Jahresbericht 2013

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Jahresbericht 2013
www.gossner-mission.de
Jahresbericht
2013
Jahresbericht 2013
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INHALT
DANKE!
LEITUNG
INDIEN
Dienst, Gemeinschaft, Zeugnis 9
NEPAL
Neuer Partner, neue Arbeitsfelder 14
SAMBIA
UGANDA
DEUTSCHLAND
PRESSE- UND ÖFFENTLICHKEITSARBEIT
GEMEINDEDIENSTE
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Voraussetzungen schaffen
für das Größere 3
Nicht alles ist gut 17
Unterstützung beim Wiederaufbau 20
Zukunftsweisende Partnerschaften 21
„We like Gossner Mission“ 22
Austausch und Vernetzung 26
Impressum 28
Gossner Mission
LEITUNG
Leitung
Voraussetzungen schaffen für das Größere
„Wie doch die Sache ganz anders geht, als man sich’s
vorstellt. Sie reisen so weit und kommen an den bestimmten Ort, um Seelen zu finden, und nun müssen sie
vor allem Ochsen suchen und Schafe hüten, um nach
und nach Menschen-Seelen zu finden und das Reich
Gottes in ihnen aufzurichten. Wir meinen, man darf nur
hingehen und den Heiden eine schöne Predigt halten,
so werden sie sogleich glauben und sich bekehren. Da
müssen sie aber so viele andere Dinge erst thun, bis sie
zum Zwecke kommen; das schadet nicht, laß sie nach
den Ochsen laufen, sie suchen doch Menschen-Seelen
und werden auch finden.“
Mit diesen Worten beschrieb Johannes E. Goßner 1834 die Arbeit
der ersten Missionare, die von der Berliner Mission nach Südafrika
ausgesandt wurden. Die Niederungen des Alltags, das Hüten von
Ochs und Esel, sind erst die Voraussetzung für das, was sich durch
die Arbeit einer Mission ergeben soll. Doch es geht um Größeres:
Um Zeugnis, Dienst und Gemeinschaft, in der wir uns Gottes Führung anvertrauen.
Nachdem wir in den Reflexionen um unser 175. Jubiläum erneut
feststellten, dass das Profil der Gossner Mission in der Verbindung
zwischen Äußerer und Innerer Mission besteht, strebten wir in den
vergangenen Monaten werksinterne Klärungen an. Wir kümmerten
uns gewissermaßen um Ochs und Esel, um die Voraussetzungen zu
schaffen, damit unser Profil glaubwürdig in Wort und Tat Gestalt
gewinnt.
Mission in Übersee und vor Ort
Es ist gelungen, einen abgestimmten inhaltlichen Planungsprozess
mit den ehrenamtlichen Gremien und Ausschüssen der Gossner
Mission zu führen. Neben der Erarbeitung von Konzeptionen
für die einzelnen Arbeitsgebiete leitete uns die Frage, wie das
Anliegen der Gesellschaftsbezogenen Dienste in den kommenden
Jahren aufgenommen werden kann. Dabei wird es künftig darum
gehen, Mission in Übersee und vor Ort miteinander zu verbinden.
Johannes E.
Goßner.
Missionshaus
Berlin-Friedrichshain.
Handjerystraße:
Direktor Schöntube vor der frischverlegten „Stolperschwelle“.
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LEITUNG
Philipp, Friederike
und Dana Milena:
Für ein Jahr als Freiwillige in Indien.
Als unmittelbarer Effekt dieser Diskussion entstand das Projekt
„Ökumenische Botschafter 2014“. Mit dessen Hilfe sollen Mitarbeiter
aus Übersee die Arbeitswelt in unseren deutschen Partnerregionen
kennen lernen.
Kooperation mit dem Berliner Missionswerk
Die Gossner Mission arbeitet seit Januar 2011 in einem engeren Kooperationsverhältnis mit dem Berliner Missionswerk. Auf Grundlage
einer freundschaftlichen Zusammenarbeit im Alltagsgeschäft gelang
es in den letzten zweieinhalb Jahren, ein differenziertes Verhältnis der Zusammenarbeit zwischen den Werken zu entwickeln. Damit
werden größtmögliche Synergien erreicht und zugleich Identität und
unmittelbares Handeln der Werke bewahrt. Die Ergebnisse der Arbeit
einer Steuerungsgruppe wurden den Aufsichtsgremien beider Werke
vorgelegt, die eine Fortsetzung und weitere Entwicklung der Zusammenarbeit empfahlen.
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Gossner Mission
Freiwilligendienst
Die Kooperation mit dem Verein für Deutsch-Indische Zusammenarbeit konnte hinsichtlich des Freiwilligendienstes verstetigt und
ausgebaut werden. Im September reisten Milena Enns, Friederike
Wedemeyer, Philipp Johann und Pauline Wiedler als Freiwillige in die
Einsatzstellen der Gossner Kirche. Zugleich kehrten Johannes Hey-
LEITUNGSGREMIUM
Das Kuratorium
Das Leitungsgremium der Gossner Mission ist
das Kuratorium. Es besteht aus 16 Mitgliedern
und einer gleichen Anzahl von Stellvertretern,
die mit beratender Stimme an allen Sitzungen
teilnehmen können. Das Kuratorium bestimmt
einen Verwaltungsausschuss, den Vorstand
der Gossner Mission, der als geschäftsführendes Organ fungiert. Zum Vorstand gehören der
Vorsitzende der Gossner Mission, Harald
Lehmann, sowie Direktor Dr. Ulrich Schöntube
und fünf weitere Mitglieder des Kuratoriums:
Oda-Gebbine Holze-Stäblein, Hannover,
Landessuperintendentin i. R.; Jutta Jekel,
Wiesbaden, Pfarrerin; Hanna Töpfer, Bernau,
Mathematikerin; OKR Christine Busch,
Ev. Kirche im Rheinland, Pfr. Uwe Wiemann,
Lippische Landeskirche.
Gewählte Mitglieder des Kuratoriums:
Dr. Jona Dohrmann, Frankfurt, Jurist;
Michael Dorsch, Jena, Pfarrer i. R.; Steve
Dreger, Würzburg, Diplom-Informatiker;
Angela Grimm, Harlingerland, Superintendentin; Jörg-Michael Heß, Rödinghausen,
Pfarrer i. R.; Oda-Gebbine Holze-Stäblein,
Hannover, Landessuperintendentin i. R.; Jutta
Jekel, Wiesbaden, Pfarrerin; Dr. Helmut
Kirschstein, Norden, Superintendent;
Christoph Lange, Forst, Pfarrer; Harald
Lehmann, Bochum, Schulleiter i. R.; Dr. Klaus
Roeber, Berlin, Pfarrer i. R.; Michael Schaper,
Emden, Pfarrer; Josephine Schmitt, Halle,
Gemeindesekretärin; Klaus Schnekenburger,
Wiesbaden, Diplom-Ingenieur; Jörg-Stefan
Tiessen, Bremen, Pfarrer; Hanna Töpfer,
Bernau, Mathematikerin; Cornelia Wentz,
Bergkirchen, Pfarrerin; Katja Woßmann,
Bochum, Diplom-Sozialarbeiterin.
Unterstützung aus den Landeskirchen und
der indischen Gossner Kirche:
Die Gossner Mission wird von sechs Landeskirchen unterstützt, die Vertreter ins Kuratorium
entsenden: Ev. Kirche in Hessen-Nassau:
Dr. Christian Schwindt und Dr. Brigitte
Bertelmann; Ev.-luth. Landeskirche Hannovers: Dr. Detlef Klahr und OLKR Rainer Kiefer;
Ev. Kirche im Rheinland: OKR Christine Busch;
Ev. Kirche von Westfalen: Harald Lehmann
und OKR Dr. Ulrich Möller; Ev. Kirche BerlinBrandenburg-schlesische Oberlausitz: Pröpstin Friederike von Kirchbach und KR Roland
Herpich; Lippische Landeskirche: Pfr. Uwe
Wiemann und Pfr. Stephan Schmidtpeter;
Gossner Kirche Indien: Bischof Nelson Lakra
und Paul Kandulna. Beratendes Mitglied:
Pfr. Martin Krieg, Asienreferent des EMW.
Ehrenkuratoren: Prof. Dr. Hans Grothaus,
Dr. Günter Krusche und Wolf-Dieter
Schmelter.
mann, Katharina Otto und Christoph Schiffner zurück. An der Auswahl
und dem Vorbereitungsprozess waren sowohl Vertreter der Gossner
Kirche als auch der Gossner Mission beteiligt. Es wäre wünschenswert,
wenn sich bei künftigen Entsendungen auch Jugendliche aus Lippe,
Ostfriesland und Westfalen für ein Freiwilligenjahr bewerben würden.
Bethlehemkirchplatz und Handjerystraße
Auch 2013 beteiligte sich die Gossner Mission an Projekten, mit
denen ihr Wirken und die Verflechtung zwischen Äußerer und Innerer
Mission in ihrer historischen Dimension sichtbar werden. Dazu gehört
die Mitarbeit im Initiativkreis zum Erhalt des Denkmals der Bethlehemskirche von Juan Garaizabal. Es ist gelungen, das temporäre
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Flüchtlingsrat Berlin
Willkommensstrukturen,
Einzelfallberatung und
politische Verhandlungen
Selten war das Thema „Flüchtlinge“ so präsent
in der Öffentlichkeit wie 2013: auf Grund der
Proteste auf dem Oranienplatz in Berlin-Kreuzberg, dem Hunger- und Durststreik vor dem
Brandenburger Tor, den Katastrophen vor der
italienischen Insel Lampedusa und nicht zuletzt wegen der Eröffnung zahlreicher neuer
Flüchtlingsheime in Berlin und den von RechtsextremistInnen gesteuerten Proteste gegen
die Unterkünfte.
Den traurigen Höhepunkt erreichten die
Proteste in Berlin-Hellersdorf, wo die rechtsextreme NPD und eine vermeintliche Bürgerinitiative unter dem Slogan „Nein zum
Heim“ gegen eine neue Unterkunft hetzen.
Der Flüchtlingsrat hat in Hellersdorf und vielen anderen Bezirken gemeinsam mit solidarischen AnwohnerInnen Willkommensinitiativen gegründet, um flüchtlingsfeindlicher
Stimmungsmache etwas entgegenzusetzen
und Unterstützungsstrukturen für die HeimbewohnerInnen aufzubauen. Gleichzeitig setzten
wir uns dafür ein, dass Flüchtlingen der Zugang
zu privaten Mietwohnungen erleichtert wird.
Denn unser Ziel bleibt: Wohnungen für Flüchtlinge statt ausgrenzender Sammellager.
Seit einigen Monaten hat sich das Spektrum auf dem Flüchtlingsprotest-Camp am Oranienplatz erweitert. Unter dem Namen „Lampedusa in Berlin“ hat sich dort eine Gruppe von
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Gossner Mission
Flüchtlingen zusammengefunden, die einen
humanitären Aufenthaltsstatus in Italien besitzen, aufgrund fehlender Existenzsicherung
in Italien aber nach Berlin weitergeflüchtet
sind. In Deutschland haben sie jedoch keinerlei Zugang zu Arbeitsmarkt, Sozialleistungen
oder Unterbringung. Sie fordern daher Arbeitsmarktzugang und freie Wohnortwahl in der
Europäischen Union.
Eine weitere Gruppe von Flüchtlingen hat
sich im Oktober zu einem Hungerstreik vor
dem Brandenburger Tor entschlossen. Erst
nachdem Bischof Dr. Markus Dröge die streikenden Flüchtlinge am Brandenburger Tor besucht hatte, nahmen Bundes- und LandespolitikerInnen Gespräche mit den Flüchtlingen auf
und konnten gemeinsam mit dem Flüchtlingsrat eine Verhandlungslösung erreichen. Der lebensgefährlich gewordene Hungerstreik wurde
abgebrochen.
Der Flüchtlingsrat Berlin unterstützt die
Forderungen der selbstorganisierten Flüchtlingsproteste nach Bewegungsfreiheit, Zugang
zum Arbeitsmarkt und Abschaffung der Lagerpflicht und versucht derzeit, besonders durch
Einzelfallarbeit aber auch durch Verhandlungen auf politischer und Verwaltungsebene Lösungen zu finden. In enger Zusammenarbeit mit der evangelischen Kirche bietet der
Flüchtlingsrat Einzelfallberatung für die Gruppe „Lampedusa in Berlin“ und die am Hungerstreik beteiligten Flüchtlinge.
Seit seiner Gründung vor 32 Jahren unterstützt die Gossner Mission die Arbeit des
Flüchtlingsrats praktisch und finanziell. Dafür
sei herzlich gedankt.
Martina Mauer, Flüchtlingsrat Berlin
Kunstwerk, das an die Predigtkirche Johannes E. Goßners erinnert und
ein Symbol für die Beheimatung von Flüchtlingen ist, dauerhaft zu
erhalten. Auf dem Bethlehemkirchplatz, direkt unter der Installation,
fanden öffentliche Veranstaltungen statt, darunter eine Lichterandacht im Advent, an der etwa 200 Menschen teilnahmen. Zu den
beachtlichen historischen Projekten, an denen die Gossner Mission
mitwirkte, gehörte auch die Verlegung von Stolpersteinen und einer
Stolperschwelle an der Stelle des ehemaligen Missionshauses in der
LEITUNG
Berliner Handjerystraße. Hier wurden jüdische Mitbürgerinnen und
Mitbürger versteckt.
Historisches Gedächtnis
Damit sind wir bei dem historischen Gedächtnis der Missionsgeschichte angekommen, aus dem sich für uns neue Kontakte ergeben.
Durch die Feier des 175. Jubiläums vor zwei Jahren wurde der Gossner
Mission große Aufmerksamkeit geschenkt, die nun neue Früchte
internationalen Kontaktes zeitigt. So wurde die Gossner Mission in
die Diözese Queensland der Lutherischen Kirche in Australien zum
Fest der Ankunft der ersten Gossner-Missionare eingeladen. Wir sind
der Evangelischen Kirche von Westfalen dankbar, dass sie unserem
Vorsitzenden Harald Lehmann die Reise dorthin ermöglichte. Weiterhin entstanden Kontakte zur Lutherischen Kirche nach Neuseeland.
Zudem wurden im letzten Jahr Verbindungen zur „Gerenje Kristen
Injili di tana Papua“ in Westpapua aufgenommen. Abschließend sei
erwähnt, dass die Archivalien der Gossner Mission, die im Rahmen
175 Jahre Gossner-Missionare
in Australien:
Vorsitzender Harald
Lehmann hält das
Banner hoch.
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LEITUNG
eines Projektes der
Deutschen Forschungsgemeinschaft über
Jahre hinweg digitalisiert
wurden, nun unter
http://kab.scopearchiv.
ch digital einsehbar und
recherchierbar sind. Für
den Bereich der Tätigkeit
des Werkes in Indien sind
auch Teile des Archivgutes aus der Gossner
Kirche als Gegenüberlieferung verfügbar.
Neuer Ehrenkurator
Wolf-Dieter
Schmelter (l.),
hier mit Ehefrau
Aleida und Harald
Lehmann.
Dr. Ulrich
Schöntube
Direktor
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Gossner Mission
Wir sind froh, dass WolfDieter Schmelter nun als
Ehrenkurator die Gossner
Mission begleitet. Das
Kuratorium verlieh dem
76-jährigen Detmolder im
April in Düsseldorf einstimmig diesen Ehrentitel und würdigte damit die großen Verdienste
des Lippers. Schmelter, dessen Herz vor allem für die Indien-Arbeit
schlägt, hatte dem Kuratorium mehr als vierzig Jahre lang angehört,
leitete mehr als zehn Jahre den Indien-Ausschuss und war Sprecher
des Lippischen Freundeskreises. Er freute sich sichtlich über die
Ehrung und gab dem Kuratorium zuletzt noch gute Ratschläge für
die Zukunft mit auf den Weg.
Dank den Ehrenamtlichen
Bevor nun die Entwicklungen in den einzelnen Arbeitsgebieten dargestellt werden, sei ausdrücklich allen Ehrenamtlichen gedankt, die
sich vor Ort in Lippe, Westfalen, Ostfriesland, Berlin-Brandenburg
und andernorts für die Gossner Mission engagieren. Die Gossner Mission ist mehr als die wenigen Kräfte, die im Berliner Büro arbeiten:
Das Werk lebt aus der Bewegung ehrenamtlichen Engagements. Anders ist die Vielfalt des hier im Jahresbericht Gebotenen nicht zu erklären. Dass ein Missionswerk erkennbar ist, so leben und arbeiten
kann, ist für die Evangelische Kirche zukunftsweisend und darf die
Beteiligten auch stolz sein lassen.
INDIEN
Delhi
INDIEN
Indien
Ranchi
Lusaka
INDIEN
Dienst, Gemeinschaft, Zeugnis
Seit Januar engagiert sich Wolfram Walbrach im Rahmen der Projektkoordination in der Indienarbeit; seine langen Erfahrungen in
der Evangelischen Kirche im Rheinland und dem Kirchlichen Entwicklungsdienst wirken sich bei der Einführung eines Projekt- und
Programmmanagements bereits jetzt sehr positiv aus; sowohl für
die indische Gossner Kirche als auch für die Gossner Mission.
Im Januar tagten Gossner Kirche und Gossner Mission zum Thema Zukunftsplanung in Ranchi. Unter anderem wurden in einem gemeinsamen Workshop während einer Sitzung der Kirchenleitung die verschiedenen Ebenen der Partnerschaft ausgewertet. Beide Seiten
Freiwilliger
Christoph Schiffner
mit Schülern und
Schülerinnen in Rajgangpur.
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INDIEN
erkannten, dass die unterschiedlichen ökumenischen Aktivitäten sich
unter drei Themen ordnen lassen: Dienst, Gemeinschaft, Zeugnis.
Während Dienst und Gemeinschaft sicher zu den Stärken zählen, eröffnen sich beim Thema Zeugnis Möglichkeiten der Verbesserung.
Dienst
Zur Förderung des Dienstes konnten verschiedene Projekte und Programme im Rahmen eines einheitlichen Verfahrens gefördert und
profiliert werden. Im Januar gelang eine Revitalisierung des Krankenhauses in Amgaon. Was zunächst unlösbar schien, hat durch Gottes Fügung eine glückliche Wendung genommen. Die Gossner Kirche
konnte mit Dr. Abha Lugun eine Ärztin, die aus der Region stammt und
Oriya spricht, für den Dienst gewinnen. Daraufhin stiegen die Patientenzahlen sprunghaft an. Weiterhin gelang es – nach anfänglicher
Zurückhaltung seitens der Gossner Kirche – eine Bestandsaufnahme
durch zwei externe Berater zu initiieren, die – vor allem für das Krankenhausmanagement – einen Investitions- und Businessplan erstellen.
Unser gemeinsames Ziel ist, dass wir gemäß dieser Empfehlungen zur
Förderung des Krankenhauses einen Vertrag schließen werden.
Bischof Dr.
Nelson Lakra.
Wandschmuck in
Assam. Dr. Marshal
Lugun hospitiert in
der Berliner Elisabeth Klinik.
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Gossner Mission
Die jüngere positive Entwicklung des Krankenhauses in Amgaon geschah auch unter Einfluss der Lutheran Health Care Society, einem
Netzwerk lutherischer Ärzte der Gossner Kirche. Mit dieser Gesellschaft konnte im Rahmen der Projektzusammenarbeit ein Programm
von Gesundheitscamps in ärmeren Stadtrand- und Dorfgebieten vertraglich geregelt und begonnen werden. Dazu wurden in Deutschland
erfolgreich Spenden gesammelt; auch für den nötigen Krankenwagen. Zur Profilierung des gemeinsamen Dienstes im Rahmen von zeitlich befristeten Projekten und längerfristigen Programmen konnten
auf Empfehlung des Indienausschusses eine theologische Fortbildung
für Frauen und ein gemeinsames Training diakonischer Mitarbeiter in
Assam finanziell unterstützt und durchgeführt werden. Das Training
soll im Jahr 2014 fortgeführt werden.
Das beschlossene und erst teilweise finanzierte Schulbauprojekt der
Bethesda-School in Tezpur wird in 2014 nun in die erste Bauphase gehen. Der Anbau der Martin Luther School in Diring (Karbi Anglong) ist
abgeschlossen und wird bereits genutzt. Die Erweiterung der Borutta
Memorial School in Chakradharpur, die durch die Unterstützung der
Familie Borutta und der Westfälischen Kirche möglich wurde, ist in
der letzten Erstellungsphase. Im Rahmen der Programmförderung für
die Theologische Ausbildung im Gossner Theological College konnte die Unterstützung von Stipendien für Theologiestudentinnen nach
langen Verhandlungen mit dem Board of Theological Education ver-
INDIEN
traglich geregelt werden. Damit kann die von der Gossner Kirche immer wieder angekündigte Förderung von Frauen im geistlichen Amt
von unserer Seite unterstützt werden.
Mit neuem
Namen: „Sister
Ilse Martin Hospital
Amgaon“.
In den Bereich des Dienstes gehört auch die Unterstützung eines Programms zur Errichtung von Kindergärten in den Diözesen. Nach dem
erfolgreichen Start des Martha-Kindergartens in Ranchi, der auch
dank des unermüdlichen Engagements von Helga Ottow nach zwei
Jahren Betrieb in die Selbstständigkeit entlassen werden konnte,
möchte die Kirchenleitung nun in jeder Diözese einen solchen reformpädagogischen Kindergarten mit einrichten. Neben konkreten Planungen in einzelnen Diözesen finden konzeptionelle Überlegungen unter
Einbeziehung des Verbandes Evangelischer Tageseinrichtungen für
Kinder Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz statt, um zunächst
die pädagogischen Voraussetzungen für die Ausbildung der Mitarbeiterinnen zu schaffen. Eine ähnliche vertragliche Regelung strebt das
Referat in der Unterstützung der Missionsarbeit des Human Ressource
Development Centre an; Vorgespräche dazu sind bereits erfolgt.
Gemeinschaft
Zur Förderung der Gemeinschaft wurde im Januar ein Ausbau der Jugendbegegnungen mit den Partnern beschlossen. In diesem Zusammenhang stehen die oben bereits erwähnten Freiwilligenentsendungen. Die Gossner Kirche nahm die Freiwilligen in großer Herzlichkeit
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INDIEN
auf; in Ranchi, Rajgangpur und
Chaibasa nahm die Jugendarbeit
der Gemeinde in diesem Zusammenhang eine gute Entwicklung.
Jugendzentren wurden oder werden renoviert und Englischklassen zur Nachhilfe eingerichtet;
man macht gemeinsam Musik.
In Rajgangpur gab die Jugend ein
eigenes englischsprachiges Jugendmagazin heraus.
Vor Ort: GossnerMitarbeiter Alex
Nitschke in Govindpur.
i
Seit 1919 ist die
Gossner Kirche
(Gossner Evangelical Lutheran Church,
GELC) eine selbstständige Kirche. Sie
ist Partnerkirche
der Gossner Mission
und hat heute etwa
eine halbe Million
Mitglieder. Mehr als
90 Prozent gehören
zu den Ureinwohnern, den Adivasi.
Diese leben vor allem in den Bundesstaaten Jharkhand
und Assam, sowie
auf der Inselgruppe der Andamanen
und Nikobaren.
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Gossner Mission
Im Rahmen der weiteren Entwicklung von Jugendbegegnungen
plant die Evangelische Studierendengemeinde Berlin, vermittelt durch die indische Theologin Idan
Topno, ein Dreijahresprogramm mit der Durchführung von je einem
Workcamp in Indien und Deutschland. Auch in Rongagora/Assam ist
ein Jugendcamp angedacht.
Zur Förderung der Gemeinschaft unterstützt die Gossner Mission
im Rahmen der Partnerschaft zwischen der Evangelischen Kirche
Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) und der Gossner
Kirche die kirchenmusikalische Arbeit. Dazu gehört der Austausch
von Jugendmusik, wie der erfolgreiche Besuch der indischen Band
„The Gossners“ belegt. Ebenfalls gehört dazu die Unterstützung der
Herausgabe eines Kirchengesangbuches, in dem die verschiedenen
Liedtraditionen der unterschiedlichen Regionen der Gossner Kirche
gesammelt und erstmals in Noten verschriftet werden. Dadurch wird
auch ein Teil indigener Musiktradition der Adivasi erstmals zugänglich. Schließlich gehört zur kirchenmusikalischen Unterstützung auch
die Realisierung einer größeren Kirchenorgel für die Christuskirche
in Ranchi, die durch den Kirchenkreis Wittstock-Ruppin ermöglicht
wurde. Die verschiedenen Unterstützungen, für deren Qualität
Kantor Hartmut Grosch aus Rheinsberg bürgt, sind eingebettet in ein
Programm der liturgischen und kirchenmusikalischen Erneuerung der
Gossner Kirche. Dabei geht es um den Zusammenklang von indigenen
und internationalen Musiktraditionen.
Zeugnis
Hervorheben wollen wir die Arbeit Alexander Nitschkes, der bisher
auf der Basis eines geringfügigen Beschäftigtenverhältnisses arbeitet. Viele Reisen und Projektbearbeitungen wären ohne seine örtliche Vermittlung in den letzten fünf Jahren nicht möglich gewesen.
Seine Stelle kann nun durch Unterstützung von Brot für die Welt aufgestockt werden; ab Januar 2014 arbeitet Nitschke in Vollzeit für die
Gossner Mission.
Einweihung des
Erweiterungsbaus
der Borutta-Schule.
Das Verhältnis zwischen Gossner Kirche und Gossner Mission verändert sich. Davon zeugte im Herbst 2013 der Besuch des leitenden Bischofs der Gossner Kirche, Bischof Dr. Nelson Lakra, des Finanzsekretärs Atal Khess sowie des Leiters der Buchhaltung, Joseph Sanga. Die
Gossner Kirche finanzierte diese Delegationsreise erstmals selbst,
um ihre finanzielle Unabhängigkeit in der Partnerschaft zu belegen.
Bis zum Jahr 2019, wenn die Kirche das 100. Jubiläum ihrer Eigenständigkeit begeht, soll sie weiter gefestigt werden; dazu initiierte die Kirchenleitung ein Evaluationsprozess ihres Dienstes.
Schließlich wurde die Förderung des gemeinsamen Zeugnisses im Januar verabredet. In den letzten sechs Jahren wurden beispielsweise der
Austausch von Fürbitten oder die akademischen Vortragsabende am
Theologischen College bei Besuchen des Direktors zu einer guten Tradition. Leider konnten weitere Impulse, wie beispielsweise das Bible
Sharing, nicht vertieft werden – wiewohl von beiden Seiten gewollt.
Wolfram Walbrach
Projektkoordinator
Indien
Dr. Ulrich
Schöntube
Indienreferent
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Chaurjahari
NEPAL
Aratis Schule wird
von der United
Mission to Nepal
unterstützt.
Nepal
Neuer Partner, neue Arbeitsfelder
In Nepal arbeitet die Gossner Mission bisher mit drei Organisationen zusammen: der United Mission to Nepal (UMN), den Human
Development and Community Services (HDCS) und dem Schulhostel Asha Nepal – Hope Nepal. Im Rahmen eines kirchenmusikalischen Engagements wuchs der Gossner Mission im Jahr 2013 mit
der Christian Arts Association (CAAN) ein neuer Partner zu.
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Gossner Mission
United Mission to Nepal
Im Mai 2013 fand die zweijährliche Hauptversammlung aller Unterstützer der United Mission statt. Friso Hecker vertrat die Gossner Mission. Im Wesentlichen beschloss die United Mission ein sogenanntes
„Statement of Faith“, das zuvor auch unter Berücksichtigung von Vor-
NEPAL
schlägen der Gossner Mission unter den Partnern inhaltlich abgestimmt wurde.
In der inhaltlichen Zusammenarbeit lief das Projekt „Child to Child“ in
der Provinz Mugu aus, das die Gossner Mission drei Jahre lang unterstützte. Es konnten mehr als zwei Dutzend Jugendparlamente in den
Dörfern initiiert werden. Sie werden nun - unter anderem finanziert
durch Kleinkreditprogramme - Aufgaben des Gemeinwesens wie den
Bau von Toiletten oder die Hygienefortbildung durch Straßentheater
übernehmen. Dem Abschlussbericht lag ein erneuter
Antrag auf Finanzierung für eine nächste Phase von drei
Kathmandu
Jahren vor; die Gremien der Gossner Mission haben sich
für eine weitere Förderung des Programms für zwei Jahre
ausgesprochen. Indessen deutet sich mit der UMN ein
neues Kooperationsfeld im Bereich klimarelevanter Projekte an. Hier
konnte während eines Besuchs des Direktors im Herbst ein Konzept
für eine Personalentsendung erarbeitet werden.
Human Development and Community Services
Die Kooperation mit der nepalischen Nichtregierungsorganisation
„Human Development and Community Services“ (HDCS) ist erst wenige Jahre alt. Die Gossner Mission unterstützt ein Krankenhaus in
der abgelegenen Region des Rukum Distrikts, das von der NGO betrieben wird. Die Arbeit ist zu bewundern: Das Hospital Chaurjahari
mit 40 Betten, in dem etwa 22.000 ambulante Patienten jährlich versorgt werden, arbeitet ohne Stromanschluss mit zwei Operationssälen, einer Röntgenabteilung und weiteren medizinischen Geräten. Die
Gossner Mission unterstützt neben infrastruktureller Hilfe im Bereich
technischen Equipments das Hospital durch die Finanzierung eines
Hilfsfonds für mittellose Patienten und durch die Unterstützung mobiler Gesundheitsdienste. Ärzte und Schwestern gehen mit schwer bepackten Lasteseln hinauf in die Berge und behandeln dort Patienten.
Die Krankenschwester Maria Taege absolvierte 2013 ein erfolgreiches
sechsmonatiges Praktikum in Chaurjahari; ihr lesenswerter Bericht
erschien unter dem Titel „Tanzstunden Gottes“ in der Gossner-Info.
Weiterhin war Yvonne Klemm als Physiotherapeutin in dem Bergkrankenhaus tätig. Diese beiden Kurzzeitpraktika wurden durch Dr. Elke
Mascher vermittelt und begleitet. Auch sie arbeitete wieder als Ärztin
für drei Monate in Chaujahari. Das Krankenhaus erhofft sich seitens
der Gossner Mission eine kräftige finanzielle Unterstützung, zu der wir
dank hoher Spendeneinnahmen derzeit auch in der Lage sind. Im Rahmen eines Besuchs wurde die Förderung des Krankenhauses durch die
Gossner Mission auf eine zukunftsfähige vertragliche Basis gestellt.
Patientinnen in
Chaurjahari.
Maria Taege.
Schulszene in
Nepal.
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NEPAL
i
Nepal gehört zu den
elf ärmsten Ländern
der Welt. Der zehn
Jahre andauernde
Bürgerkrieg, der erst
2006 endete, hat
die soziale Lage der
Menschen zusätzlich verschlimmert.
Die Gossner Mission
gehört zu den Trägern der Vereinten
Nepalmission (United Mission to Nepal, UMN). Diese hat
in fünf Jahrzehnten
auf vielfältige Weise
die Geschicke des
Landes begleitet
und in verschiedenen Handlungsfeldern entscheidend
mit gestaltet.
Dr. Ulrich
Schöntube
Nepalreferent
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Gossner Mission
Asha Nepal
Auch die Zusammenarbeit mit dem Schulhostel in Dhading ist erst
wenige Jahre alt. In der Stadt Dhading-Besi ermöglicht die Gossner
Mission durch ein Stipendienprogramm 20 Kindern den Schulbesuch;
sie kommen alle aus einer Gebirgsregion in Jharlangs. Das Schulhostel, das durch die Hauseltern Muppon und Kramen Tamang geleitet
wird, musste im letzten Jahr kurzfristig umziehen, da das alte Haus
in der Nähe einer viel befahrenen Straße lag. Das neue Haus bietet
mehr Platz, es liegt schöner am Stadtrand, in der Nähe eines Flusses
zwischen Reisfeldern. Es gelang im letzten Jahr, das Hostel als eigene
Nichtregierungsorganisation registrieren zu lassen und eine englischsprachige und per Mail erreichbare Kontaktperson zu finden. Dadurch
soll der Informationsfluss verbessert werden. Es wird nun auch hier
im nächsten Jahr darauf ankommen, eine feste Vereinbarung über die
Stipendienförderung der Gossner Mission abzuschließen.
Christian Arts Association
Vielfach wurde durch Dorothea Friederici, einer langjährigen Mitarbeiterin in Nepal, der musikalische Austausch mit nepalischen
Christen angeregt. In diesem Zusammenhang entstand ein Kontakt
zur Christian Arts Association. Der musikalische Verband mehrerer
christlicher Gemeinden schrieb einen Wettbewerb für christliche
Musik auf einheimischen Instrumenten aus, der Anfang Oktober
2013 stattfand. Im Rahmen des Festivals wurde erstmals die Saringi,
die traditionelle Bettlergeige, für christliche Musik eingesetzt. Ein
wichtiger Beitrag, um einen eigenen Ausdruck des christlichen
Glaubens zu finden.
Zu diesem Wettbewerb reiste eine Delegation des Posaunendienstes
der EKBO auf eigene Kosten an. An dem Festivalkonzert nahm unter
anderem der deutsche Botschafter Frank Meyke mit seiner Frau teil.
Der Gewinner des Wettbewerbs reiste zum Missionstag der indischen
Gossner Kirche nach Ranchi, wo traditionell sehr viele Musikgruppen
auftreten. Der Besuch der nepalischen Delegation wirkte inspirierend
für die Herausbildung einer eigenen christlichen nepalischen Musiktradition.
In diesem Zusammenhang ist auch der Einsatz von Kirchenmusikdirektor Georg Popp vom Fürstenwalder Dom zu sehen. Er unterrichtete auf Wunsch von CAAN zwei Bläserklassen und wurde dazu von
seinem Kirchenkreis freigestellt und finanziert. Im Zusammenhang
dieser Arbeit wurden einige nepalische Bajhans aufgezeichnet, die
gemeinsam musiziert und die in weitere Publikationen aufgenommen
und international zugänglich gemacht werden können.
SAMBIA
Sambia
Nicht alles ist gut
Sambia ist ein ruhiges Land, es spielt in den Weltnachrichten keine
Rolle. Keine Nachrichten sind in dem Fall gute Nachrichten. Aber
das heißt nicht, dass auch wirklich alles gut wäre.
Die Menschen in Sambia verhalten sich friedlich. Das ist sicher auch
ein „Verdienst“ von Präsident Michael Sata, der das Land seit 2011 mit
harter Hand regiert. Und wie er sein eigenes Kabinett regiert, konnte die ganze Nation im Oktober bei einer im Fernsehen übertragenen
Sitzung verfolgen. Demütigend etwa der höhnische Hinweis an einen
kahlköpfigen Minister, wie er denn auf sein Ressort achten könne,
wenn ihm das nicht mal bei seinen eigenen Haaren gelänge. Sata liebt
solche Späße; diese Sitzung gab einen tiefen Einblick in die Weise, wie
er mit seinen Mitarbeitern umgeht. Es ist diese Art des Umgangs mit
Menschen, aber auch Gerüchte über seinen schlechten Gesundheitszustand, die Sata eine innerparteiliche Opposition bescheren. Immer
weniger Mitglieder der regierenden Patriotic Front (PF) mögen sich
derart einschüchtern lassen. Schon wird darüber diskutiert, ob Sata
bei den nächsten Wahlen noch einmal kandidieren soll. Diese Wahlen
aber stehen erst 2016 an. So lange also wohl wird sich die PF mehr mit
sich selbst als mit dem Land und seinen Menschen beschäftigen.
United Church of Zambia
Als Partnerkirche der Gossner Mission beschäftigt sich die Vereinigte
Kirche von Sambia (United Church of Zambia, UCZ) hingegen sehr mit
den Menschen. Einige Schwerpunkte, an denen die Gossner Mission
teilhat, seien an dieser Stelle besonders betont.
Im Oktober beendete die zweite Gruppe von Diakoninnen, die mit
Gossner-Unterstützung zu einer Fortbildung nach Südafrika entsandt
wurde, mit Erfolg ihren Kurs. Die fünf Teilnehmerinnen starten nun
– wie bereits ihre Vorgängerinnen – hoch motiviert in ihre Aufgaben
im sozialen Bereich ihrer Kirche. Aufgrund der guten Erfahrungen mit
den beiden ersten Gruppen soll dieses Fortbildungsprogramm 2014
fortgesetzt werden. Im Bereich Frauenförderung, der mittlerweile
einen Schwerpunkt der Gossner-Arbeit mit allen Partnern in Sambia bildet, wurde und wird der Aufbau von Selbsthilfegruppen in der
Luapula-Provinz gefördert. Die UCZ will diese bereits erprobte Maß-
Arbeitsschwerpunkte Frauenförderung und
Bildung. Mitte:
Peggy Kabonde.
Jahresbericht 2013
17
SAMBIA
nahme auch in anderen Landesteilen etablieren. Das Programm, bei
dem Frauen sich in Gruppen organisieren und fortgebildet werden, ist
zunächst bis Oktober 2014 ausgelegt, soll aber möglichst dauerhaft
fortgesetzt werden.
Das bereits seit Jahren in der Planung befindliche Kinder- und
Familienzentrum in Lusaka kommt hingegen nur langsam von
SAMBIA
der Stelle. Nach wie vor gibt es Abstimmungsprobleme zwischen den Beteiligten. Um die Motivation aufrecht zu erhalten, wird derzeit eine „kleine“ Lösung favorisiert: ein Zentrum
mit Kindergarten und einer – bisher schmerzlich vermissten –
Naluyanda
Familienberatung. Vermittelt durch die Gossner Mission konnLusaka l
ten im Dezember mit Ronja Morbach und Philipp Rihlmann zwei
ta
be
frisch
ausgebildete Gesundheitspfleger als Freiwillige für ein halbes
em
Gw
Jahr an das UCZ-Krankenhaus in Mbereshi/Luapula ausgesandt werden. Auch damit festigen wir die Verbindung zu unserer Partnerkirche.
i
Die Arbeit der Gossner Mission in Sambia begann 1970
nach dem Bau des
Karibastaudamms,
für den 55.000 Menschen umgesiedelt
werden mussten.
In Sambia arbeitet
die Gossner Mission
eng mit der United
Church of Zambia
(UCZ) zusammen.
Die UCZ ist die
größte protestantische Kirche des
Landes, mit rund einer Million Mitgliedern und rund 1300
Gemeinden.
18
Gossner Mission
Erfreulich verliefen die Begegnungen mit führenden Frauen aus der
UCZ. So war Generalsekretärin Peggy Kabonde offizieller Gast des
Deutschen Evangelischen Kirchentages in Hamburg. Begleitet wurde sie von Alice Mulenga, Leiterin der Abteilung für Diakonie und
Gemeinwesenarbeit. Beide waren anschließend zu Gast bei Freundeskreisen in Ostfriesland und in Bochum. Leider mussten wir am
9. November Abschied von Alice Mulenga nehmen, die – völlig überraschend – im Alter von erst 50 Jahren verstarb.
Kaluli Development Foundation
Die Unterstützung für die Geschäftsführung der Kaluli Development
Foundation (KDF), der Nachfolgerin unserer eigenen Projektarbeit im
Gwembe-Tal, war im Berichtsjahr ein Schwerpunkt des Gossner-Engagements. Neben der reinen Projektarbeit ist hier nach wie vor auch
die Strukturförderung des Partners vonnöten. Um eigene Anstrengungen bei KDF zur Einnahmensteigerung – aus neuen Projekten und
durch neue Partner – und zur Kostensenkung zu unterstützen, wurde
diese Förderung in den vergangenen Jahren schrittweise reduziert.
Bisher leider noch ohne nennenswerten Erfolg. Um die KDF nicht in
ihrer Existenz zu gefährden, soll diese Förderung im kommenden Jahr
nicht weiter abgeschmolzen, sondern auf dem gegenwärtigen Stand
eingefroren werden. Jedoch ist eine Evaluation geplant, die die Einnahme- und Einsparpotenziale der KDF aufzeigen soll.
Im Bereich Frauenförderung, des Schwerpunkts der Gossner-Arbeit in
Sambia, wurde erneut ein Programm zur Förderung der Geschlechtergleichheit (Gender Equity Promotion Project, GEPP) aufgelegt. Auf das
SAMBIA
erste Projekt folgt nun das zweite, mit einer Laufzeit bis zunächst
Oktober 2014. Ein Hauptaugenmerk liegt hier – neben der Förderung der Stellung, der Rechte
und des Einkommens von Frauen – auf der Sensibilisierung von
Schülerinnen, Schülern und des
Lehrpersonals in Bezug auf Gewaltprävention. Ähnlich wie bei
den UCZ-Selbsthilfegruppen ist
auch hier eine Fortsetzung des
Programms in anderen Teilen des
KDF-Gebietes vorgesehen.
Naluyanda Integrated Development Organisation
Seit vielen Jahren schon ist das Naluyanda-Projektgebiet, die Naluyanda Integrated Development Organisation (NIDO), ein Sorgenkind
der Gossner Mission. Das liegt sicher auch an eigenen Fehlern: etwa
an der „Vormundschaft“ der Gossner Mission, mit der man viel zu
lange Empfängermentalität statt Eigeninitiative beförderte. Motivierte, uneigennützige und charismatische Führungspersönlichkeiten, auf die langfristig gebaut werden könnte, sind im Projektgebiet
allerdings auch rar gesät. Gebaut werden kann zurzeit vor allem auf
ein Frauennetzwerk, dessen Mitglieder weitgehend unabhängig von
der NIDO agieren und eigene Ideen entwickeln und vorantreiben.
So errichteten die Frauen mit Mitteln, die sie 2012 erfolgreich bei der
Deutschen Botschaft beantragt hatten, eine eigene kleine Schweinezucht. Im Berichtsjahr stellte sich zwar heraus, dass den Frauen
noch etliches an Know-how für eine erfolgreiche Zucht fehlte,
doch auf Vermittlung der Liaison Officer wird nun diese Expertise
ergänzt.
Von den seit vielen Jahren unterstützten Vor- und Grundschulen sind
im Berichtsjahr drei von vier komplett fertig gestellt worden. Nachdem diese nun auch Toiletten, Brunnen und Lehrerhäuser erhalten hatten, waren alle Voraussetzungen für eine Übernahme durch
den Staat gegeben. Die drei Standorte werden nun als „Community
Schools“ betrieben, in denen die Lehrer vom Staat gestellt werden,
die Nutzer aber noch für alle anderen Kosten (Reparaturen, Materialien) aufkommen müssen. Die Gossner Mission engagiert sich weiterhin nicht nur bei der Fertigstellung der vierten Schule, sondern auch
– soweit dies von den Nutzern beantragt wird – in der Aufrechterhaltung des Betriebes der bestehenden Schulen.
Straßenverkäuferinnen im
Gwembe-Tal.
Dr. Volker
Waffenschmidt,
Mitarbeiter im
Sambiareferat
Jahresbericht 2013
19
UGANDA
Uganda
Kitgum
Gulu
UGANDA
Unterstützung beim Wiederaufbau
Kampala
Uganda ist kein eigenständiges GossnerProjektgebiet, sondern ein Land, mit dem
die Mission seit Herbst 2012 indirekt verbunden ist. Der Evangelisch-Lutherische
Kirchenkreis Norden in Ostfriesland unterhält – getragen durch
den Freundeskreis Ugan-da und durch Superintendent und Gossner-Kurator Dr. Helmut Kirschstein – offizielle Partnerschaften zur
„Diocese of Northern Uganda“ und zur „Diocese of Kitgum“.
Beide Diözesen der anglikanischen „Church of Uganda“ liegen im Norden des Landes, der zwischen 1986 und 2006 von einem blutigen Bürgerkrieg heimgesucht wurde. Dafür, dass sie den Wiederaufbau des
Landes aus dem Geist der Versöhnung unterstützen, werden sie weithin hoch geschätzt. Nach einer entsprechenden Anfrage des Kirchenkreises Norden entschloss sich das Kuratorium der Gossner Mission
2012, den Kirchenkreis in dieser Partnerschaft zu unterstützen. Zur
Entwicklung einer gemeinsamen Arbeitsebene gehörte zunächst die
Beteiligung eines Gossner-Mitarbeiters an einer Partnerschaftsreise
des Kirchenkreises im Januar 2013.
Uganda: Leben
nach dem Bürgerkrieg. Dr. Waffenschmidt (re.) mit
Bischof Ojwang.
Dr. Volker
Waffenschmidt,
Mitarbeiter im
Sambiareferat
20
Gossner Mission
Möglichkeiten, die Menschen in Uganda beim Wiederaufbau ihres Landes zu unterstützen, ergaben sich sowohl vor Ort als auch im Nachklang zu dieser Reise. So bietet es sich etwa an, dass die Gossner Mission gemeinsame Anträge der Norder und der Ugander unterstützt.
Manche Anträge können die Partner nicht alleine stellen, zusammen
mit der Gossner Mission jedoch sehr wohl. Dies ist etwa der Fall bei Anträgen an staatliche Stellen; hier ist bereits ein Antrag in Vorbereitung.
Darüber hinaus steht das Sambia-Referat im Rahmen seiner Möglichkeiten den Partnern in Ostfriesland und Uganda beratend zur Seite.
Der Gossner Mission wächst durch diese Zusammenarbeit mit den
Nordern ein neuer, sehr aktiver Freundeskreis zu; damit festigt
sich zugleich die Gossner-Basis in Ostfriesland. Durch die Teilnahme an der Reise im Januar und diverse Besuche im Laufe des Jahres,
aber auch durch weitere persönliche und projektbezogene Kontakte
wächst die Identifikation der Norder mit der Gossner Mission und verleiht ihr darüber hinaus in Ostfriesland starke Impulse.
DEUTSCHLAND
Gesellschaftsbezogene Dienste
Zukunftsweisende Partnerschaften
Im Arbeitsbereich der Gesellschaftsbezogenen Dienste initiiert die
Gossner Mission soziale und ökumenische Lernprozesse mit nichtkirchlichen Partnern.
Seit fünf Jahren besteht eine Schulpartnerschaft zwischen dem Technical Trainingscentre (TTC) der Gossner Kirche in Fudi und einer Berufsschule (BBS 2) in Emden. Die Emder ermöglichen jedes Jahr sechs indischen Adivasi eine Ausbildung. Daran beteiligt sich nun eine weitere
Berufsschule der Stadt, dank des Engagements der beiden Schülervertretungen. Höhepunkt war im letzten Jahr das Konzert der „Gossners“
im Amphitheater der BBS 2 vor mehreren hundert SchülerInnen.
Diese Partnerschaft trägt Früchte: zurzeit bereitet sich eine zehnköpfige Schülergruppe beider Berufsschulen auf eine Studienreise im Frühjahr 2014 nach Indien vor. Daneben wird auch eine Expertengruppe
nach Indien reisen, die konkrete Möglichkeiten der Direktvermarktung
von Lac, einem Naturharz, untersuchen wird. Lac wird in der chemischen Industrie als Grundstoff genutzt, beispielsweise für medizinische
Produkte oder Kosmetik. Traditionell sammeln Adivasi Lac im Dschungel; seit drei Jahren wird das Harz auch auf einer Farm in Lohajimi gewonnen. Diese Modellfarm wird durch das Missionszentrum der Gossner Kirche betreut. Es gelang einen Kontakt zur Bremer Firma Stroever
herzustellen, die als einziges in Europa ansässiges Unternehmen 10
Prozent der Weltproduktion von Schellack erzeugt. Wenn diese Geschäftspartnerschaft zustande kommt, wäre sie ein zukunftsweisendes
Beispiel für die künftige Arbeit der Gesellschaftsbezogenen Dienste.
Ausbau und Pflege der Beziehungen sind das Ziel des Programms
„Ökumenische Botschafter“, auf das sich die Gremien der Gossner
Mission in einem Konsultationsprozess verständigten: Mitarbeiter
aus den Überseearbeitsgebieten arbeiten in Produktionsbetrieben
oder sozialen Einrichtungen in Deutschland mit. So lernt jede Seite
die Lebens- und Arbeitswelten der anderen kennen und die Menschen
kommen über die Bedeutung von Glaubensfragen und Wertorientierungen im Alltag ins Gespräch.
Pfr. Michael
Schaper, Vorsitzender des Ausschusses für Gesellschaftsbezogene
Dienste, Emden
Dr. Ulrich
Schöntube
Direktor
Jahresbericht 2013
21
PRESSEARBEIT
Kirchentag:
Delegation aus
Norden am Stand
der Missionswerke.
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
„We like Gossner Mission“
Gute Öffentlichkeitsarbeit definiert Zielgruppen. So nahm das Presse- und Öffentlichkeitsreferat im Jahr 2013 neben den EinzelunterstützerInnen die Kirchengemeinden wieder stärker in den Blick.
i
Aktuelle Informationen zur Gossner
Mission finden Sie
unter:
www.gossnermission.de
22
Gossner Mission
Printmedien
Trotz wachsender Bedeutung der Online-Medien stehen bei der Gossner Mission die Printmedien nach wie vor im Mittelpunkt. Vor allem ist
es die vierteljährlich erscheinende „Gossner-INFO“, die die bundesweiten UnterstützerInnen informiert und einen wesentlichen Beitrag zu
ihrer Bindung an das Werk leistet. Dabei punktet die Zeitschrift mit hoher Qualität, modernem, ansprechendem Layout sowie der Betonung
des Servicecharakters. Wichtig ist den LeserInnen auch, dass die Zeitschrift regelmäßig über den Einsatz der Spenden informiert, Zwischenberichte aus den Projekten gibt und kritische Nachfragen aufgreift und
darüber berichtet. Eine Umfrage im Februar 2013 hat ergeben, dass die
„Gossner-INFO“ all dies leistet und dafür von 90 Prozent der Umfrage-
PRESSEARBEIT
Teilnehmenden sehr gute Noten erhält. Zudem trägt sie wesentlich zur
Transparenz der Arbeit und zur Vertrauenswürdigkeit des Werkes bei.
Die Auflage der Gossner-INFO lag 2013 bei 6100 Exemplaren.
Neben der Zeitschrift plante, konzipierte und realisierte das Presseund Öffentlichkeitsreferat eine Reihe von kleineren Druckerzeugnissen wie Flyer, Plakate, Einladungskarten, Broschüren.
Online-Medien
Online-Medien flankieren die Printprodukte. So erreicht der elektronische Newsletter rund 700 Interessenten, darunter die MultiplikatorInnen in Gemeinden, Bildungseinrichtungen und Presse. Dass der
Newsletter geschätzt und gelesen wird, zeigen das große Feedback
und die Tatsache, dass Newsletter-Meldungen regelmäßig zu Presseanfragen und -veröffentlichungen führen. Mit dem Newsletter konnten wir zudem 2013 wieder die Blogs des Direktors von seinen Dienstreisen nach Indien und Nepal bewerben.
Unverzichtbar für jedes Werk ist heute eine ansprechende Webseite,
die mit den Nutzer-Gewohnheiten Schritt hält. So war es nach dem Relaunch von 2007 im vergangenen Jahr wieder Zeit für eine behutsame
Erneuerung des Web-Auftritts. Optische Anpassungen und technische
Neuerungen gingen einher mit inhaltlichen Überarbeitungen und Aktualisierungen. Mit Erfolg, wie hier nur zwei Zahlen zeigen sollen: Die
Webseite verbuchte rund 6000 Besuche monatlich; 2000 mal pro Monat wurde durchschnittlich die Gossner-INFO als PDF heruntergeladen.
Nicht zu vergessen: die verstärkten Social-Media-Aktivitäten des Werkes. Seit Januar 2013 ist die Gossner Mission auf Facebook zu finden.
Die Facebook-Seite – für die Kommunikation vor allem mit jungen Interessierten unverzichtbar – erhält von Kennern gute Noten für ihre
Qualität und Professionalität. Bislang sind ca. 650 Fans dem Werk auf
Facebook gefolgt – nach dem Motto: „We like Gossner Mission!“
Die Kirchengemeinden im Blick
Neu konzipiert wurde eine Konfirmandengabe-Broschüre, die – in
unterschiedlicher Ausarbeitung – an die Kirchengemeinden der
unterstützenden Landeskirchen versandt wurde. Zusätzlich finden die
Gemeinden pädagogisches Material zum Thema Mission und Konfirmation sowie einen Kurzfilm zum vorgeschlagenen Projekt auf der
Gossner-Webseite.
In der Broschüre präsentiert die Gossner Mission – teilweise gemeinsam mit anderen Missionswerken – ein Konfi-Projekt auf jugendge-
Kirchentag in
Hamburg:
Flaggen, Gespräche,
Erschöpfung.
Jahresbericht 2013
23
t
Gossner-Info:
Dahinter steckt
immer ein kluger
Kopf.
i
Regelmäßig informiert unser elektronischer Newsletter
über unsere Arbeit.
Haben Sie Interesse
daran?
E-Mail genügt: mit
dem Betreff „Newsletter“ an: mail@
gossner-mission.de
24
Gossner Mission
rechte Weise. Da im günstigsten Fall auch die Eltern und Freunde der
KonfirmandInnen mit der Broschüre erreicht werden, erwartet sich
das Werk von ihr eine Erhöhung des Bekanntheitsgrades sowie einen
Imagegewinn. Mission kommt unverkrampft daher, Mission tut Gutes
– dies wird in der Broschüre vermittelt. Auch jenen, die der Arbeit des
Werkes vielleicht kritisch gegenüberstehen bzw. anlässlich einer Konfirmation zum ersten Mal von ihr hören.
Eine wunderbare Gelegenheit, kirchennahes Publikum anzusprechen,
bot 2013 auch der Deutsche Evangelische Kirchentag in Hamburg. Die
Präsentation der Gossner Mission – wie gewohnt am Gemeinschaftsstand mit anderen Missionswerken – war überzeugend. Die Gossner
Mission konnte sich dort über zahlreiche Interessenten freuen. Hinzu
kamen mehrere Veranstaltungen u. a. mit der indischen Band „The
Gossners” und mit Generalsekretärin Peggy Kabonde aus Sambia.
Spendenentwicklung 2013
Seit 2011 trägt die Gossner Mission das DZI-Spendensiegel, eine Auszeichnung des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI), die
dem Werk einen verantwortlichen und transparenten Umgang mit
den ihm anvertrauten Spenden bescheinigt. Dies trägt sicherlich mit
dazu bei, dass sich die Gossner Mission 2013 einmal mehr über einen
positiven Spendentrend freuen konnte: Genau 327.031 Euro gingen an
Spenden und Kollekten ein – das waren 9,75 Prozent mehr als im Jahr
2012 (297.975 Euro). Der Dank gebührt all den UnterstützerInnen, die
PRESSEARBEIT
die Gossner-Arbeit zum Teil seit vielen Jahren und Jahrzehnten wertschätzen.
Zum Tragen kommt hier sicherlich auch, dass haupt- und ehrenamtlich Tätige sich gut ergänzen und gemeinsam für die Arbeit des
Werkes werben. Ein Beispiel dafür ist das Chaurjahari-Projekt in den
Bergen Nepals. Über die Arbeit dort und den Mitteleinsatz wird kontinuierlich und detailliert in der Gossner-INFO und im Newsletter sowie auf der Webseite informiert. Hinzu kommen regelmäßige Dankbriefe des Öffentlichkeitsreferates an die SpenderInnen. Ergänzend
hält Ärztin Dr. Elke Mascher Vorträge, schreibt Briefe und Karten aus
Nepal. Der Erfolg der gemeinsamen Bemühungen: 50.161 Euro gingen
2013 für das Missionshospital Chaurjahari ein. Das wirkt sich auf die
Nepalspenden insgesamt aus, die mit 70.564 Euro 21,6 Prozent des
Gesamtspendenaufkommens ausmachen. Ein sehr gutes Ergebnis für
das traditionell kleine Arbeitsgebiet.
Erfreulich ist auch, dass die nicht-zweckgebundenen Spenden bei
136.262 Euro und damit bei 41,6 Prozent der Gesamtspendeneinnahmen liegen. Diese zweckfreien Spenden ermöglichen es der Gossner
Mission, langfristig und nachhaltig zu planen und sind somit für die
Arbeit des Werkes ebenso enorm wichtig.
Jutta Klimmt,
Presse- und Öffentlichkeitsreferentin
Spenden und Kollekten: Verteilung nach Arbeitsgebieten
2013: 327.031 €
2012: 297.976 €
Sonstige (Zustiftungen, Sonderprojekte etc.)
3,5 %
Sambia
20,3%
Allgemein
41,6 %
Sonstige (Zustiftungen, Sonderprojekte etc.)
7,9 %
Sambia
19,1 %
Allgemein
41,2 %
Uganda
0,4%
Nepal
21,6 %
Nepal
19,4 %
Indien
12,6 %
Indien
12,4 %
Jahresbericht 2013
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GEMEINDEDIENSTE
Gemeindedienste
Austausch und Vernetzung
Die Gossner Mission konnte mit Hilfe ihrer ehrenamtlichen Kräfte und mit Unterstützung des Gemeindedienstes des Berliner Missionswerkes zahlreiche öffentlichkeitswirksame Veranstaltungen
durchführen.
Regionale Vernetzung
Eine Veranstaltungsreihe konnte in Ostfriesland im Rahmen des Missionsfestes in Hesel organisiert werden. In diesem Zusammenhang
entstand die Initiative, die Freunde und Freundeskreise in Ostfriesland besser zu vernetzen. Der Uganda-Freundeskreis in Norden, „De
Fründ‘n van’ d Gossner Mission“ und der Sambia-Kreis Harlingerland
könnten zum Beispiel gemeinsame Veranstaltungen oder Seminare
organisieren.
Gemeindeeinsätze von Berlin
bis Ostfriesland.
Aus Ostwestfalen, aus dem Kirchenkreis Herford, reiste eine 30-köpfige Delegation zu einem Partnerschaftsbesuch in die Gossner Kirche
nach Indien. Dabei trat vor allem die künftige Unterstützung der
Handwerkerschule in Fudi in den Blick. Auch im Lippischen Freundeskreis waren die Aktionen vielfältig: Freundesabende, die Spendenaktion „Lippe hilft“, ein Vortragsabend im Detmolder Weltladen und
die Partnerschaften der Grundschule Ehrentrup zu einer Schule in
Tezpur sowie der Gemeinde Bergkirchen zur Sagarmatha-Gemeinde in
Kathmandu. In Austausch mit der Gossner Kirche bereitet zudem eine
Theatergruppe ein Pantomimenstück über Mission in Partnerschaft
vor, mit dem sie 2014 nach Indien reisen will.
Im Bereich der Region Berlin-Brandenburg konnte der leitende Bischof der Gossner Kirche, Dr. Nelson Lakra, durch seinen Besuch einen
neuen Kontakt zum Kirchenkreis Wittstock-Ruppin anbahnen und die
bestehende Partnerschaft zwischen dem Kirchenkreis Chaibasa und
Lichtenberg-Oberspree vertiefen. Leider wurde ein Besuch einer indischen Jugenddelegation aus Chaibasa von den deutschen Einreisebehörden unverständlicherweise verwehrt.
26
Gossner Mission
Höhepunkte
Neben den regionalen Aktivitäten sind auch einige Aktionen zu nennen, die seitens der Dienststelle organisiert und in enger Kooperation
mit Ehrenamtlichen durchgeführt wurden. Dazu gehört die Tournee
der indischen Jugendband „The Gossners“, die auf Einladung der Gossner Mission vom 24. April bis 21. Mai 2013 durch Deutschland reiste.
Neben Auftritten auf dem Kirchentag besuchte sie die Regionen Lippe,
Ostfriesland und Ostwestfalen. Ein besonderes Konzert gab die Band
gemeinsam mit der äthiopischen „Davit Getachew Band“ auf dem
Berliner Bethlehemkirchplatz; aus Anlass der Nacht der offenen Kirchen. Zu den Höhepunkten zählt auch der Besuch von Peggy Kabonde,
Generalsekretärin der United Church of Zambia. Durch ihren Besuch
konnte insbesondere der Kontakt zum Sambia-Kreis Harlingerland intensiviert werden.
Auf Initiative des Arbeitskreises Indien der EKBO wurde im Januar
ein Studientag zum Thema Transparenz und Korruption im Haus der
Mission durchgeführt. Im Dezember wurde auf dem Bethlehemkirchplatz – unter Beteiligung des Johanniterordens – eine gut besuchte
Adventsandacht unter der Lichtinstallation der ehemaligen Bethlehemskirche gehalten. Unmittelbarer Anlass war die Entscheidung
des Berliner Senats, diese Installation am historischen Ort dauerhaft
zu genehmigen. Nicht nur das: Er wird sich auch an den Kosten beteiligen.
Tanz auf dem
Bethlehemkirchplatz: Hier gaben
die „Gossners“ ein
besonderes Konzert.
Uwe Zimmermann
Mitarbeiter im
Gemeindedienst
Dr. Ulrich
Schöntube
Direktor
Jahresbericht 2013
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IMPRESSUM
Redaktion: Gerd Herzog
Verantwortlich: Jutta Klimmt
Layout: Jutta Klimmt, Henrik Weinhold
Satz: Henrik Weinhold
Auflage: 1.000
Herausgeber: Gossner Mission
Georgenkirchstr. 69-70
10249 Berlin
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der Gossner Mission
Gossner
Mission
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Graphik: Henrik Weinhold