Design 2014/1

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Design 2014/1
 1.
2.
3.
4.
WARUM LONG BEACH? (3)
BESCHREIBUNG DER CSULB (3)
DEPARTMENTS (4)
KURSE (4)
- AUSWAHL DER KURSE
‐ FMD 155 - INTRODUCTION TO THE FASHION INDUSTRY
‐ FMD452 - APPAREL DRAPING
‐ ART357A - INTRO TO METALS AND JEWELRY
‐ DESN300 - DESIGNERS IN THEIR OWN WORDS
‐ KIN124 - SURFING
‐ KIN185 - YOGA
5. LEBEN IN LONG BEACH (12)
‐ EINE BLEIBE FINDEN
‐ FORTBEWEGUNG
‐ FEIEREI
‐ LIEBLINGSRESTAURANTS
‐ SHOPPEN
‐ BEAUTY
6. LOS ANGELES (16)
7. TRIPPY HIPPIE/TIPPS FÜR TRIPS (17)
8. VISUM/LÄNGERBLEIBEN MIT DEM ESTA (18)
9. KOSTENÜBERSICHT (19)
10. NÜTZLICHES (19)
11. EIN BILD VOM SONNENUNTERGANG (20)
2 „Long Beach is not Los Angeles. And it‘s not Orange County either“ Ausschlaggebende Faktoren für mein Auslandssemester in Long Beach waren die Nähe zu Los Angeles/Hollywood, businessorientierte Modetheoriekurse, die große Auswahl an Kunstkursen und ganz vielleicht auch das vielversprechende kalifornische Wetter. Es ist eine sehr entspannte, künstlerische kleine Stadt mit Strand Flair, die super zum Studieren ist – und immerhin Heimatstadt von Snoop Dogg! An der California State University Long Beach kann man so ziemlich jeden Studiengang finden und alle Departments sind zentral auf einem riesigen Campus mit eigenem Bussystem und mindestens zwei Starbucks. Zu den Stoßzeiten fluten tausende Studenten die Grünflächen, Essens‐ und Aufenthaltsräume. Teilweise spielen Bands in der Mittagspause oder es sind Stände aufgebaut wo man des Öfteren auch ein paar gratis Snacks abstauben kann. Eine Mensa wie wir sie kennen gibt es nicht, stattdessen eine Auswahl an Fastfoodketten und Convenience Shops (mein Lieblingslunch war immer etwas von „Panda Express“ oder ein Strawberry Kale Salad vom „Beach Walk“ – die gesunde Variante). Praktischerweise kann man fast alles, was man für die Uni braucht auch dort kaufen: Bücher im Bookstore, Künstlerbedarf im Art Store und sogar die neuesten Uni Pullover, die fast wie eine Uniform waren. Das „Recreation Center“/Fitnessstudio kann man umsonst nutzen – inklusive Indoor Tartanbahn, Kletterwand, Pool und Jacuzzi! 3 Meine Kurse fanden in den FCS, Art, Design und Kinesiology Departments statt. Der Studiengang “Fashion Design and Merchandising” zählt in Long Beach komischerweise zum Department “Family and Consumer Science” statt Design oder Art und ist im Vergleich eher klein. Es gibt mehr business‐ und marketingorientierte Kurse und jeden Mai eine Modenschau der Absolventen, worauf schon im Wintersemester hingearbeitet wird. Sowas wie eine Nähwerkstatt gibt es leider nicht, aber die netten Leute im Departmentbüro schließen einem gerne den Klassenraum zum Arbeiten auf wenn gerade kein Kurs stattfindet. Für 10$ kann man dort einen typisch amerikanischen Spint mit Zahlenschloss mieten. Das Art Department ist riesig und bietet eine große Bandbreite an Werkstätten und Kursen. Außerdem gibt es eine Galerie mit wöchentlich wechselnden Ausstellungen von Absolventen oder externen Künstlern, die sehr sehenswert sind. Eine super Gelegenheit um neue Techniken zu lernen und seinen Horizont zu erweitern. Im Design Trakt gibt es große Ateliers, Computerlabore und Werkstätten, ich habe allerdings nur einen Theoriekurs belegt. Physical Education wurde in Kinesiology umbenannt und bedeutete für mich eigentlich schlichtweg: Sport. Von Surfen über Tennis bis zu Segeln kann man eigentlich so gut wie jeden Kurs belegen und wir haben den großen Vorteil, dass wir so ziemlich freie Kurswahl haben. Allem vorweg gilt: die Kurse in den USA sind sehr viel verschulter zeitaufwändiger als in Deutschland. Hier zahlen Studenten viel Geld für ihr Studium und sie kriegen dafür im Gegenzug auch sehr viel mehr Input und Arbeit. Allein die Labor‐ und Kunstkurse hat man meistens zwei Mal die Woche („MW“ bedeutet zum Beispiel „Mondays and Wednesdays“ etc.), und es wird generell erwartet, dass man die Kurszeit nochmal in seiner Freizeit investiert (und das muss man auch!). Aber es hört sich alles schlimmer an als es eigentlich ist. Am Anfang des Semesters bekommt man in jedem Kurs eine „Syllabus“ – ein Semesterplan der haarklein die Benotung, Ziele und Aufgaben des Kurses auflistet. Z.B. macht die Anwesenheit einen großen Teil der Note aus. Viele Professoren nutzen das „Beachboard“ (so etwas wie EMIL) für Ankündigungen, Einreichen von Aufgaben und Notenübersichten. 4 AUSWAHL DER KURSE
Generell läuft es so ab: Man wählt Kurse aus, das International Office der CSULB erstellt den Stundenplan und schreibt einen online ein oder die Kurse sind schon zu voll und man kommt auf die Warteliste. In der ersten Semesterwoche kann man dann Kurse „crashen“, was bei mir auch jedes Mal erfolgreich war. Crashen ist ganz normal – man sollte vor Kursbeginn in dem Raum sein, möglichst mit einem Wisch vom International Office, der besagt, dass man die Prerequisites erfüllt (also alle Kurse gemacht hat, die Vorraussetzung für diesen Kurs sind) und fragen, ob man den Kurs „adden“ kann. Wenn dies der Fall ist, kann man sich nach ein paar Tagen selbstständig auf MyCsulb in den Kurs einschreiben („enroll“). Zum Auswählen der Kurse empfehle ich den Campus Catalog und Fall Schedule vom vorherigen Jahr. Viele Modekurse werden nämlich nur im Spring‐ oder Fall Semester angeboten. Wenn der Fall Schedule des neuen Semesters draußen ist, würde ich checken, ob sich die gewählten Kurse eventuell überlappen und schonmal versuchen, sich einen guten Stundenplan zu basteln und ihn dann dem International Office in Long Beach schicken um ihnen einerseits etwas Arbeit abzunehmen und andererseits sicherzugehen, dass man die Kurse auch bekommt. Oft gibt es die Kurse nämlich auch zweimal zu unterschiedlichen Zeiten oder bei unterschiedlichen Professoren und die im International Office schreiben einen aber in den ersten Kurs ein, den sie sehen bzw. der frei ist. Kurse, die mit einer 1 beginnen, sind Lower Devision Kurse und man braucht keine Prerequisites. Also ist es relativ sicher, dass man ihn bekommt. Für Upper Devision/höhere Kurse mit 2, 3 oder 4 am Anfang muss das International Office viele Emails an die Departments schreiben um eine Erlaubnis für Exchange Students zu bekommen. Ich habe manchmal auch Sachen von anderen Kursen mitbekommen und kann die Schwere und Relevanz im Vergleich zum deutschen Studiengang ungefähr einschätzen. Da die Beschreibungen in den Katalogen der Uni leider nicht sehr detailliert sind bzw. man die englischen Sachen vielleicht nicht ganz so gut entziffern kann, stehe ich gerne zur Verfügung um etwas über die anderen Kurse des FMD Departments zu informieren. FMD155 – INTRO TO THE FASHION INDUSTRY Shannon Lindsey-Frugis
Diese Vorlesung ist Pflicht für Erstsemester des FMD Studienganges und bietet eine Übersicht der Modeindustrie in den USA und weltweit. Man muss sich das Buch „IN Fashion“(!?) anschaffen und jede Woche werden verschiedene Kapitel davon durchgenommen, währenddessen man aber trotzdem per Hand oder am Laptop mitschreiben sollte. In Gruppen arbeitet man an Projekten wie „Fashion Forecast“, wo man Trends auf dem Campus erkennt und vorhersagt sowie „Secondary Brand“ – man stellt einen Designer oder eine Marke vor und entwickelt eine Untermarke. Das finale Projekt ist die Ausarbeitung eines Retailshops. Im Laufe des Semesters bekommt man außerdem öfters die Aufgabe, einen Artikel seiner Wahl zu vorgegebenen Themen zusammenzufassen und vorzustellen – man hat glücklicherweise durch die CSULB Library unbegrenzten Zugriff zu Womens Wear Daily. Die drei Klausuren ‐ bestehend aus Multiple Choice, True or False und Fill in The Blank – sind 5 sehr einfach und kamen mir teilweise vor wie Vokabeltests in der Schule, waren aber gut, um sein Wissen nochmal zu testen. Die Professorin war total nett und hat auch viel aus ihrer Berufserfahrung bei Levi’s erzählt. Sie hilft gerne bei Fragen und man kann ihr jederzeit eine Email schicken. Mir hat diese Vorlesung geholfen, Zusammenhänge der Modeindustrie zu verstehen und es war einfach toll mal etwas theoretisch zu arbeiten und viel Input über das Business zu bekommen. Manche Dinge wusste man zwar teilweise schon durch Allgemeinwissen über die Industrie, aber hier wurden die Sachen nochmal genau erklärt und beim Namen genannt. Ich würde den Kurs auf jeden Fall nochmal machen. Material/Kosten: Buch „IN FASHION“, Elaine Stone ‐ 90$ FMD452 – APPAREL DRAPING – Dr. MyungHee Sohn
Dieser Kurs ist für Senior Students, also fortgeschrittene Studenten in ihrem letzten Uni Jahr, und kommt den Hamburger Designkursen am nächsten und es ist definitiv der beste Kurs, den man für Modedesign im Herbst Semester belegen kann, da es den “Experimental Design” Kurs leider nur im Frühlingssemester gibt. Gute Nähkenntnisse sind hierfür vorausgesetzt. Am Anfang des Semesters bekommt jeder Student eine Puppe zugewiesen, mit der dann für den Rest des Semesters gearbeitet wird. 6 In den ersten paar Wochen erlernt man verschiedene Drapiertechniken an dieser Puppe, die dann in der Folgewoche mitsamt fertigem Schnitt mit Nahtzugabe benotet werden. Es gbit also jede Woche Abgaben und Deadlines. Größtenteils schafft man aber nicht alles im Unterricht und muss in der Freizeit in die Uni und fertignähen. Im zweiten Teil des Kurses schafft man zwei freie drapierte Outfits, wobei das erste Projekt eine Corsage enthalten muss. Es wird ein Projektplan mit Moods und Skizzen erstellt, der mit der Professorin besprochen wird, dann drapiert, genäht und am Ende vor der Klasse präsentiert. Außerdem muss man ein elektronisches Portfolio erstellen und auf Beachboard hochladen. In diesem Teil ist man mit dem Design ziemlich auf sich allein gestellt – die Professorin gibt zwar Tipps, aber der Austausch ist nicht so intensiv wie bei den Designkursen in Deutschland, eher wie bei Laborkursen. Man muss sich die Zeit wirklich gut einteilen und eigentlich so oft es geht in die Uni um zu nähen, da die Deadlines viel schneller kommen, als man denkt. Mir ist aufgefallen, dass die meisten irgendwie prom‐mäßige Ballkleider machen wollten und nicht wirklich sehr künstlerisch gedacht haben, was ich irgendwie komisch fand, aber vielleicht lag das auch nur an dem Jahrgang. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass es manchen Lehrern mehr um das Beibringen von Kontakteknüpfen in der Branche geht als um die Qualität des Designs und sich sie sich etwas zu sehr selbst auf die Schulter geklopft haben – vielleicht ist das aber auch einfach die amerikanische Mentalität. Vor Kursbeginn ist es hilfreich, sich sein Schneidervokabular zu übersetzen und sich ein Maßband in Inch zu kaufen. Man weiß zwar alles auf Deutsch, aber die einfachsten Aufgaben werden mit Sprachbarriere zum Rätsel. Also schnell auf seam allowance, dart, notch, thread, pattern, bobbin, top stich und three‐quaters‐of‐an‐inch umstellen. Seine gewohnten Nähutensilien aus Deutschland mitzunehmen ist auch eine gute Idee. 7 Die Materialien muss man sich alle selbst anschaffen, auch Nessel, Schnittpapier und Spulen für die Nähmaschinen. In Long Beach ist in Sachen Stoff‐ und Kurzwarenläden abgesehen von „Joann’s“ leider tote Hose und man muss fast alles in Downtown L.A. kaufen, also freundet man sich am besten mit Leuten aus dem Kurs an, die ein Auto haben. Downtown LA ist ein wahrgewordener Traum für Stoffe und hat Lagerhäuser voller traumhafter Stoffe aller Art. Zum Shoppen ist es allerdings nicht zu empfehlen und auch nicht nach Sonnenuntergang – aber definitiv für Lunch in Urth Cafe. Die besten Läden für den Kurs: Joann’s – Long Beach – Hier gibt es guten Nessel (Muslin), Stoffe, Kurzwaren und Krims Krams, falls man gerade keine Zeit hat, um nach LA zu fahren Michael Levine – Downtown LA – eine riesige Auswahl an Stoffen, Garnen, Kurzwaren etc. Außerdem gibt es hier Schnittpapier (eine kleine Rolle für ca. 8Dollar sollte für den Kurs reichen) Moods – West Hollywood – lässt das Designerherz höher schlagen, ist aber sehr exklusiv und teuer Richard the Thread, Hollywood – hier findet man alles, was man für eine Korsage braucht ACE, Downtown LA – super für tolle durchsichtige Lineale in Inch und Zentimeter und weitere Schnittkonstruktions‐ und Nähutensilien 8 Material/Kosten: Buch „Draping for Apparel Design“, Helen Joseph‐Armstrong – 90$ Nähutensilien Stoffe Nessel Schnittpapier – ca 8$ Garn Stecknadeln ohne Köpfe Plastikspulen für die Nähmaschinen ART357A – INTRO TO METALS AND JEWELRY – Suzanna Ali
Dieser Metallschmuckkurs im Fine Arts Department war etwas ganz Neues für mich und hat mir unglaublichen Spaß gemacht. Man lernt von Grund auf, wie man mit Metallen wie Kupfer, Messing, Nickeln, Bronze und Silber umgeht, sie sägt, lötet, feilt, schleif, in die gewünschte Form bringt und durch verschiedene Finishes sogar unterschiedliche Farbeffekte erzeugen kann. Man hat viel Freiraum zum Experimentieren, muss aber auch viel Zeit investieren. Die Metallwerkstatt steht an den Wochenenden auch zur Verfügung und es macht viel Spaß, mit den anderen Studenten zusammen zu arbeiten und sich auszutauschen. Es war auch einfach cool, lange nach dem Chemieunterricht in der Schule mal wieder einen Bunsenbrenner zu bedienen. So entstanden Schmuck bzw. Skulpturen zu verschiedenen Aufgaben, die sehr frei interpretierbar waren. Am Ende jedes Projektes gab es relativ gute Noten für alle und eine große Kritikrunde. Zu den Aufgaben gehören ein Armband, ein Ring, eine Kette und ein Kettenanhänger. 9 Am Anfang des Semesters kann man alles, was man an Materialien für den Kurs braucht, bei „Eric the cool guy“ im Gesamtpaket kaufen, was sehr praktisch war. Außerdem hat jeder Student seine eigene Werkbank mit eigener Werkzeugschublade zugewiesen bekommen – auch hier musste man sich erst mal an die ganzen neuen Fachwörter gewöhnen! Die Lehrerin hat einen bei allem unterstützt und hat jede Stunde bei jedem mal vorbeigeguckt um zu schauen, wie man vorrankommt. Sie gab uns oft Tipps für Ausstellungen und war super lieb! Material/Kosten: Kurspaket von „Eric the tool guy“ – ca 40$ eventuell eigene Pinzette, Latexhandschuhe Laborgebühr ‐ 50$ DESN300 – DESIGNERS IN THEIR OWN WORDS – Max Beach
„Designers in their own words“ ist in Long Beach ein Pflichtkurs für hauptsächlich Industry Design und Interior Design Studenten. Jede zweite Woche hält ein anderer Designer eine Vorlesung und erzählt von seinem Lebens/Karriereweg und seiner Arbeit. Ich fand es total interessant und inspirierend, diesen „random input“ aus den verschiedensten Branchen zu bekommen. Es waren zum Beispiel die Entwickler von den Bellagio Fountains in Las Vegas da, ein Spielzeugdesigner der uns 3D Drucker ans Herz gelegt hat und ein Designer von Chrysler, der den neuen Viper vorgestellt hat. 10 Darüber schreibt man als Hausaufgabe ein einseitiges Essay – das kann eine Zusammenfassung oder Auseinandersetzung mit dem Thema oder einfach irgendwelche weitergesponnenen Gedanken sein. Theoretisch kann man also schreiben was man will. Und eine amerikanische Uniseite ist hier double spaced, wohlbemerkt, also ist es eigentlich nur eine halbe Seite. In den anderen Wochen müssen die Studenten 4‐minütige Präsentationen vorbereiten über ein beliebiges Thema, was man sich selbst aussuchen kann. Diese werden dann von den Mitstudenten bewertet und innerhalb von einer Woche auf Beachboard hochgeladen. Kurz gesagt war dieser Kurs mit am wenigsten Aufwand verbunden und trotzdem sehr lehrreich und erleuchtend. Man lernt, die Designwelt aus anderen Blickwinkeln zu sehen und kann das gut für seine eigenen Arbeiten gebrauchen. Ich würde ihn jedem empfehlen, da er 3 Units wert ist, man aber sehr viel Freizeit geschenkt bekommt. Es gibt noch nicht mal eine Klausur am Ende! Zusätzlich zu meinen Pflicht‐12‐Units habe ich noch zwei 1‐Unit Kinesiology Kurse belegt, zum Ausgleich und Fitbleiben bei dem ganzen Essen ;) KIN124 – SURFING – Jeff Kress
Wenn man schon in Kalifornien ist, sollte man diesen Kurs definitiv belegen – einfach nur, um sagen zu können, dass man in der Uni einen Surfkurs belegt hat! Aber im Ernst: Jeden Montag bin ich um 6 Uhr morgens aufgestanden um von meiner Mitfahrgelegenheit samt Surfboard zum Huntington Beach oder Seal Beach zu fahren und dort die in den pazifischen Wellen das Surfen zu lernen. Man braucht überhaupt keine Vorkenntnisse und eigentlich während des Kurses auch keine Fortschritte um gute Noten zu bekommen – aber die spielten für mich eh keine Rolle. Die erste Stunde findet noch in der Uni statt und meistens finden sich dort alle zu Mitfahrgelegenheiten zusammen. Jeff hält einen kleinen Vortrag über’s Surfen und des Kurs, danach ist er immer mit im Wasser, gibt Hilfestellung und feuert an. Einfach vor der Uni schon im Wasser gewesen sein war ein tolles Gefühl, auch wenn es oft danach echt stressig war, da ich um 9.30h schon meinen nächsten Kurs auf dem Campus hatte. Aber man schafft es! Und man eine Welle bekommen hat, kriegt man das Grinsen den ganzen Tag nicht mehr von den Lippen. Material/Kosten: 3/2 oder 4/3 Neoprenanzug, z.B. von O’Neill (Tip: Citadel Outlet in LA) – ca. 130$ Surfboard, z.B. “Wavestorm” von Costco – ca. 100$ Wachs Booties ‐ ca 30$ KIN185 – YOGA – Michael Mills
Der Yogakurs ist toll, um mal richtig von Grund auf Yoga zu lernen und sich nicht in irgendwelchen Studios die Posen halbwegs von den anderen Pros abgucken zu müssen. Er sollte aber nicht auf die leichte Schulter genommen werden, denn Michael Mills achtet 11 pikfein auf Abgabefristen für die kleinsten Aufgaben und deren Ausführung – man muss also auch Kopfarbeit leisten. Er ist sehr streng, wenn es um’s zu spät kommen etc. geht, aber eigentlich ist er sehr nett und am Ende ist er dann doch gar nicht so streng wie er tut. Aber vielleicht hatte ich auch einfach nur den Austauschstudentenbonus. Am Anfang lernt man jede Woche neue Posen und deren Namen in Englisch und Sanskrit. Zum ersten Kurstermin muss man schon alle Materialien zusammen haben, auch wenn man Yogablöcke relativ selten bis nie braucht. Zusätzlich gibt es kleine lustige Aufgaben wie „Mache einen eineinhalbstündigen meditativen Spaziergang mit einer Blume deiner Wahl und schreibe eine Reflektion darüber“ (jaja, haben wir alle natürlich wirklich gemacht…) oder man soll ein privates Yoga Studio besuchen und darüber berichten. Für das Midterm (Zwischenprüfung) muss man eine Flow Series bestehend aus zehn Posen entwickeln, in Englisch und Sanskrit auswendig lernen und dann vorführen. Als Final (Abschlussprüfung) arbeitet man als Gruppe an einer Flow Series aus fast allen Posen die man gelernt hat und auch eigenen neuen. Diese 80 Posen führt man dann beim letzten Kurstermin mit seiner Gruppe vor und gibt sie ausgedruckt ab. Der Kurs ist also sehr fair und man lernt viel über Yoga. Material/Kosten: 1 Yogamatte 1 Yoga Straps 2 Yogablöcke  bekommt man alles günstig bei Ross oder Marshalls YOGABUCH oder YOGA APP – 5$ EINE BLEIBE FINDEN
Ich habe mich früh entschieden, mir ein Zimmer mit einer anderen Austauschstudentin zu teilen. Das ist in Amerika für Studenten sehr üblich und eine Erfahrung wert. Man spart sehr viel Geld und verbringt eh die meiste Zeit in der Uni. Unsere Stundenpläne haben sich sehr gut ergänzt, sodass der eine meistens frei hatte während der andere auf dem Campus war. Wir hatten das Glück, durch die Internationation Students Facebookseite schon von Deutschland aus ein Zimmer auf der 4th Street zu finden. Die Studentenwohnheime auf dem Campus würde ich nicht empfehlen, da sie viel zu teuer sind, man sich immer verpflichtet fühlt dort zu essen und man eh schon genug Zeit auf dem Campus verbringt. Uninähe ist aber sehr gut, Downtown bzw. „West Long Beach“ würde ich nicht empfehlen. Möbel und Krims Krams aller Art findet man bei IKEA, auf Craigslist.com, der CSULB „Free and for sale“ Facebookseite oder einem der vielen Garage bzw. Street Sales. Am Ende kann man dort auch seine Sachen relativ leicht wieder verkaufen, da ständig Studenten kommen und gehen. 12 FORTBEWEGUNG
Mein Hauptfortbewegungsmittel war das Fahrrad. Diese Investition würde ich auf jeden Fall empfehlen. Von der 4th Street braucht man ca. 15 Minuten bis zum Campus. Long Beach ist sehr fahrradfreundlich und hat viele extra Fahrradspuren. Öffentliche Verkehrsmittel kann man mit der Tapcard, die man am Anfang des Semesters bekommt, umsonst nutzen. Wenn man jedoch nach LA möchte, kann man sich für 7$ eine Tageskarte kaufen und ist innerhalb von einer Stunde in Downtown LA. Nach Sonnenuntergang ist diese Route jedoch nicht zu empfehlen, da da nn die ganzen Compton Gangs aus ihren Löchern kommen und man schonmal schräg angeguckt oder angelabert wird – es ist also für Mädchen nicht ganz ungefährlich. Wenn man feiern geht, benutzt eigentlich fast jeder die App „Uber“ um nach Hause zu kommen. Uber ist sowas wie ein privates Taxiunternehmen und um Längen billiger als normale Taxis. Man gibt einfach seinen Standort an und meistens ist innerhalb von 5 Minuten ein Fahrer da. Die erste Fahrt ist umsonst! (mein Promocode dafür: powmt) FEIEREI
Da die Bars und Clubs in den USA schon um 2h nachts zu machen müssen, fängt man früher an zu feiern. Daran muss man sich erstmal gewöhnen. Und Wegbiere sind auch nicht erlaubt, außer man versteckt sie in den typischen braunen Papiertüten. Man darf noch nicht mal im Auto als Beifahrer trinken, geschweige denn überhaupt eine offene Flasche mithaben! Bier ist in komischerweise viel teurer und Schnaps billiger. In Bars zahlt man für ein Bier 5‐10$, für einen Cocktail aber auch (mmmmhh Margharitas…). Ein ehemaliger Austauschstudent hat das No Profit Projekt „Long Beach Party Bus“ für International Students gestartet und das ist auf jeden Fall eine Erfahrung wert und gut zum Kontakte knüpfen. Die Tickets werden für 30$ auf dem Campus verkauft. Man fährt in einem Bus – der von innen aussieht wie eine Limousine – nach Los Angeles und geht in einem Club feiern. Wenn der Club schließt, wird man wieder nach Long Beach kutschiert. Die Clubs sind meistens Supper Club oder Lure Club in Hollywood und nicht so mein Geschmack, aber man geht ja auch eigentlich mehr wegen den Leuten hin. Long Beach ist eher barlastig. Es gibt die Second Street, wo man in den vielen Bars wie z.B. Panama Joes, Shannons und Dogsmeistens auf Studenten trifft. Die 4th Street hat einen eher alternativen und künstlerischen Vibe, den ich sehr schön fand. Hier gibt es z.B. „The Pike“ und „Red Room“. Uuuund „Holé Molé“ für grandiose Nach‐2‐Uhr‐
Tacos! Long Beach hat eine große Gay Community, die meistens auf dem Broadway zu finden ist. Hier kann man super im „Brit“ billige Drinks kaufen und anschließend ein paar Bars weiter zu Beyonce und Britney tanzen, ohne Angst zu haben, angemacht zu werden ;) Downtown Long Beach ist etwas schicker und touristischer, dort war ich eigentlich nie wirklich unterwegs. 13 LIEBLINGSRESTAURANTS
Egg Heaven – bestes, typisch amerikanisches Frühstück Long Beachs! Viento y Agua Coffeehouse – super chilliger Coffeeshop mit wechselnden Ausstellungen und Open Mic Nights Sushi Studio – das Sushi in Amerika ist auf einem ganz anderen Level als in Deutschland. Man hat eine größere Auswahl, größere Rollen und kann eigentlich in keinem Laden was falsch machen. Selbst der schäbigst aussehenste Sushi Restaurant hat guten Fisch. Open Sesame – geniale libanesische Küche Yogurtland – erstmal durch alle Sorten durchtesten, dann selbst den Joghurt zapfen und mit Toppings versehen. Auf jeden Fall die Rewards Card holen, es gibt immer mal wieder ein paar Unzen umsonst! In n Out Burger –vorher das Secret Menu googeln und man bekommt Spezialburger! Um selbst neue Restaurants zu finden, ist die App YELP in den USA sehr genutzt! Außerdem bekommt man manchmal einen Drink oder Appetizer umsonst, wenn man mit Yelp in einem Restaurant eincheckt. 14 SHOPPEN
Shoppingmäßig hat Long Beach (glücklicherweise?) nicht so viel zu bieten, aber die Vintageshops auf der 4th Street Vintage wie z.B. „Meow“ sind cool und im Laden „Songbird“ gibt es viele süße Kleinigkeiten von lokalen Mode‐ und Schmuckdesignern. Auf der 2nd Street gibt es Buffalo Exchange und viele individuelle Läden. Innerhalb von 40 Minuten kann man die Los Cerritos Mall oder Lakewood Mall erreichen, um den kommerziellen Shoppingdrang zu befriedigen. BEAUTY
Die Nägel kann man sich am besten bei „Hey Nice Nails“ künstlerisch verzieren lassen. Die Besitzer sind Herausgeber des Buchs „Nail Candy“ und Snoop Dogg lässt sich hier auch die Nägel machen (habe ich gerade zum zweiten Mal Snoop Dogg erwähnt?). Sonst ist gefühlt jeder zweite Laden ein asiatisches Nagelstudio mit Mani/Pedi für ca 25$. Der beste Friseur ist für mich „Innov8“ auf der 4th Street. Die Mädels sind total nett und nehmen sich richtig Zeit für einen, es ist keine Massenabfertigung und das Preis/Leistungsverhältnis stimmt. Für Tattoos kann ich „Electric Body Tattoo“ auf der Melrose Avenue in LA empfehlen. 15 LA braucht auf jeden Fall einen Unterpunkt für sich, denn es ist wundervoll. Ich versuche mich kurz zu halten. Touristenkram, der wirklich gut ist: Santa Monica Pier und 3rd Street Promenade, Venice Beach, Universal Studios, zum Griffith Observatory oder Hollywoodsign wandern, Runyon Canyon, ein Basketballspiel im Staples Center angucken Shopping: Melrose Vintage Shops, Beverly Center, The Grove, Opening Ceremony, La Brea Vintage Shops, Wild Style, Joyrich, 3rd Street Promenade Essen: Larchmont Bungalow und generell alles im Larchmont Village, Toast Cafe and Bakery, Café gratitude, IN N OUT!, Tender Greens, Urth Cafe, Lucifers Pizza, M Cafe de Chaya, Two Boots Pizza, Castle Korean BBQ, Mikawa Sushi Feiern: Good Times (man betritt die Bar durch eine Kühlschranktür!), No Vacancy, Dirty Laundy, West Hollywood/The Abbey (auch wenn man nur kurz mal reinguckt, diese Schwulenbar muss man gesehen haben!), The Roosevelt Hotel, The Standard, Silverlake (aka die größte Hipsteransammlung!) Tipp: Im Sommer kann man umsonst die Rooftop Pools vom Standard oder Roosevelt Hotel nutzen! 16 Trotz der vielen Arbeit während des Semesters findet man trotzdem Zeit für tolle Reisen. Die Westküste bietet viele schöne Ausflugsziele und die Gelegenheit, sich mit Freunden ein Auto zu mieten und sich das sowieso schon spottbillige Benzin zu teilen. Man sollte vor allem die Zeit vor und nach dem Semester nutzen und Feiertage wie Labour Day oder Thanksgiving. TIPPS FÜR TRIPS San Francisco – wir waren im 8‐Bett Dorm des Hi Hostel Fisherman’s Wharf, schön, preiswert und sogar inklusive Frühstück. Es gibt viele Walking Tours durch tolle künstlerische Viertel wie den Mission District, wo man dann viel zahlt wie man möchte. Unbedingt die Twin Peaks erklimmen! Da die Fahrt relativ lang ist, eignet sich das lange Thanksgiving Wochenende hierfür gut. San Diego – ca. 2 Autostunden entfernt, Old Town, Gaslamp district und auf jeden Fall mexikanisch essen! Las Vegas – es ist ca. 4 Stunden und 20$ Benzin entfernt und selbst die guten Hotels sind hier billig, damit die Touristen ihren Überfluss an Geld in den Casinos verspielen. Ich war im „Flamingo“ und die Lage war top! Um auch billig feiern gehen zu können, kann man sich vorher über Promoter informieren, die einen umsonst in Clubs bringen inklusive Freigetränke. Santa Barbara – im IHSP Hostel gibt es morgens die Pancakes umsonst dazu, es gibt wundervolle Vintageläden auf der State Street und super Tacos bei „La Super Rica“ Grand Canyon – die lange Fahrt lohnt sich sehr, denn sogar die ist toll – die Landschaft ändert sich gefühlt alle halbe Stunde. Der Grand Canyon ist toll zum Wandern und eine gute Abwechslung wenn man vorher in Las Vegas war. Und unbedingt den Sonnenaufgang vom Rand des Canyons angucken! New York – Im Winter gibt es teilweise Flüge für 200Euro Hin und Zurück, diese Chance würde ich auf jeden Fall nutzen. Joshua Tree National Park – sehr gut für einen Tagesausflug, da man nur 2 Stunden braucht. Tipp: Mietwagenfactory.de – die Seite sieht zwar aus wie mit Beepworld gemacht und wirkt eher fake, aber die Preise sind unschlagbar und zusätzliche Fahrer, sogar unter 25, kosten nichts. Man muss nur im Vorraus bezahlen und je früher man bucht, desto besser. 17 Mir war von Anfang an klar, dass ich so lange wie möglich in den USA verbringen möchte. Also bin ich so früh es geht eingereist (30 Tage vor Unibeginn bzw. dem Datum auf dem Visum) und habe die Zeit in Los Angeles und Long Beach verbracht. Ich musste meinen Flug einige Male umbuchen, da das International Office der CSULB mir zuerst einen falschen Semestertermin gesagt hat und die Dokumente für den Konsulatstermin etwas länger als erhofft nach Deutschland gebraucht haben. Also ist mein genereller Tip: den Interviewermin im Konsulat erst machen, wenn man wirklich alle Dokumente in den Händen haltet. Falls der erste Termin zu knapp vor dem Flug ist, ist es relativ einfach einen Notfalltermin zu bekommen. Nach dem Konsulatsinterview („An Welche Uni gehst du? Wer unterstützt dich finanziell? Your VISA has been approved!“) hatte ich mein Visum nach einer Woche in der Post. Der Visumsprozess ist sehr viel Formularkram und teilweise anstrengend, wenn alles nicht ganz wie gewünscht läuft, aber der Aufwand lohnt sich 100% und man hat das Privileg, mit einem J1‐Studentenvisum einzureisen und eine wundervolle Zeit in den USA zu verbringen. Das J1 Visum erlaubt einem, nach Semesterende am 23. Dezember noch die „Grace Period“ 30 Tage in den USA zu verbringen. Das war mir aber zu wenig. Also habe ich mich entschieden, über Silvester für 6 Tage nach Toronto zu fliegen um dann wieder mit dem ESTA einzureisen, das einem noch 90 Tage mehr Zeit verschafft. Man muss sich bei der Wiedereinreise nur vor den Homeland Security Beamten mit gebuchtem und ausgedrucktem Rückflug nach Deutschland, eventuell einem Finanznachweis/Kontoauszug und Selbstbewusstsein wappnen, da sie bei einer so langen Zeit immer etwas skeptisch sind. Ich habe gesagt, ich möchte noch weiter rumreisen und mich von allen Leuten verabschieden bevor meine Uni in Deutschland weitergeht (kommt auch immer gut wenn man etwas Verpflichtendes zu Hause hat – die Amis haben immer Angst, dass man für immer da bleiben möchte!). Den Rest der Zeit habe ich dann in Los Angeles verbracht um Erfahrungen in der Modewelt Hollywoods zu sammeln und zur Fashion Week nach New York zu reisen. 18 EINMALIGE AUSGABEN
330€ Well’s Fargo Universicherung 500€ Hanse Merkur Auslandskrankenversicherung 120€ Visum 180€ Sevisgebühr 40€ Sprachtest 1300€ Hin‐ und Rückflug nach LAX (exklusive Umbuchung) 14€ Passfotos für’s Visum 835€ Miete für 4 Wochen in meinem AirBnB Zimmer in Los Angeles Ca 100€ ‐ Transportkosten zur Botschaft in Berlin, Frankfurt oder München 100$ Fahrrad MONATLICHE AUSGABEN
450$ Miete (variierte je nach Nebenkosten) 400$ Essen (man geht viel auswärts essen) 25$ Handy (T‐Mobile Family Contract, man tut sich zu 4t oder 5t zusammen und teilt sich einen Handyplan mit 4 oder 5 Nummern) Und wo der Rest meines Geldes geblieben ist, kann ich nur durch viele Reisen, Feierei, Konzerte, Uber, Disneyland, shoppen und auswärts essen erklären. Die Eröffnung eines amerikanischen Kontos ist empfehlenswert, zum Beispiel bei der CHASE Bank. In der Student Union der CSULB bekommt man Tickets für die Universal Studios, Disneyland und andere Attraktionen zum Studentenpreis. THAT’S ALL FOLKS!
Bei weiteren Fragen zu meinem Auslandssemester oder Praktikum bin ich unter folgender Emailadresse zu erreichen: Florentine Schlüter Modedesign florentine.schlueter[at]web.de 19 Zum Schluss noch ein typisches Sonnenuntergang am Strand Bild um das Klischee zu erfüllen: 20