Aus Kenia in die Lübecker Augenklinik
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Aus Kenia in die Lübecker Augenklinik
> < Sonnabend, 7. September 2013 NORDDEUTSCHLAND Aus Kenia in die Lübecker Augenklinik < Hollenstedt – Obwohl er nicht mehr auf den Beinen stehen und kein klares Wort reden konnte, hat sich ein Sturzbetrunkener im Kreis Harburg ans Steuer seines Wagens gesetzt. Die Fahrt endete in Hollenstedt, wo der 44-Jährige mit laufendem Motor auf dem Grünstreifen stehen blieb. Ein Atemalkoholtest ergab laut Polizei einen Wert von 4,46 Promille. Der Mann kam in die Ausnüchterungszelle. Von Kim Meyer Anna Wagner (36) IN KÜRZE Autofahrt mit 4,46 Promille endet im Grünstreifen Der Weg ist nicht leicht, aber er lohnt sich: Ärzte aus aller Welt finden ihren Weg in norddeutsche Praxen und Kliniken. Lübeck – Das Licht strahlt grell aus der Spaltlampe. Damit lässt sich bis ins Innere des Auges schauen. „Das Kinn können Sie hier ablegen“, sagt Augenärztin Dr. Mary Asiyo-Vogel. Die Afrikanerin ist nach ihrem Studium durch ein Stipendium des Deutschen Akademischen Auslandsdienstes nach Deutschland gekommen. Wie sie kommen in Zeiten des Fachkräftemangels immer mehr Ärzte aus dem Ausland nach Deutschland. In Schleswig-Holstein stieg die Zahl zwischen 2010 und 2012 von 27 auf 88 Mediziner, die ins Land kamen. „Ich bin seit 1992 fest in Deutschland und seit 2000 in der AugenPraxisklinik Lübeck niedergelassen“, sagt Dr. Mary Asiyo-Vogel. Die 56-Jährige stammt aus einem Dorf „in der Pampa hinter der Pampa“, wie sie sagt, in der Nähe des Victoriasees in Kenia (Afrika). Sie habe in Russland Medizin studiert, in der Ukraine ihren Abschluss und an der Universität Nairobi die Facharztausbildung gemacht. Als sie dann beim gemeinsamen Forschen in Deutschland ihren Mann kennengelernt habe, entschied sie sich, zu bleiben. „Dank meiner Ausbildung habe ich die Möglichkeit, hier einen Beitrag für die Gesellschaft zu leisten“, sagt die Augenärztin. Es sei selbstverständlich, sich dann in die hiesige Kultur und Sprache einzufügen. „Integrieren geht nicht von selbst, dir wird nichts geschenkt.“ Fünf Jahre Ausbildung habe sie wiederholen müssen, um hier als Ärztin anerkannt zu werden. „Ich komme aus einem Entwicklungsland. 5 Raub-Attacke auf 61-jährigen Rollstuhlfahrer Hamburg – Nach einem Raubüberfall auf einen 61-jährigen Rollstuhlfahrer in Hamburg-Bergedorf ermittelt die Kriminalpolizei gegen zwei Frauen. Laut Polizei hielten die beiden Unbekannten mit einem Auto neben dem Mann an, stiegen aus und fragten nach dem Weg. Plötzlich attackierten sie ihr Opfer und versuchten sein Armband und eine Halskette wegzureißen, wobei sie den Anhänger der Kette erbeuteten. DB-Reisezentren nur eingeschränkt geöffnet Hamburg – Die DB-Reisezentren in Hamburg und Schleswig-Holstein sind am Dienstag, 10. September, wegen einer Betriebsversammlung geschlossen oder nur eingeschränkt geöffnet. Die Deutsche Bahn empfiehlt ihren Fahrgästen, Fahrkarten frühzeitig zu kaufen. Dr. Mary Asiyo-Vogel (56) ist seit 1992 in Deutschland. Trotz Schwierigkeiten bereut die Augenärztin ihre Entscheidung nicht. Man muss prüfen, was ich kann“, sagt die Kenianerin. Die deutsche Doktorarbeit habe sie dann mit dem Prädikat ,summa cum laude’ abgeschlossen. Bis zum 1. März 2012 mussten Ärzte zudem die deutsche Staatsangehörigkeit haben, um sich niederzulassen zu können – auch Dr. Asiyo-Vogel. „Als Ausländer wäre das unmöglich gewesen“, meint Asiyo-Vogel. Auch mit Diskriminierung sah sie sich oft konfrontiert: „Ich habe privat als Ehefrau eines Deutschen und auch beruflich viel dergleichen erlebt.“ Für sie überwiegen aber die Vorteile, die man hier als Arzt habe: tolle medizinische Möglichkeiten Hier wird Akademikern bei der Integration geholfen Die Otto-Benecke-Stiftung unterstützt seit 1965 Akademiker aus dem Ausland. Der Schwerpunkt liegt dabei in der Eingliederungshilfe für Zuwanderer. Mit Beratungen, Hilfe bei der Ausbildungs- und Berufseinstiegsplanung, Sprachkursen, Abiturlehrgängen und Praktika unterstützt die Stiftung Migrantinnen und Migranten vor und während des Studiums. Die Otto-Benecke-Stiftung ist im Auftrag der Bundesregierung tätig. Die Rackow-Schule ist seit 130 Jahren in der kaufmännischen Aus- und Weiterbildung tätig. In Hamburg und Schleswig-Holstein bietet die Einrichtung unter anderem für Migrantinnen und Migranten Beratung, Betreuung und Unterricht an. Sie hilft bei der Vermittlung von Arbeitsplätzen und Praktika. Im Auftrag des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge bietet die Schule Integrationskurse an. Sie gehört dem Verband Deutscher Wohltätigkeitsstiftungen an. und ein intaktes Gesundheitssystem. „Meine Arbeit und Mittel hier nutze ich, um auch in meinem Land zu helfen“, sagt Asiyo-Vogel. Sie engagiere sich deshalb beruflich wie auch privat. „Das Beste ist, zwischen Gesellschaften Brücken zu schlagen.“ Auch ihre Kollegin Anna Wagner kennt das Leben zwischen den Kulturen. Die Augenärztin ist mit ihrem Ehemann und der Familie als Spätaussiedlerin aus Kasachstan nach Deutschland zurückgekehrt. „Wir waren für die einen zu deutsch und für die anderen zu russisch. Das ist nicht leicht“, erzählt die 36-Jährige. Das Paar fand in Deutschland zunächst keine Anstellung. „Mein Mann ist auch Mediziner. Wir mussten zum Anfang Ein-Euro-Jobs machen und uns anhören, dass unsere Diplome hier gar nichts bedeuten.“ Mit Hilfe der Otto-Benecke-Stiftung und der Rackow-Schule in Foto: Wolfgang Maxwitat Hamburg gelang es schließlich, die Fachausbildung zu wiederholen und abzuschließen. Seit 2008 ist Anna Wagner nun Augenärztin in der Augen-Praxisklinik in Lübeck. „Ich bin derzeit zwar in Mutterschutz, aber mein Mann und ich haben beide eine Anstellung bekommen. Ich bin hier sehr zufrieden.“ Sie sei sich der Schwierigkeiten, bevor sie nach Deutschland kam, stets bewusst gewesen. „Aber es war die richtige Entscheidung. Ich habe mich gut eingelebt“, sagt Wagner. Besonders dankbar sind Dr. Asiyo-Vogel und Anna Wagner ihrem Team in der Augen Praxisklinik: „Es ist toll, wie die Kollegen sich auf uns Ausländer einlassen.“ Der Weg nach Deutschland und schließlich die Integration hier sei zwar ein steiniger Weg gewesen, aber lohnenswert. Anna Wagner sagt deshalb: „Ich kann es nur jedem empfehlen. Man muss es einfach probieren.“ Nach Schießerei in Altona: Mutmaßlicher Täter gefasst Hamburg – Eine Spezialeinheit der Polizei hat einen 24-jährigen wegen versuchter Tötung in Hamburg festgenommen. Er soll in der Nacht zum Sonntag mehrmals in einer Gaststätte in Altona auf einen Angestellten geschossen haben, weil dieser sich geweigert hatte, Geld aus der Kasse herauszugeben, teilte die Polizei mit. TV TIPPS 19.30 NDR Schleswig-HolsteinMagazin – Themen u. a.: Wie politisch sind Naturfilme? / Wohin am „Tag des offenen Denkmals“? / Wie sportlich sind Polizisten? 19.30 NDR Nordmagazin – Themen u. a.: Sommertour: Die letzte auf Rügen in Bergen / Spielausgang: Hansa gegen Chemnitz / Kundgebung: „Superpoller“ und kein Ende Steuer-Deal: Wurde Kiel unter Druck gesetzt? NDR-Bericht heizt den Konflikt weiter an. Kiel – Der Konflikt in Kiel um einen 3,7-Millionen-EuroSteuerschulden-Erlass für einen Unternehmer spitzt sich zu. Nach Informationen des NDR soll es sich bei dem Unternehmer um den prominenten Augenarzt und Privatklinikbetreiber Professor Detlef Uthoff handeln. Das gehe aus einem internen Schreiben aus dem Rathaus hervor. Uthoff soll die Stadt dabei unter Druck gesetzt haben. Kiels SPD-Oberbürgermeisterin Susanne Gaschke hatte den Erlass im Juni im Eilverfahren genehmigt. Nach NDR-Informationen soll sich Uthoff in den 80er und 90er Jahren bei kreditfinanzierten Immobiliengeschäften verspekuliert haben. Er habe die Wohnungen schnell wieder verkaufen müssen. Dafür wurden hohe Einkommensund Gewerbesteuern fällig. Uthoff zahlte nicht. Zuletzt war allein die Gewerbesteuerschuld bei der Stadt Kiel durch Zinsen und Mahngebühren von 4,1 auf 7,9 Millionen Euro gewachsen. Während das Finanzamt eine Stundung der Einkom- menssteuerschuld Ende 2012 abgelehnt habe, hatte Gaschke ihren Millionen-Erlass im Stadtrat mit der Sorge begründet, das Unternehmen könnte in die Insolvenz gehen. Der NDR berichtete gestern von einem Firmengeflecht, das Uthoff errichtet haben soll. So hätte zum Beispiel eine Firma von Uthoffs Frau den Banken Forderungen an ihren Mann günstig abgekauft. Wäre Uthoff wirklich insolvent geworden, hätte somit zunächst diese Firma Forderungen stellen können, die Stadt wäre weitgehend leer ausgegangen. Steuerexperten würden das allerdings für unzulässig halten, berichtet der Sender. Uthoff machte gegenüber dem NDR eine unbewegliche „Finanzbürokratie“ für die Vorgänge verantwortlich. Außerdem erstattete er Anzeige wegen Verletzung des Steuergeheimnisses. Eine solche Anzeige gegen Unbekannt bereitet auch die Stadt Kiel vor. Außerdem überprüft die Kommunalaufsicht im Innenministerium jetzt die Akten. Gaschke wollte sich gestern nicht weiter äußern. wh * Preis gültig in der Preiskategorie 2. Buchbar bis 10.09.2013 für ausgewählte Vorstellungen am Dienstag, Mittwoch, Donnerstag und Sonntagabend bis 31.01.2014. Weitere Angebotspreise am Freitag, Samstag und Sonntagnachmittag. Der Preis versteht sich zzgl. 15 % Vorverkaufsgebühr (UVP) sowie 2 € System- und 2 € Buchungsgebühr pro Ticket; bei telefonischer oder Onlinebuchung fallen zusätzlich 2,90 € Hinterlegungs- oder 4,90 € Versandpauschale pro Auftrag an. Keine Addition mit weiteren Ermäßigungen möglich. Nur solange der Vorrat reicht. 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