Praktische Reisetipps – Paris 2013 - Reise Know

Transcription

Praktische Reisetipps – Paris 2013 - Reise Know
Praktische Reisetipps 219

Praktische
Reisetipps
524cp Abb.: nw
220 Praktische Reisetipps
Anreise
Anreise
Mit dem eigenen Fahrzeug
Extrainfo
Die Anreise nach Paris über die Autobahn führt von Norddeutschland über
Aachen, man durchquert Belgien und erreicht Paris über Valenciennes und Compiègne. Von Süddeutschland führt die
Autobahn über Metz und Reims. Auch
von Österreich fährt man diese Strecke
via Nürnberg oder München. Von der
Schweiz geht es in Richtung Dijon über
die Autoroute du Soleil.
Alle Autobahnen in Frankreich sind bis
auf wenige kurze Strecken im Bereich
mancher Großstädte gebührenpflichtig. An den Mautstellen (péage) erhält
man ein Ticket, das bei der Ausfahrt abgerechnet wird. Die Tarife sind je nach
Entfernung und Fahrzeugart (LKW, PKW,
Caravan oder Motorrad) unterschiedlich
und in bar oder mit Kreditkarte zu zahlen
(www.autoroutes.fr).
Bei der Anreise mit dem eigenen Wagen ist ein Nationalitätskennzeichen am
Wagen erforderlich, auch wenn das Nummernschild bereits die EU-Plakette enthält. Nützlich, aber nicht vorgeschrieben
sind die grüne Versicherungskarte und
eine Auslandsschutzversicherung.
Ist man von Europa mit einem Fahrzeug unterwegs, ist der Schutzbrief eines
Ausweis für Kinder
Seit Juni 2012 benötigen auch Kinder
von 0 bis 16 Jahren für eine Auslandsreise eigene Ausweispapiere (Kinderreisepass/Reisepass) mit einem aktuellen
Foto. Der Eintrag im Pass der Eltern ist
nicht länger gültig.
Automobilklubs eine Überlegung wert.
Dies sind die wichtigsten Automobilklubs
und ihre 24-Stunden-Notrufnummern im
Ausland:
µ ADAC, www.adac.de, Notruf-Tel. 0049–
89–222222. Unter 0049–89–767676 erfährt man, wo sich in der Nähe des Urlaubsortes ein Deutsch sprechender Arzt befindet.
Die Liste kann man auch vorab anfordern.
µ ÖAMTC, www.oeamtc.at, Notruf-Tel.
0043–1–2512000
µ TCS, www.tcs.ch, Notruf-Tel.
0041–22–4172220
Mit dem Zug
Die Züge aus Norddeutschland (über
Köln) kommen am Gare du Nord an,
die Züge aus Süddeutschland und der
Schweiz am Gare de l’Est. Am Gare du
Nord hat das Office de Tourisme eine
Vertretung, die Hotelzimmer reserviert,
außerdem gibt es in allen Bahnhöfen
Geldwechselstuben und einen Kiosk mit
internationalen Tageszeitungen und Zeitschriften. Auch unterirdische Métro-Verbindungen in alle Stadtteile sind vorhanden. Von jedem Bahnhof aus kann man
also problemlos mit Métro, Bus oder Taxi
zum Hotel gelangen.
Insgesamt hat Paris sechs große Sackbahnhöfe, an denen alle Linien aus
Frankreich enden bzw. beginnen. Der
Gare d’Austerlitz (13e) fertigt die Züge
Richtung Südwesten ab (Bordeaux, Spanien), der Gare de Lyon (12e) Richtung
Südosten (Lyon, Marseille, Italien), der
Gare Saint Lazare (8e) Richtung Nordwesten, der Gare de Montparnasse (14e)
Richtung Westen (Rennes, Nantes).
In Hochgeschwindigkeitszügen wie
dem Thalys oder ICE wird man mit kurzen Zwischenstopps in binnen knapp vier
Praktische Reisetipps 221
Anreise
080cp Abb.: gk
Stunden von Köln, Stuttgart und Frankfurt nach Paris befördert; die Strecke von
München ist im Bau. Von Hamburg oder
Berlin schließt man daran mit dem ICE
an und braucht insgesamt 8–9 Stunden.
Länger dauert es zwar mit dem DB
NachtZug, aber dafür schläft man währenddessen komfortabel im Liege- oder
Schlafwagen und kommt frühmorgens
ausgeruht in Paris an. Die Nachtzugverbindungen sind auch von Österreich interessant. Die schnellsten Verbindungen
von der Schweiz führen alle über Lausanne, Genf oder Basel, Zürich, von wo
aus man dann mit dem französischen
TGV nach Paris flitzt.
Man kann die Bahntickets auch online
oder telefonisch buchen. Man erhält sie
dann per Post zugeschickt:
µ DB, www.bahn.de oder in Deutschland
Tel. 11861 (0,06 €/7,3 Sek.)
µ ÖBB, www.oebb.at oder in Österreich
Tel. 05 1717 (zum Ortstarif)
µ SBB, www.sbb.ch oder in der Schweiz
Tel. 0900 300300 (1,19 SFr./Min.)
µ SNCF, www.sncf.com (auch auf Deutsch)
oder in Frankreich Tel. 08.36.35.35.35
µ DB NachtZug, www.nachtzugreise.de oder
über die obigen Bahngesellschaften
Mit dem Bus
In allen Großstädten bieten Busunternehmen Kurztrips nach Paris an, zum
Teil nur die Hin- und Rückfahrt, meist
sind die Touren aber kombiniert mit
Hotel und Stadtrundfahrt. Die Preise
sind je nach Entfernung unterschiedlich, Auskunft geben Reisebüros und
Busunternehmen.
Mitfahrzentrale
In allen größeren Städten gibt es Zentralen, die Mitfahrgelegenheiten gegen
Benzinkostenbeteiligung und manchmal sogar ohne eine Vermittlungsgebühr
anbieten. Diese sind auch zahlreich im
Internet vertreten, Stichwort „Mitfahrzentrale“ bei Google (für Österreich zusätzlich Stichwort „site: at“ und für die
Schweiz „site: ch“) eingeben.
µ In Paris (Kontaktaufnahme telefonisch oder
per E-Mail via Website): Allôstop,
Tel. 01.53.20.42.42, www.allostop.net
r Denkmal­geschütztes Interieur:
Train Bleu im Gare de Lyon
222 Praktische Reisetipps
Anreise
Mit dem Flugzeug
Paris hat zwei für den internationalen
Verkehr wichtige Flughäfen: zum einen
Charles-de-Gaulle/Roissy (CDG) im Nordwesten und Orly (ORY) im Süden. Auf beiden landen Flugzeuge aus Deutschland,
Österreich und der Schweiz. (Informationen zu den beiden Flughäfen gibt es im
Internet: www.adp.fr).
Billigfluglinien
Preiswert kann man mit den Billigfluglinien nach Paris reisen, muss allerdings
schon früh buchen. Wer als Termin ein
Feiertagswochenende anvisiert, findet
jedoch auch bei diesen Airlines astronomisch hohe Preise vor. Es gibt regelmäßig Sonderaktionen, bei denen man
mit etwas Glück auch in der Hochsaison
die vergünstigten Tarife buchen kann.
Darauf wird per E-Mail-Newsletter aufmerksam gemacht, die auf den Internetseiten der Betreiber abonniert werden
können.
Die Billigairline-Flüge kann man entweder im Internet buchen oder über das
entsprechende Callcenter (allerdings ist
dann eine Zusatzgebühr fällig und der
Anruf selbst ist meist auch teurer). Diese
Fluglinien stellen keine Tickets aus, sondern arbeiten per Online-Bestätigung mit
einer Buchungsnummer auf der Web­site
oder per E-Mail. Um bezahlen zu können,
wird in der Regel eine Kreditkarte benötigt.Die interessanten Billigairlines für
Flüge nach Paris sind:
µ Easy Jet, www.easyjet.com, Tel. 01803
654321, von Berlin Schönefeld und Berlin
Brandenburg und Genf nach Paris ORY
µ Niki, www.airberlin.com oder Tel. 0820
400011. Von Berlin Tegel, Düsseldorf,
Frankfurt, Hannover, Nürnberg, Wien, Zürich
Last-Minute
Wer sich erst im letzten Augenblick für
eine Reise nach Paris entscheidet oder
gern pokert, kann Ausschau nach LastMinute-Flügen halten. Sie werden von einigen Airlines mit deutlicher Ermäßigung
ab etwa 14 Tage vor Abflug angeboten,
wenn noch Plätze zu füllen sind. Diese
Last-Minute-Reisen lassen sich nur bei
Spezialisten buchen (bei den Rufnummern werden 0,12–0,20 € bzw. 0,12 SFr
pro Minute berechnet):
µ L’Tur, www.ltur.com, D: Tel. 01805 212121,
A: Tel. 0820 600800, CH: Tel. 0848
808088, 140 Niederlassungen europaweit.
Unter „Super Last Minute“ gibt es Angebote
für den Abflug innerhalb der nächsten 72 Std.
µ Lastminute.com, www.de.lastminute.com,
D: Tel. 01805 777257
Ankunft in Paris
Verbindungen von und zu den Flughäfen mit den Air-France-Bussen, den RERSchnellzügen und den RATP-Bussen. Ein
Flughafenbus der Air France fährt vom
Terminal des Invalides (Esplanade des
Invalides) und vom Place Denfert-Rochereau alle 12 Min. nach Orly. Die Fahrtdauer beträgt 30 Minuten, wenn der Verkehr denn flüssig ist.
Der Flughafenbus zum Charles-deGaulle-Flughafen in Roissy startet am
Terminal Maillot (Place de la Porte Maillot) und in der Rue Scribe an der alten
Oper 7 alle 15 Min. und benötigt etwa
40 Minuten. Beide Busse verkehren zwischen 5.50 und 23.00 Uhr.
f Der Triumphbogen scheint den
Verkehr geradezu anzuziehen ...
Praktische Reisetipps 223
Autofahren
471cp Abb.: gk
Die normalen Buslinien der RATP von
und zu den Flughäfen sind preiswert,
aber auch langsam: Nr. 351 ab Nation Richtung Charles-de-Gaulle: Dauer
60 Min. Der Bus fährt alle 30 Min. zwischen 5.55 und 20.30 Uhr. Nr. 350 ab
Gare de l’Est oder Gare du Nord Richtung Charles-de-Gaulle: Dauer 50 Min.
Der Bus fährt alle 15 Min. zwischen 6.00
und 23.00 Uhr. Nr. 215 ab Denfert-Rochereau nach Orly: Dauer 40 Min., alle
12 Min. zwischen 6.00 und 23.00 Uhr.
Bequemer und schneller erreicht man
Paris mit den Zügen der S-Bahn (RER):
Roissy Rail, die Linie B der RER, fährt
zum Charles-de-Gaulle alle 15 Min. zwischen 5.30 und 23.30 Uhr. Orly Rail, die
Linie C der RER, fährt nach Orly, ebenfalls alle 15 Min. zwischen 5.30 und 23
Uhr, Orly Val, eine Verbindung zum Flughafen über die RER-Linie B, Fahrtdauer
etwa 35 Min.
Mit dem Taxi braucht man außerhalb
der Rushhour etwa 30 bis 40 Min. nach
Orly, 40 bis 50 Min. zum Charles-de-Gaulle-Flughafen und zahlt etwa 40–50 €.
Autofahren
Die Höchstgeschwindigkeiten: auf französischen Autobahnen 130 km/h, auf
vierspurigen Nationalstraßen 110 km/h,
auf Landstraßen 90 km/h (bei Nässe
110, 100 bzw. 80 km/h) und innerhalb
der Ortschaften 50 km/h. Ist der Führerschein noch kein Jahr alt, darf man maximal 90 km/h fahren. Wer sich bei höheren Geschwindigkeiten erwischen lässt,
muss exorbitante Strafen zahlen – die
Polizei greift rigoros durch.
In Frankreich besteht Gurtpflicht, die
Promillegrenze beträgt 0,5 ‰. Motorradfahrer müssen einen Schutzhelm tragen und auch tagsüber mit Abblendlicht
fahren.
Grundsätzlich ist von der Anreise mit
dem eigenen Wagen eher abzuraten.
Täglich fahren fast 1,5 Mio. Fahrzeuge in
die Metropole hinein und abends wieder
heraus. Der Straßenverkehr in Paris wird
von routinierten Fahrern sicher mühelos
bewältigt, doch Parkplätze sind knapp
und Falschparken kommt teuer zu ste-
224 Praktische Reisetipps
Barrierefreies Reisen, Diplomatische Vertretungen, Elektrizität
hen. Strafzettel werden zwar wegen des
bürokratischen Aufwands meist nicht
aus dem Ausland eingefordert, doch
schleppt die Polizei Wagen auch häufig
ab oder blockiert die Reifen mit Radkrallen – dann muss sofort gezahlt werden.
Parken: An allen gelb markierten Straßenrändern ist Parken verboten, auch
wenn keine speziellen Schilder darauf
hinweisen. Weder in der Tiefgarage noch
anderswo sollte man Wertsachen im Wagen lassen. Fast alle Parkplätze in den
Straßen sind gebührenpflichtig. Am einfachsten lässt sich der eigene Wagen
in einem Parkhaus abstellen, was allerdings teuer werden kann (Infos: www.
parkingsdeparis.com). Die Automaten
für Parkscheine (horodateurs) funktionieren nur noch bargeldlos mit Chipkarten
(„Paris-Carte“ mit Guthaben zu 15 € und
40 € in Bar-Tabacs erhältlich, www.paris.
fr/stationnement). Sonntags, an Feiertagen und im August ist das Parken frei.
Die Vorschrift, dass Auto- und Motorradfahrer ein Alkoholmess­gerät im Wagen mit sich führen müssen, ist mit dem
29. Januar 2013 wieder ausgesetzt worden. Sollte man dennoch zur Kasse gebeten werden, weil die Änderung noch
nicht zu allen Polizisten durchgedrungen ist, soll man laut ACE unter Vorbehalt bezahlen und dann sofort Widerspruch einlegen. Aber es muss weiterhin eine reflektierende Warnweste
mitgeführt werden.
Nach dem großen Erfolg mit den städtischen Leihfahrrädern (s. S. 236) gibt
es seit 2012 auch Autolib geben, ein
vergleichbares System für Leihwagen.
Das noch kleine Angebot soll auf 4000
(­Elektro-)Autos und ca. 700 Sta­tionen
anwachsen. Mit einer Maximalgeschwindigkeit von 80 km/h können auch die
Schnellstraßen benutzt werden. Der monatliche Mitgliedsbeitrag wird ca. 15–
20 € betragen, jede halbe Stunde ca. 5 €.
In allen Bahnhöfen und Flughäfen
gibt es Mietwagen-Agenturen. Über Tarife und Autotypen kann man sich auch
im Internet informieren und auch gleich
reservieren:
µ www.avis.com, www.sixt.com,
www.hertz.com, www.europcar.com
Barrierefreies Reisen
Informationen für Rollstuhlfahrer (Paris
comme sur des roulettes) bekommt man
bei der Association des Paralysés de
France. Der Stadtführer ist mit Stadtplänen, Tipps und Adressen versehen.
µ 17, bd. Auguste Blanqui, 75013 Paris, Tel.
01.40.78.69.78, www.apf.asso.fr
Diplomatische
Vertretungen
µ Ambassade d’Allemagne: 13, av. Franklin D.
Roosevelt (8e), Tel. 01.53.83.45.00, www.
amb-allemagne.fr, Métro: Franklin Roosevelt
µ Ambassade d’Autriche: 6, rue Fabert, Tel.
01.40.63.30.90 www.aussenministerium.
at/paris, Métro: Invalides
µ Ambassade de Suisse: 142, rue de Grenelle,
Tel. 01.49.55.67.00, www.eda.admin.ch/
paris, Métro: La Tour Maubourg oder Varenne
Elektrizität
In Frankreich findet man bei Steckdosen
den Stecker-Typ E, der jedoch mit Euround Konturensteckern kompatibel ist.
Praktische Reisetipps 225
Informationsquellen
Literaturtipps
µ Gertrude Stein, Autobiographie von
Alice B. Toklas, Zürich 1986. Die amerikanische Schriftstellerin ist der Mittelpunkt eines künstlerischen Kreises
im Paris der „Roaring Twenties“.
µ Emile Zola, Der Bauch von Paris,
München 2000. Im Romanzyklus
„Rougon-Macquart“ erschien 1873
der Roman um die legendä­ren Pariser
Markthallen.
µ Ernest Hemingway, Paris – ein Fest
fürs Leben, Reinbek 1999. Hemingways Erinnerungen an die Zeit im
­ aris nach dem Ersten Weltkrieg gehöP
ren zu den berühmtesten Beschreibungen der Künstlerszene.
µ Victor Hugo, Der Glöckner von
­Notre-Dame, München 2005. Mit
„Notre-Dame de Paris“ schrieb Hugo
den romantischsten Roman Frankreichs, der das mittelalterliche Paris
und die Welt der Gauner, Diebe und
Vaganten evoziert; die Protagonisten
wie die schöne Zigeunerin Esmeralda
und der bucklige Glöckner Quasimodo
sind immer noch weltbekannt.
Informationsquellen
Weitere Informationsstellen
Tourismusverbände
Atout France, der französische Tourismusverband, vermittelt Informationen
über Unterkunftsmöglichkeiten sowie
Ferienkurse, Campingplätze und vieles
mehr. Man kann diese Infos über den Internetauftritt www.franceguide.com oder
bei den jeweiligen Auslandsvertretungen
anfordern:
µ Deutschland: Zeppelinallee 37,
60325 Frankfurt, Fax 069 745556,
http://de.rendezvousenfrance.com/de
µ Österreich: Tuchlauben 18/12,
1010 Wien, Fax 01 5032872,
http://at.rendezvousenfrance.com
µ Schweiz: Rennweg 42, 8001 Zürich,
Tel. 0900 900699 (1,20 SFr. pro Min.),
Fax 01 2174617, http://
ch.rendezvousenfrance.com
µ Deutsch-Französisches Jugendwerk,
Molkenmarkt 1, 10179 Berlin, Tel. 030
2887570, www.dfjw.org. Wissenswertes und
Informatives über Sprachreisen, Schüleraustausch, Praktika, AuPair-Aufenthalte und
Unterkunftsmöglichkeiten.
µ Goethe-lnstitut, 17, av. d’léna (16e), Zugang
9, rue de Lübeck, Tel. 01.44.43.92.30,
www.goethe.de/paris, Métro: Boissière
µ Schweizer Kulturinstitut/Centre Culturel
­Suisse, 32–38, rue des Francs-Bourgeois
(4e), Tel. 01.42.71.44.50, www.ccsparis.
com, Métro: Saint-Paul oder Rambuteau
Informationsstellen in Paris
Das offizielle Fremdenverkehrsbüro der
Stadt Paris erteilt kostenlos touristische
Auskünfte. Außerdem sind spezielle Prospekte, Hotel- und Restaurantverzeichnisse, Veranstaltungskalender, Fahrpläne sowie Stadtpläne und Métro-Pläne
erhältlich. Auch Hotelzimmer und Thea-
226 Praktische Reisetipps
Informationsquellen
terkarten können gleich über das Büro
reserviert werden. Einige der Angestellten sprechen Englisch oder Deutsch.
Zweigstellen des Tourismusbüros in
der unterirdischen Galerie du Carrousel
am Louvre Ï (vor allem für die Île de
France), am Montmartre sowie am Gare
de Lyon und am Gare du Nord.
i317 [J5] Office du Tourisme de Paris, 25, rue
des Pyramides (1er), www.parisinfo.com, Métro: Pyramides, Juni–Okt. täglich 9–19 Uhr,
Nov.–Mai Mo.–Sa. 10–19 Uhr, So. 11–19
Uhr.
Paris im Internet
Die Landeskennung am Ende französischer Websites ist „fr“. Man erzielt bessere Ergebnisse über französische Suchmaschinen (zum Beispiel www.yahoo.fr oder
www.google.fr). Die Akzente spielen im
Web keine Rolle. Hier sind nur allgemeine
Internetlinks zu Paris angegeben. Für
Links zu Hotelbuchung, Verkehrsmitteln
und anderen praktischen Dingen s. die jeweiligen Kapitel.
µ www.paris.fr. Offizielle Website der Stadt Paris, u. a. News und Beschreibungen zu Museen, Märkten, Parks, Universitäten und Touren
mit dem Fahrrad (auch auf Englisch).
µ www.parissi.com. Eine „junge“ Seite, die
sich auf Trends, Nightlife, Musik, Kino, Mode
und TV konzentriert. Ebenfalls viele Tipps zu
Hotels, Bars und Restaurants.
µ www.parisvoice.com. Englischsprachiges
Online-Magazin für Pariser und Touristen. Mit
aktuellem Veranstaltungskalender, großem
Szeneführer und Redaktionstipps.
µ www.parisinfo.com. Touristenführer mit zahlreichen Tipps und Möglichkeit zur Onlinereservierung von Übernachtungen (Hotels,
Jugendherberge, Bed & Breakfast etc.), Restaurants, Ausflügen und Tickets. Außerdem:
Newsletterabonnement, Gelbe Seiten und
praktische Tipps für Auswärtige.
µ www.timeout.com/paris. Das englischsprachige Stadtmagazin Time Out hat eine eigene Redaktion in Paris, die jährlich einen
Stadtführer herausgibt und das für Feinschmecker unentbehrliche, umfangreiche
und stets wohlinformierte Sonderheft „Eating
& Drinking“. Auf der Website gibt es monatlich aktuelle Tipps für alle Rubriken und zu
Ausstellungen.
µ www.lemonde.fr. Die international bekannteste und im Ausland viel gelesene Tageszeitung. Tonangebend in vielen Bereichen,
nicht zuletzt in der Kulturszene, von hohem
intellektuellem Niveau und mit umfassender und fundierter Berichterstattung ist Le
Monde das Forum der nationalen politischen
Debatten.
µ www.liberation.com. Die linksorientierte
Libération hat sich mit stets gut recherchiertem, kritischem Reportagejournalismus einen Namen gemacht. Professionelles,
zeitgemäßes Layout.
Aktuelle Publikationen
Die Pariser Kioske bieten zahllose Presseerzeugnisse an, die überregionalen Tageszeitungen Frankreichs – von Le Monde über Le Figaro bis zur Libération –
ebenso wie Nachrichten-, Mode- und
Klatschmagazine, Illustrierte und Fernsehzeitschriften. Monatszeitschriften wie
die rechts und konservativ orientierten
Nachrichtenmagazine Express und Le
Point oder der links ausgerichtete Nouvel
Observateur entsprechen einer Mischung aus Time magazine, Stern und
Spiegel.
Für alle Veranstaltungen, Programme
und Anfangszeiten erscheinen wöchentlich mittwochs zwei preiswerte Heftchen,
Praktische Reisetipps 227
Internet, Kino
der Pariscope und der Officiel des Spectacles. Sie verzeichnen alle neuen Filme, Theaterstücke, Konzerte, Museen,
Varietés und Ausstellungen und nennen Adressen, Telefonnummern und Öffnungszeiten von einigen Restaurants,
Schwimmbädern, Eislaufhallen, Diskotheken und Jazzkellern.
Stadtpläne: Am handlichsten sind die
nur in Frankreich erhältlichen preiswerten Heftchen in einem kleinen Format,
die neben einem Übersichtsplan jedes
Arrondissement vergrößert auf einer Seite aufführen, daneben Métro-, Bus- und
RER-Pläne sowie ein Straßenverzeichnis.
Für die Île de France sind die Karten
des französischen Institut Géographique
National (IGN) zu empfehlen, sie sind
in verschiedenen Maßstäben erhältlich. An großen Métro-Stationen erhält
man kostenlose Netzpläne, u. a. auch
so klein, dass sie ins Portemonnaie passen. Zu empfehlen ist etwa der RATPPlan „Paris avec rues“ (www.ratp.fr/en/
ratp/r_23865/plans-bus).
Als kulinarische Hauptstadt der Welt
bietet Paris sehr viel mehr empfehlenswerte Restaurants als in diesem Führer
genannt werden können. Die Auswahl
an Gastroführern reicht vom Klassiker
Michelin über den GaultMillau bis zum
Pudlowski und Guide Routard sowie dem
englischsprachigen Time-Out-Restaurantführer. Fast alle bieten neben den
Gesamtfrankreichbänden inzwischen
Auskoppelungen mit den Paris-Seiten an
(auf französisch). Das englischsprachige
Stadtmagazin Time Out veröffentlicht regelmäßig preiswerte Führer zum Thema
„Eating & Drinking in Paris“. Über 750
Restaurant-, Bar- und Bistrotipps lassen
keinen Wunsch offen, es bleibt nur die
Qual der Wahl.
Internet
Paris wird zur „digitalen Stadt“. An mehr
als 250 öffentlichen Orten können Anwohner und Besucher drahtlos und gratis mit ihrem Rechner ins Internet gehen.
Demnächst sollen es schon über 400
WLAN-Hotspots im Stadtgebiet sein, viele davon im Freien in Parks und Gartenanlagen. Weitere Plätze mit Zugang zu
„Wi-Fi“ gibt es in Bibliotheken, Museen
und städtischen Gebäuden. Eine Liste
der aktiven und noch geplanten Standorte ist online abrufbar (www.paris.fr/wifi).
Der „Paris Pass Wi-Fi“ ermöglicht auch
Besuchern kostenlosen Zugang ins Internet. Ob mit Notebook oder Smartphone,
so geht’s: Das (unverschlüsselte) Signal
„Paris Wi-Fi“ suchen, den Internetbrowser aktivieren, das Netz „Orange“ wählen, irgendeine beliebige Webadresse
eingeben, den Pass „Paris Wi-Fi 2h“ wählen, das war‘s!
Wer zum Surfen einen Kaffee braucht:
Pariser Cafes mit freiem WLAN-Zugang
findet man im Internet unter www.cafeswifi.com.
Kino
Seit Vorführung des ersten kinematografischen Experiments der Brüder Lumière in Paris hat das Kino hier ein Interesse wie in kaum einer anderen Stadt
der Welt erzielt. Mehrere Hundert Kinos
mit einem entsprechend großen Wochenprogramm finden ein beachtliches
Publikum, obwohl im Fernsehen pro Tag
eine ganze Reihe von Spielfilmen läuft.
Klassisches Samstagabendprogramm
für Franzosen bleibt das Kino, viele sind
begeisterte Cineasten, hier ist der Pro-
228 Praktische Reisetipps
Kino
Kopf-Verkauf von Tickets europaweit am
höchsten.
Kein Wunder, dass es zahllose Programmkinos gibt, die sich thematisch
spezialisiert haben: das Latina zeigt
spanische und lateinamerikanische Filme, das Arlequin oft russische. Im Accatone laufen italienische Arthouse-Filme und nach den Vorführungen finden
häufig noch Diskussionen statt, zum Entrepôt gehören ein angenehmes Restaurant und eine Bar, das Studio Galande
im Quartier Latin zeigt seit unzähligen
Jahren die „Rocky Horror Picture Show“,
im schönen Saal des Mac Mahon werden alte Spielfilme wiederholt, leider
auf einer winzigen Leinwand. Das Studio 28 ist ein Programmkino am Montmartre, viele weitere finden sich in der
Nähe der Sorbonne: Action (Hollywoodkino), Saint-André-des-Arts (international), Quartier Latin (Dritte-Welt-Kino) und
noch viele andere. Und im cineastisch
bislang eher unterbelichteten 19. Arrondissement entstand am Kanal Saint-Martin ; in zwei Lagerhallen mit Glasfront
zum Wasser ein schönes Programmkino,
das MK2-sur-Seine. Das dazugehörige
Café ist ein Geheimtipp zum Draußensitzen. Das Cinéma des Cinéastes am
Place ­Clichy widmet sich unter der Oberaufsicht von Claude Lelouch dem euro­
päischen Kino, mit Retrospektiven, Festivals und Wiederentdeckungen.
Besonders schön im Sommer: Im Park
von La Villette gibt es im Juli und August
Freiluftkino (gegen 23 Uhr). Liegestühle
und Decken können gemietet werden.
Eintrittskarten kosten um 11 €, Ermäßigung montags oder mittwochs, zum
Teil auch mittags für alle und werktags
für Studenten und Schüler bis 25 Jahre sowie beim Printemps du Cinéma im
März (siehe Kapitel „Zur richtigen Zeit
am richtigen Ort“). Reservierung unter
www.allocine.fr.
Tipps: V. O. steht auf den Kinoplakaten oder im Veranstaltungskalender für
die Originalfassung, sodass man pro­
blemlos auch dann ins Kino gehen kann,
wenn man kein Französisch spricht;­
V. F. steht für die französisch synchronisierte Fassung, mit X wird Pornografie
gekennzeichnet.
Das komplette Kinoprogramm ist im
Pariscope und im Officiel des Spectacles
abgedruckt inklusive der Adressen der
Kinos und der Vorstellungszeiten.
Eine kleine Auswahl schöner und
technisch brillanter Kinosäle sei hier
vorgestellt:
@ [N10] Cinémathèque, 51, rue de Bercy
(12e), www.cinemathequefrancaise.com,
Métro: Bercy. Das weltberühmte Filmarchiv
mit angeschlossenem Filmmuseum wurde
von Henri Langlois, Georges Franju und Jean
Mitry gegründet, um alte Filme vor dem Vergessen und vor der Vernichtung zu bewahren. Lange Jahre, bis zu einem Brand 1997,
hatte sie ihr Domizil im Palais de Chaillot,
seit 2006 ist sie im American Center im Parc
de Bercy untergekommen. Filme und Ausstellungen sind zu thematischen Zyklen gruppiert, zu Länderreihen oder zu Retrospektiven
bedeutender Regisseure oder Schauspieler.
C318 [K6] Forum des Images, Rue du Cinéma, Forum des Halles (1er), www.forum​
­desimages.fr, Métro: Châtelet-Les Halles,
Di.–So. 12.30–21 Uhr, Sa. schon ab 10 Uhr.
Das Filmarchiv im Forum des Halles sammelt Spielfilme und Dokumentarfilme über
Paris. Täglich zeigt das Forum des Images
mehrere Filme, auch alte Wochenschauen
oder Werbeclips – zu thematischen Reihen
gruppiert. Außerdem kann man Filme eigener Wahl sehen.
Praktische Reisetipps 229
Konzerte
C319 [L11] Gaumont Grand Ecran Italie, 30,
place d’Italie (13e), Métro: Place d’Italie.
Das Kino besitzt eine 24 x 10 m messende Leinwand, zeigt allerdings meist
Mainstream-Filme.
C320 [O1] La Géode, im Parc de la Villette
(19), www.lageode.fr, Métro: Porte de la Villette. Die 1000-qm-Leinwand im kugelförmigen Kino ist größer als das menschliche
Gesichtsfeld und versetzt Zuschauer mitten
ins Geschehen. In diesem futuristischen Hemisphärenkino im Wissenschaftspark von La
Villette werden vornehmlich Dokumentarfilme gezeigt, in denen die Effekte des Raum­
kinos eingesetzt werden.
C321 [K5] Grand Rex, 1, bd. Poissonnière
(2e), www.legrandrex.com, Métro: Bonne
Nouvelle. Das im Jahr 1932 erbaute Grand
Rex ist mit 2800 Plätzen das größte Kino von
Paris, deshalb laufen hier nur die Kassenschlager, leider oft wochenlang. Aber die Artdéco-Ausstattung allein ist schon sehenswert. Bis 1972 war sogar das größte Kino der
Welt in Paris, das Gaumont Palace am Place
de Clichy mit 5600 Plätzen. Es wurde abgerissen – wenige Tage, bevor es unter Denkmalschutz gestellt werden sollte. Tipp: Das
Grand Rex ermöglicht Besuchern den Blick
hinter die Kulissen (Dauer 50 Min., Mi.–So.
10–19 Uhr).
C322 [K5] Max Linder Panorama, 24,
bd. Poissonnière (2e), www.maxlinder.com,
Métro: Grands Boulevards. Das Filmtheater ist mit Hightech-Musikanlage und großer, leicht gewölbter Leinwand ausgerüstet.
Die beste Sicht hat man vom Balkon aus.
Auch dieses Kino braucht erfolgreiche Filme,
ist aber auf die anspruchsvolleren spezialisiert und zeigt Werke von Kurosawa oder Jim
Jarmusch.
C323 [G7] La Pagode, 57, rue de Babylone
(7e), www.etoile-cinema.com, Métro: SaintFrançois-Xavier. Eines der ausgefallensten
Kinos von Paris ist in einer Pagode untergebracht, die unter Denkmalschutz steht. 1897
hat Alain Morin, der Besitzer des Warenhauses Bon Marché, sie für seine Frau errichten
lassen. Unklar ist jedoch, ob es sich um eine
Kopie handelt, ob die Pagode tatsächlich in
Asien abgebaut wurde oder ein Beitrag zu einer Weltausstellung war.
Konzerte
Musik aus Frankreich? Sofort denkt
man da an das französische Chanson,
Altstars wie George Brassens, Barbara,
Boris Vian, Jean Ferrat, Jacques Brel,
Edith Piaf, Léo Ferré und Serge Gainsbourg sind zu unumstrittenen Klassikern
aufgerückt und in allen CD-Plattenläden
präsent. Nach wie vor ist das Chanson
eine unverwechselbare französische
Spezialität, der sich immer wieder neue
Generationen von Sängern und Musikern annehmen. Zuletzt wurde die Chansontradition von einer jungen Popszene
wiederbelebt – nach Charlélie Couture,
Bernard Lavilliers oder Michel Jonasz
sind es heute Namen wie Benjamin Biolay (Catherine Deneuves Schwiegersohn)
und Françoiz Breut, die als Vertreter der
neuen Musikbewegung tanzbarer Chansons gelten.
Paris hat aber auch eine beachtenswerte World-Music-Szene – mit großer Bandbreite, von fast folkloristisch
orientierten arabischen und afrikanischen Musikern über deren Popvarianten bis zu französischen Gruppen wie
Les Négresses Vertes und Mano ­Negra,
die Punkattitüde mit Walzerklängen
mischen, Chansontradition, Musette-­
­
Akkordeon und spanische Gitarren dazugeben und so eine das Publikum be-
230 Praktische Reisetipps
Konzerte
den Radios und heizt den Tänzern in den
Diskotheken ein. Antillen-Pop, afrikanische Rhythmen, lateinamerikanische
Musik und orientalische Klänge wurden via Frankreich international. Manu
Dibango gehört zur Pioniergeneration
der afrikanischen Gruppen, die Band ist
schon über Jahre gut im Geschäft, auch
Touré Kunda ist über Frankreichs Grenzen hinaus bekannt. Johnny Clegg aus
Südafrika, Salif Keita aus Mali und Youssou N’Dour gehören in Frankreich zu den
großen Stars des Afro-Beat.
Mit der Ethnopop-/Weltmusikwelle
wurden auch die Rai-Stars Rachid Taha,
Khaled und Faudel außerhalb Frankreichs bekannt. Rai ist eine Art arabischer Blues mit orientalischen Melodien,
der mit westlichen Rhythmen discofähig gemacht wird. Orientalische Klänge
mischt auch die Gruppe Carte de Séjour
082cp Abb.: gk
geisternde Tanzmusik produzieren. Die
multikulturelle Band mixt Rock’n’Roll,
Salsa, Reggae, Rap, Funk, Country, spanischen Flamenco und orientalische
Klänge und gesungen wird auf Spanisch,
Englisch und Französisch – der postmoderne Rock schlechthin. Der Leadsänger Manu Chao hat weltweit auch als
Solokünstler Erfolge gefeiert. Weniger
international als national bekannt sind
Bands wie Les Satellites, VRP, Garçons
Bouchers, Endimanchés, Héritiers Enervés oder Chihuahua.
Afro-Pop: In den Pariser Discos tanzt
man vor allem zu afrikanischer und karibischer Musik. „Black is beautiful“ gilt
im Musikbereich und viel von dem, was
in Europa unter dem Label „Made in
France“ Furore machte, war ein Produkt
des Schmelztiegels an der Seine. Ethnische Musik aller Kontinente dröhnt aus
Praktische Reisetipps 231
Konzerte
(Aufenthaltsgenehmigung) unter ihre
Musik und singen das schon zum Nationalchanson avancierte „Douce France“
mit parodistisch rollendem R.
Seit Mitte der 1990er-Jahre hat auch
French House auf europäischen Tanzflächen für Furore gesorgt. DJs und Produzenten wie Etienne de Crécy, Benjamin
Diamond oder Bob Sinclair haben französischen Elektronik-Sound zum Markenzeichen gemacht.
Livemusik
Große Rockkonzerte finden im Zénith
statt, dem eigentlich als Provisorium geplanten Zelt im Park von Villette [O1/
O2], das zur Dauereinrichtung geworden ist, im Palais Omnisports in Bercy
[N10] oder im Stade de France in SaintDenis L. Rockkonzerte der US- oder UKIndie-Acts über französischen Pop bis hin
zu den bekannten Chansonsängern gehen im legendären Konzertsaal Olympia
über die Bühne, in dem schon viele internationale Stars aufgetreten sind. Gruppen, die nicht ganz so riesige Säle füllen,
spielen im Elysées-Montmartre, einem
ehemaligen Theater ohne Sitzplätze,
im von Philipp Starck renovierten Cigale, im Divan du Monde oder im Bataclan
(s. S. 50).
Das Batofar, ein ausrangiertes Feuerwehrschiff, liegt vor der neuen National-
j Open-Air-Jazzkonzert im
Bois de Vincennes H
bibliothek > am Quai François-Mauriac.
Live oder vom Band: Das Batofar ist neuer Hotspot der Pariser Nächte.
Überwältigend ist das Jazzangebot
in Paris, alle Solisten und Combos von
Rang und Namen machen auf ihren Europatourneen in Paris Station, schließlich gibt es hier mehr Jazzklubs als in
New York. Kleine Pianobars, aber auch
400 Personen fassende Lokale wie das
New Morning, den berühmtesten Jazzklub von Paris, bietet diese Stadt. Der
Petit Opportun ist der älteste Jazzklub,
klein, aber authentisch, in der Rue des
Lombards liegen mit Duc des Lombards,
Sunset und Baiser Salé gleich drei Klubs
und mit dem Latitudes Saint Germain
und dem Petit Journal Montparnasse ist
hier nur eine Auswahl genannt.
Klassikkonzerte finden in der renovierten Salle Pleyel, in der Salle Gaveau, im
Théâtre des Champs-Elysées, in der Cité
de la Musique und im Théâtre du Châelet statt (s. S. 233). Auf der berühmten
Orgel von Saint-Eustache Ú geben geladene Organisten Kirchenmusikkonzerte.
Die Oper öffnet ihren Vorhang nicht mehr
in der alten Garnier-Oper 7, sondern in
der neuen Opéra de la Bastille ä im Osten von Paris. Und Stararchitekt Jean
Nouvel wurde mit dem Bau einer Philharmonie in der Cité de la Musique beauftragt (Eröffnung 2014).
Genaue Termine und Orte sind daher am einfachsten dem Pariscope zu
entnehmen (in den Rubriken „musique
et danse“ und „Paris la nuit“, im Internet außerdem Infos zu Konzerten auf
www.lesinrocks.com sowie unter www.
gogoparis.com und www.infoconcert.
com). Kartenvorverkauf bei FNAC (im Forum des Halles) und im Virgin Megastore
(Champs-Elysées).
232 Praktische Reisetipps
Konzerte
D324 [K6] Baiser salé, 58, rue des L­ ombards
(1er), Tel. 01.42.33.37.71,
www.lebaisersale.com. Beinahe jede Nacht
Livemusik (brasilianisch, Jazz, Funk, Worldmusic und Chanson), unten Musikvideos.
Bis 4 Uhr.
D325 [K7] Caveau de la Huchette, 5, rue de la
Huchette (5e), Tel. 01.43.26.65.05,
www.caveaudelahuchette.fr, Métro: SaintMichel. Ein Kellerlokal, in dem seit 1946 täglich Livemusik gespielt wird, vor allem Swing,
Dixieland, Bebop, Rock’n’Roll. Ab 21.30 Uhr
µ Cité de la Musique. Bis 2014 wird nach Plänen von Jean Nouvel eine neue Philharmonie
mit 2400 Plätzen erbaut.
D326 [K7] Le Duc des Lombards, 42, rue des
Lombards (1er), Tel. 01.42.33.22.88, www.
ducdeslombards.com, Métro: Châtelet. Jeden Abend wird hier Jazz live geboten.
Di. Jam-Sessions.
D327 [K4] Le New Morning, 7–9, rue des
Petites-Ecuries (10e), Tel. 01.45.23.51.41,
www.newmorning.com, Métro: Château
d’Eau. Renommierter Jazzklub in der umgebauten ehemaligen Druckerei des Parisien
Libéré. Ab 21.30 Uhr.
D328 [H5] Olympia, 28, bd. des Capucines (9e), www.olympiahall.com, Tel.
08.92.68.33.68, Métro: Opéra. Legendäre
Konzerthalle, in der alle berühmten französischen Chansonniers schon aufgetreten sind.
1997 wurde der über 100 Jahre alte Saal
komplett abgerissen und originalgetreu, aber
mit modernster Technik wieder aufgebaut.
D329 [G9] Le Petit Journal Montparnasse,
13, rue du Commandant-Mouchotte (14e),
www.petitjournalmontparnasse.com, Tel.
01.43.21.56.70, Métro: Gaîté. Jazz-Brasserie mit einem Ableger auf dem Boulevard
Saint-Michel. Auch Latin, R&B, Soul und
Gospel. So. geschlossen.
083cp Abb.: gk
Musikveranstaltungsorte
D330 [J8] Le Petit Journal Saint-Michel, 71,
bd. Saint-Michel (5e), Tel. 01.43.26.28.59,
http://claude.philips.pagesperso-orange.
fr, Métro: Saint-Michel. Eine Jazzkneipe für
New-Orleans und Dixieland.
D331 [K7] Le Petit Opportun, 15, rue des
Lavandières Sainte-Opportune, Tel.
01.42.36.01.36, Métro: Châtelet, So. und
Mo. geschlossen. Ab 23 Uhr wird im winzigen
Keller Bebop gespielt.
D332 [G4] Salle Gaveau, 45, rue La
Boétie (8e), Tel. 01.49.53.05.07,
www.sallegaveau.com, Métro: Miromesnil.
Kammermusikkonzerte.
D333 [E4] Salle Pleyel, 252, rue du FaubourgSaint-Honoré (8e), Tel. 01.42.56.13.13,
www.sallepleyel.fr, Métro: Ternes. Konzertsaal für Klassikaufführungen.
D334 [K6] Sunset-Sunside, 60, rue des Lombards (1er), Tel. 01.40.26.46.60, www.sun-
Praktische Reisetipps 233
Medizinische Versorgung
set-sunside.com, Métro: Châtelet.
Schicke Jazzkneipe, an ca. vier Tagen pro
Woche Livemusik, oft auch Akustik-Jazz.
Ab 22 Uhr.
D335 [E6] Théâtre des ChampsElysées, 15, av. Montaigne (8e).
Tel. 01.49.52.50.50, www.theatrechamps​
­elysees.fr, Métro: Alma-Marceau. Symphonie­orchester und Kammerkonzerte.
D336 [K7] Théâtre du Châtelet, 1, place du
Châtelet (1er), Tel. 01.40.28.28.40, www.
chatelet-theatre.com, Métro: Châtelet. Das
Théâtre du Châtelet ist nicht nur Spielort für
das Jazzfestival Bleu sur Scène, sondern
auch Theater und Konzertsaal (Symphoniekonzerte, Kammermusik, Oper).
D337 [XII J3] Les Trois Baudets, 64, bd. de
­Clichy (18e), www.lestroisbaudets.com, Tel.
01.42.62.33.33, Métro Nr. 2: Blanche. Von
den 1940er- bis 1960er-Jahren eine beliebte Music Hall, wurde das renovierte Theater mit 250 Plätzen wiedereröffnet. Im Programm: das neue Chanson sowie französische und frankofone Musiker.
D338 [O1] Zénith, 211, av. Jean-Jaurès (19e),
www.zenith-paris.com, Métro: Porte de Pantin. Die ursprünglich nur als Provisorium gedachte Zelthalle mit 6400 Plätzen für große Rock- und Popkonzerte steht jetzt schon
mehrere Jahre auf dem Gelände des Parc de
la Villette.
j Im Théâtre des Champs-Elysées
finden vor allem Konzerte statt
Medizinische Versorgung
Krankenversicherung
Die gesetzlichen Krankenkassen Deutschlands, Österreichs und der Schweiz garantieren eine Behandlung in Frankreich
auch im akuten Krankheitsfall, wenn
mit der medizinischen Versorgung nicht
bis nach der Rückkehr gewartet werden
kann. Als Anspruchsnachweis benötigt
man die Europäische Krankenversicherungskarte, die man von seiner Krankenkasse erhalten kann.
Im Krankheitsfall besteht ein Anspruch
auf ambulante oder stationäre Behandlung bei jedem zugelassenen Arzt und
in staatlichen Krankenhäusern. Da jedoch die Leistungen nach den gesetzlichen Vorschriften im Ausland abgerechnet werden, muss man in der Regel zunächst die Kosten der Behandlung selbst
tragen. Obwohl bestimmte Beträge von
den aushelfenden Trägern in Frankreich
rückerstattet werden, kann doch ein Teil
der finanziellen Belastung beim Patienten bleiben, also zu Kosten in kaum vorhersagbarem Umfang führen.
Aus diesem Grund ist zusätzlich der
Abschluss einer privaten Auslandskrankenversicherung zu empfehlen. Diese
sollte außerdem eine zuverlässige Reiserückholversicherung enthalten, denn
der Krankenrücktransport wird von den
gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen. Bei der Wahl der Auslandskrankenversicherung sollte man typische
Leistungsunterschiede prüfen:
µ Rücktransport: Wird in der Regel nur
auf ärztliches Anraten übernommen.
Im Todesfall werden unterschiedlich
hohe Beträge für die Rücküberführung
gezahlt.
234 Praktische Reisetipps
Notfälle
µ Selbstbeteiligung: Einige haben z. B.
bei Zahnbehandlungen eine Selbstbeteiligung, andere zahlen 100 %.
µ Nachleistungsfrist: Kann man nicht
wie geplant nach Hause reisen, sollte die Versicherung die Rechnungen
noch eine Zeit lang weiterzahlen.
µ Altersgrenze: Die Kosten sind nach Alter gestaffelt. Die Altersgrenzen sind je
nach Versicherer unterschiedlich.
µ Chronische Krankheiten: Wird aufgrund einer Krankheit, die schon vor
Urlaubsantritt bestand, eine Behandlung fällig, ist diese nur von wenigen
Versicherungen gedeckt.
Zur Erstattung der Kosten benötigt man
grundsätzlich ausführliche Quittungen
(mit Datum, Namen, Bericht über Art und
Umfang der Behandlung, Kosten und
Medikamente = feuille des soins).
Beantragt man zunächst die Rückerstattung des Anteils von den gesetzlichen
Trägern, kann man sich an die jeweilige
Krankenkasse (Caisse) des Aufenthaltsortes wenden. Dazu benötigt man die Europäische Versicherungskarte. Der zu erstattende Betrag wird dann überwiesen.
In Frankreich ist der staatliche Träger die
Caisse Primaire d’Assurance Maladie.
Diese Kasse, für die im Umgangssprachgebrauch auch die Bezeichnung Sécurité
Sociale üblich ist, gibt es in allen Départements. Die Adresse in Paris: 175, rue
de Bercy, 75586 Paris.
Wer in Frankreich nicht genügend Zeit
findet, kann sich auch nach der Rückkehr
in Deutschland an die eigene Krankenkasse wenden. Vor Antritt der Reise sollte
man sich jedoch noch einmal genau bei
der zuständigen Krankenkasse erkundigen, da sich die Gesetzgebung in den
letzten Jahren häufig ändert. Ein Merk-
blatt für Auslandsaufenthalte ist im Übrigen bei jeder Krankenkasse erhältlich.
Apotheken erkennt man in Frankreich
an einem weißen Schild mit einem grünen Kreuz darin. Ein Aushang gibt Auskunft darüber, welche Apotheke Wochenend- oder Nachtdienst hat. Bei Arzneimitteln gibt es drei Kategorien: mit blauem
Etikett (40 % des Preises werden erstattet), mit weißem Etikett (70 % Erstattung) und besonders wichtige Arzneien,
deren Kosten ganz erstattet werden. Auf
den Verpackungen befindet sich eine
Marke (vignette), die auf den Behandlungsschein aufgeklebt werden muss.
Notfälle
Notruf
µ Ärztlicher Notdienst (SOS Médecins):
01.43.07.77.77
µ Aids: 01.45.82.93.93
µ Apotheke: 01.45.62.02.41
µ Drogenhilfe: 01.45.74.00.04
µ Feuerwehr: 18
µ Krankenwagen (SAMU):
01.45.67.50.50
µ Notruf: 15
µ Polizei: 17
µ Pannenhilfe (SOS Dépannage):
01.47.07.99.99
µ Vergiftung: 01.40.37.04.04
µ Zahnärztlicher Notdienst (SOS Dentistes):
01.43.37.51.00
Bei Verlust von deutschen Maes­tro-,
Kredit- und SIM-Karten gilt überwiegend die einheitliche Sperrnummer
0049 116116, im Ausland zusätzlich
die Nummer 0049 3040504050. Details finden sich im Internet unter www.
Praktische Reisetipps 235
Post, Preise und Kosten
sperr-notruf.de. Es empfiehlt sich, vor
der Reise (von einem erhaltenen Merkblatt bzw. der Kartenrückseite) die individuelle Karten-Sperrnummer zu notieren.
Da es für österreichische und Schwei­
zer Karten keine zentrale Sperrnummer
gibt, sollten sich deren Inhaber nach einer aktuell gültigen Notrufnummer ihres jeweiligen Kreditkartenanbieters
erkundigen.
Fundbüro
µ Objets Trouvés, 36, rue des Morillons (15e),
Metro: Convention. Es wird keine Auskunft
per Telefon erteilt, bitte nur persönlich vorsprechen oder schreiben.
Post
Extrainfo
Die Postämter sind Mo.–Fr. 8–19 Uhr
geöffnet, Sa. 8–12 Uhr. Briefmarken er-
Für Sparfüchse
Viele Museen lassen EU-Bürger bis 25
Jahre gratis ein und mehr als ein Dutzend
Museen verzichtet am ersten Sonntag
des Monats auf Eintritt. Das ganze Jahr
über freien Eintritt (aber nur bei Dauerausstellungen) gewähren die Museen Art
Moderne de la Ville de Paris (s. S. 30),
Carnavalet â und das Petit Palais ú.
Ermäßigte Theaterkarten für denselben Abend gibt es im Kiosque Théâ­
tre, Place de la Madeleine (8e), Di.–
Sa. 12.30–20 und So. 12.30–16 Uhr,
­Métro: Madeleine.
Ermäßigte Kinokarten gibt es an einem
Tag der Woche, je nach Kino montags
oder mittwochs.
hält man außer in den Postämtern auch
in Tabakläden.
Die Postleitzahl entspricht immer der
Kennzahl des Départements, für Paris
also 75. Insgesamt muss die Postleitzahl
aber fünfstellig sein – die letzten beiden
Ziffern bezeichnen das Arrondissement.
Haben Sie also eine Hoteladresse mit
der Zahl 75008, so erkennen Sie daran,
dass Ihre Unterkunft sich im achten Arrondissement befindet.
P339 [J6] Poste du Louvre, 52, rue du L­ ouvre
(1er). Das Hauptpostamt ist Mo., Di., Do.
9.30–19 Uhr, Mi., Fr. 9.30–21.30 Uhr, Sa./
So. 10.30–18.30 Uhr geöffnet.
Preise und Kosten
Paris ist eine teure Stadt. Für ein Doppelzimmer der Mittelklasse muss man ab
150 € pro Nacht rechnen. Addiert man
die Preise für Essen und Trinken, Museenbesuche und Transportmittel hinzu, so
kommt man leicht auf mindestens 150 €
pro Tag und Person.
Billiger wird es nur dann, wenn man
in den Häusern der preiswertesten Kategorie wohnt (DZ ab 90 €), beim Essen keinerlei Ansprüche stellt und oft zu
Fuß geht. Einige Preisbeispiele: Ein Kaffee kostet ca. 3 €, ein Milchkaffee 5 €,
ein Glas Bier 3–5 €, ein Baguette um
90 Cent, ein Métro-Ticket 1,70 €, eine
Tageszeitung 1,80 €, ein Abendessen
ca. 60 €.
Trinkgeld: In den meisten französischen Restaurants und Cafés ist die
Bedienung im Preis inbegriffen (service
compris). Dennoch ist es üblich, ein
Trinkgeld von 5 bis 10 Prozent der Rechnungssumme zu geben. Außerdem erwarten Reiseleiter, Platzanweiserinnen
236 Praktische Reisetipps
Radfahren
im Kino, Hotelpersonal, Taxifahrer und
Garderobieren ein Trinkgeld.
Mehrwertsteuer: In Frankreich gibt
es eine sehr hohe Mehrwertsteuer
(33,33 %) auf Luxusartikel. Dazu gehören
unter anderem Juwelen, Tabak, Schallplatten, Parfüms. Touristen können sich
die in Frankreich bezahlte Summe rückerstatten lassen, wenn sie die Waren
erst im Ausland in Gebrauch nehmen.
Dazu muss man sich beim Kauf eine detaillierte Rechnung ausschreiben lassen,
aus der der Betrag ablesbar ist. Informationen beim Zoll.
Ermäßigungen: Die Stadt bietet zwei
Ermäßigungskarten für Touristen an: Paris Visite (s. „Unterwegs“) und den Paris
Museum Pass. Die Museumskarte kostet für zwei Tage 35 €, für vier Tage 50 €
und für sechs Tage 65 €. Dafür kann
man dann während der Gültigkeitsdauer
in etwa 70 Museen herumschlendern, so
lange und so oft man will. Aber Achtung:
Etwa die Hälfte der Museen hat montags
geschlossen, die andere Hälfte dienstags, fast alle an Feiertagen.
Neben einer je nach Anzahl der besuchten Museen ganz beträchtlichen
Ersparnis (allein der Louvre Ï kostet
9,50 € Eintritt) bietet die Museumskarte den Vorteil, dass man sich nicht in
die zum Teil sehr langen Warteschlangen einreihen muss (www.paris​museum­​
pass.com). Zu kaufen gibt es die Karten an größeren Métro-Stationen, in
den meisten Museen und in der Pariser
Touristeninformation.
Für Studenten (bis 25 Jahre) und für
Schüler gibt es in Museen und Kinos ermäßigten Eintritt. Man sollte daher nicht
vergessen, sich bereits zu Hause beim
AStA, im Reisebüro oder beim Studentenwerk einen internationalen Schüler-
(IYTC) bzw. Studentenausweis (ISIC) zu
besorgen).
Wer in einer Jugendherberge übernachten möchte, sollte den Jugendherbergsausweis schon zu Hause besorgen.
µ Deutsches Jugendherbergswerk, Bismarckstraße 8, 32657 Detmold, Tel. 05231
74010, www.jugendherberge.de
µ Österreichischer Jugendherbergsverband, Schottenring 28, 1010 Wien, Tel. 01
5335353, www.oejhv.at
µ Schweizer Jugendherbergen, Schaffhauserstraße 14, 8042 Zürich, Tel. 01 3601414,
www.youthhostel.ch
Radfahren
Bis noch vor wenigen Jahren wurden
Radfahrer in Paris noch als exzentrische
Wesen bestaunt und sich auf zwei Rädern durch die Stadt zu bewegen war
lebensgefährlich. Radwege gab es zunächst nicht, die dann Mitte der 1990erJahre eingerichteten Spuren zwischen
den dahinbrausenden Autos veränderten die Situation nur unwesentlich, da
sie kaum respektiert wurden.
Neuerdings jedoch gibt es in der Stadt
einen regelrechten Radfahrerboom. Seit
die Stadt über 20.000 Fahrräder an
knapp 1500 Leihstationen in der französischen Hauptstadt postieren ließ, versuchen sich immer mehr Pariser an der für
sie ungewohnten Fortbewegungsart.
Die Tarife wurden für kurze Nutzungszeiten konzipiert, den Anbietern, die
Fahrräder für längere Zeiträume vermieten, soll keine Konkurrenz gemacht werde. Carte Vélib für 1 Jahr 29 € (Grundgebühr), Abonnement Courte Durée (Kurzzeitabo) 1 Tag 1,70 €, 7 Tage 8 €. Bei
7-Tage-Abo und Jahreskarte muss eine
Praktische Reisetipps 237
Schwimmbäder und Sauna
Kaution von 150 € per Kreditkarte hinterlegt werden. Die ersten 30 Minuten jeder Fahrstrecke sind kostenfrei, die erste halbe Stunde danach kostet 1 €, die
zweite halbe Stunde danach 2 €, die dritte 4 €. Infos: www.velib.paris.fr
Mit den Leihrädern kann man günstig, umweltschonend und flexibel Paris
erkunden – etwa alle 300 m findet sich
eine Leihstation. Mit dem 1-Tages- oder
7-Tages-Abo kann man einfach ein Rad
losketten und an anderen Stationen wieder anschließen (unter der Rubrik Vélib‘
Visit auch schon vorab online buchbar).
Die Terminals an den Fahrradstationen
sind erfreulicherweise auch mit deutscher Anleitung bedienbar. Bezahlung
per Kreditkarte, reparaturbedürftige Räder können direkt ausgetauscht werden.
Im Fahrradkorb lässt sich eine Tasche
verstauen.
Die Mitnahme von Rädern in Métro
und S-Bahn ist von RATP und SNCF nicht
einheitlich geregelt: In den RER-Linien C,
D und E dürfen Fahrräder transportiert
werden, außer zur Rushhour (Mo.–Fr.
6.30–9 Uhr und 16.30–19.30 Uhr), in
der Métro-Linie 1 (La Défense-Château
de Vincennes) nur sonntags 9–16.30
Uhr, in RER A und B darf man zwar Räder
mitnehmen (nur in den mit einem RadLogo gekennzeichneten Wagen am Zuganfang und -ende), aber nur an wenigen
Stationen ein- und aussteigen.
Über ein paar Schleichwege durch ruhige Nebenstraßen lassen sich durchaus einige hübsche Touren planen. Besonders schön sind die folgenden Sonntagsausflüge am Wasser entlang: An
Sonntagen ist ein Teil der Schnellstraße am rechten Seine-Ufer für den Autoverkehr gesperrt (von 9–17 Uhr Pont de
l’Alma bis Pont Charles de Gaulle) und
wird ausgiebig von Fußgängern, InlineSkatern und Radfahrern genutzt. Ebenfalls sonntags gesperrt ist eine Strecke
am Canal Saint-Martin ;. Von dort aus
lässt sich die Tour entlang dem Canal de
l’Ourcq ; bis zum Parc de la Villette weiter verlängern. Besonders erholsam ist
das Radfahren im Bois de Boulogne I
und im Bois de Vincennes H.
Wer für einen ganzen Tag oder ein Wochenende ein Rad ausleihen will, steht
sich günstiger bei folgenden Anbietern,
die auch geführte Sightseeing-Touren
mit dem Rad anbieten: Porte d’Auteuil,
Place de la P
­ orte d’Auteuil), Maison Roue
­Libre, das zur RATP gehört, beim Forum
des Halles Ù und Vélo Bastille. Fahrradverleih (ab 15 € pro Tag, 25 € pro Wochenende, 150–300 € Kaution) und/
oder geführte Radrundfahrten (um 30 €)
bieten an:
µ Vélo Bastille, 22, rue Alphonse Baudin
(11e), Tel. 01.48.87.60.01, www.parisvelosympa.com, Métro: Richard-Lenoir
Schwimmbäder
und Sauna
Schwimmbäder
Es gelten sehr unregelmäßige Öffnungszeiten, an­gegeben im Pariscope und unter www.piscines.paris.fr.
`340 [K11] La Butte-aux-Cailles, 5, place
Paul Verlaine (13e), www.butteauxcailles.
com, Métro: Place d’Italie. 1910 erbaut und
1924 im Art-déco-Stil umgestaltet. Das
Schwimmbad wird von einer Quelle gespeist.
Becken 33 x 12m; im Freien 25 x 12 m.
`341 [K8] Piscine Pontoise, 19, rue de
Pontoise (5e), Métro: Maubert-Mutualité.
238 Praktische Reisetipps
Schwule und Lesben: Gai Paris
Viel­fotografiertes Art-déco-Schwimmbad,
Becken 33 x 15 m.
`342 [K6] Piscine des Halles im
Forum des Halles (1er), Métro: Châtelet-Les
Halles. Das Hallenbad bietet im 50-MeterBecken abgetrennte Bahnen für Schwimmer
und andere für Leute, die nur planschen wollen. Bis November 2013 geschlossen.
`343 [O9] Piscine Reuilly, 13, rue Hénard
(12e), Métro: Montgallet. 1992 wurde
dieses Hallenbad eröffnet, das an der
Stelle alter SNCF-Hallen erbaut wurde.
Becken 25 x 15 m.
`344 [N10] Piscine Josephine Baker, Port
de la Gare (13e), Métro: Bibliothèque
François Mitterrand. Seit 2006 gibt es
wieder ein am Seine-Quai verankertes
Boot mit Schwimmbecken. Bei schönem
Wetter kann das transparente Dach
geöffnet werden.
`345 [Q9] Roger le Gall, 34, bd. Carnot
(12e), Métro: Porte de Vincennes.
Becken 50 x 20 m.
Sauna und Day Spa
`346 [L6] Le Bains du Marais, 31–33, rue des
Blancs-Manteaux (4e), Tel. 01.44.61.02.02,
www.lesbainsdumarais.com, Métro: Hôtelde-Ville, für Frauen: Mo., Di., Mi., für Männer:
Do., Fr., Mi., gemischt: Sa., So. Dampfbad
und Spa im Marais; neben Massage zusätzlich auch kosmetische Angebote (Maniküre,
Pediküre, Epilation, Frisur etc.).
`347 [L9] Hammam de la Mosquée,
38, rue Geoffroy-Saint-Hilaire (5e), Tel.
01.43.31.18. 14, www.la-mosquee.com,
Métro: Jussieu, da sich die Öffnungszeiten
immer mal ändern: Bitte vorher informieren.
Das Dampfbad der Pariser Moschee ist perfekt, um sich orientalischer Entspannung hinzugeben: Die Schwitzräume mit steigendem
Hitzegrad sind ganz mit Marmor ausgekleidet,
dämmriges Licht von oben trägt zum Wohlgefühl bei. Massage ist möglich, aber nicht im
Eintrittspreis (15 €) enthalten. Ein kalter Tag
lässt sich hier mühelos mit Gesprächen, Entspannung und Körperpflege verbringen.
Schwule und Lesben:
Gai Paris
Treffpunkt und Informationszentrum für
Schwule und Lesben ist das Centre Gai
et Lesbien, in dem es auch ein Café gibt.
Hier kann man den Kontakt zu Gruppen
aufnehmen wie ASB (Transsexuelle), Beit
Haverim (jüdische Schwule und Lesben)
oder Gais Retraités (über 60 Jahre).
µ Centre Gai et Lesbien, 63, rue Beaubourg
(3e), Tel. 01.43.57.21.47, www.cglparis.
org, Métro: Rambuteau
µ Les Mots à la bouche, 6, rue Sainte-Croix de
la Bretonnerie (4e), www.motsbouche.com,
Métro: Saint-Paul, Hôtel-de-Ville, Mo.–Fr.
11–23 Uhr, Sa. bis 24 Uhr. Buchhandlung für
Schwule und Lesben. Umfangreiches Angebot an Presse und Büchern, unter anderem
ein spezieller Parisführer für Homosexuelle.
Lesben
Eine Anlaufadresse für Frauen ist das
Pariser Frauenhaus, das Maison des
Femmes im Faubourg Saint-­
Antoine
(http://maisondesfemmes.­​free.fr, 10–
21 Uhr). Telefonisch anmelden sollte
man sich im feministischen Archiv (Tel.
01.43.43.41.14 163, rue de Charenton,
12e). Die Cafeteria ist freitags 19–21
Uhr geöffnet, Gäste sind willkommen.
Treffpunkte sind die Bar 3w Kafé im
Marais (8, rue des Ecouffes, 4e), das
Bliss (30, rue du Roi de Sicile, 4e, Métro:
Saint-Paul) oder die Bar La Champmeslé
(4, rue Chabanais, 2e), deren Hinterzimmer für Frauen reserviert ist. Bekannt ist
auch das Pulp (25, bd. Poissonnière, 2e,
www.pulp-paris.com, Métro: Grands Boulevards), Bar und Klub mit internationalen DJs.
095cp Abb.: nw
Praktische Reisetipps 239
Sprache und Verständigung
Schwule
Die Pariser Gay-Szene (französisch: Gai)
hat ihre Treffs und Klubs in den letzten
Jahren rund um das Hallenviertel ausgedehnt. Zentren sind die Rue Sainte-Croix
de la Bretonnerie, die Rue des Archives
und die Rue Vieille-du-Temple im Marais
mit diversen angesagten Bars und Klubs.
Bevorzugt für den Beginn des Abends
sind die Restaurants Amnesia im Marais
und Amazonial in der Rue Sainte-Opportune. In den Bars und Klubs für Männer
im Marais beginnt das Nachtleben erst
ab 23 Uhr. Man trifft sich zu später Stunde im Le Swing, Le Piano Zinc, Central,
Quetzal oder im Subway. In Latex oder
Leder rückt mann hier nah aneinander.
Sehr beliebt und sehr schräg ist das
Banana Café unweit des Centre Pompidou, eine Bar mit einer kleinen Tanzfläche im Untergeschoss in der Rue de la
Ferronnerie. Disco der Gayszene und
Tanztempel für Drag-Queens ist das Le
Queen an den Champs-Elysées.
f Gerne wird geholfen, wenn man
denn verstanden wird!
Sprache und
Verständigung
Immer mehr Franzosen sprechen Englisch, doch wenn es eine Weltstadt gibt,
in der es hilft, die Landessprache zu beherrschen, dann ist das sicher Paris. Wer
ein paar Worte Französisch spricht, dem
wird in der Regel freundlicher und zuvorkommender begegnet. Ein Sprachführer
mit den wichtigsten Floskeln und Vokabeln sorgt für Soforthilfe.
Deutsch- und Englischkenntnisse kann
man vor allem in internationalen Hotels
oder Restaurants sowie in den Touristeninformationsstellen voraussetzen.
Praktische Hilfe leisten die Sprechführer Französisch – Wort für Wort, Französisch Slang und Französisch kulinarisch
aus der Reihe Kauderwelsch, die im Reise Know-How Verlag erschienen sind.
(Siehe auch die „Kleine Sprachhilfe“ im
Anhang.)
525cp Abb.: nw
240 Praktische Reisetipps
Stadtrundfahrten
Stadtrundfahrten
Die einzelnen Busagenturen für organisierte Stadtrundfahrten unterscheiden
sich wenig: Panoramabusse, Kommentare vom Kopfhörer in mehreren Sprachen, ähnliche Preise. Alle Busagenturen
organisieren nicht nur Stadtrundfahrten
in Paris, sondern bieten auch eine große Auswahl an Ausflügen in die Île de
France und Nachtfahrten mit Revuebesuch an. Dafür ist eine Voranmeldung erforderlich, nicht aber für die Rundfahrten, man muss sich nur etwa 15 Min.
vor dem Termin einfinden. Abfahrtstelle
zwischen Louvre und den Tuilerien, am
Place des Pyramides mit der vergoldeten
Reiterfigur von Jeanne d’Arc.
µ Cityrama, 4, place des Pyramides (1er),
Tel. 01.44. 55.61.00, www.pariscityrama.
com, Metro: Palais-Royal. Abfahrt am Place
des Pyramides stündlich zwischen 9.30 und
14.30 Uhr, außer 12.30 Uhr. Im Sommer
häufiger. Unterschiedliche Touren von zwei
Stunden (25 €) bis zu ganztägigen Rundfahrten (75 €). Außerdem organisieren die Unternehmen Ausflüge in die Umgebung, nach
Disneyland, Paris-bei-Nacht-Touren und
Variété-Besuche.
µ Paris Vision, 214, rue de Rivoli (1er), Tel.
01.42.60.30.01, www.parisvision.com.
Abfahrt, Termine, Preise wie bei Cityrama.
n Stadtrundfahrt im offenen
Doppeldeckerbus
Praktische Reisetipps 241
Telefonieren
Etwas Besonderes sind die offenen
Doppeldeckerbusse. Man kann an verschiedenen Haltestellen aus- und wieder einsteigen. Abfahrt beispielsweise
ab Madeleine Ò, Notre-Dame Í oder
Eiffelturm õ in Intervallen von 15 bis
30 Minuten. Die Fahrkarte ist jeweils ein
oder zwei Tage gültig (31 € bzw. 36 €).
Es gibt vier Routen mit rund 50 Haltestellen, an denen man aus- und wieder
zusteigen kann (auch im Internet unter
www.parislopentour.com).
Telefonieren
Das eigene Mobiltelefon lässt sich in
Frankreich problemlos nutzen. Die Gesprächsgebühren ins heimische Festoder Mobilfunknetz können jedoch noch
stark ins Geld gehen. Preiswerter geht
es, wenn man bei seinem Provider nachfragt (oder auf deren Website schaut),
welcher Roamingpartner in Frankreich
am preiswertesten ist und diesen per
manueller Netzauswahl voreinstellt.
Nicht zu vergessen sind auch die passiven Kosten, wenn man von zu Hause
angerufen wird. Ein im Heimatland befindlicher Anrufer zahlt nur die Gebühr
ins inländische Mobilnetz. Die Rufweiterleitung nach Frankreich findet man später auf der eigenen Rechnung wieder.
Der Empfang von SMS ist in der Regel kostenfrei, der von Bildern per MMS
nicht nur relativ teuer, sondern je nach
Roamingpartner auch gar nicht möglich.
Die Einwahl ins Internet über das Handy,
um Daten auf das Notebook zu laden, ist
noch kostspieliger – da ist der Gang ins
nächste Internetcafé günstiger.
Falls das Mobiltelefon SIM-lock-frei ist
(keine Sperrung anderer Provider vorhanden) und man viele Telefonate innerhalb von Paris führen möchte, kann
man sich eine örtliche Prepaid-SIM-Karte besorgen.
Falls das Handy verloren geht oder gestohlen wird, sollte man bei einem Laufzeitvertrag, aber auch bei bestimmten
Prepaid-Abonnements die Nutzung der
SIM umgehend beim Provider sperren
lassen (nicht immer kostenfrei!). Dazu
muss man in der Regel folgende Angaben machen können, die man sich vorab irgendwo notiern sollte: Rufnummer,
SIM-Kartennummer (auf SIM vermerkt),
Kundennummer oder Kundenkennwort
und IMEI-Nummer (elektronische Zulassungsnummer), die nach Eingabe des
Tastencodes Stern-Raute-Null-SechsRaute auf dem Display erscheint – diese muss man auch bei der Polizei bei
der Diebstahl- oder Verlustmeldung
angeben.
Ermäßigte Gebühren ins Ausland gelten nach 21.30 Uhr, samstags ab 14 Uhr
und den ganzen Sonntag.
Innerhalb Frankreichs gelten zehnstellige Telefonnummern ohne weitere
Vorwahl. Vom Ausland aus wählt man
Literaturtipp
Open Tour
Französisch Slang –
das andere Französisch
Wer die Grenzen seines Schulfranzösisch
überschreiten und sich im sprachlichen
Alltag zurechtfinden will, kommt um diesen Band aus der Reihe Kauderwelsch
kaum herum. Von der Begrüßung über
­diverse Reise- und Redesituationen bis
zu Beschimpfungen reicht seine Bandbreite. Reise Know-How Verlag, Bielefeld
242 Praktische Reisetipps
Theater
die französische Landesvorwahl, dann
die Rufnummer ohne die Anfangsnull.
Nach den internationalen Vorwahlen
wählt man jeweils die Rufnummer ohne
Anfangsnull:
µ Deutschland: 0049
µ Österreich: 0043
µ Schweiz: 0041
µ Frankreich: 0033
Theater
Pariser Theaterszene
In Paris reicht das Angebot vom klassischen, staatlich subventionierten Schauspielhaus über experimentierfreudige
Avantgardebühnen bis hin zur leichten
Muse von Boulevardtheater und Varieté – mehr als 150 Theater heben allabendlich den Vorhang. Die Vielfalt
macht die Auswahl schon sehr schwierig und jeden Herbst, wenn das Festival
d’Automne stattfindet, vervielfachen internationale Gastensembles noch das
Theaterangebot.
Die Comédie Française ist in Paris für
das klassische Repertoire zuständig und
demonstriert wie die Staatsoper den offiziellen kulturellen Anspruch. Das mehr
als 300 Jahre alte, prestigereichste Theater Frankreichs mit festem Ensemble ist
eine Institution im französischen Kulturleben. Als konservativer Flügel des Theaterspektrums mit traditionellen Inszenierungen der Klassiker Molière, Racine, Corneille ist die Comédie für manche
Theaterfans der Inbegriff gepflegter Langeweile – bis vor Kurzem war man hier
nur selten innovativ. Erst der 1990 verstorbene Antoine Vitez hatte mit vielbeachteten Inszenierungen als neuer Lei-
ter begonnen, den Spielplan zu entstauben. Sein Nachfolger, der französische
Regisseur Jacques Lassalle, der zuvor
das Theater in Straßburg geleitet hatte,
brachte ebenfalls frischen Wind, lud Dramaturgen aus aller Welt als Gastregisseure ein (darunter Matthias Langhoff,
Anatolij Wassiljew, Pjotr Fomenko, Klaus
Michael Grüber, Lukas Hemleb) und
setzte auch zeitgenössische und ausländische Stücke auf den Spielplan.
Seit 2006 leitet mit Muriel Mayette
zum ersten Mal in der über 300-jährigen
Geschichte des Hauses eine Frau die
traditionsreiche Comédie Française. Als
zweite Spielstätte steht ihr das renovierte Théâtre du Vieux Colombier zur Verfügung, in dem vor allem zeitgenössische
Stücke inszeniert werden, sowie ein kleines Studiotheater in der unterirdischen
Passage am Louvre.
Im Odéon, wo vor allem zeitgenössische Stücke inszeniert werden, war lange Jahre Giorgio Strehler für das Théâtre de l’Europe verantwortlich. Unter Mitarbeit von Regisseuren, Schauspielern,
Bühnen- und Kostümbildnern aus ganz
Europa stellt das „Europatheater“ mit
fremdsprachigen Inszenierungen mitunter hohe Anforderungen ans Publikum.
Im Théâtre de la Colline widmet man
sich ganz dem 20. Jahrhundert mit
Schwerpunkt auf zeitgenössischen Stücken. Auch die Bouffes du Nord, wo Peter Brook arbeitet, seit er 1974 aus London kam, zeigen bevorzugt Theaterstücke der Moderne und Avantgarde. Brook
ist einer der wenigen Regisseure, die
noch „engagiertes“ Theater, etwa südafrikanische Stücke, präsentieren, sein altindisches 9-Stunden-Epos „Mahabharata“ war ein Riesenerfolg ebenso wie die
Inszenierung von Shakespeares „Sturm“.
086cp Abb.: gk
Praktische Reisetipps 243
Theater
Vielbeschworener Unterschied zum
deutschen Theater sei die autorenbezogene Werktreue, während in Deutschland das Regiekonzept im Mittelpunkt
der Rezeption stehe. Jedoch gibt es auch
französische Regisseure, die sich mit
ihren Inszenierungen einen Namen gemacht haben, darunter Luc Bondy, Patrice Chéreau und Ariane Mnouchkine.
Letztere gründete 1964 das Théâtre du
Soleil, das in der Cartoucherie von Vincennes, einer alten Pulverfabrik, spielt.
Die spektakulären Inszenierungen werden in Teamwork vom gesamten Ensemble erarbeitet. Mnouchkines Konzeption
des „Volkstheaters“ zieht zahlreiche enthusiastische Zuschauer an und die Verfilmung des „Molière“ machte sie weit
über Frankreich hinaus bekannt. Ihr „Atridenzyklus“ gehörte zu den großen Ereignissen des Welttheaters.
Auch in den Vororten tut sich viel. Das
Théâtre des Amandiers in Nanterre und
auch die Theater von Bobigny, Gennevilliers und Aubervilliers haben sich über die
Vororte hinaus einen Namen gemacht.
Experimenten gegenüber aufgeschlossen sind auch das Bastille-Theater, das
nicht selbst produziert, sondern nur Gastbühnen einlädt, und das Théâtre de
l’Atelier. Das populäre Théâtre de l’est
parisien (TEP) veranstaltet neben innovativen Theateraufführungen auch Konzerte und Filme. Eine Kuriosität ist das
Théâtre de la Huchette: Seit mehr als drei
n Theater und Restaurant an den
Champs-Elysées 4
244 Praktische Reisetipps
Theater
Jahrzehnten wird täglich außer sonntags
dasselbe Stück von Ionesco aufgeführt.
Die große Mitte zwischen Klassik und
Avantgarde bilden die florierenden Boulevardtheater mit den amüsanten Dreiecksgeschichten, Erbschaftsintrigen
oder anderen Katastrophen aus dem
Alltagsleben. Gerade in Frankreich gibt
es auch geistreiches Boulevardtheater,
manchmal sind Meister mit Esprit und
Sprachwitz am Werk, aber man kann
durchaus Pech haben und es wird nur
dümmliche Unterhaltung auf unterstem
Fernsehniveau geboten. Die Grenze zwischen ernster und leichter Muse wird in
Frankreich weniger streng gezogen – ein
Vorteil, da sich auch „seriöse“ Regisseure oder Schauspieler nicht zu schade für
das Genre sind. Nicht zuletzt wegen der
großartigen Theater- oder Filmschauspieler verdient der Boulevardbereich Aufmerksamkeit. Viele Theater setzen auf
Stars – die privaten auf bekannte Filmund Fernsehschauspieler wie Jean Paul
Belmondo oder Jane Birkin, die staatlichen auf die großen Autoren.
Für Sprachkundige besonders zu empfehlen ist eine französische Spezialität:
Kabarett im Café-Théâtre. Sketche und
Kabarett bis hin zu musikalischen Darbietungen (Café-Concert) werden aufgeführt, häufig mit einem diner vorweg. Die
Bandbreite im Kleinkunsttheater reicht
von intelligentem Wortwitz bis hin zu
Klamauk.
Eintrittspreise ohne Ermäßigung bewegen sich je nach Theater zwischen 15
und 50 €, für die Revuetheater zwischen
90 und 150 €. Kartenvorverkauf jeweils
am Theater selbst (meist ab 11.00 Uhr),
für alle Theater im FNAC im Forum des
Halles und im Virgin Mega­store auf den
Champs-Elysées. Vorverkauf zum hal-
ben Preis für den gleichen Abend ab
12.30 Uhr an den Kiosken an der Madeleine oder der Métro-Station Châtelet-Les Halles und eine halbe Stunde vor
Vorstellungsbeginn am jeweiligen Spielort. Die beiden wöchentlich erscheinenden Veranstaltungskalender Pariscope
und L’Officiel des Spectacles enthalten das komplette Theater-, Kino- und
Ausstellungsprogramm.
Theater im Überblick
Theater
U348 [XII J3] Atelier, place Charles-Dullin
(18e), Tel. 01.46.06.49.24, www.ateliertheatre-actuel.com, Métro: Anvers
U349 [L3] Bouffes du Nord, 37 bis, bd.
de la Chapelle (10e), Tel. 01.46.07.
34.50, www.bouffesdunord.com,
Métro: La Chapelle
U350 [J6] Comédie Française, 2, rue
Richelieu (1er), Tel. 01.44.58.15.15,
www.comedie-francaise.fr,
Métro: Palais-Royal
U351 [H9] Lucernaire, 53, rue
Notre-Dame-des-Champs (6e), Tel.
01.45.44.57.34, www.lucernaire.fr,
Métro: Vavin oder
Notre-Dame-des-Champs
U352 [J8] Odéon – Théâtre de l’Europe, place
de l’Odéon (6e), Tel. 01.44.41.
36.36, www.theatre-odeon.fr,
Métro: Odéon
U353 [N7] Théâtre de la Bastille, 76,
rue de la Roquette (11e), Tel. 01.43.57.
42.14, www.theatre-bastille.com,
Métro: Bastille
U354 [P6] Théâtre de la Colline, 15,
rue Malte-brun (20e), Tel. 01.44.62.
52.52, www.colline.fr, Métro: Gambetta
U355 [P5] Théâtre de l’Est Parisien, 159,
av. Gambetta (20e), Tel. 01.43.64.
Praktische Reisetipps 245
Theater
80.80, www.theatre-estparisien.net,
Métro: Pelleport, Saint-Fargeau
U356 [K7] Théâtre de la Huchette, 23,
rue de la Huchette (5e), Tel. 01.43.26.
38.99, www.theatrehuchette.com,
Métro: Saint-Michel
U357 [D6] Théâtre National de
Chaillot, place du Trocadéro (16e),
Tel. 01.53.65.30.00,
www.theatre-chaillot.fr,
Métro: Trocadéro
U365 [J6] Théâtre du Palais Royal, 38, rue
Montpensier, Tel. 01.42.97.59.81, www.
theatrepalaisroyal.com, Métro: Palais-Royal
Theater außerhalb von Paris
Variété und Cabaret
U358 Cartoucherie: Théâtre du Soleil, Route
du Champ-de-Manoeuvres (12e),
Tel. 01.43.74. 24.08, www.theatre-dusoleil.fr, Métro: Chateau de Vincennes,
dann Bus 112
U359 [O5] Théâtre des Amandiers,
7, av. P­ ablo Picasso, Nanterre, Tel.
01.46.14. 70.00, www.nanterre-amandiers.
com, RER Linie A bis Nanterre-Université
Café-Theater
U360 [L7] Blancs-Manteaux, 15, rue
des Blancs-Manteaux (4e), Tel. 01.48.87.
15.84, www.blancsmanteaux.fr,
Métro: Rambuteau
U361 [L7] Café de la Gare, 41, rue du Temple
(4e), Tel. 01.42.78.52.51, www.cdlg.fr, Métro: Hôtel-de-Ville
U362 [L7] Point Virgule, 7, rue
Sainte-Croix-de-la-Bretonnerie (4e), Tel.
01.42.78.67.03, www.lepointvirgule.com,
Métro: Rambuteau
Boulevard-Theater
U363 [J5] Bouffes Parisiens, 4, rue Monsigny (2e), Tel. 01.42.96.92.42, www.­
bouffesparisiens.com, Métro: 4-Septembre
U364 [G5] Marigny, Carré Marigny (8e), Tel.
01.42.56.04.41, www.theatremarigny.fr,
Métro: Champs-Elysées-Clémenceau
Ballett und Tanztheater
7 [H5] Opéra Garnier, place de l’Opéra (9e),
Tel. 01.44.73.13.00, www.
operadeparis.fr, Métro: Opéra
U366 [K7] Théâtre de la Ville, 2, place du Châtelet (4e), Tel. 01.42.74.22.77, www.theatredelaville-paris.com, Métro: Châtelet
Fast alle Revuetheater bieten täglich
zwei Vorstellungen: gegen 19 bzw. 20 Uhr
mit diner und um 21 bzw. 22 oder 23 Uhr,
wobei es nur die Revue und Champagner
gibt. Die Preise für Essen und Revue liegen um 145–175 €, nur für die Revue um
90–100 €.
U367 [E6] Crazy Horse, 12, av. Georges-V. (8e), Tel. 01.47.23.32.32, www.­
lecrazyhorseparis.com, Métro: Alma Marceau
U368 [E5] Lido, 116 bis, av. des Champs-Elysées (8e), Tel. 01.40.76.56.10, www.lido.fr,
Métro: George-V.
U369 [XII J3] Moulin Rouge, 82, bd. de Clichy
(18e), Tel. 01.53.09.82.82, www.
moulinrouge.fr, Métro: Blanche
U370 [K8] Paradis Latin, 28, rue du CardinalLemoine (5e), Tel. 01.43.25.28.28, www.
paradis-latin.com, Métro: Cardinal-Lemoine,
Di. geschlossen
Oper
U371 [J5] Opéra Comique,
5, rue Favart (2e), Tel. 08.25.01.01.23
(0,15 € pro Min.), www.opera-comique.com,
Métro: Richelieu-Drouot. Operetten und
Musikrevuen.
ä [M8] Opéra de Paris Bastille, place de la
Bastille (12e), Tel. 01.44.73.13.00, www.
operadeparis.fr, Métro: Bastille
087cp Abb.: gk
246 Praktische Reisetipps
Toiletten, Unterkunft
Toiletten
Unterkunft
Eine öffentliche Toiletten zu finden, ist
in Paris kein Problem. Dicht gesät sind
die Sanisettes aus vorfabrizierten Betonteilen. Die Toiletten sind beheizt und mit
vollautomatischer Desinfektion vor jeder Benutzung ausgerüstet. Gegen eine
Gebühr lässt sich die Tür öffnen. Die Benutzungszeit ist auf maximal eine Viertelstunde begrenzt.
Allgemeines zu Hotels
n Das St. Christopher’s Inn (s. S. 253)
Wie in den meisten Weltstädten, die
klassische Touristenziele sind, ist eine
rechtzeitige Hotelreservierung dringend
zu empfehlen, besonders in den Monaten zwischen Ostern und Oktober. Gerade die preiswerten und komfortablen Hotels sind mehrere Wochen im
Voraus ausgebucht. In den meisten Fällen wird nach der telefonischen Anmeldung die Nummer der Kreditkarte oder
ein Scheck mit dem Betrag für die erste
Nacht als Bestätigung für die Reservierung erwartet.
Praktische Reisetipps 247
Unterkunft
¸ Karte Seite 246
In Paris gibt es über 1500 Hotels, bewertet mit einer Klassifizierung von einem bis vier Sterne und einer Luxuskategorie darüber, daneben viele unklassi­
fizierte Unterkünfte bis hin zu billigen
Absteigen, die allerdings meistens wenig
attraktiv sind. Die einfachen Hotels mit
einem Stern sind jedoch zum Teil empfehlenswert und werden hier bevorzugt
aufgeführt, daneben einige wenige teurere Hotels. Das Office de Tourisme vermittelt nur Zwei- bis Viersternehotels.
Für Ruhebedürftige: Fast alle einfachen Pariser Hotels sind laut (und oft
auch noch hellhörig). Entweder der Autoverkehr, späte Nachtvögel oder frühe
Märkte stören die Nachtruhe, dünne Türen und laute Wasserspülungen kommen noch dazu. In den einfachen Hotels
sollte man nicht mehr erwarten als ein
Bett und ein Bad.
Die aufgeführten Adressen liegen alle
so zentral, dass man viel zu Fuß unternehmen kann. Am Stadtrand und in
Bahnhofsnähe gibt es weitere preiswerte Hotels, auch Kettenhotels wie Ibis sind
eine Alternative. Lohnend ist auch ein
Versuch bei den diversen Hotelreservierungssystemen wie Hotel Reservation
Service (s. u.).
Für Low-Budget-Hotels muss man
in Paris mit 70–100 € pro DZ rechnen
(50 € zahlt man für zwei Personen sogar
schon in der Jugendherberge), Mittelklassehotels und Hotels der gehobenen
Preiskategorien Hotels
€
€€
€€€
bis 150 €
bis 350 €
ab 350 €
Kategorie kosten 150–800 € pro DZ, Luxushotels mit vierstelligen Zimmerpreisen werden in dieser Liste nicht genannt.
Rabatte geben viele Hotels inzwischen
bei fixer, also nicht stornierbarer OnlineReservierung (siehe jeweils auf der Website der Unterkunft).
Hotelinfos und -buchung im Internet
Viele der nachfolgend genannten Hotels sind auf den folgenden Websites
vertreten:
µ www.hrs.de (Hotel Reservation Service)
µ www.parishotels.com
µ www.france-hotel-guide.com
µ www.parisinfo.com (Link: Hotels &
Hébergement)
µ www.hotel-france.com
Hotelübersicht
Gehobene Hotels
h372 [H8] De l’Abbaye €€–€€€, 10, rue Cassette
(6e), Tel. 01.45.44.38.11, www.hotelabbaye.com, Métro: Saint-Sulpice. Ländlichelegantes Hotel mit 46 Zimmern nahe dem
Jardin du Luxembourg. Im Sommer Frühstück
im begrünten Innenhof. Halle mit offenem
Kamin, ruhige, geschmackvolle Zimmer, zum
Teil mit Terrasse oder Balkon, sehr freundlicher Service.
h373 [J7] Artus Hotel €€, 34, rue de Buci (6e),
Tel. 01.43.29.07.20, www.artushotel.com,
Métro: Mabillon. Designhotel in der belebten
Rue de Buci mitten in Saint-Germain. Innen
dominieren warme Farben. 25 Zimmer und
im Souterrain ein hübsches Café.
h374 [F5] Monna Lisa €€, 97, rue de la Boétie
(8e), Tel. 01.56.43.38.38, www.hotel​monnalisa.com, Métro: George-V., Franklin-Roosevelt. Designhotel in einem Pariser Stadthaus nahe der Champs-Elysées. Der Italiener Roberto Casavecchia stattete das Hotel
248 Praktische Reisetipps
CIMETIÈRE
LEVALLOIS PERRET
JAR
RENÉ
CIMETIÈRE
€

­
‚ ˆ
‚
‚
PARC GEORGES
CIMETIÈRE
DU
MONTPARNASSE
‚

‚
BRASSENS
”
†


‚
PARC
RODIN
P
MON

€
€
ˆ
JARDIN
BOTANIQUE
PARC
JEAN-PAUL II
‚
Š
‡
‚
‚
‚
ƒ

‚
­ JARDIN D
L’INFANT
‚‰
’
­
…
„

††
‚

­
PARC
ANDRÉ
CITROËN
L’INTENDANT

‚‰
Š


CHAMP
MARS
‰
‚
JARDIN DE
‚
DE
‚
‚
‚
JARDIN
­ DES
TUILERIES
‘
­
PARC DU
•
‚
‚
­‹Œ€


Š


JARDIN
DU
TROCADERO
Ž„€
‰
‹Œ‰
‚
BOULOGNE

’
‰
BOIS DE
PARC DE MONCEAU
–
CIMETIÈRE DE
MONTMARTRE
’
SUD DE CLICHY
‚
‚
Praktische Reisetipps 249
 

‚  Ž 
JARDIN
RENÉ BINET
€
PARC
DE

BUTTES
‚
‚
”
 


€
­
­
€

BOIS
DE
VINCENNES

€

‚
PARC DES
CORMAILLES

‹•
‰
DE BERCY
‚ €
LE PARC

‚
­


‚
‰
ˆ
Š
‚

‚
‚

‚
PARC
KELLERMANN
­
GENTILLY


‰
‚
—
‹
CIMETIÈRE DE
­
­
€
”–
MONTSOURIS

‚ ‘
PARC
”–
‚ ‘
–
”–
”
ˆ
‚
€
‚
”

‚

JARDIN
DES
PLANTES

ˆŠ
‚
­
­
‚
€
‚‰
‚ PÈRE
‚
‰‰
CIMETIÈRE DU
LACHAISE

‚
‚‰
Š
‚
JARDIN DE
L’INFANTE
ÎLE DE LA CITÉ ­ 
‘
RE
ARE
‚
‚
‚
‚‰Š
‘
‚ ‰
‘
‹Œ‰
ERIES
CHAUMONT
‚‚

•
‚
‚

“
JARDIN
VILLEMIN
ˆ
PARC DES
‚ €
‚
’
‚
€
‚
ˆ
ˆ
‰
 VILLETTE
’
‚ ƒ €
LA
TIÈRE DE
MARTRE
Œ
JARDIN
RACHMANINOV
250 Praktische Reisetipps
Unterkunft
geschmackvoll mit viel Weiß in Kombination
mit erdigen Tönen und funk-tionalen Möbeln
aus dunklen Hölzern und Leder aus. 20 Zimmer und zwei Suiten.
h375 [L6] Hotel du Petit Moulin €€, 29–31,
rue de Poitou (3e), Tel. 01.42.74.10.10,
www.hoteldupetitmoulin.com, Métro:
Saint-Sébastien-Froissart, Filles du Calvaire.
In einer ruhigen Ecke des Marais, die sich
­gerade entwickelt. Hinter der Bäckereifassade versteckt sich ein ausgefallenes
Hotel, dessen Innenausstattung der Modedesigner Christian Lacroix übernahm.
Jeder Raum ist anders gestaltet, mit unterschiedlichsten Materialien, Mustern und
Farben. Nur 17 Zimmer, früh reservieren!
h376 [D4] Pergolèse €€, 3, rue Pergolèse
(16e), Tel. 01.53.64.04.04, www.pergolese.
com, Métro: Porte-Maillot, Argentine. Die Desig-nerin Rena Dumas (verantwortlich für die
Gestaltung der Hermès-Boutiquen) richtete
in einem Bürgerhaus des 19. Jh. ein feines,
elegantes Hotel ein. Farbenprächtig mit behutsam arrangierten Details, auch technisch
anspruchsvoll ausgestattet (B&O-Fernseher). 40 Zimmer.
Mittelklassehotels
h377 [J8] Hôtel Le Clos Médicis €,
56, rue Monsieur-le-Prince (6e), Tel.
01.43.29.10.80, www.closmedicis.com,
Métro: Odéon. Dreisternehotel mit 38 Zimmern nahe Boulevard Saint-Michel und Jardin du Luxembourg. In Braun- und Naturtönen eingerichtet, als Hôtel de Charme qualifiziert, kleiner Patio.
h378 [K9] Hôtel des Grandes Ecoles €,
75, rue du Cardinal Lemoine (5e), Tel.
01.43.26.79.23, www.hotel-grandesecoles.com, Métro: Cardinal Lemoine. Fast
ein Landhotel, mit Blümchentapeten und einem kleinen Garten. Das Hotel mit 51 Zimmern nahe dem Place de la Contrescarpe
besteht aus drei kleinen Häusern. Schnell
ausgebucht, also früh reservieren! DZ
115–140 €.
h379 [P6] Hôtel Mama Shelter €–€€€, 109, rue
de Bagnolet (20e), Tel. 01.43.48.48.48,
www.mamashelter.com, Métro: Alexandre
Dumas. Von Philippe Starck ausgestattetes
Hotel nahe dem Père-Lachaise-Friedhof,
mit CD- und DVD-Playern und iMacs in den
Zimmern versehen, Internetzugang gratis.
Bei fester Buchung per Internet ohne
Stornomöglichkeit günstigere Preise.
h380 [J7] Hôtel des Marronniers €€, 21, rue
Jacob (6e), Tel. 01.43.25.30.60, www.parishotel-marronniers.com, Métro: Saint-Germain. Dreisternehotel mit 37 Zimmern in der
Antiquitätenstraße in Saint-Germain. Ruhig, da das Hotel in einem Hinterhaus liegt.
Frühstück im Wintergarten oder im Garten
mit Kastanienbäumen (marronniers), Zimmer mit Stilmöbeln und Eichenbalken. Von
den Räumen nach hinten Blick auf die Kirche
Saint-Germain.
h381 [J7] Hôtel de la Place du L­ ouvre €€, 21,
rue des Prêtres-Saint-Germain-l’Auxerrois,
Tel. 01.42.33.78.68, www.paris-hotelplace-du-louvre.com, Métro: Louvre (1er).
Drei-Sterne-Hotel mit 20 Zimmern direkt am
Louvre und nur wenige Schritte von der Seine entfernt. Die modern eingerichteten Räume sind nach Malern benannt und mit Kunst
dekoriert. Frühstücksraum im Gewölbekeller.
DZ 155–175 €.
h382 [M7] Hôtel de la Place des Vosges €, 12,
rue de Birague (4e), Tel. 01.42.72. 60.46,
www.hotelplacedesvosges.com,
Métro: Bastille. Unweit des Place des
Vosges in einer Seitenstraße der Rue SaintAntoine, Zweisternehotel mit 16 einfachen
Zimmern in einem Gebäude aus dem 17. Jh.
DZ 100–150 €.
h383 [L8] Hôtel Saint-Louis €€,
75, rue Saint-Louis-en-l’lle (4e), Tel.
¸ Karte Seite 246
01.46.34.04.80, www.saintlouisenlisle.
com, Métro: Pont-Marie. Dreisternehotel mit
19 Zimmern im klassisch-französischen Stil.
Ruhige Lage auf der idyllischen Seine-Insel.
h384 [F6] Hôtel de la Tulipe €–€€, 33, rue Malar (7e), Tel. 01.45.51.67.21, www.hoteldela​­tulipe.com, Métro: La Tour-Maubourg. Unweit des Eiffelturms in einer etwas belebteren Ecke des 7. Arrondissements liegt dieses
kleine Dreisternehotel mit 21 Zimmern, das
man eher in Südfrankreich vermuten würde.
Bei schönem Wetter Frühstück im begrünten
Innenhof. Farbenfroh-mediterranes Ambiente mit alten Holzbalken und freigelegten
Steinmauern.
h385 [XII J3] Timhotel Montmartre €€,
11, place Emile Godeau (18e), Tel.
01.42.55.74.79, www.timhotel.fr, Métro:
Abbesses. Zwei­sternehotel mit 60 Zimmern
an einem ruhigen Platz am Montmartre, an
dem früher das berühmte Atelierhaus Bateau
Lavoir stand. Schöne Aussicht auf Paris aus
den Zimmern in den oberen Etagen, dafür
sind die Wege in das Pariser Stadtzentrum
etwas weiter.
h386 [J8] Trois Collèges €, 16, rue Cujas (5e),
Tel. 01.43.54.67.30, www.3colleges.com,
Métro: Luxembourg. Zweisternehotel mit 44
Zimmern nahe der Sorbonne im Quartier Latin. Als Hôtel de Charme qualifiziert.
Preiswerte Hotels
h387 [N8] Hôtel Baudelaire B
­ astille €, 12, rue
de Charonne (11e), Tel. 01.47.00.40.98,
www.paris-hotel-bastille.com, Métro: LedruRollin. Zweisternehotel mit 46 einfachen
Zimmern im Bastille-Viertel, unweit der Kneipenmeile Rue de Lappe.
h388 [K6] Hôtel du Cygne €, 3–5, rue du
Cygne (1er), Tel. 01.42.60.14.16, www.­
hotelducygne.fr, Métro: Etienne-Marcel. Einfaches Hotel in der belebten Fußgängerzone
zwischen Centre Pompidou und Forum des
Praktische Reisetipps 251
Unterkunft
Halles. 20 Zimmer in einem Gebäude aus
dem 17. Jh. (Hôtel de Charme).
h389 [L7] Hôtel Jeanne d’Arc €, 3, rue de
­Jarente (4e), Tel. 01.48.87.62.11,
www.hoteljeannedarc.com, Métro: SaintPaul. Zweisternehotel mit 36 kleinen Zimmern im Marais, sauber, ohne großen Komfort, aber mit freundlich-sympathischem Service und recht ruhig gelegen. Der hübsche
Place du Marché Sainte-Catherine liegt um
die Ecke. Auch 3- und 4-Bett-Zimmer.
h390 [K10] Hôtel Port-Royal €, 8, bd.
Port-Royal (5e) 1918, Tel. 01.43.31. 70.06,
www.hotelportroyal.fr, Métro: Les Gobelins.
Ein­sternhotel mit 46 Zimmern am Rand des
Quartier Latin gelegen.
h391 [J7] Hôtel Saint-André-des-Arts €,
66, rue Saint-André-des-Arts (6e), Tel.
01.43.26.96.16, Métro: Saint-Michel
oder Odéon. Einsternhotel in einer belebten Straße in Saint-Germain. In einem
Gebäude aus dem 17. Jh. mit Fachwerk.
Kleine Zimmer.
h392 [L7] Hôtel du Septième Art €, 20,
rue Saint-Paul (4e), Tel. 01.44.54.85.00,
www.paris-hotel-7art.com, Métro: SaintPaul. Im Marais gelegen, 23 kleine, mit
Kinoplakaten und -postkarten dekorierte
Zimmer, freundlich-junger Service. Gleich
gegenüber: die Trödelläden des Village
Saint-Paul.
h393 [L7] Hôtel Sévigné €, 2, rue Malher (4e),
Tel. 01.42.72.76.17, www.
le-sevigne.com, Métro: Saint-Paul. Zwei­
sternehotel mit 30 einfachen Zimmern im
Marais. Nichtraucherhotel.
h394 [K6] Hôtel Tiquetonne €, 6, rue Tiquetonne (2e), Tel. 01.42.36.94.58,
Métro: Etienne-Marcel. Richtig altmodisches Ein­sternhotel in der Fußgängerzone nahe der Marktstraße Rue Montorgueil. 47 zum Teil große Zimmer, recht hellhörig und sehr einfach.
252 Praktische Reisetipps
Unterkunft
h395 [XII J3] Regyn’s Montmartre €, 18,
place des Abbesses (18e), Tel. 01.42.54.
45.21, www.regynsmontmartre.com,
Métro: Abbesses. Zweisternehotel mit 22
kleinen, aber ansprechenden Zimmern in
Montmartre. Von den oberen Etagen bietet sich eine schöne Aussicht über die Stadt
oder auf Sacré-Cœur – die Zimmer sind
dafür aber auch etwas teurer.
Bed & Breakfast, Appartements
Auch in Paris gibt es möblierte Appartements und Bed-and-Breakfast-Zimmer
mit Frühstück und Familienanschluss.
Reservierung über die unten genannten
Organisationen oder das Office de Tourisme. Einzelzimmer kosten je nach Komfort ab 60 €, Doppelzimmer ab 70 €.
µ Alcove & Agapes,
www.bed-and-breakfast-in-paris.com
µ Café-Couette, www.cafe-couette.net
µ Good Morning Paris,
www.goodmorningparis.fr
µ Home Plazza Bastille, www.homeplazza.com
µ Locaflat, www.locaflat.com
µ Paris Appartements Services,
www.paris-apts.com
Jugendhotels
In Paris gibt es mehrere Jugendhotels für
Gruppen- und auch Alleinreisende, die in
der Regel ganzjährig geöffnet sind. Bei
einigen dieser Jugendhotels handelt es
sich um liebevoll restaurierte Altbauten
mit sauberen 4–8-Bettzimmern. Mau­
buisson, Fauconnier und Fourcy liegen
alle zentral im Marais. Preise pro Person!
j396 [K8] Centre International BVJ Q
­ uartier
Latin, 44, rue des Bernardins (5e), Tel.
01.43.29.34.80, www.bvjhotel.com, M
­ étro:
Maubert Mutualité, EZ 45 €, DZ 33 €, Mehr-
bettzimmer 29 €. Relativ zentrales Jugendhotel, Zimmer mit Dusche, WC auf dem
Gang.
j397 [L7] Le Fauconnier, 11, rue du
­Fauconnier (4e), Tel. 01.40.27.81.64, www.
mije.com, Métro: Pont Marie, EZ 49 €, DZ
36 €, Mehrbettzimmer 30 € (Übernachtungsdauer max. sieben Nächte)
j398 [L7] Le Fourcy, 6, rue Fourcy (4e),
Tel. 01.40.27.81.64, www.mije.com,
Métro: St.-Paul, EZ 49 €, DZ 36 €, Mehrbettzimmer 30 € (Übernachtungsdauer max.
­sieben Nächte)
j399 [L7] Le Maubuisson, 12, rue des Barres (4e), Tel. 01.40.27.81.64, www.mije.
com, Métro: Hotel de Ville, EZ 49 €, DZ 36 €,
Mehrbettzimmer 30 € (Übernachtungsdauer
max. sieben Nächte)
j400 [K9] Young and happy, 80, rue
­Mouffetard (5e), Tel. 01.47.07.47.07, www.
youngandhappy.fr, Métro: Place Monge,
DZ 28 €, Mehrbettzimmer 24–26 €. In der
Marktstraße des Quartier Latin, Dusche und
WC auf dem Gang.
Jugendherbergen
Buchen kann man über das Paris Youth
Hostels Central Booking Office (Budget Hotels, Hostels and Accomodations), 18, bd. Jules Ferry (11e), Tel.
01.43.57.37.33, www.bha.fr, oder alternativ direkt beim FUAJ (fédération unie
des auberges de jeunesse), im Internet
unter www.fuaj.org. Die nachfolgenden
Tarife gelten nur, wenn man einen gültigen Jugendherbergsausweis vorlegen
kann, den man bereits zu Hause besorgt
haben sollte (s. S. 236).
j401 [N8] Auberge Internationale des
Jeunes, 10, rue Trousseau (11e), Tel.
01.47.00.62.00, www.aijparis.com, ­Métro:
Ledru-Rollin, 14–20 €
¸ Karte Seite 246
j402 [M5] Auberge de Jeunesse, 8, bd. J­ ules
Ferry (11e), nahe Canal Saint-Martin, Tel.
01.43.57.55.60, Métro: République, im
Mehrbettzimmer ab 23 €
j403 [Q6] Auberge de Jeunesse D’Artagnan,
80, rue Vitruve (20e), Tel. 01.40.32.34.56,
Métro: Porte de Bagnolet. Die größte Jugendherberge Frankreichs: 439 Betten, auf
7 Etagen verteilt. Mit Bar, ­Internetzugang,
Wasch­salon.
µ Auberge de Jeunesse Léo Lagrange, 107,rue
Martre, 92110 Clichy, Tel. 01.42.70.03.22,
Métro: Mairie de Clichy, ab 23 €
j404 [N2] St. Christopher’s Inn, 159, rue de
Crimée (19e), Tel. 01.40.34.34.40, www.
st-christophers.co.uk, Métro: Riquet. Neue
Jugendherberge direkt am Wasser: traumhafte Lage am Bassin de la Villette. Im
Schlafsaal 29–36 €, DZ 40–50 €.
Campingplatz
µ Camping du Bois de Boulogne, Allée du
Bord de l’Eau (16e), Tel. 01.45. 24.30.00,
www.campingparis.fr. Der Paris am nächsten
gelegene Campingplatz ist oft überfüllt. Voranmeldungen gegen Gebühr von 20 € möglich auf der Homepage. Der Campingplatz
ist ganzjährig geöffnet. Der Aufenthalt ist auf
maximal einen Monat begrenzt. Neben den
Plätzen für Zelte und Wohnwagen werden
­eigene Caravans für 6 Personen vermietet.
Ein Supermarkt und eine Snackbar sind auch
vorhanden. Anfahrt: mit der Métro bis Porte
de Maillot, von Mai bis September fährt von
dort ein Busshuttle, sonst Bus 244. Zelt ab
14 €, Campingwagen 23 €.
Mitwohnzentrale
µ Inter-Logement, 1, villa de l’Astrolabe (15e),
Tel. 01.45.66.66.88, Fax 01.45.67.04.22,
www.inter-logement.com
Praktische Reisetipps 253
Verkehrsmittel
Verkehrsmittel
Paris ist auf den ersten Blick keine Stadt
für Fußgänger. Den Autos gehört die ganze Stadt, nicht nur die Straßen, auch einen Teil der Bürgersteige, die Brücken,
die steingefassten Ufer der Seine, sogar
den Untergrund, durchlöchert von Tiefgaragen und Tunneln, haben sie belegt.
Doch auch hier findet man autofreie Oasen der Ruhe: an manchen Seinequais,
in den Parks und Friedhöfen, auf den
Treppen und steilen Straßen des Montmartre, im zur Fußgängerzone umgestalteten Hallenviertel und dem angrenzenden Sentier (2e) oder in den engen Gassen des Marais-Viertels.
Neuerdings beginnt die Pariser Stadtregierung zudem, die Vorzüge fußgängerfreundlicher Verkehrspolitik zu entdecken: Sonntags werden die Seinequais
zum Teil für Autos gesperrt (und auch einige weitere Straßen), sodass hier ungestörtes Radeln und Flanieren möglich ist.
Bürgermeister Bertrand Delanoë hat angekündigt, die Hauptstadt weiter für Fußgänger und Radfahrer umzugestalten.
Und trotz der mit Sauggeräten ausgestatteten Motorradsäuberungskolonne
bleiben die Hunde das zweitgrößte Problem (nach den Autos) für Fußgänger:
Über 200.000 Tiere hinterlassen täglich
10 Tonnen Kot auf den Bürgersteigen.
So banal die Weisheit auch ist, zu Fuß
entdecke man am meisten, so hat sie
doch für Paris ihre Berechtigung. Wer
Nebenstraßen und Seitenwege wählt,
dem ist Paris zu Fuß nur zu empfehlen.
Die Weltstadt ist eigentlich recht klein,
gerade mal je 20 km messen die beiden Wanderwege (siehe Exkurs), die Paris in Nord-Süd- und Ost-West-Richtung
durchqueren.
254 Praktische Reisetipps
Verkehrsmittel
Grundsätzlich ist für Paris die Untergrundbahn das billigste, schnellste und
auch das bequemste Fortbewegungsmittel und für die Pariser selbst das wichtigste. Das wird schnell deutlich, wenn
das Personal mal wieder streikt. Rund
5 Mio. Fahrgäste transportiert die Untergrundbahn Tag für Tag. Das Netz ist dicht
und die nächste Métro-Station meist
kaum weiter als 500 Meter entfernt. Der
Takt liegt in der Hauptverkehrszeit unter
zwei Minuten, sodass man nie lange warten muss. Nur nachts ist Paris auch nicht
besser als jede Provinzstadt: Zwischen
0.30 Uhr und 5.30 Uhr fährt die Métro
nicht mehr.
Ein Teil des unterirdischen Métro-Netzes wird von der RER (Réseau Express
Régional) befahren, regionalen Schnell-
bahnen für den Nahverkehr. Die meisten
Linien verbinden den innerstädtischen
Bereich mit den Vororten. Es gibt fünf Linien (A bis E), die jeweils eine Hauptstrecke befahren und sich am Ende teilweise
in Seitenstrecken verzweigen. Die Anzeigetafeln auf den Gleisen zeigen mit den
erleuchteten Namen die jeweils angefahrenen Bahnhöfe der Strecke. Zuletzt jedoch hat die RATP die (oberirdische) Straßenbahn wiederentdeckt: Im Westen, Süden und Nordosten von Paris gibt es jetzt
drei Tramlinien (www.ratp.fr).
Auf den ersten Blick mag das Gewirr
der Métro-Linien kompliziert scheinen,
doch die Orientierung ist einfach. In allen
Stationen hängen große Pläne aus, kleine Faltpläne sind gratis an den Schaltern
der Betriebsgesellschaft RATP erhältlich.
Alle Linien heißen nach ihrer Endstation und sind farblich unterschiedlich ge088cp Abb.: gk
Metro, RER und Tram
Praktische Reisetipps 255
Verkehrsmittel
kennzeichnet. Um die Linie herauszufinden, die man nehmen muss, sollte man
also zuerst nach dem Namen der Endstation suchen. An den Umsteigebahnhöfen
zeigt das orangefarbene Schild Correspondence die Gänge zu den anderen Linien an, blaue Schilder mit dem Hinweis
Sortie führen zu einem Ausgang. Schilder
mit der Aufschrift Accès aux quais führen
zu den Bahnsteigen.
Der Einzelfahrschein (Ticket t+) kostet derzeit 1,70 €. Wenn man gleich für
12,70 € ein Zehnerpack kauft (Carnet
de 10 Tickets), reduziert sich der Preis
auf 1,27 € je Ticket. Kinder bis zehn Jahre zahlen nur die Hälfte. Der Einzelfahrschein ist 1½ Stunden in Métro und Bus
gültig und gilt für Tarifzone 1 und 2. Für
Métroendstationen, die außerhalb der
Zonen liegen (z. B. La Défense), gilt der
Einzelfahrschein zusätzlich auch. Das
gleiche Ticket gilt für Bus und Bahn und
theoretisch darf man so oft umsteigen,
wie man möchte, aber da das Ticket ungültig wird, sobald man die Métrostation
verlässt, kann man nicht von der Métro
in den Bus oder umgekehrt umsteigen.
Dann wird jeweils ein neues Ticket fällig.
Die gültigen Tickets werden benötigt, um
die Métrostationen wieder verlassen zu
können! Es ist nicht immer möglich, in
umgekehrter Richtung zurückzufahren,
ohne die Mé­trostation zu verlassen.
Wer die öffentlichen Verkehrsmittel
oft oder über einen längeren Zeitraum
nutzt, kann ein Tagesticket (Forfaits Mobilis, ab 6,40 €), ein Wochenticket (Forfaits Navigo Semaine, ab 19,15 €) oder
ein Monatsticket (Forfaits Navigo Mois,
j Metro-Station mit Jugendstileingang von Hector Guimard
ab 62,90 €) kaufen. Für Wochen- und
Monats­tickets wird ein Passbild benötigt. Das Foto bekommt man an vielen
Métro­stationen am Passbildautomaten
(ca. 4 €). Hinzu kommen einmalig 5 € für
die wiederaufladbare Plastikkarte. Das
Wochenticket gilt nicht sieben Tage lang,
sondern von Montag bis Sonntag! Das
Monatsticket ist einen Kalendermonat
gültig. Die Forfaits gelten nicht für Fahrten zum Flughafen!
Die angebotenen Touristenkarten
Paris Visite für ein, zwei, drei oder fünf
Tage dagegen sind etwas teurer (9,30 €,
15,20 €, 20,70 € und 29,90 € für Zone
1–3), verschaffen allerdings u. a. Ermäßigungen für Kanalfahrten, das Montparnasse-Hochhaus und das Musée Grévin. Das Ticket muss vor Fahrtantritt an
den automatischen Sperren entwertet
werden. Es gilt dann für den gesamten
Stadtbereich, unabhängig von Fahrtdauer oder Umsteigen (anders bei Autobussen) und muss bis Fahrtende aufbewahrt
werden. Nur in die Vororte gelten gestaffelte Tarife.
Während der Rushhour morgens vor
Arbeitsbeginn oder nachmittags im Feierabendgedrängel sollte man auf Tasche und Portemonnaie aufpassen. Die
Enge nutzen auch Taschendiebe zu ihrem Vorteil!
Bus
Autobusse fahren in Paris etwa zwischen
7 Uhr morgens und 0.30 Uhr, danach
verkehren nur noch spezielle Nachtbusse (Noctambus). Busse sind immerhin noch etwas schneller als Autos, im
Durchschnitt, so wurde errechnet, schaffen sie 35 km/h, PKW dagegen nur
knapp 17 km/h (mit der Métro ist man
256 Praktische Reisetipps
Verkehrsmittel
dreimal so schnell am Ziel wie mit dem
Auto). Für die Autobusse wurden nämlich in vielen Straßen eigene Fahrspuren
eingerichtet, zum Teil auch in der entgegengesetzten Richtung in Einbahnstraßen – das verschafft ihnen den kleinen
Vorsprung.
Das Busnetz ist in Zonen unterteilt. Für
Busse gelten dieselben Tickets wie für
die Métro, jedoch nach Entfernung gestaffelt: in Paris 1–2 Tickets, in die Vororte 2–6 Tickets. Pläne an den Haltestellen zeigen diese Zonen genau an. Wichtig bei Wochen- und Monatskarten: das
Ticket in den Bussen nur vorzeigen, nicht
entwerten.
Balabus: Von April bis September betreibt die RATP eine Buslinie, die ab mittags vom Gare de Lyon etwa alle 15 Minuten zur Grande Arche in La Défense
fährt (und in umgekehrter Richtung) und
dabei viele wichtige Sehenswürdigkeiten
passiert.
Noctilien: Die Nachtbusse fahren in
den Zeiten, in denen die Métro nicht
mehr verkehrt. Zwischen 1.30 Uhr und
5.30 Uhr verkehren stündlich 18 Buslinien vom Châtelet (Avenue Victoria) aus an
die Peripherie von Paris und nach Rungis, am Wochenende alle halbe Stunde.
Auf der Website www.noctilien.fr kann
man sich über die Linien informieren.
Linien: Linie A nach Pont de Neuilly,
B nach Levallois, C nach Clichy, D nach
Saint-Ouen, E nach Pantin Église, F nach
Taxiruf per Telefon
µ Taxis Bleus: Tel. 01.49.36.10.10
µ Taxi Radio Etoile: Tel. 01.42.70.41.41
µ G7 Radio:
Tel. 01.47.39.47.39
Les Lilas, G nach Montreuil, H nach Vincennes-Château, J zur Porte d’Orléans, R
nach Rungis über die Porte d’ltalie.
Taxi
Taxis kann man auf der Straße einfach
heran winken – frei sind die Wagen mit
erleuchtetem Dachschild. In der Regel
nehmen Taxifahrer maximal drei Personen mit. Die Tarife sind in drei Preisklassen gestaffelt: A gilt tagsüber zwischen
7 und 19 Uhr, der etwas höhere Tarif B
nachts und an Feiertagen und der Tarif C für Strecken weit über das Stadtgebiet hinaus. Dazu kommen Extratarife für mehr Gepäck, an Bahnhöfen und
Flughäfen.
Taxifahren ist etwas preiswerter als
in der Bundesrepublik. Für etwa 15 €
kommt man schon durch die halbe Stadt.
10 bis 15 Prozent Trinkgeld sind üblich.
Boot
Eine ganz besondere Attraktion bietet
eine Schiffsfahrt auf der Seine. Abends,
wenn die Sehenswürdigkeiten erleuchtet sind, kann so eine Rundfahrt sehr
stimmungsvoll sein. Das letzte Boot startet meist zwischen 21 und 23 Uhr. Viele
Agenturen bieten die Kombination Menü
und Rundfahrt an, häufig sind Kinder
nicht zugelassen. Das sollte Sie jedoch
nicht ärgern, da von dieser Art gastronomischer Freuden sowieso eher abzuraten ist. Zwischen Oktober und April fahren die Boote seltener und nur bei mindestens 10 Fahrgästen. Preis pro Person
bei allen Gesellschaften um 13 €, Kinder um 6 €.
µ Vedettes du Pont Neuf, Square du Vert-­
Galant, Tel. 01.46.33.98.38, www.
Praktische Reisetipps 257
Verkehrsmittel
Nicht nur auf der Seine sind Bootsfahrten möglich, empfehlenswert sind auch
die Kanalfahrten. In Paris gibt es drei miteinander verbundene Kanäle: den Canal
Saint-Martin ; im 10. Arrondissement,
den Canal Saint-Denis und den Canal de
l’Ourcq ; im 19. Arrondissement.
µ Canauxrama, Tel. 01.42.39.15.00,
www.canauxrama.com. Ab Parc de la Villette zum Hafen Paris-Arsenal an der Bastille: tgl. um 9.45 und 14.45 Uhr. Abfahrt:
Bassin de la Villette, 5 bis, quai de la Loire.
Métro: Jaurès. In umgekehrter Richtung: Ab
Hafen Paris-Arsenal zum Parc de la Villette
täglich um 9.30 und 14.30 Uhr. Abfahrt vor
Nummer 50, bd. de la Bastille. In der Nebensaison von beiden Abfahrtstellen nur ein
Abfahrttermin. Fahrtdauer etwa drei bis vier
Stunden und gut kombinierbar mit einem
Besuch im Technikmuseum von La Villette
vor oder nach der Fahrt. Zwischen 15. Nov.
und 15. März finden nur auf spezielle Reservierung hin Fahrten statt. Preis: 16 €, ermäßigt 8,50–11 €.
Auf der Fahrt sieht man eine Hebebrücke, vier
Doppelschleusen, einen unterirdischen Teil
des Kanals mit grünlichem, geheimnisvollem
Licht unter alten Gewölben, zwei Drehbrücken
und eiserne Fußgängerstege.
µ Paris Canal, Tel. 01.42.40.96.97,
www.pariscanal.com. Abfahrt am
Musée d’Orsay 9.30 Uhr. Abfahrt am Parc
de la Villette um 14.30 Uhr, April–Oktober.
Halbtägige Fahrten auf der Seine und dem
Kanal Saint-Martin. Preis 18 €, ermäßigt
11–15 €.
Extratipp
vedettesdupontneuf.com, Métro: Pont-Neuf.
Abfahrt 10–22.30 Uhr, alle 30 Min.
µ Bateaux Parisiens, Pont d’léna, Tel.
01.44.11.33.44, www.bateauxparisiens.
com. Start an der Brücke unterhalb des
Eiffelturms.
µ Bateaux-Mouches, Pont de l’Alma, Quai de
la Conférence (8e), Tel. 01.40.76.99.99,
www.bateaux-mouches.fr, Métro: Alma-­
Marceau. Abfahrt am Rive Droite April–Okt.
10–23 Uhr alle 30–45 Min., im Winter
ca. 4–5-mal tgl.
µ Batobus, Tel. 08.25.05.01.01 (0,15 €/
Min.), www.batobus.com, Fahrten April,
Mai, Sept., Okt. 10–19 Uhr alle 25 Min.,
Juni–Aug. 10–21.30 Uhr alle 17 Min., Nov.–
März 10.30–16.30 Uhr alle 35 Min. Tarife:
14 € Tageskarte, 18 € Zweitageskarte, 21 €
Fünftageskarte. Keine Seine-Rundfahrt im
klassischen Sinn, sondern mit acht Haltestellen zwischen Eiffelturm und Jardin des
Plantes, die es den Passagieren erlauben
auszusteigen, die interessanten Museen und
Monumente an dieser Stelle zu besichtigen
und anschließend das n­ ächste Schiff bis zur
nächsten Haltestelle zu nehmen. Stopps und
Zusteigemöglichkeiten: Notre-Dame, Hôtel
de Ville, Louvre, Champs-Elysées, Eiffelturm,
Musée d’Orsay, Saint-Germain-des-Prés,
Jardin des Plantes.
Unterwegs auf Inline-Skatern
Jeden Freitagabend treffen sich mehrere
Tausend Inline-Skater gegen 21.30 Uhr
am Gare Montparnasse zur Roller-Rallye. Rund drei Stunden geht es über 25
­Kilometer durch die Stadt. 30 PolizistenSkater begleiten den Tross – und ganze
Straßen werden für das Event freigehalten. Wer Lust hat, darf gerne mitmachen!
Allerdings nicht für Anfänger geeignet –
das Tempo ist hoch, man muss gut bremsen und die Kontrolle über die rasenden
Rollen unter den eigenen Füßen behalten können.
µwww.pari-roller.com
258 Praktische Reisetipps
Wetter und Reisezeit, Zollvorschriften
Wetter und Reisezeit
Die Hauptreisezeiten liegen im Frühjahr
und im Herbst, besonders Ostern und
Pfingsten sind die klassischen Termine
für Paris. Da die Hotels dann meist voll
belegt sind, sollte man rechtzeitig Zimmer reservieren. Paris hat einen ungewöhnlich ausgedehnten Frühling, in den
Monaten April, Mai und Juni herrscht ideales mildes Klima.
Im Sommerloch August ist die Stadt
kulturell ausgestorben, doch von Touristen überschwemmt. Die Sommerferien
dauern in Frankreich drei Monate, von Juli
bis September. Viele Pariser verlassen die
Hauptstadt und fahren aufs Land, zur Familie oder in ein Wochenendhaus. Nicht
nur die Theater haben Sommerpause,
auch viele Restaurants bleiben geschlossen. Doch bei strahlend sonnigem Sommerwetter ist Paris einfach bezaubernd.
Empfehlenswert sind auch Herbst und
Winter als Reisezeit. Im Oktober, November und Dezember hat die kulturelle
Saison ihren Höhepunkt. Premieren von
Theaterstücken, Oper und Ballett, die
Verleihung der wichtigen Literaturpreise,
alle kulturellen Highlights folgen Schlag
auf Schlag, Schule und Universität beginnen das neue Semester. Die sogenannte
Rentrée belebt die ganze Stadt.
Im Januar und Februar kann es häufig
regnen, aber Paris bietet 150 Museen,
Tage
°C
20
in denen man trockenen Fußes so richtig in Kultur schwelgen kann. Und genauso gut kann es vorkommen, dass im
Februar schon die Stühle der Cafés ins
Freie gestellt werden und die erste Sonne wärmt. Ein zeitiger Frühling ist nichts
Ungewöhnliches für die vom Klima sehr
begünstigte Hauptstadt (www.meteo.fr,
http: //wetter.rtl.de u. a.).
Zollvorschriften
Wer daran denkt, in Paris große Mengen
Wein und Champagner einzukaufen, sollte wissen, dass 90 Liter Wein oder 60 Liter Schaumwein in die BRD oder nach
Österreich zollfrei eingeführt werden dürfen; in die Schweiz jedoch nur 2 Liter bis
15 Vol.-% und 1 Liter über 15 Vol.-%.
Bei Tabakwaren gibt es in Frankreich
in der Regel keinen Preisvorteil. Wer über
den momentanen Bedarf hinaus Waren
nach Hause mitnehmen möchte, sollte sich jedoch genau über Verbote und
Beschränkungen auch innerhalb der EU
erkundigen:
µ für Deutschland: www.zoll-d.de oder beim
Zoll-Infocenter, Tel. 069 469976–00
µ für Österreich: www.bmf.gv.at oder beim
Zollamt Villach, Tel. 04242 33233
µ für die Schweiz: www.zoll.admin.ch oder
bei der Zollkreisdirektion in Basel,
Tel. 061 2871111
Wetter in Paris
15
10
durchschnittliche
Tagestemperaturen
MAX MIN
5
0
-5
Regentage pro Monat
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dez