summary2008 Nach den Wahlen... 15 Jahre Sommerakademie
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Bauhaus-Universität Weimar Journal der Bauhaus-Universität Weimar summary2008 Nach den Wahlen... 15 Jahre Sommerakademie 3 | 2008 Universität 18 Neue Möglichkeiten: Urbanistik mit Stipendium studieren 4 Kurznachrichten aus der Uni 29 Alles oder Nichts Israel – Zwischen Attraktionen und politischen Problemen 19 Weimarer Studenten bauen das größte 4 Bauhaus 09 Vorschau auf das Jubiläumsjahr Aufwindkraftwerk Deutschlands Semesterprojekt steht auf Campus 5 Nach den Wahlen ist vor den Wahlen Zur aktuellen Situation nach den Gremienwahlen Geburtstag Ein experimenteller Streifzug durch die 32 Deep Ilmpact – Eine interaktive Fernsehsendung 6 Setzt euch an des Tisches Mitte... Research School 31 10 plus 2 macht 118 Europäische Medienkultur feiert 20 Der Ohrenzeuge Welt der medialen Realitäten Feierliche Eröffnung der Bauhaus 30 Aktuelles aus der Fakultät Medien Ein Aufsehen erregendes 21 Design Is Our Language iAAD 2008 33 Fakultät Medien auf größter Konferenz im Bereich Computergrafik 7 Unverwechselbar und authentisch Corporate Design der Universität wird 22 Aktuelles aus der Fakultät Bauingenieurwesen überarbeitet Konzepte und Beobachtungen zur 22 Zukunft Bau 7 Förderung für Kunst und Entwurf Neues Forschungsprojekt zum Acht Projekte erhalten finanzielle Risikomanagement bei PPP-Projekten Unterstützung aus dem Kreativfonds erfolgreich gestartet 8 Abbrecher suchen neues Glück woanders 23 InnoProfile »nuBau« gestartet Bausanierung Evaluationsberichts Informationsfreigabe in einem Media Space 34 Neues aus den An-Instituten Personalia Forschergruppe zur nutzerorientierten 9 Zufriedene Bauingenieure Zusammenfassung des 33 Büro mit virtuellem Fenster 37 Hochschulmanagerin im Dezernat Forschung 23 Beeindruckende Kulisse für Immobilien-Konferenz in Krakau 37 Universitätskommunikation mit Markenbewusstsein 10 Bauhaus.SOLAR Internationaler Kongress initiiert 24 Umwelttechnologien hautnah erleben Exkursion zur IFAT 2008 39 Nachruf für Altrektor Prof. Dr. Hans Glißmeyer fachübergreifenden Dialog 24 Erfolgreich in Kalifornien Schwerpunkt: summary2008 15. AEC Global Teamwork Projects 39 Fakultät Bauingenieurwesen trauert um Dr. Dozent Wolfgang Maletz 12 summary 2008 25 Intelligenter Verbund mit Kohlefaser Zwei Zentren, vier Farben, tausend Freitstaat Thüringen und Europäischer Ideen Fond für Entwicklung (EFRE) fördern Studie zur Bauwerkssanierung 13 Architektur am laufenden (grünen) Band 41 Markenzeichen Universitätsgalerie marke.6 25 Fernstudium »Wasser und Umwelt« erweitert Kursstruktur 14 »bautour 08« Mehr als nur Stahl und Beton Leben 42 15 Jahre Sommerakademie Ein Vierteljahrhundert »Deutsch in 26 Einblicke (2) Weimar« Die Metallwerkstatt 44 Nahaufnahme 15 Rundgang 2008 Lust auf junge – freie und angewandte 27 Aktuelles aus der Fakultät Gestaltung In dieser Ausgabe: Otto Oscar Hernández – Kunst? 27 Latente Wirklichkeiten 16 Mediengang 08 Inhalt Wir machen was mit Medien 44 Wiederbelebung erwünscht 28 Wanderlust in Weimar Zwölf Interventionen und Performances Projekte | Forschung Neugründung des Verbandes der ausländischen Studierenden im öffentlichen Raum 45 Gründergeist im Straßenbahndepot 18 Aktuelles aus der Fakultät Architektur 28 Bambus – ein Werkstoff der Zukunft? DFG-gefördertes Projekt führte Studierende nach China 7. neudeli-Tag diskutierte Chancen 46 Bauhaus meets Liszt Gemeinsames Sommerfest der Editorial Weimarer Universitäten 46 Die Evangelische und katholische Studentengemeinde in Weimar 47 »Italienweh« Man muss die Editionsgeschichte von »der 48 backup.10 Heft zu finden, für welches keine Chefre- bogen« schon etwas bemühen, um ein Neue Perspektiven im Medium Film dakteurin, sondern ein Chefredakteur veranwortlich zeichnete. Zumindest die bis Preise 1999 zurückreichenden Ausgaben im Internet schweigen sich dazu aus. Gleichwohl und Tokyo dürften Hefte existieren, die unser jetziger Kollege und Referatsleiter im Dezer- Erstmals Preis der Mediengestaltung für nat Studium und Lehre, Reiner Bensch, die besten Abschlussarbeiten verliehen als damaliger Pressesprecher betreute. Er Foto: privat 50 Fallen Gelassen, Hausdurchsuchung war es auch, der sich 1999/2000 dafür 21. Jahrhunderts 51 Ehemalige Grundschule als Backpacker-Hotel? einsetzte, erstmalig im Rektoramt einen Erleichtert ist die Universität über die erste Praktikanten im Bereich Presse- und Auswertung des Evaluationsberichts vom Öffentlichkeitsarbeit Medienerfahrung Wintersemester 2007/08, die Ergebnisse sammeln zu lassen. machen Mut und regen zur Weiterent- Nach knapp zehn Jahren und etlichen Zwischenstationen mutet es fast wie ein 52 Mit Flossen und Rädern zum Sieg wicklung der enthaltenen Gedanken an. Ähnlich aufschlussreich war die Abbre- »Déjà-vu« an, wenn der Praktikant von cherbefragung, dass hier Handlungsbe- Bauhaus-Studierende überragende einst nun als Chefredakteur des »bogen« darf besteht, wird sicher keiner bestreiten. Gewinner des Designpreis Neunkirchen wieder mit von der Partie ist. 1000 Zei- Klarheit herrscht nun auch über das wei- 53 Unicato Awards 2008 Kalender | Verlag | Alumni chen ›kurz‹ war mein erster Beitrag, »Der tere Vorgehen in Sachen Gremienwahlen, Tag und die Socke« (bogen 9/1999, S. 13), die zwischenzeitlich eingetretenen Verwir- bis 2003 folgten weitere, das Themen- rungen haben fraglos vielerlei Ursachen. spektrum reichte von der Medientheorie bis zum ›Schutz der Fischfauna vor tur- 56 Facetten eines Ingenieurs Wegweisende Strategien erwartet die Universität hingegen von den neuen Lei- binenbedingten Schäden‹. Wie sich »der terinnen im Dezernat Forschung bzw. in Ehrenkolloquium zum 80. Geburtstag bogen« seit damals entwickelt hat, kann der Universitätskommunikation. Selbst von Erhard Hampe (1928 – 1998) man zu Recht eine Erfolgsgeschichte nen- wenn die Abteilungen im einzelnen noch 57 Neuerscheinungen des Universitätsverlags 57 Hochschulgeschichte schreiben: Jubiläum 1860 – 2010 58 Projektsteuerung ist der Blick aufs nen. Dafür, dass diese Geschichte künftig nicht vollständig besetzt sind, sieht sich weitergeschrieben werden kann, möchte die Hochschule gut gerüstet für mehr For- ich in den nächsten Ausgaben Sorge schungsengagement und allseitig ver- tragen. netzte Kommunikation. Erfolge ganz ähnlicher Art wurden zur diesjährigen »summary 2008« präsen- Abschließend geht der besondere Dank des »bogen« und der Abteilung Universi- tiert. Allgemein begrüßt wurde die Tat- tätskommunikation an Amélie Berthaud. sache, dass sich die Fakultäten auf einen Als zuverlässige Organisatorin und kom- Ganze gemeinsamen Termin einigen konnten petentes Redaktionsmitglied werden wir Alumni der Bauhaus-Universität und somit für alle Interessierten die Mög- sie in bester Erinnerung behalten, für die berichten (10) 59 contact.bauhaus auf seiner ersten virtuellen Reise erfolgreich lichkeit bestand, sich von Donnerstag bis berufliche Neuorientierung drücken wir Sonntag umfassend zu informieren. Ob die Daumen! in der »werkschau« der Architekten, zum »Rundgang« und dem »Mediengang« der Unbegrenzte Lesezeit wünscht allen Fakultäten Gestaltung und Medien oder auf der »bautour« der Ingenieure – überall Dr. Michael Eckardt präsentierten sich Studenten und Mitar- Chefredakteur beiter von ihrer besten Seite und zeigten die ganze Bandbreite des an der BauhausUniversität vertretenen wissenschaftlichen und künstlerischen Potenzials. Editorial 51 Das Shopping-Center des 3 Kurznachrichten aus der Uni Forschung in Kunst und Gestaltung Bestätigung der Erstliga-Zugehörigkeit Umbau der Universitätsbibliothek (brs) Aus Anlass der Eröffnung des Ph.D.- (ra/uk) Die Bauhaus-Universität bean- (me) Voraussichtlich ab November wird der Übergang zwischen der Teilbiblio- Studiengangs Kunst und Design/Freie tragt die Mitgliedschaft in der Deutschen Kunst der Fakultät Gestaltung lädt die Forschungsgemeinschaft (DFG). Als DFG- thek im Limona-Gebäude und der neuen Bauhaus Research School (BRS) am 17. Mitglied kann die Bauhaus-Universität Hauptbibliothek hergestellt und benutzbar und 18. Oktober zum Workshop »Artistic die Richtlinien eines der wichtigsten sein. Ebenfalls zum Wintersemester wird Research« ein. Auf der durch den DAAD deutschen Forschungsgremien sowie das die Bibliothek testweise an sechs Sonnta- unterstützten Veranstaltung werden die Geschehen der nationalen Forschungs- gen (19. Oktober bis 23. November) von Besonderheiten künstlerisch-gestalte- landschaft mitbestimmen. »Ein positiver 9 bis 16 Uhr geöffnet sein. An den Sonn- rischer Forschung thematisiert. Hierzu Bescheid ist vergleichbar mit einer offizi- abenden wird die Öffnung auf 9 Uhr vor- wurden Sachverständige und Absolventen ellen Bestätigung der Erstliga-Zugehörig- verlegt, werktags hingegen schließt die unter anderem von belgischen, britischen, keit «, sagt Prof. Karl Beucke, Prorektor für Bibliothek bereits um 21 Uhr. In der vorle- finnischen, irischen, italienischen und nor- Forschung. Derzeit gehören der DFG 69 sungsfreien Zeit bis zum 11. Oktober gelten damerikanischen Graduiertenschulen und wissenschaftliche Hochschulen an, darun- eingeschränkte Öffnungszeiten, von Mon- Promotionsprogrammen eingeladen. Wäh- ter auch die neun Elite-Universitäten. tag bis Freitag, 9 bis 18 Uhr. »09 bauhaus 90« zum Herunterladen. rend in diesen Ländern bereits seit einigen Jahren künstlerisch-gestalterische Promotionen entstehen, stellt der neue Ph.D.Studiengang an der Bauhaus-Universität Weimar in Deutschland ein Novum dar. Bauhaus 09 Universität Vorschau auf das Jubiläumsjahr 4 Im Jahr 2009 jährt sich zum 90. Mal die Herbst« spannen und zahlreiche Ausstel- Gründung des Staatlichen Bauhauses, der lungen, Performances, Feste sowie Sym- Der pinkfarbene Aufkleber auf der Start- Wiege moderner Architektur und Kunst posien und Kolloquien, Workshops und seite verweist ebenfalls auf die entspre- und zeitgemäßen Designs. Dieses Jubilä- Vorträge umfassen. chenden Seiten. Das Logo »09 bauhaus um feierlich zu begehen, es zu reflektie- Seitens der Bauhaus-Universität wird ren und am historischen Gründungsort das Jubiläumsjahr mit einem Festakt zum in Form von drei verschieden großen Aufklebern zur Verfügung stehen, um 90« wird zudem ab Anfang September angemessen in Szene zu setzen, hat sich offiziellen Gründungstag des Bauhauses die Bauhaus-Universität Weimar vorge- in Weimar am 1. April 2009 im Deutschen auf allen Briefen und Drucksachen für nommen. Nationaltheater Weimar eröffnet. Dieser das Bauhausjahr zu werben. Die ersten Festakt bildet zugleich den Beginn des Werbe- und Merchandiseartikel sowie Sie verfügt dabei über das einzigartige 11. Internationalen Bauhaus-Kolloquiums eine Broschüre zum Jubiläumsjahr 2009 Privileg, an den Originalstätten zu ent- und der »Bauhaus-Festwochen«. werfen, zu gestalten, zu forschen und zu Zur Vorbereitung des Bauhaus-Jubi- stehen ab dem Wintersemester zur Verfügung. lehren. Daher spiegelt sie 2009 die Ideen läums wurden die entsprechenden des klassischen Bauhauses in zeitgemäßen Internetseiten aktualisiert und bereits Antje Klahn Projekten und Ausbildungsformen. Der vorliegende Informationen zum Jubi- Büro »09 bauhaus 90« Bogen der geplanten Veranstaltungen wird läum 2009 zusammengefasst. Hier fin- sich dabei von den »Bauhaus-Festwochen« det sich neben Interessantem über die im Frühjahr 2009 über die »Blaue Sommer- Bauhaus-Stätten und das Jubiläumsjahr exposition« hin zum »Wissenschaftlichen auch das neu entwickelte add-on-Logo www.uni-weimar.de/bauhaus09 Nach den Wahlen ist vor den Wahlen Kurz & bündig Zur aktuellen Situation nach den Gremienwahlen Die im Sommersemester 2008 an der entscheidungsrecht in unaufschiebbaren, Universität durchgeführten Wahlen zum in die Zuständigkeit anderer Stellen der Grundordnung in Kraft Senat, zu den Fakultätsräten sowie zum Hochschule gehörenden Fällen und kann Gleichstellungsbeirat erregten bei allen vorläufige Maßnahmen treffen, wenn beschlossene neue Grundordnung der Beteiligten lebhaftes Interesse, führten diese Stellen handlungsunfähig sind. Bauhaus-Universität wurde vom Thürin- (me) Die am 16. April 2008 vom Senat sie doch zu Ergebnissen, die so nicht Diese Situation liegt dann nicht mehr vor, ger Kultusministerium genehmigt und trat erwartet wurden. Die Wahlbeteiligung sobald die zuständige Stelle die ihr oblie- am 1. Juli 2008 in Kraft. Die Grundord- betrug zwar universitätsweit (ohne Stu- genden Maßnahmen getroffen hat. nung regelt die Zuständigkeiten im akade- dierende) erfreuliche 54,7 Prozent, von Zur Heilung der rechtlichen Mängel der einer repräsentativen Mandatsverteilung bisherigen Wahlordnung hat der Senat beispielsweise im Senat konnte jedoch eine Änderungssatzung beraten, die nicht die Rede sein. Da es nahe lag, dass eine rechtswirksame Wahl sicherstellt. die offensichtlichen Verzerrungen auf Zusätzlich dazu haben Rektor und Senat mischen Bereich, wie z.B. Wahlen oder die Existenz und Aufgaben zentraler Organe. Nächster Halt: Bauhaus-Universität einem Fehler im System beruhten, gingen zur Überprüfung der Wahlanfechtungen drei Anfechtungen beim Wahlleiter ein. einen Wahlprüfungsausschuss eingesetzt. versität in der Marienstraße eine eigene Der Rektor bestimmte den Justiziar der Bushaltestelle erhalten. Von Seiten der (me) Noch in diesem Jahr soll die Uni- Daraufhin ergab eine Rechtsprüfung, dass Universität, Rainer Junghanß, zum Vorsit- Stadt wurde ein Haltepunkt nahe dem der Beschluss des Senats vom 16. April zenden, Ulrike Richstein zu seiner Vertre- Hauptgebäude zugesichert, der unter 2008 zur Anpassung der Wahlordnung tung. Aus den Mitgliedergruppen wurden »Bauhaus-Universität« im Fahrplan zu fin- an die neue Grundordnung keine hinrei- ebenfalls Mitglieder bestimmt. Der Wahl- den sein wird. chende satzungsrechtliche Grundlage zur prüfungsausschuss empfahl nach einer notwendigen Änderung der Wahlordnung Beratung dem Rektor, ein neutrales Gut- darstellte. Da die Wahl jedoch auf die- achten zur rechtlichen Situation anzufor- sem Senatsbeschluss beruhte, wurde das dern, da die Mehrzahl der Mitglieder die (uk) Die Bauhaus Research School vergibt Ergebnis als rechtsfehlerhaft angesehen juristisch schwierige Situation nicht hin- erstmals ein Postdoc-Stipendium. Über und konnte somit keinen Bestand haben. reichend beurteilen kann. sechs Monate hinweg wird ein Postdokto- Aus diesen Gründen musste der Rektor die Aller Voraussicht nach werden die Erstes Postdoc-Stipendium rand mit insgesamt 11.000 Euro gefördert. Wahl beanstanden. Somit konnte keine angehäuften Probleme zu Beginn des Das Stipendium dient als Anschub, damit Konstituierung der Gremien erfolgen, weil Wintersemesters gelöst sein, sodass mit die Wissenschaftler ein antragfähiges Kon- eine wirksame Wahl der Mandatsträger einer satzungsgemäßen Neuwahl im zept für eine Nachwuchsforschergruppe eben nicht vorlag. November gerechnet werden kann. Alle entwickeln können. Erste Stipendiatin ist relevanten Entscheidungen zur ungül- Dr. Laura Colini. Mangels einer rechtswirksamen Neuwahl gibt es nun mit Ausnahme der tigen Wahl können im Internet eingese- studentischen Senatoren keine neu hen werden. gewählten Mitglieder der Gremien. Prämie beim Alumni-Portal Die Amtszeit der bisherigen Vertreter Dr. Michael Eckardt (me) Wer sich bis zum 30. September beim der Fakultätsräte, des Senates und des Pressesprecher Alumni-Portal der Universität anmeldet, Gleichstellungsbeirates ist durch Ablauf erhält als Geschenk die DVD »Drehort der gesetzlichen Frist mit dem 30. Juni www.uni-weimar.de/cms/aktuell/ Weimar«. 2008 beendet. Nach dem Thüringer wahlen.html www.uni-weimar.de/alumni Hochschulgesetz hat der Rektor ein Eil- (me) Zum Wintersemester 2008/09 vergibt die Bauhaus-Universität je zwei Jahresstipendien à 5.400 Euro für Studienanfänger in den Masterprogrammen Architektur, MediaArchitecture, Management [Bau Immobilien Infrastruktur] und Medienkultur. Die Bewerbungsfrist läuft noch bis zum 30. September. Universität Bauhaus-Stipendien 5 Setzt euch an des Tisches Mitte... Feierliche Eröffnung der Bauhaus Research School »Setz’ dich an des Tisches Mitte, nimm Anfang Juli. »Wir stehen erst am Anfang täten bislang kaum eine Rolle spielt. »Wir zwei Bücher, schreib das Dritte.« Mit und wollten von den anderen lernen, um wollen unseren Doktoranden nach der einfachen Worten beschreibt Wilhelm Fehler zu vermeiden«, sagt Jörn Wein- Promotion eine Perspektive für eine Kar- Busch die Tätigkeit von Doktoranden: hold. »Es war toll, dass alle so offen über riere an der Hochschule bieten. Dadurch konzentriert an einem Thema forschen, ihre Erfahrungen berichtet und auch von werden gerade auch Frauen gefördert, mitunter auch verzweifelt, wenn es nicht Fehltritten erzählt haben.« Einige Ansätze die es in der Wissenschaft immer noch weitergeht. Eine Orientierungshilfe bieten wird die Bauhaus Research School in schwerer haben«, erklärt Jörn Weinhold. die strukturierten Promotionsprogramme ihr Profil einbauen. Die Kooperationen der am 1. Juli feierlich eröffneten Bauhaus der Universität Potsdam inspirierten die wünschen sich die Doktoranden der Weimarer, nach außeruniversitären For- Research School, dass auch die Pro- Research School. Ihre Arbeit nahm die Bauhaus Research Auf dem Weg zur Weimarer Lösung schungseinrichtungen im eigenen Umfeld fessoren der Bauhaus-Universität sich zu schauen. Auch der Ausbau eines fami- über ihre Fächergrenzen hinweg vernetzen, Bücher, Mikroskope und Staffeleien School bereits im Oktober 2007 auf. »Wir wollten keine leere Hülle feiern, sondern mischen, um die Forschungsschmiede schon die ersten Dinge umgesetzt haben«, der Hochschule aktiv zu fördern. »Der begründet Geschäftsführer Jörn Weinhold Wunsch ist, dass letztlich alle an der die nachgezogene Eröffnung. Zwei Gradu Universität Forschenden und Promovie- iertenkollegs, zwei internationale Promo- renden, ob in einem Programm oder ein- tionsprogramme und ein strukturierter zeln, sich unter dem Dach der Bauhaus Promotionsstudiengang sind bereits Research School wieder finden.« Darum unter dem Dach der Research School ver- ruft Michael Rostalski, Sprecher der Dok- eint. Ganz im Sinne des interdisziplinären toranden und Postdoktoranden, die Pro- Gedankens der Bauhaus-Universität sol- fessoren der Bauhaus-Universität auf: len die Grenzen zwischen ingenieur- und »Setzt euch an des Tisches Mitte, forscht humanwissenschaftlichen Promotionskul- gemeinsam zum Wohl für Dritte.« turen sowie künstlerisch-gestalterischer Jörn Weinhold Weiterqualifikation überwunden werden. Bauhaus Research School Herzstück der Promotion bleibt auch in den strukturierten Programmen das Verfassen der Dissertation. »Darüber Die Antragsteller des Graduiertenkollegs »Modellqualitäten«. Foto: Dr. Michael Eckardt Kristin Beylich Universitätskommunikation hinaus ist die Promotionsphase aber auch ein Qualifikationsprozess, in dem genauso intensiv der Aufbau eines Netz- lienfreundlichen Umfelds ist langfristig werkes betrieben und das eigene Profil geplant. Das derzeitige Kursangebot soll definiert und geschärft werden sollte«, um ein Format ähnlich dem Bochumer sagte Jasmin Dallafior zur Eröffnung der »Science College« ergänzt werden. Jähr- Research School. Als Vertreterin der Dok- lich diskutieren Mediziner, Ingenieure, toranden und Postdoktoranden betonte Philosophen zu einem Rahmenthema wie sie die Bedeutung der Vernetzung: »Die jüngst zur akademischen Freiheit in der Research School ermöglicht einen regel- Wissenschaft. Diese gelebte Interdiszipli- mäßigeren Austausch zwischen den Dok- narität will die Bauhaus Research School toranden, sei es innerhalb oder über in einem eigenen Format aufgreifen. Universität die Programm- und Disziplinengrenzen 6 Nicht in allen Punkten passen die hinweg. In der Auseinandersetzung von Ansätze anderer Universitäten. »Als Uni- Künstlern, Ingenieuren und Architekten versität und Kunsthochschule richten wir wird die gemeinsame Suche nach adä- uns teilweise ganz anders aus. Deswegen quaten Forschungsformen zentral und brauchen wir eine Weimarer Lösung für fruchtbar.« unsere Doktoranden«, sagt Jörn Wein- Die Vernetzung verschiedener Diszipli- hold. Das spezifisch Weimarische hat er nen stand auch im Mittelpunkt des ersten bereits gefunden: die Förderung der Post- Workshops der Bauhaus Research School doktoranden, die an anderen Universi- www.uni-weimar.de/research-school Unverwechselbar und authentisch Corporate Design der Universität wird überarbeitet (uk) Über eine einheitliche Außenwirkung sich die Weimarer Agentur Goldwiege eine hohe Wiedererkennbarkeit einzelner in Zusammenarbeit mit der Universitäts- Kommunikationsmaßnahmen zu erreichen, kommunikation. Die Inhaber Markus ist eines der Hauptanliegen guter Kom- Goldammer und Philipp Wiegandt ken- munikation. So erhöht sich der Bekannt- nen die Bauhaus-Universität sehr gut, heitsgrad, Synergieeffekte werden freige- beide haben hier ihr Diplom in Visueller setzt und auf Dauer Kosten gespart. Das Kommunikation erlangt. grundlegende Instrument dafür ist ein gut Das Corporate Design der Universität gestaltetes und organisiertes Corporate wird nicht komplett neu erstellt, sondern Design, welches die Kultur- und Wertvor- nur modifiziert. So bleiben beispielsweise stellungen einer Institution visualisiert. bewährte, gut eingeführte Elemente wie die LT-Syntax als Hausschrift und die auf- Zwar führen solche grundlegenden Gestal- merksamkeitsstarken Formate der Druck- tungsregeln nur bei längerer konsequenter sachen erhalten. Geplant ist, zu Beginn Anwendung zum gewünschten Außen- des Wintersemesters hochschulweit eine bild, sie unterliegen aber mit der Zeit auch Umfrage zum Pro und Contra einzelner immer den veränderten Sehgewohnheiten. Formate zu starten. Die Einführung des Daher wird derzeit das visuelle Erscheinungsbild unserer Universität überarbei- überarbeiteten Corporate Designs ist für Frühjahr 2009 geplant. tet. Dieser anspruchsvollen Aufgabe stellt Übersicht über die Schriftschnitte der LT-Syntax, der Hausschrift der Bauhaus-Universität Weimar. Foto: Christiane Zuleger Förderung für Kunst und Entwurf Acht Projekte erhalten finanzielle Unterstützung aus dem Kreativfonds Erstmals hat die Bauhaus-Universität einen Kreativfonds ausgeschrieben, mit dem kleinere Projekte aus Kunst, Gestal- Finanzielle Unterstützung erhalten aus der Förderlinie 1 (Wissenschaftliche Projekte): 4. Dipl.-Mediengestalterin Juliane Fuchs 1. Jan Gerner und Prof. Jay Rutherford 10 Jahre backup« tung und Entwurf gefördert werden, für die sich ansonsten keine adäquate Finanzierungsquelle finden würde. 3. Diana Arce (Fakultät Gestaltung) für die Performance »Politaoke« (Fakultät Medien) für eine »DVD-Edition (Fakultät Gestaltung) für das Symposium 5. Adrian Woldt (Fakultät Medien) für den »TypograVieh lebt« Kurzfilm »Aljona und Baba Jaga« Zwei Förderlinien wurden dafür aufgestellt. 2. Dipl.-Des. Andreas Wolter und Dipl.-Ing. 6. Dipl.-Künstler Wolfram Höhne (Fakul- Zum einen sollten kleinere Forschungspro- Jens Weber (Fakultät Medien/Architektur) tät Medien) für das interaktive TV-Ereignis jekte des wissenschaftlichen Nachwuchses für »Impuls Bauhaus« »CSN – Code spricht nicht« Finanzielle Unterstützung erhalten aus der Förderlinie 2 (künstlerisch-gestalterische Projekte): Im Herbst dieses Jahres wird der Kreativ- die Chance auf eine Zuwendung erhalten, risch-entwerfende Nachwuchs. Ausgestattet wurde der Fonds mit 50.000 Euro. Von den insgesamt 50 eingegangen Anträgen wurden vom Ausschuss für Forschung 1. Benedikt Braun (Fakultät Gestaltung) für und Projekte acht Vorhaben ausgewählt, die Kunstaktion »Geben ist das Schönste fonds erneut ausgeschrieben. Yvonne Andrä Öffentlichkeitsarbeit Fakultät Architektur die mit einer Gesamtfördersumme von im Leben« – Die »Cash-Cow« Dr. Kristina Schönherr 28.798 Euro gefördert werden. 2. Franziska Jyrch (Fakultät Gestaltung) für Dezernat Forschung die Video-Installationen »AELA und PLAYGROUND« Universität zum anderen der gestalterisch-künstle- 7 Abbrecher suchen neues Glück woanders Die Entscheidung für eine bestimmte Studienbedingungen zugesprochen. Beide anführte, vollzog ungefähr die Hälfte eine Universität und einen Studiengang ist Faktoren wurden jeweils von jedem fünf- Neuorientierung in Fächern wie beispiels- keine unwiderrufliche und endet auch ten angegeben. weise Politikwissenschaften, Jura, Biolo- nicht immer notwendigerweise mit dem Eine weitere deutliche Unterscheidung angestrebten Abschluss. Dass eine mög- der Abbrecherzahlen ist im Vergleich der gie, während der Rest zu fachverwandten Studiengängen wechselte. lichst genaue Vorstellung und zuverläs- einzelnen Studiengänge und Abschlüsse siges Vorwissen über das gewählte Hoch- untereinander festzustellen. Während steme bemängelten die Abbrecher vor schulfach bei Studienanfängern zu einer die Gesamtabbrecherquote der Bauhaus- allem die Organisation der Prüfungen Im Bachelorstudiengang Mediensy- erfolgreichen Durchführung wesentlich beitragen kann, ergab die vom Dezernat für Studium und Lehre durchgeführte &%% Befragung der Abbrecher des Sommersemesters 2007. -% Bei 49 Prozent aller Befragten führten die enttäuschten Erwartungen zu einer vor- +% zeitigen Aufgabe des Studiums an der Bauhaus-Universität. Damit waren sie der mit Abstand am häufigsten genannte )% Abbruchgrund. Trotz der noch relativ geringen Abbrecherzahlen werden diese in Anbetracht abnehmender Studienan- '% K@ LL E9 BHB BH BH7 B@ B@7 B<B B< B<7 B77 B79 A6@ A@@ A67 >J9 >JB ;@ >J7 :J ;6B 7>B 7> 7>7 6B 6 Gdi2bZ]g6WWgZX]ZgVahCZjVc[~c\Zg B7B den Beweggründen, das Studium abzu- % 67 Eine interessante Differenzierung in B@B fängerzahlen zu einem ernstzunehmenden Phänomen. A^aV2bZ]gCZjVc[~c\ZgVah6WWgZX]Zg brechen, kristallisierte sich zwischen den Hochschulwechslern, die mit knapp 44 Grafik: Kathleen Neumann Universität Prozent einen Großteil der Abbrecher 8 ausmachen, und denjenigen, die nach Universität für das Studienjahr 2007 mit und Vorlesungen und wünschten sich dem Verlassen der Bauhaus-Universität 6,3 Prozent deutlich unterhalb des bun- mehr Einführungsseminare in Mathema- kein neues Studium an einer anderen desweiten Durchschnitts liegt, variiert die tik. Gelobt wurden hingegen die vielver- Hochschule aufnehmen wollten, heraus. Abbruchquote der verschiedenen Studi- sprechenden Berufsaussichten. Ähnlich Während bei ersteren gar zwei Drittel engänge zwischen 0 bis hin zu 54 Prozent. einstimmig verkündeten die Abbrecher aufgrund der gescheiterten Überein- Hatte der Masterstudiengang Kunst im des Architektur-Bachelors ihren Unmut stimmung zwischen eigener Vorstellung öffentlichen Raum und neue künstlerische über den fehlenden Praxisbezug und for- und vorgefundener Realität ein neues Strategien als herausragend positives Bei- derten auch hier eine stärkere Grundla- Glück an einer anderen Universität bzw. spiel über die vergangenen drei Semester genvermittlung. Trotz der Entscheidung, in einem neuen Studiengang suchten, noch keinerlei Abbrecher zu verzeich- das Studium abzubrechen, wurden die spielten bei der zweiten Gruppe auch nen, mussten die Bachelorstudiengänge Konzepte einzelner Lehrstühle positiv persönliche Motive, wie finanzielle oder Mediensysteme und Management [Bau herausgehoben. familiäre Gründe, eine größere Rolle. Ein Immobilien Infrastruktur] mit einem Drittel der Hochschulwechsler gab außer- Abgang von 23 Prozent bzw. 16 Prozent lediglich Auszüge der Abbrecherbefra- dem die Unattraktivität des Studienorts vergleichsweise hohe Verluste an Studie- gung des Sommersemesters 2007 wider. Weimar als weitere Abbruchursache an. renden einstecken. Auffallend für letzte- Weitere Ergebnisberichte können dem- Die hier aufgeführten Ergebnisse geben Damit wurde diese hier dreimal häufiger ren ist der mit 83 Prozent äußerst hohe nächst auch den einzelnen Fakultäten genannt als in der zweiten Abbrecher- Anteil an Hochschulwechslern unter den zur weiteren Diskussion zur Verfügung gruppe. Eine gleich hohe Gewichtung Abbrechern. Nach dem verfehlten Erwar- gestellt werden. in beiden Gruppen hingegen wurde den tungsbild, das eine ebenso hohe Anzahl Kriterien eines zu hohen Leistungsdrucks an Studierenden als Grund für das vor- Kathleen Neumann und den als unzureichend empfundenen zeitige Verlassen der Bauhaus-Universität Dezernat Studium und Lehre Zufriedene Bauingenieure Zusammenfassung des Evaluationsberichts vom Wintersemester 2007/08 (uk/dsl) Die zufriedensten Studierenden werden. Je rund ein Drittel gab zudem sind im Master Bauingenieurwesen zu ein interessanteres Studium an einer finden. Das zeigt die Lehrevaluation des anderen Hochschule, schlechte Betreu- Wintersemesters 2007/08. Im Vergleich ung und Beratung sowie eine schlechte zu allen Studiengängen der Bauhaus- Studienorganisation an. Im Fakultätsver- Universität sind die Masterstudenten im gleich am zufriedensten sind die Lehr- Bauingenieurwesen mit ihren Studienbe- amtsstudierenden, vor allem mit der dingungen am zufriedensten. Lediglich die Kommunikation zwischen Studierenden Berufsaussichten schätzen die Mediensy- und Dozenten sowie Engagement und steme-Master noch ein wenig besser ein. Zuverlässigkeit der Dozenten. Insgesamt nahmen 1.228 Studierende an Bachelor Mediengestaltung und der im der Befragung teil. Der aktuelle Evaluati- Winter neu gestartete Master Medien- An der Fakultät Medien heben sich der onsbericht wertet den Erweiterungsfrage- management positiv mit einer geringen bogen zur Zufriedenheit mit dem eigenen Abbruchneigung ab. Auffällig ist jedoch Studiengang und der Studiensituation der Master Medienkultur mit 57 Pro- allgemein aus. Wegen zu geringer Fall- zent der Studierenden, die schon einmal zahlen wurden die Studiengänge Media an einen Abbruch dachten. 58 Prozent Architecture, archineering, Infrastruktur davon nannten zu hohe Belastung und Leistungsdruck als Grund. Eine relativ und Umwelt (Master), Lehramt Bautechnik Foto: Christiane Zuleger das Interesse an einem anderen Hoch- tät Medien aus der Analyse herausgenommen. große Rolle spielt mit 50 Prozent auch len. Ebenfalls eine hohe Tendenz dazu schulstudium. Positiv fällt auf, dass kei- besteht mit 46 Prozent bei den Werk- ner eine schlechte Betreuung als Grund Masterstudiengang Architektur positiv stoffwissenschaftlern. Die Studierenden angegeben hat. Zu hohe Belastung und hervor. Nur drei Prozent der Befragten sind hier besonders mit ihren Berufsaus- Leistungsdruck sind der Hauptgrund, haben schon einmal daran gedacht, ihr sichten sowie Engagement und Zuver- weshalb Mediensysteme-Studierende Studium abzubrechen; 47 Prozent wür- lässigkeit der Dozenten zufrieden. Die im Bachelor einen Abbruch erwägen. den das Programm weiterempfehlen. Im höchste Abbruchneigung an der Fakultät Dreiviertel gaben dies als Grund an, die Diplomstudiengang Architektur haben besteht mit 55 Prozent im postgradua- anderen Gründe spielen eher eine unter- dagegen schon 42 Prozent an einen len Diplom Management [Bau Immobi- geordnete Rolle. Insgesamt besteht über An der Fakultät Architektur sticht der Abbruch gedacht. Mit 53 Prozent neh- lien Infrastruktur], gefolgt vom Bachelor alle Studiengänge der Fakultät hinweg men eine zu hohe Belastung und Lei- Infrastruktur und Umwelt (50 Prozent) eine eher geringe Zufriedenheit mit der stungsdruck die Vorreiterrolle unter den und dem Diplom Bauingenieurwesen Studienorganisation. Im Master Medi- Gründen ein. Das ist auch im Bachelor (48 Prozent). Als Hauptgründe werden engestaltung sowie im Bachelor und Architektur der Hauptgrund (58 Prozent), in allen drei Studiengängen zu hohe Master Medienkultur kommt noch eine gefolgt von schlechter Betreuung und Belastung und Leistungsdruck sowie mäßige Zufriedenheit mit den Berufsaus- Beratung sowie unzureichenden Studien- schlechte Studienorganisation genannt. sichten hinzu. Hier schneidet der Master inhalten, die jeweils knapp ein Drittel als Grund für die Abbruchüberlegung anga- Mit der Studienorganisation eher unzufrieden sind auch die Masterstudierenden ben. Dennoch würden 37 Prozent das von Kunst im öffentlichen Raum. 60 Pro- Studium weiterempfehlen. Dies könnte zent der Befragten haben schon einmal darauf zurückzuführen sein, dass das Stu- an einen Abbruch gedacht, zwei Drittel dium trotz hoher Belastung inhaltlich und davon wegen schlechter Studienorganisa- konzeptionell als empfehlenswert emp- tion. Eine hohe Abbruchneigung weisen funden wird. auch Produkt-Design (52 Prozent) und Eine geringe Tendenz zum Studien- Freie Kunst (50 Prozent) auf. Häufigster abbruch und generell eine sehr hohe Grund hierfür sind jeweils die als unzurei- Zufriedenheit weist der Master Bauinge- chend empfundenen Studieninhalte, die nieurwesen auf. 80 Prozent der Befragten auch in der Visuellen Kommunikation von würden den Studiengang weiterempfeh- 65 Prozent der Abbruch-Erwäger genannt Mediensysteme im Universitätsvergleich am besten ab. www.uni-weimar.de/evaluation Universität sowie die Diplomstudiengänge der Fakul- 9 Bauhaus.SOLAR Internationaler Kongress initiiert fachübergreifenden Dialog Im November 2008 findet der 1. Internationale Kongress Bauhaus.SOLAR, Technologie – Design – Umwelt, in der Messe Erfurt statt. Er bietet nicht nur die Möglichkeit, sich über Solartechnologie auszutauschen, sondern auch das Thema der sich wandelnden urbanen, architektonischen und gestalterischen Ausdrucksformen zu diskutieren. Endliche Ressourcen, Klimaerwärmung, hohe CO²-Ausstöße und die sich in diesem Zusammenhang ändernden Bestimmungen setzen ein Umdenken in Gang, das unsere Umgebung nachhaltig verändern wird. Wissenschaftliche Einrichtungen und Industrie sind gefordert, Regionen, Städte, Gebäude und Produkte verantwortungsvoll zu wandeln und in einen neuen Gesamtkontext einzubetten. Dies Workshop Bauhaus.SOLAR, April 2008. Foto: Stefan Linne hat SolarInput e.V. als Netzwerk von Thüringer Solarunternehmen, Forschungs- und branchenübergreifende Diskussion zu statt. Im Fokus standen die komplexen Bildungseinrichtungen, Solarinitiativen, Themen wie Solare Architektur, Mega- Zusammenhänge der verschiedensten Gewerbetreibenden und Kommunen zum städte, Energieeffizienz des Bauens und Teilbereiche zwischen Entwicklern, Pro- Anlass für die Veranstaltung eines interna- Stadtentwicklung. duzenten, Designern und Architekten. tionalen Kongresses genommen. Ziel ist es, Als Keynote-Speaker konnten Jolyon Brewis (Grimshaw Architects, London), licher Unterstützung von LEG Thüringen in der Solartechnik zu einer nachhaltigen Thomas Nordmann (TNC Consulting und STIFT – Stiftung für Technologie, innovativen wie ästhetischen Gestaltung in AG, Schweiz), und Dr. Heide Schuster Innovation und Forschung Thüringen. Architektur und Stadtplanung zu nutzen. (Büro Werner Sobek) gewonnen werden. Die Bauhaus-Universität Weimar als Weitere sind angefragt. Schirmherr der Ulf Pleines wissenschaftlicher Partner der Veran- Veranstaltung ist Thüringens Ministerprä- Bauhaus.SOLAR staltung sieht hierin eine an das Bau- sident Dieter Althaus, der für ein Gruß- haus anknüpfende Herausforderung. Der wort am 25. November anwesend sein SolarInput e. V., die Bauhaus-Universi- wird. Auch die Mitglieder des hochran- tät und die Messe Erfurt AG starten mit gigen wissenschaftlichen Beirats werden dem 1. Internationalen Kongress Bau- auf dem Kongress vortragen. haus.SOLAR eine interdisziplinäre und Neben wissenschaftlichen Vorträgen und Projektvorstellungen sind außerdem Unternehmen wie Schott-solar und Schüco mit Beiträgen vertreten. Eine begleitende Fachausstellung präsentiert innovative Produkte von Firmen, in einer weiteren Ausstellung sind Arbeiten von Universität 10 Der Kongress wird realisiert mit freund- die enormen technologischen Fortschritte Studierenden der Bauhaus-Universität zu erneuerbaren Energien in der Architektur zu sehen. In Vorbereitung des Kongresses fand Tagung des wissenschaftlichen Beirats von Bauhaus. SOLAR, v.l.n.r. Ronny Ruhmann, Dr. Olaf Schümann, Prof. Gerd Zimmermann, Ulf Pleines. Foto: Jens Hauspurg bereits im April ein von der BauhausUniversität Weimar initiierter Workshop zum Thema Architektur und Solartechnik www.bauhaus-solar.de Schwerpunkt: summary2008 summary 2008 Zwei Zentren, vier Farben, tausend Ideen Vom 10. bis 13. Juli 2008 öffneten alle vier Fakultäten der Bauhaus-Universität ihre Türen und präsentierten unter dem Dach der »summary 2008« die neuesten Ergebnisse aus Forschung, Entwurf, Kunst und Gestaltung. Die Geschäftigkeit bis zum Eröffnungstermin kannte kaum Grenzen, überall wurde letzte Hand angelegt, um die Öffentlichkeit zu begeistern. Wie in den Jahren zuvor luden die Architekten zur »Werkschau« und die Bauingenieure zur »Bautour« ein. Der »Rundgang« der Fakultät Gestaltung zeigte die meisten Kunstprojekte an verschiedenen Standorten und beim »Mediengang« präsentierte sich die Vielfalt der wissenschaftlichen, künstlerisch-gestalterischen und technologischen Zur Eröffnung der summary stiegen über 100 Ballons mit Projektkarten in die Luft. Foto: Tobias Adam Medienstudiengänge. Gestartet wurde am Donnerstag mit Die 25 Schaustücke der »Bautour« waren von Freitag bis Sonnabend am größten. des Universitätshauptgebäudes. Nach blau gekennzeichnet und stellten neue Von touristischen Zufallsbesuchen pro- der Eröffnung durch den Rektor und die Baustoffe, Verbundtechniken und vieles fitierten vor allem die universitätsnahen Dekane konnten alle Neugierigen zur mehr vor. Schauorte, das Konzept der zwei Ausstel- Die Farben Rot bzw. Gelb wurden den haften genossen das musikalische Pro- inhaltlich kunterbunten Projekten der gramm und den nimmermüden Barservice Fakultäten Gestaltung und Medien zuge- des Kasseturm e.V und des Lalaba. wiesen. Künstler und Designer fühlten lungszentren ist in dieser Hinsicht sicher noch verbesserungsfähig. Wie so häufig blieben vor allem die spektakulären oder besonders witzigen sich wohl in »Balkonien« oder hatten Objekte in bester Erinnerung. Legt man sitären Besucher wurde jeder Fakul- »Wanderlust«. Die freie Studentenge- dafür das unbestechliche Geschmacks- tät eine Farbe zugeordnet, die auch im meinschaft »Baustelle M10« lud in ihre urteil der jüngsten Besucherguppe beigefügten Stadtplan den inhaltlichen von morbidem Charme sprühende neue zugrunde, darf die Rennkuckuck-Schaukel Zur Orientierung der nicht-univer- Schwerpunkt der einzelnen Ausstellungs- Heimstatt ein. Interdisziplinarität und des »Playground Fusion«-Projektes zur orte deutlich machte. Generell ließen Kreativität zeichnete fast alle Projekte aktuellen Energieproblematik als eindeu- sich zwei Zentren der diesjährigen sum- der Medienstudenten aus, die am Sonn- tiger Favorit gelten. Das größte Medien mary identifizieren: Zum einen ein Radius abend ihre Film- und Videobeiträge als echo genoss das Aufwindkraftwerk, von etwa 100 Metern um das Universi- »Medienrolle« im Audimax zeigten. tätshauptgebäude, wo die Mehrzahl der Schwerpunkt variierte je nach Ausstellungsort und war der »opening-summary«-Party im Hof Erkundung ausschwärmen, die Stand- 12 Bauhaus-Jahr 09 bis hin zur Solartechnik. Von Freitag bis Sonnabend war fast welches gemeinsam von Architektur- und Bauingenieurstudenten den Geist eines Architektur-, Gestaltungs- und Medien- den ganzen Tag geöffnet, am Sonntag bis projekte zu sehen war. Zum andern das 17 Uhr. Auf ausgelegten Flyern konnten haus-Universität fast idealtypisch verkör- nagelneue CIB-Centrum für intelligentes die Besucher ihre Eindrücke hinterlassen, perte. Viel frischer Wind und noch mehr interdisziplinären Studiums an der Bau- Bauen in der Coudraystraße, wo die Bau- bei den Architekten sogar die Favoriten Ideen, genau dies wollte die »summary ingenieure ihre Stärken demonstrierten. unter den »Best-of« der ausgestellten stu- 08« in die Welt tragen. Da fast alle Universitätsgebäude bespielt dentischen Arbeiten mitwählen. wurden, konnte man sich auch auf eine »Großer Respekt an die Studenten!«, spontane Entdeckungsreise begeben. Bei »Sehr gekonnte und gut organisierte Aus- den mit Grün markierten Architekten stellung.«, »Wir kommen wieder!« hörte zeigte die präsentierte Bandbreite eine man von vielen Gästen, ähnliches Lob architektonische Vielfalt von temporären verteilten viele nach dem gelungenen Ausstellungs- und Arbeitsräumen für das Eröffnungsfest. Der Publikumszuspruch Dr. Michael Eckardt Pressesprecher Architektur am laufenden (grünen) Band Die »werkschau 08« war ein Besuchermagnet Monate anstrengender Arbeit liegen der!« Diese kurzen Sentenzen mögen als zeitschrift. Für das nächste Jahr hängt die hinter allen, die die »werkschau 08« zu Eindruck das wiedergeben, was der Tenor Messlatte nun sehr hoch. Aber die Fakul- der wunderbaren Ausstellung und dem der Besucherstimmen war. Das Publikum tät wird in der Lage sein, die »werkschau großartigen, viertägigen Ereignis haben wählte unter den im Hauptgebäude ausge- 09«, die im Bauhausjahr stattfinden wird, werden lassen. Dazu gehören die Studie- stellten »best of« seine Favoriten. Die mei- ebenso gut und vielleicht noch ein wenig renden, deren Werke ausgestellt wurden, sten Stimmen erhielten: »Son Vida Invest; besser zu stemmen und mit Inhalten zu dazu gehören ebenso die wissenschaft- Projektentwicklungskonzept« von Matthias füllen. lichen Mitarbeiter und Professoren, die Leifels, »Raum, Dichtung, Fiktion« von das Entstehen so aktiv betreut und be- Florian Pischetsrieder und »Urban Cam- Yvonne Andrä gleitet haben. Und dazu gehört vor allem pus der Uni-Würzburg« von Konstantin Öffentlichkeitsarbeit Fakultät Architektur die »werkschau«-Gruppe, die das alles König und Lukas Bartke. Diese Studenten organisiert hat. erhielten als Auszeichnung ein kostenloses, einjähriges Abonnement einer Architektur- Wenn unsere Besucher schreiben, wie zufrieden sie mit der werkschau waren, dann ist das ganz besonders das Verdienst von Prof. Frank Petzold und seinen Mitstreitern. Weit über das normale Arbeitspensum hinaus wurde monatelang konferiert, getagt, gestaltet, organisiert, alles umgeworfen, neu konzipiert, neu gestaltet, neu organisiert, wieder getagt und dann auch getan. Am Ende zog sich das grüne Band der »werkschau 08« durch das Hauptgebäude und die Kuben, die Besucherströme rissen von der Eröffnungsfeier »opening summary« bis zur Finissage am letzten Tag nicht ab. Es kamen nicht nur die Studenten der Architektur, um die Arbeiten ihrer Kommilitonen zu sehensondern auch Besucher aus dem In- und Ausland. Auf den ausgelegten Flyern hin- Die »werkschau 08« hatte viele Fans. Fotos: Tobias Adam Schwerpunkt Präsentationen von Arbeiten gab es in den vielfältigsten Formen. terließen 50 Gäste ihren Eindruck von der »werkschau 08«: »Wenn unser Architektennachwuchs solche skurrilen und ungewöhnlichen Werke auch in ihrer Berufszeit 13 schaffen wird, dann können wir glücklich sein« oder einfach »Wir kommen wieDas grüne Band durchzog auch das Treppenhaus im Hauptgebäude. »bautour 08« Mehr als nur Stahl und Beton Zur »bautour« der Fakultät Bauingenieur- Mit der Präsentation zeigte die Fakultät wesen waren alle Projekte in der Ausstel- die große Bandbreite ihrer Arbeit. Das Auf- lungshalle des CIB-Centrum für Intelli- windkraftwerk etwa gehört vor allem zum gentes Bauen in der Coudraystraße 5 zu Arbeitsbereich Massivbau II, der Anwen- sehen. Die einzige Ausnahme bildete die dungstest der Messsonde »NaviRott« ent- Gemeinschaftsarbeit »solar power plant«, stammt jenem der Abfallwirtschaft. Zudem das größte Aufwindkraftwerk Deutsch- erhielten die Besucher unter anderem lands, welches auf dem Freigelände hinter Einblick in die Projekte »Ultrahochfester der Bauhausstraße 11 präsentiert wurde. Beton«, »LEMA-Lebenszyklusorientiertes Management öffentlicher Liegenschaften«, Anhand der vorgestellten Projekte erhielt wobei dies am Beispiel von Hochschulen die Öffentlichkeit einen Überblick zu den und Wissenschaftseinrichtungen von der Schwerpunkten der Fakultät. So waren Professur Betriebswirtschaftslehre im Bau- traditionell die Baustofforscher des F.A. wesen vorgestellt wurde. »Jena zurück zum Finger-Instituts um Prof. Dr. Jochen Stark Fluss« hieß ein weiteres Projekt, welches gut vertreten, ebenso das Team des Stahl- die Professur Informations- und Wissens- bauspezialisten Prof. Dr. Frank Werner verarbeitung präsentierte. Alkali-Kieselsäure-Reaktion-Schaden (AKR) an einer Fahrbahndecke (Autobahn) aus Beton: Risse und Abplatzungen. oder die Entwicklungen der Professur Aufbereitung von Baustoffen und Wiederverwertung unter Leitung von Prof. Dr. Anette Müller. Neue Wege ging Bauchemiker Prof. Dr. Christian Kaps mit seinen Forschungen zu Derivaten von Roggenmehlprodukten als Mörteladditive, Politikberatung im Baufach initiierte Prof. Dr. Ramón Sotelo, Juniorprofessor für Immobilienökonomie, und berichtet über den immobilienwirt- Bild: Professur Informations- und Wissensverarbeitung Abbruch einer AKR-geschädigten Fahrbahn aus Beton. Eine Sanierung ist nicht mehr möglich. schaftlichen Dialog der Bundesregierung. Optisch hoch ansprechend war auch die Arbeit »Evolution in Glas« (Professur Stahlbau), die schon auf der Hannover-Messe gezeigt wurde. Zudem ging es bei der Leistungsschau der Fakultät um Baustoffe aus Calciumsilikat-Produktionsabfällen (Professur Aufbereitung von Baustoffen und Wiederverwertung), Straßenverkehrssicherheit (Professur Verkehrsplanung und Verkehrstechnik), sowie der »Automatischen Generierung und Wiederverwendung von Bauablaufplänen« zu der Juniorprofessor Dr. Andreas König (Theoretische Metho- Schwerpunkt den des Projektmanagements) forscht. 14 Als zweites Zentrum der »summary2008« hatte der Standort CIB in der Coudraystraße einen eindrucksvollen Start, der in die Zukunft hoffen lässt. Dr. Michael Eckardt Mit neuer Klebetechnologie realisierte tragende Glasstütze. Fotos: Professur Stahlbau Pressesprecher Dünnschliffaufnahme eines AKR-geschädigten Betons nach Performance-Prüfung mit der am FIB entwickelten Klimawechsellagerung. links: infolge AKR gerissenes Gesteinskorn, rechts oben: mit AKRGel (weiße Substanz) gefüllte Pore. Fotos (3): Colin Giebson Rundgang 2008 Lust auf junge – freie und angewandte – Kunst? Studierende der Fakultät Gestaltung der keiten standen in »Recyling«, »Bambus«, Bauhaus-Universität zeigten zum jüngsten »Rapid Prototyping und Manufacturing« Rundgang im Rahmen der summary, was im Vordergrund, ebenso die Umsetzungen sie können. Derart war es möglich, einen studentischer Entwürfe mittels der auf Einblick bzw. Ausblick in junges Kunst- Dauerleihbasis überlassenen MAN Roland- schaffen aus den Bereichen der Freien Druckmaschine. Andere Projekte hingegen Kunst, dem Lehramt Kunsterziehung an kreisten um Orte mit besonderer Ausstrah- Gymnasien, der Visuellen Kommunikation, lung wie etwa »Balkonien«, »Wanderlust« der Public Art and New Artistic Strategies und »Reisebericht – Dizzy Daisy Down- und des Produkt-Designs in Thüringen zu town«. Manche Wege führten jedoch auch gewinnen. zu spannungsgeladenen Orten wie etwa nach Israel »Alles oder Nichts«. Im Zei- Auf dem Campus, rund um die histo- chen des Gründungsjahrs und der Feier- Irene Izquierdo Garcia, Waiting for nothing to happen, »Learning through Absurdity«, Masterabschlusspräsentation im Studiengang Public Art and New Artistic Strategies. Foto: Irene Izquierdo Garcia rischen Gebäude Henry van de Veldes, lichkeiten im Bauhausjahr 2009 standen aber auch in zahlreichen – heute zum Teil Projektarbeiten wie »Bauhaus« sowie »Das auch die freie Studentengemeinschaft von morbidem Charme geprägten – herr- Bauhaus und ich«. »Baustelle M10« und die zahlreichen freien Neues räumliches Kommunikationsdesign: Einblick in die Ausstellung Exhibition-Design des Fachkurses von Heinz Harwarth. Foto: Jonas Tegtmeyer Fotoarbeit von Rebekka Mönch im Rahmen des Projekts »Wilde Frauen« betreut von Prof. Hermann Stamm und Prof. Karl Schawelka. Foto: Jonas Tegtmeyer schaftlichen Stadthäusern und auf den öffentlichen Grünfächen in Weimar fanden die mehr als 62 Ausstellungen der Studierenden aus den unterschiedlichsten Projekten statt. Zumeist thematisch gefasst ergaben sich dabei ganz neue Sichten etwa auf »Alice im Wunderland«, in Volksmärchen und von »Wilden Frauen«. Tiefenpsychologische Einblicke gewährten »So wichtig wie Geburt, Sex und Tod …« und »Human Sexual Interface«. Neue technische und gestalterische Möglich- Projekte verwiesen zudem auf die Eigeniniative der Studierenden, deren Ergebnisse vorgestellt wurden. Ausgezeichnete Videoproduktionen aus dem vergangenem Jahr rundeten das Programm mit einer Abendaufführung im hochmodernen Audimax in der Universitätsbibliothek ab. Am Eröffnungsabend präsentierte die Fakultät Gestaltung zudem die beiden neuen Werkstätten Metall und Gips- und Formenbau Marit-Saskia Wahrendorf: »Silversurfing«, Kleinwagenausstattung für die Generation 50plus, DiplomAusstellung Produkt-Design in der Neufert-Box, Gelmeroda. Foto: Jonas Tegtmeyer der Öffentlichkeit. Ein besonderes Augenmerk verdienten wie Öffentlichkeitsarbeit Fakultät Gestaltung in jedem Jahr die Abschlussarbeiten der Studierenden. Insbesondere die ProduktDesign-Absolventen und die des Lehramts zeigten diese jeweils zentral an einem Ort. Logo des Rundgangs von Andrea Acosta, MFA-Absolventin, Hochschulpreisträgerin 2008, Webpage- und Programmheftgestaltung Zeitschriften wie »Profil« und »Rang und Namen« sowie die Vortragsreihe »Projektil« mit Stars aus der Design-Szene aber www.uni-weimar.de/rundgang/2008 Schwerpunkt Dr. Martina Sauer 15 Mediengang 08 Wir machen was mit Medien Was die Menschen der Fakultät Medien alles mit Medien schaffen, gestalten und entwickeln, das zeigten sie vom 10. bis 13. Juli 2008 zum Mediengang 08 einer interessierten Öffentlichkeit. Die Besucher erhielten ein Wochenende lang Einblick in die Ateliers, Labore, Werkstätten und Projekträume. Neben den Ausstellungen bot der Mediengang 08 eine ganze Reihe von einmalig stattfindenden Veranstaltungen: Vortragsreihen, Filmvorführungen oder Performances. Mit der Medienrolle 2008 wurde zum fünften Mal in Folge eine Auswahl von Film- und Videoarbeiten vorgestellt. Ein weiterer Höhepunkt war das Jubiläumsfest des deutsch-französischen Studienprogramms Europäische Medienkultur (EMK). Die Ausstellung des Preises der Mediengestaltung im unteren Foyer der Universitätsbibliothek. Die EMK feiert in diesem Jahr ihren zehnten Geburtstag. Auch die Alumni der Fakultät Medien trafen sich wie jedes Jahr zum Mediengang, um sich wieder zu sehen, über ihren Werdegang zu berichten und ins Gespräch mit ehemaligen Kommilitonen und Lehrenden zu kommen. Zum Mediengang 08 wurden erstmals die besten Abschlussarbeiten des Studiengangs Mediengestaltung ausgezeichnet. Die Sonderausstellung im Foyer der Universitätsbibliothek beeindruckte zahlreiche Besucher. Der Mediengang 08 wurde von bauhaus.fm, dem Experimentellen Radio der Bauhaus-Universität, mit Berichten, Interviews und aktuellen Meldungen begleitet. Täglich wurden den Besuchern geführte Rundgänge durch die Ausstellungen des Mediengang 08 angeboten. Dana Horch Öffentlichkeitsarbeit der Fakultät Medien Schwerpunkt www.uni-weimar.de/mediengang 16 Besucher der Präsentationen des Studiengangs Mediensysteme in der Bauhausstraße 11. Ausstellungen und Installationen der Mediengestaltung in der Marienstraße 5. Fotos: Fabian Grodde Projekte | Forschung Architektur Aktuelles aus der Fakultät Architektur »Die ethnisch diverse Stadt« in Weimar »Airside meets Landside« – Studentische Entwürfe in Potsdam Künstlerische Arbeiten zum Recycling in einer Erfurter Ausstellung (archit) Vom 25. Juli bis 1. August dis- (archit) Über die Rolle von Baukultur und (archit) Weimarer Architekturstudenten kutierten in Weimar 30 internationale Städtebau im Bezug auf eine nachhaltige zeigten ihre Arbeiten zum Thema »recy- Nachwuchswissenschaftler zum Thema Integration des Flughafens Berlin-Bran- cling« von Juni bis Juli in einer Ausstellung Ethnizität und Stadtentwicklung. Im Mit- denburg International in die Stadtregion in der Galerie Waidspeicher im Erfurter telpunkt standen Fragen nach dem Zusam- diskutierten internationale Experten aus Kulturhof »Zum Güldenen Krönbacken«. menhang von ethnischer Diversität und Wirtschaft, Wissenschaft und Planung Organisiert wurde die Veranstaltung von Stadtpolitik, der Integration verschiedener auf einem Symposium in Potsdam. Aus- der Stiftung Baukultur mit Unterstützung ethnischer Gruppen in die lokale Wirt- gerichtet wurde das Symposium von der der Kulturdirektion Erfurt, der Bauhaus- schaft und Gesellschaft sowie innovative Professur Entwerfen und Städtebau 1 von Universität Weimar und der Fachhoch- Strategien für den gegenseitigen Zugewinn Prof. Wolfgang Christ. Gezeigt wurden schule Erfurt. Die Ausstellung präsentierte innerhalb ethnisch diverser Stadtgebiete. Auszüge studentischer Projekte des Studi- Studienergebnisse des ersten Semesters Im Rahmen des Marie-Curie-Programms enprojektes »Airside meets Landside« des aus den vergangenen acht Jahren im und dem Projekt »Future Urban Research Instituts für Europäische Urbanistik. 32 Stu- Diplom- und im Bachelor-Studiengang in Europe – FUTURE« fand die von der dierende aus zwölf Nationen entwickelten Architektur. Neben den Tetrapack Europäischen Kommission geförderte Ver- hier unter der Leitung von Rainer Johann modellen wurden Pläne und Modelle einer anstaltung als Kooperationsprojekt von Ideen für eine städtebauliche Integration recycelten Landschaft in Sachen-Anhalt fünf verschiedenen europäischen Univer- zweier neuer europäischer Großflughäfen. ausgestellt. Der gemeinsame Nenner des sitäten statt. Koordinator ist die Bauhaus- Im Mittelpunkt stand dabei die Frage, wie Recyclings in beiden Ausstellungsteilen Universität. Ende Oktober werden die das vielschichtige und spannungsreiche fand sich im Anspruch, Kreisläufe gegen Wissenschaftler erneut nach Weimar kom- Verhältnis von Airport und Stadtregion für den zwangsläufigen physischen und mora- men, um die Ergebnisse ihrer Arbeit vor- beide Seiten produktiv entwickelt werden lischen Verschleiß von Gegenständen und zustellen. kann. Bildern zu unterbrechen. Neue Möglichkeiten: Urbanistik mit Stipendium studieren Projekte | Forschung Immatrikulation und Stipendienbewerbung noch bis zum 30. September 18 Die Bauhaus-Universität bietet zum Win- Der Bachelor-Studiengang führt zu einem spätere Berufsleben bereichern und die tersemester 2008/2009 den neuen grund- berufsqualifizierenden Universitätsab- Beschäftigungschancen erhöhen. ständigen Studiengang Urbanistik mit schluss. In acht Semestern werden Fach- stadtplanerischer Ausrichtung an. leute mit Kammerfähigkeit als Stadtplaner zum Studium gilt die allgemeine Hoch- für das Berufsfeld der Stadtplanung und der schulreife o.ä., eine Eignungsfeststel- »Urbanistik ist die wissenschaftlich fun- verwandten Planungsebenen Region, Land, lungsprüfung ist nicht erforderlich. Im dierte Lehre der öffentlichen Steuerung der Nationalstaat sowie der supranationalen Förderzeitraum 2008/09 werden drei Stipendien à 5.400 Euro (12 x 450 Euro) für Als Voraussetzung für die Zulassung Stadtentwicklung«, so Professor Max Welch Räume (EU) ausgebildet. Nach anschlie- Guerra vom Lehrstuhl Raumplanung und ßender zweijähriger Berufspraxis kann man Studienanfänger im Bachelorstudiengang Raumforschung. Das besondere der Weima- sich als Stadtplaner eintragen lassen. Urbanistik ausgeschrieben. rer Urbanistik besteht für den Hauptinitia- Das 6. Semester ist eigens für einen tor des neuen Studiengangs darin, dass »das Auslandsaufenthalt freigehalten. Die Dr. Michael Eckardt Weimarer Modell der Urbanistik die Fachge- Partneruniversitäten in Europa, Latein- Pressesprecher biete Stadtplanung und Architektur, Stadtso- amerika, den USA und China erweitern ziologie und Denkmalpflege, Planungspolitik das Weimarer Angebot um Erfahrungen, www.uni-weimar.de/architektur/ und Energieversorgung kombiniert«. Sachkenntnisse und Kontakte, die das bachelor-urbanistik Ein Aufsehen erregendes Semesterprojekt steht auf unserem Campus (archit) Seit dem 2. Juli steht auf dem Architektur Größtes deutsches Aufwindkraftwerk in Weimar Bambusstäben mit Lianenumschlingung Campus der Bauhaus-Universität das für den Turm in den entlegendsten größte Aufwindkraftwerk Deutschlands. Gebieten der Welt aufgebaut werden. Ein internationales Studententeam aus Einzig der Generator ist als technisches drei Architektur- und fünf Bauingenieur- Element der Umnutzung der Energie studenten hat unter Leitung von Prof. von Nöten. Die gespeicherte Energie Rainer Gumpp (Entwerfen und Tragwerks- könnte dann beispielsweise für Licht, konstruktion) und Prof. Dr. Jürgen Ruth Fernsehgeräte oder Handys genutzt (Tragwerkslehre) das innovative Tragwerk werden. innerhalb eines Semesters entwickelt und Das Weimarer Aufwindkraftwerk soll gebaut. aber nicht nur eine Projektpräsentation sein, sondern in den nächsten Mona- Über die Fachgrenzen hinweg ist damit ein ten auch für strömungstechnische Aufsehen erregendes Bauwerk aus dem Versuche genutzt werden. Die derzei- interdisziplinären Masterprogramm archi- tigen theoretischen Erkenntnisse sollen neering heraus entstanden. Das Kraftwerk dann mithilfe der Praxis untermauert ist als Energielieferant zudem ein architek- werden. Bisherige Annahmen gehen tonisch und konstruktiv herausragender davon aus, dass mit einem 1000 Meter Entwurf mit einer ganz besonderen Ästhe- hohen Turm, wie er zur Zeit von dem tik. Mit diesem Projekt bekräftigt die Bau- bekannten Stuttgarter Ingenieur Prof. haus-Universität ihr Bekenntnis zum neuen Jörg Schlaich geplant wird, ein Drit- Forschungsschwerpunkt erneuerbare Ener- tel der Energie eines Atomkraftwerkes gien. erzeugt werden kann. Dazu muss dieser allerdings in einer sehr heißen Region Das Weimarer Aufwindkraftwerk besteht im Wesentlichen aus drei Bau- stehen. Die Weimarer Ergebnisse wer- teilen: Kollektoren, Kaminröhre und den auf dem 1. Internationalen Kon- Generator. Über eine Fläche von 420qm gress »Bauhaus.SOLAR« im November wurde ein Foliendach angebracht, unter in Erfurt präsentiert. Bis Ende September wird das Auf- dem die Luft durch Sonneneinstrahlung windkraftwerk noch auf dem öffent- erhitzt wird. In der Mitte des Daches steht senkrecht eine Röhre mit Zuluftöff- lich zugänglichen Campus hinter dem nungen am Fuß. Die erwärmte Luft steigt Gebäude Bauhausstraße 11 stehen. in dem zwölf Meter hohen Turm, welcher aus einer effizienten Lattenkonstruktion und einer roten Abdichtungsplane besteht, nach oben auf und erzeugt im Kamin einen Aufwind. Über einen Generator wird dann die mechanische Energie in elektrische umgewandelt. Die Weimarer sammeln diese in Akkumulatoren, die Projekte | Forschung nachts sparsame LED-Leuchten speisen und das Bauwerk beleuchten. Neben der in Thüringen bereits etablierten hochtechnisierten Photovoltaik hat die Bauhaus-Universität damit eine äußerst günstige Form umweltfreundlicher Energiegewinnung in den Mittelpunkt von Lehre und Forschung gerückt. Ein solches Bauwerk könnte mit 19 einfachsten Mitteln auch aus Holz und Plastikplanen für die Kollektoren und Das größte Aufwindkraftwerk Deutschlands. Foto: Tobias Adam Architektur Der Ohrenzeuge Ein experimenteller Streifzug durch die Welt der medialen Realitäten Im Semesterentwurf »Der Ohrenzeuge« gabe, den virtuellen Nachhall mit Hilfe Filmlandschaft innerhalb einer virtuellen der Proferssur Informatik in der Architek- von computergestützten Werkzeugen Realität, die per Knopfdruck die Farbig- tur (InfAr) wurden die Studierenden dazu zu übersetzen. Die Studierenden wur- keit, Textur und somit ihre Atmosphäre eingeladen, »visionäre« mediale Artefakte den gebeten, Canettis atmosphärische wechseln konnte, bis hin zu einer Cyber- mit Hilfe von Software und digitalen Räumlichkeiten frei und unkonventi- Welt-Kugel, die mit Joystick bereist wer- Werkzeugen zu entwerfen. Leitfaden onell zur Darstellung zu bringen. Die den konnte. Die zur »summary 2008« hierfür waren Textinterpretationen Elias einzige Beschränkung war die Vorgabe, gezeigten Präsentationen spiegelten Canettis, die Übersetzung der Intention Softwareprodukte und digitale Tools zu dabei nur einen kleinen Teil der Ergeb- des Autors in eine Räumlichkeit mit den benutzen und mit ihnen zu experimentie- nisse wieder. Allein das aufmerksame Möglichkeiten digitaler Systeme. ren. Ein spielerischer, aber intentionierter Beobachten der wöchentlichen Entwurfs- Umgang mit Software wurde nicht nur seminare ließ erahnen, dass das Potenzial Elias Canetti beschreibt in »Der Ohren- erwartet, sondern gefördert und gefor- der Architekturinformatik längst nicht zeuge« auf satirische Art 50 Charaktere, dert. Ziel des Semesterentwurfes war ein ausgereizt ist. Insbesondere der spiele- die in ihrer knappen Beschreibung ein Streifzug durch die Architekturinformatik risch-experimentelle Umgang mit digi- surrealistisches Stimmungsbild vermit- mittels einer medial-räumlichen Interpre- talen Werkzeugen, die Vernetzbarkeit teln, das genügend Raum für mediale tation eines surrealen Echos, ausgelöst und Verknüpfung verschiedenster Soft- Übersetzungen lässt. Er beschreibt auf durch einen Text, der visionäre Imagina- wareprodukte ließ aufhorchen und daran aphoristische Weise das Potenzial und tionen unter der Beeinflussung aphori- glauben, dass die im Seminar erarbei- den Mangel eines jeden Menschen, und stischer Psychogramme darstellt. erstellt damit eine atmosphärisch aufgela- Die Ergebnisse reichten von einer dene textliche Räumlichkeit, die für Archi- audio-visuellen Installation, die durch tekten hochinteressant ist. Nach der Auseinandersetzung mit Projekte | Forschung Canettis Psychogrammen lautete die Auf- 20 »Streamland«: interaktive Installation von Raphael Wolf teten Projekte und Systematiken weitergetragen und bald Einzug in das normale Architektenleben finden werden. Spiegelprojektionen mittels Beamer atmosphärisch verdichtet wurde, über Karsten Windels eine Konstruktion einer interaktiven Student an der Fakultät Architektur Architektur Design Is Our Language iAAD 2008 Im Sommersemester 2008 fand zum of the city as well. He will be part of the yees of the university for your friendliness, 9. Mal das iAAD-Programm (International final critique and informal competition at assistance, and especially your patience Advanced Architectural Design) statt. Ziel the end of the semester too. over the past months. It has been very des iAAD ist es, ausländische Studenten und Fachkollegen von Partneruniversi- As the summer semester approaches its much appreciated. end, it has become even more apparent täten in das laufende Studienprogramm that the iAAD studio’s design projects Jeremy Boyer zu integrieren. Die Betreuung des Ent- are as varied in methodology as we are as Erasmus-Student, Fakultät Architektur wurfssemesters erfolgte durch die Pro- students. And yet, because we have wit- fessur für Entwerfen und Gebäudelehre II nessed the development of the projects, http://www.uni-weimar.de/architektur/ (Prof. Karl-Heinz Schmitz) in Zusammen- the iAAD students know that many of the e+gel2/html_e/3_iaad/i_iaad.htm arbeit mit dem Fachkollegen Peter Cody same problems and ideas were present as der Partneruniversität UCD-Dublin. Das each project developed. One of the finest Semester begann mit einer Studienreise zu den Bauten von Peter Cody in Dublin. The International Advanced Architectural Design program is now in its ninth year. It begun in order to pursue a more thorough architectural education through bringing together international design students and allowing them to interact with well-known architects. The iAAD program is organised to maximize the benefit of many varying ideas about design. This year, the program includes students from Germany, Spain, Italy, Scotland, the United States, and Japan. However, not only does the program gather students with various nationalities, it also gathers students with ranging degrees of educational and professional experience. This collection and growth of ideas is what the program pursues. From the design studio to the seminar (from left to right) Arch. Leslie Palmer (Glasgow), Prof. Karl-Heinz Schmitz, Arch. Andreas Reich (Weimar), Arch. Peter Cody (Dublin) and Arch. Marc Kilkenny (Glasgow) Foto: Professur Entwerfen und Gebäudelehre II courses, all iAAD interaction is done in English. This interaction forms a collec- aspects of this semester has been seeing tive bond among the students, creating how the experience of each designer and the feeling of working on a team, though the shared solutions to the problems we the design project itself is based on indi- face affect both our resultant individual vidual work. designs and the designs of those around us. That very interaction has been infinitely rewarding for us, and will continually hand the architecture of our guest critic, make the iAAD program a success. Even Peter Cody. Cody is currently professor among people with such varied back- at the University College, Dublin, and a grounds, we have discovered that archi- founding partner of Boyd Cody Archi- tecture is our common ground, and that tects. He has both studied and worked design is our common language. internationally, and so is familiar with On behalf of all of the ERASMUS stu- the importance of programs such as dents attending the Bauhaus University, I iAAD. Prof. Cody gave us a personal tour would like to extend a sincere thank you of several of his buildings in Dublin and to all of our professors, their assistants, a brief explanation of the development our fellow students, and all the emplo- Projekte | Forschung The semester began with an excursion to Ireland in order to experience first- 21 Bauingenieurwesen Aktuelles aus der Fakultät Bauingenieurwesen Prof. Ramón Sotelo neuer Präsident der European Real Estate Society (bauing) Auf der Jahreskonferenz der Eu- renz. Mit Krakau ropean Real Estate Society (ERES) vom fand die Konferenz ler sowie Malgorzata Uhruska bekannt 18. bis 21. Juni in Krakau übernahm Prof. erstmals in einem gegeben. Prof. Stanislaw Belniak – ver- Dr. Ramón Sotelo die Präsidentschaft der osteuropäischen antwortlich für die ERES-Konferenz in Gesellschaft. In dieses Amt war er bereits Land statt. Für die Krakau – wurde zum Vizepräsidenten auf der Konferenz des vergangenen Jahres Unterstützung bei gewählt. in London gewählt worden. Die ERES ist der Etablierung der die wichtigste europäische Gesellschaft wissenschaftlichen 24. Oktober unter der Leitung von Paola für immobilienwirtschaftliche Forschung, Kivilahti, Andreas Loepfe, Andreas Schil- Das nächste Industrieseminar findet am Zeitschrift »Euro- Lunghini in Mailand und das nächste mit der auch die deutsche Gesellschaft für pean Journal of Real Educational Seminar vom 5. bis 7. Dezem- Immobilienwirtschaftliche Forschung (gif) Estate Research« (JERER), die von Emerald assoziiert ist. verlegt wird, dankte Prof. Sotelo insbe- Foto: UK sonderen Nick French. In seiner einjähriIn seiner Rede verwies Ramón Sotelo auf gen Amtszeit möchte Ramón Sotelo einen die zunehmende Bedeutung von Mittel- europäischen Studienführer für immobili- und Osteuropa für die ERES. Vor diesem enwirtschaftliche Studiengänge etablieren. Hintergrund dankte er besonders Andreas ber in Bukarest statt. www.eres.org Auf der Mitgliederversammlung wurde Schiller für die geleistete Unterstützung die Wahl in den Vorstand von Rianne bei der Konzeption der Krakauer Konfe- Appel, Joao Carvalho das Neves, Arhi Zukunft Bau Neues Forschungsprojekt zum Risikomanagement bei PPP-Projekten erfolgreich gestartet Im Juni erhielt die Professur Betriebswirt- Private-Partnership-Projekts (PPP) hat schaftslehre im Bauwesen den Zuschlag einen so starken Einfluss auf den Pro- hat sich gemeinsam mit ihren Partnern für das Forschungsprojekt »Lebenszyklu- jekterfolg wie die Identifikation, Analyse, der PPP-Task Force NRW, der Marsh sorientiertes Risikomanagement für PPP- Bewertung, Verteilung und Steuerung der GmbH und der VHV Versicherung zum Projekte im öffentlichen Hochbau.« Risiken. Ziel gesetzt, einen Beitrag zu leisten und Projekte | Forschung Bei vielen Marktteilnehmern herrschen 22 Betriebswirtschaftslehre im Bauwesen diese Lücke zu schließen. Die Ergebnisse des Forschungspro- Nach Abschluss der Forschungen zum noch große Unsicherheiten bezüglich des Thema »Lebenszyklusorientiertes Manage- Umgangs mit Risiken, gerade auch, aber jektes sollen dazu beitragen, die ein- ment öffentlicher Liegenschaften am nicht nur, bei PPP. Die sich bietenden setzende Standardisierung von PPP in Beispiel von Hochschulen und Wissen- Möglichkeiten zur Kosten- und Quali- Deutschland auf den Bereich des Risiko- schaftseinrichtungen« war damit erneut tätssicherung durch eine aktive Steue- managements auszudehnen. ein Antrag im Programm »Zukunft Bau« rung von Risiken sind bisher noch wenig erfolgreich. Über diese Forschungsinitia- bekannt bzw. werden noch unzureichend Katja Leidel tive des Bundesamtes für Bauwesen und ausgeschöpft. Die Erfahrungen aus PPP- Professur Betriebswirtschaftslehre Raumordnung (BBR) und des Bundesmi- Pilotprojekten zeigen zudem, dass beim im Bauwesen nisteriums für Verkehr, Bauen und Stadt- Erkennen und Einschätzen von Risiken entwicklung (BMVBS) wird das Projekt mit deutliche Verbesserungen möglich sind. einem sechsstelligen Betrag gefördert. Zur Optimierung zukünftiger PPP-Pro- Kaum ein anderer Bereich bei der Planung und Durchführung eines Public- jekte bedarf es der Professionalisierung des Risikomanagements. Die Professur Bauingenieurwesen InnoProfile »nuBau« gestartet Forschergruppe zur nutzerorientierten Bausanierung Seit Februar dieses Jahres ist das vom stellen, um gemeinsame Ansatzpunkte zur denen Softwarepakete zur Berechnung Bundesministerium für Bildung und For- Synergieerzielung auszuloten. des Energieverbrauchs von Gebäuden schung (BMBF) geförderte Forschungspro- Nach einer gelungenen Auftaktveran- jekt »InnoProfile: Methoden und Baustoffe staltung im Februar 2008 machte die Pro- der vom Finger-Institut im Rahmen des zur nutzerorientierten Bausanierung« er- fessur Informatik in der Architektur (InfAr) Projektes angeschaffte Ultraschall-Tomo- und zur Behaglichkeitsbestimmung sowie folgreich angelaufen. An dem Projekt sind den Anfang der Veranstaltungsreihe mit graph vorgestellt. Gleichzeitig dienten die drei Professuren und eine Juniorprofessur einer Vorstellung des digitalen Gebäu- Treffen der Nachwuchsforschungsgruppe der Fakultäten Bauingenieurwesen und demodells, das als dynamisches Daten- zur Koordinierung der Projektinhalte und Architektur beteiligt. haltungsmodell die Verknüpfung der Arbeitspakete. einzelnen Forschungsinhalte gewährlei- Erste Ergebnisse der Zusammenarbeit Die Förderung beinhaltet die Etablierung sten wird. Ziel ist es, die für die Sanierung einer Nachwuchsforschungsgruppe mit eines Bestandsgebäudes nötigen Infor- in Bratislava gemeinsam von den Profes- insgesamt sieben Mitgliedern, die sich mit mationen über die materialtechnischen suren InfAr und Bauphysik vorgestellt. »Methoden und Baustoffen zur nutzer und bauphysikalischen Gegebenheiten für Ein offener Workshop gemeinsam mit orientierten Bausanierung« beschäftigen. alle an der Sanierung Beteiligten bereit- verschiedenen in das Projekt eingebun- Die Nachwuchsforscher haben unter Lei- zustellen. Vorgestellt wurde die bisher denen Unternehmen ist für Oktober 2008 geplant. wurden auf einer Konferenz am 5. Juni tung von Dr. Sabine Hoffmann, Professur existierende Client-Server-Struktur der Bauphysik, ihre Arbeit aufgenommen und im Rahmen des Sonderforschungsbe- koordinieren die Projekt- und Arbeitsin- reichs (SFB) 524 entwickelten Experimen- Dr. Sabine Hoffmann halte in regelmäßigen Treffen. Ziel dieser talplattform FREAK. In weiteren Treffen Professur Bauphysik Startphase ist es, die Forschungsschwer- der Nachwuchsforschungsgruppe wur- punkte der einzelnen Mitglieder vorzu- den vom Bereich Bauphysik die vorhan- Beeindruckende Kulisse für Immobilien-Konferenz in Krakau Mitwirkung der Professur Betriebswirtschaftslehre im Bauwesen bei der ERES 2008 Estates Focusing on Higher Education Krakau die 15. Konferenz der European Institutes in Germany« (Anke Schwanck) Real Estate Society (ERES) statt. Prof. und »Implementation of a Maintenance Hans Wilhelm Alfen, Leiter der Professur Strategy Focussing on Owner-Occupied Betriebswirtschaftslehre im Bauwesen, Proprietary« (Frank Kiesewetter) regen war eingeladen, eine Session zum Thema Zuspruch. Neben dem interessanten Public Private Partnerships (PPP) zu leiten. Tagungsprogramm blieb auch noch Zeit Dabei diskutierten die Teilnehmer vor für einen Spaziergang durch die zum allem über die Entwicklung von PPP in UNESCO-Weltkulturerbe zählende histo- Polen und Deutschland. rische Altstadt. Beeindruckend waren der große Marktplatz mit der zentralen Markt- Die Mitarbeiter der Professur, Anke halle, die vielen Kirchen und die Burg Schwanck und Frank Kiesewetter, wurden Wawel als früherer Sitz polnischer Könige. zur Präsentation ihrer Vorträge eingeladen. Trotz gleichzeitig laufender Sessions Frank Kiesewetter fanden die Präsentationen »Requirements Professur Betriebswirtschaftslehre for a Lifecycle Management of Public Real im Bauwesen Hauptgebäude der Wirtschaftsuniversität Krakau Foto: Frank Kiesewetter Projekte | Forschung Vom 18. bis zum 21. Juni 2008 fand in 23 Bauingenieurwesen Umwelttechnologien hautnah erleben Exkursion zur IFAT 2008 Vom 5. bis zum 9. Mai 2008 öffneten sich Der zweite Tag war für den Messebesuch zum 15. Mal die Tore der Neuen Messe reserviert. Es präsentierten insgesamt München für die IFAT, die größte interna- 2.560 Aussteller aus 44 Ländern innovative tionale Fachmesse für Wasser – Abwasser Produkte wie auch Dienstleistungen. – Abfall – Recycling. Der Messebesuch Am letzten Tag führte der Reiseweg diente als Anlass für eine dreitägige Ge- zum Werk Rain der Südzucker AG. Nach- meinschaftsexkursion der Professuren dem Dr. Konstantin Nowikow die Pro- Abfallwirtschaft und Siedlungswasserwirt- duktionsprozesse der Zuckerherstellung schaft. Eine Gruppe aus Professoren, wissenschaftlichen Mitarbeitern und Studenten erläuterte, ging es zur angrenzenden Die Exkursionsteilnehmer im Werk Rain der Südzucker AG. Foto: Dr. Ralf Englert, Professur Siedlungswasserwirtschaft besuchte das Müllheizkraftwerk in Bam- zweistufigen Abwasserreinigungsanlage. Zwischendurch wurde ein urtypisch bayerisches Mittagessen serviert. Mit Würfelzucker im Gepäck fand eine interessante berg, welches in den 70er Jahren gebaut Exkursion ihr viel zu frühes Ende. wurde. Um regionale Stoffkreisläufe und Konsortium lokaler Bauern und einer Gärt- erneuerbare Energien ging es am Nachmit- nerei, ist diese Anlage ein Beispiel für die Diana Wolfram und Falk Bothe tag bei der Besichtigung einer Vergärungs- positiven Impulse des Erneuerbare Ener- Studenten im Studiengang Infrastruktur und anlage in Strullendorf. Errichtet durch ein gien Gesetz (EEG) in ländlichen Regionen. Umwelt Erfolgreich in Kalifornien 15. AEC Global Teamwork Projects Wie jedes Jahr fanden sich zum AEC bilien Infrastruktur]. Vier Monate nach Global Teamwork Project internationale dem ersten Treffen versammelten sie sich Studenten der Disziplinen Architecture im Mai 2008 erneut in Stanford, um ihre (A), Engineering (E) und Construction Projektarbeit den Mentoren, Sponsoren Management (C) zusammen, die in inter- und Beobachtern zu präsentieren. Katja disziplinären Teams an der Entwicklung Leidel, wissenschaftliche Mitarbeiterin konkreter Bauprojekte zusammenarbeiten. der Professur Betriebswirtschaftslehre im Die besondere Herausforderung des Pro- Bauwesen, nahm in diesem Jahr als Ver- jektes besteht darin, die Zusammenarbeit treterin der Bauhaus-Universität an der über Länder- und Kulturgrenzen hinweg Veranstaltung teil. ausschließlich via Internet zu koordinieren. Stanford University. Foto: Katja Leidel Sie stand für die Themen Lebenszyklus- Projekte | Forschung management und Financial Engineering 24 An der Bauhaus-Universität kann man als Mentorin zur Verfügung. Ihre Unter- sich jährlich um drei Teilnahmestipendien stützung galt vor allem Miriam Schnei- kann. Die Resonanz der Wirtschaftspart- bewerben. Die Professoren Dirk Donath, der im »River Team«, welches seit drei ner (unter anderem Hochtief) war erneut Fakultät Architektur, Karl Beucke, Frank Jahren durch die Integration eines »Life äußerst positiv und bestätigte die große Werner und Wilhelm Alfen, Fakultät Bau- Cycle and Financial Managers« besonde- Bedeutung der lebenszyklusorientierten ingenieurwesen, unterstützen das Projekt ren Wert auf eine lebenszyklusorientierte Projektentwicklung. seit sieben Jahren. stenoptimierte Lösung entwickelt werden Planung legt. Das Team hat wiederholt gezeigt, wie durch frühzeitiges Einbe- Katja Leidel Universität die Architekturstudenten ziehen der Konsequenzen planerischer Professur Betriebswirtschaftslehre Michael Kraus und Moritz Fritz sowie und konstruktiver Entscheidungen hin- im Bauwesen Miriam Schneider, Master-Studentin des sichtlich der Aspekte von Betrieb und Studienganges Management [Bau Immo- Instandhaltung eine lebenszyklusko- Dieses Jahr entsandte die Bauhaus- Freitstaat Thüringen und Europäischer Fond für Entwicklung (EFRE) fördern Studie zur Bauwerkssanierung Hinter dem von der Professur Holz- und Bestimmungen und Normen. Gerade bei Mauerwerksbau durchgeführten Projekt historischen Bauwerken in öffentlicher »Verbesserung der Tragfähigkeit von stab- Nutzung, wie z.B. Schlossanlagen, Schulen förmigen Holztragwerken durch eine inno- oder Rathäuser, verlangt allein die Einhal- vative Systemlösung mit faserverstärkten tung der Brandschutzbestimmungen nach Hochleistungswerkstoffen im Verbund« hochinnovativen Lösungen. stand die Absicht, sanierungsbedürfte Im Zeitraum von November 2006 bis Holzkonstruktionen in Altbauten mit Koh- März 2008 führte das Projektteam zahl- lefaserlamellen wirkungsvoll zu verstär- reiche Versuche an kohlefaserverstärkten ken. Praxispartner des Verbundprojektes Holztragwerken durch, um neue Berech- war die Bennert Restaurierungen GmbH nungsverfahren zur Verbundwirkung der in Hopfgarten, eine der bekanntesten eingesetzten Materialien experimentell Adressen in Sachen anspruchsvoller Sa- zu bestätigen. Dabei stellte sich heraus, Holzbalken mit kohlefaserverstärktem Kunststoff (CFK) im Vierpunkt-Biegeversuche mit elektronisch gesteuerten Hydraulikpresse. Foto: Markus Jahreis nierungsprojekte (z.B. Erfurter Dom, Her- dass die Kohlefaserverstärkungen die zogin Anna Amalia Bibliothek etc.). Tragfähigkeit beim Durchbiegen wesent- Die Ergebnisse der Studie dürften beson- lich erhöhen. ders für klein- und mittelständische Unter- Geleitet wurde die Projektgruppe unter Bauingenieurwesen Intelligenter Verbund mit Kohlefaser Ein weiterer Vorteil ist der geringe nehmen interessant sein, die den Bereich Prof. Karl Rautenstrauch von der Über- Installationsaufwand der extrem leichten, Bauwerkssanierung als Wachstumsmarkt legung, dass für die mitteldeutsche aber dennoch über eine hohe Zugfestig- erkannt haben. Die Studie wird derzeit zur Baubranche ein deutliches Sinken des keit verfügenden Baustoffe. Trotz höherer Veröffentlichung vorbereitet. Neubauvolumens, im Gegenzug aber ein Beschaffungskosten legt durch die hohe steigender Anteil von Sanierungen pro- Effektivität der Maßnahme und der Dr. Michael Eckardt gnostiziert wird. Dies erfordert neben geringe Einbauaufwand eine Gesamtko- Pressesprecher der Beseitigung von Schäden an der Kon- stenbetrachtung den Einsatz dieser Hoch- struktion auch die Anpassung an neue leistungswerkstoffe nahe. Fernstudium »Wasser und Umwelt« erweitert Kursstruktur Ab Herbst können im Weiterbildenden werden folgende Kurse angeboten: Hoch- terte Möglichkeiten der Offline- und Studium »Wasser und Umwelt« neue wassermanagement I – Grundlagen; Was- Online-Kommunikation erhalten. Der Fernstudienkurse belegt werden, in serversorgungstechnik; Sanierung und Masterstudiengang ist seit dem Sommer- denen aktuelle Anforderungen aus den Erneuerung von Ver- und Entsorgungsnet- semester 2007 erfolgreich akkreditiert. Bereichen Hydraulik und Wasserbau, zen; Neuartige Sanitärsysteme und Fach- Die Marktgängigkeit des gemeinsam mit Wasserversorgungswirtschaft und Abwas- spanisch. der Universität Hannover angebotenen sertechnik im Vordergrund stehen. Das an der Bauhaus-Universität von den Professuren Wasserbau (H.-P. Hack), Fernstudiums bestätigen unter anderem jene Teilnehmer, die trotz Job und Dank einer Förderung des Thüringer Kul- Siedlungswasserwirtschaft (J. Londong) Familie auch nach ihrem Zertifikat- oder tusministeriums ist es derzeit möglich, und Abfallwirtschaft (W. Bidlingmaier) Masterabschluss noch ausgewählte Kurse neben der laufenden Aktualisierung der getragene Weiterbildende Studium rich- im Sinne eines lebenslangen Lernens bestehenden Studienmaterialien auch tet sich gezielt an Fachkräfte, die in den belegen. die bis 2009 neu zu erstellenden Kurse Bereichen Wasser und Umwelt praktisch »Neuartige Sanitärsysteme« und »Tal- tätig sind. Zur Vereinbarkeit von Beruf Dr. Michael Eckardt sperren – Betrieb und Sanierung« in den und Studium betreibt die Universität Pressesprecher Studienbetrieb zu überführen. Im Win- eine internetgestützte Lernplattform, tersemester 2008/2009 (Meldefrist 15.09.) mit denen die Fernstudenten erwei- Projekte | Forschung Praktische Wissenschaft für Behörden, Freiberufler und Aufgabenträger im Umweltbereich 25 Gestaltung Einblicke (2) Die Metallwerkstatt Fantasievolle Diplom-Arbeit von Benedikt Braun, Student der Visuellen Kommunikation, aus der Metallwerkstatt Auch der Hallenboden kann als Arbeitsraum der neuen Werkstatt dienen. Fotos: Rainer Reisner Zunächst auf 36 Quadratmeter beschränkt, hen dieser nun 420 Quadratmeter zur arbeitsplätzen bieten nun viele größere startete die Metallwerkstatt im Erdge- Verfügung. Im Rahmen des Rundgangs und kleinere Nischen Platz zum individuellen Gestalten und Bauen. Auf einer schoss des Van-de-Velde-Winkelbaus in wurde sie nun ebenso wie die Gips- und der Gründungsphase der Fakultät Gestal- Formenbauwerkstatt der Öffentlichkeit Empore über der Werkstatt befinden sich tung 1994. Ein Ausbau war dort bis auf präsentiert. die Schulungsräume der Werkstätten und maximal 108 Quadratmeter möglich. Die neue Metallwerkstatt bietet ein das Materialarchiv der Fakultät. Ab 2008 komplett anderes Bild. Überspannt von werden alle drei Jahre zwei Lehrlinge einer flurgesteuerten Krananlage, konn- einen Ausbildungsplatz in der Werkstatt leiter Rainer Reisner und Facharbeiter ten neue Maschinen angeschafft werden. erhalten. Günter Spitze betreut. Seit 1997 bildet sie Sie ermöglichen ein effizienteres Arbeiten Von Beginn an wurde sie von Werkstatt- in den Bereichen Blechbearbeitung, Bie- Dr. Martina Sauer gebearbeitung von Rohren, Zerspanung Öffentlichkeitsarbeit Fakultät Gestaltung werkstatthalle hinter dem Winkelbau ste- und Schweißerei. Neben den acht Bank- Projekte | Forschung Lehrlinge zu Metallbauern aus. Mit dem Umzug in diesem Jahr in die neue Metall- 26 420 Quadratmeter bietet die neue Metallwerkstatt mit flurgesteuerter Krananlage. Anmeldung zum Orientierungskurs Kunst & Design läuft Gestaltung Aktuelles aus der Fakultät Gestaltung werden damit erneut eingeladen, eine Woche intensiv vor Ort einzusteigen. So werden vom 13. bis 17. Oktober nicht nur die vier verschiedenen Fachrichtungen (Visuelle Kommunikation, Produkt-Design, Freie Kunst und Lehramt Kunsterziehung), die Werkstätten und der Campus vorgestellt, sondern auch konkret an zwei Themen gearbeitet, mit denen sich die zukünftigen Gestalter auseinandersetzen sollen: Kommunikation und Aktualität. Im Dezember treffen sich die Teilnehmer wieder, um zum Abschluss der Projekttage die »Hausaufgabe«, die sie mitgenommen haben, zu besprechen. Der Orientierungskurs Kunst & Design gibt so einen ersten Einblick in das Weimarer Modell mit Rückmeldung eines Teilnehmers: »Ich fand es gut zu sehen, was die Studenten hier effektiv machen und was am Ende dabei herauskommt.« Foto: Laura Straßer Projektstudium, Werkstättenarbeit, wissenschaftlichen Seminaren und Berufsorientierung. (gestaltung) In eine neue Runde startet Kunst & Design der Fakultät Gestaltung. in diesem Herbst das bundesweit einzig- Schülerinnen und Schüler ab 16 Jahre, Abi- www.uni-weimar.de/gestaltung/cms/ artige Modell eines Orientierungskurses turienten und Quereinsteiger bis 26 Jahre struktur/orientierungskurs/ Latente Wirklichkeiten (gestaltung) Wie unterschiedlich der Zugriff auf Wirklichkeit sein kann, zeigten Studierende der Freien Kunst im Rahmen des Projekts »Latente Wirklichkeiten: Wirklichkeitskonstruktion mittels subjektiver und inszenierter künstlerischer Konzepte« unter der Leitung von Prof. Elfi Fröhlich und Anke Stiller. Die Ergebnisse schwanken zwischen poetischen Projekte | Forschung und drastischen künstlerischen Äußerungen, wobei der medialen Umsetzung keine Grenzen gesetzt waren, sodass sowohl Fotografien, Zeichnungen, Malerei, Objekte, Videoarbeiten als auch Installationen entstanden sind. Thematisch kreisten diese um Selbstinszenierung (Philipp Ambivalente Traumwelten von Mona Dann Valenta), das Ausgeliefertsein in alltägliche Situationen (Marc Jung), Klonen (Philipp Hort), Tableaux Vivants (Javier de Vicente welten (Alyssa Bozekowski, Cindy Cordt, stian Kirschbaum) und Affekt (Cameron und Yafeng Duan), ambivalente Traum- Mona Dann und Jessie Spiess), Zeit (Chri- Blaylock und Lars Wild). 27 Gestaltung Wanderlust in Weimar Zwölf Interventionen und Performances im öffentlichen Raum Auf Einladung der Entente Florale und mit Dabei entdeckten sie sowohl das Geheim- Besuchern während drei Wochen im Juli Unterstützung der Klassik Stiftung Wei- nisvolle und Ungezähmte, das Dunkle und ein Parcours voller sinnlicher, partizipativer, audio- und visueller Kunst. mar haben 13 internationale Studierende Verstohlene, wie auch die freien, abenteu- des MFA-Programms »Public Art and New erlichen und verspielten Seiten der Parks Artistic Strategies« an der Fakultät Ge- und setzen sich mit den Konventionen Dr. Martina Sauer staltung, betreut von den beiden Gastpro- von Gewünschtem und Erlaubtem ausei- Öffentlichkeitsarbeit Fakultät Gestaltung fessorinnen Tanya Eccleston und Tracey nander. Eingebettet in den Kontext des Warr sowie Andrea Theis, die öffentlichen klassischen Weimar bildeten die zeitgenös- Andrea Theis grünen Räume im städtischen Leben von sischen Arbeiten eine spannende Brücke MFA-Programm Public Art and New Artistic Weimar erforscht. zur Gegenwart. So präsentierte sich den Strategies www.wanderlust.uber.com Wouter Sibum macht mit der Montage eines Pappmülleimers einen Vorschlag zur Nutzung ungestalteter Grünflächen. HörMal von Monica Sheets und Mike Young (beide USA): Einmal täglich wurde das Jingle über die Parkordnung fahrend abgespielt. Fotos: Andrea Theis Bambus – ein Werkstoff der Zukunft? Projekte | Forschung DFG-gefördertes Projekt führte Produkt-Design-Studierende nach China 28 (gestaltung) Studierende des Studien- der traditionellen Produktionsstrukturen, gangs Produkt-Design hatten in einem bei gleichzeitiger Wahrung der interna- von der Deutschen Forschungsgemein- tionalen Arbeitsschutz- und Qualitäts- schaft geförderten Projekt, betreut von standards. Aufgabe war es, den Werkstoff Prof. Heiko Bartels und Dipl.-Des. Welf Bambus deutlich erkennbar und zugleich Oertel, die Gelegenheit, die spezifischen materialgerecht bei innovativen Spielge- Eigenschaften und Vorzüge von Bambus räten einzusetzen. Ausgewählte Entwürfe als möglichen Werkstoff der Zukunft am der Weimarer Studierenden sollen nun Ursprungsort kennenzulernen. umgesetzt werden. Auf Einladung von HaPe International, entstand auf der internationalen Design- dem größten Holzspielzeug-Hersteller messe in Ningbo, einer Industriemetro- weltweit, reiste eine Gruppe von zwölf pole nahe Shanghai, wo sich die Fakultät Der Kontakt zur Bauhaus-Universität Produkt-Design-Studierenden zu einem Gestaltung im vorigen Jahr auf Einla- einmonatigen Workshop in die chinesische dung der dortigen Wirtschaftsförderung Region Anji. HaPe International Präsident mit einem von der Studierendengruppe Peter Handstein, produziert seit fast 15 Goldspecht eigens entworfenen Messe- Jahren in China und bemüht sich engagiert stand präsentiert hatte. um die Erhaltung der Bambuswälder und Bambootoy – neue Generation von Steckspielzeugen, hier der Entwurf »Gembu X & Y« des Studenten Wassilij Grod. Foto: Welf Oertel Gestaltung Alles oder Nichts Israel – Zwischen Attraktionen und politischen Problemen »Alles oder Nichts« – unter diesem Ar- mal bis in die Morgenstunden. Nach beitstitel reisten die Teilnehmer des Ramle wurde die von der israelischen Projekts von Norbert W. Hinterberger, Presse und Öffentlichkeit viel beachtete Professor für Freie Kunst, und seine aus Abschlussausstellung auch im Ofakim Jerusalem stammende Assistentin Naomi Kunst-Iglu gezeigt. Großes Interesse bei Tereza Salmon für zwei Wochen nach Isra- den israelischen Akademien und Universi- el. Das International Office der Bauhaus- täten fanden das Projektstudium und vor Universität unterstützte die Unterneh- allem die mittlerweile erprobte Praxis des mung finanziell. künstlerischen Arbeitens im Kontext. Es Arbeitstreffen in Ramle/Israel, Prof. David Wakstein, Naomi Tereza Salmon, Prof. Norbert W. Hinterberger mit Studierenden. Foto: Thilo Skusa Basis für den gemeinsamen Arbeitsauf- folgten mehrere Einladungen, um sowohl enthalt in Ramle mit Abschlussausstellung die Bauhaus-Universität als auch die bis- waren zunächst eine Sightseeing-Tour in herigen Resultate der Projektarbeit und Jerusalem und Besuche von Künstlerate- Arbeitsexkursionen einem größeren Kreis liers, Kuratoren und Sammlern und eines vorzustellen. Ein Gegenbesuch der isra- Teils der neu errichteten Mauer, welche elischen Dozenten und Studierenden ist den israelischen Staat von den Palästinens- für das kommende Sommersemester 2009 ergebieten abtrennt. Weitere Aufenthalte geplant. Während der Präsentation im Schlachthof im Rahmen des Rundgangs gewannen die Ergebnisse der Ausstellung eine weitere existenzielle Dimension: Simone Weikelt, »Goldfisch im Schlachthof« und Frauke Libelle Ketelsen, »angelegt«. Fotos: N. W. Hinterberger in Masada, am Toten Meer und in Tel Aviv folgten. Ramle, die erste und einzige ara- Prof. Norbert W. Hinterberger bische Stadtgründung auf israelischem Professur Freie Kunst Boden, bildete schließlich die Plattform rinstitution Bezalel-Akademie-Jerusalem und Kunsterziehern der Oranim-Akademie unter der Leitung von Prof. David Wakstein. Die Diskussionen zwischen jüdischen, arabischen und christlichen Studenten auf Gastgeberseite und den deutschen Studierenden (unter denen sich neben einem syrischstämmigen Deutschen auch Erasmus-Studenten aus Australien und Südkorea befanden) dauerten manch- Projekte | Forschung für einen fünftägigen Intensiv-Workshop gemeinsam mit Studierenden der Partne- 29 Medien Aktuelles aus der Fakultät Medien Woodlands – Vierte Ausgabe des Loom Magazine online (medien) Loom Magazine, die Plattform für Fotoarbeiten der Studierenden der Bauhaus-Universität, präsentiert seit Juli 2008 seine vierte Ausgabe. Unter dem Titel »Woodlands« werden fotografische Essays zum Thema Wald, Baumlandschaften, Mensch und Natur veröffentlicht. »Woodlands« zeigt verschiedene Wege durch die Wälder Europas und präsentiert dabei die Schönheit, Geheimnisse oder Kuriositäten der Baumlandschaften. Entstanden ist eine Fotosammlung mit eindrucksvollen, lebendigen, sphärischen und aufregenden Bildern, die den Wald zeigen, wie man ihn noch nicht gesehen hat. Thematisch wird die Ausgabe durch kurze literarische Essays ergänzt. Loom, zu Deutsch »Lichtschimmer«, wird seit April 2007 als PDF-Magazin in Cover Loom »Woodlands«, Foto von Henriette Kriese englischer Sprache veröffentlicht. Alle sechs Monate füllen neue fotografische Essays thematisch geordnet eine Ausgabe. Loom soll als experimentelles Fotomagazin etabliert werden und frische, neue Ideen aus der Bauhaus-Universität in die Welt tragen. »Woodlands« zeigt Fotoarbeiten von 14 Studierenden und entstand in einem Fachmodul von Alexander Lembke. www.loom-mag.net Populus Populi, Foto von Gabriele Fantoni Die Baumflüsterin, Foto von Rafael Jové Skoluda Projekte | Forschung Deutsch-Französische Masterstudienprogramme MIK und CIIO 30 (medien) Zum Wintersemester 2008/2009 mandes (CIIO). Die Studienprogramme starten das Institut de la Communication sollen die Mobilität von Studierenden der Université Lumière Lyon 2 und die der Partneruniversitäten fördern und den Fakultät Medien zwei einzigartige Master- Erwerb von Masterabschlüssen an beiden studienprogramme: das gemeinsame Universitäten ermöglichen. MIK und CIIO Masterprogramm Medienmanagement, werden von der Deutsch-Französischen Information und Kommunikation (MIK) Hochschule gefördert und die Studieren- und das gemeinsame Masterprogramm den mit Mobilitätsbeihilfen unterstützt. Communication interculturelle dans les Noch bis zum 31. August 2008 können sich institutions et organisations franco-alle- Studieninteressierte bewerben. Medien 10 plus 2 macht 118 Das deutsch-französische Studienprogramm Europäische Medienkultur feiert Geburtstag Zehn Jahre, zwei Universitäten, 159 Stu- Beim Kaffeetrinken im Garten der Bau- dierende, 118 Doppeldiplomierte. Mit hausstraße 15 wurde der Beschluss, die dieser Bilanz feierten am 12. Juli 2008 Alumni-Zusammenarbeit weiter auszu- Alumni, Studierende und Programmver- bauen, in die Tat umgesetzt. Eine 13-köp- antwortliche des deutsch-französischen fige konstituierende Versammlung von Studienprogramms Europäische Medien- Ehemaligen wählte drei Organisatoren kultur/Information-Communication das für die deutsch-französische Alumni- zehnjährige Jubiläum mit großem Ehema- Vereinigung des Studienprogramms. Bar- ligentreffen. bara Scheiter, Anja Sattelmacher und Stella Nyarko werden der Vereinigung ihr Das Treffen von Absolventen der Jahr- Die vier Programmbeauftragten: Jean-Claude Soulages, Lorenz Engell, Dominique Bourgain, Sonja Neef (v.l.n.r.). Foto: Jana Mangold gänge 1998 bis 2004 mit Studierenden begann mit einem Alumni-Forum. Eine freie Journalistin, eine PR-Volontärin, ein Mitarbeiter der Öffentlichkeitsarbeit des französischen Arbeitsamtes, ein Account Manager von zanox und eine MuseumsVolontärin stellten Studierenden und Ehemaligen ihren Berufsalltag vor. Zahlreiche Fragen zur Relevanz des Studiums und Gesicht und ihr Engagement geben. Als der Fremdsprache im Arbeitsalltag wur- erste »Amtshandlung« rief Barbara Scheiter den beantwortet. Die Vortragenden waren ein Mentorenprogramm zwischen Alumni sich einig: Adäquate Medienanalysen, die und Studierenden ins Leben. Die Men- Einordnung von Medienereignissen in toren werden den Berufseinstieg von einen größeren Zusammenhang und eine Absolventen begleiten, Tipps zur Bewer- gewisse Wendigkeit zeichnen die EMK- bung geben und für die notwendige Moti- Absolventen aus. Und was die Fremdspra- vation sorgen. che angeht: Deutsche Absolventen gelten Eine stimmungsvolle Geburtstagsfeier in französischen Unternehmen als wesent- fand am Abend im Salon des ehemaligen lich akribischer in Fragen der Rechtschrei- Palais Dürckheim statt. Der Rektor der bung als ihre einheimischen Kollegen. Bauhaus-Universität sowie vier ehema- Thomas Isaak referiert beim EMK-Forum. Foto: Gabriele Fantoni lige und aktive Programmverantwortliche aus Deutschland und Frankreich ließen so einige Momente des binationalen Austauschs Revue passieren. Daneben sorgte die dokumentarische Filmarbeit von Sofia Die Gäste des EMK-Forums. Foto: Gabriele Fantoni mende Ausrufe beim Anblick der schö- Für die freundliche Unterstützung bei nen Partnerstadt Lyon. Prof. Dominique der Ausrichtung des Alumni-Treffens mit Bourgain ließ es sich nach zehn Jahren Geburtstagsfeier danken die Fakultät deutsch-französischer Zusammenarbeit Medien und das Institut de la Communi- nicht nehmen, ihre Abschiedsrede auf cation der Deutsch-Französischen Hoch- Deutsch zu halten. Die langjährige fran- schule sowie der Französischen Botschaft zösische Verantwortliche wird Ende des (Coopération Universitaire Potsdam). Sommers in Rente gehen. An diesem Abend dankten ihr ihre Studierenden Jana Mangold gemeinsam mit der Fakultät Medien für Counselling Officer Fakultät Medien ihr grenzüberschreitendes Engagement. Bis spät in die Nacht sah man die 62-Jährige umringt von ihren »oiseaux« vertieft in herzliche Gespräche. Dominique Bourgain im Kreis ihrer »oiseaux«. Foto: Gabriele Fantoni Projekte | Forschung Shabafrouz für Erinnerungen und schwär- 31 Medien Deep Ilmpact – Eine interaktive Fernsehsendung Die Thüringer sind auf einen Asteroideneinschlag vorbereitet Am Abend des 28. Juni 2008 verfolgten über 1.000 Zuschauer eine Fernsehsendung im Internet: Deep Ilmpact. Das Kooperationsprojekt zwischen dem Institut für Medientechnik an der TU Ilmenau und der Professur Medien-Ereignisse an der Fakultät Medien erzählte im Genre des Doku-Dramas die fiktive Geschichte eines Asteroideneinschlags in Thüringen. Im Frühjahr 2008 entdeckten Astronomen einen Asteroiden und sagten die unmittelbar bevorstehende Kollision des 200 Meter großen Himmelskörpers mit der Erde vorher. Als Einschlagsort bestimmten die Wissenschaftler Ilmenau. In einer beispiellosen Aktion gelang es den Ingenieuren der Technischen Universität gemeinsam mit den Stadtvätern, ein Raumschiff in Startbereitschaft zu versetzen, das die Flugbahn des Asteroiden verändern könnte. Alles lief nach Plan, bis ein unabhängiger Gutach- Steffen Quasebarth mit Konrad Paul und Prof. Dr. Peter Scharff im Stadion. ter offenlegte, dass sich der Ort der Katastrophe nur um wenige Kilometer ändern würde und ausgerechnet die Kulturstadt Das Projekt »Deep Ilmpact« kann als Während der 90-minütigen Sendung Weimar in das Visier des kosmischen ein gelungenes Beispiel für die inter- wechselten sich fiktive Spielfilmszenen Geschosses geraten soll. Die Nachricht disziplinäre Zusammenarbeit zwischen mit Expertengesprächen ab. Der Mode- löste weltweite Proteste unter den Freun- technischen und gestalterischen Studien- rator Steffen Quasebarth (MDR) führte den der Klassikerstadt aus. In einer Fern- gängen bezeichnet werden. Im Rahmen das Gespräch mit den Gästen Konrad Paul sehsendung sollte wenige Stunden vor der der Kooperation konzipierten Studierende (Goethe-Institut Weimar) und Prof. Dr. Katastrophe über das Schicksal der Städte und Lehrende des Projekts »Studio Bau- Peter Scharff (Rektor der TU Ilmenau), die entschieden werden. Das moralische haus« die Dramaturgie der Spielfilmszenen, als Protagonisten ihrer Städte in das Studio Dilemma der Geschichte, die Entscheidung realisierten deren Verfilmung und führten gekommen waren. für die Aufgabe des Technologiestandorts zahlreiche Interviews mit Wissenschaftlern. Ilmenau oder der Klassikerstadt Weimar, Die Projektgruppe reiste zum Museum für Naturkunde Berlin, traf sich mit Wissen- Webseite zu finden. Mit dem Projekt Für die Sendung aus dem virtuellen schaftlern der Friedrich-Schiller-Universität »Studio Bauhaus« unter der Leitung von Fernsehstudio der TU Ilmenau produ- Jena, drehte im Trainingsmodul der Raum- Wolfram Höhne und Markus Schlaffke zierten Studierende das 3D-Modell eines station MIR und in der vom Braunkohle- (Fakultät Medien) sollen auch weiterhin Stadions. Auf den Rängen dieser digi- bergbau bedrohten Gemeinde Heuersdorf. experimentelle Wege der künstlerischen talen Kulisse nahmen die Zuschauer als Aufwendige Interaktionstechnologien Bearbeitung wissenschaftlicher Themen Avatare Platz. Mit Voting-Buttons und zwischen den Internetnutzern und dem beschritten werden. einem Kommentarfeld ausgestattet, Studiogeschehen sowie die Steuerung des Projekte | Forschung fand eine glückliche Auflösung. 32 Alle Episoden und viele Hintergrundinformationen zum Projekt sind auf der konnte die Internet-Gemeinde über den virtuellen Sets setzten Studierende der Wolfram Höhne Verlauf der Handlung entscheiden und Technischen Universität Ilmenau im Rah- Professur Medien-Ereignisse Meinungsäußerungen live in den Studi- men einer »Praxiswerkstatt Interaktives ohintergrund senden. So erprobte das Fernsehen« um. Organisatorische Aufga- www.deep-ilmpact.de Sendekonzept auf spielerische Weise ben und die Inszenierung der Studioarbeit www.studio-bauhaus.tv die Möglichkeiten einer demokratischen unter der Leitung des erfahrenen Fernseh- Entscheidungsfindung im Rahmen einer regisseurs Detlev Mohr übernahm das Pro- Fernsehsendung. jektteam aus Ilmenau. Medien Größte Konferenz im Bereich Computergrafik Augmented Reality Gruppe auf der ACM Siggraph in L.A. Die jährliche Konferenz der Association Im Rahmen des Projektes wurde ein neu- for Computing Machinery’s Special In- artiger Ansatz entwickelt, der vorhan- terest Group on Graphics and Interactive dene radiologische Ausdrucke mit Hilfe Techniques (kurz ACM Siggraph) fand von handelsüblichen Videoprojektoren vom 12. bis zum 14. August in Los Angeles beleuchtet. Dies ermöglicht die Visua- statt. Die Gruppe der Juniorprofessur lisierung der radiologischen Bilddaten Augmented Reality war auch dieses Jahr mit einem Kontrast der jenen von Rönt- mit der Präsentation von mehreren neuen genfilm etwa um Faktor 6 übertrifft. Der Projekten gut vertreten. Kostenvorteil von Papierausdrucken bleibt erhalten. Nach einer ersten informellen Eins davon, das Projekt »Superimposing Ausdruck radiologischer Bilddaten unter normaler Raumbeleuchtung. Qualitätsstudie durch Radiologen zehn Dynamic Range«, wurde in Kooperation verschiedener Einrichtungen steht nun die mit der Osaka Universität in Japan und Planung einer umfangreichen klinischen der Aycan Digitalsysteme GmbH in Würz- Studie an. Diese wird voraussichtlich ab burg durchgeführt. Radiologische Bild- Oktober in Kooperation mit dem Universi- daten, wie Röntgenaufnahmen, werden tätsklinikum Mannheim durchgeführt. Die mittlerweile vermehrt auf Papier gedruckt. finanzierte Fortführung dieses Projektes Im Vergleich zur ursprünglichen Ablich- ist bei der Deutschen Forschungsgemein- tung auf Laserfilm werden die Kosten mit schaft (DFG) beantragt. Papierausdrucken enorm reduziert. Im Gegensatz zu Röntgenfilm bieten diese Prof. Dr.-Ing. habil. Oliver Bimber Ausdrucke – wenn man sie unter normaler Juniorprofessur Augmented Reality Wiedergabe mit dem entwickelten Verfahren unter drei verschiedenen Belichtungen. Es wird ein Kontrast von bis zu 60.000:1 erreicht. Bilder: Augmented Reality Umgebungsbeleuchtung betrachtet – keinen ausreichenden Kontrast für diagnos- www.uni-weimar.de/medien/ar tische Anwendungen. Büro mit virtuellem Fenster Technische Konzepte und Beobachtungen zur Informationsfreigabe in einem Media Space CoLocScribe als Media Space, entstanden diesem Zweck bietet CoLocScribe umfang- derer), und Benutzer, die anderen wenig im Rahmen der gleichnamigen Bachelor- reiche Möglichkeiten der selektiven Infor- oder gar keine Informationen bereitge- arbeit von Christoph Beckmann, steht für mationsfreigabe. Über einen Publish/ stellt haben (Profiteers). einen gemeinsamen, virtuellen Raum zur Subscribe-Mechanismus können Benutzer Unterstützung der Kommunikation, insbe- ihre Freigabewünsche selbst verwalten; Beitrag zu Fragen der Informationsfreigabe sondere der indirekten, über Zusatzinfor- die freigegebenen Informationen werden und ihrer Antagonie: Benutzer profitieren mationen. Über eine permanente Video entsprechend der Freigabe automatisch einerseits von gegenseitiger Information verbindung zwischen zwei getrennten erfasst und publiziert. und sind besser erreichbar, andererseits Arbeitsräumen stellt CoLocScribe eine gemeinsame Arbeitsatmosphäre her. Der In einer Benutzerstudie wurde das Frei- haben sie ein legitimes Bedürfnis nach gabeverhalten von Benutzern des Media Schutz der Privatsphäre und Vermeidung Blick durch das virtuelle Fenster in den Spaces in Abhängigkeit von anderen von zu häufigen Unterbrechungen. entfernten Raum ist über einen für alle anwesenden Personen untersucht. Als CoLocScribe entstand in Zusammenar- Benutzer an ihren Arbeitsplätzen einseh- Ergebnis konnten drei spezifische Benut- beit mit der Juniorprofessur Mediensozio- baren Großbildschirm realisiert. zertypen identifiziert werden: Benutzer, logie von Prof. Dr. Andreas Ziemann. die freigiebig Information mit anderen Die Arbeit legt ein besonderes Augenmerk tauschen (Provider), Benutzer, die anhand Prof. Dr. Tom Gross auf das Verhalten der Benutzer bezüglich der angezeigten Informationen ihre Frei- Professur Computer-Supported Cooperative ihrer Informationsfreigabewünsche. Zu gabe mit Details versehen haben (Pon- Work Projekte | Forschung CoLocScribe liefert einen interessanten 33 An-Institute KNOTEN WEIMAR GmbH Akkreditierung des internetbasierten Fernstudiengangs Environmental Engineering and Management (EEM) an der Bauhaus-Universität Weimar Ab dem Wintersemester 2008/09 wird der englischsprachige, internetbasierte Weiterbildungsstudiengang EEM als Masterkurs (M.Sc.) an der Bauhaus-Universität Weimar angeboten. In diesem Fernstudiengang werden Ingenieure für den internationalen Markt ausgebildet, die im Bereich Umweltmanagement unter anderem für die Planungskonzepte, das Stoffstrommanagement und die Prozesstechnik verantwortlich sind. Trainiert werden fachBild: KNOTEN WEIMAR, www.msc-eem.net Bauhaus Weiterbildungsakademie Weimar e.V. Die Bauhaus Weiterbildungsakademie oberflächen ist häufig die Ursache von und Materialfeuchten nach verschie- Weimar e.V. geht neue Wege Gesundheitsbelastungen für den Men- denen Messmethoden bestimmt. schen, aber auch für Bauteilschädigungen Vom 29. bis 30. August 2008 findet in Weimar ein Praxismodul zum Thema oder gar -zerstörungen. Die praktische Feststellung des Termin: 29. – 30. August 2008 Leistungsumfang: 1 Präsenzphase (Freitag Feuchtemessung – Durchführung, Analyse, Feuchtegehaltes von Baustoffen und die und Samstag) Bewertung statt. Bestimmung der Transporteigenschaften Stundenaufwand: ca. 14 Lehreinheiten zu für Feuchte bei Baustoffen nach nor- je 45 Minuten Inhalt mierten Prüfverfahren ist deshalb Inhalt Seminargebühr: 300 Euro (inkl. Seminar Viele Bauschäden treten in Form von dieses Seminars. Im Einzelnen werden die unterlagen) Feuchteschäden auf. Zu hohe Feuchte in Kennwerte Wasserdampfdurchlässigkeit, Räumen, in Bauteilen bzw. auf Bauteil Wasseraufnahmekoeffizient untersucht Projekte | Forschung MFPA Weimar 34 Personelle Veränderungen ben. Als neuer Vertreter des TMWTA Neues aus der Forschung Der Prozess der personellen Erneuerung wurde Dr. Michael Kummer, Referats- Die Arbeitsgemeinschaft industrieller For- wird durch das altersbedingte Ausscheiden leiter Technologieförderung, begrüßt. In schungsvereinigungen (AiF) als Projektträ- von mehreren Mitarbeitern in den näch- der Außenstelle Ilmenau, Prüfzentrum ger des Bundesministerium für Wirtschaft sten Jahren eine ständige Aufgabe. Ein für Schicht- und Materialeigenschaften, und Technologie (BMWi) hat ein Koope- Beispiel für die Sicherung der Kontinuität hat sich ein Wechsel beim wissenschaft- rationsprojekt mit dem Thema »Charak- der Aufgabenwahrnehmung und der Bin- lichen Leiter vollzogen. Prof. Dr. Peter terisierung der Einbaumechanismen von dung von qualifizierten Mitarbeitern in Schaaf wurde als Nachfolger für Prof. em. Hartstoffpartikeln in Dickschichtpassivie- der Region ist die Übernahme eines wis- Dr.-Ing. habil. Dr. Christian Knedlik auf rungen und deren Einfluss auf die Kor- senschaftlichen Mitarbeiters aus dem Fin- die Professur für »Werkstoffe der Elek- rosions- und Verschleißmechanismen« ger-Institut in die Außenstelle Apolda der trotechnik« berufen. Damit leitet Prof. bewilligt. Damit soll eine Verbesserung MFPA zum 1. Juli 2008. Schaaf auch die Außenstelle der MFPA der Oberflächenschichtausbildung auf Weiterhin hat es personelle Veränderungen im Kuratorium der MFPA gege- und wird als Mitglied des Kuratoriums metallischen Kleinteilen bei der Trommel- bestellt. galvanisierung erreicht werden. Die Teile lich anerkannten Berufsakademie in den Fachrichtungen Bauingenieurwesen, ökonomische und soziale Kompetenz. Der Studiengang wird bereits erfolg- Infrastrukturmanagement, Umweltingenieurwesen, Umwelttechnik o.ä. Die Stu- reich als Zertifikatskurs durchgeführt. dienbetreuung und -organisation obliegt Wesentliche Fachgebiete sind: Water der KNOTEN WEIMAR GmbH. Management and Resources; Waste An-Institute übergreifend vernetztes Denken, Detailwissen in den Grundlagen, ökologische, Die Bewerbungsfrist endet am 10. Sep- Management Concepts, Landfill Tech- tember 2008. Semesterbeginn ist der nology, Hazardous Waste Management, 1. Oktober 2008. Environmental Geotechnics, Emissions, Renewable Energy, Hydraulic Engineering, Transportation, Waste Water Treatment. Voraussetzung für die Zulassung zum Studium ist ein erster berufsqualifizierender Hochschulabschluss oder ein Abschluss einer staatlichen oder staat- Zugangsvoraussetzungen Die Unterlagen werden den Teilnehmern Dieses Seminar richtet sich insbesondere nach Eingang der Seminargebühr zur Ver- an Architekten und Bauingenieure und fügung gestellt. verwandte Berufsgruppen mit den Arbeitsschwerpunkten Wärme- und Feuchte- Kontakt schutz. Bauhaus Weiterbildungsakademie Ablauf: Coudraystraße 13A Weimar e.V. Die Teilnehmer sollten vor Beginn der Ver- 99423 Weimar anstaltung die vorbereiteten Seminarun- Telefon: 03643-58 4225 terlagen durchgearbeitet haben (zeitlicher E-Mail: info@wba-weimar.de sind für Automobilzulieferer sowie Geräte- Interessante Besucher oder Bauelementhersteller. Am 31. Juli war eine thailändische Dele- Die Thüringer Aufbaubank hat einen gation der National Innovation Agency der ersten Bewilligungsbescheide auf der zu Gast. Gemeinsam mit der Deutschen Grundlage der neuen Verbundförder- Gesellschaft für Technische Zusammenar- richtlinie an die MFPA verschickt. Nun beit wurde über Möglichkeiten für eine kann endlich nach einer sehr langen Zusammenarbeit bei Biopolymeren ver- Antragsphase mit einem Thüringer Indus- handelt. triepartner an der Entwicklung eines »Emissionskammerprüfsystems für Werkstoffe, Bauteile und Baugruppen« gearbeitet werden. Projekte | Forschung Aufwand beträgt etwa 5 Stunden). 35 Personalia Personalia Neueinstellungen Hochschulmanagerin im Dezernat Forschung Neu an der Uni (me) Das Dezernat Forschung hat mit Dr. ologie und Biophysik. Kristina Schönherr seit dem 1. Juli eine Dr. Kristina Schönherr neue Leiterin. entdeckte für sich Seit Mai 2008 das Hochschulma- Dr. phil. Michael Cuntz nagement als neues Fakultät Medien, IKKM Vor ihrem Wechsel nach Weimar war sie vorrangig als Wissenschaftlerin bzw. Interessengebiet und Wissenschaftskoordinatorin tätig. Die nahm im Sommer- Ulrike Engelbert gebürtige Kasselerin studierte Biolo- semester 2006 das Fakultät Medien, IKKM gie in Göttingen, Mainz und Tübingen. Foto: privat Sie promovierte 1995 an der Eberhard- berufsbegleitende Studium »Hochschul- Sonja Fischer Dezernat Finanzen Karls-Universität Tübingen im Bereich und Wissenschaftsmanagement« (MBA) der Weltraumbiologie (Pflanzenphysio- an der FH Osnabrück auf. Der Einstieg in logie). Während dieser Zeit betreute sie dieses Berufsfeld gelang ihr im Januar 2007 Dr. des. Laura Frahm ein Experiment beim Space Shuttle Flug an der neu gegründeten Graduierten-Aka- Fakultät Medien, IKKM D2 (1993). Von 1999 bis 2007 forschte Kri- demie der Universität Jena. Nun sieht die stina Schönherr am Klinikum der Fried- kunstinteressierte Biologin und Hobby- Dipl.-Des. Steffen Groß rich-Schiller-Universität Jena in einem Cellistin den neuen Aufgaben an der Bau- Fakultät Gestaltung, Professur Visuelle Krebsforschungsprojekt. Diese Arbeit inte- haus-Universität freudig entgegen. Kommunikation grierte Aspekte der Medizin, MolekularbiDipl.-Ing. Sebastian Heinemeyer Fakultät Architektur, Professur Entwerfen und Gebäudelehre II Harun Maye, M.A. Fakultät Medien, IKKM Dr. phil. Leander Scholz Fakultät Medien, IKKM Universitätskommunikation mit Markenbewusstsein Seit Juni 2008 Marvin Becker Baustoffprüfer, F.A. Fingerinstitut für (uk) Seit August leitet Yvonne Puschatzki strategischen Mar- die Abteilung Universitätskommunikation, kenführung, die Baustoffkunde deren Aufgabenbereich jetzt auch explizit auf die spezifischen Dipl.-Volksw., Dipl.-Inf., Dipl.-Kfm. das Marketing für die Hochschule umfasst. Anforderungen Michael Gorski und Problemfelder Fakultät Medien, Professur Mediensicher- Yvonne Puschatzki hat in Mainz und Pam- des Hochschulbe- heit plona Publizistik mit den Nebenfächern triebes zugeschnit- Psychologie und Öffentliches Recht stu- Foto: Petra A. Killick diert. Schwerpunkte waren die Medien- ten und verfeinert Dipl.-Ök. Hagen Hausbrandt werden sollen. »Ich Dezernat Finanzen möchte die vielfältigen internen Ressour- für die Marketingorganisation der deut- cen optimal nutzen, die Kommunikati- Dipl.-Kulturwiss. (Medien) Annette de Jong schen Zeitungen (ZMG) übernahm sie die onsarbeit noch stärker vernetzen und die Fakultät Medien, IKKM Marketingleitung der KAHLA/Thüringen großen Potenziale im Zusammenhang Porzellan GmbH. Sie möchte nun ihre Erfahrungen einsetzen für die Weiterentwicklung der Marke Bauhaus-Universität, deren Profil Bauchemie Personalia und Werbeforschung. Nach ihrer Tätigkeit 37 mit dem Bauhaus-Jubiläum konsequent Dipl.-Min. Jessica Kohnke ausschöpfen.« Fakultät Bauingenieurwesen, Professur Wegen ihrer Kinder arbeitet Yvonne Puschatzki zunächst 20 Stunden pro schärfen und die Bekanntheit steigern. Woche. Raika Nebelung übernimmt in Susanne Wille, M.A. Dabei setzt sie auf die Instrumente der der übrigen Zeit ihre Vertretung. International Office, Sommerakademie Seit Juli 2008 Seit Mai 2008 Gastprof. Tracey Warr Oliver Nimke Dr. Lars Friedrich Fakultät Gestaltung, MFA Servicezentrum Liegenschaften Fakultät Medien, Graduiertenkolleg »Mediale Historiographien« Seit August 2008 Dipl.-Ing. Architekt Florian Scharfe Fakultät Architektur, Professur Denkmal- Seit Juni 2008 pflege und Baugeschichte Dipl.-Ing. Karin Gorges Fakultät Bauingenieurwesen, Professur Dipl.-Ing. (FH) Mark Escherich Dr. Kristina Margarete Schönherr Fakultät Architektur, Professur Denkmal- Dezernat Forschung pflege und Baugeschichte Bauphysik Dipl.-Ing. Andreas Wallisch Fakultät Bauingenieurwesen, Professur Dipl.-Mediensystemwiss. Michael Thies Thomas Wawrzinoszek Fakultät Medien, Professur Gestaltung Fakultät Medien, Professur Graphische medialer Umgebungen Datenverarbeitung Wasserbau Dipl.-Ing. Stephan Hahn Fakultät Bauingenieurwesen, Professur Seit Juli 2008 Massivbau I Gastprof. Ludovic Balland Seit August 2008 Fakultät Gestaltung, Professur Visuelle Dipl.-Ing. Christoph Spiekermann Stefanie Röhl Kommunikation Fakultät Architektur, Informatik in der Architektur Universitätsbibliothek Dipl.-Kulturwiss. (Medien) Amélie Berthaud Mit Wirkung vom 17.6.2008 wurde Prof. Universitätskommunikation Ruhestand Dr. rer. pol. Armin Rott zum Universitätsprofessor für »Medienökonomie und Inter- Katja Chevalier Helga Erbe mationales Management« an der Fakultät Fakultät Architektur, Professur Grundlagen Dezernat Finanzen Medien ernannt. des Entwerfens Nicht mehr an der Uni Gastprof. Tanya Eccleston Fakultät Bauingenieurwesen, Professur Fakultät Gestaltung, MFA Angewandte Mathematik Dipl.-Math. Ludwig Günther Personalia Seit April 2008 38 Dipl.-Ing. Sina Graf Dipl.-Ing. Holm Friedrich, B. Sc. Dr. Jürgen Petigk Fakultät Architektur, Professur Grundlagen Fakultät Bauingenieurwesen, Professur Fakultät Bauinenieurwesen, Professur des ökologischen Bauens Stahlbau Mathematische Optimierung Dipl.-Ing. Antje Klauß-Vorreiter Dipl.-Mediengestalterin Juliane Fuchs Prof. Dr. Klaus-Jürgen Winkler Fakultät Bauingenieurwesen, Professur Fakultät Medien, Professur Fakultät Architektur, Professur Bauauf- Baubetrieb und Bauverfahren Medien-Ereignisse nahme und Baudenkmalpflege zusammengestellt von Annika Nestler Dipl.-Ing. Christoph Liebrich Dipl.-Kulturwiss. (Medien) Tobias Nanz Fakultät Bauingenieurwesen, Professur Fakultät Medien, Professur Geschichte und Bauchemie Theorie der Kulturtechniken Dipl.-Ing. Sokesimbone Ncube Dipl.-Ing. Constanze Petrow Fakultät Bauingenieurwesen, Professur Fakultät Architektur, Professur Land- Verfahren und Umwelt schaftsarchitektur Dr. Dietmar Schmidt Dipl.-Ing. Ingo Quaas Fakultät Medien, Graduiertenkolleg Fakultät Architektur, Professur Raumpla- »Mediale Historiographien« nung und Raumforschung Dipl.-Ing. Asmus Schriewer Dipl.-Ing. (FH) Marcel Rudolph Fakultät Bauingenieurwesen, Professur Fakultät Architektur, Professur Gebäude- Verkehrsplanung und Verkehrstechnik technik Emin Islam Tatli, M.Sc. Dr. Timo Skrandies Fakultät Medien, Professur Mediensicher- Fakultät Gestaltung, Professur Geschichte heit und Theorie der visuellen Kommunikation Prof. Dr. Sonja Neef habilitiert (medien) Mit ihrer Habilitationsschrift Nachruf für Altrektor Prof. Dr. Hans Glißmeyer * 20.6.1936 † 6.7.2008 »Abdruck und Spur. Handschrift im Zeitalter ihrer technischen Reproduzierbarkeit« Mit dem Ableben von Professor Hans sowie ihres Vortrags »Pfingsten in Baby- Glißmeyer Anfang Juli dieses Jahres hat lon (Medien der Übersetzung)« wurde die Universität eine prägende Persönlich- Prof. Dr. Sonja Neef am 14. Mai 2008 an keit und einen exzellenten Wissenschaftler der Bauhaus-Universität durch die Fakul- verloren. Prof. Glißmeyer, geboren 1936 in tät Medien die Habilitation für das Fach- Wethau (Krs. Naumburg) graduierte 1959 gebiet »Medien- und Kulturwissenschaft« an der Hochschule für Verkehrswesen in zuerkannt. Prof. Sonja Neef, die die Juni- Dresden (HfV) zum Diplom-Ingenieur für orprofessur Europäische Medienkultur an Eisenbahnbetrieb, wurde 1965 an der HfV der Fakultät Medien innehat, hielt ihre zum Dr.-Ing. promoviert, wo er 1971 auch Antrittsvorlesung »Am Strand des Muse- die Lehrbefähigung für das Fachgebiet Prof. Glißmeier 1983 zur Investitur. Foto: Universitätsarchiv der Bauakademie der DDR, bis zu seinem ums de la cité nationale de l’immigration« Straßenverkehrstechnik erlangte. Vor sei- freiwilligen Ausscheiden aus der Hoch- am 25. Juni 2008 in der Bauhausstraße 11. ner Berufung nach Weimar war er Sekre- schule im Jahre 1991 beteiligte er sich an tär im DDR-Forschungsrat und Mitglied einer Vielzahl von Projekten zur General- verschiedener ministerieller Arbeits- und verkehrsplanung. Nach seiner Abberufung Forschungskreise. 1972 nahm er den Ruf verlagerte er seinen Wohnsitz nach Berlin auf die Professur Verkehrsplanung an. und wirkte aktiv an der Verkehrsentwick- Neben seiner Lehr- und Forschungstä- lungsplanung in den neuen Bundesländern tigkeit versah er das Amt des Prorektors mit. (1977-1983) und leitete von 1983 bis 1989 als Rektor die damalige Hochschule für Dr. Michael Eckardt Architektur und Bauwesen. Seit 1985 war Pressesprecher Prof. Glißmeyer kandidierendes Mitglied Fakultät Bauingenieurwesen trauert um Dozent Dr. Wolfgang Maletz Oktober 1955 an der neu gegründeten ersten Semester, der die Fähigkeit besaß, Fakultät Bauingenieurwesen der Hoch- die schwierigen Zusammenhänge mit ein- Am 3. Juli 2008 verstarb unser ehemaliger schule für Architektur und Bauwesen fachen Worten verständlich zu machen. Mitarbeiter Dozent Dr.-Ing. Wolfgang Weimar Assistent an der Professur für Wenn es nötig war, verstand er es, den Maletz. Die Fakultät trauert um einen Technische Mechanik und Statik von Prof. Studenten auf humorvolle Weise deutlich hochgeschätzten Lehrer, Wissenschaftler Friedrich Hagedorn. Das 1951 aufgenom- die Meinung zu sagen. und allseits beliebten Menschen. Wolfgang Maletz wurde 1943 zum mene Fernstudium an der TH Dresden Neben seinem Engagement als Hoch- schloss er 1963 mit dem Diplom in der schullehrer widmete sich Wolfgang Arbeitsdienst und zur Kriegsmarine ein- Hauptfachrichtung Bauingenieurwesen Maletz speziellen Forschungsprojekten gezogen, nahm 1945 eine Tätigkeit als ab, 1982 verteidigte er seine Dissertation. und half als Konstrukteur und Statiker bei Zimmerer-Umschüler auf und arbeitete Mehr als 30 Matrikel lernten bei Wolf- nach der Gesellenprüfung 1947 als Zim- gang Maletz die Technische Mechanik. merer. Von 1948 bis 1951 besuchte er die Auch nach seiner Pensionierung 1991 Fachschule für Bauwesen Erfurt mit dem unterrichtete er weiter an der FH Erfurt Abschluss als Bauingenieur. Nachdem er und der BA Glauchau. von 1951 bis 1955 als Bauingenieur und Die Absolventen vieler Ingenieurjahr- Statiker in verschiedenen Projektierungs- gänge erinnern sich gern an Wolfgang betrieben gearbeitet hatte, wurde er im Maletz als den väterlichen Lehrer der vielen praktischen Ingenieuraufgaben. Er war den jungen Kollegen Vorbild. Wir denken an Wolfgang Maletz in Hochachtung und Dankbarkeit. Prof. Dr.-Ing. habil. Gernot Pfefferkorn Personalia * 30.5.1926 † 3.7.2008 39 Leben Rubriküberschrift-Musterseitenobjekt Markenzeichen Universitätsgalerie marke.6 Im April eröffnete die Bauhaus-Universi- »Vorhang auf: Lüften!« hatten sich elf Arbeit oder ihr Material auf einer 25x25 tät auf Initiative der Studenten Sebastian Künstler mit den Bedingungen des neuen Zentimeter MDF-Platte zu präsentieren. Helm, Laura Straßer und Maximilian Sau- Ausstellungsraumes auseinandergesetzt. erbier vom StudierendenKonvent (StuKo) Die Gruppe »youarewatchingus« ent- »Pflege freundschaftlichen Verkehrs zwi- und in Zusammenarbeit mit der Klassik wickelte »MadeDoveNotWar«, einen schen Meistern und Studierenden außer- Walter Gropius hatte bereits 1919 die Stiftung den Ausstellungsraum »marke.6« Schwarm aus Papier-Tauben, der die halb der Arbeit« ausdrücklich zu einem im Neuen Museum: eine Ausstellungsflä- oberen Ausstellungsräume des Neuen Ziel am Bauhaus erklärt. Unzählige selbst- che für studentische Arbeiten und Hoch- Museums mit den unteren von »marke.6« gefertigte Postkarten und Präsente von schulkooperationen. verbindet. Hannes Waldschütz spielte Bauhäuslern an Bauhäusler gaben Bei- mit seiner Skulptur das Spektrum von spiel und Anstoß für »Es gibt Häppchen!«. Hinter »marke.6« verbirgt sich die Zah- »Hakenkreuzvariationen« durch, Ronen Die Einreichungen bieten vielfältige wie lenkombination »marke 30773047.6«, die Eidelman erkundete mit dem Projekt erhellende Einblicke in Schaffen und Fra- Bearbeitungsnummer der Markenschutz- »Medinat Weimar« die Rahmenbedin- gestellungen an der Bauhaus-Universität. Die Winterausstellung widmet sich – anmeldung von »Bauhaus« für die Galerie gungen für politische Kunst in Weimar, beim Deutschen Patent- und Markenamt. Albrecht Ziepert entwickelte eine Diskus- unter Eindruck der ersten Ausstellung – Aus dieser Namensgebung definiert sich sionssreihe im Showformat zu den in der der Frage, ob und mit welchen Formaten, auch das Programm: »marke.6« wird in sei- Ausstellung angesprochenen Themen. nem Programm, welches überwiegend auf Die zweite Ausstellung »Es gibt Häpp- Strategien und Zielen sich politisches Engagement an der Bauhaus-Universität äußert. der Grundlage von Ausschreibungen kura- chen!« richtete den Blick weg vom tiert werden soll, zeitgenössische Arbeits- Ausstellungsort und stärker auf die künst- felder und Ziele der Universität und ihrer lerische wie konzeptuelle Produktion Dörte Ilsabé Dennemann Studierenden erkunden. an der Bauhaus-Universität. Der Beirat Projektleitung Ausstellungsraum marke.6 Die ersten beiden Ausstellungen bil- Universität auf, sich, ihre Themen, ihre www.markepunktsechs.de Leben deten eine Bestandsaufnahme: Unter rief alle Mitglieder und Angehörige der 41 Die Eröffnung der Ausstellung »Es gibt Häppchen!« lockte zahlreiche Hochschulangehörige ins Neue Museum. Foto: Kristin Beylich 15 Jahre Sommerakademie Ein Vierteljahrhundert »Deutsch in Weimar« Zu einer wahren Erfolgsgeschichte hat sich das Deutschprogramm der BauhausSommerakademie Weimar entwickelt. Es zählt heute zu den bekanntesten Kursen in der Hochschullandschaft und ist gewiss einer ausführlichen Reminiszenz wert. Im Sommer 1983 richtete auf Geheiß des damaligen Ministeriums für Hoch- und Fachschulwesen die Hochschule für Architektur und Bauwesen (HAB) erstmals einen Internationalen Hochschulferienkurs (IHFK) für Germanistikstudenten aus. Die Kurse sollten dringend benötigte Devisen für die technische Ausstattung der Universitäten beschaffen. Zugleich dienten sie »Bonvena – Willkommen« – so das Motto der Eröffungsparty der Bauhaus-Sommerakademie 2008. dazu, die Realität der DDR zu schönen. Von Beginn an begleitete den Sprachunterricht ein abwechslungsreiches Kul- reiche Zeit. Mit der Wende jedoch und gesamte Logistik: Unterrichts- und Ver- tur- und Begegnungsprogramm, das bald der personellen Abwicklung der Abtei- anstaltungsräume sollten nichts kosten, zum Markenzeichen des IHFK wurde. lung für Fremdsprachen an der HAB fand wirklich preiswerte Quartiere konnten Lesungen, Konzerte, Exkursionen und der IHFK 1990 sein jähes Ende. zunächst kaum aufgetrieben werden. Besichtigungen der klassischen Orte der soeben gegründeten Deutsch-Italie- bereit, die Preise deutlich zu senken. nommen. Der Kursklub Schützengasse nischen Gesellschaft in Thüringen (DIGIT Qualifizierte Lehrkräfte auf Honorarbasis e.V.) Enthusiasten, die auf Grund ihrer fanden sich hingegen relativ schnell, da Betreuern vorbehalten – wurde Zentrum langjährigen Mitwirkung am IHFK über der Bereich Deutsch für Ausländer an den lebendiger Kommunikation und unter- große Erfahrung und Liebe zur Sache Hoch- und Fachschulen der DDR nahezu haltsamer Beschäftigung. Durch das verfügten. Schon im März 1991 trafen komplett abgewickelt wurde. Begleitprogramm konnten sich die jungen die ersten 15 Teilnehmer an »Deutsch in Leute, die ausnahmslos aus Staaten mit Weimar« ein. Als »Kursbüro« diente eine mars als Kulturhauptstadt Europas gab »harter Währung« kamen, ein individu- Töpferei mit Telefon. Komplettiert wurde den Anstoß, das DIGIT-Projekt »Deutsch elles Bild vom »real existierenden Sozia- die Ausstattung durch einen privaten in Weimar« zu erweitern. Bereits für lismus« und der Verfasstheit seiner Bürger Schneider-PC mit 512 KB RAM sowie 1993 sollte ein Programm entwickelt machen. Im Gegenzug öffnete sich für die einen geleasten Kopierer. Wahre Pionier- werden, das dem Anspruch dieses Titels deutschen Kursassistenten ein Fenster zeiten im Osten! Genüge tat. So entstand mit der »Euro- mit Blick auf Lebensart und Mentalität anderer Länder. Kein Wunder, dass der IHFK zu einem Leben Glücklicherweise waren einige Hoteliers wurden mit großem Interesse wahrge– ausschließlich den Teilnehmern und 42 Glücklicherweise begegneten sich in Die DIGIT hatte sich den deutsch-itali- Die bevorstehende Bewerbung Wei- päischen Sommerakademie« ein facet- enischen Kulturaustausch auf ihre Fahnen tenreiches Konzept, das »Deutsch in geschrieben, Deutsch- und Italienisch- Weimar« und die Italienischkurse mit Französisch-, Spanisch- und Englisch- intensiv observierten Objekt des Ministe- kurse entsprachen also voll und ganz den riums für Staatsicherheit (MfS) geriet. Die Satzungszielen, die mit dem dort breit kursen zusammenführte. Ein thematisch Aktivitäten der IM blieben jedoch weder angelegten europäischen Gedanken kor- geklammertes Kultur- und Begegnungs- Teilnehmern noch DDR-Studenten ver- respondierten. Waren es zunächst fast programm mit jährlich wechselndem Titel borgen und wurden mitunter sogar amü- ausschließlich Italiener, so nehmen heute wurde beigefügt. Der Spracherwerb, der siert beobachtet. Unangenehm hingegen junge Leute aus etwa 60 Ländern an der Dialog zwischen Kulturen und Genera- verliefen die Anwerbeversuche der Stasi Sommerakademie teil. – ob mit oder ohne Erfolg. Für die Lehrkräfte und Organisatoren Das Sprachprojekt als gemeinnütziger steuerfreier Zweckbetrieb erlaubte, die tionen, Europapolitik und insbesondere die Erschließung von Weimars Geschichte und Gegenwart standen dabei im Zen- des IHFK waren die Jahre von 1983 bis Kursgebühren niedrig zu halten und För- trum. Erste zarte Ansätze für eine »Bau- 1990 eine anstrengende, aber zugleich dermittel direkt einfließen zu lassen. haus Summer School« dokumentieren höchst befriedigende und erfahrungs- Kompliziert gestaltete sich hingegen die die erfolgreichen Fachprojekte »Stadt & Bahn« unter Beteiligung dreier renom- gemeinsame Eintauchen ins Weimarer kannten amerikanischen Klezmerband mierter Schweizer Architekten an der Studentenleben zur Verfügung. »Brave Old World« der damalige Leiter Fakultät Architektur. Ebenso die »Advan- Bemerkenswert war das Stipendienpro- der Sommerakademie Georg Mackrodt ced Studies« der Fakultät Bauingenieur- gramm für Teilnehmer aus den vormals und der jüdisch-amerikanische Musiker wesen, die bis heute als »Validation of sozialistischen Staaten. Vor allem pol- Alan Bern. Bern griff Mackrodts Anre- Numerical Models« weiter bestehen. nische und russische Studierende kamen gung zu einem Workshop für jiddische in den Genuss der Halbierung der Kurs- Musik begeistert auf, der 1998 erstmals Die tragfähige Idee fand schnell Unterstützung und Mitstreiter: Weimars gebühren. Das Gießkannenprinzip blieb Wirklichkeit wurde. Das stetig wach- Oberbürgermeister und der italienische nicht ohne Folgen: So erinnert man sich sende Interesse an den Instrumental-, Botschafter wurden die Schirmherren. ungern an eine Teilnehmerin aus der Hei- Gesangs-, Tanz- und Sprachkursen sowie Die Sommerakademie konnte nun mit matstadt der Kalaschnikow, die lediglich wissenschaftlichen Veranstaltungen kompetenten Partnern aus ganz Europa mit einem Beautycase anreiste und auf führte bald zur Verselbständigung des Projekts, das inzwischen als »Yiddish gestemmt werden: Die Kulturabteilungen die Frage nach ihrem Gepäck antwor- der Botschaften Italiens, Frankreichs und tete, sie werde sich alles hier besorgen. Summer Weimar« zu den profiliertesten Spaniens entsandten Lektoren, Künstler, Tags darauf stellte sie fest, in Weimar Festivals seiner Art gehört. Yiddisch- Politiker und förderten Veranstaltungen gebe es leider nichts zu kaufen und sie Kompaktkurse sind sonst nur in Oxford, im europäischen Geist. Vor Ort war es müsse eben mal schnell nach Frank- Wien und Vilna zu haben. Die Begegnung vor allem die Stiftung Weimarer Klassik, furt. Ab sofort gab es Kriterien für die jüdischer Kulturträger und Deutscher die ihre Museen kostenlos öffnete, der Stipendienvergabe… aller Altersgruppen ist zwischen Weima- 1999er Kulturstadt-»General« Kauffmann Orientierte sich das Kultur- und Begeg- rer Klassik und Buchenwald von besonde- rabattierte sogar die Tickets. Logistische nungsprogramm der Sommerakademie rer Bedeutsamkeit und aus dem geistigen Hilfestellung gab die Weimarer Hotel- thematisch zunächst an den beteiligten Leben der Stadt nicht mehr wegzudenken. lerie, mehrere Schulen, das mon ami, Ländern, so folgten ab 1997 aktuelle, später die Bauhaus-Universität, das Stu- mitunter schwergewichtige Themen, wie 1997 konnte die ESA wieder dort verortet werden, wo ihre Erfolgsgeschichte einst begonnen hatte: an der BauhausUniversität. Der Kreis hatte sich geschlossen. Damit war der Fortbestand dieses reizvollen Tanz und Musik sind nur ein Teil des vielfältigen Rahmenprogramms. Fotos: A. Nestler Georg Mackrodt. Foto: Gudrun Kopf Projekts dauerhaft gesichert. Nun stand der dentenwerk, die Volkshochschule (VHS) »Zwei Seelen – zwei Sprachen« über Bilin- und viele andere. Mit dem Kuratorium gualität, »You must remember this« über Inhalte, die sich vom Kulturprogramm auf Schloss Ettersburg hatte sich ein Mitver- Erinnerung und kulturelles Gedächtnis universitäre und akademische Projekte Weg offen für veränderte Akzente und anstalter gefunden, der die Erfahrungen sowie die allmähliche Wiederbelebung verschoben und schließlich 2006 in die der »Europäischen Kulturwerkstatt« ein- der jüdisch-jiddischen Kultur in Deutsch- Umbenennung in »Bauhaus-Sommerakademie Weimar« mündeten. brachte. Die Stadt Weimar übernahm für land und Osteuropa. »Guten Morgen, einige Jahre die Co-Trägerschaft und Mit- Abendland!« widmete sich den Verbin- finanzierung. So war ein dicht geknüpftes dungen und Konflikten, Missverständnis- Netzwerk geschaffen, das den frappanten sen und Vorurteilen zwischen Europa und langjähriger Koordinator der Sommer Erfolg der Europäischen Sommerakade- der islamischen Welt, »Back to Babel« akademie mie Weimar (ESA) bewirkte. menschlicher Hybris, Multikulturalität und Vielsprachigkeit in Europa. Die Auto- merzahlen belegten die Attraktivität des ren, Philosophen und Künstler, die der Konzepts. Ihre Alleinstellung erlangte die Einladung nach Weimar gern folgten, sind ESA auch und gerade durch die gleich- Legion und können an dieser Stelle nicht zeitige Präsenz von deutschen und aus- im Einzelnen aufgeführt werden. ländischen Studierenden: Anders als andernorts, wo sich die heimischen Stu- Besonderer Erwähnung bedarf an dieser Stelle ein Projekt von unerwarteter denten in den Semesterferien befinden, Nachhaltigkeit, das sich in diesem Jahr stehen hier die jeweiligen Sprachträger zum zehnten Mal jährt: 1997 begegneten zu reger Kommunikation und für das sich nach einem Konzert der weltbe- Leben Die vehement wachsenden Teilneh- Georg Mackrodt 43 Nahaufnahme In dieser Ausgabe: Otto Oscar Hernández Zum ersten Mal kam Otto Hernández 1998 als Student für vier Monate von Havanna nach Weimar, danach ging ihm die kleine Stadt nicht mehr aus dem Kopf. Die Anziehungskraft war so groß, dass er 2002 wiederkam, die Aufnahmeprüfung für den Studiengang Freie Kunst bestand und seit dem aus Weimars Studentenleben kaum mehr wegzudenken ist. Meistens sieht man ihn vor dem Gebäude Marienstraße 10, »eine Villa in ruinösem Zustand, genauso kenne ich das aus Havanna und deshalb ist das die beste Für Otto Hernández ist die Marienstraße 10 wie ein kleines Stück seiner Heimat Havanna. Fotos: A. Nestler Inspiration für mich«. Für den studierten Architekten ist es eine willkommene ten lebende Ausländer und gruppiert Zum Thema Tanz im öffentlichen Raum Herausforderung, das Haus zusammen das Ganze um den Versuch, ein typisch würde Otto gerne sein Kunstexamen in mit Studenten und Freunden als einen deutsches Gericht nachzukochen. Wie Weimar ablegen. Ihm schwebt eine am künstlerischen Ort so zu renovieren, dass sich Otto dabei geschlagen hat, wird man Stadtrand von Havanna aufgezeichnte Per- das Spannungsverhältnis von Wohn- und bald sehen. Kunstraum erlebbar wird. Eines seiner freien Studienprojekte Neben dem Studium engagiert sich formance vor, die das Gefühl transportiert, wie dort Tanz gelebt wird. Im deutschen Otto in Projekten wie »Globales Denken« Kontext gezeigt, könnte sich daraus eine war Prof. Christine Hills »Semiotics of an einer Schule in Weimar-West. Dabei ganz andere Wahrnehmung ergeben, ein the kitchen«, in dem die Küche als Labor steht seine Lieblingsnebenbeschäftigung Spiel mit kulturellen Spannungen in ver- und Herz eines Hauses im Mittelpunkt im Mittelpunkt: das Tanzen. Obwohl er schiedenen Öffentlichkeiten, ein Experi- stand. So war es auch kein Zufall, dass kein professioneller Tänzer ist, versteht er ment, auf dessen Ausgang man gespannt die Anfrage von Deutsche Welle TV den Tanz als kulturvermittelndes Medium sein darf. nach einem in Weimar lebenden Gast- mit der Chance, unkompliziert kommu- studenten für eine Kochshow gerade an nikative Hürden zu überwinden und auf Dr. Michael Eckardt ihn geleitet wurde. Die Show porträ- diese Weise etwas vom Alltag auf Kuba Pressesprecher tiert in verschiedenen deutschen Städ- mitzuteilen. Wiederbelebung erwünscht Leben Interessenten zur Neugründung des Verbandes der ausländischen Studierenden gesucht 44 Lange Jahre fand sich das Kürzel VdaS auf etliche Zusammenkünfte, Ausflüge und deutsche Studenten oder Postgraduierte, wechselnden Bürotüren irgendwo an der Diskussionen organisiert werden, der VdaS die mindestens ein Jahr in Weimar blei- Uni und auch im Internet. Synonym dafür wurde durch den Enthusiasmus seiner Mit- ben und sich vielseitig engagieren wollen. stand eine oft bunt zusammengewürfelte glieder zur festen Größe an der Universität. Interessenten können sich beim Dezernat Truppe ausländischer Studenten, die ihr Die Aktivität des VdaS stieg und fiel wie Internationale Beziehungen (sarah.jane. Leben fern der Heimat durch kulturelle bei anderen Vereinen auch mit Anzahl und gruenendahl@uni-weimar.de) oder beim Aktivitäten und Kontakte zum Gastland in Kontinuität der Mitglieder. Seit einiger »bogen« melden. Eigenregie vertiefen wollten. Zeit ist der VdaS erloschen, sein Ziel jedoch, gemeinsam eine angenehme Zeit Dr. Michael Eckardt Mit finanzieller Unterstützung des Dezer- in Weimar zu verbringen, nicht. Pressesprecher nates Internationale Beziehungen, dem Aus diesem Grund werden neue Mitstrei- DAAD bzw. dem StuRa/StuKo konnten ter gesucht, am besten internationale und Gründergeist im Straßenbahndepot 7. neudeli-Tag diskutierte Chancen in der Computer- und Videospielbranche für Gründer Zum siebten Mal in Folge lud die Gründerwerkstatt der Bauhaus-Universität Anfang Juli zum neudeli-Tag ein. Mit Werkschau, Dialog und Gründerchamp war der Tag für die 200 Gäste und Beteiligten wieder ein voller Erfolg. Den Rahmen der Veranstaltung bildete die ]neudeli-Werkschau[ im Straßenbahndepot. Zwölf aktuelle Gründungsprojekte der Bauhaus-Universität und der Friedrich-Schiller-Universität Jena präsentierten ihre innovativen Produkt- und Dienstleistungsideen. Das Spektrum reichte von der WiiSpray-Dose über Keramikschmuck und Spielkonzepte für mobile Endgeräte bis zur 3D-Mikroskopie. Das Straßenbahnde- Bei der ]neudeli-Werkschau[ konnten die Besucher die neuen Produktideen gleich ausprobieren. pot als Umgebung versinnbildlichte dabei den kreativen Werkstattcharakter und ein (FastFoot), Dirk Primbs (Microsoft) und Weiterer unterhaltsamer Höhepunkt war Stück der Philosophie des neudeli. Thomas Friedmann (funatics und stell- der ]neudeli-Gründerchamp[. Ausgewählte vertretender Vorsitzender des Bundes- Gründungsprojekte hatten 30 Sekunden stand erneut das Symposium ]neudeli- verbands der Spieleentwickler) wurden Zeit, ihre Idee der Jury und dem Publi- Dialog[ zum Thema »Pacman’s Erben prominente Schlagworte wie Exergaming, kum zu präsentieren. Wenig Zeit, die von Edutainment/Serious Gaming, GPS- allen Teilnehmern mit unterschiedlichsten Branche«. Gäste aus ganz Deutschland Gaming und Casual Gaming hinterfragt, »Hilfsmitteln« kreativ genutzt wurde, um verfolgten eine anregende Diskussion sowie über Möglichkeiten und Geschäfts- Interesse für ihre Idee zu wecken und Fra- über Chancen junger Unternehmen in modelle in der Spielebranche gesprochen. gen zu provozieren. Die Bestimmung der der rapide wachsenden Computer- und Moderiert wurde die Diskussion von Sieger und die Vergabe des von der Micro- Videospielbranche. Zusammen mit Grün- Florian Fodermeyer, Alumni der Bauhaus- soft Deutschland GmbH gestifteten Preis- dern und hochkarätigen Experten wie Universität und Mitgründer der Firma gelds fielen nicht leicht bei der starken Heiko Hubertz (Bigpoint), Tom Nicolai Ubilabs. Konkurrenz. Schließlich ging der mit 700 Im Mittelpunkt der Veranstaltung – Trends & Potenziale in der Gaming- Euro dotierte Jurypreis an Karsten Guth und seinen »Saatstempel« – ein Pflanzgerät, das Forstsaatgut effektiv und exakt in den Boden bringt. Den mit 300 Euro dotierten Publikumspreis erhielt Christoph Thetard, der ein beheizbares Draußenmöbel präsentierte. Das Produkt ist so einfach wie wirkungsvoll: Wasser wird durch eine Cellulose-Brennpaste erhitzt und zirkuliert durch eine in den Stuhl integrierte Heizschlange. Martin Vetter www.neudeli.net Leben Gründerwerkstatt neudeli 45 Karsten Guth überzeugte die Jury mit seiner witzigen Performance und einer simplen, aber effektiven Idee. Fotos: Annika Nestler Für kalte Wintertage: Den beheizbaren Stuhl will Christoph Thetard auch als »Heizdeckenbezug« für jedes Sitzmöbel weiterentwickeln. Bauhaus meets Liszt Gemeinsames Sommerfest der Weimarer Universitäten (ra) Die Bauhaus-Universität und die Hochschule für Musik franz liszt feierten am 20. Juni 2008 rund um und in der Mensa am Park ihr drittes gemeinsames Sommerfest »Bauhaus meets Liszt« und entführten ihre Gäste vom Tag in die Nacht, vom Licht ins Dunkel, mit Musik, Tanz und einer reich gedeckten Tafel. Fotos: Jens Hauspurg Die Evangelische und katholische Studentengemeinde in Weimar Leben »Wer sucht der findet. ... Wer klopft dem wird aufgetan...« 46 Was macht ein Student, wenn er mit sei- ins Gespräch zu kommen. Wir laden dazu nen persönlichen Lebensfragen nicht wei- ein, sich mit aktuellen Themen der Zeit nischen Chor, der sich jeweils Dienstag ter kommt? Was macht man, wenn man und mit den Fragen des eigenen Glaubens Abend zur Probe in der KSG trifft. Auf Zudem gibt es einen kleinen ökume- andere Studenten sucht, mit denen man auseinanderzusetzen. Zudem bieten wir diese Weise hat jede der Studentenge- sich gerade über die Lebensfragen, die die Möglichkeit zur Beratung, zur Unter- meinden ihr eigenes Programm, aber es nicht nur das Studium oder die Karriere stützung und auch zum seelsorglichen gibt eben auch viele Gemeinsamkeiten. betreffen, unterhalten will? Oder, wenn Gespräch. In den beiden Gemeinden, der man sich auch über das konkrete Studium ESG und der KSG, treffen sich Studierende Wer einmal vorbeikommen möchte und Interesse hat uns kennenzulernen, ist hinaus mit den Fragen der Zeit auseinan- verschiedener Fachrichtungen, verschie- herzlich willkommen. Wir freuen uns auf der setzen will? Vielleicht hat man die dener Semester und unterschiedlicher Deine Fragen und vielleicht finden wir passenden Freunde, die einen auch bei Nationen. Nicht nur evangelische oder gemeinsam die passenden Antworten. diesen Fragen verstehen und bereit sind, katholische Studenten sind willkommen, Wer sucht der findet. sich damit auseinanderzusetzen. Oder sondern auch solche, die keiner Konfes- man sucht sie vielleicht noch. sion angehören. Die Semesteranfangs- und Abschluss- Die evangelische wie auch die katho- Ansgar P. Pohlmann KSG-Studentenpfarrer gottesdienste feiern wir jeweils als öku- lische Studentengemeinden in Weimar menische Gottesdienste und im Verlauf www.ksg-weimar.de bieten eine solche Möglichkeit, miteinan- des Semesters versuchen wir immer auch www.esg-weimar.de der über die wichtigen Fragen des Lebens zwei Abende ökumenisch zu gestalten. »Italienweh« Das verspürte ich schon zu Schulzeiten. Begonnen bei den Gesprächen mit den der nächsten Woche einen Krieg und man Einfach in dieses Land reisen, das sollte italienischen Mitbewohnerinnen, den am liebsten den Kassierern helfen würde, mir nicht mehr reichen. Ich wollte studie- Blicken in die brodelnden Kochtöpfe oder so langsam wie sie arbeiten! Ich habe ren, »im Land, wo die Zitronen blühen.« über das Fernsehen. Denn ein Fernseher studiert in Italien. Das heißt, ich habe läuft fast ununterbrochen in den meisten nicht nur Kommunikationswissenschaft italienischen Küchen. studiert, ich habe das Land studiert: die kulturellen Eigenarten, das Essen, die e Reggio Emilia. Gut, in der Emilia Roma- Sprache, die Kunst, die Architektur und gna wachsen keine Zitronenbäume, dafür die Städte. lockt die »Kornkammer Italiens« mit vielem So ein Auslandsaufenthalt ist zudem anderen: Prosciutto, Parmigiano Reggiano, gut, um eine neue Perspektive zu gewin- Aceto Balsamico, Kultur, Kunst und vor nen. Auch auf das Leben und die Uni- allem mit einer attraktiven Universität. Dort versität zu Hause. Italien gut und schön, studierte ich fünf Monate als ERASMUS- aber es gab auch einige Dinge, die mir Studentin an der Fakultät für Kommuni- nicht zusagten. Das beginnt bei den kationswissenschaften. Der Besuch dieser Mietpreisen und setzt sich im Frontalun- hat mich sicherlich viel über die Sprache terricht der Universität fort. Ich kam gerne wieder nach Weimar und Wissenschaft gelehrt, doch Studieren zurück, aber ich vermisse Italien auch wollte ich das Land und das bedeutete, auch fernab der Uni Italien zu erfahren. Vespa auf einem Piazza in Parma. Stadt, die am 7. Januar 1797 geschicht- An den Wochenenden galt es sich in den lich bedeutsam wurde, als man erst- Zug zu setzen. Denn das »Italienweh«, mal die grün-weiß-rote Trikolore hisste, das einst schon Goethe plagte, konnte heute die Fahne ganz Italiens. Gegen- nur mit Reisen gestillt werden. Wie den wärtig befindet sich ein kleines Museum großen Dichter zog es mich an den Garda- zur Geschichte der Trikolore am Piazza see, Verona oder Venedig, aber auch nach Prampolini, der selbst mit vielen kultu- Parma, Ravenna, Mantua, Bologna, Mai- rellen Veranstaltungen lockt. Der Piazza land, Como oder Florenz. Der letzte Zug ist in Italien das Herz einer jeden Stadt. brachte mich zum Brenner, was hieß, Ita- Dort pulsiert das Leben, dort findet das lien verlassen zu müssen. Schaulaufen statt, dort ist das dolce vita ein Stück. So viel Respekt ich vor dem Auslandsaufenthalt hatte, wegen all des Reggio Emilia war meine auserwählte Fünf Monate Reggio Emilia – fünf am meisten zu spüren. Auf dem Piazza Monate leben in Italien. Eine Zeit, die konnte ich mich geradezu satt sehen, ich nicht missen möchte. Eine Zeit, in der wenn die italienischen Männer mit ihren ich viel gelernt habe. Damit meine ich Schild am Eingang der Universität in Reggio Emilia. Fotos: Theres Rohde maßgeschneiderten Anzügen elegant- nicht alleine die Sprache, sondern viel- Ungewissen was mich erwartete, sowie cool in den Arbeitspausen sich in ihrem mehr die ganze Kultur. Sicherlich, ich den vorherigen geringen Sprachkenntnis- Café einfanden oder die italienischen kannte Italien aus Urlauben. Aber dort zu sen, am Ende war es sehr schön. Frauen trotz Kopfsteinpflaster mit ihren leben eröffnet einen Einblick, den man hochhackigen Stilettos über den Platz mit einem Urlaub nicht vergleichen kann. nicht nur im sprachlichen Sinne – dann ist schwebten. Und immer dabei, die Ray- Am italienischen Alltag eine Weile teilha- es Folgendes: Italia, ti amo! So muss ich Ban, Dolce&Gabbana oder Armani-Son- ben zu dürfen ist eine spannende Erfah- Goethe zustimmen, der am 2. Dezember nenbrille, die beinah das halbe Gesicht rung: So lässt sich einerseits das dolce 1786 an Charlotte von Stein schrieb: »Mit bedeckt. Was wäre ein italienisches vita genießen. Zum anderen stolpert man dem neuen Leben, das einem nachden- Gesicht ohne die richtige Marke? auch über kulturelle Unterschiede und kenden Menschen die Betrachtung eines Wenn ich eines gelernt habe – und das entdeckt seine »deutsche« Mentalität: neuen Landes gewährt, ist nichts zu ver- ich nach den Beobachtungen auf dem Wenn man an der Kasse des Supermarkts gleichen. Ob ich gleich noch immer der- Nicht zuletzt modisch inspiriert ging Markt zurück in meine WG. In der Küche etwa doppelt soviel Zeit einrechnen muss selbe bin, so mein‘ ich, bis aufs innerste machte ich weiter mit meinen »Italien- als daheim und dabei innerlich zu kochen Knochenmark verändert zu sein.« studien«. Die Küche ist ein Ort, in dem anfängt, während italienische Kinder ich das Meiste über Italien erfahren habe. brüllen, Familien einkaufen als gäbe es in Leben Im September 2007 machte ich mich auf, an die Università degli Studi di Modena 47 Theres Rohde backup.10 Neue Perspektiven im Medium Film Vom 18. bis 22. Juni 2008 feierte das in- zwei Tagen? Das open-screening gab Stu- Wettbewerbs aus dem In- und Ausland an, ternationale Kurzfilm- und Videofestival dierenden der Bauhaus-Universität und um gemeinsam mit Gästen und Organisatoren ihre Arbeit zu diskutieren. in Weimar sein zehntes Jubiläum. Fünf Künstlern der Stadt Weimar die Mög- Tage lang präsentierte das backup_festival lichkeit, »last minute« ihre Filme beim Filme, die bewusst mit den Sehgewohn- Festival einzureichen. In diesem Rah- heiten des Publikums brachen und damit men konnte z. B. der Film »Light House Einblick in einen unkonventionellen Um- Ankara« des E-Werk e.V. präsentiert gang mit dem Medium Film ermöglichten. werden. Kleiner Sommer – Großes Team Das ausgelassene und fast »heimische« Flair des Festivals ist vor allem Resultat einer sehr intensiven und starken Vorbe- Profile, Positionen und Persönlichkeiten reitungszeit. Mit einem fast ausschließ- ben backup.award, backup.clipaward und Zum 10. backup_festival begeisterten vor erzielt und wichtige neue Kontakte eta- Neue Formate – Neues Kino ? Neben den internationalen Wettbewer- lich studentischen Team wurden in allen Bereichen der Festivalorganisation Erfolge backup.(non)commercial.award sowie allem die geladenen Künstler und Filme- bliert. Mit einem nicht in Credit-Points einer Auswahl aus einer Dekade backup macher, die in Vorträgen und Screenings abzurechnenden Engagement haben alle waren es in diesem Jahr besonders neue die Bandbreite des Bewegtbildes greifbar Mitarbeiter durch eigene Ideen und großes Programmpunkte, die Impulse zum Nach- machten und zu einer sehr kommunika- Vertrauen ein Festival realisiert, das nicht denken über Entwicklungen und Ten- tiven Atmosphäre beitrugen. Dazu zäh- nur als studentisches Projekt gewertet denzen anregten. len Vortragende des backup.salon wie wird, sondern einen festen Platz in der Georg Miros (Kinowelt AG) oder Sebastian internationalen Diskussion um neue Film- Frankreich im eigenen Wohnzimmer? Onufszak (Parasol Island), aber auch die formate darstellt. Mit backup.at.home wurde das Festival Filmemacher David O’Reilly (Kilkenny/ Flicker-Filme und der Filmemacher aus Irland) und Rob Kennedy (New York). Jasmin Meerhoff auf die große Leinwand in vielleicht nur Zudem reisten zahlreiche Teilnehmer des backup Organisationsteam Leben in die Stadt geholt. Vom eigenen Laptop 48 Foto:backup Preise Fallen Gelassen, Hausdurchsuchung und Tokyo Erstmals Preis der Mediengestaltung für die besten Abschlussarbeiten verliehen (medien) Den 1. Platz erhielt Maximilian Tokyo und der Figur des Flaneurs in Baberg für seinen Abschlussfilm »Fallen der postmodernen Stadt. Starke wurde Gelassen«. Die Auszeichnung ist mit 1.000 betreut von Prof. Wolfgang Kissel und Euro dotiert. Platz 2 ging an Marie-Luise Prof. Norbert W. Hinterberger, Professur Lange für die Installation »Hausdurchsu- Freie Kunst an der Fakultät Gestaltung. chung«. Der Preis ist mit 500 Euro dotiert. Die feierliche Preisverleihung fand Johannes Starke gewann den mit 250 Euro am 12. Juli 2008 in der Universitätsbi- dotierten 3. Platz für seine Arbeit »TO- bliothek statt, in der zum Mediengang KYO-KAN«. Zudem sprach die Jury drei 08 die Abschlussarbeiten ausgestellt lobende Erwähnungen aus: für die Instal- waren. Der Rektor der Bauhaus-Uni- lation »Liz« 2007|08 Was bleibt. Souvenirs versität, Prof. Dr. Gerd Zimmermann, eines Lebens.« von Sibylle Windisch, den begrüßte die zahlreichen Besucher mit Webcast »Trufffle: Die Suche nach digi- einer Festrede. Anwesend waren auch taler Identität« von Bernd Hopfengärtner alle Jurymitglieder: Monika Fleischmann, und für die Klanginstallation »Altötting Medienkünstlerin und wissenschaftlich- Panorama« von Moritz Fehr. künstlerische Leiterin der Forschungsgruppe Media Arts Research Studies am Der erstplatzierte Animationsfilm »Fal- Fraunhofer IAIS, Klaus Nicolai, Kurator 1. Platz »Fallen Gelassen« von Max Baberg. Foto: Nina Röder und Leiter der Trans-Media-Akademie Gegenspieler Lars, aber auch durch ihre Dachgeschoss, Treppenaufgänge und und Vorstandsmitglied der Werkleitz len Gelassen« von Max Baberg handelt Hellerau, Peter Zorn, Künstler, Kurator von dem Mädchen Anna, das durch ihren widrige Umwelt und soziale Herkunft in Außenbereiche bildeten eine muse- Gesellschaft e.V. Halle, sowie Prof. Ursula einen Abwärts-Strudel gerät, aus welchem ale Installation. Anhand verschiedener Damm und Prof. Wolfgang Kissel von der es kein Entrinnen zu geben scheint. Baberg Medien und Darstellungstechniken Fakultät Medien. schuf einen sozialkritischen Film, der die wurde dem Publikum ein sowohl sach- Chancenlosigkeit vieler junger Menschen lich-historischer, als auch intim-persön- Der Preis der Mediengestaltung 2008 wurde unterstützt vom Oberbürgermei- in diesem Land metaphorisch themati- licher Einblick in das häusliche Leben der ster der Stadt Weimar, Stefan Wolf, von siert. Die Abschlussarbeit wurde von Jun.- letzten 150 Jahre eröffnet. Betreut wurde der KAHLA/Thüringen Porzellan GmbH, Prof. Ben Sassen und Prof. Wolfgang Kissel die Arbeit von Prof. Christine Hill. der Sparkasse Mittelthüringen und der betreut. Marie-Luise Lange bespielte mit ihrer Bachelorarbeit »Hausdurchsuchung« Die aus zwei Büchern bestehende KKS: die medienarbeiter GmbH. Arbeit »TOKYO-KAN« von Johannes Starke ist eine fotografische, tagebuchfragmentarische und theoretische Unter- 10 in Weimar. Alle Zimmer, Keller- und suchung des Stadt- und Lebensraumes Preise das gesamte Gebäude Humboldtstraße 50 3. Platz »TOKYO-KAN« von Johannes Starke, Kirschblütenfotografen im Asakusa- und Ueno-Park. Fotos: Johannes Starke Das Shopping-Center des 21. Jahrhunderts Studenten planen die Zukunft des Einkaufens in Hamburg (archit) Mit ihrem Entwurf »StadtQuartierShopping Hamburger Straße«, einer Handelsplatz-Revitalisierung in Hamburg, gewannen die Architektur-Studenten Alessa Brill, Carl Hartmann und Sophia Lutz den mit 5.000 Euro dotierten Architekturpreis des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft im BDI. Die Gewinner werden im Rahmen der Jahrestagung des Kulturkreises am 18. Oktober 2008 in Würzburg ausgezeichnet. Der Siegerentwurf überzeugte die Jury mit einer kühnen Vision. Fotos: Kulturkreis der deutschen Wirtschaft im BDI e.V. Der Preisträger-Entwurf »StadtQuartierShopping Hamburger Straße« greift das Die Sieger mit der Wettbewerbsjury, v.l.n.r.: JensUlrich Maier (ECE-Geschäftsführer Bau), Alessa Brill (Bauhaus-Universität Weimar), Oberbaudirektor Prof. Jörn Walter, Carl Hartmann und Sophia Lutz (Bauhaus-Universität Weimar), Dr. Eckart John von Freyend (Vors. Kulturkreis-Gremium Architektur) Thema »Hamburg – Stadt am Wasser« auf und schlägt vor, einen künstlichen Wasser- am Wasser in der Innenstadt mit Leben zu schule für Künste Bremen, am 22. und 23. lauf vom Eilbekkanal zum Einkaufscenter erfüllen«, so die Jury. Juli 2008 in Hamburg ermittelt. Die Preise zu führen. Dieses prägende Charakteristikum des Entwurfs überzeugte die Jury und Die Sieger wurden unter 13 Arbeiten werden den Gewinnern im Rahmen der von insgesamt 35 Studierenden der Uni- Jahrestagung des Kulturkreises am 18. »gestattet es den Autoren neben reizvollen versitäten Hannover und Karlsruhe, der Oktober 2008 in Würzburg überreicht. architektonischen Ideen am Einkaufszen- Bauhaus Universität Weimar, der Hafen- trum die Weiterentwicklung des Wohnens City Universität Hamburg und der Hoch- Ehemalige Grundschule als Backpacker-Hotel? Lesestipendien für die fünf Besten Zweiter Preis geht an Architektur-Studentin aus Weimar (archit) Im Rahmen des bundesweiten einen ersten Preis erhielt die junge Dresd- (archit) Zur »werkschau 08« vergab die Wettbewerbs »Neue Konzepte für das ner Architektin Sabine Herzer für den Ent- Architekturzeitschrift »Bauwelt« in Anwe- Schulhaus von gestern« beschäftigten sich wurf eines Wohnkomplexes »Betreutes senheit des Bauwelt-Redakteurs Ulrich junge und angehende Architekten und Wohnen« im offenen Strafvollzug in Bezug Brinkmann an fünf Absolventen der Fakul- Stadtplaner (bis 35 Jahre) mit den Mög- auf die benachbarte Jugendstrafvoll- tät Architektur ein zweijähriges »Bauwelt«- lichkeiten der Nutzung des leer stehenden zugsanstalt. Ein zweiter Preis wurde der Lesestipendium. Ausgewählt wurde Gebäudes der ehemaligen Harry-Graf- Bauhaus-Studentin Emilia Kuczkowska unter den Arbeiten, welche neben einem Kessler-Grundschule in Weimar. Der Preis zugesprochen. Abschluss mit der Note 1 zudem von ihren Die Jury zeigte sich sehr angetan von Professoren für die »best of« im Rah- den engagierten Projekten der jungen men der »werkschau 08« ausgewählt und geschrieben und war mit 20.000 Euro Bewerber: »Beeindruckend einfach und dort ausgestellt wurden. Das Stipendium dotiert. Am 27. Mai 2008 ermittelte eine zugleich sensibel – sehr visionär« seien erhielten: Matthias Leifels für »Son Vida hochrangige Jury die Gewinner. die Entwürfe zu dem Weimarer Objekt Invest; Projektentwicklungskonzept«, Flo- gewesen. Die Preisverleihung findet im rian Pischetsrieder für »Raum, Dichtung, Einen ersten Preis für ihren Entwurf eines Rahmen des Jahresempfangs der Bundes- Fiktion«, Kevin Helms für »Die Fehlstelle – Backpacker-Hotels mit einer offenen Frei- vereinigung der Landes- und Stadtent- Ein Versuch zu Berlin«, Stephanie Zimmer- fläche, »die sich aus dem Hotel heraus wie wicklungsgesellschaften im November mann für »Campus Bockenheim 2015« und ein großer Teppich entfaltet«, erhielt eine 2008 in Berlin statt. Benjamin Rudolph für »Regenstein. Burg. Gruppe von sechs angehenden Architekten Festung. Ruine. Konservierung und Revita- und Stadtplanern aus Erfurt. Ebenfalls lisierung«. Preise wurde von den deutschen Landes- und Stadtentwicklungsgesellschaften aus- 51 Mit Flossen und Rädern zum Sieg Bauhaus-Studierende überragende Gewinner des Designpreises Neunkirchen (gestaltung) Mit einer Ausstellung, in Jan Doppleb für ihre Diplomarbeit 2005, der alle 47 Beiträge der Teilnehmer der »Undulating Fins«, ein Tauchboot Endausscheidung präsentiert wurden, für wissenschaftliche Zwecke fand am 30. Mai die Preisverleihung des und der dritte Preis Designpreis Neunkirchen statt. Insgesamt an Maximilian 10.000 Euro wurden an die ersten drei Bauer, Philipp Preisträger vergeben, darunter in den Böhm und ersten drei Kategorien Produkt-Design- Johannes Studierende der Fakultät Gestaltung. Hein für Den ersten Preis gewann Thomas wurf eines Schrumpf mit seiner Diplomarbeit von »Gehsamm- 2006, einem Laufrad, »my little runa- lers«, ein trag- ihren Ent- Das Tauchboot für wissenschaftliche Zwecke, hier als Modell, brachte Martin Krause und Jan Doppleb den 2. Preis. way«. Der zweite und dritte Preis sowie barer Ordner, der im Rahmen der Anerkennungspreis wurden jeweils des Wieland-Tuning-Projekts von Prof. doppelt vergeben, an Bauhaus-Studie- Heiko Bartels 2006 entstand. Einen Aner- rende und solche der Hochschule der Bil- kennungspreis erhielt Robert Franzheld denden Künste Saar in Saarbrücken. Der für sein Diplom-Projekt von 2007, ein Ret- zweite Preis ging an Martin Krause und tungsboot für Binnengewässer. Weimarer Künstlerin auf der »mulhouse 008« erweiterbares, günstiges Sitzmöbel für hochschulen wählten ihre Arbeiten aus eine Zielgruppe mit kleinem Budget und 50 in der Endrunde platzierten, heraus- begrenztem Wohnraum. Als Sonderpreis ragenden Produktionen des vergangenen (gestaltung) 95 Absolventen von 60 euro- hat die Kanzlei Meissner, Bolte & Camp; Jahres aus. päischen Kunsthochschulen präsentierten Partner eine deutsche Patentanmeldung in diesem Jahr im Juni auf der Messe ausgelobt. Diesen sicherte sich Karsten »mulhouse 008« ihre Arbeiten, darunter Guth, ebenfalls Produkt-Design Student, Charlotte Seidel, Bauhaus-Absolventin des für sein innovatives Hilfsmittel zum Ein- Förderpreis dornburger zement Studiengangs Freie Kunst. Seit 2001 organi- bringen von aufbereitetem Forstsaatgut. siert die Stadt Mulhouse jeweils zeitgleich Der zweite Sonderpreis, ein Coaching für zur Art Basel die Ausstellung zeitgenös- die Erstellung eines Businessplans durch Ostheeren (26) erhielten in diesem Jahr sischer Kunst, an der sich die höheren Frank Siegmund von der IQ2b GmbH Busi- den von der dornburger zement GmbH Kunstschulen in Frankreich, Italien, ness Angels Network, erhält Stefan Treb- & Co. KG vergebenen Förderpreis. Beide Deutschland und der Schweiz beteiligen. (me) Carolyn Fuchs (26) und Katrin bin, Student der Visuellen Kommunikation, forschten am F.A. Finger-Institut für Bau- mit seiner Idee Testsieger-Shop. stoffkunde der Bauhaus-Universität und wurden für ihre Diplomarbeiten ausge- Höchste deutsche Amateuerfilmauszeichnung (gestaltung) Über 50 Einsendungen, mehr (gestaltung) Anlässlich der 66. Deutschen als je zuvor, sind zum 6. Ideenwettbewerb Filmfestspiele DAFF in Hanau gewannen Katherine Landgrebe den BDFA-Filmpreis Preise Gestalter erfolgreich beim 6. Ideenwettbewerb Jena-Weimar Jena-Weimar ‘08 eingereicht worden. Der mit 1.000 Euro von der Sparkasse Jena- in Bronze und Lena Libertá den in Silber. Saale-Holzland gestiftete erste Preis ging Beide studieren Visuelle Kommunikation 52 an Max Klimke, Produkt-Design-Student, an der Fakultät Gestaltung. Eine Jury aus und seine Idee EXPRIMO, ein modular aus Funk, Fernsehen, Presse und Film- zeichnet. Unicato Awards 2008 Die Mediengestalter Susann Maria Hempel und Fabian Gießler gewinnen Unicato Awards (medien) Im Rahmen der Unicato Award vent der Mediengestaltung, ausgezeichnet. Show am 19. Juni 2008 wurden die besten Die Unicato Awards sind mit jeweils 1.000 im KinderMedienZentrum Erfurt statt – Beiträge, die im zurückliegenden Jahr im Euro dotiert. direkt im Anschluss an den Nachwuchstag Rahmen von Unicato, dem studentischen Ausgewählt wurden die Preisträger- Filmmagazin im MDR Fernsehen, präsen- filme durch eine Jury, die sich aus dem Kontakt 2008 der Mitteldeutschen Medienförderung. Fachbeirat zusammensetzt, der das studentische Filmmagazin Unicato seit 2006 Zwei junge Filmemacher der Fakul- begleitet. Die Juroren sind Prof. Angela tät Medien sind unter den Preisträgern: Zumpe (Dessau) und Prof. Dr. Gerhard Susann Maria Hempel, Studentin der Lampe (Halle) für Sachsen-Anhalt, Prof. Mediengestaltung, gewinnt für ihren Kurz- Günther Graßau (Mittweida) und Prof. Dr. film »Pelicula« den Unicato Award in der Rüdiger Steinmetz (Leipzig) für Sachsen Kategorie Bester Experimentalfilm. Mit sowie Prof. Dr. Gabriele Schade (Erfurt) www.unicato.tv dem Weimar Filmpreis wurde »Heimat in und Prof. Wolfgang Kissel (Weimar) für der Fremde« von Fabian Gießler, Absol- Thüringen. Hochschulpreis der Bauhaus-Universität Erfolg für »deutsche Gestalten – Deutsche gestalten« Zweiter Platz bei internationalem ArchitekturStudentenworkshop (uk) Die Gewinner des diesjährigen Hoch- (medien) Für ihren Werbespot für Inte- (archit) Im Rahmen der fünften »architec- schulpreises stehen fest: Die Fakultät gration und gegen Rassismus »deutsche tureworld« in Münster fand erstmalig ein Architektur ehrt Lucia Bertram, Ronny Gestalten – Deutsche gestalten« wurde internationaler Studentenworkshop statt. Erler, Sandra Große und Felicitas Rosen- Carina Bachmann, Absolventin der Medi- Aus über 700 Bewerbern wurden 30 Teilnehmer ausgewählt, die in Teams, geleitet berger für ihr Diplom »Aigues Mortes«. engestaltung, mit dem 3. Preis beim Andreas Fresers Hausarbeit zur »Umset- Wettbewerb »Miteinander studieren in von Professor Fumihiko Maki, Craig Hod- zung eines Tutorials zu geographischen Thüringen« ausgezeichnet. Der Kurzfilm, getts, Dr. Ken Yeang und Jason King Yeang, Informationssystemen in einer eLearning- Carina Bachmanns Bachelor-Abschluss- Konzepte zum Thema »Future Buildings – Umgebung« überzeugte an der Fakultät arbeit, wurde von Gordian Maugg, Profes- How do we live in 30 years« entwickelten. Bauingenieurwesen. »Rundgang und Wett- sur Mediengestaltung, betreut. Die Jury, bestehend aus Sir Peter Cook, bewerbe« von Andrea Acosta Fourodona Die Preisverleihung fand am 4. Juni Prof. Fumihiko Maki und Craig Hodgetts, wird an der Fakultät Gestaltung ausge- 2008 an der Friedrich-Schiller-Universi- kürte die Gewinner der Stadtvisionen mit zeichnet, die Medienfakultät vergibt den tät Jena statt. Thüringens Kultusminister einem 1. Platz und zwei 2. Plätzen. Die Studenten Arne Wulff und Felix Lowin aus Preis an Anke Heelemann für ihre Diplom- Bernward Müller überreichte die Preise. arbeit »Fotothek: Fachgeschäft für verges- Prämiert wurden acht Projekte mit einem Weimar belegten in Zusammenarbeit mit sene Privatfotografie«. Preisgeld von insgesamt 7.500 Euro. Sven Boog aus Berlin den 2. Platz. Schwer- Der Hochschulpreis für Nachwuchs- punkt dieser Arbeit war die sukzessive künstler und -gestalter wird in der Regel Entwicklung existierender Metropolen zu nur an eine Person vergeben. In diesem nachhaltigen Ecocities. Jahr wird er jedoch gesplittet und geht zu gleichen Teilen an Christina Zimmermann, künstlerische Mitarbeiterin der Visuellen Kommunikation, und Mareike Maage von der Professur Experimentelles Radio. Preise tiert wurden, einmal mehr ausgezeichnet. Die Unicato Award Show fand dieses Jahr 53 Kalender | Verlag | Alumni Kalender Rhetorik und Gesprächsrhetorik für Hoch- 15.10.2008 schullehrende Feierliche Immatrikulation Referent: Günter Wirth Die Bauhaus-Universität begrüßt ihre Stu- Ort: Nordhausen dienanfänger und ehrt erfolgreiche Studie- www.uni-erfurt.de/hit rende, Absolventen und Mitarbeiter. Ort: Audimax, Steubenstraße 6 03.-19.10.2008 08.-13.09.2008 eLearning Sommerakademie Musik in Thüringen Wie beeinflussen neue Nutzungsformen Das 10. Festival Alter Musik in Thüringen im Internet die Vermittlung von Wissen? Beginn: 17 Uhr GÜLDENER HERBST – 10. Festival Alter – GÜLDENER HERBST 2008 widmet sich 17.-18.10.2008 Veranstaltung HIT »Besser Kommunizieren« Welche Lehr- und Lernstrategien sind angesichts des 300-jährigen Jubiläums des Gesprächsführung im hochschulischen Kontext für die Erreichung bestimmter Bildungs- Amtsantritts von Johann Sebastian Bach in ziele geeignet? Welche urheberrechtlichen Weimar und von Georg Philipp Telemann Referent: Christoph Posselt Gesichtspunkte sind zu beachten? Diese in Eisenach der Bachfamilie und ihrer Zeit- Ort: Erfurt www.uni-erfurt.de/hit und weitere Fragen werden anhand von genossen und stellt deren große musikge- Vorträgen, Diskussionsrunden und Beispie- schichtliche Bedeutung für Thüringen und len aus der Praxis beantwortet. den mitteldeutschen Raum heraus. Ort: Multimediazentrum der FSU in Jena, Ort: Wechselnde Veranstaltungsorte in Schnupperstudium SCC der Bauhaus-Universität in Weimar Weimar und anderen Städten Eine Woche beim Studium an der Bau- www.eLearning-Sommerakademie.de www.gueldener-herbst.de 20.-24.10.2008 haus-Universität Weimar dabei sein. Beginn: 12:00 Uhr 11.-13.09.2008 10.10.2008 Veranstaltung HIT – Hochschuldidaktik- »Wissen erobern« – Schüler entdecken Ort: Bauhaus-Universität Initiative Thüringen Weimars Bibliotheken »Schreib- und Textwerkstatt« Die Weimarer Bibliotheken bieten in Veranstaltung HIT Kreativ zum wissenschaftlichen und pro- Regie der Unibibliothek wieder eine Ein- »Einer für alle – alle für einen« fessionellen Text führungsveranstaltung zur Bibliotheksre- Teamentwicklung an der Hochschule 06.-07.11.2008 Referentin: Gabriela Ruhmann cherche für Schüler der 10. Klassen der Referent: Stefan Braun Ort: Erfurt Gymnasien Weimars und des Weimarer Ort: Ilmenau www.uni-erfurt.de/hit Lands an. www.uni-erfurt.de/hit Ort: Audimax, Steubenstraße 6 Beginn: 12:00 Uhr 14.-15.11.2008 »Lehre gestalten – Beteiligung fördern« 10.-11.10.2008 »Dissertation, Prüfung, Veröffentli- Basisworkshop Hochschuldidaktik Veranstaltung HIT chung« Coaching für Promovierende Veranstaltung HIT Veranstaltung HIT Referentin: Dr. Claudia Nounia »Lehre gestalten – Beteiligung fördern« Ort: Erfurt Basisworkshop Hochschuldidaktik Referentin: Dr. Dunja Mohr www.uni-erfurt.de/hit Referentin: Dr. Claudia Nounia Ort: Erfurt Ort: Erfurt www.uni-erfurt.de/hit 22.-23.09.2008 www.uni-erfurt.de/hit Fortbildungsseminar »Interdisziplinäre 25.-26.11.2008 Messaufgaben im Bauwesen – Weimar 13.-17.10.2008 Symposium 2008« Orientierungskurs zum Kunst- und »Bauhaus.SOLAR« 77. DVW-Fortbildungsseminar Ingenieur- Designstudium an der Bauhaus- Der 1. Internationale Kongress Bauhaus. vermessung mit den Schwerpunkten Geo- Universität SOLAR bietet nicht nur die Möglichkeit, technik und Geodäsie Professoren, Mitarbeiter und Freunde der sich über Solartechnologie auszutauschen, Ort: Bauhaus-Universität Weimar, Mari- Fakultät Gestaltung bieten den Einstieg in sondern auch das Thema der sich wan- enstraße 13, Hörsäle A und C Kunst- und Designprozesse, dabei werden delnden urbanen, architektonischen und Beginn: 11:30 Uhr aktuelle Diskurse über Kunst und Design gestalterischen Ausdrucksformen zu dis- www.uni-weimar.de/Bauing/Vermess/ geführt und Einblicke in die Arbeitswei- kutieren. seminar.html sen zukünftiger Projektarbeit ermöglicht. Ort: Messe Erfurt AG Anmeldung bis zum 19.09.2008. www.bauhaus-solar.de 26.-27.09.2008 Ort: Fakultät Gestaltung Veranstaltung HIT – Hochschuldidaktik- 2. Block: 12.-13.12.2008 Initiative Thüringen »Durch Sprache gewinnen« zusammengestellt von Annika Nestler Kalender 19.-20.09.2008 55 Facetten eines Ingenieurs Ehrenkolloquium zum 80. Geburtstag von Erhard Hampe (1928 – 1998) In Martin Walsers »californisch« inspi- Leonhardt, der unter anderem den Stutt- riertem Campus-Roman »Die Brandung« garter Fernsehturm projektierte. Eine von (1986) begegnet der Ich-Erzähler Halm, Hampes bekanntesten Schriften befasst ein westdeutscher Gastprofessor für Ger- sich mit der »Statik rotationssymme- manistik in Berkely, immer wieder einem trischer Flächentragwerke« (1963ff.); wer gewissen »Zipser aus Leipzig«. Dieser nicht weiß, was das ist, schaue sich den Zipser frage viel, so viel, dass Halm den Stuttgarter Fernsehturm an. Von Hampe Eindruck hatte, er frage im Namen der stammt auch der Band »Bauwerke unter ganzen DDR. Über Zipser erfährt man, er seismischen Einwirkungen« (1985), der sei Spezialbau-Statiker, Erdbebenexperte im Nachgang seines USA-Aufenthaltes und sein großes Vorbild ein Stuttgarter, entstand. Damit dürfte die Indizienkette Professor Leonhard. Viel lieber als in Cali- vollständig sein. fornien würde er ein Semester in Stuttgart Der außergewöhnlichen Wissenschaft- verbringen, schließlich sei Leonhard ein lerpersönlichkeit Erhard Hampe wid- Genie. Der Abschied von Zipser fiel Halm mete die Fakultät Bauingenieurwesen sichtlich schwer: »Schade, daß er diesen im Juli ein Ehrenkolloquium anlässlich Zipser nicht so schnell wiedersehen wür- seines 80. Geburtstages. Die Vorträge de, wahrscheinlich nie mehr. Wie diskret der Konferenz versammelt die Schrift der wurde, wenn man über Schwierig- »Spuren und Erinnerungen«, herausge- keiten in seiner Heimat sprach. Morgen geben vom Insititut für Konstruktiven muß er über New York nach Rom fliegen, Ingenieurbau unter Federführung von dort eine Ostmaschine nach Prag nehmen Dr. Jochen Schwarz und Prof. Erich Raue. und dann heim. (…) Dieser Zipser beur- Mit insgesamt 18 Beiträgen erinnern teilte alles nach dem, was es seiner Arbeit Kollegen, Mitarbeiter und einige der 80 nützte. Wegen Schlamperei in Ostberlin Doktoranden an die charismatische und ist er ohne Visum hierher gekommen. In ihr Umfeld prägende Persönlichkeit. Sie Prag mußte er auftreten als ein Berserker, zeichnen die Spuren seines Wirkens und der er nicht ist. (…) Und morgen, wieder seiner Schule im In- und Ausland nach. ohne Visum, das gleiche rückwärts.« Im Mittelpunkt der Fachbeiträge stehen Industrie- und Spezialbauwerke und die Erhard Hampe war gelernter Maurer, stu- für sie relevanten Einwirkungsprobleme. dierte Bauingenierwesen sowie Physik und Das hochschulpolitische Wirken Ham- gilt als derjenige, der in der DDR maß- pes wird unter anderem in den Zeiten geblich die Einführung des Spannbetons des Umbruchs mit der 3. Hochschulre- betrieben hatte. Kaum ein anderer Wei- form 1967/68 und der Umgestaltung der marer Professor hatte das Glück, Anfang Fakultät Bauingenieurwesen dokumenta- der 80er Jahre die Einladung des IREX- risch gespiegelt. An den Forschungslinien International Research & Exchanges Board im Konstruktiven Ingenieurbau werden zu einem Forschungsaufenthalt in den USA Tradition, Kontinuität und Innovation annehmen zu dürfen. Diese kam nicht von nachvollziehbar. irgendwo aus den USA, sondern von der University of California in Berkely. Dort Dr. Michael Eckardt konnte man damals eine Spezialausbil- Pressesprecher dung in Erdbebenberechnung absolvieren, Verlag genau dies erwartete die DDR-Führung 56 offenbar von Hampe. Zweifel, ob es bei »Zipser« nun tat- IKI-Institut für Konstruktiven Ingenieurbau (Hg.): Spuren und Erinnerungen. Festschrift anlässlich des 80. Geburtstages von sächlich um Erhard Hampe handelte oder Prof. Dr.-Ing. habil. Dr.-Ing. e.h. Erhard nicht, sollten folgende Fakten ausräumen: Hampe (1928–1998). Bei »Prof. Leonhard« handelt es sich um den Turm- und Brückenkonstrukteur Fritz Neuerscheinungen des Universitätsverlags Schriftenreihe des Instituts für Konstruk- neuen Geschäftsfeldes ist notwendig, da den Buchhan- tiven Ingenieurbau nicht nur die Vorlauf- und Angebotskosten del zu erwerben. Spuren und Erinnerungen bei PPP-Projekten um ein Vielfaches höher Man erfährt etwas Festschrift anlässlich des 80. Geburts- sind als bei konventionellen Bauprojekten, von der krimina- tages von Prof. Dr.-Ing. habil. Dr.-Ing. e.h. sondern auch die Herausforderungen und listischen Spuren- Erhard Hampe (1928 – 1998) Risiken von PPP-Projekten sich deutlich suche, auf die sich Format: 19,5 x 29 cm; Broschur; 244 Seiten; von der bisherigen Tätigkeit unterschei- die Beteiligten ISBN: 978-3-86068-345-3; den. Mit Hilfe des Leitfadens werden begaben, um eine Vorstellung von der Preis: 19,80 Euro Handlungsempfehlungen dargestellt, die wirklichen Ausgestaltung, Möblierung etc. unternehmensspezifisch weiterentwickelt des Direktorenarbeitsraumes zu gewinnen. Schriftenreihe der Professur BWL im Bau- werden können. Die Anwendung des Es wurden Bauakten ausgewertet, Fotos wesen Leitfadens ermöglicht mittelständischen analysiert, Zeitdokumente gesichtet … Heft 5: Leitfaden »Beteiligung mit- Bauunternehmen, die Stellung des Unter- Man erfährt auch etwas von den Schwie- telständischer Bauunternehmen am nehmens im Bezug zum neuen Geschäfts- rigkeiten, in der Gegenwart Möbel und Geschäftsfeld PPP« feld PPP zu identifizieren und daraus andere Dinge der 1920er-Jahre, die sich Alfen, Hans Wilhelm; Rückschlüsse für eine Beteiligung am im Zimmer befanden, nachzubauen bzw. Schaedel, Volker Geschäftsfeld PPP zu ziehen. nachzugestalten. Am Ende ist ein Zimmer entstanden, das bemerkenswert ist, auch Format: 14,8 x 21 cm; Broschur; 92 Seiten; Das Gropius-Zimmer – Geschichte und wenn es so zu Gropius’ Zeiten nicht aus- Preis: 14,80 Euro; Rekonstruktion des Direktorenarbeits- sah. Aber – da sind wir sicher – der Mei- ISBN: 978-3-86068- raumes am Staatlichen Bauhaus in Wei- ster hätte heute seine Freude daran, denn 344-6 mar 1923/24 (2. Auflage) es ist die Verwirklichung seiner Idee. Das Ziel des Leit- Klaus-Jürgen Winkler, Gerhard Oschmann fadens ist es, mit- Format: 25 x 25 cm, Hardcover, 124 Seiten, telständischen Bauunternehmen die ISBN: 978-3-86068-347-7, Erarbeitung einer eigenen Strategie für Preis: 29,90 Euro das Geschäftsfeld PPP zu ermöglichen. In 2. und korrigierter Auflage ist das Buch Eine strategische Vorgehensweise bei der über das erneut erstandene Gropius- Erschließung des für Bauunternehmen Zimmer wieder über den Verlag oder Hochschulgeschichte schreiben: Jubiläum 1860 – 2010 Aufruf zur Mitarbeit Zum 150-jährigen Jubiläum 2010 hat sich Klaus-Jürgen Winkler verantwortlich. Zur die Universität vorgenommen, einen reprä- Unterstützung der Arbeiten wird die Uni- werden. Kontakt: alumni@uni-weimar.de sentativen Band zur Hochschulgeschichte versitätsbibliothek Sonderkonditionen bei oder presse@uni-weimar.de. vorzulegen. Darin werden verschiedene der Zeitschriftenbestellung einräumen. Aus diesem Grund geht ein Aufruf an schule und ihrer Vorgängereinrichtungen alle Alumni und Hochschulangehörigen, porträtieren, ein Autorenworkshop Anfang Zeitzeugenberichte o.ä. zur Vorberei- September 2008 wird weitere Details klä- tung des Hochschuljubiläums aufzube- ren. Als Herausgeber zeichnen Rektor reiten und der Universität zur Verfügung Prof. Gerd Zimmermann, Bibliotheksdi- zu stellen. Ausgewählte Beiträge sollen rektor Dr. Frank Simon-Ritz und Professor im Alumni-Portal der Universität, dem Dr. Michael Eckardt Pressesprecher Verlag Beiträge die einzelnen Epochen der Hoch- »bogen« oder auf andere Weise publiziert 57 Projektsteuerung ist der Blick aufs Ganze Alumni der Bauhaus-Universität berichten (10) Im nunmehr 10. Alumni-Interview sprach und kennt auch sich klingt jetzt natürlich sehr theoretisch. In »der bogen« mit Andres Vogel (31), der selbst viel besser. Großprojekten gibt es aber aufgrund des von 1996 bis 2002 in Weimar Bauingeni- Meine Entschei- Umfangs meist nicht nur einen, sondern eurwesen studierte und nach seinem Ab- dung fiel letztlich mehrere Projektmanager, ohne die in der schluss für die ILF Beratende Ingenieure auf Baubetriebswe- operativen Abwicklung gar nichts geht. ZT GmbH in Wien im Bereich Projektsteu- sen mit den Fächern erung tätig ist. Projektmanagement Dr. Michael Eckardt: Ihre Eltern sind beide studierte Elektrotechniker, Ihr Vater Foto: privat sogar Professor für Elektronik in Mitt- Meine derzeitige Tätigkeit ist im Bereich des kaufmännischen Projektma- und Bauwirtschaft. nagements angesiedelt. Ich bearbeite Irgendwie habe ich seit vier Jahren eine Projektentwicklung mich immer für Zah- von Büroimmobilien in Wien mit einem len und Finanzen Volumen von circa 300 Millionen Euro. weida. Hätten sich Ihre Eltern nicht eher interessiert, auch wenn Projektmanage- Die meiste Zeit verbringe ich im Büro, gewünscht, Sie gingen in dieselbe Rich- ment und Baubetriebswesen natürlich mache aber auch regelmäßige Baustel- tung und blieben in der Region, als 1996 weit mehr sind als nüchterne Rechnerei. ausgerechnet in Weimar ein Bauingenieurstudium aufzunehmen? Andres Vogel: Hm, nachdem sich meine lenbesuche. Meine Aufgaben reichen dabei von der Kostenverfolgung des M.E.: Hat das Thema Ihrer Abschlussarbeit Gesamtprojektes über Abstimmung von die Richtung der künftigen Tätigkeit vor- Budgets und Liquiditätsvorschauen bis geprägt? zu Nachtragsverhandlungen etc. Insgesamt ein weites Feld, das mit dem klas- Eltern nicht negativ geäußert sondern mich unterstützt haben, wird der Wunsch A.V.: In meiner Diplomarbeit bei Prof. sischen Bauingenieur nur noch wenig zu wohl nicht so stark gewesen sein… In Bargstädt habe ich mich damit beschäftigt, tun hat. Einer der Schwerpunkte besteht Bezug auf das Fach kann ich nur sagen, wie das Dokumentations- und Informati- darin, Abstimmungen zwischen verschie- dass meine Eltern auch nicht den Beruf onssystem in einem Unternehmen bzw. für denen Beteiligten und Projektmanagern ihrer Eltern – nämlich Bauingenieure bzw. ein Projekt verbessert werden kann. Ich der Teilbereiche herbeizuführen bzw. die Baumeister – ergriffen haben. Somit habe habe die Diplomarbeit 2002 in Zusammen- verschiedenen Fragestellungen der Betei- ich wohl die Schiene meiner Großeltern arbeit mit der Fa. Lindner AG (Arnstorf) ligten gesamthaft zu betrachten. Dabei wieder aufgenommen. Ach ja, und Weimar erarbeitet, bei der ich zuvor ein fünf- muss ich divergierende Ansichten hinter- sehe ich noch im weitesten Sinne als »in monatiges Baustellenpraktikum in Lon- fragen und einer Gesamtlösung zufüh- der Region« befindlich, also bezogen auf don absolviert hatte. Der einzige direkte ren. Kommunikation und Information Chemnitz/Mittweida usw. Zusammenhang ist wohl der, dass ein innerhalb eines Projektes sind sozusagen gutes Projektmanagement natürlich auch Thema Nummer eins, da nur bei Vorhan- M.E.: Als Bauingenieur-Student hat ein gutes Dokumentations- und Informati- densein der erforderlichen Informationen man ja besonders im Grundstudium ein onssystem voraussetzt. enormes Arbeitspensum zu bewältigen. bei den Beteiligten diese auch entsprechend in deren Betrachtungen einfließen Danach soll man dann gleich wissen, wel- M.E.: Da es auch in anderen Disziplinen che der vielen Vertiefungsrichtungen die Projektmanagement gibt, haben viele nur am besten geeignete ist. Für welchen eine vage Vorstellung davon, um was es Schwerpunkt haben Sie sich entschieden dabei im Bauwesen eigentlich geht. Wie nach Österreich gegangen sind oder haben und welche Gründe gab es dafür? sieht Ihre Tätigkeit konkret aus? Sie sich gezielt nach einer Anstellung im A.V.: Das mit dem Arbeitspensum stimmt A.V.: Nun, Projektmanagement stellt ja können. M.E.: War es eigentlich Zufall, dass Sie Alumni Ausland umgesehen? 58 schon, ist aber relativ. Jedenfalls hatte ich nur einen Teilbereich des Gesamtbildes während des Studiums immer mehr freie der Projektsteuerung dar. Dieses setzt sich Wien ist nicht viel weiter weg von Weimar Zeit als jetzt. Das liegt aber auch an jedem zusammen aus dem Projektmanagement als Hamburg oder Köln und Österreich ist selbst und wie intensiv man sein Studium und der Projektleitung, wobei durch das auch kein wirkliches Ausland. Dennoch Management Entscheidungsgrundlagen für wäre ich sicher für Jobangebote im Aus- gestaltet, wobei ich auch nicht faul war. Die Wahl der Vertiefungsrichtung ist wesentlich leichter als die nach dem Abi- A.V.: Das war purer Zufall. Zugegeben, die Projektleitung, die dann die Entschei- land empfänglich gewesen, nicht zuletzt dungen trifft, aufbereitet werden. Pro- weil mir mein Praktikum in London sehr viel Spaß gemacht hat. tur für einen Studiengang. Nach dem jektmanagement umfasst alle Tätigkeiten, Grundstudium hat man ja schon einen um das Projektziel in Bezug auf Kosten, guten Blick auf die möglichen Bereiche Qualität und Termine zu erreichen. Das contact.bauhaus auf seiner ersten virtuellen Reise erfolgreich M.E.: In Sachen Projektmanagement persönlichen Organisation beizubringen. dürfte Österreich trotzdem wegen des Und: Theorie und Praxis sind aus meiner letter der Bauhaus-Universität hatte im anderen Vertragsrechts, den kaufmän- Erfahrung zwei mitunter total verschie- Juni 2008 Premiere. Und die Reaktionen nischen Gepflogenheiten etc. Ausland dene Paar Schuhe… darauf waren durchweg positiv bis begei- sein und eine besondere Herausforde- contact.bauhaus – der neue Alumni-News- sternd. Zahlreiche E-Mails und Anrufe gin- rung darstellen. Welche Erfahrungen Ihres M.E.: An vielen Lehrstühlen der Fakul- gen im Alumni Büro ein. contact.bauhaus Studiums konnten Sie für Ihre berufliche tät Bauingenieurwesen gibt es jährliche erscheint vier bis sechs Mal im Jahr und Entwicklung mitnehmen? Alumni-Treffen. Haben Sie noch Kontakt informiert unsere Alumni über aktuelle zur Universität oder den früheren Kommi- Entwicklungen rund um die Bauhaus-Uni- litonen? versität, von spannenden Forschungspro- weile doch ein Stück weit vom »klas- A.V.: Ich bin selbstverständlich als Alumni und -verleihungen und besondere Ver- sischen Bauingenieur« entfernt, aber das registriert. Konkrete Kontakte zur Bau- anstaltungen an der Bauhaus-Universität, ganze Basiswissen ist immer noch sehr hilf- haus-Universität habe ich aber leider nicht Alumni-Treffen, bis hin zu Porträts von reich. In jedem Fall hat das Studium dazu mehr. Meine früheren Kommilitonen habe Hochschulangehörigen und Alumni. Sehr beigetragen, Fähigkeiten zur Wissensan- ich bei einem Matrikeltreffen vor zwei Jah- A.V.: Diese Frage habe auch ich mir schon jekten, Neugründungen, über Preisträger öfter gestellt. Ich habe mich ja mittler- eignung und -präsentation zu erlernen. ren zum großen Teil wieder getroffen. Zu Die finde ich wichtiger als das konkrete einigen Freunden und Bekannten aus der Fach- oder Spezialwissen, das ohnehin Studienzeit habe ich privat sehr gute Kon- ständig erneuert werden muss. takte und besuche sie auch möglichst oft. Lassen Sie mich an dieser Stelle aber auch anbringen, was ich im Nachhinein M.E.: Was hat Ihnen während des Studi- beim Studium vermisst habe: Aus meiner ums in Weimar besonders gut gefallen? Sicht wurde immer zu wenig Zeit darauf verwendet, den Studenten wirtschaft- A.V.: Das Flair der Stadt, die Überschau- liches Denken und Handeln, die Prä- barkeit der Universität und der Studen- sentation von Ergebnissen, das Führen tenzahl, die zahlreichen Begegnungen mit von Besprechungen und Verhandlungen, Studenten auch außerhalb des Hörsaals. Vertragsrecht sowie Hilfestellungen zur Und natürlich meine WG in der Haußknechtstraße 11! M.E.: Haben Sie noch eine Empfehlung für Studenten und solche, die es werden wollen? von Interesse sind immer wieder die AngeA.V.: Macht das Beste aus der Studienzeit bote an weiterbildenden Studien. In der in Weimar! So schön wird es selten wie- nächsten Ausgabe Ende August reflektie- der... ren wir unter anderem die gerade stattfindende Bauhaus-Sommerakademie und Vielen Dank für das Gespräch. die Jahresschau der Fakultäten »summary Das Gespräch führte Dr. Michael Eckardt. durch die Förderung des DAAD möglich. 2008« im Juli. Der neue Newsletter wurde Absolventen und Interessierte erhalten contact.bauhaus über das Alumni-Portal unser Alumni Büro. Silvia Riedel Alumni Büro Alumni der Bauhaus-Universität oder direkt über 59 Andreas Vogel in Wien »TownTown«. Foto: privat www.uni-weimar.de/alumni ISSN 1866-7880 Kürzungen und redaktionelle Änderungen behält sich die Redaktion vor. Manuskripte werden nur in deutscher Sprache angenommen. Mit vollem Namen gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers oder der Redaktion wieder. Hinweis Druck Liebeskind Druck GmbH, Apolda Erscheinungsdatum August 2008 Erscheinungsweise Zweimal im Semester Fotos Titelbild und Trennseiten Jens Hauspurg Freies Projekt Produkt-Design Projekt Titel Energiespiele – »Playground Fusion« – Spielplatz für Erwachsene, Christian Guder, Leonhard Oschütz Layout Titel Christiane Zuleger Satz und Gestaltung Christiane Zuleger Layout Maria Einhorn Postanschrift der bogen, Bauhaus-Universität Weimar, Marienstraße 9, 99423 Weimar E-Mail bogen@uni-weimar.de Autorenkennung rs Bauhaus Research School ra Rektoramt uk Universitätskommunikation cs Careers Service dsl Dezernat Studium und Lehre sz Sprachenzentrum Redaktionelle Mitarbeit Yvonne Andrä, Dr. Elke Lindner, Dana Horch, Dr. Martina Sauer, Laura Trager Redaktion Kristin Beylich, Annika Nestler Chefredaktion Dr. Michael Eckardt (me) Impressum der bogen 3 I 2008