Funktionelles Krafttraining für Senioren
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Funktionelles Krafttraining für Senioren
Spezielle Haltungsprophylaxe SS 2007 Funktionelles Krafttraining für Senioren Eingereicht bei: Mag. Huber Reini Eingereicht von: Claudia Bickel 0417159 Sarah Bischof 0415112 Bettina Schnetzer Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung ......................................................................................................................3 2 Notwendigkeit körperlicher Aktivität im Seniorenalter ..............................................4 3 4 2.1 Biologische Veränderungen ....................................................................................4 2.2 Adaptionen an das funktionelle Krafttraining ...........................................................4 2.3 Vorbeugung und Minimierung von Risikofaktoren ...................................................5 Richtlinien für das Training mit Senioren ...................................................................5 3.1 Muskelgruppen die zur Abschwächung tendieren ...................................................5 3.2 Allgemeine Prinzipien des Trainings mit Senioren...................................................6 3.3 Prinzipien des Krafttrainings mit Senioren...............................................................6 Praxisteil .......................................................................................................................8 4.1 Allgemeine Hinweise:..............................................................................................8 4.2 Obere Extremitäten.................................................................................................9 4.2.1 Ohne Geräte ...................................................................................................9 4.2.2 Mit Geräten ...................................................................................................11 4.3 4.3.1 Ohne Geräte .................................................................................................16 4.3.2 Mit Geräten ...................................................................................................22 4.4 5 Rumpfmuskulatur..................................................................................................16 Untere Extremitäten ..............................................................................................25 4.4.1 Ohne Geräte .................................................................................................25 4.4.2 Mit Geräten ...................................................................................................30 Literaturverzeichnis....................................................................................................33 2 1 Einleitung Gehstock, langsame Reaktion, Steifheit, Schwäche und Zittern, dies sind einige Begriffe die immer wieder mit älteren Leuten in Verbindung gebracht werden. Damit in Verbindung steht ein Leben mit Einschränkungen, allerdings spielt die Fähigkeit sich uneingeschränkt bewegen zu können eine entscheidende Rolle für die Lebensqualität alter Menschen. Dazu kommt, dass bei älteren Menschen der Bewegungsdrang, der vor allem bei Kindern noch dafür sorgt, dass die Muskulatur betätigt wird, wegfällt. Sie streben eher nach Ruhe und Gelassenheit, als nach Leistung und neuen Extremsportarten. Dies ist ein weiterer Grund, weshalb Senioren dazu neigen, den Sport aufzugeben. So sind bei den 50-jährigen nur mehr 12-14% regelmäßig, d.h. einmal wöchentlich, in einer Sportart aktiv. Bei den über 70-jährigen beträgt der Prozentsatz der sportlich Aktiven nur mehr 5%, was, wenn man die positiven Auswirkungen des Sports auf die Gesundheit betrachtet, bedenklich wenig ist. Weitere Fakten die nicht spurlos an uns vorbei gehen sollten, sind die immer älter werdende Bevölkerung und die altersbedingten körperlichen Veränderungen. Bereits heute zeigt die demographische Entwicklung einen beeindruckenden Strukturwandel im Bevölkerungsaufbau, infolge dessen nimmt die Anzahl alter Menschen ständig zu und deren Lebenserwartung steigt zunehmend an. Ferner kommt es bei alten Menschen zu Abnutzungserscheinungen der Gelenke, die Knochen werden leichter und spröder, der Sehnen-Bandapparat verliert an Elastizität und unser massigstes Organ, die Arbeitsmuskulatur, nimmt ca. vom 30. Lebensjahr bis zum Seniorenalter um ca. 30% ab. Das Problem liegt demnach auf der Hand: Wir leben in einer immer älter werdenden Bevölkerung. Der Bewegungsapparat verändert sich durch genetische Alterserscheinungen, welche zusätzlich durch den immer bequemer werdenden Lebensstil und somit den Bewegungsmangel, verstärkt werden. Eine mögliche Lösung den Veränderungen entgegen zu wirken, ist ein funktionelles Krafttraining, auf welches in den folgenden Seiten genauer eingegangen wird. 3 2 Notwendigkeit körperlicher Aktivität im Seniorenalter 2.1 Biologische Veränderungen Es erfolgen zahlreiche physiologische Veränderungen im Laufe des Alterungsprozesses. Beinahe alle Organsysteme erfahren eine deutliche Reduktion, wobei wir hier vor allem auf die Veränderungen des Stütz- und Bewegungsapparates eingehen möchten: • Die Knochendichte nimmt ab, Zunahme der Sprödigkeit und der Brüchigkeit – Osteoporoseentwicklung • Abnahme der Stoffwechselgeschwindigkeit, Veränderungen des Knochenkollagens, Stabilitätsminderung • Wasserverlust und schlechtere Durchblutung in Knorpeln, Sehnen und Bändern was zur verminderten Elastizität führt. • Zugfestigkeit der Sehnen und Bänder sinkt • Muskelmasse nimmt Myofibrillenabnahme, ab, (Querschnittsminderung, Mitochondrienabnahme, Kontraktionsgeschwindigkeitsminderung,…) wobei der Hauptteil des Muskelschwundes in der zu geringen Anforderung liegt. (vgl. Seniorensport, S.46f) 2.2 Adaptionen an das funktionelle Krafttraining • Knoch-, Knorpel- und Sehnendichte nimmt zu • Elastizität der Sehnen und Bänder wird verbessert • Kapillarisierung (Organstoffwechsel wird verbessert) • Gesteigerte Zug-, Druck- und Torsionsfestigkeit • Verbesserung der Muskelfunktion (statisch, Ermüdbarkeit • Zunahme der Muskelmasse (vgl. Seniorensport, S. 52f) 4 dynamisch) durch verminderte 2.3 Vorbeugung und Minimierung von Risikofaktoren Das Kernproblem in der Motorik alternder Menschen stellt die Einschränkung der neuromuskulären Funktion dar. Der Abbau der inter- und intramuskuläre Koordination, Schnelligkeit und der Flexibilität führen zu Atrophie von Skelettmuskelfasern und damit zum Kraftverlust. Dies wiederum führt zum Haltungsverfall, Destabilisierung zentraler sowie peripherer Gelenkketten, Verminderter Aktions- und Reaktionsschnelligkeit und Einschränkung der Beweglichkeit. Alles Faktoren die die Bewältigung des Alltags deutlich erschweren. (vgl. Deutsches Ärzteblatt S. 793 Insbesondere durch gezielte Intervention mit Trainingsprogrammen, die die neuromuskuläre Funktion fördern, wie Kraft- und Gleichgesichtstraining kann das Sturzrisiko im Alter deutlich reduziert werden. (vgl. Deutsches Ärzteblatt S. A792) 3 Richtlinien für das Training mit Senioren Im Alter neigen bestimmte Muskelgruppen zur Abschwächung und benötigen deshalb gezielte Aufmerksamkeit bzw. eine gezielte Kräftigung. Da die Gegenspieler dieser Muskeln zur Verkürzung neigen, kann es zu Dysbalancen und in weiterer Folge zu einer Störung der Muskel-Gelenks-Beziehung kommen. Dadurch wird der Gelenksverschleiß gefördert. 3.1 Muskelgruppen die zur Abschwächung tendieren • tiefe Halsbeuger • Schulterblattfixatoren • Bauchmuskulatur • Gesäßmuskulatur • Kniestrecker • Vordere Schienbeinmuskulatur (tibiale Muskelgruppe) Kräftigende Übungen sind als Prophylaxe bzw. Therapie für Haltungsschwächen bei der Rückenmuskulatur zur Verhinderung der Brustkyphose notwendig. Auch die Bauchmuskulatur sollte zur Bekämpfung der häufig stark ausgeprägten Lendenlordose trainiert werden. Die größte Muskelatrophie im Erwachsenenalter findet im Bereich der Schulter- und Armmuskulatur statt. Hinsichtlich der positiven Auswirkung von motorischer 5 Fitness auf die Lebensqualität sollte eine Kräftigung der gesamten Muskulatur angestrebt werden. Neben den Anpassungserscheinungen der Muskulatur erfolgt durch Kraftreize auch eine positive Veränderung des Skeletts. Es kommt zu einer Verstärkung der Spongiosa, einer Steigerung der Knochendichte und des Kalkgehaltes, sowie einer verbesserten Durchblutung des Knochengewebes. Die Osteozyten (knochenbildende Zellen) werden aktiviert und die Kollagenbildung in Sehnen und Bändern angeregt. 3.2 Allgemeine Prinzipien des Trainings mit Senioren • Übungsgruppe soll aus max. 15 Personen bestehen und über längeren Zeitraum stabil bleiben • Optimale Trainingszeit sind Vor- und Nachmittag • optimale Dauer der Trainingseinheit: ca. 45-60 Minuten • Aufwärmen hat einen großen Stellenwert und sollte einen großen Teil des Trainings einnehmen (verzögerte Einstellung auf ein höheres Funktionsniveau bei Älteren) • Übungsinhalte sollten auf Bewegungen des Alltags (beherrschte Bewegungen) zurückgreifen. • gezielte Atemübungen können eingesetzt werden (fortscheitende Starre des Brustkorbs) • keine ruckartigen Bewegungen des Kopfes • verwendete Geräte müssen einfach in der Handhabung sein • meist ist das Training mir dem eigenen Körpergewicht ausreichend – Zusatzlasten nicht notwendig • ausreichend Erholungsphasen (Erholungsvorgänge laufen langsamer ab) • rhythmische Bewegungsabläufe sind zu bevorzugen 3.3 Prinzipien des Krafttrainings mit Senioren • Überstreckung der Hals- und Lendenwirbelsäule ist zu vermeiden • Aufsprünge, Niedersprünge, etc. sind tabu • Krafttraining muss stets mit Beweglichkeitsübungen verbunden werden • alle Körperpartien, von Kopf bis Fuß, sollten in das Training miteinbezogen werden 6 • Krafttraining soll gelenkschonend durchgeführt werden: extreme Winkelstellungen der Gelenke sollen vermieden werden • Pressatmung soll vermieden werden • maximale Kraftbeanspurchungen in Beugestellung sollten vermieden werden. • starkes, schwunghaftes Rumpfbeugen sollte vermieden werden • explosives Drehen seitwärts sollte vermieden werden • keine langdauernden statischen Belastungen von mehr als 1-2 Minuten (Gefahr von Pressatmung!) • keine schnellkräftigen Bewegungen im hohen Alter (besonders im Bereich der Wirbelsäule) • Vermeidung von Rumpftiefbeugen oder Übungen mit dem Kopf nach unten (Handstand, Kopfstand, ect.) 7 4 Praxisteil 4.1 Allgemeine Hinweise: • Bei allen Übungen ruhig weiteratmen und nicht den Atem anhalten. • Die Übungen werden grundsätzlich 12-15-mal wiederholt bzw. ca. 20 sec gehalten. Jedoch sind die Wiederholungen und die Dauer vom Schwierigkeitsgrad bzw. Niveau des Übenden abhängig. • Besonders wichtig ist es die Senioren zu Beginn der Einheit daraufhin zu weisen, dass die jeder nur soviel Wiederholungen macht, wie es für ihn angemessen erscheint. (Abbruch auch bei Schmerzen!) Grundposition für Übungen im Stand: • Füße gerade oder leicht nach außen gedreht • Knie leicht gebeugt • Becken in neutraler Position • Hohlkreuz vermeiden Grundposition für Übungen in Seitenlage: • Kopf, Schulte, Hüfte, und Sprunggelenk (bei ausgestrecktem Bein) in einer Linie • Mit oberer Hand vorne abstützen oder oben am Körper anlegen • Blick nach vorne 8 4.2 Obere Extremitäten 4.2.1 Ohne Geräte Beanspruchte Muskulatur: Schultermuskulatur ( M.levator scapulae, M.trapezius) Ausgangsposition: Im Schneidersitz, Aufrechter Oberkörper, Arme seitlich Durchführung: Schultern abwechselnd hochziehen Variationen: • Schultern gleichzeitig hochziehen • Übung kann zur Erleichterung an der Wand oder als Partnerübung Rücken an Rücken durchgeführt werden • Übung auch im Stand durchführbar Hinweise/Korrektur: An aufrechte Sitzposition erinnern. Äpfel pflücken Beanspruchte Muskulatur: Schultermuskulatur (M. serratus, M. trapezius) Ausgangsposition: Aufrechter Stand, Arme in Hochhalte Durchführung: Ballenstand und abwechselnd mit dem linken und rechten Arm ganz weit nach oben ziehen. 3 x 20 WH Variationen: • Übung auch im Sitzen an der Wand oder als Partnerübung Rücken an Rücken durchführbar Hinweise/Korrektur: Ganz groß machen! Partnerübung ohne Gerät Beanspruchte Muskulatur: Armmuskulatur, vor allem Strecker Ausgangsposition: Schneidersitz gegenüber Durchführung: Handflächen aneinanderlegen und den Partner versuchen wegzudrängen gegen dessen Widerstand Hinweis/Korrektur: Aufrechte Sitzposition beibehalten 9 Beanspruchte Muskulatur: Armstrecker, Stabilisatoren im Schultergürtel Ausgangsposition: Langsitz, Hände neben dem Gesäß abgestützt, Finger zeigen nach vor Durchführung: Körper mit der Kraft der Arme vom Boden wegdrücken Damenliegestütz Beanspruchte Muskulatur: Schulter, Arme, (M. rhomboideii, M. serratus ant., M.t rizeps) Muskulatur der Brustwirbelsäule, Rumpfstabilität Ausgangsposition: Vierfüßerstand, Unterschenkel vom Boden abheben Durchführung: Oberkörper wird nach unten vorne bewegt, Streckungstendenz im Hüftgelenk erkennbar Variationen: • Bei Knieproblemen kann man eine zusammengerollte Matte oder Handtuch unter die Knie schieben Bei Problemen mit dem Handgelenk Übung mit Fauststellung durchführen Hinweise/Korrektur: • Rücken gerade halten • Kopf in Verlängerung der WS • Arme unter dem Schultergürtel Beanspruchte Muskulatur: Oberarmmuskulatur, Schultermuskulatur Ausgangsposition: Aufrechter Stand, Arme sind in Seithalte Durchführung: Handflächen abwechselnd nach oben und unten drehen Variation: • Handflächen gegengleich bewegen • Arme beschreiben kleine Kreise nach vorne und hinten (Bewegung kommt aus dem Schultergelenk) • Zu beginn kleine Kreise, dann immer größer werden bis zum Armkreisen, dann wieder kleiner werden – Richtungswechsel • Unterarme zum Körper führen, wieder ausstrecken • Vor dem Körper Arme ausstrecken, auf- und ab bewegen (Amplituden variieren) Hinweise/Korrektur: • Achtung nicht ins Hohlkreuz fallen. 10 • Es empfiehlt sich einige dieser Übungen nacheinander auszuführen, da jede einzeln für sich nicht sehr anstrengend ist. In Summe kann aber eine gute Auslastung der Muskulatur erzielt werden. Beanspruchte Muskulatur: Arm,- Schulter und Brustmuskulatur Ausgangsposition: im Stand, Füße gegrätscht, Arme in der Seithalte nach oben angewinkelt Durchführung: Ausatmen und dabei Fäuste ballen und Unterarme zusammendrücken (Butterfly); Einatmen und dabei Spannung lösen (Hände öffnen) und die Arme zur Seite öffnen. Variation: • Übung auf Pezziball durchführen – dadurch wird Hohlkreuzhaltung ausgeschlossen Beanspruchte Muskulatur: Arm,- Schulter und Brustmuskulatur Ausgangsposition: im Stand Arme gestreckt in der Schrägvorhalte, Handflächen nach außen Durchführung: Ausatmen – Arme und Hände gestreckt gegen einen Widerstand zurückdrücken; Einatmen – Spannung lösen und Arme nach vor führen 4.2.2 Mit Geräten Rückhandschlag mit dem Theraband/Tube Beanspruchte Muskulatur: Schultermuskulatur (M. deltoideus, Aussenrotatoren) Ausgangsposition: Theraband bei der Sprossenwand auf Hüfthöhe festknoten, dann 2 Schritte vorgehen und 2 Schritte weg von der Wand (das Theraband ist nun hinter uns und 1,5 m weg von uns befestigt). Nun das andere Ende des Therabandes um die Hand wickeln die der Sprossenwand abgewandt ist. Stabile Schrittstellung (das der Sprossenwand zugewandte Bein ist dabei nach hinten versetzt) Durchführung: Der Arm mit dem Theraband wir auf Hüfthöhe vor den Körper geführt (Theraband leicht gespannt) und dann auf die gegenüberliegende Seite schräg nach oben geführt (Handfläche befindest sich 15 cm über Schulterhöhe), dabei wird der Oberkörper aufgedreht 11 Variation: • Die Übung kann auch als Partnerübung durchgeführt werden. Dabei ist es wichtig, dass der haltende Partner immer auf Zug geht und nicht nachgibt bzw. das Band loslässt! Hinweise/Korrektur: Oberkörper wird nicht zu stark mitgedreht – Bewegung erfolgt aus der Schulter. Langsame, kraftvolle Bewegung. Backcurls mit der Flasche Beanspruchte Muskulatur: Triceps Ausgangsposition: Vierfüßlerstand, ein Arm wird abgewinkelt wobei der unterarm parallel zu den Oberschenkeln ist, Flasche wird in die Hand genommen Durchführung: Den Arm seitlich am Körper vorbei nach hinten schieben bis er völlig gestreckt ist, dann wieder abwinkeln. Variationen: • Diese Übung kann auch im Stand durchgeführt werden Hinweise/Korrektur: Der Oberarm bleibt immer in derselben Position, Die Bewegung erfolgt nur im Unterarm Partnerübung mit dem Medizinball Beanspruchte Muskulatur: Armstrecker, Schulterstabilisatoren Ausgangsposition: Stand ca. 2 m von einander entfernt Durchführung: Ball vor der Brust mit beiden Händen halten und dem Partner beidhändig zuwerfen. (Pass wie beim Basketball) Variationen: • Abstand vergrößern • Beide sitzen im Grätschsitz und werfen sich zu 12 Keulen Beanspruchte Muskulatur: Arm- und Schultermuskulatur Ausgangsposition: Stand, eine Keule in jeder Hand Durchführung: Pendelbewegung der Arme vorwärts mit Stopp überm Kopf, dann rückwärts. Variationen: • Arme pendeln gegengleich • Die Übung im Zehenstand ausführen Übung mit dem Tennisball Beanspruchte Muskulatur: Arm,- Schulter und Brustmuskulatur Ausgangsposition: im Stand zwei Tennisbälle vor dem Brustkorb gegeneinander halten Durchführung: Ausatmen – Bälle fest zusammendrücken, Oberkörper leicht runden, Einatmen – Druck lösen, Oberkörper aufrichten und Rücken strecken Variationen: • Bälle unten, vor dem Körper zusammenhalten • Bälle hinter dem Rücken zusammendrücken • Bälle hinter dem Kopf zusammendrücken Übungen mit Konservendosen/Flaschen Beanspruchte Muskulatur: Arm- und Schultermuskulatur Ausgangsposition: im Stand, Füße leicht geöffnet, ständiges Gehen (verhindert Hohlkreuzhaltung, kräftigt die Fußmuskulatur) Durchführung: aus der Tiefhalte die Arme im Wechsel rechts und links nach vorne beugen und strecken (Handrücken nach hinten), Ellbogen bleiben am Körper Variationen: • Aus der Vorhalte die Arme im Wechsel nach oben beugen und strecken (Handrücken nach unten) • Aus der Seithalte die Arme im Wechsel nach vorne beugen und strecken (Handrücken nach hinten) • Aus der Seithalte die Arme im Wechsel nach oben beugen und strecken (Handrücken nach unten) • Aus der Seithalte die Arme im Wechsel nach unten beugen und strecken (Handrücken nach vorne) 13 • Aus der Schräghochhalte die Arme im Wechsel hinter den Kopf beugen und strecken (Handrücken nach innen) • Aus der Schrägtiefhalte die Arme im Wechsel hinter dem Rücken beugen und strecken (Handrücken nach vorne) Hinweise/Korrektur: Übungen schulen zusätzlich die Koordinationsfähigkeit; Füße bis zu den Fersen abrollen! Übungen mit dem Handtuch Beanspruchte Muskulatur: Arm,- Schulter-, Brust- und Rückenmuskulatur Ausgangsposition: aufrechter Sitz auf Stuhl oder Pezziball, Füße gegrätscht aufstellen und das Becken aufrichten, Handtuch schulterbreit fassen Durchführung: Handtuch in der Vorhalte (Handrücken nach oben), Handtuch auseinander ziehen (Muskelanspannung) – Spannung lösen Variationen: • Gleiche Übung, jedoch Handrücken nach unten • Handtuch in der Hochhalte (Handrücken nach hinten) • Handtuch in der Tiefhalte (Handrücken nach vorne oder nach hinten) • Arme nach vorn angewinkelt (Handrücken nach unten oder nach oben) Übung mit dem Theraband Beanspruchte Muskulatur: Arm-, Schulter-, Brust und Rückenmuskulatur Ausgangsposition: Gehen auf der Stelle, um jede Hand eine Schlaufe des Therabands Durchführung: alle Übungen werden in drei Phasen durchgeführt: • Langsames Auseinanderziehen und langsames Zusammenziehen (Band bleibt gespannt) • Kurze und schnelle Federungen mit dem gespannten Band. • Auseinanderziehen und über längeren Zeitraum Spannung halten (ca. 6 sec) 14 Variationen: • Arme in Tiefhalte, Handflächen nach innen • Arme in Tiefhalte, Handflächen nach außen • Arme in der Vorhalte, Handflächen nach inne • Arme in der Vorhalte, Handflächen nach außen • Arme in der Hochhalte, Handflächen nach innen: Band auseinander ziehen und vor dem Kopf senken • Arme in Hochhalte, Handflächen nach außen: Band auseinander ziehen und hinter den Kopf führen • Arme in Hochhalte, Handflächen nach außen: einen Arm zur Seite nach unten drücken • Arme in der Hochhalte (Handflächen nach innen): Band auseinander ziehen, Arme beugen und das Theraband hinter den Kopf ziehen • Arme in der Tiefhalte, Band hinter dem Rücken, Handflächen nach vorne Übung mit dem Theraband Beanspruchte Muskulatur: Arm-, Schulter- und Rückenmuskulatur Ausgangsposition: im Stand, eine Schlaufe mit der rechten Hand halten und die andere Schlaufe um den rechten Fuß legen (Knoten ins Theraband machen) Durchführung: Arm in der Tiefhalte (Handrücken nach hinten): langsam den Unterarm anheben (Arm beugen) und die Knie beugen – langsam den Unterarm senken und die Beine strecken Variationen: • Arm in Tiefhalte (Handrücken nach vorne): langsam den gestreckten Arm nach vorne anheben und die Knie beugen – Arm senken und Beine strecken • Wie oben aber Arm zur Seite heben (Handrücken nach außen) Hinweise/Korrektur: Becken und Rücken bleiben aufgerichtet (Hohlkreuz vermeiden) 15 4.3 Rumpfmuskulatur 4.3.1 Ohne Geräte Beanspruchte Muskulatur: Brustmuskulatur, Armbeuger Ausgangsposition: Stand, Arme vor der Brust, rechte Hand umfasst die linke Faust Durchführung: Faust in die Hand drücken (Brustmuskel anspannen und Schulterblätter auseinander schieben) – Spannung lösen Variation: • Finger einhaken (Brustbein aufrichten) – auseinander ziehen – Spannung lösen • Handflächen vor der Brust zusammenpressen - Spannung lösen Beanspruchte Muskulatur: Brustmuskulatur Ausgangsposition: Bankstellung, Bauch einziehen, Gesäß anspannen Durchführung: Arme beugen und den Oberkörper senken, Hände fest in den Boden drücken; Arme strecken Hinweise/Korrektur: Rücken gerade halten Beanspruchte Muskulatur: Bauchmuskulatur Ausgangsposition: Rückenlage, Fersen gegrätscht aufsetzen, Hände unter den Lendenbereich schieben und ein Kissen (zusammengelegtes Handtuch, etc.) unter den Kopf legen Durchführung: Bauch einziehen und den Lendenbereich fest gegen die Hände drücken Gerader Crunch mit unterschiedlichen Variationen Beanspruchte Muskulatur: gerader Bauchmuskel Ausgangsposition: Rückenlage, Beine dabei hüftbreit aufgestellt, Hände am Hinterkopf Durchführung: Dorsalflexion der Füße, Fersen drücken leicht 16 gegen Boden und ziehen zum Körper, Becken nach hinten kippen und LWS zum Boden führen. Kopf und Schultergürtel anheben. Variationen: • Verschiedene Amplituden – bis zum Sit-up. • Verschiedene Armpositionen, Arme seitlich neben dem Körper, vor der Brust verkreuzt, Kopfwärts ausgestreckt, asymmetrische Armhaltungen • Beine mit rechtem Winkel in den Kniegelenken in der Luft oder z.B. auf Kastenteilen aufliegend • Füße kreuzen und Kopf in rechte Hand legen – Oberkörper aufrollen und nach rechts drehen, linker Arm zum rechten Knie strecken - Seitenwechsel Hinweise/ Korrektur: Lendenwirbelsäule bleibt am Boden, Kopf in Verlängerung der Wirbelsäule halten, keine Pressatmung! Beanspruchte Muskulatur: unterer Teil des geraden Bauchmuskels Ausgangsposition: Rückenlage, Beine angewinkelt angehoben, Arme seitlich vom Körper Durchführung: Becken nach hinten kippen, dabei entsteht eine leichte Rollbewegung Beanspruchte Muskulatur: vor allem unterer Teil der Bauchmuskeln Ausgangsposition: Rückenlage, Beine im rechten Winkel gebeugt angehoben, Arme seitlich neben dem Körper Durchführung: Becken nach hinten kippen und leicht anheben bis Gesäß Boden verlässt Variationen: • Verschiedene Armpositionen – z.B. hinter dem Kopf verschränkt • Verschieden Beinpositionen – Beine gestreckt, ein Bein gebeugt und eines gestreckt, Hinweise/Korrektur: Unterschenkel sollten parallel zur Decke schauen Beanspruchte Muskulatur: gerader Bauchmuskel, vor allem unterer Anteil, Beinstrecker, Hüftbeuger Ausgangsposition: Rückenlage, Beine gebeugt und angehoben, Arme seitlich neben dem Körper Durchführung: Spannungsaufbau im Bauch, Beine abwechselnd nach oben strecken und beugen, ohne auf Boden abzulegen Hinweise/Korrektur: LWS sollte nicht in Hyperlordose kommen 17 Beanspruchte Muskulatur: gerader Bauchmuskel, Beinstrecker Ausgangsposition: Langsitz mit Stütz der Arme hinter dem Körper Durchführung: Beine anheben und abwechselnd links und rechts kreuzen. Variation: • abwechselnd Beine strecken und beugen • Anhocken der Beine, Fußspitzen tippen auf den Boden, vorstrecken der Beine, Senken und Pause – für Trainierte ohne Pause Beanspruchte Muskulatur: Gerader und schräger Bauchmuskel, auch hintere Oberschenkelmuskulatur und Armstreckmuskeln Ausgangsposition: Rückenlage, Beine hüftbreit aufgestellt Durchführung: Becken nach hinten kippen und LWS zum Boden führen. Ein Bein in Richtung Körper ziehen; Knie und gegenüber liegende Hand gegeneinander drücken. Variationen: • zusätzlich den Schultergürtel vom Boden abheben • ein Bein am Boden ausstrecken • beide Hände gegen beide Knie drücken Schräger Crunch mit verschiedenen Variationen Beanspruchte Muskulatur: Schräge Bauchmuskulatur Ausgangsposition: Rückenlage, Beine dabei hüftbreit aufgestellt, Hände am Hinterkopf Durchführung: Dorsalflexion der Füße, Fersen drücken leicht gegen Boden und ziehen zum Körper, Becken nach hinten kippen und LWS zum Boden führen. Kopf und Schultergürtel schräg anheben Variationen: • Verschiedene Armpositionen – Arme gestreckt seitlich am Körper, vor der Brust verschränkt 18 • Verschiedene Amplituden wählen • Verschiedene Beinpositionen – Beine im rechten Winkel angehoben, locker angehockt und angehoben… Beanspruchte Muskulatur: Schräge Bauchmuskulatur Ausgangsposition: Rückenlage, Beine gebeugt und seitlich abgelegt, Hände am Hinterkopf Durchführung: Becken nach hinten kippen, Kopf und Schultergürtel anheben Variationen: • Verschiedene Armpositionen (siehe oben) Beanspruchte Muskulatur: Schräge Bauchmuskulatur, Hüftbeuger Ausgangsposition: Rückenlage, Beine gebeugt angehoben, Arme waagrecht neben dem Körper ausgestreckt Durchführung: Becken nach hinten kippen, LWS zum Boden und Beine abwechselnd nach links und rechts führen. Beanspruchte Muskulatur: lange Rückenstrecker vor allem im Bereich der LWS Ausgangsposition: Bauchlage, Blick zum Boden, Arme am Hinterkopf angelegt, Beine gestreckt, Zehen aufgestellt (Fersenschub) Durchführung: Ganzkörperspannung (Gesäß und Bauchmuskulatur anspannen), Oberkörper wird vom Boden abgehoben Variationen: • Übung auf zusammengerollter Matte durchführen ermöglicht eine bessere Stabilität • Verschiedene Armpositionen – ausgestreckt zu Seite oder über den Kopf, Arme in U-Halte Hinweise/Korrektur: Nicht ins Hohlkreuz ziehen, Bauch und Gesäß immer anspannen, Schulterblätter nach unten ziehen 19 Beanspruchte Muskulatur: lange Rückenstrecker Ausgangsposition: Bauchlage, Arme und Beine gestreckt Durchführung: Ganzkörperspannung, linker Arm und rechtes Bein werden vom Boden abgehoben, dann gegengleicher Arm und Bein.10-15 WH/ 3 Serien Variationen: • Übung auf zusammengerollter Matte ausführen (Bei Hohlkreuz; Bessere Stabilisation) Hinweise/Korrektur: Die Bauch- und Gesäßmuskulatur so anspanne, dass unter dem Bauch eine kleine Höhle entsteht. Bei starkem Hohlkreuz ein zusammengerolltes Handtuch unter den Bauch schieben. Beanspruchte Muskulatur: lange Rückenstrecker, Streckerkette Arme und Beine Ausgangsposition: Vierfüßlerstand Durchführung: Rechtes Bein und linker Arm gleichzeitig vom Boden abheben und strecken, dann mit der jeweils anderen Seite Variationen: • Übung mit dem Theaband durchführen. Dabei wird das Band bei maximaler Knie und Hüftbeuge um die Fußsohle geführt und mit dem gegengleichen Arm bei maximaler Beugung straff gehalten. Dann erfolgt die Übung wie oben beschrieben. Es ist darauf zu achten, dass man immer wieder langsam in die Ausgangsstellung zurückkehrt. Hinweise/Korrektur: Gleichzeitige Schulung des Gleichgewichts und der Koordination Beanspruchte Muskulatur: kleine Drehmuskeln der Wirbelsäule (mm. Rotatores brevis) Ausgangsposition: Bauchlage, Blick zum Boden, Arme am Hinterkopf angelegt, Beine gestreckt, Fersenschub, Ganzkörperspannung, Oberkörper vom Boden abgehoben Durchführung: Aus der Ausgangsposition erfolgt eine Drehung des Oberkörpers nach hinten oben (abwechselnd recht und linke Seite) 20 Variationen: • Übung auf zusammengerollter Matte durchführen • Verschiedene Amplituden • Verschiedene Armpositionen- Arme in U-Halte, Arme überm Kopf ausgestreckt Hinweise/Korrektur: Drehung muss nicht bis in die Endposition durchgeführt werden Beanspruchte Muskulatur: seitliche Rumpfmuskulatur Ausgangsposition: Seitlage, Hüfte und oberes Bein sind gestreckt, unteres Bein ist angewinkelt, oberer Arm stützt am Boden ab. Durchführung: Oberkörper mittels der seitlichen Muskulatur hochziehen. Variationen: • Oberkörper heben und zusätzlich unteres Bein heben • Beide Beine gestreckt = instabiler Hinweise/Korrektur: Stabilisation LWS und Becken, Hüfte bleibt gestreckt, unterer Arm ist nur leicht stützend beteiligt. Freier Unterarmstütz Beanspruchte Muskulatur: Gesamter Rumpf, Kniestrecker, Arm- und Schultermuskulatur Ausgangsposition: Vierfüßlerstand, wobei man sich vorne auf dem gesamten Unterarm abstützt Durchführung: Die Knie befinden sich unterhalb der Hüfte, Ellbogen unter dem Schultergelenk. Füße Aufstellen (Dorsalflexion) und beide Knie ein paar Zentimeter vom Boden abheben und halten Variationen: • Selbe Übung – die Unterarme werden aber auf dem Pezziball abgestützt. Erfordert mehr Koordination und Gleichgewicht (für Trainierte) 21 Hinweise/Korrektur: Rechter Winkel im Kniegelenk und fast rechter Winkel im Hüftgelenk 4.3.2 Mit Geräten Übungen mit Konservendosen/Flaschen Beanspruchte Muskulatur: Brustmuskulatur Ausgangsposition: Rückenlage, Füße gegrätscht aufsetzen, Kissen unter den Kopf, Arme zur Seite legen, in jeder Hand eine Dose/Flasche Durchführung: Arme langsam anheben bis zur Vorhalte – Arme langsam senken Variationen: • Arme nach unten neben den Körper legen: Arme langsam anheben bis zur Vorhalte und langsam senken • Arme nach oben hinter den Kopf legen, Arme langsam anheben und nach unten neben den Körper legen – langsam zurück Ball Beanspruchte Muskulatur: gerader Bauchmuskel Ausgangsposition: Langsitz, Arme liegen seitlich waagrecht vom Körper, Ball ist zwischen die Füße geklemmt Durchführung: Aus dem Langsitz, so weit wie möglich nach hinten überrollen. Variation: • Beine angewinkelt und Ball zwischen Knie klemmen Hinweise/Korrektur: LWS auf den Boden drücken Partnerübung mit dem Ball Beanspruchte Muskulatur: Bauchmuskulatur Ausgangsposition: Ein Partner in Rückenlage, Beine hüftbreit aufgestellt, Dorsalflexion, Ball vor der Brust halten Durchführung: Becken nach hinten kippen und LWS zum Boden führen Kopf und Schultergürtel abheben, Oberkörper in aufgerichteter Position fixieren und dem stehenden Partner den Ball zuwerfen Variationen: • Ball mit gestreckten Armen halten • beide Partner sitzen sich gegenüber und wechseln sich ständig ab • Gleiche Übung mit schrägem Hochgehen 22 • Partner bestimmt, wo hingeworfen wird Partnerübung mit dem Ball Beanspruchte Muskulatur: Gerader Bauchmuskel vor allem unterer Anteil, Beinstrecker Ausgangsposition: Partner sitzen sich gegenüber im Langsitz, mit Stütz der Arme hinterm Körper. Durchführung: Ein Partner legt sich den Ball auf die Unterschenkel, anheben der Beine und leichter Abwurf des Balles Keulen Beanspruchte Muskulatur: Gerade und schräge Bauchmuskulatur, Beinstrecker Ausgangsposition: Langsitz zwischen zwei Keulen, Arme stützend hinterm Körper Durchführung: Heben des linken Beines über die rechte Keule und umgekehrt. Variationen: • Heben und Seitgrätschen der Beine über die Keulen, • senken der Beine außerhalb der Keulen und zurück. Medizinball Beanspruchte Muskulatur: Rückenstrecker, großer Gesäßmuskel Ausgangsposition: Rückenlage, Füße aufgestellt, Partner gegenüber in selber Position Durchführung: Gesäß anspannen, Dorsalflexion der Füße, Oberkörper anheben und den Ball dem Partner mit beiden Händen zustoßen Variation: 23 • Abstand zwischen den Partnern vergrößern Medizinball Beanspruchte Muskulatur: Rückenmuskulatur, kleine Drehmuskeln der Wirbelsäule (mm. Rotatores brevis) Ausgangsposition: Leichter Grätschsitz, paarweise Rücken an Rücken, Durchführung: Ball wird mit beiden Händen und Rumpfdrehen weitergegeben. A nach links, B nach rechts und so im Kreis Variation: • Ball beschreibt zwischen den Partnern eine Acht. A und B drehen ihren Rumpf gleichzeitig Übungen mit Konservendosen/Flaschen Beanspruchte Muskulatur: Rückenmuskulatur Ausgangsposition: im Stand, gehen Durchführung: Arme angewinkelt aus der Tiefhalte im Wechsel bis zur Vorhalte hochziehen und senken Variationen: • Arme angewinkelt aus der Vorhalte hochziehen und senken • Arme angewinkelt aus der Tiefhalte zur Seite hochziehen und senken • Arme angewinkelt aus der Seitenhalte im Wechsel hochziehen und senken • Arme angewinkelt aus der Tiefhalte vorn ganz hochziehen und senken • Arme angewinkelt aus der Tiefhalte seitwärts ganz hochziehen und senken • Arme angewinkelt über dem Kopf kreuzen und herunterziehen Hinweise/Korrektur: Hohlkreuz vermeiden – nicht über den Kopf hochziehen! 24 4.4 Untere Extremitäten 4.4.1 Ohne Geräte Partnerübung Beanspruchte Muskulatur: Oberschenkelmuskulatur, (Ganzkörperstabilisation) Ausgangsposition: Sitz, gegenüber, Fußsohlen aufeinander, Beine dabei leicht angewinkelt, Arme stützend hinterm Körper Durchführung: gemeinsam wird nun eine Radfahrbewegung durchgeführt Variationen: • Versuchen den anderen wegzudrücken, bzw. dagegenzuhalten • Weiter auseinander sitzend – abwechselnd ein Bein strecken und beugen Beanspruchte Muskulatur: Haltearbeit M. quadriceps Ausgangsposition: Mit dem Rücken an die Wand stellen, Arme hängen locker nach unten Durchführung: Bauch anspannen, mit dem Rücken an der Wand entlang nach unten gleiten bis der Oberkörper und die Oberschenkel im rechten Winkel zueinander positioniert sind. weniger = leichter Variationen: • Arme abwechselnd hochhalten (in U – Halte) und wieder nach unten hängen lassen • In der Endposition abwechselnd eine Ferse vom Boden anheben – Kräftigung M. iliopsoas • Auch als Partnerübung geeignet – Rücken an Rücken 25 Hinweise/Korrektur: Keine rutschigen Socken oder Schuhe, Stabilität muss gewährleistet werden. Bauchspannung immer beibehalten. Beanspruchte Muskulatur: Oberschenkel hinten (Hamstrings) Ausgangsposition: Bauchlage, Blick nach unten, Arme liegen locker neben dem Kopf Durchführung: Ein Bein wird abwechselnd gebeugt und gestreckt Variationen: • Um die Übung zu intensivieren ein Theraband um das Sprunggelenk wickeln und mit den Armen vorne festhalten Hinweise/Korrektur: nicht in die LWS ziehen Ausfallschritt Beanspruchte Muskulatur: Kniestrecker (M. quadriceps), Gesäßmuskulatur, Rumpfstabilität Ausgangsposition: Halber Kniestand – vorderes Bein Aufgestellt auf der Matte (in Hüfte und Knie 90°-Stellung), hinteres Bein ab dem Knie a uf der Matte liegend (in der Hüfte gestreckt und im Knie 90°-Stellung). Dorsalflexion, Oberkörper aufrecht, Arme in U-halte oder gestreckt in Verlängerung der WS Durchführung: Hinteres Knie 2 cm von der Matte abheben, Körpergewicht wird auf das vordere Bein verlagert, gleichzeitig wird das vordere Knie gestreckt. Die Bewegung geht so lange nach Oben bis das hinter Bein vollständig gestreckt ist. Hinweise/Korrektur: Mit Kraft arbeiten, nicht mich Schwung. Beanspruchte Muskulatur: Hintere Oberschenkelmuskulatur Ausgangsposition: Rückenlage, Beine angewinkelt aufgestellt, Arme neben dem Körper liegend 26 Durchführung: Ferse in den Boden drücken und zum Körper ziehen, dabei Dorsalflexion der Füße Beanspruchte Muskulatur: Gesäßmuskulatur, Beinstrecker Ausgangsposition: Vierfüßlerstand mit Unterarmstütz Durchführung: ein Bein ausstrecken (Dorsalflexion) und wieder beugen ohne abzulegen Variationen: • Ausgestrecktes Bein statisch halten • Arme anstatt im Unterarmstütz, ausgestreckt • Bein in der waagrechten halten und abwechselnd im Knie beugen und strecken • gebeugtes Bein aus der waagrechten Position nach oben drücken Beanspruchte Muskulatur: Bein- und Gesäßmuskulatur Ausgangsposition: im Stand die Füße hüftbreit geöffnet (parallel), Hände auf den Hüftknochen Durchführung: langsam die Knie beugen und das Becken vorschieben, Po anspannen – lösen und langsam die Beine strecken Variation: • Übung wie zuvor; jedoch Gewichtsverlagerung auf die linke Seite, rechten Fuß unbelastet aufstellen und Ferse nach außen drehen. Beine lockern und Seitenwechsel. • Langsam die Knie beugen und das Becken vorschieben, Bauch einziehen und den Po anspannen; in der Kniebeuge bleiben, mit leichter Kniefederung im Wechsel das Becken vorschieben (Po anspannen) und lösen. Hinweise/Korrektur: Rücken gerade halten, gleichmäßig und tief durchatmen Beanspruchte Muskulatur: Bein- und Gesäßmuskulatur Ausgangsposition: Seitenlage, unteres Bein gestreckt, oberes Bein nach vorne anwinkeln, untere Hand aufgestützt – Kopf halten Durchführung: langsam das untere Bein anheben und langsam wieder senken 27 Beanspruchte Muskulatur: Gesäß- und hintere Beinmuskulatur Ausgangsposition: Bauchlage, Stirn auf die Hände legen, Beine liegen etwas geöffnet auf dem Boden, Kissen (zusammengerollte Matte, etc.) unter das Becken legen Durchführung: das rechte Bein wenig anheben (Po anspannen) und senken – Seitenwechsel Variation: • das rechte Bein nach oben anwinkeln und die Fußsohle hochschieben (Po anspannen) – Seitenwechsel • Beide Beine in der Luft und alternierend auf und ab bewegen Brücke Beanspruchte Muskulatur: Gesäßmuskulatur (Glutaeus max.), Rückenstrecker Ausgangsposition: Rückenlage, Beine Aufgestellt, Arme seitlich neben dem Körper Durchführung: Becken vom Boden heben, Körper soll vom Kopf bis zu den Knien eine Linie bilden Variationen: • Zusätzlich die Fersen vom Boden heben • Abwechselnd die Beine in Verlängerung des Körpers ausgestrecken Hinweise/Korrektur: nicht ins Hohlkreuz ziehen Beanspruchte Muskulatur: Hintere Oberschenkelmuskulatur, Gesäßmuskeln (Ganzkörperstabilisation) Ausgangsposition: Rückenlage, Unterarmstütz, Ellbogen dabei unter der Schulter, Dorsalflexion der Füße Durchführung: Position stabilisieren Variationen: • Becken heben und senken • ein Bein anheben (eher schwierig) 28 Hinweise/Korrektur: Übung für Trainierte! Beanspruchte Muskulatur: Gesäßmuskulatur (glutaeus max.), Abduktoren Ausgangsposition: Seitenlage (Kopf, Schulter, Hüfte, Fußgelenk des gestreckten Beines in einer Linie), Unteres Bein abwinkeln, Oberes Bein gestreckt in Verlängerung des Körpers Durchführung: Gestrecktes Bein wird vom Boden abgehoben und nach oben und unten bewegt, Seitenwechsel Variationen: • Fuß einwärts drehen und Ferse nach oben schieben Beanspruchte Muskulatur: Tiefe Hüftmuskulatur Ausgangsposition: Seitenlage, Unteres Bein abgewinkelt, Kopf liegt auf einem Arm Durchführung: Oberes Bein wird abgehoben und ganz wenig auf und ab bewegt (jede Übung 20 – 30 Sekunden durchführen) Variationen: • Bein beschreibt kleine Vorwerts- und Rückwertskreise • Bein nach Vorne und Hinten bewegen Hinweise/Korrektur: Nur ganz kleine Bewegungen, damit wirklich die Kleinen Muskeln arbeiten müssen Beanspruchte Muskulatur: Wadenmuskulatur Ausgangsposition: Stand Durchführung: in den Zehenstand gehen und Ferse langsam wieder absenken, ohne Boden zu berühren Variationen: • Unterlage variieren – je weicher desto strenger • Arme beim Hochgehen mit strecken • Übung sitzend, Arme stützen hinterm Körper, Beine gebeugt, Füße auf Zehen stellen (z.B. abwechselnd) 29 Beanspruchte Muskulatur: Fußmuskulatur Ausgangsstellung: Langsitz oder Sitz mit angewinkelten Beinen Durchführung: Zehen spreizen und wieder lockerlassen dazwischen Variationen: • nur der große Zehen wegspreizen oder nur der Kleine… • Mit dem Fuß „winken“ versuchen – vordererTeil des Fußes einrollen und wieder strecken • Versuchen vorderer Teil zur Seite einrollen 4.4.2 Mit Geräten Ball Beanspruchte Muskulatur: Oberschenkelvorderseite, Bauchmuskulatur, Hüftbeuger Ausgangsposition: Langsitz, Arme stützend hinter dem Körper Durchführung: Beine gestreckt anheben und Ball unten durchrollen, Beine absetzen und Ball überm Kopf in die andere Hand geben Variation: • Ohne absetzen der Beine Übungen mit dem Theraband Beanspruchte Muskulatur: Abduktoren, Oberschenkelmuskulatur Ausgangsposition: Stand an der Sprossenwand, Verknotetes Theraband um die Beine geben Durchführung: Halten an der Sprossenwand, und Bein abduzieren Variationen: • Bein schräg nach vor führen • Bein gerade nach vor bzw. hinten führen • Bein über anderes Bein kreuzen Hinweis/Korrektur: Theraband sollte bei leichtem Grätschstand schon Druck ausüben 30 Theraband Beanspruchte Muskulatur: Bein-, Becken- und Gesäßmuskulatur Ausgangsposition: Rückenlage, 1 Schlaufe um beide Füße, Beine anwinkeln und die Arme zur Seite legen Durchführung: Beine anwinkeln, ist das Band auf Spannung, den Lendenbereich gegen den Boden drücken (Bauch anspannen), in drei Phasen trainieren (siehe Therband- Übungen untere Extremitäten) Variationen: • Beine nach oben strecken; ist das Band auf Spannung, Lendenbereich gegen den Boden drücken (Bauch anspannen) • Füße gegrätscht aufstellen und die Arme zur Seite legen: den rechten Fuß anheben und dabei die Lendenwirbelsäule auf den Boden drücken – den Fuß senken und den Lendenbereich lösen • Beine anwinkeln und das Band über die Fußgelenke legen, beide Schlaufen festhalten und die Hände etwas unter das Gesäß schieben: Langsam die Unterschenkel anheben und senken Hinweise/Korrektur: ruhig atmen, Kinn nach innen schieben Keule Beanspruchte Muskulatur: Beinmuskulatur Ausgangsposition: Stand, Keule vor sich stehend Durchführung: Ein Bein kreist oder macht einen Achter über der Keule Übung mit Tennisbällen Beanspruchte Muskulatur: Gesäß- und innere Beinmuskulatur Ausgangsposition: Rückenlage, Arme gestreckt zur Seite, Kissen unter den Kopf legen Durchführung: Ball zwischen den Knien halten und die Beine anwinkeln: Ball zusammendrücken und kurz halten – lösen Variation: 31 • Ball zwischen den Knien halten und die Beine nach oben strecken: Ball zusammendrücken und kurz halten und lösen • Einen Ball zwischen den Knien und einen Ball zwischen den Füßen halten und die Beine anwinkeln: Ball zusammendrücken und kurz halten • Übung kann auch mit Gymnastik- oder Pezziball durchgeführt werden Hinweis/Korrektur: Lendenwirbelsäule liegt auf Übungen mit dem Handtuch Beanspruchte Muskulatur: Bein-, Beckenboden- und Gesäßmuskulatur Ausgangsposition: Rückenlage, Füße gegrätscht aufstellen, ein Kissen unter der Kopf legen und das Handtuch um eine Fußsohle legen und mit den Händen die Enden fassen Durchführung: Bein anwinkeln und den Fuß gegen den Widerstand nach vorn in das Handtuch drücken (eventuell Kopf etwas heben) Variationen: • Fuß nach oben drücken • Handtuch um beide Fußsohlen legen: Beine gegen den Widerstand noch oben strecken • Beine anwinkeln, Handtuch über die Unterschenkel legen, Handtuch nach unten ziehen und mit den Unterschenkeln gegen den Widerstand nach oben drücken Seil Beanspruchte Muskulatur: Fußmuskulatur Ausgangsposition: Sitzen, Beine aufgestellt Durchführung: das Seil von einem Fuß dem anderen übergeben Variationen: • Der Fuß probiert aus dem Seil ein Herz zu machen oder ein anderes Symbol • Fuß ergreift das Seil und es wird versucht sich dieses um den Fuß zu wickeln • Das Greifen des Fußes funktioniert auch mit anderen Geräten z.B. Keulen 32 5 Literaturverzeichnis Boeckh-Behrens W.-U. & Buskies W. (2001). Fitness-Krafttraining. Die besten Übungen und Methoden für Gesundheit und Sport. (4. Auflage), Reinbeck bei Hamburg: Rowohlt Taschenbuch Verlag Deutsches Ärzteblatt: Altern und körperliche Aktivität. Jg. 101/ Heft 12 / März 2004 Einsingbach, T. (1990). Muskuläres Aufbautraining in der Krankengymnastik und Rehabilitation. München: Pflaum Verlag Israel, S. (1995). Sport mit Senioren. Heidelberg: Barth Verlag Mildenberger-Schneider M. (2000). Krafttraining für Senioren. Aachen: Meyer & Meyer Verlag Ott D. & Beckenbach F. (1997). Fit - aber richtig! Fitness im besten Alter. Aachen: Meyer & Meyer Verlag Schwaner-Heitmann B. (1994). Bewegung und Spaß für Senioren. Praktische Anleitungen zur Heilgymnastik, Wassergymnastik, Spiel und Tanz. (3. Auflage), Celle: Pohl-Verlag 33