Sehen Hören Fühlen - Evangelische Kirche in Mecklenburg

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Sehen Hören Fühlen - Evangelische Kirche in Mecklenburg
23. Mai bis 14. Juni
St. Bartholomaei, Demmin
Sehen
Hören
Fühlen
Ein Garten Eden
im Jahr 2015
2015
in St.Bartholomaei
Auftaktgestaltung
(Foto, Grafik)
Impressum
Evangelische Kirchengemeinde St. Bartholomaei Demmin
Kirchplatz 7, 17109 Demmin
Verantwortlich: Kirchgemeinderat, Vorsitzender Pastor Norbert Raasch
Redaktion: Harald Mühle, Gundula Meyer, Pastorin Franziska Pätzold
Graf. Gestaltung/Herstellung: Bärbel Herwig, b plus kommunikationsdesign
Fotos: Harald Mühle (3), von Willow (1), Dominik Münich (1), Günter Kaden (4),
Sabine Naumann (5), Cornelia Wermke (2), Martinschule Greifwald (2),
Evang. Schulzentrum Demmin (2), Priv. Internatsgymnasium Schloss Torgelow (1)
Grußworte
Bischof Dr. Hans-Jürgen Abromeit Propst Gerd Panknin
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Ein Garten Eden in St. Bartholomaei
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Die Ausstellung
Gabriel Jilg
Günter Kaden Sabine Naumann
Cornelia Wermke
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Der Weg durch die Ausstellung
Bereich 1 Der Baum des Lebens Bereich 2 Die Kraftquelle
Bereich 3 Der Weg
Bereich 4 Altargarten
Bereich 5 Gebet
Einblicke ins Paradies –
Videoinstallation
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Die Geschichte von Sadako
1000 Kraniche im Garten Eden
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Herzlichen Dank!
Veranstaltungshinweise
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Grußworte
Liebe Demminerinnen und Demminer,
liebe Besucherinnen und Besucher,
Demmin liegt dicht dran am Garten Eden. Wenn auch nicht
vier, so doch immerhin drei Flüsse umgeben es. Wie eine
Insel ragt die Stadt mit dem Kirchturm von St. Bartholomaei
aus den Flussniederungen von Trebel, Tollense und Peene
hervor.
Das Projekt „Ein Garten Eden 2015“ passt gut nach Demmin. Der Garten Eden ist ein Ort der Sehnsucht, das Urbild
einer heilen Welt. Gott hat diesen Ort für den Menschen als
Lebensraum angelegt. Gott und Mensch, Mann und Frau,
Mensch und Mensch waren noch versöhnt miteinander.
Und so ist der Garten Eden auch die Erinnerung daran,
dass die Welt, in der wir leben, nicht so ist, wie sie von Gott
gedacht war.
2015 wird in Demmin auch diese Erinnerung wach gehalten. Die Ereignisse am Ende des Zweiten Weltkriegs vor
70 Jahren führen uns dies deutlich vor Augen.
„Ein Garten Eden 2015“ in Demmin, das bedeutet, dran zu
bleiben an den Fragen, die für unser Leben unumgänglich
sind. Wer ist dieser Gott, der das Leben so fördert? Wofür
steht das Bild des Gartens Eden? Wie können wir der Verantwortung, die mit dieser herrlichen Gabe verbunden ist,
gerecht werden? Worauf richten sich unsere Hoffnung und
Sehnsucht in einer Welt, die nicht mehr der Garten Eden
ist?
Ich wünsche Ihnen, dass Sie in dieser Ausstellung ein Gespür für den Garten Eden bekommen. Die Installation regt
dazu an ebenso wie die vielfältigen Angebote rundherum.
Lassen Sie sich mitnehmen auf eine Entdeckungsreise der
besonderen Art.
Ihr
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Dr. Hans-Jürgen Abromeit
Bischof
Liebe Besucherinnen, liebe Besucher!
Mit unseren Jugendlichen sangen wir oft:
Komm bau ein Haus, das uns beschützt, pflanz einen
Baum, der Schatten wirft, und beschreibe den Himmel,
der uns blüht.
Mit der St. Bartholomaei Kirche in Demmin haben unsere Vorfahren ein wunderbares Haus gebaut. Es ist ein
Ort, der Generationen von der Geburt bis zum Abschied
begleitet hat. Wenn die Demminer den Kirchturm sehen,
sagen sie, sie kommen nach Hause. Dass in diesem
Zuhause jetzt auch noch Bäume gepflanzt werden, ist
schon ein bisschen verrückt. Und dennoch ist es etwas
Großes, Gewaltiges und Wunderschönes. Ich liebe
unsere Kirche und ich liebe Gärten. Wenn beides denn
jetzt zusammen kommt, was kann es schöneres geben.
So wie die Erbauer der Kirche es wollten, tut sich ein
Stück Himmel auf. Als Friedrich August Stüler den
Innenraum unserer Kirche entwarf, dachte er an das
Himmlische Jerusalem. Die Bibel erzählt, dass dort ein
„… Strom mit dem Wasser des Lebens fließt, und in der
Mitte des Platzes und des Stromes zu seinen beiden
Seiten steht ein Baum des Lebens, der zwölfmal Früchte
trägt, die Blätter des Baumes aber dienen zur Heilung
der Völker.“
Ich wünsche, dass viele in unserer Demminer Kirche
mit dem Garten Eden-Projekt dem nachgehen können
und sich zu einem Besuch in St. Bartholomaei einladen
lassen. Ich bin überzeugt, dass sich dieser Besuch
lohnen wird.
Ihr
Gerd Panknin
Propst Demmin
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Die Sumpf-Eiche (Quercus palustris), auch Spree-Eiche, BoulevardEiche oder Nagel-Eiche genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung der
Eichen in der Familie der Buchengewächse. Sie wird in den
gemäßigten Breiten häufig als Zierpflanze in Parks und Alleen verwendet.
Sie nimmt als „Baum des Lebens“ einen zentralen Platz
im Eingangsbereich der Ausstellung ein.
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Ein Garten Eden
in St. Bartholomaei 2015
Hinsetzen, schauen, fühlen, sehen.
Wahrnehmen, entdecken, hören.
Das Grün, die Vielfalt der Pflanzen.
Die Schöpfung im Kleinen.
Bäume, die Schatten spenden,
Erholung bieten, zu den Wurzeln führen.
Meine Kirche – sie überrascht mich.
In ihrer wunderbaren Verwandlung.
Mit Brunnen und Kräutergarten.
Eine Einladung, über die
Schöpfung nachzudenken.
Nachdenken über Heilen,
Heilpflanzen im Kräutergarten.
Station für Station erkunden.
Einen Weg finden. Loslassen,
Ärger vergessen, Schönes entdecken.
Entspannung.
Ein Garten Eden 2015 –
Ein Ort, für jeden offen.
Ein fröhlicher Ort, der Neugier weckt.
Ein Kunstgenuss, ein Naturerlebnis.
Ein besonderer Ort: Für Meditation,
Kontemplation. Ein Ort zum Wohlfühlen.
2015
in St.Bartholomaei
Sie sind eingeladen!
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Die Ausstellung
„Gleich im Hauptportal stößt man auf einen großen Baum,
den wir als ‚Baum des Lebens‘ bezeichnen“, beschreibt der
Garten­architekt den Aufbau des ersten Bereichs der Instal­
lation. Flankiert wird er von drei weiteren bis zu acht Meter
hohen Bäumen. „Wir haben uns für Spree-Eichen entschieden,
das sind heimische Bäume, die den Bezug zu Pommern
herstellen.“ In den Buchen- und Efeuhecken im Mittelteil
der Kirche spiegelt sich die Struktur der vorpommerschen
Landschaft wider. Im dritten Teil der Installation, im Altarraum,
werden zwölf Pflanzbehälter mit Kräutern und gestaffelte
Buchenhecken stehen. Die Heilkräuter symbolisieren das
Heil, das der Heiland Jesus Christus bringt. Die Anordnung
ist einem Klostergarten nachempfunden, so Gabriel Jilg. Die
Bäume, Pflanzen und Hecken werden eine „Raum in Raum
Situation“ schaffen, lassen verschiedene Blickwinkel auf den
Kirchenraum zu und intensivieren so seine Wahrnehmung.
Als Beispiel nennt der Gartenarchitekt die unter der Kanzel
stehenden Buchenhecken, die dem Betrachter den Eindruck
vermitteln werden, dass die Kanzel auf den Blättern schwebt.
„Der ‚Garten Eden‘ macht Lust darauf, die Kirche neu zu
entdecken“, ist sich Gabriel Jilg sicher.
Pflanzen, die u. a. in der Ausstellung zu sehen sind
Gartenhortensie (Hydrangea
macrophylla), die Wildform
stammt aus Japan
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Blutbuche (Fagus sylvatica f. purpurea), auch Purpurbuche genannt
Blaublatt-Fun
sieboldiana), e
milie der Agav
Gabriel Jilg
Gabriel Jilg studierte Landschaftsarchitektur an der
TU München und arbeitete nach freiberuflichen
Tätigkeiten, u. a. in England, Norwegen und Brasilien,
bei einer der weltweit führenden Firmen für GartenDesign und Landschaftsarchitektur am Schweizer
Zürichsee. 2011 gründete er in München seine Firma
»jilg your garden«.
Gabriel Jilg ist Vater von zwei
Kindern und lebt mit seiner Familie
im Münchner Glockenbachviertel.
nkie (Hosta
eine Unterfavengewächse
Gemeiner Efeu (Hedera helix),
Arzneimittelpflanze des Jahres
2009
Wurmfarn (Dryopteris filix-mas),
auch Gewöhnlicher bzw. Gemeiner
Wurmfarn oder Männerfarn genannt
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Günter Kaden
„Ich liebe organische Formen. Es sind die
Formen der Landschaft, in der ich lebe.“
Günter Kaden, Steinmetz und Diplom-Bildhauer, lebt und
arbeitet seit 1979 im mecklenburgischen Wendischhagen.
Ihn inspirieren die Feldsteine und Findlinge der Endmoränen
zu seiner Arbeit. Neben Kleinplastiken, Skulpturen, Intarsien
und Medaillen gehören auch Brunnen zu seinem OEuvre.
Er hat mit dem Brunnen als Quelle des Lebens eines der
zentralen Elemente der Ausstellung gestaltet.
Sabine Naumann
Sabine Naumann gestaltete für den
Garten Eden das Lichtobjekt „Labyrinth“.
Die vielseitige Diplom-Grafikerin arbeitet
an Buchillustrationen, Plakaten, Porträts,
Landschaften, figürlichen Darstellungen
sowie Bühnenbild- und Wandgestaltungen.
Sie lebt und arbeitet gemeinsam mit dem
Bildhauer Günter Kaden im Atelierhaus
Wendischhagen am Malchiner See.
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Cornelia Wermke
Diplom-Psychologin Cornelia Wermke gewährt im Garten
Eden mit einer Multimedia-Show von Naturaufnahmen
Einblicke ins Paradies. Sie fotografiert am Wochenende
nach einer Arbeitswoche in ihrer Demminer Praxis. Dann
ist sie den ganzen Tag in der Natur unterwegs, vorzugsweise
am Kummerower und Malchiner See, beobachtet das
Verhalten der Tiere und fängt die verschiedenen Lichtstimmungen ein. Die Vogelaufnahmen sind frühmorgens
zwischen fünf und sieben Uhr entstanden.
„Mein Leben in der Natur bietet mir eine unerschöpfliche Quelle an
Formen- und Farbenreichtum, Begegnungen mit Mensch und Tier
liefern die Ideen – Inspiration wohin man schaut!“
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Der Weg
durch die Ausstellung
Bereich 1: Turmraum
Der Baum des Lebens
Als Gott, der Herr, Himmel und Erde
gemacht hatte, wuchsen zunächst
keine Gräser und Sträucher, denn Gott
hatte es noch nicht regnen lassen. Außerdem war niemand da, der den Boden bebauen konnte. Nur aus der Tiefe
der Erde stieg Wasser auf und tränkte
den Boden. Da nahm Gott Erde, formte
daraus den Menschen und blies ihm
den Lebensatem in die Nase. So wurde
der Mensch lebendig. Dann legte Gott,
der Herr, einen Garten im Osten an, in
der Landschaft Eden, und brachte den
Menschen, den er geformt hatte, dorthin. Viele verschiedene Bäume ließ er
im Garten wachsen. Sie sahen prachtvoll aus und trugen köstliche Früchte.
In der Mitte des Gartens standen zwei
Bäume: der Baum, dessen Frucht
Leben schenkt, und der Baum, der Gut
und Böse erkennen lässt.
[Bibel: 1 Mose 2, 4-9]
2
1
Was immer ich beginne,
ich halte es durch,
ich bleibe beharrlich treu
und vernichte niemand.
Hildegard von Bingen
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Meditation
Aller Anfang ist … leicht. Am Anfang ist
alles möglich. Meine Zukunft liegt gren­
zenlos vor mir. Frisch und unverbraucht ist
meine Zeit. Jetzt darf ich beginnen. Nur,
wie beginne ich? Aller Anfang ist … schwer.
Jetzt muss ich beginnen. Jetzt werde ich
Spuren hinterlassen. Noch halte ich inne:
Soll ich gehen? Noch zögere ich: Soll
ich zutrauen? Schließlich breche ich auf.
Immer einen Fuß vor den anderen.
Bereich 2: Brunnen und Kanzel
Die Kraftquelle
Ein Fluss entsprang in Eden und bewässerte den Garten. Gott, der Herr,
setzte den Menschen in den Garten
von Eden. Er gab ihm die Aufgabe,
den Garten zu bearbeiten und zu
schützen. Dann schärfte er ihm ein:
„Von allen Bäumen im Garten darfst
du essen, nur nicht von dem Baum,
der dich Gut und Böse erkennen
lässt. Sobald du davon isst, musst du
sterben!“
[Bibel: 1 Mose 2,10.15-17]
Meditation
Siehe, das Erste ist vergangen. Ein Stück
meines Weges liegt schon hinter mir.
Kurven und Klippen, Berge und Täler ha­
ben mich erschöpft. Jetzt muss ich Kraft
tanken, Luft holen, Hoffnung schöpfen.
Hier am Brunnen. Ich schaue in das Was­
ser und begegne mir selbst. Ich trinke aus
der Quelle und begegne Gott. Prüfend ist
sein Blick auf meinen Weg. Ich ruhe aus
und begegne anderen hier am Brunnen.
Anderen Menschen. Dem einen besonde­
ren anderen Menschen. Eine neue
Gemeinschaft entsteht – auf den Weg.
Wasser vom Himmel,
fließe zur Erde, du gibst
der Schöpfung Wachstum
und Kraft. Wasser der Quelle,
ströme zum Meer hin; dir gleicht
mein Leben: mündet in Gott.
Wasser der Wüste, brich aus dem Felsen; Gott will dich tränken,
Volk auf dem Weg. Wasser aus Heimweh, Tränen, die heilen;
Gott, lass mich weinen, wasch mein Gesicht. Wasser des Lebens,
sprudelnder Quellgrund, Christus, du Wahrheit, still meinen Durst.
Wasser der Taufe, löse, befreie; schenk deinen Atem, Heiliger Geist.
Helmut Schlegel
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Der Weg
durch die Ausstellung
Bereich 3: Heckengarten und …
Der Weg
3
Die Frau schaute den Baum an.
Er sah schön aus! Seine Früchte
wirkten verlockend, und klug würde
sie davon werden! Sie pflückte eine
Frucht, biss hinein und reichte sie
ihrem Mann, und auch er aß davon.
Am Abend, als ein frischer Wind aufkam, hörten sie, wie Gott, der Herr, im
Garten umherging. Ängstlich versteckten sie sich vor ihm hinter den Bäumen.
Aber Gott rief: „Adam, wo bist du?“
Adam antwortete: „Ich hörte dich im
Garten und hatte Angst, weil ich nackt
bin. Darum habe ich mich versteckt.“
„Wer hat dir gesagt, dass du nackt
bist?“, fragte Gott. „Hast du etwa von
den verbotenen Früchten gegessen?“
„Ja“, gestand Adam, „aber die Frau, die
du mir gegeben hast, reichte mir eine
Frucht – deswegen habe ich davon
gegessen!“ „Warum hast du das
getan?“, wandte der Herr sich an die
Frau. „Die Schlange hat mich dazu
verführt!“, verteidigte sie sich.
[Bibel: 1 Mose 3,6.8-13]
Meditation
Der Weg ist die Bewährungsprobe.
Die Zeit der Unschuld ist lange vorbei.
Aber Schuld sind die anderen.
Und doch sind meine Spuren überall,
auf den Irrwegen und Holzwegen.
Spuren hinterlassen. Schuldig werden.
Warum? Wozu?
Da ist doch ein Sinn! Irgendwo?
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… Labyrinth
Gott, der Herr, machte für die beiden
Kleider aus Fell. Dann sagte er:
„Nun ist der Mensch geworden wie
wir, weil er Gut und Böse erkennen
kann. Auf keinen Fall darf er jetzt von
dem Baum essen, dessen Frucht
Leben schenkt – sonst lebt er für
immer!“ Darum schickte er die beiden aus dem Garten Eden fort und
gab ihnen den Auftrag, den Ackerboden zu bebauen, aus dem er sie
gemacht hatte. An der Ostseite des
Gartens stellte er Engel mit flammenden Schwertern auf. Sie sollten
den Weg zu dem Baum bewachen,
dessen Frucht Leben schenkt.
[Bibel: 1 Mose 3,21-24]
Meditation
Der Weg ist die Bewährungsprobe.
Der frische Anfang liegt weit zurück.
So vieles ist passiert:
Umwege – schön, wichtig.
Abwege – düster, gefährlich.
Sackgassen – einsam, erholsam.
Manches ist auf der Strecke geblieben:
Pläne, Träume, Weggefährten.
Manches trage ich bei mir.
Es geht voran. Immer weiter.
Ich besinne mich.
Wo war noch gleich das Ziel?
Ich richte mich ein im Labyrinth.
Ich werde heimisch hier. Für eine Zeit.
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Der Weg
durch die Ausstellung
4
Bereich 4: Chorraum
Altargarten
Dann sagte Gott zu Noah und
seinen Söhnen: „Solange die Erde
steht, soll nicht aufhören Saat und
Ernte, Frost und Hitze, Sommer und
Winter, Tag und Nacht. Das ist mein
Versprechen: Nie wieder werde ich durch
eine Wasserflut die Erde und was auf ihr
lebt vernichten. Das gilt für alle Zeiten.
Ich schließe diesen Bund mit euch und
allen Lebewesen. Der Regenbogen soll
ein Zeichen für dieses Versprechen sein.
Wenn er in den Wolken erscheint, dann
werde ich an meinen Bund denken, den
ich mit euch und den anderen Lebewesen geschlossen habe: Nie wieder eine
Wasserflut! Nie wieder soll das Leben
vernichtet werden!“
[Bibel: 1 Mose 8,22.9,11-15]
Die Seele ist wie der Wind, der über die Kräuter weht, wie der Tau,
der über die Wiesen sich legt, wie die Regenluft, die wachsen macht.
Desgleichen ströme der Mensch ein Wohlwollen aus auf alle,
die da Sehnsucht tragen. Ein Wind sei er, der den Elenden hilft,
ein Tau, der die Verlassenen tröstet. Er sei wie die Regenluft,
die die Ermatteten aufrichtet und sie mit Liebe erfüllt wie Hungernde.
Hildegard von Bingen
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Meditation
Angekommen. Zufrieden. Müde. Angekommen.
Ich setze mich zur Ruhe. Nicht ohne Sehnsucht
überblicke ich den Weg, der hinter mir liegt.
Manches erkenne ich erst jetzt. Manches Glück.
Manches Unglück. Ich spüre, Verletzungen hei­
len, Narben werden weich. Ich entspanne mich:
Beine, Hände, Nacken, Kiefer.
Angekommen … Angekommen.
Bereich 5:
5
Gebet
5
Gott, ich bitte Dich, segne mich auf
dem Weg, den ich gehe. Schenke
mir Gelassenheit und Zuversicht in
allem, was mir begegnet.
Öffne meine Augen, damit ich Deine
Spuren in meinem Leben entdecke.
Behüte meine Schritte, damit ich
nicht falle. Bewahre
meine Seele vor Unheil und
Schaden. Schenke mir Deinen
Frieden. Gott, ich bitte Dich,
so segne mich. Amen.
Einblicke ins Paradies –
Videoinstallation
Die uns umgebende Natur im
Lauf der Jahreszeiten betrachten.
Sich dem Paradies öffnen.
Intensität spüren
Das Spiel von Farben und Licht
im Wandel der Tages- und
Jahreszeiten
Veränderungen wahrnehmen
Stimmungen einfangen
Sonnenaufgang – Sonnenuntergang
leuchtender Horizont
schimmernder See
Farbenfreude
Pflanzen, Bäume, Blätter
Rast und Ruhelosigkeit weichen
Augenblick verweile
Intensität spüren
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Die Geschichte von Sadako
1945 lebten in der
japanischen Stadt
Hiroshima etwa eine
halbe Million Menschen,
unter ihnen ein zweijähriges
Mädchen namens Sadako
Sasaki.
Im August, kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges, traf
eine Atombombe Hiroshima. Unzählige Häuser wurden zerstört
und brannten nieder. Über 70 000 Menschen starben sofort,
unzählige wurden verletzt, doch Sadako schien unversehrt.
Später erkrankten durch die Kern­strahlung der Atombombe
viele Menschen an Krankheiten, die noch kein Arzt zuvor
kannte, darunter an Leukämie, eine Art Blutkrebs, der meist
tödlich endete.
Zehn Jahre später, Sadako war zwölf Jahre alt, erkrankte
auch sie an der bösartigen Leukämie und kam ins Krankenhaus. Dort bekam sie Besuch von ihrer besten Freundin
Chizuko, die quadratisches Origami-Papier mitbrachte und
ihrer kranken Freundin zeigte, wie man einen Papierkranich
faltet. Nach einer alten Legende, so erzählte Chizuko, würde
ein kranker Mensch wieder gesund, wenn er tausend Papierkraniche faltet. Sadako machte sich sofort an die Arbeit. Sie
faltete, wann immer sie Kraft dazu hatte. Das Falten und die
Papierkraniche schienen ihr Kraft zu geben.
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Sadako starb am 25. Oktober 1955. Sie schlief friedlich ein,
umgeben von ihrer Familie. Sie schaffte es, 644 Kraniche zu
falten.
Viele Menschen in Hiroshima trauerten um Sadako und andere
Kinder, die an Leukämie gestorben waren oder noch immer
sterben. Sadakos Mitschüler trauerten sehr um ihre Freundin
und begannen, Spenden für ein Denkmal zu Ehren Sadakos zu
sammeln. Die Aktion wurde schnell im ganzen Land bekannt,
und Schülerinnen und Schüler aus 3100 Schulen aus Japan
und neun anderen Ländern spendeten Geld für Sadakos
Denkmal.
Am 5. Mai 1958 konnte das Denkmal errichtet werden. Es
steht im Friedenspark mitten in Hiroshima, genau dort, wo
damals die Atombombe niederging. Es ist das „KinderFriedens-Denkmal“, und es trägt die Inschrift:
Dies ist unser Ruf.
Dies ist unser Gebet.
Frieden zu schaffen in dieser Welt.
Auch heute noch falten die Kinder Papierkraniche als
Zeichen des Friedens und als warnendes Zeichen für die
Zukunft. Niemand soll vergessen was Hiroshima und
seinen Menschen zugestoßen ist.
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1000 Kraniche im Garten Eden
Im Garten Eden gab es nicht nur Pflanzen, sondern auch Tiere.
Stellvertretend für sie wird der Garten Eden von Kranichen „belebt“. Der Kranich ist seit langer Zeit eine Symbolfigur. Er steht
beispielsweise für Treue und Liebe, Glück und langes Leben,
Güte und Ordnung. In Japan hat er als Papierkranich in der
Geschichte von Sadako Symbolcharakter erhalten. Hier steht
er für den Frieden.
1000 Kraniche für Frieden in der Welt schweben im Dec­ken­
gewölbe des Kirchenschiffes in Richtung auf den Altar zu. Sie
sind von nahezu jedem Standort aus wahrnehmbar.
70 Jahre nach Kriegsende in Deutschland ist die Erinnerung
an die Zeiten des Krieges und den Nationalsozialismus wacher
denn je. Nicht nur die Kriege und Unruhen in aller Welt halten
uns in Atem, sondern die eigene Geschichte in unserem Land
mahnt uns, daran zu denken, wie wertvoll ein friedliches
Mitein­ander ist.
Der Frieden im Garten Eden ist ein
kostbares Gut, das uns Menschen nicht
geschenkt wird. Sich zu erinnern und
die Erinnerungen an die nachfolgenden
Generationen weiter zu geben trägt dazu
bei, den Frieden zu erhalten.
Deshalb hat die Demminer Kirchen­
gemeinde Schülerinnen und Schüler
der Region angesprochen, sich mit der
Aktion „1000 Kraniche für Frieden in
der Welt“ am Garten Eden zu beteiligen.
Die Resonanz war groß: Sechs Schulen
haben sich „anstiften“ lassen, Kraniche
… mit dabei: Schüler des Evangelischen
Schulzentrums Katharina von Bora, Demmin
20
… und so geht‘s: Schüler des
Evangelischen Schulzentrums
Martinschule Greifswald
… viel Spaß hatten
die Schüler des
Privaten Internatsg ymnasiums
Schloss Torgelow
in Origami-Technik zu falten. In die Passionszeit,
in der die Aktion startete, passte diese meditativ
anmutende Beschäftigung gut hinein. Und vielleicht hat das Falten der Kraniche bei dem einen
oder anderen Schüler auch zum Nachdenken
über Krieg und Frieden geführt …
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Herzlichen Dank!
Gabriel Jilg www.jilg.ch
Günter Kaden www.guenterkaden.de
Sabine Naumann www.naumannsabine.de
Cornelia Wermke www.cornelia-wermke.de
Schülerinnen und Schüler
Evangelisches Schulzentrum Katharina von Bora, Demmin
Goethe-Gymnasium Demmin
Reuterschule Demmin
Pestalozzi Schule Demmin
Privates Internatsgymnasium Schloss Torgelow
Evangelisches Schulzentrum Martinschule Greifswald
www.bplus-kommunikationsdesign.de
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Veranstaltungen
Zahlreiche Veranstaltungen für alle Altersgruppen
begleiten den „Garten Eden 2015“.
Das Spektrum reicht von
thematischen Führungen,
Meditationen und Workshops über
Kreativangebote für Kita-Kinder und
Schulklassen bis hin zu
Vorträgen über Geschichte,
Architektur und Literatur.
Zudem sind das diesjährige Konzertprogramm sowie
die im Ausstellungszeitraum stattfindenden sonntäglichen
Gottesdienste in die dreiwöchige Installation eingebettet.
Geöffnet ist die Kirche in der Zeit
vom 23. Mai bis zum 14. Juni
täglich von 9 bis 22 Uhr
samstags und sonntags ab 10 Uhr
Kontakt, Kartenvorbestellung und
Gruppenanmeldungen:
Evangelische Kirche St. Bartholomaei
Kirchplatz 7, 17109 Demmin
Kirchenbüro, Telefon: 0 39 98 43 34 83
E-Mail: demmin-buero@pek.de
www.kirche-mv.de/garteneden2015.html