„How to be an Ecological Economist“ – Das Depositum des
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„How to be an Ecological Economist“ – Das Depositum des
„How to be an Ecological Economist“ – Das Depositum des Hochschullehrers Malte Faber im Archiv der sozialen Demokratie Malte Faber 1983 Das Depositum Malte Faber wurde im Juni 2004, kurz nach der Emeritierung Malte Fabers als ordentlicher Professor für Volkswirtschaftslehre an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, gebildet. Mit diesem Bestand verfügt das AdsD der FES über eine Überlieferung, die jahrzehntelange Forschungsarbeit auf den Gebieten Politische Ökonomie und Ökologische Ökonomie dokumentiert und für die Erforschung von wirtschafts- und gesellschaftswissenschaftlichen sowie umweltwissenschaftlichen Fragestellungen von interdisziplinärem Interesse ist. Der Bestand ergänzt eine Reihe anderer Überlieferungen, die in ähnlicher Weise Schnittstellen und Berührungspunkte zwischen Wissenschaft und Politik dokumentieren – hingewiesen sei nur auf die Überlieferungen des Physikers und MdB Karl Bechert, der Umweltwissenschaftler Udo E. Simonis und Ernst Ulrich von Weizsäcker sowie auf die Unterlagen zu Umweltfragen von Michael Müller (MdB), Beate Weber (langjährige Vorsitzende des Ausschusses für Umwelt, Volksgesundheit und Verbraucherschutz des Europäischen Parlaments und ehemalige Oberbürgermeisterin von Heidelberg) und Harald B. Schäfer (ehemaliger Bundestagsabgeordneter und ehemaliger Umweltministers von Baden Württemberg). Mit den dazu gehörigen Akten der SPD-Bundestagsfraktion besitzt das AdsD eine breite Überlieferung zur Entwicklung der wissenschaftlichen und politischen Behandlung der Umweltproblematik auf nationaler und internationaler Ebene.1 1 Für konstruktive Hinweise und kritische Sichtung des Beitrags danke ich Antje Sommer. 1 Zur Person des Depositars2 Malte Faber wurde am 29. November 1938 in Düsseldorf als Sohn eines in Leitungsfunktionen in der Stahlindustrie tätigen Juristen geboren. Die Stationen Jugendjahre spiegeln Kriegs- und Nachkriegszeit wieder: Kindheit in Düsseldorf, Gleiwitz (Schlesien) und Berlin, Einschulung 1944 in Danchwitz Kreis Strehlen (Schlesien), Schulbesuch in Reichenbach (Odenwald), Odenwaldschule (Heppenheim), Düsseldorf und Schwerte (Ruhr). Von 1958 bis 1959 absolvierte Faber ein kaufmännisches Praktikum im Stahlwerk DortmundHörder-Hüttenunion AG. Anschließend studierte er von 1959 bis 1962 Wirtschaftswissenschaften, Mathematik und Statistik an der Freien Universität Berlin und von 1962 bis 1964 mit dem Abschluss Master of Arts als Fulbright-Stipendiat an der University of Minnosota in Minneapolis, USA, die damals neben der University of Stanford (Kalifornien, USA) eines der beiden internationalen Zentren für mathematische Wirtschaftstheorie war. Dort arbeitete er mit den mathematischen Wirtschaftstheoretikern John Chipman und Leonid Hurwicz zusammen.3 1964 kehrte Malte Faber nach Berlin zurück und arbeitete bis 1969 als Assistent am Institut und Lehrstuhl für Statistik der Technischen Universität (TU) Berlin, wo er 1969 mit der Arbeit „Stochastisches Programmieren“ promovierte. 1970 unter dem gleichnamigen Titel veröffentlicht4, wurde die Dissertation zu einem Standardwerk der Betriebswirtschaftslehre im Bereich der Unternehmensforschung (Operations Research).5 Bis zu seiner Habilitation im Jahr 19736war Malte Faber an der TU Berlin als bei dem Politischen Ökonomen und Kapitaltheoretiker Peter Bernholz und später bei dem Makroökonomen Franz Holzheu tätig. Im gleichen Jahr erhielt er einen Ruf als ordentlicher Professor für Volkswirtschaftslehre (Wirtschaftstheorie) an die Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg.7 Bis zu seiner Emeritierung 2004 war er Direktor des Alfred-Weber-Instituts für Sozial- und 2 Vgl. Lebensläufe Malte Fabers, in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signaturen 1/MFAB000001, 1/MFAB000101. 3 Vgl. Unterlagen zum Aufenthalt Malte Fabers in den USA 1962-1964, in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signatur: 1/MFAB000099. 4 Vgl. Malte Faber: „Stochastisches Programmieren“, Würzburg, Wien 1970. 5 Vgl. Unterlagen zum Dissertationsprojekt Malte Fabers u.a. Renzensionen, in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signaturen 1/MFAB000001. 6 Vgl. Unterlagen zum Habilitationsprojekt Malte Fabers, in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signatur 1/MFAB000001. 7 Vgl. Unterlagen zur Berufung Malte Fabers an den Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre an der Universität Heidelberg 1973, in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signatur 1/MFAB000001. 2 Staatswissenschaft8 und von 1991 bis 1993 Dekan der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät. Malte Faber war seit 1965 mit Kathrin Beckel verheiratet. 1965 wurde die Tochter Friederike geboren. 1996 starb seine Frau nach schwerer Krankheit. 1998 heiratete er Ute Beckel, die Schwester seiner verstorbenen Frau. Neben der eigentlichen fachwissenschaftlichen Tätigkeit engagierte sich Malte Faber zusätzlich in verschiedenen umweltpolitischen und interdisziplinären Gremien und Projekten. Von 1997 bis 2004 war er Mitglied des Direktoriums und von 2002 bis 2004 geschäftsführender Direktor des neu gegründeten Interdisziplinären Institutes für Umweltökonomie (IIU) an der Universität Heidelberg. Ebenso war er als umweltpolitischer Berater der amerikanischen Umweltbehörde (Environmental Protection Agency – EPA), der deutschen Bundesregierung und der baden-württembergischen Landesregierung tätig. Im Auftrag der Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) wird er ab Juni 2007 das Research Office of the State Council (SRO) in Peking, Xian und Hefei über Umweltfragen, insbesondere Energieeffizienz, Klimaschutz und Nachhaltigkeit beraten. Malte Faber war von 1985 bis 2005 Kurator der Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft (FEST) 9 und ist seit 2004 Mitglied der Auswahlkommission des Karl-Jaspers-Preises. Seit 2007 ist er Mitglied des wissenschaftlichen Beirates des Förderschwerpunktes „Wirtschaftswissenschaften für Nachhaltigkeit“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Seit 2007 berät Faber chinesische Regierungsstellen im Auftrag der Gesellschaft für technische Zusammenarbeit (GTZ). Noch auf einem anderen Gebiet machte sich Faber einen Namen: Seit 1993 ist er Zenlehrer und gibt seit 1998 Meditationskurse im „Haus der Stille“ in Aschau-Sachrang/Chiemgau, das von Schwester Ludwigis Fabian (OSB) geleitet wird. Seit 2003 hält er Vorlesungen über Meditation für HörerInnen aller Fakultäten an der Universität Heidelberg.10 8 Vgl. Unterlagen zum Symposium zu Ehren Malte Fabers, Universität Heidelberg, 28.2.2004 anlässlich seiner Emeritierung, in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signaturen 1/MFAB00101; Unterlagen zur Abschiedsvorlesung Malte Fabers: Über die Grenzen der Politischen Ökonomie: Wirtschaft, Politik und Religion“, Universität Heidelberg, 13.2.2004, in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signatur 1/MFAB000012. 9 Vgl. Unterlagen zur Mitgliedschaft Malte Fabers im Kuratorium der FEST, in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signatur 1/MFAB000021. 10 Vgl. Artikel: „Wissenschaft allein reicht ihm nicht. Wirtschaftsprofessor führt in die Zen-Meditation aus christlicher Sicht ein“, Heidelberger Nachrichten, 2.2.2000, in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signatur 1/MFAB000102. 3 Kapitaltheoretische Arbeiten In Zusammenarbeit mit Peter Bernholz untersuchte Malte Faber zur Zeit der Studentenbewegung und in Auseinandersetzung mit dem Marxismus die Marxsche Arbeitswertlehre.11 Die Politische Ökonomie entwickelte sich später zu einem seiner Forschungsschwerpunkte. Über zehn Jahre arbeitete er zusammen mit seinem Mentor und späteren Freund Bernholz über die Weiterentwicklung der Österreichischen Kapitaltheorie12, mit dem Ziel, mit Hilfe dieses theoretischen Instrumentariums langfristige Entwicklungen der Wirtschaft zu untersuchen.13 Hauptschwerpunkte der Forschungsarbeit war die Analyse des Prozesses der Ablösung alter Technologien und des Überganges zu neuen Technologien sowie die Untersuchung zeitlicher Veränderungen in der Struktur der Wirtschaft auf Grund von technischem Fortschritt, Bevölkerungswachstum, Rohstoffknappheit und Umweltzerstörung, ebenso Konjunkturprobleme und Fragen der Arbeitslosigkeit.14 Ein Ergebnis von Fabers kapitaltheoretischer Forschungsarbeit war die Monographie „Introduction to Modern Austrian Capital Theory“ (1979)15, die ihm wissenschaftlich internationales Ansehen einbrachte.16 Später führte er diese Forschung mit seinen Mitarbeitern, den Mathematikern Winfried Reiß, Gunter Stephan, Gerhard Maier, ErnstLudwig von Thadden, Armin Schmutzler, dem Physiker Ralph Winkler und den Ökonomen Johannes Irsigler, Friedrich Breyer, Horst Niemes, Peter Michaelis, Frank Jöst, Matthias Ruth, Stefan Speck sowie seinen Kollegen, Werner Böge (Fakultät für Mathematik, Universität Heidelberg), Werner Güth (Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, Universität Köln) und vor allem mit dem Physiker und Ökonomen John Proops von der University of Keele, Großbritannien (Schwerpunkt Rohstoff- und Umweltprobleme) fort. Teile der sich aus 11 Vgl. Diskussionspapiere Peter Bernholz und Malte Faber: „Diskussion einiger Probleme der Arbeitswertlehre. Wider ein dogmatisches Zerrbild einer Diskussion der Marxschen Arbeitswertlehre.“, in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signatur 1/MFAB000002; vgl. Korrespondenz mit Peter Bernholz 1971-1995, gesperrt, in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signatur 1/MFAB000020. 12 Vgl. Korrespondenz mit Peter Bernholz 1971-1995, insbesondere Schreiben Peter Bernholz an Malte Faber, 20.4.1994, gesperrt, in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signatur 1/MFAB000020; vgl. Korrespondenz mit Peter Bernholz 1995 – 2002, in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber Signaturen 1/MFAB000013, 1/MFAB000015, 1/MFAB000016; vgl. Interview mit Malte Faber, „Im Profil“, in: Rhein-Neckar-Nachrichten, o. D. [1994 ?], in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signatur 1/MFAB000104. 13 Vgl. Ausarbeitung Malte Faber: „Umweltforschung am Lehrstuhl Wirtschaftstheorie II bis circa 1990“, o. D. [1990], S. 1 –6 (1), in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signatur 1/MFAB000051. 14 Vgl. ebda; vgl. Schreiben Peter Bernholz an Dieter Bös, Zeitschrift für Nationalökonomie, Wien, 29.12.1977, in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signatur 1/MFAB000020, gesperrt. 15 Vgl. Malte Faber: “Introduction to Modern Austrian Capital Theory”, Lecture Notes in Economics and Mathematical Systems 167, Berlin, Heidelberg, New York 1979. 16 Vgl. Eva Terberger, Dekanin der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Heidelberg: „Gutachen über Herrn Professor Dr. Malte Faber anlässlich der Nominierung für den Max-PlanckForschungspreis für internationale Kooperation“, Mai 1996, in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signatur 1/MFAB000103. 4 dieser Zusammenarbeit ergebenden Studien wurden 1986 in dem von Malte Faber herausgegeben Buch „Capital, Time and Investment. – Studies in Austrian Capital Theory“ veröffentlicht.17 Später folgten weitere Arbeiten. Die „Heidelberger Schule der Ökologischen Ökonomie“ Die durch die Umweltprobleme entstandene Herausforderung wurde auch von den Wirtschaftswissenschaften aufgenommen.18 Auf der Basis der Volkswirtschaftslehre bildete sich Ende der sechziger Jahre des 20. Jahrhunderts ein neuer Zweig, die Umweltökonomie. In der Umweltökonomie wird die Natur als ein zusätzliches Teilsystem der Wirtschaft betrachtet, ohne allerdings die Eigenart der Natur konzeptionell zu berücksichtigen. In den achtziger Jahren bildete sich die Ökologische Ökonomie als eine neue wissenschaftliche Bewegung heraus, die im Gegensatz zur Umweltökonomie, die Wirtschaft als ein Teilgebiet der Natur betrachtet.19 Malte Faber schloss sich dieser Forschungsrichtung an. Damit entfernte er sich zunehmend von seiner bisherigen rein kapitaltheoretischen Forschung, auf der sich sein wissenschaftliches Ansehen international begründete 20, und damit von der Hauptforschungsrichtung der Volkswirtschaftslehre wie er dies selbst in seinem Vortrag „How to be an ecological economist“ bewertete.21 Dies belastete ihn anfangs persönlich sehr.22 Wie einschneidend dieser Schritt war, zeigte sich auch darin, dass Malte Faber 1995, nach 20 Jahren, seine allgemein einführende Lehrveranstaltung „Theorie der Wirtschaftssysteme“ zusammen mit Reiner Manstetten einer grundlegenden Bearbeitung unterzog und unter dem Titel „Politische Ökonomie und Politische Ökologie“ neu 17 Vgl. Malte Faber (Hrsg.): „Capital, Time and Investment. – Studies in Austrian Capital Theory”, New York, Berlin, Heidelberg 1986. 18 Vgl. Vortrag Malte Fabers in der Fakultät für Geowissenschaften zum Thema “Interdisziplinäre Ergänzungsstudien Umweltwissenschaften“, o. O.[Universität Heidelberg], o. D. [SS 1997 ?], in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signatur 1/MFAB000051. 19 Vgl. Vortrag Malte Faber: “How to be an ecological economist?”, Invited Lecture, 7th International Conference of the European Society for Ecological Economics, 5-8th June 2007, UFZ Leipzig-Halle GmbH, Germany, S. 1-15, in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signatur 1/MFAB000106. In diesem Vortrag bilanziert Malte Faber seine Erfahrungen als Vertreter der Ökologischen Ökonomie in Theorie und Praxis. 20 Vgl. Eva Terberger, Dekanin...:“Gutachten...“, in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signatur 1/MFAB000103. 21 Vgl. Vortrag Malte Faber: „How to be....“, S.3 f, in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signatur 1/MFAB000106. 22 Vgl. e-mail Malte Fabers an Gerhard Wiegleb, BTU Cottbus, LS Allgemeine Ökologie, 1.7.2002, in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signatur 1/MFAB000016. 5 konzipierte.23 Noch deutlicher bekannte Faber 1998 gegenüber Karl-Geert Malle, seinem langjährigen Kooperationspartner bei der Umweltabteilung der BASF Ludwigshafen, dass er den Inhalt der von ihm gehaltenen Pflichtvorlesung „Einführung in die Wirtschaftswissenschaften“ „nicht mehr vollinhaltlich vertreten könne“.24 Fabers Bestreben war es, mit seiner Forschungsarbeit die wissenschaftlichen Grundlagen für diese neue Disziplin, die Ökologische Ökonomie, zu legen, die sowohl ein Zurückgreifen auf naturwissenschaftliche und ökonomische Konzepte beinhaltete als auch eine wissenschaftstheoretische und ethische Grundlegung erforderte.25 Hauptuntersuchungsgegenstand der Ökologische Ökonomie war die Frage nach der gegenseitigen Beeinflussung von ökologische Abläufen und wirtschaftlichen Tätigkeiten. Ausgangspunkt der Überlegungen war die Einsicht, dass durch wirtschaftliches Handeln Umweltprobleme hervorgerufen werden. Deshalb reicht für VertreterInnen der Ökologischen Ökonomie weder die ausschließliche Beschränkung der Ökologen auf das Ökosystem noch die Beschränkung der Wirtschaftswissenschaftler auf betriebswirtschaftliche und volkswirtschaftliche Problemstellungen aus. Ökologen müssen die Auswirkungen wirtschaftlicher Tätigkeit und Ökonomen die biophysikalischen Grundlagen der Herstellung und des Verbrauches von Gütern berücksichtigen. Diese Aufgabenstellung erforderte die Entwicklung einer gemeinsamen wissenschaftlichen Sprache und Instrumentariums, um natur- und wirtschaftswissenschaftliche Zusammenhänge mit den gleichen Begriffen und den gleichen Methoden zu untersuchen und damit die Grenzen der Einzeldisziplinen zu durchbrechen. Die Ökologische Ökonomie wurde entwickelt, um ein Forum zu schaffen, langfristige Dynamiken der Mensch-Natur-Beziehungen zu analysieren. Das Aufgreifen der Umweltthematik innerhalb der Wirtschaftswissenschaften in Heidelberg führte Malte Faber deshalb zu der Erkenntnis, dass diese Thematik wissenschaftlich nur in interdisziplinärer Zusammenarbeit zu bewältigen sei.26 Zu diesem Zweck stellte er seit den achtziger Jahren als MitarbeiterInnen an seinem Lehrstuhl nicht nur WirtschaftswissenschaftlerInnen, sondern auch MathematikerInnen, PhysikerInnen und 23 Vgl. Schreiben Malte Faber an Peter Bernholz, 2.8.1995, in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signatur 1/MFAB000013; vgl. Unterlagen zur Vorlesung und Übung „Politische Ökonomie und Politische Ökologie“, in: AdsD der Fes, Depositum Malte Faber, Signatur 1/MFAB000064. 24 Vgl. Schreiben Karl-Geert Malle an Malte Faber, 7.1.1999, in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signatur 1/MFAB000013; vgl. Unterlagen zur Vorlesung „Einführung in die Wirtschaftswissenschaften“, in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signatur 1/MFAB000064. 25 Vgl. Schreiben Malte Faber an Wilhelm Barthlott, Universität Bonn, Botanisches Institut, 22.9.1999, in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signatur 1/MFAB000013; vgl. Interview Malte Faber, „Im Profil“, RheinNeckar-Nachrichten, o.D. [1994], in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signatur 1/MFAB000104. 26 Vgl. Beitrag Malte Faber, Reiner Manstetten: „Stellungnahme zur Grundsatzdiskussion im Wissenschaftsrat über Umweltforschung in den Geistes- , Sozial- , Rechts- , und Wirtschaftswissenschaften in Münster am 29. und 30.10.1992“, Münster, 29.10.1992, S. 1 – 13 (4 ), in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signatur 1/MFAB0000051. 6 PhilosophInnen ein.27 Inhalte und Stil der Forschung ebenso wie der interdisziplinäre Dialog in der Forschungsgruppe, die von Faber gegründet wurde, trugen Züge einer eigenständigen Forschungsschule, die im Rückblick als Heidelberger Schule für Ökologische Ökonomie bezeichnet werden kann. Die Heidelberger Schule für Ökologische Ökonomie bezog sich weder auf eine inhaltlich festgelegte Lehre noch auf eine besondere Methodik. Sie lässt sich auch nicht an Personen festmachen. Nicht alle MitarbeiterInnen, die zeitweise in der Forschungsgruppe um Malte Faber tätig waren, würden für sich eine Schulzugehörigkeit in Anspruch nehmen. Wenn heute von der Heidelberger Schule für Ökologische Ökonomie gesprochen wird, so wird damit eine Sichtweise, ein Forschungsstil und Diskussionsrahmen bezeichnet, wie sie wesentlich von Malte Faber geprägt wurden: Seine Fragen waren der Anstoß für die vielfältigen Forschungen seiner Gruppe, und seine Impulse hielten die Forschungsarbeit lebendig. Das ging über Malte Fabers eigene Forschung und Lehre hinaus: Er ermutigte junge ForscherInnen zu Dissertationsthemen an den Grenzen der Wirtschaftswissenschaften. Einige Themen von Dissertationen und Habilitationen, die an seinem Lehrstuhl entstanden, zeigen beispielhaft den Forschergeist der Heidelberger Schule: – „Umwelt als Schadstoffempfänger“ (Horst Niemes)28 – „Pullution Control, Economic Adjustment and Long-Run Equilibrium: – A Computable Equilibrium Approach to Environmental Economics“(Gunter Stephan)29 – „Theorie und Politik der Abfallwirtschaft“ (Peter Michaelis)30 – „Flexibility and Adjustment to Information in Sequential Decision Problems – A Systematic Approach“ (Armin Schmutzler)31 – „Kuppelproduktion. Eine theoretische und empirische Analyse am Beispiel der chemischen Industrie“ (Georg Müller-Fürstenberger)32 – „Klimaveränderung, Rohstoffknappheit und wirtschaftliche Entwicklung“ (Frank Jöst)33 27 Vgl. Unterlagen zu den wissenschaftlichen MitarbeiterInnen in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Sign. 1/MFAB000098. 28 Vgl. Horst Niemes: „Umwelt als Schadstoffempfänger. Die Wassergütewirtschaft als Beispiel“, Tübingen 1981. 29 Vgl. Gunter Stephan: „Pullution Control Economic Adjustment and Long Run Equilibrium: A Computable Equilibrium Approach to Environmental Economics”, Heidelberg 1989. 30 Vgl. Peter Michaelis: „Theorie und Politik der Abfallwirtschaft“ – Eine ökonomische Analyse“, Heidelberg 1992. 31 Vgl. Armin Schmutzler: „Flexibility and Adjustment to Information in Sequential Descision Problems – A Systematic Approach”, Heidelberg 1993. 32 Georg Müller-Fürstenberger: „Kuppelproduktion. Eine theoretische und empirische Analyse am Beispiel der chemischen Industrie“, Heidelberg 1995. 7 – „Individuelle Freiheit und allgemeiner Wille“ (Thomas Petersen)34, „Nachhaltigkeit und Naturbewertung“ (Bernd Klauer)35 – „Das Menschenbild der Ökonomik. Der Homo Oeconomicus und die Anthropologie von Adam Smith“ (Reiner Manstetten)36 – „Eigeninteresse und individuelles Nutzenkalkül in der Theorie der Gesellschaft und Ökonomie von Adam Smith, Jeremy Bentham und John Stuart Mill“ (Olaf Hottinger)37 – „Umweltprobleme und Zeit“ (Johannes Schiller)38, „Bevölkerung und Umweltökonomie“ (Martin Quaas)39 – „Ökonomie und Natur in der Romantik. Das Denken von Novalis, Wordsworth und Thoreau als Grundlegung der Ökologischen Ökonomik“ (Christian Becker)40 – „Zeitverzögerte Dynamik von Kapital- und Schadstoffbeständen“ (Ralph Winkler)41 Die Anerkennung, die diese Arbeiten fanden, zeigte sich unter anderem darin, dass dafür sieben hohe wissenschaftliche Preise vergeben wurden.42 Von den MitarbeiterInnen seiner Gruppe erwartete Malte Faber, dass sie vor allem drei Eigenschaften mitbrachten: Jedes Mitglied musste ein Fachstudium mit herausragenden Leistungen absolviert haben. Außerdem sollte jedes Mitglied die Grundkonzepte einer oder mehrerer weiterer Disziplinen beherrschen, um den interdisziplinären Dialog zu ermöglichen. Zum dritten wurde Interdisziplinarität als eine Form der Gemeinschaft verstanden, in der die Beteiligten der einzelnen Forschungsprojekte durch gleiche Zielsetzungen in enger Zusammenarbeit verbunden waren. Getragen von gegenseitiger konstruktiver Kritik erwuchs 33 Vgl. Frank Jöst: „Klimaveränderung, Rohstoffknappheit und wirtschaftliche Entwicklung. Ein neoÖstereichisches Zwei-Regionen-Modell“, Heidelberg 1994. 34 Vgl. Thomas Petersen: „Individuelle Freiheit und allgemeiner Wille. Buchanans politische Ökonomie und die politische Philosophie“, Tübingen 1996. 35 Vgl. Bernd Klauer: „Nachhaltigkeit und Naturbewertung“, Heidelberg 1998. 36 Vgl. Reiner Manstetten: „Das Menschenbild der Ökonomik. Der Homo Oeconomicus und die Anthropologie von Adam Smith“, Freiburg 2000. 37 Vgl. Olaf Hottinger: „Eigeninteresse und individuelles Nutzenkalkül in der Theorie der Gesellschaft und Ökonomie von Adam Smith, Jeremy Bentham und John Stuart Mill“, Marburg 1998. 38 Vgl. Johannes Schiller: „Umweltprobleme und Zeit“, Marburg 2002. 39 Vgl. Martin Quaas: „Bevölkerung und Umweltökonomie. - Zeitliche und Räumliche Perspektiven“, Marburg 2004. 40 Vgl. Christian Becker: „Ökonomie und Natur in der Romantik. Das Denken von Novalis, Wordsworth und Thoreau als Grundlegung der Ökologischen Ökonomik“, Marburg 2003. 41 Vgl. Ralph Winkler: „Zeitverzögerte Dynamik von Kapital- und Schadstoffbeständen. Eine österreichische Perspektive“, Marburg 2004. 42 Vgl. Artikel: „VMI-Förderpreis nach Heidelberg. Wissenschaftliche Arbeit von Georg Müller-Fürstenberger gewürdigt“, vgl. Artikel: „Viel Lorbeer für die besten. Universität Heidelberg belohnt hervorragende Doktorarbeiten“, Mannheimer Morgen, 16.11.1998; in: Depositum Malte Faber, Signatur 1/MFAB000102; vgl. Vortrag Malte Faber zum IIU, Universität Heidelberg, Eröffnung WS 2003/4, in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signatur 1/MFAB000051. 8 in der Heidelberger Schule der Ökologischen Ökonomie ein Vertrauen in das Beschreiten neuartiger Wege zu Problemlösungen im Umweltbereich. Dazu gehörte auch, seit 1985, ethische und wissenschaftstheoretische Grundlagenforschung.43 Gründungsmitglieder der International Society of Ecological Economics, Aspen Institute, Mai 1990. Ergebnisse der interdisziplinären Forschungsgruppe um Malte Faber Forschungsschwerpunkt seit Beginn der achtziger Jahre war die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Anwendung der Österreichischen Kapitaltheorie auf Umwelt- und Rohstoffprobleme. Daraus erwuchsen grundlegende Arbeiten zum Verständnis von Umweltproblemen in der Zusammenführung von naturwissenschaftlicher und wirtschaftlicher Sicht. Dem vorher fast ausschließlich monetär betrachteten Wirtschaftskreislauf stellten Faber und seine Forschungsgruppe Stoff- und Energiekreisläufe gegenüber. Dabei wurden thermodynamische Einsichten aus der Physik angewendet, um die Interaktionen zwischen Wirtschaft und Natur zu analysieren. Die Forschungsgruppe um Faber zeigte, dass – physikalisch betrachtet – jede Produktion eines Gutes mit der Herstellung mindestens eines anderen (Abfall-)Stoffes verbunden ist. In diesem Umstand wurde von der Forschungsgruppe Faber eine der wesentlichen naturwissenschaftlichen Wurzeln der Umweltproblematik gesehen. Mit dem aus der Physik entlehnten Entropiegesetz sollte der Gesichtspunkt der Unumkehrbarkeit beim Verbrauch nicht-erneuerbarer Rohstoffe im 43 Vgl. Ausarbeitung Malte Faber: „Umweltforschung ...“, S. 1-6 (4), in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signatur 1/MFAB000051. 9 Wirtschaftsprozess bei gleichzeitiger Umweltschädigung erfasst werden.44 Für Faber und seine Forschungsgruppe ermöglichte diese Sicht, die biophysikalischen Grundlagen der Produktion und Entsorgung zu berücksichtigen. Daraus ergab sich für Faber, dass wirtschaftliches Handeln neu zu definieren sei.45 Ökonomische Aktivitäten transformierten Zustände niedriger Entropie in solche mit hoher Entropie. Wirtschaftliche Tätigkeit könne folglich nicht mehr nur als Umwandlung von Materie unter Einsetzung von Energie verstanden werden. Damit ergeben sich durch wirtschaftliches Handeln – so Faber – „tiefe Eingriffe in unsere Umwelt“.46 Die 1983 gemeinsam mit Horst Niemes und Gunter Stephan unter Mitarbeit des Physikers Lutz Freytag verfasste Studie „Entropie, Umweltschutz und Rohstoffverbrauch. Eine naturwissenschaftlich-ökonomische Untersuchung“ 47, die 1987 ins Englische48 und 1990 ins Chinesische49 übersetzt wurde, wurde zum Standardwerk der Ökologischen Ökonomie. Mitte der achtziger Jahre begann Malte Faber seine wissenschaftliche Zusammenarbeit mit John L. R. Proops, Physiker und Ökonom an der Universität Keele in Großbritannien und von 2001 bis 2003 Präsident der International Society for Ecological Economics (ISEE). Diese über zwei Jahrzehnte dauernde Zusammenarbeit zur Ökologische Ökonomie führte zu zahlreichen Publikationen, insbesondere zu der Studie „Evolution, Time, Production and Environment“, die drei Auflagen erfuhr.50. Indem Faber und Proops methodisch auf Konzepte der Physik, der Biologie und der Kapitaltheorie zurückgriffen, die sie „in kritischer Reflektion ihrer Vorgehensweise“ miteinander verknüpften, gelang ihnen es ihnen, mit dieser Arbeit ein Fundament für die Konzeptualisierung der Interaktionen von Wirtschaft und Umwelt zu schaffen.51 1999 wurden die Ergebnisse fünfzehnjähriger Forschung zur Weiterentwicklung der Österreichischen Kapitaltheorie in Bezug auf Umwelt- und Rohstoffprobleme gemeinsam 44 Vgl. unispiegel [Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg]: „Ein Leben ohne Müll“, 1/89, in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signatur 1/MFAB000102. 45 Vgl. unispiegel...: „Ein Leben...“, 1/89, in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signatur 1/MFAB000102. 46 Vgl. ebda. 47 Vgl. Malte Faber mit Horst Niemes und Gunter Stephan: „Entropie, Umweltschutz und Rohstoffverbrauch. Eine naturwissenschaftlich-ökonomische Untersuchung“, Berlin, Heidelberg, New York, Tokyo 1983. 48 Vgl. Unterlagen zur englischen Ausgabe: “Entropy, Environment and Ressources. An Essay in PhysicoEconomics“, in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signaturen 1/MFAB000004, 1/MFAB000005. 49 Vgl. Unterlagen zur chinesischen Ausgabe 1990, in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signatur 1/MFAB000006. 50 Vgl. Korrespondenz mit John Proops 1984-2004, in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signaturen 1/MFAB000045, 1/MFAB000046; vgl. Schreiben Malte Fabers an Wilhelm Barthlott, Universität Bonn, Botanisches Institut, 22.9.1999, in: AdsD der FES; Depositum Malte Faber, Signatur 1/MFAB000013; vgl. Malte Faber (with John Proops and with the cooperation of Reiner Manstetten): “Evolution, Time, Production and the Environment”, Berlin, New York, London, Paris, Tokyo, Hong Kong, 3rd, revised and enlarged edition 1998. 51 Vgl. Eva Terberger,…: „Gutachten über..., in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signatur 1/MFAB000103. 10 mit John L. R. Proops, Stefan Speck und Frank Jöst in „Capital and Time in Ecological Economics. An Austrian Approach“ veröffentlicht.52 Während eines Forschungsaufenthaltes im UFZ-Umweltforschungszentrum Leipzig-Halle in Leipzig 2001, entwickelte Malte Faber mit den MathematikerInnen Karin Frank und Bernd Klauer sowie dem Physiker Christian Wissel eine „allgemeinen Theorie der Bestände“. Dieser theoretische Ansatz ermöglicht die Untersuchung zeitlicher Veränderungen in ökologischen und ökonomischen Systemen sowie ihrer Interaktionen. Er wurde gemeinsam mit Reiner Manstetten und Johannes Schiller 2005 in dem Aufsatz „On the Foundations of a General Theory of Stocks“ in den USA veröffentlicht.53 Neben diesen grundlegenden theoretisch-konzeptionellen Arbeiten untersuchte die Gruppe um Malte Faber vor allem in den achtziger und frühen neunziger Jahren mit Hilfe mathematischer Modelle die langfristige wirtschaftliche Entwicklung im Hinblick auf ökologische Auswirkungen unter Berücksichtigung naturwissenschaftlicher Zusammenhänge. Auf diese Weise wurden Szenarien erstellt, die es ermöglichten, die Auswirkungen der Rohstoffverknappung, der Umweltzerstörung, des Recyclings, der Ablösung alter durch neue Technologien, des Handels zwischen industrialisierten Regionen und Entwicklungsländern, des globalen wie des urbanen Bevölkerungswachstums zu untersuchen. Darüber hinaus entstanden historische Studien zur chemischen Industrie, besonders der Soda-Chlorchemie, sowie aktuelle Studien zur Wasser-, Luft- und Abfallgesetzgebung der Bundesrepublik Deutschland.54 Auf der Grundlage dieser theoretischen Arbeiten zu Umwelt- und Rohstoffproblemen wurden von der Gruppe Faber praktische Fragestellungen untersucht. Dies erfolgte teilweise in enger Zusammenarbeit mit der Chemischen Industrie, insbesondere mit den Umweltabteilungen der BASF, Ludwigshafen (Karl-Geert Malle) und der Bayer AG, Leverkusen (Ute Müller- 52 Vgl. Malte Faber (with John Proops, Stefan Speck and with the cooperation of Frank Jöst): “Capital and Time in Ecological Economics. A Neo-Austrian Modelling”, Cheltenham, UK and Northampton, USA 1999. 53 Vgl. Malte Faber mit Karin Frank, Bernd Klauer, Reiner Manstetten, Johannes Schiller, Christian Wissel: „On the Foundations of a General Theory of Stocks”, in: Ecological Economics 2005: 155-172; vgl. Unterlagen zum Diskussionspapier Malte Faber, Karin Frank, Bernd Klauer, Reiner Manstetten, Johannes Schiller , Christian Wissel der Universität Heidelberg Nr. 395: “On the Foundation of a General Theory of Stocks”, in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signatur, 1/MFAB000012. 54 Vgl. Malte Faber mit Horst Niemes: „Das Abwasserabgabengesetz: richtungsweisend für die Umweltpolitik“, in: Umwelt, Februar 1982/1: 38-39; Malte Faber mit Horst Niemes und Gunter Stephan: „Anpassungsprozesse als Folge von Gewässerschutzmaßnahmen im Entsorgungssektor der BASF AG-Kläranlage Ludwigshafen am Rhein“, in: Chemiker Zeitung, 107: 57-65. 11 Eisen).55 Untersuchungsgegenstände waren die Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft, das Klimaproblem und die Ablösung von Technologien in der Chemischen Industrie.56 Ein Forschungsergebnis war 1983 die gemeinsame Veröffentlichung mit Horst Niemes und Gunter Stephan „Umweltschutz und Input – Output-Analyse. Mit zwei Fallstudien aus der Wassergütewirtschaft“.57 Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt Malte Fabers war 1982 die Beratertätigkeit für das Innenministerium der Bundesrepublik Deutschland, für die US-amerikanische Umweltbehörde (Environmental Protection Agency) sowie für das Umweltbundesamt in Fragen der Wasserwirtschaft und von 1985 bis 1989 für das Baden-Württembergische Umweltministerium in der Regierung Lothar Späth in Fragen der Abfallwirtschaft. In enger Zusammenarbeit mit Wolfgang Dunz vom Baden-Württembergischen Umweltministerium wurde 1988 ein Gutachten für die Abfallwirtschaft erstellt, das für die Abfallgesetzgebung in Deutschland und Österreich wichtige Anstöße gab. In dieser Untersuchung kamen die Gutachter zu dem Ergebnis, dass eine Ergänzung des Ordnungsrechts durch marktorientierte Abgaben auf Umwelt-Ressourcen notwendig sei, um rechtzeitig einem „Entsorgungsnotstand“ vorzubeugen. Solchen umweltpolitischen Überlegungen, die auch vergleichbar von anderen wissenschaftlichen Institutionen wie zum Beispiel dem Finanzwissenschaftlichen Forschungsinstitut Köln vertreten wurden, stand die damalige CDU/FDP-Bundesregierung unter Kanzler Helmut Kohl ablehnend gegenüber. Bundesumweltminister Klaus Töpfer tat sie als unrealistisch ab. Der wirtschaftspolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion Otto Graf Lambsdorff sprach davon, dass Finanzämter keine Umweltschutzbehörden seien.58 Diese Studie – heute ein Standardwerk - wurde gemeinsam mit Gunter Stephan (heute Universität Bern) und Peter Michaelis (heute Universität Augsburg und Mitglied des Sachverständigenrates für Umwelt der Bundesregierung) 1988 unter dem Titel „Umdenken in der Abfallwirtschaft. Vermeiden. Verwerten. Beseitigen“ veröffentlicht.59 55 Vgl. Korrespondenz mit Karl-Geert Malle (BASF), in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signaturen 1/MFAB00013, 1/MFAB000015, 1/MFAB000019, 1/MFAB000030. 56 Vgl. Ausarbeitung Malte Faber: „Umweltforschung...“, S. 1-6 (3 f), in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signatur 1/MFAB000051; vgl. Unterlagen zu Forschungsprojekten Malte Fabers u. a. „Ökonomische Folgen der Produktion von Nebenerzeugnissen in der chemischen Industrie unter besonderer Berücksichtigung von Umweltaspekten der Abfallproduktion“, in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, 1/MFAB000030. 57 Vgl. Malte Faber mit Horst Niemes und Gunter Stephan: „Umweltschutz und Input-Output-Analyse. Mit zwei Fallbeispielen aus der Wassergütewirtschaft“, Schriftenreihe zur Umwelt- und Ressourcenökonomie, hrsg. von H. Siebert, Bd. 7, Tübingen 1983. 58 Vgl. Klaus Peter Beuth: „Neuer Kurs“, in: ENTSORGA-Magazin Entsorgungswirtschaft 3/89, in: AdsD der FES, Depsoitum Malte Faber, Signatur 1/MFAB000017. 59 Vgl. Malte Faber mit Gunter Stephan und Peter Michaelis: „Umdenken in der Abfallwirtschaft. Vermeiden. Verwerten. Beseitigen“, Berlin, New York, London, Paris, Tokyo, Hong Kong, überarbeitete und ergänzte 2. Auflage 1989; vgl. Unterlagen zum Forschungsprojekt: “Volkswirtschaftliche Auswirkungen der Vermeidung 12 Anfang der neunziger Jahre standen Fragen der Klimaproblematik und ihre Auswirkungen auf die Umwelt in Deutschland und Großbritannien mit John Proops, den Ökonomen Gerhard Wagenhals, Frank Jöst und Georg Müller-Fürstenberger im Vordergrund. Diese Forschungsergebnisse wurden in der gemeinsamen Publikation „Reducing CO2 Emissions. A Comparative Input – Output Study for Germany and the UK” 1992 veröffentlicht.60 Ein wichtiges Ergebnis der Studie war die Beweisführung, dass eine Begrenzung der CO2Zunahme auch bei einem “langsamen Ersatzprozess” in bezug auf die Kernenergie möglich sei; eine These, die in der Fachwelt kontrovers diskutiert wurde.61 Von 1990 bis 1995 wurden die durch Umwelt- und Rohstoffprobleme verursachten Investitionen der Chemischen Industrie in Europa, insbesondere in Deutschland von der Forschungsgruppe um Malte Faber analysiert, so besonders in dem von der VolkswagenStiftung geförderten Projekt: „Die ökonomischen Folgen von Nebenerzeugnissen in der chemischen Industrie unter Berücksichtigung von Umweltaspekten der Abfallproduktion“.62 Ein herausragendes Beispiel für die Resultate dieses Forschungsschwerpunktes, das auch gleichzeitig die Komplexität des Themas vor dem Hintergrund des raschen Wandels der technischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen aufzeigte63, war der 1996 in der Chemikerzeitung (Journal für praktische Chemie) veröffentlichte Aufsatz „Kuppelproduktion und Umweltpolitik: Eine Fallstudie zur Chlorchemie und zur Schwefelsäureindustrie“ mit Frank Jöst, Georg Müller-Fürstenberger und Reiner Manstetten.64 Malte Faber und seine Forschungsgruppe stellten den Produktionsverbund innerhalb der Wirtschaftszweige dar, und Verwertung von Abfällen“ und zum Publikationsprojekt: „Umdenken...“, in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signaturen 1/MFAB000024 –1/MFAB000028. 60 Vgl. Malte Faber mit John Proops, Gerhard Wagenhals in Zusammenarbeit mit Stefan Speck, Georg Müller, Frank Jöst und Phil Gay: „Reducing CO2 Emissions. A Comparative Input-Output Study for Germany and the UK“, Berlin, New York, London, Paris, Tokyo, Hong Kong, 1992; vgl. Unterlagen zur Publikation: Malte Faber mit … : “Reducing…”, in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signatur 1/MFAB000007; vgl. Unterlagen zum korrespondierenden Forschungsprojekt: „The Greenhouse Effect and European Economic Growth: A Comparative Input-Output Study for the Federal Republic of Germany and the United Kingdom“, in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signatur 1/MFAB000043. 61 Vgl. Leserbrief Joachim Grawe, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung Deutscher Elektrizitätswerke -VDEW-e.V. an die Redaktion Spektrum der Wissenschaft, 12.8.1993, in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signatur 1/MFAB0000017. 62 Vgl. Unterlagen zum Forschungsprojekt „Die ökonomischen Folgen der Produktion von Nebenerzeugnissen in der chemischen Industrie unter besonderer Berücksichtigung von Umweltaspekten der Abfallproduktion“, in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signatur 1/MFAB000029, 1/MFAB000030; vgl. Musterbriefe Malte Fabers Nr. 1-3, 6.12.1994, in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signatur 1/MFAB000019. 63 Vgl. Briefwechsel Malte Faber / F. Weise, Journal für Praktische Chemie / Chemiker-Zeitung, Februar / Oktober 1995, in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signatur 1/MFAB000017; vgl. Schreiben Karl-Geert Malle an Malte Faber, 10.9.1996, in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signatur 1/MFAB000030; vgl. Schreiben Ute Müller-Eisen an Malte Faber, 21.2. 1995, in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signatur 1/MFAB000019. 64 Vgl. Aufsatz Malte Faber mit Frank Jöst, Reiner Manstetten und Georg Müller-Fürstenberger: „Kuppelproduktion und Umweltpolitik: Eine Fallstudie zur Chlorchemie“, in: Chemiker-Zeitung, 338, 1996, S. 497 – 505; vgl. Unterlagen zum Aufsatz Malte Faber mit...: „Kuppelproduktion..., in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signatur 1/MFAB000008. 13 besonders die Verflechtungen innerhalb der Chemieindustrie sowie ihre Verbindung mit anderen Industrien. Zum Beispiel kamen sie im Hinblick auf die Schwefelindustrie zu dem Ergebnis, dass die Verringerung des Einsatzes von Schwefelsäure schwerwiegende Auswirkungen für die Unternehmen der Mineralölverarbeitung und der Metallverhüttung haben würde. Deshalb forderten sie, dass eine langfristig angelegte Umweltpolitik intersektorale Verflechtungen berücksichtigen müsse. Im Unterschied zur EnqueteKommission des Deutschen Bundestages „Schutz des Menschen und der Umwelt – Bewertungskriterien und Perspektiven für umweltverträgliche Stoffkreisläufe in der Industriegesellschaft“, die eine „quantitativ-interventionistische Stoffpolitik“ als Problemlösung vorschlug, sprach sich die Forschergruppe um Faber für einen produktionsintegrierten Umweltschutz unter entsprechender Berücksichtigung des Kuppelproduktionsaspektes aus.65 Hinwendung zu philosophischen Fragen Ab 1985 wandte sich Malte Faber in Zusammenarbeit mit dem Philosophen Reiner Manstetten erkenntnistheoretischen, naturphilosophischen und politisch-philosophischen Fragestellungen von Umweltproblemen zu.66 Ihr gemeinsamer Aufsatz „Der Ursprung der Volkswirtschaftslehre als Bestimmung und Begrenzung ihrer Erkenntnisperspektive“67 zeigt in erkenntnistheoretischer und theoriegeschichtlicher Perspektive die Leistung und die Defizite der Volkswirtschaftslehre auf. Mit diesen Grenzfragen beschäftigten sich, begleitend zum Forschungsprojekt „Bedingungen erfolgreicher Umweltpolitik“68, fächerübergreifend Philosophen, Politische Ökonomen, Theologen und Physiker in dem 1999 gemeinsam von Malte Faber, der Physikerin Brigitte Falkenburg und Reiner Manstetten in der philosophischen Zeitschrift Dialektik herausgegebenen Sammelband „Horizonte ökonomischen Denkens“69. 65 Vgl. Briefwechsel Malte Faber / Ute Müller-Eisen, Februar 1995, Musterbriefe Nr. 1 – Nr. 3 Malte Fabers, 6.12.1994, in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signatur 1/MFAB000019. 66 Zur Zusammenarbeit Malte Fabers mit Reiner Manstetten vgl. Ausarbeitung Malte Fabers: „Zusammenarbeit mit Herrn Privatdozent Dr. phil. Reiner Manstetten“, o. D. [2006], in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signatur 1/MFAB000106. 67 Vgl. Aufsatz Malte Faber mit Reiner Manstetten: „Der Ursprung der Volkswirtschaftslehre als Bestimmung und Begrenzung ihrer Erkenntnisperspektive“, Schweizerische Zeitschrift für Volkswirtschaft und Statistik, Heft 2: 98-1221, 1988. 68 Vgl. Unterlagen zum Forschungsprojekt Malte Fabers: „Bedingungen erfolgreicher Umweltpolitik“, in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signaturen 1/MFAB000034, 1/MFAB000036. 69 Vgl. Malte Faber mit Brigitte Falkenburg und Reiner Manstetten: “Horizonte ökonomischen Denkens“ – Dialektik“ – Enzyklopädische Zeitschrift für Philosophie und Wissenschaften 1999/3, Felix Meiner Verlag, 14 Gemeinsam mit John Proops untersuchten Faber und Manstetten 1992 in ihrem Aufsatz „Humankind and the Environment: an Anatomy of Surprise and Ignorance“ die Grenzen der Wissenschaft und des Wissens.70 Dies war der Beginn einer Reihe von gemeinsamen Studien zu den theoretischen Grundlagen der Ökologischen Ökonomie. Dabei wurden philosophischwissenschaftstheoretische Konzepte wie der „Faustische Imperativ“, „Nachhaltigkeit“, die „beiden Pfeiler der Zeit“, das „Fonds-Konzept“ für die Ökologische Ökonomie fruchtbar gemacht. Die Ergebnisse dieser Bemühungen wurden 1996 unter dem Titel „Ecological Economics. Concepts and Methods“ veröffentlicht71, das zu einem Standardwerk der Ökologischen Ökonomie wurde. Weitere erkenntnistheoretische Ergebnisse und naturphilosophische Überlegungen zur Ökologischen Ökonomie wurden 2003 von Malte Faber und Reiner Manstetten in der Abhandlung „Mensch – Natur – Wissen. Grundlagen der Umweltbildung“ vorgelegt.72 Gemeinsam mit dem Politischen Philosophen Thomas Petersen, teilweise in Kooperation mit Reiner Manstetten, entstanden weiterhin zahlreiche Arbeiten über Umweltprobleme aus politisch-philosophischer Sicht. So wurde 1997 in dem Aufsatz „Homo Oeconomicus und Homo Politicus. Political Economy, Constitutional Interest and Ecological Interest“ dem herkömmlichen Menschenbild der Wirtschaftswissenschaften, dem Homo Oeconomicus, dessen Verhalten vorhersagbar ist, der Homo Politicus, der zu spontanem und unerwartetem Handeln in der Lage ist, als ergänzendes Konzept an die Seite gestellt.73. Diese Konzeption wurde in der volkswirtschaftlichen Fachwelt unter Hinweis auf die „spekulative Natur“ des Homo Politicus kontrovers diskutiert, so auch von Peter Bernholz.74 Hamburg; vgl. Unterlagen zum Publikationsprojekt Malte Faber mit ...: „Horizonte...“, in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signatur 1/MFAB000011. 70 Vgl. Malte Faber mit John Proops und Reiner Manstetten: „Humankind and the Environment: an Anatomy of Surprise and Ignorance“, in: Environmental Values, Cambridge 1992, 1:217-242. 71 Vgl. Malte Faber mit Reiner Manstetten und John Proops: „Ecological Economics. Concepts and Methods“, Cheltenham, UK and Northampton, USA, 2. unveränderte Auflage 1998; vgl. Unterlagen zum Publikationsprojekt „Ecological Economics.Concepts and Methods“, in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signatur 1/MFAB000009. 72 Vgl. Malte Faber mit Reiner Manstetten: „Mensch – Natur - Wissen. Grundlagen der Umweltbildung“, Göttingen 2003; vgl. Unterlagen zum Publikationsprojekt: „Mensch – Natur – Wissen...“, in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signatur 1/MFAB000012. 73 Vgl. Malte Faber mit Reiner Manstetten und Thomas Petersen: „Homo Oeconomicus and Homo Politicus. Political Economy, Constitutional Interest and Ecological Interest”, in: Kyklos Vol. 50, 4/1997; vgl. Unterlagen zum Publikationsprojekt “Homo Oeconomicus...“, in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signatur 1/MFAB000009. 74 Vgl. Briefwechsel Malte Faber/Joachim Weimann, Otto-von Guericke-Universität Magdeburg, März / April 1997, in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signatur 1/MFAB000013; vgl. e-mail-Wechsel Malte Faber / Peter Bernholz Februar / März 2000, in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signatur 1/MFAB000014; vgl. Schreiben Malte Faber an Rainer Enskat, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, 27.11. 2001, in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signatur 1/MFAB000015; vgl. Beitrag Peter Bernholz: „Faber, Manstetten and Petersen on Homo Oeconomicus and Homo Politicus: A Comment“, in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signatur 1/MFAB000013. 15 Die empirische Relevanz dieses Konzeptes suchten Thomas Petersen und Malte Faber in dem von der Volkswagen-Stiftung finanzierten Forschungsprojekt „Bedingungen erfolgreicher Umweltpolitik“ am Beispiel zweier Umweltakteure, der Ministerialbürokratie der Umweltministerien in der Bundesrepublik Deutschland und des Bundes für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND), nachzuweisen.75 Begleitend erschien 2000 ihr vielbeachteter Aufsatz „Bedingungen erfolgreicher Umweltpolitik im deutschen Föderalismus. Der Ministerialbeamte als Homo Politicus“ am Beispiel der deutschen Ministerialverwaltung und der deutschen Abfallwirtschaft.76 Die politischen Konsequenzen der Umweltproblematik untersuchten 2005 Petersen und Faber in ihrem Aufsatz „Verantwortung und das Problem der Kuppelproduktion. Reflexionen über die Grundlagen der Umweltpolitik“.77 Weitergehende Studien zur Umweltproblematik veröffentlichten Faber und die Physiker Stefan Baumgärtner und Johannes Schiller unter Mitarbeit des Betriebswirtschaftlers Harald Dyckhoff sowie unter Mitarbeit von Frank Jöst, Georg Müller-Fürstenberger, Thomas Petersen, John Proops und Ralph Winkler 2006 in ihrem Buch „Joint Production and Responsibility. On the Foundations of Environmental Policy“.78 Diese Publikation untersucht wirtschaftliche Abläufe sowohl mit einem theoretischen Instrumentarium aus der Thermodynamik als auch aus politisch-philosophischer Sicht ergänzt durch Fallstudien aus der Chemischen Industrie, der Zement- und Papierindustrie in Deutschland. Der Rückgriff auf die Grundlagen der einbezogenen Wissenschaftsgebiete führte auch zu theoriegeschichtlichen Studien über Adam Smith, Jeremy Bentham, James Stuart Mill und James Buchanan, an denen u.a. der Theologe und Ökonom Olaf Hottinger maßgeblich beteiligt war. Nach dem Wesen der Wirtschaft fragten die Autoren Malte Faber und Reiner Manstetten (unter Mitarbeit von Thomas Petersen, Christian Becker, Olaf Hottinger, Frank Jöst, Kirsten Hertel) in der 2007 veröffentlichen Studie „Was ist Wirtschaft? Von der Politischen 75 Vgl. Unterlagen zum Forschungsprojekt: „Bedingungen erfolgreicher Umweltpolitik“, in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signaturen 1/MFAB000034 und 1/MFAB000035; vgl. Schreiben Malte Faber an Rainer Enskat, 27.11.2001, in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signatur 1/MFAB000015. 76 Vgl. Thomas Petersen mit Malte Faber: „Bedingungen erfolgreicher Umweltpolitik im deutschen Föderalismus. Der Ministerialbeamte als Homo Politicus“, in: Zeitschrift für Politikwissenschaft, Heft 1, 10. Jg., 2000, S. 5-42. 77 Vgl. Thomas Petersen mit Malte Faber: „Verantwortung und das Problem der Kuppelproduktion. Reflexionen über die Grundlagen der Umweltpoltik“, in: Zeitschrift für Politikwissenschaft, Heft 1, 2005. 78 Vgl. Malte Faber mit Stefan Baumgärtner und Johannes Schiller unter Mitarbeit von Harald Dyckhoff, Frank Jöst, Georg Müller-Fürstenberger, Thomas Petersen, John Proops und Ralph Winkler: „Joint Production and Responsibility. On the Foundations of Environmental Policy”, Cheltenham, UK and Northampton, USA 2006. 16 Ökonomie zur Ökologischen Ökonomie“.79 Diese Publikation enthält philosophische Arbeiten zur Wissenschaftstheorie der Ökonomik, zur Geschichte des wirtschaftswissenschaftlichen Denkens, zur Politischen Ökonomie und zur Ökologischen Ökonomie. In einem weiteren Schritt versuchte Malte Faber, die wissenschaftliche Sicht des Verhältnisses von Natur und Wirtschaft durch Einbeziehen von Werken der Weltliteratur zu erweitern. So wurden unter seiner Mitwirkung mehrere Aufsätze zu Goethes Faust – der erste davon gemeinsam mit dem Ökonomen Hans-Christoph Binswanger (Universität St. Gallen, Schweiz, und Reiner Manstetten) – sowie zu Friedrich Hölderlin, zu Novalis, William Wordsworth und Henry David Thoreau (gemeinsam mit Christian Becker, Kirsten Hertel und Reiner Manstetten) verfasst80. Interdisziplinäres Institut für Umweltökonomie (IIU) an der Universität Heidelberg (1997 – 2004) Als Rahmen für diese interdisziplinäre Forschung wurde 1997 auf Empfehlung des bundesdeutschen „Wissenschaftsrats“81 und mit Unterstützung des Ministeriums für Wissenschaft und Forschung in Baden-Württemberg82 das Interdisziplinäre Institut für Umweltökonomie (IIU) an der Universität Heidelberg als Teil der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät gegründet.83 In den Gründungsprozess war Malte 79 Malte Faber mit Reiner Manstetten unter Mitarbeit von Thomas Petersen, Christian Becker, Olaf Hottinger, Kirsten Hertel: „Was ist Wirtschaft? Von der Politischen Ökonomie zur Ökologischen Ökonomie“, Freiburg 2007. 80 Christian Becker, Malte Faber, Kirsten Hertel, Reiner Manstetten: “Malthus versus Wordworth: Perspectives on human kind, nature and economy. A contribution to the history and the foundations of ecological economics“, in: Ecological Economics, 53, 2005: 299-310. 81 Der „Wissenschaftsrat“ wurde auf Anregung des Bundespräsidenten gegründet. Er setzt sich aus deutschen WissenschaftlerInnen zusammen. Seine Aufgabe ist die Beratung der Bundesregierung in Wissenschaftsfragen, vgl. Annual Report 02/03, University of Heidelberg..., S. 3, in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signatur 1/MFAB000051. 82 Vgl. E-mail Malte Fabers an Gerhard Wegner, Universität Erfurt, 14.11.2001, in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signatur 1/MFAB000014; vgl. Schreiben Malte Fabers an Hagen Hof, Volkswagen-Stiftung, 29.11.1996, in: AdsD der FES, Depositum Malte Afber, Signatur 1/MFAB000033. 83 Vgl. Diskussionspapier: “Planskizze für den Aufbau eines Interdisziplinären Zentrums für Umweltökonomie an der Universität Heidelberg“. Diskutiert und verabschiedet in der Konferenz des Erweiterten Fakultätsrates der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät am 21.4.1993“, in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signatur 1/MFAB000051; vgl. The Director, Interdisciplinary Institute for Environmental Economics, Heidelberg (Editor): Annual Report 02/03, University of Heidelberg. Interdisciplinary Institute for Environmental Economics, 01 October 2002 – 30 September 2003, S. 3, in AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signatur 1/MFAB000051; vgl. Aktennotiz Malte Fabers: “Rektoratsbesprechung: Umweltökonomie”, Heidelberg, 30.1.2002, in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signatur 1/MFAB000051; vgl. Artikel Philipp Krohn: „Umweltwissen für die Zukunft. Ungewöhnliches Projekt – Uni bietet interdisziplinäres Ergänzungsstudium“, in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signatur 1/MFAB000101. 17 Faber von Beginn an inhaltlich und organisatorisch maßgeblich eingebunden.84 Er wurde zum Vorsitzenden der Berufskommission für die Besetzung des neuen Lehrstuhls Umweltökonomie, Kern des zu errichtenden Interdisziplinären Instituts, ernannt. In Abstimmung mit dem Ministerium für Wissenschaft und Forschung in Baden-Württemberg erarbeitete Faber ein Diskussionspapier für den Aufbau eines „Interdisziplinären Zentrums für Umweltökonomie“ an der Universität Heidelberg, das auf der Konferenz des Erweiterten Fakultätsrates der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Heidelberg am 21.4.1993 erörtert und verabschiedet wurde.85 Geschäftsführender Direktor des IIU wurde der Ökonom Till Requate. Seine Hauptaufgaben als Inhaber des neu geschaffenen Lehrstuhls Umweltökonomie waren der Aufbau des Studienwahlfaches Umweltökonomie an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät sowie für die Gesamtuniversität die Mitwirkung bei Aufbau und Forschung am fachübergreifenden Studiengang Umweltwissenschaft.86 Faber, der Physiker Jörg Hüfner, später der Physiker Kurth Roth wurden Co-Direktoren. Nach der Berufung Requates an die Universität Kiel im Februar 200287 wurde Faber Geschäftsführender Direktor und der Betriebswirt Günter Liesegang Co-Direktor. In der siebenjährigen Zeit des Bestehens des Institutes wurde, trotz aller zeitweiligen Schwierigkeiten88, das Wahlpflichtfach Umweltökonomie sowie das Graduiertenkolleg Umwelt- und Ressourcenökonomik, letzteres in Zusammenarbeit mit der Universität Mannheim, aufgebaut.89 Weiterhin wurden Kooperationsverträge mit den auf dem umweltökonomischen Bereich führenden Universitäten in Belgien, den Niederlanden, Portugal und Griechenland abgeschlossen.90 Über zwanzig Promotionen wurden im Rahmen des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Graduiertenkollegs Umwelt- und Ressourcenökonomik durch Kooperation der Universitäten Heidelberg und Mannheim durchgeführt. Zahlreiche Arbeiten national und international wurden veröffentlicht und mit mehreren wissenschaftlichen Preisen ausgezeichnet. Es gelang viele Drittmittel einzuwerben, 84 Vgl. Schreiben Malte Fabers an Peter Bernholz, 28.11.1994, in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signatur 1/MFAB000020, gesperrt. 85 Vgl. ebda; vgl. Diskussionspapier Malte Faber: „Planskizze für den Aufbau eines Interdisziplinären Zentrums für Umweltökonomie an der Universität Heidelberg“. Diskutiert und verabschiedet in der Konferenz des Erweiterten Fakultätsrates der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät am 21.4.1993“, in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signatur 1/MFAB000051. 86 Vgl. Schreiben des Kanzlers der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (Kraft) an Till Requate, 31.7.1996, in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signatur 1/MFAB000051. 87 Vgl. Rede Malte Fabers anlässlich der Verabschiedung von Till Requate, Februar 2002, in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signatur 1/MF000051. 88 Vgl. Schreiben Malte Fabers an Hagen Hof, Volkswagen-Stiftung, 18.7.2002, in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signatur MFAB000033. 89 Vgl. Schreiben Dietfried Günther Liesegang, Dekan der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Heidelberg, an Claudia Orazem, Deutsche Forschungsgemeinschaft, 25.7.2002, in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signatur 1/MFAB000051. 90 Vgl. ebda. 18 hier von Faber für die Projekte „Dynamische Anreizwirkung umweltpolitischer Instrumente“ (DFG)und „Dynamische Analyse von Umweltproblemen durch Kuppelproduktion“ (Volkswagen-Stiftung). Außerdem wurden zahlreiche internationale Workshops und Tagungen veranstaltet.91 Gleichzeitig lag beim IIU die programmatische Betreuung der Interdisziplinären Ergänzungsstudien Umweltwissenschaften für Studierende aller Fakultäten92, die es den StudentInnen ermöglichte, außerhalb ihres Fachgebietes zusätzliche Veranstaltungen zu belegen, in denen fächerübergreifendes Wissen zum Verständnis von Umweltproblemen in Forschung und Praxis vermittelt wurde.93 Das Interdisziplinäre Institut für Umweltökonomie galt als eines der Zentren umweltökonomischer Forschung in der Welt. Wie bahnbrechend diese Heidelberger Schule war, zeigt sich darin, dass zahlreiche umweltökonomische Lehrstühle in Deutschland und der Schweiz von Mitgliedern dieser Schule besetzt wurden.94 Nach der Emeritierung von Malte Faber gelang es nicht, den Weiterbestand des Interdisziplinären Instituts für Umweltökonomie in Heidelberg zu sichern. Dieser Forschungsschwerpunkt wurde von mehreren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Malte Fabers an das Umweltforschungszentrum Leipzig-Halle in Leipzig verlagert. Zum Depositum Das Depositum Malte Faber umfasst zum jetzigen Zeitpunkt 13,55 lfm mit der Laufzeit 1962 bis 2012. Den Schwerpunkt des Depositums bilden die publizistischen Äußerungen Malte Fabers (vom Manuskript bis zur Druckfassung) zu den Themengebieten Philosophie und Volkswirtschaftslehre (Neo-Österreichische Kapitaltheorie, Politische Ökonomie, Ökologische Ökonomie) – meist Standardwerke des jeweiligen Fachgebietes. Die meist im Zusammenhang mit Publikations- und Forschungsprojekten erwachsenen Korrespondenzen 91 Vgl. Diskussionspapier Malte Fabers: „Zukunftsperspektiven zur Fortsetzung der Arbeit des Interdisziplinären Instituts für Umweltökonomie“. Diskussionsgrundlage für das Gespräch am 12.10.2000 zwischen der Kanzlerin der Universität Heidelberg und dem Direktorium des Interdisziplinären Instituts für Umweltökonomie, in: AdsD der FES; Depositum Malte Faber, Signatur MFAB000051. 92 Vgl. Schreiben Jörg Hüfner an Malte Faber, 20.9.1995, in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signatur MFAB000051; vgl. Vortrag Malte Faber: „Interdisziplinäre Ergänzungsstudien Umweltwissenschaften“, Universität Heidelberg, Fakultät für Geowissenschaften, SS 1997 (?), in: ebda. 93 Vgl. Gutachten Eva Terberger..., in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber , Signatur 1/MFAB000103. 94 Vgl. Schreiben Malte Fabers an Romana Gräfin vom Hagen, Kanzlerin der Universität Heidelberg, 16.7.2002, in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signatur 1/MFAB000051; vgl. Schreiben Rainer Markgraf, Graduiertenkolleg „Wertschätzung und Erhaltung von Biodiversität“, Georg –August-Universität Göttingen an Malte Faber, 17.5.200, in: AdsD der FES, Depositum Malte Faber, Signatur 1/MFAB000014. 19 mit WissenschaftlerInnen aus aller Welt, VertreterInnen der Industrie, der Umweltorganisationen und der Politik stellen eine wichtige Ergänzung des Bestandes dar. Einen bedeutenden Bestandteil bilden die Unterlagen zu Fabers Tätigkeit als ordentlicher Professor für Volkswirtschaftslehre an der Universität Heidelberg: Unterlagen zu Vorlesungen und Übungen und vor allem zu den Forschungsprojekten im Umweltbereich. Besonders hervorzuheben sind die Unterlagen zu Aufbau, Organisation und Tätigkeit des neu gegründeten Interdisziplinären Instituts für Umweltökonomie (IIU), dessen Co-Direktor und Direktor Faber von 1997 bis 2004 war. Das Depositum enthält zum jetzigen Zeitpunkt außerdem Unterlagen zu den Mitgliedschaften in Vereinen, Gremien und Kuratorien (Verein für Socialpolitik, Alfred-Weber-Gesellschaft usw.). Seit 2007 berät Faber chinesische Regierungsstellen im Auftrag der Deutschen Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH. Der persönliche Werdegang Fabers wird durch zahlreiche Dokumente und Unterlagen belegt. Eine Einsichtnahme in die Akten bedarf der Genehmigung Malte Fabers. Kontakt: Gertrud.Lenz@fes.de Personalbibliographie Malte Faber(Auswahl) Bücher Was ist Wirtschaft? Von der Politischen Ökonomie zur Ökologischen Ökonomie., Alber, Freiburg, 2007 (mit Reiner Manstetten unter Mitarbeit von Thomas Petersen, Christian Becker, Olaf Hottinger, Kirsten Hertel). Joint Production and Responsibility. On the Foundations of Environmental Policy, Edward Elgar Publishers, Cheltenham, UK and Northampton, USA 2006, 380 S. (mit Stefan Baumgärtner und Johannes Schiller unter Mitarbeit von Harald Dyckhoff, Frank Jöst, Georg Müller-Fürstenberger, Thomas Petersen, John Proops und Ralph Winkler). Mensch-Natur-Wissen. Grundlagen der Umweltbildung, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2003, 240 S., (mit Reiner Manstetten). 20 Capital and Time in Ecological Economics. A Neo-Austrian Modelling, Edward Elgar Publishers, Cheltenham, UK and Northampton, USA, 1999, 306 S., (mit John Proops und Stefan Speck und unter Mitarbeit von Frank Jöst). Horizonte ökonomischen Denkens - Dialektik – Enzyklopädische Zeitschrift für Philosophie und Wissenschaften 1999/3, Felix Meiner Verlag, Hamburg (herausgegeben mit Brigitte Falkenburg, Universität Dortmund und Reiner Manstetten, Universität Heidelberg). Ecological Economics. Concepts and Methods, Paperback, Edward Elgar Publishers, Cheltenham, UK and Northampton, USA, 2nd unveränderte Auflage 1998, 342 S. (mit Reiner Manstetten, Universität Heidelberg und John Proops, University of Keele). Evolution, Time, Production and the Environment, Springer- Verlag, Berlin, New York, London, Paris, Tokyo, Hong Kong, 3rd, revised and enlarged edition 1998, 316 S. (mit J. Proops, University of Keele and with the cooperation of Reiner Manstetten, University of Heidelberg). Entropy, Environment and Resources. An Essay in Physico-Economics, Paper Back, 2nd Edition, Springer-Verlag, Berlin, New York, London, Paris, Tokyo, Hong Kong, 1995 205 S. (mit Horst Niemes und Gunter Stephan, Universität Heidelberg). Reducing CO2 Emissions. A Comparative Input-Output Study for Germany and the UK, Springer-Verlag, Berlin, New York, London, Paris, Tokyo, Hong Kong, 1992, 300 S. (mit John Proops, University of Keele, Gerhard Wagenhals, Universität Paderborn in cooperation with Stefan Speck, Georg Müller, Frank Jöst und Phil Gay). Entropie, Umweltschutz und Rohstoffverbrauch. Eine naturwissenschaftlich- ökonomische Untersuchung, 186 S., Übersetzung ins Chinesische von Prof. Dr. Wang Bennan, Dalian Verlag, Chubanshe, 1990, 200 S.(mit Horst Niemes und Gunter Stephan, Universität Heidelberg). Umdenken in der Abfallwirtschaft. Vermeiden. Verwerten. Beseitigen. Springer-Verlag, Berlin, New York, London, Paris, Tokyo, Hong Kong, überarbeitete und ergänzte 2. Auflage, 1989, 208 S. (mit Gunter Stephan und Peter Michaelis, Universität Heidelberg). Aufsätze 21 Heterogeneity and Time. From Austrian Capital Theory to Ecological Economics. In: The American Journal of Economics and Sociology, 2006: 803-825 (mit Ralph Winkler). Über die Grenzen der Politischen Ökonomie. In: Wirtschaft, Politik und Religion, Glaube und Lernen. Theologie interdisziplinär und praktisch, 2006:44-57 (mit Reiner Manstetten und Thomas Petersen) On the foundations of a general theory of stocks. 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