OEKO Steininger
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OEKO Steininger
OKEO Steininger 1.VO +2. VO Medienökonomik OEKO 1. Teil Grundlagen Warum überhaupt eine wirtschaftliche Betrachtung der Medien? 1. Tradition im Fach / Wurzel der KOWI ist die Nationalökonomie 2. Die meisten Medienunternehmen sind erwerbswirtschaftlich ausgerichtet; es geht darum eingesetztes Kapital angemessen zu verzinsen (Bertelsmann AG); Medienprodukte werden auf Märkten nach Wettbewerbsprinzipien bereitgestellt. 3. Medien sind in ein ökonomisches Beziehungssystem eingebettet. Es gibt vorgelagerte und nachgelagerte Produktionsstufen (z.B. Druckerei) Medienökonomie: Beschreibung eines Objektbereiches Medienökonomik: steht für das Analyseinstrumentarium Kiefer: MÖ ist eine Teildiszplin der PuKW die wirtschaftliche und publizistische Phänomene des Mediensystems kapitalistischer Marktwirtschaften mit Hilfe ökonomischer Theorien untersucht. -> Sie schließt an verschiedene Positionen der Neoklassik an, hinterfragt sie aber und fragt inwieweit sie für die KOWI hilfreich sind. 1 Kiefer findet Saxers Definition am sinnvollsten weil sie Fragen der Systemtheorie mit Fragen der Institutionalisierung verbindet: Saxer definiert Medien im publizistik- bzw. medienwissenschaftlichen Sinn als „komplexe institutionalisierte Systeme um organisierte Kommunikationskanäle von spezifischem Leistungsvermögen“ Adam Smith: Markthandeln führt zu idealen Ergebnissen. Das rationale, auf Eigennutzen abgezielte Verhalten führt gesamtwirtschaftlich zu optimalen Ergebnissen. Was bedeutet das für Medienunternehmen? Medien / Unternehmen Verhalten sich weder a-moralisch noch profitgierig sondern systemfunktional. Gewinnmaximierung ist kein Privileg, sondern eine langfristige Strategie, eine Pflicht des Unternehmers, weil genau dieses Verhalten den ökonomischen Interessen der Allgemeinheit dient. Appelle an die publizistische Verantwortung privater Medienunternehmen zur Sicherheit der publizistischen Ziele laufen damit -- ins Leere. Der Einzelne kann als Homo Oeconomicus agieren, sein Handeln kann trotzdem gesamtgesellschaftlich zu Ergebnissen führen die der Allgemeinheit dienen. „Wir dürfen nicht so blauäugig sein und Dinge von kommerziell orientierten Medienunternehmen verlangen, die sie das kommerzielle möglicherweise gar nicht erfüllen können“ das ist genau der Punkt den die Institutionenökonomik aufgreift. Ansätze -Neoklassik -Institutionenökonomik -Neue Politische Ökonomie -Neoklassik (besser bei Trappel) Ökonomik setzt sich mit Knappheit (Ressourcen) auseinander. Es geht darum wie knapp wirtschaftliche Ressourcen im Verhältnis zu menschlichen Zielen und Bedürfnissen sind. Es wird argumentiert: Produktionsfaktoren sind im Verhältnis zu menschlichen Bedürfnissen knapp. Es geht um die Verteilung knapper Ressourcen; es geht um Allokation aber auch um Restriktionen im Allgemeinen. (Unterbindung) Die Neoklassik würde NUR Markt, NUR Wettbewerb, NUR Unternehmen begreifen als Mechanismen wie eben Produktion funktioniert. ? Die Neoklassik lässt den Rückgriff auf außerökonomische Institutionen völlig sein. Institutionen aber auch Kollektive, wie Gesellschaft, Staat und Unternehmen werden von der Neoklassik nicht als Handlungsträger im Sinne eines einzelnen Individuums aufgefasst. Man erklärt ihr Verhalten aus dem Verhalten / der jeweiligen Präferenzen ihrer Mitglieder. In der Neoklassik gilt ein ökonomisches Verhaltensmodell. 2 Eigennutzaxiom des Homo Öconomicus: (Wirtschaftspsycho1+2) Axiom: Grundsatz einer Theorie 1. Handlungseinheit ist immer das Individuum (Methodologischer Individualismus). 2. (wie sich Akteure aus ökonomischer Perspektive verhalten): Menschen handeln nicht zufällig; sie reagieren in systematischer und damit vorhersehbarer Weise auf Anreize sodass es Gesetzmäßigkeiten in diesem Handeln gibt → homologische Orientierung 3. Eigeninteresse ist die Triebkraft menschlichen Handelns. Das Individuum versucht seinen eigenen Vorteil wahrzunehmen → Eigennutz Axiom 4. Einschränkungen bestimmen den möglichen Handlungsraum. Verhaltensänderungen werden immer auf Änderungen der Einschränkungen zurückgeführt und nicht auf den Wandel von Präferenzen. 5. Einschränkungen werden Maßgeblich durch Institutionen vermittelt. Ist zwar ein institutionenökonomischer Input aber wird auch noch akzeptiert. 6. Menschen entscheiden rational oder „begrenzt rational“. Unter gegebenen Handlungsmöglichkeiten den größten Vorteil zu erzielen. Begrenzt rational: Individuum kann immer nur unvollkommen informiert sein. → Homo Oeconomicus unterscheidet sich drastisch vom Homo Soziologicus. Vor dem Hintergrund dieses Verhaltensmodells arbeitet die Ökonomik mit folgenden Zielen und Bewertungsmaßstäben Effizienz & Ziel-Mittel-Rationalität (ZMR): − Effizienz Bewertungsmaßstab ist die Beziehung zwischen Mittel / Einsatz und Ergebnis; Reicht Effizienz aus als Maßstab für die Beurteilung? Steiner und Kiefer sagen NEIN. Es bedarf nämlich gesellschaftlicher Ziele also positiver Wertgehalt vieler Gesellschaftsmitglieder müssen diesen Zielen beigemessen werden. In manchen Bereichen ist es also sinnvoller von Effektivität zu sprechen als von Effizienz also die Frage ob ein vorgegebenes, rechtlich normiertes Ziel tatsächlich erreicht wird. − Ziel-Mittel-Rationalität institutioneller Arrangements (ZMR) Es gibt verschiedene Rationalitäten. Die Subventionierung von Opernhäusern ist ökonomisch gesehen irrational. Auf der Seite der Kulturpolitik ist es aber rational. Es gibt also Zielkonflikte einerseits zwischen Individualismus und Kollektivismus andererseits zwischen Wohlfahrt und Vielfalt − sonstige Funktionen (die letzten Absätze bezgl. Verhaltensmodell und Bewertungsmaßstäbe wurden gegen Ende der VO zur Sprache gebracht. Lt Exzerpt scheinen sie aber der neoklassischen Theorie anzugehören) 3 -Institutionenökonomik (Trappel) Es gibt den prägenden Ansatz der Neoklassik (vorherrschende Schule) es gibt aber auch heterodoxe Ansätze (neue politische Ökonomie / neuer ökonomischer Institutionalismus). Diese fassen den Objektbereich weiter und berücksichtigen auch so genannte außerökonomische Institutionen; etwa: fundamentale Institutionen (Menschenrechte) und die verfassungsrechtliche Codifizierung dieser Menschenrechte (abgeleitete Institutionen) -> und das äußert sich in einer konkreten Mediengesetzgebung die restriktiv einwirkt. I.Ö. versucht sich mit verschiedenen Steuerungsarrangements auseinanderzusetzen: wenn wir sagen, dass Bsp.: publizistische Vielfalt durch einen Markt nicht gewährleistet werden kann, müssen wir uns alternative Formen der Strukturierung oder der Steuerung überlegen (z.B.: Regulierungsmaßnahmen oder öffentl. rechtl. Rundfunk also explizit Eingriffe in den Markt). Was ist Institutionenökonomik heute? Konstitutionen- also Verfassungsökonomik – hier geht es um Fragen von Gesellschaftsverträgen also Normen und Regeln! -Neue politische Ökonomie (Trappel) Knappheit ist nicht das Wording der politischen Ökonomie. Sie spricht eher von Restriktionen. Es geht hier um Normen, Gesetze und andere Beschränkungen diese werden berücksichtigt deshalb weil Sie das Handeln der Menschen und die Realisierung derer Wünsche einengen und bestimmen. D.h. es geht nicht nur um wirtschaftliche Ressourcen. Vertreter der politischen Ökonomie sagen: wir müssen, wenn wir Marktergebnisse klären wollen, uns das gesamte institutionelle Gefüge ansehen. Die Vertreter von heterodoxen Ansätzen, ich spreche jetzt allgemein von politischer Ökonomie, aber die Vertreter des Institutionalismus könnte man sagen, fasst den Objektbereich weiter, die Neoklassik lässt den Rückgriff auf außerökonomische Institutionen völlig sein. Basiskonzepte -Konstitutionen Ökonomik Diese untersucht solche Restriktionen deren Inhalt Auswirkungen zustande kommen – wie kommen Regeln zur Geltung, wie wirken sie sich aus, welchen Inhalt haben sie? Es werden verschieden Institutionen unterschieden; Autonome Institutionen (Medien) spielen eine bedeutsame Rolle; Kiefer befindet sehr stark im Bereich der K.Ö. aber auch der New Organizational Economics; Die Ziele der Konstitutionen Ökonomik → will Empfehlungen abgeben vor dem Hintergrund eines Gesellschaftsvertrags – gesellschaftlich konzentrierte Normen und Werte. 4 Medien als Objekt ökonomischer Analyse? Ökonomisierung Unterstellung dass Unternehmen unter Kriterien ökonomischer Rentabilität geführt werden; Deregulierung, Privatisierung Deregulierung: Ersetzen staatlicher Regulierung durch die Steuerungssysteme Markt und Wettbewerb (fasst stärker den rechtlichen Aspekt) Privatisierung: Verlagerung bislang staatlicher Aktivitäten in den Sektor der Privatwirtschaft; (etwa die Dualisierung des Rundfunks ´84) Kommerzialisierung Deutungsalternativen: Heinrich spricht von Bemühen von Medienunternehmen um produktive (möglichst kostengünstig) und allokative (das was die Rezipienten sehen wollen) Effizienz Globalisierung Verstärkte weltwirtschaftliche Integration durch verstärkte Faktormobilität. Es gibt Produktionsfaktoren (z.B. Kapital, Arbeit, Wissen,) diese Faktormobilität nimmt mit der Globalisierung zu. Globalisierungstendenzen können auf verschiedenen Ebenen ablaufen: 1. Distribution (Satelliten / immer größere Konzerne) viele Medienprodukte werden so produziert, sodass sie zwischen einzelnen Regionen durchgetauscht werden können. Entweder werden im Vorhinein kognitive Dissonanzen eliminiert (kulturelle etwa) oder sie werden nachbearbeitet und kritische Stellen einfach rausgeschnitten und damit ein überkulturell kompatibles Produkt erstellt. Informationsgesellschaft Spinner: Schlagworte beherrschen die Diskussion; Medien sind von 3 Entwicklungssträngen betroffen die die Gesellschaft verändern, diese Informationsgesellschaft scheint sehr stark getrieben zu sein durch technische Innovationen Gegenposition: Kontrollgesellschaft Geschichtliche Wurzeln der Wirtschaftstheorie (Folie): Wurzeln bereits in der Philosophie (Aristoteles) Klassische Schule (Smith) Marxistische Schule die sich der klassischen entgegenstellt Grenznutzenschule → abnehmender Grenznutzen (Pizza Beispiel: eine Pizza voller Nutzen, nach der dritten geht’s mir schlecht) Geschichtliche Wurzeln der Wirtschaftstheorie: Es gibt Wurzeln im Merkantilismus, in der deutschen historischen Schule die wiederum den amerikanischen Institutionalismus und dieser wiederum den heutigen Institutionalismus geprägt hat. 5 Ökonomischer Institutionalismus im Wandel Merkantilismus (Kameralisten → große Bevölkerung und geordnete Finanzen) → deutsche, historische Schule (Knies, Schäffle, Sombart) → Alter Institutionalismus → Neo-Institutionalismus → Neoklassik → Neuer Institutionalismus → → → → Konstituionsnökonomik; new organizational economics (Einsparung von Transaktionskosten) ; Theorie institutionellen Wandels (kann man auf den Wandel von Medien anwenden) ; evolutorische Ökonomik (Analogien aus der Biologie) die deutsche, historische schule wurde von den Kameralisten beeinflusst (geordnete Finanzen) Schmoller und Sombart zählen zur jüngeren historischen Schule Bücher zur älteren historischen Schule. Bücher zählt als Gründervater der Zeitungskunde. Ende des 19. jh hat er schon VOs zum Zeitungswesen gehalten. Grundprinzipien marktwirtschaftlicher Ordnung Was kennzeichnet eine Marktwirtschaft? dezentrale ex-post-Koordination über Märkte Steuerung des Wirtschaftsgeschehen erfolgt dezentral, über eine Vielzahl von Märkten (dezentral) es wird nicht im Vorhinein geplant. 6 Steuerungsinstrument der marktmäßigen Tauschprozesse ist das Preissystem Preissystem hat wichtige Funktion →die Informatorische Kopplung zwischen Akteuren & Preise koordinieren die Entscheidungen von Produzenten und Konsumenten auf Märkten. Es handelt sich bei diesem Marktmodell um ein Kreislaufmodell. Es herrscht eine Akteursbezogenheit → Methodologischer Individualismus Basiskonzept Methodologischer Individualismus Soziale Sachverhalte werden mit Theorien über individuelles Verhalten geklärt. Institutionen aber auch Kollektive wie Gesellschaft Staat und Unternehmen werden von der Neoklassik nicht als Handlungsträger im Sinne eines einzelnen Individuums aufgefasst. Man erklärt ihr Verhalten aus dem Verhalten / der jeweiligen Präferenzen ihrer Mitglieder. Bsp.: ORF Gebühren → Möglichkeit der Entziehung der Bezahlung. Trotz des nicht Zahlens kann ich ORF konsumieren → Freerider. Ich verlasse mich darauf, dass andere bezahlen, sodass ich das Angebot weiterhin nutzen kann. 7 In der heutigen VO sollte uns klar geworden sein: - wie sich die Neoklassik begreift, welche Zielkategorien sie hat, mit welchen Analyseinstrunenten sie und die sie begleitenden heterodoxen Ansätze arbeiten 3.VO Institutionen Ökonomische Institutionen: - Markt Wettbewerb Unternehmung Staat Institutionenbegriff Soziologie: Institutionen bilden die Grundlage der Erwartungen Bei der Institution „Ehe“ wäre -> „Treue“ die „Erwartung“ Bei der Institution „Kauf“ -> Akzeptanz von Geld Bei der Institution Medium -> Objektivität Menschliche Erwartungen: etwa Glücklichsein aber Institutionell begründete Erwartungen sind sozial sanktionierbar -> Regelverstöße können sanktioniert werden. Erwartungen können aber sehr unterschiedlich sein - daher müssen wir die Institution „als Grundlage der Erwartungen“ differenzieren: 8 als Institution auf der einen Seite werden: 1. Regeln und Normen (Rechtsvorschriften / berufliche Sorgfaltspflicht) verstanden, auf der anderen Seite aber auch so genannte 2. kooperative Gebilde – organisierte, soziale Zusammenschlüsse; also: als Institution kann auch gelten: der Staat, eine politische Partei, aber auch ein Unternehmen; -> kooperatives Gebilde kann eine Organisation sein – oder auch eine Institution = abgeleitete Institutionen 3. Fundamentale und abgeleitete Institutionen (Folie): Fundamentale Institutionen wären Menschenrechte 1 abgeleitete Institution der nächsten Stufe wäre die verfassungsrechtliche Codifizierung dieser Menschenrechte (Regelwerk) die nächste abgeleitete Institution wäre die Gesetzgebung (etwa ORF Gesetz) als nächste abgeleitete Institution: das Unternehmen, also etwa ORF Kooperative Gebilde sind immer abgeleitete Institutionen die auf vorgelagerten Stufen / Institutionen beruhen. Institution: Ist ein Gefüge, das durchaus veränderbar ist, wenn es verändert wird, wird es von unten verändert (Grafik) (die Menschenrechte verändern sich ja nicht) Die Gründung eines Medienunternehmens basiert auf die Institutionen: Gesellschaftsrecht und Wirtschaftsrecht. − Informelle Organisationen: der Markt (formungebunden) − formale Organisationen: ein Unternehmen / Partei (formgebunden) Organisation ist die persönliche Seite der Institution (Schmoller) –die beteiligten Personen (Gruppen) die ein gemeinsames Ziel erreichen wollen. Kein Fokus auf einzelne Personen wie beim methodologischen Individualismus. Abgeleitete Institutionen gelten als gestaltbar. Gestaltungsmöglichkeiten passieren immer von unten nach oben. 9 Markt Definition und Funktion des Marktes Markt = Ökonomischer Ort des Tausches an dem Angebot und Nachfrage zusammentreffen. Es bilden sich Preise. Neoklassische Definition: Marktfunktion muss 3 grundlegende Fragen beantworten: Was, wie (mit welchen Ressourcen / durch wen) für wen wird produziert? Diese Fragen werden in der Neoklassik durch den Markt beantwortet Institutionelle Ansätze: (New Organizational Economics) Aspekt des wiederholenden Tausches -> hierbei geht es um Transaktionskosten Wirtschaftssubjekte (Anbieter + Nachfrager) begegnen sich. Und suchen einen Abschluss: Ziel des Abschlusses aus ökonomischer Perspektive: Maximierung des individuellen Nutzens. Es kommt eine Spielregel auf: Wettbewerb: Anbieter und Nachfrager stehen unter der Kontrolle des jeweils anderen. Es kann sich Preisbildung vollziehen. Das führt zu Gleichgewicht zw. Güter Angebot (Produktionskosten) und Güter Nachfrage 10 (Präferenzen der Konsumenten). Funktionen des Marktes: Allokation (Verteilung der knappen Ressourcen) -> Entscheidende Funktion Wenn das klappt sind allokative und produktive Effizienz gegeben (pareto Optimum) Nach Jürgen Heinrich bringt der Markt bestimmte Vorteile:+ Marktliche Bereitstellung führt zu: • Größenvorteilen der Produktion, es führt zur • Risikostreuung (Produzenten sind nicht von wenigen sondern von vielen Nachfragern abhängig), es gibt starke Anreize zu • autonomen Leistungen und zur • autonomen Anpassungsfähigkeit, Aus ökonomischer Perspektive ist der Markt also was sehr positives man könnte fast sagen DAS Ziel an sich. Es gibt aber Wissenschaftler die sagen, dass das Abzielen auf ökonomische Effizienz als zentrales Ziel der Wirtschaftspolitik hinterfragt werden muss: Warum? -> Marktversagen Gründe: Es gibt drei Sphären wann Märkte versagen: (FOLIE) 11 1. Produktionssphäre 2. Nachfragesphäre 3. Marktlicher Interaktionsprozess Völliges Marktversagen ist gegeben bei so genannten öffentlichen Gütern. Medien sind öffentliche Güter. Entweder reine, oder Club oder Maut Güter. Völliges Marktversagen: Märkte stellen Güter nicht bereit/ Können Güter nicht mehr bereitstellen. FOLIE: Die inneren Kreise sind Gründe für völliges Marktversagen, es handelt sich meistens hierbei um Eigenschaften öffentlicher Güter: Im Bereich der Produktionssphäre: Grenzkosten von 0. Im Bereich der Nachfragesphäre rudimentäre Präferenzbekundungen (Kunden können nicht direkt Präferenzen angeben, da Medien ja nicht direkt über Kunden finanziert werden); Im Interaktionsprozess: das Ausschlussprinzip Unterschied öffentliches Gut / privates Gut: privates Gut: wenn jemand nicht zahlen will/kann, so kann er vom Konsum ausgeschlossen werden. öffentliches Gut: (etwa Rundfunk):“ Freeridertum“. Ausschluss vom Konsum ist nicht so einfach. Bei Club- oder Mautgüter (Pay-TV) werden nicht zahlende Kunden durch technische Möglichkeiten vom Konsum ausgeschlossen. -> Auschlussprinzip! Und es gibt Konsumrivalität bei privaten Gütern!! Partielles Marktversagen Die Zahlen außerhalb der inneren Kreise sind Gründe für partielles Marktversagen. Partielles Marktversagen bedeutet, dass die Allokation nicht optimal funktioniert. Die optimale Allokation von Ressourcen und von Gütern ist nicht gewährleistet. Gründe: -externe Effekte (von der Produktion sind unbeteiligte Dritte betroffen etwa: Umweltverschmutzung), -sinkende Durchschnittskosten und steigende Skalenerträge (bei hohen Fixkosten ist es sinnvoll viel zu produzieren). -Informationsmängel oder Unkenntnis. Partielles Marktversagen: Markt liefert suboptimale Ergebnisse. Welche Konsequenzen zieht man aus Marktversagen? Staat selbst übernimmt Bereitstellung von nicht marktfähigen Gütern. Oder regulierender Eingriff des Staates. Das duale Rundfunksystem ist eine Kopplung dieser beiden Optionen → Regulierende Eingriffe (Komm Austria) Meritorische Güter: gesellschaftlich erwünschte Güter 12 Abgrenzung von Märkten Markt lässt sich definieren durch seine Struktur, in einem zweiten Schritt durch das Verhalten der Akteure (welche Handlungen werden konkret gesetzt (Preissetzung etc.)). Das Ergebnis wäre die Bewertung nach Kriterien der produktiven bzw. allokativen Effizienz. Marktstruktur: (aus Buch) - Anzahl der Verkäufer und Käufer Produktdifferenzierung Marktzutrittsbarrieren Kostenstrukturen Vertikale Integration Diversifikation (\Buch) Monopol: ein Anbieter Oligopole: wenige Anbieter Polypole: Marktstrukturen die sich auszeichnen dass es viele Anbieter gibt Monopolistische Konkurrenz: viele Anbieter bieten ein weitgehend homogenes Produkt (kein Unterschied zw. Gütern) an das heterogenisiert wird. 5 Marktphasen (Folie Phasen im Marktlebenszyklus) bezieht sich auf ganze Märkte. Es gibt 5 Phasen: 1. Experimentierungsphase (am Anfang besteht noch kein Markt → Produkt wird erst zur Marktreife entwickelt) 2. Expansionsphase: Es kommt zur Durchsetzung am Markt. Marktfähigkeit des Produktes wird gesichert (Werbung etc.) es treten erste Imitatoren auf; sehr hohe Wachstumsphase, erste Anbieter verschwinden auch in dieser Phase wieder. 3. Ausreifungsphase: Markt wächst noch aber Wachstum schwächt sich ab. Es kommt zum Kampf verschiedener Produktstandards Bsp: DVD+ oder DVD - / BluRay oder HDDVD. Es gibt einen weiteren Ausleseprozess der Anbieter; es kommt auch zur ersten Form der Produktdifferenzierung; -> Marktzutritt für Neubewerber ist schon schwieriger. 4. Stagnationsphase: Produktion stagniert; Markteintrittsbarrieren noch höher: es entstehen Oligopole (kein weiteres Wachstum) 13 5. Rückbildungsphase: der Markt degeneriert aufgrund Substitutionskonkurrenz durch neue Produkte oder geänderter Kundenpräferenzen. Produktion nur noch schwer bis gar nicht rentabel: Ausweg: Neue Produkt- oder Verfahrensinnovationen. Wettbewerb Wettbewerbsdefinition Wettbewerb = Hauptspielregel des Marktes der die Akteure unterliegen; Es gibt keine allgemeine Definition von Wettbewerb. Kiefer: Abkürzende Formel für einen Katalog von Vorgängen und Sachverhalten Wettbewerb ist nicht immer Garant für Vielfalt (gerade im Medienbereich) Wettbewerbsintensität: 14 Es gibt verschiedene Wettbewerbskräfte (Porter) die in Branchen-Intensität und Regeln des Wettbewerbs bestimmen. Es gibt verschiedene Bereiche wo Wettbewerb herrscht: − Rivalität unter bestehenden Unternehmen − Bedrohung durch neue Konkurrenten − Lieferanten (Verhandlungsstärke der Lieferanten) wie abhängig mache ich mich von Lieferanten − Verhandlungsstärke der Abnehmer − Ersatzprodukte: in welchem Verhältnis stehen Güter? -> was ist das Leitmedium? TV Internet etc. Verhältnis der Substitution. Bei Preiserhöhung im Kino: bleib ich daheim und geh zur Videothek? Wettbewerb: Intensität wird am besten beschrieben durch verschiedene Kräfte (siehe oben) Funktionen des Wettbewerbs Mit Wettbewerb werden sehr viele Funktionen verbunden: − Freiheitsfunktion: da wo Wettbewerb herrscht ermöglicht er die Erhaltung individueller Freiheitsspielräume – er ermöglicht die Wahl zwischen Alternativen → dies führt zu einem breiteren Angebot − Anpassungsfunktion: wenn Wettbewerb herrscht ist der einzelne genötigt die Waren / Produkte / Dienstleistungen an die Präferenzen der Nachfrager anzupassen 15 − Entdeckungs- und Fortschrittsfunktion: Wettbewerb führt dazu, dass einzelne Akteure kreativ bleiben –und neue Güter neue Produktionsverfahren kreieren und damit immer wieder zu neuen Problemlösungen kommen − Verteilungsfunktion: Es soll zu einer leistungsgerechten Einkommensverteilung kommen; Man versucht keine Monopoleinkommen zu ermöglichen; man versucht sie zu verhindern bzw. abzubauen. (Stichwort: Monopolrenten) − Gesellschaftspolitische Kontrollfunktion: Zielt in dieselbe Richtung: es gilt dauerhafte wirtschaftliche Machtpositionen zu verhindern. Wettbewerbskonzepte Davon gibt es 2 grundlegende: 1. Neoklassische Wettbewerbsfreiheitskonzeption (Hayek und Hopman ??) Die einzige Funktion die Wettbewerb hat ist die Freiheitsfunktion. Das heißt eine allgemeine Freiheitsfunktion die ein marktwirtschaftliches System erst ermöglicht. Kiefer: „Wettbewerb ist Ziel in sich, Wettbewerbsergebnisse werden positiv bewertet weil es Wettbewerbsergebnisse sind.“ Hayek: warum Wettbewerb Ziel in sich sein sollte: „Weil jeder einzelne so wenig weiß, und insbesondere weil wir selten wissen wer von uns etwas am besten weiß, vertrauen wir darauf, dass die unabhängigen und wettbewerblichen Bemühungen vieler, die Dinge hervorbringen die wir wünschen werden, wenn wir sie sehen.“ (Stichwort: Wettbewerb als Wunder :)) 2. Konzept des funktionsfähigen Wettbewerbs (Kanzenbach) Wann kann man Wettbewerb als funktionsfähig erachten? Wenn die oben angeführten Funktionen (5 Stück) erfüllt sind! Wettbewerbsformen − Preiswettbewerb (an der Preisschraube wird im Medienbereich nur ungern gedreht) − Qualitätswettbewerb − Service Wettbewerb − Zugabewettbewerb − Werbungswettbewerb Wettbewerbsstrategische Maßnahmen werden dann getroffen wenn es keinen Unterschied zwischen Gütern gibt (also homogene Güter) 16 Anzeigen / Auflagenspirale: = hochtheoretisches Modell. Die Spirale könnte sich auch nach unten drehen. Konzentration Minimaldefinition: Versuchte Umgehung von Wettbewerb; − horizontale Konzentration (marxistisch angehaucht): Wirtschaftseinheiten gleicher Produktionsstufe (die in einem gleichen, relevanten Markt agieren) schließen sich zusammen. z.B.: zwei Fernsehsender → Zahl der Anbieter wird dadurch geringer. Man kann aus dieser konkreten Form der Konzentration auf eine bestimmte Motivlage der Unternehmen schließen. Hier geht’s um die Generierung von Economies of Scale. Das heißt es geht um Größenvorteile die mit der Kostenstruktur zusammenhängen. − vertikale Konzentration oder auch Integration ist der Zusammenschluss aufeinander folgender Produktionsstufen. Tageszeitung kauft Druckerei. Marktzutrittsbarrieren sollen dadurch erhöht werden. Weiteres Motiv: Transaktionskosten Einsparung − diagonale Konzentration: es geht um Economies of Scope: Verbundvorteile und Risikostreuung. Unternehmen die weder auf Absatz- noch auf Nachfrageseite etwas miteinander zu tun haben. Etwa: Banken im Filmbereich 17 Wieso gibt’s Konzentration? Medien tun nichts anderes als Wettbewerb zu verhindern; Es ist auch einzelwirtschaftlich rational, dass sie nicht unbedingt Interesse an Wettbewerb haben. Auf der einen Seite wird der Ort (Markt) herbeigesehnt auf der anderen Seite weiß man die Spielregel (Wettbewerb) nicht sonderlich zu schätzen. Woran liegt das? Die Ökonomen haben damit kein Problem, der Homo Ökonomicus empfindet Wettbewerb nämlich als lästig. Unternehmen versuchen also durch private Wettbewerbsbeschränkungen die ex poste (Beurteilung Nachträglich) Koordination des Marktes auszuhebeln und durch die ex ante (Beurteilung Vorher) Koordination zu ersetzen. Möglichkeiten das zu tun: geheime Absprachen, Kartelle, Verhaltensabstimmungen, Unternehmenszusammenschlüsse. Es gibt auch im WB Verhaltensweisen die Marktmacht begrenzen sollen. Es gibt zwischen Markt und Unternehmen viele Zwischenstufen: Möglichkeiten Wettbewerb entgegenzuwirken: Kaufvertrag, langfristige Lieferverträge, Lizenz / Franchising Verträge; Joint Ventures, Profit Center Orga (im Unternehmen selbst werden Unternehmen simuliert-Universal hat merhere Record Labels), Unternehmung Unternehmen sind Institutionen und Organisationen. 18 Institutionen sind: sozial sanktionierbare Handlungs- und Verhaltenserwartungen die Unsicherheiten menschlicher Interaktionen reduzieren.??? Organisation ist die persönliche Seite der Institution (Schmoller) Institutionen schließen und öffnen Handlungsräume für Mitglieder einer Gesellschaft und Organisationen werden geschaffen um diese Handlungsspielräume zu nutzen. Das ökonomische Kreislaufmodell zwei Haupt Akteure : Unternehmen und Haushalte Unternehmen produziere / Haushalte Konsumieren (stimmt aber nicht; Haushalte produzieren auch und Produzenten konsumieren) Gegenläufige Geld und Güter Strömungen − Gütermärkte − Faktormärkte 19 Entstehungsgründe & ökonomische Vorteile von Unternehmen 1. Gewinnmaximierung 2. Einsparung von Transaktionskosten: dadurch, dass ökonomische Aktivitäten in das Unternehmen integriert werden solange dadurch Kosten gespart werden können (etwa Hausmeister in das Unternehmen integrieren, sodass keine externe Firma angeheuert werden muss) 3. Wirtschaftlichkeit der Massenproduktion etc. Konzept des dynamischen Unternehmers (Schöpferischer Zerstörer) Wirtschaftsprozess wird wesentlich durch die innovativen Leistungen des Unternehmers vorangetrieben, der nach Schumpeter als „schöpferischer Zerstörer“ bestehender Strukturen auftritt. Durch neue Produkte und Dienstleistungen / durch Einsatz neuer Techniken und Produktionsverfahren / die Erschließung neuer Ressourcen oder Ressourcenkombinationen / die Entwicklung eines neuen Organisationstyps, gewinnt der innovative Unternehmer nicht nur gegenüber der Konkurrenz, einen Entscheidenden Kosten- und Qualitätsvorteil. Er greift mit seinen Innovationen gleichzeitig in den gleichmäßigen Ablauf der Produktion und Marktprozesse ein und stört so erheblich das bestehende Marktgleichgewicht. In der Imitationsphase, in der sich alle Anbieter die Innovation anzueignen versuchen, und diese so zur Routine wird setzt eine Bewegung in Richtung neues Marktgleichgewicht ein. Dieses wird aber dann durch andere „schöpferische Zerstörer“ aus der Balance gebracht. 3 wichtige Funktionen des Unternehmers im Marktprozess: - Innovationsfunktion Koordinationsfunktion Arbitrage Funktion (Ausnutzen von Preisunterschieden für gleiche Waren auf verschiedenen Märkten) Unternehmensziele: shareholder value (Gewinnmaximierung), stakeholder value-Kozept Ziel von Unternehmen in unserem Wirtschaftssystem ist Gewinnmaximierung. Aus betriebswirtschaftlicher Sicht gilt die Verfolgung des Eigentümerinteresses an einem maximalen Einkommen (shareholder value) als zentrale und auch (normativ) sinnvolle Zielsetzung der Unternehmung. Das Stakeholder Value Konzept baut auf der Koalitionstheorie auf. -> Miteinbezug von Lieferanten, Geldgebern, Aktionäre etc. Markstruktur / Marktverhalten → bitte für Prüfung lernen 20 4.VO Medien als ökonomisches Gut es gibt 4 Teilbereiche des ökonomischen Institutionalismus einer dieser Teilbereiche: Theorie des Institutionellen Wandels Medienwandel = kann als institutioneller Wandel begriffen und beschrieben werden. siehe Folie 1 VO: es werden in diesem Teilbereich 2 wesentliche Autoren genannt: #1North (versucht Kultur über Institutionen begreifbar zu machen / kultureller Wandel als institutioneller Wandel begreifbar zu machen; versucht die Entwicklung von Wirtschaftssystemen über das institutionelle Gefüge zu beschreiben) #2Olson (Buch: „die Logik des kollektiven Handelns“ er stellt fest, dass rational agierende Akteure nicht in Richtung gemeinsamer Interessen agieren → großes Problem im Bereich der Produktion von öffentlichen Gütern; Medien können als öffentliche Güter begriffen werden; es gibt (3.VO) -reine öffentliche Güter -Club- oder Maut Güter; Medien sind Güter die im Bereich der Herstellung und Produktion nicht so einfach durch Märkte bereitgestellt werden können -> In gewissen Fällen besteht Marktversagen – Kriterien für vollkommenes Marktversagen sind alles Kriterien die mit öffentlichen Gütern einhergehen (gilt wohl nicht für partielles Marktversagen); Olsen: Gesellschaften weisen dann Zusammenhalt auf wenn die Bedürfnisse in Richtung öffentliche Güter in ein und dieselbe Richtung gehen; Artikel von Jochen Röpke: Wettbewerb und Markt sind zwar ökonomische Institutionen aber sie sind im medialen Bereich nicht der optimale Steuerungsmechanismus; Dinge wie das Gegenteil von Vielfalt (nämlich Konzentration), der natürliche Ausfluss von wettbewerblichen Prozessen ist. Das heißt: Das was für die Wirtschaft funktioniert, funktioniert nicht immer für öffentliche Güter; 21 WH Was ist Medienökonomik? Welche Varianten der Medienökonomik? Steininger = Institutionenökonomik! er hat versucht uns zu verdeutlichen, dass es über den ökonomischen Institutionalismus auch so was wie einen soziologischen Institutionalismus gibt; dass eben diese beiden kombiniert sehr gut zu einer Definition von Institution führen, Institutionen öffnen / schließen Handlungsräume; Organisationen nutzen Handlungsräume; Bei Organisationen handelt es sich meist um organisierte Gruppen. Wie können solche Gruppen öffentliche Güter Produzieren? Wie kann in einer Gesellschaft das Mediensystem strukturiert werden damit es gesellschaftlich erwünschte Ergebnisse hervorbringt? Was bedeutet es im konkreten wenn Medien unterschiedlich verfasst sind (kommerziell / öffentlich rechtlich)? Kiefer: Definition des Gutes: Gut = zur Befriedigung menschlicher Bedürfnisse als tauglich erkannte und für diesen Zweck verfügbares Ding Güter sind solche die der Befriedigung menschlicher Bedürfnisse dienen und auch für diesen Zweck verfügbar sind. Heute lernen wir welches heuristische Potential die Güterlehre hat in Bezug auf Medienproduktion, Medienfinanzierung und in Bezug auf das Institutionelle Gefüge. Ökonomische Güter – Kennzeichen Was kennzeichnet ökonomische Güter: 3 zentrale Bedingungen müssen erfüllt sein um als Güter im ökonomischen Sinne gelten zu können: − sie müssen direkt oder indirekt der Bedürfnisbefriedigung dienen − sie müssen auf Nachfrage treffen − sie müssen knapp sein (d.h. Einen Preis erzielen können) die ökonomische Theorie interessiert sich nur für Güter die auf Märkten gehandelt werden können; Die neoklassische Theorie sagt, wir interessieren uns nur für Güter die auf Märkten gehandelt werden können, also ist es wichtig, dass Güter marktfähig sind. -> Dafür dass Güter marktfähig sind müssen 2 Kriterien erfüllt werden: 1. sie müssen Nutzen stiften / Bedürfnisse Befriedigen 2. sie müssen einen Preis erzielen können (Tauschwert) sind Medien ökonomische Güter? Ja, aber... (mit spezifischen Einschränkungen) … Bedürfnisbefriedigung → ja / Nachfrage → Ja / Knappheit, Preis erzielen→ nicht unbedingt !!! In der weiteren VO werden wir hören um welche spezifischen Einschränkungen es sich handelt. 22 Unterscheidung ökonomischer Güter Wie können ökonomische Güter unterschieden werden? 4 wesentliche Dimensionen: Materialität / Verbundenheit / Marktfähigkeit / Nutzenbewertung 1. Dimension der Materialität -Sachgüter -Dienstleistungen -Materialität und Medium -Sachgüter -Sachgüter = materielle Güter, -Dienstleistungen = Immaterielle Güter: (Medien gelten als Güter mit Dienstleistungscharakter) Auch Bücher → Medienökonomie geht davon aus dass der Grund für den Konsum (etwa eins Buches) nicht im Träger sondern im Medieninhalt liegt. Der Autor schreibt somit → Dienstleistung -Dienstleistungen sind immatierelle, für den fremden Bedarf produzierte Wirtschaftsgüter. 5 Besonderheiten von Dienstleistungen: 1. bei der Produktion ist kein Rohstoffeinsatz notwendig 2. Uno Actu Prinzip: Produktion und Konsum fallen zeitlich und örtlich zusammen-> Die Dienstleistung ist daher in der Regel nicht konservierbar. Abgrenzung zu Sachleistung. (ein Schubert Quartett → wann und wo spielen sie / gleichzeitig konsumiere ich) der Weg von der Live Aufführung bis zur Mp3 ist der Versuch der Aufhebung des Uno Actu Prinzips; 3. Eindringen externer Produktionsfaktoren: Auto Werkstatt?? 4. Dienstleistungen sind nicht vorproduzierbar 5. nicht Lagerfähig -Materialität und Medium Trotz der Unterschiede zwischen materiellen Gütern und immateriellen / Dienstleistungen gibt es jede Menge Überschneidungen: → Frage der Austauschbarkeit; Sind Dienstleistungen durch ein Sachgut austauschbar? → Ökonomisches Dilemma der Kultur Produktion: Dienstleistungen werden im Vergleich zu anderen Wirtschaftssektoren immer unproduktiver. Dienstleistungsgesellschaft geht in eine Industriegesellschaft zurück: Bank Angestellter wird durch Bankomat ersetzt. DVD ersetzt Theateraufführende etc. (Irrglaube) 23 :: Mutation tertiärer Dienste in sekundäre Dienste. ::→ Schubert Quartett wird in ein materielles Sachgut (CD / DVD) umgewandelt; weitere Unterschiede zw. Dienstleistung und Sachgut: … ist, dass Konsumenten nicht die Güter, sondern die Dienstleistungen schätzen die mit den Eigenschaften des materiellen Gutes verbunden sind. Ich kaufe Auto aber es geht um den Dienst des Transportmittels (andere Argumentation) Kiefer: Der Wert eines Produktes liegt nicht in der Materialität, im Produkt selbst, sondern viel mehr aus dem Nutzen der sich aus seiner Eigenschaft ableitet. Medien sind also überwiegend immaterielle Güter mit Dienstleistungscharakter. Medieninhalt = immateriel; Medienträger kann auch materiell sein (Zeitung) Der Medien Inhalt ist aber das eher Nutzen stiftende Gut; → erfüllt Dienste (Unterhaltung / Bildung etc). 2. Dimension der Verbundenheit -verbundene und unverbundene Güter -Verbundenheit und Medium -Verbundene und unverbundene Güter Verbundenheit gibt’s auf der: → Nachfrageseite: es gibt -substitutive Güter (ist ein Gut durch ein anderes ersetzbar?); -komplementäre Güter (cd und cdplayer); → Angebotsseite: Kuppelprodukte (Medien bestehen aus Träger und Medieninhalt); unverbundene Güter; Im Medienbereich sind es vor allem die verbundenen Güter die bedeutsam sind. Verbundenheit kann auf verschiedenen Seiten vorliegen: --auf Nachfrageseite: handelt es sich um -komplementäre oder -Substitutive-komplementäre (Zusammengehörigkeit (scheinbar) widersprüchlicher, sich aber ergänzender Eigenschaften (Merkmale) eines Objektes oder Sachverhaltes) Güter: sich ergänzende Güter wo zusammengewirkt wird um ein bestimmtes Ziel zu erreichen (cd cdplayer) - substitutive Güter: solche die sich durch Verdrängung gegenseitige Ersetzbarkeit auszeichnen (schallplatte / CD) 24 Die Frage ob Medien in einem Verhältnis der Komplementarität oder der Substituät ist eine KW bedeutende Frage! Die einen sagen, dass die Funktionalität von Medien nur ergänzt wird (Ripplische Gesetz), die anderen sagen das Medium wird verdrängt… Es gibt aber Zwischenstufen dieser beiden extremen: Hilde Himmelweit: „Funktionale Reorganisation der Mediennutzung“ → Es gibt eine Verdrängung, aber nur wenn das Medium dieselbe Funktion erfüllt, gleichzeitig auch noch effektiver ist als das andere Medium, und auch noch zusätzliche Funktionen erfüllt; -Verbundenheit und Medium Die Frage ob es (Medien) sich um ein verbundenes Gut auf der Nachfrageseite handelt ist also noch nicht gänzlich geklärt. auf Angebotsseite: Kuppelprodukte: Wenn bei Produktionsprozess gleichzeitig verschiedene Güter anfallen Man kann sagen, dass es sich bei Medien um Kuppelprodukte handelt; und zwar auf mehreren Ebenen: - Bücher (Nationalökonom): „eine Zeitung ist ein Kuppelprodukt wenn ein Erwerbsunternehmen Annoncenraum als Ware erzeugt, die nur durch einen redaktionellen Teil verkäuflich wird“. → 2 Bereiche redaktionelle und werbe Inhalte. Nach ihm ist also der Grund warum es einen redaktioneller Raum gibt der ist, dass man Anzeigenraum verkauft. Also: Kopplung zwischen redaktionellem Inhalt und werblicher Inhalt. - Medien sind immer eine Kopplung zw Träger und Inhalt - Röppke: Presse ist Kuppelprodukt: einerseits Informationen die der öffentl. Meinungsbildung dienen und andererseits selektive Anreize setzen, also Privatgüter 25 3. Dimension der Marktfähigkeit -öffentliche und private Güter -Medien als öffentliche Güter -Externe Effekte -Externe Effekte der Medienproduktion -Meritorische Güter -Meritorik und Medium -öffentliche und private Güter private Güter / öffentlich Güter; ohne / mit externe Effekte Güter ohne / mit Meritorik (meritorische Güter) ----------------→ es handelt sich um öffentliche und private Güter → Medien als öffentliche Güter es gibt 2 zentrale Eigenschaften marktfähiger Güter: (PRÜFUNG!!!!!!) Ausschlussmöglichkeit ein Gut gilt als ein privates (und für dieses können Preise verlangt werden) wenn die Konsumenten die nicht zahlen können / wollen; können sie vom Konsum ausgeschlossen werden können Konsumrivalität Konsumiere ich ein bestimmtes Gut, dann kann es ein anderer nicht mehr. (Nicht Rivalität herrscht wenn ein Gut von vielen Konsumenten gleichzeitig konsumiert werden kann, ohne dass der Konsum des einen den Konsum des anderen beschränkt – ÖR TV ) Wenn diese beiden Punkte zutreffen, dann handelt es sich um ein privates Gut !! Öffentliche Güter sind dadurch gekennzeichnet, dass eines dieser Kriterien nicht erfüllt wird 26 Aus diesen beiden Kriterien (Ausschluss und Konsumrivalität) lassen sich 4 Fälle ableiten: Fall 1: private Güter (beide Kriterien sind gegeben) Fall 2,3,4: öffentliche Güter (wenn eines der beiden Kriterien nicht gegeben ist) innerhalb der öffentlichen Güter können wir 3 Gruppen unterscheiden (Folie): I Club- oder Mautgüter II Allmendegüter (deren Nutzung nicht oder nur mit unverhältnismäßigem Aufwand ausschließbar ist und bei deren Nutzung Rivalität zwischen den Nutzern herrscht). und III reine öffentliche Güter (bei reinen öffentlichen Gütern gelten beide Kriterien nicht → terrestrisch verbreiteter, nicht verzehrter Rundfunk) -Medien als öffentliche Güter Medien sind zumeist öffentliche Güter (Printmedien / Kabelfernsehen &Printmedien → Ausschluss ist zwar möglich aber es herrscht noch keine Rivalität im Konsum) Märkte funktionieren nur mit privaten Gütern, bei öffentlichen ist es schwieriger. Warum ist es bei öffentlichen Gütern schwieriger? Das können wir aus den Kriterien ableiten: → Preisforderungen sind nicht durchsetzbar; gerade im Medienbereich kann man Preisforderungen nicht ohne weiteres durchsetzen (außer vielleicht beim Buch); Wenn man Preise nicht durchsetzen kann, dann sind weder Kostendeckung noch Gewinn erwartbar; niemand der rational agiert, wird Interesse daran haben diese Güter zu produzieren (oder es wird in einem zu geringen Ausmaß produziert); Die meisten Medien fallen in die Kategorie der Club- oder Mautgüter; 27 -Externe Effekte → externe Effekte der Medienproduktion Märkte versagen bei öffentlichen Gütern! Kosten und Nutzen sind in privaten Gütern internalisiert (enthalten / reingepackt) Bsp: Brötchen Produktion. Kosten und Nutzen können eindeutig zugeschrieben werden. Umweltschäden werden als klassische negative externe Effekte beschrieben Externe Effekte (ob Positiv oder Negativ) können als Auswirkungen auf unbeteiligte Dritte definiert werden. Positive externe Effekte findet man eher selten; → jeder rational denkende Unternehmer internalisiert alle positiven externen Effekte oder schreibt sie dem Produkt zu. -Externe Effekte der Medienproduktion Medien produzieren jede Menge externe Effekte (auf Verhalten, Gefühle etc.) etwa: die Auswirkung von Börsenberichterstattung auf Aktienkurse ist so ein externer Effekt; Politikberichterstattungen können auf das Wählerverhalten Einfluss nehmen; die Frage der Auswirkungen von Fernsehkonsum auf Gewaltbereitschaft / Kriminalität; Der Umstand, dass es externe Effekte gibt führt dazu, dass partielles Marktversagen vorliegt; -Meritorische Güter -Meritorik und Medium Meritorik ist die gesellschaftlich erwünschte Produktion von Gütern. Medien werden stärker den meritorischen Gütern zugeschrieben. Im Falle von Auswirkungen der Medien auf Kriminalität können sie aber auch demeritorische Güter darstellen. Klassische meritorische Güter: - Wahloptionen - Zwang (Schulpflicht) Demeritorische Güter: Alkohol, Rauschgift, Tabak, Ausschließliche Marktsteuerung führt dazu, das meritorische Güter unzureichend bereitgestellt werden! Bsp.: Öffentlich rechtlicher Rundfunk hat einen Auftrag zu erfüllen, der nur aufgrund der Sonderstellung (Gebühren etc.) durchsetzbar ist. Reine Marktsteuerung würde zu einem problematischen Ergebnis führen. Nichts desto trotz gibt es von vielen Ökonomen eine Reserviertheit gegenüber Meritorik. Sie haben ein Problem damit, dass irgendwer sagen kann, dieses Produkt ist erwünscht 28 oder nicht; „Staat als wohlwollender Diktator“; Man kann gegenargumentieren: nicht-marktlich strukturierte Unternehmen sind dazu da um langfristig unseren reflexiven Präferenzen gegenüber Ihren Marktpräferenzen zum Durchbruch zu verhelfen (nicht Musikantenstadl sondern La Traviata) Medienprodukte sind den meritorischen Gütern zuzurechnen. Es geht um die Befriedigung von gesellschaftlich hochbewerteten Bedürfnissen. Unterstrichen wird das durch die verfassungsrechtliche Codifizierung der Presse und Rundfunkfreiheit; (Medien wichtig für Demokratie, Meinungsbildung, Bildung von Normen und Werten etc.) 4. Dimension der Nutzenbewertung -Inspektionsgüter; Erfahrungsgüter, Vertrauensgüter -Nutzenbewertung und Medium -Inspektionsgüter; Erfahrungsgüter, Vertrauensgüter ex ante möglich; ex post / nicht möglich Die Frage ob und zu welchem Zeitpunkt kann der Konsument die Qualität und den Nutzen eines Gutes beurteilen; → Diese Frage ist ein sehr bedeutsam! Inspektionsgütern (privaten Gütern) ist die Beobachtung - ex ante (vor dem Konsum möglich) → Obst / Gemüse Erfahrungsgüter: erst durch den Konsum / Gebrauch kann die Erfahrung gemacht werden Vertrauensgüter: Qualität und Nutzen sind auch nach dem Verbrauch nicht abschätzbar (Medien sind Erfahrens- & Vertrauensgüter → Unterhaltung / Filme sind Erfahrungsgüter, Nachrichten / Information sind Vertrauensgüter) -Nutzenbewertung und Medium Frage hängt sehr stark mit Materialität zusammen (Folie): Medien sind hin und her geworfen zwischen den Polen - Marktversagen und Staatsversagen 29 ökonomische institutionen (prüfung) 5.VO Wirtschaftliche Akteure heute geht’s um wirtschaftliche Akteure; letzte Stunde: mit den Grundlagen beschäftigt. Bisher haben wir gelernt: Medienökonomik welche Schulen Institutionenökonomik Institutionen 30 WH Güterlehre essentiell für eine ökonomische Theorie der Medien; Wirtschaftliche Akteure In der Ökonomie argumentieren wir aus einer Perspektive die dem methodologischen Individualismus verpflichtet ist. Das heißt die Wissenschaftsdisziplin akzeptiert als Akteure nur Individuen. Akteursrollen: -Produzenten / Unternehmer -Konsumenten -Werbewirtschaft -Staat Hiervon sind 3 so genannte kooperative Akteure (also keine Individuen). Organisationen / Unternehmen sind aber im institutionellen Gefüge eingebettet und agieren nicht nur auf Märkten sondern versuchen das institutionelle Gefüge in ihrem Interesse zu beeinflussen. Dieser Fokus auf das Individuum wird von heterodoxen ökonomischen Ansätzen kritisiert, also auch von solchen die in der KOWI mitunter zu finden sind. Sie kritisieren insbesondere die neoklassische Unternehmensauffassung, dass Unternehmen so zu verstehen wären, als ob sie wie ein Individuum agieren und sich durch so etwas wie einheitliche Interessenslage und Verhaltensweise auszeichnen. Der Ansatz, dass ein Unternehmen wie ein Individuum agiert wird also von heterodoxen Ansätzen kritisiert. Die Akteursrolle spielt in der KOWI laut Kiefer keine große Rolle. KOWI legt sehr starken Fokus auf die Systemtheorie (in welcher Individuen keine Rolle spielen). Die Ansätze des Uses- and Gratification Aproachs legen eine Übertragung des ökonomischen Verhaltensmodells auf den Bereich der Mediennutzung nahe. Die Übertragung ist problematisch einerseits weil es eine ritualisierte Nutzung gibt (Gewohnheiten die sich eingeschlichen haben / kein permanentes Ausloten aller Möglichkeiten die Medienkonsum ermöglicht). Andererseits müssen wir uns die Frage stellen ob es sich bei Medieninhalten um Güter handelt wie ganz normale Konsumgüter → es ist interessant abzuwägen welche Wirkkraft die Entscheidung hat. Das ist eben im Medienbereich nicht so. Medienkonsum ist eine Niedrigkostensituation. es folgt Geschwafel über die FOLIE (The power Roles). Kann mir nicht vorstellen, dass das prüfungsrelevant ist. 31 Produzent / Unternehmer als wirtschaftliche Akteure Unternehmung kann man als ökonomische Institution bezeichnen. Unternehmen dienen der Einsparung von Transaktionskosten. Unternehmen sollen effizienzsteigernd sein, sie sind das aber nur auf unvollkommenen Märkten. Vollkommene Märkte: sind kaum zu finden. Wenn Produkte vollkommen homogen sind und Informationstransparenz herrscht. Konsument als ökonomischer Akteur - Verbraucher in der ökonomischen Theorie - Die Position des Medienkonsumenten als ökonomischer Akteur Wie wird der Verbraucher in der Theorie gefasst? Die Position des Medienkonsumenten als ökonomischer Akteur Bedeuten unterschiedliche Finanzierungsformen völlig unterschiedliche Machtpositionen für den Konsumenten? 32 -Verbraucher in der ökonomischen Theorie − Annahmen des ökonomischen Verhaltensmodells: Homo Öconomicus: Verbraucher ist Eigennutz orientiert, handelt nach eigenen Interessen, er ist in letzter Konsequenz um Nutzenmaximierung bemüht. Wenn wir das Verhalten der Konsumenten aus der ökonomischen Theorie erklären wollen, so gibt es 2 zentrale Gesetze: → Gesetz der Nachfrage: Preisänderungen führen zu Mengenreaktionen -> von welchen Kriterien ist das Ausmaß der Reaktion abhängig? → Ausmaß des Substitutionseffekts; Ausmaß des Einkommenseffekts; dieses Gesetz ist auf Medien übertragbar; → Gesetz des abnehmenden Grenznutzens: Der Nutzen nimmt mit dem Konsum jeder weiteren Einheit ab (gilt bei Konsum homogener Güter z.B.: nach der 10ten Pizza bringts nix mehr etc.) Kiefer meint aber völlig zurecht, dass dieses Gesetz im kulturellen und musischen Bereich nicht gilt. Im Bereich der Medienangebote kann man das auch so argumentieren da es sich hierbei eher um heterogene Produkte handelt deren Nutzen variiert und nicht kontinuierlich mit jeder Einheit abnehmen muss. Ein Mehr kann durchaus dazu führen, dass es zu einer Steigerung der Nachfrage kommt. − Haushalte kann man als Produzenten nicht marktfähiger Güter bezeichnen Auch Medienkonsumenten produzieren! Sie produzieren Unterhaltung, Aufklärung, Belehrung etc. − Grenzen des ökonomischen Verhaltensmodells - das Konzept der eingeschränkten Rationalität → haben Medienkonsumenten überhaupt die Möglichkeit rational zu handeln? Vorbedingung für rationales Handeln ist dass er vollständig über seine Handlungsmöglichkeiten unterrichtet / informiert ist. - Konsument als Satisfizer → mit hinreichenden Lösungen zufrieden sein. (das was ich mir ansehe entspricht gerade noch meinen Erwartungen) Für Medienproduzenten ist es also nicht rational zu versuchen die „ersten Präferenzen“ von einigen wenigen zu bedienen, sondern es ist völlig ausreichend irgendwo einen kleinen gemeinsamen Nenner zu finden mit dem sie Nutzer gerade noch dazu bewegen können die Medien zu konsumieren. In Bezug auf die Präferenzordnungen können wir sagen, dass die konkrete Nutzung von Medien auch durch untergeordnete Präferenzen dominiert werden kann. Man kann also reflexive Präferenzen und Marktpräferenzen unterscheiden. Es gibt also mehrere Präferenzordnungen und nicht nur einen wie es die Ökonomen gerne hätten. Wenn wir von Abweichungen vom modellhaften Verhalten des Homo Öconomicus reden, dann ist auch folgendes bedeutend: 33 Auch Frames sind im Bereich des Medienkonsums bedeutend: Grundlagen die vom Verbraucher genutzt werden um in Entscheidungssituationen handlungsfähig zu bleiben, um analysieren zu können und Handlungsmöglichkeiten bewerten zu können. Einerseits arbeiten sowohl Konsumenten mit Frames (also Rahmen bilden um Konsumentscheidungen zu treffen), andererseits aber auch Werbung und PR Frames nutzen um auf Konsumverhalten Einfluss nehmen zu können. Weitere Punkte die die Grenzen des ökonomischen Verhaltensmodells in Bezug auf die Erklärung publizistischer Phänomene deutlich machen - Selbstbindung: viele Menschen binden sich indem sie etwa eine Abokarte fürs Theater kaufen. Ich binde mich selbst an die Veranstaltung - Besitzeffekt besagt dass die Nutzenbewertung verzehrt ist wenn man schon mal im Besitz des Medien Gutes oder Konsumgegenstandes war. (3 Wochen Test Abos: wenn ichs hab, baut sich eine Leserbindung auf) - Wahrnehmung der Kostensituation: Auf der Konsumentenseite im Medienbereich liegt in der Regel eine Niedrigkostensituation vor da der entgangene Nutzen einer langweiligen Rezeption schwer ermittelbar ist. Bei der Niedrigkostensituation ist die Rückkopplung nur sehr schwach ausgeprägt. Bei Hochkostensituationan haben wir eine sehr starke Rückkoppelung. Warum ist das so? Der Informationsaufwand für die ex ante Beurteilung des Produktes führt zu Abweichungen vom ökonomischen Verhaltensmodell. Medien sind ja Erfahrungs bzw. Vertrauensgüter weshalb der Informationsaufwand sehr schwierig oder sogar unmöglich zu leisten ist (ex ante). Bei Inspektionsgütern kann ich den Wert / Nutzen ja schon vorher abschätzen. 34 Die Position des Medienkonsumenten als ökonomischer Akteur -bei voll über Marktpreise finanzierte Medien, -bei teilweise über Marktpreise, teilweise über Werbung finanzierten Medien -bei voll über Werbung finanzierten Medien Bestimmte Formen der (Medien) Finanzierungen sind für die Durchsetzung der Wünsche und Präferenzen des Konsumenten sind dienlicher als andere. (kommt noch) - bei voll über Marktpreise finanzierte Medien welche Medien werden voll über Marktpreise finanziert? Buch, Tonträger, Kinofilm, pay tv etc. Konsument hat als alleiniger Marktpartner des Produzenten vollen Einfluss auf das Marktgeschehen! Laut ökonomischen Modell ist das die Idealsituation, es gibt Preise es gibt informatorische Kopplung zw. Konsument und Produzent. Produzent ist informiert und kann Produktionshandeln einstellen / anpassen. Wir können trotzdem nicht davon ausgehen, dass die Position des Konsumenten eine so starke ist wie bei anderen Wirtschaftsgütern. 35 Wir müssen uns aber auch noch die gesamte Güterspezifik vor Augen führen: öffentliche Güter, externe Effekte, Meritorik, Fragen der Nutzenbewertung Fragen der Materialität. All das spielt hier ein und unterscheidet deutlich das öffentliche Gut Medium von privaten Gütern. Die Medien selbst sind es die lt. Statistik am häufigsten Werbung treiben. Diese Werbung schwächt die Position des Konsumenten im Bereich der Informationsgenerierung weil Werbung strategischem Sinn dient. Das bedeutet, dass die Durchsetzung von Präferenzen durch die alleinige Zahlungsbereitschaft verhindert wird. Position des Konsumenten ist zwar stärker gegenüber teilweise oder voll über Werbung finanzierten Medien, jedoch gegenüber privaten Gütern ist sie trotzdem vergleichsweise schwach ausgeprägt. Medienkonsument nimmt also eine deutlich schwächere Position ein. -bei teilweise über Marktpreise, teilweise über Werbung finanzierten Medien Publikums- Fachzeitschriften, Tages- Wochenzeitungen. Es gibt 2 Kundenkreise: Konsumenten und Werbewirtschaft. Wie setzen diese Akteure Ihre Interessen durch? Wer macht’s besser? Rezipient oder Werbewirtschaft? (wichtig!!) Wie sieht der konkrete Finanzierungsanteil aus? Kommt aufs Medium drauf an. Die Zeit 56% Werbung; Abo Verkäufe oder Einzellverkäufe (geringere Gewinnspanne)?. Spiegel 50% etc. Position des Konsumenten ist eine deutlich schwächere in der Mischfinanzierung. 36 - bei voll über Werbung finanzierten Medien Supergau für jeden Ökonomen. Keine Konsumentensouveränität. Durchsetzung von Präferenzen durch Zahlungsbereitschaft nicht mehr möglich. Bestimmte inhaltliche Routinen müssen allerdings gegeben sein, sodass der Konsument bei der Stange bleibt. -> Flow Produktion. (weiter oben) -- Medienkonsumenten sind also beinahe entmachtet. Werbewirtschaft als ökonomischer Akteur -mächtiger Akteur auf dem Werbemarkt -Einfluss der Werbewirtschaft auf das Medienangebot Mediengut = Kuppelprodukt (redaktioneller Teil und Werbeteil) Werbeteil hat auf Werbemarkt Privatgutcharakter (Ausschluss kann durchgesetzt werden). -mächtiger Akteur auf dem Werbemarkt Es gibt die Möglichkeit der Beeinflussung des Angebots für den Markt durch die Kundenpräferenzen auf den Werbemarkt. Werbewirtschaft hat Interesse an der kontinuierlichen Produktion von Zuschauerschaft (die sich noch dazu sozialdemographisch einordnen lassen). -> Flow Produktion. -> Das ist also die erste Aufgabe voll durch Werbung finanzierter Medien. Kiefer: Folie -> historische Veränderungen (Umkehr der Relationen der Erlösstruktur) 37 -Einfluss der Werbewirtschaft auf das Medienangebot Bestimmte Finanzierungen führen zu bestimmten Formatierungen. Seriale Produktion kommt den Werbungs-Medien entgegen. Man hat es im Medienbereich also mit einer Ausweitung und einer Verengung zu tun. Ausweitung: Es gibt mehr Sender // Verengung: More of the same Kiefer Unterscheidung (Folien) Fragmentierung des Programmverlaufs -> 10 Jahre später deutliche Fragmentierung -> enormer Anteil an Werbung und Trailer. Kein Sendefluss mehr. Zerstückelung des Programms in immer kleinere Einheiten. Unterbrecherwerbung (nur private). Der Staat als ökonomischer Akteur -Funktionen -Staatsversagen -Funktionen Staat als notwendige Voraussetzung für eine blühende Wirtschaft. Wer gehört zum Staat? Staat als Normengerüst. Welche Möglichkeiten hat der Staat? - Markt u Preissystem Demokratie Hierarchie Verhandlungssysteme Funktionen von Staat: - Umverteilung von Einkommen und Ressourcen Verhandelt Verträge und Abkommen mit anderen Staaten Wirkt Marktversgen entgegen Förderung von WB 38 - Marktzutrittsbarrieren regulieren Regulierung Staatliches Eigentum halten Einkommensverteilung korrigieren (Steuern) Konsumsteuern -Staatsversagen Es kommt zu Fehlallokationen die durch Handeln oder Unterlassung herbeigeführt werden. Partikularinteressen und weniger das Allgemeininteresse. 39 6.VO Bedingungen und Risikofaktoren der Medienproduktion OEKO 2. Teil Medienproduktion Risikofaktoren: Medium als ökonomisches Gut unterscheidet sich von anderen Gütern. Birgt daher Risiko für Medienproduzenten. Was ist Produktion, was ist Produktivität? Vieles wurde bereits thematisiert. Neue Phase der VO. Spezifische Bedingungen der Medienproduktion Was ist Produktion, was ist Produktivität? Güter stehen nicht in der Form in der sie menschliche Bedürfnisse Befriedigen zur Verfügung. Sie werden unter Einsatz von Produktionsfaktoren (Arbeitskraft / Kapital / Rohstoff / Faktor Zeit) produziert. Produktion: Tätigkeit der Werterhöhung von Gütern! Produktivität: Wie Produktiv sind einzelne Wirtschaftsbereiche, wie produktiv ist der Mediensektor? -> Messen des Verhältnisses von Output zu Input Etwa: wie viele Zeitungen pro Arbeitsstunde? Es ist im historischen Ablauf zu Verschiebungen der Produktivität gekommen (Mönch schreibt Buch ab – heute wird zu fixen Kosten gedruckt) Wir werden uns heute mit den Economies of Scale, also Skalenerträge (Größenvorteile der Medienproduktion) beschäftigen. Skaleneffekte sind sehr bedeutsam. Man unterscheidet steigende, sinkende oder proportionale Skalenerträge; steigende: wenn Outputmenge überproportional zum zusätzlichen Faktoreinsatz steigt; sinkende: wenn dies im geringeren Verhältnis wächst 40 proportionale: wenn dies im gleichen Verhältnis passiert; Größenvorteile prägen Medien sehr stark. Medien haben höhere Fixkosten. Durchschnittliche Produktionskosten sinken mit steigender Produktionsmenge. Welches Produktionsergebnis mit einer gegebenen Menge Produktionsfaktoren ist vom Stand der Technik um vom Stand des Produktionsknowhows abhängig. Produktionsfaktoren sind durch den Wandel der Technik und des Produktions Knowhows geprägt Folie: Historisch gesehen hat sich also an der Wertschöpfungskette einiges geändert. Änderung der Wertschöpfungskette hat meistens eine Produktivitätssteigerung zum Ziel. Produktion betrifft nicht nur die technische Fertigung des Guts sondern auch alle anderen Tätigkeiten der Werterhöhung. Es gibt unterschiedliche Produktionsebenen: 41 (Folie) Produktionsstufen erster, zweiter und dritter Ebene (heißen oft anders). Die Stufen gehen immer ineinander über. Kruse geht davon aus, dass 3 relevante Produktionsebenen unterschieden werden. Kiefer ergänzt: 42 Medienkonsumenten können als Akteure verstanden werden die produzieren. Sie produzieren in diesem Fall Commodities.(Rohstoffe) Kiefer: es werden auch externe Produktionsfaktoren herangezogen: Die eigentliche Dienstleistungserbringung passiert erst auf dieser Ebene: es kommt erst zur Dienstleistung durch Integration externer Produktionsfaktoren. Das ökonomische Dilemma der Kulturproduktion Der kulturelle Bereich hat ein Problem: im Bereich der Produktivität hinkt sie hinter anderen Wirtschaftssektoren hinterher. Schuberquartett wird immer teurer: nicht vorübergehendes Problem. Arbeit wird durch Maschinen ersetzt. „Mutation tertiärer Dienste“. Arbeit im Dienstleistungssektor ist nicht so einfach durch Maschinen zu ersetzen. Deshalb wird es immer teurer im Verhältnis zu anderen Wirtschaftssektoren. Im Bereich des Dienstleistungssektors ist die Produktivitätssteigerung also verhältnismäßig gering. Wie haben es also Medien geschafft dem ökonomischen Dilemma der Kulturproduktion zu entfliehen? 43 Produktivität muss halt in einem anderen Bereich der Wertschöpfungskette gesteigert werden wenn es in anderen nicht mehr möglich ist. Im Medienbereich also zumeist im Bereich der Distribution. Dienstleistung ist durch Zusammenfall von Produktion und Verbrauch gekennzeichnet. Versuch dieses uno acto Prinzip zu überwinden. Etwa: Entwicklung des Schubertkonzertes zur Radioübertragung oder Tonträgerübertragung -> räumliche und zeitliche Abgrenzung oder Theateraufführung: distributiver Produktionszuwachs durch Fernsehübertragung Das Aufkommen der Massemedien ist Garant gewesen dass es einen säkularen (monotonen) Produktivitätszuwachs gibt. Massenmedien verfügen über steigende distributive Produktivität!! Werkeproduktion: ökonomisches Dilemma. Produktivitätssteigerung verhältnismäßig viel schlechter als bei Distribution. Kostenstruktur - fixe und variable Kosten Kosten: der in Geld bewertete Verzehr von Produktionsfaktoren einschließlich Dienstleistungen dritter. fixe kosten: reagieren nicht auf Veränderungen des Outputs variable Kosten: reagieren auf Veränderungen des Outputs 3 Arten variabler Kosten: − proportionale variable Kosten: genau entsprechend des Outputs kommt es zu Veränderungen − progressive variable Kosten: schnelleres Fallen oder Steigen als die Erzeugermenge − degressive variable Kosten: langsameres Fallen oder Steigen als die Erzeugermenge Bsp. von Heinrich(Zeitung): 56% der Kosten sind Auflageunabhängig (also fix) 10% der Kosten sind nicht zuordenbar und 34% sind variable Kosten. Medien haben also sehr hohe Fixkosten. Die größten Kosten sind die Personalkosten. Nachrichtendienste, Miete Pacht , Lizenzgebühren Steuern Zinsen etc. Kiefer: Abgrenzung zw. Fixe und variable Kosten = willkürlich; langfristig sind alle Kosten variabel. Hohe Fixkosten führt zur Tendenz der Monopolisierung von Medienmärkten. Es wir auch versucht regionale Monopole zu bilden. Bei TV variable Kosten noch geringer als im Pressebereich weil kaum Vertriebskosten anfallen. Kostendegression noch größer als bei Presse. Drang zum Monopol noch stärker. Pay TV Zwischenstellung zw. Presse und TV Bereich- variable Kosten sind bedeutender (Abo Gewinnung und Verwaltung) 44 - Grenzkosten, Skaleneffekte Grenzkosten: Kostenzuwachs der durch die Produktion der jeweils letzten Mengeneinheit eines Gutes entsteht. Grenzerlöse: Erlöszuwachs der durch den Verkauf der jeweils letzten Mengeneinheit verdient wird. Der Ami Litman hat versucht die Abhängigkeit zwischen Auflagenhöhe und Kosten je Einheit des Zeitungsexemplars zu verdeutlichen: Im Printbereich geht’s in Richtung lokale Monopole – variable Kosten sind demnach höher. Natürliches Monopol: Grenzkosten sind niedriger als die Durchschnittskosten der bereits produzierten Menge. 45 - Kostenstruktur auf Rezipienten und Werbemarkt Bsp.: Anzeigen-Auflage Spirale → Auflagensteigerung hat Folgen auf die Rezipientenmärkten → Mehreinnamen werden idealtypisch investiert in bessere Qualität → wieder Auflagesteigerung (im Idealfall). … wir haben uns in einem ersten Schritt mit den Bedingungen der Medienproduktion auseinandergesetzt und werden uns jetzt mit den Risikofaktoren der Medienproduktion auseinandersetzen… Risikofaktoren der Medienproduktion Externe Produktionsfaktoren Das abschätzen dieser Faktoren ist für den Medienproduzenten sehr schwer → Unsicherheitspotential. Unsicherheit der Nachfrage Kiefer: Massenmediales Publikum ist ein höchst unzuverlässiger Akteur. Aufgrund: 1. Guts-spezifik der Medien: es handelt sich um Erfahrungs- oder Vertrauensgüter; 2. Massenmedien bedürfen Humankapitals um Nutzen zu stiften. Das macht die Nachfrage unsicher weil dieses Kapital nicht nur durch eigene Erfahrung gewonnen wird sondern auch im Austausch mit anderen Akteuren. 3. Publikumsattraktivität → Möglichkeit der rationalen Qualitätsbeurteilung von Medienprodukten ist nicht so einfach; Medienprodukte haben sehr diffuse Qualitätskriterien → Vielfalt, öffentliche Meinungsbildung, Identitätsstiftung... all diese Sachen sehen zwar am Papier gut aus, aber wenn wir versuchen sie zu operationalisieren, und zu prüfen, werden wir in vielen Bereichen Probleme haben. D.h. Publikumsattraktivität ist kaum bestimmbar, kaum planbar und unterliegt einem raschen Wandel. Bei der Güterproduktion sind die Anforderungen klarer (Benzinverbrauch etc) und die Marktforschung effektiver. Im Medienbereich nur im Ansatz möglich. 46 In USA: Zucht neuer Programme aus bewährten alten. Von allen Programmideen setzt sich 1 % durch und davon bringt etwa die Hälfte die erwartete Quote. Erfolg ist sehr stark von der Publikumsgröße abhängig. Es gibt viele Variablen die Bedeutsamer sind als die Nachfrage. Der Rezipient sieht also nicht das was er sehen will. Produktionskosten sind sehr ausschlaggebend. Rezipienten sind Satisfizer, also auch mit Zweit- und Drittlösungen zufrieden. Ökonomischer Maßstab ist Effizienz. Es gibt die allokative Effizienz (es wird das produziert was das Publikum sehen will) und die produktive Effizienz (so kostengünstig wie möglich produzieren). Jeder rationale Medienunternehmer wird auf produktive Effizienz setzen. Möglichst Begrenzung der Unsicherheit der Nachfrage (etwa mit Soaps). Die Kosten pro Zuschauerstunde entscheiden wie die produktive Effizienz aussieht. Es gibt zwar Marktforschung aber man kann Publikumsattraktivität nicht messen. Innovationen unter zeitlichen Zwängen Kiefer: Massenmedien erzeugen nicht nur den Bedarf nach Neuheit, sie unterliegen auch dem Zwang zu ständiger Produktion und Vernichtung von Neuheit. → Neues im Rahmen des Alten produzieren. Zeitung hat eine kurze Verfallszeit ihres Wertes, d.h der Produktlebenszyklus bestehend aus Innovation, Produktion, Reproduktion, Distribution und Konsum ist sehr stark beschleunigt. Sehr, sehr hohes Risiko des Wertverfalls!! etwa: Bei Schlechtwetter wurden Zeitungen und Zeitschriften per Hubschrauber ausgeliefert, da 60-70% aller Zeitschriften am Erscheinungstag gekauft werden. Talkshow: Neues auf Grundlage des bewährten Alten; Nichts ist für einen mischfinanzierten TV Sender schlimmer als Nachfrage zum falschen Zeitpunkt. Werbezeiten werden anhand von Erfahrungswerten vorab verkauft. Es hilft also nix wenn man 70 mio Zuseher am morgen beim Kinderprogramm hat. 47 Es gibt unterschiedliche... Logiken der Medienproduktion (Versuche Risiken entgegenzuwirken) Editorale Produktion Angebot wird nach dem Muster eines Warenhauses strukturiert (Bücher Tonträger DVD); → umsatzstarke Produkte gleichen umsatzschwache Produkte aus; = Strategie der Risikostreuung; Bsp: große Blockbuster ziehen die schwächeren Filme mit. Tv Sender müssen Blockangebote kaufen, also nicht nur die guten Filme. Flow Produktion Kontinuierliche Produktion von Zuschauerschaften. Fließbandproduktion in Bezug auf Inhalte; Ziel: nahe dem Ideal der industriellen Fertigung ( Soaps); Bindung der Zuschauerschaft (parasoziale Interaktion). Macht Nachfrage halbwegs berechenbar. Programmfluss der gleichen Formate → Neues auf Basis des Alten (Western Film) → Stereotype! I Vertikale Strukturierung → Gesamtprogramm im Tagesablauf hat eine bestimmte Struktur: Programmfunktionen werden zu bestimmten Zeiten erfüllt: 16:30 ZIB 20:15 Hauptabendprogramm (Unterhaltung), Wiederholungen am morgen (andere Zielgruppe erreichen) - Horizontale Strukturierung → Zeitkorridor für längere Zeithorizonte: ZIB ist immer schon um 19:30 gewesen; Signaling: Eigenwerbung / Trailer Ziel im Rundfunk ist die zeitliche Synchronisation von Distribution und Konsum. Gelingt das nicht ist es ein großes Problem. Es müssen also Techniken zur Streuung von Kosumentenströmungen angewendet werden. Und das ist die horizontale, vertikale und interne Strukturierung. interne Strukturierung hat nix dazu gesagt Technischer Wandel und Medienproduktion Produktion von Werken Werk ist das immaterielle Gut (first Copy)... immatirelle Güter: Digitalisierung hat vieles verändert (Ersetzung der Schauspieler / Musik komponierende Software) Werk kann über alle Träger verbreitet werden, Mehrfachverwendung möglich. Aufbrechung des Ausschlussprinzips → wesentlicher Einfluss von Digitalisierung; 48 Produktion / Distribution von Kopien … Kopie wird in weiterer Folge vervielfältigt. Zahl der Distributionskanäle hat sich sehr stark erhöht. Löst das Problem der Nichtausschliessbarkeit. Überwindung der Blaupausenproduktion → Modulsysteme → Inhalte (der first Copy) können verändert werden Kiefer meint bei Technischem Wandel 2 Bereiche: → Produktinnovationen (neue Produkte kommen aus der Marktforschung → technischer Wandel bedingt durch Prozessinnovationen: effizienterer Produktionsprozess. 49 7.VO Strategien zur Bewältigung der Risikofaktoren der Medienproduktion WH Ein Risikofaktor ist das sog. Ökonomische Dilemma der Kulturproduktion; hierbei sind gewisse Dinge in Bezug auf Produktivität auch für Medien schlagend. -> da es sich bei Medien um Güter mit Dienstleistungscharakter handelt. Kostenstruktur ist ein wesentlicher Aspekt wenn wir verstehen wollen warum Medienproduktion riskant ist. Medien weisen eine Kostenstruktur auf die sich von anderen Industriezweigen unterscheidet -> hoher Anteil an Fixkosten. Man versucht also möglichst viele Einheiten zu produzieren. Die Bewertung von Medienleistungen ist nicht so einfach. Sehr vieles wird erst durch den Konsumationsprozess produziert (goods & commodities). Bei der Produktion durch den Konsumenten handelt es sich um externe Produktionsfaktoren die mit internen Produktionsfaktoren gekoppelt werden damit es zu Ergebnissen kommt die die Rezipienten befriedigen. Unsicherheit der Nachfrage -> Medien sind Erfahrungs- und Vertrauensgüter; wir haben uns auch mit Fragen der Publikumsattraktivität auseinandergesetzt; Es ist nicht einfach abzuschätzen was Medienprodukte attraktiv macht. Es gibt zeitliche Zwänge -> Innovationen sind notwendig. Produktlebenszyklen sind bei Medien viel kürzer angelegt als in anderen Bereichen (etwa Tageszeitung). Es tut sich sehr viel auf technischer Ebene -> unterschiedliche Logiken der Medienproduktion sind schon Reaktionen auf diese Risikolagen - editorale Produktion (wenn ich einen Preis verlangen kann) - Flow Produktion (kontinuierliche Zuschauer Produktion die an Werbewirtschaft verkauft wurden) Weiter… 50 Welche Strategien zur Bewältigung der Risikofaktoren kann man unterscheiden? Strategien bei der Produktion von Unterhaltung -Maklertätigkeit -Strategiegruppen: inhaltsbezogne- / herstellungsbezogene Strategien Im Medien Bereich unterscheidet sich das Arbeitgeber – Arbeitnehmerverhältnis von anderen Bereichen denn: Weniger Standardisiert, weniger formalisiert; weil -> Qualitätsstandards im Medienbereich sind nicht so konkret vorgegeben wie in anderen Bereichen; Stichwort Publikumsattraktivität: wir wissen nicht wirklich was unterhält und was nicht... auch durch Marktforschung nicht festzustellen; Beziehung kann als Maklertätigkeit beschrieben werden; eine Findung zwischen dem kaufmännischen und kreativen / künstlerischen Bereich; -Maklertätigkeit Kiefer: 3 unterschiedliche Maklertätigkeiten 1. reine Maklertätigkeit (Verlagswesen / Buchverlagslektor) Lektor versucht Teile der kosten abzuwälzen etc. 2. unternehmerische Maklertätigkeit (Tonträgerbereich) Makler relativ autonom 3. zentralisierte Maklertätigkeit (Makler stärker bürokratisch eingebunden) etwa Produktionsleiter im Rundfunk; starke administrative Kontrolle / Entscheidung über Produktion und Zwischenstufe zw. dem kaufmännischen und kreativen / künstlerischen Bereich -> haben alle Maklertätigkeiten gemein; Strategiegruppen: -Inhaltsbezogene Strategien Im Bereich der MP wird sehr stark auf bestehende Formate zurückgegriffen. Weithin anerkanntes Bündel an Grundsätzen wo der Produktionsinput ausgewählt und produziert wird (Kiefer): Format legt fest wie eine Geschichte erzählt wird (Umwelt Charaktere, Plot) Bsp.: Arztserien (Krankenhaus, Bergdoktor etc) -> bestimmtes Format. Innerhalb der Formate gibt’s auch Differenzierungen. Oder Western etc. Es gibt Variationen von Elementen aber das Format ist meist altbekannt. Variationen sind eher im Plot zu finden. Es gibt also ein bestimmtes Erfordernis von Neuheit und Innovation; Also: Format Welches Format genommen wird, wird durch eine sog. Trial and Error Messung bestimmt. Was (hat) funktioniert, was nicht? Es wird sehr stark mit Stereotypen gearbeitet; gesellschaftliche Gruppen werden so dargestellt, dass Merkmale zugeordnet werden (etwas Vertrauensmerkmale) und sind daher auf gewisse Eigenschaften festgelegt,; der klassische Cowboy, der klassische Jude, Produzenten machen das deshalb weil das Risiko geringer ist und weil die stereotype Vorstellung einer Gruppe vom Publikum eher akzeptiert wird Es können keine kognitiven Dissonanzen entstehen. 51 Produktionsbeschleunigung. -Herstellungsbezogene Strategien Trial and Error Messung ist fast schon eine Herstellungsbezogene Strategie; -> Track Records werden herangezogen. Sie beziehen sich auf die Zahl der Projekte die ein Produzent mit Erfolg produziert hat. Nur bestimmt Schauspieler. Wie zuverlässig ist er/sie etc. Vergabe von Produktions- Aufträgen auf der Basis von Track Records -> Newcomer müssen sich den branchenüblichen Kriterien aussetzen. Sie müsse sich den Regel unterwerfen. Newcomer haben’s daher sehr schwer. Forschung Übernimmt im Produktionsprozess von Medien 3 Verschiedene Funktionen − Markterkundung für neue Produkte / Projekte − Evaluation im Entwicklungs- und Produktionsprozess der immateriellen Werke − Erfolgskontrolle (kontinuierliche Fernsehforschung, Reichweitenanalyse) = Haupteinsatzgebiet der Forschung) Kiefer: das Festlegen auf die Quote ist ein Problem. Schlecht für öff. Rechtliche. Quote ist nicht immer ein Ausdruck für die Präferenzen der Rezipienten. „Satisfizer“ Kunde auch mit zweit und drittlösungen zufrieden. Die Wünsche des Publikums leiten die Arbeit des Produzenten kaum. Man verlässt sich auf professionelle Standards die sich bewährt haben (Vorgesetzte und Orientierungsgeber entscheiden hier meistens). Strategien bei der Produktion von Information -bürokratisch organisierte Produktion -Routinen und Konventionen -Strategien, innenorganisatorische Konflikte managen Bei der Produktion von Information herrscht Unsicherheit. → wählt man das richtige aus? Aktuell? Ist man zum richtigen Zeitpunkt dort? Bei Unterhaltung gibt’s längere Zeithorizonte; Auslandskorrespondenten? Diese Unsicherheiten versuchen Produzenten auf 3 Ebenen in den Griff zu bekommen: - bürokratisch organisierte Produktion Akteure versuchen Wettbewerb zu entgehen. Drang zu Monopolen. Es gibt eigene Regeln. Unternehmen ist Organisation und Institution; Unternehmen wirkt ordnend und orientierend nach innen und außen; - Routinen und Konventionen bestimmte Ablaufsroutinen; bestimmt Nachrichtenformate werden etabliert; hard news, soft news, Blitznachrichten, Dauernachrichten; 52 Litman: „Ohne Standardisierung, ohne Stereotype, Ohne Routineurteile stürbe der Redakteur bald an Aufregungen“ - Strategien, innerorganisatorische Konflikte zu lösen Objektivität ist der Weg um diese Konflikte zu lösen; = ökonomische Produktionsroutine; Orientierung an Fakten; Mehr als nur eine Seite darstellen; Pennypresse USA waren die ersten: lasst es uns einmal mit Objektivität probieren! Ökonomische Entscheidung; manche sagen aber, dass das hinten anstellen der eigenen Meinung eine „Entintellektualisierung“ nach sich zieht. Objektivität ist durch Kommerzialisierung bedroht; 53 Marktverhalten und Marktstrategien -marktorientierter Zugang -ressourcenorientierter Zugang -Strategien der Produktdifferenzierung -St. d. Ausschöpfung v. Skalen & Verbundvorteilen -St. d. Kostenreduktion & Einnahmenmaximierung 2 unterschiedliche Zugänge: - marktorientierter Zugang Marktstrukturen (bestimmte Zahl an Anbietern und Nachfragern) beeinflussen das Marktverhalten (Akteure agieren unterschiedlich (Monopolist/ Polypolist etc)) und das wiederum beeinflusst das Marktergebnis. Es gibt 3 Strategie Typen um Unternehmenserfolg zu erreichen: 1. Versuch Kostenführerschaft übernehmen (der kostengünstigste Hersteller der Branche) 2. Produktdifferenzierung betreiben: Das Ziel einmalige Produkte mit hohem Kundennutzen herzustellen; 3. Konzentration auf Schwerpunkte (auf bestimmte Produktionsschwerpunkte konzentrieren) - ressourcenorientierter Zugang über ein bestimmtes einzigartiges Ressourcenbündel verfügen; -Strategien der Produktdifferenzierung Habermass: 2 Funktionen des Marktes für Kulturgüter: 1. Ökonomische Funktion der Zugangsermöglichung zu Kulturgütern (durch günstigere Preise) -> Taschenbücher 2. Psychologische Funktion der Zugangsermöglichung zu Kulturgütern (durch Komplexitätsreduktion) -> Inhalte die größere Kundenkreise ansprechen (Groschenromane) Manche Sachen werden aber so aufbereitet, dass Sie immer weniger Gruppen zugänglich gemacht werden (Time). -> bestimmte Leserstruktur; Werbewirtschaft hat gesagt mit dummen Lesern fangen wir nix an, also schaut das‘ a bisl komplizierter schreibt. Zeitschriften: immer starke Ausrichtung an immer speziellere Interessen der Rezipienten; (special interest / very special interest Magazines) Streuverluste können dadurch verhindert werden und das findet die Werbewirtschaft super! Setzen von selektiven Anreizen: Medien sind schließlich Kuppelprodukte. 54 Also auch Kupplung zwischen öffentliche Meinungsbildung und selektiven Anreizen (also den Kunden dazu bewegen für das Medium einen Preis zu bezahlen) Es kommt durch Setzen von selektiven Anreizen zu Zielgruppenformungen; Kiefer: Wettbewerbsstrategie im Sinne einer monopolistischen Konkurrenz (viele Anbieter mit heterogenisiertem oder homogenem Produkt) Markterweiterung zur Abschöpfung von Verbundvorteilen; alte Artikel von Partnerzeitschriften werden ausgegraben und umbenannt) -Strategien der Ausschöpfung von Skalen und Verbundvorteilen Bsp: „Giant Cooperation“ ein in allen Medien engagierter Konzern (fiktiv): Dinge werden durchgereicht zwischen den Konzernen. Mehrmalige Aufbereitung desselben. Buch-> Drehbuch → Film → Kino → Soundtrack etc. Also Ausschöpfen von Skalen und auch Verbundvorteilen! Konkretes Beispiel: Deutschland sucht den Superstar: unterschiedlichste Medien sind mit eingegliedert; Softnews etc. Homepage; Viva, VOX, eigenes Print Magazin, CDs, DVDs = Produktion von Produktfamilien nicht einzelne Produkte ! Produktion in Unternehmensnetzwerken. Es gibt jede Menge Erlösquellen welche eine Alternative zur klassischen Werbung darstellen; DSDS: Fernsehkanäle sind also Marketinginstrumente innerhalb komplexer Geschäftsmodelle Versuch einer industriellen Medienproduktion. Flowproduktion. Flow an Inhalten Flow an Zuschauerschaften 55 -Strategien der Kostenreduktion und Einnahmenmaximierung Wir haben’s zu tun mit einer explosionsartigen Vervielfältigung der Medienkanäle und mit einer Fragmentierung des Publikums; Deshalb konsumieren verhältnismäßig weniger Rezipienten ein bestimmtes Medium weshalb das Problem der Refinanzierung entsteht. Medien müssen darauf reagieren: setzen auf produktive Effizienz ist eine Möglichkeit dem entgegenzuwirken. Auf bestimmte (billige) Produktionselemente zurückgreifen (etwa seriale Produktion) 56 8.VO Preise OEKO 3. Teil Medienfinanzierung Besonderheiten des Mediums als ökonomisches Gut (!!!!!) Vernetzung mit anderen Bereichen (etwa Risikofaktoren, Strategien etc.) wird wohl ein Bestandteil der Prüfung sein. Turo (?): „Powerroles“: unterschiedliche Akteursrollen; Es gibt sehr viele Akteure im Bereich der Medienproduktion (er glaubt 13 an der Zahl); zwei dieser Akteure haben Zugriff auf monetäre Ressourcen; → der Investor → der Client (Werbetreibende Wirtschaft) Formen und Strukturen der Medienfinanzierung Bereitstellungs- und Finanzierungsformen Man versucht Medien vom reinen öffentlichen Gut hin zu Club- oder Mautgütern zu bringen (Ausschlussprinzip). Max Weber: Bei der Zeitung gibt es den Rezipientenmarkt und den Werbemarkt. Am Werbemarkt kann das Ausschlussprinzip durchgesetzt werden; Hier können Preise verlangt werden. Heute setzen wir uns also mit dem Preis auseinander. 57 Medien die sich ausschließlich über Marktpreise finanzierbar: Bücher, Tonträger; es gibt ein einziges Medium, das sich ausschließlich über Werbung finanziert: das Anzeigenblatt; (bei privat TV gibt es zusätzliche Erlösquellen); Pay TV finanziert sich über Preise (Abos arbeiten aber durchaus auch mit Werbung); Sehr viele Medien sind Mischfinanziert; 58 Systematik der Erlösformen Derjenige der als Erlösquelle fungiert ist nicht immer derjenige der den Erlös trägt. Meist sind es die Konsumenten die den Erlös tragen: Über den Konsum von Markenartikel wird der Erlös beigetragen. Ein drittel bis ein Viertel des Erlöses von Waschmittel wird in Werbung gesteckt. Subventionen des Staates werden auch letztendlich von Steuergeldern bezahlt. Laut Grafik gibt es eine Vielzahl von Erlösquellen: Rezipientenmarkt: Zahlung für den Zugang (Anmeldegebühren / Decodergebühren) Versuch des Ausschlusses. Transaktionen werden immer bedeutender (TV Sender Call in Erlöse oder Google Adsense) Sonstige Erlöse werden auch immer bedeutsamer (Merchandising, Verwertung von Nutzerdaten) Staat: Gebühren / Subventionen b/ Steuervorteile / Presseförderung / Filmförderung Rechtemärkte: Lizenzen / Rechte → Medien sind sowohl Anbieter als auch Nachfrager (Eigenproduktionen, Rechte weiterverkaufen – Rechte einkaufen) Medienprodukte werden als globale Markenartikel versucht zu etablieren; 59 Das was bei uns hängen bleiben sollte (!) ist dass sich die Medien nicht nur aus einer Quelle finanzieren, sondern dass sie sich aus vielen Quellen finanzieren. Sie refinanzieren sich selten direkt über die Rezipienten auf Publikumsmärkten. Also nicht direkt über Preise. Das Ziel von Medienunternehmen ist das Anzapfen verschiedener Einnahmequellen. Nicht nur Wunsch sondern sehr starker ökonomischer Druck. Das Preissystem Preise der ökonomischen Theorie Definition von Preis: Der Preis ist der Wert der Ware ausgedrückt in Geld; es gibt nicht nur monetäre Preise sondern auch sog. Opportunitätskosten. D.h. Wenn ich mich für ein Produkt entscheide, entscheide ich mich auch gegen ein anderes Produkt; Preise lassen sich nicht immer nur in Geld bewerten; etwa Leistungserbringung um Ziel zu erreichen, Zeitaufwand (bei Medienkonsum etwa) und Verzicht auf Alternativen (Opportunitätskosten) Goods and Commodities(Rohstoffe): Sehr häufig ist es nicht die Ware selbst die Nutzen stiftet, sondern dass häufig im Prozess der Produktion von Haushalten selbst erst das Gut, oder die Commodity, also das nicht marktfähige Gut(Rohstoff), erstellt wird in einer Kombination von externen und internen Produktionsfaktoren. Welche Funktionen haben Preise: . Koordinationsfunktion: Koordination von Produzenten- und Konsumentenentscheidungen: Preise werden als koordinierendes Element zwischen Produzenten und Konsumenten verstanden; Produzent trifft Entscheidungen (etwa Preis Entscheidungen) Konsument trifft Entscheidungen (bezahle ich den Preis oder nicht?) . Informationsfunktion: Es wird vom Preis als optimalen Informationkonzentrat gesprochen. Der Preis informiert den Konsumenten wie viel er von seinen zur Verfügung stehenden Mitteln opfern muss um den Ressourcenverbrauch des Produzenten abzugelten. Preise dienen auch als Tauschrelationen. Transfer von Verbraucherpräferenzen. . Refinanzierungsfunktion: entstandenen Kosten decken Vorbehalte gegenüber Informationsfunktion von Preisen bei Medien gelingt der Transfer von Verbraucherpräferenzen? Schwache Position des Medien Rezipienten auf dem Markt; Zwischen dem tatsächlichen Wert des Objekts der Begierde, nämlich dem Werk (man unterscheidet Werk (immaterielle Produkt) und Kopie), und dem eigentlichen Preis herrscht eine große Kluft. Nur ein Bruchteil des Preises bezahlt die eigentliche Produktion des Werkes, der Rest geht für Tonträger / Hülle (10%) Werbung Vertrieb, Gewinn, Steuern etc. drauf. Die Informationsfunktion wird dadurch ein wenig aufgeweicht. Beim Buch: Autor bekommt ungefähr 10% des Preises. Beim Spielfilm gehen ebenfalls 10% an den Produzenten. 60 Mängel der Refinanzierungsfunktion von Preisen bei Medien öffentliche Gut Eigenschaften führen dazu, dass die Durchsetzung der Refinanzierung auf Basis von erforderlichen Marktpreisen sehr schwierig ist (Tonträger Industrie: Digitalisierung, Raubkopien etc.) Preise für das immer gleiche immaterielle Werk (Output des Produzenten) variieren sehr stark je nach Kopien Art. Etwa durch das Kopieren von Lehrbüchern versuchen wir Konsumenten diese Form der Refinanzierung zu entgehen. Freerider: ich möchte nichts zur Refinanzierung beitragen, weil ich davon ausgehe, dass andere schon genug beitragen. Ausschließungsprinzip ist immer unterschiedlich gut durchsetzbar: Bei Kinofilm ist die Abfolge: Kino – DVD – Pay TV – Privat TV → Ausschluss eigentlich nur bei Pay TV möglich. Es ist deshalb wichtig, die zeitliche Staffelung (der o.a. Abfolge) richtig zu wählen. → Dient der Optimierung der erzielbaren Erlöse pro Konsum Akt. Innerhalb einer Woche wird 21,1% der Gesamtnachfrage gedeckt (obige Folie). 61 Innerhalb der ersten 6 Wichen sind dreiviertel der Nachfrage gedeckt worden. → Medien sind also höchstverderbliche Güter; Problem weil Publikumsattraktivität schwer bis überhaupt nicht messbar ist.; Im Kinobereich: Aktualität ist Nutzen stiftend. Viele Leute wollen neue Filme schnell sehen... in allen Verwertungsstufen muss allerdings mit sinkender Nachfrage gerechnet werden; Optimierung der Verwertungsmöglichkeiten also sehr wichtig; Wichtig zu wissen was die Opportunitätskosten wären wenn man die nächste Verwertungsstufe zu früh oder zu spät betritt. Beim Film hat man keine Flow Produktion sondern eine Produktion nach dem Modell des Warenhauses; Querfinanzierung passiert stärker als in anderen Bereichen → erfolgreiche Filme kompensieren die erfolglosen Filme; Mangelnde Qualitätstransparenz: (Erfahrungs- / Vertrauensgüter) → Prozess der adversen Ausleser: Qualität nicht so einfach abschätzbar für Verbraucher → Konsument ist also nicht bereit höhere Preise zu zahlen. Sie wollen also nicht für bessere Qualität zahlen. Akalov Prozess: die schlechter Qualität verdrängt die gute Qualität, weil der Produzent das Gute nicht über das Preissystem finanzieren kann. → keine Anreize mehr Qualität zu produzieren; da wir Rezipienten ja Satisfizer sind, sind wir auch mit 2. und 3. Lösungen zufrieden; Informationsmängel und Marktversagen Informationsmängel führen zu Marktversagen. Informationsmängel können auf verschiedenen Ebenen passieren: 62 Qualitätsunkenntnis Akteure können nur schlecht die Qualität abschätzen; als Grund für Mängel der Refinanzierungsfunktion; Qualitätsunkenntnis ist immer auch gekoppelt mit einer asymmetrischen Verteilung von Information. Insbesondere im Bereich der Vertrauensgüter. Folgen der Informationasymmetrie ist der Akalov Prozess (adverse Auslese). → in bestimmten Bereichen macht es dann weniger Sinn auf Qualität zu setzen. Welche Möglichkeit der Lösung? → zwei Lösungsmöglichkeiten 1 Screening Verbesserung des Wissensstandes durch Selbstinformation oder Einschaltung spezialisierter Dritter (Im Medienbereich relativ wenig) 2 Signaling Der besser Informierte stellt Informationen bereit durch: Aufbau einer Reputatin (Markenpolitik), Garantieversprechen ( nicht viel Wert), Akzeptanz eines Selbstbehalts, Eingehen auf Tarife mit Schadenfreiheitsrabatt 63 Nutzenunkenntnis (Qualitätsunkenntnis schließt auch Nutzenunkenntnis mit ein) Nachfrager schätzen den Nutzen des Gutes falsch ein; Lösungen-> könnte durch Signaling noch ein wenig behandelt werden; Preisunkenntnis Akteure können den markträumenden Preis, bei dem Angebot und Nachfrage perfekt übereinstimmen, kennen oder nur schwer bestimmen können. Preispolitik: in der betrieblichen Praxis kommt sie bei Kostenänderungen vor, oder wenn man konkurrenzorientiert ist. Auch Preisbildung in Bezug auf die Nachfrage (Weg über Forschung) Preispolitische Strategien: Prämienpreise (Luxusartikel) Promotionspreise (Massenartikel) also entweder geringe Verkaufszahlen hoher Preis oder hohe Verkaufszahlen und geringer Preis; Im Medienbereich natürlich Promotionspreise; Abschöpfungspreise (mit hohem Preis in den Markt gehen und dann mit der Zeit den Preis senken) Penetrationspreise (mit Tiefstpreisen in den Markt eindringen). 64 9.VO Werbung und Gebühren WH Welche Funktionen haben Preise? Preise in Bezug auf Information und Refinanzierung, und für die Person des Konsumenten; Formen und Strukturen von Medienfinanzierung Bereitstellungs- und Finanzierungsformen bei Medien stehen unmittelbar in Zusammenhang. Finanzierungsform lässt sich ableiten aus der Güterspezifik → nicht Möglichkeit des Ausschlusses, wenn sich Medien nicht über Preise finanzieren können müssen sie sich Alternativen suchen; - Mischfinanzierung – Werbemarkt; Bereitstellungsformen sind unterschiedlich: eine rein marktwirtschaftliche Bereitstellung würde nicht garantieren, dass alle Medien ausreichend bereitgestellt werden können bzw. alle Inhalte ausreichend bereitgestellt werden wie es einer Gesellschaft zuträglich wäre. Stichwort: meritorische Güter → Güter die nicht im ausreichenden Maße produziert oder Konsumiert werden; Weber: Bei Zeitung gibt’s den Rezipientenmarkt und den Werbemarkt; Wie sehen unterschiedliche Finanzierungsformen aus? Call In Erlöse etc. 4 Sektoren aus denen Geld bezogen werden kann: Rezipientenmärkte, Rechtemarkt, Werbewirtschaft, Staat; Werbung und Gebühren Werbung aus ökonomischer Sicht Werbung als Nullsummenspiel Werbung: Massenbeeinflussung mit Hilfe besonderer Werbemittel Anfänge mit der industriellen Revolution → drastisch gestiegenes Angebot aber gering wachsende Nachfrage; Anfangs Akzeptanzproblem von Seiten der Produzenten; Werbewirtschaft hat also als erstes für sich selbst Werbung gemacht; 65 Heute, wie damals: Kiefer: Gefangenen Dilemma: Auseinanderdriften von einzelwirtschaftlichem Kalkül und gesamtwirtschaftlichen Vorteilen; Gegenseitige aufhebende Wirkung von Werbung; → Nullsummenspiel mit Blick auf gesamtwirtschaftliche Ressourcen; Heinrich: Werbung wirkt nur begrenzt; 85% der neuen Produkte sind nicht vermarktbar und das obwohl für sie geworben wird; also Ökonomen stehen der Werbung sehr kritisch gegenüber → Nullsummenspiel; Werbeanstrengungen neutralisieren sich gegenseitig; Dieses Nullsummenspiel sehen sie mit Blick auf die gesamtwirtschaftlichen Ressourcen die ihres Erachtens verschwendet werden; Markenartikelwerbung heftige Kontroverse zwischen Akteuren; (in Bezug auf Werbung allgemein) Bei Markenprodukte handelt es sich sehr stark um homogene Produkte; Es macht also Sinn da zu werben wo die Güter sehr ähnlich sind; Gemeinsame Eigenschaften: werden gerne gekauft, sind bereits ausgereifte Produkte, Anbieter sehr häufig durch oligopolistische Konkurrenz ausgezeichnet (wenige Anbieter); Qualitätsversprechen. Blume und Müller: Problematisierung: Werbung hat eher eine preiserhöhende Wirkung weil es zu Präferenzaufbau und Präferenzfestigung kommt; Werbung mindert die Markttransparenz weil Dinge die völlig gleich sind werden differenziert. Werbung hat relativ geringen Informationsgehalt. Marktzutritt in oligopolistischen Strukturen wird erschwert; es kommt zu Konzentrationsprozessen; Medien bedienen sich nicht nur der Werbung sondern ganz unterschiedlicher Formen: 66 Kiefer: Eigenwerbung der Medien: Trailer Teaser Crosspromotion; Wirkung von Werbung aus ökonomischer Sicht zur ökonomischen Wirkung liegen kaum gesicherte Erkenntnisse vor; Kiefer: Henry Ford: Ich weiß, dass die Hälfte der Werbeausgaben zum Fenster rausgeschmissen wird, aber ich weiß nicht welche Hälfte; Was eher gesichert ist: Werbung ist wirksam bei homogenen Produkten; es gelingt Nachfrageströme von einem Produkt auf das andere umzuleiten (bei homogenen Produkten); Die Nachfrage bleibt aber gesamt gesehen konstant. Gesamtwirtschaftlich tut sich also gar nichts; einzelwirtschaftlich also sinnvoll, gesamtwirtschaftlich = problematisch; Ökonomen habe Probleme mit der Werbung und ihre Wirkung auf Konsumentensouveränität: Sie gehen davon aus, das die Werbung eine systematische Verschiebung der Präferenzen zum Ziel hat. Werbung als gezielte Beeinträchtigung der menschlichen Entscheidungsfreiheit; „man will manipulieren aber nicht den Ruf des Manipulierers bekommen“ „Willensfreiheit der Menschen wird beschnitten“ Konsumentensouveränität: Medien Rezipient hat fast keinen Einfluss auf die Programmgestaltung rein werbefinanzierter Medienunternehmen → Werbewirtschaft hat das sagen. Souveränität beschnitten. 67 Werbung als Finanzierungsquelle von Medien Anzeigen Auflage-Spirale Medien sind Kuppelprodukte: Sie werden auf zwei Märkten angeboten; Spirale: es gibt eine Verbindung zwischen Leser und Werbemärkten; → interdependente Wirkungen Auflagensteigerung führt zu Größenersparnissen - > Gewinnsteigerung → geringerem Tausender Kontaktpreis → höheres Anzeigenaufkommen; all das führt zur Gewinnsteigerung und es kommt idealtypisch zur Qualitätsverbesserung und dadurch wieder Auflagensteigerung; es kann aber auch eine Abwärtsspirale geben; Das Modell widerspricht den Annahmen des Akalov Prozesses: Konsumenten können Qualität nicht gut abschätzen → für den Produzenten macht’s oft keinen Sinn bessere Qualität zu produzieren da die Refinanzierung dadurch nicht kalkulierbar ist (Erfahrungs- u Vertrauensgut) Bsp.: Heinrich: Regional Abo Zeitung 68 es kommt zu einer Werbesubvention; (Milchmädchenbeispiel) →Einzelnen Unternehmer kann einzelne Prioritäten ableiten. Nicht mehr Zeitungen, sondern mehr Anzeigen verkaufen; Lesergewinne nur interessant wenn sie mehr Anreize für mehr Anzeigenverkäufe liefert; (Bsp: Time Magazin-> bildungsferne Schichten rausdrängen) Gewinn = Erlös minus Kosten → wesentlicher Indikator wie Medienproduktion abläuft; Es geht also ganz konkret um die Umsetzung von Marktanteilen auf dem Zuschauermarkt in Erlösanteile auf dem Werbemarkt. 69 RTL hat bessere Marktausschöpfung, da Zielgruppen relevanter sind für Werbewirtschaft; Werbewirtschaft bevorzugt den Marktführer; ARD ZDF sind rechtlich gebunden → dürfen nicht so viel werben; Zielgruppen sind nicht so interessant; kommerzielle Medien betreiben sehr wohl Ausschluss: Ausschluss derer die nicht zahlen und derer die als Zielgruppe für Werbung nicht interessant sind. Strategien zur Erschließung der Finanzierungsquelle Werbung Werbewirtschaft schätzt die Medien die die Konsumenten als Warengruppen vorsortieren: Zielgruppen und Special Interest; Saxer: Kosum als Element des Lebensstils; Strategie der programmintegrierten Werbung: Productplacement, Sposoring etc. Steininger erachtet dies als problematisch: entfaltet ganz unterschiedlich Wirkung → stärkste Wirkung bei programmintegrierter Werbung; Gebühren Gebühr ist eine Abgabe für sog individuelle, zurechenbare, öffentliche Leistungen. Bei Kollektivgütern ist die Finanzierung nicht so einfach → Ausschluss schwierig; etwa Landesverteidigung → deshalb aus Steuern finanziert; Rundfunkgebühr Gebühr ist an ein Empfangsgerät gekoppelt (Komplementärgut) → Zurechenbarkeit dadurch geleistet; weil an Empfangsgerät gekoppelt. Equivalenzprinzip: öffentliche Leistung soll durch den Nutzer bezahlt werden; Der Umstand, dass die Rundfunkgebühr pauschaliert ist schränkt den Equivalenzcharakter ein. Abgabe zur Finanzierung des öffentlich rechtlichen Rundfunks; der Versuch der Politik indirekt über die Struktur Einfluss auf das Programmangebot zu nehmen, da eine rein marktwirtschaftliche Bereitstellung nicht zu meritorischen Produkten führen würde. Soll kurzfristiges Gewinndenken Einhalt gebieten → semi autonome Institution soll also Qualität wahren; deshalb kollektive Finanzierungsform; 70 Das pluralistische Verständnis der Demokratie führt dazu, dass man sagt, bestimmte Bereiche der medialen Produktion sollten marktbefreit sein, und diese Bereiche müssen trotzdem finanziert werden → öffentlich rechtlicher Rundfunk; privatwirtschaftliche Bereitstellung: Ergebnisse entsprechen den Gesetzen des Marktes Gebühr oder Steuer Kann man die Gebühr nicht auch als zweckgebundene Steuer sehen? Sie dient der Finanzierung eines gesamtgesellschaftlichen wünschenswerten Programmangebots. Die Inanspruchnahme der Dienstleistung ist irrelevant; Gebühr weist eine Umverteilungskomponente auf (Befreiung von der Gebühr). Die Nutzung des RF geht über die Zahl der Gebührenpflichtigen hinaus (Freeridertum); Wie wird eingehoben? Ö Gis CH unabhängige Firma IRE Montenegro Telefonrechnung etc. Sonstige marktmäßige Erlösformen Pay TV setzt sich im Euro Raum sehr schlecht durch; → Fernsehmarkt (Free TV) ist sehr stark besetzt; Call-In Erlöse DSDS Beispiel; Versuch Rezipienten zum Fan werden zu lassen, Versuch Rezipient als mitwirkenden Akteur wirken zu lassen; → Rollenerweiterung des Zuschauers; über Umwege als direkte Erlösquelle zu gewinnen; 71 10.VO Selbstentöffentlichung und Selbstkommerzialisierung Österreichische öffentlich-rechtliche Fernsehvollprogramme Thema: Fallbeispiel zu bisher erarbeiteter Thematik „Fragen der Selbstenöffentlichung und der Selbstkommerzialisierung.“ Jochen Köpke verfasste einen Artikel zum Thema „Wettbewerb, Pressefreiheit und öffentliche Meinung“ These 1970 von der Selbstkommerzialisierung und der Selbstentöffentlichung wird erläutert und überprüft, im Rahmen dieser Einheit am Fallbeispiel der österr. öffentl. rechtl. Fernsehvollprogrammen. Die Frage, die dabei im Mittelpunkt stehen muss, ist die, inwieweit ein marktwirtschaftlich geprägtes Medienwesen demokratischen Rechtsidealen Rechnung tragen kann. Das, was die ÖR heute kennzeichnet, ist ein gewisser Marktdruck, der es ihnen erschwert, das was sie als Auftrag auf den Weg bekommen haben, zu erfüllen! Kiefer hat schon früh darauf hingewiesen, dass diese Bedrohung die öffentl.-rechtl. betrifft etwas ist, was man dadurch erklären kann, dass sich die Gesellschaften der Nationalstaaten sehr stark verändert haben. Transformation des fordistischen Nationalstaates (eine nach dem Ersten Weltkrieg etablierte Form der Warenproduktion.) Von der T.d.f.N. hin zu einem postfordistischen nationalen Wettbewerbsstaat. Das heißt auch, dass sozialstaatlich geprägte Ziel einheitlicher Lebensbedingungen im nationalstaatlichen Raum aufgegeben wird. (Æsoziale Gesellschaften und Marktwirtschaften werden immer weniger sozial). Das bedeutet gleichzeitig für Institutionen die geschaffen wurden, diese Zielkategorien zu erfüllen, dass es immer schwieriger wird zu bestehen. Zu diesen Institutionen gehört auch der öffentlich rechtliche Rundfunk. 72 Idealisierung des Marktes ist ein Grundproblem unserer Gesellschaft. Findet man auch im Mediensystem. Selbstkommerzialisierung und Selbstentöffentlichung Durch Kommerzialisierung getragene Selbstenöffentlichung (Jochen Röpke) These von Jochen Röpke aus dem Jahre 1970: Es geht um einen Text, der in der KOWi weitgehend negiert wurde. Frage: Inwieweit kann ökonomischer Wettbewerb ein an dem Rechtsideal der Demokratie ausgerichtetes offenes Kommunikationssystem schaffen oder erhalten? Köpke befasst sich mit öffentlicher Meinung, Öffentlichkeit, Demokratie, Wettbewerb und Markt, aber auch mit medialen Innovationsstrategien und der medialen Güterspezifik. Röpke geht von einer aktiven Öffentlichkeit aus, die in Demokratien bedeutsam ist. Dafür benötigt es aktive Bürger am Meinungsbildungsprozess. Die impliziert folgendes: 1. Information der Bürger (über politische, soziale und wirtschaftliche Geschehnisse) 2. Öffentliche Diskussion 3. Rückkopplung der Meinungsträger) Medien und Ideen (Informierter Bürger an politische Röpke betrachtet Massenmedien im Allgemeinen als Foren der aktiven Öffentlichkeit. Aber: Massenmedien sind auch Organisationen, die etwas wie Privatgüter produzieren und darauf aufbauend, öffentliche Güter(= Produktion öffentlicher ÆGüter ..Steininger kritisiert das) . Röpke sagt: Neben diesen privaten Gütern (Inhalten) die produziert werden, sollten die Medien auch öffentliche Meinungen produzieren. Kollektivgüter können auf Märkten, die sich an individualmärkten orientieren, nicht optimal bereitgestellt werden. Presseunternehmen setzten vor diesem Hintergrund selektive Reize (sie sprechen bestimmte Zielgruppen an). Es gibt allerdings eine Verschärfung der Wettbewerbsintensität, die dazu führt, dass sich dieses Verhältnis von Privatgütern zu öffentlichen Gütern verschiebt. Dies senkt den Meinungsbildungsanteil am Gesamtprodukt nach Röpke. Es gibt aber auch Medien, die selektive Reize nicht setzen, sondern dazu übergehen sozialspezifische Dissonanzen zu überwinden. Inhalte werden so weit homogenisiert, dass kognitive Dissonanzen bei Rezipienten vermindert werden. Nach Röpke führt dies alles zu einer Auflösung der aktiven politischen Öffentlichkeit – er spricht von einer durch Kommerzialisierung getragenen Selbstenöffentlichung der Medien, die in letzter Konsequenz auch eine Privatisierung der Rezipienten vorantreibt. 73 Ökonomisierung, Selbstkommerzialisierung, Selbstenöffentlichung Ökonomisierung: wird hier als eine Folge der Zielkategorie Effizienz begriffen. (Allokative und produktive Effizienz). Als Folge dieser Ökonomisierung kommt es zu: Selbstkommerzialisierung: Veränderung der Programmstruktur, nicht Konzentration auf wenige Sendeformate . Dieser Prozess der Selbstkommerzialisierung führt auf der einen Seite zu : 1. Einer Redaktion des Meinungsbildungsanteils Selbstentöffentlichung 2. mangelndem Anschluss an Präferenzen Es gibt also weniger Informationen und mehr Unterhaltung. Die Häufigkeit der Programme die man im TV sieht sind Rezipientenwünsche, sind werbefinanziert. Empirische Realität der These von der Selbstkommerzialisierung und Selbstentöffenlichung: Gesamtgesellschaftliches Phänomen ÆHinbeugen zu Effizienz. Programmstrukturelle Vielfalt verringert sich Æ Konzentration auf bestimmte Kategorien und die damit einhergehend bestimmten Sendungsformate. Der Anteil des Kollektivgutes, der Meinungsbildung, geht zurück. These wird überprüft, anhand der Programmstruktur des ORF (siehe Folien) Gerechtigkeitsgrade v. Medieninstitutionen … Empirische These v.d. Selbstkommerzialisierung und Selbstentöffentlichung TV-Programmangebote Statistik Austria, TV-Programmanalyse RTR … 74 Grundlagen Fazit 1 » Dass sich öffentlich-rechtlicher Rundfunk in Österreich zu großen Teilen aus Werbung finanziert, führt zu programmlichen und organisatorischen Entwicklungen, die rezeptionellen Rahmenbedingungen nicht in dem Ausmaß Rechnung tragen können, wie es die Erfüllung seiner Komplementär- und Korrektivfunktion im Bereich der Meritorik verlangt. Grundlagen Fazit 2 » Österreichische öffentlich-rechtliche Fernsehvollprogramme bemühen sich um Zielgruppen (Marktsegmente) und versorgen zahlungskräftige Zielgruppen allokativ effizient, weite Teile der Bevölkerung jedoch nur produktiv effizient mit zum Teil sehr homogenen Inhalten. » Dies führt tendenziell zu einer Selbstentöffentlichung der österreichischen öffentlichrechtlichen Fernsehvollprogramme. 75 11.VO Was kann Medienökonomik im Rahmen der PuKW leisten? OEKO 4. Teil Was kann …leisten? Für interdisziplinäres Fach immer spannend: Was leisten Einzeldisziplininen, was können sie? Macht es Sinn Medien als Objekte der ökonomischen Analyse heranzuziehen? – Ja -> Wie sind wir zu dem Schluss gekommen? Haben: -Einige aktuelle Argumente angeführt, gibt viele Begrifflichkeiten in der KW die Impulse darstellen oder bedeutsam beeinflusst werden aus dem ökonomischen System! (z.B. Deregulierung, Entstaatlichung, Kommerzialisierung, Internationalisierung, Globalisierung) – Entw. Sind die Impulse aus: - techn. und ökonomischen Systemen erhalten, haben sehr starke ökonom. Bedingungen (Wie finanziert sich das? Betriebswirtschaftlich nachvollziehbar, dass wir so argumentieren?), - nicht techn Bedingungen, dass sie bestimmte Medien durchsetzen, sondern ökonomische, aber auch historische Gründe! KW hat ihre Wurzeln in Nationalökonomie Also: Aktuelle Gründe, hist. Gründe (Tradition im Fach) sowie Medien sind ökonomisch. Größen darstellen und Summen bewegen die auch Ökonomen nicht mehr ignorieren können Medienökonomik die über Neoklassik hinausgeht – nicht nur um Untersuchung von wirtschaftlichen, sondern Untersuchung von wirtschaftlichen und publizistischen Phänomenen Beschreibung was Medienökonomik bedeutet – auf Mesoebene (Institution) in Kowi weitestgehend negiert, nur wenige setzen sich damit auseinander, aber wichtiger Punkt: nach Kiefer: sozial, sanktionierbare Handlungs- und Verhaltenserwartungen beschreiben die Unsicherheiten menschlicher Interaktionen reduzieren, Institutionen reduzieren Unsicherheit! (Treue, Parteien, Organisationen) Folie? Unterscheidung klass Schule (Smith) und neoklassistische Synthese – Marktpreis nicht mehr nat. Preis. Aus Merkantilismus heraus Verbindung mit hist. 76 Schule (ältere und jüngere) – Leute waren die ersten die im deutschsprachigen Raum Institutionen ins Feld zu führen versucht haben, Ökonomie ist mehr als der Blick auf den Preis – auch soziologische und hist. Analysen. Hist. Schule interessant weil einer der Vertreter der hist. Schule auch Gründer der Zeitungswissenschaft in Leipzig (später) Alter Institutionalismus (USA) -> Beeinflussung des neuen Institutionalismus Neue pol. Ökonomie 1970er, va Schweiz (Bruno Frey) – ökonom. Instrumentarium um Politik zu erklären, Politiker wird wie Unternehmer interpretiert, keine Gewinnmaximierung sondern Maximierung von Wählerstimmen Rechter Strang im Detail: Merkantilisten (Kameralisten in D): Finanzen geordnet und Bev. möglichst groß -> geordnetes Staatswesen, hat dt hist Schule beeinflusst (ältere und jüngere hist. Schule) Webblen: Theorie der feinen Leute –> Beeinflussung des neuen Institutionalismus – auch von der Neoklassik beeinflusst -> 4 Schulen – Hauptstrang New Organisational Economics, 3 Ansätze bedeutsam Unterschiedl. Institutionen unterscheidbar (Richtung nah der Soziologie): Regeln und Normen - Rechtsvorschriften, kooperative Gebilde, fundamentale Institutionen und abgeleitete Institutionen – können auch körperlich werden (also Organisationen) (Hierarchie) Medien sind… • Öffentliches Gut: Wie werden öffentliche Güter produziert? Zentrale Frage! Wie Bereitstellung, wenn einzelner nicht bereit ist dafür zu zahlen? Bildung, Sicherheit, Medien (Auszeichnung, dass nicht zahlungswillige ausgeschlossen werden – terrestrisches Fernsehen aber trotzdem) – externe Effekte problematisch (Nutzen im Gut internalisiert), Konsumenten auch Produzenten • Meritorische Güter: nicht im ausreichenden Maße bzw. gesellschaftlich erwünschte Güter produziert oder konsumiert werden – wer hat das Recht zu bestimmen was gesellschaftlich erwünscht ist? • Erfahrungs bzw. Vertrauensgüter, Qualität und Nutzen nicht schon vor Kauf erfahrbar • Kuppelprodukte: - Kopplung zw. Werbungs und redaktionellen Inhalte - Kopplung zw. Medieninhalt (immaterielle Güter) und Medienträger (materielle und immaterielle Güter) - geben private Inhalte, aber auch gleichzeitig Kollektivinhalte (Inhalte die öffentliche Meinungsbildung ermöglichen bzw. befördern oder nicht befördern) Umstand, dass Medien spezielle Güter sind -> Medienproduktion für Konsumenten und Produzenten folgenreich, risikoreich für Unternehmer (hohe Fixkosten), Medienprodukt erhält Wert nur durch Nachfrage (Film <-> Schmuck), hohe Fixkosten auch Vorteile – variable Kosten outputabhängig, fixe kosten nicht outputabhängig – Fixkosten über viele Produkte verteilt, Unsicherheit der Nachfrage (Erfahrungs und Vertrauensgüter) – großes Problem! Was ist attraktiv für Publikum? 77 Zwang zur Neuheit und Innovation (lästig für Unternehmer): Medien sind leicht verderbliche Produkte (Tageszeitung am nächsten Tag unaktuell) Flow-Produktion und editorale Produktion, herstellungsbezogene und inhaltsbezogene Produktion Wirtschaftliche Akteure: Status des Verbrauchers – wie weit bezahlt er Preise? Käufer eines Buches andere Position, als Konsument von Rundfunk Großer Unterschied öffentliches und privates Gut – durch Güterspezifik Unterschiedliche Strategien wie bestimmte Rezipientengruppen umgegangen werden Monetäre Ressourcen (elitär) – immer bestimmte Angebote finden Satisfizer! -> Homogenisierung Elitäre Präferenzen und niedriger sozioökonomischen Status: im Medienbereich nicht bedient Problematisch? Öffentlich-rechtliche Existenzberechtigung oder nicht? Erreichung des Bürgers und Programmauftrag – nicht Effizienz sondern Effektivität (Zielerreichung) Position des Rezipienten hängt stark davon ab wie finanziert wird, Finanzierungssysteme – unterschiedliche Möglichkeiten, nicht zufällig! Finanzierungssysteme: Bsp. Finanzierung über Marktpreise (schwierig, da mangelnde Qualitätstransparenz und fehlende Bereitschaft der Rezipienten dazu beizutragen) Durch Werbung wichtiges ökonomisches Instrument (setzen auf andere Finanzierungsarten oder Märkte) ausgehebelt ökon. Modelle greifen nicht mehr so einfach, Werbewirkung aus ökonom. Perspektive gegeben aber nicht gesamtgesellschaftlich durchschlagend, Nachfrageumleitungen, Nullsummenspiel, Verschwendung gesamtgesellschaftlicher Ressourcen – Manipulation! Befunde: Werbung und Konzentrationsförderung Verbindung - kann man so einfach auch nicht sagen, nur kleiner Bereich des Marketingkonzepts! Tendenz, dass Medienunternehmer und Werbetreibende haben erkannt, dass trad. Formen von Werbung nicht mehr greifen wie sie greifen sollen (v.a. Rundfunkspotwerbung) – Lösung: programmintegrierte Werbung -> Revision der Fernsehrichtlinie, programmintegrierte Werbung soll unter bestimmten Auflagen ermöglicht werden (Product Placement) – bedenkliche Entwicklung (red. oder werbliche Inhalte bedeutsam zu wissen für Rezipienten – auflösen des Trennungsgrundsatz, auch für Medienwirtschaft bedeutsam die sich langfristig ihrer Glaubwürdigkeit berauben wird) Argument der EU: Freier Markt würde alles regeln, qußerdem Konsumentensouverränität in die wäre nicht einzugreifen Aber beides falsch: Märkte versagen, Konsumtensouveränität ist nicht gegeben weil für einzelnen nicht erkennbar ist ob es sich um programmintegrierte Werbung handelt, oder nicht Dh. Informationsmängel für Konsumenten im Bezug auf Nutzen und Qualität – gravierend! Ist rationales Verhalten im Sinne d. ökonom. Verhaltensmodells überhaupt möglich? Konzepte vom aktiven Publikum in Frage zu stellen? 3 Ebenen gesellschaftlichen Entscheidens und Kooperierens: Gesellschaftliche, institutionelle, der laufenden individuellen Wahlhandlungen (wie können Akteure Präferenzen durchsetzen oder nicht) Makroebene – Mesoebene - individuelle Ebene (individuelle Wahlhandlungen) Was kann die Medienökonomie leisten? Man muss sich vor Augen halten, dass KoWi sich dadurch auszeichnet, dass die Mesoebene völlug unterentwickelt ist und auch die Makroebene schwächelt – könnte Medienökonomik versuchen auszugleichen. 78 Welche Funktionen haben Theorien und Modelle? Modelle: 3 zentrale Funktionen: Reduktion von Komplexität, Erklärende Funktion, Prognostische Funktion Ähnlich Anforderung an Komm.theorie v. McQuail: normative und kritische Bewertung von Entwicklungen, Methoden und Konzepte für deren Beschreibung und Abklärung, Wirkungszusammenhänge erklärt werden und voraussagen gemacht Frage also, ob Medienökonomik solche Kriterien erfüllen kann, wenn medienökonomische Modelle in KoWi übertragen werden sollen. Ebene gesellschaftlicher Wahlhandlungen Definition gesellschaftlich wünschenswerter Ziele Gesellschaftliche Wahlhandlungen: Identifikation von gesellschaftlich wünschenswerten Zielen - Welche Ziele gibt es, wie können sie festgelegt werden, wie vertragen sie sich mit Zielkategorien der Ökonomik bzw. ökonomischen Output? Ebene institutionelle Wahlhandlungen Analyse des institutionellen Rahmens Institutionelle Wahlhandlungen: Analyse des institutionellen Rahmens (Regeln und Normen und Institutionen) Ebene laufender individueller Wahlhandlungen Analyse des Entscheidungsverhaltens der Individuen Individuelle Wahlhandlungen: Analyse von Entscheidung von Kooperationsverhalten der Individuen als Akteure Mehrstufigkeit tut sich kaum wer an, meist im Mikrobereich gearbeitet, Schwerpunkt auf Individualebene Vor diesem Hintergrund: Kann Medienökonomie etwas für KoWi leisten -> Sie kann es – wichtige Ergänzung! Potential für wichtige und sinnvolle Ergänzung der KoWi Makroebene: Def. Gesellschaftlich wünschenswerter Ziele, Liberation, Abzielen auf Diskurs (Qualität der Willensbildung) – unterschiedl. Funktionen unterschieden Welchen Beitrag kann die Medienökonomik für den Erkenntnisgewinn der Publizitik und Kommunikationswissenschaft leisten? • 1. Bereich (gesellschaftliche Wahlhandlungen): zahlreiche Begriffe dazu (Bsp. Öffentlichkeit) Medienökonomie könnte einen Beitrag zur normativen Theorie der Medien leisten, indirekt über eine positive Theorie indem sie analisiert, erklärt und beschreibt warum Medien als Institutionen so funktionieren wie sie funktionieren – warum es zu bestimmten Angeboten kommt? Verhalten von Medienunternehmungen? Und unter welchen Bedingungen es unter Umständen anders wäre? Permanente Zielkonflikte zwischen publizistischen und 79 ökonomischen Normen kommt, zb Pressefreiheit und Vielfalt. Trotzdem Integration von z.B. Märkten in KoWi • 2. Bereich (institutionelle Wahlhandlungen): Welche institutionellen Arrangements mit dieser Problemlage klarkommen? 3 Regime die in Gesellschaften um die Vorherrschaft kämpfen: juritsische, ökonomische, wissenschaftliche. Massenmedien unterliegen einer dualen Ordnung: Mischung aus ökonomischen und verfassungsrechtlichen Elementen (für Regulierung Juristen zuständig) Welches dieser Regime ist das richtige zur Zielerreichung? – Antwort nicht einfach • 3. Bereich (individuelle Wahlhandlungen): Grad der Zielerreichung: Fragen z.b. Funktioniert das Marktmodell bezogen auf den Rezipienten? Informationsprobleme des Rezipienten, Nachfrage, Refinanfizierung – Imitation statt Innovation (Mehrfachverwendung). Abweichungen von Idealmodell sowohl des Produzenten als auch des Rezipienten (Satisfizer) Befassung mit diesen 3 Ebenen sehr bedeutsam, KoWi Bringschuld gegenüber Politik und Gesellschaft (Erarbeitung von Orientierungswissens und Übermittlung an demokratische Öffentlichkeit und staatliche Stellen, die mit Regulierung beauftragt sind). Medienökonomik: Ebenen verknüpfen und erklären, warum es im Bereich der Medienproduktion zu bestimmten Ergebnissen führt und wie diese Ergebnisse verändert werden können. 80