„How to be an Ecological Economist“ – Das Depositum des

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„How to be an Ecological Economist“ – Das Depositum des
„How to be an Ecological Economist“ – Das Depositum des
Hochschullehrers Malte Faber im Archiv der sozialen Demokratie
Malte Faber 1983
Das Depositum Malte Faber wurde im Juni 2004, kurz nach der Emeritierung Malte Fabers
als ordentlicher Professor für Volkswirtschaftslehre an der Ruprecht-Karls-Universität
Heidelberg, gebildet. Mit diesem Bestand verfügt das AdsD der FES über eine Überlieferung,
die jahrzehntelange Forschungsarbeit auf den Gebieten Politische Ökonomie und Ökologische
Ökonomie dokumentiert und für die Erforschung von wirtschafts- und
gesellschaftswissenschaftlichen sowie umweltwissenschaftlichen Fragestellungen von
interdisziplinärem Interesse ist. Der Bestand ergänzt eine Reihe anderer Überlieferungen, die
in ähnlicher Weise Schnittstellen und Berührungspunkte zwischen Wissenschaft und Politik
dokumentieren – hingewiesen sei nur auf die Überlieferungen des Physikers und MdB Karl
Bechert, der Umweltwissenschaftler Udo E. Simonis und Ernst Ulrich von Weizsäcker sowie
auf die Unterlagen zu Umweltfragen von Michael Müller (MdB), Beate Weber (langjährige
Vorsitzende des Ausschusses für Umwelt, Volksgesundheit und Verbraucherschutz des
Europäischen Parlaments und ehemalige Oberbürgermeisterin von Heidelberg) und Harald B.
Schäfer (ehemaliger Bundestagsabgeordneter und ehemaliger Umweltministers von Baden
Württemberg). Mit den dazu gehörigen Akten der SPD-Bundestagsfraktion besitzt das AdsD
eine breite Überlieferung zur Entwicklung der wissenschaftlichen und politischen Behandlung
der Umweltproblematik auf nationaler und internationaler Ebene.1
1
Für konstruktive Hinweise und kritische Sichtung des Beitrags danke ich Antje Sommer.
1
Zur Person des Depositars2
Malte Faber wurde am 29. November 1938 in Düsseldorf als Sohn eines in
Leitungsfunktionen in der Stahlindustrie tätigen Juristen geboren. Die Stationen Jugendjahre
spiegeln Kriegs- und Nachkriegszeit wieder: Kindheit in Düsseldorf, Gleiwitz (Schlesien) und
Berlin, Einschulung 1944 in Danchwitz Kreis Strehlen (Schlesien), Schulbesuch in
Reichenbach (Odenwald), Odenwaldschule (Heppenheim), Düsseldorf und Schwerte (Ruhr).
Von 1958 bis 1959 absolvierte Faber ein kaufmännisches Praktikum im Stahlwerk DortmundHörder-Hüttenunion AG. Anschließend studierte er von 1959 bis 1962
Wirtschaftswissenschaften, Mathematik und Statistik an der Freien Universität Berlin und von
1962 bis 1964 mit dem Abschluss Master of Arts als Fulbright-Stipendiat an der University of
Minnosota in Minneapolis, USA, die damals neben der University of Stanford (Kalifornien,
USA) eines der beiden internationalen Zentren für mathematische Wirtschaftstheorie war.
Dort arbeitete er mit den mathematischen Wirtschaftstheoretikern John Chipman und Leonid
Hurwicz zusammen.3
1964 kehrte Malte Faber nach Berlin zurück und arbeitete bis 1969 als Assistent am Institut
und Lehrstuhl für Statistik der Technischen Universität (TU) Berlin, wo er 1969 mit der
Arbeit „Stochastisches Programmieren“ promovierte. 1970 unter dem gleichnamigen Titel
veröffentlicht4, wurde die Dissertation zu einem Standardwerk der Betriebswirtschaftslehre
im Bereich der Unternehmensforschung (Operations Research).5 Bis zu seiner Habilitation im
Jahr 19736war Malte Faber an der TU Berlin als bei dem Politischen Ökonomen und
Kapitaltheoretiker Peter Bernholz und später bei dem Makroökonomen Franz Holzheu tätig.
Im gleichen Jahr erhielt er einen Ruf als ordentlicher Professor für Volkswirtschaftslehre
(Wirtschaftstheorie) an die Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg.7 Bis zu seiner
Emeritierung 2004 war er Direktor des Alfred-Weber-Instituts für Sozial- und
2
Vgl. Lebensläufe Malte Fabers, in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signaturen 1/MFAB000001,
1/MFAB000101.
3
Vgl. Unterlagen zum Aufenthalt Malte Fabers in den USA 1962-1964, in: AdsD der FES, Depositum Malte
Faber, Signatur: 1/MFAB000099.
4
Vgl. Malte Faber: „Stochastisches Programmieren“, Würzburg, Wien 1970.
5
Vgl. Unterlagen zum Dissertationsprojekt Malte Fabers u.a. Renzensionen, in: AdsD der FES, Depositum
Malte Faber, Signaturen 1/MFAB000001.
6
Vgl. Unterlagen zum Habilitationsprojekt Malte Fabers, in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signatur
1/MFAB000001.
7
Vgl. Unterlagen zur Berufung Malte Fabers an den Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre an der Universität
Heidelberg 1973, in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signatur 1/MFAB000001.
2
Staatswissenschaft8 und von 1991 bis 1993 Dekan der Wirtschaftswissenschaftlichen
Fakultät.
Malte Faber war seit 1965 mit Kathrin Beckel verheiratet. 1965 wurde die Tochter Friederike
geboren. 1996 starb seine Frau nach schwerer Krankheit. 1998 heiratete er Ute Beckel, die
Schwester seiner verstorbenen Frau.
Neben der eigentlichen fachwissenschaftlichen Tätigkeit engagierte sich Malte Faber
zusätzlich in verschiedenen umweltpolitischen und interdisziplinären Gremien und Projekten.
Von 1997 bis 2004 war er Mitglied des Direktoriums und von 2002 bis 2004
geschäftsführender Direktor des neu gegründeten Interdisziplinären Institutes für
Umweltökonomie (IIU) an der Universität Heidelberg. Ebenso war er als umweltpolitischer
Berater der amerikanischen Umweltbehörde (Environmental Protection Agency – EPA), der
deutschen Bundesregierung und der baden-württembergischen Landesregierung tätig. Im
Auftrag der Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) wird er ab Juni 2007 das
Research Office of the State Council (SRO) in Peking, Xian und Hefei über Umweltfragen,
insbesondere Energieeffizienz, Klimaschutz und Nachhaltigkeit beraten. Malte Faber war von
1985 bis 2005 Kurator der Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft (FEST) 9
und ist seit 2004 Mitglied der Auswahlkommission des Karl-Jaspers-Preises. Seit 2007 ist er
Mitglied des wissenschaftlichen Beirates des Förderschwerpunktes
„Wirtschaftswissenschaften für Nachhaltigkeit“ des Bundesministeriums für Bildung und
Forschung. Seit 2007 berät Faber chinesische Regierungsstellen im Auftrag der Gesellschaft
für technische Zusammenarbeit (GTZ).
Noch auf einem anderen Gebiet machte sich Faber einen Namen: Seit 1993 ist er Zenlehrer
und gibt seit 1998 Meditationskurse im „Haus der Stille“ in Aschau-Sachrang/Chiemgau, das
von Schwester Ludwigis Fabian (OSB) geleitet wird. Seit 2003 hält er Vorlesungen über
Meditation für HörerInnen aller Fakultäten an der Universität Heidelberg.10
8
Vgl. Unterlagen zum Symposium zu Ehren Malte Fabers, Universität Heidelberg, 28.2.2004 anlässlich seiner
Emeritierung, in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signaturen 1/MFAB00101; Unterlagen zur
Abschiedsvorlesung Malte Fabers: Über die Grenzen der Politischen Ökonomie: Wirtschaft, Politik und
Religion“, Universität Heidelberg, 13.2.2004, in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signatur
1/MFAB000012.
9
Vgl. Unterlagen zur Mitgliedschaft Malte Fabers im Kuratorium der FEST, in: AdsD der FES, Depositum
Malte Faber, Signatur 1/MFAB000021.
10
Vgl. Artikel: „Wissenschaft allein reicht ihm nicht. Wirtschaftsprofessor führt in die Zen-Meditation aus
christlicher Sicht ein“, Heidelberger Nachrichten, 2.2.2000, in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signatur
1/MFAB000102.
3
Kapitaltheoretische Arbeiten
In Zusammenarbeit mit Peter Bernholz untersuchte Malte Faber zur Zeit der
Studentenbewegung und in Auseinandersetzung mit dem Marxismus die Marxsche
Arbeitswertlehre.11 Die Politische Ökonomie entwickelte sich später zu einem seiner
Forschungsschwerpunkte. Über zehn Jahre arbeitete er zusammen mit seinem Mentor und
späteren Freund Bernholz über die Weiterentwicklung der Österreichischen Kapitaltheorie12,
mit dem Ziel, mit Hilfe dieses theoretischen Instrumentariums langfristige Entwicklungen der
Wirtschaft zu untersuchen.13 Hauptschwerpunkte der Forschungsarbeit war die Analyse des
Prozesses der Ablösung alter Technologien und des Überganges zu neuen Technologien
sowie die Untersuchung zeitlicher Veränderungen in der Struktur der Wirtschaft auf Grund
von technischem Fortschritt, Bevölkerungswachstum, Rohstoffknappheit und
Umweltzerstörung, ebenso Konjunkturprobleme und Fragen der Arbeitslosigkeit.14 Ein
Ergebnis von Fabers kapitaltheoretischer Forschungsarbeit war die Monographie
„Introduction to Modern Austrian Capital Theory“ (1979)15, die ihm wissenschaftlich
internationales Ansehen einbrachte.16 Später führte er diese Forschung mit seinen
Mitarbeitern, den Mathematikern Winfried Reiß, Gunter Stephan, Gerhard Maier, ErnstLudwig von Thadden, Armin Schmutzler, dem Physiker Ralph Winkler und den Ökonomen
Johannes Irsigler, Friedrich Breyer, Horst Niemes, Peter Michaelis, Frank Jöst, Matthias
Ruth, Stefan Speck sowie seinen Kollegen, Werner Böge (Fakultät für Mathematik,
Universität Heidelberg), Werner Güth (Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, Universität
Köln) und vor allem mit dem Physiker und Ökonomen John Proops von der University of
Keele, Großbritannien (Schwerpunkt Rohstoff- und Umweltprobleme) fort. Teile der sich aus
11
Vgl. Diskussionspapiere Peter Bernholz und Malte Faber: „Diskussion einiger Probleme der Arbeitswertlehre.
Wider ein dogmatisches Zerrbild einer Diskussion der Marxschen Arbeitswertlehre.“, in: AdsD der FES,
Depositum Malte Faber, Signatur 1/MFAB000002; vgl. Korrespondenz mit Peter Bernholz 1971-1995, gesperrt,
in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signatur 1/MFAB000020.
12
Vgl. Korrespondenz mit Peter Bernholz 1971-1995, insbesondere Schreiben Peter Bernholz an Malte Faber,
20.4.1994, gesperrt, in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signatur 1/MFAB000020; vgl. Korrespondenz
mit Peter Bernholz 1995 – 2002, in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber Signaturen 1/MFAB000013,
1/MFAB000015, 1/MFAB000016; vgl. Interview mit Malte Faber, „Im Profil“, in: Rhein-Neckar-Nachrichten,
o. D. [1994 ?], in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signatur 1/MFAB000104.
13
Vgl. Ausarbeitung Malte Faber: „Umweltforschung am Lehrstuhl Wirtschaftstheorie II bis circa 1990“, o. D.
[1990], S. 1 –6 (1), in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signatur 1/MFAB000051.
14
Vgl. ebda; vgl. Schreiben Peter Bernholz an Dieter Bös, Zeitschrift für Nationalökonomie, Wien, 29.12.1977,
in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signatur 1/MFAB000020, gesperrt.
15
Vgl. Malte Faber: “Introduction to Modern Austrian Capital Theory”, Lecture Notes in Economics and
Mathematical Systems 167, Berlin, Heidelberg, New York 1979.
16
Vgl. Eva Terberger, Dekanin der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Heidelberg:
„Gutachen über Herrn Professor Dr. Malte Faber anlässlich der Nominierung für den Max-PlanckForschungspreis für internationale Kooperation“, Mai 1996, in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signatur
1/MFAB000103.
4
dieser Zusammenarbeit ergebenden Studien wurden 1986 in dem von Malte Faber
herausgegeben Buch „Capital, Time and Investment. – Studies in Austrian Capital Theory“
veröffentlicht.17 Später folgten weitere Arbeiten.
Die „Heidelberger Schule der Ökologischen Ökonomie“
Die durch die Umweltprobleme entstandene Herausforderung wurde auch von den
Wirtschaftswissenschaften aufgenommen.18 Auf der Basis der Volkswirtschaftslehre bildete
sich Ende der sechziger Jahre des 20. Jahrhunderts ein neuer Zweig, die Umweltökonomie. In
der Umweltökonomie wird die Natur als ein zusätzliches Teilsystem der Wirtschaft betrachtet,
ohne allerdings die Eigenart der Natur konzeptionell zu berücksichtigen. In den achtziger
Jahren bildete sich die Ökologische Ökonomie als eine neue wissenschaftliche Bewegung
heraus, die im Gegensatz zur Umweltökonomie, die Wirtschaft als ein Teilgebiet der Natur
betrachtet.19 Malte Faber schloss sich dieser Forschungsrichtung an. Damit entfernte er sich
zunehmend von seiner bisherigen rein kapitaltheoretischen Forschung, auf der sich sein
wissenschaftliches Ansehen international begründete 20, und damit von der
Hauptforschungsrichtung der Volkswirtschaftslehre wie er dies selbst in seinem Vortrag
„How to be an ecological economist“ bewertete.21 Dies belastete ihn anfangs persönlich
sehr.22 Wie einschneidend dieser Schritt war, zeigte sich auch darin, dass Malte Faber 1995,
nach 20 Jahren, seine allgemein einführende Lehrveranstaltung „Theorie der
Wirtschaftssysteme“ zusammen mit Reiner Manstetten einer grundlegenden Bearbeitung
unterzog und unter dem Titel „Politische Ökonomie und Politische Ökologie“ neu
17
Vgl. Malte Faber (Hrsg.): „Capital, Time and Investment. – Studies in Austrian Capital Theory”, New York,
Berlin, Heidelberg 1986.
18
Vgl. Vortrag Malte Fabers in der Fakultät für Geowissenschaften zum Thema “Interdisziplinäre
Ergänzungsstudien Umweltwissenschaften“, o. O.[Universität Heidelberg], o. D. [SS 1997 ?], in: AdsD der FES,
Depositum Malte Faber, Signatur 1/MFAB000051.
19
Vgl. Vortrag Malte Faber: “How to be an ecological economist?”, Invited Lecture, 7th International
Conference of the European Society for Ecological Economics, 5-8th June 2007, UFZ Leipzig-Halle GmbH,
Germany, S. 1-15, in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signatur 1/MFAB000106. In diesem Vortrag
bilanziert Malte Faber seine Erfahrungen als Vertreter der Ökologischen Ökonomie in Theorie und Praxis.
20
Vgl. Eva Terberger, Dekanin...:“Gutachten...“, in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signatur
1/MFAB000103.
21
Vgl. Vortrag Malte Faber: „How to be....“, S.3 f, in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signatur
1/MFAB000106.
22
Vgl. e-mail Malte Fabers an Gerhard Wiegleb, BTU Cottbus, LS Allgemeine Ökologie, 1.7.2002, in: AdsD
der FES, Depositum Malte Faber, Signatur 1/MFAB000016.
5
konzipierte.23 Noch deutlicher bekannte Faber 1998 gegenüber Karl-Geert Malle, seinem
langjährigen Kooperationspartner bei der Umweltabteilung der BASF Ludwigshafen, dass er
den Inhalt der von ihm gehaltenen Pflichtvorlesung „Einführung in die
Wirtschaftswissenschaften“ „nicht mehr vollinhaltlich vertreten könne“.24
Fabers Bestreben war es, mit seiner Forschungsarbeit die wissenschaftlichen Grundlagen für
diese neue Disziplin, die Ökologische Ökonomie, zu legen, die sowohl ein Zurückgreifen auf
naturwissenschaftliche und ökonomische Konzepte beinhaltete als auch eine
wissenschaftstheoretische und ethische Grundlegung erforderte.25
Hauptuntersuchungsgegenstand der Ökologische Ökonomie war die Frage nach der
gegenseitigen Beeinflussung von ökologische Abläufen und wirtschaftlichen Tätigkeiten.
Ausgangspunkt der Überlegungen war die Einsicht, dass durch wirtschaftliches Handeln
Umweltprobleme hervorgerufen werden. Deshalb reicht für VertreterInnen der Ökologischen
Ökonomie weder die ausschließliche Beschränkung der Ökologen auf das Ökosystem noch
die Beschränkung der Wirtschaftswissenschaftler auf betriebswirtschaftliche und
volkswirtschaftliche Problemstellungen aus. Ökologen müssen die Auswirkungen
wirtschaftlicher Tätigkeit und Ökonomen die biophysikalischen Grundlagen der Herstellung
und des Verbrauches von Gütern berücksichtigen. Diese Aufgabenstellung erforderte die
Entwicklung einer gemeinsamen wissenschaftlichen Sprache und Instrumentariums, um
natur- und wirtschaftswissenschaftliche Zusammenhänge mit den gleichen Begriffen und den
gleichen Methoden zu untersuchen und damit die Grenzen der Einzeldisziplinen zu
durchbrechen. Die Ökologische Ökonomie wurde entwickelt, um ein Forum zu schaffen,
langfristige Dynamiken der Mensch-Natur-Beziehungen zu analysieren.
Das Aufgreifen der Umweltthematik innerhalb der Wirtschaftswissenschaften in Heidelberg
führte Malte Faber deshalb zu der Erkenntnis, dass diese Thematik wissenschaftlich nur in
interdisziplinärer Zusammenarbeit zu bewältigen sei.26 Zu diesem Zweck stellte er seit den
achtziger Jahren als MitarbeiterInnen an seinem Lehrstuhl nicht nur
WirtschaftswissenschaftlerInnen, sondern auch MathematikerInnen, PhysikerInnen und
23
Vgl. Schreiben Malte Faber an Peter Bernholz, 2.8.1995, in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signatur
1/MFAB000013; vgl. Unterlagen zur Vorlesung und Übung „Politische Ökonomie und Politische Ökologie“, in:
AdsD der Fes, Depositum Malte Faber, Signatur 1/MFAB000064.
24
Vgl. Schreiben Karl-Geert Malle an Malte Faber, 7.1.1999, in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber,
Signatur 1/MFAB000013; vgl. Unterlagen zur Vorlesung „Einführung in die Wirtschaftswissenschaften“, in:
AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signatur 1/MFAB000064.
25
Vgl. Schreiben Malte Faber an Wilhelm Barthlott, Universität Bonn, Botanisches Institut, 22.9.1999, in: AdsD
der FES, Depositum Malte Faber, Signatur 1/MFAB000013; vgl. Interview Malte Faber, „Im Profil“, RheinNeckar-Nachrichten, o.D. [1994], in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signatur 1/MFAB000104.
26
Vgl. Beitrag Malte Faber, Reiner Manstetten: „Stellungnahme zur Grundsatzdiskussion im Wissenschaftsrat
über Umweltforschung in den Geistes- , Sozial- , Rechts- , und Wirtschaftswissenschaften in Münster am 29.
und 30.10.1992“, Münster, 29.10.1992, S. 1 – 13 (4 ), in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signatur
1/MFAB0000051.
6
PhilosophInnen ein.27 Inhalte und Stil der Forschung ebenso wie der interdisziplinäre Dialog
in der Forschungsgruppe, die von Faber gegründet wurde, trugen Züge einer eigenständigen
Forschungsschule, die im Rückblick als Heidelberger Schule für Ökologische Ökonomie
bezeichnet werden kann.
Die Heidelberger Schule für Ökologische Ökonomie bezog sich weder auf eine inhaltlich
festgelegte Lehre noch auf eine besondere Methodik. Sie lässt sich auch nicht an Personen
festmachen. Nicht alle MitarbeiterInnen, die zeitweise in der Forschungsgruppe um Malte
Faber tätig waren, würden für sich eine Schulzugehörigkeit in Anspruch nehmen. Wenn heute
von der Heidelberger Schule für Ökologische Ökonomie gesprochen wird, so wird damit eine
Sichtweise, ein Forschungsstil und Diskussionsrahmen bezeichnet, wie sie wesentlich von
Malte Faber geprägt wurden: Seine Fragen waren der Anstoß für die vielfältigen Forschungen
seiner Gruppe, und seine Impulse hielten die Forschungsarbeit lebendig. Das ging über Malte
Fabers eigene Forschung und Lehre hinaus: Er ermutigte junge ForscherInnen zu
Dissertationsthemen an den Grenzen der Wirtschaftswissenschaften. Einige Themen von
Dissertationen und Habilitationen, die an seinem Lehrstuhl entstanden, zeigen beispielhaft
den Forschergeist der Heidelberger Schule:
– „Umwelt als Schadstoffempfänger“ (Horst Niemes)28
–
„Pullution Control, Economic Adjustment and Long-Run Equilibrium:
–
A Computable Equilibrium Approach to Environmental Economics“(Gunter
Stephan)29
–
„Theorie und Politik der Abfallwirtschaft“ (Peter Michaelis)30
–
„Flexibility and Adjustment to Information in Sequential Decision Problems – A
Systematic Approach“ (Armin Schmutzler)31
–
„Kuppelproduktion. Eine theoretische und empirische Analyse am Beispiel der
chemischen Industrie“ (Georg Müller-Fürstenberger)32
–
„Klimaveränderung, Rohstoffknappheit und wirtschaftliche Entwicklung“ (Frank
Jöst)33
27
Vgl. Unterlagen zu den wissenschaftlichen MitarbeiterInnen in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Sign.
1/MFAB000098.
28
Vgl. Horst Niemes: „Umwelt als Schadstoffempfänger. Die Wassergütewirtschaft als Beispiel“, Tübingen
1981.
29
Vgl. Gunter Stephan: „Pullution Control Economic Adjustment and Long Run Equilibrium: A Computable
Equilibrium Approach to Environmental Economics”, Heidelberg 1989.
30
Vgl. Peter Michaelis: „Theorie und Politik der Abfallwirtschaft“ – Eine ökonomische Analyse“, Heidelberg
1992.
31
Vgl. Armin Schmutzler: „Flexibility and Adjustment to Information in Sequential Descision Problems – A
Systematic Approach”, Heidelberg 1993.
32
Georg Müller-Fürstenberger: „Kuppelproduktion. Eine theoretische und empirische Analyse am Beispiel der
chemischen Industrie“, Heidelberg 1995.
7
–
„Individuelle Freiheit und allgemeiner Wille“ (Thomas Petersen)34,
„Nachhaltigkeit und Naturbewertung“ (Bernd Klauer)35
–
„Das Menschenbild der Ökonomik. Der Homo Oeconomicus und die
Anthropologie von Adam Smith“ (Reiner Manstetten)36
–
„Eigeninteresse und individuelles Nutzenkalkül in der Theorie der Gesellschaft
und Ökonomie von Adam Smith, Jeremy Bentham und John Stuart Mill“ (Olaf
Hottinger)37
–
„Umweltprobleme und Zeit“ (Johannes Schiller)38, „Bevölkerung und
Umweltökonomie“ (Martin Quaas)39
–
„Ökonomie und Natur in der Romantik. Das Denken von Novalis, Wordsworth
und Thoreau als Grundlegung der Ökologischen Ökonomik“ (Christian Becker)40
–
„Zeitverzögerte Dynamik von Kapital- und Schadstoffbeständen“ (Ralph
Winkler)41
Die Anerkennung, die diese Arbeiten fanden, zeigte sich unter anderem darin, dass dafür
sieben hohe wissenschaftliche Preise vergeben wurden.42
Von den MitarbeiterInnen seiner Gruppe erwartete Malte Faber, dass sie vor allem drei
Eigenschaften mitbrachten: Jedes Mitglied musste ein Fachstudium mit herausragenden
Leistungen absolviert haben. Außerdem sollte jedes Mitglied die Grundkonzepte einer oder
mehrerer weiterer Disziplinen beherrschen, um den interdisziplinären Dialog zu ermöglichen.
Zum dritten wurde Interdisziplinarität als eine Form der Gemeinschaft verstanden, in der die
Beteiligten der einzelnen Forschungsprojekte durch gleiche Zielsetzungen in enger
Zusammenarbeit verbunden waren. Getragen von gegenseitiger konstruktiver Kritik erwuchs
33
Vgl. Frank Jöst: „Klimaveränderung, Rohstoffknappheit und wirtschaftliche Entwicklung. Ein neoÖstereichisches Zwei-Regionen-Modell“, Heidelberg 1994.
34
Vgl. Thomas Petersen: „Individuelle Freiheit und allgemeiner Wille. Buchanans politische Ökonomie und die
politische Philosophie“, Tübingen 1996.
35
Vgl. Bernd Klauer: „Nachhaltigkeit und Naturbewertung“, Heidelberg 1998.
36
Vgl. Reiner Manstetten: „Das Menschenbild der Ökonomik. Der Homo Oeconomicus und die Anthropologie
von Adam Smith“, Freiburg 2000.
37
Vgl. Olaf Hottinger: „Eigeninteresse und individuelles Nutzenkalkül in der Theorie der Gesellschaft und
Ökonomie von Adam Smith, Jeremy Bentham und John Stuart Mill“, Marburg 1998.
38
Vgl. Johannes Schiller: „Umweltprobleme und Zeit“, Marburg 2002.
39
Vgl. Martin Quaas: „Bevölkerung und Umweltökonomie. - Zeitliche und Räumliche Perspektiven“, Marburg
2004.
40
Vgl. Christian Becker: „Ökonomie und Natur in der Romantik. Das Denken von Novalis, Wordsworth und
Thoreau als Grundlegung der Ökologischen Ökonomik“, Marburg 2003.
41
Vgl. Ralph Winkler: „Zeitverzögerte Dynamik von Kapital- und Schadstoffbeständen. Eine österreichische
Perspektive“, Marburg 2004.
42
Vgl. Artikel: „VMI-Förderpreis nach Heidelberg. Wissenschaftliche Arbeit von Georg Müller-Fürstenberger
gewürdigt“, vgl. Artikel: „Viel Lorbeer für die besten. Universität Heidelberg belohnt hervorragende
Doktorarbeiten“, Mannheimer Morgen, 16.11.1998; in: Depositum Malte Faber, Signatur 1/MFAB000102; vgl.
Vortrag Malte Faber zum IIU, Universität Heidelberg, Eröffnung WS 2003/4, in: AdsD der FES, Depositum
Malte Faber, Signatur 1/MFAB000051.
8
in der Heidelberger Schule der Ökologischen Ökonomie ein Vertrauen in das Beschreiten
neuartiger Wege zu Problemlösungen im Umweltbereich. Dazu gehörte auch, seit 1985,
ethische und wissenschaftstheoretische Grundlagenforschung.43
Gründungsmitglieder der International Society of Ecological Economics, Aspen Institute, Mai 1990.
Ergebnisse der interdisziplinären Forschungsgruppe um Malte Faber
Forschungsschwerpunkt seit Beginn der achtziger Jahre war die von der Deutschen
Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Anwendung der Österreichischen Kapitaltheorie
auf Umwelt- und Rohstoffprobleme. Daraus erwuchsen grundlegende Arbeiten zum
Verständnis von Umweltproblemen in der Zusammenführung von naturwissenschaftlicher
und wirtschaftlicher Sicht. Dem vorher fast ausschließlich monetär betrachteten
Wirtschaftskreislauf stellten Faber und seine Forschungsgruppe Stoff- und Energiekreisläufe
gegenüber. Dabei wurden thermodynamische Einsichten aus der Physik angewendet, um die
Interaktionen zwischen Wirtschaft und Natur zu analysieren. Die Forschungsgruppe um Faber
zeigte, dass – physikalisch betrachtet – jede Produktion eines Gutes mit der Herstellung
mindestens eines anderen (Abfall-)Stoffes verbunden ist. In diesem Umstand wurde von der
Forschungsgruppe Faber eine der wesentlichen naturwissenschaftlichen Wurzeln der
Umweltproblematik gesehen. Mit dem aus der Physik entlehnten Entropiegesetz sollte der
Gesichtspunkt der Unumkehrbarkeit beim Verbrauch nicht-erneuerbarer Rohstoffe im
43
Vgl. Ausarbeitung Malte Faber: „Umweltforschung ...“, S. 1-6 (4), in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber,
Signatur 1/MFAB000051.
9
Wirtschaftsprozess bei gleichzeitiger Umweltschädigung erfasst werden.44 Für Faber und
seine Forschungsgruppe ermöglichte diese Sicht, die biophysikalischen Grundlagen der
Produktion und Entsorgung zu berücksichtigen. Daraus ergab sich für Faber, dass
wirtschaftliches Handeln neu zu definieren sei.45 Ökonomische Aktivitäten transformierten
Zustände niedriger Entropie in solche mit hoher Entropie. Wirtschaftliche Tätigkeit könne
folglich nicht mehr nur als Umwandlung von Materie unter Einsetzung von Energie
verstanden werden. Damit ergeben sich durch wirtschaftliches Handeln – so Faber – „tiefe
Eingriffe in unsere Umwelt“.46 Die 1983 gemeinsam mit Horst Niemes und Gunter Stephan
unter Mitarbeit des Physikers Lutz Freytag verfasste Studie „Entropie, Umweltschutz und
Rohstoffverbrauch. Eine naturwissenschaftlich-ökonomische Untersuchung“ 47, die 1987 ins
Englische48 und 1990 ins Chinesische49 übersetzt wurde, wurde zum Standardwerk der
Ökologischen Ökonomie.
Mitte der achtziger Jahre begann Malte Faber seine wissenschaftliche Zusammenarbeit mit
John L. R. Proops, Physiker und Ökonom an der Universität Keele in Großbritannien und von
2001 bis 2003 Präsident der International Society for Ecological Economics (ISEE). Diese
über zwei Jahrzehnte dauernde Zusammenarbeit zur Ökologische Ökonomie führte zu
zahlreichen Publikationen, insbesondere zu der Studie „Evolution, Time, Production and
Environment“, die drei Auflagen erfuhr.50. Indem Faber und Proops methodisch auf Konzepte
der Physik, der Biologie und der Kapitaltheorie zurückgriffen, die sie „in kritischer Reflektion
ihrer Vorgehensweise“ miteinander verknüpften, gelang ihnen es ihnen, mit dieser Arbeit ein
Fundament für die Konzeptualisierung der Interaktionen von Wirtschaft und Umwelt zu
schaffen.51 1999 wurden die Ergebnisse fünfzehnjähriger Forschung zur Weiterentwicklung
der Österreichischen Kapitaltheorie in Bezug auf Umwelt- und Rohstoffprobleme gemeinsam
44
Vgl. unispiegel [Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg]: „Ein Leben ohne Müll“, 1/89, in: AdsD der FES,
Depositum Malte Faber, Signatur 1/MFAB000102.
45
Vgl. unispiegel...: „Ein Leben...“, 1/89, in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signatur 1/MFAB000102.
46
Vgl. ebda.
47
Vgl. Malte Faber mit Horst Niemes und Gunter Stephan: „Entropie, Umweltschutz und Rohstoffverbrauch.
Eine naturwissenschaftlich-ökonomische Untersuchung“, Berlin, Heidelberg, New York, Tokyo 1983.
48
Vgl. Unterlagen zur englischen Ausgabe: “Entropy, Environment and Ressources. An Essay in PhysicoEconomics“, in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signaturen 1/MFAB000004, 1/MFAB000005.
49
Vgl. Unterlagen zur chinesischen Ausgabe 1990, in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signatur
1/MFAB000006.
50
Vgl. Korrespondenz mit John Proops 1984-2004, in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signaturen
1/MFAB000045, 1/MFAB000046; vgl. Schreiben Malte Fabers an Wilhelm Barthlott, Universität Bonn,
Botanisches Institut, 22.9.1999, in: AdsD der FES; Depositum Malte Faber, Signatur 1/MFAB000013; vgl.
Malte Faber (with John Proops and with the cooperation of Reiner Manstetten): “Evolution, Time, Production
and the Environment”, Berlin, New York, London, Paris, Tokyo, Hong Kong, 3rd, revised and enlarged edition
1998.
51
Vgl. Eva Terberger,…: „Gutachten über..., in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signatur
1/MFAB000103.
10
mit John L. R. Proops, Stefan Speck und Frank Jöst in „Capital and Time in Ecological
Economics. An Austrian Approach“ veröffentlicht.52
Während eines Forschungsaufenthaltes im UFZ-Umweltforschungszentrum Leipzig-Halle in
Leipzig 2001, entwickelte Malte Faber mit den MathematikerInnen Karin Frank und Bernd
Klauer sowie dem Physiker Christian Wissel eine „allgemeinen Theorie der Bestände“. Dieser
theoretische Ansatz ermöglicht die Untersuchung zeitlicher Veränderungen in ökologischen
und ökonomischen Systemen sowie ihrer Interaktionen. Er wurde gemeinsam mit Reiner
Manstetten und Johannes Schiller 2005 in dem Aufsatz „On the Foundations of a General
Theory of Stocks“ in den USA veröffentlicht.53
Neben diesen grundlegenden theoretisch-konzeptionellen Arbeiten untersuchte die Gruppe
um Malte Faber vor allem in den achtziger und frühen neunziger Jahren mit Hilfe
mathematischer Modelle die langfristige wirtschaftliche Entwicklung im Hinblick auf
ökologische Auswirkungen unter Berücksichtigung naturwissenschaftlicher Zusammenhänge.
Auf diese Weise wurden Szenarien erstellt, die es ermöglichten, die Auswirkungen der
Rohstoffverknappung, der Umweltzerstörung, des Recyclings, der Ablösung alter durch neue
Technologien, des Handels zwischen industrialisierten Regionen und Entwicklungsländern,
des globalen wie des urbanen Bevölkerungswachstums zu untersuchen. Darüber hinaus
entstanden historische Studien zur chemischen Industrie, besonders der Soda-Chlorchemie,
sowie aktuelle Studien zur Wasser-, Luft- und Abfallgesetzgebung der Bundesrepublik
Deutschland.54
Auf der Grundlage dieser theoretischen Arbeiten zu Umwelt- und Rohstoffproblemen wurden
von der Gruppe Faber praktische Fragestellungen untersucht. Dies erfolgte teilweise in enger
Zusammenarbeit mit der Chemischen Industrie, insbesondere mit den Umweltabteilungen der
BASF, Ludwigshafen (Karl-Geert Malle) und der Bayer AG, Leverkusen (Ute Müller-
52
Vgl. Malte Faber (with John Proops, Stefan Speck and with the cooperation of Frank Jöst): “Capital and Time
in Ecological Economics. A Neo-Austrian Modelling”, Cheltenham, UK and Northampton, USA 1999.
53
Vgl. Malte Faber mit Karin Frank, Bernd Klauer, Reiner Manstetten, Johannes Schiller, Christian Wissel: „On
the Foundations of a General Theory of Stocks”, in: Ecological Economics 2005: 155-172; vgl. Unterlagen zum
Diskussionspapier Malte Faber, Karin Frank, Bernd Klauer, Reiner Manstetten, Johannes Schiller , Christian
Wissel der Universität Heidelberg Nr. 395: “On the Foundation of a General Theory of Stocks”, in: AdsD der
FES, Depositum Malte Faber, Signatur, 1/MFAB000012.
54
Vgl. Malte Faber mit Horst Niemes: „Das Abwasserabgabengesetz: richtungsweisend für die Umweltpolitik“,
in: Umwelt, Februar 1982/1: 38-39; Malte Faber mit Horst Niemes und Gunter Stephan: „Anpassungsprozesse
als Folge von Gewässerschutzmaßnahmen im Entsorgungssektor der BASF AG-Kläranlage Ludwigshafen am
Rhein“, in: Chemiker Zeitung, 107: 57-65.
11
Eisen).55 Untersuchungsgegenstände waren die Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft, das
Klimaproblem und die Ablösung von Technologien in der Chemischen Industrie.56
Ein Forschungsergebnis war 1983 die gemeinsame Veröffentlichung mit Horst Niemes und
Gunter Stephan „Umweltschutz und Input – Output-Analyse. Mit zwei Fallstudien aus der
Wassergütewirtschaft“.57
Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt Malte Fabers war 1982 die Beratertätigkeit für das
Innenministerium der Bundesrepublik Deutschland, für die US-amerikanische
Umweltbehörde (Environmental Protection Agency) sowie für das Umweltbundesamt in
Fragen der Wasserwirtschaft und von 1985 bis 1989 für das Baden-Württembergische
Umweltministerium in der Regierung Lothar Späth in Fragen der Abfallwirtschaft. In enger
Zusammenarbeit mit Wolfgang Dunz vom Baden-Württembergischen Umweltministerium
wurde 1988 ein Gutachten für die Abfallwirtschaft erstellt, das für die Abfallgesetzgebung in
Deutschland und Österreich wichtige Anstöße gab. In dieser Untersuchung kamen die
Gutachter zu dem Ergebnis, dass eine Ergänzung des Ordnungsrechts durch marktorientierte
Abgaben auf Umwelt-Ressourcen notwendig sei, um rechtzeitig einem
„Entsorgungsnotstand“ vorzubeugen. Solchen umweltpolitischen Überlegungen, die auch
vergleichbar von anderen wissenschaftlichen Institutionen wie zum Beispiel dem
Finanzwissenschaftlichen Forschungsinstitut Köln vertreten wurden, stand die damalige
CDU/FDP-Bundesregierung unter Kanzler Helmut Kohl ablehnend gegenüber.
Bundesumweltminister Klaus Töpfer tat sie als unrealistisch ab. Der wirtschaftspolitische
Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion Otto Graf Lambsdorff sprach davon, dass Finanzämter
keine Umweltschutzbehörden seien.58 Diese Studie – heute ein Standardwerk - wurde
gemeinsam mit Gunter Stephan (heute Universität Bern) und Peter Michaelis (heute
Universität Augsburg und Mitglied des Sachverständigenrates für Umwelt der
Bundesregierung) 1988 unter dem Titel „Umdenken in der Abfallwirtschaft. Vermeiden.
Verwerten. Beseitigen“ veröffentlicht.59
55
Vgl. Korrespondenz mit Karl-Geert Malle (BASF), in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signaturen
1/MFAB00013, 1/MFAB000015, 1/MFAB000019, 1/MFAB000030.
56
Vgl. Ausarbeitung Malte Faber: „Umweltforschung...“, S. 1-6 (3 f), in: AdsD der FES, Depositum Malte
Faber, Signatur 1/MFAB000051; vgl. Unterlagen zu Forschungsprojekten Malte Fabers u. a. „Ökonomische
Folgen der Produktion von Nebenerzeugnissen in der chemischen Industrie unter besonderer Berücksichtigung
von Umweltaspekten der Abfallproduktion“, in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, 1/MFAB000030.
57
Vgl. Malte Faber mit Horst Niemes und Gunter Stephan: „Umweltschutz und Input-Output-Analyse. Mit zwei
Fallbeispielen aus der Wassergütewirtschaft“, Schriftenreihe zur Umwelt- und Ressourcenökonomie, hrsg. von
H. Siebert, Bd. 7, Tübingen 1983.
58
Vgl. Klaus Peter Beuth: „Neuer Kurs“, in: ENTSORGA-Magazin Entsorgungswirtschaft 3/89, in: AdsD der
FES, Depsoitum Malte Faber, Signatur 1/MFAB000017.
59
Vgl. Malte Faber mit Gunter Stephan und Peter Michaelis: „Umdenken in der Abfallwirtschaft. Vermeiden.
Verwerten. Beseitigen“, Berlin, New York, London, Paris, Tokyo, Hong Kong, überarbeitete und ergänzte 2.
Auflage 1989; vgl. Unterlagen zum Forschungsprojekt: “Volkswirtschaftliche Auswirkungen der Vermeidung
12
Anfang der neunziger Jahre standen Fragen der Klimaproblematik und ihre Auswirkungen auf
die Umwelt in Deutschland und Großbritannien mit John Proops, den Ökonomen Gerhard
Wagenhals, Frank Jöst und Georg Müller-Fürstenberger im Vordergrund. Diese
Forschungsergebnisse wurden in der gemeinsamen Publikation „Reducing CO2 Emissions. A
Comparative Input – Output Study for Germany and the UK” 1992 veröffentlicht.60 Ein
wichtiges Ergebnis der Studie war die Beweisführung, dass eine Begrenzung der CO2Zunahme auch bei einem “langsamen Ersatzprozess” in bezug auf die Kernenergie möglich
sei; eine These, die in der Fachwelt kontrovers diskutiert wurde.61
Von 1990 bis 1995 wurden die durch Umwelt- und Rohstoffprobleme verursachten
Investitionen der Chemischen Industrie in Europa, insbesondere in Deutschland von der
Forschungsgruppe um Malte Faber analysiert, so besonders in dem von der VolkswagenStiftung geförderten Projekt: „Die ökonomischen Folgen von Nebenerzeugnissen in der
chemischen Industrie unter Berücksichtigung von Umweltaspekten der Abfallproduktion“.62
Ein herausragendes Beispiel für die Resultate dieses Forschungsschwerpunktes, das auch
gleichzeitig die Komplexität des Themas vor dem Hintergrund des raschen Wandels der
technischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen aufzeigte63, war der 1996 in der
Chemikerzeitung (Journal für praktische Chemie) veröffentlichte Aufsatz „Kuppelproduktion
und Umweltpolitik: Eine Fallstudie zur Chlorchemie und zur Schwefelsäureindustrie“ mit
Frank Jöst, Georg Müller-Fürstenberger und Reiner Manstetten.64 Malte Faber und seine
Forschungsgruppe stellten den Produktionsverbund innerhalb der Wirtschaftszweige dar,
und Verwertung von Abfällen“ und zum Publikationsprojekt: „Umdenken...“, in: AdsD der FES, Depositum
Malte Faber, Signaturen 1/MFAB000024 –1/MFAB000028.
60
Vgl. Malte Faber mit John Proops, Gerhard Wagenhals in Zusammenarbeit mit Stefan Speck, Georg Müller,
Frank Jöst und Phil Gay: „Reducing CO2 Emissions. A Comparative Input-Output Study for Germany and the
UK“, Berlin, New York, London, Paris, Tokyo, Hong Kong, 1992; vgl. Unterlagen zur Publikation: Malte Faber
mit … : “Reducing…”, in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signatur 1/MFAB000007; vgl. Unterlagen
zum korrespondierenden Forschungsprojekt: „The Greenhouse Effect and European Economic Growth: A
Comparative Input-Output Study for the Federal Republic of Germany and the United Kingdom“, in: AdsD der
FES, Depositum Malte Faber, Signatur 1/MFAB000043.
61
Vgl. Leserbrief Joachim Grawe, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung Deutscher
Elektrizitätswerke -VDEW-e.V. an die Redaktion Spektrum der Wissenschaft, 12.8.1993, in: AdsD der FES,
Depositum Malte Faber, Signatur 1/MFAB0000017.
62
Vgl. Unterlagen zum Forschungsprojekt „Die ökonomischen Folgen der Produktion von Nebenerzeugnissen in
der chemischen Industrie unter besonderer Berücksichtigung von Umweltaspekten der Abfallproduktion“, in:
AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signatur 1/MFAB000029, 1/MFAB000030; vgl. Musterbriefe Malte
Fabers Nr. 1-3, 6.12.1994, in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signatur 1/MFAB000019.
63
Vgl. Briefwechsel Malte Faber / F. Weise, Journal für Praktische Chemie / Chemiker-Zeitung, Februar /
Oktober 1995, in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signatur 1/MFAB000017; vgl. Schreiben Karl-Geert
Malle an Malte Faber, 10.9.1996, in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signatur 1/MFAB000030; vgl.
Schreiben Ute Müller-Eisen an Malte Faber, 21.2. 1995, in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signatur
1/MFAB000019.
64
Vgl. Aufsatz Malte Faber mit Frank Jöst, Reiner Manstetten und Georg Müller-Fürstenberger:
„Kuppelproduktion und Umweltpolitik: Eine Fallstudie zur Chlorchemie“, in: Chemiker-Zeitung, 338, 1996, S.
497 – 505; vgl. Unterlagen zum Aufsatz Malte Faber mit...: „Kuppelproduktion..., in: AdsD der FES, Depositum
Malte Faber, Signatur 1/MFAB000008.
13
besonders die Verflechtungen innerhalb der Chemieindustrie sowie ihre Verbindung mit
anderen Industrien. Zum Beispiel kamen sie im Hinblick auf die Schwefelindustrie zu dem
Ergebnis, dass die Verringerung des Einsatzes von Schwefelsäure schwerwiegende
Auswirkungen für die Unternehmen der Mineralölverarbeitung und der Metallverhüttung
haben würde. Deshalb forderten sie, dass eine langfristig angelegte Umweltpolitik
intersektorale Verflechtungen berücksichtigen müsse. Im Unterschied zur EnqueteKommission des Deutschen Bundestages „Schutz des Menschen und der Umwelt –
Bewertungskriterien und Perspektiven für umweltverträgliche Stoffkreisläufe in der
Industriegesellschaft“, die eine „quantitativ-interventionistische Stoffpolitik“ als
Problemlösung vorschlug, sprach sich die Forschergruppe um Faber für einen
produktionsintegrierten Umweltschutz unter entsprechender Berücksichtigung des
Kuppelproduktionsaspektes aus.65
Hinwendung zu philosophischen Fragen
Ab 1985 wandte sich Malte Faber in Zusammenarbeit mit dem Philosophen Reiner
Manstetten erkenntnistheoretischen, naturphilosophischen und politisch-philosophischen
Fragestellungen von Umweltproblemen zu.66 Ihr gemeinsamer Aufsatz „Der Ursprung der
Volkswirtschaftslehre als Bestimmung und Begrenzung ihrer Erkenntnisperspektive“67 zeigt
in erkenntnistheoretischer und theoriegeschichtlicher Perspektive die Leistung und die
Defizite der Volkswirtschaftslehre auf. Mit diesen Grenzfragen beschäftigten sich, begleitend
zum Forschungsprojekt „Bedingungen erfolgreicher Umweltpolitik“68, fächerübergreifend
Philosophen, Politische Ökonomen, Theologen und Physiker in dem 1999 gemeinsam von
Malte Faber, der Physikerin Brigitte Falkenburg und Reiner Manstetten in der
philosophischen Zeitschrift Dialektik herausgegebenen Sammelband „Horizonte
ökonomischen Denkens“69.
65
Vgl. Briefwechsel Malte Faber / Ute Müller-Eisen, Februar 1995, Musterbriefe Nr. 1 – Nr. 3 Malte Fabers,
6.12.1994, in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signatur 1/MFAB000019.
66
Zur Zusammenarbeit Malte Fabers mit Reiner Manstetten vgl. Ausarbeitung Malte Fabers: „Zusammenarbeit
mit Herrn Privatdozent Dr. phil. Reiner Manstetten“, o. D. [2006], in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber,
Signatur 1/MFAB000106.
67
Vgl. Aufsatz Malte Faber mit Reiner Manstetten: „Der Ursprung der Volkswirtschaftslehre als Bestimmung
und Begrenzung ihrer Erkenntnisperspektive“, Schweizerische Zeitschrift für Volkswirtschaft und Statistik, Heft
2: 98-1221, 1988.
68
Vgl. Unterlagen zum Forschungsprojekt Malte Fabers: „Bedingungen erfolgreicher Umweltpolitik“, in: AdsD
der FES, Depositum Malte Faber, Signaturen 1/MFAB000034, 1/MFAB000036.
69
Vgl. Malte Faber mit Brigitte Falkenburg und Reiner Manstetten: “Horizonte ökonomischen Denkens“ –
Dialektik“ – Enzyklopädische Zeitschrift für Philosophie und Wissenschaften 1999/3, Felix Meiner Verlag,
14
Gemeinsam mit John Proops untersuchten Faber und Manstetten 1992 in ihrem Aufsatz
„Humankind and the Environment: an Anatomy of Surprise and Ignorance“ die Grenzen der
Wissenschaft und des Wissens.70 Dies war der Beginn einer Reihe von gemeinsamen Studien
zu den theoretischen Grundlagen der Ökologischen Ökonomie. Dabei wurden philosophischwissenschaftstheoretische Konzepte wie der „Faustische Imperativ“, „Nachhaltigkeit“, die
„beiden Pfeiler der Zeit“, das „Fonds-Konzept“ für die Ökologische Ökonomie fruchtbar
gemacht. Die Ergebnisse dieser Bemühungen wurden 1996 unter dem Titel „Ecological
Economics. Concepts and Methods“ veröffentlicht71, das zu einem Standardwerk der
Ökologischen Ökonomie wurde.
Weitere erkenntnistheoretische Ergebnisse und naturphilosophische Überlegungen zur
Ökologischen Ökonomie wurden 2003 von Malte Faber und Reiner Manstetten in der
Abhandlung „Mensch – Natur – Wissen. Grundlagen der Umweltbildung“ vorgelegt.72
Gemeinsam mit dem Politischen Philosophen Thomas Petersen, teilweise in Kooperation mit
Reiner Manstetten, entstanden weiterhin zahlreiche Arbeiten über Umweltprobleme aus
politisch-philosophischer Sicht. So wurde 1997 in dem Aufsatz „Homo Oeconomicus und
Homo Politicus. Political Economy, Constitutional Interest and Ecological Interest“ dem
herkömmlichen Menschenbild der Wirtschaftswissenschaften, dem Homo Oeconomicus,
dessen Verhalten vorhersagbar ist, der Homo Politicus, der zu spontanem und unerwartetem
Handeln in der Lage ist, als ergänzendes Konzept an die Seite gestellt.73. Diese Konzeption
wurde in der volkswirtschaftlichen Fachwelt unter Hinweis auf die „spekulative Natur“ des
Homo Politicus kontrovers diskutiert, so auch von Peter Bernholz.74
Hamburg; vgl. Unterlagen zum Publikationsprojekt Malte Faber mit ...: „Horizonte...“, in: AdsD der FES,
Depositum Malte Faber, Signatur 1/MFAB000011.
70
Vgl. Malte Faber mit John Proops und Reiner Manstetten: „Humankind and the Environment: an Anatomy of
Surprise and Ignorance“, in: Environmental Values, Cambridge 1992, 1:217-242.
71
Vgl. Malte Faber mit Reiner Manstetten und John Proops: „Ecological Economics. Concepts and Methods“,
Cheltenham, UK and Northampton, USA, 2. unveränderte Auflage 1998; vgl. Unterlagen zum
Publikationsprojekt „Ecological Economics.Concepts and Methods“, in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber,
Signatur 1/MFAB000009.
72
Vgl. Malte Faber mit Reiner Manstetten: „Mensch – Natur - Wissen. Grundlagen der Umweltbildung“,
Göttingen 2003; vgl. Unterlagen zum Publikationsprojekt: „Mensch – Natur – Wissen...“, in: AdsD der FES,
Depositum Malte Faber, Signatur 1/MFAB000012.
73
Vgl. Malte Faber mit Reiner Manstetten und Thomas Petersen: „Homo Oeconomicus and Homo Politicus.
Political Economy, Constitutional Interest and Ecological Interest”, in: Kyklos Vol. 50, 4/1997; vgl. Unterlagen
zum Publikationsprojekt “Homo Oeconomicus...“, in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signatur
1/MFAB000009.
74
Vgl. Briefwechsel Malte Faber/Joachim Weimann, Otto-von Guericke-Universität Magdeburg, März / April
1997, in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signatur 1/MFAB000013; vgl. e-mail-Wechsel Malte Faber /
Peter Bernholz Februar / März 2000, in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signatur 1/MFAB000014; vgl.
Schreiben Malte Faber an Rainer Enskat, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, 27.11. 2001, in: AdsD der
FES, Depositum Malte Faber, Signatur 1/MFAB000015; vgl. Beitrag Peter Bernholz: „Faber, Manstetten and
Petersen on Homo Oeconomicus and Homo Politicus: A Comment“, in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber,
Signatur 1/MFAB000013.
15
Die empirische Relevanz dieses Konzeptes suchten Thomas Petersen und Malte Faber in dem
von der Volkswagen-Stiftung finanzierten Forschungsprojekt „Bedingungen erfolgreicher
Umweltpolitik“ am Beispiel zweier Umweltakteure, der Ministerialbürokratie der
Umweltministerien in der Bundesrepublik Deutschland und des Bundes für Umwelt- und
Naturschutz Deutschland (BUND), nachzuweisen.75 Begleitend erschien 2000 ihr
vielbeachteter Aufsatz „Bedingungen erfolgreicher Umweltpolitik im deutschen
Föderalismus. Der Ministerialbeamte als Homo Politicus“ am Beispiel der deutschen
Ministerialverwaltung und der deutschen Abfallwirtschaft.76
Die politischen Konsequenzen der Umweltproblematik untersuchten 2005 Petersen und Faber
in ihrem Aufsatz „Verantwortung und das Problem der Kuppelproduktion. Reflexionen über
die Grundlagen der Umweltpolitik“.77
Weitergehende Studien zur Umweltproblematik veröffentlichten Faber und die Physiker
Stefan Baumgärtner und Johannes Schiller unter Mitarbeit des Betriebswirtschaftlers Harald
Dyckhoff sowie unter Mitarbeit von Frank Jöst, Georg Müller-Fürstenberger, Thomas
Petersen, John Proops und Ralph Winkler 2006 in ihrem Buch „Joint Production and
Responsibility. On the Foundations of Environmental Policy“.78 Diese Publikation untersucht
wirtschaftliche Abläufe sowohl mit einem theoretischen Instrumentarium aus der
Thermodynamik als auch aus politisch-philosophischer Sicht ergänzt durch Fallstudien aus
der Chemischen Industrie, der Zement- und Papierindustrie in Deutschland.
Der Rückgriff auf die Grundlagen der einbezogenen Wissenschaftsgebiete führte auch zu
theoriegeschichtlichen Studien über Adam Smith, Jeremy Bentham, James Stuart Mill und
James Buchanan, an denen u.a. der Theologe und Ökonom Olaf Hottinger maßgeblich
beteiligt war.
Nach dem Wesen der Wirtschaft fragten die Autoren Malte Faber und Reiner Manstetten
(unter Mitarbeit von Thomas Petersen, Christian Becker, Olaf Hottinger, Frank Jöst, Kirsten
Hertel) in der 2007 veröffentlichen Studie „Was ist Wirtschaft? Von der Politischen
75
Vgl. Unterlagen zum Forschungsprojekt: „Bedingungen erfolgreicher Umweltpolitik“, in: AdsD der FES,
Depositum Malte Faber, Signaturen 1/MFAB000034 und 1/MFAB000035; vgl. Schreiben Malte Faber an Rainer
Enskat, 27.11.2001, in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signatur 1/MFAB000015.
76
Vgl. Thomas Petersen mit Malte Faber: „Bedingungen erfolgreicher Umweltpolitik im deutschen
Föderalismus. Der Ministerialbeamte als Homo Politicus“, in: Zeitschrift für Politikwissenschaft, Heft 1, 10. Jg.,
2000, S. 5-42.
77
Vgl. Thomas Petersen mit Malte Faber: „Verantwortung und das Problem der Kuppelproduktion. Reflexionen
über die Grundlagen der Umweltpoltik“, in: Zeitschrift für Politikwissenschaft, Heft 1, 2005.
78
Vgl. Malte Faber mit Stefan Baumgärtner und Johannes Schiller unter Mitarbeit von Harald Dyckhoff, Frank
Jöst, Georg Müller-Fürstenberger, Thomas Petersen, John Proops und Ralph Winkler: „Joint Production and
Responsibility. On the Foundations of Environmental Policy”, Cheltenham, UK and Northampton, USA 2006.
16
Ökonomie zur Ökologischen Ökonomie“.79 Diese Publikation enthält philosophische Arbeiten
zur Wissenschaftstheorie der Ökonomik, zur Geschichte des wirtschaftswissenschaftlichen
Denkens, zur Politischen Ökonomie und zur Ökologischen Ökonomie.
In einem weiteren Schritt versuchte Malte Faber, die wissenschaftliche Sicht des
Verhältnisses von Natur und Wirtschaft durch Einbeziehen von Werken der Weltliteratur zu
erweitern. So wurden unter seiner Mitwirkung mehrere Aufsätze zu Goethes Faust – der erste
davon gemeinsam mit dem Ökonomen Hans-Christoph Binswanger (Universität St. Gallen,
Schweiz, und Reiner Manstetten) – sowie zu Friedrich Hölderlin, zu Novalis, William
Wordsworth und Henry David Thoreau (gemeinsam mit Christian Becker, Kirsten Hertel und
Reiner Manstetten) verfasst80.
Interdisziplinäres Institut für Umweltökonomie (IIU) an der Universität Heidelberg (1997
– 2004)
Als Rahmen für diese interdisziplinäre Forschung wurde 1997 auf Empfehlung des
bundesdeutschen „Wissenschaftsrats“81 und mit Unterstützung des Ministeriums für
Wissenschaft und Forschung in Baden-Württemberg82 das Interdisziplinäre Institut für
Umweltökonomie (IIU) an der Universität Heidelberg als Teil der
Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät gegründet.83 In den Gründungsprozess war Malte
79
Malte Faber mit Reiner Manstetten unter Mitarbeit von Thomas Petersen, Christian Becker, Olaf Hottinger,
Kirsten Hertel: „Was ist Wirtschaft? Von der Politischen Ökonomie zur Ökologischen Ökonomie“, Freiburg
2007.
80
Christian Becker, Malte Faber, Kirsten Hertel, Reiner Manstetten: “Malthus versus Wordworth: Perspectives
on human kind, nature and economy. A contribution to the history and the foundations of ecological economics“,
in: Ecological Economics, 53, 2005: 299-310.
81
Der „Wissenschaftsrat“ wurde auf Anregung des Bundespräsidenten gegründet. Er setzt sich aus deutschen
WissenschaftlerInnen zusammen. Seine Aufgabe ist die Beratung der Bundesregierung in Wissenschaftsfragen,
vgl. Annual Report 02/03, University of Heidelberg..., S. 3, in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signatur
1/MFAB000051.
82
Vgl. E-mail Malte Fabers an Gerhard Wegner, Universität Erfurt, 14.11.2001, in: AdsD der FES, Depositum
Malte Faber, Signatur 1/MFAB000014; vgl. Schreiben Malte Fabers an Hagen Hof, Volkswagen-Stiftung,
29.11.1996, in: AdsD der FES, Depositum Malte Afber, Signatur 1/MFAB000033.
83
Vgl. Diskussionspapier: “Planskizze für den Aufbau eines Interdisziplinären Zentrums für Umweltökonomie
an der Universität Heidelberg“. Diskutiert und verabschiedet in der Konferenz des Erweiterten Fakultätsrates der
Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät am 21.4.1993“, in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signatur
1/MFAB000051; vgl. The Director, Interdisciplinary Institute for Environmental Economics, Heidelberg
(Editor): Annual Report 02/03, University of Heidelberg. Interdisciplinary Institute for Environmental
Economics, 01 October 2002 – 30 September 2003, S. 3, in AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signatur
1/MFAB000051; vgl. Aktennotiz Malte Fabers: “Rektoratsbesprechung: Umweltökonomie”, Heidelberg,
30.1.2002, in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signatur 1/MFAB000051; vgl. Artikel Philipp Krohn:
„Umweltwissen für die Zukunft. Ungewöhnliches Projekt – Uni bietet interdisziplinäres Ergänzungsstudium“,
in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signatur 1/MFAB000101.
17
Faber von Beginn an inhaltlich und organisatorisch maßgeblich eingebunden.84 Er wurde zum
Vorsitzenden der Berufskommission für die Besetzung des neuen Lehrstuhls
Umweltökonomie, Kern des zu errichtenden Interdisziplinären Instituts, ernannt. In
Abstimmung mit dem Ministerium für Wissenschaft und Forschung in Baden-Württemberg
erarbeitete Faber ein Diskussionspapier für den Aufbau eines „Interdisziplinären Zentrums für
Umweltökonomie“ an der Universität Heidelberg, das auf der Konferenz des Erweiterten
Fakultätsrates der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Heidelberg am
21.4.1993 erörtert und verabschiedet wurde.85
Geschäftsführender Direktor des IIU wurde der Ökonom Till Requate. Seine Hauptaufgaben
als Inhaber des neu geschaffenen Lehrstuhls Umweltökonomie waren der Aufbau des
Studienwahlfaches Umweltökonomie an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät sowie für
die Gesamtuniversität die Mitwirkung bei Aufbau und Forschung am fachübergreifenden
Studiengang Umweltwissenschaft.86 Faber, der Physiker Jörg Hüfner, später der Physiker
Kurth Roth wurden Co-Direktoren. Nach der Berufung Requates an die Universität Kiel im
Februar 200287 wurde Faber Geschäftsführender Direktor und der Betriebswirt Günter
Liesegang Co-Direktor. In der siebenjährigen Zeit des Bestehens des Institutes wurde, trotz
aller zeitweiligen Schwierigkeiten88, das Wahlpflichtfach Umweltökonomie sowie das
Graduiertenkolleg Umwelt- und Ressourcenökonomik, letzteres in Zusammenarbeit mit der
Universität Mannheim, aufgebaut.89 Weiterhin wurden Kooperationsverträge mit den auf dem
umweltökonomischen Bereich führenden Universitäten in Belgien, den Niederlanden,
Portugal und Griechenland abgeschlossen.90 Über zwanzig Promotionen wurden im Rahmen
des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Graduiertenkollegs Umwelt- und
Ressourcenökonomik durch Kooperation der Universitäten Heidelberg und Mannheim
durchgeführt. Zahlreiche Arbeiten national und international wurden veröffentlicht und mit
mehreren wissenschaftlichen Preisen ausgezeichnet. Es gelang viele Drittmittel einzuwerben,
84
Vgl. Schreiben Malte Fabers an Peter Bernholz, 28.11.1994, in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber,
Signatur 1/MFAB000020, gesperrt.
85
Vgl. ebda; vgl. Diskussionspapier Malte Faber: „Planskizze für den Aufbau eines Interdisziplinären Zentrums
für Umweltökonomie an der Universität Heidelberg“. Diskutiert und verabschiedet in der Konferenz des
Erweiterten Fakultätsrates der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät am 21.4.1993“, in: AdsD der FES,
Depositum Malte Faber, Signatur 1/MFAB000051.
86
Vgl. Schreiben des Kanzlers der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (Kraft) an Till Requate, 31.7.1996, in:
AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signatur 1/MFAB000051.
87
Vgl. Rede Malte Fabers anlässlich der Verabschiedung von Till Requate, Februar 2002, in: AdsD der FES,
Depositum Malte Faber, Signatur 1/MF000051.
88
Vgl. Schreiben Malte Fabers an Hagen Hof, Volkswagen-Stiftung, 18.7.2002, in: AdsD der FES, Depositum
Malte Faber, Signatur MFAB000033.
89
Vgl. Schreiben Dietfried Günther Liesegang, Dekan der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der
Universität Heidelberg, an Claudia Orazem, Deutsche Forschungsgemeinschaft, 25.7.2002, in: AdsD der FES,
Depositum Malte Faber, Signatur 1/MFAB000051.
90
Vgl. ebda.
18
hier von Faber für die Projekte „Dynamische Anreizwirkung umweltpolitischer Instrumente“
(DFG)und „Dynamische Analyse von Umweltproblemen durch Kuppelproduktion“
(Volkswagen-Stiftung). Außerdem wurden zahlreiche internationale Workshops und
Tagungen veranstaltet.91 Gleichzeitig lag beim IIU die programmatische Betreuung der
Interdisziplinären Ergänzungsstudien Umweltwissenschaften für Studierende aller
Fakultäten92, die es den StudentInnen ermöglichte, außerhalb ihres Fachgebietes zusätzliche
Veranstaltungen zu belegen, in denen fächerübergreifendes Wissen zum Verständnis von
Umweltproblemen in Forschung und Praxis vermittelt wurde.93 Das Interdisziplinäre Institut
für Umweltökonomie galt als eines der Zentren umweltökonomischer Forschung in der Welt.
Wie bahnbrechend diese Heidelberger Schule war, zeigt sich darin, dass zahlreiche
umweltökonomische Lehrstühle in Deutschland und der Schweiz von Mitgliedern dieser
Schule besetzt wurden.94
Nach der Emeritierung von Malte Faber gelang es nicht, den Weiterbestand des
Interdisziplinären Instituts für Umweltökonomie in Heidelberg zu sichern. Dieser
Forschungsschwerpunkt wurde von mehreren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Malte Fabers
an das Umweltforschungszentrum Leipzig-Halle in Leipzig verlagert.
Zum Depositum
Das Depositum Malte Faber umfasst zum jetzigen Zeitpunkt 13,55 lfm mit der Laufzeit 1962
bis 2012. Den Schwerpunkt des Depositums bilden die publizistischen Äußerungen Malte
Fabers (vom Manuskript bis zur Druckfassung) zu den Themengebieten Philosophie und
Volkswirtschaftslehre (Neo-Österreichische Kapitaltheorie, Politische Ökonomie,
Ökologische Ökonomie) – meist Standardwerke des jeweiligen Fachgebietes. Die meist im
Zusammenhang mit Publikations- und Forschungsprojekten erwachsenen Korrespondenzen
91
Vgl. Diskussionspapier Malte Fabers: „Zukunftsperspektiven zur Fortsetzung der Arbeit des Interdisziplinären
Instituts für Umweltökonomie“. Diskussionsgrundlage für das Gespräch am 12.10.2000 zwischen der Kanzlerin
der Universität Heidelberg und dem Direktorium des Interdisziplinären Instituts für Umweltökonomie, in: AdsD
der FES; Depositum Malte Faber, Signatur MFAB000051.
92
Vgl. Schreiben Jörg Hüfner an Malte Faber, 20.9.1995, in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signatur
MFAB000051; vgl. Vortrag Malte Faber: „Interdisziplinäre Ergänzungsstudien Umweltwissenschaften“,
Universität Heidelberg, Fakultät für Geowissenschaften, SS 1997 (?), in: ebda.
93
Vgl. Gutachten Eva Terberger..., in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber , Signatur 1/MFAB000103.
94
Vgl. Schreiben Malte Fabers an Romana Gräfin vom Hagen, Kanzlerin der Universität Heidelberg, 16.7.2002,
in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signatur 1/MFAB000051; vgl. Schreiben Rainer Markgraf,
Graduiertenkolleg „Wertschätzung und Erhaltung von Biodiversität“, Georg –August-Universität Göttingen an
Malte Faber, 17.5.200, in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signatur 1/MFAB000014.
19
mit WissenschaftlerInnen aus aller Welt, VertreterInnen der Industrie, der
Umweltorganisationen und der Politik stellen eine wichtige Ergänzung des Bestandes dar.
Einen bedeutenden Bestandteil bilden die Unterlagen zu Fabers Tätigkeit als ordentlicher
Professor für Volkswirtschaftslehre an der Universität Heidelberg: Unterlagen zu
Vorlesungen und Übungen und vor allem zu den Forschungsprojekten im Umweltbereich.
Besonders hervorzuheben sind die Unterlagen zu Aufbau, Organisation und Tätigkeit des neu
gegründeten Interdisziplinären Instituts für Umweltökonomie (IIU), dessen Co-Direktor und
Direktor Faber von 1997 bis 2004 war. Das Depositum enthält zum jetzigen Zeitpunkt
außerdem Unterlagen zu den Mitgliedschaften in Vereinen, Gremien und Kuratorien (Verein
für Socialpolitik, Alfred-Weber-Gesellschaft usw.). Seit 2007 berät Faber chinesische
Regierungsstellen im Auftrag der Deutschen Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit
(GIZ) GmbH. Der persönliche Werdegang Fabers wird durch zahlreiche Dokumente und
Unterlagen belegt.
Eine Einsichtnahme in die Akten bedarf der Genehmigung Malte Fabers.
Kontakt: Gertrud.Lenz@fes.de
Personalbibliographie Malte Faber(Auswahl)
Bücher
Was ist Wirtschaft? Von der Politischen Ökonomie zur Ökologischen Ökonomie., Alber,
Freiburg, 2007 (mit Reiner Manstetten unter Mitarbeit von Thomas Petersen, Christian
Becker, Olaf Hottinger, Kirsten Hertel).
Joint Production and Responsibility. On the Foundations of Environmental Policy, Edward
Elgar Publishers, Cheltenham, UK and Northampton, USA 2006, 380 S. (mit Stefan
Baumgärtner und Johannes Schiller unter Mitarbeit von Harald Dyckhoff, Frank Jöst, Georg
Müller-Fürstenberger, Thomas Petersen, John Proops und Ralph Winkler).
Mensch-Natur-Wissen. Grundlagen der Umweltbildung, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen
2003, 240 S., (mit Reiner Manstetten).
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Capital and Time in Ecological Economics. A Neo-Austrian Modelling, Edward Elgar
Publishers, Cheltenham, UK and Northampton, USA, 1999, 306 S., (mit John Proops und
Stefan Speck und unter Mitarbeit von Frank Jöst).
Horizonte ökonomischen Denkens - Dialektik – Enzyklopädische Zeitschrift für Philosophie
und Wissenschaften 1999/3, Felix Meiner Verlag, Hamburg (herausgegeben mit Brigitte
Falkenburg, Universität Dortmund und Reiner Manstetten, Universität Heidelberg).
Ecological Economics. Concepts and Methods, Paperback, Edward Elgar Publishers,
Cheltenham, UK and Northampton, USA, 2nd unveränderte Auflage 1998, 342 S. (mit
Reiner Manstetten, Universität Heidelberg und John Proops, University of Keele).
Evolution, Time, Production and the Environment, Springer- Verlag, Berlin, New York,
London, Paris, Tokyo, Hong Kong, 3rd, revised and enlarged edition 1998, 316 S. (mit J.
Proops, University of Keele and with the cooperation of Reiner Manstetten, University of
Heidelberg).
Entropy, Environment and Resources. An Essay in Physico-Economics, Paper Back, 2nd
Edition, Springer-Verlag, Berlin, New York, London, Paris, Tokyo, Hong Kong, 1995 205
S. (mit Horst Niemes und Gunter Stephan, Universität Heidelberg).
Reducing CO2 Emissions. A Comparative Input-Output Study for Germany and the UK,
Springer-Verlag, Berlin, New York, London, Paris, Tokyo, Hong Kong, 1992, 300 S. (mit
John Proops, University of Keele, Gerhard Wagenhals, Universität Paderborn in cooperation
with Stefan Speck, Georg Müller, Frank Jöst und Phil Gay).
Entropie, Umweltschutz und Rohstoffverbrauch. Eine naturwissenschaftlich- ökonomische
Untersuchung, 186 S., Übersetzung ins Chinesische von Prof. Dr. Wang Bennan, Dalian
Verlag, Chubanshe, 1990, 200 S.(mit Horst Niemes und Gunter Stephan, Universität
Heidelberg).
Umdenken in der Abfallwirtschaft. Vermeiden. Verwerten. Beseitigen. Springer-Verlag,
Berlin, New York, London, Paris, Tokyo, Hong Kong, überarbeitete und ergänzte 2.
Auflage, 1989, 208 S. (mit Gunter Stephan und Peter Michaelis, Universität Heidelberg).
Aufsätze
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Heterogeneity and Time. From Austrian Capital Theory to Ecological Economics. In: The
American Journal of Economics and Sociology, 2006: 803-825 (mit Ralph Winkler).
Über die Grenzen der Politischen Ökonomie. In: Wirtschaft, Politik und Religion, Glaube und
Lernen. Theologie interdisziplinär und praktisch, 2006:44-57 (mit Reiner Manstetten und
Thomas Petersen)
On the foundations of a general theory of stocks. In: Ecological Economics 2005: 155-172
(mit Karin Frank, Bernd Klauer, Reiner Manstetten, Johannes Schiller, Christian Wissel).
Verantwortung und das Problem der Kuppelproduktion. Reflexionen über die Grundlagen der
Umweltpolitik. In: Zeitschrift für Politikwissenschaft Heft 1, 2005 (mit Thomas Petersen,
Universität Heidelberg).
Zurück zu Aristoteles? In: Wirtschaft und Philosophie, in: Perspektiven der
Wirtschaftspolitik, Verein für Socialpolitik, Bd. 5, Heft 2, 2004, 159-168 (mit Reiner
Manstetten).
Die Geschichte der Soda-Chlorchemie. Wirtschaftsphilosophische Überlegungen, Wider die
Natur. Studium Generale, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Universitätsverlag
Winter, Heidelberg 2003, S. 93-105 (mit Reiner Manstetten).
Homo Oeconomicus and Homo Politicus. In: Ecological Economics, Ecological Economics
40, 2002, 323-333, (mit Thomas Petersen and Johannes Schiller).
The concept of joint production and ecological economics. In: Ecological Economics 36,
2001, 365-372, (mit Stefan Baumgärtner, Harald Dyckhoff, John Proops, Johannes
Schiller).
Bedingungen erfolgreicher Umweltpolitik im deutschen Föderalismus. Der Ministerialbeamte
als Homo Politicus. In: Zeitschrift für Politikwissenschaft, Heft 1, 10. Jg., 2000, S. 5-42 (mit
Thomas Petersen, Universität Heidelberg).
Umweltökonomie, Nachhaltigkeitsökonomie und Ökologische Ökonomie-Drei Perspektiven
auf Mensch und Natur. In: Jahrbuch Ökologische Ökonomik 1, Beckenbach, F. u. a. (Hrsg.),
Metropolis Verlag, Marburg, 1999: S. 53-97, (mit Reiner Manstetten).
22
Vom „Müllmangel“ zum „Müllnotstand“. Die neuere Entwicklung in der deutschen
Abfallwirtschaft. In: Müll und Abfall, Fachzeitschrift für die Behandlung und Beseitigung
von Abfällen 9/1999 (mit Thomas Petersen und Beate Herrmann).
All Production is Joint Production - a Thermodynamic Analysis. In: S. Faucheux, J. Gowdy, I.
Nicolai (Hrsg.), Sustainability and Firms, Technological Change and the Regulatory
Environment, Edward Elgar, Cheltenham, 1998 (mit Stefan Baumgärtner und John Proops).
Homo Oeconomicus and Homo Politicus. Political Economy, Constitutional Interest and
Ecological Interest. In: Kyklos Vol. 50, 4/1997.(mit Reiner Manstetten und Thomas
Petersen).
Kuppelproduktion und Umweltpolitik: Eine Fallstudie zur Chlorchemie und zur
Schwefelsäureindustrie. In: Journal für praktische Chemie, Chemiker-Zeitung, 338, 1996, S.
497-505 (mit Frank Jöst, Reiner Manstetten und Georg Müller-Fürstenberger).
Wirtschaftlichkeit und Umweltschutz in der chemischen Industrie – eine Fallstudie. In:
Spektrum der Wissenschaft, September 1995, S. 112 -114, (mit Frank Jöst, Reiner
Manstetten und Georg Müller-Fürstenberger).
Ihr werdet sein wie Gott. Das faustische Streben als Ursprung der Umweltkrise. In: Neue
Zürcher Zeitung, 31.03./1.04.1991 (mit Reiner Manstetten).
Dr. Gertrud Lenz
Bonn, den 13. November 2012
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