Ausgabe 05/2015 - Evangelischer Presseverband für Bayern eV
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Ausgabe 05/2015 - Evangelischer Presseverband für Bayern eV
KIRCHE & KOMMUNIKATION Newsletter mit bundesweitem Fernseh- und Radioprogramm 05/2015 Liebe Leserinnen und Leser, Informationen das große Reformations-Gedenken 2017 wirft inzwischen seinen Schatten auch in Bayern. Mit einem ganzen Bündel von Veranstaltungen erinnert die ehemals freie Reichsstadt Nürnberg an ihre überragende Rolle als damalige „Medienstadt“ für die Verbreitung der neuen Lehre. Bei einem Medienkonzil und Medienempfang des Landesbischofs im Germanischen Nationalmuseum wird es auch zu einem Stelldichein von Politikern, Kirchenleuten und vor allem Journalisten und Publizisten kommen. Nähere Informationen finden Sie in dieser Ausgabe von „Kirche und Kommunikation“ Neben dem Schwerpunkt Reformation und Medien bringt auch dieses Heft wieder Glosse und Kurzmeldungen, Personalien und Termine. Meldungen Medientipp Kurzmeldungen Meinung Personalien Termine Eine anregende frühsommerliche Lektüre wünscht Programminfos 2 6 7 8 9 10 Ihre k&kom-Redaktion Radiotipps Fernsehtipps Kirche & Kommunikation (ehemals Kirche & Neue Medien) erscheint im Evangelischen Presseverband für Bayern. Herausgeber: Dr. Roland Gertz . Redaktion: Achim Schmid (verantwortlich), Dirk Johnen, Hans Deyerl, Gerd Geier (beratend) Birkerstraße 22, 80636 München, Telefon 089/121 72-117, Fax 089/121 72-179, E-Mail: epdbayern@epv.de, www.epv.de 11 17 KIRCHE & KOMMUNIKATION INFORMATIONEN 05/2015 Medienkonzil diskutiert „Bürgersein in der digitalen Welt“ (k&kom).) Mit einem „Medienkonzil“ am 21. und 22. Mai will die bayerische evangelische Landeskirche die Veränderungen in der Medienwelt diskutieren. Bei der Tagung mit dem Titel „Bürgersein in der digitalen Welt“ soll untersucht werden, wie die digitale Technik den Alltag und das Denken der Menschen verändert, erklärte die Initiatorin des Konzils, Professorin Johanna Haberer von der Abteilung Christliche Publizistik an der Friedrich-Alexander-Universität (FAU) Erlangen-Nürnberg. Die Ära des Buches sei abgelöst worden von der „Galaxis des Netzzeitalters“, in der jeder Mensch erreichbar sei. Die Menschen seien Zeitzeugen eines tiefgreifenden kulturellen Wandels. „Wir erleben, wie sich unsere Identitäten neu konstruieren und Kontinente und ihre Bewohner kleinteilig überwacht werden und wie die verlässlichen Institutionen unserer Gesellschaft unterhöhlt werden und verrutschen wie auf Treibsand“, sagte Haberer. Zu dem Thema des Medienkonzils werden unter anderen der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, der für die Digitalisierung zuständige Minister Markus Söder, die frühere Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger und Professor Julian Nida-Rümelin. Im Rahmen des Medienkonzils findet auch der traditionelle Empfang des Landesbischofs mit der Vergabe des Medienpreises statt. Diesmal sollen herausragende Beiträge aus Tageszeitungen und Magazinen zum Thema „Hoffnung Europa – Flucht und Vertreibung als Herausforderung für einen alten Kontinent“ ausgezeichnet werden. Das Medienkonzil findet aus Anlass des Lutherjahrs 2015 statt, das unter dem Titel „Bild und Botschaft“ an die Medienwirkung der Reformation erinnern will. Zur Tagung werden den Veranstaltern zufolge über 200 Medienschaffende aus Publizistik, Kultur, Medienwissenschaft, Philosophie und Theologie erwartet. Theologe: Kirche muss sinnesfroher werden (k&kom). Die evangelische Kirche hat nach Überzeugung des Theologieprofessors Klaas Huizing (Würzburg) ein verändertes Erscheinungsbild nötig. Die Kirche wirke zu verkopft und zu leibfeindlich, sagte Huizing bei der 49. Jahrestagung des Netzwerks evangelische Öffentlichkeitsarbeit in München. In der Verkündigung stünden zu stark Leidenserfahrungen der Menschen im Mittelpunkt. Stattdessen müsse das Christentum wieder mehr als Form einer „Verzauberung“ wahrgenommen werden, wie etwa an Weihnachten. Vor allem der auf das biblische Wort gegründeten evangelischen Kirche empfahl der Theologe eine stärkere Beachtung des Bildes. Durch Bilder könnten auch die starken christlichen Symbole transportiert werden. Die christlichen Religionen hätten ein ganzes Arsenal an Symbolfiguren, wie etwa den „barmherzigen Samariter“ oder den „verlorenen Sohn“, die mit ihren klaren Botschaften eine große Rolle in der Kunst spielten und wieder ins öffentliche Bewusstsein gerückt werden müssten. Zum Auftakt der bundesweiten Tagung plädierte der Netzwerks-Vorsitzende Uwe Moggert-Seils für eine größere Bedeutung der Öffentlichkeitsarbeit innerhalb der Kirche. Denn die Kirche müsse sich angesichts schwindender Bedeutung und zunehmender Austrittszahlen systematisch und nachhaltig um die Kommunikation mit ihren Mitgliedern bemühen. Dafür bräuchte es aber einen „klaren Auftrag“ und ein größeres Verständnis der kirchlichen Leitungsorgane für ihre Öffentlichkeitsarbeit, betonte Moggert-Seils 2 Kirche & Kommunikation, Birkerstr. 22, 80636 München, Fon 089/121 72-140, Fax 089/121 72 179, E-Mail: epdbayern@epv.de 05/2015 INFORMATIONEN KIRCHE & KOMMUNIKATION Buch und Spielraum - Nürnberg präsentiert sich als Medienstadt der Reformation mit umfangreichem Programm (k&kom). Es war der Nürnberger Kaspar Nützel, der Martin Luthers 95 Thesen in einer Kurzfassung in Druck gab. Mindestens 20.000 Exemplare wurden gedruckt - für die damalige Zeit eine unheimlich hohe Auflage. Auch das erste evangelische Gesangbuch entstand in Nürnberg. Ein Drittel aller Druckerpressen in Deutschland sollen damals in der Stadt gestanden haben. Der bedeutenden Rolle des Druckwesens für seine Lehre war sich Martin Luther bewusst. Er lobte daher die Stadt als „Auge und Ohr Deutschlands“. Dieses Zitat gibt der Ausstellung den Titel, die die EKD-Botschafterin für das Reformationsjubiläum 2017, Margot Käßmann eröffnete. In „Aktionsmonaten“ wird sich Nürnberg als Medienstadt präsentieren, von der aus sich der Protestantismus verbreiten ließ. Unter dem Motto „Bild. Buch.Provokation“ wird es darüber hinaus eine Veranstaltungsreihe geben, in dem die Nürnberger mit den Begriffen Buch und Bild spielen. Spielraum Nummer Eins wird die Lorenzkirche, aus der die Bänke herausgeräumt wurden. Mit der Aktion bis Ende Juni wolle man Gespräche anstoßen und „neue Blickrichtungen“ öffnen, wie die Pfarrerin der Lorenzkirche, Claudia Voigt-Grabenstein, sagt. Es solle aber auch daran angeknüpft werden, dass Martin Luther vieles aus der alten Kirche „wegräumen“ wollte und Traditionen infrage stellte. Die leere, fast 100 Meter lange und 30 Meter breite gotische Kirche werde zum „Spielraum“ unter anderem für Licht- und Kunstinstallationen. Konzerte während der Internationale Orgelwoche (ION) - in diesem Jahr unter dem Motto „Freiheit“ - werden ebenfalls die Chancen einer fast leeren Kirche nutzen. Am 22. Juni wird dort das Bundesjugendballett auftreten. Zehn Bänke aus der Lorenzkirche stehen die nächsten Wochen in der Fußgängerzone um die Lorenzkirche stehen. Sie sind von verschiedenen Organisationen wie dem Weltladen Lola oder der Straßenzeitung „Straßenkreuzer“ gestaltet. Eine weitere Ausstellung im Germanischen Nationalmuseum macht die Zeit Luthers anschaulich machen. „Zwischen Venus und Luther: Cranachs Medien der Verführung“ zeigt Werke von Lukas Cranach dem Älteren, einem Freund Martin Luthers. Er verstand es, das Bild als Werbemittel einzusetzen. Eine lange Reihe von Experten erläutern bei Themenführungen „Objekt im Fokus“ die Werke. Im Rahmen einer Veranstaltungsreihe legen „prominente Bibelarbeiter“ in der St Sebaldkirche zentrale Texte der Reformation neu aus. Dabei wird am 12. Mai der frühere bayerische Ministerpräsident Günther Beckstein sprechen. Ein weiteres Highlight soll die „Erlebnisausstellung Bibelmobil“ werden, die während der „Gebetswoche für die Einheit der Christen“ (16. bis 23. Mai) in der Lorenzkirche zu sehen sein wird. Sie setze bewusst einen ökumenischen Schwerpunkt, teilt der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen (ACK), Ekkehard Wohlleben, mit. Jutta Olschewski Zeit Online“: Soziale Netzwerke helfen Medien (k&kom). Mobiltelefone und soziale Netzwerke wie Facebook haben dem Online-Auftritt der „Zeit“ größere Verbreitung beschert. Wie Martin Kotynek, stellvertretender Chefredakteur von „Zeit Online“, auf dem Evangelischen Medientag in Kassel erklärte, verdoppelte sich allein die Reichweite über Facebook in nur einem Jahr. „Mobile Endgeräte und soziale Netzwerke bieten die Chance, erheblich an Reichweite zu gewinnen“, sagte er. Die Redaktion von „Zeit Online“ arbeitet unabhängig von der Wochenzeitung „Die Zeit“, stellt allerdings auch eine begrenzte Zahl von Printartikeln online. Besonders hoch sei die OnlineKirche & Kommunikation, Birkerstr. 22, 80636 München, Fon 089/121 72-140, Fax 089/121 72 179, E-Mail: epdbayern@epv.de 3 KIRCHE & KOMMUNIKATION INFORMATIONEN 05/2015 Nutzung bei Lesern im Alter zwischen 18 und 29 Jahren, sagte Kotynek. Ältere Menschen griffen hingegen lieber zum klassischen Printprodukt. Der kostenlos einsehbare Online-Auftritt diene auch dazu, Leser für „Die Zeit“ als gedruckte Ausgabe oder E-Paper zu gewinnen. Nutzer des Online-Auftritts seien keineswegs nur an kurzlebigen oder flüchtigen Informationen interessiert, erklärte Kotynek: „Die Menschen wollen Tempo und Tiefe zugleich auf dem Handy.“ Auch umfangreichere Artikel, die online zugänglich sind, würden bis zum Ende gelesen. Besonders erfolgreich seien Aktionen gewesen, bei denen Leser zum Mitmachen aufgefordert wurden. Als Beispiele führte Kotynek eine Umfrage an, welcher Bäcker in welcher Stadt noch selbst Brot backe oder wie hoch die Zinsen für Dispokredite der Banken vor Ort seien. Internetprojekt zu Glaubens-Fragen erhält Aachener Verkündigungspreis (k&kom). Die seit zwei Jahren bestehende interaktive Website „Glauben2017.de“ der badischen evangelischen Landeskirche hat den Verkündigungspreis der Bergmoser + Höller Stiftung in Aachen erhalten. Der mit 5.000 Euro dotierte Preis wurde in Aachen verliehen, wie Projektleiterin Marion Roth in Karlsruhe mitteilte. Den mit 3.000 Euro dotierten zweiten Preis erhält das Projekt „Kirchen medial erschließen“ der Nordkirche. Der mit 2.000 Euro dotierte dritte Preis geht an die „ansprechBar“, ein Projekt von Pfarrer Hans-Georg Schornstein im Bistum Aachen. In einer Art Wiki-Prozess können bei „Glauben2017.de“ Fragen eingestellt werden. Zugleich können Menschen jeder Altersgruppe und Herkunft Antworten verfassen, sagt Marion Roth, die das Projekt leitet. Ziel sei es, alltägliche Fragen mit wenigen Sätzen und so einfach wie möglich zu beantworten. Die Internetseite solle auch ein Portal für Fragen sein, die oft zu kurz kommen, weil der Frager sich für solche „dummen“ Fragen genieren würde. Auf der Website geht es nach Roths Worten etwa darum, ob es ein Leben nach dem Tod gibt, warum Gott unschuldige Menschen sterben lässt oder warum es Armut gibt. Auch Fragen von Kindern finden sich auf der Internetseite: Kommen auch Raubtiere in den Himmel? Kann auch Gott sterben? Jugendliche beschäftigt etwa, ob man als Christ gewalttätige Videospiele spielen darf. Die Bergmoser + Höller Stiftung prämiert nach eigenen Angaben einmal jährlich innovative Ideen und Leistungen von einzelnen, Gruppen oder Gemeinden, die christliche Werte öffentlich bekennen. Historiker: Jüdische Geschichte wird in Schulbüchern zu einseitig beschrieben (k&kom). Jüdische Geschichte wird dem Historiker Dirk Sadowski zufolge in deutschen und auch bayerischen Schulbüchern oft zu einseitig dargestellt. „Von der Antike bis zur Nachkriegszeit wird ihnen oft nur eine Opfer- und Verfolgungsrolle zugeschrieben“, sagte der Mitherausgeber des neuen Buches „Jüdische Geschichte im Schulbuch“ am Rande der Präsentation im Georg-EckertInstitut für Internationale Schulbuchforschung in Braunschweig. Das Buch sei eine Bestandsaufnahme von rund 84 Schulbüchern der Klassen 5 bis 10 in Bayern, Niedersachsen, Sachsen, Baden-Württemberg, Brandenburg und Berlin. In manchen Schulbüchern sei die jüdische Geschichte seit der Antike als Kapitel an die NS-Zeit angehängt worden, kritisierte Sadowski. „Die Schüler sehen die jüdische Geschichte dann nur durch die Brille des Holocaust.“ Manchmal werde noch erwähnt, dass Juden bereits im Mittelalter verfolgt wurden. Ihre Emanzipation im 19. Jahrhundert, aber auch die daraus resultierenden Fragen jüdischer Selbstdefinition würden häufig zu knapp behandelt. 4 Kirche & Kommunikation, Birkerstr. 22, 80636 München, Fon 089/121 72-140, Fax 089/121 72 179, E-Mail: epdbayern@epv.de 05/2015 INFORMATIONEN KIRCHE & KOMMUNIKATION Die Untersuchung wurde von Sadowski gemeinsam mit Oberstudienrat Martin Liepach vom Pädagogischen Zentrum am Jüdischen Museum in Frankfurt am Main herausgegeben. Sie weist bei etwa der Hälfte der Bücher Mängel und fehlerhafte Darstellungen auf. So werde oft nicht ausreichend deutlich, dass Jesus ein Jude war. Zudem beschreibe kaum ein Buch die Geschichte der Juden nach 1945. „Daher ist es umso wichtiger, dass Lehrer darum wissen und damit umgehen.“ Viele Lehrwerke müssten noch deutlicher zeigen, dass Juden auch aktive Mitgestalter der europäischen Geschichte waren und sind, forderte Sadowski. Verbessert werden könnten die Bücher, wenn die jüdische Geschichte nicht mehr gesondert behandelt, sondern in die jeweilige geschichtliche Epochen eingebunden werde. Per Mausklick Pate für Glasfenster werden (k&kom). Zur Rettung von drei wertvollen Glaskunst-Fenstern hat die Nürnberger Christusgemeinde eine Aktion im Internet gestartet. Segmentweise können Kunstfreunde per Mausklick Pate für die Fenster werden, teilte der Pfarrer Peter Meyer mit. Die Werke, die der renommierte Künstler Georg Meistermann (1911 bis 1990) in den Jahren 1956 und 1957 geschaffen hat, müssen wegen Rissen und Korossionsschäden restauriert werden. Auf der Internetseite www.christuskirche-nuernberg.de kann man aus drei Fensterbildern ein oder mehrere Teile auswählen und online eine Grußbotschaft dazu versenden. Die Patenschaft für ein Fenstersegment liegt bei 50 Euro, teilt die Gemeinde mit. Fensterpaten erhalten eine Patenurkunde und eine Spendenbescheinigung. Die Christuskirche in Nürnberg entstand 1956/57. Meistermann habe die drei Fenster, zwei große und ein kleineres, für diesen Raum geschaffen, erklärt Pfarrer Meyer. Seine Motive seien bewusst mehrdeutig. Meistermann wolle „zur Meinung herausfordern“ und sei ein „demokratischer Künstler“. Eine Veranstaltungsreihe der Nürnberger Stadtakademie zu Meistermanns Werken stehe daher unter dem Motto „Im Licht der Freiheit“. In der Nazizeit galten Georg Meistermanns Werke als entartete Kunst. Der Künstler verweigerte im Krieg den Treueid auf Adolf Hitler und durfte daraufhin nicht mehr als Akademielehrer unterrichten. Der katholische Rheinländer war mit Kardinal Julius Döpfner, Joseph Beuys oder Heinrich Böll befreundet. Er gestaltete in der Nachkriegszeit auch Kirchenfenster für die Alfonskirche in Würzburg und St. Kilian in Schweinfurt. Die meisten seiner über hundert Werke befinden sich in Gotteshäusern im Westen der Republik. Archiv von Mission EineWelt ist umgezogen (k&kom). 180 Meter Ordner, Filme und Dias für die über 190-jähirge Geschichte der Neuendettelsauer Mission sind jetzt im Nürnberger landeskirchlichen Archiv untergebracht. Wie Mission EineWelt am Freitag mitteilte, habe man die Bestände von Neuendettelsau nach Nürnberg transportiert. Dort seien sie ab 1. Juni wieder zugänglich. Die Archivarin von Mission EineWelt, Brigitte Hagelauer, habe das Schriftgut geordnet und in einem sogenannten Findbuch erfasst. Ein Großteil der Bildbestände, von handkolorierten Glasbildern über Dias bis zu Schwarz-Weiß-Fotos sei digital erfasst worden. Aufbereitet werden sollen nun noch die Filme, Diaserien und Tondokumente, die Einblick in die Arbeit der kirchlichen Einrichtung vor allem in den ÜberseePartnerkirchen geben. Mission EineWelt ist für die partnerschaftlichen Beziehungen der bayerischen evangelischen Landeskirche zu Kirchen in Afrika, Lateinamerika und im Pazifik zuständig. Kirche & Kommunikation, Birkerstr. 22, 80636 München, Fon 089/121 72-140, Fax 089/121 72 179, E-Mail: epdbayern@epv.de 5 KIRCHE & KOMMUNIKATION INFORMATIONEN 05/2015 Medientipp: Blizbrif statt E-Mail -Thomas Meyers Romandebüt gibt es jetzt als Hörbuch (k&kom). Mordechai Wolkenbruch, ein 25-jähriger orthodoxer Jude aus Zürich, studiert Wirtschaft und macht seiner dominanten Mutter große Sorgen: Obwohl sie in einem einzigen Jahr elf Dates für ihn arrangiert, will er einfach nicht unter die Haube. Kein Wunder, die Auserkorenen sehen alle aus wie seine Mame und sind genauso geschwätzig und bestimmend. Dabei hat sich „Motti“ längst unsterblich verliebt: in seine unanständige Ausdrücke gebrauchende Kommilitonin Laura und ihren reizvollen „tuches“ (Hintern). Zum Glück schickt ihn ein besorgter Rabbi zur Erholung nach Tel Aviv, wo ihm sein liberaler Onkel beibringt, Bier zu trinken, Jeans zu tragen und eine eigene Meinung zu haben. Der Weg zu Laura ist frei. Der Roman, der dem Newcomer Thomas Meyer sofort den Schweizer Buchpreis und Vergleiche mit Woody Allen oder Ephraim Kishon einbrachte, ist nicht frei von Klischees, und er klammert die wirklich existenziellen Probleme weitgehend aus, die entstehen, wenn Kulturen aufeinandertreffen und späte Emanzipation von der Familie angesagt ist. Aber die vielleicht nicht besonders originelle Geschichte ist mit so viel Witz und atemberaubender Leichtigkeit erzählt und das Sprachgemisch aus Jiddisch und Schweizerdeutsch kommt so bezaubernd anachronistisch herüber, dass man sich an dem Roman gar nicht satt lesen kann. Und jetzt auch nicht satt hören: Diogenes bietet eine ungekürzte Lesung an, Sprecher ist der Autor selbst, und man findet ziemlich bald, dass „farnunftigkeit“ zumindest nicht schlechter klingt als „Vernunft“ und „blizbrif“ eindeutig schöner und exakter als „e-Mail“. Buchhinweis: Thomas Meyer: Wolkenbruchs wunderliche Reise in die Arme einer Schickse. Diogenes Hörbuch, gelesen vom Autor, 4 CDs mit 287 Stunden Spielzeit, mit Jiddisch-Glossar im Booklet Christian Feldmann 6 Kirche & Kommunikation, Birkerstr. 22, 80636 München, Fon 089/121 72-140, Fax 089/121 72 179, E-Mail: epdbayern@epv.de 05/2015 INFORMATIONEN KIRCHE & KOMMUNIKATION KURZMELDUNGEN Die BasisBibel gibt es jetzt neben der gedruckten Version jetzt auch als Hörbuch, als Software in der Reihe „bibel multimedial“, im Internet und als AndroidApp für Smartphones und Tablets. Die BasisBibel wendet sich an eine neue Generation von Leserinnen und Lesern, denen die klassische Kirchen- und Bibelsprache nicht vertraut ist. Die Bibelübersetzung ist geprägt von klaren, prägnanten Sätzen und einer durchgehend rhythmischen Sprache. Informationen unter: www.basisbibel.de 6 von 10 Bundesbürgern ab 14 Jahren (63 Prozent) nutzen ein Smartphone, das sind 44 Millionen Menschen. Das hat eine Umfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom ergeben. Damit ist die Zahl der SmartphoneNutzer in den letzten sechs Monaten um rund 2 Millionen gestiegen. Neben den Standardfunktionen wie dem Telefonieren werden mit dem digitalen Alleskönner eine breite Palette weiterer Funktion genutzt. 22 Millionen Menschen haben nach Angaben des statistischen Bundesamtes in Wiesbaden im vergangenen Jahr in Deutschland Bücher, Zeitungen oder Zeitschriften online gekauft. Vor allem Online-Einkäufer mittleren Alters kauften Bücher und Zeitungen im Internet: 55 Prozent der 25- bis 44-Jährigen und 52 Prozent der 45- bis 64-Jährigen. In der Altersklasse 16 bis 24 Jahre kauften hingegen nur 37 Prozent der Online-Shopper Lesestoff. Von den hochgebildeten Online-Einkäufern bestellten 65 Prozent Bücher und Zeitungen im Internet, Personen mit mittlerem Bildungsstand (48Prozent) oder niedrigem Bildungsstand (33 Prozent) machten das seltener. Dem Thema „Medien und Kindheit“ widmet sich das neue Heft 2/2015 der Zeitschrift merz.medien+erziehung. Die Beiträge befassen sich unter anderem mit der Mediensozialisation in sozial benachteiligten Familien, der Erfahrung von Lehramtsstudenten, die mit einer 3. Klasse iBooks erstellen oder dem Umgang von Kindern und Jugendlichen mit der LiveVideostreaming-Plattform YouNow. Ausführliches Inhaltsverzeichnis unter: www.merz-zeitschrift.de Das computergesteuerte „Spiel des Friedens“ im Museum für Kunst und Kultur in Münster ist mit dem „Deutschen Computerspielpreis 2015“ ausgezeichnet worden. Die Prämierung als „Beste Innovation“ des Jahres ist mit 30.000 Euro dotiert, wie der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) mitteilte. Das „Spiel des Friedens“ stellt die Verhandlungen nach, die 1648 zur Unterzeichnung des Westfälischen Friedensvertrags führten und den 30jährigen Krieg beendeten. Die Spieler vertreten die Interessen verschiedener Länder und tauschen Werte mit dem Ziel, einen Friedensschluss zu erreichen. Auf einem neuen Online-Portal können sich Journalisten ab sofort mit Tipps zur Berichterstattung über psychisch kranke Menschen versorgen. Die Webseite „Fair Media“ bietet Fachinformationen und vermittelt Experten und Interviewpartner, wie das Aktionsbündnis Seelische Gesundheit als Betreiber des Angebots mitteilte. Demnach sollen die Informationen auf www.fairmedia.seelischegesundheit.net einer stigmatisierenden und vorurteilsbehafteten Berichterstattung über psychisch erkrankte Menschen vorbeugen. Kirche & Kommunikation, Birkerstr. 22, 80636 München, Fon 089/121 72-140, Fax 089/121 72 179, E-Mail: epdbayern@epv.de 7 KIRCHE & KOMMUNIKATION INFORMATIONEN 05/2015 Schreib mir mal Man stelle sich vor, die Konferenz der Kulturminister beschließt, die deutsche Sprache abzuschaffen. Grund: Alle sprechen und schreiben englisch, das Englische ist so international wie Deutschland sein will. Das klingt nach Karneval und Aprilscherz. Im Kabarett verginge dem Publikum das Lachen. Tatsächlich hat unter den deutschen Kultusministern und anderen Fachleuten eine Diskussion zur Abschaffung der traditionellen Schreibschrift begonnen. Grund: Alle lesen und schreiben digital im Internet, mit Handys, Smartphones und anderen Technika, beim Bankenverkehr, Fahrkartenkauf. Alle ohne Rücksicht auf Kranke, Alte, Behinderte und solche, die nicht auf den modernen Strich gehen wollen? Die alte deutsche Schreibschrift fand seit der Erfindung der spitzen Stahlfeder im Jahr 1830 immer größere Verbreitung. Dann brachte der Grafiker Ludwig Sütterlin im Jahr 1914 seine neue Schrift zum Erfolg. Rudolf Koch entwickelte 1927 eine ausdrucksvolle Breitschrift, die danach als die deutsche Handschrift galt. Sie wurde 1941 durch einen Erlass der nationalsozialistischen Regierung mit der lateinischen Schreibschrift als „Normalschrift“ abgelöst. Seit den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts soll sie vereinfacht werden. 1968 kam die Schulausgangsschrift, aus der seit 1972 eine Vereinfachte Schulausgangsschrift entwickelt wurde oder wird. Gegenwärtig wird auch wieder versucht, die Kinder ihre Schreibform aus den gedruckten Buchstabenformen der Leseschrift selbst entwickeln zu lassen. Diese turbulente Vergangenheit des händischen Schreibens macht verständlich, warum manche für das Schulwesen Zuständige die Handschrift überhaupt nicht mehr lehren lassen wollen. Mit digitalen Maschinen soll es leichter, besser und schneller gehen. Andere sagen, die Handschrift sei ein unverzichtbarer Ausdruck der Persönlichkeit und mache möglich, sich selbst als Individuum zu begreifen. Dafür werden die Graphologen dankbar sein. Die derzeitige Vorsitzende der Kultusministerkonferenz argumentiert, es gehe „auch um die Erhaltung motorischer Fähigkeiten, denn Handschriftliches kann man nicht einfach löschen, man muss gut überlegen, bevor man schreibt und dadurch wird strukturiertes Denken gefördert“. Das freut die Techniker. Am Ende soll Deutschland also alle alten Dokumente, Handschriften von Dichtern, Gelehrten und Autoren der Kirchenbücher ähnlich vergessen, wie es mit den Gästebüchern und Poesie-Alben schon geschehen ist? Werden Ärzte nicht mehr kritzeln und Apotheker rätseln? Kann der Schiedsrichter beim Fußball seine gelben und roten Karten per Funk an eine Zentrale melden? Was macht der Minister bei der Durchsicht seiner Akten mit den persönlichen Randbemerkungen? Muss der Paketbote keine Handnotizen mehr machen? Wird kein verliebtes Fräulein mehr bitten „Schreib mir mal“ und dabei eine ewige Widmung meinen? Nach der Achterbahn zahlloser Schulreformen, dem Zirkus um die Groß/Klein-Schreibung, dem Fiasko der Rechtschreibreform und der neuesten Tollität sind bald alle Möglichkeiten der kulturellen Selbstzerstörung verbraucht. Vielleicht hat der individuelle Fingerabdruck eine digitale Überlebenschance. Gerhard Bogner 8 Kirche & Kommunikation, Birkerstr. 22, 80636 München, Fon 089/121 72-140, Fax 089/121 72 179, E-Mail: epdbayern@epv.de 05/2015 INFORMATIONEN KIRCHE & KOMMUNIKATION PERSONALIEN Der Schriftsteller Lutz Seiler (51) hat den mit 7.500 Euro dotierten Marie Luise KaschnitzPreis der Evangelischen Akademie Tutzing erhalten. In seinen Gedichten, Essays und Erzählungen seien Seiler „bestechende poetische Erkundungen“ ostdeutscher Industrielandschaften gelungen, begründete die Jury ihre Entscheidung. Seilers Roman „Kruso“ sei eine „mitreißende Abenteuergeschichte“ über die untergehende DDR und zugleich ein „atemberaubender Weltentwurf“, eine „moderne Legende und ein „Sprachereignis“. Lutz Seiler wuchs im thüringischen Gera-Langeberg auf, nach einer Lehre zum Baufacharbeiter arbeitete er als Maurer und studierte dann in Halle und Berlin Germanistik. Der Kaschnitz-Preis wird von der Evangelischen Akademie seit 1984 anlässlich des 10. Todestages der Schriftstellerin Marie Luise Kaschnitz vergeben. Mit dem Preis wird alle zwei Jahre ein Autor für ein literarisches Gesamtwerk ausgezeichnet. Zu den bisherigen Preisträgern gehören unter anderen Ilse Aichinger, Paul Nizon, Erica Pedretti, Arnold Stadler, Robert Menasse und Pascal Mercier. Der Geschäftsführer der Evangelischen Gemeindepresse in Stuttgart, Frank Zeithammer, ist in Kassel in den Vorstand des Evangelischen Medienverbands in Deutschland (EMVD) gewählt worden. Mit der Nachwahl ist das Gremium wieder komplett, nachdem der frühere Geschäftsführer des Lutherischen Verlagshauses, Christof Vetter, ausgeschieden ist. Vorsitzender ist Roland Gertz, der Direktor des Evangelischen Presseverbandes für Bayern. Der EMVD ist ein Zusammenschluss von derzeit 41 Verlagen, Medien- und Presseverbänden, Buchhandlungen, Büchereien sowie kirchlichen Trägern publizistischer Organe. Der Vorstand betraute das Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik (GEP) für weitere fünf Jahre mit der Geschäftsführung des Verbandes. Geschäftsführer Christoph Stottele wurde im Amt bestätigt. Der langjährige katholische Rundfunkbeauftragte für Hörfunk und Fernsehen beim Bayerischen Rundfunk, Prälat Dr. Willibald Leierseder, ist tot. Der Theologe und Priester starb gestern nach längerer Krankheit 85jährig in München. Der gebürtige Niederbayer war als Rundfunkbeauftragter von 1971 bis 2001 für die katholischen Verkündigungssendungen in Hörfunk und Fernsehen des Bayerischen Rundfunks zuständig. Noch vor 10 Jahren wirkte er als Kommentator bei der Hörfunk-Übertragung der Begräbnisfeierlichkeiten von Papst Johannes Paul II. und der Amtseinführung von Papst Benedikt XVI. mit. Leierseder studierte von 1949 bis 1955 an der Gregoriana-Universität in Rom Philosophie und Theologie. 1955 wurde er dort auch zum Priester geweiht, vier Jahre später zum Dr. theol. promoviert. Anschließend arbeitete er als Kaplan in Weiden und Kelheim. Von 1963 bis 1968 war Leierseder Studentenseelsorger in Regensburg, anschließend wurde er zum Domprediger ernannt. Kirche & Kommunikation, Birkerstr. 22, 80636 München, Fon 089/121 72-140, Fax 089/121 72 179, E-Mail: epdbayern@epv.de 9 KIRCHE & KOMMUNIKATION INFORMATIONEN 05/2015 TERMINVORSCHAU Mai 2015 3. Mai Welttag der Pressefreiheit 7. – 8. Mai Kinder, Medien, Religion – Medienhandeln und religiöse Sozialisation bei Kindern . Tagung der Evangelischen Akademie Thüringen in Neudietendorf bei Erfurt www.ev-akademie-thueringen.de 7. -17. Mai DOK.fest - 30. Internationales Dokumentarfilmfestival München www.dokfest-muenchen.de 8. Mai 9. Bayerischer Archivtag in Schweinfurt 9. Mai 5. Internettag der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern in Nürnberg 21. -22. Mai Medienkonzil der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern und der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg - Bürgersein in der digitalen Welt www.medienkonzil.de 10 Kirche & Kommunikation, Birkerstr. 22, 80636 München, Fon 089/121 72-140, Fax 089/121 72 179, E-Mail: epdbayern@epv.de 05/2015 RADIO-PROGRAMM MAI KIRCHE & KOMMUNIKATION Radiotipps Freitag, 1. Mai 15.05 Bayern 2 Schalom. Jüdischer Glaube – Jüdisches Leben (jeden Freitag) Sonntag, 3. Mai 06.05 Bayern 5 B5 am Sonntag: Religion und Kirche (Wh. 20.05 Uhr) (jeden Sonntag) 08.05 Bayern 2 Katholische Welt. Ein Leben für die Versöhnung Zum 100. Geburtstag von Frère Roger Schutz. Von Corinna Mühlstedt Am 12. Mai 1915 wird Roger Schutz als Sohn eines evangelischen Pfarrers in der Schweiz geboren. Die Erfahrungen zweier Weltkriege prägen ihn. Als Theologiestudent ist er auf der Suche nach Gott. Schrittweise reift in ihm der Entschluss, sein Leben ganz der Versöhnung zwischen den Menschen verschiedener Nationen und Konfessionen zu widmen. Nach Kriegsende gründet er im französischen Burgund eine ökumenische Bruderschaft: die Communauté de Taizé. Von Papst Johannes XXIII: erfährt die Gemeinschaft volle Unterstützung. Immer mehr Katholiken und orthodoxe Christen finden den Weg nach Taizé. Die internationalen Jugendtreffen der Gemeinschaft werden berühmt, ein „Pilgerweg des Vertrauens“ führt sie in alle Kontinente und macht praktische Solidarität mit den Ärmsten möglich. Frère Roger sieht all dies als Dienst an der Einheit der Christen. Sie ist für ihn eine notwendige Voraussetzung, um den Glauben überzeugend in das 3. Jahrtausend zu tragen. Im August 2005 fällt er im Alter von 90 Jahren dem Anschlag einer verwirrten Frau zum Opfer. Doch für seine Mitbrüder bleibt sein Geist in Taizé gegenwärtig. Etwas von diesem Geist lässt die Sendung in Gesprächen mit Frére Roger, seinen Weggefährten und Freunden lebendig werden. 08.30 Bayern 2 Evangelische Perspektiven. Rausch und Ritus. Drogen als Schlüssel zur religiösen Entgrenzung. Von Geseko von Lüpke Die alten Wikinger soffen Ihren Met aus den Schädeln ihrer Feinde, AmazonasIndianer reisten mit pschedelischem Lianentrunk in andere Bewusstseinswelten, mit Lederhos'n und Dirndl verkleidete Touristen betäuben sich jährlich kollektiv beim Oktoberfest. Und Silvester ist der bundesdeutsche Sektrausch obligatorisch. Was treibt den Menschen an, sich immer wieder zu berauschen? Ist es der Spaß an der Hemmungslosigkeit, an wildem Gelächter und seliger Gemeinschaft? Ist es die Flucht aus dem schwierigen Alltagsleben? Oder ist die Sehnsucht nach dem Rausch eigentlich das Streben nach Ganzheit, in der die profane Rationalität überschritten wird und die Seele mit einer jenseitigen Welt, einem weiteren Bewusstsein, einem heiligen Raum verschmilzt. Um den Gebrauch von berauschenden Drogen aller Art ranken sich zahllose religiöse Riten, die dem Zusammenhalt der Gemeinschaften dienten, die Götter ehrten und den Mensch mit dem größeren Ganzen vereinten. Die moderne Gehirnforschung entdeckte, dass religiöse Erfahrung, Drogenrausch und Mystik sich kaum unterscheiden und proklamiert eine 'Neurotheologie'. Ist der Rausch in der modernen Welt so profan, wie er scheint? Oder verbirgt sich dahinter eine Suche nach dem 'Größeren'? 10.05 Bayern 1 Evangelische Morgenfeier. Kirchenrätin Andrea Wagner-Pinggéra, München 10.35 Bayern 1 Katholische Morgenfeier. Prälat Norbert Maginot, Augsburg Kirche & Kommunikation, Birkerstr. 22, 80636 München, Fon 089/121 72-140, Fax 089/121 72 179, E-Mail: epdbayern@epv.de 11 KIRCHE & KOMMUNIKATION RADIO-PROGRAMM MAI 05/2015 Montag, 4. Mai 21.05 Bayern 2 Theo.Logik – Über Gott und die Welt. (jeden Montag) Freitag, 8. Mai 15.30 Bayern 2 Nahaufnahme. Ein Gotteshaus für das 21. Jahrhundert. In Leipzig wird die neue Propsteikirche St. Trinitatis geweiht. Von Nils Beintker Der 9. Mai 2015 ist ein besonderer Tag für Leipzig: An diesem Samstag wird die katholische Pfarrkirche St. Trinitatis geweiht, der größte Kirchenneubau, der seit der Wiedervereinigung im Osten Deutschlands entstanden ist. Auf einem zuvor brachliegenden Areal südlich der Innenstadt wurde in den vergangenen Jahren ein Ensemble aus Sakralraum, Gemeindezentrum und einem schlanken Glockenturm errichtet, die Form modern und sachlich, die Fassade aus rötlichem Porphyr und aus Glas. Die Gemeindemitglieder – derzeit 4700 an der Zahl, Tendenz steigend – wünschen sich eine Kirche für das 21. Jahrhundert, eine Kirche für unsere Zeit. Der Entwurf der Leipziger Architekten Benedikt und Ansgar Schulz trägt dem auf viele Weise Rechnung, in der Gestaltung, aber etwa auch mit Blick auf das energetische Konzept. Und noch einen Wunsch haben die katholischen Christen in Leipzig: Sie wollen mit der Weihe ihres Gotteshauses zurückkehren in die Mitte der Stadt. Die alte, im Zweiten Weltkrieg zerstörte Propsteikirche stand nicht weit entfernt vom Ort des nun vollendeten Neubaus. Doch aus politischen Gründen wurde die katholische Gemeinde an die Peripherie verbannt und erhielt in den 70er Jahren ein Ausweichgrundstück an einem Wasserlauf, auf sumpfigen Grund. Der Sakralbau soll ein Zeichen setzen, auch in einer Gesellschaft, die zu großen Teilen säkularisiert ist und in der gerade 4 Prozent der Menschen katholischen Glaubens sind. Sonntag, 10. Mai 08.05 Bayern 2 Katholische Welt. Der lange Weg zur Freude. Warum die Psalmen Wut und Klage nicht übergehen. Von Georg Magirius Das biblische Buch der Psalmen gehört zu den spirituellen Schätzen der Menschheit. Obwohl mehr als 2000 Jahre alt, faszinieren diese Lieder bis heute. Allein schon das Finale! Von einem Happy End zu sprechen, wäre untertrieben. Denn das Psalmenbuch mündet in einen rauschhaften Jubel. Überraschend ist das, weil der überwiegende Teil des Buches aus Enttäuschung, Schmerz und Klage besteht. Wie kann aus Verzweiflung solch eine überbordende Freude werden, fragt unser Autor Georg Magirius. Er hat sich in die Gebete vertieft und ist zu dem Ergebnis gekommen: Die Psalmen folgen nicht der heute verbreiteten Maxime, möglichst ausgeglichen, souverän und sachlich zu sein. Sie suchen auch nicht das kleine, sondern das große Glück. Es handelt sich um einen Sturmwind der Gefühle, um Lieder der Straße, womöglich gar das radikalste, rebellischste und menschlichste Buch der Bibel. Es weist den Weg zur Freude, indem es die Wut auf Gegner, Ungerechtigkeit und Gott nicht übergeht. 08.30 Bayern 2 Evangelische Perspektiven. Bausteine der Seele. Wie Erfahrungen früherer Generationen uns prägen. Von Friederike Weede Die Seele fasziniert Theologen, Dichter und Denker seit je her: Ist sie ein göttlicher Funke? Ein unsterbliches Wesen? Ein übernatürliches Organ oder eine Art spirituelles Elixier? Oder ist sie ein System in Bewegung, ein Geflecht aus Beziehungen und Geschichten, das sich das ganze Leben lang entwickelt? Was uns ausmacht - Sozialisation oder Prägung, erlerntes Verhalten oder Veranlagung - darüber streiten Psychologen, Neurologen und Bewusstseinsforscher. Auf jeden Fall scheint die Seele kein unbeschriebenes Blatt zu sein. Erlebnisse, Bilder, Gefühle sind in ihr gespeichert. Und nicht nur die eigene 12 Kirche & Kommunikation, Birkerstr. 22, 80636 München, Fon 089/121 72-140, Fax 089/121 72 179, E-Mail: epdbayern@epv.de 05/2015 RADIO-PROGRAMM MAI KIRCHE & KOMMUNIKATION Lebensgeschichte, die eigene Erfahrung prägt. Familienaufstellungen machen seelische Verstrickungen sichtbar, die sich lange vor unserer Zeit angebahnt haben: unbekannte Konflikte, längst vergessene Verletzungen werfen ihre Schatten bis in die Gegenwart. Wir sind nicht nur die Kinder unserer Eltern, die Wurzeln reichen tiefer. 10.05 Bayern 1 Evangelische Morgenfeier. Pfarrer Andreas Ebert, München 10.35 Bayern 1 Katholische Morgenfeier. Pfarrer Michael Kleinert, Eichstätt Donnerstag, 14. Mai (Christi Himmelfahrt) 08.05 Bayern 2 Katholische Welt. Haben Christen im Orient noch eine Zukunft? Ein Aufruf gegen Gewalt, Verfolgung und Vertreibung. Von Corinna Mühlstedt Das Shock-Video, das die Enthauptung von 21 koptischen Christen durch ISIS-Henker zeigt, hat es allen vor Augen geführt: Christen werden heute im Orient entführt, vertrieben und brutal ermordet. Unter den mehr als 10 Millionen Menschen, die derzeit vor den blutigen Konflikten im Mittleren Osten fliehen müssen, sind rund 20% Christen. Wenn die Entwicklung anhält, ist das Christentum in seiner UrsprungsRegion nach 2000 Jahren erstmals vom Aussterben bedroht. In Bari, dem traditionellen „Tor zum Orient“ hat die römische Basisgemeinschaft Sant‘ Egidio führende Vertreter aller christlichen Konfessionen sowie verantwortliche Politiker aus Europa und dem Mittelmeerraum zusammen gerufen. Während eines dreitägigen internationalen Kongresses wird versucht, Gegenstrategien zu entwickeln und Zeichen der Hoffnung zu setzen: Wie kann man das wahnsinnige Morden im Mittleren Osten stoppen? Welche Antworten und Maßnahmen fordern die wachsenden Flüchtlingsströme? Werden Europa und die internationale Gemeinschaft ihrer Verantwortung gerecht? Gibt es für die Christen im Orient noch eine Chance? 08.30 Bayern 2 Evangelische Perspektiven. Stille statt Sonne. Kirche und Tourismus - eine neue Partnerschaft zeichnet sich ab! Von Matthias Morgenroth Jetzt will die evangelische Kirche in Bayern offiziell mitspielen, im Tourismus: Sie will Mitgesellschafter bei der „Bayern Tourismus Marketing GmbH“ werden. Das passt gut, denn sie bietet seit Jahren touristische Attraktionen an: Berggottesdienste bei Sonnenaufgang, Mediationswege mit und ohne Pilgerführer, Orgelmusik zum Tagesausklang. Im Urlaub, so der Befund, haben viele einen Sinn für die Sinnsuche, sie besuchen auch gern Kirchen - und nicht nur aus kunsthistorischem Interesse. Die Kirche als Player im Tourismusmarkt - die logische Konsequenz. Spirituelles Reisen hat die Wellness-Bewegung längst abgelöst, das wissen Fachleute, wie Martin Spantik, Geschäftsführer von „Bayern Tourismus“. Er hat ein neues Label entwickelt, extra für Bayern, mit dem ab Jahresende auch geworben werden soll: „Stade Zeiten.“ Das meint eben nicht die Adventszeit, sondern den Urlaub. „Die Sehnsucht nach Stille hat die Sehnsucht nach Sonne abgelöst“, sagt er und kann es mit Zahlen belegen. Plötzlich wird für die Tourismusbranche interessant, was einmal als nachteilig galt - abseitige, schwer erreichbare, stille, Dörfer, in denen nichts los ist. Klöster, die ein paar Tage Ruhe versprechen. „Gott wird zwar nicht buchbar“, sagt Spantig, „aber die Möglichkeit, ihm zu begegnen, wird eine neue Rolle im Tourismus spielen.“ 10.05 Bayern 1 Evangelische Morgenfeier. Pfarrerin Jacqueline Barraud-Volk, Marktbreit 10.35 Bayern 1 Katholische Morgenfeier. Pastoralreferentin Maria-Anna Immerz, Augsburg Kirche & Kommunikation, Birkerstr. 22, 80636 München, Fon 089/121 72-140, Fax 089/121 72 179, E-Mail: epdbayern@epv.de 13 KIRCHE & KOMMUNIKATION RADIO-PROGRAMM MAI 05/2015 Sonntag, 17. Mai 08.05 Bayern 2 Katholische Welt. Erzbischof Oscar Arnulfo Romero. Im Jahr 1980 ermordet, 2015 selig gesprochen. Von Martin Maier SJ Am 23. März 1980 wurde der damalige Erzbischof Oscar Arnulfo Romero in San Salvador während einer Eucharistiefeier ermordet. Romero hatte nach der Sonntagspredigt eine lange Liste mit den Namen jener verlesen, die in den Wochen zuvor Opfer von Gewalttaten der sogenannten Todesschwadronen geworden waren und anschließend an die Soldaten appelliert, mit dem Morden und der Unterdrückung aufzuhören. Kurz darauf fielen die tödlichen Schüsse. In Europa wurde Erzbischof Romero lange Zeit verkannt, als Unterstützer der Befreiungstheologie vom Vatikan misstrauisch beäugt. Vierzehn Jahre nach seinem gewaltsamen Tod begann dann doch das Seligsprechungsverfahren für den Verfechter sozialer Gerechtigkeit und Gegner der Militärdiktatur in El Salvador. Jetzt ist es abgeschlossen, am 23. Mai 2015 wird Oscar Arnulfo Romero in San Salvador selig gesprochen. – Aus diesem Anlass wiederholen wir eine Porträtsendung, die anlässlich seines 20. Todestags im Jahr 2000 vom BR produziert wurde. 08.30 Bayern 2 Evangelische Perspektiven. „Weg, weg mit dem!“ Macht Gefängnis Sinn? Von Julia Kammler Geht es darum, Übeltäter zu bestrafen, sind wir Menschen seit jeher vom Racheinstinkt geleitet. Bei dem wohl berühmtesten Prozess der Geschichte - gegen Jesus von Nazareth - schrie die Menge nach dem Evangelisten Johannes: „Weg, weg mit dem!“ - Weg mit Jesus, der Gott gelästert hat! Wer nicht in unsere Rechtsordnung passt, wer sich schuldig gemacht hat, soll für seine Fehltritte büßen - am besten hinter Gittern. Doch ob ein Wegsperren immer sinnvoll ist? Wie lässt sich die Freiheitsstrafe ethisch rechtfertigen und was verspricht der Staat sich davon? Klar scheint nach allgemeinem Rechtsempfinden: Wer einen Fehltritt begangen hat, wer die Ordnung und die Gemeinschaft verletzt hat, muss Wiedergutmachung leisten. Schon die Alte Kirche folgt in ihrer Theologie der Beichte diesem Verständnis: Zur Wiedergutmachung eines Fehltritts gehört nicht nur ein Schuldbekenntnis und wahre Reue, ja sogar „Zerknirschung des Herzens“, sondern immer auch die satisfactio, eine Genugtuung, eine Sühneleistung. Ohne sie kann der Sünder nicht wieder voll in die Gemeinschaft aufgenommen werden. In der Reformation wurde die Buße zum Zankapfel. Martin Luther betonte: Vergebung lässt sich nicht mit irdischen Mitteln verdienen! Heute sind evangelische Gefängnisseelsorger überzeugt: Das bloße Absitzen von Strafe bringt nichts - weder dem einzelnen noch der Gemeinschaft. Sie fordern daher: Weniger Haftstrafen! Stattdessen sollen Rechtsbrecher Dienst an der Gesellschaft leisten, nach dem Motto: „Schwitzen statt Sitzen!“ 10.05 Bayern 1 Evangelische Morgenfeier. Pfarrerin Elke Eilert, Wolfratshausen 10.35 Bayern 1 Katholische Morgenfeier. Rainer Dvorak, Würzburg Sonntag, 24. Mai (Pfingstsonntag) 08.05 Bayern 2 Katholische Welt. Begegnungen in Mooshausen. Die Freunde Romano Guardini und Pfarrer Josef Weiger. Von Rainer Firmbach Mooshausen: Eingeweihte wissen längst von diesem Flecken an der Iller im schwäbischen Allgäu. Denn Romano Guardini (1885-1968), Theologe und Philosoph - einer der großen Deuter des modernen Menschen, seiner Seele, seines Verhältnisses zu Gott - vertraut mit Metropolen wie Berlin und München, fühlte sich in Mooshausen daheim. Hier lebte und wirkte über Jahrzehnte sein Freund Josef Weiger, 14 Kirche & Kommunikation, Birkerstr. 22, 80636 München, Fon 089/121 72-140, Fax 089/121 72 179, E-Mail: epdbayern@epv.de 05/2015 RADIO-PROGRAMM MAI KIRCHE & KOMMUNIKATION Landpfarrer in der kleinen 300-Seelen-Gemeinde. Für Guardini wie Weiger war Mooshausen Ort der Begegnung, der Freundschaft, Stätte vereinten Nachdenkens, des Besinnens und Betens. Als die Nationalsozialisten 1939 Guardini von seinem Berliner Lehrstuhl vertrieben und ihn mit Schreib- und Redeverbot belegten, wurde Mooshausen schließlich für ihn zum Refugium, das dortige Pfarrhaus zu einer Art Insel geistiger Freiheit. Mehr noch: Gedankengut, das hier in langen nächtlichen Gesprächen entwickelt wurde, hat - wie heute bekannt ist - in Kreisen der Widerstandsbewegung um die „Weiße Rose“ seinen Niederschlag gefunden. Rainer Firmbach hat für seine Sendung in Archiven gestöbert, die malerische Dorfkirche besucht, Pfarrer Weigers umfangreiche Bibliothek besichtigt und noch lebende Zeitzeugen befragt. 08.30 Bayern 2 Evangelische Perspektiven. Keine Angst vorm Fühlen. Auf der Suche nach der Intelligenz des Herzens. Von Doris Weber In einer Welt, die mehr nach Erfolg und Profit strebt als nach Wärme und Liebe ist es schwer, Gefühle zu zeigen. Denn die Angst ist überall. Die Angst, zu verlieren. Die Angst, nicht mehr den Ausstieg aus dem Hamsterrad zu finden. Die Angst, in dieser Gesellschaft nichts mehr wert zu sein. Wer nichts leistet, der fällt durch die Maschen. Wer sich zu viel leistet, ebenfalls. Zuviel? Familie, Kinder, Zeit zum Leben und Gefühle: Wer kann sich das in der Leistungsgesellschaft noch leisten?! Verkümmert der westliche Mensch zusehends? Er ist zwar ein Spezialist, der sich ein enormes Wissen auf allen Gebieten angehäuft und zu allem etwas zu sagen hat - aber sein Herz ist dabei merkwürdig stumm geworden. Doch zugleich wächst die Sehnsucht nach einer neuen Gesellschaft. Einer sogenannten Care-Gesellschaft, die bereit ist, Sorge für den anderen zu tragen, damit menschliches Leben ein gelingendes, mitfühlendes Leben wird. Gegenseitige Verantwortung übernehmen, füreinander da sein. Care, heißt, Erbarmen zu praktizieren. Erbarmen in einer erbarmungslosen Gesellschaft. Der Weg dorthin wird lang sein. 10.00 Bayern 1 Hochamt zum Pfingstfest. Live aus der Wallfahrtskirche zum gegeißelten Heiland auf der Wies in Steingaden. Zelebrant, Liturg und Prediger: Monsignore Gottfried Fellner 18.05 Bayern 2 Bayern 2 - an Pfingsten. Geistesgegenwart. Türöffner zum Göttlichen. Von Corinna Mühlstedt Der Begriff „Geist“ ist vielfältig und schillernd: Von Fall zu Fall beschreibt er ein kleines Gespenst, die menschliche Vernunft oder eine göttliche Macht. Letztere wird als „Heiliger Geist“ in der christlichen Kunst oft durch eine Taube, Licht-Strahlen oder Flammen versinnbildlicht. Doch die traditionellen Symbole haben ihre Aussage-Kraft weitgehend verloren. Moderne Theologen suchen nach neuen Formulierungen. Sie verstehen den Geist als eine Art Energie und entdecken dabei überraschende Berührpunkte mit den Naturwissenschaften. Beschreiben doch heute Physiker jene Kräfte, die das Weltall formen und gestalten, oft als „Energiefelder“. Parallelen findet man schon in der antiken griechischen Philosophie, die im menschlichen Geist eine Ausstrahlung des übergeordneten Weltgeistes sieht. Auch die Jahrtausende alte Weisheit des Buddhismus beschreibt alles Lebendige als Ergebnis geistiger Energien. Besonders intensiv verehrt man in den Ostkirchen den Heiligen Geist als Mittler zwischen den Welten: Er öffnet dem Menschen das Tor zum Göttlichen. Die Sendung nimmt den Hörer mit auf eine faszinierende Spurensuche durch die Epochen und Kulturen. Zu Wort kommen Theologen unterschiedlicher Religionen, Ordensleute und Philosophen, Historiker und Naturwissenschaftler. Kirche & Kommunikation, Birkerstr. 22, 80636 München, Fon 089/121 72-140, Fax 089/121 72 179, E-Mail: epdbayern@epv.de 15 KIRCHE & KOMMUNIKATION RADIO-PROGRAMM MAI 05/2015 Sonntag, 24. Mai (Pfingstmontag) 08.05 Bayern 2 Katholische Welt. „Ich hab‘ mich wieder in die Welt des Herrgotts verkuschelt…“ Der Sommerfrischler Alfred Delp am Simssee. Von Regina Fanderl Im Eingang zur Wallfahrtskirche „Maria Stern“ in Neukirchen, oberhalb des Simssees, überrascht den Besucher eine Gedenktafel, die hier niemand erwartet. Sie erinnert an den Jesuitenpater Alfred Delp, der vor 70 Jahren von den Nationalsozialisten hingerichtet wurde. Der damalige Pfarrer von MünchenBogenhausen verbrachte die letzten drei Sommerurlaube vor seiner Verhaftung in dem nahegelegenen Weiler Wolferkam. „Pater Delp“, wie ihn die Leute nannten, wohnte dabei immer beim Sötzn-Bauern, in dessen Stube bis heute mit Respekt von dem geistlichen Gast gesprochen wird. Alfred Delp war damals ein humorvoller, junger Mann, der nicht nur sonntags gepredigt, sondern auch gerne beim Mähen geholfen hat. Er probierte selbst einmal die Sense aus, musste aber feststellen, dass diese Arbeit furchtbar in die Arme geht! Den Kindern war er auch deswegen so sympathisch, weil er ihnen mit Brunnenwasser ein „Kracherl“, eine Limonade gemacht hat. So ein wohlschmeckendes Getränk hat es sonst am Hof nie gegeben. Der Sommerfrischler Delp liebte das Segeln auf dem Simssee und das Wandern in den nahen Chiemgauer Alpen. Vom Widerstandskämpfer Delp erfuhren die Leute in Wolferkam erst, als er darum bat, gefährliche Arbeitspapiere des Kreisauer Kreises im Bienenhaus verstecken zu dürfen. 08.30 Bayern 2 Evangelische Perspektiven. „Alles wirkliche Leben ist Begegnung“. Martin Buber zum 50. Todestag. Von Elke Worg Noch kurz vor seinem Tod im Juni 1965 veröffentlichte der jüdische Religionsphilosoph Martin Buber eine Art politisches Manifest, in dem er dafür plädiert, dass „Israel und die arabischen Völker miteinander in ein echtes Gespräch kommen, in dem sich gegenseitige Aufrichtigkeit und gegenseitige Anerkennung verbinden“. Der Dialog – das war Lebensthema Martin Bubers, dessen Worte heute noch genauso aktuell klingen wie vor 50 Jahren. Zeit seines Lebens verstand er sich als Vermittler zwischen Völkern und Religionen. In seinem wohl berühmtesten Werk „Ich und Du“ geht es um die Begegnung des Menschen mit dem Menschen, mit der Welt und mit Gott. Begegnung war für Buber echter, gelebter Glaube. Denn nur in Begegnungen kann der Mensch heil und ganz werden. Sein „dialogisches Prinzip“ inspirierte vor allem die Erziehungswissenschaftler und Sozialpsychologen – aber auch die Theologie. Martin Buber wurde 1878 in Wien geboren und wuchs bei seinem Großvater, einem bedeutenden Gelehrten, in Lemberg auf, in der heutigen Ukraine. Durch ihn lernte der Junge den Chassidismus kennen, eine mystisch-jüdische Bewegung, die Mitte des 18. Jahrhunderts in Südpolen entstand. Sie wurde prägend für sein weiteres Leben. Wir verdanken Buber auch die großartigen chassidischen Geschichten, die er gesammelt, übersetzt, bearbeitet und gedeutet hat. Seine „jüdische Identität“ entdeckte Buber, als er Theodor Herzl begegnet und sich in der zionistischen Bewegung engagierte. Doch für Buber war der Zionismus weit mehr als ein politisches Ziel, was zu Unstimmigkeiten zwischen den beiden Männern führte. Unter dem Druck der Nazis emigrierte Buber 1938 nach Jerusalem. Dennoch zögerte er nicht, Deutschland nach dem Krieg die Hand zur Versöhnung zu reichen. Buber wurde zum Wegbereiter des christlich-jüdischen Dialogs und gehört zu den großen Vorbildern des 20. Jahrhunderts. 10.00 Bayern 1 16 Evangelischer Gottesdienst zu Pfingsten. Live vom Hesselberg. Prediger: Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm. Liturgen: Dekan Hermann Rummel, Pfarrer Christoph Seyler, Pfarrerin Beatrix Kempe Kirche & Kommunikation, Birkerstr. 22, 80636 München, Fon 089/121 72-140, Fax 089/121 72 179, E-Mail: epdbayern@epv.de 05/2015 RADIO-PROGRAMM MAI KIRCHE & KOMMUNIKATION Sonntag, 31. Mai 08.05 Bayern 2 Katholische Welt. Weltflucht oder Berufung? Über Menschen, die sich heute noch einem Orden anschließen. Von Ernst Dohlus Pausbäckige Mädchen mit dem Rosenkranz zwischen den Fingern, ernsthafte brillentragende Jungmänner, die sich nach Abitur und zwei Jugendfreizeiten an der Klosterpforte melden: So sieht der deutsche Klosternachwuchs nicht mehr aus. Trotz des Klostersterbens gibt es aber noch Nachwuchs. 2013 hatten die 61 Männerorden 84 Novizen. Dramatischer ist die Lage bei den Frauen. 1.000 von 18.000 Schwestern sterben im Jahr, aber gerade noch 62 Novizinnen traten in die 330 Klöster und Orden ein. Die Neuen sind aber anders als früher: älter, teils reifer, teils gemeinschaftsunwillig, oft überrascht vom Durchschnittsalter der Gemeinschaft. Menschen, die aus verschiedenen Gründen ins Kloster wollen, treffen auf Ordensgemeinschaften, die es den Neuen oft gar nicht so leicht machen. 08.30 Bayern 2 Evangelische Perspektiven. „Es war einmal …“. Die Wiederentdeckung des Story Telling. Von Geseko von Lüpke Heilige Bücher gibt es in der langen Geschichte der menschlichen Spezies erst seit kurzem. Über Jahrhunderttausende wurden die Parabeln, Legenden, Mythen und Geschichten - die Essenzen menschlicher Erfahrungen - im nächtlichen Kreis am Feuer erzählt. Die mündliche Tradition des Story Telling, des Geschichtenerzählens diente der Weitergabe kultureller Traditionen, sozialer Regelwerke, der Stammesgeschichte - aber auch der spirituellen Traditionen. Schöpfungsgeschichten boten Erklärungsmodelle für das Numinose, das Unbegreifliche der Welt, in die sich der staunende Mensch geworfen wusste. Eine Metaphern-Sprache versuchte, das Unaussprechliche und damit Heilige der Welt fassbar zu machen. Erst viel später wurden die Geschichten, die über zahllose Generationen nur mündlich überliefert worden waren, verschriftlicht. Um sie herum bildeten sich nicht nur kulturelle und religiöse Institutionen, sondern auch Ideologien und Riten, welche ‚die Schrift' auslegten, nicht mehr aber ‚das Wort'. In der Moderne und ihrer medialen Vielfalt ist die uralte Tradition des Story Telling fast ausgestorben, damit aber auch der lebendige Zugang zum Wunder des Lebens verschüttet. Doch es gibt Bemühungen, die alten Werkzeuge neu zu entdecken. Theologen entdecken das „Bibel erzählen“, Philosophen forschen am die Welt immer neu beschreibenden Narrativ, Psychologen erkennen, wie sehr die Geschichten, die wir erzählen, unsere Identität prägen. 10.05 Bayern 1 Evangelische Morgenfeier. Pfarrer Eberhard Hadem, Weilheim 10.35 Bayern 1 Katholische Morgenfeier. Pfarrer Claus-Peter Chrt, Regensburg Fernsehtipps Freitag, 1. Mai 10.00 BR Katholischer Gottesdienst zum 1. Mai. Live aus Nabburg. Zelebrant: Stadtpfarrer Hannes Lorenz 10.40 ARDalpha Anschi, Karl-Heinz & Co. Ein himmlisches Magazin Kirche & Kommunikation, Birkerstr. 22, 80636 München, Fon 089/121 72-140, Fax 089/121 72 179, E-Mail: epdbayern@epv.de 17 KIRCHE & KOMMUNIKATION 11.00 BR FERNSEH-PROGRAMM MAI 05/2015 Zeit und Ewigkeit. Gedanken auf dem Wegvon Äbtissin M. Petra Articus OCist Sonntag, 3. Mai 09.00 Sat. 1 So gesehen - Talk am Sonntag (jeden Sonntag) 09.30 ZDF Orthodoxer Gottesdienst. Übertragung aus der Gemeinde der heiligen Erzengel in Neuss mit Erzpriester Evgenij Iljusin 10.00 BR Evangelischer Gottesdienst zum Abschluss der EKD-Synode. Prediger: EKDRatsvorsitzender, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm 10.45 ARDalpha Anschi, Karl-Heinz & Co. Ein himmlisches Magazin (jeden Sonntag) 17.30 ARD Gott und die Welt. Der Sohn des Nazis. Film von Uri Schneider Die Geschichte des Bernd Wollschlaeger klingt unglaublich. 1958 im beschaulichen Bamberg geboren, ist für den kleinen Bernd die Welt zunächst noch in Ordnung. Allenfalls die Besuche der Kriegskameraden seines Vaters, bei denen die „gute alte Zeit“ beschworen wird, kommen ihm merkwürdig vor. Als er in der Schule dann zum ersten Mal vom Holocaust hört, beginnt er endgültig, Fragen zu stellen. Was er dabei erfährt, erschüttert ihn bis ins Mark. Bernds Vater war ein überzeugter Nazi, der als Panzerkommandant überall an vorderster Front seine Angriffe fuhr: beim Einmarsch in Polen, bei der Besetzung Frankreichs wie bei der Invasion Russlands. Das Ritterkreuz, das „sein Führer“ ihm dafür angeheftet hat, hütet er wie ein Heiligtum. Bernd Wollschlaeger knüpft Kontakte zur kleinen jüdischen Gemeinde in Bamberg. Sie wird seine zweite Familie, bis ihm sein Vater ein Ultimatum stellt: „Sie oder wir“. Zur Entscheidung gedrängt, trennt sich Wollschlaeger von seiner Familie. Er tritt zum Judentum über, emigriert nach Israel, wird Arzt und wandert schließlich in die USA weiter. Seine Familiengeschichte macht er selbst gegenüber seiner Frau und seinen Kindern zunächst zum Tabu, hält sie für seine Privatsache. Inzwischen allerdings ist der Kampf gegen Rassenhass und für eine Verständigung zwischen den Völkern und Religionen Bernd Wollschlaegers großes Thema geworden. Vor dem Hintergrund seiner eigenen Geschichte hält er dazu überall auf der Welt leidenschaftliche Vorträge. Nur dort, wo diese Geschichte vor über 30 Jahren begann, hat er sie noch nie erzählt: in Deutschland. Montag, 4. Mai 21.45 ARDalpha Medienethik. Kinder und Jugendliche im Netz - Verloren oder aufgehoben? Ein medienethisches Gespräch mit Dr. Ulrike Wagner Professor Alexander Filipovic begrüßt in dieser Folge Dr. Ulrike Wagner im Studio. Sie ist die Direktorin des JFF-Instituts für Medienpädagogik. Zu ihren Arbeitsschwerpunkten gehören unter anderem Partizipation von Heranwachsenden in einer mediatisierten Gesellschaft und Sozialisation mit und über Medien. Und das sind auch die Themen der Sendung: Was machen die Kids im Netz? Was sind die Problemlagen und Risiken? Es ist eine Gratwanderung, denn einerseits geht es um das Wohlergehen der Kinder und Jugendlichen, andererseits aber auch um ihre Partizipationsmöglichkeiten. 18 Kirche & Kommunikation, Birkerstr. 22, 80636 München, Fon 089/121 72-140, Fax 089/121 72 179, E-Mail: epdbayern@epv.de 05/2015 FERNSEH-PROGRAMM MAI KIRCHE & KOMMUNIKATION Das Fazit: Internetnutzung muss gelernt werden, das heißt Kinder und Jugendliche müssen in die Gestaltung von Lernsituationen einbezogen werden. Es geht darum, Würde, Rechte und Schutz der Person in digitalisierten Zeiten zu bewahren und durch Bildung zu sichern. Wie das aussehen kann erklärt Dr. Ulrike Wagner. Mittwoch 6. Mai 19.00 BR stationen.Magazin. Sonntag, 10. Mai 09.30 ZDF Evangelischer Gottesdienst. Übertragung aus dem Klosterhof des Evangelischen Seminars Blaubeuren. Mit Pfarrerin Andrea Morgenstern 17.30 ARD Gott und die Welt. Mein Mann und seine Kinder. Film von Regina Milde und Julia Geyer In Zeiten hoher Scheidungsraten sehen sich immer mehr Frauen vor die Aufgabe gestellt, Kinder zu versorgen und zu erziehen, die nicht ihre eigenen sind, sondern die der Ex-Frau des Partners. Doch kann man Kinder auf Knopfdruck lieben? Die Kinder des Partners gehören einerseits zur Familie, aber es gibt immer noch eine leibliche Mutter im Hintergrund, die das Sagen hat. Natalie (32) und Georgios (38) aus Offenbach sind seit gut einem halben Jahr verheiratet, er hat zwei Söhne (7 und 10 Jahre) mit in die Ehe gebracht. Sämtliche Wochenenden verbringen sie aber beim Vater und der Stiefmutter. Natalie selbst hat noch keine Kinder. Für sie ist es eine Herausforderung, ihren Platz in dieser Familie zu finden. Manchmal fällt es ihr schwer, ihren Mann an den Wochenenden mit den Stiefsöhnen zu teilen. Auch Britta (43) aus Bielefeld hat zwei Stiefsöhne, die die Schulferien bei ihr und ihrem Mann Wolfgang (51) verbringen. Sie selbst hat auch einen eigenen Sohn und früh gemerkt, dass es Unterschiede gibt in der Beziehung zu leiblichen Kindern und Stiefkindern: „Die Gefühle meinem Sohn gegenüber sind anders. Vielleicht kann zu den Stiefkindern auch so etwas wie Liebe entstehen. Aber ich glaube, dass es realistischer ist, zu sagen, da ist erstmal Freundschaft und Respekt.“ Mittwoch, 13. Mai 19.00 BR stationen.Dokumentation. Die Diakone von Rummelsberg - Eine Gemeinschaft fürs Leben Sie sind fast überall, machen Jugend- und Seniorenarbeit, leiten Altenheime und Behinderteneinrichtungen, arbeiten in Krankenhäusern und in der kirchlichen Verwaltung, und doch weiß man wenig über sie: die Diakone der evangelischen Kirche. Geistliches Zentrum von fast tausend bayerischen Diakonen und über 200 Diakoninnen ist Rummelsberg, ein Weiler nahe Nürnberg. 2015 feiert die Rummelsberger Brüderschaft ihr 125-jähriges Bestehen, Anlass zu fragen, was Arbeit und Leben eines Diakons ausmacht. Was veranlasst junge Menschen, sich an diese Gemeinschaft zu binden? Wie war die Rolle der Ehefrauen der Diakone, die früher in „Bräutekursen“ auf das Leben an deren Seite (und häufig als kostenlose Arbeitskraft) vorbereitet wurden? Welche Grundsätze prägen heute die diakonische Arbeit und wie sieht es in diesem Rummelsberg eigentlich aus? Im Film werden Menschen vorgestellt, für die Rummelsberg Kirche & Kommunikation, Birkerstr. 22, 80636 München, Fon 089/121 72-140, Fax 089/121 72 179, E-Mail: epdbayern@epv.de 19 KIRCHE & KOMMUNIKATION FERNSEH-PROGRAMM MAI 05/2015 wichtiger Dreh- und Angelpunkt ist. Dabei verschweigen die Rummelsberger jedoch auch nicht, was die Brüderschaft vor sieben Jahren in eine tiefe Krise gestürzt hat. Donnerstag, 14. Mai (Christi Himmelfahrt) 10.00 ARD Evangelischer Gottesdienst zu Christi Himmelfahrt aus der Stadtkirche in Stolpen. Predigt: Pfarrer Christian Heurich 10.45 ARDalpha Anschi, Karl-Heinz & Co. Ein himmlisches Magazin Sonntag, 17. Mai 09.30 ZDF Evangelischer Gottesdienst. Übertragung aus dem Dom in Brandenburg an der Havel mit Dompfarrer Detlef Lippold 17.30 ARD Gott und die Welt. Ausgebremst - Parkinson mit 40. Film von Nicola Peters Bei Petra fing es an mit ständigem Stolpern. Bei Nicole war es der rechte Arm, der beim Gehen nicht mehr mitschwang. Die Diagnose: Parkinson. Dabei sind beide Frauen zu diesem Zeitpunkt erst 40 Jahre alt, in der Rush-Hour ihres Lebens, eingebunden in Job, Freizeit und Familie. Doch die Krankheit katapultiert sie aus ihrem Alltag. Beide müssen ihre bisherigen Jobs aufgeben, weil sie sich immer schlechter konzentrieren können, weil sie sich manchmal ganz plötzlich nicht mehr bewegen können. Mittwoch, 20. Mai 19.00 BR stationen.Magazin. Sonntag, 24. Mai (Pfingstsonntag) 09.30 ZDF Katholischer Pfingstgottesdienst. Übertragung aus der Pfarrkirche St. Johannes Bosco in Wien-Neuerdberg. Mit Bischof Ludwig Schwarz 10.00 ARD Evangelischer Gottesdienst zu Pfingsten. Übertragung von der Landesgartenschau in Landau. Liturgie und Predigt: Pfarrerin Mechthild Werner 10.45 ARDalpha Anschi, Karl-Heinz & Co. Ein himmlisches Magazin Sonntag, 25. Mai (Pfingstmontag) 10.00 ARD 20 Katholischer Gottesdienst zum Pfingstmontag. Übertragung aus St. Bonifatius in Hamburg. Liturgie und Predigt: Pfarrer Johannes Peter Paul Kirche & Kommunikation, Birkerstr. 22, 80636 München, Fon 089/121 72-140, Fax 089/121 72 179, E-Mail: epdbayern@epv.de 05/2015 FERNSEH-PROGRAMM MAI KIRCHE & KOMMUNIKATION 10.00 BR Evangelischer Gottesdienst. Live vom Bayerischen Kirchentag auf dem Hesselberg Immer am Pfingstmontag treffen sich bis zu 10.000 evangelische Christen auf dem fränkischen Hesselberg zum Bayerischen Kirchentag. In diesem Jahr lautet das Motto des Glaubenstages: „Baustelle Kirche“. Im Gottesdienst am Vormittag predigt der EKD-Ratsvorsitzende, Bayerns Landesbischof Heinrich BedfordStrohm. 10.45 ARDalpha Anschi, Karl-Heinz & Co. Ein himmlisches Magazin Mittwoch, 27. Mai 19.00 BR stationen.Dokumentation. Zwischen Himmel und Erde. FallschirmspringerAusbildung bei der Bundeswehr Die Ausbildung zum Fallschirmjäger gehört zu den anstrengendsten bei der Bundeswehr. Eine Reportage über junge Männer und Frauen in einem freiwillig gewählten Lebensabschnitt, der körperlich wie mental extrem viel abverlangt. Die täglichen Ausbildungseinheiten sind ausgesprochen anstrengend und bringen nicht wenige der Soldatinnen und Soldaten an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit. Nicht alle schaffen es auch, die militärischen Lehrgänge bis zum Ende durchzustehen. Trotzdem sind die Bewerbungslisten für eine Ausbildung zum Fallschirmspringer sehr lang. Die Frage ist, was einen jungen Menschen dazu motiviert, in die Berufsarmee Bundeswehr einzutreten und sich ausgerechnet für die anstrengendste Ausbildung, nämlich die bei den Fallschirmjägern, zu bewerben. Ist es pure Abenteuerlust oder die Suche nach klaren Strukturen und Werten, die ansonsten im Alltag immer weniger erkennbar erscheinen? Sonntag, 31. Mai 09.30 ZDF Katholischer Gottesdienst. Übertragung aus der Gemeinde St. Maximilian in München mit Pfarrer Rainer Maria Schießler 17.30 ARD Gott und die Welt. Hält unsere Liebe? Ein Unfall verändert zwei Leben. Film von Manfred Uhlig Bewegung ist für den 32-jährigen Sporttrainer Christopher Calm Lebensinhalt. Bis er auf der Fahrt nach Hause einen schweren Autounfall erleidet. Im Krankenhaus kommt er wieder zu sich und kann weder Beine noch Arme bewegen. Die erschütternde Diagnose: Querschnittlähmung. Seine Zukunftsträume scheinen zerstört - und ebenso die seiner Frau Katharina. Das geschah vor einem Jahr. Quälende Wochen der Ungewissheit lagen damals vor ihnen. Kommt zumindest die Beweglichkeit der Arme und Hände zurück? Wie geht es in der Familie weiter, wer sorgt ab jetzt für das Einkommen? Wer betreut den kleinen Sohn, der immer lebendiger wird? Aber vor allem: Hält die Beziehung von Chris und Katharina auch einen so schweren Schicksalsschlag aus? Kirche & Kommunikation, Birkerstr. 22, 80636 München, Fon 089/121 72-140, Fax 089/121 72 179, E-Mail: epdbayern@epv.de 21