Chernrezig-Meditation für Anfänger
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Chernrezig-Meditation für Anfänger
Chernrezig-Meditation für Anfänger Chernrezig-Meditation für Anfänger Es gibt viele Leute, die gern mal in den Buddhismus reinschnuppern möchten. Für diese gibt es im Internet jedoch kaum Möglichkeiten dies zu tun. Schon gar nicht bei einer tibetischen Meditation mit Mantra. Deshalb stelle ich nun die folgende Meditation auf Avolokiteshvara (tibetisch: Chenrezig) zusammen. Möge sie von Nutzen sein und viele Wesen auf den richtigen Weg führen. Es gibt verschiedene Formen von Chenrezig und auch verschiedene Praktiken auf ihn. Das sehr empfehlenswerte Nyungne-Fastenritual, das auch mit Avokokiteshvara arbeitet, enthält z.B. als Erklärung ein Buch (englisch), das 297 PDF-Seiten umfasst. Die dortige Form wird mit 1000 Armen dargestellt. Hier wird Avolokiteshvara mit 4 Armen dargestellt. Mehrarmige Formen findet man oft im Buddhismus und noch öfters im Hinduismus, woraus ein großer Teil von dem tibetischen Buddhismus entstanden ist. Die zusätzlichen Arme haben symbolischen Charakter. Normalerweise fängt eine tibetische Meditation damit an, dass man zuerst an einer Einweihung, durch einen Lama, auf den jeweiligen Meditations-Aspekt teilnimmt. Diese enthält dann den Segen, die Ermächtigung, die Erklärung und noch ein paar Dinge. Aber hier könnt Ihr die Meditation schon mal ausführen und wenn Ihr meint, dass die Zeit reif, mal einen Lama zu sponsern, könnt Ihr immer noch irgendwo die Einweihung für den 4-armigen Chenrezig (sanskrit: Avolokiteshvara) nehmen. Der Verlauf der Meditation beginnt damit, das man 1. 2. 3. 4. zuerst etwas innerliche Ruhe herstellt, dann nimmt man Zuflucht, erzeugt liebende Güte und Mitgefühl (Bodhichitta), daraufhin führt man den Hauptteil der Meditation mit Mantra-Phase durch und 5. schließlich, am Ende, wird der entstandene Verdienst für das Wohl aller Wesen gewidmet. Keiner dieser fünf Punkte sollte ausgelassen werden, sie sind alle wichtig, was man später verstehen wird. Die ganze folgende Beschreibung sieht zwar recht umfangreich aus, deren Länge lässt sich jedoch, durch die Anzahl der Mantras, individuell einstellen. Zweimal 20 Minuten am Tag (morgens und abends) sind ausreichend. Dabei sollte das Mantra wenigstens 1 Mala (108x) aufgesagt werden. Wenn man den Text erstmal kennt und nur 108 Wiederholungen macht, ist dies mit der Reinigungs-Atmung leicht in 20 Minuten durchzuführen. Solange man die Vorgehensweise noch nachliest, kann dies noch etwas länger dauern. Wenn Ihr Freude daran habt und Seite 1 Zeit könnt Ihr auch mal 10.000 Mantras in einer Sitzung machen, was ungefähr 2 Stunden dauert. Die Mantras werden in der Rezitations-Phase sehr schnell, schnellstmöglich, aufgesagt, wobei keine Silbe verschluckt oder ausgelassen wird. Segnen der Mala Für die Durchführung der Meditation ist eine Mala (tibetische Gebetskette) mit 108 Perlen zum zählen der Mantras von Nutzen. Diese kann man segnen, indem man sich, vor der Rezitation von dem Mantra im Hauptteil der Meditation, auf der rechten Handfläche eine Sonnenscheibe und in auf der linken Handfläche eine Mondscheibe vorstellt, die Mala etwas zusammenrollt, sie zwischen diesen beiden Handfläche vor dem Herzen hält, das Mantra einmal (oder dreimal) aufsagt und dann auf die Mala bläst. Nach der Rezitation bläst man ebenfalls nochmal auf die vor dem Herzen zusammengerollte Mala, dadurch wird die Kraft der Mala immer stärker. Es folgt nun der Text für die Meditation mit Erklärungen, danach folgt nochmal nur der Text, damit Ihr die Meditation am Stück durchführen könnt. Fangen wir an: 1. Einleitung Wir sitzen so gerade wie möglich, ohne zu verspannen. Wir können im Schneidersitz oder in ähnlichen Yoga-Sitzen, mit Kissen oder ohne, auf dem Boden oder auf einem Stuhl sitzen. Wir spüren, wie der formlose Luftstrom unseres Atems an der Nasenspitze kommt und geht. Dabei lassen wir Gedanken und Geräusche vorbeiziehen ohne sie zu beurteilen (An dieser Stelle können wir auch die neunfache Reinigungsatmung durchführen). Neunfache Reinigungsatmung Wir umschließen den Daumen der rechten Hand mit den anderen vier Fingern. Der Daumen sollte dabei mit seiner Spitze die Wurzel des Ringfingers berühren (Vajrafaust). Nun strecken wir den Ring- und den kleinen Finger gerade aus und schließen mit dem Ringfinger das rechte Nasenloch. Durch das linke Nasenloch atmen wir frische reinigende (grüne) Kraft ein. Dann wechseln wir mit dem Ringfinger der rechten Hand zum linken Nasenloch und halten dies von unten her zu. Dabei drehen wir den Kopf nach rechts. Hier atmen wir die verbrauchte rot-graue Luft mit der negativen Eigenschaft der Anhaftung (Symbol: Hahn) hinter den Rücken aus. Dies wiederholen wir dreimal, wobei wir in der ersten Runde sanft ausatmen und dies dann steigern. Seite 2 Danach machen wir mit der linken Hand die Vajra-Faust und schließen mit dem Ringfinger das linke Nasenloch.Durch das rechte Nasenloch atmen wir frische reinigende (grüne) Kraft ein. Dann wechseln wir mit dem Ringfinger der linken Hand zum rechten Nasenloch und halten dies von unten her zu. Dabei drehen wir den Kopf nach links. Hier atmen wir die verbrauchte blaugraue Luft mit der negativen Eigenschaft der Begierde (Symbol: Schlange) hinter den Rücken aus. Dies wiederholen wir dreimal, wobei wir in der ersten Runde sanft ausatmen und dies dann steigern. Daraufhin legen wir die Hände in den Schoß, die linke Hand liegt in der Rechten, wobei die Daumenspitzen weiterhin die Wurzel des Ringfingers berühren (Bei fortgeschrittener Meditation, in der man einen gewissen Grad der Leerheit erreicht, verhindert diese Handhaltung oder die Vajra-Faust, dass ungewünschte Entitäten, die wir anfangs mit unserem Bewusstsein noch nicht wahrnehmen können, in den Körper eindringen). Nun atmen wir die frische Kraft durch beide Nasenlöcher ein. Beim Ausatmen stellen wir uns vor, wie uns schwarz-grauer Rauch am Scheitel verlässt. Mit diesem Rauch verlässt uns auch Unwissenheit (Symbol: Schwein). Auch hiervon machen wir drei Wiederholungen. Danach beschäftigen wir uns kurz mit den vier grundlegenden Gedanken, die uns auf dem Pfad (zur Erleuchtung) begleiten. 1. Wir erkennen unsere wertvolle Möglichkeit, dieses Leben mit den Mitteln (der Hilfe) der Zuflucht zum besten Nutzen von allen Wesen zu verwenden und zu gestalten. Nur wenige auf der Welt haben dieses Glück und noch viel weniger nutzen es. 2. Wir erinnern uns der Vergänglichkeit aller Dinge. Nur die offene, klare Leerheit unseres Geistes ist von Dauer. Niemand weiß, wie lange Bedingungen bleiben, um sie zu erkennen. 3. Wir denken über Ursache und Wirkung nach, darüber dass wir selbst bestimmen, was geschieht. Frühere Taten, Worte und Gedanken wurden zur unserer heutigen Welt. Wir säen ständig die Samen für unsere Zukunft. 4. Schließlich vergegenwärtigen wir uns, warum wir meditieren. Erleuchtung bedeutet zeitlose höchste Freude. Wir können nur wenig für andere tun, solange wir selbst noch verwirrt sind oder leiden. 2. Zuflucht Wir stehen am Rande eines Sees. Neben uns befindet sich unser Vater und unsere Mutter. Hinter uns alle Wesen, in ihrer Anzahl grenzenlos wie der Himmelsraum. Vor uns diejenigen, mit denen wir Schwierigkeiten haben. Da wir die Welt nicht so erleben, wie wir das möchten, wollen wir von denen Seite 3 lernen, die dies können. Zum besten Nutzen von allen und allem nehmen wir Zuflucht: Zum Ziel: Wir nennen es Buddha, die Vollkommenheit unseres Geistes. Die Buddhas befinden sich, umgeben von goldenem Licht, etwas erhöht links im Raum vor uns. Zu den Lehren, die uns zum Ziel führen. Sie befinden sich, dargestellt durch Bücher, umgeben von klarem Licht rechts hinter den Buddhas. Zu den Bodhisattvas, unseren Freunden auf dem Weg, die edle Gemeinschaft. Sie befinden sich, umgeben von weißem Licht, etwas erhöht rechts im Raum vor uns. Und schließlich zu den Lamas (Mutter, Lehrer). Sie befinden sich, umgeben von Regenbogen-Licht, etwas erhöht direkt im Raum vor uns. Lehren Buddhas Bodhisattvas Lamas Die Zuflucht, die wir uns aufbauen, haben wir überall als Hilfe dabei. Für einen Christen, Juden oder Muslim usw. kann es schwierig sein sich mit solchen exotischen Dingen wie Lamas und Bodhisattvas oder 1000-armigen und 11köpfigen Gottheiten anzufreunden. Aber auch hier gibt es Möglichkeiten, sich aus den jeweiligen Lehren (Bibel, Koran, etc.) eine Zuflucht zu erstellen. Jesus ist aus buddhistischer Sicht ein Bodhisattva der allerhöchsten Stufen (Bhumis), beinahe schon ein Buddha. Mit Maria, Josef, den Jüngern und unzähligen anderen Figuren aus dem alten und neuen Testament lässt sich da schon einiges mit einbringen. Anstelle des Lamas kann man sich auch eine Person nehmen, die einem bei der spirituellen Entwicklung sehr hilfreich war. Oder sonst jemanden, von dem man Lehren dieser Art erhalten hat. Freunde auf dem Weg sind alle, die uns spirituell von Nutzen sind. An dieser Stelle können wir Wunsch-Gebete, gute Wünsche für andere oder Lobpreisungen für die Zuflucht machen. Der zentrale Aspekt der Zuflucht wird in der Form des weissen Chenrezig gesehen. Vor ihm bekennen wir alle negativen Taten, die uns gerade so einfallen und geloben, diese nicht mehr zu tun. 3. Bodhichitta Mögen alle Wesen das Glück und die Ursache des Glücks haben; Seite 4 Mögen sie vom Leiden und der Ursache des Leidens frei sein; Mögen nicht vom wahren Glück, welches ohne Leiden ist getrennt sein, Mögen sie in großem Gleichmut verweilen, frei von Anhaftung an das, was sie mögen und Abneigung gegen das, was sie nicht mögen. Um alle Wesen aus dem Kreislauf von Samsara und Nirwana zu befreien entwickle ich liebende Güte und Mitgefühl. Dann: "Du Edler, der Du alle Vollkommenheiten erreicht hast. Du bist gekleidet in weisser Seide. Ein Antilopen-Fell, als Zeichen deiner Güte, schmückt deine rechte Schulter. In der rechten Hand hältst du eine Kristall-Mala zur Befreiung aller Wesen, deine linke Hand hält eine blaue Lotos-Blüte. Mit den zwei unteren Händen umschließt du das Juwel der Erleuchtung vor deinem Herzen. Mit den Augen des Mitgefühls schaust du auf die Wesen. Bitte zeig uns die Kraft, welche die Unwissenheit und die Verdunkelungen von allen anderen und uns selbst entfernt, so dass wir das zeitlos klare Licht des Geistes erkennen, erfahren und ihm in allen Lagen gewahr sein können". Chenrezig freut sich über unseren Wunsch und ist gerne bereit uns diesbezüglich zu helfen. Er lächelt, kommt näher, bis er in einem angenehmen Abstand vor uns im Raum verweilt. Nun fällt aus seiner Stirn ein klares weißes Licht in unsere Stirn und gibt uns die Vasen-Einweihung. Dieses weiße Licht entfernt alles Störende im Gehirn, in den Nerven und in Sinnen. Zusammen mit diesem Licht hören wir die innere Schwingung der Silbe OM. Danach fällt aus seiner Kehle ein klares rotes Licht in unseren Hals und gibt uns die geheime (oder Rede-) Einweihung. Dieses rote Licht entfernt alles Hinderliche in unserer Rede. Eindrücke von vergangenen groben und Leid bringenden Worten verlassen uns und unsere Rede wird ein bewusstes Mittel, um anderen zu helfen. Zusammen mit dem roten Licht hören wir die Schwingung der Silbe AH. Daraufhin fällt aus Chenrezig's Herz-Zentrum ein klares blaues Licht in unser Herz und gibt uns die Weisheits-Bewusstheits-Einweihung. Diese blaue Licht entfernt alle Hindernisse im Geist. Zusammen mit dem blauen Licht hören wir die innere Schwingung der Silbe HUNG. Störende Gefühle und steife Vorstellungen lösen sich auf und unser Geist wird ursprünglicher Raum. Raum und Freude untrennbar. Die drei vorangegangen drei Silben sprechen wir langgezogen aus. Schließlich fallen alle drei Lichter gleichzeitig in uns hinein. So erfahren wir Chenrezig's Zustand. AH OM HUNG. Seite 5 Danach löst sich die gesamte Zuflucht in Regenbogenlicht auf, welches in Chenrezig strahlt. Dieser löst sich ebenfalls in Regenbogenlicht auf, welches in uns hinein strahlt. Dieses füllt uns und unseren Geist vollkommen auf und jede Form verschwindet. Jetzt existiert nur noch die offene klare unbegrenzte Weite unser Geistes. Raum, Klarheit, Freude. Wir verweilen kurz in diesem Zustand. 4. Hauptteil Aus dieser offenen, klaren Weite entstehen wir nun selbst als Chenrezig. Wir haben 4 Arme und sitzen auf einer Mondscheibe in einer weissen Lotos-Blüte. In unserem Herz-Zentrum befindet sich eine weitere weisse Lotos-Blüte mit einer Mondscheibe. Auf dieser steht die weisse Silbe HRIH: HRIH Das Mantra OM MA NI PE ME HUNG befindet sich im Uhrzeigersinn am Rande der Mondscheibe. Während wir es wiederholen dreht es sich Uhrzeigersinn und unermessliches regenbogenfarbenes Licht strahlt zu den Wesen aus. Über all, wo es auf die Wesen trifft, werden deren Leiden gelindert und sie entstehen als Formen von Chenrezig. Wir machen wenigstens 108 Wiederholungen. Dabei halten wir die Mala auf herzenshöhe zwischen dem Mittel- und dem Ringfinger. Bei weiteren Wiederholungen drehen wir die Mala jeweils nach 108 Wiederholungen einmal um, so dass die Perlen in entgegengesetzte Richtung gezählt werden, und halten sie dann zwischen Daumen und Zeigefinger. Je höher wir dabei die Mala halten Seite 6 (nicht höher als der Hals), desto schneller können wir mit einiger Übung das Mantra wiederholen. Danach löst sich alles, die Universen, die darin enthaltenen Wesen, eben alles Vorstellbare, in regenbogen-farbenenes Licht auf, welches in unsere Form, als Chenrezig, hineinstrahlt. Mondscheibe und Mantra-Ring lösen sich in die Silbe HRIH auf. Wir selbst verdichten uns ebenfalls in die Silbe HRIH auf. Diese wird kleiner und kleiner, bis nur noch ein allerwinzigster Punkt übrigbleibt, der sich nun in regenbogen-farbenes Licht ausbreitet, das den unermesslichen Raum vollkommen auffüllt und zunehmend klar wird. Wir verweilen in dieser Klarheit so lange, wie wir sie halten können. Dies wird anfangs noch schwer zu erkennen sein und dann vielleicht ein paar Sekunden andauern. Mit zunehmender Übung wird diese Phase jedoch immer länger werden. Sie ist das Kernstück der Praxis. Wenn wir die Klarheit nicht mehr halten können, entsteht wieder eine Welt. Eine reine Welt, schön und vollkommen. Jedes Atom schwingt vor Freude und wird zusammengehalten von Liebe. Die Wesen, die überall entstehen haben alle einen kleinen Chenrezig über ihren Köpfen. Nun entstehen auch wir wieder aus dem Raum, in unserer gewohnten Form, am richtigen Ort, zur richtigen Zeit. Alles ist frisch und neu, voll unbegrenzter Möglichkeiten. Es gibt jedoch einen Unterschied: Früher waren wir dieser Körper und durch Alter, Krankheit, Tod verwundbar. Heute haben wir diesen Körper: Er ist Vase und Mittel für Chenrezig zum Besten Nutzen aller Wesen. Was wir wirklich sind, ist das Klare Licht, das uns eben noch bewusst war. 5. Widmung Wir wollen dieser Sicht in allen Lagen gewahr sein und wünschen nun, dass all das Gute, das entstand, grenzenlos wird und widmen die entstandenen guten Eindrücke dem Wohl und er Erleuchtung aller Wesen. Eine Widmung in dieser oder ähnlicher Form sollte nach jeder Meditation gemacht werden. Nicht nur dass der entstandene Verdienst aus der Meditation vervielfacht wird und allen Wesen zugute kommt, verhindert sie auch, dass sich unser Ego aufbläht nach Motto: "Mann, bin ich gut. Was ich gerade Gutes getan habe und dabei 10.000 Mantras gemacht." Wir haben alles wieder sinnvoll verteilt, dadurch gibt es für unser Ego keinen Grund sich aufzublasen. Ich habe diese Meditation als Anfänger-Meditation ausgewählt, weil ich ihre Wirksamkeit kenne. Nach insgesamt 500.000 Wiederholungen des Mantras kam es dazu, das ich in eine sehr tiefe Phase der Klarheit eingetreten bin. So eine Erfahrung ist ein unermessliches Geschenk, mehr wert, als der gesamte Seite 7 Reichtum dieser Welt. Das heißt nicht, dass es bei Euch genauso sein wird. Aber diese Meditation auf Chenrezig (Avolokiteshvara) wird Euch ein Führer sein, der Euch in Eurer Entwicklung mit dem unterstützt, was gerade passend ist. Habt viel Freude und genießt. Hier folgt nun nochmal der Text: 1.Einleitung Wir spüren, wie der formlose Luftstrom unseres Atems an der Nasenspitze kommt und geht. Dabei lassen wir Gedanken und Geräusche vorbeiziehen ohne sie zu beurteilen. Danach beschäftigen wir uns kurz mit den vier grundlegenden Gedanken, die uns auf dem Pfad (zur Erleuchtung) begleiten. 1. Wir erkennen unsere wertvolle Möglichkeit, dieses Leben mit den Mitteln (der Hilfe) der Zuflucht zum besten Nutzen von allen Wesen zu verwenden und zu gestalten. Nur wenige auf der Welt haben dieses Glück und noch viel weniger nutzen es. 2. Wir erinnern uns der Vergänglichkeit aller Dinge. Nur die offene, klare Leerheit unseres Geistes ist von Dauer. Niemand weiß, wie lange Bedingungen bleiben, um sie zu erkennen. 3. Wir denken über Ursache und Wirkung nach, darüber dass wir selbst bestimmen, was geschieht. Frühere Taten, Worte und Gedanken wurden zur unserer heutigen Welt. Wir säen ständig die Samen für unsere Zukunft. 4. Schließlich vergegenwärtigen wir uns, warum wir meditieren. Erleuchtung bedeutet zeitlose höchste Freude. Wir können nur wenig für andere tun, solange wir selbst noch verwirrt sind oder leiden. 2. Zuflucht Wir stehen am Rande eines Sees. Neben uns befindet sich unser Vater und unsere Mutter. Hinter uns alle Wesen, in ihrer Anzahl grenzenlos wie der Himmelsraum. Vor uns diejenigen, mit denen wir Schwierigkeiten haben. Da wir die Welt nicht so erleben, wie wir das möchten, wollen wir von denen lernen, die dies können. Zum besten Nutzen von allen und allem nehmen wir Zuflucht: Zum Ziel: Wir nennen es Buddha, die Vollkommenheit unseres Geistes. Zu den Lehren, die uns zum Ziel führen. Zu den Bodhisattvas, unseren Freunden auf dem Weg, die edle Gemeinschaft. Und schließlich zu den Lamas. Seite 8 3. Bodhichitta Mögen alle Wesen das Glück und die Ursache des Glücks haben; Mögen sie vom Leiden und der Ursache des Leidens frei sein; Mögen nicht vom wahren Glück, welches ohne Leiden ist getrennt sein, Mögen sie in großem Gleichmut verweilen, frei von Anhaftung an das, was sie mögen und Abneigung gegen das, was sie nicht mögen. Um alle Wesen aus dem Kreislauf von Samsara und Nirwana zu befreien entwickle ich liebende Güte und Mitgefühl. Dann: "Du Edler, der Du alle Vollkommenheiten erreicht hast. Du bist gekleidet in weisser Seide. Ein Antilopen-Fell, als Zeichen deiner Güte, schmückt deine rechte Schulter. In der rechten Hand hältst du eine Kristall-Mala zur Befreiung aller Wesen, deine linke Hand hält eine blaue Lotos-Blüte. Mit den zwei unteren Händen umschließt du das Juwel der Erleuchtung vor deinem Herzen. Mit den Augen des Mitgefühls schaust du auf die Wesen. Bitte zeig uns die Kraft, welche die Unwissenheit und die Verdunkelungen von allen anderen und uns selbst entfernt, so dass wir das zeitlos klare Licht des Geistes erkennen, erfahren und ihm in allen Lagen gewahr sein können". Chenrezig freut sich über unseren Wunsch und ist gerne bereit uns diesbezüglich zu helfen. Er lächelt, kommt näher, bis er in einem angenehmen Abstand vor uns im Raum verweilt. Nun fällt aus seiner Stirn ein klares weißes Licht in unsere Stirn und gibt uns die Vasen-Einweihung. Dieses weiße Licht entfernt alles Störende im Gehirn, in den Nerven und in Sinnen. Zusammen mit diesem Licht hören wir die innere Schwingung der Silbe OM. Danach fällt aus seiner Kehle ein klares rotes Licht in unseren Hals und gibt uns die geheime (oder Rede-) Einweihung. Dieses rote Licht entfernt alles Hinderliche in unserer Rede. Eindrücke von vergangenen groben und Leid bringenden Worten verlassen uns und unsere Rede wird ein bewusstes Mittel, um anderen zu helfen. Zusammen mit dem roten Licht hören wir die Schwingung der Silbe AH. Daraufhin fällt aus Chenrezig's Herz-Zentrum ein klares blaues Licht in unser Herz und gibt uns die Weisheits-Bewusstheits-Einweihung. Diese blaue Licht entfernt alle Hindernisse im Geist. Zusammen mit dem blauen Licht hören wir die innere Schwingung der Silbe HUNG. Störende Gefühle und steife Vorstellungen lösen sich auf und unser Geist wird ursprünglicher Raum. Raum und Freude untrennbar. Seite 9 Schließlich fallen alle drei Lichter gleichzeitig in uns hinein. So erfahren wir Chenrezig's Zustand. AH OM HUNG. Danach löst sich die gesamte Zuflucht in Regenbogenlicht auf, welches in Chenrezig strahlt. Dieser löst sich ebenfalls in Regenbogenlicht auf, welches in uns hinein strahlt. Dieses füllt uns und unseren Geist vollkommen auf und jede Form verschwindet. Jetzt existiert nur noch die offene klare unbegrenzte Weite unser Geistes. Raum, Klarheit, Freude. Wir verweilen kurz in diesem Zustand. 4. Hauptteil Aus dieser offenen, klaren Weite entstehen wir nun selbst als Chenrezig. Wir haben 4 Arme und sitzen auf einer Mondscheibe in einer weissen Lotos-Blüte. In unserem Herz-Zentrum befindet sich eine weitere weisse Lotos-Blüte mit einer Mondscheibe. Auf dieser steht die weisse Silbe HRIH. Das Mantra OM MA NI PE ME HUNG befindet sich im Uhrzeigersinn am Rande der Mondscheibe. Während wir es wiederholen dreht es sich Uhrzeigersinn und unermessliches regenbogenfarbenes Licht strahlt zu den Wesen aus. Über all, wo es auf die Wesen trifft, werden deren Leiden gelindert und sie entstehen als Formen von Chenrezig. Danach löst sich alles, die Universen, die darin enthaltenen Wesen, eben alles Vorstellbare, in regenbogen-farbenenes Licht auf, welches in unsere Form, als Chenrezig, hineinstrahlt. Mondscheibe und Mantra-Ring lösen sich in die Silbe HRIH auf. Wir selbst verdichten uns ebenfalls in die Silbe HRIH auf. Diese wird kleiner und kleiner, bis nur noch ein allerwinzigster Punkt übrigbleibt, der sich nun in regenbogen-farbenes Licht ausbreitet, das den unermesslichen Raum vollkommen auffüllt und zunehmend klar wird. Wir verweilen in dieser Klarheit so lange, wie wir sie halten können. Wenn wir die Klarheit nicht mehr halten können, entsteht wieder eine Welt. Eine reine Welt, schön und vollkommen. Jedes Atom schwingt vor Freude und wird zusammengehalten von Liebe. Die Wesen, die überall entstehen haben alle einen kleinen Chenrezig über ihren Köpfen. Nun entstehen auch wir wieder aus dem Raum, in unserer gewohnten Form, am richtigen Ort, zur richtigen Zeit. Alles ist frisch und neu, voll unbegrenzter Möglichkeiten. Es gibt jedoch einen Unterschied: Früher waren wir dieser Körper und durch Alter, Krankheit, Tod verwundbar. Heute haben wir diesen Körper: Er ist Vase und Mittel für Chenrezig zum Besten Nutzen aller Wesen. Was wir wirklich sind, ist das Klare Licht, das uns eben noch bewusst war. Seite 10 5. Widmung Wir wollen dieser Sicht in allen Lagen gewahr sein und wünschen nun, dass all das Gute, das entstand, grenzenlos wird und widmen die entstandenen guten Eindrücke dem Wohl und er Erleuchtung aller Wesen. Seite 11 Chenresig-Meditation Das Wohl der Wesen, den Himmel durchdringend Inhalt Das kurze Vajradhara-Linien-Gebet (Dorje-Chang-Gebet) Liniengebet der Mahamudra-Lehrer (Kyab Dag Dorje Chang) Meditation und Rezitation (Chenrezig-Meditation) Das Siebenzeilengebet (Guru-Rinpoche-Gebet) Kurze Vajrakilaya-Praxis Die kurze tägliche Schützer-Praxis (Mahakala-Gebet) Langlebensgebete (an Dalai Lama, Karmapa und alle Lehrer) Widmungen und Wunschgebet Das kurze Vajradhara-Liniengebet Großer Vajradhara, Tilo, Naro, Marpa, Mila, Herr des Dharma – Gampopa, Karmapa, der alles Wissende, der die drei Zeiten kennt, Halter der vier großen und acht kleinen Linien, der Drikung-, Taglung-, Tsalpa-, der glorreichen DrugpaLinie und so fort. Ihr habt den tiefgründigen Pfad des Mahamudra gemeistert. Unvergleichliche Schützer der Wesen, Dagpo Kagyü-Linie, ich bitte Euch, Ihr Kagyü-Lehrer, gewährt Euren Segen, dass ich Eure Linie halten und vollkommene Befreiung erlangen werde. Abkehr von Anhaftung wird als Fuß der Meditation beschrieben. Entsprechend haben große Meditierende keine Anhaftung, weder an Essen noch an Besitz, sie haben das Band an dieses Leben durchschnitten. Gewährt Euren Segen, dass ich Frei bin von Anhaftung an Erfolg und Anerkennung. Überzeugte Hingabe wird als Kopf der Meditation beschrieben. Entsprechend beten große Meditierende ständig an ihren Lehrer, der ihnen das Tor zum Schatz der besonderen Anweisungen öffnet. Gewährt Euren Segen, dass ungeschaffene Hingabe in mir entsteht. Unabgelenktsein wird als Hauptteil der Meditation beschrieben. Entsprechend verweilen große Meditierende genau im Ungeschaffenen, im frischen Wesen der Erkenntnis von allem, was auch immer erscheint. Gewährt Euren Segen, dass ich frei bin von der Vorstellung, es gäbe etwas zu meditieren. Das Wesen der Gedanken wird als Dharmakaya beschrieben. Entsprechend ist es nicht das Geringste, dennoch zeigt es sich als alles Mögliche und erscheint den großen Meditierenden in einem ununterbrochenem Spiel. Gewährt Euren Segen, dass ich die Untrennbarkeit von Samsara und Nirwana erkenne. Möge ich in all meinen Leben, niemals getrennt vom wahren Lehrer, die Herrlichkeiten des Dharma genießen und die Qualitäten der Stufen und Pfade vollständig zu ende bringen, um so schnell die Ebene des Vajradhara zu erreichen. Das Liniengebet der Mahamudra-Lehrer Großer Vajradhara – alles durchdringender Herr; Tilopa – ausgezeichnetes Wissen; Naropa – Jnana Siddhi (errungene Urbewusstheit); Marpa – Dharma-Intelligenz; Milarepa – lachender Vajra; Jugendliches Mondlicht aus Dagpo (Gampopa); Glorreicher Kenner der drei Zeiten (1. Karmapa); Situ – Schützer der Wesen, großer Repa; Pomdrag – verdienstvoller Vajra; Mahasiddha Karma Pakshi (2. Karmapa); Großer Orgyenpa – Gelehrter und Siddha; Bodhisattva Selbstentstehender Vajra (3. Karmapa); Großer Siegreicher Yungtön; Weltruhm des Dharma (4. Karmapa Rolpe Dorje); Erkenntnishalter – machtvoll über den Himmelsgenuss (2. Shamar); Dharma-Herr – der So-Gegangene (5. Karmapa); Edler Ratnabhadra, Nirmanakaya – sinnvolles Sehen (6. Karmapa); Allwissender – guter Manjushri; Bodhisattva – Wohl erfüllende Pracht (1. Gyaltsab); Machtvoller Siegreicher – Meer des Dharma-Ruhms (7. Karmapa); Mahasiddha Glückverheißende Pracht (3. Situpa); Unvergleichlicher Unerschütterlicher Vajra (8. Karmapa); Siegreicher – Zweig der Seltenen und Vollendeten (5. Shamar); Edler machtvoller Vajra (9. Karmapa); Majestät – machtvoll über Dharma (6. Shamar); Höchster Siegreicher – Dharmadatu-Vajra (10. Karmapa); Glorreicher – Herzessenz der Urbewusstheit (7. Shamar); Unvergleichlicher Vajra der Urbewusstheit (11. Karmapa); Großer Glorreicher – Erfüller des Dharma-Sinnes (8. Shamar); Machtvoller Siegreicher – Vajra des Erwachens (12. Karrnapa); Situ – Dharma-Quelle (8. Situpa); Edler Vajra, der die Maras zähmt (13. Karmapa); Unbesiegbarer – Meer der Dharma-Erfüllung (10. Sharnar); Lotus – machtvoller Tagschöpfer (9. Situpa); Vajra des höchsten Fahrzeuges (14. Karrnapa); Sohn der Siegreichen – Grenzenlose Intelligenz (1. Jamgon Kongtrul); Allguter – Himmelsraum durchdringender Vajra (15. Karmapa); Lotos – König höchster Macht (11. Situpa); Glorreicher – Lichtstrahlen des Wissens und der Liebe (2. Jamgon Kongtrul); Vajra selbstentstehenden Gewahrseins (16. Karmapa); Machtvoller Siddha – Wohl erfüllender Edelstein (Wurzellehrer von Kalu Rinpoche); gütiger Wurzellehrer; Versammlung der Yidam-Gottheiten des Mandala; Dharma-Schützerinnen und -Schützer, Schwestern und Brüder – denkt an uns! Schaut auf mich und alle Wesen der sechs Bereiche mit großer Herzensliebe und Urbewusstheit und gewährt uns die Erkenntnis der wahren Seinsweise von Mahamudra! Meditation und Rezitation des Edlen Herrn des Großen Mitgefühls, genannt: "Das Wohl der Wesen, den Himmelsraum durchdringend" Zufluchtnahme und Erleuchtungsgeist Zu Buddha, zur Lehre und zur höchsten Gemeinschaft nehme ich Zuflucht bis zur Erleuchtung. Möge ich durch die Verdienste des Praktizierens von Freigebigkeit und anderem zum Wohle aller Wesen Buddhaschaft erlangen. (wiederhole dreimal) Aufbau der Gottheit Über meinem Scheitel und dem der Wesen, die den Raum füllen, entsteht auf einer weißen Lotosblüte und einer Mondscheibe ein HRI und daraus der Edle Erhabene Avalokiteshvara. Weiß und klar, in fünffachem Licht erstrahlend, schaut er hübsch und lächelnd mit den Augen seines Mitgefühls. Die ersten beiden seiner vier Hände sind gefaltet in den unteren beiden hält er einen Kristall-Mala und eine weiße Lotosblume. Er ist mit Seiden-und JuwelenOrnamenten geschmückt, gekleidet in ein Obergewand aus dem Fell einer Antilope und am Haupt gekrönt von Amitabha. Mit beiden Beinen sitzt er in der Vajrahaltung. Sein Rücken lehnt an einer makellosen Mondscheibe. In seinem Wesen vereinigen sich alle Objekte der Zuflucht. Stelle dir vor, wie du mit allen lebenden Wesen einstimmig folgendes Gebet sprichst: Edler, Du bist von Fehlern unberührt, Deine Körperfarbe ist Weiß und Dein Haupt krönt der vollendete Buddha. Mit den Augen Deines Mitgefühls schaust Du auf die Wesen, Avalokiteshvara, vor Dir werfe ich mich nieder. Wiederhole dies so oft du kannst Siebenzweigegebet Vor dem Edlen Avalokiteshvara und vor allen Siegreichen und ihren Nachkommen, die in den zehn Himmelsrichtungen und den drei Zeiten verweilen, werfe ich mich mit aufrichtigem Vertrauen nieder. Blumen, Räucherwerk, Lichter, edle Gerüche, Speisen, Musik und vieles mehr bringe ich dar als tatsächliche und geistig geschaffene Gaben. Ich bitte die Versammlung der Edlen sie anzunehmen. Seit anfangslosen Zeiten bis jetzt habe ich die zehn unheilvollen und die fünf extremen Handlungen begangen. Ich bekenne alle Negativitäten, die dadurch zustande kamen, dass mein Geist unter die Macht der Geistesgifte geraten ist. Wieviele positive Handlungen auch immer die Shravakas, Pratyeka-Buddhas, Bodhisattvas, gewöhnlichen Wesen und viele mehr in den drei Zeiten ausführen, ich erfreue mich an all deren Verdienst. Ich bitte Euch, entsprechend der Ansichten der Wesen und ihrer unterschiedlichen Vorstellungen das Rad der Lehre des großen, kleinen oder gemeinsamen Fahrzeuges zu drehen. Ich bitte Euch, solange Samsara nicht geleert ist, nicht ins Nirwana einzugehen, sondern mit Mitgefühl auf die Wesen zu schauen, die im Meer der Leiden versunken sind. Wieviel Verdienst ich auch angesammelt habe, möge all dieses zur Ursache der Erleuchtung werden, so dass ich in kurzer Zeit zum glorreichen Führer der Wesen werde. Das Gebet des Gelong Pema Karpo an seine Yidam-Gottheit, Avalokiteshvara: Ich richte meine Bitte an Dich, Lehrer Avalokiteshvara! Ich richte meine Bitte an Dich, Yidam-Gottheit Avalokiteshvara! Ich richte meine Bitte an Dich, Edler Erhabener Avalokiteshvara! Ich richte meine Bitte an Dich, Zuflucht und Schutz Avalokiteshvara! Ich richte meine Bitte an Dich, Beschützer voller Liebe Avalokiteshvara! Halte uns mit Deinem Mitgefühl, Du Siegreicher, Mitfühlender! Die Wesen wandern seit unzähligen Leben im unendlichen Samsara und erfahren unerträgliche Leiden. O Schützer, sie haben keine andere Zuflucht als Dich! Gewähre Deinen Segen, damit sie allwissende Buddhaschaft erlangen! Die Kraft der schlechten Handlungen, die sie seit anfangslosen Zeiten begingen, und die Macht ihres Zornes führte sie zu einer Geburt in den Höllen. Alle Wesen, die das Leiden der Hitze und der Kälte erleben, o erhabene Gottheit, mögen sie in Deiner Nähe geboren werden! OM MANI PADME HUNG. Die Kraft der schlechten Handlungen, die sie seit anfangslosen Zeiten begingen, und die Macht ihres Geizes führte sie zu einer Geburt im Bereich der Hungrigen Geister. Alle Wesen, die das Leiden von Hunger und Durst erleben, mögen sie im erhabenen Bereich des Potala geboren werden! OM MANI PADME HUNG. Die Kraft der schlechten Handlungen, die sie seit anfanglosen Zeiten begangen, und die Macht ihrer Dummheit führte sie zu einer Geburt als Tier. Alle Wesen, die das Leiden von Dumpfheit und Stumpfsinn erleben, o Schützer, mögen sie in Deiner Nähe geboren werden! OM MANI PADME HUNG. Die Kraft der schlechten Handlungen, die sie seit anfanglosen Zeiten begingen und die Macht der begehrenden Anhaftung führte sie zu einer Geburt im Bereich der Menschen. Alle Wesen, die das Leiden von Geschäftigkeit und Armut erleben, mögen sie im erhabenen Bereich Sukhavati geboren werden! OM MANI PADME HUNG. Die Kraft der schlechten Handlungen, die sie seit anfanglosen Zeiten begingen, und die Macht ihres Neids führte sie zu einer Geburt im Bereich der Halbgötter. Alle Wesen, die das Leiden von Streit und Kampf erleben, mögen sie im reinen Bereich von Potala geboren werden! OM MANI PADME HUNG. Die Kraft der schlechten Handlungen, die sie seit anfangslosen Zeiten begingen, und die Macht ihres Stolzes führte sie zu einer Geburt im Bereich der Götter. Alle Wesen, die das Leiden des Übergangs und des Herabfallens erleben, mögen sie im reinen Bereich von Potala geboren werden ! OM MANI PADME HUNG. Möge ich in diesem und in allen weiteren Leben durch Handlungen ähnlich denen des Avalokiteshvara die Wesen der unreinen Bereiche befreien und mögeN sich die erhabene Rede, die Sechs Silben, in den zehn Himmelsrichtungen verbreiten. Edler Erhabener, durch die Kraft meiner an Dich gerichteten Bitte mögen die Wesen, die ich zu zähmen habe, Verantwortung für ihre Handlungen und deren Auswirkungen übernehmen und sich in positiven Taten üben. Mögen sie zum Wohle der Wesen die Lehre besitzen. Durch das so einsgerichtet gesprochene Gebet strahlen Lichtstrahlen aus dem Körper des Edlen. Sie reinigen unreine karmische Erscheinungen und getäuschtes Bewusstsein. Das äußere Gefäß (die Welt) ist der Reine Bereich 'Voller Glückseligkeit' (Sukhavati). Körper, Rede und Geist des Inhalts, der Wesen, sind erleuchteter Körper, Rede und Geist Avalokiteshvaras. Erscheinung, Klang und Gewahrsein sind von Leerheit ungetrennt. Während du ausgeglichen entsprechend der Bedeutung des Gesagten verweilst, rezitiere die Sechs Silben. OM MANI PEME HUNG Rezitiere soviel du magst, am Ende ruhe ausgeglichen im eigenen Angesicht, ohne Gedanken über die drei Sphären (Handelnder, Objekt der Handlung und die Handlung selbst). Die Erscheinungen des eigenen und des Körpers der anderen sind der Körper des Edlen. Das Ertönen von Klangen ist die Melodie der Sechs Silben. Vorstellungen und Gedanken sind die große Weite ursprünglicher Bewusstheit. Möge ich durch diese positiven Handlungen Avalokiteshvara schnell verwirklicht haben, um dann ausnahmslos alle Wesen auf dessen Ebene zu führen. "Die Meditation und Rezitation des Großen Mitgefühls" verfasste der Mahasiddha Thangtong Gyalpo, sie ist äußerst segensreich. – Sarva Mangalam. Widmung Mögen durch das Verdienst des Ausführens dieser Meditation und Rezitation ich und alle Wesen, die mit mir verbunden sind, sobald wir diesen unreinen Körper zurückgelassen haben, spontan in Sukhavati geboren werden. Mögen wir, sobald wir dort geboren sind, die zehn Stufen vollständig durchschreiten, um dann durch Ausstrahlungen in den zehn Himmelsrichtungen das Wohl der Wesen auszuführen. Das Siebenzeilengebet Guru Rinpoche HUNG! An der nordwestlichen Grenze des Landes Uddiyana, auf einer blühenden Lotusblume hast Du die wunderbaren, höchsten Siddhis erlangt. Bekannt als der 'Lotusgeborene' (Padmakara) bist Du umgeben von einem Gefolge zahlreicher Dakinis. Indem ich Deinem Vorbild entsprechend praktiziere, bitte ich Dich herbei zu kommern, um Deinen Segen zu verleihen. – GURU PADMA SIDDHI HUNG. OM AH HUNG VAJRA GURU PADMA SIDDHI HUNG. Möge ich schnell durch diese positiven Handlungen Urgyenpema (den Lotusgeborenen aus Uddiyana) verwirklicht haben, um dann ausnahmslos alle Wesen auf dessen Ebene zu führen. Vajra Kilaya Mit geschicktem Verhalten zum Wohle der Wesen zähmst Du jeden aus Liebe und Mitgefühl. Da du die erleuchtete Aktivität der Buddas vollendet ausführst, verbeuge ich mich vor Dir, Phurpa, Gottheit der erleuchteten Aktivität. (OM BENDSA KILI KILA YA / SSARVA BIGHANEN PAM HUNG PHÄT) OM VAJRAKILA KILAYA SARVA VIGHNANTA PAM HUNG PHÄT Widmung Möge ich schnell durch diese positiven Handlungen den Jugendlichen Vajra (Vajrakilaya) verwirklicht haben, um dann ausnahmslos alle Wesen auf dessen Ebene zu führen. Die kurze tägliche Schützer-Praxis Schwarzer Avolokiteshvara OM / MA DAG NÖ TSCHÜ TONG PAR DSCHANG / TONG PÄ NGANG LÄ YE SCHE KYI / LUNG ME TÖ GYE TENG NYI DU / TÖ PA SCHA NGA DÜ TSI NGA / LUNG ME KÖL WÄ DAM TSIG PÄ / DÜ TSI RAB BAR Ö NYI DE / YE SCHE DÜ TSI TSCHEN DRANG NÄ / YER ME OM DANG AH HUNG GI / DSCillN LAB DRI RO TSUNG ME GYUR / TSA GYÜ LA MA Yl DAM LA TSOG DANG / PA WO KAN DRO TSCHÖ KYONG TSOG TSCHEN DRANG / DÜN GYI NAM KAR TRIN SCHIN TIB PAR GYUR / YI DAM KÜN DÜ TSA WÄ LA MA TSCHÖ / KÖN TSCHOG KÜN DÜ TSA WÄ LA MA TSCHÖ / TSCHÖ KYONG KÜN DÜ TSA WÄ LA MA TSCHÖ / KYE PAR TSCHÖ KYONG BER GYI NASA TSCHEN / PAL DEN LA MO RANG DSCHUNG GYAL MO NI / TSCHE TSCHAM KOR DANG TSCHE PA TSCHÖ PAR GYI / GYAL PO NAM MANG TÄ SSÄ NGAG GYI DAG / DOR DSCHE LEG PA SSIN GÖN SCHING KYONG DANG / KAR NAG DOR DSCHE GYAL PO LA SSOG PÄ / KARMA PA YI TEN PA KYONG NAM LA / SAG ME SCHA NGA DÜ TSI NGA TSCHOG GI / TOR MA TSA GYÄ PÄN TSA AM RI TA / DSA GÄ RAK TÄ YÖN TSCHAB TSCHÖ PAR SCHE / DÖ YÖN NGA DANG SSANG WÄ TSCHÖ PA DANG / DE KO NA Yl KÜN SANG TSCHÖ PÄ TSCHÖ / KYE KYI KYÖN DAG YÖN TEN DSOG PA DE'l / NÄ TSÜL DSCHI SCHIN TOG PÄ GO SSUM GYI / TÖ PA MA LÜ PA YI TÖ PAR GYI / KYÖ LA DÖ DÖN SSOL WA TAB PA NI / DAG SSOG KÜN LA TSCHOG DANG DÜN MONG GI / NGÖ DRUB TEN TOG DI LA TSOL WA DANG / KYE PAR TSE RING NÄ ME PAL DSCHOR GYÄ / YILA SSAM TSE KÄ TSCHIG TSAM NYI LA / DRUB NÄ KAR MA PA YI SCHE PA KÜN / DAG GI MA LÜ NYUR DU DRUB PA DANG / KAR MA PA YI TEN LA NÖ DSCHE NAM / DAG GI TAL WA SCHIN DU LOG PA YI / NÜ PA DATA NYI DU TSAL DU SSOL / DE TAR TSCHÖ TÖ DÄ PÄ GE WA DE / MA GYUR DRO WA SSEM TSCHEN TAM TSCHE KÜN / DSOG PÄ SSANG GYE GO PANG TOB TSCHIR NGO / Das unreine Gefäß der Welt und die darin lebenden Wesen werden zu Leerheit gereinigt. Aus der Präsenz der Leerheit heraus erheben sich der Wind und das Feuer ursprünglicher Bewusstheit. Auf einer Feuerstelle aus Schädeln befindet sich eine Schädelschale, gefüllt mit den fünf Sorten von Fleisch und den fünf Arten von Nektar. Durch Wind und Feuer zum Kochen gebracht, lodert der Samaya-Nektar auf. Das daraus erstrahlende Licht Licht lädt den Nektar der ursprünglichen Bewusstheit ein, woraufhin beide untrennbar miteinander verschmelzen. Durch die Silben OM, AH und HUNG gesegnet, wird ihr Geruch und Geschmack unvergleichlich. Die Wurzel-und Linienlehrer, die Schar der Yidam-Gottheiten, die Versamrnlung der Dakas, Dakinis und der Dharma-Schützer lade ich ein und sie füllen wie Wolken den Himmelsraum vor mir. Dem Wurzellehrer, der alle Yidam-Gottheiten in sich vereint, bringe ich Opfergaben dar. Dem Wurzellehrer, der alle Seltenen und Vollendeten in sich vereint, bringe ich Opfergaben dar. Dem Wurzellehrer, der alle Dharma-Schützer in sich vereint, bringe ich Opfergaben dar. Insbesondere dem Dharma-Schützer, der einen Umhang als Gewand trägt (Bernagchen), der Glorreichen Göttin (Pal den Lhamo), die Selbstentstandene Königin, ihnen und dem Gefolge der Schwestern und Brüder bringe ich Opfergaben dar. König Vielseitig Gebildeter Prinz (Vishravana), Herr des Mantra; Vortrefflicher Vajra (Dorje Legpa), Dämonen-Schützer (Singön), Hüter des Ortes (Shingkyong), Vajra-König Schwarze Festung (Karnag Dorje Gyalpo) und alle anderen, die Karmapas Lehren schützen, Euch bringe ich das beste Torma der tadellosen fünf Arten von Fleisch und Nektar dar, fünffachen Amrita mit den acht Hauptzutaten und Rakta-Opferflüssigkeit mit der Erstgabe, bitte nehmt dies an. Mit den fünf Sinnesfreuden, geheimen Opfergaben und der Gabe des Allguten (Sarnantabhadra) der Soheit bringe ich Euch Opfer dar. Ihr seid rein von Fehlern, Eure Qualitäten sind perfekt. Mit unerschöpflichem Lobpreis der drei Tore aus dem Verständnis eben dieser Eurer Seinsweise, lobpreise ich Euch. Ich bitte Euch um die Erfüllung von Wünschen: Gewährt mir und allen anderen die höchsten und gewöhnlichen Siddhis noch in dieser Sitzung, insbesondere ein langes Leben, Gesundheit und Vermehrung von Reichtum. Möge sich alles, was ich mir im Geiste vorstelle, in nur einem einzigen Moment erfüllen und möge ich so alle Wünsche des Karmapa ausnahmslos und schnell ausführen und alles, was den Lehren von Karmapa Schaden zufügt, zu Staub zermalmen. Ich bitte Dich, mir genau jetzt hierfür die Fähigkeit zu verleihen. Das Positive aus derartigen Darbringungen, Lobpreisungen und meinem Vertrauen widme ich dafür, dass alle lebenden und Geist besitzenden Wesen, die alle meine Mütter waren, die Ebene der vollendeten Buddhaschaft erreichen. Langlebensgebet für S.H., den 14. Dalai Lama In diesem Reinen Reich, umgeben von einer Einfriedung aus Schneebergen, bist Du die Quelle, der ausnahmslos alles Wohl und Glück entspringt. Mächtiger Avalokiteshvara, Tendsin Gyatso, möge Dein Leben bis zum Ende des Samsara währen. Langlebensgebet für S.H., den 17. Karmapa Aus dem ungeteilten, ewigen, selbst-entstehenden Dharmakaya erhebst Du Dich im illusionären wunderbaren Formkörper. Mögest Du in Deinem Vajrakörper, dem dreifach Geheimen, immer gegenwärtig sein und Deine grenzenlose erleuchtete Aktivität spontan und prachtvoll auflodern. Dies ist der Wunsch von S.E., dem 12. Gyaltsab, Mingyur Gocha. Langlebensgebet für S.H. den siebzehnten Gyalwa Karmapa Aus dem selbst-entstandenen, ewigen, ungeteiltem Dharmakaya, als wunderbarer Formkörper manifestierteT Karmapa; mögest Du mit deinen Vajragleichen, Geheimen Drei für immer gegenwärtig sein, und möge die Pracht deiner grenzenlosen, spontanen Aktivität erstrahlen. Karmapa, großes Schatzhaus der Buddhas der drei Zeiten, der du dich im Mandala der Versammlung großer Seligkeit erfreust, ich bitte dich und die Vater / Sohn-Linie, für viele Äonen im Ozean des Samsara standhaft zu verweilen. Mögen sich durch Hören, Reflektieren und im wesentlichen durch die Praxis ihrer tiefen und geheimen Belehrungen alle Zweige der Praxis und Studien wie ein Fluss in der Regenzeit ausbreiten. Wenn es dir Freude macht, rezitiere folgendes im Anschluss an die Langlebensgebete für die Lehrer: Möge das Leben der glorreichen Lehrer lange währen. Mögen alle Lebewesen, die den Himmelsraum füllen, glücklich und zufrieden sein. Mögen ich und alle anderen ohne Ausnahme die Ansammlungen vervollständigen und die Verschleierungen reinigen, um dann schnell die Ebene der Buddhaschaft zu erlangen. Das kurze Gebet für eine Wiedergeburt in Sukhavati E MA HO / NGO TSAR SSANG GYE NANG WA TA YE DANG / YÄ SSU DSCHO WO TUG DSCHE TSCHEN PO DANG / YÖN DU SSEM PA TU TSCHEN TOB NAM LA / SSANG GYE DSCHANG SSEM PAG ME KOR GYI KOR / DE KYI NGO TSAR PAG TU ME PA YI / DE WA TSCHEN SCHE DSCHA WÄ SCHING KAM DER / DAG NI DI NÄ TSE PÖ GYUR MA TAG / KYE WA SCHEN GYI BAR MA TSCHÖ PA RU / DE RU KYE NÄ NANG TÄ SCHÄL TONG SCHOG / DE KÄ DAG GI MÖN LAM TAB PA DI / TSCHOG TSCHU SSANG GYE DSCHANG SSEM TAM TSCHE KYI / GEG ME DRUB PAR DSCHIN GYI LAB TU SSOL / E Ma Ho, wunderbarer Buddha des Grenzenlosen Lichts (Amitabha), zu Deiner Rechten der Edle Herr des Großen Mitgefühls (Avalokitesvara) und zu Deiner Linken der Mächtige Bodhisattva der Großen Stärke (Vajrapani), Ihr seid umgeben von unzähligen Buddhas und Bodhisattvas im Reinen Bereich unermesslichen wunderbaren Glücks und Zufriedenheit, genannt 'Voller Glückseligkeit' (Sukhavati). Mögen ich und alle anderen sobald wir aus diesem Leben scheiden, ohne dass andere Leben dazwischen treten, dort geboren werden und das Angesicht des Grenzenlosen Lichts (Amitabha) erblicken. All Ihr Buddhas und Bodhisattvas der TEYATA / PENTSA DRIYA AWA BODHA NA YI SSO HA / Widmungen und Wunschgebete Mögen alle durch diese Verdienste Allwissenheit erlangen und ihre Feinde, d.h. ihre Fehler, vernichten, um dann frei zu sein vom Meer der Existenzen, das aufgewühlt ist durch die Wellen von Geburt, Altern, Krankheit und Tod. So wie der Held Manjushri, der die Dinge kennt, so wie sie sind, und auch wie Samantabhadra, werde ich, ihrem und dem Vorbild aller Buddhas und Bodhisattvas folgend, studieren und alle diese Verdienste vollkommen widmen. Mögen alle Wesen durch diese positiven Handlungen die Ansammlung von Verdienst und ursprünglicher Bewusstheit vollenden und die aus der Ansammlung von Verdienst und ursprünglicher Bewusstheit entstehenden beiden wahren Körper eines Buddha erlangen. Mögen mit dem Segen des Erlangens der drei Körper eines Buddha, dem Segen der unwandelbaren Wahrheit, Dharmata, und dem Segen der vollständigen Zusammenkunft des Sangha, indem ich auf diese Weise widme, meine Wunschgebete in Erfüllung gehen. Dharma Shop im Kamalashila-Institut Kirchstraße 22 D-56729 Langenfeld