Dezember 2006
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Dezember 2006
Das aktuelle Kongo-Presse-Tagebuch Das Kongo-Presse-Tagebuch gibt eine persönliche Meinung wieder. Auf keinen Fall die offizielle Meinung von Dialog International Die angegebenen Links sind teilweise nur kurzfristig im Internet frei erreichbar. Sonntag, 31. Dezember 2006 Zum Ende des Jahres sind die Nachrichten aus dem Kongo in den Medien zu einem kleinen, fast ausgetrockneten, Rinnsal geworden. Falls jemand erwartet, daß eine deutsche Zeitung ganz normal über das Leben im Kongo berichtet: Fehlanzeige. Auch ein Bericht über die alltägliche Politik, die jetzt angesagt ist? Fehlanzeige. Hat der Kongo eine wirtschaftliche Bedeutung? Fehlanzeige. Doch am heutigen Silvestertag tröpfelt da etwas mehr in dem Rinnsal. Das, was (fast) alle schon wußten und zu den Koalitionsvereinbarungen der Wahlsieger gehörte, das ist jetzt sozusagen amtlich. Heute nachmittag bringt die Neuen Züricher Zeitung unter der Überschrift „Ehemaliger Rebellenführer wird kongolesischer Ministerpräsident“ diese AP-Meldung: Der kongolesische Präsident Kabila hat den ehemaligen Rebellenführer Antoine Gizenga zum Ministerpräsidenten ernannt. Der 81-Jährige werde zu Beginn des neuen Jahres sein Kabinett zusammenstellen, meldete der staatliche Rundfunk. Gizenga war Stellvertreter von Patrice Lumumba, dem legendären ersten Ministerpräsidenten im Kongo nach der Unabhängigkeit von Belgien. Später leitete er eine Rebellenbewegung und eine Exilpartei. In diesem Jahr stellte er sich hinter Kabila, der am 28. Oktober die Präsidentenwahl gewann. Die Regierung Gizengas löst eine Regierung der nationalen Einheit ab, die nach dem Bürgerkrieg von 1998 bis 2002 gebildet worden war. http://www.nzz.ch/2006/12/31/al/newzzEWDHWZEC-12.html Der Mitteldeutsche Rundfunk bringt diese Meldung sogar in einem kurzen Korrespondentenbericht, der genau 48 Sekunden lang andauert und über den Real-Player runtergeladen werden kann. Gizenga gilt laut Reporter als „nicht korrupt, weshalb man denkt, daß die Koalition mit der Partei des Präsidenten nicht lange anhält“. Weshalb schon wieder so negativ? Ist denn nicht genau dies erfreulich, daß der junge Kabila einen Ministerpräsidenten mit weißer Weste beruft? Und wieso soll sich nicht vielleicht im Kongo auch mal was ändern? http://www.mdr.de/mdrinfo/3954261.html Leser/innen des Presse-Tagebuchs wissen, daß in letzter Zeit der „Bote der Urschweiz“ ganz schnell mit Kongonachrichten ist, so wird auch hier die Gizenga-Ernennung in einer Meldung der Schweizerischen Depeschenagentur gebracht: Der 81-jährige Antoine Gizenga ist zum kongolesischen Regierungschef ernannt worden. Präsident Joseph Kabila beauftragte ihn laut staatlichem Fernsehen am Samstag mit der Bildung der Regierung, die etwa 35 Minister haben dürfte. sda.- Kabila forderte seinen Regierungschef auf, bei der Auswahl der Minister auf ihre nationale Repräsentativität sowie auf Kompetenz, Glaubwürdigkeit und Integrität zu achten. Hintergrund der Ernennung Gizengas ist, dass dessen Partei Palu Kabilas Kandidatur bei der zweiten Runde der Präsidentschaftswahl unterstützt hatte. Gizenga war 1960 bereits Vize-Regierungschef unter Patrice Lumumba. Danach verbrachte er 25 Jahre im Exil und stellte sich in den vergangenen Jahren gegen die Herrschaft von Mobutu Sese Seko ebenso wie gegen Laurent-Désiré Kabila und dessen Sohn Joseph Kabila. Seine Kritiker erwarten, dass er als Regierungschef schnell in Konflikt mit dem Kabila-Lager geraten wird. http://www.bote.ch/page/sdanewsticker/index.cfm?id=96054 Von der FAZ verbleibt noch zu vermelden, daß in einem „Abschieds-Hintergrundbericht“ zum scheidenenden UNO-Generalsekretär Kofi Annan folgender Satz zu lesen ist: Versäumnisse der UN in diesen Kriegen (Ruanda, Bosnien) muß Annan sich eher persönlich anlasten als die späteren Verfehlungen von Blauhelmsoldaten aus Kongo oder Haiti, die ihm in den vergangenen Jahren mit einer Härte vorgehalten worden sind, als habe er selbst Minderjährige mißbraucht. http://www.faz.net/s/RubFC06D389EE76479E9E76425072B196C3/Doc~EB389B630FD274087A44A249136030417~ATpl~Ecommon~Scontent.html Freitag, 22. Dezember 2006 „Nach Weihnachten Krieg“ verkündet heute die Junge Welt und schreibt: „Medienwirksam wird Verteidigungsminister Franz Josef Jung heute die Rückkehr der letzten deutschen Soldaten aus dem Kongo zelebrieren und damit seine im Sommer gegebenen Zusage einhalten, sie seien bis Weihnachten wieder bei ihren Familien. Dafür will die Bundesregierung gleich nach den Feiertagen ihre Beteiligung am NATO-Krieg in Afghanistan entscheidend ausweiten. Die in Nordafghanistan stationierten Bundeswehreinheiten sollen so rasch als möglich mit schweren Schützenpanzern vom Typ Marder aufgerüstet werden.“ Das einzige, was sonst noch verwundert ist, daß niemand auch nur annähernd so aufschreit wie das seinerzeit war, als der ganz harmloser Spaziergang im Kongo beschlossen wurde http://www.jungewelt.de/2006/12-22/001.php Jetzt, vor Weihnachten, interessieren uns natürlich auch die Aktienkurse, besonders, wenn die Firmen im Kongo investieren. Das deutschsprachige Wallstreet-Journal hat heute für die Aktionäre ein paar Leckerbissen entdeckt, die sie geradezu neben der Weihnachtsgans genießen sollen. Lesen Sie selbst: Moto Goldmines Limited (WKN A0ET6T) wird 2007 die Durchführbarkeitsstudie abschließen und parallel weiter Ressourcen-Unzen zum Inventar hinzufügen. Es würde uns nicht wundern, wenn das Projekt Ende 2007 bei 25 Millionen Unzen Gesamtressourcen angelangt wäre. An diesem Potenzial in Verbindung mit einer Durchführbarkeitsstudie für eine Starter-Produktion von 300.000 Unzen jährlich können die großen Goldproduzenten einfach nicht vorbeigehen. Nachdem die Besitzverhältnisse mit dem kongolesischen Partner Okimo eindeutig geklärt sind, steht rechtlich einer Übernahme nichts mehr im Weg. Allerdings besteht die Gefahr, dass die Aktionäre mit einer geringen Prämie abgespeist werden. Aktueller Kurs: 7.65 CAD. Unser Ziel: 14 CAD. (www.motogoldmines.de) Tiger Resources Limited (WKN A0CAJF) liefert mit seinen ersten Bohrergebnissen vom KipoiKupferprojekt (darunter 70 Meter mit 3,53 % Kupfer) einmal mehr den Beleg dafür, dass die Demokratische Republik Kongo geologisch in einer anderen Liga spielt als der Rest der Welt. Anfang 2007 werden endlich drei Bohrgeräte auf dem Projekt arbeiten und es sollte Tiger leicht fallen, mit dem inzwischen erweiterten Explorationsteam das Ziel von 300.000 bis 500.000 Tonnen Kupfer in der Kategorie „Inferred Resource“ zu finden. Tiger gehören 51 Prozent dieses Weltklasse- Kupferexplorationsprojekts. Das riesige Potenzial muss auch die Macquarie Bank sehen, sonst hätte sie nicht kürzlich zwei Millionen AUD bei 0,54 AUD pro Aktie investiert. Wer günstiger einsteigen will, hat bei heutigen Kursen noch die Gelegenheit dazu. Der Tiger-Kurs wird 2007 durch viele, viele Bohrergebnisse nach oben gepusht werden. Entsprechend dem frühen Stadium der Entwicklung dürfte der Hebel von Tiger vermutlich noch deutlich größer sein als der von Moto. Aktueller Kurs 0,48 AUD. Unser Ziel: 1,20 AUD. (www.tigerresources.de) http://www.wallstreet-online.de/nachrichten/nachricht/1990475.html Die Voice of America schreibt ganz altväterlich, Kabila sei dabei eine Regierung zu bilden, doch im Artikel wird nicht ganz klar, ob er wirklich dabei ist. Lesen Sie selbst: http://www.voanews.com/english/2006-12-21-voa22.cfm Da war doch ein Basketball –Spieler in den USA, der in der ersten Liga spielt und deshalb mit äußerstem Wohlwollen von der Bild-Zeitung Amerikas, USA-Today umhegt wird, der – und jetzt müssen wir doch mal zum Thema kommen – zum Gedächtnis an seine verstorbene Mutter in Kinshasa ein Krankenhaus gestiftet hatte. Richtig, so war’s. Und die letzten Nachrichten in diesem Tagebuch bezogen sich darauf, daß die Unruhen im August die Eröffnung verzögerten. Doch im September konnte auch noch nicht eröffnet werden und USA-Today schreibt jetzt, daß immer noch nicht eröffnet werden konnte, weil inzwischen die Ausstattung noch fehle. Da steht also das nagelneue Krankenhaus in schönster Tropenlandschaft, rundrum kranke und sieche Patienten in Hülle und Fülle und kann nicht mit der Arbeit beginnen, weil alles leer ist. Der Lieferant habe versprochen, die Ausstattung pünktlich zu liefern, aber sie sei noch nicht eingetroffen. Wir von Dialog International hätten ja einen Tip: Vielleicht sollte man beim kongolesischen Zoll nachhören? Bei einem ganzen Krankenhaus-Equipment ist die Verzollung sicher ein lukratives Geschäft für all die Ober- und Unterzöllner, die da und dort Stempel verwalten. Das geht nicht so gerade mal nebenbei…. Ob der Herr Mutombo, der in Amerika so viel beim Basketball-Spiel verdient, daß er ein ganzes Krankenhaus in den Kongo schaffen kann, überhaupt….., aber denken wir besser gar nicht daran… http://www.usatoday.com/sports/basketball/nba/2006-1221-mutombo-hospital_x.htm?csp=34 Donnerstag, 21. Dezember 2006 letzte Aktualisierung: 15.00 Uhr Die Kongoberichte in deutschen Medien sind schlagartig verschwunden. Eine ganz normale Berichterstattung über die laufenden Entwicklungen wird’s hierzulande über diese große zentralafrikanische Land wohl vorläufig auch nicht geben – mit Ausnahme der Berliner tageszeitung, deren Redakteur Dominic Johnson das schon seit Jahren betreibt. Doch heute meldet sich die Schweizer Wochenzeitung Zeit-Fragen zu Wort und zwar sogar mit einem Artikel von einem Kongolesen, der sich „Präsident des Great Lakes Forum International“ nennt. (Für jeden Kongolesen muß mindestens ein Präsidententitel geschaffen werden - pardon). Jedenfalls schreibt der Autor ganz interessant über die neue Demokratie, die im Aufbau ist, holt weit in der Vergangenheit aus und kommt dann auf die Gegenwart zu sprechen, freut sich über Kabila und endet mit diesem Abschnitt: Die Analyse vieler Absichtserklärungen aus Gruppierungen ganz verschiedener sozialer Lager zeigt etwas, das in diesem Masse in unserem Lande noch nie dagewesen ist: Es ist im neuen Kongo der feste Wille spürbar, und zwar sowohl im Landesinnern als auch unter den Kongolesen der Diaspora, sich nun sofort und entschlossen an die Arbeit zu machen, und dies mit einem gemeinsamen Ziel. Es ist der gemeinsame, entschlossene und sofortige Wiederaufbau und die harmonische Fortentwicklung, in Frieden und Gerechtigkeit, der Demokratischen Republik Kongo, eines demokratischen Rechtsstaates. http://www.zeit-fragen.ch/ausgaben/2006/nr51-vom-18122006/omnia-vincent-veritas-et-iustitia-recht-und-wahrheit-erweisen-sich-als-staerker/ Die Tageszeitung Die Welt bringt heute ein Interview mit der Entwicklungsministerin Frau Heidemarie Wieczorek-Zeul und im zweitletzten Satz kommt dann auch der Kongo mal vor, weshalb hier der Abschnitt zitiert sein soll. Thema ist eigentlich die „Spendenwelle“ nach dem Tsunami: Die Katastrophe stand den Menschen vor Augen, weil sie sie im wahrsten Sinne vor Augen hatte. Wir haben nicht dazu beigetragen. Die Bevölkerung hat mit 670 Millionen Euro mehr gespendet als das, was wir an staatlicher Entwicklungszusammenarbeit zur Verfügung stellten, also bis 2009 rund 500 Millionen Euro. Die Tsunami-Opfer brauchen diese Unterstützung auch weiterhin. Im Übrigen helfen wir auch konsequent bei den "stillen Tsunamis" dieser Welt, zum Beispiel bei der Bekämpfung von Aids oder im Kongo. Das findet aber meist keine öffentliche Aufmerksamkeit. http://www.welt.de/data/2006/12/21/1152684.html Die Bild-Zeitung schafft heute in großer Aufmachung rein gar nichts aus dem Kongo zu berichten. Das muß erstmal einer nachmachen! Wenig verwunderlich wäre, wenn die beiden Redakteure, die das verbrochen haben, dafür sogar eine Dienstreise nach Zentralafrika, vermutlich auf Bundeswehrkosten unternahmen. (Aber das ist jetzt wirklich Spekulation.) Die Überschrift lautet jedenfalls: Soldatin Nicole: Der staubige Engel aus dem Kongo. Dann sucht man, wo bloß der Engel (und der Kongo) ist, hier ein bißchen Lippenstift, dort ein Teddybär, sie bekommt 1.800 Euro netto, schreibt im Moskito-Dom Emails an den Freund. „Ein Einsatz ist keine Vergnügungstour.“ Und das mit dem Engel? „Dusty Angel“ („Staub-Engel“) nennen die Kameraden sie. „Weil ich in Afghanistan immer so schmutzig war“, sagt Nicole. Bis 2027 hat sie sich verpflichtet. Ach du Schreck. Bis zur Pensionierung Staub-Engel bei der Bundeswehr sein und heute pünktlich vor Weihnachten für die Bild-Zeitung posieren…Der Artikel hängt dann noch mindestens zwanzig Jahre im Spind…. http://www.bild.tonline.de/BTO/news/aktuell/2006/12/21/serie-frauen-bundeswehr-teil3/serie-frauen-bundeswehr-teil3.html Mittwoch, 20. Dezember 2006 letzte Aktualisierung: 08.55 Uhr Kongos neuer Krieg weckt alte Spannungen ist die Überschrift eines längeren Artikels, den heute Dominic Johnson in der taz zu den Kämpfen im Nord-Kivu gegen den General Nkunda veröffentlicht. Die Wahlen in der Demokratischen Republik Kongo sind erfolgreich abgeschlossen - aber im Osten des Landes eskaliert erneut ein Krieg. Regierungstruppen und Rebellen des abtrünnigen Generals Laurent Nkunda liefern sich in der Provinz Nordkivu Gefechte. …Es mehren sich Bemühungen zwischen lokalen Führern aller ethnischen Gruppen Nordkivus, mit gemeinsamen Friedensbekundungen einem neuen Krieg entgegenzuwirken. Aber die militärischen Fakten sprechen eine andere Sprache. Kongos Regierungsarmee hat neue Truppen in die Region geflogen, und die gesamte Armeeführung versammelte sich vor kurzem in Goma. Nordkivu lebt nun wieder im Rhythmus des Krieges. http://www.taz.de/pt/2006/12/20/a0105.1/text Im englischen Dienst von Reuters ist heute eine ausführliche Reportage über die gigantomanischen Pläne für den Inga-Staudamm, der halb Afrika mit Strom versorgen soll, erschienen, der ganz harmlos mit folgendem Witz beginnt: "Was habt ihr gemacht, als ihr noch keine Kerzen hattet?“ - "Wir hatten Elektrizität." Dieser Scherz wird in verschiedenen Ländern Afrikas erzählt, doch nirgends trifft dies so zu wie in der Demokratischen Republik Kongo…und am Schluß dann dieses Beispiel: Für Afande Cesar, der eine Schweinebraterei, sagen wir besser einen Imbiß in der Nähe des Ingastaudamms unterhält, kann die Änderung nicht schnell genug kommen. „Derzeit wird die Elektrizität hier bei unserem Dorf vorbeigeleitet. Wir selbst haben keinen Strom,“ sagt er und zeigt sehnsüchtig auf die nahen Hochspannungsleitungen, die nach Kinshasa und die kupferreiche Bergwerksprovinz Katanga im Süden des Landes führen. Es ist erstaunlich für uns. Wir leben in ärmlichsten Verhältnissen. http://today.reuters.co.uk/news/articlenews.aspx?type=featuresNews&storyID=2006-1220T072444Z_01_L1449517_RTRIDST_0_LIFESTYLE-CONGO-DEMOCRATICPOWER-DC.XML&pageNumber=0&imageid=&cap=&sz=13&WTModLoc=NewsArt-C1ArticlePage3 UPI bringt aus Berlin (im englischen Dienst) einen Jubelartikel über die EUFOR-Truppen, der vielleicht den unten schon genannten Kommentator der FAZ veranlaßt hat, ein Solo einzulegen. Hier nur die Quelle: http://www.upi.com/InternationalIntelligence/view.php? StoryID=20061219-032723-4791r Manchmal finden sich in den Medien auch schonmal kleine Perlen, so heute früh in den Oberösterreichischen Nachrichten. Dort ist unter der Überschrift „Wildnis der Seele“ pünktlich zum letzten Weihnachtseinkauf eine kleine Besprechung von Joseph Conrads „Herz der Finsternis“ u.a. folgendes zu lesen: Schon die Schiffsreise flussaufwärts erfolgt unter extremen Belastungen. Nicht nur die Natur, auch die Eingeborenen, die unter der kolonialistischen Ausbeutung leiden, sind eine unberechenbare Bedrohung. Aber auch den Mitarbeitern des Handelsunternehmens ist nicht zu trauen. Wie sehr die Gier nach dem Elfenbein und das Fehlen zivilisatorischer Normen die Persönlichkeitsstruktur zerstören, erfährt Marlow, als er sich endlich zu Kurtz durchgeschlagen hat. Kurtz ist krank und wahnsinnig geworden, lässt sich von den Eingeborenen als Gottheit verehren und hat alle humanen Gefühle und ethischen Prinzipien verloren. Auf der Rückfahrt stirbt er, seine letzten Worte sind "The horror! The horror!" Das Büchlein ist bei Reclam erschienen. http://www.nachrichten.at/kultur/502874?PHPSESSID= Dienstag, 19. Dezember 2006 letzte Aktualisierung: 21.11 Uhr Die wichtigste Nachricht aus dem Kongo seit vielen Wochen steht an diesem Dienstag in der Online-Ausgabe der südafrikanischen Sunday Times: Die Provinzparlamente, welche die Regionalregierungen der jetzt 11 Provinzen in Demokratischen Republik Kongo wählen sollen, haben ihre Arbeit begonnen, wie unabhängige Wahlbeobachter und lokale Behördenmitglieder mitteilten. Als Teil der Dezentralisierung des Landes werden diese Parlamente die Verantwortung für die Regionalpolitik und für die wichtigsten ökonomischen Fragen wie Bergbau und Forstwirtschaft übernehmen, während die Zentralregierung die Kontrolle über die Außenpolitik behält, die Armee, die Geldpolitik und den Haushalt. Nach dem Beginn der Arbeit des nationalen Parlaments im September und den Präsidentschaftswahlen im November, die von Joseph Kabila gewonnen wurden, werden diese Regionalparlamente als ein weiterer Schritt des Kongos in Richtung Demokratie angesehen, seit der Regionalkrieg 2003 nach fast fünfjährigen Kämpfen endete. Die elf Regionalparlamente werden insgesamt 690 Abgeordnete haben, davon wurden 632 direkt gewählt und 58 werden am 25.Dezember von den lokalen Stammeschefs ernannt. Ihre erste Aufgabe bestand darin, provisorische Leitungsteams einzusetzen und über ihre eigene Arbeitsweise zu entscheiden, bevor endgültige Komitees gewählt werden, die am 3. Januar in ihr Amt eingeführt werden. Sie haben dann am 7. Januar Senatoren zu wählen und am 16. Januar die Provinzgouverneure, sagte Dieudonne Mirimo von der Unabhängigen Wahlkommission CEI. Der Kongo hatte seit der Machtübernahme von Mobutu Sese Seko im Jahre 1965 keine frei gewählten Regionalparlamente mehr gehabt. Den Provinzen ist die Kontrolle über 40 % ihrer Einnahmen überlassen worden. Sie werden für die lokalen und regionalen Behörden verantwortlich sein, die Bergwerks- und Forstwirtschaftsprogramme und über einen Teil des Straßennetzes. Kabilas AMP-Partei hat in sieben der insgesamt 11 Provinzen die Mehrheit. Die Unterstützer von Jean-Pierre Bemba, des Verlierers der Präsidentschaftswahlen, rechnen sich gute Chancen aus, in der Hauptstadt Kinshasa die Mehrheit zu bekommen und in zwei weiteren Provinzen. Die kongolesische Verfassung sieht vor, daß in den nächsten drei Jahren die 11 Provinzen in 26 Regionen aufgeteilt werden. (Sapa-AFP) http://www.suntimes.co.za/News/Article.aspx? id=345367 Das war also eine Nachricht, auf die man wartete, aber in Deutschland leider vergeblich. Stattdessen etwas, worauf man nicht wartete: Die Frankfurter Allgemeine Zeitung hat furchtbar viel Platz, der jeden Tag vollgeschrieben werden muß und so wurden heute ihre geplagten LeserInnen nochmal mit einer Glosse zum Kongo beglückt, Titel (ganz überheblich) „Können und Glück“, womit schon wieder die Truppe beweihräuchert wird: Offenbar hat die Präsenz ausländischer Soldaten, deren Kampfkraft den einheimischen militärischen Akteuren haushoch überlegen war, tatsächlich gewirkt und Ende August, als es in Kinshasa zu Gefechten kam, das Ausbrechen schwerer Kämpfe verhindert. Doch nur Optimisten würden es wagen, heute schon vorherzusagen, daß damit der demokratische Prozeß in Kongo "unumkehrbar" geworden sei. Was die Bewertung beim heimischen Publikum angeht, dürfte die von vornherein festgelegte Terminierung ein Pluspunkt sein… Ach nein, wie provinziell…. http://www.faz.net/s/Rub7FC5BF30C45B402F96E964EF8CE790E1/Doc~EBD6AFCA098B2493A87B71B028AE610DD~ATpl~Ecommon~Scontent.html Montag, 18. Dezember 2006 letzte Aktualisierung: 12.12 Uhr Der südafrikanische Mail & Guardian bringt die Nachricht, daß gestern im Nord-Kivu sowohl lokale Hutu- als auch Tutsi-Führer zu einem Ende der Kämpfe aufgerufen haben. Soldiers and dissident forces alike should "stop the hostilities ... without conditions," it added. The local leaders deplored "the enormous loss of human life, bloodshed, pillaging and violence of all sorts affecting the innocent civilian population". The leaders aimed to cross ethnic and political lines by appealing to a "sense of the general interest" of the whole Nord-Kivu population to find "a durable and definitive solution" to the conflict. http://www.mg.co.za/articlepage.aspx? area=/breaking_news/breaking_news__africa/&articleid=293759 In der belgischen Zeitung La Dernière Heure ist heute zu lesen, daß der kongolesische Oppositionsführer J.P.Bemba im Moment wohl eine Pechsträhne hat. Nicht nur, daß er diesen Monat endgültig die Wahlen zum Präsidenten verloren hat, jetzt ist er auch noch letzten Freitag in seinem eigenen Haus die Treppe runtergefallen und hat sich eine „Gelenkverrenkung“ zugezogen, die immerhin ausreichte, an diesem Sonntag Kinshasa Richtung Europa zu verlassen, um sich in Portugal in ärztliche Behandlung zu begeben: Die Reise von Bemba wirft in Kinshasa viele Fragen auf, wo viele nicht verstehen, daß ihr starker Mann sich wegen einer Verrenkung auf und davon macht, „die auch bei uns gepflegt werden kann“. Im Bemba-Lager unterstreicht man, daß der Chef viel Ruhe nach einer sehr intensiven Wahlkampagne benötigte und daß er in Kürze wieder zurück in Kinshasa sein wird. http://www.dhnet.be/dhinfos/article.phtml?id=162434 „Afrikanische Spiele“ ist die Überschrift eines kritischen Artikels über Frankreichs Afrikapolitik in dem Heise-Nachrichtendienst, indem insbesondere die jüngste unrühmliche Rolle von Paris bei der militärischen Entwicklungshilfe zur Niederschlagung eines Putschs in der Zentralafrikanischen Republik kritisch beleuchtet wird. In diesem Zusammenhang wird auch an eine ähnliche Aktion im Kongo erinnert: Noch sind nicht die Zeiten zurück, in denen französischen Fallschirmjäger – es war 1978 – über Kolwezi in der Demokratischen Republik Kongo abspringen (um das damalige Mobutu-Regime vor einer Rebellion zu retten). Aber das üble Image ist da, und das Klischee hält sich hartnäckig: Frankreich beibt sich in Afrika fest, dem letzten Ort der Erde, wo es auch ohne Mandat (der UN) seine Macht ausspielen kann, um befreundete oder unterworfene Regime an der Macht zu halten. Allerdings stellt Heise fest, daß Frankreich im Kongo inzwischen weniger zu sagen hat. Nach dem Massaker in Ruanda (wo Frankreich sich auch nicht gerade mit Ruhm bekleckert hat) suchten beide Großmächte nach einer ruhigeren Art, ihre Interessenkonflikte untereinander auszutragen. Infolge der Millionen Menschenleben kostenden Bürgerkriegswirren in der Demokratischen Republik Kongo (Ex-Zaire), die vor wenigen Jahren ein allgemeines Chaos hinterlassen hatten, konnten sich US-Amerikaner und europäische Großmächte auf den (2006 wiedergewählten) Präsidenten Joseph Kabila als allgemein akzeptierten Sachwalter und Garanten der Stabilität einigen. http://www.heise.de/tp/r4/artikel/24/24220/1.html Weihnachten naht und die diversen Hilfsorganisationen suchen noch schnell einen Artikel in der Presse über ihre Wohltätigkeit unterzubringen. So ist in den österreichischen „Katholischen Nachrichten“ heute dies zu lesen: „Der Kongo ist das „Armenhaus“ von Afrika. Die Not für werdende Mütter und für Mutter und Kind in der demokratischen Republik Kongo sei „unbeschreiblich groß“, heißt es in einer Mitteilung. Es gibt kaum medizinische und sanitäre Einrichtungen, kein sauberes Wasser, keine ausreichende Nahrung für die Ärmsten und Schwächsten, keine ärztliche und medizinische Hilfeleistung, keine Aufnahmestelle für schwangere Frauen für eine menschenwürdige Geburt. (…) „Den Ärmsten und Schwächsten helfen“ lautet die Devise der Aktion der Stiftung „Ja zum Leben“. „Ohne großzügige Hilfe aus den reichen Ländern gehen vielen Staaten Afrikas schon bald einer unvorstellbaren humanitären Katastrophe entgegen. Haben wir diese armen Länder Afrikas vergessen?“ Was bedeutet in diesem Zusammenhang wohl „schon bald“ für den Kongo, bleibt hier als Frage übrig…. http://www.kath.net/detail.php?id=15509 Sonntag, 17. Dezember 2006 letzte Aktualisierung: 20.45 Uhr Wer in den deutschen Medien am heutigen Sonntag etwas über den Kongo wissen möchte, fand lediglich im Berliner Tagesspiegel ein Interview mit dem FDP-Politiker Wolfgang Gerhard wo gerade mal zwei Fragen auch den Kongo-Einsatz der Jungs vom Rüstungsminister Jung betrafen: Tsp.: Dieser Tage kommen die letzten deutschen Soldaten aus dem Kongo zurück. Die FDP hat den Einsatz abgelehnt. Würden Sie, im Lichte der Erfahrungen, diese Entscheidung heute noch einmal genauso treffen? W.Gerhard: Erstens freue ich mich, dass die Soldaten unversehrt zurückkommen. Wir haben ja keinerlei Interesse daran, dass eine solche Mission scheitert. Wenn die Entscheidung gefallen ist, stehen wir, egal wie wir selbst abgestimmt haben, hinter unseren Soldaten. Diese Solidarität ist eine Art nationales Interesse. Die Entsendung selbst, auch wenn sie jetzt Gott sei Dank gut ausgegangen ist, war aber nicht in ein durchschlagendes politisches Konzept eingebettet. Der Einsatz war nicht Ergebnis kluger Überlegung, sondern die Kanzlerin ist in einem Gespräch mit dem französischen Staatspräsidenten, drastisch gesagt, über den Tisch gezogen worden. Tsp.:Das ist vielleicht unschön, aber war deshalb das Engagement in der Sache falsch? W.Gerhard: Wenn Mandate vorbereitet werden mit Klugheit, mit einem politischen Ziel, mit klarer Begründung, dann würden wir zustimmen. Wir hätten auch einem solchen Mandat wie im Kongo durchaus zugestimmt, wenn die Verläufe andere gewesen und die Zielrichtung deutlicher gemacht worden wäre. Wir sind ja keine Partei, die glaubt, sich aus allen Problemen der Welt heraushalten zu können. Aber so wie sich das damals darstellte, haben wir richtig entschieden. http://www.tagesspiegel.de/politik/archiv/17.12.2006/2970872.asp Für Uganda ist natürlich wichtig, was Museveni und Kabila bei ihrem hier schon vorher erwähnten Spaziergang vereinbarten. New Vision in Kampala hat am Freitag von einer Pressekonferenz des kongolesischen Präsidenten in Nairobi berichtet, wo dieser folgendes über die bewaffneten Gruppen, die vom Kongo aus die umliegende Welt verunsichern, verkündete: “The Government is going to disarm them voluntarily. But if they refuse, we shall be forced to use the military force, however expensive it will be,” Kabila said in a press conference yesterday at the end of a two-day summit of the Great Lakes region in Nairobi, Kenya. http://www.newvision.co.ug/D/8/12/538157 Die im allgemeinen gut informierte Angolanische Presse-Agentur weiß aus Nairobi zu berichten, daß Kabila am Freitag in einer Pressekonferenz sehr entschlossen seinen Friedenswillen bekundet habe: We want, at any price, for Congo to be at peace but sometimes peace has a price. That is what happened in 2003. There is also the other element of people who have committed crimes which cannot be forgiven," Kabila told a news conference here Friday. He said the courts in his country would deal effectively with criminals who used the decade-long chaos in the country to commit crimes against humanity. "The Congo is in a period of transition from total conflict to post conflict with the elections. We have the options to resolve the problems and encourage whoever is on the other side to cross over," Kabila pointed out. http://www.angolapress-angop.ao/noticia-e.asp?ID=495162 Die französische Version dieser Meldung findet sich hier: http://www.angolapressangop.ao/noticia-f.asp?ID=495131 Hier muß natürlich auch registriert werden, daß die belgische Fernsehanstalt, welche vor wenigen Tagen die Spaltung des Landes offiziell – als Fiktion – verkündete, sich inzwischen vor dem ganzen Volk entschuldigen mußte, weil man nicht deutlicher auf den Fiktionscharakter hingewiesen haben. Hier die Meldung von Le Soir zu diesem Vorgang, der deshalb in diesen Spalten Interesse fand, weil der Sender den belgischen König ausgerechnet in den Kongo verbannen wollte: Interrompant mercredi soir ses programmes à une heure de grande écoute, la RTBF a annoncé que la Flandre avait fait sécession et que le roi avait pris la fuite en direction de Kinshasa, capitale de l'ex-Congo belge. Beaucoup de personnes se sont laissées prendre par le réalisme d'un programme multipliant les directs, les analyses et les reportages http://www.lesoir.be/actualite/belgique/2006/12/15/article_pas_de_sanction_du_conseil_d_administration.shtml Auch Vietnam ist immer noch francophon und die dortige Nachrichtenagentur berichtet über den Afrikagipfel und wer möchte, kann hier einen Blick auch die Meldung werfen, die in Ostasien verbreitet wurde: http://lecourrier.vnagency.com.vn/default.asp? CATEGORY_ID=14&NEWSPAPER_ID=29&TOPIC_ID=9&REPLY_ID=39823 Samstag, 16. Dezember 2006 letzte Aktualisierung: 09.45 Uhr In Kinshasa ist der Abschluß dieses Friedensvertrages in Nairobi heute natürlich das große Thema der Medien. Le Potentiel schreibt, er öffne jetzt in jedem der beteiligten Länder eine große „Baustelle“ und weiß auch schon, was Joseph Kabila auf die Anschuldigungen Musevenis geantwortet hat, nämlich – mit einem Lächeln - : „Der Kongo ist ein großes Land.“ http://www.lepotentiel.com/afficher_article.php?id_article=38744&id_edition=3905 Wenigstens die Frankfurter Rundschau informiert heute ihre Leser über: Elf afrikanische Staaten unterzeichnen Sicherheitspakt Die elf Staaten um die großen Seen wollen künftig die Rebellenarmeen an ihren Grenzen gemeinsam bekämpfen. 225 Millionen Dollar sind für Investitionen in die Sicherheit veranschlagt. Die Infrastruktur soll verbessert werden. Demokratie und gute Staatsführung sollen Pflicht werden. http://www.fr-aktuell.de/in_und_ausland/politik/aktuell/?em_cnt=1033028& Auch Dominic Johnson informiert die Leser der taz über diesen neuen Völkerrechtsvertrag: Ein Stabilitätspakt für Zentralafrika - Friedenskonferenz für das Afrika der Großen Seen endet mit Milliardenvertrag über Sicherheit und Zusammenarbeit im explosivsten Krisengebiet des Kontinents. Der "Pakt von Nairobi" kommt inmitten neuer regionaler Spannungen. http://www.taz.de/pt/2006/12/16/a0111.1/text Freitag, 15. Dezember 2006 letzte Aktualisierung: 23.05 Uhr In den deutschen Medien hat der Kongo heute praktisch keine Rolle mehr gespielt. Wenn man mal davon absieht, daß der Bote der Urschweiz bisher als einzige deutschsprachige Zeitung über die Unterzeichnung des Friedensvertrags in Nairobi der afrikanischen Staatsoberhäupter berichtete. http://www.bote.ch/page/sdanewsticker/index.cfm?id=94415 Dafür haben’s die Nachrichten in der angelsächsichen Welt heute in sich. Reuters meldete heute im englischen Dienst, daß zwei Drittel der Regenwälder im Kongobecken in den nächsten 50 Jahren verschwinden könnten, wenn die Rohstoffausbeutung mit dem gegenwärtigen Tempo fortgesetzt würde. Jedenfalls habe dies der World Wilflife Fonds (WWF) herausgefunden. About 400 mammal species live in the Congo Basin, including the world's largest populations of lowland gorillas, chimpanzees, bonobos and forest elephants, all under threat as their habitat is destroyed. More than 655 bird species fly under its dense canopy and over 10,000 plant species take root in the forest floor, many of them unique to the region and containing medicinal properties. "The region is blanketed by a patchwork quilt of logging concessions. While the logging itself is usually selective and does little damage, the associated roads, infrastructure and migration degrade surrounding landscape and result in massive wildlife depletion," the report said. http://www.alertnet.org/thenews/newsdesk/L15808867.htm The Zimbabwean Independent ist im ehemaligen Rhodesien „das führende Wirtschaftsblatt“ und orientiert sich bis ins Detail an den London Independent. Heute ist das Blatt konsterniert darüber, daß der Präsident des Landes, Monsieur Mugabe, den Feierlichkeiten zur Amtseinführung von Joseph Kabila in Kinshasa ferngeblieben ist und man vermutet, daß eine gewisse Entfremdung deshalb eingetreten sei, weil sich Südafrika in solch starkem Maße für den Kongo engagiere. Somit sei Simbabwe der große Verlierer bei dieser Angelegenheit. Mugabe lecke sich noch die Wunden, die ihm durch sein Engagement in den Kongokriegen zugefügt worden seien, während Südafrika die Dividende einstreichen könne. http://www.thezimbabweindependent.com/viewinfo.cfm?linkid=21&id=9495&siteid=1 Die südafrikanischen Blauhelme im Kongo seien kurz vor den Wahlen in Kinshasa konzentriert worden, um Schlimmeres zu verhüten, dies meldet heute The Independent online aus Südafrika in einem längeren Hintergrundbericht. http://www.int.iol.co.za/index.php?from=rss_South %20Africa&set_id=1&click_id=&art_id=iol1166184524785B213 Der Präsident Museveni von Uganda hat die Gelegenheit des Gipfeltreffens der afrikanischen Staatsmänner in Nairobi beim Schopfe ergriffen und sich an die Seite von Joseph Kabila gesellt, wie die führende Zeitung in Kampala, New Vision, heute berichtete und bei diesem Spaziergang wurden einige der drängendsten Probleme besprochen, die darin bestehen, daß immer noch zahlreiche Rebellengruppen vom Kongo aus Unruhe verbreiten. Zwar hätten die Wahlen im Kongo die Hälfte der Probleme gelöst, aber die andere Hälfte betreffe terroristische Gruppen, welche die Zentralregierung noch nicht im Griff habe. Abschließend verkündet Museveni: “The real solution of the Great Lakes problem is transforming the present societies into middle class, skilled working societies like those in Europe,” Sein Wort in Gottes Ohr. http://www.newvision.co.ug/D/8/12/537992 Was ansonsten während des Gipfeltreffens in Nairobi passiert ist, liest man am besten bei der BBC nach Dort verbleibt auch etwas Spannung, weil alle Welt wissen will, wie Joseph Kabila auf die Anschuldigungen von Museveni reagiert, vom Kongo aus würden immer noch terroristische Gruppen agieren… : http://news.bbc.co.uk/2/hi/africa/6182931.stm Die Angolanische Presseagentur verkündet, daß 318 Mio. Dollar benötigt würden, um weltweit die Landminen zu beseitigen. Die UNICEF und die UNDP, also das UNO-Kinderhilfswerk und die UNO-Entwicklungsorganisation, haben heute in Kinshasa in einer Pressekonferenz ihren Finanzbedarf bekanntgegeben. Auf den Kongo entfallen von diesen Mitteln 19 Mio. Dollar. http://www.angolapress-angop.ao/noticia-e.asp?ID=494925 Im Mineweb ist zu lesen, daß die Kupfer und Kobaltproduktion im Kongo wieder zu florieren beginnt, die Nachricht bringt Zahlen aus Kananga, Kolwezi und Tilwezembe. Die Eigentümer freuen sich über wachsende Profite. http://www.mineweb.net/junior_mining/522773.htm Einen Hintergrundbericht zum derzeit weltgrößten Bergwerksrun im Kongo bringt das Mineweb am frühen Nachmittag: http://www.mineweb.net/whats_new/517570.htm letzte Aktualisierung: 15.12.06, 08.02 Uhr Le Potentiel in Kinshasa bringt heute als Schlagzeile, daß Präsident Kabila schon am 19. Oktober gewisse Verträge, die l’Office des mines d’or de Kilo Moto (Okimo) mit ausländischen Firmen abgeschlossen habe (z.B. der australischen Motogoldmines Ltd.) suspendiert habe, weil der kongolesische Staat sich dadurch über den Tisch gezogen fühlte. Bei diesen Verträgen sei das Volksvermögen zu einem Schleuderpreis ans Ausland versprochen worden und die Okimo selbst wäre pleite gegangen, was jetzt offensichtlich in letzter Minute verhindert wurde. http://www.lepotentiel.com/afficher_article.php?id_article=38694&id_edition=3904 Ein anderer Bericht teilt mit, daß zwischen China und der Demokratischen Republik Kongo dieser Tage eine Vereinbarung über die künftige Zusammenarbeit abgeschlossen wurde. http://www.lepotentiel.com/afficher_article.php?id_article=38673&id_edition=3904 In der heutigen Ausgabe der Mittagszeitung Le Monde bespricht Thomas Sotinel einen Dokumentarfilm von dem Belgier Thierry Michel mit dem Titel Congo River, au-delà des ténèbres, der als Doppel-DVD bei Les Films de la Passerelle/Cinélibre erschienen ist. Der Film zeigt Bilder einer Reise vom Atlantik bis zu den Quellen der Zuflüsse des Kongoflusses in Sambia. Passend zum Film ist auch ein Buch erschienen: Congo River, de Thierry Michel, Lye Mudaba Yoka et Isidore Ndaywel E Nziem, éd. La Renaissance du livre/Les Films de la passerelle, 192 p. 25 €. http://www.lemonde.fr/web/article/0,1-0@2-3476,36-845667,0.html?xtor=RSS-3476 Die belgische Panikposse zur angeblichen Auflösung des Königreichs hat heute auch Le Monde erreicht La télé belge tétanise le pays en annonçant la fin du royaume – ist die Überschrift. Und das vermeintliche Schicksal seiner königlichen Hoheit wird so beschrieben: FUITE DU ROI À KINSHASA - Des figures bien connues du grand public, dont le présentateur attitré du journal télévisé, semblaient assumer leur rôle habituel en évoquant "une crise majeure au sommet de l'Etat", la fuite du couple royal vers Kinshasa - la capitale de l'ex-Congo belge - ou des scènes de liesse à Anvers. Un directeur de l'information ponctuait l'émission de commentaires apparemment sérieux sur le coup de force des partis flamands. http://www.lemonde.fr/web/imprimer_element/0,40-0@2-3214,50-845584,0.html Der angebliche Coup d’État in Brüssel war gestern natürlich auch das Thema in Belgien selbst. Hier die Reaktionen, die Le Soir wiedergibt. http://www.lesoir.be/dossiers/le_choc_RTBF/article_500325.shtml Auch bei La Libre Belgique schlugen die Wellen gesterrn hoch. Hier die Berichte aus Lüttich: http://www.lalibre.be/article.phtml?id=10&subid=90&art_id=320310 Von den gestrigen Eröffnungsfeierlichkeiten zum Afrika-Gipfeltreffen in Nairobi berichtet Jeune Afrique http://www.jeuneafrique.com/fluxafp/fil_info.asp?art_cle=33675 Die Berliner Junge Welt bespricht heute den von der Zürcher Museumsgesellschaft herausgegebenen Band „Der weiße Fleck“, welcher zeitgenössische Reiseberichte aus dem Kongo des ausgehenden 19. Jahrhunderts versammelt. Überschrift: Normal imperial - Die Folgen sind topaktuell: Ein Sammelband zu den barbarischen Umständen der »Entdeckung des Kongo 1875–1908« Hier ein paar Zitate aus der Besprechung: Der Kontrast, in dem die sich dem Vorwort anschließenden, nur sparsam kommentierten Berichte europäischer Forscher und »Glücksritter«, die den Kongo 1875 bis 1908 bereisten, zu den Fakten stehen, ist schockierend. Die Quellenanthologie »Der weiße Fleck« demonstriert ein Desinteresse für die Lage der Einheimischen, das auch vor dem Hintergrund nicht recht nachvollziehbar ist, daß es Leopold II. durch Bestechung und Intrige gelungen war, bis zum Erscheinen von Conrads »Herz der Finsternis« kritische Stimmen zu unterdrücken.(...)Zwei Essays von Hans Christoph Buch schlagen am Ende die Brücke in den Kongo der Gegenwart, der sich bis heute nicht von der imperialen Gier Lepolds II. hat erholen können. http://www.jungewelt.de/2006/12-15/027.php Die Tageszeitung DIE WELT, die sich bester Beziehungen zu Bundeswehr-Kreisen rühmen kann, wartet heute, als Nachlese sozusagen, mit einem Interview auf, in welchem der General Viereck, der die EUFOR-Truppen in Kinshasa befehligte, ein Resumée des Einsatzes gibt. Natürlich ist der Einsatz laut seinem Chef gut gelaufen und man hat es allen recht gemacht. Man ist pünktlich abgezogen und trotzdem: Wir wollten über die Einsetzung des Präsidenten am 6. Dezember hinweg eine gewisse Präsenz zur Abschreckung aufrechterhalten. Das ist auch gelungen. Ich war letzte Woche trotzdem länger geblieben, um bei der Vereidigung des Präsidenten noch Präsenz zeigen zu können. Zu den Problemen, die zuletzt über den Wehrbeauftragten verbreitet wurden, antwortete Viereck auf die folgende Frage: Mit anderen Worten: Im Kongo geht es nicht so sauber zu wie in deutschen Kasernen. Viereck Na klar, nur ein Beispiel: Wir hatten an einer Nacht 110 Liter Regen pro Quadratmeter. Wenn sie diesen Niederschlag in einer europäischen Stadt haben, spülen auch überall die Kanaldeckel hoch. Klar war das nicht angenehm. Wir hatten uns für die Regenzeit vorbereitet, aber auf so viel eben nicht. Das passiert uns nicht mehr. Und weiter zur kongolesischen Armee: Das Land ist keine stabilisierte Demokratie. Aber die Menschen haben durch die hohe Beteiligung an den Wahlen gezeigt, dass sie eine bessere Zukunft haben wollen. Gebraucht werden eine stabile Regierung und eine bessere Infrastruktur. Auch eine bessere Militärstruktur ist erforderlich. Der Kongo muss über eine verlässliche Armee verfügen, die keine Gefahr für die Bevölkerung darstellt. WELT.de Was kann man da tun? Viereck Es gibt bereits die europäische Unterstützung Eusec für die kongolesische Armee. Viele Mitgliedsstaaten haben angedeutet, dass sie ihre Hilfe wesentlich verstärken wollen. Die Soldaten des Kongo müssen bezahlt werden und wenigstens eine Basis-Ausbildung und Basis-Ausrüstung haben. http://www.welt.de/data/2006/12/15/1145696.html Donnerstag, 14. Dezember 2006 letzte Aktualisierung: 21.51 Uhr Die Frankfurter Rundschau brachte heute einen Hintergrundbericht ihres Korrespondenten Pierre Simonitsch zur Eröffnung der afrikanischen Gipfelkonferenz, der mit diesen Worten beginnt: Elf Staaten Afrikas wollen keine Kriege mehr führen, sondern einen "Pakt über Sicherheit, Stabilität und Entwicklung der Region der Großen Seen" abschließen. Am heutigen Donnerstag und am morgigen Freitag treten in Nairobi die Staats- oder Regierungschefs der Demokratischen Republik Kongo, der Republik Kongo-Brazzaville, der Zentralafrikanischen Republik, Ruandas, Burundis, Ugandas, Angolas, Sambias, Tansanias, Kenias und des Sudan zusammen, um ein umfangreiches Vertragswerk zu unterzeichnen. Vorbild ist die im August 1975 in Helsinki abgesegnete Schlussakte der Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE), die formell den Kalten Krieg beendete. Das Gebiet der Großen Seen ist die Schatzkammer Afrikas, aber auch der heißeste Krisenherd des Kontinents…..Im Mittelpunkt der Konflikte steht der rohstoffreiche Kongo. Nach Ansicht von Afrika-Experten kann sogar der Krieg in der sudanesischen Region Darfur zu den Ausläufern der Erschütterungen um die Großen Seen gezählt werden. Auch Sudans Präsident Omar Bashir wird in Nairobi seinen Namen unter das Gipfeldokument setzen. Die besonders kritischen Stellen in der Region sind die von den früheren Kolonialherren gezogenen Grenzen, insbesondere zwischen dem Sudan, Uganda und dem Kongo sowie zwischen dem Kongo und Ruanda und Burundi. http://www.fr-aktuell.de/in_und_ausland/politik/aktuell/?em_cnt=1031431& Schon letzten Samstag hatte Dominic Johnson in der Wochenendbeilage der taz ausführlich über einen Besuch bei den Kongowasserfällen berichtet, die bei dem Dorf Inga den großen Strom dem Atlantik näherbringen. Er schreibt unter der Überschrift „Fallhöhe 102 Meter“: Diese Energiekonzentration ist Afrikas Zukunftshoffnung. Inga steht für einen größenwahnsinnigenTraum: Strom für ganz Afrika. Schon bald soll der Kongo-Fluss nach dem Willen afrikanischer Regierungen die größten und leistungsfähigsten Staudämme der Welt nähren. Das größte Stromnetz soll entstehen, das die Erde je gesehen hat - von Südafrika bis Europa. Es ist ein Traum, ähnlich verrückt wie dieses Land. Und weiter: Das gesamte Kongo-Flussbecken steht vor gigantischen ökonomischen und ökologischen Umwälzungen….. http://www.taz.de/pt/2006/12/09/a0280.1/text letzte Aktualisierung: 13.12.06, 17.30 Uhr Gestern Abend gab’s in Belgien eine mächtige Aufregung. Das französischsprachige Fernsehen hatte in einer Reality-Show berichtet, das flämische Parlament habe den gemeinsamen Staat aufgekündet und König Albert II und seine Frau Paola seien in den Kongo geflüchtet. Ausgerechnet in den Kongo! Tausende Belgier gingen auf die Straßen, um dagegen zu protestieren, beim Sen- der und überall liefen die Telefone heißt. Das halbe Land war in heller Aufregung. Am Ende war alles Fiktion und sogar die deutschen Medien hatten ein Thema. Das war aber schon alles, was heute zum Kongo hierzulande verkündet wurde. http://www.n24.de/politik/article.php?articleId=88635 Etwas ernsthafter kümmerten sich die englischsprachigen Medien, ihre Leser über das Weltgeschehen zu informieren. Die Angolanische Presseagentur berichtet, die Weltbank habe beschlossen, Kabila bei der Erreichung seines 5-Punkte-Wahlversprechens mit einer Milliarde Dollar zu unterstützen. Das alles klingt sehr vollmundig und überwältigend und löst vielleicht eher die Probleme der Weltbank, deren Geld nicht mehr so gefragt ist wie früher. Funktionieren wird dies ohnehin nur dann, wenn das fünfte angestrebte Ziel besonders schnell erreicht wird: Die erfolgreiche Bekämpfung der Korruption. Ansonsten würde dem Kongo auch problemlos gelingen die Milliarde Dollar in den Weiten des Landes spurlos versickern zu lassen. Ganz abgesehen davon, daß auf dem Land eigentlich schon genug Schulden liegen – oder soll das neue Weltbankgeld etwa der Umschuldung dienen? http://www.angolapress-angop.ao/noticia-e.asp? ID=494730 Statt Friedensverhandlungen fanden im Osten gegen den dissidenten ruandischstämmigen General Nkunda heftige Kämpfe statt, die rund 50.000 Menschen in die Flucht trieben. Für die UNOBlauhelme sind diese Rebellen laut Nachrichtenagentur Reuters eine „innere Angelegenheit des Kongos“ und man sähe lieber, wenn sie durch Verhandlungen gelöst würden…. http://www.alertnet.org/thenews/newsdesk/L14574065.htm Wenigstens die BBC bringt einen ausführlichen Bericht von ihrem Korrespondenten aus Nairobi über die Verhandlungen der afrikanischen Staatsoberhäupter, die dort versammelt sind, um einen Friedensvertrag für den Bereich der Großen Seen zu verabschieden. Die Wahlen im Kongo hätten schon 50 % der Probleme der Region gelöst, so ließ sich Museveni, der Chef Ugandas, vernehmen. Und der tansanische Präsident Jakaya Kikwete, dessen Land Tausende von Flüchtlingen aus der ganzen Region für über ein Jahrzehnt aufgenommen hatte, sagte, die Region befinde sich auf einem beständigen Weg hin zur Demokratie. „Unsere Brüder und Schwestern im Kongo verdienen unsere dauerhafte Unterstützung. Wir alle werden vom Frieden im Kongo profitieren. Jetzt ist möglich, ein sehr trauriges Kapital in der Geschichte unserer Region abzuschließen, das durch Krieg, Unsicherheit und versäumte wirtschaftliche Gelegenheiten gekennzeichnet war.“ http://news.bbc.co.uk/2/hi/africa/6179331.stm Die BBC hat heute noch eine ganz andere Reportage gebracht, nämlich aus der Musikszene von Kinshasa, wo ein Song die Hitliste erklommen hat, der den UNO-MONUC-Chef im Kongo, William Swing, in lingala bejubelt. Der Autor des Liedes ist der 31jährige Student an der nationalen Kunstakademie Mira Mikaza, der seinen Hit durchaus als „Kunst für den Frieden“ versteht. Er wird mit folgenden Worten zitiert: „Wir fürchteten neue Kämpfe, während wir auf die Wahlresultate warteten. So schrieb ich das Lied und forderte darin die Soldaten auf, sich ruhig zu verhalten.“ So singt man jetzt auf den Straßen Kinshasas: "Me Koko Souing,[das heißt soviel wie „Großpapa Swing“] I want peace and calm in the city of Kinshasa and through out DR Congo - ok right, ok swing!" the track begins, parodying the UN official's American accent. "When Koko Souing comes on to the stage no-one is allowed to shoot," the lyrics continue. William Swing selbst hat sich noch nicht zu dem Schlager geäußert, doch der UNO-Sprecher Kemal Saiki sagte, daß Lied sei "ein positives Zeichen, daß der kongolesische Sinn für Humor die Kriegsjahre überstanden hat.“ http://news.bbc.co.uk/2/hi/africa/6177739.stm Übrigens kann auf dieser Website ein bißchen in das Lied hineingehört werden. letzte Aktualisierung: 14.12.06, 08.29 Uhr In seinen Koalitionsvereinbarungen hatte der neugekürte jugendliche kongolesische Präsident Kabila zugestimmt, daß der 81jährige Veteran Antoine Gizenga von der Parti lumumbiste unifié (Palu) das neugeschaffene Premierministeramt bekommen sollte und heute morgen steht in Le Potentiel, der führenden Zeitung Kinshasas, daß sich genau diese „Cohabitation“ offenbar schwieriger anläßt als man dachte. Kabila selbst weilt in Kenia beim Afrikagipfel und vielleicht plaudern jetzt seine Strippenzieher. Der „Patriarch“ beabsichtigt nicht, so Le Potentiel, sich von „den wirtschaftlichen Geiern“ und „Verbrechern“ der vorhergehenden Regimes in seiner Regierung dominieren zu lassen. Im Klartext lehnt Gizenga ab, mit den Persönlichkeiten zusammenzuarbeiten, die im Bericht des Expertengremiums der Vereinten Nationen und durch die Ausschüsse Bakandeja und Lutundula zitiert werden. Das gleiche gilt für jene, die sich in Steuerangelegenheiten bloßgestellt haben, und deren Akten warten, für die Justiz geöffnet zu werden. Le Potentiel bewundert diesen Einsatz Gizengas, vermutet jedoch, daß er sich gegen Kabilas Partei nicht ganz wird durchsetzen können mit seinen ethischen Forderung…. Im Hintergrund braut sich außerdem schon wieder ein Verfassungskonflikt zusammen über die Befugnisse von Präsident und Premierminister – der Konflikt ist so alt wie die Republik - , sodaß im Kongo zumindest der Oberste Gerichtshof auf absehbare Zeit nicht arbeitslos wird. Vom Gipfel in Nairobi weiß übrigens Le Potentiel zu berichten, daß dort die nächste Zusammenkunft der Staatsmänner für 2008 in Kinshasa beschlossen wurde. http://www.lepotentiel.com/afficher_article.php?id_article=38591&id_edition=3903 Mittwoch, 13. Dezember 2006 letzte Aktualisierung 23.02 Uhr Da muß man erstmal drauf kommen, daß vielleicht zwischen General Nkunda und der kongolesischen Regierung eine diplomatische Lösung möglich ist. Südafrika ist, nach einem Bericht in Independent-Online, drauf gekommen und in die Bresche gesprungen. Das Angebot kommt vom südafrikanischen Verteidigungsminister Mosioua Lekota, der sich gerade im Kongo aufhält und seinem kongolesischen Kollegen Adolphe Onusumba sagte, die Lösung des Konfliktes im Osten könne keine militärische sein. Diplomatische Initiativen seien nötig. "We would be able to assist to create a situation for that to happen," Lekota said in an address to hundreds of South African troops who are in the DRC as part of a United Nations (UN) peacekeeping force. Noch am Vortag hatte Nkunda, laut Independent-Online, drei Soldaten umgebracht, die gewillt waren, wieder in die reguläre Armee zurückzukehren. http://www.int.iol.co.za/index.php? from=rss_Africa&set_id=1&click_id=&art_id=iol1166004350254S341 Wenn die Staatschefs aus 11 afrikanischen Staaten in Nairobi zusammenkommen, darunter auch der aus Kinshasa und einmütig einen Friedensplan für die Region der Großen Seen beschließen, dann ist das für deutsche Medien viel weniger ein Thema als wenn ein paar Bundeswehrsoldaten in den Kongo oder nach Dafur geschickt werden sollen. Man muß also, um darüber informiert zu werden, ausländische Medien konsultieren, z.B. Reuters. http://www.alertnet.org/thenews/newsdesk/WAL332612.htm oder The Voice of America http://www.voanews.com/english/2006-12-13-voa21.cfm Und wenn man noch mehr wissen will, was die Medien in Deutschland ihren Leserinnen und Lesern vorenthalten, dann muß man heute zur Schweizer „Wochenzeitung“ greifen: Mit Mirages gegen Afrika – Frankreich interveniert wie in alten Zeiten – heißt es zur Meldung, daß dieser Tage der Aufstand in der Zentralafrikanischen Republik dank der Unterstützung aus Paris durch französische Fallschirmjäger niedergeschlagen wurde – so mehr oder weniger unter Ausschluß der Weltöffentlichkeit. Zum Kongo steht in dem Blatt, welches von der eidgenössischen Linken herausgegeben wird, folgendes: Mitte der neunziger Jahre schwand der französische Einfluss in Afrika. Der Sturz der Diktatur in Ruanda (1994) und die Ablösung der Mobutu-Diktatur im damaligen Zaire durch den von den USA mitunterstützten Laurent Kabila (den Vater des jetzigen Präsidenten) in den Jahren 1996 bis 1997 brachten den USA einen politisch-militärischen Terraingewinn. Die USA unter Bill Clinton bestanden darauf, dass Konflikte auf dem Kontinent vermehrt durch die afrikanischen Staaten selbst gelöst werden müssten. http://www.woz.ch/artikel/rss/14240.html Die Heilbronner Stimme ist eine der ganz wenigen deutschsprachigen Zeitungen, die sich herablassen und einen Hintergrundbericht zu den Verhandlungen vor dem Internationalen Strafgerichtshof gegen den kongolesischen Angeklagten Thomas Lubanga veröffentlichen: Die Anklageschrift ist erschütternd. Denn dieser Mann formte Killer. Die, die er dazu missbrauchte, waren Kinder. Zehn, zwölf Jahre alt, Jungen wie Mädchen, manchmal gerade stark genug, um eine Kalaschnikow zu halten. Sie töteten und wurden getötet. Thomas Lubanga heißt der Mann, 45 Jahre alt, Kongolese, juristisch gilt er als unschuldig - noch. Darauf legte der Vorsitzende Richter Claude Jorda viel wert, als vor wenigen Tagen beim Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag eine Anhörung begann, ob die Anklage gegen Lubanga überhaupt zugelassen wird. Sie wird, ist sich Ekkehard Withopf sicher. Der Ankläger hat für das Verfahren die grausamen Fakten zusammengetragen: „Lubanga hat sie gezwungen, sich zum Töten ausbilden zu lassen. Und er hat sie gezwungen zu töten. Er schickte sie in den Tod. Viele, viele Kinder.“ http://stimme.de/nachrichten/politik/brennpunkte/art295,919954.html?fCMS=e4467af735eb52714e6d5a80a2463f7f Die Süddeutsche Zeitung macht sich eher Sorgen darum, daß Afrikareisende ausreichenden Impfschutz haben und veröffentlicht so kurz vor Weihnachten ganz betulich eine Liste mit einschlägigen Empfehlungen für afrikanische Länder, sozusagen als Lebenshilfe, damit die Zeitungsleser von ihrem Kaufpreis auch was haben. Wer somit sich mit dem Gedanken trägt in den Kongo zu reisen muß sich laut SZ vorsehen: Es besteht ein hohes Malariarisiko. Die Malaria-Vorbeugung mit Medikamenten ist notwendig. Der Nachweis einer Gelbfieberimpfung ist für alle Reisenden vorgeschrieben. Man sollte sich impfen gegen Diphtherie, Kinderlähmung, Hepatitis A und Hepatitis B (bei einem Aufenthalt von mehr as 30 Tagen), Tetanus, evtl. Typhus. Reisende in Gebiete mit erhöhtem Meningokokken-Meningitis Vorkommen (z.B. während Trockenzeiten) oder erhöhtem Ansteckungsrisiko (z.B. durch engere Kontakte zur Bevölkerung) sollten sich gegen Meningokokken-Meningitis impfen. Aber man hat die Pocken vergessen - und die Tollwut. http://www.sueddeutsche.de/reise/artikel/67/93973/ DIE ZEIT aus Hamburg hat sich diese Woche etwas besonderes einfallen lassen und statt einer Karikatur gleich auf die kongolesische Flagge mit viel gelb drin ein dickes blaues FDP gedruckt. Der danebenstehende Kommentar hat die Überschrift „Liberaler Eiertanz“. Auch die FDP habe in den letzten Tagen anerkennen müssen, daß der Kongoeinsatz der EUFOR eigentlich ganz erfolgreich gewesen sei, so die ZEIT. …Immerhin, den Eindruck, die FDP könne meinen, Deutschland habe in Afrika grundsätzlich nichts verloren, will Hoyer [außenpolitischer Sprecher der FDP-Fraktion] auf jeden Fall vermeiden. Natürlich, sagt er, müsse Deutschland auch dort Verantwortung übernehmen. Wolfgang Gerhardt wiederum hat sich für Auslandseinsätze eine Reihe von Kriterien zurechtgelegt. Der Einsatz müsse legitim sein, ein Mandat und ein politisches Ziel haben, sagt er. Manchmal müssten Soldaten auch eingesetzt werden, um erst mal ein Minimum an politischer Sicherheit anzubieten, bevor politisch etwas erreicht werden könnte. Aber waren nicht alle diese Bedingungen sowohl beim Kongo- als auch beim Libanon-Einsatz erfüllt? http://www.zeit.de/online/2006/50/FDP-Kongo?page=2 In den USA füllt der Hollywood-Streifen „Blutdiamanten“ die Kassen - und die Spalten der Medien. Heute nimmt sich der Fernsehsender ABC des Themas an und schreibt dazu u.a. folgendes: For centuries, diamonds have served as the ultimate shorthand (or substitute!) for something far more elusive: true love itself. But a new Hollywood film threatens to chip away at the luster of these magnificent stones. "Blood Diamond," starring Leonardo DiCaprio and Djimon Hounsou, chronicles how diamonds funded decades of civil war in Africa. In Sierra Leone, Congo, Angola and Ivory Coast during the 1990s, diamonds kept the guns and the bloodshed flowing…. http://abcnews.go.com/Nightline/story? id=2722847&page=1&CMP=OTC-RSSFeeds0312 Wegen des Films hängt bei De Beers in diesem Jahr zweifellos ein Trauerflor am Weihnachtsbaum, denn wer schenkt heute noch seiner Liebsten Blutdiamanten? Und ein Unglück kommt bekanntlich selten allein. In Südafrika wurde dieser Tage eine Anti-De Beers Webseite der Öffentlichkeit vorgestellt: www.Boycottdebeers.com , welche die Diamantenfirma und die Regierung von Botswana beschuldigt, wie der Mail & Guardian aus Johannesburg berichtet, die lokale Bevölkerung von ihrem Land zu vertreiben. Übrigens ist in dem Artikel zu erfahren, daß seit Mitte der neunziger Jahre der (Blut-)Diamantenumsatz um 15 % zurückgegangen sein soll. http://www.mg.co.za/articlepage.aspx?area=/breaking_news/breaking_news__africa/&articleid=293251 In Lubumbashi hat heute ein Prozess gegen neun Soldaten der kongolesischen Armee und drei Mitarbeiter einer australischen Bergwerksfirma begonnen, die beschuldigt werden, in Kilwa, etwa 300 km nördlich von Lubumbashi, im Oktober 2004 rund 100 Menschen massakriert zu haben. Gegen die Australier wurde in Abwesenheit verhandelt. Von Menschenrechtsorganisationen verlautet: It's very important that this trial is finally getting under way,'' said Georges Katiamba, a lawyer representing 122 victims and their families. "Light must be shed on this massacre. The victims must see redress.'' http://www.news.com.au/story/0,10117,20921205-401,00.html? from=public_rss letzte Aktualisierung: 07.28 Uhr In Paris wurde dieser Tage als Verteidiger der Pressefreiheit die Journalistenvereinigung «Journalistes en danger» im Kongo geehrt, wie der Nachrichtensender N24 meldete. http://www.n24.de/ticker/vermischtes/article.php?articleId=88310 Die Frankfurter Allgemeine Zeitung befleissigt sich eine qualifizierte Kongoberichterstattung aufzubauen und hatte schon letzten Samstag (9.12.) - allerdings nur in der gedruckten Ausgabe -pünktlich zur Verleihung des Friedensnobelpreises an den Gründer der Grameen-Bank, Mohammed Jumus, einen Artikel von Thomas Scheen aus Kinshasa veröffentlicht über die Mikrokredite, welche die dortige neugegründete ProCredit-Bank vergibt. Am Beispiel eines Mini-Kredits an die Kinois-Marktfrau Madame Bakambamba wird das Prinzip des Mikrokredits in höchsten Tönen gelobt und zwar auch für den Kongo als funktionierende Alternative für jene Kunden, die von gewöhnlichen Geschäftsbanken gar nicht erst beachtet werden. „Diese Klientel zu unterstützen schaffe Arbeitsplätze, und das sei der einzige Weg zur wirtschaftlichen Genesung der Gesellschaft“, wird der aus Deutschland stammende, aber in Bukavu aufgewachsene ProCreditBankdirektor Olivier Meisenberg zitiert. Neben einem Photo, welches einen Mini-Marktstand zeigt, ist zu lesen: „Die meisten Händler von Kinshasa leben in Armut, aber doch nicht von der Hand in den Mund. Sie können es zu etwas bringen, wenn ihnen rechtzeitig und seriös geholfen wird.“ ProCredit legte gewissermassen den örtlichen Kredithaien das Handwerk, die bis zu 500 % Zinsen auf Ausleihungen verlangten, während das neue Institut zwischen 3,8 und 4,8 % im Monat nimmt. Bei einem Kredit von 240 Dollar müssen somit nach acht Monaten von Madame Bakambamba 320 Dollar zurückgezahlt werden, was die Beispiel-Marktfrau „zufrieden nicken“ läßt. The Voice of America berichtet, die nationale Sektion von amnesty international lenke u.a. die Aufmerksamkeit auf Menschenrechtsverletzungen im Kongo und der betreffende Abschnitt von VoA sei hier komplett zitiert: Die letzten Wahlen hätten zwar Hoffnung gebracht, doch einige Menschenrechtsverletzungen, besonders gegen Frauen setzten sich fort. Dies berichtet Lynn Fredriksson, Amnesty's advocacy director für Africa. She said, "Across the country, particularly in the eastern Congo, armed groups systematically used sexual violence against women, abduct and re-recruit child soldiers and attack and intimidate reporters and human rights defenders in urban and rural areas alike." "In fact, without continuing support for the U.N. mission in the Congo, MONUC, armed violence against civilians would re-escalate," she continued. She adds that Amnesty is waiting for Congo's newly elected president, Joseph Kabila, to show he will respect the human rights of his citizens. http://www.voanews.com/english/2006-12-12voa74.cfm Jeune Afrique, ein Magazin, das in Paris erscheint, bringt eine kurze Meldung, wonach sich der kongolesische Planungsminister Gérard Ntumba, durch den Bericht der NRO Tranparency International erschüttert erklärt, der die demokratische Republik des Kongos als 6. Land unter den am meisten korrumpierten der Erde klassifiziert. Gérard Ntumba, der dies in einer Sendung von Radio Okapi äußerte, glaubt, daß, um die Bestechung in RDC wirksam zu bekämpfen, es ausreicht, die Straflosigkeit zu beenden und den Rechtsstaat auszubauen. http://www.jeuneafrique.com/jeune_afrique/article_depeche.asp?art_cle=PAN60026lardcetnalp0 Dienstag, 12. Dezember 2006 letzte Aktualisierung: 17.50 Uhr Der Artikel über Joseph Kabila „Der Geheimnisumwitterte“, den wir in der Sonntagsausgabe der FAZ fanden, ist inzwischen hier auch frei zugänglich: http://www.faz.net/s/RubFC06D389EE76479E9E76425072B196C3/Doc~E59070C0FFC2A40399C2D74FBB8B641B8~ATpl~Ecommon~Scontent.html In den USA entwickelt sich der Film über die „Blutdiamanten“ zum Kassenschlager und verdirbt den Diamantenhändlern das Weihnachtsgeschäft. CNN nutzt die Gelegenheit einen ausführlichen Artikel über die Diamantenförderung in Mbuji-Mayi ins Netz zu stellen. Dabei geht’s um die armen Schlucker, die auf eigene Rechnung den Boden nach den kostbaren Steinen unter Lebensgefahr durchwühlen. http://edition.cnn.com/2006/WORLD/africa/12/12/diamonds.koinange/index.html?section=cnn_latest Einen Kommentar aus Botswana über die Wahlen im Kongo bringt heute die dortige Zeitung Mmegi und betont, die freien Wahlen dort bedeuteten einen weiteren Schritt in die Freiheit. http://www.mmegi.bw/2006/December/Tuesday12/73342016551.html letzte Aktualisierung: 12.12.06, 13.30 Uhr Schon hat sich die politische Lage im Kongo etwas beruhigt, da jubelt die Aktienbörse, wie eine Finanzwebsite vermeldet: 100 Prozent Kursgewinn ist gar nicht schlecht. Dies erreichen Explorer, wenn sie ihre angeblichen Goldvorkommen in Ressourcen und später abbaubare Reserven wandeln können. Ein Glanzbeispiel hierfür ist Moto Goldmines mit seinem Projekt im Kongo. Die Ressourcen steigen in Menge und Qualität und der Aktienkurs zieht mit. Deutsche Soldaten sicherten als UNO-Truppen für die Wahlen den Frieden. Aber deutsche Präsenz gibt es schon länger im Kongo. Moto Goldmines, die eines der größten Goldvorkommen im Kongo entdeckt hat, ist unter deutscher Leitung. Der Geologe Klaus Eckhof beherrscht sein Fach wie nur wenige. Im Kongo erreicht seine Moto Goldmines derzeit eine 100-prozentige Umwandlung der noch nicht so aussagekräftigen abgeleiteten Ressourcen zu vertrauenswürdigeren "indicated" Ressourcen. http://www.financial.de/newsroom/rohstoffe/88283.html Mail & Guardian in Südafrika bringt eine AP-Meldung von ungewöhnlich heftigen Regenfällen in Equateur, die viele Flutopfer verursacht haben. Auch im IRIN-Bereich dieser Website wird davon berichtet. Besonders schlimm hat’s Bumba am Kongofluss getroffen, etwa 520 km nordöstlich von Mbandaka, wo praktisch ein Viertel der Bevölkerung von 16.000 Einwohnern obdachlos geworden sind, weil ihnen die Hütten wegschwammen. http://www.mg.co.za/articlepage.aspx?area=/breaking_news/breaking_news__africa/&articleid=293044 Hier muß noch ein Kommentar nachgetragen werden, der schon vorige Woche Donnerstag in der Frankfurter Rundschau zu lesen war und der wegen seiner bemerkenswerten Kürze hier in voller Länge zitiert ist: Lehrreich Isolationisten und Machiavellisten dürften aufhorchen. Wer sich angesichts der US-Intervention im Irak dazu verleiten lässt, jeden ausländischen Eingriff in einer Krisenregion grundsätzlich abzulehnen, wird in der Demokratischen Republik Kongo gegenwärtig eines Besseren belehrt. Dort wäre das "Wunder von Kinshasa", besiegelt mit der Inauguration Joseph Kabilas zum ersten gewählten Präsidenten des Landes seit 46 Jahren, ohne ausländische Eingriffe nie möglich geworden. Die Vereinten Nationen finanzierten dort die mit fast 18 000 Soldaten größte Blauhelm-Mission der Gegenwart, die täglich eine Million Dollar verschlingt. Schließlich unterstützten die Industrienationen den kongolesischen Urnengang mit mehr als einer halben Milliarde Dollar. Und zu guter Letzt sandte die Europäische Union auch noch eine knapp zweieinhalbtausendköpfige Schutztruppe ins Herz Afrikas, was vor allem in Deutschland auf erhebliches Missfallen stieß. Im entscheidenden Moment, beim Showdown zwischen Jean-Pierre Bemba und Joseph Kabila, war Eufor aber zur Stelle. Keine Frage, dass der höchst labile Übergangsprozess ohne die ausländischen Interventionen niemals zustande gekommen oder schließlich erfolgreich gewesen wäre. Knapp tausend Kilometer nördlich warten Millionen von Menschen in Darfur und Tschad derzeit auf eine solche Chance. Man sollte sie ihnen nicht vorenthalten. Johannes Dieterich http://www.fr-aktuell.de/in_und_ausland/politik/meinung/kommentare_aus_der_zeitung/? em_cnt=1026799& In Kinshasa berichtet Le Potentiel heute über die politischen Diskussionen zur Besetzung der Gouverneursposten in den Provinzen. In einem anderen Bericht wird Kabila aufgefordert, jetzt mit konkreten Taten gegen die Korruption vorzugehen. Aus Nairobi wird von der Vorbereitungstagung zur geplanten Konferenz um das Gebiet der Großen Seen berichtet. http://www.lepotentiel.com/ Montag, 11. Dezember 2006 letzte Aktualisierung: 09.20 Uhr Wie die Angolanische Presseagentur mitteilt, findet diese Woche in Nairobi auf Initiative der Afrikanischen Union eine Vorbereitungskonferenz für ein Gipfeltreffen der Länder an den Großen Seen statt. http://www.angolapress-angop.ao/noticia-e.asp?ID=493795 Zu diesem Thema findet sich auf unserer englischsprachigen Nachrichtenseite ein Bericht von IRIN. Reuters bringt heute früh eine lange Analyse zum Tod von acht UNO-Blauhelmen aus Guatemala im kongolesischen Regenwald vor einigen Monaten, die angeblich von der ugandischen Lord Resistance Army umgebracht worden waren, jedoch möglicherweise auch durch die Schüsse der eigenen Kameraden, wie einige Zeitungen vermuteten. Eine UNO-Untersuchungskommission konnte bisher zu keinem klaren Ergebnis kommen, sodaß die Zweifel an den bisher veröffentlichten Todesursachen bleiben. http://today.reuters.com/news/articlenews.aspx?type=inDepthNews&storyid=2006-12-11T060851Z_01_SIB121971_RTRUKOC_0_US-CONGO-PEACEKEEPERS.xml In Kinshasa können heute die Leser von Le Potentiel sich darüber Gedanken machen, ob der aufmüpfige General Nkunda, der in der Nähe von Goma sein Unwesen treibt, die Organisation des bisherigen Vizepräsidenten Ruberwa (RCD-Goma) destabilisiert. Ansonsten wird wieder ausführlich über den Prozeß vor dem Internationalen Strafgerichtshof gegen Thomas Lubanga berichtet und über den aktuellen Stand der Beziehungen zwischen der EU und der Dem.Rep.Kongo, nach dem Besuch von EU-„Außenminister“ Solana bei der Investitur von Kabila. http://www.lepotentiel.com/afficher_article.php?id_article=38448&id_edition=3900 Sonntag, 10. Dezember 2006 letzte Aktualisierung: 22.50 Uhr Die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung hatte heute sowas wie einen Kongotag. Hauptschlagzeile auf der Titelseite war Ebola: Gorillas in Gefahr und im folgenden Bericht wurde nochmal an die Nachrichten erinnert, die in der letzten Wochen in sämtlichen Medien dominierten, daß nämlich schon um die 5.000 Gorillas an der Seuche gestorben seien. In einem Hintergrundbericht untersuchen Thomas Scheen und Cord Riechelmann die Befunde und kommen zu höchst beunruhigenden Ergebnissen. Doch die eigentlich beunruhigenden Nachrichten stehen so ganz nebenbei in dem Artikel: Die Wälder des Kongo gehören zu den Urwäldern der Welt, in denen Bäume mit einer bisher nicht gekannten Geschwindigkeit abgeholzt werden, damit man aus ihnen, beispielsweise, mehrlagiges belgisches, deutsches oder amerikanisches Toilettenpapier herstellen kann. Und: Die Landwirtschaft, speziell in dem Gebiet der Cavette, einem für Ebola besonders empfänglichen Regenwaldgebiet, arbeitet sich immer weiter in den Wald vor…. http://www.faz.net/s/Rub80665A3C1FA14FB9967DBF46652868E9/Doc~E1EEB8BF372124D7292A6541BF649CA39~ATpl~Ecommon~Scontent.html Unter der Überschrift „Der Geheimnisumwitterte“ wird dann noch auf der Meinungsseite ein ausführliches Porträt von Joseph Kabila versucht, ebenfalls von Thomas Scheen, bei dem der Schluß besonders interessant ist, weil dort gesagt ist, daß die vor einigen Monaten frischvermählte Ehefrau und bis dahin Lebensgefährtin Olive Lembe Disita, Mutter der inzwischen schon sechsjährigen Tochter Sifa, „im Wahlkampf jene Energie an den Tag (legte), die man ihrem stets träge wirkenden Mann gewünscht hätte.“ Ansonsten habe Belgien nach der Ermordung des Vaters dem Junior alle Türen geöffnet und ihm sei zugute gekommen, daß die Amerikaner im Kongo endlich Frieden wollten. Der Artikel ist im Internet nicht frei zugänglich, kann aber über diesen Link gekauft werden http://www.faz.net/IN/INtemplates/faznet/default.asp?tpl=com- mon/zwischenseite.asp&dx2={3DAB9480-DDA9-ABCC-DC34F64029AABAAD}&rub={BCE9B374-BB35-4EEE-8810-2BC1094B81C9} Seit Dienstag ist der Artikel unter dieser Webadresse zugänglich: http://www.faz.net/s/RubFC06D389EE76479E9E76425072B196C3/Doc~E59070C0FFC2A40399C2D74FBB8B641B8~ATpl~Ecommon~Scontent.html Die britische kirchliche Agentur Ekklesia berichtet über die Mennoniten im Kongo – insgesamt wird ihre Zahl auf 200.000 Gläubige geschätzt – von denen 40 Kandidaten für’s Parlament aufgestellt waren (von 9.000) und sogar drei tatsächlich gewählt wurden. http://www.ekklesia.co.uk/content/news_syndication/article_061210congo.shtml Samstag, 9. Dezember 2006 letzte Aktualisierung: 10.15 Uhr Nichts zeigt deutlicher, wie sich die Lage im Kongo beruhigt hat, als ein Blick in Le Potentiel heute morgen: Die dominierenden Schlagzeilen focussieren die Entwicklung des Landes. Und ganz obenan: Entwicklung – kein Blankoscheck. In dem Artikel ist zu lesen: Die an die Demokratische Republik Kongo gerichtete Mitteilung ist unzweideutig. Es wird also keine Blankoschecks mehr geben, wenn die künftige Regierung unfähig ist, die Bevölkerung rasch in Arbeit zu bringen. Und das politische Leben nicht moralisiert wird. Dies ist die Angelegenheit einer wirklich verantwortlichen Regierung. In einem anderen Artikel wird berichtet, wie die neue Regierung eine Diplomatie der Entwicklung beginnt. Und Jean-Marie Guéhenno, französischer UNO-Untergeneralsekretär für die Blauhelme verkündet in einem langen Interview, jetzt sei das Gebot der Stunde, die Institutionen des Landes zu stärken und zu erneuern. Übrigens findet sich in der Kulturbeilage u.a. eine ausführliche Untersuchung der Situation der kongolesischen Musik unter dem Titel La musique congolaise entre le miroir cassé et le miroir recollé (ungefähr: Die kongolische Musik zwischen dem gebrochenen Spiegel und dem wieder geleimten Spiegel) http://www.lepotentiel.com/ In der französischsprachigen Presse war schon am Mittwoch in La Croix der afp-Bericht zur Inauguration von Joseph Kabila zu lesen. Der Artikel schließt mit diesen Worten: Le candidat Kabila a fait de la santé, de l'éducation, de l'accès à l'eau et l'électricité et de la construction des routes ses cinq chantiers prioritaires. Il devra aussi mettre en place un système de gestion des ressources minières plus transparent, s'attaquer en profondeur à la corruption et s'atteler sans tarder à la pacification du pays. Ungefähr dies: Der Kandidat Kabila machte die Gesundheit, die Ausbildung, Zugang zu Wasser und Elektrizität und den Bau von Straßen zu seinen fünf wichtigsten „Baustellen“. Er muß auch Tranzparenz im Bergbauwesen und in der Verwaltung schaffen und das große Problem der Bestechung anpacken und darf schließlich die Friedensstiftung im Land nicht vernachlässigen. http://www.lacroix.com/afp.static/pages/061206130848.i9m7cwaa.htm Das Schweizer Gratisblatt 20 Minuten, welches auch in französisch erscheint, widmet ebenfalls einen kurzen Artikel der Amtseinführung von Kabila und schreibt darin u.a. „Ich kündige heute das Ende der Spannung an, damit das Volk sich friedlich und ruhig der Arbeit widmen kann. Dies hat der Chef des Staates einige Minuten nachdem er den Amtseid abgeleistet hat erklärt. Und: Es gibt eine untrennbare Verbindung zwischen der Frieden und Entwicklung. http://www.20minutes.fr/articles/2006/12/06/20061206-actualite-internationale-Kabila-sonne-la-fin-de-la-recreation-en-Republique-democratique-du-Congo.php Bei Le Monde kann die Amtseinführung von Kabila in einem Video auf der Website betrachtet werden http://www.lemonde.fr/web/video/0,47-0@2-3212,54-843229,0.html Im übrigen bringt Le Monde die bereits genannten Informationen zu diesem Thema in einer Zusammenfassung der Agenturmeldungen: http://www.lemonde.fr/web/article/0,1-0@2-3212,36842761,0.html?xtor=RSS-3210 Die belgische Zeitung La Dernière Heure bringt einen eigenen Bericht zur Amtseinführung und zitiert die schon genannte Passage der ungeplanten Rede Kabila mit etwas anderen Akzenten so: Joseph Kabila hat sich verpflichtet, den „Krisenzyklus“ zu brechen, in dem sein Land gefangen ist und zwar mit Arbeit, durch die Wiederherstellung der Sicherheit,gute Regierungsführung und einen eifrigen Kampf gegen die „Plage“ der Bestechung. [...].“ Ich bleibe überzeugt, daß in der Demokratie ein Platz für jeden ist“, hat er unterstrichen. Er hat „für die nächsten Tage“ die Ernennung eines Premierministers angekündigt. Der Posten müßte, gemäß Wahlabkommen, Antoine Gizenga (80 Jahre) zufallen, ein ehemaliger stellvertretender Premierminister von Patrice Lumumba. http://www.dhnet.be/dhinfos/article.phtml?id=161766 In der Schweizer Zeitung Le Temps findet sich eine Analyse von Colette Braeckman über die Amtseinführung Kabilas, die mit diesen Worten beginnt Es ist eine Wende. Der Kongo, der lange Zeit der große Patient aus Afrika war, hat sich aufgerichtet und jetzt einen Chef. Letzterer ist nach dem allgemeinen Wahlrecht von 58% der Wähler gewählt und im Laufe einer feierlichen Sitzung des höchsten Gerichtshofes in sein Amt eingeführt worden, das auch von alle religiösen Gemeinschaften abgesegnet wurde… und der Artikel endet: Merkwürdige Stadt. Vor fünfzehn Tagen, zum Zeitpunkt der Verkündung der Wahlergebnisse, schien sie am Rand der Explosion, die bereit war, sich für Jean-Pierre Bemba zu schlagen. Heute hat der unglückliche Herausforderer nicht an der Zeremonie teilgenommen, wo er jedoch seine Stelle gehabt hätte, aber seine Gefolgschaft hat sich beruhigt: „Hier in der Politik ist es wie beim Fußball, erklärt uns Gaëtan. Während des Spiels ist man erregt, aber nach dem Ende fällt die Aufregung zurück, und die Anhänger der beiden Lager werden ein Glas zusammen trinken.“ Das ist genau das, was die Kinois sich anschickten, gestern Abend zu machen, nicht zuletzt, weil der Bierpreis von 500 auf 300 kongolische Francs gesunken ist. Der neue Präsident hat den Preisunterschied übernommen.. http://www.letemps.ch/template/international.asp?page=4&article=195634 Freitag, 8. Dezember 2006 letzte Aktualisierung 23.35 Uhr Die erste Nachricht darüber, daß der Wahlprozeß im Kongo noch nicht abgeschlossen ist, sondern eine neue Runde schon im Januar ansteht und zwar für den Senat, also die zweite Kammer, findet sich beim südafrikanischen Independent-Online – und zwar in der Meldung, Bemba habe bekanntgegeben in der Hauptstadt Kinshasa für diesen Senat zu kandidieren und nicht etwa in seiner Heimatprovinz Equateur. Alle seien überzeugt davon, daß er hier eine überragenden Sieg haben werde. http://www.iol.co.za/index.php? from=rss_Africa&set_id=1&click_id=&art_id=qw1165597020331R131 In der angelsächsischen Welt kommt am heutigen Freitag der Thriller „Blood Diamonds“ in die Lichtspielhäuser und wird landauf landab in den Gazetten besprochen, so im Portsmouth Herald in Südengland, dessen Rezension folgendermaßen beginnt: The jewelry industry's worst night- mare opens Friday at a theater near you. Und folgendermaßen endet: Tom Zoellner, author of "The Heartless Stone," a book about the diamond trade said: "A diamond is nothing without its image. And the specter of child soldiers and limbs being hacked off serves to tear apart that image."…. That's why Zoellner would never buy a diamond ring. "They've caused too much hurt and too much misery to people around the world." http://www.seacoastonline.com/news/12082006/business-b-1208_diamonds.html In einer ausführlichen Filmbesprechung von Heidi Vogt von Associated Press, veröffentlicht im Filmdienst austin360.com ist dies zu lesen: In Congo, which produces about 8 percent of the world's diamonds, the industry has long operated with few government controls. Even as an elected government takes power, sporadic fighting has continued in the country — often with government forces that are nominally part of the same army battling on behalf of warlords to whom they remain loyal. Rights groups have accused soldiers of intimidating diamond miners, who have sometimes asked rebels for protection. The government has said it does not have confirmed accounts of such activity and has mounted investigations into various allegations of army misconduct. http://www.austin360.com/movies/content/shared-gen/ap/Movies/Film_Diamond_Ethics.html International Herald Tribune bringt heute einen eigenen Bericht über die Meldung, Ebola habe unter der Gorillapopulation im Kongo Tausende von Opfern gefordert und benennt auch die Region, wo die Untersuchungen stattfanden - zitiert wird ein Forscher aus Leipzig - welche sich im „kleinen Kongo“ findet, nämlich die Region Lossi Sanctuary im Nordwesten der Republik Kongo, in der Nähe von Gabun, was die meisten deutschen Zeitungen gar nicht vom „großen Kongo“ unterscheiden können. http://www.iht.com/articles/2006/12/08/news/ebola.php Das Mineweb, ein Fach-Informationsdienst für Bergbau-Aktienbesitzer frohlockt in einem außerordentlich umfangreichen Hintergrundbericht über die geradezu paradiesischen Zustände, die jetzt die Minenaktionäre im Hinblick auf den Kongo erwarten – wenn denn erstmal die Infrastruktur des Landes wieder einigermaßen in Ordnung gebracht ist. Überschrift: Bring on the world’s biggest mining rush http://www.mineweb.net/african_renaissance/517570.htm Die BBC brachte schon letzten Dienstag einen Bericht über ein Massengrab, welches in Ituri gefunden wurde und als Täter wurde die kongolesische Armee von Augenzeugen beschuldigt: The obvious question asked is why this happened. The answer investigators received? "Because they can." It is an impunity that makes even the professionals who were the first at the scene shudder. "They put grass on the mass grave just to hide it and when we started uncovering after 10cm we started seeing bodies and it smelt so bad," said Louis Marie Bouaka, a UN investigator. http://news.bbc.co.uk/2/hi/africa/6207358.stm Da sind vorige Woche zahlreiche Menschen vor weiteren Kämpfen aus dem Kongo nach Uganda geflohen, wo sie sich sicher wähnten und plötzlich wurden mitten in einer Menschenmenge von etwa 12.000 sieben von ihnen von Streusplittern einer Bombe der kongolesischen Armee tödlich erfasst, die eigentlich bei den Soldaten des unseligen General Nkunda landen sollte. Sieben weitere Flüchtlinge wurden verletzt. Dies meldeten viele angelsächsische Zeitungen und Agenturen, darunter der südafrikanische Fernsehsehnder News 24. Während in Kinshasa Kabila vereidigt wurde, hat Nkunda einen weiteren Ort erobert, nämlich Runyoni. http://www.news24.com/News24/Africa/News/0,9294,2-11-1447_2041173,00.html Die südafrikanische Pretoria News brachte einen ausführlichen Reuters-Bericht mit allen Einzelheiten, die eine Agentur so liefern kann, zur Inauguration von Joseph Kabila zum Kongo-Präsidenten. http://www.pretorianews.co.za/index.php?fArticleId=3581352 Die südafrikanische Zeitung The Star bringt zu dem Thema die englische Version eines afp-Berichtes unter dem Titel: 'The hope of an Africa in rebirth' http://www.thestar.co.za/index.php? fArticleId=3580072 In der Washington Post war am Donnerstag ein ausführlicher Korrespondentenbericht aus Kinshasa zu lesen, unter dem Titel: In Congo's Capital, Informal Economy Is Often the Best Opportunity, in dem ganz lebendig berichtet wird, wie sich die Kinois „durchschlagen“, etwa so: In Kinshasa, if you have a chair, some scissors and the sprawl of a mango tree, you have a barbershop. Und dann stehen da Sätze wie dieser: "Sometimes, there are people among us here who haven't eaten," said Kasiala, who started his business with a $25 loan from a relative. "So when we come together, we try to help the one who didn't have food that day and things like that." Oder: "All of us here would like to change nationality," said Kasiala, who imagines crossing into Angola someday or making his way to Paris, if he can save enough money. "Mainly, that's my everyday thinking, because I can't make it here." http://www.washingtonpost.com/wpdyn/content/article/2006/12/07/AR2006120700006_pf.html letzte Aktualisierung: 8.12.06, 19.20 Uhr Wegen einer Reise konnte das Presse-Tagebuch ein paar Tage lang nicht aktualisiert werden, aber diesmal ist glücklicherweise keine Katastrophe im Kongo ausgebrochen. Oder vielleicht doch? Schweizer Medien berichten heute, daß in den Jahren 2002 bis 2004 vermutlich 5.000 Gorillas im Kongo der Ebola-Seuche zum Opfer gefallen sein könnten. Die Verbreitung dieser Krankheit auf den Menschen sei durch den Verzehr von Affenfleisch geschehen, welches im Kongo als Delikatesse gilt oder galt. http://www.news.ch/Ebola+Epidemie+toetete+5000+Gorillas/260511/detail.htm Auch die Süddeutsche Zeitung hat heute diese Nachricht bereits gebracht: Nestbeobachtungen in den Jahren nach dem Ausbruch der Seuche ergaben, dass in einem 2700 Quadratkilometer großen Gebiet fast keine Gorillas mehr leben. [Magdalena] Bermejo [von der Universität Barcelona] hat daraus hochgerechnet, dass der Ebola-Erreger etwa 5500 Gorillas getötet hat. http://www.sueddeutsche.de/wissen/special/552/70482/index.html/wissen/artikel/89/93995/a rticle.html Reuters gibt die Gründung einer „Initiative für Rohstoff-Transparenz“ bekannt, deren Hauptquartier in Norwegen eingerichtet werden soll, der auch die Demokratische Republik Kongo angehört, neben vielen anderen afrikanischen Ländern. Angeregt wurde das Projekt von Transparency International. http://de.today.reuters.com/news/newsArticle.aspx?type=topNews&storyID=2006-12-08T061230Z_01_HUB822344_RTRDEOC_0_NORWEGEN-ROHSTOFFEKORRUPTION.xml&archived=False Die Schauspielerin Katja Riemann war für UNICEF im Kongo unterwegs und gab heute im Morgenweb, das im Rhein-Neckar-Raum gemacht wird, ein Interview. Darin sagte sie u.a.: Ich habe mit Kindersoldaten gesprochen, mit Jungen, die sagten, sie wüssten nicht, wie viele Leute sie umgebracht hätten. Ich habe Kinder besucht, die im Gefängnis dahinvegetierten, und Mädchen getroffen, die auf entsetzliche Art vergewaltigt wurden….Im Fall der inhaftierten Kinder im Gefängnis von Bukavu hat man herausgefunden, dass viele Kinder dort nur hinter Gitter sitzen, weil sie Straßenkinder sind - und 70 wurden daraufhin freigelassen. In einem so genannten Open-House erhalten sie nun etwas zu essen, sie werden unterrichtet, und ihnen werden praktische Dinge beigebracht - wie Nähen oder Tischlern. Ziel ist es zudem, sie wieder in ihre Familien zu integrieren. http://www.morgenweb.de/nachrichten/dritte_seite/20061208_2120734008_34106.html Die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtete am gestrigen Donnerstag über die Vereidigung Kabilas zum Staatspräsidenten in Anwesenheit von Mbeki (Südafrika) und dos Santos (Angola). http://www.faz.net/s/Rub28FC768942F34C5B8297CC6E16FFC8B4/Doc~E95AECBFF4A4 640E5990A8315B035AEBC~ATpl~Ecommon~SContent.html Schon am Dienstag, 5.12. hatte die FAZ einen Kommentar von Thomas Scheen unter dem Titel „Kabilas Bringschuld“ veröffentlicht, der mit diesen Worten beginnt: Eufor packt in Kongo die Koffer, und das ist richtig, denn es gibt für die europäischen Soldaten nichts mehr zu tun in dem Land. Das Mandat ist beendet. Ein Aufflammen von neuen Kämpfen zwischen Kabilas Präsidentengarde und den Milizionären von Jean-Pierre Bemba ist unwahrscheinlich: Die Vereinten Nationen sind dabei, Bembas Kämpfern für eine Prämie von je 200 Dollar die Integration in die neue Armee schmackhaft zu machen. Dann hat schließlich die FAZ auch folgendes eingesehen: Der Verlierer hat schließlich seine Niederlage eingestanden und konstruktive Opposition versprochen. Angesichts der von Gewalt geprägten Geschichte Kongos ist dies ein Sieg über die alten Dämonen. Zu verdanken ist dies aber weder Eufor noch Monuc, sondern der kongolesischen Bevölkerung, die die Aufrufe zum Haß und zur Gewalt mit Verachtung strafte, und der Unabhängigen Wahlkommission unter dem unerschütterlichen Apollinaire Malu Malu, die Großartiges geleistet hat. Schenn schließt den Artikel mit der Bemerkung, Bemba habe angeblich vor allem Stimmen aus dem lager der UDPS gewonnen, die politischen Selbstmord begangen habe. Deshalb könne der Kongo mit einem Bemba als Oppositionsführer nur gewinnen. http://www.faz.net/s/RubFC06D389EE76479E9E76425072B196C3/Doc~EB359745290344C 749435DB9E1D1E2883~ATpl~Ecommon~Scontent.html Auch für den Kölner Stadt Anzeiger ist die Amtseinführung Kabilas Anlaß für einen eigenen Korrespondenten-Artikel am Donnerstag, 7.12. von Frank Räther. Darin heißt es u.a.: Intern aber duldet er keine Kritik. Unliebsame Journalisten und Bürgerrechtler wurden eingesperrt und misshandelt. Positiv wird vermerkt, dass er jeden Personenkult ablehnt. „Ich weiß, wie ich aussehe, und brauche daher keine Poster überall im Land“, erklärte er….Und nun wird von Joseph Kabila erwartet, ohne Korruption ausländische Unternehmen ins Land zu holen, die Milliarden in den Bergbau und andere Wirtschaftsbereiche investieren. Es gibt in dem Land von der Größe Westeuropas kaum Asphaltstraßen und keine funktionierende Strom- und Wasserversorgung. Schul- und Gesundheitswesen sind zusammengebrochen. http://www.ksta.de/html/artikel/1162473145221.shtml Im Hamburger Abendblatt war unter der Überschrift „Kongos neuer Präsident tritt sein Amt an“ ein Reuters-Artikel zu lesen, der zur Vereidigung u.a. dies berichtete: Tausende Anhänger feierten singend und tanzend die Amtseinführung Kabilas. Schwer bewaffnete Soldaten der Präsidentengarde waren vor dem Präsidentenpalast aufgezogen und patrouillierten in den Straßen. An der Veranstaltung nahmen mehrere afrikanische Präsidenten und ranghohe Delegationen aus Belgien, Frankreich, Großbritannien und den USA teil. … Hauptaufgabe Kabilas wird sein, eines der potenziell reichsten Länder Afrikas neu aufzubauen und zu einen. Das vom Bürgerkrieg zerrüttete Land verfügt über große Vorkommen an Kupfer, Gold, Kobalt, Diamanten, Uran sowie Holz. http://www.abendblatt.de/daten/2006/12/07/649064.html Das genaue Gegenteil schreibt der Berliner Tagesspiegel in einem Bericht mit der Überschrift „Kaltstart“ von Judith Reker aus Kinshasa am 7.12.: Keine Freudentänze, menschenleere Straßen, die nur von einem starken Armeeaufgebot belebt werden. So sieht die Hauptstadt der Demokratischen Republik Kongo am Tag der Amtseinführung des frisch gewählten Präsidenten Joseph Kabila aus…..Auch unter den rund 10 000 Gästen auf dem weitläufigen Grün zwischen dem Palais de la Nation und dem Fluss Kongo fielen vor allem diejenigen auf, die nicht da wa- ren…..(Neben den oben schon genannten Gästen) begnügten sich die übrigen Länder mit Ministern oder Vizeministern. Deutschland wurde vom Staatsminister im Auswärtigen Amt, Gernot Erler (SPD), vertreten. Beobachter werten dies als eindeutiges Zeichen dafür, dass der 35-jährige Kabila diesmal von der internationalen Gemeinschaft keine Vorschusslorbeeren zu erwarten hat. http://www.tagesspiegel.de/politik/archiv/07.12.2006/2948758.asp Montag, 4. Dezember 2006 letzte Aktualisierung: 08.45 Uhr Man hat heute den Eindruck im deutschen Blätterwald, die einzige relevante Meldung aus dem Kongo bestünde darin, daß 100 Bundeswehrsoldaten schon zurückgekehrt sind. Dabei ist das ja nun wirklich seit Wochen hinausposaunt worden, daß die Jungs jetzt zurückkommen. Was also, bitteschön, ist hier die Nachricht? Wenn man den Deutschen wenigstens mitteilte, daß im Kongo inzwischen Normalität einkehrt – aber für katastrophenfixierte deutsche Redaktionen ist die Normalität natürlich keine Nachricht. Während also die Deutschen auf die Rückkehr ihrer Jungs fixiert werden, berichtete an diesem Wochenende die internationale Presse eifrig in einem bunten Strauß ganz unterschiedlicher Nachrichten über Vorgänge im Kongo. So ist in der Washington Times (nicht –Post) zum WeltAids-Tag ein Artikel aus Goma über ein Krankenhaus erschienen, welches vergewaltigte Frauen gynäkologisch behandelt. http://www.washingtontimes.com/world/20061203-1049363472r.htm Auch Mail & Guardian in Südafrika bringt einen solchen Artikel mit Beispielen aus drei verschiedenen Ländern, eins davon ist Kongo. Die Frau, welche der Artikel porträtiert ist inzwischen nach England geflüchtet. http://www.mg.co.za/articlePage.aspx? articleid=292106&area=/breaking_news/breaking_news__africa/ Die BBC brachte ein „letztes“ Interview mit dem scheidenden UNO-Generalssekretär Kofi Annan, in dem ein breites Sprektrum weltweiter Probleme zur Sprache kommt und in diesem Zusammenhang auch der MONUC-Einsatz im Kongo. Annan wird gefragt, was denn gegen die rund 300 Blauhelme unternommen worden sei, die sich zu allem Überfluß auch noch der Vergewaltigung kongolesischer Frauen schuldig gemacht haben. http://news.bbc.co.uk/1/hi/world/6205056.stm Die SABC (South African Broadcasting Corporation) berichtet, die Weltbank habe verkündet, sie werde ihre Unterstützung für den Kongo steigern, um die wirtschaftlichen Reformen zu fördern, jedoch müsse zuvor eine gute Regierungsführung und die Armutsbekämpfung absolute Priorität bekommen. In dem Artikel wird festgestellt, im Kongo bestehe inzwischen ein beträchtliches Armutsgefälle zwischen manchen Städten und dem Land: On the other hand, there is reconstruction taking place in some cities. New supermarkets, golf courses, restaurants and upmarket residential areas are all signs of a growing economy. http://www.sabcnews.com/africa/central_africa/0,2172,139518,00.html The Boston Globe brachte gestern einen längeren Hintergrundbericht über die Situation der Pygmäen im Kongo – sowas findet man nicht in deutschen Zeitungen. Die meisten Deutschen werden gar nicht wissen, was mit Pygmäen gemeint ist. Der Artikel beginnt mit diesen Worten: When he dreams, the Pygmy chief Byeragi Ngenderezi dreams of having basic things: a good plastic tarp, some decent fishing nets, perhaps a few garden hoes. When he dreams big, he envisions a life altogether different from the one his ancestors have lived for thousands of years in the equatorial forests of Congo…. http://www.boston.com/news/world/africa/articles/2006/12/03/for_congos_pygmies_fragile_ aspirations/ Sun Sentinel ist wohl ein Blatt oder eine Agentur in Florida. Jedenfalls bringen sie eine Reportage aus der Los Angeles Times über einen gewissen Papy Mosengo in Kinshasa, der sich durch den Handel mit Designer-Mode mehr schlecht als recht durchschlägt. So richtig eine Geschichte aus dem Alltag eines Kinoi. Das ist doch mal was andres als die in deutschen Blättern jetzt massenhaft auftretenden Reportagen über die Heimkehr der Jungs an Mamas Fleischtöpfe. http://www.sun-sentinel.com/news/nationworld/sfl-acongodress03dec03,0,4944356.story? coll=sfla-news-nationworld Von der Altmeisterin der Kongoberichterstattung, BETH DUFF-BROWN, Chefin der kanadischen Filiale der Agentur Associated Press, die selbst jahrelang im Kongo lebte, ist eine ganz ausführliche Reportage unter der Überschrift „Die Rückkehr einer Frau in ein vergewaltigtes Land“ zu lesen und zwar in einer Zeitung namens Daily News http://www.summitdaily.com/article/20061202/NEWS/112020078 *** In der französischsprachigen Welt erscheint auf einer Website mit dem sinnlichen Namen Marianne (Nachbarin vom deutschen Michel) ein Kommentar zum Ausgang der Wahlen im Kongo und dem Herrn Kabila wird dort eine Herkulesaufgabe prophezeit. http://www.marianne-en-ligne.fr/exclusif/virtual/monde/e-docs/00/00/8B/8B/document_web.phtml Im übrigen wird in Frankreich und Belgien ganz offenbar derzeit genauso langweilig über den Kongo berichtet wie in Deutschland, nur mit den nötigsten Agenturmeldungen. In Belgien noch etwas aufgelockert durch langatmige Untersuchungsberichte über einen Immobilienskandal, den belgische Firmen wohl in Kinshasa oder wo auch immer verursacht haben. („ImmoCongo“) Abschließend noch ein eigentlich unbedeutendes, aber typisches Beispiel aus dem Kölner Stadt Anzeiger. Auf einem Photo ist schlicht das EUFOR-Zeichen auf der Schulter eines Bundeswehrsoldaten zu sehen, mit einer schönen eingestickten Kongo-Umrisskarte. Und dann steht da, das Photo sei in Libreville im Kongo aufgenommen worden. Aha. Der KSA benötigt offenbar Nachhilfeunterricht in Geographie! Vielleicht muß man sich beim Verlag Dumont nochmal für Lambarene interessieren? Aber nichts sagt mehr über den miserablen Zustand deutscher Afrika- und Auslandsberichterstattung wie solch eine klitzekleine Bildunterschrift. http://www.ksta.de/html/bildpopup/1162/471875226.shtml Sonntag, 3. Dezember 2006 letzte Aktualisierung: 3.12.06, 00.37 Uhr Schon letzten Donnerstag hatte Dominic Johnson in der taz eine hier noch nicht registrierte Untersuchung veröffentlicht, in welcher er sich fragt, wie der Kongo wohl demnächst die diversen wirtschaftlichen Probleme bewältigen will. Gleich zu Beginn ist dies zu lesen: Im Kongo, früher Zaire, sind in den vergangenen Jahrzehnten Milliardensummen aus dem Ausland versickert nicht spurlos, sondern sehr sichtbar, im ordinären Reichtum einer verschwindend kleinen Elite. Die Zeiten, wo Diktatoren sich Hochzeitstorten und Champagner per Concorde einfliegen ließen, sind heute vorbei; die Praxis, staatliche Kassen zu plündern, ist es nicht. Von 2,2 Milliar- den Dollar, die allein die Weltbank seit 2001 in Wiederaufbauprojekte im Kongo gesteckt hat, sind schätzungsweise ca. 500 Millionen veruntreut worden. Im Frühjahr 2006 stellte der Internationale Währungsfonds seine Zuwendungen für den Kongo ein, als bekannt wurde, dass die Regierung 70 Millionen Dollar aus der Zentralbank für "ostentative Ausgaben" abgezweigt hatte. Der Artikel enthält noch weitere Zahlen, z.B. diese: Kongo hat derzeit 10,8 Milliarden Dollar Auslandsschulden und gab dieses Jahr 251,6 Millionen Dollar für den Schuldendienst aus… http://www.taz.de/pt/2006/11/30/a0158.1/text Nun ja, wir wissen schon, der kongolesische Regenwald ist das Schatzhaus der Erde. Eine amerikanische wissenschaftliche Zeitschrift läßt wenigstens ein bißchen durchs Schlüsselloch gucken für jene, die nicht gerade ein paar Dollar für den gesamten Artikel ausgeben wollen. Da liest man dann: The Democratic Republic of the Congo is one of the most volatile and hostile countries on the planet, yet its dark interior is home to a group of pacifists who look like refugees from the Summer of Love. Pygmy chimps or bonobos are both literally and metaphorically our kissing cousins. If you know them at all, it is probably as the most highly sexed of all the apes, but they are also considered by many to be our closest living relative - closer even than the common chimp. Bonobos seem to live by the principle "make love, not war". They are very docile towards one another, never aggressive or murderous, and possess many of the psychological traits we value most, including altruism, compassion, empathy, kindness, patience and sensitivity. How did they get to be so nice? http://www.newscientisttech.com/article.ns?id=mg19225801.900&feedId=life_rss20 Jetzt haben wir monatelang mit den Jungs vom Jung in den deutschen Medien die Sorgen und Nöte geteilt und zuletzt – heute über den Wehrbeauftragten – auch noch gehört, was sonst noch nicht funktionierte, da ist dann vielleicht doch auch mal wichtig zu lesen, was denn die indischen Blauhelme im Kongo so alles erleben, die ausgerechnet im Nordkivu stationiert sind, wo der unehrenwerte General Nkunda sein Privatreich etabliert hat. Wer mal wissen will, was die tapferen Jungs aus dem Lande des Mahatma Gandhi im Kongo erlebt haben, der sollte die folgende Website einer indischen Fernsehstation besuchen http://www.ndtv.com/morenews/showmorestory.asp? category=National&slug=Indian+troops+fight+for+democracy+in+Congo&id=97303 Die britische Financial Times bringt einen ausführlichen Reuters-Artikel zu der Reise von Kabila in sein Homeland im Osten des Kongos, nach Goma.Darin ist u.a. zu lesen: One security source said the president was believed to have already spoken to Nkunda on the phone. "These are confidence-building measures," he said…Nkunda says he is defending the rights of the Congolese who, like himself, are of Rwandan origin but are unpopular in the east after Kigali openly sent its army to support rebels in Congo during the war. Security sources say discussions about a possible amnesty for him are under way. http://www.ft.com/cms/s/333e9212-813b-11db-864e-0000779e2340.html Wieso den Deutschen all dies von ihren Medien vorenthalten wird ist ein Geheimnis, welches bis jetzt noch nicht gelüftet wurde. Liebe Leserinnen und Leser des Presse-Tagebuchs von Dialog International. Bevor wir jetzt gleich abheben, schnallen Sie sich bitte an. Für die BBC in London waren die Ereignisse der letzten Woche in Kinshasa nichts weniger als ein Wunder. Wer also noch nicht an Wunder glaubt, möge bitte bei der BBC reinschauen oder hören:. "It would be a miracle," I reported several times for the BBC on visits to DR Congo during the first and second rounds of voting, "if these polls are pulled off successfully". Well, that miracle appears to have taken place. Weiterlesen hier: http://news.bbc.co.uk/2/hi/africa/6159139.stm Und jeder möchte zu diesem Wunder geholfen haben. Hier ist zu lesen, was die Angolaner sagen: http://www.angolapress-angop.ao/noticia-e.asp?ID=491928 Ausgerechnet Kindersoldaten seien von den UNO-Blauhelmen mißbraucht worden, berichtete dieser Tage die französische Ausgabe des Schweizer Gratisblatts 20 Minuten. http://www.20minutes.fr/articles/2006/12/01/20061201-actualite-internationale-Des-casques-bleus-accuses-d-avoir-viole-des-enfants.php Samstag, 2. Dezember 2006 letzte Aktualisierung: 22.41 Uhr Der Berliner Tagesspiegel ist eine liebenswerte Zeitung, doch bisher hat sich dieses Blatt nicht besonders rühmen können, irgendeine Kompetenz hinsichtlich Afrika zu besitzen. Doch jetzt scheint sich dies schlagartig zu ändern. In der morgigen Sonntagsausgabe ist ein Kommentar von keinem Geringeren als von unserem amtierenden Bundespräsidenten zu lesen, unter dem Titel „Afrika ist nicht jenseits von uns“ und wenn ich nicht genau wüßte, daß er nicht da war, hätte ich fast vermutet, der Herr Bundespräsident wäre bei der heutigen Mitgliederversammlung von Dialog International mit dabei gewesen. Der Kommentar endet mit diesen Worten: Wir brauchen einen politischen Dialog mit Afrika auf gleicher Augenhöhe. Wir dürfen nicht über, sondern müssen mit Afrika reden. Zu einem solchen Dialog möchte ich mit meiner Initiative „Partnerschaft mit Afrika“ beitragen. Im Rahmen dieser Initiative in Zusammenarbeit mit der „Zeit“-Stiftung habe ich in der vergangenen Woche mit jungen Führungskräften aus Afrika und Deutschland in Wittenberg diskutiert. Die jungen Menschen haben gemeinsam konkrete Vorschläge zur Verbesserung der Lage in vier Bereichen erarbeitet: politische und gesellschaftliche Teilhabe, Bildung und Arbeit, Krieg und Gewalt im Alltag sowie Umweltschutz. Ihre Empfehlungen für Deutschland und Afrika werden wir im Januar in Ghana gemeinsam mit Staats- und Regierungschefs aus Afrika offen diskutieren. Eine gute Zukunft für unsere Jugend kann es nur geben, wenn es auch eine gute Zukunft für die Jugend Afrikas gibt. http://www.tagesspiegel.de/meinung/archiv/03.12.2006/2940026.asp Dem ist nun wirklich nichts mehr hinzuzufügen, außer, daß dies ganz genau die Ziele von Dialog International auch sind. Doch jetzt müssen wir wieder hinabsteigen in die Niederungen der alltäglichen Misslichkeiten, denn inzwischen hat auch der Wehrbeauftragte des Bundestages seines Amtes gewaltet und pünktlich zum Beginn des Abzugs der Jungs vom Jung aus Kinshasa läßt er folgendes verlauten. Wir zitieren aus einem Bericht des Mitteldeutschen Rundfunks: Der Wehrbeauftragte des Bundestages, Robbe, hat den Kongo-Einsatz der Bundeswehr als logistisches Fiasko bezeichnet. Wie der "Focus" schreibt, hat Robbe in einem Brief an das Verteidiungsministerium zahlreiche Pannen aufgelistet. So seien die von einer spanischen Firma aufgebauten Zelte undicht gewesen und hätten geschimmelt. Die Betten seien zu kurz gewesen und die Munition erst Wochen nach Einsatzbeginn angekommen. Robbe kritisierte, der Europäischen Union fehlten für solche Missionen verbindliche Standards. - Gestern war das Bundeswehr-Mandat für den Kongo ausgelaufen. Die ersten Soldaten werden kommende Nacht wieder in Deutschland eintreffen. http://www.mdr.de/nachrichten/meldungen/3828954.html Bei Focus selbst ist zu dieser auch dort vorläufig nur kurz gemeldeten Nachricht außerdem noch zu lesen, daß zu allem Überfluß bei starkem Regen „mehrfach Fäkalien in die Zelte“ geschwom- men seien. Und all dies hat in dem Magazin plötzlich eine schier endlose Leserbriefdiskussion entfacht, von der wir hier mal ein paar Kostproben hinstellen: - Soldaten ohne Munition.. diese Lachplattenregierung gehört verklagt, dass sie die Bundeswehrsoldaten einer solchen Gefahr ausgesetzt hat, ohne (ausreichende) Muniton..... - Na Super Ingo, nehme mal an, es duerfte allgemein bekannt sein dass im Kongo ein tropisches Klima herrscht, welches sich durch hohe Temperaturen und einer Luftfeuchtigkeit von rund 80% auszeichnet. Wer da nicht mit tropengerechter Kleidung und Ausrüstung anreist, dem verschimmeln die Klamotten innerhalb relativ kurzer Zeit. Fehlt nur noch, dass die Jungs nicht alle Impfschutzmassnahmen erhalten haben, insbesondere gegen Hepatitis B, Meningokokken-Meningitis, Typhus, Cholera und Gelbfieber. Da wird hoffentlich der eine oder andere Regierungsposten frei werden…. - Wenn sich dieser Bericht bewahrheiten sollte, sollten im Verteidigungsministerium Köpfe rollen bis hin zum Minister. http://www.focus.de/politik/ausland/kongo_nid_40335.html Die Frankfurter Allgemeine Zeitung schließlich kümmert sich heute in einem längeren Hintergrundartikel eigentlich um die Vorgänge in der Zentralafrikanischen Republik, doch so ganz nebenbei bekommt auch der bei den Wahlen im Kongo unterlegene Kandidat Bemba sein Fett weg, indem das Blatt meint, einen Beitrag zu seiner Vergangenheitsbewältigung leisten zu müssen oder - besser gesagt - zu dessen noch unbewältigter Vergangenheit: Bemba tauschte in Bangui die im kongolesischen Equateur geraubten Edelhölzer gegen Treibstoff für seine Rebellen. Und immer, wenn Patasse sich der unzufriedenen eigenen Armee erwehren mußte, waren Bembas Kämpfer zur Stelle. Seine Klage gegen Bemba wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor dem Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag hat ihren Ursprung im Wüten von Bembas Rebellen in der Zentralafrikanischen Republik. http://www.faz.net/s/RubDDBDABB9457A437BAA85A49C26FB23A0/Doc~EB858E2AC4 D454979A0B40042488177C5~ATpl~Ecommon~Scontent.html Freitag, 1. Dezember 2006 letzte Aktualisierung: 16.40 Uhr Der südafrikanische Präsident Mbeki äußert sich heute in seinem wöchentlichen Newsletter auf der Website des ANC ganz enthusiastisch über den Ausgang der Wahlen im Kongo, nicht vor allem weil Kabila gewonnen hat, sondern er sieht jetzt schon eine „afrikanische Wiedergeburt“. Nichts weniger als dies sei die historische Bedeutung des Wahlprozesses im Kongo. Und Mbeki hat dann offenbar etwas sehr Wichtiges und Bedeutendes getan: Erstens hat er Kabila gratuliert. Das haben alle getan und war nichts Besonderes. Dann hat er aber zweitens in einer klugen Geste auch Bemba gratuliert, dafür nämlich, daß er sich entschlossen hat, das Wahlergebnis anzuerkennen und in die Opposition zu gehen. Und dann schreibt Mbeki, was das kongolesische Volk jetzt geleistet habe mit den Wahlen, das werde künftig in alle Nachbarländer ausstrahlen. Der volle Bericht ist im Mail & Guardian zu lesen, dort auch Links zum Newsletter vom ANC. http://www.mg.co.za/articlePage.aspx? articleid=291959&area=/breaking_news/breaking_news__national/ Die südafrikanische Fernsehstation SABC berichtet, Kabila habe eine Reise in den Osten, nach Goma, unternommen und trete dort als Friedensstifter auf. Und dann wird noch gemeldet, daß Kabila vor seinem Abflug noch eine Sitzung gemeinsam mit Bemba abgehalten habe. Ob jetzt die Normalität im Kongo einkehrt? http://www.sabcnews.com/africa/central_africa/0,2172,139452,00.html Aus Ituri berichtete die BBC heute früh, daß die letzte der drei dortigen Rebellengruppen jetzt in einen Waffenstillstand eingewilligt habe, womit nun der Weg zum Frieden in dieser geschundenen Region geebnet sei. http://news.bbc.co.uk/1/hi/world/africa/6158331.stm Reuters berichtet, daß sich inzwischen die Internationale Atomenergie-Organisation für ihre „Schätzchen“ in der Demokratischen Republik Kongo zu interessieren beginnt und demnächst eine Gutachtermission in das Land am Äquator schicken will. Der Bericht darüber kommt immerhin aus Berlin und vielleicht haben sich doch ein paar der Jungs diskret dafür interessiert? Jedenfalls schreibt Reuters dies: But German officials familiar with the security situation on the ground in Congo, where Germany has been leading a 4-month-old European military mission to ensure the elections were peaceful, confirmed conditions remained chaotic. http://www.alertnet.org/thenews/newsdesk/B526409.htm Anmerkung am Abend: Seltsam, daß von Reuters ausgerechnet die Deutschen sich um den Atomreaktor gekümmert haben sollen. Für die deutschen Medien war dies jedenfalls kein Thema. Allerdings hatte der britische Guardian vor einer Woche einen alarmierenden Bericht gebracht - und seinem Namen alle Ehre. In diesem Presse-Tagebuch findet sich dieser Hinweis unter dem 22.9. Jetzt, wo die Spannung vorbei ist, kommen aus dem Kongo ganz normale Nachrichten, z.B. diese: Kongo will im kommenden Jahr 100.000 t Kupfer produzieren Das melden jedenfalls die Vereinigten Wirtschaftsdienste vwd 01.12.2006, 13:41:08 LUSAKA/SAMBIA (Dow Jones)--Die Demokratische Republik Kongo wird im kommenden Jahr dank zunehmender Bergbauaktivitäten voraussichtlich bis zu 100.000 t Kupfer produzieren. Leopold Kabamba Kabwe von der staatlichen Minengesellschaft Gecamines erklärte auf der Konferenz "Mines 2006" in Lusaka, der Abschluss der kongolesischen Wahlen in diesem Jahr habe bei den Minen Zuversicht verursacht, dass sie ihren Output steigern und von den derzeitigen Rekordpreisen für Kupfer am Weltmarkt profitieren können. Der größte Teil der geförderten Erze werde zur Verarbeitung exportiert, vor allem nach Sambia, Südafrika und China. Auch das jüngst verabschiedete Bergbaugesetz werde sich günstig auf die Investitionstätigkeit auswirken, zeigte sich der Gecamines-Vertreter überzeugt. Angesichts des derzeitigen Interesses der Investoren könnte seiner Meinung nach die kongolesische Kupferproduktion bis 2010 mehr als 300.000 t jährlich erreichen. DJN/DJG/bdz/1.12.2006 http://www.vwd.de/vwd/markt.htm? u=0&k=0&sektion=news&awert=branchen&newsid=26763256&offset=10 letzte Aktualisierung: 1.12.06, 08.42 Uhr Plötzlich ist der Tag da, auf den die Jungs vom Jung seit Monaten hingefiebert hatten unter der tropischen Sonne von Kinshasa. „Die heikle Mission ist erfüllt“ titelt heute morgen der Kölner Stadt Anzeiger und schreibt in einem eigenen Bericht u.a. Im Frühjahr war die Debatte über den Sinn einer europäischen Militärmission im Kongo überaus kontrovers. Macht es Sinn, mit maximal 2000 Soldaten in ein Land zu gehen, das mehr als sechs Mal so groß ist wie Deutschland (....) Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) findet, das Ganze sei „hervorragend gelaufen“. Bundespräsident Horst Köhler gratulierte Kabila. Die Wahlen bedeuteten „einen großen Schritt vorwärts“ für das Land, schrieb Köhler. Der Sicherheitsexperte der Grünen, Winfried Nachtwei, allerdings gratuliert nicht. „Über den Herrn, der da gewählt worden ist, kann man in keiner Weise froh sein. Das ist der Prototyp des Politikers, der sich selbst bereichert.“ Entscheidend bleibe, dass ein nationales Parlament und regionale Parlamente gewählt worden seien. Dies gebe der Demokratie ein festeres Fundament. http://www.ksta.de/html/artikel/1162473126668.shtml dpa sorgt dafür, daß die gesamte Regionalpresse in Deutschland sozusagen flächendeckend mitjubelt über das Ende des Kongoeinsatzes. Wir ersparen uns längere Beispiele. Die dpa-Meldung wird von der Münchner Abendzeitung in der gebotenen Kürze präsentiert: Der Bundeswehr-Einsatz zur Absicherung der Präsidentenwahlen im Kongo ist wie geplant nach vier Monaten beendet. Der Abzug der 760 deutschen Soldaten beginne nach dem morgigen Ablauf des Mandats, sagte ein Sprecher des operationellen Hauptquartiers der EUFOR-Truppe in Potsdam. Bis Weihnachten sollen die Soldaten zu Hause sein. Die Bundesregierung wertete die BundeswehrMission als Erfolg. http://www.abendzeitung.de/cgi-bin/suche.pl? func=anzeigen&filename=iptc-hfk-20061130-147-dpa_13245980.nitf&sqlsuche=-infolineschlaglichter&linknummer=70&code=3180070.97783996 Der ganze Chor der regionalen dpa-Verstärker wird etwas aufgelockert durch einen Bericht im Hamburger Abendblatt, das sich bekanntlich ganz guter Beziehungen in Bundeswehr-Kreise hinein rühmen kann. Hier ist unter der Überschrift "Auftrag im Kongo mehr als erfüllt" zu lesen: Die Friedenstruppe der Europäischen Union im Kongo (Eufor) hat ihren Auftrag nach Einschätzung der Bundeswehr "mehr als erfüllt". Der offiziell heute endende Einsatz sei "eine sehr, sehr große Herausforderung" gewesen, sagte der Bundeswehrsprecher in Kinshasa, Peter Fuss, gestern. Was die europäische Truppe "in diesem widrigen Umfeld, bei Hitze, Staub, starkem Regen und auch Dreck" in den vergangenen Monaten geleistet habe, erfülle ihn mit Genugtuung und Stolz. Wenn die Friedenstruppe das zentralafrikanische Land nun verlasse, "ohne einen einzigen Schuss abgegeben zu haben, dann haben wir schon dazu beigetragen, dass das Land etwas stabiler geworden ist". (…) Die Tatsache, dass Wahlen stattgefunden haben, bedeute nicht, dass für die Zukunft des Landes sich etwas verändert habe, meint Gertz (der Vorsitzende des Bundeswehrverbandes). Man gebe das Land "in die Hände der gleichen Leute, die es hemmungslos ausgeplündert haben", beklagt Gertz. Auch Christoph Grams (Politikwissenschaftler von der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik) meint: "Gemessen daran, ob dem Land prinzipiell geholfen werden konnte, war die Mission nur ein Tropfen auf den heißen Stein." Betrachte man allerdings die "Tatsache, dass das Mandat räumlich, zeitlich und von der Aufgaben her begrenzt war, ist die Kongo-Mission ein Erfolg". Bernhard Gertz rechnet damit, dass die Feindseligkeiten nach dem Abzug der europäischen Soldaten wieder aufflammen werden. Er rechnet damit, dass der unterlegene Jean Pierre Bemba versuchen wird, die Machtverhältnisse zu ändern. http://www.abendblatt.de/daten/2006/11/30/646341.html Auch Der Spiegel hat dieser Tage mit einem eigenen Bericht zum Thema Kongo geglänzt. Grüne wollen Kongo-Einsatz verlängern ist der Titel und im Artikel schreibt der Spiegel: Nachtwei sagt: "Wir sind noch nicht durchs Ziel. Nur darauf zu schauen, dass ab Übermorgen, 0 Uhr, der Rückzug läuft, ist kurzsichtig." Eine gute Ausführung des Auftrags sei wichtiger als die Pünktlichkeit. Und Parteifreundin Müller ergänzt: "Die heikelste Phase beginnt jetzt. Bis zum 6. Dezember bleibt es besonders brisant." Es sei äußerst bedauerlich, dass die Regierung Merkel keine Verlängerung des Mandats beantragt habe. Während die Grünen sich um die nahe Zukunft des Kongo sorgen, schaut die Regierung zufrieden zurück und ist froh, dass die Bundeswehr ungeschoren davonkam. (…)Was die Grünen jetzt fordern, findet auch im Kongo Unterstützung. "Ich hätte mir gewünscht, dass die deutschen Truppen zumindest bis zum Ende des Jahres bleiben", sagte Joseph Mbenza Thubi, Vorsitzender des vorläufigen Präsidiums der Nationalversammlung, heute am Rande einer Veranstaltung der Konrad-Adenauer-Stiftung in Berlin. "Die Bundeswehr leistet im Kongo sehr gute Arbeit, denn sie hat die Kriegsparteien überzeugt, nicht zu den Waffen zu greifen", lobt Thubi. Dadurch habe sie einen wesentlichen Beitrag zur Stabilisierung des Landes geleistet. Die kongolesische Bevölkerung vertraue den deutschen Sol- daten mittlerweile vollkommen - auch, weil sich die Truppen gegenüber den verschiedenen Präsidentschaftskandidaten neutral verhalten hätten. "Es würde uns deshalb gut tun, wenn die Bundeswehr so lange bleibt, bis alles in Gang kommt", sagt der Politiker. Auch mit ihrer Forderung, es bedürfe eines "Folgeprozesses", rennen die Grünen im Kongo offene Türen ein. Vorschläge wie der von Kerstin Müller: "Wir sollten uns am wirtschaftlichen und zivilen Aufbau beteiligen, jetzt wäre es an der Zeit für Unterstützung", oder der vom Kollegen Nachtwei: "Deutschland sollte sich an einer Polizistenausbildung im Kongo beteiligen", sind willkommen. Der Präsident der kongolesischen Nationalversammlung wirbt in Berlin für finanzielle Unterstützung. Fast alle der 500 Abgeordneten sitzen zum ersten Mal in einem Parlament, berichtet Thubi. "Sie müssen dringend lernen, was demokratische Kultur bedeutet." Effizient zu arbeiten, Gesetze vorzubereiten und zu verabschieden - das soll Teil der Ausbildung sein. Ebenso müsse sich dringend ein Verständnis für Oppositionsarbeit entwickeln. Für eine solche Ausbildung wird Geld benötigt - doch die Staatskassen im Kongo seien leer. http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,451444,00.html „Bemba gelobt friedliche Opposition“ ist die Schlagzeile bei den Schweizer 20 Minuten gewesen und auf der Website kann man sich, statt viel lesen zu müssen, dazu unter einem monumentalen Photo von Bemba aus dem Fernsehen einen kleinen Film von Reuters mit interessanten Bildern aus Kinshasa runterladen. http://www.20min.ch/news/videonews/?videoid=2232 Vorher hatte Bemba das gemacht, was man von allen unterlegenen Kandidaten in der ganzen Welt erwartet. Hier der Bericht der Salzburger Nachrichten dazu unter der Überschrift Bemba räumt Wahlniederlage im Kongo ein: Der ehemalige Rebellenführer Jean-Pierre Bemba hat am Dienstag seine Niederlage bei der Präsidentenwahl in der Demokratischen Republik Kongo eingeräumt. Zugleich kritisierte er die Ablehnung seines Einspruchs gegen das Ergebnis der Stichwahl von Ende Oktober durch das Oberste Gericht am Vortag. Die Richter hatten damit Amtsinhaber Joseph Kabila zum Sieger erklärt. Die Vorwürfe des Wahlbetrugs seien ohne Grundlage, erklärten die Richter. Kabila sei mit absoluter Mehrheit gewählt worden. Bemba kündigte an, er werden seinen Kampf politisch aus der Opposition heraus fortsetzen, um den Frieden im Land zu bewahren und zu verhindern, dass der Kongo in Chaos und Gewalt abgleite. http://www.salzburg.com/sn/nachrichten/artikel/2724968.html Am Dienstag brachte die taz pünktlich zur Nachricht über die Verkündung des Verdikts zu den Wahlergebnissen einen Hintergrundartikel über die Justiz im Kongo unter der Überschrift „Kongos zahnlose Freiheitswächter“ Darin lesen wir: Justiz und Medien in der Demokratischen Republik Kongo sind keine unabhängigen Kontrollinstanzen. Der Grund: Korruption, Geldmangel, politische Einflussnahme. "Die Justiz im Kongo ist tot", sagt Maurice Kedinshiba. Der nachdenkliche Jurist hat aus Frust seine Richterrobe aufgehängt und ist jetzt Menschenrechtsanwalt. "Es herrscht Straflosigkeit, weil niemand die Verbrechen verfolgt, die Menschen mit Geld und Einfluss begangen haben. Die Bevölkerung hat kein Vertrauen in die Justiz." http://www.taz.de/pt/2006/11/29/a0101.1/text Jetzt entsteht auch wieder Platz für andere Nachrichten. So ist in der Nähe von Goma nicht nur der General Nkunda ausgebrochen und mußte bekämpft werden, sondern auch ein benachbarter Vulkan: Vier Jahre nach verheerenden Lavaströmen in der ostkongolesischen Stadt Goma – schreibt das Schweizer Gratisblatt 20 Minuten - ist diese Woche erneut ein Vulkan in der Region ausgebrochen. Aus dem Kegel des 3058 Meter hohen Nyamulagira ergossen sich grosse Mengen Lava, wie die Vulkanwarte Goma mitteilte. Goma selbst sei jedoch nicht bedroht, da der dazwischen gelegene Vulkan Nyiragongo eine natürliche Sperre darstelle. 2002 brachen beide Vulka- ne aus. Damals kamen rund 100 Menschen ums Leben. Daneben ein Photo von dem feuerspeienden Berg. http://www.20min.ch/news/kreuz_und_quer/story/13448726 Die heutige Presseübersicht begannen wir mit dem Kölner Stadt Anzeiger und ihm gebührt auch die letzte Meldung. Anfang der Woche war Kardinal Etsou in Deutschland, genauer in Siegburg, wohin er private Beziehungen unterhält, hat er doch immerhin in Deutschland studiert und spricht einigermaßen fließend deutsch. Dort ist er am Montag in einem Gymnasium gewesen und hat Spendengelder für einen Krankenwagen in Empfang genommen. Der Kardinal aus dem Kongo ist die Überschrift und die Siegburger haben insgesamt den erstaunlichen Betrag von 163.000 Euro im letzten Jahr für den Kongo gesammelt. Eine beachtliche Leistung. http://www.ksta.de/html/artikel/1162473108037.shtml Ältere Ausgaben des Presse-Tagebuchs finden sich im Archiv dieser Website