„Gehen nicht woanders hin, um ein paar Cent zu

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„Gehen nicht woanders hin, um ein paar Cent zu
Tirol
Mittwoch, 3. Juni 2015 • wiRtSchAFtSBLAtt.At
Ö ST ER RE I CHS ZE I T U N G F Ü R WIRTSC H AF T UN D FINANZ E N - REGIONALAUSGABE
◆ Fenster Freisinger hat eine neue Fertigungsstraße gebaut 12 ◆ Tagungen Die Branche investiert – in neue
Seminarräume, aber auch Gemüsegärten 20 ◆ Bildung Im Herbst starten neue internationale Master-Studien 26
Oss
„Gehen nicht
woanders hin,
um ein paar
Cent zu sparen“
Interview. Martin Darbo, Vorstandschef der Adolf Darbo AG, hält dem Standort tirol die treue. Eine Verlagerung
der Produktion in Billiglohnländer stehe nicht zur Debatte: „Da würde nicht die gleiche Qualität herauskommen.“
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trotz „Zettelwirtschaft“ funktioniere die Zusammenarbeit mit Behörden, Arbeitsmarkt und Politik gut.
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Swarco wächst rasant mit Großaufträgen.
Die rumänische Großstadt temesvar wird künftig mit neuen
Verkehrsleitsystemen des wattener unternehmens Swarco
überwacht. Solche Aufträge bringen wachstum: Der umsatz
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stieg im Vorjahr von 450 auf 509 Millionen €.
Retouren an PF 100, 1350 Wien - GZ 13Z039580W - P.b.b. Redaktion: 1030 Wien, Hainburger Straße 33, Tel: 01 60117-0
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Mittwoch, 3. Juni 2015
Thema
GEFAHRENSTOFFE
EU-Richtlinie als
Wachstumsbremse
für Betriebe
In Tirol ist das Siedlungsgebiet knapp. Das führt zu Konflikten, wie die Kontroverse
um die Seveso-III-Gefahrenstoffe-Richtlinie zeigte. Und die Diskussionen sind noch
nicht ausgestanden.
VON mIChaeL RIeDLeR
I
m Jahr 1976 schreckte ein
fürchterlicher chemie-unfall die Bevölkerung rund
um die Gemeinde Seveso,
20 Kilometer nördlich von
Mailand. Über einem dicht
besiedelten Gebiet wurde Dioxin
freigesetzt.
Die umweltkatastrophe veranlasste die Eu zu Seveso-Richtlinien. Die jüngste („Seveso iii“) hat
auch auf tirol Auswirkungen: So
wurde das Karbid-werk der
Donau chemie in Landeck plötzlich zum „Seveso-Betrieb“. Denn
Seveso-iii stuft jetzt auch jene
festen Stoffe als gefährlich ein, die
in Verbindung mit wasser Gas
entwickeln. Das trifft auch auf das
Karbid der Donau chemie zu.
Die Eu-Richtlinie gab den EuLändern bis 31. Mai 2015 Zeit, ihre
Vorgaben in nationale Gesetze
umzusetzen. Das Land tirol tat
dies mit dem Seveso-iii-Anpassungsgesetz vom november 2014.
Verkehrswert in Gefahr
und das sorgte sofort für wirbel.
hauptgrund: Der Landtag dehnte
die wirkung der Richtlinie auch
auf die tiroler Bauordnung aus.
Das bedeutete jetzt plötzlich:
Betriebe und wohnungen, die im
Gefahrenbereich eines SevesoBetriebes liegen, werden künftig
gleich behandelt wie solche, die
durch Lawinen, hochwasser,
wildbäche, Steinschlag, Erdrutsch etc. gefährdet sind. Das
heißt: Der Zu-, um- und neubau
von Gebäuden wird erschwert
und nur dann erlaubt, wenn gewährleistet ist, dass die Folgen
schwerer chemieunfälle dadurch
Das Land hat seine
Hausaufgaben
gemacht.
JOHANNES TRATTER
LANDESRAT
nicht ausgeweitet werden. Der
Verkehrswert der Grundstücke
und häuser sinkt – für die tiroler
ein Anschlag auf die von ihnen erarbeiteten immobilienwerte und
für Betriebe im Einzugsbereich
der elf tiroler Seveso-unternehmen eine potenzielle wachtsumsbremse.
Dabei waren die Experten des
Landes lange Jahre der Meinung,
die Bauordnung sei von den Seveso-Richtlinien nicht betroffen.
„wir haben uns das sogar verfassungsrechtlich prüfen lassen“,
sagt Daniel Schleich, beim Land
für die Koordination der Sevesoiii-umsetzung zuständig.
Aber dann erklärte ein urteil
des Europäischen Gerichtshofs
aus dem Jahr 2012 ganz klar: Die
Bauordnungen müssen geändert
werden. „wenn wir das nicht getan hätten, hätten wir einen Rüffel
aus Brüssel bekommen“, sagt
Schleich.
Die Folge: verunsicherte Bürger
und unternehmer wie Bäckereichef christian Ruetz in Kematen,
der Einspruch gegen die Ausbaumaßnahmen beim benachbarten
Seveso-Betrieb tunap einlegte,
um nicht künftige Ausbaumöglichkeiten für seinen Backbetrieb
zu verlieren. Das Kosmetikunternehmen tunap will die Betriebs-
aktivitäten erweitern, braucht
unter anderem mehr Palettenstellplätze für Spraydosen. Das
gibt Seveso-Probleme. Das unternehmen ist freilich bereit, viel
Geld zu investieren, um die
Gefahrenlage in den Griff zu bekommen: Der Gaslagertank wird
unter die Erde verlegt, dazu kommen weitere Maßnahmen.
Freiwillige Leistungen
Seveso-Probleme gibt es auch
noch an anderen Standorten in
tirol, wie die Landtagsliste Fritz
der Bevölkerung in 20.000 informationsbroschüren bekanntgab:
etwa in Kirchbichl bei Primagas
oder in Volders bei der Firma
Propangas. Dabei müssten diese
unternehmen gesetzlich nichts in
weitere Sicherheitsmaßnahmen
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Thema
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Riedler, Land Tirol
Die Tunap Cosmetics will ihre
Produktionsanlagen erneuern,
hängt aber in
Seveso-Verfahren fest.
ZAHL
200
Menschen
n Als 1976 in der Nähe der Ge-
meinde Seveso Dioxin austrat, erkrankten 200 Menschen an schwerer Chlorakne. Die EU beschloss daraufhin mehrere Seveso-Richtlinien, die letzte („Seveso III“) im Jahr
2012. Sie schreibt Betrieben und
Gesetzgebern vor, alles zu tun, um
Unfälle mit gefährlichen Betriebsstoffen zu begrenzen. Seveso-III
erhöht die Infopflichten gegenüber
der Öffentlichkeit, verschärft Inspektionen und verpflichtet Betriebe zur Einführung eines Sicherheitsmanagementsystems.
investieren. Einzig die Donau
chemie in Landeck (wurde neuer
Seveso-Betrieb) und die tunap in
Kematen (sie erweitert) hatten
gesetzlichen handlungsbedarf.
Alle anderen Betriebe, die jetzt
in mehr Sicherheit investieren,
müssten das gesetzlich nicht tun.
Schleich: „Das sind alles freiwillige Leistungen der unternehmen, damit die Anrainer nicht
geschädigt sind und der Betrieb
einen gedeihlichen weiterbestand
haben kann. Die stecken da sehr
viel Geld hinein.“ Erfreulich sei
auch, dass etwa die Donau chemie so rasch gehandelt habe. Dort
wurde die Gefährdungszone fast
komplett auf das Betriebsareal beschränkt.
Markus Sint vom Bürgerforum
tirol-Liste Fritz bleibt skeptisch.
„Das alles geht nur mit Baumaßnahmen, und dafür braucht es Bewilligungsverfahren, das dauert“,
sagt er. „Der Bürgermeister ist in
der Klemme: wenn jetzt ein Anrainer kommt und sein haus aufstocken will, kann ihm der Bürgermeister noch nicht sagen, ob
das geht oder nicht“, sagt Sint.
ÖVP und Grüne hätten mit
ihrem Landesgesetz beschlossen,
„dass in einem Seveso-Gefährdungsbereich nicht die Betriebe,
von denen die Gefahr ausgeht,
sondern die Anwohner, die dort
leben, für Sicherheitsmaßnahmen zahlen müssen“, kritisiert
RA Andreas Brugger von der
Liste Fritz.
und betroffen davon seien eben
nicht nur Landeck und Kematen:
Das Gesetz sagt relativ streng,
dass die Folgen eines unfalls im
Gefährdungsgebiet nicht erhöht
werden dürfen. Das bedeutet
auch, dass die Zahl der Personen
in der Gefährdungszone nicht
steigen darf.
Babyverbot?
„Das ist natürlich so nicht umsetzbar“, weiß auch Landesjurist
Schleich: „Da müsste ja jeder Anrainer warten, bis jemand stirbt,
bevor er ein Kind in die welt setzen kann. Daher wird das Gesetz
so ausgelegt, dass es eine toleranz von zehn Prozent erlaubt.“
Sint sieht das problematisch:
„Die zehn Prozent toleranz stehen nirgendwo im Gesetz, die
kann der Bürger am Salzamt einklagen.“ Schleich hält die toleranzauslegung dagegen für ab-
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Mittwoch, 3. Juni 2015
Thema
Liste Fritz, Gemeinde Kematen, Tunap Cosmetics
„Wir halten es für sinnvoll, zu
überprüfen, ob schon bestehende
Betriebe aus dem Wohngebiet
abgesiedelt werden können.“
„Das wird eine spannende
Sache, denn das hätte ja auch
Auswirkungen auf alle elf
Seveso-Standorte in Tirol.“
„Eigentlich müssten wir jetzt
schon bauen, um unseren
Zeitplan für das vierte Quartal
einzuhalten.“
ANDREAS BRUGGER
RUDOLF HÄUSLER
FRANK HUMMEL
RECHTSANWALT, LISTE FRITZ
BÜRGERMEISTER IN KEMATEN
GESCHÄFTSFÜHRER TUNAP COSMETICS
! gesichert: „Das ist auch vom
Verwaltungsgerichtshof so judiziert. wir wollen ja nur verhindern, dass Leute zu den Betrieben
heransiedeln.“
Brugger will aber dafür kämpfen, dass „der jeweilige gefährliche Betrieb und nicht der betroffene Anwohner alle Maßnahmen
zur Erhöhung der Sicherheit von
Personen, die innerhalb eines Gefährdungsbereichs wohnen oder
arbeiten, zahlen muss. wir halten
es außerdem für sinnvoll, zu überprüfen, ob schon bestehende Betriebe aus dem wohngebiet abgesiedelt werden können. Ein Gaslager muss beispielsweise nicht im
wohngebiet liegen.“
Für weitere Diskussionen ist
jedenfalls gesorgt. Schon klagt ein
Anrainer in Zirl einen immobilienmakler, weil ihm beim wohnungskauf im Jahr 2010 nicht gesagt wurde, dass er neben einem
Seveso-Betrieb siedelt. iV-Geschäftsführer Josef Lettenbichler
hofft, dass die ganze Diskussion
zumindest nicht in den nächstjährigen Gemeinderatswahlkampf
gezogen wird. Das hätte möglicherweise böse Folgen für die
Arbeitsplätze.
Bund ist säumig
hätte das Land tirol viel Verunsicherung vermeiden können, indem es sein Seveso-Anpassungsgesetz etwas früher verabschiedet
hätte? Jurist Schleich will das so
nicht stehen lassen. Auch der zuständige Landesrat Johannes tratter sagt: „Das Land hat seine
hausaufgaben im Baurecht und
Katastrophenschutz gemacht.“
Schleich: Das Land habe wesentlich rascher gehandelt als der
Bund, der auch manche SevesoVorsorgen im Gewerberecht und
im Straßenverkehrsrecht treffen
hätte müssen. Schleich: „Da wird
es dann wohl einen Rüffel aus
Brüssel geben.“
Den autor des artikels erreichen Sie
unter michael.riedler@wirtschaftsblatt.at
VP Tirol
Test. Wie ein Bürgermeister
zu Technik-Selbsthilfe greift
Rudolf häusler, Bürgermeister
der Gemeinde Kematen, in der
sich die tunap cosmetics mit
Seveso-Vorschriften konfrontiert sieht, ist im Beruf Verfahrenstechniker. und er hat es sich
zum Ziel gesetzt, die SevesoPraxis des Landes tirol zu
ändern.
tunap cosmetics will seine
Produktion erneuern und erweitern. Sechs Millionen € investiert die tochter der deutschen
tunap-Gruppe in dieses Vorhaben. Die Amtssachverständigen
des Landes stellten nun einen
Gefährdungsbereich von 340
Metern rund ums werk fest, der
nach millionenschweren sicherheitstechnischen umbauten auf
138 Meter Sicherheitsradius
schrumpfen würde. tunap ist
dazu bereit, doch 16 betroffene
Anrainer wären dabei immer
noch in der Gefährdungszone.
Modellversuch
Die Donau Chemie investiert in Landeck in Seveso-Sicherheit.
häusler ortet hier ein aus technischer Sicht in diesem Ausmaß
gar nicht notwendiges überschießendes Sicherheitsbedenken der Landes-Sachverständigen. Er will seine berufliche
Kompetenz nun nützen, um zu
zeigen: Der Gefährdungsbereich
ist tatsächlich kleiner. Dazu will
er ein maßstabgetreues Modell
der tunap-Sicherungsanlagen
gegen Gasaustritte bauen und es
mit Luft befüllen. „Das wird eine
spannende Sache“, sagt häusler,
denn die Ergebnisse dieses Ex-
periments „hätten dann ja auch
Auswirkungen auf alle elf Seveso-Standorte in tirol“.
ob der Gefährdungsbereich
durch häuslers Versuch ausschließlich auf das werksgelände
beschränkt werden kann, will
der Bürgermeister noch nicht
sagen. Er selbst sieht sich nicht
in einem „Kampf “ gegen die
Amtssachverständigen. Es gebe
hier vielmehr eine sehr konstruktive Gesprächsbasis.
„Andere sind schneller“
Von solchen Gesprächen berichtet auch Frank hummel,
Geschäftsführer des Kemater
tunap-werks. Das Land sei sehr
bemüht, aber: „ wir haben ja den
direkten Vergleich zu Deutschland und der Schweiz, und da
müssen wir sagen: in Deutschland geht es sehr viel schneller,
und in der Schweiz ohnehin viel
rascher.“
hummel: Die Vielzahl an Anhörungen, unter anderem mit
den Anrainern, gebe es anderswo
nicht: „Eigentlich müssten wir
jetzt schon bauen, um unseren
Zeitplan einzuhalten. wir wollen ab dem vierten Quartal mit
den neuen techniken produzieren“ – auf modernstem und auch
ökologisch verbessertem Stand,
wie hummel sagt. Die Dinge
würden daher sehr eilen. Eine
Lösung sollte raschestmöglich
stehen.
[mr]
michael.riedler@wirtschaftsblatt.at
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IntervIew
M
artin Darbo, Vor­
standschef der Adolf
Darbo AG, empfängt
uns in den neu errich­
teten Verwaltungsräumen am Fir­
mensitz in Stans.
WirtschaftsBlatt: Sie haben für
2014 eine stabile Bilanz gelegt, ha­
ben den Umsatz von 123,5 Millio­
nen € praktisch gehalten. Aber: Am
Inlandsmarkt, da gab es Rück­
gänge. Warum?
Martin Darbo: was bei uns immer
ausschlaggebend ist: wie viel ko­
chen die haushalte selbst ein? Die
hausfrauen sind nach wie vor
unsere erste Konkurrenz. in
einem normalen Jahr kochen die
hausfrauen immer noch mehr ein
als die gesamte Marmeladen­
industrie. Letztes Jahr war es so,
dass die haushalte mehr einge­
kocht haben, die industrie also
entsprechend weniger verkauft
hat. Aber im schrumpfenden Ge­
samtmarkt haben wir es geschafft,
unsere Marktanteile in Österreich
noch zu steigern, von 59 auf 60
Prozent.
Wie läuft es heuer?
Jetzt sind vier Monate vorbei,
der größte teil des Jahres ist noch
ausständig, vor allem auch der
umsatzstärkste teil, das ist bei
uns tradition: der herbst und die
Vorweihnachtszeit, wenn sich die
haushalte sehr stark eindecken,
wenn sich die Gastronomie bevor­
ratet für die wintersaison. Das
heurige Jahr ist sehr gut gestartet,
wir sind im inland und im Export
auf einem guten weg, liegen leicht
über dem Vorjahr. Das ist auch
das, was wir uns Jahr für Jahr vor­
nehmen: eine leichte umsatz­
steigerung im einstelligen Pro­
zentbereich – was für die relativ
stabile Lebensmittelindustrie
eigentlich ein relativ dynamisches
wachstum ist.
Worauf führen Sie die Markt­
anteilsgewinne zurück?
Es zahlt sich aus, dass wir im
Lauf der Jahrzehnte eine starke
Marke aufgebaut haben, wir arbei­
ten mit dem Lebensmitteleinzel­
handel sehr gut und partner­
schaftlich zusammen. Solche
Marktanteilsgewinne sind nicht
auf bestimmte einzelne Faktoren
zurückzuführen, das sind viel­
mehr die Früchte langjähriger
Arbeit und guter Leistungen aller
im haus. Aus heutiger Sicht sage
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Mittwoch, 3. Juni 2015
Oss
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Mittwoch, 3. Juni 2015
IntervIew
„Hausfrauen
sind unsere erste
Konkurrenz“
Martin Darbo. Der Marmeladen- und Konfitürenerzeuger über die Wichtigkeit
der Marke, strenge behördliche Kontrollen und den Klimawandel, der die
Rohstoffbasis immer unsicherer mache.
vOn MICHAeL rIeDLer
die Stimmung in Deutschland
passt. wir sind zuversichtlich, dass
wir dieses Jahr auch in Deutschland ordentlich zulegen können.
Wenn man einmal
schwächelt, stehen
genug vor der Tür,
die auf den Regalplatz warten.
ich, dass sich ein gutes Jahr abzeichnet, so man das jetzt schon
sagen kann.
Die große Herausforderung ist ja,
neue Märkte zu erschließen.
Ja. Größtes Potenzial sehe ich
für uns in Deutschland. ln Österreich sehe ich die herausforderung, die hohen Marktanteile zu
halten und da und dort noch auszubauen. Das letzte Jahr hat gezeigt, dass das möglich ist, aber das
große wachstum müssen wir uns
im Ausland holen, das heißt, vor
allem in Deutschland. wir haben
dort jetzt um die drei Prozent
Marktanteil, vor einem Jahr waren
es noch zweieinhalb Prozent. im
größten Marmeladenmarkt Europas sind das für einen österreichischen Mittelständler wie Darbo
sehr große Schritte. Die Richtung
stimmt, die Dynamik stimmt, auch
Der Südtiroler Konkurrent Zuegg
hat in den USA eine Kooperation
mit Wal-Mart abgeschlossen. Ist
so etwas für Darbo auch denkbar?
wir haben auch ein ÜberseeGeschäft, machen aber 90 Prozent
unseres umsatzes innerhalb der
Eu. Russland spielt eine Rolle,
auch wenn dieser Markt derzeit
schwierig ist. Die Überseemärkte
sind für Darbo interessant, und
hier vor allem im Bereich der Gastronomie. wir machen überhaupt
ungefähr 20 Prozent unseres Gesamtumsatzes über den Gastronomiegroßhandel bis zu hotels,
Restaurants, cateringunternehmen, Fluglinien, Kreuzfahrtschiffslinien usw.
Aber warum nicht Lebensmitteleinzelhandel in Übersee?
was nicht funktioniert in großen Märkten, ist, dass man sein
Produkt, wenn man von dessen
Qualität noch so überzeugt ist,
einfach ins Regal stellt und wartet.
Da wird man verhungern und niemand wird das kaufen. wenn man
in einen neuen Markt einsteigt,
muss man immer Geld in die
hand nehmen. Da braucht es Geld
für Marketing, für werbung.
Und Listungsgebühren?
und alle sonstigen Markteintrittskosten. und dieses Geld nehmen wir als österreichischer Mittelständler lieber dort in die
hand, wo wir schon einen Fuß in
der tür haben. Da investieren wir
nachhaltig und mittlerweile auch
ertragreich vor allem in den deutschen Markt und selbstverständlich auch in Österreich. und wir
haben auch in italien recht gute
Listungen. Das Gastronomiegeschäft funktioniert ganz gut.
wir beliefern hotelketten in vielen Ländern der welt. Über das
internationale Vertriebsnetz dafür
verfügen wir mittlerweile.
Die Märkte sind hart umkämpft.
Welche Konkurrenten sind am
stärksten?
Das sind neben den haushalten,
die selbst einkochen, in sehr vielen
Einzelhandelsmärkten die Eigenmarken der handelsunternehmen,
Wir könnten und
wollen nicht woanders hingehen, um
uns ein paar Cent
zu ersparen.
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die sich etabliert haben und die in
Großbritannien schon über 40
Prozent Gesamtmarktbedeutung
über alle Segmente haben.
Produzieren Sie für Eigenmarken
des Handels?
unsere Kompetenz ist die Marke, und auf das müssen wir uns
konzentrieren. wir haben nicht
unendlich viele Kapazitäten und
sind mit unserem wachstum sehr
gut ausgelastet für die Marke. wir
könnten, auch wenn wir wollten,
keine neuen Eigenmarkenaufträge
annehmen. wir haben unsere
Marktanteile trotz der Entwicklung zur Eigenmarke behaupten
können. Sonstige Konkurrenten
gibt es genug, man braucht sich
nur die Regale anzuschauen, es
wird um jeden Zentimeter gekämpft, um jeden Euro umsatz,
und wenn man einmal schwächelt, stehen genug vor der tür,
die auf den Regalplatz warten.
Oder mit gerichtlichen Klagen
agieren, so wie vor zwei Jahren, als
die deutsche Zentis gegen Darbo
klagte – beziehungsweise gegen die
Bezeichnung „naturrein“.
Auch das kommt vor, das gehört
zum wettbewerb dazu. Je größer
die Märkte, desto eher wird auch
zu gerichtlichen Mitteln gegriffen,
desto mehr werden alle rechtlichen Möglichkeiten ausgeschöpft.
Eine Klage ist heute nichts Außergewöhnliches.
Schwierig für Lebensmittelerzeuger ist immer die Rohstoffsituation.
Wie sieht es aktuell aus?
Das kann man jetzt noch nicht
sagen, das ist einer der Faktoren,
die wir erst relativ spät im Geschäftsjahr wissen, die aber essenziell für unseren Geschäftserfolg
sind. Der Bezug von hochwertigen
Früchten wird nicht leichter, im
Gegenteil zunehmend schwerer.
wir weichen aber nie auf schlechtere Qualitäten aus, wenn es Ernteausfälle gibt. wir sind auf bestimmte Qualitäten angewiesen.
Da beißen wir dann in den sauren
Apfel und bezahlen höhere Preise.
wir setzen lieber Preiserhöhungen um, als bei der Qualität einen
Kompromiss zu machen.
Nehmen denn die Ernteausfälle
zu?
Es gibt immer wieder hitzeperioden, Regenperioden, das hat
im Lauf der Jahre zugenom-
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Mittwoch, 3. Juni 2015
IntervIew
Oss (3)
men. ich weiß nicht, ob das
menschengemacht ist oder nicht.
Aber wir verzeichnen immer
mehr unregelmäßigkeiten im
wetter. Das macht es für unser
unternehmen zunehmend schwe­
rer. Die Rohstoffversorgung ge­
lingt uns aber jedes Jahr.
Wie sieht es mit Honig aus? In
manchen Regionen hat die Hälfte
der Bienenvölker den Winter nicht
überlebt, heißt es.
Auch beim honig haben wir in
den vergangenen Jahren erlebt,
dass sich im langfristigen Ver­
gleich die Menge reduziert, auch
da traue ich mich nicht, zu be­
urteilen, ob das menschen­
gemacht ist oder ein natürlicher
Einfluss. Auch da gilt: wenn die
Mengen knapper werden, müssen
wir wohl oder übel mit Preiserhö­
hungen reagieren. wie es heuer
aussieht, können wir noch nicht
sagen.
Aber könnten Sie Preiserhöhungen
an Handel und Konsumenten weitergeben?
wir haben gelernt, dass der
Konsument in unseren Märkten
weiß, dass bessere Qualität ihren
Preis hat, und dass die auch be­
zahlt wird.
Eine Erleichterung bietet doch der
Zuckerpreis, der an den Börsen gesunken ist, oder?
wir haben derzeit eine Phase,
die dem Konsumenten entgegen­
kommt, haben einige Jahre mit
sehr hohem Zuckerpreis hinter
uns, wir sind traditionell ein Be­
trieb, der sich langfristig eindeckt
und langfristige Lieferpartner­
schaften hat, und da wird nicht je­
der kurzfristige Preisausschlag in
die eine oder andere Richtung
umgesetzt. Auch im Einkauf und
im Vertrieb vertrauen wir auf
langfristige Partner. So wird der
Konsument nie überrascht, dass
ein Produkt einmal schlechter
ausfällt. Vertrauen baut man sich
über Jahrzehnte auf, das ist das
teuerste Asset, das wir haben.
Hat der Zuckerfrei-Trend Ihrem
Geschäft geschadet?
Gesamtmarktrückgänge wie im
letzten Jahr sind eher saisonal be­
dingt und nicht Ergebnis von
trends. Marmelade ist kein unge­
sundes Produkt. ich hätte mir in
den letzten Jahren aufgrund von
Zuckerverzicht keine Marktrück­
gänge erklären können.
Haben Sie am Standort in Stans
investiert?
wir haben 1,6 Millionen € in
neue Verwaltungsräumlichkeiten
investiert, weil durch das unter­
nehmenswachstum auch die Ver­
waltung wächst. Vor zwei Jahren
haben wir eine Produktionshalle
erweitert, um 1,8 Millionen €.
was jetzt ansteht, ist die thermi­
sche Sanierung zweier beste­
hender Stockwerke im Büroge­
bäude.
Der Standort steht also nicht zur
Disposition?
Eine Verlagerung der Produk­
tion in Billiglohnländer würde
nicht funktionieren: wir sind hier
mit 328 Mitarbeitern ein einge­
spieltes team, die Qualität ent­
steht nur deshalb, weil alle in Ruf­
weite zueinander arbeiten und
eingespielt sind. wir könnten und
wollen auch nicht einfach woan­
ders hingehen, um uns ein paar
cent zu ersparen. Da würde nicht
die gleiche Qualität herauskom­
men. wir arbeiten sehr gut am
Standort tirol.
Trotz Mauten und überbordender
Bürokratie?
uns wäre natürlich jeder Euro
recht, um den der transport
günstiger wird, aber wir müssen
wohl damit leben. Der Standort
tirol ist meiner Meinung nach
richtig für uns. natürlich passiert
es praktisch jeden tag, dass man
sich weniger Zettelwirtschaft
wünscht. hin und wieder denke
ich mir, es ginge doch sicher auch
alles einfacher, aber unter dem
Strich passt es. Die Zusammen­
arbeit mit Behörden, Arbeits­
markt und der Politik funktio­
niert.
Auch die vielfältigen Behördenkontrollen?
Die Seltenheit von Lebens­
mittelskandalen spricht schon für
hohe Standards. wir werden
mehrfach kontrolliert, von Behör­
den, dem Konsumentenschutz,
millionenfach durch unsere Kon­
sumenten. Das führt dazu, dass
wir in Europa hohe Lebensmittel­
standards haben. Lebensmittel
sind ein sehr sensibles thema.
wir sehen das auch als teil unse­
res Qualitätsmanagements. Das
hat seinen Preis, aber wir schnei­
den dann auch in externen Audits
regelmäßig sehr gut ab.
Den Autor des Artikels erreichen Sie
unter michael.riedler@wirtschaftsblatt.at
ZUR PERSON
n Martin Darbo studierte Jus
in Innsbruck und internationales
Handels- und Steuerrecht am MCI
Innsbruck und arbeitete während
seiner Ausbildung im elterlichen
Betrieb in vielen Bereichen mit.
Seit 2009 ist er Vorstandschef und
leitet die Firma mit Onkel Adolf
Darbo. Die Brüder Matthias, Stefan
und Klaus arbeiten ebenfalls im
Betrieb. Das Motto, geprägt vom
im Vorjahr verstorbenen Seniorchef Klaus Darbo: „Familienunternehmen denken nicht in Quartalen, sondern in Generationen.“
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Unternehmen
GEMÜSEBAU
Der Bauer als Innovator am Markt
Riedler
Der Thaurer Gemüsebauer
Romed Giner hat mit Bruder Andreas eine Unternehmensgruppe mit 70
Mitarbeitern aufgebaut.
Aber klar ist für ihn: „Wir
sind und bleiben mit
ganzem Herzen Bauern.“
VOn mIChAeL rIeDLer
AM RADAR
R
und 60 Prozent aller in
Österreich angebauten
Radieschen stammen aus
der Region thaur/Rum.
Ein teil davon vom Erbhof der
Familie Giner in thaur. Der
35-jährige Romed Giner ist aber
auf Gemüse aller Art spezialisiert,
hat mit der Kartoffel- und Gemüse
Gmbh ein starkes unternehmen
aufgebaut und gilt als innovativ.
Das lag den Familienmitgliedern offenbar im Blut: Romeds
oma, Maria Giner, anno dazumal
erste weibliche Abgeordnete im
tiroler Landtag, begann schon damit, exotische Produkte wie Brokkoli und Lauch in thaur anzupflanzen.
ihr Sohn, Romed Giner Vi., beendete in einem revolutionären
Akt die Viehzucht auf dem Erbhof
und startete den Gemüseanbau.
Mit Erfolg. heute hat das bäuerliche unternehmen mit der Kartoffel- und Gemüse Gmbh sowie
mit der Giner Agrarprodukte e.u.
von Bruder Andreas eine Gruppe
mit einem umsatz von 3,5 Millionen € und 70 Mitarbeitern, von
denen 40 ganzjährig angestellt
sind.
„Mit ganzem Herzen“
Giner hat 70 hektar Gemüseanbaufläche, außerdem Felder gepachtet, von Stans im unterland
bis Stams im oberland, und nützt
mit den unterschiedlichen Standorten die unterschiedlichen klimatischen Verhältnisse, die besonders für die vor acht Jahren gestaltete Bioproduktionslinie relevant sind. 1996 startete Giner mit
Romed Giner baut verstärkt auf Bioqualität und konsumentenorientierte Produktinnovationen, demnächst mit neuen Grillkartoffeln.
CHRONIK
n 1797 kommt der Bauernhof in
Thaur in den Besitz der Famie
Giner. Heute ist der Hof als „Erbhof“ klassifiziert.
n Heute beschäftigt die Bauernfamilie in zwei Unternehmen 70 Mitarbeiter und kommt auf einen Umsatz von 3,5 Millionen €. Basis dafür sind unter anderem eine voll
ausgestattete Abpackanlage mit
Waschanlage und Größensortierung sowie eine Kartoffel- und
Karotten-Poliermaschine sowie
das neue Gemüselogistikzentrum
in Hall.
n Künftig sind weitere Innovationen in Vorbereitung. In den nächsten Tagen kommt eine neue Produktinnovation auf den Markt: die
„Grillkartoffel“ in Kooperation mit
der Agrarmarketing Tirol – Erdäpfel in für Grillfreunde idealen
Kleingrößen.
dem Bau einer Verarbeitungshalle.
Als einer der ersten Betriebe in
tirol investierte die Familie in
eine moderne, voll ausgestattete
Abpackanlage mit waschanlage
und Größensortierer. Vor zwei
Jahren wurde als neue Errungenschaft dann eine Kartoffel- und
Karotten-Poliermaschine angeschafft.
ob sich Giner angesichts dieser
Strukturen nicht eher als gewerblicher unternehmer denn als
Bauer fühlt? „Mit ganzem herzen
Bauer“ – Giner lässt keinen Zweifel aufkommen
Abgesetzt werden die GinerProdukte stark im regionalen
Lebensmittelhandel. Die M-PreisKette ist der wichtigste Partner
für Giner. Gemüse liege im trend,
und regionale Produkte tun es
ebenfalls. Giner sieht da eine erfreuliche Entwicklung, auch wenn
der Betrieb voll im internationalen wettbewerb mit Anbietern
aus ganz Europa steht und immer
mehr bürokratische Vorschriften
zu bewältigen hat. Auch die Einhaltung sozialer Bestimmungen,
etwa bei Saisonarbeitern, wird
mittlerweile, nach negativ-Vorfällen in der Branche, streng kontrolliert, sagt Giner.
Verschärfte Kontrollen
Verschärfte hygienebestimmungen waren es auch, die den
convenience- und Gastronomiebelieferungsbereich der Familiengruppe dazu bewogen haben,
gemeinsam mit vier anderen Gemüsebauern die ehemalige
Straubkaserne in hall zu kaufen.
Dort wird jetzt kräftig in den Aufbau eines modernen Gemüselogistikzentrums investiert; zudem werden freie ehemalige
Kasernenräumlichkeiten an
handwerksbetriebe vermietet.
Die innovationskraft des Vaters
fortzuführen, ist für Romed Giner
Vii. Auftrag.
Den Autor des Artikels erreichen Sie
unter michael.riedler@wirtschaftsblatt.at
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Unternehmen
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VERKEHR
Staus beschleunigen Swarco
iStock
Ein rasantes Wachstum
verzeichnet die Swarco AG
in Wattens: Der Umsatz
des Unternehmens stieg
im Vorjahr von 450 auf
gleich 509 Millionen € an,
die Mitarbeiterzahl von
2500 auf 2800.
VOn mIChAeL rIeDLer
wAttEnS. Die Swarco-Gruppe,
weltmarktführer bei Straßenampeln und eine der weltweit
führenden VerkehrsleitsystemeFirmen, profitiert vom Boom zu
Verkehrsmanagementlösungen
vor allem in städtischen Ballungszentren. So hat Swarco unlängst
mit der rumänischen Großstadt
temesvar einen Vertrag zur umsetzung eines Videoüberwachungs- und Verkehrsmanagementsystems für die 300.000-Einwohner-Stadt unterzeichnet.
134 Kreuzungen erhalten eine
verkehrsadaptive Steuerung. 215
Signalgeber, 312 Fußgängerampeln, 260 on-board-units für
Busse, 230 Überwachungskamerasysteme, 17 LED-wechselverkehrszeichen sowie 50 Geschwindigkeitsradardetektoren und Rotlichtüberwachungseinrichtungen
gehören zu diesem Projekt. Alles
muss bis Ende 2015 fertiggestellt
sein. inkludiert ist auch ein System, das dem öffentlichen Personennahverkehr an den Kreuzungen Priorität einräumt.
Pünktliche Busse
in Bukarest hat das unternehmen
im Eigentum der Manfred Swarovski Privatstiftung und der Management Gmbh ein ähnliches
System bereits umgesetzt. Folge:
Busse sind wieder pünktlich, die
Reisezeiten sanken um 20 Prozent, es gibt weniger Staus, wie
Firmensprecher Richard neumann berichtet.
Basis für solche Aufträge sei die
von Swarco entwickelte Software
„omnia“, die alle Verkehrsbereiche, von Parkgaragen- bis Autobahnmanagement, abbilden kann.
Das führt zu stark steigenden um-
Die Wattener Swarco-Gruppe will verstärkt LED-Technik in der Straßenbeleuchtung einsetzen.
sätzen, obwohl die öffentlichen
Budgets nicht wachsen, wie cFo
Daniel Sieberer betont.
Dennoch plant Swarco weiteres
wachstum, etwa durch den Einsatz von LED-technik in der Straßenbeleuchtung. Swarco ist nach
Eigenangaben Branchenführer in
LED-Signaltechnik. Zum heuer
stattfindenden „Jahr des Lichts“
der unESco hat sich das wattener unternehmen an einem LEDLaufsteg beim Deutschen technikmuseum in Berlin beteiligt:
Auf 1500 Meter Länge werden innovative LED-Straßenbeleuchtungen gezeigt. Der Besucher hat die
Möglichkeit, unterschiedliche
Lichtszenarien und die Vorteile
von LED-Beleuchtung zu erleben.
Auch bei der E-Mobilität ist
Swarco dabei, etwa in der technologie von E-Auto-Ladestationen,
wie Sieberer berichtet. E-Mobilität sei derzeit noch ein schleppendes thema, doch „in zehn, 15 Jahren wird die Verbrennungsmotoren-technologie bei neuwagen
gegen null gehen“, sagt Sieberer
überzeugt.
Swarco verfügt über 80 unternehmen in 24 Ländern und ist
Deutschland-Marktführer bei
Fahrbahnmarkierungsmaterialien.
Den Autor des Artikels erreichen Sie
unter michael.riedler@wirtschaftsblatt.at
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12 |
wirtschaftsblatt.at
Mittwoch, 3. Juni 2015
Unternehmen
ÖKOBAU
Freisinger baut Fertigungsstraße
Freisinger
Energieeffizientes Bauen
liegt in immer mehr Ländern der Welt im Trend.
Das Ebbser Unternehmen
Freisinger Fensterbau
profitiert davon und investiert jetzt in neue Kapazitäten.
VOn mIChAeL rIeDLer
EBBS. Das 35-Mitarbeiter-unternehmen Freisinger Fensterbau
Gmbh hat sich bereits einen
Exportanteil von 50 Prozent
erarbeitet und liefert bis nach
England, Kanada, Amerika. Firmenchef Josef Freisinger stellt
dort klar steigende nachfrage fest,
„da energieeffiziente Bauweisen
und Passivhäuser immer mehr
zum thema werden“.
Das unterländer unternehmen mit 4,2 Millionen € umsatz will dies zum wachstum
nützen und hat jetzt dafür eine
Million € in eine neue cncFensterfertigungsstraße inklusive hallenadaptierung, neuer
Kompressoren und Absaugungseinrichtungen investiert.
Die investitionen waren notwendig, um die innovationen
des unternehmens optimal fertigen zu können: eine neue Produktlinie von energieeffizienten
Fenstern und türen.
JUNGUNTERNEHMER
PORTRÄT
Start-up mit
Selbsttests auf
Allergien
Herbert Noichl und Josef Freisinger (v. l.) setzen auf energieeffiziente Innovationen.
Die Entwicklung von innovativen und energieeffizienten Fenstern steht bei Freisinger Fensterbau nach Eigenangaben seit mehr
als 20 Jahren im Fokus. Bei der
diesjährigen Verleihung des
„component Awards“ durch das
weltweit renommierte Passivhaus
institut Darmstadt konnte sich
das Ebbser unternehmen nach
dem Sieg im vergangenen Jahr
auch heuer wieder über den
ersten Platz freuen.
Der Fokus des heurigen component Awards lag auf der Sanie-
rungsmöglichkeit von Fenstern
und türen. Die ausgezeichneten
Fenster- und türsysteme stammen aus der Entwicklung der
oPtiwin-Gruppe, der Freisinger
Fensterbau als Lizenzpartner
federführend angehört.
Forschung rechnet sich
Die oPtiwin-Gruppe besteht
aus internationalen mittelständischen Betrieben, die es sich zum
Ziel gesetzt haben, ihre Produkte
mit so wenig Energie- und Ressourcenverbrauch wie möglich zu
ABSAM. immer mehr Menschen leiden an Lebensmittelunverträglichkeiten, und es gibt zu wenige Ärzte, die diese
messen können. Das Start-up-unternehmen Bene-Eat
Gmbh in Absam löst diese Probleme: Gegründet vom Arzt
(und Ex-nationalteam-Volleyballer) Robert
Fuschelberger, Sohn Roland und Bianca
Robert (l.) und
Roland FuschelGfrei, hat es ein Gerät zum Selbsttest auf
Lebensmittelunverträglichkeiten entwi- berger sowie Bianca
Gfrei starten mit
ckelt, das unter dem Markennamen „KiveKiveno.
no“ vertrieben wird. „in dieser Qualität gibt
es das sonst nicht“, sagt Roland Fuschelberger.
Das unternehmen verkauft aber nicht nur Selbsttestgeräte, sondern auch ein ganzes Servicepaket mit individuellen Ernährungsempfehlungen, auch via App.
[mr]
fertigen. herbert noichl,
50-Prozent-Eigentümer von Freisinger Fensterbau (die anderen 50
Prozent gehören der Freisinger
holzbau Gmbh von inge und
Josef Freisinger) sieht sich durch
die mehrfachen Preisverleihungen bestätigt: Die jahrelangen Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten für Produkt- und Materialverbesserungen würden sich jetzt
auszahlen.
Den Autor des Artikels erreichen Sie
unter michael.riedler@wirtschaftsblatt.at
Fuchselberger
wirtschaftsblatt.at
Mittwoch, 3. Juni 2015
Unternehmen
| 13
FOLIEN
Langkampfen profitiert von Coveris-Merger
Fotocredit
LAnGKAMPFEn. Das 310-Mitarbeiter-unternehmen coveris
Austria Gmbh in Langkampfen
(die ehemalige Britton unterland)
nutzte die neuen Vertriebsmöglichkeiten innerhalb der coverisGruppe für überdurchschnittliches wachstum.
Die coveris-Gruppe entstand
mit wirkung von Februar 2014 aus
dem Zusammenschluss von fünf
großen Kunststoff-Verpackungsherstellern: Exopack, Kobusch,
Paccor, Paragon Print & Packaging und Britton. Die Britton
unterland Gmbh wurde damit
auch teil des neuen Verpackungsriesen, der jetzt weltweit der
sechstgrößte hersteller von
Verpackungen mit werken in 21
Ländern ist.
Der tiroler Standort profitierte
im Vorjahr von der neuen Kon-
stellation. Bekannt ist das Langkampfner unternehmen für seine
Produkte im Agrarbereich, wie
beispielsweise Folien für SilageBallen. Aber auch Folien für
industrie-, Konsumgüter- und
Lebensmittelverpackungen gehören zum Produktionsprogramm.
Auch wenn die Produktionsabläufe mit der Bildung von coveris
weitgehend gleich blieben, gab es
im Einkaufsbereich große Veränderungen, vor allem aber auch impulse durch den globalen Marktauftritt, „der vor allem bei großen
internationalen Konzernen einen
guten Einstieg ergab“, wie die
Firma meldet.
Die Folge: coveris Flexibles
Austria Gmbh wuchs im Vorjahr
überdurchschnittlich stark. während die gesamte coveris-Gruppe
im Vorjahr rechnerisch nur um 0,3
Coveris – der neue Name für das
Werk in Langkampfen.
Prozent zunahm, gelang in Langkampfen gleich ein fünfprozentiges wachstum – von 118 auf 124
Millionen € umsatz. und der
trend setzt sich fort. Für heuer
rechnen die Verantwortlichen in
Langkampfen mit einem weiteren
Sprung um 6,5 Prozent auf 132
Millionen €.
Die positive Entwicklung sei
auch auf die investitionen der vergangenen Jahre zurückzuführen.
Gleichzeitig aber gibt es zunehmenden wettbewerbsdruck vom
Markt.
Die coveris holdings SA mit
Sitz in chicago berichtete für das
Gesamtjahr 2014 einen nettoumsatz von 2,8 Milliarden uS-$
und ein EBitDA von 322 Millionen uS-$.
[mr]
michael.riedler@wirtschaftsblatt.at
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PHARMA
Rebellische
Apotheke mit
Teilerfolg
innSBRucK. Seitdem Raimund
Mestan und Jens wilke im Jahr
2012 die Apotheke im innsbrucker
Einkaufszentrum dez übernommen haben, führen sie einen
Robin-hood-Kampf für mehr
Kundenfreundlichkeit. Die Jungunternehmer bekämpften die
restriktiven Apotheken-Öffnungszeiten und pochten auf Öffnungsmöglichkeiten, wie sie alle anderen Geschäfte im dez auch haben.
Zunächst bissen sie damit auf
Granit. Das Apothekergesetz verlangt, dass alle Apotheken einer
Gemeinde die gleichen Öffnungszeiten haben, sofern sie sich nicht
freiwillig auf andere Lösungen einigen. Das bedeutet in innsbruck:
Samstagnachmittag geschlossen.
Mestan und wilke starteten eine
Protest- und eine große unterschriftenaktion unter ihren Kunden, sammelten auch knapp
12.000 unterschriften und konnten zuletzt einen teilerfolg vermelden: Man einigte sich bran-
chenintern darauf, dass die Apotheke im dez samstags jetzt bis 14
uhr öffnen darf. Ein Kompromiss,
denn die anderen dez-Geschäfte
sind bis 17 uhr geöffnet. Aber
immerhin, sagt wilke.
Robotersystem
Er will jetzt mit Mestan den frequenzträchtigen Standort dez für
wachstum nützen. Das unternehmen mit elf Mitarbeitern und vier
Millionen € umsatz (deutlich
mehr als der Durchschnittsumsatz der Branche von 2,5 Millionen) sieht Expansionsmöglichkeiten. um diese zu nützen, hat man
jetzt „eine sechsstellige Summe“
in ein Lagerroboter-System gesteckt, das dem Verkaufspersonal
via computer die Medikamente
an den jeweiligen Betreuerplatz
schickt.
„wir reduzieren damit die wartezeiten für unsere Kunden, die
mittlerweile auch via App Medikamente vorbestellen können“,
sagt wilke. Außerdem gibt es
einen online-Versand. Für wachstum sollen auch die Eigenmarken
„dez aktiv“ und die naturkosmetiklinie „dez natur“ sorgen. [mr]
michael.riedler@wirtschaftsblatt.at
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Mittwoch, 3. Juni 2015
Unternehmen
NEU IM GESCHÄFT
LG INNSBRUCK
Raumfänger Vermögensverwaltungs-GmbH, Adolf Pichler-Straße 2, 6330 Kufstein, FN 433985p.
GF+GS: Ernst P.Hausberger.
Trockenbau X Pischel OG, BedaWeber-Gasse 26/2, 6020 Innsbruck, FN 431012t. GS: Markus Pischel, Mariusz Amborski.
WB Holding GmbH, Vorderstadt
11, 6370 Kitzbühel, FN 434076y.
GF+GS: Wolfgang Böhm.
Wilhelm GmbH, Holzleiten 84,
6416 Obsteig, FN 433531x. GF+GS:
Mag.(FH) Simon Wilhelm.
BenefitWorld Gesellschaft mbH,
Amraser Straße 6, 6020 Innsbruck, FN 432953x. GF+GS: Wolfgang Montagnolli, DI Franz Kaiser.
GS: OKAY Managementges.m.b.H.,
DZH-Logistikpark-Lagerbetriebsges.m.b.H.
Pro Umwelt Tirol GmbH, Ried 4,
6235 Reith im Alpbachtal, FN
433919t. GF+GS: Bettina Müller.
WETTPOINT LTD Zweigniederlassung Österreich, Anzengruberstraße 6a, 6020 Innsbruck, FN
433982i. GF: Sadik Bayer.
MSR Immobilien GmbH, Hofgasse
3, 6020 Innsbruck, FN 433908a.
GF: Wolfgang Angerer. GS: RCS Invest GmbH, MMI Immobilien Holding GmbH, SEBA BeteiligungsgmbH.
B&B Putz OG, Bettelwurfstraße 7,
6020 Innsbruck, FN 433462w. GS:
Bojan Velenik, Bosko Vukadin.
BE-plus GmbH, SebastianKneipp-Weg 27, 6020 Innsbruck,
FN 431146p. GF+GS: Gregor Stocker. GS: H.Stocker GmbH.
Gandler Immobilien GmbH,
Trientlgasse 65, 6020 Innsbruck,
FN 433833s. GF: Isabella Gandler.
GS+Prok.: Mag. Jürgen Gandler.
Kalikitz GmbH, Kochauweg 89,
6371 Aurach bei Kitzbühel, FN
431152y. GF: Beatrice Barral. GS:
Metropole International Hotel
Group S.a.r.l.
S+P Trading KG, Auwinkl 13b,
6352 Ellmau, FN 432321t. GS:
Hans-Wolfgang Stremme. KOMM +
Prok.: Barbara Schoppe.
Alpintreff GmbH, Unterlängenfeld 79, 6444 Längenfeld, FN
433474m. GF+GS: Alexander Riml,
Ewald Holzknecht.
VARIO Trog Design Einzelunternehmen, Unterdorf 37 h, 6135
Stans im Unterinntal, FN 433325v.
Inh.: Markus Tausch.
Projekt- und Strukturentwicklungsgenossensc haft Walchsee eGen, Alleestraße 24, 6344
Walchsee, FN 433744i. Vors: Mag.
Nikolaus Mair, Dieter Wittlinger,
Mag. Dr. Michael Misslinger, Mag.
Dr. Renee Palm, Mag. Marco Fehr.
VL NUMMUS OG, Adamgasse 5,
6020 Innsbruck, FN 433423m. GS:
Alfredo Vitola, Luca Luciani.
Ricc - Liegenschaftsverwaltung
Gesellschaft mbH, Rechenhofweg
101, 6020 Innsbruck, FN 432440t.
GF+GS: Mag.Dr. Heinrich (Enrico)
Riccabona.
Doblander GmbH, Dollinger 61,
6464 Tarrenz, FN 433509p.
GF+GS: Armin Doblander.
Holo - Light GmbH, Zistererbichl
21, 6200 Jenbach, FN 432596x.
GF+GS: Florian Haspinger. GS: Susanne Barbara Kühsling, Hanspeter Florian Haspinger, Alexander
Werlberger.
Stark Services GmbH, Wiese 666,
6555 Kappl, FN 433370i. GF+GS:
Siegfried Stark.
Brennholz Manufaktum GmbH,
Niederau 12, 6314 Wildschönau,
FN 430465m. GF+GS: Doris Zotz.
Incognito ARTS Handels GmbH,
Museumstraße 5, 6020 Innsbruck, FN 433240v. GF: Mag. Mariia Gurina. GF+GS: Viktor Gurin,
Nataliia Gurina.
ING-B Holding GmbH, Höttinger
Au 6, 6020 Innsbruck, FN
433237p. GF+GS: Ing.Bernhard
Brugger.
LMA handels gmbh, Lumma 6,
6410 Telfs, FN 433249g. GF+GS:
Ibrahim Baysan. GS: SCHWARZWEISS holding gmbh.
m-technik Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Saglstraße
29, 6410 Telfs, FN 433158y.
GF+GS: Mario Marchl.
Sandwirt KG, Innstraße 75, 6020
Innsbruck, FN 432767y. GS: Kathrin Weisser. KOMM: Franz Litterbach.
LiMe GmbH, Prof.Stabingerweg
13, 6065 Thaur, FN 431802d
GF+GS: Lisa Sailer.
mats-ecommerce Einzelunternehmen, Gewerbepark Süd 11,
6330 Kufstein, FN 433371k. Inh.:
Mag. Dietmar Auer.
Mein AusweichQuartier OG, Obere Lend 24, 6060 Hall, FN
433159z. GS: Günter Huber, Karl
Joachim Popp, Klaus Steinlechner.
Mountain Residences GmbH, Milserstraße 274, 6100 Seefeld in Tirol, FN 431555s. GF: Marcus Wilhelmus Albertus de Vocht, Mark
Philomeen Arnold Smits. GS:
Marck Holding B.V.
Business Mail Service Gesellschaft mbH, Südtiroler Platz 12,
6330 Kufstein, FN 433024a.
GF+GS: Eduard Moritz.
das giggler hotel gmbh, Alte Arlbergstraße 2, 6580 St.Anton am
Arlberg, FN 432845m. GF+GS:
Franziska Gfall-Alber.
E-Bike GmbH, Oberndorf 81/2,
6341 Ebbs, FN 432847s. GF+GS:
Christian Prem. GS: Beate AstnerPrem.
Regio Immobilien GmbH, Südtiroler Straße 50, 6240 Rattenberg,
FN 433303k. GF+GS: DI Josef
Wurzer. GS: DI (BA) Carl-Michael
Nagel.
ARM Service Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Brandlweg
14, 6020 Innsbruck, FN 432665y.
GF+GS: Christoph Munda.
AROS
Gastronomie+Handel
GmbH, Valiergasse 61, 6020 Innsbruck, FN 430151a. GF+GS: Christian Held. GS: Feryat Kalayci.
Cafe Bistro Plautz OG, Schöpfstraße 39, 6020 Innsbruck, FN
433097h. GS: Konrad Plautz, MBA,
Martin Josef Plautz.
GRANDER Wasserbelebung Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Bergwerksweg 10, 6373
Jochberg, FN 432827k. GF: Johann
Grander. GS: GRANDER GmbH.
Heliotherm Wärmepumpentechnik Ges.m.b.H., Sportplatzweg 18,
6336 Langkampfen, FN 431554p.
GF+GS: Andreas Bangheri. GS: AB
Holding GmbH.
Hotel Hirschen Einzelunternehmen, Thomas-Walch-Straße 3,
6460 Imst, FN 433254p. Inh.: Johann Staggl.
KJ Bau GmbH, Haller Straße 129,
6020 Innsbruck, FN 433091z.
GF+GS: Jozo Knjezevic.
SCHWARZWEISS immobilien
GmbH, Andechsstraße 5, 6020
Innsbruck, FN 432670f. GF: Christoph Hörhager. GS: SCHWARZWEISS holding gmbh. GS+Prok.:
Agnes Schmidberger.
Yagli Hilmi KG, Kirchenstraße
17/1, 6500 Landeck, FN 432965p.
GS: Yagli Hilmi. KOMM: Cosgun Bekir.
HMS Sonnenschutz Gesellschaft
mit beschränkter Haftung, Dorf
78, 6351 Scheffau, FN 433164g.
GF+GS: Oksana Milz.
Oliver Hanl GmbH, Trientlgasse
50, 6020 Innsbruck, FN 432115p.
GF+GS: Oliver Hanl.
Delico Immobilien Gesellschaft
mit beschränkter Haftung, Andreas-Hofer-Straße 43, 6020 Innsbruck, FN 433026d. GF: Nicola
Cecconato. GS: Federico Carlo Otto Bianchi, CSI CONSULENZA
STRATEGICA D‘IMPRESA S.R.L.
E & H Putz OG, Eichenweg 14 Top
24, 6460 Imst, FN 432367i. GS:
Esin Celik, Halil Ersoy.
MAA Martina Vesela Einzelunternehmen, Salurnerstraße 5, 6330
Kufstein, FN 431967x. Inh.: Martina Vesela.
MV Bau OG, Oberdorf 27/2, 6073
Sistrans, FN 432941d. GS: Milenko
Vidnjevic, Radoica Ristic, Svetislav
Dokic, Sasa Mijovic.
Simone Gastronomie KG,
Nr.115a/1, 9920 Sillian, FN
432882t. GS: Vito Simone. KOMM:
Carla Conti.
soul in motion OG, Weineckstrasse 3/Top 6, 6170 Zirl, FN 432963k.
GS: Helmut Bair, Mag. Monika
Brachmayer-Jauk.
Cerealps GmbH, Nummer 221,
6543 Nauders, FN 432825h.
GF+GS: Helmut Fuchs, David
Fuchs, Simon Fuchs.
concrete-pmc GmbH, Pestalozzistraße 8, 9990 Nußdorf-Debant,
FN 432662v. GF+GS: Ing. Andreas
Bußlehner.
Ucar Yusuf KG, Gragge 132, 6405
Pfaffenhofen, FN 430509b. GS:
Yusuf Ucar. KOMM: Fatma Ucar.
ideal financial services Gesellschaft mbH, Grabenweg 68, 6020
Innsbruck, FN 432679v. GF+GS:
Thomas Walter.
Kuster Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mit beschränkter Haftung, Egger-Lienz-Straße 2, 6020
Innsbruck, FN 432883v. GF+GS:
Mag.Robert Kuster.
Leichter Mieten Gesellschaft
mbH, Milser-Heide-Straße 1a,
6068 Mils, FN 432765w. GF+GS:
Michael Leichter.
Oceanlife OG, Weingartnerstraße
152, 6020 Innsbruck, FN 432884w.
GS: Manuel Sedetzki, Stefan
Prasch.
PEMA 06 Beteiligungs GmbH,
Brunecker Straße 1/5, 6020 Innsbruck, FN 432707i. GF: Marco Blaha. GS: PEMA Holding GmbH.
PILGERfilm gmbh, Dr.Franz-Werner-Straße 34/2, 6020 Innsbruck,
FN 431816z. GF+GS: Gabriele Pilger. GF: Jürgen Pilger.
TECHNIKERHAUS Projektentwicklungs GmbH, Schneeburggasse
56, 6020 Innsbruck, FN 432669d.
GF: Christoph Hermann Rufinatscha. GS: rs beteiligungs gmbh.
Adler Malerei GmbH, Bruder-Willram-Strasse 10, 6020 Innsbruck,
FN 432885x. GF+GS: Sükran Kaya.
Build Informed GmbH, Leopoldstraße 38, 6020 Innsbruck, FN
432666z. GF+GS: Olaf Hermann,
Jakob Hirn. GS: Peter Hirn.
Alexander Thaler GmbH, Mühltal
52, 6363 Westendorf, FN 432894i.
GF+GS: Alexander Thaler.
Anton Lindner GmbH, Mühltal 52,
6363 Westendorf, FN 432893h.
GF+GS: Anton Lindner.
E R Ö F F N E T E I N S O LV E N Z E N
LG INNSBRUCK
BERGER & KALSEN OG, Innrain
22, 6020 Innsbruck, FN406954m.
MV: Dr. Christian J. Winder, 6020
Innsbruck.
(K)
Martin
Hermann
Wurm
19.02.1986 Hauswartung, Imming 41/Top 3, 6260 Bruck Ziller,
Einzelfirma. MV: Mag. Bettina
Presl, 6263 Fügen.
(K
GUNZO GROUP Gesellschaft
mbH, FN 373558a, Langer Weg 15,
6020 Innsbruck, FN373558a. MV:
Dr. Christian Girardi, 6020 Innsbruck. (K)
Kulinarium Gastro Gesellschaft
mbH, Eduard Bodemgasse 3/1,
6020 Innsbruck, FN381455p. MV:
Dr. Stephan Kasseroler, 6020
Innsbruck.
(SVE)
Armin Thurner Selbständiger
Hausbetreuer u.Hausmeister,
Innsbruckerstraße 9/5, 6130
Schwaz, Einzelfirma. MV: Dr. Gernot Moser, 6130 Schwaz.
(SV)
Malerei Galaxy Brunner Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Lienzerstraße 38, 9971
Matrei, FN326042z. MV: Dr. Reinhold Unterweger, 9900 Lienz. (K)
Frank Maier Bodenleger, Unterdorf 7, 6068 Mils, Einzelfirma. MV:
Dr. Wolfgang Offer, 6020 Innsbruck.
(SVE)
Küchen-Dimensionen in 3D Mayr
Gesellschaft mit beschränkter
Haftung, Eduard Bodemgasse 2,
6020 Innsbruck, FN373980x. MV:
Dr.jur. Thomas Obholzer, 6060
Hall.
(K)
(K) = Konkurs, (SV) = Sanie­
rungsverfahren, (SVE) = Sa­
nierungsverfahren mit Eigen­
verwaltung. Forderungen kön­
nen u.a. beim Kreditschutzver­
band, 1120 Wien, Wagenseil­
gasse 7, angemeldet werden.
Tel: 050 1870­1000, Fax: 050
1870­99 1000; www.ksv.at
wirtschaftsblatt.at
Mittwoch, 3. Juni 2015
Tirol
in Zahlen
633 €
NACHHILFE
Rund acht Millionen € geben
Tiroler Eltern bis zum Ende
des laufenden Schuljahres für
Nachhilfe aus. Im Schnitt sind es
663 € pro betroffenem Haushalt
und damit um 14 € mehr als im
Vorjahr. Das ergab eine IFES-Befragung im Auftrag der Arbeiterkammer. 24 Prozent der Tiroler
Eltern mussten für zumindest
ein Kind Nachhilfe organisieren.
Die Swarovski-Kristallwelten in Wattens
waren auch 2014 mit rund 540.000 Gästen
die bestbesuchte Sehenswürdigkeit Tirols.
Dahinter folgen der Alpenzoo Innsbruck
mit 259.063 Besuchern, die Festung
Kufstein mit 187.569 Besuchern sowie die
Hofkirche Innsbruck mit 133.721 Eintritten.
Die Tiroler Tourismusbetriebe verzeichneten zwischen November 2014 und April
2015 rund 26 Millionen Nächtigungen.
Das entspricht einem Plus von 2,1 Prozent
gegenüber der Vergleichsperiode, wie die
Tirol Werbung bekannt gab. Allein die Zahl
deutscher Gäste stieg um 4,4 Prozent.
BESUCHER
MARKENSTÄRKE
NÄCHTIGUNGEN
TRENDS
Einbürgerungen
im 1. Quartal 2015
Innsbruck zählt im Brandmeyer Stadtmarken-Monitor zu den attraktivsten
Städten Österreichs. Die Landeshauptstadt
erreichte unter 2031 befragten Personen
die Markenstärke 7,3 von 10. Den höchsten
Wert verbuchte Salzburg mit 7,9 – vor
allem aufgrund der hohen Lebensqualität.
Fachkräftemangel
Niederösterr.
Insgesamt
! 0 - 99 ! 100 - 249
! 250 - 499 ! > 500
Tirol
130
EXPORTQUOTE
20 Prozent der Tiroler Gewerbeund Handwerksbetriebe erwirtschafteten 2014 Exportumsätze,
so eine KMU-Forschung-AustriaStudie. Sie verzeichneten eine
Exportquote von ebenfalls rund
20 Prozent. Vorarlberg war mit
42 Prozent exportierenden
Unternehmen in dieser Sparte
der Spitzenreiter. Ihre Exportquote betrug rund 25 Prozent.
7,3
26 Mio.
+29,9%
20 %
Tirol verbuchte in der Wintersaison 2014/15 einen
Nächtigungsrekord, wofür auch ein Anstieg der deut­
schen Urlauber verantwortlich war. Die Nachhilfe­
kosten sind gestiegen. Innsbruck ist eine starke Marke.
540.000
Vlbg.
113
| 15
Überblick
324
Oberösterr.
-2,1%
299
Steiermark
Salzburg
Quelle: Statistik Austria, *im 1. Quartal 2014 gab es nur...
160
114
+10,3%
-8,1%
Kärnten
631
+10,7%
+1,7%
+23,8%
Wien
95
+18,8%
Bgld.
48
+1500%*
Anteil der Gewerbe-/Handwerksbetriebe
mit Fachkräftebedarf (in %)
Oberösterr.
! 0 - 20 ! 21 - 25
26
! 26 - 29 ! > 30
Vlbg.
36
Tirol
Änderung
zu Q1/2014
... drei Einbürgerungen – daraus ergibt sich der große Zuwachs; Quelle: KMU Forschung
29
Niederösterr.
24
23
Steiermark
Salzburg
Wien
Bgld.
19
22
30
Kärnten
29
WirtschaftsBlatt
Grafik/Cmund
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wirtschaftsblatt.at
Mittwoch, 3. Juni 2015
16 |
FORUM
ONLINE-UMFRAGE
Planen Sie heuer
eine Aus- und
Weiterbildung?
25
45
%
20
10
n = 230 Stimmen; WirtschaftsBlatt
Grafik/Cmund
Nein
Ja, Hochschule
Ja, bei Wifi, bfi etc.
Ja, innerbetrieblich
45 %
25 %
20 %
10 %
Von 230 Lesern wollen sich
2015 mehr als die Hälfte
weiterbilden – ein Viertel
davon an einer Hochschule.
iMPRESSuM
Medieneigentümer, Herausgeber und
Verleger: WirtschaftsBlatt Medien GmbH,
Anschrift: Hainburger Straße 33,
1030 Wien, Telefon: 01/60 117-0
Redaktion: DW 164, Fax 259
Vorsitzender der Geschäftsführung:
Dr. Rudolf Schwarz
Geschäftsführung: Mag. Herwig Langanger
Chefredakteure: Eva Komarek,
Gerhard Hofer
Redaktionsleitung Regionalausgaben:
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„Wird schon nicht so
schlimm werden“ kostet
S
chwindlig gespielt wurde tirol in den vergangenen Jahren
etliche Male durch Richtlinien, Verordnungen und Verhaltensregeln, die auf internationaler Ebene beschlossen wurden
und denen sich tirol unterwerfen musste: natura 2000, Seveso-iiiRichtlinie, Eu-Bauprodukte-Richtlinie, chemikalien-Richtlinie,
Pauschalreise-Richtlinie, demnächst Basel-iV-Bankverschärfungen
und viele andere mehr.
in der Regel reagierte tirol wie die meisten anderen Eu-Regionen auch: Zunächst mit nichtstun nach dem Motto „wird schon
nicht so schlimm werden.“ Dann, knapp vor dem letzten umsetzungstermin, wurde hektisch herumgebastelt – und damit oft genug gepfuscht. Eine frühzeitigere Diskussion hätte wohl oft bessere
und bürgerfreundlichere umsetzungen ermöglicht. tirol ist,
besonders was Seveso (Richtlinie zur Beherrschung der Gefahren
schwerer Unfälle mit gefährlichen Stoffen, Anm.) betrifft, einerseits
opfer: von Eu-Bürokraten, die Anlassgesetzgebung betreiben und
die gesamte wirtschaft mit einem wust von Vorschriften bestrafen
und belasten. tirol ist hier aber auch selbst säumig: Erstens setzt
man die Eu-Richtlinien oft in gar nicht nötiger übergroßer Strenge
um. und zweitens hat man schon im Vorfeld offenbar zu wenig
Lobbying oder Einfluss auf die Eu-institutionen geübt.
D
as wird wohl künftig auch so sein, weil man sich nicht einmal innerhalb Österreichs einig ist. Beispiel: während tirols Landesregierung eine höhere Korridormaut zwischen
München und Verona fordert, um Verkehr auf die Schiene zu bringen, präsentierte die VP-Verkehrssprecherin im Eu-Parlament,
claudia Schmidt, unlängst stolz ihren widerstand gegen „eine Verteuerung der Straße, um der Schiene künstlich einen wettbewerbsvorteil zu verschaffen“.
Kein wunder, dass über österreichische interessen immer öfter
drübergefahren wird – Österreich nimmt zu wenig effektiv Einfluss. Seine Politik gegenüber der Eu ist so ähnlich wie gegenüber
der hypo Alpe Adria, wo die Republik zu wenig kontrollierte,
zu wenig Einfluss nahm und zu wenig gestaltete – und dann
schließlich alle Bürger die Suppe auslöffeln ließ.
MichAEL RiEDLER
michael.riedler@wirtschaftsblatt.at
wirtschaftsblatt.at
Mittwoch, 3. Juni 2015
Forum
| 17
ZITAT
Das geplante Barzahlungsverbot am Bau ist für mich
der erste Schritt zur Abschaffung des Bargelds.
Charly Lair - Die Fotografen
KLAuS hiLBER
Präsident der Tiroler Wirtschaftstreuhänder
ANGESPITZT
Illustration: Michael Riedler
WIRTSCHAFTSBLATT REGIONAL IHR TEAM
Michael Riedler [mr]
Der langjährige WirtschaftsBlatt-Korrespondent ist Experte
für die Wirtschaft in Tirol.
Martina Madner [mad]
Beobachtet die Unternehmenslandschaft und greift Branchenthemen auf.
martina.mad-
Alexander Pfeffer [pepe]
Der Redakteur leitet das Ressort
Business-Talk in allen WirtschaftsBlatt-Publikationen.
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Markus Stingl [mast]
Leitet das Regionalressort im
WirtschaftsBlatt. Berichtet über
mittelständische Unternehmen.
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Die Journalistin berichtet
über Immobilienprojekte
in den Bundesländern.
Christoph Pridun [chp]
Berichtet über wirtschaftliche
Events und Unternehmensveranstaltungen in Ihrem Bundesland.
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18 |
wirtschaftsblatt.at
Mittwoch, 3. Juni 2015
Familienunternehmen
EXPERTENTIPP
IT-SICHERHEIT
Hackerangriffe
erfolgreich
abwehren
Die Anzahl an spektakulären
Datendiebstählen hat sich laut
aktueller KPMG-Studie in den
vergangenen zwei Jahren nahezu
verdoppelt. Dabei reichen die
Ziele der hacker von Betriebsspionage über Diebstahl von personenbezogenen Daten bis hin
zu Erpressung.
unternehmen werden aus
verschiedenen Gründen zum
opfer. oft ist die Konkurrenz an
Forschungsergebnissen, Qualitätsdaten der Produktion oder
Ausschreibungsinformationen
interessiert. Beauftragte hacker
platzieren zielgerichtet ein
Schadprogramm, das sich im
unternehmenssystem verteilt
und dieses nach Datenbanken,
Projektverzeichnissen und EMail-Daten durchsucht, die anschließend oft unbemerkt ins
internet kopiert werden.
Geringe Sicherheitsniveaus. in
anderen Fällen werden unternehmen ausgewählt, bei denen
der cyberangriff aufgrund eines
geringen Sicherheitsniveaus
erfolgversprechend ist. Die
unternehmen werden über voll
automatisierte Scans, die permanent über das internet ausgeführt werden, identifiziert. wenn
zum Beispiel ein Serversystem
nicht regelmäßig upgedatet
wird, ist es den Angreifern möglich, die Gewalt darüber zu erlangen. unternehmen können
hier bereits mit einfachen Mitteln cyberangriffen vorbeugen.
wenn technische Absicherungsmaßnahmen bereits implementiert worden sind, überschätzen viele unternehmen deren Schutz. cyberkriminelle verbessern ihre techniken zunehmend, und erfolgreiche Einbrüche werden oft nicht bemerkt,
sondern als normaler it-Ausfall
behandelt. Da die hacker lediglich einen Angriffspunkt im System finden, die unternehmen
hingegen alle Schwachstellen
vermeiden müssen, ist der Aufwand für einen erfolgreichen
Angriff viel geringer als jener,
sein unternehmen zu schützen.
Erschwerend kommt hinzu,
dass die it-Abteilungen bemüht
sind, nach Systemunregelmäßigkeiten oder -ausfällen möglichst
rasch den Geschäftsbetrieb wiederherzustellen. Doch zur Erkennung eines cyberangriffs
sind oft umfassende Analyseschritte notwendig. Die Experten – sogenannte cyberforensiker – suchen in den verfügbaren Systemdaten nach der nadel
im heuhaufen, um die Existenz
eines Angreifers aufzudecken.
Erst durch die genaue Aufarbeitung kann festgestellt werden, wo der wahre Schaden liegt
und ob rechtliche Verpflichtungen zu erfüllen sind. Denn sobald während eines cyberangriffs personenbezogene Daten
wie etwa Kreditkarteninformationen betroffen sind, muss eine
Meldung nach dem Datenschutzgesetz erstattet werden.
Familienunternehmen sollten
sich darüber im Klaren sein, wo
sich ihre wichtigsten informationen befinden. Zudem ist es
notwendig, Verantwortliche für
informationssicherheit sowie
adäquate Schutzmaßnahmen zu
definieren. Die widerstandsfähigkeit gegen cyberangriffe zu
erhöhen gelingt nur dann, wenn
die it-Sicherheit im unternehmen den entsprechenden Stellenwert bekommt und die unternehmensleitung einen regelmäßigen Lagebericht erhält. Externe Audits bringen innovative
ideen zur Abwehr mit ein.
GERt
wEiDinGER
Partner KPmG
Mit der Firewall
Die Spedition G. Engl­
mayer hat sich auf die
wachsende Bedrohung im
Internet vorbereitet: Nach­
dem das Unternehmen in
ausfallsichere Systeme
investiert hat, wurde nun
die Firewall ausgetauscht.
VOn WOlFGanG DruCKer
W
ir hatten
noch keinen Angriff auf
unser System“, sagt
Robert hacker, it-Abteilungsleiter beim Familienunternehmen
G. Englmayer. Damit dies auch so
bleibt, hat sich das oberösterreichische Logistikunternehmen
nun besser auf mögliche Bedrohungen vorbereitet. nach einer
genauen Auswahl der Produkte
am Markt – Bedienfreundlichkeit
und flexible Anpassung waren
wichtige Kriterien – hat sich das
unternehmen vor Kurzem für
eine neue Firewall-Lösung entschieden (unter dieser Art Schutzmauer versteht man eine Software,
die einzelne Computer oder das
System vor unerwünschten Zugriffen aus dem Internet schützt,
Anm.)
„in der Vergangenheit hat man
oft zugewartet“, sagt hacker. Viele unternehmen hätten erst
reagiert, wenn der Ernstfall eingetreten ist. Diese Zeiten seien
nun aber vorbei. hacker: „Eine Sicherheitsvorsorge ist längst State
of the Art.“ Das wird auch in der
Als Spedition ist das Unternehmen
Geschäftsleitung bewusst wahrgenommen.
Familienunternehmen haben
längst allen Grund, sich auf die
neue Bedrohungslage einzustellen. wie sich im vergangenen Jahr
zeigte, haben internetkriminalität
und die Zahl der Angriffe auf
computersysteme stark zugenommen. Das belegt eine Statistik
des österreichischen computer
Emergency Response team
(cERt): 2014 verzeichnete das
cERt bereits knapp 16.000 Fälle,
die tatsächlich ein Sicherheitsrisiko darstellten; über 72.000 Mal
hat die Stelle betroffene unternehmen, organisationen und Privatanwender informiert und bei
der Behebung von Problemen
unterstützt.
Stärker vernetzt
noch dramatischer sind Studien
von Beratungsunternehmen. Laut
diesen wurde in den vergangenen
zwei Jahren bereits jedes vierte
unternehmen opfer eines cyberangriffs, so die Einschätzung von
Experten. Die durchschnittliche
Schadenshöhe betrug dabei rund
400.000 €. Bei G.Englmayer muss
man gerade punkto it- und Daten-
wirtschaftsblatt.at
Mittwoch, 3. Juni 2015
Familienunternehmen
| 19
gegen neue Gefahren gerüstet
Englmayer (3)
G. Englmayer mit Kunden und Partnern gut vernetzt. Eine moderne und sichere IT-Infrastruktur ist hier besonders wichtig.
sicherheit vorne dabei sein, sagt
hacker. Denn als Spedition ist
man mit Kunden und Partnern
stärker vernetzt und it-lastiger als
in anderen Branchen.
Die neue Firewall – sie wurde an
allen 17 niederlassungen eingeführt, ist dabei aber trotzdem zentral verwaltbar – ist dabei aber nur
ein Bestandteil einer umfassenden
Sicherheitsstrategie. nachdem vor
Jahren einmal das hauptsystem
ausgefallen sei, habe man längst
auf hoch verfügbare Lösungen
umgestellt, berichtet hacker. Das
sei auch deshalb notwendig, weil
man sich heute einen it-Ausfall
kaum mehr leisten könne.
Umfassende Strategie
Bei Englmayer habe man erkannt,
dass in die it investiert werden
muss, erzählt hacker. wie viel ein
unternehmen für die Sicherung
der it-Landschaft budgetieren
muss, lasse sich aber kaum sagen,
denn zu einer umfassenden Strategie gehören viele Aspekte. Das
reicht bis hin zur Schulung von
Mitarbeitern. Eines lässt sich aber
sagen: Mit dem richtigen Konzept
kann man sich auch mit überschaubaren Budgets gut absi-
Eine Sicherheitsvorsorge ist längst
State of the Art.
ROBERT HACKER
ABTEILUNGSLEITER IT
G. ENGLMAYER
Die Spedition hat im oberösterreichischen Wels ihren Hauptsitz und
Niederlassungen in Wundschuh, Leopoldsdorf und Salzburg.
chern. Das unternehmen ist nach
dem Einbruch in der Krise wieder
auf wachstumskurs: Der umsatz
hat sich in den vergangenen fünf
Jahren fast verdoppelt – aktuell beschäftigt Englmayer rund 450 Mitarbeiter.
Den autor des artikels erreichen Sie
unter wolfgang.drucker@wirtschaftsblatt.at
Die Serie „Familienbetriebe“
wird von der WirtschaftsBlatt-Redaktion in völliger Unabhängigkeit
inhaltlich gestaltet und erscheint in
Kooperation mit KPMG.
n
FAKTEN
n Das Unternehmen wurde 1858
von Martin Dollhäubl gegründet
und später nach dem Stiefsohn
und Nachfolger Georg Englmayer
benannt. 1882 wurde das Unter­
nehmen zum k. k. amtlich bevoll­
mächtigten Zollagenten, was die
Unternehmensentwicklung nach­
haltig beeinflusste.
n 1994 wurde in Ungarn die erste
Auslandsniederlassung gegründet.
Heute ist das Unternehmen mit
eigenen Töchtern auch in Tsche­
chien, der Slowakei, Rumänien,
Kroatien und Slowenien vertreten.
n Pro Jahr fertigt das Unter­
nehmen etwa 1,5 Millionen
Sendungen ab. Am Firmensitz
verfügt Englmayer über 45.000
Quadratmeter Lagerhallen und
5000 Quadratmeter Büroflächen.
Laut Firmencompass betrug der
Umsatz in Österreich rund 13 Mil­
lionen €.
20 |
wirtschaftsblatt.at
Mittwoch, 3. Juni 2015
Branchenreport
TAGUNGEN
Kongressanbieter dürfen sich
Nach dem Motto „Wer
stehen bleibt, verliert“
investiert die heimische
Tagungsbranche in Seminarräume, Gemüsegärten
oder Autohäuser. Die Bedeutung von Technik und
Green Meetings nimmt zu.
Von caUDIa peIntner
D
ie Lage im herzen
Europas macht Österreich offenbar
zu einer beliebten
Destination für
tagungen. Die Anzahl der Kongresse, Firmentagungen und Seminare stieg 2014 im
Vergleich zum Vorjahr um 9,7 Prozent auf 17.028 Veranstaltungen
österreichweit. Von den 1.460.750
teilnehmern kam rund ein Drittel
aus dem Ausland.
So weit die offiziellen Zahlen.
Ein wirtschaftsBlatt-Rundruf
quer durch Österreichs Bundesländer zeigt: Die herausforderungen in der Branche sind groß –
mitunter wird aus diesem Grund
in die infrastrukur investiert – in
wien laut Kritikern allerdings zu
wenig.
tatsache ist: Die wirtschaftskrise wirkt sich seit einigen Jahren
bei der Kooperationsfreudigkeit
von Ausstellern und Sponsoren
negativ aus. Darauf zurückzuführen ist auch, dass im Vorjahr auf
nationaler Ebene etwa die teilnehmeranzahl pro Event um 9,3
Prozent zurückging, die durchschnittliche Dauer einer tagung
um 4,1 Prozent. „Das Geschäft im
Seminarbereich stagniert“, sagt
Gerald Stoiser, Direktor des steirischen thermenhotels Stoiser.
Denn Seminare und weiterbildung werden als Erstes gestrichen, wenn es ums Kosteneinsparen gehe. Als hotel müsse man
sich für diese Kundengruppe
„stark positionieren“ und „Bereichen, die in die Jahre gekommen
sind, ein neues outfit geben“.
Flipchart auf der Wiese
Das thermenhotel investiert
heuer 3,3 Millionen €: Seminarräume mit direktem Zugang in
den Gartenbereich werden erneuert und mit einer Klimaanlage
ausgestattet, Pausenräume werden umgebaut, und es entsteht ein
Ruheraum speziell für Gesundheitsseminare.
in der Steiermark hat auch das
Grazer Palais-hotel Erzherzog Johann seine Seminar- und Bespre-
chungsräume modernisiert.
neben dem thermenhotel Rogner Bad Blumau entsteht derzeit
ein Bio-Acker. Es wird Gemüse
angebaut, das später von Seminargästen geerntet und mit dem Küchenchef des hotels gemeinsam
zubereitet werden soll.
Laut einer umfrage des Austria
convention Bureau (AcB) beträgt
das investitionsvolumen im tagungssegment von 2012 bis 2017
rund 138 Millionen €. Dabei wird
vor allem in technik, Ausstattung
und Modernisierung investiert.
Bis zum Jahr 2017 sind es noch 33
Millionen €, die Kongresszentren,
hotels und co. ausgeben wollen.
Schaut man sich aktuelle Baustellen an, werden es wohl deutlich
mehr sein: Das congresszentrum
Alpach wird unter anderem um
DEFINITIONEN
n Kongresse sind ein- bis mehrtägige Zusammenkünfte von Personen zum beruflichen Austausch.
Ziel: die Vermittlung von aktuellen
Fachkenntnissen und Networking.
n Firmentagungen sind geschäftlich orientierte Meetings mit mindestens zehn Teilnehmern, die dasselbe Unternehmen, dieselbe
Unternehmensgruppe, Joint Ventures oder Kunden-Lieferantenbeziehungen repräsentieren.
n Seminare haben einen intensiven Schulungscharakter für ein
Fachpublikum. Generell weisen
Seminare weniger Teilnehmer und
eine kürzere Dauer auf.
wirtschaftsblatt.at
Mittwoch, 3. Juni 2015
Branchenreport
| 21
nicht auf Lorbeeren ausruhen
Beigestellt
Die Trends.
Interaktiv,
variabel
und grün
„Eine gute Location reicht
nicht aus“, weiß thomas Ziegler, Direktor des Design center Linz. Es brauche ein Rundum-wohlfühl-Paket, das Kunden von einem einzigen Ansprechpartner geschnürt bekommen. wer sein Meeting
abwechslungsreich gestalten
will, könne mit zusätzlichen,
auf das tagungsthema abgestimmten Locations zum Perspektivenwechsel anregen. Es
gebe auch viele Sitzvarianten,
die dazu beitragen, dass die
inhalte einer Veranstaltung im
Gedächtnis bleiben.
Teilnehmer reden mit
Die heimische Tagungswirtschaft ist 2014 weiter
gewachsen – Veranstalter
wie das Congresszentrum
Alpach investieren in die
Infrastruktur.
einen zweiten, 426 Quadratmeter
großen Plenarsaal sowie drei weitere Seminarräume erweitert. Die
Gesamtkosten, die sich das Land
tirol, die Europaregion tirolSüdtirol–trentino sowie Gemeinde und tourismusverband teilen,
belaufen sich auf 9,7 Millionen €.
Neue Tagungshochburgen
in Feldkirch eröffnete zu Jahresbeginn das Monforthaus nach
zweijähriger umbauphase. in das
Kongress- und Veranstaltungszentrum flossen 44,1 Millionen €.
Für 28 Millionen € sollen bei der
Messe Dornbirn heuer statt vier
kleinerer Standorte zwei große
hallen errichtet werden. Dadurch
sei man für neue Veranstaltungstypen verwendbar, heißt es von
den Betreibern.
Auch Mattersburg im Burgenland soll ein neues Kulturzentrum
bekommen. Das herzstück werde
ein Saal mit einem Fassungsvermögen von 600 Personen sein.
Die multimediale technische Ausstattung aller Veranstaltungsräumlichkeiten sei auf den aktuellen Stand der technik zu bringen, sagt wolfgang Kuzmits, Geschäftsführer der Kultur-Service
Burgenland Gmbh, die die fünf
burgenländischen Kulturzentren
betreibt.
intensiv in die Erneuerung investiert wird auch in Salzburg: Für
13 Millionen € wurde das hotel
crowne Plaza um das Pitter Event
center sowie um den Restaurantund Barbereich erweitert. in der
Pipeline befindet sich in Salzburg
ein neues Messehotel in der Josef-
Brandstätter-Straße, Betreiber ist
die Rhedey & haslacher hotelinvest Gmbh. Das tagungshotel
Gut Brandlhof in Saalfelden investiert 2,2 Millionen € in die Modernisierung der Zimmer sowie in
ein neus Autohaus, das für Automobilveranstaltungen genutzt
werden soll. „Die nachfrage nach
außergewöhnlichen Locations
steigt“, erklärt Gernot Marx, Geschäftsführer des Salzburg convention Bureau. Anbieter seien
gefordert, in die technische infrastruktur zu investieren: „wer stehen bleibt, der verliert.“
„Die herausforderung liegt in
der Realisierung interaktiver
Veranstaltungsformate, im Besetzen von Green-MeetingKonzepten und dem Einsatz
innovativer technik“, heißt es
wichtig ist, trends zu erkennen – und die kommen zumeist aus den uSA. Deswegen
ist Ziegler Mitglied bei MPi,
dem weltweit größten Verband der Meeting- und Eventindustrie, der 18.000 Mitglieder vereint. Paul Van Deventer, Präsident und cEo von
MPi, fasst trends zusammen:
tagungsteilnehmer wollen
mitbestimmen, worüber gesprochen wird, kommentieren, bewerten und themen
weiterentwickeln – globale
Vernetzung inklusive. Kongresse werden zu netzwerkPlattformen und dienen zur
Karriereplanung. Auch internationale Forschungsgruppen
finden zueinander. nachhaltigkeit wird wichtiger. Das
Durchführen von Veranstaltungen nach Richtlinien des
umweltzeichens für „Green
Meetings und Green Events“
ist bereits oft Bestandteil von
Ausschreibungen.
[sail]
susanna.sailer@wirtschaftsblatt.at
wirtschaftsblatt.at
Mittwoch, 3. Juni 2015
Branchenreport
22 |
ÖSTERREICHS TAGUNGSINDUSTRIE 2014
Veranstaltungen Zahlen, absolut
Kongresse
Firmentagungen
Burgenland
Kärnten
54
76
557
191
Oberösterreich
306
Steiermark
Tirol
Vorarlberg
Wien
18
178
Niederösterreich
Salzburg
Nächtigungen
Seminare
630
681
331
1697
418
548
411
203
579
218
167
386
1458
232
2124
629.171
264
440
396
2.131.565
182
4283
Zahlen, absolut
Burgenland
Niederösterreich
54.142
Salzburg
Firmentagungen in Österreich seit 2010
3705
5532
6611
6964
7088
+91%
12.178
40.577
Oberösterreich
Steiermark
Tirol
Vorarlberg
145.130
2011
2012
2013
153.188
208.339
Kritik an Wien
wien ist mit knapp der hälfte
aller Veranstaltungen das Flaggschiff der heimischen tagungsbranche. Dies liege „an der guten
infrastruktur und dem hohen
niveau der wiener hotellerie“,
sagt Peter Baierl, organisator des
europäischen Radiologenkongresses. Allerdings kritisiert er,
dass Einnahmen aus den Kongressen nicht ausreichend wieder
in den Ausbau der Kongress- und
tagungsindustrie investiert
werden (siehe Interview rechts).
„wir können historische häuser wie die hofburg oder das
Austria center nicht einfach
abreißen, sondern nur ein Finetuning vornehmen“, kontert
christian Mutschlechner, Präsident des AcB. Die hotellerie
investiere laufend in tagungsräumlichkeiten. Auch Kongressteilnehmer würden zudem von
investitionen in die öffentliche
infrastruktur profitieren.
Die autorin des artikels erreichen Sie
unter claudia.peintner@wirtschaftsblatt.at
701
17.211
4.683
32.853
6.147
29.125
8.246
1.198.720
18.636
41.165
8.979
60.410
5.089
25.303
85.156
291.975
4.900
k.A.
2014
Quelle: Meeting Industry Report Austria 2014
vom convention Bureau oberösterreich. Vor allem für die großen Kongresszentren sei es eine
herausforderung, im internationalen wettbewerb zu bleiben,
betont Edith Mader vom convention Bureau niederösterreich.
7.557
123.572
234.135
Wien
2010
Firmentagungen Seminare
Kongresse
Kärnten
57.381
WirtschaftsBlatt
Grafik/mp
Nachgefragt. „einnahmen reinvestieren“
WirtschaftsBlatt: Herr Baierl, Sie
organisieren den europäischen
Radiologenkongress, den mit
20.000 Teilnehmern größten Kon­
gress in Österreich. Worauf legen
Veranstalter am meisten Wert?
Peter Baierl: wirtschaftliche und
zeitliche Ressourcen werden
knapper und somit kann man als
Veranstalter nur mit einem Angebot punkten, das Jahr für Jahr
auf dem neuesten Stand ist und
einen deutlichen Mehrwert bietet. Entscheidend für die Zufriedenheit der Kunden sind auch
das professionelle Management
der Ausstellung sowie eine Location mit entsprechender optik
und technik, die keinen internationalen Vergleich scheuen muss.
Wo gibt es in Österreich Ver­
besserungspotenzial?
was klar gesagt werden muss,
ist, dass wien bei investitionen
in die Kongress- und tagungsindustrie ganz klar hinter anderen Metropolen wie Paris oder
Barcelona liegt. Das beginnt bei
den nicht vorhandenen investitionen in ein modernes Kongresszentrum auf internationalem niveau und endet dabei, dass
es nicht möglich ist, dass Kon-
gressteilnehmer mit ihren Eintrittskarten die öffentlichen Verkehrsmittel benutzen können.
Die Zahlen der Tagungsindustrie
entwickeln sich dennoch seit
Jahren sehr positiv.
wien erzielt jedes Jahr großartige Ergebnisse, und wir Veranstalter bringen Millionen an
Steuergeldern und hunderte gesicherte Arbeitsplätze. Von einer
sinnvollen Verwendung dieser
Gelder, um den Kongressstandort
noch stärker zu machen, sehe ich
Foto Wilke
Peter Baierl ist CEO der
European Society of Radiology.
allerdings nichts. Die Steuereinnahmen aus dem wiener tagungssektor ergaben 2014 insgesamt 253,5 Millionen €, davon gingen 166,9 Millionen an den Bund
und 30,4 Millionen an wien.
Gibt es in Österreich zu viele Kon­
gresszentren, die sich gegenseitig
Konkurrenz machen?
nein, aber es sollte ein Kongresszentrum geben, welches
einem internationalen Vergleich
standhält und auch einen Kongress mit 20.000 teilnehmern
aufwärts optimal bedienen kann.
Wo liegen künftig die Herausfor­
derungen für Veranstalter?
Die Kongressteilnehmer sind
heute nicht nur mehr jene vor
ort, sondern auch all jene, die
per Pc oder Smartphone von
überall auf der welt daran teilnehmen wollen. Für beide Zielgruppen gilt es, optimal zugeschnittene Angebote zu liefern.
wir streamen zum Beispiel unseren gesamten Kongress in Echtzeit über das internet, und auch
nach dem Kongress sind alle
inhalte online verfügbar. [clp]
claudia.peintner@wirtschaftsblatt.at
wirtschaftsblatt.at
Mittwoch, 3. Juni 2015
KonjunKtur
| 23
UMFRAGE
Vorausgedacht ...
Jeden Monat bitten wir Unternehmer und Manager aus führenden Betrieben um ihre Meinung zu
dringlichen Fragen in den Bereichen Wirtschaft, Bildung, Politik oder Forschung. Darüber hinaus geben
diese regionalen Entscheider eine Schnelleinschätzung zur aktuellen Konjunkturlage.
„Österreich hinkt beim Thema Innovation laut aktuellem
EU-Bericht hinterher. Welche Maßnahmen müssen gesetzt
werden, um gegenzusteuern?“
GESchÄFtSFÜhRER ViKinG
GMBh
MoniKA
KoBER
GESchÄFtSFÜhRERin
tESt AG
uLRiKE
AnDRES
GESchÄFtSFÜhRERin
tRAnSALPinE
ÖLLEitunG
AMBRoS
GASSER
GESchÄFtSFÜhRER
ALPinSchuLE
innSBRucK
GESchÄFtSFÜhRER GEBRo
PhARMA
FiEBERBRunn
GESchÄFtSFÜhRER
KLEnKhARt &
PARtnER
!
■ Potenzial für Innovationen gibt es
sicher genug bei uns. Persönlich wünsche ich mir innovative Produkte und
Dienstleistungen auch für eher frauenbesetzte Alltagsthemen. Frauen haben
eine breite Wahrnehmung, bei Mehrfachbelastung fehlen uns womöglich
Ressourcen und Mitstreiter, um kreative, innovative Produkte und Leistungen umzusetzen.
!
■ Österreich müsste das Schulsystem
wesentlich verbessern und die Forschungsarbeit an den Universitäten
besser unterstützen. Talenteförderung,
Autonomie und Diversität an den Schu-
len und Universitäten treiben Innovation voran. Förderlich wären auch alle
Aktivitäten, die die Vernetzung von
Forschungseinrichtungen auf internationaler/EU-Ebene fördern.
!
■ Die politischen Rahmenbedingungen
sowie die Entscheidungen, die vielfach
nicht getroffen wurden, sind für Unternehmer alles andere als ermutigend.
Für fundamentale Innovationen und
Neuerungen bedarf es jedoch Mut zum
Scheitern. Dieser kann durch marktorientierte und unternehmerfreundliche Rahmenbedingungen gefördert
werden.
■ Vom Ziel der Regierung, 2020 eine
Forschungsquote von 3,6% zu erreichen, sind wir weit entfernt. Punktuelle
Maßnahmen wie die Erhöhung der Forschungsprämie sind positive Zeichen,
reichen aber nicht aus. Wesentlich sind
die Steigerung einer Kultur der Offenheit und Neugier anstelle des Zweifelns
und Abwartens. Nur aus Visionen kann
wirkliche Innovation entstehen.
■ Die Ausbildung muss mehr entsprechend den Bedürfnissen der Wirtschaft
erfolgen, es braucht weniger bürokratische Hürden bei innerbetrieblicher
F&E, Förderung der durch inländische
Consulting-Unternehmen durchgeführten technischen Beratung und Planung
im Ausland und flexiblere Arbeitszeitgestaltung: Zwölf Stunden pro Tag sollten, wenn erforderlich, möglich sein.
!
chRiStiAn
KLEnKhARt
reich aber durchaus schwierig, gute Ingenieure zu finden. Die entsprechende
Ausbildung in den Fachbereichen des
Maschinenbaus und der Elektrotechnik
müsste deutlich ausgebaut werden.
!
chRiStiAn
KoLLEnZ
■ Das ist sehr branchen- und firmenabhängig. Wir investieren überdurchschnittlich viel in neue und innovative
Produkte und können damit Marktanteile hinzugewinnen. Es ist in Öster-
!
PEtER
PREtZSch
Wie entwickelt
sich die
Konjunktur?
Beigestellt (3), OTS/Joham, Gebro, Raneburger
24 |
Recht & SteueRn
FINANZIERUNG
Hürden bei
Gründung im
Bereich Biotech
wiEn. Die Produktentwicklung dauert bei Biotech-Firmen
lange – vier bis fünf Jahre sind
keine Seltenheit. Große Venture-capital-investoren (Vc)
steigen nicht am Anfang ein,
sondern erst, wenn positive
Entwicklungen da sind.
Die erste Zeit überbrücken
die meisten unternehmen daher mit Privatinvestoren (Business Angels). Rechtlich ist dabei auf Folgendes zu achten:
„Die Gründungsgesellschaft
sollte so ausgestaltet sein, dass
auf weitere Finanzierungsrunden, den Beitritt von Vc-investoren sowie Exit-Szenarien
bei Erfolg oder Scheitern Bezug genommen wird“, sagt
hannes havranek, Partner der
Phh Prochaska havranek
Rechtsanwälte Gmbh in wien.
Unternehmenswert
wer umgründungen im nachhinein vermeiden möchte, sollte bereits beim Start eine Kapitalgesellschaft gründen. „Vcinvestoren stecken ihr Geld
fast nur in Kapitalgesellschaften. Die von Business Angels
präferierte Gmbh & co KG
wird eher abgelehnt“, so havranek. Für die Gründer wichtig
sei zudem ein Verwässerungsschutz, damit es nicht zu starken Anteilsverschiebungen zugunsten der Vc-investoren
kommt. Für zukünftige Finanzierungsrunden sollte ein angemessener unternehmenswert herangezogen werden,
auch wenn dieser laut havranek schwierig zu ermitteln ist.
Liquidationspräferenzen der
investoren oder Rückkaufspflichten, wenn einzelne investoren aussteigen, können Projekte früh kippen lassen. Stattdessen sollten die Gründer ein
Mitverkaufsrecht aushandeln.
„im optimalfall sind investoren vertraglich verpflichtet, ab
einer Mindestverkaufssumme
zu verkaufen“, konstatiert havranek.
[clp]
claudia.peintner@wirtschaftsblatt.at
wirtschaftsblatt.at
Mittwoch, 3. Juni 2015
GASTKOMMENTAR
Nicht alle
Entnahmen
sind erlaubt
Während es für einen Einzelunternehmer
oder Gesellschafter einer Personengesellschaft selbstverständlich ist, Geldmittel aus
dem Betrieb zu entnehmen, gelten bei einer
GmbH strenge Kriterien – Vorsicht vor Fallen!
D
ie Gmbh ist die beliebteste Gesellschaftsform zur Entfaltung unternehmerischer tätigkeit in Österreich. Das zeigt schon ein Blick auf
die Statistik: Es gibt weit über 100.000 im Firmenbuch registrierte Gmbhs. Seit 2014 ist die
Gründung einer Gmbh bereits mit einem
Startkapital von 5000 € möglich.
wenn die Gmbh Gewinn erwirtschaftet,
stellt sich die Frage: wie bekommt ein Gesellschafter das Geld aus einer Gmbh wieder heraus? Das Gmbh-Gesetz ist streng und lässt
grundsätzlich nur Entnahmen in Form von Gewinnausschüttungen zu. Auf Basis eines Jahresabschlusses kann eine Gewinnausschüttung beschlossen und an den Gesellschafter
ausgeschüttet werden. Dafür fallen – bis Ende
2015 – 25 Prozent Kapitalertragsteuer an. Ab
2016 werden 27,5 Prozent an das Finanzamt
abzuführen sein.
Geschäftsführervertrag. Eine andere Möglichkeit besteht darin, als Geschäftsführer der
Gmbh ein honorar zu beziehen. Dafür empfiehlt sich der Abschluss eines Geschäftsführervertrages. Der Gesellschafter-Geschäftsführer muss diese Einkünfte der Einkommensteuer unterwerfen und Sozialversicherungs-
Bei Annahme einer verdeckten
Gewinnausschüttung fallen
25 Prozent KESt an.
beiträge entrichten. weiters fallen Lohnnebenkosten in höhe von ca. acht Prozent an. Sollte
eine Auszahlung des Geschäftsführerhonorars
an den Gesellschafter unterbleiben, kann eine
Versteuerung durch den Gesellschafter nur
dann vermieden werden, wenn die Gesellschaft
zahlungsunfähig ist. Es ist in der Praxis üblich,
dass ein Gesellschafter Geld aus der Gesellschaft entnimmt und diese Entnahmen auf
einem Verrechnungskonto gebucht werden.
im Rahmen von Betriebsprüfungen bei der
Gesellschaft stellt sich die Frage, ob die Überlassung von Geld an den Gesellschafter – vergleichbar mit einem Darlehen – eine Forderung am Verrechnungskonto darstellt oder als
verdeckte Gewinnausschüttung anzusehen ist.
Bei Annahme einer verdeckten Gewinnausschüttung wird nämlich – so wie bei einer
offenen Gewinnausschüttung – die Kapitalertragsteuer (KESt) von 25 Prozent vorgeschrieben.
Sowohl das Bundesfinanzgericht (BFG) als
auch der Verwaltungsgerichtshof (VwGh) haben sich mit dieser thematik oftmals beschäftigt. in mehreren in den letzten Monaten ergangenen Entscheidungen des VwGh wurde
die Annahme einer verdeckten Gewinnausschüttung abgelehnt. Der Verwaltungsgerichtshof hat dabei betont, dass keineswegs
grundsätzlich davon ausgegangen werden
kann, dass eine „Entnahme“ von Geldmitteln
durch den Gesellschafter aus der Kapitalgesellschaft eine verdeckte Gewinnausschüttung
darstellt. Daraus kann abgeleitet werden, dass
nicht von einer verdeckten Ausschüttung auszugehen ist, wenn von der Gesellschaft dem
Gesellschafter ein Vorteil (zum Beispiel Geld)
zugewendet wird und zeitnah durch eine Forderung gegenüber dem Gesellschafter ausgeglichen wird.
Ebenso wenig liegt eine verdeckte Gewinnausschüttung vor, wenn ein Gegenstand von
der Gmbh zu einem fremdüblichen Preis an
den Gesellschafter verkauft wird und im
Gegenzug keine Barzahlung erfolgt, sondern
von der Gmbh eine Forderung eingebucht
wird. Eine verdeckte Ausschüttung kann dann
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Mittwoch, 3. Juni 2015
Recht & SteueRn
| 25
iStock, Pöschl & Partner
Wenn die Kapitalertragsteuer
im Jahr 2016 von 25 auf 27,5
Prozent angehoben wird, sollte
überlegt werden, Gewinnausschüttungen noch vor Jahresende vorzunehmen.
angenommen werden, wenn keine durchsetzbare Forderung bei der Gesellschaft vorliegt,
was anzunehmen wäre, wenn der Gesellschafter im Zeitpunkt des Geldflusses über keine
ausreichende Bonität verfügt und auch keine
entsprechenden Sicherheiten beigebracht
worden sind.
Bonität. Das BFG hat allerdings 2015 in einem
anderen Fall entschieden, dass eine Forderung
der Gesellschaft gegenüber dem Gesellschafter nur dann anerkannt werden kann, wenn
ein entsprechender Kreditvertrag und Gesellschafterbeschluss vorliegen, eine Bonitätsprüfung unter Berücksichtigung des Einkommens
des Gesellschafters und seiner sonstigen Belastungen stattgefunden hat und Zinsen vorgeschrieben werden. ungeachtet der für Gesellschafter durchaus positiven Entscheidungen des VwGh ist bei Führung eines Verrechnungskontos daher mit großer Sorgfalt vorzugehen und zu beachten, dass eine Verzinsung
und Rückzahlung schriftlich vereinbart und
die Fälligkeiten auch eingehalten werden. weiters sollte die Bonität des Gesellschafters geprüft und die Prüfergebnisse dokumentiert
werden. Bei Verschlechterung der Bonität
muss die Gesellschaft Einbringungsmaßnahmen setzen, damit es nicht zu einer verdeckten Gewinnausschüttung kommt.
GÜnthER wiLLER
ist Steuerberater und Partner bei Pöschl
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Mittwoch, 3. Juni 2015
Bildung
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KARRIERE
Tirol studiert auf
internationalem
Niveau
Das Management Center
Innsbruck und die FH –
Kufstein starten im Herbst
mit neuen international
ausgerichteten MasterStudiengängen. Auch an
der Universität Innsbruck
gibt es Adaptierungen.
VOn MATTHiAS nAgl
D
as Management center
innsbruck (Mci) wagt
sich ab herbst an eine
neue Form des unterrichtens. in Zusammenarbeit mit
der kanadischen Royal Roads university bietet das Mci erstmals
einen Executive Master auf Basis
des Blended-Learning-Formats
an. „Das heißt, es gibt Präsenzphasen am Mci, synchrone
online-Lehrveranstaltungen und
asynchrone Phasen, also onlineLehrveranstaltungen mit freier
Zeiteinteilung“, erklärt ulrike
Fuchs vom Mci.
Es ist der zweite Studiengang
mit Blended-Learning: Den ersten, ein BwL-Bachelorstudium,
startete das Mci schon im vergangenen herbst. Das Format stieß
bei Studierenden und Lehrenden
auf positive Resonanz.
Das neue Studium ist englischsprachig und berufsbegleitend
aufgebaut und wendet sich an
„mid career professionals“ aus
den verschiedensten Berufsgruppen, etwa technik, naturwissenschaften oder Gesundheitsmanagement. Praxisbezug gibt es
in zweifacher hinsicht, einerseits
durch die Studierenden, die selbst
aktiv im Berufsleben stehen. und:
„Das im Studium erworbene wissen wird unmittelbar an der beruflichen Situation gespiegelt und in
begleitenden Projektarbeiten, die
sich mit unternehmensspezifischen Aufgabenstellungen befassen, vertieft“, sagt Fuchs.
Englisches Managen
Auch an der Fachhochschule Kufstein startet im herbst ein neuer
Master. Das seit 2001 bestehende
Studium des Sport-, Kultur- und
Veranstaltungsmanagements wird
um ein englischsprachiges Vollzeit-Masterstudium erweitert.
„wir haben uns internationalisiert,
da wir schon immer Anfragen
hatten, ob es das auch als englischsprachigen Studiengang gibt“, sagt
Studiengangsleiter Robert Kaspar.
Die Bewerbungsphase bestätigte die nachfrage: Schon vor Abschluss der Anmeldung war der
Studiengang dreifach überbucht.
Die internationale Ausrichtung
Wir haben uns
internationalisiert.
Die Nachfrage
danach ist groß.
ROBERT KASPAR
STUDIENGANGSLEITER
FH KUFSTEIN
Mit den neuen Ausbildungen steht
zeigt sich auch an der herkunft
der Bewerber. Zwei Drittel kommen zwar aus Österreich und Bayern, das nächstgrößere herkunftsland sind aber die uSA. Zahlreiche Bewerber kommen auch aus
Frankreich, Slowenien und der
Slowakei. Darüber hinaus bringen
mehrere Dozenten aus dem englischsprachigen Raum einen internationalen Blickwinkel in das Studium ein. Den Absolventen sollen
damit auch der weg für eine international Karriere offenstehen.
wie schon in den laufenden
Studiengängen zum thema wird
auch der neue einen engen Praxisbezug haben. „Zwei Drittel der
Studierendenprojekte sind eigenständige Events, die die Studierenden planen müssen“, erklärt
Kaspar. So hätten Studierende der
Fh Kufstein auch den Presseevent
zur Präsentation des BMw X5
organisiert sowie Veranstaltungen
für das Landestheater innsbruck
oder Events für Red Bull.
Diese Projekte tragen auch zur
Finanzierung der Fachhochschule
bei. Bei Forschungs- und Studierendenprojekten würde von Fhexternen Auftraggebern eine Pauschale von rund 5.000 € verlangt.
„im Rahmen der Gesamtfinanzierung sind das aber kleinere
Beträge“, sagt Studiengangsleiter
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Mittwoch, 3. Juni 2015
Bildung
| 27
colourbox.de, FH Kufstein
Kaspar. Das Gesamtbudget liegt
bei 12 Millionen €, es kommt zu 74
Prozent vom Bund, zu rund zehn
Prozent vom Land, zu acht Prozent aus Studienbeiträgen und zu
0,5 Prozent von der Stadt Kufstein.
An der Leopold-Franzens-universität innsbruck gibt es ab
herbst nur kleinere Änderungen:
Die Studien wirtschaftsrecht,
Pharmazie und alle Lehramtsstudien werden vom Diplom- zum
Bachelorstudium umgebaut, bleiben inhaltlich aber weitgehend unverändert. Der Bachelor für die
Lehramtsstudien hat mit acht anstelle von sechs Semestern im Vergleich zu anderen Bachelors Überlänge. Bei wirtschaftsrecht und
Pharmazie ist für 2016 ein aufbauendes Masterstudium geplant.
den Autor des Artikels erreichen Sie
unter tirol@wirtschaftsblatt.at
NEUE RANKINGS
n Fachhochschulen: 38 Studien-
den Studierenden eine internationale Karriere offen.
gänge in den Fachbereichen Informatik und Pflegewissenschaften
aus sieben österreichischen Fachhochschulen nahmen heuer am
Ranking des deutschen Centrums
für Hochschulentwicklung teil. Besonders gut abgeschnitten hat mit
17 Spitzenplatzierungen die FH
Oberösterreich in Hagenberg mit
16 Informatik-, Kommunikationsund Medienstudiengängen.
Ebenfalls weit vorn: die FH Vor-
arlberg mit Informatik und die
FH St. Pölten mit IT-Security.
n MBA: „Welches postgraduale
Studienprogramm würden Sie
empfehlen?“, fragt das Meinungsforschungsinstitut IMAD jährlich
182 Arbeitgeber in Österreich.
Platz eins belegte heuer die
Donau-Uni Krems (Empfehlungsquote: 42 Prozent, Bekanntheitsgrad: 95,4 Prozent) vor der WU
Executive Academy und dem MCI.
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einer Präzisons-Plan- und Profilschleifmaschine, Abgabe: 08.06.2015, 10:00
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Bundesbeschaffung GmbH, Lieferung
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10:00 Uhr
Bundesbeschaffung GmbH, Lieferung
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30.06.2015, 10:00 Uhr
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WirtschaftsBlatt
wirtschaftsblatt.at
Mittwoch, 3. Juni 2015
ImmobIlIen
28 |
Grafik/mp
Quelle: www.immobilien.net
SICHERHEIT
Gebäudeschutz
muss laufend
Neues bieten
Unternehmen, die
Sicherheitslösungen für
gewerbliche Immobilien
anbieten, können sich
über hohe Wachstumsraten freuen. Dafür
müssen sie permanent
Innovationen entwickeln.
Von melAnIe mAnneR
D
er Bedarf an Sicherheitslösungen steigt wahnsinnig. Global beträgt
das wachstum in diesem Bereich 20 Prozent pro Jahr“,
sagt thomas Streimelweger, cEo
von KiwiSecurity. Die automatische Videoanalyse von Besucherbewegungen ist sein Spezialgebiet
– wie viele Besucher eines Einkaufszentrums sich etwa in welche Richtungen bewegen und wo
sich Schlangen bilden. heuer soll
sich der siebenstellige umsatz
von KiwiSecurity mehr als verdoppeln. Gerade in den uSA würde auf stärkere Überwachung
gedrängt. „Für uns bedeutet das,
in den uS-Markt zu gehen.“
Aber auch in Österreich mehren sich Anfragen von unternehmen. 13 Produkte vertreibt KiwiSecurity, jährlich kommen ein
oder zwei hinzu; als nächstes
etwa eine Softwarelösung, die
erkennt, wenn eine Sicherheitskamera manipuliert wird.
Zutritt via Handy
Der wiener Anbieter von Zutrittslösungen EVVA setzt seit
einem Jahr auf die Zutrittsberechtigung via handy-App. Das „AirKey“-System nutzt Smartphones
mit nFc-Übertragungsstandard
als Schlüssel. Der neue Standard
ermöglicht den Datenaustausch
via Funktechnik über Strecken
von wenigen Zentimetern. Ein
Schließzylinder kostet 389 €. Zu
den Kunden, die AirKey nutzen,
gehören eine Supermarktkette
und ein Bankkonzern.
„Üblich sind elektronische Zutrittssysteme dort, wo es mehr als
800 Mitarbeiter gibt und viele
Leute zu unterschiedlichen Zeiten
raus- und reingehen“, sagt EVVABusiness-Solution-Manager herbert Maté. Allerdings wird der Zutritt oft über Karte oder Schlüsselanhänger geregelt. „Es gibt mehr
als 50 Anbieter mit proprietären
Systemen. in Zukunft werden sich
aber gemeinsame Standards herauskristallisieren.“ ob sich der
Zutritt via handy durchsetzt, wird
sich erst weisen.
Das wiener neustädter unternehmen Sorex wireless Solutions
In Zukunft werden
sich gemeinsame
Standards herauskristallisieren.
HERBERT MATÉ
EVVA
Das Bedürfnis
nach HightechSicherheitslösungen steigt.
bietet seit elf Jahren handy-Zutrittslösungen via Bluetooth und
steigert seinen umsatz laut Eigenangaben seit 2013 jährlich um 40
Prozent. Genaue umsätze werden
nicht bekannt gegeben. Aktiv vermarktet werden die Produkte erst
seit Ende 2014. Der Zulauf war unerwartet. „Die Firmenlösungen
gingen uns bereits im März aus“,
sagt Key-Account-Manager Xenia
Berger. „Das interesse an Gebäudesicherheit ist eindeutig gestiegen.“ Sorex entwickelt die Software nun weiter: „Zum Beispiel,
dass man einem Mitarbeiter die
Berechtigung sperrt und trotzdem
sehen kann, ob er versucht, einzudringen.“
Für thomas haiden, Vertriebsleiter von Bosch Sicherheitstechnik Österreich, ist der Zutritt via
handy ein Sicherheitsrisiko.
Bosch setzt auf Kartenlesesysteme. haiden sieht einen trend zu
Multichannel-Lösungen: Die Zutrittskontrolle wird mit Videoanalysesystemen und Alarmanlagen
unter einem Schirm verbunden.
„wir rechnen mit wachstumsraten von drei bis vier Prozent im
Sicherheitsbereich, da dieser stark
an das wachstum der Bauwirtschaft gekoppelt ist.“
Die Autorin des Artikels erreichen Sie
unter melanie.manner@wirtschaftsblatt.at
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Mittwoch, 3. Juni 2015
ImmobIlIen
| 29
Foltin π, iStock
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WUSSTEN SIE …
n Der weltweite Markt für
„Physical security“ soll von 52,4
Milliarden € im Vorjahr bis 2019
auf 79,9 Milliarden € wachsen, berichtet US-Marktbeobachter und
-berater MarketsandMarkets. Dazu
gehören Zutrittskontrollen gleichermaßen wie Videoüberwachung, biometrische Lösungen und
Sicherheitsberatung. Die umsatzstärksten Märkte sind die USA und
Europa, wobei Asien innerhalb
dieser Periode aufschließen wird.
n Elektronische Zutrittssysteme
wuchsen als Markt im Vorjahr nur
um zehn Prozent, berichtet der
jährliche Branchenreport der
Imperial Capital Bank – weniger
stark als erwartet.
n Videoüberwachungssysteme
brachten laut Schätzungen des USAnbieters IHS 2014 weltweit 13,6
Milliarden € Umsatz. In den nächsten Jahren werden jährlich zwölf
Prozent Wachstum erwartet.
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30 |
FOKUS
Ko M M E R Z i E L L E R t h E M E n S c h w E R P u n K t
wirtschaftsblatt.at
Mittwoch, 3. Juni 2015
FOKUS WEIHNACHTSFEIER
Colourbox.de
Nur Frühbucher finden auch
den idealen Veranstaltungsort
Die heiße Planungsphase ist im Juni bereits vielerorts erreicht. Große Unternehmen sollten bis
zu 1,5 Jahre im Voraus die Firmenweihnachtsfeier buchen.
VON CHRISTIAN SCHERL
D
ie Firmenweihnachtsfeier dient als optimale Gelegenheit für den
Arbeitgeber, sich bei
seinen Mitarbeitern zu bedanken.
Mit dem jeweiligen Rahmen
unterstreicht der Veranstalter die
Ernsthaftigkeit seiner Botschaft:
ist das „Danke“ ein echtes Anliegen oder bloß Pflichterfüllung?
Location, Essen, Rahmenprogramm sind die wichtigsten Eck-
pfeiler bei der organisation der
Firmenweihnachtsfeier. oft scheitert es nicht am Budget. „Lieblosigkeit in der Planung ist eine der
größten Sünden bei der organisation der Feier“, sagt Regina Kropff,
Geschäftsführerin der steirischen
werbeagentur keingrammfett. Sie
hat mit www.weihnachtsfeiern.at
ein internetportal ins Leben gerufen, auf dem Restaurants und
hotels die Möglichkeit haben,
sich Firmen und Privatpersonen
als top-Location für die weihnachtsfeier zu präsentieren. „wir
suchen schöne Locations, Geheimtipps, gute caterer, aber auch
Feuerkünstler, Dekorateure, DJ‘s
für ein umfangreiches Rahmenprogramm“, sagt Kropff. Derzeit
stehen 18 Betriebe auf dem Portal.
weitere acht Betriebe kommen
demnächst hinzu. Am stärksten
vertreten sind die Bundesländer
Salzburg und oberösterreich.
„Die Erfahrung hat gezeigt, dass
immer mehr Großfamilien vor
weihnachten ein paar gemeinsame, schöne tage verbringen wollen. Die sollen auf der Plattform
ebenso fündig werden wie unternehmen, die für ihre Mitarbeiter
ein schönes, gemeinsames Erlebnis schaffen wollen“, so Kropff.
neben der kontinuierlichen Erweiterung samt laufender Such-
wirtschaftsblatt.at
Mittwoch, 3. Juni 2015
maschinenoptimierung, wird das
Portal in Zukunft auch den weg
in die sozialen netzwerke antreten um persönliche Geschichten,
Erlebnisse und Empfehlungen
einzufangen.
Buchen im ersten Quartal
Auch für das Grazer haustechnikunternehmen odörfer ist die
weihnachtsfeier ein bewährter
weg, um sich beim Personal am
Ende des Jahres für den geleisteten Einsatz zu bedanken. Deshalb
werden die Veranstaltungsorte
schon frühzeitig ausgewählt, immerhin gilt es jährlich vier weihnachtsfeiern abzuhalten – für jede
Region, in der die Firma vertreten
ist, eine eigene. nur im vergangenen Jahr kamen anässlich eines
Firmenjubliäums alle Mitarbeiter
in Graz zusammen. „Je früher man
Ko M M E R Z i E L L E R t h E M E n S c h w E R P u n K t
seine wunschlocation aussucht,
desto eher bekommt man sie“, berichtet Susanne Schneider, geschäftsführende Gesellschafterin
von odörfer. „Seitdem wir einmal
mit der Planung zu spät dran waren, fixieren wir unsere termine
bereits im ersten Quartal.“ Meist
kommen dabei die Freitage im Advent in Frage. Dann haben nämlich zahlreiche Mitarbeiter am
wochenende frei, mit Ausnahme
derer, die in der Ausstellung tätig
sind.
Je größer, desto früher
Begehrte objekte sollten also
rechtzeitig reserviert werden. Ab
einer Größe von über 100 Gästen
sind mindestens sechs bis sogar
18 Monate Vorlaufzeit einzuplanen. Kleinere Betriebe können
sich mehr Zeit lassen und finden
auch kurzfristig noch attraktive
Veranstaltungsorte. „weihnachtsfeiern liegen generell im Abnehmen“, beobachtet christian herzig, Event- und Sales Manager von
Starcatering (www.starcatering.
at). „Aus diesem Grund ist es für
Klein- und Mittelunternehmen
leichter geworden, auch nach den
Sommerferien noch eine geeignete Location für die weihnachtsfeier zu bekommen.“ neben den
exponierten Feiertagen, bei denen
eine rechtzeitige Buchung notwendig ist, gäbe es bis zu zwei
wochen vor der Feier realistische
chancen auf attraktive Räumlichkeiten. Allerdings zahlt sich eine
rechtzeitige Buchung auch finanziell aus. Viele Anbieter locken
mit einem Frühbucherbonus. So
auch Starcatering. Buchungen,
die bis Ende Juni getätigt werden,
FOKUS
| 31
erhalten acht Prozent auf alle
Speisen und Getränke. Das Partyservice- und cartering-unternehmen bietet im wiener Raum eine
Vielzahl an Locations. Darunter
etwa die Kunstfabrik, das Palais
Lichtenstein, wolke 19 im Ares
tower und wolke 21 im Saturn tower oder das Stift Klosterneuburg. Den c3 convention center
in wien-Landstraße betreibt Starcatering sogar selbst.
Bei der Auswahl der weihnachtsfeier-Location zeichnen
sich bei Österreichs unternehmen zwei Extreme ab. „Entweder
sehr günstig, oder sehr hochpreisig“, sagt herzig. „Zur günstigeren
Variante zählen zum Beispiel
Lofts und Fabrikhallen. Dem
gegenüber stehen hochpreisige
innenstadtlokalitäten, wie Museen, Palais, usw.“
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32 |
Businesstalk
Redaktion Alexander Pfeffer
alexander.pfeffer@wirtschaftsblatt.at
wirtschaftsblatt.at
Mittwoch, 3. Juni 2015
GALA
$
Peroutka (3)
Fest der
Familienerfolge
wiEn. Eine Gala für Österreichs beste Familienunternehmen:
Das wirtschaftsBlatt hatte gemeinsam mit seinen Partnern, dem
Bankhaus Spängler, BDo Austria und der Österreichischen notariatskammer, in die Aula der wissenschaften geladen. Zum tirolSieger wurde dabei die Dinkhauser Kartonagen Gmbh aus hall
in tirol gekürt. Der Österreich-Sieg ging an die Fussl Modestraße Mayr Gmbh. Finanzminister hans Jörg Schelling hielt
die Festansprache, in der er sich unter anderem für den
Einsatz und das Engagement der Familienunternehmen
bedankte, und Karl-heinz Strauss, Vorstandsvorsitzender der Porr AG, war der Keynote-Speaker
des Abends. Rund 300 Gäste konnten bei der
anschließenden Feier auf die
Gewinner anstoßen.
"
&
# Die Dinkhauser Kartonagen GmbH ist Tirols bestes Familienunternehmen 2015: BDO-Partner Hans Peter Hoffmann (l.) gratuliert dem
Unternehmerehepaar Katharina und Paul Schäfer. ! Christoph Neumayer (l.), Generalsekretär der Industriellenvereinigung, mit KarlHeinz Strauss, Vorstandsvorsitzender der Porr AG und Keynote-Speaker der Veranstaltung, beim festlichen Empfang mit rund 300 Gästen.
%„In einer wirtschaftlich anspruchsvollen Zeit sind solche Veranstaltungen von besonderem Wert“: Finanzminister Schelling im Einsatz
als Festredner bei der Gala in der Aula der Wissenschaften.
Ihr Event ist unser Business
Ein rundes Jubiläum, das Ihr Unternehmen feiert, eine festliche
Präsentation, zu der Sie Business-Partner laden, oder ein Galaabend, der mit hochkarätigen Gästen über
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