aktuell 1/2015 - Ausbildungs & Tagungszentrum Bienenberg
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aktuell 1/2015 - Ausbildungs & Tagungszentrum Bienenberg
aktuell 1/2015 aktuell 1/2015 Neuer Küchenchef Personelles Das Hotel Restaurant Bienenberg hat einen neuen Küchenchef. Werner Blickenstorfer, Jahrgang 64 und aufgewachsen im Berner Seeland, hat 1990 den Wirtekurs und 1993 die Ausbildung zum Diätkoch durchlaufen. Zuletzt war er Küchenchef im Ferien- und Familienhotel Alpina Adelboden sowie im Burgerheim Thun. Gemeinsam mit Betriebsleiter Philip Bühler hat Werner Blickenstorfer ein neues Mittagskonzept erarbeitet. „Unsere Gäste aus den Seminaren, die hier stattfinden, sitzen meist den ganzen Tag. Abgeleitet von der Lebensmittelpyramide bieten wir jeden Mittag ein ausgewogenes und leichtes Pyramidenmenu, basierend auf einem Tagesbedarf von 1‘600 kcal an“, erzählt Philip Bühler. „Zudem setzen wir noch stärker auf lokale und hausgemachte Produkte.“ Auch die Bankettkarte und das „à la carte“ wurde grundlegend überarbeitet. „Ich denke stets vom Menschen her, der bei mir isst. Ich suche das Beste für ihn,“ so der neue Küchenchef, dessen Leidenschaft es auch ist, Jungtalente zu fördern. Terminvorschau Festival of Hope Frauentagung mit Francine SmaleyMichel – Emotional gesunde Spiritualität 13.-15. März 2105 Leitung: Team Leisa Hofer, Cornelia Neuenschwander, Margrit Ott, Monika Rindlisbacher, Petra Hofer. Entscheidungsprozesse gestalten und leiten - Der Heilige Geist und wir haben entschieden… 8.- 9. Mai 2015 Ein Seminar für Menschen, die (immer wieder) gefordert sind, gemeinsam mit anderen Entscheidungen zu treffen. Leitung Madeleine Bähler, Frieder Boller, Marcus Weiand. Seniorenfreizeit mit Wanderangebot Couragiert und ermutigt Oder: Seid nicht bekümmert, denn die Freude am Herrn ist eure Stärke 26.-31. Mai 2015 Leitung: Edwin Jost, Irma und Hansruedi Ruefenacht, Frieder Boller. Konflikte haben System Selbstführung in spannungsvollen Zeiten (nicht nur) für Leitende in Gemeinden/Organisationen 17.-20. Sept. 2015 - Grundlagenseminar 22.-23. Sept. 2015 - Vertiefungsseminar Familien sind Beziehungssysteme. Gemeinden oder Arbeitsteams auch. Und Beziehungen sind nicht konfliktfrei... Referent: Richard Blackburn, Lombard Mennonite Peace Center, Chicago. Informationen / Anmeldung: www.bienenberg.ch Ein Sommerfestival der anderen Art für Jugendliche zum Thema „Bewahrung der Schöpfung, Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit“ – vom 22. bis 23. August. Jetzt Jugendgruppe anmelden! Heartbeat in deiner Gemeinde oder Gruppe? Heartbeat ist die Möglichkeit, parallel zur Ausbildung oder Arbeit an einem JüngerschaftsTraining teilzunehmen. Wir suchen Jugendgruppen, Gemeinden oder andere Gruppen und Organisationen, die mit uns dieses Konzept auf die Bedürfnisse in ihrem Umfeld anpassen und an ihrem Ort durchführen wollen. Kontakt: heike.geist@bienenberg.ch GemSem2.0 25.4.15 Neustadt Frieden nach dem Streit Marcus Weiand 25.4.15 Bienenberg Täufergeschichtliche Exkursionen Hanspeter Jecker Ausbildungs- und Tagungszentrum Ein Werk täuferisch-freikirchlicher Gemeinden in Europa Lukas Amstutz hat eine viermonatige Sabbatzeit begonnen, in der er bis zum Juli schwerpunktmässig an seiner Dissertation arbeiten wird. Wir begrüssen Werner Blickenstorfer als Küchenchef und wünschen ihm ein gutes Einarbeiten. Tina Ostermann beendet Ende März ihre Mitarbeit im Küchenteam. Wir danken für ihren Einsatz und wünschen ihr Gottes Segen. Wir möchten künftig im Hotel Lernende in der Küche ausbilden. Ab Sommer 2015 ist eine Kochlehrstelle zu besetzen. Gebetsanliegen Wir danken • für motivierte Studierende und Menschen, die durch unser Angebote wichtige Impuls erfahren • für gestiegene Auslastung und besseren Umsatz des Tagungszentrums und Restaurants • für einen guten Start für die Küchencrew unter der neuen Leitung • für spendenfreudige Menschen Wir bitten • um Weisheit in der Umgestaltung und Weiterentwicklung der Aus- und Weiterbildungsangebote in der deutschsprachigen Abteilung • für das Erreichen des budgetierten Spendenziels zum Ende des Wirtschaftsjahres am 30. Juni • für eine weiterhin steigende Auslastung im Hotel und um neue Gäste, die das neue Angebot des Restaurants kennenlernen • um neue Studierende für unsere Studienangebote Infos auch auf facebook.com/bienenberg und unter www.bienenberg-blog.ch Impressum Herausgeber: Ausbildungs- und Tagungszentrum Bienenberg, CH-4410 Liestal. Tel. +41 61 906 78 00, Fax +41 61 906 78 01, info@bienenberg.ch Spendenkonto: Schweiz: Ausbildungs- und Tagungszentrum Bienenberg, 4410 Liestal, Postkonto 40-28105-8, Deutschland: Stiftung für Theologische Ausbildung, Evang. Kreditgenossenschaft, Kassel, Konto 8052, BLZ 520 604 10, IBAN DE 1152 0604 1000 0000 8052, BIC: GENODEF1EK1, Stichwort: Spende Bienenberg Druck: Flyeralarm GmbH, Alfred-Nobel-Str. 18, DE-97080 Würzburg Kirche ist... Aspekte eines (täuferisch–) friedenskirchlichen Gemeindeverständnisses D ie christliche Kirche ist die Gemeinschaft des Glaubens, ausgestattet mit dem Geist Gottes und geformt durch ihre Antwort auf die Gnade Gottes in Christus. Diese trinitarische Grundlage der Kirche beinhaltet in täuferisch-mennonitischer Perspektive folgende thesenhaft präsentierten Akzente und Merkmale: Kirche ist Gemeinschaft der Glaubenden durch Freiwilligkeit des Glaubens und der Kirchenmitgliedschaft Kirche ist Gemeinschaft der Nachfolge: In den Lebensbezügen des einzelnen Glaubenden und in ihrem Miteinander in „Kirche und Welt“ wird tatsächlich etwas sichtbar von der Neues schaffenden und verändernden Kraft Gottes und damit von Inhalt und Zielen des Reiches Gottes. Christ-Sein ist nicht nur geprägt vom „Noch-Nicht“, sondern auch vom „Schon-Jetzt“! Kirche ist Ort der Ermutigung, Anleitung und Einübung in Ausdrucksformen solchen „neuen Lebens“ – „in der Welt, nicht von der Welt“ (Jo 17). Kirche ist Ausdruck der fortdauernden Präsenz Gottes in der Welt. Sie ist Ort konkret praktizierter und erfahrbarer Versöhnung und Entscheidungsfindung; Ort der Ermutigung und der Korrektur; Ort, wo Grenzen zwischen Menschen wenigstens ansatzweise überwunden werden durch die neue Einheit in Christus (Eph 2). Kirche ist gesandte, d.h. missionale Gemeinde: Der Auftrag, auf verständliche Weise das Evangelium zu bezeugen, glaubwürdige Zeichen für Reich Gottes zu sein und zu Glaube und Nachfolge einzuladen, gilt für alle Glieder der Kirche. Ganzheitliche Mission schliesst Evangelisation ein, sozialdiakonische Dienste und das Eintreten für Frieden und Gerechtigkeit unter allen Völkern nah und fern. Kirche ist Gemeinschaft des Hörens auf Gottes Wort. Kirche ist dienende Gemeinschaft. Kirche ist „frei-kirchlich“ und obrigkeitsunabhängig: Oberste Loyalität gilt Christus und seinem Reich! Die eigene Geschichte hat uns gelehrt, dass dazu bisweilen der Mut zur Nicht-Anpassung, zum Non-Konformismus, zum zivilen Ungehorsam seitens der Kirche gefordert sein kann. Dazu gehört die Bereitschaft, notfalls einen Preis für die eigene Überzeugung zu bezahlen (Benachteiligung, Diskriminierung, Leiden, Wegzug). Kirche ist Friedenskirche. Das Friedenszeugnis beinhaltet das Wachhalten der Erinnerung an einen Gott, der in Jesus lieber sich selbst seinen Gegnern dahingab, als diese mit Macht und Gewalt zu vernichten. Feindesliebe, aktives(!) Friedenstiften, Versöhnung und Gewaltverzicht sind hier nicht Ausdruck einer neuen Gesetzlichkeit, sondern werden gesehen als zentrales Wesensmerkmal Gottes und seines Volkes: Überwindung des Bösen nicht durch Böses, sondern durch Gutes (Röm 12). Kirche ist solidarische Gemeinschaft, wo neue Formen geschwisterlicher und gesellschaftlicher Hilfe und Unterstützung gesucht und eingeübt werden. Der biblische Auftrag „Suchet der Stadt Bestes!“ (Jer 29) lädt ein, als Kirche erfinderisch zu sein in Zeugnis und Dienst. Gerade als täuferischmennonitische Gemeinden gilt es, nicht nur bisweilen Nein zu sagen zu gewissen obrigkeitlich-gesellschaftlichen Forderungen, sondern kreativ und initiativ neue Wege zu finden zu einem Ja zugunsten von Menschen an Brennpunkten der Not. Dabei darf und muss die Solidarität innerhalb des einen und weltweiten Leibes Christi sicher eine zentrale Rolle spielen, sie soll aber bewusst auch darüber hinausgehen. Die Geschichte jeder Kirche weist wohl Momente der Bedrängnis und der Not auf. Sich daran zu erinnern, müsste uns alle, sicher aber täuferischmennonitische Gemeinden, inspirieren zu einem engagierten Herz für Arme, Verfolgte, Bedrückte, Zukurzgekommene, Flüchtlinge etc. und nicht darauf zu warten, „dass der Staat etwas unternimmt“. Kirche ist vertrauenswürdige Gemeinschaft, die Wort hält. Kirche strebt nach Konsequenz und Glaubwürdigkeit: Sie ringt darum, Theorie und Praxis, Reden und Tun, Glaube und Handeln zur Deckung zu bringen. Dies auch im Wissen darum, dass darin eine grosse Anziehungskraft nach aussen liegt! Dabei ist und bleibt ihr aber durchaus bewusst, dass ihr Dienst stets in Gebrochenheit und Bruchstückhaftigkeit geschieht und dass sie „diesen himmlischen Schatz in irdenen Gefässen hat“ (2. Kor 4,7). Kirche ist Gemeinschaft der Zerbrochenen und Schwachen, die mit leeren Händen vor Gott stehen und sich alles von ihm schenken lassen wollen. Was immer einzelne Menschen als Mitglieder dieser Kirche sind und tun, ist Ausdruck ihres Beschenkt-Seins durch Gott. Weil Gott ihnen Heil und Heilung hat zuteilwerden lassen, sind nun auch sie bestrebt, füreinander und für andere heilende Gemeinschaft zu sein. Die genannten Aspekte und Merkmale sind Anliegen, welche die Täuferbewegung immer wieder vertreten hat! Manches davon ist in heutigen täuferisch-mennonitischen Gemeinden mittlerweile verloren WEITER AUF S. 2 www.bienenberg.ch aktuell 1/2015 FORTSETZUNG VON S. 1 gegangen oder in den Hintergrund gerückt, etliches auch von anderen Kirchen aufgegriffen worden. Aber die Prägungen sind immer noch spürbar, und viele heutigen täuferisch-mennonitischen Kirchen haben angefangen, ihr eigenes Erbe genauer anzusehen, um es zu „prüfen und das Gute zu behalten“ (vgl. Apg 15, Apg 17,11, 1 Thess 5,21 etc.). Auf diese Weise soll die eigene Glaubenstradition neu entdeckt und fruchtbar gemacht werden – für sich selbst, für das Zeugnis in der Welt, aber auch für den Dialog mit anderen Kirchen. Zu dieser Aufarbeitung des eigenen Erbes im Hinblick auf dessen möglichen Beitrag für die Gegenwart gehört aber auch ein selbst-kritisches Aufarbeiten der Schwachpunkte der eigenen Tradition. Diese „Kehrseiten der Medaille“ werden als Fortsetzung im nächsten Aktuell abgedruckt. HANSPETER JECKER Aus einem Referat zum Hintergrund der Bienenberg-Stellungnahme „Mit Gewalt gegen Gewalt?“, gehalten im Rahmen des Seminartages am 14. 2. 2015 - Überarbeitete Auszüge eines Textes in „Christus ist unser Friede. Schweizer Dialog zwischen Mennoniten und Reformierten 2006-2009“ Finanzen Dem Bösen widerstehen: Handeln und beten Über 80 Personen folgten einer Einladung des Theologischen Seminars Bienenberg zur Tagung: „Mit Gewalt gegen Gewalt?“ Eine Gesprächsrunde nach Referaten und Diskussionen machte eins deutlich: Es braucht Weisheit, um nicht in Polarisierungen oder ideologischen Grabenkämpfen steckenzubleiben. In einer Verhältnisbestimmung von Kirche und Gesellschaft befragte Hanspeter Jecker zunächst selbstkritisch eigene täuferische Traditionen, die aktuelles politisches Handeln prägen. Mit den Tragödien in Ruanda (1994), Srebenica (1995) oder im Kosovo (1999) haben die UNO, die EU und der ÖRK 2005 ein „Drei Schritte Programm“ unter dem Stichwort „Schutzverantwortung“ (Responsibilty to protect) formuliert: Prävention, Intervention, Wiederaufbau. In den öffentlichen Diskussionen werde häufig argumentiert, dass nur der Verantwortung übernehme, der unter Einsatz von Waffen tätig werde, so Jecker. Langfristiges und engagiertes Handeln in den Stufen 1 und 3 sei jedoch sowohl nachhaltig als auch kostspielig. Es gehe über blosses Zuschauen und passives Nichtstun weit hinaus. „Wenn wir als Gemeinde glaubwürdig sein wollen, dann müssen wir in den Bereichen Prävention und Wiederaufbau intensiver und konkreter anpacken: Zivildienst, Gemeinschaftsdienst, Freiwilligendienst. „Es darf für solche Dienste nicht länger einen besonderen Ruf brauchen, um sie wenigstens eine Zeitlang zu tun, sondern eine sehr gute Erklärung, sie nicht zu tun,“ so Jecker. Aus Amman / Jordanien eingeflogen waren Gordon und Carolyne Epp-Fransen, Mitarbeiter des „Mennonite Central Committee“ (MCC) und berichteten von aktuellen Handlungsansätzen zwischen Prävention und Wiederaufbau im Irak. Diese Erfahrungen von praktischem Handeln, verwurzelt in einem Friedenszeugnis, das gewaltfreiem Handeln verpflichtet ist, bildete einen Schwerpunkt der Tagung. Ergänzt wurden diese Handlungsansätze von Jakob Fehr, Mitarbeiter des Deutschen Mennonitischen Friedenskomitees (DMFK), mit einem Bericht über Erfahrungen von Christian Peace Maker Teams (CPT). Ein Friedensgebet schloss die Tagung ab. Eine Tagung und ihre Wirkung „Unsere“ Themen sind auf beinahe zynische Weise sehr brisant geworden. Zwar sind wir mit allem, was uns relevant erscheint, bemüht, ins öffentliche Gespräch zu gehen, aber derzeit scheinen die Chancen, irgendwo zu landen, grösser. Das haben wir gemerkt, als wir im Vorfeld vielen Redaktionen eine Besprechung der Tagung angeboten haben. Da gab es interessante Gespräche am Telefon mit diversen regionalen und überregionalen Zeitungen und der Reformierten Presse. Wir freuten uns über die Zusage des srf 2, die Auseinandersetzung mit der Stellungnahme längerfristig und nachhaltig zu begleiten. Und immerhin hat ein Redakteur der ZEIT die Besprechung auf Facebook „geliked“. Links und Besprechungen aus srf/lifechannel/livenet/IDEA findet man auf unserer FacebookSeite. Konfliktintervention als friedenstheologische Herausforderung Vom 29. bis 30. Juni 2015 wird auf dem Bienenberg eine internationale wissenschaftliche Fachkonferenz zum Thema „Mit Gewaltfreiheit gegen Gewalt?“ stattfinden. Die bisher in unserem mennonitischeuropäischen Kontext überwiegend vernachlässigte Interventionsfrage steht dabei im Mittelpunkt, die in besonderer Weise eine Herausforderung für die gewaltfreie Haltung aus christlicher Überzeugung darstellt. Diese Arbeitstagung von Fachleuten will einen Beitrag zu einem internen mennonitisch-täuferischen Klärungsprozess in dieser Frage leisten. Ergebnisse der Tagung sollen publiziert werden. Veranstaltet wird diese Fachkonferenz gemeinsam von vier täuferisch-mennonitischen Ausbildungsinstitutionen in Europa: Theologisches Seminar Bienenberg, Arbeitsstelle Theologie der Friedenskirchen, Universität Hamburg, Centre Mennonite de Paris, Doopsgezind Seminarium Amsterdam. Die zunächst rückläufige Spendenentwicklung konnte erfreulicherweise zum Jahresende weitgehend aufgefangen werden. Wir sind sehr dankbar für die Reaktionen auf unseren Spendenaufruf. Natürlich ist damit noch nicht gesichert, dass auch in der zweiten Hälfte unseres Geschäftsjahres die geplanten Spendenansätze erreicht werden, worauf wir jedoch hoffen. Die grosse Herausforderung besteht darin, die für unsere Aufgabe förderlichen und notwendigen Massnahmen mit einem engen Budget umzusetzen. Die finanziellen Mittel setzen dem Tatendrang immer wieder Grenzen. Bis Ende Geschäftsjahr werden wir Darlehen von 100.000 CHF zurückbezahlt haben. Zudem schlagen in einzelnen Bereichen notwendige, aber nicht budgetierte Ausgaben und Ausgabensteigerungen negativ zu Buche. Das bedeutet einen starken Dämpfer für unsere empfindliche Liquiditätsbasis! Daher mussten wir die ohnehin knapp geplanten Reparaturen und Investitionen verschieben und teilweise streichen – Massnahmen, die an sich dringend erforderlich sind. Doch diese Mehrbelastungen werden wir in diesem Geschäftsjahr nicht voll kompensieren können, so dass unterm Strich eine gewisse Budgetüberschreitung zu erwarten ist. Positiv zu vermerken ist, dass der Betriebszweig Hotel-Restaurant seine laufenden Kosten erwirtschaftet und auch die Vermietung von Wohnungen stabil läuft. Die Arbeit des Theologischen Seminars ist und bleibt von Spenden abhängig. Entwicklungen im Studienangebot Wir freuen uns über drei neue Studierende, die im Februar ins Masterprogramm eingestiegen sind. Das Bild zeigt Masterstudierende im Austausch mit Dozierenden. Die zwischenzeitlich verfolgte Spur für ein neues Grundstudiumsangebot in Kooperation konnte leider doch nicht wie erhofft realisiert werden. Ausschlaggebend war die Einsicht, dass aus unser beider Umfeld letztlich doch nicht das nötige Interesse an diesem akademischen Studiengang zu erwarten ist. Die berufsbegleitende missional geprägte Grundstudiumsausbildung vom IGW ist auch für manche Menschen aus unseren Trägergemeinden interessant, so dass es sinnvoll erscheint, dass unsere Dozierenden begonnen haben, hier ein paar Module zu unterrichten. Damit können wir einzelnen Studieninteressierten, die bei uns anfragen, je nach persönlichen Voraussetzungen eine Ausbildung empfehlen, in der sie auch etwas von uns mitbekommen. Spenden für das Theologische Seminar Bienenberg unterstützen also weiterhin unsere Lehrtätigkeit in unterschiedlichen Bereichen, wozu auch die GemSem2.0 Seminare an verschiedenen Orten gehören. Aufgrund der Entwicklungen im Grundstudiumsbereich liessen sich leider auch Stellenreduktionen nicht vermeiden. Den notwendigen Veränderungsprozess wollen wir gezielt gestalten und arbeiten intensiv an der Weiterentwicklung und Neuausrichtung des Seminars. Klar ist, dass wir den Weg „vom Berg zur Gemeinde“ verstärken. Wichtige Stichworte dabei sind „kurz, flexibel, dezentral, medienbasiert, vernetzt ...“, wobei wir auch mit neuen Akzentsetzungen unserer „täuferisch-friedenskirchlichen“ Marke treu bleiben wollen. Die Zusammenarbeit mit dem Studienzentrum für Glaube und Gesellschaft an der Universität Fribourg verfolgen wir weiter, mit einem 30 ECTS Weiterbildungsprogramm mit dem Arbeitstitel „Führungskompetenz fördern: Konflikttransformation und Friedenskultur“ mit dem Ziel, dies 2016 anzubieten. Spenden? Wofür? Nein, nicht fürs Hotel. Nicht für das Restaurant. Aber für die Arbeit des Theologischen Seminars und das was Dozierende – immer noch und immer wieder – so tun. Zum Beispiel Hanspeter Jecker, der für den deutschsprachigen Teil der Fachstelle Theologie und Geschichte des Täufertums verantwortlich zeichnet. Er ist seit vielen Jahren ein auch international geschätzter Spezialist für täuferische Geschichte und Theologie und hat vielfältige Aufgaben und Tätigkeiten in Forschung, Lehre und Gremienarbeit. Dazu gehören Beratung und Begleitung etlicher Studierender an Universitäten, Seminaren, Fachhochschulen, Gymnasien (etc.) bei der Abfassung von Diplomarbeiten, Facharbeiten, Semesterarbeiten, Abi-turarbeiten zu täufergeschichtlichen und täufertheologischen Themen. Er hat in den letzten Jahren Dutzende von Vorträgen, Workshops, öffentliche Präsentationen gehalten und war mit Monographien, Aufsätzen sowie als Herausgeber publizistisch tätig. Zudem leitet und begleitet er immer wieder täufergeschichtliche Exkursionen mit Teilnehmenden aus dem In- und Ausland. In seinen Beiträgen geht es immer wieder auch darum, Einsichten aus täuferischer Geschichte und Theologie fruchtbar zu machen für Leben und Glauben in der Gegenwart. Unsere Arbeit dient nicht nur den Studierenden und Gemeinden sondern auch einem grösseren (internationalen) Feld mennonitischer wie ökumenischer Bedürfnisse und Interessen. Danke für alle Unterstützung und Gaben. www.bienenberg.ch