In the Food for Love - Slow Food Deutschland eV
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In the Food for Love - Slow Food Deutschland eV
Berlinale präsentiert 14.02. - 19.02.2010 In the Food for Love In the Food for Love Im Restaurant „Gropius Mirror“, im Spiegelzelt gegenüber dem Martin-Gropuis-Bau treffen sich die Besucher des Kulinarischen Kinos nach dem Film. Die Bar ist bis 2 Uhr morgens geöffnet. „Liebe geht durch den Magen”, sagt der Volksmund. Leider schweigt er aber zu den Fragen, woher die Liebe kommt und wohin sie geht. Das Kulinarische Kino der 60. Berlinale freut sich, zu diesem Thema ein inspirierendes Programm zu präsentieren. Food for Love heißen die Lebensmittel, die auch als Liebesmittel taugen, und sie spielen eine dramatische Rolle in Io Sono L’Amore (Ich bin die Liebe) mit Tilda Swinton. Die Liebe auf den ersten Biss zu einem Koch entführt die schöne Protagonistin in himmlische Höhen. Im chinesischen Spielfilm Tuan Yuan (Getrennt Zusammen) von Wang Quan’an (Goldener Bär 2007 für Tuya’s Hochzeit) besucht ein Mann seine frühere Geliebte, die er jahrzehntelang nicht gesehen hat, um sie wieder für sich zu gewinnen. Auch sie liebt ihn noch, ist aber in der Zwischenzeit verheiratet. Die Emotionen entladen sich bei immer üppiger werdenden Gastmählern der drei. Ist Kochen Liebe oder Pflicht? Der iranische Filmemacher Mohammad Shirvani schaut in Iranian Cookbook (Iranisches Kochbuch) sechs Hausfrauen in die Töpfe und lässt uns an den Hierarchien der iranischen Küchen teilhaben. Für die Kings of Pastry ist die Zubereitung ihrer fragilen Zuckerwerke zweifellos eine Kunst, die wortlos ausdrückt, dass die Liebe süß ist. Liebesmittel, Lebensmittel. Es muss nicht teuer sein, was mit Liebe angerichtet wird. Basis aller Lebensmittel sind die Pflanzen, roh, gekocht oder als Tierfutter in Fleisch verwandelt. Doch können auch Pflanzen lieben? Der Dokumentarfilm The Botany of Desire (Botanik der Begierde) enthüllt die gewitzten Strategien von Pflanzen, die sich mit Hilfe menschlicher Leidenschaften vermehren. Dabei sind manche Pflanzen so maßlos wie gewisse Agrarkonzerne. Wir zeigen diesen Film zu Ehren des 20-jährigen Bestehens der Slow-Food-Bewegung. Ausbeutung, Profitsucht und Gewissenlosigkeit in der Nahrungsmittelproduktion sind auch die Themen vieler Filme in den Spätvorstellungen des Kulinarischen Kinos. Dass Harmonie zwischen Mensch und Natur möglich ist, zeigen unsere fünf Spitzenköche. Mit ausgewogenen, saisonalen und regionalen Zutaten kochen sie für die Berlinale-Gäste. Für sie ist Love for Food die wichtigste Zutat für Food for Love. Dieter Kosslick Thomas Struck Festival Direktor Kulinarisches Kino 3 Sonntag, 14.02.2010 · 19:30 - 23:30 Film Menü Talk Film – Martin-Gropius-Bau IO SONO L’AMORE Ich bin die Liebe R: Luca Guadagnino; P: First Sun, Mikado Film, Luca Guadagnino, Tilda Swinton, Alessandro Usai, Francesco Melzi D’Eril, Marco Morabito, Massimiliano Violante; mit Tilda Swinton, Edoardo Gabbriellini, Alba Rohrwacher, Pippo Delbono, Gabriele Ferzetti, Marisa Berenson; 120´; Italien./ Russ./Engl. mit dt. UT; Italien 2009 Der Bunsenbrenner in der Hand des Kochs Antonio (Edoardo Gabbriellini) karamellisiert ein Küchlein mit russischem Salat. Antonio reicht die Flamme weiter an Emma (Tilda Swinton), eine russische Emigrantin und Ehefrau eines Mailänder Großindustriellen. Emma vollendet die Arbeit an dem Antipasto. Emmas Sohn Edoardo (Flavio Parenti) probiert das Küchlein. Es ist köstlich. Edoardo liebt Antonios Küche und Emma verliebt sich in Antonio, was sie zu verbergen versucht. Ein klassisches Drama nimmt seinen Lauf, erzählt mit den dynamischen Mitteln des modernen Kinos. „Die Kamera umarmt die Schauspieler, erzählt die Geschichte mit kleinsten Details und Gesten“, schwärmt der Hollywood Reporter. Die Musik des renommierten Opernkomponisten John Adams lässt Darsteller und Bilder durch Räume, Straßen und Landschaften schweben. Variety vergleicht den Regisseur mit Hitchcock und Visconti. Luca Guadagnino hat lange überlegt, ob er lieber Koch oder Filmemacher werden soll. Als Filmemacher folgt er den Regeln einer guten Küche und bereitet seine Arbeit sorgfältig vor. Mit Tilda Swinton arbeitet er seit 1999 zusammen. In dem Dokumentarfilm Cuoco Contadino (Bauernkoch, 2005) erkundete er die Gastronomie und die Gegend um San Remo. In den paradiesischen Hügeln über dem Mittelmeer spielt der zweite 4 Akt, in dem sich Emma und Antonio leidenschaftlich lieben. Der dritte Akt von Io Sono L’Amore beschreibt eine Welt, die sich radikal ändert. Die Reichtümer, die Familie und die Rituale der Macht zerbrechen. Was bleibt, ist Trennung, Schmerz, der Duft des Sommers und die Freiheit zu lieben. Kurzfilm COME SI DEVE R: Davide Minnella; P: Davide Tovi; mit Piera Degli Esposti, Diane Fleri; 14’: Italienisch mit engl. UT; Italien 2009 Talk Lebensmittel Liebesmittel Gast: Luca Guadagnino Moderation: Luzia Braun Essen und Liebe sind existenziell und grenzüberschreitend. Liebe geht durch den Magen ins Herz und überwindet Grenzen und Herkunft. Der Geschmack hat Vorlieben, kennt Erinnerungen und Sehnsüchte. Wenn jemand so kocht, dass es uns überrascht, lieben wir ihn, weil wir uns erkannt fühlen. Ein Gespräch über die Beziehung zwischen Geschmack und Identität. Menü Russischitalienische Liebeserklarung San remo Kabeljau mit Borschtsch-Gemüse Rote Bete Coulis Smetana von Koriander und Dill Christian Lohse 2 Sterne Guide Michelin 19 Punkte Gault Millau 4 F Der Feinschmecker www.fischersfritzberlin.com 5 Montag, 15.02.2010 · 19:30 - 23:30 Film Menü Talk 20 Jahre Slow Food THE BOTANY OF DESIRE Botanik der Begierde R: Michael Schwarz; P: Michael Schwarz, Edward Gray; mit Michael Pollan; 120’; Englisch mit dt. UT; Dokumentarfilm; USA 2009 Menschen nutzen Pflanzen, aber Pflanzen nutzen auch die Menschen, um sich auszubreiten. Auf diese Idee kam der Autor Michael Pollan bei der Gartenarbeit. In The Botany of Desire gibt er geistreichen Anschauungsunterricht über die lustvollen Beziehungen zwischen Mensch und Pflanze anhand von vier Beispielen: Apfel, Tulpe, Marihuana und Kartoffel. Um Erfolg beim Menschen zu haben, muss die Pflanze etwas Besonderes bieten. Der Apfel kam mit den Europäern in die Neue Welt und war für die Siedler eine wichtige Quelle für Süße und Alkohol. Die Kartoffel verbreitete sich über die ganze Welt, weil ihr Anbau besonders gut zu kontrollieren ist. Die Menschen lieben die Tulpen wegen ihrer Schönheit. Marihuana ist eine illegale, aber weit verbreitete, bewusstseinsverändernde Pflanze. Mit diesen pflanzlichen Objekten der Begierde machen Menschen Vermögen, oder sie ruinieren sich – und manchmal ganze Gattungen und Länder. Michael Schwarz hat aus dem gleichnamigen Bestseller von Michael Pollan einen Dokumentarfilm mit satten Bildern geschaffen, die Pollans These der Co-Evolution eindrucksvoll be- legen. Dieser „höchst witzige und weise Autor“ (William Cronon) war beim letzten Kulinarischen Kino mit FOOD, INC. vertreten. Michael Pollan ist in den USA einer der Protagonisten der Slow-FoodBewegung, die vor 20 Jahren in Italien gegründet wurde. Slow Food engagiert sich weltweit für Kurzfilmdie gesund, umweltNahrung, verträglich und sozial gerecht produziert wird. Michael Pollans aktuelles Buch in deutscher R/P: Giancarlo Matcovich; mit Ursula Sprache heißt Lebensmittel Heinzelmann, Peter Klann, Heinz (Goldmann Verlag). Weichardt; 15’; Italienisch/Deutsch mit BUONO COME IL PANE dt. UT; Dokumentarfilm; Italien 2008 Talk Biokapital Gäste: Andreas Weber, Michael Schwarz, Alfred Biolek Moderation: Hansjürgen Rosenbauer Michael Pollans These von der Wechselbeziehung zwischen Pflanze und Mensch verändert die Perspektiven für das Verhältnis zwischen Mensch und Natur. In Deutschland äußert der Biologe Andreas Weber neue Ideen zur Versöhnung von Ökonomie, Natur und Menschlichkeit in seinen Büchern Alles fühlt und Biokapital. Menü Tanz zwischen Himmel und Erde Mecklenburger Bisonbacke mit Bio-Hanfsaat geschmort Apfelblüten und Urkartoffelkonfit Michael Kempf 1 Stern Guide Michelin 17 Punkte Gault Millau 3,5 F Der Feinschmecker www.facil.de 6 7 Dienstag, 16.02.2010 · 19:30 - 23:30 Film Menü Talk Weltpremiere IRANIAN COOKBOOK Iranisches Kochbuch R: Mohammad Shirvani; P: Mohammad Shirvani, DEFC Teheran, Dreamlike Media; 72’; Persisch mit dt. UT; Dokumentarfilm; Iran 2009/2010 Die Schwiegermutter des Regisseurs steht am Küchentisch und knetet kindskopfgroße Klopse. Sie rät von Küchenmaschinen ab: „Es schmeckt besser, wenn du die Hände benutzt. Ich habe sie zwei Jahre nicht gewaschen. Was glaubst du, wie viel Vitamine sie haben.“ Der Ehemann kommt in die Küche, in der seine Mutter am Tisch sitzt und Eier pellt. Er scheint keinen Appetit auf Hackfleisch und Weinblätter zu haben. „Wenn ich Pizza mache, das mag er“, stöhnt seine Frau: „Seit 35 Jahren lebe ich nicht nur mit meinem Mann, sondern mit seinem ganzen Stamm. Sein Vater und seine Mutter, seine Schwester, ihre Kinder, ihr Mann und fünf Kinder...“ Der Dokumentarfilmer Mohammad Shirvani drehte in fünf Küchen seiner Verwandten und in seiner eigenen. Am Herd stehen immer Frauen, manchmal allein, manchmal mit den Verwandten. Der Ton ist nicht zimperlich. Die Frau des Regisseurs kocht in der Neubauküche für das Filmteam und urteilt drastisch über die Kluft zwischen Mann und Frau: „Sobald das Essen vorbei ist, lehnen sich die Männer zurück. Und die Frauen beugen sich vor, um die Teller abzuräumen. Heute ist das Leben modern geworden. Die Männer lehnen sich nicht mehr auf dem Boden zurück, sondern in Sesseln. Und dann reden sie über Politik. Das ist der Moment, wenn du sie einen nach dem andern köpfen möchtest.“ Der Regisseur Mohammad Shirvani resigniert: „Wir sind dazu verdammt, immer 8 so weiterzumachen wie unsere Vorfahren.“ Der Blick in die Küchen zeigt Konflikte, die nicht nur für den Iran von Bedeutung sind. Er macht auch Appetit aufs Essen, das mit Begeisterung gekocht und mit der Familie gegessen wird. Kurzfilm MOUSH VA GORBE R: Bijan Zamanpira, Nahid Ghobadi; P: Bijan Zamanpira; 25'; [Persisch mit engl. UT] Dokumentarfilm; Iran 2008 Talk Mann in der Küche Gäste: Anke Leweke, Mohammad Shirvani Moderation: Jörg Thadeusz Wenn man dem Film Iranian Cookbook glaubt, hat der Mann in der iranischen Küche nichts zu suchen. Er ist dennoch präsent, weil für ihn gekocht wird. Manche Frauen aber verlassen den heimischen Herd, wie die Ehefrau des Regisseurs. Kann der Blick in die Küche etwas über die aktuelle gesellschaftliche Lage erzählen? Anke Leweke, Delegierte der Berlinale für Filme aus dem Iran, und Mohammad Shirvani sprechen über ihre Erfahrungen. Menü Frommes Lamm Lammschulter, sanft geschmort Gemüse-Linsen Sud Graupe Djah Oftadeh Thomas Kammeier 1 Stern Guide Michelin 17 Punkte Gault Millau 3 F Der Feinschmecker www.hugos-restaurant.de 9 Mittwoch, 17.02.2010 · 19:30 - 23:30 Film Menü Talk Wiederholung Wettbewerb TUAN YUAN Getrennt Zusammen R: Wang Quan’an; P: Lightshades Film Productions Ltd., Xi’an Movie and Television Production Co. Ltd., Jiuzhou Audio Publishing Company, Western Movie Group Co. Ltd., Beijing Zhongtian Peak Television Culture Communication Co., Ltd.; mit Lisa Lu, Ling Feng, Xu Caigen, Monica Mo; 96’; Shanghainesisch/Mandarin mit dt. UT; Volksrepublik China 2009; Mehr als ein halbes Jahrhundert lang hat der alte Soldat Liu Yansheng (Ling Feng) die Liebe seines Lebens Qiao Yu’e (Lisa Lu) nicht mehr gesehen. 1949 floh er vor den Truppen Mao Zedongs von Shanghai nach Taiwan. Seit Ende der 1980er Jahre darf wieder aufs Festland gereist werden. Im neuen Jahrtausend besucht der Veteran Liu Yansheng wieder Shanghai. Er interessiert sich kaum für den rasanten wirtschaftlichen Aufschwung der Stadt, sondern brennt darauf, seine damalige Geliebte und seinen Sohn, dessen Geburt er nicht miterlebt hat, wiederzusehen. Die Familie von Qiao Yu’e empfängt den weit gereisten Gast höflich mit einem Festmahl. Alle spüren es, die Liebe zwischen den beiden Getrennten ist nicht erloschen. Der Ehemann von Qiao Yu’e, der Sohn, die Enkelin, alle versuchen Haltung zu bewahren. Es kommt zu Streitereien über Moral und Geld. Das Abreisedatum rückt näher. Qiao Yu’e will sich scheiden lassen. Doch weil sie nicht offiziell verheiratet ist, muss sie zuerst den Mann, den sie verlassen will, standesamtlich heiraten... Regisseur Wang Quan’an, Gewinner des Goldenen Bären 2007, erzählt die Geschichte einer gereiften und ungewöhnlichen Liebe auf der Suche ihrer Erfüllung des Glücks. Das Glück der Liebenden ist aber untrennbar mit dem Schicksal der beiden chinesischen Länder verbunden, die sich getrennt Kurzfilmvoneinander entwickelt haben. Großartige Darsteller und eine zärtliche Kamera erlauben tiefe Einblicke in die Seelen chinesischer Menschen, die Essen R/P: Giancarlo Matcovich; mit Ursula –Heinzelmann, so ein Sprichwort – für so Peter Klann, Heinz wichtig wie den Himmel. Weichardt;halten 15’; Italienisch/Deutsch mit BUONO COME IL PANE dt. UT; Dokumentarfilm; Italien 2008 Talk Gemeinsamkeit Trennung Gäste: Wang Quan‘an, Yu Zhang Moderation: Hansjürgen Rosenbauer Die Spaltung eines Vaterlands ist in den Augen des Regisseurs Wang Quan’ans eine unermessliche Fülle einzelner Tragödien, die tief greifender sind, als wir uns das gemeinhin vorstellen. Solange wir das Interesse an den Fragen unserer Existenz aufrechterhalten, sind solche Filme wie der Beginn neuen Lebens: Der Ursprung ist die Liebe. Yu Zhang präsentiert aus ihrem Buch Buddha sprang über die Mauer in der Tea Time am 17. Feb um 17:00 Uhr (siehe Seite 25) 10 Menü Buddha springt Dragon Chicken in Jade Sauce *** Buddha Jumps Over The Wall Suppe gekocht aus Seegurke, Huhn, Spanferkel, Jakobsmuschel, Bambus, Pilz, Ingwer, Ginseng, Gai Lan, Koriander, Buddhas Hand *** Mango Tapioka, Minze und Cassis Tim Raue 1 Stern Guide Michelin 18 Punkte Gault Millau 3 F Der Feinschmecker www.ma-restaurants.de 11 Donnerstag, 18.02.2010 · 19:30 - 23:30 Film Menü Talk Dokumentarfilm KINGS OF PASTRY Dokumentarfilm Das Festmahl im August R: Chris Hegedus, D. A. Pennebaker; P: Frazer Pennebaker, Flora Lazar; mit Jacquy Pfeiffer, Sebastien Canonne, Rachel Beaudry, Philippe Rigollot, Stephane Glacier, Regis Lazard, Frederique Lazard, Philippe Urraca; 84´; Englisch/Französisch mit dt. UT; Dokumentarfilm; USA, NL, UK 2009 Süß und ehrenvoll ist es, für das Vaterland zu backen, zumindest in Frankreich. Hier gibt es unter der Schirmherrschaft von Präsident Sarkozy den Wettbewerb Meilleurs Ouvriers de France – MOF (Beste Handwerker Frankreichs), bei dem alle vier Jahre auch Patissiers ausgezeichnet werden. Zum ersten Mal dabei waren auch die Dokumentarfilmer Chris Hegedus und D. A. Pennebaker. Penny, wie er von Freunden genannt wird, gehört unumstritten zu den Meistern des Dokumentarfilms. Er dreht seit den 1960er Jahren die tollsten Musikfilme unter anderem mit John Lennon, Jimi Hendrix oder den Rolling Stones. Seit den 1980er Jahren arbeitet er mit seiner Lebensgefährtin Chris Hegedus zusammen. Beide schufen zahlreiche Filme über Politik, Theater und Musik. Bei den Dreharbeiten mussten Chris und Penny äußerst sensibel ans Werk gehen, denn nicht nur die Arbeiten, sondern auch die Gemüter der Patissiers sind höchst fragil. Die Zuschauer zittern mit, wenn die gestressten Meister ihre zerbrechlichen Kunsthandwerke in die Wertungshalle tragen. Da schützen möglicherweise auch Stoßdämpfer nicht vor Bruch. 12 Die Balance ist beim MOF die Kernfrage der Zuckerbäckerei, wie auch in anderen Gebieten der Ernährung. Mit kritischen Fragen über den wachsenden Zuckerkonsum in der Welt beschäftigen wir uns nach dem Film. Auf dem Podium sind nicht nur die schokoladenbegeisterten Filmemacher, sondern auch Josef Zotter, geKurzfilm lernter Patissier und Inhaber einer Schokoladenfabrik. AHATE PASA (DUCK R: Koldo CROSSING) Almandoz; P: Marian Fernández Pascal, MK Filmak; mit Anade Ahate, Jesús Cuenca, Nagore Aranburu, Peru Almandoz; 12’; Spanisch mit engl. UT; Duckmentary; Spanien 2009 Talk Süßes Leben Gäste: Chris Hegedus, D. A. Pennebaker, Lea Linster, Josef Zotter Moderation: Alfred Biolek Zucker hat keine gute Presse. Er wird für den stetigen Anstieg von Diabetes verantwortlich gemacht. Als Rohstoff für Ethanol verwüstet er als Monokultur ganze Landschaften. Und als architektonische Epoche wird der Zuckerbäckerstil mit Stalin verbunden. Über die fragilen Seelenzustände der Patissiers werden uns die Filmemacher berichten. Für eine Rehabilitation des süßen Stoffes sorgt Schokoladenmacher Josef Zotter, der mit fairgehandelten Bio-Rohstoffen arbeitet. Menü Happy Ent Blätterteig Pastete In Ahornsirup karamellisiertes Entenklein Pomme d’amour Gewürzte Zuckerfäden LEa Linster 1 Stern Guide Michelin 18 Punkte Gault Millau Bocuse d’Or (als einzige Frau) www.lealinster.lu 13 Freitag, 19.02.2010 · 9:30 Wiederholung: 19.02.2010 · 16:00 Young Culinary Cinema THE RAINBOW WARRIORS OF WAIHEKE ISLAND R: Suzanne Raes; P: Willemien van Aalst, Suzanne van Voorst, Ilja Roomans; mit Rien Achterberg, Martini Gotjé, Henk Haazen, Bunny McDiarmid, Susi Newborn, Hanne Sørensen; 89’; Englisch/ Niederländisch mit engl. UT; Dokumentarfilm; Niederlande 2009 „Man schmiss uns raus. Uns, über deren Zukunft entschieden wurde. [...] Doch wir werden weiter kämpfen“, schrieb Richard im Greenpeace-Jugendblog zum Klimagipfel COP15 in Kopenhagen. Wo immer der Kampf auch weitergeht, Greenpeace ist wachsam. Seien es die Skandale um Atommüll, Walfang, Regenwälder oder Pestizide in Natur und Nahrung – Greenpeace benennt die Probleme. Politik und Wirtschaft sollten reagieren, doch die fehlenden Ergebnisse von COP15 sind typisch für eine lange Geschichte der Ignoranz. Diese Geschichte erzählt The Rainbow Warriors Of Waiheke Island in der sprichwörtlichen Nussschale. Der Film dokumentiert die Fahrten des ersten Greenpeace-Schiffes Rainbow Warrior. Der erste Einsatz des Schiffes 1978 gilt der isländischen Walfangflotte. Dramatische Bilder der Greenpeace-Schlauchboote unter Beschuss von Harpunen gehen um die Welt, ein schwerer Rückschlag für die internationale Walfang-Industrie. Es folgen zahlreiche Einsätze gegen die Seehundjagd, die Verklappung von Chemie und radioaktiven Abfällen. Zu den Ursprüngen von Greenpeace in der Friedensbewegung der 1960er Jahre kehrt die Rainbow Warrior in den 1980er Jahren zurück. Das Schiff nimmt 1985 Kurs auf das französische Kernwaffentestgelände im Pazifik 14 und ankert im Hafen von Auckland. Hier wird die Rainbow Warrior am 10. Juli mit zwei Minen des französischen Geheimdienstes versenkt. Der Fotograf Fernando Pereira stirbt bei dem Anschlag. Die Montage von Archivmaterial der Reisen der Rainbow Warrior mit Bildern vom heutigen Leben der Besatzungsmitglieder gibt dem Film emotionale Wucht und Tiefe. Auch für sie heißt es, die richtigen Formen zu finden, um weiterzukämpfen, wie für die jungen Blogger von COP15. Talk Weltverbesserer Gäste: Wam Kat, SchülerInnen der Nelson-Mandela-Schule Berlin Moderation: Hannes Jaenicke „Wenn du etwas ändern willst, musst du dafür sorgen, dass du dein Pferd nicht hinter den Wagen spannst. Du kannst mit McDonalds-Hamburgern in der Hand keine Atomkraftwerke stilllegen“, sagt Demo-Koch Wam Kat. Er kocht seit über 30 Jahren auf Protestveranstaltungen und veröffentlichte das Buch 24 Rezepte zur Kulinarischen Weltverbesserung (Orange Press). Wam Kat war Besatzungsmitglied der Rainbow Warrior, sein aktuelles Projekt heißt Ecotopia. In der Nähe von Belzig bei Berlin soll ein Öko-Campingplatz für Jugendliche entstehen. Menü Fri Festtagsessen mit Heringssalat ohne Hering Kartoffelstampf mit Möhren und Sellerie Vegaburger, Zwiebelsauce **** PflaumenBananenCrumble Wam Kat Koch, Aktivist, Journalist, autor Alf Wagenzink Küchendirektor InterContinental Berlin, Gastronomischer Leiter Kulinarisches Kino 15 Freitag, 19.02.2010 · 19:30 - 23:30 Sondervorführung Film Büfett Tanz Günter Lamprecht zum 80. Geburtstag DAS BROT DES BÄCKERS R: Erwin Keusch; P: Artus Film, Prokino; mit Günter Lamprecht, Bernd Tauber, Silvia Reize; 117’; Bäckermeister Baum (Günter Lamprecht) hat Sorgen. Ein Supermarkt hat in der Nähe aufgemacht und ruiniert mit billigen Industriebrötchen sein Geschäft. Nicht mal ein Amoklauf im Supermarkt kann die Entwicklung aufhalten. Eine Geschichte wie von heute, doch sie spielt in den 1970er Jahren. Der Bäckersohn Erwin Keusch besetzte 1976 seinen Debütfilm mit Günter Lamprecht, einem Schauspieler, der ein Arbeiterkind ist, und von sich sagt: „Ich gucke auf die Dinge anders, sozialkritisch, sag ich mal jetzt so“, und „mich haben viele echte Bäcker gefragt, ob ich einmal in diesem Beruf gearbeitet hätte. Das war das größte Lob, das man mir machen konnte“. Nach seiner Rolle als Bäckermeister Baum folgte der Franz Biberkopf in Fassbinders Verfilmung von Berlin Alexanderplatz, der kantige Berliner TatortKommissar Franz Markowitz, und als Kapitän Weser steuerte er Das Boot. Nun feiern wir Günter Lamprechts 80. Geburtstag im Kulinarischen Kino und die besten Berliner Bäcker, Peter Klann (Soluna) und Heinz Weichardt, backen für ihn große Brötchen. Nach dem Film im Gropius Mirror Restaurant Der Bäcker hat gerufen 1500 Backshops aber nur 129 Handwerksbäcker zählte das Zitty Magazin in Berlin. „Aufbacken kann heute jeder“, sagt Bäckermeister Heinz Weichardt. „Die Teigrohlinge aus Billiglohnländern werden von Laien in den Ofen geschoben. Wir haben 30 Mitarbeiter und backen am Tag 600 Brote, andere Bäckereien machen in derselben Zeit 6000 Brote.“ Sein ehemaliger Lehrling Peter Klann stammt aus einer Bäckerfamilie, wurde zuerst Rockmusiker, bevor er in der Berliner Bäckerei Soluna zu seinen Wurzeln zurückfand. Nach dem Film serviert Küchendirektor Alf Wagenzink vom InterContinental Berlin die Backwerke der Bäckereien Weichardt, Mehlitzstr. 7, und Soluna, Gneisenaustr. 58, am üppigen Brotbüfett im Gropius Mirror Restaurant. Sonderpreis: Film und Büfett 35,- € inkl. Wein und Wasser (bis 23:30) Fotos rechts: Peter Klann, Heinz Weichardt 16 17 Sonntag, 14.02. Martin-Gropius-Bau Montag, 15.02. Martin-Gropius-Bau 17:00 Tea Time Dienstag, 16.02. Martin-Gropius-Bau Mittwoch, 17.02. Martin-Gropius-Bau Fruchtsalat mit Fredrik Gertten und Alf Wagenzink Books to Cook, neue Bücher über Essen und Ökologie mit Susanne Kippenberger und Yu Zhang Donnerstag, 18.02. Martin-Gropius-Bau 19:30 Film, Menü, Talk Freitag, 19.02. Martin-Gropius-Bau 9:30 Young Culinary Cinema IO SONO L’AMORE R: Luca Guadagnino 120’; Italien 2009 THE BOTANY OF DESIRE R: Michael Schwarz 120’; USA 2009 IRANIAN COOKBOOK R: Mohammad Shirvani 72’; Iran 2009/2010 TUAN YUAN R: Wang Quan’an 96’; China 2009 KINGS OF PASTRY R: Chris Hegedus/ D. A. Pennebaker 84’; USA, NL, UK 2009 THE RAINBOW WARRIORS OF WAIHEKE ISLAND R: Suzanne Raes 89’; Niederlande 2009 Koch Christian Lohse Gast Luca Guadagnino Moderation Luzia Braun Koch Michael Kempf Gäste Andreas Weber, Michael Schwarz, Alfred Biolek Moderation Hansjürgen Rosenbauer Koch Thomas Kammeier Gäste Anke Leweke, Mohammad Shirvani Moderation Jörg Thadeusz Koch Tim Raue Gäste Wang Quan‘an, Yu Zhang Moderation Hansjürgen Rosenbauer Koch Lea Linster Gäste Chris Hegedus, D. A. Pennebaker, Josef Zotter Moderation Alfred Biolek Köche Wam Kat/Alf Wagenzink Gast Wam Kat Moderation Hannes Jaenicke BANANAS!* R: Fredrik Gertten 87’; Schweden 2009 MANTHAN R: Shyam Benegal 126’; Indien 1976 22:00 Film ohne Menü COLLAPSE R: Chris Smith 82’; USA 2009 Kartenvorverkauf online unter www.berlinale.de und an allen Theaterkassen ab dem 18.01.2010. HANNES JAENICKE präs. IM EINSATZ FÜR HAIE R: Judith Adlhoch/Eva Gfirtner 45’; Deutschland 2009 Zentraler Kartenvorverkauf ab 08.02.2010 täglich von 10:00 bis 20:00 Uhr: Arkaden Potsdamer Platz Kino International Urania. An allen anderen Theaterkassen wird eine Vorverkaufsgebühr erhoben. KI-CHIN R: HONG Ji-young 102’; Südkorea 2009 Wiederholung 16:00 19:30 Sondervorführung DAS BROT DES BÄCKERS R: Erwin Keusch 117’; BRD 1976 Günter Lamprecht zum 80. Geburtstag Sonntag, 14.02.2010 · 22:00 Spätvorstellung ohne Menü Montag, 15.02.2010 · 22:00 COLLAPSE BANANAS!* R: Chris Smith; P: Kate Noble; mit Michael Ruppert; 82’; Englisch; Dokumentarfilm; USA 2009 R: Fredrik Gertten; P: Margarete Jangård; mit Juan J. Domínguez, Duane Miller, Byron Rosales Romero, Mercedes Del Carmen Romero, Rick McKnight, David DeLorenzo; 87’; Englisch/Spanisch mit engl. UT; Dokumentarfilm; Schweden 2009 „Wie viel Erdöl ist in unserem Essen?”, fragt Michael Pollan (The Botany of Desire), und errechnet für die Produktion eines einzigen Hamburgers das Äquivalent einer 20 km langen Autofahrt. Das Öl wird hauptsächlich gebraucht für die Produktion von Dünger für Futtermittel, Transporte und landwirtschaftliche Maschinen. Öl ist auch das Thema von Collapse, einem „intellektuellen Horrorfilm, neben dem andere politische Dokumentarfilme wie Teletubbies aussehen“ (Variety). Protagonist ist Michael Ruppert, früher Drogenfahnder und CIA Agent, heute ein Blogger. 2006 sagte er detailliert die Finanzkrise voraus, nun prophezeit er den Kollaps unserer Gesellschaft. Ob man Ruppert glaubt oder nicht, erstaunlicherweise hört man ihm 82 Minuten lang zu. Regisseur Chris Smith, der im Panorama 2004 seinen Film The Yes Men zeigte, überzeugt mit einer strengen Form. 20 Ruppert sitzt auf einem Stuhl in einem bunkerähnlichen Raum, raucht Kette und argumentiert: „Es ist unmöglich für die Menschheit, auf einem begrenzten Planeten unbegrenzt weiter zu konsumieren und zu wachsen. [...] Wenn das Öl zu Ende ist, wird alles dicht machen, Verkehrssysteme, die FoodIndustry, Polizei und Gefängnisse...“. Seine dunklen Visionen würzt er mit Sarkasmus. Fürs Überleben ist es nicht unbedingt notwendig, der Schnellste zu sein. Wenn ein Bär auf einen Campingplatz kommt, muss man nur schneller rennen können als der langsamste Camper. Und dem, der davongekommen ist, rät Ruppert, das eigene Essen auf sauberem Boden anzubauen. Ob wir es wollen oder nicht, die Zukunft heißt „Soil Not Oil“. Wir sind Bananenweltmeister. 19 Kilogramm Bananen verzehrt der Durchschnittsdeutsche pro Jahr. Diese Zahl bezieht sich allerdings nur auf die Dessertbananen und nicht auf die zahlreichen anderen Sorten, die in tropischen Ländern verzehrt werden. Die Dessertbananen werden allein für den Export angebaut. Der Marktführer im internationalen Obst und Gemüsegeschäft ist die US-amerikanische Firma Dole. Gegen Dole richtet sich die Anklage des Anwalts Juan Dominguez aus Los Angeles. Er fordert Schmerzensgeld für zwölf Bananenarbeiter aus Nicaragua, die auf einer Plantage dem Pestizid Nemagon ausgesetzt waren. Nemagon wurde seit 1954 in den USA verwendet, aber 1977 verboten, weil es Krebs erzeugt und Männer unfruchtbar macht. Doch Dole verwendete das Pestizid außerhalb der USA bis in die 1980er Jahre weiter. „Was für eine Skrupellosigkeit“, dachte der renommierte schwedische Dokumentarfilmer Fredrik Gertten und begann zu Spätvorstellung ohne Menü recherchieren. Hinter dem Fall der zwölf Arbeiter verbergen sich die Schicksale von vielen tausend Familien auf der ganzen Welt. Gertten folgte dem Anwalt in den Gerichtssaal und in die verseuchten Plantagen. Der Film endet mit einem Sieg des Anwalts. Doch die Geschichte geht weiter. Dole versuchte die Aufführung des Films zu verhindern, zog aber die Klage gegen Gertten zurück. Gegen den Anwalt Domínguez ging Dole erfolgreich in Revision. Welche juristischen Verfahren auch immer kommen werden, BANANAS!* deckt nicht nur einen nachgewiesenen Skandal mit Pestiziden auf, sondern erzählt auch die bewegende Geschichte eines höchst unfairen Handels. Kurzfilm MAN OF THE SOIL R: Pierre Deschamps; P: Etta Deschamps; mit Jerry Maka West; 7’; Französisch mit engl. UT; Dokumentarfilm; Frankreich 2009 21 Dienstag, 16.02.2010 · 22:00 Spätvorstellung ohne Menü Hannes Jaenicke präsentiert MANTHAN IM EINSATZ FÜR HAIE Das Buttern R: Shyam Benegal; P: Gujarat Cooperative Milk Marketing Federation, Shyam Benegal Sahyadri Films; mit Girish Karnad, Kulbhushan Kharbanda, Smita Patil, Amrish Patil, Naseeruddin Shah; 126’; Hindi mit engl. UT; Indien 1976 Der Milchpreis ist in Europa ein politischer Dauerbrenner. So war es auch im Land der heiligen Kühe, bevor in Indien in den 1970er Jahren eine „Weiße Revolution“ begann. Die Milchbauern überwanden die Widerstände der Großgrundbesitzer sowie die Traditionen der Kastengesellschaft und gründeten Molkerei-Genossenschaften, die bis heute äußerst erfolgreich arbeiten. Den Beginn dieses epochalen Wandels zeigt Shyam Benegal in dem Spielfilm Manthan, der heute ein Klassiker des indischen Kinos ist. Der Schauplatz ist ein armes Dorf, in dem ein Veterinär aus der Stadt eine Milchkooperative aufbauen will. In einer Atmosphäre, die aufgeladen ist wie in einem Western, sucht der Fremde das Misstrauen der Einheimischen zu überwinden. Seien es die Heucheleien des Großgrundbesitzers, die schönen Augen der Bäuerin, der fremdenfeindliche Dorfschulze, der aggressive Paria oder die 22 Mittwoch, 17.02.2010 · 22:00 Spätvorstellung ohne Menü sture Masse der Bauern, die nicht wahrhaben will, dass sie betrogen wird, der junge Arzt muss viele Hürden nehmen, bis das Gemeinschaftswerk steht. Das Erstaunliche an dem Film ist, dass das Happy End auch im Leben stattfand. 500.000 Bauern aus dem Bundesstaat Gujarat finanzierten mit zwei Rupien pro Person die Produktion des Films. Sie kamen auch in Scharen ins Kino und machten Manthan zum kommerziellen Erfolg. Es folgten zahlreiche Auszeichnungen. Und die Geschichte ging weiter: die indischen Molkereikooperativen sind heute weltweit ein Vorbild – vielleicht auch irgendwann mal für die Bauern der EU. R: Judith Adlhoch, Eva Gfirtner; P: Tango Film, Hannes Jaenicke; mit Hannes Jaenicke; 45’; Deutsch; Dokumentarfilm, zdf; Deutschland 2009 Ein Dutzend Haie umkreisen Hannes Jaenicke der offensichtlich nicht auf ihrem Speiseplan steht. Der Schauspieler möchte mit dieser Szene beweisen, dass der Hai kein blutrünstiger Killer ist, als der er in zahlreichen Medien dargestellt wird. Hannes Jaenicke engagiert sich für Haie, denn sie sind vom Aussterben bedroht. Im Gegensatz zu Robbenbabys oder Pandabären hat der Hai keine weltweite Lobby. Er wird gnadenlos gejagt, vor allem wegen seiner Flossen, die auf dem asiatischen Markt beliebt und teuer sind. Nachdem die Haifischer die Flossen abgeschnitten haben, werfen sie das Tier ins Meer zurück, wo es elendig verendet. Hannes Jaenicke tarnt sich als Restaurantbesitzer und dreht mit versteckter Kamera die illegalen Flossenhändler. Er besucht auch große Fischmärkte in Spanien, wo Hai, ganz legal, immer mehr gehandelt wird. Denn seit die Meere abgefischt sind, wird auch Hai in unseren Fischgeschäften immer häufiger und unter Fantasienamen wie Schillerlocke oder See-Aal angeboten. Dabei ist Haifleisch, wie das auch anderer großer Raubfische, häufig mit hohen Quecksilbermengen belastet. Seit Jaenicke das KaDeWe über die toxischen Werte informierte, bietet das Kaufhaus keine Haiprodukte mehr an. Wer nicht auf Seefisch verzichten möchte, sollte auf Zuchtfisch umsteigen, sich in Einkaufsführern von Greenpeace oder dem WWF informieren und auf das Siegel des MSC (Marine Stewardship Council) achten, das weltweit Vertrauen genießt und für nachhaltigen Fischfang steht. In Zusammenarbeit mit dem Marine Stewardship Council (MSC) Kurzfilm I CONTADINI DEL MARE R: Vittorio De Seta; P: Astra Cinematografica; 11'; Italienisch mit engl. UT; Italien 1955 23 Donnerstag, 18.02.2010 · 22:00 Spätvorstellung ohne Menü 14. - 18.02.2010 ab 23:30 KI-CHIN EATING MUSIC Hawanna DJ legt auf The Naked Kitchen R: HONG Ji-young; P: MIN Jin-soo, MIN Kyu-dong; mit SHIN Mina, JU Ji-hun, KIM Tae-woo; 102’; Koreanisch mit engl. UT; Südkorea 2009 Die verliebte Mo-rae (SHIN Mina) füttert ihren Mann Sangin (KIM Tae-woo) am ersten Hochzeitstag mit einer koreanischen Eierspeise. Dann schließt sie ihr Spezialgeschäft für Schirme und geht ein Geschenk kaufen. Erinnerungen an den Neue- Welle-Klassiker Die Regenschirme von Cherbourg werden wach, doch hier in Korea scheint die Sonne und der Parasol wird aufgespannt. In einer Galerie trifft Mo-rae einen gut aussehenden Fremden, der gerade aus Frankreich angereist ist. Das Unwahrscheinliche geschieht, Mo-rae hat ein unvergessliches Abenteuer mit dem attraktiven Unbekannten Du-re (JU Ji-hun). Die Regisseurin HONG Ji-young scheut sich nicht, als zweite Überraschung den schönen Fremden in der Wohnung des Paares auftreten zu lassen, denn er ist ein Freund des Ehemannes, kommt aus Paris und soll dem Ehemann bei der Eröffnung eines neues Restaurants helfen. 24 HONG Ji-young erzählt den Traum einer Frau von der Liebe zu zwei Männern, einer perfekten Harmonie als moderne Spielart von Ying und Yang. Der eine verkörpert das Idealbild des Beschützers, der andere eine Leidenschaft, die verborgen bleiben soll. „Wir leben in einer Zeit, in der Sensibilität selten ist“, sagt die Regisseurin, „und träumen alle von einer geheimen Romanze“. Farbenfrohe Bilder und gut aussehende Darsteller machen den Traum von einem genialen Koch und einem teuflisch guten Essen sehenswert. Ki-chin ist HONG Ji-youngs Debüt. Sie hat mehrere Kurzfilme auf internationalen Festivals gezeigt und war Mitarbeiterin beim Spielfilm Antique, der im letzten Kulinarischen Kino lief. Wer kennt nicht Songs wie Ciao Ciao Bambina, Tell Me Quando Quando Quando, Arrivederci Roma, eine Musik, die so geschmacksprägend ist wie die erste Pizza. Sie säuselte durch die Mailuft auf unserem Partnerfestival „Slow Food On Film“, das jährlich in der Cineteca Bologna stattfindet. Doch bevor die süßen Melodien die Ohren verklebten, sorgten Elektropop und Jazz für Erfrischungen. Den kühnen Mix servierte Alberto Bario alias Hawanna DJ. Er wird beim Kulinarischen Kino 2010 sein bizarres und berauschendes „Eating Music“Repertoire kredenzen. Nach Mitternacht wird es im Spiegelzelt „Gropius Mirror“ möglich sein, zu tanzen. Damit liefert die Berlinale einen eigenen Beitrag zur Initiative der Bundesregierung für Ernährung und Bewegung. Oder, wie Hawanna DJ sagt: „I want to shake your butt to the REAL ’70 groove, this is the STUFF you’re looking for.“ In Bologna findet man Hawanna DJ regelmäßig im MAMbo, dem neuen Museo d’Arte Moderna. Hier legt er zum Aperitivo klassische Cocktailmusik auf, Easy Bossa, Hamond Groove, Italian Cha Cha. Die musikalische Früherziehung begann für Alberto in der Küche, wo er mit den Topfdeckeln Schlagwerke aufführte, bis ihm die Großmutter ein Transistorradio schenkte. Damit hatte er eine Alternative zum GrundigEmpfänger seines Vaters, der gerne Schumann hörte. Albertos Weg in das akustische Universum begann. In seiner knapp bemessenen Freizeit repariert Alberto Radios und kann sogar die Köpfe eines Binson Echorec Delay Systems justieren. Die kurzen Filme auf seiner Website www.myspace.com/hawannadj geben Kostproben seiner technischen und schauspielerischen Fähigkeiten. 25 Dienstag, 16.02.2010 · 17:00 Spiegelzelt „Gropius Mirror“ Niederkirchnerstraße Mittwoch, 17.02.2010 · 17:00 Spiegelzelt „Gropius Mirror“ Niederkirchnerstraße TEATIME TEA TIME FRUCHTSALAT BOOKS TO COOK Eintritt frei, Teilnahme nur mit Anmeldung unter kulinarisches.kino@berlinale.de Eintritt frei, Teilnahme nur mit Anmeldung unter kulinarisches.kino@berlinale.de fair und aufgeweckt „Yes, we have no bananas“ heißt ein köstlicher Song aus den 1920er Jahren, der heute wie eine Prophezeiung klingt. Die gelbe, krumme Frucht, wie wir sie kennen, wird aussterben. Die Bananensorte „Cavendish“, die fast zu 100 Prozent den Markt beherrscht, wird derzeit von einer Pilzkrankheit vernichtet. Eifrig versuchen Züchter eine neue Sorte zu ziehen, denn Bananen sind seit über 100 Jahren ein gutes Geschäft. Über 7 Milliarden US$ verdiente 2008 die Dole Food Company, die eine der fünf Firmen ist, die das Bananengeschäft auf der Welt machen. Die Bananenhändler gehören offenbar zu den Leuten, die nicht aus Fehlern lernen. Schon in den 1950er Jahren wurde die damalige Exportbanane „Gros Michel“ in allen Großplantagen der Welt von einem Pilz vernichtet. Eine derartige Pandemie ist nur möglich durch Monokulturen. Doch davon will sich das Südfruchtkartell nicht verabschieden. Sie spritzen lieber weiter und arbeiten an GVO-Bananen. Bananenhändler sind nicht zimperlich. Davon kann Filmemacher Fredrik Gertten ein Lied singen, denn als er seinen Dokumentarfilm BANANAS!* auf dem Los Angeles Filmfestival uraufführen wollte, erwachte der Fruchtriese Dole, wollte die Vorführung verbieten und verklagte den Filmemacher wegen Verunglimpfung. Ein aufregender Rechtsstreit begann, über dessen aktuellen Stand Fredrik Gertten bei dieser Veranstaltung berichten wird. Wer Alternativen zu den Einheitsbananen sucht, sollte fair gehandelte Früchte essen, deren Erlöse bei den Erzeugern in Kooperativen und kleinen Plantagen landen. Eine weitere Möglichkeit, im Winter Früchte zu genießen, bietet Großmutters Methode des Einweckens. Alf Wagenzink, Küchenchef des Kulinarischen Kinos, hat im Herbst mit Schülern des „SchulUmwelt-Zentrums Mitte“ Obst gepflückt und eingeweckt. Nun hat er die Früchte aufgeweckt und serviert einen köstlichen Obstsalat. Gespräch mit Fredrik Gertten; In englischer Sprache; Eintritt frei; Teilnahme nur mit Anmeldung unter kulinarisches.kino@berlinale.de 26 Lesung Zwei Autorinnen aus Berlin präsentieren ihre neuen Bücher Eine lebenslustige Gesellschaft versammelt Susanne Kippenberger „Am Tisch“, einer im Berlin Verlag erschienenen Sammlung von 20 Porträts der „kulinarischen Bohème“, zu der sie auch Dieter Kosslick und Alice Waters zählt. Sie begründet ihre Auswahl: „Als wahre Avantgarde haben sie eine moderne traditionsbezogene Küche propagiert, lange bevor saisonal und regional zum Mantra der Köche wurde. Dabei wissen Künstler und Schriftsteller am besten, dass das Einfachste oft das Schwerste ist.“ Der Feinschmecker lobt: „Die Berliner Journalistin schreibt mit leichter Feder über die Pioniere der Feinschmeckerei, die – mit Geist, Geschmack und Engagement – Essen und Trinken als schöne Künste salonfähig gemacht haben. Die Porträts sind detailgenau und mit Leidenschaft geschrieben. Eine schöne Lektüre!“ „Chinesen essen alles, was fliegt, außer Flugzeugen, und alles was Beine hat, außer Tischen und Stühlen“, zitiert Yu Zhang ein chinesisches Sprichwort in ihrem Buch „Buddha sprang über die Mauer“, das im Mandelbaum Verlag erschien. Frau Zhang, Geschäftsführerin von der Unternehmensberatung China Communications, lebt seit 1992 in Berlin und widmet sich der deutschchinesischen Freundschaft. „Über das Essen finden die Menschen leichter Zugang zu einer fremden Kultur. In China ist das Essen ein Versuch der Abrundung. Dabei spielen Harmonie und Balance eine zentrale Rolle.“ Yu Zhang hat sich in diesem Buch auf die südchinesische Küche beschränkt. Neben Rezepten, die „überraschend einfach“ sind, unterhält sie mit Geschichten und Anekdoten, darunter auch die Entstehungsgeschichte des Gerichts„Buddha springt über die Mauer“. Lesung mit Susanne Kippenberger und Yu Zhang; In deutscher Sprache; Eintritt frei; Teilnahme nur mit Anmeldung unter kulinarisches.kino@berlinale.de 27 TALKING HEADS Luzia Braun Die offizielle Biografie der ZDF-Aspekte-Moderatorin endet kurz und bündig: „Luzia Braun ist verheiratet und lebt in Berlin und Mailand.“ Das war ein Grund, sie zu bitten, bei Io Sono L’Amore zu moderieren. Ihre Kenntnisse der Location, der Stadt Mailand und italienischer Machtstrukturen prädestinieren sie für das Gespräch nach dem Film. Vielleicht auch ihre Erinnerung an ein Nietzsche-Grafitti an der Uni-Mauer in Freiburg: „Nur wer Chaos in sich trägt, kann einen tanzenden Stern gebären.” (14.02.2010) Dieter Kosslick und Alice Waters im Gemüsegarten der American Academy, Rom Hansjürgen Rosenbauer Die Note im Essen Benny hat in Essen eine Zwei, weil ihr Blumenkohl gar war. Eine Eins hat Solmaz bekommen, weil sie Romanesco angebaut hat und außerdem die Raupen einsammelte. Eine Vier bekam Ali, weil er Süßigkeiten aß, aber beim Abwaschen half. Essen nennen die Schüler das Fach, aber es heißt offiziell Gartenkunde, Kochen und Hauswirtschaft. Es ist ein reguläres Unterrichtsfach der Gesamtschule... und hier wird klar, dass ein Fach wie dieses eine Zukunftsvision in Deutschland ist. Als Edible Schoolyard (Essbarer Schulhof) ist dieses Programm in den USA schon Wirklichkeit. Alice Waters begann es vor 15 Jahren in Berkeley, wo sie auch das Restaurant Chez Panisse betreibt. Inzwischen ist die Schulgartenidee bis nach Washington geweht. Hier hat Michelle Obama mit Schülern einen White House Garten angelegt. Mit dem Gemüse wird zu Hause und auch bei Staatsempfängen gekocht. Im Kulinarischen Kino folgen wir dem Beispiel und bringen auch Lebensmittel aus Schulgärten zum Einsatz. Im 28 Sommer besuchte Alf Wagenzink, Küchendirektor des InterContinental Berlin, den Garten des Schul-UmweltZentrum Mitte (SUZ), erntete mit den jungen Gärtnern Pflaumen und weckte sie ein. Nun stehen sie bei der Berlinale auf der Karte. Projekte wie diese müssen weiter gehen. Neue Gärten braucht die Stadt. In Berlin setzt sich Dieter Kosslick für Schulgartenprojekte ein und hofft auf viele Mitstreiter, „damit wir auch die Jungs und Mädels erreichen, bei denen zu Hause überhaupt nicht mehr gekocht wird. Die große Ideengeberin ist Alice Waters. Gemeinsam wird geerntet, gekocht und gegessen. Letzteres sitzend und länger als 30 Sekunden.“ Knoblauch, Ingwer, Kümmel und Thymian sind Hansjürgen Rosenbauers Lieblingsgewürze. Die Mischung der Aromen studiert er nicht nur als begeisterter Esser, sondern auch in Kochkursen. Mit komplexen Prozessen, auch jenseits des Herdes, hat der ehemalige Intendant des rbb und Kulturchef des WDR intensive Erfahrungen. Sie kommen ihm zugute bei den Abenden über das Verhältnis der Volksrepublik China zu Taiwan als auch über die Beziehung zwischen Mensch und Natur. (15. und 17.02.2010) Jörg Thadeusz Über Gewicht spricht der schlagfertige Fernsehund Radiomoderator häufiger und versucht es durch periodische Abstinenz und Marathons zu begrenzen. Doch seine Liebe zu Schmortöpfen und französischem Rotwein lässt sich nicht dauerhaft unterdrücken. Außerdem muss auch der Stapel von Kochbüchern zu Hause durchgearbeitet werden. Auf Sendung ist Jörg Thadeusz im rbb-Fernsehen in Dickes B und auf radioeins in der Wissenschaftssendung Die Profis. (16.02.2010) Alfred Biolek Alfred Bioleks Dissertation Die Schadensersatzpflicht des Verkäufers und des Herstellers mangelhafter Waren nach englischem Recht weist den großen Unterhaltungskünstler schon zu Beginn seiner Karriere als Advokat für Qualität aus. Nach geordnetem Rückzug aus dem Fernsehalltag setzt er mit Bühnenauftritten wie beim Monty-Python-Musical Spamalot, der Berliner Produktion Cosi fan Tutte oder als Moderator des Kulinarischen Kinos die Karriere fort. (18.02.2010) Alf Wagenzink mit Erntehelfer im SUZ 29 HERZLICHEN DANK Das Beste zum Schluss: Bei einer Tasse Kaffee, fair gehandelt und perfekt zubereitet in einer der tollen Maschinen unseres Partners WMF, geht unser Dank an alle Unterstützer des 4. Kulinarischen Kinos. Dank an: Slow Food International Carlo Petrini, Alice Waters, Paolo Di Croce Slow Food Deutschland Otto Geisel Slow Food Convivium Berlin Ulrich Rosenbaum, Lars Jäger Steffen Christmann, Stefan Elfenbein, Gianluca Farinelli, Nicola Ferrero, Helmut Krüger-Danielson, Karin Laudenbach, Gert Lecker, Victoria Liebrecht, Tom Luddy, Katja und Ludolf von Maltzan, Georg Mauer, Antonella Nonino, Nicola Perullo, Ulrike Piecha, Eva Raps, Stefano Sardo, Gisela Stelly Augstein, Veronica Veneziano, Andreas Quella-Gratze, Josef Zotter Illustrationen mit freundlicher Genehmigung von: Patricia Curtan (aus The Art of Simple Food von Alice Waters) 28 31 www.berlinale.de Veranstaltungsort Kulinarisches Kino Martin-Gropius-Bau / „Gropius Mirror“ Restaurant Niederkirchnerstraße 7 / Ecke Stresemannstraße 110 10963 Berlin MartinGropius-Bau Verkehrsverbindungen: U-Bahn-Linie 2 (Haltestelle Potsdamer Platz) S-Bahn-Linien 1, 2, 25 (Haltestellen: Potsdamer Platz oder Anhalter Bahnhof ) Busse: M29 (S Anhalter Bahnhof ) / M41 (Abgeordnetenhaus) Gastronomischer Veranstalter Catering’s Best by InterContinental, Budapester Straße 2, 10787 Berlin Der Ticketpreis von 49 € verteilt sich auf zwei verschiedene Leistungen: 8 € entfallen auf die Kinovorstellung der Kulturveranstaltungen des Bundes in Berlin GmbH 41 € für das gastronomische Rahmenprogramm im Namen und auf Rechnung von Catering’s Best by InterContinental Impressum Internationale Filmfestspiele Berlin Kulinarisches Kino Potsdamer Straße 5 10785 Berlin Infotelefon: 030-25920-328 kulinarisches.kino@berlinale.de www.berlinale.de Team Kulinarisches Kino: Projektleiter: Thomas Struck, Produktionsleitung: Margit Middelmann, Assistenz: Lisa Stertz, Sarah Sander, Marlene Tukur, Presse: Paula Casado, Consultant: Johannes Boesiger, Design: Sebastian Groß, Markus Wolfert, Coverfoto: Ali Ghandtschi Bildnachweis: Mirjam Siefert, Pierpaolo Ferrari, Michael Schwarz, Chris Hegedus, Frank Pineda, Sven Bender, K. Körner, S. R. Shekhar, Mohammad Shirvani, Thomas Struck, YANG Hae-sung und JUNG Hyun-mi gefördert durch: Aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages 33 14.02. – 19.02.2010 Martin-Gropius-Bau / „Gropius Mirror“ Restaurant Niederkirchnerstraße 7 / Ecke Stresemannstraße 110 · 10963 Berlin Filmbeginn und Kartenpreise 19:30 Uhr Film inkl. Essen, Wein, Wasser und Saft – vegetarische Menüs auf Anfrage (bis 23:30, danach Essen und Getränke à la carte, Einlass 19:00) 22:00 Uhr Film (Einlass 21:45) 49 € * 7 €* * Kartenvorverkauf online unter www.berlinale.de und an allen Theaterkassen ab dem 18.01.2010. Zentraler Kartenvorverkauf ab 08.02.2010 täglich von 10:00 bis 20:00 Uhr in den Arkaden am Potsdamer Platz, im Kino International und in der Urania. An allen anderen Theaterkassen wird eine Vorverkaufsgebühr erhoben. Bitte beachten Sie, dass alle Filme pünktlich beginnen. Es ist kein Nacheinlass möglich. Öffnungszeiten / Opening hours „Gropius Mirror“ Restaurant 14. – 18.02.2010 11:00 – 19:00 Uhr für Teilnehmer des EFM und Festival-Akkreditierte 11am – 7pm for EFM participants and accredited festival attendees 14. – 18.02.2010 21:00 – 23:30 Uhr Zutritt nur mit Eintrittskarte zum Kulinarischen Kino 9pm – 11:30pm access only with Culinary Cinema ticket 23:30 – 02:00 Uhr offen für alle Festivalgäste 11.30pm – 2am open to all festival guests