RFID und Fashion

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RFID und Fashion
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RFID im Blick | 02/2014 | RFID
und Fashion
Reportage
RFID und Fashion
Gesteigertes Einkaufserlebnis bei Kohl‘s
Im Frühjahr 2013 startete die US-amerikanischen Warenhauskette Kohl‘s ein RFID-Pilotprojekt in mehr als 25 Filialen. Der
RFID-Einsatz konzentriert sich im Piloten auf für das Unternehmen strategisch wichtigen Bekleidungsabteilungen, zu denen
Schuhe, Jeans und Mode-Basics für Herren zählen. Im fortgeführten Piloten setzt Kohl‘s RFID-Handhelds zur Inventur in
den Stores sowie RFID-Drucker für die Auszeichnung in den
Distributionszentren und zur Quellensicherung bei den Warenherstellung ein.
Macy‘s setzt vollumfänglich auf RFID
Das US-amerikanische Einzelhandelsunternehmen
Macy‘s hat bereits Ende 2011 damit begonnen, in allen seinen rund 850 Filialen die RFID-Technologie
auszurollen. In der größten Filiale des Unternehmens, dem Macy’s Herald Square Flagship Store in
New York, können mehr als 400 Mitarbeiter in der
63.000 Quadratmeter umfassenden Schuhabteilung
den Kunden über 300.000 Paar Schuhe präsentieren.
Mit Unterstützung der RFID-Technologie konnte
die Bestandsgenauigkeit von vormals 65 bis 70 Prozent auf nahezu 100 Prozent erhöht werden.
RFID und Fashion
Partner
RFID und Fashion | 02/2014 | RFID im Blick
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Bestandsmanagement und Warensicherung
im Modehaus Stöcker
Das österreichische Mode- und Sporthaus Stöcker
setzt in seinem im September 2013 eröffnete Kaufhaus in Eferding bei Linz eine RFID-basierten Lösung
zur Optimierung des Bestandsmanagements und zur
Warensicherung ein. Durch die Integration einer spezielle RFID-Lösung zur Diebstahlerkennung konnte
auf Gates am Ausgang verzichtet werden. Die RFIDTechnologie wird ebenfalls zur Unterstützung aller
Verkaufsprozesse vom Warenein- und -ausgang, dem
Bestandsmanagement bis zu den Kassiervorgängen eingesetzt.
Französische Oxylane Gruppe startet
RFID-Rollout
Oxylane, ein Unternehmen, das Sportartikel zahlreicher eigener Marken produziert
und über verschiedene Vertriebskanäle verkauft, hat im Dezember 2013 bekannt gegeben, dass im Frühjahr 2014 ein umfassender
RFID-Rollout gestartet wird. Rund 85 Prozent aller Produkte der Frühjahrs- und Sommerkollektion, die in Geschäften der Oxylane Gruppe – wie beispielsweise den weltweit
mehr als 680 Filialen des zur Gruppe gehörenden Händlers Decathlon – sollen bereits
in der Herstellung mit RFID-Transpondern
getaggt werden. Oxylane verspricht sich dadurch einen Anstieg des Umsatzes mit einer
verbesserten Effizienz in der Logistik sowie
einer gesteigerten Warenverfügbarkeit in
den Stores zu erreichen.
RFID und Fashion
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RFID im Blick | 02/2014 | Der
Aha-Effekt für eine gesamte Branche
RFID im Handel
Jederzeit
verkaufsbereit!
RFID-Lösungen von Nedap verbessern
Bestandsgenauigkeit und Warenverfügbarkeit
Innovative RFID-Lösungen verbannen effektiv ein
Worst-Case-Szenario, das viele Shopbetreiber kennengelernt haben: Ein Kunde, der im Shop nicht
das findet, was er sucht und ein Verkäufer, der nicht
weiß, dass er das Gesuchte noch im Lager hat. Muss
jeder Händler tatsächlich diese Erfahrung machen?
„Nein!“ lautet die Antwort des auf Prozesse im Handel spezialisierten Unternehmens Nedap Retail.
Zahlreiche von Nedap entwickelte RFID-Applikationen – unter anderem bei Adler Modemärkte oder
De Wolky Shop – demonstrieren eindrucksvoll, dass
der Technologieeinsatz die Bestandsgenauigkeit
und Warenverfügbarkeit nachhaltig verbessert. Der
Druck auf stationäre Händler nimmt zu. Eine schnell
wachsende Zahl von Online Shopping Portalen
bringen Spannungen in die Branche. Im Gespräch
mit „RFID im Blick“ erläutert Sabine Stockmann,
Business Development Managerin bei Nedap, wie
einfach der Einstieg für Handelsunternehmen in die
RFID-Technologie ist und welche unterschiedlichen
Möglichkeiten Händler nutzen können, um jederzeit
„ready to sell“ zu sein.
Der stationäre Handel ist Image-Träger
branche nutzen bereits zahlreiche Händler das Potenzial von
RFID-Applikationen. Mit der von Nedap entwickelten Lösung
‚Store !D‘ sind zuverlässigere Bestandsaufnahmen möglich.
Das eröffnet für die Händler die Chance, Nein-Verkäufe im
Geschäft aber auch im Onlineshop drastisch zu reduzieren“,
berichtet Sabine Stockmann.
„2013 erreichten uns zahlreiche Anfragen nach RFID-Lösungen
aus der Handelsbranche und zwar insbesondere von international aufgestellten Unternehmen, die bereits auf dem deutschen
Markt vertreten sind oder solche, die eine Expansion nach
Deutschland planen“, sagt Sabine Stockmann. „Trotz steigender Umsätze im Online-Handel bleiben die Stores wichtig für
Handelsunternehmen. Die Shops sind ein bedeutender ImageTräger und wichtig für die Präsentation einer Marke. Dazu
gehört natürlich auch, dass weiterhin Umsätze in den Stores
erzielt werden“, berichtet die Expertin für RFID-Lösungen im
Fashionhandel.
Die größte Aufmerksamkeit der Händler gilt der optimalen
Verfügbarkeit der Renner-Artikel. Wer verkaufsbereit ist, kann
sich besser gegenüber der Konkurrenz behaupten. „In vielen
deutschen Städten herrscht ein starker Wettbewerbsdruck der
Handelsunternehmen. Immer mehr international erfolgreiche
Marken platzieren sich auf dem deutschen Markt. Um so wichtiger wird es für ansässige Unternehmen, sich für einen Wettbewerb um zufriedene Kunden zu rüsten – natürlich auch in
technologischer Hinsicht. Die Bereitschaft dazu ist für uns absolut spürbar und wir können die Unternehmen mit unseren
Lösungen maßgeblich unterstützen“, beschreibt Sabine Stockmann die Situation auf dem deutschen Markt.
Erfassung des Lagerbestandes bei De Wolky Shop im Rahmen einer „RFID Experience“
durch die Nedap „!D Hand“ in Kombination mit der „Store !D App“.
Mehr Umsatz dank RFID
RFID-Start ohne großen Aufwand
Die Herausforderungen im Handel sind, neben dem Bestehen im Wettbewerbsumfeld, vielschichtig – die unterschiedlichen Lösungen verfolgen jedoch fast immer das Ziel, einen
Umsatzzuwachs zu generieren. Eine Grundvoraussetzung ist,
dass Ware in verschiedenen Größen und Farben im Shop zur
Verfügung stehen. Das Unternehmen Nedap bietet Handelsunternehmen Lösungen an die, basierend auf RFID-Technologie individuell konfiguriert, dazu beitragen, dass die Bestandsaufnahme vereinfacht und die Warenverfügbarkeit auf
der Verkaufsfläche verbessert wird. „In der Mode- und Schuh-
Die Entscheidung eines Händlers für den Einsatz der RFID-Technologie muss keine „ja oder nein“-Entscheidung sein. Vielmehr
braucht es eine intensive Analyse der bestehenden technologischen Ausstattung im Store, um zu wissen, welche Komponenten möglicherweise aufgerüstet werden können, so Sabine
Stockmann: „Unsere Systeme bieten die Möglichkeit, kompatible Hardware, beispielsweise Gates für die Artikelsicherung,
RFID-fähig aufzurüsten. Das reduziert die Investitionskosten
merklich.“ Ein Beispiel für diese Upgrade-Möglichkeit ist die
erfolgreiche Markteinführung einer weiterentwickelten Version
RFID und Fashion
Quelle:
Ausgabe 02/2014, ISSN 1860-5907, www.rfid-im-blick.de
Der Aha-Effekt für eine gesamte Branche | 02/2014 | RFID im Blick
der Nedap Standantenne FL45 zusammen mit einem RFIDUpgrade-Kit. „Für Händler, die sich in der Entscheidungsphase
über die Nutzung von RFID befinden, ist die Upgrade-Fähigkeit
ein wichtiger Aspekt. Sie investieren heute in eine RF-Antenne
zur Warensicherung und können in Zukunft unkompliziert auf
RFID upgraden“, erläutert Sabine Stockmann.
„Natürlich bietet Nedap auch Komplettlösungen an. Wir können
mit zahlreichen ergänzenden Funktionen Systeme für die jeweiligen Anforderungen realisieren. Dazu gehört beispielsweise die Richtungserkennung der getaggten Ware im Übergang
zwischen Back- und Frontstore“, ergänzt die Retail-Expertin.
„Fast Stock Taking“ als Einstieg
Mit der „RFID Experience“ hat Nedap ein Konzept entwickelt, um
Unternehmen von den Vorteilen der RFID-Technologie auch praktisch und ohne umfangreiche Testkonfigurationen zu überzeugen.
Das „Fast Stock Taking“, die schnelle und fehlerfreie Bestandserfassung, steht im Mittelpunkt des Konzeptes. „Mit der RFID Experience
ist ein Händler in der Testphase vollkommen unabhängig von einer
RFID-fähigen Datenbank, da wir ihm eine eigene vorkonfigurierte
Testdatenbank zur Verfügung stellen. Die Experience ermöglicht
die Erfassung des Lagerbestandes eines Einzelhändlers zweimal pro
Woche mit dem RFID-Handheld ‚!D Hand‘ über einen vorher festgelegten Zeitraum von durchschnittlich zwölf Wochen. Nach jedem
‚Fast Stock Taking‘ korrigieren wir die erfassten Daten. So erhält
der Händler am Ende der Experience einen detaillierten Überblick
über seinen tatsächlichen Bestand und die Plus-Minus-Differenzen“,
erläutert Sabine Stockmann das RFID-Einstiegskonzept von Nedap.
Der niederländische Schuheinzelhändler De Wolky Shop testete
die Nedap-Lösungen im Rahmen einer RFID Experience. Während der Durchführung zusammen mit Nedap in zwei Stores
über einen Zeitraum von zwölf Wochen stieg die Genauigkeit
der Bestandserfassung von 84 Prozent auf 98 Prozent. Aufgrund
dieses Erfolgs hat De Wolky Shop entschieden, das System in
allen niederländischen und deutschen Filialen einzusetzen.
Der nächste Schritt: die RFID-Quellensicherung
Die RFID-Technologie wurde bereits von De Wolky Shop eingeführt. Die Anbringung der RFID-Etiketten erfolgt hier in der
Filiale. Da davon auszugehen ist, dass die Technologie bald auch
von anderen Händlern übernommen wird, beschlossen die Verantwortlichen bei Wolky BV die phasenweise Einführung eines
Standard-Wolky-RFID-Etiketts. So kann jeder Einzelhändler mit
Wolky-Produkten direkt die Vorteile von RFID nutzen. Auch
intern macht Wolky BV von RFID-Etiketten Gebrauch, um die
Effizienzvorteile innerhalb der eigenen Logistikkette nutzen zu
können. Die Maßnahme betrifft zunächst nur einen Teil des Sortiments, ab der Winterkollektion 2014 sollen alle Wolky-Artikel
mit RFID-Etiketten ausgestattet sein.
Kontakt
Sabine Stockmann
Business Development
Nedap
www.nedap-retail.com
Quelle:
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Frühzeitige Mitarbeitereinbindung führt zum Erfolg
Neben kritischen Erfolgsfaktoren des RFID-Einsatzes, wie
dem Setzen realistischer Ziele zu Beginn eines Projektes
sowie einer Fokussierung auf festgelegte Projektphasen, ist
für Sabine Stockmann die frühzeitige Einbindung der Mitarbeiter ein wichtiger Punkt im Projektplan: „Wenn die Mitarbeiter nicht bereits zu Beginn eines RFID-Projektes mit
der Technologie in Schulungen auf dem Weg mitgenommen
werden, können schnell Verzögerungen im Projektablauf
auftreten. Wir schulen daher immer alle Mitarbeiter eines
Unternehmens, das RFID-Lösungen von Nedap einsetzen
wird, im Umgang mit der Nedap-Hardware. Sobald die Mitarbeiter mit eigenen Augen sehen, wie einfach mit einem
RFID-Handheld bis zu 10.000 Teile in der Stunde problemlos
und fehlerfrei erfasst werden können, ist der ‚Aha-Effekt‘ in
den Schulungen deutlich spürbar. Die Mitarbeiter können
selbst testen und erfahren, wie sehr die RFID-Technologie
ihr Daily Business der Bestandsaufnahme und des Nachsortierens vereinfacht.“
Nedap-Lösung in 170 Adler Modemärkten
Der RFID-Rollout bei Adler startete bereits im vierten Quartal 2013 und wird
voraussichtlich in 2014 abgeschlossen sein.
Mit dem Unternehmen Adler Modemärkte hat einer der
größten Textileinzelhändler nach einer erfolgreichen
Pilot-Phase Nedap mit der Projektierung der Lesepunkte und der anschließenden Installation der RFID-Hardware in sämtlichen 170 Adler Modemärkten beauftragt.
Die „Store !D“ RFID-Hardware von Nedap wird an den
Kassen, den Markteingängen sowie im Übergangsbereich
zwischen Lager und Verkaufsfläche installiert. Mit der
„Store !D“ RFID-Technologie können die gesamten Lager- und Flächenbestände überwacht und verwaltet sowie der Warenschwund durch Artikelsicherung reduziert
werden. Durch die Beschleunigung des Kassenprozesses
bleibt dem Verkaufspersonal mehr Zeit für Kundenberatung. Im Rahmen des RFID-Rollouts konnte ein Teil der
bereits vorhandenen Warensicherungssysteme in den
Adler Modemärkten genutzt werden. Hierbei handelt es
sich um die neueste Generation von FL45-RF-Systemen,
deren Funktion mit Hilfe eines zusätzlichen RFID-Moduls
von RF-Lesefrequenz auf RFID-Lesefrequenz umgestellt
werden konnte. Dadurch wurde der Zeit- und Kostenaufwand für Hardware und Installation deutlich reduziert.
Ausgabe 02/2014, ISSN 1860-5907, www.rfid-im-blick.de
RFID und Fashion
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RFID im Blick | 02/2014 | Trend
im Modehandel
Fashion
Trend im Modehandel
RFID für Bestandstransparenz auf allen Kanälen
Das Thema ‚Omni-Channeling‘ wird sich im Modehandel verstärkt in den nächsten Jahren durchsetzen.
Bestandstransparenz, um alle Kanäle erfolgreich zu
bespielen, schneller ROI und Business Intelligence
werden daher die trendbeherrschenden Themen sein,
ist Tom Vieweger, Experte für Fashion-Projekte bei
Enso Detego, überzeugt. „Auch wir haben uns vom
Identifikations- zum Informationsspezialisten gewandelt.“ Dynamische Reporting-Tools und Cross-Selling-Anwendungen mit RFID rücken in den Fokus.
Omni-Channeling
der Händler die Information, ob die Ware überhaupt noch
verfügbar ist, wenn der Kunde 30 Minuten später eine EMail erhält. Sonst ist der Verbraucher unzufrieden. Da die
Kunden hier direkt über die Filialbestände bedient werden,
müssen auf allen Kanälen in Echtzeit „wahre“ Bestandsinformationen verfügbar sein. Das ist eine Herausforderung,
die nur mit RFID gemeistert werden kann. Das zweite große
Thema ist Plagiatsschutz und die dafür notwendige lückenlose Produktnachverfolgung entlang der gesamten SupplyChain. Wird das Produkt bereits ab der Quelle getaggt und
über die Stationen der Wertschöpfungskette nachverfolgt,
weiß das Modeunternehmen erstens, in welchem Kanal es
sich gerade befindet, und kann zweitens bestätigen, dass die
Ware tatsächlich aus seinen Kanälen stammt und echt ist.
Herr Vieweger, welche sind die häufigsten Anforderungen, die derzeit
von Kunden aus dem Modehandel an Sie herangetragen werden?
Top-Topic ist ganz klar das Thema Omni-Channel. Die allermeisten Einzelhändler, so auch der Modehandel, müssen
sämtliche Vertriebskanäle parallel bespielen: Die Brands
können nicht auf den stationären Einzelhandel verzichten,
sie müssen dort ihr Sortiment zeigen, Inspirationen wecken.
Um aber verkaufsfähig zu bleiben, kommen sie nicht umhin,
verschiedene Kanäle zu bedienen: stationär, Online-Shop, ergänzend vielleicht noch ein Katalog, ein Pop-Up-Store, ein
Factory-Outlet oder Franchise-Geschäfte. Die Voraussetzung
für diese Omni-Channel-Strategie heißt Transparenz durch
akkurate Daten. Und diese lässt sich nur durch korrekte Bestände erzielen. Bestandsmanagement und die Vermeidung
von zu viel „Working Capital“, also permanent Sicherheitsbestände vorzuhalten, sind definitiv zur Zeit die Ansatzpunkte
für die meisten unserer Projekte.
„Wir haben uns vom
Technologie- und
Identifikationsspezialisten zum Informationsspezialisten gewandelt.
Unser Business ist die
Frage: Wie lassen sich
die mit RFID generierten Daten intelligent
verarbeiten?“
Tom Vieweger
Enso Detego
Omni-Channel will nicht nur operativ, sondern auch IT-seitig beherrscht werden. Wie kann die RFID-Technologie konkret die Prozesse
unterstützen?
Wenn alle Kanäle bespielt werden sollen, wird das Schlagwort „RFID bringt Transparenz im Warendickicht“ aktueller
denn je. Der Schlüssel lautet Bestandsmanagement durch
regelmäßiges Scannen. Einige Händler betreiben den OmniChannel-Gedanken par excellence, indem sie die Filiale als
Schaufenster für ihre kompletten Vertriebsaktivitäten nutzen. Stichwort Store-Pickup. Löst ein Endkunde online per
Smartphone, Tablet oder PC eine Bestellung aus, benötigt
RFID und Fashion
Quelle:
Wie lassen sich die Vorteile auch im Retourenmanagement nutzen?
Ist das komplette Sortiment einer Marke über alle Kanäle hinweg ab der Quelle mit RFID-Tags versehen, spielt die
Technologie ihre Benefits auch im Retourenmanagement aus.
Verbleibt der RFID-Tag an der Ware, kann der sehr hohe
administrative Aufwand der Wiedervereinnahmung retournierter Ware deutlich beschleunigt und vereinfacht werden.
Einige unserer Kunden selektieren beispielsweise ihre Retourenannahme, insbesondere im hochwertigen Bereich, indem
sie nur noch etikettierte, also ungetragene Ware zurücknehmen. RFID beschleunigt die Prozesse zusätzlich.
Trend: Back to Basics
Bestandsoptimierung im Store, nachgelagerte Logistik, Warensicherung oder
Kundeninteraktion – Was hat sich im vergangenen Jahr in der Praxis getan
und auf welche Aktivitäten konzentriert sich der Modehandel aktuell?
Der Trend derzeit heißt aus unserer Sicht „Back to Basics“.
In den Projekten der vergangenen zwölf Monate setzen viele
unserer Kunden auf schnelle Benefits durch Bestandstransparenz und optimierte Nachversorgungsprozesse: schnell die
Ware taggen, mit Handhelds scannen, Daten erfassen. Dabei
haben wir uns intensiv mit dem Thema Business-Intelligence
und Reporting beschäftigt. Was ist auf der Fläche? Welche
Ware liegt wo? Welche Ware ist verfügbar, welche fehlt? Was
muss nachversorgt werden? Darauf liegt im Moment die absolute Konzentration. Jetzt kommt das große Thema „Datenanalyse“ hinzu. Unsere Erfahrung zeigt: Daten aus ERP- und Warenwirtschaftssystemen stellen teilweise nicht den benötigten
Grad der Genauigkeit bereit, heißt sie entsprechen schlicht
nicht dem tatsächlich physischen Bestand. RFID bringt einen
so maßgeblichen Grad an Verbesserung der Daten, dass sich
das Investment schnell rechnet.
Ausgabe 02/2014, ISSN 1860-5907, www.rfid-im-blick.de
Trend im Modehandel | 02/2014 | RFID im Blick
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Wie bewerten Sie die Bereitschaft zur Prozessinnovation in der Fashionbranche?
Enso Detego stattete den Neubau des Mode- und Sporthaus Stöcker im österreichischen Eferding bei Linz mit seiner RFID-basierten Lösung zum Bestandsmanagement
und zur Warensicherung aus.
Vom Technik- zum ROI-Piloten
Wie wandelt sich dadurch der Fokus in Kundenprojekten?
Wir haben uns über die Jahre vom Technologie- oder Identifikationsspezialisten zum Informationsspezialisten entwickelt. Unsere
Projekte heute befassen sich mit Datenbanken, Analysen, Business Intelligence und der Integration in die Warenwirtschaftssysteme. Über allem steht die Frage: Wie lassen sich die mit RFID
generierten Daten intelligent verarbeiten? Unser Motto „The fastest
way to your RFID advantage“ bedeutet: Wir haben die Lösungen, beherrschen die Technik und können mit unserem Dienstleistungsangebot Kunden sehr schnell Equipment zur Verfügung
stellen, um in ROI-Piloten den Nutzen zu evaluieren. Und dieser
liegt in den Informationen, die mittels RFID bereitgestellt werden.
Bei den Innovationsprozessen, die wir kennen, ist das Hauptkriterium für Investitionen immer der Mehrwert für den Endkunden. Diejenigen Brands, die innovative Technologien als
Enabler sehen, um der Konkurrenz immer einen Schritt voraus
zu sein, erachten RFID als wichtigen Baustein innerhalb einer
Gesamtstrategie. Überrascht hat uns in jüngster Zeit, dass der
mittelständische Mutilabel-Handel wieder aus seinem Dornröschenschlaf erwacht ist. Vor einigen Jahren haben Karstadt oder
Kaufhof alle Aktivitäten auf Null heruntergefahren, mit der Begründung: „Damit sich RFID rechnet, brauchen wir eine Vorauszeichnungsquote von mindestens 50 Prozent“. Realistischerweise
werden wir diese Quote vielleicht in fünf Jahren erreichen, momentan sind es durchschnittlich acht bis zehn Prozent. Dennoch
ist der Multilabel-Handel bereit, die Investition zu tätigen, um die
Vorteile von RFID zu nutzen. Und die Gespräche zeigen, dass
weitere Einzelhändler die Technologie adaptieren werden.
Stichwort „Customer Experience“: Ist die Kundeninteraktion mittels
RFID eine Möglichkeit, mit interessanten Erlebniskonzepten im stationären Einzelhandel für Kunden Mehrwerte zu schaffen?
Wir sind jetzt in der Phase, in der sich herauskristallisieren wird,
wie das Thema „Customer Experience“ Umsatzsteigerungen
bringt. Auch hier erleben wir eine dynamische Entwicklung beim
Thema „Datenanalyse“, sprich Leseevents darüber auszuwerten,
welche Artikel in welcher Kombination in die Umkleidekabine
gehen und dann gekauft werden. Das besprechen wir jetzt in neuen Projekten: RFID ermöglicht die Analyse von Algorithmen, die
bisher nur im Online-Handel möglich waren. Dort nutzt man das
Umsatzsteigerungspotenzial bekannterweise bereits sehr intensiv.
Business Intelligence und Digital Signage mit RFID
Enso Detego zeigt innovative Lösungen auf der EuroShop 2014
detego SUITE 4.0: neue Funktionen, neuer Look
Auf der EuroShop präsentiert Enso Detego eine völlig überarbeitete Version der modularen RFID-Software detego SUITE
4.0. Diese ermöglicht dynamische Reports, von intelligenten
Nachfüllempfehlungen über Auswertungen der korrekten Flächenbestände bis hin zur Nachverfolgung von Einzelartikeln
entlang der gesamten Supply Chain.
Shopping Assistant erweitert das Einkaufserlebnis
Als neue Applikation zeigt Enso Detego ein interaktives Display, das Informationen zum Produkt sowie die Verfügbarkeit auf der Fläche anzeigt. Kunden erhalten über das Display
Cross-Selling-Empfehlungen, Live-Bestandsinformationen auf
Basis „wahrer RFID-Daten“ und zukünftig auch die Anbindung
an den Online-Shop des Händlers. Die „Digital Signage“-Lösung wurde mit dem Partner Engram entwickelt.
Quelle:
Ausgabe 02/2014, ISSN 1860-5907, www.rfid-im-blick.de
RFID und Fashion
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RFID im Blick | 02/2014 | Warentransparenz
im Lager
Fashion-Logistik
Warentransparenz
im Lager
RFID-basierte Tunnelreader-Lösung im Distributionszentrum
für die Adler Modemärkte
Seit Sommer 2013 rollt Adler Modemärkte die RFIDTechnologie über seine Stores aus. Bis zum Frühjahr
2014 sollen alle 170 Märkte auf die neue Technik
umgestellt sein. Auch das Zentrallager ist mit RFID-
Technologie ausgestattet. Sämtliche Storeprozesse sowie die Nachschubsteuerung aus dem Distributionszentrum, die über eine Tunnelreader-Lösung erfolgt,
wurden über eine zentrale Softwarelösung integriert.
Bei Adler werden aktuell bis zu 90 Prozent des Sortiments (Adler
Marken) mit Tags versehen. Ein Teil der Ware wird bereits mit
RFID-Hangtags in das Distributionszentrum geliefert. Nicht getaggte Ware wird im DC ausgezeichnet. Dies liefert die Basis dafür,
dass auch die Nachschubsteuerung aus dem Zentrallager an die
Märkte mittels RFID vollständig automatisiert erfolgt.
kam Adler der Erfahrungsschatz der Unternehmen zugute: „Die
Herausforderung bei einem Tunnelleser am Förderband ist es,
mehrere Kartons mit getaggter Ware in hoher Geschwindigkeit
zu erfassen. Gleichzeitig wird in direkter Nähe im Warenlager beziehungsweise an der Packstationen ebenfalls mit RFID-getaggter
Ware hantiert, die natürlich nicht erfasst werden soll. Über entsprechende Filter in den Softwaretools lassen sich Fehllesungen
vermeiden. Das Lesen von Tags, die nicht zur Warensendung gehören, ist damit ausgeschlossen“, so Steickert.
Integrierte Komplettlösung
für Lager- und Storeprozesse
Das Berliner Unternehmen Syspro realisierte als Systemlieferant für
die Software und als Systemintegrator in dem Projekt bei Adler Modemärkte die komplette Integration in den Stores und im Distributionszentrum. Dabei wurde das Unternehmen maßgeblich durch das
RFID-Know-how des RFID Konsortium als Mitglied der Syspro Gruppe unterstützt. Sämtliche Lagerprozesse, Kommissionierung, Wareneingang und Warenausgang in den Märkten sowie die Kassenprozesse inklusive Datenaustausch zum ERP-System wurden mittels der
Syspro Software im Zusammenspiel mit dem RFID Sprinter Component System integriert. Alle Hardware-Komponenten wie RFID-Gates
und die mobile Druckersteuerung wurden implementiert. Auch das
Kassensystem ist an das Warenwirtschaftssystem angebunden, sodass sämtliche Abverkäufe aus dem Lagerbestand abgedeckt sind.
„Der Sprinter ist nach außen eine Standard-Middleware-Applikation,
welche auf Basis von Komponenten modular zusammengestellt wird
und flexibel auf die jeweiligen Prozesse angepasst werden kann“,
erklärt Tino Steickert, Geschäftsführer, RFID Konsortium.
Software im RFID-Tunnel filtert Fehllesungen
Im Adler Distributionszentrum sind seit 2012/2013 zwei RFIDTunnel im Einsatz. Für die Tunnel wurde von dem Unternehmen
Sick ein neuer Reader entwickelt, der auf die besonderen Gegebenheiten eines Distributionszentrums angepasst wurde. Hier
RFID und Fashion
Quelle:
Lückenlose Nachversorgung aus dem Lager
Die Tunnelreader überprüfen die Kommissionierung der Ware in
den Kartons und schleusen diese auf die richtigen Bänder, sodass
die Sendungen den einzelnen Filialen korrekt zugeordnet werden.
Gleichzeitig wird der Warenausgang erfasst. Dazu Steickert: „Somit
wurde der Warenfluss der kommissionierten Ware in Richtung Filiale verbessert und die Fehlertoleranz bei der Stückzahl weit nach
unten geschraubt.“
Die Vorteile durchgängiger Warentransparenz liegen für den Geschäftsführer auf der Hand: „Die RFID-Technologie ermöglicht die
lückenlose, fehlerfreie Nachversorgung sowie die Aktualisierung
der Bestände im Markt, da alle Waren auf Artikelebene ausgezeichnet sind. Dadurch kann auch die Nachschubversorgung aus dem
Zentrallager automatisiert erfolgen. Die UHF-Technologie hat für
Händler zudem den weiteren Vorteil, dass die Ware an den Kassen wirklich deaktiviert werden kann und kein Alarm ausgelöst
wird, wenn der Kunde ein anderes Geschäft betritt. Dies und die
schnelle Abwicklung an der Kassen trägt auch zu einer höheren
Kundenzufriedenheit bei“, so das Resümee von Steickert.
Ausgabe 02/2014, ISSN 1860-5907, www.rfid-im-blick.de
Warentransparenz im Lager
| 02/2014 | RFID im Blick
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„RFID ist auch für kleine Modehändler attraktiv“
Interview mit Tino Steickert, Geschäftsführer des RFID Konsortium
Einen Trend in Richtung Warentransparenz im La- wie Adler, sondern auch kleine Handelsunternehger beobachtet Tino Steickert, Geschäftsführer des men können von RFID in den Lager- und FilialproRFID Konsortium. Nicht nur große Modehändler zessen profitieren.
Welche aktuellen Trends beobachten Sie im Handel?
Wir beobachten einen allgemeinen Trend dahin, RFID
verstärkt in der Logistik einzusetzen. Allerdings nicht
nur im Handel. Generell sehen wir auch bei den großen
Logistikern und vor allem in produktionsverarbeitenden
Betrieben Bestrebungen, die Prozesse mittels der RFIDTechnologie besser abzubilden: Ob es sich um eine reine
Lageranwendung, Kommissionierapplikationen, Produktionsverfolgung handelt, um Behältermanagement oder Inventur.
Anforderungen auch in anderen Projekten auf uns zukommen, integrieren wir diese Faktoren in unser SCS,
sodass es mit zunehmenden Anfragen weiter optimiert
wird.
„Wir beobachten generell einen Trend dahin,
RFID verstärkt in der Logistik einzusetzen, nicht
nur im Handel.“
Welche Anforderung stellt der Einsatz der RFID-Technologie im
Lager?
Die Technik ist heute sehr weit fortgeschritten, sodass
diese mehr und mehr von Handelsunternehmen adaptiert wird. Nach wie vor stellt speziell die Lagerumgebung, Metall, verschiedene zu kennzeichnende Stoffe
wie Kartons, Boxen etc., hohe Anforderungen an die
Technik und die Qualität der Tags. Hier findet auch bei
den Anbietern ein gewisses Umdenken statt. Zur Umsetzung einer RFID-Applikation gehört mehr, als einen
RFID-Reader via USB am Rechner anzuschließen und
die Tags darüber zu lesen.
Als RFID Konsortium beraten Sie auch Unternehmen. Wie gehen Sie dabei vor?
Am Anfang steht eine gute Evaluierung, um herausfiltern,
welche Hardware genutzt werden muss, um die Prozesse
erfolgreich abzubilden. Was soll realisiert werden, was
ist wirklich machbar und vor allem: In welcher Umgebung? Reflexionen können im Prozess zu Fehllesungen
führen. Das wäre der Knock-out. Um diese frühzeitig zu
eliminieren, führen wir Proof of Concepts durch und erarbeiten dann zusammen mit dem Kunden den Prozess.
Es ist wichtig, das richtige Zusammenspiel der Hardware
im Vorfeld zu testen.
Wie weit sind Lösungen standardisiert?
Die Standardlösung gibt es nicht. Daher ist das RFID
Sprinter Component System auch keine fertige Software,
sondern ein wachsendes Gebilde, das wir zusammen mit
Syspro stetig weiterentwickeln. Wir stoßen in Projekten
ständig auf Neuerungen. Wenn wir denken, dass diese
Quelle:
Tino Steickert
RFID Konsortium
Lohnt sich eine RFID-Lösung auch für kleinere Händler?
Ja. Mit dem Textilunternehmen Wizard aus Hamburg oder
Viania Dessous haben wir bereits erfolgreiche Lagerprojekte mit RFID umgesetzt. Bei Wizard wird im Wareneingang
die Ware auf Kartonebene getaggt, um darüber die Lagerbestandsführung und Kommissionierung zu realisieren.
Dies ermöglicht eine viel bessere Warenkontrolle. Aktuell
denkt das Unternehmen darüber nach, die Technologie
auch in die Filialen zu bringen.
Sie haben mit dem Anbieter von Kassensystemen Dascus im vergangenen Jahr eine IT-Partnerschaft geschlossen. Mit welchem
Ziel?
In der Syspro Gruppe wollen wir im Handelsbereich noch
stärker aktiv werden, damit auch kleinere Händler die
RFID-Technologie erfolgreich in die Kassenprozesse integrieren können. Gemeinsam mit Dascus bieten wir dafür
eine einheitliche Lösung an. Kleinere Firmen nutzen Kassenapplikationen auch für die Bestandspflege. Durch ein
ERP-System, an das eine Lagerwirtschaft angebunden ist,
lassen sich Lagerbewegungen abbilden, um wiederum die
Nachschubforderung zu aktivieren.
Ausgabe 02/2014, ISSN 1860-5907, www.rfid-im-blick.de
RFID und Fashion
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RFID im Blick | 02/2014 | „Die
Karte ist zentrales Marketinginstrument“
Kundenbindung mit Karte
„Die Karte ist
zentrales Marketinginstrument“
Die Verschmelzung von Offline- und Online-Handel
eröffnet neue Perspektiven für RFID und NFC
Im Handel werden die Kanäle Offline und Online
in den nächsten fünf Jahren komplett verschmelzen,
ist Uwe Storch, Head of Segment Loyalty bei Exceet
Card Group, überzeugt. Damit gewinnt auch die
Kontaktlostechnologie für die Kundenbindung an
Bedeutung: Ob Handy oder RFID-Karte – technologisch werden die Medien punkten, die beide Welten verbinden und den Mehrwert für den Kunden
herausstellen. Individuelle Branchenlösung werden
aus Sicht des Experten die Killerapplikation sein.
Herr Storch, Sie sind seit 2013 Leiter der Geschäftssparte ‚Loyalty‘
bei Exceet Card Group, die um den Vertriebsstandort Bamberg erweitert wurde. Ist Kundenbindung mit Karte ein wachsendes Geschäftsfeld?
Schüssel sein. Online- und stationärer Handel werden in
den nächsten fünf Jahren komplett verschmelzen. Jedes
Unternehmen in der Kartenbranche muss sich mit diesem
Trend beschäftigen. Der Kunde informiert sich und bestellt
im Internet, möchte aber auch das Einkaufserlebnis vor Ort
genießen. Bestes Beispiel für die Symbiose aus der klassischen analogen Kundenkarte und der digitalen Welt ist das
Thema eCouponing. Dort kann beispielsweise ein RFIDStick oder eine RFID-Karte Einzug halten. Die Symbiose aus
Online und Offline wird sich daher auch bei den Medien
vollziehen. Ob Handy, RFID-Stick oder RFID-Karte, die ich
elektronisch nutzen kann – in einem Zeitzyklus von fünf
bis zehn Jahren sehe ich eine reelle Chance, dass sich auch
RFID-basierte Chipkarten etablieren werden.
Ganz klar „ja“. Kundenkarten in Deutschland verzeichnen ein
steigendes Wachstum. Vorreiter am Markt und Treiber sind die
großen Bonusprogramme wie Payback oder Deutschlandcard.
Payback hat knapp 30 Millionen aktive Kundenkarten, Deutschlandcard liegt bei rund der Hälfte – das ist signifikant – und es
ist mit weiter wachsenden Zahlen zu rechnen. Auch das Segment
Giftcards wächst um 15 bis 20 Prozent, ein riesiges Potenzial, das
viele Händler noch gar nicht erkannt haben.
„Für die Symbiose aus
stationärem und Online-Handel wird ein
Medium benötigt, dass
beide Welten miteinander verbindet. Hier
sehe ich auch die Zukunft für die RFID/
NFC-Technologie.“
Uwe Storch
Head of Segment Loyalty
Exceet Card Group
Wie sehen Sie die Zukunft kontaktloser Karten im Handel?
Solange die Karte mit Chip dreimal soviel kostet wie eine herkömmliche Plastikkarte, wird die Innovationsfreude in einer so
preissensiblen Branche wie dem Handel in puncto RFID-Karten
sicher begrenzt bleiben. Zudem müsste enorm in die Infrastruktur investiert werden. Der Nutzen kontaktloser Karten ist daher
nur bedingt zu sehen. Aber natürlich steckt viel Musik in RFID
und NFC. Vor allem in Verbindung mit „Mobile Loyalty“. Man
denke allein an die Möglichkeit, am Schaufenster über NFC zusätzliche Informationen und Angebote einholen zu können.
Also, kartenbasiert plus mobile Kundenbindung – ist das die
Killerapplikation?
Meiner Meinung nach ist DIE Killerapplikation nicht in
Sicht. Aber für den Handel wird sicher das Handy der
RFID und Fashion
Quelle:
Welche Angebote im Bereich Mobile Loyalty hat Exceet im Portfolio?
Wir bieten mit „Mobile Pocket“ ein eigenes Produkt an, mit
dessen Hilfe Kundenkarten und Gutscheine in einer App
verfügbar gemacht, sprich digital auf das Smartphone geladen werden. Dies ist auch NFC-fähig. In Österreich und
nach und nach auch in Deutschland läuft die Plattform sehr
erfolgreich, weil sie für den Kunden sehr elegant und einfach gelöst ist. „Keep it simple, plug&play“, das ist die Devise: Ein System muss selbsterklärend sein, damit es Durchsatz findet. Und es ist wichtig, dem Verbraucher die Angst
zu nehmen, dass Daten auf der Karten gehackt werden.
Ausgabe 02/2014, ISSN 1860-5907, www.rfid-im-blick.de
„Die Karte ist zentrales Marketinginstrument“ | 02/2014 | RFID im Blick
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Wachstumstrend bei eCouponing
Befasst sich der Handel bei der Kundenbindung Ihrer Ansicht
nach genügend mit der Frage: „Was möchte der Verbraucher
und was nicht“?
Die Karte, mit oder ohne Chip, fungiert als zentrales Marketinginstrument eines Handelsunternehmens. Aus meiner
Praxissicht, und ich bin seit über 25 Jahren in diesem Business, ist genau dies der große Unterschied zwischen erfolgreichen und nicht so erfolgreichen Kundenkartensystemen.
Ein positives Beispiel aus dem Handel ist die Ikea Card:
Das Unternehmen macht sich intensiv Gedanken darüber,
was der Kunde möchte. Die Kundenwünsche werden in das
Marketing einbezogen, die Geschenkkarte ist überall in die
Werbung eingebunden.
Exceet produziert auch Dual-Interface-Karten für PaymentLösungen. Werden die Bereiche „Loyalty“ und „Payment“ weiter
zusammenwachsen?
Wenn es für den Kunden interessant ist, die Kundenkarte
gleichzeitig als Zahlungsmedium einzusetzen, gehen auch wir
davon aus, dass dies der Fall sein wird. Die RFID-Technologie
bietet ohne Frage im Bereich Payment für Kunden ein hohes
Maß an Bequemlichkeit und Sicherheit. Als Skiticket, von denen wir Millionen produzieren, oder als Stadionkarte, wo der
Zugang mit Merchandizing verknüpft ist, sind die Vorteile für
den Kunden unschlagbar. Für den Handel sind die Vorzeichen
etwas anders, aber auch hier gilt: Der Nutzen für den Kunden
muss im Vordergrund stehen: Ob Payment oder Punktesammeln – die mit der Karte verknüpfte Teilleistung muss zielgruppen- beziehungsweise nutzenspezifisch sein. Ich meine eine
Branchenlösung, die individuell sinnstiftend für die Branche
ist. Hier ist ein Stück Kreativität gefragt, wie diese innovative
Technologie nutzbringend für den Verbraucher eingesetzt werden kann.
Quelle:
„Der mobile Kanal wird für Händler immer wichtiger”,
erklärt Florian Wolfframm, Digital Products & Innovations, Payback, im Interview mit “RFID im Blick”. Vor allem bei eCouponing zeichnet sich ein Wachstumstrend
ab. Auch Mobile Payment werde 2014 ein großes Thema
sein.
„Fast jeder zweite Deutsche besitzt mittlerweile
ein Smartphone,
das als Einkaufsbegleiter immer
dabei ist. Der
Kunde fragt zusätzliche
Infos
zu Produkten ab,
aktiviert Coupons
6,2, Milliarden digitale Coupons hat der Bounspround vieles mehr.
grammanbieter in 2013 ausgegeben.
Die Chance, ‚Mobile‘ als zusätzlichen Kanal nicht aufzugreifen, bedeutet für viele Händler
das Aus. Wir unterstützen als Multichannel-Marketingplattform Unternehmen auch beim Thema Mobile. Sie können
mit Payback Kunden Angebote und Coupons synchronisiert
und personalisiert über alle Kanäle zukommen lassen“, so
Wolfframm.
Auch beim Thema Couponing sei es laut dem Experten
wichtig, alle Kanäle zu bedienen: „Kanäle ergänzen sich,
sie ersetzen sich nicht. Alle sind wichtig, denn Kunden
bewegen sich heute ganz selbstverständlich in allen Kanälen. Den rein digitalen Kunden gibt es nicht. Aber man
sieht an unseren Zahlen ausgegebener Coupons in 2013,
wo die Reise hingehen wird: Von 7,7 Milliarden Coupons
waren schon 6,2 Milliarden digital. Und unsere App wurde
mittlerweile mehr als 2,5 Millionen Mal heruntergeladen.“
Die Nutzung kontaktloser Technologien wie RFID und NFC
sieht Wolfframm als spannende Entwicklung: „Konsumenten müssen an die neue Technologie herangeführt werden
– zum Beispiel mit Bonusprogrammen, Couponing, Access
oder Ticketing. Mobile Payment wird dieses Jahr ein großes Thema in Deutschland, mit einigen neuen Lösungen,
viele basieren aber (noch) nicht auf NFC, sondern anderen
Technologien, wie QR-Codes oder BLE/iBeacons. Da auf
Händler- wie Konsumenten-Seite für NFC aufgerüstet werden muss, ist die Entwicklung des Marktes weiterhin offen.
Auch für uns ist das Thema spannend – Couponing funktioniert aber wie man sieht auch ohne sehr gut.“
Ausgabe 02/2014, ISSN 1860-5907, www.rfid-im-blick.de
RFID und Fashion