«Engagiert sein macht zufrieden.»
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«Engagiert sein macht zufrieden.»
46 DAS MAGAZIN FÜR FREIWILLIGENARBEIT UND EHRENAMTLICHE TÄTIGKEIT IM KANTON ZUG «Engagiert sein macht zufrieden.» Nach der Pensionierung: Eine neue Aufgabe 2 Jobbörse für Senioren Die Qual der Wahl 3 «Marie-Theres ist ein Glücksfall für uns» 4 Im Einsatz für Tixi Zug 6 Auf einen Café-Plausch 7 Teil des Schulteams 8 Es kommt viel zurück «Prix Zug engagiert» Jetzt online abstimmen 9 12 benevol news Nr. 46 / 2015 - Josef Huwyler wurde an der Generalversammlung vom 30. März 2015 zum neuen Präsidenten von Benevol Zug gewählt. Der Zuger Unternehmer engagiert sich seit vielen Jahren in unterschiedlichen Organisationen und Vereinen freiwillig und ehrenamtlich. Impressum Herausgeber Verein Benevol Zug Schanz 4, 6300 Zug T 041 720 45 17 info@benevol-zug.ch www.benevol-zug.ch Spendenkonto CH51 0078 7001 4705 7320 9 Realisation Vorstand und Fachstelle Benevol Zug 2 Nach der Pensionierung Jobbörse für Senioren/-innen Eine neue Lebensaufgabe mit Freiwilligenarbeit Freiwillige Einsätze: Die Qual der Wahl! Wenn Pensionierte Freiwilligenarbeit leisten, dann gibt es nur Gewinner: Institutionen und Vereine erhalten erfahrene und einsatzfreudige Mitarbeitende, die Gesellschaft profitiert von den unentgeltlichen Leistungen der älteren Generation, und die Seniorinnen und Senioren selbst ziehen einen direkten Nutzen aus den positiven Effekten der freiwilligen Tätigkeit. Seniorinnen und Senioren sind gesuchte Helfer. Viele Institutionen und Vereine schätzen das Engagement der erfahrenen Generation und möchten auf deren Unterstützung nicht mehr verzichten. Möchten auch Sie mit anderen etwas bewegen? Zuger Institutionen und Vereine bieten vielfältige Einsatzmöglichkeiten. Sie leisten Fahrdienste, besuchen Betagte in Pflegeheimen, verbringen mit Kindern die Freizeit, unterstützen Lehrpersonen im Schulzimmer oder helfen bei Steuererklärungen. Sie pflegen Ehepartner, betreuen Enkelkinder und übernehmen vielfältige Hilfeleistungen für Personen, die nicht im selben Haushalt leben. Die produktiven Leistungen von über 65-Jährigen werden oft unterschätzt, weil sie nicht mehr oder nur noch zu einem kleinen Teilpensum erwerbstätig sind. Bezieht man jedoch die unbezahlte Arbeit mit ein, erweisen sich die Leistungen der älteren Bevölkerung als bedeutend für unsere Gesellschaft. Das zeigen Erhebungen des Bundes. Gefahr, in ein Loch zu fallen Die freie Zeit geniessen, das gehört zur Pensionierung. Für viele ist es aber auch eine Herausforderung, nach der jahrelangen Routine des Berufslebens nicht in ein Loch zu fallen und die Balance im Alltag wieder herzustellen. In dieser Situation finden über 65-Jährige oftmals eine neue Lebensaufgabe in der Freiwilligenarbeit. Sie haben eine Betätigung, die sie bereichert und vielfältige, soziale Kontakte ermöglicht. Aus Spass und Freude Vereine schätzen die Arbeit der erfahrenen Generation, und entsprechend begehrt sind Seniorinnen und Senioren als freiwillige Mitarbeitende. Wer ein Engagement sucht, kann aus einer breiten Palette von Einsatzmöglichkeiten auswählen, ganz nach persönlichen Vorlieben und zeitlichen Vorstellungen. An erster Stelle steht jetzt, etwas aus Spass und Freude zu tun. Und nicht, weil man es müsste oder es jemandem versprochen hat. «Freiwilligenarbeit: gut für das Herz.» Wer jetzt noch nicht gänzlich vom Sinn der Freiwilligenarbeit überzeugt ist, dem liefert die Wissenschaft ein gutes Argument, sich als freiwilliger Helfer zu engagieren: Laut einer kanadischen Studie ist Freiwilligenarbeit gut für das Herz. Denn schon nach einem zehnwöchigen Engagement lassen sich gesundheitliche Effekte nachweisen! Josef Huwyler Präsident Benevol Zug Seniorenzentrum Mülimatt Bereit zum Kaffee-Klatsch? Wir suchen freiwillige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Unterstützung an Spitzentagen in unserer Cafeteria. Können Sie uns ein- bis zweimal monatlich behilflich sein? Kontakt: j.wasser@muelimatt.ch Pro Senectute Generationen im Klassenzimmer Bringen Sie Ihre Lebens- und Berufserfahrung ins Klassenzimmer und geben dem lebhaften Kinderalltag Ruhe und Kontinuität. Ihr Engagement in der Schule fördert den Austausch und das Verhältnis zwischen Generationen. Kontakt: gabriela.kossak@zg.pro-senecute.ch Alterszentrum Büel Cham Bringen Sie Ihr Talent bei uns ein! Zum Beispiel im Kafihöckli, als Stubengeister, in der Technischen Gruppe oder als Lektorin oder Lektor. Wir haben verschiedenste Einsatzgebiete für viele Talente bei uns. Kontakt: info@buel-cham.ch Abenteuerspielplatz Fröschi Spielen, hämmern und basteln Möchten Sie Ansprechperson für unsere Besucherinnen und Besucher sein, das Bastelmaterial herausgeben, über Regeln informieren, Kaffee ausschenken und beim Werken unterstützen? Sie bestimmen, wann und wie oft Sie Lust dazu haben. Kontakt: info@froeschi.ch WWF Sektion Zug Ein Herz für Natur und Umwelt? Wir suchen freiwillige Helferinnen und Helfer. Ihre Einsatzmöglichkeiten bei uns sind vielfältig. So etwa als Vorstandsmitglied, in einer Arbeitsgruppe, an Anlässen, Standaktionen oder im Büro! Haben Sie Lust, sich bei uns zu engagieren? Kontakt: info@wwf-zg.ch Multiple Sklerose Gesellschaft Zug Begleiten Sie uns in die Ferien! Während zehn bis elf Tagen betreuen Sie einen MS-betroffenen Gast in einem unserer Ferienzentren in Magliasco, Landschlacht, Berlingen, Walchwil oder Einsiedeln. Wir arbeiten alle als Team, jeder unterstützt jeden, man ist nie auf sich allein gestellt! Die Aufenthalte werden von zwei diplomierten Pflegefachfrauen geleitet. Kontakt: freiwilligenarbeit@multiplesklerose.ch Zuger Turnverein Kursleitung Seniorenturnen Sie wissen, wie man fit bleibt, und möchten dies an andere weitergeben? Wir suchen laufend freiwillige Kursleiterinnen und -leiter für unser Seniorenturnen! Kontakt: praesidium.zgtv@gmail.com Pfarrei St. Martin Senioren engagieren sich für Senioren Unterstützen Sie uns bei der Gestaltung von Altersnachmittagen, beim Organisieren und Servieren im Mittagsclub, bei Besuchen zum Geburtstag und im Advent bei den über 80-Jährigen der Pfarrei. Oder machen Sie mit beim Kirchenchor, in der Frauengemeinschaft, als Lektor oder in der Apérogruppe. Wir freuen uns auf Sie! Kontakt: martina.helfenstein@pfarrei-baar.ch Spitex Kanton Zug En Guete! Frischmahlzeiten ausliefern Sie sind für unsere Kundinnen und Kunden eine sehr wichtige und geschätzte Kontaktperson. Ihr Engagement leisten Sie mit rund sieben Einsätzen pro Monat (Montag bis Sonntag) nach gemeinsamer Planung. Kontakt: yvonne.kraft@spitexzug.ch Fortsetzung Seite 10 3 benevol news Nr. 46 / 2015 Im Einsatz für ältere Menschen «Marie-Theres ist ein Glücksfall für uns» Gabriele Plüss ist Geschäftsleiterin von Pro Senectute Zug. Sie leitet ein Team von fest angestellten Mitarbeitenden und einer Vielzahl freiwilliger Helferinnen und Helfer. Von Charly Keiser Pro Senectute Kanton Zug ist für die Senioren da. Und dies seit 95 Jahren (siehe Box). Wie immer, wenn eine gemeinnützige Gesellschaft aktiv ist, steht auch viel Freiwilligenarbeit an. Speziell ist im Falle der Pro Senectute, dass es meist ältere Leute sind, die den Seniorinnen und Senioren ihre Hilfe zukommen lassen. Profis für Freiwillige Doch bevor sich die Freiwilligen für die Pro Senectute ihrem Steckenpferd widmen können, muss alles organisiert sein. Und dort – wie auch anderswo bei Pro Senectute – sind fest angestellte Mitarbeitende gefragt. Chefin dieses Teams wie auch der Freiwilligen, ist Gabriele Plüss. «Am liebsten hätten wir natürlich nur Leute, die ehrenamtlich arbeiten», sagt sie. Doch genau das funk- tioniere nicht, ergänzt sie. «Es braucht einen ausgewogenen Mix zwischen Mitarbeitenden und Freiwilligen.» Denn an vielen Orten sei fundiertes Fachwissen gefragt. So beispielsweise bei der Sozialbera- «Es gibt viele Seniorinnen und Senioren, die ganz einfach noch etwas tun wollen.» tung oder bei der Beschaffung von Geldern für Klienten. Und in welchen Bereichen kommen Freiwillige zum Einsatz? «Zum Beispiel bei administrativen und treuhänderischen Aufgaben, die von äl- teren Leuten oftmals nicht mehr erledigt werden können», antwortet Gabriele Plüss und fügt an: «Da haben wir eine grosse Schar Freiwillige im Einsatz.» Auch im Segment Sport und Freizeitbetätigung seien viele Freiwillige engagiert, ergänzt die 61-Jährige. Obwohl immer ein gewisser Mangel an Freiwilligen zu sehen sei, mache es keinen Sinn «unkontrolliert und einfach möglichst viele zu suchen». Denn je mehr Freiwillige im Einsatz seien, umso höher sei auch der Koordinationsund Organisationsaufwand. «Und das kostet natürlich Geld.» Freiwillige müssten ausserdem sorgfältig ausgesucht werden. Es brauche ein Auswahlverfahren, und es sei wichtig, die richtigen Freiwilligen beim richtigen Klienten zu platzieren, betont Gabriele Plüss. Senioren helfen Senioren Wie wichtig ist es, dass Freiwillige selbst im Seniorenalter sind? Das wollen wir von der Geschäftsleiterin weiter wissen. «Sehr wichtig», antwortet sie sofort. «Es gibt viele Seniorinnen und Senioren, die ganz einfach noch etwas tun und sich nützlich machen wollen.» Meist sei von den Kunden gewünscht, dass ihnen von älteren Semestern geholfen werde. «Das gegenseitige Verständnis ist besser, wenn der Altersunterschied nicht zu gross ist.» Oft seien Leute allein und wünschten sich jemanden zum Reden. Auch dann sei es ein Vorteil, wenn Freiwillige oder Mitarbeitende altersmässig nicht allFreiwillige Helferin im Treuhandbereich unterstützt einen Klienten. 4 Ein gutes Team: Gabriele Plüss, Geschäftsleiterin, und Marie-Theres Sieber, freiwillige Mitarbeiterin. zu weit auseinanderliegen würden, betont Gabriele Plüss. Es liege zudem in der Natur der Sache, dass Senioren in bestimmten Lebensbereichen eher von anderen Senioren, denn von jungen Leuten Hilfe annehmen würden. «So haben wir beispielsweise im Treuhandbereich fast nur pensionierte Buchhalter und Treuhänder, die unseren Klienten unter die Arme greifen. Arbeit für Gottes Lohn Ein perfektes Beispiel von Freiwilligenarbeit von Senioren gibt es bei der Pro Senectute selbst. Seit fünf Jahren arbeitet nämlich Marie-Theres Sieber zwei bis drei Tage pro Woche für «Gottes Lohn» als freiwillige Mitarbeiterin in der Administration. Sie ist 72 Jahre alt und sprüht vor Energie. Im Gespräch mit ihr wird schnell klar, wie wichtig das Selbst- wertgefühl und das Wissen, «dass man gebraucht wird», für Pensionäre ist. «Marie-Theres ist für uns ein riesen Glücksfall», sagt Gabriele Plüss. «Wir können gut und gerne noch einige wie sie bei uns brauchen.» www.zg.pro-senectute.ch Pro Senectute Kanton Zug Die 1919 gegründete und seit 1998 als Stiftung geführte Pro Senectute Kanton Zug setzt sich für das Wohl, die Würde und das Recht von alten und älteren Menschen ein. Sie fördert die Selbstständigkeit und Lebensqualität bis ins hohe Alter. Mit einem Team von fest angestellten Mitarbeitenden und freiwilligen Helferinnen und Helfern engagiert sich die gemeinnützige Organisation für Seniorinnen und Senioren im Kanton Zug. Sie • berät ältere Menschen und deren Angehörige unentgeltlich und diskret. • unterstützt ältere Menschen, die finanzielle Schwierigkeiten haben. • vermittelt Dienstleistungen, die ein unabhängiges und selbst-bestimmtes Leben im eigenen Zuhause bis ins hohe Alter ermöglichen. • verfügt über ein umfangreiches Angebot an Weiterbildungs-, Freizeit- und Gesundheitskursen. • engagiert sich in den Bereichen Generationenbeziehungen und Gesundheitsförderung/Prävention. • unterstützt mit Treffpunkten und Veranstaltungen den Kontakt zwischen älteren Menschen. 5 benevol news Nr. 46 / 2015 Im Einsatz für Tixi Zug «Es ist so schön, dass es euch gibt!» René Eichenberger ist seit acht Jahren Fahrer bei Tixi Zug. Dank Freiwilligen wie ihm kommen Menschen mit einer Behinderung, die öffentliche Verkehrsmittel nicht benutzen können, von A nach B. Von Susanne Holz Tixi Zug, den kantonalen Fahrdienst für Menschen mit einer Behinderung, gibt es seit 31 Jahren. Rund 270 Fahrerinnen und Fahrer sind ehrenamtlich für Tixi Zug unterwegs. René Eichenberger ist einer davon. Der 76-Jährige fährt seit acht Jahren für Tixi Zug – mit nie nachlassender Freude. Er sei schon immer gerne Auto gefahren, erzählt der Walchwiler. Bekannte hätten ihn vor Jahren auf den Tixi-Fahrdienst aufmerksam gemacht. Lob und Anerkennung Der ehemalige Maschinenbauingenieur, der eine Firma für Schwertransport und Kranarbeiten geleitet hat, sagt über seinen freiwilligen Einsatz bei Tixi Zug: «Ich habe dabei das Gefühl, etwas Sinnvolles zu tun. Ich bin 76 Jahre alt und war noch nie krank. Ich bin dankbar, dass es mir so gut geht, und möchte von diesem Glück etwas zurückgeben.» Und auch der Einsatz als Fahrer sei eine dankbare Sache: «Man erhält viel Lob und Anerkennung von den Fahrgästen.» Oft heisse es: «Es ist so schön, dass es euch gibt, ohne Tixi könnten wir vieles nicht machen.» René Eichenberger fährt Menschen, die die öffentlichen Verkehrsmittel nicht benützen oder erreichen können, ins Spital, zur Dialyse, zum Coiffeur, in die Behindertenwerkstatt, ins Tagesheim oder auch mal zum Jassen. Seine Gäste sind 5 bis 6 100 Jahre alt. Ein Taxi würde diese Menschen das x-Fache kosten, merkt der engagierte Senior an. 2732 Fahrgäste hat Tixi Zug im vergangenen Jahr betreut. Die Organisation verfügt über einen Fuhrpark mit 15 kleineren und 4 grossen Fahrzeugen. In die kleineren Autos pas- «Der Einsatz für Kinder und in der Natur inspiriert.» sen ein Rollstuhl und Gäste, in die grösseren zwei Rollstühle und Gäste. René Eichenberger ist jeweils am Montag im Einsatz: Dann kümmert er sich zuerst um den VW Maxi, für den er verantwortlich ist. Später folgen die Fahrten. Manchmal führen diese auch in die Ferne: «Einmal ging es in den Schwarzwald, in eine Spezialklinik für Sehbehinderte, ein anderes Mal nach Meran im Südtirol für einen Ferienaufenthalt.» Jeder Gast ist anders Die Tixi-Fahrten teilen sich auf in Morgen-, Mittag- und Abendschicht. Neue Fahrerinnen und Fahrer sind immer willkommen und werden von einem Instruktor in ihre Arbeit eingeführt. «Unsere Fahrgäste sind ganz unterschiedlich», erzählt René Eichenberger. «Manche plaudern gern mit dem Fahrer, andere nicht.» Wichtig sei, auf den Gast einzugehen. Das wird der Freiwillige aus «Ich möchte von meinem Glück etwas zurückgeben.» Walchwil noch vier Jahre tun, bis er 80 Jahre alt sein wird. «Dann ist leider finito», sagt René Eichenberger mit einem Lächeln. www.tixizug.ch Der 76-jährige René Eichenberger gehört seit mehr als acht Jahren dem Freiwilligen-Team von Tixi Zug an. Im Einsatz für die Wegbegleitung Auf einen Plausch ins Café Zangger Alle vierzehn Tage verbringt Martha Zangger als Freiwillige der ökumenischen Wegbegleitung einen Nachmittag mit einer alten Dame im Baarer Altersheim Bahnmatt. Was beide Seiten glücklich macht. Von Susanne Holz Seit drei Jahren kümmert sich Martha Zangger um eine Bewohnerin des Altersheims Bahnmatt in Baar. 82 Jahre alt wird die Dame aus dem Thurgau dieses Jahr. Martha Zangger ist 67, Witwe und seit drei Jahren pensioniert. «Als meine Pensionierung näherrückte, wurde mir klar, dass ich auch danach eine Beschäftigung haben möchte», blickt die Baarerin zurück. Im katholischen Pfarrblatt habe sie von der Ökumenischen Wegbegleitung gelesen: «Es wurden Leute gesucht, die Menschen im Altersheim begleiten. Die Zeit mit Bewohnern verbringen, deren Angehörige weiter weg wohnen oder nur wenig Spielraum für Besuche haben.» Martha Zangger bewarb sich und besucht seither regelmässig «ihre» Bewohnerin. Die Kinder der alten Dame aus dem Thurgau leben in Winterthur und Zürich: Sie sind Martha Zangger sehr dankbar und haben sie auch schon kennengelernt. Martha Zangger weiss mittlerweile ganz genau, mit was sie ihrer Freundin aus dem Altersheim eine Freude machen kann. «Sie mag die Natur, sie liebt es, spazieren zu gehen, die Blumen zu betrachten, auf eine Bank zu sitzen.» Auch gehe die 82-Jährige, die leicht an Demenz erkrankt sei, gerne ins Café mit ihr. Martha Zangger lächelt: «Immer wieder gehen wir auch ins Café Zangger, das ich dann schön dekoriert habe.» Innerhalb von drei Jahren ist eine Vertrautheit entstanden. «Vergangenen Winter gingen wir eingehakt, als es kühl war», erzählt die Baarer Rentnerin. «Martha, ist das deine Mutter?», hätten dann viele von ihr wissen wollen. Martha Zangger hat keine Eltern und Schwiegereltern mehr, aber sie kümmert sich regelmässig um ihren kleinen Enkel, um Sohn und Schwiegertochter zu entlasten. Sinnvolles Engagement Auch sonst ist sie sehr engagiert: Sie hilft mit beim Quartierkontakt und besucht im Auftrag der Kirche Senioren an Geburtstagen und zu Weihnachten. Zudem ist sie beim Café 60 plus dabei. Sie pflege gerne Kontakte und schätze es, ihre Zeit sinnvoll mit sozialen Aufgaben zu verbringen, sagt die 67-Jährige. Vom Nachmittag im Altersheim Bahnmatt kehre sie jeweils sehr zufrieden nach Hause zurück: «Die alte Dame ist glücklich, weil ich mit ihr ein paar schöne Stunden verbracht habe, und ich bin es auch.» Ökumenische Wegbegleitung Kanton Zug, Martina Helfenstein, Telefon 041 769 71 42 7 benevol news Nr. 46 / 2015 Im Einsatz für Pro Senectute «Ich darf mich als Teil der Schule fühlen» Marie-Luise Caspar wäre gerne Lehrerin geworden. Im Ruhestand wurde dieser Traum für sie wahr: Im Rahmen des Projekts «Generationen im Klassenzimmer» der Pro Senectute Zug arbeitet sie mit Fünft- und Sechstklässlern. Von Susanne Holz Mit dem freiwilligen Engagement im Projekt «Generationen im Klassenzimmer» ist für Marie-Luise Caspar ein Traum wahr geworden. Seit nunmehr vier Jahren spielt sich jeder Donnerstag im Leben von Marie-Luise Caspar in einem Klassenzimmer in Unterägeri ab. Die 72-Jährige unterstützt im Rahmen des von Pro Senectute organisierten Projekts «Generationen im Klassenzimmer» den Lehrer der Fünft- und Sechstklässler bei seiner Arbeit. Die Zusammenarbeit mit Dominik Schwegler sei ein Glücksfall, erzählt Marie-Luise Caspar: «Wir verstehen uns bestens. Und das ist gut so, denn es ist wichtig, dass die Chemie stimmt.» 8 Sie sei ein aktiver Mensch, beschreibt sie sich selbst. Einst wäre sie gerne Lehrerin geworden, aus finanziellen Gründen konnte sie es aber nicht. «Stattdessen besuchte ich einen Handelskurs und verdiente Geld, um die Ausbildung der jüngeren Brüder mitzufinanzieren.» Nach jahrelanger Tätigkeit in verschiedenen Büros packte Marie-Luise Caspar mit 48 Jahren noch die Ausbildung zur Arztsekretärin an. Kaum im Ruhestand, flog sie im Rahmen eines Hilfsprojekts der katholischen Kirche Wädenswil zweimal nach Brasilien und arbeitete für je drei Monate in einer Kinderkrippe in den Slums von Salvador da Bahia. «Ich habe Kinder sehr gerne», sagt Marie-Luise Caspar. Und fügt sogleich an: «Mit der Arbeit im Klassenzimmer ist ein Traum für mich wahr geworden.» Die Seniorin hat nach eigener Aussage die Lebensfreude in die Wiege gelegt bekommen. Im Klassenzimmer werde sie gefordert: «Es ist ein Geben und Nehmen.» Sie habe eine andere Perspektive auf die Schüler als Lehrer und Eltern: «Und das tut den Kindern gut.» Manch ein Kind sei schon froh, wenn es in der Schule mal gefragt werde, wie es ihm denn gehe. «Die Schüler bauen Vertrauen zu mir auf», spricht die 72-Jährige aus nunmehr vierjähriger Erfahrung. Ruhe und Kontinuität geben Im Klassenzimmer hilft sie bei Gruppenarbeiten oder unterstützt einzelne Kinder. Auch den Gesangsunterricht begleitet sie. «Das ist köstlich», schmunzelt Marie-Luise Caspar. Zusammen mit «ihren» Schülern hat sie auch schon im Heu übernachtet. Bei Schulreisen und Klassenlagern ist sie nämlich ebenfalls dabei. Was nicht zuletzt die heimwehkranken Kinder freut, die von Marie-Luise Caspar ein Extra an Fürsorge erhalten. Für die Seniorin ist der Einsatz im Klassenzimmer eine ganz, ganz runde Sache: «Dominik, der Lehrer, schickt mir jede Woche eine Mail, damit ich mich vorbereiten kann. Und auch sonst werde ich immer informiert. Ich darf mich als Teil der Schule fühlen.» www.zg.pro-senectute.ch Im Einsatz für Munterwegs «Man bekommt viel zurück von den Kindern» Johanna Pia Bütler hat acht Monate lang alle zwei Wochen – mal mehr, mal weniger – ein kleines tamilisches Mädchen getroffen. Zusammen waren die beiden ein Team, das sehr viel unternahm. Von Susanne Holz Johanna Pia Bütler und Ashvini sind sich gegenseitig ans Herz gewachsen. Kennengelernt haben sich die beiden über das Zuger Mentoring-Programm Munterwegs, das über Generationen hinweg Menschen zusammenbringt. Freiwillige kümmern sich um Kinder. Die Nationalität spielt keine Rolle, wichtig ist, gemeinsam eine anregende Freizeit zu verbringen. Jeden Mai gibt es bei Munterwegs das sogenannte Kennenlernfest: Der ehrenamtlich Tätige lernt hier «sein» Kind kennen, das er nun über acht Monate regelmässig begleiten wird. Sei es, um Deutsch zu lernen, bei den Hausaufgaben zu helfen, zu spielen oder Ausflüge zu machen. Zuvor hat die Organisation die munteren Pärchen nach Interessen und Ressourcen koordiniert. lich tätig. So arbeitete sie bis vor Kurzem im Pflegezentrum Cham freiwillig im Cafeteria-Team und ist alle zwei Wochen einen halben Tag im Kindergarten Hagendorn im Rahmen von «Generationen im Klassenzimmer» im Einsatz. Mit der kleinen Ashvini hat sie gelesen, gesportelt, gestrickt, das Kino sowie den Zoo besucht, Tagebuch geführt und die Rigi erklommen. Die beiden haben zusammen gebacken, gekocht, und Johanna Pia Bütler hat sich sehr darüber gefreut, mit der tamilischen Familie Ashvinis Geburtstag feiern zu dürfen. «Als Freiwillige bekomme ich sehr viel zurück», betont sie. «Man lernt von den Kindern, wird auch mal in Frage gestellt, man bleibt wach und offen.» Sie möchte bis zuletzt eine Lernende bleiben, sagt die Seniorin. Ihr Lebensmotto sei, frei nach Clemens von Brentano: «Liebe ist das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn wir es verschenken.» www.munterwegs.eu Die 8-Jährige Ashvini und Johanna Pia Bütler sind Freundinnen geworden. «Der Einsatz für Kinder und in der Natur inspiriert.» Vielseitig engagiert Bei Ashvini und Johanna hat die Chemie sofort gestimmt. Die 8-Jährige hat einen kleinen Bruder. Auch Johanna Pia Bütler wuchs mit jüngeren Geschwistern auf. Lachend erzählt die Rentnerin: «Ich hüte seit 60 Jahren Kinder. Als ich klein war, waren es Geschwister und Nachbarskinder, heute sind es die Kinder bekannter Familien.» Die 70-Jährige hat sieben Enkel, die alle schon den Kinderschuhen entwachsen sind. Die frühere Krankenschwester und Pflegedienstleiterin ist seit ihrer Pensionierung mehrfach ehrenamt- 9 benevol news Nr. 46 / 2015 Munterwegs Mentorinnen und Mentoren für Kinder Freiwillige begleiten Kinder zwischen 5 und 11 Jahren während acht Monaten ca. zweimal monatlich in ihrer Freizeit. Für unsere nächsten Projektdurchgänge in Cham, Baar und Risch-Rotkreuz suchen wir Freiwillige, die diese vielseitige und für beide Seiten bereichernde Begleitung übernehmen. Kontakt: miriam.hess@munterwegs.eu Jobbörse für Senioren/-innen Weitere Einsatzmöglichkeiten Tixi Zug Für Menschen mit Behinderung Tixi Zug bietet für Menschen mit einer Behinderung einen Fahrdienst zum ÖV-Tarif. Freiwillige Fahrerinnen und Fahrer fahren an 365 Tagen im Jahr, um den Alltag mobilitätsbehinderter Menschen zu erleichtern, ihre Integration in die Gesellschaft und Arbeitswelt zu fördern und damit ihre Lebensqualität zu verbessern. Kontakt: info@tixizug.ch Schweiz. Rotes Kreuz Zug Freiwillige Fahrer/-innen für den Fahrdienst Anderen Menschen Zeit und Mobilität schenken. Sie verfügen über freie Zeit, sind kontaktfreudig, hilfsbereit, geduldig und können gut zuhören. Mit Ihrem eigenen Auto holen Sie unsere Fahrgäste ab und bringen sie sicher ans Ziel, warten und fahren sie wieder zurück. Kontakt: fahrdienst@srk-zug.ch Ökumenische Wegbegleitung An Menschen und ihren Geschichten interessiert? In der Ökumenischen Wegbegleitung Kanton Zug werden alleinstehende, behinderte oder ältere Menschen, deren soziales Netzwerk eher klein ist, durch Freiwillige begleitet. Die Einsätze finden alle zwei Wochen statt. Kontakt: martina.helfenstein@pfarrei-baar.ch Pflegezentrum Ennetsee Cham Unterstützung für Cafeteria und Freizeit Sie bereichern den Alltag unserer Bewohnerinnen und Bewohner indem Sie in der Cafeteria mithelfen oder sie auf Spaziergängen und bei diversen Anlässen begleiten. Ihre Einsätze vereinbaren wir je nach Ihren Möglichkeiten. Kontakt: annemarie.winistoerfer@pfz-ennetsee.ch 10 Zuger Turnverein Vorstandsmitglieder gesucht Haben Sie Zeit und möchten Sie den Zuger Turnverein administrativ im Vorstand unterstützen? Kontakt: praesidium.zgtv@gmail.com Tüftellabor Einstein Zug Universal-Werkstatt für Kinder und Jugendliche Als Laborcoach unterstützen Sie Kinder und Jugendliche im MINT- und Gestaltungsbereich. Sie haben eine technische oder pädagogische Grundausbildung und Berufserfahrung. Gerne zeigen wir Ihnen die Vielfalt der Einsatzmöglichkeiten in einem persönlichen Gespräch. Kontakt: info@tueftellabor-einstein.ch Pro Senectute Zug Hilfe bei der Steuererklärung Unterstützen Sie ältere Menschen beim Ausfüllen der Steuererklärung und helfen so mit, Abzugsmöglichkeiten auszuschöpfen und unnötige Umtriebe und Ausgaben zu vermeiden. So wird Ihre Hilfe zur echten Entlastung. Kontakt: rosetta.rosamilia@zg.pro-senectute.ch Alterszentrum Büel Cham Bei uns werden Sie geschätzt! Sei es als Mithilfe im Service in der Cafeteria, beim Coiffeurdienst jeden Donnerstag oder bei den wöchentlichen Rollstuhlfahrten. Kontakt: info@buel-cham.ch Altersheim Bahnmatt Baar Gäste in der Cafeteria verwöhnen Möchten Sie an einem Nachmittag pro Monat unsere fest angestellte Mitarbeiterin im Service unserer Cafeteria unterstützen und ihr helfen, unsere Gäste zu verwöhnen? Kontakt: leonarda.fenk@ahbaar.ch Aids-Hilfe Zug Informieren und beraten Drei- bis fünfmal jährlich informieren und beraten wir mit einem Stand an diversen Anlässen im Kanton Zug. Wir sind immer wieder auf freiwillige Helfer angewiesen, die uns bei der Durchführung dieser Präventionsmassnahmen unterstützen. Kontakt: Aids-Hilfe Zug, aidsinfo@zugernet.ch Zuger Vogelschutz Ist Ornithologie Ihr Hobby? Vielseitige Aufgaben warten auf tatkrätftige Vogel- und Naturschutzinteressierte! Nistkastenbetreuung, Erhalt der Lebensräume, Exkursionen und vieles mehr. Kontakt: praesidium@birdlife-zug.ch insieme cerebral Zug Freizeit und Ferien verbringen Für Wochenend-Aktivitäten wie Minigolf-spielen, Basteln, gemütliches Beisammensein bei Kaffee und Kuchen suchen wir freiwillige Helfer/-innen. Die Anlässe werden durch eine Fachperson geführt. Auch die Begleitung von Wochenendausflügen oder Ferien sind möglich. Kontakt: info@insieme-cerebral.ch Alterszentrum Mütschi Walchwil Arztbesuche, spazieren, spielen Möchten Sie einer Bewohnerin oder einem Bewohner in regelmässigen Einsätzen – einmal wöchentlich oder alle zwei Wochen – etwas Zeit schenken? Bereichern Sie dabei Ihr eigenes Leben und das eines betagten Menschen! Kontakt: info@muetschi.ch insieme cerebral Zug Verstärkung im Vorstand Unser Vorstand trifft sich rund sechsmal pro Jahr und unterstützt die Geschäftsstelle und den Verein in den einzelnen Ressorts. Kontakt: info@insieme-cerebral.ch Interesse geweckt? Dann können Sie sich direkt an die entsprechende Organisation wenden. Weitere Einsatzmöglichkeiten finden Sie auch in der Freiwilligen-Stellenbörse von Benevol Zug. www.benevol-zug.ch 11 «Prix Zug engagiert» 2015 Jetzt online abstimmen! Jugendliche im Kanton Zug setzen sich in grosser Zahl freiwillig ein. Dieses Engagement soll mit der Verleihung des diesjährigen «Prix Zug engagiert» gewürdigt werden. Nominiert sind neun Zuger Vereine, in denen junge Freiwillige eine Hauptrolle spielen: 1 2 Gratis-Openair «Rock the Docks» – Bereits zum achten Mal geht in diesem Sommer «Rock the Docks» über die Bühne, auch dank einer Vielzahl von jungen Freiwilligen. rock-the-docks.ch Jungwacht Blauring Kanton Zug – Die jungen Leiter/-innen ermöglichen rund 600 Zuger Kindern eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung, in der sie sich entfalten und Neues entdecken können. jublazug.ch 3 «Nightingale» PH Zug – Studenten/-innen der Pädagogischen Hochschule Zug setzen sich in ihrer Freizeit für Kinder aus benachteiligten Familien ein und gestalten gemeinsam die Freizeit. phzg.ch 4 Pfadi Kanton Zug – Jugendliche und junge Erwachsene gestalten für rund 1000 Kinder abwechslungsreiche und altersgerechte Aktivitäten und Lager in der Natur. pfadikantonzug.ch 5 RadioIndustrie – Das Herz des Zuger RadioIndustrie sind die jungen Moderatorinnen und Moderatoren, die mit Begeisterung Sendungen ehrenamtlich realisieren. radioindustrie.com 6 SLRG Sektion Zug – Jung und Alt steht bei der Schweiz. Lebensrettungsgesellschaft SLRG Sektion Zug gemeinsam im Einsatz, wenn es um die Sicherheit an und in den Zuger Seen geht. slrgzug.ch 7 Ten Sing Baar – Im Ten Sing Baar, dem Cevi-Jugendchor, nehmen Jugendliche die Verantwortung wahr und verwirklichen mit Heranwachsenden Projekte und Bühnenauftritte. tensingbaar.ch 8 Zuger Helpis – Bei den Helpis, der Kinder- und Jugendgruppe des Samaritervereins Zug, lernen Kinder von jungen ehrenamtlich engagierten Leiter/-innen das ABC der Ersten Hilfe. samariterzug.ch 9 Zuger Jugendfeuerwehr – In der Jugendfeuerwehr wird der Grundstein für das spätere gemeinnützige Engagement im Korps der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Zug gelegt. ffz.ch Abstimmung Wer zieht ins Finale ein? Bereits zum fünften Mal wird im September 2015 der kantonale Anerkennungspreis «Prix Zug engagiert» verliehen. Den diesjährigen Schwerpunkt bilden Jugendliche in der Freiwilligenarbeit. Zuger Bevölkerung wählt Welche fünf Vereine ins Finale einziehen, das bestimmt nun die Zuger Bevölkerung. In einem Online-Voting auf www.benevol-zug.ch kann bis 16. Juni 2015 abgestimmt werden. Online-Abstimmung «Prix Zug engagiert» 2015: www.benevol-zug.ch 6000 Franken Preisgeld Der mit 6000 Franken dotierte «Prix Zug engagiert» wurde 2011 auf Initiative von Benevol Zug zur Anerkennung von freiwilligem Engagement im Kanton Zug ins Leben gerufen und wird seither durch den Kanton Zug unterstützt. Jährlich werden damit Vereine und Organisationen ausgezeichnet, die mit freiwilligen und ehrenamtlichen Leistungen hauptsächlich im Kanton Zug wirksam sind. Die Preisverleihung findet am 23. September 2015 im Rahmen der kantonalen Anerkennungsfeier statt. Auf www.benevol-zug.ch geben Sie Ihrem Favoriten die Stimme. Benevol Zug Fachstelle für Freiwilligenarbeit Schanz 4, 6300 Zug Telefon: 041 720 45 17 Mail: info@benevol-zug.ch Website: www.benevol-zug.ch