Injection Februar 2012
Transcription
Injection Februar 2012
Injection Februar | 2012 Das Magazin von ENGEL für die Kunststoff-Industrie. Dolphin zum ersten Mal in Serie Softtouch-Oberflächen in einem Schritt Seite 13 Für mehr Effizienz und Ergonomie ENGEL victory 500 im neuen Design Seite 15 Drei auf einen Streich Hochintegrierte Turn-Key-Lösung für Dura Automotive Seite 18 Im Herzschlag der Fabrik Philips kombiniert Drei-K-Spritzguss mit In-Mould-Labeling Seite 20 Easy mit easix Weitere Funktionalität der ENGEL CC/RC 200-Steuerung: Vollständige Integration von Mehrachsrobotern Seite 8 be the first. Mehr Effizienz durch vollständige Roboterintegration Dr. Peter Neumann, CEO ENGEL Holding Nach der Krise ist vor der Krise. Wenn man der öffentlichen Meinung Glauben schenken darf, steuert die Weltwirtschaft auf die nächste Krise zu. Zyklische Nachfrageveränderungen wird es immer wieder geben und die Ausschläge werden immer stärker sein. Das ist der Tribut, den wir der internationalen Verflechtung und der transparenten Kommunikation zollen müssen. Die Geschäftstätigkeit der ENGEL-Gruppe ist jedoch unverändert positiv. Wenn man die stabile und erfolgreiche Auftragslage der vergangenen Monate mit den Themen, die aktuell unsere Medien beherrschen, vergleicht, entsteht der Eindruck, dass Krisen auch herbeigeredet werden können. Die Wirtschaftskrise beherrscht die öffentlichen Medien – bei ENGEL ist sie noch immer nicht angekommen. Warum ist das so? – Die Kunststoffverarbeiter suchen stabile Partner und ENGEL als eigentümergeführtes Unternehmen garantiert seinen Kunden Stabilität für die Zukunft. Das ist für unsere Kunden von immer größerer Bedeutung. Gleichzeitig setzen die Unternehmen aber auch immer stärker auf Automatisierung und versprechen sich von dem konsequenten Einsatz von Automatisierungslösungen einen Mitbewerbsvorteil. Automatisierung heißt, Lohnkosten zu senken, und schnell und effizient auch komplexe Teile in höchster Qualität zu produzieren. ENGEL hat in den vergangenen Jahren maßgebliche Schritte unternommen, um die Leistungsfähigkeit seiner Kunden immer weiter zu stärken. So hat man mit der jüngst erweiterten ENGEL viper Roboterserie in puncto Wirtschaftlichkeit und Innovationsfähigkeit Maßstäbe gesetzt. Mit innovativen Software-Features wie vibration control und mass identification ist die viper Baureihe einzigartig im Markt für Linearroboter. Und das bei einer sehr einfachen Steuerung des Gesamtsystems über die CC 200-Steuerung der ENGEL-Spritzgießmaschinen. Die automatisierte Fertigungszelle lässt sich in ihrer Gesamtheit besonders einfach und zuverlässig optimieren und garantiert Effizienz und Qualität im Produktionsergebnis. Nun der nächste Schritt: Mit ENGEL easix lassen sich jetzt auch Mehrachs-Industrieroboter renommierter Partnerunternehmen ohne Euromap 67-Schnittstelle vollständig in die CC 200-Maschinensteuerung integrieren und über diese bedienen (S. 8 und 16). Damit unterscheidet sich die ENGELLösung von der vieler anderer Anbieter, die zur Integration von MehrachsIndustrierobotern lediglich die Bedienoberfläche des Roboters auf den Monitor der Spritzgießmaschine spiegeln, es dem Anwender aber nicht ersparen, sich in zwei unterschiedliche Bedienphilosophien einzuarbeiten. Oberstes Ziel der ENGEL-Produktentwickler dagegen lautet: Wer die Spritzgießmaschine bedienen kann, kann auch den Roboter bedienen. ENGEL ist weltweit Marktführer in der Automatisierung von Spritzgießmaschinen. Mit unseren Vertriebsniederlassungen und Vertretungen halten wir gezielt Automatisierungskompetenz vor Ort, um unsere Kunden rund um den Globus umfassend zu beraten und die jeweils sinnvollste Automatisierungslösung zu definieren. Impressum Herausgeber: ENGEL AUSTRIA GmbH | Ludwig-Engel-Straße 1, A-4311 Schwertberg, www.engelglobal.com Redaktion: Susanne Zinckgraf, ENGEL / Markus Haderer, ENGEL / Gerd Liebig, ENGEL (verantwortlich). Injection ist das Kundenmagazin von ENGEL. Es erscheint regelmäßig als deutsche und englische Ausgabe. Nachdruck von Beiträgen nach Abstimmung mit der Redaktion und mit Quellenhinweis gerne gestattet. 2_ENGEL injection-2011 Rückblick NAktuelles ews 4 ENGEL weltweit. Vor Ort. Messen, Events, Projekte 8 Easy mit easix Vollständige Integration von Mehrachsrobotern 10 Fakuma 2011 – ein großer Erfolg für ENGEL Clearmelt Anwendung ist Publikumsmagnet 12 1000. ENGEL ecodrive-Maschine ENGEL ehrt Kunde Volkswagen auf der Fakuma 13 Dolphin zum ersten Mal in Serie Softtouch-Oberflächen in einem Schritt 14 Innovativster Zulieferer ENGEL erhält Supplier Leadership Award von Johnson Controls 15 Für mehr Effizienz und Ergonomie ENGEL victory 500 im neuen Design 16 Ohne Programmierkenntnisse loslegen ENGEL easix erhöht bei Key Plastics Anlagenverfügbarkeit 18 Drei auf einen Streich Hochintegrierte Turn-Key-Lösung für Dura Automotive 20 Im Herzschlag der Fabrik Philips kombiniert Drei-K-Spritzguss mit In-Mould-Labeling 22 Herr der Ringe Parker Hannifin setzt bei O-Ringen auf hohe Wirtschaftlichkeit 24 Weltweit aus einer Hand Breite Technologiekompetenz verschafft Argomm Wettbewerbsvorteil 26 Mit der Automobilindustrie auf Augenhöhe Sieper fertigt für die Sammlervitrine und fürs Kinderzimmer Die Geschäftsführung Technik und Produktion der ENGEL AUSTRIA GmbH ist seit 1. Januar 2012 neu besetzt. Mit Dr. Hubertus Schulte (2. von links) wurde ein international erfahrener Experte für diese wichtige Position gewonnen. Das ManagementTeam von ENGEL AUSTRIA (v.l.): Gotthard Mayringer (CFO), Dr. Hubertus Schulte (CTO), Christian Pum (CSO) und Dr. Peter Neumann (CEO). _3 ENGEL injection-2011 ENGEL weltweit. vor Ort. 1000 Quadratmeter zusätzlich ENGEL Automatisierungstechnik wird größer Fit für höchste Leistungen Brau Beviale in Nürnberg Die Bauarbeiten zum Ausbau von ENGEL Automatisierungstechnik Deutschland in Hagen laufen auf Hochtouren. Bis April 2012 wird eine neue Halle angebaut, die vor allem die Produktionsfläche deutlich erweitern wird. Insgesamt kommen 1000 Quadratmeter Grundfläche hinzu. 750 Quadratmeter der neu entstehenden Fläche werden für die Montage von Robotern und weiteren Automatisierungslösungen zur Verfügung stehen. Auf 250 Quadratmetern werden neue Büroräume geschaffen, denn auch die Anzahl der Mitarbeiter von ENGEL Automatisierungstechnik Deutschland wird weiter aufgestockt. „Der Marktanteil von ENGEL in der Automatisierungstechnik wächst kontinuierlich. Wir sind mit unseren Kapazitäten an die Grenze gestoßen“, begründet Jörg Fuhrmann, Geschäftsführer von ENGEL Automatisierungstechnik Deutschland, die Investition. Im April 2012 wird ENGEL Automatisierungstechnik Deutschland sein zehnjähriges Bestehen feiern. Bis dahin soll in der neuen Halle und in den neuen Büros bereits gearbeitet werden. Mit kürzesten Zykluszeiten und höchsten Einspritzgeschwindigkeiten erobern vollelektrische Spritzgießmaschinen immer stärker den Markt für Hochleistungsund Schnelllaufanwendungen. Während der Brau Beviale im November 2011 in Nürnberg zeigte ENGEL AUSTRIA in Form von Videopräsentationen, wie sich mit innovativer Maschinentechnik die Stückkosten in der Verschlusskappenproduktion drastisch senken lassen. Mit dabei: Die ENGEL e-cap Baureihe, die neue Maßstäbe im Caps-and-closures-Markt setzt. „Der Marktanteil von ENGEL in der Automatisierungstechnik wächst kontinuierlich.“ Jörg Fuhrmann, Geschäftsführer von ENGEL Automatisierungstechnik Deutschland Die Bauherren Jörg Fuhrmann (rechts) und Rolf Saß (links) im Gespräch mit dem Architekten Bernd Neuhaus. 4_ENGEL injection-2012 Produktion wird verdoppelt ENGEL investiert in Südkorea Das Klein- und Mittelmaschinenwerk von ENGEL in Pyungtaek-City wird vergrößert. Die Kapazität wird nahezu verdoppelt, zudem wird der Maschinenpark erweitert. Insgesamt investiert ENGEL 8 Mio. Euro in Süd-Korea, um dem wachsenden Inlandsmarkt sowie der steigenden Nachfrage aus Südostasien und Indien gerecht zu werden. „Zu den Wachstumstreibern in der Region gehören die Mobiltelefonindustrie sowie XI XI XI Anmeldung ▼ Corner Veranstaltungsh inweise ▼ Ja, ich melde mich zu Ihrer Veranstaltung an: Molder´s Vor- und Nachna me: Veranstaltungsort: ENGEL DEUTS CHLAND GmbH Kompetenzzentrum Hagen | Lange Eck 1, D-58099 Hagen Ansprechpartner: Frau Antje Walter Tel.: +49 2331 7880-0 , e-mail: antje.walter@en Fax:+49 2331 7880-100 gel.at Termin: Samst ag, 17. Septem ber 2011 Beginn: 10:00 Uhr, Ende: ca. 17:00 Uhr Anmeldung: Bitte melden Sie sich spätestens bis zum tember 2011 mit 9. Sepbeigefügter Antwort karte oder über das unter www.engelgloba Internet l.com auf der HagenSeite an. Die Veranstaltung ist selbstverständlic h kostenlos. Firma: Straße: PLZ/Ort: Anreise: 2011 17. September /Hagen Von der A46 kommend : Abfahrt HA-Hohe nlimburg in Richtung HA-Reh rechts ab in Richtung A45/Schwerte-Ergs = Verbandsstraße. Nach ca. 2,5 km T-Kreuzung links te, - Westhofen. abbiegen Richtung links ab = Dolomitst HA-Halden. Nächste An der nächsten raße. Nach ca. 1,5 Ampel-Kreuzung Fax: ENGEL-Gebäude. km sehen Sie auf der rechten Seite das Von der A45 kommend : Abfahrt HA-Süd in Richtung Hagen-H e-Mail: hier links abbiegen ohenlimburg, B 7, bis zur T-Kreuzu in Richtung Hagen. Hammacher Straße, ng, Nach dem Straßenverlauf folg ca. 1,5 km rechts abbiegen in übergeht. Nach die BYOTE en, bis dieser in L ca. 500 die Dolomitst Lange Eck das ENGEL-Gm sehen Sie auf der linken Seite raße Saniye an der Kreuz Ermutlu ebäude. ungSok. zur No: 3 | 34742 Kozyatağı – İstanbul Von der A1 kommend Tel: 0216 / 571 61 : 00 Abfahrt HA-Nord in Richtung Hohenlim Sayın Müşterimiz, rechts ab (wieder burg. An der ersten Hohenlimburg). Sie Ampel biegen Sie Datum / Untersch noch zwei weitere bleiben rift des Anmelde Ampeln. Nun befinden auf dieser Straße und überquer rs Nach ca. 500 – 600 en Sie sich auf der m biegen Sie an Schwerter Straße. Hızla gelişen yeni straße Richtung der Ampel rechts Gewerbegebiet Lennetal. ab in die donanımlar ile teknolo immer geradeau Diese Straße fahren Buschmühlenhakkında güncel jik uygulamalar s bis zur Ampelkre Sie ca. 2 – 3 km uzung. terhin bilgiye ulaşma geradeau Sie fahren Bitte perkFax s (Dolomitstraße) içinoder PostWie und sehen nun auf über die Kreuzung wei29 Haziran 2011 DHL. Nach ca. zurück an: sich lassen tarihinde BYOTE höchster Aussto500 m sehen Sie auf der rechten Seiteder linken Seite die Firma L’de düzen vereine “Teknoloji Günü” das ENGEL-Gebäude. ß und maximale n?ğimiz leyece Und mit welche sempo ENGEL DEUTS Energi n Telefon: Teknoloji Teknoloji Günü şamba D u r s tBraube29viHaalzirean 2011eff/ Çar izie nt Ver sch lus spr Durst auf effizie nte Versc Günü Teknoloji odu ktio n Getränkekisten ENGEL ENJEKS Nü rn be rg Günü İYON MAKİNELERİ TİC. LTD. ŞTİ. | 29 Haziran 2011 hlussproduktion? CHLAN intelligenten zyumunda eeffizienz in der produk D GmbH tiver und wirtsch Verschlussprodukti aftlicher gestalte Spritzgießlösungen können Sie Frau Antje Walter rimizi aramızLange on n? Ihre Getränkekisten da görme Eck 1 kten - D-58099 -Fertigung noch onur Hagen Wir duyarız. Wissen stillen Fax: +49 2331 7880-100 Ihren sdurst ENGEL 2012. . Live! DEUTSC Katılım ücretsiz olup, Komme Auf GmbH HLAND der Braube | Lange Eck den viale +49ENGEL otopark ve vale hizmetsamtlösungen,n Sie auftel: 2331 7880-0 1 | D-58099 in Nürnb Messes | fax: tand Hagen erg. Vom 9. bis +49 2331 die Ihre Wettbe XXX7880-100 imiz de olacak in Halle| XXX ed-hg@en 11. November werbsfähigkeit steigern undgel.at tır. erfahren | www.enge lglobal.co Sie mehr mouldZusammen.indd . m Spritzgi über Lütfen katılımcı1kaydın Wir laden Sie dazu eßgesehr herzlich ein ızı, und freuen uns www.engelglobal.co auf Ihren Besuc m/teknoloji ’den ENGEL h! gerçekIhr leştiriniz.packaging Team siz değerli müşte Tarih: 29 Haziran 2011 / Çarşamba Saat: 10:00 | Yer: BYOTEL ENGEL AUSTRIA GmbH A-4311 Schwertberg | tel: +43 (0)50 620 Effiziente Spritzg 0 | fax: +43 (0)50 620 3009 | e-mail: sales@engel.at | www.engelglob al.com ießlösungen für be the first. 25.07.11 16:40 die Getränkeindu strie. ENGEL packa ging. ENGEL ENJEKSİ YON MAKİNEL ERİ TİC. LTD. ŞTİ. Oruç Reis Mah., Giyimkent E4 Blok be the first. - B142 No:30 | TR-34235 Tel. +90 212 438 50 40 | Fax +90 Esenler-İstanbul 212 438 50 42 | e-mail info.etr@e ngel.at be the first. Qualitätssicherungssystem gewährleistet für alle Trainingszentren weltweit einheitlich höchste Qualitätsstandards. Jetzt mit Technikum ENGEL investiert in Indien Hersteller von LED-Fernsehgeräten, gefolgt von der Automotive-Branche“, so Robert Bodingbauer, Geschäftsführer von ENGEL Machinery Korea Ltd. Statt wie bislang 650 sollen zukünftig etwa 1100 Maschinen pro Jahr in Süd-Korea gebaut werden. Messbarer Erfolg ENGEL training mit neuen Prüfungsangeboten Rund 3000 Mitarbeiter kunststoffverarbeitender Firmen nehmen Jahr für Jahr an einem Seminar oder Workshop in einem der weltweit insgesamt 14 ENGEL-Trainingszentren teil. Nun können sie ihren Kurs auch mit einer Prüfung abschließen. „Für die Trainingsteilnehmer wird es immer wichtiger, eine objektive Rückkopplung zu erhalten, wie viel Wissen tatsächlich vermittelt wurde“, so Robert Brandstetter, Leitung Training bei ENGEL AUSTRIA in Schwertberg. Die Abschlussprüfungen werden für alle regulären Kurse weltweit angeboten. Gleichzeitig schafft ENGEL Training auch bei seinen eigenen Leistungen Transparenz. Ein neu entwickeltes ENGEL hat seine Vertriebsniederlassung im indischen Mumbai um ein Technikum und Seminarzentrum erweitert. Mit dieser Investition trägt ENGEL den steigenden Anforderungen der Kunststoffverarbeiter in Indien Rechnung. „Der Spritzgießmarkt in Indien ist massiv in Bewegung“, betont Jitendra Devlia, Geschäftsführer von ENGEL MACHINERY INDIA Pvt. Ltd. „Themen wie höchste Produktqualität und langfristige Reproduzierbarkeit, sensibler Werkzeugschutz und Rüstzeitoptimierung werden für unsere Kunden immer wichtiger.“ Das Technikum wird für Maschinendemonstrationen, Kundenversuche, Vorserienproduktionen und Abmusterungen zur Verfügung stehen. Im Trainingszentrum werden Ausbildungen zum zertifizierten Maschinenbediener und Instandhaltungs-Techniker angeboten sowie Grundlagen der Kunststoffverarbeitung vermittelt. „Der Spritzgießmarkt in Indien ist massiv in Bewe gung.“ Jitendra Devlia, Geschäftsführer von ENGEL Machinery India _5 ENGEL injection-2012 Effizienz im Fokus Plast Eurasia in Istanbul Von nun an jährlich Technologietag in der Türkei Während der Plast Eurasia im Oktober 2011 in Istanbul drehte sich am Messestand von ENGEL Enjeksiyon Makineleri Tic. Ltd. Şti, der Niederlassung von ENGEL AUSTRIA in der Türkei, alles um die Effizienz. Anhand von zwei Exponaten zeigte ENGEL, wie sich die Produktivität in der Spritzgießfertigung steigern und Stückkosten senken lassen. Der Schlüssel zum Erfolg: Prozessintegration, Automation und die vollelektrische Antriebstechnik. Mehr als 100 Spritzgießer folgten der Einladung von ENGEL Enjeksiyon Makineleri zum 1. Technologietag nach Istanbul. Systemlösungen für ein kosten- und ressourceneffizientes Produzieren bei höchster Produktqualität standen im Mittelpunkt der Vorträge. „Der Trend in den kunststoffverarbeitenden Betrieben in der Türkei geht zu einem höheren Qualitätsbewusstsein, verbunden mit dem Ziel, die Fertigungskosten zu reduzieren“, so Abdulkadir Topuçar, Geschäftsführer von ENGEL Türkei während der Veranstaltung. „Deshalb geht es bei unserem Technologietag nicht um einzelne Maschinen, sondern um Systemlösungen, die sich individuell auf die Anforderungen der Betriebe zuschneiden lassen.“ Nach der erfolgreichen Premiere plant ENGEL, in der Türkei künftig jährlich einen Technologietag zu veranstalten. Über 400 Besucher Molder’s Corner in Hagen Fußball verbindet, nicht nur Fans im Stadion, sondern auch die Spritzgießer beim 11. Molder’s Corner von ENGEL Deutschland in Hagen. 400 Kunststoffverarbeiter folgten der Einladung zum traditionellen Informations- und Erfahrungsaustausch und zur ENGEL-Fußballmeisterschaft. „Sich in lockerer Atmosphäre über Innovationen und Erfahrungen in der Spritzgieß- und Automatisierungstechnik auszutauschen, das ist es, was den Molder’s Corner so besonders macht und dafür sorgt, dass wir jedes Jahr volles Haus haben“, freut sich Rolf Saß, Geschäftsführer von ENGEL Deutschland in Hagen, über die erfolgreiche Veranstaltung. „Der Trend in den kunststoffverarbeitenden Betrieben in der Türkei geht zu einem höheren Qualitätsbewusstsein, verbunden mit dem Ziel, die Fertigungskosten zu reduzieren.“ Abdulkadir Topuçar Geschäftsführer von ENGEL Türkei Capture the efficiency Packaging Days in Mexiko „Sich in lockerer Atmosphäre über Innovationen und Erfahrungen auszutauschen, das ist es, was den Molder’s Corner so besonders macht.“ Rolf Saß, Geschäftsführer von ENGEL Deutschland in Hagen 6_ENGEL injection-2012 Kürzeste Zykluszeiten, maximaler Output, höchste Energieeffizienz: Eine ENGEL e-cap 3440/420 stellte während der Packaging Days von ENGEL DE MEXICO im November 2011 in Querétaro die hohe Leistungsfähigkeit der vollelektrischen ENGEL e-cap Baureihe unter Beweis. In einem 96-fach-Werkzeug von Schöttli produzierte sie mit einer Zykluszeit von 2,8 Sekunden über 123.000 Verschlusskappen pro Stunde. Mehr als 100 Kunststoffverarbeiter nahmen an der Veranstaltung teil. Das große Interesse der mexikanischen Verpackungsindustrie am ENGEL Open House spiegelt die hohe Bedeutung dieses Marktsegments in der Region wider. „In keinem anderen Land der Erde werden pro Kopf mehr Softdrinks und Wasser in Flaschen konsumiert als in Mexiko“, betont Peter Auinger, Geschäftsführer von ENGEL DE MEXICO. Insgesamt macht der Verpackungsbereich 60 Prozent des mexikanischen Spritzgießmarkts aus. Neben Getränkeflaschenkappen werden in Mexiko unter anderem Obst- und Gemüseverpackungen, Eimer für Farben sowie Kosmetikverpackungen auf ENGEL Spritzgießmaschinen hergestellt. „Die Verpackungsbranche ist eine wichtige Zielgruppe für ENGEL in Mexiko. Sie macht insgesamt 60 Prozent des regionalen Spritzgießmarkts aus.“ Peter Auinger, Geschäftsführer ENGEL DE MEXICO Effiziente Systemlösungen Saudi Plastics & Petrochem in Riad Zum ersten Mal war ENGEL mit einem eigenen Messestand auf der Saudi Plastics & Petrochem Ende November 2011 in Riad/Saudi Arabien präsent, und das mit großem Erfolg. Verkaufsabschlüsse auf der Messe und viele Neukundenkontakte belegen das große Potenzial der Kunststoffindustrie in Saudi Arabien sowie die herausragende Marktposition von ENGEL im Nahen Osten. Spritzgießmaschinen und Systemlösungen für das Baugewerbe und die Verpackungsindustrie standen im Fokus am ENGEL-Messestand. „Laut aktuellen Prognosen wird sich in der Baubranche das Marktvolumen innerhalb der nächsten zwei Jahre verdoppeln“, betont Andreas Leitner, Sales Manager Middle East von ENGEL. „Dieser Boom war in Riad deutlich zu spüren.“ Dabei setzen die führenden Hersteller im Baugewerbe vor allem auf holmlose ENGEL victory Maschinen, daneben finden aber auch ENGEL duo Großmaschinen in dieser Branche Einsatz. Außer der Bauindustrie profitiert der Bereich Verpackung von der sehr hohen Bevölkerungswachstumsrate und dem kontinuierlich steigenden Wohlstand in Saudi Arabien. Von Anfang an ENGEL BS Steyr bekommt neue Maschine Mitte November 2011 nahm die Berufsschule Steyr 1 in Steyr/Österreich eine neue ENGEL e-victory 40 Spritzgießmaschine mit integriertem Entnahmeroboter in Betrieb. Die Fertigungsanlage wurde von ENGEL für die Ausbildung von Kunststofftechnikern und Kunststoffformgebern zur Verfügung gestellt. Schon seit über 25 Jahren besteht eine Partnerschaft zwischen ENGEL AUSTRIA und der Berufsschule. „Uns ist es sehr wichtig, dass bereits Auszubildende mit modernsten Maschinen arbeiten und sich früh für innovative Technologien begeistern können“, betont Dr. Peter Neumann, CEO ENGEL Holding. „Wenn wir dem Fachkräftemangel begegnen wollen, reicht es nicht aus, nur im eigenen Haus die Ausbildung zu fördern.“ Auch Hans Prihoda, Bundesinnungsmeister für Kunststoffverarbeiter, betonte bei der Maschinenübergabe die hohe Bedeutung einer modernen Ausstattung der Unterrichtsräume für den Wirtschaftsstandort Österreich. „Saudi Arabien hat von allen Ländern im Nahen Osten die höchsten Wachstumsraten.“ Andreas Leitner, Sales Manager Middle East, ENGEL AUSTRIA Vorschau 2012 Medtec Stuttgart/D 13.-15. März NPE Orlando/USA 1.-5. Chinaplas Shanghai/PRC18.-21. April Plast Mailand/I 8.-12. Mai Plastpol Kielce/PL 29.-1. Mai/Juni April ENGEL Symposium St. Valentin/A 13.-14. Juni Dr. Peter Neumann, CEO ENGEL Holding (links), und Franz Kronsteiner, Direktor der BS Steyr, bei der Maschinenübergabe. _7 ENGEL injection-2012 Johannes Brandstötter, Verkaufsleiter für Automation | Jörg Fuhrmann, Leiter Automation Systems bei ENGEL AUSTRIA und Geschäftsführer ENGEL Automatisierungstechnik Deutschland Easy mit easix Weitere Funktionalität der ENGEL CC/RC 200-Steuerung: Vollständige Integration von Mehrachsrobotern Ob Mehrkomponentenspritzguss, In-Mould-Labeling oder Insert-Technik, der Trend zur Integration verschiedener Verfahrensschritte in einer automatisierten Fertigungszelle schreitet mit großem Tempo voran. Was sich auf Seiten des Kostenmanagements positiv auswirkt, führt nicht selten zu einer Vielfalt von Steuerungen und deren Schnittstellen. ENGEL tritt am Beispiel easix, der vollständigen Roboterintegration in die Spritzgießmaschinensteuerung, den Nachweis an, dass dies nicht sein muss. „Voll integriert“: Was bedeutet das genau? Jörg Fuhrmann: Da ENGEL Spritzgießmaschinen und Roboter aus einer Hand liefert, ist eine vollständige Integration der beiden Steuerungswelten gewährleistet, die keine Euromap 67-Schnittstelle benötigt. Genau das ist der Unterschied zur Lösung vieler anderer Anbieter, die lediglich die Bedienoberfläche des Roboters auf den Monitor der Spritzgießmaschine spiegeln, es dem Anwender aber nicht ersparen, sich in zwei unterschiedliche Bedienphilosophien einarbeiten zu müssen. Wer die Spritzgießmaschine bedienen kann, kann auch den Roboter bedienen, so lautete in der Produktentwicklung bei ENGEL das oberste Ziel. 8_ENGEL injection-2012 Die RC 200-Robotersteuerung ist als ein Teilsystem in die CC 200-Steuerung der Maschine integriert. Wird das in der Anwendung nicht kompliziert? Johannes Brandstötter: „Keep it simple“ lautet eine ganz wesentliche Forderungen unserer Kunden, die wir uns zu Herzen genommen haben. Um trotz der Komplexität des Gesamtsystems eine einfache und schnelle Programmierung und Bedienung zu ermöglichen, bietet die Steuerung dem Anwender unterschiedliche Userlevels an, von der einfachen Ansicht bis zur vollen objektorientierten grafischen Ablaufdarstellung. Damit spricht die Steuerung sowohl die Sprache des Anlagenbedieners, als auch des Einstellers sowie des Programmierers, wobei das Motto lautet: Konfigurieren statt Programmieren! Die Maschinenbediener können nun viele Aufgaben selbst übernehmen, für die zuvor Programmierer hinzugezogen werden mussten. Jörg Fuhrmann: Entscheidend ist, dass wir die einfache Bedienung und Programmierung bei vollem Funktionsumfang sicherstellen. Natürlich ließe sich die Anwendung auch durch die Reduktion der Funktionalität auf das absolut Notwendige vereinfachen, aber genau das wollten wir nicht tun, weil es einem anderen Trend in der Spritzgießbranche entgegen laufen würde: der zunehmenden Flexibilisierung von Maschinen und Anlagen. ENGEL easix bezeichnet die vollständige Integration von Mehrachs-Industrierobotern. Wie sieht es mit Lineargeräten aus? Johannes Brandstötter: Bei den ENGEL-Linearrobotern ist die Steuerungsintegration seit jeher Standard. Für die Steuerung macht es keinen Unterschied, ob sie die x-, y- und z-Achse von Lineargeräten oder die sechs Drehachsen von Industrierobotern ansteuert. Die zusätzlichen Bewegungsbefehle für den Mehrachser fügen sich nahtlos in die grafische Oberfläche der Steuerung ein. Da wir auch immer mehr viper Roboter als Ersatz für Altgeräte oder zum Einsatz auf Maschinen anderer Marken verkaufen, sind die Roboter optional auch mit einer eigenen Steuerung erhältlich und können dann über eine Euromap 67-Schnittstelle mit Maschinen sämtlicher Hersteller arbeiten. Welche weiteren Vorteile bietet die vollständige Integration von Linear- und Mehrachsrobotern? Jörg Fuhrmann: Die Steuerungsintegration liefert dem Anwender noch mehr Möglichkeiten, das Zusammenspiel zwischen Spritzgießmaschine und Roboter zu optimieren. Der integrierte Roboter hat Zugriff auf alle Maschinenparameter und kann mit der Entnahme von Spritzteilen bereits starten, bevor das Werkzeug vollständig geöffnet ist, was die Zykluszeit verkürzt. Johannes Brandstötter: Kommt es auf eine besonders hohe Präzision an, bringt die Entnahmekorrektur vom ENGEL viper Vorteile. Bei hydraulischen Maschinen können die Werkzeugöffnungswege im Millimeterbereich variieren. Ist der Roboter aber in die Steuerung der Maschine integriert, kennt er die jeweils aktuelle Werkzeugposition bzw. aktualisiert eigenständig online die Entnahme- oder Einlegeposition. Diese Funktion sichert eine höchste Reproduzierbarkeit und maximale Teilequalität. Jörg Fuhrmann: Wir haben darüber gesprochen, dass der Anwender den Roboter über die Steuerung der Spritzgießmaschine bedienen kann. Dies funktioniert übrigens auch umgekehrt, das heißt, alle relevanten Maschinenparameter lassen sich auch über das Bildschirmhandbediengerät des Roboters einstellen. Für den Anwender erhöht das die Flexibilität und Zeiteffizienz, weil er, wenn er am Roboter arbeitet, zwischendurch nicht zur Maschinensteuerung laufen muss. Johannes Brandstötter: Werden Spritzgießmaschine und Automation aus einer Hand beschafft, ergeben sich nicht nur steuerungstechnisch Vorteile. Sobald ein Roboter auf eine Maschine gesetzt wird, verliert die CE-Plakette der Spritzgießmaschine ihre Gültigkeit. Die Gesamtanlage muss dann neu geprüft und zertifiziert werden – eine gesetzliche Vorgabe, die oft unterschätzt wird. Liefert ENGEL Maschine und Roboter aus einer Hand, übernehmen wir auch die Prüfung und Konformitätserklärung und tragen damit die Verantwortung für die Gesamtanlage. Wir liefern unsere Anlagen weltweit mit dem Anspruch der CE-Konformität. So sind zum Beispiel auch in Asien CE-konforme ENGEL-Anlagen in Betrieb. _9 ENGEL injection-2012 Fakuma 2011 Ein großer Erfolg für ENGEL Clearmelt-Anwendung ist Publikumsmagnet Durchgehend ein gut besuchter Messestand, spannende Projektanfragen und zahlreiche Verkaufsabschlüsse: Für ENGEL AUSTRIA war die Fakuma 2011 ein voller Erfolg. Klarer Schwerpunkt in Friedrichshafen: Die Automatisierung. Fünf hochintegrierte Fertigungszellen demonstrierten am Messestand in Halle A5, wie sich mit maßgeschneiderten Lösungen in den unterschiedlichsten Anwenderbranchen effizient und wirtschaftlich Spritzgießteile in höchster Qualität produzieren lassen. Als Publikumsmagnet erwies sich die Sensitive SurfaceTechnologie, die den Automobilentwicklern den Weg in die Zukunft des smarten Cockpits weist. Die Messebesucher konnten sich in der Cockpitsimulation am ENGEL-Messestand davon überzeugen, dass sich Autos in Zukunft noch komfortabler als Smartphones durch einfaches Berühren, Fühlen und Interagieren bedienen lassen. Im Cockpit der Zukunft ersetzt kapazitive Elektronik Knöpfe und Schalter. „Dieser Trend eröffnet nicht nur den Innenraumdesignern neue Freiheitsgrade, sondern macht die Herstellung von Funktionselementen auch kostengünstiger“, so Franz Füreder, Leiter der ENGEL Business Unit automotive. „Wir sind mit verschiedenen OEMs und Automobilkonzernen im Gespräch, in vier bis fünf Jahren werden die ersten Fahrzeuge mit dieser Technologie ausgestattet sein.“ ENGEL duo Baureihe nach unten erweitert Mittelkonsolen mit sensitiver Oberfläche wurden während der fünf Messetage auf einer ENGEL duo 350 Spritzgießmaschine mit Wendeplatte und Kombinationswerkzeug in Etagentechnik hergestellt. Für den Mehrkomponenten-Spritzguss wurde zunächst eine kapazitive touchskin-Folie in das Werkzeug eingelegt und diese mit PC/ABS hinterspritzt. Der so entstehende thermoplastische Grundträger wurde anschließend mit Polyurethan überflutet. Zwei Linearroboter vom Typ ENGEL viper 20 und ENGEL viper 40 übernahmen das Komponenten- und Teilehandling. So konnten die einbaufertigen Funktionsbauteile in einem Arbeitsschritt hochautomatisiert hergestellt werden. Die PUR-Schicht erfüllt im ENGEL clearmelt Verfahren mehrere Funktionen gleichzeitig. Im Vordergrund steht der Schutz der hochwertigen Bauteiloberfläche vor chemischen und mechanischen Angriffen. Ein wichtiger Nebeneffekt ist der hohe Glanzgrad der Beschichtung und der erzielbare Tiefeneffekt. Die Messebesucher erhielten Einblick in die Zukunft des auto mobilen Cockpits. 10_ENGEL injection-2012 ENGEL realisierte dieses Messeexponat gemeinsam mit Systempartnern. Werkzeugbauer ist Schöfer in Schwertberg/Österreich, exklusiver Projektpartner für die Polyurethan-Technologie ist Hennecke in Sankt Augustin/Deutschland. Die Funktionsfolien werden von plastic electronic in Linz/Österreich geliefert, und seitens der Applikation unterstützt Magna Exterior & Interior Systems in München/Deutschland das Projekt. Effizienzpotenziale optimal ausschöpfen Den ENGEL viper Robotern war zudem ein eigener Ausstellungsbereich gewidmet. Denn zur Fakuma fiel der Startschuss für die neue Baugröße ENGEL viper 90. Ab sofort sind die viper Roboter, die mit maximaler Stabilität und höchster Dynamik punkten, mit nominalen Traglastvermögen von 6 bis 90 Kilogramm erhältlich. Die neue Baugröße wird vor allem in Kombination mit Großmaschinen der ENGEL duo-Baureihe in der Automobilindustrie Einsatz finden. „Der Anteil an Systemlösungen, die ENGEL inklusive Automatisierung liefert, nimmt kontinuierlich zu“, sagt Jörg Fuhrmann, Geschäftsführer von ENGEL Automatisierungstechnik Deutschland und Leiter Automation Systems bei ENGEL AUSTRIA. „Nur wenn alle Anlagenkomponenten perfekt ineinandergreifen, lassen sich Effizienzpotenziale optimal ausschöpfen.“ Inzwischen kommt fast jede zweite automatisierte Fertigungszelle, die von einem europäischen Spritzgießmaschinenbauer verkauft wird, von ENGEL, ebenso wie jeder vierte in Europa in die Spritzgießindustrie gelieferte Roboter. Damit ist ENGEL klar führend in der Automatisierung von Spritzgießmaschinen, was sich in den Exponaten auf der Fakuma 2011 deutlich widerspiegelte. Kapazitive Elektronik ersetzt Knöpfe und Schalter Fakuma-Highlights aus 5 Business Units: Automotive: Willkommen im Cockpit der Zukunft Die hochintegrierte und -automatisierte Fertigung von Mittelkonsolen mit Sensitive Surface-Technologie reduziert die Fertigungskosten. Die Stars in der Messem anege: Eine ENGEL duo 350 ecodrive Maschine mit clearmelt-Ausrüstung und zwei ENGEL viper Roboter. Teletronics: Vertikal elektrifiziert Die ENGEL e-insert 310V/100, die elektrifizierte Variante der vertikalen ENGEL insert Maschine, beweist bei der hochpräzisen Herstellung von Sensorgehäusen für die Steuerungselektronik Feingefühl. Mit im Team: Ein vollintegrierter ENGEL easix Mehrachsindustrieroboter. Medical: Prozessintegration spart Fertigungskosten Nadelhalter für Insulinpens in einem Prozessschritt: Möglich macht dies eine vollelektrische ENGEL e-motion 200/100 T in Zusammenarbeit mit einem vollintegrierten ENGEL easix Mehrachsroboter. Zudem wird Klebstoff eingespart, weil die Nadeln direkt umspritzt werden. Technical Moulding: Platzsparend automatisiert Auf engster Stellfläche arbeiten eine ENGEL victory 330H/200V/120 combi Maschine und ein ENGEL viper 12 Linearroboter im Duett, um Flaschenöffner mittels Inmould-Labeling und in InsertTechnik herzustellen. Dank Holmlostechnik kann der Roboter von der Seite ins Werkzeug greifen. Packaging: Kürzeste Zykluszeiten Vollelektrische Spritzgießmaschinen erobern den Hochleistungsbereich: Eine vollelektrische ENGEL e-motion 740H/310W/180 T combi produziert in Dünnwand- und Zwei-Komponententechnik mittels Inmould-Labeling Deckel für einen neu entwickelten Eiscremebehälter. _11 ENGEL injection-2012 Fakuma 2011 Volkswagen ist 1000. ENGEL ecodrive-Kunde Die Nachfrage nach Energiesparoptionen ist ungebrochen, denn Energie sparen heißt Stückkosten senken. ENGEL hat diesen Trend früh erkannt und mit der Servohydraulik ENGEL ecodrive auch hydraulischen Maschinen den Weg in eine nachhaltige Zukunft geebnet. Auf der Fakuma feierte ENGEL die Auslieferung seiner 1000. Maschine mit ecodrive, auf der bei Volkswagen in Braunschweig Bauteile für Instrumententafeln der Modelle Golf, Golf Plus und Tiguan hergestellt werden. „Im Volkswagen-Konzern ist Enerim Vergleich zu herkömmlichen „Die Reduktion der Verlustenerhydraulischen Maschinen ein und gieeffizienz nicht nur ein Thema unsegien hilft uns, die Stückkosten rer Produkte, sondern der gesamten erreichen damit Verbrauchswerte, stabil zu halten und die WettbeProzesskette“, betont Marco Heinedie sich mit denen vollelektrischer werbsfähigkeit des Geschäftsmann, verantwortlich für die MaschiMaschinen messen lassen. Mögfelds Kunststoff trotz steigender nenplanung der Kunststofftechnik lich ist dies durch die Reduktion Energiekosten zu verbessern.“ bei Volkswagen in Braunschweig. der Verlustenergie während der Maschinenstillstandsphasen, die „Unsere Wachstumsstrategie erforMarco bei hydraulischen Maschinen dert es, dass wir die vorhandenen Heinemann ohne Energiesparoption einen Ressourcen effizienter einsetzen.“ Volkswagen nicht zu unterschätzenden Anteil So war die Energieeffizienz bei der am Energieverbrauch hat. Hinzu jüngsten Investition in den Spritzkommt, dass sich der Aufwand gießmaschinenpark ein wichtiges für die Ölkühlung reduziert, da Entscheidungskriterium für den üblicherweise nur ein Teil der zuAutokonzern. „Dass wir in Braungeführten elektrischen Energie in schweig nun die JubiläumsmaschiBewegungsenergie umgewandelt ne betreiben, damit hatten wir aber und der Rest als Wärme dem Hynatürlich nicht gerechnet“, freut sich drauliköl zugeführt wird. ENGEL ecodrive verringert die Heinemann über die Ehrung am ENGEL-Messestand auf Energieverluste in einem derart hohen Maß, dass es – der Fakuma. mit Ausnahme von High-Performance-Anwendungen – nur mehr zu einer geringen Erwärmung des Hydrauliköls Energieverbrauch um bis zu 70 Prozent senken Je nach Anwendung und Maschinentyp sparen mit der kommt. Der Kühlwasserverbrauch am Ölkühler reduziert Servohydraulik ecodrive ausgestattete hydraulische ENsich auf ein sehr geringes Volumen, in vielen Fällen ganz auf Null. GEL Spritzgießmaschinen bis zu 70 Prozent Energie Wettbewerbsfähigkeit verbessern „Durch die Reduktion der Verlustenergien im Vergleich zu unseren älteren Anlagen sind wir in der Lage, die höherwertig ausgestatteten neuen Maschinen kostenoptimiert zu betreiben. Dies hilft uns, die Stückkosten stabil zu halten und die Wettbewerbsfähigkeit des Geschäftsfelds Kunststoff trotz steigender Energiekosten zu verbessern“, so Heinemann. „Ein positiver Nebeneffekt dabei ist die Laufruhe der Maschinen.“ Marco Heinemann von Volkswagen, Klaus Hof, Key Account Manager, ENGEL Deutschland, Christian Pum, Vertriebsgeschäftsführer, ENGEL AUSTRIA, und Christopher Vitz, Geschäftsführer, ENGEL Hannover, (von links) auf dem ENGEL-Messestand während der Fakuma. 12_ENGEL injection-2012 Jede zweite hydraulische Spritzgießmaschine aus den österreichischen ENGEL-Werken wird bereits mit ecodrive ausgestattet. Damit ist ENGEL der eindeutige Marktführer im Segment hydraulischer Spritzgießmaschinen mit Energiesparoption. Durch die erfolgreiche Markteinführung von ENGEL ecodrive konnte ENGEL im Maschinensegment zwischen 101 und 400 Tonnen seine Umsätze deutlich steigern. Mehr Komfort im Fahrerhaus: Blenden und Abdeckungen des neuen Mercedes-Benz Actros werden im Dolphin-Verfahren mit weicher Softtouch-Oberfläche gefertigt. (Bild: Daimler) Dolphin zum ersten Mal in Serie Mehr Komfort, so lautet der Trend im Design von Fahrzeuginnenräumen, auch im Lkw-Bereich. Einen wesentlichen Beitrag hierzu leisten Formteile mit SofttouchOberflächen, die sich im Dolphin-Verfahren in nur einem Prozessschritt herstellen lassen. Im Herbst 2011 startete die erste Serienanwendung. Daimler-Zulieferer SOLE produziert mittels Dolphin Cockpitabdeckungen für den neuen Mercedes-Benz Actros. Die Fertigungsanlage, die von der SOLE S.p.A., Oderzo/Italien, auf dem Daimler-Werksgelände in Wörth/ Deutschland betrieben wird, besteht aus einer ENGEL duo Spritzgießmaschine mit Wendeplattentechnik, einer Ausrüstung zum physikalischen Schäumen und einem Mehrachs-Industrieroboter. Zunächst wird ein Trägerteil spritzgegossen und dieses im gleichen Arbeitsschritt mit einem thermoplastischen Elastomer umschäumt. So stellt der Dolphin-Prozess gegenüber herkömmlichen Mehrkomponenten-Spritzgieß- und Schäumverfahren eine besonders wirtschaftliche Alternative zur Herstellung von Hart/Weich-Komponenten dar. Das hochintegrierte Fertigungsverfahren wurde von ENGEL AUSTRIA in Zusammenarbeit mit dem Werkzeugbauer Georg Kaufmann, Busslingen/Schweiz, sowie den Kunststofferzeugern BASF, Ludwigshafen/Deutschland, und PGroup, Filderstadt/Deutschland, entwickelt und auf der K-Messe 2007 – damals gemeinsam mit dem Automobilzulieferer Johnson Controls, Burscheid/Deutschland – vorgestellt. Mit SOLE wurde das Verfahren in den letzten Jahren weiterentwickelt und für die Massenproduktion optimiert. Neben ENGEL sind Georg Kaufmann und PGroup Zulieferer im Actros-Projekt. „Der Serienstart verlief planmäßig“, freut sich Michael Fischer, Verkaufsleiter Technologien bei ENGEL AUSTRIA. „Aufgrund des hohen Grads der Prozessintegration sowie der hohen Qualität der Bauteiloberflächen ist das Potenzial der Dolphin-Technologie enorm. „Weitere Serienanwendungen befinden sich der- Andrea Bicego (rechts), Leiter Forschung und Ent- Die Fertigungsanlage liefert Cockpitabdeckungen zeit in der Entscheidungsphase.“ Michael Fischer, wicklung von SOLE, mit seinem Team: Andrea Bellan- mit Softtouch-Oberfläche in einem Prozessschritt. Verkaufsleiter Technologien bei ENGEL AUSTRIA. toni, Stefano Fingolo und Luca Piovesan (von links). (Bilder: SOLE) _13 ENGEL injection-2012 Bei der Preisverleihung: Bryan Gray (Johnson Controls), Rolf Saß (ENGEL Deutschland), Christian Pum (ENGEL AUSTRIA), Terry Nadeau (Johnson Controls), von links (Bild: Johnson Controls). Johnson Controls ehrt ENGEL als innovativsten Zulieferer Johnson Controls Automotive Experience hat ENGEL AUSTRIA mit dem European Supplier Leadership Award 2011 in der Kategorie Innovation ausgezeichnet. Damit würdigt der Automobilzulieferer die kontinuierlich hohe Innovationsstärke des Spritzgießmaschinenbauers und Automatisierungsexperten. Weltweit setzt Johnson Controls hochintegrierte Systemlösungen von ENGEL ein und sichert sich damit Wettbewerbsvorteile. „Mit den Systemlösungen und Technologien von ENGEL reduzieren wir das Gewicht unserer Produkte, erzielen erhebliche Einsparungen in der Fertigung und steigern Nachhaltigkeit und Effizienz deutlich“, betont Tobias Kickenweitz, Einkaufsleiter Werkzeuge und Anlagen von Johnson Controls Automotive Experience. Dabei hebt er vor allem die hohe Energieeffizienz der mit der Servohydraulik ENGEL ecodrive ausgestatteten Spritzgießmaschinen hervor, die gleich zwei dieser Kriterien erfüllt. „Wir fühlen uns durch diese Auszeichnung sehr geehrt. Ein klarer Beweis dafür, dass wir mit unserer stark anwendungs- und branchenbezogenen Forschung und Entwicklung auf dem richtigen Weg sind“, freut sich Christian Pum, Vertriebsgeschäftsführer von ENGEL AUSTRIA, der gemeinsam mit Rolf Saß, Geschäftsführer von ENGEL Deutschland in Hagen, den Preis entgegennahm. „Dabei ist der Erfolg innovativer Lösungen und Technologien nicht zuletzt auch eine Frage der richtigen 14_ENGEL injection-2012 Partner“, betont Saß. „Mit Johnson Controls haben wir einen langjährigen Partner, der auch seinerseits stark innovationsgetrieben arbeitet und immer wieder bereit ist, mit uns neue Wege zu gehen.“ So haben ENGEL und Johnson Controls gemeinsam mit weiteren Unternehmen zum Beispiel das DolphinVerfahren entwickelt (S. 13). „Dank dieses innovativen Zweikomponenten-Spritzgießverfahrens können Formteile in einem einstufigen Prozess mit hochwertigen Softtouch-Oberflächen hergestellt werden. Sandwichbauteile lassen sich auf diese Weise sehr schnell, in höchster Qualität und gleichzeitig kostengünstig fertigen“, sagt Tobias Kickenweitz. Die victory 500 wird zukünftig die größte Maschine der ENGEL victory Baureihe sein. ENGEL victory 500 – neues Design für mehr Effizienz und Ergonomie Mit einem neuen Design und innovativen Konstruktionsmerkmalen sorgt die neue ENGEL victory 500 Spritzgießmaschine für noch mehr Effizienz in der Fertigung. Vor allem in puncto Ergonomie setzt die victory 500 neue Maßstäbe. Hierzu tragen zwei Innovationen bei. Zum einen die zweiteilige Schutztür der Schließeinheit, die sich für kleinere Eingriffe mit nur einer Hand schnell und einfach öffnen lässt. Zum anderen haben die ENGEL-Produktdesigner rechts neben der Maschinensteuerung Platz geschaffen zur Ablage eines Laptops, zum Anklemmen von Informationsblättern sowie für zusätzliche Bedieneinheiten. Die Durchflussregler finden im neuen Design hinter einer feststehenden Schutzabdeckung auf der Bediengegenseite Platz. Mit Hilfe von FEM-Analysen wurden zudem die mechanischen Eigenschaften der einzelnen Maschinenkomponenten optimiert, wobei gleichzeitig das Gewicht der Schließeinheit erheblich reduziert werden konnte. Der erste Anwender ist Atek in Moravská Třebová/ Tschechien. Der Automobilzulieferer betreibt Werkzeuge bis zu einer Größe von 1100 x 1100 mm auf einer ENGEL victory 3550/500 tech mit 500 Tonnen Schließkraft. Dank der bewährten Holmlostechnik der victory Baureihe kann der Automobilzulieferer eine deutlich kleinere Maschine einsetzen, als dies die Werkzeuggröße herkömmlich erfordern würde. In einigen Anwendungsfällen müsste ohne Holmlos-Technik in eine doppelt so hohe Schließkraft investiert werden. „Die Holmlostechnologie hat für uns viele Vorteile, vor allem für den Mehrkomponentenspritzguss“, so Miroslav Kolísek, Inhaber und Geschäftsführer von Atek. Üblicherweise sind die Werkzeuge für die Mehrkomponententechnik groß, wobei wegen der eher kleinen projizierten Teileflächen meistens nur eine vergleichsweise geringe Schließkraft benötigt wird. Da die Schließeinheit der ENGEL victory Maschinen ohne Holme arbeitet, kann das Werkzeug über die Grenzen der Aufspannplatten hinaus ragen. _15 ENGEL injection-2012 Ohne Programmierkenntnisse loslegen Die Bedienung von Mehrachsrobotern ist kompliziert und aufwändig. – Auch bei Key Plastics in Lennestadt hielt sich dieses Vorurteil hartnäckig, bis sich der Automobilzulieferer entschied, gemeinsam mit seinem Partner ENGEL neue Wege zu gehen. Im November nahm das Unternehmen eine neue Spritzgießmaschine mit vollintegriertem Mehrachsroboter zur Herstellung von dekorierten Blenden in Betrieb. „Dank der ENGEL easix Steuerungsintegration können unsere Mitarbeiter jetzt auch komplexe Anlagen selbst programmieren. Das erhöht die Verfügbarkeit der Anlage“, zieht Meinolf Patt, technischer Leiter von Key Plastics in Lennestadt, ein erstes Fazit. Hochwertige Dekorteile für den automobilen Innenraum sind eine der Spezialitäten von Key Plastics. „Der Innenraum wird bei der Kaufentscheidung eines Fahrzeugs immer wichtiger“, weiß Meinolf Patt, „für uns bedeutet dieser Trend, dass wir bei weiter steigendem Kostendruck eine immer höhere Qualität produzieren müssen. Dies funktioniert nur, wenn wir in der Fertigung immer effizienter werden.“ Aus diesem Grund hat Key Plastics schon vor einiger Zeit damit begonnen, die Montage näher an den Spritzguss heranzurücken und – wo möglich und wirtschaftlich sinnvoll – zu automatisieren. Diese Strategie führte auch zur Investition in die neue Fertigungszelle. ENGEL lieferte im Komplettpaket eine ENGEL duo 350 Spritzgießmaschine sowie einen ENGEL easix Mehrachs-Industrieroboter. Key Plastics gehört zu den ersten Anwendern von ENGEL easix, der ENGEL-Lösung zur vollständigen Integration des Industrieroboters in die Steuerung der Spritzgießmaschine. Seit Mitte November werden auf der neuen Anlage im Drei-Schicht-Betrieb pro Tag 1500 Blendenpaare hergestellt. Die sogenannten Upper-Leisten begrenzen im Opel Insignia die Armaturentafel zur Frontscheibe. 16_ENGEL injection-2012 Sie sind wichtiger Bestandteil des Innenraumdesigns und tragen das gleiche Dekor wie die Blenden an der Mittelkonsole und den Türinnenseiten. Fünf Dekorvarianten sind aktuell im Serieneinsatz: hochglänzendes Schwarz, Metallic gestreift in Silber oder Gold sowie zwei unterschiedliche Holzoptiken. Montage rückt an den Spritzgießprozess Die sehr schmalen, langen Bauteile werden in einem 1+1-fach-Werkzeug – linke und rechte Blende – aus PC/ABS mittels Inmould-Decoration hergestellt. Für die Dekoration arbeitet Key Plastics mit bedruckten Endlosfolien. Die Rollen dafür befinden sich oberhalb und unterhalb der beweglichen Werkzeugaufspannplatte. „Der Trend geht zum Einsatz von Endlosfolien“, erklärt Andre Winkelmann, Anwendungstechniker bei Key Plastics. „Im Vergleich zum Inmould-Labeling ist diese Lösung kostengünstiger.“ Nach dem Spritzguss entnimmt der ENGEL easix Roboter die beiden Bauteile, führt sie zur Schneidestation, wo die insgesamt acht Angüsse abgetrennt werden, und legt sie anschließend auf dem Förderband ab. Derzeit werden die jeweils fünf Metallklammern, die später Der Roboter greift von der Seite in den Werkzeugraum und entnimmt die beiden Zierleisten. Das Projektteam freut sich über den erfolgreichen Start von ENGEL easix: (v.l.) Meinolf Patt, technischer Leiter, Thomas Kremer, Instandhaltung, Andre Winkelmann, Anwendungstechniker, Peker Osman, Einrichter, (alle Key Plastics) und Josef Quinke von ENGEL Deutschland in Hagen. Montage bald inklusive: Mit der neuen hochintegrierten Fertigungszelle erhöht Key Plastics die Effizienz seiner Fertigung. beim Autobauer für die Montage im Fahrzeugcockpit notwendig sind, noch manuell aufgesteckt. Doch genau dieser Schritt soll mit der neuen Fertigungslösung automatisiert werden. „In wenigen Wochen wird die Montagevorrichtung dafür eintreffen“, so Winkelmann, „dann liefert die integrierte Fertigungszelle die versandfertigen Bauteile in einem Schritt.“ Unproduktive Zeiten der Maschine reduzieren Der Programmierung des Roboters für die Integration dieses zusätzlichen Arbeitsschritts sehen die Verantwortlichen bei Key Plastics entspannt entgegen, denn bereits der bisherige Programmieraufwand gestaltete sich einfach. „Bislang benötigten wir für die Programmierung von Mehrachs-Robotern einen Spezialisten, der die Programmiersprache beherrscht“, sagt Thomas Kremer, verantwortlich für die Instandhaltung bei Key Plastics. „Bei der neuen Anlage reicht es nun aus, die Steuerung der Spritzgießmaschine zu kennen. Über Piktogramme wird man Schritt für Schritt durch die Roboterprogrammierung geführt.“ Möglich ist dies, weil ENGEL die Steuerung des Mehrachs-Industrieroboters vollständig in die CC 200 Steuerung seiner Spritzgießmaschine integriert hat. „Wer die Spritzgießmaschine bedienen kann, kann auch den Roboter bedienen, erklärt Josef Quinke, Vertriebsingenieur bei ENGEL Deutschland in Hagen. „Für uns bedeutet diese Lösung letzten Endes auch eine Erhöhung der Anlagenverfügbarkeit“, so Meinolf Patt. „Bis dato war es notwendig, für eine Programmerstellung oder Änderung am Roboter einen Programmierer vor Ort zu haben, doch dieser stand nicht immer sofort zur Verfügung. Da der Maschinenbediener inzwischen selbst die notwendigen Programmierschritte durchführen kann, schaffen wir es, die unproduktiven Zeiten der Maschine zu reduzieren.“ Zukünftig will Key Plastics nun auch weitere Montageaufgaben automatisieren. Patt denkt dabei vor allem an komplexere Baugruppen. „Der Mehrachsroboter lässt sich flexibel an die unterschiedlichsten Handling aufgaben anpassen und ist dabei sehr schnell und präzise“, betont Kremer. „Uns eröffnet die neue Anlage ein großes Potenzial.“ Anspruchsvoll: Die Zierleisten für das Cockpit des Opel Insignia bekommen mittels Inmould-Decoration eine hochglänzende Oberfläche. Fünf Dekorvarianten werden hergestellt. _17 ENGEL injection-2012 Drei auf einen Streich Mittels Mehrkomponentenspritzguss und Integration weiterer Bearbeitungsschritte in eine Fertigungszelle spart Dura Automotive an seinem Standort Strakonice in Südböhmen Montage- und Logistikkosten ein und erhöht gleichzeitig die Qualität der Bauteile. Mehr als zehn Millionen Türblenden fertigt der Automobilzulieferer jährlich, Tendenz steigend. Der Markt für Kunststoffblenden wächst und dabei werden die Anforderungen immer vielfältiger. Hohe Qualität soll mit möglichst niedrigen Preisen vereinbar sein, das Gewicht der Bauteile muss sinken, ohne dass Qualität und Sicherheit darunter leiden, und schließlich sollen immer mehr Funktionen direkt in die Kunststoffteile integriert werden. „Günstige und belastbare Bauteile mit einer erstklassigen Optik für Fahrzeuge aller Preisklassen verfügbar zu machen, erfordert eine hohe Innovationsstärke“, betont Ralf Gerndorf, Leiter Projektmanagement Glas/Plastik bei Dura Automotive im nordrhein-westfälischen Plettenberg, von wo aus die Fertigungsanlagen für alle europäischen Standorte in Kooperation mit den Werken geplant werden. Eine hohe Innovationsstärke muss Dura tagtäglich beweisen, um seine international führende Position im Markt für Kunststoffblenden langfristig zu halten, und eine hohe Innovationsstärke erwartet Dura auch von seinen Zulieferern. Langjähriger Partner im Bereich der Spritzgießtechnik ist auch ENGEL. Regelmäßig treffen sich die Projektverantwortlichen beider Unternehmen, um gemeinsam neue Anforderungen und Ideen zu diskutieren. „Nicht selten kommen wir dabei auf bis dahin ungeahnte Lösungswege“, so Gerndorf. Ein Beispiel dafür sind die Türblenden für den Ford Focus. Viele Jahre stellte Dura für seinen größten Kunden Ford A-, B- und C-Säulen aus PMMA im Einkomponentenspritzguss her. Die Angüsse wurden manuell entfernt, die Spritzlinge zwischengelagert, bevor in einem zweiten Arbeitsgang Dichtungsschaum aufgetragen wurde. Drei Komponenten für bessere Bauteileigenschaften Türblenden der neuesten Generation fertigt Dura inzwischen in einem Schritt als Drei-Komponenten-Bauteile in hochintegrierten Fertigungszellen. Die Anlagen dafür lieferte ENGEL als Komplettpaket, eine Teilanlage wurde von Dura beigestellt und von ENGEL in das Gesamtkonzept integriert. Jeweils zwei Spritzgießgroßmaschinen vom Typ ENGEL duo 900, ausgestattet mit je einem ENGEL viper 40 Linearroboter, stehen parallel zueinander, dazwischen befinden sich die Einheiten für die Nachbearbeitung der Spritzgießteile: Laseranlage, Plasmabehandlungsanlagen, 6-Achs-Roboter, Schaum anlage und Aushärtungsofen. Da die Nachbearbeitung schneller erfolgt als der Spritzguss, können sich die beiden Großmaschinen eine Laseranlage teilen. Die duo Maschinen arbeiten mit 1+1-fach-Werkzeugen. In einem Zyklus werden jeweils die Blenden für die linke und rechte Fahrzeugseite im 2-Komponenten-Spritzguss gleichzeitig hergestellt. Der Grundträger besteht aus ABS, Das Projektteam: Jakub Havel, Michal Horský, Ralf Gerndorf und Thomas Kaiser von Dura Automotive und Jürgen Schulze von ENGEL (von links) 18_ENGEL injection-2012 Im Duett: Zwei ENGEL duo 900 Großmaschinen arbeiten parallel zueinander. Dazwischen befindet sich der Nachbearbeitungskomplex. Thomas Kaiser, Fertigungsplaner bei Dura in Plettenberg. Dank der Software vibration control lassen sich die Bauteilkonturen für die Abtrennung des Angusses äußerst fein nachfahren. die Dekorschicht aus PMMA. „Durch die Mehrkomponententechnologie ist es uns gelungen, die Bauteileigenschaften zu verbessern“, betont Ralf Gerndorf. „Wir verbinden jetzt ein edles Äußeres mit einem hohen Aufprallwiderstand und einer verlässlichen Fixierung.“ Die Komplexität des Projekts war ausschlaggebend, dass Dura ENGEL als Systemlieferant beauftragte. „Wir wollten nur einen Ansprechpartner haben, der für uns alle Schnittstellen koordiniert“, sagt Kaiser. „Nur so lässt sich solch ein umfangreiches Projekt in vergleichsweise kurzer Zeit an den Start bringen.“ Duras Ansprechpartner im Hause ENGEL ist Jürgen Schulze von ENGEL Automatisierungstechnik in Hagen, nicht weit entfernt von Plettenberg. Nicht zuletzt vereinfachte auch die räumliche Nähe zueinander die Abstimmung während der Planungsphase. „Jede Turn-key-Anlage ist ein Unikat“, so Jürgen Schulze. Nach dem Spritzguss entnimmt der viper Roboter die beiden Teile aus dem Werkzeug und führt sie zur Laseranlage. Nachdem die Fließangüsse entfernt sind, übergibt der viper an den Industrieroboter für den Auftrag der Dichtungsraupen aus Polyurethan – die dritte Komponente. „Die schwarze Hochglanzoberfläche verhält sich wie ein Spiegel“, macht Michal Horský, Geschäftsführer von Dura Automotive CZ, die hohen Anforderungen an die Präzision des Spritzgießprozesses deutlich. „Jede auch noch so kleine Deformation und jede Einfallstelle führen zu Ausschuss.“ Neben der Qualität des Werkzeugs, der Temperierung und der Schließkraft der Maschine, hängt die Oberflächengüte vor allem von der Parallelität der Werkzeugplatten ab. „In die ersten Maschinen hatten wir Parallelitätsmesssysteme eingebaut“, berichtet Jakub Havel, Produktionsleiter in Strakonice. „Inzwischen wissen wir, dass wir uns auf die Stabilität der Schließeinheit der ENGEL duo Maschinen absolut verlassen können.“ Roboter mit Feingefühl Während die älteren Spritzgießmaschinen in Strakonice noch mit Linearrobotern der ENGEL erc-Reihe ausgestattet sind, arbeiten die jüngeren mit Robotern der neuen Lineargeräte-Generation ENGEL viper. „In der Planungsphase zeigte sich, dass die viper-Roboter für uns eine maßgeschneiderte Lösung bieten“, so Die schwarze Hochglanzoberfläche der Blenden verhält sich wie ein Spiegel, entsprechend hoch sind die Anforderungen an die Präzision des Spritzgießprozesses. Auf der Blendenunterseite werden Dichtraupen aus PUR aufgetragen. _19 ENGEL injection-2012 Im Herzschlag der Fabrik Beim „Nivea for Men Rasierer“ aus dem Hause Philips werden selbst eingefleischte Fans der Nassrasur schwach. Auf Knopfdruck versorgt der Apparat die Haut schon beim Rasieren mit Feuchtigkeit. Der Frischekick aus dem Rasierer ist eine der jüngsten Innovationen des niederländischen Elektronikkonzerns, die auch für die Fertigung in Drachten, westlich von Groningen, eine Erfrischung bedeutet. Die Vorderteile der Rasierergriffe werden im Drei-Komponenten-Spritzguss mit integriertem In-Mould-Labeling hergestellt. ENGEL lieferte dafür eine neue Fertigungszelle. Drei Funktionen vereint der Rasierergriff: Den An/AusKnopf für die Rasierköpfe, den Dosierknopf für das Frischegel und ein Display, das über den Ladestand der Akkus informiert. Da die neuen Rasierermodelle auch unter der Dusche eingesetzt werden können, müssen sie dicht sein. Glatte Oberflächen mit möglichst wenig Bindenähten sind gefordert. Der partielle Einsatz von elastomeren Werkstoffen ermöglicht in Kombination mit dem In-Mould-Labeling die Integration von Druckknöpfen unter einer geschlossenen, durchgängigen Grifffläche. Zwei verschiedene ABS-Typen sowie ein TPE werden in der Fertigungszelle verarbeitet. Hinterspritzt werden Drei-Komponenten-Spritzguss plus In-Mould-Labeling: Für die Herstellung der Vorderteile der Rasierergriffe lieferte ENGEL eine neue Fertigungszelle. 20_ENGEL injection-2012 60 Spritzgießmaschinen umfasst der Maschinenpark von Philips in Drachten insgesamt. (Bild: Philips) anpassen.“ Nach dem Spritzguss folgt die Montage, und ist das Zwischenlager gut bestückt, muss die Spritzgießmaschine eine Pause einlegen. Die Holmlostechnik vereinfacht das Teilehandling. Die Roboter können von der Seite aus in den Werkzeugraum greifen. (Bild: Philips) dreidimensional vorgeformte Folien in blau-weiß gestreiftem Dekor mit Nivea for men-Schriftzug. Nivea ist bei diesem Produkt Partner von Philips und Hersteller der Rasieremulsion, die sich im fertigen Produkt in einer auswechselbaren Kartusche im Griffinneren befindet. „Meines Wissens sind wir weltweit die einzigen, die in Serie in-mould-dekorierte Drei-Komponenten-Bauteile herstellen“, betont Jappi Halma, Maintenance Engineer bei Philips Consumer Lifestyle in Drachten. Die Fertigungszelle besteht aus einer Spritzgießmaschine vom Typ Engel victory 220 combi. Das Label- und Teilehandling übernimmt ein Mehrachs-Roboter der Marke Kuka in Kombination mit von ENGEL entwickelten Sonderautomatisierungskomponenten. Als Systemlieferant trägt ENGEL die Gesamtverantwortung für die Fertigungszelle und übernahm auch die Integration des Mehrachs-Roboters ins Gesamtkonzept. Holmlos bringt Vorteile Die Zykluszeiten der Drei-Komponentenmaschine bewegen sich zwischen 12 und 14 Sekunden. „Doch die Geschwindigkeit der Spritzgießfertigung hat für uns nicht die höchste Priorität“, betont Halma, „vielmehr kommt es auf das Zusammenspiel sämtlicher Fertigungsschritte an und da muss sich jede einzelne Maschine und Anlage dem Herzschlag unserer Fabrik Jede Spritzgießmaschine bei Philips in Drachten arbeitet nur mit ein paar wenigen, bestimmten Werkzeugen. Werkzeugwechsel sind damit seltener als in vielen anderen Betrieben. Dennoch muss ein Produktwechsel besonders schnell und einfach über die Bühne gehen. Die holmlose Bauweise der ENGEL victory Maschinen verschafft hier einen Zeitvorteil. Vorteile bringt die Holmlostechnologie aber auch beim Teilehandling. Die Roboter können von der Seite aus in den Werkzeugraum greifen, „so können wir unsere Mehrachser näher an die Maschine rücken, berichtet Halma. Platzsparend wirkt sich zudem aus, dass durch die Holmlosbauweise in der Regel kleinere Maschinen eingesetzt werden können, als dies die Werkzeuggröße üblicherweise erfordern würde. Gerade bei Mehrkomponenten-Anwendungen sind die Werkzeuge relativ groß, wobei wegen der eher kleinen projizierten Teileflächen nur eine vergleichsweise geringe Schließkraft benötigt wird. Arbeitet die Schließeinheit ohne Holme, kann das Werkzeug über die Grenzen der Aufspannplatten hinaus ragen. Zusammenarbeit seit 30 Jahren 60 Spritzgießmaschinen umfasst der Maschinenpark von Philips in Drachten. Zwei Drittel aller Maschinen kommen von ENGEL. Die erste ENGEL-Maschine wurde vor genau 30 Jahren an Philips geliefert. Für den Datenaustausch nutzt Philips zudem ein Modul der ENGELBDE-Lösung e-factory. „Hierbei ist es uns ebenso wie bei den Maschinen wichtig, dass das System leicht zu bedienen ist. Durch die unterschiedlichen Userlevels erfüllt e-factory voll und ganz diese Anforderung“, so Halma. _21 ENGEL injection-2012 Herr der Ringe Dichtungen, zum Beispiel O-Ringe, spielen eine entscheidende Rolle für die Zuverlässigkeit und Sicherheit vieler unterschiedlicher Anwendungen, was die Produktentwickler vor immer neue Herausforderungen stellt. Hinzu kommt, dass insbesondere die Standard-Massenprodukte einem besonders hohen Preisdruck unterliegen. Nur mit höchst zuverlässiger und präziser Fertigungstechnik lassen sie sich in Europa wettbewerbsfähig produzieren. Parker-Prädifa ist einer der weltweit führenden Hersteller von O-Ringen, dem weltweit am meisten verwendeten Dichtungstyp. Neben hochwertigen Dichtsystemen stellt die Dichtungsgruppe innerhalb der Parker Hannifin Corporation auch elektrisch leitfähige und wärmeleitende Materialien her, zum Beispiel für die Abschirmung vor elektromagnetischen Interferenzen. In Europa fertigt der Unternehmensbereich an zehn Standorten in acht Ländern. Eines der Produktionswerke befindet sich in Adro im Norden Italiens im so genannten Rubber Valley. In wohl kaum einer anderen Region befinden sich mehr Hersteller von Dichtungsprodukten in unmittelbarer Nähe zueinander als südwestlich des Lago D’Iseo. Ein wichtiger Markt des italienischen Werks in Adro ist die Automobilindustrie. O-Ringe made by Parker finden sich aber auch beispielsweise in Baumaschinen, Lkw, Flugzeugen, in Erdöl- und Erdgas-Förderanlagen, Küchen- und Bad-Armaturen, hydraulischen und pneumatischen Systemen, in Komponenten für Kühl- und Klimaanlagen, im Bereich der Kraftstoffversorgung sowie in chirurgischen Instrumenten und Medikamentenverabreichungssystemen wieder. 22_ENGEL injection-2012 Hohe Präzision und Verfügbarkeit „Gerade in der O-Ring-Produktion ist es erforderlich, für eine minimale Grat-Ausprägung zu sorgen“, bringt Michael Forstner, General Manager der O-Ring Division Europa von Parker Hannifin, eine wesentliche Anforderung auf den Punkt. Dafür sind Spritzgießmaschinen mit einer hohen Schließkraft und einer sehr guten Planparallelität der Werkzeugplatten notwendig. Die jüngsten Maschinen im Maschinenpark von Adro kommen von ENGEL. Neben einer vertikalen ENGEL elast 400 V Maschine stehen vier neue horizontale ENGEL victory 500/220 rubber in der Produktionshalle. „Unsere Kunden fordern stabile Prozesse und wir wissen, dass wir uns auf die Qualität der ENGEL-Maschinen verlassen können“, begründet Forstner den Markenfokus in der Fertigung. „Nur mit zuverlässiger Anlagentechnik sind wir in der Lage, die vom Markt geforderte Qualität zu liefern und damit konkurrenzfähig zu bleiben.“ Eine hohe Präzision und Verfügbarkeit der Maschinen ist aber nur eine Seite der Medaille, wenn es um die Vier horizontale Spritzgießmaschinen vom Typ ENGEL victory 500/220 rubber sind Teil des Maschinenparks. (Bild: Parker Hannifin) Adro in Norditalien ist einer der insgesamt zehn Produktionsstandorte der Parker O-Ring-Division in Europa. hocheffiziente, wirtschaftliche Fertigung von O-Ringen geht. Geringe Wartungskosten und kurze Rüstzeiten lauten weitere Kriterien bei der Auswahl der Fertigungstechnik. Hier punkten die ENGEL victory-Maschinen durch ihre holmlose Bauweise. Der barrierefreie Zugang zum Werkzeugraum ermöglicht schnelle Werkzeugwechsel und vereinfacht die Reinigung. Nicht nur die Werkzeuge werden häufig gewechselt, sondern auch die Materialien. 300 Standardwerkstoffe umfasst die Produktpalette, von Nitrilen über Butylkautschuke und Silikone bis zu Perfluorelastomeren. Die Entwicklung neuer Werkstoffe gehört mit zu den Kernkompetenzen der Dichtungsgruppe des Parker Hannifin-Konzerns. „Wir sind für unsere Kunden nicht nur Dichtungslieferant, sondern Entwicklungspartner“, betont Forstner, „von der Konzeptphase bis zum Feldeinsatz einer Neuentwicklung.“ Um die Dichtungssysteme individuell auf die Anforderungen der Abnehmer zuzuschneiden, arbeiten die Werkstoffexperten eng mit dem unternehmensinternen Werkzeugbau in Pleidelsheim/Deutschland zusammen. Lieferant und Abnehmer in einem Nicht nur die Produkte, sondern auch die Fertigungsprozesse passt Parker kontinuierlich neuen Anforderungen und Trends an. ENGEL ist dabei als Entwicklungspartner eng eingebunden. „Themen, mit denen wir uns aktuell gemeinsam mit ENGEL befassen, sind die Zykluszeitreduzierung sowie die weitere Optimierung der Spritzgießund Nachbearbeitungsprozesse, um den Ausschuss noch weiter zu reduzieren“, so Forstner. „Dabei profitieren wir von der Innovationsstärke von ENGEL.“ Das Besondere an der Partnerschaft zwischen Parker und ENGEL ist, dass ENGEL nicht nur Lieferant sondern gleichzeitig auch Abnehmer ist. Die Parker Hannifin Unternehmensgruppe ist über die Jahre der Zusammenarbeit zu einem wichtigen Systemlieferanten für ENGEL geworden. Unter anderem setzt ENGEL Servomotoren sowie Hydraulik- und Pneumatik-Komponenten aus dem Hause Parker Hannifin in seinen Spritzgießmaschinen ein. „Nur mit zuverlässiger Anlagentechnik sind wir in der Lage, die vom Markt geforderte Qualität zu liefern und damit konkurrenzfähig zu bleiben.“ Michael Forstner, General Manager O-Ring Division Europa, Parker Hannifin (Bild: Parker Hannifin) _23 ENGEL injection-2012 State-of-the-art-Spritzgießtechnik sichert Argomm eine konstant hohe Produktqualität. Weltweit aus einer Hand Als Dienstleister rund um die Entwicklung und Fertigung von Kunststoff- und Gummi-Produkten für die internationale Automobilindustrie muss Argomm in Villongo nahe Bergamo im Norden Italiens seine Flexibilität tagtäglich neu unter Beweis stellen. „Unser Wettbewerbsvorteil ist unser breites Kompetenzspektrum“, betont Unternehmensinhaber Ercole Galizzi, „deshalb brauchen wir auf Maschinenbauseite einen Partner, der eine Vielzahl an Technologien abdeckt.“ Zur Erweiterung und Modernisierung seines Fertigungsequipments setzt Argomm auf ENGEL. Das breite Kompetenzspektrum ist ein wesentlicher Wettbewerbsvorteil von Argomm. Elf ENGEL-Spritzgießmaschinen stehen in der Fertigungshalle, vor allem elast-Maschinen zur Herstellung von O-Ringen und weiteren Dichtungsprodukten aus Gummi oder LSR, aber auch combimelt-Maschinen für die Verarbeitung von Thermoplasten und Elastomeren in einem Prozessschritt. Die meisten Maschinen sind mit Robotern ausgestattet. So werden zum Beispiel auf einer ENGEL victory combimelt-Maschine mit 200 Tonnen Schließkraft Benzineinfüllstutzen im Zwei-Komponenten-Verfahren automatisiert hergestellt. Einsatz finden die Einfüllstutzen aus 24_ENGEL injection-2012 glasfaserverstärktem Polypropylen und EPDM unter anderem im Fiat Panda. „Besonders wichtig ist für uns die hohe Prozesskonstanz und Reproduzierbarkeit, die wir mit ENGEL-Spritzgießmaschinen erreichen“, betont Battista Morina, Geschäftsführer von Argomm. „Die Anforderungen unserer Kunden aus der Automobilindustrie steigen kontinuierlich, da müssen wir uns auf die Maschinentechnik voll und ganz verlassen können. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass sich die Steuerung der Spritzgießmaschinen problemlos in unser Betriebsdatenerfassungssystem integrieren lässt.“ Die Benzineinfüllstutzen (mitte) werden im Zwei-Komponenten-Verfahren automatisiert hergestellt. Die italienische Niederlassung von ENGEL in Vimercate ist nur wenige Autominuten von Villongo entfernt. „Die kurzen Wege machen es einfach, auch individuelle Detaillösungen gemeinsam zu entwickeln. Wir sind jederzeit schnell vor Ort“, so Maurizio Passalacqua, Geschäftsführer von ENGEL ITALIA. Spezialität Magnetic Plastics Eine Spezialität von Argomm ist die Herstellung kunststoffgebundener Magnete. Dafür wird Magnetpulver in eine Polymermatrix eingebettet und im Spritzguss verarbeitet. Zunächst begann Argomm auf diesem Feld mit der Herstellung gummibasierter Magnetprodukte, bevor im vergangenen Jahr die Serienproduktion von Raddrehzahlsensoren auf Polyamidbasis für den Kunden SKF startete. „Während die Gummiverarbeitung viel Handarbeit erfordert, können wir Thermoplast-basierte Magnetic Plastics hochautomatisiert herstellen und unseren Kunden so niedrige Stückkosten garantieren“, berichtet Morina. Mit 63 Prozent macht die Automobilindustrie den Löwenanteil am Umsatz von Argomm aus. Die Kunden kommen außerdem aus den Branchen Elektronik, Haustechnik, Haushaltswaren, Anlagenbau, Medizintechnik und Verpackung. Weltweit auf Expansionskurs 1981 in Villongo gegründet, ist Argomm heute Zentrale und Stammsitz der AR Group. Die Unternehmens gruppe erwirtschaftete 2010 einen Umsatz von rund 50 Mio. Euro mit Vertriebs- und Fertigungsstandorten in Italien, Spanien und Rumänien. Für weiteres Wachstum blickt Ercole Galizzi nun auch nach Asien. „Deshalb wird es für uns immer wichtiger, dass unsere Zulieferer weltweit vertreten sind. Mit ENGEL sind wir hier auf der sicheren Seite.“ 220 der insgesamt 400 Mitarbeiter der AR Group sind bei Argomm in Villongo beschäftigt. (Bilder: Agromm) „Besonders wichtig sind für uns eine hohe Prozesskonstanz und Reproduzierbarkeit.“ Battista Morina Geschäftsführer Argomm „Unser Wettbewerbsvorteil ist unser breites Kompetenzspektrum.“ Ercole Galizzi Inhaber und CEO Argomm _25 ENGEL injection-2012 110 mm lang, 28 mm breit und 35 mm hoch: Der Wiking-Leiterwagen der Lübecker Feuerwehr gleicht bis ins Detail dem Original. Ausgefahren erreicht die Leiter eine Länge von 380 mm. (Bild: Sieper) Mit der Automobilindustrie auf Augenhöhe Anguss ist nicht gleich Anguss und nicht in jedem Fall einfach nur Abfall oder Recyclingware. Sieper in Lüdenscheid nutzt den Anguss als Hilfsmittel für die weitere Bearbeitung der Spritzgießteile. Da dieser dafür eine bestimmte Länge haben muss, setzt der Hersteller von Modell- und Spielzeugautos Spritzgießmaschinen mit vertikalem Spritzaggregat ein. Bei manchen Fahrzeugen braucht es schon fast eine Lupe, um vor allem im Innenraum jedes Detail erkennen zu können. Vom Schaltknüppel bis zum Getränkehalter gleichen die Modellfahrzeuge im Maßstab 1:87 den Originalen, und sogar die Sitze sind beweglich. „Das Hauptaugenmerk aber gilt der Karosserie“, betont Andrè Lemke, Leiter der Kunststofffertigung bei Sieper. „Wir brauchen perfekte Oberflächen, der Fahrzeuglack muss glänzen. Bei den Modellautos bewegen wir uns mit der Automobilindustrie auf Augenhöhe.“ Denn die Sammler sind anspruchsvoll. Zwei Marken vereint Sieper unter einem Dach. Wiking steht für den detailgetreuen Modellbau, Siku für robustes Kinderspielzeug. Wenn sich auch die Zielgruppen und deren Anforderungen unterscheiden, eines haben die beiden Produktlinien gemeinsam: Die Fahrzeuge und Zubehörteile bestehen größtenteils aus polymeren Werkstoffen. Verarbeitet werden vor allem ABS, PS sowie SEBS für die Reifen. Nach dem Spritzguss werden die Kleinteile lackiert, bedruckt oder per Hand bemalt und schließlich montiert. 30 Spritzgießmaschinen mit Schließkräften zwischen 15 und 80 Tonnen umfasst der Maschinenpark in Lüdenscheid. 2011 wurde die Kapazität um drei neue Maschinen vom Typ ENGEL victory 80/40 aufgestockt. Eine dieser neuen Maschinen produziert die Kotflügel für den Leiterwagen der Lübecker Feuerwehr aus der aktuellen Wiking-Kollektion. Bei einer Gesamtfahrzeuglänge von 11 cm messen die 26_ENGEL injection-2012 Kotflügel gerade einmal 10 mm. Jeweils acht Kotflügel werden in einem 4+4-fach-Werkzeug in einem Zyklus gespritzt. Mit Anguss fallen die Achtersets aus der Maschine. Für den versierten Spritzgießer mag dieser fast ein bisschen zu groß geraten wirken. Doch weit gefehlt, denn der Anguss ist in diesem Prozessstadium noch kein Abfall. „Wir nutzen den Anguss beim nachfolgenden Lackieren als Halterung“, verrät Lemke. „Müssten wir die Kleinteile zum Lackieren, Bemalen oder Bedrucken jeweils mit einer Pinzette greifen, würde die Oberflächenveredelung deutlich mehr Zeit beanspruchen und außerdem wäre das Ausschussrisiko größer.“ Sonderlösung mit vertikalem Spritzaggregat Um die Werkzeuge trotz des überdimensionalen Angusses kompakt zu halten, hat der hausinterne Werkzeugbau entschieden, dass der plastifizierte Kunststoff nicht wie herkömmlich horizontal, sondern von oben eingespritzt wird. Standardspritzgießmaschinen können für diese Anwendung bei Sieper nicht punkten. „Die realisierte Lösung ist im Prinzip eine abgespeckte Mehrkomponentenmaschine“, berichtet Otto Tewes, Projektingenieur bei ENGEL Deutschland in Hagen, der gemeinsam mit seinem Kunden die Sonderlösung entwickelte, eine ENGEL victory 80/40 V. „Die Flexibilität von ENGEL, die Maschine individuell an unsere Anforderungen anzupassen, war ein wichtiges Kriterium bei der Auswahl des Anbieters“, sagt Lemke. Ein weiterer wesentlicher Aspekt war die holmlose Schließeinheit der victory-Baureihe. Auf ein Drei neue ENGEL victory 80/40 haben 2011 in Lüdenscheid ihren Betrieb aufgenommen. Der extralange Anguss dient beim Lackieren der Kotflügel als Halterung. und derselben Maschine lassen sich nun sowohl sehr kleine Formen als auch große, komplexe Werkzeuge mit Kernzügen aufspannen. „Manche der kleinen Formen sind so leicht, dass wir sie manuell in die Maschine hängen können“, sagt Lemke. „Dafür müssen sich unsere Mechaniker jetzt nicht mehr durch die Holme bücken. Die Rüstzeiten sind dadurch deutlich kürzer geworden.“ Kleine Losgrößen bestimmen das Geschäft. Für den Sammlermarkt werden zum Teil Auflagen von gerade einmal 3000 bis 5000 Stück produziert. Hinzu kommt die große Modellvielfalt. 350 Fahrzeuge umfasst der aktuelle Wiking-Katalog, und über 400 Modelle werden unter dem Label Siku gefertigt. So "Die Effizienz unserer Fertigung hat sich erhöht", so Andrè Lemke. kommt Sieper auf 80 bis 100 Werkzeugwechsel in der Woche. Acht Spritzgießformen gehören alleine zum aktuellen Touareg-Modell. Als Exklusivpartner von VW stellt Sieper schon zur Markteinführung der neuen Fahrzeugmodelle die Miniaturen her. Beim Lackieren der Kunststoffkarosserie werden die Originalfarbtöne von VW verarbeitet, von Campanellaweiß bis Night Blue Metallic. Voraussetzung für einen perfekten Glanz sind ebenmäßige Oberflächen der Kunststoffteile ohne Bindenähte und Einfallstellen. Bei den dünnen Wandstärken der Fahrzeugdächer von zum Teil nur 0,2 mm stellt das eine große Herausforderung dar. „Wir bewegen uns hier bereits im Bereich des Dünnwandspritzgusses“, so Lemke. _27 ENGEL injection-2012 ENGEL Injection_de/02-2012 ENGEL AUSTRIA GmbH | A-4311 Schwertberg | tel: +43 (0)50 620 0 | fax: +43 (0)50 620 3009 e-mail: sales@engel.at | www.engelglobal.com be the first.