Die perfekte und sichere Verbindung für PE-rohre - Elster

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Die perfekte und sichere Verbindung für PE-rohre - Elster
Journal
E l s t e r - K u n de n m a g a z i n 2 / 2 0 1 5
Die perfekte und sichere
Verbindung für PE-Rohre
Neue Aufgaben für die Gasbe­
schaffenheitsmessung in der
industriellen Gasverwendung
Gasmessung in Kraftwerken:
Hochtemperatur-TRZ
2 E ditorial
Elster Journal 2/2015
Kompetenz – nur Marke
oder doch viel mehr?
Das ist schon so eine Sache mit den
Marken. Warum gibt man eigentlich so
viel Geld dafür aus, eine Marke zu etablieren? Warum bezahlen Menschen Geld,
um auf einem Markenstuhl zu sitzen, oder
warum das teure Markenwaschmittel,
wenn das „no name“-Produkt ebenso
sauber wäscht? Und ist es am Ende wirklich
so, dass sich das Markenverständnis auf
beiden Seiten, also Hersteller und Kunde,
deckt? Im Idealfall ist das nämlich so.
Bei der Feststellung der Markenbekanntheit unterscheiden Experten zwischen der
Erinnerung (Brand Recall) und der Erkennung (Brand Recognition) einer Marke. Für
Hersteller steht die Erinnerung bei Befragungen im Vordergrund. Mit der Erkennung wiederum verbindet der Verbraucher keine vage Vorstellung über die
Marke, sondern hat einen konkreten Eindruck darüber, was man über die Leistung
der Produkte, Lösungen und Dienstleistungen wissen oder erwarten darf. Wir sind
stolz darauf, dass unsere Kundschaft die
Wort-Bild-Marke von Elster mit Kompetenzen versieht, die sich sehr gut mit unseren
Vorstellungen über unsere Leistungsfähigkeit decken.
Beim Branding haben wir uns genauer
mit den Geschäftsbereichen innerhalb der
Gaswertschöpfungskette beschäftigt. Mit
„Elster Instromet“, „Elster Meter“ und „Elster
Thermal Solutions“ haben wir versucht,
marktspezifische Kompetenzen zielgerichtet zu branden (siehe S. 30).
Es bedarf nicht nur eines Bildes, um Kompetenzen zu spiegeln, sondern man muss
sie auch vorweisen! Daher ist uns die permanente Weiterentwicklung unserer Kompetenzen in allen Bereichen ein Anliegen
von höchster Priorität. Das gilt für Forschung
und Entwicklung, Produkt-, System- und
Fertigungstechnologien, für Fragen der
Beschaffung und Logistik, für Vertrieb
und Service.
Und das fängt bereits mit der Ausbildung
an. Elster tut hier sehr viel! Einer unserer
Auszubildenden hat die deutsche Meister­
schaft in mobiler Robotik bei der Didacta
in Hannover gewonnen und sich damit für
die Weltmeisterschaft World Skills in Brasilien
qualifiziert. Beim Wettbewerb im Rahmen
der WGC wurde ebenfalls ein Projekt zu
nachhaltiger Energie honoriert. Das spricht
für ein hohes Engagement unserer Azubis
und den ebenso hohen Anspruch unserer
Ausbilder. Es spornt uns an, tolle Nachwuchskräfte auf das Berufsleben vorzu­
bereiten.
Und wir arbeiten kontinuierlich an dem
Thema Industrie 4.0 und freuen uns, auch
bei diesem Thema mittlerweile zu den
Führenden zu gehören. Somit haben sich
Zeit und Investition gelohnt; und dann ist
Kompetenz mehr als nur eine Marke.
Ihr Thomas Kujadt
Marketing Director Elster Gas
+ + + News: Elster – Honeywell + + +
Melrose plc hat Ende Juli darüber informiert,
dass eine Vereinbarung zum Verkauf der
Elster Gruppe (Gas, Strom, Wasser) an
Honeywell International Inc. unterzeichnet
wurde. Der Verkauf unterliegt den üblichen
Geneh­­migungsvorbehalten und wird voraussichtlich im ersten Quartal 2016 abgeschlossen sein.
Herausgeber
Elster GmbH
Steinern Straße 19–21
D-55252 Mainz-Kastel
T (0 61 34) 605-0
www.elster-instromet.com
Redaktionsleitung
Gudrun Biedermann
Marketingkommunikation
T (0 61 34) 605-218
E gudrun.biedermann@elster.com
Elster hat ein attraktives Portfolio an
Produkten und Technologien, welche das
Angebotsspektrum von Honeywell gut
ergänzt. Damit besteht eine gute Grund­
lage für weiteres Wachstum und die
Stärkung der globalen Präsenz.
Autoren
Addy Baksteen, Elster Belgien
Eric Bras, Elster Belgien
Roland Essmann, Elster Lotte
Dr. Ulrich George, Elster Dortmund
Maika Haddad, Elster Frankreich
Thorsten Höning, Elster Mainz-Kastel
Dr. Joachim Kastner, Elster Dortmund
Axel Kroeger, Elster Lotte
Thomas Kujadt, Elster Lotte
Paul Ladage, Elster Mainz-Kastel
Rüdiger Pfeil, Elster Mainz-Kastel
Als Präsident und CEO von Elster Gas und
Electricity bin ich zuversichtlich, dass eine
spannende und erfolgreiche Zukunft vor
uns liegt.
Martyn Vaughan
Präsident und CEO, Elster Gas & Electricity
Hans-Peter Smid, Elster Belgien
Bernhard Thomas, Elster Mainz-Kastel
Erscheinungsweise
Drei Ausgaben 2015
Namentlich gekennzeichnete Beiträge
geben die Meinung des Verfassers
wieder.
Elster-Kundenmagazin online:
www.elster-instromet.com
Bildnachweis
Seite 7 und 8: © Siemens Pressebild
Seite 11: © iStockphoto.com/deepblue4you
Seite 12 u. 13: © iStockphoto.com/FooTToo
Seite 18: © WorldSkills Germany/Frank Erpinar
Seite 31: © fotolia.com/sss78
P r o dukte 3
Elster Journal 2/2015
Mechanische Rohrkupplungssysteme Permasert® und
Druckanbohrarmaturen PermaLock®
Weltweit im Einsatz: die perfekte und
sichere Verbindung für PE-Rohre
Der zunehmende Wettbewerb zwingt Erdgasversorger heute zu permanenter Kostenoptimierung. Viele Versorgungsunternehmen überdenken daher
ihre bisherigen Methoden zur Verbindung von Kunststoffrohren. Mechani­­sche Rohrkupplungssysteme in der Gasversorgung etablieren sich hier
im Vergleich zur herkömmlichen Schweißverfahren weltweit als
sichere, kostengünstige und montagefreundliche Alternative.
Elster Perfection geht hier neue Wege zur
Entwicklung von Problemlösungen in der
Kunststoffrohr-Verbindungstechnik. Elster
Perfection, als Spezialist und Hersteller,
präsentiert die mechanischen Rohrkupplungs- und Anschlusssysteme Permasert
und PermaLock bis 10 bar jetzt auch für
den europäischen Erdgasmarkt. Eine
komplette Produktreihe zur mechanischen
Verbindung von Versorgungsleitungen aus
Kunststoff PE für den erdverlegten Rohr­
leitungsleitungsbau mit DVGW- und europäischen Zulassungen bzw. Zertifikaten.
Seit der Markteinführung in den USA vor
über 40 Jahren hat sich dieses Bausystem
erfolgreich bewährt und zählt heute weltweit zu den sichersten und gebräuchlichs­
ten Systemen der mechanischen Kunststoff-, bzw. PE-Rohrverbindungen. Einer
der Gründe dieses Erfolges ist die sichere,
schnelle und einfache Montage.
Mehr als 50 Millionen Permasert-Kupplungen und PermaLock-Druckanbohrarmaturen sind heute nicht nur in Amerika
und Kanada, sondern auch in Europa,
Asien sowie in Australien und dem Nahen
und Mittleren Osten unter verschiedens­
ten Klima- und Bodenbedingungen im
Einsatz.
Seit 1995 wurden allein in Europa mehr
als zwei Millionen mechanische Verbindungen in Gasversorgungsnetzen mit
Produkten von Elster Perfection ausgeführt. Gaz de France, e.on und die damaligen British Gas waren die ersten Gas­
versorgungsunternehmen in Europa, die
mechanische Rohrkupplungen und
Anbohrschellen von Elster eingebaut
haben. Bei der Gaz de France fanden
zunächst Reparaturkupplungen bei Schadensfällen an Gasleitungen ihren Einsatz.
Mittlerweile werden komplette Gas-Hausanschlüsse mit den Permasert-Kupplungen und PermaLock-Druckanbohrarmaturen montiert. Bei British Gas kamen die
Permasert-Reparaturkupplungen und die
Permasert-Rohrkupplungen bei Sanierungs- und Reparaturmaßnahmen zum
Einsatz.
Umfassende Prüf- und Zertifizierungsmaßnahmen und Erfahrungen
Um die Alltags- und Dauertauglichkeit der
Gasführenden Bauteile zu testen, haben
e.on, Westnetz GmbH und Thüga AG
eigene, zwei- bis fünfjährige Feld- und
Pilotver­suche im Gasversorgungsnetzen
und Prüflaboren durchgeführt.
Beispiel 1
Im Dezember 2000 waren 12 Hausanschlussleitungen verlegt worden, von
denen zwei komplette Hausanschlüsse
nach fünf Jahren zu Untersuchungs­
zwecken in DVGW-akkreditierten Prüf­
laboren wieder ausgebaut wurden.
Das Ergebnis des anschließenden Tests
bei der MPA Hannover konnte überzeugender nicht sein. Unter Laborbedingungen kam es zum Härtetest: 80 °C heißes
Wasser, 11 bar Druck, Prüfdauer 2000
Stunden. Dabei wurden keinerlei Undichtigkeiten oder Mängel festgestellt.
4 P
rodu kte
Elster Journal 2/2015
Im Jahr 2005 wurden die mechanischen
Kupplungen Permasert nach der VP 600,
heutige DVGW 5600 (Vorläufige Prüfungsgrundlage für: Werkstoffübergangsverbinder für Rohre aus PE 80 und PE 100 sowie
aus vernetztem Polyethylen PE-X für Gasund Trinkwasserleitungen – An­­for­derun­
gen und Prüfungen), und 2006 die Druckanbohrarmaturen PermaLock nach der
VP 304 (mechanisch befestigte Anbohr­­
armaturen aus Kunststoff ohne Betriebsabsperrung für Polyethylen, PE-Rohrlei­
tungen) vom GWI Gas- und Wärme-Institut
in Essen geprüft und dann vom DVGW
zertifiziert.
Anfang 2010 wurden die mechanischen
Kupplungen und D ruckanbohrarmaturen
in einem unabhängigen, akkreditierten
Prüflabor, im Auftrag der e.on, noch einmal getestet und geprüft. Unter Berücksichtigung nach VP 600 und VP 304 des
DVGW wurden keine Undichtigkeiten oder
Beanstandungen an den Systemen und
Verbindungen festgestellt.
Beispiel 2
Vor circa drei Jahren hat die Westnetz
GmbH (RWE) mit eigenen Prüf- und Testmethoden begonnen, die Elster-PerfectionProdukte PermaLock und Permasert im
Labor zu prüfen. Zusätzlich wurden die
Produkte mit über 30 Jahre alten, im Erdreich befind­lichen PE-80-Gasrohren in den
Größen und Nennweiten d 63 bis d 225 mm
im Betrieb getestet. Alle Prüf- und Testergebnisse sind positiv ausgefallen, so dass
bei Westnetz Permalock-Anbohrschellen
und Permasert-Kupplungen für die Montage an gelben PE-80-Gasrohren mit
Anomalien flächendeckend eingesetzt
werden.
Aufbau Permasert®-Kupplung
2
1
3
4
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8
7
6
1. P
ermasert-Kupplung: Formstück aus PE 100, Permasert übersteigt die Anforderungen von
EN 1555-3, ISO 1276, EN 682 und DG 7521 BS0052
2. Druckscheibe: sorgt für gleichmäßige Kraftverteilung auf der Hülse
3. S tützring: in den Kupplungskörper eingeformter Edelstahlring, um die Festigkeit der
Klemmhülse zu erhöhen und ihr optimalen Halt zu bieten
4. Innenstützhülse: aus verzinktem Stahl, garantiert die richtige Ausrichtung und verstärkt
die Stützwirkung
5. Feuchtigkeits- und Schmutzabdichtung
6. Klemmring: verhindert das Ausziehen des Rohres
7. Dichtungselemente: sorgen für die dauerhafte Dichtigkeit der Verbindung
8. D
istanzsicherungsring: garantiert die präzise Zentrierung des Rohres und erhöht die
Klemmkraft der Hülse
Das Kupplungssystem von der
Ortsgasverteilung bis zur Hausein­
führungskombination (HEK)
Das mechanische Rohrkupplungssystem
Permasert ist ein Komplettsystem für die
Gasversorgung außerhalb von Gebäuden, mit dem sich die komplette Verbindung von der Hauptleitung bis zur HEK
bewerkstelligen lässt. Bei allen mecha­
nischen Rohrkupplungssystemen mit
Permasert und PermaLock besteht die
Möglichkeit, eine sichere und schnelle
Rohrverbindung herzustellen, ohne dabei
Spezialwerkzeuge oder teure Ausrüstungen zu besorgen. Und das nahezu bei
jeder Witterung. Das mechanische Kupplungssystem Permasert ist in deutschen
Gasrohrnetzen und gemäß Regelwerk
entsprechend mit PE-Rohren nach der
Rohrreihe SDR 11 zu montieren oder zu
verbinden.
Dauerdrucktests
Wasserdruckprüfungen für PermasertKupplungen erfolgten bei 11 bar, 80 °C in
165 Stunden und in Übereinstimmung mit
dem DVGW-Regelwerk VP 600. Zu dieser
Produktfamilie gehören die leicht zu montierenden Kupplungen, Winkelkupplungen, T-Stücke, Red-Stücke, funktionalen
Endkappen und Kupplungen mit integriertem Gasströmungswächter in den Nennweiten d 25 bis d 63 mm.
Druckanbohrarmaturen mit mechanischem Kupplungsanschluss
Die mechanisch befestigte Druckanbohrarmatur PermaLock, mit oder ohne integriertem Gasströmungswächter, bietet dem
Monteur eine effiziente Kombination von
Sicherheit, Zuverlässigkeit und Arbeitsgeschwindigkeit beim Anschließen eines GasHausanschlusses an die Hauptleitung.
Die PermaLock-Druckanbohrarmaturen
sind entsprechend den Anforderungen
der EN 1555-3 (ISO 10838) und nach der
VP 304 des DVGW-Regelwerks zugelassen. Die Druckanbohrarmatur PermaLock
kann nahezu bei jeder Witterung und
ohne Absperrung der Hauptleitung montiert, angebohrt und in Betrieb genommen
werden.
Die Montage und der Betrieb der PermaLock-Druckanbohrarmaturen sind für
SDR 11 geprüft und zugelassen, weiterhin
für PE-Rohre nach der Rohrreihe SDR 17,0.
Sie sind im Elster-Perfection-Labor getestet
und freigegeben.
Dauerdrucktests
Die PermaLock-Druckanbohrarmatur
hatte sich nach einem 2000-Stunden-Zeitstand-Innendrucktest bei 80 °C und 10,8
bar ohne Undichtigkeiten ausgezeichnet.
Diese Prüfung erfolgte gemäß der DVGW
Cert GmbH nach dem Regelwerk VP 304
für mechanisch befestigte Druckanbohr­
armaturen in Verbindung mit PE-Rohren
für Gas.
Dipl.-Ing. (FH) Dipl.-Wirtsch.-Ing. (FH) Dirk Grahl (Westnetz, links) und
Axel Kroeger (Elster) bei der Projektierung
Reparaturkupplungen Permasert –
einzigartig in der Kunststoffrohrverbindungstechnik
Vervollständigt wird das breite Spektrum
der Produktfamilie durch die PermasertReparaturkupplungen. Die Einzigartigkeit
besteht darin, dass man Reparaturen
oder Schadensfälle an PE-Rohrleitungen
sicher, schnell und ohne Spezialwerkzeuge
beheben kann. Dazu werden die teuren
und aufwendigen Tiefbaukosten minimiert.
Das Prinzip basiert auf der Teleskopfunk­
tion in der Reparaturkupplung.
Der Monteur ermittelt nur die Rohrleitungslänge, innerhalb der ein Schaden
aufgetreten ist, schneidet den beschädigten Rohrabschnitt heraus und verbindet
die beiden Rohrenden mit der PermasertReparaturkupplung.
Seiten- und Torsionsbelastung
Alle Baugrößen haben auch den Seitenund Torsionsbelastungstest bzw. weitere
mechanische Belastungstests gemäß den
Anforderungen der ISO 10838-3 bestanden.
• witterungsunabhängiges Arbeiten mit
dem kompletten System
• Minimierung der Tiefbaukosten
• Ein-Mann-Montage der mechanischen
Kupplungen und der Druckanbohrarmaturen möglich
• wenig Platzbedarf im Rohrgraben
• keine Spezialwerkzeuge und teure Ausrüstungen für die Montagen erforderlich
wie z. B. Schweißgeräte, Pressmaschinen
oder andere Geräte
• Korrosionsbeständigkeit der Komponenten
• kein Strom an der Baustelle erforderlich
• geprüfte, zertifizierte und zugelassene
Produkte
• 40 Jahre Erfahrung, sicher und zuverlässig
• sicherste und schnellste Reparaturmethoden von Gasleitungen aus PE
Fazit
Temperaturbeständigkeit
Alle Baugrößen der mechanisch befestigten Druckanbohrarmatur PermaLock zeigten die Fähigkeit, bei Extremtemperaturen
von -29 °C und 60 °C bei einem Druck von
17 mbar bis zu 10 bar dauerhaft abzudichten.
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Die Permasert-Reparaturkupplungen sind
in verschiedenen Baulängen erhältlich,
d. h. in 300, 400, 600 und 900 mm in den
Nennweiten d 32, d 40, d 50 und d 63 mm.
Vorteile von Permasert und PermaLock
• sicherer, schneller und einfacher
Anschluss des Gas-Hausanschlusses
an die Hauptleitung
• geringe Gesamtkosten für die Montagezeit, z. B. im Vergleich zum PE-Schweißen
Mit den einzigartigen mechanischen
Rohrkupplungssystemen Permasert und
PermaLock bietet Elster Perfection ein
komplettes Kunststoffrohrverbindungs­
system für Gas, das eine sichere, schnelle
und einfache Verbindung von der Gashauptleitung bis zur Hauseinführungskombination ermöglicht – selbstverständlich DVGW-geprüft und zertifiziert.
Aufgrund von 50 Millionen erfolgreich
installierten Produkten weltweit etabliert
sich das mechanische Rohrkupplungs­
system bei Energieversorgern zunehmend
als kostengünstigere Alternative zu herkömmlichen Schweißverfahren oder
metallischen Presssystemen mit hohen
Spezialwerkzeugkosten.
So werden Dauer und Aufwand der
Montage in der Kunststoffrohrverbindungstechnik um bis zu 50 % reduziert.
Nutzen Sie unsere perfekte und sichere
Verbindung!
Montage der Reparaturkupplung
Mechanische Druckanbohrarmatur mit Kupplung
Axel Kroeger
axel.kroeger@elster.com
6 P rodu kte
Elster Journal 2/2015
Neue Aufgaben für die Gasbeschaffenheitsmessung
in der industriellen Gasverwendung
Nichts ist beständiger als der Wandel
Neue fossile und regenerative Gasquellen, verbunden mit globalem
Handel, werden die Gasbeschaffenheit in den Gasnetzen beein­
flussen. Dies ist eine Herausforderung für die Gasabrechnung,
aber auch für die industrielle Gasverwendung. Technische
Innovationen in der Mess-, Steuer- und Regeltechnik sind
gefragt, um variierende Gasbeschaffenheit zu managen.
Trends in der Gaswirtschaft
Erdgas besitzt unter den fossilen Primärenergieträgern eine besonders hohe
Attraktivität. Es ist vielseitig einsetzbar,
zur Gebäudeheizung, zur flexiblen und
sauberen Stromerzeugung in hocheffizienten Gaskraft­werken, als Treibstoff
für die Kraft-Wärmekopplung und für
die Mobilität sowie als Rohstoff in der
chemischen Industrie.
Die industrielle Gasverwendung nutzt
Erdgas als Energieträger für Thermoprozesse, wobei nicht selten auch Geometrie,
Strömungsmechanik und Stöchiometrie
der Verbrennung maßgeblich für die
Prozesse sind.
Das Zukunftspotenzial von Erdgas hat in
den letzten Jahren stark zugenommen
durch die Exploration neuer Gasquellen,
insbesondere durch unkonventionelle
Gasvorkommen wie Schiefergas.
fenheit. Dies stellt wachsende
­Herausforderungen bei der Energieabrechnung, in der häuslichen
Gasverwendung, be­sonders aber
in der industriellen Gasverwendung
dar. Gefragt sind daher Innovationen
bei der Mess-, Steuer- und Regel­­­
technik, um Qualität und Sicherheit der
Gasverwendung unter diesen neuen
Bedingungen zu erhalten.
Herausforderungen in der
Gasverwendung
Grundsätzlich sind Gasverwendungsprozesse abhängig von der Gasbeschaffenheit, sie können aber stets für eine gegebene fixe Gasbeschaffenheit ausgelegt
und optimiert werden. Eine Herausforde-
Abb. 2:
Gasflamme mit
Elektrode zur Flammenüberwachung und
Brennersteuerung (SCOT)
rung ist jedoch eine dynamisch variierende
Gasbeschaffenheit.
Abb. 1: Verbrennungssystem SCOT von Elster Thermal Solutions
Vormischbrenner, bestehend aus einer Elektrode für den Flammenionisationsstrom,
Gas-Luft-Mischer und elektronischer Gasarmatur
Luft
Auch bei der Umstellung auf regenerative
Energiequellen (Energiewende) kann die
Erdgaswirtschaft mit ihrer Technologie und
Infrastruktur wertvolle Beiträge leisten. Sie
bietet Versorgungssicherheit und Flexibilität, um die Volatilität des regenerativen
Energieanteils zu managen. Das Powerto-Gas-Konzept 1 ermöglicht die Speicherung elektrischer Energie via Elektrolyse
als Wasserstoff oder Methan im Gasnetz.
Und schließlich ist die Erdgaswirtschaft
auch kompatibel zur regenerativen
Primärenergie Biogas.
Diese neuen fossilen und regenerativen
Gasquellen, in Verbindung mit weltweitem
Gashandel, führen zu einer wachsenden
Bandbreite und Dynamik der Gasbeschaf-
PWM-Armatur
PWM-Gebläse
Ionisationssignal
SCOT-Kontrolleinheit
Welche Gasparameter sind nun
maßgeblich für die Gasverwendung?
Abb. 3: Der Gaschromatograph
EnCal 3000 und der GasLab Q1
zur Echtzeit-Messung von
Gasparametern
Moderne Heizwärmeanwendungen
können ihren Betrieb dank dynamischer
Regelungen auch bei variierender Gasbeschaffenheit optimieren. So zum Beispiel
das Verbrennungssystem SCOT von ElsterKromschröder (Abb. 1) 2. Das System ist
geeignet für Vormischbrenner und nutzt
das Ionisationssignal einer Elektrode in
der Gasflamme, um damit das Gas-LuftGemisch zu regeln.
Andere dynamische Verfahren zur Gas­
beschaffenheitsregelung messen die
Abgaszusammensetzung und stellen so
die Verbrennung bei variierender Gas­
beschaffenheit optimal ein3.
Die Mehrheit der industriellen Gasverwendungen besitzt jedoch keine dynamischen
Regelmöglichkeiten und muss auf eine
gegebene, als konstant angenommene,
Gasbeschaffenheit optimiert werden.
Bisher wurde die Beschaffenheit der
Gase in Deutschland lokal in ausreichend
engen Bandbreiten gehalten, so dass die
industriellen Gasverwender ihre Prozesse
entsprechend optimieren konnten. Für die
Zukunft wird jedoch erwartet, dass die
Beschaffenheit innerhalb der geltenden
Normen stärker und schneller variiert. In
diesem Umfeld zunehmender Veränderungen gilt es nun, die Ziele der industriellen Gasverwendung aufrechtzuerhalten.
Diese sind zuallererst Sicherheit, Produkt­
qualität, Effizienz und Minimierung der
Schadstoffemissionen. Durch die Vielfalt
der Verwendungsprozesse und Anforderungen, die teilweise im Zielkonflikt miteinander stehen, ist die Thematik sehr
komplex.
Der Brennwert des Gases ist die Leitgröße
bei der Energieabrechnung. Der WobbeIndex ist bedeutend für die Mehrzahl der
Gasverwendungen, insbesondere in der
Heizwärme, da er mit der thermischen
Leistung an einer Brennerdüse korreliert.
Daher werden diese beiden Parameter
bevorzugt in der Gasversorgung konstant
gehalten.
Es gibt jedoch auch Prozesse und Effekte
in der industriellen Gasverwendung, wo
Brennwert und Wobbe-Index des Brennstoffs untergeordnet oder unbedeutend
sind. Eine ausführliche Betrachtung zu
den möglichen Auswirkungen von Gas­
beschaffenheitsschwankungen auf indus­
trielle Anwendungen findet sich in 4. Die
Effekte betreffen Sicherheits- und Um­­welt­
aspekte und müssen daher schon aus
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Elster Journal 2/2015
rechtlichen Gründen behandelt werden.
Weitere Auswirkungen beeinträchtigen
Energieeffizienz und Produktqualität und
bedeuten bares Geld.
Die beschriebenen Trends in der Energiewirtschaft und ihre Folgen für die Gasverwendung machen daher Innovationen
in der Mess-, Steuer- und Regeltechnik
notwendig, mit denen die veränderten
Betriebsbedingungen beherrscht werden
können.
Gasbeschaffenheitsmanagement in
der industriellen Gasverwendung
Der Trend zu stärkeren Variationen der
Gasbeschaffenheit kann künftig zu signifikanten Problemen in der Gasverwendung
führen. Zur Behandlung dieser Effekte ist
die Kenntnis der Gasbeschaffenheit wichtig,
daher sind zu allererst entsprechende
Messtechniken gefordert.
8 P rodu kte
Elster Journal 2/2015
In der Gaswirtschaft werden Gasanalysetechniken vor allem zur Energieabrechnung, aber auch zur Gaskonditionierung
eingesetzt. Bewährte Technologien sind
die Gaschromatographie sowie verschiedene Sensorverfahren basierend auf
Infrarotabsorption, Wärmeleitfähigkeit,
Paramagnetismus, Schallgeschwindigkeitsmessung, Dichtemessung, Elektrochemie und anderen Messgrößen. Die
Frage ist nur, was man mit der Mess­
information anfängt und wie man damit
ein erfolgreiches Gasbeschaffenheitsmanagement betreibt.
Bei allen Konzepten ist stets der Sicherheitsaspekt einzubeziehen. Maßnahmen
des Gasbeschaffenheitsmanagements in
der Gasverwendung dürfen die Sicherheit
des Prozesses auf keinen Fall gefährden;
das betrifft zum Beispiel Zündgrenzen,
Temperaturgrenzen, Abgasgrenzwerte
etc. Geeignete Ansätze sind Redundanz
oder unabhängige Systeme, die sich
gegenseitig überwachen. Bei der kritischen Diskussion der Sicherheit neuer
Verfahren des Gasbeschaffenheitsmanagements ist aber auch zu bedenken, dass diese neuen Techniken eben
dazu dienen, die Sicherheit der Gasverwendung auch im künftigen Umfeld
schwankender Gasbeschaffenheit zu
gewährleisten.
Im Folgenden werden zwei Konzepte für
das Gasbeschaffenheitsmanagement
vorgeschlagen:
Gaskonditionierung
Ein bewährtes Konzept, um Gasverwendungsprozesse gegen Variationen der
Gasbeschaffenheit abzuschirmen, ist
die Gaskonditionierung. Dabei wird das
Betriebsgas mit Luft, Flüssiggas (LPG) oder
einem anderen Erdgas gemischt, um die
gewünschten Gasparameter, meist den
Wobbe-Index, zu regeln.
Der entscheidende Vorteil ist die universelle Anwendung auf praktisch alle Gasverwendungsprozesse, ohne großen prozessspezifischen Entwicklungsaufwand.
Allerdings ist dieses Verfahrens mit erheblichem stofflichen Aufwand verbunden, da
proportional zum Betriebsgasstrom große
Mengen von Konditioniergasen zugeführt
werden müssen.
Das Verfahren wäre, bei entsprechendem
Aufwand, geeignet, die Gasbeschaffenheit
bereits auf der Transport- oder Verteilebene
für das ganze Netz zu konditionieren; dies
wird in einigen Ländern bereits an­gewandt.
Anstelle einer globalen Lösung kann die
Konditionierung aber auch im kleineren
Maßstab unmittelbar vor einer empfind­
lichen Gasverwendung erfolgen.
In jedem Fall benötigt die Gaskonditionierung eine prozesstaugliche Mess-, Steuerund Regeltechnik mit leistungsfähiger Gasbeschaffenheitsmessung. Dabei werden
bevorzugt kontinuierlich arbeitende Mess­
geräte wie Kalorimeter und Sensormess­
systeme eingesetzt. Wenn die Anforderungen an die Zeitauflösung im Bereich
von Minuten liegen, könnten in Zukunft
aber auch neuartige preiswerte und
schnelle Gaschromatographen eingesetzt
werden. Eine Kombination aus beiden
Messkonzepten würde die hochgenaue
detaillierte Analyse mit der schnellen
Trendanzeige der Sensorverfahren kom­
binieren.
Prozesskonditionierung
Anstatt das Gas zu konditionieren, könnten auch die Gasverwendungsprozesse
selbst an die variierende Gasbeschaffenheit angepasst werden. Damit entfällt der
Aufwand für die Konditioniergase und die
Betriebskosten fallen geringer aus. Die
große Herausforderung bei der Prozess­
konditionierung ist aber, dass für die
vielfältigen Gasverwendungsprozesse
individuelle Lösungen entwickelt werden
müssen. Die Prozesskonditionierung wird
den verstärkten Einsatz von Elektronik in
den Gasverwendungsprozessen erfordern, um komplexe Mess-, Steuer- und
Regel-Algorithmen realisieren zu können.
Es werden zwei Regelansätze unterschie-
Referenzen
1www.powertogas.info
2www.kromschroeder.de/index.php?id=964&L=0
3Sensorische Verbrennungsoptimierung von Gasfeuerungsanlagen; Frank Hammer; gwf - Gas|Erdgas; 07-08/2014
4Gasbeschaffenheitsschwankungen – Mögliche Auswirkungen auf industrielle Anwendungen; Giese, Anne; GASWÄRME International; 02/2013
den: Zu einen kann die Regelung ex-post
erfolgen, also mit Messgrößen, die nach
dem Verbrennungsprozess gewonnen
werden. Beispiele sind die Abgaszusammensetzung (z. B. O2, CO), Klopfsensoren,
Temperaturen im Prozess, Eigenschaften
der Prozessprodukte etc. Zum anderen
kann die Messung der Gasbeschaffenheit
vor dem Prozess erfolgen und Effekte korrigieren, bevor sie im Prozess auftreten.
Der messtechnische Aufwand ist für die
Ex-post-Regelung im Allgemeinen geringer, jedoch ist die Reaktion auf schnelle
Gasbeschaffenheitsschwankungen träger.
Gegebenenfalls kann es erforderlich sein,
beide Regelkonzepte, ex-post und ex-ante,
zu kombinieren, um die Sicherheitsanforderungen eines Gasverwendungsprozesses
im Umfeld variierender Gasbeschaffenheit
zu befriedigen.
Fazit
Durch neue fossile und regenerative Gasquellen verbunden mit globalem Handel
werden die Variationen der Gasbeschaffenheit in den Transport- und -verteilnetzen
zunehmen. Um die Anforderungen an
Sicherheit, Effizienz, Umweltfreundlichkeit
und Qualität von Gasverwendungsprozessen in diesem veränderten Umfeld zu
gewährleisten, wird künftig ein Management der Gasbeschaffenheitsvariationen
erforderlich sein. Die Lösungskonzepte
können zum einen beim Gas selbst, zum
anderen beim Gasverwendungsprozess
angreifen. Dies erfordert die Kenntnis der
Gasbeschaffenheit und ihrer Dynamik.
In der Gaswirtschaft werden bereits Gasbeschaffenheitsmesstechniken, wie Gaschromatographie und Sensorsysteme,
zur Energieabrechnung und zur Überwachung und Regelung von Gasparametern
eingesetzt.
Das Produktportfolio von Elster bietet leis­
tungsfähige Geräte und Gesamtlösungen
zur Gasbeschaffenheitsmessung, sowohl
für die Energieabrechnung als auch für die
Mess-, Steuer- und Regeltechnik (Abb. 3).
Die Weiterentwicklung unserer Technologien, Produkte und Lösungen wird verstärkt auch das künftig häufiger ge­­fragte
Gasbeschaffenheitsmanagement be­­rück­­sichtigen. Ein nächster Schritt ist die
Produkteinführung des Echtzeit-Gas­an­­aly­sators GasLab Q2, der auf der
internationalen Gaskonferenz in Paris
vorgestellt wurde.
Dr. Joachim Kastner
Gasspaß
Vielen Dank für die originellen Fotos rund um das Thema Gas! Als Dankeschön
für eingesandte Beispiele werden wir Sie mit einem kleinen Präsent belohnen.
Bitte senden Sie Ihre kuriosen Entdeckungen an: gudrun.biedermann@elster.com.
Gaszähler im Einsatz: Entdeckt von Hilario Fortuna (Elster Spanien)
P r o dukte 9
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joachim.kastner@elster.com
10 P
rodu kte
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Neue Software für mehr Flexibilität und einfache Programmierung
Innovative Erweiterungen für
Ultraschallgaszähler
Am 10. August 2015 ging die neue Firmware V2.8 für die Elster-Ultra­
schall­­gaszähler in die Serienproduktion. Mit dieser Version hat Elster
eine neue Dimension der Flexibilität und Funktionalität geschaffen.
Sie bietet erweiterte Optionen, mit denen
Messinformationen und Diagnosedaten
innerhalb der Informationssysteme Ihrer
Anlage auf einfache Weise weitergegeben und überwacht werden können.
In der Software wurde eine zusätzliche
Trennung zwischen fiskalischen und nichtfiskalischen Parametern geschaffen. Mit
den erweiterten Benutzerrechten können
einzelnen Benutzern oder Benutzergruppen spezifische Zugangsrechte und
Berechtigungen zugewiesen werden.
Dank dieser Flexibilität lässt sich der
In­formationsfluss zu den verschiedenen
Benutzern oder Benutzergruppen und
übergeordneten Informationssystemen
leicht kontrollieren.
Es lassen sich z. B. Berechtigungen gezielt
zuweisen, welche Informationen auf dem
lokalen Touchscreen zugänglich sind.
Darüber hinaus hat man die Möglichkeit,
durch Drag & Drop die gewünschten
Displaydaten zu konfigurieren. Die Anzeigen
der Zähler, die an ein LAN angeschlossen
sind, können in jedem beliebigen Web­
browser dargestellt werden. Dies gilt auch
für Informationen, die über die seriellen
und Ethernet-Kommunikationsschnitt­
stellen bereitgestellt werden.
Werksseitig wird der Zähler mit einer
Standard-Modbus-Tabelle ausgeliefert,
die sämtliche grundlegenden Informationen wie Messungen, Gesamtsummen
und Diagnosedaten umfasst. Liefert diese
Display USZ
Standardliste zu viel oder zu wenig Information, besteht die Möglichkeit, die Liste
anzupassen oder eine neue Modbus-Liste
zu erstellen. So können Sie entscheiden,
welche Informationen Sie bereitstellen
wollen und welche zusätz­lichen Detailinformationen von Ihrem Zähler ans Informationssystem Ihrer Anlage übermittelt
werden sollen.
Mit den verbesserten Kommunikationsfähigkeiten können Gaszusammensetzung,
-temperatur und -druck in die Zählwerkselektronik übertragen werden. Hiermit ist
eine Überwachung des Ultraschallgaszählers, die Schallgeschwindigkeitsprüfung (VOS), möglich. Anhand der Gasinformationen wird mittels der AGA10 die
theoretische VOS ermittelt und mit der ge­­
messenen VOS des USZ verglichen. Bei
Überschreitung des vorgegebenen Grenzwertes wird ein Alarm ausgegeben. Somit
ist es möglich, eine kontinuierliche Verifikation des gesamten Messsystems durchzuführen.
Diese Flexibilität ist vor Ort und mithilfe des
Standard-Softwaretools gegeben – ohne
Verletzung der Eichgültigkeit.
Für weitere Informationen steht Ihnen
unser Vertriebs- und Serviceteam gerne
zur Verfügung.
Eric Bras
Screenshots der Bediensoftware
eric.bras@elster.com
P r o dukte 11
Elster Journal 2/2015
Telefon-Festnetzanschlüsse vor dem Aus
Telekom goes IP
Die Telekom und andere Telefongesellschaften informieren ihre
Kunden zurzeit über die geplante Abschaltung der konventionellen
Telefonnetze und den vollständigen Übergang zur IP-basierten
Telefonie bis zum Jahr 2018. Nach diesen Plänen wird voraussichtlich
bis Ende des Jahres 2018 der vollständige Übergang auf die neue
Technologie erfolgt sein.
Speziell für analoge Anschlüsse (PSTN)
wird die Telekom ein Nachfolgeprodukt
anbieten, das die analogen Signale emuliert. Aber auch diese Anschlüsse werden
spätestens in der nächsten Vermittlungsstelle auf IP umcodiert.
Warum interessieren wir uns im Elster
Journal für die Telefonanschlüsse der
Telekom? Die Antwort ist ebenso einfach
wie naheliegend. Nahezu 100 % der Gasmessanlagen im RLM-Bereich nutzen
einen Telekommunikationsdienst, um die
ermittelten Verbrauchsdaten einmal oder
demnächst auch mehrmals am Tag zu
ihren Abrechnungszentralen zu übermitteln. Ein hoher Prozentsatz dieser Datenkommunikationen basiert bis heute auf
dem Telefonnetz unter Verwendung eines
Datenmodems.
Nun wird sich vielleicht manch einer entspannt zurücklehnen und sich darauf verlassen, dass es bis dahin schon genug
Drittanbieter geben wird, die Adapter
anbieten, um Altgeräte (sprich: Datenmodems) an die neue Technik der Telekom
anzupassen. Für Telefone, also für den
reinen Sprachdienst, wird das mit Sicherheit auch so sein und funktionieren. Für
die Datenübertragung über Modems ist
das aber leider nicht so einfach. Warum
ist das so?
Die konventionelle Telefonie garantiert
eine maximale Datenübertragungsrate
auf dem Medium, bei ISDN z. B. 64 kBit/
sec; ohne Aussetzer, ohne Datenverluste.
Bei IP-basierter Telefonie wird die zu übertragende Information in einzelne Daten-
pakete aufgeteilt, die
unabhängig voneinander über IP
(„Internet-Protokoll“) zum
Zielort gelangen. Dabei
kann es passieren, dass
gelegentlich
mal ein Datenpaket verspätet
ankommt. Überträgt
man Sprache, so erzeugt
dies vielleicht ein kaum hörbares Knacken, Datenmodems dagegen
reagieren manchmal sehr sensibel auf
so einen Effekt, es kann zum Verbindungsabbruch kommen.
Das bedeutet im Klartext: Ist ein Telefon­
anschluss auf IP-basierte Technologie
umgestellt, so besteht eine gewisse
Wahrscheinlichkeit, dass ein daran über
Adapter angeschlossenes Elster-Datenmodem nicht immer zuverlässig funk­
tioniert. Und auch für das oben ange­
sprochene Nachfolgeprodukt für Analoganschlüsse kann ein störungsfreier
Betrieb nicht garantiert werden.
Was ist also zu tun? Wer nicht riskieren
will, eines Tages keine produktiven Daten
für die Abrechnung mehr zu erhalten,
sollte schleunigst aktiv werden. Dass man
unter den beschriebenen Umständen
keine Datenmodems mehr für Neuanlagen einsetzen sollte, versteht sich fast
von selbst. Aber auch die bestehenden
Anschlüsse in den Messanlagen und
auch in der Abrechnungszentrale sollten
schleunigst auf ihre Zu­­
kunfts­­fähigkeit untersucht
werden. Erschwerend kommt
hinzu, dass in vielen Messan­
lagen die Kunden Eigentümer der
Messtechnik sind und bewegt werden
müssen, aktiv an der Untersuchung teilzunehmen und gegebenenfalls in eine
neue Datenübertragungstechnik zu inves­
tieren. Zur Umstellung der Infrastruktur
auf IP-basierte Technologie sind bei Fragen
die jeweils bekannten An­­sprechpartner
beim jeweiligen Telekommunikationsdienstleister die erste Adresse.
Wer allen Unwägbarkeiten aus dem Weg
gehen will, stellt alle Datenkommunika­
tionswege zwischen den Messanlagen
und der Abrufzentrale bis zum Endgerät
gleich auf IP-basierte Technik um. Das
bedeutet, dass das Datenmodem ersatzlos entfernt und die IP-basierte Datenkommunikation bis in den Mengenumwerter oder Datenlogger verlängert wird.
Elster bietet dazu ein breites Spektrum an
Möglichkeiten, bei vielen Messgeräten
der neuesten Generation ist die Umschaltung mit geringem Aufwand möglich.
Fragen Sie Ihren technischen Ansprechpartner.
Dr. Ulrich George
ulrich.george@elster.com
12 P
rodu kte
Elster Journal 2/2015
Gasmessung in Kraftwerken: Hochtemperatur-Turbinenradgaszähler
Energie ist heiß!
Kaum eine Branche steht so häufig im Zentrum der Diskussionen wie der Energie­
sektor. Dass uns Energie zur Verfügung steht, ist ein grundlegender Aspekt unseres
Alltags, und die meisten von uns sind es gewöhnt, nahezu ununterbrochen Energie
zur Verfügung zu haben, während man in Entwicklungsländern noch versucht, dieses
Ziel zu erreichen. Neben der Verfügbarkeit sind Sicherheit, Erschwing­lichkeit und
Nachhaltigkeit die wichtigsten Einflussfaktoren in der Branche.
Der Einsatz erneuerbarer Energieträger
anstelle fossiler Brennstoffe ist ein Trend,
der den gesamten Energiesektor beeinflusst – von der Exploration bis hin zum
Verbrauch in den Haushalten. Auch seitens der politischen Entscheidungsträger
werden Anreize geschaffen, um sowohl
Energieerzeuger als auch Endverbraucher
zu einer nachhaltigeren Energiewirtschaft
zu motivieren. Es lässt sich schwer sagen,
wie die Zukunft der Energie aussehen wird,
doch es wird sicher Änderungen geben,
die erhebliche Auswirkungen auf die
Branche haben.
Kraftwerke spielen bei der Stromerzeugung weltweit eine grundlegende Rolle.
Mit unterschiedlichen Technologien wird
elektrische Energie aus verschiedenen
Primärressourcen erzeugt. Ob Kohle, Gas
oder Kernenergie: Alle haben ihre ganz
speziellen Vor- und Nachteile. Gaskraftwerke sind im Bau relativ kosteneffizient,
aber im Betrieb sind die Kosten höher als
bei Kohlekraftwerken. Auf der anderen
Seite ist der Umwelteinfluss jedoch viel
geringer als bei Kohlekraftwerken. Nach
der Katastrophe von Fukushima sah sich
die ganze Welt mit der potenziellen Gefahr
der Kerntechnik konfrontiert, was zur
Schließung und sogar zum Verbot von Kernkraftwerken in mehreren Ländern führte.
Die Rolle von Gaskraftwerken in Europa
wandelt sich: vom Grundlaststromerzeuger
hin zur flexiblen Stromerzeugung zum
Ausgleich der Schwankungen in der
Stromerzeugung aus erneuerbaren Ressourcen wie Windkraft und Solarenergie.
Die Erwartung, dass Gas der Übergangsbrennstoff ist, der die Emissionen der stark
umweltverschmutzenden Kohlekraftwerke
reduziert, trifft in den USA höchstwahrscheinlich zu. Aufgrund der großen Schiefervorkommen ist dieser Trend ins Rollen
gekommen und wird wohl auch in den
kommenden Jahrzehnten anhalten. Im
Rest der Welt nimmt der Kohleverbrauch
jedoch weiterhin relativ stark zu, da Kohle
relativ günstig und noch reichlich vorhanden ist. Bleibt abzuwarten, ob Gas die ihm
zugedachte Rolle als Übergangsbrennstoff auch übernehmen kann. Angesichts
der ständig wachsenden Nachfrage nach
Energie aufgrund der Weiterentwicklung
der Länder werden jedoch sowohl Kohle
als auch Gas eine große Rolle spielen, so
viel steht fest.
Der Wettbewerb zwischen Gas und Kohle
hat starke Auswirkungen darauf, ob Gas
als Ressource für die Stromerzeugung
erfolgreich sein wird. Daher ist ein hoher
Wirkungsgrad der Energieumwandlung
das Kernziel der Gasturbinenhersteller und
Kraftwerksbetreiber. Es werden riesige
Entwicklungsbudgets aufgewandt, um
den Wirkungsgrad von Gasturbinen zu
verbessern und so den Mitbewerbern
einen Schritt voraus zu bleiben. Selbst
Verbesserungen, die marginal scheinen,
führen über den Lebenszyklus der Turbine
zu erheblichen Einsparungen. Deshalb
werden sämtliche Aspekte des Prozesses
unter die Lupe genommen. Dazu gehört
auch der Verbrennungsprozess des
Erdgases in der Turbine.
Durch das Vorwärmen des Gases für die
Turbinen wird beim Verbrennungsprozess
in der Gasturbine eine vollständigere Verbrennung erzielt, was zu geringeren
Emissionen giftiger Bestandteile und
einem etwas höheren Gesamtwirkungsgrad führt. Dies stellt jedoch spezielle
Anforderungen an die Messgeräte, die
zur exakten Messung der von der Gasturbine verbrauchten Gasmengen erforderlich sind. Seit Jahren liefert Elster Turbinenradzähler, die auch bei hohen Temperaturen
betrieben werden können. Dazu waren
besondere Anpassungen erforderlich. Die
Ausführungen SMRI-X-HT und HTE sind
mit speziellen Frequenzabgriffen basierend auf optischen Sensoren erhältlich.
Die Elektronik der üblichen Näherungssensoren konnte den Hochtemperaturbedingungen im Zähler nicht standhalten.
Daher griff man auf optische Sensoren
zurück. Viele Gaskraftwerke weltweit sind
mit diesem Spezialzähler ausgerüstet.
Vor kurzem haben wir diesen Zähler
weiterentwickelt: Der optische Frequenzabgriff wurde durch einen speziellen
Näherungssensor ersetzt, der für Gastemperaturen bis zu 177 °C geeignet ist. Der
Abb. 1: Optischer Sensor
alter Sensor
P r o d ukte 13
Elster Journal 2/2015
Vorteil bei diesem neuen Sensor besteht
darin, dass der Aufbau des Turbinenradzählers dem Standardzählerdesign
ähnelt. Der Einsatz von Glasfaserkabeln,
optischer Durchführung und optischen
Signalwandlern ist nicht mehr erforderlich.
Außerdem bietet der neue Näherungssensor einen HF-Ausgang, da er direkt
an den Turbinenradschaufeln misst – mit
optischen Sensoren unmöglich (Abb. 1).
Da das HF-Signal nun direkt vom Turbinenrad kommt, ist jetzt auch der Einsatz
des Diagnosetools TurbinScope von Elster
möglich. Mit diesem Tool lässt sich der
Zählerzustand prüfen, während der Zähler im Betrieb bzw. eingebaut ist. Diese
Funktion ist besonders für Kraftwerke interessant, da so der Betreiber im Voraus
weiß, welche präventiven Wartungsmaßnahmen notwendig sind. Durch eine Diagnose einige Monate vor einer geplanten
Downtime ist schon vorher klar, in welchem
Zustand sich der Zähler befindet und ob
eine Überholung erforderlich ist.
– Näherungssensor
neuer Sensor
Der Hochtemperaturzähler hat kein
Zählwerk, da dies
bei den hohen Temperaturen nicht möglich
ist. Außerdem ist die Schmierung
des Zählers an die hohen Temperaturen
angepasst: Es wird ein Öl mit höherer
Viskosität verwendet und die Ölpumpe
ist vom Zähler entfernt auf einer Stange
montiert.
Der Zähler ist nicht metrologisch zuge­
lassen, da es nicht möglich ist, den Zähler
in einer Kalibriereinrichtung unter Bedingungen zu prüfen, die die tatsächliche
Anwendung des Zählers simulieren. Die
Messgenauigkeit wurde durch Feldver­
suche mit einem Standardzähler, Gasvorwärmung, dem neuen HochtemperaturTurbinenradzähler und einem Gasbe­schaffenheitsmessgerät überprüft. Dank
dieser Testdaten konnte eine Messgenauigkeit von 0,5 % im Bereich 20 % – 100 %
Qmax nachgewiesen werden. Der Zähler
kann wie jeder andere Zähler kalibriert
werden, wobei der Einfluss des viskosen
Öls nur bei 0 – 20 % Qmax wahrnehmbar
ist. Bei höheren Durchflüssen wirken so
große Kräfte, dass die Viskosität des Öls
nebensächlich ist. Im Hochtemperaturbetrieb wird das Öl offensichtlich dünner,
sodass der Zähler auch im Bereich von
0 – 20 % Qmax exakt arbeitet.
Abb. 2: Der neue SMRI-X-170
Neben diesem Gaszähler bietet Elster ein
umfassendes Produktpaket für die Gasmessung in Kraftwerken. Hier ein kleiner
Überblick:
• EnCal 3000: Gasbeschaffenheitsmessgerät mit Berechnung des Kohlenwasserstoff-Taupunkts
• GasLab Q1: schnelles korrelatives Messgerät zur Nachverfolgung von Kv-Änderungen zum Schutz der Gasturbine
• FC1: Flowcomputer
• komplette Messanlagen
Energie ist heiß! Und nach allem, was wir
wissen, könnte es noch mehr Anwendungen geben, bei denen Hochtemperaturgas eine exakte Messung erfordert – verbrennen Sie sich nicht die Finger: Rufen Sie
uns besser rechtzeitig an! Oder senden
Sie uns eine Mail.
Addy Baksteen
addy.baksteen@elster.com
14 P
rodu kte
Elster Journal 2/2015
Produktionserweiterung in Mainz-Kastel
Neue Fertigungslinie für
Ultraschallgaszähler
Seit Ende März hat Elster in Mainz-Kastel eine weitere Montagelinie für Ultraschallgas­zähler: Mit dem Umzug von Essen (Belgien) nach Mainz-Kastel (Deutschland)
befindet sich nun die gesamte IMS-Komponentenproduktion (z. B. Ultraschall­gas­
zähler, Flowcomputer, Gasbeschaffenheitsmessung) an einem Standort.
Nach dem erfolgreichen Abschluss ist
Mainz-Kastel nun Kompetenzzentrum für
die Produktion aller Upstreamprodukte
von Elster Gas. Somit werden Know-how,
Ressourcen und Prüfausrüstungen jetzt
zentral genutzt. DVGW-, ATEX- und MIDZulassungen liegen vor.
Der Standort Mainz-Kastel steht für hohe
Fertigungsqualität von Serienprodukten.
Hier werden z. B. auch die HochdruckTurbinenradgaszähler oder Gaschromat­
ographen hergestellt. Umfassende SAPgesteuerte Prozessabläufe machen eine
optimierte Auftragsabwicklung möglich:
von der Materialbestellung über die qua­
lifizierte Wareneingangsprüfung bis hin
zur Endabnahme auf dem Prüfstand und
umfangreichen Logistik. Die bestehenden
qualifizierten Prozessabläufe sowie Verbesserungen der Fertigung ermöglichen
eine weitere Qualitätssteigerung.
Endmontage Ultraschallgaszähler
sowie die Endmontage und Prüfung unter
einem Dach stellt somit effiziente Wege
sicher.
Vorbereitung der Transducer-Baugruppe
Durch den veränderten Herstellungsprozess konnte die Qualität und gleichzeitig
die Quantität der Ultraschallsensoren
gesteigert werden. Die Fertigung der
Ultraschallsensoren, der Elektronikköpfe,
Für die Endabnahme werden die von den
belgischen Kollegen entwickelten automatischen „Dry Cal“-Testanlagen verwendet. Diese Anlage ermöglicht, mehrere
Ultraschallgaszähler automatisch zu testen.
Ein wichtiger Punkt bei der neuen Fertigungslinie war vor allem auch die Sicherheit der Mitarbeiter, die mit schweren
Materialien wie Zählergehäusen, Blind-
flanschen und mit hohen Testdrücken
arbeiten. So wird jeder Ultraschallgaszähler
mit einer Dichtheitsprüfung von mindes­­
tens dem 1,1-Fachen seines Designdrucks
geprüft. Alles standard – aber mit höchster
Priorität bei Elster.
Wir führen Sie gerne bei Ihrem nächsten
Besuch in Mainz-Kastel durch unsere
Ultraschallzähler-Montagelinie, damit Sie
unsere Leidenschaft für Messtechnik und
Ultraschallgaszähler selbst erleben können!
Eric Bras
eric.bras@elster.com
h ö chs tper s ö nl i ch 15
Elster Journal 2/2015
Marco Kuntzsch, 35
Sachgebietsleiter bei Mainova
Servicedienste GmbH, Frankfurt a.M.
Gasfachmann
„Gasmann“ seit 2001
Mit welchem Satz / Sprichwort würden Sie
Ihre Lebensphilosophie zusammenfassen?
In der Ruhe liegt die Kraft
An welchem historischen Ereignis hätten Sie
gern teilgenommen?
Mauerfall (habe ich nur im Fernsehen gesehen, war da noch sehr jung)
Ihre größte Stärke?
Ihre größte Schwäche?
Zielorientiertheit
Kollegen nerven, wenn ich etwas haben will
Welche menschliche Eigenschaft
– schätzen Sie am meisten?
– mögen Sie am wenigsten?
Ehrlichkeit
Probleme einfach wegdiskutieren oder aussitzen
Wenn Sie kein „Gasmann“ wären, in welchem
Beruf könnten Sie sich wohlfühlen?
Grundsätzlich in der Versorgungstechnik, dafür habe ich das Thema studiert
Welches politische / gesellschaftliche Ereignis
der letzten Zeit hat
– Sie sehr betroffen gemacht?
– Sie sehr gefreut?
Ukraine-Konflikt
Verhältnis USA/Kuba
Ihr(e) Lieblings... Reiseziel?
... Essen?
... Hobbys?
... Schauspieler/-in oder Film?
Abu Dhabi
Italienisch
Aquaristik
–
Ihr Statement zu ... den Auswirkungen der Klimaveränderung?
Der Lebensstil der Gesellschaft ist Ursache und Auswirkung der
Klimaveränderung
... Biogas jetzt und in naher Zukunft?
Kann ein Teil der Zukunft sein
... Versorgungssicherheit und -qualität?
Muss mit einem hohen Standard gehalten werden
... Ihrem Unternehmen im Wandel bzw.
Stellenwert der EVUs?
Auch die EVUs müssen sich ihren Aufgaben stellen. Das „Früher“ ist vorbei
... Öffnung des Messstellen-Betreibermarktes?
Chance für den Wettbewerb, wird aber (glücklicherweise) selten genutzt
... neuen Wegen der Datenfernübertragung?
Die neuen Wege sind digital (UMTS/LTE); grundsätzlich die mobile Kommunikation
... S mart Metering: Welche Auswirkungen
kommen auf Sie zu?
Erst mal keine, bin ja „Gasmann“. Glücklicherweise ist Gas im Weißbuch des
BMWi vorerst kein Thema
... E lster-Internet: Was gefällt Ihnen
bzw. was vermissen Sie?
Mir gefällt der gute Kontakt zu den Mitarbeitern, egal ob Callcenter, Vertrieb
oder Technik
… Firma Elster?
–
…W
eiterbildung: Welchen Stellenwert haben
Seminare der Hersteller zu Produkten und
Vorschriften?
Einen sehr hohen Stellenwert. Es ist uns sehr wichtig, diese Herstellerschulungen
zu besuchen
Worin sehen Sie die größte Herausforderung
im Gasbereich für die nächsten Jahre?
Elektronische Gaszähler auch preislich interessant zu bekommen
Welche Dienstleistungen oder Produkte
erwarten Sie von uns?
Weiterentwicklung des aktuellen Portfolios, und nicht nur EK280 oder DL230.
Manchmal ist der DL210 einfach ausreichend
16 A
n wen du n ge n
Elster Journal 2/2015
EnCal 3000 und Typ 4 Mix: die optimale Kombination
Der Chromatograph kann immer
nur so gut sein wie sein Kalibriergas
Sie können ein sehr teures Hochleistungsauto kaufen, das auf dem
Papier superschnell und leistungsstark ist. Aber wenn Sie es falsch
betanken, wird seine Leistung schlechter oder es fährt überhaupt
nicht. Unterschiedliche Motoren benötigen unterschiedliche Kraftstoffe.
Das gilt auch für Ihr Erdgasanalysegerät:
Egal, wie teuer oder präzise Ihr Chromatograph ist – wenn Sie schlechtes (qualitativ
minderwertiges) Kalibriergas kaufen, sind
die Analyseergebnisse genauso schlecht.
In unterschiedlichen Rennklassen werden
unterschiedliche Kraftstoffe verwendet.
Heute gibt es sogar Hochleistungskraftstoffe für den Otto Normalverbraucher,
wie V-Power und Energy Supreme, die
eine höhere Leistung Ihres Autos versprechen. Auch für Ihr Analysegerät können
Sie die Komponenten Ihres Kalibriergases
so zusammenstellen, dass die bestmögliche Leistung garantiert wird. Bestmögliche
Leistung bedeutet, dass die Unsicherheit
bei der Brennwertermittlung minimiert
wird und somit die Unsicherheit bei der
Berechnung des Energiedurchsatzes und
der fiskalischen Messung sinkt.
Sie haben mehrere Möglichkeiten, die
Leistung Ihres Gaschromatographen zu
steigern: Das Trägergas ist die treibende
Kraft für den Trenn- und Analyseprozess
in Ihrem Gaschromatographen. Dabei
sind zwei Hauptparameter des Trägergases für die Gasaufspaltung und das
Detektorsignal von Bedeutung: Druck und
Reinheit. Der Druck wirkt sich auf die Re­­
tentionszeiten und damit auf die Trennung
der gemessenen Peaks aus, während die
Reinheit die Stabilität des Detektorsignals
und die Nachweisgrenzen beeinflusst.
Auch die Art, wie die Probe dem Analysegerät bereitgestellt wird, ist wichtig. Ist
beispielsweise die Probe verunreinigt,
kann es alle möglichen Probleme im
Analysegerät geben. Viele Probentrans­
fer(problemem)situationen wurden bereits
im Profiles 2/2013 behandelt.
Die Auswahl des Kalibriergases für Ihr
Analysegerät hat enorme Auswirkungen
auf die Qualität der Messergebnisse.
Misst ein EnCal Erdgas aus einer konstanten Quelle, so entspricht das Kalibriergas
normalerweise fast dem Gas dieser Quelle.
Dies garantiert eine optimale Leistung.
aus, dass Responsewerte für alle
Bestandteile durch eine Gerade durch
den Ursprung dargestellt werden können.
Das würde für eine Einpunktkalibrierung
sprechen, da das Verhältnis von Response
und Konzentration über die gesamte
Bandbreite kons­tant ist. Doch manchmal
wird vielleicht eine Responsefunktion
2. oder 3. Grades benötigt.
Hat jedoch das Probengas eine größere
Bandbreite, so ist die Wahl des Kalibriergases entscheidend. Ein übliches
Abb. 1
Verfahren zur LeisE(CVSUP) / MJ/m3
tungsbeurteilung
0,15
ist in der ISO 10723
gut beschrieben.
0,10
In wenigen Worten:
0,05
Diese Norm be­­
schreibt die Beur0,00
teilung Ihres Gaschromatographen
-0,05
mithilfe verschiedener Prüfgase. An­­
-0,10
hand der Ergebnis-0,15
se dieser Prüfung
64
68
72
76
80
84
88
92
lässt sich die Mess­­
Methan Inhalt / %mol/mol
unsicherheit beurteilen.
Mit diesen Daten
kann auch eine
Bandbreite von
Zusammensetzungen berechnet
werden, inner­­halb derer eine
bestimmte Genauigkeit gegeben ist.
Die meisten derzeit
in Betrieb befind­
lichen Analysege­
räte gehen davon
96
100
96
100
Abb. 2
E(CVSUP) / MJ/m3
0,15
0,10
0,05
0,00
-0,05
-0,10
-0,15
64
68
72
76
80
84
88
92
Methan Inhalt / %mol/mol
Typ 4 Mix – ein Zaubertrank?
Bei EffecTech, spezialisiert auf die Evaluierung von Gasmessgeräten, geht man
einen Schritt weiter: Mit den Daten aus
der ISO-10723-Beurteilung wird dort eine
Monte-Carlo-Simulation der Response
des beurteilten Analysegeräts erstellt. Die
Simulation gibt ca. zehntausend virtuelle
Probenzusammensetzungen aus und
berechnet den Fehler bei der Brennwertermittlung für jede Zusammensetzung.
Dies wird in Abb. 1 dargestellt.
Diese Grafik stammt von einem Analysegerät einer Konkurrenzmarke. Der Methan­
gehalt wird im Vergleich zum Fehler bei
der Brennwertermittlung für das Gas dargestellt. Besagtes Analysegerät wurde mit
einem handelsüblichen Kalibriergas kalibriert. Der nächste Schritt von EffecTech
bestand nun darin, nach dem Prinzip der
Fehlerminimierung ein spezielles Kali­
briergas zu entwickeln. Das Kalibriergas
heißt Typ 4 Mix. Seine Auswirkung ist
in Abb. 2 dargestellt.
A n wen d u nge n 17
Elster Journal 2/2015
Abb. 3
E(CVSUP) / MJ/m3
0,15
0,10
0,05
0,00
-0,05
-0,10
-0,15
64
68
72
76
80
84
88
92
Methan Inhalt / %mol/mol
96
100
96
100
Abb. 4
E(CVSUP) / MJ/m3
0,15
0,10
0,05
0,00
Wie man sieht, sinkt der maximale Fehler
bei der Brennwertermittlung von 0,15 auf
0,10 MJ/m3. Würden wir dasselbe Verfahren mit einem EnCal 3000 durchführen,
so ergäbe sich das Ergebnis beim Stan­
dard-Kalibriergas wie in Abb. 3.
Wie man sieht, ist die Leistung des
EnCal 3000 bereits mit dem Standard­gas sehr gut. Der maximale Fehler bei
der Brennwertermittlung liegt bei ca.
0,05 MJ/m3. Jetzt könnte man meinen:
Besser geht es nicht.
Falsch gedacht: In Abb. 4 sank der
maximale Fehler auf 0,025 MJ/m3.
Die Genauigkeit stieg also um 50 %!
-0,05
-0,10
-0,15
64
68
72
76
80
84
88
92
Methan Inhalt / %mol/mol
Fazit
Der Einsatz eines Kalibriergases mit verbesserter Zusammensetzung kann tatsächlich die Genauigkeit Ihres Analysegeräts erhöhen. Wenn Sie also das nächste
Mal mit Ihrem Auto an der Tankstelle sind,
sollten Sie sich fragen: Sollte ich einen
leistungssteigernden Kraftstoff tanken?
Welchen Vorteil wird das für den Motor
bringen? Sind die Ergebnisse genauso gut
wie beim EnCal 3000, wenn ich auf ein
anderes Gas umstelle? Vielleicht sollte ich
mal nach den Leistungskurven fragen ...
Hans-Peter Smid hans-peter.smid@elster.com
18 D
ial og
Elster Journal 2/2015
Elster bei den WorldSkills
Go for Gold, Steffen!
Sie gehören zu den Besten ihres Berufsstandes in Deutschland, sind nicht älter
als 22 Jahre, haben sich in harten Ausscheidungen qualifiziert, sind bestens vorbereitet und motiviert für eine Reise nach São Paulo, Brasilien. Im Jahr zwischen
Fußball-WM und Olympischen Spielen suchen dort Mitte August über 1200 der
besten jungen Fachkräfte aus mehr als 60 Ländern in 37 Sparten ihre Weltmeister.
Zu den 41 jungen Fachkräften, die die
deutschen Farben bei den sogenannten
WorldSkills vertreten, gehört der 17-jährige
Steffen Ellerbrake von Elster in Osnabrück.
„Natürlich ist es mein Ziel, möglichst weit
vorne zu landen“, verriet er dem Elster
Journal in einem Telefongespräch. „Was
letztlich geht, sehen wir dann vor Ort. Gut
vorbereitet fühle ich mich auf jeden Fall.
São Paulo wird aber bestimmt ein unvergessliches Erlebnis. Wem bietet sich schon
die Möglichkeit, mal nach Brasilien zu
kommen?“
Und wie sehen die Elster-Vorgesetzten
seine Chancen? „Keine Frage, Steffen wird
Elster und Deutschland würdig vertreten.
Das Zeug zum Weltmeister hat er allemal.
Ein bisschen Glück gehört zum Titel aber
auch dazu. Und natürlich ist seine Leis­
tung jetzt schon Ansporn für unsere anderen bzw. zukünftigen Auszubildenden.
Selbstverständlich werden wir die Titelkämpfe im Internet verfolgen.“
Weitere Informationen in Wort und Bild
über die WorldSkills 2015 gibt es im Web
unter http: www.worldskillsgermany.com
sowie bei facebook, youtube, Twitter und
Instagram.
Warum Ausbildung bei Elster? Wir inves­
tieren gerne in unsere Nachwuchskräfte.
Denn diese hochqualifizierten jungen Men­
schen sind unser Potenzial von morgen!
Gudrun Biedermann gudrun.biederman@elster.com
Innovativer Beitrag junger Fachleute in der Gasbranche
Nachwuchsprogramm der WGC
Weitab vom lärmenden Treiben in der großen Ausstellungshalle,
in der auch dieses Mal wieder alle namhaften Hersteller vertreten
waren, fand auf der diesjährigen Weltgaskonferenz (WGC) parallel
das WGC-Nachwuchsprogramm statt. In diesem Jahr nahm
Andrej Miljević, jüngster Vertriebsmitarbeiter von Elster, an dem
Nachwuchsprogramm mit dem Thema „Lokaler Zugang zu nachhaltiger Energie in Afrika“ teil.
Ak tuel l
Elster Journal 2/2015
19
GAT 2015
Es lohnt sich immer!
Wir würden uns freuen, Sie wieder auf unserem Stand auf der GAT
in Essen begrüßen zu dürfen.
Wir sind gut aufgestellt mit den Kollegen
aus dem Innen- sowie Außendienst und
stehen Ihnen für Ihre Fragen und Rückmeldungen zur Verfügung. Nutzen Sie die
Chance und lassen Sie sich von unseren
Experten zu der gesamten Bandbreite
unseres Portfolios an Produkten und
Dienstleistungen informieren. Von der
Quelle bis zur Flamme deckt Elster den
Prozess von der Gasförderung bis zur Verbrennung in verschiedensten Bereichen
ab. Gasbeschaffenheits- und Brennwertanalyse, Durchflussmessung, Gasdruckregelung, Mengenumwertung, Datenspeicherung, Kommunikation und
Serviceoptionen sind die Hauptpfeiler
unserer Aktivitäten.
In diesem Jahr haben wir den AfterSales –
also den Servicebereich – in den Mittelpunkt unseres Messeauftritts gestellt. Zu
diesem Bereich zählen neben dem Reparatur- und Ersatzteilgeschäft auch unsere
lokalen Servicezentralen, der deutschlandweite Kundendienst, unsere Elektro­­nikhotline und ein ausgefeiltes Seminar­
angebot. Diese große Bandbreite an
Service­angeboten wollen wir Ihnen
vorstellen. Meist kennt man sich nur
Gemeinsam mit anderen motivierten jungen Fachleuten von Firmen wie Total, TIGF
und Storenergy nahm er an dem viertä­
gigen Intensivworkshop teil, bei dem die
Teilnehmer in Teams gegeneinander
antraten. Die Teams sollten ihre eigenen
Ideen zum Thema „Lokaler Zugang zu
nachhaltiger Energie in Afrika“ entwickeln.
Ziel war letztendlich, den Investor (also die
Jury) zu überzeugen, 10 Mio. Euro für die
Finanzierung ihres Projekts bereitzustellen.
Aus den Diskussionen in Andrej Miljević s
Team entstand AFREEGAS, ein Projekt zur
Nutzung von lokal abgefackeltem Gas von
Offshore-Ölplattformen in Nigeria für eine
kleine schwimmende Flüssigerdgasanlage
(FLNG). Das Flüssigerdgas könnte genutzt
vom Telefon – jetzt können Sie auch den
Menschen am anderen Ende der Leitung
kennenlernen.
Unsere Betreuung während des gesamten Produktlebenszyklus möchten wir
Ihnen an dieser Stelle nicht nur theoretisch
darstellen, sondern Sie auch mit den
Menschen verbinden, welche diese
Dienstleistungen bei uns ausführen. Mit
viel Energie und Herzblut arbeiten hier
Kollegen für Ihre Zufriedenheit.
Neben vielfältigen Aktivitäten von Smart
Metering im europäischen Umfeld wird es
auch zu Produkteinführungen und Erweiterungen auf dem deutschen Markt kommen. So ergänzen wir ab Ende des Jahres
unsere erfolgreiche Mitteldruckregler-Linie
MR um den MR 50 PN 1 mit Gasmangel­
26. – 28.10.2015
Halle 3, Standnr. A4.7
und mithilfe von LNG-Terminals und Gasturbinenkraftwerken lokal in Westafrika
verteilt werden. Gleichzeitig würden
dadurch die CO2-Emissionen erheblich
gesenkt, was für die Ölplattformbetreiber
zusätzlichen Mehrwert bedeuten würde.
AFREEGAS wurde von der Jury unter allen
Gruppenprojekten als bestes Projekt für
„Lokalen Zugang zu nachhaltiger Energie“
ausgewählt. Andrej Miljević s Team bekam
die Gelegenheit, das Teamprojekt am
letzten Tag vor den versammelten WGCTeilnehmern zu präsentieren – ein Riesenerfolg. Außerdem wurden die Mitglieder
des Gewinnerteams zu einem VIP-Essen
mit den wichtigsten Rednern und Ge­­
schäftsführern eingeladen. Für sie die
sicherung. Damit bieten wir auch für
Geräte der Nennweite 50 den Komfort
einer erleichterten Wiederinbetriebnahme.
Sie dürfen gespannt sein auf den
brandneuen System-Mengenumwerter
enCore ZM1. Neben den erweiterten Funktionalitäten wird die Gerätesoftware auf
eine neue Plattform gehoben: Sie bietet
mehr Möglichkeiten und ist einsatzbereit
für zukünftige Anforderungen.
Nutzen Sie die Gasfachliche Aussprachetagung, um intensiv ins Gespräch mit
Fachkollegen und mit uns zu kommen.
Wir freuen uns auf Sie!
Thorsten Höning
thorsten.hoening@elster.com
perfekte Chance, ihre künftigen Kollegen
und Geschäftspartner kennenzulernen.
Die Gaswirtschaft ist ein langfristiger
Wachstumssektor und Gas wird beim
Energiemix der Zukunft eine grundlegende Rolle spielen. Die Branche setzt daher
auf Veranstaltungen wie das WGC-Nachwuchsprogramm, um das Interesse
angehender Fachleute zu wecken und sie
über die vielen Karrieremöglichkeiten in
diesem Bereich zu informieren. Angesichts des Erfolgs des diesjährigen Nachwuchsprogramms ist die Gaswirtschaft
auf dem besten Weg, die nächste Generation zu inspirieren!
20 Aktuell
Elster Journal 2/2015
WGC 2015: Paris war eine Reise wert!
Gemeinsam für einen
lebenswerten Planeten
„Growing together towards a friendly planet” war das Thema der diesjährigen Weltgaskonferenz in Paris. Eine Hauptaussage der Weltgaskonferenz, die seit 1931 veranstaltet
wird, war, dass die verstärkte Verwendung von Gas ein schneller und effektiver Weg ist,
um die Kohlenstoffemission zu reduzieren. Dies ist auch bei der kommenden UN-Klima­
konferenz als Botschaft zu verstehen, die ebenfalls im Herbst in Paris stattfinden wird.
Unter diesem Motto präsentierten sich
ca. 400 Aussteller auf der begleitenden
Fachmesse, um ihre Produkte zu diesem
Themenkreis zu offerieren. Die IGU als
Veranstalter verzeichnete ca. 3500 Konfe­
renz­­­delegierte und über 10.000 Besucher.
Es war eine großartige Gelegenheit für
Elster, die Fortschritte und neuen Produkte
zu präsentieren sowie das Produktspektrum an die Leitthemen der Konferenz zu
adressieren:
• Erdgas als Hauptsäule – für eine
nachhaltige Zukunft der Erde
• Gas, erneuerbare Energien und
Elektrizität – die perfekte Kombination
• Erdgas als Wachstumsfaktor – für neue
Wirtschaftszweige
• Humankapital – für die Zukunft der
Gasindustrie
Auf einem offenen, modern gestalteten
und informativen Messestand präsentierte
Elster ein breites Produktportfolio.
Die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten der
Elster-Produkte konnten an einer animierten Großgrafik als gesamte Wertschöpfungskette bestens demonstriert werden.
Unter dem Leitmotiv „Vom Bohrloch bis
zum Brennerkopf “ waren alle Produkte vertreten.
Schiefergas, Biogas und Biomethan sowie
Gas als Ressource für die Stromerzeugung
standen in diesem Jahr auch im allgemeinen Interesse – und Elster liegt mit seinen
Biomethan-Einspeisestationen absolut im
Trend. Produktneuheiten wie Q.Sonicmax
und der gasLab Q2 ergänzten die Produkt­
reihe und wurden von vielen Besuchern
interessiert nachgefragt.
Diesem Motto zeigte das internationale
Elster-Standteam Geräte aus allen Be­­
reichen. Dieses große Produktspektrum
macht Elster einzigartig. Was ElsterProdukte zur Energiereduzierung und
CO2-Einsparung leisten können, war
mit eingeblendeten Laufschriften auf
einer Großgrafik dargestellt.
Die Veranstaltung in Paris zeigt einmal
wieder, dass wir in der Welt der Gaszähler,
der Messlösungen und -dienstleistungen
nicht allein sind. Aber ohne Wettbewerb
würde ein wichtiges Element der Motivation
zu ständigen Verbesserungen fehlen. Die
Aussteller waren sich einig, dass mit den
Konferenzteilnehmern ein anspruchsvolles
Publikum anwesend war.
In vielen Gesprächen wurden die Themen
der Konferenz diskutiert. Die steigende
Nachfrage nach Gas und Öl in den USA
bringt den Gas- und Ölpreis weiterhin
unter Druck und erzeugt somit eine neue
Verteilung der Energiereserven. Auf diese
Herausforderungen müssen sich die Hersteller von Gas-, Mess- und Regelgeräten
einstellen – gerade dann, wenn sich die
Bedingungen verschärfen werden.
Der nächste WGC findet in drei Jahren
in Washington D.C. statt. Bis dahin wird
Elster die Veränderungen des globalen
Gasmarktes intensiv be­­obachten und alle
Anstrengungen unternehmen, um mit
Innovationen die Herausforderungen zu
bewältigen.
Maika Haddad
maika.haddad@elster.com
Ak t uel l 21
Elster Journal 2/2015
Jugend forscht 2015: home-made Biogas
Eine mobile Biogasanlage als Alternative
zur Biotonne
Warum die Energie, die im heimischen Biomüll enthalten ist, nicht
auch gleich zu Hause verwerten? Diese Frage stellten sich zwei
Schüler und entwickelten daraus die Idee für eine dezentralisierte,
mobile Biogasanlage. Elster hat die Jungforscher aktiv bei ihren
Vorbereitungen zum Bundeswettbewerb „Jugend forscht“ unterstützt.
Die Idee entstand beim Rasenmähen:
Die Energie, die im heimischen Biomüll
schlummert, sollte direkt vor Ort nutzbar
gemacht werden. Zudem würde man die
erforderliche Energie, die für den Transport des Biomülls zu einer zentralen Sammelstelle aufzubringen ist, gleich noch
mit einsparen. Mit der so erzielten Gewinnung von klimaneutralem Gas und der
Verringerung des CO2-Ausstoßes könnte
jeder Einzelne einen Beitrag zur Energie­
wende leisten.
Mit viel Know-how, Geschick und Engagement haben Moritz Leg und Patrick Schuster,
Schüler des Gymnasiums Saarburg, die
Idee in die Tat umgesetzt und das Ergebnis beim Wettbewerb „Jugend forscht
2015“ eingereicht.
In der Anlage werden die Abfälle per
Fleischwolf zerkleinert und im Reaktor mit
Wasser in 30 Tagen vergoren. Eine Kalkwäsche befreit das Biogas von Kohlen­
dioxid – Stahlwolle und Aktivkohle entschwefeln es. Nutzbar bleiben Methan
sowie Dünger aus Gärresten. Der Prozess
wird mit zahlreichen Sensoren überwacht
und dabei von einer selbst entwickelten
Elektronik gesteuert.
Elster konnte die beiden Teilnehmer und
ihre Idee bereits beim Landeswettbewerb
Rheinland-Pfalz 2015 kennenlernen, bei
dem wir auch dieses Jahr wieder in der
Jury im Fachbereich Technik vertreten waren.
In Gesprächen rund um den Wettbewerb,
den die Jungforscher mit einem Landessieg im Fachbereich Technik abschlossen,
war schnell klar: Ein wenig Unterstützung
bei der Vorbereitung auf den anstehenden Bundeswettbewerb im Bereich der
Sensorik wäre hilfreich. Das hat die Entwicklung von Elster natürlich gerne übernommen.
Belohnt wurden die Anstrengungen der
beiden Jungforscher beim Bundeswettbewerb durch den Sonderpreis für Biotechnologie. Dazu auch an dieser Stelle noch
einmal anerkennenden Glückwunsch.
Junge Menschen bei der Umsetzung
kreativer Ideen unterstützen sowie ihr
Interesse an Forschung und Technik
fördern und damit den Nachwuchs von
morgen sichern – für Elster Verpflichtung
und Anliegen zugleich.
Wenn Sie neugierig geworden sind und
die Entwicklung des BioCubed-Projektes
verfolgen möchten, schauen Sie auf die
Homepage www.biocubed.com
Fragen beantwortet auch gerne:
PatrickSchuster94@gmail.com.
Bernhard Thomas
Elster auf der
European Utility
Week 2015
bernhard.thomas@elster.com
Elster Strom und Elster Gas werden ihre Lösungen auf der European
Utility Week (EUW) präsentieren, die vom 3. bis 5. November 2015
im Exhibition & Congress Center Messe Wien (Österreich) stattfinden
wird. Wir freuen uns auf das Event und auf die Möglichkeit, unsere
Kunden und Partner dort zu treffen.
22 se rvice
Elster Journal 2/2015
Joachim Emrich neuer Director After Sales Services:
Focus on Service
Seit dem 1. Juli 2015 hat Joachim Emrich den neu geschaffenen
Bereich „After Sales Service Integrated Metering Solutions“ übernommen. Mit ihm hat Elster eine erfahrene Führungskraft für den
After Sales technischer Produkte gewinnen können.
Joachim Emrich hat nach dem Maschinenbaustudium seine bisherige Berufs­
erfahrung in der Automobilzuliefererin­
dustrie gesammelt. Bei den Herstellern
von Komponenten arbeitete er im Vertrieb
von Serienteilen an Automobilhersteller
und deren Zulieferer. Parallel hat Joachim
Emrich ein BWL-Aufbaustudium absolviert.
Nach mehreren Jahren Vertriebstätigkeit
wechselte er in den After-Sales-Bereich –
speziell im Produktmanagement von
Ersatzteilen.
Im Laufe der Zeit hat er neben der Ver­
antwortung für Ersatzteilwesen weitere
After-Sales-Themen übernommen. Dazu
gehörten technischer Kundendienst ebenso wie Schulungen, Technikhotline und
eine Werkstatt für Reparaturen und Nachrüstungen. Zuletzt war er Leiter After Sales
bei einem Hersteller von Fahrwerkskomponenten. Mit dieser breiten Erfahrung im
After Sales technischer Produkte widmet
sich Herr Emrich nun seinen neuen Aufgabe bei Elster. Zu seinem Verantwortungsbereich gehören der technische Kundendienst Deutschland für IMS-Produkte und
das Bestellwesen für Ersatzteile und Reparaturen am Standort Mainz. Joachim
Emrich möchte die Aktivitäten im After
Sales bündeln und die Serviceangebote
ausbauen. Durch seine langjährige Erfahrung in der Zusammenarbeit mit Kunden
und Servicefachleuten wird er ganz die
Bedürfnisse der Kunden in den Mittelpunkt stellen.
Joachim Emrich, After Sales Director
Starke Leistungen im After Sales
Service
Elster bietet seinen Kunden ein umfangreiches Spektrum an Produkten zur Messung von Gasströmen und -beschaffenheit. Dieses Spektrum wird im After Sales
durch eine breite Palette von Serviceleis­
tungen ergänzt. Diese reichen von Inbetriebnahmen und Nacheichungen über
Schulungen und Hotline bis zu Ersatzteilversorgung und Reparaturen.
Märkte für technische Produkte zeichnen
sich durch drei Entwicklungen aus:
Erstens werden Produkte immer komplexer.
Der steigende Einsatz elektronischer Komponenten und deren Verknüpfung über
das Internet seien hier als Beispiele ge­­
nannt.
Zweitens steigen allgemein die Anforderungen von Industrie- und Privatkunden
an schnelle, kompetente Unterstützung.
Dies wird durch die immer komplexeren
Produkte noch verstärkt.
Drittens werden die Geschäfte immer
globaler.
ser vi ce 23
Elster Journal 2/2015
Anwenderfachseminare:
Sie zu uns oder
wir zu Ihnen?
Diesen drei Entwicklungen begegnet
Elster, indem die Serviceleistungen im neu
geschaffenen Bereich After Sales Service
gebündelt und koordiniert werden.
Ein Ziel der neuen Ausrichtung ist die
Qualifikation. Der hohe Ausbildungsstandard der Servicetechniker in Deutschland
umfasst viel Know-how über Produkte
und Anlagen. Die Elster-Techniker hierzulande verfügen meist noch über die im
Markt seltene zusätzliche Befugnis für
Eichungen. Mit all diesen Qualifikationen
ist der Elster-Techniker auf jede Einsatz­
situation vorbereitet und kann auch auf
Überraschungen schnell reagieren. Dieser
hohe Ausbildungsstand wird künftig als
Maßstab auch für andere Märkte dienen.
Eine zusätzliche Herausforderung ist, die
regionalen Besonderheiten der Märkte
und Kunden stärker zu berücksichtigen.
Neue Serviceprodukte zu entwickeln und
den Energieversorgern anzubieten ist ein
weiterer Aspekt für den Leistungsausbau.
Beispiele dafür sind Seminare beim Kunden vor Ort und verkürzte Lieferzeiten von
Ersatzteilen und Reparaturen.
Nach einem ausgebuchten Seminar-Halbjahr 2015 möchten
wir rechtzeitig die verschiedenen Anwenderfachseminare, die
Sie für die zweite Jahreshälfte und für 2016 buchen können,
vorstellen.
Seien Sie gespannt auf unseren neuen
Seminar-Newsletter, den Sie jetzt
abon­­nieren können. Die Anmeldung
funktioniert ganz einfach über folgenden Link: www.elster-instromet.com/
de/newsletter
Das Seminarangebot umfasst vier
Schwerpunkte
• Elektronik
• Gasmessung
• Gasdruckregelung
• Gasbeschaffenheitsmessung
Welche Vorteile bieten Ihnen
Anwenderfachseminare?
• theoretisches Wissen zu Aufbau und
Anwendung der Produkte
• Praxisübungen in kleinen Gruppen
• immer auf dem neuesten Stand der
Normen und Verordnungen
Zu welcher Zielgruppe gehören Sie?
Das Ziel von Elster Gas ist, die Kunden
und deren Bedürfnisse nach dem Kauf
des Produktes noch mehr in den Mittelpunkt zu stellen. Entscheidend dafür sind
die Menschen, die sich mit hoher Qualifikation und großer Serviceorientierung
auf die Situationen der Kunden und ihrer
Bedürfnisse einstellen und individuelle
Lösungen schaffen.
Andreas Dirks
andreas.dirks@elster.com
Bei Elster können Sie Fachwissen er­­
werben oder auffrischen. Ob Praktiker,
Messstellenbetreiber oder Planer für
die Auslegung von Anlagen – hier
findet jeder das Rüstzeug für seinen
speziellen Anwendungsbereich.
Zu uns oder zu Ihnen?
Kommen Sie gerne zu unseren klassischen Seminaren nach Mainz-Kastel.
Oder wir kommen zu Ihnen: Entweder
erarbeiten wir für Sie ein individuelles
Seminar und fügen die Themen wie
Bausteine für Sie zusammen oder wir
treffen uns mit Ihnen und weiteren
Teilnehmern in Ihrer Region. Sie haben
freie Wahl!
Sie finden uns in diesem Jahr auch auf
der GAT in Essen und selbstverständlich auf unserer Homepage. Hier sind
auch detaillierte Zielgruppenbestimmung und Seminarinhalte zu finden.
Die Termine für 2016 werden rechtzeitig
im 4. Quartal 2015 auf der Homepage
veröffentlicht: www.elster-instromet.com
Ihr Elster-Seminarteam in Mainz-Kastel:
Paul Schamari
Seminarleiter
paul.schamari@elster.com
T (06134) 605-299
Anna Christ
Seminarassistenz
anna.christ@elster.com
T (06134) 605-263
24 Ak tu el l
Elster Journal 2/2015
Serie: Produkte in Zahlen
25 Jahre batteriebetriebene
Mengenumwerter
Der erste von Elster entwickelte batteriebetriebene Mengenumwerter
Typ EK88 wurde 1990 eingeführt. Seit dieser Zeit hat sich viel getan.
Mittlerweile beinhaltet das neueste Gerät – der EK280 – optional auch
ein Modem und ein Netzteil.
Wer hätte sich damals träumen lassen,
dass solche Messgeräte ihre Daten
automatisch und drahtlos nachgeschalteten Systemen zur Verfügung
stellen – im Batteriebetrieb und sofern
gefordert auch noch verschlüsselt
und signiert …
… wir haben recherchiert und ein paar
interessante Zahlen – abseits der technischen Datenblätter – zusammengetragen:
220.000
batteriebetriebene
Mehr als
Mengenumwerter haben wir weltweit seit 1990 verkauft.
4 Standorten
weltweit produzieren wir Mengenumwerter:
An
in Arzamas (Russland), Seoul (Südkorea), Chongqing (China) und in
Mainz-Kastel (Deutschland).
65 Länder
konnten wir Mengenumwerter liefern, darunter auch
In
solche, die man gar nicht vermuten würde, wie z. B. Kamerun oder Vietnam.
0,00015 A
Strom zieht der EK280 aus seinen Batterien
Gerade mal
zwischen den Messzyklen – also quasi, wenn er schläft. Bis zu 1,5 A – 10.000-mal
so hoch – kann der Strom kurzzeitig sein, wenn sich das eingebaute Modem im
Mobilfunknetz einbucht.
9100 Parameter und Messwerte „verwaltet“ der EK280.
Mehr als
Beim EK88 waren es gerade mal 68.
76%
der ausgelieferten Mengenumwerter Typ EK280 sind mit einem Modem
ausgestattet.
1990: der Pionier EK88, unten der
aktuelle Mengenumwerter EK280 –
Kommunikation inklusive
27.500.000 Wh
beträgt die Gesamtkapazität der 650.000
Über
Batterien, die wir in Mengenumwertern verbaut bzw. als Ersatzteil geliefert haben.
Damit könnte ein Tesla viermal um die Welt fahren.
25 Jahre batteriebetriebene Mengenumwerter von Elster – eine Erfolgsgeschichte.
Vielen Dank für Ihr Vertrauen.
Rüdiger Pfeil
ruediger.pfeil@elster.com
G r uppe 25
Elster Journal 2/2015
Industrie 4.0: Fabrik mit Grips
Elster etabliert innovative
Fertigungstechnologien
„Neue Produkte zeichnen sich durch zunehmende Varianz aus“, sagt
Thomas Kujadt, Marketing Director Gas (Elster GmbH). Ein gutes
Beispiel ist unser neuer Stellmotor IC50, der in unterschiedl­i­
chen Ausführungen wie z. B. Versorgungsspannung, Laufzeit
und Zubehör als Einzelprodukt oder auch als zusammengebaute Einheit mit unterschiedlichen Gas- und Luftstellgliedern
geliefert werden kann.
Um diese Varianz effizient und sicher fertigen zu können, setzen Unternehmen wie
Elster auf Konzepte, die allgemein unter
dem Begriff Industrie 4.0 zusammengefasst werden. Es geht z. B. darum, wie sich
die Fertigungseinrichtung automatisch auf
die jeweils gewünschte Variante einstellt
und wie über den gesamten Fertigungsprozess eine hohe Qualität für das individuelle Produkt gewährleistet werden
kann.
„Wir unterstützen den Mit­ar­
beiter dabei, auch komplexe
Montagevorgänge sicher
durchführen zu können“,
sagt Roland Essmann,
Abteilungsleiter Production
Intelligence, die bei Elster
für die ManufacturingExecution-System (MES)-Einführung zuständig ist. „Jedes
Gerät erhält zu Beginn einen
Barcode mit eindeutiger Nummer.
IC50
Das MES kennt zu dieser Nummer alle
Informationen, die für die Variantenbildung notwendig sind, wie z. B. Prüfgrenzen oder Arbeitsanweisungen. Anhand
dieser Nummer zeigen wir dem Mitarbeiter auf einem Display, welche Montageschritte für exakt diese Variante in dieser
Station notwendig sind.“
Bei Elster beschäftigt man sich bereits
seit mehreren Jahren mit dem Thema
Industrie 4.0. In einem Co-Innovationsprojekt mit SAP und FESTO entstand so
zur Hannover Messe 2014 die Open
Integrated Factory, die eindrucksvoll
gezeigt hat, wie morgen moderne Fertigungswelten aussehen können. Dies
hat Elster über die deutschen Grenzen
hinaus Anerkennung als Innovations­
partner gegeben: Im Herbst 2014 kam
der chinesische Minister für Industrie
und Informatik Miao Wei nach Potsdam
(bei Berlin), wo SAP ein eigenes Innovations­
zentrum betreibt. Dort wurde gezeigt,
Start der auftragsbezogenen Fertigung
26 G
ruppe
Elster Journal 2/2015
Jedes Gerät identifiziert sich über den individuellen Barcode
Varianten-Stückliste wird vor Ort angezeigt
welche innovativen Fertigungs­lösungen
Elster im Bereich Smart Metering bereithält. „Eine gute vertikale und horizontale
Integration ist wichtig, um Industrie 4.0
wirksam umsetzen zu können“, so Essmann, „wir setzen dabei auf etablierte
Standards wie OPC UA und Web Services.“
Was ist damit gemeint?
Wenn der Kunde ein Produkt bei Elster
bestellt, startet die Bearbeitung im ERPSystem (SAP). Dort entsteht der Fertigungsauftrag, der passend zum Produkt nicht
nur Materialdaten, sondern auch Werkerinformationen, wie z. B. die Arbeitsanweisungen, enthält. Mit der Freigabe gelangt
der Auftrag zum MES-System, das die
Daten passend zum Arbeitsschritt in der
Linie anzeigt und den Prüfeinrichtungen
die notwendigen Parameter wie z. B.
Drehmomente oder Drücke über OPC UA
bereitstellt. Diesen Weg bezeichnet man
als vertikale Integration. Die Bestandteile
neuer Produkte bringen heute häufig nicht
nur das Bauteil selber, sondern auch
Daten wie Chargeninformationen mit.
Diese werden bei Elster in den Montageund Prüfschritten um Qualitätsdaten
ergänzt, so dass am Ende ein „Lebenslauf“ des Produkts entsteht. Die einzelnen
Prozessschritte sind über das MES verriegelt, d. h., der Werker kann z. B. die Funk­
tionsprüfung erst starten, wenn die vorgehende Dichtheitsprüfung erfolgreich war.
Am Ende einer erfolgreichen Prozesskette
wird direkt aus dem MES-System das
Typenschild gedruckt. Es stellt das Qualitätslabel dar, welches dem Mitarbeiter
signalisiert: alles O.K. Alle Schritte vom
Lieferanten über die internen Elster-Produktionsprozesse bis hin zur Lieferung
an den Kunden bezeichnet man als
horizontale Integration.
Die Elektronikkomponenten werden mit MES-Unterstützung montiert
Industrie 4.0 beschränkt sich dabei nicht
auf einzelne Bereiche eines Unternehmens. „Die interdisziplinäre, abteilungsübergreifende Zusammenarbeit ist entscheidend für den Erfolg“, sagt Essmann.
„Wir profitieren bei Elster davon, dass
unsere Mitarbeiter mit hohem persönlichen
Engagement aktiv die Einführung neuer
Techniken unterstützen und stets bereit
sind, über den Tellerrand zu schauen.“ So
wird in den Workshops mit Kollegen aus
der Entwicklung, Instandhaltung, IT und
der Produktion frühzeitig im Entwicklungsprozess überlegt, wie die Produkte und
Fertigungseinrichtungen künftig erfolgreich eingeführt werden können.
Also ist Industrie 4.0 bei Elster bereits
überall vorhanden?
„Wir haben mit unseren Teams große
Schritte getan“, meint Essmann, „bis zu
einer vollständigen Umsetzung ist es
jedoch noch ein weiter Weg. Man geht
davon aus, dass Industrie 4.0 Deutschland sicherlich noch fünf bis zehn Jahre
beschäftigen wird. Ich freue mich sagen
zu können, dass wir bei Elster schon
heute vorne dabei sind!“
Roland Essmann roland.essmann@elster.com
N o r me n 27
Elster Journal 2/2015
Keep it simple!
Einheitliche Kennzeichnung von
Messgeräten nach DIN 43863-5
Mit der Liberalisierung der Energiemärkte und der damit verbundenen Aufteilung
der Unternehmensstrukturen in Energielieferant, Netz- und Messstellenbetreiber
hat sich auch die Sicht auf die eingesetzten Mess- und Regelgeräte grundlegend
geändert. Wer heute für einen Gaszähler oder Mengenumwerter und dessen
Betrieb und Wartung zuständig ist, ist es morgen vielleicht nicht mehr. Dass
ein Netzbetreiber sein Netz oder Teile davon an andere Marktteilnehmer
verkauft, ist keine Seltenheit.
Mit einem Wechsel bekommen auch die
Mess- und Regelgeräte neue Eigentümer.
Während es in der Vergangenheit üblich
war, den Gerätebestand mit individuellen
Eigentumsnummern oder Kennzeichnungen zu verwalten, ist es heute wichtig, seinen Gerätebestand universell und gleichzeitig eindeutig zu katalogisieren. Nur so
behält man den Überblick.
Vor diesem Hintergrund wurde die Norm
DIN 43863-5 1 erarbeitet, die den folgenden Anwendungsbereich definiert:
„Zur eindeutigen Identifikation und als Ersatz
für die bisherigen Eigentumsnummern
wird eine 14-stellige alphanumerische
Zeichenfolge als herstellerüber- und spartenübergreifende Identifikationsnummer
beschrieben. Die herstellerübergreifende
Identifikations­­­nummer wird für alle neu
zu beschaffenden Messeinrichtungen
vorgesehen. Der Einsatz der Geräte ist
damit universell und die Identifizierung
eindeutig.“2
Der Aufbau der Kennzeichnung ist denkbar einfach und setzt sich aus mehreren
Komponenten zusammen (Abb. 1).
Neben der Sparten- und der Herstellerkennzeichnung, die durch andere Normen bereits verbindlich festgelegt wurde,
werden der Fabrikationsblock und die
Fabrikationsnummer durch den Hersteller
vergeben. Zur besseren Lesbarkeit gibt
die Norm vor, die Komponenten mit
einem Leerzeichen zu trennen. Zur
schnelleren Erfassung der Nummer mit
elektronischen Lesegeräten (z. B. Scanner)
Abb. 1: Aufbau der herstellerübergreifenden Identifikationsnummer 1
14
Sparte
7
Gas
13
12
11
10
09
08
07
06
Herstellerkennzeichnung Fabrikationsblock
E
L
Elster
S
9
6
05
04
03
02
Fabrikationsnummer
3
6
0
Mainz-Kastel
4
2
1 DIN 43863-5 Herstellerübergreifende Identifika­tions­­nummer für Messeinrichtungen
Stellen gesamt
Beschreibung
2
2
Seriennummer
Für den Fabrikationsblock verwendet Elster die folgenden Codes: 96 Mainz-Kastel, 25 Lotte, 40 Stara Tura.
2 DIN 43863-5 Kap. 1 Anwendungsbereich
01
9
Indentifikationsnummer
Klartext
28 N
ormen
Elster Journal 2/2015
ist ein Code verbindlich vorgeschrieben.
Von den beiden Alternativen verwendet
Elster ausschließlich den 2D-Code, da nur
dieser die Möglichkeit vorsieht, weitere
Informationen über das Messgerät zu
codieren.
Ab 1. Oktober 2015 wird Elster Regel­
geräte, Turbinenradgas- und Drehkolbengaszähler sowie Mengenumwerter und
Datenspeicher gemäß der Norm kennzeichnen3. Wo aus Platzgründen möglich,
bringen wir diese Kennzeichnung auf
das Typenschild, jedoch ist das nicht bei
allen Geräten gewährleistet. Deshalb wird
auf einigen Geräten dieses zusätzliche
Schild angebracht.
Eine Übersicht, wie die herstellerübergreifende Identifikationsnummer für Messeinrichtungen (Hersteller-ID) bei den verschiedenen Geräten angebracht wird, zeigt die
untenstehende Tabelle.
Darüber hinaus ersetzt die Kennzeichnung künftig die vielen individuellen
Eigentumsschilder, die bisher auf Kundenwunsch angebracht wurden. Der Einsatz
der Geräte ist damit universell und die
Identifizierung eindeutig … und so gibt es
die Norm vor!
Es erreichen uns häufig Kundenanfor­
derungen und Spezifikationen, die sich
zwar auf die Norm beziehen, aber davon
abweichend der Kennzeichnung eine
„individuelle Note“ verleihen. Sei es die
zusätzliche Forderung nach dem 1D-Code,
eine zusätzliche Überschrift oder sonstige
Ergänzungen. Um die Normkonformität zu
gewährleisten und die damit verbundene
universelle Lesbarkeit zu garantieren,
haben wir uns entschlossen, die Vorgaben der DIN 43863-5 streng einzuhalten.
Ein weiterer nachvollziehbarer Wunsch
ist, bei elektronisch auslesbaren Geräten,
z. B. Mengenumwerter oder Datenspeicher, die Hersteller-ID anstelle der bisherigen Seriennummer zu übertragen. Das
wurde leider – oder gar zum Glück – bei
der Definition der Norm vergessen. Warum?
Das Messgerät steht nur am Anfang einer
Datenkette und man bedenke, wie viele
Komponenten und Systeme mit den bisherigen Nummernsystemen arbeiten. Eine
Änderung diesbezüglich würde zwangsläufig dazu führen, dass nachgeschaltete
ZFA- und MDM-Systeme zwischen Geräten
mit alter Seriennummer und neuer Hersteller-ID unterscheiden müssten. Aufgrund der Vielzahl von Komponenten und
Abb. 2: Kennzeichnung der Mess- und Regelgeräte
Regelgeräte
ZR
HR
NDAF
MR/MAF
M2R
grundsätzlich auf dem Typenschild
Elektronik
DL230
FE260
EM260
grundsätzlich auf dem Typenschild
DL210
EK280
Zusatzschild
mechanischeTRZ
Messtechnik Rabo
RVG
(Zählwerkskopf S1)
Zusatzschild
Systemen verschiedener Hersteller wäre
das Chaos vorprogrammiert, würde man
diesem Wunsch folgen!
Elster bietet jedoch eine Alternative: Wir
stellen die neue Hersteller-ID unter einer
separaten Geräteadresse zur Verfügung.
Dann kann jeder zusätzlich oder alternativ
die neue Kennzeichnung auch elektronisch
abfragen oder auch am Display anzeigen.
Die erforderliche Dokumentation dazu
stellen wir gerne zur Verfügung. Auch der
Projektkreis zur Überarbeitung des technischen Regelwerkes DVGW G485 – DSfG
wird ein neues Datenelement zu diesem
Zweck definieren und zu gegebener Zeit
publizieren.
Was die Kernforderung der Norm angeht,
bleiben wir dabei: Wir halten es einfach
und folgen der Norm!
Nummer im Klartext und 2D-Code –
nicht mehr und nicht weniger!
Machen wir es allen einfach und folgen
gemeinsam der Norm: Keep it simple!
Paul Ladage
Rüdiger Pfeil
paul.ladage@elster.com
rüdiger.pfeil@elster.com
3 Ausnahmen sind derzeit die Geräte der gas-netSerie. Erst mit der Einführung des Nachfolge­
produkts in 2016 wird die neue Kennzeichnung
standardmäßig auf jedes Produkt aufgebracht.
N o r me n 29
Elster Journal 2/2015
Keep it simple!
Einheitliche Kennzeichnung
von Gasdruckregelgeräten
Ein Gasdruckregelgerät ist doch kein Messgerät! Oder vielleicht doch
ein bisschen? Über die Frage kann man trefflich streiten. Was klar ist,
das Regel­gerät ist Teil des Messsystems. Es stellt insbesondere im Haus­
anschluss­bereich (DVGW G459-2) letztendlich den Druck zur Verfügung,
der für die Ab­­rechnung herangezogen wird. Warum soll man daher nicht
die Vorteile, die die herstellerübergreifende Identifi­kations­­nummer für
Messeinrichtungen bietet, auch für die
Gasdruck­regelgeräte verwenden?
Die derzeitige Nachfrage aus dem Kunden­­­
kreis zeigt, dass die Hersteller-ID auch bei
den Gasdruckregelgeräten zum Standard
wird. Wir beabsichtigen daher, unser
Standardtypenschild so umzustellen, dass
die Hersteller-ID in Form des 2D-Codes
zusammen mit der Nummer im Klartext
aufgedruckt wird.
Statt des links angebrachten Barcodes,
den wir für interne Belange benutzt
haben, beabsichtigen wir, auf die Her­
steller-ID mit 2D-Code nach DIN 43863-5
umzustellen. Rechts vom 2D-Code wird
die 14-stellige Hersteller-ID im Klartext
aufgedruckt. Die letzten 8 Stellen enthalten die Seriennummer. Damit wird die
Abb. 1: Veränderungen für das Standardtypenschild
Neu
Seriennummer
Alt
bisher links angebrachte Seriennummer
ersetzt, um eine Doppelung zu vermeiden.
Zu­­sätz­­lich wurde das 2D-Barcodefeld
mitsamt der Klartextnummer weiter in die
Mitte des Typenschildes gerückt, um eine
bessere Les- und Erreichbarkeit zu gewähr­­­
leisten (Abb. 1).
Das neue Typenschildlayout vereinigt
die immer stärker werdende Forderung
unserer Kunden nach der Hersteller-ID
30 N
ormen
Elster Journal 2/2015
auch für die Gasdruckregelgeräte und
unsere internen Belange. Somit können
wir die begrenzte Fläche auf dem Typenschild optimal nutzen.
Mit dem Aufdruck der Hersteller-ID unmittelbar auf dem Typenschild können wir die
Prozesse deutlich sicherer gestalten, da
dadurch die gesamte Beschilderung
automatisch erfolgen kann. Von der Auftragseinschreibung – bei der die Nummer
bereits festgelegt wird – bis zum auto­
matisierten Aufkleben des aus dem
ERP-System mit den Daten versehenen
Typenschildes realisieren wir damit eine
ununterbrochene Prozesskette.
Abb. 2: Typenschild mit Hersteller-ID und MID-Kennzeichnung
für konformitätsbewertete Gasdruckregelgeräte
Bei den Gasdruckregelgeräten mit Kon­
formitätsbewertung haben wir diese
Änderung bereits vorgezogen (Abb. 2).
Dies war ein sinnvoller Schritt, um die
MID-Kennung „DE-M…“ auf dem Typenschild unterbringen zu können.
Die Vorteile der Hersteller-ID liegen auf
der Hand:
•einheitlich bei Mess- und Regelgeräten
•herstellerübergreifend
•gebietsübergreifend (vereinfacht die
Handhabung der Geräteaufnahme bei
Konzessionsgebietswechseln)
•zukunftssicher
Paul Ladage
paul.ladage@elster.com
Neue Wort-Bild-Marken bei Elster:
Elster Meter – Elster Instromet –
Elster Thermal Solutions
Wer von Ihnen die World Gas Conference in Paris im Frühjahr besucht hat,
wird bemerkt haben, dass Elster Lösungen für die unterschiedlichs­ten
Anforderungen über die gesamte Gas-Wertschöpfungskette anbieten kann.
Ob im Hochdruckbereich mit integrierter
Messtechnik, in Stationen für die Feststellung von Gasqualitäten, Gasverbrauch
und/oder Gasvolumen, oder im Niederdruckbereich mit sowohl klassischer als
auch „smarter“ Gasverbrauchsmessung
sowie Gasdruckregelung – Elster ist seit
jeher ein kompetenter und zuverlässiger
An­­sprechpartner für Planer, Versorger
und Betreiber. Elster steht aber auch für
Kompetenz bei der Planung von Beheizungseinrichtungen für Thermoprozessanlagen und für Lösungen zur Wärmegewinnung und Wärmeverteilung im Bereich
des Residential-Heating-Geschäfts.
Wort-Bild-Marken
Die Wort-Bild-Marken von Elster beschreiben Kernkompetenzen über die gesamte
Wertschöpfungskette – von der Gasgewinnung über den Gastransport bis hin zur
Gasverwendung.
Upstream
Downstream
Usage
Meter
Production
Natural Gas
Liquids
Processing
Elster geht es wie jedem anderen Her­
steller von Hochtechnologie: Eine starke
Marke unterstützt den Verkauf hochwer­
tiger Technologie. Die Assoziationen, die
sich mit der Elster Wort-Bild-Marke verbinden, sind von besonderer Bedeutung,
denn diese Marke steht für das Vertrauen
Midstream
Ethane
Transmission
Thermal Solutions
Distribution
Process Heat
Butane
Propane
Condensate
Storage
C&I
Residential
Heating
Power Generation
Liquification
LNG Terminal
Air Heating
G r uppe 31
Elster Journal 2/2015
Elster-Instromet
„Elster-Instromet“, die Marke für Kompetenz in den Bereichen Gasvolumen- und
Gasqualitätenmessung sowie für die Gasmessstationen im Hochdruckbereich.
Gasqualität
Gasvolumen
Gasmessstationen
in die Leistungsfähigkeit des Herstellers,
für Qualität und natürlich und vor allem
für dessen Kompetenz.
Mit dem Re-Launch des Internetauftritts
hat Elster unter der Wiedererkennbarkeit
der Marken technologische Kernkompetenzen gekennzeichnet: „Instromet“,
„Meter“ und „Thermal Solutions“.
So steht die Wort-Bild-Marke „Elster Instromet“
für integrierte Messtechnik und die damit
verbundenen Kernkompetenzen. Sie
bezieht sich auf Beratung, Service und
Technologie rund um die Analyse und
Feststellung von Gasqualitäten sowie die
Verbrauchs- und Gasvolumenmessungen
im Hochdruckbereich.
Die Marke „Elster Meter“ unterstreicht die
Messtechnikkompetenz im Niederdruckbereich. Dazu gehört auch die Gasdruckregelung. Elster Meter umfasst klassische,
mechatronische Lösungen zur präzisen
Gasverbrauchsmessung sowie monodirektionale (AMR) als auch bi-direktionale
Kommunikationstechnologie (SMART) zur
Feststellung von Verbräuchen oder auch
für den Zugriff auf Software, Parameter
oder Verbrauchstechnologie aus der
Ferne. Elster Meter bürgt für Präzision,
Zuverlässigkeit und Qualität.
Elster-Meter
„Elster-Meter“, die Wort-Bild-Marke für Kompetenz in den Bereichen Gasvolumenund Gasqualitätenmessung, sowie für die Gasmessstationen im Hochdruckbereich.
Water
Meter
Smart
Gateway
Smart
access
Customer
Display
Unit
GSM Base
Station
Consumer Access Point
markt und für Lösungen im Bereich indus­
trieller Beheizungseinrichtungen für Hochund Niedertemperaturanwendungen.
Wichtig: Keine dieser Wort-Bild-Marken
ersetzt Firmierungen oder Rechtsformen.
Elster GmbH bleibt Elster GmbH mit Sitz
in Mainz-Kastel und Lotte/Büren.
Bleiben Sie unserer Marke treu!
Die Marke „Elster Thermal Solutions“ steht
für Kompetenzen im Bereich der Sicherheits-, Mess- und Regelungstechnik rund
um den Einsatz von Gas zur Wärmeerzeugung und Wärmeverteilung im Heizwärme­­
Thomas Kujadt
Provider Firewall
thomas.kujadt@elster.com
Electricity
Gas
Elster GmbH
Steinern Straße 19–21
D-55252 Mainz-Kastel
www.elster-instromet.com