Starke Nachfrage nach Kunststoffrohren - K
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Starke Nachfrage nach Kunststoffrohren - K
Industrie 4.0 So sehen die Hersteller von Spritzgießmaschinen die Fabrik der Zukunft Seite 09 Handhabung Intelligente Lösungen erhöhen die Produktionsautonomie Compounds & Recompounds Your Polymer Solution www.palplast.de pal plast GmbH Lämmerspieler Straße 8 D-63165 Mühlheim am Main PALRAN® PALMID® PALDUR® PALSAFE® PALBLEND® PALGLAS® PALFORM® PALPROP® PALSTYROL® PALFLEX® Seite 13 DIE ZEITUNG DER KUNSTSTOFF- UND KAUTSCHUKINDUSTRIE Starke Nachfrage nach Kunststoffrohren Die weltweite Nachfrage nach Kunststoffrohren wird voraussichtlich bis zum Jahr 2019 jährlich um bis zu 6,7 Prozent auf 19,3 Milliarden Meter steigen 46. JAHRGANG Ausgabe 16 | 21. August 2015 POLYME ( H ) R Das prominenteste Stück Kunststoff Das bis heute prominenteste Stück Kunststoff hatten Neil Armstrong und Edwin „Buzz“ Aldrin auf ihrer Reise zum Mond dabei. Es misst 1 × 1,50 m², zeigt 50 weiße Sterne auf blauem Grund sowie sieben rote und sechs weiße Streifen. Die Flagge, die Armstrong und Aldrin am 20. Juli 1969 auf dem Mond hissten, war aus Nylon. Heute dürfte sie vollständig ausgebleicht, also komplett weiß sein. Die nächste Mondlandung wird es zeigen. AUS DEM INHALT Vor allem die Baubranche treibt die Nachfrage an Kunststoffrohren voran Foto: M.E._pixelio.de WIRTSCHAFT Studie: Kunststoffe bleiben auf Wachstumskurs���������������� 2 BRANCHE Blasfolienanlagen von W&H zertifiziert�������������������������������� 6 TECHNOLOGIE Effektiver Patientenschutz durch Kavitätensortierung���� 15 Im FO US Besim Jakob von Winkelmann über Schwingungsdämpfer18 Kreativbox von Finke gibt einen Überblick über Farben und Spezialeffekte��������������������������������������������������������������� 23 Der kostenlose Newsletter Die News der Branche! Montag. Mittwoch. Freitag. Nichts verpassen. Gleich abonnieren! Oder unter k-zeitung.de Deckel und Verschlüsse sind ein wichtiger Teil von Verpackungen und Behältern wie Flaschen, Kanistern, Dosen, Tuben und Getränkekartons. Für diese alltäglichen Gebrauchsgegenstände steigt die Bedeutung von Kunststoff, da traditionelle Stoffe wie Aluminium, Weißblech oder Glas zunehmend ersetzt werden. Das Marktforschungsinstitut Ceresana prognostiziert, dass der Verbrauch von Kunststoffdeckeln bis zum Jahr 2020 um 4,9 % p.a. zulegen wird. Für Kunststoffverschlüsse wurden sowohl der europäische als auch der weltweite Markt analysiert. Nebenbei ist PE das mit Abstand am meisten verwendete Material zur Herstellung von Beuteln, Säcken und Tüten. 4,9 % DIE ZAHL DER WOCHE Studie Grund für die starke Nach- frage nach Kunststoffrohren sind vor allem die erhöhten Bauaktivitäten in China und den USA. Performance, Kosten und Installationsvorteile von Kunststoff werden auch eine zunehmende Verwendung gegenüber konkurrierenden Rohrmaterialien wie Beton, Kupfer und Stahl vorantreiben. Die Energie-, Landwirtschafts- und Industriezweige sind in der Regel weniger intensive Nutzer von Kunststoffrohren als die Baubranche. Obwohl die Bauinvestitionen in China – dem größten Kunststoffrohrmarkt der Welt – sich verlangsamen, wird die Nachfrage nach Kunststoffrohren aber immer noch über 9 % jährlich bis zum Jahr 2019 steigen. In den USA – dem zweitgrößten Markt der Welt – wird die anhaltende Erholung der Baubranche Russlandgeschäft bleibt unter Druck Exportzahlen weiter rückläufig Maschinen- und Anlagenbau Die Exportzahlen des deutschen Maschinen- und Anlagenbaus nach Russland sind weiterhin stark rückläufig. Nach –17 % im Jahr 2014 liegen die Rückgänge aktuell (Stand: Mai 2015) bei fast –30 %. Sollte dieser Trend anhalten, würden die deutschen Maschinen exporte für das gesamte Jahr 2015 auf rund 4,5 Mrd. EUR sinken. „Rubelverfall, Ölpreis und die schlechte Wirtschaftslage in Russland sind die Hauptursachen für den Einbruch im Russlandgeschäft des Maschinenbaus“, analysiert Ulrich Ackermann, Leiter VDMA Außenwirtschaft, die Situation. „Mit den Gütersanktionen direkt ist dieser Einbruch definitiv nicht zu erklären.“ Neben den hausgemachten, schon im Jahr 2013 erkennbaren Strukturproblemen der russischen Wirtschaft machen sich vor allem die Sanktionen im Finanzsektor negativ bemerkbar. In einer VDMA-Umfrage vom Mai 2015 gaben mehr als 50 % der beteiligten Unternehmen an, unter fehlen den Finanzierungen zu leiden. Das ist ein ganz klarer Trend, der sich im Laufe des Jahres fortgesetzt hat. die Kunststoffrohrnachfrage stark unterstützen. Das Wachstum der Kunststoffrohrnachfrage wird auch stetig in den Entwicklungsländern von Afrika, Asien und Südamerika aufgrund der Bemühungen, in diesen Ländern Trinkwasser- und Abwassersysteme zu bauen, beobachtet. Durch die positive Entwicklung der Kunststoffrohrnachfrage in den stärker entwickelten Regionen von Ost- und Westeuropa wird sich voraussichtlich bis 2019 die Nachfrage hier ebenfalls erhöhen. Auch hier ist die Baubranche einer der wichtigsten Wirtschaftsmotoren. Die Nachfrage nahm bekanntlich in den beiden Regionen nach der weltweiten Wirtschaftskrise ab und begann sich seit dem Jahr 2013 immer mehr zu erholen. sl www.freedonia.com Wir fördern Ihren Umsatz! Ein Jahr Sanktionen Ein Großteil der Handhabungsund Auslegungsfragen zum Russland-Embargo wurde durch eine Veränderung der Embargo-Bestimmungen im vergangenen Dezember gelöst. Schwierigkeiten machen aber weiterhin Ausfuhr-Genehmigungsanträge für Dual-Use-Güter, wenn diese für Empfänger in Russland bestimmt sind, die neben zivilen Produkten auch Rüstungsgüter in ihrem Programm haben. sl www.vdma.org Förderer Trockner Dosierer Das Baustein System Förderbänder Zubehör Rheinische Str. 41 · 42781 Haan · www.amboss-langbein.de WIRTSCHAFT 2 21. August 2015 | Ausgabe 16 EDITORIAL Was bleibt ohne China-Euphorie? Exporterfolge müssen immer neu erkämpft werden – auch zum Beispiel im Wettbewerb um Fachkräfte und im TTIP-Streit Es ist schon wahr, wenn China einmal hüstelt, und hier ist auch weiterhin noch viel Potenzial zu schütteln sich deutsche und europäische Expor- heben. Beim Stichwort Automation müssen die teure in Fieberkrämpfen. Mit der Abwertung des Verantwortlichen auch nicht immer gleich den chinesischen Yuan haben sofort die internationa- komplexen Robotereinsatz planen. Oftmals steckt len Börsenkurse gelitten. Deutsche Autobauer zum der nächste Entwicklungsschritt in der Anschaffung Beispiel sackten auf der Stelle spürbar ab, die Sor- einer neuen Förderbandanlage. So können durchge vor einem schärferen Preiskampf auf dem bis- dachte Speicherbandlösungen in der Spritzgieß herigen chinesischen Boom-Markt ist groß. Gehen fertigung die Prozessautonomie deutlich nach oben die hier erträumten Marktpotenziale jetzt im schrauben und damit Personalengpässe und FreiWettbewerb mit den billigeren chinesischen Her- schichten überbrücken helfen. stellern verloren? Eine dritte Säule ist die Internationalität. Nur wer Zunächst einmal: Der Erfolg der großen deutschen weltweit liefert, kann von den wachstumsstarken Marken hängt ganz wesentMärkten profitieren und lich von der Stärke der Zuauf Dauer erfolgreich sein, lieferer hierzulande ab. betont VDA-Mann Bräunig. Auch mittelgroße und Beispielsweise erbringen Zulieferer heute 75 % der sogar kleine Mittelständler Wertschöpfung in der folgen den Autoherstellern Automobilproduktion und und investieren in Fertimittlerweile auch 50 % des gungskapazitäten direkt in Entwicklungsaufwands, den Wachstumsmärkten. wie jüngst Klaus Bräunig Wer in Deutschland eine als Geschäftsführer des starke Basis hat und hier zu Verbands der Automobilweltmarktfähigen Preisen industrie ausführte. Und in produzieren kann, der kann diesen Kreisen verspürt Arne Grävemeyer dieses Know-how auch exman schon seit Jahren ste- stellvertretender Chefredakteur portieren. tig steigenden Druck entUnd was ist nun die Lehre lang der Wertschöpfungskette. Die Innovations- aus der jüngsten Unruhe um die chinesische Wähkraft, die die deutschen Exporterfolge bis heute rung? Sich nicht ins Bockshorn jagen lassen und ermöglicht hat und weiter ermöglicht, steckt ganz sich auf die eigenen Stärken besinnen!, so lautet wesentlich in den beteiligten Köpfen der Zulieferer, immer schon ein guter Rat. Es erinnern uns die im soliden Fachwissen und dem gegenseitigen Ge- Yuan-Anpassungen aber auch daran, bei aller dankenaustausch innerhalb der Zuliefernetzwerke. Euphorie über traumhafte Wachstumsraten in Und hier lauert bereits seit Jahren eine konkrete China nicht den Blick für bewährte Handelspartner Gefahr: Gegen einen drohenden Fachkräftemangel zu verlieren. Aktuell wird das transatlantische in Deutschland muss permanent angearbeitet wer- Handelsabkommen TTIP verhandelt. Die Gespräden. Es gilt beständig das Image von Facharbeitern che über einen großen Wirtschaftsraum ohne Zollund Ingenieuren in der Öffentlichkeit aufzuwerten schranken polarisieren in der Gesellschaft, wobei und ebenso im Wettbewerb um die besten Auszu- es für Industrievertreter keine Frage sein kann, ob bildenden mit Engagement, Ideenreichtum und in TTIP Sinn macht. Einzig das Wie ist diskutabel. Angesichts des jüngsten Schluckaufs in China Netzwerken zu bestehen. Eine zweite Maßnahme – die allerdings das Werben scheint es erst recht angeraten, sich in der Öffentum gute Köpfe niemals ersetzen kann – ist eine lichkeit klar für die Pflege internationaler Märkte weitere Steigerung des Automationsgrads. Auf die- und damit auch für den weiteren Abbau trans sem Feld engagieren sich deutsche Industrieunter- atlantischer Handelsschranken starkzumachen. nehmen schon seit geraumer Zeit mit großem Erfolg. 2013 wurden 50 % aller weltweit neu installierten Roboter in Japan, den USA, Korea und Deutschland eingerichtet. Nur so kann die Industrie dauerhaft auf den Weltmärkten konkurrieren Impulse durch CFK Carbonfaserverstärkter Kunststoff bleibt größter Wachstumstreiber bei Composites, gefolgt von glasfaserverstärkten Polymeren Verbundwerkstoffe Faserverstärk- te Kunststoffe gelten als Werkstoffe, die enorme Möglichkeiten bieten und erhebliche Entwicklungspotenziale in verschiedenen Einsatzgebieten aufweisen. Anwendungsbereiche finden sich beispielsweise in der Automobilindustrie, im Bausektor, im Luftfahrt- oder Elektronikbereich. In vielen Industrie- und Anwendungsbereichen entwickeln sich darüber hinaus stetig neue Einsatzgebiete für diese vielfältigen, jungen Materialien. Seit 2013 erhebt die Wirtschaftsvereinigung Composites Germany anhand einer halbjährlichen Mitgliederbefragung der Organisationen AVK, CFK-Valley, CCeV und VDMA Kennwerte zur momentanen und zukünftigen Marktentwicklung im Bereich Composites. Die aktuellen Ergebnisse der fünften Befragung zum ersten Halbjahr 2015 liegen jetzt vor – die K-ZEITUNG berichtete in ihrer letzten Ausgabe. Schaut man sich die Ergebnisse der Befragung genauer an, stellt man fest, dass die befragten Unter nehmen carbonfaserverstärkten Kunststoff CFK erneut als den Werkstoff mit dem größten Wachstumspotenzial einschätzen – wenn auch mit leicht sinkender Tendenz. 41 % der Teilnehmer sehen in diesem Werkstoff einen der Wachstumstreiber bei den Composites, Anfang des Jahres waren es noch 45 %. Anders bei den glasfaserverstärkten Kunststoffen (GFK): Hier sehen 24 % der befragten Unternehmen ihr Potenzial noch nicht ausgeschöpft, Anfang des Jahres waren es noch 22 %. Ebenfalls zulegen konnten die naturfaserverstärkten Kunststoffe (NFK), von 7 auf 9 %. GFK sind in der Compositeindustrie die mit Abstand größte Materialgruppe. 95 % der Gesamtmenge sind Composites mit Glasfasern. Von den weltweit über 8,5 Wachstumstreiber im Compositebereich. Zu 100 % fehlende Angaben resultieren aus Rundungen Grafik: Composites Germany Mio. t hergestellten Composites wurden 2014 in Europa 2,2 Mio. t glasfaserverstärkte Kunststoffe hergestellt. Davon machen allerdings die kurzfaserverstärkten Thermoplaste bereits 1,16 Mio. t aus. Der weltweite Bedarf an kohlenstofffaserverstärkten Kunststoffen (CFK) betrug im Jahr 2014 dagegen nur rund 79.000 t. Bauteile aus naturfaserverstärkten Kunststoffen mit Haupteinsatzgebiet im Automobilsektor wurden in den Ländern der EU im Jahr 2012 in der Größenordnung von 92.000 t hergestellt. Die EU-Menge an sogenannten Wood Plastic Composites betrug 260.000 t. Der mit Abstand größte Markt ist der deutsche. Die Gesamtmenge dieser Biocompositematerialien beträgt somit circa 15 % der europäischen Compositemenge (Quelle: Nova-Institut). Auch Basaltfasern wieder im Fokus In Hinblick auf Hochleistungs anwendungen rücken auch Basaltfasern immer wieder in den Fokus. Insbesondere Eigenschaften wie geringe elektrische Leitfähigkeit und hohe thermische Stabilität bei einem guten Preis-LeistungsVerhältnis zeichnen die Materialien aus, deren Herstellungskapazität aber derzeit weltweit noch um mehrere Faktoren kleiner ist als die der Kohlenstofffaser. Trotz einer langen Historie ist es den Basaltfasern bislang nicht gelungen, sich einen signifikanten Marktanteil zu erarbeiten. Dennoch: Die Mitgliederbefragung von Composites Germany hat wieder einmal gezeigt, dass als wesentlicher Wachstumstreiber im Materialbereich erneut CFK gesehen wird. Insgesamt zeigt die Umfrage, dass sowohl die generelle als auch die eigene Geschäftslage im Gegensatz zur vorangegangenen Befragung wieder positiv beurteilt werden. Einzig die Erwartung an die zukünftige generelle Geschäftslage verharrt auf dem Niveau des zweiten Halbjahrs 2014. Die Erwartung an die zukünftige eigene Geschäftslage bzw. die eigene Geschäftsentwicklung schwenkt deutlich ins Positive. mg www.composites-germany.de Kunststoffe auf Wachstumspfad Ceresana untersucht den gesamten europäischen Markt für Kunststoffe Marktstudie Leicht, vielseitig und beliebig formbar: Der Siegeszug der Kunststoffe ist ungebrochen; sie verdrängen nach wie vor traditionellere Materialien wie Aluminium, Weißblech oder Glas. Eine neue Studie des Marktforschungsinstituts Ceresana untersucht den gesamten europäischen Markt für Kunststoffe. Der umfangreiche Report gibt erstmals einen detaillierten Überblick zu allen kommerziell bedeutenden Kunststoffen: von Standardprodukten wie Polyethylen, Polypropylen oder PVC über technische Hochleistungskunststoffe wie ABS oder Fluorpolymere bis zu Biokunststoffen. 100-Milliarden-Markt „Insgesamt erreichte im Jahr 2014 der europäische Kunststoffmarkt ein Volumen von über 53 Millio- nen Tonnen“, berichtet Oliver Kutsch, der Geschäftsführer von Ceresana. „Bis zum Jahr 2022 erwarten wir ein weiteres durchschnittliches Umsatzwachstum von 2,9 Prozent pro Jahr, so dass dann ein Umsatz von voraussichtlich rund 104 Milliarden Euro erreicht wird.“ In diesen Zahlen sind Kunstfasern, Farben, Klebstoffe oder Kunstharze nicht enthalten. Mit einem Marktanteil von fast 24 % ist Deutschland in Europa das größte Herstellerland für Kunststoffe. Es folgen Belgien, Frankreich, Russland, die Niederlande und Spanien. Die wichtigsten Einsatzgebiete für Kunststoffe waren im Jahr 2014 flexible Verpackungen, starre Verpackungen und Bauprodukte. Auf diese drei Bereiche entfallen in Europa derzeit rund 70 % der gesamten Kunststoffnachfrage. Das größte Wachstum, mehr als 2 % pro Jahr, verzeichnen dagegen andere Absatzmärkte: Fahrzeugbau und der Bereich Elektro und Elektronik. 70 Prozent für Verpackungen und Bau Flexible und starre Verpackungen schützen zumeist Lebensmittel: Zusammen mit Bauprodukten entfallen 70 % der Kunststoffnachfrage auf diese Bereiche Foto: Nürnberg Messe/Thomas Geiger Flexible Verpackungen wie Verpackungsfolien, Beutel und Säcke sowie Schrumpf- und Dehnfolien werden zum Großteil für Lebensmittel gebraucht, aber auch als Sekundär- und Tertiärverpackungen, zum Beispiel für den Transport. Dieses Anwendungsgebiet dominieren die beiden Polyethylentypen LDPE und LLDPE mit einem Anteil von fast 53 %, danach folgen Polypropylen und Polyethylen-HDPE. Starre Verpackungen wie Becher, Schalen, Flaschen, Schachteln und Deckel werden zunehmend ganz aus Kunststoff gefertigt. In Europa wird dafür vor allem die Kunststoffsorte PET gebraucht, gefolgt von Polypropylen und Polyethylen-HDPE. Da die Gewichtsreduzierung mittlerweile an Grenzen stößt, werden für Getränke vermehrt Kunststoffbeutel als Alternative zu starren Verpackungen eingesetzt. Zum Absatzmarkt Bau gehören alle Kunststoffprodukte für den Hoch- und Tiefbau, zum Beispiel Folien, Kabel, Rohre, Profile und Abdeckungen, Platten und Rohre, Dübel, Schrauben, Verglasungen, Befestigungselemente, Beschichtungen und Membranen. In diesem Bereich war PVC im Jahr 2014 der Kunststofftyp mit dem größten Verbrauch: Der Bausektor nahm mehr als 5,5 Mio. t PVC ab. Danach folgten PolyethylenHDPE,Polystyrol und EPS. mg www.ceresana.com WIRTSCHAFT 21. August 2015 | Ausgabe 16 3 Medizintechnik in China im Wandel „Buy local“-Vorgaben der chinesischen Regierung führen zu rückläufigem Wachstum bei medizintechnischen Importen Märkte China baut das Gesund- heitswesen stark aus. Aber während der Umsatz der lokalen Medizintechnikbranche 2014 um 14,6 % zulegte, wird es für Importprodukte schwieriger. Staatliche Krankenhäuser werden zum Kauf lokaler Produkte angehalten. Gleichzeitig steigen die Anforderungen und Kosten für die Registrierung von Medizinprodukten. Neue Vertriebsstrukturen werden erforderlich. Die Brancheneinfuhr legte daher 2014 nur noch um etwa 6 % zu. Deutschland ist hinter den USA zweitwichtigster Lieferant. Dies berichtet Germany Trade & Invest (gtai). Der Markt für Medizintechnik in der VR China legte 2014 erneut zweistellig zu und erreichte ein Volumen von knapp über 34 Mrd. USD. Der Umsatz der lokalen Branche kletterte nach Angaben des Ministry of Industry and Information Technology (MIIT) 2014 um 14,6 % auf 213,6 Mrd. RMB; derzeit etwa 26,3 Mrd. EUR. Eine kontinuierlich wachsende Nachfrage nach Gesundheits leistungen sowie die Überalterung der Bevölkerung bleiben treibende Faktoren. Der Ausbau des Gesundheitswesens im Hinterland sorgt zusätzlich für Dynamik. Branchenkenner rechnen daher bei der Medizintechnik bis 2020 mit Nachfragesteigerungen von jährlich 14 bis 15 %. Fast alle Produktsegmente dürften zweistellig wachsen. Branche stark zersplittert Chinas Medizintechnikbranche ist stark zersplittert. Um die Produktqualität und Innovations fähigkeit der chinesischen Medizintechnik zu stärken, treibt die Regierung die Konsolidierung der Branche voran. Ziel ist es, acht bis zehn große staatliche Medizintechnikfirmen aufzubauen, mit einem jeweiligen Umsatz von mehr als 5 Mrd. RMB. Insidern zufolge wurden etwa 100 Betriebe für Billigprodukte geschlossen und über 1.000 Geschäftslizenzen aufgehoben; rund die Hälfte betraf Hersteller von einfachen Produkten aus Kunststoff. Rund 18 % aller medizintechnischen Einfuhren bezog China aus Deutschland, das damit hinter den USA (32,5 %) und vor Japan (10,5 %) auf Platz zwei lag. Allerdings gingen die deutschen Liefe- Medizintechnik in China: Produktzulassung wird kosten- und zeit intensiver Foto: BASF rungen in einigen Segmenten zurück. Damit erreichten deutsche Hersteller mitunter nicht die Stei- gerungsraten ihrer Konkurrenten aus den USA und Japan. mg www.gtai.de PEEK-Volumen in Automobilen verdoppeln Victrex baut Stellung als Anbieter für Polymerzahnräder durch Übernahme seines US-Kunden Kleiss Gears weiter aus Hochleistungspolymerlösungen Mehrwert zu schaffen. Und sie zeigt, wie wir uns durch Vorwärtsintegration weiterentwickeln. Durch Kleiss hat Victrex die Möglichkeit, die Entwicklung von PEEK-basierten Zahnradanwendungen zu beschleunigen, den hohen Anforderungen der Autoindustrie gerecht zu werden und konsequent sein Ziel zu verfolgen, das PEEK-Volumen in Automobi len mittelfristig zu verdoppeln.“ nimmt den US-amerikanischen Spezialisten für thermoplastische Zahnräder,, Kleiss Gears. Mit der Übernahme möchte der Anbieter von PEEK-basierten Polymer lösungen dazu beitragen, wichtige Marktherausforderungen der Kunden im Bereich der Zahnräder zu lösen. Entwicklungszyklen reduzieren Die Kombination von hochpräzisem Zahnraddesign und der Prüfund Herstellungskompetenz von Kleiss Gears mit dem MaterialKnow-how von Victrex bietet Geschäftspartnern neue, integrierte Möglichkeiten. Victrex, mit Hauptsitz in Großbritannien, kann jetzt die Entwicklung von Hochleistungspoly merzahnrädern für anspruchs volle Anwendungen in der Automobil- und Energiebranche sowie in anderen Industriezweigen noch besser unterstützen – unabhängig davon, ob der Kunde eine Material- oder eine ganzheitliche Sys- Photo credit: GettyImages - © E+ Troels Graugaard Antriebstechnik Victrex über- Integrierter Ansatz Victrex übernimmt den US-amerikanischen Spezialisten für thermoplastische Zahnräder, Kleiss Gears Foto: Victrex temlösung sucht. Das familien geführte Unternehmen Kleiss war und ist seit 1995 auf dem Gebiet Zahnrad- und Werkzeugdesign sowie Validierung und Herstellung von präzise gefertigten Poly merzahnrädern in einer Führungsposition. David Hummel, Chief Executive von Victrex, erklärt: „Die Übernahme von Kleiss Gears passt perfekt in unsere Strategie, mit „Wir arbeiten seit vielen Jahren mit Victrex als Partner zusammen und sind davon überzeugt, dass unsere Kunden und die End anwender von einem stärker integrierten Ansatz profitieren. Er ermöglicht ihnen, Zahnräder zu entwickeln und in den Markt einzuführen, die ihre Schlüsselherausforderungen lösen und gleichzeitig mit deutlich reduzierten Entwicklungszyklen einhergehen“, sagt Rod Kleiss, President von Kleiss Gears. mg www.victrex.com/kleissgears Protec hat Polymersnet übernommen Asset Deal beinhaltet LFT-Pultrusionsanlage, mit der auch kohlefaserverstärktes Polypropylen produziert werden kann LFT-Produktion Mit Wirkung vom 26. Juni 2015 hat Protec Polymer Processing die Polymersnet GmbH übernommen. Polymersnet hat sich auf Planung, Bau und Inbetriebnahme von Anlagen zur Herstellung langfaserverstärkter Thermoplaste (LFT) mit der Pultrusionstechnik spezialisiert. Protec hat diese Anlagen bislang als Vertriebspartner exklusiv vermarktet. Durch einen Asset Deal hat Protec die Wirtschaftsgüter von Polymer snet übernommen. Hierzu gehört neben Patenten, Know-how-Trägern bis hinein in die Zulieferkette auch die LFT-Produktionslinie, mit der bislang Verfahrens- und Materialentwicklungen sowie spezifische Kundenversuche durch- geführt wurden. Diese Anlage wird jetzt in einem hierfür konzi pierten Technikum in der ProtecZentrale Bensheim aufgebaut und dabei ergänzt und erweitert. „Mit der Übernahme von Polymersnet bündeln wir die gesamte LFT-Prozesskette an einer Stelle. Hiervon profitieren unsere derzeitigen und künftigen Kunden“, erklärt Protec-Geschäftsführer Peter Theobald. Die LFT-Anlage im Bensheimer Technikum wird auch künftig für kundenspezifische Erprobungen zur Verfügung stehen. „Hierzu statten wir beim gerade laufenden Aufbau die Anlage mit einem Compoundier extruder neuester Bauart aus, und auch die Anlagensteuerung wird auf einen vollautomatischen Be- trieb aller Prozessschritte ausgelegt“, so Theobald. Geplant ist, dass die modernisierte LFT-Produktionslinie ab Mitte August in Bensheim nutzbar ist. Polypropylen mit langen Kohlefasern Die LFT-Pultrusionsanlage ist speziell auf die wirtschaftliche Herstel lung hochwer tiger Thermoplaste mit Fasern in Granulatlänge zugeschnitten. Üblich sind in der Praxis LFT-Werkstoffe mit Faserlängen (Granulat längen) von 7 mm bis 25 mm. Dazu werden die Faserstränge – wahlweise Glasfaser- oder Kohlefaserstränge – in die Filamente vereinzelt, danach im Imprägnierwerk- „Die Wartungsstation von Stäubli ist unser Garant für Sicherheit und Qualität.“ Hans, Instandhaltung zeug mit der Polymerschmelze gleichmäßig ummantelt (imprägniert) und die Faser-PolymerStränge nach dem Abkühlen abschließend granuliert. Realisierbar sind Fasergehalte bis zu 60 Gew.-% und Anlagen mit Durchsätzen bis zu 1.200 kg/h. Die Anlagentechnik von Protec eignet sich zur Herstellung einer breiten Werkstoffpalette mit unterschiedlicher Faserverstärkung und vielfältiger Polymermatrix. Die Technik ist inzwischen so weit entwickelt, dass hiermit LFT aus kohlefaserverstärktem PP ebenfalls prozesssicher gewonnen werden können, eine bislang kaum oder gar nicht realisierbare Materialkombination. mg www.quick-mold-change.com Werkzeugwechselsysteme von Stäubli: Vertrauen schafft Erfolg. „Unsere Wartungsstation von Stäubli bietet hochflexible Einsatzmöglichkeiten für reguläre Wartungsarbeiten und Werkzeugänderungen, einschließlich der Durchführung aller erforderlichen Funktionstests. Teure Maschinenausfallzeiten wurden eliminiert und das Qualitätslevel unserer Abteilung konnte deutlich verbessert werden.“ schnell. sicher. effizient. www.sp-protec.com Stäubli Tec-Systems GmbH - Tel.: +49 921 883-0 - E-Mail: connectors.de@staubli.com WIRTSCHAFT 4 21. August 2015 | Ausgabe 16 Günstiges Ammoniak für Polyamid Das Personalkarussell dreht sich Yara und BASF setzen ersten Spatenstich für neue 750.000-Jahrestonnen-Ammoniakanlage in Freeport/Texas Röchling ändert Organisation und Führung unter anderem des Geschäftsbereichs Hochleistungskunststoffe Rohstoffe Yara International ASA und BASF haben Ende Juli mit dem ersten Spatenstich den Bau einer World-Scale-Ammoniakanlage am BASF-Standort in Freeport TX/USA begonnen. Die gesamten Investitionskosten für die Anlage – die voraussichtlich 2017 in Betrieb gehen wird – belaufen sich auf rund 600 Mio. USD. Yara wird zusätzlich einen Ammoniaktank am BASF-Terminal bauen, zudem wird BASF ihr bestehendes Terminal und ihre Pipelines für den Export von Ammoniak aus der neuen Anlage erweitern. „BASF investiert derzeit viel in Nordamerika“, sagte Wayne T. Smith, Vorsitzender & CEO der BASF Corporation und Mitglied des Vorstands der BASF SE. „Durch die gemeinsame Investi- BASF nutzt Ammoniak für Caprolactam Die Anlage wird eine Kapazität von etwa 750.000 jato haben. Yara wird 68 % und BASF 32 % der Anlage besitzen. Die Partner werden Ammoniak entsprechend ihrem Anteil an der Anlage beziehen. BASF wird ihren Anteil am produzierten Ammoniak verwenden, um Caprolactam herzustellen – ein wichtiges Vorprodukt bei der Herstellung von Polyamid. Yara wird seinen Anteil an Ammoniak an gewerbliche Kunden in Nordamerika verkaufen und den Agrar sektor beliefern. Wayne T. Smith, CEO BASF Corp., beim Spatenstich in Freeport TX/USA: „Wir profitieren von den attraktiven Rohstoffkosten“ Foto: BASF tion mit Yara profitieren wir von der Produktion im World-ScaleMaßstab und von den attraktiven Rohstoffkosten in den Vereinigten Staaten. Damit werden wir unseren Standort in Freeport sowie die Wettbewerbsfähigkeit unserer Wertschöpfungskette mit unseren Kunden in der Region stärken.“ Attraktive Rohstoffkosten Die Wasserstofftechnologie, die in der Anlage zum Einsatz kommt, senkt die Kapital- und Instandhaltungskosten im Vergleich zu einer herkömmlichen erdgas basierten Ammoniakanlage deutlich. Mit Praxair Inc., dem größten Hersteller von Industriegasen in Nordamerika, wurde ein langfristiger Liefervertrag für Stickstoff und Wasserstoff unterschrieben. Die Bezugspreise für diese beiden Rohstoffe sind an die vorteilhaften Preise für Erdgas an der US-Golfküste gekoppelt. Mit KBR Inc., Houston TX/USA, wurde ein Vertrag zur schlüsselfertigen Übergabe vereinbart, der die technische Planung, Beschaffung und den Bau der Anlage umfasst. Die Anlage wird voraussichtlich bis Ende 2017 fertiggestellt. Yara wird den Bau der Anlage koordinieren, während BASF die Anlage betreiben wird. mg www.basf.com Neuordnung Zur Stärkung der Organisation und Sicherung des globalen Wachstums ändert Röchling die Organisation und Führung des Geschäftsbereichs Hochleistungskunststoffe. Mit Wirkung vom 1. September 2015 wird Rüdiger Keinberger in die Geschäftsführung von Röchling Engineering Plastics, Haren, berufen. In dieser Funktion übernimmt er die Verantwortung für die Business Units Machined Components und Composites. Medizintechnik forciert Bisher verantwortete er neben der Geschäftsführung der österreichischen Tochtergesellschaft Röchling Leripa Papertech, Oepping, die Führung der Business Unit Machined Components. Seine Aufgaben in der Business Unit werden von Heinz Dirksen als Director Sales und Marketing und Dietmar Telgenkämper als Direc- Fluorelastomere Solvay hat im Werk Changshu/China die Produktion von Fluorelastomeren (FKM) aufgenommen. Die FKM-Anlage ist Teil der Strategie des Unternehmens, seine Produktionsstätten weiter auszubauen, um der steigenden Nachfrage nach Spezialpolymeren in der asiatischen Auto mobilindustrie entgegenzu kommen. Besuchen Sie uns auf der FAKUMA 2015: Sie finden ALLE Milacron Produktmarken auf EINEM Stand vereint: Halle B3, Stand 3203. www.milacron.com Standort Lahnstein ist Mustafa Altintas als Business Unit Director Production and Engineering zuständig. mg www.roechling.com sowie von der Versorgung mit Sekundärrohstoffen durch sein Joint Venture mit der unweit ansässigen Shanghai 3F New Materials Co., Ltd. Von Changshu (Provinz Jiangsu) aus wird Solvay den Markt mit Fluorelastomeren der Marke Tecnoflon beliefern. Das Material hält aggressiven Chemikalien und Temperaturen bis über 250 °C stand, bietet ausgezeichnete Kälte elastizität und lässt sich mit diversen Verfahren verarbeiten. Typische Endprodukte sind Formdichtungen, Wellenabdichtungen und Schläuche in der Automobilindus trie sowie Anwendungen in der Öl- und Gasindustrie. „Diese moderne Fluorelastomeranlage trägt erheblich zu unserer Präsenz in Asien bei“, sagt Augusto Di Donfrancesco, Präsident der globalen Geschäftseinheit Specialty Polymers von Solvay. „Der Aus bau unseres Werks in Changshu schafft mehr Kundennähe.“ Am selben Standort errichtet Solvay derzeit außerdem eine Produk tionseinheit für Polyvinyliden fluoride (PVDF) zur Lieferung von Solef, die voraussichtlich Anfang 2017 betriebsbereit sein wird. Neben Fluorelastomeren fertigt Solvay im Werk Changshu auch Com pounds auf Basis seiner Spezialpolymere. mg www.solvay.com Wachstumsplan ENTDECKEN SIE, WAS “YES” BEWIRKEN KANN. Die neue Mold-Masters Summit-Serie bringt die Premium-Heißkanaltechnologie auf eine neue Leistungsebene. Foto: Röchling Solvay betreibt FKM-Anlage in Changshu Als dritte FKM-Einheit von Solvay Specialty Polymers weltweit profitiert die Anlage von der bestehenden Betriebs- und Infrastruktur des Unternehmens vor Ort Die Magna T ist eine hochwertige Spritzgießmaschine der neuesten Generation. Die präzise KniehebelTechnologie mit energieeffizienten Servomotoren setzt neue Standards. Rüdiger Keinberger übernimmt bei Röchling Engineering Plastics die Verantwortung für die Business Units Machined Components und Composites Fluorkautschuk für China Dritte FKM-Einheit Es gibt keine Herausforderung, die wir nicht annehmen. Aufgrund unseres branchenweit größten Angebotes an Produkten, Technologien und Services sowie unserer Fachkompetenz konzipieren wir jegliche Art von individuellen Lösungen. Kontaktieren Sie uns und erfahren Sie mehr darüber, wie die Yes-Philosophie die Struktur unserer Marke neu erschaffen hat. Entdecken Sie, was in den Bereichen Spritzgießen, Extrusion, Blasformen, Co-Injektion, Heißkanalsysteme, Werkzeugtechnik, Prozesssteuerungsanlagen und industriellen Fluiden alles möglich ist. tor Production and Engineering übernommen. Neuer Geschäftsführer der Röchling Leripa Papertech wird Peter Eckerstorfer. Ebenfalls mit Wirkung zum 1. September 2015 übernimmt Lewis H. Carter die Position des Director Business Unit Medical Plastics. Röchling forciert damit den Aufbau des strategisch wichti gen Bereichs Medizintechnik. Lewis H. Carter übergibt damit seine bisherige Verantwortung für die Herstellung und den Vertrieb thermoplastischer Halbzeuge in Nordamerika an die Business Unit Thermoplastics. Damit bündelt Röchling ab dem 1. Januar 2016 alle Aktivitäten im Bereich der thermoplastischen Halbzeuge in einer Business Unit, die von Franz Lübbers als Director Sales and Marketing, und Ludger Vehring, Director Production and Engineering, geführt wird. Für die Produktion der Hochleistungskunststoffe der Röchling Sustaplast am Infiana investiert in Extrusionskapazitäten Extrusion Für Infiana sind die ers- ten sechs Monate als eigenständiges Unternehmen weltweit erfolgreich verlaufen. Jetzt kündigt der Folienhersteller den ersten Schritt bei der Umsetzung des globalen Wachstumsplans an. Infiana baut die Produktionskapazitäten am US-amerikanischen Standort in Malvern aus und investiert in einen neuen Extruder. Damit möchte das Unternehmen seine Potenziale ausschöpfen und mit den Kunden wachsen, das Produktportfolio differenzieren und weiterhin die führende Position im Bereich Building & Construction stärken. „Mit dieser Investition reagieren wir positiv auf die wachsende Nachfrage unserer Kunden vor Ort und weltweit“, betont Robert Shumoski, General Manager Infiana North America. „Die zusätzlichen Kapazitäten bieten uns die Chance, unsere Wettbewerbsposition im Bereich Building & Construction und im Pressure SensitiveMarkt zu verbessern. Zudem stärken wir unsere Fähigkeit, qualitativ hochwertige Produkte für die wachsenden Märkte in Nordamerika zu liefern, zum Beispiel in den Bereichen Composites und Personal Care.“ Mit dem Ausbau der Kapazitäten will der Folienexperte aber nicht nur Märkte erobern, sondern auch optimal auf saisonale Schwankungen reagieren und die Flexibilität in der Produktion deutlich erhöhen. Peter K. Wahsner, CEO Infiana Group, ergänzt: „Wir sind auf einemsehr guten Weg, den nordamerikanischen Standort als Kompetenzzentrum weiter auszubauen – mit einer breiten Technologiebasis, effizienten Maschi- nen und vor allem mit unserem kompetenten Team. Diese Investition beweist: Die neue Eigenständigkeit des Unternehmens und die Unterstützung unserer Gesellschafter ermöglichen es, unsere Wachstumspläne weltweit erfolgreich zu realisieren.“ Folien für Amerika Zurzeit arbeiten rund 100 Mitarbeiter in Malvern. Sie beliefern vor allem den amerikanischen Markt mit silikonbeschichteten Trennfolien sowie nicht silikonisierten glatten und geprägten Folien. Die am Standort Malvern produzierten Infiana-Folien sind in erster Linie für die Bereiche Building & Construction, Pressure Sensitive und den Compositemarkt bestimmt. sl www.infiana.com BRANCHE 21. August 2015 | Ausgabe 16 5 Ecopower für österreichische Forscher Pedal aus Polyamid ausgezeichnet Wittmann Battenfeld übergibt Spritzgießmaschine an das IFA-Tulln in Wien Akro-Plastic erlangt 1. Preis in der Kategorie „Powertrain“ für Kupplungspedal mit Lagerbock aus kohlenstoffverstärktem PA6 Werkstoffentwicklung Mit der Übergabe einer Ecopower 110/350 an das Wiener Forschungsinstitut IFA-Tulln unterstützt Spritzgießmaschinenhersteller Wittmann se Wertstoffen aller Art neue Werkstoffe entwickelt. Die Maschine, eine vollelektrische Ecopower 110/350, ist mit einer Insiderzelle, die in die Spritzgieß- Bei der feierlichen Übergabe der Ecopower (v.l.n.r.): Wolfgang Glawatsch, Wittmann Battenfeld Gebietsvertriebsleiter Österreich; Vizerektorin Andrea Reithmayer; Hannes Frech, Technikumsleiter Spritzgießtechnik; Ass. Professor Norbert Mundigler sowie Georg Tinschert, Geschäftsführer Wittmann Battenfeld Foto: Wittmann Battenfeld Battenfeld die Forschung im Bereich innovativer Werkstoffe und Technologien. Am Institut für Naturstofftechnik des IFA-Tulln werden unter Einsatz von Rohstoffen aus der Natur beziehungswei- anlage integriert ist, ausgestattet. Die Materialtrocknung erfolgt über eine Wittmann Trocknungsanlage der Type Drymax Aton F120-300 M. Anlässlich der offiziellen Übergabe der Maschine an das Institut für Naturstofftechnik am IFA-Tulln bedankten sich Ass. Univ.-Professor Norbert Mundigler und Andrea Reithmayer, Vize rektorin für Finanzen der Universität für Bodenkultur Wien, bei Witttmann Battenfeld für die Unterstützung. Georg Tinschert, Geschäftsführer von Wittmann Battenfeld, sieht das Engagement in Forschung und Entwicklung seines Unternehmens in Form der Zusammen arbeit mit namhaften Partnern wie dem IFA-Tulln als eine sinnvolle Investition in die Zukunft: „Wir freuen uns, dass unsere Ecopower einen Beitrag leistet, im Bereich der Werkstofftechnologien umweltschonende und nachhaltige Lösungen voranzutreiben“, so Tinschert. Das IFA-Tulln wurde 1994 von der Universität für Bodenkultur Wien, der Technischen Universität Wien und der Veterinärmedizinischen Universität Wien unter Beteiligung des Bundes, des Landes Niederösterreich und der Stadt Tulln als Interuniversitäres Department für Agrarbiotechnologie der Universität für Bodenkultur Wien gegründet. sk www.wittmann-group.com Awards Beim 16. SPE Automotive Award konnte Akro-Plastic im Team mit den Firmen Batz, S. Coop., PME Fluidtec, Moldetipo und BMW den ersten Preis in der Kategorie Powertrain erreichen. Das prämierte Bauteil ist ein Lagerbock mit einem Kupplungspedal aus Akromid B3 ICF. Fester und leichter als Polyamid mit Glasfaser Der verwendete Werkstoff ist ein kohlenstofffaserverstärktes Polyamid 6, dessen Kohlenstofffasern aus den auf bereiteten Rand beschnitten von BMW stammen. Diese werden in einem modifizierten Feddem Extruder in ein hochfestes Compound verwandelt, welches im fertigen Kupplungspedal die Festigkeiten eines glasfaserverstärkten Polyamids überbietet und dabei 12,5 % leichter ist. Die bei der Herstellung verwendete Wasserinnendruckanlage der Firma PME Fluidtec gewährleistet dabei in Kombination mit dem Werkzeug der Firma Moldetipo und dem Polyamid aus dem Hause Akro-Plastic einen absolut reproduzierbaren Prozess, der die hohen Ansprüche bei BMW erfüllt. Links der Sponsor Matthias Dykhuis, Kraus Maffei; 3.v.l. Thomas Raithel, Akro-Plastic; 2.v.r. Thilo Stier, Akro-Plastic Foto: Fricke Hannover Kupplungspedal mit Lagerbock aus kohlenstofffaserverstärktem Polyamid 6 Foto: Akro-Plastic Das durch die Wasserinndrucktechnik hohlgeblasene Bauteil zeigt eine höhere Steifigkeit und Festigkeit bei gleichmäßigen Wandstärken. mg www.akro-plastic.de Besuchen Sie uns auf der FAKUMA Halle B5 Stand 5306 Andersartig. Alles Farbe – oder was? Bei GRAFE schon. Mit unseren Masterbatches erfüllen wir Ihnen jeden Farbwunsch. Zugegeben, manchmal treiben wir es ganz schön bunt. GRAFE – Das Beste verbinden. MASTERBATCHES WORLDWIDE COLORED VISIONS IN PLASTICS www.grafe.com BRANCHE 6 21. August 2015 | Ausgabe 16 Für Energieeffizenz ausgezeichnet TÜV Süd zertifiziert Blasfolienanlagen und Flexodruckmaschinen von W&H Verpackungstechnik Das Energie- effizienzlabel erhalten alle W&HBlasfolienanlagen der Baureihen Optimex und Varex in den Ausführungen von drei bis neun Schichten. Erstmals wurde nun vom TÜV Süd eine komplette Baureihe von Blasfolien-Extrusionsanlagen hinsichtlich ihres Energieverbrauchs auditiert und nach eingehender Auswertung mit dem Zertifikat „beste verfügbare Technik“ in Bezug auf die Energieeffizienz ausgezeichnet. Reduktion des Energieeinsatzes Dr. Bungert vom TÜV Süd (l.) überreicht Dr. Falco Paepenmüller, dem Leiter Produktbereich Extrusion bei W&H, die Urkunde zur Energieeffizienz der W&H-Blasfolienanlagen Foto: W&H Seit Längerem wird das Thema Nachhaltigkeit in der Extrusion intensiv diskutiert. Ein Schwerpunkt ist die Reduktion des Energieeinsatzes bei der Folienextrusion. Die Auditierung der Blas folienanlagen erstreckte sich auf umfangreiche Messreihen zur Ermittlung der Energieverbräuche der vorgenannten Baureihen Optimex und Varex und die Fest legung sinnvoller Bilanzhüllen. In einem weitergehenden Schritt wurde überprüft, inwieweit das Streben nach Energieeffizienz auch in der Unternehmensausrichtung Berücksichtigung findet und in den Konstruktionsprozessen von W&H verankert ist. W&H sieht in dieser Zertifizierung eine Selbstverpflichtung, als Technologie- und Marktführer auch die energieeffiziente Gestaltung seiner Blasfolien-Extrusionsanlagen zu dokumentieren. Den Kunden gibt das Zertifikat einer unabhängigen Prüfstelle die Gewissheit, eine Blasfolienanlage zu betreiben, in der alle Verbraucher von elektrischer Energie und Luft nach dem neuesten Stand der Technik konzipiert wurden. Nachweis der Effizienz Das erstmals für Maschinen dieser Art vergebene Zertifikat kann bei nationalen Stellen zum Nachweis der Energieeffizienz neu investierter W&H-Extrusions anlagen verwendet werden. In Europa ist ein derartiger Nachweis hilfreich für die Erlangung einer Zertifizierung nach ISO 50001, die Voraussetzung ist für die teilweise Befreiung besonders energie intensiver Unternehmen von der EEG-Umlage und zukünftig auch für die Entlastung von Unternehmen der produzierenden Gewerbe von der Strom- und Energiesteuer. In regelmäßigen Wiederholungsaudits wird sichergestellt, dass auch zukünftige konstruktive Änderungen an W&H-Blas folienanlagen den vorgegebenen Maßstäben der Energieeffizienz entsprechen. Weitere Fortschritte bei der Energieeffizienz der W&HMaschinen werden damit für die Kunden transparent gemacht. Das Thema Energieeffizienz findet selbstverständlich auch bei der Konstruktion der W&H-Druckund Verarbeitungsmaschinen Berücksichtigung und wird sukzessive für alle Maschinentypen umgesetzt. sl www.wuh-group.com Hightech für extreme Ansprüche Polymere als thermische Speicher Kurpfälzer Heißkanaltage: Innovationen rund um die Heißkanaltechnik bei PSG An zwei Tagen waren rund 80 Teilnehmer bei den Kurpfälzer Heißkanaltagen von PSG Foto: PSG Spritzgießperipherie An einer der heißesten Tage des Jahres fanden Anfang Juli, passend zum Wetter, die Kurpfälzer Heißkanaltage von PSG Plastic Service in Bad Dürkheim satt. Die rund 80 Teilnehmer erwarteten in den zwei Tagen richtungsweisende Vorträge zu aktuellen Themen, die die Branche in Zukunft prägen werden, darunter Neuentwicklungen, Anwendungen und Trends rund um das Thema Heißkanal. PSG Plastic Service bietet seit mehr als 50 Jahren innovative Lösungen bei Heißkanalsystemen und der Regeltechnik. Kunden erhalten ein komplettes Düsen- und Verteilerprogramm inklusive Heißkanalreglern, die mitdenken. Die Produkte werden an drei deutschen Standorten entwickelt, produziert und getestet. PSG bietet Gesamtlösungen aus einer Hand und gibt seinen Kunden so die Sicherheit, dass alle Komponenten aufeinander abgestimmt sind. Auf den Kurpfälzer Heißkanal tagen präsentierte PSG den Teilnehmern unter anderem auch seine neue Düsenbaureihe Smart Fill. Die Schmelzekanalgeometrie und innovative Beheizungstechnik ermöglichen Anwendern die Verarbeitung fast aller Kunststofftypen. Selbst technische Kunststoffe mit extrem hoher Verarbeitungstemperatur lassen sich mit der neuen Smart Fill verarbeiten. Die Schmelzeteilung und erneute -zusammenführung erfolgt im heißen Bereich der Düse. Das ver- Andreas Kißler, Vice President bei PSG: „Wir werden uns dem Thema Industrie 4.0 nicht verschließen“ Foto: K-ZEITUNG mindert das Entstehen von Fließlinien und verbessert damit die optische sowie die mechanische Qualität der Teile. Das Düsenlängeneinbaumaß im Werkzeug ist für alle Düsenvarianten identisch. Das erlaubt zum Beispiel einen problemlosen Wechsel von RT (Ringanschnitt mit Torpedo) in DNZ (Nadelverschluss mit Düsenkopf durchtauchend). Schon im vergangenen Jahr präsentierte PSG auf der Fakuma die neue patentierte Lösung für Heißkanalsystem Pipe Line, die ab vier Betätigungseinheiten zum Einsatz kommt. Auf den Heißkanaltagen wurde das neuartige System einem noch breiteren Anwenderpublikum vorgestellt. Bei herkömmlichen Systemen muss jede einzelne Betätigungseinheit mit vier Leitungen angeschlossen werden, zwei für die Hydraulik und zwei für die Kühlung. Das macht bei einem 8-fachSystem schon 32 Leitungen. Der benötigte Platz für die Rohrleitungen muss aus der Formplatte herausgefräst werden. Das bedeutet Extraaufwand und verringert dadurch die Werkzeugstabilität. Die neue Pipe Line von PSG verbindet die Betätigungseinheiten mit nur zwei Leitungen: einer Druck- und einer Rückleitung. Das Hydrauliköl bewegt die Nadel und kühlt gleichzeitig die Betätigungseinheit. Eine Wasserkühlung mit der damit verbundenen Verkalkung wird überflüssig. Abgerundet wurde der Event mit Werksführungen in Mannheim und Viernheim, wo unter anderem das vollvernetzte Produzieren ein Gesprächsthema war. Dazu sagte Andreas Kißler, Vice President bei PSG: „Wir werden uns dem Thema Industrie 4.0 nicht verschließen. Schon in naher Zukunft wird die Informatisierung der Fertigungstechnik und der Logistik bei PSG vollends Einzug halten.“ sl www.psg-online.de Mehr Bilder finden Sie in der K-ZEITUNG-App Code mit Smartphone und entsprechender App anvisieren Geba nimmt an einem Projekt für Latentwärmespeicher aus Kunststoffmaterialien teil Forschung Die Geba Kunststoff- technik immt am FFG-geförderten „Store-it-up-IF-Projekt“ zur Forschung und Entwicklung von thermischen Speichern teil. Unter Projektleitung des Austrian Institute of Technology (AIT) ist es das erklärte Ziel, einen ökonomischen Latentwärmespeicher mit polymeren Phasenwechselmaterialien (PCM) in einem Temperaturbereich von 80 bis 400 °C zu entwickeln. Phasenwechselmaterialien haben gegenüber herkömmlichen thermischen Speichern den Vorteil, dass sie in höherem Maße auch latente Wärme speichern. Latente Wärme ist die einem Material zugeführte Wärme während eines Phasenwechsels (zum Beispiel von fest zu flüssig), ohne dass die Temperatur weiter ansteigt. Die gespeicherte latente Wärme entspricht bei der Phasenumwandlung im Werkstoff der zugenommenen inneren Energie, auch Enthalpie genannt. Bei Speichern wird meist der Phasenwechsel von fest zu flüssig genutzt. Bei der Kristallisation wird die zugeführte Schmelz wärme wieder abgegeben. Derzeit werden als Phasenwechselmaterialien meistens Salze oder Paraffinöle eingesetzt. Erstere haben den Nachteil, dass sie korrosiv und teuer sind, und Letztere können nur im unteren Temperaturbereich eingesetzt werden, wodurch sie für viele industrielle Anwendungen ungeeignet sind. Testsieger bei wärmeleitfähigen Polymeren Geba konnte sich mit ihren wärmeleitfähigen Polymeren im Vorprojekt Store-it-up gegen 14 nam- hafte europäische Kunststoffproduzenten durchsetzen. Kunststoffe haben Vorteile in der freien Formbarkeit, im Preis, im Gewicht und eignen sich somit optimal als PCM. Wesentliche Erkenntnis des AIT aus dem Vorprojekt war neben der Auswahl der Projektpartner die Identifizierung von sechs potenziell interessanten Polymerklassen, die für den Einsatz als Speicher Anzeige te, Minimierung der Volumenveränderung beim Phasenübergang sowie Langzeitstabilität und Reproduzierbarkeit im Vordergrund. Geba übernimmt in dem Projekt die industrielle Herstellung der in Zusammenarbeit mit der Montanuniversität Leoben und dem Austrian Institute of Technology (AIT) gemeinsam entwickelten Polymere für die PCM-Speicher. Bei der Herstellung greift die Firma aus St. Veit auf die langjährige Compoundiererfahrung von hochwertigen technischen Kunststoffen, Hochleistungskunststoffen und Spezialcompounds zurück. Anwendung in der Industrie infrage kommen. Zudem konnte in ersten Versuchen belegt werden, dass durch die Zugabe von geeigneten Additiven die Effizienz der PCM optimiert werden kann. Großproduktion von polymeren PCM Im aktuellen Projekt ist einer der nächsten Schritte die Optimierung der Kunststoffe für den Speicher. Hierbei stehen Punkte wie die Steigerung der Wärmeleitfähigkeit, Erhöhung der Speicherdich- Der Latentwärmespeicher, der im Store-it-up-IF-Projekt entwickelt wird, soll in der Produktion der Kunststoff- und Metallindustrie eingesetzt werden, um die Abwärme, die während der Produktion entsteht, zu speichern und sie zu einem späteren Zeitpunkt wieder an die Anlagen zurückzuführen. Die ersten Prototypen werden bei Geba in St. Veit aufgebaut und im alltäglichen Betrieb getestet. Allein in Österreich besteht nach Berechnungen des AIT bei Speicherung von 10 % der national nutzbaren Abwärme ein Marktpotenzial von 4,5 bis 7,5 Mrd. EUR. Nur mit thermischen Speichern als Puffer lassen sich große Mengen erneuerbarer Energien in bestehende Wärmenetze einbinden. Das Marktpotenzial für solare Prozesswärme beziffert das AIT auf 39 bis 65 Mrd. EUR. Das Projekt soll im März 2018 abgeschlossen sein. mg www.geba.eu BRANCHE 21. August 2015 | Ausgabe 16 Immer cool bleiben – auch in Indien Innovatives Unternehmen Whirlpool India setzt auf Rimstar von Krauss Maffei bei der Herstellung von PUR-Schäumen in Kühlschränken Maag Automatik ausgezeichnet Polyurethan Kühlschränke müssen gut isoliert sein. Das gilt besonders für tropische Klimabedingungen. In Indien ist die zum weltweit operierenden US-Konzern Whirlpool gehörende Whirlpool India der Marktführer bei der Herstel- Für Krauss Maffei ist Whirlpool kein Neukunde. Bereits 2012 begann die Zusammenarbeit. Das erste Nassteil, eine Rimstar 80/80, ging nach Brasilien und produziert seitdem erfolgreich Kühlschränke in Südamerika. Rund 6.800 Kühlschränke mit PUR-Isolierung werden täglich bei Whirlpool in Faridabad/Indien produziert Foto: Krauss Maffei lung von Kühlschränken. Bei der Produktion der Isolationsschicht aus geschäumtem Polyurethan (PUR) in den Gehäusen und Türen setzt das Unternehmen nun auf die Rimstar Misch- und Dosiertechnik von Krauss Maffei. Rund 6.800 Kühlschränke verlassen täglich das Whirlpool Werk in Faridabad im Norden Indiens. Für eine perfekte Isolierung der Gehäuse und Türen sorgen insgesamt fünf Rimstar Misch- und Dosieranlagen. „Die Rimstar Anlage in Brasilien hat uns in den vergangenen Jahren in Sachen Zuverlässigkeit und Produktionseffizienz überzeugt“, so Rohit Dhiman, Director Projects bei Whirlpool Faridabad. „Da war es nur konsequent, dass wir uns bei der Neuinvestition in Faridabad wiederum für Krauss Maffei entschieden haben.“ Dhiman lobt darüber hinaus die technische Kompetenz seiner Ansprechpartner und die gute und enge Zusammenarbeit mit Mit arbeitern von Goodies Internatio nal, der Krauss Maffei Vertretung in Indien. Bis zu zehn Mischköpfe Zu den Stärken der Rimstar Anlagen zählt allen voran die stabile Prozessführung. Ausschlag gebend dafür ist die Mischkopftechnik. Je nach Anwendung sind die fünf neuen Rimstar Anlagen bei Whirlpool mit bis zu zehn Mischköpfen ausgestattet. Für die PUR-Verschäumung der Kühlschrankgehäuse und -türen kommen in diesem Fall Linear- und Umlenkmischköpfe zum Einsatz. Sie zeichnen sich vor allem durch einen laminaren und spritzfreien Gemischeintrag in offene und geschlossene Formen aus und sind für die Verarbeitung schwer mischbarer Systeme konzipiert. Zu den weiteren Vorteilen zählen die hohen Standzeiten sowie der geringe Wartungsaufwand. Ein weiterer Pluspunkt ist die besonders präzise Temperaturführung der Komponenten, die eine durchgehend konstante Temperatur gewährleistet. Treibmittel für diese Anwendung ist Pentan als Ersatz für FCKW. Das komplette Equipment wurde nach den deutschen TÜV-Vorgaben gefertigt und vor Ort vom TÜV Süd erfolgreich abgenommen. mg www.kraussmaffei.com Granuliersysteme Maag Automatik wurde erneut als eines der innovativsten Unternehmen des deutschen Mittelstands ausgezeichnet. Maag Automatik hat sich in einem anspruchsvollen, wissenschaftlich unabhängigen Benchmarking gegen rund 4.000 deutsche Unternehmen durchgesetzt. Gemessen wurde nicht nur der innovative Output, sondern auch das Innovationspotenzial, das im Unternehmen steckt. Stefan Deiss, Director R&D bei Maag Automatik, ist stolz auf diese Auszeichnung: „Langjährige Erfahrung gepaart mit Innovation ergeben kundenspezifische Lösungen – das ist Maag Automatik. Es freut uns sehr, dass unser Innovationsmanagement nun auch wissenschaftlich bestätigt wurde. Mentor Ranga Yogeshwar (M.) mit Stefan Deiss (r.) und Harald Zang von Maag Automatik Foto: KD Busch/Compamedia Diese Auszeichnung ist ein vielversprechendes Signal und unterstreicht unsere Technologie führerschaft.“ Die Top 100 wurden bereits zum 22. Mal von Compamedia realisiert. Hier werden nicht einzelne Innovationen ausgezeichnet, sondern die Innovationskraft und der Innovationserfolg von Unternehmen. Mentor von Top 100 ist der Wissenschaftsjournalist und AutorRanga Yogeshwar. sl www.maag.com Radici kauft sich in Mexiko ein Polyamid-Sparte des Compoundeurs Resinas TB übernommen Firmenkauf Der italienische Poly- amid-Hersteller Radici hat Anfang August die Polyamid-Sparte der mexikanischen Resinas TB mit Sitz in Ocotlán nahe Guadalajara übernommen und als Radici Plastics Mexico in die Radici-Gruppe eingegliedert. Mit diesem Schritt baut Radici seine Kapazität für Polyamid im nordamerikanischen Markt um 8.000 jato aus. Die Gruppe betreibt bereits ein Werk in Wadsworth OH/USA. Insbesondere mit Blick auf die Automobilhersteller und -zulieferer in Mexiko erklärt Luigi Gerolla, CEO bei Radici Plastics: „Unser Geschäft in Mexiko wächst jährlich im zweistelligen Bereich. Mexiko ist damit ein ausgesprochen attraktiver Markt für uns.“ Danilo Micheletti, Radici-COO für Nord- und Südamerika, ergänzt: „Resinas war 40 Jahre in Mexiko tätig, verfügt über profunde Marktkenntnisse und bringt ein etabliertes Verkaufsnetzwerk mit, das wir nutzen und ausbauen werden. Zudem verfügt das Unter nehmen über State-of-the-artKnow-how in der Polyamid-Chemie, die Rohstoffproduktion ist vertikal integriert. Dank dieser Akquisition können wir eine Reihe von wichtigen neuen Projekten, an denen wir in Mittelamerika arbeiten, mit noch größerer Kraft voranbringen.“ mg/jl Serienfähiger Rahmen Rehau sieht Chancen für FVK-Fahrräder HÖCHSTE PRÄZISION FÜR KLEINSTE MENGEN Fahrradrahmenherstellung zurückerobern: Der individuell gestaltbare E-Bike-Body wird zur Eurobike 2015 präsentiert Foto: Rehau Leichtbau Wenn am 26. August die Eurobike 2015 in Friedrichshafen eröffnet, präsentiert Kunststoffspezialist Rehau zusammen mit seinen Projektpartnern von Storck Bicycle und dem Institut für Leichtbau- und Kunststofftechnik (ILK) der TU Dresden mit Nam:e eine Weltneuheit. Das innovative Fahrradrahmenkonzept soll die mittlerweile verloren geglaubte industrielle Rahmenfertigung von E-Bikes in Deutschland ermöglichen und wartet mit individuellen Designs sowie integ- rierbaren Funktionen und Überraschungen auf. Das Besondere ist die Bauweise des Rahmens, der mit bis zu 280 kg belastbar ist, in einem neuen Verfahren gefertigt wird und aus innovativen Verbundmaterialien besteht. Durch das modern und individuell gestaltbare Design will Rehau mit seiner Weltneuheit eine breite Zielgruppe ansprechen. Die Fahrräder der Zukunft sollen so individuell wie ihre Fahrer sein: In wenigen Schritten soll sich das Fahrrad an jede Lebenssituation MINIBLEND V - mit hochpräziser Scheibendosierung und jeden Geschmack anpassen können. Deshalb werden auf der Messe Eurobike Ideen vorgestellt, wie sich der E-Bike-Body in allen Wunschfarben fertigen und mit diversen Oberflächenstrukturen sowie auf das Design abgestimmten Extras wie zum Beispiel einem Kindersitz oder einem ausklappbaren Koffer ausstatten lässt. gr www.rehau.com www.storckworld.com www.tu-dresden.de/mw/ilk 7 Ausgezeichnete Mischqualität bei höchster Dosier- und Wiederholgenauigkeit sind die wichtigsten Anforderungen bei der Zudosierung von Additiven direkt auf der Verarbeitungsmaschine. MINIBLEND V erfüllt diese Ansprüche in höchstem Maße und ist ideal für transluzente und opake Teile sowie für die Dosierung von Kleinstmengen. motan-colortronic gmbh info@motan-colortronic.de www.motan-colortronic.com www.radicigroup.com BRANCHE 8 21. August 2015 | Ausgabe 16 IMPRESSUM Kontinuität und Erneuerung Lehrgangsausbau BMS-Aufsichtsrat ernennt Vorstand für Covestro SKZ erweitert Weiterbildungsaktivitäten Börsengang Der Aufsichtsrat bei Bayer Material Science (künftig: Covestro) hat den zukünftigen Vorstand von Covestro mit Wirkung zum 1. September 2015 benannt. Als Vorstandsvorsitzender von Covestro ist Patrick Thomas (57), der seit 2007 Vorstandsvor- Patrick Thomas, CEO von Bayer Material Science, bleibt auch nach der Umfirmierung zu Covestro in dieser Funktion Foto: BMS sitzender von Bayer Material Science (BMS) ist, bestätigt worden. Frank H. Lutz (46), der im Oktober 2014 zu BMS kam, bleibt Finanzvorstand. Er wird zudem die Funktion des Arbeitsdirektors von Michael Bernhardt (48) übernehmen, der den Vorstand verlassen wird, um bei Covestro die Leitung einer erweiterten Human-Resources-Funktion zu übernehmen. Neu in den Vorstand von Covestro berufen wurden Dr. Klaus Schäfer (52) und Dr. Markus Steilemann (45). Schäfer übernimmt die Leitung des Vorstandsressorts Industrial Operations und ist in Dr. Markus Steilemann wurde neu in den künftigen CovestroVorstand berufen. Ab Januar 2016 vertritt er dort die Business Unit Polyurethanes Foto: BMS dieser Funktion für Produktion und Technologie zuständig. Steile mann wird im Vorstand zunächst die Verantwortung für Innovation übernehmen. Er bleibt zudem bis zum 31. Dezember 2015 in Personalunion zuständig für die Leitung der Business Unit Polycarbonates. Zum 1. Januar 2016 übernimmt Steilemann dann zusätzlich als Vorstandsressort die Zuständigkeit für die Business Unit Polyurethanes. Dr. Joachim Wolff, der derzeit für die Business Unit Polyurethanes verantwortlich ist, wird zum 31. Dezember 2015 in den Ruhestand gehen. Eine Nachfolge für die Leitung der Business Unit Poly carbonates wird zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben. „Wir sind davon überzeugt, die richtigen Personalentscheidungen für eine erfolgreiche Selbstständigkeit von Covestro getroffen zu haben“, sagte Dr. Richard Pott, Vorsitzender des BMS-Aufsichtsrats. Patrick Thomas ergänzte: „Wir wollen Kundennähe, Innovationskraft, Effizienz und Profitabilität in Zukunft weiter stärken – sie sind für Covestro von zentraler Bedeutung. Ich freue mich sehr auf die Arbeit im neuen Vorstandsteam.“ BMS firmiert ab dem 1. September 2015 unter dem Namen Covestro. Bayer beabsichtigt, Covestro bis spätestens Mitte 2016 an die Börse zu bringen. Der Plan, BMS in die Eigenständigkeit zu überführen, war im September 2014 bekannt gegeben worden. mg www.covestro.de PERSONEN Foto: F. Zimmermann 46. Jahrgang Rohrextrusionsanlage für Rohre von 16 bis 160 mm Außendurchmesser Foto: SKZ Extrusion/Compoundieren Das SKZ bietet im Bereich der maschinellen Verarbeitung von Kunststoffen seit vielen Jahren erfolgreiche Lehrgänge, Seminare und Fachtagungen an. Das Angebot wird zukünftig im Bereich Extrudieren sowie Compoundieren um weitere Lehrgänge erweitert. Noch dieses Jahr wird zum ersten Mal der Lehrgang „Fachgerechte Materialbereitstellung im Extrusionsbetrieb“ angeboten. Im kommenden Jahr werden dieLehrgänge „Extrudieren für Quereinsteiger“ sowie „Compoundieren für Quereinsteiger“ hinzukommen. Diese richten sich speziell an fachfremdes Personal bzw. zukünftige Maschinenbediener und vermit- teln sowohl theoretisches als auch praktisches Basiswissen zu den jeweiligen Verarbeitungsverfahren. Aufseiten der Compoundierung wird das Angebot um den Lehrgang „Compoundierfehler – praxisnahe Methoden zur Ursachenfindung“ erweitert, wobei den Teilnehmern potenzielle Fehler beim Compoundieren aufgezeigt sowie Strategien zu deren Vermeidung vermittelt werden. Die genauen Termine und Beschreibungen zu den neuen Lehrgängen können dem Jahresprogramm für 2016 entnommen werden. Außerdem sind die Termine auf der Homepage des SKZ jederzeit einsehbar. sl www.skz.de PERSONEN Die F. Zimmermann GmbH im schwäbischen Neuhausen bei Stuttgart hat einen neuen Geschäftsführer Andreas Podiebrad Geschäftsführer Die K-ZEITUNG (früher K-Plastic & Kautschuk-Zeitung) ist die einzige Zeitung der Kunststoff- und Kautschukbranche. Sie enthält aktuelle Nachrichten über Produktion, Verkauf, Verarbeitung und Anwendung von Kunststoffen und E lastomeren in allen Industriezweigen. Andreas Podiebrad verstärkt seit 15. Juni 2015 das Führungsteam des weltweit tätigen Anbieters für Portalfräsmaschinen. Der 48-Jährige übernimmt zugleich die Position des Vertriebsleiters. Andreas Podiebrad verantwortet somit sämtliche Aktivitäten im Vertrieb und Marketing. „Wir wollen im Zuge der anhaltenden Internationalisierung und der Ausweitung unseres Portfolios weiterhin nachhaltig wachsen“, erklärt Rudolf Gänzle, Vorsitzender der Geschäftsführung und alleiniger Gesellschafter des Unternehmens. „Aufgrund seiner langjährigen Erfahrung als technischer Leiter und insbesondere als Geschäftsführer eines führenden Herstellers von Hochgeschwindigkeits-Mehrachsen-Bearbeitungszentren ist Andreas Podiebrad für uns die perfekte Besetzung.“ Podiebrad bringt mehr als 22 Jahre Erfahrung im Werkzeugmaschinenbau mit. Neben dem neuen Vertriebsleiter setzt sich die Geschäftsführung nun wie folgt zusammen: Rudolf Gänzle verantwortet Strategie, Finanzen und Controlling, Personal und Materialwirtschaft – Hartmut Kälberer Konstruktion und Entwicklung, Produktion, Montage und den After-Sales-Service. sl Prof. Endres ist Preisträger beim B.A.U.M.-Umweltpreis 2015 Prof. Hans-Josef Endres | IfBB Hochschule Hannover Foto: FNR Prof. Dr.-Ing. Hans-Josef Endres, Leiter des IfBB an der Hochschule Hannover, wird mit dem B.A.U.M.-Umweltpreis 2015 in der Kategorie Wissenschaft ausgezeichnet. Die Jury würdigt damit den Einsatz von Prof. Endres für Biokunststoffe. Endres’ Ziel sei es, eine Ressourcenwende auch im Kunststoffbereich zu initiieren und zu einer Versachlichung der Diskussionen über Biokunststoffe auch in Politik und Öffentlichkeit beizutragen. Die Preisverleihung findet im Rahmen der B.A.U.M.Jahrestagung am 28./29. September in Dortmund statt. mg Herausgeber: Joachim Rönisch (roe) Tel.0511 7304-136 j.roenisch@giesel.de Verlag: Giesel Verlag GmbH Hans-Böckler-Allee 9 30173 Hannover Tel.0511 7304-0 Fax 0511 7304-157 www.giesel.de www.k-zeitung.de Geschäftsführung: Lutz Bandte Die Giesel Verlag GmbH ist ein Tochterunternehmen der Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG www.schluetersche.de Redaktion: Dipl.-Ing. (FH) Günter Kögel (gk) (Chefredaktion, V.i.S.d.P.) Gögginger Str. 105a 86199 Augsburg Tel.0821 319880-50 koegel@schluetersche.de Dipl.-Inf. Arne Grävemeyer (gr) (stv. Chefredakteur) Tel.0511 7304-152 graevemeyer@schluetersche.de Dipl.-Vw. Jürgen Lindemann (jl) (Content Manager) Tel.0821 319880-55 juergen.lindemann@ schluetersche.de Dipl.-Phys. Matthias Gutbrod (mg) Tel.0511 7304-132 gutbrod@schluetersche.de Ing. Stefan Lenz (sl) Tel.0821 319880-54 lenz@schluetersche.de Dipl.-Bw. (FH) Philipp Lubos M.A. (pl) Tel.0821 319880-51 lubos@schluetersche.de Miriam Mörz (mm) Tel.0821 319880-53 moerz@schluetersche.de Sabine Koll (sk) Tel.0176 10428359 redaktion-kuk@schluetersche.de Dipl.-Ing. Gabriele Rzepka (rz) Tel.06172 8689940 redaktion-kuk@schluetersche.de Anzeigenverkauf: Axel Gerhartz (Leitung) Tel.0821 319880-52 Fax 0821 319880-80 gerhartz@schluetersche.de Derzeit gültige Anzeigenpreisliste: Nr. 36 vom 1. 10. 2014 Druckunterlagen: anzeigendaten-kuk@ schluetersche.de Tel.0511 8550-2521 Fax 0511 8550-2401 22. – 24. September 2015 Messe Stuttgart DISCOVER YOUR VISIONS www.hybrid-expo.com Leser-/Abonnement-Service: Tel.0511 8550-2639 Fax 0511 7304-233 vertrieb@schluetersche.de Erscheinungsweise: 23 Ausgaben im Jahr Bezugspreis: Jahresabonnement: € 172,00 inkl. Versand und MwSt.; (ausserhalb Deutschlands: € 176,00 inkl. Versand zzgl. MwSt.) Studenten erhalten einen Rabatt von 50 Prozent. Einzelheft: € 7,60 zzgl. Versandkosten. ISSN 1436-6401 Organised by Parallelveranstaltung COMPOSITES EUROPE Tickets sind gültig für beide Veranstaltungen. Druck: Printmedienpartner GmbH Böcklerstraße 13, 31789 Hameln Spritzgießtechnik Meltflipper-Technologie optimiert das Bauteilverhalten Seite 12 TECHNOLOGIE 21. August 2015 | Ausgabe 16 Wie die smarte Fabrik zur Chance wird Zweiter Teil der Industrie-4.0-Serie – so sehen die Hersteller von Spritzgießmaschinen die flexible Fabrik der Zukunft – Schnittstellen und Sicherheit sind die großen Herausforderungen 9 AUS DEM INHALT Handhabung: Zwei Kuka-Roboter bei Borscheid + Wenig ergänzen sich an der Spritzgießmaschine�������������������������������������� 14 Handhabung: Engel-Easix-Mehrachsroboter können nun mit Reichweiten bis 3.900 mm und Tragkräften bis 240 kg aufwarten14 Elastomere: Neue bedienerfreundliche Steuerung für Pressensysteme von Rucks��������������������������������������������������������������������������� 16 Im FO US Elastomere – Besim Jakob von Winkelmann Powertrain Components erklärt, worauf es bei Schwingungsdämpfern ankommt���� 18 MSR-/Prüftechnik: Schaerer verschraubt prozesssicher Kaffeemaschinen-Displays mit Kunststoffgehäusen�������������������������������� 19 Heißkanaltechnik: Flexflow-System von HRS eignet sich auch für dünnwandige Bauteile���������������������������������������������������������������� 21 Werkstoffe: Fraunhofer IAP und Uhde Inventa-Fischer stellen zwei neue PLA-Typen vor����������������������������������������������������������������� 23 Werkstoffe: Wärmebehandelte Perfluorkunststoffe verbinden positive Eigenschaften von PTFE mit bislang höchstem RTI-Wert�23 Einzelne Aspekte von Industrie 4.0 haben Kunststoffverarbeiter heute bereits umgesetzt Foto: Arburg Vernetzung Industrie 4.0 lautet das Schlagwort, dessen Entwicklung die Maschinenbau-, die IT- und die Automatisierungsbranche in Deutschland gemeinsam vorantreiben. Es geht um neue Ansätze für eine effizientere, flexiblere Produktion – auch für Kunststoffverarbeiter. Wir haben Spritzgießmaschinenbauer gefragt, wie sie das Thema sehen und inwiefern sie bereits Industrie-4.0-taugliche Lösungen für ihre Kunden bereitstellen. Die Spritzgießmaschinenhersteller sind sich einig: Industrie 4.0 ist keine komplett neue Entwicklung: „Es handelt sich um eine Evolution, die über viele Jahrzehnte dauert und auch nicht eben erst begonnen hat. Schon in den 1980er-Jahren haben wir an sich selbsteinstellenden und vernetzten Spritzgießmaschinen gearbeitet“, erklärt Dr. Stefan Engleder, CTO der Engel Holding. Heinz Gaub, Technik-Geschäftsführer bei Arburg, sieht dies genauso: „Im Prinzip ist Industrie 4.0 die Fortführung des schon in den 1980erJahren eingeführten Konzepts der computerintegrierten Fertigung (CIM) auf Basis inzwischen verfügbarer moderner Informationsund Kommunikationstechnologien.“ Industrie 4.0 besteht für Engleder „aus vielen einzelnen Bausteinen, von denen einige heute bereits verfügbar sind und eingesetzt werden“. Für Engel ist Modularität zudem ein wesentliches Merkmal von Industrie 4.0. Deshalb werde das Thema auch in jedem Unternehmen anders aussehen. Doch was ist heute bereits vorhanden? Und was ist in der Pipeline? „Wir meinen, dass im Bereich der Spritzgießtechnik in vielen Fällen heute bereits Industrie 3.6 erreicht ist“, bringt es Johannes Rella auf den Punkt, Leiter Softwareentwicklung bei Wittmann Battenfeld. So sei das Speichern einer Reihe von Produktionsdaten mit jedem produzierten Teil zur Rückverfolgbarkeit heute schon umgesetzt. Die Spritzgießmaschine als Schaltzentrale Der österreichische Spritzgieß maschinenbauer geht seit 2008 verstärkt den Weg, seine Peripheriegeräte über die Spritzgieß maschinensteuerung zu vernetzen, um somit auch für übergeordnete Systeme Daten zur Verfügung stellen zu können. Krauss Maffei folgt auf diesem Weg: „Wir sehen in erster Linie die Spritzgießmaschine als die ‚Kommunikationszentrale‘ in der Fertigungszelle. Das heißt, hier sollten alle wichtigen Daten gespeichert und zum Beispiel mit Peripheriekomponenten vernetzt sein“, erklärt Dr. Reinhard Schiffers, Leiter Maschinentechnologie bei Krauss Maffei. „Die Maschine stellt dann die Verbindung zum Bediener sowie einer übergeordneten Leitrechnerebene oder auch Cloud her. Denn mittelfristig ist es unserer Meinung nach nicht absehbar und sinnvoll, dass jedes Peripheriegerät – vom Trockner bis zum Temperiergerät – diese Aufgabe selbst übernimmt.“ Arburg geht mit dem Freeformer, für die additive Fertigung, noch einen Schritt über die Spritzgießmaschine hinaus: So kann der in die vernetzte Produktionsumgebung integrierte Freeformer dazu genutzt werden, ein Spritzgießbauteil um kundenindividuelle Komponenten zu ergänzen. sk Fortsetzung auf Seite 10 KURZ BERICHTET Neue Filamente Platzsparender Einbau Die Filament-Range vom Technologieanbieter für Kunststoffschweißen, Herz, nimmt nach der Markteinführung im vergangenen Jahr Fahrt auf. Konnte mit der Filament Basic Line als 1-kg-Spule in den Durchmessern 3 mm und 1,75 mm der Markteinstieg erfolgreich realisiert werden, stehen ab sofort mit neuen Produktreihen und Innovationen Filamente zur Verfügung, die viele Anwender von 3D-Druckern überzeugen werden. Die neuen Produktlinien Premium Line und Tech Line, ebenfalls als 1-kg-Spulen, werden ergänzt mit PMMA-Filament und HIPS-Filament für 3D-Druckerzeugnisse, die kreative Produktideen in einer großen Bandbreite möglich machen. sl Seit Kurzem neu bei Meusburger erhältlich ist der E 1845 Rundklinkenzug für den Einbau in der Säulenbohrung. Der platzsparende Einbau ermöglicht eine hohe Flexibilität bei der Kavität und der Einbringung von Temperiersystemen oder Schiebereinheiten und somit einen kompakteren Werkzeugaufbau. Ein weiterer Vorteil ist der gedämpfte Hubanschlag des Rundklinkenzugs, welcher besonders schnelle Plattenbewegungen erlaubt. Das bewährte System mit vier Schaltsegmenten garantiert eine sichere und stabile Verriegelung der schwimmenden Platte. Mit dem E 1845 Rundklinkenzug von Meusburger sind individuelle Hublängen realisierbar. sl Sabine Koll Zuständig für den Bereich Spritzgießtechnik TECHNOLOGIE SPRITZGIESSTECHNIK 07031 416860 Sabine.Koll@t-online.de 10 21. August 2015 | Ausgabe 16 Mobile Endgeräte nehmen nach Ansicht von Experten eine zentrale Rolle in der Smart Factory der Zukunft ein. Laut MES-Anbieter MPDV können durch den mobilen Zugriff auf Fertigungsdaten beispielsweise schneller Entscheidungen direkt in der Produktion getroffen werden Foto: MPDV Die individualisierte Produktion – hier mit dem Freeformer für die industrielle additive Fertigung, mit dem Arburg auf der Hannover Messe 2015 Lichtschalter-Wippen veredelt hat – ist ein Aspekt von Industrie 4.0 Foto: Arburg Spritzgießmaschine an Werkzeug: Bitte heizen Zweiter Teil der Industrie-4.0-Serie – so sehen die Hersteller von Spritzgießmaschinen die flexible Fabrik der Zukunft – Schnittstellen und Sicherheit sind die großen Herausforderungen Fortsetzung von Seite 09 Industrie 4.0 „Einzelne Aspekte von Industrie 4.0 haben viele Spritzgießbetriebe heute schon umgesetzt“, ist Gaub überzeugt. Dazu gehörten zum Beispiel die Fertigung mit automatisierten Maschinen und Turnkey-Anlagen, eine interaktive Instandhaltungsplanung, eine selbstorganisierende Logistik und eine chargenbezogene Datenarchivierung. MES-Systeme sind mehr denn je gefordert Manufacturing-Execution-Systeme (MES) gelten allen Experten in der Industrie-4.0-Welt als die Brücke, welche die betriebswirtschaftliche Software mit der Fertigung verbindet. Arburg hat auf der Hannover Messe in diesem Jahr gezeigt, wie sich eine komplett vernetzte Prozesskette inklusive Produktdesign, Spritzgießen, additiver Fertigung und automatisierter Verpackung über das Arburg Leitrechnersystem (ALS) steuern lässt: ALS hat dabei die einzelnen Produktionsschritte verbunden und für eine durchgängige Daten- und Informationskette gesorgt. Auch Engel verfügt mit dem E‑Fac tory über ein eigenes MES-System. „Es ermöglicht schon heute, durch die horizontale und vertikale Datenintegration einzelne Fertigungszellen und Standorte so miteinander zu verbinden, dass alle Maschinen, alle Peripheriekomponenten, alle Sensoren unabhängig vom Hersteller und Betriebssystem miteinander kommunizieren können“, so Engleder. Wittmann Battenfeld und Krauss Maffei setzen in Sachen MES auf Partnerschaften: Beide kooperieren mit dem österreichischen Softwarehaus T.I.G.: Dessen Software Authentig wird dabei in die jeweilige Maschinensteuerung integriert, so dass von der Analyse und der Produktionsplanung bis hin zur Wartung und Optimierung der Abläufe viele Funktionalitäten möglich sind. „Algorithmen zur Produktionsplanung, um die Ausnutzung eines Maschinenparks zu optimieren, sind somit teilweise umgesetzt“, sagt Wittmann-Battenfeld-Experte Rella. Allerdings ist er sicher, dass diese Algorithmen in Zukunft noch verfeinert werden können. Auch sei Condition Monitoring, können die Maschinen problemlos an Leitrechner angeschlossen werden“, erläutert Klaus Geimer, stellvertretender Geschäftsführer bei Boy. Doch die Vernetzung muss nach Meinung der Experten in Zukunft noch weiter gehen – weg von proprietären Lösungen, hin zu einer vollständig offenen Architektur, in die Maschinen und Geräte vieler Hersteller eingebunden werden können. „MES-Lösungen können für eine ‚Querstandardisierung‘ gesamten Netzwerks zu schaffen“, bestätigt Boy-Manager Geimer. „Ein entscheidender nächster Schritt ist, dass die Schnittstellen in den Systemen noch weiter standardisiert, vereinheitlicht und so offen wie möglich gestaltet werden“, pflichtet ihm Rella bei. Für ihn ist OPC UA dafür ein wichtiger Schritt in diese Richtung. OPC UA (Unified Architecture) ist ein neuer Software-Schnittstellenstandard, den die deutschsprachigen Spritzgießmaschinenher- Auch das ist Industrie 4.0: Die Statusabfrage von Spritzgießmaschinen und Robotern von Wittmann Battenfeld ist über ein Smartphone möglich – und zwar über die Wiba Quicklook App Foto: Wittmann Battenfeld also das Erfassen von Sensordaten für frühzeitiges Erkennen von potenziellen Maschinenausfällen, bislang nur „in Ansätzen“ umgesetzt. Ebenso arbeitet Boy in Sachen MES mit einem Partner zusammen: dem BDE-Anbieter Proses BDE. „Unsere modernen Maschinensteuerungen haben seit vielen Jahren eine offene OPC-Schnittstelle und es wird der jeweiligen Maschine eine eigenständige IPAdresse zugeordnet. Hierüber sorgen“, erklärt Krauss-MaffeiManager Schiffers. „Das heißt, Daten verschiedener Hersteller können kombiniert und ausgewertet werden. Nur wenn dies gelingt, ist eine wirklich vernetzte Produktion möglich. In dieser Zusammenarbeit fließen dann das Wissen der Maschinenhersteller zur Datengewinnung und das der Partner zur Auswertung ein.“ „Eine Kernaufgabe aller Teilnehmer wird es sein, für Industrie 4.0 Normen für Schnittstellen des steller im VDMA-Arbeitskreis Datenaustausch als Grundlage für Industrie 4.0 vorgeschlagen haben – und zwar innerhalb des neuen internationalen Euromap-77- Standards, der Euromap 63 ersetzen soll. Die Euromap 63 ist spezialisiert auf den Austausch von Auftrags- und Zustandsdaten zwischen Spritzgießmaschinen und Zentralrechnern. „Um Industrie 4.0 im Spritzgießbereich voranzutreiben, benötigen wir ein technologieneutrales Kon- zept, eine sogenannte serviceorientierte Architektur, wie sie uns OPC UA bietet“, sagt Engel-CTO Engleder. „Unser Ziel ist es, in der Kunststoffbranche ein gemeinsames Informationsmodell auf Basis von OPC UA zu erreichen, und deshalb treiben wir dieses Thema gemeinsam mit unseren Mitbewerbern auch auf Euromap-Ebene voran. OPC UA ist für uns eine einmalige Chance zur Standardisierung, die wir nutzen müssen.“ Datenflut muss beherrscht werden Für Schiffers, Krauss Maffei, ist OPC UA aber nur der Anfang: „In Zukunft muss die Umsetzung von Industrie 4.0 offener, einfacher und alltagstauglicher sein.“ Für ihn ist eine vernetzte Produktion ein Schlüssel zu mehr Effizienz, da sich so ein höherer Automatisierungsgrad realisieren lasse: „Bisher standen nur dem Menschen die notwendigen Informationen zur Verfügung wie etwa: Wie lange muss das Material vorgetrocknet werden? Oder: Wie lange benötigt das Öl-Vorwärmen der Maschine?“, so Schiffers. „Daten aus Maschinen bringen bisher undenkbare Analysemöglichkeiten und Assistenzfunktionen: Dies verschafft Spritzgießern neue Einblicke in Prozesse.“ IT-Experten sprechen von Big Data, wenn es um die automatisierte Auswertung großer Datenmengen geht. Schiffers: „Big Data ist im Ansatz mit Prozessoptimierungstools bereits möglich, wird aber heute noch wenig bis gar nicht genutzt.“ Ein Grund dafür dürfte nach Ansicht von Schiffers der Mangel an entsprechendem IT-Know-how sein. Womit er auch schon bei den Kehrseiten von Industrie 4.0 angelangt ist: „Die Datenflut muss analysiert, ausgewertet und verstanden werden“, so Rella, Wittmann Battenfeld. „Ein händisches Auswerten der Daten wird nicht mehr möglich sein.“ Engel-CTO Engleder sieht die Übertragung von Daten zwischen Unternehmen als größte Herausforderung. Dies beginne bereits beim Condition Monitoring, bei Engel Remote Service genannt, bei dem Sensoren in der Spritzgießmaschine ihre Daten an Engel übertragen können, um frühzeitig potenzielle Ausfälle von Komponenten zu signalisieren. „Dies erfordert nicht nur gegenseitiges Vertrauen, sondern auch Sicherheitsstandards“, so Engleder. „Dabei ist es wichtig, das richtige Maß zu finden. Es wird keinem Kunden egal sein, wenn wir als Zulieferer permanent in sein Netzwerk schauen. Wenn unsere Kunden aber jedes Mal die Übertragung von einzelnen Maschinendaten freigeben müssen, wird Industrie 4.0 auch nicht funktionieren.“ Arburg-Geschäftsführer Gaub sieht noch eine weitere Herausforderung auf die Kunststoffverarbeiter zukommen. „Die Fabrik der Zukunft wird sich selbst steuern. Das heißt, die Produktionsdaten werden nicht mehr zentral verwaltet, sondern mobil dezentral angezeigt und ausgewertet. Die einzelnen Maschinen und Anlagen müssen gut aufeinander abgestimmt sein, damit der Produktfluss funktioniert. Für diese anspruchsvollen Aufgaben bedarf es gut geschulter Fachkräfte vor Ort, die wissen, wann und wie in den Produktionsprozess eingegriffen werden muss.“ Geimer, Boy, ist sich deshalb sicher: „Industrie 4.0 wird mit Lean und Standard aufgebaut werden müssen. Die Komplexität wird erst zu einem späteren Zeitpunkt beherrschbar sein.“ Sabine Koll www.arburg.com www.dr-boy.de www.engelglobal.com www.kraussmaffei.com www.wittmann-group.com TECHNOLOGIE SPRITZGIESSTECHNIK 21. August 2015 | Ausgabe 16 11 Dr. Stefan Engleder, CTO der Engel Holding: „Fällt bei einem unserer Kunden beispielsweise eine Auswerferspindel aus, erhalten wir automatisch eine Mitteilung über den Ausfall und können sofort ohne Zeitverlust über unser E-Service.24 Portal mit dem Kunden Kontakt aufnehmen“ Foto: Engel Heinz Gaub, Technik-Geschäftsführer bei Arburg: „Wer heute nicht flexibel produziert und vorausschauend plant, wird es schwer haben, sich morgen noch im Markt durchzusetzen. Deshalb ist Industrie 4.0 für Deutschland so wichtig“ Foto: Arburg Ihr Produkt rettet Leben, unseres Ihre Zeit. Klaus Geimer, stellvertretender GeJohannes Rella, Leiter Softwareentschäftsführer bei Boy: „Durch die Verwicklung bei Wittmann Battenfeld: netzung von Spritzgießmaschinen „Um für die Planung stabile beziehungsweise planbare Verfügbarkeiten können die vorhandenen Maschinen der Produktionsanlagen zu gewährbesser eingeplant und somit mit einer leisten, kommt dem Thema Condition sehr hohen Auslastung betriebenLieferung werSchnelle echter Teile den“ Monitoring eine lässt Ihr Herz höher schlagen?wichtige Bedeutung Foto: Boy zu“ Foto: Wittmann Battenfeld Proto Labs ist der Pulsgeber. Dr. Reinhard Schiffers, Leiter Maschinentechnologie bei Krauss Maffei: „Offene Schnittstellen bedingen eine einfachere Vernetzung. Eine vernetzte Produktion ist automatisch auch ein Schlüssel zu mehr Effizienz, da sich so ein höherer Automatisierungsgrad realisieren lässt“ Foto: Krauss Maffei Austausch zu Industrie 4.0 Fachtagung Das IKV veranstaltet am 21. und 22. Oktober 2015 in Aachen eine Fachtagung zum Thema Industrie 4.0. In Vorträgen und Diskussionen werden Experten aus Industrie und Wirtschaft zukunftsträchtige Perspektiven der Nutzung vernetzter Produktionssysteme in Theorie und praktischer Umsetzung für die Kunststoffverarbeitung aufzeigen. Themenschwerpunkte sind die Vernetzung von Fertigungszellen beim Spritzgießen, innovative Sensorik und deren Nutzung, neue Ansätze zu Arbeitsorganisation und Produktionsmanagement sowie die Verkettung virtueller und realer Prozesse während Produktentwicklung und Produktion. Zielgruppe sind Ingenieure und technische Führungskräfte aus den Bereichen Kunststoffverarbeitung, Produktionsplanung, Prozessoptimierung und Qualitätssicherung sowie www.ikv-aachen.de Entwicklung. sk Andere behaupten, sie seien SCHNELL ... Doch haben sie auch die GRÖSSE um zu liefern? Sanner macht den ersten Schritt KMU Dass Industrie 4.0 nicht allein Thema der Großindustrie ist, zeigen die Sanner GmbH, Bensheim, und sechs Partner mit dem von der IHK Darmstadt initiierten Projekt Cyplflex. Ziel des Projekts ist die prototypische Umsetzung eines Vorgehensmodells zur Entwicklung und Einführung von Industrie-4.0Lösungen. Darin dient das Familienunternehmen, das hochwertige Kunststoffverpackungen für Pharma-, Medizin- und Healthcare-Produkte herstellt, als Pilotprojekt, aus dem Handlungsempfehlungen und Anreize für andere kleine und mittelständische Serienfertiger abgeleitet werden können. Wenn kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) in Deutschland mit der Produktion in Billigländern Schritt halten wollen, müssen sie ihre Kapazitäten optimal nutzen: „Wir streben einen schonenden Umgang mit allen Ressourcen und noch mehr Effizienz in der Produktion an“, so Holger Frank, CEO bei Sanner. „Dies kann uns nur gelingen, wenn wir den Möglichkeiten von Industrie 4.0 offen begegnen und lernen, diese bestmöglich einzusetzen.“ Eine optimale Gelegenheit dazu bietet das von der Hessen Agentur GmbH geförderte Projekt Cyplflex, in dem Sanner als Pilotprojekt dient. „Damit sind wir Vorreiter im deutschen und internationalen Mittelstand“, betont Holger Frank, CEO bei Sanner. Um Industrie 4.0 möglichst effizient in die verschiedenen Abläufe von Sanner zu integrieren, arbeiten Projektpartner aus allen Bereichen mit: Die Sanner arbeitet in einem Projekt an der prototypischen Umsetzung eines Vorgehensmodells zur Entwicklung und Einführung von Industrie-4.0Lösungen für kleine und mittelständische Unternehmen Foto: Sanner Axxessio GmbH, die Eckelmann AG und die Software AG bringen ihre Expertise in den jeweiligen Fachgebieten in das Projekt mit ein. Die IHK Darmstadt mit ihren beiden Clustern IT for Work e.V. und Automatisierungsregion e.V. übernimmt den Transfer der Ergebnisse in die KMU der Region. Wissenschaftlich begleitet wird das Projekt durch den Fachbereich Datenverarbeitung in der Konstruktion der TU Darmstadt. Die Projektgruppe „IT und Prozesse“ erarbeitet Lösungen, um die einzelnen Produktionsanlagen stärker miteinander zu vernetzen. Um die Vereinfachung und Automatisierung einzelner Prozessschritte geht es auch in der Projektgruppe „Intralogistik“. Ein Ziel besteht darin, Kartonagen und Holzpaletten aus der Produktion zu entfernen und den Warenfluss effizienter zu gestalten. Die verschiedenen Konzepte werden über eine dynamische Simulationssoftware auf ihre Wirksamkeit überprüft, was die Auswahl des besten Konzepts erleichtert. Aufbauend auf den Ergebnissen des Industrie-4.0-Projekts denkt Sanner bereits über weitere Maßnahmen nach: Ein digitales Kundenportal etwa soll in Zukunft sämtliche Aufträge koordinieren und somit für kürzere Lieferzeiten und schnellere interne Abstimmungsprozesse sorgen. sk www.sanner-group.com Komplex geht einfach Proto Labs ist der weltweit schnellste Hersteller von individuellen Prototypen- und Produktionsteilen in Kleinserien. Der Proto Labs Torus zeigt interessante Formenbautechniken auf, die in Ihren Bauteilen für unterschiedlichste Zwecke berücksichtigt werden können. Kostenlos anfordern unter go.protolabs.de/kz815t Proto Labs ist auf die Lieferung von Teilen basierend auf der Additiven Fertigung, der CNC-Bearbeitung und dem Spritzguss ab einem Werktag spezialisiert. Wir stellen täglich Teile für tausende von Kunden her, die oftmals in letzter Minute mit Entwürfen auf uns zukommen. So sind bereits zehntausende von Werkzeugen produziert und mehrere zehn Millionen Teile an unsere Kunden in der ganzen Welt ausgeliefert. Es ist unsere Technologie und die Erfahrung unserer Techniker, die es ermöglicht, Ihre Teile schneller als andere Anbieter herzustellen. Jedes einzelne Teil mit Machbarkeitsanalyse. Gefertigt in den globalen Produktionsanlagen auf drei Kontinenten. Egal, ob Sie für Ihr Projekt ein oder tausende Teile aus 50 unterschiedlichen Entwürfen benötigen — wir besitzen die Größe Ihren Anforderungen zu entsprechen. Jedes Mal aufs Neue! Tel. 06261 6436947 | www.protolabs.de Robin Siegmann, Lead Customer Service Engineer ADDITIVE FERTIGUNG CNC-BEARBEITUNG SPRITZGUSS TECHNOLOGIE SPRITZGIESSTECHNIK 12 21. August 2015 | Ausgabe 16 Eintauchen in die Schmelze Optimierung des Bauteilverhaltens mittels Angussmodifikation – Meltflipper-Technologie hilft, die Qualität zu erhöhen und die Kosten zu reduzieren Das Fließverhalten der Schmelze mit (r.) und ohne (l.) MeltflipperTechnologie unterscheidet sich deutlich Bild: Beaumont Technologies Spritzgießversuch mit einem 8-fach-Werkzeug (Material: l. Polycarbonat, r. TPE): einmal auf einer vollautomatischen Spritzgießmaschine (l.) und einmal auf der manuell betriebenen Spritzgießmaschine von 1944 (r.). In beiden Fällen erkennt man in der rechten Werkzeughälfte den MeltflipperEinfluss, der auf der anderen Seite fehlt Bild: Beaumont Technologies Komplette Umlenkung des Schmelzeflusses im Verteiler durch die Meltflipper-Technologie Bild: Beaumont Fließverhalten Nach wie vor ist es beim Spritzgießen schwierig, eine konstante, hohen Ansprüchen gerecht werdende Bauteilqualität unter Berücksichtigung wirtschaftlicher Aspekte zu gewährleisten. Mit der Meltflipper-Technologie, entwickelt von Beaumont Technologies, Inc., wird das Fließverhalten der Kunststoffe im Verteilersystem genau analysiert. Das Prinzip war einfach und gleichzeitig genial: Bei der ersten manuell betriebenen Spritzgießmaschine, 1944 gefertigt von Van Dorn, wurde der Kunststoff mit einem einfachen Kolben in die Kavität gespritzt. Der Kolben war mit einem Steuerrad fest verbunden. Über dieses Steuer wurden die Geschwindigkeit des Kolbens und damit auch der Druck und der Prozess des Spritzgießens vom Anwender direkt beeinflusst. Naturgemäß – und im Vergleich zu den heutigen Maschinen – entsteht auf diese Weise eine hohe Wahrscheinlichkeit inkonsistenter Zyklen, und zwar aufgrund der manuell bedingten Veränderungen hinsichtlich Geschwindigkeit und folgerichtig der Viskosität innerhalb eines Schusses. Bei den heutigen Spritzgieß maschinen wird der Kolben durch eine Schnecke ersetzt. Aber trotz aller technologischen Innovationen – wie Schnecke oder auch der vollautomatischen Steuerung der Prozesse – und der damit bewirkten Reproduzierbarkeit des Gesamtprozesses sehen sich Konstrukteure und Produzenten immer noch mit Qualitätsproblemen aufgrund von unbalancierten Füllvorgängen und damit erhöhten Ausschussvolumen oder möglichen Prozesslimitierungen konfrontiert. Mit der Meltflipper-Technologie von Beaumont Technologies, Anbieter im Bereich Anwendung und Entwicklung rheologischer Kontrollsysteme, wird das Fließ verhalten der Kunststoffe im Verteilersystem genauestens analysiert. Und mittels einfacher Veränderungen des Verteilers wird das System in Richtung gleichmäßiger Füllung in der Kavität sowie auch den Kavitäten zueinander optimiert. Ein Beispiel zeigt die Möglichkeiten der Technologie auf: Durchgeführt wurde ein vergleichbarer Herstellungsprozess mit dem gleichen 8-fach-Werkzeug zum einen auf einer manuell betriebenen Maschine von 1944 und zum anderen auf einer vollautomati- Ohne Balancierung treten bei der Produktion im 4-fach-Werkzeug Verzugsprobleme und Oberflächenfehler auf (l.), die durch die Ausbalancierung des Fließverhaltens mittels Meltflipper-Technologie eliminiert werden Bild: Beaumont schen Spritzgießmaschine. Auf der rechten Seite der Kavität wurde die Meltflipper-Technologie angewandt, bei der anderen Hälfte nicht. Anzeige Der Unterschied ist erkennbar: Erstaunlicherweise zeigen beide Maschinen das gleiche typische ungleichmäßige Fließverhalten auf der linken Seite der Form – ohne die Meltflipper-Technologie. Die rechte Seite der Form zeigt eine gleichmäßige Füllung aller vier Kavitäten aufgrund der optimalen Ausbalancierung des Schmelzeflusses mittels der MeltflipperTechnologie. Natürlich stellt sich die Frage, wenn die Technologie schon erfolgreich bei einer 1944er, manuell betriebenen Spritzgießmaschine eingesetzt werden kann, welches Potenzial sie beim Einsatz in modernen hydraulischen oder elektrischen Spritzgießmaschinen birgt. Während des Füllvorgangs treten in der Kavität oft sehr große Unterschiede hinsichtlich Druck-, Temperatur-, Viskositäts- und Materialeigenschaften aufgrund eines ungleichmäßigen Schmelze flusses auf. Diese Unbalancierungen entstehen durch das Fließverhalten der Schmelze in der Kavität. Die Viskosität der Kunststoffe wird von Scherrate und Temperatur beeinflusst. Erhöht sich die Scherrate, verringert sich die Viskosität. Erhöht sich die Temperatur, verringert sich die Viskosität. Die höchste Scherrate liegt direkt an der eingefrorenen Randschicht. Die Scherviskosität und die Schererwärmung reduzieren die Viskosität in diesem Bereich. Die Folge können ungleichmäßige Bauteilmaße, Füllbilder, Einfallstellen, Verzüge oder hohe Die Viskosität wird durch Scherrate und Temperatur beeinflusst; erhöht sich die Temperatur oder Scherrate, sinkt die Viskosität Bild: Simpatec Einspritzdrücke sowie Oberflächenfehler und vieles mehr sein. Eine kontinuierliche Kontrolle der Fließeigenschaften während des Spritzgießvorgangs ist meist schwierig; mehr Erfolg hat eine Beeinflussung im Verteilersystem. Mittels einfacher Veränderungen des Verteilers können Füllvorgänge kontrolliert, beeinflusst und ein gleichmäßiges Fließverhalten erzielt werden. Ungleichmäßigkeiten des Fließverhaltens in der Kavität, aber auch zwischen den einzelnen Kavitäten werden effizient optimiert und damit Ausschussvolumen und Zykluszeiten reduziert sowie die Produktivität und damit die Wirtschaftlichkeit erhöht. Ferner entfällt auch der Aufwand, dass die einzelnen Kavitäten in unterschiedlicher Art und Weise optimiert werden müssen. Ein Praxisbeispiel für das Potenzial der Meltflipper-Technologie stammt aus der Automobilbranche: In diesem Fall gab es in der Vergangenheit Verzugsprobleme und Oberflächenfehler beim Einsatz eines anspruchsvollen Werkzeugs, einer 4-fach-Kavität, für die Herstellung eines Bauteils. Hohe Ausschussvolumen und lange Zykluszeiten waren die Folge. Nach Fertigstellung und Inbetriebnahme des Werkzeugs wurde festgestellt, dass die Form nur maximal 75 % ihrer Leistungs fähigkeit erreichte. Die Kosten für die Maschine, das eingesetzte Material und die Qualitätskon trolle überstiegen bei Weitem ein annehmbares Maß zur Gewährleistung der wirtschaftlichen Rentabilität. Die Vermutung lag nahe, dass das Problem in der Unbalanciertheit des Werkzeugs lag. Mittels einfacher Veränderungen des Verteilers mit der MeltflipperTechnologie konnten bei der Kavität die Füllvorgänge kontrolliert, beeinflusst und hinsichtlich eines gleichmäßigen Fließverhaltens optimiert werden. Die rheologischen Kontrollmaßnahmen gewährleisteten gleichmäßige Materialeigenschaften in jeder Kavität und somit eine vollständige Leistungsauslastung des Werkzeugs. Gleichzeitig konnten die Kosten für Maschine, Material, Wartung und Qualitätskontrollen erheblich gesenkt werden, und zwar um jährlich rund 32.470 USD. Cristoph Hinse, G eschäftsführer M arc K urz, G eschäftsstellenleiter S impatec Das durch Scherung entstandene Temperaturprofil teilt sich am Unterverteiler, die einzelnen Kavitäten werden mit Schmelze unterschiedlicher Temperatur versorgt Bild: Beaumont Technologies www.simpatec.com Arne Grävemeyer Zuständig für den Bereich Handhabungstechnik TECHNOLOGIE HANDHABUNG 0511 7304-152 a.graevemeyer@giesel.de 21. August 2015 | Ausgabe 16 13 Intelligente Lösungen erhöhen die Produktionsautonomie Schritt für Schritt lässt sich die Autonomie von Spritzgießprozessen erweitern von der automatisierten Entformung über die Ablage mit Kistenpuffer bis hin zum Einsatz von Trays – bei Wemo Automation denkt man zudem über weitergehende Konzepte nach Prozessautonomie Ein erster Schritt zur Effizienzsteigerung ist die Analyse der Prozessparameter. Mit abgestimmten Fördersystemen lassen sich Betriebskosten reduzieren und die Auslastung der Spitzgießmaschinen optimieren. Dabei steht der Invest im direkten Zusammenhang mit der gewonnenen Produktionsautonomie und kann bereits im ersten Jahr messbare Erfolge verzeichnen. Das klassische Verfahren besteht darin, dass das Handling mittels Greifer den gespritzten Artikel aus der Form entnimmt und diesen gar notwendig? Die Beurteilung ist bei jedem Prozess neu zu bewerten und doch lässt sich sagen, dass bei optimalen Prozessparametern keine 100-%-Kontrolle notwendig wird. Stichproben, welche über eine Qualitätsausschleusung über die Robotersteuerung bei vordefinierten Schusszahlen automatisch separiert werden, sind in den häufigsten Fällen mehr als ausreichend. Die Frage, welche gestellt werden muss, lautet: Mit welchen Maßnahmen kann die Produktionsautonomie erhöht werden? Eine niert werden. Damit kann gemäß dem oben beschriebenen Prozess über mehrere Stunden, wenn nicht sogar über eine gesamte Schicht ein selbständiger Ablauf sichergestellt werden. Je nach Investition und dem damit einhergehenden Aufwand in die Lösung einer Automation findet sich der Artikel in eine Kiste gestapelt auf einer Palette wieder. Machbar sind auch Geisterschichten. Hier wird im Betrieb ohne Beobachtung produziert und eine Präsenz von Personal ist nicht erforderlich. die Prozesszeit wird die Kiste befüllt und nach Erreichen der definierten Anzahl weiter gefördert und über eine Weiche nach unten über das Rollenförderband ausgeschleust. Hier kann der Werker die befüllten Kisten entnehmen. Förderbandsysteme puffern Kisten Ein zweites Beispiel geht von Fallteilen aus, welche unterhalb der Maschine mit einem Stufen förderband zur Befüllstation der Kisten transportiert werden. Über die vier Horizontalförderbänder können die leeren Kisten gepuffert und über einen Lift aus den verschiedenen Etagen die Kisten nach und nach der Befüllstation bereitgestellt werden. Die Ausschleusung erfolgt auch hier über ein Rollenförderband. Angeschlossen an dieses System wurde eine Palettiereinheit, die die Kisten nach dem Rollenförderband aufgenommen und auf Standardpaletten positioniert hat. Darüber hinaus ist auf eine Ablage in Trays hinzuweisen. Die Artikel werden in diese automationsgerecht abgelegt, damit sie später bei der weiteren Verwendung in einer Montageanlage automatisch entnommen werden können. Ausbaustufe 1: Vom Werker werden Kisten auf das Förderband gestellt, über die Prozesszeit automatisiert befüllt und über das Rollenförderband ausgeschleust Foto: Wemo CREATIVE POLYMERS a: kum r Fa e d uf -2114 2 ns a ie u tand B S n S e , h B2 uc Bes Halle Fernziel: Vernetzung von Prozessen Ablage in Trays: Die darin abgelegten Artikel können bei nachfolgenden Montageschritten automatisiert entnommen werden Foto: Wemo auf einem neben der Spritzgießmaschine positionierten Förderband ablegt. Nach jedem Schuss taktet das Band weiter und sobald das Band gefüllt ist, muss ein Mitarbeiter die Artikel aufnehmen und in die entsprechenden Boxen, Kisten oder Ähnliches ablegen. Gegen diese Vorgehensweise gibt es keine Einwände, und man findet sie in jedem kunststoffverarbeitenden Betrieb. in der Praxis erprobte Variante sind Kistenfördersysteme der verschiedensten Konfigurationen. Über diese Baugruppen können Kisten oder Boxen dem Prozess zugeführt, vereinzelt, separiert, bestückt und wieder konfektio- Nach der oben beschriebenen Ablage des Artikels direkt auf das Förderband kann die nächste Ausbaustufe erfolgen. Hier werden durch den Werker Kisten auf das Förderband gestellt und diese bis zur Ablageposition getaktet. Über Jedes Teil wird noch in die Hand genommen Hinterfragt man diesen Ablauf, kommt man schnell zu dem Schluss, dass hierbei wichtige Ressourcen nicht optimal genutzt werden. Qualifiziertes Personal wird gebunden, indem es die Artikel in die Hand nehmen muss. Die Auslastung der Maschine ist gegebenenfalls nicht an dem maximal Möglichen ausgerichtet. Die Zykluszeit kann womöglich noch reduziert werden. Sicherlich erfolgt eine visuelle Beurteilung des Artikels und somit eine Qualitätsprüfung. Ist diese aber an dieser Stelle erforderlich, Umgang mit Fallteilen: Ein Stufenförderband versorgt eine Befüllstation mit leeren Kisten, die über vier Horizontalförderbänder gepuffert werden Foto: Wemo Diese drei Beispiele zeigen letztlich nur auf, wie die Prozessoptimierung im Hinblick auf Prozess autonomie begonnen werden kann. Denkt man diese Ansätze weiter, so ist man schnell bei der Vernetzung von Prozessen. Vorstellbar ist zum Beispiel, dass bei der Herstellung von gleichen Artikeln auf mehrere Maschinen zurückgegriffen wird. Hierbei werden die jeweiligen Kavitäten kontrolliert und getrennt ablegt. Die entsprechenden reinen Fraktionen werden mit einem Datamatrixcode versehen und über ein intelligentes Fördersystem einem Supermarkt zugestellt. Das kann mit Kistenfördersystemen starten und über Flurfördertechnik ausgeweitet werden. Aus dem Supermarkt können wiederum die Fraktionen aus den verschiedenen Prozessen unter dem Aspekt des Gleichheitsfaktors heraus konfektioniert und verpackt werden. Eine Datenbank übernimmt die Logistik der Artikel und mittels Datamatrixcode wird jedem Artikel eine Historie mitgegeben. Somit erhält jeder Artikel eine Geburtsurkunde, welche Daten der Entstehung mitführen kann. Uhrzeit, Temperatur, Kavität, Maschinennummer, Lagerzeit und vieles mehr werden per Datenerfassung transparent und nachhaltig festgeschrieben. Viele Kunststoffverarbeiter setzen sich mit diesen Ansätzen bereits heute auseinander und sehen speziell für den Standort Deutschland intelligente Lösungen der Produktionsautonomie als notwendige innovative Schritte in die Zukunft ihrer Standorte an. Michael Frank www.wemogroup.com Strahlenvernetzbare Polyamide V-CREAMID ® (PA 6.6, PA 6 und PA 9T mit Glasfaser- und Kohlefaserverstärkung) für tribologische Anwendungen stark reduzierter Abrieb Reduzierung des Einlaufverhaltens hohe Umgebungstemperaturen möglich hohe Gleitgeschwindigkeiten und Flächenpressung möglich verbesserte dynamische Belastbarkeit stark reduziertes Kriechen unter Last bessere chemische Beständigkeit und Ölbeständigkeit geringere Geräuschemission D ie P T S - G r u p p e – Ih r We r k s to ffs p e z ia lis t fü r Ha r t/ We ic h- Ve r b in d un g e n , s tr a h le n v e r n e tz b a r e T h e r m o p la s te un d Hig h- P e r fo r m a n c e C o m p o u n d s . PTS Plastic-Technologie-Service, Marketing und Vertriebs GmbH Hautschenmühle 3 91587 Adelshofen/Tauberzell Germany Fon +49-(0)9865-821 Fax +49-(0)9865-720 info@pts-marketing.de www.pts-marketing.de TECHNOLOGIE HANDHABUNG 14 21. August 2015 | Ausgabe 16 Ideale Aufgabenteilung zweier Roboterkollegen in einer engen Zelle Bei Borscheid + Wenig ergänzen sich zwei Kuka-Roboter an der Spritzgießmaschine – Zulieferer für die Automobilindustrie automatisiert kompakte Spritzgieß-Produktionszelle Sechsachser Für einen namhaften deutschen Automobilhersteller fertigen die Kunststoffspezialisten der Borscheid + Wenig GmbH, Diedorf, unter anderem an einer Demag-Spritzgießmaschine Abdeckungen für den Motorraum. „Dabei haben wir nach einer Lösung gesucht, die sowohl die Entnahme aus der Spritzgießmaschine als auch die Umlage in die Kavität und die Montagevorrichtung so präzise und wiederholgenau wie möglich umsetzt“, erklärt Geschäftsführer Carlo Wenig. Um diese verschiedenen Arbeitsschritte in einer Anlage zu automatisieren, kam nur der Einsatz eines Industrieroboters infrage. Doch nicht nur dort: Auch die anschließende Montage von Clips in das Bauteil erfolgt in derselben Zelle vollautomatisch mithilfe eines Kuka-Roboters. Die kompakte Zelle wurde von der SAR-Group, einem zertifizierten Kuka-Systempartner, entwickelt und umgesetzt. Kuka KR60 und der KR Agilus ergänzen sich in der kompakten Zelle bei Borscheid + Wenig. Der KR60 mit seiner Traglast von 30 kg ist als Konsolroboter ausgeführt, mit maximaler Reichweite und Flexibilität. Er erschließt den Arbeitsbereich von oben kommend nach unten und braucht dabei aufgrund seiner geringen Bauhöhe nur wenig Raum nach oben. Mit seinem geringen Eigengewicht erreicht der Konsolroboter eine hohe Dynamik und optimale Zykluszeiten. Übergabe per Montagevorrichtung Zunächst entnimmt ein KukaRoboter KR60 L30-4 KS die halbfertigen Teile aus der Spritzgießmaschine. Die Hartteile werden in eine weitere Kavität umgelegt und die umspritzten Halbfertigteile aus der Form entnommen. Anschließend werden die Angüsse entfernt und der Roboter legt das Bauteil in eine Montagevorrichtung. Förderbandideen von Amboss + Langbein Automation Das Förderbandprogramm der Amboss + Langbein Elektro Elektronik Gerätebau GmbH & Co. KG, Haan, wird kunden spezifisch permanent erweitert. Ob das Förderband ein einfaches Ablageband, ein Band in einem Reinraum, Produktionspuffer, Kühlstrecke, für Klebungen geschwindigkeitsgeregelt sein oder einen Kalander beschicken soll – aufgrund seiner Fertigungstiefe auch im Steuerungsbau bietet Amboss + Langbein Konstruktionen für verschiedenste Aufgabenstellungen über das Förderband hinaus. Ein Beispiel dafür ist eine Speicherbandanlage. In diesem Konzept fahren eine vorbestimmte Anzahl Kartons oder KLT-Behälter (Kleinladungsträger) im Kreis, der letzte zu befüllende Behälter trägt eine Markierung. Die einzubringende Produktanzahl wird parametriert. Es gibt an der Bandanlage eine dezidierte Befüllposition, an dieser wird der jeweilige Karton oder KLT festgeklemmt. Die Befüllung erfolgt über ein Handling oder über Förderbänder. Hat der Behälter seine Soll-Stückzahl erreicht, so wird er eine Station weiter transportiert. Sind alle Behälter auf dem Band befüllt, stoppt die Anlage die Produktionsmaschine. Die Behälter können über eine Abräumfunktion vom Band entnommen werden, eine Befüllfunktion füllt leere Kartons auf. Das Haupteinsatzgebiet dieser Anlagen liegt im Bereich der mannlosen Fertigung in der dritten Schicht oder am Wochenende. Die Einheit ist fahrbar und wird kundenspezifisch www.amboss-langbein.de ausgelegt. gr Stabile Serienfertigung Der KR60 L30-4 KS nutzt bei der Entnahme und Weitergabe der Kunststoffteile seine Reichweite und Flexibilität Foto: Kuka Hier übernimmt der zweite KukaRoboter, ein Kleinroboter aus der KR Agilus-Serie. Der kleine 6‑Achser vom Typ KR10 R900 Sixx ist platzsparend im unteren Bereich der kompakten Zelle positio niert und greift von unten auf die Montagevorrichtung zu. Der große Starke und der kleine Schnelle Er prüft zunächst die letzte Füllstelle der Halbfertigteile mittels einer Cognex-Kamera. Mithilfe einer Greiferzange entnimmt er anschließend die zu montierenden Clips und setzt sie in das Halbfertigteil ein. Dabei erfolgt die Prüfung der Clipposition ebenfalls mithilfe der angebrachten Kamera. An dieser Stelle übernimmt der KR60 wieder, er entnimmt die montierten Fertigteile von der Montagevorrichtung und legt sie auf einem Förderband ab, das die fertigen Teile abtransportiert. Der Zwei Industrieroboter teilen sich den Arbeitsraum in der kompakten Spritzgießzelle Foto: Kuka Der KR Agilus hat seine Stärken in Präzision und Geschwindigkeit. Mit 10 kg Traglast und 900 mm Reichweite ermöglicht der Kleinroboter hohe Fertigungsqualität in kurzen Zyklen. Der KR Agilus ist in der Lage, auch kleinste Bauteile schnell, aber genau auf einem Bauteil zu platzieren. Zudem ist das kompakte System aus Roboter samt zugehöriger Steuerung KR C4 auf kleinstem Raum einsatzfähig. „Die Lösung garantiert uns eine stabile und konstant bleibende Serienproduktion und ermöglicht eine Versorgungssicherheit bis zum Endkunden“, resümiert Wenig. Die Anlage fertigt täglich im Drei-Schicht-Betrieb 2.000 bis 2.500 Bauteile in drei Varianten. Durch die Arbeitsteilung der beiden eingesetzten Roboter verzeichnet Borscheid + Wenig weniger Stillstandzeiten, Aufträge können somit schneller durchlaufen. Nicht zuletzt konnten Produktivität und Qualität signifikant gesteigert werden. gr www.borscheid-wenig.com www.kuka-robotics.com Stärkere Typen unter den Easix-Robotern Neue Easix-Mehrachser von Engel – selbst Spritzgießmaschinen bis 55.000 Kilonewton Schließkraft lassen sich damit automatisieren Te m p e r i e r t e ch n i k RHYTEMPER® ... für Qualität in der Form! Aktuell: Die elektronisch überwachte Wasserbatterie FlowWatch Mehrkreis-Wasserverteilung/Durchflussregler mit integrierter elektronischer Durchfluss- und Temperaturüberwachung. ONI Temperiertechnik Rhytemper GmbH Tel.: +49 (0) 35952 4110-0 oder +49 (0) 2266 4748-430 www.oni-rhytemper.de 85_130_04_07_13.indd 1 Roboterbau Die neuen großen Easix-Roboter von Engel Austria, Schwertberg/Österreich, erweitern das Angebot an Industrie robotern für den Einsatz an Großmaschinen. Mit einer Reichweite bis 3.900 mm und einer Traglast bis 240 kg finden die Roboter für die Herstellung von zum Beispiel Stoßfängern, I-Tafeln und Müllcontainern Einsatz. Kooperationspartner für die Erweiterung der Baureihe ist Kuka Roboter mit Stammsitz in Augsburg. Für die kleineren Modelle setzt Engel die erfolgreiche Zusammenarbeit mit Stäubli Robotics in Bayreuth fort. Seit ihrer Markteinführung 2010 haben sich Engels Easix-Roboter in verschiedensten Anwendungen etabliert, bis hin zu Reinraumanwendungen. Durchgängige Bedienlogik Die Steuerung der Easix-Roboter ist vollständig und nahtlos in die 04.07.13 14:20 Steuerung der Engel-Spritzgießmaschinen integriert. Der Kunststoffverarbeiter profitiert von einer einheitlichen Logik für die Spritzgießmaschine und die Auto matisierung. Für die Steuerung macht es keinen Unterschied, ob sie die x-, y- und z-Achsen der Engel Viper-Linearroboter oder die sechs Drehachsen der EasixIndustrieroboter ansteuert. Die zusätzlichen Bewegungsbefehle für den Mehrachser fügen sich in die grafische Oberfläche der Steuerung ein, was die Bedienung des Mehrachsroboters vereinfacht. Um trotz der Komplexität des Gesamtsystems eine schnelle Parametrierung zu ermöglichen, bietet die Steuerung dem Anwender unterschiedliche Userlevels an, von der einfachen Ansicht bis zur vollen objektorientierten grafischen Ablaufdarstellung. Viele Aufgaben, für die herkömmlich ein Programmierer hinzugezogen werden musste, kann der Maschinenbediener selbst erledigen, zum Der Easix-Mehrachsroboter kann künftig mit einer Reichweite bis zu 3.900 mm und einer Tragkraft bis 240 kg aufwarten Foto: Engel Beispiel die Synchronisation der Roboterbewegungen mit den Auswerfern. Nicht nur Maschine und Roboter verschmelzen zu einer Einheit, sondern auch die Peripherie wie Fördersysteme, Laserzellen oder Vision-Systeme. Auf diese Weise greifen alle Komponenten der Fertigungszelle auf eine gemeinsame Datenbasis zu und können ihre Bewegungsabläufe und Regelkreise automatisch aufeinander abstimmen. Wird die Fertigungszelle als integrierte Systemlösung geliefert, trägt Engel auch für die Peripherie die Verantwortung und übernimmt die CE-Zertifizierung der Gesamtanlage. Der Kunde hat nur einen Ansprechpartner. gr www.engelglobal.com TECHNOLOGIE HANDHABUNG 21. August 2015 | Ausgabe 16 15 Effizienter Patientenschutz durch Kavitätensortierung Steigende Kavitätenzahlen und kürzere Zyklen sind eine Herausforderung gerade bei medizintechnischen Produkten – frühzeitige Kavitätensortierung im Produktionsprozess Produktionskontrolle Die Zeiten, als Spritzgießer ihre Produkte möglichst als Mischung aller Kavitäten ausliefern konnten, um nicht auf schlechteren Kavitäten sitzen zu bleiben, sind lange vorbei. Längst ist die Qualität von Heißkanälen und Werkzeugen so hoch, dass selbst bei Hochleistungswerkzeugen mit Kavitätenzahlen von 64, 96 oder gar 128 Kavitäten beziehungsweise bei Zykluszeiten von unter 5 s hochwertige, präzise Spritzgussprodukte mit hoher Wiederholgenauigkeit entstehen. Diese Performance erfordert neue Schwerpunkte auch im Bereich der Automation. Um dies zu veranschaulichen, betrachten wir die Herstellung von Pipettenspitzen als Laborverbrauchsartikel stellvertretend für Petrischalen, Küvetten, Reagenzgefäße und viele andere medizintechnische Verbrauchsartikel, die erhöhte Sicherheitsanforderungen an den Produzenten stellen. Beispielanwendung Pipettenspitzen Für anspruchsvollere Prozesse wie zum Beispiel in der Blutdiagnose sind die Pipettenspitzen in Racks vielfach in 96er- oder 384er-Gruppen abgepackt. Dort hängen sie vertikal frei, sind exakt positioniert und gegen Kontamination geschützt. Die Pipette wird gleich mit mehreren Pipettenspitzen in einem Vorgang bestückt, was eine erhöhte Passgenauigkeit der Mundstücke erfordert. In der Fortentwicklung bei diesen qualitativ hochwertigeren Pipettenspitzen ist über die vergangenen Jahre ein spürbarer Erkenntnisgewinn zu verzeichnen: So zeigte sich, dass die weit überwiegende Gruppe kritischer Produktionsfehler systematischer Natur sind. Kritische Produktionsfehler sind dadurch gekennzeichnet, dass sie die Funktion der Pipettenspitze und damit die Patientensicherheit gefährden können. Systematisch heißt in diesem Zusammenhang, dass diese Fehler zumeist auf Werkzeugverschleiß beruhen und nach einem erstmaligen Auftreten immer wieder erscheinen. Systematische Fehler sind wiederkehrend Zu nennen sind etwa horizontale oder vertikale Spritzgrate an der Spitze, welche den Pipettierprozess stören können; ebenso wie eine Krümmung an der Spitze. Darüber hinaus gibt es noch eine Reihe weiterer kritischer Fehler. Fast allen gemein ist die Tatsache, dass sie auf Werkzeugverschleiß einzelner Kavitäten beruhen; treten sie einmal auf, so sind sie wiederkehrender, folglich also systematischer Natur. Ein weiteres Faktum ist, dass die Werkzeugtechnologie während der vergangenen Jahre massive Sprünge realisiert hat. Dies gilt Vario TIP steht für hohe Leistung bis zu 128 Kavitäten und Kavitätensortierung sowie für Flexibilität für verschiedene Produkte durch Formatteilesätze Foto: Waldorf nicht allein für die Kavitätenzahlen, sondern vornehmlich auch für die Werkzeug- und Produktqualität. So lag die obere Grenze, um noch qualitativ hochwertige Pipettenspitzen zu produzieren, noch vor wenigen Jahren bei 24 oder 32 Kavitäten; die Qualität der Prozesse ist derart gestiegen, dass heute 64 und 96 Kavitäten zum Standard geworden sind und in der Branche als nächste Stufe vereinzelt bereits 128 Kavitäten angepeilt werden. Allerdings gilt und Abfüllprozesses wie auch jederzeit danach auf dem Weg zum Patienten eine zuverlässige Aussortierung fehlerhafter Teile. Natürlich kann der Qualitätssicherungsprozess heute durch optische Kameraprüfung weitgehend sichergestellt werden; jedoch können automatische Testergebnisse aufgrund fehlerhafter Justage von Kameras, von Bedienfehlern oder bei Ausfall einzelner technischer Komponenten fehlerhaft sein. Sollte dann nur unsortiert abgeAnzeige TEMPERIERTECHNIK www.enesty.org | info@enesty.org umso mehr, dass mit steigender Kavitätenzahl eine intelligente Strategie einhergehen muss, die einen Ausfall einzelner Kavitäten ohne Verlust der Prozessvalidierung erlaubt. Kavitätenrein anstatt per Kamera zu prüfen Der initiale Schritt zu einer erhöhten Patientensicherheit bei der Herstellung von Pipettenspitzen liegt eindeutig in der Sortierung der Produkte nach Kavitäten und der nach Kavitäten getrennten Befüllung der Racks. Eine Kavitätentrennung erlaubt jederzeit während des Herstell- Das intelligente Puffersystem macht auf einfache Weise Kavitätensortierung möglich, unabhängig von Kavitätenanzahl und Rackgröße Foto: Waldorf packt werden, so könnte in diesem Fall nur die gesamte Charge verworfen werden, was für Patienten meist noch kritischere Folgeprobleme aufwirft. Bei einer im Prozess frühzeitig integrierten Kavitätensortierung würde nur die betroffene Kavität evakuiert, die übrige Produktionsmenge stünde für die Versorgung der Patienten in guter Qualität bereit. „Noch einfacher wird der Prozess für unseren Kunden, wenn aufgrund der Kavitätensortierung auf die Kameraprüfung vollständig verzichtet werden kann“, berichtet Wolfgang Czizegg, Geschäftsführer von Waldorf Technik. „Dies gelingt durch die Tatsache, dass die kritischen Fehler normalerweise systematischer Natur sind. So verzichtet der weltweite Marktund Qualitätsführer bei Pipettenspitzen heute bei großen Teilen seines Sortiments sogar auf eine integrierte Kamerakontrolle, weil er seine Qualität mittels Kavitäten sortierung im Rack und mittels systematischer Stichproben perfekt im Griff hat.“ Kameras kosten viel und verursachen immer einen gewissen Pseudoausschuss; mit der cleveren Kavitätensortierung hält dieser Hersteller seine Investitionen im Rahmen und vermeidet unnötigen Ausschuss. Werkzeuge mit hohen Kavitätenzahlen unterliegen naturgemäß einem höheren Ausfallrisiko einzelner Kavitäten. In nicht validierten Prozessen könnte man in einemsolchen Fall einzelne Kavitäten schließen; validierten Produkten wie hochwertigen Pipettenspitzen und vielen anderen Laborverbrauchsartikeln bleibt diese Option verwehrt, da ansonsten die Validierung gefährdet würde. Auch hier öffnet die Kavi tätensortierung einen Weg, der die Effizienz der Hochleistungswerkzeuge selbst bei Ausfall einzelner Kavitäten unterstützt. Bei einer integrierten Kavitätensortierung können einzelne, schlechte Kavitäten durch die Automation sehr einfach aussortiert werden; bei herkömmlichen Prozessen ohne Kavitätensortierung muss der Produktionsprozess komplett gestoppt werden, oder es wäre zumindest ein aufwendiger Selektions- und Nachbestückprozess für Schlechtteile erforderlich. Ein weiterer wichtiger Parameter bei der Qualitätsbeurteilung von Pipettenspitzen ist der Innendurchmesser des oberen Mundstücks. Maßtoleranzen in diesem Bereich nimmt der Verbraucher, also zum Beispiel der Laborant im Krankenhaus, besonders deutlich war: Ist der Durchmesser zu eng, ist es schwierig, die Pipettenspitzen auf die Pipette aufzusetzen; ist er zu weit, führen mögliche Undichtigkeiten zu fehlerhaften Aufnahmemengen der Flüssigkeiten. Topqualität statt Durchschnitt Wie erwähnt gibt es vereinzelt noch Hersteller von Pipettenspitzen, bei denen mit allen Kavitäten möglichst gemischt produziert wird. Dadurch fällt es dem Kunden am wenigsten auf, wenn sich die Teile einer Kavität schlecht verarbeiten lassen. Damit erzielt der Hersteller bei seinen Verbrauchern zwar den Eindruck einer weitgehend gleichbleibenden Qualität, aber leider auch den Eindruck einer gleichbleibend mittelmäßigen bis schlechten Qualität, je nachdem, wie groß die Abweichungen der gemixten Kavitäten zueinander sind. Eine bessere Strategie ist die Kavitätensortierung: Fehlerhafte Kavitäten werden ausgeschleust und nur gute Ware in den Handel gebracht. Der Kunde, der mit der Verarbeitbarkeit der Pipettenspitzen zufrieden ist, wird kein Risiko eingehen und diese Qualität mit Markentreue belohnen. Kunden der Waldorf Technik setzen auf die konsequente Kavitätensortierung, der Anbieter sieht sich als globalen Marktführer bei Automationen für Pipettenspitzen. Die Technologie ist durch Patente geschützt,das Unternehmen treibt dessen Weiterentwicklung voran. gr www.waldorf-technik.de Theoretischer Greifer zur Handhabung von Faserverbundkunststoffen (FVK) und carbonfaserverstärkten Kunststoffteilen (CFK) Foto: ASS Leichtbau sicher im Griff ASS entwickelt mit Knur neue FVK-Greifer Kompetenzbündelung Für das Handling von CFK- und FVKLeichtbaukomponenten gelten in der Automobilindustrie hohe Qualitätsansprüche bei komplexester Handhabung. Die ASS Maschinenbau GmbH, Overath, hat ihre Positionen als Anbieter für Greiferteile und Roboterhände im Bereich Automationsanlagen und Klebetechnik gezielt durch den Zukauf der Knur Maschinenbau GmbH, Regensburg, gestärkt und bietet eine noch größere Kompetenz für die automatisierte Handhabung von FVK, Konstruktionen im RTM-Verfahren (Resin Transfer Moulding) oder beim Handling von Organoblechen. Knur ist be- sonders im Bau von Automationsanlagen und durch Klebetechnik tief in der Automobilindustrie verwurzelt. ASS und Knur bieten eine Kompetenzbündelung vom einzelnen Greiferteil bis hin zur serientauglichen FVK-Automation für die Leichtbauindustrie. Exemplarisch dafür steht das theoretische Modell eines FVK-Greifers. Das Ziel ist die Verschmelzung von der automatisierten Serienfertigung mit dem originalen Roboterhandbaukasten und der Einbindung technisch komplexer Nachführ einheiten für temperierte Organobleche. gr www.ass-automation.com www.busse.cc Heiz- und Kühlplatten, Heiz- und Kühltische Postfach 1107 • 32325 Espelkamp • Telefon (0 57 72) 97 75-0 Telefax (0 57 72) 97 75-55 • info@busse-heizplattentechnik.de silo silo flexible silo container • Füllstandmesstechnik • PC-Visualisierung • Trockenluftüberlagerung • Silofilter • Absaugkästen • Austragshilfen • Komplettmontage • Transport pipe systems bigbag production Siloanlagen Achberg GmbH l Baind 20 I DE-88147 Achberg info@achberg. com I www.achberg.com I +49 8380 98 335 0 Philipp Lubos Zuständig für den Bereich Kautschuk/Elastomere TECHNOLOGIE ELASTOMERE 0821 319880-51 P.Lubos@giesel.de 16 21. August 2015 | Ausgabe 16 Nah am Markt in Friedrichshafen Zur Fakuma präsentiert TPE-Spezialist Kraiburg TPE mehrere neue Compound-Serien für Anwendungen im Automobil- und Consumerbereich Messevorbericht Zur Fakuma prä- sentiert Kraiburg TPE wieder Produktneuheiten, die gemäß der Firmenausrichtung nicht ausschließlich in Labors, sondern vielmehr markt- und kunden orientiert entwickelt wurden. Die neuen TPE-Reihen sind das Ergebnis einer engen, partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit den Verarbeitern, die durch ihre Anforderungen und ihren Input maßgeblich zur Entstehung der neuen Compounds beigetragen haben, heißt es von den Elastomer spezialisten aus Waldkraiburg. Wohl auch dank dieser Ausrichtung am Markt zeichnete Frost & Sullivan Kraiburg TPE als besten TPE-Lieferanten in Europa aus. Die marktorientierte Produkt entwicklung können die Messebesucher beispielsweise an einem neuen Material für Schläuche unter die Lupe nehmen: Die neue trinkwasserkonforme Serie kann als effektives Ersatzmaterial von PVC für Schläuche von Duschen, Geschirrspülern oder Ähnlichem eingesetzt werden. ten: Kraiburg TPE hat neue Compounds im Programm, welche den Lebensmittelzulassungen FDA und der EU-Verordnung 10/2011 entsprechen. Vorteile sind laut Hersteller die effiziente Verarbeitung im 2K-Spritzgießverfahren, die sehr guten Rückstelleigenschaften und die verlässliche Haftung zur Hartkomponente. Elastomere für Konsumgüter Serienproduktion von Thermolast V Für Anwendungen im Consumerbereich hat Kraiburg TPE eine neue Compound-Serie entwickelt, die besonders im Preis-LeistungsVerhältnis überzeugen soll: Bei verbesserter Haftung zu techni- Kraiburg auf der Fakuma Foto: Kraiburg TPE schen Thermoplasten wie PC und ABS können die TPE mit einem attraktiven Preis punkten. Auch bei den Materialien für „Slit valves“, Ventile aus lebensmittelkonformen TPE, gibt es Neuigkei- Kundenspezifische Features Neue Steuerungsgeneration für Pressensysteme bedarf es einer leistungsstarken Steuerung, die eine hohe Bedienfreundlichkeit und Übersichtlichkeit garantiert. Seit sieben Jahren verwendet Rucks in seinen Anlagen eine Panel-PC-Lösung der Firma Grossenbacher. Ausschlaggebend für die Wahl war unter anderem, dass die Maschine mit Simatic-Step 7 programmiert werden kann und bestehende Step 7-Lizenzen weiter verwendet werden können. Übersichtliche Fenster Die bedienerfreundliche Steuerung managt die Pressen mit allen vor- und nachgelagerten Stationen Foto: Rucks Anlagenkonzept Dominierendes Thema der Rucks Maschinenbau GmbH, Glauchau, auf der Deutschen Kautschuk-Tagung war die Optimierung des Fertigungsprozesses des Pressens durch kundenspezifische Anlagenkonzepte. Seit mehreren Jahren entwickelt das Unternehmen immer mehr Sonderlösungen, die den Fertigungsprozess in seiner Gesamtheit abbilden. Diese Anlagen können aus mehreren Stationen bestehen, die durch spezielle Handlinglösun gen miteinander verbunden sind. Die Entwicklung geschieht in sogenannten Preengineerings. Da die Komplexität der Anlagen stark zugenommen hat – es geht nicht mehr nur um eine Presse, sondern eine Presse als Herzstück mit vorund nachgelagerten Stationen –, Standardmäßig kommen Panels mit der Größe 15“ zum Einsatz, aber auch 19“ sind möglich. So können die Maschinenfunktionen in übersichtlichen Fenstern dargestellt werden. Die Pressprogramme können intuitiv aus der Ablaufprogrammierung angewählt und die betreffenden Daten eingegeben werden. Neben der Möglichkeit, das Panel mit Handschuhen zu bedienen, besitzt es standardmäßig eine ProfibusAnschaltung, integrierten LANund USB-Anschluss. Neben der Abspeicherung der Pressprogram- me, Maschinenfernwartung oder Passwortschutz sind noch viele weitere Funktionen hinzugekommen. Die wichtigsten auf einen Blick: Maschinenstatusmeldungen via SMS, Energieverbrauchsanzeige oder Wartungsassistent. Weiterhin ist es über das Web Visu Tool möglich, die Maschine über LAN mit einem in einem anderen Raum stehen PC zu verbinden. Die Produktion lässt sich so in Ist-Zeit auch aus der Ferne überwachen. Die visualisierte Bedienanleitung hilft bei der Benutzung der Anlage und die visualisierten Hydraulikschaltpläne und Ein- und Ausgabeelemente helfen bei einer möglichen Fehlerdiagnose. Die firmeneigene Datenerfassungssoftware Rudas ist ebenfalls weiterentwickelt. Diese kommt bei Laboranwendungen oder für Qualitätssicherungszwecke in der Produktion zum Einsatz. Neben der grafischen Darstellung von Prozessparametern und einer übersichtlichen Programmverwaltung sowie Statistikauswertungen können bis zu 16 Maschinen miteinander verbunden werden. rz www.rucks.de Pünktlich zur Fakuma geht auch die Compound-Reihe Thermolast V in Serie. Immer mehr Kunden setzen bei Dichtungen in an spruchsvollen Bereichen wie im motornahen Raum auf Thermo- www.kraiburg-tpe.com Effektive Entwässerung Conti Tech verbindet verschieden harte Materialien in einem Presspolster Abriebfestigkeit Für den Einsatz in Taktentwässerungspressen bei industriellen Großwäschereien hat Conti Tech jetzt zusammen mit einem der weltweit führenden Hersteller von industriellen Wäschereianlagen, der Jensen-Group, ein neuartiges Presspolster aus zwei Komponenten entwickelt. Das Besondere: Im reibungsintensiven Flankenbereich kommt eine harte Kautschukmischung mit einem Härtegrad von 80 Shore zum Einsatz, während der für das Pressen verantwortliche Bodenund Flankenbereich aus einer weicheren Mischung hergestellt wird. Langlebig trotz großer Reibung „Durch das neue Polster kann eine sehr niedrige Restfeuchte von lediglich 30 bis 40 Prozent nach dem Pressvorgang erreicht werden – bei gleichzeitig längerer Lebensdauer 22. – 24. September 2015 Messe Stuttgart DISCOVER YOUR VISIONS www.hybrid-expo.com Organised by Parallelveranstaltung COMPOSITES EUROPE last V, so der Hersteller. Die neue Serie zeichnet sich durch eine hohe Temperaturbeständigkeit, einen verbesserten Druckverformungsrest sowie eine gute Haftung zu Polyamiden aus. „Wir freuen uns auf aufschlussreiche Gespräche auf der Fakuma. Gerade Messen mit so vielen Verarbeitern und Kunststoffspezialisten sind für uns eine ideale Gelegenheit, Trends in der Branche aufzuspüren und neue Anwendungsfelder für unsere neuen TPE-Materialien zu erschließen“, erläutert Sales & Marketing Director EMEA Michael Pollmann, der auch in diesem Jahr wieder die Standleitung auf der Messe innehaben wird. pl Tickets sind gültig für beide Veranstaltungen. Mit zwei unterschiedlichen Härtegraden ist das neue Zweikomponenten-Presspolster besonders langlebig Foto: Conti Tech der Anlage“, sagt Tobias Toczkowski, Key Account Manger bei Conti Tech Vibration Control. Um das Wasser aus den Textilien zu drücken, kommt in der Entwässerungspresse ein hydraulischer Stempel zum Einsatz. An seiner Unterseite ist das Presspolster angebracht, das mit Wasser befüllt ist. Beim Pressen der Wäsche ermöglicht es eine gleichmäßige Druckverteilung und schont zugleich das Gewebe der Textilien. Die Wäsche verliert an Gewicht und das Trocknen in Industrietrocknern wird beschleunigt. Produktion in der Slowakei Für die Herstellung des neuen Polsters mit zwei unterschiedlichen Härtegraden hat Conti Tech seine Fertigung im Werk Dolné Vestenice/Slowakei umgerüstet. Mit einem neuen Werkzeug und Anpassungen der Peripherie können nun sowohl klassische Presspolster mit einer Komponente als auch die neue Variante mit zwei Komponenten hergestellt werden. Die Serienproduktion für das neue Zweikomponenten-Presspolster soll im August 2015 starten. pl www.contitech.de TECHNOLOGIE ELASTOMERE 21. August 2015 | Ausgabe 16 17 Grüner geht immer Lanxess befasst sich mit nachhaltigem Compounding mit Keltan Eco – alternative Weichmacheröle und Füllstoffe – nochmals verbesserte Umweltbilanz Biobasiert Der Spezialchemiekon- zern Lanxess hat untersucht, wie der CO₂-Fußabdruck bei der Verarbeitung „grüner“ Kautschuke weiter gesenkt werden kann. Wer sogenannte „grüne“ Gummiartikel entwickeln möchte, kann mit dem EPDM-Kautschuk Keltan Eco von Lanxess bereits auf eine ausgezeichnete Alternative zu klassischen Synthesekautschuken aus fossilen Rohstoffen zugreifen, so das Unternehmen. Lanxess-Experten haben nun untersucht, mit welchen Weichmacherölen und Füllstoffen dieser biobasierte Kautschuk kombiniert werden kann, um den „Carbon Footprint“ der daraus produzierten Compounds noch weiter zu verbessern. Die ausführliche Studie,die unter anderem den Einsatz von Ölen aus natürlichen Quellen und Ruß aus Reifen abfällen unter Praxisbedingungen beleuchtet, wurde auf der Deutschen Kautschuk-Tagung in Nürnberg einem breiten Fachpublikum vorgestellt. Die Lanxess-Forscher kommen zu sehr konkreten Ergebnissen: Sie stellen zum Beispiel eine Dichtung für den Einsatz in Automobilen auf der Basis von schwefelvulka- nisiertem EPDM vor, die zu 90 % aus nachhaltigen Komponenten besteht und in den technischen Eigenschaften ihren klassischen Pendants weitgehend gleicht. Ein Schritt von vielen „In vielen Fällen enthalten EPDMProdukte bis zu viermal mehr Zugaben – etwa Füllstoffe und Öle – als Kautschuk“, erläutert Martin van Duin, Gummiexperte im Geschäftsbereich High Performance Elastomers von Lanxess. „Unsere Keltan Eco-Varianten aus Ethylen, das aus biobasierten Rohstoffen produziert wird, sind daher ein wichtiger Baustein in der Entwicklung ‚grüner‘ Gummiartikel – aber nur einer von vielen. Da die Verbesserung der Nachhaltigkeit unserer Produkte eines der wichtigsten Ziele bei Lanxess ist, haben wir uns nun auch eingehend mit den Möglichkeiten und technischen Randbedingungen des ‚grünen‘ Compoundings mit Keltan Eco befasst.“ Theoretisch stehen den Entwicklern von Kautschukcompounds eine ganze Reihe möglicher Komponenten aus nachwachsenden Rohstoffen zur Verfügung, um zum Beispiel Extenderöle aus fossilen Quellen in EPDM-Gummi zu ersetzen. Die Herausforderung steckt allerdings im Detail: Sind die natürlichen Öle zu polar, kann die Mischung beim Mixen oder durch Ausdünstungen des Endprodukts Probleme bereiten; enthalten sie zu viele ungesättigte Bindungen, können sie die Netzwerkdichte beeinträchtigen, da sie mit dem Kautschuk bei der Vulkanisation um den Schwefel konkurrieren. Daher haben van Duin und sein Kollege Philip Hough, Experte in der Anwendungs entwicklung, eine ganze Reihe von Ölen mit einem wechselnden Gehalt an ungesättigten Bindungen geprüft – von Leinöl bis Olivenöl. Umweltverträgliche Füllstoffe In einer zweiten Phase ihrer Untersuchung berücksichtigten sie auch modifizierte Öle, zum Beispiel hydriertes Kokosöl und Squalan, einen natürlich vorkommenden, gesättigten C30-Kohlenwasserstoff. Mit Blick auf mögliche „grüne“ Füllstoffe standen unter anderem Mikrozellulose (aus Holz), Silica-Asche (aus Reishül- sen) und durch Pyrolyse gewonnener Ruß (aus Altreifen) auf dem Prüfstand. „Auch diese Ruße schneiden mit Blick auf ihre Nachhaltigkeit besser ab als klassische Ofenruße, die durch unvoll ständige Verbrennung fossiler Brennstoffe gewonnen werden“, erklärt Hough, „denn sie vermeiden Müll und erhöhen die Recyclingquote. Außerdem enthalten Altreifen einen Anteil an Naturkautschuk.“ Alle diese Komponenten wurden bei Lanxess mit gängigen Verfahren und Anlagen zu Gummiprobe körpern verarbeitet, die anschließend eingehend auf ihre technischen Kennwerte untersucht wurden – auch nach künstlicher Alterung. „Wir haben bewusst Wert auf große Praxisnähe gelegt, um die gemachten Erfahrungen möglichst unkompliziert auf die industrielle Gummianwendungstechnik übertragen und valide Empfehlungen für die Compoundierung anbieten zu können“, so van Duin. Einige Effekte waren zu erwarten und sind nun ausführlich dokumentiert: „Was mit diesen Erkenntnissen heute schon erreicht werden kann, haben wir mit einer Der EPDM-Kautschuk Keltan Eco ist eine Alternative zu klassischen Synthesekautschuken, wenn es um die Entwicklung „grüner“ Gummiartikel geht Foto: Lanxess Dichtung aus Keltan Eco belegt, die zu 90 Prozent aus nachhaltigen Rohstoffen besteht und absolut mit klassischen Compounds verglichen werden kann“, so Hough, „sogar nach Alterung bei 125 Grad Celsius.“ Damit bleibt die wich- tigste Eigenschaft von EPDM – die exzellente Hitzestabilität – auch in sogenannten „grünen“ Compounds erhalten. Eine Erkenntnis, die Mut für zukünfige Anwendungen macht. pl www.lanxess.de Styrol-TPEs für Fensterdichtungen Monprene IN-23000-Compounds von Teknor Apex TPV-Alternativen aus Styrol-Copolymer-Elastomer (TPE-S) für flexible Fensterdichtungen Abbildung: Teknor Apex Fensterdichtungen Eine neue Sty- rolblock-Copolymer-Elastomerreihe der Teknor Apex Company hat Eigenschaften, die den Angaben zufolge mit denen von verbreitet zur Herstellung von Fensterdichtungen verwendeten thermoplastischen Vulkanisaten (TPVs) vergleichbar sind. Gleichzeitig biete das Material neue Möglichkeiten für Hersteller von Gebäude produkten. Gezeigt werden die Compounds im Rahmen der Fakuma 2015. Im Gegensatz zu den meisten TPVs, aus denen witterungs beständige Dichtungen für Metall-, Holz- oder PVC-Kunststofffenster hergestellt werden, sind die Styrolblock-Copolymer-Compounds der Reihe Monprene IN23000 in kleinen Mengen und als gefärbte Qualitäten lieferbar und müssen laut Teknor Apex nicht vorgetrocknet werden. Verarbeitbar wie PVC Einige der Qualitäten aus der neuen Reihe Monprene IN-23000 können bei ähnlichen Durchsätzen und Matrizendrücken mit denselben Werkzeugen bearbeitet werden, die auch für PVC-Profile im Einsatz sind. „Wir haben die Viskosität und die Schmelzgutfestigkeit der TPEs der Reihe Monprene IN-23000 verändert, um den Durchsatz zu erhöhen und gleichzeitig das häufige Problem unkontrollierter Materialaustritte an der Matrize zu verringern oder zu beseitigen“, sagte Gert Joly, F&E- Leiter Europa der TPE-Sparte von Teknor Apex. Bei den coextrudierten Strukturen, die bei Fensterdichtungen häufig zum Einsatz kommen, zeigen die neuen Compounds allesamt eine besonders gute Adhäsion am PP-Substrat oder am Substrat aus steifem TPE, so Joly weiter. Sie sind steif genug, um die Fenstermontage zu erleichtern, und werden im Gegensatz zu den meisten TPVs nicht von Lacken angegriffen. Wie TPVs weisen die TPEs der Reihe Monprene IN-23000 die für luft- und feuchtigkeitsdichte Fensterdichtungen unverzichtbaren Endanwendungseigenschaften Für Fensterdichtungen sind die neuen Elastomere besonders geeignet Foto: Teknor Apex auf, darunter auch kautschukähnliche Druckverformungsreste, Tieftemperaturfestigkeit und UVBeständigkeit, so Joly. Die Eigenschaftentabelle stellt zwei Compounds aus der Reihe Monprene IN-23000 mit einem SarlinkTPV-Compound (ebenfalls von Teknor Apex) für das flexible Dichtungssegment coextrudierter Fensterdichtungen gegenüber. Zusätzlich zu diesen Compounds liefert Teknor Apex steifere Qualitäten aus der Reihe Monprene IN-23000 Series sowie Sarlink-Qualitäten für das tragende Segment. „Mit dem Angebot von Styrol-TPEs neben TPVs verfolgt Teknor Apex auf dem Markt für Fensterprofile einen ‚polymerneutralen‘ Ansatz und erweitert so das Spektrum der Möglichkeiten für Hersteller von Gebäudeprodukten, so dass sie das für ihre Anforderungen genau passende Compound auswählen können“, sagte der leitende Marktmanager Stef Hordijk. Weltweit erhältlich Teknor Apex kann die Compounds der Reihe IN-23000 Series an allen TPE-Fertigungsstand orten weltweit produzieren, wodurch die Belieferung aller Weltregionen sichergestellt sei. „Als Auftragscompoundierer sind wir gut auf Kunden vorbereitet, die schnell ein Muster, kleine Chargen oder gefärbte Compounds benötigen“, merkte Hordijk an. pl www.teknorapex.com TECHNOLOGIE ELASTOMERE 18 21. August 2015 | Ausgabe 16 Blech, Elastomere und Duroplaste Systemlieferant Winkelmann Powertrain Components entwickelt Hightechschwingungsdämpfer – im Gespräch erklärt Prokurist Besim Jakob, worauf es dabei ankommt Hybridbauteile Die Winkelmann- Gruppe ist ein Unternehmen mit zahlreichen Aktivitäten in der Blechbearbeitung. Um die Performance der Blechprodukte zu verbessern, kommen Duroplaste und Elastomere zum Einsatz. Breites Spektrum an Schwingungsdämpfern Die auf jedes Fahrzeug spezifisch ausgelegten Schwingungsdämpfer bietet Winkelmann in unterschiedlichen Leistungsklassen an. In einem Lastenheft werden die konkreten Anforderungen festgehalten: Dominieren hohe oder tiefe Frequenzen? Oder hat man es mit multiplen Frequenzen zu tun, die bekämpft werden sollen? Welche Energien muss der Schwingungsdämpfer aufnehmen? Welche Kräfte treten radial oder axial auf? Erst wenn diese Fragen geklärt sind, geht es in die Entwicklungsphase mit anschließendem Prototypenbau für die Testphase. Die Effekte werden dann genau analysiert und die Konstruktion gegebenenfalls angepasst. Dies kann bis zu zwei Jahre Projektzeit in Anspruch nehmen. Hochwertige Riemenantriebe bestehen nicht nur aus Blech, sondern Duroplaste und Elastomere sorgen für noch mehr Leistung. Die Volumina einer kundenspezifischen Konstruktion bewegen sich zwischen 2.000 und 3 Mio. Stück für Baufahrzeuge, Nutzfahrzeuge und Pkw. menbau. Um diese hybriden Bauteile aus Blech und Elastomer herzustellen, werden mit Haftvermittler beschichtete Blechteile ins Werkzeug eingelegt und anschließend mit Elastomer umspritzt. Vulkanisiert gehaftete Schwingungsdämpfer ermöglichen eine freie Geometrie des Elastomers und sind für hohe und frequenzkomplexe Schwingungsbelastungen geeignet. Universelle Automation als Fabrikmodul Bemerkenswert ist die automatisierte Endmontage von entkoppelten Riemenscheiben bei Winkelmann. Die Teile einer Baugruppe münden in einem Fabrikmodul zur automatisierten Montage von Schwingungsdämpfern, die universell für viele unterschiedliche Baugruppen von Schwingungsdämpfern Montage und Prüfung mit der Zielsetzung einer NullFehler-Produktion verbinden. Aufbau und Systemkomponenten dieser Automation wurden von Winkelmann auf diese anspruchsvolle Aufgabe hin spezifisch konfiguriert. Entkoppelte Riemenscheibe Um den technologischen Aufwand der Ahlener zu verstehen, sollte lernt daraus, stets einen Tick besser zu sein. Schon seit Jahren enga gieren wir uns, unseren Systempartnern rund um den Globus folgend, mit unseren Standorten in wichtigen Weltregionen. Dabei geht es immer um Premiumprodukte, die wir als Technologieführer offerieren. China ist auch darunter. Im Jahre 2014 haben wir dort die Gesellschaftsanteile unserer Joint-Venture-Partner übernommen und sind seitdem eigenständig mit drei Unternehmen in China. Das versetzt uns in die Lage, dort unternehmerisch zu handeln. Das immer höhere Niveau von chinesischen Industrieprodukten ist für uns von Vorteil. China wandelt sich von der industriellen Werkbank hin zu Entwicklungspartnerschaften. Genau der Punkt, den wir anstreben. Wenn ein chinesischer Anbieter in den Export drängt, dann gelten die technologischen und qualitativen Ansprüche für ihn genauso wie in Europa oder Amerika. Im Prinzip hat dann die Lösung von Winkelmann einen klaren Wettbewerbsvorteil. : Bei hochwertigen Schwingungsdämpfern setzen Sie auf hybride Teile in der Kombination mit Duroplasten oder Elastomeren. Ist das ein Trend? Jakob: Beide Werkstoffklassen sollen die Möglichkeiten des Anzeige Elastomerproduktion von Riemenscheiben In der Elastomerfertigung kommen bei Winkelmann vertikale und horizontale Maschinen von Maplan zum Einsatz. Zwei unterschiedliche Ansätze wendet Winkelmann an: Vollautomatisch werden hochpräzise EPDM-Ringe auf horizontalen MHF 2600/460 mit Vielkavitätenwerkzeugen von Peta Formenbau vulkanisiert. Für den Rundlauf werden exakte Wandstärken benötigt. Diese Wandstärken werden inline automatisiert und offline in Rückstellmustern ständig kontrolliert. Das Material EPDM verbindet eine hohe Leistung mit einem vertretbaren Preis, so der Verarbeiter. Winkelmann setzt zudem auf eine hohe Ausbringungsmenge. Aus eins mach zwei Als Clou werden die Ringe mit doppelter Breite vulkanisiert und dann inline radial aufgeschnitten, so dass zwei Ringe auf die Produktwagen in den Temperofen zur Nachbehandlung wandern. Diese Schneidanlage stammt von Kamtec. Darüber hinaus werden Gummi-Metall-Verbundteile für entkoppelte Riemenscheiben als gehaftete Schwingungsdämpfer produziert. Die Produktion erfolgt auf vertikalen Maschinen MTF 2600/280 von Maplan mit „Fast Double Shuttle“-Technik und Werkzeugtechnik von Peta For- www.prooptima.de man zunächst einen Blick auf die Produkte werfen. Zu den Highlights von Winkelmann gehören schwingungsdämpfende, rotationssymmetrische Riemenscheiben, die am Antriebsstrang oder Motor eines Automobils zum Einsatz kommen. Riemenscheiben nennt man diese bei Winkelmann, die genaue Bezeichnung lautet: Drehschwingungsdämpfer mit integrierter, entkoppelter Riemenscheibe. Funktional nehmen diese Baugruppen Energie auf und wirken als Torsionsschwingungsdämpfer, abgestimmt auf bestimmte Frequenzen, die eliminiert werden sollen. Aufgabe einer Riemenscheibe ist es, die Eigenschwingung der Kurbelwelle im Resonanzfall zu dämpfen. Riemenscheiben sollen Resonanzen (Brummen) dämpfen, Flattern verhindern – und vor allem Kraftstoff einsparen. Blechs aufwerten. Eine generelle Substitution würde ich nicht erkennen. In Bezug auf Funktionssteigerung, Leichtbau oder Medienbeständigkeit und Prozess fähigkeit werden Duroplaste oder Elastomere zukünftig eine wichtige Rolle spielen. Elastomere sind für uns bei Membran- oder Auto motiveanwendungen „FunktionsHerzstücke“ und somit sehr interessant für dichtende oder dämpfende Funktionen. Duroplaste bieten hohe Abriebfestigkeiten. Beide Materialien bewähren sich bei höheren Temperaturen. Die Materialkompetenz gehört zum A und O unserer Entwicklungstätigkeit. Fragen an Besim Jakob, Prokurist und Leiter des strategischen Einkaufs der Winkelmann-Gruppe Die Produktion von Elastomeren ist uns ja nicht neu. Unsere Prozesslösung auf Horizontalmaschinen mit Vielkavitätenwerkzeugen und Nadelverschluss-Kaltkanal technik ist qualitativ und quantitativ gesehen hoch wirtschaftlich, aber technisch ausgereizt. Warum also nicht den nächsten technologischen Schritt einleiten? Unsere Entwicklungs- und Verfahrens : Herr Jakob, fürchten Sie die nacheifernde Konkurrenz, etwa aus China? Besim Jakob: Konkurrenz ist wich- tig und „Unsere Kunden sind unser Antrieb“. Positiv ausgedrückt: Der Technologieführer Schnittbild einer entkoppelten Winkelscheibe Foto: Winkelmann ingenieure beschäftigen sich mit hybriden Baugruppen, bei denen die Elastomerkomponenten in Einlegetechnik in einem EinStufen-Prozess produziert werden können. Die Effekte wären großartig: niedrigere Stückkosten, hohe Ausbringungsmenge, Geometriefreiheit der Riemenscheibe und – nicht zu vergessen, weniger Montageschritte in der anschließenden Automation. Hier liegt bei den Stückkosten ein gewisser Charme und auch in der Funktion einer Riemenscheibe. Unser Stolperstein war die Anbieterseite. Wer kann so etwas? Für den elastomer-hybriden Ansatz muss- : Für entkoppelte Riemenscheiben setzen Sie auf gehaftete, vulkanisierte Riemenschei ben. Welche Effekte ergeben sich aus dieser Strategie? Jakob: Da hilft ein Blick ins Detail. Besim Jakob, Prokurist bei Winkelmann Foto: Winkelmann ten wir uns erst einmal auf der Anbieterseite sehr genau umschauen. Die ergab, dass Peta Formenbau aus Soden-Saalmünster eine derartige Werkzeugtechnik prozesssicher umsetzen kann. pl www.winkelmann-group.de www.maplan.at www.peta-formenbau.de Sabine Koll Zuständig für den Bereich Messen, Steuern, Regeln TECHNOLOGIE MSR-/PRÜFTECHNIK 07031 416860 Sabine.Koll@t-online.de 21. August 2015 | Ausgabe 16 19 Damit der Touchscreen einen Touch vom Gehäuse absteht Schaerer verschraubt prozesssicher Kaffeemaschinen-Displays mit Kunststoffgehäusen – eine pfiffige Schraubstrategie hilft, Spaltmaße exakt einzuhalten Der zweite Parametersatz für die äußeren Schrauben ist auf ein Drehmoment von 1,30 Nm mit Drehwinkelüberwachung programmiert. Der Werker braucht zwischen Innen- und Außenschale nur kurz einen Schalter zu bedienen, um auf den jeweils anderen Parametersatz umzuschalten Foto: Atlas Copco Tools Drehmomentüberwachung Mit einem Microtorque-Schraubsystem montiert die Schaerer AG mit Sitz in Zuchwil/Schweiz die Touchscreens ihrer Kaffeevollautomaten prozesssicher – und eine halbe Minute schneller als früher. Das Glasdisplay muss zum Kunststoffgehäuse ein Spaltmaß von 0,3 mm einhalten, sonst wären Fehlfunktionen die Folge. Eine zweistufige Schraubstrategie stellt diesen Spalt sicher: Die Schrauben werden auf ein definiertes Drehmoment angezogen und dann kontrolliert um 150° gelöst. „Das Gehäuse und viele tragende Teile unserer Kaffeevollautomaten werden aus kohlefaserverstärktem Kunststoff gespritzt“, erklärt Michele Solari, Werksleiter bei Schae rer. „Wenn Sie in dieses Material hineinschrauben, können Sie nicht so einfach bis zum Anschlag gehen wie bei harten Schraubverbindungen, wenn Metall auf Metall trifft.“ Früher konnten die Mitarbeiter mit einem gewöhnlichen Druckluft- oder auch Akkuschrauber auf das eingestellte Drehmoment anziehen – und damit war jede Verbindung in Ordnung und auf Dauer sicher verschraubt. sonst reagieren die Touchfunktio nen nicht richtig“, so Solari. „Das kann geschehen, wenn die Schrauben zu stark angezogen werden, denn dann spannt die Scheibe.“ Zieht man aber zu schwach an, würde der Spalt zwischen Scheibe und Gehäuse möglicherweise zu groß; das Bedienfeld könnte undicht werden. Wenn dann Kaffee hinter die Scheibe auf die Elektro nik läuft, muss man kein Ingenieur sein, um sich die Folgen auszumalen. Gefühl war gefragt Die Spalte müssen daher absolut exakt gefertigt sein. Schaerer hat 0,3 mm vorgesehen. „Anfangs haben unsere Mitarbeiter diese Spaltbreite nach Gefühl und Augenmaß gefertigt“, blickt der Werksleiter zurück. „Wir haben bis zum Anschlag fixiert und dann manuell wieder gelöst, bis wir das Gefühl hatten, der Spalt stimmte.“ Da alle montierten Teile noch einmal auf den Prüfstand kamen, war sichergestellt, dass kein Fehlteil das Werk verließ. „Aber beim Prüfen traten eben doch zu viele Ausfälle auf, wir hatten recht häufig Nacharbeit zu leisten – das war schlicht ineffizient.“ Mit steigenden Stückzahlen brauchte Schaerer eine Alternative. Gefunden hat sie Solari bei Atlas Copco Tools, und zwar in Form eines Microtorque-Schraubers Typ ETD M200 ABL 400 A samt Focus-400-Steuerung. Damit werden pro Display acht Schrauben angezogen: vier, um die Schei- „Eine solche Drehmomentsteuerung funktioniert bei der Montage von Kunststoffteilen einfach nicht“, betont Solari. „Denn bei Kunststoff werden wir immer mit ungleich gespritzten Löchern konfrontiert. Selbst bei guter Qualität und hohen Anforderungen an die Zulieferteile sind die Toleranzen für solch vergleichsweise simple Werkzeuge, wie wir sie früher eingesetzt haben, einfach zu hoch.“ Die Mitarbeiter mussten mit sehr viel Gefühl und Erfahrung verschrauben, um die Gefahr von Weißbruch, zerstörten Komponenten oder aufschmelzendem Material zu bannen. Das ist möglich, aber zeitraubend. Besonders kritisch war die Befestigung der Scheibe des Touchscreens, eines Glases mit aufgeklebter Elektronik, am Display gehäuse aus Kunststoff. „Die Scheibe darf sich nicht verziehen, Spaltbreite von 0,3 Millimetern Michele Solari, Werksleiter der Schaerer AG im schweizerischen Zuchwil bei Solothurn, an einem Kaffee-Vollautomaten: „Die Scheiben der Displays dürfen sich nicht verziehen, sonst reagieren die Touchfunktionen nicht richtig. Deshalb montieren wir nun mit Microtorque-Schraubern, die das vorgegebene Spaltmaß sicherstellen“ Foto: Atlas Copco Tools be mit der inneren Gehäuseschale zu verbinden, und vier weitere für die Montage der äußeren Schale. Dazu wurden in der Steuerung zwei Programme hinterlegt: Die ersten vier Schrauben werden mit einem zweistufigen Programm angezogen, das auf 0,6 Nm fixiert und anschließend um 150° löst. Der Schrauber ermittelt das Drehmoment via Motorstrommessung und hat einen zusätzlichen Encoder, um den Drehwinkel zu überwachen. Mit den 0,6 Nm ergäben sich an den vier Ecken Spaltbreiten von 0 mm und in der Mitte von etwa 0,3 mm, erklärt Solari. „Durch das Lösen erreichen wir eine gleichmäßige Spaltbreite von 0,3 Millimetern.“ Um den Mitarbeiten die Führung des Werkzeugs zu erleichtern, wurde der Schrauber an einem Linearstativ des Typs SMS T-5 befestigt. Der zweite Parametersatz für die äußeren Schrauben ist auf ein Drehmoment von 1,30 Nm mit Drehwinkelüberwachung programmiert. Der Werker braucht zwischen Innen- und Außenschale nur kurz einen Schalter zu bedienen, um auf den jeweils anderen Parametersatz umzuschalten. Schnellere Montage „Wir haben diesen Montageschritt jetzt prozesssicher im Griff – und das ohne Mehraufwand“, sagt Solari. Pro Maschine spart Schae rer etwa 30 s Montagezeit – und vor allem auch die Nacharbeit. Selbst wenn man diese nicht einrechnet, ist die Produktivität durch den neuen MicrotorqueSchrauber deutlich gestiegen. sk www.atlascopco.de Inline und offline nutzbar Ultragenau Einfach Brille aufsetzen Test vor dem Laserkunststoffschweißen Für kleine und mittelgroße Werkstücke Farberfassung leicht gemacht Fügeprozess Das Fügen von Kom- ponenten ist einer der letzten Schritte in der Prozesskette. Fehler in dieser Kette fallen erst spät auf und verursachen zusätzliche Das TMG3 ermittelt die Transmissionseigenschaften von Kunststoffbauteilen mit der Wellenlänge des späteren Schweißlasers Foto: LPKF Kosten. Das Transmissionstestgerät TMG 3 von LPKF bestimmt in kurzer Zeit die Durchgangs eigenschaften (Transmission) der Fügepartner. Beim Laserdurchstrahlschweißen passiert der Laserstrahl den oberen, lasertransparenten Fügepartner und gibt die Schweißenergie erst im darunterliegenden laserabsorbierenden Fügepartner ab. Ein moderater Fügedruck unterstützt die Wärmeübertragung, so entsteht eine saubere und zuverlässige Schweißnaht. Bei der Prozess entwicklung werden Transmissionswerte für den oberen und unteren Fügepartner festgelegt. Sie bilden die Grundlage für die Einrichtung der Bearbeitungsparameter. Falls durch Fehler beim Compoundieren, beim Spritzgießen oder bei der Lagerung andere Durchgängigkeitswerte entstehen, lassen sich diese in einem weiten Bereich von der Laserprozessführung ausgleichen. Das Gerät ist eine Weiterentwicklung der vorherigen Testsysteme. Es ermittelt per Laserstrahl in der Wellenlänge des Schweißlasers den Intensitätsunterschied zwischen einer Probe und dem ungehinderten Durchgang mit einer Toleranz von 1 %. Der Intensitätssensor ist gegen Störlicht geschützt. Das Gerät ist im Einbau- und Standalone-Modus einsetzbar und entspricht in beiden Zuständen der Laserklasse 1. Die Stromversorgung erfolgt per USB-Schnittstelle, das System kommuniziert per mitgelieferter PC-Anwendersoftware oder überträgt Messwerte per SPS/RS232 an Tracking-undTracing-Lösungen. sk www.lpkf-laserwelding.de Koordinatenmessgerät Über eine Genauigkeit von 0,28 µm verfügt die neue CNC-Koordinatenmessmaschinen-Serie Legex von Mitutoyo. Dafür sorgen der Controller, eine integrierte thermische Fehler kompensation sowie ein optoelektronisches Längenmesssystem. Gerade das Ausmerzen aller denkbaren Quellen für Messabweichungen stand im Lastenheft der Die neue Legex Serie hat Mitutoyo von Grund auf neu konstruiert. Gerade das Ausmerzen aller denkbaren Quellen für Messabweichungen stand im Lastenheft der Ingenieure Foto: Mitutoyo Ingenieure. Der Aufbau mit einer fixen Brücke und einem verfahrbaren Tisch ermöglicht sehr hohe Genauigkeitswerte. Der Antriebsmechanismus wurde überarbeitet, um statische und dynamische Fehler noch effektiver zu vermeiden. Ebenso wie der neue, noch schnellere UC400 Controller und ultrahochgenaue Linearmaßstäbe trägt der Ziffernschrittwert von 0,00001 mm zu der hohen Genauigkeit bei. Das optionale Air Server System klimatisiert die aus den Druckluftleitungen des Betriebs entnommene Luft und sorgt für eine praktisch konstante Temperatur an den Luftlagern und Führungen – was wiederum zum Einhalten der Genauigkeitswerte beiträgt. Die neuen Legex KMG mit dem scannenden Mitutoyo Messkopf MPP-310Q stehen dank der hohen Verfahrgeschwindigkeit und Beschleunigung für schnelles Ausführen von Teileprogrammen. Das sorgt für einen hohen Messdurchsatz. Zusätzlich kann die Legex auch mit anderen Messköpfen bestückt werden, beispielsweise taktil schaltenden, scannenden oder bildverarbeitenden für komplexe 3D-Oberflächen. sk www.mitutoyo.de Farben analysieren leicht gemacht Foto: Techkon Google Glass Die Farb- und Bild- analysetechnologie Colorcatcher Glassware von Techkon, Königstein, macht aus der Google Glass Datenbrille ein leistungsfähiges Farberfassungsgerät. Absolute Lab- and sRGB-Farbwerte sowie die nächstliegenden Farbtöne des RAL Classic-Farbfächers werden im Display der futuristischen Brille eingeblendet. Im Rahmen der Google Explorer Technologiepartnerschaft hat das Techkon Innovationlab nun die Colorcatcher Technologie auf die Google Glass Plattform portiert. Und so funktioniert das innovative Farberfassungssystem: Datenbrille aufsetzen und Colorcatcher for Glass mit dem Sprachbefehl „Ok Glass, Recognize this“ starten. Dann Glass Colorchart auf die zu messende Farbe halten, Colorchart durch die Brille fixieren und schon wird die Farbe automatisch erfasst und im Glass Display angezeigt. sk www.colorcatcher.de K-ZEITUNG DIGITAL 20 21. August 2015 | Ausgabe 16 Meistgeklickt auf www.k-zeitung.de Rehau zeigt serienfähiges Fahrradrahmenkonzept Newsletter: Schnell und kompakt Die wichtigsten Nachrichten kommen zu Ihnen 1 Branche – Mit dem neu konzipierten E-Bike-Body setzen Rehau, Storck Bicycle und das Institut für Leichtbau- und Kunststofftechnik (ILK) der TU Dresden als Partner auf ein innovatives und vielfältig anpassbares Fahrradrahmenkonzept aus faserverstärktem Hochleistungswerkstoff. Damit könne die Rahmenfertigung wieder eine Zukunft in Deutschland haben. Wenn am 26. August die Eurobike 2015 in Friedrichshafen eröffnet, beginnt ein neues Fahrradzeitalter. Der Polymerspezialist Rehau präsentiert gemeinsam mit seinen Projektpartnern von Storck Bicycle und dem Institut für Leichtbau- und Kunststofftechnik (ILK) der TU Dresden mit Nam:e eine Weltneuheit: ein innovatives Fahrradrahmenkonzept, das die längst verloren geglaubte industrielle Rahmenfertigung von E-Bikes in Deutschland ermöglicht und mit individuellen Designs sowie integrierbaren Funktionen und Überraschungen aufwartet. … Mitarbeitermotivation nachhaltig im Unternehmen steigern 2 Management – Eine Gallup-Studie zur Mitarbeitermotivation vom März dieses Jahres fördert Erschreckendes zutage: Nur 15 % der befragten Angestellten empfinden eine starke emotio nale Bindung an ihr Unternehmen und engagieren sich überdurchschnittlich. 85 % leistet dagegen höchstens Dienst nach Vorschrift. Arbeitgeber sollten sich mit den Gründen für die verbreitete mangelnde Motivation auseinandersetzen. Dreimal pro Woche (Montag, Mittwoch und Freitag) verschickt K-ZEITUNG Online den kostenlosen Newsletter. In ihm enthalten sind die wichtigsten Nachrichten und Trends der Branche sowie spannende Technologie- und Anwendungsbeispiele. Anmelden können Sie sich auf unserer Homepage. mm Die Studie zeigt auf, dass die Mitarbeitermotivation beträchtlich von der Führungskultur in einem Unternehmen abhängt. Führungskräfte können mit klugem Handeln die Motivation verbessern, sie können aber auch erheblichen Schaden anrichten. … www.k-zeitung.de Spritzgießmaschinen suchen Schnittstelle zu Industrie 4.0 Hier geht’s zum Newsletter-Abo der K-ZEITUNG 3 Spritzgießen – Industrie 4.0 beziehungsweise die Vernetzung der Fabrik ist auch für Kunststoffverarbeiter ein großes Thema. Doch fehlt es an Schnittstellen, um Maschinen hersteller übergreifend zu vernetzen, wie Recherchen der K-ZEITUNG bei Spritzgieß maschinenherstellern zeigen. Die Vernetzung von Maschinen und Anlagen in einer Fabrik muss nach Meinung der Experten in Zukunft weiter gehen – weg von proprietären Lösungen, hin zu einer vollständig offenen Architektur, in die Maschinen und Geräte vieler Hersteller eingebunden werden können. „MES-Lösungen können für eine ‚Querstandardisierung‘ sorgen“, erklärt Dr. Reinhard Schiffers, Leiter Maschinentechnologie bei Krauss Maffei. … Um den Mist soll sich der Roboter kümmern 4 World of Plastics – In nur elf Monaten haben die Unternehmen Schauer Agrotronic, Dataformers und Kutek einen Roboter zum Entmisten von Ställen entwickelt. Bereits vor zwei Jahren hat Schauer Agrotronic, ein Unternehmen für Stalltechnik mit Sitz in Prambachkirchen, erstmals den Prototypen des Entmistungsroboters Enro, der gemeinsam mit der Fachhochschule Wels in Oberösterreich entwickelt wurde, präsentiert. Der Roboter sorgt für einen sauberen Stall und beseitigt Infektionsquellen für Klauenkrankheiten, so die Erfinder. … Ausgezeichnete Hütte 5 Anwendungen – Mit ihrem Konzept für eine Schutzhütte im Himalaja konnten drei Italiener bei dem Architekturwettbewerb von HMMD den ersten Platz ergattern. Das Besondere an der Hütte ist, dass die Wände aus PVC sind und sie auf Selbstversorgung ausgelegt ist. HMMD ist eine Organisation von Fachleuten aus Architektur und Bauwirtschaft. Angesichts des Erdbebens in Nepal haben die Ergebnisse zusätzliche Bedeutung erlangt. … Code mit Smartphone oder Tablet und entsprechender App anvisieren Als App flexibel und mobil Die multimediale Ausgabe der K-ZEITUNG Die App der K-ZEITUNG gibt es bei Google Play sowie im Apple App Store kostenlos für Ihr Smartphone oder Tablet zum Download. Über den QR-Code rechts geht es noch bequemer. Bereits zwei Tage vor dem Erscheinen der Printausgabe steht die App-Ausgabe zum Download bereit. Ausgabe 16/2015 der mobilen K-ZEITUNG steht für Sie bereits seit dem 19. August zur Verfügung. Zusätzliche Inhalte für die Leser der App Sie erhalten die K-ZEITUNG speziell für die mobile Nutzung aufbereitet. Darüber hinaus enthält unser mobiles Informationsangebot zusätzliche Inhalte, die speziell für die K-App produziert wurden. Dazu zählen hochaufgelöste Bildergalerien, Videos, ausführliche Interviews, interaktive Grafiken und vieles mehr. mm Hier geht es zur App der K-ZEITUNG Code mit Smartphone und entsprechender App anvisieren Stefan Lenz Zuständig für den Bereich Heißkanaltechnik 0821 319880-54 lenz@giesel.de TECHNOLOGIE HEISSKANALTECHNIK 21. August 2015 | Ausgabe 16 21 Werkzeugdurchbiegung mehr als halbiert Flexflow-Heißkanalsystem von HRS flow auch für dünnwandige Bauteile geeignet – Gewicht und Schließkraft werden reduziert, die Verzugsneigung minimiert sich Produktionseffizienz Im Rahmen eines gemeinsamen Projekts haben der Heißkanalspezialist HRS flow und der japanische Werkzeugbauer TMW (Tatematsu Mold Works Co., Ltd.) ein Testwerkzeug für die Herstellung eines dünnwandigen Demonstrators mit einem 6-fachFlexflow-System konzipiert. Ein Ziel des Projekts war es, die aus den Untersuchungen an dickwandigen Bauteilen bekannten Vortei le des Flexflow-Systems auch für sehr dünnwandige Bauteile nachzuweisen. Darüber hinaus ging es um den Nachweis, dass sich bei der Kombination aus FlexflowSystem und Kaskadenspritzgießen die Werkzeugdurchbiegung deutlich reduziert. Interessierten Kunden steht das Testwerkzeug für Machbarkeitsuntersuchungen und Materialtests zur Verfügung. Materialeinsparungen von bis zu vier Prozent Das Demonstratorbauteil orientiert sich mit den Abmessungen 1.400 × 480 mm und einer Wandstärke von 1,8 mm weitgehend an einem Instrumentenpanel mit genarbter Oberfläche. Hergestellt wird es im Kaskadenspritzgießen aus einem PP/EPDM-Compound mit 20 % Talk. Bereits bei den ersten Versuchen wurde deutlich, dass sich mit dem Flexflow-System Ein Blick in die Spritzgießmaschine mit dem Tatematsu-Werkzeug und dem HRS flow-Flexflow-System Foto: Tatematsu Mold Works Vergleich der Spritzgießergebnisse bei Einsatz eines konventionellen Systems (oben) und beim Einsatz des HRS flow-Flexflow-Systems (darunter) Fotos: HRflow selbst bei dünnwandigen Bauteilen Materialeinsparungen von bis zu 4 % realisieren lassen. Die Oberflächenqualität zeigte eine hohe Abbildungsgenauigkeit der genarbten Oberfläche, auch waren sowohl die Druckabfallmarkierungen als auch die Schiebermarkierungen deutlich reduziert, Fließmarkierungen traten keine auf. Zugleich wurde nachgewiesen, dass sich mit dem Flexflow-System in Verbindung mit dem Kaskaden- einer sehr homogenen Wandstärkenverteilung bei, was sich besonders auf den mittleren Bereich des Bauteils auswirkt. Zugleich geht damit wiederum die Material- und Gewichtseinsparung einher. Überdies reduziert die geringere Werkzeugdurchbiegung die Gefahr einer Gratbildung und damit den Aufwand für Nacharbeiten. Ein weiterer Vorteil der verminderten Werkzeugdurchbiegung resultiert aus dem gleichmäßig spritzgießen der ursprünglich ermittelte Schließkraftbedarf um 15 bis 20 % reduzieren lässt. Erfüllt wurde schließlich auch die wichtige Forderung, die Werkzeugdurchbiegung deutlich zu reduzieren. Verglichen mit der konventionellen Kaskadenspritzgießtechnik verringerte sich die Werkzeugdurchbiegung mit dem Flexflow-System messbar von 0,08 auf 0,02 mm. In der Folge trägt die reduzierte Durchbiegung zu verteilten und insgesamt geringeren Werkzeuginnendruck: Die inneren Spannungen im Bauteil und damit die Verzugsneigung werden deutlich reduziert. Das wiederum ist gerade bei dünnwandigen Bauteilen ein wichtiges Qualitätskriterium. Um die Möglichkeiten des Flexflow-Systems in der Praxis zu demonstrieren und damit sich Kunden von den Vorteilen der Flexflow-Systeme überzeugen können, stehen bei HRS flow darüber hinaus drei seriennahe Spoilerwerkzeuge zur Verfügung. Damit können Interessenten an den Standorten San Polo di Piave/Italien, im Werk in Hangzhou/China sowie seit Jahresmitte im Werk in Grand Rapids/ USA selbst Versuche und Material untersuchungen durchführen. Überdies werden die Werkzeuge auch für die Ausbildung der Einrichter von Kunden eingesetzt. sl www.hrsflow.com Multitalent Sauber, kompakt und robust Unter der Bezeichnung Z1242/… bietet Hasco seit Kurzem eine Weiterentwicklung des bewährten Mikroprozessorreglers an MHS Mold Hotrunner Solutions stellte vor Kurzem seine neue Generation von Nadelverschluss-Heißkanalsystemen vor Regelungstechnik Das neue Regel- gerät von Hasco ist anstelle der Eingabetasten mit einem integrierten 4-Zoll-Farbtouchscreen Speziell bei hochfachigen Anwendungen ermöglicht das Display eine schnelle und sichere Einrichtung des Heißkanalsystems in rallele Anzeige am Gerät und Display sehr komfortable Möglichkeiten der Soll- und Ist-WertAbgleichung. Austausch per USB Bei Warn- und Alarmmeldungen werden die Zonenfelder jeweils farblich hervorgehoben. Die integrierte Timerfunktion ermöglicht eine automatische Aktivierung der angeschlossenen Regelgeräte zur gewünschten Zeit. Per USB kann der Datenaustausch, die Rezeptspeicherung oder ein SystemUpdate problemlos erfolgen. Neben den vorrangig vorhandenen Sprachoberflächen lassen sich per USB weitere Landessprachen jederzeit einspielen. Deutlich erhöhter Bedienkomfort Das neue Regelgerät ist mit einem 4-Zoll-Farbtouchscreen ausgestattet Foto: Hasco sowie zusätzlich einer USBSchnittstelle für den Datenexport und -import ausgestattet. Die neue Bedienerführung und die Beschriftungen der Menüs ersetzen die großen LED-Anzeigen, während die Funktionen der Menü tasten erhalten bleiben. Dadurch kombiniert Hasco Bewährtes mit Neuem und gestaltet das Arbeiten mit dem System einfacher und übersichtlicher. einem übersichtlichen Format. Die Parameter aller Zonen werden auf dieser Seite übersichtlich dargestellt. Das Gruppieren von Regelstellen, die Einstellung der SollWerte sowie die intuitive Bedienung ermöglichen eine komfortab le und benutzerfreundliche Inbetriebnahme des Regelgeräts. Einstellungen pro Zone und Gruppe sind jederzeit möglich. Gerade bei der Fehlersuche bietet die pa- Weitere Vorzüge des Hasco Regelgeräts sind das übersichtliche Balkendiagramm, die Soll-WertEingabe per Zahlenblock sowie eine Taste für das direkte Aufrufen des Diagnosemenüs und des Hilfemenüs bei Fehlermeldungen. Das erhöht den Bedienkomfort deutlich und bietet dem Anwender viele Vorteile während des gesamten Spritzgießprozesses. Damit trägt Hasco zu schnellerem Arbeiten und einer verbesserten Wertschöpfung bei. sl www.hasco.de Nadelverschlusstechnik MHS, mit Sitz in Kanada, ist das Mutter unternehem der Firma MHS Heisskanaltechnik GmbH in Würzburg. MHS arbeitet mit marktführenden Unternehmen zusammen, um bessere Kunststoffteile herzustellen. Als globaler Industriepartner bietet MHS Hochleistungsspritzgießtechnik. Vor Kurzem stellte das Unternehmen nun eine neue Generation an Nadelverschlusssystemem vor. Präzise Verschlüsse Im Gegensatz zu herkömmlichen, marktüblichen Heißkanälen mit einer pneumatischen, hydraulischen oder elektrischen Nadel betätigung weisen die neuen RheoPro Black Box Nadelzylinder und die iVG Düsen mit internem Nadelkolben wesentliche Verbesse- rungen auf. Sie besitzen keine Elastomerdichtungen, keine Schmierung und benötigen keine Kühlung, dadurch können diese Nadelverschlusssysteme auch bei Hochtemperaturanwendungen mit Verarbeitungstemperaturen bis zu 450 °C eingesetzt werden. Die neuartige und robuste Nadelbetätigung verbessert die Anschnittqualität und gewährleistet ein präzises Öffnen und Schließen der Verschlussnadel. Bei sehr kompakter Bauweise werden optimale Schließkräfte erzeugt. Die modularen Nadelverschlusssysteme bieten dem Werkzeugmacher kompakte Konstruktionslösungen für einen erweiterten Anwendungsbereich, einschließlich Etagenwerkzeugen mit einem Rücken-an-Rücken-Nadelverschluss. Alle Bauteile sind so ausgelegt, dass ein Umbau bestehender Systeme möglich ist. Beide Baugruppen, Black Box wie auch iVG Düsen, werden in verschiedenen Größen angeboten und decken einen breitenAnwendungsbereich bis hin zu großen Formteilgewichten ab. „Wir haben unsere Rheo-Pro Heißkanalreihe weiter ausgebaut, um eine technologische Führungsposition mit Nadelverschlusssystemen anzustreben. Wir ermöglichen den Nadelverschluss mit Direktanguss von Mikroteilen mit nur 1,5 Milligramm bis zu Großteilen mit einem Teilegewicht von 200 Kilogramm. Wir bewegen uns in sehr dynamischen Märkten und unsere Kunden stoßen in immer neue Anwendungen vor, um neue Grenzen des Machbaren zu setzen“, erklärt Harald Schmidt, President von MHS. sl www.mhs-hotrunners.com Neue Generation von Nadelverschluss-Heißkanalsystemen Foto: MHS Mold Hotrunner Solutions Matthias Gutbrod Zuständig für den Bereich Werkstoffe TECHNOLOGIE WERKSTOFFE 0511 7304-132 m.gutbrod@giesel.de 22 21. August 2015 | Ausgabe 16 Wenn es richtig kalt wird Neues Polyamid 6/6 mit hoher Kältefestigkeit Minustemperaturen Teknor Apex hat die Kälteschlagzähigkeit eines verstärkten Standard-Polyamid- 6/6-Compounds erhöht und bietet nun verbesserte Kälteeigenschaften für Spritzformanwendungen wie Befestigungselemente, Ausgießer von Benzinkanistern, Kabelbinder, Scharniere und Sportausrüstung. Das neue Chemlon 109 HBK778 hat eine um 50 % höhere Kerbschlagzähigkeit bei –40 °C als das Standard-Chemlon 109 des Unter nehmens, ebenfalls ein verstärktes Polyamid-6/6-Compound. Bei –10 °C bietet es noch immer fast die gleiche Schlagzähigkeit wie bei Raumtemperatur, während sie bei Standard-Chemlon 109 dort bereits um 75 % gesunken ist. Zu den wichtigsten physikalischen Eigenschaften von Chemlon 109 HBK778 zählen die Izod-Kerbschlagzähigkeit von 18 kJ/m² bei –40 °C und eine Biegefestigkeit von 52 MPa. Das gute Fließverhalten macht diesen Werkstoff auch für komplizierte Teile wie Befestigungs- elemente geeignet. „Neben der deutlich verbesserten Kältefestigkeit bietet das neue Polyamid 6/6 Eigenschaften, die mit denen von Standard-Chemlon 109 vergleichbar sind, das viele Automobilspezifikationen von Chrysler, Ford und General Motors erhalten hat“, sagte Michael Roberts, Vice President der Polyamidsparte von Teknor Apex. „Teknor Apex kann dieses neue Produkt weltweit liefern.“ mg www.teknorapex.com Rowa ist maßgeblich an der Entwicklung von Fußbodenplatten aus rezykliertem PET von Röber Kunststoffe beteiligt Foto: Rowa Öko? Logisch! PET-Boden mit lichtgrauem Masterbatch Rezyklat Das freut die Umwelt: Rowa Masterbatch ist maßgeblich an der Entwicklung ressourcenschonender Fußbodenplatten der Firma Röber Kunststoffe beteiligt. Rowas langjähriger Kooperationspartner stellt Fußbodenplatten aus rezyklierten PET-Getränkeflaschen her und schont damit nicht nur das Ökosystem, sondern auch Tennishallenbodenbeläge. Denn das Haupteinsatzgebiet der RöberFußböden sind umfunktionierte Tennishallen, etwa für Firmenver- anstaltungen oder Empfänge. Dazu werden die Platten einfach über den Teppich gelegt und miteinander verbunden. Rowa beliefert Röber mit dem hellen Farbgranulat Rowalid PET19566 lichtgrau und trägt damit zu einer ansprechenden Optik bei. „Uns liegt der nachhaltige Umgang mit Ressourcen sehr am Herzen“, berichtet Markus Röber, Inhaber von Röber Kunststoffe, und ergänzt: „Wir freuen uns, mit Rowa Masterbatch einen kompetenten Partner an unserer Seite zu wissen, der diesen Weg voll und ganz mit uns geht.“ Röber Kunststoffe mit Sitz im Westerwald produziert Acrylgas-, Polycarbonat- und PETTafeln in vielen verschiedenen Ausführungen auf modernen Extrusionsanlagen. Der Umweltschutz ist auch in der Produktion obligatorisch – denn der Gesamtstrombedarf der Firma wird mit Naturstrom aus Wasserkraft abgedeckt. mg www.rowa-masterbatch.de Bei –10 °C bietet Chemlon 109 HBK778 noch immer fast die gleiche Schlagzähigkeit wie bei Raumtemperatur, während sie beim Standard-Chemlon 109 dort bereits um 75 % gesunken ist Grafik: Teknor Apex Polypropylen-Schaumstoff im Flugzeug Bio-Polypropylen für den Spritzguss Zertifizierung im Brandschutz ermöglicht Anwendungen in der Luftfahrtindustrie / Leichtbau mit Brandschutz kombinieren FKuR erweitert Terralene Portfolio um teilbiobasierten PP-Compound mit hoher Fließfähigkeit Flugzeugbau Der expandierte Polypropylen-Schaumstoff Neopolen P Reflam der BASF wurde gemäß der Vorschrift CS25.853 in einem von der Luftfahrtindustrie zertifizierten Institut getestet und ist für Formteildichten von 36 g/l bis 75 g/l entsprechend den gülti- „Das Interesse an neuen, leichten und gleichzeitig schwer entzündlichen Werkstoffen ist insbesondere in der Luftfahrtindustrie sehr hoch“, sagt Carsten Junghans, Key Account Manager Specialty Particle Foams Europe. „Gerade die hohe thermische Eine Brandschutzzertifizierung ermöglicht den Einsatz des PPSchaumstoffs Neopolen P Reflam jetzt auch im Flugzeug – etwa bei der Kabinenausstattung und in Bordküchen Foto: BASF gen Anforderungen freigegeben. Die erhaltenen Zertifikate ermöglichen den Einsatz von Neopolen P Reflam in zahlreichen Anwendungen mit höchsten Brand anforderungen, wie sie insbesondere in der Luftfahrtbranche zu finden sind. Isoliereigenschaft, aber auch die nahezu unbegrenzten Möglichkeiten der Formgebung machen den Partikelschaumstoff so vielseitig. Mit Neopolen P Reflam bietet die BASF nun einen Schaumstoff, der diese Anforderungen miteinander vereint und vielfältige Anwendungen ermöglicht.“ Komfortmaterial für Passagiere Die Zertifizierung ermöglicht den Einsatz dieses Schaumstoffs zum Beispiel im Bereich der Kabinenausstattung, in speziellen Bordküchenanwendungen, aber auch als Komfortmaterial für Passagiere und Besatzung. Die Vorschrift CS25.853 ist eine standardisierte Vorgabe, nach welcher Materialien anhand exakt definierter Kriterien hinsichtlich ihrer Brandeigenschaften beurteilt werden. Die untersuchenden Institute verfügen über eine Akkreditierung zum Erstellen von Prüfzeugnissen für die Luftfahrt. Neopolen P Reflam ist eine Neuentwicklung des expandierten Poly propylenSchaumstoffs Neopolen. Den erhöhten Brandschutz erhält das Material durch seine besondere flammgeschützte Additivierung. Darüber hinaus bietet das metallicgraue Material nochmals verbesserte Wärmedämmeigenschaften und erfüllt die Anforderungen von REACH sowie die der RoHS-Direktive und ihrer Ergänzungen. mg www.basf.com Biokunststoffe Terralene PP 2509 ist ein neuer Polypropylen-Compound (PP) von FKuR, der teilweise auf nachwachsenden Rohstoffen basiert und für Spritzgießanwendungen optimiert ist. Er erweitert das bisher auf Polyethylen (PE) beschränkte Portfolio der kundenspezifischen, vollständig biobasierten Terralene Compounds dieses Herstellers. Die Verarbeitungs- und Anwendungseigenschaften von Terralene PP 2509 entsprechen denen vergleichbarer erdölbasierter PPWerkstoffe. Der teilbiobasierte Werkstoff hat eine hohe Fließ fähigkeit, wie sie speziell für die Herstellung von komplexen Bauteilen und Produkten mit langen Fließwegen erforderlich ist. Dazu Carmen Michels, Geschäftsführerin bei FKuR und verantwortlich für Technik und Entwicklung: „Im Markt besteht auch im PP-Bereich eine starke Nachfrage nach biobasierten Lösungen, die bisher aber nicht verfügbar waren. Um diese Lücke zu füllen, haben wir den vielseitig einsetzbaren und leicht verarbeitbaren Typ PP 2509 entwickelt. Er verbindet die positi ven Eigenschaften von herkömmlichem PP mit der Möglichkeit, nachwachsende anstelle von fossi len Rohstoffen einzusetzen.“ Terralene PP 2509 basiert zu 35 % auf nachwachsenden Rohstoffen. Dieser Anteil (biobased carbon content) ist mittels der C-14-Methode nach ASTM D 6866 eindeutig nachweisbar und damit auch transparent für den Endkunden darzustellen. Somit eröffnen sich Herstellern und Markeninhabern neue Möglichkeiten, Produkte aus vollständig erdölbasiertem Polypropylen auf diesen teilweise biobasierten Compound umzustellen, damit Marktnischen zu besetzen und das eigene Umweltengagement zu unterstreichen. mg www.fkur.com Wenn der Druck hoch wird Neue GF-PPA-Type für den Automobilbau Berstdruck Evonik stellt die neu- este Entwicklung auf Basis von Polyphthalamid (PPA) vor: Mit Vestamid HT plus M1035 P1 steht den Kunden jetzt eine glasfaserverstärkte Formmasse mit überlegenem Eigenschaftsprofil zur Verfügung. Dynamisch belastete Gehäuseteile in der Automobilindustrie verlangen nach hervorragender Mechanik: Um wechselnder Druck belastung standzuhalten, ist eine gute Berstdruckbeständigkeit unerlässlich. Auch eine gute Chemikalienbeständigkeit gegen kor- rosive Medien ist gefordert. Vestamid HT plus M1035 P1 wurde speziell für den Einsatz unter diesen schwierigen Bedingungen entwickelt. Auch bei der Schlagzähigkeit erzielt der neue PPA-Typ sehr gute Ergebnisse. „Wir freuen uns, dass die Testreihen unserer Kunden die eigenen Prüfergebnisse bestätigen“, so Dr. Simon Ting, Global Business Director High Temperature Polymers. Neben der sehr guten Mechanik profitieren die Kunden auch vom guten Fließverhalten des Kunststoffs, der damit verbundenen materialschonenderen Verarbeitung und schließlich von der hervorragenden Oberf läche der Spritzgussteile. Die Vestamid HT plus Produktfamilie wurde als Ersatz für klassische Metallanwendungen entwickelt. Es handelt sich um einen hochtemperaturstabilen teilkristallinen Werkstoff auf Basis von Polyphthalamid. Er verbindet hohe Temperaturbeständigkeit mit hervorragender Beständigkeit gegen Chemikalien und sehr guten mechanischen Eigenschaften. mg www.evonik.com TECHNOLOGIE WERKSTOFFE 21. August 2015 | Ausgabe 16 23 Schwefelatom aus Polymilchsäure Zwei neue PLA-Typen, geschickt miteinander verknüpft, erhöhen die Formstabilität Biokunststoffe Neue PLA-Typen werden marktfähig und gelangen in den Schulalltag. Im Chemie unterricht lernen Schüler jetzt nicht nur etwas über Biokunststoffe, sie können sie bald auch mit ihren Händen begreifen. Die Bausteine im Molekülbaukasten von Cornelsen Experimenta sollen künftig aus Polymilchsäure (PLA) hergestellt werden. Polymilchsäure ist ein Biokunststoff, der bereits in Alltagsprodukten eingesetzt wird, zum Beispiel für Kinderspielzeug. Doch einige Eigenschaften von kommerziellem PLA überzeugen noch nicht, so etwa die Wärmeformbeständigkeit. Schon bei 60 °C verändert das Material seine Form. Für Kugelschreiber, die im Hochsommer im Auto liegen, oder Kinderspielzeug, das im Geschirrspüler gereinigt werden soll, ist herkömmliches PLA nicht geeignet. Es besteht zu 96 bis 98 % aus rechtsdrehenden Milchsäureeinheiten, wie sie im Joghurt vorkommen. Der Rest sind linksdrehende Milchsäureeinheiten, die zufällig über die Ketten verteilt sind. Diese Zusammensetzung ist für die leichte Verformbarkeit schon bei relativ niedrigen Temperaturen verantwortlich. Um dieses Problem zu beheben, haben das Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung IAP in Potsdam-Golm und das Berliner Unternehmen Uhde Inventa-Fischer zwei neue PLATypen entwickelt: „Wir haben Milchsäureeinheiten auf neuartige Weise miteinander verknüpft“, erklärt Dr. Antje Lieske, Polymerforscherin am Fraunhofer IAP. „Daraus sind zwei neue PLA-TyAnzeige und besteht aus zwei Sorten Perlenschnüren, die entweder 100 Perlen rechts- oder 100 Perlen linksdrehender Milchsäureeinheiten umfassen. Die beiden Schnüre sind immer abwechselnd miteinander verbunden“, so Lieske. Die Synthese des c-PLA erfolgte auf der Demonstrations-Pilot anlage von Uhde Inventa-Fischer in Guben, auf der bis zu 500 t PLA pro Jahr hergestellt werden können. Am Fraunhofer IAP kam für die Synthese des sb-PLA eine Miniplant-Anlage zum Einsatz, die nicht dafür bestimmt ist, große Mengen herzustellen, aber sehr flexibel an den Prozess angepasst werden kann. Bis zu 90 °C formstabil pen entstanden. Typ eins nennt sich c-PLA und besteht zu 100 Prozent aus rechtsdrehenden Milchsäureeinheiten, die wie Perlen auf einer Schnur angeordnet sind. Der zweite Typ heißt sb-PLA In einem zweiten Schritt wurden die beiden neuen PLA-Typen bei der Firma Linotech durch spezielle Zusätze schlagzäh gemacht. „Dieser Schritt ist sehr wichtig, damit das PLA-Produkt auch sehr hohen mechanischen Belastungen standhalten kann. Wir entwickeln unter anderem Compounds für Kinderspielzeug aus nachwachsenden Rohstoffen. Jeder kann sich vorstellen, wie wichtig hier schlagzähe Materialien sind“, erklärt Linotech-Geschäftsführer Cord Grashorn. Aus den neuen PLA-Typen c-PLA und sb-PLA wurde bereits ein Schwefelatom im Molekülbaukasten von Cornelsen Experimenta hergestellt Foto: Fraunhofer IAP In dem letzten Schritt wurde bei der Hesco Kunststoffverarbeitung das Testobjekt, ein Schwefelatom des Molekülbaukastens, aus beiden PLA-Typen hergestellt und getestet – mit Erfolg: Schlagzähmodifizierte c- und sb-PLA-Typen sind bis 75 °C beziehungsweise 90 °C formstabil und kristallisieren schneller als herkömmliches PLA. Das sb-PLA lässt sich zudem nahezu ebenso gut verarbeiten wie der aktuell verwendete erdöl basierte Kunststoff AcrylnitrilButadien-Styrol (ABS). HescoGeschäftsführerin Birgitt Reiche: „Das untersuchte sb-PLA erfüllt die Anforderungen für diese Zielstellung in hervorragender Weise. Natürlich ist der Preis für biobasierte Produkte für den Einsatz im industriellen Maßstab ein ganz entscheidendes Kriterium.“ Um einen neuen PLA-Typ als konkurrenzfähiges Marktprodukt etablieren zu können, muss der Spritzgießprozess noch wesentlich ökonomischer gestaltet werden. Zudem arbeitet das Fraunhofer IAP derzeit daran, den Prozess zur Herstellung von sb-PLA entscheidend zu vereinfachen. mg www.iap.fraunhofer.de Machbare Ideen für kreative Farben Wenn es richtig heiß wird Eine Kreativbox gibt einen Überblick über Farben und Spezialeffekte bis hin zu Duftstoffen für Kunststoffflaschen Wärmebehandelte Perfluorkunststoffe verbinden die positiven Eigenschaften von PTFE mit dem bislang höchsten RTI-Wert Kreativbox von Finke: Ideengeber und Machbarkeitsgarant in Sachen Farben und Effekte für Hersteller von Verpackungen Foto: Finke tionelle Lösungen zur unverwechselbaren Kennzeichnung der Produkte. Von unsichtbaren Safety-Formulierungen bis zu Additiven, die nicht manipulierbare und irreversible Lasermarkierungen ermöglichen, enthält die Kreativbox diverse Beispiele. Ideengeber und Machbarkeitsgarant Muster Bei Kunststoffverpackun- gen liegt eine große Herausforderung oft darin, eine ausgefallene Idee auch kostengünstig, rasch und zuverlässig umzusetzen. Zur Gestaltung von Flaschen aus PET, PE oder PP liefert nun eine Kreativbox des Farb- und Masterbatchherstellers Finke ein breites Spektrum an Farben und Effekten, deren technische Machbarkeit garantiert ist. Vielfalt der Spezialeffekte In der Finke Kreativbox zeigen Kunststoffflaschen aus verschiedenen Materialien die ganze Vielfalt der Spezialeffekte, die sich mit den Finke Fibaplast, Fibafekt oder Fibacomp Masterbatches in verschiedenen Farben erzielen lassen. Eine Farbe kann transparent, transluzent oder deckend eingesetzt werden und verleiht der Flasche schon allein dadurch jedes Mal ein völlig neues Aussehen. Verschiedene technische Verfahren und Additive erlauben darüber hinaus Spezialeffekte wie Metallicund Perlglanz, Regenbogen oder Farbflop. Glatte, wie lackiert wirkende Oberflächen lassen sich ebenso erzeugen wie eine SoftgripHaptik. Selbst Duftstoffe können in das Flaschenmaterial eingearbeitet werden. Neben dieser Fülle an ästhetischen Effekten bieten die Finke Masterbatches diverse funk- Die Kreativbox ist gleichermaßen Ideengeber und Machbarkeits garant und damit für Designer und Verpackungshersteller ein Werkzeug bei der Erarbeitung von Entwürfen. Deutlicher als einfache Farbmuster zeigen die Flaschen im Voraus, wie eine bestimmte Ausstattung in der Endanwendung zur Geltung kommen wird. Der Effekt wird im wahrsten Sinne des Wortes greifbar. Für optimale Ergebnisse arbeitet Finke mit dem Originalwerkstoff des Kunden und simuliert im eige nen Technikum individuelle Produktionsbedingungen. Zur Herstellung von PE- und PP-Musterflaschen stehen eine Mono- sowie eine Coextrusions-Blasformanlage zur Verfügung. Für komplexe Themen wie die Verarbeitung und Einfärbung von PET-C (teilkristallin) und PET-G (Glykol modifiziert) kann Finke durch eine Zwei-Stufen-Spritz-Streckblasformtechnik individuelle Lösungen anbieten. mg www.finke-colors.de Temperaturindex Eine noch recht neue Klasse von Perfluorkunststoffen bildet eine besonders regel mäßige Kristallstruktur aus, wenn der Kunststoff nach seiner Verarbeitung einer Wärmebehandlung ausgesetzt wird. Die Struktur nennt sich epitaktische Cokristallisation, engl. epitaxial co-crystallization (ECC). Du Pont hatte kürzlich unter dem Namen Ecctreme ECA einen solchen Perfluorkunststoff vorgestellt, der langzeitig Einsatztemperaturen bis zu 300 °C widersteht und damit deutlich die bisher für Perfluorkunststoffe nach ISO 2578 geltende Obergrenze von 260 °C übertrifft. Dieser Hochtemperatur-Perfluorkunststoff (HTP) ist aus der Schmelze zu verarbeiten. Nun haben die US-amerikanischen Underwriters Laboratories (UL) Ecctreme ECA bei Dicken ab 0,75 mm und darüber in die Brennbarkeitsklasse V-0 eingeordnet und elektrische sowie mechanische RTI-Werte von 300 °C bestätigt (RTI = relativer Temperaturindex nach UL 746B als Maß für die thermische Alterungs beständigkeit bei erhöhter Temperatur). Dies ist der höchste RTIWert aller in der UL-Datenbank (File E54681) verzeichneten Kunststoffe. Damit kombiniert diese neue Werkstoffklasse die bekannten Vorteile der Perfluorkunststoffe – wie Chemikalien- und Permeationsbeständigkeit, sehr gute dielektrische Eigenschaften und niedrigen Reibwert – mit einer sehr guten Alterungsbeständigkeit auch bei extrem hohen Temperaturen. Die neuen Perfluorkunststoffe können auf den gleichen Maschinen und mit der gleichen Produktivität extrudiert, gepresst oder spritzgegossen werden wie die entsprechenden Standardtypen. bleibenden mechanische Eigenschaften bietet das wärmebehandelte Ecctreme ECA einen um rund 5 °C auf über 320 °C erhöhten Schmelzpunkt. Zu weiteren Vorteilen gegenüber dem Ausgangsmaterial gehören eine höhere thermische Beständigkeit, eine um ein Vielfaches gesteigerte Biegewechselfestigkeit sowie eine erhöhte Spannungsrissbeständig- Anwendungen der neuen Hochtemperatur-Perfluorkunststoffe sind Formteile, Rohre, Schläuche, Ummantelungen und Auskleidungen für thermisch und chemisch hoch anspruchsvolle Umgebungsbedingungen Foto: Du Pont Ihre guten Eigenschaften resultieren aus einer der Verarbeitung nachgeschalteten, mehrtägigen Wärmebehandlung bei einer Temperatur von rund 300 °C, die idealerweise vor Ort erfolgt. Bei signifikant verringerter Fließfähigkeit, aber weitgehend gleich- keit und Permeationsbeständigkeit. Damit ermöglicht dieser neue Perfluorkunststoff neben höheren Dauergebrauchstemperaturen auch längere Lebensdauern in bestehenden Anwendungen. mg www.dupont.com Geschäftsverbindungen Maschinenmarkt/Ankauf Marktplatz MARKTPLATZ Kleiner Kunststoffbetrieb mit Werkzeugbau aus Altersgründen zu verkaufen. Preis 120.000,00 €. Maschinenmarkt/Verkauf Der Rubrikanzeigenteil besteht aus 6 Spalten zu je 40 mm Breite. Die Preise (1spaltig, 40 mm breit) betragen für Kleiner Kunststoffbetrieb mit Werkzeugbau aus Altersgründen zu verkaufen. Preis 120.000,00 €. Rubrikanzeigen EUR 3,30 und für Stellengesuche EUR 2,70 je mm. Die Mindesthöhe beträgt 30 mm. • LSR-Spritzguss Rubrikanzeigen EUR 3,30 und für Stellengesuche EUR 2,70 mm. Die Mindesthöhe beträgt 30 mm. • LSR-Spritzguss •je2K-Spritzguss Für Chiffreanzeigen wird eine zusätzliche Gebühr von EUR 8,00 erhoben. Alle Preise zzgl. 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Rohstoffmarkt • LSR-Spritzguss • 2K-Spritzguss Tel.: 08772/1060, Fax 08772/6657 • 0- und Kleinserien • Mediadaten, Eigener und info@steinhauser-formenbau.de ProduktionPreise von E-mail: Werbeformen Siliconformteilen • Formenbau finden Sie online tel. 02173-8950790 Fax 8950799 Ankauf und Verkauf von Spritzgiessmaschinen, Grafentraubach 707, formenbau www.mhborowski.de · info@mhborowski.de Blasformmaschinen und Zubehör Tel.: 08772/1060, Fax 0 tel. 02173-8950790 Fax 8950799 • 2K-Spritzgussformenbau Grafentraubach 707, 84082 Laberweinting E-mail: info@steinhau www.mhborowski.de · info@mhborowski.de Rohstoffmarkt Angebote richten Sie bitte unter Chiffre K-ZEITUNG Wir suchen ständig KUK-89229 an den Giesel-Verlag GmbH Hans-Böckler-Allee 9, 30173 Hannover Spritzgießmaschinen zu Verkaufen! 1. 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KG Produktionsabfälle + Mahlgut Erfolg! Ind.-Gebiet,bringen 53539 Kelberg +Vermahlung+Granulierung+Einfärbung+Lagerung+Logistik+Kunststoffhandel+ eRe Kunststoff Tel. 02692/92090 www.ERE-Kunststoff.de Ram-extrusion GmbH + Co. KG Wir beraten Sie gern! Fax 02692/920940 ERE-Kunststoff@t-online.de Ind.-Gebiet, Kelberg Lohner 53539 Kunststoffrecycling GmbH Tel. 04441 – 97800-0 Tel.: 0821/319880-52 Tel.Buchholzstrasse 02692/92090 www.ERE-Kunststoff.de 42 – 44 Fax. 04441 – 97800-1 Fax 02692/920940 ERE-Kunststoff@t-online.de D-49377 Vechta E-Mail. info@recyclate.de finden Sie unter: K-Zeitung Recyclingunternehmen Tel./Fax: 0048-94-3424831 E-Mail: biuro@tadplast.pl Internet: www.tadplast.pl bringen Erfolg! www.K-Zeitung.de der K-ZEitung einstellbarer Granulatlänge, Ersatzmesserwalze Silos: 1g118 m³, 6g100 m³, 1g80 m³, 1g75 m³, 3g30 m³, 2g23 m³; VA-Silos: Chromstahlgehärtet, generalüberholt 2012. Der Kunststoff6g100 m³, 1g80 m³, 3g75 m³, 2g70 2g70 m³ isol., 1g45 m³, 2013 3g40 m³; Stahlfür m³, Jahr 2. das Stranggranulator - SCHEER, Typ: SGS 100-E m³ isol., 4g56 m³, 1g45 m³; Stahl2g60 Silos: Baujahr: 1990m³.Antrieb: 3 kW-Messerwalze 100 Branchentreff Silos: 3g125 m³, 2g60 m³. Lösch-/Anzeige Ausgabe Erscheinungstermin mm breit x 200mm Ø, Durchsatz: 250 kg/h, geneSchnell per E-Mail: Lösch-/Regenwassertanks und Wärmespeicher K-Zeitung www.K-ZEITUNG.de/ ralüberholt KSM-Berlin, Tel.01729466272 im Internet: u. Wärmespeicher Regenwassertanks Wir beraten Sie gern! von 1.000 –2012; 300.000 l. E-Mail: ksm-mueller@t-online.de von 1.000-300.000 l. Ausgabe Erscheinungstermin Tel. 07251/September 9151-0, Fax -75Anzeigenschluss 19 27. 11. Sep Für eilige Anzeigenaufträge: anzeigen@giesel.de Tel.: 0821/319880-52 werben-mediadaten/158/1203/ www.K-Zeitung.de Tel. 07251/ 9151-0, Fax -75 E-Mail: info@barth-tank.de Schnell per E-Mail: anzeigen@giesel.de E-Mail: info@barth-tank.de24. 11. Oktober 11. September Sep 19 27.20September 27. September 11. Sep 20 11.21Oktober 24. September Erscheinungs- und Bitte besuchen Sie uns auf der21 K 2013, Chiffre-Anzeigen? – Einfach antworten. 15. November 30. Ok 27.22September 11. September Anzeigenschlusstermine Erscheinungsund Anzeigenschlusstermine Recyclingunternehmen vom 16. 23. Oktober 2013 in Düsseldorf, 23November November 13. No bietet an: Bitte besuchen Sie uns auf der K 2013, 22 Rubrikanzeigen in der der15. K-ZEitung für das29. Jahr 2013 30. Oktober Regranulate: PS, ABS, POM, PC, PP Halle 5, Stand E 36 Lohnregranulierung+-Vermahlung 13. Dezember 27. No vom 16. - 23.Erscheinungst. Oktober 2013 inAnzeigenschl. Düsseldorf, Ausgabe 23 29.24November 13. November K-Zeitung sucht Kleiner Hinweis für die Antwort auf ChiffreProduktionsabfälle + Mahlgut Halle 5, Stand E 36 1/2 17. Januar 27. November 30. De bringen Erfolg! 24 13. Dezember Ausgabe Erscheinungstermin Anzeigenschluss eRe Kunststoff Anzeigen. 17 04. September 19. August Ram-extrusion GmbH + Co. KG Wir beraten Sie gern! 1/2 17. Januar 30. Dezember Ind.-Gebiet, 53539 Kelberg 19 27. September 11. September 18 18. September 02. September Tel.: 0821/319880-52 Tel. 02692/92090 www.ERE-Kunststoff.de Und so geht’s: Fax 02692/920940 ERE-Kunststoff@t-online.de 20 11. Oktober 24. September 19 02. Oktober 16. September Schreiben Sie bitte außer der Verlagsanschrift auch Rubrikanzeige in der K-ZeitunG 21 27. September 11. September die vollständige Chiffre-Nummer der Anzeige auf den 20 23. Oktober(erscheint 07. Oktober 14-tägig) Giesel Verlag GmbH Bitte besuchen Sieinuns aufK-ZeitunG der K 2013, 22 15. November 30. Oktober Rubrikanzeige der Hans-Böckler-Allee 9, 30173 Hannover Umschlag. Dann wissen wir, welcher Chiffre-Anzeige November 21. Oktober (erscheint Gieseltelefon: Verlag GmbH vom 21 16. - 14-tägig) 23.06. Oktober 2013 in Düsseldorf, +49 (0) 821 / 31November 98 80-52 · Fax: +49 (0) 511 / 7 23 29. November 13. Ihre Antwort Hans-Böckler-Allee gilt oder senden Sie uns eine anzeigen@giesel.de E-Mail an 9, 30173 Hannover 22 20. 5, November e-Mail: Halle StandBestellschein E 3604. November 24 13. Dezember telefon: +49 (0) 821 / 31 98 80-52 · Fax: +4927. (0) 511November / 73 04-222 Bestellschein anzeigen@giesel.de. 23 04. Dezember 18. November 1/2 17. Januar e-Mail: anzeigen@giesel.de 30. Dezember Giesel Verlag Gmb Chiffre KUK-000 H 00 Hans-Böc kler-Allee 30173 Hannove 9 r www.K-Zeitung.de www.K-Zeitung.de K-ZeitunG K-ZeitunG www.K-Zeitung.de 18. Dezember 02. Dezember 24 Bitte veröffentlichen Sie nebenstehenden Anzeigentext ____ mal in der/den nächsten Ausgabe/n Bitte veröffentlichen Sie nebenstehenden Anzeigentext ____ mal in der/den nächsten Rubrikanzeige in derAusgabe/n (erscheint 14-tägig) K-ZeitunG Rubrik Rubrikanzeige Geschäftsverbindungen in der K-ZEITUNG Rubrik (erscheint 14-tägig) Bestellschein Geschäftsverbindungen Rohstoffmarkt Bestellschein Rohstoffmarkt Maschinenmarkt Ankauf Bitte veröffentlichen Sie nebenstehenden Anzeigentext ____ mal in der/den nächsten Ausgabe/n Maschinenmarkt Ankauf Maschinenmarkt Verkauf Bitte veröffentlichen Sie nebenstehenden Anzeigentext Maschinenmarkt Verkauf Rubrik Stellenangebote ____ mal in der/den nächstenAusgabe/n Rubrik Stellengesuche Rohstoffmarkt An- und Verkäufe, Stellenangebote Geschäftsverbindungen – mm-Preis 1spaltig EUR 3,30 Rabatte: innerhalb eines An- und Verkäufe, Ankauf Stellenangebote Maschinenmarkt insertionsjahres – mm-Preis 1spaltig EUR 3,30 Rohstoffmarkt Stellengesuche 3 Anzeigen 3% EUR 2,70 Maschinenmarkt Verkauf– mm Preis 1spaltig 6 Anzeigen 5% Stellengesuche Maschinenmarkt Ankauf – Chiffre-Gebühr EUR 8,-12 Anzeigen 10% – mm Preis 1spaltig EUR 2,70 Anzeigen 15% – alle Preise zzgl. 18 MwSt. Stellenangebote – Chiffre-Gebühr EUR 8,-24 Anzeigen 20% Maschinenmarkt Verkauf – alle Preise zzgl. 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Gebiet, 53539 Kelberg, Telefon 02692/9209-0, Telefax 9209-40 Internet: www.ere-kunststoff.de, E-Mail: ere-kunststoff@t-online.de (auch Reparaturen) 97877 Wertheim-Reicholzheim Tel. 09342/30880, Fax 09342/30883 Internet: www.wanner-technik.de E-Mail: info@wanner-technik.de Groche Technik GmbH WERY GmbH, 66470 Zweibrücken, Pf. 2038 Tel. 06332/3345, Fax 06332/17506 • Plastifiziereinheiten • • Neufertigung und Regeneration • Am Lehmstich 12 32689 Kalletal Tel. 0 52 64/6 56 61-0 Fax 0 52 64/6 56 61-20 Internet: www.GT-Plast.de Hohe Steinert 7, 58509 Lüdenscheid Tel: 02351/9292-92, Fax: 02351/9292-50 info@weinreich.de, www.weinreich.de Strahlenvernetzung Rubrik: Schneidmühlen Fon 02471-4254, Fax 02471-1630 In der K-ZEITUNG www.hellweg-maschinenbau.de Größe: 4 x 2,3 cm = EUR 92,04 (netto)Bezugsquellen veröffentlichte Zerkleinerungstechnik Schnecken und Zylinder D-81829 München Tel. 089-99 26 99-0, Fax 089-99 26 99-26 info@aic-regloplas.de, www.aic-regloplas.de Sie verarbeiten Kunststoff? 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August 2015 | Ausgabe 16 Mit Plexiglas in die Tiefsee Mithilfe einer 1,40 Meter großen Plexiglaskuppel von Evonik entdeckten Wissenschaftler in der Tiefsee zahlreiche unbekannte Arten – unter anderem das älteste lebende Tier der Welt. Das Hauptziel ihres Projekts ist es aber, einen Riesenkalmar zu filmen Bugfenster der Lula 1000 aus PMMA (Plexiglas von Evonik), thermisch verformt, geschliffen und poliert. Das Fenster hat einen Durchmesser von 1.400 mm und eine Dicke von 140 mm Foto: Fritz schaft erarbeitet“, sagte er. „Mit unserem nachhaltigen Engagement für diese Arbeit möchte Evonik dazu beitragen, dass der faszinierende und kostbare Lebensraum in der Tiefsee weiter erforscht werden kann.“ Kuppel aus Plexiglas spielt zentrale Rolle Eine zentrale Rolle bei der Erforschung der Tiefsee spielt bei bemannten Erkundungsfahrten der Stiftung Rebikoff-Niggeler eine Sichtkuppel aus Plexiglas Foto: Evonik Meeresbiologie Evonik unterstützt auch in den nächsten zwei Jahren die gemeinnützige Stiftung Rebikoff-Niggeler. Die seit 2013 bestehende Kooperation zwischen Evonik und der auf den Azoren beheimateten Stiftung wurde vorzeitig bis 2018 verlängert. RebikoffNiggeler betreibt eines der wenigen Tauchboote weltweit, die bemannt bis in eine Tiefe von 1,000 m vordringen können, um dort zu for- schen. Zentrales Bauteil des U‑Boots „Lula 1000“ ist eine Sichtkuppel aus Plexiglas (PMMA), die von Evonik hergestellt wurde. Klaus Engel, Vorstandsvorsitzender von Evonik, begründet die Verlängerung der Unterstützung auf insgesamt fünf Jahre mit den in der Vergangenheit erzielten Erfolgen: „Die Rebikoff-Niggeler Stiftung hat sich einen sehr guten Namen in der Welt der Wissen- Das deutsche Ehepaar Kirsten und Joachim Jakobsen, das hinter der Stiftung steht, hat in den vergangenen Jahren vor den Azoreninseln Faial und Pico Hunderte Stunden hochauflösender Aufnahmen aus der Tiefsee gesammelt und zahlreiche Proben genommen. Immer wieder gelang es ihnen dabei, Arten zu dokumentieren, die kaum oder gar nicht bekannt waren. Zu ihren Entdeckungen gehören das einzig bekannte lebende Korallenriff der Azoren sowie eine mehr als 500 Jahre alte Tiefseeauster der Art Neopycnodonte zibrowii, die als ältestes lebendes Tier der Welt gilt. Das Hauptziel ihres Projekts, einen Riesenkalmar in seiner natürlichen Umgebung zu filmen, verfolgen sie mit Nachdruck. An der Lula 1000 wurden spezielle Beleuchtungssysteme und eine Futterspritze angebracht, die den noch weithin unerforschten Riesen der Tiefsee anlocken sollen. Eine zentrale Rolle bei der Erforschung der Tiefsee spielt bei diesen bemannten Erkundungsfahrten die Sichtkuppel aus Plexiglas. Die Scheibe mit einem Durchmesser von 1,40 m wurde in einem speziellen Verfahren von Evonik gefertigt und in Form gebracht. Plexiglas ist nicht nur viel widerstandsfähiger als Glas, auch seine optischen Qualitäten sind besser. Das innovative Verfahren, das Evonik für die Kuppel der Lula 1000 einsetzte, wurde weiterentwickelt und ist inzwischen bei den Produzenten von tiefseetauglichen Tauchbooten gefragt. Inzwischen ist auch das bemannte ForschungsU‑Boot Jago mit einer Plexiglaskuppel ausgestattet. Die Jago gehört zum Geomar, dem Helmholtz-Zentrum für Ozean forschung in Kiel. Auch der USamerikanische Tauchbootbauer Triton setzt inzwischen Plexiglaskugeln ein. Sie werden aus zwei Halbkugeln zusammengesetzt, die für das Auge fast unsichtbar mit einem von Evonik entwickelten Kleber verbunden werden. mg www.evonik.de Komplette Türscharniere aus dem 3D-Drucker Mit 3D-gedruckten Türscharnieren unterstützte die Popp Group ihren Kunden aus der Medizintechnik, der im Zuge eines Cost-down-Verfahrens die Herstellkosten für Zubehörschränke reduzieren wollte Möbelbau „Ziel war ein einstellba- res Scharnier, bei dem viele Gleichteile verwendet werden können, um so die Produktionskosten zu senken“, so Holger Ried, technischer Produktdesigner, der das Projekt bei der Popp Group verantwortlich betreute. „Man kann bereits in der Entwicklungsphase viel Geld einsparen.“ Die Popp Group hat viel Erfahrung in der Herstellung von Möbelteilen. So kommt das Unternehmen schließlich historisch gesehen aus dem Möbelbau. Mehrere Prototypen gleichzeitig gedruckt Dem Endprodukt gingen viele Handzeichnungen voraus, bis die grobe Richtung feststand. Anschließend wurden die Entwürfe mit Solid Works in 3D konstruiert, als Vorbereitung für das spätere Ausdrucken in PLA-Kunststoff. Die Popp Group druckte für ihren Kunden zur Veranschaulichung und zu Testzwecken immer gleich mehrere Funktionsmodelle auf einmal, damit diese auch in Anschauungsmodellen präsentiert werden konnten. Verglichen mit den früher eingesetzten 3D-Druck verfahren war das mit dem Ger- man Rep Rap X400 3D-Drucker günstig möglich. Durch seine Druckfläche von 40 × 40 cm konnten mehrere Prototypen gleichzeitig gedruckt werden. Holger Ried: „Lasersintern oder CNCFräsen ist verglichen mit dem 3DDruck sehr teuer.“ Drucken in Gips hatte man ebenfalls versucht, aber wegen der im Vergleich hohen Unterhaltskosten der Drucker wieder verworfen. Leistungs-Verhältnisses. Seit einemguten halben Jahr läuft der X400 fast ohne Pause. X400 3D-Drucker verwandeln Ideen schnell und günstig in Prototypen, Konzeptmodelle und Anschauungsmuster. In Deutschland entwickelt und gefertigt, überzeugt die X400 3D-DruckerSerie durch Präzision, Geschwindigkeit und den großen Druckraum die Entwicklungsabteilun- gen verschiedenster Branchen. Der X400 ist ein großer 3D-Drucker für eine Vielzahl von Filamenten. Design und Komponenten sind auf die Bedürfnisse professioneller Anwender in Maschinenbau, Schnell und günstig Änderungswünsche lassen sich dank 3D-Druck schnell umsetzen und die neuen Modelle innerhalb kürzester Zeit den Kunden vorlegen. Vorher musste man oft eine Woche auf einen Prototypen warten, um dann festzustellen, dass das Design noch einmal verändert werden musste. Heute verkürzt sich die Prototypenfertigung, abhängig vom Modell, von einer Woche auf acht Stunden. Auch die Kunden schätzten die neue Möglichkeit, schnell die Entwürfe in der Hand halten zu können. „Ich war schon immer ein Verfechter des 3D-Drucks“, erinnert sich Ried rückblickend. Der X400 von German Rep Rap war schnell der Favorit aufgrund seines Preis- Kostenoptimiert: Mithilfe des 3D-Druckers X400 des deutschen Unternehmens German Rep Rap lassen sich Scharniere schnell und günstig fertigen Foto: German Rep Rap Gerätebau, Kleinserienfertigung, Messebau, Design, Architektur und Kunst oder anspruchsvoller Privatnutzer abgestimmt, die einenzuverlässigen 3D-Drucker mit extragroßem Druckraum suchen. Mit einer Schichtdicke von bis zu 0,1 mm und einer Druckfläche von 390 × 400 × 330 mm lassen sich mit dem 3D-Drucker präzise Modelle drucken. Der 3D-Drucker besteht aus hochwertigen Komponenten wie spielarmen Antrieben, wie sie auch im Maschinenbau verwendet werden. Um eine hohe Geschwindigkeit und Genauigkeit zu erreichen, sind auf der z-Achse des X400 Standard-3D-Druckers Trapez spindeln verbaut. Die Führungs stangen auf der x-Achse sind vertikal angeordnet, um Druckraum zu gewinnen. Alle Achsen sind mit gehärteten Wellen ausgestattet. Alle elektronischen Komponenten sind kompatibel mit der Open Source Rep Rap Software, wodurch der Anwender von den Weiterentwicklungen auch in der Community profitieren kann. sl www.germanreprap.com www.popp-group.com