Medienmanagement I: Kapitel 4b
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Medienmanagement I: Kapitel 4b
Medienmanagement I Besonderheiten von Medienmärkten und Medienunternehmen Kapitel 4b – Teilmarkt TV Vorlesung im Sommersemester 2012 Donnerstag, 10.05.2012 & Donnerstag, 31.05.2012 Institut für Medien und Kommunikationswissenschaft, Fachgebiet Medienmanagement andreas.will@tu-ilmenau.de Behandelte Medienteilmärkte in dieser Vorlesung Film & Kino TV Onlinemedien Printmedien Medienmanagement I | SS 2012: Kapitel 4b – TV | © Prof. Dr. Andreas Will 2 Gliederung | Kapitel 4b 1. 2. 3. 4. Medienprodukte: Öffentliche Güter Marktpotenzial Marktstruktur Marktverhalten der Anbieter – – – – Core Assets Kernkompetenzen Wertkette Geschäftsmodell 5. Medienprodukte: Meritorische Güter Medienmanagement I | SS 2012: Kapitel 4b – TV | © Prof. Dr. Andreas Will 3 Lernziele | Kapitel 4b • Am Ende der beiden Veranstaltungen – ... können Sie die Problematik öffentlicher Güter differenziert beschreiben und erklären sowie Lösungsmöglichkeiten für Medienprodukte erläutern. – ... können Sie den Teilmarkt TV und seine Entwicklungstendenzen beschreiben. – … nutzen Sie u.a. die Informationsquellen KEF und KEK zur Beschreibung der TV-Marktstruktur. – … können Sie ökonomisch fundiert Markteintrittsbarrieren für den TV-Markt erläutern. Medienmanagement I | SS 2012: Kapitel 4b – TV | © Prof. Dr. Andreas Will 4 Lernziele | Kapitel 4b • Am Ende der beiden Veranstaltungen – ... können Sie die Reichweite als Core Asset des klassischen TV-Geschäfts erläutern. – … können Sie die crossmediale Vermarktung als Kernkompetenz von TV-Sendern erklären. – … kennen Sie TV-Wertkette und -Geschäftsmodelle und können den Unterschied der analogen und der digitalen TV-Wertkette beschreiben. – … kennen Sie die Problematik meritorischer Güter. – … wissen Sie, unter welchen Bedingungen die Marktfähigkeit von Medienprodukten gestört ist. Medienmanagement I | SS 2012: Kapitel 4b – TV | © Prof. Dr. Andreas Will 5 Literaturempfehlung • Schawinski, Roger (2008): Die TV-Falle. Vom Sendungsbewusstsein zum Fernsehgeschäft. rororo: Reinbek. – Anschauliche und unterhaltsame Darstellung der Besonderheiten des TV-Business aus Sicht eines ehem. Senderchefs. – Anhand Beschreibungen von Begegnungen mit Menschen und Situationen werden praxisnah Erklärungen über Zusammenhänge und Abläufe der Fernsehindustrie dargestellt. Medienmanagement I | SS 2012: Kapitel 4b – TV | © Prof. Dr. Andreas Will 6 1. Medienprodukte: Öffentliche Güter Medienprodukte | Charakteristika Teilmärkte Film & Kino TV Online Print ... Charakteristika Einzelfertigung Öffentliche Güter x Dualität Meritorische Güter Immaterialität Größenvorteile Erfahrungsgutcharakter Medienmanagement I | SS 2012: Kapitel 4b – TV | © Prof. Dr. Andreas Will 7 1. Medienprodukte: Öffentliche Güter Private vs. öffentliche Güter • Charakteristika rein privater Güter: – Rivalität in der Nutzung: Gut kann nicht von vielen Konsumenten gleichzeitig konsumiert werden, ohne dass der Konsum einer Person den Konsum anderer Personen beschränkt. – Ausschließbarkeit von der Nutzung: Vom Konsum kann ausgeschlossen werden, wer nicht bereit oder fähig ist, den geforderten Preis zu entrichten. • Öffentliche Güter erfüllen mindestens eine dieser Eigenschaften nicht. vgl. u.a. Heinrich (2001), S. 71 Medienmanagement I | SS 2012: Kapitel 4b – TV | © Prof. Dr. Andreas Will 8 1. Medienprodukte: Öffentliche Güter Private vs. öffentliche Güter Rivalität ja ja Ausschließbarkeit Rein private Güter z.B. Brot, Anzeigenplatz nein Ausschließbar öffentliche Güter (Cluboder Mautgüter) z.B. Golfplatz, Autobahn, PayTV, Kabelfernsehen, Printmedien nein Allmendegüter z.B. Innenstadtstraßen, Atemluft Rein öffentliche Güter z.B. Außenpolitik, herkömmliches terrestrisches Fernsehen in Anlehnung an Kiefer (2005), S. 135 Medienmanagement I | SS 2012: Kapitel 4b – TV | © Prof. Dr. Andreas Will 9 1. Medienprodukte: Öffentliche Güter Öffentliche Güter | Beobachtungen • Bei rein öffentlichen Gütern können Eigentumsrechte und damit Preisforderungen nicht durchgesetzt werden. „Free-Rider-Problematik“ • Durch rechtliche und/ oder technische Mittel können aus rein öffentlichen Gütern Clubgüter werden. – Materielle Träger – DRM – Pay-TV Medienmanagement I | SS 2012: Kapitel 4b – TV | © Prof. Dr. Andreas Will 10 1. Medienprodukte: Öffentliche Güter Öffentliche Güter | Beobachtungen • Auch wenn Medienprodukte nicht „verzehrt“ werden, gibt es Rivalität in der Nutzung: – Materielle Träger können zu einem Zeitpunkt nur an einem Ort genutzt werden. – Der Wert vieler Medienprodukte sinkt mit der Zeit: Aktualität der „Zeitung von gestern“? – Die knappe Zeit der Rezipienten verlangt viele Kopien zur gleichen Zeit. • Digitalisierung und Vernetzung erschwert Copyright-Kontrolle und senkt die Kopierkosten (inklusive Kopierzeit). Medienmanagement I | SS 2012: Kapitel 4b – TV | © Prof. Dr. Andreas Will 11 1. Medienprodukte: Öffentliche Güter Öffentliche Güter | Lösungen • Rechtliche Durchsetzung des Ausschlusses durch sanktionsbewehrtes Urheberrecht • Einsatz technischer Mittel zur Durchsetzung von Eigentumsrechten und Preisforderungen • Kollektive Zwangsfinanzierung • Finanzierungsausgleich zwischen primären und sekundären Gütermärkten: – Quersubventionierung des Rezipientenmarktes durch den Werbemarkt vgl. Gläser (2010), S. 143f. Medienmanagement I | SS 2012: Kapitel 4b – TV | © Prof. Dr. Andreas Will 12 Zur Erinnerung: Analyse von Märkten Marktpotenzial Marktstruktur Marktverhalten Medienmanagement I | SS 2012: Kapitel 4b – TV | © Prof. Dr. Andreas Will 13 2. Marktpotenzial Status Quo des TV-Marktes • Der deutsche Fernsehmarkt ist der größte TVMarkt in Europa und besitzt demnach ein hohes Marktpotenzial. • Gemessen am Volumen der weltweiten Werbemärkte ist Deutschland direkt nach den USA der zweitgrößte TV-Markt. • Die treibende Kraft ist die Digitalisierung, woraus sich Chancen für neue Sendeformate und Erlösquellen ergeben. • Der deutsche TV-Markt befindet sich im Umbruch und ist einem dynamischen Wandel unterworfen. vgl. Gläser (2010), S. 203; Wirtz (2011), S. 364f. Medienmanagement I | SS 2012: Kapitel 4b – TV | © Prof. Dr. Andreas Will 14 2. Marktpotenzial Marktwachstum des TV-Marktes • Entwicklungen, die für eine Steigerung des TVMarktvolumens sprechen: 1. Neue Akteure 2. Neue Inhalte 3. Neue technische Plattformen und Verbreitungswege für TV-Content 4. Veränderte Nutzungsbedingungen bei den Zuschauern Vom TV- zum „Bewegtbild-Markt“ vgl. Gläser (2010), S. 203f. Medienmanagement I | SS 2012: Kapitel 4b – TV | © Prof. Dr. Andreas Will 15 2. Marktpotenzial 1. Neue Akteure • Neue Möglichkeiten der Produktgestaltung und Erlösgenerierung für bestehende Akteure • TIME-Branche: Kabelnetzbetreiber, ITUnternehmen etc. • Private Nutzer werden zu Inhalte-Generatoren vgl. Gläser (2010), S. 203 Medienmanagement I | SS 2012: Kapitel 4b – TV | © Prof. Dr. Andreas Will 16 2. Marktpotenzial 2. Neue Inhalte • Dienste: Video-on-demand, Pay-TV, interaktive Anwendungen, IP-TV • Technik: HDTV • Konvergenzprodukte, die alle technischen Möglichkeiten ausnutzen, zumindest jedoch die Bereiche TV, Internet und Telefonie zusammenführen („Triple Play“ Bsp.: T-Home). vgl. Gläser (2010), S. 204. Medienmanagement I | SS 2012: Kapitel 4b – TV | © Prof. Dr. Andreas Will 17 2. Marktpotenzial 3. Neue technische Plattformen und Verbreitungswege für TV-Content • Ergänzung herkömmlicher Übertragungstechniken (Kabel, Satellit, Terrestrik) • Erweiterung um High-Speed-Internet und Telefonie vgl. Gläser (2010), S. 204 Medienmanagement I | SS 2012: Kapitel 4b – TV | © Prof. Dr. Andreas Will 18 2. Marktpotenzial 4. Veränderte Nutzungsbedingungen bei den Zuschauern • Verschmelzung von TV und Internet – Stationäre Nutzung: Home Entertainment Platform – Mobile Nutzung: Realisierung über DVB-T/ DVB-H, UMTS und IP-TV • Die zunehmende Anzahl an DSL-Anschlüssen und deren steigende Datenraten begünstigen TVEmpfang in hoher Bild- und Tonqualität über das Internet vgl. Gläser (2010), S. 204 Medienmanagement I | SS 2012: Kapitel 4b – TV | © Prof. Dr. Andreas Will 19 3. Marktstruktur Produktformen im TV-Bereich TV Free-TV Pay-TV Teleshopping/ Call-in-TV - Vollprogramm - Pay-per-channel - Direct Response TV - Spartenprogramm - Pay-per-view - Fensterprogramm - Video-on-demand - Infomercials/ Documercials - Lokalprogramm - Near-video-ondemand - Verkaufsshows - Video-on-demand - Video-Mails - Interaktives Teleshopping - Call-in-Shows vgl. Wirtz (2011), S. 402 Medienmanagement I | SS 2012: Kapitel 4b – TV | © Prof. Dr. Andreas Will 20 3. Marktstruktur Akteure im TV-Markt • Öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten – ARD, ZDF, Dritte Programme, KI.KA, Phoenix, arte, 3sat, Diverse Spartensender • Private Anbieter – RTL Group, ProSiebenSat.1 etc. Medienmanagement I | SS 2012: Kapitel 4b – TV | © Prof. Dr. Andreas Will 21 3. Marktstruktur Erträge der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten 2011 (Plan) 8.340 Mio. Euro Verwendung: ca. 74 % ARD ca. 24 % ZDF ca. 2 % Deutschlandradio Herkunft (ARD, ZDF): ca. 86 % Teilnehmergebühren ca. 5 % Werbeeinnahmen ca. 9 % sonst. Erträge Eigene Berechnung; Daten aus 18. Bericht der KEF (2011). Online: http://www.kef-online.de/inhalte/bericht18/kef_18bericht.pdf [09.05.2011] Medienmanagement I | SS 2012: Kapitel 4b – TV | © Prof. Dr. Andreas Will 22 3. Marktstruktur Erträge der ARD 16. Bericht KEF (2007), S. 152 Medienmanagement I | SS 2012: Kapitel 4b – TV | © Prof. Dr. Andreas Will 23 3. Marktstruktur Exkurs: Was ist die KEF? • KEF = Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten – Die Kommission hat bei der Ermittlung des Finanzbedarfs die Aufgabe, unter Beachtung der Programmautonomie der Rundfunkanstalten deren Anmeldungen fachlich zu überprüfen und den Finanzbedarf festzustellen. Medienmanagement I | SS 2012: Kapitel 4b – TV | © Prof. Dr. Andreas Will 24 3. Marktstruktur Exkurs: Was ist die KEF? • Die KEF überprüft – ... ob sich die Programmentscheidungen im Rahmen des rechtlich umgrenzten Rundfunkauftrages halten. – ... ob der aus ihnen abgeleitete Finanzbedarf im Einklang mit den Grundsätzen von Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit ermittelt worden ist. Medienmanagement I | SS 2012: Kapitel 4b – TV | © Prof. Dr. Andreas Will 25 3. Marktstruktur GuV der ProSiebenSat.1 Group Geschäftsbericht 2011 ProSiebenSat.1 Group (2012), S. 130 Medienmanagement I | SS 2012: Kapitel 4b – TV | © Prof. Dr. Andreas Will 26 3. Marktstruktur Konzentrationsgrad • Niedrige absolute publizistische Konzentration: – Duales Rundfunksystem bestehend aus öffentlichrechtlichen und 120 privaten Fernsehsendern. • Hohe relative publizistische Konzentration: – Oligopolistische Struktur: Neben öffentlichrechtlichen Programmen dominieren die Privatsender RTL, Sat.1, Vox und ProSieben den Markt (s. nächste Folie). vgl. Wirtz (2011), S. 366 Medienmanagement I | SS 2012: Kapitel 4b – TV | © Prof. Dr. Andreas Will 27 3. Marktstruktur Konzentrationsgrad | Zuschaueranteile 2011 RTL ARD (Dritte) ARD ZDF Sat.1 ProSieben VOX Kabel eins RTL II Super RTL KI.KA Phoenix N24 3sat Tele 5 n-tv SPORT1 Nickelodeon arte Eurosport Sonstige 14,1 12,5 12,4 12,1 10,1 6,2 5,6 4 3,6 2,2 1,3 1,1 1 1 1 1 0,9 0,8 0,8 0,7 Marktanteil 2011 in % 7,6 0 2 4 6 8 10 12 14 16 Datenquelle: KEK (2012). Online: http://www.kek-online.de/Inhalte/jahr.pdf [09.05.2012] Medienmanagement I | SS 2012: Kapitel 4b – TV | © Prof. Dr. Andreas Will 28 3. Marktstruktur Exkurs: Was ist die KEK? • KEK = Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich – Zuständig „für die abschließende Beurteilung von Fragestellungen der Sicherung von Meinungsvielfalt im Zusammenhang mit der bundesweiten Veranstaltung von Fernsehprogrammen“ (§ 36 Abs. 1 Satz 1 RStV) – Vorherrschende Meinungsmacht, wenn die einem Unternehmen zurechenbaren Programme im Jahresdurchschnitt einen Zuschaueranteil von 30 % erreichen (§ 26 RStV) vgl. 13. Jahresbericht KEK (2010), S. 5f. Online: http://www.kek-online.de/Inhalte/jahresbericht_09-10.pdf [10.05.2011] Medienmanagement I | SS 2012: Kapitel 4b – TV | © Prof. Dr. Andreas Will 29 3. Marktstruktur Konzentrationsgrad | Sendergruppierungen Constantin Medien AG Sport1, Sport1+, Sport1 Livestream, LIGAtotal! NBC Universal 13th Street Universal, SyFy Universal, History, The Biography Channel Sky Sky, Fox Channel, ProSiebenSat.1 Media AG ProSieben, Sat.1, kabel eins, ProSieben FUN, kabel eins classics, Sat.1 emotions, Sixx RTL Group RTL Television, RTL II, VOX, Super RTL, n-tv, RTL Crime, RTL Living, RTL nitro, Passion, auto motor u. sport Channel SPIEGEL-Verlag Spiegel.tv, Spiegel Geschichte, Spiegel TV Wissen Tele-München-Gruppe RTL II, Tele 5 The Walt Disney Company RTL II, Super RTL, Disney Channel etc., History, The Biography Channel, ESPN Classic, ESPN America Time Warner, Inc. CNN, TNT Film, Cartoon Network, Boomerang, TNT Serie Viacom VIVA, MTV etc., Nickelodeon etc., VH-1 etc. Kabel-Deutschland-Gruppe Zurechnung aufgrund der Möglichkeit der Einflussnahme auf wesentliche Programmentscheidungen durch die Plattformbetreiberin Kabel Deutschland. von Dritten veranstaltete, auf der Sky-Plattform ausgestrahlte Programme, aufgrund von Auslandslizenzen veranstaltete, in Deutschland empfangbare Programme Medienmanagement I | SS 2012: Kapitel 4b – TV | © Prof. Dr. Andreas Will Datenquelle: KEK (2012) 30 3. Marktstruktur Konzentrationsgrad | Beteiligungsstruktur ProSiebenSat.1 Media AG vgl. KEK (2012) Medienmanagement I | SS 2012: Kapitel 4b – TV | © Prof. Dr. Andreas Will 31 3. Marktstruktur Markteintrittsbarrieren • Strukturell – Kostendegressionseffekte – Interdependenz von Werbe- und Rezipientenmärkten • Strategisches Abwehrverhalten der öffentlichrechtlichen Sender • Institutionell – Zulassungserfordernis durch Landesmedienanstalten (LMA) – Staatlicher Bestandsschutz der öffentlichrechtlichen Sender vgl. Wirtz (2011), S. 379f. Medienmanagement I | SS 2012: Kapitel 4b – TV | © Prof. Dr. Andreas Will 32 4. Marktverhalten der Anbieter Leistungssystem von Medienunternehmen vgl. Wirtz (2011), S. 61 Medienmanagement I | SS 2012: Kapitel 4b – TV | © Prof. Dr. Andreas Will 33 4. Marktverhalten der Anbieter Core Asset „Reichweite“ • Hohe Reichweite (in der Zielgruppe) ist – ... Ergebnis • ... eines attraktiven Programmangebotes • ... einer hohen Zuschauerbindung • ... einer langfristig erfolgreichen Tätigkeit – ... von Wettbewerbern schwer imitierbar – ... wichtiges Entscheidungskriterium für Werbekunden vgl. Wirtz (2011), S. 410f. Medienmanagement I | SS 2012: Kapitel 4b – TV | © Prof. Dr. Andreas Will 34 4. Marktverhalten der Anbieter Exkurs: Programmkosten 2004 der ARD 15. Bericht KEK (2005), S. 35 Medienmanagement I | SS 2012: Kapitel 4b – TV | © Prof. Dr. Andreas Will 35 4. Marktverhalten der Anbieter Exkurs: Programmkosten 2004 der ARD 15. Bericht KEK (2005), S. 35 Medienmanagement I | SS 2012: Kapitel 4b – TV | © Prof. Dr. Andreas Will 36 4. Marktverhalten der Anbieter Exkurs: Selbstkosten und Erstsendeminuten 2004 der ARD 15. Bericht KEK (2005), S. 33 Medienmanagement I | SS 2012: Kapitel 4b – TV | © Prof. Dr. Andreas Will 37 4. Marktverhalten der Anbieter Exkurs: Ressourcenaufbringung für die wichtigsten Ressorts der ARD 15. Bericht KEK (2005), S. 36 Medienmanagement I | SS 2012: Kapitel 4b – TV | © Prof. Dr. Andreas Will 38 4. Marktverhalten der Anbieter Kernkompetenz „Crossmediale Vermarktung“ am Beispiel P7S1 Leistungsportfolio SevenOne Media und SevenOne Interactive TV Teletext Online Mobile Digitale Plattformen Sonstiges Sat.1 Sat.1 Sat1.de mobile.Sat1.de maxdome Eventmarketing ProSieben ProSieben ProSieben.de mobile.ProSieben.de Sat.1 Comedy kabel eins kabel eins kabeleins.de mobile.kabeleins.de kabel eins classics CRM/ Direktmarketing N24 N24 N24.de mobile.N24.de 9Live/ neunTV DSF wetter.com mobile.Sat1Spiele.de Deutsches Wetterfernsehen MTV MyVideo.de mobile.SevenGames.de VIVA Lokalisten.de mobile.MyVideo.de Comedy Central wer-weiss-was.de mobile.Lokalisten.de NICK oktoberfest.de mobile.Flirtomatic.de DAS VIERTE autoplenum.de mobile.Lanotte.de Hamburg 1 fem.com Webnews.de ICQ In-GameAdvertising ProSiebenSat.1 Mobile [Mobile TV] Podcasts N24 [Mobile TV] vgl. SevenOne Media (2009); SevenOne Interactive (2009) Medienmanagement I | SS 2012: Kapitel 4b – TV | © Prof. Dr. Andreas Will 39 4. Marktverhalten der Anbieter Kernkompetenz „Crossmediale Vermarktung“ am Beispiel P7S1 • Werbekampagne beginnt im TV und wird auf weitere Plattformen crossmedial verlängert – Beispiel: Gewinnspiel TV Online maxdome Lokalisten Medienmanagement I | SS 2012: Kapitel 4b – TV | © Prof. Dr. Andreas Will MyVideo.de 40 4. Marktverhalten der Anbieter Wertkette TV vgl. Wirtz (2011), S. 410 Medienmanagement I | SS 2012: Kapitel 4b – TV | © Prof. Dr. Andreas Will 41 4. Marktverhalten der Anbieter Wertkette im analogen Fernsehen (Free und Pay-TV) vgl. Beckmann (2003) Medienmanagement I | SS 2012: Kapitel 4b – TV | © Prof. Dr. Andreas Will 42 4. Marktverhalten der Anbieter Wertkette im digitalen Fernsehen vgl. Beckmann (2003) Medienmanagement I | SS 2012: Kapitel 4b – TV | © Prof. Dr. Andreas Will 43 4. Marktverhalten der Anbieter Geschäftsmodell des ZDF vgl. Wirtz (2011), S. 415 Medienmanagement I | SS 2012: Kapitel 4b – TV | © Prof. Dr. Andreas Will 44 4. Marktverhalten der Anbieter Geschäftsmodell von RTL vgl. Wirtz (2011), S. 418 Medienmanagement I | SS 2012: Kapitel 4b – TV | © Prof. Dr. Andreas Will 45 5. Medienprodukte: Meritorische Güter Medienprodukte | Charakteristika Teilmärkte Film & Kino TV Online Print ... Charakteristika Einzelfertigung Öffentliche Güter Dualität Meritorische Güter x Immaterialität Größenvorteile Erfahrungsgutcharakter Medienmanagement I | SS 2012: Kapitel 4b – TV | © Prof. Dr. Andreas Will 46 5. Medienprodukte: Meritorische Güter Meritorische Güter • Meritorische Güter sind Güter, deren Produktion und Konsum in höherem Ausmaß „gesellschaftlich erwünscht ist“, als es bei Bereitstellung über den Markt der Fall ist. • Privatwirtschaftlich organisierte Medien werden meritorische Güter also nicht in „hinreichendem“ Maß bereitstellen. • Konsequenz: Forderung nach kollektiv finanzierten Medien, die meritorische Leistungen als „Nutzungsoptionen“ anbieten („Option“, da niemand vor den Fernseher gezwungen werden kann). vgl. Wegehenkel (2006), Folie 35-38 Medienmanagement I | SS 2012: Kapitel 4b – TV | © Prof. Dr. Andreas Will 47 5. Medienprodukte: Meritorische Güter Exkurs: Zur Marktfähigkeit von Medienprodukten • Optimalität der Ressourcenallokation durch Märkte möglich, wenn 1. Definition und Durchsetzung von Eigentumsrechten möglich 2. Strukturbedingungen des Wettbewerbs erfüllt 3. Transparenz für die Marktteilnehmer gegeben 4. Rationalität der Marktteilnehmer gegeben vgl. Heinrich (2001), S. 70 Medienmanagement I | SS 2012: Kapitel 4b – TV | © Prof. Dr. Andreas Will 48 5. Medienprodukte: Meritorische Güter Exkurs: Zur Marktfähigkeit von Medienprodukten • Gefahr von Marktversagen, wenn diese Bedingungen nicht hinreichend erfüllt sind: – Bei öffentlichen Gütern können Eigentumsrechte nicht durchgesetzt werden. – Bei meritorischen Gütern sind Strukturbedingungen des Wettbewerbs gestört. – Das gleiche gilt bei sinkenden Durchschnittskosten der Produktion (vgl. Teilmarkt Print). – Bei Informationsasymmetrie ist die Transparenz gestört (vgl. Teilmarkt Print). vgl. Heinrich (2001), S. 70 Medienmanagement I | SS 2012: Kapitel 4b – TV | © Prof. Dr. Andreas Will 49 Zusammenfassung | Kapitel 4b • Rein öffentliche Güter sind gekennzeichnet durch fehlende Rivalität in der und fehlende Ausschließbarkeit von der Nutzung. • Über das Urheberrecht, durch technische Mittel, durch Zwangsfinanzierung oder über Quersubventionierung kann das ökonomische Dilemma öffentlicher Güter gelöst/ vermindert werden. • Neue Akteure, neue Inhalte, neue technische Verbreitungs-, Speicherungs- und Empfangsmöglichkeiten sprechen für das Wachstumspotenzial des „Bewegtbild-Marktes“. Medienmanagement I | SS 2012: Kapitel 4b – TV | © Prof. Dr. Andreas Will 50 Zusammenfassung | Kapitel 4b • KEF bzw. KEK liefern umfangreiche Informationen zur Struktur des öffentlich-rechtlichen bzw. privaten Rundfunks in Deutschland. • Strukturelle, strategische und institutionelle Barrieren erschweren den Markteintritt neuer Anbieter auf dem klassischen TV-Markt. • Das Core Asset „hohe Reichweite in der Zielgruppe“ ist wichtiges Entscheidungskriterium von Werbekunden. Medienmanagement I | SS 2012: Kapitel 4b – TV | © Prof. Dr. Andreas Will 51 Zusammenfassung | Kapitel 4b • Die Kernkompetenz „Crossmediale Vermarktung“ gewinnt angesichts der Konvergenz der Medienteilmärkte an Bedeutung. • Im Vergleich zum öffentlich-rechtlichen Fernsehen besitzen im privaten TV Werbekooperationen und T-Commerce eine herausgehobene Bedeutung. • Weil der öffentlich-rechtliche Rundfunk demokratie- und kultursichernde Funktionen ausübt, greift der Staat mittels Zwangsfinanzierung in die Konsumentenpräferenzen ein. Medienmanagement I | SS 2012: Kapitel 4b – TV | © Prof. Dr. Andreas Will 52 Medienprodukte | Charakteristika Film & Kino TV Online Print Einzelfertigung x x x x Öffentliche Güter x x x x x x x x Teilmärkte ... Charakteristika Dualität Meritorische Güter Immaterialität Größenvorteile Erfahrungsgutcharakter Medienmanagement I | SS 2012: Kapitel 4b – TV | © Prof. Dr. Andreas Will 53