DLZ Nordhastedt - Neues Pastorat- Kirchengemeinde beschließt Bau

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DLZ Nordhastedt - Neues Pastorat- Kirchengemeinde beschließt Bau
Kampf gegen feuchte Wände
Kirchengemeinde beschließt Bau eines neuen Pastorats
Von Burkhard Büsing
Nordhastedt – Der Schimmel
frisst sich durch die Wände,
im Sekretariat mussten zum
Schutz bereits Rigips-Platten
vorgeblendet werden: Das
alte Pastorat in Nordhastedt
ist zum Problemfall geworden. Deshalb hat sich der
Kirchengemeinderat jetzt für
einen Neubau vor dem alten
Gebäude entschieden.
Gut 300 000 Euro kostet das
neue Haus, das mit gelben Backsteinen wie beim Kirchengiebel
gebaut wird. Der weiterhin notwendige Umbau des Gemeindehauses im kommenden Jahr –
verbunden mit einer energetischen Sanierung – wird zusätzlich mit etwa 400 000 Euro den
Haushalt belasten.
Die ersten Maßnahmen für
den Neubau sind bereits getroffen. Auf dem Platz wurden Bäume gefällt. Anfang April soll
der erste Spatenstich erfolgen,
zum ersten Advent soll Pastor
Torsten Worm sein neues Pastorat beziehen können.
„Das Thema verfolgt uns seit
mindestens einer Dekade“, sagt
Worm. Der Schimmelbefall
schreitet im alten Pastorat vo(bg) Die Mitglie- ran. Dort wohnt nicht nur
Albers- Worm mit seiner Frau. In dem
Sonn- Haus arbeitet auch die Gemeindesekretärin, und die Konfirmanden werden in dem Gruppenraum unterrichtet.
„Zum Glück haben wir keine
Belastung im Kirchenbüro“,
sagt Worm. Die Raumluft wurde längst auf Schadstoffe überprüft, für die Mitarbeiter besteht keine Gesundheitsgefahr.
Dennoch sind die Zustände
Kein schöner Anblick: Der
Schimmel wütet an vielen Orten im Pastorat.
nicht haltbar. Eine Sondergruppe des Kirchengemeinderats
nahm sich des Problems an. Pastor Worm hat sich bei den Planungen bewusst zurückgehalten. So möchte er Gerüchten
zuvorkommen, er baue sich
sein Traumhaus auf Gemeindekosten.
Die Gruppe prüfte zwei Möglichkeiten: sanieren oder neu
bauen. Letztlich sei beides
gleich teuer. Ein saniertes altes
Pastorat wäre aber nie so
energieeffizient wie ein Neubau.
Das Haus erfüllt die Normen
für ein modernes Pastorat. Das
heißt, es gibt ein Amtszimmer
und einen öffentlich zugängigen
Flur. Separat haben Pastor
Worm und seine späteren
Nachfolger eine Wohnung, in
der auch zwei Kinderzimmer
und ein Gästezimmer geplant
sind. Gut 190 Quadratmeter
hat das komplette Haus. Zimmer für ein Sekretariat oder einen Gruppenraum gibt es aber
Gemeinderatsmitglied Hermann Schnauer (links) und Pastor Torsten Worm auf dem Bauplatz
vor dem alten Pastorat.
Fotos: Büsing
nicht mehr. Deshalb muss das
Gemeindehaus im kommenden
Jahr umgebaut werden. Gleichzeitig soll es energetisch auf den
neuesten Stand gebracht werden. Nur die Wände und das
Fundament bleiben stehen.
Sanitärräume und die Heizung,
die sich derzeit im Pastorat
befinden, müssen angebaut
werden.
In der Umbauphase werden
für das Gemeindeleben die
Räume des alten Pastorats noch
einmal beansprucht. Das soll
dann abgerissen werden, wenn
das Gemeindehaus im Herbst
2016 fertig ist.
Für das neue Pastorat bekommt die Gemeinde vom Kirchenkreis 150 000 Euro zugeschossen. Hinzu kommt Geld
durch den Verkauf des Pastorats in Süderholm. Dadurch ist
der Bau des Gebäudes finanziert. Für den Umbau und die
Sanierung des Gemeindehauses
hat der Kirchenkreis abermals
150 000 Euro in Aussicht gestellt, der Rest wird aus Rücklagen und mit Krediten finanziert.
„Die sehr günstigen Konditionen für Kredite kommen uns
entgegen. Das wird uns nicht
mehr belasten, als es der Haushalt hergibt“, sagt Hermann
Schnauer, der die Sondergruppe des Kirchengemeinderates
leitet.