Ausgabe 03.2012 Ausgezeichnetes Theater Hier klicken, um PDF
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Ausgabe 3/2012 Jahrgang 26 Verbands- und Fachzeitschrift des Landesverbandes Amateurtheater Baden-Württemberg e.V. Ausgezeichnetes Theater Der Aufstieg der Amateure | Seite 6 Foto: Angelika und Rainer Wascher L’Chaim – Auf das Leben | Seite 8 Zuschauerrekord trotz nicht idealer Bedingungen | Seite 15 Fußballkrimi für Amateure | Seite 19 3/2012 ganze Jahr über kontinuierlich Präsident Rolf Wenhardt 3 die vielen Besuchstermine, die gearbeitet haben: Das sind der Mitglieder des Präsidiums und Landesamateurtheaterpreis „La- ich wahr genommen haben. Weitere mathea“ sowie die Umstrukturie- Arbeitsbereiche sind die Kontaktpflege zu unse- rung der Geschäftsstelle und die zu unserer aktuellen Ausgabe: Schau.Spiel Neugliederung der ehrenamtli- rem Bundesverband (BDAT) chen Verbandsführung nach 2013. und die Mitarbeit in diesem. Gleich zwei Gruppen aus Ba- Denn wie im LABW-Info Mit dem Ministerium für Wis- den-Württemberg sahnten unter 2/2012 ausgeführt, wird das Jahr senschaft, Forschung und Kunst wenn Sie diese Ausgabe von fünf Preisträgern beim Bundes- 2013 entscheidende, große Ver- und Schau.Spiel in den Händen hal- amateurtheaterpreis „amarena“ änderungen für den LABW mit Sprechern der Landtagsfraktio- Liebe Theaterfreundinnen, liebe Theaterfreunde, den kulturpolitischen ten, geht das Jahr mit großen ab. Erfolgreich verliefen in die- sich bringen. Am ersten Okto nen besteht ein regelmäßiger Schritten seinem Ende entgegen. sem Jahr auch gleich vier Regio berwochenende (vom 3. bis Gedankenaustausch. Zeit um Rückschau zu halten. naltreffen, die jeweils eine gute 6. Oktober in Sulz am Neckar) Doch ein Verband ist nur so Aus meiner Sicht liegt ein über- Beteiligung verzeichnen konn- wird mit dem Lamathea-Preis- stark, wie die ihm angeschlos- aus arbeitsreiches, jedoch auch ten. träger-Festival, der Lamathea- senen Mitgliedsbühnen. Ein Im März gab es unser erstes Preisträger-Gala und dem Ver- Dankeschön deshalb an alle, Begonnen hat das Jahr für Kinder- und Jugendtheater-Sym- bandstag mit Neuwahlen, eine die sich im vergangenen Jahr erfolgreiches Jahr hinter uns. den LABW mit dem Erhalt von posium in der Akademie Roten Ära abgeschlossen werden und für das Amateurtheater enga- 200.000 Euro mehr Fördermit- fels. Eine Veranstaltung, die eine neue beginnen. Meine giert haben. Ihnen, Ihren Fa- tel vom Land Baden-Württem- auf Nachhaltigkeit hoffen lässt. ganz dringende Bitte an alle milien, Ihrer Bühne oder Spiel- berg. Ein echter Erfolg! Und mit den Theatertagen am Führungskräfte: Kommen Sie zu gruppe wünschen das gesamte Ein absolutes Rekordergeb- See in Friedrichshafen und den dieser wichtigen Veranstaltung. Präsidium, die Mitarbeiter der nis fuhren unsere 54 Bühnen im Internationalen Theatertagen in Noch ein paar Worte zu Geschäftsstelle und ich persön- Land ein, die Freilichtproduk Donzdorf und in Lörrach folgten unserem Tagesgeschäft: Dazu lich, eine besinnliche Advents- tionen spielten – und das trotz glanzvolle Festivals. gehören die Durchführung der zeit und für das kommende überregionalen Fortbildungen, Jahr Gesundheit, Glück und Erfolg. Nicht unerwähnt bleiben sol- nicht idealer Wetterbedingun gen: 381.680 Zuschauer be- len hier aber auch unsere zwei Ehrungen, Beratung in allen suchten ihre Aufführungen. „Großbaustellen“, an denen wir theaterrelevanten Themen und Führungskräfte des LABW das die Fördermittelverwaltung sowie Herzlichen Glückwunsch. Ausgezeichnetes Theater Impressum Herausgeber: Landesverband Amateurtheater Baden-Württemberg e.V. Präsident: Rolf Wenhardt Liebenaustraße 3, 72666 Neckartailfingen Telefon: 07127 9556533, Telefax: 07127 9556534 E-Mail: rolf.wenhardt@amateurtheater-bw.de Internet: www.amateurtheater-bw.de Redaktion: Johanna Graupe (verantwortlich) Albersbacher Straße 84, 77704 Oberkirch Telefon: 07802 4131, Telefax: 07802 981319 E-Mail: johanna.graupe@t-online.de Claudia Wenhardt (Schlussredaktion) 4 6 12 Auflage: 1.700 Der Nachdruck von Beiträgen ist nur nach unserer Einwilligung und mit Quellenangabe sowie Übersendung eines Belegexemplares gestattet. Die nächste Ausgabe erscheint im März 2013 Redaktionsschluss: 15.01.2013 4 6 8 10 Theater – von Amateuren, Laien oder aus dem Volk? Der Aufstieg der Amateure L’Chaim – Auf das Leben „Welche Bedeutung hat der Internationale Theatertreff Lörrach im kulturellen Angebot Herstellung und Vertrieb: Gerd Rieker Verlag, Neckartailfingen Schau.Spiel erscheint dreimal jährlich. Die mit Namen und Initialen gekennzeichneten Beiträge geben die Meinung des Verfassers, aber nicht der Redaktion bzw. des Herausgebers wieder. Es wird nur die allgemeine presse rechtliche Verantwortung übernommen. Ihr/Euer Rolf Wenhardt 23 Titelbild: „Die 2. Prinzessin“, Freies Theater Zürich, Schweiz, beim Theater festival in Donzdorf. der Stadt Lörrach heute und in Zukunft?“ 12 Theater engagiert und berührend 13 Heiterer Tanz im Schatten des Todes 15 Zuschauerrekord trotz nicht idealer Bedingungen 16 Die neue Spiel.Schau 17Service | Kontakte 19 Fußballkrimi für Amateure 2 1Lamathea | Landesverbandstag 23 Abschiedsschmerz und Neuanfang 24 Bundesjugendkonferenz 2012 – eine Retrospektive 25 Theater und Filmerlebnis für den Theaternachwuchs 27 Netzwerk der Theatersenioren 28 Fotowettbewerb 2013 29Ehrungen 4 Schau.Spiel 3/2012 Theater – von Amateuren, Laien oder aus dem Volk? Amateurtheater – Laientheater – Volks- ist nicht nur die Theaterbühne, Bühne ist standen, während der „Amateur“ sich vom theater – Profitheater … Die Begriffe immer dort, wo sich Mitglieder unserer „Profi“ meistens dadurch unterscheidet, dass sind in aller Munde – doch was genau Laienspielbühne zusammentun und durch er sich nicht beruflich mit dem jeweiligen bedeuten sie für den Einzelnen, wo liegt Rollenspiele, Sketche und der gleichen an- Gegenstand befasst, aber über (gewisse) der Unterscheid, machen die Theater- deren Menschen eine Freude machen. Fachkenntnisse verfügen kann. schaffenden überhaupt einen? So gesehen ist „Laienspielbühne“ für Sehr deutlich sieht man dies im Fußball: Schau.Spiel hat sich im Ländle auf die mich der perfekte Name für einen Verein, der Amateurfußball wird ebenso unter der Suche nach einer Begriffsklärung ge- dessen Mitglieder „zum Volk gehörig“ sind, Regie des DFB abgewickelt wie der Profi- macht und ist auf sehr unterschiedliche die Spaß am Schau-„Spiel“ haben und sich fußball, in festen Ligen, mit einer Stamm- und deswegen besonders interessante gerne auf der „Bühne“ bewegen. Erläuterungen gestoßen: mannschaft, in regelmäßigem Training usw. Laienfußballer hingegen sind Freizeitkicker, sehr häufig ohne gezielt im Fußballverein tätig gewesen zu sein. Karlsruhes Bürgermeister Claudia Frankenhauser Michael Obert, der zugleich den Richter von der Laienspielbühne Mühlheim definiert Adam im „Zerbrochenen Krug“ des Jakobus- Laienbühne folgendermaßen: „Laie“ über theaters Karlsruhe spielt, nähert sich einer Peter Spuhler, Intendant λαικος (laikós-„Volk“) also „zum Volk gehö- Unterscheidung zwischen Laien- und Ama- des Badischen Staatstheaters Karlsruhe, rig“ … Mir gefällt die Erklärung „zum Volk teurtheater ebenfalls über die ursprüngliche über den Begriff Volkstheater – einer 2011 gehörig“. Für mich bedeutet das, dass hier Wortbedeutung: „Amateurtheater/Amateure neu eingerichteten Sparte an seinem Haus: alle gleich, gleich viel wert sind, gleich viel legen Wert auf die Abgrenzung zum Begriff „Volkstheater“ heißt für mein neues Team gebraucht werden. Jeder, der möchte, kann Laientheater/Laie. Weshalb?“, schreibt er in und mich, dass Menschen aus der Stadt mit auf, vor und hinter der Bühne mit anpacken. der Festschrift zu 40 Jahre Jakobustheater. Profis aus dem Theater auf unseren Bühnen Jede Meinung zählt. Es gibt keine strikt gere- „Von der Wortherkunft betrachtet, bezieht sich gemeinsam arbeiten und auftreten. Wir de- gelte Hierarchie, alle stehen zunächst einmal Laie auf das griechische „laikos“ und Ama- finieren damit einen traditionellen Begriff auf einer Ebene und reden in Augenhöhe teur auf das lateinische „amator“ und dabei neu. Wir suchen dabei nach neuen Forma- handelt es sich keinesfalls um das Gleiche. ten und Ausdrucksweisen in allen Kunstfor- miteinander. „Spiel“: Genau das soll es sein, bei allem dazugehörigen Ernst. Ein Spiel, das einem „Laikos“ bedeutet frei übersetzt „dem Volk zugehörig“ und „amator“ heißt „Liebhaber“. men, in Schauspiel, Tanz und Musik. Die berühmte freie Theatergruppe Spaß macht, das Hobby ist, auf das man Im allgemeinen Sprachgebrauch wird Rimini-Protokoll nennt seine Protagonisten sich freuen kann, das man mit anderen der Unterschied deutlicher: Laie wird gerne „Experten des Alltags“, und so kommen die zusammen „spielt“. „Bühne“: Die Bühne als „ohne Fachkenntnisse ausgestattet“ ver- Menschen aus Karlsruhe und Umgebung Szenenbild aus „Schau nicht unters Rosenbeet“ der Laienspielbühne Mühlheim. 3/2012 Schau.Spiel 5 Der Versuch einer Begriffsfindung mit ihren Geschichten, ihrer Persönlichkeit trocken Brot zufrieden geben müssen. Es Die Führungskräfte des LABW sehen auf die Bühne. scheint, als ob die Mehrzahl der Besucher den Begriff „Laienspieler und Laienspielgruppe“ allerdings eher negativ besetzt. Dresden und Mannheim nennen ähn eilig nach Hause strebt, anstatt die Theater- liche Programme „Bürgerbühne“; überall in leute mit den insgeheim ersehnten (stehen- Denn auch im Sport gibt es die Bezeich- Deutschland arbeiten Theaterleute daran, den) Ovationen zu feiern. Doch dafür gibt nung Laiensport nicht. Dort gibt es in al- die Grenzen zwischen Profi- und Amateur- es möglicherweise eine Erklärung. Arthur len Sportarten entweder die Bezeichnung theater zu überwinden. Natürlich ist rein Miller machte eine Parallele zwischen der Amateur- oder Profisport. Die Abgrenzung ehrenamtliches Theaterschaffen weiterhin Höhe des Eintrittsgeldes und dem Enthu- zum Berufstheater sehen wir deshalb in den sehr wichtig; in Karlsruhe zeigen Amateure siasmus des Publikums aus. Also, Preise Begriffen außerberufliches Theater oder immer wieder, welche künstlerisch über- hoch? Bitte nicht, gehören doch die mo- Amateurtheater. Dass neben dem „ama- zeugende und das Publikum begeisternde deraten Eintrittsgelder zu den kulturför- tor“ gleich „Liebhaber“-Theater auch noch Arbeit von Amateuren möglich ist.“ dernden Pluspunkten des Amateurtheaters. fundierte Fachkenntnisse vorhanden sind, dafür bietet der LABW seinen Gruppen ein vielfältiges, hochwertiges Fortbildungsprogramm in allen theaterrelevanten Sparten Nicht fehlen darf bei dieser Begriffsfindung freilich die Einschätzung Möglichkeit, geförderte Lehrgänge vor Ort, Achern, zur Unterscheidung zwischen Pro- des Landesverbands Amateurtheater mit qualifizierten Theaterfachleuten durch- fis und Amateuren einen Theaterkritiker: Baden-Württemberg e.V. (LABW). Dieser zuführen. Dazu kommt noch die Beratung „Wenn beide eine Million im Lotto gewin- hat in seiner Satzung und seinem Leitbild in der Stückauswahl in Zusammenarbeit nen, wird der Profi die Plackerei beenden festgelegt: „Zweck des Verbandes ist die mit der Theater- und Spielberatung Baden- und sich ins Privatleben zurückziehen, wäh- Förderung und Verbreitung des Amateur- Württemberg in Heidelberg. Darüber hinaus rend der Amateur mit dem Geld ein Theater theaters in all seinen Formen“. Es gibt für vermitteln wir Kontakte zu professionellen baut.“ Das Bonmot trifft ins Schwarze: Ama- die Aufnahme in den Verband keine forma- Theaterkräften und Theatern. teurschauspieler sind Idealisten. Sie opfern len, künstlerischen oder Qualitätskriterien. ihre Freizeit, um dem Publikum ein außer- Die dem Verband angeschlossenen Bühnen Unser großer Wunsch wäre, dass wie in gewöhnliches Erlebnis zu bescheren. Was sind in ihrer künstlerischen und organisato- vielen anderen Ländern, nicht mehr unter- ist schließlich der Lohn für all die Mühe? rischen Ausrichtung völlig eigenständig. Dar- schieden wird zwischen Laien-, Amateur- „Der Applaus ist das Brot des Künstlers“, aus ergibt sich eine sehr breite Spanne in der und Profitheater, sondern nur zwischen Namensgebung, bei den Inhalten und der gutem, authentischem, spannendem Da erscheint es fast wie ein Trauerspiel, Qualität. Deshalb nennen sich auch elf Grup- Theater oder schlechtem und langweili- dass sich Amateurschauspieler häufig mit pen in unserem Verband „Laienspielgruppe“. gen Theater. heißt es. Szenenbild aus „A Württemberger Viertele“ der Laienspielbühne Mühleim. Wie ist Ihre Position oder Meinung zu diesem Thema? Wie denkt Ihre Spielgruppe, denken Fotos unten: Laienspielbühne Mühlheim Ihre Vereinsmitglieder darüber? Bitte schreiben Sie uns unter GL@amateurtheater-bw.de oder unter www.facebook.com/#!/groups/ Amateurtheater Foto Hintergrund: Jakobustheater Karlsruhe. an. Zusätzlich gibt es für die Gruppen die Und nicht zuletzt zitiert Wolfgang Winter, Kulturjournalist aus 6 Schau.Spiel 3/2012 Der Aufstieg der Amateure Die Gewinner des Deutschen Amateurtheaterpreises 2012 feiern in Rudolstadt ihren Sieg Ein Festival, zwei der Preisträger aus Loriot“ machte das Theater Oberschwaben Baden-Württemberg, drei Tage die Bodensee (TOB) und holte den Preis in der Creme de la Creme des deutschen Ama- Sparte Komödie nach Baden-Württemberg. teurtheaters, insgesamt vier mal 2500 Euro Preisgelder für fünf unglaubliche Inszenierungen – das „Amarena“-Festi- Das Leben der Elsa Santo val lässt sich am Ende aber nur schwer in Zahlen fassen. Es ist ein mutiges Stück und ein persön- Rudolstadt – ein etwa 23.500 Einwoh- liches Anliegen zugleich, mit dem sich Re- ner Ort in Thüringen ist Gastgeber für den gisseurin und Theaterpädagogin Annette „amarena“-Preis, den der Bund Deutscher Müller auf die Bühne wagt. Denn „Elsa – Du Amateurtheater (BDAT) zum zweiten Mal darfst nicht sprechen“ ist Annette Müllers vergibt. Ein Preis, der die künstlerische eigene Geschichte – besser gesagt, die ihrer Arbeit der Amateurtheaterbühnen aus Großmutter: Elsa Santo. „Als ich ein kleines ganz Deutschland würdigen und zum ge- Mädchen war, wurde über die Vergangenheit sellschaftlichen Diskurs anregen soll. In fünf meiner Großmutter kaum gesprochen“, sagt Sparten konnten die Bewerber ihre Produk- sie und fährt fort: „Aber vor etwa vier Jahren tionen einsenden. habe ich Hans-Peter Goergens kennengelernt, So überzeugte das SpinaTheater/Junges der viel in Elsas Vergangenheit geforscht hat“. Ensemble Solingen mit ihrer Eigenproduk- Gemeinsam rekonstruierten die beiden tion „Der kleine Prinz – Maly Ksiaze“ frei die Jahre, und Müller hat schließlich ein nach Antoine de Saint-Exupéry in der Ka- Theaterstück aus dem Material geschrie- tegorie Musik-, Tanz-, und Bewegungsthea- ben. Ein Stück über das Leben einer star- ter. In der Sparte Schauspiel gewann die ken, selbstbewussten Frau, die glücklich Jugendgruppe SCHOTTE aus Erfurt mit der aufwächst, ihre große Liebe findet, heira- kraftvoll-frischen Inszenierung von „Romeo tet, zwei Töchter aufzieht – bis die Natio- und Julia“. In der Kategorie Seniorentheater nalsozialisten an die Macht kommen. Sie hat das Consol Theater Gelsenkirchen ge- beschreibt das Leben einer Frau, der alles punktet, „Ká síra díya – Gute Reise“, heißt genommen wurde, was sie liebt, die Kinder, deren experimentelles Stück. Das Theater die guten Freunde. im Gewölbe (ThiG) Offenburg gewann mit Von zu Hause verbannt, muss sie fliehen. der Eigenproduktion von Anette Müller in Elsa wird der Mund verboten. „Ich darf nicht Kooperation mit Offenburger Schulen mit sprechen“, flüstert die Stimme aus dem Off. dem Stück „Elsa – Ich darf nicht sprechen“ „Alle sind sie da – überall – sie schauen in der Sparte neue und aktuelle Theaterfor- mir zu – und wissen genau was ich tue“. men. Den Abschluss mit der „Hommage an Die leise, aber deutliche Stimme einer ge- 3/2012 Schau.Spiel 7 ten Sketche – aber darum geht es Jürgen Mack und seiner Theater g ruppe nicht. „Das Stück hat ganz viel mit uns selbst zu tun“, sagt Mack, Regisseur, HobbyBühnenbildner und Vorstand der Theatertage am See. „Wir spielen einfach uns selbst – in Komik und Tragik.“ Die menschlichen Schwächen auf liebenswürdige Art zu präsentieren ist die große Herausforderung. „Loriots Figuren sind peinlich, versuchen aber würdevoll damit umzugehen. Sie sind hetzten Frau. Einer Frau, die am Ende das in neue Projekte stecken und das Nächste komisch und nehmen sich dabei ernst“. KZ Ravens-Brück zwar körperlich überlebt, ist schon in Arbeit. Zum Thema Perspekti- Loriots Sätze sind ganz große Sprachkunst aber gebrochen nach Hause zurückkehrt. venwechsel, Überflutung und Gefühl für sich und das TOB hat es in seinem Stück zu- „Elsa war nie mehr wieder die Mutter, als und die Natur, steht im Februar 2013 die sammengebracht. Eine flüssige Inszenie- die sie uns verlassen hat“, erinnert sich die nächste Inszenierung von Annette Müller an. Mädchen war, als Elsa die Kinder bei ihrem Ehemann zurücklassen musste. „Holleradülijö, Hollera Du Dödel Du“ sängen und Operntexten, ausgestattet mit einem flexiblen Sarg-Bühnenbild bietet großes Theater. „Wir sind deutsche Meister, das kann Zehn erwachsene Schauspieler und Schauspielerinnen des ThiG und 17 Schü- Eine Hommage an Loriot hatte sich das schließlich nicht jeder von sich behaup- lerinnen und Schüler aus den unterschied- Theater Oberschwaben Bodensee (TOB) als ten“, sind sich die Pädagogen einig, und lichsten Offenburger Schulen – ob Grund-, Arbeitsprojekt vorgenommen – der Plan: das Schmunzeln, das ihnen Loriot auf die Haupt-, Realschule oder Gymnasium – In Loriots Figuren schlüpfen und die große Lippen gezaubert hat, wird wohl so schnell haben an der Inszenierung mitgewirkt. So Kernfrage zu beantworten: „Was wird aus nicht verschwinden. „Der Preis zeigt uns“, betrug der Altersunterschied der Darsteller uns, wenn unser Schöpfer tot ist?“ Die Ant- sagt die Gruppe, „dass wir wohl ein Niveau bis zu 67 Jahre. „Ob acht oder 75“, erzählt wort scheint geradezu einfach: „Wir sind haben, das sich in Deutschland sehen las- Annette Müller, „es haben sich tolle Freund- dadurch, dass wir spielen – sonst sind wir sen kann – in erster Linie macht es uns ein- schaften entwickelt, vollkommen unabhän- nicht – sonst verschwinden wir!“ Also spielt fach sehr stolz.“ gig von Schul- oder Altersgrenzen.“ Und das das TOB was das Zeug hält. merkt man auch im Spiel auf der Bühne: Nicht nur, dass die Darsteller Herrn Mül- Bildungsreferent des BDAT Stephan Schnell kürt die Gruppe in seiner Laudatio ler-Lüdenscheid, Frau Lindemann, Familie mit den Worten: „Transformation und Aneig- Prof. Bernd Guhr bringt es in seiner Lau- Hoppenstedt und Co in ihren Rollen un- nung nicht imitatio – darin liegt die beson- datio auf den Punkt: „Es entsteht ein origi- geheuerlich ähnlich sehen – besonders ist dere Komik dieser Inszenierung. Ach was?!“ näres Bühnenstück […] ein bewegtes und auch die schauspielerischer Leistung der Katharina Weiss bewegendes Theater-Ereignis. Der Amare- zwölf Lehrerinnen und Lehrer, die in ihrer Die Gruppe transportiert ein Geheimnis. na-Preis ist Anerkennung für die lebendige, beruflichen Laufbahn bei Regisseur Jürgen sinnliche Auseinandersetzung mit unserer Mack eine theaterpädagogische Ausbil- Geschichte […] Anerkennung schließlich, in dung absolviert haben. Größtenteils Co- bei der Gala der Preisträger. Gemeinsamkeit mit dem Theater zu spielen, mic-Figuren authentisch auf der Bühne zu Galafoto aller Preisträgergruppen Moderator Martin Bretschneider alte und neue Formen zu probieren und zu präsentieren, sodass man sie als Zuschauer und Laudatoren. beherrschen“. nicht nur vage erkennt, sondern sie als in Preisübergabe an ThiG, „Elsa ist mir, uns allen, doch sehr ans Herz gewachsen – und die Belohnung durch den Person gewordene Charaktere über die Bühne spazieren, ist eine Meisterleistung. Preis, ist eine fantastische Bestätigung unse- Natürlich kann man Loriot nicht neu rer Arbeit“. 2000 Euro kann die Gruppe nun erfinden, natürlich kennt man die meis- Prof. Bernd Guhr gratuliert. TOB mit „Hommage an Loriot“. ThiG mit „Elsa – Ich darf nicht sprechen“. Fotos: Jörg Sobeck Mama Anne-Marie Müller, die ein kleines rung, eine Kombination aus bekannten und unbekannten Werken, A-capella-Ge- Regisseurin an die Worte ihrer eigenen 8 Schau.Spiel 3/2012 L’Chaim – Auf das Leben Eine Liebeserklärung an das Internationale Theaterfestival Donzdorf Als ich gebeten wurde, über das 8. Internationale Theaterfestival in Donzdorf vom 16. bis 20. Mai 2012 einen persönlichen Bericht zu schreiben, dachte ich: Nehme ich mir halt das Programmheft und erzähle ein wenig über die Gruppen, die da waren, über die Diskussionsinhalte und bedanke mich bei den Organisatoren und Sponsoren. Falsch gedacht! Denn ich muss zugeben, dass der Platz hier nicht annähernd ausreichen kann, um festzuhalten, wie Donzdorf dieses Jahr mich und die vielen Menschen aus elf Nationen berührt hat. Um unkonventionell zu beginnen: Ich kam gestresst und überarbeitet mit wenig Sinn für ein anstrengendes Festivalwochenende mittwochsnachmittags an und ging sonntags mit dem Gefühl, dass es nicht zu Ende sein durfte. Mit einem Gefühl der Sehnsucht, mit Abschiedsschmerz und der Hoffnung, alle neu gewonnen Freunde wiedersehen zu können. „Brückenbauen“ war das Motto dieses Jahres, doch Brücken wurden nicht gebaut – sie wurden mit einer Vehemenz aus dem Boden gestampft, dass es fast magisch anmutete. Wie soll man sich das Theaterfestival in Donzdorf vorstellen? Es ist ein einziges Gewusel, das zu einem Strudel führt, der einen unweigerlich aus seiner Realität herausreißt und mit irrsinniger Energie erfüllt. Sprachenwirrwarr, Hände und Füße, die sich auf und ab bewegen, Austauschversuche in teils gebrochenem Englisch, gepaart mit allen Vokabeln, die jemals aus irgendwelchen anderen Sprachen aufgeschnappt wurden. Manchmal braucht es nur ein Lächeln, um sich zu verstehen, über alle Grenzen hinweg. In all der Hektik, die zwischen Vorstellungen und Essenszeiten, Begegnungen, Diskussionsrunden und Vorträgen auftaucht, gibt es immer wieder Momente des absoluten Friedens. Mit sich selbst und mit den anderen. „Out Zweed“ – „Sex War“ – PRÓG Group, Polen. Theatergroup KROV, Niederlande. „8 Women“ – Open Theatre, Israel. „Idas Werden“ – Aktionstheater Donzdorf. Theatercafé – BDAT-Präsident „The Man and Words“ – Norbert Radermacher im Gespräch Iran Sayeh Theatre Group, Iran. mit Friedrich Schirmer. 3/2012 Schau.Spiel 9 Manche Vorstellung, – und es sind zwölf Stück an vier Tagen –, betritt so mancher Zu- schauer mit einer bleiernen Müdigkeit, weil schon drei Stücke davor lagen oder weil der Schlaf zu kurz kommt oder manchmal auch, weil er emotional völlig überfordert wird. Doch dann dauert es selten länger als einen Augenblick, bis einen das Geschehen auf der Bühne packt, bis man sich fiebrig fühlt, von dem, was man dort sieht, bis man sich fragt: Wie geht das? Oft beginnt für mich nach kurzer Zeit die Sprache auf der Bühne in den Hintergrund zu rücken, da ich sie so oder so nicht verstehe. Allerdings ist der Duktus und Rhythmus, der von den Spielern ausgeht, derart faszinierend und zu den Bildern und Emotionen passend, auf die ich mich konzentriere, dass es selten stört. Auch wenn ich mir manches Mal wünsche, alles verstehen zu dürfen. Dieses Jahr funktionierte das in Donzdorf hervorragend, weil die Produktionen überwiegend sehr körperlich und bildhaft inszeniert waren. Vermehrt wurden Tanztheaterelemente, Akrobatik und Musik eingebaut. Und oft ging es um ähnliche Themen: Kommunikation, Freundschaft, Liebe und Zukunft. Passend zum Festivalmotto. Es sind Geschichten rund um das Leben von Menschen, die mit ihren eigenen Dämonen kämpfen und manchmal auch verlieren. Dann weint man. Oder man lacht aus vollem Herzen. Denn Donzdorf ist extrem in jedem Moment, den man wahrnehmen kann. Manches Gespräch fühlt sich an, als träfe man Freunde, die man schon immer hatte und nur noch nicht kannte. Und man kehrt am Ende zurück zu einer Realität, in der die Sehnsucht nach mehr davon schmerzt. Es wurden Brücken gebaut, die tiefer gehen, als es das Wort „Verständigung“, „Austausch“ oder „Toleranz“ in jedem Fundraising-Antrag dieser Welt überhaupt fassen könnte. Donzdorf ist wie eine Droge, die jeden in einen Rausch bringt, von dem man abhängig wird. Auf Wiedersehen, Donzdorf – hoffentlich in drei Jahren. L‘chaim! Naemi Zoe Keuler Ensemble Isento, Österreich „Theater Lunte“ mit der Produktion „Held Müller“, Deutschland. R&R Theater mit der Produktion „Der Apfelschuss“, Schweiz. Festival-Abschlussfeier. Hintergrundbild: „Mamma Mia“ – Artisti Cilentani, Italien. Fotos: Angelika und Rainer Wascher "de baggasch auf da roas – a geshichd one Fallstaff, dafia mit Shäggsbia" – 10 Schau.Spiel 3/2012 „Welche Bedeutung hat der Internationale Theatertreff Lörrach im kulturellen Angebot der Stadt Lörrach heute und in Zukunft?“ Als vor 20 Jahren der Internationale Theatertreff in Lörrach zum ersten Mal stattfand, hatte niemand mit so einer großartigen Erfolgsgeschichte gerechnet. Das Team des Theaters Nellie Nashorn wollte gemeinsam mit dem Regisseur Vaclav Spirit Amateurschauspielern Gelegenheit geben, sich zu präsentieren und in Austausch „Hier gab es kein Theaterfestival – deshalb wollte ich es gründen …“ 16. Internationaler Theatertreff (ITT) in Lörrach vom 17. bis 20. Oktober mit Darstellern aus anderen Ländern zu treten. Inzwischen genießt der Internationale Theatertreff im In- und Ausland einen außerordentlich guten Ruf und findet auch bei professionellen Theatergruppen immer mehr Beachtung. Zu den Veranstaltungsorten zählen heute neben dem „Stammhaus“ Nellie Nashorn unter anderem das Alte Wasserwerk und der Burghof Lörrach. Ich bin sicher, das Festival wird auch künftig ein fester Bestandteil der Lörracher Kulturszene sein. Mich beeindrucken immer wieder die schauspielerische Qualität der Theatergruppen und die Originalität der Aufführungen. Es freut mich besonders, dass rund ein Drittel der Vorstellungen von und für Kinder und Jugendliche veranstaltet wird. So ist der Internationale Theatertreff nicht nur eine Möglichkeit der Begegnung für Menschen verschiedener Kulturen, sondern auch für Menschen aller Altersstufen. Gudrun Heute-Bluhm, Oberbürgermeisterin der Stadt Lörrach Bild unten: Vaclav Spirit (mitte), der künstlerische Leiter des Internationalen Theatertreffs in Lörrach versteht es, Die Festivalteilnehmer 2012 Profi- und Amateurtheatergruppen für dieses außergewöhnliche internationale Festival zu begeistern. Balthazar Théâtre, Moselle, Frankreich | „Les Pompes Funestes“ Junges Theater Nellie Nashorn / Les Hippopotames, Lörrach, Deutschland/Frankreich | „Brüno“ Theaterjugendclub am LTT, Tübingen, Deutschland | „My face“ Veselé skoky, Prag, Tschechische Republik | „Ve stanici nelce …“ Gut & Edel, Lörrach, Deutschland | „Von Märchen zu Märchen“ Studio-Bühne, Essen, Deutschland | „Noah und der große Regen“ Homo Fuge, Púchov, Slowakei | „Sir Halewyn“ Julia Matt, Lörrach, Deutschland | „Woanders ist … ganz anders!“ Tempus fugit, Lörrach, Deutschland | „Die Hochzeit“ Die Fremden, Österreich | „Happy mit Biss“ 3/2012 Schau.Spiel 11 Es gibt keinen Preis zu gewinnen, Fahrt- aus Kuba, Georgien, Litauen, Russland, Ägyp- Profiqualität nahekommt“, stellt er fest. Aus- kosten werden nicht erstattet, übernach- ten, dem Iran und der Türkei. wahlkriterien sind für ihn die künstlerische tet wird in der Jugendherberge. Trotz die- Qualität, wichtige und zeitlose Themen, so- ser kargen Begleitumstände zieht es Jahr Vaclav Spirit ist Gründer des Theatertreffs. wie ein dramaturgisch ausgewogenes Pro- für Jahr immer mehr Theaterschaffende Vor 30 Jahren aus der Tschechoslowakei aus dem In- und Ausland zum Internatio- emigriert, hat er in Südbaden eine neue Hei- nalen Theatertreff (ITT) nach Lörrach. „Es mat gefunden und 1992 das Festival initiiert. Zum Lörracher Theatertreff gehören nicht nur die Aufführungen, sondern auch die täg- gramm. ist unser Konzept, das die Gruppen zu uns „Hier in Lörrach gab es kein Theaterfestival, führt“, sagt der künstlerische Leiter des deshalb habe ich es gegründet“, erinnert er liche Diskussion um 16 Uhr; dann werden ITT, Vaclav Spirit. „Es ist uns gelungen, sich. Jedes Jahr sichtet er die Bewerbungen die Vorstellungen gemeinsam von Akteuren eine einzigartige Mischung aus künstleri- und wählt die Teilnehmer aus. In diesem Jahr und Publikum besprochen. Dieser Kontakt, schem Anspruch und internationaler Be- musste er zwei Drittel von ihnen eine Absage der Austausch, sowie die Erfahrung, andere gegnung zu schaffen.“ erteilen, denn die Teilnahme ist auf zwölf Theatergruppen zu sehen und zu erleben, Gruppen beschränkt. macht die Begegnung für die Künstler so wertvoll. „Viele Gruppen erhalten hier zum Die internationale Ausrichtung des Festi- ersten Mal eine ehrliche Rückmeldung über vals hat in der Tat stark zugenommen. Von Von den ausgewählten Inszenierungen den meist über das Internet eingereichten kommen drei von professionellen Theatern, ihre Leistung und ihre Produktion. Das ist gut 40 Bewerbungen für den diesjährigen die übrigen von Amateurtheatern, die aber außerordentlich wichtig für deren Entwick- Theatertreff kamen 18 aus dem Ausland – so alle von Profis betreut werden. „Dadurch er- lung“, sagt Spirit. viele wie noch nie. Darunter waren Gruppen reichen deren Arbeiten ein Niveau, das der Waltraut Kruse Hintergrundbild: „Ve stanici nelze …“, Veselé skoky „Brüno“, Junges Theater Nellie Nashorn „Happy im Biss“, Die Fremden 12 Schau.Spiel 3/2012 Theater engagiert und berührend Fotos: Herbert Ruff Theater unter der Dauseck mit „tacheleß! Erinnerung an ein FreudenTal“ tacheleß! des Theaters unter der Dauseck. Ein Theaterspaziergang mit Tiefsinn. Inszenierungen im öffentlichen Raum kum Stationen ab dem 18. Jahrhundert bis folgenden vier Jahrzehnte verweisen, die zählen neben Dramatisierungen histo- in die 1970er Jahre und trifft auf Figuren, es dauerte, bis wieder kulturelles Leben in risch-literarischer Stoffe durch Barbara die sämtlich historisch belegt sind. der Synagoge Einzug hielt. Schüßler zu den Markenzeichen des rüh- Michaela Lapitzki, eine junge Frau auf Die hervorragende Ausstattung durch rigen Theaters unter der Dauseck. Dabei Spurensuche und Anton Bäuerle, ein älter Judith Philipp und Max Johns schlägt den Bogen in die Vergangenheit. Aus heutigen hat es die Grenzen des Gründungsortes Freudentaler Bürger geleiten die 130 Zu- Oberriexingen längst hinter sich gelas- schauer gewandt, sich zuweilen streitend, Materialien entstehen historisch anmu- sen. Mit „tacheleß! Erinnerung an ein auf dem Rundgang durch den Ort. Dies er- tende Kostüme: Ein Läufer dient als Rich- FreudenTal“, ließ die Gruppe die über weist sich als ebenso gelungener wie not- terperücke, die Gemeinderäte um 1903 200-jährige Geschichte einer jüdischen wendiger Regiekniff: Manchmal versteht tragen Anzüge der 70er, alte Möbel deu- Gemeinde wieder lebendig werden. man durch das sperrige Amtsdeutsch alter ten Vergänglichkeit an. Holzrahmen bilden Dokumente, auf dem die Texte fußen, nicht Fenster in die Vergangenheit, vor und hin- alle Zusammenhänge. Autorin Barbara ter denen im Freien gespielt wird. Sämtli- Freudental war eines der wenigen würt- Schüßler lässt die beiden „Reiseleiter“ in che Darsteller – darunter viele Kinder und tembergischen Dörfer, in dem sich Juden erfrischenden Dialogen zusammenfassen, Jugendliche – überzeugen. Die Spielorte gegen Bezahlung eines Schutzbriefes nie- was sich nicht auf Anhieb erschließt. derlassen durften. Sie stellten bisweilen Die bitteren Kapitel der Geschichte ste- sind gut gewählt, Musik und chorisches Sprechen runden das Bild ab. die Hälfte der Einwohner. Die National- hen neben den vielen Jahren, in denen ein Ludwig Bez, Leiter des Pädagogisch-Kul- sozialisten bereiteten dieser Epoche ein friedliches Nebeneinander von Juden und turellen Centrums der ehemaligen Syna- schreckliches Ende: 1933 wohnten noch Christen selbstverständlich war. Nachbar- goge hatte die Idee zu dem Theaterspazier- 50 jüdische Bürger in Freudental. Von ih- schaftliche Reibereien kommen oft sehr gang und begleitete die Produktion inhalt- nen kamen mindestens 30 Personen in Ver- unterhaltsam daher: „Die haben ihren lich. „Ich empfinde es als beglückend, dass nichtungslagern ums Leben. Schabbes und noch unseren Sonntag!“, durch die Inszenierung beim Ensemble ein Der Theaterspaziergang unter der Re- ärgert sich beispielsweise eine schaffige Interesse an Geschichte und aktueller Situ- gie von Christine Gnann und Elif Veyisoglu Schwäbin über gleich zwei arbeitsfreie Tage ation geweckt wurden“, berichtet er, „bei- beginnt mit den Aufräumarbeiten nach der der Juden. spielsweise haben wir uns intensiv mit der Reichspogromnacht 1938 vor der Syna- Komödiantisch bis nachdenklich auch Schändung des jüdischen Friedhofs 2007 goge. Diese wurde geplündert, aber nicht die Szenen rund ums Rathaus: Die letzten auseinandergesetzt und überlegt, was das in Brand gesetzt – man befürchtete, die vier Jahrzehnte jüdischen Lebens werden für uns heute bedeutet“. Ein engagiertes Flammen könnten umliegende Gebäude durch vier Szenen repräsentiert, die in Kos- und berührendes Stück Theater! erfassen. Danach durchwandert das Publi- tümen und Ausstattung wiederum auf die Rüdiger Erk 3/2012 Schau.Spiel 13 Heiterer Tanz im Schatten des Todes 50 Jahre Breisacher Festspiele auf dem Schlossplatz: überragende Inszenierung von „Sein oder Nichtsein“ Die 50. Premiere eines Abendstücks auf der Freilichtbühne am Schlossplatz hoch über der Stadt: Seit 1962 spielt das Ensem- Realität sich spiegeln und einander verstärken. Der Zensor verbietet das Stück, worauf „Hamlet“ auf den Spielplan folgt. ble der Breisacher Festspiele an diesem Während der eitle Schauspieler Josef Standort Theater, zum neunten Mal unter Tura (brillant: Jens Distel) seinen berühmten der Regie von Jesse Coston. Der hatte Monolog hält, nutzt seine Ehefrau, Bühnen- mit dem Stück „Sein oder Nichtsein“ des star Maria Tura, die Zeit für ein Rendezvous Briten Nick Whitby eine turbulente, mit mit dem jungen Fliegerleutnant Sobinsky, bösem Wortwitz und unerwarteten Wen- der nach dem Kriegsausbruch verhindern dungen gespickte Komödie ausgewählt: will, dass der Nazi-Agent Professor Silewski Ein Drahtseilakt von Sein und Schein eine Namensliste mit polnischen Untergrund- in furiosem Tempo, der nur von einem kämpfern an die Nazis übergibt. Aus dieser außergewöhnlichen Ensemble bravourös Konstellation entwickelt sich ein verzwicktes, geleistet werden konnte. sehr komisches Verwechslungsspiel. Whitbys 2008 veröffentlichtes Stück ba- Die Ensemblemitglieder schlüpfen in die siert auf einer Geschichte des Ungarn Mel- Rollen der deutschen Besatzer, um in den Be- chior Lengyel, die der Filmemacher Lubitsch sitz der Liste zu kommen – und führen die Na- bereits 1941 als Vorlage für seinen Film „Sein zis in einer wahnwitzigen Täuschungsaktion an oder Nichtsein“ nutzte. Ein schwindelnder Ba- der Nase herum. In der Rolle des Spions wagt lanceakt zwischen tödlichem Ernst und hin- sich Schauspieler Josef Tura in die Höhle des tersinnigem Humor: Der Grat, auf dem das Löwen, ins Gestapo-Hauptquartier. In satirisch Drama voranschreitet, ist messerscharf. überspitzten Dialogen wird die dummdreiste Ebenso dynamisch wie vielschichtig rollt Brutalität der Nazis und die Eitelkeit Turas aufs Jesse Coston mit einem souveränen Ensem- Korn genommen, mit der er sich beinahe um ble die Geschichte um die Schauspieler eines Kopf und Kragen zu reden droht. Am nächsten Warschauer Theaters auf, wo kurz vor Kriegs- Tag finden die Nazis die Leiche Silewskis – und ausbruch eine Satire einstudiert wird. Schon der Schwindel droht aufzufliegen. Bild oben: Kann es Josef Tura (Jens Distel) verhindern, dass die Namensliste mit den polnischen Untergrundkämpfern in die Hände der Nazis fällt? Bild unten: Gruppenführer Erhardt (Florian Weiß) im Gespräch mit Josef Tura als Professor Silewski. die erste Szene wirkt beklemmend: Verhör In einer dramatischsten Szene gelingt es szene im Gestapo-Hauptquartier für eine Tura, Oberst Erhardt zu verwirren und ihn von wächst über sich hinaus. Als Hitler verkleidet Anti-Nazi-Komödie. Die Spannung steigert seiner Identität als Silewski zu überzeugen. Er und mit dem gesamten Ensemble im Gefolge sich im weiteren Spielverlauf dank dieser erhält zwei Flugtickets nach London – möchte marschiert er zur Gestapo-Gala. Nach einem Doppelbödigkeit, in der Bühnenspiel und aber seine Truppe nicht im Stich lassen und kurzen Auftritt gelingt es der Truppe, Hitlers Flugzeug – am Steuer der polnische Piloten- Maria Tura (Sandra Schillinger) im Rendezvous mit ihrem Verehrer, leutnant – in Richtung Freiheit zu besteigen, dem jungen Fliegerleutnant Sobinsky (Valentin Oswald) in ihrer Garderobe. während der echte Führer auf dem Weg zur Gestapo-Zentrale ist. Schauspieler verkörpern Schauspieler, die wiederum anderen etwas vorspielen – eine heftige Herausforderung. Nicht nur Distel, das komplette Ensemble macht das Verwechslungsspiel durch die enorme Wandlungsfähigkeit glaubhaft und zeigt große Spiellust: Sandra Schillinger als flirtfreudiger Fotos: Festspiele Breisach Star des Warschauer Ensembles, Valentin Oswald als verliebter Leutnant, Frank Ganz als ambitionierter Schauspieldirektor, Antonio Denscheilmann als gütig-sensibler Jude Grünberg, Florian Weiß zeigt den tumben Nazi-Gruppenführer zwischen Gefähr- und Lächerlichkeit. Jeannette Graupe Volksstücke & KOMÖDIEN seit 1978 Komödien echt schwäbisch Ray Cooney u. John Chapman / M. Hirschle Monika Hirschle Harald Helfrich Ray Cooney u. John Chapman / M. Hirschle Konrad Hansen / C. Kohler Jack Popplewell / M. Hirschle Horst Willems / Christine Kohler EINMAL IST KEINMAL (OIMOL ISCH KOIMOL) 5 D, 4 H, 1 Dek AN GUADA RUTSCH! 3 D, 4 H, 1 Dek A SCHÖNE BESCHERUNG 4 D, 4 H, 1 Dek WEIBERWIRTSCHAFT 4 D, 1 Dek WEIBERWIRTSCHAFT – 10 Jahre später 4 D, 1 Dek SCHILLER OND A VIERTELE 4 D, 6 H, 1 Dek DIE VIER UNNAHBAREN 3 D, 8 H, 1 Dek KOINE SO WIE DU 3 D, 6 H, 1 Dek Wirtshauskomödie mit Musik EINMAL IST KEINMAL (OIMOL ISCH KOIMOL) 5 D, 4 H, 1 Dek LÄBRKÄS OND SCHAMPUS 2 D, 3 H, 1 Dek KOI LEICHE OHNE D’LILLY 4 D, 4 H, 1 Dek DR LANDREATSKANDIDAT 2 D, 4 H, 1 Dek Die schönsten Klassiker, Stücke mit großer Besetzung und fürs junge Publikum Wilhelm Jacoby u. Carl Laufs / Rolf Heiermann Brandon Thomas / Marcus Everding Oscar Wilde / Marcus Everding Molière / Carsten Ramm William Shakespeare / Christine Kohler (Schwäbische Bearbeitung) William Shakespeare / Jens Groß Franz von Kobell / Andreas Kern Alexandre Dumas / Axel Plogstedt Carlo Goldoni / Herbert Rosendorfer Carlo Goldoni / Carsten Ramm Heinrich v. Kleist / Wolf E. Rahlfs u. Tommi Brem John Louis Stevenson Wilheim Hauff / Tatjana Rese Miguel de Cervantes / Wilfrid Grote die besten Stücke. PENSION SCHÖLLER 3 D, 6 H, 1 Dek CHARLEY’S TANTE 3 D, 5 H, 1 Dek BUNBURY 4 D, 5 H, 2 Dek DER EINGEBILDET KRANKE 4 D, 8 H, (mind. 8 Schauspieler) 1 Dek MASS FÜR MASS (Dr eisenerne Bäsa) 5 D, 16 H (Doppelbes. mög.) Wechseldek EIN SOMMERNACHTSTRAUM für Kinder 7 D, 4 H, Wechseldek., Komödie DIE G’SCHICHT VOM BRANDNER KASPER 2 D, 7 H, Wechseldek DIE DREI MUSKETIERE 4 D, 5 H (23 Rollen) Wechseldek MIRANDOLINA 3 D, 5 H, 1 Dek DIENER ZWEIER HERREN 4 D 4 H, Wechseldek MICHAEL KOHLHAAS 4 Schauspieler, 1 Dek DIE SCHATZINSEL Bearbeitung von Peter Derks 2 D, 4 H, Gesamtdek., Stück für Kinder und Erwachsene DER KLEINE MUCK 4 D, 7 H (mind. 5 Darst.) Wechseldek., Stück für Kinder DER RITTER DON QUIXOTE 2 D, 4 H, Wechseldek., Familienstück stückgut Bühnen- und Musikverlag GmbH Marienplatz 1 80331 München Tel. 089/22802548 Fax 089/226757 E-mail info@stueckgutverlag.de www.stueckgutverlag.de 3/2012 Schau.Spiel 15 Zuschauerrekord trotz nicht idealer Bedingungen Ergebnisse der Freilichtbühnen Die Zahl der Gruppen, die unter freiem Himmel spielen, hat in Doch eines ist bei allen gleich: Alle Bühnen betreiben im Rahmen den letzten Jahren kontinuierlich zugenommen und damit auch ihrer Möglichkeiten sehr ernsthafte Theaterarbeit und es wird sehr die Anzahl der Freilichtaufführungen – es sind jetzt 800. War 2010 viel Kraft und Zeit investiert. Auch die Bereiche Ausstattung, Licht, und 2011 ein leichter Rückgang bei den Zuschauerzahlen fest- Ton und das Gesamtambiente „drum herum“ werden Zug um Zug zustellen, so ist 2012 mit 381.681 Besuchern ein Rekordergebnis ausgebaut. Neben intensiven Gesprächen mit Mitwirkenden und Füh- zu vermelden. Gegenüber 2011 ist das ein Plus von 44.480 Zu- rungskräften über die individuellen Probleme und Schwierigkeiten ist schauern, das entspricht einem Zuwachs um 13,1 Prozent (siehe es auch wertvoll, die jeweilige politische Prominenz von Landtag und unsere Grafik). Kommune kennenzulernen, um ihnen aus LABW-Sicht die Wichtigkeit und den Wert des ehrenamtlichen Engagements unserer Bühnen klar Umso erfreulicher, da auch 2012 keine idealen Rahmenbedingun- zu machen. gen gegeben waren, immerhin liefen die Fußballeuropameisterschaft und Olympia zeitgleich ab. Auch das Wetter im Sommer 2012, vor Und zum Abschluss nun noch allen Bühnen ein herzliches Danke- allem im Juli, war sehr wechselhaft und unbeständig. Daher sind von schön auch im Namen meiner Frau Helga für die überaus herzliche den 800 Vorstellungen 140 (18%) wegen schlechten Wetters beein- Gastfreundschaft, die wir überall genießen durften. Rolf Wenhardt trächtigt gewesen, 29 (4%) fielen sogar ganz aus. Weitere 13 (2%) litten hingegen unter extrem heißen Temperaturen. Besonders hart treffen die unbeständigen Wetterbedingungen jedes Jahr die 41 von 54 Bühnen, die ohne Zuschauer schützendes Dach direkt unter freiem Die detaillierten Spielzeitergebnisse aller 54 Bühnen finden Sie auf: Himmel spielen. www.amateurtheater-bw.de. Die 75 Inszenierungen (+9 zu 2011) von 54 Amateurgruppen (+7 zu 2011) teilen sich auf in 55 Stücke für Erwachsene und 20 für Kinder und Jugendliche. Die Struktur der Bühnen ist sehr breit gefächert, 400.000 sowohl bei der Zahl der Aufführungen, als auch bei den Zuschauerplätzen und den Mitwirkenden. 30 Bühnen haben bis 3000 Zuschauer, 13 liegen zwischen 3001 und 10.000, 7 zwischen 10.001 und 25.000 und an der Spitze liegen Heidenheim mit 47.375 und Ötigheim mit 77.188 Besuchern. 350.000 381.681 360.095 300.000 336.269 336.051 2010 2011 250.000 200.000 Meine Besuchstour 2012 Meine Besuchstour führte mich auch in diesem Jahr wieder kreuz und quer durch Baden-Württemberg: von Schwarzach im südlichen 150.000 100.000 Odenwald bis nach Stühlingen an der Schweizer Grenze, von Heidenheim auf der Ostalb bis Breisach an der französischen Grenze. 37 In- 50.000 szenierungen bei 26 Bühnen habe ich dabei gesehen. Beeindruckend ist stets die Vielfalt der Stücke, der Theaterformen, der Aufführungsorte und Produktionsbedingungen. 0 2009 2012 16 Spiel.Schau 3/2012 Die neue Spiel.Schau Hier unsere für Sie ausgewählten Stücke als Tipp und Anregung für Ihre Stückauswahl. Glasperlenspiel Asperg Verlag: Ahn & Simrock Bühnen- und Musikverlag Altweiberfrühling Besetzung: 5 weiblich, 2 männlich Theaterstück in schwäbischer Mundart Stefan Vögel Termine & weitere Infos: www.glasperlenspiel.de Die Maske Wiesloch Bühnenbearbeitung: Steffen Rotsch „Kai aus der Kiste“ Termine & weitere Infos: www.theater-diemaske.de Ein Stück für Kinder ab 5 Jahre von Wolf Durian Sasse Theater e.V., Heidenheim Besetzung: 3 männlich, 3 weiblich Die bessere Hälfte Termine & weitere Infos: www.sasse-theater.de von Alan Ayckbourn Verlag: rowohlt Theaterverlag Theater 360 Grad, Stuttgart Besetzung: 4 männlich, 7 weiblich Nachtflug Termine & weitere Infos: www.theater360grad.de und www.kkt-stuttgart.de Theaterstück frei nach dem Roman „Vol de nuit“ von Antoine de Saint-Exupéry Theater „Die Käuze“, Karlsruhe Ein Schwarzwaldmädel Besetzung: 8 männlich, 4 weiblich Volksstück mit Musik von Pascal Paul-Harang geeignet ab 12 Jahren Termine & weitere Infos: http://www.kaeuze.de/ „Die Eulen“ –Theatergruppe Filderstadt e.V. Besetzung: insgesamt 12 Rollen Das Wasser des Lebens oder Die Geschichte von Nanna und Elisabeth von Paul Maar Termine & weitere Infos: www.theater-die-eulen.de Verlag für Kindertheater Weitendorf GmbH Das ganze Leben hat Martha in ihrem kleinen Dorf verbracht. Jetzt ist ihr Ehemann gestorben und das Leben erscheint ihr ohne Sinn. Doch zum Glück ist Martha nicht allein. Ihre Freundinnen Frieda, Hanni und Lisi stehen ihr zur Seite und ermuntern sie, noch mal etwas Neues zu beginnen. Da erinnert sich Martha an ihren Jugendtraum: Sie wollte in Paris eine kleine Dessous-Boutique eröffnen… Die Komödie erzählt von der zweiten Chance im Leben und vom Mut, der nötig ist, um sie zu nutzen – denn für die Verwirklichung von Träumen ist es nie zu spät! Berlin in den 20er Jahren. Am liebsten verbringt Kai seine Zeit mit seiner Bande „Die schwarze Hand“. Eines Tages erfährt er, dass der Amerikaner Mr. Mac Allen, einen „Reklamekönig“ sucht, der seine Schokolade vermarktet. Kai sieht seine große Chance: Durch einen Trick schmuggelt er sich in das Hotelzimmer des reichen Amerikaners. Mr. Mac Allen findet Gefallen an dem frechen Jungen – doch es gibt einen starken Konkurrenten. Um trotzdem zu gewinnen, setzen Kai und seine Bande einige raffinierte Ideen in die Tat um, jedoch nicht ohne Hindernisse … 3 Ehepaare = ein Seitensprung. Als das Techtelmechtel zwischen der verheirateten Mrs. Foster und dem ebenfalls vergebenen Mr. Phillips aufzufliegen drohen, wälzen sie ihre Affäre auf die völlig unbescholtenen Featherstones ab. Das alles wird aber nicht in wohlgeordneten Bühnenverhältnissen dargestellt, sondern geschieht alles gleichzeitig und nebeneinander. Zwei Wohnzimmer und zwei Handlungen zur gleichen Zeit. Na ja, die Gefahr besteht schon, ein bisschen wirr zu werden. Aber keine Sorge, die drei Paare schaffen es, Sie geschickt durch die Dramatik zu führen. In der Pionierzeit der Luftfahrt: Madame Rivière, Chefin des Flugunternehmens AAT, lässt nächtliche Kurierflüge starten. Doch der erfahrene Pilot Fabien gerät mit seiner Maschine in ein schweres Unwetter. Fabiens Frau Simone erwartet stundenlang sehnsüchtig die Landung ihres Mannes. Endlich eilt Simone zu Madame Rivière, in der Hoffnung eines Lebenszeichens. Zwei Welten, die gegensätzlicher nicht sein könnten, treffen aufeinander: Legitimiert der Dienst am Fortschritt das Opfern von Menschenleben? Wo ist der – jenseits von Fortschritthörigkeit und Fortschrittfeindlichkeit – ethisch vertretbare Raum? Schon die ursprüngliche Bühnenfassung aus dem 19. Jahrhundert erzählt die Liebesgeschichte zwischen dem unbedarften Lorle vom Land und dem ambitionierten Maler Reinhard aus der Stadt. Mit zahlreichen Melodien und Einfällen wird so ein echtes Stück badischer Geschichte lebendig! Der Regisseur und Dramaturg Pascal Paul-Harang orientierte sich an dem Urtext von Auerbach „Die Frau Professorin“ und legte die Szenen, die in der Stadt spielen, nach Karlsruhe. Eine Wirtstochter aus dem Schwarzwald verliebt sich in einen Mann aus der Stadt. Nana und Elisabeth sind zwei Mädchen mit unterschiedlichen Temperamenten. Die eine ist behutsam und bedächtig, die andere heftig und ungestüm. Auf diese beiden trifft nun ein Junge, der beide Wesenszüge in sich trägt. Die drei ziehen zusammen los, um das Wasser des Lebens zu finden. Denn wer dieses Wasser trinkt, der wird nicht älter. Ein Stück über die Möglichkeiten, das Leben auf viele verschiedene Weisen zu gestalten. Die Informationen über die Stücke sind entnommen aus der Homepage des LABW (www.amateurtheater-bw.de > Spielpläne) Schau.Spiel Neue Tarifstruktur der GEMA zum 1. März 2013 Für die Bühnen des Landesverbandes Amateurtheater kein Grund zur Panik Die neue Tarifstruktur der GEMA wird zurzeit wieder in terstücken Musik verwenden. Die Höhe der Abgaben richtet umfangreichen Medienberichten diskutiert. Für die Mit- sich nach der Länge der verwendeten Musik. Der BDAT hat gliedsbühnen im Landesverband Amateurtheater Baden- in seiner Verbandszeitschrift „Spiel&Bühne“, Ausgabe 2/2012, Württemberg (LABW), die automatisch auch Mitglied im Seite 39, einen ausführlichen Artikel dazu veröffentlicht. Der Bund Deutscher Amateurtheater (BDAT) sind, besteht kein LABW wird sich in seiner nächsten Ausgabe von „Schau.Spiel“ Grund zur Beunruhigung. ebenfalls mit diesem Thema auseinandersetzen. Der BDAT, der mit der GEMA einen Rahmenvertrag hält, Der BDAT berät seine Mitgliedsbühnen bei Fragen zur GEMA. konnte die tatsächlichen Änderungen mit der GEMA klären. Wenn Sie also für Ihre Finanzplanung 2013 jetzt schon genauere Entscheidend ist, dass sich an dem Vergütungssatz „BM“ (das Informationen benötigen, wenden Sie sich bitte an Frau Haas, ist die Nutzung von Musikeinlagen in Bühnenwerken und Büh- E-Mail: bdat-haas@bdat.info nenmusik [kleine Rechte]) nichts ändert. Die Bühnen erhalten Weitere Hinweise zur Tarifreform der GEMA finden Sie nach wie vor einen Nachlass von 20%, wenn sie in ihren Thea auch unter www.gema.de/veranstaltungstarife Missachtung von Aufführungsrechten ist kein Kavaliersdelikt! Aus gegebenem Anlass weisen wir darauf hin, dass für vorliegende Aufführungsrechte unzulässig ist. Sollten einzelne Theaterstücke die Aufführungsrechte erworben werden Punkte der Geschäftsbedingungen unklar oder nicht erfüllbar müssen. Wenn nicht klar ist, in welchem Verlag das Thea sein, diese direkt und im persönlichen Gespräch mit dem Verlag terstück verlegt ist, kann unter http://www.theatertexte.de besprechen – bitte bevor der Vertrag zu den Aufführungsrechten gesucht werden. unterschrieben wird. Dabei ist zu beachten, dass jeder einzelne Verlag individuelle Die Verlage haben dem LABW zu verstehen gegeben, dass Geschäftsbedingungen zum Erwerb der Aufführungsrechte hat. ihnen eine gute und reibungslose Zusammenarbeit mit den Ama- Wenn nach dem Lesen von Stückauswahl-Sendungen die Ent- teurbühnen wichtig ist. Wir weisen in dieser Deutlichkeit und Aus- scheidung für ein Stück gefallen ist, heißt das in der Praxis: führlichkeit auf die Vorgehensweise hin, weil der LABW immer 1. Kontakt mit dem Verlag aufnehmen in dem das Stück ver- wieder bei Auseinandersetzungen mit dem Verlag zu Hilfe gerufen wird. Meistens ist, vielleicht auch unabsichtlich, das eine oder legt ist 2. Die Geschäftsbedingungen genau durchlesen, prüfen und dann entsprechend verhandeln 3. Aufführungsrechte anfordern andere Detail der Geschäftsbedingungen nicht beachtet worden. Dann kann auch der LABW nicht mehr helfen. Deshalb oberster Grundsatz: vorher alles prüfen, ggf. gut verhandeln, Aufführungs- Dies sollte vor Probenbeginn geschehen. Denn bei den meisten rechte anfordern. Den Vertrag erst unterschreiben, wenn wirklich Verlagen ist es so geregelt, dass schon ein Probenbeginn ohne alles geklärt ist. Nicht glauben: „das merken die schon nicht“. GEMA für Amateurtheater Bezirksdirektion Stuttgart Jens Gaisser Telefon 0711 22526761 Zuständigkeiten im Internet www.gema.de Ansprechpartner: Lars Helfert Spitalstraße 13 89555 Steinheim Telefon 07329 9209088 Mobil-Tel. 0172 7306931 E-Mail: info@soeroes.de Versicherungen Bund Deutscher Amateurtheater Heidenheim Frau Bosch, Telefon 07321 9469905 E-Mail: bdat-bosch@t-online.de Landesverband Amateurtheater Baden-Württemberg e.V. Präsident Rolf Wenhardt Telefon 07127 9556533 E-Mail: GL@amateurtheaterbw.de Steuertipps für gemeinnützige Vereine Finanzministerium Baden-Württemberg http://www.finanzministerium. baden-wuerttemberg.de/ fm7/2347/vereine2006.pdf Zinger & Leicht Steuerberatungsgesellschaft mbH Ansprechpartner Rainer Zinger; Steuerberater Benzstraße 1, 71672 Marbach Telefon 07144 8474-0 Fax 07144 8474-70 Rainer.Zinger@zinger-leicht.de Vereinsrecht & Urheberrecht Rechtsanwälte, Hindennach, Leuze, und Kollegen Küferstraße 7 73728 Esslingen Telefon 0711 1203274 Fax 0711 1203275 E-Mail: info@recht-esslingen.de Facebook-Beratung Dr. Johannes Moskaliuk Uhlandstraße 8 72666 Neckartailfingen Telefon 07127 933521 post@moskaliuk.com Kostüme leihen Naturtheater Heidenheim Telefon 07321 925530 Öffnungszeiten: Mo, Mi, Fr von 14 bis 18 Uhr Naturtheater Reutlingen Telefon 07121 25321 Öffnungszeiten: Mi 14.30 bis 18 Uhr 17 Service | Kontakte 3/2012 www.stueckwiese.at stueckwiese@gmx.at Niveau- und humorvolle Stücke von Claudia Lang * D´Schwobekinder * Kaspar Hauser * Die Wahre Geierwally * Eine Handvoll Heimat uvm. 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Theaterverlag Arno Boas Finsterlohr 46 · 97993 Creglingen Telefon 0 79 33 / 2 00 93 · Fax 0 79 33 / 2 00 94 info@theaterverlag-arno-boas.de www.theaterverlag-arno-boas.de Vom Wünschen und Fürchten www.mahnke-verlag.de info@mahnke-verlag.de Große Str.108 27283 Verden/Aller Tel.: 04231-30110 Fax: 04231-301111 DAS IST CHEFSACHE Komödie von Woltering/Reinhardt 5m – 5w, 1 Dek. Chef für einen Tag – hört sich erstmal super an. Wenn dann aber die Schwiegereltern ihren Antrittsbesuch machen, ein Hoteltester den Ferienhof begutachtet, die Verlobte glaubt betrogen zu werden und der eigentliche Chef ganz eigene Probleme hat, hört der Spaß auf. STEINREICH oder wunschlos glücklich? Komödie von Wroblewski/Reinhardt 4m – 4w, 1 Dek. Ein Wunschstein bringt das Leben von Friedhelm durcheinander, denn schnell ist so ein Wunsch heraus und kann nicht mehr rückgängig gemacht werden. Was wird jetzt mit seiner neuerdings stummen Frau, der bärtigen Nachbarin, dem Geld im Schrank, dem Polizisten in der Wohnung und der jungen Geliebten im Schlafzimmer? DAS GELD IN ONKEL GEORGES KOFFER Komödie von Cook/Jorschik 5m – 3w, 1 Dek. Onkel George verkündet der versammelten Familie kurz vor seinem Tod, dass sein Erbe ein auf seinem Grundstück vergrabener Schatz ist. Die Familie zögert nicht lange, nächtens machen sich alle heimlich daran, den Schatz zu finden und kommen sich dabei mächtig in die Quere. RUHELOSE SCHATTEN Mystery Thriller von Gillespie/Wakefield/Stahl 4m – 3w, 1 Dek. Ein Privattheater soll wiedereröffnet werden und zwar mit der Inszenierung des Thrillers „Giftmord“, bei dessen Proben es vor vielen Jahren in demselben Theater zu einem tragischen Todesfall kam. Der Geist des damals verunglückten Mädchens Eva erscheint während der aktuellen Proben und bringt den Tod mit. 3/2012 Schau.Spiel Fußballkrimi für Amateure Da sage noch einer – Theater und Fußball seien wie Feuer denn oftmals haben die einzelnen Charaktere, Stacato ähn- und Wasser … von wegen! Da belehrt uns „Der Aufstieg lich, nur kurze Sätze, manchmal auch nur einzelne Worte zu der Amateure“ doch schnell eines Besseren. Denn Steffen sprechen. Ebenso kurz angerissen werden menschliche Schick- Mensching und Michael Kliefert haben für das Theater sale, größere und kleinere Abgründe dargestellt – etwa das Rudolstadt treffsicher einen Fußballkrimi mit Pauken und des erwachsen gewordenen Einwandererkinds Radu, das des Trompeten vorgelegt. Darin geht es für die Amateurkicker Schiris, der Angst von den Fans hat oder auch das von Spieler von „Motor Eppelstädt“ um alles, nämlich um den Einzug Dettmann, der oft belächelt wird: „Sie denken, ich bin blöd ins Pokalfinale, von der 6. Liga ins Berliner Olympiasta- und krieg nichts mit. Dabei hab ich Abitur […] Ich bin kein dion. Ob das alles so glatt geht? Verteidiger. Ich bin eine reine Offensivwaffe. Der klassische Geschrieben ist das Theaterstück für vier Frauen und 26 Mittelstürmer, ein torgeiler Terrier.“ Und tatsächlich wird Ditti Männer – wobei mindestens acht Männerrollen doppelt be- Dettmann sogar zum Held der kleinen Leute, oder besser ge- setzt werden können. Eingeteilt ist es in zwei Abschnitte – die sagt, der kleinen Amateurkicker. Warum? Weil „Motor Eppel- erste und die zweite Halbzeit, was auch sonst? Schauplätze städt“ das Wunder wahr werden lässt. sind etwa die Kneipe, in der sich die Fans tummeln und wo „Er hat gespielt / dies eine Mal / er gab sein Leben / für den auch der Fernsehapparat steht, dessen Bild aber für die Zu- Sieg und Pokal / Hier auf dem Feld / stehn wir allein / doch schauer unsichtbar bleibt. Was im TV gezeigt wird, lässt sich das, was zählt ist, ist größer als wir, ist der Verein“. nur an den Reaktionen der mitfiebernden Fans ablesen. Schauplatz ist auch das Stadion – ganz spartanisch gehalten, grüner Die Aufführungsrechte liegen bei den Autoren, mehr Infos Rollrasen, Ersatzbank, fertig. Nicht mal ein echter Ball ist nötig, zum Stück und den anstehenden Aufführungsterminen gibt um eine Spielsituation zu simulieren. es beim Theater Rudolstadt www.theater-rudolstadt.de Das Stück dauert etwa zwei Stunden, geht also mitten in die Verlängerung – und diese müssen rasant gespielt werden, Claudia Wenhardt Fotos: Peter Scholz Die Bilder zeigen Szenenausschnitte aus dem Stück „Aufstieg der Amateure“ des Theater Rudolstadt. 19 www.till-eulenspiegel-musical.de Das lustige Musical-Abenteuer für Kinder Marielle, die kleine Meerjung frau Kaiser Knöpfchen Ein Musical über Eitelkeit und Ehrlichkeit … … mit Spaß und Witz … zeitgemäß, spaßig und unterhaltsam … … eines der bezauberndsten Musicals für Groß und Klein! … und wunderschönen Liedern! Für Saalbühnen oder Schulen … mit großer und kleiner Besetzung! Das Dschungelbuch V a m pir Winnie Wackelzahn … ein tierisch cooles Musical mit neuen Liedern www.winnie-wackelzahn.de www.das-dschungelbuch-musical.de DAS KINDERVAMPIRMUSICAL … aktuelle und spritzige Neubearbeitung: Der Renner unter den Theaterstücken! … oft gelobt: spannend, witzig und modern … Mehr Infos: www.arrangement-verlag.de · www.kindermusicals.tv · Tel.: 05631/9370105 · Fax: 05631/9370106 Elfriede Wipplinger-Stürzer Hochreit 14, 85617 Aßling Tel. 08092 853716 Fax 08092 853717 E-Mail: wipplinger@mundart-verlag. de www.mundart-verlag.de Bekannte und neue Komödien | Lustspiele Schwänke | Boulevardstücke Musikstücke | Volksstücke Stücke für die Freilichtbühne Kinder- und Jugendstücke sowie eine große Auswahl an Einaktern und Sketches für Ihre Familien-, Betriebs- oder Weihnachtsfeier Fordern Sie unseren Gesamtkatalog an oder besuchen Sie uns auf unserer Homepage unter www.Mundart-Verlag.de. Oder rufen Sie uns einfach an. Wir beraten Sie und helfen Ihnen gerne, das für Ihre Bühne richtige Stück zu finden. 3/2012 Schau.Spiel Bitte merken Sie sich heute schon vor 3. bis 5. Oktober 2013 „Baden-Württemberg macht Theater“ in Sulz am Neckar Eine Leuchtturmveranstaltung während der Heimattage Baden-Württemberg des Neckar-Erlebnis-Tal e.V. (N.E.T.) und des Landesverbandes Amateurtheater Baden-Württemberg bestehend aus: -Preisträger-Festival mit Aufführung der Preisträgerinszenierungen am Donnerstag, 3. und Freitag, 4. Oktober. -Gala-Abend am Samstag, 5. Oktober mit Laudationes, Übergabe der Preise und buntem Rahmenprogramm. Unter dem Slogan „Baden-Württemberg macht Theater“ wird es Theaterworkshops, Straßentheater, Kinderprogramm und Mitmachaktionen geben. Veranstalter ist „Neckar-Erlebnis-Tal (N.E.T.)“. Samstag, 5. Oktober und Sonntag, 6. Oktober 2013 Verbandstag des Landesverbandes Amateurtheater Baden-Württemberg e.V. mit Neuwahlen zum Präsidium Informationen zu Bewerbungen für erhalten Sie unter www.lamathea.de Informationen und Bewerbungen für das Rahmenprogramm „Baden-Württemberg macht Theater“ bei Agentur MPS, Christopher Wünsche, Telefon 0711 90234-34, Mail: christopher.wuensche@mps-agentur.de 21 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 Schnapsidee – Originalfassung Erfolgskomödie in 3 Akten für 6 Personen (2 männlich mittleres Alter, 2 weiblich mittleres Alter, 1 weiblich jünger, 1 männlich jünger). Bühnenbild: Gaststube. Schnapsidee – Fernsehfassung der Mäulesmühle Erfolgskomödie in 3 Akten für 6 Personen (2 männlich mittleres Alter, 2 weiblich mittleres Alter, 1 weiblich jünger, 1 männlich jünger). Bühnenbild: Gaststube. Der Vollstrecker Komödie in 3 Akten für 6 Personen (2 männlich mittleres Alter, 2 weiblich mittleres Alter, 1 weiblich jünger, 1 männlich jünger). Bühnenbild: Herrschaftliches Wohnzimmer. Zwischd zwischa Zwilling Komödie in 5 Akten für 10 Personen (4 weiblich mittleres Alter, 1 weiblich jünger, 1 männlich älter, 3 männlich mittleres Alter, 1 männlich jünger). Bühnenbild: Wohnzimmer. D fromma Helene Erfolgskomödie in 5 Akten für 9 Personen (2 weiblich mittleres Alter, 2 weiblich jünger, 1 männlich älter, 2 männlich mittleres Alter, 2 männlich jünger). Bühnenbild: Wohnzimmer. Vrscholla en Kolumbia turbulente Umzugs-Boulevard-Komödie in 3 Akten für 5 Personen die insgesamt 13 verschiedene Rollen spielen (2 weiblich jünger, 1 weiblich oder männlich, Alter unerheblich, 2 männlich jünger). Bühnenbild: Wohnzimmer. So ein Schlawiner Komödie in 3 Akten für 7 Personen (1 weiblich älter, 1 weiblich mittleres Alter, 1 weiblich jünger, 1 männlich älter, 2 männlich mittleres Alter, 1 männlich jünger). Bühnenbild: Wohnzimmer. Dr Salomo em Baurakittl Lustspiel in 9 Aufzügen über das legendäre Leben des schwäbischen Pfarrer-Originals Magister Johann Friedrich Flattich für 11 Personen (3 weiblich, 8 männlich, Alter jeweils flexibel). Bühnenbild: Wohnzimmer. Überraschung für Archibald Kriminalkomödie in 5 Akten für 8 Personen (1 weiblich älter, 1 weiblich mittleres Alter, 2 weiblich jünger, 1 männlich älter, 2 männlich mittleres Alter, 1 männlich jünger). Bühnenbild: Büroraum. Flecka auf dr weißa West Krimikomödie in 5 Akten für 10 Personen (1 weiblich älter, 1 weiblich mittleres Alter, 2 weiblich jünger, 2 männlich mittleres Alter, 1 männlich älter, 2 männlich oder weiblich mittleres Alter, 1 männlich jünger). Bühnenbild: Büroraum. Kuddlmuddl Abendfüllendes Programm mit 22 Sketschen und Einaktern, auch als Einzelsketsche lieferbar! Büro: Am Kapf 11 72581 Dettingen an der Erms Telefon: 07123 87494 Telefax: 07123 87834 sabinewagner@snafu.de www.winfriedwagner.de ALLE KOMÖDIEN UND SKETSCHE SIND IN SCHWÄBISCHER UND SCHRIFTDEUTSCHER SPRACHE ERHÄLTLICH! Im Internet finden Sie unsere ausführlichen Stückebeschreibungen. Gerne übersenden wir Ihnen unverbindlich für 4 Wochen Leseproben der für Sie interessanten Stücke. 3/2012 Schau.Spiel 23 Abschiedsschmerz und Neuanfang Schüler sprechen über ihre Erfahrungen in der Theater-AG des Gymnasium Bammental Bereits seit vielen Jahren kooperieren und Stimme in Situationen einzusetzen, Ge- der Theaterverein Goukelkappe e.V. fühle anderer (vor allem durch die Arbeit und die Theater AG des Gymnasium mit der Rolle) wahrzunehmen und mich in Bammental sehr erfolgreich. In diesem gänzlich fremde Charaktere einzufühlen.“ Jahr stand Richard III von Shakespeare auf dem Spielplan. Nach einer erfolg- Regie und Gruppe wie eine Familie reichen Saison hieß es mit der letzten Meret Cepero ergänzt: „Nach sechs Jah- Aufführ u ng Abschied nehmen von ren Theater bin ich auf jeden Fall sicherer Darstellern, die ihren Schulabschluss beim Sprechen vor Menschenmassen. Und gemacht haben. Für die Theater AG ist die Entwicklung, die jeder Schauspieler mit das oft schmerzlich, bedeutet das doch jedem Jahr Theater durchmacht, ist wirklich einerseits auf langjährige Mitspieler unbeschreiblich. Für mich waren die Thea- mit viel Erfahrung zu verzichten. Ande- terproben oft das Tageshighlight, Regie und rerseits bietet sich hier eine Chance für Gruppe oft eine Familie und die Aufführun- Schüler, die noch nicht so lange dabei gen immer tolle Erlebnisse. Ich habe diese sind. Jedes Schuljahr werden die Karten letzte Produktion sehr genossen und werde Buckingham (Lisa Werle, links) fällt bei neu gemischt, es besteht die Möglichkeit die AG auf meinem weiteren Weg bestimmt Richard (Sophia Riepl, rechts) in Ungnade. in eine neue Rolle zu schlüpfen. das ein oder andere Mal vermissen. Trotz- Wir haben nach den Aufführungen ge- dem freue ich mich auf die Aufführungen fragt, wie die Abiturienten selbst auf ihre 2013, die ich mir auf jeden Fall ansehen Zeit in der Theater AG zurückblicken und werde, um alte und neue Talente glänzen Bewährte Kräfte stehen nicht mehr zur Ver- wie das Weggehen der Abiturienten emp- zu sehen.“ fügung und neue Schüler rücken nach. Wie funden wird. team aus Carsten Müller-Donhuijsen (Lehrer am Gymnasium) und Steffi Bittner (Theater- Jana Mechler sagt dazu: „Für mich als bach geteilt, die sich schon auf das nächste pädagogin im Theaterverein Goukelkappe) Abiturientin ist es nicht leicht, das alles hin- Schuljahr und das neue Stück freut: „Dass diese Herausforderungen angehen und ter mir zu lassen, da Theater für mich nicht die Abiturienten jetzt gehen, macht mich meistern? Welches Stück wählen Sie aus? nur auf der Bühne rumstehen und Text auf- einerseits traurig, weil sie einfach durch ihr Wo werden wir dieses Mal aufführen? sagen bedeutet hat. Im Laufe der Jahre hat Alter und durch ihre viel größe ren Erfah- Eines jedenfalls ist sicher, und da sind sich in der AG ein Zusammengehörigkeits- rungen sehr gut spielen konnten und weil sich nicht nur alle Abiturienten, sondern gefühl entwickelt, man hat etwas gemein- wir einfach als große Theater-AG-Family zu- auch die Mitglieder des Theatervereins sam auf die Beine gestellt, hat gemeinsame sammengewachsen sind. Andererseits freue einig: „Zur nächsten Aufführung sind wir Momente geteilt, hat Freunde gefunden. Ich ich mich auf das nächste Jahr, da ich hoffe, wieder da!“ persönlich bin durch das Theater viel selbst- dann eine große Rolle zu bekommen.“ bewusster geworden, in Vorträgen viel ruhi Als Vereinsvorstand sehe ich dem neuen Uwe Lay, Vorsitzender ger geworden, habe gelernt Mimik, Gestik Schuljahr mit großem Interesse entgegen. Theaterverein „Goukelkappe“ Das Volk tauscht sich über Neuigkeiten aus. Hintergrundbild: Alles nur ein Kartenspiel? Hoffnung auf eine große Rolle Diese Vorfreude wird von Saskia Zum- Duke von Gloster, später Richard III (Sophia Riepl) und Hastings (Peter Haaf). Fotos: Uwe Lay Selbstbewusster durch das Theater wird das bewährte und eingespielte Regie- 24 Schau.Spiel 3/2012 Bundesjugendkonferenz 2012 – eine Retrospektive Fotos: Alexandra Laurenat Neue Impulse in „World Cafés“ erarbeitet Debatte im World Café über das Thema Facebook. Begrüßung der Bundesjugendkonferenzteilnehmer. Vom 17. bis 20. Mai 2012 fand in Wetzlar dieses interne Treffen in Form von „World wie Herausforderung dar: Wie erreichen wir die 36. Bundesjugendkonferenz des Bun- Cafés“ organisiert“, berichtet Laurenat. Das mit unseren Angeboten die Zielgruppe? Mit des deutscher Amateurtheater (BDAT) bedeutet, dass es pro Punkt auf der Tagesord- welchen Vorurteilen müssen wir rechnen? statt. Rund 120 jugendliche Amateur- nung einen Tisch samt Moderator gab, um Schnell habe sich in der Diskussion heraus- schauspieler und Spielleiter aller Landes- den sich die Jugendleiter nach einer kurzen kristallisiert, dass Fachleute als Türöffner ge- verbände reisten dafür in die hessische Vorstellungsrunde gruppierten. braucht werden, um Theaterprojekte mit auf Kreisstadt. Ziel der Konferenz ist es, Multi- den Weg zu bringen. plikatoren im Kinder- und Jugendtheater Lokale Bündnisse für Bildung zu schulen und aktuelle Themen in der Besonders interessant wurde es laut am 1. Januar 2013 Fördermittel bewilligt sind, Laurenat an Tisch 2 unter der Leitung von steht fest. Norbert Radermacher, Präsident des Theaterbundes, erklärt: „Wir freuen uns Jugendarbeit zu diskutieren. Dass dem BDAT ab dem Programmstart „Die Teilnehmer sollen das in Wetzlar Ge- Stephan Schnell, Bildungsreferent des BDAT. lernte an die heimischen Bühnen weitertragen, Dort drehte es sich um das von Bundesbil- über die Zusage von drei Millionen Euro für um der eigenen Theaterarbeit neue Impulse dungsministerin Prof. Dr. Annette Schavan einen Förderzeitraum von fünf Jahren. Unser zu geben“, erklärt Jugendleiterin Alexandra (CDU) ins Leben gerufene Förderprogramm Konzept ‚Theater für alle‘ richtet sich direkt Laurenat, die für den LABW an der Konferenz „Kultur macht stark Bündnisse für Bildung“ an die Basis unseres Verbandes mit seinen teilgenommen hat. Workshops zum Thema (www.buendnisse-fuer-bildung.de). Das mil- Bühnenbild, Dramaturgie, Rollenfindung, lionenschwere Programm des Bundesminis- Kontroverse Meinungen gab es rund um Lichttechnik und Co. vermittelten mehr als teriums für Bildung und Forschung (BMBF) den Einsatz sozialer Medien wie „Facebook“ in nur Theater-Knowhow; menschliche Begeg- zielt darauf ab, bildungsbenachteiligte Kin- der Arbeit der Landesverbände – das Thema nungen, der persönliche Austausch und das der und Jugendliche im Rahmen kultureller von Tisch 4. Das vor allem bei Jugendlichen Treffen altbekannter Gesichter mache die Ver- Projekte zu fördern. anstaltung stets zu einem Highlight. rund 2.400 Mitgliedsbühnen“. beliebte Netzwerk stellt auch die Theater- An kreativen Einfällen zu solchen Maß- arbeit vor neue Herausforderungen. Nutzen Neben den Workshops spielte sich auch nahmen seitens der Amateurtheatervereine die Verbände Facebook als Kommunikations- hinter den Kulissen der Konferenz Spannen- mangelt es nach Informationen von Jugend- mittel, ist auf die Einhaltung des Daten- und des ab: Die Jugendleiter sämtlicher deut- leiterin Laurenat nicht: „Sie reichen von thea- Personenschutzes zu achten. Interne Doku- scher Landesverbände trafen sich, um nicht terpädagogischen Ferien auf dem Land, über mente haben auf der Plattform nichts zu su- nur die Bundesjugendkonferenz 2014 zu Bewerbungs- und Gewaltpräventions-Lehr- chen, öffentliche Gespräche über Geld, Förder- planen, sondern auch um aktuelle Problem- gänge bis hin zu Schreibwerkstätten.“ stellungen und Herausforderungen des Ama- Dies alles umzusetzen, stellt für das teurtheaters zu diskutieren. „Erstmals wurde Amateurtheater ebenso eine große Chance summen und ähnliche sensible Themen seien Tabu, waren sich die Teilnehmer einig. Inga Ervig 3/2012 Die Kinder und Jugendlichen des Theaters „Scheinwerfer 87“ in Rot, spielen, unter der Regie von Christoph Kaiser, das selbst entwickelte Stück: Flyer Desing: Pit Elsasser, Illustration: Johannes Rehorst -Wolfskinder – chtKinder auf der Flu Vorstellungen: Sa. 3.12.2011 und So. 4.12.2011, jeweils um 16 Uhr im Theater „Scheinwerfer 87“, Kastanienschule, in Rot, Walldorfer Straße www.scheinwerfer87.de Schau.Spiel Theater- und Filmerlebnis für den Theaternachwuchs Kinder- und Jugendgruppe von „Scheinwerfer 87“, St. Leon-Rot Voller Euphorie und Tatendrang fand sich arbeitete Christoph Kaiser wieder mit dem Stil- vor 25 Jahren in St. Leon-Rot eine Gruppe mittel einer Filmsequenz, die er in das Stück spielfreudiger Menschen, die Ihre Leiden- integrierte. Gedreht wurde hierfür mit Schau- schaft im Theater ausleben wollten. Bis spielern aus der erwachsenen Jugendgruppe. heute hat die Leidenschaft beim Verein So entstand eine übergreifende schauspiele- „Scheinwerfer 87“ nicht nachgelassen. rische Zusammenarbeit zwischen der Kinderund der erwachsenen Jugendgruppe. Von Anfang an wurden soweit es möglich war, auch die eigenen Kinder der Darsteller „Die Dreharbeiten müssen gut organisiert in die Aufführungen einbezogen. Mittler- und vorbereitet werden“, berichtet Christoph weile nun bereits in der dritten Generation Kaiser. „Doch Dank des Engagements von eine Kinder- und Jugendgruppe – aktuell mit Traudel Back, die auch die Kostümabteilung 17 Aktiven im Alter von zehn bis 22 Jahren. leitet, ist dieser zusätzliche Aufwand mög- Los ging es offiziell im Jahr 1993, damals lich.“ Denn Sie kümmert sich um organisa- noch mit einer reinen Kindergruppe. Unter torische Abläufe, die persönliche Betreuung und – ganz wichtig – sorgt auch für das leib- der Anleitung und Betreuung von Gudrun liche Wohl während der zeitaufwändigen Göhler, Traudel Back und Inge Kamuf führten Diese Aufführung fand so großen Zuspruch, die Nachwuchsspieler ihr erstes Theaterstück dass sie mit diesem Stück eine Einladung Dreharbeiten). Trotz des großen Zeitaufwan- mit dem Titel „Rettet die Kastenköpfe“ auf. ins Mannheimer Kinder- und Jugendtheater des erleben die Kinder- und Jugendlichen die Weitere Inszenierungen folgten: „Kein Apfel für Schneewittchen“ und „Der Heultopf“. „Schnawwl“ erhielten. Vier Jahre später stieg Christoph Kaiser, Drehwochenenden generell als Höhepunkt und schweißen die Gruppe zusätzlich zusammen. Weitere Kinder kamen hinzu, andere wa- Theaterpädagoge in die Arbeit mit den Kin- ren inzwischen den Kinderschuhen entwach- dern und Jugendlichen ein und inszenierte Das neue Stück der Kinder- und Jugend- sen und so gab es im Laufe der Zeit neben mit den erwachsenen Jugendlichen das Stück gruppe, ist wieder ein selbstentwickeltes der Kindergruppe auch noch eine Jugend- „Ganze Tage – ganze Nächte“ von Xavier Dur- und handelt vom Thema „Sucht“. Es geht um ringer. Dabei wurde auch ein filmisches Intro Süchte unterschiedlicher Art wie: Alkohol, Ni- gruppe. 2006 übernahm die Theaterpädagogin mit den Kindern der Kindergruppe gedreht kotin, Droge, Mode, Schlankheitswahn, Com- Monika Schill die Jugendarbeit. Sie insze- und in die Inszenierung des Jugendstückes puter etc. Auch diese Produktion wird wieder nierte mit den Jugendlichen das selbstge- eingebunden. mit einem selbst gedrehten Film ausgestaltet. schriebene Stück: „Identität, oder wo ist mein Mit der Kindergruppe entwickelte und in- dickes zufriedenes Ich“. Darin geht es um szenierte er im Jahr 2011 das selbstgeschrie- Szenen aus dem Alltag der heutigen Jugend. bene Bühnenwerk „Wolfskinder“. Auch hier Ein Premierentermin steht noch nicht fest, ist aber fürs 1. Quartal 2013 geplant. Marie-Luise Teichmann Bild oben: Beim Filmdreh zu „Wolfskinder“ Fotos: „Scheinwerfer 87“ 25 und unten mitte: Bei den Proben zu „Wolfskinder“. Bild unten links: Die Jugendgruppe St. Leon-Rot mit dem Stück „Ganze Tage, ganze Nächte“. Wilhelm Wilhelm Köhler Köhler Verlag Verlag Volksstücke, Komödien, Lustspiele, Schwänke und Boulevard Verlag und Vertrieb VertriebDramatischer Dramatischer Werke Verlag und Werke in Dialekt und Hochdeutsch 80805 München, Ungererstraße 35 80805 Telefon:München, 089 / 361 50Ungererstraße 26 und 089 / 36035 54 89-0 von erfolgreichen Bühnenautoren der Telefax: 089 51 50 96 26 Telefon: 089/ 361 / 361 office@wilhelm-koehler-verlag.de Neuzeit: Kling, Landstorfer, Pfaus und 089 / 360 54 89-0 www.wilhelm-koehler-verlag.de Telefax: 089 / 361 51 96 u.v.m. der beliebtesten Volksstückücke, Komödien, Lustspiele, Schwänke und Boulevard in Dialekt undsowie Hochdeutsch office@wilhelm-koehler-verlag.de autoren: on erfolgreichen Bühnenautoren der Neuzeit: Kling, Landstorfer, Pfaus u.v.m.Maly, Neal/Ferner, Pohl, sowie der beliebtesten Volksstückautoren: Maly, Neal/Ferner,Schaurer, Vitus, Wallfried u.v.m. www.wilhelm-koehler-verlag.de Pohl, Schaurer, Vitus, Wallfried u.v.m. Mundart-Sketche von Maria Störk schwäbische Szenen, humorvoll und heiter. Knitzig, hintersinnig, deftig – eben genauso wie im Leben – Die Fundgrube für viele Anlässe. Wählen Sie aus und bestellen Sie Leseproben, Rollensätze und Bücher. Maria Störk Beurener Straße 28 A, 89284 Pfaffenhofen a. d. Roth Telefon: 0 73 02/43 30, Fax: 0 73 02/92 04 05 E-Mail: stoerk.maria@t-online.de, Web: www.stoerkmaria.blogspot.com Netzwerk 3/2012 Schau.Spiel 27 der Theatersenioren Fortbildung als Ort des Austausches Das seit Jahren von Eva Balz erfolgreich durch die ganze Republik. Sie schickten praktizierte Konzept für die Senioren- zwei Männer und zwei Frauen und fiebern fortbildung ist gleichermaßen simpel ihrer Premiere mit „Kaffeehausgeschichten“ wie effizient: Erstens muss es den Teil- Anfang November entgegen. nehmern richtig Spaß machen. Zweitens Vom Hausener Schneckentheater (Mehr- wirkt die Organisation still und unauf- generationen- und Mundarttheater) war geregt im Hintergrund und alles ist zur eine kleine Abordnung von einer Person richtigen Zeit am richteigen Platz – und vertreten – die Gruppe zeigt am 10. Novem- drittens sind nicht zuletzt Referenten ber 2012 neu das Stück „Die Queen von eingeladen, die ihr Handwerk beherr- Quekenbüttel“. Mit von der Partie waren schen. So auch dieses Mal am 5. und auch zwei Spielerinnen des Heddesheimer 6. Mai 2012 in der Zehntscheuer in Lein- Mundarttheaters Lellebollem. Die Heddes- felden-Echterdingen. heimer veranstalten vom 2. bis 5. November 2012 ihre Theatertage und zeigen das Zwölf Bühnen waren diesmal dabei. Bild oben: „Die Grauen Zellen“, das Seniorenkabarett aus Ettlingen. Hintergrundbild: Das Frauentheater „Purpur“ am Landestheater Tübingen. Bild unten: Die Seniorentheatergruppe „BaSta“ am Badischen Staatstheater. Stück „Liebeslust und Wasserschaden“. Die 5te Jahreszeit aus Stuttgart vom JES Stark vertreten war auch Nirosta Ech- war mit 13 Spielerinnen und Spielern terdingen mit sieben Leuten und das hervorgehoben werden sollte bei dieser die stärkste Gruppe. Sie führten im Som- Frauenthea t er Purpur aus Tübingen mit Veranstaltung der Netzwerkgedanke, daher gen waren diesmal die Themen. Besonders mer ihren Senioren-Flashmob „Abseits acht theaterb egeisterten Senioren. Je eine wurde dem gemeinsamen Auftakt und der Nein Danke“ an zehn Orten im öffentli- Person kam von der Theaterkiste Sinsheim Vorstellung der teilnehmenden Spielgrup- chen Raum auf und arbeiten aktuell an und der Marionettenbühne Pforzheim und pen ein größeres Gewicht beigemessen. ihrem neuen Stück mit dem Arbeitstitel zwei Leute vom Seniorenspielclub der WLB „Löcher im Kopf“. in Esslingen. „Nirosta“, „BaSta“ und „Die Grauen Zellen“ hatten dadurch die wunderbare Gelegen- BaSta aus Karlsruhe – deren Motto Gearbeitet wurde in drei Gruppen mit je- heit, einen Ausschnitt aus ihrer laufenden „Theaterspielen macht vor dem Alter nicht weils einem Referenten (Klaus Möller, Uschi Arbeit vorzustellen. Dies ist ein guter Weg Halt!“ ist – war mit drei Leuten vor Ort. Das Famers und Jochen Wietershofer): „Atem – damit die Gruppen noch näher zusammen- Seniorenkabarett „Die Grauen Zellen“ aus Körper Stimme – Text“, Playbacktheater als rücken, im Gespräch bleiben und gegensei- Ettlingen tingelt sonst mit seinen Stücken Urform des Improvisationstheaters und die tig ihre Aufführungen zu besuchen. „La Me(h)r“ und „Bei uns liegen sie richtig“ Auseinandersetzung mit literarischen Vorla- Burkhard Schrader Der Landesverband Amateurtheater Baden-Württemberg e.V. lädt ein zum Fotowettbewerb 2013 Teilnahmebedingungen Senden Sie bitte Ihre Fotos auf CD/DVD an den Bis zu max. drei Fotos von Spielszenen oder Szenen von Backstage Zugelassen sind nur Fotos von Amateurfotografen Landesverband Amateurtheater Baden-Württemberg e.V. Liebenaustraße 3, 72666 Neckartailfingen Digitale Farb- oder Schwarz-Weiß-Bilder Nur digitale Bilder bis zur Größe DIN A4 Eine qualifizierte Jury ermittelt aus den bei einer Datenauflösung von 300 ppi eingesandten Fotos drei Preisträger. Aufnahmedatum ab 2011 Bitte kennzeichnen Sie Ihre Bilder mit folgenden Angaben: • Einsendende Bühne • Theaterstück Es sind drei theaterbezogene Sachpreise zu gewinnen. Die Preisverleihung findet beim Landesverbandstag statt. • Fotograf/in Mit der Einsendung der Fotos gehen die • Aufnahmejahr des Fotos Veröffentlichungsrechte der Abbildungen • Kontaktadresse zur Verwendung für verbandseigene Publikationen ohne zeitliche Beschränkung Einsendeschluss ist der 1. Juli 2013 an den LABW e.V. über. inke m h c ers für Theat Amateure und Profis Wir helfen weiter. Fragen Sie uns! Bärte Perücken • Zentrale Beratungsstelle für kreative Aufgaben in Schule, Sozialarbeit, Jugend- und Erwachsenenbildung Kostü me • Auslieferung von Aufführungsmaterial und Theater-Fachliteratur er • Betreuung eines umfangreichen Textarchivs • Durchführung von Einführungs- und Fortbildungskursen / Workshops / Werkstätten • Unterhaltung eines umfangreichen Commedia-dell´arte-Archivs • Herausgeber eigener theaterpraktischer Literatur verleih erücken Schminkbüch P Günstige Preise - keine Mindestabnahmen - schnelle Lieferung ! Fordern Sie unseren kostenlosen Prospekt “Die Maske” an, es lohnt sich !!! Süddeutsche Haarveredlung 69045 Heidelberg · Postfach 10 55 80 Rohrbacher Straße 50 Telefon 06221 27857 · Telefax 06221 600379 E-Mail: theaterberatung-bw@t-online.de www.theaterberatung-bw.de Fischbach + Miller GmbH + Co. KG Poststraße 1 88471 Laupheim Telefon: 07392/9773-0 Telefax: 07392/9773-50 E-Mail: info@fischbach-miller.de Internet: www.fischbach-miller.de 3/2012 Schau.Spiel 29 Mit dem Stück „Das Gespenst von Canterville“ hat vor 40 Jahren die Theatergeschichte des Jakobustheaters in der Fabrik e.V., Karlsruhe begonnen. „Dass Amateurtheater genauso vielfältig sein kann wie das berufliche Theater, das spiegelt das Jakobustheater wieder. Mit drei Neuproduktionen pro Jahr, mit um die 100 Vorstellungen und rund 5000 Besuchern muss das Jakobustheater den Vergleich mit professionellen Bühnen dieser Größe nicht zu scheuen“, sagte der Präsident des LABW Rolf Wenhardt bei seiner Ehrung des Vereins. Außerdem betonte er weiter: „Sehr erfreulich ist, dass neben alledem immer noch Zeit bleibt, mit dem „Lace Market Theatre“ in Nottingham regelmäßige Kontakte zu pflegen.“ Doch der Erfolg ist den Theaterfreundinnen und -freunden vom Jakobustheater nicht in den Schoß gefallen, er ist das Ergebnis einer intelligenten Stückauswahl, kontinuierlicher Fortbildung und Zusammenarbeit mit professionellen Theaterkräften. Mit vielen Aktivitäten wurde das Jubiläumsjahr begangen. Ein Höhepunkt war sicher ein lockeres, vielseitiges Sommerfest bei dem richtig Feierlaune aufkam, ohne dass der erfreulich kurz gehaltene Festakt darunter litt. Welche Bedeutung das Jakobustheater in Karlsruhe hat, zeigte die Anwesenheit von mehreren Stadtverordneten und des Kulturbürgermeister Wolfram Jäger. 25 Jahre Amateurtheater Scheinwerfer 87, St. Leon-Rot 1987 beschloss eine Gruppe Erzieherinnen und Elternvertreter des Kindergartens St. Raphael in Rot unter der Leitung von Gudrun Göhler anstelle eines Sommerfestes ein Theaterstück zu inszenieren. Titel des Stückes: „Max und Moritz“. Das Stück löste eine so große Begeisterung aus, dass sich 19 Mitglieder dieser Gruppe entschlossen, einen Theaterverein zu gründen. Man traf sich am 12. August 1987, der Verein „Amateurtheater Scheinwerfer ’87 e.V.“ wurde gegründet. Ziel war in erster Linie, Theaterstücke für Kinder zu inszenieren und aufzuführen. Dieser Konzeption ist man bis heute weitgehend treu geblieben. Ehrenmedaille des Landesverbandes Dramatischer Verein Bürgerliche Komödianten gesellschaft von 1686 Biberach an der Riß e.V.: Günther Garlin Burgschauspiele Leofels e.V.: Kurt Frank Theatergruppe Blumenfeld-Büßlingen: Jürgen Zimmermann Goldene Ehrennadel des Bundes Deutscher Amateurtheater Naturtheater Grötzingen: Vera Blikle, Joachim Rogge Dramatischer Verein Bürgerliche Komödianten gesellschaft von 1686 Biberach an der Riß e.V.: Helga Adrian-Liebhardt, Bettina Berger-Schenzle, Johanna Schurer Festspiele Breisach e.V.: Klaus Stadelbacher Naturtheater der Stadt Hayingen: Ursel Nille Theatergruppe Blumenfeld-Büßlingen: Ewald Zimmermann Silberne Ehrennadel des Bundes Deutscher Amateurtheater Amateurtheater Scheinwerfer 87, St. Leon-Rot: Traudel Back, Manfred Geider Klary, Gudrun Göhler, Annette Stegmüller, Sigrid Steinhauser d’Scheuraburzler Volksbühne Großbottwar e.V.: Angelika Aufrecht, Gerard Cortot, Herbert Langner, Gerhard Wind Festspiele Breisach e.V.: Yvonne Dewaldt, Petra Höfel Goldene Ehrennadel des Landesverbandes d’Scheuraburzler Volksbühne Großbottwar e.V.: Herbert Aufrecht Theatergruppe Blumenfeld-Büßlingen: Martin Ritzi, Ingrid Schmid, Manfred Seidler Spiel&Theaterwerkstatt Ostalb, Aalen: Kurt Gramlich Silberne Ehrennadel des Landesverbandes d’Scheuraburzler Volksbühne Großbottwar e.V.: Ernst Frank Freilichtbühne „Theater im Birkenhof“, Schwarzach: Monika Liebig TSV Gronau, Schmalzhafenbühne: Carina Sotzny Im Mai wurde mit einer glanzvollen Revue mit Ausschnitten aus allen Stücken das 25jährige Bühnenjubiläum gefeiert. Mehrere Generationen gestalten das Programm, denn das Amateurtheater Scheinwerfer 87 hat neben den Erwachsenen eine Kindergruppe und eine Jugendgruppe, die jeweils von einem professionellen Theaterpädagogen angeleitet werden (siehe auch den Beitrag auf Seite 25). Präsident Rolf Wenhardt hatte die Ehre und Freude, neben dem Verein auch noch Gründungsmitglieder zu ehren. Boulevardtheater Zungenschlag, Bötzingen: Birgit Lay, Michael Schäfer, Peter Waßer Reubacher Sommertheater: Wilfried Betz Naturtheater der Stadt Hayingen: Josef Stefanz Herzlich willkommen im Landes verband: Bronzene Ehrennadel des Landesverbandes GURRANJA-Münchingen, Korntal-Münchingen Laienbühne Engelswies, Inzigkofen: Magdalena Müller d’Scheuraburzler Volksbühne Großbottwar e.V.: Jörg Klaski, Andrea Ruoff Freilichtbühne „Theater im Birkenhof“, Schwarzach: Bernd Helmreich, Janine Helmreich, Marion Helmreich, Alexander Kaffenberger s’Ebenweiler Theäterle: Inge Bindele Naturtheater der Stadt Hayingen: Peter Kalmus, Ramona Rink, Sandra Rink Theatergruppe Blumenfeld-Büßlingen: Marianne Fluck Die Ehrungen die bis zum 5.Oktober durchgeführt wurden, sind aufgeführt. Kurpfälzer Bühne, Schwetzingen Valenti.Ko, Meßstetten Improvisationstheater „Ungeniert“, Emmendingen Theatergruppe „Rollenwechsel“ im Musenstall 5, Wannweil Theater unter der Laterne, Balingen Rußfilter-Theater, Kulturzentrum Dieselstraße e.V., Esslingen AG Marionettenbau der VS Hochzoll-Süd, Augsburg Freunde-Szenen-AG Jugendzentrum Treff 9, Heidenheim ProjektTheater Freudenstadt, Freudenstadt Theatergruppe Echt im Club 82 e.V., Elzach Theaterle Walheim e.V., Walheim Theaterlöwen Neulußheim, Neulußheim Ehrungen 40 Jahre Jakobustheaters in der Fabrik e.V., Karlsruhe Schau.Spiel 3/2012 Im Andenken an Hermann Bischoff Im Juni dieses Jahres verstarb 83-jährig das Gründungsmitglied, langjähriger Vorsitzender und Künstlerischer Leiter des Theaters „Die Koralle Vier Jahre (1976–1980) war Hermann Bischoff auch im Präsidium des Landesverbandes Amateurtheater Baden-Württemberg tätig. Wir danken ihm für die Ideen und Impulse, die er eingebracht hat und werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren. Foto: Die Koralle Bruchsal Bruchsal“, Hermann Bischoff. Günter Garlin erhält Ehrenmedaille Bei der Hauptversammlung des Dramatischen Vereins Biberach wurde Günther Garlin von LABW-Präsident Rolf Wenhardt für seine besonderen Verdienste um das Ama- Den traditionsreichsten und ältesten Theaterverein in Deutschland zu führen ist eine große Aufgabe und Herausforderung. Günter Garlin hat dies mit Bravour gemeistert. Er hat es verstanden den „Dram“ den sich immer wieder neuen Anforderungen und Veränderungen anzupassen. Foto: Günther Vogel teurtheater mit der Ehrenmedaille des Landesverbandes ausgezeichnet. 34 Jahre war Günther Garlin im Vorstand des Dramatischen Vereins, davon 25 Jahre als Vorsitzender. Ehrenmedaille für Jürgen Zimmermann sonderen Verdienste um das Amateurtheater die Ehrenmedaille verliehen. Jürgen Zimmermann ist ein Theater-Urgestein. Über vierzig Jahre war er Motor, Motivator und Regisseur bei mehreren Gruppen in Tengen. Rolf Wenhardt überreichte ihm die Auszeichnung nach der Premiere des Stückes „Der Brandner-Kasper und das ewig Leben“, das er eigens zur Eröffnung des Blumenfelder Stadtfestes bearbeitet und inszeniert hat. Foto: Werner Mutschler Jürgen Zimmermann Leiter der Theatergruppe Tengen-Büslingen wurde für seine be- Ehrenmedaille an Kurt Frank verliehen Frank aktiv auf der Bühne als Spieler dabei und darüber hinaus noch 15 Jahre als Vorsitzender. Er hat die Vereinsführung in jüngere Hände übergeben, wird aber nach wie vor noch als Darsteller auf der Bühne zu sehen sein. Unser Bild zeigt Kurt Frank nach der Vorstellung „Caspar Hauser“ als er von LABW-Präsident Rolf Wenhardt die Ehrenmedaille überreicht bekommt. Burgschauspiele Leofels Kurt Frank hat besondere Verdienste um das Amateurtheater erworben. Seine Arbeit und sein Wirken prägten die Burgschauspiele Leofels. Über drei Jahrzehnte ist Kurt Ehrung für Ulrike Wolko Seit 51 Jahren gibt es das Theater „Die Spur“, 50 Jahre davon ist Ulrike Wolko ohne Unterbrechung aktiv dabei. Hinter ihrem Titel stellvertretende Theaterleiterin verbirgt sich vieles: exzellente Darstellerin und Sängerin, Dramaturgin, Bühnen-, Masken- oder Kostümbildnerin, Regisseurin, Projekt- und Seminarleiterin, Pädagogin, wenn es sein muss auch Platzanweiserin und Kassiererin, einfach Mädchen für alles und gute Seele. Nachdem Ulrike Wolko bereits beim 50-jährigen Jubiläum die Ehrenmedaille verliehen bekommen hat, überreichte Präsident Rolf Wenhardt der Jubilarin das Buch „Kindern eine Bühne geben“ und ein Blumengebinde. Theater „Die Spur“ 30 Wolfram Dosch Planung + Beratung Lichtregelanlagen Scheinwerfer Farbfilterfolien Spezialeffekte Verbrauchsmaterial Zertifiziertes Service-Center und Distributor für: Ludwig-Frank-Straße 36 D-68199 Mannheim Tel. 0621/ 81 12 099 Fax 0621/ 81 75 62 Theater- und Beleuchtungsmeister