PDF, 341 KB - Deutsches Filminstitut

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Pressemitteilung
Frankfurt am Main
02.04.2015
FILMTHEATER – Filmreihe und Begleitprogramm zur Ausstellung
Montag, 6. April, bis Dienstag, 28. April
Was tut sich – im deutschen Film?
Gerd Schneider ist zu Gast mit seinem Film VERFEHLUNG (DE 2015)
Dienstag, 7. April, um 20:15 Uhr
Filmtheater – Die Filmreihe
Nach einem Fokus auf die Zuschauer „Vor der Leinwand“ und die
Kinomacher und Vorführer „Hinter der Leinwand“ wendet sich die Filmreihe
zur Sonderausstellung FILMTHEATER im April und Mai unter dem Motto
„Nach der Leinwand“ dem oft beschworenen „Ende des Kinos“ zu und
diskutiert dabei auch Visionen für die Zukunft des Kinos. Im April sind
hauptsächlich Filme zu sehen, die das Kino im Krisenzustand zeigen – von
bereits überwundenen Zeiten des Kinosterbens bis zu den Veränderungen
und Problemen, vor denen die Kinolandschaft mit der Digitalisierung aktuell
steht: Ein Großteil des Filmerbes, das nicht digital verfügbar ist, droht
unsichtbar zu werden. Viele Verleiher vertreiben analoge Kopien nicht mehr
und nur noch sehr wenige Kinos nutzen 35mm-Projektoren zur Vorführung
von Filmen. Eine Möglichkeit, um trotz Video on Demand und ausgefeilten
Heimkino-Anlagen Menschen ins Kino zu locken, sind partizipative Angebote
zur Filmprogrammierung, die das Kino des Deutschen Filmmuseums im
April am Beispiel des Wunschfilmprogramms “Oster-Ü-Ei” vorstellt und
ausprobiert.
Deutsches Filminstitut
Deutsches Filmmuseum
Schaumainkai 41
60596 Frankfurt am Main
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Leitung: Frauke Haß
Tel. 069 961 220-222
Fax 069 961 220-579
presse@deutsches-filminstitut.de
info@deutsches-filminstitut.de
www.deutsches-filminstitut.de
www.deutsches-filmmuseum.de
Ostermontag, 6. April, um 18:00 Uhr
Oster-Ü-Ei: Der Osterwunschfilm im Kino des Deutschen Filmmuseums
An Ostern entscheidet das Publikum, wer die Leinwand im Kino des
Deutschen Filmmuseums erobern darf! Bis zum 31. März konnte das
Publikum abstimmen, welcher Film am Ostermontag im Kino laufen soll. Für
die Besucher hält das „Oster-Ü-Ei“ nicht nur den Wunschfilm, sondern auch
einen unterhaltsamen Vorfilm und eine Osterleckerei bereit. Mit dem “OsterÜ-Ei” erprobt das Kino des Deutschen Filmmuseums die Einbindung des
Publikums in die Programmgestaltung.
Der Gewinnerfilm ist:
DONNIE DARKO
USA 2001. R: Richard Kelly D: Jake Gyllenhaal, Maggie Gyllenhaal, Patrick
Swayze. 113 Min. Blu-ray. OF
Donnies imaginärer Freund Frank – ein Wesen im Hasenkostüm – rettet ihn
vor einem bizarren Unfall. Unter Anweisung von Frank begeht Donnie eine
Reihe von Verbrechen und wird besessen vom bevorstehenden
Weltuntergang.
Platz zwei belegte EASTER PARADE (Osterspaziergang, US 1948, R: Charles
Walters), Platz drei JESUS CHRIST SUPERSTAR (US 1973. R: Norman
Jewison), und Platz vier ALICE IN WONDERLAND Alice im Wunderland (US
2010. R: Tim Burton).
DONNIE DARKO
Ostermontag, 6. April, 18 Uhr
Dienstag, 7. April, um 18:00 Uhr
THE LAST PICTURE SHOW
USA 1971. R: Peter Bogdanovich. D: Timothy Bottoms, Jeff Bridges, Cybill
Shepherd. 126 Min. DCP. OF
Peter Bogdanovichs Meisterwerk des New Hollywood erzählt vom
Erwachsenwerden einer Gruppe Jugendlicher im Texas der 1950er Jahre.
Mit dem High-School- Abschluss geht für sie ein Lebensabschnitt zu Ende,
auf den aber statt eines Neuanfangs nur Perspektivlosigkeit folgt. Wenn das
örtliche Kino am Ende des Films wegen Besuchermangels schließen muss
und als letzte Vorstellung Howard Hawks´ RED RIVER (USA 1948) zeigt, ist
dies nur ein Symptom der zerfallenen Gemeinschaft.
Dienstag, 14. April, um 18:00 Uhr
PRESERVE ME A SEAT
USA 2006. R: Jim Fields. Dokumentarfilm. 104 Min. DVD. OF
PRESERVE ME A SEAT dokumentiert die Bemühungen lokaler KinoLiebhaber und Aktivisten, historische Kinopaläste in den USA vor dem
Verfall und dem Abriss zu bewahren. Regisseur Jim Fields konzentriert sich
dabei nicht nur auf Filmtheater aus Hollywoods klassischer Ära in Boston,
Chicago und Salt Lake City. Im Mittelpunkt steht vielmehr der Kampf um die
Erhaltung des Indian Hills Theater in Omaha (Nebraska): Das 1962 erbaute
Cinerama-Kino besitzt die größte gekrümmte Leinwand der USA, soll jedoch
einem Parkplatz weichen. Ein ähnliches Schicksal ereilte das als Parkhaus
umgenutzte Michigan Theatre in Detroit, in dessen „Eingeweide“ der LowBudget-Film in einer herausragenden Sequenz führt.
Dienstag, 21. April, um 18:00 Uhr
OUT OF PRINT
USA 2014. R: Julia Marchese. Dokumentarfilm. 86 Min. DCP. OF
Das New Beverly Cinema in Los Angeles zeigt seit 1978 Double-Features von
Repertoirefilmen. Filmverrückte schätzen das „New Bev“ nicht zuletzt
deshalb, weil dort ausschließlich 35mm projiziert wird. Regisseure wie
Quentin Tarantino, Joe Dante oder Edgar Wright gehören zu den Fans des
Kinos und haben dort schon Filmreihen kuratiert. Nun erschwert die
Digitalisierung die Verfügbarkeit von analogem Film und damit die Zukunft
des Repertoire-Kinos. Ziel von Julia Marcheses Film ist es, eine
Gemeinschaft von Repertoirekinos weltweit zu etablieren, die sich
gegenseitig unterstützen, um die Vorführung von 35mm-Filmen lebendig zu
halten.
THE LAST PICTURE SHOW
Dienstag, 7. April, 18 Uhr
PRESEVER ME A SEAT
Dienstag, 14. April, 18 Uhr
OUT OF PRINT
Dienstag, 21. April, 18 Uhr
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Stadtführung Frankfurter Kinogeschichte
Dienstag, 7. April, um 18:30 Uhr
Wo heute Bücher und Burger verkauft werden (in einem in München
beheimateten Bücherkaufhaus und einer US-Burgerbraterei an der
Hauptwache), erhellten einst die Leuchtreklamen prächtiger Kinopaläste die
Straßen. Ganze 85 Kinos zählte Frankfurt im Jahr 1959, von großen
Filmpalästen bis hin zu einfacheren Stadtteilkinos – heute sind es gerade
einmal 14, mit allerdings weit mehr Leinwänden. Christian Setzepfandt
nimmt die Führungs-Teilnehmer mit an die vergessenen Schauplätze der
Frankfurter Kinogeschichte. Sie erfahren, wo vor mehr als 100 Jahren die
ersten Frankfurter Kinos eröffneten und wo der erste Film in Frankfurt
gedreht wurde. Setzepfandt berichtet von der Glanzzeit des Kinos in den
1920ern, dem Kinoboom der 1950er Jahre, dem Kinosterben in den 1960er
Jahren und von Filmpremieren, Stars und Skandalen. Und er führt die
Teilnehmer zum ältesten kontinuierlich spielenden Kino Frankfurts, dem
„Eldorado“ (ehemaliges „Scala“). Stadtgeschichte trifft Kinomagie!
Treffpunkt: 15 Minuten vor Führungsbeginn am Hauptbahnhof Frankfurt
(Haupteingang)
Kosten: 16 Euro (Führung + Gutschein für die Ausstellung FILMTHEATER)
Dauer: ca. 1,5 Stunden
Buchung unter frankfurter-stadtevents.de
In Zusammenarbeit mit Frankfurter Stadtevents
FILMTHEATER After Work
Mittwoch, 8. April, um 19:00 Uhr
In einer after-work-Führung durch die Sonderausstellung FILMTHEATER
können die Besucher den Geschichten hinter den Fotografien lauschen und
die verfallenen Filmtheater vor ihrem inneren Auge aus dem
Dornröschenschlaf erwecken. Anschließend besteht im Vorraum der
Ausstellung die Möglichkeit, bei einem Glas Wein die Geschichte der
Frankfurter Filmtheater zu erfahren und andere Besucher kennen zu lernen.
Ohne Anmeldung.
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Offener Vorführraum
Samstag, 11. April, um 16:00 Uhr (für Erwachsene)
Sonntag, 12. April, um 16:30 Uhr (für Kinder, im Anschluss ans Kinderkino)
Das Vorführen der Filme war fast ein Jahrhundert lang eine Kunst für sich:
Filmspulen einlegen, Filme einfädeln, Überblenden von einem Projektor auf
den anderen, Filmrollen umspulen, gerissene Filmstreifen kleben – all das
erfordert ein gutes Auge, feinmotorisches Geschick und höchste
Konzentration. Inzwischen ist der Beruf des Filmvorführers am Aussterben.
In den großen Kinoketten, die mittlerweile ausschließlich digital projizieren,
werden die Filme via Computer eingespielt. Start- und Endzeiten können
programmiert werden, sodass die Filme ohne Zutun eines Vorführers
ablaufen. Mit den Vorführern verschwinden auch ihr Knowhow und das
Handwerk. Im Filmmuseum wird dieses Wissen am Leben erhalten.
Was tut sich – im deutschen Film?
Dienstag, 7. April, um 20:15 Uhr
In der Reihe WAS TUT SICH – IM DEUTSCHEN FILM? präsentiert das Kino
des Deutschen Filmmuseums einmal im Monat ein aktuelles Werk mit
anschließendem Filmgespräch. Im April ist Gerd Schneiders Regiedebüt
VERFEHLUNG zu sehen, die Geschichte von drei Priestern, die sich mit
einem Missbrauchsskandal auseinandersetzen müssen. Regisseur Gerd
Schneider wollte zunächst Priester werden, hat sich dann aber für den Film
entschieden. Mit VERFEHLUNG gelingt ihm ein ungewöhnlicher, intensiver
und komplexer Blick hinter die Fassaden der katholischen Kirche.
Gerd Schneider, geboren 1974, studierte zunächst
Katholische Theologie in Bonn und Wien, um sich auf
das Priesteramt vorzubereiten. Nach dem Diplom
begann er ein Regiestudium an der Filmakademie
Baden-Württemberg. Neben Kurz- und
Dokumentarfilmen realisierte Gerd Schneider als
Illustrator Storyboards für Großproduktionen wie DER
WIXXER (DE 2003), HERR DER DIEBE (DE 2005) und
DER ROTE BARON (DE 2008).
Nach dem Film führt Rudolf Worschech (epd film) ein Werkstattgespräch
mit Gerd Schneider.
VERFEHLUNG
Deutschland 2015. R: Gerd Schneider. D: Sebastian Blomberg, Jan Messutat,
Kai Schumann. 95 Min. DCP
Jakob, Dominik und Oliver sind vorbildliche Priester: Engagiert, jung und
weltlichen Freuden wie dem Fußballspiel zugetan. Alle drei verbindet der
Glaube, in der katholischen Kirche etwas verändern zu können. Doch dann
“schmeißt einer mit Dreck, und es ist nur eine Frage der Menge, ob was
hängen bleibt.“. Ein Junge soll von Dominik missbraucht worden sein.
Jakobs Glaube kommt ins Wanken, sein Vertrauen in den Freund ist
erschüttert. Wer hat Recht? Und wie verhält sich die Institution Kirche?
VERFEHLUNG
Dienstag, 7. April, 20:15 Uhr
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