Gesundheit und mehr - Universitätsklinikum Leipzig

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Gesundheit und mehr - Universitätsklinikum Leipzig
GESUNDHEIT
UND MEHR...
18/11 DAS PATIENTENMAGAZIN DES
UNIVERSITÄTSKLINIKUMS LEIPZIG
Seite 7
LIFE-Child:
Schulklassen für
Großstudie gesucht …4/5
KIDZ 2011:
Der Zoo
gehört den Kindern …8
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Foto: Dr. Katrin Heimitz
Korrekte Dosis:
Tablettenkerbe kann
nur Schmuck sein
2
MELDUNGEN | KOPF DER WOCHE
Ausgabe 18 / 2. September 2011
Gesundheit und mehr...
N INHALT
N KOPF DER WOCHE
Tim Cook, neuer Apple-Chef
J
ahrelang stand Tim Cook tief
im Schatten der übergroßen
Figur von Steve Jobs – des
Apple-Gründers, Chef-Visionärs
und begnadeten Verkäufers. Nach
der Zeit als Manager des Tagesgeschäfts und Ersatzspieler tritt
der 50-jährige Cook nun aber fest
in Jobs’ übergroße Fußstapfen.
Klinikum Intern
Neues aus dem Klinikum . . 3
Report
LIFE-Child sucht Schulklassen für Studie . . . . . . . . . .4/5
Klinikum 2011
Herz-Kreislauf-Schwäche im
Sommer 2011 . . . . . . . . . . 6
Neben Jobs gilt der 50-Jährige als
einer der wichtigsten Architekten
des wirtschaftlichen Erfolgs des
iPhone- und iPad-Herstellers. Als
für das tägliche Geschäft zuständiger „Chief Operating Officer“ hatte
er dafür zu sorgen, dass nach der
Umsetzung der kühnen Visionen
am Ende des Tages schwarze Zahlen in den Büchern stehen. Das
US-Magazin „Fortune“ würdigte
Cook als „das Genie hinter Steve“.
Klinikum 2011
Wofür gibt es die Kerbe in
den Tabletten? . . . . . . . . . . 7
Klinikum 2011
Der Zoo gehört den Kindern 8
Klinikum 2011
Stammzelltherapie für verletzte Sportler . . . . . . . . . . 9
Wissenschaft & Forschung
Projekt: Krankheitsnachweis
per PET . . . . . . . . . . . . . . 10
Universitäts-Leben
Macht Geld schlank? . . . . 11
Unterhaltung
Die Nacht der Ladies . . . . 13
Reise
USA . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
Jugend
Im Stura für Andere einstehen . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
Prävention
Wespenstich: Notfall-Set parat haben . . . . . . . . . . . . . 16
Wellness & Beauty
Wasserfall und Perl-Effekt 17
Ihr Geld, ihr Recht
Das Leben entrümpeln mit
dem Internet . . . . . . . . . . 18
Soziales
Hämmern und Sägen fürs
Taschengeld . . . . . . . . . . . 19
Sport
Vettel-Verfolger sind in Position . . . . . . . . . . . . . . .20/21
Rätselseite und Gewinner
der letzten Ausgabe . . . 22
VA-Hinweise |
TV-Tipps . . . . . . . . . . . . . 23
Steckbrief |
Impressum . . . . . . . . . . 24
Foto: dpa
Kultur
Abschied von Loriot . . . . . 12
Jobs holte den IBM- und CompaqManager 1998 zu Apple – und
Cook griff beim damals ums Überleben kämpfenden Unternehmen
schnell durch. Er schloss eigene
Produktionswerke und setzte
auf Auftragsfertiger. Er ließ die
Lagerbestände von Monaten auf
Tage schmelzen. Das half Apple,
bei dem schnellen Modellwechsel
in der Elektronik-Branche keine
Auslaufgeräte als Altlasten herumliegen zu haben.
Cook sei seine beste Personalent-
scheidung gewesen, habe Jobs
einmal geschwärmt, erinnert
sich der Headhunter, der damals
den Kontakt angebahnt hatte. Die
beiden hätten sich vom ersten
Moment an verstanden, erzählte
er der Nachrichtenagentur Bloomberg.
Ähnlich wie Jobs gilt Cook als öffentlichkeitsscheuer Workaholic,
der lange im Büro bleibt, viel Zeit
im Flieger verbringt und auch
mal E-Mails mitten in der Nacht
verschickt. Außerdem soll er oft
ähnlich schwierig im Umgang
sein. Cooks Management-Stil illustrierte „Fortune“ mit folgender
Anekdote aus den 90er Jahren:
Apple-Manager um Cook beraten
über ein Problem in Asien. „Das
ist schlimm“, sagt er. „Jemand
sollte sich direkt in China darum
kümmern.“ Eine halbe Stunde
später blickt er einem der Anwesenden ins Gesicht und fragt:
„Warum sind Sie eigentlich noch
hier?“
Privat weiß man über Cook wenig.
Der Sohn eines Werftarbeiters
kommt aus dem US-Staat Alabama
und soll sein Privatleben extrem
von der Öffentlichkeit abschotten.
Immerhin ist bekannt, dass er
Sport-Fan ist und oft schon am
frühen Morgen im Fitness-Studio
auftaucht.
dpa
N MELDUNGEN
N VERANSTALTUNGEN
Mehr OPs könnten Dicken helfen
Für Klein und Groß
N
ach Ansicht von Experten könnten deutlich mehr fettleibige
Patienten in Deutschland von einer gezielten Magen-DarmOperation profitieren. „Die Adipositas-Chirurgie mit ihren verschiedenen Verfahren kommt seit vielen Jahren weltweit zum Einsatz, in
Deutschland jährlich bei etwa 6000 Patienten“, sagte der Chirurg
Prof. Rudolf Weiner. Schätzungen zufolge kämen aber etwa 20 000
Menschen pro Jahr für einen solchen Eingriff infrage. Jeder Fünfte in Deutschland ist den Angaben zufolge übergewichtig, knapp
eine Million Menschen gelten als krankhaft fettleibig. Sie haben ein
höheres Risiko für Begleiterkrankungen wie Diabetes oder HerzKreislauf-Erkrankungen. Eine schwedische Langzeitstudie habe gezeigt, dass die Dicken nach einer Operation nicht nur dauerhaft an
Gewicht verlören, sondern sich teils auch Begleiterkrankungen wie
Diabetes besserten. Fettleibige Patienten müssen in Deutschland
eine Reihe von Voraussetzungen erfüllen, um eine spezielle Operation am Magen-Darm-System von den Krankenkassen bewilligt
zu bekommen. Dazu gehören unter anderem Anstrengungen zum
Abnehmen wie Bewegung und eine veränderte Ernährung sowie
ein psychiatrisches Gutachten, sagte die Medizinerin Birgit Schilling-Massmann. Darüber hinaus sollten der Body Mass Index (BMI)
mehr als 35 betragen und Begleiterkrankungen vorliegen. Übergewicht liegt der Definition zufolge ab einem BMI von 25 vor.
dpa
Empörung über Penizillin-Versuche
G
uatemala hat empört auf einen Bericht über medizinische
Versuche an Guatemalteken in den 1940er Jahren reagiert.
Damals hatten dem in Washington veröffentlichten Bericht zufolge US-Forscher rund 1300 ahnungslose Einwohner des mittelamerikanischen Landes unter anderem mit Syphilis infiziert, um
an ihnen die Wirkung von Penizillin zu testen. Dabei sollen 83
Versuchspersonen gestorben sein. Der Skandal war bereits im Oktober vergangenen Jahres durch einen Bericht der US-Historikerin Susan Reverby publik geworden. US-Präsident Barack Obama
hatte sich für das Unrecht entschuldigt und eine Kommission mit
der Aufarbeitung beauftragt. Die Kommission, die Ende August
erste Ergebnisse vorlegte, sprach von einem dunklen Kapitel der
Geschichte der USA. Insgesamt seien 5000 Menschen gezwungen
worden, an den Experimenten teilzunehmen. Von ihnen seien
1300 tatsächlich infiziert worden.
dpa
E
s ist wieder Märchenzeit
in der Kinderklinik. Am 6.
September versteckt sich
um 15.30 Uhr das Schneewittchen vor der bösen Stiefmutter
im Atrium des Zentrums für
Frauen- und Kindermedizin.
Und da die Märchenerzählerin
vom Freizeitpark Belantis und
das große Maskottchen Buddel
das Bühnenprogramm alleine
gestalten werden, suchen sie sich
wieder ihre Künstler aus dem Publikum. Die Kinder übernehmen
dann wieder eine der Hauptrollen
und spielen das Märchen unter
vorleserischer „Anleitung“ dem
Publikum vor. Alle Kinder, ob auf
Station, in ambulanter Behandlung oder zu Besuch in der Klinik,
können sich also wieder auf eine
spannende Stunde freuen.
„Vom Realismus zum Impressionismus“ heißt eine Ausstellung, die
seit dem 1. September im Wartebereich des Leukämiezentrums „José
Carreras“ im Universitätsklinikum
Leipzig, Johannisallee 32 a hängt.
Zur Vernissage am 13. September
um 17 Uhr lädt Prof. Dr. Dietger
Niederwieser, Leiter der Abteilung
für Hämatologie und Internistische
Onkologie, alle Kunstliebhaber
ein. Die Laudatio auf die Leipziger
Künstlerin Dagmar Dossin wird der
Maler und Bildhauer Rainer Pless
halten. Dossin beschreibt ihren
Kunstbegriff als „kreatives Spiel
mit Farbe und Form, Verfremdung
der Realität, denn Kunst ist nicht
reell“. Die Ausstellung wird bis
zum 25. November zu sehen sein.
Am 21. September heißt es wieder
„Orthopädie für Jedermann“. Professor Dr. Georg Freiherr von Salis-Soglio, Direktor der Klinik und
Poliklinik für Orthopädie am Universitätsklinikum, lädt ab 18.15
Uhr wieder zu einer unterhaltsamen Stunde in den Hörsaal des
Operativen Zentrums in der Liebigstraße 20 ein. Thema des Abends
ist „Schlüssellochchirurgie“ am
Bewegungsapparat. In seiner Vorlesung beleuchtet er u.a. folgende
Punkte: „Schlüssellochchirurgie“
und „Minimal-invasive Operationen”: Was bedeutet das eigentlich?
Kleine Schnitte bei künstlichen Gelenken: sinnvoll oder Marketing?
Er geht weiterhin auf den aktuellen Stand der arthroskopischen
Gelenkoperationen, auf minimalinvasive Behandlungsverfahren an
der Wirbelsäule und auf die Möglichkeiten computergestützter Operationen ein. Im Anschluss können
die Zuhörer wieder ihre Fragen
an den Spezialisten stellen. Bei
der Veranstaltungsreihe werden
häufige orthopädische Krankheitsbilder alle vier Monate mittwochs
von 18.15 bis 19.15 Uhr allgemein
verständlich dargestellt.
ukl
KLINIKUM INTERN
3
Ausgabe 18 / 2. September 2011
Gesundheit und mehr...
N TECHNOLOGIE
Scanner hilft bei der Planung von Gesichtsoperationen
Ü
zweidimensionale Gesichtsanalyse gewonnen. Mit Hilfe des
3D-Scanners werden die bisher
vorhandenen Darstellungs- und
Planungsmöglichkeiten nun deutlich verbessert. Eine Operation
wie bei der abgebildeten Patientin
(siehe Fotos) dauert etwa zweieinhalb bis drei Stunden. „Durch die
Vorplanung am Computer wird
die OP nicht nur exakter, sondern
auch weniger zeitaufwändig und
belastend für die Patienten“, erklärt Dr. Hierl.
ber einen der weltbesten medizinischen Gesichtsscanner
verfügt die Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Plastische
Gesichtschirurgie am Universitätsklinikum Leipzig. „Damit sind wir
in der Lage, auf modernste Weise
Gesichtsoperationen vorzubereiten“,
erläutert PD Dr. Dr. Thomas Hierl,
Leitender Oberarzt und stellvertretender Klinikdirektor. „Zugleich
arbeiten wir an einem vom Bundesministerium für Wirtschaft geförderten Projekt, das die Entwicklung eines noch besseren Gesichtsscanners
samt zugehöriger Analyse-Software
vorsieht.“ Damit sollen Operationen
noch genauer und detailreicher geplant werden können.
Schon der vorhandene Gesichtsscanner macht seine Arbeit sehr
gut: Innerhalb von Sekunden ist die
3D-Aufnahme fertig, nach einigen
Minuten kann das Gesicht mit einigen Mausklicks verändert und
dann aus den unterschiedlichsten
Perspektiven betrachtet werden.
„Der Vorher-Nachher-Vergleich ist
zum einen für die Patienten wichtig“, so Dr. Hierl. „Denn damit wird
ihnen besonders deutlich, was wir
erreichen können. Zum anderen
braucht natürlich auch der Operateur diesen Vergleich. Denn mit seiner chirurgischen Expertise kann
er umsetzen, wie er vom Vorher
zum Nachher kommt. Es ist also
eine großes Maß an Spezialwissen
nötig, um die Operation zu planen
und umzusetzen.“
Bei Fehlbildungen des Gesichts, bei
Entstellungen durch Unfälle oder
bei plastisch-ästhetischen Eingriffen für Patienten, die unzufrieden
mit ihrem Äußeren sind, kommt
der Scanner zum Einsatz. Rund
150 Patienten haben schon von
den technischen Möglichkeiten des
Der Gesichtsscanner im Einsatz: Das Gesicht von Daniel Kruber, als Diplom-Informatiker an der Entwicklung der neuen Geräte- und Softwaregeneration beteiligt, wird gescannt. Dr. Hierl (links) sieht
das Ergebnis auf seinem Computerbildschirm.
Fotos: ukl
Gerätes und den chirurgischen Fähigkeiten der Ärzte profitiert. Nase,
Kinn und Kinnwinkel stehen häufig
im Mittelpunkt; mit einem Implantat
kann beispielsweise ein fliehendes
Kinn korrigiert werden, bei einer
„Adlernase“ kann der Nasenrücken
begradigt und die Nasenspitze aufgerichtet werden.
Ein Schwerpunkt ist die Versorgung von Patienten mit an-
geborenen Gesichtsfehlbildungen
(speziell Lippen-Kiefer-Gaumenspalten), hier wurden bereits
durch Dr. Dr. Heike HümpfnerHierl Preise des deutschen wie
auch des Weltverbandes für die
Das gescannte Gesicht von Daniel Kruber, links Vorher-Nachher-Vergleich bei einer Patientin mit
im Original, rechts mit begradigter Nase und auf- angeborener Gesichtsfehlbildung. Bei ihr wurde
gerichteter Nasenspitze.
das Kinn mit Hilfe eines Implantats korrigiert.
Die nächste Generation von medizinischen Gesichtsscannern, an denen nun ein deutscher Gerätehersteller und die Leipziger Universität
arbeiten, soll die Hautoberflächen
noch genauer darstellen können.
„Und natürlich sollen die Aufnahme
und die Computerberechnung einfach und preiswert sein. Denn der
Arzt, der damit umgehen will, soll
ja nicht noch ein Informatikstudium
absolvieren“, so Dr. Hierl. Die EinKlick-Lösung für den Benutzer ist
angestrebt. Die Software soll insofern verbessert werden, als dass
sie den Istzustand besser analysiert
und beispielsweise Durchschnittswerte errechnen kann. „Damit
wäre es dann auch möglich zu berechnen, wie der typische Deutsche
eigentlich aussieht“, erläutert der
Leipziger Gesichtschirurg. Auch
die Schnelligkeit des Scanners
ist wichtig, damit Patienten – besonders Kinder – nicht zu lange
still sitzen müssen. Zudem sollten
die Kameras unempfindlich gegen
Störlicht sein, und das ganze Gerätschaften-Paket sollte transportabel
sein. Trotz der vielen Ansprüche
an das neue Gerät ist sich Dr. Hierl
sicher: „Von unserer Seite wird das
Projekt erfolgreich abgeschlossen
werden, da habe ich keine Zweifel.“
Uwe Niemann
N SICHERHEITSWOCHE
Unfallprävention zum Schutz des Kindes
V
om 20. September bis
27. September lädt die
Klinik und Poliklinik für
Kinderchirurgie des Universitätsklinikums Leipzig zur
Verkehrssicherheitswoche ein.
Unter dem Motto: „Unfallprävention zum Schutz des Kindes
im Straßenverkehr“ soll auf die
Gefahren im Straßenverkehr
aufmerksam gemacht werden.
In Zusammenarbeit mit dem
Leipziger Netzwerk für Kinderschutz, der Polizei, den Johannitern sowie den Leipziger
Verkehrsbetrieben (LVB) der
Stadt Leipzig ist ein buntes
Informationsprogramm
für
kleine, große und erwachsene
Besucher entstanden.
„Ziel der Veranstaltung ist es, alle
Patienten und Besucher auf die
Unfallgefahren im Straßenverkehr
aufmerksam zu machen, sie in
ihrer Wahrnehmung zu sensibilisieren und ihnen Möglichkeiten der
Gefahrenminimierung im Umgang
mit dem Straßenverkehr aufzuzeigen“, so PD Dr. Ulf Bühligen, Leiter
der Poliklinik für Kinderchirurgie.
Die Veranstaltung richtet sich an
alle Patienten, Kinder und Jugendliche, Erwachsene und Interessierte. Die Polizei wird mit einem
Polizeiwagen und einem Polizeimotorad auf die Gefahren im Straßenverkehr aufmerksam machen
und die LVB wird mit einem Bus im
Innenhof des Klinikums anwesend
sein, bei dem Kinder das richtige
Ein- und Aussteigen lernen. „Wir
versuchen jedes Jahr solch eine
Veranstaltung zur Unfallprävention
zu ermöglichen. Letztes Jahr haben
wir auf die Gefahren in der Küche
aufmerksam gemacht, dieses Jahr
steht der Straßenverkehr im Mittelpunkt und nächstes Jahr werden
wir die Aufmerksamkeit auf Sportverletzungen lenken. So können
wir alle Altersklassen ansprechen
und die jeweiligen alterstypischen
Unfälle vorstellen bzw. Präventionsmaßnahmen schildern“, erklärt Dr.
Ulf Bühligen den Gedanken hinter
der Veranstaltung. Als Leiter der
Poliklinik für Kinderchirurgie weiß
der Oberarzt um die Unfallquellen
für Kinder und Jugendliche. Daher
kann er aus Überzeugung sagen:
„Jeder Unfall, den wir durch Präventionsmaßnahmen verhindern
können, ist ein Gewinn.“
Um eine ganzheitliche Prophylaxe
zu ermöglichen und nicht nur punktuell Informationen zu vermitteln
hat sich die Klinik und Poliklinik
für Kinderchirurgie in Zusammenarbeit mit ihren Partnern entschlossen, eine ganze Woche über
die Unfallgefahren aufzuklären.
In zahlreichen Veranstaltungen
können sich Interessierte im Atrium des Zentrums für Frauen- und
Kindermedizin über die Quellen
von Unfällen informieren. Eröffnet
wird die Verkehrssicherheitswoche
am 20. September ab 14.30 Uhr
im Atrium. Auf die kleinen und
großen Besucher wartet an diesem
Tag neben einer Hüpfburg, einem
Baubiber auch das Ein- und Aussteigtraining der LVB, die Besichtigung eines Krankenwagens durch
Mitarbeiter der Johanniter, die Besichtigung eines Polizeimotorrades
sowie eines Polizeiautos durch Mitarbeiter des Fachbereiches Prävention der Polizei. Des Weiteren
ist an diesem Tag eine kostenlose
Fahrradregistrierung durch den
Bürgerdienst LE möglich.
„Ich wünsche mir, neben ganz vielen
Besuchern und Interessierten, dass
in der Woche der ‚Unfallprävention
zum Schutz des Kindes im Straßenverkehr‘ alles Wichtige dargestellt
und bewusst wahrgenommen
wird. Wir wollen alle Interessierten
für das Thema sensibilisieren und
Möglichkeiten der Gefahrenminimierung aufzeigen“, berichtet PD
Dr. Ulf Bühligen über seine Wünsche zur Verkehrssicherheitswoche
im September. Alle Interessierten,
Eltern, Großeltern und natürlich
alle Kinder und Jugendliche sind
herzlich eingeladen, die Unfallquellen im nachgestellten Straßenverkehr vom 20. September bis
zum 27. September zu entdecken.
Franziska Henkel
4
REPORT
Fotos: dpa
Ausgabe 18 / 2. September 2011
Gesundheit und mehr...
In der Studienambulanz des Forschungsprojektes LIFE-Child werten der Psychologe und Arzt Die Studienassistentin untersucht bei einem Mädchen mit einem EndoAndreas Hiemisch und Studienassistentin Christiane Koch Aufnahmen eines Kindes aus.
Pat die Pulswellengeschwindigkeit in den kleinsten Gefäßen.
Schulklassen: Freiwillige helfen der Wissenschaft …
R
obert (Name von der
Redaktion geändert) ist
sieben Jahre und steht vor
einer weißen Tür, durch die er
gleich reingebeten wird. Beim
Eintreten wird ihm eine rotweiße Badekappe gereicht und
schon verschwindet er hinter einem großen braunen Vorhang.
Dieser Prozedur musste er sich
nun schon zum zweiten Mal
unterziehen, denn er war der
Musterproband für zwei Fernsehteams, die im Rahmen einer
Pressekonferenz am 25. August
in
der
LIFE-Child-Studienambulanz Filmaufnahmen von
den anstehenden Untersuchungen wie im 3D-Körperscanner
machten. Doch Robert nimmt es
gelassen und freut sich darauf,
im Dienste der Wissenschaft
als kleiner Star im Fernsehen
aufzutreten. Er gehört zu den
ersten über 500 Studienteilnehmern, die seit Anfang Juni
in der 1. Etage des roten Backsteinhauses in der Leipziger
Philipp-Rosenthal-Straße
27
untersucht wurden.
Die Wissenschaftler des Studienprojektes LIFE-Child am
Leipziger Forschungszentrum
für
Zivilisationskrankheiten
möchten den Ursachen der Entstehung von Krankheiten wie
Diabetes, Allergien, Übergewicht, Psychischen Störungen
sowie Tumor- und Umwelterkrankrankungen auf den Grund
gehen. Sie vermuten, dass die
Ursachen vieler dieser Krankheiten im Kindes- und Jugendalter liegen.
Auf der besagten Pressekonferenz, zu der 15 Medienvertre-
ter erschienen waren, warb das
Team um den Leiter der Studienambulanz Andreas Hiemisch
nun verstärkt um Probanden.
Gezielt sollte es zum Auftakt des
Schuljahres 2011/2012 um ganze Klassengruppen gehen. Dazu
lud man sich auch Prof. Dr.
Thomas Fabian, Bürgermeister
und Beigeordneter für Jugend,
Soziales, Gesundheit und Schule
das Studienprojekt LIFE-Child
am Leipziger Forschungszentrum für Zivilisationskrankheiten für Teilnehmer zwischen
0 und 18 Jahren. Nach einem
guten dreiviertel Jahr des Bestehens der Studienambulanz,
dem damit verbundenen Evaluierungsprozess, Probeuntersuchungsreihen und vielen weiteren Vorarbeiten will man nun
Jugendliche mit Übergewicht“,
erläutert der Wissenschaftler.
„Hinzukommen noch 1.200 Jugendliche mit psychischen Störungen und 2.000 Schwangere
in der 24. Schwangerschaftswoche.“ Damit soll nach seiner
Auffassung ein repräsentatives
Spektrum der Leipziger Bevölkerung bis zum 18. Lebensjahr
abgedeckt werden. Damit wird
Angeregte Diskussion zwischen Dr. Georg Peters und Prof. Thomas Fabian am Rande der Pressekonferenz.
Fotos: ukl
Der UKL-Psychologe Andreas
Hiemisch im Radio-Interview.
die praktische Umsetzung der
Untersuchungen angehen.
auf das eingegrenzte Gebiet
und auf den Inhalt von LIFEChild bezogen eine der weltweit
größten Studien zum Thema
Entstehung von Zivilisationserkrankungen
durchgeführt.
Und es bleibt nicht bei nur einer
Untersuchung, für die jetzt geworben wird. „Wir werden über
einen Zeitraum von 10 Jahren
die Kinder einmal pro Jahr
untersuchen“, sagt Hiemisch.
„Dabei werden über das ge-
der Stadt Leipzig, Gesundheitsamtsleiterin Dr. Regine KrauseDöring und als Vertreter der
Sächsischen
Bildungsagentur
Herrn Dr. Georg Peters ein.
Prof. Wieland Kiess, wissenschaftlicher Leiter bei LIFEChild und Diplom-Psychologe
Andreas Hiemisch, Leiter der
Studienambulanz, gingen anfangs auf die Inhalte des Projektes ein. Seit Anfang Juni wirbt
Ein großes Ziel haben sich die
Wissenschaftler und Mitarbeiter
der LIFE-Child-Studienambulanz um Andreas Hiemisch
gesetzt. „Wir wollen insgesamt
15 000 Kinder und Jugendliche
aus Leipzig und der unmittelbaren Umgebung untersuchen, darunter 10 000 Kinder aus allen
sozialen Strukturen sowie 5000
samte Altersspektrum über 150
Untersuchungsmethoden angewandt. Und das wird für eine
große Datenmenge sorgen, die
einerseits viel elektronischen
Datenspeicher
beanspruchen
wird und zum anderen unsere
Biobank füllt.“
Mit Beginn des Schuljahres will
das Team des Leipziger Forschungsprojektes
LIFE-Child
ganze Schulklassen einladen.
Im Klassenverband werden die
Schüler an den umfangreichen
Untersuchungen
wie
Blutdruckmessungen, Ultraschalldiagnostik, Allergietestungen,
3D-Körpervermessung,
Lungenfunktionsanalysen,
aber
auch Augen- und Zahnuntersuchungen teilnehmen. Daneben gibt es eine ganze Reihe
von Fragen zum Lebensstil und
zum Lebensumfeld.
„Ganze Schulklassen zu erforschen ist eine besondere Herausforderung für das Team um
LIFE-Child“, berichtet Andreas
Hiemisch, der zur Zeit sein
Zweitstudium mit dem Doktor
der Medizin abschließen will,
„wir erhoffen uns dadurch eine
Reihe von Informationen zu
bisher noch unbekannten Mechanismen bei der Entstehung
von Zivilisationserkrankungen,
die im Zusammenhang mit der
sozialen Interaktion stehen.
Die Ursache für körperliche
oder psychische Auseinandersetzungen (genannt: Bullying)
entsteht meist aus den sozialen
Strukturen heraus, die sich innerhalb einer Schulklasse herausbilden. Psychische Gewalt,
Hänseleien und körperliche
5
Fotos: dpa
Ausgabe 18 / 2. September 2011
Gesundheit und mehr...
Andreas Hiemisch bereitet eine Augenhintergrunduntersuchung bei einem Jungen vor. Das Forschungsprojekt LIFEChild ist ein Teilprojekt des Leipziger Forschungszentrums für Zivilisationserkrankungen der Universität.
Ein Kind steht unter Aufsicht in einem 3-D-Bodyscanner zur Körpervermessung.
… in der Leipziger Kinder- und Jugendstudie LIFE-Child
Auseinandersetzungen
gelten
als wichtige Faktoren bei der
Entstehung von beispielsweise
krankhaften Übergewicht oder
psychischen Störungen. Anderseits wirken gefestigte soziale
Positionen eines Schülers im
Klassenverband protektiv bei der
psychischen und körperlichen
Entwicklung eines Kindes.“
Ein weiteres Forschungsthema
in diesem Zusammenhang ist
die Zunahme der Nutzung von
virtuellen Welten zulasten der
realen Beziehungen. Kinder und
Jugendliche leben in dieser Virtualität andere Persönlichkeiten,
meist im Sinne von Ideal-Figuren
und verlassen zunehmend die
„normale“ Sozialisation. Auch
die Beziehung zu Sexualität wird
unter diesen Bedingungen anders wahrgenommen und ausgelebt. Im Klassenverband wird
dies oft durch Ausgrenzung und
sonderliches Verhalten sichtbar.
Die Folgen dieser Entwicklung
sind uns weitgehend unbekannt.
„Ein ebenfalls unterschätztes,
wenig bekanntes Problem sind
Depressionen im Kindes- und
Jugendalter“,
ergänzte
Dr.
Stephanie Stadelmann, die im
Team um Prof. Kai von Klitzing
die Ursachen für die Entstehung
psychischer
Erkrankungen
untersucht. „Wichtig sind uns
die Entwicklungsverläufe depressiver Symptome, aber auch
anderer psychopathologischer
Symptome zwischen Kindheit
und Erwachsenenalter. Mittlerweile zeigen 20 bis 30 Prozent der Kinder psychische Auffälligkeiten und die häufigste
Zivilisationserkrankung des Erwachsenenalters – nämlich De-
pression – ist auch im Kindesalter angekommen. Hier geht
man von 2 bis 3 Prozent betroffener Kindern aus, die deutliche
Symptome einer emotionalen
Störung zeigen.“
„Ziel unserer Schulklassenforschung wird neben den medizinischen Parametern die Abbildung sozialer Gefüge innerhalb
Gleichzeitig erleben die Schüler
vor Ort, wie Hightech-Forschung
funktioniert und können ihre
Fragen stellen.
und kindgerechter zu gestalten“,
antwortete Dr. Peters bezüglich
der Erwartungen der Bildungsagentur.
Genau dieser Ansatz von Freiwilligkeit, Wissenschaftlichkeit und
Professionalität bewog die Sächsische Bildungsagentur das Vorhaben zu unterstützen. Wie Dr.
Georg Peters berichtete, wurden
Unterstützung erfährt das Forschungsprojekt auch durch
die Stadt Leipzig. Das Werben
dafür durch die Stadt oder die
Verteilung der Informationen
beispielsweise bei den Schulun-
Stellten sich den Fragen der Journalisten: Dr. Stefanie Stadelmann, Dr. Georg Peters, Prof. Thomas
Fabian, Prof. Wieland Kiess und Dipl.-Psychologe Andreas Hiemisch.
Foto: ukl
einer Klasse sein, aber auch die
Interaktion nach Außen sowie
die Rolle von Werten und Idealen
bzw. Idolen“, ergänzt der Wissenschaftler. Dafür werden ab
September die Schüler verschiedener Leipziger Schulen eingeladen an dem Forschungsvorhaben LIFE-Child teilzunehmen
und zum Beispiel im Rahmen
eines Projekttages den Untersuchungsparcours zu absolvieren.
alle Schulleiterinnen und Schulleiter im Verantwortungsbereich
der Regionalstelle Leipzig über
die Forschungsstudie informiert. Prof. Kiess selbst gab eine
kleine Einführung in das Thema.
Auf den ersten Elternversammlungen sollen dann durch die
Klassenleiter
Informationen
an die Eltern herausgegeben
werden. „Wir versprechen uns
aus der Studie, Schule humaner
tersuchungen, wie sich Amtsleiterin des Gesundheitsamtes Dr.
Regine Krause-Döring äußerte,
wird ein Zeichen der Seriosität
setzen. Für Leipzig ist diese Studie zudem ein wichtiger Aspekt
als Mitglied im „Gesunde StädteNetzwerk der Bundesrepublik
Deutschland“.
Prof. Fabian betonte als Bürgermeister und Beigeordneter
für Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule die Bedeutung
der wissenschaftlichen Ergebnisse. „Wir haben als Stadt den
einmaligen Vorteil, aus einer
allgemeingültigen Studie, da sie
hier vor Ort durchgeführt wird
und wir die Studienumgebung
kennen, Rückschlüsse für unser
Handeln zu ziehen“, fügte Prof.
Fabian hinzu. „wir möchten die
Ergebnisse gezielt in bestimmten Bereichen wie Gewalt- und
Suchtprävention, aber auch
bei der Gestaltung günstigerer
sozioökonomischer Strukturen
umsetzen.“
Dies sei insgesamt das Ziel der
Studie, wie Prof. Wieland Kiess
abschließend erzählte. „Wir
haben schon jetzt Anfragen aus
Deutschland,
Großbritannien
und den USA, die nicht nur auf
die Studienmethode ausgerichtet sind, sondern ein großes
Interesse an ersten Resultaten
zeigen.“ Auch wenn nach der
zehnjährigen Sammlung die
vielen Daten erst einmal ausgewertet werden müssten, wofür der Wissenschaftler noch
einmal einen langen Zeitraum
prognostiziert, glaube er, dass
die zu erwartenden Informationen helfen werden Ursachen
zu erkennen und Lösungen zu
finden.
Bis dahin wird Robert alle Jahre
wieder und dann nur einmal die
rot-weiße Badekappe aufsetzen,
sich Blut abnehmen lassen,
Fragen beantworten, aber auch
Spaß mit dem fröhlichen und
engagierten Team der Studienambulanz haben.
Michael Lindner
6
KLINIKUM 2011
Ausgabe 18 / 2. September 2011
Gesundheit und mehr...
N SOMMERFEST
„Hier wächst eine Familie zusammen“
A
uf großen Zuspruch stieß die
Einladung zum 1. Sommerfest des Cochlea-ImplantatZentrums Leipzig (CIZL). Viele
Patienten und Angehörige kamen,
nahmen an einer Führung durch
das CIZL und einem Hörtherapiegang teil, interessierten sich für die
neueste CI-Technik und nutzten
die Gelegenheit, sich mit Ärzten
und Mitarbeitern des Zentrum zu
unterhalten. „Schön, dass auch
Angehörige unserer CI-Patienten
gekommen sind“, sagte Prof. Dr.
Michael Fuchs, Leiter der Sektion
Phoniatrie und Audiologie und
des Cochlea-Implantat-Zentrums
Leipzig, zur Begrüßung. „Patienten
und Angehörige, Patientenvereinigungen und Fördervereine, Ärzte,
Therapeuten und Pädagogen – hier
wächst eine Familie zusammen“,
betonte Prof. Dr. Andreas Dietz, Direktor der Klinik und Poliklinik für
Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde.
Mit den Cochlea-Implantat-Zentrum Leipzig wurde vor anderthalb
Jahren die Behandlung und Betreuung von Patienten, bei denen konventionelle Hörgeräte versagen, erheblich verbessert. Im CIZL werden
alle Behandlungsmöglichkeiten –
vom knochenverankerten Hörgerät
über aktive Mittelohrimplantate bis
zum Cochlea-Implantat – angeboten. „Der Bedarf ist riesig.“, so Prof.
Fuchs. „Wir kommen mit den Operationen gar nicht nach. Dabei ist
die sehr anspruchsvolle OP nur der
Anfang der Patientenversorgung.
keit bei. Manche Patienten verstehen Frauenstimmen besser, andere
die Stimmen von Männern. Das ist
ganz individuell und macht dem
Außenstehenden vielleicht deutlich,
wie wichtig es ist, mit den Patienten
auch noch nach der OP zu arbeiten.
Denn es besteht ja die Möglichkeit,
die implantierten Geräte frequenzspezifisch anzupassen. Für diese
Nachjustierung braucht es aber
Hörerfahrung.“
Prof. Andreas Dietz (2.v.l.) und Prof. Michael Fuchs (4.v.l.) inmitten der gutgelaunten Patienten. Foto: ukl
Genauso wichtig wie der chirurgische Eingriff ist eine therapeutische
Nachsorge in hoher Qualität.“
Prof. Dietz sagte, dass er „nur der
Operateur ist, der eigentlich eher im
Verborgenen arbeitet“. Deshalb sei
es für ihn sehr schön zu sehen, wie
erfolgreich das gesamte Team mit
den Patienten zusammenarbeitet.
„Einmal mehr wird mir mit diesem
ersten Sommerfest, das hoffentlich
Tradition bei uns wird, klar, dass es
eine sehr gute Entscheidung war,
das
Cochlea-Implantat-Zentrum
Leipzig – auch gegen manchen Widerstand – zu gründen.“
Zum Hörtherapiegang erläuterte
Birke Peter, Therapeutische Leiterin des CIZL, dass sie dabei mit
den Patienten verschiedene Alltagssituationen in Angriff nimmt.
„Ich gehe mit den Patienten durch
die Stadt, lasse mir sagen, wie sie
die Geräusche wahrnehmen. Also
beispielsweise: Wie klingen die Autos auf Asphalt und wie auf Kopfsteinpflaster? Hören die Patienten
mich, wenn wir an einer Straße
stehen? Diese Alltagssituationen
müssen die CI-Patienten neu erlernen. Denn die meisten haben
vor der OP fast nichts gehört. Nun
gilt es, Geräusche zu erfassen, zu
verarbeiten und zu deuten. Denn
der Alltag kann ja auch Gefahren
bereithalten.“
Ein Patient, der vor einem Vierteljahr in Leipzig operiert wurde,
sagte, dass er jetzt zwar wunderbarerweise die Vögel zwitschern
höre, aber manchmal Probleme
habe, die menschliche Stimme zu
versehen. Beispielsweise habe er
die Begrüßung von Prof. Fuchs
sehr gut verstanden. Die von
Prof. Dietz dagegen kaum. Ob der
Klinikchef da zu leise gesprochen
habe?
„Es ist nicht nur die Lautstärke, die
die Verständlichkeit von menschlicher Sprache ausmacht“, erläutert
Prof. Fuchs. „Sprechtempo, Sprechtonhöhe, Artikulation, auch das
Mundbild tragen zur Verständlich-
Wie der Leiter des CIZL weiter sagt,
ist die sogenannte Auflösung nicht
nur wichtig, um ein Foto genau
erkennen zu können. Im akustischen System führt eine gute Auflösung dazu, besser zu hören und
zu verstehen. „Unsere Patienten
leiden ja meist nicht nur an einer
Minderhörigkeit, sondern auch an
einer Fehlhörigkeit. Und mit dem
Implantat hört man zwar wieder,
aber keinesfalls so, wie ein gesunder Mensch. Das Klangerlebnis ist
ein anderes. Patienten beschreiben
beispielsweise, dass für sie anfangs
die menschliche Stimme wie eine
Roboterstimme aus einem ScienceFiction-Film klang.“
Wenn die Vorteile des Implantats
erlebt werden, schätzen die Patienten das neue Hören sehr: Viele
wollen auch noch das andere Ohr
mit dem CI versorgt haben. „Damit
kommt auf unser Zentrum eine
neue Runde der Versorgung zu,
die wir aber gerne realisieren“, so
Prof. Fuchs.
Uwe Niemann
N KARDIOLOGIE
Herz-Kreislauf-Probleme im Wechselsommer 2011
D
er Wechselsommer 2011
hinterlässt seine Spuren.
Erst müssen wir durch
den Regen waten und einen Tag
später die Hitze ertragen. Es ist
zum Verzweifeln, denn die wechselnden Temperaturen belasten
das Gemüt. Aber auch der Körper
selbst, im Genaueren unser Herzund Kreislaufsystem, lässt uns den
Wechselsommer spüren.
Viele Deutsche sind wetterfühlig
und reagieren auf den diesjährigen Sommer mit Müdigkeit,
Kopfschmerzen oder Schwindelanfällen. Und für Herz-Kreislauf-Patienten können Wetterumschwünge sogar gefährlich
werden.
Kommt es nach sommerlicher
Hitze zu einem starken Temperaturabfall, ziehen sich die Gefäße
zusammen. Durch die Verengung
steigt der Blutdruck und damit das
Risiko für einen Herzinfarkt. Wird
es dann wieder heiß, erweitern
sich die Gefäße, damit mehr Blut
hindurch fließen kann. Der Blutdruck sinkt und es kann zu einer
Minderdurchblutung kommen.
Dr. Steffen Bender, Facharzt der
Kardiologie des Universitätszentrum Leipzig, erklärt, welche Folgen das haben kann: „Viele kennen dieses Schwindelgefühl beim
Aufstehen. Denn dabei sackt mit
einem Mal viel Blut in die Beine.
Und wenn es nun sehr warm ist,
der Blutdruck dadurch niedrig
ist oder jemand sogar eine Herzerkrankung hat, kommt das Herz
nicht hinterher, das ganze Blut
aus den Beinen wieder nach oben
zu pumpen.“
Der Leipziger Kardiologe und Ernährungsmediziner weist darauf
hin, dass Menschen, die schon
eine Herzerkrankung haben, sich
gerade bei großer Hitze möglichst
wenig belasten sollen. „Es gibt
keinen Zusammenhang zwischen
neu auftretenden Herzinfarkten
und sommerlichen Temperaturen. Man muss es aber ganz klar
sagen: Das größte Risiko für einen Herzinfarkt ist natürlich eine
schon bestehende Herzerkrankung selbst. Um einen solchen
zu vermeiden, sollte körperliche
Belastungen bei extremer Hitze
vermieden werden. Denn durch
die Wärme zirkuliert mehr Blut
im Körper und es kommt zu einer
schnelleren Herzschlagfolge, die
letztendlich das Herzinfarktrisiko
erhöht.“
Laut Dr. Bender ist das Maß der
körperlichen
Anstrengungen
aber auch vom Schweißverlust
abhängig. So sollte ein Mensch,
der schon ins Schwitzen kommt,
wenn er fünf Etagen Treppen
steigen muss, natürlich noch
mehr Belastung vermeiden. Dagegen kann ein fitter Mensch
durchaus auch im Hochsommer
trainieren. Nur die Tageszeit sollte man vielleicht anpassen: „Wer
jetzt noch seine Bikinifigur auffrischen möchte, dem empfehle ich,
früh aufzustehen und morgens
zu trainieren. Nicht nur die Temperatur ist angenehmer, auch die
Ozon- und Feinstaubbelastung
ist geringer als tagsüber oder gar
am Abend. Damit ist das Training
ganzheitlich gesünder für den
Körper – von außen wie von innen“, erklärt der Facharzt.
Nicht nur beim Training wird die
Schweißproduktion angeregt. Bei
hohen Temperaturen versucht
sich der Körper selbst abzukühlen
und reguliert den Temperaturausgleich durch Ausschwitzen von
Flüssigkeit. Dabei werden auch
wertvolle Salze aus dem Körper
transportiert, die aber benötigt
werden, um neu zugeführte Flüssigkeit zu speichern. Deswegen
gilt grundsätzlich die Regel: viel
und das Richtige trinken.
„Ich mache noch einmal darauf
aufmerksam, dass es einen Unterschied zwischen Wasser und
Mineralwasser gibt. Normales
Wasser ist frei von Mineralien
und Salzen und läuft sozusagen
auch frei durch den Körper und
wieder heraus. Es bleibt kaum
im Gefäßsystem, denn nur Salz
bindet Wasser und hält es im Körper“, so Dr. Steffen Bender, der als
Sportler selbst gern viel Wasser
trinkt.
Somit sollte man viel natriumhaltiges Mineralwasser trinken,
gerade, wenn man grundsätzlich
viel schwitzt oder gar im Sommer
trainiert. Da aber auch das Natrium durch das Schwitzen aus-
geschwemmt wird und manchmal
auch eine Apfelschorle verlockend
durstlöschend aussieht, hat Dr.
Bender noch zwei Tipps: „Wenn
man viel schwitzt, sollten erstens
sämtliche Speisen nachgesalzen
werden – das ist im Sommer fast
schon ein Muss. Dadurch erhält
der Körper wieder das benötigte
Natrium und kann so auch Flüssigkeit ohne Salzgehalt im Gefäßbett halten. Und zweitens ist der
Salzverlust des Körpers auch trainierbar. Das heißt, der Elektrolytverlust im Schweiß wird durch
Schwitztraining beeinflusst. Wenn
jemand oft in die Sauna geht,
schwitzt er sozusagen dünner
und verliert weniger Salz.“
Kreislaufprobleme und Herzinfarktrisiko lassen sich bei
sommerlicher Hitze also reduzieren, wenn genügend Flüssigkeit zugeführt wird und große
Anstrengungen
vermieden
werden – wozu sich auch groß
rumplagen in der Ferienzeit,
mal die Seele und den Körper
baumeln lassen ist sowieso das
Beste als Erholung.
Sandra Niemann
KLINIKUM 2011
7
Ausgabe 18 / 2. September 2011
Gesundheit und mehr...
N INTERVIEW
„Die Kerbe entscheidet nicht über die Teilbarkeit von Tabletten“
T
wiederum den Magen.
eilen, vierteln, oder doch
lieber im Ganzen schlucken? Wenn es um Tabletten, Kapseln oder Dragees geht,
ist die Unsicherheit oft groß. Dr.
Roberto Frontini, Direktor der
Apotheke im Universitätsklinikum, räumt im Interview mit
„Gesundheit und mehr …“ mit
Irrtümern rund um die Medikamente auf und erklärt, wann sie
geteilt werden können und wie
sie am besten eingenommen
werden.
Wie teilt man geeignete Tabletten richtig?
Am besten mit einem Tablettenteiler. Bei der Auswahl sollte
darauf geachtet werden, dass
er sich leicht reinigen lässt. Verschlüsse zum Schrauben oder
Teiler mit vielen Ecken sind
eher ungeeignet. Im Prinzip
kann auch ein scharfes Messer
verwendet werden. Wenn man
fest zugreift, lässt sich die Tablette auch mit der Hand teilen.
Einige Psychopharmaka haben
sehr tiefe Kerben. Diese Tabletten können mit der Kerbe
nach unten hingelegt werden
und lassen sich durch einfaches
Drücken teilen.
Frage: Lässt sich jede Tablette
mit einer Kerbe teilen?
Dr. Frontini: Eine Kerbe ist kein
Kriterium, ob sich eine Tablette
teilen lässt oder nicht. Viele Tabletten haben eine Schmuckkerbe, um sie „schöner“ zu machen,
doch zur Teilung sind sie nicht
vorgesehen. Ein kleiner Test
kann weiterhelfen: Wirft man
die Tablette in ein Glas Wasser
und sie löst sich auf, dann lässt
sie sich teilen. Das gilt etwa für
Brausetabletten oder normales
Aspirin – Medikamente, bei denen der Wirkstoff schnell freigesetzt werden soll.
Können Tabletten auch geviertelt werden?
Dr. Roberto Frontini, Direktor der Apotheke am UKL. Foto: Archiv
Wie erfahre ich, ob ich eine Tablette teilen kann?
Wer sich unsicher ist, sollte
immer einen Apotheker um Rat
fragen. Das gilt auch bei jedem
Tablettenwechsel und besonders bei Retardpräparaten. Nur
in rund 30 Prozent der Fälle
gibt ein Beipackzettel Auskunft
darüber, ob Tabletten geteilt
werden können.
Wenn sie nicht zum Teilen gedacht ist, warum hat eine Tablette dann eine Kerbe?
Das kann ästhetische Gründe
haben, aber auch beim Her-
stellen des Medikamentes hat
eine Kerbe Vorteile: Das Pulver
lässt sich dann schöner in Form
pressen.
ist relativ niedrig. Wird der
Überzug der Tablette zerstört,
wird der Wirkstoff schon in viel
höherer Dosis in viel kürzerer
Zeit freigesetzt.
Welche Folgen kann es haben,
wenn Tabletten geteilt werden,
die dafür nicht gedacht sind?
Können Medikamente durch Teilen auch unwirksam werden?
Meistens kommt es zu einer
Überdosierung. Bei Retardtabletten soll der Wirkstoff langsam
freigegeben werden. Dies gilt
beispielsweise für Betablocker,
welche die Herzfrequenz reduzieren. Dabei wird der Wirkstoff
über den Tag kontinuierlich
freigesetzt, der Spiegel im Blut
Ja. Manche Substanzen, etwa
Protonenpumpenhemmer oder
einige Antibiotika, sind sehr
säureempfindlich.
Normalerweise wird der Wirkstoff erst
im Dünndarm freigesetzt, der
Überzug schützt die Tabletten
vor der Magensäure. Bei einigen
Wirkstoffen schützt der Überzug
Ich bin kein Freund des Teilens
von Tabletten und des Viertelns
schon gar nicht. Einzige Ausnahme: Die Tabletten sind dafür
gemacht. Dies gilt beispielsweise für einige Psychopharmaka.
Anderenfalls sollte eine Tablette
niemals geviertelt werden, das
Risiko einer ungenauen Dosierung und des Wirkstoffverlustes
ist viel zu groß.
Befindet sich der Wirkstoff immer in der Mitte der Tablette?
Nein, er ist gleichmäßig darin
verteilt – das muss er auch. Es
gibt auch Duo-Präparate, sozusagen eine Tablette in der
Tablette. Im äußeren Teil ist die
Startdosis enthalten, die schnell
freigesetzt wird, der innere Teil
ist überzogen und besteht aus
der Erhaltungsdosis. Er kann
aber auch einen zweiten Wirkstoff enthalten. Von außen ist
diese „Doppel-Tablette“ nicht zu
erkennen, das wird erst sichtbar, wenn sie geteilt wird.
Wie verhält es sich beim Teilen
mit Kapseln? Diese können ja
nicht einfach „durchgebrochen“
werden.
Kapseln gibt es in verschiedenen Formen: als Weichkapseln,
die eine Konsistenz ähnlich wie
ein Bonbon oder ein Gummibärchen haben, oder als Hartkapseln, die mit einem Pulver
oder überzogenen Kügelchen
gefüllt sind. Diese sollte man
nur in Ausnahmenfällen und
erst nach Beratung durch einen
Apotheker aufmachen.
Wie viel Flüssigkeit muss man
bei der Einnahme von Tabletten
zu sich nehmen? Welche Getränke eignen sich am besten?
Zum Einnehmen einer Tablette
sollte am besten ein Glas Leitungswasser getrunken werden
– keine Cola, kein Tee, kein Saft.
Auch Sprudelwasser ist ungeeignet, die enthaltene Kohlensäure
reagiert im Magen und kann die
Aufnahme der Medikamente beschleunigen oder ändern.
Stimmt es, dass Antibiotika
nicht mit Milch eingenommen
werden sollten?
Ja, bei einigen, denn Milch enthält viel Kalzium, das die Wirkstoffaufnahme im Körper verändern kann. Das gilt auch für
andere Wirkstoffe.
Warum ist es eigentlich so wichtig, bei der Einnahme von Tabletten ausreichend zu trinken?
Der menschliche Körper kann
nur gelöste Stoffe aufnehmen.
Tabletten sind nichts anderes
als die Vorform von Tropfen,
die jedoch erst wirken können,
wenn sie bei der Einnahme
durch gleichzeitiges Trinken
verflüssigt werden, da nicht immer der natürliche Magen- und
Darmsaft für eine schnelle Auflösung ausreicht.
Wie verhält es sich mit
„Wartezeit“ zwischen der
nahme von Medikamenten
dem Verzehr bestimmter
tränke?
Bruch- und Schmuckkerbe im Vergleich.
Eine mit Pulver gefüllte Hartkapsel.
Tabletten ohne Überzug.
Tablettenteiler für den Hausgebrauch.
der
Einund
Ge-
Tabletten mit Überzug.
Mörser für den Haus- und Klinikgebrauch.
Normalerweise müssen Patienten keinen bestimmten Zeitraum
verstreichen lassen, bis sie nach
der Tabletteneinnahme Getränke zu sich nehmen dürfen. Eine
Ausnahme bildet Grapefruitsaft:
Mit diesem sollte wirklich drei
Stunden gewartet werden, da
er den Metabolismus, also den
Stoffwechsel, verändert. Die
gleichzeitige Einnahme von
Tabletten und der Konsum von
Alkohol sollten generell tabu
sein.
Interview: Ines Christ
8
KLINIKUM 2011
Ausgabe 18 / 2. September 2011
Gesundheit und mehr...
N AM RANDE
Kinderuni mit
neuen Vorlesungen
n vier Vorlesungen wollen wir
Acht- bis Zwölfjährige für die
Wissenschaft begeistern. Den
Auftakt macht Prof. Christian
Hirsch von der Abteilung für Kinderzahnheilkunde und Primärprophylaxe am 9. September
mit dem Thema „Wie beißen wir
uns am besten durchs Leben?
Von Wackelzähnen, Löchern
und Co“. Am 16. September
lädt Susanna Rankin (MaxPlanck-Institut für Evolutionäre
Anthropologie) zu einer Reise
durch die Menschheitsentwicklung ein: „Affen, Neandertaler
und ich – die Geschichte des
Menschen“. „Was geschah letzte Nacht“ fragt Dr. Jeanett Edelmann vom Institut für Rechtsmedizin am 23. September. In
ihrer Vorlesung dreht sich alles
um die Forensik. Die letzte Veranstaltung am 7. Oktober widmet sich der Frage „So oder so:
Auf der Suche nach den Gefühlen“. Michael Kroll von der Klinik
für Psychiatrie, Psychotherapie
und Psychosomatik erklärt den
jungen „Studenten“, wie Gefühle entstehen und wie man gut
auf seine Seele aufpasst. Die
Vorlesungen beginnen jeweils
16.30 Uhr im Hörsaalgebäude
am Augustusplatz. Eltern und
Begleitpersonen können die
Vorlesung im Nachbarhörsaal
mitverfolgen. Der Besuch der
Kinderuni ist selbstverständlich
kostenlos. Aber eine Anmeldung ist erforderlich. Entweder
auf der Homepage (www.unileipzig.de/kinderuni) oder bei
Anja Pohl (anja.pohl@medizin.
uni-leipzig.de oder 97-22125).
Weitere Informationen finden
Sie unter www.uni-leipzig.de/
kinderuni und auf Facebook:
www.facebook.com/kuni.leipzig.
ukl/unl
I
N KIDZ-FEST
Der Zoo gehört den Kindern
F
reier Eintritt für alle Kinder
bis 14 Jahre in den Zoo
Leipzig! Natürlich auch ins
neue Gondwanaland. Das ist doch
etwas, was man nicht ausschlagen
sollte. Schon gar nicht, weil am
10. September das Riesenkinderfest K!DZ 2011 stattfindet.
Es ist zu einer guten Tradition geworden, dass Anfang September
der Zoo zu diesem Fest einlädt.
Denn hier zeigt das Team um Direktor Dr. Jörg Junhold seine Verbundenheit zu den Jüngsten der
Stadt Leipzig. Mehr noch, denn das
Zoofest wird wieder der Kinderklinik des Universitätsklinikums
Leipzig gewidmet. Junge Familien
verleben im Zoo unbeschwerte
Stunden und tragen mit ihrem
Eintritt dazu bei, wichtige Projekte
der Klinik zu finanzieren. So profitieren auch Kinder von der Aktion,
für die aufgrund ihrer Erkrankung
ein Zoobesuch momentan nicht in
Frage kommt. 2010 kamen durch
die Teilnahmegebühren der Besucher, durch Spenden und die
großzügige Unterstützung namhafter Sponsoren mehr als 16 000
Euro zusammen. Mit dieser Summe werden unter anderem Forschungsprojekte der Universitätskinderklinik finanziert, die auf die
Gebiete Stoffwechsel, kindliches
Rheuma, Immundefekte sowie
Leber- und Darmerkrankungen
ausgerichtet sind.
„Auch für 2011 haben sich die
K!DZ-Organisatoren hohe Ziele
gesetzt“, so Dr. Junhold. „Diesmal
soll das Geld der psychosozialen
Elternbetreuung zugute kommen.
Diese Initiative unterstützt, berät
und betreut Eltern und Familien
bei Frühgeburten. Um den Erfolg
dieser Initiative
langfristig zu
sichern, benötigen wir Ihre Unterstützung, liebe Leserinnen und Leser. Lassen sie uns gemeinsam ein
Zoodirektor Dr. Jörg Junhold freut sich auf viele Gäste zum K!DZ 2011.
Zeichen setzen. Dafür, dass uns
die Zukunft unserer Kinder nicht
gleichgültig ist, sondern vielmehr
eine Herzensangelegenheit.“
Mit Herz und viel Liebe haben sich
dann auch die Organisatoren, zu
denen auch die Veranstaltungsagentur event.lab gehört, ein buntes Programm einfallen lassen. Ein
Höhepunkt ist „Der Reggaehase
Boooo-Musikmärchen von Yellow
Umbrella“. Neben dem musikalisch-tänzerischen Märchen treten
im Showprogramm auf der großen
Bühne, das ab 12 Uhr beginnt,
auch die Roten Clownsnasen,
die vielen Patientenkindern wohl
bekannt sein dürften, auf. Höhepunkt werden dann die Spendenübergabe um 14 Uhr und die anschließende große Zoo-Tierparade
sein.
Prof. Wieland Kiess, Direktor der
Klinik und Poliklinik für Kinderund Jugendmedizin, fiebert dem
Spendenergebnis schon entgegen.
„Wir danken all denen, die uns
dabei unterstützen, sind für kleine
und große finanzielle Beträge und
das eine oder andere aufmunternde Wort an die Schwestern und
Ärzte der Klinik sehr dankbar.“
Und so werde auch in diesem Jahr
dieses Riesenkinderfest wieder zu
einem großen Erfolg.
Dafür haben die Organisatoren
auch einen prominenten Schirmherrn angesprochen. Prinzensänger Sebastian Krumbiegel ist
immer wieder gern dabei, seine
Stimme für die Kinder zu erheben, denen es nicht so gut geht:
„Ein altes Sprichwort sagt, dass in
einem gesunden Körper auch ein
gesunder Geist wohne. Das gilt für
uns Erwachsene wie auch für unsere Kinder. Gesunde Ernährung
und Bewegung an frischer Luft
können helfen, dass wir gesund
bleiben“, so Krumbiegel zu seinen
Motiven. „Besonders erschüttert
Foto: Zoo Leipzig
sind wir aber, wenn Kinder von
einer Krankheit betroffen sind.
Wir wünschen uns dann eine
schnelle und erfahrene Hilfe von
Ärzten und Schwestern aus der
Kinderklinik. Von diesen medizinischen Teams erwarten wir sehr
viel. Sie sollen fachlich immer
auf dem neuesten Stand sein und
unsere Kinder möchten wir von
ihnen rund um die Uhr gut betreut
wissen. Das fordert von den Medizinern und Pflegern großes ab, um
unsere Kinder gesund werden zu
lassen bzw. ihn ein lebenswertes
Leben zu ermöglichen.“
Kinder und Eltern können sich
also freuen, einen besonderen Tag
im Zoo Leipzig zu erleben, Spaß
und Freude zu empfinden und
gleichzeitig einen großen Beitrag
zur Unterstützung der Kinderklinik am Universitätsklinikum
Leipzig leisten zu können. Der Zoo
jedenfalls freut sich schon auf viele
Besucher.
Michael Lindner
N FREIWILLIGENDIENST
Verabschiedung des FSJ´ler-Jahrgangs 2010/2011
B
ei einer feierlichen Veranstaltung verabschiedeten
sich kürzlich die FSJ´ler
des Jahrgangs 2010/2011. Viele
von ihnen waren im Universitätsklinikum Leipzig auf den
unterschiedlichsten
Stationen
tätig. Im vergangen September
hatten 89 Freiwillige ihr soziales
Jahr angetreten und waren bis
November zu einem Team von
112 Engagierten gewachsen. Sie
alle arbeiteten in der Kranken-,
und Seniorenpflege, für Kinder
und Jugendliche oder für Behinderte.
„Das Freiwillige soziale Jahr
(FSJ) ist eine hervorragende
Einrichtung für junge Menschen.
Es ist eine Übergangsphase im
Leben von Jugendlichen, in der
sie viel lernen und die Augen für
Dinge geöffnet bekommen, die
sie vorher nicht so gesehen haben“, berichtet Prof. Dr. Thomas
Fabian, Bürgermeister und Bei-
Prof. Dr. Thomas Fabian, Beigeordneter für Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule, dankte den Freiwilligen.
Foto: F. Henkel
geordneter für Jugend, Soziales,
Gesundheit und Schule.
Auch Cornelia Gräser, Geschäftsführerin des Herbie e.V., ist
sich sicher: „Das FSJ ist eine
gute Möglichkeit sich als junger
Mensch ehrenamtlich zu engagieren. Wir müssen jedoch die
Anerkennungskultur von dem
Freiwilligendienst noch stärken.“ Laut Prof. Dr. Fabian, der
selbst als Jugendlicher ein FSJ
durchgeführt hat, ist der Freiwilligendienst eine gute Möglichkeit
sich erstmals beruflich zu orientieren, Erfahrungen zu sammeln
und festzustellen, was man vom
Leben erwartet. „Im FSJ haben
junge Menschen die Möglichkeit, die Gesellschaft aus neuen
Blickwinkeln kennen zu lernen,
komprimierte Kompetenzen zu
erlangen und einen wertvollen
Beitrag zur sozialen Gesellschaft
beizutragen, indem sie sich für
andere Menschen engagieren.“
Der FSJ–Jahrgang 2010 / 2011
wird von Cornelia Gräser mit
den Worten: „Es war ein tolles
Jahr und wieder einmal hat
sich gezeigt, dass junge Menschen sich einbringen und das
soziale Jahr, jeder für sich gestaltet“ verabschiedet, während
am 1. September die neuen
FSJ´ler neugierig ihr neues Arbeitsgebiet bestaunen. An diesem Tag traten 85 Engagierte
ihren Freiwilligendienst an.
Franziska Henkel
KLINIKUM 2011
9
Ausgabe 18 / 2. September 2011
Gesundheit und mehr...
N TRM
Stammzelltherapie für verletzte Sportlerknie
I
n Deutschland werden jährlich rund 5400 akute Verletzungen von Kniegelenkknorpeln behandelt. Häufigster
Verletzungsgrund sind Sportunfälle, z. B. beim Fußballspielen
oder Skifahren. Die bisherige
Behandlung erfolgt mit Knorpelzellen, die aus gesunden Knorpelarealen entnommen werden.
„Für die Patienten bedeutet die
heute übliche Therapie einen
zweifachen operativen Eingriff,
bei dem ein gesunder Gelenkknorpel verletzt werden muss,
um einen geschädigten zu behandeln,“ beschreibt Dr. Bastian
Marquaß, Unfallchirurg am Universitätsklinikum Leipzig, den
klinischen Alltag.
Die bisherige Therapie der Knorpelverletzungen zu verbessern,
ist das Ziel einer Arbeitsgruppe
um Dr. Bastian Marquaß und
Dr. Ronny Schulz. Unterstützt
durch das Translationszentrum
für Regenerative Medizin (TRM),
entwickeln sie am Lehrstuhl für
Zelltechniken und angewandte
Stammzellbiologie von Prof. Dr.
Augustinus Bader am Biotechnologisch-Biomedizinischen
Zentrum
(BBZ)
stammzellbasierte Knorpeltransplantate.
Als klinischer Partner begleitet
Prof. Dr. Christoph Josten von
der Klinik und Poliklinik für Unfall-, Wiederherstellungs- und
Plastische Chirurgie der Universitätsklinik Leipzig die Studie.
Die Idee, die sie verfolgen, klingt
einfach: Körpereigene Stammzellen eines Patienten werden
aus dem Beckenkamm entnommen und in ein Hydrogel eingesetzt, das als Gerüst für die zu
Knorpelgewebe heranwachsenden Stammzellen dient. „In einem Bioreaktor entsteht so binnen zwei Wochen funktionelles
körpereigenes Knorpelgewebe,
das anschließend dem Patienten
an die verletzten Gelenkareale
transplantiert werden kann“ erläutert Dr. Ronny Schulz, Biochemiker am BBZ, das Verfahren.
Dazu Prof. Gabriela Aust, Mentorin des TRM-Vorhabens: „Wir
bedanken uns bei den Partnern
der Abteilung Zelltechniken am
Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie, die das
Projekt begleiten und sichern.
Als Kliniker oder Naturwissenschaftler kann man zu Beginn
der Idee nicht ermessen, welche
Berge an zusätzlichen Untersuchungen und Vorschriften bewältigt werden müssen, um die
Hürde, Überführung des Zelltherapeutikums in die Praxis,
erfolgreich zu nehmen.“
Das eingesetzte Bioreaktorsystem ist eine Eigenentwicklung
der Leipziger Arbeitsgruppe. Es
wurde in den letzten Jahren in
enger Kooperation mit Partnern
aus dem Interdisziplinären Zentrum für Bioinformatik und dem
Institut für Medizinische Physik
und Biophysik optimiert. Durch
ein externes Magnetfeld verändern sich im Innern des Bioreaktors die Druckverhältnisse so,
dass sie der Belastung in einem
sich bewegenden Gelenk ähneln.
Das fördert die Differenzierung
der Stammzellen zu ausgereiften
Knorpelzellen.
Zur Zeit laufen aufwendige Prüfungen, wie sich die implantierten patienteneigenen Stammzellen im Körper verhalten, d.h.
ob sie lebenslang differenzierte
Knorpelzellen bleiben und am
Ort ihres Einbaus im Kniegelenk
residieren. Es werden erstmalig
in dieser Form hohe Sicher-
Dr. Ronny Schulz im Labor des BBZ.
heitsstandards
eingehalten.
So wurden nicht nur die Herstellung der Knorpelimplantate
sondern auch das Großtiermodell zur Simulation und Heilung der Knorpelschäden unter
den Richtlinien zur Qualitäts-
Foto: TRM
sicherung der Good Laboratory
Praxis (GLP) entwickelt. Eine
wirkliche
Herausforderung,
wenn man bedenkt, dass jeder
kleinste Arbeitsschritt standardisiert ablaufen und detailliert
dokumentiert werden muss.
Erste Ergebnisse der aktuell
laufenden präklinischen Studie
stimmen zuversichtlich. Die Einheilung der Transplantate in die
Gelenke verläuft sehr gut. „Wir
erhoffen uns mit dieser Methode
eine geringere Belastung für den
Patienten und gleichzeitig eine
höhere Qualität des regenerierten Knorpels verglichen zu den
herkömmlichen
Therapien“
resümiert Dr. Marquaß. Die
ersten klinischen Studien sind in
Abhängigkeit der laufenden Untersuchungen in vier bis sechs
Jahren geplant. „Dann würden
sich die vielen Jahre intensiver
Forschung, die zur Etablierung
des Modells, was initial auch
von PD Dr. Pierre Hepp begleitet
wurde, und zur Entwicklung des
Knorpelzelltherapeutikums nötig waren, auch für die Patienten
auszahlen“ so übereinstimmend
Dr. Schulz und Dr. Marquaß.
Manuela Lißina-Krause
N BLUTBANK
Blutsauger, Fledermaus und Spinnenbein
D
ie Blutbank Leipzig lädt
wieder
zum
Gruseln
ein! Bekanntermaßen ist
wahr, was sich reimt: Am Sonnabend, dem 17. September
ist jeder Unerschrockene zur
zweiten „Vampirnacht“ herzlich willkommen!
Nach einem erfolgreichen Auftaktevent
im
vergangenen
Jahr werden sich die Pforten
der Blutbank auf dem Gelände
des Uniklinikums in der Ph.Rosenthal-Str. 27c (Eingang
Johannisallee) in der Zeit von
17 bis 24 Uhr nun zur zweiten
Vampirnacht öffnen. In schaurig-schönem Ambiente werden
dann wieder zahlreiche Highlights für große und kleine Fans
der mannsgroßen Fledermäuse
geboten:
Wer beispielsweise das offizielle
„Vampir-Diplom“ der Blutbank
erlangen möchte (hier sind
selbstredend Groß & Klein angesprochen), der absolviert am
Stand der Techniker Kranken-
kasse einen Koordinations- so- sowie Kinderschminken und nahmeschwestern begibt, wird
wie Vampirsehstärken-Test und Kinder im Vampirkostüm erhal- für seinen Einsatz mit einem
stellt bei einem Gruselquiz sein ten zusätzlich eine kleine Über- leckeren Imbiss am exklusiven
Fledermausbüfett belohnt! Jene
Wissen über Dracula & Co. un- raschung.
Helden der Nacht, die nicht nur
ter Beweis. Interessierte können
mit dem so genannten Bedside- Der „freiwillige Aderlass“ wird Blut spenden, sondern zugleich
Test ihre Blutgruppe im ABO- bis null Uhr möglich sein. Wer noch einen tapferen Neuspender
System bestimmen lassen und sich in diesen späten Stunden in überzeugen können, erhalten
wer sich als Knochenmark- und die Hände der kompetenten Ab- als kleines Dankeschön für ihr
Engagement einen
StammzellspenZehn-Euro-Einder in der Stammkaufsgutschein.
zellspenderdatei
Leipzig registrieren lassen möchDer Leiter der Blutte, hat an diesem
bank, Prof. Gert
Abend
wieder
Matthes, ermuntert
die
Gelegenheit
insbesondere Erstdazu. Die bekannspendewillige, ihre
te Leipziger Band
Blutspende im Rah„The
Butlers“
men der Vampirwird beste Livenacht zu leisten:
Musik präsentie„Bei der ersten
ren und der TanzSpende
begeben
verein
Tanzart
sich
Neuspender
e.V. mit einem
stets auf zunächst
eigens einstudierunbekanntes Terten
Vampirtanz
rain, sind oftmals
überzeugen. Für
noch etwas unsiSpiel und Spaß Vergangenes Jahr herrschte großer Andrang bei der ersten cher. Umso mehr
sorgen Hüpfburg Vampirnacht.
Foto: ukl können wir den
herzlichen und entspannten Rahmen der Blutbank-Vampirnacht
empfehlen, da durch das bunte
Programm und die besondere
Kulisse des Events jede Menge
Ablenkung geboten wird.“
Wer Vampire also nicht fürchtet und noch dazu eine gute
Tat vollbringen will, wird ganz
sicher am 17.September in der
gruselig dekorierten Spendeeinrichtung der Blutbank einen
tollen Abend verleben. Immerhin lautet nicht von ungefähr
das Motto des Blutbank-Teams
bei den Vorbereitungen zum
Event: “Gruselalarm und Vampirgebein, wer uns besucht,
will nicht mehr heim!“
Fast jeder zwischen 18 und
68 Jahren, der mindestens 50
Kilogramm wiegt und sich gesundheitlich fit fühlt, kann Blut
spenden. Der Personalausweis
ist bitte mitzubringen. Weitere
Informationen: Tel. 0341 97
25 393 sowie unter www.blutbank-leipzig.de . Anja Grießer
10
WISSENSCHAFT & FORSCHUNG
Ausgabe 18 / 2. September 2011
Gesundheit und mehr...
N AM RANDE
Sport gegen
Bachelor-Stress
ie neuen Bachelor- und Masterstudiengänge machen einer
Studie zufolge viele Studenten
krank. Bis zu 40 Prozent klagen
laut einer Untersuchung der Universität Göttingen über Beschwerden wie Kopf-, Rücken- oder
Nackenschmerzen sowie über
Schlafstörungen, Nervosität und
Stimmungsschwankungen. „Frauen sind dabei häufiger betroffen
als Männer“, so Projektleiter Arne
Göring. Als Hauptursachen für die
Beschwerden beklagten vor allem
Bachelor-Studenten die vielen Prüfungen in kurzer Abfolge und die
als zu kurz empfundenen Pausen
im Studium, sagte Göring. Insgesamt fühlten sich die Studenten zunehmend überfordert durch
die im Vergleich zu den früheren
Diplom- und Magister-Studiengängen erhöhte Prüfungsdichte.
Für ihre Studie haben Wissenschaftler vom Sportinstitut der
Uni Göttingen mehr als 11 000
Studenten befragt. Gegen den
Stress und die gesundheitlichen
Beschwerden vieler Studenten
kann Sport helfen, fanden die
Wissenschaftler heraus. Studenten, die mehr als eine Stunde
pro Woche intensiv Sport treiben,
fühlen sich demnach gesünder
und haben weniger Beschwerden
als ihre Kommilitonen, die keinen
Sport treiben. Bachelor- und Master-Studenten treiben dabei im
Durchschnitt nicht weniger Sport
als frühere Diplom- oder Magister-Studenten. Der Zeitdruck
spiegele sich bei der Auswahl
der sportlichen Aktivitäten wider:
Klassische Teamsportarten zu
festgelegten
Trainingszeiten
seien nur noch schwer mit dem
Studium vereinbar. Stattdessen
seien Laufen oder individuelles
Training im Fitnessstudio angesagt.
dpa
D
N NUKLEARMEDIZIN
PET-Untersuchung kann Punktion ersetzen
E
Bedeutung, da dies – im Falle
eines positiven Befundes – eine
Eingruppierung in die höchsBisherige Arbeiten zu dieser te Therapiegruppe und somit
Thematik beziehen sich meist eine deutlich intensivere Theauf Erwachsene (Skelettbefall rapie zur Folge hat. Zudem ist
beim Morbus Hodgkin dort in die Knochenmarkbiopsie ein
zirka vier bis 14 Prozent der invasives und schmerzhaftes
Verfahren.
Sie
wird routinemäßig
am Beckenkamm
entnommen
und
spiegelt daher nur
einen kleinen Ausschnitt des Skelettsystems
wider.
Da ein Skelettbefall beim Morbus
Hodgkin eher fokal
als diffus auftritt,
kann eine negative BeckenkammBiopsie einen Skelettbefall in anderen
Körperabschnitten
(zum Beispiel der
Wirbelsäule o.ä.)
nicht ausschließen.
Die StudienergebDie PET als funknisse der beiden
tionelle Bildgebung
Forscherinnen
erkennt bösartige
weisen auch auf
Ve r ä n d e r u n g e n
die
mögliche
schon sehr frühprognostische
zeitig, noch bevor
Bedeutung durch
morphologische
Darstellung
des
Skelettbefalls mit- Forscht zu Krankheitsnachweisen per PET: Dr. Sandra Purz Auffälligkeiten wie
tels PET hin. Künf- von der Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin. Foto: ukl Veränderungen im
Knochen im CT
tig soll dadurch die
Stadieneinteilung und somit Fälle). Pädiatrische Studien oder Röntgen auftreten. Zudem
die Therapie bei den Kindern liegen bislang nur mit sehr ge- erlaubt die PET durch Ganzkörund Jugendlichen noch besser ringen Fallzahlen vor. Aufgrund per-Aufnahmen die Darstellung
gesteuert werden. Gleichzeitig der in Leipzig erstellten, außer- des gesamten Skelettsystems in
kann die PET die heute noch gewöhnlich großen Datenbank einem Untersuchungsgang.
übliche Knochenmarkpunkti- konnten in die aktuelle Ausweron, die gerade für die jungen tung der Studie 676 pädiatri- Die Leipziger Klinik und PolikliPatienten sehr belastend sein sche Patienten eingeschlossen nik für Nuklearmedizin (Direktor Univ.-Prof. Dr. Osama Sabri)
kann, ersetzen. Diese Ergeb- werden.
ist seit Jahren das nuklearmenisse werden aktuell in der euReferenzzentrum
ropaweiten Behandlungsstudie Bei der Hodgkin-Erkrankung dizinische
für das Hodgkin-Lymphom im ist eine genaue Diagnostik des für pädiatrische Hodgkin LymKindes- und Jugendalter mit Skelettbefalls von besonderer phom-Studien. Die Mitarbeiter
in Befall des Knochens
und des Knochenmarkes
bei Kindern und Jugendlichen mit einem Hodgkin-Lymphom
(Lymphdrüsenkrebs)
kann mit der Positronenemissionstomographie (PET) mit
hoher Sensitivität und Spezifität
nachgewiesen werden. Zu dieser Erkenntnis kommen
Dr. Sandra Purz
aus der Klinik und
Poliklinik für Nuklearmedizin des
Universitätsklinikums Leipzig und
PD Dr. Christine
Mauz-Körholz aus
der Universitätskinderklinik Halle
in einer Studie, die
Anfang August im
Journal of Clinical
Oncology veröffentlicht wurde.
mehr als 1500 Patienten überprüft.
der Hodgkin-Arbeitsgruppe um
Frau Univ.-Prof. Dr. Regine Kluge, stellvertretende Direktorin
der Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, verfügen deshalb
über eine sehr große Expertise
auf diesem Fachgebiet. Frau
Univ.-Prof. Dr. Kluge ist seit 2002
hauptverantwortliche Referenznuklearmedizinerin und zudem
seit 2008 die Leiterin des EUProjektes „Paediatric Hodgkin
Network“. Im Rahmen des Referenzbegutachtungsprozesses
wird jegliche nuklearmedizinische Bildgebung eines neudiagnostizierten Hodgkin-Falles
(national oder europäisch) dem
nuklearmedizinischen Team der
Universität Leipzig zugeschickt,
von diesem referenzbegutachtet und im Rahmen der wöchentlichen interdisziplinären
Hodgkin-Tumorkonferenz
an
der Universität Halle/Wittenberg
(Hodgkin-Studienzentrale) besprochen. In Zusammenschau aller klinischen und
bildmorphologischen Befunde
wird dann für jeden einzelnen
Patienten der entsprechende
Therapie-Vorschlag erstellt.
Insgesamt zeigt die aktuell
veröffentlichte
Studie,
wie
wichtig die PET-Untersuchung
bei Kindern und Jugendlichen
mit einem Hodgkin Lymphom
für die korrekte Erfassung der
Krebsausdehnung ist. Damit
verbindet sich für die Autoren
im Interesse der Patienten
die Erwartung, dass derartige
wissenschaftliche Erkenntnisse auf gesundheitspolitischer
Ebene dazu beitragen, solche Untersuchungen für eine
breitere Masse von Patienten
zugänglich und durch das Gesundheitssystem finanzierbar
zu machen.
ukl
N WERKSTOFF
Spinnenseide hilft beim Züchten künstlicher Haut
S
pinnenseide hilft beim
Züchten künstlicher Haut
und könnte damit chronische Wunden und Verbrennungen heilen. Das ist das
Ergebnis einer Doktorarbeit an
der Medizinischen Hochschule
Hannover, die jetzt im Wissenschaftsjournal „PLoS ONE“ veröffentlicht wurde. Spinnenseide
sei den Aufgaben der Haut bestens gewachsen: Sie sei sehr
stark, dehnbar und werde vom
menschlichen Körper toleriert,
erläuterte Doktorandin Hanna
Wendt, die im Forschungszentrum der Klinik für Plastische
Hand- und Wiederherstellungschirurgie mit Spinnenseide experimentierte.
Eine Goldene Radnetzspinne läuft
über ihr Netz.
Foto: dpa
Hier
hatten
Forscherinnen
in der Vergangenheit bereits
herausgefunden, dass sich mit
den aus der „Goldenen Radnetzspinne“ gewonnenen Fäden Nerven reparieren lassen.
Die
Wissenschaftlerinnen
„melken“ die tropischen Krabbeltiere regelmäßig. Mit einer
eigens dafür konstruierten
Kurbelmaschine ziehen sie aus
jedem Spinnen-Hinterteil einen
bis zu 400 Meter lange Seidenfaden. Dieser Faden wird auf
einen rechteckigen Rahmen
gewickelt, wobei eine Fläche
aus kleinen Maschen entsteht.
Hanna Wendt trug Hautzellen
auf diese Maschen auf und
versorgte sie mit Nährstoffen,
Wärme und Luft. Dabei wuchsen sie zu zwei übereinander-
liegenden
gewebeähnlichen
Hautschichten heran.
als Heilmittel eingesetzt und
auf Wunden gelegt.
Im Tierversuch muss sich nach
Angaben der Hochschule nun
zeigen, wie gut dieser Ersatz
anwächst. Um Spinnenseide in
der Klinik einsetzen zu können,
müsste sie allerdings synthetisch hergestellt werden, damit
sie in ausreichender Menge
vorhanden ist. Die Forschungen zur Reparatur von Nerven mit Spinnenseide gehen
Laborleiterin Kerstin Reimers
zufolge gut voran. „Der erste
Großtierversuch mit einem
Schaf wurde sehr zufriedenstellend abgeschlossen“, sagte
Reimers. Die aus Proteinen
bestehenden
Spinnenfäden
wurden schon im Mittelalter
Ob das Wundermittel das Züchten künstlicher Haut voranbringt, müssen die weiteren
Forschungen zeigen. Wissenschaftler versuchen seit langem,
künstliche Haut herzustellen,
um Menschen mit chronischen
Wunden oder Verbrennungsopfern zu helfen. Derzeit wird sie
bereits in der Kosmetikindustrie eingesetzt, um Produkte auf
Hautirritationen zu testen. Tierversuche werden auf diese Weise überflüssig. Im Fraunhofer
Institut für Grenzflächen und
Bioverfahrenstechnik in Stuttgart ist sogar eine Anlage entwickelt worden, die künstliche
Haut maschinell herstellt. dpa
UNIVERSITÄTS-LEBEN
11
Ausgabe 18 / 2. September 2011
Gesundheit und mehr...
N GESUNDHEITS-ÖKONOMIE
N MEDIEN
Macht Geld schlank?
D
ie Adipositas-Epidemie greift um
sich, weltweit und
auch in Deutschland. Geforscht wird mit Nachdruck, denn das Krankheitsbild ist vielschichtig
und die Behandlungsmethoden sind noch
immer beschränkt. Um
dem Problem beizukommen, denken Ärzte und
Politiker immer wieder
auch über finanzielle
Anreize zum Abnehmen
oder zur gesünderen
Ernährung nach. Doch
lassen sich ausgerechnet Gewichtsprobleme
finanziell lösen? Der Gesundheitsökonom Prof.
Hans-Helmut
König
steht Ideen wie Fettsteuer und Zahlungen
für verlorene Pfunde kritisch gegenüber. Letztlich sei es weniger das
Geld, sondern vielmehr
die erworbene Bildung,
die schlank mache.
Schauen wir uns die
ganze Gesellschaft an:
In Dänemark gibt es
seit diesem Juli eine
Fettsteuer. In der Begründung heißt es, Fett
schade der Gesundheit,
gehöre zu den Hauptursachen
für
viele
Volkskrankheiten und
trage so im Gesundheitssystem jährlich zu
enormen Kosten bei. Mit
der Steuer wolle man
daher das Einkaufsverhalten der Verbraucher
lenken. Wäre das für
Deutschland denkbar?
Und: Wäre das die Lösung allen Übels?
Durch eine Besteuerung
wird der Preis erhöht,
was in der Regel die
Nachfrage senkt. Grundsätzlich hat sich dieser
Ansatz
insbesondere
bei
Tabakprodukten
bewährt. Besonders bei
Jugendlichen, die aufgrund ihres geringen
Professor König ist LeiEinkommens empfindliter des Forschungsprocher auf Preissteigerunjekts „Ökonomie von
gen reagieren, erzielte
Übergewicht und Adidie Besteuerung einen
positas“ des IntegrierNachfragerückgang.
ten Forschungs- und
Im Gegensatz zu Tabak
Behandlungszentrums
und Alkohol sind Fette
(IFB) AdipositasErkran- Zwei Frauen schauen sich abschätzend auf einem Supermarkt-Parkplatz an: Dicke aber ein wichtiger Bekungen Leipzig.
und Dünne sind sich nicht immer Grün.
Fotos: dpa, uke standteil vieler Grundnahrungsmittel. Die BeFrage: Herr Professor König, jedoch mehr Möglichkeiten für deren genauer Ausgestaltung steuerung bzw. deren Effekte
Sie sind Gesundheitsökonom. einen gesunden Lebensstil bie- und nicht zuletzt von der Höhe sind demnach ungleich komten. Wer mehr Geld verdient, der finanziellen Anreize ab. plexer und können auch unbeMacht Geld schlank?
kann sich zum Beispiel ein Hier besteht aber noch weiterer absichtigte Folgen beinhalten.
In den Industriestaaten kom- Haus mit Garten und viel Raum Forschungsbedarf. Sind die fi- Die Besteuerung von Grundmen Übergewicht und Adipo- für Bewegung leisten. Und er nanziellen Anreize sehr hoch, nahrungsmitteln ist insofern
so sind die Program- problematisch, als sie einkomsitas bei Personen mit nied- kann natürlich auch
me
möglicherweise mensschwache Bevölkerungsrigem Einkommen deutlich gesündere und oftmals
effektiver, aber auch gruppen stärker belastet und
häufiger vor. Insofern könnte teurere Lebensmittel
teurer. Dann könnte es damit als sozial ungerecht beman zu dem Schluss kommen, kaufen.
sein, dass sich solche trachtet werden könnte.
dass Geld schlank macht. Eine
Programme
einfach
denkbare Begründung wäre, Halten Sie es denn
nicht rechnen im Ver- Stichwort Tabak- und Alkoholdass hochkalorische, fettreiche prinzipiell für möglich,
gleich zu verfügbaren steuer: Gibt es deswegen weLebensmittel vergleichsweise sinnvoll und erfolgverAlternativen, wie etwa niger Raucher oder Alkoholbillig sind und die Haushalts- sprechend, ökonomiVerhaltensprogramme abhängige?
kasse weniger belasten als etwa sche Anreize in die Beohne finanzielle AnreiObst und Gemüse, bei denen handlung von Adipösen
ze oder auch steuerli- Wahrscheinlich ja. Die Raucherdie Kosten pro Kalorie deut- zu integrieren?
lich höher liegen. Wichtiger ist
zahlen nehmen seit vielen Jahren
Prof. Hans-Hel- che Maßnahmen.
jedoch in diesem Zusammen- Die Ergebnisse ent- mut König.
stetig ab, während im gleichen
Wie sähe ein Finanzie- Zeitraum die Tabaksteuer stark
hang, dass höhere Einkommen sprechender Studien
in der Regel eine Folge des er- sind bisher leider nicht sehr rungsmodell aus? Irgendwoher zugenommen hat. Neben der höworbenen Bildungsgrades sind. überzeugend: Es gibt diverse muss das Geld ja kommen.
heren Besteuerung gab es jedoch
Bildung beeinflusst auch rele- Studien, in denen der Effekt
viele weitere Maßnahmen, insbevante Einstellungen wie das Ge- von finanziellen Anreizen auf Für die Finanzierung eines sondere Aufklärungskampagnen
sundheitsbewusstsein oder das den Gewichtsverlust analysiert solchen Programms ließen sich und Rauchverbote in öffentlichen
Ernährungs- und Bewegungs- wurde – größtenteils in Kom- wohl am ehesten Institutionen Räumen, um die Raucherzahlen
verhalten. Man kann schon bination mit Verhaltenspro- gewinnen, die von den Effekten zu senken. Die Effekte der einzelsagen, dass im Allgemeinen grammen – die nach zwölf bzw. profitieren würden. Das könnte nen Maßnahmen auf den Tabakdas
Gesundheitsbewusstsein 18 Monaten keinen signifikan- sich eventuell für ein Unterneh- konsum lassen sich nur schwer
und damit verbundene gesunde ten Effekt hinsichtlich der Ge- men lohnen, wenn die Kosten voneinander trennen. Ähnlich
Verhaltensweisen in höheren wichtsreduktion gezeigt haben. eines solchen Programms durch wird es sich wohl für die BesteueBildungsschichten stärker aus- Personen, denen finanzielle gesteigerte Produktivität der rung von ungesunden Lebensüberkompensiert mitteln, wie zum Beispiel von
geprägt sind. Soziale Netz- Anreize angeboten wurden, Mitarbeiter
werke können gesundheits- haben also nicht deutlich mehr würden. Auch für die Kranken- Fett in Dänemark, verhalten. Der
bewusstes Verhalten zusätzlich Gewicht verloren als Personen, versicherung könnte solch ein Effekt der Besteuerung auf die
verstärken. Letztlich macht denen man keine finanziellen Programm interessant sein, Gewichtsreduktion lässt sich nur
also weniger das Einkommen Anreize geboten hat. Generell wenn sich dadurch medizi- sehr schwer von anderen präals vielmehr die erworbene Bil- hängt die Wirkung solcher Pro- nische Versorgungskosten ein- ventiven Maßnahmen trennen.
dung schlank. Mehr Geld kann gramme aber sicherlich von sparen lassen.
Interview: Carmen Brückner
Studie zu
Investor Relations
ie aktuellen Turbulenzen am
Kapitalmarkt verunsichern
Anleger und Politik. Das Internet
und insbesondere Social-MediaPlattformen wirken als Multiplikatoren für Informationen
und Gerüchte, die Reputation
und Vertrauen im Sekundentakt
zerstören und wieder aufbauen
– mit erheblichen Auswirkungen auf Aktienkurse und Unternehmenswerte. Börsennotierte
Unternehmen stehen vor der
Herausforderung,
Facebook,
Twitter, Slideshare und andere
Plattformen in die Kommunikation mit Anlegern, Analysten und
Finanzjournalisten einzubeziehen. Inwieweit dies bereits umgesetzt wird, zeigt die aktuelle
Investor-Relations-2.0-Studie
der Universität Leipzig auf. In
einer internationalen Benchmark-Untersuchung wurden die
Social-Media-Aktivitäten
von
280 Unternehmen in Deutschland, den USA, Großbritannien,
Frankreich und Japan analysiert
(Aktienindizes: DAX, DJIA, FTSE,
CAC, NIKKEI; zusätzlich MDAX,
SDAX, TecDAX). Die Untersuchung identifiziert Defizite, zeigt
zugleich aber auch, wie hoch
die Latte in einzelnen Indizes
und Branchen bereits gehängt
wird. Die wichtigsten Ergebnisse
stehen unter www.communicationmanagement.de im Internet
zur Verfügung. Die inhaltsanalytische Untersuchung von
Unternehmens-Websites
und
Social-Media-Plattformen macht
deutlich, dass die meisten Aktiengesellschaften noch keine
konsistenten Strategien für die
Online-Kommunikation mit Investoren haben und häufig nur
einzelne Anwendungen nutzen.
Viele Investor-Relations-Abteilungen bereiten ihre traditionellen
Maßnahmen für das Social Web
auf und stellen Präsentationen
(teilweise mit Bild und Ton) von
Analystenkonferenzen, Ergebnisveröffentlichungen und ähnliche
Informationen im Internet bereit.
Der Vergleich mit früheren Erhebungen zeigt, dass dialogische
Plattformen,
beispielsweise
Blogs, IR-Chats oder Anwendungen mit Feedbackmöglichkeit,
die eine neue Qualität der Kommunikation ermöglichen, verstärkt zum Einsatz kommen. Insgesamt sind sie jedoch immer
noch unterrepräsentiert. Externe
Plattformen wie Facebook und
Youtube werden von der Mehrheit der IR-Verantwortlichen
noch mit Vorsicht betrachtet.
Vergleicht man die einzelnen
Länder miteinander, fällt auf,
dass die im Dow Jones Industrial Average in den USA gelisteten
Unternehmen in stärkerem Maß
die ganze Bandbreite der durch
Social Media zur Verfügung
stehenden Funktionen nutzen:
Informieren, Strukturieren, Interpretieren und Vernetzen.
unl
D
12
KULTUR
Ausgabe 18 / 2. September 2011
Gesundheit und mehr...
N AM RANDE
MendelssohnFest in Leipzig
as Leipziger Gewandhaus
startete seine Saison mit
den Mendelssohn-Festtagen.
Bis zum 16. September werden 43 Veranstaltungen angeboten, die das Verhältnis
von Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847) zu England
thematisieren, wie ein Sprecher der Stadt mitteilte. Der
ehemalige Gewandhauskapellmeister besuchte die Insel oft
und führte dort einige Stücke
selbst auf, wie zum Beispiel
die Sommernachtstraum-Ouvertüre. Neben dem Gewandhausorchester und dem Thomanerchor sind auch Künstler
wie der britische Geiger Daniel
Hope oder das französische
Trio Wanderer zu Gast. Veranstaltet werden die Festtage
seit 1997, dem 150. Todestag
von Mendelssohn. Sie werden
vom Gewandhaus gemeinsam
mit dem Schumann-Haus, dem
Thomanerchor und dem Mendelssohn-Kammerorchester
Leipzig angeboten.
dpa
N ABSCHIED
Ein Zweisitzer für alle
D
Schliemann-Büste
in Schwerin zerstört
ine Bronzebüste des Archäologen Heinrich Schliemann
(1822-1890) in Schwerin ist
komplett zersägt im Schrott gelandet. Das Denkmal für den
Troja-Ausgräber war in der Nacht
zum 29. August gestohlen worden. Am gleichen Tag habe die
Schweriner Niederlassung eines
Sekundärrohstoffhändlers 84
Kilogramm angebliches Kupfer
aufgekauft, berichtete ein Unternehmenssprecher. Es habe wie
die Armierung von einem Dach
ausgesehen, zitierte der Sprecher den Niederlassungsleiter.
Als dieser die Nachricht vom
Verschwinden der SchliemannBüste hörte, kam ihm eine böse
Ahnung, und er meldete den
Vorgang der Polizei. Der Materialwert der Bronze betrage lediglich etwa 250 Euro.
dpa
E
Störtebeker
spürt den Regen
ie
Störtebeker-Festspiele
in Ralswiek auf der Insel
Rügen haben den verregneten
Sommer zu spüren bekommen.
Für die 19. Festspielsaison,
die Anfang September zu Ende
geht, erwarten die Veranstalter
zwischen 350 000 und 360 000
Besucher – und damit rund
20 000 bis 30 000 weniger als
im Vorjahr. Prokurist Kurt Gehm
sagte, er könne sich nicht erinnern, dass es in der Festspielgeschichte jemals so viel Regen
gegeben habe. Es sei aber keine Aufführung abgesagt worden.
2012 will Intendant Peter Hick
die Geschichte um den Tod des
Seeräubers auf die Naturbühne
in Ralswiek bringen.
dpa
D
Vicco von Bülow zwischen Hauptfiguren seiner Karikaturen - korrekt und sehr altmodisch gekleidete Knollennäsler.
V
icco von Bülow alias
Loriot ist am Abend des
22. August im Alter von
87 Jahren in Ammerland am
Starnberger See gestorben.
Niemand schaute mit so viel
Sympathie und doch so tief in
deutsche Seelen wie der große
Humorist.
Die Allerwenigsten werden je
erlebt haben, was den übergewichtigen Knollennäslern Dr.
Klöbner und Müller-Lüdenscheid einst widerfuhr. Dass sie
unverhofft gemeinsam in einer
Hotelzimmer-Badewanne sitzen und sich über den Verbleib
einer Gummi-Ente einigen
müssen. Doch die besserwisserische Verbissenheit, mit der
sie ihre Auseinandersetzung
führen, sie ist uns bestens vertraut. Denn: Dr. Klöbner und
Herr Müller-Lüdenscheid sind
überall.
Sie umgeben uns. Sie lauern in
uns. Und weil in dieser so irrwitzig absurden Szene „Zwei
Herren im Bad“, weil in all den
anderen Sketchen Loriots, ob
sie nun von schiefen Bildern
handeln oder von Teigwaren
im Gesicht, von Klavieren oder
Atomkraftwerken für die ganze Familie, von sprechenden
Hunden oder pensionierten
Lotto-Millionären, seien sie gezeichnet oder gespielt, aphoristisch oder abendfüllend, so viel
Wahrheit steckt und Leben, ist
Bernhard Victor Christoph-Carl
von Bülow der Gigant unter
den deutschen Humoristen des
20. Jahrhunderts.
Und darüber hinaus. Denn als
Loriot ist er unsterblich geworden – woran der Tod nichts zu
ändern vermag, der ihn in der
Nacht zu gestern geholt hat, der
Sensenmann, den der Zeichner,
Texter, Autor, Schauspieler, Re-
gisseur bei seinen tiefgründigen Scherzen vorsichtshalber
außen vor gelassen hat. Denn
„der Tod, auch der eigene, ist
für mich eine ernste Sache“.
Das war ihm allerdings in dem
guten halben Jahrhundert, das
er nutzte, um den Deutschen
nach dem Zweiten Weltkrieg
wieder das Lachen beizubringen, vor allem das heilsame
über sich selbst, immer auch
der Humor. Da blieb er zeitlebens ganz der preußische
Offizier, von denen es in seiner
uralten Familie so viele gab.
Pflichtversessen und pedantisch, zielstrebig und korrekt,
distanziert bis unnahbar. Und
was für seine Filme gilt, galt
meist auch für die Arbeit daran - Loriot: „Es wird in keinem meiner Filme irgendwo
gelacht, nirgendwo. Lachen
sollen die Zuschauer.“ Wovon
seine Weggefährten ein Lied
singen konnten, die unvergessene Evelyn Hamann oder
der Schauspieler Heinz Meier,
der dem Lotto-Millionär Erwin
Lindemann einst den Dackelblick lieh.
Das tat er in einem jener Sketche, die ab 1976 in loser Folge
über die Mattscheibe flimmerten – sechs Folgen lang. Ja,
genau, sechs Folgen nur. Mehr
waren es nicht. Aber da nichts
darin zufällig blieb oder oberflächlich oder zeitgeistelnd,
sind diese Sketche beinahe
vollständig ins kollektive Bewusstsein eingedrungen. In
der alten Bundesrepublik und
in der DDR, was der Umstand
zeigt, dass “Ödipussi“, Loriots
erster Kinofilm 1988 zeitgleich
im Osten und im Westen des
noch geteilten Berlin uraufgeführt wurde.
Loriot, das war der deutsche
Humorist, der vielleicht wirkungsmächtigste Analytiker jenes deutschen Wesens, an dem
die Welt nicht genesen kann,
weil von ihm die Deutschen
selbst kuriert werden müssen.
Noch immer. Und eines der vielen Geheimnisse seines Erfolgs
ist die weltanschauliche und
historische Neutralität seiner
Figuren.
Die berühmten Knollennasenmännchen etwa, sie tragen
meist, sitzen sie nicht gerade
gemeinsam in der Wanne,
Stresemänner, schwarze Gehröcke mit langen Schößen über
gestreiften Hosen und unter
Melonen, die RepräsentationsGarderobe mithin der Weimarer Republik. Mit diesem Anachronismus schlug von Bülow
den Bogen über die 1000
braunen Jahre hinweg in eine
Zeit, die zumindest im Wirtschaftswunder-Westdeutschland vielen noch immer als die
gute alte galt. Und die doch den
Keim des Verderbens in sich
trug. Als er sie Anfang der 50er
ersann, waren sie also schon
ziemlich aus der Zeit gefallen,
die Knollennasen, und vielleicht sind sie gerade darum
noch immer so lebendig.
Loriot hat sie alle bekommen.
Die Väter-Generation, die zum
Lachen noch gewohnheitsmäßig
in den Keller ging, und selbst
da oft nur ein Knurren hervorbrachte, die Revoluzzer nach
1968, die Karrieristen der 80er,
die Generation Golf, und auch
wer sich im Angesicht eines Mario Barth die Schenkel ramponiert, wird sich bisweilen dem
feinen Hintersinn, dem Esprit,
dem Niveau, der Wahrhaftigkeit
Loriots nicht entziehen können.
Denn sein Plüsch-Zweisitzer, er
taugt als Psychiater-Couch für
alle und für jeden.
Foto: dpa
Und doch ist er ins Abseits
geraten. Gewiss: Kein halbwegs runder Geburtstag ohne
klangvolle Grußadressen aus
Kultur, Gesellschaft, Politik,
ohne opulente Fernsehgala.
Aber da blieb immer der ein
wenig fade Beigeschmack,
man huldige einem aus der
guten alten Fernsehzeit. Und
so war es wohl auch. Denn
das Fernsehen, das Medium,
in dem der universell begabte
Loriot seine vielen Talente am
besten zusammenbringen und
ausspielen konnte, hat sich in
den letzten beiden Jahrzehnten tatsächlich erheblich verändert.
Folgerichtig sagte er der Mattscheibe 2006 Ade – weil sich
die Schnelllebigkeit des Mediums nicht mehr mit seinem
eigenen Anspruch an Qualität
und Tiefe vereinbaren ließ.
Schließlich zog er sich in den
letzten Jahren beinahe völlig
aus der Öffentlichkeit zurück
und verbrachte sein Leben im
Kreis der Familie am Starnberger See.
Nun ist er tot, und erneut überschlagen sich die Repräsentanten der Republik, die er wie
kein Zweiter zu repräsentieren
verstand, mit wohlfeilen Superlativen. Vom „Universal-“
ist da wieder die Rede, vom
„Jahrhundertgenie“ gar, was
Bernhard Victor ChristophCarl von Bülow, der Gigant,
dem jedes Pathos fremd war,
wohl befremdlich gefunden
hätte. Oder typisch. Denn in
Deutschland wachsen gewohnheitsmäßig im Tod selbst die
Größten noch einmal über sich
hinaus. Schade, dass er der
Nachrufkultur keinen Sketch
gewidmet hat. Doch der Tod
war ihm halt zu ernst, auch
der eigene. Peter Korfmacher
UNTERHALTUNG
13
Ausgabe 18 / 2. September 2011
Gesundheit und mehr...
N MUSIKPREIS
Die Nacht der Ladies
E
s war die Nacht der Ladies
und der vermeintlich einzige
richtige Kerl auf der Bühne
war auch eine Frau: Fünf Sängerinnen haben die Verleihung der
MTV-Videopreise am späten Abend
des 28. August in Los Angeles beherrscht – auf ganz unterschiedliche Weise. Dabei sollte die Nacht
eigentlich nur eine Gewinnerin haben: Katy Perry. Die gewann auch
die begehrteste Auszeichnung, aber
sonst lief es für sie längst nicht so
glanzvoll wie gedacht.
Immerhin war es der wichtigste
Preis des Abends, der der 26-Jährigen doch noch ein Lächeln ins
Gesicht zauberte. Für ihr Filmchen
zum Song „Firework“ gewann
Perry in der Kategorie „Video des
Jahres“. Auch die besten Spezialeffekte wurden bei ihr gesehen,
ebenso, mit Rapper Kanye West,
die beste Zusammenarbeit. Aber
das waren eben nur drei „Mondmänner“, wie die Preis-Statuen in
Form von Astronauten genannt
werden. Nominiert war Perry aber
für gleich neun Preise.
Nach dem denkwürdigen Jahr
2010, in dem Lady Gaga in 13
Dass Gaga, die eigentlich Stefani
Germanotta heißt und selbst italienische Wurzeln hat, dann auch
bei nur drei Nominierungen noch
zwei Preise mit nach Hause nahm
(„Bestes Video einer Sängerin“,
„Bestes Video mit einer Botschaft“), machte sie zu einer der
Gewinnerinnen des Abends.
Kategorien nominiert war und
letztlich in ihrem spektakulären
Fleischkostüm acht Trophäen mit
nach Hause nahm, war das nun
nicht der erwartete Triumph Perrys. Immer wieder schaute sie
überrascht, wenn ein anderer
Name fiel, und lächelte tapfer unter
ihrem Hütchen mit einem großen
gelben Würfel über den rosaroten
Haaren. Perry stand an diesem
Abend ganz oben auf dem Treppchen – aber längst nicht allein.
So schnappte ihr Britney Spears
den Preis für das beste Popvideo
mit ihrem „Till the World Ends“
weg. Aber viel wichtiger: Für ihr
Lebenswerk, drei Monate vor
ihrem 30. Geburtstag, wurde sie
ebenfalls geehrt. Glücklich wirkte
sie, aber auch ein bisschen nervös. Lag es an dem Publikum, dem
Preis – oder doch an Jo Calderone?
Denn der Italoamerikaner versuchte auf der Bühne mehr als deutlich,
mit ihr anzubändeln - es war Lady
Gaga.
Mit angeklebten Koteletten, Bierflasche und Zigarette gab sich die
25-Jährige als machohafter Italoamerikaner. Mit dunkler Hose und
Auch Adele heimste drei Preise ein.
Doch die waren aus Randkategorien
und zudem ist die Britin anders: Die
Figur einer Spears oder Perry hat
sie nicht und auch Tanzeinlagen
sind nicht ihre Sache. Aber Stimme.
Und das zeigte die Sängerin („Rolling in the Deep“) deutlich.
Schön schwanger: Megastar Beyonce Knowles erwartet ein Kind
von ihrem Ehemann, dem Rapper Jay-Z.
Foto: dpa
weißem T-Shirt malträtierte er/sie
das Klavier und lieferte eine Show
ab, die dann doch wieder ganz
Gaga war. Der Flirt mit der sichtlich verlegenen Spears gehörte zu
den Höhepunkten des Abends.
Apropos zeigen: Gewinnerin Nummer fünf nach Perry, Gaga, Spears
und Adele war Beyoncé Knowles.
Die bekam zwar nur den Preis für
die beste Choreographie, hatte das
Wichtigste aber selbst mitgebracht:
Nach ihrem turbulenten Tanz
knöpfte sie die Jacke auf, stellte
sich ins Profil – und streichelte stolz
ihren Babybauch. Sie wolle vor
ihrem 30. Geburtstag schwanger
sein, hatte sie einst verkündet. Das
hat geklappt: Knowles wird am 4.
September 30 Jahre. Chris Melzer
Ein Fest für
die ganze Familie.
Ingolf Lück,
Meigl Hoffmann
und viele
prominente
Gäste
Feiern Sie mit!
Malen Sie mit!
Geben Sie Ihr Bild ab!
MaleLE wird unterstützt durch die
MaleLE wird unterstützt durch die
LIVE-MUSIK
Die Prinzen,
Gentleman &
The Evolution,
The Firebirds
Bernd das Brot
und
Rumpelstil
14
REISE
Ausgabe 18 / 2. September 2011
Gesundheit und mehr...
N USA
Südstaaten: Schlachten, Sklaverei und große Gefühle
A
Auch manchem Touristen ist
jetzt peinlich, dass er sich eben
noch in der Pracht der Plantage
gesonnt hat.
ls sich im April dieses
Jahres im Hafen von
Charleston bärtige Männer in blauen und grauen Uniformen versammelten, trafen
sie sich als Freunde. 150 Jahre
zuvor wurden ihre Vorfahren
an diesem Ort zu erbitterten
Feinden, die sich mit Musketen,
Kanonen und Bajonetten gegenseitig umzubringen versuchten
– obwohl sie aus demselben
Land kamen.
Solche Hütten finden sich auch
in Atlanta, der Metropole der
Südstaaten. Im History Center,
vom Stadtzentrum leicht mit
dem Bus zu erreichen, wurde
eine ganze Plantage hinter dem
Museum nachgebaut. Kinder
lernen, wie Baumwolle damals
angepflanzt wurde, wie sie
verarbeitet wurde – und von
wem: „Wir wollen die ganze
Geschichte des Südens zeigen.
Und das heißt nun mal auch das
dunkle Kapitel der Sklaverei“,
sagt Führerin Joanna Arrieta.
Das Museum selbst gehört ganz
dem Krieg. Musketen und Säbel
sind zu sehen, Trommeln und
Fahnen.
Am 12. April 1861 begann mit
der Beschießung von Fort Sumter der Amerikanische Bürgerkrieg, der blutigste Krieg in
der Geschichte der USA. Heute
gedenkt das Land mit Laiendarstellern in Uniform dem Gemetzel von damals. Aber der Süden
der USA hat eineinhalb Jahrhunderte nach der Sezession
einiges mehr zu bieten.
Charleston hat seine Glanzzeiten hinter sich. In den 100 Jahren vor dem Bürgerkrieg war
es ein kulturelles, politisches
und vor allem wirtschaftliches
Zentrum der USA. Prächtige
Häuser zeigen sich noch heute
dem Spaziergänger, und an
der Promenade am Atlantik
ist noch etwas zu spüren vom
Glanz des alten Südens. Vom
großen Hafen an der Mündung
der Flüsse Ashley und Cooper
wurde Baumwolle in die ganze
Welt verschifft – hier kamen
aber auch Sklaven in die USA.
Das Old Slave Mart Museum erinnert an ihr bitteres Los.
Aber von Charleston ging auch
der Krieg aus, der zur Abschaffung der Sklaverei führte.
34 Stunden feuerten die Konföderierten auf die Festung im
Hafen, letztlich gaben die Unionssoldaten auf. Das einzige
Todesopfer: ein Pferd. Erst beim
anschließenden Salutschießen
für die US-Fahne starben zwei
Serienstar Boone Hall: Die Villa wurde durch die US-Fernsehserie „Fackeln im Sturm“ berühmt und
gilt als eines der meistfotografierten Gebäude in den Südstaaten.
Foto: dpa
Soldaten, als ihre Kanone zu
früh losging. Es waren die ersten Opfer des Bürgerkrieges.
„Das ist für viele heiliger Boden
hier, und ich finde auch, dass
jeder Amerikaner mal hier
gewesen sein sollte“, sagt Rick
Hatcher. Der Historiker trägt die
grüne Uniform der Parkranger,
Fort Sumter ist heute ein Nationalpark. Dieser Boden habe
die USA geprägt: „Hier hat alles
angefangen. Das Ende der Sklaverei, die Ausprägung der heutigen USA, unsere militärische
Tradition, die heutigen Orden,
die ersten Erkennungsmarken –
alles hat hier angefangen.“
Eine gute halbe Stunde haben
die Touristen, bis die Fähre
wieder von der Insel zum Fest-
land zurück tuckert. Genug Zeit
für die dicken Backsteinmauern
und die paar Schrifttafeln, für
die gewaltigen Kanonen und die
kleine Ausstellung. Man sollte
bei Sonne reisen – dann ist der
Blick auf Charleston besonders
schön.
Die Ziegel für das Fort kamen
von Boone Hall ein paar Meilen
nordöstlich. Das Anwesen sei
die „meistfotografierte Plantage
Amerikas“, so die Eigenwerbung. Wer die lange Allee entlanggefahren ist, erkennt in
dem Haus vielleicht einen alten
Bekannten: In der Fernsehserie
„Fackeln im Sturm“ war Boone
Hall als Mont Royal das Haus
von Orry Main alias Patrick
Swayze.
„Wir bauen immer noch Baumwolle an“, sagt Rick Benthall
von den Betreibern. 250 000
Besucher kommen in jedem
Jahr, denen das Haus und die
Erinnerung an die Serie 18 Dollar Eintritt wert sind. Auch die
Führerin in ihrer historischen
Tracht geht auf die Serie ein, als
sie durch die Pracht des Herrenhauses führt.
Die Sklavenquartiere im Schatten der Allee sind hingegen an
Armseligkeit kaum zu überbieten. Es sind kleine Holzschuppen mit nur einem Raum,
in dem eine ganze Großfamilie
lebte. Schulklassen werden oft
hier durchgeführt und die meisten Kinder werden ganz still,
die schwarzen wie die weißen.
Die meisten deutschen Touristen haben allerdings ein
anderes Ziel in Atlanta. Das
Margaret-Mitchell-Haus steht
mitten in der Innenstadt. Das
unscheinbare Holzhaus ist der
Frau gewidmet, die mit nur einem Buch Weltruhm erlangte.
Nach einem Reitunfall schrieb
sie, immer nur ein Kapitel, von
hinten nach vorn. Das Ergebnis
ging als Buch und als Film in
die Geschichte ein: „Vom Winde
verweht“.
„Sie gehen auf den Originalfliesen von 1919“ sagt die
Fremdenführerin und zeigt das
Zimmer, in dem der Roman entstand. „Im ersten Entwurf hieß
Scarlett noch Pansey“, sagt die
Führerin lächelnd. „Ich glaube,
wir sind alle froh, dass sie das
noch einmal überarbeitet hat.“
Das Manuskript des Films liegt
auch im Museum. „Immer wieder stehen hier Touristen und
spielen den Film nach, manche mit Tränen in den Augen.“
Chris Melzer
Hier begann der Bürgerkrieg: In Fort Sumter zielen noch die alten Kanonen aus dem Uniformen, Waffen und Fahnen beider Seiten: Das Museum im History Center von
19. Jahrhundert aufs Meer hinaus.
Foto: dpa Atlanta widmet sich ganz dem Bürgerkrieg.
Foto: dpa
FRESH – DIE JUNGE SEITE
15
Ausgabe 18 / 2. September 2011
Gesundheit und mehr...
N FACHSCHAFTSRAT
Mehr als Studieren: Das Uni-Leben mitgestalten
A
in der Fachschaft in Münster aktiv. Später hat er seine Promotion
zum Thema:
uf den ersten Blick ist Zura
Karaulashvili ein Student
wie andere auch. Er ist 25
Jahre alt und studiert im vierten
Semester Rechtswissenschaft an
der Humboldt-Universität zu Berlin. Was ihn so besonders macht,
ist die Wahl im vergangenen Februar. Damals wurde er zusammen mit sieben weiteren Kommilitonen in den Fachschaftsrat
gewählt. Seitdem sitzt er jeden
Freitag im Büro der Fachschaft,
gibt alte Klausuren aus und beantwortet Fragen rund ums Studium. „Ich mach’ alles was anfällt.
Von der Erstsemesterfahrt bis zu
Visafragen mit den ausländischen
Studenten.“
Laut Statistik ist Karaulashvili
in der deutschen Studentenschaft die absolute Ausnahme.
Denn von allen Hochschülern
in Deutschland hatten im Jahr
2010 nur rund drei Prozent in
den Fachschaften ein Amt inne.
Das geht aus dem Studierendensurvey der AG Hochschulforschung der Universität Konstanz hervor. Immerhin fast ein
Drittel (31 Prozent) der Studenten an den Universitäten sagte
sogar, die Arbeit der Fachschaft
interessiere sie nicht. Noch
deutlicher fiel das Ergebnis bei
der Befragung an den Fachhochschulen aus. Dort sagten
40 Prozent, die Arbeit der Fachschaften sei ihnen egal.
„Die rechtliche Stellung der
Fachschaften“ verfasst. Er sagt:
„Durch die Fachschaften findet
man schnell eine nette Truppe.
Außerdem kommt man aus der
Anonymität der Massen-Uni heraus.“
Das wohl schlagendste Argument
für ein Engagement in der Fachschaft ist für ihn jedoch, dass es
eine Möglichkeit ist, das Leben an
der Universität mitzugestalten.
„Wenn man nicht möchte, dass alles über den eigenen Kopf hinweg
entschieden wird, muss man sich
in der Fachschaft engagieren.“
Willkommen, ihr Erstsemester! Zu Beginn eines neuen Semesters kümmern sich die Fachschaften um
die Hochschul-Neulinge.
Foto: dpa
Studenten können vor allem
über die Fachschaften Druck auf
die Professorenschaft ausüben
und das Leben an der Universität mitgestalten. Als Fachschaft
bezeichnete man ursprünglich
alle Studenten eines Fachs. Heute
wird der Begriff meist auch für
den Fachschaftsrat verwendet,
also für das Gremium, dass die
Studenten nach außen vertritt.
Der Fachschaftsrat wird meistens
einmal im Jahr von den Studen-
ten des Fachs gewählt. Er ist Ansprechpartner Nummer eins für
alle studentischen Belange. Was
er daraus macht, hängt von der
jeweiligen Fachschaft ab.
Zura Karaulashvilis Fachschaft
organisiert zum Beispiel jedes
Jahr im Oktober ein Wochenende
zum Kennenlernen für die Erstsemester. Sie stellen pro Jahr zwei
Jura-Partys auf die Beine und ein
Fußballturnier. Und sie unterstüt-
zen die ausländischen Studenten
bei ihrem Studium, indem sie
eine spezielle Sprechstunde für
sie anbieten. Karaulashvilis sagt:
„Ich mag das einfach, anderen zu
helfen.“ Und ganz nebenbei hat
er eine Menge neuer Leute kennengelernt.
Prof. Ulf Müller von der Fachhochschule Schmalkalden hat
das selbst auch so erlebt. Als
Jura-Student war er lange Jahre
N MUSIC / VIDEO / GAMES / BOOKS
N AM RANDE
Lenny Kravitz
Die Adler ...
Driver
Weit im Norden
B
D
M
D
lack And White America ist
ein Rock und Funk beeinflusstes Album, gespickt mit
Lenny‘s typischem Gitarrensound, seinen Melodien und
seinen unverwechselbaren Texten, die im Laufe seiner 20-jährigen Karriere zu seinem Markenzeichen wurden. Das Album
wurde auf den Bahamas und in
Paris aufgenommen. Multi-Instrumentalist Kravitz hat das
Album produziert, geschrieben
und alle 16 Songs selbst arrangiert. Nach seiner Zeit in der
kreativen
Abgeschlossenheit
kann es Kravitz kaum noch erwarten, mit dem neuen Album
auf Tour zu gehen.
ie Adler der neunten Legion:
Schon seit er ein kleiner Junge war, träumt Marcus Aquila davon, ein römischer Legionär zu
werden wie sein Vater Flavius,
der die neunte Legion im Jahr
120 nach Christus in Britannien
gegen die aufständischen Clans
in den Kampf führte. Doch seitdem fehlt von den 5000 Mann
jede Spur – und was noch schlimmer wiegt: Auch die Standarte
der Legion, der goldene Adler,
gilt als verloren. Als Marcus 20
Jahre später selbst sein erstes
Kommando in Britannien übernimmt, will er nichts so sehr, als
den Namen seiner Familie von
dieser Schande reinzuwaschen.
Maria-Christina Scherzberg ist
noch einen Schritt weiter gegangen als Karaulashvili und Müller.
Seit Mai vergangenen Jahres sitzt
die 23 Jahre alte Pharmaziestudentin im Bundesverband
der Pharmaziestudierenden in
Deutschland. Das ist die Fachschaft der Pharmaziestudenten
auf Bundesebene. Scherzberg
sieht auch, dass ihr Engagement
ihr persönlich viel gebracht hat.
„Ich habe nicht nur unglaublich
viele nette Leute kennengelernt,
sondern auch die eigenen Grenzen ausgetestet. Etwa wie belastbar ich neben dem Studium bin.“
Kristin Kruthaupt
it Ubisoft Reflections kehren die Entwickler des
Originals zurück und erschaffen mit Driver San Francisco
einen brandneuen Ableger der
weltweit über 14 Millionen Mal
verkauften Driver-Reihe. Der
Spieler schlüpft in die Rolle von
Detective John Tanner und wird
in eine unerbittliche Jagd in den
Straßen der weltberühmten
Stadt an der Bucht verwickelt.
Dank eines revolutionären
Features wird es nun möglich,
nahtlos zwischen hunderten
lizensierten Wagen hin und her
zu wechseln. Der Spieler bleibt
so immer mitten in der Action.
Für PC und Konsolen.
er Klimawandel hat die
Welt radikal verändert! Nur
wenige Menschen haben überlebt, darunter auch Makepeace Hatfield, die im äußersten
Norden Sibiriens inmitten von
Schnee und Eis ein einsames
Leben führt. Als sie bei ihrer
täglichen Patrouille durch das
verlassene Dorf plötzlich einem
Fremden begegnet, gerät ihr
Leben aus den Fugen. Sie wird
mit der Welt außerhalb ihrer
eiskalten Einöde konfrontiert,
einer Welt, in der sich die
Natur den Menschen untertan
gemacht hat ... Autor ist Marcel
Theroux, britischer Fernsehjournalist und Romancier.
Internet ist
Mobbing-Zone
ehr als jeder dritte Jugendliche in Deutschland ist
schon einmal Opfer von Mobbing im Internet geworden. Auf
der anderen Seite räumte jeder
Zehnte zwischen 14 und 20
Jahren ein, selbst schon einmal
Cybermobbing gegen andere
betrieben zu haben, wie aus einer Forsa-Umfrage für die Techniker Krankenkasse (TK) hervorgeht. Laut Umfrage können
die Täter dabei weitestgehend
ungehindert auf das Internet
zugreifen. Nur bei 17 Prozent
der Befragten sind Seiten gesperrt, und nur bei rund jedem
Zweiten nehmen Eltern Einfluss
auf die Dauer oder die Inhalte
der Internetnutzung. 18 Prozent
der betroffenen Mobbing-Opfer
waren demnach im Internet
oder per Handy Drohungen und
Beleidigungen ausgesetzt, 13
Prozent litten unter übler Nachrede und acht Prozent waren
von Identitätsmissbrauch betroffen. In drei Prozent der Fälle
wurden unberechtigt private
Mails oder Fotos der Opfer weitergegeben.
AFP
M
16
PRÄVENTION
Ausgabe 18 / 2. September 2011
Gesundheit und mehr...
N AM RANDE
Klima: Besser
nicht zu kalt
ine Klimaanlage im Wagen
macht das Autofahren bei
Hitze nicht nur angenehmer,
sondern auch sicherer: Der
Fahrer behält einen kühlen Kopf
und kann sich besser auf den
Verkehr konzentrieren. Der Unterschied zwischen Innen- und
Außentemperatur sollte allerdings nicht mehr als acht Grad
Celsius betragen, empfiehlt die
Gesellschaft für Technische
Überwachung (GTÜ). Denn sonst
droht an heißen Tagen beim Aussteigen ein Kreislaufkollaps. Am
schnellsten lässt sich der Fahrzeuginnenraum im Sommer auffrischen, wenn der Wagen kurz
vor der Abfahrt bei geöffneten
Türen und Fenstern gut durchgelüftet wird. Anschließend sollten
Fahrer alle Schotten dicht machen und die Klimaanlage sowie
das Gebläse im Umluftbetrieb
auf volle Leistung stellen. Die
GTÜ rät, nach drei Minuten auf
Frischluftzufuhr umzuschalten
und die Kühlung zu dosieren.
Wer vor Fahrtende die Klimaanlage rechtzeitig abschaltet,
das Gebläse aber weiterlaufen
lässt, verhindert Kondenswasserbildung am Verdampfer – und
damit üble Gerüche durch Keime
im Klimasystem.
dpa
E
Besserer Schutz
vor Osteoporose
usreichende Bewegung und
eine kalziumreiche Ernährung
beugen bei älteren Männern Osteoporose vor. Darauf weist die
Deutsche Gesellschaft für Urologie (DGU) in Düsseldorf hin.
Körperliche Aktivität sei die beste Prävention. Darüber hinaus
empfehlen die Mediziner neben
ausreichend Vitamin D eine
tägliche Kalziumdosis von etwa
1300 Milligramm. Männer über
50 Jahren sollten beim Urologen
regelmäßig ihr Osteoporoserisiko prüfen lassen. Osteoporose
treffe zwar nur zu einem Drittel
Männer – die Tendenz sei aber
steigend, erklärt die DGU. Der
wichtigste Risikofaktor sei ein
Mangel des Sexualhormons Testosteron.
dpa
A
Gummistiefel
nicht für Kleine
angen Kinder gerade erst mit
dem Laufen an, sollten Eltern
ihnen keine Gummistiefel anziehen. Denn in den flexiblen Stiefeln haben die Kinder keinen
guten Halt. Es sei besser mit
dem Kauf zu warten, bis das
Kind einen halbwegs sicheren
Gang habe, rät die Zeitschrift
„Ökotest“. Die richtige Größe
können Eltern ertasten: Die
Schuhe passen, wenn vorne
noch ein bis zwei Fingerbreit
zwischen Schuh- und Zehenspitze Platz ist. Bei schmalen
Kinderfüßen kann eine Einlegesohle helfen.
dpa
F
N INSEKTEN
Bei Wespenstich-Allergie Notfallset parat haben
W
espenstiche
können
wehtun. Aber nicht
nur das: Für Allergiker
werden sie oft ausgesprochen
gefährlich. Atemnot, Kreislaufprobleme und Bewusstlosigkeit
können die Folgen sein. Wer
auf das Insektengift allergisch
reagiert, braucht deshalb unbedingt ein Notfallset.
Die Wespenstiche brennen
nicht nur unangenehm und
schwellen an, sie können für
Allergiker auch richtig gefährlich werden. Während bei
Menschen ohne InsektengiftAllergie meist das Kühlen der
betroffenen Stelle mit einem
kalten Lappen oder Hausmitteln wie einer Scheibe Zwiebel
oder Zitrone ausreicht, sollten
Allergiker immer ein Notfallset
zur Hand haben, sagte Anja
Schwalfenberg vom Deutschen
Allergie- und Asthmabund in
Mönchengladbach.
„Erste Anzeichen für eine stärkere allergische Reaktion auf
einen Wespenstich sind ein
Kratzen im Hals, juckende und
gerötete Haut, Nesselausschlag
oder anschwellende Lippen“,
erläuterte sie. Wer dann kein
Notfallset mit einem Antihistaminikum, einem Kortisonpräparat und einem Adrenalin-Autoinjektor parat hat,
riskiere dramatische Folgen.
Bei schweren Reaktionen kann
es zu Atemnot und Kreislaufproblemen oder Bewusstlosigkeit und einem anaphylaktischen Schock kommen.
Süße Früchte mögen Wespen besonders gern – wer den Insekten zu nahe kommt oder sie mit heftigen
Bewegungen verscheuchen will, riskiert einen Stich.
Foto: dpa
Das Set bekommen Allergiker
vom Arzt verordnet, wenn bei
ihnen eine Insektengift-Allergie nachgewiesen wurde. „Sie
sollten Ihre Umgebung auch
immer informieren, dass Sie allergisch sind und ein Set dabei
haben“, rät die Allergieexpertin. Bei Patienten mit Allergien
auf Insektengifte lohne es sich
auch, über eine Hyposensibilisierung mit dem ursächlichen
Insektengift, auch spezifische
Immuntherapie genannt, nachzudenken. Dadurch könne „in
nahezu fast allen Fällen“ ein
Schutz erreicht werden.
Ansonsten empfiehlt Schwalfenberg zum Schutz vor Stichen, keine raschen Bewegungen zu machen, wenn sich eine
Wespe nähert, und auch nicht
nach dem Tier zu schlagen.
„Seien Sie vorsichtig beim Obstund Blumenpflücken, denn
dort können ebenfalls Wespen
lauern“, sagte sie. Außerdem
sollten im Sommer vor allem
im Freien keine süßen Speisen,
Fleisch oder Getränke offen
herumstehen und keine Parfüms benutzt werden – die enthaltenen Duftstoffe können die
Insekten ebenfalls anlocken.
Vorsicht sei auch in der Nähe
von Mülltonnen oder Papierkörben, zum Beispiel auf Rastplätzen, angebracht. Weiteren
Schutz vor Stichen bieten eine
den Körper gut bedeckende
Kleidung, Insektengitter vor
den Fenstern sowie der Verzicht aufs Barfußlaufen.
dpa
N ARZNEIMITTEL
Millionen brauchen mehr als fünf Medikamente
R
und
sieben
Millionen
Bundesbürger
brauchen
dauerhaft fünf oder mehr
Medikamente. Fachleute nennen
das ‚Polymedikation’. „Vor allem
ältere oder mehrfach erkrankte
Menschen sind von Polymedikation betroffen. Diese Patienten bekommen pro Jahr durchschnittlich 65 Arzneimittel verordnet,
die Selbstmedikation ist dabei
noch nicht erfasst“, so Friedemann Schmidt, Vizepräsident
der ABDA – Bundesvereinigung
Deutscher Apothekerverbände.
Privatpatienten sind bei dieser
Schätzung nicht berücksichtigt.
„Die erste Tablette eine halbe
Stunde vor dem Frühstück, zwei
zum
Frühstück, eine davon
nochmals zum Abendessen, vor
dem Schlafengehen Tropfen und
zweimal pro Woche ein Wirkstoffpflaster: Je mehr Medikamente
ein Patient braucht, desto schwieriger fällt es ihm, den Überblick
zu behalten“, sagt Schmidt. „Wird
durch einen Rabattvertrag ein
Präparat gegen ein wirkstoffgleiches ausgetauscht, können
die Tabletten zusätzlich anders
aussehen als gewohnt. Da ist es
leicht verständlich, dass sich viele Patienten überfordert fühlen.
Apotheker und Ärzte können die-
sen Patienten mit einem individuellen Medikationsmanagement
helfen.“
Mit der Anzahl der gleichzeitig
angewendeten Wirkstoffe steigt
auch das Risiko für Wechselwirkungen. Wenn verschiedene
Der Griff zur Tablette geht schnell in Deutschland. Millionen Bundesbürger nehmen mehrere Präparate ein.
Foto: dpa
Ärzte Medikamente verordnen,
kann der Apotheker Wechselwirkungen erkennen und mögliche Probleme gemeinsam mit
dem verordnenden Arzt lösen.
Für Patienten sind Doppelverordnungen nicht ohne weiteres
erkennbar, wenn die Präparate
unterschiedlich heißen. Schmidt:
„Mein Rat an Patienten: Berichten Sie Ihrem Arzt oder Apotheker von allen Präparaten, die sie
einnehmen. Nur wenn Patienten,
Ärzte und Apotheker eng zusammenarbeiten, ist die Arzneimitteltherapie sicher.“
Die ABDA und die Kassenärztliche
Bundesvereinigung (KBV) haben
in ihrem „Zukunftskonzept“ Maßnahmen vorgestellt, wie sie die
Arzneimitteltherapie preiswerter
und besser gestalten können. Auf
Basis einer Wirkstoffverordnung
und einer Medikationsliste wollen
die Heilberufler ein gemeinsames
Medikationsmanagement anbieten.
dpa
18
IHR GELD, IHR RECHT
Ausgabe 18 / 2. September 2011
Gesundheit und mehr...
N SECONDHAND
Entrümpeln mit dem Internet
I
die Haftung für Sachmängel
auszuschließen, damit der Verkäufer nicht für Mängel haftbar
gemacht wird, die erst nach
dem Verkauf entstanden sind.
Am bekanntesten ist wohl Ebay,
die sehr große Reichweite ist
der Vorteil. Alternativ gibt es
noch die kostenlose Plattform
Hood, allerdings mit vergleichsweise geringer Reichweite, die
am Ende entscheidend für den
Verkaufspreis sein kann.
n Regalen und Kisten stapeln sich häufig alte Bücher,
CDs und Filme. Auch sonst
sammelt sich im Haus oder
der Wohnung über die Jahre so
manches an. Inzwischen gibt es
zahlreiche Wege, gebrauchte
Ware über das Internet loszuwerden und dabei Geld zu
verdienen.
Onlinehändler: Große Mengen
Bücher, Tonträger, Filme oder
Videospiele lassen sich sehr
einfach und bequem an Onlinehändler verkaufen. Der Nutzer
muss nur den Strichcode des
Artikels auf einer der Internetseiten eingeben und erfährt
sofort den Preis. So lassen
sich schnell und einfach ganze
Bücherkisten eingeben. Die
Internetseite von wirkaufens.
de ist die richtige Anlaufstelle
für den Verkauf elektronischer
Geräte wie Handys oder MP3Player. Der Händler rebuy.de
kauft neben Büchern, Tonträgern und Filmen auch Computer-Software an. Der Buch- und
Medienhändler Momox holt die
Ware sogar kistenweise von
zu Hause ab, der Weg zur Post
bleibt dem Verkäufer erspart.
Ähnlich funktioniert gebrauchtmedien-ankauf.de. Die Erlöse
fallen zwar oft vergleichsweise
gering aus, aber es ist schnell
und bequem.
Freude per Ebay: Auch bei der größten der Second-Hand-Plattformen kann man überflüssige Dinge zu Geld machen. Foto: dpa
Auktions-Plattformen:
Gebrauchte Dinge im Internet zu
versteigern, kostet Zeit, kann
aber spannend und lukrativer
sein. Um einen Artikel erfolgreich zu verkaufen, sind aussagekräftige Fotos und eine
N AKTUELLE URTEILE
Pflegenoten dürfen
veröffentlicht werden
P
Online-Kleinanzeigen: Auch im
Internet gibt es Plattformen für
Kleinanzeigen. Auf Portalen
wie etwa quoka.de, markt.de,
kalaydo.de oder bei Ebay-Kleinanzeigen können auch Möbel,
Schmuck, Spielzeug und Fernseher zum Verkauf angeboten
werden. Allerdings sind diese
Plattformen schwer zu überblicken, da es sehr viele gibt, und
sie oft geringe Reichweiten haben. Die Online-Kleinanzeigen
eignen sich aber gut für Artikel, die sich schlecht verschicken lassen, wie etwa ein Sofa
oder die alte Waschmaschine.
Tauschbörsen: Bei Tauschbörsen
gibt es für die angebotenen Artikel kein Geld, sondern die jeweilige Währung der Tauschbörse
auf ein Konto gutgeschrieben.
Davon kann der Verkäufer dann
im Gegenzug etwas von einem
weiteren Anbieter in der Tauschbörse erwerben. Der Verkäufer
trägt die Kosten für Verpackung
und Versand. Tauschbörsen
haben meist eine sehr geringe
Reichweite. Bei tauschzone.de
werden aber beispielsweise nicht
nur Gegenstände getauscht,
sondern auch Mitfahrgelegenheiten oder Hilfe beim Umzug.
AFP
N BENIMMREGELN
§W
flegeanbieter müssen veröffentlichte negative Bewertungen ihrer Leistungen grundsätzlich dulden.
Das hat das Landessozialgericht Sachsen-Anhalt in
Halle entschieden. Negative Bewertungen interessierten Pflegebedürftige und Angehörige, teilte das Gericht
mit. Allerdings müssten für eine Beurteilung mindestens zehn Pflegebedürftige einbezogen werden, um statistisch brauchbare Zahlen zu erhalten. Geklagt hatte ein ambulanter Dienst, der für
seine „pflegerischen Leistungen“ die Note 5 erhalten hatte. Die Veröffentlichung dieser Bewertung untersagten die Richter, da nur fünf Pflegebedürftige befragt worden waren. Die Prüfvorschriften des Sozialgesetzes
setzen diese Zahl zwar als Untergrenze. Das Landessozialgericht hält
dies aber nicht für verfassungskonform. Wissenschaftliche Auswertungen der bisher veröffentlichten Ergebnisse hätten gezeigt, dass Aussagen
bei einer zu kleinen Basis von Befragten zweifelhaft sein können. Das Urteil ist rechtskräftig. Das Sozialgesetz schreibt vor, dass Pflegeeinrichtungen und -dienste regelmäßig geprüft und die Ergebnisse anschließend
veröffentlicht werden. Nicht vorgesehen sei hingegen, dass Anbieter die
Veröffentlichung durch Verfahren jahrelang blockieren. Dies stellten die
Richter grundsätzlich klar.
(Az.: L 4 P 44/10 B ER)
Am Steuer kein Walkie-Talkie nutzen
W
genaue
Artikelbeschreibung
wichtig. Auch um die Verpackung und den Versand muss
sich der Verkäufer kümmern.
Wem Auktionen zu unsicher
sind, kann auch einen Festpreis
setzen. Zudem ist es wichtig,
Online-Marktplätze:
Bücher
finden recht gut über OnlineMarktplätze einen Abnehmer.
Die funktionieren ähnlich wie
die Sofort-Kauf-Angebote bei
Ebay. Sowohl bei Amazon als
auch bei Booklooker können
Bücher, Tonträger, Filme und
Spiele ihren Besitzer wechseln.
Der Verkäufer sollte die Ware
dafür genau beschreiben und
gute Fotos hochladen. Dann
heißt es abwarten, bis sich
ein Käufer findet. Das kann
manchmal sehr lange dauern.
Nach Angaben der Verkäufer
bei Booklooker finden dort
monatlich ein bis zwei Prozent
der Angebote einen Käufer.
Dort gilt: Je mehr Bücher im
Angebot, desto besser. Beide
Marktplätze verlangen eine
Verkaufsprovision, die abhängig vom erzielten Verkaufspreis
ist. Zudem muss sich der Ver-
käufer um die Verpackung und
den Versand kümmern.
alkie-Talkies sind für Autofahrer tabu. Wer am Steuer ein solches
Handfunkgerät benutzt, kann ebenso bestraft werden wie ein Fahrer, der mit dem Handy telefoniert. Das geht aus einem Urteil des Amtsgerichts Sonthofen in Bayern hervor. In dem Fall hatte der Fahrer auf
die Besonderheiten eines Walkie-Talkies im Vergleich zu einem Handy
hingewiesen: Es brauche kein Mobilfunknetz und keine Telefonnummer.
Das Gericht hielt das allerdings für irrelevant. Dass man bei einem Walkie-Talkie keine Nummer eingeben muss, spiele keine Rolle. Bereits das
Halten des Geräts sei verboten. Auch auf die Art des Gesprächs komme es nicht an. Demnach sei ein Walkie-Talkie mit einem Mobiltelefon
gleichgestellt und das Benutzen im Straßenverkehr ordnungswidrig.
(Az.: 111 Js 5270/10)
Dumme Sprüche nicht sofort kontern
enn Kunden, Kollegen
oder Geschäftspartner
geschmacklose Scherze machen, kann das betretenes Schweigen auslösen. Aber
soll man bei Sprüchen, die
nicht politisch korrekt sind,
sofort reagieren? „Man sollte
dann jedenfalls nicht gleich
entrüstet davonlaufen“, rät der
Etikette-Experte Hans-Michael
Klein aus Essen. „Gute Miene
zum bösen Spiel zu machen,
ist auch eine Kulturtechnik.“
Ein Gesichtspunkt sei beispielsweise, ob die Äußerung
scherzhaft gemeint sein soll.
„Hat man dagegen das Gefühl,
es ist eindeutig eine Grenze
überschritten, habe ich auch
das Recht, das anzusprechen.“
Die Höflichkeit gebiete nicht,
zu allem zu schweigen, erläutert der Vorsitzende der
Deutschen
Knigge
Gesellschaft. „Ich soll mich aber
nicht echauffieren und den
anderen nicht zurechtweisen.“
Eine mögliche Reaktion könne
dann sein, höflich zu sagen:
„Das geht nun doch eindeutig
in die rechte Ecke.“ Wenn
Kollegen reden hinter dem Rücken schlecht über einen? Experten
raten Betroffenen zur Besonnenheit.
Foto: dpa
jemand das Gefühl hat, ein
anderer äußere eine schwer
akzeptable Meinung, kann er
auch einfach buchstäblich auf
Distanz gehen: „Ich kann mich
von dem Betreffenden ja fernhalten, so wie von jemandem,
der schlecht riecht“, sagt Experte Klein.
Als unhöflich gilt allerdings,
einen anderen öffentlich zurechtzustauchen. „Wenn ich
jemanden zum Beispiel hässlich finde, darf ich ihn das nicht
spüren lassen.“ Ähnlich sei es
auch, wenn jemand Dinge sagt,
die man als degoutant empfindet.
dpa
SOZIALES
19
Ausgabe 18 / 2. September 2011
Gesundheit und mehr...
N WERKSTATT
N AM RANDE
Hämmern, Flicken und Sägen fürs Taschengeld
L
werkstatt mit einem
Kinderschutzpreis ausgezeichnet. Die von der
Hanse Merkur Versicherung vergebene Auszeichnung ist mit 20 000
Euro dotiert.
Die Jungen kommen regelmäßig in die Taschengeldwerkstatt des Kinder- und
Jugendhauses Emmers in
Dresden: Sie sägen und
schleifen in der Tischlerei,
flicken kaputte Reifen in
der Fahrradwerkstatt oder
helfen beim Catering für
Kindergeburtstage. Kleine
Aufträge für ein Taschengeld von 50 Cent pro Stunde. „Die Kids sollen lernen,
mit Geld umzugehen“,
erklärt Jens Hilgner, stellvertretender Leiter des
Jugendhauses. Bis dahin
haben sie oftmals nicht die
Erfahrung gemacht, dass
Geld durch Arbeit verdient
werden muss. „Hier übernehmen sie Verantwortung,
lernen durchzuhalten.“
Auch überregional erregte das Projekt bereits
Aufsehen: Erst kürzlich
wurde die Taschengeld-
so verschieden wie ihre
Geschichten:
„Einer der Jungs hat von
seinem ersten eigenen
Geld einfach nur ein Milchbrötchen gekauft“, erzählt
jeden Tag in der Holzwerkstatt, zum Großteil ehrenamtlich. Er nimmt sich
Zeit für die kleinen Handwerker, erklärt mit ruhiger
Stimme, wie sie den Bohrer halten oder die Zwinge
und Sägen. „Es gibt sogar
eine Tischkreissäge und
eine Ständerbohrmaschine“,
erklärt
Schröder
stolz. Viele aus dem Viertel
nehmen die Dienste gern
in Anspruch, geben kleine
Arbeiten in Auftrag. Die
Kinder arbeiten mal an
einem Gartenzaun oder
einer Holzbank, reparieren
ein Aquarium. Und auch
um die Organisation – von
der Kostenkalkulation bis
hin zur Auslieferung –
kümmern sich die Kinder
und Jugendlichen.
Im Kinder- und Jugendhaus Emmers arbeiten
vier Sozialpädagogen und
zahlreiche Ehrenamtliche,
bis zu hundert kleine und
große Besucher kommen
jeden Tag – zum Mittagessen, Tanztraining oder
zur Hausaufgabenhilfe.
Foto: dpa
eon träumt schon lange von einem Fahrrad. „Aber das ist sehr
teuer“, sagt der Elfjährige.
Und seine Eltern haben
kein Geld dafür. Viel Zeit
für trübe Gedanken hat er
allerdings nicht. Fachmännisch hält Leon den Kopf
schief, prüft die Abstände,
dann setzt er den kleinen
Bohrer an, der sich langsam durchs Holz frisst.
Neben ihm auf der Werkbank misst der zehnjährige
Kaspar mit einem Zollstock
Holzbretter – für einen
Gartenzaun.
Christian Schröder, Mitarbeiter des Kinder- und Jugendhauses Emmers in Dresden, hilft in der so genannten Taschengeldwerkstatt Leon bei einer Holzarbeit.
Der Dresdner Stadtteil Pieschen-Süd gilt als sozialer
Brennpunkt. „Es gibt viele
Hartz-IV-Familien,
viele
moderne Straßenkinder“,
erklärt Hilgner. Die meisten
werden früh aus dem Haus
geschickt und dürfen erst
abends
wiederkommen.
„Zu Hause können sie sich
keine Wünsche erfüllen, oft
hapert es sogar an regelmäßigem Essen“, sagt der
Sozialpädagoge. Die Wünsche, die sich die Mädchen
und Jungen von ihrem
„Verdienst“ erfüllen, sind
Hilgner. Die meisten sparen
auf Kinokarten, den Eintritt ins Schwimmbad oder
Auto-Spielkarten. Etwa 40
Kinder und Jugendliche
kommen regelmäßig.
In der Tischlerei nimmt
Leons Geheimkiste langsam Gestalt an. „Die baue
ich am liebsten“, sagt er.
Auch an einem Vogelhaus
und einem Holzfisch hat er
schon mitgearbeitet. Anleitungen bekommen die Jungen von Christian Schröder.
Der 62-jährige Rentner ist
festschrauben
müssen.
„Mir macht es Spaß, ihnen
handwerkliche Tricks und
Kniffe beizubringen“, sagt
er. Er ist stolz auf seine
Zöglinge, freut sich, wenn
sie etwas geschafft haben.
„Manchmal komme ich mir
wie ein Ersatz-Papa vor.“
In der Holzwerkstatt findet sich alles, was kleine
Handwerker brauchen: In
der Mitte steht eine große
Werkbank, an den Wänden
hängen ordentlich aufgereiht Bohrer, Hämmer
Im großen Aufenthaltsraum hängt das Herzstück
der Taschengeldwerkstatt:
die himmelblaue Sparmaschine. Christian Schröder
hat sie selbst ausgetüftelt.
Über eine Seilwinde werden kleine Holzkugeln – rot
steht für 50 Cent, blau für
20 Cent – zu den Röhren
aus Plexiglas transportiert.
In Leons Sparröhrchen hat
sich schon einiges angesammelt. Am Monatsende
zählt der Elfjährige seine
Kugeln und hofft, dass es
vielleicht bald für die Erfüllung seines Traumes reicht.
Christiane Raatz
Gerichte: Länder
suchen Lösung
achsen,
Sachsen-Anhalt
und Thüringen streben die
Zusammenlegung ihrer Verwaltungs- und Sozialgerichte an
und planen eine gemeinsame
internationale Kammer für
Handelssachen. „Schwierige
Zuständigkeitsabgrenzungen
entfallen, Prozesse werden
schneller abgeschlossen und
Personalund
Sachmittel
können flexibler eingesetzt
werden“, betonten die Justizminister Jürgen Martens (FDP),
Angela Kolb und Holger Poppenhäger (beide SPD) nach einem Treffen Ende August. Mit
der internationalen Kammer für
Handelssachen könne der Gerichtsstandort Mitteldeutschland gestärkt werden.
dpa
S
Chancengleichheit
für alle Kinder
ie SPD hat sich für eine
Kindergrundsicherung
in
Sachsen ausgesprochen. Derzeit seien Kinder dem Staat,
abhängig von der Einkommenssituation der Eltern, unterschiedlich viel wert, sagte Landesvorsitzender Martin Dulig in
Dresden. „Das ist ungerecht,
das wollen wir ändern.“ Die
familienpolitische Förderung
müsse gebündelt und zum einheitlichen Grundbetrag weiterentwickelt werden. Mit Hilfe
eines umfangreichen Pakets
solle zudem der Zugang zu
Bildung und gesellschaftlicher
Teilhabe für alle Kinder gesichert werden. Nur so hätten
alle Kinder gleiche Chancen,
so Dulig.
dpa
D
N FEST
Leipzigs größte Familienparty lädt auf die agra ein
Im weitläufigen Außenbereich
können sich die Besucher am 4erBungee-Trampolin, beim Bullriding, jeder Menge Hüpfburgen
und vielen anderen Attraktionen
vergnügen. Ponyreiten und Bungee-Running sind nur zwei der
vielen möglichen Aktivitäten. Die
Johanniter und die Freiwillige
Feuerwehr Leipzig stellen ihre
Dienste an der Gemeinschaft vor,
die Verkehrswacht gibt wertvolle
Tipps für junge Verkehrsteilnehmer. Die Eltern können indes am
Stand des Autohauses Gerstmann
kostenfrei ihre eigenen Fahrkünste in Stress-Situationen testen.
zentrum (IFB) AdipositasErkrankungen, das Teil der Universitätsmedizin Leipzig ist. Die
Wissenschaftler geben Auskünfte
zu gesunder Ernährung von Kindern und in Familien und zur
Vermeidung von Übergewicht im
Kindes- und Erwachsenenalter.
Preiswert zur agra hinaus zu
kommen, ist kein Problem: Die
Straßenbahn-Linie 11 hält direkt vorm Haupteingang des
Veranstaltungsgeländes.
Die
Veranstalter des Kindertages
grenzen niemanden aus: Behindertengerechte Zugänge und
Sanitäreinrichtungen sind selbstverständlich vorhanden. Der Eintritt zum Rewe-Kindertag am 18.
September ist für alle frei.
frs
Der SC DHfK Leipzig ist mit
seiner bekannten und beliebten
Sport- und Spielstrecke für den
Nachwuchs am Start. Kinder und
Eltern können testen, welche
Sportart ideal für den Nachwuchs
wäre. Wer seine Zielgenauigkeit
beim Sieben-Meter-Werfen mit
dem kleinen Lederball testen
möchte, kann das ebenfalls beim
Sportverein tun: die RegionalligaHandballer bringen ein OriginalTor mit auf die agra.
Für das leibliche Wohl zum kleinen Preis sorgen die Leipziger
Mitarbeiter der Supermarkt-Kette
stand auf dem bekannten Veranstaltungsgelände im Süden
Leipzigs vorbei. Ebenso mit
einem eigenen Stand dabei sind
die Forscher vom Integrierten
Forschungs- und Behandlungs-
mit der Verkostung vieler leckerer
Eigenmarken und Beratung zu
gesunder Ernährung. Auch der
„Schlingel“ vom gleichnamigen
LVZ-Familienmagazin schaut am
Kindertag mitsamt einem Info-
Fotos: frs
S
zenenwechsel für den ReweKindertag: Die beliebte Veranstaltung findet in diesem
Jahr am 18. September auf der
agra Leipzig statt. Kleine und
große Besucher erwartet dieses
Jahr von 10 bis 17 Uhr wieder ein
abwechslungsreiches Programm
mit einer gelungenen Mischung:
Akrobatik, Musik, Tanz und Tiershows gibt es in den Messehallen
der agra zu erleben. Kreativ geht‘s
beim Kinderschminken, auf der
Bastelstraße, bei der Wachsmalerei und der Schau zum 5. ReweKinder-Kreativwettbewerb zu.
Spaß ist garantiert auf der agra
Leipzig am 18. September.
Auch 2011 am Start: QuadFahren für den Nachwuchs.
G Weitere Informationen und Impressionen gibt es auf www.rewekindertag-leipzig.de,
www.facebook.com/kindertagleipzig.
20
SPORT
Ausgabe 18 / 2. September 2011
Gesundheit und mehr...
N FORMEL 1
Sebastian Vettel rast seinem Sieg beim Belgien-Grand-Prix in Spa-Francorchamps entgegen. Wo im kommenden Jahr Gas gegeben wird, steht bereits fest.
Foto: dpa
Vettel-Verfolger in Position für neuen Versuch
D
er Rennkalender steht fest
und die Verfolger von Sebastian Vettel formieren
sich fürs nächste Jahr. Der
deutsche Formel-1-Weltmeister,
der geradewegs seinem zweiten
WM-Triumph nacheinander entgegensteuert, kann sich für die
Titeljagd 2012 bereits jetzt auf
die gleichen Widersacher wie im
vergangenen und in diesem Jahr
gefasst machen. Das Top-Fahrerfeld für die 20 Rennen vom
18. März in Australien bis zum
25. November 2012 ist so früh
wie selten weitgehend bestellt.
Einzig der Belgien-Dritte Jenson Button wartet unter den
Piloten mit rechnerisch noch
intakten WM-Chancen noch auf
seine Bestätigung. „Alles, was
er sagen muss ist ja und dann
werde ich ja sagen, denn ich
möchte nächstes Jahr hier fahren“, betonte der Ex-Weltmeister bei einer PR-Veranstaltung
in Manchester an die Adresse
von McLaren-Teamchef Martin
Whitmarsh.
Sein Stallrivale Lewis Hamilton
hatte sich schon mal mit RedBull-Teamchef Christian Horner
getroffen – seit der Zusage des
Weltmeister-Teams an seinen
australischen Routinier Mark
Webber auch für 2012 ist aber
klar: In diesem Jahr wird das
Fahrerkarussell nicht mehr
groß in Fahrt kommen. Vettel
und Webber bei Red Bull, Fernando Alonso und Felipe Massa
bei Ferrari, Hamilton und wohl
auch Button bei McLaren, dazu
Rekordweltmeister
Michael
Schumacher und sein deutscher Mitstreiter Nico Rosberg
bei Mercedes – bei den großen
Teams ist praktisch kein Platz
mehr frei.
Auf welche Reisen sich die Piloten einstellen müssen, ist seit
Ende August klar. Neu dabei
– als vorletzter Lauf – ist wie
geplant die Strecke in Austin
im US-Bundesstaat Texas. Als
viertes Saisonrennen kehrt
Bahrain in den Kalender der
„Königsklasse“ zurück. Raus
ist die Türkei, der Vertrag in
Istanbul lief in diesem Jahr aus.
Zum Heimrennen treten Vettel
Gräfelfinger zuletzt beim Großen Preis von Belgien, den er
auf dem überzeugenden siebten
Platz abschloss. Landsmann
Timo Glock hat sein Engagement beim unterlegenen Rennstall Marussia Virgin derweil
längst verlängert. Das große
Ziel des Teams ist das Russland-Debüt 2014.
Der aktuelle Weltmeister mit
der Vettel-Faust.
Foto: dpa
& Co am 22. Juli auf dem Hockenheimring an.
Welche weiteren deutschen
Fahrer dann für welche Teams
Gas geben werden, ist noch unklar. Vakante Cockpits bei vielversprechenden
Rennställen
sind rar. Adrian Sutil will sich
bei Force India allerdings noch
ein bisschen Zeit nehmen. Es
sei noch zu früh, betonte der
Bleiben noch zwei deutsche
Piloten, die auf eine mehr oder
weniger kurzfristige Rückkehr
ins Renncockpit hoffen. Nick
Heidfeld versucht es bei Lotus
Renault nach seiner unwürdigen Ausbootung per Gerichtsbeschluss und hofft auf ein positives Urteil am 19. September.
Dauerreservist Nico Hülkenberg
setzt auf gute Leistungen beim
Training. Sollte sich Stammfahrer Sutil wider Erwarten
gegen einen Verbleib bei Force
India entscheiden, könnte das
den Weg für Hülkenberg frei
machen – der Ex-Williams-Pilot
ist aktueller Test- und Ersatzfahrer.
Für Spannung dürfte weiterhin
die Besetzung des Cockpits von
Lotus Renault sorgen - wie auch
immer die Richter die Ausbootung Heidfelds beurteilen. Derzeit steht Bruno Senna bei dem
Team am höchsten im Kurs,
doch wenn der im Februar verunglückte Robert Kubica zurückkehrt, muss auch der Neffe
des dreimaligen Weltmeisters
Ayrton Senna weichen. Ob und
vor allem wann der Pole Kubica
zurückkommt, ist allerdings
nach wie vor offen.
Wohl dem, über den sich sogar
ein zweimaliger Weltmeister als
Teamkollege freuen würde. „Sebastian ist auf jeden Fall willkommen“, sagte Ferrari-Star
Alonso in einem Interview der
„Sport Bild“ (Mittwoch) über
Spa-Gewinner Vettel. Im Moment sei er sehr zufrieden mit
Massa, meinte der Titelträger
von 2005 und 2006 über seinen
aktuellen – und klar unterlegenen – Stallrivalen. „Aber eines
Tages, warum nicht? Wenn Du
nicht einmal für Ferrari gefahren bist, ist deine Karriere nicht
komplett“, sagte Alonso.
dpa
21
Ausgabe 18 / 2. September 2011
Gesundheit und mehr...
N ENGAGEMENT
N MOTORRAD-WM
UKL-Fachärzte unterstützen erste
Special Olympics in Sachsen
Stefan Bradl: Das Zittern beginnt
I
n der Zeit vom 22. bis 25.
September 2011 werden die
ersten regionalen Special
Olympics Sachsen Sommerspiele in der Sportstadt Riesa stattfinden. Hierbei werden ca. 600
Athletinnen und Athleten mit
ihren Betreuern in verschiedenen Sportarten und Disziplinen
antreten. Auf dem Programm
stehen Schwimmen, Bowling,
Fußball, Handball, Boccia,
Leichtathletik, Radsport, Tischtennis und Reiten.
Special Olympics Deutschland
verschafft Kindern und Erwachsenen mit geistiger Behinderung durch
ganzjähriges,
regelmäßiges Sporttraining
und
Wettbewerben
in einer Vielzahl von
Sportarten
Zugangsund Wahlmöglichkeiten
zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben.
Hauptziel von Special
Olympics ist neben der
Steigerung der körperlichen Fitness der Athleten die Verbesserung
ihres Selbstwertgefühls
und
ihrer
psychosozialen Einbindung in die
Gesellschaft. Neben den Wettbewerben wird es eine Vielzahl weiterer Veranstaltungen
geben, z.B. den Olympischen
Marktplatz „Olympic Town“,
einen Familientreffpunkt im
Rahmen des Special Olympics
Familiennetzwerkes sowie das
Gesundheitsprogramm Healthy Athletes von Special Olympics mit kostenfreien Untersuchungen im Bereich Healthy
Hearing, die von ehrenamtlich
arbeitenden Fachärztinnen und
-ärzten durchgeführt werden.
Ein gutes Hörvermögen ist eine
Grundvoraussetzung für Kommunikation und soziale Integration. Deshalb wird den Ath-
Prof. Dr. Michael Fuchs
Foto: ukl
letinnen und Athleten kostenlos
über ein Hörscreening nach
internationalen Richtlinien eine
Untersuchung des Ohrstatus
und Hörvermögens geboten.
Zum Team von Fachärzten,
die am Healthy Hearing Programm unter Leitung von HNOArzt Alexander Indermark
(Schwerpunkt für Phoniatrie
und Pädaudiologie des Zentrums für Hals-, Nasen- und
Ohren-Heilkunde der JohannWolfgang-Goethe-Universität
Frankfurt am Main) ehrenamtlich mitarbeiten, gehören auch
die Spezialisten der Sektion
Phoniatrie und Audiologie am
Universitätsklinikum Leipzig.
Sie werden Hörtests bei Menschen mit geistiger und/oder
Mehrfachbehinderung durchführen. Dadurch können die
Ärzte mögliche Hörschäden bei
den Athleten feststellen und Behandlungsempfehlungen aussprechen. So benötigt fast jeder
dritte Teilnehmer am Gesundheitsprogramm eine Weiterbehandlung beim Hörspezialisten
oder HNO-Arzt.
Für Prof. Michael Fuchs, Leiter
der Sektion, ist es ein Grundbedürfnis an dieser Stelle konkrete Hilfe zu leisten: „Wir
möchten dieses Vorhaben gern
unterstützen. Unsere wissenschaftlichen und praktischen
Erfahrungen können diesen
stolzen Menschen helfen, ihre
durch den Sport gewonnene
Lebensqualität noch weiter zu
verbessern.“ Ein Team um die
leitende Audiologieassistentin
Ulrike Pohlmann kümmert sich
derzeit um die Organisation des
Einsatzes. „Auch wir müssen
uns wie die Sportler auf dieses
Ereignis vorbereiten. Denn
wie die Athleten möchten wir
an diesen Tagen unser Bestes
geben.“
Veranstaltet werden die
Spiele vom Landesverband Special Olympics
Deutschland in Sachsen
e.V. in Kooperation mit
dem Sportclub Riesa und
weiteren
kommunalen
und privaten Partnern
sowie zahlreichen freiwilligen Helfern. Ausrichtende Stadt ist Riesa
unter Federführung von
Oberbürgermeisterin
Gerti Töpfer. Unterstützt
werden die ersten regionalen Special Olympics
Sachsen Sommerspiele
vom Sächsischen Staatministerium für Soziales sowie dem
Beauftragten der Sächsischen
Staatsregierung für die Belange
von Menschen mit Behinderungen, Stephan Pöhler.
Da einzelne Wettbewerbe auch
als Nominierungswettbewerbe
für die Nationalen Special Olympics Sommerspiele (www.specialolympics.de) eingestuft sind,
werden die Sommerspiele auch
bundesweit ausgeschrieben. So
können ebenfalls Delegationen
aus anderen Bundesländern
an den sächsischen Sommerspielen teilnehmen, um sich für
die nächsten Nationalen Spiele
zu qualifizieren.
ukl
Teil des Engagements ist natürlich auch eine gemeinsame Auswertung des Hörscreenings mit den Athleten.
Das wird ein heißer Herbst für den deutschen WM-Führenden:
Stefan Bradl war beim Großen Preis der USA in Indianapolis in
der Moto2-Klasse vom 22. Startplatz auf den sechsten Rang vorgefahren. Doch durch den Sieg seines schärfsten Verfolgers Marc
Marquez hat für den WM-Führenden Bradl im Kampf um den Titel
das große Zittern begonnen.
Foto: dapd
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22
RÄTSELSEITE
Ausgabe 18 / 2. September 2011
Gesundheit und mehr...
N KREUZWORTRÄTSEL
Tierjugendform
Hauptstadt
von
Lettland
graues
Urgestein
fast
vorlagengetreue
Wiedergabe
Storch
in der
Fabel
6
Teil der
Tastatur
am PC
Teil der GedenkScheune stätte
Geschriebenes
visuell
erfassen
Gehege
für
Staat in arabische
HühnerNahost Kurzhalslaute
vögel
übermächtiger Geschäftsmann
engl.:
Urlaub,
Ferien
Sichtvermerk
im Pass
(Mz.)
1
Wintersportart
Verdrossenheit
Lebensmittel
(Mz.)
unverfälscht
Bindewort
(je-...)
unterhaltsamer Zeitvertreib
7
das 1.
Buch
Mose
Angehör.
e. asiat.
Reitervolkes
Gewinnung
von
Rohstoffen
wildes
Durcheinander
Vortragskünstler
gesetzlich
Stimmung
rein
Hauptschlagader
2
Schuhformer,
-spanner
3
4
5
6
7
8
4
humorist.
Kurzszene
(engl.)
dumme,
törichte
Handlung
Halsschmuck
Enterich
bezeichnen
Schwermetall
Liebesbezeigung
Querstange
a. Segelmast
Niederwild
aus Erz
2
feines
Baumwollgewebe
3
geäußerter
Wunsch
franz.:
Schärpe
griechische
Vorsilbe:
Luft...
schmelzen
(Schnee,
Eis)
Nadelbaum
Ansprache
kalkulieren
kleiner
Kellerkrebs
Kosename d.
Großvaters
Staat
der USA
1
Gelände,
Gebiet
südamerik.
Hochgrassteppe
Hotelschiff
(Kw.)
Ausruf
Seemannsruf
üblich,
vorschriftsmäßig
dt.
Schriftsteller †
(Stefan)
gestaltetes Gartenstück
Gestalt
bei
Karl
May †
organische
Bodenabdeckung
Funktionsleiste
(EDV)
geländegängiges
Motorrad
Papstname
Begründer des
Roten
Kreuzes †
Halstuch
franz.:
Löffel
lateinamerik.
Musikstil
Refrain
dt. Sprachforscher
(Konrad)
† 1911
Musik:
bewegt
Gemütsbewegung
Einschnitt
Schiffsleinwand
Kaukasushirsch
Baleareninsel
wirklich,
ungelogen
Teil der
Blüte
russ.
realist.
Maler
† 1930
jidd.:
Klartext
(... reden)
engl.:
Arbeit
Fenstervorhang
Vergeltung
sich
entspannen
(engl.)
Kohl,
Gemüse
Winkelfunktion
Längenmaß
dt. Filmregisseur
(Wim)
Weste
(franz.)
Geschwindigkeit
emsiges
Streben
Halbinsel in
Vorderasien
Stadt
in den
Niederlanden
Gerät
zum
Fächeln
Farbe
Südstaat
der USA
giftige
Waldstaude
(...stab)
mit Freude,
Wohlbehagen zu sich
nehmen
früherer
österr.
Adelstitel
Jazzstil
(Kurzwort)
laute
Äußerung
Schlagzeug
(engl.)
Hautfalte
am
Auge
Flüssigkeitsmaß
Horn-,
Huplaut
Kommissar
bei
Simenon
Fluss
durch
St. Petersburg
Sinn für
Schallwahrnehmungen
Umriss,
Kontur
einen
Motor
„frisieren“
franz.rumän.
Dramatiker
† 1994
Lachsfisch,
Kapelan
Anrufung
Gottes
Gesellschaftszimmer
dt.
Optiker
† 1888
Feigenkaktus
8
beurkundender
Jurist
Fischeier
Handmähgerät
Druckgrundfarbe
natürl.
Haarfärbemittel
5
Viehunterkunft
Zeichen
für
Cäsium
Zuschnitt
Geweihäste
Grundlage
Zurücksetzen
eines
PCs
Abk.:
Langspielplatte
Abk.:
unseres
Wissens
Schokoladengetränk
Vorname
des russ.
Dichters
Gorki †
vorahnung
schott.
Dichter
† 1832
Flugzeugtreibstoff
Tragegestell
Lebensabend
ungefähr
engl.:
später
schwarzes
Pferd
maßlos,
ungeheuer
anleiten
antiker
Nordafrikaner,
Punier
aufblasbarer
Flugkörper
auf
einen Reiz
ansprechen
Stadt
in Thüringen
Zwerg,
Erdgeist
Laubbaum
ausbilden,
leiten
®
s2426.4-165
Verlosung: Drei Büchergutscheine
s2426.4-165
Die Lösung des Rätsels im Heft 16/11 lautete: Pastille. Über je einen Bücher- Schreiben Sie die Lösung auf eine Postkarte mit dem Kennwort „Kreuzworträtsel“ und senden Sie diese
gutschein dürfen sich Nicole Möbius (Freiberg), Gerhard Günthel (Magdeburg) bis zum 15. September 2011 an unsere Redaktionsanschrift (siehe Impressum, Seite 24) oder per E-Mail
und Silvia Klitzsch (Meltewitz) freuen.
Herzlichen Glückwunsch! an: redaktion@uniklinik-leipzig.de. In E-Mails bitte Adresse angeben. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
VERANSTALTUNGSHINWEISE | TV-TIPPS
23
Ausgabe 18 / 2. September 2011
Gesundheit und mehr...
N VERANSTALTUNGEN IN LEIPZIG
02. 09. 11 BIS 15. 09. 11
Freitag, 2.09.11
Mittwoch, 7.09.11
Freitag, 9.09.11
Sonntag, 11.09.11
Fregehaus, Katharinenstr. 11; 20 Uhr: Da
Capo, Sommerkabarett der Leipziger Pfeffermühle mit Burkhard Damrau und Dieter
Richter (Kartentelefon: 0341 9603196).
Innenstadt, 18 Uhr: 2. Leipziger Passagenfest.
Krystallpalast Varieté, Tel. 140660,
Magazingasse 4; 21 Uhr: Revue de Crystalle.
Parkbühne im Clara-Zetkin-Park, KarlTauchnitz-Str.; 20 Uhr: Wir sind Helden –
Bring mich nach draußen-Tour 2011.
Theater-Fabrik-Sachsen, Tel. 4424669,
Franz-Flemming-Str. 16; Große Bühne 20
Uhr: Caveman – Du sammeln, ich jagen!,
mit Karsten Kaie.
academixer, Tel. 21787878, Kupfergasse 2; 20 Uhr: Erwischt, mit Carolin
Fischer, Anke Geißler, Ralf Bärwolff, Peter
Treuner.
Funzel, Tel. 9603232, Nikolaistr. 6-10;
20 Uhr: Angeschmiert und ausgeMerkelt.
Kabarett SanftWut in der Mädler-Passage, Tel. 9612346, Grimmaische Str. 2-4;
20 Uhr: Heute haun wir auf die Pauker.
Revuetheater am Palmengarten, Tel.
2255172, Jahnallee 52; 20 Uhr: James
Bond Showprogramm, mit Fuxx.
academixer, Tel. 21787878, Kupfergasse 2; 20 Uhr: Staatsratsvorsitzende küsst
man nicht, mit Angela Schlabinger, Stefan
Bergel, Thorsten Giese.
Fregehaus, Katharinenstr. 11; 20 Uhr: Da
Capo, Sommerkabarett der Leipziger Pfeffermühle mit Burkhard Damrau und Dieter
Richter (Kartentelefon: 0341 9603196).
Funzel, Tel. 9603232, Nikolaistr. 6-10;
20 Uhr: Angeschmiert und ausgeMerkelt.
Oper, Tel. 1261261, Augustusplatz 12;
19.30 Uhr: Eugen Onegin.
academixer, Tel. 21787878, Kupfergasse 2; 20 Uhr: Staatsratsvorsitzende küsst
man nicht, mit Angela Schlabinger, Stefan
Bergel, Thorsten Giese.
Central Kabarett, Tel. 52903052, Markt
9; 15 Uhr: Lipsi Lillies: Calendar Girls.
Gewandhaus, Tel. 1270280, Augustusplatz; Großer Saal 19.30 Uhr: MDR
Zauber der Musik (1), mit dem MDR Sinfonieorchester, MDR Rundfunkchor, MDR
Kinderchor.
Hochschule für Musik und Theater,
Tel. 2144615, Grassistr. 8; Kammermusiksaal 10 Uhr: Romantik, Realismus,
Revolution – Das 19. Jahrhundert, anschl.
Führung durch die HMT.
Raum der Stille in der Uniklinik, Liebigstr.
20; 10 Uhr: Gottesdienst.
Sonnabend, 3.09.11
Montag, 12.09.11
Augustusplatz, 20 Uhr: Großes Concert –
Klassik Airleben.
Central Kabarett, Tel. 52903052, Markt
9; 20 Uhr: Sächs‘sches Ginsdlerblud.
Funzel, Tel. 9603232, Nikolaistr. 6-10; 15
Uhr, 20 Uhr: Glotze total! Best of Funzel.
Kabarett SanftWut in der Mädler-Passage, Tel. 9612346, Grimmaische Str. 2-4;
20 Uhr: Kabarett zum Brüllen – 20 Jahre
Deutsche Gemeinheit.
Revuetheater am Palmengarten, Tel.
2255172, Jahnallee 52; 20 Uhr: „Sächsische Spezialitäten“ oder Essen ist der
Sex des Alters, Lene-Voigt-Koch-Kabarett
mit Jürgen Fliegel.
academixer, Tel. 21787878, Kupfergasse 2; 20 Uhr: Das wird‘s Beste sein!, mit
Carolin Fischer, Anke Geißler, Katrin Hart,
Ralf Bärwolff, Peter Treuner.
Gewandhaus, Tel. 1270280, Augustusplatz; Großer Saal 20 Uhr: Buxe voll –
Helge Schneider.
Krystallpalast Varieté, Tel. 140660,
Magazingasse 4; 19 Uhr: Revue de Crystalle.
Leipziger Pfeffermühle im Kretschmann‘s
Hof, Tel. 9603196, Katharinenstr. 17; 20
Uhr: Alles für den Herrn oder Mann hat,
was Mann hat, mit Andrè Bautzmann und
Robert Günschmann.
Sonntag, 4.09.11
Dienstag, 13.09.11
academixer, Tel. 21787878, Kupfergasse 2; 20 Uhr: Erwischt, mit Carolin
Fischer, Anke Geißler, Ralf Bärwolff, Peter
Treuner.
Gohliser Schlösschen, Tel. 589690, Menckestr. 23; 15 Uhr: musica studiorum, mit
Studierenden der Hochschule für Musik
und Theater.
Parkbühne im Clara-Zetkin-Park, KarlTauchnitz-Str.; 15 Uhr: 30 Jahre Traumzauberbaum, mit Reinhard Lakomy.
Raum der Stille in der Uniklinik, Liebigstr.
20; 10 Uhr: Gottesdienst.
academixer, Tel. 21787878, Kupfergasse 2; 23 Uhr: Mann und Frau inTeam, mit
Carolin Fischer und Stefan Bergel.
Central Kabarett, Tel. 52903052, Markt
9; 20 Uhr: Friede, Frauen, Eierkuchen,
Gastspiel mit Clemens-Peter Wachenschwanz.
Funzel, Tel. 9603232, Nikolaistr. 6-10;
20 Uhr: Eine bundesweite Lachparade –
Deutschland peinlich Vaterland.
Schumann-Haus, Tel. 3939620, Inselstr.
18; 20 Uhr: Soirée zum 192. Geburtstag von Clara Schumann, mit Studierenden der Hochschule für Musik und
Theater.
Zentrum für Psychische Gesundheit
der Uni Leipzig, Tel. 9724586, Semmelweisstr. 10; 17 Uhr: Abendbesinnung.
Montag, 5.09.11
academixer, Tel. 21787878, Kupfergasse 2; 20 Uhr: Erwischt, mit Carolin
Fischer, Anke Geißler, Ralf Bärwolff, Peter
Treuner.
Leipziger Pfeffermühle im Kretschmann‘s
Hof, Tel. 9603196, Katharinenstr. 17;
Kleine Bühne 20 Uhr: Da Capo, mit Burkhard Damrau und Dieter Richter.
Theater der Jungen Welt – Kleine Bühne,
Tel. 4866016, Demmeringstr. 22; 10.30
Uhr: Timm Thaler – die Geschichte vom
verkauften Lachen, ab 8 Jahren.
Mittwoch, 14.09.11
Die „Buxe voll“ hat Helge Schneider am 12. September, 20 Uhr, im
Gewandhaus am Augustusplatz.
Foto: Wolfgang Zeyen
Dienstag, 6.09.11
academixer, Tel. 21787878, Kupfergasse 2; 20 Uhr: Erwischt, mit Carolin
Fischer, Anke Geißler, Ralf Bärwolff, Peter
Treuner.
Funzel, Tel. 9603232, Nikolaistr. 6-10;
20 Uhr: Glotze total! Best of Funzel.
Kabarett SanftWut in der Mädler-Passage, Tel. 9612346, Grimmaische Str. 2-4;
20 Uhr: Kabarett zum Brüllen – 20 Jahre
Deutsche Gemeinheit.
Leipziger Pfeffermühle im Kretschmann‘s
Hof, Tel. 9603196, Katharinenstr. 17; 20
Uhr: Alles unter Kontrolle, mit Ute Loeck,
Marco Schiedt, Peter Mohr.
Zentrum für Psychische Gesundheit
der Uni Leipzig, Tel. 9724586, Semmelweisstr. 10; 17 Uhr: Abendbesinnung.
Donnerstag, 8.09.11
Sonnabend, 10.09.11
academixer, Tel. 21787878, Kupfergasse 2; 20 Uhr: Katrin Weber Solo, mit
Katrin Weber und Rainer Vothel.
Funzel, Tel. 9603232, Nikolaistr. 6-10;
20 Uhr: Angeschmiert und ausgeMerkelt.
Kabarett SanftWut in der Mädler-Passage, Tel. 9612346, Grimmaische Str. 2-4;
20 Uhr: Super Manni.
Krystallpalast Varieté, Tel. 140660,
Magazingasse 4; 20 Uhr: Revue de Crystalle.
Revuetheater am Palmengarten, Tel.
2255172, Jahnallee 52; 20 Uhr: Rumpelkammer live, mit Simone Danaylowa,
Bernhard Biller, Stefan Senf und Michael
Kann.
Alte Börse, Naschmarkt 1; 20 Uhr: Festival der Gitarrenmusik „Con Guitarra“.
Leipziger Pfeffermühle im Kretschmann‘s
Hof, Tel. 9603196, Katharinenstr. 17;
17 Uhr, 20 Uhr: Hurra, wir bleiben inkompetent!, mit Tina Rottensteiner,
Matthias Avemarg und Hans-Jürgen
Silbermann.
Revuetheater am Palmengarten, Tel.
2255172, Jahnallee 52; 20 Uhr: Zehn
Frauen möcht‘ ich sein, mit Katrin Troendle.
Zoologischer Garten, Tel. 5933500,
Pfaffendorfer Str. 29; 10 Uhr: K!DZ –
Kinderfest zugunsten der Uni-Kinderklinik
Leipzig.
academixer, Tel. 21787878, Kupfergasse 2; 16 Uhr: Unglaubliche Geschichte
Sachsens, Premiere von Jürgen Harts
Buch.
Arena, Tel. 23410, Am Sportforum; 20
Uhr: Cirque Du Soleil: Alegria.
Gewandhaus, Tel. 1270280, Augustusplatz; Großer Saal 20 Uhr: The King‘s
Singers.
Revuetheater am Palmengarten, Tel.
2255172, Jahnallee 52; 20 Uhr: Mittwochs-Konzert mit Lose Skiffle Gemeinschaft Leipzig-Mitte.
Donnerstag, 15.09.11
Arena, Tel. 23410, Am Sportforum; 20
Uhr: Cirque Du Soleil: Alegria.
Funzel, Tel. 9603232, Nikolaistr. 6-10;
20 Uhr: Eine bundesweite Lachparade –
Deutschland peinlich Vaterland.
Leipziger Pfeffermühle im Kretschmann‘s
Hof, Tel. 9603196, Katharinenstr. 17; 20
Uhr: Alles unter Kontrolle, mit Ute Loeck,
Marco Schiedt, Peter Mohr.
N TV-TIPPS
Do., 08.09.2011, 21 Uhr
Hauptsache Gesund
(MDR)
Etwa sechs bis acht Millionen
Frauen und Männer leiden in
Deutschland unter Blasenschwäche. Doch die wenigsten
sprechen darüber. Vielen ist
das Thema unangenehm. Aus
Scham gehen die Betroffenen
deswegen auch nicht zum Arzt,
um sich Hilfe zu holen. Doch die
gibt es! Hauptsache Gesund berichtet, bei welchen Formen der
Inkontinenz Medikamente und
bei welchen eine kleine Operation das Leiden behebt. Der Gesundheitsratgeber zeigt auch,
wie man selbst mit speziellem
Blasentraining, mit pflanzlichen
Medikamenten aus Kürbis oder
Goldrute und mit vielen anderen
Methoden das Ausmaß der Blasenschwäche lindern kann. Im
Fokus der Sendung liegen zudem Inkontinenzprobleme nach
Prostataoperationen. Fernsehärztin Dr. Franziska Rubin fragt
namhafte Experten, welches
OP-Verfahren an der Prostata
die Blasenfunktion bestmöglich
erhält und lässt sich zeigen, mit
welchen Hilfsmitteln und Therapien Männer die Kontinenz
wieder erlangen können.
Do., 15.09.2011, 21 Uhr
Hauptsache
Gesund
(MDR)
Sexualität im Alter? Gehört für
viele selbstverständlich dazu!
Aber dennoch gibt es Tabus,
denn über Probleme beim Sex
reden weder jung noch alt gerne. Hauptsache Gesund widmet
sich deshalb den häufigsten
Sexproblemen im Alter. Spitzenreiter bei Männern ist die erektile Dysfunktion. Rund zwei Drittel
der 80-Jährigen „können“ nicht
mehr. Das bedeutet oft Scham,
Leistungsdruck und Stress.
Ältere Frauen haben größeres
Glück und sind auch nach den
Wechseljahren potent. Aber beide Geschlechter werden durch
typische
Alterserkrankungen
stark beeinträchtigt: Wer durch
chronische Herzerkrankungen
und Durchblutungsstörungen geschwächt ist, wird höchstwahrscheinlich auch beim Liebesleben eingeschränkt sein. Wer
mit der Zuckerkrankheit lebt,
muss
Empfindungsstörungen
befürchten. Wer unter rheumatischen Schmerzen leidet, ist nicht
mehr so beweglich wie früher.
Das MDR-Gesundheitsmagazin
zeigt, welche Medikamente,
Hilfsmittel und Therapien helfen
können. Ungewöhnliche Tipps
wie ein Training für den KnackPo oder anregende Lebensmittel bereichern die Sendung.
Der aufrichtige Umgang mit Problemen eröffnet Möglichkeiten
für eine neu gelebte – vielleicht
auch neu definierte – Sexualität
im Alter.
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STECKBRIEF
Ausgabe 18 / 2. September 2011
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