Wohin mit dem Geld? Where to put your money?
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Wohin mit dem Geld? Where to put your money?
business & travel Professional MBA >>> PRIVATE BANKING Part-time with top international faculty. Double accredited. Blocked modules in Vienna, Austria. Business core plus specialization options including: › Controlling › Energy Management › Entrepreneurship & Innovation › Finance › Marketing & Sales › Project & Process Management pmba@wu.ac.at, +43-1-313 36-4816 executiveacademy.at/pmba w for Apply no hip! la rs your scho Wohin mit dem Geld? Where to putyour money? TEXT: ROBERT WINTER 152 | skylines 03/2013 E gal, wo man hinkommt – oft haben Taxifahrer wirklich gute Tipps zu den besten Restaurants, wichtigen Sehenswürdigkeiten oder aktuellen Kulturveranstaltungen parat. Aber haben Taxifahrer auch das Zeug, in Geldfragen profunde Hinweise zu geben? Bei Terrance Odean, der ehemals als New Yorker Cab-Driver oder Bauarbeiter jobbte, steht das jedenfalls außer Frage. Er hat seinen Job als Taxifahrer schon vor Jahrzehnten an den Nagel gehängt und im Alter von 40 sein Studium absolviert, um sich in weiterer Folge als Professor der University of California, Berkeley, in den Kreis der weltweit führenden Finanzwissenschaftler hochzuarbeiten. Obwohl die New Yorker und die Frankfurter Börse die in der Finanzkrise angehäuften Verluste bis Anfang März wieder wettmachen konnten, empfiehlt der Experte, realistisch zu FOTO: DANIL MELEKHIN/ GETTY IMAGES Weil Zinsen bei Geldanlagen praktisch abgeschafft sind, gewinnen Aktien weiter an Attraktivität. Ein Risiko bleibt dennoch. | With interest rates on financial investments practically abolished, stocks are becoming more attractive. But a risk remains. bleiben und die Euphorie im Zaum zu halten. Uni-Professor Odean: „Wenn die Börse boomt, steigen der Optimismus und das Selbstvertrauen. Problematisch wird es, wenn übersteigertes Selbstvertrauen im Spiel ist. Das infiziert die Geldanlage. Man muss im Auge behalten, was langfristig mit Investments möglich ist.“ Und genau bei den Ertragschancen hakt es seit geraumer Zeit bei Sparbüchern und bei Staatsanleihen sicherer Länder wie Österreich und Deutschland sowie bei Papieren der USA. Die Ursache: Diesseits und jenseits des Großen Teichs haben die Notenbanken die Zinsen faktisch abgeschafft, weshalb die Erträge der als sicher geltenden Veranlagungen nach Abzug der Inflation sogar ins Minus rutschen. Mathias Bauer, Chef der Fondsgesellschaft Raiffeisen Capital Management: „Ich rechne damit, dass die >>> PRIVATE BANKING Zinsen über Jahre hinweg tief bleiben werden. Deshalb wird uns die Ertragsschwäche bei Sparguthaben und Staatspapieren von Ländern mit Top-Rating wohl oder übel längere Zeit erhalten bleiben.“ Darauf haben die Private-Banking-Experten frühzeitig reagiert. Wolfgang Traindl, Leiter des Private Banking der Erste Bank: „Vor 15 Jahren war es durchaus üblich, einen Großteil des veranlagten Geldes in sicheren Staatsanleihen zu halten und den Rest an den Börsen arbeiten zu lassen.“ In den vergangenen Jahren wurde jedoch ein Schwenk nötig, um die Ertragsentwicklung der Kundendepots auf Kurs zu halten. Die Portion der soliden Staatspapiere wurde Zug um Zug verringert und durch Unternehmens-, Hochzins- sowie Staatsanleihen der Schwellenländer ersetzt. Darüber hinaus wurde der Anteil von Aktien schrittweise angehoben. Heinz Mayer, Vorstand der Schoellerbank: „In unseren Kundendepots wurde die Aktiengewichtung seit rund zwei Jahren kontinuierlich auf rund 30 Prozent erhöht. Jetzt zeigt sich, dass die Börsen trotz aller Krisen nicht umzubringen sind.“ Bei der Auswahl von Einzelaktien vertraut der Experte weiterhin auf Papiere global tätiger Unternehmen. Dazu Wenn die Börse boomt, steigen Optimismus und Selbstvertrauen. | When the stock market is booming, optimism and self-confidence rise. zählt etwa der Schweizer Nahrungsmittelmulti Nestlé, der nur 2 Prozent des Umsatzes in der Eidgenossenschaft macht, während bereits 40 Prozent des Geschäftes in den aufstrebenden Staaten getätigt werden. Auch bei den Papieren der US-Konzerne Johnson & Johnson sowie Berkshire Hathaway oder des französischen Pharmakonzerns Sanofi ortet der Experte ebenso intakte Kurschancen wie an den asiatischen Börsen. Trotz der Aufholjagd der Börse Frankfurt rechnet Mayer nicht damit, dass der Schwung jäh versiegt: „Die deutschen Konzerne sind gut aufgestellt und erwirtschaften hohe Cashflows.“ Asien, im Speziellen die chinesische Börse, zählt auch zu den Hoffnungsträgern von Christian Ohswald, Leiter des Private Banking der RLB NÖ-Wien. Ohswald: „Bei China-Aktien sind heuer deutliche Zuwächse möglich. Im Reich der Mitte sind die wirtschaftlichen Fundamentaldaten gut, die Inflation ist überschaubar. Noch dazu hat Chinas Börse nach dem schwachen Start in das laufende Jahr Aufholpotenzial.“ Dass ein wohldosiertes Börsenengagement zwecks Flucht aus der Zinsfalle gerechtfertigt ist, bestätigt Susanne Höllinger, Vorstandschefin der Kathrein Privatbank: „Aktien befinden sich in einem nachhaltigen Aufwärtstrend. Zweistellige Zuwachsraten sind wahrscheinlicher als zweistellige Verluste. Im direkten Vergleich zum Ertrag sicherer Staatsanleihen ist die Gewinnrendite der Börsenkonzerne sowie der Anteil von Aktien mit hoher Dividendenrendite so hoch wie zuletzt in den 1970er-Jahren.“ Bleibt dennoch die Frage, ob sich an den Börsen nicht bereits erste Anzeichen einer Überhitzung abzeichnen. „Ganz klar: Nein“, konstatiert Robert Zadrazil, Vorstand Bank Austria Private Banking. „Die Aktienbewertungen sind im historischen Vergleich nicht überzogen und es gibt keine Anzeichen für eine übertriebene 154 | skylines 03/2013 Euphorie an den Aktienmärkten“, so Zadrazil weiter. In die gleiche Kerbe schlägt Raiffeisen-Fondschef Bauer: „Seit sich die Europäische Zentralbank im Sommer 2012 hinter die Euro-Schuldnerländer gestellt hat, ist Angst aus dem System gewichen. Es kommt nicht überraschend, dass die Kurse an manchen Aktienmärkten auf das Vorkrisenniveau gestiegen sind, erwirtschaften doch viele Börsenkonzerne bereits wieder so hohe Gewinne wie 2007.“ Trotz der positiven Einschätzungen dürfen Anleger nicht ausblenden, dass Börsenrückschläge jederzeit möglich sind. Manfred Huber, Vorstand der Euram Bank: „Die Börsenkurse sind in den vergangenen zwei Jahren mit plus 30 bis 40 Prozent stark gestiegen. Nach einem solchen Anstieg steigt naturgemäß die Gefahr für Kurskorrekturen.“ Darüber hinaus gibt es noch einige offene Großbaustellen auf dem Weg zur volkswirtschaftlichen Gesundung der Industrienationen. Bank-Austria-Vorstand Zadrazil: „Die Euro-Schuldenkrise ist noch keineswegs ausgestanden, die Notwendigkeit zur Budgetkonsolidierung bleibt bestehen. Das trifft auch auf die USA zu, wie die jüngsten automatischen Budgetkürzungen deutlich machen.“ Erste-Bank-Experte Traindl: „Obwohl ich davon ausgehe, dass sich höhere Aktienquoten in einer breit gestreuten Veranlagung mittel- bis langfristig auszahlen werden, müssen Anleger auf Jahressicht mögliche Börsenverluste bis zu 10 Prozent aushalten können.“ Kathrein-Bank-Expertin Höllinger pflichtet bei: „Ein zwischenzeitlicher Rückschlag von 5 bis schlimmstenfalls 15 Prozent ist denkbar. Deshalb sollten Investoren bei der Höhe des Aktienanteils innerhalb ihrer Risikoklasse bleiben.“ Stichwort Risiko: Österreichs Investment-Experten sind einhellig der Meinung, dass das Gesamtrisiko überschaubar bleibt, wenn die gesamte Veranlagung auf breite Beine gestellt wird. So finden sich etwa im Musterdepot des Private Banking der Erste Bank, das auf dynamische Investoren zugeschnitten ist, 25 Prozent an Aktien aus den Industriestaaten und 10 Prozent Schwellenländeraktien. Exakt die Hälfte des Musterdepots entfällt weltweit gefächert auf festverzinsliche Papiere der Industrie- und Schwellenländer sowie auf Unternehmens- und Wandelanleihen. Zusätzlich werden Alternative Investments, offene Immobilienfonds und Gold mit jeweils 5 Prozent beigemischt. Dass ein breiter Anlage-Mix oberste Priorität hat, zeigt auch das so genannte ausgewogene Depot der RLB Noe-Wien mit insgesamt 31 Prozent Aktien, 34 Prozent Anleihen, und jeweils rund 10 Prozent in Alternative Investments, Managed Futures Fonds und Rohstoffen. Übrigens: Die massive Flucht in die Reservewährung Gold hat bereits nachgelassen. Zu Recht, wie Euram-Experte Huber befindet: „Je nach Kaufzeitpunkt sitzen viele Anleger, die in das Edelmetall investierten, bereits auf 10 oder 20 Prozent Wertverlust. Ich würde Gold selbst dann nicht kaufen, wenn sich der Preis je Feinunze noch weiter verringert. Deutlich bessere Chancen räume ich Silber ein.“ /// herever you go, cab drivers often have great tips as to the best restaurants, important tourist attractions and the latest cultural events. But do cab drivers also have what it takes to offer useful advice when it comes to questions of money? Terrance Odean, who formerly worked as a New York cab driver and builder, most certainly does. He gave up his job as a cab driver decades W Bezahlte Anzeige business & travel KLICK IN DIE ZUKUNFT! Deine Stadt ohne Berührungsängste. www.smartcity.wien.at Mehr als 200 Amtswege bequem mit Computer oder Smartphone erledigen. Von der Baustellen-Genehmigung bis zum Schrebergarten, von der Kindergarten-Anmeldung bis zur Wohnbauförderung. Damit sparen wir Zeit und Nerven. Das macht das Leben leichter – und unsere Stadt fit für die Zukunft. Daran arbeiten wir alle gemeinsam. Das ist Smart City Wien. business & travel >>> PRIVATE BANKING ago, went back to school and took a degree at the age of 40, and eventually worked his way up to become a Professor at the University of California, Berkeley, and one of the world’s top economists. Although the New York and Frankfurt Stock Exchanges had made up for the losses suffered during the financial crisis by early March, the expert recommends we remain realistic and keep a lid on any euphoria. As Professor Odean puts it: “When the stock exchange is booming, optimism and self-confidence naturally rise. The problems start when that self-confidence starts to become excessive. That infects investment. You have to keep an eye on what is actually possible in the long term with investments.” And that’s exactly why problems have been arising for some time now in earning opportunities on savings accounts and government bonds in traditionally low-risk countries such as Austria and Germany, as well as bonds in the USA. The reason for this is that central banks on both sides of the Atlantic have essentially lowered interest rates to zero, as a result of which yields on investments traditionally viewed as safe have actually slipped below zero once inflation is taken into account. Mathias Bauer, head at fund management company Raiffeisen Capital Management, says this: “I’m expecting interest rates to remain low for some years to come. As a result, weak yields on savings accounts and government bonds in countries with top ratings look likely to be with us for a while.” Private banking experts reacted to this trend early on. Wolfgang Traindl, Manager of Private Banking at Erste Bank: “15 years ago it was perfectly normal to keep the majority of your invested money in secure government bonds, and leave the rest on the stock exchanges.” In recent years, however, it has been necessary to change this direction to keep the earning trend of clients’ deposits on course. The portion of solid government bonds has gradually been reduced, and replaced by corporate, high interest and government bonds from emerging countries. The proportion taken up by stocks has also slowly been increased. Heinz Mayer, Chairman of the Executive Board at Schoellerbank: “The share weighting in our client deposits has been continually increased to around 30 percent for around two years now. It is now becoming clear that, despite all the crises, the stock exchanges is not going to be killed off.” When selecting individual stocks, the expert continues to place his trust in the securities of Es zeigt sich, dass die Börsen trotz aller Krisen nicht umzubringen sind. | Despite all the crises, the stock exchanges are not going to be killed off. globally active companies. These include Swiss foodstuffs multinational Nestlé, which makes just two percent of its turnover in Switzerland itself, while 40 percent of its business is already generated in emerging markets. The expert also sees solid return potential in the securities of US groups Johnson & Johnson and Berkshire Hathaway, French pharmaceuticals group Sanofi, and Asian stock exchanges. Despite the Frankfurt Stock Exchange bouncing back, Mayer does not expect the positive mood to fizzle out abruptly: “The German groups are well positioned, and generating high cash flows.” Asia, and the Chinese stock exchange in particular, is one of the big hopes of Christian Ohswald, Manager of Private Banking at RLB NÖ-Wien. As Ohswald says: “Significant growth is possible in China stocks this year. Underlying economic data in China are positive, and the level of inflation manageable. As well as this, China’s stock exchange has the potential to make up lost ground after a weak start to the year.” 156 | skylines 03/2013 Susanne Höllinger, Chair of the Executive Board of Kathrein Privatbank, confirms that a carefully regulated commitment to stock exchanges is justified as a way to escape the interest rate trap: “Stocks are in a lasting upward trend. Double-digit growth rates are more likely than double-digit losses. Directly compared to the yield on safe government bonds, the earning yield of the stock exchange groups and the share of stocks with high dividend yields has not been as high as this since the 1970s.” The question remains, however, of whether the first signs of overheating are not already beginning to appear on the stock exchanges. “Absolutely not,” says Robert Zadrazil, Chairman of the Executive Board at Bank Austria Private Banking. “Looked at historically, stock valuations are not excessive, and there is no sign of exaggerated euphoria on stock markets,” Zadrazil continues. Raiffeisen’s head of fund management Mathias Bauer takes the same line: “Since the European Central Bank threw its weight behind the euro debtor countries in the summer of 2012, the fear has been taken out of the system. It’s no surprise to learn that rates on some stock markets have risen to where they were before the crisis, as many groups quoted on the stock exchange are already now making profits as high as in 2007.” Despite the positive assessments, of course, investors should not forget that falls on the stock exchanges are possible at any time. Manfred Huber, Chair of the Executive Board of Euram Bank: “Stock exchange prices have risen strongly in the past two years, by between 30 and 40 percent. After a rise like that, of course, the risk of corrections rises.” In addition to this, a number of questions still remain to be answered before the recovery of the industrialised economies is complete. As Bank Austria Chairman of the Executive Board Zadrazil points out: “The euro debt crisis is by no means over yet, and the need for budget consolidation remains. That also applies to the USA, as the latest automatic budget cuts make clear.” Erste Bank expert Traindl: “Although I’m working on the assumption that high stock quotas will pay off in the medium- to long-term as part of a widely-spread investment portfolio, investors do need to be able to withstand possible stock exchange losses of up to ten percent over the year.” Kathrein Bank expert Höllinger agrees: “A loss of between five and – in the worst case – 15 percent is conceivable. Consequently, investors should remain within their risk class when it comes to the share of their investments they put in stocks.” And speaking of risk: Austria’s investment experts are widely of the opinion that overall risk remains manageable if the total investment is widely spread. The sample private banking portfolio of Erste Bank, for example, which is tailored to dynamic investors, contains 25 percent of stocks from industrialised economies and ten percent from emerging markets. Looked at worldwide, exactly half the sample portfolio is in fixed-interest bonds in industrialised and emerging markets and corporate and convertible bonds. These are mixed with five percent each of alternative investments, open property funds and gold. The fact that a wide investment mix is of the highest priority is also shown by the so-called balanced deposit of RLB NÖ-Wien, which features a total of 31 percent in stocks, 34 percent in bonds, and around ten percent each in alternative investments, managed futures funds and commodities. The massive flight into gold as a reserve currency has already begun to slow, by the way. And rightly so, as Euram expert Huber puts it: “Depending on when they bought, many investors who put their money in gold have already lost between ten and twenty percent. I myself would not buy gold unless the price per troy ounce were to fall further. I would estimate the opportunities to be much better in silver.” *