June 2009 - HAMBURG CHICAGO NEWS
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June 2009 - HAMBURG CHICAGO NEWS
NR. 5 - Juni 2009 Newsletter zur Städtepartnerschaft Liebe Freundinnen und Freunde Hamburgs und Chicagos, in diesem Jahr feiert die Städtepartnerschaft zwischen Hamburg und Chicago bereits ihr 15-jähriges Jubiläum – das sind 15 Jahre vielfältiger Austausch in den Bereichen der Wirtschaft, Politik und Kultur! Wir freuen uns, Ihnen mit dieser fünften Ausgabe des Hamburg-Chicago-Newsletters wieder ein breites Themenspektrum präsentieren zu können. In einem Interview stellen wir Ihnen Manfred Strack, den langjährigen Mitarbeiter des US Generalkonsulats, als neuen Vorsitzenden des Amerikazentrums Hamburg e.V. vor. Darin erfahren Sie nicht nur, welche Pläne und Visionen das Amerikazentrum in Zukunft verfolgt, sondern auch, worin nach Einschätzung von Strack die Besonderheiten der deutsch-amerikanischen Zusammenarbeit liegen und wie die Städtepartnerschaft zwischen Hamburg und Chicago intensiviert werden könnte. Die deutsch-amerikanische Zusammenarbeit war auch Thema des Rathaustreffens – dabei wurde die Frage erörtert, in welcher Weise sich Kooperationen zwischen Hamburg und den USA in Zukunft gestalten lassen und welche Rolle das Amerikazentrum dabei spielen kann. Für diejenigen, die sich schon immer eine Übersicht auf einen Blick wünschten, haben wir eine Liste aller Ansprechpartner für die USA in den Hamburger Behörden und Institutionen zusammengestellt – hier erfahren Sie, an wen Sie sich bei Fragen zu verschiedenen Angelegenheiten wenden müssen. Außerdem berichten wir von der Umweltkonferenz in Chicago, an der die Hamburger Senatorin Hajduk teilnahm. Auf Reisen begab sich auch Tanja El-Cherkeh vom HWWI, ihr Thema war „Integration“ - lesen Sie selbst, was sich dahinter verbirgt. Auch stellen wir Ihnen einige kulturelle Highlights vor: die Kunsthalle Emden zeigte in einer Retrospektive den abstrakten Expressionismus der amerikanischen Malerin Joan Mitchell. Etwas zeitgenössischer geht es im Chicago Art Institute zu – „Modern Wing“ nennt sich der neue Gebäudetrakt des Kunstmuseums. In diesem Sinne: ein Hoch auf 15 Jahre Freundschaft zwischen Hamburg und Chicago! S. 1 Inhaltsverzeichnis Actualities Amerikazentrum Hamburg e.V. Manfred Strack ............................ S.1 Ansprechpartner für USA in den Hamburger Behörden ..... S.3 Senatorin Anja Hajduk beim „Global Cities Forum“ in Chicago .. S.4 Visioning Metropolis Hamburg Fachtagung im Amerikazentrum .. S.5 Edward Hopper und seine Zeit Bucerius Kunst Forum ................ S.5 Art Institute of Chicago Der „Modern Wing“ ist fertig ......... S.7 The Chicago Area Project: .......... S.8 Obama’s Chicago .......................... S.9 „Sears“ hat ausgedient – „Willis“ kommt ............................ S.12 Buckingham Fountain Chicago .. S.13 Ihr Redaktionsteam Indianer Ausstellung ................... S.15 „History in Literature: Fact and Fiction“ ....................... S.18 Manfred Strack – interdisziplinär und transnational Ein Interview mit dem neuen Vorsitzenden des Amerikazentrum Hamburg e.V. Von Julia Dautel Das Amerikazentrum Hamburg e.V. hat ein neues Gesicht. Eine kleine, nicht repräsentative Umfrage in Hamburg hat folgende Beschreibung dieses Gesichts ergeben: Offen und interessiert, nachdenklich und verschmitzt, kompetent und engagiert. Selten ist man sich in Hamburg in der Beschreibung einer Person so einig wie bei Manfred Strack, seit Dezem- STREITS OPEN-AIR-KINO .......... S.18 ber 2008 neuer Vorsitzender des Amerikazentrum Hamburg. Vor allem in der Beurteilung seiner Rolle und seiner Verdienste erfährt man ein einmütiges Stimmungsbild: Wer in Hamburg etwas mit den USA zu tun hat, kennt und schätzt den studierten Amerikanisten und profunden Kenner der deutsch-amerikanischen Beziehungen. Besonders die ihn charakterisierende Mischung aus Ernsthaftigkeit und feiner Ironie gestaltet die Zusammenarbeit mit Strack für zahlreiche Hamburger Akteure und Institutionen angenehm und verlässlich. Während des Studiums der Amerikanistik, Hispanistik, Politikwissenschaft und allgemeiner und vergleichender Sprachwissenschaft in Münster, Düsseldorf, Köln und Duisburg wa- Herausgeber: Amerikazentrum Hamburg e.V. Am Sandtorkai 48 - 20457 Hamburg | Tel. 040/70383688 Fax 040/43218780 | www.hamburgchicagonews.com Personalities Nachruf auf Studs Terkel ........... S.10 Illinois feiert Abraham Lincoln ... S.11 Review Ambassador-Meeting .................. S.14 Kunsthalle Emden zeigte Joan Mitchell ............................... S.16 Redaktion: Rolf Achilles, Harald Clapham, Julia Dautel, Suzanna Fistric, Cornelia Max, Franz Scheuerer, Manfred Strack | Gestaltung: Jörn Vick Dieses Projekt wird gefördert von der Behörde für Kultur, Sport und Medien Hamburg NR. 5 - Juni 2009 ren es vor allem die transnationalen und multikulturellen Themenstellungen mit interdisziplinären Forschungsansätzen, die Strack reizten. Ein Fulbright-Stipendium erlaubte ihm einen Studienaufenthalt in Austin (Texas), wo er sich mit American Studies und Mexican-American Studies beschäftigte. Dank des Stipendiums, welches verlangt, dass die Stipendiaten im Anschluss zumindest für einige Jahre in ihre Heimatländer zurückkehren, fand Strack wieder den Weg nach Europa und begann 1980 seine Arbeit in Düsseldorf. Seither war er 27 Jahre im Dienst der US-Regierung, seit 1989 dann in Hamburg tätig. Im letzten Jahr hat er seine Tätigkeit im amerikanischen Generalkonsulat beendet. Die von der Generalkonsulin Johnson ausgerichtete Feier zu seiner Verabschiedung belegte, was für ein breites und freundschaftliches Netzwerk an Kontakten Strack in den letzten Jahrzehnten auf beiden Seiten des Atlantiks aufbauen konnte. Dieses Netzwerk, seine Erfahrungen aus dieser Zeit, seine Kreativität und Kompetenz möchte Strack nun dem Amerikazentrum zugute kommen lassen. Stracks neue Rolle im Amerikazentrum und die im September bevorstehende Eröffnung des Gebäudes Am Sandtorkai 48 sind ein guter Anlass, ihn in diesem Hamburg-Chicago Newsletter einmal vorzustellen und ihm ein paar Fragen zu deutsch-amerikanischen Beziehungen, dem Amerikazentrum und seiner Vision für die Zukunft zu stellen. Newsletter zur Städtepartnerschaft Manfred Strack - Vorsitzender des Amerikazentrum Hamburg e.V. (Copyright: Walter Wieland) Seminar des Frankfurter Amerika Hauses erzeugte mein Interesse für amerikanische Einwanderungsgeschichte, die intensiven Gespräche mit den amerikanischen Professoren führten zur Bewerbung an der University of Texas. Herr Strack, seit fast vier Jahrzehnten beschäftigen Sie sich intensiv mit den USA. Woher kam dieses Interesse? Sie haben 27 Jahre für US-Institutionen gearbeitet: Was waren besondere Highlights und Erfolge dieser Zeit? Welche Phasen oder Themen würden Sie als besonders schwierig bezeichnen und welches waren die wichtigsten Erfahrungen, die Sie aus dieser Zeit mitgenommen haben? Schon als Schüler entwickelte ich ein Interesse für die USA. Ich war fasziniert von John F. Kennedy und verfolgte die dramatischen Entwicklungen der Bürgerrechtsbewegung. Ich kann mich auch noch gut an Dokumentarsendungen wie Werner Baeckers ‚New York, New York‘ und an Sonntagnachmittags-Western wie ‚Am Fuß der Blauen Berge‘ erinnern. Dieses Interesse motivierte mich zur Aufnahme des Studiums der Amerikanistik. Entscheidend für meinen weiteren Weg waren die Teilnahme an Veranstaltungen des U.S. Information Service für Studierende und Lehrer. Ein wochenlanges Es war immer eine spannende Zeit, denn es gibt ja so viele Themen, die im Zusammenhang der amerikanischen Erfahrungen diskutiert werden. Amerikanische Außenpolitik und die deutsch-amerikanischen Beziehungen sind dynamische Felder mit großer Wichtigkeit für Deutschland. Ich habe sieben Jahre im US-Generalkonsulat in Düsseldorf gearbeitet, anderthalb Jahre in Köln, acht Jahre im Hamburger Amerikahaus und schließlich elf Jahre im Generalkonsulat in Hamburg. Schwierig waren die ersten Jahre der Reagan-Administration, die Zeit der NATO Nachrüstungsdebatten, 9/11 Herausgeber: Amerikazentrum Hamburg e.V. Am Sandtorkai 48 - 20457 Hamburg | Tel. 040/70383688 Fax 040/43218780 | www.hamburgchicagonews.com S. 2 und die deutsch-amerikanischen Beziehungen nach dem Beginn des Irak-Krieges. Daraus haben sich natürlich auch schwierige Themen ergeben. Als besonderes Highlight möchte ich das 1983 begangene ‚Tricentennial‘ nennen, die 300 Jahr-Feier zur deutschen Auswanderung nach Amerika. Diese Veranstaltung war ein bemerkenswertes Beispiel für Aktivitäten, die auf lokaler Ebene (der Stadt Krefeld) entwickelt und dann wegen ihrer Überzeugungskraft zu nachhaltig wirkenden Projekten auf deutsch-amerikanischer Ebene führten. Die Nachhaltigkeit wurde u. a. erreicht durch das damals begründete Deutsch-Amerikanische Patenschaftsprogramm zwischen Bundestag und US Kongress. Eine wichtige Erfahrung ist, dass internationale Kulturarbeit Kontinuität braucht, damit Kontakte entstehen und wachsen können. Die Früchte dieser Arbeit sind erst nach längerer Zeit zu ernten, man kann nicht heute in internationale Kulturarbeit investieren und schon morgen ‚return on investment‘ bekommen. Auf der anderen Seite bewähren sich die gewachsenen, intensiven Kontakte auch in schwierigen Zeiten und sorgen dafür, dass die Dialoge unterhalb der Regierungsebene nicht abreißen. Kaum jemand ist so prädestiniert wie Sie, den deutsch-amerikanischen Austausch insgesamt zu beurteilen. Wie hat sich der Austausch verändert im Vergleich zum Beginn Ihrer Laufbahn und welche Tendenzen zeichnen sich in den letzten Jahren ab? Welche Entwicklung würden Sie sich wünschen? Deutsch-amerikanischer Austausch ist heute viel selbstverständlicher als etwa vor 25 Jahren, da internationaler Austausch insgesamt viel selbstverständlicher geworden ist. Obwohl die USA immer noch das Wunschland Nummer 1 sind, gibt es nun auch substanzielle Austauschbeziehungen zu vielen anderen Ländern, im englischsprachigen Raum neben Großbritannien auch Kanada und Australien. Auf der universitären Ebene sehen wir eine große Attraktivität amerikanischer Universitäten für den deutschen Forschernachwuchs, der zur Entwicklung von Anreizen geführt hat, deutsche Forscher in die Bundesrepublik Redaktion: Rolf Achilles, Harald Clapham, Julia Dautel, Suzanna Fistric, Cornelia Max, Franz Scheuerer, Manfred Strack | Gestaltung: Jörn Vick Dieses Projekt wird gefördert von der Behörde für Kultur, Sport und Medien Hamburg NR. 5 - Juni 2009 zurückzuholen. Die sehr leistungsfähigen amerikanischen Universitäten und die dadurch gespürte mangelnde internationale Konkurrenzfähigkeit deutscher (und europäischer) Universitäten waren Gründe für die Einführung des sogenannten Bologna-Prozesses und der Exzellenzinitiative der Bundesregierung zur Stärkung europäischer Mobilität und der Leistung deutscher Hochschulen. Leider wird nun immer mehr deutlich, dass eine Aufnahme einzelner Teile des amerikanischen Systems nicht genügt, um eine solche Wirkung zu erzielen. Manchmal führt der Bologna-Prozess ironischerweise sogar zum genau entgegen gesetzten Effekt: wegen der verkürzten Studienzeit haben BA-Studierende häufig kaum noch Möglichkeiten, an einem Austauschprogramm mit den USA teilzunehmen. Wie schätzen Sie vor dem Hintergrund von Obamas letztem Deutschlandbesuch die Bedeutung des neuen US-Präsidenten für die deutsch-amerikanischen Beziehungen ein? Die Bedeutung der Wahl von Barack Obama kann eigentlich gar nicht überschätzt werden. Hier haben mehrere historische Entwicklungen komplementär zu einer starken Veränderung der inneramerikanischen und internationalen politischen Landschaft geführt. Die positive Veränderung des Image der USA führt allein schon zu einer Verbesserung des Dialoges. In anderen Ländern wird die Wirkung noch viel größer sein, wenn die neue Rhetorik und die politischen Gesten neben ihrer ersten Symbolkraft auch zu nachhaltig wirkenden Veränderung durch Taten führt. Sehen Sie vor dem Hintergrund der weltweiten Krise eine Tendenz zu stärkerem Zusammenhalt und zu stärkerer Notwendigkeit von gemeinsamen internationalen Lösungen, gerade zwischen den USA und Europa? Oder befürchten Sie eher einen Wandel zurück zu nationalen Egoismen? Ich glaube, die internationalen Interdependenzen erlauben keinen wirklichen Rückfall in nationale Egoismen. Da große Probleme in Newsletter zur Städtepartnerschaft S. 3 einem internationalen Kontext entstehen und internationale Auswirkungen haben, verlangen sie auch nach internationalen Lösungen. Ansprechpartner für USA in den Hamburger Behörden: Sie setzen sich immer sehr ein für mehr inhaltlichen Austausch zwischen den Partnerstädten Hamburg und Chicago. Welche Formate des Austauschs würden Sie als besonders geeignet betrachten? Was sind Schwierigkeiten in diesem Austausch und wie könnte man diese überwinden? Wir brauchen noch eine Bestandsaufnahme und Analyse der Institutionen und Organisationen auf beiden Seiten des Atlantiks im Hinblick auf ihre Wirkungspotenziale für die Städtepartnerschaft. Wir wissen noch viel zu wenig über die Players in diesem Spiel. Neben der benötigten Fern-Analyse brauchen wir mehr gegenseitige Besuche vor Ort, um die jeweiligen Repräsentanten kennen zu lernen, seine eigenen Einrichtungen vorzustellen und im Gespräch Ideen zur Entwicklung von Kooperationen auf ihre Realisierungsbedingungen abzuklopfen. Man sollte immer ein Ohr für die Wünsche der anderen Seite haben, denn nur wenn beide Seiten etwas zu gewinnen haben, gibt es eine nachhaltige Motivation für Zusammenarbeit. Wie beurteilen Sie die amerikanische Szene und Gemeinde in Hamburg? Haben wir hier besonderes Potential? Die amerikanische Szene in Hamburg ist nicht wirklich als eine solche zu erkennen. Es gibt einzelne sehr prominente Vertreter, aber nach meiner Einschätzung wenig ‚community spirit.‘ Hoffentlich kann das Amerikazentrum hier mehr auf ein ‚community building‘ hinwirken. Sie haben nun ein neues Team an der Spitze des Amerikazentrums. Bitte stellen Sie doch kurz Ihre Kollegen vor! Die neuen Vorstandsmitglieder sind Roland Kirch (Stellvertretender Vorsitzender) aus dem Management von Hapag-Lloyd, Jürgen Nielsen (Schatzmeister) mit Erfahrungen in amerikanischen Unternehmen, Dr. Mathias Neukirchen Herausgeber: Amerikazentrum Hamburg e.V. Am Sandtorkai 48 - 20457 Hamburg | Tel. 040/70383688 Fax 040/43218780 | www.hamburgchicagonews.com Suzanna Fistric Senat der Freien und Hansestadt Hamburg Senatskanzlei - Staatsamt Hermannstraße 15, 20095 Hamburg Tel.: 42831 - 2198 suzanna.fistric@sk.hamburg.de Martin Schmidt Behörde für Wirtschaft und Arbeit Alter Steinweg 4, 20459 Hamburg Tel.: 040 / 42841 - 1410 martin.schmidt@bwa.hamburg.de Corinna Nienstedt Handelskammer Hamburg Geschäftsbereich International Adolphsplatz 1, 20457 Hamburg Telefon: 040 / 36 13 8 - 291 E-Mail: Corinna.Nienstedt@hk24.de Steffen Thormann Hamburgische Gesellschaft für Wirtschaftsförderung Habichtstraße 41, 22305 Hamburg Tel.: 040 / 227019 - 26 steffen.thormann@hwf-hamburg.de Jodi Gentilozzi American Chamber of Commerce jogentilozzi@gmail.com Julia Dautel Behörde für Kultur, Sport und Medien Hohe Bleichen 22, 20354 Hamburg Tel.: 42824 - 273 julia.dautel@bksm.hamburg.de Christiane Brück HafenCity Universität - Internationale Abteilung Averhoffstraße 38, 22085 Hamburg Tel.: 040 / 42827 - 4306 christiane.brueck@hcu-hamburg.de Courtney Peltzer-Hönicke Universität Hamburg - Internationale Abteilung Rothenbaumchaussee 36, 20148 Hamburg Tel.: 040 / 42838 - 7281 courtney.peltzer-hoenicke@verw.uni-hamburg.de Berit Illmann Hamburg University of Technology - International Office Schwarzenbergstraße 95, 21073 Hamburg Tel.: 040 / 428782270 illmann@tuhh.de Redaktion: Rolf Achilles, Harald Clapham, Julia Dautel, Suzanna Fistric, Cornelia Max, Franz Scheuerer, Manfred Strack | Gestaltung: Jörn Vick Dieses Projekt wird gefördert von der Behörde für Kultur, Sport und Medien Hamburg NR. 5 - Juni 2009 (Beisitzer) aus der Universitätsverwaltung. Alle Drei haben intensive persönliche Erfahrungen mit den USA. Sie sind hoch motiviert, bringen benötigte Kompetenzen ein und verfügen über interessante Netzwerke. Darüberhinaus freuen wir uns auf das weitere aktive Engagement von Generalkonsulin Karen E. Johnson und ihrem Stellvertreter im Vorstand, Christian Möller. Wie sehen Sie die Rolle des Amerikazentrums? Welche Bedeutung wird der neue Ort haben? Und planen Sie eine Zusammenarbeit mit anderen internationalen Vereinen und Institutionen? Das Amerikazentrum soll die Anlaufstelle für USA-Themen in Hamburg werden. 12 Jahre nach Aufgabe des Amerika-Hauses wird der neue Ort erheblich dazu betragen, uns eine neue Identität zu geben. Das attraktive Umfeld mit seiner spürbaren Dynamik und die Nähe zu wichtigen Einrichtungen inklusive der im Aufbau befindlichen HafenCity-Universität schaffen neue Wirkungspotenziale, die wir konsequent umsetzen wollen. Neben der Stärkung eigener Kompetenzen in ausgewählten Bereichen soll ein Mehrwert durch Einbindung einschlägiger Netzwerke erreicht werden. Räumlich ist das Amerikazentrum die Plattform für eigene, aber darüber hinaus auch für Aktivitäten anderer Anbieter zu USA-Themen. Jeder seriöse Verein, zu dem wir auf der Grundlage der Wichtigkeit internationaler Kulturarbeit eine Beziehung unterhalten können, ist eingeladen, unsere Räumlichkeiten gegen Zahlung einer Gebühr zu nutzen. Neben der logistischen Kooperation sind wir auch offen für sinnvolle inhaltliche Kooperationen. Bitte nennen Sie uns einige wichtige Veranstaltungen und Projekte, die Sie in den nächsten Monaten und Jahren angehen möchten. Ein Schwerpunkt wird der weitere Ausbau unserer Kompetenzen im Bildungsbereich sein. Wir bieten durch unsere Sprachkurse, Zulassungstests für amerikanische Schulen und Hochschulen sowie durch unsere Beratungstätigkeit einen umfassenden Service für Schüler, Studierende und junge Berufstätige zur Vorbe- Newsletter zur Städtepartnerschaft S. 4 reitung ihrer USA-Aufenthalte. Hier erreichen wir mit den jungen Leuten die Entscheidungsträger von morgen, die wir an das Amerikazentrum binden möchten. Ein weiterer Schwerpunkt liegt in dem Bereich ‚Amerikastudien‘, besonders in der effektiven Vernetzung von Hochschulen und Schulen in Norddeutschland. Den Hochschulen möchten wir weiterhin aktive Unterstützung bei der Suche nach amerikanischen Partnern bieten, ferner Unterstützung für die USA-bezogene Arbeit der Akademischen Auslandsämter. Wir sollten versuchen, ein Praktikantenprogramm Hamburg-USA und vice versa aufzulegen, um neben den deutsch-amerikanischen Beziehungen auch die Beziehungen zwischen Universität und Wirtschaft auszubauen. Ich glaube, dass wir der Wirtschaft auch interessante Einblicke in die amerikanischen Erfahrungen verschaffen können. Die städtepartnerschaftlichen Beziehungen zwischen Hamburg und Chicago müssen weiterhin ausgebaut werden. Das diesjährige Jubiläum ist jedenfalls Anlass genug, diese Partnerschaft überhaupt erst noch besser bekannt zu machen. Kompetenz im Bildungs- und Kulturbereich und einer sehr guten Vernetzung in die Wirtschaft. Und als eine Institution, die die Internationalisierung der Metropolregion Hamburg konkret fördert. Was sind die besonderen Herausforderungen, denen das Amerikazentrum und Ihre Arbeit dort begegnet oder begegnen wird? Bei dem Besuch der Senatorin ging es auch um die Zusammenarbeit zwischen Hamburg und Chicago bei dem Zukunftsprojekt „Green Building“, in dem es um die Förderung energieeffizienter urbaner Architektur geht. Das Hamburg-Haus auf der EXPO in Shanghai soll ein Aushängeschild für Hamburgs innovative Technik auf diesem Sektor werden. Natürlich macht man sich auch in Chicago daran, das neue Umweltschutzprogramm der Regierung Obama mit neuen Ideen und Techniken umzusetzen. Die größte Herausforderung ist, bei einem minimalen Budget und minimalem Personalbestand erfolgreiche Arbeit zu generieren. Wir müssen so schnell wie möglich unsere ökonomische Arbeitsgrundlage substanziell verbessern durch aktive Mitgliederwerbung, erfolgreiches Fundraising und einer Programmarbeit, die noch genügend Möglichkeiten zur Tagesvermietung unserer Räumlichkeiten zulässt. Eine Herausforderung wird sein, deutlich zu machen, dass die Leistungsfähigkeit des Amerikazentrums erst dann deutlich gesteigert werden kann. Zum Abschluss: Wo sehen Sie das Amerikazentrum in zehn Jahren? Ich sehe das Amerikazentrum dann als DIE Anlaufstelle für USA-Themen mit einer eigenen Herausgeber: Amerikazentrum Hamburg e.V. Am Sandtorkai 48 - 20457 Hamburg | Tel. 040/70383688 Fax 040/43218780 | www.hamburgchicagonews.com Vielen Dank, lieber Manfred Strack, für dieses Gespräch. Senatorin Anja Hajduk beim „Global Cities Forum“ in Chicago Von Harald N. Clapham Die Hamburger Senatorin für Stadtentwicklung und Umwelt, Frau Anja Hajduk, folgte einer Einladung des Bürgermeisters von Chicago, Richard J. Daley, und besuchte vom 27.-29.4.2009 die Partnerstadt. Gemeinsam mit rund 40 Kommunalvertretern, darunter die Bürgermeister aus Chicagos internationalen Partnerstädten in aller Welt, nahm sie am „Chicago Global Cities“ Forum teil. Es ging u.a. um die nachhaltige Stadtplanung. Am 28. April unterzeichnete Daley und sein Amtskollege aus Bogotá (Kolumbien) die erste südamerikanische Städtepartnerschaft Chicagos. Bogotá wurde die 28. Partnerstadt Chicagos. Bürgermeister Daley wies darauf hin, dass mehr als 40.000 aus Kolumbien stammende Amerikaner in der Region Chicago leben. Sie gehören zu dem wachsenden Teil der hispanischen Amerikaner. Redaktion: Rolf Achilles, Harald Clapham, Julia Dautel, Suzanna Fistric, Cornelia Max, Franz Scheuerer, Manfred Strack | Gestaltung: Jörn Vick Dieses Projekt wird gefördert von der Behörde für Kultur, Sport und Medien Hamburg NR. 5 - Juni 2009 Newsletter zur Städtepartnerschaft S. 5 Fachtagung im Amerikazentrum vom 03.-04. September 2009 Im 100. Jubiläumsjahr des berühmten Burnham/Bennett Plans zur Chicagoer Stadtentwicklung lohnt ein Rückblick: Welche Visionen, Ziele und Strategien enthielt der Plan? Was ist davon umgesetzt worden? Welche Ausrichtung haben die neueren Regionalpläne „Chicago Metropolis 2020“ und der „2040 Regional Framework Plan: On Common Ground“ – kurz „The People’s Plan“? Was hat sich geändert? Wie blickt die Metropole Chicago in die Zukunft? In Bezug auf die Metropolregion Hamburg interessiert zum einen der Blick zurück: Was haben in jener Zeit Schumachers Pläne für Hamburg vorgesehen? Wie sind aktuelle Leitbilder für die metropolregionale Zukunft ausgerichtet? Welche Visionen wären darüber hinaus denkbar? Kann Hamburg von Chicago lernen und ggf. umgekehrt? Senatorin Anja Hajduk (2.v.l.) und Suzanne Malec-McKenna mit Prof. Rolf Achilles (1.v.l.) und Christoph Lichtenfeld Hamburg und Chicago unterzeichnen Memorandum Enge Zusammenarbeit auf dem Gebiet umweltfreundlicher Technik Die Partnerstädte Hamburg und Chicago werden künftig eng bei Umweltfragen zusammenarbeiten. Umweltsenatorin Anja Hajduk und die Leiterin der Chicagoer Umweltbehörde, Suzanne Malec-McKenna, unterzeichneten jetzt in Chicago ein Memorandum, das u.a. eine enge Kooperation auf dem Gebiet des energieeffizienten Bauens vorsieht. Der Erfahrungs- und Wissensaustausch umfasst ebenso gesamtstädtische Planungen, Architektur, Transportsysteme und die verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien. Umweltsenatorin Anja Hajduk: „Es gibt zwischen den Partnerstädten viele übereinstimmende Auffassungen im kommunalen Klimaschutz, vor allem im Bereich energieef- fizientes Bauen, und ich freue mich auf den intensiven Austausch.“ Das Memorandum umfasst auch die Zusammenarbeit von Studenten der HafenCity Universität, des Illinois Institute of Technology und der angeschlossenen Einrichtungen im Bereich klimafreundlicher Technologien.“ (Aus einer Presseerklärung der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt vom 30.04.2009) Visioning Metropolis Hamburg: Learning from Chicago? From Chicago’s “Burnham and Bennett Plan 1909” to “The People’s Plan 2004” from Schumacher’s “Federplan” to a new Hamburg Metropolitan vision? Herausgeber: Amerikazentrum Hamburg e.V. Am Sandtorkai 48 - 20457 Hamburg | Tel. 040/70383688 Fax 040/43218780 | www.hamburgchicagonews.com Die Tagung soll in enger Zusammenarbeit mit den Partnern, der HCU Hamburg, dem USGeneralkonsulat, dem Amerikazentrum sowie den planerischen Berufsvereinigungen SRL und IfR, durchgeführt werden, um die seit 15 Jahren bestehende Städtepartnerschaft auch im Bereich der Stadt- und Regionalentwicklung weiter mit Leben zu erfüllen und dauerhafte Kooperationsbeziehungen aufzubauen. Modern Life. Edward Hopper und seine Zeit Ausstellung vom 09. Mai bis 30. August 2009 im Bucerius Kunst Forum Dritter Teil der Ausstellungstrilogie 150 Jahre amerikanische Kunst: 1800–1950 Die Kunst der amerikanischen Moderne zu Beginn des 20. Jahrhunderts verbindet sich in Europa vor allem mit einem Namen: Edward Hopper (1882-1967). Seine Bilder prägen bis heute unser Bild von Amerika. Redaktion: Rolf Achilles, Harald Clapham, Julia Dautel, Suzanna Fistric, Cornelia Max, Franz Scheuerer, Manfred Strack | Gestaltung: Jörn Vick Dieses Projekt wird gefördert von der Behörde für Kultur, Sport und Medien Hamburg NR. 5 - Juni 2009 Newsletter zur Städtepartnerschaft S. 6 Die Ausstellung „Modern Life. Edward Hopper und seine Zeit“ stellt den Künstler erstmals im Kontext seiner Zeitgenossen vor und präsentiert einige der bedeutendsten Gemälde Hoppers zusammen mit rund 90 weiteren Meisterwerken aus dem Whitney Museum of American Art in New York, darunter Arbeiten von Man Ray, Lyonel Feininger, Charles Sheeler und Georgia O’Keeffe. Erstmals stellt das Whitney Museum eine so hochkarätige Auswahl für eine Ausstellung in Deutschland zur Verfügung. Die Schau „Modern Life“ stellt das Werk Edward Hoppers ins Zentrum – und verknüpft es mit den vielfältigen und kontroversen künstlerischen Strömungen der amerikanischen Kunst der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts: mit der Ashcan School um Hoppers Lehrer Robert Henri, mit den avantgardistischen Initiativen um den Whitney Studio Club und Alfred Stieglitz’ Galerie 291, mit dem Regionalismus der American Scene und der präzisen Kälte des Machine Age. Edward Hopper - Seven A. M., 1948 Öl auf Leinwand, 76.68 x 101.92 cm, Whitney Museum of American Art, New York Guy Péne du Bois - Opera Box, 1926 Öl auf Leinwand Whitney Museum of American Art, New York Edward Hopper - Selbstbildnis, 1925-1930 Öl auf Leinwand, 4,1 x 52,4 cm Whitney Museum of American Art, New York Herausgeber: Amerikazentrum Hamburg e.V. Am Sandtorkai 48 - 20457 Hamburg | Tel. 040/70383688 Fax 040/43218780 | www.hamburgchicagonews.com Betrachtet man Edward Hoppers Kunst vor diesem Hintergrund zeitgleicher, oft extremer und einander ausschließender Positionen, so fällt auf, dass er keineswegs außerhalb stand, sondern vielmehr zwischen allen Fronten. Er war Kind seiner Zeit, weil er die aktuellen Fragen nahezu unmerklich in seine Bildwelt integrierte. Er münzte sie in eine Zeitlosigkeit um, die bis heute gültig erscheint. Sein Blick auf das Alltägliche setzte den amerikanischen Urban Realism des frühen 20. Jahrhunderts voraus. Verglichen mit dessen Reportagestil reduzierte Edward Hopper die Erzählung jedoch auf wenige Andeutungen. Im Spiegel der glatten Oberflächen des Präzisionismus wirken Hoppers Werke dagegen wie Inszenierungen menschlicher Dramen. Vielleicht war es diese Fähigkeit zum Ausgleich, die Hopper schon früh zum amerikanischen Ausnahmekünstler werden ließ. Gertrude Vanderbilt Whitney, die aus einer der bedeutendsten Familien des Gilded Age stammte, gehörte zu den wichtigsten Förderern der modernen Kunst in den Vereinigten Staa- Redaktion: Rolf Achilles, Harald Clapham, Julia Dautel, Suzanna Fistric, Cornelia Max, Franz Scheuerer, Manfred Strack | Gestaltung: Jörn Vick Dieses Projekt wird gefördert von der Behörde für Kultur, Sport und Medien Hamburg NR. 5 - Juni 2009 Newsletter zur Städtepartnerschaft Art Institute of Chicago Der „Modern Wing“ ist fertig Seit 16. Mai 2009 sind die Türen des spektakulären Erweiterungsflügels des Chicagoer Kunstmuseums geöffnet – 24.500 Quadratmeter neue Fläche Edward Hopper - New York Interior, ca. 1921 Öl auf Leinwand, 61.6 x 74.3cm Whitney Museum of American Art, New York Vermächtnis Josephine N. Hopper ten. Sie lud Edward Hopper zu seiner ersten Einzelausstellung in den Whitney Studio Club ein. 1931 gründete sie das Whitney Museum of American Art, heute eines der bedeutendsten Museen in Amerika. Aus dessen Beständen wählte Barbara Haskell, Kuratorin am Whitney Museum, 96 Werke für die Präsentation aus. Im Anschluss wird die Ausstellung „Modern Life“ in der Kunsthal Rotterdam gezeigt. Chicago feiert seinen neuen Kunsttempel. Am 16. Mai eröffnete der „Modern Wing“ des Art Institute of Chicago. Das spektakuläre Gebäude verleiht dem weltberühmten Kunstmuseum im wahrsten Sinne des Wortes Flügel: Der riesige Anbau aus Kalkstein und Glas mit seinem Baldachin aus weißen Aluminiumblättern gleicht einem fliegenden Teppich – ein weiteres Meisterwerk des Star-Architekten und Pritzker-Preis Gewinners Renzo Piano, das die architektonischen Aushängeschilder der eleganten Stadt wirkungsvoll ergänzt. Durch die futuristische Bauweise reduziert sich der Energiebedarf des neuen Flügels gegenüber dem bestehenden Gebäude um die Hälfte. Der „Modern Wing“ erweitert die Ausstellungsfläche des Art Institute of Chicago um 30 Prozent. Das Gebäude wird damit zum zweitgrößten Kunstmuseum der USA. Auf drei S. 7 Stockwerken entstand eine Gesamtfläche von rund 24.500 Quadratmetern für die Kunstrichtungen Europäische Malerei und Skulpturen des 20. Jahrhunderts, Zeitgenössische Kunst, Architektur und Design sowie Fotografie. Es gibt Platz für Filme, Videos und neue Medien. Die Sammlung europäischer Maler unter anderem mit Meisterwerken von Picasso, Matisse, Kandinsky und Klee gehört zu den umfassendsten Kollektionen moderner europäischer Kunst, die zum ersten Mal in Galerien mit Tageslicht gezeigt werden. Und weil in der Wolkenkratzer-City Chicago Architektur und Design eine tragende Rolle spielen, sind über 170.000 entsprechende Objekte, Zeichnungen, Modelle und Installationen zu sehen, die zusammen mit Wanderausstellungen und Expositionen, die zeitgenössischen Architekten und Designern gewidmet sind, diesen Kunstzweig umfassend beleuchten. Das Art Institute ist täglich geöffnet. www.artinstituteofchicago.org Informationen zu Chicago erteilt das Fremdenverkehrsbüro Chicago & Illinois, Frankfurt/Main, Telefon 069-255 38 280, www.gochicago.de. „Modern Life“ ist der letzte Teil der Trilogie des Bucerius Kunst Forums zu 150 Jahren amerikanischer Kunst von 1800–1950. Bisher gezeigt wurden die Ausstellungen „Neue Welt. Die Erfindung der amerikanischen Malerei“ (24. Februar bis 28. Mai 2007) und „High Society. Amerikanische Portraits des Gilded Age“ (7. Juni bis 31. August 2008). Eine Ausstellung des Whitney Museum of American Art, New York Text und Bilder wurden freundlicherweise vom Bucerius Kunst Forum zur Verfügung gestellt Unser Redaktionsmitglied Franz Scheuerer im Chicago Art Institute Herausgeber: Amerikazentrum Hamburg e.V. Am Sandtorkai 48 - 20457 Hamburg | Tel. 040/70383688 Fax 040/43218780 | www.hamburgchicagonews.com Redaktion: Rolf Achilles, Harald Clapham, Julia Dautel, Suzanna Fistric, Cornelia Max, Franz Scheuerer, Manfred Strack | Gestaltung: Jörn Vick Dieses Projekt wird gefördert von der Behörde für Kultur, Sport und Medien Hamburg NR. 5 - Juni 2009 Newsletter zur Städtepartnerschaft S. 8 The Chicago Area Project: An Example of Good Practice for Integration In September 2008, I had the privilege of participating in the “International Visitor Leadership Program” of the US Department of State on the topic of “Integration and the Management of Diversity with a Special Focus on Youth Work”. Having the opportunity of observing, discussing with and learning from people active in the field of migration and integration in one of the major traditional countries of immigration has been an invaluable experience for me at both the professional and the personal level. In European countries, we are struggling to find the “right way” of integrating migrants into our societies. Emotional public debates sparked off in Europe after the apparent failure of the multicultural model of integration in the Netherlands as a result of the murder of filmmaker Theo van Gogh in 2004. Debates have further been fuelled by the eruption of riots in the suburbs of Paris in November 2005 putting into question the effectiveness of the French approach to integration which aims at assimilating migrants into the French society. In Germany, despite of the fact that the country has been experiencing large influxes of migrants since the 1950s, it officially declared itself as a country of immigration as late as 1999. As a consequence, the difficult situation of migrants and in particular of their descendants has been overlooked and coherent approaches to integration have long been missed out. As important as it is to be committed to integration at the national level (e.g. in terms of legal framework and/or allocation of funds), the majority of programmes and concepts are implemented at the local level of the cities/regions. Activities of communities are crucial since they can help to address specific needs of people in the communities and thus have an immediate impact on the life quality in the neighbourhood. The Chicago Area Project (CAP) represents an interesting concept of commu- Tanja El-Cherkeh (1.v.r.) und weitere Programmteilnehmer/Innen besuchen das Chicago Area Project nity self-organisation created as early as 1934 to prevent juvenile delinquency in some of the poorest areas of Chicago. In its philosophy, CAP stresses “the autonomy of the actual residents of the neighborhood in planning and operating the program ... (…) and places great emphasis upon the training and utilization of neighborhood leaders as contrasted with the general practice in which dependence is largely placed upon professionally trained leaders recruited from sources outside of the local neighborhood … (…).” As such it developed a bottom-up approach involving businesses, churches, parents and teachers, who organise themselves in boards of directors, and are thus able to address the community as a whole. As explained during our meeting with CAP, this community-based approach fosters networking and dialogue, and moreover helps to create a collective mind with the aim of improving the community environment. To take an example of a CAP programme (out of many CAP programmes), with the after-school programme “Open Book” it is sought to encourage the reading, writing and critical thinking skills of adolescents. Daily arts instructions are carried out by artists thereby acting as mentors and role models. Moreover, a link is built to the Herausgeber: Amerikazentrum Hamburg e.V. Am Sandtorkai 48 - 20457 Hamburg | Tel. 040/70383688 Fax 040/43218780 | www.hamburgchicagonews.com schools through teachers who help to stabilise the skills and talents for a better performance in school. In my views, such a programme could also be of great value to communities in Germany. Many children of migrant background encounter particular difficulties in school. As recent research in educational sciences with a special focus on multilingualism (conducted at the University of Hamburg) confirmed, this is not only due to a lack of German language proficiency, but also due to the fact that children often lack the command of the so-called “academic discourse” (Bildungssprache). The academic discourse represents the way of how we analyse, structure and reproduce information. Therefore, the focus should not solely be put on improving their German, but especially on supporting the acquisition of the academic discourse which can be a cumbersome process for the children. If learning of the academic discourse would, however, be linked with art (in this case, literature or poetry), it would most certainly ease the learning process and may help to discover talents. As we all know, a talent that is cultivated – whether in sports, music or other forms of arts – triggers motiva- Redaktion: Rolf Achilles, Harald Clapham, Julia Dautel, Suzanna Fistric, Cornelia Max, Franz Scheuerer, Manfred Strack | Gestaltung: Jörn Vick Dieses Projekt wird gefördert von der Behörde für Kultur, Sport und Medien Hamburg NR. 5 - Juni 2009 tion, energy and eventually more self-esteem, and may thus have a beneficial spill-over effect on other activities (in school). To this end, the CAP programme “Open Book” could also be an interesting approach for helping children with a migrant background in Germany in finding their way. About the author: Tanja El-Cherkeh is the head of the Migration Research Group at the Hamburg Institute of International Economics (HWWI). She is also a member of the new Integration Council of Hamburg. Obama’s Chicago Von Lisa Schwabe It is commonly known that the new President of the United States, Barack Obama, is from our sister city Chicago. But did you know that not only the President himself, but also several of his secretaries are originally from Chicago or are linked to this city in a special way? Newsletter zur Städtepartnerschaft of his life there. Accordingly, many important events and adventures of his life took place in Hamburg’s sister city Chicago. First arriving in Chicago in 1985, he started to work as a community organizer, where he (amongst other things) removed asbestos from old buildings for Altgeld Gardens public housing development on the South Side of Chicago. He wanted to improve the African-American people‘s living conditions in this neighborhood and bring change to their lives. Obama was elated to come to Chicago by Jerry Kellman who also worked for Altgeld and who still remembers how Obama “fell in love with Chicago” because “it was the first time he lived in and loved an African-American community”. Moreover, Kellman says that Obama‘s years on the South Side were “probably the most formative years shaping him politically”. Already, Obama was longing for change in the social surroundings, even though this was to a lesser degree than he is seeking to accomplish now. His early aim to change something in the lives of poor South Side Chicagoans became his “Change” motto in his presidential campaign. To Hamburg’s citizens, this is of particular interest, since Chicago and Hamburg have been sister cities for 15 years now and due to the fact that the U.S. election has been in the media all around the world during the past months, Obama’s connection to Chicago must have been blazed abroad. After spending almost 25 years of his life in Chicago, Barack Obama‘s biography is closely linked to it. Of course, Chicago’s citizens showed exceptional support to their wellknown fellow citizen during the election campaign. When he had finally been elected President, congratulatory banners were put up all over Chicago, which demonstrated how proud Mayor Richard M. Daley and the Chicago citizens were (and still are) of their most famous citizen at this time. Besides this, in many respects the city of Chicago must be very special/ significant to Obama, since he spent about half Herausgeber: Amerikazentrum Hamburg e.V. Am Sandtorkai 48 - 20457 Hamburg | Tel. 040/70383688 Fax 040/43218780 | www.hamburgchicagonews.com S. 9 Although he temporarily left the city in order to study law at Harvard Law School between 1988 and 1992, he remained connected to Chicago since he returned for the summers and worked for different law firms. During one of these internships he met his future wife Michelle Robinson, who was allotted/”assigned” the job to be Obama’s mentor during his internship. Not surprisingly, they got married in Chicago a few years later. At that time, Obama had already found his first job as a lawyer in Chicago, which was at the law offices of Miner Barnhill & Galland. The fact that the Obamas bought a condominium in Chicago near the shores of Lake Michigan shows that they felt comfortable about living in this city and raising their children there. Obama‘s close connection to Chicago is also shown by the fact that he still has his hair cut by the same barber who even “travels” to Obama, if he is too busy and not able to see him in the barbershop in Chicago. Obama‘s election campaign was of course coordinated from Chicago, where his national campaign headquarters inhabited one whole floor with 33,000 square feet. Due to campaigning all over the United States, Obama did not spend much time in Chicago prior to the election. But he sustained his ties to this city, since this was still his home where his family still lived in their house that they had bought in 2006. Only about four weeks after the inauguration Obama showed his strong ties to Chicago again when he welcomed the Chicago Bulls basketball team at the White House. The President of the United States is also a fan of the Chicago White Sox. Above all, it is remarkable that Obama seemed to be confident to achieve his aim to be the first presidential nominee from Chicago to win the election and the third Illinois candidate after President Abraham Lincoln and Adlai E. Stevenson. Redaktion: Rolf Achilles, Harald Clapham, Julia Dautel, Suzanna Fistric, Cornelia Max, Franz Scheuerer, Manfred Strack | Gestaltung: Jörn Vick Dieses Projekt wird gefördert von der Behörde für Kultur, Sport und Medien Hamburg NR. 5 - Juni 2009 As it has been mentioned above, many of Obama‘s secretaries and staff members are linked to Chicago. The Secretary of State, Hillary Clinton, was born in Park Ridge, Illinois, which is a suburb of Chicago. Her childhood there is said to have been a happy and disciplined one. Besides her, the Chief of Staff, Rahm Emanuel, was born in Chicago. He went to Northwestern University and his family still lives there. Among other occupations, he was the senior adviser and fundraiser for Chicago‘s Mayor Richard M. Daley, when he was campaigning. Another important person in Obama‘s political/business environment is Jon Favreau, whom Obama named his Director of Speechwriting. This young staff member lived in a shared house in Chicago with six friends before becoming Obama‘s “mind reader”, as he is often called. Obama‘s Senior Adviser David Axelrod has probably been one of the most important people during his election campaign, since he had practical experience in campaigning and had been successful in 2006, when he helped Deval Patrick to become Massachusett‘s first AfricanAmerican governor. As all the others already named above, Axelrod is connected with our sister city: firstly, he studied political science at the University of Chicago, where he later also gave lectures on political media. Like Obama, when he was removing asbestos from old buildings for Altgeld gardens public housing development, Axelrod is still active in charitable work in Chicago raising money for his charitable foundation CURE (Citizens United for Research in Epilepsy). Moreover, Axelrod‘s connection to Chicago can be backed up by the fact that he wrote about poltitical issues for The Chicago Tribune over a period of eight years. Newsletter zur Städtepartnerschaft Secretary of Education he was education superintendent of Chicago‘s Public Schools for seven years. Not only was he honored by the Civic Federation of Chicago and the Anti-Defamation League for his contributions to the improvement of Chicago‘s public schools in 2008, he also was named Citizen of the Year by the City Club of Chicago in 2006. S. 10 Nachruf auf Studs Terkel Von Franz Scheuerer „Ausgecheckt“. Möglicherweise hätte Studs Terkel den Abschied aus seinem bewegten Leben mit diesem Kürzel aus der Reisebranche kommentiert. Am 31. Oktober 2008 ist er im Alter von 96 Jahren in Chicago gestorben. To summarize, we can realize that with the election of the new President of the United States, our sister city Chicago has been put in the spotlight of public interest as both the President and several of his secretaries and staff members have gained much of their political and life experience there. Sources: http://www.chicagotribune.com/travel/chi-obama-chicago-htmlstory,0,506256.htmlstory http://www.nytimes.com/2008/01/20/fashion/ 20speechwriter.html (Jon Favreau) http://www.state.gov/r/pa/ei/biog/115321.htm (Hillary Clinton) http://www.ed.gov/news/staff/bios/duncan. html (Arne Duncan) http://www.whitehouse.gov/administration/ staff/rahm_emanuel/ (Rahm Emanuel) http://www.whitehouse.gov/administration/ staff/david_axelrod/ (David Axelrod) Ebony. Collector‘s Edition. Mr. President. Person of the Year. January 2009, pp. 64-68. Vanity Fair. March 2009, pp. 138-153. Last, but certainly not least, Obama‘s Secretary of Education, Arne Duncan, has a close connection to Hamburg‘s sister city since he grew up in Chicago and has since contributed to its educational system. Before he was named Herausgeber: Amerikazentrum Hamburg e.V. Am Sandtorkai 48 - 20457 Hamburg | Tel. 040/70383688 Fax 040/43218780 | www.hamburgchicagonews.com Studs Terkel (Copyright: Otto Danwerth) Das Redaktionsteam der HamburgChicagoNews ehrt mit diesem Nachruf nicht nur den Pulitzer Preisträger (The Good War), sondern auch den entschiedenen Humanisten, der neben seinem Engagement für die sozialen Rechte der kleinen Leute, stets auch die zutiefst menschlichen Seiten des Lebens hochhielt. Jeder Tag ist ein guter Tag! Dieses Motto schien ihm Orientierung, denn Studs Terkel war ein unbeirrbarer Optimist, der es verstand, der Realität ins Auge zu blicken. Etwa, wenn John Lennon in einem seiner Songs das Alter glorifizierte. Dem hielt Studs Terkel seine ganz eigene Erfahrung mit dem Älterwerden entgegen und konterte mit gnädig-humorigem Groll: Er, John Lennon, sei ein verdammter Lügner. Nein, das Alter sei nicht das Beste, sondern raube ihm (Studs) seine Energie. Und dann ertönte sogleich sein raues und herzliches Lachen, denn Bitternis war Studs Terkel´s Sache nicht. Studs Terkels Einfühlungsvermögen für seine Interviewpartner und die Begegnung auf gleicher Augenhöhe bildeten das Geheimnis seines Redaktion: Rolf Achilles, Harald Clapham, Julia Dautel, Suzanna Fistric, Cornelia Max, Franz Scheuerer, Manfred Strack | Gestaltung: Jörn Vick Dieses Projekt wird gefördert von der Behörde für Kultur, Sport und Medien Hamburg NR. 5 - Juni 2009 Erfolges. Seine treffenden Bemerkungen und schlagfertigen Kommentare zu gesellschaftspolitischen Themen, wie auch zu Fragen des Alltags waren von Freunden und Gegnern gleichermaßen beliebt und gefürchtet. Seine bestechend unbestechlichen Kommentare gerieten ihm zum Markenzeichen. Bemerkenswert war auch das thematische Spektrum seines arbeitsreichen Lebens. Neben einer Vielzahl von Interviews mit Menschen aus allen sozialen Schichten der amerikanischen Gesellschaft schrieb Studs Terkel Berichte und Bücher, engagierte sich bereits früh gegen die Rassentrennung, schrieb in den 1930er-Jahren im Rahmen des `Federal Writers Project´ gegen das Elend der Depression an, bot als Moderator und Interviewer in seinen Sendungen `Stud´s Place´ und später beim Chicagoer Sender `Radio World Federation of Music Therapy´ interessanten Zeitzeugen ein Diskussionsforum und betätigte sich schließlich als geneigter Kritiker der Musikszene. Nun ist er gegangen und Amerika hat seine `American library of voice´ verloren. Aber glücklicherweise hat Studs Terkel seine Spuren hinterlassen. Newsletter zur Städtepartnerschaft Illinois feiert Abraham Lincoln Viele Veranstaltungen anlässlich des 200. Geburtstages in Springfield und Chicago Er ist bis heute populär wie kaum ein anderer Präsident in der Geschichte der Vereinigten Staaten von Amerika: Abraham Lincoln. Als 16. US-Präsident bekleidete er dieses Amt von 1860 bis 1865 und ging nicht zuletzt dadurch in die Geschichte ein, dass er die Sklaverei abschaffte und im Bürgerkrieg stets darauf setzte, die Einheit des Landes zu bewahren. Zugleich war er der erste Präsident der damals neuen republikanischen Partei, doch Republikaner wie Demokraten nach ihm beziehen sich in ihrem Wirken noch immer auf Abraham Lincoln. 2009 jährt sich sein Geburtstag zum 200. Mal – Anlass, für seine langjährige Wahlheimat Illinois, diesen großen Mann der amerikanischen Geschichte gebührend zu ehren. S. 11 ren verdiente und wo er sich zum Kandidaten für das Präsidentenamt ernennen ließ. Vieles in Springfield erinnert heute an den wegen seiner sprichwörtlichen Ehrlichkeit „Honest Abe“ genannten Lincoln. So kann man dort sein früheres Wohnhaus und seine Kanzlei besichtigen. Das Lincoln Home Visitor Center, wo man auch die Tickets für Führungen erhält, ist täglich von 8.30 bis 17 Uhr geöffnet. www.nps.gov/liho Oak Ridge Cemetery Lohnenswert ist auch ein Ausflug zum Friedhof „Oak Ridge Cemetery“, wo das prächtige Grabmahl Lincolns zusammen mit einem großen Monument steht. Wer dorthin kommt, sollte nicht vergessen, die Nase an der überlebensgroße Statue Lincoln zu reiben. Das soll Glück bringen. New Salem Der Bundesstaat Illinois bietet seinen Besuchern zahlreiche Möglichkeiten, sich auf die Spuren Abraham Lincolns zu begeben. So lebte er beispielsweise sechs Jahre in New Salem, einem Blockhüttendorf in Illinois, wo er unter anderem als Kaufmann und Postmeister arbeitete, wo er sich aber auch als Autodidakt die Juristerei aneignete. Wer heute New Salem besucht, kann hautnah erleben, wie Lincoln und die Bewohner dieses kleinen Ortes damals lebten. So kann man die Schmiede besuchen und dort dem Schmied bei seiner Arbeit über die Schulter blicken, beim Weber vorbeischauen, sich in der Taverne stärken oder das alte Schulhaus aufsuchen. Abraham Lincoln Museum New Salem ist von mittwochs bis sonntags geöffnet. www.lincolnsnewsalem.com Das mit dem Einsatz moderner Medien überaus interaktiv gestaltete Museum ist täglich von 9 bis 17 Uhr geöffnet. www.alplm.org Unterhaltsam und lehrreich zugleich ist in Springfield zudem das Museum „Abraham Lincoln Presidential Library and Museum“ in der Innenstadt. In dem Komplex wird das Leben von Abraham Lincoln in all seinen Stationen und Facetten eindrucksvoll dargestellt. Man betritt sein Geburtshaus, lernt vieles über seine Zeit in Springfield, erlebt ihn bei politischen Debatten und begleitet ihn durch sein Präsidentenamt bis zu seiner Ermordung. Man findet viele seiner Reden und Zitate, man entdeckt, wie politische Freunde und Gegner mit ihm umgingen, und erfährt, was die Presse seinerzeit über ihn berichtete. Lincoln Home Visitor Center Yunmen´s Incorruptness – Homage to Studs Terkel Artist: Gerd Scheuerer / München / Öl auf Nessel 160 x 140 / in Privatbesitz Von New Salem ging Abraham Lincoln in die Hauptstadt von Illinois, nach Springfield, wo er 1836 zusammen mit John Stuart eine Anwaltskanzlei gründete. Springfield war auch der Ort, an dem er seine ersten politischen Spo- Herausgeber: Amerikazentrum Hamburg e.V. Am Sandtorkai 48 - 20457 Hamburg | Tel. 040/70383688 Fax 040/43218780 | www.hamburgchicagonews.com Chicago History Museum Auch in Chicago, der großen Metropole am Michigansee, würdigt man in diesem Jahr Abraham Lincoln in besonderer Weise. Das Chicago History Museum beispielsweise zeigt in Redaktion: Rolf Achilles, Harald Clapham, Julia Dautel, Suzanna Fistric, Cornelia Max, Franz Scheuerer, Manfred Strack | Gestaltung: Jörn Vick Dieses Projekt wird gefördert von der Behörde für Kultur, Sport und Medien Hamburg NR. 5 - Juni 2009 der Sonderschau „Lincoln Treasures“ bis 16. August 2009 einige außergewöhnliche Exponate. Neben Gebrauchsgegenständen aus seinem Alltag sind auch das Klavier, auf dem seine Söhne spielten, das Bett, in dem er 1865 nach dem Attentat starb, sowie ein handschriftliches Original der „Gettysburg Address“ zu sehen, jener legendären Rede, die er vier Monate nach der berühmten Schlacht von Gettysburg hielt. Das Museum ist montags bis samstags ab 9.30 Uhr geöffnet, sonntags ab 12 Uhr. www.chicagohs.org Chicago Neighborhood Tours Schöne Rundgänge auf den Spuren von Abraham Lincoln bieten 2009 die Chicago Neighborhood Tours an. Sie führen die Gäste an Stätten, wo Lincoln und Stephen A Douglas, 1860 Lincolns Gegenkandidat bei der Präsidentschaftswahl, wirkten und Wahlkampfreden hielten. Newsletter zur Städtepartnerschaft Höchster Wolkenkratzer der USA: „Sears“ hat ausgedient – „Willis“ kommt Neuer Name für Chicagos prominentestes Wahrzeichen In der Finanzmetropole Chicago kommt es zu einer fundamentalen Namensänderung: War es einst der amerikanische Handelsriese Sears, der Amerikas höchstem Wolkenkratzer zu seinem Namen verhalf, weil er seine Hauptverwaltung in dem 1974 fertig gestellten Büroturm einrichtete und bis 1990 dort unterhielt, ist es ab sofort der neue Großmieter Willis, ein Versicherungsmakler, nach dem der Tower künftig benannt wird. Die in London beheimatete Willis Group Holdings konzentriert ihre lokalen Büros fortan in Chicagos prominentestem Wahrzeichen auf einer Fläche von 13.000 Quadratmetern, S. 12 der Mietpreis von 14.50 US$ pro Square Foot (0,09 Quadratmeter) enthält das Recht, den Sears Tower in Willis Tower umzunennen und das fantastische Gebäude der großartigen Stadt Chicago als ebenso fantastischen weltweiten Werbeträger zu nutzen. Fast 500 Angestellte des Konzerns werden an den Wacker Drive umziehen. Der (ehemalige) Sears Tower ist 442 hoch (527 Meter inklusive der Antennen). Bis 1997 war er das höchste Gebäude der Welt. Die Idee für die Gestaltung bezog der Architekt Bruce Graham von einer Zigarettenschachtel, aus der einige Zigaretten herausragten. Der Tower gehört zu den beliebtesten Fotomotiven Chicagos. Die Besucherplattform „Sky Deck“ befindet sich in 440 Metern Höhe und ist bis heute eines der höchsten begehbaren Stockwerke der Welt. Bei schönem Wetter haben die Besucher einen unvergleichlichen Blick über die Stadt und den Michigansee. (www.the-skydeck.com) Die nächste Führung findet am 1. August 2009 statt und dauert von 10 bis 14.30 Uhr. www.chicagoneighborhoodtours.com Abraham Lincoln Book Shop Alle, die noch mehr über Abraham Lincoln und seine Zeit erfahren möchten, können in Chicago einen ungewöhnlichen Buchladen aufsuchen, den Abraham Lincoln Book Shop. Neben gängigen Werken gibt es hier auch eine ganze Reihe seltener Bücher und Manuskripte zu entdecken und einzusehen. Ein kleines Paradies für jeden, der gerne stöbert und sich für amerikanische Geschichte interessiert. Geöffnet ist der Book Shop montags bis freitags ab 9 Uhr, samstags ab 10 Uhr. www.alincolnbookshop.com Blick vom (ehemaligen) Sears Tower auf Chicago - Foto: Fremdenverkehrsbüro Chicago & Illinois Herausgeber: Amerikazentrum Hamburg e.V. Am Sandtorkai 48 - 20457 Hamburg | Tel. 040/70383688 Fax 040/43218780 | www.hamburgchicagonews.com Redaktion: Rolf Achilles, Harald Clapham, Julia Dautel, Suzanna Fistric, Cornelia Max, Franz Scheuerer, Manfred Strack | Gestaltung: Jörn Vick Dieses Projekt wird gefördert von der Behörde für Kultur, Sport und Medien Hamburg NR. 5 - Juni 2009 Newsletter zur Städtepartnerschaft S. 13 Vier gläserne Erker in 440 Metern Höhe erhält demnächst Chicagos Sears Tower, der bald in Willis Tower umbenannt wird. Die Glasboxen, die etwa 1,5 Meter aus dem Gebäude herausragen, werden an der westlichen Seite des Wolkenkratzers angebracht mit senkrechtem Blick tief nach unten in Chicagos Stadtzentrum. Der Tower (527 Meter, inklusive der Antennen) war bis 1997 das höchste Bauwerk der Welt. Die Besucherplattform „Sky Deck“ liegt in 440 Metern Höhe. Diese Computersimulation zeigt, wie sich schwindelfreie Gäste Chicago demnächst ansehen können. Informationen unter www.the-skydeck.com, www.gochicago.de oder vom Fremdenverkehrsbüro Chicago & Illinois, Frankfurt/Main, Telefon 069-25538280. (Foto: Fremdenverkehrsbüro Chicago & Illinois) Buckingham Fountain Chicago Chicagos berühmtester Brunnen, der Buckingham Fountain, strahlt ab April in neuem Glanz. Nachdem die beliebte Touristenattraktion für 25 Millionen US-Dollar renoviert wurde, feiert sie am 1. April 2009 Wiedereröffnung. Besonders schön ist der Besuch des nach französischen Vorbildern entworfenen Brunnens, wenn er einmal stündlich für 20 Minuten zu farbenfrohem Leben erwacht. Täglich von acht bis 23 Uhr startet zu jeder vollen Stunde eine imposante Wassershow, bei der sich eine über 45 Meter hohe Wasserfontäne gen Himmel erhebt. Begleitet wird das Spektakel von beeindruckenden Farbspielen und verzaubernder Musik. Ein Schauspiel, das gerade nach Einbruch der Dunkelheit zahlreiche Besucher in den Chicagoer Grant Park lockt. (Foto: Chicago Office of Tourism) Herausgeber: Amerikazentrum Hamburg e.V. Am Sandtorkai 48 - 20457 Hamburg | Tel. 040/70383688 Fax 040/43218780 | www.hamburgchicagonews.com Redaktion: Rolf Achilles, Harald Clapham, Julia Dautel, Suzanna Fistric, Cornelia Max, Franz Scheuerer, Manfred Strack | Gestaltung: Jörn Vick Dieses Projekt wird gefördert von der Behörde für Kultur, Sport und Medien Hamburg NR. 5 - Juni 2009 Newsletter zur Städtepartnerschaft S. 14 Ambassador-Meeting Vor drei Jahren wurde im Mai 2006 erstmals ein Treffen aller neu ernannten Ehren-Botschafter der Freien und Hansestadt Hamburg einberufen. Von Harald N. Clapham Das diesjährige Treffen fand am 6. Mai in einem noch größeren Kreis von Ehrenbotschaftern statt. Um 12 Uhr begrüßte der Erste Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg, Ole von Beust, bei einem Senatsempfang alle „Hamburg Ambassadors“ im Rathaus des Stadtstaats. Viele von ihnen sind gebürtige Hamburger. Alle sind seit Jahren erfolgreich für Wirtschaft und Handel international aktiv. Am Nachmittag gab es Informationen zum Themenschwerpunkt „Hamburg kreativ“ von Hamburgs innovativem Theatermacher auf St.Pauli, Corny Littmann, Geschäftsführer von Schmidts Tivoli. Dann gab es eine Führung zum Beatles-Platz und ins „Beatlemania-Museum“ Die Erfolgsgeschichte der Beatles aus dem britischen Liverpool begann in Hamburg auf St.Pauli. Abends fand ein Senatsempfang im Gästehaus des Senats statt, bei dem der Chef der Hamburg Marketing GmbH sprach, der zugleich auch die Hamburger Wirtschaftsförderung HWF leitet, Heinrich Lieser. Am nächsten Tag stellte sich Kühne + Nagel vor, anschließend die KÜHNE SCHOOL OF LOGISTICS. Danach besuchten die „Hamburg Ambassadors“ das Internationale Maritime Museum Hamburg in der neuen HafenCity, Hamburgs jüngstes Museum, das die umfangreiche Sammlung von maritimen Exponaten des Hamburger Unternehmers Peter Tamm beherbergt, der ein Leben lang alles sammelte, was mit Seefahrt, Schiffsmodellen und Marine zu tun hatte. Dieses Museum im ehemaligen „Kaispeicher B“ in Hafennähe zeigt auf neun Ausstellungs-„Decks“ 3000 Jahre Seefahrtsgeschichte der Menschheit und geht auch auf Hamburgs Anteil an der Geschichte der deutschen Küsten- und Hochsee-Schiffahrt ein. Eine große Sammlung von Marine-Malerei Bürgermeister Ole von Beust begrüsst die ‚Hamburg Ambassadors‘ im Rathaus aus den letzten 500 Jahren und 36.000 Schiffsmodelle zählen zu den sehenswerten Abteilungen dieses Maritimen Museums. Zum sechzigsten Hamburger „Übersee-Tag“, eine wieder aufgegriffene Tradition der Hamburger Kaufleute, sprach am nächsten Tag im altehrwürdigen, weißen Atlantic Hotel Kempinski an der Außenalster Herr Prof. Dr. KlausMichael Kühne zu den Gästen aus aller Welt. Fazit: Auch in diesem Jahr bot das Programm viele Anregungen für Hamburgs ehrenamtliche Botschafter. Am 8. Mai gab es zum Abschluss einen Business Lunch in der Handelskammer mit den Ansprechpartnern aus Hamburgs staatlicher Administration. Für die Region Chicago waren dem Senat schon lange zwei hervorragende Persönlichkeiten empfohlen worden, die als Hamburg Ambassadors gewonnen werden konnten: Den von Hamburg nach Amerika ausgewanderten Unternehmer Christoph Lichtenfeld und Herrn Rolf Achilles, Professor für Kunstgeschichte am School of the Art Institute of Chicago. Während Christoph Lichtenfeld, vice-chairman des Chicago-Hamburg Sister City Committee, sich besonders um den sportlichen Jugendaustausch und die Betreuung der Hamburger Teilnehmer Herausgeber: Amerikazentrum Hamburg e.V. Am Sandtorkai 48 - 20457 Hamburg | Tel. 040/70383688 Fax 040/43218780 | www.hamburgchicagonews.com am Chicago-Marathon verdient gemacht hat, setzte sich Rolf Achilles vor allem für den Kulturaustausch zwischen den Partnerstädten ein. Rolf Achilles ist Vorsitzender des Chicago-Hamburg Sister City Committee. Er gehört von Anfang an auch zur Redaktion unseres Newsletters. Beiden sympathischen Hamburg Ambassadors sei auch an dieser Stelle einmal ganz herzlich dafür gedankt, dass sie dem relativ kleinen Chicago-Hamburg Sister City Committee seit Jahren durch ihr Engagement ein stärkeres Profil verliehen haben und mit ihren Anregungen bei vielen Unterstützern der deutschamerikanischen Freundschaft gerne gesehene Gesprächspartner geworden sind. Über weitere Anregungen, Vorschläge und Kritik und über eigene Beiträge von Ihnen freuen wir uns jederzeit. newsletter@hamburgchicagonews.com Redaktion: Rolf Achilles, Harald Clapham, Julia Dautel, Suzanna Fistric, Cornelia Max, Franz Scheuerer, Manfred Strack | Gestaltung: Jörn Vick Dieses Projekt wird gefördert von der Behörde für Kultur, Sport und Medien Hamburg NR. 5 - Juni 2009 Ausstellung: Indianer Das deutsche Bild vom Indianer und die Wirklichkeit. Ein Besuch in der Ausstellung „Indianer Nordamerikas. Eine Spurensuche…“ von Harald N. Clapham Am Konzept des Museums für Völkerkunde Hamburg gefällt mir immer wieder der Satz am besten: „Wir haben Respekt vor allen Kulturen. Wir verschaffen allen Kulturen Respekt.“ David Seven Deers, ein Indianer vom Volk der Skwahla-Stó:lo-Halkomelem in Kanada und Mitarbeiter am Hamburger Museum für Völkerkunde, führte die Redaktion unseres Newsletters durch die vielbesuchte Ausstellung. Wir sind beeindruckt, wie viele einzigartige Objekte in der Sammlung des Museums sind. Aus der Website des Museums: „Wie ein Kaleidoskop wirft die Ausstellung Licht auf unter- Newsletter zur Städtepartnerschaft S. 15 schiedliche Facetten indianischen Lebens: Spiritualität und Heilung, Herkunft und Sprache, Tradition und Schönheit, alte Konflikte und modernes indianisches Leben. Einem Tipilager der Plains-Indianer steht der Nachbau eines Pueblo-Hauses aus dem Südwesten gegenüber und neben Jahrtausende alten Pfeilspitzen findet sich auch ein indianischer Cadillac! Wertvolle historische Fotografien indianischer Würdenträger geben Einblick in die bewegte Geschichte dieser Völker. Höhepunkt der Ausstellung ist das spirituelle Langhaus mit einzigartigen Masken der Nordwestküste, das von dem indianischen Künstler David Seven Deers gestaltet wurde.“ untergegangenen Indianersprache vor. Er ist in seiner Tradition verwurzelt. Hamburg hat für ihn eine besondere Bedeutung. David ist mit einer Hamburgerin verheiratet und spricht Deutsch. Für ihn ist das Museum schon lange ein vertrauter Ort, um frei und kritisch über das bittere Schicksal vieler Indianer zu sprechen, - und indianische Handwerkstechniken zu zeigen. Er weiß sich der uneingeschränkten Sympathie seiner deutschen Zuhörer für die indigenen Völker sicher. Woher kommt das eigentlich? Gibt es ein besonders typisch deutsches Indianerbild? Und hat Hamburg eine besondere Affinität für die Indianerkulturen? Abgesehen davon, dass jeder aus der Redaktion einmal in dem alten Cadillac sitzen wollte, der wirklich einmal David Seven Deers gehörte, gab es für uns alle viel Nachdenkliches und Trauriges über die Geschichte der Indianer von David zu hören. Er erzählt mit dem Herzen und spricht uns einige Wörter aus einer alten, Der Gründer des berühmten Hamburger Zoos war der Tierhändler Carl Hagenbeck. Hagenbecks Neuerungen bei der Tierhaltung (naturhafte Gehege) waren sogar auf der Weltausstellung 1893 in Chicago ausgestellt. Damals muss er auch die ersten Kontakte mit Indianern gehabt haben. Inspiriert davon, begann Hagenbeck damit, in ganz Deutschland in sogenannten „Völkerschauen“ leibhaftige Indianer zu präsentieren, ganze Familien und ihre Lebensweise. Er machte ein gut gehendes Geschäft daraus. 1910 feierte er mit einer Sioux-Show seinen größten Erfolg. Es sollen allein in seinem damals hochmodernen „Tierpark Hagenbeck“ in Stellingen über eine Million Besucher gewesen sein, die das Indianerdorf der Sioux in Hamburg sehen wollten. Die Indianer als idealisierte „edle Wilde“ aufzufassen, ist eine deutsche Besonderheit. In Amerika dagegen herrschte gegenüber den „Rothäuten“, wie wir aus vielen alten Western wissen, ein ganz anderes Vorurteil. Harald Clapham, Julia Dautel, Manfred Strack, David Seven Deers, Franz Scheuerer (v.l.n.r.) Herausgeber: Amerikazentrum Hamburg e.V. Am Sandtorkai 48 - 20457 Hamburg | Tel. 040/70383688 Fax 040/43218780 | www.hamburgchicagonews.com „I like America – Fiktionen des Wilden Westens“ hieß 2006 eine Ausstellung in der Frankfurter „Schirn“ . Sie zeigte die Folgen der Begeisterung für den „Wilden Westen“, die in Deutschland seit dem 19.Jahrhundert zu beobachten ist, in der bildenden Kunst zwischen 1825 und 1950. Diese bis heute andauernde emotionale Wertschätzung der Indianer wurde zunächst durch die Literatur beeinflusst, die Generationen von deutschen Jugendlichen Redaktion: Rolf Achilles, Harald Clapham, Julia Dautel, Suzanna Fistric, Cornelia Max, Franz Scheuerer, Manfred Strack | Gestaltung: Jörn Vick Dieses Projekt wird gefördert von der Behörde für Kultur, Sport und Medien Hamburg NR. 5 - Juni 2009 faszinierte. Die Romane Karl Mays hatten bis 1950 die phänomenale Auflage von 50 Millionen Exemplaren erreicht. James F. Coopers „Lederstrumpf“-Erzählungen, die vielen „Winnetou“-Romane von Karl May, aber auch die populären ZirkusInszenierungen von Buffalo Bill’s Wild WestShows mit Cowboys, Indianern und Pferden, sorgten für eine Fan-Gemeinde in Deutschland, die es bis heute gibt. Wer einmal auf der Hamburger Messe „Hanse-Pferd“ gewesen ist, weiß, wovon ich schreibe. Es gibt zahlreiche Cowboys dort, kleine und große, und alle kommen aus Hamburg und Umgebung…. Früher war der berühmteste Indianer Deutschlands George Copway. Er vertrat die christlichen Indianer Amerikas 1850 auf dem dritten Weltfriedenskongress in Frankfurt. Sein Besuch wurde in allen deutschen Zeitungen gewürdigt; sein Porträt als angeblich „Der letzte Mohikaner“, wurde von dem deutsch-amerikanischen Maler Emanuel Leutze 1850 gemalt und sehr berühmt. Die romantische Verklärung indigener Naturvölker geht auch aus den vielen Indianerbildern Carl Wimars und Albert Bierstadts hervor, beides ebenfalls Deutsche, die nach Amerika auswanderten. Max Hollein, Direktor der Schirn, sprach 2006 bei der Ausstellungseröffnung von einer „facettenreichen Ausstellung über Amerika als Projektionsfläche deutschamerikanischer Sehnsüchte und Rezeptionsmuster“. Die Sehnsüchte hatten eine Ursache und sie hatten ein Ziel. Zwischen 1830 und 1840 sind mehr als 150.000 Deutsche nach Amerika ausgewandert; im Schicksalsjahr der größten demokratischen Bewegung in Deutschland, im Jahr 1848, suchten mehr als 100.000 Deutsche den Weg in die amerikanische Freiheit. Aber das war nur Beginn einer großen Auswanderungswelle und einer langen deutsch-amerikanischen Freundschaft. Dauerausstellung im Museum für Völkerkunde Di-So 10.00 bis 18.00 Uhr, Do bis 21.00 Uhr Newsletter zur Städtepartnerschaft Die Kunsthalle Emden zeigte vom 6.12.2008 bis 8.3.2009 Joan Mitchell: Eine Entdeckung der New York School Bis heute gehört der amerikanische Abstrakte Expressionismus der 1950er Jahre zu den faszinierendsten Kunstströmungen des 20. Jahrhunderts. Dass innerhalb dieser so genannten New York School auch Künstlerinnen wirkten, deren Schaffen dem der männlichen Stars dieser Epoche in Nichts nachsteht, ist in Europa bis heute jedoch nahezu unbekannt geblieben. S. 16 Ihre Malerei der 50er Jahre gleicht in ihrer erfrischenden Lebendigkeit dem modernen Jazz, der zeitgleich in New York entsteht. Obwohl ihre Gemälde gestisch und abstrakt sind, scheinen sie den Betrachter in die Straßenschluchten Manhattans, in die Hafenanlagen am HudsonRiver oder in Schneestürme zu führen. Im Vergleich mit den berühmten, wilden „Drippings“ von Jackson Pollock markiert Mitchells Malerei mit ihren landschaftlichen Anklängen die lyrische Seite des Abstrakten Expressionismus. Ab Mitte der Fünfziger Jahre pendelt die Künstlerin zwischen den USA und Frankreich, wo sie ab 1960 ständig lebt. 1969 erwirbt sie Gemälde-Datei “496”: Joan Mitchell, Sunflowers, 1990-91 © The Estate of Joan Mitchell, Courtesy Joan Mitchell Foundation and Cheim & Reid Gallery, New York Eine der außergewöhnlichsten Vertreterinnen dieser Epoche ist die 1926 in Chicago geborene Joan Mitchell, die ab 1950 in New York zu arbeiten und auszustellen beginnt. Mitchell gelingt es rasch, sich innerhalb der männlichen Domäne der New York School durchzusetzen. Schon bald gehört sie zur Avantgarde und ist eng mit Willem de Kooning und Franz Kline befreundet. Herausgeber: Amerikazentrum Hamburg e.V. Am Sandtorkai 48 - 20457 Hamburg | Tel. 040/70383688 Fax 040/43218780 | www.hamburgchicagonews.com einen Besitz in Vétheuil bei Paris, auf dem das ehemalige Wohnhaus von Claude Monet steht. Hier arbeitet sie bis zu ihrem Tod 1992. Die Wahl ihres neuen Wohnortes ist kein Zufall: Auf bis zu acht Meter breiten Leinwänden setzt sich Mitchell fortan immer wieder mit wichtigen Leitfiguren der Klassischen Moderne – Vincent van Gogh, Paul Cézanne, Claude Monet und Piet Mondrian - auseinander. Dieser Diskurs ist einmalig. Redaktion: Rolf Achilles, Harald Clapham, Julia Dautel, Suzanna Fistric, Cornelia Max, Franz Scheuerer, Manfred Strack | Gestaltung: Jörn Vick Dieses Projekt wird gefördert von der Behörde für Kultur, Sport und Medien Hamburg NR. 5 - Juni 2009 Newsletter zur Städtepartnerschaft S. 17 “Neues Foto1”: Joan Mitchell, 1956 © Rudolf Burkhardt. Courtesy Joan Mitchell Foundation, used with permission „Es gibt keine gute Malerei über nichts“ hat Mitchells Künstlerkollege Mark Rothko einmal gesagt. Das Motiv in Joan Mitchells Malerei ist in diesem Sinne immer das Leben selbst in seiner zeitlosen und reinsten Form: als Bewegung, Wandlung, Reaktion und Aktion. Mitchells Werke hängen heute in den großen Museen der USA. Zum ersten Mal seit der do- cumenta von 1959 wurde ihre Malerei nun in Deutschland präsentiert. Die Ausstellung umfasste 34 zum Teil monumentale Gemälde und bot einen repräsentativen Überblick über das Lebenswerk der Künstlerin. Leihgeber waren unter anderem die National Gallery in Washington, das Whitney Museum und die Joan Mitchell Foundation in New Herausgeber: Amerikazentrum Hamburg e.V. Am Sandtorkai 48 - 20457 Hamburg | Tel. 040/70383688 Fax 040/43218780 | www.hamburgchicagonews.com York sowie das Centre Georges Pompidou in Paris. Nach Emden wird die Ausstellung auch in Italien und Frankreich gezeigt. Quelle: Leicht veränderte Pressemitteilung der Kunsthalle Emden. Redaktion: Rolf Achilles, Harald Clapham, Julia Dautel, Suzanna Fistric, Cornelia Max, Franz Scheuerer, Manfred Strack | Gestaltung: Jörn Vick Dieses Projekt wird gefördert von der Behörde für Kultur, Sport und Medien Hamburg NR. 5 - Juni 2009 „History in Literature: Fact and Fiction“ A Reading and Discussion with Geraldine Brooks and Tony Horwitz Introduction and Moderation: Prof. Dr. Astrid Böger July 9, 2009, 19:00, Amerikazentrum Am Sandtorkai 48 - new address ! 20457 Hamburg Geraldine Brooks is author of the Pulitzer Prize-winning and internationally bestselling novel March, a retelling of Louisa May Alcott’s classic Little Women from the point of view of Mr. March, the absent father who goes off to war. Her first novel, Year of Wonders, published in 2001, is also an international bestseller. Set in 1666, Year of Wonders follows a young woman’s battle to save her family and her soul when the plague suddenly strikes the small Derbyshire village of Eyam. Brooks is the author of Foreign Correspondence (1997), a travel and adventure memoir which chronicles a childhood enriched by pen pals from around the world, and her adult quest to find them. Foreign Correspondence won the Nita B. Kibble Award for women’s writing. Her first book of non-fiction, Nine Parts of Desire (1994), was based on her experiences among the Muslim women of the Middle East, and is an international bestseller that has been translated into seventeen languages. Geraldine Brooks (Copyright: Randi Baird) Newsletter zur Städtepartnerschaft S. 18 Geraldine Brooks got the idea for her new book, People of the Book: A Novel (2008), while covering the Bosnian war as a foreign correspondent. She tells the story of a book – the 500 year old Sarajevo Hagadah, which was saved by its Muslim Kustos during the Yugoslavian war and which is being inspected by Hanna Heath, a 30-year-old Australian book conservator, who has been called in by the United Nations to help preserve it. While these parts read like a thriller, it is the historical chapters which open up the history of the persecution of Jews in medieval Europe up until World War II. It’s the “people of the book”, among them not jut Jews, but also Muslims and Christians, who over five centuries saved it, passed it on, and cherished it, people who „had known unbearable stress: pogrom, Inquisition, exile, genocide, war.“ Tony Horwitz is the author of Blue Latitudes: Boldly Going Where Captain Cook Has Gone Before (2002), Confederates in the Attic: Dispatches from the Unfinished Civil War (1998), Baghdad without a Map and Other Misadventures in Arabia (1991) and One For the Road: An Outback Adventure (1988). He has also been a reporter for The Wall Street Journal, and a staff writer for the New Yorker. His awards include a Pulitzer Prize for national reporting, and an Overseas Press Club award for coverage of the first Gulf War. Tony was a fellow at the Radcliffe Institute for Advanced Study, where he completed a book about early European explorers of America. In A Voyage Long and Strange (2008) Tony Horowitz uses the research skills of a journalist to follow the path of a historian in order to explore American history that never made it into history books. It is a great US studies resource about the forgotten European explorers who tramped around North America between 1492 and the Pilgrims in 1620. He also manages to talk a lot about the modern-day cities he passes through tracing the steps of the early explorers. He points out that most early US history was written by New Englanders, from their perspective, so the Spanish, French, Dutch and Portuguese were largely written out, Herausgeber: Amerikazentrum Hamburg e.V. Am Sandtorkai 48 - 20457 Hamburg | Tel. 040/70383688 Fax 040/43218780 | www.hamburgchicagonews.com Tony Horwitz (Copyright: Randi Baird) or just touched on as vague wanderers who really didn’t accomplish much. But, in fact, they had walked through and explored the area of over 20 future US states by the time the Pilgrims arrived. If you plan to attend this program, you need to register by email ( info@amerikazentrum.de ) or fax ( 040-4321 87 80 ) STREITS OPEN-AIR-KINO Das Streits Filmtheater führt in der Hafencity Filme im englischsprachigen Original vor July 16: Slumdog Millionaire July 17: Sneak Preview! (First ever Open Air) July 18: The Dark Knight Veranstaltungsort: Vorplatz des Internationalen Maritimen Museums Kaispeicher B, Koreastraße 1 weitere Informationen: www.hamburgchicagonews.com/streits.pdf www.hafencity.com Redaktion: Rolf Achilles, Harald Clapham, Julia Dautel, Suzanna Fistric, Cornelia Max, Franz Scheuerer, Manfred Strack | Gestaltung: Jörn Vick Dieses Projekt wird gefördert von der Behörde für Kultur, Sport und Medien Hamburg