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NR. 17/2015, 1. MAI 2015 DEUTSCHE AUSGABE Fédération Internationale de Football Association – Seit 1904 KANADA 2015 FRANKREICH UND DER TEAMGEIST MYANMAR YANGON UNITED ZIEHT DAVON BLATTER LET’S SHAKE HANDS – FOR PEACE Fussballrivalität USA - Mexiko Grosse Gefühle W W W.FIFA.COM/ THEWEEKLY D I E WO C H E I M W E LT F U S S B A L L 6 Nord- und Mittelamerika 35 Mitglieder www.concacaf.com USA - Mexiko Egal, ob Trainer, Spieler oder Fan – die Rivalität zwischen den USA und Mexiko ist überall spürbar. Und seit der amerikanische Fussball im Aufwind ist, sind auch die Begegnungen mit dem südlichen Nachbarn an Spannung kaum zu überbieten. Unser Mitarbeiter Michael Lewis über Liebe, Stolz und Geschichte. 16 Das Mass aller Dinge Der FC Bayern München ist zum 25. Mal Deutscher Meister. Auch diese Saison konnte dem Team von Pep Guardiola in der Bundesliga niemand das Wasser reichen. 23 S epp Blatter “Die Kraft unseres Sports geht weit über die Seitenlinie und die Dauer eines Spiels hinaus”, sagt der FIFA-Präsident und erinnert an die “Handshake for Peace”-Kampagne. 24 “ Ein No-Go in einem Frauenteam” Frankreichs Frauen-Nationaltrainer Philippe Bergeroo erzählt im Interview, warum im Frauenfussball anders mit Problemen umgegangen wird. Südamerika 10 Mitglieder www.conmebol.com 17 Ägypten Zamalek darf nach langer Durststrecke wieder vom Titel träumen. (Im Bild: Omar Gaber (l.), Zamalek; Walid Soliman, Al-Ahly) 18 Michael Laudrup Der Däne über seine Trainer philosophie und die heisse Phase in den europäischen Ligen. Grosse Gefühle Auf unserem Cover ist der mexikanische Star Chicharito (Javier Hernández) als Zeichnung auf dem Kopf eines Fans zu sehen. Ashley Landis / Reuters (Bild) The-FIFA-Weekly-App The FIFA Weekly, das Magazin der FIFA, erscheint jeden Freitag in vier Sprachen und ist auch auf dem Tablet verfügbar. http://www.fifa.com/mobile 2 T H E F I FA W E E K LY Frauen-Weltmeisterschaft 6. Juni – 5. Juli 2015, Kanada AFP (2), imago, Die vorliegende Ausgabe von The FIFA Weekly erscheint eines Feiertags (1. Mai) wegen bereits am 30. April 2015, einen Tag früher als gewohnt. D I E WO C H E I M W E LT F U S S B A L L Europa 54 Mitglieder www.uefa.com Afrika 54 Mitglieder www.cafonline.com Asien 46 Mitglieder www.the-afc.com Ozeanien 11 Mitglieder www.oceaniafootball.com 15 Myanmar Neun Spiele, neun Siege: Yangon United im Rausch. (Im Bild: Khin Maung Lwin (17); Cézar (13)) 37 Aaran Lines Der neuseeländische Trainer der Western New York Flash verdankt die Trainerkarriere seiner Frau. Blue Stars / FIFA Youth Cup U20-Weltmeisterschaft Beach-Soccer-Weltmeisterschaft U17-Weltmeisterschaft 13. + 14. Mai 2015, Zürich, Schweiz 30. Mai – 20. Juni 2015, Neuseeland 9. – 19. Juli 2015, Portugal 17. Oktober – 8. November 2015, Chile T H E F I FA W E E K LY 3 UNCOVERED Geteilte Freude D er Nachbar, das fremde Wesen. Dieser Satz scheint in den vergangenen Jahrzehnten immer mehr an Gültigkeit verloren zu haben – ist die globalisierte Welt und die von den Neuen Medien durchdrungene Gesellschaft doch schon seit Längerem Realität und damit der Nachbar nicht mehr ganz so fremd. Das gilt auch im Fussball. Trafen vor 100 oder 50 Jahren mit zwei Teams aus unterschiedlichen Staaten oder gar Kontinenten noch zwei sehr unterschiedliche Spielauffassungen aufeinander, sind heute Stil, System und Taktik im Fussball international an- und abgeglichen. Wenn nun die USA und Mexiko – zwei Nachbarn – sich auf dem Platz begegnen, stehen wie bei so manchem Nachbarschaftsduell nicht mehr so sehr die grundsätzlichen Unterschiede, das Trennende, sondern das grosse Gemeinsame im Vordergrund: der nach den neuesten Erkenntnissen gespielte Fussball, mithin die Freude über ein spannendes Duell, bei dem man es dem Nachbarn zeigen will. Unser Mitarbeiter Michael Lewis zeichnet ab Seite 6 die grosse, farbenfrohe Rivalität der beiden Teams für uns nach. Å Mario Wagner/2Agenten Perikles Monioudis T H E F I FA W E E K LY 5 USA / ME X IKO 15. April 2015 USA gegen Mexiko, Alamodome-Stadion, San Antonio, Texas. 6 T H E F I FA W E E K LY USA / ME X IKO Ewige Rivalen Scott Ball / The Rivard Report, Scott Kane / Icon Sportswire / Corbis, imago (2) Wenn sich die USA und Mexiko gegenüberstehen, kommen starke Emotionen auf. Die Rivalität hat mit Liebe, Stolz und Geschichte zu tun, schreibt Michael Lewis. T H E F I FA W E E K LY 7 USA / ME X IKO Einfach, aber effizient Die Partie wurde nicht an einem offiziellen Länderspieltag der FIFA ausgetragen, und auf beiden Seiten fehlten einige der bekanntesten Spieler. Dennoch waren die Begeisterung und der Enthusiasmus für diese Partie enorm – ein Indiz dafür, dass das Duell zwischen den eiden Teams sich zu einer der grossen Fussball-Rivalitäten der Welt b gemausert hatte. “Das ist wie ein Spiel in New York im grellen Rampen licht”, so US-Mittelfeldspieler Kyle Beckerman. “Das lockt die Medien an. Alles steht viel stärker im Fokus. Beide Teams wollen das Beste geben, und so ist es eben immer ein besonders interessantes Duell.” Kapitän Michael Bradley fügte hinzu: “Es brummt r egelrecht, die Be geisterung ist gross. Alles ist ein bisschen anders. Man kann es nicht anders sagen. Wenn man mit dem Bus zum Stadion fährt, sieht man draussen all die Fans in Grün, in Rot, in Weiss und in Blau … und man weiss, dass der Abend ein besonderer wird.” Der ehemalige mexikanische Mittelfeldspieler Alberto García Aspe sagte gegenüber “Sports Illustrated”, es sei eben eine klassische Rivalität, und man wolle auf Biegen und Brechen gewinnen. “Früher hat M exiko dominiert, und die Rivalität war nicht gross. Doch mit der stetig steigen den Soccer-Begeisterung und dank der Verbesserung der MLS sind auch diese Duelle viel besser und intensiver geworden.” Oft geht es um viel: den Titel beim CONCACAF-Gold-Cup oder wich tige Punkte in der WM-Qualifikation; manchmal allerdings auch nur darum, sich mit einem Erfolg zu brüsten. Die Spieler und die Fans sind immer mit enormer Intensität dabei. Trotzdem möchte der amerikanische Ex-Nationalspieler Eric Wynalda, der jetzt für “Fox Sports” die Spiele analysiert, eines klarstel len: “Viel zu viele Leute, die es nicht besser wissen, werfen vorschnell mit dem Wort Hass um sich”, bedauert er. “Dabei ist keinerlei Hass im Spiel, sondern nur Respekt. Und genau darum haben wir ja gekämpft. Wir wollten von den mexikanischen Spielern und den Leuten dort imago I m Alamodome kochte die Stimmung. 64 369 Zuschauer erwar teten im ausverkauften Stadion am 15. April 2015 eine Stunde vor dem Anpfiff voller Spannung die nächste Auflage des Nach barschaftsduells zwischen den USA und Mexiko. Aus den Laut sprechern dröhnten Rock-Hymnen und brachten die Fans in Stimmung. Nicht ganz unpassend ertönte auch der GunsN’Roses-K lassiker “Welcome to the Jungle” – ein Vorbote dafür, dass eines der Teams vor einer durchaus schwierigen A ufgabe stand. Die Frage war nur, wer hier tatsächlich der H errscher des Dschungels war. Wer die Augen schloss und bei der Vorstellung der Spieler auf die Lautstärke des Publikums achtete, hätte durchaus denken kön nen, dass die Partie irgendwo in Mexiko stattfand, jedenfalls nicht in San Antonio im US-Bundesstaat Texas. Inoffiziellen Schätzungen z ufolge waren die Mexiko-Fans ungefähr doppelt so zahlreich wie die amerika nischen Anhänger. Der Lautstärkepegel im Alamodome erreichte ein ohrenbetäubendes Niveau. Die in Grün gekleideten mexikanischen Fans sangen aus voller Kehle ihr “Me-Xi-Co! Me-Xi-Co!”, und die amerikani schen Fans, von denen viele in Rot gekleidet waren, antworteten mit: “USA! USA! USA!” Für ein schnelles Spiel Helfer bespritzen den Platz des Alamodome-Stadion in San Antonio. 8 T H E F I FA W E E K LY T H E F I FA W E E K LY 8 USA / ME X IKO r espektiert werden. Wenn überhaupt, kann man vielleicht sagen, dass wir uns gelegentlich nicht eben grün sind. Aber um Hass geht es bei diesem Spiel definitiv nicht.” Internationale Rivalitäten können im Fussball zu merkwürdigen Entscheidungen führen. Der gebürtige Mexikaner Martin Vasquez, der später die amerikanische Staatsbürgerschaft e rhielt, war der erste, der vor einer Generation aus dem einen in das andere Nationalteam wechselte. Er spielte 1992 und 1993 insgesamt dreimal für Mexiko, bevor er nördlich der Grenze heimisch wurde. Es folgten sieben Länderspiele für die USA. “Als ich die Chance bekam, für Mexiko zu spielen, ergriff ich sie sofort und tat es voller Stolz”, so Vasquez. “Und als mir dann die US- Nationalmannschaft ebenfalls eine Chance gab, spielte ich auch dort voller Stolz. Es war mir eine Ehre. Dabei sind durchaus gemischte Gefühle und ganz verschiedene Emotionen im Spiel. Ich fühle mich als Mexikaner und auch als Amerikaner. So ist es nun einmal, hauptsächlich, weil meine Kinder, meine Familie, hier geboren wurden. Ich verdanke diesem grossartigen Land sehr viel.” Die Entscheidung, die Nationalmannschaft zu wechseln, sei ihm nicht schwer gefallen, so Vasquez. “Ich kam nicht aus freien Stücken in die USA”, sagte er. “Meine Familie ist hierhergezogen. Nach ein paar Jahren konnten wir die sich hier bietenden Möglichkeiten nutzen. Wenn ich zurückblicke, sehe ich es als meine zweite Heimat.” “Aus dem Bus sieht man diese Fans und man weiss: Es wird ein besonderer Abend.” Brad Evans spielte im April zum 18. Mal für das A-Team der USA. Ventura Alvarado Ein Sohn mexikanischer Einwanderer. John Dorton/ISI/Corbis (4) US-Kapitän Michael Bradley Emotionen, Emotionen, Emotionen Heute stehen die Spieler oft vor schwierigen Entscheidungen, wenn es darum geht, für welchen Klub und welches Land sie spielen sollen. Zwei gute Beispiele sind der US-Nationalspieler Ventura Alvarado (Innenverteidiger) und William Yarbrough (Torhüter). Alvarado wurde als Sohn mexikanischer Eltern in Phoenix, Arizona, geboren. Der heute 22-Jährige hat immer zu Club América in Mexiko gehört. “Das Spiel ist für mich mit vielen Emotionen verbunden”, meinte er mit Blick auf das Derby. “Es ist ein ähnliches Gefühl wie bei einem Spiel zwischen Club América und Chivas. Eben ein echter Clásico. Wir müssen sie besiegen.” Yarbrough seinerseits wurde im mexikanischen Aguascalientes geboren. Die Eltern des heute 26-Jährigen waren amerikanische Missionare. Er spielt für León. “Ich habe als Kind immer die Spiele beider Teams gesehen. Wenn die USA oder Mexiko spielten, wollte ich bei beiden, dass sie gewinnen”, sagte er gegenüber “ESPN Mexico”. “Wenn sie gegeneinander gespielt haben, stand ich nie auf der einen oder der anderen Seite. Ich bin in Mexiko geboren und aufgewachsen, aber ich weiss, wo meine Familie herkommt. Ich kann nur sagen, dass ich die amerikanischen Landesfarben mit allem, was ich habe, verteidigen werde. Ich werde alles in meiner Macht stehende tun, um Mexiko zu besiegen.” Beide Spieler kamen letztlich gegen Mexiko zum Einsatz. Es gab a llerdings auch Zeiten, in denen es schlichtweg undenkbar war, dass ein Mexikaner für die USA spielte oder umgekehrt. Damals dominierte Mexiko die Rivalität zu beiden Seiten des Rio Grande. Das erste Aufeinandertreffen der beiden Teams fand allerdings nicht in Nordamerika, sondern 1934 in Rom statt und zwar nur drei Tage vor Beginn der dortigen Fussball-WM. Die USA kamen dank vier Toren von Aldo “Buff” Teo Donelli zu einem 4:2-Sieg und waren damit qualifiziert. Mikkel “Mix” Diskerud US-Abwehrspieler mit norwegischen Wurzeln. William Paul Yarbrough Der US-Keeper ist gebürtiger Mexikaner. T H E F I FA W E E K LY 9 U S A/M E X IKO Goalgetter von Weltformat Mexikos Nationalspieler Chicharito steht bei Real Madrid unter Vertrag. Das uneingelöste Versprechen Last-minute-Aus an Brasilien 2014 So ähnlich wie Chicharito ist es dem mexikanischen Nationalteam zuletzt auch immer gegangen, wenn die grossen Feste des Fussballs anstanden. Mexiko ist immer dabei, aber nie in der wirklich entscheidenden Phase. 10 T H E F I FA W E E K LY Im vergangenen Jahr, bei der WM in Brasilien, schafften es die M exikaner zum sechsten Mal hintereinander ins Achtelfinale – und schieden dort zum sechsten Mal hintereinander aus. Im jüngsten Fall sehr unglücklich, nachdem sie in der Vorrunde den WM-Gastgeber Brasilien an den Rand einer Mexiko ist immer dabei, aber nie in der entscheidenden Phase. Niederlage gebracht hatten. In der Runde der letzten 16 lag Mexiko bis kurz vor Schluss 1:0 gegen die Niederlande vorn, aber dann traf Wesley Sneijder zum Ausgleich und Klaas-Jan Huntelaar in der vierten Minute der Nachspielzeit per Elfmeter – das haben viele Mexikaner dem theatralisch über Márquez fallenden Arjen Robben bis heute nicht verziehen. Mexiko, das ist das ewig uneingelöste Versprechen des amerikanischen Fussballs. Die Hoffnung auf einen angemessenen Platz zwischen den tonange- Getty Images (2), AFP E ndlich hat Mexiko mal wieder auf der ganz grossen Bühne vorgespielt. Weit weg von zu Hause zwar, aber halb Mexiko hat mitgejubelt, als Chicharito Real Madrid ins Halbfinale der Champions League schoss – mit einem Tor kurz vor Schluss zum 1:0-Sieg im Stadtderby gegen Atlético. Chicharito heisst eigentlich Javier Harnández, aber das weiss ausser ihm fast nur noch die Familie daheim in Guadalajara, und dort nennen sie ihn auch nur Chicharito, die kleine Erbse. Es war kein Kunstschuss, Chicharito musste den Ball nach Cristiano Ronaldos Vorarbeit nur noch ins verwaiste Tor schieben. Aber welche Befreiung war es für ihn und die Fussballnation Mexiko! Chicharito ist, da sich die Karriere des grossen Rafael Márquez langsam dem Ende zuneigt, der populärste Spieler des Landes. Das heisst, gespielt hat er in der jüngeren Vergangenheit seit dem Wechsel im vergangenen Sommer von Manchester United zu Real Madrid gar nicht so oft, was nicht so unverständlich ist bei der Konkurrenz: Cristiano Ronaldo, Karim Benzema und Gareth Bale. USA / ME X IKO 120 Länderspiele Cuauhtémoc Blanco trickste seine Gegenspieler gern aus. Drei Jahre später trafen die beiden Teams binnen nur 15 Tagen drei weitere Male aufeinander. Im Parque Necaxa in Mexiko-Stadt f uhren die Gastgeber dabei drei Siege ein (7:2, 7:3 und 5:1). Damit war der Grundstein für eine jahrzehntelange Dominanz der Mexikaner gelegt. Einen Wende punkt in dieser Rivalität gab es erst 1991, als die USA im Halbfinale des ersten CONCACAF-Gold-Cup einen 2:0-Sieg gegen die Mexikaner feierten. Nur zwei Tage später wurde Mexikos Trainer Manuel Lapuente gefeuert. Plötzlich hatten die Amerikaner ihr Selbstvertrauen gefunden. “Die Leute vergessen immer, dass dieses Spiel 1991 das erste ‘Dos a Cero’ war”, so Wynalda. “Es war das erste Mal, dass wir sie klar besiegt haben. Wir waren in jeder Phase dieses Spiels überzeugt d avon, dass wir siegen würden. Das war ein wichtiger Wendepunkt für den Fussball in den USA und in Bezug auf die Mentalität des Teams. Nach diesem Sieg haben wir fest an uns selbst geglaubt und dann auch prompt den Gold Cup gewonnen.” Ein Wendepunkt der Rivalität war 1991. Plötzlich hatten die Amerikaner ihr Selbstvertrauen gefunden. Europaerfahrung Rafael Márquez spielte u.a. vier Jahre für die AS Monaco und sieben Jahre für Barça. benden Südamerikanern und Europäern. Ein Land, das immer mal wieder grossartige Spieler hervorgebracht hat wie Chicharito, Márquez oder Hugo Sanchéz, der lange vor Miroslav Klose seine Tore mit einem Salto feierte. Oder den extrovertierten Torwart Jorge Campos und Cuauhtémoc Blanco, der sich den Ball so gern zwischen die Füsse klemmte und dann über seinen grätschenden Gegenspieler hüpfte. Alle haben sie den Fussball in der ganzen Welt geprägt, aber zu grossen internationalen Meriten hat es nie gereicht. Bei 15 WM-Teilnahmen schafften es die Mexikaner zweimal ins Viertelfinale – 1970 und 1986, stets im eigenen Land. Erster FIFA-Titel Der grösste Erfolg der Tri, wie die mexikanischen Fans ihre dreifarbig in Grün, Weiss und Rot daherkommende Mannschaft nennen, war 1999 der Gewinn des Konföderationen-Pokals. 110 000 Zuschauer im Azteken stadion feierten damals ein 4:3 im Finale über das von Ronaldinho angeführte Brasilien. Jorge Campos hütete das Tor, Rafael Márquez organisierte die Abwehr und ganz vorn schoss Cuauhtémoc Blanco im gesamten Turnier sechs Tore, darunter das entscheidende im Finale. Selige Erinnerungen. Sven Goldmann Spielfeld-Debatte als Ablenkungsmanöver Das Duell wandelte sich, und aus der vormals sehr einseitigen Angelegenheit erwuchs eine echte Rivalität. Beide Teams dominieren dabei das Geschehen vor eigenem Publikum. In der Höhenluft von Mexiko-Stadt (2240 m ü. M.) konnte “El Tri” die Amerikaner bisher meist in Schach halten. Lediglich in der WM-Qualifikation gab es zweimal ein Unentschieden. 2013 leisteten sich die Mexikaner in einem Freundschaftsspiel sogar eine 0:1-Niederlage. Mit Ausnahme der Finalsiege 2009 und 2011 beim Gold Cup haben die Mexikaner in den USA meist Probleme. Ihr Lieblingsresultat, eben das berüchtigte 2:0 (“Dos a Cero”), konnten die US-Boys bereits achtmal einfahren. Mit diesem Ergebnis haben sie den Erzrivalen in der WM- Qualifikation im damaligen Columbus-Crew-Stadion in Columbus, Ohio, in den Jahren 2001, 2005, 2009 und 2013 besiegt. Damit sind wir wieder beim 15. April 2015 im Alamodome. Abgesehen von Columbus ist San Antonio wohl der passendste Ort für dieses Duell. Schliesslich findet sich hier das berühmte Fort Alamo, in dem die mexikanische Armee 1836 rund 200 texanische Kämpfer belagerte und tötete. Dies führte dann einige Wochen später zur Niederlage des mexikanischen Generals Santa Anna in der Schlacht von San Jacinto. 179 Jahre später sollten sich die Geschichte und der mexikanische Triumph allerdings nicht wiederholen. Einen Tag vor der Partie gab es ein gewieftes Ablenkungsmanöver, als der Geschäftsführer des mexikanischen Fussballverbandes, Héctor González Iñárritu, damit drohte, Mexiko werde nicht antreten, wenn der Zustand des Spielfeldes im A lamodome nicht besser werde, wie “Medio Tiempo” aus Mexiko berichtete. Der Alamodome ist mit einem Kunstrasen-Spielfeld ausgestattet. Der Verband US Soccer hatte für die Partie einen provisorischen Naturrasenplatz anlegen lassen, der allerdings weit hinter den Anforderungen einer FIFA-WM zurückblieb. Nachdem von amerikanischer Seite versichert wurde, das Feld werde standhalten, stimmten die Mexikaner schliesslich der Durchführung der Partie zu. Beide Teams traten mit sehr jungen Aufstellungen an und boten zahlreiche Spieler aus ihren heimischen Ligen, der Liga MX und der Major League Soccer, auf. Bei “El Tri” fehlten mehrere Europalegionäre und Leistungsträger wie der Mittelfeldspieler Andrés Guardado T H E F I FA W E E K LY 11 USA / ME X IKO “Das war fantastisch. Es steckte unglaublich viel Energie in dem Spiel.” US-Trainer Jürgen Klinsmann (PSV Eindhoven) und die Stürmer Javier “Chicharito” Hernández (Real Madrid) und Giovani dos Santos (Villarreal). Die Amerikaner traten ohne ihren Stammkapitän und Stürmer Clint Dempsey (Oberschenkelverletzung) und ohne Stürmer Jozy Altidore (Rote Karte in einem vorangegangenen Freundschaftsspiel) an. “Trotzdem wollen die Spieler zeigen, was sie draufhaben”, so US-Nationaltrainer Jürgen Klinsmann, der auch einen 20-jährigen Studenten der Stanford University in die Startformation nahm, nämlich Stürmer Jordan Morris. Morris hatte bis dahin gerade einmal 17 Minuten Länderspiel erfahrung gesammelt, doch er liess sich die Situation nicht zu Kopf steigen und erzielte in der 49. Minute nach einem missglückten Abwehrversuch der Mexikaner den Führungstreffer für die USA. “Als sich Jordan vor der Partie warm schoss, misslang ihm so ziemlich alles. Ich sagte ihm: ‘Entspann dich einfach, alles wird gut’”, so Klinsmann. “Wenn dann einem Jungen wie Morris sein erstes Länderspieltor gelingt, dann macht man schon mal einen Freudensprung.” Der Torschütze und sein Coach Jordan Morris (l.) und Jürgen Klinsmann. Gehemmte Mexikaner Genau das tat auch Morris selbst, nachdem er den Ball am mexikanischen Torhüter Cirilo Saucedo vorbei ins Tor gejagt hatte. Voller Freude stiess er die Faust in die Höhe, während die begeisterten a merikanischen Fans derart laut jubelten, dass man denken konnte, das Dach des Stadions würde bald abheben. “Ich war nervös und auch aufgeregt”, so Morris. “Davon hatte ich geträumt, seit ich ein kleiner Junge war: ein Tor zu schiessen, am besten bei einem so grossen Spiel und vor so vielen Fans. In einer solchen Atmosphäre hatte ich noch nie gespielt. Am Anfang war es nicht ganz leicht, sich daran zu gewöhnen. Doch ich freue mich sehr, dass ich meine Chance hatte und sie nutzen konnte.” Juan Agudelo erzielte sein erstes Länderspieltor seit drei Jahren und sorgte so für einen erneuten “Dos a Cero”-Sieg, was die US-Fans den mexikanischen Schlachtenbummlern auch prompt mit Gesängen ins Gedächtnis riefen. “Das war einfach fantastisch”, so Klinsmann. “Es steckte unglaublich viel Energie darin. Mir hat es grossen Spass gemacht.” In der mexikanischen Umkleidekabine hingegen dürfte sich der Spass in Grenzen gehalten haben. Einschliesslich Lapuente wurden bereits sechs mexikanische Trainer entlassen, weil sie unter anderem auch gegen die USA verloren: Bora Milutinovic 1983–1986, 1995–1997 12 T H E F I FA W E E K LY Miguel Mejía Barón 1993–1995 Manuel Lapuente 1990–1991, 1997–2000 Enrique Meza 2000–2001 Hugo Sánchez 2000, 2006–2008 Sven-Göran Eriksson 2008–2009 T H E F I FA W E E K LY 12 imago, Getty Images (6) Sechs Mexiko-Trainer: Entlassen in der Folge von Niederlagen gegen die USA. USA / ME X IKO imago (2) Emotional Mexikos Trainer Miguel Herrera. Miguel Mejía Barón (1995), Bora Milutinovic (1997), Enrique Meza (2001), Hugo Sánchez (2008) und Sven-Göran Eriksson (2009). Da es sich bei diesem Spiel jedoch nur um ein Freundschaftsspiel handelte und Mexiko beim CONCACAF-Gold-Cup und bei der Copa América im Sommer vor wichtigen Aufgaben steht, scheint die Position von Trainer M iguel Herrera derzeit nicht gefährdet. “Das ist nicht das Team, das Sie unter Wettbewerbsbedingungen sehen werden”, erinnerte er die Medienvertreter an der Pressekonferenz nach dem Spiel. Herrera machte den Zustand des Spielfelds nicht für die Leistung seines Teams verantwortlich, obgleich das durchaus berechtigt gewesen wäre. “Es gibt gute Plätze und es gibt schlechte Plätze. Die Spieler müssen sich darauf einstellen”, so sein Kommentar. “Der Platz war jedenfalls für beide Teams gleich.” Herrera fügte hinzu: “Wir haben keine Entschuldigung. Die Amerikaner waren überzeugender. Sie haben ihre Chancen genutzt. Uns ist das nicht gelungen.” Selbst einige der passioniertesten Fans haben das Gefühl, dass Mexiko keine grosse Chance gegen die USA hat, bis sich die Einstellung ändert. Valerie Trevino, eine M exikanerin, die in San Antonio lebt, äusserte ihre Sorgen über die mentale Einstellung des Teams in Partien gegen die USA. “Bei Partien zwischen den USA und Mexiko hat man das Gefühl, dass Mexiko regelrecht eingeschüchtert ist”, sagt sie. “Mexiko kann jedes Team schlagen – aber wenn es gegen die USA geht, dann erstarrt alles. Dieses Mal wirkten wir wie erstickt.” Doch “El Tri” will eine Revanche für diese Niederlage. Herrera versprach, beim Gold Cup im Juli werde sich Mexiko durchsetzen. “Wir können sie problemlos besiegen”, sagte er. Das denkt auch Verteidiger Carlos Salcedo: “Wir wollen unsere Revanche bei einem offiziellen Wettbewerb”, sagte er. Genau dazu könnte es kommen, sollten beide Teams das Finale des Turniers erreichen und damit für einen erneuten Clásico sorgen. Å Spr ung um Spr ung Gymnastik Hugo Sánchez jubelt im Real-MadridTrikot (1988). Mexiko ist eine grosse Fussballnation – wer wollte das bezweifeln? 1930 nahm das mexikanische Nationalteam an der allerersten WM (in Uruguay) teil. Und zweimal konnte der Verband aus der CONCACAF- Region die WM gleich selbst veranstalten – 1970 und 1986. Den Rahmen für das WM- Endspiel gab beide Male das Aztekenstadion in Mexiko-Stadt ab, eine der legendären Arenen im Weltfussball. Als bisher einziger CONCACAF-Verband gewann der mexikanische ein FIFA-Turnier: den Konföderationen-Pokal 1991. Auf Einladung der CONMEBOL spielt Mexiko seit 1993 um die Copa América, scheiterte 1993 und 2001 erst im Finale. Am 4. Juli 1993 gehörte im ecuadorianischen Guayaquil auch ein gewisser Hugo Sánchez zum Team, das Argentinien 2:1 unterlag. Sánchez, mit das grösste Aushängeschild des mexikanischen Fussballs, hatte zu jener Zeit zwei seiner drei Madrider Gastspiele schon beendet: 1981 bis 1985 war er bei Atlético, 1985 bis 1992 bei Real sowie 1993/4 bei Rayo Vallecano unter Vertrag. Unvergessen der Torjubel dieses grossen Goalgetters. Er, der als Kind dem Turnen zugewandt war, pflegte seine Treffer mit einem gestandenen Salto zu feiern – ein Tribut an seine Schwester, die 1976 an den Olympischen Spielen in Montreal als Gymnastin teilnahm. mpe T H E F I FA W E E K LY 13 Jeder Traum braucht einen Kick-off. Beflügeln Sie ihre Leidenschaft. Nutzen Sie jetzt Ihre Visa Card, um Tickets für die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft™ zu kaufen! BLICK IN DIE LIGEN I N Myanmar: National League Ya n go n e nte i l t Emanuele Giulianelli ist freier Fussballautor und lebt in Mailand. Der Yangon United Football Club hat in der Myanmar National League, der höchsten Spielklasse des früheren Burma, einen beeindruckenden Lauf: Nach neun Spiel tagen hat die Mannschaft ebenso viele Siege errungen. Zum Auftakt gab es einen 6:0-Kantersieg über Rakhine United, d anach folgten unter anderem zwei 5:2-Erfolge. Mittlerweile weist Yangon United, das erst 2009 gegründet wurde und in den sieben Jahren seines Bestehens bereits drei Meistertitel gewinnen konnte, eine Tordifferenz von 30:8 auf. Yangon United FC Einer der Architekten dieses Traumstarts ist der serbische Trainer Miodrag Jesic, S I D E ehemaliges Aushängeschild von Partizan Belgrad und Weltenbummler, der in seiner Karriere bereits Titel in Bulgarien (ZSKA Sofia) und Libyen (Al-Ittihad) gewonnen hat. “Meine Philosophie, die ich meinen Spielern zu vermitteln versuche, besteht darin, nur von Spiel zu Spiel zu denken und vor allem unsere Fans glücklich zu machen, denn nirgendwo auf der Welt wäre Fussball ohne Fans möglich.” Das Militärregime, das das Land kontrolliert, investiert sehr viel Geld in den Sport im Allgemeinen und in den Fussball im Besonderen. Die Infrastruktur ist gemeinhin sehr gut, in Yangon sogar hervorragend: In der Stadt gibt es zwei grosse National stadien, und die Spieler können unter optimalen Bedingungen trainieren. Der Eigentümer des Klubs ist der Geschäftsmann Pye Phyo Tay Za. Die zwölf Mannschaften in der Meisterschaft von Myanmar dürfen höchstens je vier Ausländer im Kader haben. Bei Yangon United stehen drei Brasilianer und ein Japaner unter Vertrag. Momentan ist die Meisterschaft aufgrund des Engagements der Nationalmannschaft in der Qualifi kation für die Fussball-WM 2018, in der man in der zweiten Runde auf Laos trifft, aufgrund der Südostasien-Spiele, an denen die U23-Nationalmannschaft teilnimmt, sowie aufgrund der U20-Weltmeisterschaft in Neuseeland bis Ende Juni unterbrochen. Der erste Verfolger ist Ayeyawady United, der Sechste der vergangenen Saison, der sieben seiner bisherigen acht Spiele gewonnen und ein Mal unentschieden gespielt hat und die einzige Mannschaft zu sein scheint, die Yangon Paroli bieten und ein Team fordern kann, das bereits zwei Spieltage vor dem Ende der Hinrunde auf dem besten Weg scheint, den vierten Meistertitel der Vereinsgeschichte zu gewinnen. Å Grund zur Freude Neun Spiele, neun Siege – Yangon United ist diese Saison noch ungeschlagen. T H E F I FA W E E K LY 15 Deutschland: Bundesliga Me i s te r o h n e We i s s b i e r Andreas Jaros ist freier Autor und lebt in Wien. Knapp vor der “Woche der Wahrheit” mit dem Champions-League-Semifinale hat der FC Bayern München den ersten Titel der Saison im Sack. Der VfL Wolfsburg schaffte im Verfolgerduell der 30. Runde den nötigen Sieg in Gladbach nicht, der die Bayern eine weitere Woche hingehalten hätte – 0:1. Bayern, tags zuvor glanzloser 1:0-Sieger gegen Hertha BSC, ist zum 25. Mal Meister geworden. Das späte Goldtor erzielte Bastian Schweinsteiger, mit nun acht Meisterschaften ex-aequo- Rekordhalter mit Oliver Kahn und Mehmet Scholl. Der Traum vom Triple hingegen ist in München ausgeträumt, im DFB-Pokal Halb finale verloren die Bayern gegen Borussia Dortmund mit 1:3 nach Elfmeterschiessen. Mit dem ausgelassenen Feiern der Meisterschaft müssen sich Spieler und Fans aber noch gedulden – das anspruchsvolle Programm in der Champions League erfordert höchste Konzentration. Die “Süddeutsche Zeitung” litt mit den Vielbeschäftigten: “Ein Thomas Müller hätte schon gerne jemandem ein Weissbier in den Nacken geleert. Ausgerechnet seinen Jubiläumstitel legt der FC Bayern zu den Akten, als handele es sich bloss um eine schöne Nebensache.” Diesmal hatte das Bayern-Solo bis zur Krönung ein paar Wochen länger als 2014 gedauert – in Pep Guardiolas erster Saison in München hatte man sich den Meisterteller gar schon am 25. März gekrallt. In diesem F rühjahr war der Kader gewaltig geschrumpft – so viele verletzte Schlüsselspieler wie Robben, Ribéry oder Alaba. Mit dem ersten Saison-Titel wurde immerhin der Theaterdonner um den Abgang 16 T H E F I FA W E E K LY Siegesschrei Mario Götze teilt Meisterschale und Champagner mit seinen Twitter-Followern. des gekränkten Promi-Docs Müller-Wohlfahrt endgültig zu einem sanften Geblubber entschärft. Wolfsburg schaffte es, sich in dieser Saison – quasi als Dortmund-Ersatz – als schärfster Jäger zu etablieren. Dem 4:1-Triumph beim Rückrundenstart, als die Bayern bei ihrer ersten Saison-Niederlage in 70 Minuten so viele Tore einfingen wie zuvor in 17 Runden, folgte aber nicht die nötige Konstanz, um die Hierarchie zu verschieben. Dennoch sollte Bayern “gewarnt sein und Respekt haben, denn die Wolfsburger können, wenn sie sich verstärken, schon bald wieder Meister werden”, befand Stefan Effenberg in einem “Sport Bild”-Interview. “Für einen Spielertypen wie Kevin de Bruyne schalte ich den Fernseher ein”, fügte er hinzu. Effenberg hatte einst sowohl für die Bayern als auch für Wolfsburg den Leader gegeben – und noch ein weiterer Klub, für den er tätig war, zählt zu den Gewinnern der Saison: Champions-League-Aspirant Borussia Mönchengladbach mit dem ausgefuchsten Trainer Lucien Favre. Å Twitter Mittlerweile 15 Jahre ist es her, dass die Bayern-Stars zum letzten Mal im eigenen Stadion die Meisterschaft fixierten und sofort danach an Ort und Stelle Party machen konnten. Am vergangenen Sonntag waren sie überall verstreut, als sie die frohe Kunde von der Wolfsburger Last-minute-Niederlage (Tor: Max Kruse) ereilte. Ein Grüppchen sass beim Basketball, andere Spieler lagerten am freien Nachmittag zu Hause die Beine hoch. Ägypten: Premier League Za ma lek so w ie ei nst Nil liegt, sondern nördlich davon am Nil ufer, gewann die ägyptische Meisterschaft letztmals im Jahr 2004. Seitdem musste man mit wachsender Verbitterung mit ansehen, wie Erzrivale Al-Ahly jede Meisterschaftssaison dominierte. Mark Gleeson ist Journalist und Fussball-Kommentator und lebt in Kapstadt. Zamalek hiess vor gut 90 Jahren der Gewinner der ersten organisierten Ligasaison in Ägypten. Doch die erfolgreichen Zeiten des legendär en Kairoer Klubs liegen lange zurück. Der Klub, dessen Zentrale paradoxerweise nicht auf der namensgebenden Insel mitten im Nun aber haben die Weissen Ritter, wie der Klub von seinen Fans auch genannt wird, sieben Punkte Vorsprung und damit scheinbar beste Karten, einmal wieder ganz oben zu landen. Damit könnte man die Katastrophe vom 22. Februar hinter sich lassen, bei der 22 Zuschauer bei einer Massenpanik vor dem Kairoer Stadion zu Tode kamen, als sie versuchten, Einlass zum Spiel Zamaleks gegen ENPPI zu erlangen. Nach dieser Tragödie wurde der Spielbetrieb zunächst eingestellt. Seit der Wiederaufnahme Ende März finden die Partien nun hinter verschlossenen Toren statt. Zamalek hat unter dem erfahrenen portu giesischen Trainer Jesualdo Ferreira einen starken Lauf hingelegt und aus den bisheri gen 24 Spielen 57 Punkte errungen. In der laufenden Saison hat man erst ein Spiel verloren. In den zehn Spielen seit Ferreiras Amtsantritt im Januar musste das Team keine einzige Niederlage einstecken. Ganz anders die Situation beim Rivalen Al-Ahly, wo der Druck auf den spanischen Trainer Juan Garrido seit der Niederlage am Montag gegen Arab Contractors noch grösser geworden ist. Im vergangenen Jahr hatte Garrido die Roten Teufel von Kairo noch zum Titelgewinn im CAF-Konföde rationspokal geführt. Mittlerweile steht er in den Medien allerdings massiv in der Kritik. Al-Ahly belegt mit 11 Punkten Rückstand bei 13 noch ausstehenden Partien nur Platz 3. Beim afrikanischen Rekord-Titelträger gelang es nicht, Schlüsselspieler wie Wael Gomaa, Mohamed Aboutrika und Mohamed Barakat adäquat zu ersetzen, die ihre Karriere allesamt beendet haben. ENPPI wiederum ist seit neun Spieltagen unge schlagen und hat in der Premier League den 2. Tabellenplatz erobert. Trainer Tarek El-Ashry führt das Team bereits seit drei Jahren – eine ungewöhnlich lange Zeit im ägyptischen Fussball. Er hat sie genutzt, um ein überaus konkurrenzfähiges Team aufzubauen. Mohamed El-Shahed / AFP Die Klubs haben allesamt ein schweres Restprogramm vor sich. Bis zum Ende der Saison müssen sie oft dreimal pro Woche antreten. “Dies wirkt sich natürlich auf die Leistung der Spieler aus. Wir können daher im Moment keinen besonders attraktiven Fussball spielen. Wichtig ist nur, dass wir gewinnen”, so Ferreira. Å Den Titel im Visier Zamaleks Omar Gaber (l.) im Zweikampf mit Walid Soliman (Al-Ahly). T H E F I FA W E E K LY 17 DAS INTERVIEW “Diese Saisonphase ist grossartig” Der einstige Mittelfeldspieler Michael Laudrup, der Dänemark bei der WM 1998 in Frankreich mit s einer Schnelligkeit und Spielintelligenz ins Viertelfinale führte, über seine Philosophie als Trainer und die heisse Phase in den europäischen Ligen. Glückwunsch zum Gewinn der Meisterschaft in der Qatar Stars League in Ihrer ersten Saison als Cheftrainer von Lekhwiya. Wie fühlen Sie sich nach diesem Erfolg? Michael Laudrup: Ich freue mich sehr. Es war schön, diese Trophäe zu gewinnen. Es gab viele Herausforderungen zu meistern. So waren zahlreiche Spieler auf internationalen Turnieren im Einsatz, wie beispielsweise beim Golf-Cup, den Katar gewann, aber auch beim Asien-Cup und dem Nationenpokal. Deshalb denke ich, dass der Titelgewinn mit diesem grossen Punktevorsprung erstaunlich ist. In der vergangenen Saison hatte Lekhwiya 53 Punkte und die zweit- und drittplatzierten Teams 48 beziehungsweise 47 Punkte. In diesem Jahr hatten wir 62 Punkte auf dem Konto und Al-Sadd 57. Wir mussten in diesem Jahr also mehr Punkte holen, um die Liga zu gewinnen. Ausserdem sind wir in der asiatischen Champions League vertreten und wollen über die Gruppenphase hinauskommen. Der Klub hat noch nie zwei Trophäen in einer Saison gewonnen, sodass wir Geschichte schreiben können, wenn uns noch ein Titelgewinn glückt, ob beim Qatar-Cup oder dem Emir-Pokal. Gibt es eine direkte Verbindung zwischen Ihrer Trainerphilosophie und Ihrem Stil als Spieler? Und wie haben Sie sie an die verschiedenen Ligen angepasst, in denen Sie tätig waren? Ich denke schon. Das kann man an der Art und Weise sehen, wie wir trainieren. Die grossen Meisterschaften in Europa haben ein anderes Niveau, doch viele Dinge, die ich hier trainieren lasse, habe ich in Swansea oder Getafe genauso gemacht. Als Trainer musst du dich an die Menschen, die Kultur und das Niveau des Vereins und der Spieler anpassen, doch es gibt überall einige grundlegende Dinge zu lernen. Hier zum Beispiel haben wir eine Menge Nationalspieler mit guten individuellen Fähigkeiten. Also trainieren wir den Ballbesitz und das Halten des Balles. Wie bewerten Sie im Rückblick Ihre vorherige Trainerstation in Swansea? Es war ein historischer Moment. Der Klub stand in der Liga erstmalig in den Top Ten und gewann zum ersten Mal in 100 Jahren einen Titel. Das ist historisch. Noch in zehn 18 T H E F I FA W E E K LY Jahren werden sie sich den League-Cup-Pokal ansehen und an unser Team aus diesem Jahr denken. Ich hoffe, dass ich hier etwas Ähnliches leisten kann. Als Trainer, Spieler und Klub musst du dich immer verbessern wollen und wissen, was dazu erforderlich ist. Du brauchst ausserdem die Mittel dazu. damit Teams aus niedriger eingestuften Ligen, die besser abschneiden. Was also ist da los? Glauben Sie, dass Sie in Swansea ein Erbe hinterlassen haben, das noch heute erkennbar ist? Das ist sehr schwer. Beide haben noch einige äusserst harte Spiele vor sich. Vier Punkte waren ein gutes Polster, doch jetzt beträgt die Differenz nur noch zwei, es wird schwierig. Auch was in der Champions League passiert, wird Auswirkungen darauf haben. Wenn eine Mannschaft ausscheidet und die andere nicht, bedeutet das zwei Spiele weniger. Beide wollen alles gewinnen, sie sind darauf vorbereitet und dazu in der Lage. Es wird also spannend. Für einen Zuschauer ist diese Saisonphase grossartig. Ich glaube immer noch, dass Barcelona favorisiert ist, weil das Team in Führung liegt. Doch ein schlechtes Spiel – und schon liegst du hinten. Natürlich ist es immer besser, vorne zu stehen, so wie hier, als Al-Sadd hinter uns lag. Das Team musste gewinnen und hoffen, dass der Spitzenreiter verliert. Es hat sich ein wenig verändert. Viele Spieler, die ich mitbrachte, sind nicht mehr dort. Aber ich muss sagen, dass sie bisher eine sehr gute Premier-League-Saison hingelegt haben. Das freut mich. Als wir den Pokal gewonnen haben, sagte ich zu den Spielern, dass sie den Moment geniessen sollen. Denn man weiss nie, wann so etwas wieder vorkommt. Es kann in einem, aber auch erst in fünf oder zwanzig Jahren geschehen. Doch dieser Titel ist da und bleibt für immer. Da wir gerade über harte Wettbewerbe sprechen: Zuvor hatten Sie ein erfolgreiches Gastspiel in der spanischen Liga bei Getafe. Wie schätzen Sie das technische Niveau der Premier League im Vergleich zur spanischen Meisterschaft ein? Ich denke, das lässt sich nicht so einfach vergleichen. Es sind zwei fantastische Ligen mit vielen grossartigen Spielern. Was ist das typische englische Team? Es gibt so viele unterschiedliche Spielweisen, vom Kick and Rush im alten Stil bis hin zum Kurzpassspiel von Mannschaften wie Arsenal FC oder Manchester City. Vielleicht gibt es in der Premier League mehr unterschiedliche Spielweisen als in der spanischen Liga, in der alle mit dem Ball spielen wollen. Die Inten sität ist in der Premier League höher, andererseits durchleben englische Teams in Europa momentan eine ziemlich schwere Zeit. Seit zwei Jahren kam keines unter die besten Acht. Ich denke, das ist für die Menschen dort und die Premier League schwer zu akzeptieren, denn es ist die bekannteste Liga weltweit, in der das meiste Geld steckt. In den Jahren zuvor dominierten sie auch in Europa, deshalb diskutieren jetzt alle darüber, was los ist. Es gibt Barcelona und Real Madrid, aber auch Juventus, PSG, Monaco, Porto und Ihre zwei ehemaligen Teams Barcelona und Real Madrid liefern sich in der spanischen Liga ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Wer ist Ihr Favorit auf den Titelgewinn? Sind Sie denn manchmal hin- und hergerissen, wenn Sie zwischen Ihren zwei ehemaligen Teams wählen müssen? Nein, keineswegs. Ich bin stolz darauf, für beide gespielt zu haben. Die fünf Jahre bei Barcelona waren als Spieler die besten meines Lebens. Und als Mensch wurde ich in Madrid sehr gut empfangen. Aber ich bin dort nicht geboren, ich war ein ausländischer Spieler und einfach nur glücklich darüber, für diese fantastischen Vereine zu spielen. Gibt es einige Spieler in diesen Teams, die Sie an Ihre eigene Spielweise erinnern? Es gibt viele mit meinem Stil. Ich bin aber immer stolz darauf, wenn jemand etwas Besonderes macht und die Leute dann sagen: “Er spielt wie Laudrup.” Es ist 18 oder 19 Jahre her, seit ich Spanien verliess. Es ist grossartig, dass sie mich immer noch in Erinnerung behalten. Å Mit Michael Laudrup sprach Matthias Krug Name Michael Laudrup Geburtsdatum, Geburtsort 15. Juni 1964, Frederiksberg, Dänemark Position Mittelfeld Stationen als Spieler (Auswahl) 1981 Kjöbenhavns Boldklub 1982–1983 Bröndby IF 1983–1989 Juventus Turin 1983–1985 Lazio Rom (Leihe) 1989–1994 FC Barcelona 1994–1996 Real Madrid 1997–1998 Ajax Amsterdam Stationen als Coach 2002–2006 Bröndby IF 2007–2008 Getafe 2008–2009 Spartak Moskau 2010–2011 RCD Mallorca 2012–2014 Swansea City Seit 2014 Lekhwiya Nationalteam Dänemark 104 Einsätze, 37 Tore Grösste Erfolge als Spieler Italienische Meisterschaft 1986 Spanische Meisterschaft 1991, 1992, 1993, 1994, 1995 Spanischer Pokal 1990 Europapokal der Landesmeister 1992 Niederländische Meisterschaft 1998 Bester ausländischer Spieler in Spanien 1992, 1993 Grösste Erfolge als Coach Bax Lindhardt Englischer Liga Pokal 2013 Dänischer Trainer des Jahres 2003, 2005 T H E F I FA W E E K LY 19 First Love Or t: Rio Negro, Manaus Datum: 5. April 2015 U hrzeit: 12. 34 Uhr Fotog ra f: Br uno Kel ly REUTERS T H E F I FA W E E K LY 21 Den Fussball überall und für alle entwickeln Mitreissende Turniere organisieren Der Gesellschaft und der Umwelt Sorge tragen Für das Spiel. Für die Welt. Die FIFA will den Fussball zum Wohl aller entwickeln. Unsere Mission lautet: Das Spiel entwickeln Oberstes Ziel der FIFA ist, den Fussball für ihre 209 Mitgliedsverbände zu entwickeln. Dank den Einnahmen aus der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ können wir täglich USD 550 000 in die weltweite Fussballförderung investieren. Die Welt berühren Die FIFA will die Menschen weltweit mit ihren internationalen Fussballturnieren und -veranstaltungen bewegen, zusammenführen und begeistern. FIFA.com Eine bessere Zukunft gestalten Der Fussball ist viel mehr als ein Spiel. Mit seiner weltweiten Ausstrahlung und Reichweite besitzt er eine einzigartige Kraft, die sorgsam einzusetzen ist. Die FIFA fühlt sich der Gesellschaft weit über den Fussball hinaus verpflichtet. FIFA-KLUB-WM PRESIDENTIAL NOTE Meistertreffen in Japan Die alljährliche Klub-Weltmeisterschaft kehrt nach Japan zurück. Die Vorbereitung läuft auf Hochtouren. Ein Zeichen für den Frieden “S Objekt der Begierde Sieben Teams werden kommenden Dezember um den Klub-WM-Pokal kämpfen (im Bild: Carles Puyol, 2011.) Toshifumi Kitamura / AFP Photo N ach 2012 wird das prestigeträchtige Turnier 2015 und 2016 erneut in Japan ausgetragen. Die diesjährige Klub-Weltmeisterschaft findet vom 10. bis am 20. Dezember statt. FIFA-Generalsekretär Jérôme Valcke ist überzeugt, dass die Erfolgsgeschichte des Turniers dank der Erfahrung des japanischen Fussballverbands (JFA) mit der Organisation mehrerer grosser Fussballturniere fortgesetzt wird. “Das Land hat einen beeindruckenden Leistungsausweis bei der Veranstaltung von FIFA-Wettbewerben, darunter sechs erfolgreiche Ausgaben der Klub-Weltmeisterschaft, und wird für dieses jährliche Turnier eine hervorragende Kulisse mit zahlreichen Zuschauern und einer wunderbaren Atmosphäre bieten. Das Turnier wird mit jedem Jahr beliebter und profilierter. Mit der immensen Unterstützung in Japan wird sich diese Entwicklung zweifellos fortsetzen”, sagt Valcke. Für den Präsidenten des japanischen Fussballverbandes, Kuniya Daini, ist der Wettbewerb ein wichtiger Entwicklungs- und Unterhaltungsfaktor. “Das Turnier zeigt Spielern wie Fans internationale Trends im Klubfussball. Es bietet nicht nur mitreissenden und attraktiven Fussball, sondern auch einen Einblick in die Klubkultur und die nationalen Ligen der Länder der teilnehmenden Klubs. Zusammen mit der FIFA werden wir alles daran setzen, den Erfolg dieses Wettbewerbs zu garantieren. Mit Blick auf die weiteren Sportgrossveranstaltungen wie die Olympischen und Paralym pischen Spiele Tokio 2020 in unserem Land ist das für uns eine w ichtige Erfahrung.” Der JFA hat die Vorbereitungen aufgenommen und wird die ausgewählten Spielorte in Kürze bekanntgeben. Am Turnier nehmen die Klubmeister aller sechs Konföderationen (AFC, CAF, CONCACAF, CONMEBOL, OFC und UEFA) sowie der japanische Landesmeister teil. Å tfw port verbindet die Menschen, erzeugt Hoffnung und hat mehr Kraft, religiöse und politische Grenzen zu überwinden als jede Regierung”, sagte der unvergessliche Nelson Mandela. Seine Worte sind aktueller denn je. Dies spüre ich jeden Tag. Selbstverständlich ist die Weiterentwicklung und Verbesserung des Fussballs die zentrale Aufgabe der FIFA. Gleichzeitig rücken soziale und gesellschaftliche Themen immer stärker in den Vordergrund. Wie kaum ein anderer Sport kann der Fussball Brücken bauen und die Menschen zusammenführen. In Konfliktgebieten wie Syrien, Irak, Afghanistan, Somalia oder Palästina ist der Kickoff zu einem Fussballspiel nicht nur der Auslöser von positiven Emotionen und Hoffnung, sondern kann oft auch der Anstoss zu diplomatischen Verhandlungen sein. Mit Entwicklungs- und Nachwuchsprojekten engagieren wir uns direkt an der Basis und helfen dort, wo die breite Öffentlichkeit nicht hinschaut. Sei es durch Infrastrukturprojekte, technische Entwicklung oder die Organisation von Wettbewerben. Die FIFA investiert 616 016 US-Dollar in Entwicklungsprogramme – pro Tag. Unsere Direkthilfe hat inzwischen die Zwei-Milliarden-USDollar-Marke überstiegen. Im Mai 2012 lancierten wir anlässlich unseres Kongresses in Budapest in Zusammenarbeit mit dem Fussball-Verband Norwegens und dem Nobel-Friedenszentrum in Oslo die Kampagne “Handshake for Peace”. Welch durchschlagende (Symbol-)Wirkung und globale Ausstrahlungskraft diese Friedensbotschaft besitzt, lässt sich dabei Wochenende für Wochenende gerade im Jugendfussball beobachten. Das gegenseitige Händeschütteln und Abklatschen ist zum festen Bestandteil geworden – vor und nach dem Spiel, selbst unter den Ersatzspielern und Trainern. Was Neymar und Messi im Schein werferlicht zelebrieren, wollen sich die Juniorinnen und Junioren an der Basis nicht nehmen lassen. Es ist mir ein ganz persönliches Anliegen, dass wir Intensität und Tempo dieser Anstrengungen aufrechterhalten und die Botschaft der Kampagne weiter in die Welt tragen. Denn letztlich geht die Kraft unseres Sports weit über die Seitenlinie und die Dauer eines Spiels hinaus. Dank seiner Ausstrahlung und Popularität haben wir die grosse Chance, Menschen zusammenzubringen sowie Respekt und Verständnis zu vermitteln. Wie sagte doch Mandela: “Let’s celebrate Humanity.” Und ich füge an: “Let’s shake Hands – for Peace!” Ihr Sepp Blatter T H E F I FA W E E K LY 23 FRANKREICH Philippe Bergeroo wurde 1984 mit Frankreich Europameister und war beim WM-Erfolg 1998 Torhütertrainer. Nun führt er die französischen Frauen an die Weltmeisterschaft nach Kanada. Sarah Steiner sprach mit dem Coach. 24 T H E F I FA W E E K LY Franck Fife / AFP “Im Frauenfussball geht man anders mit Problemen um” FRANKREICH Herr Bergeroo, in etwas mehr als sechs Wochen beginnt in Kanada die Frauenfussball-Weltmeisterschaft 2015. Wo steht Ihre Mannschaft heute? Philippe Bergeroo: Wir haben viel gearbeitet. Wir haben mit einem komplett neuen Betreuerstab angefangen, haben viel verändert. Es wurden grosse Investitionen getätigt, um diese Mannschaft optimal auf die Weltmeisterschaft vorzubereiten. Doch schon mein Vorgänger hat hier ausgezeichnete Arbeit geleistet. Wir machen also Fortschritte. Aber wir machen einen Schritt nach dem anderen ... Um im Juni den WM-Titel zu gewinnen? Wir gehen in Kanada sicher nicht als Favorit an den Start. Unser Ziel ist es, so weit wie möglich zu kommen – das ist klar. Aber der Titel? Da sehe ich andere vor uns. Wen? Die USA, Deutschland, Japan, Brasilien. Aber auch China und die Republik Korea. Nicht zu vergessen die nordischen Länder Schweden und Norwegen. Es hat nur drei Plätze auf dem Treppchen. Und wir sind nicht die Einzigen, die da rauf wollen. Sieht man sich die Qualifikation und die Vorbereitung der französischen Mannschaft an, sind Sie aber doch eher in der Favoritenals in der Aussenseiterrolle. Ja, wir haben gute Spiele gezeigt. Mir war es wichtig, dass wir am Algarve-Cup teilnehmen konnten, um uns mit den g rossen Nationen zu messen. Und es ist gut gelaufen für uns, auch wenn wir das Finale gegen die USA verloren haben. Auch die anderen Freundschaftsspiele gegen Brasilien und Kanada haben gezeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Zudem erlauben mir solche Begegnungen auch immer, junge Spielerinnen einzusetzen und neue Formationen auszuprobieren. Sie haben in den letzten Monaten vielen jungen Spielerinnen die Möglichkeit ge geben, sich in der Nationalmannschaft zu zeigen. Wie integrieren Sie die Neuen? Wir haben versucht, die jungen Spielerinnen nach und nach in die Mannschaft einzufügen. Auch während der Qualifikation. In Spielen wie gegen Kasachstan oder Bulgarien habe ich Spielerinnen aufs Feld geschickt, die 18 oder 19 Jahre alt waren. Bei den sehr wichtigen Spielen mussten sie dann halt wieder hinten anstehen. Doch für die Integration ins Team ist natürlich auch das Training wichtig. Philippe Bergeroo pflegt das Gespräch unter vier Augen. Eine WM zu spielen, bedeutet, zusammen eine Reise zu unternehmen. Im doppelten T H E F I FA W E E K LY 25 FRANKREICH Es ist das A und O. Wir arbeiten hart daran. Die älteren, erfahrenen Spielerinnen übernehmen eine Führungsrolle. Mit und dank ihnen funktioniert das Team. Gibt es ein Problem, merke ich das natürlich sofort und versuche, mit den Spielerinnen zu reden. Aber danach übernehmen sie. Im Frauenfussball geht man anders mit Problemen um. Wie meinen Sie das? Es ist ausgeschlossen, dass ich eine Spielerin vor allen anderen kritisiere oder gar laut werde. Das ist ein No-Go in einer Frauenmannschaft. Wenn ich mit einer Spielerin ein Problem habe, dann nehme ich sie beiseite und kläre das unter vier Augen mit ihr. Es gibt nicht viele Unterschiede z wischen Männer- und Frauenfussball. Also zumindest im Trainerberuf nicht. Denn ich bin nicht Männertrainer oder Frauentrainer, ich bin Fussballtrainer. Aber in g ewissen Situationen bin ich einfach v orsichtiger. Ich bin nicht M ännertrainer oder Frauentrainer. Ich bin Fussballtrainer. Torhütertrainer alles gesehen, wollte etwas Neues erleben. Ich wurde also erst Co-Trainer und habe dann die erste Mannschaft des PSG als Cheftrainer übernommen. Wie sind Sie zum Frauenfussball gekommen? Ich war kein offizieller Kandidat für die Position des Nationaltrainers. Noël Le Graët, der Präsident des französischen Fussballverbandes – und einer der grössten Förderer des Frauenfussballs –, hat mich angerufen und mir den Job angeboten. Haben Sie sofort zugesagt? Sie waren Torhüter, dann Torhütertrainer. War es ein logischer Schritt, dann eine Mannschaft zu übernehmen? Ich hatte die Chance, eine Profikarriere zu erleben. Als ich mich entschloss, meine Fussballschuhe an den Nagel zu hängen, habe ich alle Trainerdiplome erworben. Und nach meinem Engagement beim nationalen Sportinstitut und dann beim Männer- Nationalteam als Torhütertrainer, habe ich das Angebot aus Paris erhalten. Ich hatte als Ich musste schon ein wenig darüber nachdenken. Und ich habe auch meine Frau gefragt, ob es für sie okay sei (lacht). 48 Stunden nach dem Telefonat habe ich zugesagt. Aber ich habe angemerkt: “Wenn wir nach sechs Monaten sehen, dass es nicht klappt, höre ich auf.” Ich bin noch immer hier. Bleiben Sie im Herzen Torhüter und legen deswegen auch ein besonderes Augenmerk auf Ihre Schlussfrauen? Weltmeister Bergeroo trägt nach dem Finale Torhüter Fabien Barthez auf den Schultern (1998). 26 T H E F I FA W E E K LY Ein bisschen vielleicht. Aber mit Albert Rust habe ich den besten Mann auf der Trainerposition, den ich mir wünschen kann. Ich kenne ihn seit langem. 1984 war er die Nummer 2 im französischen Tor ... Ich vertraue ihm voll und ganz und lasse ihn seine Arbeit machen. Ist es im Frauenfussball schwierig, gute Torhüterinnen zu finden? Wir haben das Glück, einige sehr gute Torhüterinnen zu haben. Doch es ist schwierig, guten Nachwuchs zu finden. Wir müssen daran arbeiten – auch im Scoutingbereich. Und vor allem dürfen wir die Mädchen nicht von Anfang an auf die Torhüterposition spezialisieren. Man muss den Spielerinnen zunächst die allgemeine Koordination lehren. Das kann zum Beispiel das Erlernen von Bewegungen in einer anderen Sportart sein. Man darf sich nicht zu sehr auf das Spezifische konzentrieren. Ich kann den auszubildenden Torhüter innen den Rat geben, dass sie sich zuerst auf anderen Positionen oder in anderen Disziplinen ausprobieren sollen. Und wenn sie hinsichtlich der Koordination bereit sind, kann man sie im Tor einsetzen. Denn das ist es, woran es momentan am meisten fehlt: an der Koordination. An der WM spielen Sie in einer Gruppe mit England, Kolumbien und Mexiko. Welches ist das stärkste Team? Ich respektiere alle drei Mannschaften. Aber ich weiss auch, es gibt ein Team, das in den letzten Jahren enorm z ugelegt hat: Presse Sports / freshfocus, Fanck Fife / AFP (2) Sinne. Wie wichtig ist es, dass ein Team zu 100 Prozent funktioniert und harmoniert? Taktvoll In manchen Situationen ist Bergeroo vorsichtiger FRANKREICH England. Das wird eine ganz schwierige Partie. habe ich nur 23 Plätze zu vergeben. Jeder einzelne davon ist teuer. Wie bereiten Sie Ihr Team auf diese Begegnungen vor? Auch Sie haben einen solchen einmal erhaschen können. Wir studieren ihr Spiel, analysieren ihre Taktik und zeigen der Mannschaft dann Videoaufnahmen. Wir haben so auch das Unentschieden von K olumbien gegen Brasilien angesehen – ein ganz starkes Spiel. Wir müssen sehr w achsam sein. Ja, habe ich. Aber nur als dritter Tor hüter. Das war an der EM 1984 in Frankreich. Und wir haben den Titel gewonnen. Später dann, an der WM 1998, war ich wieder Teil des Teams – als Torhütertrainer. Wieder in Frankreich und wieder als G ewinner. Das sind wunderbare E rinnerungen. Das Offensivpotential Frankreichs ist gross. Mit Gaëtane Thiney haben Sie die beste Torschützin der Qualifikation in Ihren Reihen (13 Tore) und mit Louisa Nécib die beste Passgeberin. Das Wichtigste ist für mich das Kollektiv. Wenn dieses nicht funktioniert, bringt mir die beste Stürmerin nichts. Gaëtane hatte eine aussergewöhnlich gute Saison. Und Louisa ist nach einer Verletzung wieder zurück. Sie gab im Pokalfinale mit Lyon, das sich mit einem 2:1-Sieg über Montpellier das Double sicherte, ihr Comeback. Wir zählen auf sie und ihre unglaubliche Technik. Sind diese beiden Spielerinnen Ihr Trumpf? Unsere grösste Stärke ist nicht das Individuum, sondern das Gleichgewicht im Team. Sowohl die Offensive als auch die Defensive ist stark. Alles dreht sich um die Komplementarität. Und natürlich versuche ich, jede Position mindestens doppelt zu besetzen, damit wir im Fall einer Verletzung reagieren können. Aber am Schluss Die Geschichte könnte sich wiederholen ... Das könnte sie sich 2019 – in der Tat. Frankreich darf die Frauenfussball- Weltmeisterschaft aust ragen. Das ist fantastisch! Und eine ideale Fortsetzung Ihres Plans? Wir hatten verschiedene Ziele, die alle aufeinander abgestimmt waren: Zuerst mussten wir uns für die WM 2015 qualifizieren. Das haben wir erreicht. Danach wollten wir uns im Ranking verbessern. Auch da waren wir erfolgreich (im Juni 2013 auf Platz 6, im aktuellen Ranking auf Platz 3, Red.). Des Weiteren hatten wir vor, junge Talente im Team zu integrieren. Im heutigen Kader finden sich aktuell elf Spielerinnen, die auch 2019 mit von der Partie sein werden. Sie werden die Chance haben, eine WM im eigenen Land zu s pielen. Einfach grossartig! Å FRAUENNATIONALTEAM FRANKREICH WM-Teilnahmen:2003, 2011, 2015 EM-Teilnahmen:1984, 1997, 2001, 2005, 2009, 2013 Olympia-Teilnahme:2012 FIFA-Ranking:3. Rang Nationaltrainer:Philippe Bergeroo Rekordspielerin:Sandrine Soubeyrand (198 Partien) Rekordtorschützin:Marinette Pichon (81 Tore) WM-Kader Tor: Sarah Bouhaddi (Lyon), Céline Deville (Juvisy), Méline Gérard (Lyon) Verteidigung: Laure Boulleau (Paris), Anaïg Butel (Juvisy), Sabrina Delannoy (Paris), Laura Georges (Paris), Jessica Houara d’Hommeaux (Paris), Amel Majri (Lyon), Griedge Mbock Bathy (Guingamp), Wendie Renard (Lyon) Mittelfeld: Camille Abily (Lyon), Élise Bussaglia (Lyon), Kenza Dali (Paris), Kheira Hamraoui (Paris), Amandine Henry (Lyon), Claire Lavogez (Montpellier), Louisa Nécib (Lyon), Élodie Thomis (Lyon) Sturm: Marie-Laure Delie (Paris), Kadidiatou Diani (Juvisy), Eugénie Le Sommer (Lyon), Gaëtane Thiney ( Juvisy) Ersatz: Viviane Asseyi (Montpellier), Charlotte Bilbault (Soyaux), Amandine Guerin (Soyaux), Aurélie Kaci (Paris), Clarisse Le Bihan (Guingamp), Julie Soyer (Juvisy), Sandie Toletti (Montpellier) Name Philippe Bergeroo Geburtsdatum, Geburtsort 13. Januar 1954, Ciboure, Frankreich Position als Spieler Torhüter Vereine als Spieler 1969–1971 Saint Jean-de Luz 1971–1987 Girondins Bordeaux 1987–1983 OSC Lille 1983–1989 FC Toulouse Vereine als Trainer 1988–1990 INSEP 1990–1998 Frankreich (Torhütertrainer) 1998–2001 Paris Saint-Germain 2002 Stade Rennes 2003, 2007–2008 Frankreich U16 2003–2007 Frankreich U17 2010–2013 Frankreich U18, U19 Seit 2013 Frankreich (Frauen) als bei einer Männermannschaft. Vorausschauend Die WM 2019 im eigenen Land als langfristiges Ziel vor Augen. T H E F I FA W E E K LY 27 sharecocacola.com #shareacocacola Coca-Cola and the contour bottle are registered trademarks of the Coca-Cola Company. Share a with FREE KICK SPOTLIGHT ON ALLGEMEINE INFORMATIONEN Land: Namibia FIFA-Kürzel: NAM Kontinent: Afrika Hauptstadt: Windhoek Rechenspiele Sarah Steiner Mario Wagner / 2Agenten F rüher war die Welt noch einfach und strukturiert – zumindest im Fussball. Die Spieler wurden gemäss ihrer Position durchnummeriert, und so trug vom Torwart mit der Nummer 1 bis zum Linksaussen mit der Nummer 11 jeder seine Zahl auf dem Rücken. Da gab es keine Diskussionen. Gewisse Nummern haben zwar auch heute noch eine bestimmte Bedeutung, so etwa die heilige Nummer 10. Doch die Auswahlmöglichkeiten wurden massiv erweitert. International sind zweistellige Rückennummern erlaubt. Nur bei Turnieren wie Welt- oder Europameisterschaften sind seit 2008 fortlaufende Rückennummern vorgeschrieben. Die Spieler haben im Meisterschaftsalltag sozusagen die Qual der Wahl. Angefangen bei der Null – getragen vom Marokkaner Hicham Zerouali, der zwischen 1999 und 2002 für Aberdeen spielte. Da sein Spitzname Zero war, erhielt er von der schottischen Liga eine Sondererlaubnis. Und auch die Nummer 1 für den Torwart ist nicht gesetzt. Auf den Spuren des Argentiniers Osvaldo Ardiles, der die Eins aufgrund der Vergabe in alphabetischer Reihenfolge an der WM 1982 als Mittelfeldspieler trug, wandelte der Schotte Stuart Balmer. Bei C harlton Athletic trug er die Eins in den 90er-Jahren. Auch im zweistelligen Bereich gibt es unzählige Geschichten. Bixente Lizarazu etwa entschloss sich für die 69. Die Begründung liegt nahe: 1969 geboren, 1,69 m gross, 69 kg schwer. Auch “Il Fenómeno”, Ronaldo, wählte eine hohe Nummer. Als er 2007 von Real Madrid zur AC Milan wechselte, war “seine” Nummer 9 bereits vergeben. Er entschied sich für die 99. Zehn Jahre zuvor, als er ebenfalls von Spanien nach Italien – allerdings von Barça zu Inter – wechselte, hatte er den Kampf um die 9 noch gewonnen. Die Mailänder nahmen damals Iván Zamorano dessen Lieblingsnummer weg, um sie dem Brasilianer zu geben. Der Chilene hingegen wusste einen Ausweg: Er schnappte sich die 18 und setzte ein kleines Plus-Zeichen zwischen beide Ziffern. Die einfache Rechnung: 1 + 8 = 9. Å GEOGR APHISCHE INFORMATIONEN Landesfläche: 824 116 km² Höchster Punkt: Brandbergmassiv 2606 m ü. M. Nachbarmeere und -ozeane: Atlantischer Ozean FUSSBALL MÄNNER FIFA-Ranking: 113. Rang Weltmeisterschaften: Bisher keine Teilnahmen FUSSBALL FR AUEN FIFA-Ranking: 115. Rang Weltmeisterschaften: Bisher keine Teilnahmen LET Z TE RESULTATE Männer: Namibia - Swasiland 1:1 10. September 2014 Frauen: Namibia - Swasiland 6:2 21. März 2015 FIFA-INVES TITIONEN Seit 2001: Die wöchentliche Kolumne aus der The-FIFA-Weekly-Redaktion USD 2 082 500 T H E F I FA W E E K LY 29 ©2014 FIFA TM 6 June - 5 July C O U N T D OW N K A N A DA 2015: N O C H 36 TAG E Die Party kann beginnen Am 6. Juni findet im Commonwealth Stadium in Edmonton das Eröffnungsspiel der Frauen-Weltmeisterschaft statt. Neben den sportlichen Höhepunkten wartet auch eine gross inszenierte Feier auf die Fans. Grosse Vorfreude Die kanadischen Fans sind bereit für ein rauschendes WM-Fest. Mike Hewitt / Getty Images D ie Grammy-Gewinnerin Sarah McLachlan und das Juno-Gewinnerduo Tegan und Sara gehören zu den Künstlern, die an der Eröffnungsfeier der Frauen- Weltmeisterschaft mitwirken. Die Feier findet unmittelbar vor dem Eröffnungsspiel des Turniers zwischen Kanada und der VR China statt. Die Eröffnungsfeier bildet den offiziellen Startschuss des Turniers. Mehr als 200 Mitwirkende treten auf und feiern die Stärkung und Einheit der Frauen. Der offizielle Slogan des Turniers – “To a Greater Goal” – wird durch mehrere Dar bietungen zum Leben erweckt, die den positiven Einfluss des Sports auf und abseits des Spielfelds verdeutlichen. Die Eröffnungsfeier stellt Werte wie Ambition, Inspiration, Ehre, Sieg und Stolz in den Mittelpunkt, die auch von den angekündigten Künstlerinnen vertreten werden. Die zentralen Werte des Fussballs werden gewürdigt, ebenso wie das langfristige Vermächtnis und die globale Bedeutung dieses erfolgreichen Turniers, das zur Stärkung der Frauen rund um die Welt beiträgt. NOCH 36 TAGE weiss ich, wie wichtig Vorbilder für junge Mädchen sind. Wir können uns glücklich schätzen, dass wir mit dem kanadischen Team eine überaus vorbildliche Gruppe haben, die uns alle inspiriert.” Tegan und Sara, die aus Alberta stammen, sind ebenfalls begeistert über ihre Teilnahme an der Eröffnung des Turniers, in dessen Rahmen die besten Fussballspielerinnen der Welt vom 6. Juni bis am 5. Juli in Kanada antreten werden. “Tegan und ich werden dort sein und bei der Eröffnungsfeier auftreten”, so Sara Quin. “Inmitten vieler weiterer Künstlerinnen und Vorbilder werden wir einen Song singen. Wir freuen uns sehr auf dieses tolle Ereignis in Edmonton, in unserer Heimatprovinz Alberta.” Publikum als zwölfter Mann “Wir sind sehr stolz, dass wir solch anerkannte einheimische Künstlerinnen haben, die bei der Eröffnungsfeier auftreten werden. Immerhin wird die Feier von Küste zu Küste und rund um die Welt gesehen. Das Team freut sich sehr auf seine ersten beiden Spiele in Edmonton”, so Peter Montopoli, der Geschäftsführer des Nationalen Organisationskomitees für Kanada 2015. “Wir wissen, dass Edmonton seiner Tradition als fantastischer Gastgeber des internationalen Fussballs treu bleiben und das Publikum dort Kanada als unser zwölfter Mann anfeuern wird.” Å tfw “Ich weiss, wie wichtig Vorbilder sind” “Ich fühle mich geehrt, im Rahmen dieser Feier aufzutreten. Ich werde diesen grossartigen Anlass nutzen, um den Song ‘In Your Shoes’ zu singen, der von der unglaublichen Geschichte von Malala Yousafzai inspiriert ist, die die charakterliche Stärke hat, für ihre Überzeugungen einzustehen”, so Sarah McLachlan. “Als Mutter zweier Töchter T H E F I FA W E E K LY 31 ZEITSPIEGEL T H E N Arsenal Stadium, London 1951 Arsenal Football Club Flutlicht bei einem Spiel zwischen dem Arsenal FC und den Glasgow Rangers. 32 T H E F I FA W E E K LY ZEITSPIEGEL N O W Allianz Arena, München 2012 Daniel Kopatsch / Bongarts / Getty Images Lasershow anlässlich der Begegnung Bayern München - Borussia Mönchengladbach. T H E F I FA W E E K LY 33 NET ZER WEISS ES! Wie viele Alphatiere verträgt eine Mannschaft? Z I TAT E DER WOC HE “Wir müssen etwas am Catering ändern, denn in sehr, sehr vielen Fällen sehen sie die Spiele gar nicht. Sie essen und trinken weiter, das denke ich wirklich. Sushi, Hummer, der beste Champagner – Cristal –, einfach alles! Wir sollten ihnen nur Wasser und Brot geben.” José Mourinho schimpft über diejenigen, die für die Beobachtung der Offiziellen zuständig sind. “Als ich den WM-Pokal in Berlin hoch stemmte, konnte ich die Sterne berühren. Zidanes Kopfstoss hat zu unserem Sieg beigetragen, so viel steht fest.” Marco Materazzi, Weltmeister 2006 “Seit Saisonbeginn habe ich schon mehr als 2000 Anrufe wegen Pogba bekommen. Es waren viele Konnte auch ruhig Günter Netzer mit 34 Jahren. Verlobungsanträge dabei, aber keiner davon war eine Heirat wert! Sven Simon / imago I m Umgang mit Alphatieren braucht es F ingerspitzengefühl. Insbesondere vom Trainer. Es ist seine Aufgabe, im richtigen Moment einzugreifen, wenn zwischen menschlich etwas aus dem Ruder läuft. Er muss merken, welche Rolle welcher Spieler ausübt. Auch hier: Die Mischung macht es aus. Die Bedeutung des Führungsspielers ist im heutigen Fussball nicht mehr die gleiche wie früher. Zum Glück, wie ich finde. Noch in den Siebzigern oder Achtzigern war es gang und gäbe, dass man ein Team auf einen einzigen Spieler ausgerichtet hat. War der krank, brach das ganze System zusammen. Heutzutage fällt auf, wie viele Persönlich keiten bei gewissen Spitzenteams auf dem Platz stehen. Das ist in Ordnung, solange man sich respektiert und sich keiner in den Vordergrund stellt. Es gibt auch, muss man wissen, unauffällige, ruhige Alphatiere. Die sind sogar sehr wichtig. Gerade wenn es mal nicht so gut läuft für das Team, und der Zusammenhalt im Zentrum steht. Es gehört dazu, dass sich Alphatiere viel Freiheit herausnehmen dürfen. Die Leistung aber, die muss stimmen. Ich hatte bei Mönchengladbach und Real M adrid auch meine Eskapaden. Das machte den Leuten nichts aus, weil sie sich sagten: “Der trifft am Wochenende wenigstens den Ball an ständig.” Å Wir haben bei Juventus für fünf weitere Jahre unterschrieben, aber wir sind alle Gentlemen: Wenn das richtige Angebot kommt, greifen wir zu.” Mino Raiola, Spieleragent von Paul Pogba “Ich finde nicht, dass Dybala der neue Agüero ist. Er ist der neue Messi. Er ist überall auf dem Platz Was wollten Sie schon immer über Fussball w issen? Fragen Sie Günter Netzer: feedback-theweekly@fifa.org zu finden – eben wie Messi.” Maurizio Zamparini, Präsident von US Palermo T H E F I FA W E E K LY 35 FIFA PARTNER TURNING POINT “Meiner Frau verdanke ich die Trainerkarriere” Der frühere Profispieler Aaran Lines aus Neuseeland ist in seiner Karriere als Trainer von null auf hundert durchgestartet und hat sich einen Namen gemacht – dank seiner Frau. Keystone / AP D ass ich einmal als Trainer im US- Frauenfussball nach den Sternen g reifen würde, hätte ich nicht g edacht. Denn eigentlich hatte ich den Frauenfussball zu meiner Profizeit nie auf dem Schirm. Der legendäre Wynton Rufer hat mich seinerzeit entdeckt, als ich noch ein Jugendlicher war, und von Neuseeland nach Deutschland gelotst. Über den Nachwuchs von Werder Bremen und weitere Stationen in Norddeutschland, später auch in Polen, bin ich zum Ausklang meiner Karriere in die USA gekommen und habe dort Kontakt zum Frauenfussball bekommen, denn meine heutige Ehefrau Alexandra hat Fussball gespielt. Alex ist massgeblich an allem beteiligt, was nach meiner Karriere als Spieler geschah. Doch der Reihe nach: Am Ende meiner Karriere als Spieler in den USA kam ich auf die Idee, eine Trainerlizenz zu erwerben. In Europa ist man elf Monate mit Fussball beschäftigt, in den USA nur acht. Also war Zeit genug, um in Deutschland – in Leipzig an der Sporthochschule – die UEFA-B-Lizenz zu erwerben. Und Trainer zu werden, hat mich schon immer interessiert. Als ich wieder zurück in den USA war, habe ich mit meiner Frau eine Mannschaft gegründet, das Team der Western New York Flash in Rochester. Der Familie meiner Frau gehört diese Franchise. Alle waren sich einig, dass ich den Job als Trainer übernehmen sollte. Ich hatte zwar überhaupt keine Erfahrung im Frauenfussball, aber dank Alex, die recht hochklassig an der Niagara-Universität gekickt hatte, habe ich immer wieder erlebt, wie engagiert die Frauen diesen Sport betreiben. Das erste Jahr war für mich ein Testversuch und konnte mich vollends überzeugen. Die riesige Herausforderung von damals mit bescheidenen Anfängen gilt für mich auch heute noch als Antrieb in dem längst etablierten grossen Klub, denn wir wollen immer wieder von Neuem das Optimum erreichen und uns weiterentwickeln. So wie 2011, als wir Meister in der WPS wurden, bevor diese pleiteging. Oder 2013, als wir Vizemeister in der jetzigen NWSL wurden. Im Jahr zuvor wurde ich Trainer des Jahres in den USA. Alex war massgeblich an meinem Weg und Erfolg beteiligt. Å Aufgezeichnet von Rainer Hennies Name Aaran Lines Geburtsdatum, Geburtsort 21. Dezember 1976, Lower Hutt, Neuseeland Stationen als Spieler (Auswahl) Halswell United, Neuseeland 1995–1996 Werder Bremen II 1996–1998 Kickers Emden 1998–1999 VfL Osnabrück 2002 Dresdner SC 2002–2003 Ruch Chorzow 2005 Portland Timbers 2006–2007 Rochester Rhinos 2007–2009 Richmond SC Nationalteam Neuseeland 31 Länderspiele (4 Tore) Stationen als Trainer 2009–2010 Buffalo Flash seit 2011 Western New York Flash Persönlichkeiten des Fussballs erzählen von einem wegweisenden Moment in ihrem Leben. T H E F I FA W E E K LY 37 W E LT R A N G L I S T E D E R M Ä N N E R Deutschland (unverändert) Schweiz (9., + 3 Ränge), Spanien (10., + 1 Rang) Frankreich (11., – 3 Ränge), Italien (13., – 3 Ränge) 135 Britische Jungferninseln, Dominica (je 3 Spiele) Wales (+ 153 Punkte) Bhutan (+ 46 Ränge) Israel (– 231 Punkte) Neukaledonien (– 23 Ränge) Spitzenreiter Aufsteiger in die Top 10 Absteiger aus den Top 10 Spiele insgesamt Teams mit den meisten Spielen Grösster Aufsteiger nach Punkten Grösster Aufsteiger nach Rängen Grösster Verlierer nach Punkten Grösster Verlierer nach Rängen Rang Team +/- Punkte Rang Team +/- Punkte Rang Team Letzte Aktualisierung: 9. April 2015 +/- Punkte Rang Team +/- Punkte 1 Deutschland 0 1687 55 Gabun -1 583 109 Kuba 1 298 163 Bhutan 46 128 2 Argentinien 0 1490 56 Mali -5 578 110 Sudan 0 288 164 Malaysia -11 123 3 Belgien 1 1457 57 Albanien 4 575 111 Libyen 120 4 Kolumbien -1 1412 57 Republik Korea -1 575 111 St. Kitts und Nevis 5 Brasilien 1 1354 59 Sambia 1 556 113 Namibia 6 Niederlande -1 1301 60 Südafrika 7 Portugal 0 1221 61 Äquatorial-Guinea 8 Uruguay 1 1176 9 Schweiz -5 553 114 Kanada -11 549 115 Aserbaidschan 62 Republik Irland 4 546 3 1135 63 Australien 2 10 Spanien 1 1132 64 Peru 11 Frankreich -3 1127 65 Trinidad und Tobago 12 Rumänien 2 1086 66 Burkina Faso 13 Italien -3 1085 67 Bulgarien 14 England 3 1030 15 Costa Rica 16 Chile 17 Kroatien 1 281 165 Grenada -7 10 281 166 Puerto Rico -6 119 0 279 167 Hongkong -10 116 2 277 167 Bangladesch -5 116 24 264 169 Suriname -8 115 116 St. Vincent und die Grenadinen 3 262 170 Jemen 5 111 531 117 Kenia 1 258 171 Montserrat 1 107 -5 526 118 Dominikanische Republik -11 257 172 Pakistan -2 106 -2 519 119 Niger -5 252 173 Amerikanische Jungferninseln 24 104 2 517 120 Mauretanien -5 246 174 Neukaledonien -23 101 4 505 121 Moldawien 1 245 175 Guam -8 97 68 Vereinigte Arabische Emirate 1 501 122 Lesotho -2 242 175 Swasiland -12 97 -2 1014 69 Venezuela 3 495 123 Burundi 3 237 177 Dominica 4 96 -1 991 70 Norwegen 0 491 123 Simbabwe 1 237 178 Laos -8 88 2 977 70 Montenegro -3 491 125 Vietnam 5 229 179 Kambodscha 2 86 18 Mexiko 3 937 72 Uganda 2 485 126 Syrien 26 225 179 Chinese Taipei 9 86 19 Tschechische Republik -3 923 73 Usbekistan -1 476 127 Kuwait -2 224 181 Nepal -1 71 20 Slowakei 2 920 74 Ruanda -10 474 128 Liechtenstein -5 219 181 Mauritius 9 71 21 Algerien -3 917 75 Jamaika 1 466 129 Bermuda 40 217 183 Brunei Darussalam 15 69 22 Wales 15 916 76 Honduras 5 451 130 Barbados 1 215 184 Turks- und Caicos-Inseln -8 66 23 Elfenbeinküste -3 907 77 Armenien 2 449 131 Guinea-Bissau 3 212 184 Macau 3 66 24 Griechenland 3 900 78 Finnland 0 446 131 Liberia -14 212 186 Tahiti -22 65 25 Österreich -2 891 79 Haiti -2 442 133 Kasachstan 5 210 186 Komoren -9 65 26 Ghana -2 833 80 Togo -5 435 134 Aruba -6 204 186 Sri Lanka -12 65 27 USA 5 815 81 Paraguay -1 418 135 Afghanistan 2 203 189 Seychellen -11 60 28 Dänemark 0 808 82 VR China 29 Schottland 10 796 83 Belarus 30 Tunesien -5 793 84 El Salvador 31 Bosnien und Herzegowina -1 783 85 Lettland 1 408 136 St. Lucia -4 202 190 São Tomé und Príncipe -11 58 15 397 137 Luxemburg -1 200 191 Cayman-Inseln 14 48 5 388 138 Georgien -12 197 192 Salomon-Inseln -8 46 10 387 139 Philippinen -11 193 193 Südsudan -5 43 32 Russland 1 781 86 Mosambik 0 385 140 Palästina 0 192 194 San Marino -13 40 33 Ukraine -2 772 86 Irak 11 385 141 Malediven -8 191 195 Vanuatu -4 34 34 Ecuador -5 759 88 Sierra Leone -1 382 142 Thailand 0 183 196 Fidschi -4 30 35 Polen -1 753 89 Angola -5 381 143 Tadschikistan -2 175 196 Samoa -4 30 36 Senegal 0 752 90 Guatemala -8 372 144 Zentralafrikanische Republik -1 163 198 Bahamas -4 26 37 Kap Verde 1 737 91 Marokko -2 371 144 Libanon 2 163 198 Britische Jungferninseln 3 26 38 Island -3 728 92 Bolivien 0 360 144 Neuseeland -10 163 200 Mongolei -5 19 39 Schweden 6 704 93 Estland -6 358 147 Indien 26 161 201 Tonga -5 17 40 Iran 2 689 94 Benin -2 357 148 Curaçao 11 159 202 Papua-Neuguinea -3 13 41 Guinea 3 678 95 Saudiarabien 4 349 149 Malta -4 158 203 Amerikanisch-Samoa -3 12 42 Nordirland 1 672 96 Zypern -11 342 150 Madagaskar -3 156 204 Andorra -3 8 43 Ungarn 3 665 97 Oman -1 341 151 Tschad -3 155 204 Eritrea -3 8 44 Serbien -4 664 97 Malawi -6 341 152 Osttimor 33 151 206 Somalia -2 6 45 Nigeria -4 652 99 Katar 10 337 153 Kirgisistan -3 146 207 Dschibuti -1 4 -20 649 100 Litauen -6 333 154 Nicaragua 31 142 207 Cook-Inseln -1 4 47 Slowenien 1 648 101 Äthiopien 1 321 155 Guyana 11 139 209 Anguilla -1 2 48 Kamerun 1 627 102 Färöer 3 318 156 Gambia 12 138 46 Israel 49 Kongo 3 624 103 Jordanien -2 316 157 DVR Korea -8 137 50 Japan 3 614 104 Botsuana 2 314 158 Myanmar -5 133 51 Ägypten 7 612 105 EJR Mazedonien 3 312 159 Turkmenistan -15 131 52 Türkei 4 603 106 Antigua und Barbuda -4 311 159 Indonesien -3 131 53 Panama 8 587 107 Tansania -7 302 159 Belize 5 131 54 DR Kongo -7 584 108 Bahrain -4 299 162 Singapur -9 130 38 T H E F I FA W E E K LY http://de.fifa.com/worldranking/index.html PUZZLE Ziel beim Sudoku-Lösen ist es, die leeren Zellen des Spielfeldes mit den Ziffern 1 bis 9 so auszufüllen, dass in jeder Zeile und in jeder Spalte sowie in jedem 3x3-Teilquadranten jede dieser Ziffern genau ein Mal steht. Eine Wochenpublikation der Fédération Internationale de Football Association (FIFA) Präsident Joseph S. Blatter 1 5 7 9 4 7 Direktor Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit Walter De Gregorio 3 9 8 1 Chefredakteur Perikles Monioudis 4 Redaktion Alan Schweingruber (Stv. Chefred.), Sarah Steiner 6 7 2 2 9 5 9 8 5 2 1 7 4 1 8 5 1 3 4 4 4 3 Redaktionsassistenz Alissa Rosskopf, Honey Thaljieh 8 1 7 4 3 5 5 9 1 6 5 7 Produktion Hans-Peter Frei 6 Projektmanagement Bernd Fisa, Christian Schaub 9 3 7 4 3 5 SCHWER 2 Druck Zofinger Tagblatt AG 2 2 Internet www.fifa.com/theweekly Ansichten, die in The FIFA Weekly zum Ausdruck gebracht werden, entsprechen nicht unbedingt den Ansichten der FIFA. 7 8 Mitarbeit an dieser Ausgabe Andreas Alf, Emanuele Giulianelli, Mark Gleeson, Rainer Hennies, Matthias Krug, Michael Lewis Der Nachdruck von Fotos und Artikeln aus The FIFA Weekly, auch auszugsweise, ist nur mit Genehmigung der Redaktion und unter Quellenangabe (The FIFA Weekly, © FIFA 2015) erlaubt. Die Redaktion ist nicht verpflichtet, unaufgefordert eingesandte Manuskripte und Fotos zu publizieren. Die FIFA und das FIFA-Logo sind eingetragene Warenzeichen. In der Schweiz hergestellt und gedruckt. 6 7 3 6 Ständige Mitarbeitende Ronald Düker, Luigi Garlando, Sven Goldmann, Andreas Jaros, Jordi Punti, Thomas Renggli, David Winner, Roland Zorn Kontakt feedback-theweekly@fifa.org 4 MIT TEL Korrektorat Nena Morf (Leitung), Martin Beran, Kristina Rotach Übersetzung www.sportstranslations.com 7 1 3 Art Direction Catharina Clajus Layout Richie Krönert (Leitung), Tobias Benz, Susanne Egli 3 1 2 Generalsekretär Jérôme Valcke Bildredaktion Peggy Knotz, Andreas Wilhelm (Stv.) 2 LEICHT 9 3 5 1 3 4 4 6 6 5 4 5 7 9 2 4 7 8 1 2 3 4 9 1 4 T H E F I FA W E E K LY Puzzles courtesy: opensky.ca/sudoku Herausgeberin FIFA, FIFA-Strasse 20, Postfach, CH-8044 Zürich Telefon +41-(0)43-222 7777, Fax +41-(0)43-222 7878 39 AUSWERTUNG DER LET Z TEN UMFR AGE UMFR AGE DER WOCHE Wer ist Ihr Favorit auf den Titelgewinn in der UEFA-Europa-League 2014/15? Welcher kontinentale Meister wird bei der FIFA-Beach-Soccer-WM 2015 am weitesten kommen? 42+38+137 12 20 29 7% 13% 42% ·Brasilien ·Madagaskar ·Russland ·Oman ·Mexiko Stimmen Sie ab unter: FIFA.com/newscentre Quelle: Fifa.com 38% ≠ FC Sevilla ≠ SSC Neapel ≠ AC Florenz ≠ Dnipro Dnipropetrowsk Jahre war Ezequiel Lavezzi alt, als er erstmals in einem Meisterschaftsspiel einen Hattrick erzielte. Der argentinische Stürmer von Paris Saint-Germain, der in den vorangegangenen 16 Einsätzen für den Klub und sein Land nur ein einziges Mal getroffen hatte, schlug nun beim 6:1-Kantersieg gegen OSC Lille binnen 49 Minuten dreimal zu. südafrikanische Meistertitel haben die Kaizer Chiefs mittlerweile gewonnen. Das Team aus Soweto, das in dieser Saison bislang nur 2 von 27 Spielen verlor und nur zwölf Gegentore kassierte, machte den neuerlichen Titel gewinn bereits drei Spieltage vor Schluss mit einem 4:1-Sieg gegen Polokwane City klar. Jahre ohne einen einzigen Sieg gegen Juventus Turin – diese Negativserie in der Serie A konnte Lokalrivale Torino Calcio nun beenden. Mit einem 2:1-Sieg bei der jüngsten Auflage des Turiner Stadtderbys beendeten die Granata eine Serie von 17 sieglosen Partien – die längste dieser Art gegen einen anderen italienischen Klub. Fotopress / Getty Images, Getty Images (2), BackpagePix Z AHLEN DER WOCHE