FrankFurter allee nord

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FrankFurter allee nord
Stadtumbau- und Sanierungsgebiet
Frankfurter Allee Nord
2013 // 14
Integriertes Stadtentwicklungskonzept
Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
Integriertes Stadtentwicklungskonzept
Stadtumbau- und Sanierungsgebiet
Frankfurter Allee Nord
Auftraggeber
Bezirksamt Lichtenberg von Berlin
Abteilung Stadtentwicklung
Stadtentwicklungsamt
Fachbereich Stadtplanung
Alt-Friedrichsfelde 60, 10315 Berlin
Auftragnehmer
STATTBAU Stadtentwicklungsgesellschaft mbH
Pufendorfstraße 11, 10249 Berlin
www.stattbau.de
Bearbeitung
Genia Krug
Karsten Hanke
Meike Hartmuth
Carsten Praum
Technische Unterstützung
Anna Jauch
Sinje Koch
Thomas Janßen
Berlin, September 2014
Um den Lesefluss nicht zu beeinträchtigen, verzichten wir auf
Schreibweisen zur Geschlechtertrennung.
Selbstverständlich sind immer gleichzeitig und chancengleich beide
Geschlechter angesprochen.
Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
Inhalt
1.
Vorbemerkung
2.Rahmenbedingungen
2.1 Gebietsbeschreibung
7
9
9
2.2 Gebietskulisse
14
2.3 Planungssituation
16
3.
2.3.1 Flächennutzung
17
2.3.2 Bebauungsplanverfahren
19
Fortschreibung der Analyse 2009
21
3.1 Eigentumsverhältnisse
21
3.2 Bauzustand
23
3.3 Demografische und soziale Struktur
24
3.3.1 Einwohnerentwicklung
24
3.3.2 Demografische Struktur
24
3.3.3 Soziale Struktur
26
3.4 Wohnen
27
3.4.1 Anzahl und Größenstruktur der Wohnungseinheiten, Wohnformen
27
3.4.2 Eigentumsstruktur
28
3.4.3 Ausstattung
29
3.4.4 Wohnungsmieten und Wohnungsleerstand
30
3.5 Grün- und Freiflächen
32
3.5.1 Öffentliche Freiflächen und Spielplätze
32
3.5.2 Private Freiräume
37
3.5.3 Öffentlicher Straßenraum
38
3.5.4 Vernetzung von Grünflächen
40
3.6 Gewerbe
42
3.6.1 Gastronomie 42
3.6.2 Beherbergung
42
// 3
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3.6.3 Gesundheit
43
3.6.4 Handwerk
43
3.6.5 Kreativgewerbe
43
3.6.6 Sonstiges Gewerbe
44
3.7 Einzelhandel
44
3.8 Soziale Infrastruktur
45
3.8.1 Schulen
46
3.8.2 Sporteinrichtungen
47
3.8.3 Kindertagesstätten
49
3.8.4 Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtungen
51
3.8.5 Einrichtungen des Gesundheitswesens
53
3.8.6 Einrichtungen im Kulturbereich
54
3.8.7 Angebote für Senioren
55
3.9 Akteure und Netzwerke
55
3.9.1 Akteure und Beteiligung
55
3.9.2 Übersicht lokale Akteure Alt-Lichtenberg
57
3.10 Verkehr und Straßenraum
58
3.10.1 Entstehungsgeschichte des Straßennetzes
58
3.10.2 Straßennetz und -funktionen
59
3.10.3 Verkehrsaufkommen
59
3.10.4 Verkehrsführung 60
3.10.5 Verkehrsberuhigung
61
3.10.6 Zustand des Straßen- und Gehwegnetzes
61
3.10.7 Ruhender Verkehr
62
3.10.8 ÖPNV
62
3.10.9 Radverkehr
63
3.10.10 Fußgänger
64
3.11 Technische Infrastruktur
64
3.11.1 Elektrizität 64
3.11.2 Fernwärme
65
3.11.3 Gas 65
3.11.4 Wasserversorgungs- und Entwässerungsanlagen
65
// 4
Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
3.11.5 Telekommunikation 66
3.12 Umwelt, Klimaschutz und Energie
66
3.12.1 Geologische Situation und Bodenverhältnisse
66
3.12.2 Altlasten
67
3.12.3 Klima
68
3.12.4 Luft
68
3.12.5 Lärm
68
3.12.6 Energie
70
3.12.7 Solarpotentiale
71
4.Entwicklungskonzept
73
4.1 Erneuerungsbedarf Bausubstanz 73
4.1.1 Wohnbausubstanz
73
4.2 Neubau- und Verdichtungspotential
74
4.2.1 Größere Standorte Wohnungsneubau
74
4.2.2 Nachverdichtungen, Lückenschließungen, kleinteiliger Wohnungsneubau
78
4.2.3 Dachgeschossausbauten
79
4.2.4 Übersicht Wohnungspotentiale
80
4.3 Einwohnerentwicklung aufgrund der Wohnungsbaupotentiale
80
4.4 Entwicklung der Grün- und Freiräume
81
4.4.1 Maßnahmen zur Qualifizierung der Grün- und Spielflächen
82
4.4.2 Maßnahmen zur Qualifizierung privater Freiflächen
86
4.4.3 Maßnahmen zur Qualifizierung des öffentlichen Straßenaums 87
4.4.4 „Grünes Netz Nord“ 89
4.5 Entwicklung Einzelhandel und Gewerbe
4.6 Projekte der sozialen und kulturellen Infrastruktur
90
91
4.6.1 Kita
92
4.6.2 Schulen
93
4.6.3 Sport- und Freizeiteinrichtungen
94
4.6.4 Kultur- und Bildungseinrichtungen
95
4.6.5 Spielleitplanung
96
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4.7 Entwicklung Verkehr und Straßenraum
96
4.7.1 Fließender Verkehr
97
4.7.2 Ruhender Verkehr
100
4.7.3 Öffentlicher Nahverkehr (ÖPNV)
100
4.7.4 Radwegenetz
101
4.7.5 Fußgängerverkehr
102
4.8 Energetisches Quartierskonzept und Klima
104
4.8.1 Klimaschutz
104
4.8.2 Energetisches Quartierskonzept
106
4.8.3 Mobilitätskonzept
109
4.8.4 Lärmminderung
110
4.9 Handlungsschwerpunkte
111
4.9.1 Ehemaliges MfS-Areal
111
4.9.2 Wohngebietspark und Schulstandort Rüdigerstraße
113
4.9.3 Wohngebietszentrum Alte Frankfurter Allee/ Siegfriedstraße
115
4.9.4 Hubertusbad
116
4.9.5 Frankfurter Allee
116
4.9.6 Trainspotting Gudrunstraße und Friedhofsvorplatz
117
5.Kosten- und Finanzierungsübersicht
118
6.Handlungsinstrumente
120
6.1 Akteure und Beteiligung
120
6.2 Bodenordnung
121
6.3 Vertiefende Gutachten, Wettbewerbe, Bebauungspläne
121
6.4 Zwischennutzungen
123
7.
Quellen
125
8.Anhang
130
// 6
Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
1. Vorbemerkung
Das Gebiet Frankfurter Allee Nord (FAN) ist mit der Zwölften Verordnung
über die förmliche Festlegung von Sanierungsgebieten seit dem 31.03.2011
Stadtumbau- und Sanierungsgebiet. Der Festlegung vorausgegangen waren Vorbereitende Untersuchungen, in deren Ergebnis erhebliche strukturelle Mängel und Defizite festgestellt worden waren.
Das mit der Festlegung als Sanierungs- und Stadtumbaugebiet beschlossene Integrierte Stadtentwicklungskonzept (INSEK) folgt dem Leitbild für
die Entwicklung des Gebiets als
„Gesundes, ökologisches Modellgebiet mit besonderen Orten“.
Seit der förmlichen Festlegung ist vieles in FAN geschehen: Mit der Neugestaltung des Freiaplatzes wurde im August 2013 das erste über das
Programm Stadtumbau geförderte Vorhaben im öffentlichen Raum eingeweiht. Für zwei weitere, in naher Zukunft zu realisierende öffentliche
Infrastrukturvorhaben, wie den Neubau der Jugendfreizeiteinrichtung an
der Gotlindestraße und die Neuanlage des Wohngebietsparks nördlich der
Rüdigerstraße, sind die konzeptionellen und planerischen Vorbereitungen
abgeschlossen. Mit diesen Projekten werden vor allem qualitative Defizite
bei der sozialen Infrastruktur und den öffentlichen Freiflächen gemildert.
Bereits vor Festlegung des Stadtumbau- und Sanierungsgebiets war eine
zunehmende Neubautätigkeit für Wohnungen im Gebiet festzustellen. Neben mehrgeschossigen Wohnungsneubauten und Umnutzung ehemaliger
Gewerbebauten entstanden zahlreiche Eigenheime, ob als Reihenhäuser
oder freistehende Einfamilienhäuser. Wohnungsneubau wird auch in den
kommenden Jahren fortgesetzt werden, wobei das Gewicht auf mehrgeschossigen Wohngebäuden liegen wird.
Damit einhergehend werden auch die Einwohneranzahl im Gebiet und die
Bedarfe und Anforderungen an soziale Infrastruktureinrichtungen, Freiflächen und die Qualität des öffentlichen Raumes weiter steigen.
Für den westlichen Sanierungsbereich zwischen Frankfurter Allee und
Normannenstraße sowie Magdalenenstraße und Ruschestraße ist im Juni
2013 durch das Bezirksamt sowie im September 2013 durch die BVV der
Rahmenplan für die Entwicklung beschlossen worden.
Für das Gesamtgebiet ist ein Verkehrskonzept erarbeitet worden und
durch das im Herbst 2013 fertiggestellte Energetische Quartierskonzept
können die städtebaulichen Ziele der Gebietsentwicklung um eine energetische Gesamtbetrachtung ergänzt werden. Aus diesen beiden Konzepten
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Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
werden nun konkrete Maßnahmen- und Projektvorschläge zur späteren
Umsetzung abgeleitet.
Der Stadtumbau- und Sanierungsprozess in FAN profitiert von der aktiven
Beteiligung seiner Bewohner, ansässigen Initiativen und Trägern, Eigentümern und Gewerbetreibenden. Der seit Mai 2013 bestehenden FAN-Beirat
vertritt die Interessen der Menschen des Gebiets, bringt sich konstruktiv in
die Entwicklung von Projekten ein und gibt Impulse und Anregungen für
die weitere Gebietsentwicklung.
Mit der Fortschreibung des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes sollen die Ziele für das Gebiet FAN fortgeschrieben und präzisiert werden,
indem erfolgte Veränderungen sowie neue Planungen und Konzepte einbezogen werden und geänderten Bedingungen und Anforderungen Rechnung getragen wird.
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Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
2. Rahmenbedingungen
2.1 Gebietsbeschreibung
Das Stadtumbau- und Sanierungsgebiet befindet sich am östlichen Rand
der Berliner Innenstadt. Lediglich 4 km vom Alexanderplatz entfernt, ist es
der westlichste Teil Lichtenbergs und grenzt an den Stadtbezirk Friedrichshain. Begrenzt durch die Frankfurter Allee im Süden, Möllendorffstraße
im Westen, der Rutnikstraße und der Blockmitte zwischen Bornitz- und
Gotlindestraße nördlich und der ehemaligen Gleisanlagen der Industriebahn im Osten, erstreckt sich das Gebiet über eine Fläche von etwa 150 ha
und umfasst 52 statistische Blöcke aus dem statistischem Gebiet 149 und
Teilbereiche von drei Blöcken aus Gebiet 150. Im Rahmen der förmlichen
Festlegung als Stadtumbau- und Sanierungsgebiet im März 2011 wurde
die Gebietskulisse um den Standort der JFE Plexus und der Kita Singemäuse an der Gotlindestraße sowie dem Vorplatz des Zentralfriedhofs Friedrichsfelde erweitert.
Historie
Das über Jahrhunderte landwirtschaftlich geprägte Dorf Lichtenberg im
Osten von Berlin wurde erstmals 1288 urkundlich erwähnt. Am heutigen
Loeperplatz befindet sich, mitsamt Dorfkirche, der historische Kern der
mittelalterlichen Siedlung. Bis ins späte 18. Jahrhundert ist Lichtenberg
Ausflugsziel und Wohnort wohlhabender Berliner. Um den Dorfkern entstehen in dieser Zeit Vorort-Villen, Reihen- und Einzelhäuser. Entlang der
1708 durch Markgraf Albrecht Friedrich von Brandenburg-Schwedt angelegten Frankfurter Allee (1824-72 Frankfurter Chaussee, 1950-61 Stalinallee) entstehen um 1830 Landhäuser. Das um die Dorfkirche gelegene Gutsund Bauernland wird zu dieser Zeit zunehmend parzelliert. Zwischen der
Magistrale nach Berlin, bis hin nach Friedrichfelde, verdichtet sich im 19.
Jahrhundert Wohnbebauung mit typischen Berliner Mietshäusern mit Seitenflügeln und Hinterhöfen. Der engmaschige Bebauungsplan von Hobrecht endet an der heutigen Möllendorffstraße, Freia- und Roedeliusplatz
sind in diesem bereits vorgesehen.
Zur Zeit der Industriealisierung erfährt das Dorf Lichtenberg ein rasantes
industrielles Wachstum und eine starke Einwohnerzunahme (1871: 3.000
Einwohner; 1900: 58.000 Einwohner); es verliert dadurch zunehmend an
ländlichem Charakter. Es zählt zu den größten industriellen Ballungszentren im Osten Berlins. Allein das Industriegebiet Herzberge beschäftigt in
Zeiten der DDR 20.000 Arbeitskräfte. Diese Wachstumsschübe sind nicht
zuletzt auf die gute verkehrliche Erschließung zurückzuführen. Ab 1867
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wird Lichtenbergs Verkehrsanbindung ausgebaut. Zunächst konnte es
mittels der Königlichen Preußischen Ostbahn erreicht werden, später über
Pferde- und Fernbahnlinien und bis heute über Tram, U- und S-Bahnlinien.
Ab 1900 setzt erneut ein starker Wachstumsschub ein. Die Villen entlang
der Frankfurter Allee werden durch Mietshäuser ersetzt und Blockrandstrukturen mit höherer Grundstücksausnutzung auf engen Parzellen
erbaut, um den immensen Einwohnerzuwachs zu kompensieren (1910:
164.000 Einwohner). Alleen binden das zerrissene Erscheinungsbild des
späteren Verwaltungsbezirks Lichtenberg von Berlin. Nach 1900 wird ein
zentral gelegenes Ortszentrum zwischen den teilweise repräsentativen
Bauten von Amtsgericht, Glaubenskirche, Finanzamt und dem heutigen
Hans-Zoschke-Stadion geplant.
1907 erhält Lichtenberg Stadtrecht. Daran gebunden ist die Einrichtung
städtischer Institutionen und Versorgungseinrichtungen, wie der Neubau
des Rathauses, der Polizeistation, des Krankenhauses, des Wasser- und
Elektrizitätswerks, sowie die Modernisierung von Abwasserentsorgungssystemen. Insbesondere wurde das Angebot der sozialen Infrastruktur
durch mehrere Schulen, einer Volksbücherei, einem Sportstadion und dem
Stadtbad erweitert. 1920 wird die mit Abstand am weitesten urbanisierte
Stadt im östlichen Berliner Umland eingemeindet.
In den 1920er Jahren bauen hier einige Unternehmen für Ihre Belegschaften Wohnungen. Charakteristisch für diese Anlagen sind die Beschränkung
der Bebauung auf den Blockrand und die großzügig begrünten Innenhöfe.
Zu Beginn der 1940er Jahre ist nur noch das Gebiet nördlich der Rüdigerstraße unbebaut.
Im Zweiten Weltkrieg wird Lichtenberg ab Januar 1944 mehrfach das Ziel
von Bombenabwürfen. Die Blockrandbebauung entlang der Frankfurter
Allee wurde fast komplett zertrümmert. Mehr als 20.000 Wohnungen wurden zerstört und ein starker Bevölkerungsverlust (1939: 196.000 Einwohner; 1945: 145.000 Einwohner) verzeichnet.
Ab den 1950er Jahren ändert sich das Gesicht des Gebiets nochmals deutlich. Das Hans-Zoschke-Stadion gilt als eines der ersten Bauten der DDRArchitektur. Außerdem wurde ein Doppelschulkomplex und das Wohngebiet „Lockere Stadt“ zwischen Hagen-, Gotlindestraße, dem Zentralfriedhof
Friedrichsfelde und der Rüdigerstraße mit geringer Geschossigkeit und
großzügigen Freiflächen erbaut. Zwischen Rusche- und Magdalenenstraße wird systematisch die Zentrale des Ministeriums für Staatssicherheit
(MfS) aufgebaut. Die großformatigen Verwaltungsgebäude forderten den
Abriss vorkriegszeitlicher Bausubstanz, Kleingärten und Straßen. Als architektonisch schwerwiegender Eingriff zählt der Abriss der von Bruno
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Taut entworfenen Wohnbauten und der Neuapostolischen Kirche (1931
erbaut) an der Nomannenstraße, welcher im Zuge der MfS-Erweiterung in
der 80er Jahren durchgeführt wurde.1
In den 1980er Jahren wird das Gebiet zunehmend zum innerstädtischen
Wohnort ausgebaut. Es entstehen Wohnungsneubauten in der Plattenbauweise WBS 70, mit modernen, zentral beheizten Wohnungen in 6-geschossigen Gebäuden mit Läden im Erdgeschossbereich.
Mit den politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Veränderungen der Wende 1989 setzte erneut ein Wandel im Gebiet ein. Das MfS-Areal
wurde aufgelöst und bestehenden Gebäuden neue Nutzungen zugefügt.
Der Schulkomplex an der Rüdigerstraße sowie das Stadtbad wurden geschlossen. Die Glaubenskirche am Roedeliusplatz wurde von der Koptischen Gemeinde erworben und für einen Teil der Wohnbebauung beginnt
die Sanierung. In der Umgebung eröffnen mehrere Großmärkte, Einkaufszentren und größere Einzelhandelseinrichtungen.
Seit 2009 verzeichnet der Bezirk wieder ein verstärktes Anwachsen der
Bewohnerzahlen. In Folge dessen und aufgrund der positiven Prognosen
bis 2030 ist im Bezirk der vermehrte Neubau von Wohnungen zu erwarten. Auch das Gebiet FAN entwickelt sich aktuell und in naher Zukunft
durch eine Vielzahl baulicher und räumlicher Veränderungen weiter. Unter anderem werden nach denkmalschutzgerechter Sanierung im ehemaligen Postamt Lichtenberg I an der Dottistraße Eigentumswohnungen
entstehen. Ergänzt durch vier neue Baukörper mit Eigentumswohnungen
Ecke Ruschestraße entsteht das Carree „Alte Post“. Die ehemalige Polizeidienststelle in der Rathausstraße soll zukünftig ebenfalls zu einem
Wohnstandort entwickelt werden. Weitere Wohngebäude entstehen an
der Gotlindestraße auf dem Gelände der alten Gärtnerei. Realisiert werden
soll außerdem ein Wohnprojekt in der Magdalenenstraße sowie durch eine
von der städtischen Wohnungsbaugesellschaft HOWOGE geplante Randbebauung mit städtebaulichem Hochpunkt Frankfurter Allee 135 an der
Kreuzung Möllendorffstraße und Wohnblöcke auf dem ehemaligen Areal
des Kinderkrankenhauses Lindenhof. Unmittelbar südlich dessen entstand
in den letzten Jahren eine Eigenheimsiedlung mit Einfamilien- und Reihenhäusern. Fokussiert werden ebenso die Schaffung von preisgünstigem
Wohnraum sowie Erweiterung und Neubau sozialer Versorgungseinrichtungen und die Qualifizierung der öffentlichen Freiräume. Hier ist sowohl
der bereits neu gestaltete Freiaplatz zu nennen, als auch der mit Hilfe
intensiver Öffentlichkeitsarbeit entwickelte Wohngebietspark zwischen
Hagen- und Dietlindestraße.
1 Halbrock, Christian: Stasi-Stadt - Die MfS-Zentrale in Berlin-Lichtenberg,
2009.
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Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
Denkmäler
Trotz seiner relativ jungen Entwicklungsgeschichte verfügt das Gebiet
über zahlreiche unter Denkmalschutz stehende Bauten, Ensembles und
Freiflächen.
Abb.1: Denkmalkarte (SenStadtUm, o.J.)
Rathaus Lichtenberg
Zu den ältesten Bauwerken im Gebiet gehört das im Stil der Backsteingotik
erbaute Rathaus Lichtenberg. Ebenso denkmalgeschützt ist die benachbarte Oberschule am Rathaus. Im Rathauspark befinden sich die geschützte „Blutsmauer“ sowie das Grabkreuz der Wilhelmine Loeper. Auf dem sog.
Fischbrunnenplatz befindet sich seit dem 2. Weltkrieg der „Jüngling mit
Fisch“ im Stile des realistischen Naturalismus. Des Weiteren werden das
Postamt Lichtenberg I, die Kommandozentrale der Stasi (Haus 1), das Finanzamt, die Justizvollzugsanstalt, als auch das Amtsgericht mitsamt repräsentativer Fassade geschützt.
Ein großer Bereich um den Roedeliusplatz unterliegt dem Ensembleschutz.
Die in dessen Zentrum gelegene Glaubenskirche, mit ihren 61 m hohen
Zwillingstürmen, steht unter Schutz sowie das Gemeindehaus der Evangelischen Kirchengemeinde Alt-Lichtenberg und die Gebäude der ehemaligen
Gemeindeschulen in der Atzpodien- und Bürgerheimstraße.
Stadtbad Lichtenberg
Das 1991 geschlossene Stadtbad Lichtenberg (auch Hubertusbad) steht als
eines der wenigen Beispiele erhaltener kubisch-expressionistischer Architektur unter Denkmalschutz. Das bereits unter Denkmalschutz stehende
Ensemble der Kinderklinik Lindenhof wurde im Jahr 2013 durch zwei weitere Gebäude auf dem Areal erweitert. Auch das heutige Sana-Klinikum
Lichtenberg, welches ursprünglich Städtisches Krankenhaus Lichtenberg
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Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
hieß, wird geschützt, zudem einige Wohnanlagen der 1920er Jahre, mitsamt ihren Freiflächen in den Innenhöfen. Der 1886 angelegte Städtische
Friedhof Lichtenberg an der Gotlindestraße ist ein Gartendenkmal, dazu
gehören ebenfalls die um 1890 entstandene Friedhofskapelle und das zugehörige Verwaltungsgebäude.
Die Unterschutzstellung einzelner Bereiche auf dem ehemaligen MfS-Areal wird derzeit geprüft.
Teilbereiche und deren Charakteristika
Aufgrund der unterschiedlichen Bebauungsstrukturen im Gebiet können
fünf Teilbereiche unterschieden werden, die sich zum Teil zu feststehenden Begriffen entwickelt haben: Westliches Gebiet, ehemaliges MfS-Areal,
Korridor Gotlindestraße, Nibelungenviertel mit Roedeliusplatz und die Lockere Stadt.
Das westliche Gebiet ist geprägt von Verwaltungs- und Wohnbauten v.a.
vom Anfang des 20. Jahrhunderts, den 1930er und 1970er Jahren und wird
von der Möllendorff-, Rutnik-, Ruschestraße und der Frankfurter Allee begrenzt. Durch teils fehlende Raumkanten und ungleich ausgeprägte Stadtund Straßenräume erhält das Teilgebiet eine heterogene Stadtstruktur,
welche der Bedeutung des Rathausstandortes nicht angemessen ist.
Aufgrund seiner nahezu geschlossenen Blockrandbebauung und der teilweise hohen Bebauung wirkt das Areal des ehemaligen MfS, begrenzt von
der Rusche-, Normannen-, Magdalenenstraße und Frankfurter Allee) im
Stadtraum als Barriere.
Der Korridor Gotlindestraße, begrenzt von der Ruschestraße, den Flurstücken nördlich Gotlindestraße bis aufgelassene Industriebahn inklusive
Hans-Zoschke-Stadion, ist geprägt von großen Verwaltungsbauten, von
Wohnbauten in Zeilenbauweise aus den 1970er Jahren sowie von großformatigen Discountern und Freiflächen.
Das Nibelungenviertel ist, durch einheitliche Raumkanten und Höhen der
Gebäude aus den Anfängen des 20. Jahrhunderts, ein relativ geschlossenes Quartier. Begrenzt wird das Quartier durch Magdalenen-, Rüdigerbzw. Gotlindestraße, Gudrunstraße und Frankfurter Allee.
Begrenzt von Hagen-, Gotlindestraße, Zentralfriedhof Friedrichsfelde und
Rüdigerstraße befindet sich der Teilbereich der sog. Lockeren Stadt. Hier
weicht die Blockstruktur einer offenen, durchgrünten Bebauung aus viergeschossigen Wohnzeilen, welche um große Grünflächen angeordnet sind.
Südlich der Gotlindestraße entsteht eine neue Eigenheimsiedlung, die sich
bis zur Rüdigerstraße erstrecken wird.
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Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
Nördlich davon, auf dem Areal des ehemaligen Kinderkrankenhauses Lindenhof, sind Geschosswohnungsneubauten und der Umbau der historischen Gebäude zu Wohnungen geplant. Die baulichen Veränderungen
nehmen großen Einfluss auf die städtebauliche Struktur, ihr Erscheinungsbild und die Wahrnehmung des Quartiers.
Sehr heterogen ist auch die Bebauungsstruktur entlang der Frankfurter
Allee, in der Gebäude unterschiedlicher Entstehungszeiträume und Geschossigkeiten zu finden sind.
Abb.2: Teilbereiche (Stattbau, 2012)
2.2 Gebietskulisse
Die Vorbereitenden Untersuchungen haben belegt, dass in dem Gebiet
ein erheblicher städtebaulicher Investitionsbedarf besteht, um Funktionsschwächen, strukturellen Mängeln und Abwärtstendenzen entgegen
zu wirken. Erheblicher Handlungs-, Erneuerungs- und Anpassungsbedarf
besteht bei den sozialen Infrastrukturen sowie dem öffentlichem Straßenraum und der Brachflächenrevitalisierung.
Hierzu nahm der Senat von Berlin mit der 12. Verordnung vom 15. März 2011
das Gebiet Frankfurter Allee Nord in die aktive Förderkulisse des Programms Stadtumbau Ost auf. Eine erforderliche Erweiterung der Kulisse konnte im Zuge der Vorbereitenden Untersuchung begründet werden.
Hierbei handelt es sich um die Standorte der JFE Plexus und der Kita Singemäuse an der Gotlindestraße. Bis 2015 wird hier der Siegerentwurf des
Architekturwettbewerbs aus Fördermitteln des Stadtumbau-Programms
für eine neue Jugendfreizeiteinrichtung realisiert und der Außenbereich
neu gestaltet. Auch der Vorplatz des Zentralfriedhofs Friedrichsfelde kann
infolge der Gebietserweiterung durch Einsatz von Fördermitteln qualifiziert werden.
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Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
Gleichzeitig mit der Festlegung als Stadtumbaugebiet wurden drei Teilbereiche als Sanierungsgebiet im umfassenden Verfahren festgelegt. Die
Sanierungsinseln umfassen eine Fläche von 25 ha und 102 Grundstücken.
In der Kosten- und Finanzierungsübersicht der 12. Verordnung sind für
Maßnahmen bei der Infrastruktur rund 25 Mio. Euro vorgesehen. Die Frist
für die Dauer als Sanierungsgebiet soll 10 Jahre betragen, sich somit bis
2021 erstrecken.2
Der westliche Sanierungsbereich wird von der Normannenstraße nördlich, der Magdalenenstraße östlich, der Frankfurter Allee 163-187 südlich
sowie von der Ruschestraße und dem ehemaligen Städtischen Friedhof
begrenzt und beinhaltet außerdem die Gebäude der Dottistraße 5-9 und
14-16. Signifikant für diesen Bereich sind die Gebäudeblöcke der ehemaligen Zentrale des Ministeriums für Staatssicherheit. Nach der politischen
Wende vollzogen sich in diesem Bereich starke Änderungen der Nutzungsstruktur. Unter anderem zogen in die nahezu geschlossene Blockrandbebauung der Bundesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik (BStU), das
Stasi-Museum und die Deutsche Bahn AG. Die vielgeschossigen, ehemals
von der DB AG genutzten Plattenbauten, stehen nach deren Auszug überwiegend leer, ebenso wie das ehemalige LCC an der Normannenstraße.
Der Rahmenplan sieht für den ehemaligen MfS-Block eine Mischnutzung
aus unter anderem Gewerbe, Verwaltung und einem geringem Wohnanteil
vor. Jenseits der Ruschestraße soll sich nach Sanierung, Umnutzung und
Neubau Wohnen stabilisieren.
Der Bereich zwischen Siegfriedstraße, Frankfurter Allee und Gudrunstraße
stellt eine weitere Sanierungsinsel im umfassenden Verfahren dar. Primär
vertreten sind Wohngebäude mit Geschäften im Erdgeschoss sowie kleinere Gewerbebetriebe, die zum Teil in Nebengebäuden auf den Grundstücken angesiedelt sind.
Nördlich der Rüdigerstraße sowie zwischen Hagen- und Dietlindestraße
befindet sich die dritte Sanierungsinsel. Das früher an der Hagenstraße
gelegene Schulgebäude, nördlich des heutigen BIP-Kreativitätsgymnasiums, wurde inzwischen abgebrochen, um die städtebaulichen Missstände
vor Ort zu beseitigen. Auf dem ehemaligen Schulhofareal und der angrenzenden Freifläche soll ein Wohngebietspark mit generationsübergreifenden Angeboten entstehen. Im März 2013 formierte sich eine Arbeitsgruppe aus Anwohnern, Vertretern sozialer Gruppen sowie kommunaler
2 SenStadtUm: Zwölfte Verordnung über die förmliche Festlegung von Sanierungsgebieten vom 15.03.2011.
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Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
Einrichtungen und der Verwaltung. Durch sie wurden die Gestaltung und
das Nutzungsangebot bestimmt. In einem konkurrierenden Gutachterverfahren wurden vier Landschaftsarchitekturbüros aufgefordert, Entwürfe
einzureichen. Ein Entscheidungsgremium aus Vertretern des Bezirksamts,
Fachleuten und der AG, wählten das Entwurfskonzept des Büros Hoch C
aus, welches bis 2015 realisiert werden soll.
2.3 Planungssituation
Die Entwicklung des Gebiets Frankfurter Allee Nord folgt dem Leitbild
„FAN – das gesunde, ökologische Modellgebiet mit besonderen Orten“,
welches im Zuge der Vorbereitenden Untersuchung von Februar 2010
erstellt wurde. Die geförderten Maßnahmen im Rahmen der Sanierung
und des Stadtumbaus sollen nach diesen Kriterien konzipiert werden, um
eine Imageverbesserung und Gebietsprofilierung zu erwirken. Dabei werden vorhandene Qualitäten gestärkt, Ankerpunkte ausgebaut und an bestehende Potentiale angeknüpft. Durch die funktionelle Aufwertung des
Angebots an kulturellen und sozialen Einrichtungen soll das Gebiet für
Familien noch attraktiver werden. Auch die Schaffung neuer Angebote an
Wohnraum für unterschiedliche Zielgruppen und die Qualifizierung von
öffentlichen Grün- und Freiräumen werden benötigt.3
Als „besondere Orte“ gelten das ehemalige MfS-Areal, der Bereich entlang
der Frankfurter Allee, das Hubertusbad sowie die ehemalige Kinderklinik
Lindenhof. Das im Zuge der Vorbereitenden Untersuchung entwickelte
integrierte Entwicklungskonzept sieht hier und im restlichen Gebiet, begründet durch bestehende Substanz- und Funktionsschwächen, zahlreiche Maßnahmen vor. Im Hinblick auf das Leitbild wird die Sicherung und
Ergänzung von FAN als attraktives, innenstadtnahes Wohngebiet für alle
Alters- und Bevölkerungsgruppen und Gesundheitsstandort empfohlen.
Außerdem soll das Gebiet eine umfassende ökologische Erneuerung erfahren.4 Im Zuge dessen wurden in der vergangenen Zeit bereits viele Entwicklungen angestoßen und Maßnahmen realisiert. Mit der Erarbeitung
des INSEKs, die im Juni 2013 mit der Ausschreibung des Rahmenplanes für
die Entwicklung der westlichen Sanierungsinsel begonnen wurde, sollen
die Ziele des Gebiets FAN verdichtet und präzisiert sowie geänderten Bedingungen Rechnung getragen werden.
Auch die Sanierungsziele werden konkretisiert. Der Sanierungsrahmenplan für die westliche Sanierungsinsel sieht die Mischung unterschiedlicher
3 SenStadtUm: Stadtumbau Ost: Das Fördergebiet Frankfurter Allee Nord, 2013.
4 STATTBAU GmbH, VU Frankfurter Allee Nord, 2010.
// 16
Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
Nutzungen vor. Die ehemaligen Bezirksamtsgebäude an der Frankfurter
Allee sowie die Plattenbauten an der Ruschestraße sind für die Nutzung
durch Büro- und Gewerbeeinrichtungen sowie durch Kreativgewerbe vorgesehen. Der Verbleib des Finanzamtes, des Stasi-Museums und der StasiUnterlagenbehörde wird vorausgesetzt. Mit der Erweiterung und funktionellen Ergänzung der Behörde wird die Idee der Bildung eines „Campus
der Demokratie“ verfolgt. Wohnnutzung ist entlang der westlichen Seite
der Ruschestraße Ecke Dottistraße und in den Häusern der Magdalenenstraße 19 und 21 geplant. Ein Hotel mit begrenzter Bettenzahl wird für den
Plattenbau Frankfurter Allee/ Ruschestraße empfohlen. Im Blockinneren
sollen die Freiflächen übersichtlich, funktional und attraktiv gestaltet und
eine ansprechende öffentliche Durchwegung geschaffen werden.
2.3.1 Flächennutzung
Als vorbereitende Bauleitplanung stellt der Flächennutzungsplan von Berlin (FNP) in der Fassung der Neubekanntmachung vom 12. November 2009
(ABl. S. 2070, zuletzt geändert am 31. Mai 2014) für das Gebiet Frankfurter
Allee Nord folgende Gebietstypen generalisiert dar:
Abb.3: FNP (SenStadtUm, o.J.)
// 17
Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
Das Gebiet umfasst eine Gesamtfläche von rund 150 ha. Bei der realen Nutzung des Gebiets überwiegt die Wohnnutzung, gefolgt von einer
Mischnutzung und in Teilen von gewerblicher Nutzung.
Wohnbaufläche W 1 hoher Nutzungsdichte (GFZ über 1,5)
•
im Bereich südlich der Fanningerstraße/ östlich der Magdalenenstraße
Wohnbaufläche W 2 mittlerer Nutzungsdichte (GFZ bis 1,5)
•
im angrenzenden Bereich nördlich der Fanningerstraße/ des Hoenerwegs
gemischte Baufläche hoher Nutzungsdichte M 1
•
mit dem Symbol „Einzelhandelskonzentration“ im Bereich des S-/
U-Bhf. Frankfurter Allee, die Frankfurter Allee nördlich straßenbegleitend bis Rathausstraße sowie
gemischte Baufläche mittlerer Nutzungsdichte M 2
•
östlich angrenzend bis Ruschestraße (mit dem Symbol Post)
Gemeinbedarfsflächen mit den Zweckbestimmungen
•
„Verwaltung“ im Bereich Rusche-/ Normannenstraße,
•
„Krankenhaus“ im Bereich Fanninger-/ Hubertusstraße
Gemeinbedarfsfläche mit hohem Grünanteil
•
mit der Zweckbestimmung „Krankenhaus“ im östlichen Bereich des
Gebiets
Grünflächen im Kontext mit Grünvernetzungen
•
mit der Zweckbestimmung „Parkanlage“, „Kleingarten“ im Bereich
Gotlindestraße,
•
„Sport“ im Bereich Rusche-/ Normannenstraße
übergeordnete Hauptverkehrsstraßen
•
Frankfurter Allee,
•
westlich, den Geltungsbereich tangierend, eine Verbindungstrasse
zwischen A 100 und Storkower Straße (Bündeltrasse) mit Anschlussstelle an die A 100
U-Bahntrasse mit Bahnhöfen
•
(Frankfurter Allee unterirdisch)
// 18
Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
Gegenwärtig läuft ein Verfahren zur Änderung des FNP im Areal Lindenhof. Nach Verlagerung des Kinderkrankenhauses soll nun aufgrund hoher
Lagegunst der südlichen Bereiche als Wohnbaufläche W2 umgewidmet
und somit stärker ins Quartier eingebunden werden. Mit der Änderung
wird dem gesamtstädtischen Planungsziel, Berlin als attraktiven Wohnstandort zu stärken, Rechnung getragen werden.5
Abb.4: Beabsichtigte FNP-Änderung (Stand. 10.2013)
2.3.2 Bebauungsplanverfahren
Zur planungsrechtlichen Sicherung der Entwicklungsziele wurden durch
das Bezirksamt folgende Bebauungsplanverfahren eingeleitet:
Der Bebauungsplan 11-60 Gotlindestraße 2/20 Lindenhof hat die Festsetzung eines allgemeinen Wohngebiets (WA) im Bestandsensemble und
in den Neubaufeldern zum Ziel. Neben der Umnutzung des denkmalgeschützten Lindenhofs entstehen auf dem Areal drei viergeschossige
Wohngebäude, welche die Hofstruktur des Ensembles aufnehmen. Die
Wohnungsbaugesellschaft HOWOGE soll die Bauvorhaben realisieren. Der
Baubeginn der rd. 400 Wohneinheiten ist für das Jahr 2014/ 2015 geplant.6
5 SenStadtUm: FNP-Änderung, Herzberge/ Lindenhof (Lichtenberg), 2013.
6 HOWOGE: HOWOGE baut, 2014.
// 19
Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
Abb.5: Bebauungsplan Verfahrensstand
Weitere Planungen der HOWOGE bestehen an der Frankfurter Allee 135.
Hier sollen ab Mitte 2015 rd. 215 Mietwohnungen entstehen, welche durch
einen Verwaltungsbau und Gewerbeflächen im Erdgeschoss ergänzt werden.7 Für den Standort soll auf Grundlage des städtebaulichen Wettbewerbs ein B-Planverfahren eingeleitet werden.
Ende Oktober 2013 wurde durch das Bezirksamt für die westliche Teilfläche des Grundstücks Gotlindestraße 44 ein Aufstellungsbeschluss für den
Bebauungsplan 11-90 gefasst. Die Festsetzung eines allgemeinen Wohngebiets (WA) und die Sicherung der öffentlichen Grünverbindung entlang
der Gotlindestraße sind die Planungsziele.8 Zur Deckung der Kitabedarfe
wurde unmittelbar östlich angrenzend das B-Planverfahren 11-68 für das
Grundstück Gotlindestraße 44 eingeleitet.9
Für das Areal des ehemaligen Ministeriums für Staatssicherheit wurde
Ende 2013 der Aufstellungsbeschluss für den B-Plan 11-80 MfS-Block gefasst. Dieser sieht die Festsetzung eines Sondergebiets (SO) mit der Zweckbestimmung „Büro, Verwaltung, kulturelle und gesundheitliche Zwecke
und sonstige nicht wesentlich störende Gewerbebetriebe“ und ein allgemeines Wohngebiet (WA) für die Grundstücke Magdalenenstraße 19 und
21 vor. Mit der Schaffung dieser planungsrechtlichen Grundlage sollen die
Entwicklung des Blocks gesteuert und möglichen Nutzungskonflikten entgegengewirkt werden. 10
7 HOWOGE: Presseinformation, 2013.
8 BA Lichtenberg: Geltungsbereich der Bebauungspläne im Bezirk Lichtenberg,
2014.
9 Emmrich, Christina, Bezirksstadträtin für BA Lichtenberg Berlin: Große Anfrage DS/0487/VII der Fraktion SPD – Vergabe und Schaffung von Kitaplätzen, 2012.
10 BA Lichtenberg: Bebauungsplan 11-80, Aufstellungsbeschluss, 2013.
// 20
Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
3. Fortschreibung der Analyse 2009
3.1 Eigentumsverhältnisse
Die Grundlage für die Darstellung der Eigentumsverhältnisse bilden Auszüge aus dem Liegenschaftskataster/ Liegenschaftsbuch, die zum Zeitpunkt
der Vorbereitenden Untersuchungen und eine Sammlung der Kauffälle im
Gebiet im Zeitraum 2009 bis Januar 2014, die vom Amt für Planen und
Vermessen des Bezirksamtes Lichtenberg zur Verfügung gestellt wurden.
Die Darstellung erfolgt anhand von Flurstücken.
Im Gebiet Frankfurter Allee Nord befinden sich - ausgenommen Flurstücke des Straßenlands - rd. 670 Flurstücke (siehe Karte Grundstücks- und
Eigentumsverhältnisse im Anhang). Die Änderung der Anzahl ergibt sich
aus der Aufteilung der Baugrundstücke an der Gotlindestraße westlich des
Friedhofes und an der Kriemhild-/ Rüdigerstraße.
Im Interesse einer besseren Übersichtlichkeit wurde im Rahmen der Vorbereitenden Untersuchungen die Vielzahl der Eigentümer in folgende
Gruppen untergliedert:
•
Einzeleigentümer (Gebäude und Teileigentum)
•
Banken, Versicherungen und Immobiliengesellschaften (einschließlich Deutsche Bahn AG und BVG)
•
Konfessionelle Einrichtungen und Stiftungen
•
Wohnungsbaugesellschaften (städtische und private)
•
Wohnungsgenossenschaften
•
Kommunales Eigentum (Bund, Land, Bezirk)
•
Berliner Immobilienmanagement
•
Liegenschaftsfonds Berlin
•
TLG
In Auswertung der Verkaufsfälle seit 2009 ist festzustellen, dass Änderungen gegenüber der prozentualen Verteilung der oben aufgeführten Gruppen eingetreten sind.
In den überwiegenden Fällen wurden Flächen von Einzeleigentümern an
Einzeleigentümer verkauft bzw. von Einzeleigentümern an Immobiliengesellschaften und umgekehrt. Relevante Verschiebungen in den Eigentumsarten haben sich durch die Veräußerung von Flächen des Liegenschaftsfonds an der Rüdiger- und der Kriemhildstraße und der landeseigenen
Flächen des aufgegebenen Krankenhausstandortes Lindenhof ergeben.
// 21
Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
Durch den Verkauf der Flächen der Deutschen Bahn AG im ehemaligen
MfS-Areal an einen Privateigentümer sind keine relevanten Verschiebungen entstanden, da es sich statistisch um ein Grundstücksverkauf zwischen Einzeleigentümern handelt.
Der mit 28 Prozent größte Flächenanteil befindet sich im Eigentum von
Banken, Versicherungen und Immobiliengesellschaften mit rd. 28 Prozent
der Flurstücke. Ein Flächenanteil von 24 auf 16 Prozent der Flurstücke ist
Eigentum von Wohnungsbaugesellschaften. Einzeleigentümer besitzen
mit 35 Prozent den größten Anteil an den Flurstücken, einen Flächenanteil
von 11 Prozent.
Das kommunale Eigentum umfasst rd. ein Viertel der Flächen im Gebiet.
Vorrangig sind dies Flächen der öffentlichen Infrastruktur, die beiden
Friedhöfe sowie Grün- und Freiflächen und Spielplätze.
Einzeleigentümer
Banken, Versicherungen und
Immobiliengesellschaften
konfessionelle Einrichtungen und
Stiftungen
Wohnungsbaugesellschaften
Genossenschaften
kommunales Eigentum
Liegenschaftsfonds
TLG
BIM
Abb.6: Eigentümerverhältnisse Flurstücke
Einzeleigentümer
Banken, Versicherungen und
Immobiliengesellschaften
konfessionelle Einrichtungen und
Stiftungen
Wohnungsbaugesellschaften
Genossenschaften
kommunales Eigentum
Liegenschaftsfonds
TLG
BIM
Abb.7: Eigentümerverhältnisse Flächenanteile
Das Grundvermögen des Liegenschaftsfonds Berlin umfasst 13 Flurstücke
mit einem Flächenanteil von 1,8 Prozent der Gebietsfläche: Darunter sind
neben Schlüsselgrundstücken, wie z.B. dem Areal des Hubertusbades und
Gebäude- und Erschließungsfläche im ehemaligen MfS-Areal, auch Klein-
// 22
Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
gartenflächen im Blockinnenbereich, schwer oder nicht bebaubare Restflächen in Blockrandbereichen und ehemalige Grünflächen. Nach Auszug
des Kinderkrankenhauses Lindenhof wurde die Liegenschaft durch den
Liegenschaftsfonds an die städtische Wohnungsbaugesellschaft HOWOGE
veräußert.
Die Flurstücke der TLG, Standort ehemalige Kaufhalle an der Rüdigerstraße 75 und die ehemalige Fläche des Betonwerks an der Kriemhildstraße,
wurden verkauft.
Die Flurstücke, auf denen die Gebäude des Finanzamtes stehen, liegen
beim Berliner Immobilienmanagement. Konfessionelle Einrichtungen und
Stiftungen verfügen lediglich über ein Flurstück.
3.2 Bauzustand
Die Beurteilung des Bauzustandes der Hauptgebäude beruht auf der Analyse der Bürogemeinschaft BBP/ SBH, die im Rahmen der Entwicklung des
Energetischen Quartierskonzeptes eine Untersuchung der Gebäudezustände im Gebiet durchgeführt haben. Die Bewertung stellt den allgemeinen Zustand der Gebäude dar, unabhängig vom energetischen Zustand
der Gebäudehüllen.11 Dabei wurde der bauliche Zustand der Fassaden,
Fenster und Dächer berücksichtigt.
Unterschieden wird nach den Kategorien unsaniert, teilsaniert, saniert
und Neubau, wobei Letzteres alle Gebäude einschließt, die nach dem Jahr
1990 erbaut wurden. (Siehe Karte Bauzustand im Anhang.)
Der überwiegende Teil der Hauptgebäude weist einen guten Bauzustand
auf: rd. 53 Prozent der Gebäude sind saniert, 25 Prozent teilsaniert, 9 Prozent Neubau. Insbesondere die Gebäude im Norden des Gebiets sind in
einem guten Zustand, teilweise auch energetisch umfänglich ertüchtigt.
Unsanierte Gebäude (rd. 13 Prozent) befinden sich vor allem im ehemaligen MfS- Areal und in der dichten nachgründerzeitlichen Bebauung in
der südöstlichen Sanierungsinsel Siegfriedstraße. Hier sind umfassende
Maßnahmen an Fassaden, Fenstern und Dächern erforderlich. Weiterhin besteht sehr hoher Sanierungsbedarf aufgrund des langanhaltenden
Leerstandes des Hubertusbades.
11 Bürogemeinschaft Ingenieurbüro BBP Bauconsulting mbH/ StadtBüro
Hunger: Energetisches Quartierskonzept Stadtumbau- und Sanierungsgebiet
Frankfurter Allee Nord, 2013.
// 23
Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
3.3 Demografische und soziale ​
Struktur
3.3.1 Einwohnerentwicklung
Zum Stand 30. Juni 2013 wohnten 14.947 Menschen im Stadtumbau- und
Sanierungsgebiet Frankfurter Allee Nord.12 Im Vergleich zum 31. Dezember 2007 bedeutet dies ein Plus von 825 Einwohnern (5,8 Prozent). Damit
liegt das Gebiet FAN über den ebenfalls positiven Entwicklungen des Bezirks Lichtenberg (4,6 Prozent) und der Gesamtstadt (4,0 Prozent).
Der insgesamt positive Wanderungssaldo hat nicht zuletzt auch Auswirkungen auf den Verbleib von Kindern unter 6 Jahren: Im Jahr 2007 lag
deren Wanderungssaldo bei -5,9 Prozent, 2010 nur noch bei -3,1 Prozent.
Im bezirklichen bzw. gesamtstädtischen Vergleich ist dieser Wert jedoch
immer noch sehr hoch (Lichtenberg: -0,7 Prozent, Berlin: -0,1 Prozent).
3.3.2 Demografische Struktur
Mit 5,7 Prozent bewegt sich der Anteil der unter 6-Jährigen im Gebiet auf
durchschnittlichem Niveau, was auf eine Zunahme von 0,7 Prozent-Punkten seit 2007 zurückzuführen ist. Im Gegensatz dazu wohnen mit konstanten 6,4 Prozent vergleichsweise wenige 6- bis unter 18-Jährige in der
Frankfurter Allee Nord (Lichtenberg: 8,1 Prozent, Berlin: 9,3 Prozent).
Abb.8: Altersstruktur, Daten: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, Stand: 30. Juni 2013
12 Die in diesem Kapitel verwendeten Daten entstammen einer aktuellen Abfrage beim Amt für Statistik Berlin-Brandenburg sowie dem Monitoring Soziale
Stadtentwicklung aus den Jahren 2008 und 2010. Eine detaillierte Übersicht
bieten die im Anhang befindlichen Datenblätter.
// 24
Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
Der Anteil der 18- bis 65-Jährigen ist im Gebiet mit 73,3 Prozent unverändert hoch (Lichtenberg: 66,0 Prozent, Berlin: 66,1 Prozent). Auffällig ist
hierbei, dass der Anteil dieser Alterskohorte im Bezirk Lichtenberg in den
vergangenen sechs Jahren um 1,9 Prozent-Punkte gesunken ist, wohingegen der Anteil im Gebiet FAN auf gleichem Niveau blieb.
Mit 14,6 Prozent liegt der Anteil der über 65-Jährigen niedriger als im Vergleichsjahr 2007 (15,3 Prozent). Im Gegensatz dazu verzeichnete diese Alterskohorte sowohl auf bezirklicher als auch auf gesamtstädtischer Ebene
leichte Zuwächse – in Lichtenberg von 19,4 auf 20,0 Prozent und in Berlin
von 18,5 auf 19,0 Prozent. In diesem Zusammenhang zeichnet sich ein
gegenläufiger Trend ab.
Der Anteil der Ausländer und der Menschen mit Migrationshintergrund
liegt sowohl im Gebiet FAN (7,8 bzw. 14,1 Prozent) als auch im Bezirk Lichtenberg (9,0 bzw. 16,7 Prozent) weit unter dem gesamtstädtischen Schnitt
von 14,9 bzw. 27,8 Prozent.
Abb.9: Migrationshintergrund, Daten: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg
Dabei ist in den vergangenen Jahren über alle räumlichen Vergleichsgrößen hinweg eine positive Entwicklung zu verzeichnen, die im Bezirk Lichtenberg mit einem Anstieg von 1,5 bzw. 3,0 Prozent-Punkten besonders
deutlich ausfällt. Im Gebiet stieg der Anteil der Ausländer und der Menschen mit Migrationshintergrund um 0,4 bzw. 1,1 Prozent-Punkte.
// 25
Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
3.3.3 Soziale Struktur
Bei der Anzahl der Arbeitslosen und der Empfänger von Existenzsicherungsleistungen gab es in den Jahren 2007 bis 2010 einen einheitlichen
Trend.
Abb.10: Monitoring Soziale Stadtentwicklung, Stand: 31. Dezember 2010
So liegt der Anteil der Arbeitslosen sowie der Langzeitarbeitslosen im Planungsraum Rüdigerstraße mit 11,1 bzw. 4,0 Prozent zwar weiterhin recht
deutlich über dem gesamtstädtischen Schnitt von 9,4 bzw. 3,1 Prozent,
dennoch ist auch hier, genau wie im Bezirk Lichtenberg und in Berlin, in
den Vergleichsjahren ein Rückgang um rund 1 Prozent-Punkt zu verzeichnen.
Umgekehrt stellt sich die Situation bei den nicht-arbeitslosen Empfängern
von Existenzsicherungsleistungen, den sogenannten „Aufstockern“ dar:
Der ohnehin vergleichsweise niedrige Ausgangswert des Planungsraums
Rüdigerstraße ging in den Jahren 2007 bis 2010 von 12,1 auf 10,6 Prozent
zurück, während der Anteil der „Aufstocker“ in der Gesamtstadt lediglich
von 13,9 auf 13,7 Prozent sank.
Mit dem Anteil der nicht-erwerbstätigen Empfänger von Existenssicherungsleistungen unter 15 Jahren wird das Ausmaß der von Kinderarmut
Betroffenen beschrieben. Auf diesen Anteil muss ein besonderes Augenmerk gelegt werden. Lag ihr Anteil im Planungsraum Rüdigerstraße im
Jahr 2007 noch bei 40,4 Prozent und damit ganz leicht über dem bezirklichen bzw. gesamtstädtischen Schnitt, so ist in den Jahren bis 2010 ein
Rückgang um gut 9,2 Prozent-Punkte zu konstatieren. Analog zu den übrigen sozialstrukturellen Kategorien haben sich die beiden anderen räumlichen Vergleichsgrößen im Bereich der Kinderarmut ebenfalls verringern
können, liegen sie mit 36,9 Prozent in Lichtenberg und 36,4 Prozent in der
Gesamtstadt nun über den 31,2 Prozent des Planungsraums Rüdigerstraße.
// 26
Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
3.4 Wohnen
Vorbehalte gegenüber Lichtenberg, die ihre Ursachen zum einen in vermuteter baulicher Tristesse und zum anderen in dem schwierigem Erbe
als ehemaliger Standort des MfS sowie politisch stark rechts geprägten
Aktivitäten haben, sind sicherlich noch nicht völlig verschwunden. Die
Vorzüge des innenstadtnahen Wohnens in einem Gebiet mit sehr guter
ÖPNV-Anbindung, die starke Durchmischung mit Grün in Kombination mit
im Vergleich günstigen Mietpreisen werden jedoch immer stärker wahrund angenommen, insbesondere von jüngeren Menschen. Der Ortsteil AltLichtenberg, zu dem das Stadtumbau- und Sanierungsgebiet gehört, zieht
immer mehr neue Bewohner an.
Die Fortschreibung der Analyse beruht auf der Auswertung der Angaben
über Baugenehmigungsverfahren beim Bezirksamt, Auswertung von Wohnungsmarktberichten, Recherchen im Internet sowie Begehungen vor Ort.
3.4.1 Anzahl und Größenstruktur der Wohnungseinheiten, Wohnformen
Bereits während der Erarbeitung der Vorbereitenden Untersuchungen im
Jahr 2009 wurden mit ersten Bautätigkeiten für Wohnungsneubauten im
Gebiet Frankfurter Allee Nord begonnen. Der Schwerpunkt lag dabei auf
der Errichtung von Einfamilienhäusern im östlichen Gebietsteil, im Bereich Gotlindestraße/ Kriemhildstraße. Im südöstlichen Teil des Gebiets
wurden in einigen Altbauten Sanierungsmaßnahmen durchgeführt. Auf
den Flächen im Nordwesten des Gebiets FAN, an der Gotlindestraße/ Ruschestraße/Bornitzstraße, zeichnete sich die Neubebauung mit weiteren
Einfamilienhäusern ab. Für früher gewerblich genutzte Standorte, wie das
leer stehende Bekleidungswerk an der östlichen Normannenstraße und
das ungenutzte alte Postamt Lichtenberg I an der Dottistraße, waren Investoren an einer Umnutzung und baulichen Erweiterung mit Wohnungen
interessiert und im Gespräch mit dem Bezirksamt.
Zu den im Jahr 2009 vorhandenen rd. 9.150 Wohneinheiten werden ausgehend von den seit Anfang 2010 bis Ende 2013 erteilten Baugenehmigungen
bis nächstes Jahr etwa 850 neue Wohnungen, einschließlich 174 Plätzen
in einem neu entstandenen Seniorenheim, im Gebiet FAN hinzukommen.
Somit beträgt der Gesamtbestand an Wohnungen im Gebiet etwa 10.000
Wohneinheiten. Mehr als die Hälfte der neuen Wohnungen befinden sich
in Geschossbauten. Einfamilienhäuser umfassen etwa ein Viertel dieser
neuen Wohneinheiten. In geringem Umfang wurden Dachgeschosse für
Wohnzwecke ausgebaut, leer stehende Remisen zu Wohnungen umge-
// 27
Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
wandelt. Für zwei mehrgeschossige, leer stehende frühere Bürogebäude
an der Magdalenenstraße wird von den Eigentümern der Umbau zu Wohnungen beabsichtigt.
Mit diesem Wohnungszuwachs hat sich der Anteil größerer, familiengerechter Wohnungen erhöht. Waren im Jahr 2009 noch mehr als die Hälfte
1- und 2-Zimmer-Wohnungen, haben die neu gebauten bzw. sich im Bau
befindlichen Wohnungen überwiegend drei und mehr Zimmer mit Wohnflächen, die bis zu 160 m² betragen. Dies betrifft nicht nur die Einfamilienhäuser, sondern auch die Wohnungen in Geschossbauten. Genauer
quantifizierte Aussagen darüber sind jedoch aufgrund nur teilweise zur
Verfügung stehender Daten nicht möglich.
Auch nach heutigem Informationsstand gibt es im Stadtumbau- und Sanierungsgebiet FAN vorwiegend traditionelle Wohnformen, nur wenige
Wohngemeinschaften und keine Wohnprojekte, wie z.B. „generationsübergreifendes Wohnen“. Beantragt ist jedoch die Umnutzung des früher
als Bürogebäude genutzten Hauses Magdalenenstraße 19 für das Wohnprojekt WiLMa 19. Als institutionalisiertes Wohnprojekt ist Ende 2013 das
neue Seniorenheim „Domicil“ an der Gotlindestraße/ Atzpodienstraße
hinzugekommen.
In der „Lockeren Stadt“ im Osten des Gebiets leben im Vergleich noch immer viele Senioren in Single-Haushalten, obwohl in Folge des Generationenwandels hier eine behutsame Veränderung beginnt, in dem frei werdende Wohnungen auch von jungen Menschen und Familien nachgefragt
und angemietet werden.
Die Errichtung zahlreicher größerer Wohnungen in der jüngeren Vergangenheit entspricht den im Jahr 2009 von Bewohnern geäußerten Wunsch
nach mehr größeren Wohnungen für Familien im Gebiet Frankfurter Allee
Nord.
3.4.2 Eigentumsstruktur
Mit einem Wohnungszuwachs von etwa 9,3 Prozent innerhalb von vier
Jahren hat sich auch die Eigentumsstruktur verändert. Verfügten 2009 die
Wohnungsbaugesellschaften und Genossenschaften noch über etwa die
Hälfte der Wohneinheiten, so überwiegen gegenwärtig private Eigentümer
und Gesellschaften. Nach wie vor sind jedoch die städtische HOWOGE mit
über 2.400 Wohneinheiten, die über das ganze Gebiet verteilt sind, sowie
die Pirelli RE Facility Management Deutschland mit über 1.500 Wohneinheiten, die sich auf die Bauten der 1930er und 40er Jahre nördlich und
// 28
Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
westlich des Roedeliusplatzes konzentrieren, größte Grundstückseigentümer im Gebiet.
Die Dynamik bei der Entwicklung des Anteils an Einzeleigentümern ist dabei auffällig. Betrug der Anteil von Eigentumswohnungen am Gesamtwohnungsbestand 2009 noch rd. 10 Prozent, die vor allem im Nibelungenviertel lagen, so hat sich dieser Anteil um gut 3 Prozent erhöht. Dies ist zum
großen Teil auf die wachsende Zahl von Eigenheimen, die Errichtung einer nicht unbedeutenden Anzahl von Eigentumswohnungen sowie auf die
Steigerung von Einzeleigentumsverkäufen im Bestand zurückzuführen.
Kauffälle 2011: bebaute, unbebaute Grundstücke, Wohnungs- und Teileigentum
Kauffälle 2010: bebaute, unbebaute Grundstücke, Wohnungs- und Teileigentum
Abb.11: Kauffälle 2010
Abb.12: Kauffälle 2011
Kauffälle 2012: bebaute, unbebaute Grundstücke, Wohnungs- und Teileigentum
Kauffälle 2013: bebaute, unbebaute Grundstücke, Wohnungs- und Teileigentum
PDF erstellt am: 26.02.2014
PDF erstellt am: 26.02.2014
Abb.13: Kauffälle 2012
Abb.14: Kauffälle 2013
PDF erstellt am: 26.02.2014
3.4.3 Ausstattung
PDF erstellt am: 26.02.2014
Fast alle Wohnungen im Gebiet FAN sind mit Innen-WC und Bad oder Dusche nach zeitgemäßen Standards ausgestattet. Auch die Wärmeversorgung erfolgt weitgehend modern und überwiegend zentral mit Fernwärme
und Erdgas, nur vereinzelt mit Heizöl und Kohleöfen oder mittels GamatAußenwandheizungen.
Defizite wurden von Bewohnern bezüglich einer mangelnden Barrierefreiheit beklagt, insbesondere in den Wohnblöcken der „Lockeren Stadt“ mit
ihrem relativ hohen Anteil an älteren Bewohnern. Hier fehlen u.a. Aufzüge. In den vergangenen Jahren ist jedoch die Nachrüstung mit Balkonen
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Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
erfolgt. So sind inzwischen nahezu alle Wohnungen in der „Lockeren
Stadt“, in der überwiegend Q3A-Bauten stehen, mit Balkonen ausgestattet worden.
Auch in der südöstlichen Sanierungsinsel um die Siegfriedstraße gibt es
Gebäude, die noch nicht mit modernen Heizungen ausgestattet sind und
z.T. sogar vereinzelt über Außen-WC verfügen.
3.4.4 Wohnungsmieten und Wohnungsleerstand
Bestandsmieten, Neuvermietungen und
Miethöhen in neuen Wohnungen
Die überwiegenden Teile des Stadtumbau- und Sanierungsgebiets sind lt.
Mietspiegel 2013 in die Kategorie „einfache Wohnlage“ eingeordnet. Teile
im Nordosten sowie im westlichen Bereich gehören der Kategorie „mittlere
Wohnlage“ an. Die Bestandsmieten in der Kategorie „einfache Wohnlage“
liegen im Mittel zwischen 5,19 und 5,33 Euro/m² je nach Entstehungszeitraum und bei Wohnungsgrößen bis zu 90 m². In „mittlerer Wohnlage“ betragen die entsprechenden Mietspiegelmittelwerte 5,28 bis 7,10 Euro/m².13
Die Angebotsmieten im Bezirk Lichtenberg betrugen im Jahr 2013 im
Mittel 7,11 Euro und sind im Verhältnis zu den meisten anderen Berliner Bezirken zwar stärker angestiegen, liegen jedoch noch unterhalb des
Berliner Quadratmeter-Mittelwertes von 8,02 Euro.14 Bei eigenen Stichproben von Vermietungsangeboten lagen die Mietpreisspannen zwischen
6,50 Euro/m² netto-kalt im Bereich Siegfriedstraße und Rüdigerstraße und
bis zu 10 Euro/m² netto-kalt im westlichen Teil des Sanierungsgebiets.15
Das Mietniveau bei neu geschaffenem Wohnraum im Gebiet FAN, wie z.B.
dem Lichtenberger Carree um die Rudolf-Reusch-Straße, liegt im Bereich
von 9,00 bis 10,00 Euro/m² und beeinflusst das Mietniveau der näheren
Umgebung. So hat sich das Viertel um den Stadtpark Lichtenberg, zu dem
das Carree gehört, zu einem teuren Quartier entwickelt, in dem der MietenMittelwert bei 9,21 Euro/m² liegt. Die Wohnkostenquote in diesem westlichen Teil gehört, gemessen an dem eher geringen Haushaltseinkommen
seiner häufig lang ansässigen Bewohner, mit zu den höchsten in Berlin.16
13 SenStadtUm: Berliner Mietspiegel, 2013.
14 GSW Immobilien AG: WohnmarktReport Berlin, 2014.
15 ImmobilienScout 24, 2014.
16 Ebenda.
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Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
Lichtenberg zählt zu den Bezirken, bei denen der Anteil an Mietwohnungen
oberhalb von 90 Prozent liegt. Angespannt mit stark steigender Tendenz
ist die Nachfrage nach Wohnungen im mittleren und unteren Preissegment.17 Dies betrifft insbesondere Mietwohnungen aller Wohnungsgrößen.
Wohnungssuchende Mieter setzen neben einer günstigen (bezahlbaren)
Miete auf ein stabiles soziales Umfeld, wünschen sich ein neues Bad und
eine Terrasse oder einen Balkon. Keine Rolle spielen bei ihnen hingegen die
Ausstattung mit Küchen oder ein hoher energetischer Gebäudestandard.
Das Angebot an Wohneigentum im Bezirk ist im Verhältnis zur Nachfrage ausgeglichen, bei einem leichten Angebotsdefizit bei Reihenhäusern/
Townhouses. In Reaktion auf solch eine Nachfrage sind im Gebiet FAN in
der jüngeren Vergangenheit bereits zahlreiche Reihenhäuser und Townhouses entstanden bzw. sind noch im Bau (siehe Karte Gebietskulisse im
Anhang).
Auch für kaufwillige Wohnungsinteressenten ist ein stabiles soziales Umfeld wichtig, ebenso die Ausstattung mit Terrassen/ Balkonen, jedoch haben sie ein stärkeres Interesse an einem besseren energetischen Standard
als potenzielle Mieter. Die Kaufpreishöhe hat bei potenziellen Erwerbern
einen niedrigeren Stellenwert, als die Miethöhe bei Mietern. Die Nachfrage
nach barrierearmen Wohneinheiten, sowohl bei Mietern als auch Eigentumserwerbern, ist eher nachrangig.18
Leerstand
Die im Rahmen der Vorbereitenden Untersuchungen im September 2009
erfolgte Abfrage von Eigentümern im Gebiet FAN durch STATTBAU ergab
eine niedrige Leerstandsquote von 0,7 Prozent im erfassten Wohnungsbestand. Ergänzend wurde bei der Erfassung der übrigen Wohneinheiten
vor Ort im südlichen Nibelungenviertel ein höherer Leerstand an Wohnund Gewerbeeinheiten in der Erdgeschoss-Zone festgestellt. Die Eigentümer beschrieben bestehenden Wohnungsleerstand mehrheitlich nicht als
strukturell bedingt, sondern als zeitweilig in Zusammenhang mit Baumaßnahmen.
Der Wohnungsleerstand bei BBU-Unternehmen im Bezirk Lichtenberg betrug im Jahr 2013 1,6 Prozent und lag damit auf dem niedrigsten Niveau
17 Lt. IBB Wohnmarktbarometer 2013: unteres Mietpreissegment
< 6,00 Euro/m², mittleres Preissegment 6,00 bis 8,00 Euro/m².
18 IBB Investitionsbank Berlin: IBB Wohnmarktbarometer 2013, Der Berliner Wohnungsmarkt aus Expertensicht, 2013.
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der Berliner Innenstadtbezirke. Durchschnittlich lag die Leerstandsquote
in der ganzen Stadt bei 2,6 Prozent.19
Dem Berliner Trend folgend ist davon auszugehen, dass sich der Wohnungsleerstand im Gebiet seitdem nicht erhöht hat. Zudem sind die im
Jahr 2010 laufenden Sanierungsmaßnahmen, insbesondere im östlichen
Teil von FAN, abgeschlossen und die Wohnungen vermietet. Bei Begehungen im Gebiet sind nur wenige Hinweise auf Leerstand festzustellen. So
bietet z.B. eine Genossenschaft, deren Bestände in der „Lockeren Stadt“
im Nordosten des Gebiets liegen, 2- bis 3-Raum–Wohnungen in geringer
Zahl zur Vermietung an. Recherchen im Internet ergaben mehrere Angebote zur Vermietung für den Bereich des Carree Parkaue.20 Hier haben sich
die von den Bauherren geäußerten Vermietungsfristen für neu geschaffene Loft-Wohnungen bis Mai 201321 noch nicht realisiert, sondern zeitlich
verzögert.
3.5 Grün- und Freiflächen
Die folgende Analyse basiert im Wesentlichen auf bezirklichen Angaben,
dem Landschaftsrahmenplan und Landschaftsprogramm sowie eigenen
Erhebungen.
Die Verfügbarkeit und die Nutzungs- und Gestaltungsqualität von Grünund Freiflächen sowie öffentlichem Raum sind von großer Bedeutung, sowohl für die Qualität des Wohnstandortes Frankfurter Allee Nord als auch
für die Attraktivität des Gebiets für Besucher und als Standort für wirtschaftliche Aktivitäten.
3.5.1 Öffentliche Freiflächen und Spielplätze
Insbesondere dort, wo die Bebauungsstruktur sehr dicht ist oder private
Freiflächen nur eingeschränkt nutzbar sind, erhalten öffentliche Grünund Freiflächen eine wesentliche Aufgabe als Erholungsmöglichkeiten für
Bevölkerung und Besucher.
19 Stadtkontor GmbH: Bereichsentwicklungsplanung Wohnen, Untersuchung
der Wohnungsbaupotentiale (Entwurf), 2013.
20 ImmobilienScout 24, 2014.
21 Der Tagesspiegel Online, Hunziker, Christian: „Lichtenberg ist ganz stark im
Kommen“ Investor und Mieter lockt die Nähe zum Zentrum, 2012.
// 32
Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
Wohnungsnahe Grünflächen
Wohnungsnahe Grünflächen sind dem unmittelbaren Wohnumfeld zugeordnet, ihr Einzugsbereich ist auf einen 500 m großen Radius beschränkt.
Sie können in kurzer Zeit (in 5-10 Gehminuten) und mit geringem Aufwand
erreicht werden. Um ihrer Funktion gerecht zu werden, ist eine Mindestgröße von 0,5 ha erforderlich. Als Richtwert für die Versorgung hat das
Land Berlin 6 m²/EW festgelegt. Bei der Ermittlung des Versorgungsgrades wird außerdem die Baustruktur der Wohnquartiere berücksichtigt, da
davon ausgegangen wird, dass private Freiflächen Aufgaben von öffentlichen wohnungsnahen Freiflächen übernehmen.22 Folgende öffentliche
wohnungsnahe Grünflächen befinden sich im Gebiet:
Rathauspark
Der 1,4 ha große Rathauspark liegt zwischen Möllendorff- und Rathausstraße, unmittelbar hinter dem Rathaus Lichtenberg. Ein kleiner Teil der
Anlage (560 m²) befindet sich abgetrennt vom übrigen Park zwischen Rathaus- und Rudolf-Reusch-Straße vor dem Gelände der Oberschule am Rathaus. Die Gesamtanlage besteht im Wesentlichen aus großen Rasenflächen und einem z.T. sehr alten Gehölzbestand.23 Hier war der Standort für
den Alten Gemeindefriedhof, der 1923 geschlossen wurde. Der Park wird
nach Süden hin von der denkmalgeschützten „Blutmauer“ abgegrenzt, die
an die Opfer der Märzkämpfe von 1919 erinnert.24 Auf der Rasenfläche vor
der Blutmauer befindet sich eine Skulpturengruppe von E. Pansowová, die
„Erben der Spartakuskämpfer“ (1987). Südlich des Rathauses befand sich
ehemals ein Dienstgebäude des Bürgeramts. Die Baracke wurde 2013 abgerissen. Die rd. 3.000 m² große Fläche wurde mit Rasen bepflanzt und in
den Park integriert. Der Pflegezustand des Parks ist gut; jedoch sind die
Wege, zum Teil auch Bänke und Einfassungen dringend erneuerungsbedürftig.25
Der 1971 geschlossene und entwidmete Urnenfriedhof Rathausstraße hat
eine Fläche von 1,48 ha und befindet sich zwischen Rudolf-Reusch-Straße
und Ruschestraße. 1996 wurde die Anlage neu gestaltet. Aufgrund mangelnder Verkehrssicherheit war die ehemalige Friedhofsfläche über Jahre geschlossen, konnte inzwischen jedoch wieder gesichert und geöffnet
werden. Die Grünfläche dient im Wesentlichen als Durchwegung, informell
22 SenStadtUm: Umweltatlas, 2013.
23 Zu den jüngeren Gehölzen zählen acht Bäume, die 1998 vom Berliner Aktionskünstler Ben Wargin gepflanzt wurden. (BA Lichtenberg: Landschaftsrahmenplan, 2006.)
24 Ebenfalls unter Denkmalschutz befindet sich ein Grabkreuz von 1842. (SenStadtUm: Denkmale in Berlin. Denkmaldatenbank, 2012.)
25 BA Lichtenberg: Abstimmung mit Fachämtern am 09.12.2013.
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Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
wird sie als Hundeauslauf genutzt. Die Potentiale, wie Lage und Größe
der Grünfläche, als auch ihr in Teilen reizvoller Charakter, sind bei weitem
nicht ausgeschöpft.
Ehemaliger Friedhof Lichtenberg
Spielplatz auf dem Freiaplatz
Der ehemalige Friedhof Lichtenberg („Friedhof Plonzstraße“) an der Gotlindestraße 46 wurde 1886 als Alleequartierfriedhof angelegt. Er wurde
ebenfalls 1971 für die Friedhofsnutzung geschlossen und als Grünfläche
gewidmet. Die 3,02 ha große, als Gartendenkmal eingetragene Anlage,
ist noch deutlich von der Friedhofsnutzung geprägt. Das ehemalige Verwaltungsgebäude, ein um 1900 errichteter Ziegelbau und die 1890 erbaute Friedhofskapelle, sind als Baudenkmäler in die Berliner Denkmalliste
eingetragen.26 Das Verwaltungsgebäude wird gegenwärtig als bezirkliche
Ausbildungsstätte für Garten- und Landschaftsbau genutzt. Die Auszubildenden betreiben auf dem Gelände der Grünfläche einen Stauden- und
Kräutergarten und eine Übungsfläche für Steinarbeiten. Neben dem Gebäude befindet sich die Grabstätte von Oskar Ziethen, dem ehemaligen
Oberbürgermeister der Stadt Lichtenberg. Die Grünfläche dient vorwiegend als Durchwegung und bietet aufgrund der Grabanlagen nur eingeschränkte Erholungsmöglichkeiten für Spiel und Sport.
Der rd. 0,6 ha große Freiaplatz liegt zwischen Freia-, Rüdiger-, Siegfriedund Wotanstraße. Die mit einem schönen, z.T. sehr alten Gehölzbestand
ausgestattete Grünfläche entstand mit den umliegenden Wohngebäuden
in den ersten Jahrzehnten des 20. Jh. Auf dem Platz befindet sich eine
Skulptur von S. Grzimek, die „Mutter mit Kind“ von 1979/1980. 2013 wurde
der Freiaplatz nach Entwürfen des Planungsbüros „gruppe F“ umgestaltet
und konnte im August 2013 als erstes fertiggestelltes Stadtumbau-Projekt im Gebiet feierlich der Öffentlichkeit zur Nutzung übergeben werden.
Durch die Aufteilung des Platzes in verschiedene Aufenthaltsbereiche, die
die unterschiedlichen Bedürfnisse von Kindern, Jugendlichen, Erholungssuchenden und Hundebesitzern berücksichtigen, sollen die früheren Nutzungskonflikte entschärft werden.27 Die Umgestaltung, insbesondere die
des Spielplatzes, erfolgte mit intensiver Beteiligung der Bürger.
Die rd. 0,6 ha große, unzureichend gestaltete Grünfläche Hagen-/ Rüdigerstraße wird voraussichtlich Standort für einen Schulneubau sein, weshalb
sie bei der Analyse der Grün- und Freiflächen sowie bei der Berechnung
des Versorgungsgrades nicht weiter berücksichtigt wird.
26 SenStadtUm: Denkmale in Berlin. Denkmaldatenbank, 2012.
27 SenStadtUm: Stadtumbau Ost: Das Fördergebiet Frankfurter Allee Nord,
2013.
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Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
An der Ecke Möllendorffstraße/ Frankfurter Allee befindet sich der
rd. 3.000 m² große sog. Fischerbrunnenplatz. Zentrales Element ist
ein Brunnen mit einer Skulptur von Hans Latt, „Jüngling mit Fisch“ von
1925/33. Daneben gibt es Gehölze, Rasenflächen und asphaltierte Wege.
Die Lärmbelastung durch den Verkehr auf der Frankfurter Allee und Möllendorffstraße ist sehr hoch, trotzdem wird der Platz gut angenommen.
Aufgrund der Nähe zu Ringcenter und Rathaus hat der Platz ein großes
Potential als (Kurzzeit-)Erholungsfläche für deren Besucher.
Die Grünfläche Rutnikstraße ist eine streifenförmige 3.800 m² große
Grünfläche, bestehend aus einem Gehölzstreifen, einem Weg und einem
Rasenstreifen. Sie grenzt im Norden an private Rasenflächen, im Süden
an Stellplätze im Straßenraum. Nach Westen hin, ein wenig nach Süden
versetzt, befindet sich bis hin zur Möllendorffstraße eine sehr schöne alte
Allee. Der Pflegezustand ist gut.
Aufgrund der geringen Flächengröße bzw. dem starken Verkehrsaufkommen werden der Fischerbrunnenplatz und die Grünfläche Rutnikstraße bei
der Bewertung des Versorgungsgrads nicht berücksichtigt.
Bewertung der Versorgung mit öffentlichen
Grünflächen
Im Gebiet besteht eine Vielzahl an Grün- und Freiflächen, jedoch sind die
Flächen stark in ihren Nutzungsmöglichkeiten eingeschränkt: Einen flächenmäßig nicht unerheblichen Anteil (rd. 4, 5 ha) nehmen zwei ehemalige Friedhöfe ein, die sich vor allem zum Spazierengehen bzw. Durchqueren eignen. Die Erholungsmöglichkeiten auf den Freiflächen mit Nähe zur
Frankfurter Allee und Möllendorffstraße sind durch starken Verkehrslärm
beeinträchtigt. Die Grünflächen sind darüber hinaus zumeist einfach gestaltet mit großen Rasenflächen, Wegen mit Bänken und nur geringem
Angebot an Spielmöglichkeiten. Einzige Ausnahme bisher stellt der 2013
umgestaltete Freiaplatz dar.
Ungünstig ist zudem die Verteilung der Flächen im Gebiet, die sich im Versorgungsgrad widerspiegelt: Während der westliche Teil (südlich der Normannenstraße bis zum ehemaligen MfS-Areal und nördlich der Normannenstraße bis zur Atzpodienstraße) gut versorgt ist (> 6,0 m²/EW), ist der
Bereich östlich der Siegfriedstraße schlecht (< 6,0-3,0 m²/EW) und der südlich der Fanningerstraße zwischen Magdalenen- und Siegfriedstraße gar
nicht versorgt (≤ 0,1 m²).28 Dementsprechend bedeutend ist die qualitätsvolle Vernetzung der Grünflächen (siehe Kapitel 3.5.4.). Bezogen auf das
28 SenStadtUm: Umweltatlas, 2013.
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Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
gesamte Stadtumbau- und Sanierungsgebiet beträgt der Versorgungsgrad an wohnungsnahen Grünflächen aktuell rd. 52 Prozent, wobei die
beiden ehemaligen Friedhöfe aufgrund ihrer eingeschränkten Nutzungsmöglichkeiten nur anteilig angerechnet wurden.
Abb.15: Versorgung mit öffentlichen, wohnungsnahen Grünanlagen (Umweltatlas, 2013)
Siedlungsnahe Grünflächen
Innerhalb der Gebietsgrenzen gibt es derzeit keine Grünflächen, die die
Anforderung an siedlungsnahes Grün erfüllen (mind. 10 ha Flächengröße und in rd. 1.000 m Gehbereich oder mind. 50 ha Flächengröße und in
rd. 20 min Fahrbereich oder rd. 1.500 m Gehbereich).29
Seit 2003 in Bau befindlich ist der Landschaftspark Herzberge zwischen
dem Krankenhaus Herzberge und der ehemaligen Klinik für Kinder- und
Jugendmedizin Lindenhof. Die Fertigstellung des rd. 50 ha großen Landschaftsparks mit landwirtschaftlichen Nutzflächen, geschützten Biotopen
und Wegen für Radfahrer, Skater und Fußgänger ist für 2015 geplant. Ein
Zugang über die Gotlindestraße wurde bereits angelegt. Die Festsetzung
als Landschaftsschutzgebiet (LSG) befindet sich derzeit im Verfahren.30
Spielplätze
Öffentliche Kinderspielplätze werden entsprechend den Spielbedürfnissen
der verschiedenen Altersgruppen unterschieden in Kleinkinderspielplätze,
allgemeine Spielplätze, pädagogisch betreute Spielplätze und Spielplätze
mit zeitlich begrenzter Nutzungsmöglichkeit. Relevante Kriterien sind Flächengröße und Spielangebote. Für die Berechnung des Bedarfes gilt ein
Richtwert von 1 m² Spielplatzfläche pro Einwohner.31
29 Ebenda.
30 SenStadtUm: FIS-Broker: Landschaftsplanverfahren, 2013.
31 SenStadtUm: Stadtgrün, Kinderspielplätze, 2011.
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Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
Es befinden sich folgende öffentliche Spielplätze im Gebiet:
Bezeichnung
Spielfläche
Spielangebot
Spielplatz im
Rathauspark
956 m²
Klettern, Rutsche, Wippe, Tischtennis,
Sitzgruppen
Spielplatz auf
dem Freiaplatz
2.948 m²
Für alle Altersgruppen: Klettern, Rutsche,
Wippgeräte, Schaukel, Netze, Tischtennis,
Kleinkinderbereich, Sitzgruppen in ruhigen Rückzugsbereichen
Bewertung der Spielplatzversorgung
Mit lediglich zwei öffentlichen Spielplätzen im gesamten Gebiet besteht
eine beträchtliche Unterversorgung. Aufgrund der Erweiterung des Spielplatzes auf dem Freiaplatz ist der Versorgungsgrad seit 2009 von 5,9 Prozent auf 27 Prozent gestiegen, bedeutet allerdings immer noch ein erhebliches Defizit, welches nur unwesentlich durch das bestehende private
Spielangebot ergänzt wird (siehe Kapitel 3.5.2.). Aktuell befinden sich vier
weitere Spielplätze in Planung (siehe Kapitel 4.4.1.).
Der Spielplatz auf dem Freiaplatz wurde neu gestaltet und das Nutzungsangebot erweitert. Der Spielplatz im Rathauspark befindet sich in einem
schlechten Zustand und bietet nur eingeschränkte Nutzungsmöglichkeiten.
3.5.2 Private Freiräume
In einigen Teilbereichen des Stadtumbaugebiets sind den Wohngebäuden
umfängliche private Grün- und Freiflächen zugeordnet. Das gilt insbesondere für die Q3A-Gebäude der „Lockeren Stadt“ im Osten des Gebiets und
für die in geringer Dichte bebauten Wohnblöcke aus den 1920er bis 1940er
Jahren im nördlichen Bereich.
Viele der privaten Grünflächen sind nicht öffentlich zugänglich oder nur
der Nutzung der jeweiligen Anwohner vorbehalten.
Ein großer Teil der privaten Grünflächen besteht aus einfach gestalteten
Rasenflächen und einzelnen Gehölzen oder Gehölzgruppen. Spielangebote
für Kinder gibt es vereinzelt und in Form von Sandkästen und Wippelementen. Eine Ausnahme ist der südliche Bereich des Innenhofs Atzpodien-/ Bürgerheimstraße/ Frankfurter Allee. Hier gibt es ein relativ umfängliches Angebot an Spiel- und Aufenthaltsmöglichkeiten.
// 37
Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
Eine Besonderheit stellen die Innenhöfe der beiden Wohnanlagen der BVG
an der Hagen-/ Rüdiger-/ Siegfriedstraße dar. Die um 1930 von A. Brodersen gestalteten Höfe sind als Gartendenkmäler unter Schutz gestellt. Auch
die Grünflächen der unter Denkmalschutz stehenden Wohnanlagen Wotanstraße und Roedeliusplatz haben besondere gestalterische Qualitäten.
Im Rahmen der Fortschreibung der Analyse wurden die Freiflächen in den
drei Sanierungsinseln genauer untersucht (siehe Karte Zustand der Freiflächen in den Sanierungsinseln im Anhang).
Die Freiflächen der westlichen Sanierungsinsel im ehemaligen MfS-Areal
sind durch einen hohen Versiegelungsgrad gekennzeichnet und weitestgehend in einem unzureichenden Zustand. Ausnahmen stellen lediglich
die Flächen vor Haus 1 – hier wurde der Bodenbelag 2011 erneuert – und
vor dem Ärztehaus dar, wo sich eine rd. 2.000 m² große Grünfläche befindet, die mit diversen Gehölzen und Bänken ausgestattet und in einem gepflegten Zustand ist. Größtenteils werden die versiegelten Freiflächen im
ehemaligen MfS-Block vom ruhenden Verkehr genutzt.32 Die Freiflächen
der Grundstücke Frankfurter Allee 163–167/ Ruschestraße 2-4 sind ebenfalls durch unzureichende Qualität und einen hohen Versiegelungsgrad
gekennzeichnet. Im Rahmen des Neubauvorhabens an der Dottistraße
werden die dazugehörigen Freiflächen neu gestaltet.
Die privaten Freiflächen in der südöstlichen Sanierungsinsel um die Siegfriedstraße sind größtenteils in einem gepflegten Zustand. Jedoch weisen
insbesondere die Grundstücke um die Siegfriedstraße einen hohen Versiegelungsgrad auf und werden zum Teil als Stellplätze genutzt. Unversiegelte Freiflächen sind meist sehr einfach gestaltet und bestehen im Wesentlichen aus Rasenflächen. Spielangebote für Kinder gibt es nur vereinzelt.
Die Freiflächen in der nordöstlichen Sanierungsinsel um den Schulcampus
Rüdigerstraße befinden sich in einem schlechten Zustand, werden jedoch
im Rahmen der Planung für den Wohngebietspark und den Schulcampus
neu gestaltet (siehe auch Kapitel 4.9.2.).
3.5.3 Öffentlicher Straßenraum
Struktur, Ausstattung und Zustand des Straßenraumes wirken entscheidend auf die Qualität des öffentlichen Raumes und sind daher von großer
Bedeutung für die Wohn- und Aufenthaltsqualität. Der öffentliche Straßenraum im Gebiet ist insgesamt in einem relativ gut gepflegten Zustand.
In einigen Bereichen sind jedoch Gehweg- und Straßenbeläge erneue32 STATTBAU GmbH: Qualifizierung des ehemaligen MfS-Areals, 2011.
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Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
rungsbedürftig und Gehwegvorstreckungen fehlen nahezu flächendeckend (siehe auch Kapitel 3.9.).
Straßenraumprofil
Der Roedeliusplatz verfügt über einen für heute überdimensionierten
Straßenraum, der durch eine frühere Straßenbahntrasse begründet ist.
Wie auch in der Frankfurter Allee, der Möllendorff-, Rutnik-, Rusche- und
Plonzstraße nimmt die Fahrbahn hier viel Raum ein, sodass der Kfz-Verkehr sehr dominant und die Aufenthaltsqualität für Passanten erheblich
eingeschränkt ist. Aufgrund der ungeordneten Verkehrsführung stellt er
einen Gefahrenpunkt sowohl für Fußgänger als auch für den Kfz-Verkehr
dar.
Die Frankfurter Allee stellt aufgrund ihrer Breite und ihrer Ausgestaltung
eine nur schwer überwindbare Barriere für Fußgänger dar.
Gestalterisch unbefriedigend ist die östliche Seite der Ruschestraße mit
der weit zurückgesetzten 13-geschossigen Bebauung. Auch an der Ecke
Möllendorffstraße/ Frankfurter Allee ist der Straßenraum mit der derzeitigen Gestaltung der Grünfläche, „Fischerbrunnenplatz“, nur unzureichend
gefasst.
Stadtplätze/ besondere Straßenräume
Die Funktionen von Stadtplätzen können vielfältig sein: Belebte Orte zum
Verweilen, Treffpunkte, Veranstaltungsorte für Stadtteilfeste und Märkte.
Innerhalb des Gebiets gibt es bislang keinen qualifizierten Stadtplatz, aber
Straßenräume, die sich aufgrund ihrer Lage, Größe oder/und umliegenden Nutzungsstrukturen eignen würden, „Stadtplatz“ zu werden. Dazu
gehören insbesondere der Roedeliusplatz, aber auch der Straßenraum an
der Alten Frankfurter Allee und der „Vorplatz“ vor dem Zentralfriedhof
Friedrichsfelde. Hier findet alljährlich im Januar eine große Gedenkveranstaltung statt. An den übrigen 364 Tagen des Jahres zeigt sich der Platz mit
seinen gestalterischen und baulichen Mängeln.
Ein noch ungenutztes Potential als „Promenade“ besitzt die Rutnikstraße.
In ihrem westlichen Abschnitt befindet sich eine sehr schöne alte Allee aus
verschiedenen Baumarten, östlich schließen eine Grünfläche und Stellplätze an.
Eine besondere Qualität hat auch der Straßenraum in der Gudrunstraße,
die von der Alten Frankfurter Allee bis zum Zentralfriedhof Friedrichsfelde
führt: Auf ihrer Westseite befinden sich an den Straßenkreuzungen drei-
// 39
Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
eckige, z.T. erhöht liegende und baumbestandene Freiflächen, die vereinzelt genutzt werden (Ecke Guntherstraße von einem Restaurant, Ecke
Gernotstraße als Aufstellfläche für Glascontainer). Die Verkehrsinsel an
der Ecke Gernotstraße ist Teil des Straßenlandes, die übrigen Flächen sind
den Wohngebäuden zugeordnet. Der gegenüberliegende Gehweg bietet an
verschiedenen Stellen (durch eine grüne Böschung hindurch) einen reizvollen Ausblick auf die Gleise der Straßen-, Regional- und Fernbahn. Die
Gehwege sind auf beiden Seiten sehr schmal angelegt.
Straßenbegleitgrün
Das FAN-Gebiet zeichnet sich durch einen nahezu gebietsübergreifenden
und teilweise sehr alten Bestand an Straßenbäumen aus. Die Frankfurter
Allee hat im Lichtenberger Bereich, im Unterschied zu ihrem Abschnitt im
Bezirk Friedrichshain, einen betonierten und nicht begrünten Mittelstreifen.
Straßenmobiliar/ -ausstattung
Die öffentliche Beleuchtung ist zum Großteil veraltet. Sitzmöglichkeiten
und Fahrradständer sind nur vereinzelt vorhanden. Eine gebietsübergreifende Ausstattung fehlt.
3.5.4 Vernetzung von Grünflächen
Die Vernetzung von Grün- und Freiflächen wird sowohl aus Naturschutzund gesundheitlichen Gründen als auch hinsichtlich einer Verbesserung
der Angebote im Bereich Erholung und Tourismus angestrebt.
Das Berliner Landschaftsprogramm weist einen übergeordneten WestOst-Grünzug aus, der in Teilen durch das Gebiet verläuft.
Abb.16: Erholung und Freiraumnutzung, Entwicklungsziele und Maßnahmen aus dem LaPro 2006 - das
Gebiet im räumlichen Zusammenhang (bearbeitet)
// 40
Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
Mit der FNP-Änderung vom 10. Oktober 2006 wird für das Gebiet folgender
Grünzug dargestellt, der in Teilen bereits vorhanden ist:
Stadtpark Lichtenberg, Rutnikstraße/ Hendrichplatz, Grünstreifen vor
dem Neubaugrundstück Gotlinde-/ Ruschestraße, Grünfläche ehemaliger
Friedhof Plonzstraße, Grünstreifen entlang der Grundstücke Gotlindestraße 36-44, Freiflächen des ehemaligen Kinderklinikums Lindenhof, Zentralfriedhof Friedrichsfelde. Ebenfalls geplant ist ein Grünzug entlang der Ruschestraße, zwischen Scheffelstraße und dem ehemaligem Urnenfriedhof
Rathausstraße.33
Abb.17: FNP-Änderung vom 10. Oktober 2006
Mit dem berlinweiten Vorhaben „20 Grüne Hauptwege“ sollen Wohngebiete - abseits von stark befahrenen Straßen - mit attraktiven Erholungsangeboten verbunden und gleichzeitig eine attraktive, sichere, umweltfreundliche, gesundheitsfördernde und „grüne Alternative“ zum Autoverkehr
angeboten werden. Der das Gebiet betreffende Weg 6 „Lindenberger
Korridor“ verläuft vom Rathauspark über den ehemaligen Urnenfriedhof Rathausstraße, Normannenstraße und Roedeliusplatz, Plonzstraße,
Gotlindestraße bis zur Anbindung zum Landschaftpark Herzberge.34 Am
Roedeliusplatz und entlang der Gotlindestraße gibt es innerhalb dieses
„Grünen Weges“ derzeit deutliche Lücken.
33 SenStadtUm: FNP-Änderung. Gotlindestraße (Lichtenberg). Lfd. Nr. 04/06,
2006.
34 SenStadtUm: 20 Grüne Hauptwege. Landschaftsprogramm für Berlin, 2006.
// 41
Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
3.6 Gewerbe
Zum Zeitpunkt der Erarbeitung des INSEK‘s lagen keine aktuellen Angaben
aus der Gewerbedatenbank des Landes Berlin vor. Die Analyse basiert auf
dem Zentren- und Einzelhandelskonzept Berlin-Lichtenberg 2011, bezirklichen Angaben sowie eigenen Erhebungen.
3.6.1 Gastronomie
Wesentlich für den urbanen und sozialen Charakter in einem Wohngebiet
ist das Vorhandensein von gastronomischen Betrieben mit einem möglichst breit gefächerten Angebot von Tagescafés bis hin zu Restaurants
verschiedener Ausrichtungen und Preisklassen.
Im Gebiet gibt es eine Vielzahl an gastronomischen Einrichtungen, jedoch
liegen sie zum Großteil in Randlagen. Die größte Dichte besteht weiterhin
um die Siegfriedstraße/ Alte Frankfurter Allee. Weitere gastronomische
Einrichtungen kamen seit 2009 hinzu. Dabei handelt es sich größtenteils
um Bäckereien mit Café und Imbiss mit einfachem Angebot.35 Die Betriebskantine und die Cafeteria im Sana-Klinikum Lichtenberg ergänzen das Angebot. Eine besondere Einrichtung ist die „Alte Mensa“, ein Ausbildungsbetrieb der Kiezküchen in der Atzpodienstraße, welche ein hochwertiges
Speisenangebot bietet.
3.6.2 Beherbergung
Im Gebiet selber befinden sich zwei Hotels:
•
NH Berlin Frankfurter Allee,
Rathausstraße 2-3, 4 Sterne, 99 Zimmer, Restaurant Wirtshaus
Fünfländereck, 2 Veranstaltungsräume für je 30 Personen36
•
Hotel Siegfriedshof,
Siegfriedstraße 204 b/c, 3 Sterne, 40 Zimmer (Erweiterung um 4
Zimmer seit 2009)37, Siegfrieds Café und Restaurant38
35 36 37 38 BA Lichtenberg: Bauordnungsrechtliche Genehmigungen von 2010 -2014.
NH Berlin Frankfurter Allee, 2014.
BA Lichtenberg: Bauordnungsrechtliche Genehmigungen von 2010 -2014.
Hotel Siegfriedshof, 2014.
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Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
3.6.3 Gesundheit
Das Gebiet FAN ist mit dem Sana-Klinikum Lichtenberg von überregionaler
Bedeutung als Gesundheitsstandort. Ergänzend zum Krankenhaus (siehe
Kapitel 3.7.5) befinden sich vier Ärztehäuser im Gebiet:
•
MedizinZentrum am Sana-Klinikum Lichtenberg,
Frankfurter Allee 231 A
•
Ärztezentrum Ruschestraße Verwaltungs- & Service GmbH & Co.KG,
Ruschestraße 103
•
Ärztehaus am Roedeliusplatz,
Schottstraße 4
•
Ärztehaus Gotlindestraße,
Gotlindestraße 49
Vom Allgemeinmediziner bis hin zu Fachärzten und Spezialisten steht damit ein breites Spektrum an ärztlicher Versorgung zur Verfügung. Abgesehen von den Ärztehäusern in der Ruschestraße und am Roedeliusplatz,
die räumlich sehr dicht beieinander liegen, ist die Verteilung im Gebiet
befriedigend.
Im jeweiligen näheren Umfeld der Ärztezentren befinden sich weitere
einzelne Arztpraxen, Apotheken und Gewerbe mit gesundheitlichen Ausrichtungen, wie z.B. Physiotherapien und verschiedene ambulante Pflegedienste.
3.6.4 Handwerk
Im Gebiet gibt es diverse Handwerks- oder handwerksähnliche Betriebe,
die vor allem Remisen und untergeordnete Nebengebäude als Werkstätten nutzen. Größtenteils handelt es sich um nicht-störende Betriebe. Eine
Ausnahme stellt die Tischlerei Dumong in der Siegfriedstraße 2 dar, die
aufgrund der Lärmbelastung, die von ihr ausgeht, im allgemeinen Wohngebiet nicht zulässig ist. Handwerks- oder handwerksähnliche Betriebe
konzentrieren sich vor allem im Nibelungenviertel.
3.6.5 Kreativgewerbe
Die Ansiedlung einer kreativgewerblichen Nutzung ist im ehemaligen MfSAreal zu verzeichnen. Das Haus 13 (Frankfurter Allee 187) wird seit 2011 von
dem Verein [fragments.of.urban.culture] e.V. genutzt. Der Verein verfolgt
ein kulturwirtschaftliches Unternehmenskonzept, dessen grundlegende
Aufgabe die strukturelle Vernetzung (Networking) einer Vielzahl kultureller, bzw. wirtschaftlicher Projekte ist. Im Hinblick auf seinen geogra-
// 43
Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
phischen, auf urbane Räume ausgerichteten Fokus, hat der [f.u.c.] auch
eine über Berlin hinausreichende, internationale Dimension. Der [f.u.c.] ist
mittlerweile ein wichtiger Knotenpunkt in einem dynamischen Fragment
einer internationalen Kulturszene geworden. Am Standort stellt er Arbeitsräume für Künstler und Kreative, vor allem aus dem Musikbereich, bereit.
Mit dem Liegenschaftsfonds Berlin GmbH & Co. KG als Vermieter wurde
ein befristeter Mietvertrag abgeschlossen, der im Februar 2014 ausläuft.
Der [f.u.c.] e.V. hat großes Interesse, am Standort dauerhaft zu bleiben
und ihn zu einem „internationalen Treffpunkt der zeitgenössischen Kunstund Kulturszene“ unter Einbeziehung der Freiflächen zu entwickeln.
Die kreativgewerbliche Nutzung wird durch das Stadtplanungsamt auf der
bestehenden planungsrechtlichen Grundlage sehr kritisch gesehen.
3.6.6 Sonstiges Gewerbe
Auf dem Grundstück Gotlindestraße 39 befindet sich ein Autohändler. Aus
planungsrechtlicher Sicht kann der Kfz-Handel nicht am Standort verbleiben, da die Nutzung im allgemeinen Wohngebiet nicht zulässig ist. Ferner
ist für den Standort eine öffentliche Freifläche/ Stadtplatz als Sanierungsziel festgesetzt. Derzeit unterstützt der Bezirk den Autohändler bei der
Suche nach einem Ersatzstandort.
3.7 Einzelhandel
Eine der wichtigsten Voraussetzungen für die Attraktivität eines Quartieres ist die Ausstattung mit wohnortnahen Einzelhandelsangeboten mit
einer fußläufigen Erreichbarkeit innerhalb eines Radius von 500 m. Dieser
Radius stellt allerdings für Senioren, Menschen mit Bewegungseinschränkungen und Kinder die Grenze der Erreichbarkeit dar. Größere Einkäufe
über diese Distanz sind auch für Menschen ohne Einschränkungen nicht
ohne Hilfsmittel möglich. Sind die Einzelhandelsangebote am Rand dieses
Radius durch Barrieren wie z.B. die Frankfurter Allee abgetrennt, liegen sie
in der Regel außerhalb des Akzeptanzbereiches.
Im Gebiet FAN befindet sich nur ein Nahversorgungszentrum (NVZ). Der
Standort in der Siegfriedstraße/ Alte Frankfurter Allee bietet rd. 1.400 m²
Verkaufsfläche und ist geprägt von kleinen Läden mit Angeboten aus dem
Sortiment Nahrungs- und Genussmittel sowie weiteren NVZ-typischen Angeboten aus den Bereichen Einzelhandel, Dienstleistung, gesundheitlichen
// 44
Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
und gastronomischen Einrichtungen.39 Durch die Wiedernutzung der Kaufhalle in der Rüdigerstraße als CAP-Supermarkt hat sich das NVZ Siegfriedstraße seit der VU stabilisiert. Die Qualität der Läden ist gestiegen, es gibt
wenig Leerstand (z.B. Frankfurter Allee 255). Der 2009 zu beobachtende
Trading-Down-Effekt ist gestoppt. Ein Wandel des Gewerbes ist absehbar.
Trotz Fluktuation der Anbieter wird das Zentrum angenommen, bietet jedoch kaum Aufenthaltsqualität. Der Standort wird hauptsächlich fußläufig frequentiert, da die PKW-Zuwegung durch schlechte Parkmöglichkeiten
stark beeinträchtigt ist.
Eine kleinere Ansammlung von Gewerbe mit eingeschränktem Angebot
befindet sich in der Normannenstraße zwischen Möllendorff- und RudolfReusch-Straße (Bäckereien, Friseur, Nagelstudio, u.ä.). Ferner haben sich
kleine Läden (Kioske, Bäckereien, u.ä.) um den U-Bahnhof Magdalenenstraße angesiedelt.
Ein weiteres Nahversorgungszentrum mit einer Verkaufsfläche von
rd. 1.800 m² grenzt direkt in der nördlichen Peripherie (Gotlindestraße)
an und dient der Versorgung des Gebiets FAN. An dem Standort befinden
sich ein Vollsortimenter (Rewe), ein Discounter, Bäcker, Drogerie und Apotheke. Das NVZ ist sehr funktional und minimalistisch gehalten und bietet
keine Aufenthaltsqualität.
Mit dem Ring Center I und II an der Frankfurter Allee befindet sich ein
Hauptzentrum im direkten Verflechtungsbereich des Gebiets.40 Südlich der
Frankfurter Allee und nördlich der Bornitzstraße befinden sich weitere Einzelhandelsstandorte, die allerdings nur nach Überqueren von Hauptverkehrsstraßen zu erreichen sind. Sie dürften für Senioren, Menschen mit
Bewegungseinschränkungen und Kinder aus dem Gebiet wenig attraktiv
bzw. nicht erreichbar sein.
3.8 Soziale Infrastruktur
Einrichtungen sozialer Infrastruktur sind wesentlicher Bestandteil eines
Gebiets mit überwiegender Wohnnutzung und bestimmen maßgeblich
Qualität und Nachfrage für diesen Standort. Angebote in Einrichtungen
sozialer Infrastruktur richten sich an verschiedene Alters- und Nutzergruppen.
39 sbp – Sozio-ökonomische Beratung und Planung: Aktualisierung des Zentren- und Einzelhandelskonzepts für den Bezirk Lichtenberg von Berlin, 2011.
40 Ebenda.
// 45
Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
3.8.1 Schulen
Im Gebiet Frankfurter Allee Nord gibt es drei Schulstandorte.
Bei weiterer Ausnutzung der Wohnbaupotentiale wird die Einwohnerzahl
für das Gebiet FAN weiter ansteigen. Legt man einen Wohnungszusatz
von rd. 1.450 WE zugrunde, erwächst hieraus ein Bedarf an zusätzlich 229
Schulplätzen. Dies entspricht rd. 1,5 Zügen im Grundschulbereich.
Grundschule
Die „Grundschule auf dem lichten Berg“ ist 1976 errichtet worden und
liegt im nördlichen Teil des Gebiets an der Atzpodienstraße. In der Schule werden gegenwärtig 378 Schüler in Regel- und in Montessori-Klassen
unterrichtet. Die Schule bietet eine Ganztagsbetreuung in offener Form
an. Die Kapazität der Schule wird ab dem Schuljahr 2014/2015 um die Filiale in der Siegfriedstraße 208/210 erweitert. Die notwendige Freifläche für
die Siegfriedstraße konnte durch den Ankauf der nördlich angrenzenden
Fläche und durch Aufständern des Speiseraums annähernd bereit gestellt
werden.
Der bauliche Zustand des Schulgebäudes ist insgesamt gut. Umfassender
Erneuerungsbedarf im Schulgebäude bezieht sich auf Trockenlegungsmaßnahmen, auf die Erneuerung des Bodenbelages, auf die Modernisierung der Hausanschlussstation sowie die Modernisierung der Fachräume.
Bei den Schul- und Pausenhofflächen und der ungedeckten Schulsportfläche besteht umfassender Modernisierungs- und Instandsetzungsbedarf.
Ebenso ist die Schulsporthalle einschließlich Dach und Fassade dringend
sanierungsbedürftig.
Die Kapazität der Schule ist für ihren Einzugsbereich nicht ausreichend.
Oberschule am Rathaus
Im denkmalgeschützten Gebäude der „Oberschule am Rathaus“ werden
gegenwärtig 321 Schüler unterrichtet. Die Schule ist eine integrierte Sekundarschule. Sie bietet einen Zweig „Produktives Lernen“, eine BEO-Klasse (Beobachtungsklasse für schuldistanzierte Schüler) und zusätzliche Angebote
in
Arbeitsgruppen
an.
In
Kooperation
mit
der
Mildred-Harnack-Schule können Schüler in der Sek II das Abitur erlangen.
Aufgrund der stetig steigenden Schülerzahlen im Grundschulbereich sind
die Schulkapazitäten auch im Bereich der weiterführenden Schulen nicht
ausreichend und müssen langfristig erweitert werden. Das Angebot an
Schulhoffreiflächen ist aufgrund der besonderen topografischen Lage der
Schule auf einer Anhöhe gering bemessen. Andererseits ist die Schule in
den Grünzug vom Park am Rathaus zum ehemaligen Friedhof an der Rudolf-Reusch-Straße eingebunden.
// 46
Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
Im Rahmen des Konjunkturpakets II wurde die denkmalgerechte Sanierung des Daches einschließlich der Rekonstruktion des Turmaufsatzes
umgesetzt. Erforderliche Modernisierungs- und Instandsetzungsmaßnahmen am Schulgebäude, in dem auch eine Sporthalle integriert ist, beziehen sich im Wesentlichen auf die Fassaden, die Klassenräume, die Aula
und die Eingangstreppenanlage. Erheblicher Sanierungsaufwand besteht
ebenso für die Sporthalle einschließlich der zugehörigen Nebenräume.
Das aus den 1950er Jahren stammende Schulgebäude an der Rüdigerstraße 76 wird seit 2007/2008 als freie Schule genutzt. Zuvor wurde das
Gebäude als öffentliche Gesamtschule betrieben. Träger des KreativitätsGymnasiums Berlin Lichtenberg ist Die Kappe e.V.. Derzeit werden an der
Schule in den Sekundarstufen I und II 87 Schüler unter Berücksichtigung
der Rahmenlehrpläne des Landes Berlin unterrichtet. An der Schule können der Mittlere Schulabschluss und das Abitur abgelegt werden. In der
Sekundarstufe I werden die Schüler in leistungsdifferenzierten Klassen
unterrichtet. In der Sekundarstufe II werden allgemeinbildende, fachwissenschaftliche und studienbezogene Inhalte und Lernformen miteinander
verbunden.
Nach umfangreichen Modernisierungs- und Instandsetzungsmaßnahmen
u.a. mit Mitteln des Konjunkturpakets II liegt bei der weiteren Sanierung
des Standortes der Fokus auf der energetischen Sanierung des Schulgebäudes, der Sanierung der Sporthalle sowie auf der Neugestaltung der
Schulfreifläche.
3.8.2 Sporteinrichtungen
Zum Zeitpunkt der Fortschreibung des INSEKs lag keine abgestimmte
Sportstättenentwicklungsplanung des Bezirks Lichtenberg vor. Verbindliche Richtwerte für die Ausstattung mit gedeckten und ungedeckten Sportstätten je Einwohner sind im Land Berlin nicht mehr anzuwenden. Nach
Einschätzung des Sportamtes ist die Versorgung des Gebiets FAN mit ungedeckten Sportflächen als ausreichend einzuschätzen. Die Situation hinsichtlich gedeckter Sportflächen (Hallenteile) wird für den Gesamtbezirk
als ausreichend eingeschätzt. Für das Gebiet FAN wird jedoch aufgrund
der ungleichen Verteilung der Einrichtungen nördlich und südlich der
Landsberger Allee keine ausreichende Ausstattung an gedeckten Sportflächen festgestellt. Freie Kapazitäten befinden sich nicht in zumutbarer
Entfernung zum Gebiet FAN.
// 47
Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
Folgende Sportanlagen liegen im Gebiet (siehe auch Karte Soziale und kulturelle Infrastruktur im Anhang):
•
Turnhalle in der „Oberschule am Rathaus“
•
Sporthalle der „Grundschule auf dem lichten Berg“
•
Sportfreifläche der „Grundschule auf dem lichten Berg“
•
Sporthalle Gotlindestraße/ Hagenstraße
•
„Hans-Zoschke- Stadion“, Ruschestraße 61
•
Schulsporthalle im Schulkomplex an der Rüdigerstraße
Bei Bedarf wird der Sportplatz an der Scheffelstraße, jenseits der Möllendorffstraße, von den Schulen genutzt.
Keine der Sportanlagen ist wettkampfgerecht. Für den Schulsport wird
eine 400 m Laufbahn nicht zwingend benötigt. Im Bedarfsfall steht eine
400 m Laufbahn in der Umgebung des Gebiets FAN lediglich im BVG-Stadion an der Siegfriedstraße zur Verfügung. Weitere Sportfreiflächen mit
Rundlaufbahnen im Bezirk sind das Stadion Friedrichsfelde, der Sportplatz
„Am Breiten Luch“ Wartenberger Straße und die Sportanlage Wartenberg
Fennpfuhlweg. Die Sporthallen sind vormittags von den Schulen belegt
und stehen nachmittags bis abends für den Vereinssport zur Verfügung.
Der Sanierungsbedarf, insbesondere bei den Sporthallen, ist erheblich.
Hans-Zoschke-Stadion
Das Hans-Zoschke-Stadion ist eine Sporteinrichtung in kommunalem Eigentum, sein Trägerverein ist der SV Lichtenberg 47. Es ist ein reines Fußballstadion, das neben Spielen und Training des Vereins auch Austragungsort für Fußballspiele anderer Vereine (1. FC Union) und von
Fußballturnieren mit stadtweitem Einzug ist. Daneben bietet es Raum für
Veranstaltungen im Freien. Durch die Rasenfläche des Spielfeldes ist die
Nutzungsdauer der Anlage begrenzt. Mit einer künstlichen Platzeindeckung ließen sich die Nutzungszeiten wesentlich erweitern. Seit 2009 wurden Sanierungsarbeiten an der Umfassungsmauer des Stadions und im
Eingangsbereich zur Normannenstraße durchgeführt.
Weitere, teilweise erhebliche bauliche Maßnahmen zur Instandhaltung
der Sportflächen sind erforderlich.
// 48
Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
3.8.3 Kindertagesstätten
Das Gebiet Frankfurter Allee Nord verzeichnet seit 2005 eine positive Bevölkerungsentwicklung, die sich laut Kitaentwicklungsplan auch in der Zahl
der Kinder unter 6 Jahren widerspiegelt.41 Gegenwärtig haben acht Kindertagesstätten, von denen sieben in freier Trägerschaft sind, ihren Standort
im Gebiet. Die Kitas bieten ein breites Profil an, das von künstlerischer bis
zu einer sportlichen Ausrichtung reicht. Seit 2009 hat sich das Angebot an
Kitaplätzen durch drei neue Einrichtungen von 505 auf 692 erweitert.
Folgende Einrichtungen befinden sich derzeit im Gebiet FAN (siehe auch
Karte Soziale und kulturelle Infrastruktur im Anhang):
Einrichtung
Adresse
Träger
Plätze Profil
Kita „Bunte
Plonzstraße 22
Forum Soziale Dienste
e.V.
200
Plonzstifte“
Säuglingsgruppe, Projektarbeit, gruppenübergreifende Angebote, Sportangebote und
Bewegungsförderung,
selbst gekochte, gesunde Mahlzeiten
Kita „Singemäuse“
Gotlindestraße 36, 37
Independent
Living Kitas
für Berlin
gGmbH
181
Musik als pädagogischer Schwerpunkt,
Umgang mit Instrumenten, Generationenchor
Kita „Kiezspatzen“
Hubertusstraße 5
Kinder im
Kiez gGmbH
80
altershomogene Gruppenarbeit, Schwimmunterricht
Kita der ev.
Kirchengemeinde AltLichtenberg
Schottstraße 6
Ev. Kirchengemeinde
Alt-Lichtenberg
41
Musikalische Frühförderung
Kindergärten
Nord-OstEigenbetrieb
von Berlin
65
4 Gruppen in kleiner
Altersmischung, bewegungs- und sportorientiert (Fußball), musikalische Früherziehung,
selbst gekochte,
gesunde Mahlzeiten
Kita “Sonnen- Rudolfgarten”
ReuschStraße 57
41 BA Lichtenberg: Lichtenberger Kindertagesstättenentwicklungsplan 2013/
2016, 2013.
// 49
Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
Einrichtung
Adresse
Träger
Plätze Profil
BIP Kreativitätskita
„MiniMax“
Rüdigerstraße 76
Die Kappe
e.V.
70
individuelle Entwicklung und Förderung
von Begabung, Intelligenz und Persönlichkeit
Elterninitiativ-Kita
„Herzberger
Wurzelzwer-
Hagenstraße 49
Sprachförderung und
ästhetische
Bildung
30
ökologischer Schwerpunkt, pädagogische
Ansätze nach Reggio,
Montessori, Waldorf
sowie natur-, musikund erlebnispädagogische Betrachtungen
Elternini-
Bürgerheim-
Zauberinsel
25
tiativ- Kita
„Zauberinsel“
straße 25
Gesellschaft
für kindliche
Sprachförderung und
ästhetische
Bildung UG
Sprachförderung und
ästhetische Bildung
ge“
Gesamtkapa- 692
zität
An den Kitaeinrichtungen wurden seit 2009 erhebliche Modernisierungsund Instandsetzungsmaßnahmen durchgeführt. Der höchste Sanierungsbedarf von den Einrichtungen im Gebiet besteht jedoch weiterhin bei der
Kita „Kiezspatzen“ an der baulichen Hülle und an den Fenstern.
Kita Kiezspatzen
Die Versorgung der Kindertagesstätten mit Freiflächen für Spiel und sportliche Betätigung ist quantitativ ausreichend. Jedoch sind der Zustand der
Freiflächen und die Ausstattung mit Spielgeräten teilweise nicht zufriedenstellend. Die Spielfläche der Kita Hubertusstraße liegt auf einem zum
Sana-Klinikum Lichtenberg gehörenden Grundstück. Die Nutzbarkeit dieser Fläche konnte jetzt durch den Träger langfristig vertraglich gesichert
werden.
Gemäß den Angaben aus dem Kita-Entwicklungsplan Lichtenberg
2013/2016, der von einem kontinuierlichen Anstieg der Kinder unter 6 Jahren, bedingt durch den Anstieg des Wohnungsangebotes durch Neubau
und einem rechnerischen Versorgungsgrad von 80 Prozent der 0–6-Jährigen ausgeht, besteht ein zusätzlicher Bedarf von knapp 347 Plätzen im
Stadtteil Alt-Lichtenberg. Der ermittelte Fehlbedarf berücksichtigt noch
nicht die Entwicklung der Einwohnerzahlen aufgrund der Umsetzung der
// 50
Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
Neubaupotentiale im Gebiet FAN. Allein durch diese Baumaßnahmen entsteht ein Einwohnerzuwachs von 3.335 Personen. Unter weiterer Ausnutzung der vorgenannten Verdichtungspotentiale ist allein aus diesem Gebiet mit einem weiteren Bedarf von 147 Plätzen zu rechnen.
Das bezirkliche Jugendamt begleitet mit einem Monitoring zur Erfassung
der Bedarfsänderungen die Entwicklung im Bezirk und seinen Stadtteilen,
um rechtzeitig geeignete Träger für den Betrieb zusätzlicher Kitas zu akquirieren.
Zusätzlich zum bestehenden Angebot an Kita-Plätzen werden durch Neuund Erweiterungsbauten an folgenden Standorten im Gebiet FAN zusätzliche Kapazitäten entwickelt.
Gotlindestraße 54
•
Träger: FamilyandCare
•
Neubau 180 Plätze
Schottstraße 6
•
Träger: Ev. Kirchengemeinde Alt-Lichtenberg
•
Erweiterung um 20 Plätze
Gotlindestraße 36
•
Träger: Independent Living Kitas für Berlin gGmbH
•
Erweiterung um 75 Plätze42
Rathausstraße 12
Kita Goltlindestraße 36
•
Träger unbekannt
•
Umnutzung Bestand 60 Plätze (Schätzung, die durch das Jugendamt benannte Kapazität von 100 Plätzen lässt sich aufgrund des
begrenzten räumlichen Potentials - besonders hinsichtlich der
erforderlichen Freiflächen, nicht umsetzen)
3.8.4 Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtungen
Drei Einrichtungen der Kinder- und Jugendfreizeit sind für die Versorgung
des Gebiets relevant (siehe auch Karte Soziale und kulturelle Infrastruktur
im Anhang).
Die Jugendfreizeiteinrichtung „plexus“ an der Siegfriedstraße 29 in Trägerschaft des publicata e.V. verfügt zurzeit über 60 Plätze. Sie bietet u.a. eine
42 Ebenda.
// 51
Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
offene Jugendarbeit, zahlreiche kreative Angebote, interkulturelle Projekte
an. Die Einrichtung ist sowohl im Inneren als auch außen dringend und
umfassend sanierungsbedürftig. Dem Jugendklub zugeordnet ist eine
großzügige Freifläche, die jedoch zum Teil mangelhaft gestaltet und ausgestattet ist. Ab 2014 beginnen Baumaßnahmen für den Neubau einer Jugendfreizeiteinrichtung auf demselben Grundstück mit 130 Plätzen. Die
Trägerschaft der Einrichtung wird über ein Interessenbekundungsverfahren entschieden.
Die „Kidsoase“ befindet sich in den Räumen eines Eckladens Fanninger-/
Guntherstraße in einem sanierten Mietwohnhaus. Sie bietet mit 26 Plätzen
Raum für Kinder- und Jugendarbeit, politische Bildung, Mädchenprojekte
u.v. mehr. Träger des Kinderklubs ist der Verein SOZIALWERK des dfb e.V.
Für die Freizeitbetreuung von Kindern im Alter von 6–14 Jahren ist der Klub
unverzichtbar, deckt jedoch den Bedarf an Projekt- und Freizeitangeboten
für diese Altersgruppe nicht ab.
Das „Jugendkulturelle Zentrum für Lichtenberg - Die Linse“, eine Einrichtung der Sozialdiakonischen Arbeit Berlin gGmbH, liegt außerhalb des
Stadtumbaugebiets westlich der Möllendorffstraße auf dem Gelände des
Theaters an der Parkaue. Das Gebäude des Jugendklubs ist in den vergangenen Jahren erneuert worden. Die Kapazität liegt bei insgesamt 133
Plätzen. Der Einzugsbereich der „Linse“ reicht weit über den Stadtteil
Alt-Lichtenberg und damit über das Stadtumbau- und Sanierungsgebiet
Frankfurter Allee Nord hinaus. Es ist eine Adresse, die auch Jugendliche
aus anderen Stadtbezirken, insbesondere aus Friedrichshain anzieht. Das
Spektrum ist vielfältig und hat neben kreativen Projekten Musik- und
Band- sowie Medienarbeit zum Schwerpunkt. Aufgrund des Zielpublikums
und der speziellen inhaltlichen Ausrichtung der Einrichtung wird die „Linse“ bei der Ermittlung der Bedarfsabdeckung für das Gebiet FAN nicht mit
berücksichtigt.
Nach Angaben der Jugendverwaltung werden in Alt-Lichtenberg, zu dem
das Stadtumbau- und Sanierungsgebiet zählt, 436 Plätze benötigt.43 Demgegenüber stehen nur 86 Bestandsplätze in den oben beschriebenen Einrichtungen. Selbst mit der Kapazitätserweiterung durch den Neubau der
Jugendfreizeiteinrichtung „plexus“ besteht ein Fehlbedarf in Alt-Lichtenberg von 280 Plätzen. Unter Berücksichtigung der Einwohnerentwicklung
im Gebiet FAN bei Ausnutzung der Wohnraumpotentiale ist bei einem Zuwachs von fast 2.300 Personen von einer Verschlecherung der Versorgung
auszugehen.
43 BA Lichtenberg: Termin mit dem Jugendamt am 13.01.2014.
// 52
Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
Ergänzende Angebote bilden die „Familienbegegnungsstätte FLiBB Lichtenberger Brücke“ in der Frankfurter Allee 219 und das „Jugendcafé Maggie“ in der Frankfurter Allee 205.
In der „Familienbegegnungsstätte FLiBB“ wird durch die Träger Neues
Wohnen im Kiez e.V., Existere e.V. und Albatros gGmbH eine Eltern- und
Krisenberatung angeboten.
Das „Jugendcafé Maggie“ wurde durch den Träger gangway e.V. initiiert.
Mit diesem durch die Jugendlichen selbst verwalteten Café besteht ein
spezifisches Angebot für Jugendliche im Alter von 16 bis 27 Jahren.
Des Weiteren bietet der ehrenamtliche arbeitende Verein Kinderkunst
ohne Führungskreuz in der Siegfriedstraße 29a naturkundliche und kreative Freizeitgestaltung für Kinder und Familien an.
3.8.5 Einrichtungen des Gesundheitswesens
Zentrale Bedeutung als Gesundheitseinrichtung im Gebiet FAN hat der
Standort der Sana Kliniken GmbH - das Sana-Klinikum Lichtenberg an der
Fanningerstraße.
Sana-Klinikum Lichtenberg
Das Sana-Klinikum Lichtenberg hat in den vergangenen Jahren sowohl
sein bauliches Erscheinungsbild als auch seine Ausstattung erheblich verändert und den klassischen Namen „Oskar-Ziethen-Krankenhaus“ abgelegt. Ein Neubau an der Fanninger Straße hat die Kinderklinik des aufgegebenen Standorts Lindenhof aufgenommen. Die Baumaßnahmen auf dem
denkmalgeschützten Areal sind abgeschlossen. Das Krankenhaus verfügt
gegenwärtig über 551 Betten. Mit rd. 1000 Mitarbeitern ist es zudem ein
bedeutender Arbeitgeber im Gebiet FAN. Trotz der guten Anbindung an
das Netz des öffentlichen Nahverkehrs ist die Unterbringung des ruhenden Verkehrs ein Konfliktpunkt. Die Parkplätze in einem bestehenden
Parkhaus auf dem Klinikgelände sind an praktizierende Ärzte im Haus vermietet. Patienten, Mitarbeiter und Besucher sind gehalten, ihre Fahrzeuge
auf Stellplätzen im öffentlichen Straßenland zu parken. Insbesondere die
Fanninger Straße, der Bereich Alte Frankfurter Allee/ Eingang U-Bhf Lichtenberg und die Siegfriedstraße unterliegen einem erheblichen Parkdruck.
Der Plan zur Herstellung eines Parkplatzes für das Krankenhaus auf den
Grundstücken Fanninger Straße 39 und 41 konnte aufgrund zu starker
städtebaulicher Konflikte nicht umgesetzt werden.
Ergänzend zum Krankenhausstandort haben sich im Gebiet vier Ärztezentren, zahlreiche Gemeinschaftspraxen und Apotheken sowie Gewerbe mit
gesundheitlichen Ausrichtungen angesiedelt (siehe auch Kapitel 3.6.4.).
// 53
Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
3.8.6 Einrichtungen im Kulturbereich
Folgenden Kultureinrichtungen befinden sich im Gebiet (siehe auch Karte
Soziale und kulturelle Infrastruktur im Anhang):
Museen/ Gedenkstätten
Das „Stasimuseum Berlin – Forschungs- und Gedenkstätte Normannenstraße“ befindet sich in der Ruschestraße 103 (laut Berliner Denkmalliste
bzw. Normannenstraße 20 laut Vermessungsamt) und ist von internationaler Bedeutung. Träger ist der Verein ASTAK e.V.
Stasimuseum Berlin
Werkstätten
Das „Keramikatelier“ an der Frankfurter Allee ist eine basiskulturelle Einrichtung in Trägerschaft der bezirklichen Kulturverwaltung, die seit 1987
Kurse und offene Werkstätten anbietet.
Ausstellungsräume/ Galerien
In der Hagenstraße 56 befindet sich die theARTer Galerie. Ausstellungsräume sind im Rathaus in der bezirklichen Galerie „Ratskeller“ (Möllendorffstraße 6). Weitere Ausstellungsmöglichkeiten gibt es in der EgonErwin-Kisch-Bibliothek (Frankfurter Allee) und temporär im ehemaligen
Versorgungstrakt des MfS-Blocks (Normannenstraße).
Theater
Das „Theater an der Parkaue“ (Parkaue 29), im westlichen Verflechtungsbereich des Gebiets FAN gelegen, ist Theater des Landes Berlin und engagiert sich zusätzlich zu den Aufführungen in Projekten mit Kindern, Jugendlichen und Schulen.
Bibliotheken
An der Frankfurter Allee 149 befindet sich die Egon-Erwin-Kisch-Bibliothek
als Bezirksbibliothek.
// 54
Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
3.8.7 Angebote für Senioren
Im Gebiet befinden sich einige Einrichtungen, die verschiedene Angebote
für und mit Senioren durchführen. In dem 2013 eröffneten Seniorenwohnheim in der Gotlindestraße 51 finden regelmäßig öffentliche Angebote und
Veranstaltungen statt. Neben speziellen Veranstaltungen werden in der
Hagenstraße 56 Beratung und Unterstützung bei der Bewältigung von Alltagsproblemen angeboten.
Im nördlichen bzw. westlichen Verflechtungsbereich des Gebiets befinden
sich in der Ruschestraße 43 die Seniorenbegegnungsstätte „Rusche 43“ und
in der Möllendorffstraße 102/ 103 der „Seniorenwohnpark Lichtenberg“.
3.9 Akteure und Netzwerke
3.9.1 Akteure und Beteiligung
Die Menschen im Stadtumbau- und Sanierungsgebiet Frankfurter Allee
Nord sind bereit und motiviert, sich aktiv in die Erneuerung und Entwicklung ihres Kiezes einzubringen. Im Bezirk Lichtenberg besteht eine
jahrelange Tradition der aktiven Bürgerbeteiligung, die sich auch in FAN
widerspiegelt: Ob es sich um die jährlichen Veranstaltungen zum Bürgerhaushalt in Lichtenberg, die jeweils am Jahresanfang stattfindende „Lange Nacht der Politi“k oder die seit 2013 veranstalteten FAN-Konferenzen
handelt - alle Veranstaltungen finden stets große Resonanz bei den Bewohnern und auch den Menschen, die im Gebiet tätig sind.
Im Mai 2013 wurde, hervorgehend aus der 1. FAN-Konferenz, als erster
Bürgerversammlung im festgelegten Stadtumbau- und Sanierungsgebiet,
der FAN-Beirat berufen. Dieser stellt die Gebietsvertretung dar, deren 15
stimmberechtigten Mitglieder Wohnungsmieter und Eigentümer, Gewerbetreibende, Vertreter der verschiedenen Träger und Initiativen sowie von
Bildungseinrichtungen im Gebiet repräsentieren. Innerhalb sehr kurzer
Zeit hat sich dieser Bürgerbeirat eine Geschäftsordnung gegeben und seine Arbeit als Interessenvertreter, Sprachrohr, Impulsgeber und Vermittler
zwischen Bürgern und Verwaltung aufgenommen. Inzwischen engagieren sich Beiratsmitglieder und weitere FAN-Bewohner in verschiedenen
thematischen Arbeitsgruppen, wie Öffentlichkeitsarbeit und Verkehr und
bringen sich aktiv bei Projekten, wie z.B. dem Wohngebietspark und der
Alten Frankfurter Allee ein.
Teilweise schon längere Zeit ansässige Träger und Projekte im soziokulturellen Bereich, Bildungs- und Kultureinrichtungen, ansässige Vereine aus Sport, Kultur und Bildung, Schulen und Kitas aus dem Gebiet, die
// 55
Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
Gebietsbetreuerin u.a. sind wichtige Multiplikatoren, auf denen das Netz
der Beteiligung der Betroffenen aus dem Gebiet Frankfurter Allee Nord
aufbauen kann.
Einrichtung
Adresse
Stadtteilzentrum
Hagenstraße 56 (Zuständigkeit
wechselt zum 01.07.2014)
Jugendcafé „Maggie“
Frankfurter Allee 205
SV Lichtenberg 47 e.V.
Ruschestraße 9
SV Tora Berlin e.V.
Wotanstraße 14
Kreativitätsgymnasium
Rüdigerstraße 76
Grundschule auf dem lichten Berg
Atzpodienstraße 19
Oberschule am Rathaus
Rathausstraße 8
Kita „Bunte Plonzstifte“
Plonzstraße 22
Kita „Singemäuse“
Gotlindestraße 36/37
Kita „Sonnengarten“
Rudolf-Reusch-Straße 57
Kita Hubertusstraße
Hubertusstraße 5
Kita der evang. Kirchengemeinde
Schottstraße 6
Publicata e.V./ JFE PLEXUS
Gotlindestraße 39
JFE „Die Linse“/ Sozialdiakonisches Werk
Parkaue 25
Familienzentrum
Frankfurter Allee 219
Wichtige Schlüsselpositionen für die Entwicklungen im Gebiet FAN haben
dabei das Stadtteilzentrum und die Gebietskoordinatorin des Bezirksamtes inne. Beide sind zudem Mitglieder des FAN-Beirats. Über die Gebietskoordinatorin wird die Geschäftsstelle des Beirats betrieben, das STZ
steht in verantwortlicher Position für die Verwaltung des FAN-Fonds, über
den kleinere Projekte, die das Miteinander verbessern und Aktivitäten der
Bürger befördern, im Gebiet finanziert werden.
Auf den monatlich stattfindenden Treffen der lokalen Akteure des Stadtteils Alt-Lichtenberg im STZ Hagenstraße findet ein reger Austausch zu
Themen statt, die das Gebiet und angrenzende Regionen betreffen. So
wird bspw. über Neuigkeiten aus dem Bezirksamt berichtet, über neue
Projekte im Stadtumbau- und Sanierungsgebiet beraten, über geplante
Neubauvorhaben informiert, gemeinsame Veranstaltungen werden geplant und vorbereitet. Die Stadtumbau- und Sanierungsgebietsbeauftragte ist in dieses Netzwerk gut integriert, eine projekt- bzw. themenbezogene Kommunikation erfolgt auch dank der Unterstützung durch STZ und
Gebietskoordinatorin selbstverständlich und unkompliziert.
Spezielle Formen für die Einbeziehung der Bewohner des Gebiets FAN stellen die gebiets- und themenbezogenen experimentellen Beteiligungsverfahren dar, welche im Rahmen von studentischen Seminaren am lived\
space\lab der UdK seit 2012 durchgeführt werden.
// 56
Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
3.9.2 Übersicht lokale Akteure Alt-Lichtenberg
Bezirksamt Lichtenberg
•
Gebietskoordinatorin
•
Stadtteilkoordinatorin Jugend, Region 3
•
Egon-Erwin-Kisch-Bibliothek
Freie Träger, Vereine, Projekte
•
albatros gGMBH
•
Erstaufnahmeheim für Flüchtlinge, Rhinstraße
•
Evangelische Kirche Lichtenberg
•
Existere e. V.
•
Familienbegegnungsstätte FLIBB
•
Initiative Stadtgarten
•
Jugendkulturzentrum Linse
•
Jugendbegegnungsstätte plexus
•
Kinderclub „kids-OASE“
•
Kinderkunst ohne Führungskreuz
•
kjhvg Berlin-Brandenburg gGmbh
•
Pflegestützpunkt BILOBA
•
publicata e. V.
•
Schuldnerberatung Lichtenberg
•
Seniorenpflegeheim Siegfriedstraße
•
Sportverein Tora
•
Stadtteilzentrum Lichtenberg-Nord (Koordinator der Runde)
•
Völkerball e. V.
Kitas und Schulen
•
Kita Bunte Plonzstifte
•
Kita Singemäuse
•
BIP-Krativitätsgymnasium
•
Oberschule am Rathaus
•
Schule auf dem lichten Berg
•
Schule am Gutspark
Wohnungsunternehmen
•
HOWOGE Wohnungsbaugesellschaft mbH
•
Wohnungsgenossenschaft MERKUR e. G.
•
Wohnungsbaugenossenschaft VORWÄRTS e. G.
// 57
Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
3.10 Verkehr und Straßenraum
Als Informationsgrundlagen für diesen Abschnitt dienen überwiegend bezirkliche Angaben, Aussagen der Lärmminderungsplanung und Daten der
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung.44 Angaben zum Zustand des Straßennetzes beruhen auf eigenen Erhebungen und Abstimmungen mit dem
bezirklichen Straßen- und Grünflächenamt.
Aufgrund der besonders hohen Lärmbelastungen wurde 2008 im Auftrag
der Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz
für das „Konzeptgebiet Frankfurter Allee Nord“ und die „Konzeptstrecke
Frankfurter Allee“ eine Lärmminderungsplanung erarbeitet.45
3.10.1 Entstehungsgeschichte des Straßennetzes
Das Straßennetz im Gebiet FAN ist geprägt von einer im Wesentlichen orthogonalen Blockstruktur. Die ältesten Straßen im Gebiet sind die Frankfurter Allee im Süden und die Möllendorffstraße im Westen. Sie bildeten
die Orientierungslinien für die erste Bebauung des Gebiets, bevor es ab
1900 nach dem heutigen Raster erschlossen wurde. Der Großteil der heutigen Straßen wurde zwischen 1890 und 1900 angelegt.
Spätere Veränderungen am Straßennetz sind u.a. die Anlage der Rutnikstraße (in den 1930er Jahren), die Schließung der Hubertusstraße für den
KFZ-Verkehr im Bereich des Sana-Klinikums Lichtenberg (ab rd. 1945), die
Anlage von Ortlieb-, Dietlinde-, Dankwartstraße und des nördlichen Abschnittes der Atzpodienstraße (Mitte der 1950er Jahre) und die Verlegung
der Frankfurter Allee von der Alten Frankfurter Allee auf die Lichtenberger
Brücke (Mitte der 1970er Jahre). Durch Überbauung gingen im Bereich des
MfS-Blocks die Helmuthstraße (1956) und die Müllerstraße (um 1975) verloren. Die Ruschestraße erhielt ihre heutige Breite in den späten 1970er
Jahren nach Abriss der Altbauten.
Mit Entwicklung der Neubaustandorte an der Rudolf-Reusch-, Gotlinde-,
Bornitz und Kriemhildstraße sind zur Erschließung der Grundstücke folgende neue Straßen entstanden:
•
Philosophenweg (von der Bornitzstraße aus)
•
Rhododendronweg (von der Bornitzstraße aus)
•
Bidenswinkel (von der Bornitzstraße aus)
•
Silberweidenweg (von der Bornitzstraße aus)
•
Heidenelkenweg (von der Gotlindestraße aus)
44 U.a. FIS-Broker, StEP Verkehr, 2011.
45 SenGUV: Lärmminderungsplanung für Berlin – Aktionsplan, 2008.
// 58
Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
Bezeichnungen für die Erschließung der Neubaugrundstücke an der Rudolf-Reusch- und Kriemhildstraße liegen nicht vor.
Bei vorgenannten Straßen handelt es sich um Privatstraßen ohne Widmung als öffentliche Verkehrsfläche.
3.10.2 Straßennetz und -funktionen
Im Gebiet FAN sind 38,3 ha gewidmete Verkehrsfläche. Dies entspricht einem Anteil an der Gebietsfläche von rd. 25 Prozent. Das Straßennetz hat
eine Gesamtlänge von 16,4 km und eine Netzdichte von 0,11 km/ha.
Charakteristisch für das Gebiet ist ein engmaschiges Straßennetz, das von
zwei Hauptverkehrsstraßen von überbezirklicher Bedeutung - der Frankfurter Allee im Süden und der Möllendorffstraße im Westen - begrenzt wird.
Die beiden Hauptverkehrsstraßen nehmen Quell- und Zielverkehr des Gebiets FAN auf. Vorrangstraßen im Gebiet FAN sind neben der Frankfurter
Allee und der Möllendorffstraße die Ruschestraße und die Siegfriedstraße;
bei diesen Straßen liegt die Zuständigkeit für den Planungsrahmen und
I-Maßnahmen bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt.
In besonderem Maße wird das Gebiet von der Frankfurter Allee geprägt,
die das Berliner Zentrum und andere Stadtteile mit dem Umland verbindet. Als Bundesstraße und Hauptradiale in Ost-West-Richtung hat sie die
höchsten Verbindungsfunktionen und Verkehrsaufkommen im Gebiet
FAN. Der Straßenraum ist zwischen den S-Bahnhöfen Frankfurter Allee
und Berlin-Lichtenberg 70 m breit und hat 6-8 Fahrspuren. Im StEP Verkehr ist die Frankfurter Allee als großräumige Straßenverbindung ausgewiesen.
In Nord-Süd-Richtung stellt die Möllendorffstraße eine wichtige Verbindung zu Storkower Straße und Landsberger Allee her. Darüber hinaus
nehmen Rusche-, Alfred- und Siegfriedstraße als wichtige Nord-Süd-Verbindungen und Zubringerstraßen zur Frankfurter Allee wesentliche Verkehrsströme auf. Durch die hierbei entstehenden hohen Verkehrsaufkommen haben diese Straßen starke Trennwirkungen im Quartier.
3.10.3 Verkehrsaufkommen
Die Verkehrsaufkommen im Gebiet sind mehrheitlich (etwa 60 Prozent)
auf Gebiets-Durchgangsverkehr zurückzuführen, allerdings betrifft der
Durchgangsverkehr überwiegend den Randbereich. Die höchsten Verkehrsaufkommen außerhalb der Magistrale Frankfurter Allee bestehen
// 59
Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
auf der Möllendorffstraße und der Ruschestraße (Richtung Norden). Die
Straßenzüge Alfred-/ Schott-/ Atzpodien- und Rüdigerstraße nehmen zwischen 25 und 35 Prozent des Durchgangsverkehrs auf (aus großräumigen
Verkehren nach Hohenschönhausen und kleinräumigen Verkehren ins
nördlich angrenzende Gewerbegebiet), der nördliche Abschnitt der Siegfriedstraße rd. 40 Prozent.
Auf der Frankfurter Allee resultieren die Verkehrsbelastungen überwiegend aus Verkehrsströmen zwischen östlichem Stadtgebiet und innerer
Stadt.
Die restlichen Verkehrsbelastungen im Gebiet (etwa 40 Prozent) resultieren aus Eigenverkehren, also aus Binnen-, Quell- und Zielverkehren in das
Gebiet und aus dem Gebiet.46
Die Frankfurter Allee weist ein Verkehrsaufkommen von 52.500 Kfz/24h
am S-Bahnhof Frankfurter Allee bis zu 67.600 Kfz/24h am Bahnhof Lichtenberg auf (Verkehrszählung 2009). Die Quartiersstraßen sind deutlich
geringer belastet (Möllendorffstraße über 19.200 Kfz/24h, Ruschestraße
19.300 Kfz/24h und Siegfriedstraße 14.600 Kfz/24h).47
Der Lkw-Anteil liegt im Gebiet zwischen 610 Lkw/24h (Atzpodienstraße)
und 2.540 Lkw/24h (Siegfriedstraße). Hinzu kommt insbesondere auf der
Alfred-, Schott-, Atzpodien-, Rüdiger- und Siegfriedstraße Busverkehr
(108-372 Busse/24h). Die Frankfurter Allee weist Lkw-Verkehr von bis zu
6.828 Lkw/24h auf.
3.10.4 Verkehrsführung
Der Großteil der Straßen ist in beide Fahrtrichtungen befahrbar. Die unten
genannten Straßen sind als Einrichtungsverkehr ausgewiesen.
•
Rathausstraße (Fahrtrichtung Südwesten)
•
Kubornstraße (ab Hoenerweg Richtung Norden)48
•
Alfredstraße (Richtung Süden)
•
Plonzstraße: von Rüdigerstraße bis Roedeliusplatz (Richtung Süden)
•
Atzpodienstraße: von Frankfurter Allee bis Rüdigerstraße (Richtung
Norden); von Gotlinde- bis Rüdigerstraße (Richtung Süden)
•
Fanningerstraße: von Siegfried- bis Hagenstraße (Richtung Osten)
•
Hagenstraße: von Rüdiger- bis Gotlindestraße (Richtung Norden)
46 SenGUV: Lärmminderungsplanung für Berlin – Aktionsplan, 2008.
47 SenStadtUm: FIS Broker: Verkehrsmengen, 2009.
48 Steinbrecher & Partner Ingenieurgesellschaft mbH: Verkehrs- und Parkraumkonzept, Bereich Frankfurter Allee Nord, 2012.
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Bedeutende Verkehrsknoten des Gebiets FAN befinden sich entlang der
Frankfurter Allee, so z.B. an der Kreuzung Möllendorffstraße (hier ist
Linksabbiegen in westlicher und östlicher, aber nicht in nördlicher und
südlicher Fahrtrichtung möglich), Ruschestraße (Linksabbiegen in westlicher und östlicher Fahrtrichtung möglich) und Alfredstraße (Abbiegen auf
die Frankfurter Allee nach Westen und Osten möglich).
3.10.5 Verkehrsberuhigung
Eine Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h gilt für die Frankfurter Allee, die
Möllendorffstraße (zwischen Loeperplatz und Normannenstraße besteht
bei Nässe eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h), die Ruschestraße und Siegfriedstraße zwischen Alter Frankfurter Allee und Rüdigerstraße
und Gotlindestraße.
Die Straßen Alfred-, Schott-, Atzpodien-, Rüdiger- (von der Schott- bis zur
Siegfriedstraße) und Siegfriedstraße (zwischen Rüdiger- und Gotlindestraße) sind nachts (22-6 Uhr) als Tempo-30 Zone ausgewiesen. Für den Bereich südlich der Rüdigerstraße hat der Bezirk einen Antrag auf die Ausweitung der Tempo-30-Zone gestellt.
Ein verkehrsberuhigter Bereich ist am Kunzeweg und in der Kubornstraße
nördlich der Normannenstraße ausgewiesen.
Für die übrigen Straßen gilt eine Geschwindigkeitsbegrenzung von
30 km/h.
3.10.6 Zustand des Straßen- und Gehwegnetzes
Der Straßenbelag variiert innerhalb des Gebiets FAN. Während Hauptachsen wie Rusche- und Siegfriedstraße, asphaltiert sind, sind die Seitenstraßen, insbesondere im Nibelungenviertel, zumeist mit Großstein
gepflastert, das teilweise in sehr schlechtem Zustand ist. Ebenfalls einen schlechten Zustand weist die Betondecke der Fahrbahn in der Gotlindestraße zwischen Rusche- und Siegfriedstraße auf. Etwa 3,7 ha (das
entspricht rd. 10 Prozent) der gewidmeten Verkehrsfläche weisen einen
Erneuerungsbedarf auf.
Einige Gehwege, insbesondere im südlichen Nibelungenviertel, sind im
Entstehungszustand mit Bernburger Mosaik und Granitplatten erhalten.
Etwa 1,7 ha (14 Prozent der Gehwegflächen) weisen einen Erneuerungsbedarf auf. Diese Angaben beziehen sich ausschließlich auf den Gehwegzustand und treffen keine Aussagen über gestalterische Aspekte. Darüber
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Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
hinaus sind etwa 50 Prozent der Baumscheiben zu klein bemessen, wodurch Gehwegschäden bereits entstanden oder zu erwarten sind (siehe
Karte Erneuerungsbedarf Straßen und Gehwege im Anhang).
3.10.7 Ruhender Verkehr
Insgesamt ist das Gebiet ausreichend mit 5.427 Stellplätzen versorgt. Je
nach Rechenmodell ergibt sich im Bestand ein Bedarf von 5.196 Stellplätzen (nach Einwohnern) oder 6.405 Stellplätzen (nach Wohneinheiten). In
den meisten Straßen ist beidseitiges Parken erlaubt, in der Regel in Längsanordnung, bisweilen auch als Längsparken auf der einen und Querparken auf der anderen Straßenseite. Aufgrund der ungleichen Verteilung
des Stellplatzangebotes im Gebiet und aufgrund von Einrichtungen mit
großem Publikumsverkehr, wie Sana-Klinikum, Arbeitsamt, Amtsgericht,
bestehen lokale Defizite. Diese Einrichtungen stellen keine eigenen Stellplätze in ausreichender Anzahl zur Verfügung.
Hinsichtlich der Stellplatzversorgung bestehen folgende Konfliktbereiche:
•
Umfeld Rathaus Lichtenberg
•
Wohnbebauung zwischen Rutnik- und Normannenstraße
•
Westlicher Abschluss Rüdigerstraße
•
Bereich um den Roedeliusplatz
•
Wohnbebauung zwischen Gotlinde-, Rüdiger-, Wotan- und Hagenstraße
•
Sana-Klinikum und Umfeld
•
U- und S-Bahnhof Lichtenberg und Umfeld49
3.10.8 ÖPNV
Das Gebiet FAN ist durch die Liniennetze der BVG und der Berliner S- und
U-Bahn gut erschlossen. Dabei kommt dem Knoten Bahnhof Lichtenberg
sowohl als Umsteigebahnhof zwischen Fern-, U-, S- und Straßenbahn sowie dem Busnetz als auch als Einsteige- und Zielbahnhof für die Bewohner
des Gebiets besondere Bedeutung zu.
Wichtige Verkehrsmittel sind die am westlichen und östlichen Rand des
Gebiets FAN verlaufenden S-Bahn-Linien S 41, 42/Ring, 8, 85, 9 (Bahnhof
Frankfurter Allee) bzw. S 5, 7 und 75 (Bahnhof Lichtenberg) und die in OstWest-Richtung verlaufende U-Bahnlinie 5 (Alexanderplatz <> Hönow) mit
den Bahnhöfen Frankfurter Allee, Magdalenenstraße und Lichtenberg.
49 Ebenda.
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Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
Der westliche Teil des Gebiets um das Rathaus wird durch die MetroTramLinie M 13 (Virchow-Klinikum <> S Warschauer Straße) und Straßenbahnlinie 16 (Ahrensfelde <> Scharnweberstraße) versorgt, die durch die Möllendorffstraße verlaufen. Im Osten verkehren im Verlauf der Siegfriedstraße
die Straßenbahnlinien 18 (von und nach Riesaer Straße) und 21 (von und
nach S Schöneweide/ Sterndamm) und (nördlich der Rüdigerstraße) die
Buslinien 240 (S+U Hauptbahnhof <> S Storkower Straße) und 256 (nach
Norden zur Siedlung Wartenberg) sowie die Nachtbuslinien N50 (U Tierpark <> Buchholz-West) und N56 (U Magdalenenstraße <> Wartenberg).
Die Linien 240, N50 und N56 werden über die Alfredstraße/ Schottstraße
(Richtung Süden) und Atzpodienstraße (Richtung Norden) an die Frankfurter Allee angebunden. Der Nachtbus N94 verkehrt vom U-Bahnhof Magdalenenstraße zum U-Bahnhof Hermannplatz. Entlang der Frankfurter Allee
verläuft die Nachtbuslinie N5 (Hackescher Markt <> Hellersdorf).
Unter Berücksichtigung eines Einzugsbereiches von 300 m (3 Gehminuten)
bzw. von 500 m (6 Gehminuten) von den Haltestellen/ Stationen des ÖPNV
aus ist das Gebiet FAN insgesamt gut abgedeckt. Nicht oder nur ungenügend sind der Bereich um das Arbeitsamt und Zoschke-Stadion im Westen
und der Bereich um den Lindenhof im Osten an den ÖPNV angeschlossen.50
3.10.9 Radverkehr
Radverkehrsanlagen bestehen entlang der Frankfurter Allee, der Möllendorffstraße und der südlichen Ruschestraße (bis Normannenstraße)
jeweils in beiden Richtungen (bzw. Bussonderfahrstreifen im östlichen
Bereich der Frankfurter Allee). Weiterhin besteht eine Radverkehrsanlage
in der Atzpodienstraße zwischen Rüdiger- und Fanningerstraße. Über die
Frankfurter Allee fehlen Querungsmöglichkeiten.
Durch das Gebiet verlaufen keine stadtweiten Fahrradrouten. Unmittelbar
nördlich an das Gebiet FAN angrenzend verläuft entlang der Bornitzstraße
die 20 km lange Route RR8 vom Schlossplatz im Berliner Zentrum nach
Hellersdorf und Hoppegarten. Mit dem Zugang zum Landschaftpark ist
eine Anbindung an das Gebiet FAN entstanden. Da ein hoher Anteil des
Straßennetzes als Tempo-30-Zonen ausgewiesen ist, kann sich der Radverkehr in vielen Bereichen problemlos bewegen. Beeinträchtigungen bestehen jedoch einerseits durch das stark abfallende Geländeprofil von der
Gotlindestraße zur Frankfurter Allee (8-10 Meter Höhenunterschied) und
andererseits in den Straßenabschnitten mit Großpflaster.
50 Ebenda.
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Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
3.10.10 Fußgänger
Aufgrund der starken Verkehrsbelastungen, in Bereichen mit übergroßen
Verkehrsflächen und fehlender Querungsmöglichkeiten sind Fußgänger
im Gebiet FAN deutlich benachteiligte Verkehrsteilnehmer. Gehwegvorstreckungen gibt es nur entlang der Fanningerstraße.
Eine Gefahrenstelle stellt laut Hinweisen aus der Bevölkerung der Standort der Ampelanlage an der Gotlinde-/ Siegfriedstraße dar. Hier fehlt eine
Querungsmöglichkeit nördlich der Gotlindestraße.
3.11 Technische Infrastruktur
Als Informationsgrundlange für die Analyse der technischen Ver- und Entsorgung dienen Leitungskarten der Netzbetreiber.
Die Leitungen der technischen Infrastruktur im Gebiet FAN haben in der
Regel ausreichende Kapazitäten. Eine Grunderneuerung der Leitungsnetze erfolgte nicht. Seit 1990 werden die Leitungen nach Bedarf repariert
und erneuert. Im Zusammenhang mit wesentlichen Erweiterungen des
Wohnungsbestandes wurden Anpassungsmaßnahmen vorgenommen.
3.11.1 Elektrizität
Netzbetreiber ist die Stromnetz Berlin GmbH. Das Gebiet FAN wird seit
Mitte der 1980er Jahre vom Umspannwerk Gürtelstraße versorgt, in dem
die Stromspannung von 110 auf 10 KV Mittelspannung transformiert wird.
Im Gebiet FAN gibt es rd. 30 Umspannstationen, die den Strom von 10 auf
0.4 KV Niederspannung für den Hausgebrauch transformieren. Die meisten dieser Stationen befinden sich im Eigentum der Vattenfall (Netzstationen), die anderen sind in Privatbetrieb (Kundenstationen), wie z.B. auf
dem MfS-Areal mit dem dazugehörigen Privatnetz.
Das Netz ist in gutem Zustand. Schäden sind in der Regel situationsbedingt, z.B. durch Fremdeinwirkung. Die Kapazität des Stromleitungsnetzes
reicht aus, um eine sichere Versorgung zu gewährleisten.
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Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
3.11.2 Fernwärme
Netzbetreiber ist die Vattenfall Europe Wärme AG. Das Gebiet verfügt über
eine moderne Wärmeversorgung, überwiegend mit Fernwärme und Erdgas. Vereinzelt wird mit Heizöl und Kohle geheizt.
Durch das Gebiet verlaufen mehrere Fernwärmetrassen, die Bestandteil
eines Verbundnetzes mit den Erzeugern des HKW Klingenberg in Rummelsburg und bei Kapazitätsengpässen des HKW Marzahn im Bezirk Marzahn-Hellersdorf sind.
Vattenfall betreibt keine Blockheizkraftwerke im Gebiet. Es gibt keine
Kenntnisse über andere mögliche Betreiber von Blockheizkraftwerken,
etwa die GASAG oder die Blockheizkraftwerks-, Träger- und Betreibergesellschaft mbH Berlin.
3.11.3 Gas
Netzbetreiber ist die Netzwerkgesellschaft Berlin-Brandenburg GmbH &
Co. KG, (NBB). Das gesamte Gebiet ist ausreichend mit Gas versorgt. Die
Anlagen haben einen Betriebsdruck > 4 bar.
In der Dietlindestraße befindet sich eine Gasdruck-Regelanlage, die zur
Versorgung der umliegenden Gebiete benötigt wird. In der Gotlindestraße
befindet sich eine Kunden-Gasdruck-Regelanlage.
Die Leitungen auf dem ehemaligen MfS-Areal sind nur unvollständig bekannt. Das Netz der Gasleitungen auf dem Areal der Kinderklinik Lindenhof ist nicht bekannt, da es sich nicht im Eigentum der NBB befindet.
3.11.4 Wasserversorgungs- und Entwässerungsanlagen
Anders als die Berliner Innenstadt, die über ein Mischsystem verfügt, wird
das Gebiet über ein Trennsystem von Abwasser und Regenwasser entsorgt.
Netzbetreiber sind die Berliner Wasserbetriebe (BWB). Zwischenpumpwerke gibt es im Gebiet FAN nicht. An der Westseite der Lichtenberger Brücke
gibt es ein Regenpumpwerk, nördlich der Kinderklinik Lindenhof ein Regenrückhaltebecken. Das Becken befindet sich im Eigentum von SenGUV
und wird von der Senatsverwaltung betrieben.
Die bestehenden Netze sind in einem betriebsfähigen Zustand. Seit 1990
fanden keine umfassenden Erneuerungen des Systems, sondern nur punk-
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Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
tuelle Verbesserungen statt, meist im Zusammenhang mit Straßenbaumaßnahmen (so liegen bspw. in der Fanningerstraße noch Rohre aus dem
Jahr 1933). Bei Abwasserleitungen werden schadhafte Leitungen erneuert,
während Trinkwasserleitungen ausgewechselt werden, wenn ihre statistische Bilanz schlecht ist und sie mehrmals repariert werden mussten.
Im Gebiet FAN befindet sich ein Löschwasserbrunnen (gegenüber der
Frankfurter Allee 149).51
3.11.5 Telekommunikation
Netzbetreiber ist die Deutsche Telekom Netzproduktion GmbH. Die Leitungen wurden nach der Wende umfassend erneuert. Die Gebietsversorgung
ist gewährleistet. Informationen über die Bandbreite der Internetleitungen liegen nicht vor.
3.12 Umwelt, Klimaschutz und Energie
3.12.1 Geologische Situation und Bodenverhältnisse
Das Gebiet Frankfurter Allee Nord liegt an der südlichen Grenze der Hochfläche des Barnims zum Berlin-Warschauer-Urstromtal. Das Gelände des
Gebiets steigt im Mittel von der Frankfurter Allee im Süden zur Gotlindestraße im Norden um rd. 13 m an. Der Boden besteht im Großteil des
Gebiets aus Geschiebemergel und Geschiebelehm. In den südlichen Teilen
der Blöcke entlang der Frankfurter Allee, zwischen Möllendorffstraße und
Atzpodienstraße, ist Talsand die bestimmende Bodenqualität. In diesem
Bereich liegen zudem die Hauptgrundwasserleiter. Der Flurabstand des
Grundwassers (Abstand zwischen Oberkante Terrain und Grundwasser)
liegt überwiegend in einer Tiefe von 20-30 m. Im westlichen Bereich zwischen Frankfurter Allee bis etwa zur Dottistraße, steht das Grundwasser in
geringerer Tiefe von 3-7 m an.
51 STATTBAU GmbH, VU Frankfurter Allee Nord, 2010.
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Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
3.12.2 Altlasten
Aktuelle Angaben zum Altlastenkataster für das Gebiet liegen nicht vor.
Die fortgeschrieben Angaben beruhen auf Informationen durch die Eigentümer bzw. auf der Durchführung von Abrissmaßnahmen mit Tiefenenttrümmerung.
Grundstück/ Adresse
Kategorien gemäß BBodSchG
Dottistraße 10, 11/
Ruschestraße 6-8
altlastenverdächtige Fläche ohne orientierende
Erkundung, inzwischen Abriss und Tiefenberäumung
Siegfriedstraße 11
altlastenverdächtige Fläche mit orientierender
Erkundung
Kriemhildstraße 23
altlastenverdächtige Fläche mit orientierender
Erkundung
Siegfriedshöfe
altlastenverdächtige Fläche mit orientierender
Erkundung
Möllendorffstraße 7-9/
Normannenstraße 42/
R.-Reusch-Straße 19/33
altlastenverdächtige Fläche mit orientierender
Erkundung
Lindenhof
Verdachtsfläche, Gutachten: BOLAB-A 18.04.2011
OZK
altlastenverdächtige Fläche, Gutachten: IST
14.07.1994
Frankfurter Allee 195
altlastenverdächtige Fläche ohne orientierende
Erkundung
Fanningerstraße 39
altlastenverdächtige Fläche mit orientierender
Erkundung
Gotlinde-/ Ruschestraße
altlastenverdächtige Fläche mit orientierender
Haupteintrag: Bornitzstra- Erkundung
ße 46 (allerdings deutlich
mehr Adressen betroffen)
Dottistraße 1-6/
Frankfurter Allee 153
altlastenverdächtige Fläche mit Teilsanierung
HOWOGE Frankfurter
Allee 147-149
altlastenverdächtige Fläche ohne orientierende
Erkundung
Hubertusstraße 18
altlastenverdächtige Fläche ohne Untersuchung
Dietlindestraße 8
altlastenverdächtige Fläche ohne Untersuchung
Dankwartstraße
altlastenverdächtige Fläche ohne Untersuchung
Wotanstraße 29
altlastenverdächtige Fläche ohne Untersuchung
Rathausstraße 11, 12
altlastenverdächtige Fläche mit orientierender
Erkundung
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Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
Grundstück/ Adresse
Kategorien gemäß BBodSchG
Frankfurter Allee 145
altlastenverdächtige Fläche mit orientierender
Erkundung
Fanningerstraße 41
altlastenverdächtige Fläche mit orientierender
Erkundung
Kriemhildstraße 8-22
Altlast mit erfolgter Teilsanierung
Frankfurter Allee 165
altlastenverdächtige Fläche ohne orientierende
Erkundung
Wohngebietspark
altlastenverdächtige Fläche mit orientierender Erkundung, Nachweis stellenweise Verunreinigung
mit PAK und Schwermetallen
(Zuordnungswert = Z 2)
3.12.3 Klima
Das Klima im Gebiet FAN ist laut Umweltatlas der Senatsverwaltung für
Stadtentwicklung der Klimazone 3 zugeordnet. Dies bedeutet eine mittlere Temperaturabweichung im Vergleich zu Freilandverhältnissen von
etwa 9,5°C. Das Risiko für bioklimatische Reize ist gering, eine Gefährdung durch Schwüle ist mäßig. Lokal kann es in Teilbereichen des Gebiets
zu turbulenteren Windverhältnissen kommen. Davon gefährdet sind der
westliche Abschnitt der Gotlindestraße und der Teilabschnitt Frankfurter
Allee zwischen Siegfriedstraße und Atzpodienstraße.
3.12.4 Luft
Für den Bereich der Frankfurter Allee werden keine Messdaten zur Luftbelastung erhoben. Es gibt jedoch Berechnungen, wonach die Luftbelastungen in Folge der Straßenbreite der Allee und der offenen, zurück gesetzten
Bebauung auf der Südseite erheblich geringer sind, als z.B. im Bereich der
Frankfurter Allee westlich des S-Bahnhofs Frankfurter Allee.
3.12.5 Lärm
Laut der umfassenden Untersuchungen, die 2008 im Rahmen der Lärmminderungsplanung für das „Konzeptgebiet Frankfurter Allee Nord“, angestellt wurden, ist das Stadtumbau- und Sanierungsgebiet im gesamtstädtischen Vergleich in Teilbereichen überdurchschnittlich lärmbelastet.52
52 SenGUV: Lärmminderungsplanung für Berlin – Aktionsplan, 2008.
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Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
Lärmquellen
Hauptverursacher der Lärmbelastungen ist der Straßenverkehr in Form
von Erschließungsverkehr und kleinräumigem Durchgangsverkehr. Ein
großräumiger Durchgangsverkehr findet nur im Randbereich statt. Weitere Lärmquellen sind der Straßenbahnverkehr (in Möllendorff-, Siegfried-,
Fanninger- und Gudrunstraße) sowie der S-Bahn- (Linien S 5, S 7 und S 75),
Regional- und Fernverkehr (östlich der Gudrunstraße).53 Starke Lärmbelastungen aus Industrie- und Gewerbenutzungen im Gebiet entstehen nicht.
Das nördlich angrenzende Straßenbahndepot der BVG ist jedoch als relevante Lärmquelle einzustufen.
Die problematische Lärmsituation wird verstärkt durch enge Straßenräume im Gebiet und durch die Kombination von Kfz- und Straßenbahnverkehr. Letzterer erreicht stellenweise die Lärmwerte des Straßenverkehrs.54
Lärmerhöhend um 2 dB(A) im Kfz-Verkehr wirken die als Großverbundplatte verlegten Straßenbahngleise in der Siegfriedstraße und Gudrunstraße
jeweils zwischen Fanningerstraße und Alter Frankfurter Allee.55
Lärmbelastungen/ Lärmbetroffenheiten
Am höchsten lärmbelastet sind Frankfurter Allee (75 dB(A) tags/ 68 dB(A)
nachts), Siegfriedstraße (73 dB(A) tags/ 66 dB(A) nachts) und Alfredstraße
(72 dB(A) tags/ 66 dB(A) nachts). Weitere Straßen mit hoher Lärmbelastung
sind Rusche-, Möllendorff-, Atzpodien- und der mittlere Abschnitt der Rüdigerstraße. Besonders lärmbelastet ist die Freifläche an der Frankfurter
Allee/ Möllendorffstraße. Entlang der Frankfurter Allee sind die Abschnitte
direkt östlich des S-Bahnhofs Frankfurter Allee sowie östlich und westlich
der Einmündung Alfredstraße besonders belastet.
Die Mehrzahl der Bewohner in FAN erfährt Lärm über dem gesundheitlichen Schwellenwert. Als Schwellenwerte für die Dringlichkeit von Maßnahmenprüfungen werden im Lärmminderungsplan zwei Stufen definiert:
53 Die Lärmbelastung aus Regional-, Fern- und S-Bahn-Verkehr ist besonders
hoch östlich der Kriemhildstraße, wo die Bahntrasse aus der Senke kommt und
es keine lärmmindernde Bebauung gibt.
54 In der Möllendorffstraße sind Straßenbahn und Straßenverkehr gleich starke Lärmemittenten. In Abschnitten von Fanninger- und Gudrunstraße erreichen
die Lärmwerte der Straßenbahn im Nachtzeitraum das Niveau des Kfz-Verkehrs.
55 Diese Gleisabschnitte werden voraussichtlich im Zuge des Rückbaus der
Wendeschleife Siegfried-/Fanninger-/Gudrunstraße und der Anlage einer neuen
Tram-Endhaltestelle in der Nähe des U-Bahnhofeinganges ab 2014 erneuert.
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Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
1. Stufe: 70 dB(A) tags und 60 dB(A) nachts - bei Überschreitung dieser
Werte sollen möglichst kurzfristig Maßnahmen zur Verringerung der Gesundheitsgefährdung ergriffen werden.
2. Stufe: 65 dB(A) tags und 55 dB(A) nachts - diese Werte wurden von der
Lärmwirkungsforschung als gesundheitsrelevante Schwellenwerte ermittelt und dienen im Rahmen der Vorsorge als Zielwerte für die Lärmminderungsplanung.
Tagsüber sind im „Konzeptgebiet Frankfurter Allee Nord“, das etwas größer ist, als das Stadtumbau- und Sanierungsgebiet, 25 Prozent der Anwohner von Lärmbelastungen über 70 dB(A) betroffen, 85 Prozent von
Belastungen über 65 dB(A). Entlang der Frankfurter Allee sind 29 Prozent
der Anwohner von Lärmbelastungen über 70 dB(A) und alle Anwohner von
Belastungen über 65 dB(A) betroffen. Nachts sind im gesamten Konzeptgebiet 61 Prozent von einer Lärmbelastung über 60 dB(A) betroffen, 97
Prozent von einer Belastung über 55 dB(A). Entlang der Frankfurter Allee
sind 58 Prozent der Anwohner von Lärmbelastungen über 60 dB(A) und
alle Anwohner von Lärmbelastungen über 55 dB(A) betroffen.
Im Rahmen der Lärmminderungsplanung werden Einwohnerdichte und
Lärmpegel in Zusammenhang gebracht. Die höchste Betroffenheit wurde
diesbezüglich in Abschnitten der Frankfurter Allee, Siegfriedstraße und Alfredstraße ermittelt.
3.12.6 Energie56
Im Auftrag der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt
ist durch die Bürogemeinschaft Ingenieurgesellschaft BBP Bauconsulting mbH und Stadtbüro Hunger im Jahr 2013 ein energetisches Quartierskonzept erarbeitet worden. Zielstellung war, dass die städtebaulichen und
Sanierungsaspekte für die Entwicklung des Gebiets FAN um eine energetische Komponente ergänzt werden sollen. Die Aufgabenstellung umfasste
folgende Themenfelder:
•
Ermittlung und Darstellung der bestehenden energetischen Situation bei sämtlichen Gebäuden sowie der Straßenbeleuchtung
•
Ermittlung der Energie- und CO2-Einsparpotentiale im Gebiet
•
Entwicklung eines Leitbildes und Ableitung von Zielen und Maßnahmen für die energetische Gebietsentwicklung
•
Formulierung erforderlicher Schritte zur Umsetzung
56 Bürogemeinschaft BBP/SBH: Energetisches Quartierskonzept Stadtumbauund Sanierungsgebiet Frankfurter Allee Nord, 2013.
// 70
Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
Die Analyse für das energetische Quartierskonzept erbrachte u.a. folgende
Ergebnisse:
•
Der Wärmebedarf im Gebiet liegt unter über dem Durchschnitt der
sechs Berliner Wohnungsbaugesellschaften im Jahr 2006.
•
Seit dem Jahr 1990 wurden im Bereich Wärme deutliche Verbesserungen realisiert.
•
Der Nutzenergiebedarf für Wärme ist mehr als doppelt so groß wie
der für Strom.
•
Beim Primärenergiebedarf liegen Wärme und Strom annähernd
gleich auf.
•
Der Energiebedarf für Straßenbeleuchtung ist im Vergleich zum
Strom- und Wärmebedarf gering.
•
Erneuerbare Energien spielen im Gebiet nur eine geringe Rolle.
•
Es zeigen sich räumliche und thematische Schwerpunkte zur weiteren energetischen Verbesserung des Gebiets auf.
Im Rahmen des Konzeptes sind Prinzipien für die weitere Entwicklung des
Gebiets in energetischer Hinsicht entwickelt worden (siehe Kapitel 4.8.2.).
3.12.7 Solarpotentiale
Die Nutzung von Sonnenenergie eröffnet die Möglichkeiten zur Einsparung von Heizenergie und zur Reduzierung von CO2-Emissionen. Für das
Berliner Stadtgebiet ist sukzessive ein Solaratlas aufgebaut worden, in
dem grundstückskonkret die möglichen Solarpotentiale dargestellt sind.
Der Solaratlas für das Gebiet FAN weist einen relativ hohen Anteil von
Dachflächen auf, die sehr gut geeignet für den Einsatz von Photovoltaik
sind. Darunter befinden sich folgende öffentliche Gebäude und Infrastruktureinrichtungen:
•
Rathaus Möllendorffstraße *
•
Oberschule am Rathaus *
•
Finanzamt Normannenstraße
•
Stasi-Museum und Archivgebäude des BStU
•
Amstgericht und JVA Roedeliusplatz
•
Filiale der Schule auf dem lichten Berg Atzpodienstraße *
•
Kita Plonzstraße
•
Agentur für Arbeit Gotlindestraße
•
Bundesverwaltungsamt Gotlindestraße
* Die Gebäude werden vom Bezirksamt, Serviceeinheit Facility Management als
ungeeignet eingestuft.
// 71
Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
Auch eine hohe Anzahl privater Gebäude verfügen über ein sehr gutes
Solarpotential. Dazu zählen die Gebäude entlang der Frankfurter Allee,
mit Ausnahme der Häuser zwischen Siegfriedstraße und Hagenstraße,
sowie die Bauten entlang der Gudrunstraße. Auch der überwiegende Teil
der Gebäude an der Fanningerstraße wäre sehr gut für die Nutzung von
Sonnenenergie geeignet.
Dem gegenüber spielt nach vorliegendem Kenntnisstand der Einsatz von
Sonnen- und erneuerbaren Energien im Gebiet keine Rolle.
Solarpotential Photovoltaik
Eignung pro Gebäude
Abb.18: Solaratlas Berlin Lichtenberg
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Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
4. Entwicklungskonzept
4.1 Erneuerungsbedarf Bausubstanz
4.1.1 Wohnbausubstanz
Eine der Stärken des Gebiets Frankfurter Allee Nord ist seine Qualität als
Wohnstandort, wovon inzwischen auch Menschen aus anderen Stadtteilen Lichtenbergs und Bezirken Berlins angezogen werden. Nicht zuletzt
die innenstadtnahe Lage, die gute Erschließung des Gebiets über den
ÖPNV, der hohe Anteil an Grünflächen in Verbindung mit einem vielfältigen Wohnangebot haben das Stadtumbau- und Sanierungsgebiet FAN zu
einem interessanten Wohnort werden lassen.
Neubau
Unabhängig von der Festsetzung als Stadtumbau- und Sanierungsgebiet
gab und gibt es eine starke Wohnungsneubautätigkeit im Gebiet, die von
Projektträgern oder Einzeleigentümern realisiert wurden und werden. Dabei sind in der überwiegenden Zahl größere, familienfreundliche Wohneinheiten entstanden, was sich auch bei den sich im Bau befindenden Projekten fortsetzen wird. Selbstverständlich verfügen diese Objekte über einen
zeitgemäßen energetischen Standard und weisen einen hohen Komfort
auch in Bezug auf Barrierearmut auf. Jedoch handelt es sich dabei zum
einen um Wohneigentum und zum anderen um Mietwohnungen, die im
oberen Preissegment ab 9,00 Euro/m² liegen.
Insofern wird auch zukünftig der Bedarf an familiengeeigneten Mietwohnungen im unteren und mittleren Mietpreissegment im Gebiet FAN bestehen bleiben. Im Zusammenhang mit den Neubauvorhaben der HOWOGE
ist davon auszugehen, dass nur im Falle einer Förderung im Rahmen der
neuen Wohnungsbauoffensive des Landes Berlin hier Wohnungen für Mieter aus mittleren und unteren Einkommensgruppen entstehen können.
Wohnungsbestand
Insgesamt sind die Wohngebäude im Gebiet FAN in einem guten bis mittleren Bauzustand.
Signifikanter Wohnungsleerstand in Kombination mit erheblichem Sanierungsbedarf besteht in der Wohnanlage Frankfurter Allee 163-167/ Rusche-
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Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
straße 2-4, in dem sich 196 Wohnungen befinden. Diesen Komplex hat die
HOWOGE zurück erworben. Zur Vorbereitung der erforderlichen Sanierung
ist mittlerweile eine öffentliche Ausschreibung erfolgt. Die Erneuerungsmaßnahmen sollen neben baulichen und energetischen Maßnahmen
auch Anpassungen/ Neuordnungen in der Grundrissstruktur umfassen.
Die Sanierungsmaßnahmen werden voraussichtlich ab 2015 erfolgen.
Für den größer werdenden Anteil von Senioren an der Bevölkerung im Gebiet sollte geeigneter, barrierefreier Wohnraum geschaffen werden. Wie
bereits in den Vorbereitenden Untersuchungen empfohlen, sollte u.a. in
der „Lockeren Stadt“ eine mögliche Nachrüstung mit Aufzügen geprüft
werden.
Bei den erforderlichen Erneuerungsmaßnahmen in Wohngebäuden sollten Potentiale für energetische Sanierungen weitestgehend ausgenutzt
(z.B. durch Wärmedämmung an Fassaden und Dächern und moderne
Haustechnik) und somit die Nebenkosten für die Bewohner reduziert werden. In Teilbereichen der südlichen Sanierungsinsel um die Siegfriedstraße
soll ein ökologisches Modellprojekt „Umsetzung grundstücksübergreifender energetischer Sanierungsmaßnahmen in einem Gebiet mit heterogener Eigentümerstruktur“ realisiert werden.
Im Ergebnis der energetischen Gesamtbetrachtung für das Gebiet Frankfurter Allee Nord ist der besondere Handlungsbedarf für dieses und die
Zielstellungen des bereits vorbereiteten Modellprojektes bestätigt worden.57
Abrisse von Wohngebäuden oder -teilen im Gebiet FAN werden nicht empfohlen, da eine gute Belichtung und Besonnung in den zumeist großzügig
gestalteten Wohnanlagen bereits gewährleistet und die vorhandene Bausubstanz überwiegend in einem guten bis mittleren Zustand ist.
4.2 Neubau- und Verdichtungspotential
4.2.1 Größere Standorte Wohnungsneubau
Die bereits 2009 deutlich festzustellende Neubautätigkeit im Gebiet FAN
hat sich seitdem intensiv fortgesetzt und hält noch an. Es zeichnet sich
jedoch ab, dass der Neubau im Eigenheim-Segment, ob als freistehendes
EFH, Reihenhaus oder Townhouse, die ihrem Charakter nach eher unty57 Bürogemeinschaft BBP/SBH: Energetisches Quartierskonzept Stadtumbauund Sanierungsgebiet Frankfurter Allee Nord, 2013.
// 74
Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
pisch für ein innenstadtnahes Gebiet wie FAN sind, in der Zukunft nur
noch in verringertem Umfang fortgesetzt wird.
Der Entwurf der Bereichsentwicklungsplanung Wohnen für den Bezirk
Lichtenberg von 2013 weist für das Stadtumbau- und Sanierungsgebiet
FAN drei größere Standorte aus, auf denen jeweils mehr als 100 WE entstehen können58:
1. Ehemaliger Standort des Natur- und Grünflächenamtes Gotlindestraße
mit einem Potential von rd. 140 WE bei kurzfristiger Priorität
2. Ehemaliger Standort Kinderklinik Lindenhof mit einem Potential von
rd. 500 WE im Neubau und Umnutzung bei mittelfristiger Priorität
3. Standort Rathausstraße – Frankfurter Allee mit einem Potential von
rd. 300 WE bei langfristiger Priorität
Siegerentwurf, Neubebauung
Frankfurter Allee
Im Entwurf für den STEP Wohnen der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung ist zudem ein Wohnungspotential von rd. 1.500 Wohnungen auf dem
Areal des ehemaligen MfS dargestellt.
Auf dem Standort der ehemaligen Gärtnerei an der Gotlindestraße wird
eine Bebauung mit Wohngebäuden erfolgen. Über den Bebauungsplan 1190 wird die Wohnbebauung planungsrechtlich entwickelt. Zur Sicherung
einer Gemeinbedarfsfläche mit der Zweckbestimmung „Kita“ hat der Bezirk den Aufstellungsbeschluss für den B-Plan 11-68 gefasst.
Der Schwerpunkt des künftigen Wohnungsneubaus wird mittelfristig im
Neubau mehrgeschossiger Wohnhäuser liegen. Dies sind vor allem die beiden Vorhabenstandorte der HOWOGE – Lindenhof mit rd. 400 WE im Neubau und Frankfurter Allee/ Möllendorffstraße mit etwa 225 WE.59
Zur planungsrechtlichen Entwicklung des Wohnungsbauvorhabens auf
dem ehemaligen Kinderkrankenhausgelände ist das Bebauungsplanverfahren 11-60 eingeleitet worden. Als Folgeeinrichtung ist der Neubau einer
Kita vorgesehen. Neben der Errichtung mehrgeschossiger Wohnungsneubauten sollen die erhaltenswerten und zum überwiegenden Teil unter
Denkmalschutz stehenden Anlagen und Gebäude für Wohnzwecke umgebaut werden. Für zwei dieser Gebäude hat die HOWOGE ein Konzeptverfahren für Baugruppen eingeleitet. Durch Umbau könnten in den ehemaligen Krankenhausgebäuden weitere rd. 100 attraktive Wohnungen
entstehen.
58 Stadtkontor GmbH: Bereichsentwicklungsplanung Wohnen, Untersuchung
der Wohnungsbaupotentiale (Entwurf), 2013.
59 HOWOGE, 2014.
// 75
Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
Im Rahmen eines städtebaulichen Wettbewerbs der HOWOGE ist der gestalterische Rahmen für eine künftige Bebauung südlich des Rathausparks
und entlang von Frankfurter Allee und Möllendorffstraße ausgetestet worden. Für diesen Standort wird in einem nächsten Schritt durch den Wettbewerbssieger ein Rahmenplan erarbeitet, auf dessen Grundlage dann ein
Bebauungsplanverfahren eingeleitet werden soll.
Die Umnutzung von Bestandsgebäuden mit Ergänzungen durch mehrgeschossigen Wohnungsneubau ist ein weiteres, zukünftiges Potential für
neue Wohnungen in FAN.
Der Liegenschaftsfonds Berlin führt gegenwärtig ein Konzeptverfahren
zur Vergabe des Grundstücks der ehemaligen Polizeiwache an der Rathausstraße 12 durch. Die Aufgabenstellung für die Wettbewerber um dieses Areal schreibt die Errichtung preisgünstigen Wohnraums sowie die
Herstellung und den Betrieb einer Kindertagesstätte vor.60 Ausgehend
von dem im Entwurf zur BEP Wohnen Lichtenberg dargestellten Potential
könnten hier rechnerisch rd. 75 Wohnungen entstehen - durch Neubau
und Umnutzung der bestehenden Substanz.
Wohnungen im ehemaligen MfS-Block
Umnutzung zu Wohnen bzw. Abriss und Wohnungsneubau sind eine unter
mehreren Entwicklungsoptionen für den ehemaligen MfS-Block.
Abb.19: Hausnummern- und Orientierungsplan des MfS-Areals
60 Liegenschaftsfonds Berlin GmbH Co KG: Informationsmemorandum zur Veräußerung des Grundstücks Rathausstraße 12 in Berlin Lichtenberg, 2013.
// 76
Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
Im Falle der Nutzung des Blocks an der Ruschestraße zu Wohnzwecken
reicht das Wohnungspotential je nach Variante von rd. 160 Wohnungen,
bei Abriss Haus 18 und Neubau von rd. 90 WE an gleicher Stelle sowie
Umnutzung der Häuser 3 bis 6 in der Magdalenenstraße, bis zu gut 1.000
WE, bei Umnutzung der 13-Geschosser an der Ruschestraße und der o.g.
Gebäude in der Magdalenenstraße.61
Selbst auf Rückfragen sowohl beim Bezirk als auch bei SenStadtUm konnte die im Entwurf zum STEP Wohnen Berlin dargestellte Kennzahl von
1.500 WE in diesem Block weder zahlenmäßig noch der WE-Größe nach
geklärt werden.
Seitens der Eigentümer der ehemaligen Bahnimmobilien gibt es bislang
nur ungenaue Vorstellungen darüber, in welcher Weise, wie viele Wohnungen mit welcher Größenstruktur und für welche Zielgruppen realisiert werden sollen. Zudem steht die Idee für eine Wohnungsnutzung planungsrechtlich nicht in Übereinklang mit der von Eigentümerseite gleichzeitig
gewünschten Integration einer großen Beherbergungseinrichtung einschließlich einer entsprechend dimensionierten Gastronomie- und Freizeitstätte für die Hostelgäste.
Nach dem im Juni 2013 beschlossenen Rahmenplan für die Entwicklung
ist jedoch nur eine auf die Grundstücke Magdalenenstraße 19 und 21 beschränkte Umnutzung zu Wohnflächen vorgesehen, wogegen die übrigen
Flächen als Sondergebiet für Verwaltung, Kultur und Gewerbe zu entwickeln sind. Dieser Rahmenplan stellt auch die Grundlage für den Aufstellungsbeschluss zum B-Plan 11-80 dar.62
Die konzeptionelle Klärung für die Entwicklung des ehemaligen MfS-Blocks
ist noch nicht abgeschlossen. Gründe dafür sind sowohl die Dimensionen
der Baumassen im Block, die unterschiedlichen Akteure mit ihren Interessen, der hohe Finanzbedarf und nicht zuletzt die besondere historische
Bedeutung des Areals.
61 STATTBAU GmbH: Entwicklungsvarianten für den Block an der Ruschestraße/Wohnungspotentiale und Einwohnerentwicklung, Vorlage zur Fachämterrunde am 27. 01.2014.
62 BA Lichtenberg: Bebauungsplan 11-80, Aufstellungsbeschluss, 2013.
// 77
Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
4.2.2 Nachverdichtungen, Lückenschließungen,
kleinteiliger Wohnungsneubau
In geringem Umfang bestehen in einzelnen Bereichen, wie z.B. der „Lockeren Stadt“ im Nordosten des Gebiets, Möglichkeiten für die Einordnung
von Neubauten. So erwägt gegenwärtig die Wohnungsgenossenschaft
Vorwärts e.G. den Neubau eines Wohngebäudes an der Gotlindestraße.
Bei Einordnung eines Neubaus, der in seiner Kubatur die benachbarten
Bestandsbauten aufnimmt, könnten hier etwa 20-25 neue Wohnungen mit
familienfreundlichen Grundrissen entstehen.
Die z.Zt. gewerblich genutzten Grundstücke Hubertusstraße 16 und 17
könnten nach Verlagerung des ansässigen Landschaftsbaubetriebes an
einen Ersatzstandort mit zwei Wohnhäusern mit insgesamt 20 WE bebaut
werden.
Auf den Grundstücken Fanningerstraße 39 und 41, auf denen sich ungenutzte Remisen und Nebengebäude befinden, könnten in einem Neubau
rd. 24 WE entstehen.
Die Brache zwischen Gudrunstraße, Kriemhildstraße und Rüdigerstraße
könnte ebenfalls bebaut werden. Gegenwärtig wird die Fläche lediglich als
wilder Hundeauslauf genutzt. Problematisch ist zwar die lärmexponierte
Lage aufgrund der kurzen Entfernung zu den Bahngleisen, wodurch an
dieser Stelle die Errichtung z.B. einer Kita seitens der Fachabteilung abgelehnt wird. Spezielle technische und bauliche Vorkehrungen, eine besondere, der Lärmbelastung entsprechende Gebäude- und Grundrissgestaltung möglichst in Kombination mit innovativen Elementen zur Nutzung
von Sonnenenergie, könnten an dieser Stelle jedoch einen besonderen
architektonischen Akzent bei guter Wohnqualität setzen. Etwa 50 Wohnungen könnten in einem derartigen Neubau entstehen.
Auf etwa 40 Grundstücken im Gebiet befinden sich Remisen und Nebengebäude. Überwiegend werden diese für Gewerbe, Lagerflächen oder als
Autostellplätze genutzt. Vereinzelt wurden Anträge auf Umbau zu Wohnzwecken tlw. in Koppelung mit Arbeitsräumen gestellt.63 Der Umbau weiterer Remisen zu Wohnungen wird in seinem zahlenmäßigen Umfang
sehr gering sein und ist jeweils im Einzelfall im Zusammenhang mit der
Qualität der Freiflächen auf dem betroffenen Grundstück sowie einem ggf.
beabsichtigten Dachgeschossausbau zu beurteilen.
63 BA Lichtenberg: Bauordnungsrechtliche Genehmigungen von 2010 -2014.
// 78
Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
4.2.3 Dachgeschossausbauten
Dachgeschossausbauten in Bestandsgebäuden im Gebiet FAN finden sich
gegenwärtig vor allem im Bereich östlich der Alfredstraße und südlich der
Rüdigerstraße. Insgesamt erfolgte der Dachgeschossausbau für Wohnzwecke im Gebiet bisher überwiegend punktuell auf einzelnen Grundstücken.
Ganze Straßenzüge, bei denen das Dachgeschoss ausgebaut ist, gibt es
nicht. Eine Ausnahme davon stellt die Wohnanlage nördlich des Freiaplatzes dar, bei der das ausgebaute Dach bereits Bestandteil des Konzeptes
war. Gegenwärtig sind die Dächer von rd. 70 Gebäuden ausgebaut. Diese
Zahl resultiert aus der Auswertung von Luftbildern, Sichtung von Fotos
sowie aus Begehungen.
Der im Verhältnis zu anderen innerstädtischen oder innenstadtnahen Gebieten eher geringe Umfang an Wohnungen in den Dächern kann an der
bislang unterbewerteten Wohnattraktivität des Gebiets FAN liegen. Insbesondere bei Häusern, deren Sanierung vor 2010 erfolgte, wurden nur in
sehr geringem Umfang Wohnungen in Dächern neu geschaffen.
Der Ausbau von Dächern ist eine Möglichkeit, Wohnfläche zu gewinnen
ohne die Grundstücksfläche weiter zu überbauen und zu versiegeln. Seit
2010 sind beim BWA sechs Anträge auf Dachausbau für Wohnzwecke gestellt worden, alle liegen im östlichen Teil von FAN. Bei den Bauvorhaben
„Lichtenberger Lofts“ an der Normannenstraße und dem Projekt „Alte
Post“ in der Dottistraße sind die Dachgeschosse für Wohnungen ausgebaut
worden bzw. wird dieses erfolgen. Insbesondere in der Sanierungsinsel
um die Siegfriedstraße mit ihrer dichten nachgründerzeitlichen Bebauung
sollte der Umfang des Dachgeschossausbaus begrenzt werden. Zusätzlich sollten Ausgleichsmaßnahmen, wie die Entsiegelung und Begrünung
der Hofflächen, Fassaden- bzw. Dachbegrünungen und der Nachweis eines Biotopflächenfaktors (Anteil der naturhaushaltswirksamen Fläche auf
dem Grundstück) in einem Durchführungsvertrag mit dem Grundstückseigentümer vereinbart werden. Anträge auf Dachgeschossausbau werden
anhand der jeweiligen, individuellen Grundstückssituation beurteilt.
Das Potential an Dachgeschossausbauten im Sanierungs- und Stadtumbaugebiet betrifft auch die zwischen den beiden Weltkriegen erbauten
Wohnanlagen und Gebäude, die aufgrund ihrer Gebäudestruktur, der
hohen Satteldachform und den großzügigen unbebauten Innenhöfen für
den Dachgeschossausbau geeignet sind. Eine vorsichtige Berechnung ergibt ein Potential von rd. 200 Wohnungen, die in Dachgeschossen der Bestandsgebäude entstehen könnten.
// 79
Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
4.2.4 Übersicht Wohnungspotentiale
Objekt
WE
Neubau Lindenhof HOWOGE
400
Umnutzung Lindenhof
100
Neubau südlich Rathauspark HOWOGE
225
Rathausstraße 12
75
Sanierung Leerstand HOWOGE Ruschestraße
196
Neubau ehemaliger Gärtnerei Gotlindestraße
140
Neubau Genossenschaft Gotlindestraße
20
Neubau Brache Kriemhildstraße/ Rüdigerstraße
50
Hubertusstraße 16-17 (Blockrandschließung)
20
Fanningerstraße 39, 41
24
Dachgeschossausbau, bei einer 50 prozentigen Ausnutzung von 400 potenziellen WE
200
Gesamt
1.450
In dieser Übersicht sind die möglicherweise zu realisierenden Wohnungspotentiale im ehemaligen MfS-Block nicht enthalten. Somit ergibt sich ein
Gesamtpotential an zusätzlichen Wohnungen von etwa 1.450 WE.
4.3 Einwohnerentwicklung aufgrund
der Wohnungsbaupotentiale
Ausgangspunkt für die Berechnung der Einwohnerzahl im Stadtumbauund Sanierungsgebiet FAN sind die Angaben des Amts für Statistik Berlin
Brandenburg mit Stand 30. Juni 2013. Dabei ist anzunehmen, dass in dieser
Anzahl auch ein Teil jener Einwohner enthalten ist, die in der Folge der
Fertigstellung von nach 2010 genehmigten Wohnungsbauvorhaben neu in
das Gebiet gezogen sind.
Als Grundlage für die Berechnungen zukünftiger Bedarfe bei Freiflächen
und Infrastruktureinrichtungen sind die Wohnungspotentiale gem. Tabelle Kapitel 4.2.4 zugrundegelegt worden. Für die Belegung der Wohnungen in mehrgeschossigen Gebäuden wurde ein Faktor von 2,3 Personen angenommen, bei Dachgeschossen wurde von 1,5 Personen/WE
ausgegangen.64Daraus ergibt sich folgende Einwohnerentwicklung:
64 BA Lichtenberg: Lichtenberger Schulentwicklungsplan 2013. // 80
Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
Anzahl WE
Belegungsfaktor/WE
Einwohner
Neubau Lindenhof HOWOGE
400
2,3
920
Umnutzung Lindenhof
100
2,3
230
Neubau südlich Rathauspark
HOWOGE
225
2,3
517,5
Rathausstraße 12
75
2,3
172,5
Sanierung Leerstand
HOWOGE Ruschestraße
196
2,3
450,8
Neubau ehemaliger Gärtnerei
Gotlindestraße
140
2,3
322
Neubau Genossenschaft
Gotlindestraße
20
2,3
46
Neubau Brache Kriemhildstraße/ 50
Rüdigerstraße
2,3
115
Hubertusstraße 16-17
(Blockrandschließung)
20
2,3
46
Fanningerstraße 39, 41
24
2,3
55,2
Dachgeschossausbau,
bei einer 50 prozentigen Ausnutzung von 400 potenziellen WE
200
1,5
300
Gesamt
1.450
3.175
Bestand, Stand Juni 2013
14.497
Gesamt
17.672
Zuwachs
rd. 22 %
4.4 Entwicklung der Grün- und Freiräume
Mit dem Leitbild „Gesundes, ökologisches Modellgebiet mit besonderen
Orten“ gewinnen die Grün- und Freiflächen im Gebiet erneut an Bedeutung.
Aus der Bestandsanalyse ergibt sich im Wesentlichen die Aufgabe, vorhandene Flächen und bestehende Räume zu qualifizieren, das Nutzungsangebot deutlich zu erweitern und den Flächenbestand an einzelnen Stellen zu
ergänzen. Dies gilt insbesondere für die Neuanlage von Spielplätzen. Hier
besteht aktuell ein Defizit von rd. 77 Prozent, das sich bei dem zu erwartenden Bevölkerungszuwachs abermals verschärfen würde.
Unter Berücksichtigung des Leitbildes bietet es sich an, bei der Ausstattung
// 81
Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
und Gestaltung der öffentlichen Grün- und Freiflächen einen Schwerpunkt
auf gesundheitsfördernde und umweltrelevante Maßnahmen zu setzen.
Eine gebietsübergreifende Verbesserung der Aufenthaltsqualität des öffentlichen Raumes wird mit dem „Grünen Netz Nord“ angestrebt. Hier
werden vorhandene, das Gebiet betreffende Planungen zur Vernetzung
von Grün- und Freiflächen durch „innere“, fußläufige Wegeverbindungen
ergänzt und für Anwohner und Besucher vielfältig nutzbar gemacht (siehe
Kapitel 4.4.4.).
4.4.1 Maßnahmen zur Qualifizierung der Grünund Spielflächen
Erweiterung des Nutzungsangebotes
Das FAN-Gebiet bietet vielfältige räumliche Potentiale, sich allein oder
gemeinsam mit anderen auf Grün- und Freiflächen und im Straßenraum
aufzuhalten und zu betätigen.
Bei der Qualifizierung vorhandener Flächen oder der Neuanlage von Grünund Freiflächen könnten als ruhige Nutzungen ermöglicht bzw. erweitert
werden:
•
Spazierengehen, Lehrpfade, Liegen, Sitzen, Minigolf, Schach, Boule
Als bewegungsintensive Nutzungen:
•
Laufen, Ballspiele jeder Art, Springen, Balancieren, Fahrradfahren,
Skaten, Tischfußball, Tischtennis
Mit der Anlage von Motorikparks oder Parcours könnten gleichzeitig koordinative Fähigkeiten und Beweglichkeit, Kraft und Ausdauer gefördert
werden.
Themen/ Maßnahmen im Umweltbereich könnten u.a. sein:
•
Wasser: Planschen, Regenwasserbewirtschaftung, Lehmbau
•
Boden: Entsiegelung
•
Stadtklima: Fassaden- und Dachbegrünung, Wasserbecken
•
Pflanzen: Nutzpflanzen, Lehrpfade, Baumpaten
•
Tiere: Tierbeobachtung, Futter- und Nisthilfen, Artenvielfalt
•
Lärmminderung
•
Recycling
// 82
Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
In Bezug auf Spielplätze sind bisher nicht alle Altersgruppen versorgt. Es
fehlen Angebote für Jugendliche, wie z.B. Bolzplätze oder Abenteuerspielplätze. Der geplante Wohngebietspark zwischen Hagen- und Dietlindestraße sieht generationenübergreifende Angebote vor, allerdings sollten auch
weiterhin bei der Umgestaltung bzw. Neuanlage von Spielplätzen alle Altersgruppen berücksichtigt werden.
Bei der Gestaltung der Grün- und Freiflächen sowie des Straßenraumes
sollte u.a. durch die Anlage von Gehwegabsenkungen, Rampen, etc. auf
Barrierefreiheit geachtet werden.
Bei der Qualifizierung und Neuanlage von Spielplätzen und bei Aufwertungsmaßnahmen im öffentlichen Raum sollten Standorte hinsichtlich
der Anlage von Wasserbecken/ Brunnen geprüft werden (Erweiterung des
Spielangebotes, Stadtklima). Aufgrund der hohen Bewirtschaftungskosten
für solche Anlagen und der angespannten Haushaltssituation sind Sponsering oder andere Public Private Partnership Projekte für bestehende
oder evtl. neu einzurichtende Brunnen oder ähnliche Wasserflächen zu
akquirieren.
Beteiligung von Anwohnern
Die Lebens- und Wohnqualität hängt für viele Menschen eng damit zusammen, wie groß ihre Identifikation mit dem Wohnquartier ist und ob eine
Verantwortung für das Wohnumfeld empfunden wird. Dazu können Beteiligungsmaßnahmen erheblich beitragen. Die Umgestaltung des Freiaplatzes und die Planung des Wohngebietsparks zeigen das Interesse der
Anwohner, sich für ihr Umfeld zu engagieren (z.B. AG Wohngebietspark).
Bei der Neu- und Umgestaltung von Grün- und Freiflächen sollte auch
weiterhin auf die Beteiligung von Anwohnern geachtet werden. Die Beteiligung ist in allen Arbeitsphasen möglich: In der Planungsphase, wenn
Anwohner über zukünftige Gestaltungen und Nutzungen von Flächen entscheiden, in der Umsetzungsphase, in der z.B. Kinder bei der Gestaltung
von Spielplatzausstattung mitarbeiten und nach der Fertigstellung, wenn
sich Anwohner im Rahmen von „Patenschaften“ z.B. um die Pflege oder
die Zugänglichkeit (Auf- und Zusperren) einzelner Flächen kümmern.
Die Gesundheit eines Menschen wird auch durch die Zufriedenheit mit
seiner Arbeitssituation beeinflusst. In diesem Sinne können Ausbildungsund Qualifizierungsmaßnahmen zum “Wohl“ der Menschen beitragen. Die
Neuanlage oder Umgestaltung von Grün- und Freiflächen ist ein besonders
geeignetes Arbeitsfeld, um Ausbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen
zu integrieren. Die Umsetzung der Baumaßnahme für die Umgestaltung
// 83
Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
des Grundstücks Gotlindestraße 44 zur öffentlichen Freifläche soll durch
die Lehrlinge des sich auf dem Nachbargrundstück befindlichen Ausbildungsbetriebes des Straßenbau- und Grünflächenamtes erfolgen.
Maßnahmenvorschläge für einzelne Flächen werden im Folgenden aufgeführt. Ihre Konkretisierung ist für den weiteren Planungsverlauf unter
Berücksichtigung der vereinbarten Schwerpunktsetzung, Zielgruppen und
unter Beteiligung der künftigen Nutzer, Eigentümer und betroffenen Fachämter vorgesehen.
Maßnahmen zur Qualifizierung des Bestands
Der Rathauspark ist die am intensivsten genutzte Grünfläche im Gebiet.
Sowohl aktuelle Gestaltung als auch Nutzungsmöglichkeiten schöpfen das
vorhandene Potential bei weitem nicht aus. Maßnahmenvorschläge sind:
•
Erneuerung und Erweiterung des Spielplatzes
•
Erneuerung der Wege
•
Überarbeitung von Pflanzflächen, Einfassungen, Ausstattung
•
Umgestaltung der kleinen Parkfläche (z.B. in Zusammenarbeit mit
der Oberschule am Rathaus)
Der ehemalige Urnenfriedhof Rathausstraße ist in seiner Nutzbarkeit sehr
eingeschränkt und dient bisher hauptsächlich als Durchwegung. Maßnahmenvorschläge sind:
•
Neugestaltung (ggf. konkurrierendes Gutachterverfahren)
•
Anlage eines Naturspielplatzes mit generationenübergreifenden Angeboten65
•
Organisation der Betreuung und Pflege z.B. durch Verein oder private Anwohnerinitiative
Der ehemalige Friedhof Lichtenberg („Friedhof Plonzstraße“) ist als Gartendenkmal unter Schutz gestellt. Um seine Qualitäten zu erhalten und
Nutzungsmöglichkeiten zu erweitern, werden folgende Maßnahmenvorschläge gemacht:
•
Qualifizierung der Grünanlage unter Beibehaltung des Friedhofcharakters und Herausarbeitung des Gartendenkmals
•
Nutzungskonzept für Kapelle
65 Die Maßnahme wird vom Umwelt- und Naturschutzamt abgelehnt.
// 84
Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
Maßnahmen zur Erweiterung
des Flächenbestandes und Spielplatzangebotes
Um die aktuell bestehende Unterversorgung an öffentlichen Grünflächen
und Spielplätzen, die sich mit der Zunahme der Bevölkerung verschärfen
wird, zu beheben, ist eine Erweiterung des Angebots notwendig. Aktuell
befinden sich vier Freiflächen mit Spielplätzen in Planung:
Spielplatz im Wohngebietspark
Auf der ehemaligen Schulfläche zwischen Hagen- und Dietlindestraße
wird ab 2014 der Wohngebietspark entstehen. Dabei handelt es sich um
eine rd. 1 ha große Parkanlage mit Nutzungsangeboten für alle Generationen: Klettern, Trampolin, Labyrinth, Kleinkinderbereich mit Wasserspiel,
Tischtennis, Bolzplatz, Streetball-Platz, Sitzgruppen in Rückzugsbereichen
(siehe auch Kapitel 4.9.2).
Gotlindestraße 44
Auf dem Grundstück der ehemaligen bezirklichen Gärtnerei Gotlindestraße 44 östlich des Friedhofs Lichtenberg ist eine rd. 0,4 ha große öffentliche
Freifläche mit Spielplatz und einer Durchwegung zur Bornitzstraße vorgesehen. Die Planung wird durch das zuständige Grünflächenamt erstellt,
die Umsetzung der Baumaßnahme soll durch die Lehrlinge des sich auf
dem Nachbargrundstück befindlichen Ausbildungsbetriebes des Straßenbau- und Grünflächenamtes erfolgen.
Für die Spielplatzplanung haben bereits die Kinder aus der Kita „Plonzstifte“ Ideen zu Papier gebracht. Auch in 2014 sollen vor Planungsbeginn
weitere Ideen von Kindern und anderen Anwohnern gesammelt werden.
Lindenhof
Auf dem Gelände der ehemaligen Kinderklinik Lindenhof ist im Rahmen
der Neubebauung durch die HOWOGE ein öffentlich nutzbarer Spielplatz
mit einer Fläche von rd. 3.000 m² geplant.66
Gernotstraße 3
Auf dem rd. 1.000 m² großen Grundstück befinden sich gegenwärtig drei
Garagen bzw. Nebengebäude. Da es im Besitz eines privaten Eigentümers
liegt, ist für die geplante Errichtung eines Spielplatzes der Ankauf des
Grundstücks durch das Land Berlin erforderlich. Dieser Bedarf ist rechtzeitig beim zuständigen treuhändnerischen Sanierungsträger Berlins anzumelden.
66 BA Lichtenberg: Abstimmung mit Fachämtern am 09.12.2013.
// 85
Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
Mit der Umsetzung der geplanten Grünflächen und Spielplätze wird unter
Berücksichtigung der Bevölkerungszunahme (siehe Kapitel 4.3) ein Versorgungsgrad von rd. 55 Prozent für wohnungsnahe Grünflächen bzw. von
76 Prozent für Spielplätze erreicht.67
Trotz der geplanten Neuanlagen von Spielplätzen besteht im Gebiet weiterhin ein Defizit, vor allem im westlichen Teil. Daher sollte der Spielplatz
im Rathauspark in Flächengröße und Nutzungsmöglichkeiten erweitert
werden, wobei die (Freiflächen-)planung auf dem Grundstück Frankfurter
Allee 135 zu berücksichtigen ist. Des Weiteren wird die Anlage eines Naturspielplatzes mit generationenübergreifenden Spiel- und Freizeitangeboten auf dem ehemaligen Urnenfriedhof Rathausstraße vorgeschlagen.
4.4.2 Maßnahmen zur Qualifizierung privater
Freiflächen
Erweiterung des privaten Spielangebotes
Um ein möglichst vielfältiges und umfangreiches Spielangebot im Gebiet
zu erhalten, sollten zusätzlich private Grundstückseigentümer angeregt
werden, vorhandene Spielangebote auf ihren Freiflächen zu ergänzen,
neu anzulegen und öffentlich zugänglich zu machen.
Bei der Errichtung neuer Gebäude ist die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben zur Anlage von Spielplätzen gemäß BauOBln zu berücksichtigen.
Entsiegelung der Freiflächen
Insbesondere im dicht bebauten südöstlichen Bereich des Gebiets, in dem
die Freiflächen von einem hohen Versiegelungsgrad gekennzeichnet sind,
sollten private Eigentümer dazu angeregt werden, die Freiflächen zu entsiegeln. Neben der Funktionsfähigkeit des Naturhaushaltes würde dadurch auch die Qualität erheblich gesteigert werden.
Freifläche um den „Feldherrenhügel“
im ehemaligen MfS-Block
Im Rahmen des Konzepts „Campus der Demokratie“ sollte die Freifläche
um den „Feldherrenhügel“ in einem beschränkten Wettbewerb zu einer
67 Da aktuell noch keine genauen Flächenangaben vorliegen, wurden bei der
Berechnung des Versorgungsgrads die Nettospielflächen mit 70 Prozent der
Bruttospielflächen angesetzt.
// 86
Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
attraktiven Aufenthaltsfläche mit musealem Charakter umgestaltet werden. Die räumliche Beziehung von Haus 1 und dem Feldherrenhügel sollte dadurch unterstrichen und Raum für Außenausstellungen, wie z.B. die
Dauerausstellung zur Friedlichen Revolution 1989/90, geschaffen werden.
Für die Umgestaltung ist eine Bodenordnung zur Anpassung der Eigentumsverhältnisse erforderlich.
Fassaden- und Dachbegrünung
Gebietsübergreifend und insbesondere im dicht bebauten südöstlichen
Bereich des Gebiets sollten im Bestand und bei Neubau Möglichkeiten für
Fassaden- und Dachbegrünungen geprüft werden bzw. private Eigentümer zu diesen Maßnahmen angeregt werden. Positive Wirkungen der Begrünung entstehen für:
•
Stadtluft (Feuchte, Kühle, Staubbindung)
•
Energiehaushalt des Gebäudes (Isolierung/ Verschattung)
•
Tierwelt
•
Wohn- und Arbeitsumfeld (psychologische Aspekte, Gestaltung)
4.4.3 Maßnahmen zur Qualifizierung des öffentlichen Straßenaums
Zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität des Straßenraums werden die
folgenden Maßnahmen vorgeschlagen68:
•
Ergänzung von Straßenbäumen (u.a. in der Alfred-, Atzpodien- und
Siegfriedstraße)
•
Qualifizierung des Straßenbegleitgrüns (u.a. an der Ruschestraße im
Bereich Hans-Zoschke-Stadion)
•
Gebietsübergreifende Ausstattung mit Sitzmöglichkeiten
•
Gebietsübergreifende Ausstattung mit Fahrradständern
•
Gebietsübergreifende Überprüfung und ggf. Ergänzung der Ausstattung mit Abfallbehältern
•
Gebietsübergreifende Ausstattung mit Tütenspendern für Hundekot
•
Anlage eines Leitsystems zur Information und Orientierung
•
Anlage von Mittelinseln und Bremsschwellen zur Entschleunigung
des Verkehrs gem. Lärmminderungsplan69 (Rüdiger-/ Hubertusstraße, Schottstraße)
68 Weitergehende Maßnahmen u.a. zu Gehwegsanierungen und Anlage von
Gehwegvorstreckungen werden in Kapitel 4.7 aufgeführt.
69 SenGUV: Lärmminderungsplanung für Berlin – Aktionsplan, 2008.
// 87
Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
•
Verlagerung des ruhenden Verkehrs im Kunzeweg (Spielstraße)
•
Verringerung der Fahrbahnbreiten (Atzpodienstraße und Normannenstraße/ Roedeliusplatz)
„Grüne Insel Frankfurter Allee“
•
Begrünung Mittelstreifen: Für den Mittelstreifen der Frankfurter
Allee sollten Möglichkeiten der Begrünung geprüft werden, um die
Barrierewirkung und mangelnde Aufenthaltsqualität der Straße zu
vermindern.70
•
Künstlerische Interventionen im Straßenraum: Alternativ oder ergänzend zur Begrünung des Mittelstreifens kann eine künstlerische
Gestaltung des Mittelstreifens erfolgen. Auch im übrigen Straßenraum der Frankfurter Allee kann (ggf. temporäre) Kunst dazu beitragen, die Identifikation der Anwohner mit ihrem Stadtteil zu verbessern und die Attraktivität des Gebiets für Besucher zu steigern.
•
Qualifizierung Straßenbegleitgrün: Aufzuwerten sind insbesondere
die Pflanzflächen auf den Gehwegen und die Böschung an der Alten
Frankfurter Allee.
•
Gestaltung einzelner Bereiche: Eine qualifizierte Gestaltung des Straßenraumes ist insbesondere an der Ecke Möllendorffstraße (sog. Fischerbrunnenplatz), an der Ecke Alfredstraße (ehemals Grünfläche)
und im Bereich der Alten Frankfurter Allee erforderlich.
Stadtplätze/ Promenade
Für die folgenden Straßenräume wird eine Qualifizierung zu Stadtplätzen,
zur Promenade o.Ä. vorgeschlagen, z.B. im konkurrierenden Wettbewerbsverfahren (siehe Karte Öffentliche Freiflächen und Grünes Netz Nord im
Anhang):
•
Wohngebietszentrum Alte Frankfurter Allee/ Siegfriedstraße – Umgestaltung als „Kiezzentrum“: Neuordnung der Verkehrsflächen,
Neugestaltung der Beläge, Neugestaltung der Böschung, Ausstattung mit Sitzmöbeln, etc. (siehe auch Kapitel 4.9.3)
•
Straßenraum Grudrunstraße – Umgestaltung des Straßenraumes zu
„Trainspotting“ Lichtenberg: Ggf. Neuordnung der Verkehrsflächen;
Qualifizierung und Hervorhebung der Blockecken (z.B. durch farbige
Gestaltung im Gehweg- oder Straßenbereich); Qualifizierung der bezirkseigenen Fläche Ecke Gernotstraße; auf der Ostseite Anlage von
Aussichtsstegen über die Grünböschung hinweg; Berücksichtigung
der „Wegeziele“ Gedenkstätte und Friedhof (siehe auch Kapitel 4.9.6)
70 Die Maßnahme wird von der Fachverwaltung aufgrund der hohen (Unterhalts-)Kosten kritisch betrachtet.
// 88
Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
•
„Vorplatz“ vor dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde - Umgestaltung
als Eingangssituation zum Zentralfriedhof Friedrichsfelde mit Gedenkstätte und Ausgangspunkt für Spazier-und Radwege Richtung
Norden: Neuordnung der Verkehrsflächen, Neugestaltung der Beläge, ggf. Neugestaltung mit Straßenbäumen/ Pflanzflächen, Ausstattung mit Sitzmöbeln, etc. unter Berücksichtigung der alljährlich
stattfindenden Gedenkveranstaltung und der Neuordnung von Block
62 (ehemals Grünfläche) (siehe auch Kapitel 4.9.6)
•
Roedeliusplatz – denkmalgerechte Umgestaltung zum „Kiezzentrum“71: Neuordnung der Verkehrsflächen, Neugestaltung der Beläge, ggf. Neugestaltung mit Straßenbäumen/ Pflanzflächen, Ausstattung mit Sitzmöbeln, etc. unter Einbeziehung der umliegenden
Einrichtungen
•
Rutnikstraße – Umgestaltung zur „Rutnikpromenade“: Neuordnung
der Verkehrsflächen, Neugestaltung der Beläge, ggf. Neugestaltung
mit Bäumen/ Pflanzflächen, Ausstattung mit Sitzmöbeln und Bewegungsangeboten, Sicherstellung der Sichtachse zur Kapelle
•
Gotlindestraße - Qualifizierung zum „Grünen Band“: Grundhafte Erneuerung, Neugestaltung mit Bäumen/ Pflanzflächen, Ausstattung
mit Sitzmöbeln und ggf. Bewegungsangeboten, Gehwegvorstreckungen im Bereich Kita und Jugendfreizeiteinrichtung, Stellplatzordnung
für Kitabereich, Anlage Gehweg vor Kita
4.4.4 „Grünes Netz Nord“
Der öffentliche Raum im Gebiet hat derzeit nur geringe Aufenthaltsqualitäten. Gründe dafür sind gestalterische Defizite, zu geringe Nutzungsmöglichkeiten und eine hohe Belastung durch Verkehr und Verkehrslärm.
Entsprechend wenig wird der öffentliche Raum zum Aufenthalt genutzt.
Mit den oben aufgeführten Maßnahmen wird eine Aufwertung für einzelne Räume (z.B. Roedeliusplatz) und bezüglich einzelner Ausstattungselemente (z.B. gebietsübergreifend Sitzmöglichkeiten) angestrebt.
Mit dem „Grünen Netz Nord“ (siehe Karte Öffentliche Freiflächen und
Grünes Netz Nord im Anhang) wird vorgesehen, vorhandene und neue
(geplante) Qualitäten im Gebiet zu verbinden und fußläufig in einer Art
„Spazier-Parcours“ erfahrbar zu machen . Das „Grüne Netz Nord“ ist identitätsstiftend, regt zur Bewegung an, trägt zur Bildung bei und hilft bei
der Orientierung im Gebiet. Zusätzlich kann der Aufbau von nutzbaren,
grünen Vernetzungen den Biotopverbund verbessern.
71 Ein Gutachterverfahren bzgl. der Umgestaltung ist für 2014, die Umsetzung
für 2015 angestrebt.
// 89
Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
Grundlage für das „Grüne Netz Nord“ bilden bereits vorhandene, das Gebiet betreffenden Planungen zur Vernetzung von Grün- und Freiflächen,
die zusammengefasst und erweitert werden.
Besonderer Bestandteil des „Grünen Netzes“ ist das „Grüne Band“, mit
dem eine direkte Verbindung zwischen dem Stadtpark Lichtenberg und
dem Landschaftspark Herzberge vorgesehen ist. Diesbezüglich sollten die
Rutnikstraße und Gotlindestraße auf Grundlage eines vertiefenden Gutachtens qualifiziert werden.
Die Erweiterung der Grünverbindungen erfolgt durch ein „inneres“ Wegenetz, das gezielt schöne, interessante und nützliche Orte im Gebiet für
Fußgänger verbindet und an verschiedenen Stellen Möglichkeiten zum
Ausruhen und zu Spiel und Sport anbietet (ausgewiesene Spielplätze und
Grünflächen, Sitzmöglichkeiten und Bewegungsangebote im Straßenraum).
Vorgesehen sind sowohl Wege im öffentlichen Straßenraum - möglichst
abseits der großen Straßen -, als auch „informelle“ Wegebeziehungen
etwa entlang sehenswerter privater Innenhöfe. Ein Leitsystem hilft bei der
Orientierung, informiert über einzelne Orte, mögliche Nutzungen und gesundheits- und umweltrelevante Themen.
Das „Grüne Netz Nord“ ist mit intensiver Beteiligung der Bürger zu entwickeln. Aktuell befindet sich die Arbeitsgemeinschaft Wohnumfeld im Aufbau, die u.a. ein Konzept für einen „Natur- und Gesundheitspfad durch das
FAN-Gebiet“ erstellt.
4.5 Entwicklung Einzelhandel und
Gewerbe
Ausgehend von den Entwicklungszielen, die wohnortnahe Versorgung mit
Waren des täglichen Bedarfs zu verbessern, das Gebiet als Standort für
Einzelhandel, Gewerbe und Kultur zu stärken und es gezielt als Standort
für Gesundheit und Ökologie zu profilieren, werden folgende Maßnahmen
vorgeschlagen:
Das Nahversorgungs-/ Wohngebietszentrum Alte Frankfurter Allee/ Siegfriedstraße sollte qualifiziert und gestärkt werden. Eine Standortgemeinschaft der Gewerbetreibenden zur Aufwertung und Belebung des Zentrums sollte angeregt/ unterstützt werden. Als Ziel- und Umsteigepunkt
sollte der öffentliche Straßenraum durch Neuordnung der Verkehrsführung und Parkraumbewirtschaftung sowie durch Straßenbegleitgrün und
// 90
Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
Sitzmöglichkeiten zu einem attraktiven Stadtraum gestaltet werden, der
zum Verweilen einlädt. Ein ansprechendes Hotel im unteren Preissegment
könnte z.B. eine Ankerfunktion für die Ansiedlung ergänzender Gewerbe
auch im Bereich der Einzelhandelsversorgung und Dienstleistungen übernehmen und zur Niveausteigerung des Gewerbes im Bereich beitragen.
Die Ansiedlung von Kreativgewerbe im ehemaligen MfS-Block sollte unterstützt werden. Bezugnehmend zum Konzept „Campus der Demokratie“
sollte eine kulturelle, bildungsnahe, kreative Nutzung, die mitunter Angebote für die Öffentlichkeit schafft (Ausstellungen, Veranstaltungen), den
Standort wiederbeleben. Es besteht eine Nachfrage von jungen Kreativvereinen/ -unternehmen an innenstadtnahem Raum, die diese Idee umsetzen können. In einem Konzeptverfahren sollte über die weitere Nutzung
der Grundstücke Frankfurter Allee 187 des Liegenschaftsfonds entschieden
werden.
Für die Entwicklung von Standorten für Kreativgewerbe ist ein Konzept zu
erarbeiten. Die Möglichkeit zur Ansiedlung solcher Unternehmen ist bei
der Entwicklung verschiedener Standorte zu prüfen.
Frankfurter Allee 149: Die Außenwirkung der Bibliothek sollte dringend
entsprechend ihrer Ankerfunktion verbessert werden. Bei der Vermietung
an neue Gewerbe ist auf Synergieeffekte abzuzielen. Hierzu sind Gespräche mit der HOWOGE als Eigentümerin erforderlich.
Wochenmarkt: Die Einrichtung eines kleinen Wochenmarktes mit frischen
Waren erweitert das bestehende Handelsangebot. Potentielle Standorte
sind: Roedeliusplatz, Alte Frankfurter Allee oder entlang der Gudrunstraße.
4.6 Projekte der sozialen und kulturellen Infrastruktur
Die im Gebiet vorhandenen Einrichtungen sind zu erhalten. Durch bauliche
Maßnahmen mit ökologischem Anspruch sind sie funktionell aufzuwerten und zu stabilisieren. Die nachfolgend aufgeführten Maßnahmen an
Bestandseinrichtungen basieren auf den Angaben der jeweiligen Fachverwaltung und Trägern der Einrichtungen bzw. auf eigenen Einschätzungen.
Die Vorschläge und groben Kostenschätzungen erübrigen nicht genaue Ermittlungen von Maßnahmen- und Finanzierungsbedarfen im Vorfeld von
z.B. Programmplanungen.
// 91
Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
4.6.1 Kita
„Singemäuse“, Gotlindestraße 36/37
•
Instandsetzung und Erweiterung der Kapazität durch Neubau um
75 Plätze
•
Geschätzte Kosten: 1.900 T Euro
•
Erneuerung und verbesserte Ausstattung der Freifläche
•
Geschätzte Kosten: rd. 40 T Euro
Kita „Bunte Plonzstifte“, Plonzstraße 22
•
Umfassende energetische Sanierung
•
Erneuerung und malermäßige Instandsetzung der Innenräume
•
Erneuerung der Freifläche
•
Geschätzte Kosten: rd. 500 T Euro
Kita „Kiezspatzen“, Hubertusstraße 5
•
Umfassende Sanierungsmaßnahmen sowohl bei der Hülle als auch
in den Innenräumen
•
Erneuerung und verbesserte Ausstattung der Freifläche
•
Vermögensrechtliche Zuordnung der Spielfreifläche
•
Geschätzte Kosten: rd. 520 T Euro
Kita der ev. Kirchengemeinde, Schottstraße 6
•
Kapazitätserweiterung durch Anbau von 20 Plätzen
•
Geschätzte Kosten: 300 T Euro
•
Aufwertung der Freifläche
•
Geschätzte Kosten: rd. 10 T Euro
Kita „Sonnengarten“, Rudolf-Reusch-Straße 57
•
Umfassende energetische Sanierung
•
Erneuerung und malermäßige Instandsetzung der Innenräume
•
Erneuerung der Freifläche
•
Geschätzte Kosten: rd. 500 T Euro
Kita „Minimax“, Rüdigerstraße 76
•
Dachausbau und Neueindeckung
•
Geschätzte Kosten: rd. 200 T Euro
Neben den dargestellten Sanierungs-, Umbau und Erweiterungsmaßnahmen an den bestehenden Einrichtungen ist an folgenden Standorten die
// 92
Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
Errichtung von Kitas als Neubau oder durch Umbau in bestehenden Gebäuden durch private Bauherren geplant:
•
Lindenhof,
•
Rathausstraße 12,
•
Gotlindestr. 44.
4.6.2 Schulen
„Schule am Rathaus“
Nach Umsetzung der finanziell gesicherten Maßnahmen zur Erneuerung
der Sporthalle und der Sanierung der Fenster im Jahr 2014 verbleiben an
dem Standort folgende Maßnahmen und Kosten:
Schulgebäude
•
Sanierung der Fassade des Schulgebäudes
•
Erneuerung der Eingangstreppenanlage
•
Sanierung von Klassenräumen und Aula
•
Geschätzte Kosten: rd. 2.000 T Euro
Freiflächen
•
Verbesserung der Aufenthaltsqualität der Schulfreifläche durch verbesserte Ausstattung
•
Geschätzte Kosten: rd. 120 T Euro
Geschätzte Gesamtkosten: rd. 2.120 T Euro
„Grundschule auf dem lichten Berg“
Schulgebäude
•
Trockenlegungsmaßnahmen
•
Erneuerung der Hausanschluss-Station
•
Erneuerung des Fußbodenbelags im Schulgebäude
•
Erneuerung Fachräume
•
Geschätzte Kosten: rd. 400 T Euro
Freiflächen
•
Sanierung der ungedeckten Schulsportfläche mit Kleinspielfeld und
div. Leichtathletikanlagen
•
Errichtung Ballfangzaunanlage
•
Geschätzte Kosten: rd. 216 T Euro
// 93
Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
Sanierung Pausenhoffläche
•
Erneuerung Einfriedung einschließlich Tore
•
Geschätzte Kosten: rd. 416 T Euro
Sporthalle
•
Geschätzte Kosten: rd. 1.500 T Euro
Geschätzte Gesamtkosten: rd. 2.532 T Euro
Neben der Modernisierung und Instandsetzung des Bestandes wird bei
steigenden Schülerzahlen eine Erweiterung des Standortes über die Kapazität der Filliale Siegfriedstraße hinaus geprüft.
Kreativitätsgymnasium
Zusätzlich zu den Maßnahmen im Konjunkturpaket II und bisher im Rahmen des Programms Stadtumbau geförderten Maßnahmen sind umfassende Maßnahmen zur Erneuerung und Anpassung an zeitgemäße Standards erforderlich.
Gebäude
•
Dachausbau und Neueindeckung Hauptgebäude
800 T Euro
•
Aufstockung Mensa mit Fluchttreppe
220 T Euro
•
Sporthalle Erneuerung Dach
100 T Euro
•
Aufstockung Verbindungsbau zur Sporthalle 150 T Euro
•
Geschätzte Kosten: rd. 1.270 T Euro
Freiflächen
•
Erneuerung Freifläche
•
Geschätzte Kosten: 200 T Euro
Geschätzte Gesamtkosten: rd. 1.470 T Euro
Mittelfristig ist eine Potenzialfläche für Schulzwecke am Standort an der
Hagen-/ Rüdigerstraße gesichert.
4.6.3 Sport- und Freizeiteinrichtungen
Sanierung Sporthalle Hagenstraße
•
Grundinstandsetzung und energetische Sanierung der Sportalle einschließlich Dach- und Fassade
•
Geschätzte Kosten 1.800 T Euro
// 94
Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
Hans-Zoschke-Stadion
•
Umbau Spielfeld von Natur- auf Kunstrasen mit Trainingsplatzbeleuchtung
•
Sanierung II. BA Natursteinmauern
•
Sanierung Kassenhäuschen
•
Bau eines Tiefbrunnens zur Rasenbewässerung
•
Erneuerung Grundstückszaun mit Toren
•
Geschätzte Gesamtkosten: 1.247 T Euro
Um Konflikte zu vermeiden, sind vor Umsetzung der Maßnahmen für eine
Erweiterung der Nutzungszeiten des Stadions die zu erwartenden Auswirkungen auf die umgebende Wohnbebauung zu untersuchen.
Maßnahmen an den Schulsporthallen sind im Kapitel 4.6.2 den jeweiligen
Schulstandorten zugeordnet.
Jugendfreizeiteinrichtungen
Neben dem bereits dargestellten Neubau einer Jugendfreizeiteinrichtung
am Standort Gotlindestraße sind keine weiteren neuen Einrichtungen
vorgesehen. Zur Minderung dieses Defizits bei Angeboten im Jugendfreizeitbereich wird die Ansiedlung des Caritas Kinder- und Jugendzentrums
„Magdalena“ aus dem Stadtteil Frankfurter Allee Süd angestrebt. Hierfür sind geeignete Räumlichkeiten in Bestandsobjekten, die nicht bereits
durch das Jugendamt genutzt werden, zu suchen.
4.6.4 Kultur- und Bildungseinrichtungen
Kieztreffpunkt
•
Kein Neubau geplant, zur besseren räumlichen Verteilung der Angebote ist eine Verlagerung von Standorten zu untersuchen (z.B. in
Gebäude an der Ruschestraße - ehemaliges MfS-Areal)
Bibliothek, Frankfurter Allee 149
•
Verbesserte Erschließung durch Anlage einer Außentreppe inkl. Baumaßnahmen zur Anpassung im Inneren
•
Geschätzte Kosten: rd. 50 T Euro
Leitsystem
•
Entwicklung und Umsetzung eines Leitsystems zur Orientierung im
Gebiet mit Hinweisen auf Einrichtungen und Projekte sowie besondere Orte, touristische Hinweise; Führung entlang der „Schleichwege“ durch das Gebiet
•
Geschätzte Kosten: rd. 100 T Euro
// 95
Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
4.6.5 Spielleitplanung
Spielleitplanung ist ein relativ neues Instrument der informellen Planung,
durch welche Maßnahmen im öffentlichen Raum und in Einrichtungen im
Hinblick auf ihre Relevanz für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene
initiiert, beurteilt und gesteuert werden können.
Im November 2010 hat die BVV Lichtenberg den Beschluss zur Initiierung
einer Spielleitplanung für die Region Alt-Lichtenberg/ Frankfurter Allee
Nord durch das Bezirksamt gefasst.
Seitens der Jugendverwaltung des Bezirks wird angestrebt, ab Frühjahr
2014 mit der Erarbeitung einer Spielleitplanung zu beginnen. Ein weiterer
wichtiger Aspekt bei der Erarbeitung der Spielleitplanung ist für die Jugendverwaltung der Aufbau einer kontinuierlichen und vernetzten Beteiligungsstruktur. Entsprechend wird eine ämterübergreifende Steuerungsrunde unter Federführung der Jugendverwaltung eingerichtet.
Erste Aufgaben der Steuerungsrunde werden sein: Die Erarbeitung der
Aufgabenstellung für die Spielleitplanung, die Bestimmung des Geltungsbereiches und die Auswahl des Büros, das den Spielleitplan erarbeitet.
Der Prozess der Erarbeitung der Spielleitplanung unter intensiver Beteiligung von Kindern und Jugendlichen sowie wichtigen Einrichtungen, wie
Kita, Grundschulen und Trägern wird sich voraussichtlich über einen Zeitraum von rd. 1,5 Jahren erstrecken. Der gesamte Prozess wird durch Starterprojekte komplettiert. Über die abgestimmte Spielleitplanung soll ein
Beschluss im BA und BVV gefasst werden.
4.7 Entwicklung Verkehr und
Straßenraum
Im Rahmen eines Verkehrs- und Parkraumkonzeptes wurden durch das
Büro Steinbrecher & Partner Ingenieurgesellschaft mbH vertiefende Untersuchungen in Varianten sowie entsprechende Lösungsansätze erarbeitet.
Um die Wohnfunktion des Gebiets zu stärken, sieht das Konzept grundsätzlich eine Reduzierung der Verkehrsbelastung durch Verkehrsvermeidung und –lenkung sowie die Verbesserung der Bedingungen für den
nicht-motorisierten Verkehr vor. Dies wird durch verschiedene Maßnahmen erreicht.
// 96
Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
4.7.1 Fließender Verkehr
Durch die Aktivierung von Wohnungsbaupotentialen im Gebiet FAN, wie
z.B. auf dem Lindenhof, an der Gotlinde- und der Kriemhildstraße sowie
eine Nachverdichtung des Wohnungsbestandes durch Dachgeschossausbau kommt es aufgrund der steigenden Einwohnerzahlen auch zu einer
Erhöhung des Fahrtenaufkommens.
Zur Verkehrsberuhigung und -sicherheit dienen sowohl straßenräumliche
Maßnahmen, wie die Anlage von Mittelinseln und Gehwegvorstreckungen
und die Verringerung von Fahrbahnbreiten, als auch die Begrenzung von
Fahrgeschwindigkeiten und die Sanierung von Straßen- und Gehwegbelägen (siehe Karte Maßnahmenplan Verkehr im Anhang).
Eine Reduzierung des Verkehrsaufkommens wird insbesondere mit der
Förderung nicht motorisierter Verkehrsmittel des Umweltverbundes (Fußgänger, Radfahrer, ÖPNV) als auch mit der Überprüfung geeigneter Zonen
für eine Parkraumbewirtschaftung angestrebt. Das Maßnahmenkonzept
sieht vor, gebietsübergreifend vorhandene Schäden der Beläge von Straßen und Gehwegen zu beseitigen und Baumscheiben ausreichend groß
anzulegen. Gehwegvorstreckungen werden an Standorten der sozialen
Infrastruktur und zur Erleichterung der Wegeverbindungen im „Grünen
Netz Nord“ (siehe Karte Öffentliche Freiflächen und Grünes Netz Nord im
Anhang) vorgesehen. Bei allen Maßnahmen sollte eine weitestgehende
Barrierefreiheit verfolgt werden.
Bei der Anlage von Radwegen sollten bei Straßen mit Kopfsteinpflaster,
deren Pflasterbelag beibehalten werden soll, in dem von den Radfahrern
genutzten Bereich die Fugen optimiert oder glatte Pflastersteine verlegt
werden. Radwege können nur dort angelegt werden, wo im Straßenprofil
ein entsprechendes Potenzial besteht.
Eine weitere wichtige Maßnahme zur Verbesserung der Verkehrssituation
ist die Vermeidung nicht gebietszugehöriger Verkehre, wie Durchgangsverkehr und Fremdparken im Zusammenhang Park&Ride für fremde Innenstadtpassanten im Umfeld des ÖPNV (besonders U-Bahn).
Im Folgenden werden Maßnahmen konkretisiert, die den Umweltverbund
fördern, die Aufenthaltsqualität und das Stadtbild verbessern:
Frankfurter Allee
•
Mehr Querungsmöglichkeiten für Fußgänger und Radfahrer zwischen Rathaus- und Atzpodienstraße (Querung zwischen Ruscheund Magdalenenstraße besteht bereits)
// 97
Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
•
Herstellung eines Radweges auf der Nord- und Südseite auf der
Lichtenberger Brücke, Anbindung des nördlichen Radweges an die
Gudrunstraße über die bestehende Rampe
•
Prüfung von Begrünung auf Mittelstreifen
•
Verringerung der Spurbreiten
•
Angebotsstreifen für Radfahrer über Lichtenberger Brücke
•
Verlagerung der nördlichen Fahrspuren Richtung Zentrum zulasten
des Mittelstreifens (Begrünung Mittelstreifen und Fahrspurverlagerung, -einengung bzw. -rückbau wird vom Bezirksamt nicht empfohlen, da die Mittelinseln zur Querung und für den Aufzug zu den
U-Bahnhöfen genutzt werden)
Siegfriedstraße
•
Anlage von Gehwegvorstreckungen und Baumscheiben im Gehwegbereich nördlich der Rüdigerstraße
Rutnikstraße:
•
Neuordnung der Verkehrsflächen/ Stellplatzanlagen, Aufwertung
von Promenade/ Grünstreifen zur Umsetzung der Maßnahme
„Grünes Band“ (siehe auch Kapitel 4.4.4)
Gotlindestraße
•
Grundhafte Erneuerung des westlichen Bereichs der Straße im Zusammenhang mit Neubauvorhaben
•
Querungshilfe im Bereich Kita und Jugendfreizeiteinrichtung unter
Berücksichtigung einer evtl. neu einzurichtenden Busverbindung
•
Stellplatzordnung für Kitabereich
•
Anlage eines Gehweg vor Kita
Alfredstraße
•
Ergänzung von Straßenbäumen (ist aufgrund von Bodenbelegung
mit Medien zu prüfen)
Ruschestraße
•
Querungshilfe vor Friedhofsausgang Ruschestraße 8
Ruschestraße zwischen Normannen- und Bornitzstraße
•
Grundhafter Neubau
•
Wegfall der Parkspur
•
tlw. Ersatzstellplätze auf öffentlichem Parkplatz Rusche-/ Gotlindestraße
•
Anlage von Radverkehrsanlagen
// 98
Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
Roedeliusplatz
•
Verringerung der Fahrbahnbreiten
•
Neuordnung der Verkehrsflächen/ Stellplatzanlagen
•
Aufwertung des Platzbereichs
•
Anlegen von Radverkehrsanlagen
•
Einrichtung von Gehwegvorstreckungen
Fanningerstraße zwischen Alfred- und Atzpodienstraße
•
Verbesserung der Oberflächenbeschaffenheit für den Radverkehr
Atzpodienstraße zwischen Fanningerstraße und Frankfurter Allee
•
Einrichtung von Haltestellenkap und Gehwegvorstreckungen
Rüdigerstraße
•
Einrichtung von Gehwegvorstreckungen zwischen Schott- und Gudrunstraße
•
Aufwertung des Straßenraums
Hagenstraße zwischen Gotlinde- und Rüdigerstraße
•
Verbesserung der Oberflächenbeschaffenheit für den Radverkehr
•
Aufhebung der Einbahnstraßenregelung für Radverkehr prüfen
Kriemhildstraße zwischen Rüdiger- und Gudrunstraße
•
Geplante Routenführung Bus 256 erfordert Änderung der Parkordnung (Abgang der Stellplätze Kriemhildstraße West und Änderung
von Längs- in Querparken Kriemhildstraße Ost); alternativ: Einbahnstraße in Richtung Süden und Beibehaltung der bestehenden
Parkordnung (Konzept wird gegenwärtig erarbeitet)
Fanningerstraße zwischen Siegfried- und Gernotstraße
•
Wegfall der Wendeschleife Straßenbahn
•
Änderung von Längs- in Querparken Südseite
•
Verbesserung der Oberflächenbeschaffenheit für Radverkehr
•
Einrichtung RVA prüfen
•
Einrichtung von Gehwegvorstreckungen
Alte Frankfurter Allee/ Siegfriedstraße
•
Neuordnung der Verkehrsflächen/ Stellplatzanlagen
•
Aufwertung des Bahnhofsvorplatzes
•
Funktions- und Gestaltungskonzept in konkurrierendem Gutachterverfahren
// 99
Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
Alte Frankfurter Allee zwischen Siegfried- und Hagenstraße
•
Straßenumbau durch Neustrukturierung der Haltestelle für Straßenbahn und Bus 72
4.7.2 Ruhender Verkehr
Die Neuordnung des ruhenden Verkehrs ist nicht als „autofreundliche Gestaltung“ des Gebiets FAN zu sehen. Sie dient der Verbesserung der Wohnfunktion des Gebiets im Einklang mit den teilweise überregionalen Einrichtungen der Infrastruktur.
•
Einführung einer Anwohnerparkregelung (positive Resonanz der Beteiligten auf der 1. FAN-Konferenz 2014, Gutachten in Vorbereitung)
•
Neuorganisation öffentlicher Stellplätze an den Aufkommensschwerpunkten und die Bewirtschaftung dieser in Form von Parkentgelt und/oder zeitlicher Begrenzung
•
Einbezug zentraler Einrichtungen (Sana-Klinikum Lichtenberg,
Agentur für Arbeit, Stasi-Museum) in das Parkraummanagement,
Forderung des Nachweises ausreichender Stellplätze durch vorgenannte Institutionen
•
Genehmigung von neuen Wohnbaugebieten nur unter der Maßgabe,
dass ein ausreichender Stellplatznachweis auf eigenem Grundstück
erfolgt
•
Beauftragung einer Ausführungsplanung zur Einführung Anwohnerparken einschließlich vorbereitender Leistungen
4.7.3 Öffentlicher Nahverkehr (ÖPNV)
Um die ÖPNV-Nutzung zu fördern, sollte die Haltestellenerreichbarkeit
und -situation im Gebiet FAN verbessert und langfristig eine gute Erschließung des Gebiets gewährleistet werden. Dies betrifft besonders die derzeit
defizitär versorgten Bereiche um das Arbeitsamt Rusche-/ Gotlindestraße
und um den Lindenhof und die Kriemhildstraße.
Eine wichtige Rolle spielt die Erschließung der neu entwickelten Wohnstandorte an der Kriemhildstraße und die ab 2015 geplante Entwicklung
eines Wohnquartiers auf dem Areal des ehemaligen Kinderkrankenhauses
Lindenhof. Eine Reaktivierung der 2012 eingestellten Buslinie 265 führt zu
einer Verbesserung der Situation.
72 Ergänzung von Maßnahmen aus Steinbrecher & Partner Ingenieurgesellschaft mbH: Verkehrs- und Parkraumkonzept, Bereich Frankfurter Allee Nord,
2012.
// 100
Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
Abb.20: Steinbrecher und Partner, Abdeckung ÖPNV
4.7.4 Radwegenetz
Zur Verbesserung der Radwegeinfrastruktur sind folgende Maßnahmenerforderlich:
Abschnitt
Abschnittslänge (rd.)
Maßnahme
Ruschestraße zwischen Nor- 350 m
mannen- und Rutnikstraße
Anlegen von Radverkehrsanlagen
(Radfahrstreifen oder Schutzstreifen)
Roedeliusplatz
115 m
Verbesserung der Oberflächenbeschaffenheit, Strukturierung der
Radverkehrsführung
Fanningerstraße zwischen
Alfred-und Atzpodienstraße
200 m
Verbesserung der Oberflächenbeschaffenheit
Atzpodienstraße zwischen
280 m
Fanningerstraße und Frankfurter Allee
Anlegen von Radverkehrsanlagen
(Radfahrstreifen oder Schutzstreifen)
Hagenstraße zwischen Gotlinde- und Rüdigerstraße
280 m
Verbesserung der Oberflächenbeschaffenheit
Fanningerstraße zwischen
Siegfried- und
Gudrunstraße
340 m
Verbesserung der Oberflächenbeschaffenheit
Kriemhildstraße zwischen
Rüdiger- und Gudrunstraße
90 m
Verbesserung der Oberflächenbeschaffenheit
// 101
Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
Abb.21: Steinbrecher und Partner, Zielroutennetz Radverkehr
In Ergänzung zu den o.g. Maßnahmen werden Querungshilfen für den
Radverkehr an ausgewählten Knotenpunkten empfohlen. Weiteres Element der Radverkehrsinfrastruktur sind Fahrradabstellanlagen. Das Fahrradparken, insbesondere das Kurzzeitparken im öffentlichen Straßenland,
im Umfeld öffentlicher und gewerblicher Einrichtungen und das Langzeitparken im Umfeld von Haltestellen des ÖPNV, erfordern ausreichende
Stellplatzanlagen. An ausgewählten Standorten mit relativ entspannter
Stellplatzsituation könnten zukünftig bestehende Parkstände des KfzVerkehrs für Fahrradabstellanlagen umfunktioniert werden.
4.7.5 Fußgängerverkehr
Für den übergeordneten Fußgängerverkehr im Gebiet können folgende
Handlungsempfehlungen gegeben werden:
Teilbereich
Funktion
Maßnahme
Ehemaliges MfSAreal
Verbindung U-Magdalenenstraße mit Verwaltungsstandorten Normannen- und
Gotlindestraße sowie StasiMuseum
Qualifizierung der Fußgängerverbindung
Ehemaliger
Friedhof an der
Rudolf-ReuschStraße
Grüne Verbindungsachse
zwischen Rathauspark und
Verwaltungsstandort Normannen-/ Ruschestraße
Querungshilfen Rathausstraße, Rudolf-Reusch-,
Ruschestraße
Rutnikstraße
Verbindungsachse zwischen
Aufwertung der GrünfläStadtpark Lichtenberg und
che/ Entwicklung einer
Wohnquartier/ öffentlicher
Promenade
Raum mit Aufenthaltsqualität
// 102
Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
Teilbereich
Funktion
Maßnahme
Hans-ZoschkeStadion
Kaltluftentstehungsgebiet,
grüne Achsen zwischen Stadion und Bebauung
Aufwertung der Randbereiche, Zugangsbereiche
Roedeliusplatz
Knotenpunkt Fußgängerströme, Begegnungsraum,
Aufenthaltsqualität
Umstrukturierung der
Verkehrsflächen nördlich
des Roedeliusplatzes, Aufwertung der Platzsituation, Pflege der Grünanlage
Freiaplatz
Knotenpunkt Fußgängerströme, Begegnungsraum,
Aufenthaltsqualität, Umsteigepunkt ÖPNV
Akzentuierung der Zugangsbereiche
Zentralfriedhof
Friedrichsfelde
einschließlich
Vorplatz
Ruhe- und Begegnungsraum,
Kaltluftentstehungsgebiet
Gestaltung des Vorplatzes, Aufwertung und
Pflege der Grünanlage
Alte Frankfurter
Allee/ Siegfriedstraße Süd
Knotenpunkt Fußgängerströme, Begegnungsraum, Aufenthaltsqualität, Marktplatz,
Umsteigepunkt ÖPNV
Umstrukturierung und
Gestaltung des Straßenraumes, Schaffung einer
Platzsituation, Verbesserung der Aufenthaltsqualität
Ergänzt werden die Handlungsempfehlungen durch kleinteilige Maßnahmen im Straßenraum, wie z.B. Gehwegvorstreckungen im Bereich von
Kitas und Schulen sowie Grün- und Wegeverbindungen durch den Blockinnenbereich. Durch Querungshilfen für den Fußgängerverkehr, wie z.B.
Gehwegvorstreckungen, werden folgende Ziele erreicht:
•
Erhöhung der Verkehrssicherheit
•
Verbesserung der Barrierefreiheit
•
Entschleunigung des motorisierten Verkehrs73
Wichtiger Bestandteil des Verkehrsnetzes für Fußgänger ist das informelle Wegenetz des „Grünen Netzes Nord“, welches Verbindungen zwischen
Orten auch abseits des Straßennetzes schaffen soll (siehe Kapitel 4.4.4).
73 Steinbrecher & Partner Ingenieurgesellschaft mbH: Verkehrs- und Parkraumkonzept, Bereich Frankfurter Allee Nord, 2012.
// 103
Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
Abb.22: Steinbrecher und Partner, Handlungsempfehlungen Fußgängerverkehr
4.8 Energetisches Quartierskonzept
und Klima
4.8.1 Klimaschutz
Der Bezirk Lichtenberg hat sich im Rahmen der Nationalen Klimaschutzoffensive das Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2020 den CO2-Ausstoß erheblich zu
reduzieren.
Nach frühzeitigen Maßnahmen, wie der Einführung eines Energiemanagements für bezirkliche Gebäude, der Einrichtung von Klimabüros, der
Beteiligung an der Berliner Solarbörse, der Durchführung von fifty-fiftyProjekten an Schulen sowie Sanierungsmaßnahmen der Lichtenberger
Wohnungswirtschaft wurde in Folge der Energiekonferenz in Lichtenberg
eine bezirkliche Kampagne zum Klimaschutz gebildet.
Unter frühzeitiger Beteiligung der Akteure in Form von Interviews, Zukunftswerkstätten und Experten-Workshops wurde im Jahr 2010 in Lichtenberg als erstem Berliner Stadtbezirk durch die B.&S.U. und der Borchert
GeoInfo GmbH ein bezirklich integriertes Klimaschutzkonzept erarbeitet.
Im Konzept sind, ausgehend vom Bezugsjahr 2007, ebenfalls Ansätze für
zwei Szenarien dargestellt, aus denen folgende Reduzierungsziele für
Wärme und Strom bis zum Jahr 2020 abgeleitet werden können:
Reduzierung 2007/08
Referenzszenario
Klimaszenario
gesamt
jährlich
gesamt
jährlich
Endenergieverbrauch
-6 %
-0,50 %
-14 %
-10 %
CO2-Emissionen
-9 %
-0,67 %
-18 %
-1,37 %
t CO2 pro Person 2020* 4,0
3,5
* Bevölkerungsprognose 2011-2030 für den Bezirk – Mittlere Variante 2020:
277.900 Personen
// 104
Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
Je nach Verbrauchersektoren und Akteuren wurden folgende Maßnahmen
entwickelt:
Übergeordnete Maßnahmen
•
Einrichtung eines bezirklichen Klimaschutzrates
•
Klimaschutzmanager
•
Klimaschutzkommunikation
•
Modellprojekt Klimaschutzsiedlung
Private Haushalte
•
Sanierungsoffensive für Wohn- und Nichtwohngebäude
•
Kooperation mit der Wohnungswirtschaft
•
Optimierung der Energieberatung
•
Energieberatung für Leistungsempfänger
•
Energiesparwettbewerbe
Kommunale Gebäude
•
Energetische Sanierungsstandards für bezirkliche Liegenschaften
•
Weiterentwicklung des Energiemanagements
•
Energieprojekte an Schulen
•
Nutzermotivation in Verwaltungsgebäuden
•
Ausbau der Kooperation mit der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW)
Industrie und Gewerbe
•
Energieeffizienz Coaching für Gewerbe, Handel und Dienstleistungen
(GDH)/ Betriebliche Energiekonzepte
•
Energie-Check Handwerk
•
Themenspezifische Kampagnen für GHD Sektor
•
EnergieEffizienz-Netzwerk Lichtenberg
•
Handwerker-Plattform
•
Energieeinsparung in Sportvereinen
Verkehr
•
Ausbau des ÖPNV
•
Modernisierung des bezirklichen Fuhrparks
•
Weiterentwicklung des Radwegekonzepts
•
Verbesserung des Abstellangebots für Fahrräder
•
Aktionen zu nachhaltiger Mobilität/ Mobilitätserziehung
// 105
Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
Energieversorgung
•
Energetische Nutzung von Biomasse
•
Ausbau der dezentralen Kraft-Wärme-Kopplung
•
Ausbau erneuerbarer Energien
•
Ausbau Solardachbörse
•
Solarparks74
Wichtige Projekte wurden bereits umgesetzt. Durch die Einsetzung einer
Klimaschutzbeauftragten im Bezirksamt Lichtenberg wird die Umsetzung
der Projektvorschläge und Verstetigung der Projekte sichergestellt. In Kooperation mit bezirklichen und externen Akteuren ist das Verfahren zum
Klimaschutz fortzuentwickeln.
Insgesamt entsteht durch die Umsetzung der Maßnahmen aus dem Klimaschutzkonzept für den Gesamtbezirk ein jährliches Einsparungspotential von 1,0 Prozent hinsichtlich des Energieverbrauchs und 1,2 Prozent
hinsichtlich der CO2-Emission.
4.8.2 Energetisches Quartierskonzept
In Fortführung des bezirklichen Klimaschutzkonzepts wurde für das
Stadtumbau- und Sanierungsgebiet FAN im Jahr 2012 ein Energetisches
Quartierskonzept entwickelt. Dieses Rahmenkonzept bietet im Zeitraum
bis 2025 die Grundlage zur schrittweisen Konkretisierung der Gesamtgebietsplanung und entsprechender Teilräume oder Einzelprojekte. Begleitet
werden sollen die geplanten Maßnahmen und Projekte durch ein langfristiges Monitoring.
Ausgehend vom gutem Stand der energetischen Erneuerung des Gebiets
greift das Energetische Konzept die Leitbildorientierung des „Modellgebiets“ auf: Sanierungs- und Entwicklungsmaßnahmen mit quartiersbezogener Wirkung sollen mit modellhaften energetischen Lösungen verknüpft
werden. Sie sollen Vorbild- und Anstoßwirkung für weitere Maßnahmen
im Gebiet und darüber hinaus entfalten und zur Imagebildung beitragen.
Die energetische Entwicklung des Gebiets FAN erfolgt nach folgenden Kriterien:
74 Bezirksamt Lichtenberg [Hrsg.], B.&S.U. Beratungs- und Servicegesellschaft
Umwelt mbH: Integriertes kommunales Klimaschutzkonzept 2010, Bezirk Lichtenberg zu Berlin, 2010.
// 106
Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
Städtebauliche Entwicklung und Mobilität
•
Verträgliche Erhöhung der Nutzungsdichte im Bestand und Entwicklung neuer Baugebiete im Norden und Osten des Gebiets
•
Stärkung des Nahversorgungszentrums Siegfriedstraße, Ausbau von
Betreuungs- und Bildungsangeboten für Kinder und Aufwertung der
öffentlichen Kommunikations-, Freizeit- und Erholungsräume im Gebiet
•
Schaffung attraktiver und barrierearmer Wege für Fußgänger und
Radfahrer mit Verknüpfungen zum Umfeld, Erweiterung der Buserschließung, Ausbau des ÖPNV-Knotens Alte Frankfurter Allee zur
Mobilitätsstation sowie der Infrastruktur für E-Mobilität, Umsetzung
der Maßnahmen des Verkehrs- und Parkraumkonzeptes
Gebäudesanierung, Energiesysteme und -träger
•
Berücksichtigung des Erneuerungsstandes und der Belastbarkeit für
Eigentümer und Nutzer: Konzentration der energetischen Modernisierung auf unsanierte und teilsanierte Gebäude
•
Erzielung einer Vorbildwirkung des Landes Berlin bei der energetischen Sanierung von öffentlichen Gebäuden: Energetische Optimierung des gesamten Gebäudebestandes bis zum Jahr 2025
•
Erweiterung der Energieversorgung des Gebiets mit Systemen
der Kraft-Wärme-Kopplung: Ausbau der Fernwärme, Aufbau von
Nahwärmesystemen an geeigneten Standorten
•
Steigerung des Anteils erneuerbarer Energien in den Energiesystemen
•
Zurückdrängung von Öl und Kohle als Energieträger
•
Ausbau der Erzeugung und Nutzung von erneuerbaren Energien im
Gebiet: Verstärkte Nutzung von solarer Strahlung und von Erdwärme
(Fokus Neubauprojekte)
Transparenz, Akzeptanz und Aktivierung
•
Intensive Planungsbeteiligung aller Akteure und der Gebietsbevölkerung
•
Einbettung der energetischen Maßnahmen in ganzheitliche Aufwertungen
•
Beachtung von tragbaren Kosten und Sozialverträglichkeit bei der
Projektentwicklung
•
Klärung von Interessenkonflikte bei Neuausrichtungen von Versorgungslösungen im Dialog
•
Ausbau der Informationen zum energetischen Stand, zur Entwicklung und zu den Wirkungen von Maßnahmen
// 107
Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
•
Beratung und Koordinierung quartiersbezogener energetischer Projekte und offensive Ansprache von Eigentümern bei festgestellten
hohen Handlungsbedarfen
•
Offensiver Einsatz von Gremien, Aktionen und Projekten zur Sensibilisierung der Belange des Klimaschutzes
Modellprojekte
Mit folgenden Zielstellungen sollen Modellprojekte zur kurzfristigen Umsetzung ausgewählt werden:
•
Eine hohe Vorbild- bzw. Anstoßwirkung für weitere Maßnahmen im
Gebiet und darüber hinaus zu erzielen
•
Die Imagebildung eines ökologischen Modellgebiets zu befördern sowie
•
Die Projekte in einem hohen energetischen Standard zu realisieren
Zugleich muss darauf verwiesen werden, dass der Mehraufwand aufgrund
des modellhaften Ansatzes für die energetische Gesamtbilanz des Gebiets
kaum signifikante Effekte erzeugt. Der Mehrwert für die energetische Gebietsentwicklung liegt vor allem in der beabsichtigten Vorbild- und Anstoßwirkung mit Blick auf die vielschichtige Eigentümerstruktur des Gebiets.
Die Bestimmung der Modellprojekte orientiert sich an folgenden Kriterien:
•
Fokussierung auf Projekte mit Quartierswirkung: Im Vordergrund
stehen Projekte, die aufgrund ihres Umfangs sowie ihrer Aufgabe
für die Quartiersentwicklung eine besondere Bedeutung haben
•
Erzielung einer thematischen Breite, die sich an den Handlungsschwerpunkten der energetischen Gebietsentwicklung anlehnt
•
Berücksichtigung einer möglichst realistischen Umsetzbarkeit in einem fassbaren Zeitraum (5-10 Jahre)
Als Modellprojekte werden vorgeschlagen:
•
Bildungscampus Rüdigerstraße - Modellhafte Sanierung des Kreativgymnasiums (Maßnahme begonnen)
•
Umsetzung grundstücksübergreifender energetischer Sanierungsmaßnahmen in einem Gebiet mit heterogener Eigentümerstruktur
(Maßnahme beantragt) / Pilotprojekt: Smart Metering
•
Neues Wohnquartier Lindenhof
•
Ökologischer Umbau ehemaliges MfS-Areal75
•
Konzept zu gebietsübergreifendem Regenwassermanagement
75 Bürogemeinschaft BBP/SBH: Energetisches Quartierskonzept Stadtumbauund Sanierungsgebiet Frankfurter Allee Nord, 2013.
// 108
Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
4.8.3 Mobilitätskonzept
Mit rd. 28 Prozent Anteil an der CO2-Emission liegt der Verkehr an zweiter Stelle der CO2-Emittenten hinter den Haushalten (48 Prozent) und vor
der Wirtschaft (23 Prozent). In Bezug auf den Energieverbrauch hat der
Verkehr einen Anteil von 24,5 Prozent hinter dem Sektor Haushalt (57,9
Prozent) und vor dem Sektor Wirtschaft (16,4 Prozent).76
Mit einer Verringerung des Energieverbrauchs und des CO2-Ausstoßes im
Sektor Verkehr kann ein wesentlicher Beitrag zum Klimaschutz geleistet
werden.
Auf der Grundlage des Lichtenberger Klimaschutzkonzeptes wird seit 2013
ein Mobilitätskonzept vorbereitet. Hierbei sollen fünf Bereiche stellvertretend für typische Lichtenberger Siedlungsstrukturen hinsichtlich des
Mobilitätsverhaltens der Bewohner und der Verkehrsströme untersucht
werden. In Auswertung der Analyse sind Konzepte im Verkehrssektor als
Klimaschutzmaßnahmen zu entwickeln.
Einer der fünf Lichtenberger Untersuchungsbereiche ist der Bereich Alte
Frankfurter Allee als innerstädtischer Bereich mit dichter, nachgründerzeitlicher Bebauung und guter Anbindung an den ÖPNV. Die zu entwickelnden Maßnahmen müssen auf die Stärkung des nichtmotorisierten
Verkehrs abzielen. Für die Fälle, in welchen nicht auf einen motorisierten
Individualverkehr verzichtet werden kann, sind ökologisch orientierte Angebote, wie Car-Sharing und E-Tankstellen zu entwickeln.
Der Schwerpunkt liegt jedoch auf der Attraktivitätssteigerung des ÖPNV,
auf optimaler Vernetzung mit dem Rad- und Fußwegeverkehr. Diese Elemente können in einer Mobilitätsstation im Bereich Alte Frankfurter Allee
zusammengefasst werden.
Als ein weiterer Baustein eines Mobilitätskonzeptes für das Gebiet FAN ist
das bereits im Integrierten Stadtentwicklungskonzept 2009 vorgeschlagene „Grüne Netz Nord“ zu sehen. Zur fußläufigen Verbindung von stark frequentierten Flächen, wie z.B. öffentlichen Freiflächen, wird ein Wegenetz
parallel zum bestehenden Straßennetz vorgeschlagen.
76 Bezirksamt Lichtenberg [Hrsg.], B.&S.U. Beratungs- und Servicegesellschaft
Umwelt mbH: Integriertes kommunales Klimaschutzkonzept 2010, Bezirk Lichtenberg zu Berlin, 2010.
// 109
Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
4.8.4 Lärmminderung
Mit der Lärmminderungsplanung hat die Berliner Senatsverwaltung bereits 2008 ein qualifiziertes Maßnahmenkonzept für das Gebiet FAN erarbeitet.
Die hier vorgeschlagenen Maßnahmen beinhalten sowohl straßenräumliche Maßnahmen, wie die Anlage von Mittelinseln und Gehwegvorstreckungen und den Ausbau des Radwegenetzes, als auch Geschwindigkeitsregelungen, wie die Erweiterung der Tempo-30-Zone und Maßnahmen
der Verkehrsorganisation durch Parkregelungen und Verkehrslenkung,
ergänzt von Maßnahmen zu Gleis- und Fahrbahnsanierungen und Schallschutzmaßnahmen. Ein großer Teil der in der Lärmminderungsplanung
2008 für das Konzeptgebiet Frankfurter Allee Nord vorgesehenen Maßnahmen wurden bereits umgesetzt:
•
Tempo-30 in Alfredstraße, Siegfriedstraße, Gudrunstraße, Alte
Frankfurter Allee
•
Aufhebung Gehwegparken in der Alfredstraße
•
Haltestellenkap und Verbesserung Gehwegbereich in der Alfredstraße
•
Einrichtung Radweg in der Frankfurter Allee
•
Einrichtung Radweg in der Atzpodienstraße
Von aktueller Bedeutung für die Lärmreduzierung im südlichen Bereich
des Gebiets FAN ist der geplante Rückbau der Straßenbahn-Wendeschleife
in der Siegfried-/ Fanninger-/ Gudrunstraße und die damit verbundene Erneuerung der Gleise in der Siegfriedstraße zwischen Fanningerstraße und
Alter Frankfurter Allee ab 2015.
Mit den entwickelten Maßnahmen können z.T. deutliche Minderungen
der Lärmbelastungen erreicht werden, ohne dass die verkehrlichen Funktionen des Hauptstraßennetzes wesentlich beeinträchtigt werden. Durch
langfristige Maßnahmen zur Reduzierung des Verkehrsaufkommens wären weitere Lärmminderungen im Gebiet möglich. Dies kann sowohl durch
die Förderung nicht motorisierter Verkehrsmittel des Umweltverbundes
(Fußgänger, Radfahrer, ÖPNV und Carsharing) als auch die Reduzierung
des Pkw-Zielverkehrs, z.B. durch betriebliches Mobilitätsmanagement erfolgen. In Fortschreibung der Vorschläge aus der Lärmminderungsplanung
wird durch das Bezirksamt eine Studie zum Mobilitätsmanagement beauftragt. Als ein Knotenpunkt wird der Bereich der Alten Frankfurter Allee
exemplarisch für ein relativ dicht bebautes, nachgründerzeitliches Gebiet
mit Wohn- und gewerblicher Nutzung mit guter Anbindung an den ÖPNV
untersucht. Zentrales Augenmerk liegt auf der Vermeidung motorisierten
Individualverkehrs und der Förderung des nichtmotorisierten Verkehrs.
// 110
Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
2
1
Josef-Orlopp-Straße
3
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ße
12
5
13
5
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14
Abb.23: Aktionsplan Lärmminderungsplan
Frankfurter Allee
Aufgrund ihrer Verkehrsfunktion und zu erwartender gleichbleibender
Verkehrsbelastungen bestehen auf der Frankfurter Allee nur begrenzte
Handlungspotentiale zur effektiven Lärmminderung; hohe Lärmbelastungen verbleiben auch bei Umsetzung der im Rahmen der Lärmminderungsplanung empfohlenen Maßnahmen. Deshalb sollten für die Frankfurter
Allee auch Maßnahmen des passiven Schallschutzes geprüft werden. Ein
Ansatzpunkt dafür sind die im Konjunkturpaket II vorgesehenen Schallschutzfenster entlang der Frankfurter Allee (Häuser FA 151-285, mit Ausnahme der Häuser 223-255). Bis 2011 wurden fast 300 Schallschutzfenster
eingebaut.
4.9 Handlungsschwerpunkte
4.9.1 Ehemaliges MfS-Areal
Für das Areal, das mit einer Fläche von rd. 7,2 ha und seinen überdimensionierten baulichen Volumina einen Fremdkörper im Gebiet darstellt, sind
seit den Vorbereitenden Untersuchungen verschiedene Varianten für die
Entwicklung aufgezeigt worden. Ausgangspunkt war dabei, dass der vorhandene und erhaltenswerte Bestand Grundlage für weitere Entwicklungen ist, ohne dass dabei die Vision eines Stadtareals, das der geschichtlichen Bedeutung adäquat Rechnung trägt und Impulsgeber für den ganzen
Stadtbezirk ist, aufgegeben wird.
// 111
Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
Insbesondere zu erhalten sind das Finanzamt in der Normannenstraße,
das unter Denkmalschutz stehende Stasimuseum im Haus 1, die Gebäude
des BStU an der Magdalenenstraße und das Gebäude des ehemaligen Offizierskasinos (Haus 22).
Der Block des ehemaligen MfS ist Teil der westlichen Sanierungsinsel. Seit
der förmlichen Festlegung des Stadtumbau- und Sanierungsgebiets im
März 2011 haben sich die Bedingungen und Situationen und damit auch
die Ziele und Zwecke der Sanierung in Teilen verändert. Insbesondere sind
seitens des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen veränderte Nutzungsanforderungen formuliert worden und für verschiedene Gebäude
zahlreiche Vorbescheids- bzw. Bauanträge gestellt worden.
Mit dem Sanierungsrahmenplan, der im Juni 2013 vom Bezirksamt beschlossen wurde, sind die Voraussetzungen für die sanierungsrechtlichen
Genehmigungen oder ggf. Versagungen geschaffen worden. Außerdem
stellt der Rahmenplan die Grundlage für Bebauungspläne dar, in denen
die Entwicklungs- und Sanierungsziele auch über den Zeitraum der Sanierungsgebietsfestlegung hinaus gesichert werden sollen.
Der Rahmenplan sieht vor, dass langfristig der Standort des BStU erhalten und zu einem Campus der Demokratie unter Nutzung weiterer Gebäude ausgebaut werden soll. Danach können bei Erhalt und Sanierung
in die vielgeschossigen Plattenbauten an der Ruschestraße Büro- und Geschäftsräume, auch für Kreativgewerbe, eingeordnet und an der Frankfurter Allee ein Hostel eröffnet werden. Das frühere Kongresszentrum an der
Normannenstraße soll zu einem mit der Wohnumgebung verträglichen
Veranstaltungsort ohne kerngebietstypische Vergrügungsstätten sowie
für Geschäfts- und Büroräume entwickelt werden. Die zahlreichen Nebengebäude und Garagen, die teilweise in schlechtem baulichen Zustand sind,
sowie das Gebäude des Reha-Zentrums sollen perspektivisch abgerissen
werden und an ihrer Stelle qualitätsvolle Freiflächen entstehen. Zwei früher durch Büros genutzte Gebäude an der Magdalenenstraße 19 und 21
sollen zu Wohngebäuden umgebaut werden.
Im Rahmen von seit Ende 2013 laufenden Gesprächen mit den Eigentümern im Block werden nunmehr deren konkrete Entwicklungsabsichten
und Vorhaben erkundet und den Zielen des Sanierungsrahmenplanes gegenübergestellt. Es werden Gespräche darüber geführt, welche gemeinsamen Entwicklungsziele, ggf. unter Änderung der bestehenden Sanierungsziele, auf dem Areal umgesetzt werden können. Dieser Prozess wird sich
voraussichtlich noch bis in das 2. Quartal 2014 erstrecken, da ein Interessenausgleich angesichts der Dimensionen und des entstehenden Finanzierungsbedarfs nicht einfach zu bewerkstelligen ist.
// 112
Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
4.9.2 Wohngebietspark und Schulstandort
Rüdigerstraße
Ein Schwerpunkt im Gebiet FAN und daher als Sanierungsinsel festgelegt,
ist der Bereich zwischen Hagen-, Dietlinde-, Gotlinde- und Rüdigerstraße.
Im Rahmen des Stadtumbauprogramms stehen Fördermittel für die Gestaltung des sogenannten Wohngebietsparks zur Verfügung. Um diese
Fläche gestalterisch in den Gesamtbereich zu integrieren, wurde für die
Planung der neuen Freifläche die nordöstliche Sanierungsinsel in drei Ideenbereiche und einen Konzeptbereich eingeteilt. Die Ideenbereiche sind
der Vorplatz des Kreativitätsgymnasiums an der Rüdigerstraße, der voraussichtlich Standort für den Schulneubau wird, der Schulhof sowie die
Fläche westlich der Hagenstraße, die zu einem kleinen Stadtplatz umgestaltet werden soll. Die Gestaltung der Ideenbereiche ist derzeit finanziell nicht gesichert. Der Konzeptbereich umfasst den Teil des zukünftigen
Wohngebietsparks, eine Parkanlage, welche für alle Generationen ansprechend, interessant und vielfältig sein soll.
Abb.24: Übersicht Ideen- und Konzeptbereiche
// 113
Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
Wohngebietspark
Das Konzept für den Park wurde mit großer Beteiligung der Anwohner
entwickelt. Auf Anregung des Kreativitätsgymnasiums formierte sich eine
Arbeitsgemeinschaft, die sich seit Mitte 2012 regelmäßig traf, um die Umgestaltung der Freifläche durch aktive Mitbestimmung von betroffenen
Anwohnern, Vertretern sozialer Gruppen (Senioren und Elternvertretern)
sowie kommunaler Einrichtungen (Schulen, Kindergärten und der HOWOGE) zu begleiten.
In einem konkurrierenden Gutachterverfahren wurden vier Landschaftsplanungsbüros aufgefordert, Entwürfe einzureichen, die u.a. die von der
AG erarbeiteten Kriterien (Nutzungsangebote für Jung und Alt, Schul- und
Freizeitsport, Lernort, Spielplatz, Freizeittreffpunkt, Nachhaltigkeit/ Bepflanzungen) berücksichtigen sollten.
Ein Entscheidungsgremium, bestehend aus Vertretern des Bezirksamts,
Fachleuten und der AG, wählte den Siegerentwurf. Ausgewählt wurde das
Konzept des Büros Hoch C.
In Anwohnerversammlungen und als weiterer Baustein der Beteiligung
in Workshops mit Kitakindern und Schülern des Kreativitätsgymnasiums
wurde die Planung konkretisiert.
Abb.25: Entwurf Konzeptbereich, Planung Hoch C
Die Entwurfsplanung konnte Ende 2013 abgeschlossen werden, der Baubeginn ist für Ende April 2014, die Fertigstellung ist im Frühjahr 2015 vorgesehen. Das während der Planungsphase praktizierte Beteiligungsverfahren
soll in angemessener Weise auch während des Bauprozesses fortgesetzt
werden.
// 114
Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
Schulstandort Rüdigerstraße
Mittelfristig soll hier durch inhaltliche Kooperationen ein Bildungsverbund
um den Wohngebietspark entstehen. Neben dem bereits vorhandenen
Kreativitätsgymnasium umfasst dieser Verbund zwei bestehende Kindertagesstätten, eine bestehende Grundschule in der Nachbarschaft, eine
Vorhaltefläche für eine weitere Grundschule sowie eine Jugendfreizeiteinrichtung im Norden.
Die Vorhaltefläche für eine neue Grundschule, die auf Grund der wachsenden Bevölkerung und des Zuzugs von Familien in das Gebiet notwendig werden wird, ist südlich des Kreativitätsgymnasiums, Rüdigerstraße
77, angeordnet. Der ursprüngliche Standort an Stelle des wegen großer
Sanierungsbedürftigkeit abgerissenen Schulbaus in der Hagenstraße 26
wurde zugunsten des Wohngebietsparks aufgegeben.
Die stadträumliche Einordnung der geplanten einzügigen Schule mit der
dazugehörigen Freifläche ist noch zu erarbeiten. Aufgabe ist der Erhalt
einer angemessenen öffentlichen Grünfläche, die Sicherung der guten Erreichbarkeit des Kreativitätsgymnasiums und ein attraktiver neuer Schulstandort.
4.9.3 Wohngebietszentrum Alte Frankfurter Allee/
Siegfriedstraße
Die Alte Frankfurter Allee hat aufgrund Ihrer Lage große Bedeutung für
das Gebiet FAN. Sie ist Knotenpunkt des Öffentlichen Nahverkehrs, Nahversorgungszentrum, Zugang zum Sana-Klinikum und Eingang zum Nibelungenviertel. Aufgrund der Defizite im derzeitigen Zustand befindet sich
dieser Straßenzug als Projekt im Fokus. Weitere Rahmenbedingung ist die
Neuorganisation der Straßenbahnendhaltestelle U-Bahnhof Lichtenberg
im Zusammenhang mit dem Rückbau der Straßenbahnwendeschleife in
der Fanninger- und teilweise Gudrunstraße.
Seitens der BVG und SenStadtUm VII liegen zwei Varianten der Schienenplanung vor. Nach Auswahl der weiterzuentwickelnden Variante sind in
einem konkurrierenden Gutachterverfahren Planungen für folgende Maßnahmen zu erarbeiten und umzusetzen:
•
Städtebauliche Aufwertung des platzartigen Straßenzuges
•
Umsetzung eines Mobilitätskonzeptes
•
Verbesserung der Vernetzung der Elemente des ÖPNV evtl. mit dem
Neubau eines Zugangstunnels zur S- und U-Bahn (östlich der Frankfurter Allee 250)
// 115
Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
•
Begrenzung/ Ordnung des ruhenden Verkehrs
•
Sichere Leitung der Passantenströme
•
Sicherung eines attraktiven Zugangs zum Sana-Klinikum
•
Verbesserung der Situation für den Einzelhandel
•
Verringerung der Beeinträchtigung für die vorhandene Wohnnutzung
4.9.4 Hubertusbad
Um das auch als Stadtbad Lichtenberg bekannte und seit 1991 geschlossene Bad haben sich inzwischen ein Verein und eine Projektgenossenschaft
gegründet.
Ein Nutzungskonzept für das Hubertusbad wird gegenwärtig von der Genossenschaft in Zusammenarbeit mit Experten erarbeitet.
Dabei wird auch eine gemeinsame Nutzung mit dem Sana-Klinikum Lichtenberg angestrebt. Neben therapeutischen Bädern, einer Schwimmhalle
und anderen Wellnesseinrichtungen werden auch Hotelnutzung, Wohnen
sowie Raumangebote für Kunst und Kultur ins Auge gefasst.
Im Auftrag des Liegenschaftsfonds Berlin GmbH & Co. KG wurde 2014 eine
denkmalpflegerische Untersuchung erarbeitet, die erforderliche Sicherungsmaßnahmen für das Gebäude und bautechnische Rahmenbedingungen für verschiedene Umnutzungsvarianten aufzeigt.
4.9.5 Frankfurter Allee
Die Frankfurter Allee ist mit der Bundesstraße B1/B5 eine der verkehrsreichsten Ausfallstraßen Berlins Richtung Osten. Sie ist die prägende
südliche Raumkante zum Gebiet FAN. Die sechsspurige Straße bildet eine
Barriere nicht nur für den nichtmotorisierten Verkehr. Neben ihrer Verkehrsfunktion ist sie aber auch Wohnort und Gewerbestandort.
Die Frankfurter Allee trägt wesentlich zum Image des Gebiets FAN bei. Das
durch diese Straße vermittelte Bild wird jedoch nicht den Potentialen des
Gebiets gerecht.
Von einer wesentlichen Minderung des Lärmpegels ist auch mit der Umsetzung der in der Lärmminderungsplanung vorgeschlagenen Maßnahmen nicht auszugehen. Somit liegt der Schwerpunkt der Entwicklung der
Frankfurter Allee neben aktiven Lärmminderungsmaßnahmen in der Verbesserung des passiven Lärmschutzes und in der Gestaltung des Stadtraums, der die subjektive Wahrnehmung der Lärmbelastung mindert.
// 116
Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
Wichtige Maßnahmen zur Verbesserung der Situation an der Frankfurter
Allee sind:
•
Ausweitung des passiven Schallschutzes für Wohnnutzung
•
Neugestaltung der öffentlichen Freifläche rund um den Fischerbrunnen im Zusammenhang mit der Errichtung von Neubauten auf dem
Grundstück Frankfurter Allee 135/ Ecke Möllendorffstraße
•
Qualifizierung des Straßenraums vor dem Grundstück 149 mit der
Stadtbibliothek
•
Aktivierung der Bebauung im Block zwischen Rusche- und Magdalenenstraße
•
Qualifizierung des nördlichen Gehweges der Frankfurter Allee
•
Schaffung von gestalterischen und inhaltlichen Akzenten, z.B. durch
visuell wirksame Solaranlagen oder Schallschutzkonstruktionen
4.9.6 Trainspotting Gudrunstraße und Friedhofsvorplatz
Die Profilierung und Weiterentwicklung der besonderen Qualität der Gudrunstraße wird gegenwärtig im Rahmen einer Diplomarbeit an der TU Berlin untersucht. Der Schwerpunkt wird dabei auf der Gestaltung des Freiraums in Verbindung mit Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung liegen.
Die attraktive Lage am Südostrand des Stadtumbau- und Sanierungsgebiets FAN mit weitem Blick über die Gleisanlagen von Fern-, Regional- und
S-Bahn und bemerkenswerten kleinräumigen Besonderheiten, wie die unbebauten dreieckigen Freiflächen an den Blockecken und das leer stehende BVG-Häuschen sind Anknüpfungspunkte für die zukünftige Ausgestaltung des Straßenraumes.
Zwischen der dichten urbanen Qualität der Alten Frankfurter Allee, in der
voraussichtlich 2015 die Neugestaltung beginnen wird, soll die Gudrunstraße zu einem attraktiven Bindeglied zum Friedhofsvorplatz werden.
// 117
Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
5. Kosten- und Finanzierungsübersicht
In der Kosten- und Finanzierungsübersicht sind gemäß § 149 BauGB die
geschätzten Kosten aller im integrierten Entwicklungskonzept dargestellten Maßnahmen sowie der voraussichtliche Aufwand zur Vorbereitung
und Steuerung des Stadtumbau- und Sanierungsgebiets in Kostengruppen zusammengefasst dargestellt.
Die dargestellten Kosten beruhen auf Aussagen der jeweils zuständigen
Fachverwaltungen, auf Aussagen der Träger öffentlicher Belange, auf Angaben in Kostenkatalogen sowie auf Kostenschätzungen in Auswertung
vergleichbarer Vorhaben und Projekte. Bei den Angaben in der Tabelle der
Kosten- und Finanzierungsübersicht handelt es sich um Brutto-Baukosten.
Die aufgeführten Maßnahmen und Kosten berücksichtigen die ab Januar
2014 noch umzusetzenden Projekte bzw. Teilprojekte.
Kosten der Leitungsträger zur Erneuerung ihrer Ver- und Entsorgungsnetze sind im Rahmen dieser Untersuchungen nicht erfasst worden.
Angaben zu Kosten für Grunderwerb wurden auf der Grundlage des Bodenrichtwertes (Stand 01.2014) ermittelt.
Im Rahmen des Stadtumbau- und Sanierungsverfahrens wird die Kostenund Finanzierungsübersicht jährlich fortgeschrieben und an den aktuellen
Verfahrensstand angepasst. Die in der Kosten- und Finanzierungsübersicht enthaltenen Kostenschätzungen werden durch Gutachten und Planungen untersetzt bzw. präzisiert.
In der Rechtsverordnung zur Festlegung des Gebiets ist eine Laufzeit des
Verfahrens von 10 Jahren vorgesehen. Bei Gesamtkosten zur Steuerung
des Verfahrens und zur Umsetzung der geplanten Maßnahmen im Gebiet
Frankfurter Allee Nord in Höhe von 29,98 Mio. Euro ergibt sich bei einer
verbleibenden Laufzeit von 8 Jahren ein jährlicher Finanzbedarf in Höhe
von 3,75 Mio. Euro.
Eine besondere Position im Verfahren nimmt die Entwicklung und Neugestaltung des ehemaligen MfS-Areals ein. Die hier dargestellten Kosten
beschränken sich auf die Herstellung einer öffentlichen Grün- und Freifläche sowie auf die Erneuerung der Erschließung gemäß den Aussagen des
Rahmenplans für diesen Bereich aus dem Jahr 2013. Eine Aussage über
weitere Maßnahmen und Kosten ist erst nach Fortschreibung der Entwicklungsziele gemeinsam mit den Grundstückseigentümern in einer Standortgemeinschaft und im Rahmen eines anschließenden Wettbewerbsverfahrens möglich.
// 118
Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
KGR
Kosten in Euro
11
Vorbereitende Untersuchung und Integrierte Entwicklungskonzepte
100.000,00
12
Weitere Vorbereitung
550.000,00
125
Abschluß der Gesamtmaßnahme
100.000,00
2
Ordnungsmaßnahmen
21
Bodenordnung, Grundstückserwerb
22
Umzug von Bewohnern und Betrieben
23
Freilegung von Grundstücken
246
Anlagen zur öffentlichen Versorgung
25
Sonstige Ordnungsmaßnahmen
3
Ausgaben für Baumaßnahmen
31
ModInst von Wohngebäuden
32
Neubauten und Ersatzbauten
33
Errichtung, Änderung Gemeinbedarf, davon:
25.223.000,00
331
Soziale und kulturelle Infrastruktur
15.555.000,00
332
Grünanlagen und Spielplätze
3.456.000,00
333
Verkehrsanlagen, öffentl. Straßenraum
6.212.000,00
34
Verlagerung oder Änderung von Betrieben
50.000,00
35
Sonstige Maßnahmen
5
Aufgabenerfüllung für Berlin
51
Vergütung von Sanierungsträgern
52
Vergütung v. Beauftragten
6
Aktivierung, Beteiligung Dritter
61
Geschäftsstraßenmanagement
62
Gebiets- u. Verfügungsfonds
250.000,00
63
Öffentlichkeitsarbeit, Veranstaltungen, Image, Partnerschaften
250.000,00
Gesamt
1.511.000,00
950.000,00
1.000.000,00
29.984.000,00
// 119
Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
6. Handlungsinstrumente
6.1 Akteure und Beteiligung
Aufgrund bestehender Netzwerke, Initiativen und Bürgerbeteiligungsverfahren verfügen die Bewohner des Gebiets über positive Erfahrung bei der
Gestaltung ihres Wohnumfeldes in ehrenamtlicher Tätigkeit. Sie arbeiten
engagiert und sachbezogen. Das zeigt sich besonders in den Aktivitäten
des FAN-Beirats, in der regen Mitarbeit in Arbeitsgruppen zu verschiedenen Themen (z.B. AG Wohngebietspark, AG Verkehr, AG Wohnumfeld)
sowie in der Teilnahme der Bürger an Abstimmungen über zukünftige
Planungen (z.B. Gutachterverfahren zum Entwurf des Wohngebietsparks).
Die Beteiligung der Bürger erweist sich als erfolgreiches Handlungsinstrument und wird fortgeführt.
Zur weiteren Beförderung der Mitarbeit der Bewohner werden folgende
Maßnahmen empfohlen:
•
Fortführung der öffentlichen Bürgerveranstaltungen FAN-Konferenz
und „Lange Nacht der Politik“ in einem interaktiven Format
•
Fortführung des FAN-Fonds mit einem jährlichen Budget für gemeinwohlorientierte Kleinprojekte und –maßnahmen
•
Weitere Unterstützung zur Mitarbeit in themenspezifischen Arbeitsgruppen
•
Erweiterung des Inhaltes und des Beteiligungsrahmens bei der Erarbeitung der Spielleitplanung, der Berücksichtigung der Bedürfnisse
aller Altersgruppen
•
Entscheidung über Projekte im öffentlichen Raum in Gutachter- oder
vergleichbaren Verfahren, wodurch die Bewohner frühzeitig in die
Planung einbezogen werden können, z.B. bei der gemeinsamen Erarbeitung der Aufgabenstellung für die zu beauftragenden Planer
•
Initiierung niedrigschwelliger Veranstaltungesangebote im öffentlichen Raum, die das nachbarschaftliche Miteinander der Bewohner
und die Identifikation mit dem Kiez fördern, analog den Projekten
der UdK „Stadt (er)finden“ und „Stadt (per)formen“
•
Fortsetzung experimenteller und innovativer Beteiligungsverfahren,
wie z.B. des live\space\lab der UdK
// 120
Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
6.2 Bodenordnung
Lage
Flurstück
Vorhaben
Handlungsbedarf
Ruschestraße 104
Teilfl. 131, 292
Öffentliche Freifläche
Erwerb
Gernotstraße 3
146, 147, 149,
Teilfl. 140
Öffentlicher Spiel- Erwerb
platz
6.3 Vertiefende Gutachten,
Wettbewerbe, Bebauungspläne
Für einige der Vorhaben sind zur Vorbereitung der Umsetzung weitergehende Maßnahmen erforderlich. Dazu gehören die Erstellung von Gutachten und Machbarkeitsstudien sowie komplexe Verfahren, wie Beteiligungs-, Wettbewerbs- oder B-Planverfahren.
Vorhaben
Verfahren
Gestaltung sog. Fischerbrunnenplatz
Wettbewerb
Neugestaltung öfftl. Spielplatz Rathauspark
Konkurrierendes Gutachterverfahren
Wohnungsneubau südl. Rathauspark
Rahmenplan auf Grundlage Wettbewerbsergebnis, B-Planverfahren
Wohnungsneubau und Umnutzung
Rathausstraße 12
B-Planverfahren zur Sicherung Wohnungsbaustandort und Gemeinbedarf
Urnenfriedhof Rathausstraße
Konkurrierendes Gutachterverfahren
zur Einordnung und Gestaltung eines
Naturspielplatzes
MfS-Areal
1) Bildung Standortgemeinschaft
2) Beschränkter Wettbewerb zur Gestaltung des Freiraums „Campus der
Demokratie“
3) Konzeptverfahren zur Zwischennutzung LiFo-Grundstücke
4) B-Planverfahren zur Sicherung der
Entwicklungsziele
Roedeliusplatz
Konkurrierendes Gutachterverfahren
zur Gestaltung des öffentl. Raumes
Schule auf dem lichten Berg
Untersuchung zu potenziellen Entwicklungsmöglichkeiten des Schulstandortes
// 121
Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
Vorhaben
Verfahren
Gernotstraße 3
Konkurrierendes Gutachterverfahren
für Neuanlage öfftl. Spielplatz
Straßenraum Gudrunstraße
Machbarkeitsstudie und Konzept zur
Gestaltung des Straßenraumes unter
Einbeziehung „grüner Blockecken“
und Einordnung „Train-SpottingPlattformen“
Vorplatz Zentralfriedhof
Konkurrierendes Gutachterverfahren
zur Neugestaltung
Straßenraum Alte Frankfurter Allee/
südl. Siegfriedstraße
Konkurrierendes Gutachterverfahren
zu Funktions- und Gestaltungskonzept
Mittelstreifen Frankfurter Allee
Gutachten zur Anlage eines begrünten Mittelstreifens
Rutnikpromenade
Planung zur Erweiterung des Grünstreifens (Promenade) im Bereich
Rudolf-Reusch-Straße und Ruschestraße
Parkraumbewirtschaftung
Machbarkeitsstudie und Wirkungssimulation
Straßenraumgestaltung
Gutachten und Konzept zur Ausgestaltung der Straßenräume im Gebiet
FAN (Beleuchtung, Mobiliar, Fahrradstellplätze)
Ökologisches Modellgebiet FAN
1) Maßnahmenkatalog zur Umsetzung ökologischer und energetischer
Maßnahmen in den Modellprojektbereichen ehemaliges MfS-Areal, Schulcampus Rüdigerstraße, südöstliche
Sanierungsinseln an der Siegfriedstraße, Lindenhof
2) Beratungsangebot für Wohnungsbaugesellschaften und Einzel-Eigentümer
3) Zusammenarbeit und Einbeziehung
der Schulen
// 122
Frankfurter Allee Nord | INSEK 2013 // 14
Vorhaben
Verfahren
Spielleitplanung
Konzept für die Gestaltung öffentlicher Räume, Anlagen und Einrichtungen unter den Aspekten Nutzbarkeit
und Akzeptanz für Kinder, Jugendliche
und junge Erwachsene, Grundlage für
kontinuierliche Beteiligungsstruktur
schaffen
Grünes Netz Nord
Konzept und Maßnahmenvorschläge
zur Aktivierung, Ausbau und Verknüpfung von Freiräumen im Gebiet
Gebietsdokumentation
Gutachten zur sozialen Entwicklung
im Gebiet
Leitsystem für Gesamtgebiet
Planungsauftrag z.B. an Universitäten
6.4 Zwischennutzungen
Im Gebiet gibt es derzeit ungenutzte Gebäude und brachliegende Grundstücke. Diese Flächen können städtebauliche Missstände aufzeigen oder
verstärken, sei es aufgrund schlechter Gebäudesubstanz oder aufgrund
illegal entsorgten Sperrmülls und Haushaltsabfällen oder durch Verkehrssicherungspflichten entstehende Kosten. Neben den faktischen Beeinträchtigungen beeinflussen die brachliegenden Grundstücke das Image
des Gebiets negativ. Gleichzeitig stellen diese Flächen auch Potentiale dar.
Solange die Nutzung an diesen Orten noch unbestimmt ist oder geplante
Nutzungen noch nicht zur Umsetzung kommen, können temporäre Nutzungen dazu beitragen, Orte zu beleben und „Adressen“ zu bilden. Darüber hinaus können spätere Verfügungen erprobt und ggf. Unterhaltungskosten eingespart werden.
Die Zulässigkeit von Zwischennutzungen unterliegt den gleichen planungs- und bauordnungsrechtlichen Kriterien wie dauerhafte Nutzungen.
Ehemaliges MfS-Areal: Gegenwärtig ist im Hause Frankfurter Allee 187,
das zum Bestand des Liegenschaftsfonds gehört, Kreativgewerbe ansässig. Diese Nutzung ist zeitlich befristet und ist aus stadtplanerischer und
sanierungsrechtlicher Sicht problematisch einzuschätzen. Für die Entwicklung der Liegenschaft wird geprüft, ob eine Vergabe im Konzeptverfahren
durchgeführt wird.
Hubertusbad: Erhalt der Zugängigkeit des für den Kiez wichtigen Gebäudes durch Führungen, Wecken von Interesse an dem Objekt durch Ausstellungen, kulturelle Veranstaltungen
// 123
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Brache zwischen Gudrun-, Kriemhild- und Rüdigerstraße: Ausgewiesene
Hundeauslauffläche77 – Betreuung der Fläche durch, z.B. Stadt & Hund
GmbH, Bereitstellung von Hundekotbeutelspendern
77 Der Wunsch wurde auf der FAN-Konferenz am 13.03.2014 mehrfach genannt.
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7. Quellen
Amt für Statistik Berlin-Brandenburg.
Online: http://www.statistik-berlin-brandenburg.de/
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Online: http://www.berlin.de/imperia/md/content/balichtenberghohenschoenhausen/buergerservice-familie/kep2013_2016.pdf?start&ts=138147
3758&file=kep2013_2016.pdf
Bezirksamt Lichtenberg, Abt. Stadtentwicklung, Fachbereich Bau- und
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2010-2014.
Bezirksamt Lichtenberg, Abt. Stadtentwicklung, Fachbereich Stadtplanung (2014): Geltungsbereich der Bebauungspläne im Bezirk Lichtenberg.
Online: http://www.berlin.de/imperia/md/content/balichtenberghohenschoenhausen/bebauen/festgesetzt/geltungsbereiche17012014.pdf?start
&ts=1389952515&file=geltungsbereiche17012014.pdf
Bezirksamt Lichtenberg, Abt. Stadtentwicklung, Fachbereich Stadtplanung (2012): Übersicht der Bebauungsplanverfahren im Bezirk Lichtenberg.
Online: https://www.berlin.de/imperia/md/content/balichtenberghohenschoenhausen/bebauen/festgesetzt/uebersicht012012.pdf?start&ts=1325
769265&file=uebersicht012012.pdf
Bezirksamt Lichtenberg, Abt. Umwelt und Gesundheit, Fachbereich Naturschutz und Landschaftsplanung (2006): Landschaftsrahmenplan für den
Bezirk Lichtenberg.
Online: http://www.berlin.de/imperia/md/content/balichtenberghohenschoenhausen/freizeit-gruen/lrp.pdf?start&ts=1252707009&file=lrp.pdf
Bezirksamt Lichtenberg (2013): Bebauungsplan 11-80, Aufstellungsbeschluss vom 12.12.2013.
Bezirksamt Lichtenberg [Hrsg.], B.&S.U. Beratungs- und Servicegesellschaft Umwelt mbH (2010): Integriertes kommunales Klimaschutzkonzept 2010, Bezirk Lichtenberg zu Berlin.
Online: https://www.berlin.de/imperia/md/content/balichtenberghohenschoenhausen/klimaschutz/2010_07_21_klimaschutzkonzept_lichtenberg_endfassung.pdf?start&ts=1331562588&file=2010_07_21_klimaschutzkonzept_lichtenberg_endfassung.pdf
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Bürogemeinschaft BBP/SBH; Ingenieurgesellschaft BBP Bauconsulting
mbH und StadtBüro Hunger, Stadtforschung und -entwicklung GmbH
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ganz stark im Kommen“ Investor und Mieter lockt die Nähe zum Zentrum.
Online: http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/immobilien/lichtenbergistganz-stark-im-kommen-investoren-und-mieter-lockt-die-naehe-zumzentrum/6956534.html
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Halbrock, Christian (2009): Stasi-Stadt - Die MfS-Zentrale in Berlin-Lichtenberg.
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Online: http://www.siegfriedshof.de/cms/hotel
HOWOGE (2014): HOWOGE setzt Neubauoffensive fort: Ergebnisse zum
städtebaulichen Ideenwettbewerb für Neubauprojekt „Lindenhof“ liegen
vor.
Online: http://www.howoge-baut.de/lindenhof/
HOWOGE (2013): Presseinformation: Neubauoffensive der HOWOGE;
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steht fest.
Online: http://www.howoge.de/presse/pdf/pm131112.pdf
IBB Investitionsbank Berlin (2013): IBB Wohnmarktbarometer 2013, Der
Berliner Wohnungsmarkt aus Expertensicht.
Online: http://www.ibb.de/Portaldata/1/Resources/content/download/
ibb_service/publikationen/IBB_Wohnungsmarktbarometer_2013.pdf
ImmobilienScout 24 (2014):
Online: www.immobilienscout24.de
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Online: http://www.liegenschaftsfonds.de/site/fileadmin/user_upload/
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NH Berlin Frankfurter Allee (2014):
Online: http://www.nh-hotels.de/nh/de/hotels/deutschland/berlin/nhberlin-frankfurter-allee.html
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2008.
Online: http://www.stadtentwicklung.berlin.de/planen/basisdaten_stadtentwicklung/monitoring/download/2008/EndberichtMoni2008pdf.pdf
Res urbana GmbH Berlin (2010): Monitoring Soziale Stadtentwicklung
2010.
Online: http://www.stadtentwicklung.berlin.de/planen/basisdaten_stadtentwicklung/monitoring/download/2010/monitoring_soziale_stadtentwicklung_endbericht_2010.pdf
sbp – Sozio-ökonomische Beratung und Planung (2011): Aktualisierung
des Zentren- und Einzelhandelskonzepts für den Bezirk Lichtenberg von
Berlin.
Online: http://www.berlin.de/imperia/md/content/balichtenberghohenschoenhausen/bebauen/planung/zekjuni2011.pdf?start&ts=1309761736&f
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Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz (2008):
Lärmminderungsplanung für Berlin – Aktionsplan.
Online: https://leises.berlin.de/sites/default/files/downloads/laermaktionsplan_berlin.pdf
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Bebauungspläne, vorhabenbezogene Bebauungspläne (Geltungsbereiche).
Online: http://fbinter.stadt-berlin.de/fb/index.jsp
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt (2013): Berliner
Mietspiegel 2013; Berliner Mietspiegeltabelle.
Online: http://www.berliner-mieterverein.de/aktuell/mietspiegel-2013/
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Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt (2013): FIS-Broker:
Landschaftsplanverfahren.
Online: http://fbinter.stadt-berlin.de/fb/index.jsp
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt (2013): Flächennutzungsplan – Änderung; Herzberge/Lindenhof (Lichtenberg).
Online: http://www.stadtentwicklung.berlin.de/planen/fnp/pix/buergerbeteiligung/download/0413en.pdf
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt (2013): Stadterneuerung – Lichtenberg; Sanierungsgebiet Lichtenberg – Frankfurter Allee
Nord.
Online: http://www.stadtentwicklung.berlin.de/staedtebau/foerderprogramme/stadterneuerung/de/frankfurter_allee_nord/index.shtml
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt (2013): Stadtumbau
Ost: Das Fördergebiet Frankfurter Allee Nord.
Online: http://www.stadtentwicklung.berlin.de/staedtebau/foerderprogramme/stadtumbau/Frankfurter-Allee-Nord.6109.0.html
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Methode.
Online: http://www.stadtentwicklung.berlin.de/umwelt/umweltatlas/
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Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt (2013): Umweltatlas Berlin, Versorgung mit öffentlichen, wohnungsnahen Grünanalagen;
Problemstellung.
Online: http://www.stadtentwicklung.berlin.de/umwelt/umweltatlas/
da605_01.htm
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt (2012): Denkmale in
Berlin. Denkmaldatenbank.
Online: http://www.stadtentwicklung.berlin.de/denkmal/liste_karte_datenbank/de/denkmaldatenbank/index.shtml
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt (2011): Stadtentwicklungsplan Verkehr Berlin.
Online: http://www.stadtentwicklung.berlin.de/verkehr/politik_planung/
step_verkehr/download/Stadtentwicklungsplan_Verkehr_Berlin_gesamt.
pdf
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Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt (2011): Stadtgrün,
Kinderspielplätze.
Online: http://www.stadtentwicklung.berlin.de/umwelt/stadtgruen/kinderspielplaetze/
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt (2011): Zwölfte
Verordnung über die förmliche Festlegung von Sanierungsgebieten vom
15.03.2011.
Online: http://www.stadtentwicklung.berlin.de/staedtebau/foerderprogramme/stadterneuerung/de/download/abgeordnetenhausvorlage_u_
begruendung.pdf
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt (2009): FIS Broker:
Verkehrsmengen 2009.
Online: http://fbinter.stadt-berlin.de/fb/index.jsp
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt (2006): 20 Grüne
Hauptwege. Landschaftsprogramm für Berlin 3. Auflage.
Online: http://www.stadtentwicklung.berlin.de/umwelt/berlin_move/de/
hauptwege/index.shtml
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt (2006): FNP-Änderung. Gotlindestraße (Lichtenberg). Lfd. Nr. 04/06.
Online: http://www.stadtentwicklung.berlin.de/planen/fnp/de/fnp/
download/0406.pdf
Stadtkontor GmbH (2013): Bereichsentwicklungsplanung Wohnen, Untersuchung der Wohnungsbaupotentiale (Entwurf).
STATTBAU GmbH (2014): Entwicklungsvarianten für den Block an der
Ruschestraße/Wohnungspotentiale und Einwohnerentwicklung, Vorlage
zur Fachämterrunde am 27. Januar 2014.
STATTBAU GmbH (2011): Qualifizierung des ehemaligen MfS-Areals,
Blockkonzept | Präzisierung der Entwicklungs- und Sanierungsziele.
Steinbrecher & Partner Ingenieurgesellschaft mbH (2012): Verkehrs- und
Parkraumkonzept, Bereich Frankfurter Allee Nord.
Online: http://www.stadtentwicklung.berlin.de/staedtebau/foerderprogramme/stadtumbau/uploads/media/Bericht_Parkraumkonzept_
FAN_120227.pdf
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8. Anhang
Karten, Pläne
•
Gebietskulisse
•
Eigentumsverhältnisse
•
Bauzustand
•
Öffentliche Freiflächen und Grünes Netz Nord
•
Zustand der Freiflächen in den Sanierungsinseln
•
Soziale und kulturelle Infrastruktur
•
Erneuerungsbedarf Straßen und Gehwege
•
Neubau- und Verdichtungspotentiale
•
Maßnahmenplan Verkehr
•
Integriertes Entwicklungskonzept
Datenblätter zur Bevölkerungsstruktur
•
Einwohnerzahl und -entwicklung
•
Wanderungsverhalten
•
Altersstruktur
•
Ausländer und Menschen mit Migrationshintergrund
•
Sozialstruktur
Ergebnis der Abwägung der TÖB-Beteiligung
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