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2000 2003 BILDUNGSENTWICKLUNG IN ÖSTERREICH VORWORT D Der Text des Teiles A wurde ursprünglich für die deutsche und die englische Fassung der Internetpublikation „Strukturen der allgemeinen und beruflichen Bildung und der Erwachsenenbildung in Europa“ des EURYDICE-Bildungsinformationsnetzes (www.eurydice.org ) der Europäischen Union geschrieben. Herausgegeben vom E-mail: Homepage: GrafikDesign: Druck: Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur Dr. Elfriede Tajalli, Mag. Stefan Polzer elfriede.tajalli@bmbwk.gv.at stefan.polzer@bmbwk.gv.at www.bmbwk.gv.at Maria Martina Schmitt mms@nextra.at Holzhausen Druck Wien 2004 ie UNESCO beschäftigt sich in besonderem Maße mit Bildung in einem globalen Kontext. Die 44 UNESCO-Schulen in Österreich zeigen in vorbildlicher Weise, wie interkultureller Dialog und Erfahrungsaustausch zum gegenseitigen Nutzen stattfinden können. Den Lehrerinnen und Lehrern sowie den Schülerinnnen und Schülern möchte ich an dieser Stelle für ihr hervorragendes Engagement herzlich danken. Der internationale Erfahrungsaustausch über Fragen der Qualitätssicherung im Bildungsbereich hat in den Elisabeth Gehrer letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Voraussetzung Bundesministerin für jeden internationalen Vergleich ist allerdings die gute für Bildung, Wissenschaft und Kultur Kenntnis des jeweiligen Bildungssystems. Mit der Publikation „Bildungsentwicklung in Österreich“, die zum zweiten Mal auf Englisch und Deutsch erscheint, wird diesem Bedürfnis nach einer Übersicht über das österreichische Bildungssystem Rechnung getragen. Die vielfältigen Erfolge an Österreichs Bildungseinrichtungen bilden eine hervorragende Grundlage für die nächsten zukunftsorientierten Schritte der Qualitätssicherung. 1995 wurde mit der großen inneren Schulreform begonnen. Dazu zählt die Autonomie an Schulen zur Entwicklung eines Schulprofils und zur Schwerpunktbildung. 1999 wurde der Lehrplan für die Unterstufe der allgemein bildenden höheren Schulen und der Hauptschule geschaffen, der sich in Kernund Erweiterungsbereiche gliedert. Auf dieser Basis wurde auch ein neuer Lehrplan für die Oberstufe entwickelt, der ab dem Schuljahr 2004 /2005 umgesetzt wird. Ein weiterer wichtiger Schritt zur Entwicklung der Qualität an Schulen ist der Weg von der Inputmessung zur Outputmessung. Dazu werden derzeit die Bildungsstandards für die 4. Klasse Volksschule, Hauptschule und allgemein bildende höhere Schule ausgearbeitet. Österreichs berufsbildende höhere Schulen sind dank der hohen Qualität ihrer Ausbildung zu einem internationalen Vorzeigemodell geworden und zählen beispielsweise zum internationalen Spitzenfeld, was die Anzahl der Übungsfirmen betrifft: Von den 4000 Übungsfirmen, die weltweit bestehen, befinden sich rund 1.200 in Österreich. Auch der Computerführerschein (ECDL) hat sich zum best-practice Modell entwickelt, denn an Österreichs Schulen wurden seit dem Jahr 2000 ins- A VORWORT ORGANISATION UND STRUKTUR DES BILDUNGSWESENS INHALT gesamt 320.000 Einzelmodule abgelegt. Dank der Initiative „eFit Austria“ verfügen die Schulen über eine optimale PC-Ausstattung, wie etwa die höheren technischen Lehranstalten zeigen, wo heute für jeweils vier Schü ler/innen ein PC zur Verfügung steht. Das Universitätsgesetz 2002 bildet die Grundlage für die größte Universi tätsreform, die es in Österreich je gegeben hat und ist ein Meilenstein für die weitere Entwicklung der Universitäten. Durch die Universitätsreform werden die Universitäten zu selbstständigen wissenschaftlichen Anstalten, die mit der Zusammenführung von Entscheidung und Verantwortung den internationa len Anforderungen noch besser gerecht werden können. Die Qualität unserer Bildung ist der Schlüssel für die Zukunft. Der Weg in die „Wissensgesellschaft“, auf dem sich Europa und die Welt befinden, ist mit einem schnellen strukturellen Wandel in wirtschaftlicher, gesellschaftlicher und kultureller Hinsicht verbunden. Die Schulen und Universitäten müssen die Basis legen, um mit diesem Wandel, der alle Lebens- und Arbeitsbereiche er fasst, erfolgreich umgehen zu können. Die Initiative „klasse:Zukunft“ und der Bildungsplan 2010 sind wichtige Meilensteine zur weiteren Qualitätssteigerung des österreichischen Bildungs systems. Ich würde mich freuen, wenn sich die Leserinnen und Leser dieser Broschüre aktiv an den zukunftsweisenden Entwicklungen beteiligen und ihre Erfahrung, ihre Kompetenz und ihr Engagement einbringen. 1. 1.1 1.2 1.3 1.4 1.5 1.6 1.7 2. 2.1 2.2 2.3 2.4 3. 3.1 3.1.1 3.1.2 3.1.3 3.1.4 3.1.5 3.2 3.2.1 3.2.2 4. Elisabeth Gehrer Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur 4.1 4.2 4.3 4.4 4.5 5. 5.1 5.2 5.3 5.4 ZUSTÄNDIGKEITEN UND VERWALTUNG Politischer Hintergrund . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Grundlagen des Schulsystems: Gesetzgebung . . . . . . . . . Kompetenzverteilung in der Verwaltung des Schulsystems Schulaufsicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Finanzierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Beratungsorgane . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Privatschulen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 10 10 14 15 16 17 VORSCHULERZIEHUNG Organisation . . . . Lehrplan . . . . . . . Lehrpersonal . . . . Statistische Daten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 19 19 19 Primarbereich / Volksschule . . . . . . . . . . . . . . . . . . Organisation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Lehrplan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Leistungsfeststellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Lehrpersonal . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Statistische Daten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sekundarbereich I . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hauptschule . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Allgemein bildende höhere Schule / AHS-Unterstufe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 21 21 23 24 25 25 26 30 ALLGEMEINE SCHULPFLICHT DAS SCHULWESEN IM SEKUNDARBEREICH II Polytechnische Schule . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Allgemein bildende höhere Schule / AHS-Oberstufe. . . . . . . . . . Berufsbildende mittlere und höhere Schulen . . . . . . . . . . . . . . Bildungsanstalten für Sozialpädagogik, Bildungsanstalten für Kindergartenpädagogik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Statistische Daten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 . . . . . . . . 35 . . . . . . . . 37 . . . . . . . . 40 . . . . . . . . 41 BERUFLICHE ERSTAUSBILDUNG Organisation des Dualen Systems . . . . . . . . Berufsbildende Pflichtschule (Berufsschule). Finanzierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Lehrplan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42 42 43 44 5.5 5.6 5.7 6. 6.1 6.1.1 6.1.2 6.1.3 6.1.4 6.1.5 6.1.6 6.1.7 6.2 6.3 6.3.1 6.3.2 6.3.3 6.3.4 6.3.5 6.3.6 6.4. 6.4.1 6.4.2 6.4.3 6.4.4 6.4.5 6.4.6 6.5 7. 7.1 7.2 7.3 7.4 7.5 7.5.1 7.5.2 7.5.3 7.5.4 7.5.5 7.5.6 7.6 7.7 7.8 Leistungsbeurteilung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44 Lehrpersonal . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44 Statistische Daten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45 B ENTWICKLUNGEN IM BILDUNGSWESEN 2000 –2003 INHALT HOCHSCHULBILDUNG Nichtuniversitäre Bildungsalternativen . Zugang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Studienbeiträge / Studienförderung . . . Akademisches Jahr . . . . . . . . . . . . . . . Angebotene Studien . . . . . . . . . . . . . . Leistungsbeurteilung / Qualifikationen . Lehrpersonal . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Statistische Daten . . . . . . . . . . . . . . . . Universitäten, Fachhochschulen . . . . . . Universitätsbereich. . . . . . . . . . . . . . . . Hochschulzugang . . . . . . . . . . . . . . . . Studienbeiträge / Studienförderung . . . Das akademische Jahr . . . . . . . . . . . . . Angebotene Studien . . . . . . . . . . . . . . Leistungsbeurteilung / Qualifikationen . Lehrpersonal . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fachhochschulen . . . . . . . . . . . . . . . . . Hochschulzugang . . . . . . . . . . . . . . . . Studienbeiträge / Studienförderung . . . Das akademische Jahr . . . . . . . . . . . . . Angebotene Studien . . . . . . . . . . . . . . Leistungsbeurteilung / Qualifikationen . Lehrpersonal . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Statistische Daten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46 46 46 46 46 47 47 48 48 48 48 49 50 50 51 52 52 53 53 53 53 54 54 55 ERWACHSENENBILDUNG Rechtliche Rahmenbedingungen . . . . . . . . . . . . . Organisatorische Rahmenbedingungen . . . . . . . . Finanzierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Lehrende . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Organisation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Weiterbildungsinstitutionen . . . . . . . . . . . . . . . . . Zugangsvoraussetzungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zielsetzungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zeitliche und räumliche Organisation . . . . . . . . . . Curriculum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Qualitätssicherung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bildungsinformation und Bildungsberatung . . . . . Anrechnung von Vorkenntnissen, Akkreditierung . Statistische Daten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56 56 57 58 59 59 62 63 63 63 64 64 65 65 8. RECHTLICHE UND ORGANISATORISCHE MASSNAHMEN 8.1 8.2 8.3 Gesetzgebung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67 Schulpartnerschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69 Sozioökonomische Maßnahmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71 9. NEUE LEHRPLÄNE FÜR HAUPTSCHULE UND AHS-UNTERSTUFE . . . . . . . . . 72 10. UNTERRICHTSPRINZIPIEN 10.1 10.2 10.3 10.4 10.5 10.6 10.7 10.8 11. 11.1 11.2 11.3 11.4 Politische Bildung und Menschenrechtserziehung . . . . . Mehrsprachigkeit und interkulturelle Erziehung . . . . . . Erziehung zur Gleichstellung von Frauen und Männern Gesundheitsförderung und Sexualerziehung . . . . . . . . Bewegung und Sport . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Umwelterziehung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Verkehrserziehung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Berufsorientierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76 . 79 . 83 . 89 . 92 . 95 . 98 101 Medienpädagogik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bibliotheken-Service für Schulen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . KulturKontakt Austria / ÖKS-Österreichischer Kultur-Service. IKT-Entwicklung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 105 106 107 111 UNTERRICHTSMEDIEN UND NEUE TECHNOLOGIEN 12. LEHRER/INNEN/BILDUNG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .117 13. SCHULPSYCHOLOGIE – BILDUNGSBERATUNG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .120 14. QUALITÄTSENTWICKLUNG UND BILDUNGSFORSCHUNG . . . . . . . . . . . . . . .123 15. 15.1 15.2 15.3 15.4 15.5 16. 16.1 16.2 UNIVERSITÄTEN UND FACHHOCHSCHULEN Universitäten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fachhochschulsektor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Internationale Mobilität und Kooperation in der Hochschulbildung . Beratung und Förderung der Studierenden. . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bibliotheken und Archive . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 125 132 134 135 134 ERWACHSENENBILDUNG UND ÖFFENTLICHES BÜCHEREIWESEN Erwachsenenbildung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 137 Öffentliches Büchereiwesen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 138 Universitäten Fachhochschulen Kollegs Lehrer/innenbildende Akademien INTERNATIONALE ZUSAMMENARBEIT Schüleraustausch, Schulpartnerschaft, Schülerwettbewerbe . . . . . . . . . . 140 Bilaterale Zusammenarbeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 142 Zusammenarbeit mit Mittel-, Ost- und Südosteuropa . . . . . . . . . . . . . . . 145 Österreichs Beteiligung am EU-Bildungsprogramm S OKRATES . . . . . . . . . 148 Österreichs Beteiligung am EU-Bildungsprogramm LEONARDO DA VINCI . . 151 Zusammenarbeit mit dem EUROPARAT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 154 Zusammenarbeit mit der OECD (2000 –2004) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 157 Zusammenarbeit im Rahmen der UNESCO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 158 Bildungsinformation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 163 19 Jahre 13. 15 Jahre 9. 14 Jahre Polytechnische Schule Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik Berufsbildende mittlere Schulen 10. Berufslehre und Berufsschule (Duales System) Bildungsanstalt für Sozialpädagogik 11. 16 Jahre Oberstufenrealgymnasium 12. 17 Jahre Berufsbildende höhere Schulen 18 Jahre 8. 13 Jahre 7. 12 Jahre Hauptschule 6. Allgemein bildende höhere Schule 5. 10 Jahre 4. 9 Jahre Sonderschulen 11 Jahre 3. 8 Jahre S CHULPFLICHT 17. 17.1 17.2 17.3 17.4 17.5 17.6 17.7 17.8 17.9 Akademien für gehobene medizinisch-technische Dienste und Hebammenakademien INHALT 2. 7 Jahre 1. 6 Jahre Volksschule (Grundschule) ORGANISATION UND STRUKTUR DES BILDUNGSWESENS 1. 1. ZUSTÄNDIGKEITEN UND VERWALTUNG 1.1 Politischer Hintergrund Österreich ist ein Bundesstaat mit neun Bundesländern. Das Bundesgebiet umfasst eine Gesamtfläche von 83.858 Quadratkilometern. Die Einwohner zahl lag laut Volkszählung 2001 bei 8.032.926, davon lebten 1.550.123 in Wien, der Bundeshauptstadt. Der Anteil der städtischen Bevölkerung betrug 67%. Österreich, bis 1918 Monarchie, ist heute eine parlamentarische Repu blik. Die aus den Jahren 1920/1929 stammende Bundesverfassung beruht auf den Prinzipien der Demokratie, des Föderalismus, der Rechtsstaatlichkeit und der Gewaltentrennung. Der Bundespräsident ist der oberste Repräsentant des Staates, er wird di rekt vom Volk für eine Amtsperiode von sechs Jahren gewählt. Die gesetzge benden Organe des Bundes sind der Nationalrat und der Bundesrat, der die Länderkammer darstellt und damit die Beteiligung der Länder an der Gesetz gebung des Bundes sichert. Die Mitglieder des Bundesrates werden von den Landtagen der neun Bundesländer gewählt. Die Bundesregierung besteht aus dem Bundeskanzler, dem Vizekanzler und den Bundesministern/innen. Die Landtage sind die gesetzgebenden Or gane auf Ebene der Bundesländer. An der Spitze der Landesverwaltung steht die Landesregierung. Die Gemeinden haben ein verfassungsrechtlich abgesichertes Recht auf Selbstverwaltung. Sie unterliegen dabei der Aufsicht des Bundeslandes. In den Gemeinden gibt es einen gewählten Gemeinderat, dem der/die Bürger meister/in vorsteht. Der/die Bürgermeister/in wird entweder vom Gemeinde rat gewählt oder, sofern es landesgesetzlich vorgesehen ist, direkt durch die Gemeindebürger/innen. In Österreich existiert eine organisatorisch-institutionelle Trennung von Kirche und Staat. In den Schulen wird Religionsunterricht erteilt; eine Abmeldung ist mög lich. Die zahlenmäßig größte Glaubensgemeinschaft ist die römisch-katho lische Kirche. In Österreich gilt Deutsch als Amtssprache. Die Rechte der Volksgruppen (Slowenen, Kroaten, Ungarn, Tschechen, Slowaken, Roma, Sinti) werden 9 hung zwischen Bund und Ländern geteilt. Diese Teilung erfolgt nach folgendem Modell: • 1.2 Grundlagen des Schulsystems: Gesetzgebung Entsprechend dem Schulorganisationsgesetz vom 25. Juli 1962 hat die öster reichische Schule „die Aufgabe, an der Entwicklung der Anlagen der Jugend nach den sittlichen, religiösen und sozialen Werten sowie nach den Werten des Wahren, Guten und Schönen durch einen ihrer Entwicklungsstufe und ihrem Bildungsweg entsprechenden Unterricht mitzuwirken. Sie hat die Ju gend mit dem für das Leben und den künftigen Beruf erforderlichen Wissen und Können auszustatten und zum selbsttätigen Bildungserwerb zu erzie hen“. Die österreichische Rechtsordnung garantiert die allgemeine Zugänglich keit von öffentlichen Schulen ohne Unterschied der Geburt, des Geschlechts, der Rasse, des Standes, der Klasse, der Sprache und des Bekenntnisses. Privat schulen hingegen ist es gestattet, die Schüler/innen nach dem Bekenntnis, der Sprache oder dem Geschlecht auszuwählen. In der Praxis geschieht dies rela tiv selten. • • • 1.3 Kompetenzverteilung in der Verwaltung des Schulsystems Seit jeher zählt die Schule in Österreich zu den sensibelsten und unter den po litischen Entscheidungsträgern und -trägerinnen umstrittensten Bereichen. Dies erklärt die äußerst kasuistische Kompetenzverteilung im Bildungswesen. Das Abändern vieler sich auf den Bildungsbereich beziehenden Gesetze ist nur unter erschwerten rechtlichen Voraussetzungen möglich. Das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur ist oberste Aufsichtsbehörde für das gesamte Primar- und Sekundarschulwesen, welches sowohl allgemein bildende als auch berufsbildende Schulen umfasst. Für die Ausbildung im Lehrbetrieb (im Rahmen der Lehre) ist das Bundes ministerium für Wirtschaft und Arbeit zuständig. Im Jahr 2000 wurde durch die Zusammenlegung des Unterrichtsministe riums und des Wissenschftsministeriums das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur geschaffen, das für die Schul- und Hochschulbildung zuständig ist. Wie in der gesamten staatlichen Verwaltung sind auch im Schulwesen die Zuständigkeiten in der Gesetzgebung und die Zuständigkeiten in der Vollzie 10 Gesetzgebung und Vollziehung sind ausschließlich Bundessache: Dies gilt insbesondere für das gesamte allgemein bildende höhere Schul wesen, aber auch für das berufsbildende mittlere und höhere Schulwe sen (Sekundarbereich II) sowie die Bildungsanstalten für Sozialpädagogik, die Bildungsanstalten für Kindergartenpädagogik und das Dienst- und Personalvertretungsrecht der an diesen Schulen unterrichtenden Leh rer/innen. Die Gesetzgebung ist Bundessache, die Vollziehung hingegen Angele genheit der Länder: Diese Kompetenzverteilung trifft u.a. auf das Dienst und Personalvertretungsrecht jener Lehrer/innen zu, die an öffentlichen Pflichtschulen unterrichten. Die Grundsatzgesetzgebung ist Bundessache, die Ausführungsgesetz gebung und die Vollziehung Landessache: Dies gilt insbesondere für die Gliederung der Schulbehörden des Bundes oder die äußere Organisation von öffentlichen Pflichtschulen. Unter äußerer Organisation versteht man u.a. Aufbau, Errichtung, Erhaltung und Auflassung von Schulen aber auch die Festsetzung von Klassenschülerzahlen und der Unterrichtszeit. Das Ausfüllen des Grundsatzgesetzes (Rahmencharakter) geschieht durch Ausführungsgesetze der Landtage, der Gesetzgebungsorgane der Länder. Die Gesetzgebung und Vollziehung sind Landessache: Dies trifft etwa auf das Kindergartenwesen zu. Die Schulbehörden des Bundes Dort, wo dem Bund die Vollziehung zukommt, geschieht dies durch eigene Behörden. Das sind: • • • die Bezirksschulräte auf der Ebene der politischen Bezirke, die Landesschulräte auf der Ebene der Bundesländer und der Bundesminister/die Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur für ganz Österreich. Bezirks- und Landesschulräte werden auch als Schulbehörden des Bundes in den Ländern bezeichnet. Für die österreichische Verwaltungsorganisation ist ein zweigliedriger Instanzenzug typisch. So kann eine beim Bezirksschulrat anhängig gemachte Angelegenheit bis zum Landesschulrat laufen, eine beim Landesschulrat ins Rollen gebrachte Materie bis zum Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur (BMBWK). 11 1. ZUSTÄNDIGKEITEN UND VERWALTUNG durch die Rechtsordnung garantiert. Von dieser Garantie ist auch das Volks gruppenschulwesen erfasst. 2002 hatten die einzelnen Wirtschaftssektoren folgenden Anteil am Brut toinlandsprodukt: primärer Sektor: 2,2%, sekundärer Sektor: 30,6%; tertiärer Sektor: 67,2%. Die Arbeitslosigkeit betrug 4,0%. Für gewöhnlich bringt die Bundesregierung einen Gesetzesentwurf als Re gierungsvorlage in den Nationalrat ein. Zu diesem im BMBWK ausge arbeiteten Entwurf hat zuvor eine Reihe in inhaltlichem Zusammenhang stehender Stellen (die Kollegien der Bezirks- und Landesschulräte, Landes regierungen, diverse Interessenvertretungen, Kirchen etc.) Gutachten er stellt. Vom Bund beschlossene Grundsatzgesetze enthalten in der Regel eine Fristsetzung, innerhalb welcher die Länder die entsprechenden Ausführungs gesetze zu erlassen haben (6 Monate bis zu einem Jahr). Die Ausführungsge setze werden durch die Landtage beschlossen. Näheres regeln die einzelnen Landesverfassungen. Lehrpläne sind Verordnungen des Bundesministers für Bildung, Wissen schaft und Kultur auf der Basis des Schulorganisationsgesetzes. Für fast alle Gegenstände sind Arbeitsgemeinschaften von Lehrerinnen und Lehrern ein gerichtet, die für die Lehrpläne wesentliche inhaltliche Vorarbeit leisten. Alle Lehrpläne sehen schulautonome Bereiche vor, die von den Schulen genutzt werden können, jedoch nicht müssen. Für jeden Gegenstand werden den Schülerinnen und Schülern im Rah men der Schulbuchaktion die für den Unterricht notwendigen Unterrichts mittel (vorwiegend Schulbücher, aber auch therapeutische Unterrichtsmittel, Unterrichtsmittel eigener Wahl) gegen einen geringen Selbstbehalt unent geltlich zur Verfügung gestellt. Die Auswahl dieser Unterrichtsmittel – im Rahmen einer vom Ministerium zusammengestellten Schulbuchliste – erfolgt durch die Lehrerkonferenz (an Schulen mit Sekundarstufe II) bzw. durch das Schulforum (an allen übrigen Schulen) unter Mitwirkung von Eltern- und Schülervertretern. Die Verwen dung eines nicht in der Liste enthaltenen Schulbuchs ist nicht untersagt, doch entfällt hier die Bezahlung durch die öffentliche Hand. Der Landesschulrat Dieser steht unter der Leitung des Landeshauptmannes (Präsident des Landesschulrates), den jedoch in der Praxis ein Amtsführender Präsident ent lastet. Das wichtigste Organ innerhalb eines Landesschulrates ist das Kolle gium, das aus stimmberechtigten (darunter Lehrer/innen sowie Väter und Mütter schulbesuchender Kinder) und beratenden Mitgliedern (Vertre ter/innen gesetzlich anerkannter Kirchen, Religionsgemeinschaften und Inte ressenvertretungen, Schulaufsichtsbeamtinnen bzw. Schulaufsichtsbeamte) besteht. Die stimmberechtigten Mitglieder sind nach dem Stärkeverhältnis der im Landtag vertretenen politischen Parteien zusammengesetzt. 12 Eine wesentliche Aufgabe des Kollegiums des Landesschulrates besteht im Unterbreiten von Dreiervorschlägen für die Besetzung von Lehrer- und Direktorenstellen im Bereich der mittleren und höheren Schulen. Von den drei Vorgeschlagenen wählt hinsichtlich der Schulleiter/innen der Bundesminister eine Person zur Ernennung aus. Darüber hinaus kann das Kollegium des Lan desschulrates auf der Grundlage bestehender Gesetze und Verordnungen (z.B. Lehrpläne) allgemeine Weisungen erlassen und Entwürfe zu Gesetzen und Verordnungen begutachten. Der Bezirksschulrat Dieser steht unter der Leitung des Bezirkshauptmannes. Die hier bestehenden Kollegien orientieren sich in Struktur und Zusammensetzung an jenen der Landesschulräte. Der Aufgabenbereich des Kollegiums umfasst das Erlassen allgemeiner Weisungen und das Ausarbeiten von Gutachten zu Gesetzes- und Verord nungsentwürfen (z.B. zu den Lehrplänen). Die Ämter der Landesregierung Bezirks- und Landesschulräte sind Bundesbehörden und nehmen keine Voll ziehungsaufgaben wahr, die in den Kompetenzbereich der Länder fallen. Dies wird von den Landesvollziehungsbehörden – den Ämtern der Landesregie rungen – übernommen. Als wichtigster Bereich sei die Kooperation mit den Gemeinden bei der Er haltung öffentlicher allgemein bildender Pflichtschulen und die Bereitstellung der dort unterrichtenden Lehrer/innen genannt. Allerdings bestehen in diesen Angelegenheiten vielfach Mitwirkungsrechte der Bezirks- und Landesschul räte. Schulautonomie Auf Grund der 14. Novelle des Schulorganisationsgesetzes hat seit dem Schul jahr 1993/94 das schulpartnerschaftliche Gremium der jeweiligen Schule (Schulgemeinschaftsausschuss, bestehend aus Vertretern und Vertreterinnen von Lehrerinnen und Lehrern, Schülerinnen und Schülern und Eltern bzw. Schulforum an Pflichtschulen, bestehend nur aus Vertretern und Vertreterin nen von Lehrerinnen und Lehrern und Eltern) mit Zwei-Drittel-Mehrheit schul autonome Lehrplanbestimmungen zu erlassen. Damit können in einem vor gegebenen Rahmen Schwerpunkte gesetzt und eigene Schulprofile entwi ckelt werden. Schulautonome Bestimmungen an der Polytechnischen Schule ermögli chen eine flexible Anpassung an die beruflichen Interessen der Schüler/innen und die jeweiligen Erfordernisse in der Region. 13 1. ZUSTÄNDIGKEITEN UND VERWALTUNG Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur 1.4 Schulaufsicht Das österreichische Schulwesen kennt eine gut ausgebaute Schulinspektion. Die Schulaufsicht im Primar- und Sekundarbereich liegt in der Zuständigkeit der Schulbehörden des Bundes in den Ländern (Bezirksschulräte, Landes schulräte). In den einzelnen Ländern wird die Schulaufsicht von Landesschul inspektorinnen und Landesschulinspektoren ausgeübt, die für eine bestimm te Schulart zuständig sind. Diese werden im Pflichtschulwesen von Bezirks schulinspektorinnen und Bezirksschulinspektoren, im mittleren und höheren Schulwesen von Fachinspektorinnen und Fachinspektoren für einzelne Ge genstände unterstützt. Einige wenige Schulen, z.B. die höheren land- und forstwirtschaftlichen Lehranstalten (auf Ebene des Sekundarbereichs II) sowie einige berufsbilden de höhere Schulen (Sekundarbereich II) in Wien unterstehen unmittelbar dem Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur. 14 1.5 Finanzierung Bei den Pflichtschulen (Volksschulen, Hauptschulen, Sonderschulen, Poly technischen Schulen und Berufsschulen) fungieren Bundesländer, Gemeinden oder Gemeindeverbände als Schulträger. Bei den allgemein bildenden Pflichtschulen sind dies zumeist Gemeinden oder Gemeindeverbände, bei den Berufsschulen hingegen die Länder. Schulträgerschaft meint das Errichten einer Schule, die Instandhaltung des Schulgebäudes, das Aufkommen für die Betriebskosten, das Anschaffen von Einrichtungen und Lehrmitteln, die Vorsorge für die Schulärztin bzw. den Schularzt sowie das Einstellen von erforderlichem Hilfspersonal (Schulwartin nen und Schulwarte, Heizerinnen bzw. Heizer etc.). Das Bereitstellen der Leh rer/innen ist hingegen bei den Pflichtschulen stets Aufgabe der Bundesländer. Dienstgeber der an öffentlichen Pflichtschulen unterrichtenden Lehrer/innen sind damit die Bundesländer, die auch die Bezahlung übernehmen. Allerdings werden den Ländern diese Kosten vom Bund im Rahmen des Finanzaus gleichs zu 100% refundiert. (Einzige Ausnahme bilden die Berufsschulleh rer/innen, wo die Refundierung nur zu 50% erfolgt.) An öffentlichen Pflichtschulen darf kein Schulgeld erhoben werden, auch die Fahrt von und zur Schule mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist kostenlos. Die Schulbücher werden von der öffentlichen Hand zur Verfügung gestellt und gehen in das Eigentum der Schüler/innen über. In den letzten Jahren wurde sowohl bei der Schülerfreifahrt als auch bei den Schulbüchern ein Selbstbehalt von 10% eingeführt. Bei den vom Bund errichteten und erhaltenen mittleren und höheren Schulen (Sekundarbereich II) trägt dieser die gesamten Kosten, einschließlich jener des Lehrerpersonals. Mit der Schule haben die Lehrer/innen auch in die sem Fall kein Arbeitsverhältnis; Arbeitgeber ist der Bund. Bezüglich Schul geldfreiheit, Freifahrt und Schulbüchern gelten die Aussagen zum Pflicht schulbereich. Die Schulen in Österreich haben nur relativ geringe budgetäre Mittel, über die sie selbst verfügen. Gegenwärtig befinden sich allerdings Modelle zur Erweiterung der finanziellen Autonomie in Erprobung. Universitäten (mit wenigen Ausnahmen) wurden vom Staat eingerichtet und werden überwiegend aus staatlichen Mitteln finanziert. Mit dem 1. Jänner 2004 haben die Universitäten ihre volle Rechtsfähig keit erhalten und sind damit selbst für ihr Budget zuständig, das ihnen zum Großteil vom Bund zugewiesen wird. 15 1. ZUSTÄNDIGKEITEN UND VERWALTUNG Bei berufsbildenden mittleren und höheren Schulen (Sekundarbereich II) gibt es zusätzlich Wahlmöglichkeiten in Bezug auf verschiedene Ausbil dungszweige. Innerhalb eines bestimmten Rahmens kann die Schule auch über die Klassenschülereröffnungs und -teilungszahlen bestimmen. Eine 1995 neu geschaffene Schulzeitregelung gibt Schulen die Möglich keit, wegen wichtiger schulischer oder öffentlicher Anlässe bis zu fünf Tage im Schuljahr für schulfrei zu erklären. Mit Hilfe dieses eigenständig verfüg baren Zeitbudgets sollen Schulen u.a. in die Lage versetzt werden, ihre schul interne Lehrerfortbildung flexibler zu gestalten. 1996 wurde für die Schulen die gesetzliche Grundlage für die Erweite rung ihres finanziellen Spielraumes geschaffen. Unter gewissen, schulrecht lich festgelegten Voraussetzungen können Schulen Räume oder Teile der Lie genschaft (z.B. den Turnsaal oder den Sportplatz) an Dritte vermieten und über die Einnahmen unter der Bedingung selbst verfügen, dass sie für schuli sche Zwecke verwendet werden. Gleiches gilt für Drittmittel, die etwa über Sponsoring oder Werbeaktivitäten an der Schule eingenommen wurden. An den Schulen des Bundes können darüberhinaus seit 1998 sogenannte teil rechtsfähige Einrichtungen gegründet werden, die zum Abschluss von im Ge setz aufgezählten Rechtsgeschäften befugt sind. Die österreichischen Schulen können in begrenztem Umfang auch über Mittel, die ihnen von den Schulbehörden zugewiesen werden, selbst verfü gen. Für berufsbildende mittlere und höhere Schulen kann dies die Beschaf fung von Computern und technischen Geräten (finanzielle Autonomie) er leichtern. Berufsorientierte, schülerzentrierte Unterrichtsformen (z.B. „Übungsfirmen“) können so effizienter verwirklicht werden. Die folgenden Beratungsorgane wurden eingerichtet und dem Bundesminis terium für Bildung, Wissenschaft und Kultur zugeordnet, ihre wesentliche Aufgabe besteht in der Beratung des Bundesministers: Schulreformkommission Dieser gehören Vertreter/innen der politischen Parteien, der Landesschulräte, der Eltern- und Lehrerverbände, der Sozialpartner sowie aus der Wissenschaft kommende Expertinnen und Experten für Pädagogik und Bildungsforschung an. Zentrum für Schulentwicklung Das Zentrum ist in Bereiche untergliedert, die jeweils auf ein bestimmtes Ge biet spezialisiert sind. Bereich I befasst sich unter anderem mit der Begleitung und Betreuung von Schulversuchsvorhaben, Bereich II widmet sich der Eva luation und Schulforschung und Bereich III konzentriert sich auf die Grund sätze und Konzepte des Fremdsprachenunterrichts. Elternbeirat Dieser umfasst Vertreter/innen der wichtigsten Elternvereinigungen und ver wandter Organisationen. Er tritt mehrere Male im Schuljahr unter dem Vorsitz des Bundesministers/der Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kul tur oder einer von diesem/dieser delegierten Beamtin bzw. eines Beamten zu sammen. Bundesschülervertretung Diese setzt sich vornehmlich aus den Landesschulsprecherinnen und -spre chern zusammen. Sie tagt bis zu vier Mal pro Schuljahr unter dem Vorsitz des Bundesministers/der Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur oder einer von diesem/dieser delegierten Beamtin bzw. eines Beamten. • individuelle Beratung bei Fragen der Ausbildungs- und Berufswahl, des Lernens sowie bei Schwierigkeiten und Sorgen im Zusammenhang mit der Schule Die Schüler- und Bildungsberater/innen arbeiten auch mit den Einrich tungen des Arbeitsmarktservices zusammen. Darüber hinaus stehen diese auch für Vorträge bei Elternabenden und in dividuelle Beratung in den jeweiligen Sprechstunden zur Verfügung. 1.7 Privatschulen Das Gründen von Privatschulen ist verfassungsrechtlich garantiert. Die meis ten Privatschulen sind in der Trägerschaft von gesetzlich anerkannten Kirchen oder Interessenvertretungen (Kammern). Grundsätzlich gibt es zwei Typen von Privatschulen: solche, die nach einem öffentlichen Lehrplan unterrichten und solche, die sich ihre eigenen Lehrpläne geben. Bei der Unterstützung von Privatschulen spielt deren Trägerschaft eine wichtige Rolle. Schulen, deren Träger eine gesetzlich anerkannte Kirche ist, haben sogar einen Rechtsanspruch darauf, das Lehrpersonal unentgeltlich zur Verfügung gestellt zu erhalten. Diese Lehrer/innen bleiben Angestellte des Bundes (bei mittleren und höheren Schulen) oder des Landes (bei Pflichtschu len). Privatschulen, die nicht in der Trägerschaft einer anerkannten Glaubens gemeinschaft geführt werden, haben keinen Anspruch auf staatliche Perso nalsubventionen. Es werden jedoch manchmal privatrechtliche Verträge ab geschlossen, auf deren Grundlage diese Schulen ebenso behandelt werden wie Schulen in konfessioneller Trägerschaft. Darüber hinaus können Privatschulen beim Bundesministerium für Bil dung, Wissenschaft und Kultur Anträge auf Subventionen für außergewöhn liche Ausgaben stellen, deren Gewährung aufgrund eines privatrechtlichen Vertrages, z.B. für die Kostenübernahme von Baumaßnahmen, möglich ist. Schullaufbahn- und Bildungsberatung Die Schullaufbahn- und Bildungsberatung wird in Österreich von ca. 2.500 Schüler- und Bildungsberaterinnen und -beratern an allen österreichischen Schulen (ausgenommen Volksschulen und Berufsschulen) durchgeführt. Diese Lehrer/innen unterrichten an einer Schule, wo sie für ihre Beratungs tätigkeit einen gewissen Zeitrahmen zur Verfügung haben. Sie werden nach einem einheitlichen Curriculum kontinuierlich geschult. • • 16 Die Arbeitsschwerpunkte betreffen: Information über die an der jeweiligen Schule geführten Schulformen umfassende Information über alle Ausbildungsmöglichkeiten 17 1. ZUSTÄNDIGKEITEN UND VERWALTUNG 1.6 Beratungsorgane VORSCHULERZIEHUNG Der Kindergarten ist in Österreich die traditionelle Form der vorschulischen Er ziehung für Kinder zwischen 3 und 6 Jahren, stellt jedoch keinen Teil des Schulsystems dar. Der Besuch des Kindergartens erfolgt über Wunsch der El tern – ist also freiwillig. Derzeit nutzten österreichweit 90% der Fünfjährigen dieses vorschulische Betreuungsangebot (1960/61 waren es erst 23,5%), allerdings gibt es deut liche regionale Unterschiede im Grad der Inanspruchnahme. 2.1 Organisation Die Errichtung eines Kindergartens ist nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich, durch die eine seiner Aufgabe entsprechende Bildungsarbeit gewähr leistet ist. Es gibt öffentliche Kindergärten – sie werden vom Bund, von Län dern oder Gemeinden errichtet und erhalten – und private Kindergärten. Da neben bestehen in Selbstorganisation von Betreuerinnen bzw. Betreuern und Eltern autonome Kindergruppen. Die weitaus bedeutendste Anzahl der Kin dergärten wird von Gemeinden eingerichtet (fast drei Viertel der Gesamtzahl). Die Finanzierung des Personal- und Sachaufwandes ist grundsätzlich vom jeweiligen Kindergartenerhalter zu leisten. Hinsichtlich der Beiträge des Landes zur Kostendeckung der Errichtung und Führung eines Kindergartens bestehen beträchtliche Unterschiede. Dies gilt insbesondere für die Führung privater Kindergärten. Privatkindergärten, die von Vereinen, Kirchen oder Orden geführt wer den, erhalten unter bestimmten Bedingungen Subventionen zur Deckung der Personalkosten und des Sachaufwandes. Dies erfolgt entweder nach freiem Ermessen oder aufgrund des jeweils zutreffenden Kindergartengesetzes nach festgelegten Prozentsätzen. Privatkindergärten in anderer Trägerschaft erhal ten in der Regel keine finanzielle Hilfe. Mancherorts werden keine Elternbeiträge erhoben, in vielen Gemeinden hingegen werden derartige Beiträge – gestaffelt nach dem Haushaltsnetto einkommen – für den Kindergartenbesuch in Rechnung gestellt. Desgleichen erheben die Privatkindergärten Elternbeiträge von unterschiedlicher Höhe. Es wird zwischen Ganztags- und Halbtagskindergärten unterschieden. Halbtagskindergärten sind von mindestens 7.00 bis 12.00 Uhr geöffnet. Es besteht die Möglichkeit, ein Mittagessen einzunehmen. Ganztagskinder gärten sind von 7.00 bis 19.00 Uhr geöffnet und schließen das Mittagessen ein. Die Eltern können ihre Kinder zu jedem beliebigen Zeitpunkt abholen. Viele Kindergärten sind das ganze Jahr hindurch geöffnet. 18 2.2 Lehrplan Im Zentrum der Vorschulerziehung steht die Förderung der Gesamtpersön lichkeit des Kindes, aber auch die Vorbereitung auf die Schule ist ein wichti ges Anliegen. Diesen Aufgaben soll der Kindergarten durch das Agieren der Kinder in kleinen Gruppen (Jahrgangsgruppen oder sogenannte Familiengruppen mit drei- bis fünfjährigen Kindern), die im Regelfall koedukativ geführt werden, durch die Berücksichtigung individueller Betätigungs- und Arbeitsweisen und durch ein systematisches Angebot von Spielen und Materialien verschiedener Art gerecht werden. Das Kind soll im Kindergarten vor allem die Möglichkeit haben, durch angemessenes Spielen ohne Zeit- und Leistungsdruck Erkennt nisse zu gewinnen. 2.3 Lehrpersonal Die Fachkräfte für Kindergartenpädagogik werden in speziellen Einrichtun gen auf der Ebene des Sekundarbereichs II oder postsekundär (im Kolleg) ausgebildet. Das Kolleg bietet einen zweijährigen Ausbildungsgang an, der auch Personen offensteht, die zwar keine Reifeprüfung abgelegt haben, aber über einschlägige Berufserfahrung verfügen. Diese müssen zuvor eine Stu dienberechtigungsprüfung oder Berufsreifeprüfung ablegen. Die Einrichtung von Kollegs stellt eine wesentliche Reform im Bereich des Kindergartenwe sens dar. 2.4 Statistische Daten Drei- bis Fünfjährige in allgemeinen Kindergärten (2002/2003) Kinder Personal Kindergärten 209.584 25.638 4.657 19 2. VORSCHULERZIEHUNG 2. ALLGEMEINE SCHULPFLICHT 3.1 Primarbereich / Volksschule Die Volksschule (Grundschule) hat die Aufgabe, eine für alle Schüler/innen ge meinsame Elementarbildung zu vermitteln. Die soziale Integration behinder ter Kinder ist dabei zu berücksichtigen. Dabei soll den Kindern eine grundlegende und ausgewogene Bildung im sozialen, emotionalen, intellektuellen und körperlichen Persönlichkeitsbereich ermöglicht werden. Die Grundstufe I umfasst die 1. und 2. Schulstufe sowie bei Bedarf die Vorschulstufe und die Grundstufe II (3. und 4. Schulstufe). Die Grundstufe I kann mit einem getrennten Angebot von Vorschulstufe (Vorschulklasse) sowie 1. und 2. Schulstufe oder mit einem gemeinsamen An gebot von Schulstufen der Grundstufe I geführt werden. Die Vorschulstufe dient der Förderung schulpflichtiger, jedoch noch nicht schulreifer Kinder, wobei die soziale Integration behinderter Kinder zu be rücksichtigen ist. Im Gegensatz zu den Kindergärten ist die einjährige Vorschulstufe Teil des Schulsystems. Die allgemeine Schulpflicht beginnt mit dem auf die Vollendung des sechsten Lebensjahres folgenden 1. September. Alle schulpflichtigen schulreifen Kinder werden in die 1. Schulstufe aufgenommen. Die Schulleiterin bzw. der Schulleiter hat zu entscheiden, ob das Kind dem Unterricht in der ersten Schulstufe folgen wird können, ohne körperlich oder geistig überfordert zu werden, oder ob es in der Vorschulstufe gefördert werden soll. Entsprechend den Begabungen bzw. den Bedürfnissen des Kindes kann es zur Bewältigung der Lernziele der Grundstufe I bis zu drei Jahre brauchen. Kinder, die das sechste Lebensjahr erst zwischen dem 1. Sep tember und dem 31. Dezember des laufenden Schuljahres vollenden und durch die Anforderungen der 1. Schulstufe nicht überfordert werden, können auf Ansuchen der Eltern bzw. Erziehungsberechtigten vorzeitig in die 1. Schulstufe aufgenommen werden. Der vorzeitige Besuch der ersten Schul stufe wird in die Dauer der allgemeinen Schulpflicht eingerechnet. Sollte sich nach der vorzeitigen Aufnahme in die erste Schulstufe herausstellen, dass das Kind in der ersten Schulstufe überfordert ist, ist die vorzeitige Aufnahme zu widerrufen. In diesem Fall können die Eltern bzw. Erziehungsberechtigten das Kind zum Besuch der Vorschulstufe anmelden. Ein solcher Widerruf ist bis zum Ende des laufenden Kalenderjahres möglich. In der Grundstufe I besteht seit dem Schuljahr 1999/2000 die Möglich keit, auch während des Unterrichtsjahres in die nächsthöhere oder nächst 20 niedrigere Schulstufe zu wechseln, wenn dadurch der Lernsituation der Schülerin bzw. des Schülers eher entsprochen werden kann. Während der Grundschulzeit ist es möglich, einmal eine Schulstufe zu überspringen. Die erste Schulstufe kann nicht übersprungen werden. Schü ler/innen der Grundschule dürfen nur dann in die übernächste Schulstufe auf genommen werden, wenn dadurch die Gesamtdauer der Grundschule nicht weniger als drei Schuljahre beträgt. Sollte sich nach Aufnahme in die über nächste Schulstufe eine Überforderung des Kindes herausstellen, so kann die Entscheidung mit Zustimmung der Eltern bzw. Erziehungsberechtigten bis zum Ende des Kalenderjahres widerrufen werden. Seit dem Schuljahr 1998/99 ist im Grundschullehrplan ab der 1. Schul stufe eine lebende Fremdsprache (Englisch, Französisch, Italienisch, Kroatisch, Slowakisch, Slowenisch, Tschechisch oder Ungarisch) als Verbindliche Übung (d.h. ohne Benotung) vorgesehen und ab dem Schuljahr 2003/04 an allen Volksschulen ab der 1. Schulstufe verpflichtend zu führen. 3.1.1 Organisation Die Klassen werden koedukativ gebildet, die Zahl der Schüler/innen in einer Klasse darf 30 (in der Vorschulstufe 20) nicht überschreiten. Jeder Schulstufe der Grundschule entspricht, soweit es die Schülerzahl zulässt, eine Klasse. Bei zu geringen Schülerzahlen können mehrere Schulstufen in einer Klasse zu sammengefasst werden. Der Unterricht wird durch eine Klassenlehrerin bzw. einen Klassenlehrer erteilt, die/der die Klasse in der Regel über vier Jahre hin weg begleitet. Die Vorschulstufe kann allein als Klasse oder integrativ in der Grundstufe I (= 1. und 2. Schulstufe + ev. Vorschulstufe) geführt werden. 3.1.2 Lehrplan Die Stundentafel der Vorschulstufe umfasst folgende Verbindlichen Übungen (Gesamtumfang: 20 Wochenstunden): • • • • • • • Religion Sachbegegnung Verkehrserziehung Sprache und Sprechen, Vorbereitung auf Lesen und Schreiben Mathematische Früherziehung Singen und Musizieren Rhythmisch-musikalische Erziehung • • • • Bildnerisches Gestalten Werkerziehung Leibesübungen Spiel 21 3. ALLGEMEINE SCHULPFLICHT 3. Schulstufen und Wochenstunden1) Pflichtgegenstände 1 2 3 4 Religion 2 2 2 2 Sachunterricht 3 3 3 3 Deutsch, Lesen, Schreiben 7 7 7 7 Mathematik 4 4 4 4 Musikerziehung 1 1 1 1 Bildnerische Erziehung 1 1 1 1 Technisches Werken, Textiles Werken 1 1 2 2 Leibesübungen 3 3 2 2 Lebende Fremdsprache X2) X2) 1 1 Verkehrserziehung X3) X3) X3) X3) 20–23 20–23 22–25 22–25 Verbindliche Übungen (verpflichtend) Gesamtwochenstundenzahl 1) 1) Durch schulautonome Lehrplanbestimmungen können innerhalb des vorgesehenen Rahmens die Wochenstunden in den einzelnen Pflichtgegenständen (ausgenommen ist der Pflichtgegenstand „Religion“) sowie in der Verbindlichen Übung „Lebende Fremdsprache“ pro Schulstufe um höchstens eine Wochenstunde, insgesamt um höchstens zwei Wochenstunden, erhöht bzw. verringert werden. Die gänzliche Streichung eines Unterrichtsgegenstandes auf einer Schulstufe ist nicht zulässig. 2) 32 Jahresstunden, die im Rahmen der zur Verfügung stehenden Gesamtwochenstundenzahl der Unterrichtsgegenstände zu berücksichtigen sind. Die Gesamtwochenstundenzahl wird dadurch nicht verändert. 3) 10 Jahresstunden, die im Rahmen der zur Verfügung stehenden Gesamtwochenstundenzahl der Unterrichtsgegenstände zu berücksichtigen sind. Die Gesamtwochenstundenzahl wird dadurch nicht verändert. Bei Bedarf wird Förderunterricht im sprachlichen und mathematischen Bereich im Ausmaß einer Unterrichtseinheit pro Woche angeboten. Kinder mit einer anderen Erstsprache als Deutsch sind in den Klassenver band integriert und können bei Bedarf eine besondere Förderung in der Unter richtssprache Deutsch erhalten sowie am Muttersprachlichen Unterricht teil nehmen. Pflichtgegenstände und Verbindliche Übungen werden ohne äußere Dif ferenzierung unterrichtet. Zusätzlich wählbar sind auf freiwilliger Basis so ge nannte Unverbindliche Übungen (Chorgesang, Spielmusik, Leibesübungen, Darstellendes Spiel, Musikalisches Gestalten, Bildnerisches Gestalten, Leben de Fremdsprache, Interessen- und Begabungsförderung, Muttersprachlicher Unterricht). 22 Die Lehrer/innen entscheiden grundsätzlich selbst über den Einsatz von Unterrichtsmethoden und Unterrichtsmitteln. Diese müssen allerdings nach Form und Inhalt dem Lehrplan der betreffenden Schulstufe entsprechen und für die Schüler/innen dieser Schulstufe geeignet sein. 3.1.3 Leistungsfeststellung 3. Allgemeine Bestimmungen In Bezug auf die Verfahren zur Leistungsfeststellung, auf Benotung, Klassen wiederholungen und Zeugnisse ist zwischen allgemeinen Bestimmungen, die für alle Schulen gelten, und spezifischen Bestimmungen, die sich nur auf be stimmte Schularten beziehen, zu unterscheiden. Generell gilt, dass alle Leistungsfeststellungen möglichst gleichmäßig über den jeweiligen Beurteilungszeitraum zu verteilen sind. Formen der Leistungsfeststellung sind: • • • • • Feststellung der Mitarbeit der Schüler/innen im Unterricht, mündliche Leistungsfeststellungen, schriftliche Leistungsfeststellungen (Schularbeiten, schriftliche Über prüfungen in Form von Tests und Diktaten), praktische Leistungsfeststellungen, graphische Leistungsfeststellungen (z.B. in Fächern wie „Darstellende Geometrie“). Es erfolgt insgesamt eine Feststellung der individuellen Kenntnisse in den einzelnen Gegenständen durch die Lehrerin bzw den Lehrer. Die Notenskala reicht von 1 bis 5. Mit Noten beurteilt werden die Pflicht- und Freigegenstände. Die Zeug nisnoten stellen gleichsam ein kurzgefasstes Gutachten über die Leistungen der Schülerin bzw. des Schülers dar. Von der Schule ausgestellt werden die Schulnachricht (am Ende des ersten Semesters), das Jahreszeugnis (am Ende des Unterrichtsjahres), das Abschlusszeugnis (nach erfolgreichem Abschluss einer Schulart). Die Schülerleistungen des ganzen Jahres finden im Jahreszeugnis Berück sichtigung, wobei dem zuletzt erreichten Leistungsstand das größere Gewicht zuzumessen ist. Für die Beurteilung der Leistungen der Schüler/innen werden folgende Beurteilungsstufen (Noten) verwendet: Sehr gut (1), Gut (2), Befrie digend (3), Genügend (4), Nicht genügend (5). Grundsätzlich sind zum Aufsteigen in die nächsthöhere Schulstufe jene Schüler/innen berechtigt, die im Jahreszeugnis eine Beurteilung in allen Pflichtgegenständen und kein „Nicht genügend“ haben. Es gibt jedoch auch 23 ALLGEMEINE SCHULPFLICHT Für die Grundschule (1. bis 4. Schulstufe) gibt es seit dem Schuljahr 2003/04 eine Stundentafel, die auch einige schulautonome Möglichkeiten bei der Anzahl der Wochenstunden umfasst. Die Gesamtstundenanzahl für die 1. bis 4. Schulstufe beträgt 90. Besondere Bedingungen für die Volksschulen In der Vorschulstufe gibt es keine Leistungsbeurteilung, das Jahreszeugnis enthält lediglich einen Teilnahmevermerk. Die ersten beiden Schulstufen der Grundschule bilden eine Einheit, das heißt alle Kinder der ersten Schulstufe sind zum Aufsteigen in die zweite Schulstufe berechtigt, unabhängig von der Beurteilung im Jahreszeugnis. Schüler/innen von Grundschulen sind auch ohne Rücksicht auf die Be urteilung in den Pflichtgegenständen Musikerziehung, Bildnerische Er ziehung, Technisches und Textiles Werken und Leibesübungen zum Aufstei gen berechtigt. Mündliche Prüfungen sind in der Grundschule nicht zulässig. In der 4. Schulstufe sind in Deutsch und Mathematik je 4 bis 6 Schularbeiten vorgese hen. Die Lehrer/innen legen gemeinsam mit den Eltern fest (Klassen- bzw. Schulforum), ob in der 1. und 2. Schulstufe der Notenbeurteilung eine Leis tungsbeschreibung hinzugefügt wird. Schüler/innen, die zum Aufsteigen in die nächsthöhere Schulstufe nicht berechtigt sind, dürfen die betreffende Schulstufe wiederholen. In der Grundschule ist eine Wiederholungsprüfung nicht möglich. In der 4. Schulstufe müssen die Erziehungsberechtigten gegen Ende des 1. oder am Beginn des 2. Semesters über den aufgrund der Interessen und Leistungen empfehlenswerten weiteren Bildungsweg der Schüler/innen in formiert werden. 3.1.4 Lehrpersonal Die Ausbildung der Lehrer/innen für Volksschulen und für die Vorschulstufe findet an Pädagogischen Akademien statt (tertiäre Ausbildung). Eintrittsvoraussetzung in diese Institutionen der Lehrer/innenbildung ist die erfolgreiche Ablegung der Reifeprüfung. Möglich ist ferner ein Zugang mit Studienberechtigungsprüfung oder Berufsreifeprüfung. Der Ausbildungsgang dauert mindestens sechs Semester (drei Jahre) und schließt mit einer Diplomprüfung für das Lehramt ab. 24 Die Studierenden erwerben im Allgemeinen die Qualifikation zur Unter richtserteilung in den Unterrichtsgegenständen der Volksschule (außer in Re ligion) sowie in sämtlichen Lernfeldern der Vorschulstufe. Volksschullehrer/innen können entweder in einem vertraglichen Dienst verhältnis stehen (Landesvertragslehrer/innen) oder ein öffentlich-rechtliches (pragmatisches) Dienstverhältnis aufweisen (Landeslehrer/innen). In beiden Fällen sind sie Landesbedienstete. Teilzeitbeschäftigung ist unter bestimmten Voraussetzungen möglich. Die Fortbildung der Lehrer/innen erfolgt im Selbststudium und durch den Besuch von Fortbildungsveranstaltungen, die jedoch bis auf 15 Jahresstunden nicht verpflichtend sind. Diese Veranstaltungen werden während der Dienst zeit bzw. der Ferien/Freizeit frequentiert. 3.1.5 Statistische Daten (2002/2003) Volksschulen Schüler/innen Lehrer/innen* Schüler/innen pro Lehrer/in Schüler/innen pro Klasse 3.351 381.140 33.590 11,3 20,0 * Bei den angegebenen Lehrerzahlen handelt es sich (wie auch bei allen weiteren Tabellen) um „Kopfzahlen“. 3.2 Sekundarbereich I Auf der Unterstufe des Sekundarbereichs erfolgt eine erste Differenzierung in die organisatorisch voneinander getrennten Schultypen: • • • Hauptschule allgemein bildende höhere Schule (AHS-Unterstufe) Volksschuloberstufe (zahlenmäßig nur noch wenig bedeutend) Nach Vollendung des Primarbereichs treten in Österreich etwa 30% der Schüler/innen in eine allgemein bildende höhere Schule ein (AHS-Unterstufe), etwa 70% besuchen eine Hauptschule. Der Anteil der Schüler/innen in der Volksschuloberstufe ist sehr gering. Voraussetzung für die Aufnahme in die Hauptschule ist der erfolgreiche Abschluss der 4. Schulstufe. Voraussetzung für die Aufnahme in eine allge mein bildende höhere Schule ist grundsätzlich eine Benotung mit „Sehr gut“ oder „Gut“ in Deutsch, Lesen und Mathematik. Schüler/innen, die diese Be dingungen nicht erfüllen, müssen eine Aufnahmeprüfung ablegen. 25 3. ALLGEMEINE SCHULPFLICHT – unter gesetzlich festgelegten Bedingungen – die Möglichkeit eines Aufstei gens mit einem „Nicht genügend“. Ebenso dürfen Schüler/innen, die in nicht mehr als zwei Pflichtgegenständen mit „Nicht genügend“ beurteilt wurden, zu Beginn des folgenden Schuljahres eine Prüfung in diesen Gegenständen ablegen (Wiederholungsprüfung). Bestehen sie diese Prüfungen nicht, müs sen sie die betreffende Schulstufe wiederholen. 3.2.1 Hauptschule Schulautonome Stundentafel Die Hauptschule umfasst die Jahrgangsstufen 5 bis 8 (10- bis 14-Jährige) und vermittelt den Schülerinnen und Schülern – im Rahmen koedukativ geführter Klassen – eine weiterführende allgemeine Bildung. Dabei sind auch die Prin zipien der sozialen Integration zu berücksichtigen. Sie soll die Schüler/innen auf das Berufsleben vorbereiten und ihnen den Übertritt in mittlere und höhere Schulen ermöglichen. Die Größe der Haupt schulen variiert u.a. aus regionalen und demographischen Gründen. Räum lich gesehen sind Hauptschulen oft in einem Gebäude – oder benachbart – mit Volksschulen eingerichtet. Als gesetzlicher Schulträger fungiert wie bei den Volksschulen in der Regel eine Gemeinde oder ein Gemeindeverband. Folgende Pflichtgegenstände werden in den 4 Schulstufen unterrichtet (an gegeben ist die Gesamtwochenstundenanzahl). • • • • • • 8, je 2 pro Schulstufe Deutsch 15 bis 21 Lebende Fremdsprache 12 bis18 Geschichte und Sozialkunde 5 bis 10 Geographie und Wirtschaftskunde 7 bis 12 Mathematik 14 bis 20 Organisation der Klassen Geometrisches Zeichnen 2 bis 6 Nach einem Beobachtungszeitraum (mindestens 2 Wochen) werden die Schüler/innen in Deutsch, Mathematik und Lebender Fremdsprache in eine von drei Leistungsgruppen eingestuft. Die Anforderungen der höchsten Leistungsgruppe entsprechen jenen der allgemein bildenden höheren Schule. Der Unterricht erfolgt im Regelfall in leistungshomogenen Gruppen, die Möglichkeit zur inneren Differenzierung ist jedoch gegeben. In allen übrigen Unterrichtsfächern verbleiben die Schüler/innen im Klassenverband und werden gemeinsam unterrichtet. Für die Umstufung von einer Leistungsgruppe in eine andere können an den einzelnen Schulen spezielle Termine festgelegt werden, müssen aber nicht. Zur Vorbereitung auf den Übertritt in eine höhere Leistungsgruppe oder zur Vermeidung des Übertrittes in eine niedrigere Leistungsgruppe ist ein verpflichtender Förderunterricht vorgesehen. Bei entsprechend gutem Lernerfolg in der Hauptschule besteht die Möglichkeit des direkten Übertritts (ohne Aufnahmeprüfung) in eine all gemein bildende höhere Schule. Biologie und Umweltkunde 7 bis 12 Chemie 1,5 bis 4 Physik 5 bis 10 Lehrplan und Leistungsbeurteilung • Die Stundentafel der Hauptschule gibt einen Rahmen für schulautonome Be schlüsse vor. Falls keine solchen Beschlüsse vorliegen, gelten die festgelegten Zahlen. Musikerziehung 6 bis11 Bildnerische Erziehung 7 bis 12 Technisches Werken oder Textiles Werken1) 7 bis 12 Ernährung und Haushalt 2 bis 6 Leibesübungen 12 bis18 Berufsorientierung2) 1 bis 4 Sonstige Verbindliche Übungen 0 bis 4 Gesamtwochenstundenanzahl (1.– 4. Klasse) 120 1) Alternativer Pflichtgegenstand 2) Verbindliche Übung Durch schulautonome Lehrplanbestimmungen ist in höchstens fünf Pflicht gegenständen bei Vorliegen folgender Bedingungen eine Unterschreitung der Mindestwochenstundenzahl um jeweils eine Wochenstunde zulässig: • • 26 3. ALLGEMEINE SCHULPFLICHT • Religion Vorliegen geeigneter Maßnahmen, die sicherstellen, dass alle angeführ ten Kernbereiche der einzelnen Unterrichtsgegenstände erfüllt werden, und Vorliegen eines anspruchsvollen Konzepts, das eine Profilbildung zur Förderung der Interessen, Begabung und Lernmotivation der Schü ler/innen ermöglicht. Die Verbindung der Pflichtgegenstände „Mathematik“ und „Geo metrisches Zeichnen“ ist zulässig, wobei als Summe der Wochen stunden 15 nicht unterschritten werden darf. 27 Folgende Pflichtgegenstände werden in den 4 Schulstufen unterrichtet (an gegeben ist die Wochenstundenanzahl). Pflichtgegenstände 1. Klasse 2. Klasse 3. Klasse 4. Klasse Religion 2 2 2 2 Deutsch 5 4 4 4 Lebende Fremdsprache 4 4 3 3 — 2 2 2 Geographie und Wirtschaftskunde 2 1 2 2 Mathematik 4 4 4 4 — — — 2 2 2 1 2 Chemie — — — 2 Physik — 1 2 2 Geschichte und Sozialkunde Geometrisches Zeichnen Biologie und Umweltkunde Musikerziehung 2 2 1 1 Bildnerische Erziehung 2 2 2 1 2 1 2 1,5 1,5 3 3 29,5 29,5 Technisches oder Textiles Werken* Ernährung und Haushalt Leibesübungen — 4 29 2 — 3 32 * als alternativer Pflichtgegenstand Die Gesamtwochenstundenanzahl (1.– 4.Klasse) beträgt 120. Ferner ist Berufsorientierung als Verbindliche Übung integriert vorge sehen. Darüber hinaus gibt es zusätzlich freiwillig wählbare Gegenstände und Übungen. Der Unterricht in „Ernährung und Haushalt“ ist in koedukativ zu führenden Schülergruppen zu erteilen. Gleiches gilt auch für die Führung der alternativen Pflichtgegenstände Technisches Werken bzw. Textiles Werken, sofern diese von Schülerinnen und Schülern gewählt wurden. Als Lebende Fremdsprache wird in der Hauptschule im Regelfall Englisch unterrichtet, aber auch Französisch und Italienisch werden in erwähnenswertem Ausmaß ange boten. Die Lehrerin bzw. der Lehrer entscheidet grundsätzlich selbst über den Einsatz von Unterrichtsmethoden und -mitteln. Diese müssen allerdings nach Form und Inhalt dem Lehrplan der betreffenden Schulstufe entsprechen und 28 für die Schüler/innen dieser Schulstufe geeignet sein. Sowohl Schulleiter/in nen als auch Schulaufsicht können der Lehrerin bzw. dem Lehrer hier Wei sungen erteilen. Die allgemeinen Regelungen bezüglich der Verfahren zur Leistungsbe urteilung, Notenerteilung und Zeugnisse sind unter Punkt Volksschule/Lei stungsbeurteilung beschrieben. Zum Aufsteigen in die nächsthöheren Schulstufen sind Schüler/innen im allgemeinen berechtigt, wenn sie im Jahreszeugnis eine Beurteilung in allen Pflichtgegenständen und kein „Nicht genügend“ haben. In Bezug auf den leistungsdifferenzierten Unterricht gelten hier aber besondere Bestimmun gen. Ein erfolgreicher Abschluss der Hauptschule ermöglicht den Besuch einer Polytechnischen Schule (siehe Kapitel 4.1.), einer berufsbildenden mittleren oder höheren Schule (siehe 4.3.). oder einer allgemein bildenden höheren Schule. Am Ende der Hauptschule erhält die Schülerin bzw. der Schüler ein Hauptschulabschlusszeugnis. Der Übertritt in eine AHS oder BHS ist bei entsprechenden Leistungen ohne Aufnahmeprüfung möglich. Wer die Schulpflicht bereits mit Abschluss der vierten Klasse Hauptschu le erfüllt hat, kann unmittelbar danach ins Berufsleben eintreten und bei spielsweise eine Lehrausbildung beginnen (siehe Kapitel 5.). Lehrpersonal Die Ausbildung der Lehrer/innen für die Hauptschule und die Polytechnische Schule findet ebenso wie jene der Volks- und Sonderschullehrer/innen an Pä dagogischen Akademien in Form einer tertiären Ausbildung statt. Der Ausbildungsgang dauert mindestens sechs Semester (drei Jahre) und schließt mit einer Diplomprüfung für das Lehramt ab. Lehrer/innen für den Bereich der Hauptschule sowie der Polytechnischen Schule qualifizieren sich für mindestens zwei Fachgegenstände (Fachlehrer system). Die Fachlehrer/innen unterrichten ihre Unterrichtsfächer in ver schiedenen Klassen und – bei leistungsdifferenzierten Gegenständen – in verschiedenen Leistungsgruppen. Die Schüler/innen einer Klasse werden in dem jeweiligen Fach häufig über vier Jahre hinweg von der gleichen Fach lehrerin bzw. dem gleichen Fachlehrer unterrichtet, ein Lehrerwechsel kann jedoch aus verschiedenen Gründen erforderlich sein (z.B. Mutterschaftsur laub). Aus pädagogischen Gründen wird die Wahrung der Kontinuität emp fohlen. Bezüglich des Dienstverhältnisses und der Lehrerfortbildung gelten sinn gemäß die unter Punkt 3.1.4 getroffenen Aussagen. 29 3. ALLGEMEINE SCHULPFLICHT Subsidiäre Stundentafel, soweit keine schulautonomen Lehrplanbestimmungen bestehen: Statistische Daten (2002/2003) Hauptschulen 1.172 Schüler/innen 268.058 Lehrer/innen 33.562 Zahl der Schüler/innen pro Lehrer/in 8,0 Zahl der Schüler/innen pro Klasse 23,1 erster Stelle die Stundenanzahl des Gymnasiums angeführt und danach in Klammer zuerst diejenige des Realgymnasiums, danach die des Wirtschafts kundlichen Realgymnasiums. Ferner besteht die Möglichkeit, schulautonom im Rahmen vorgegebener Richtlinien von der Stundentafel abzuweichen und im Sinne standortspezi fischer Schulprofile Schwerpunkte zu setzen. 3.2.2 Allgemein bildende höhere Schule / AHS-Unterstufe Die allgemein bildende höhere Schule umfasst eine vierjährige Unterstufe (10. bis 14. Lebensjahr) und eine vierjährige Oberstufe (14. bis 18. Lebensjahr). Im Rahmen der Behandlung des Sekundarbereichs/Unterstufe folgt hier eine Darstellung der AHS-Unterstufe. Die Unterstufen der AHS-Langform vermitteln den Schülerinnen und Schülern in koedukativ geführten – nach Alter gebildeten – Klassen eine um fassende und vertiefte Allgemeinbildung. Sie erfüllen eine zweifache Funkti on: einerseits sind sie Zubringer zu den entsprechenden AHS-Oberstufen, an dererseits besteht für die Absolventinnen und Absolventen auch die Möglich keit des Übertritts in berufsbildende Schulen. Die Größe der AHS variiert u.a. aus regionalen und demographischen Gründen. Die Zahl der Standorte ermöglicht mittlerweile auch Kindern und Jugendlichen aus entlegenen Gegenden den Besuch der AHS, da die Abstim mung mit den Transportmitteln zumutbare Wegzeiten bewirkt. Darüberhi naus gibt es auch Internatsangebote. Die erste und zweite Klasse bilden eine hinsichtlich Organisation und Lehrplan einheitliche Beobachtungs- und Orientierungsphase. Der Lehrplan entspricht jenem der Hauptschule. Ab der ersten Klasse wird eine lebende Fremdsprache gelehrt. Ab der dritten Klasse erfolgt die Aufteilung auf drei Typen: • Gymnasium (mit Latein) • Realgymnasium (mit Geometrischem Zeichnen, mehr Mathematik und Werkerziehung) und • Wirtschaftskundliches Realgymnasium (mit mehr Chemie und Werk erziehung). Der Unterricht erfolgt ohne äußere Differenzierung. Lehrplan Die Standardstundentafel der allgemein bildenden höheren Schule / Unter stufe hat für die 3 Typen folgende Zusammensetzung: In der ersten und zweiten Klasse liegt Lehrplangleichheit vor; bezüglich der dritten und vierten Klasse ist bei Unterschieden zwischen den Typen an 30 Subsidiäre Stundentafel, soweit keine schulautonomen Lehrplanbestimmungen bestehen: Wochenstunden der Pflichtgegenstände in der 1. bis 4. Klasse 1. Klasse 2. Klasse 3. Klasse 4. Klasse Religion 2 2 2 2 Deutsch 4 4 4 4 Lebende Fremdsprache 4 4 4 (3,3) 3 Latein — — 4 (—,—) 3 (—,—) Geschichte und Sozialkunde — 2 2 2 Geographie und Wirtschaftskunde 2 1 2 2 Mathematik 4 4 3 (4,3) 3 (4,3) Geometrisches Zeichnen — — — — (2,—) Biologie und Umweltkunde 2 2 1 (2,1) 2 Chemie — — — (—,2) 2 Physik — 1 2 2 Musikerziehung 2 2 2 1 Bildnerische Erziehung 2 2 2 2 Technisches/ Textiles Werken* 2 2 — (2,2) — (2,3) Leibesübungen 4 4 3 3 Gesamtwochenstundenzahl 28 30 31(30,31) 31 (32,31) * als alternativer Pflichtgegenstand Ferner ist Berufsorientierung als Verbindliche Übung integriert vorgese hen.Der Bereich der freiwillig zusätzlich wählbaren Gegenstände und Übun gen ist vielfältig und weit gestreut. Im Rahmen der Schulautonomie sind Abweichungen von der Standard stundentafel auf Beschluss des Schulgemeinschaftsausschusses (Vertretung der Lehrer/innen, Schüler/innen und Eltern) hin möglich. 31 ALLGEMEINE SCHULPFLICHT 3. AHS-Unterstufe (4 Schuljahre) Gymnasium Wirtschafts kundliches Realgymnasium Realgymnasium Pflichtgegenstände Autonomie Autonomie Religion 8 8 8 Deutsch 15 –21 15 –21 15 –21 Lebende Fremdsprache 12–18 12–18 12–18 Latein 7–11 — — Geschichte und Sozialkunde 5 –10 5 –10 5 –10 Geographie u. Wirtschaftskunde 7–12 7–12 7–12 Mathematik 13 –18 14 –20 13–18 Geometrisches Zeichnen — 2–5 — Biologie und Umweltkunde 7–12 7–12 7–12 Chemie 2– 4 2– 4 3–6 Physik 5–9 5–9 5–9 Musikerziehung 6–11 6–11 7–12 Bildnerische Erziehung 7–12 7–12 7–12 Technisches / Textiles Werken1) 3–6 6–12 7–14 Leibesübungen 13–19 13–19 13–19 Berufsorientierung2) 1– 4 1– 4 1– 4 autonome Gesamtwochenstundenzahl 120 120 120 Autonomie 1) Alternativer Pflichtgegenstand 2) Verbindliche Übung Die Lehrerin bzw. der Lehrer entscheidet grundsätzlich selbst über den Einsatz von Unterrichtsmethoden und -mitteln. Diese müssen allerdings nach Form und Inhalt dem Lehrplan der betreffenden Schulstufe entsprechen und für die Schüler/innen dieser Schulstufe geeignet sein. Sowohl Schulleiter/in nen als auch Schulaufsicht können der Lehrerin bzw. dem Lehrer hier Wei sungen erteilen. Leistungsbeurteilung Die allgemeinen Regelungen bezüglich der Verfahren zur Leistungsbeurtei lung, Notenerteilung und Zeugnisse sind unter Punkt 3 „Allgemeine Schul pflicht“ beschrieben. Zum Aufsteigen in die nächsthöheren Schulstufen sind Schüler/innen be rechtigt, die im Jahreszeugnis eine Beurteilung in allen Pflichtgegenständen 32 und kein „Nicht genügend“ haben. Sind im Jahreszeugnis ein oder zwei Pflichtgegenstände mit „Nicht genügend“ beurteilt, darf die Schülerin bzw. der Schüler zu Beginn des folgenden Schuljahres eine Wiederholungsprüfung ablegen, um bei positivem Ergebnis aufzusteigen. (Es ist aber auch – unter festgelegten Bedingungen – möglich, bei Vorliegen von einem „Nicht genü gend“ die nächste Stufe zu besuchen). Schüler/innen, die zum Aufsteigen in die nächsthöhere Schulstufe nicht berechtigt sind, dürfen die betreffende Schulstufe wiederholen. Lehrpersonal Die Ausbildung der Lehrer/innen an allgemein bildenden höheren Schulen findet an den Universitäten und an den Universitäten der Künste statt. Lehr amtsstudien sind als Diplomstudien definiert und schließen nach mindestens neun Semestern (viereinhalb Jahren) nach Ablegung von zwei Diplomprü fungen und Annahme einer Diplomarbeit mit einer akademischen Graduie rung (Magisterdiplom) ab. Das Studium umfasst fachwissenschaftliche Stu dien in zwei Fächern, die pädagogische Ausbildung und ein Schulpraktikum, das eine vierwöchige Einführungsphase und 8 Wochen Unterrichtstätigkeit umfasst. Der Abschluss „Magister“ führt noch nicht zur Aufnahme in den Schul dienst. Erst die Absolvierung eines einjährigen Unterrichtspraktikums, in das auch begleitende Seminare eingebunden sind, ermöglicht eine solche Auf nahme. AHS-Lehrer/innen können entweder in einem vertraglichen Dienstver hältnis stehen (Bundesvertragslehrer/innen) oder ein öffentlich-rechtliches (pragmatisches) Dienstverhältnis aufweisen (Bundeslehrer/innen). In beiden Fällen sind sie Bundesbedienstete. Teilzeitbeschäftigung ist möglich. Bezüglich der Fortbildung gelten sinngemäß die unter Punkt 3.1.4 ge troffenen Aussagen. Statistische Daten (2002/2003) AHS-Unterstufe und Oberstufe Standorte 327 Schüler/innen 189.753 Lehrer/innen 19.690 Zahl der Schüler/innen pro Lehrer/in 9,6 Zahl der Schüler/innen pro Klasse 24,3 33 3. ALLGEMEINE SCHULPFLICHT Schulautonome Stundentafel DAS SCHULWESEN IM SEKUNDARBEREICH II In der Oberstufe des Sekundarbereichs verstärkt sich – entsprechend den deutlicher zutage tretenden Begabungen und Interessen der Schüler/innen sowie auch im Hinblick auf den Bedarf der Gesellschaft an unterschiedlichen Ausbildungsqualifikationen – die Differenzierung des Schulsystems. In der 9. bis 13. Schulstufe (14- bis 19-Jährige) treten nun neben die all gemein bildenden auch berufsbildende Schulen. Die Sekundarschuloberstufe weist folgende Schularten auf: • • • • • • Polytechnische Schule Oberstufe der allgemein bildenden höheren Schule (9. bis 12. Schul stufe) Berufsschule (10. bis maximal 13. Schulstufe) – gleichzeitig mit Berufs ausbildung im Betrieb (Duales System) – siehe Kapitel 5 Berufsbildende mittlere Schulen (9. bis maximal 12. Schulstufe) Berufsbildende höhere Schulen (9. bis 13. Schulstufe) Bildungsanstalten für Kindergartenpädagogik und Bildungsanstalten für Sozialpädagogik (9. bis 13. Schulstufe) Ca. 41% der Hauptschulabsolventinnen und -absolventen wählen die Polytechnische Schule bzw. die „Lehrausbildung“. Ca. 6% der Hauptschulabsolventinnen/absolventen und 57% der Absol ventinnen und Absolventen der AHS-Unterstufe treten in die Oberstufe der allgemein bildenden höheren Schule über. 53% der Hauptschulabsolventinnen und -absolventen und 42% der Ab solventinnen und Absolventen der AHS-Unterstufe besuchen in der Folge eine berufsbildende mittlere oder höhere Schule. Die allgemein bildenden höheren Schulen schließen mit der Reifeprüfung, die berufsbildenden höheren Schulen wie auch die Bildungsanstalten mit der Reife- und Diplomprüfung ab (Berechtigung zum Hochschulbesuch). Die Klassen werden koedukativ geführt, meist werden Jahrgangsklassen gebildet. In der Sekundarstufe II – sieht man von der Polytechnischen Schule und der Berufsschule ab – wird der Unterricht überwiegend nicht in verschie denen Leistungsgruppen erteilt. pflicht einen Beruf erlernen wollen. Die Schüler/innen sollen je nach Interes se, Neigung, Begabung und Fähigkeit zu einem möglichst qualifizierten Über tritt in die duale Berufsausbildung sowie in weiterführende Schulen befähigt werden. Durch eine Vielfalt an praxisnahen Unterrichtsformen und betont hand lungsorientiertem Lernen in den allgemein bildenden Pflichtgegenständen und in Fachbereichen werden grundlegende Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kenntnisse vermittelt und individuelle Begabungen und Lernmotivation ge fördert. Durch Betriebserkundungen und betriebspraktische Tage in Lehrwerk stätten, Berufsschulen und Betrieben erfolgt eine gezielte Orientierung und Vorbereitung auf die anschließende Berufsausbildung. In Form von Fachbereichen (Wahlpflichtbereichen), die großen Berufsfel dern der Wirtschaft entsprechen, wird den Schülerinnen und Schülern eine allgemeine Berufsgrundbildung vermittelt. Jede Schülerin/jeder Schüler hat einen Fachbereich aus den am Standort angebotenen zu wählen. Die Pflichtgegenstände Deutsch, Englisch und Ma thematik werden in Leistungs- und Interessendifferenzierung unterrichtet. Alle Schüler/innen der Polytechnischen Schule lernen den lebenspraktischen und berufsbezogenen Umgang mit dem Computer. Statistische Daten (2002/2003) Polytechnische Schulen Schüler/innen Lehrer/innen Zahl der Schüler/innen pro Lehrer/in Zahl der Schüler/innen pro Klasse 290 20.626 2.011 10,3 22,8 4.2 Allgemein bildende höhere Schule / AHS-Oberstufe Aufgabe der Oberstufen ist es, den Schülerinnen und Schülern eine umfas sende und vertiefte Allgemeinbildung zu vermitteln und sie zugleich zur Hochschulreife zu führen. Organisation 4.1 Polytechnische Schule Zirka 20 Prozent der österreichischen Jugendlichen entscheiden sich im letz ten Jahr der Schulpflicht für die Polytechnische Schule. Primär wird die PTS von jenen 14- bis 15-jährigen Schülerinnen und Schü lern als 9. Schulstufe genutzt, die unmittelbar nach der allgemeinen Schul 34 Die Oberstufen umfassen vier Schulstufen (Jahrgangsstufen 9 bis 12 für 14 bis 18-jährige Schüler/innen) und schließen an die ebenfalls vier Schulstufen (5 bis 8) umfassenden Unterstufen an. Allgemeine Informationen zur AHS sind unter Punkt 3.2.2 zu finden. Im Sekundarbereich II gibt es die gleichen drei Schultypen wie in der AHSUnterstufe: Gymnasium, Realgymnasium und Wirtschaftskundliches Real 35 4. DAS SCHULWESEN IM SEKUNDARBEREICH II 4. • • • Gymnasium: zu Latein kommt ab der 5. Klasse Griechisch oder eine zweite lebende Fremdsprache Realgymnasium: mehr Mathematik; dazu ab der 5. Klasse Latein oder eine zweite lebende Fremdsprache; außerdem: Darstellende Geometrie oder mehr Biologie und Umweltkunde, Chemie, Physik Wirtschaftskundliches Realgymnasium: ab der 5. Klasse eine zweite lebende Fremdsprache oder Latein; außerdem: Haushaltsökonomie und Ernährung; mehr Geographie und Wirtschaftskunde, Biologie und Um weltkunde, Psychologie und Philosophie Neben den achtjährigen Formen der allgemein bildenden höheren Schu le gibt es das Oberstufenrealgymnasium als selbständige Oberstufenform der allgemein bildenden höheren Schule (9. bis 12. Schulstufe; Eintritt nach der 8. Schulstufe). Ab der 5. Klasse wird dort eine zweite lebende Fremdsprache oder Latein unterrichtet. Außerdem besteht Wahlmöglichkeit zwischen drei alternativen Unterrichtsschwerpunkten: Instrumentalunterricht oder Bildneri sches Gestalten und Werkerziehung oder mehr Biologie und Umweltkunde, Chemie und Physik. Durch diese Oberstufenform konnte Schülerinnen und Schülern aus denjenigen Regionen, wo bisher keine höheren Schulen bestan den, der Weg zu höherer Bildung erleichtert werden (vor allem für Absolven tinnen und Absolventen der Hauptschule). Lehrplan Die Pflichtfächer der Unterstufe werden grundsätzlich in der AHS-Oberstufe fortgeführt. Für die drei genannten Typen wie auch für das Oberstufenrealgymnasium sind in der 6. bis 8. Klasse Wahlpflichtgegenstände im Gesamtausmaß von 6 (Gymnasium, Oberstufenrealgymnasium), 8 (Realgymnasium) bzw. 10 (Wirt schaftskundliches Realgymnasium) Wochenstunden zu wählen. Erwähnens wert ist auch der in allen Typen unterrichtete Pflichtgegenstand „Informatik“ (2 Wochenstunden in der 5. Klasse). Leistungsbeurteilung Die allgemeinen Regelungen bezüglich der Verfahren zur Leistungsbeurtei lung, Notenerteilung und Zeugnisse sind unter Punkt 3.1.3. beschrieben. Die AHS schließen ihren Bildungsgang mit der Reifeprüfung („Matura“) ab. Absolventinnen und Absolventen, welche die Reifeprüfung erfolgreich abgelegt und das Reifeprüfungszeugnis erworben haben, werden als Matu rantinnen und Maturanten bezeichnet. Das Reifeprüfungszeugnis beschei nigt die Hochschulreife. Zur Ablegung der Reifeprüfung zum Haupttermin 36 (innerhalb der letzten zehn Wochen des Unterrichtsjahres) sind alle Prüfungs kandidatinnen und -kandidaten berechtigt, die die letzte Schulstufe erfolg reich abgeschlossen haben oder in höchstens einem Pflichtgegenstand mit „Nicht genügend“ beurteilt wurden. Mit dem Schuljahr 1992/93 erfolgte in Österreich eine Reform der Reife prüfung, wonach die Reifeprüfung an den AHS nun die Wahlmöglichkeit zwi schen zwei gleichwertigen Varianten bietet: • • Sieben Teilprüfungen (teils schriftlich, teils mündlich) in mindestens vier verschiedenen Prüfungsgebieten, oder die Vorlage einer schriftlichen Fachbereichsarbeit (während des ersten Semesters der 8. Klasse zu erstellen) an der Stelle einer der schriftlichen Prüfungen. 4.3 Berufsbildende mittlere und höhere Schulen Berufsbildende mittlere Schulen (BMS) Berufsbildende mittlere Schulen vermitteln neben einer fundierten Allge meinbildung die Ausbildung für bestimmte Berufe. Berufsbildende mittlere Schulen sind Vollzeitschulen (Ausnahme: Formen für Berufstätige). Als Vo raussetzung für den Besuch einer mindestens 3-jährigen berufsbildenden mittleren Schule gilt die erfolgreich abgeschlossene 8. Schulstufe (ausgenom men Bewerber/innen der 3. Leistungsgruppe der Hauptschule, die eine Auf nahmsprüfung in den entsprechenden Pflichtgegenständen ablegen müs sen). Als erfolgreiche Absolventin/erfolgreicher Absolvent der Polytechni schen Schule in der 9. Schulstufe benötigt man keine Aufnahmeprüfung in die erste Klasse einer berufsbildenden mittleren Schule. Die Schuldauer beträgt je nach Fachrichtung ein bis vier Jahre. Falls an einer BMS nicht alle Bewerber/innen aufgenommen werden kön nen, legt die Schule autonom nähere Bestimmungen über die Reihung der Kandidatinnen und Kandidaten fest. Diese orientieren sich meist am Erfolg in den Zeugnissen der 8. Schulstufe. Wesentlicher Bestandteil der Ausbildung ist der praktische Unterricht in schuleigenen Werkstätten, Labors, Küchen und Übungsfirmen. Schüler/innen der berufsbildenden mittleren Schulen müssen in den Sommerferien Pflicht praktika in einschlägigen Betrieben ablegen. Das Aufsteigen in die nächste Schulstufe erfolgt gemäß den gesetzlichen Regelungen. Im Anschluss an den Besuch einer mindestens dreijährigen berufsbilden den mittleren Schule kann durch die Ablegung der Berufsreifeprüfung die all gemeine Hochschulreife erworben werden. Die Berufsreifeprüfung besteht 37 4. DAS SCHULWESEN IM SEKUNDARBEREICH II gymnasium. Diese Typen weisen in der Oberstufe folgende Merkmale auf: • • • • • • • Schulen für Land- und Forstwirtschaft Schulen für wirtschaftliche Berufe (Kombination von kaufmännischer und touristischer Ausbildung) Handelsschule (mittlere kaufmännische Schule) Fachschulen für gewerbliche, technische und kunstgewerbliche Berufe (Bereiche: Technik, Bekleidung, Tourismus, Kunstgewerbe) Schulen für Sozialberufe Schulen des Krankenpflegefachdienstes (Regelung im Krankenpflegerecht) Schulen des medizinisch-technischen Fachdienstes (Regelung im Krankenpflegerecht) Berufsbildende höhere Schulen (BHS) Bedingungen für die Aufnahme in eine berufsbildende höhere Schule ist der erfolgreiche Abschluss der 8. Schulstufe. AHS-Schüler/innen müssen ein posi tives Zeugnis vorweisen können. Wenn man als Hauptschüler/in in einem leis tungsdifferenzierten Pflichtgegenstand (Deutsch, Mathematik, Lebende Fremdsprache) in der II. Leistungsgruppe schlechter als mit „Gut“ bewertet wurde oder in der III. Leistungsgruppe war, so muss man in dem betreffenden Gegenstand eine Aufnahmeprüfung ablegen. Falls an einer BHS nicht alle Bewerber/innen aufgenommen werden kön nen, legt die Schule autonom nähere Bestimmungen über die Reihung der Kandidatinnen und Kandidaten fest. Diese orientieren sich meist am Erfolg in den Zeugnissen der 8. Schulstufe. Für die Aufnahme an eine mittlere und höhere technische Lehranstalt mit künstlerischer Richtung ist ein positives Ergebnis der Eignungsprüfung Voraus setzung. Die berufsbildenden höheren Schulen haben die Aufgabe, den Schülerin nen und Schülern eine höhere allgemeine und fachliche Bildung zu vermit teln, die sie zur Ausübung eines gehobenen Berufes befähigt, und sie zu 38 gleich zur allgemeinen Hochschulreife zu führen (Doppelqualifikation). Die Ausbildung umfasst 5 Schulstufen im Vollzeitunterricht und endet mit einer Reife- und Diplomprüfung. Gemäß Richtlinie des Rates 95/43/EG vom 20. Juli 1995 ist die Ausbil dung an berufsbildenden höheren Schulen und deren Sonderformen eine Di plomausbildung und somit postsekundären beruflichen Ausbildungen in an deren EU-Mitgliedstaaten gleichgestellt. Die Lehrpläne sehen zu je ca. einem Drittel allgemein bildende, fach theoretische und fachpraktische Unterrichtsgegenstände vor. Schüler/innen der meisten Fachrichtungen an BHS müssen in den Som merferien Pflichtpraktika in einschlägigen Betrieben ablegen. Bei Fachrichtungen ohne Pflichtpraktika wird ein Arbeitspraktikum emp fohlen. Die Schulen sind bei der Suche von geeigneten Praktikumsplätzen be hilflich. Absolventinnen und Absolventen berufsbildender höherer Schulen verfü gen über gewerbliche Berechtigungen. Nach zweijähriger Berufspraxis kön nen sie einschlägige Handwerke auch in selbständiger Tätigkeit ausüben. Der Zugang zu gebundenen Gewerben ist ebenfalls geregelt und gegeben. Absolventinnen und Absolventen der höheren technischen Lehranstalten und der höheren land- und forstwirtschaftlichen Lehranstalten erwerben au ßerdem nach dreijähriger facheinschlägiger Berufspraxis die Berechtigung zur Führung der Standesbezeichnung „Ingenieur/in“. Im Folgenden werden die wichtigsten berufsbildenden höheren Schulen genannt: • • • • • • Höhere technische und gewerbliche Lehranstalten (Fachbereiche: Maschinenbau, Elektrotechnik, Elektronik, EDV und Organisation, Bautechnik – Hochbau und Tiefbau, Chemie, Textil, Wirtschaftsingenieurwesen, Informations- und Kommunikations technologien u.a.) Höhere Lehranstalt für Mode und Bekleidungstechnik Höhere Lehranstalt für Tourismus Handelsakademie (höhere kaufmännische Schule) Höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe Höhere land- und forstwirtschaftliche Lehranstalten (Fachrichtungen: Landwirtschaft, Gartenbau, Wein- und Obstbau, Forstwirtschaft, Milchwirtschaft u.a.) Etwa 26% der 16-Jährigen besuchen heute diesen Schultyp. Im Vergleich dazu besuchen etwa 20% eine AHS und 40% eine Lehre im dualen System. 39 4. DAS SCHULWESEN IM SEKUNDARBEREICH II aus vier Teilprüfungen: Mathematik, Deutsch, lebende Fremdsprache und eine vertiefende Prüfung aus der an der BMS gewählten Berufsausbildung. Die Berufsreifeprüfung ist eine Externistenprüfung, das heißt es ist kein Schul besuch vorgeschrieben. Mit dem erfolgreichen Abschluss einer mindestens dreijährigen berufsbil denden mittleren Schule erhalten die Absolventinnen und Absolventen nach Erfüllung der allgemeinen Voraussetzungen den Zugang zu reglementierten Berufen. Die wichtigsten Sparten der berufsbildenden mittleren Schulen sind im folgenden genannt: Der Unterricht an berufsbildenden mittleren und höheren Schulen wird von Fachlehrerinnen und Fachlehrern erteilt. Der Studiengang und die Zulas sungsbedingungen richten sich nach den gewählten Unterrichtsfächern. Lehrer/innen für die allgemein bildenden Gegenstände an berufsbilden den mittleren und höheren Schulen werden wie die AHS-Lehrer/innen ausge bildet (siehe Punkt 3.). Lehrer/innen für den fachtheoretischen Bereich an berufsbildenden hö heren Schulen müssen neben der universitären Fachausbildung zusätzlich über Berufspraxis im einschlägigen Bereich verfügen. Für Lehrer/innen fachpraktischer Unterrichtsgegenstände sowie für Leh rer/innen fachtheoretischer Unterrichtsgegenstände an berufsbildenen mitt leren Schulen sind eigene Ausbildungen vorgesehen (z.B. Berufspädago gische Akademie, Pädagogische Institute). Die Lehrer/innen zählen zu den öffentlich Bediensteten. Bezüglich der Fortbildung wird auf Punkt 3.1.4 verwiesen. rufsorientierte Fächer. Der theoretische Unterricht wird an den Bildungsan stalten erteilt, während der praktische Teil der Ausbildung in Kindergärten oder in Kindertagesstätten bzw. Heimen stattfindet. Die praktischen Übun gen erfolgen unter der Aufsicht von speziell ausgebildeten Kindergärtnerin nen/Kindergärtnern bzw. Sozialpädagoginnen/Sozialpädagogen. 4.5 Statistische Daten Allgemein bildende und berufsbildende Schulen im Rahmen der Oberstufe des Sekundarbereiches (2002/2003) Allgemein bildende höhere Schulen Standorte Klassen Schüler/innen 4.4 Bildungsanstalten für Sozialpädagogik, Bildungsanstalten für Kindergartenpädagogik Schüler/innen pro Klasse 256 Oberstufen realgymnasium 89 Berufsbildende mittlere Schulen 439 Berufsbildende höhere Schulen 295 2.453 975 2.206 5.204 51.751 21.218 50.567 128.173 21,1 21,8 22,9 4. 24,6 Die Bildungsanstalt für Sozialpädagogik bildet zur Erzieherin bzw. zum Er zieher (zur Sozialpädagogin bzw. zum Sozialpädagogen) an Horten und Hei men für Kinder und Jugendliche und in der außerschulischen Jugendarbeit aus. Aufnahmeerfordernis ist der positive Abschluss der 8. Schulstufe und die Ablegung einer Eignungsprüfung. Die Studiendauer beträgt 5 Jahre. Die Bil dungsanstalt wird mit einer Reife- und Diplomprüfung mit Berechtigung zum Studium an Universitäten und Akademien abgeschlossen. Die Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik bildet zur Kindergärtne rin bzw. zum Kindergärtner und (mit Zusatzprüfung) zur Kindergärtnerin und Horterzieherin bzw. zum Kindergärtner und Horterzieher aus. Aufnahme erfordernisse und Studiendauer der Bildungsanstalt für Kindergartenpädago gik entsprechen denjenigen der Bildungsanstalten für Sozialpädagogik (s.o.). Den Abschluss bildet auch hier eine Reife- und Diplomprüfung mit Berechti gung zum Studium. Für Maturantinnen und Maturanten werden zweijährige Kollegs geführt, wobei die Reifeprüfung durch eine Studienberechtigungs- oder Berufsreife prüfung ersetzt werden kann. Die Kollegs sind in Abschnitt 6.1 beschrieben. Das Curriculum für beide Bildungsanstalten umfasst allgemein bildende Fächer wie Deutsch, eine lebende Fremdsprache, Geschichte, Geographie, Mathematik, Physik, Chemie, Biologie, Musik- und Leibeserziehung sowie be 40 41 DAS SCHULWESEN IM SEKUNDARBEREICH II Lehrer/innen 5.1 Organisation des Dualen Systems Neben der bereits beschriebenen Ausbildung in mittleren und höheren be rufsbildenden Schulen (siehe Abschnitt 4.3.) erfolgt die berufliche Erstausbil dung – und zwar in bedeutendem Ausmaß – im Rahmen der Lehrlingsausbil dung (im Dualen System). Das Wesen des Dualen Systems liegt darin begründet, dass die Ausbil dung sowohl im Lehrbetrieb als auch in der Berufsschule stattfindet. Während einerseits der Lehrvertrag ein im Rahmen des Arbeitsrechtes begründetes Ausbildungsverhältnis darstellt, ist andererseits die Position des Lehrlings durch seine Schulpflicht bestimmt. Im Rahmen der dualen Lehrlingsausbildung werden ca. 40% aller Ju gendlichen zwischen dem 15. und 19. Lebensjahr auf einen Lehrberuf vorbe reitet. Die Ausbildung erfolgt in etwa 40.000 Lehrbetrieben. Hauptträger der Lehrlingsausbildung sind die Klein- und Mittelbetriebe in Gewerbe und Hand werk, Handel, Tourismus und Freizeitwirtschaft, die ca. 80% aller Lehrlinge ausbilden. Aber auch die Industriebetriebe ebenso wie Nichtkammerbetriebe leisten einen wesentlichen Beitrag zur Berufsausbildung der Jugendlichen. Derzeit kann aus rund 250 Lehrberufen gewählt werden. Die häufigsten Lehrberufe bei weiblichen Lehrlingen sind: Einzelhandelskauffrau, Friseurin und Perückenmacherin (Stylistin), Bürokauffrau und Köchin/Restaurantfach frau; bei männlichen Lehrlingen: Kraftfahrzeugtechniker, Elekroinstallations techniker, Tischler, Einzelhandelskaufmann sowie Maurer. 5.2 Berufsbildende Pflichtschule (Berufsschule) Die Berufsschule ist eine Pflichtschule, die von allen Lehrlingen ganzjährig oder lehrgangsmäßig, in Blöcken, besucht wird. Die Berufsschulpflicht beginnt mit dem Eintritt in ein Lehrverhältnis und dauert bis zu dessen Ende, längstens aber bis zur erfolgreichen Ablegung der Lehrabschlussprüfung. Die Lehrzeit und damit die Berufsschulpflicht für einzelne Lehrberufe kann zwei, zweieinhalb, drei, dreieinhalb bzw. vier Jahre dauern. Die meisten Lehrberufe weisen eine dreijährige Ausbildungsdauer auf. Im Anschluss an die Lehrabschlussprüfung kann über Vorbereitungs- und Aufbaulehrgänge bzw. über Schulen für Berufstätige die Reife- und Diplom prüfung abgelegt werden. Darüber hinaus besteht seit 1997 die Möglichkeit, nach Ablegung der Lehrabschlussprüfung zur speziell für Lehrabschließer /innen geschaffenen Berufsreifeprüfung anzutreten, die zu einer allgemeinen 42 Hochschulreife führt. Höherqualifizierungsmöglichkeiten bieten u.a. auch Werkmeisterschulen, Meisterschulen bzw. die Ablegung von Meister- und Be fähigungsnachweisprüfungen, die den Zugang zur Ausübung von Gewerben eröffnen. Die Berufsschulen vermitteln den Lehrlingen in einem berufsbegleiten den, fachlich einschlägigen Unterricht parallel zu ihrer praktischen Ausbil dung im Betrieb die grundlegenden theoretischen Kenntnisse. Sie fördern und ergänzen die betriebliche Ausbildung und erweitern die Allgemeinbil dung. In zwei fachtheoretischen und einem betriebswirtschaftlichen Pflicht gegenstand kann in zwei Leistungsgruppen unterrichtet werden. Die Voraussetzung für den Beginn einer Lehrlingsausbildung ist die Ab solvierung der neunjährigen Schulpflicht; die Lehrlinge sind also mindestens 15 Jahre alt. Der Schulbesuch erfolgt ganzjährig an mindestens einem Tag pro Woche im Schuljahr (9 Stunden pro Tag) oder lehrgangsmäßig in Form eines acht- bis zehnwöchigen Lehrganges pro Schuljahr. Daneben gibt es die Form der saisonmäßigen Berufsschule mit einem auf eine bestimmte Jahreszeit zusammengezogenen Unterricht. 5.3 Finanzierung Dual ist in der dualen Ausbildung auch die Finanzierung: Der betriebliche Aus bildungsteil wird durch den Betrieb finanziert, die Berufsschule durch die öf fentliche Hand. Die Kosten der Ausstattung der Berufsschulen (Maschinen, Geräte und Lehrmittel) werden von den jeweiligen Landesschulräten getragen. Die Kos ten für das Lehrpersonal werden zur Hälfte zwischen dem Bund und dem je weiligen Bundesland geteilt. Die Finanzierung des betrieblichen Teiles der Lehrlingsausbildung obliegt der österreichischen Wirtschaft, den einzelnen Betrieben. Eine Anfang der 90er Jahre durchgeführte Studie ergab, dass die Wirtschaft etwa 430 Millionen Euro Nettokosten für die Lehrlingsausbildung aufwendet. Die Aufwendungen er geben sich zum Großteil aus der Zahlung von Lehrlingsentschädigungen, die jeder Lehrling für seine Arbeit vom Arbeitgeber erhält. Die Höhe der Lehr lingsentschädigung ist das Ergebnis von Kollektivvertragsverhandlungen. Der Staat gewährt benachteiligten Personengruppen subsidiäre Finanz hilfen. Für besonders benachteiligte Jugendliche werden den Ausbildungsbe trieben Beiträge zu den Lohnkosten (Lehrlingsentschädigungen) gewährt. Da in den letzten Jahren das Angebot an Lehrstellen abgenommen hat, werden den Unternehmen finanzielle Anreize aus öffentlichen Mitteln geboten, um zusätzliche Lehrstellen zu schaffen. 43 5. BERUFLICHE ERSTAUSBILDUNG 5. BERUFLICHE ERSTAUSBILDUNG Er umfasst in allen Berufsschulen die Unterrichtsgegenstände der Allgemein bildung wie „Politische Bildung“, „Deutsch und Kommunikation“ sowie „Berufsbezogene Fremdsprache“, weiters Unterrichtsgegenstände des betriebswirtschaftlichen Unterrichtes. Fachtheoretische und fachpraktische Unterrichtsgegenstände speziell für die einzelnen Lehrberufe runden den Fächerkanon an den Berufsschulen ab. Daneben werden Freigegenstände, wie Deutsch, Lebende Fremdsprache angeboten. In einzelnen Lehrberufen kann auch ein fachspezifischer Freige genstand geschaffen werden. Als Unverbindliche Übung wird in den Rahmenlehrplänen „Leibesübun gen“ angeboten. Zusätzlich kann ein Förderunterricht für Schüler/innen, die in die höhere Leistungsgruppe aufsteigen wollen, sowie für Schüler/innen, die Gefahr lau fen, aus der höheren Leistungsgruppe auszuscheiden, offeriert werden. 5.7 Statistische Daten 2001/2002 Berufsbildende Pflichtschulen 176 Schüler/innen 130.597 Lehrer/innen 4.664 Anzahl der Schüler/innen pro Lehrer/in 28,0 Anzahl der Schüler/innen pro Klasse 23,1 5. BERUFLICHE ERSTAUSBILDUNG 5.4 Lehrplan 5.5 Leistungsbeurteilung Die allgemeinen Regelungen bezüglich der Verfahren zur Leistungsbeurtei lung, Notenerteilung und Zeugnisse sind unter Punkt 3.1.3 beschrieben. Nach Abschluss der Lehrzeit legt der Lehrling eine Lehrabschlussprüfung vor einer Prüfungskommission ab, die neben den Vorsitzenden aus Vertretern der gesetzlich anerkannten Interessenvertreter (Sozialpartner) besteht. Nach positivem Abschluss der Berufsschule erhält die Schülerin bzw. der Schüler ein Abschlusszeugnis, auf Grund dessen sie/er vom theoretischen Teil der Lehrabschlussprüfung befreit wird. 5.6 Lehrpersonal Berufsschullehrer/innen für allgemein bildende, betriebswirtschaftliche sowie fachtheoretische Unterrichtsgegenstände müssen über ein Reifeprüfungs zeugnis sowie zwei Jahre einschlägige Berufserfahrung verfügen. Für weitere Informationen siehe Kapitel 6.1.6 Für Berufsschullehrer/innen fachpraktischer Unterrichtsgegenstände sind als berufliche Qualifikation die Meisterprüfung oder eine gleichwertige Be fähigung sowie eine einschlägige Berufserfahrung von 6 Jahren erforderlich. 44 45 HOCHSCHULBILDUNG 6.1 Nichtuniversitäre Bildungsalternativen Der Bereich nichtuniversitärer Bildungsalternativen ist in Österreich weiter im Aufbau. Im wesentlichen stehen momentan folgende Ausbildungsmöglich keiten zur Verfügung: • • • • Pädagogische, Religionspädagogische und Berufspädagogische Akademien Akademien für gehobene medizinisch-technische Dienste und Hebammenakademien Kollegs für technische, gewerbliche und kaufmännische Berufe Kollegs an Bildungsanstalten für Kindergartenpädagogik und an Bildungsanstalten für Sozialpädagogik 6.1.1 Zugang Zielgruppe dieser Ausbildungen sind Maturantinnen und Maturanten, der Zu gang ist aber auch über die Studienberechtigungsprüfung bzw. Berufs reifeprüfung und (an den Berufspädagogischen Akademien) eine qualifizier te Berufsausbildung und -praxis möglich. 6.1. 2 Studienbeiträge / Studienförderung Das Studium an diesen Ausbildungseinrichtungen ist für Inländer, EU-/EWRBürger sowie einige andere Personengruppen gebührenfrei. An Pädagogi schen Akademien, Religionspädagogischen und Berufspädagogischen Aka demien, Medizinisch-technischen Akademien und Hebammenakademien – nicht aber an Kollegs – besteht bei Nachweis der sozialen Bedürftigkeit und des günstigen Studienerfolges Anspruch auf Studienbeihilfe. 6.1.3 Akademisches Jahr Das Studienjahr erstreckt sich von September bis Ende Juni und setzt sich aus zwei Semestern zusammen. 6.1.4 Angebotene Studien Schule ausgebildet. Die Lehrer/innen für den Unterricht in Religion an den ge nannten Schulen werden an den Religionspädagogischen Akademien ausge bildet. Berufsschullehrer/innen und Lehrer/innen für Textverarbeitung an allen Schularten bzw. Lehrer/innen für Teilbereiche der mittleren und höheren be rufsbildenden Schulen werden an Berufspädagogischen Akademien ausge bildet. Der nichtuniversitären Ausbildung im Bereich der Gesundheitsberufe die nen die Akademien für gehobene medizinisch-technische Dienste (7 Fach richtungen, dreijährig) und die Hebammenakademien. Im kaufmännischen, im technisch-gewerblichen und im Tourismusbereich besteht für Absolventinnen und Absolventen höherer Schulen die Möglich keit, in Kollegs (4 Semester) eine berufliche Ausbildung zu erhalten. Absol ventinnen und Absolventen berufsbildender höherer Schulen wird durch diese Kollegs die Möglichkeit geboten, eine zusätzliche berufliche Qualifika tion zu erwerben. Die Kollegs an Bildungsanstalten für Kindergartenpädago gik bzw. Sozialpädagogik vermitteln in 4 bis 6 Semestern eine berufliche Aus bildung. Allgemein bildende Inhalte werden an Kollegs vorausgesetzt, es er folgt eine Akzentuierung auf berufsspezifische Stoffgebiete. 6.1.5 Leistungsbeurteilung / Qualifikationen Im Prinzip gelten die Bestimmungen, die im Bereich der Schulen für Berufs tätige Anwendung finden. Die Ausbildungen an Akademien wird aufgrund autonomer Studienplä ne und Prüfungsvorschriften durchgeführt. Akademien und Kollegs schließen mit einer Diplomprüfung ab. Absolventinnen und Absolventen dieser tertiären Ausbildungsgänge ver fügen über spezifische berufliche Qualifikationen. 6.1.6 Lehrpersonal Das Lehrpersonal an Akademien, Kollegs und an Schulen für Berufstätige weist dasselbe Qualifikationsprofil auf wie Lehrer/innen an mittleren und höheren Schulen. Darüber hinaus müssen Lehrer/innen im Bereich der Human wissenschaften (Unterrichtswissenschaft, Erziehungswissenschaft, Schulrecht, Pädagogische Psychologie und Pädagogische Soziologie) ein einschlägiges Doktorat und Lehrer/innen im Bereich der (Fach)Didaktik bzw. Berufspraxis eine langjährige einschlägige Erfahrung aufweisen. An den Pädagogischen Akademien werden – wie bereits beschrieben – Volks-, Haupt- und Sonderschullehrer/innen und Lehrer/innen für die Polytechnische 46 47 6. HOCHSCHULBILDUNG 6. Lehrer/innenbildende Akademien Standorte 28 Studierende 13.640 Lehrende 2.703 6.2 Universitäten, Fachhochschulen Tertiäre Ausbildung auf Hochschulniveau wird von folgenden Einrichtungen vermittelt: • • • • Universitäten sowie Universitäten der Künste Fachhochschulen Universität für Weiterbildung Krems („Donau-Universität Krems“) Privatuniversitäten (nach Akkreditierung) Weiters gibt es eine Reihe von Bildungseinrichtungen, die Lehrgänge uni versitären Charakters anbieten. Für die genauen Bezeichnungen der einzelnen Universitäten und Fach hochschulen wird auf die Homepage www.portal.ac.at verwiesen. 6.3 Universitäten In Österreich gibt es 22 Universitäten, sechs davon sind Universitäten der Künste, drei davon sind neu eingerichtete medizinische Universitäten. Österreichweit werden insgesamt in rund 180 Studienrichtungen bezo gen auf alle Standorte ca. 460 Studienmöglichkeiten angeboten. Im Wintersemester 2003 werden an der Universität für Weiterbildung Krems 65 Universitätslehrgänge, an allen Universitäten rund 250 Universi tätslehrgänge angeboten. Seit 1999 wurden bereits 7 private Universitäten akkreditiert. 6.3.1 Hochschulzugang Zulassungsvoraussetzung für ein Diplomstudium ist die allgemeine Hoch schulreife (Reifeprüfung, Reife- und Diplomprüfung, Berufsreifeprüfung, Stu dienberechtigungsprüfung für den jeweiligen Studiengang). Die Studentin nen und Studenten richten ihren Zulassungsantrag für das gewählte Studium an eine bestimmte Universität und müssen anschließend jedes Semester die Fortsetzung dieses Studiums melden. In manchen Fällen werden für die Zu lassung zum Studium Zusatzprüfungen verlangt. Studienbewerber und Stu 48 dienbewerberinnen, die einen Teil der formalen Zulassungsbedingungen für den angestrebten Studiengang nicht erfüllen, müssen die entsprechenden Zusatzprüfungen entweder vor der Zulassung ablegen (z.B. Biologie für das Medizinstudium) oder innerhalb der ersten Semester. Für ein künstlerisches Studium ist die Reifeprüfung nur in einigen wenigen Fällen Zulassungsvo raussetzung, es muss jedoch eine Aufnahmeprüfung abgelegt werden, in der die künstlerische Eignung nachzuweisen ist. Darüber hinaus besteht ohne Reifeprüfung die Möglichkeit, eine fachlich eingeschränkte Studienberechti gung für Universitäten zu erlangen: Studienberechtigungsprüfung. Absol ventinnen und Absolventen der Berufsausbildung in Form einer Lehre haben schließlich die Möglichkeit, die Universitätsreife durch eine besonders gestal tete Berufsreifeprüfung zu erlangen. In Österreich gibt es an den Universitä ten für Inländer, EU-/EWR-Bürger sowie einige andere Personengruppen keine Zulassungsbeschränkungen für bestimmte Studienrichtungen. 6.3.2 Studienbeiträge; Studienförderung Die allgemeinen Studienbeiträge für Universitäten und Fachhochschulen be laufen sich auf 363,36 Euro pro Semester für Studentinnen und Studenten aus Österreich und anderen EU- und EWR-Ländern bzw. auf 726,72 Euro für andere ausländische Studentinnen und Studenten. Es gibt umfangreiche Aus nahme- und Rückerstattungsregelungen für Studierende aus Entwicklungs ländern sowie aus mittel- und osteuropäischen Reformländern oder für Stu dierende in Mobilitätsprogrammen. Die Studienförderung umfasst direkte und indirekte Förderungsmaßnahmen, die zum größten Teil aus öffentlichen Mitteln gespeist werden. Indirekte Förderungsleistungen sind unabhängig von der sozialen Bedürftigkeit und sind vom finanziellen Umfang her der weitaus größte Teil der staatlichen Förderungsmaßnahmen. Zu den indirekten Förderungen zählen Familienbeihilfe, Mitversicherung bei den Eltern oder Selbstversicherung, gesetzliche Unfallversicherung sowie die steuerliche Be rücksichtigung studierender Kinder. Direkte Förderungen, die gemäß Studienförderungsgesetz gewährt wer den, richten sich nach der sozialen Bedürftigkeit und dem Studienerfolg der Studierenden. Für die Definition der sozialen Bedürftigkeit ist das Einkommen der Studierenden und/oder der Unterhaltspflichtigen maßgeblich. In diesem Rahmen bestehen auch besondere Förderungsmaßnahmen wie Studienzu schuss (Ausgleich des Studienbeitrages), Fahrtkostenzuschuss, Beihilfe für Auslandsstudien u.a. Überdies werden mittels Leistungs- und Forschungs stipendien besonders erfolgreiche Studierende gefördert. 49 6. HOCHSCHULBILDUNG 6.1.7 Statistische Daten 2002/2003 6.3.5 Leistungsbeurteilung /Qualifikation Das Studienjahr beginnt am 1. Oktober und endet am 30. September des fol genden Jahres und besteht aus dem Wintersemester, dem Sommersemster und der lehrveranstaltungsfreien Zeit. Die Detailregelungen liegen beim Senat der einzelnen Universitäten. Der Erfolg der Teilnahme an Lehrveranstaltungen wird – ausgenommen bei Vorlesungen – von der Lehrveranstaltungsleiterin bzw. vom Lehrveranstal tungsleiter beurteilt. Sowohl an den Universitäten als auch an den Universitä ten der Künste sind für jeden Studienabschnitt Diplomprüfungen, in Bakka laureats- und Magisterstudien Bakkalaureats- und Magisterprüfungen abzu legen. Nach dem Universitätsgesetz 2002 ist die Prüfungsordnung in den ein zelnen Curricula durch das zuständige Kollegialorgan festzulegen. Es finden sich keine Bestimmungen mehr, nach welcher Methode, zu welchem Zweck und nach welcher Art die Durchführung von Prüfungen zu gestalten ist. Damit kommt den Universitäten ein entsprechend großer Gestaltungsspielraum zu. Zusätzlich zu den Bakkalaureats-, Diplom- und Magisterprüfungen sind mindestens zwei Bakkalaureatsarbeiten im Rahmen von Lehrveranstaltungen, eine Diplomarbeit bzw. eine Magisterarbeit erforderlich. Der zentrale Leistungsnachweis im Doktoratstudium ist die Dissertation, das Studium wird mit dem Rigorosum abgeschlossen. Das Diplomstudium bildet die Summe aus den Aufgabenstellungen von Bakkalaureats- und Magisterstudium. In der Notwendigkeit der beruflichen Qualifizierung und Erfüllung der Anforderungen der Anerkennungsrichtlinie für Hochschuldiplome der Europäischen Union überschneiden sich Bakkalau reats- und Diplomstudium. Die wissenschaftliche Ergänzung und Vertiefung im Diplomstudium etwa durch die Diplomarbeit ist nun Aufgabe des Magis terstudiums. Die Studien umfassen sechs bis zwölf Semester (drei bis sechs akademi sche Jahre). Doktoratsstudien dauern im Mindestfall weitere vier Semester. In der Praxis ist eine längere Studiendauer die Regel: rund 8% der Studierenden an den Universitäten und rund 23% der Studierenden an den Universitäten der Künste schließen ihr Studium in der gesetzlichen Studiendauer ab. Grundsätzlich ist mit dem Abschluss eines Studiums keine Berufsberech tigung verbunden. Soweit für akademische Berufe eine gesetzlich geregelte Berufsberechtigung erforderlich ist, wird diese mit Ausnahme des Studiums der Veterinärmedizin mit einer postpromotionellen Ausbildung erworben (z.B. Ärztin/Arzt, Lehrer/in an höheren Schulen, Richter/in, etc.). Laut UG 2002 dienen ordentliche Studien, d.h. Diplomstudien, Bakkalaureats-, Magis ter- und Doktoratsstudien zur wissenschaftlichen und künstlerischen Berufs vorbildung und zur Qualifizierung für berufliche Tätigkeiten, welche die An wendung wissenschaftlicher und künstlerischer Erkenntnisse fordern. 6.3.4 Angebotene Studien Die Studien an den Universitäten haben als primäre Zielsetzung die akademi sche Ausbildung junger Menschen und ihre wissenschaftliche Berufsvorberei tung. Mit der Studienrechtsreform 1999 wurden die gesetzlichen Vorausset zungen geschaffen, das bisher zweistufige Studiensystem (Diplom- und Dok toratsstudien) in ein dreistufiges System (Bakkalaureat, Magisterium, Dokto rat) umzuwandeln. Humanmedizinische, zahnmedizinische und Lehramtsstu dien dürfen auch weiterhin nur als zweistufige Studien angeboten werden. Mittelfristig sollen die Diplomstudien generell durch Bakkalaureats- und Ma gisterstudien ersetzt werden. Im Wintersemester 2003 gab es bereits 157 Bakkalaureatsstudien und 198 Magisterstudien. Mit dem Universitätsgesetz 2002 fallen im Bereich des Studienrechts fast alle Kompetenzen an die Universität, die ihre Angebote selbst verantworten muss, wobei europäische Richtlinien, soferne sie existieren, zu beachten sind. Die Umstellung von Semesterstunden auf ein Punktesystem nach dem Euro pean Credit Transfer System ermöglicht bessere nationale und internationale Mobilität für die Studierenden. Das Lehrpersonal der Universitäten und Fachhochschulen ist auf Grund des verfassungsrechtlich verankerten Grundsatzes der Freiheit der Wissen schaft und ihrer Lehre bei der inhaltlichen und methodischen Gestaltung ihrer Lehrveranstaltungen frei. Das Repertoire an Lehrveranstaltungstypen hat sich in den letzten Jahrzehnten im Wesentlichen nicht verändert. Es gibt neben den Vorlesungen Seminare, Proseminare, Übungen, Praktika, Exkursionen, Tutorien usw. Die Einführung von Fernstudieneinheiten in das Studium ist ex plizit möglich. An Kunstuniversitäten kommt die Förderung der künstleri schen Entwicklung der einzelnen Studierenden in Form des Einzelunterrichtes hinzu. 50 51 6. HOCHSCHULBILDUNG 6.3.3 Das akademische Jahr Es gibt keine auf Hochschullehrer und Hochschullehrerinnen speziell zuge schnittene Erstausbildung. Sie erfolgt im Rahmen der Berufsausübung und ist mit den üblichen Qualifizierungsschritten in Forschung und Lehre verknüpft. Die wissenschaftlichen und künstlerischen Mitabeiter und Mitarbeiterinnen der Universitäten müssen eine für ihre vorgesehene Verwendung angemesse ne Qualifikation vorweisen. Es gibt eine Verpflichtung zur fachlichen Weiterbildung aller Universitäts lehrer und Universitätslehrerinnen durch die Universität. Durch eine Dienst rechtsnovelle für die Universitäten 2001 wurde das bis dahin öffentliche Dienstrechtsverhältnis für neu zugehende Hochschullehrer und Hochschul lehrerinnen abgeschafft, neue Dienstverhältnisse erfolgten nach dem Ver tragsbedienstetengesetz. Mit dem Wirksamwerden des Universitätsgesetzes 2002 werden die Vertragsbedienstetenverhältnisse in Angestelltenverhältnis se übergeführt, das neu eintretende Universitätspersonal wird auf der Grund lage des Angestelltengesetzes angestellt. Ein Kollektivvertrag für Universi tätspersonal zwischen dem Dachverband der Universitäten und der Gewerk schaft wird derzeit ausgehandelt. Die wissenschaftlichen und künstlerischen Mitarbeiter/innen im For schungs-, Lehr- und Kunstbetrieb haben in ihrem Fach an der Erfüllung der universitären Aufgaben mitzuarbeiten. Auf Antrag kann das Rektorat die Lehrbefugnis (venia docendi) für ein ganzes wissenschaftliches oder künstle risches Fach erteilen. Die Lehrbefugnis begründet weder ein Arbeitsverhältnis noch ändert sie ein bestehendes. Universitätsprofessorinnen und -professoren sind für die Forschung oder die Entwicklung und Erschließung der Künste sowie für die Lehre in ihrem Fachgebiet, für die Betreuung von Studierenden und des wissenschaft lichen/künstlerischen Nachwuchses, die Mitwirkung an Organisation und Ver waltung sowie Evaluierung verantwortlich und stehen in einem befristeten oder unbefristeten Teilzeit- oder Vollzeit-Dienstverhältnis zur Universität. Sie werden nach einem Berufungsverfahren vom Rektor bzw. der Rektorin be stellt. Eine Lehrbefugnis (venia docendi) wird mit dem Abschluss des Arbeits vertrages erworben. 6.4 Fachhochschulen Als Alternativen zu den bestehenden Universitätsstudien werden in Öster reich auf der Grundlage des 1993 beschlossenen Bundesgesetzes über Fach hochschul-Studiengänge (FHStG) seit dem Studienjahr 1994/95 Fachhoch schul-Studiengänge angeboten, die eine wissenschaftlich fundierte und pra xisorientierte Berufsausbildung auf Hochschulniveau anbieten. 52 Die Finanzierung erfolgt gemischt von staatlicher und privater Seite und ist studienplatzbezogen. Im Wintersemester 2003/04 studierten 20.591 Per sonen an Fachhochschulen. 6.4.1 Hochschulzugang Der Zugang ist nicht auf Personen beschränkt, welche die Hochschulreife nachweisen können. Das Fachhochschulstudium steht vielmehr auch Perso nen mit einer einschlägigen beruflichen Qualifikation offen. Allerdings müs sen diese Studienbewerber/innen vor der Aufnahme des Studiums Zusatz qualifikationen erwerben. Die Fachhochschul-Studiengänge sind innerhalb der Zulassungsvoraus setzungen allgemein zugänglich und zwar vorbehaltlich der Zahl der vorhan denen Studienplätze. 6.4.2 Studienbeiträge / Studienförderung Die Erhalter von Fachhochschul-Studiengängen und Fachhochschulen sind berechtigt, von jedem Studierenden einen Studienbeitrag in Höhe von 363,36 Euro einzuheben. 6.4.3 Das akademische Jahr Prinzipiell ist das Studienjahr den Universitäten angeglichen, die Detailrege lungen liegen beim einzelnen Fachhochschulträger. 6.4.4 Angebotene Studien Insgesamt wurden im Studienjahr 2003/2004 österreichweit 136 Fachhoch schul-Studiengänge (davon 6 als Bakkalaureatsstudien) angeboten vorwie gend in den Fachbereichen Technik und Wirtschaftswissenschaften sowie im Humanbereich. Mehrere Studiengänge weisen interdisziplinären Charakter auf, einzelne Angebote gibt es auch im Bereich der Verwaltung sowie der Land- und Forstwirtschaft. Über ein Viertel der Studiengänge ist berufsbe gleitend organisiert. Im Studienjahr 2002/03 sind weitere Fachhochschulstu dien vor allem im Bereich Sozialarbeit neu hinzugekommen. Die gesetzliche Mindeststudiendauer für die Absolvierung eines Fach hochschulstudiums beträgt nach Einführung des dreistufigen Studiums seit 2003 für das Bakkalaureat inklusive Berufspraktikum sechs Semester und für das anschließende Magisterstudium zwei bis vier Semester. Das weiterhin gültige Diplomstudium an einer Fachhochschule ist mit acht bis 10 Semestern 53 6. HOCHSCHULBILDUNG 6.3.6 Lehrpersonal 6.5 Statistische Daten Ordentliche Erstzugelassene, ordentliche Studierende, Absolventinnen und Absolventen an Universitäten, WS 2003, Absolventinnen und Absolventen Studienjahr 2002/03 Ordentliche Erstzugelassene Ordentliche Studierende Absolventinnen und Absolventen 26.292 185.435 17.486 davon Ausländerinnen und Ausländer 5.876 29.577 1.864 Universitäten der Künste 896 7.954 806 Universitäten 6.4.5 Leistungsbeurteilung / Qualifikationen Es gibt keine zentrale Regelung für das Prüfungssystem der Fachhochschulen, jeder Fachhochschul-Studiengang hat eine eigene Prüfungsordnung. Ein Fachhochschulstudium schließt mit einer Diplomprüfung ab, diese besteht aus einer Diplomarbeit und einer kommissionellen Prüfung. Bei Fachhoch schul-Bakkalaureats-Studiengängen besteht der Abschluss aus eigenständi gen im Rahmen von Lehrveranstaltungen abgefassten schriftlichen Arbeiten und einer kommissionellen Prüfung. davon Ausländerinnen und Ausländer Gesamt* davon Ausländerinnen und Ausländer 575 3.257 276 27.188 192.408 18.294 6.451 32.708 2.133 * Gesamt: Studierende an mehreren Universitäten und Universitäten der Künste werden nur einmal gezählt. 6.4.6 Lehrpersonal Der Unterricht und die anwendungsbezogenen Forschungs- und Entwick lungsarbeiten sind von einem wissenschaftlich, berufspraktisch und pädago gisch-didaktisch qualifizierten Lehrkörper durchzuführen. Zum Zeitpunkt des Antrags auf Anerkennung eines Fachhochschul-Studienganges müssen von den mindestens vier mit der Entwicklung des beantragten Studienganges be trauten Personen zwei wissenschaftlich durch Habilitation oder durch eine dieser gleichwertige Qualifikation ausgewiesen sein. Im Falle der Anerken nung haben mindestens vier Personen des mit der Entwicklung betrauten Per sonenkreises im Studiengang zu lehren. Von diesen müssen zwei wissen schaftlich durch Habilitation oder durch eine dieser gleichwertige Qualifikati on ausgewiesen sein und zwei über den Nachweis einer Tätigkeit in einem für den Studiengang relevanten Berufsfeld verfügen. Erstmals Aufgenommene, Studierende und Absolventen und Absolventinnen an Fachhochschulen, WS 2003, Absolventen und Absolventinnen Studienjahr 2002/03 Fachbereich Erstmals Aufgenommene Studierende Absolventinnen und Absolventen Technik 3.759 10.722 1.493 Wirtschaft 2.257 7.061 991 Tourismus 310 969 93 Humanbereich Gesamt 797 1.839 81 7.123 20.591 2.658 Quelle: Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur 54 55 6. HOCHSCHULBILDUNG begrenzt und schließt ebenfalls ein Berufspraktikum ein. Der zeitliche Input in die Studien wird nach ECTS-Punkten festgelegt. Weiters werden Fernstudienelemente eingesetzt. Fachhochschul-Studiengänge schließen mit einem akademischen Grad ab. Die akademischen Grade Bakkalaurea/Bakkalaureus, Magistra/Magister oder Diplom werden mit einem die Berufsfelder kennzeichnenden Zusatz und der Beisetzung „(FH)“ verliehen. Die Absolventinnen und Absolventen kön nen ein facheinschlägiges Doktoratsstudium an einer Universität aufnehmen. ERWACHSENENBILDUNG 7.1 Rechtliche Rahmenbedingungen1) Die Erwachsenenbildung ist in Österreich keine verfassungsrechtliche Kom petenz des Bundes; Zuständigkeit besteht daher in erster Linie bei den Bun desländern aber auch den Gemeinden. Die Umsetzung dieser Zuständigkeit ist je nach Bundesland unterschiedlich gestaltet (Mittelbereitstellung, Organi sation u.a.). Das Erwachsenenbildungs-Förderungsgesetz (EB-FG) des Bundes entspricht auf Grund der erwähnten verfassungsrechtlichen Lage gleichsam einer freiwilligen Selbstbindung des Bundes, ohne die Kompetenzen der Län der zu berühren. Das EB-FG enthält eine Verpflichtung zur Förderung, legt je doch keine Förderhöhen fest. Beinahe durchgängig werden in den Bundes ländern finanzielle Mittel zur Individualförderung für Teilnehmer/innen in der Erwachsenenbildung bereit gestellt, die als Kurskostenförderungen angelegt sind. Die Zuständigkeit für Erwachsenenbildung im schulischen und hoch schulischen Bereich (zum Beispiel Schulen für Berufstätige, Universitätslehr gänge, Fachhochschulen für Berufstätige) ist im Gegensatz dazu kompetenz rechtlich klar dem Bildungsministerium zugeordnet und unterliegt den in die sem Bereich geltenden rechtlichen Bestimmungen. Sowohl die allgemein bil denden höheren Schulen (AHS) als auch die berufsbildenden mittleren und höheren Schulen (BMHS) bieten Sonderformen für Berufstätige an (SchOG, SchUGB). Das Universitätsgesetz 2002 räumt den Universitäten weitreichen de Autonomie in der Erwachsenenbildung ein. Die Qualifizierung im Rahmen der Arbeitsmarktpolitik hat die gesetzliche Grundlage im Arbeitsmarktser vicegesetz sowie dem Arbeitsmarktförderungsgesetz. Die Arbeitsmarktver waltung (AMV) ist als Dienstleistungsunternehmen des öffentlichen Rechts konstituiert. 7.2 Organisatorische Rahmenbedingungen Die staatlichen Zuständigkeiten für die Erwachsenenbildung sind breit zwi schen den Ministerien verteilt. Die allgemeine Erwachsenenbildung, die Schu len für Berufstätige und die Erwachsenenbildung im Rahmen der Universitä ten oder Fachhochschulen obliegen dem Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur (BMBWK), soweit sie nicht in die Autonomie der Hochschulen fallen. Die allgemeine Erwachsenenbildung wird im BMBWK hauptsächlich in einer Abteilung der Sektion V (Lehrer- und Erzieherbildung, allgemeine pädagogische Angelegenheiten, Erwachsenenbildung, Bildungs beratung) betreut, die das Förderungswesen und die Zusammenarbeit mit 56 den Verbänden und sonstigen Institutionen der Erwachsenenbildung organi siert und koordiniert. Dem BMBWK nachgeordnet ist das Bundesinstitut für Erwachsenenbildung St. Wolfgang, welches sich mit Aus- und Weiterbildung von Erwachsenenbildnerinnen bzw. -bildnern und Bibliothekarinnen bzw. Bibliothekaren befasst. Die ressortmäßige Verantwortung für die betriebliche Aus- und Weiterbildung und die arbeitsmarktbezogene Qualifizierung durch das Arbeitsmarktservice Österreich (AMS) liegt im Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit (BMWA). Für ältere und behinderte Menschen ist das Bundesministerium für Soziale Gesundheit, Generationen und Konsumen tenschutz (BMSG) zuständig, für die Aus- und Weiterbildung für Gesund heitsberufe das Bundesministerium für Gesundheit und Frauen (BMGF), für land- und forstwirtschaftliche Belange das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (BMLFUW). Sofern steuerliche Belange betroffen sind, ist das Bundesministerium für Finanzen (BMF) zu ständig. Die erwachsenenbildungsbezogenen Kompetenzen der Bundesländer und Gemeinden werden unterschiedlich umgesetzt. Dies reicht von der Be reitstellung von Mitteln für Erwachsenenbildungseinrichtungen oder deren Dachverbände bis hin zu Abteilungen in den Landesverwaltungen, die z.T. auch andere Bildungsangelegenheiten (z.B. Fachhochschulstudiengänge) be treuen. Generell lässt sich in der Erwachsenenbildung in Österreich neben den öffentlichen Instanzen in Bund, Ländern und Gemeinden ein starkes Engage ment der Interessenvertretungen und auch der Religionsgemeinschaften fest stellen. Diese gestalten über Bildungseinrichtungen bzw. deren (Dach-)Ver bände die Erwachsenenbildungslandschaft aktiv mit. Dementsprechend sind die Interessenvertreter/innen in der Verwaltung des AMS auf Bundes-, Lan des- und regionaler Ebene aktiv eingebunden. Das AMS als zuständige Ein richtung ist selbst kein Bildungsanbieter sondern finanziert Schulungen. Das Arbeitsmarktservice (AMS) ist in Bundes-, Landes- und Regionalorganisatio nen gegliedert. Die Sozialpartner beteiligen sich auch an der Entwicklung po litischer Maßnahmen in der Erwachsenenbildung, stehen in Verbindung mit Erwachsenenbildungsinstitutionen (siehe Abschnitt 7.5.1) und bieten sub jektbezogene Bildungsförderungen (Bildungsschecks, Zuschüsse etc.) an. 7.3 Finanzierung Die öffentlichen Ausgaben für allgemeine und berufliche Erwachsenenbil dung sind beträchtlich und wachsend. So ergab sich für den Zeitraum von 1995 bis 1999 bei den Ausgaben von Bund und Ländern ein nomineller Zu wachs von rund 214 Millionen Euro auf über 281 Millionen Euro, wobei mehr als 50 Prozent auf Ausgaben für Schulen für Berufstätige entfallen. Als Ver 57 7. ERWACHSENENBILDUNG 7. 7.4 Lehrende Lehrende in der Erwachsenenbildung weisen in Österreich vor allem je nach Anbietersektor unterschiedliche Vorbildungswege auf. In der öffentlichen schulischen und hochschulischen Erwachsenenbildung gelten die allgemei nen Zugangsbedingungen für das Lehramt. In der gemeinnützigen und der kommerziellen Erwachsenenbildung werden auch Fachleute aus den Unter nehmen oder Freiberufler als Lehrende gewonnen, wobei das fest angestell te Personal vorwiegend im administrativen Bereich tätig ist. Alle großen Er wachsenenbildungsanbieter, das Bundesinstitut für Erwachsenenbildung, aber auch einzelne Universitäten und sonstige Einrichtungen haben didak tisch orientierte Lehrgänge für Trainer/innen und Lehrbeauftragte im Pro gramm. 58 7.5 Organisation Differenziert nach der Zielsetzung bestehen zwei Formen der Erwachsenen bildung: Dies sind einerseits Veranstaltungen mit dem Ziel der Bescheinigung des Lernfortschritts in Form eines öffentlich-rechtlich anerkannten Zeugnis ses, andererseits Veranstaltungen, die auf allgemeinen oder fachlichen Wis senserwerb ohne zertifizierten Prüfungsabschluss gerichtet sind. Der zeugnisorientierte Typ wird in Ausbildungsgängen ermöglicht, die curricular den Erstausbildungen entsprechen. Diese sind zumeist öffentliche Schulen für Berufstätige oder Vorbereitungskurse für Externistenprüfungen. 1997 wurde als weitere Möglichkeit die Berufsreifeprüfung (BRP) eingeführt, für die unter anderem kostenpflichtige Vorbereitungskurse von gemeinnützi gen Erwachsenenbildungseinrichtungen (teilweise auch mit Prüfungskompe tenz für einzelne Fächer) angeboten werden. Eine Sonderform stellen die Uni versitätslehrgänge dar, deren Abschlüsse keine Entsprechung im Erstausbil dungssystem haben. Relativ neu sind internationale Zertifikate, die von Fir men oder Berufsverbänden geschaffen wurden und insbesondere im EDV-In formatik-Bereich auf breites Interesse stoßen. Die überwiegende Anzahl an angebotenen Kursen und Kursteilnahmen betrifft aber nach wie vor die nicht-zeugnisorientierten Veranstaltungen in der allgemeinen und beruflichen Erwachsenenbildung. 7.5.1 Weiterbildungsinstitutionen Allgemeine und berufliche Erwachsenenbildung wird in Österreich in ver schiedenen Einrichtungen angeboten: am stärksten sind dabei gemeinnützi ge Einrichtungen sowie Sonderformen von öffentlichen Schulen vertreten. Durch den steigenden formalen Bildungsstand der Bevölkerung kommt aber auch den Universitäten und den Fachhochschulen eine zunehmend wichtige Rolle in der Erwachsenenbildung zu. Darüber hinaus haben aber in letzter Zeit auch kommerzielle Bildungsan bieter, die eine Vielzahl und Vielfalt zumeist relativ kleiner Anbieter umfassen, einen wichtigen Anteil an der kursmäßigen Erwachsenenbildung gewonnen, was insbesondere für die betriebliche Weiterbildung gilt. Außerdem gibt es spezialisierte Weiterbildungseinrichtungen für Lehrer/innen (Pädagogische In stitute und Akademien3)) und sonstige Berufsgruppen (Beamte, freie Berufe, etc.). Gemeinnützige Anbieter Die gemeinnützigen Anbieter haben traditionell den stärksten Stellenwert in der allgemeinen und außerbetrieblichen beruflichen Weiterbildung in Öster reich. In ihrer Entwicklung und Struktur spiegeln sich Politik, Religion und Ver 59 7. ERWACHSENENBILDUNG gleichswert können die jährlichen direkten Weiterbildungskosten der ge werblichen Unternehmen herangezogen werden, die sich auf schätzungs weise 520 Millionen Euro belaufen haben. Zu den genannten öffentlichen Ausgaben kommen in den letzten Jahre noch die „Normkosten“ für die FHStudiengänge für Berufstätige (2003/04 etwa 37 Millionen Euro). Zu den Er wachsenenbildungsaufwendungen der öffentlichen Hand werden zuneh mend noch Steuerverzicht aufgrund von Freibeträgen und Abschreibungs möglichkeiten zu rechnen sein. Neben der rückläufigen traditionellen Sub ventionspraxis werden – um Bedarfsorientierung zu akzentuieren – neue Fi nanzierungsformen, wie Projektfinanzierung und Individualförderung von Bund, Ländern und Gemeinden verstärkt. Eine Ausnahme in der schulischen Erwachsenenbildung stellen die Werk meisterschulen2) dar. Diese werden, wie die gesamte berufliche Weiterbil dung, bei den gemeinnützigen Trägern hauptsächlich über Teilnehmerge bühren finanziert. Je nach Art und Ziel der Teilnahme tragen Einzelpersonen, Unternehmen, das AMS oder öffentliche Stellen die Kurskosten. Die Einzel personen übernehmen nicht nur in der allgemeinen Erwachsenenbildung den Großteil der Kurskosten, sondern schätzungsweise auch in rund 40 Prozent der Kursteilnahmen in beruflicher Erwachsenenbildung. Schätzungen aus den 90er Jahren nähern sich einer Summe von fast 800 Millionen Euro an ein schlägigen Ausgaben in der Bevölkerung. Ein großer Anteil an den Ausgaben für berufliche Erwachsenenbildung entfällt auf das AMS, das pro Jahr über 350 Millionen Euro (2001) für Qualifizierungsmaßnahmen ausgibt. Die Mittel des AMS speisen sich aus gesetzlich definierten Pflichtbeiträgen, die vom AMS gemäß politischer Zielvorgaben eingesetzt werden. 60 Die Wirtschaftsförderungsinstitute der Wirtschaftskammer Österreich (WIFI) sind Serviceeinrichtungen der Wirtschaftskammern, die in allen Bun desländern vertreten sind. Das WIFI ist der Anbieter mit der größten Teilneh mer/innenzahl in der beruflichen Weiterbildung in Österreich. Die Bildungs veranstaltungen sprechen Zielgruppen aller betrieblichen Ebenen an. Das WIFI auf Bundesebene erfüllt koordinierende Aufgaben zwischen den Ein richtungen in den Bundesländern. Die Volkswirtschaftliche Gesellschaft Österreich (VGÖ) als Dachverband und die mit ihr verbundenen Volkswirtschaftlichen Gesellschaften in den Bun desländern sind der Wirtschaft nahe stehende Bildungseinrichtungen. Eine bevorzugte Zielgruppe sind Führungskräfte und Mitarbeiter/innen aus Wirt schaft und Verwaltung sowie Lehrer/innen. Das Ländliche Fortbildungsinstitut (LFI) ist eine gesamtösterreichische Ein richtung der Erwachsenenbildung im ländlichen Raum. Der primäre Tätig keitsbereich des LFI ist die berufsbezogene Erwachsenenbildung im Bereich der Land- und Forstwirtschaft sowie der ländlichen Hauswirtschaft. Die Bil dungsvermittlung wird als Hilfe zur Bewältigung der ökonomischen und kul turellen Veränderungen im ländlichen Raum verstanden. Die Öffentlichen Büchereien Österreichs sind in einem erweiterten Sinn ebenfalls grundlegende Einrichtungen der Erwachsenenbildung. Der Bestand der Öffentlichen Büchereien umfasst Bereiche wie Wissenschaft, Kunst, Lite ratur, Politik, aber auch Entspannung und Unterhaltung. Im Angebot sind auch AV-Medien (CD-ROMs, CDs, Videokassetten, Tonkassetten) sowie Spiele und Zeitschriften. Der Büchereiverband Österreichs ist der Dachverband der Öffentlichen Büchereien und vertritt deren Interessen. Schulen für Berufstätige4) Alle schulischen Abschlüsse der Sekundarstufe I und II und der Lehrlingsaus bildung können in Österreich in der Erwachsenenbildung nachgeholt oder ab solviert werden. Am stärksten sind dabei die berufsbildenden höheren Schu len (BHS) für Berufstätige vertreten (fast 1.300 Abschlüsse pro Jahr). Die fach lichen Bereiche dieser Sonderformen sind identisch mit den Tagesformen und umfassen technisch-gewerbliche, kaufmännische sowie andere Berufsfelder. Die berufsbildenden mittleren Schulen (BMS) für Berufstätige weisen in tech nisch-gewerblichen Sparten (Werkmeisterschulen, Bauhandwerkerschulen, Meisterschulen) stärkere Teilnehmer- und Absolventenzahlen als im kauf männischen Fachbereich auf. Die allgemein bildenden höheren Schulen für Berufstätige kommen auf etwa 400 Abschlüsse pro Jahrgang. Außerdem werden auch Kollegs für Berufstätige angeboten. Auch die Sozialakademien und sozialberuflichen Fachschulen (z.B. für Altenpflege) und die Schulen für Gesundheits- und Krankenpflege mit an 61 7. ERWACHSENENBILDUNG bände des Landes. Die großen Anbieter, die nachfolgend genannt werden, haben sich in der Konferenz der Erwachsenenbildungsanbieter Österreichs (KEBÖ) zusammengeschlossen. Die Volkshochschulen sind die traditionsreichste Einrichtung der Erwach senenbildung in Österreich und mehr als 100 Jahre alt. Der Verband Öster reichischer Volkshochschulen (VÖV) mit seiner Pädagogischen Arbeits- und Forschungsstelle (PAF) ist der Dachverband für neun als Vereine organisierte Landesverbände mit unterschiedlicher Trägerstruktur. Insgesamt gibt es 293 Volkshochschulen in Österreich. Das Forum Katholischer Erwachsenenbildung umfasst mehr als 60 Ein richtungen mit unterschiedlicher Schwerpunktsetzung: katholische Bildungs werke, Bildungshäuser, Fernkurse, Fachbildungseinrichtungen (z.B. Katholi sche Sozialakademie). Während die rund 1.500 örtlichen Bildungswerke spe zifisch auf die Bedürfnisse in den Regionen eingehen, liegt der Schwerpunkt der Bildungshäuser in intensiven und länger andauernden Bildungsgängen. Die Bildungshäuser sind Einrichtungen der außerschulischen Jugend- und Erwachsenenbildung. Dem Dachverband Arbeitsgemeinschaft der Bildungs häuser Österreich, organisiert als Verein, gehören 17 Bildungshäuser an. Die Arbeitsgemeinschaft hat den Zweck, Bildungshäuser organisatorisch zusam menzufassen und nach außen hin zu vertreten. Jedes Bildungshaus – ob ge tragen von Bund, Kirche, Ländern oder den bäuerlichen Interessensvertretun gen – ist in der Gestaltung seiner Programme eigenständig. Der Ring Österreichischer Bildungswerke fungiert als Plattform von zwei Teilverbänden, und zwar dem Verband Österreichischer Volksbildungswerke (VÖVBW) und der Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Bildungswerke (AEBW). Er fördert die Zusammenarbeit zwischen den Teilverbänden, koordiniert den Gedanken- und Erfahrungsaustausch und vertritt gemeinsame bildungspoli tische Interessen. Das Berufsförderungsinstitut Österreich (BFI) ist mit den BFI-Landesver einen die berufliche Erwachsenenbildungseinrichtung der Kammern für Ar beiter und Angestellte und des Österreichischen Gewerkschaftsbundes. Das BFI führt zu einem erheblichen Anteil Arbeitsmarktschulungen im Auftrag des AMS durch. Der Dachverband koordiniert und betreut die BFI-Landesvereine und hält (inter)nationale Kontakte zu staatlichen und gemeinnützigen Er wachsenenbildungseinrichtungen. Der Verband Österreichischer Gewerkschaftlicher Bildung (VÖGB) fun giert als Einrichtung der Arbeiterkammern und der Gewerkschaften. Die Bil dungshäuser des VÖGB haben die Aufgabe, Funktionärinnen und Funktionä re, Mitarbeiter/innen und Mitglieder der Arbeitnehmerorganisationen ausund weiterzubilden. schließenden Sonderausbildungen (laut Gesundheits- und Krankenpflegege setz) stehen für Erwachsene offen bzw. werden teilweise in eigenen Formen für Erwachsene geführt. schule ab. So haben Kollegs zumeist eine Reifeprüfung als Voraussetzung, während höhere Schulen für Berufstätige nur einen positiven Pflichtschulab schluss voraussetzen. Universitäten und Fachhochschulen 7.5.2 Zugangsvoraussetzungen Die Zugangsvoraussetzungen zur Erwachsenenbildung unterscheiden sich im wesentlichen nach Sektor und vor allem nach Abschlusszielen. In der ge meinnützigen Erwachsenenbildung gibt es dort, wo es um fachliche Anpas sungsweiterbildung geht, keine formalen Aufnahmevoraussetzungen. In Fäl len, in denen fachliche Voraussetzungen erforderlich sind, werden allerdings vor Kursbeginn Beratungs- und Einstufungsgespräche angeboten und ge führt, um einen möglichst effizienten Verlauf zu ermöglichen. Die Zugangs voraussetzungen im öffentlichen schulischen und hochschulischen Sektor der Erwachsenenbildung hängen von der Art des Lehrgangs oder der Abend 62 7.5.3 Zielsetzungen Die Zielsetzungen der Erwachsenenbildung unterscheiden sich zwischen all gemeiner und beruflicher Erwachsenenbildung, auch wenn sich diese vielfach überschneiden. Im wesentlichen geht es aber immer um die Qualifizierung der Bürger/innen für ihre Aufgaben im privaten und gesellschaftlichen Bereich sowie im Erwerbsleben. Die berufliche Erwachsenenbildung umfasst kurze und lange Ausbildungen, wobei auch komplette Berufsausbildungen für Er wachsene nicht selten sind. Die Qualifizierungsmaßnahmen, die vom AMS finanziert werden, zielen in der Regel auf relativ rasche Reintegration ins Erwerbsleben. 7. 7.5.4 Zeitliche und räumliche Organisation In Österreich ist eine Tradition der Erwachsenenbildung am Abend oder in Blockform an Wochenenden zu beobachten. Ein Aussteigen aus der Berufstä tigkeit, um einen Kurs zu besuchen, ist sehr selten. Ein Spezifikum der öster reichischen Erwachsenbildungskultur ist es auch, dass alle Bildungsabschlüsse der oberen Sekundarstufe und der Lehrlingsausbildung auch im Rahmen der Erwachsenenbildung in Abendschulen oder Kursform erworben werden kön nen. In der Regel sind diese Bildungsangebote für Berufstätige in Teilzeitfor men konzipiert. In räumlicher Hinsicht ist Österreich durch die Anbietervielfalt und durch ein großes Angebot auch in den Regionen gekennzeichnet. 7.5.5 Curriculum Die Mehrheit der Angebote der gemeinnützigen oder kommerziellen Er wachsenenbildungsanbieter orientiert sich curricular an eigenen Konzepten oder an internationalen Standards (z.B. Fremdsprachen oder EDV). Auch firmenspezifische IT-Zertifikate werden z.B. vom Wirtschaftsförderungsinsti tut, dem Berufsförderungsinstitut oder den Volkshochschulen an spezialisier ten Standorten angeboten. Die Schulen für Berufstätige haben die gleichen Curricula wie die Hauptformen, die von Jugendlichen im Alter von 14 bis etwa 20 Jahren besucht werden. In diesen Lehrplänen werden auch Anliegen des lebensbegleitenden Lernens mit berücksichtigt. Auch die einzelnen Gegen stände der Berufsreifeprüfung orientieren sich an den Lehrplänen der jeweili gen Schulformen. 63 ERWACHSENENBILDUNG Die Universitäten bieten postgraduale Studien für Absolventinnen und Absol venten sowie Universitätslehrgänge für einen breiteren Interessentenkreis an. Die Einführung des Universitätsgesetzes 2002 hat den österreichischen Universitäten weitreichende Autonomie gebracht, darunter fällt auch das uni versitäre Weiterbildungsangebot. Die Donau-Universität Krems führt aus schließlich Weiterbildungsangebote/Universitätslehrgänge durch. Sie bietet derzeit mehr als ein Drittel des universitären Weiterbildungsangebotes an. An der Universität Linz wurde 1991 das Zentrum für Fernstudien eingerichtet, dem Studienzentren in Wien, Linz, Bregenz und Steyr angehören. Das Zen trum für Fernstudien kooperiert mit der Fernuniversität Hagen und ist Mit glied im Dachverband der European Association of Distance Teaching Univer sities (EADTU). In diesem Zusammenhang gibt es auch eine Zusammenarbeit mit der Open University. Der 1994 begründete Fachhochschulsektor hat auch für die Erwachse nenbildung zunehmende Relevanz. Rund 23 Prozent der Anfänger/innen eines Jahrgangs waren über 25 Jahre alt (gegenüber 8% an den Universitä ten); etwa ein Viertel der Studierenden an Fachhochschulen sind Berufstätige (WS 2003: 5.236). Neben den staatlichen Universitäten gibt es Privatuniversitäten gemäß Akkreditierungsgesetz (1999). Diese bieten teilweise postgraduale Lehrgänge an. Außeruniversitäre Bildungseinrichtungen – z.B. gemeinnützige Erwachse nenbildungseinrichtungen – konnten bis Ende 2003 Lehrgänge universitären Charakters nach festgelegten Kriterien einrichten, diese Lehrgänge laufen bis 2010 aus. Qualitätssicherung ist in Österreich seit Jahren auch in der Erwachsenenbil dung ein wichtiges Thema. Hierbei sind verschiedene Ansätze zu beobachten. Dies reicht von der Nutzung allgemeiner internationaler Standards der Quali tätssicherung über landes- oder trägerspezifische Kriterien und Verfahren bis zur Kursevaluation durch Teilnehmerbefragungen und der Anleitung zur Selbstevaluation für Trainer/innen und Bildungsträger. Viele Bildungsanbieter haben sich bereits Qualitätssicherungsprüfungen im Sinne von ISO-Standards oder von EFQM (European Foundation for Quality) unterzogen. Andere Ver bände haben eigene Maßnahmen zur Qualitätssicherung entwickelt (z.B. Handbuch zur Qualitätsentwicklung an Österreichs Volkshochschulen). In einem großen Bundesland, Oberösterreich, wurde ein spezielles Qualitätssie gel entwickelt, an das auch die partielle Kurskostenrückerstattung der Lan desregierung geknüpft ist. Qualitätssicherung der Erwachsenenbildung hat damit in Österreich einen Schwerpunkt in der Sicherung der Input-Qualität bei den Bildungsanbietern. Die Evaluation des Outputs der Erwachsenenbil dung wird derzeit vor allem in Programmen des AMS angestrebt. Sie dürfte aber in Zukunft auch in anderen Bereichen weiter entwickelt werden. Insge samt wird in Zukunft auf Grund wachsender Anbietervielfalt und wachsender Erwachsenenbildungsbeteiligung die Evaluation der Kursergebnisse an Stel lenwert gewinnen müssen. Es gibt ein breites Interesse daran, eine fundierte nationale Strategie zur Qualitätssicherung der Erwachsenenbildung zu entwi ckeln, nicht zuletzt im Sinne des Konsumentenschutzes am Bildungsmarkt. 7.6 Bildungsinformation und Bildungsberatung Bildungsberatung für Erwachsene wird in Österreich von einer Vielzahl von In stitutionen angeboten und geleistet. Hierbei liegt allerdings sehr häufig eine Integration in Zentren vor, die sich an Jugendliche und Erwachsene wenden. Bildungsinformation und -beratung für Erwachsene wird von öffentlichen Einrichtungen, den Sozialpartnern bzw. den ihnen nahe stehenden großen Erwachsenenbildungseinrichtungen und dem Arbeitsmarktservice (AMS) an geboten, ebenso durch einzelne Bundesländer. Zur Verbesserung der Bil dungsinformation und –beratung wurden vom BMBWK IT-basierte Instru mente entwickelt, insbesondere die Meta-Suchmaschine www.eduvista.com, die jeder/jedem Bildungsinteressierten Zugang zu einer regional erreichbaren und thematisch kompetenten Stelle bieten soll. Die vom BMBWK initiierte Plattform „Bildungsberater/innen im Netz (www.bib-infonet.at )“ soll Vernet zung und Zusammenarbeit ermöglichen. Das Arbeitsmarktservice unterstützt – neben der Stellenvermittlung – die Eigeninitiative von Arbeitsuchenden und Unternehmen in Form vielfältiger Beratungs- und Informationsleistungen im 64 Zusammenhang mit Qualifizierungsmaßnahmen und finanzieller Förderung. Berater/innen des AMS werden intern aus- und weitergebildet. Das AMSÖsterreich bietet über seine Website www.ams.or.at eine Weiterbildungs datenbank mit umfassenden Informationen zu Weiterbildungsinstitutionen und deren Weiterbildungsveranstaltungen an. 7.7 Anrechnung von Vorkenntnissen, Akkreditierung Traditionell bezog sich die Frage der Prüfung und Anerkennung von erwor benem Wissen bei Erwachsenen auf Prüfungsantritte von sogenannten Ex ternisten/innen für Abschlüsse von Sekundarschulen oder der Lehrlingsaus bildung. Heute ist mit der Verbreitung internationaler Zertifikate (z.B. EDV/In formatik, Fremdsprachen, Schweißtechnologie) ein großer neuer Bereich ge geben. Zusätzlich ist mit der Europäischen Integration und der damit verbun denen Mobilität das Thema Transparenz und Anerkennung von Qualifikatio nen zu einer zentralen Thematik der Bildungspolitik geworden. Was die An rechnung von Vorkenntnissen betrifft, so wurde diese insbesondere im Zu sammenhang mit der Lehrabschlussprüfung5), der Berufsreifeprüfung (BRP) und der Studienberechtigungsprüfung (SBP) umfassender geregelt. 7.8 Statistische Daten Laut einer Erhebung von 2002 (Life-Style Studie) kann davon ausgegangen werden, dass rund 40 Prozent der über 15-jährigen Wohnbevölkerung in Ös terreich in Kursform oder in anderer Form innerhalb der letzten 12 Monate weiterbildungsaktiv war (Erwerbstätige: 50 Prozent). Mit der erreichten Höhe formaler Bildung erhöhen sich auch Interesse, Zugang und Beteiligung an Er wachsenenbildung. Die höchste Weiterbildungsbeteiligung weisen die 20- bis 29-Jährigen auf, bei den über 49-Jährigen ist eine Abnahme zu verzeichnen. Die häufigsten Themen waren EDV, berufsspezifische Themen, Gesundheit und Sprachen. Im Vergleich zu vor etwa einem Jahrzehnt ist eine deutlich ge stiegene Beteiligung an Erwachsenenbildung zu konstatieren. 1 2 3 4 5 Die Rolle des Staates und der Bundesländer im Bildungswesen insgesamt ist in Kapitel 1.3 allgemein beschrieben. Nachfolgend werden daher nur für die Erwachsenenbildung wichtige Besonderheiten skizziert. Siehe Kapitel 5.2 Siehe Kapitel 3.1.4 Siehe Kapitel 4.3 und 5. Die ausnahmsweise Zulassung zur Lehrabschlussprüfung ohne Absolvierung einer Lehre ge winnt an Bedeutung (2002 bereits 5.300 Personen). Vorbereitungskurse werden vor allem vom AMS finanziert und von BFI und WIFI, aber auch einzelnen Unternehmen, durchgeführt. 65 7. ERWACHSENENBILDUNG 7.5.6 Qualitätssicherung ENTWICKLUNGEN IM BILDUNGSBEREICH 2000 – 2003 8. 8. RECHTLICHE UND ORGANISATORISCHE MASSNAHMEN 8.1 Gesetzgebung Bildungsdokumentationsgesetz Das Bildungsdokumentationsgesetz (BilDokG), BGBl. I Nr. 12/2002, stellt die datenschutzrechtlich geforderte gesetzliche Grundlage für die Erhebung per sonenbezogener Daten von Schülern/innen und Studenten/innen dar. In die sem Sinn legt es unter Beachtung des im Datenschutzgesetz 2000 verankerten Grundrechtes auf Datenschutz fest, welche Daten an Schulen und Universitä ten zu welchem Zweck erhoben und verarbeitet werden dürfen, an wen ein Weiterleiten dieser Daten statthaft ist und welche Maßnahmen der Datensi cherheit und des Datenschutzes zur Verhinderung von Missbrauch zu ergreifen sind. Bei den auf Grundlage dieses Gesetzes zu erfassenden personenbezoge nen Daten der Schüler/innen und Studenten/innen handelt es sich etwa um den Namen, die Sozialversicherungsnummer, das Geschlecht, die Staatsange hörigkeit sowie um verschiedene, sich auf den Schul- bzw. Studienverlauf be ziehende Informationen, wobei letztere mittels Verordnung festgelegt werden. Die regelmäßig zu erhebenden Daten dürfen nur an zwei Stellen weiter geleitet werden. Der eine Adressat ist das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur, das jeweils eine Gesamtevidenz der Schüler/innen und Studenten/innen zu erstellen hat, der andere das Bundesamt „Statistik Österreich“. Dieses muss laut Gesetz jedes Jahr eine Bundesstatistik zum Bil dungswesen erstellen sowie ein Bildungsstandregister der österreichischen Wohnbevölkerung aufbauen und führen. Bezüglich dieser Evidenzen und Statistiken stellt das BilDokG bestimmte Qualitätsanforderungen auf. So müssen sich aus der Bundesstatistik zum Bil dungswesen etwa auch Aussagen über Schüler- bzw. Studentenströme zwi schen aber auch innerhalb von Ausbildungsangeboten ablesen lassen. All das dient dem Gewinnen von Informationen zur Planung und Steuerung des Bil dungswesens. Von den an den Schulen bzw. Universitäten erhobenen Daten werden die Namen nicht an die eben genannten Adressaten weitergeleitet. Die Sozial versicherungsnummern der Schüler/innen und Studenten/innen sind vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur nicht rückführbar zu verschlüsseln. Eine Speicherung der Sozialversicherungsnummern in den Ge 67 Frühwarnsystem bei abfallenden Schulleistungen Durch eine Novelle zum Schulunterrichtsgesetz, BGBl. I Nr.78/2001, wurde ein spezielles Informationssystem installiert, das Schüler, aber auch deren Eltern, in die Lage versetzen soll, rechtzeitig auf eine drohende negative Jahres beurteilung zu reagieren. Ist nämlich ein Schüler auf Basis seiner bisherigen Leistungen (Mitarbeit, schriftliche und mündliche Leistungsfeststellungen etc.) zu einem gegebenen Zeitpunkt negativ zu beurteilen, ist der Schüler bzw. des sen Erziehungsberechtigte zu einem beratenden Gespräch einzuladen. Ziel des Gespräches ist es, die Ursachen der mangelhaften Leistung festzumachen, die Leistungsdefizite zu ermitteln und eine konkrete Strategie für deren Beseitigung zu entwickeln. In dieses Gespräch können auch Fachleute wie Schulärzte oder Schulpsychologen/innen eingebunden werden. Sollte die Schule die Verständi gung über das drohende Nicht-Erreichen des Lehrzieles unterlassen oder nicht zu dem gesetzlich vorgeschriebenen beratenden Gespräch einladen, kann der/die Schüler/in aus einem solchen Versehen allerdings keine Forderung nach einer positiven Jahresbeurteilung ableiten. Allerdings hätten Klassenvorstände bzw. Lehrer/innen, die den Gegenstand unterrichten, in dem der/die Schüler/in gefährdet ist, eine Dienstpflichtverletzung begangen, auf die die Schulleitung, u. U. aber auch die Schulaufsicht reagieren müsste. Integrative Berufsausbildung – Ausbildungsversuche In den Genuss einer integrativen Berufsausbildung sollen benachteiligte Per sonen mit Vermittlungshindernissen kommen, die auf dem Arbeitsmarkt ent weder gar nicht oder nur schwer reüssieren können. Aufgrund einer abge stimmten Novellierung des Berufsausbildungsgesetzes sowie des Schul pflichtgesetzes hat der/die Betreffende entweder die Möglichkeit unter einer bis maximal um zwei Jahre verlängerten Lehre zum Lehrabschluss zu kommen oder zumindest bestimmte Teilqualifikationen zu erwerben, für die auf dem Arbeitsmarkt eine Nachfrage besteht. Diese Teilqualifikationen können ent weder – und diese würde das Gesetz bevorzugen – in einem Lehrbetrieb oder in einer besonderen Einrichtung erworben werden. Begleitet wird die Ausbildung durch eine Ausbildungsassistenz. Sie soll die Integration des/der Betreffenden in die Berufs- und Arbeitswelt erleich tern, womit ihr im System eine ganz entscheidende Rolle zukommt. 68 8.2 Schulpartnerschaft 8. Elternbeirat und Bundesschülervertretung Vorrangige Aufgabe des Referats Schulpartnerschaft ist die Information von Erziehungsberechtigten, Schülern/innen und Lehrern/innen zur Unterstüt zung ihrer Arbeit in den schulpartnerschaftlichen Gremien durch die Heraus gabe von Informationsmaterialien, die Organisation von Sitzungen des Elternbeirats, der Bundes- und der Zentrallehranstalten-Schülervertretung, die Referententätigkeit für Schulpartner und die Teilnahme an einschlägigen Arbeitsgruppen und Konferenzen im In- und Ausland. Beliebt sind die laufend stattfindenden „Beratungssitzungen“ des Eltern beirats mit Vertreterinnen und Vertretern des Bundesministeriums für Bil dung, Wissenschaft und Kultur, bei denen in kleinem Kreis jeweils nur einzelne aktuelle Tagesordnungspunkte diskutiert werden (Leseförderung, Früh warnsystem, Notebookklassen, Suchtprävention, Bildung für nachhaltige Ent wicklung, aber auch die Umsetzung von Zielsetzungen des Regierungspro gramms etc.). Die Mitwirkung der Schulpartner im Schulwesen wurde in zahlreichen in ternationalen Konferenzen und Seminaren thematisiert, an denen Vertrete rinnen und Vertreter aus dem Wirkungsbereich des Referats Schulpartner schaft im BMBWK, als Organisatoren/innen, Referenten/innen oder als Teil nehmer/innen beteiligt waren: • • • • • • • Fachtagung „Schulräte”, Brno, Dezember 2000 Europaratsseminar „How to Develop a School for Democratic Citizenship“, September 2001 Expert/inn/enkonferenz „Partizipation, soziale Kohäsion und Bürgerschaft“, Brüssel, November 2001 Fünfteiliges Fortbildungsseminar für Schulpartner „Partnerschaft in der Schule“, Jihlava /Tschechien, 10/2001 bis 10/2002) Projekt „East-West-Dialogue“ der Europäischen Elternvereinigung (EPA) zur Forcierung der Schulpartnerschaft (Start 04/2002 in Wien, Abschlusskonferenz 02/2003 in Sofia/Bulgarien) Lehrer/innenfortbildungstag „Modell der österreichischen Schulpartnerschaft“, Brno, Februar 2003 GRUNDTVIG Aktion 2 Projekt „CIPCO“ (Centre for International Parent Co-Operation) 04/2002 – 02/2003 69 RECHTLICHE UND ORGANISATORISCHE MASSNAHMEN samtevidenzen ist unzulässig. Analoge Verschlüsselungsmaßnahmen werden auch der Bundesanstalt „Statistik Österreich“ vorgeschrieben. Neben den Gesamtevidenzen für Schüler/innen und Studenten/innen er stellt das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur auch eine Evidenz über den Aufwand für Bildungseinrichtungen, in die auch Daten zum Personalaufwand einfließen. • 3. internationale Elternkonferenz, Szczecin/Polen, Mai 2003 Europaratsseminar „Shaping the future: the voice of young people in local citizenship activities“, Bradford/UK, Oktober 2003 Die Bundesschülervertretung 2001/02 organisierte zusätzlich zu sechs in ternen Sitzungen und zwei gemeinsamen Sitzungen mit Vertreter/inne/n des BMBWK zwei bundesweite Veranstaltungen: Schüler/innenparlament, Wien, April 2002: rund 130 Teilnehmer/innen arbeiteten in mehreren Workshops zu Themen wie Schuldemokratie, Chan cengleichheit und Qualitätssicherung. Future Visions, Tulln, Juni 2003: etwa 40 Teilnehmer/innen erarbeiteten Vorschläge zur Oberstufenreform. Seither werden in mehreren Bundesländern regelmäßig Schüler/innen parlamente mit Vertretern/innen der Landesschulräte und der Landesregie rungen abgehalten. Als Projekt der Bundesschülervertretung 2002/03 entstand in Zusam menarbeit mit dem Bundesschulsprecher 1991/92 und 1992/93, Ronny Hol lenstein (ic2 consulting GmbH), das Filmprojekt „Schüler/innen reden mit“. Videokopien werden an alle Schulen der Sekundarstufe II verteilt. Die internationale Referentin der Bundesschülervertretung 2003/04 nahm am Jugendforum der im Herbst 2003 stattgefundenen UNESCO-Gene ralkonferenz teil. Themen waren: Bildung zur nachhaltigen Entwicklung (ins besondere Wassermanagement), Jugend und AIDS, UNESCO und Jugend. Die Vorschläge der 2003 von der Bundesministerin für Bildung, Wissen schaft und Kultur eingerichteten „Zukunftskommission“ wurden mit der Bundesschülervertretung 2003/04 und dem Elternbeirat eingehend disku tiert. Seit Juni 2003 laufen unter der Federführung des Bundesministeriums für soziale Sicherheit und Generationen Vorarbeiten zur Erstellung eines Natio nalen Aktionsplans zur Umsetzung der Kinderrechte „Young rights Action Plan – YAP“, in die auch das Referat Schulpartnerschaft eingebunden ist. 70 8.3 Sozioökonomische Maßnahmen Dem Abbau sozialer Bildungsschranken dienten in den vergangenen Jahren folgende Maßnahmen des Schülerbeihilfengesetzes: Schulbeihilfen, Heimbei hilfen, Fahrtkostenbeihilfen, besondere Schulbeihilfen zur Maturavorberei tung für berufstätige Schüler/innen sowie außerordentliche Unterstützungen aus dem Härtefonds. Die Schulen können im Rahmen der Schulbuchaktion aus 3.452 Büchern, davon 172 mit Internet-Ergänzung, 3.020 Werken im Anhang zur Schul buchliste und 672 therapeutischen Unterrichtsmitteln eine Auswahl treffen. Seit 1999 haben die Schulen überdies die Möglichkeit, bis zu 15% ihres Bud gets für Unterrichtsmittel eigener Wahl (gedruckte, audiovisuelle, automa tionsgestützte Datenträger, Lernspiele) zu verwenden. Die Auswahl erfolgt durch die Schulpartner. Von den bestellten Büchern waren über 95% in neuer Rechtschreibung verfasst. Von den Gutachterkommissionen zur Eignungserklärung von Schulbü chern wurden im Jahr 2003 insgesamt 649 Kommissionsgutachten erstellt, Einzelbegutachter haben 458 Werke für die Anhanglisten zu den Schulbuch listen begutachtet. Die Finanzierung der Schulbuchaktion, der Schülerfreifahrt (jeweils mit Selbstbehalt), sowie der Schülerunfallversicherung bei der Allgemeinen Un fallversicherung erfolgt aus den Mitteln des Familienlastenausgleichsfonds. An den Aktionen „Österreichs Jugend lernt ihre Bundeshauptstadt ken nen“ und „Europas Jugend lernt Wien kennen“ nehmen jedes Jahr über 30.000 Schüler/innen teil. 71 8. RECHTLICHE UND ORGANISATORISCHE MASSNAHMEN • NEUE LEHRPLÄNE FÜR HAUPTSCHULE UND AHS-UNTERSTUFE Die Entwicklung von Lehrplänen erfolgt durch Expertengruppen, die sich aus Lehrerinnen und Lehrern, Lehrerfortbildnern/innen, Vertretern/innen der Schulaufsicht, der Universitäten sowie des Ministeriums zusammensetzen. Wie bei anderen schulrechtlichen Bestimmungen erfolgt auch hier eine Begutachtung durch die Landesregierungen, Landesschulräte, die Sozialpart ner, Elternvereine oder andere öffentliche Einrichtungen (Begutachtungsver fahren). Lehrpläne werden durch Verordnung des/r Bundesministers/in für Bil dung, Wissenschaft und Kultur festgesetzt. Die neuen Lehrpläne traten mit 1. September 2000 aufsteigend in Kraft und sind daher seit dem Schuljahr 2003/2004 die Grundlage für die Unter richtserteilung an allen Klassen der Hauptschulen und Unterstufen der allge mein bildenden höheren Schulen in Österreich. Die Lehrpläne wurden an die Anforderungen modernen Unterrichtens angepasst und brachten somit eine große Zahl von Veränderungen mit sich. Der Lehrplan formuliert auch Bildungs- und Erziehungsaufgaben, die nicht einem bestimmten Unterrichtsgegenstand zugeordnet werden können, sondern nur fächerübergreifend zu bewältigen sind. Ziele der Allgemeinbil dung werden in fünf Bildungsbereichen definiert. Damit soll gezielt fächer verbindende und fächerübergreifende Zusammenarbeit gefördert werden. Im Sinne des vernetzten Lernens sollen alle Unterrichtsgegenstände in vielfälti gen Unterrichtsformen zu diesen Bildungsbereichen beitragen. Der Anspruch auf Schülerorientierung im Unterricht durchzieht den ge samten Lehrplantext. So wird unter anderem ausdrücklich verlangt, dass an die Vorkenntnisse, Vorerfahrungen und an die Vorstellungswelt der Schüle rinnen und Schüler anzuknüpfen ist, oder dass die Schülerinnen und Schüler aktiv in die Planung und Gestaltung, Kontrolle und Analyse ihrer Arbeitspro zesse und Arbeitsergebnisse einzubeziehen sind. Individualisierung und Differenzierung gelten als wichtiger Lehrplanauf trag. Aufgabe der Schule ist die bestmögliche Entfaltung der individuellen Leistungspotenziale der Schülerinnen und Schüler, das Eingehen auf ihre In teressen, Bedürfnisse und Begabungen. Entsprechende Aufträge finden sich an vielen Stellen im Lehrplanwerk. Schwerpunkte und Neuerungen Kern- und Erweiterungsbereich Ein wichtiger Aspekt der Philosophie dieses Lehrplans zeigt sich in einem ge wissen Abgehen von der bisher gepflegten Vorgangsweise, die Planung und Durchführung des Unterrichts primär über den Input zu regeln. Ziel des Unterrichts – und somit Aufgabe der Lehrerinnen und Lehrer – ist nicht bloß, den Schülerinnen und Schülern Bildungsinhalte zu präsentieren, sondern das tatsächliche Erlangen dieser Bildung durch die Schülerinnen und Schüler, der Output. Diese Funktion des Lehrplans wird durch die Entwicklungsarbeit zu Bildungsstandards auf der 8. Schulstufe (für die Fachbereiche Deutsch, Ma thematik und Fremdsprache/Englisch) unterstützt. Im Schuljahr 2003/04 wer den an einigen Pilotschulen (AHS und HS) bundesweit die ersten Entwürfe zu diesen Standards erprobt. Der Lehrplan verwendet einen modernen, umfassenderen Bildungsbe griff. Neben der Sachkompetenz, deren Vermittlung auch weiterhin unzwei felhafte Aufgabe der Lehrerinnen und Lehrer ist, wird Selbst- und Sozialkom petenz die nötige Bedeutung zugemessen. Die Schülerinnen und Schüler sol len Sachkompetenz, Selbstkompetenz und Sozialkompetenz in einem ausge wogenen Verhältnis entwickeln. Die Förderung dynamischer Fähigkeiten soll sie auf Situationen vorbereiten, zu deren Bewältigung abrufbares Wissen und erworbene Erfahrungen allein nicht ausreichen, sondern in denen Lösungs wege aktuell entwickelt werden müssen. Der Lehrplan unterscheidet in den Pflichtgegenständen und verbindlichen Übungen zwischen einem Kern- und einem Erweiterungsbereich. Im Kernbe reich werden jene Ziele genannt, die österreichweit verbindlich umzusetzen sind. Der Erweiterungsbereich dient dem Eingehen auf die konkrete Situation vor Ort. Die Gestaltung erfolgt an den einzelnen Schulen. Für den Kernbereich sind zwei Drittel der Wochenstundenanzahlen vor zusehen. Neben dieser zeitlichen Begrenzung ist der Kernbereich auch inhalt lich definiert. Das Allgemeine Bildungsziel und die Allgemeinen didaktischen Grundsätze sowie die Bildungs- und Lehraufgaben und die didaktischen Grundsätze der einzelnen Pflichtgegenstände und verbindlichen Übungen gelten für Kern- und Erweiterungsbereich. Der Abschnitt „Lehrstoff“ legt zur Gewährleistung der Vergleichbarkeit und Durchlässigkeit den verbindlichen Kernbereich fest. Die konkrete Umsetzung der knapp und abstrakt formulier ten Kernanliegen und die zeitliche Gewichtung obliegen den jeweiligen Leh rerinnen und Lehrern. Der Erweiterungsbereich ist standortbezogen durch die jeweilige Lehrerin bzw. den jeweiligen Lehrer allein oder fachübergreifend im Team zu planen, allenfalls nach Maßgabe schulautonomer Lehrplanbestimmungen. Bei der Gestaltung des Erweiterungsbereiches sind insbesondere folgende Gesichts punkte zu berücksichtigen: regionale und lokale Gegebenheiten; Bedürfnis 72 73 9. NEUE LEHRPLÄNE FÜR HAUPTSCHULE UND AHS-UNTERSTUFE 9. Durch schulautonome Lehrplanbestimmungen können Schulen in einem vorgegebenen Rahmen selbst Lehrplanbestimmungen erlassen. Die Erlassung derartiger schulautonomer Lehrplanbestimmungen obliegt dem Schulforum bzw. dem Schulgemeinschaftsausschuss. Schulautonome Lehrplanbestim mungen können für alle oder für einzelne Klassen / Schulstufen erlassen wer den. Der Autonomiebereich kann sowohl Veränderungen im Pflichtgegen standsbereich (Änderungen der Stundenzahl, Einführung zusätzlicher Unter richtsgegenstände) als auch im Freigegenstandsbereich, bei Unverbindlichen Übungen und beim Förderunterricht umfassen. Wenn durch schulautonome Lehrplanbestimmungen die Stundenzahl eines Pflichtgegenstandes bzw. einer verbindlichen Übung reduziert wird, geht dies zu Lasten des Zeitbudgets für den Erweiterungsbereich. Der neue Lehrplan sieht durchgängig eine Integration der neuen Techno logien in die tägliche Unterrichtsarbeit vor. In alle Fachlehrpläne wird die Mög lichkeit einbezogen, mit Hilfe der neuen Technologien fachliche Inhalte zu er arbeiten, zu vernetzen und zu präsentieren. Schulen deutlich an. Der Unterricht hat unter anderem auf die gebräuchlichs ten Lernformen der Volksschule Bezug zu nehmen und die Schülerinnen und Schüler auf kommende Arbeitsweisen vorzubereiten. Die Lehrplantexte für die Hauptschule und die AHS sind weitgehend gleich lautend. Sie unterscheiden sich lediglich in Bezug auf die Aufgabe der jeweiligen Schulart, hinsichtlich der Aussagen zur Leistungsdifferenzierung und zum Förderunterricht sowie in einigen Einzelheiten der Stundentafeln. Den Lehrplan in die Hand nehmen – ein gemeinsames Verständnis für „guten“ Unterricht entwickeln Bei der Weitergabe der Lehrplantexte an die Schulen wurden neue Wege be schritten. Die jeweils aktuellen Versionen der Lehrplanentwürfe waren immer allen Interessierten zugänglich – zuerst in Papierversion, dann auch im Inter net. Nach Kundmachung der Lehrpläne erhielt jede österreichische Schule eine Diskette mit dem gesamten Verordnungstext. Das Projekt der Internetplattform www.gemeinsamlernen.at hat sich zum Ziel gesetzt, die neuen Inhalte des Lehrplans an Hand von konkreten Beispie len aus der Praxis zu demonstrieren und so die Intentionen des neuen Lehr plans für den Alltag in österreichischen Schulen aufzubereiten und zu stärken. In den Beiträgen, die auf dieser Website zu finden sind, werden ganz ver schiedene Varianten für/von Unterricht sichtbar und zur Diskussion gestellt. Ganz im Sinne einer offenen Form von Schulentwicklung, die vor allen Din gen dem einzelnen Schüler/der einzelnen Schülerin und seinen/ihren indivi duellen Bedürfnissen gerecht werden will. Weitere Neuerungen Der neue Lehrplan setzt voraus, dass der Rückmeldung und Leistungsfeststel lung ein Gesamtkonzept der jeweiligen Lehrerinnen und Lehrer zu Grunde liegt, und er fordert sie auf, dieses den Schülerinnen und Schülern sowie den Erziehungsberechtigten in geeigneter Weise bekannt zu geben. Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung werden erstmals in einem österreichischen Lehrplan als wichtige Anliegen der Schulentwicklung formu liert. Ausdrücklich empfiehlt der neue Lehrplan, zur Qualitätssicherung Me thoden der Selbstevaluation anzuwenden. Der Lehrplan spricht auch die Gestaltung der Nahtstellen am Übergang zwischen Volksschule und Hauptschule/AHS sowie zu den weiterführenden 74 75 9. NEUE LEHRPLÄNE FÜR HAUPTSCHULE UND AHS-UNTERSTUFE se, Interessen und Begabungen der Schülerinnen und Schüler; Lernfortschrit te der Klasse (Bedarf an Vertiefung, Übung usw.); individuelle Schwerpunkte der Lehrerinnen und Lehrer; materielle und personelle Ressourcen; autonome Lehrplanbestimmungen. Kern- und Erweiterungsbereich sind sowohl inhaltlich als auch organisa torisch miteinander vernetzt. Lernformen, Unterrichtsphasen, Schulveranstal tungen usw. sind nicht von vornherein dem einen oder anderen Bereich zu geordnet. Die Zuordnung hat sich vielmehr an den Lernzielen zu orientieren. Sowohl Leistungsfeststellung als auch Leistungsbeurteilung beziehen sich auf beide Bereiche. UNTERRICHTSPRINZIPIEN 10.1 Politische Bildung und Menschenrechtsbildung 2001 wurde durch die Änderung des Gegenstandes „Geschichte und Sozial kunde“ in „Geschichte und Politische Bildung“ der 7. und 8. Klassen in den all gemein bildenden Höheren Schulen (AHS) in Österreich Politische Bildung als Pflichtgegenstand gesetzlich verankert. Bis zum Inkrafttreten des neuen Lehr planes (BGBl. II Nr. 232 vom 18. Juni 2002) und der Verfügbarkeit approbier ter Schulbücher konnten betroffene Lehrer/innen eine Hotline kontaktieren, die bei der Servicestelle Politische Bildung eingerichtet wurde. Als weiterer Be helf wurde in Zusammenarbeit mit „Zeitung in der Schule“ ein umfangreicher Unterrichtsbehelf erstellt. Aufgrund der Änderung des Gegenstandes „Ge schichte und Sozialkunde/Politische Bildung“ an AHS wurde auch der Studi enplan für das Studium an den österreichischen Universitäten aktualisiert. Alle Lehrer/innen an österreichischen Schulen können zu allen Themen der Politischen Bildung und Menschenrechtsbildung auf ein umfangreiches Angebot von Informations- und Unterrichtsmaterialien der Abteilung Politi sche Bildung und die von der Abteilung eingerichteten Servicestellen zurück greifen: Abteilung Politische Bildung: www.bmbwk.gv.at/politische-bildung Servicestelle Politische Bildung: www.politische-bildung.at Servicestelle Menschenrechtsbildung: www.humanrights.at Die Servicestellen informieren auf ihren Websites laufend über Materia lien und Aktivitäten. Informationsblätter und Newsletter zu Schwerpunkt themen werden mehrmals jährlich erstellt. Durch die Behandlung aktueller Themen wird dem Informationsbedürfnis von Lehrern/innen nachgekommen. Neben zahlreichen zeitgeschichtlichen Publikationen, die den Schulen kostenlos zur Verfügung gestellt werden, wurde die Reihe „Informationen zur Politischen Bildung“ mit folgenden Schwerpunkthemen fortgesetzt: Nr. 17: Zum politischen System Österreichs – Zwischen Modernisierung und Konservatismus, 2000 Sonderheft: Dazugehören? Fremdenfeindlichkeit, Migration, Integration, 2001 Nr. 18: Regionalismus – Föderalismus – Supranationalismus, 2001 Nr. 19: EU25 – Die Erweiterung der Europäischen Union, 2003 Nr. 20: Gedächtnis und Gegenwart – Historiker/innenkommissionen, Politik und Gesellschaft, 2003 Nr. 21: Von Wahl zu Wahl, 2004 76 Ergänzt wird das Angebot von Publikationen durch audiovisuelle Medien: In Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Rundfunk / Radio Österreich 1 wurde mit Beginn des Schuljahres 2000/2001 die Aktion „Hörbibliothek Poli tische Bildung – Radiosendungen für den Unterricht“ gestartet. Diese Aktion bietet ausgewählte Radiosendungen zu Themen der Politischen Bildung auf Tonband oder CD für den Unterricht an. 10. www.hoerbibliothek.politische-bildung.at Aus Anlass des Europäischen Jahres der Menschen mit Behinderung 2003 widmete sich eine Ausgabe von „Teaching Human Rights“ menschenrecht lichen Fragen zum Aspekt Behinderung. Mit dem Thema „Die Rolle des Sports in Gesellschaft und Politik“ (Info blatt der Servicestelle Politische Bildung) wurde ein interessanter Aspekt des Europäischen Jahres der Erziehung durch Sport 2004 aufgegriffen. In Zusammenhang mit einem historisch belasteten Sprachgebrauch ist die Forderung nach wissenschaftlich fundierten Informationen gestellt wor den, die sich mit dieser Thematik auseinander setzen und entsprechende Er läuterungen (linguistisch/historisch) zu einzelnen Begriffen bzw. Redewen dungen und deren historischen und politischen Zusammenhängen beinhal ten. Das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur hat daher die Broschüre „Macht und Sprache“ erstellt, die diesen wesentlichen Aspekt des Sprachgebrauchs behandelt und den oft problematischen Gebrauch von Begriffen, Bezeichnungen und Klischees aufzeigt. Hinterfragt wird die be denkenlose Verwendung von Sprachbildern und es werden Beispiele und Vor schläge gebracht, wie „belastete“ Begriffe vermieden und durch sensibleren Sprachgebrauch ersetzt werden können. „Medien-Krieg-Sprache. Der Afghanistankrieg nach 9/11 in Boulevard medien“ (2002) beschäftigt sich mit dem Afghanistankrieg in Boulevardme dien nach dem 9. September 2001. Die Publikation enthält einen Didaktikteil mit Unterrichtsbeispielen, Arbeitsaufgaben, Quellenhinweisen sowie Richt linien, die zur Erarbeitung eines Ethikstandards für Medien dienen können. Alle Materialien der Abteilung Politische Bildung wurden am 26. Oktober 2003 – dem österreichischen Nationalfeiertag – im BMBWK am Minoriten platz (Tag der offenen Tür) präsentiert. Informationen zum Nationalfeiertag und zum 60. Jahrestag der Moskauer Deklaration wurden zudem als Thema der Woche auf www.schule.at behandelt, womit auch österreichweit Infor mationen zum Thema angeboten wurden. „Themen der Woche“ geben regelmäßige umfangreiche Hintergrundin formationen zu gesellschaftspolitischen Fragestellungen und aktuellen Anläs sen. Die Themen können von nationaler oder globaler Bedeutung sein. 77 UNTERRICHTSPRINZIPIEN 10. Vom 27. April bis 15. Mai 2003 fanden erstmals „Aktionstage Politische Bildung“ statt. Aufgrund des Erfolges und Interesses werden die Aktionstage Politische Bildung im Jahr 2004 wieder durchgeführt. Österreichweit sind Schulen und andere Bildungseinrichtungen eingeladen, von einem vielfälti gen Angebot zur politischen Bildung Gebrauch zu machen und sich mit eige nen Projekten zu beteiligen. Die Aktionstage sind ein österreichischer Beitrag zum Europaratsprogramm „Education for Democratic Citizenship“ und eine Vorbereitung zum Europäischen „Year of Citizenship through Education 2005“. 2004 finden die Aktionstage Politische Bildung zwischen 18. April 78 und 9. Mai statt (www.aktionstage.politische-bildung.at ). Die Empfehlung des Europarates zur demokratischen Bildung wurde ins Deutsche übersetzt und allen Schulen zur Kenntnis gebracht. Das Ende der UN-Dekade zur Menschenrechtserziehung (1995–2004) wird im Rahmen eines Schwerpunktprogrammes zwischen 20. November und 10. Dezember 2004 zum Anlass genommen, um die gesetzten Maßnahmen zu evaluieren und neue Impulse für die Menschenrechtsbildung zu geben. 2003 wurden alle für Kinder- und Jugendpolitik wichtigen staatlichen Stellen aber auch die für und mit Kindern und Jugendlichen arbeitenden nichtstaatlichen Organisationen und Kinder und Jugendliche selbst zur Mit arbeit am „YAP – Young-rights-Action-Plan: Nationaler Aktionsplan für die Rechte von Kindern und Jugendlichen“ eingeladen. Zur Information über die Kinderrechtekonvention wurde allen Volksschulen das Postkartenheft „Kin der haben Rechte“ und allen Schulen der Sekundarstufe die Broschüre „Die Rechte von Kindern und Jugendlichen – Kinderrechtekonvention“ zur Verfü gung gestellt. Die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen ist auch bei der Erstellung des Nationalen Aktionsplanes für die Rechte von Kindern und Ju gendlichen gefragt (www.yap.at ). Der jährlich bundesweit stattfindende „Quiz Politische Bildung“ läuft seit 2004 als EuropaQuiz (www.europaquiz.at ). Der Schlusswettbewerb fand unter Beteiligung zahlreicher europäischer Teams in Graz (Europäische Kul turhauptstadt 2003) statt. Schüler/innen ab der 8. Schulstufe stellten dabei wieder ihr Interesse und Wissen zu politischen, wirtschaftlichen und gesell schaftlichen Themen unter Beweis. 10.2 Mehrsprachigkeit und interkulturelle Erziehung • Rahmenbedingungen – Lehrpläne Deutschförderung für Schüler/innen mit anderer Erstsprache als Deutsch Alle auf Schulversuchsbasis laufenden Förderungsmaßnahmen für Schüler/in nen mit einer anderen Erstsprache als Deutsch wurden an den allgemein bil denden Pflichtschulen mit Beginn des Schuljahres 1992/93 ins Regelschulwe sen übernommen und ein entsprechender Lehrplanzusatz in Kraft gesetzt. Der besondere Förderunterricht in Deutsch kann unterrichtsparallel (die Schüler/innen werden in einer eigenen Gruppe zusammengefasst), unter richtsintegrativ (Team Teaching) oder, wenn nicht anders möglich, zusätzlich zum Unterricht (am Nachmittag) angeboten werden. 79 10. UNTERRICHTSPRINZIPIEN Weitergeführt wurde zur Unterstützung des zeitgeschichtlichen Unter richts der Referenten/innenvermittlungsdienst zur Zeitgeschichte, der Schulen ermöglicht, Opfer des Nationalsozialismus (Zeitzeugen und Zeitzeuginnen) an Schulen einzuladen. Jährlich wird dazu ein Seminar durchgeführt, das seit 2002 im Rahmen des Fortbildungsprogramms des Europarates angeboten wird und eine internationale Beteiligung ermöglicht: Im Jahr 2002 (28. bis 30. April) wurde die Tagung des Referenten/innen vermittlungsdienstes zur Zeitgeschichte als erstes Österreichisches Seminar im Lehrer/innenfortbildungsprogramm des Europarates „Education for Demo cratic Citizenship“ zum Thema „Von der NS-Ostpolitik zur Europäischen Inte gration“ veranstaltet. Neben Zeitzeugen/innen; österreichischen Lehrern/in nen und Wissenschaftlern/innen nahmen erstmals auch Lehrer/innen aus Eu roparatsländern teil. Im Jahr 2003 wurde die Tagung des Referenten/innenvermittlungsdiens tes zur Zeitgeschichte abermals als Österreichisches Seminar im Lehrer/innen fortbildungsprogramm des Europarates „Education for Democratic Citizen ship“ vom 27. bis 29. April 2003 in Wien mit dem Thema „1945–1955. Von der Befreiung vom Nationalsozialismus bis zum Staatsvertrag“ durchgeführt. Die Weiterbildungs- und Informationsmaßnahmen zu zeitgeschichtlichen Themen umfassten darüber hinaus neben der Verteilung von Materialien ge zielte Angebote für Lehrer/innen im Rahmen der 5. und 6. Österreichischen Zeitgeschichtetage (Klagenfurt 2001 bzw. Salzburg 2003). Das Projekt „Nationalsozialismus und Holocaust: Gedächtnis und Gegen wart“ richtet sich an Lehrende und Lernende an Österreichs Schulen und will die Auseinandersetzung mit Nationalsozialismus und Holocaust intensivieren und strukturieren. Dabei soll die Vermittlung von Wissen optimiert und v.a. im Hinblick auf die Gegenwart reflektiert werden. Das bundesweite Vermitt lungsprojekt hat das Ziel, das Thema nachhaltig und den neuesten metho disch-didaktischen Erkenntnissen gemäß zu vermitteln. Es besteht aus vier Modulen: dem „zentralen Seminar“, Seminaren in Yad Vashem (Israel), de zentralen Netzwerken und der Kommunikationsplattform www.erinnern.at . Muttersprachlicher Unterricht Der muttersprachliche Unterricht wurde ebenfalls mit dem Schuljahr 1992/93 ins Regelschulwesen übergeleitet und ein entsprechender Lehrplan verord net, der für alle Sprachen identisch ist. Er wird als Unverbindliche Übung oder als Freigegenstand im Ausmaß von zwei bis sechs Wochenstunden in einer Reihe von Sprachen angeboten, wobei der weitaus größte Teil auf Bosnisch/ Kroatisch/Serbisch und Türkisch entfällt. Der Unterricht kann additiv (am Nachmittag), unterrichtsparallel oder integrativ (Team Teaching der/des Klas sen- oder Fachlehrerin/lehrers mit der muttersprachlichen Lehrkraft) abgehal ten werden. Im Schuljahr 2003/2004 sind österreichweit 337 Lehrer/innen für den muttersprachlichen Unterricht beschäftigt. Folgende Sprachen werden ange boten: Albanisch, Arabisch, Bulgarisch, Chinesisch, Farsi, Polnisch, Portugie sisch, Romanes, Rumänisch, Bosnisch/ Kroatisch/Serbisch, Slowakisch, Spa nisch, Türkisch und Ungarisch. Der neue Lehrplan für die Sekundarstufe I sieht erstmals auch für die AHS-Unterstufe einen Fachlehrplan für den muttersprachlichen Unterricht vor (wortident mit dem Hauptschullehrplan). Außerdem wurde der Fremdsprachenkanon im neuen Lehrplan um die Migrantensprachen Bosnisch/Kroatisch/Serbisch (Hauptschule und AHS-Un terstufe) und Türkisch (Hauptschule) erweitert. Unterrichtsprinzip „Interkulturelles Lernen“ Anfang der 90er-Jahre wurde das Unterrichtsprinzip „Interkulturelles Lernen“ an den allgemein bildenden Pflichtschulen und allgemein bildenden höheren Schulen eingeführt. Schulberatungsstellen für Ausländer/innen/Migranten/innen Um den besonderen Bedürfnissen von Schülern/innen mit Migrationshinter grund und ihren Lehrern/innen entgegenzukommen, wurden in allen Bun desländern Schulberatungsstellen für Ausländer/innen/Migranten/innen ein 80 gerichtet. Das Referat für interkulturelles Lernen lädt die Mitarbeiter/innen dieser Stellen jährlich zu einer Arbeitstagung ein. • Aktivitäten des Referats für Interkulturelles Lernen Studie „Bilingualer Spracherwerb in der Migration“ (1999 –2003) Ziel dieser auf vier Jahre angelegten Langzeitstudie war es, die sprachliche Entwicklung mono- und bilingualer Schüler/innen an sechs Wiener Schul standorten vom Zeitpunkt des Schuleintritts bis zum Ende der 4. Klasse zu ver folgen. Bei allen Kindern wurde die Kompetenz in der Unterrichtssprache Deutsch sowie bei Migrantenkindern türkischer und bosnischer/kroatischer/ serbischer Muttersprache zusätzlich die Kompetenz in der jeweiligen Erst sprache durch altersgemäß aufgebaute psycholinguistische Tests sowie durch Interviews erhoben und durch Informationen über ihren soziokulturellen Hin tergrund ergänzt. Der Endbericht über alle vier Jahre liegt seit kurzem vor und soll in geeigneter Form publiziert werden. Studie „Interkulturelles Lernen in der Praxis – eine Fallstudie an Wiener und niederösterreichischen Schulen“ (Schuljahr 1999/2000) Ziel der Studie war es, das seit dem Beginn der 90er-Jahre im allgemein bil denden Schulwesen verankerte Unterrichtsprinzip „Interkulturelles Lernen“ hinsichtlich seiner praktischen Umsetzung im Unterrichtsalltag zu untersuchen und aus den Ergebnissen allfällige Empfehlungen an die Bildungspolitik abzu leiten. Kernstück der wissenschaftlichen Arbeit war die regelmäßige teilneh mende Beobachtung in insgesamt 18 Klassen der 8. Schulstufe (Hauptschulen und AHS-Unterstufen), ergänzt durch Fragebögen, strukturierte Interviews und informelle Gespräche mit allen am Schulgeschehen Beteiligten. Der Endbericht wurde unter dem Titel „Interkulturelles Lernen zwischen institutionellem Rahmen, schulischer Praxis und gesellschaftlichem Kommu nikationsprinzip“ als Band 18 in der Reihe „Bildungsforschung“ des Studien verlags veröffentlicht. Informationsveranstaltungen für die muttersprachlichen Lehrer/innen (2001) Anlässlich des Inkrafttretens des neuen Lehrplans für die Sekundarstufe I lud das Referat für Interkulturelles Lernen die muttersprachlichen Lehrer/innen zu einer österreichweiten Informationsveranstaltung ein (Juni 2001). Da bei der ersten Tagung nicht alle Interessenten/innen berücksichtigt werden konnten, wurde die Veranstaltung im November 2001 wiederholt. Die Ergebnisse der beiden Tagungen wurden in der Publikation „Wir sollten immer zwei Schritte voraus sein“ dokumentiert. 81 10. UNTERRICHTSPRINZIPIEN Das Ausmaß dieser Förderstunden darf für außerordentliche Schüler/in nen bis zu 12 Wochenstunden, für ordentliche Schüler/innen an Volks- und Sonderschulen bis zu fünf, an Hauptschulen und Polytechnischen Schulen bis zu sechs Wochenstunden betragen. An allgemein bildenden höheren Schulen kann Deutschförderung schul autonom angeboten werden. Der neue Lehrplan für die Sekundarstufe I (auf steigend in Kraft ab dem Schuljahr 2000/2001) sieht sowohl für die Haupt schule als auch für die AHS-Unterstufe „Besondere didaktische Grundsätze, wenn Deutsch Zweitsprache ist“ vor. Eine Materialiensammlung zur Erarbeitung des Buchstabenkanons „Slovari ca“ steht kurz vor der Fertigstellung. Ein zweisprachiges Wörterbuch für Volksschulkinder, das auf wissenschaftlicher Grundlage erstellt wird, befindet sich derzeit noch in Arbeit. „Den ersten Schritt gehen wir gemeinsam“ (2002) Bei dieser Publikation handelt es sich um eine Handreichung für Schullei ter/innen und Lehrer/innen an Volksschulen zur Integration fremdsprachiger Schulanfänger/innen. Der Leitfaden enthält eine Fülle an rechtlichen und praktischen Informationen, einen sprachwissenschaftlichen Exkurs, Vorschlä ge für Kommunikationsspiele im Klassenzimmer sowie weiterführende Lite ratur. Die Publikation wurde vom Zielpublikum enthusiastisch aufgenommen und erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit. Datenbank: Sammlung von Schulprojekten zum Interkulturellen Lernen Ausgehend von in der Praxis erprobten Projekten und Unterrichtseinheiten zur Förderung der Interkulturalität wird derzeit eine Datenbank erstellt, um die vielfältigen Aktivitäten der Schulen in diesem Bereich zu dokumentieren und zur Nachahmung anzuregen. Insgesamt haben über 100 Schulen aus ganz Österreich und aus allen Schularten Beschreibungen ihres Projekts oder ihrer Unterrichtseinheit zur Verfügung gestellt. Informationstätigkeit Serie „Informationsblätter des Referats für Interkulturelles Lernen“ Die Nummern werden jedes Jahr aktualisiert. Sie können in Papierform beim Referat für Interkulturelles Lernen kostenlos angefordert werden oder auf der Homepage des BMBWK angesehen werden. Dieses Serviceangebot wird von Jahr zu Jahr mehr in Anspruch genommen. Aufgrund wiederholter Anfragen wurde die Nr. 3 der Informationsblätter („Spracherwerb in der Migration“) im Jahr 2000 ins Albanische, Serbokroatische und Türkische übersetzt. „Bildungswege in Österreich“ Die aktuelle Auflage des Folders „Bildungswege in Österreich“ der Abteilung „Schulpsychologie – Bildungsberatung“ wurde im Jahr 2002 ins Albanische, Polnische, Serbokroatische und Türkische übersetzt. 82 10.3 Erziehung zur Gleichstellung von Frauen und Männern Das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur ist seit etlichen Jahren bemüht, dem Thema der Gleichstellung der Geschlechter verstärktes Augenmerk zu schenken. Ausgehend vom einseitigen Bildungsverhalten der Mädchen und Burschen werden auf verschiedenen Ebenen Maßnahmen ge setzt, um hier einen Ausgleich herbeizuführen und vorhandene schulische Möglichkeiten für beide Geschlechter attraktiv zu machen. In diesem Zusam menhang steht auch das Anliegen, die „Bewusste Koedukation“ an den Schulen zu fördern, Lehrerinnen und Lehrer für geschlechtsspezifische Sozia lisationsprozesse sowie für die alltäglichen Umgangsformen von Mädchen und Burschen in der Schule zu sensibilisieren und die eigenen Erwartungen und Einstellungen gegenüber den Geschlechtern zu reflektieren. Schule soll Mädchen und Buben, Männern und Frauen dieselben Chancen zur Entfaltung ihrer Fähigkeiten, Interessen und Lebensperspektiven gewähren. Die seit 1997 bestehenden Aktionspläne des BMBWK sind als ein um fassender Ansatz zu verstehen, die Anliegen im Sinne der Gleichstellung der Geschlechter unter Mitwirkung des gesamten Ressorts zu realisieren. Mit dem Jahr 2000 ist der seit 1997 bestehende „Aktionsplan 2000“ (99 Maß nahmen zur Förderung der Gleichstellung im Bereich von Schule und Er wachsenenbildung) ausgelaufen. Eine dreitägige Veranstaltung im Novem ber unter dem Titel „MÄD – das mobile Mädchenevent 2000“ - mit den The men Berufsorientierung, EDV, Neue Medien, Mädchen in untypischen Beru fen und Selbstbehauptung – hat diesen Aktionsplan abgeschlossen. Abge löst wurde der Aktionsplan 2000 vom „Aktionsplan 2003“ – Gender-Main streaming und Frauenförderung in Schule und Erwachsenenbildung (2001 bis 2003). Mit den Hauptanliegen Gender Mainstreaming und geschlechts sensible Bildung wird der „Aktionsplan 2003“ bis 2006 fortgeführt. (Ent standen sind die Aktionspläne auf der Basis des Maßnahmenkatalogs der Aktionsplattform im Anschluss an die 4. Weltfrauenkonferenz 1995 in Pe king.) Einen besonderen Schwerpunkt bilden dabei Aktivitäten und Projekte zu den Themen „Berufsorientierung von Mädchen“ und „Mädchen in nicht traditionellen Ausbildungen/Berufen“. Trotz eines deutlichen Aufholprozes ses der Frauen, was das Bildungsniveau und die formalen Bildungsabschlüs se anbelangt, ist die Zahl der Mädchen in technischen Schulen in den letzten Jahren nur geringfügig gestiegen. Frauen sind in technischen, handwerkli chen und naturwissenschaftlich orientierten Ausbildungen und Berufen immer noch stark unterrepräsentiert. Die Bemühungen des BMBWK kon zentrieren sich daher sowohl auf laufende Informations- und Bewusstseins arbeit als auch auf die Unterstützung von Vereinen und Schulprojekten, die gezielte Beratung und Hilfestellungen zum Bereich „Berufsorientierung von Mädchen“ anbieten. 83 10. UNTERRICHTSPRINZIPIEN Erstellung von Unterrichtsmaterialien für den muttersprachlichen Unterricht in Bosnisch/Kroatisch/Serbisch 84 wird das Projekt bis 2006 aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und des BMBWK. Das Projekt „MUT – Mädchen und Technik“ ist gleichfalls für Mädchen von 13 bis 15 Jahren konzipiert worden. Primäres Ziel ist die Verbesserung der Arbeitsmarktchancen von Mädchen/jungen Frauen, die Erweiterung der Be rufsperspektiven von Mädchen/jungen Frauen in Richtung zukunftsträchtige Bereiche (Technik/Neue Medien) und langfristig die Steigerung des Frauenan teils in nicht-traditionellen Berufsfeldern. Die Stärkung des Selbstbewusst seins von Mädchen ist ein weiteres wichtiges Anliegen. Angeboten werden in diesem Rahmen Kurse, Workshops und Beratungseinheiten für Mädchen. Veranstaltungen für Lehrer/innen, Kooperationen zwischen Landesfrauenbe auftragten, Zuständigen im Arbeitsmarktservice und in Betrieben sollen die Wirkung des Projektes intensivieren. Die Erfahrungen bei diesem Projekt sol len zur Entwicklung innovativer Modelle zur Technikmotivation beitragen und in der Folge auch einen Know-How-Transfer in die Lehrer/innenfortbildung und in die Schulen bewirken. Aufgrund des Komplexität dieses Projektes und der Vielfalt an Aktivitäten wird hier nicht nur die Zielgruppe der Schülerinnen sondern eine breitere Öffentlichkeit erreicht. Die Maßnahmen werden in 7 Bundesländern (T, V, K, S, St., OÖ, NÖ) in ausgewählten Regionen (insbesondere ländliche) durchgeführt. „MUT“ läuft in den Jahren 2002–2004 und wird aus Mitteln des ESF und des Rates für For schung und Technologieentwicklung finanziert. Im Zusammenhang mit den Aktionsplänen steht auch die Einrichtung ver schiedener Netzwerke. Zur effektiveren Umsetzung der Inhalte wurde ein Netzwerk an den Landesschulräten und an den Pädagogischen Instituten ein gerichtet. Ein weiteres Netzwerk im Zusammenhang mit den Aktionsplänen und dem Unterrichtsprinzip „Erziehung zur Gleichstellung von Frauen und Männern“ besteht an den Pädagogischen, Berufspädagogischen und Religi onspädagogischen Akademien. Ergänzend dazu wurden die Anliegen der Aktionspläne auch über meh rere Fortbildungsveranstaltungen für Lehrkräfte, Internetseminare für Lehre rinnen und frauenspezifische Aktivitäten im Bereich der Erwachsenenbildung vermittelt. In Bezug auf die Lehrpläne ist eine langjährige Forderung realisiert wor den. Erstmals wurde in einem Lehrplan der Grundsatz der „bewussten Koe duktion“ aufgenommen. Dieser gilt nun ab dem Schuljahr 2000/2001, auf steigend von der ersten Klasse, für die Hauptschulen und allgemeinbildenden höheren Schulen und hat das Ziel, Mädchen und Burschen in einer von Rol lenklischees unabhängigen Berufs- und Lebensplanung zu unterstützen. In den Didaktischen Grundsätzen dieses neuen Lehrplans heißt es: „Ko edukation beschränkt sich nicht auf gleichzeitiges Unterrichten von Schüle 85 10. UNTERRICHTSPRINZIPIEN Zur Erweiterung des Berufswahlspektrums von Mädchen und zur Erhö hung des Frauenanteils in technischen Ausbildungen/Berufen gibt es seit 10 Jahren das Projekt „FIT – Frauen in die Technik”. Ab dem Jahr 2001 wird es aus nationalen und Mitteln des ESF bis 2006 finanziert. Informations- und Schnuppertage finden in diesem Rahmen an sechs Standorten statt: an den Universitäten Klagenfurt, Linz, Salzburg und Innsbruck sowie an der Techni schen Universität Graz und Wien. Zielgruppe sind Schülerinnen höherer Schu len von 16 bis 19 Jahren. Das Angebot beinhaltet Informationen über techni sche Studienrichtungen, den Besuch von technischen Ausbildungsstätten, Laborübungen, Workshops zum Thema „Berufsorientierung und Lebenspla nung” und Gespräche mit Expertinnen und Experten. Kontakte mit Frauen in technischen Berufsfeldern sollen neue Identifikationsmöglichkeiten schaffen und Hemmschwellen vor einem technischen Studium abbauen helfen. Ebenfalls für Schülerinnen von 16 bis 19 Jahren an höheren technischen Schulen läuft seit 1998 die Aktion „MiT – Mädchen/Frauen in die Technik“, an der sich mittlerweile über 20 dieser Schulen beteiligen. Beabsichtigt ist eine Sensibilisierung (von Lehrpersonen, Eltern, Schülern/Schülerinnen und Schulverwaltung), die den Abbau von Vorurteilen und Rollenklischees er möglichen soll. Durch Ermutigung von Mädchen und Sichtbarmachen von Frauen in technischen Berufen soll der nur sehr langsam steigende Anteil von Mädchen in technischen Ausbildungen (an den höheren technischen Schulen derzeit 9,6 %) erhöht werden. Konkrete Maßnahmen an den technischen Schulen für Mädchen (wie Informationsveranstaltungen, Schnupperkurse, Rhetorik- oder Präsentationskurse u.a.), aber auch eine Reflexion des Verhal tens von Burschen und Männern sollen dieses Vorhaben unterstützen. Eine Evaluation dieser Aktion liegt bereits vor. Parallel dazu haben bereits fünf ös terreichweite Fortbildungsveranstaltungen für Lehrkräfte technischer Schulen stattgefunden. Für Schülerinnen von 13 bis 15 Jahren (Hauptschulen und Polytechnische Schulen) ist im Herbst 2001 ein neues Projekt unter dem Namen „READY“ gestartet worden. Workshops zur Berufsorientierung und Lebensplanung werden von Expertinnen aus Mädchenberatungstellen geleitet und sind in den schulischen Berufsorientierungsunterricht integriert. Sie finden derzeit versuchsweise an 16 Schulstandorten in vier Bundesländern statt. Bei „READY“ geht es um die Verbesserung der Arbeitsmarktchancen von Mäd chen/jungen Frauen, um die Erweiterung der Perspektiven auch in Richtung nicht-traditioneller Berufe, um Beratung, Orientierung und Unterstützung bei der Berufswahl und Lebensplanung sowie um die Auseinandersetzung mit Rollenklischees und um die Stärkung des Selbstbewusstseins. Parallel zur Schülerinnenarbeit erhalten auch die jeweiligen Lehrer/innen der Mädchen im Rahmen eigener Workshops Anregungen für den Unterricht. Finanziert 86 und in den bereits genannten Aktionsplänen auch zum Ausdruck gekommen. Gender Mainstreaming fordert eine geschlechterbezogene Sichtweise auf allen politischen Ebenen, in allen Konzepten, Entscheidungen und Maßnah men. (Artikel 2 des EG-Vertrages: Die Förderung der Gleichstellung von Män nern und Frauen ist eine der Aufgaben der Europäischen Gemeinschaft. Arti kel 3 des EG-Vertrages: Bei allen ihren Tätigkeiten wirkt die Gemeinschaft da rauf hin, Ungleichheiten zu beseitigen und die Gleichstellung von Männern und Frauen zu fördern). Auf Grund eines Ministerratsbeschlusses im Juli 2000 wurde eine interministerielle Arbeitsgruppe zur Umsetzung von Gender Main streaming auf nationaler Ebene eingerichtet und alle Ressorts wurden aufge fordert, ministerielle Gender Mainstreaming-Arbeitsgruppen zu konstituie ren. Im Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur hat diese Ar beitsgruppe ihre Tätigkeit aufgenommen. Sie besteht aus Vertreterinnen und Vertretern aller Sektionen der Zentralleitung und hat die Aufgabe, zu infor mieren, die Sensibilisierung voranzutreiben und die Entscheidungsträger/in nen bei der Umsetzung der Top-down-Strategie des Gender Mainstreaming zu beraten und zu unterstützen, damit längerfristig in allen Aktivitäten des Hauses die Dimension „Geschlecht“ mitbedacht wird. In diesem Zusammenhang laufen derzeit mehrere Pilotprojekte, zwei davon im Bereich Bildung. Das eine – „Gender Mainstreaming und Schulent wicklung“ – verfolgt einen handlungsorientierten Ansatz auf Klassenebene und will geschlechtergerechte Rahmenbedingungen und Handlungsoptionen ermöglichen. Daran beteiligen sich sechs Schulen in vier Bundesländern. Anknüpfend an diese Projektergebnisse wurde im November 2003 das Folgeprojekt „Gender Mainstreaming-Clusterschulen“ gestartet, das einer seits eine stark auf den einzelnen Schulstandort zugeschnittene Unterstüt zung vorsieht, andererseits die schulübergreifende Vernetzung forciert. Fünf Clusterschulen, die einen repräsentativen Querschnitt der Bundesschularten darstellen, entwickeln konkrete Strategien und Maßnahmen, die eine erfolg reiche Implementierung von Gender Mainstreaming auf gesamtschulischer Ebene ermöglichen sollen. Es wurden auf fünf Ebenen Rahmenziele und Merkmale zur Zielerrei chung definiert. • • • Unterrichtsebene: Systematische und flächendeckende Umsetzung eines geschlechtergerechten und geschlechtssensiblen Unterrichts für alle Schülerinnen und Schüler der Schule. Personenebene: Alle am Schulleben Beteiligten übernehmen Mitverant wortung für die Umsetzung von Gender Mainstreaming im Schulalltag. Organisations- und Teamebene: Gender Mainstreaming ist ein selbstver ständlicher und spürbarer Teil der Schulkultur. 87 10. UNTERRICHTSPRINZIPIEN rinnen und Schülern. Vielmehr ist eine bewusste Auseinandersetzung mit ge schlechtsspezifischen Vorurteilen zu führen. Es ist wesentlich, Lerninhalte aus zuwählen, die gleichermaßen Mädchen und Knaben ansprechen, den Unter richt so zu gestalten, dass er sowohl den Bedürfnissen der Mädchen als auch jenen der Knaben entgegenkommt, ein (Lern-)Klima der gegenseitigen Ach tung zu schaffen sowie Erwartungshaltungen und Umgangsformen der Leh rerinnen und Lehrer gegenüber Mädchen und Knaben zu reflektieren.“ Die Schulen sind damit nun aufgefordert, die Chancengleichheit von Mädchen und Burschen aktiv zu fördern und ein entsprechendes Schulpro gramm und Schulprofil zu entwickeln. Das BMBWK unterstützt auch einschlägige Schulprojekte zum Thema Ko edukation, wie z. B. das Projekt „Partnerschaftliches Arbeiten in der Instituti on Schule“ (PAIS), dessen zweiter Teil im Schuljahr 2000/2001 an einer Wie ner Hauptschule gelaufen ist. 12 Schülerinnen und 9 Schüler besuchten die PAIS-Klasse; sie wurden auch in der dritten Klasse teils in geschlechtshomo genen, teils in geschlechtsheterogenen Kleingruppen, teils in der Gesamt klasse koedukativ unterrichtet. Die zeitweise Trennung hat allgemeine Zu stimmung gefunden; sowohl Mädchen als auch Buben sind stärker sensibili siert für geschlechtsspezifische Ungleichheiten oder Machtverhältnisse, vor allem was das Verhältnis bezahlte – unbezahlte Arbeit anbelangt. Die Mäd chen von PAIS beschreiben ihre Mitschüler als sozial kompetenter als die Schüler aus den Parallelklassen, es stehen ihnen mehr Handlungsspielräume zur Verfügung, ein größeres Repertoire an Verhaltensweisen, aus dem sie aus wählen können. Buben entwickelten in den Gesprächsrunden mehr Solidari tät, das In-Beziehung-Treten mit anderen Kindern; die Buben betonen das gute Verhältnis zwischen Mädchen und Buben in der PAIS-Klasse und äußern sich wertschätzend über ihre Mitschülerinnen. Dem PAIS-Team ist es erfolg reich gelungen, die Geschlechterverhältnisse quasi zum Unterrichtsgegen stand und damit zu einem expliziten, ausdrücklichen Bestandteil von Schule zu machen. Die Ergebnisse des Projektes wurden in der Reihe des BMBWK „Schul qualität und geschlechtssensible Lernkultur – Projektberichte zur Reflexion und Weiterentwicklung der Koedukation“ veröffentlicht. Im Zusammenhang mit dem zunehmenden Interesse an Fragen zur ge schlechtssensiblen Koedukation und zur Entwicklung neuer Formen der Ko edukation hat das BMBWK 2002 eine neue Broschüre als Hilfestellung für Lehrpersonen heraus gegeben. Der Titel lautet „STARK! Aber wie?“. Es han delt sich dabei um eine Methodensammlung und Arbeitsunterlagen zur Jun genarbeit mit dem Schwerpunkt Gewaltprävention. Durch die Ratifikation des Amsterdamer Vertrags ist das Thema „Gender Mainstreaming“ auch im Bildungsministerium in den Vordergrund gerückt • Clusterebene: Die Schulen entwickeln und erproben gemeinsam klare und überprüfbare Kriterien: „Was macht eine Schule zur Gender Main streaming-Schule?“. Systemebene: Die Gender Mainstreaming-Clusterschulen sind good practice-Modelle für die Umsetzung und unterstützen den Transfer in den gesamten Schulbereich. Das andere Pilotprojekt, „Gender Mainstreaming an Akademien“, er streckt sich auf den Bereich der Lehrer/innenausbildung (Pädagogische, Be rufspädagogische und Religionspädagogische Akademien). Ziele sind die Be rücksichtigung des Gender Mainstreaming in den Studienplänen, bei Lehr veranstaltungen und Forschungsprojekten, ein ausgewogenes Geschlechter verhältnis bei der Besetzung von Gremien, Information und Sensibilisierung. Zur Unterstützung dieser Anliegen und im Sinne der Sensibilisierung für Gender Mainstreaming haben Seminare für Genderbeauftragte an Pädagogi schen Instituten und Pädagogischen Akademien sowie für Lehrpersonen an höheren technischen Lehranstalten stattgefunden. Zusätzlich wurde für die Beschäftigten an den Pädagogischen Instituten ein eigenes Informations- und Beratungsangebot zu Gender Mainstreaming entwickelt. In den Jahren 2002/03 wurde dieses Angebot von den meisten Pädagogischen Instituten bereits in Anspruch genommen. Mit der Lehrplanverordnung vom 25. Mai 2001 (BGBl.Nr. 194/2001) wurde das Unterrichtsprinzip „Erziehung zur Gleichstellung von Frauen und Männern“ in der Berufsschule verankert. Begleitend dazu wurden von einer Gruppe von Expertinnen/Experten Stundenbilder zur Umsetzung erarbeitet. Diese stehen nun den Berufsschulen zur Verfügung. (Dieses Unterrichtsprin zip wurde 1995 eingeführt und ist bereits in den Lehrplänen der Pflichtschu len und der meisten berufsbildenden Schulen integriert.) Weiters ist für den Bereich der Volksschule 2001 eine Broschüre erschie nen: „Unterrichtsprinzip Erziehung zur Gleichstellung von Frauen und Män nern“. Informationen und Anregungen zur Umsetzung in der Volksschule. Sie enthält Themen wie geschlechtsspezifische Sozialisation, geschlechtssensible Pädagogik, Schulbuchanalysen, Kinderbücher, Sexualität, Berufsorientierung, Elternarbeit sowie Vorschläge für verschiedene Fächer. Eine Broschüre mit demselben Titel für den Unterricht ab der 5. Schulstufe ist aktualisiert worden und 2003 erschienen. Die Broschüren sollen helfen, die Wahrnehmung der Lehrkräfte zu schärfen, um den geschlechtsspezifischen Einschränkungen, denen Mädchen wie Buben unterliegen, entgegen wirken zu können. 88 10.4 Gesundheitsförderung und Sexualerziehung Europäisches Netzwerk „Gesundheitsfördernde Schulen“ Das Österreichische Netzwerk „Gesundheitsfördernde Schulen“ wird vom Bil dungs- und Gesundheitsressort seit 1993 getragen. Die Europäische Union, der Europarat und die Weltgesundheitsorganisation haben dieses europawei te Projekt „Health Promoting Schools“ ins Leben gerufen und unterstützen es nachhaltig. Die Qualität dieses Projektes liegt darin, dass das Gesundheitsbewusst sein, das Gesundheitsverhalten und das Schulklima positiv verändert wer den. Internationale Studien zeigen, dass langfristig positive Auswirkungen auf die schulischen Leistungen der Schülerinnen und Schüler zu erwarten sind. Die österreichische Projektleitung hat für das Österreichische Netzwerk auf Grund dieser Evaluationsergebnisse die weiteren Schritte für den Zeit raum 2002–2005 festgelegt: Ausbau der Netzwerkschulen: Entsprechend ihren Voraussetzungen und Interessen haben die Schulen verschiedene Möglichkeiten, sich aktiv einzu bringen: www.gesunde-schule.at Gesundheitsförderung und Schulentwicklung/Schulprogramm als vertie fende Programmschwerpunkte: Gesundheitsförderung und Schulentwick lung sind eng miteinander verflochten. Eine optimale Wirkung kann aber nur durch die Integration der Gesundheitsteams in die allgemeine Schulentwick lung erreicht werden. Etablierung drei weiterer regionaler Unterstützungsstrukturen in den Bundesländern: Es gibt bereits Unterstützungsstrukturen in Kärnten, Tirol und Wien. Enge Zusammenarbeit der deutschsprachigen Länder im Europäischen Netzwerk „Gesundheitsfördernde Schulen“: www.gesunde-schulen.info oder www.enhps.info Homepage www.schule.at/gesundheit Diese Community unter der Koordination von Dr. Beatrix Haller und Dr. Lilly Damm bietet relevante Informationen und Materialien zu den Themen Ge sundheit und Schule und Schulärztinnen und Schulärzte. Servicestelle für Gesundheitsbildung Diese Servicestelle ist eine gemeinsame Initiative des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur, des Bundesministeriums für Gesundheit und Frauen und des Österreichischen Jugendrotkreuzes. Die bundesweit täti ge Servicestelle informiert über aktuelle Initiativen zur Gesundheitsförderung 89 10. UNTERRICHTSPRINZIPIEN • Bildungsförderungsfonds für Gesundheit und nachhaltige Entwicklung Seit über 10 Jahren fördert das Bildungsressort mit dem Umwelt- und Ge sundheitsbildungsfonds umweltorientierten und/oder gesundheitsfördernden Projektunterricht. Vor dem Hintergrund der „Österreichischen Strategie für Nachhaltigkeit“ und der von den Vereinten Nationen ausgerufenen Dekade „Bildung für nach haltige Entwicklung“ stellt nunmehr auch das Bundesministerium für Landund Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft Mittel für Bildungsprojekte bereit. Im gemeinsamen Fonds zur Förderung und Finanzierung von Bildungs initiativen in den Bereichen Umwelt und Gesundheit können nunmehr ent sprechende innovative Projektideen im schulischen und außerschulischen Be reich unterstützt werden: www.umweltbildung.at/bildungsförderungsfonds Wettbewerb „Be Smart – Don't Start“: Dieser europäische Wettbewerb wurde im Schuljahr 1998 /99 erstmal in Österreich von der Österreichischen Krebshilfe gemeinsam mit dem Bildungs ressort durchgeführt. Die steigende Teilnehmer/innenzahl bestätigt die Rele vanz des Wettbewerbes. Ziel der Kampagne ist es, eine Trendwende hin zum Nichtrauchen schon bei Jugendlichen zu erreichen. Daher werden alle Schulklassen ab der 5. Schulstufe zu dieser Aktion eingeladen. Zur Unterstützung und Vertiefung der Aktion hat die Österreichische Krebshilfe gemeinsam mit dem Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur ausführliche didaktische Unterlagen zusammengestellt. Darüber hinaus erhalten die Klassen während des Wettbewerbs spezifische Aufgaben, die es zu lösen gilt. Die Anmeldung zur Teilnahme erfolgt auf der Homepage www.besmart.at Dialog „Schulische Suchtprävention“ Das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur hat 2001 den österreichweiten Dialog zur schulischen Suchtprävention mit dem Thema „§13 Suchtmittelgesetz“ eröffnet. Mit der Fachtagung „Qualität in der schu lischen Suchtprävention“ wird im April 2004 gemeinsam mit der ARGE Sucht vorbeugung der Dialog fortgesetzt. Die Fachtagung will Brücken von der Theorie zur Praxis bauen. Sie stellt den aktuellen Forschungsstand vor, lädt 90 dazu ein, mit Expertinnen und Experten in Kontakt zu treten und präsentiert Modellprojekte aus den Bundesländern sowie Überlegungen für die prakti sche Unterrichtsarbeit. Die rauchfreie Schule Das Projekt „Rauchfreie Schule“, wird gemeinsam mit dem Bundesminis terium für Gesundheit und Frauen und dem Ludwig Boltzmann-Institut für Medizin- und Gesundheitssoziologie durchgeführt. Das Rauchen von Zigaretten ist europaweit und auch in Österreich jener Drogenkonsum, der bei Jugendlichen in den vergangenen 15 Jahren am stärksten zugenommen hat. Es ist daher notwendig, die schulische Tabakpo litik zu überdenken und neu zu konzipieren. Als Grundlage für die Erarbeitung dieses Projektes dient die Studie „Die Rolle der nationalen Politik zur Kontrolle des Rauchens bei Jugendlichen und der Einfluss der Schule und des Elternhauses“, Jänner 2001. In einem ersten Schritt wird ein Leitfaden „Die rauchfreie Schule“ entwi ckelt, der Schulen dabei unterstützen soll, in einem demokratischen Prozess auf eine effektive und zugleich sozialverträgliche Weise Regeln gegen das Rauchen zu entwickeln. Es sollen dabei sowohl die Bedürfnisse und Nöte ein zelner Personen wie auch die Bedingungen und Möglichkeiten der einzelnen Schule Berücksichtigung finden, um unerwünschte soziale Nebeneffekte zu vermeiden. Der Leitfaden wird sowohl wissenschaftliche Grundlagen und Ar gumente zum Thema Rauchen aufbereiten wie auch Anleitungen zur Pro zessgestaltung und zum Prozessmanagement beinhalten. Die Schulen wer den bei der Durchführung durch das Ludwig Boltzmann-Institut für Medizinund Gesundheitssoziologie unterstützt. Sexualerziehung heute aus Mädchen- und aus Burschenperspektive. Es wird ein Unterrichtsbehelf zur Sexualpädgogik, der geschlechtsspezifische Aspekte berücksichtigt und Tipps zur praktischen Umsetzung im Unterricht aufzeigt, als Ergänzung zu den bestehenden Materialien erarbeitet. Im Anhang gibt es eine Auflistung von Unterrichtsmaterialien zum Thema Sexualerziehung und eine Übersicht über Angebote von Organisationen. Homepage Johnson & Johnson Das Schulpaket des Johnson & Johnson GynoHygieneForums ist nun auch on line. Das Schulprogramm bietet Lehrerinnen, Lehrern, Ärztinnen und Ärzten zeitgemäße und kostenlose Materialien für den Aufklärungsunterricht. Es ist speziell für Jugendliche im Alter zwischen 11 und 15 Jahren konzipiert. www.aufklaerungsunterricht.at 91 10. UNTERRICHTSPRINZIPIEN an Schulen sowie zu Schwerpunktthemen und sie berät in allen Fragen der gesundheitsfördernden Bildungsarbeit. Zusammenstellungen und Übersich ten von Materialien, Medien, Organisationen, Experten/innen und Referen ten/innen sollen Lehrer/innen bei der Planung und Umsetzung von Projekten unterstützen: www.give.or.at Ein Medienwettbewerb der österreichischen AIDS-Hilfen wurde gemeinsam mit dem Bildungsressort, dem Gesundheitsressort und dem Fonds Gesundes Österreich durchgeführt. Das Bildungsministerium unterstützt den Red Ribbon Award 2004 der AIDS-Hilfen Österreichs. Hierbei sind alle Jugendlichen bis zu 20 Jahre aufge rufen, Beiträge zum Thema „Sexuelle Gesundheit bei Jugendlichen“ mit be sonderem Schwerpunkt HIV/AIDS und sexuell übertragbare Krankheiten in Form von Medienbeiträgen zu erstellen. Die Beiträge werden mit dem Red Ribbon Award 2004 prämiert und die Gewinnbeiträge in einer Zeitung veröf fentlicht. Projekt „LOVE-TALKS“ Das Projekt „LOVE-TALKS“ des Österreichischen Instituts für Familienfor schung wendet sich an Eltern, Schüler/innen und Lehrer/innen, die gemein sam über das Thema Sexualität reden, aktuelle Themen diskutieren, schuli sche Sexualerziehung mitgestalten und neue Ideen und Methoden zur Sexu alerziehung kennen lernen wollen. Ein/e ausgebildete/r Moderator/in be gleitet die Gruppe während insgesamt fünf Arbeitskreistreffen und es wird gemeinsam ein Projekt geplant. 10.5 Bewegung und Sport Der Bedeutung der Bewegung für die Entwicklung junger Menschen in kör perlicher, kognitiver, emotionaler und sozialer Hinsicht wird Rechnung getra gen durch die Führung des Pflichtgegenstandes „Leibesübungen“ (Bewe gung und Sport) in allen Schularten (außer in der Berufsschule im dualen Aus bildungssystem) und auch im ergänzenden Angebot (Unverbindliche Übun gen, Freigegenstände, Schulveranstaltungen mit sportlichem Akzent). Grundsätzlich ist man auf einem Weg zu einer Bewegungserziehung der Zukunft. Sie wird sich von der gegenwärtigen in einigen Punkten unterschei den. Sie wird durch das Erziehungsprinzip der Mitweltlichkeit das Bewe gungshandeln des Menschen mit der Natur und Umwelt wieder versöhnen. Sie wird die Regionalität wieder zu entdecken haben und lokale Bewegungs kultur dem internationalen Sport entgegenstellen. Sie wird ferner die Erleb niswerte der Bewegung höher bewerten als die Ergebnisse, den Blick des sporttreibenden Menschen wieder mehr nach innen und auf den Körper len ken und Gesundheit und Wohlbefinden anderen Wirkungen des Sports vor ziehen. In der künftigen Bewegungserziehung wird der ganze Mensch mehr denn je zum Ziel der Erziehung und das Ganze der Bewegungskultur zum In halt des schulischen Unterrichts werden. 92 Sportliche, spielerische, gestalterische, gesundheitsorientierte und erleb nishafte Bewegungshandlungen sind die stofflichen Ansatzpunkte für die Zielsetzung einer individuell geprägten Bewegungskultur. Damit soll ein erzieherischer Prozess bei den Schülerinnen und Schülern bewirken, dass sie Bewegung als Notwendigkeit und Bereicherung des Lebens (life-style) ver stehen. Mit dem Schuljahr 2000/2001 wurde für die Hauptschulen und allgemein bildenden höheren Schulen ein neuer Lehrplan in Kraft gesetzt. Er gliedert sich – wie bisher – in einen Allgemeinen Teil, der für alle Schulstufen der ge nannten Schulen gilt, und in die Fachlehrpläne für die einzelnen Unterrichts gegenstände, die beginnend mit der 5. Schulstufe im Schuljahr 2000/2001 stufenweise aufbauend bis zur 9. Schulstufe im Schuljahr 2003/2004 in Kraft treten. Dieser Lehrplan erweitert den Gestaltungsraum der einzelnen Schule. Es sollen eigenständige Planungs-, Entscheidungs- und Evaluations prozesse am jeweiligen Schulstandort in Gang gesetzt werden und damit die Sicherung der Schulqualität (Organisation und Unterricht) gewährleistet werden. Um das Fachwissen, das in den einzelnen Unterrichtsgegenständen ver mittelt wird, zu einer umfassenden Allgemeinbildung zu vernetzen, werden im Lehrplan fünf Bildungsbereiche definiert. Diese stellen die Grundlage für fächerverbindende und fachübergreifende Zusammenarbeit dar und sind der Bezugsrahmen für die Einordnung jener Beiträge, die die einzelnen Unter richtsgegenstände für den gesamten schulischen Bildungsprozess zu leisten haben. Dieser Auftrag zur fächerübergreifenden Zusammenarbeit gilt selbst verständlich auch für das Fach „Bewegung und Sport“ (Leibesübungen), ebenso wie alle anderen Fächer aufgerufen sind, Beiträge zum Bildungsbe reich „Gesundheit und Bewegung“ zu leisten. Der Lehrplan ´99 unterscheidet zwischen Kernbereich (2/3 der Unter richtszeit) und Erweiterungsbereich (1/3 der Unterrichtszeit). Für den Kernbe reich werden verbindliche Ziele vorgegeben, deren inhaltliche Umsetzung an der Schule zu planen ist. Der Erweiterungsbereich kann der Vertiefung, der Er weiterung oder fächerübergreifenden Lernvorhaben gewidmet sein und ist schulautonom zu gestalten. Der Unterrichtsplanung durch die Lehrerinnen und Lehrer kommt daher höchste Bedeutung zu. Die Autonomie der Schulen beinhaltet für die Leibeserziehung die grundsätzliche Möglichkeit, im Rah men der autonomen Lehrplanbestimmungen über das Ausmaß des Pflichtge genstandes hinaus mehr Zeit für Bewegung oder sogar einen eigenen Ge genstand zur Gesundheitsförderung vorzusehen. Die Entscheidung über eine Vermehrung oder Reduktion des verbind lichen und unverbindlichen Bewegungsangebotes liegt bei der Schulpartner schaft (Schulforum bzw. Schulgemeinschaftsausschuss), also den Vertre 93 10. UNTERRICHTSPRINZIPIEN AIDS-Hilfe Wien – Wettbewerb 2004 94 stellt und an die Schulen weitergegeben. In einer Kooperationsaktion mit der Österreichischen Bundessportorganisation werden Sportvereine und Volks schulen einander näher gebracht und Synergieeffekte (Fachleute, Materia lien) genützt. In der Aktion „Klug & Fit“ wirken Schulärzte/innen und Leibeserzieher/in nen verstärkt dahingehend zusammen, dass Defizite rechtzeitig erkannt wer den (Screenings im sportmotorischen Bereich und Muskelfunktionen) und Ausgleichsmöglichkeiten (im Rahmen von Unverbindlichen Übungen) ange boten werden. Vor allem mit „Gemeinsam & Aktiv“ werden auch die Sportvereine in das Gesamtkonzept („Lebenslange Bewegung“) mit eingebunden. Jährlich schließen an den Bundesanstalten für Leibeserziehung Graz, Inns bruck, Linz und Wien („Die Sportakademie.“ – Ausbildungen für den außer schulischen Sport) an die 2.200 Lehrwarte, Instruktoren/innen, Lehrer/innen, Trainer/innen und Diplomtrainer/innen ihre Ausbildung ab. Die einzelnen Aus bildungen werden nach dem letzten Stand der sportwissenschaftlichen Er kenntnisse gestaltet und die Absolventen/innen der Ausbildungen in die Lage versetzt, der Palette von Ansprüchen und Bedürfnissen zu entsprechen, die der Sport an die Sportlehrenden stellt. In Zusammenarbeit mit den zuständi gen Fachverbänden können insgesamt 50 verschiedene Sportarten an den Bundesanstalten für Leibeserziehung angeboten werden, die als ein wesent licher Teil der Sportförderung aus dem österreichischen Sport nicht mehr wegzudenken sind. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auch auf der Entwick lung einer Sportverwaltungs(Sportmanagement)ausbildung gemeinsam mit der Österreichischen Bundessportorganisation. 10.6 Umwelterziehung Die vom Bildungs- und vom Umweltressort im Umweltdachverband einge richtete Informations- und Koordinationsstelle „FORUM Umweltbildung“ hat in den Jahren 2001 bis 2004 folgende Arbeitsschwerpunkte gesetzt: • • • • • • • Aufbau des Netzwerkes „Ökologisierung von Schulen – Bildung für Nachhaltigkeit, Netzwerkprojekt „Umweltbildung in der Lehrer/innenausbildung“, Koordination der Entwicklung der Kriterien für das „Umweltzeichen für Schulen und Bildungseinrichtungen“, Ökologisierung der Berufsaus- und -fortbildung mit den Schwerpunkten Berufsschulen und Kindergärtner/innen, Bildung zur Nachhaltigkeit inklusive Biodiversität und Klimaschutz, Lokale Agenda 21, National- und Naturparks. 95 10. UNTERRICHTSPRINZIPIEN tern/innen der Schüler/innen, den Vertretern/innen der Lehrer/innen sowie den Vertretern/innen der Erziehungsberechtigten. Das österreichische Schulsystem bietet Talenten und herausragenden Be gabungen im Sport die Möglichkeit, entweder eine umfassende sportliche Ausbildung in der Schule zu erhalten (Sporthauptschulen, Sportgymnasien), im Rennskilauf eine bestmögliche Ausbildung zu absolvieren (Skihauptschu len, Skihandelsschulen und Skigymnasien) oder unter besonderer Berücksich tigung eines Hochleistungstrainings neben der Leistungssportkarriere einen Schulabschluss zu erhalten (Handelsschulen bzw. Oberstufenrealgymnasien für Leistungssportler/innen). In der Lehrer/innenausbildung und Lehrer/innenfortbildung wurden Maß nahmen zur Koordination der Programme, zum kostenbewussten Einsatz von Lehrbeauftragten in den Pädagogischen Instituten Österreichs und zur schulge rechten Terminisierung von Fortbildungsangeboten gesetzt und haben weitere Verbesserungen gebracht. Die zentralen Fortbildungsveranstaltungen des Bun desministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur richten sich vorrangig an jene Lehrerinnen und Lehrer, die als „Multiplikatoren/innen“ der Pädagogi schen Institute eingesetzt werden und versuchen sollen, neue und aktuelle The men in workshopartigen Veranstaltungen aufzubereiten. Darüber hinaus wer den Medien für die Verbesserung der Fortbildungsmaßnahmen wie Broschüren, Poster, Videofilme, CD-ROMs etc. für die einzelnen Fachbereiche erstellt. Qualitätssicherung stand bisher im Vordergrund und wird weiterhin die Programme beeinflussen. Dabei wurde verstärkt untersucht, welche Voraus setzungen die Integration von (geistig und körperlich) Behinderten auch im Gegenstand Leibesübungen ermöglichen. Mehr als 270.000 Schüler/innen erfahren jährlich im Rahmen von Schul sportwochen eine vertiefte Ausbildung in verschiedensten Sommer- und Win tersportarten. In diesem Zusammenhang muss sich die Lehrer/innenausbil dung und -fortbildung mit aktuellen Gegebenheiten auseinander setzen; Si cherheitsbestimmungen wurden Schulen zur weiteren autonomen Beschluss fassung empfohlen und regeln die Qualität des Sportunterrichtes im Rahmen von Schulveranstaltungen. Schüler/innen sollen über die Schule hinaus eigen verantwortlich und kooperativ Sport treiben können. Neben der intensiven Förderung jener Schüler/innen, deren Motorik wenig oder gar nicht entwickelt ist, gilt auch den Talentierten besondere Auf merksamkeit. Unterschiedliche Ansätze betreffen die Gesundheitsförderung. Die Akti on „Bewegte Schule“ setzt eine Maßnahme mit „Gesund & Munter“, die da rauf abzielt, den auffallenden Haltungsschwächen und -fehlern, die durch zu langes und falsches Sitzen erworben werden, entgegenzuwirken. Unter richtsmaterialien zur täglichen Bewegung in den Grundschulen wurden er Das von der österreichischen Unterrichtsverwaltung schon 1985 initiierte OECD/CERI-Projekt „Umwelt und Schulinitiativen“/ENSI wird seit 1995 als selbständiges Netzwerk von ca. 12 Teilnehmerländern weitergeführt und ist bis Ende 2004 Teil des OECD/CERI Programmschwerpunktes „Schooling for tomorrow“. Österreich hatte von 1998 bis 2002 das internationale Sekretariat für die ses Netzwerk übernommen. Gemeinsam mit vier weiteren Ländern wirkte Ös terreich an den ENSI-Projekten und den dazu veranstalteten internationalen Fachtagungen mit: „Learnscapes“ (nachhaltige Schulgeländegestaltung und -nutzung, Konferenz 2001 in Österreich), „Innovations in Teacher Education through Environmental Education“(Konferenzen 2000 in Luzern/CH und 2003 in Szeged/H), „Quality Criteria for ECO-Schools“. Wesentlich war die Entwicklung des EU-COMENIUS III-Netzwerkprojekts „School Development through Environmental Education“ SEED mit den ENSIMitgliedsländern. Österreich koordiniert dieses Netzwerk mit 25 Partnern aus 15 Ländern in den Jahren 2002–2005 (www.seed-eu.net ). Im Rahmen dieses EU-SEED-Netzwerkprojekts veranstaltete das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur zwei COMENIUS 1 Kontaktseminare zum Aufbau von Schulpartnerschaftsprojekten (2002 und 2003) sowie eine Fortbildungs woche im Rahmen des ARION-Programmes der EU (2003). Österreich hat im März 2004 die Präsidentschaft für das internationale ENSI-Netzwerk übernommen. In der nationalen Arbeit zu „Umwelt und Schul initiativen” hat sich Österreich vor allem auf die Bereiche der Lehrer/innenbil dung zur Umwelterziehung und auf die nachhaltige Ökologisierung von Schu len konzentriert. Schwerpunkte waren die Durchführung von Regionalsemi naren zum umweltorientierten Projektunterricht, die Weiterführung des Auf baues lokaler/regionaler Beratung und Fortbildung im Zusammenwirken mit dem FORUM Umweltbildung sowie die Herausgabe der Publikation „Wir sind mitten im Schulprogramm! Wie fangen wir es an? – Handbuch für die Ent wicklung ökologischer Schulprogramme“. Das Schwerpunktprogramm „Ökologisierung von Schulen – Bildung für Nachhaltigkeit ÖKOLOG“ (www.oekolog.at ) wurde weitergeführt und aus gebaut: Ziel ist die nachhaltige Entwicklung der Schulen in ihrer ökologischen, ökonomischen und sozialen Dimension. ÖKOLOG ist ein ambitioniertes Programm mit einem hohen Anspruch an die Schulen. 96 • • • • • Es entspricht im methodischen Aufbau und den Empfehlungen an die Schulen den Vorgaben einer qualitativen Schulentwicklung ( www.qis.at ) und unterstützt deren konkrete Umsetzung vor Ort. Ökologische Nachhaltigkeit ist damit auch ein anerkanntes Qualitätsmerkmal von Schulen; bietet einen Ansatz für die Erprobung eines „mittleren Managements“ an den Schulen durch die Einrichtung von für die Umsetzung verant wortlichen Teams; bildet eine wichtige Grundlage für das „Umweltzeichen für Schulen und Bildungseinrichtungen“ (www.umweltzeichen.at ), unterstützt Schulen, die das Umweltzeichen erwerben und danach weiterführen wollen. ÖKOLOG wird dafür auch vom Umweltressort empfohlen; bietet Hilfestellung für Schulen, die an einem LA 21 Prozess mitwirken wollen (Empfehlung des Umweltbildungszentrums Steiermark und der Steirischen Landesregierung). entspricht den Kriterien des OECD/CERI-Netzwerkes „Umwelt und Schulinitiativen” ENSI und war dadurch mit Grundlage für das COMENIUS III-Netzwerkprojekt „School Development through Environ mental Education“ SEED, das von Österreich koordiniert wird (2003–2005, www.seed-eu.net ). Seit dem Schuljahr 2000/2001 wird das ÖKOLOG-Schulnetzwerk aufge baut. Richtungsweisend dafür war die Fachtagung „Let´s Netz“ in Salzburg, Oktober 2001, die Impulse für das gemeinsame Selbstverständnis des Netz werkes erarbeitete, an dem sich nunmehr ca. 100 Schulen aller Schularten be teiligen. Zu deren Unterstützung und für die regionale Verankerung des Pro grammes wurde in Zusammenarbeit mit den Landesschulräten, den Pädago gischen Instituten, dem österreichischen OECD/CERI-Projekt „Umwelt und Schulinitiativen“ und den Umweltämtern der Landesregierungen seit 1999 kontinuierlich ein regionales Stützsystem aufgebaut, das als ÖKOLOG-Bun desländerkonferenz an der Entwicklung und Planung des Programmes mit wirkt. Weiters wurden die Website www.oekolog.at mit vierteljährlichem Schwerpunktthema, eine Netzwerkzeitung, ein ÖKOLOG-Methoden-Hand buch sowie ein Materialienordner herausgegeben. In den sieben Jahren sei nes Bestehens gab es zum ÖKOLOG-Programm eine Reihe von Evaluationen (1999, 2003), Diplomarbeiten (1999), Dissertationen (2002) und Studien (2000). Von Juli 2000 bis August 2001 fand in Graz der Modul-Lehrgang „Dra mapädagogik zur Unterstützung ökologischer Zielsetzungen“ statt. Ziel war die Beschäftigung einerseits mit dramapädagogischen Lehrmethoden und 97 10. UNTERRICHTSPRINZIPIEN Neben dem Angebot von Fachseminaren und didaktischen Unterlagen wird eine Website mit einem Datenbanksystem als österreichisches Portal für die Umweltbildung betrieben. Im Auftrag des Bildungsministeriums und des Umweltministeriums wur den unter der Koordination des Vereins für Konsumenteninformation und des FORUM Umweltbildung die Kriterien für die Vergabe des „Umweltzeichens für Schulen und Bildungseinrichtungen“ erstellt und mit Wirksamkeit vom 1. Jänner 2003 verlautbart. Zur Erprobung dieses Umweltzeichens wurde im Schuljahr 2002/2003 eine Pilotphase unter der Leitung des FORUM Umweltbildung durchgeführt. Mit Ende des Schuljahres haben 16 der 25 Schulen aus der Pilotphase die Um weltzeichenprüfung bestanden. Das Umweltzeichen wurde diesen Schulen durch die beiden zuständigen Minister im Oktober 2003 im Rahmen einer Festveranstaltung verliehen. 10.7 Verkehrserziehung Im Arbeitskreis „Verkehrsrecht und Schule“, der sich auf Initiative des Bun desministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur konstituiert hat, konn ten zahlreiche Anliegen im Sinne der Sicherheit der Schüler/innen im Straßenverkehr realisiert werden. Schwerpunkte sind dabei Fragen im Zu sammenhang mit dem Schülertransport und Sicherheitsfragen zu dem Be reich „Kinder als Fußgänger und Radfahrer“ sowie Trendsportgeräte im Stra ßenverkehr. Die Aktion „Mach dich sichtbar“ erfreut sich großer Beliebtheit und erzielt eine Breitenwirkung weit über die Schule hinaus. Ziel dieser Aktion ist es, das Tragen von reflektierenden Materialien zu forcieren und Kinder damit besonders in der kalten Jahreszeit besser sichtbar zu machen. Die Kinder können bei Nacht oder schlechten Sichtverhältnissen schon aus einer Entfer nung von 150 bis 200m von Kraftfahrern/innen wahrgenommen werden. Insgesamt haben bisher mehr als 350.000 Schüler/innen der 1. bis 12./13. Schulstufen die kostengünstigen, im Einzelhandel oft schwer erhältlichen Klebebänder erworben. Das Set mit den lichtreflektierenden Materialien wird 98 laufend neu sortiert und dem Geschmack der Jugendlichen besser angepasst. Die bewährte Fahrradhelmaktion für Schüler/innen auf der 4./5. Schul stufe wird weiterhin gemeinsam mit dem Österreichischen Jugendrotkreuz durchgeführt. Diese nunmehr seit dem Jahr 1993 laufende Aktion hat maß geblich dazu beigetragen, dass sich die Akzeptanz für das Tragen von Rad helmen bei den Jugendlichen ganz wesentlich verbessert hat. Aktion „Große helfen Kleinen“: Besonders gefährdet im Straßenverkehr ist die Gruppe der Schulanfänger. Das Risiko wird weitgehend dadurch ver ringert, dass die Eltern ihre Kinder entweder mit dem Auto zur Schule brin gen oder sie zu Fuß bzw. in öffentlichen Verkehrsmitteln persönlich begleiten. Der Transport per Auto verursacht vor Schulbeginn nicht selten chaotische Zu stände im Schulumfeld. Dies führt immer wieder auch zur massiven Gefähr dung jener Schüler/innen, die zu Fuß unterwegs sind. Daher startete das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kul tur mit Beginn des Schuljahres 2002/2003 österreichweit die Aktion „Große helfen Kleinen”. Schülerinnen und Schüler ab der 7. Schulstufe begleiten Schulanfän ger/innen zumindest zwei Monate lang auf dem Schulweg. Diese Schulweg begleiter/innen stehen in einem besonderen Vertrauensverhältnis zu den ihnen anvertrauten Schülern/innen und deren Eltern. Sie werden gezielt aus gewählt und durch Exekutive und Lehrer/innen entsprechend geschult. Die Aktion ”ZEBRASTREIFEN” wird in einzelnen Bundesländern durch geführt. Dabei beobachten die Schüler/innen der 3.– 9. Schulstufen unter Aufsicht ihrer Lehrer/innen gemeinsam mit der Exekutive das Verhalten der Kraftfahrer/innen an Schutzwegen. Alle Autofahrer/innen, die sich ord nungsgemäß und rücksichtsvoll verhalten, bekommen von den Kindern einen Aufkleber mit der Aufschrift ”Für mich gestoppt – danke!” überreicht. Jene Kraftfahrer/innen aber, die den Schutzweg und die damit verbundene Verpflichtung zum Anhalten nicht zur Kenntnis nehmen, erhalten lediglich ein Informationsblatt mit den wichtigsten Schutzbestimmungen der Öster reichischen Straßenverkehrsordnung (StVO) für Kinder. Sie werden außer dem von den Kindern auf ihr rücksichtsloses Verhalten angesprochen. Ziel dieser Aktion ist es, die Lenker/innen auf ihr Fehlverhalten aufmerksam zu machen und sie mit ihren potentiellen Opfern zu konfrontieren. Den Kindern soll durch diese Aktion vor Augen geführt werden, dass sich zahlreiche Autofahrer/innen nicht an die vorgegebenen Regeln halten und dieses Fehl verhalten der motorisierten Verkehrsteilnehmer/innen immer einkalkuliert werden muss. Der Lernbehelf „Miteinander – Soziales Lernen in der Verkehrserziehung“ soll einen Beitrag dazu leisten, die Entwicklung von Sozialkompetenz in der Verkehrserziehung in der Sekundarstufe I zu fördern. Außerdem werden auch 99 10. UNTERRICHTSPRINZIPIEN andererseits mit den Themenbereichen des Programms „Ökologisierung von Schulen“ sowie weiteren sozial und gesellschaftlich relevanten Themen. Der Lehrgang qualifizierte Lehrer/innen, Dramaprojekte an der eigenen Schule zu erarbeiten und umzusetzen sowie als Multiplikatoren/innen in der Lehrer/innenfortbildung für das Gebiet „Ökologisierung und Drama” ande ren Kollegen/innen Inhalte und Arbeitsweisen zu vermitteln. Als Ergebnis des Lehrganges liegt eine – im deutschen Sprachraum ein zigartige – Publikation mit dem Titel „Dramapädagogik und Ökologisierung im Unterricht“ vor, die den Lehrgang dokumentiert und als Handbuch für Dramaprojekte dient. Projekt „intelligent. AUTO.mobil“: Ein Mobilitätsprojekt für 16- bis 18-Jährige Im Sinne einer handlungsorientierten Umweltbildung, die alltägliche Lebens gewohnheiten mit einbezieht, soll Jugendlichen an der Schwelle zum ”Mo torisierungsalter” (11.–12. Schulstufe) das Leitbild einer verkehrssicherheits und umweltorientierten Mobilität zunächst im Schulunterricht nahe gebracht werden. Es wird die direkte Kooperation (Vernetzung) zwischen Schule, Fahr schule und Elternhaus angestrebt. Für jene, die den Führerschein erwerben wollen, wird anschließend eine neuartige Fahrausbildung angeboten. In Anlehnung an die Entwicklungen am ehemaligen Lehrstuhl für Verkehrspädagogik der Technischen Universität Berlin werden Jugendlichen ein Fahrstil und ein Umgang mit dem Auto ver mittelt, die zugleich die Notwendigkeiten der Verkehrssicherheit und der Um weltverträglichkeit berücksichtigen. Ein weiterer ganz wesentlicher Schwer punkt richtet sich auch auf Fragen der Sozialkompetenz im Umgang mit an deren Verkehrsteilnehmern. Nach einem Modellversuch soll das Projekt nun in den Schulen imple mentiert werden. Im Herbst 2004 wird erstmals die Projektmappe „Wir gehen auf Nummer Sicher!“ den Volksschulen zur Verfügung gestellt. Praxiserprobte Anregun gen sollen zu Projektunterricht auf dem wichtigen Gebiet der Verkehrserzie hung motivieren. Die Schuleintrittsphase ist in der Kinderunfallstatistik als kritische Zeit aus gewiesen, da sich das Mobilitätsverhalten der Kinder naturgemäß verändert. Aus diesem Grund hat das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur im Rahmen des Projektes „Verlässliche Volksschule – Aktion Sicher heit“ einen Folder erarbeitet, der für die Verkehrserziehungsarbeit der Erzie hungsberechtigten mit ihren Kindern gedacht ist. Dadurch soll die schulische Arbeit ergänzt werden. Der Folder „Die Schule steht vor der Tür“ gibt Anlei tungen, wie elementare Übungen, etwa das Überqueren der Fahrbahn an ver schiedenen Stellen gemeinsam mit den Kindern durchgeführt werden kön nen. Darüber hinaus erhalten alle Kinder auch einen Schulkindausweis, der im Notfall der Identifikation des Kindes dienen soll. Die Arbeit mit den Eltern konnte durch das „Moderatoren/innenhand buch für Elternabende aus der Verkehrserziehung“ forciert und verbessert werden. Es ist als Arbeitsunterlage zur Durchführung von Elternabenden zur Verkehrserziehung vom Vorschulbereich bis zur 5. Schulstufe geeignet. Durch 100 die enge Einbindung der Eltern in die Aufgaben der Verkehrserziehung wur den neue Akzente gesetzt. 10.8 Berufsorientierung Berufsorientierung an der Hauptschule und an der AHS-Unterstufe Seit dem Schuljahr 1998/99 ist in den 3. und 4. Klassen der Hauptschulen und AHS Berufsorientierung als Verbindliche Übung vorgesehen. Der Lehrplan – die entsprechenden Änderungen traten am 1. September 1998 in Kraft – er öffnet den Schulen mehrere Möglichkeiten zur Realisierung: Die Verbindliche Übung Berufsorientierung (BO) kann als eigener Gegen stand (im Rahmen der Schulautonomie) oder integriert in den Unterricht der Pflichtgegenstände geführt werden. Darüber hinaus kann Berufsorientierung in beiden Grundvarianten innerhalb verschiedener Zeiträume unterrichtet werden. Was machen die Schulen daraus? Was merken die Schüler/innen davon? Was dringt bis zu den Eltern vor? Was verursacht positive Effekte? Über solche Fragen verschafft die vom BMBWK beauftragte und im Mai 2001 durchgeführte bundesweite Vollerhebung an Hauptschulen und AHS einen Überblick, in welcher Form und unter welchen Rahmenbedingungen der ge setzliche Auftrag zur Berufsorientierung an den Schulen realisiert wird und welche Effekte die einzelnen Realisierungsformen zeigen. Realisierungsformen von Berufsorientierung: Welche Gestaltungsvarianten kommen hauptsächlich zum Tragen? An 98 % der AHS und 56 % der Hauptschulen wird Berufsorientierung integrativ, d. h. in allen für Berufsorientierung geeigneten Fächern sowie in Projekten, berufspraktischen Tagen etc. unterrichtet. An 20 % der HS ist Berufsorientierung ein eigener Unterrichtsgegenstand mit mindestens 1 Wochenstunde über das gesamte Schuljahr. An 10 % der HS ist Berufsorientierung ein eigener Unterrichtsgegenstand mit mindestens 1 Wochenstunde geblockt auf ein Semester. An 14 % der HS ist Berufsorientierung ein eigener Unterrichtsgegenstand mit 0,5 Wochenstunden plus Berufsorientierung-Unterricht in den Fächern, in Projekten und berufspraktischen Tagen. Weitere ausgewählte Ergebnisse aus dem Schlussbericht (Juli 2002) kön nen unter www.gemeinsamlernen.at/index2.asp (Beiträge nach Gegenstän den/Berufsorientierung) nachgelesen werden. 101 10. UNTERRICHTSPRINZIPIEN Möglichkeiten aufgezeigt, Verkehrserziehung fächerübergreifend und fä cherverbindend zu gestalten. Österreich hat in den Jahren 2002/03 an der OECD-Studie „Vergleich der Strukturen und Zielsetzungen von Einrichtungen zur Information, Beratung, Begleitung und Förderung im Hinblick auf Bildungs- und Berufsentscheidun gen“ teilgenommen. Es wurde dabei ein breiter Rahmen gewählt: Alle Un terstützungsmaßnahmen bzw. Einrichtungen, deren Ziel es ist, Menschen bei der Vorbereitung von Bildungs- und Berufsentscheidungen und deren Um setzung zu unterstützen, wurden einbezogen, unabhängig von der Zielgrup pe (sowohl Jugendliche als auch Erwachsene), als auch von der Methode (In formation – Beratung – Begleitung – Förderung). Die Ergebnisse und Schlussfolgerungen sind im abschließenden OECDBericht (2004) ausführlich zusammengefasst. Dabei werden die entsprechen den Systeme und Ziele in den beteiligten Staaten vergleichend gegenüber stellt, Stärken und Schwächen aufgezeigt und Vorschläge für zukünftige Stra tegien, Schwerpunktsetzungen und Organisationsformen gemacht. Das ab schließende Ländergutachten der OECD über Österreich sowie eine Kurzfas sung der globalen Hauptaussagen alle Länder betreffend und konkrete Emp fehlungen aus dem österreichischen Ländergutachten sind über folgende Website zugänglich: www.schulpsychologie.at/OECD/ AHS-Pilotprojekt zur Unterstützung der Berufsorientierung Im Schuljahr 2000/01 startete das Bundesministerium für Bildung, Wissen schaft und Kultur das Pilotprojekt „My Way – Beratung, Begleitung und Ori entierung an AHS“. Zehn Schulen aus sieben Bundesländern nahmen für drei Jahre daran teil. Die Ziele des Projekts waren die Verstärkung und Individuali sierung der Bildungswegplanung und Berufsorientierung, die Einrichtung eines Beratungszentrums für schulische und persönliche Probleme sowie die Unterstützung der Kollegenschaft bei der Umsetzung des Berufsorientie rungsunterrichts. Ein möglichst täglich geöffnetes Beratungszentrum sollte den Zielgrup pen (Schülerinnen und Schüler, Eltern, Lehrerinnen und Lehrer) die Wichtig keit der Projektziele verdeutlichen. Die Arbeit wurde von kleinen Teams (Schü lerberater/innen, Berufsorientierung-Lehrer/innen) getragen, die neben dem Aufbau dieser Einrichtung, der internen Koordination und der eigentlichen Beratung auch noch an den wissenschaftlichen Begleitmaßnahmen (Evalua tion) der Abteilung „Evaluation und Schulforschung“ des Zentrums für Schul entwicklung in Graz teilnehmen mussten. Dafür stellten die Landesschulbe hörden den beteiligten Schulen für die drei Projektjahre zweckgebundene Ressourcen zur Verfügung. Das Angebot intensiver Beratung an der Schule wurde von den Schülerin nen und Schülern, aber auch deren Eltern und den Lehrerinnen und Lehrern 102 hoch eingeschätzt. Im Projektzeitraum stieg die Nachfrage nach schulbezo gener Beratung kontinuierlich und der Stellenwert der Schüler/innenberatung und Berufsorientierung an den Schulen nahm deutlich zu. Ein dauerhafter Ausbau der Beratung kann jedoch nur auf der Basis einer expliziten Budge tierung erfolgen. Ein Großteil der Schülerinnen und Schüler, Eltern und Lehrerinnen und Lehrer, die Beratungsangebote in Anspruch nahmen, attestierten diesen Er folg. Sehr positiv fiel auch die Bewertung der Beratungstätigkeit durch die Schülerinnen und Schüler aus. Nur selten wurden von den Kollegen/innen die Beratungsaktivitäten (Absenzen einzelner Schülerinnen und Schüler) als den eigenen Unterricht störend empfunden. Es gibt dazu auch einen Evaluationsbericht von Elisabeth Stanzel-Tischler: My Way – Beratung, Begleitung und Orientierung an AHS. Pilotprojekt in den Schuljahren 2000/01 bis 2002/03. ZSE-Report Nr. 66, Graz 2003. Dieser Be richt ist auch über die Homepage des BMBWK downloadbar: wwwapp.bmbwk.gv.at/publikationen_shop.asp Berufsorientierungspass Informationen über Ziele und Inhalte sowie die transparente Darstellung der Umsetzung sind Grundlagen eines effizienten Berufsorientierung-Unterrichts. Der Berufsorientierung-Pass wurde bisher im Zuge der BerufsorientierungsUmsetzung nur in der Hauptschule eingeführt. Er wird dort als Dokumentati on der Aktivitäten jedem Schüler/jeder Schülerin zur Verfügung gestellt (er hältlich über die Schulbuchaktion): www.gemeinsamlernen.at/backup/bo_pass/index.html Qualitätssicherung Auf Wunsch der Ressortleitung und gestützt auf einige Studien (Vollerhebung im Auftrag von BMBWK, Arbeiterkammer, Elternvertretungen) soll der Über prüfung der Zielerreichung der Verbindlichen Übung Berufsorientierung mehr Nachdruck verliehen werden. Die Maßnahmen konzentrieren sich auf die Be reiche • Qualitätsindikatoren bei der Umsetzung der Berufsorientierung • Koordination (vor allem im Falle der integrativen Umsetzung) – Aufgabenbeschreibung • Berichtswesen /Rückmeldesystem, Berichterstattung an die bundesweite Landesschulinspektoren/innenkonferenz Die Maßnahmen sollen ab dem Schuljahr 2003/04 wirksam werden und mittels einer Empfehlung des BMBWK den Landesschulräten – die Schulauf sicht soll im Zuge der Qualitätssicherung auch eine aktive Rolle übernehmen – zur Kenntnis gebracht werden. 103 10. UNTERRICHTSPRINZIPIEN OECD-Studie Messe für Beruf, Studium und Weiterbildung Die jährlich vom Bildungsministerium gemeinsam mit dem Arbeitsmarktser vice an drei Standorten durchgeführte Messe für Beruf, Studium und Weiter bildung (BeSt3) ist auf Schüler/innen, deren Eltern und Lehrer/innen ausge richtet und wurde 2002 um den Schwerpunkt Weiterbildung für die Ziel gruppe Erwachsene erweitert. Sie gibt Auskunft über Studien- und Berufs möglichkeiten und Weiterbildungsangebote nach der Reifeprüfung bzw. nach der Pflichtschule. Berufsorientierung und -information für Mädchen/Frauen Im Hinblick auf die Erweiterung des Berufsspektrums veröffentlicht das BMBWK nicht nur einschlägige Informationsmaterialien wie z. B. die Bro schüre „Mädchen können mehr“ (hrsg. 2002 vom BMBWK, BMWA, BMSG und AMS), sondern es werden darüber hinaus seit etlichen Jahren auch kon krete Projekte initiiert und gefördert. Zu nennen sind in diesem Zusammen hang das Projekt „FIT – Frauen in die Technik", „MUT – Mädchen und Tech nik", „MiT – Mädchen/Frauen in die Technik“ sowie das Projekt „Ready". (Genauere Informationen dazu finden sich im Abschnitt 10.3. „Erziehung zur Gleichstellung von Frauen und Männern“.) 11. UNTERRICHTSMEDIEN UND NEUE TECHNOLOGIEN 11.1 Medienpädagogik Medienerziehung als ein Teilbereich der Medienpädagogik gehört seit 1973 zu den Unterrichtsprinzipien. Ende 2001 wurde der neue Grundsatzerlass zur Medienerziehung (letzte Aktualisierung 1994) von der Bidungsministerin ap probiert. Der neue Erlass strebt die kritisch-analytische Einbindung sowohl der traditionellen Massenmedien als auch der so genannten Neuen Medien, ins besondere des Internets, in die Bildungsarbeit an. Als Beispiel für eine medienpädagogisch orientierte Herangehensweise an das Internet sei die Teilnahme am EU-Projekt EDUCAUNET, gemeinsam mit 6 weiteren EU-Ländern, angeführt. Die Zeitschrift MEDIENIMPULSE (Beiträge zur Medienpädagogik) er scheint regelmäßig viermal im Jahr und wird laufend an alle Schulen über mittelt. Eine größere Anzahl audiovisueller Unterrichtsmittel wird jedes Jahr dem Begutachtungsverfahren nach §§ 14 und 15 SCHUG zugeführt, die Register der audiovisuellen Medien werden weitergeführt sowie die medienankaufen den Institutionen informiert. Bemerkenswert ist die steigende Anzahl von Ap probationswerbern/innen, die – analog zum Schulbuch – um Aufnahme von Neuen Medien, z.B. CD-ROMs, als Unterrichtsmittel in die Schulbuchlisten bzw. in den Anhang ansuchen. Praktische Medienerziehung Mit dem 1998 begonnenen Projekt „Schülerradio1476“ werden Impulse zum praxisnahen fächerübergreifenden Unterricht gesetzt. Österreichweit haben bis Ende 2000 insgesamt 427 Schulen, von der Volksschule bis zur berufsbil denden Schule, ihr Interesse an Radioprojekten angemeldet bzw. arbeiten mit den Schülerinnen und Schülern an den Produktionen. Jedes Jahr werden im Videobereich zahlreiche „Schüler/innen-Lehrer/in nen-Medienprojekte“ betreut. Ein internationaler Medienwettbewerb für Jugendliche ist der seit zwei Jahren mit immer höheren Teilnehmerzahlen durchgeführte „Media Literacy Award“. Als Forum der medienpädagogischen Inhalte sei auf die Homepage www.mediamanual.at verwiesen, die neben ausgewählten Beiträgen der Zeitschrift MEDIENIMPULSE theoretische Grundlagen der Medienpädagogik, interaktive Möglichkeiten der Bedeutungskonstruktion mit Bild, Ton und 104 105 11. UNTERRICHTSMEDIEN UND NEUE TECHNOLOGIEN Das BMBWK wies die Schulaufsicht AHS an, in Dienstbesprechungen mit Leiterinnen und Leitern das Anliegen, die Nachhaltigkeit von Berufsorientie rung zu sichern, zu thematisieren und die entsprechende Empfehlung des BMBWK weiter zu leiten. 11.2 Bibliotheken-Service für Schulen In Österreich können alle Schultypen eine Schulbibliothek einrichten – sie sind jedoch nicht dazu verpflichtet. Die Kosten der Ausstattung und für die Me dien trägt der Erhalter der Schule, die zu Schulbibliothekarinnen und Schulbi bliothekaren ausgebildeten Lehrerinnen und Lehrer werden vom Bund ent lohnt. Um eine einheitliche Entwicklung und Kooperationsmodelle mit Öf fentlichen und Wissenschaftlichen Bibliotheken zu fördern, wurde vom Bun desministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur der Bibliotheken-Service für Schulen eingerichtet. Der Bibliotheken-Service für Schulen informiert Schulen, Gemeinden und Eltern über die Errichtung, Einrichtung, Organisation, Verwaltung, Kos ten und notwendige Fortbildung für Lehrerinnen und Lehrer. Seit 2004 ist der Bibliotheken-Service eine Arbeitsgemeinschaft (Buchklub der Jugend, Büchereiverband Österreichs und Buch.Zeit), die in Wels ihr Büro hat. Wie bisher werden sämtliche erfolgreichen Broschüren, Materialien und die Homepage nun von dort verwaltet, schriftliche und mündliche Informatio nen erteilt. Die Schulbibliotheken in Österreich sind nach dem Vorbild der Öffentli chen Bibliotheken aufgebaut, haben neben Freizeitlektüre auch dem Fächer kanon der Schule entsprechend Medien für alle Interessierten in den Regalen. Seit einigen Jahren werden die Schulbibliotheken zu multimedialen Schulbi bliotheken umstrukturiert, da neben dem Medium Buch auch elektronische Medien zur Verfügung stehen sollen. Der EDV-Unterricht wird als Lehrwerk statt für den Umgang mit diesen Medien gesehen und die Schulbibliothek als der Ort für die persönliche Recherche. Die Schulbibliotheken in Österreich bauen ihre Kontakte zu allen Biblio thekseinrichtungen weiter aus. Das international gewürdigte Projekt BIBLIO THEKEN-ONLINE des Bücherei-Verbandes Österreichs ist hier besonders her vorzuheben: Seit 1999 können alle öffentlichen Bibliotheken und Schulbi bliotheken ihre Bestände ins Netz stellen und so einem breiten Publikum an bieten. Gemeinsam mit anderen Institutionen sind die Schulbibliotheken in Ös terreich als Zentren der Leseerziehung und Lesemotivation zu sehen. Der Bi bliotheken-Service beteiligt sich z. B. am österreichischen Literaturmagazin zur deutschsprachigen Kinder- und Jugendliteratur „1000 und 1 Buch“, am 106 Lesemonat April mit dem Andersentag und kooperiert intensiv mit dem Ös terreichischen Buchklub der Jugend. Alle Informationen zur Schulbibliotheksentwicklung in Österreich und Kontaktadressen können unter www.schulbibliothek.at (2003 ausgezeichnet mit einem Comenius-Siegel) abgerufen werden. 11.3 KulturKontakt Austria /ÖKS Österreichischer Kultur-Service Mitte der siebziger Jahre setzte das österreichische Bundesministerium für Unterricht und Kultur (jetzt BMBWK Bundesministerium für Bildung, Wissen schaft und Kultur) umfassende Impulse zur Förderung der kulturellen Bildung und der aktiven Auseinandersetzung mit Kunst an allen österreichischen Schulen und zugunsten aller Schüler/innen. Eine der Maßnahmen zur Errei chung der Ziele war die Gründung des ÖKS. Die Vermittlung der unter schiedlichen Kunstsparten unter möglichst aktiver Einbeziehung von Künst lern/innen sollte als zentrales Lernfeld in allen Schularten und in weiterer Folge in allen Bereichen der Gesellschaft etabliert werden. Als unabhängige Organisation wurde der ÖKS ein bedeutendes Binde glied zwischen den unterschiedlichen Maßnahmen der Kultur- und Bildungs politik und zu einer Schnittstelle zwischen der zeitgenössischen Kulturszene und allen Schulen Österreichs. Die Zusammenarbeit mit Kunstinstitutionen wurde ausgebaut. Neben der Kooperation mit Kunstvermittlern/innen nutzte der ÖKS seine langjährige Zusammenarbeit mit Künstlern/innen im Bildungs kontext, um einen zeitgemäßen Umgang mit Kunst durch die Methode der „künstlerischen Intervention“ anzuwenden. Mit Beginn 2004 wurden die gemeinnützigen Vereine ÖKS und das Büro für Kulturvermittlung in eine gemeinsame Organisationsstruktur mit KulturKontakt Austria zusammengeführt. Dadurch entsteht eines der größten ös terreichischen Kompetenzzentren für kulturelle Bildung, Kulturvermittlung, kulturellen Dialog und Bildungskooperation. Kulturvermittlung und kulturelle Bildung sind ab 2004 ebenso wie Bildungskooperation und kultureller Dialog mit den Ländern Ost- und Südosteuropas wesentliche Tätigkeitsschwerpunk te von KulturKontakt Austria. Nach wie vor hat sich KulturKontakt Austria – nun mit der Marke ÖKS – einem offenen und umfassenden Kulturkonzept verschrieben. Sein Verständ nis des Kulturbegriffs ist jener einer allumfassenden Kultur, die sowohl tradi tionelle als auch neue, experimentelle und innovative Kunstformen ein schließt. KulturKontakt Austria/ÖKS bemüht sich um die Entwicklung einer neuen Lernkultur: Interdisziplinarität, projektorientiertes Arbeiten und die Weiter 107 11. UNTERRICHTSMEDIEN UND NEUE TECHNOLOGIEN Sprache, praktische Hinweise mit Beispielen zur eigenständigen Medienge staltung, und Kurse zur Weiterbildung im medienpädagogischen Bereich sowie Materialien zur Filmerziehung anbietet. Speziell für die Zielgruppe Schulen/Lehrer/innen bietet der KulturKontakt Austria/ÖKS an: • • kostenlose Vermittlung von Künstlern/innen aller Sparten (personale Kunstvermittlung) Entwicklung von Ideen und Konzepten für maßgeschneiderte Vermitt lungsangebote an der Schnittstelle Kunst, Kultur und Bildung 108 • Beratung für alle Lehrer/innen – gleichgültig, an welcher Schule und in welchem Unterrichtsfach sie tätig sind – bei der Konzeption, der Ab wicklung und Finanzierung kultureller Projekte an ihrer Schule (Förde rung der dynamischen Fähigkeiten der Schüler/innen in aktiver Mitarbeit in der Projektarbeit, Interdisziplinarität, fächer- und spartenübergreifen de Projektarbeit, Bezug zum aktuellen Unterricht, prozessorientiertes Arbeiten, Reflexion und Dokumentation) Es sollen Anreize geschaffen werden, um kunst- bzw. kulturpädago gische Methoden auch dort zu erproben, wo es noch schwierig erscheint, etwa im Rahmen von Projekten in den nicht-musischen Unterrichtsfächern, in ländlichen Gebieten etc. Ein weiterer Schwerpunkt liegt derzeit in der Unter stützung von neuen und experimentellen Ansätzen im Bereich der persona len Kunstvermittlung und prozessorientierter, fächer- bzw. kunstspartenüber greifender Arbeiten. Einige größere KulturKontakt Austria/ÖKS Projekte: ARTWORKS – Künstlerische Dienstleistungen im Dritten Sektor Die Entwicklungspartnerschaft (EP) „ARTWORKS – Künstlerische Dienstleis tungen im Dritten Sektor“ besteht aus 12 Partnerorganisationen und wird im Rahmen der europäischen Gemeinschaftsinitiative EQUAL durchgeführt und gefördert. Von September 2002 bis Februar 2005 setzt ARTWORKS gezielte Maßnahmen, um die Rahmenbedingungen am Arbeitsmarkt und die prekä ren Arbeits- und Einkommensverhältnisse für Künstler/innen in Österreich zu verbessern. Im Mittelpunkt steht dabei die Entwicklung neuer Arbeitsfelder für Künstler/innen und ihrer Dienstleistungen im Dritten Sektor (Sozialwirt schaft). ABC Network ABC-Network (Across the Borders Cooperation)-Schulnetzwerk „Kreatives Mitteleuropa“ ist eine Initiative des BMBWK. Gestartet im Februar 2002 zielt das langfristige Projekt auf eine Konkretisierung zukunftsweisender Schulko operationsmodelle im Bereich „Kreativitätsförderung und kulturelle Bildung“ zwischen Österreich und anderen Ländern im mitteleuropäischen Raum. Neben Österreich und Italien nehmen Schulen aus Tschechien, Ungarn, Polen und der Slowakei teil. Koordiniert von KulturKontakt /ÖKS erproben sie den kreativen projekt- und themenorientierten Unterricht unter der Berücksichti gung der kommunikativen Möglichkeiten der neuen Medien. Zurzeit umfasst das Netzwerk 16 aktiv teilnehmende Schulen, die in 4 Arbeitskreisen koope rieren. 109 11. UNTERRICHTSMEDIEN UND NEUE TECHNOLOGIEN entwicklung der Methodenvielfalt im kulturpädagogischen und kunstvermit telnden Unterricht werden aktiv gefördert. Die Auseinandersetzung mit Kunst und Kultur wird als ein wichtiges Element zur umfassenden Persönlichkeits bildung der Schüler/innen erachtet. KulturKontakt Austria/ÖKS unterstützt Schulen in diesem Zusammen hang mit Service- und Beratungsleistungen durch Experten/innen. Das Leis tungsprofil reicht von spartenspezifischer Information über die Vermittlung von Künstlern/innen und Kulturschaffenden bis hin zu konkreten Hilfestel lungen bei der Projektabwicklung und Finanzierung. KulturKontakt Aus tria/ÖKS führt auch selbst Pilotprojekte durch und liefert Impulse für Schwer punktthemen – vor allem in Kulturbereichen, Regionen und Schultypen, die bisher weniger aktiv waren – und bietet Unterstützung und Mitwirkung an. Bestrebungen, die Arbeit der Künstler/innen in projektorientierte inter disziplinäre Formen des Unterrichts einzubetten und das Kulturleben an österreichischen Schulen mit Hilfe ganzheitlicher, kreativer Bildung zu inten sivieren, gewinnen an Bedeutung. Auch heute sind die Steigerung des Stel lenwertes von Kunst und Kultur im Schulalltag, Innovation und Aufge schlossenheit gegenüber kulturellen Ausdrucksformen und Entwicklungen Hauptziele. Pro Jahr fördert KulturKontakt Austria/ÖKS derzeit über 3000 Workshops in den Schulen, dazu kommen größere Projekte (unten beispiel haft angeführt). In den letzten Jahren hat KulturKontakt Austria/ÖKS ein Netzwerk von über 120 kulturellen Einrichtungen aufgebaut, um die Zusammenarbeit zwi schen Schulen und Kulturinstitutionen zu fördern und durch den direkten Kontakt neue Wege der Kunstvermittlung zu ermöglichen. Das ÖKS CLUBNetzwerk bietet allen an Kunst und Kultur Interessierten aus dem Bildungs sektor die Möglichkeit, die unterschiedlichen kulturellen Angebote der Ko operationspartner des ÖKS CLUB-Netzwerkes kostengünstiger in Anspruch zu nehmen und Einblicke in die Angebotsschiene für den schulischen Bereich (Kunstvermittlungsangebote, Workshops, Lehrer/innenführungen, Diskussio nen etc.) zu bekommen. Renommierte Veranstalter, Museen, Theater, Kon zertveranstalter, Kunsthäuser sind dabei ebenso Partner wie eine Vielzahl re gionaler Kulturinitiativen. eLearning im Schulalltag (Unterstufe) ist als Teil des eLearning Clusters Öster reich ein Pilotprojekt des BMBWK. Zwischen 2002 und 2005 setzen sich Leh rer/innen an Testschulen mit der Lernplattform Blackboard und ihren Einsatz möglichkeiten im Schulalltag auseinander. Ziel ist, dass alle Pilotschulen eLe arning-Erfahrungen in allen Gegenständen erwerben und die gemachten Er kenntnisse an die neu hinzukommenden Projektschulen weitergeben. Jede Pilotschule baut im eigenen Bundesland ein kleines Netzwerk auf. Im Schul jahr 2004/05 wird die gesamte Unterstufe erfasst und die gemachten Er kenntnisse werden auf breiter Basis veröffentlicht. ÖKS. Moment ! Musik ÖKS. Moment ! Musik fand erstmals im Schuljahr 2001/02 statt. Bereits der erste Durchgang zeigte, welch großes künstlerisch-kreatives Potenzial in Ös terreichs Jugendlichen schlummert. Gemeinsam mit Musikern/innen und Künstlern/innen anderer Sparten erarbeiten Schüler/innen sehr unkonventio nelle Musikstücke, die in Konzerten aufgeführt werden. ÖKS. Moment ! Musik zeigt, dass Musik „machbar“ ist – und zwar nicht nur reproduziert son dern von Jugendlichen in eigenständiger Arbeit komponiert wird. U19 – Cybergeneration 2001 U19 ist eine Kategorie des Prix Ars Electronica, der vom ORF Oberösterreich gemeinsam mit KulturKontakt Austria/ÖKS veranstaltet wird. Er ist für alle Ju gendlichen in Österreich zugänglich. U19 gibt es seit 1998 als sehr erfolgrei chen und international anerkannten Wettbewerb. Eingesandt werden kann alles, was mit einem Computer generiert werden kann: Animationen, Hardund Software, Computerspiele, Websites, Robotic-Anwendungen, digitale Musik, Computergrafiken. 11.4 IKT-Entwicklung Im besprochenen Zeitraum erfolgten zahlreiche Entwicklungen im Bereich der neuen Informations- und Kommunikationstechniken (IKT) im österreichischen Schulbereich. Neben der ständig zunehmenden und qualitativ verbesserten PC-Aus stattung aller österreichischen Schulen erfolgte eine Vernetzung der Stand orte sowie die Bereitstellung eines Internetzugangs. Der IKT-Bereich wurde auch im Lehrplan der Volksschule verankert. Wei ters wurde eine eigene IKT-Lehramtsausbildung an den Universitäten einge führt. Die breite Ausbildung von Lehrenden mit IT-Skills z.B. durch Ablegung des Europäischen Computerführerscheins ECDL zeigt bezüglich Flächen deckung gute Erfolge. Erwähnenswert ist auch die Möglichkeit im Rahmen der Schulbuchaktion zu den Lehrbüchern Ergänzungs- und Übungsteile aus dem Internet zu laden. Das BMBWK stellt die nationale IKT-Strategie auf www.efit.at dar. Der optimale, nachhaltige und breitenwirksame Einsatz der modernen In formations- und Kommunikationstechnologien in Bildung, Wissenschaft und Kultur wird durch die umfassende Initiative eFit Austria gezielt unterstützt und gefördert. eFit Austria bietet eine sich ständig weiterentwickelnde Platt form für zahlreiche Initiativen und Projekte, die sich mit Zukunftsthemen aus einandersetzen. Getragen von Mitteln aus der sogenannten „Computer-Milliarde” ermu tigt und unterstützt „eFit Austria” Projekte im Bereich von Bildung, Wissen schaft und Kultur. Es erfolgte die Einrichtung des österreichischen Bildungsportals www.bildung.at , das ein modernes Lern-, Bildungs- und Orientierungssystem Das Nützliche und das Fremde 1989 initiierte das Büro für Kulturvermittlung im Rahmen des dualen Systems der österreichischen Lehrlingsausbildung die Projektreihe „Das Nützliche und das Fremde“. Sie ermöglicht Lehrlingen neben ihrer Fachausbildung – dem Nützlichen – mit Hilfe von professionellen Kulturvermittlern/innen die Arbeits und Lebenswelt von Künstlern/innen und Kulturschaffenden – das Fremde – kennenzulernen. Österreichweit haben bisher 180 Projekte mit rund 3700 Lehrlingen aus 1320 Firmen und 50 Berufsschulen und 140 Kulturvermittlern /innen und Kulturschaffenden stattgefunden. bietet. Es repräsentiert ein österreichweites Bildungsnetzwerk und unterstützt viele „eLearning communities”. Es ist auch ein übergreifendes Portal für alle wichtigen Bildungs-Websites und Subportale (zum Beispiel, www.schule.at ). Das eLearning-Portal wurde im November 2001 in einer Testversion ins Netz gestellt. Am 2. Mai 2002 wurde es im Rahmen eines Pressetermins und eines Events durch die Frau Bundesministerin offiziell vorgestellt. Dem Subportal www.schule.at kommt ebenfalls eine große Bedeutung zu, da es u.a. Unterrichtsgegenstandsportale bereitstellt, die von den Lehrern /innen gut angenommen werden. Von den zahlreichen Pilotprojekten sind besonders 2 Projekte zum eLear ning hervorzuheben, die Teile des eLearning Clusters Österreich darstellen. 110 111 11. UNTERRICHTSMEDIEN UND NEUE TECHNOLOGIEN eLearning Pilotprojekt eLSA eLearning Pilotprojekt eLSA – eLearning im Schulalltag (Unterstufe) eLSA startete im Schuljahr 2002/03 an 4 Pilotschulen. Aus den Bundesländern Tirol, Oberösterreich, Niederösterreich und Wien stellte sich je eine AHS mit ganz unterschiedlichen Voraussetzungen den vielfältigen Anforderungen die ses Projekts. Jede der beteiligten Schulen definierte zumindest eine eLSAKernklasse. Das Ziel des ersten Jahres bestand in einer intensiven Auseinandersetzung der Lehrer/innen mit der Lernplattform und ihren Einsatzmöglichkeiten im Schulalltag (Entwicklung und Erprobung von eLearning-Unterrichtssequen zen); ca. 50% der Lehrer/innen stellte sich sehr engagiert diesen Herausfor derungen und erzielte auch einige herausragende Ergebnisse. Gesamtziel des Projektes bis zum Projektende (Sommer 2005) ist es, dass sich jeder Lehrende mit eLearning-Sequenzen in seinem Fach auseinanderge setzt hat. Die Schüler/innen waren im ersten Projektjahr mit gesteigerter Mo tivation dabei. III/4), eingerichtet, um zunächst das entsprechende österreichische Bildungs angebot im Internet sowie IKT-Projekte im Überblick darzustellen. Daraus ent wickelte sich durch enge Kooperation mit den internationalen und nationa len Vertretern/innen der „Virtual School Europe“ die Virtuelle Schule Öster reich. Im Zentrum der ViS.at steht ein sich an Unterrichtsfächern orientierender Zugang zu Bildungsinformation betreut durch Lehrer/innen der verschiede nen Fachbereiche bzw. Schultypen. Geboten wird Bildungsinformation online für Lehrer/innen, für Schüler/innen, für Bildungsinteressierte. • • • • ViS.at ist in folgende Bereiche untergliedert: ein an Unterrichtsfächern orientierter Zugang zu Bildungsinformationen Gegenstands-Betreuer/innen sind Lehrer/innen der verschiedenen Fachbereiche bzw. Schultypen die Gegenstands-Betreuer/innen garantieren eigenverantwortlich inhaltliche und didaktische Qualität der Informationen die Websites der einzelnen Departments werden selbst gestaltet bzw. sind auf österreichischen Bildungsservern integriert (eduhi, Tibs) eLSA im Schuljahr 2003/04 Die Anzahl der beteiligten Schulen verdoppelte sich. Jedes Bundesland hat nun eine eLSA-Pilotschule. Zusätzlich wird eine erweiterte Steuerungsgruppe tätig, die unter anderem auch mit dem Projekt zusammenhängende Schulor ganisations- und Schulentwicklungsprozesse unterstützt. Das Ziel dieses Schuljahres ist, dass alle 1. bis 3.Klassen der eLSA-Pilot schulen eLearning-Erfahrungen in allen Gegenständen erwerben und die ge machten Erkenntnisse an die neu hinzukommenden Lehrer/innen und Schu len weitergeben. eLSA im Schuljahr 2004/05 Alle Lehrer/innen (Unterstufe) der im eLSA-Projekt involvierten Schulen sollen eLearning-Erfahrungen in allen Gegenstandsbereichen und Schulstufen der Unterstufe machen und austauschen. Weitere Hinweise: http://community.schule.at/el-cluster http://community.schule.at/?cid=2126 Weitere wichtige Pilotprojekte sind: Die Virtuelle Schule Österreich (www.virtuelleschule.at) Als Vermittlerstelle zwischen Österreich und dem Europäischen Schulnetz (EUN) wurden auf nationaler Ebene die Virtuelle Schule Austria (BMBWK, Abt. 112 ViS Initiativen Die ViS.at betreut die Österreichportale der internationalen Bildungsnetzwer ke ENIS, BILNET sowie die thematischen Wissensplattformen, in denen Lehrer /innen und Schüler/innen gemeinsam mit Fachexperten/innen aus verschie denen Institutionen multimediale Lernmaterialien, Unterrichtsbeispiele, usw. zu einem bestimmten Schwerpunktthema herstellen. Europäische Initiativen – EU Kooperationen ViS.at bietet entsprechende aktuelle Informationen über EU-Calls und mög liche Kooperationspartner und sieht sich verstärkt auch als Drehscheibe für länder- und fachübergreifende IT-Projekte. Verschiedene europäische Initiati ven, die sich u.a. an verschiedenen Programmen (z.B. eLearning-Programm) der Europäischen Kommission orientieren, wie die Aktionswoche Netdays Europe setzten auch im Bereich von ViS.at aktuelle Schwerpunkte, wobei die entsprechenden Ergebnisse dieser Veranstaltungen über die „Tagesaktua lität“ hinaus ausgewertet und längerfristig zugänglich gemacht werden. Wei ters wurden entsprechende Schulprojektinitiativen hinsichtlich ihrer päda gogisch-didaktischen und lehrplanrelevanten Aspekte sowie unter Berück sichtigung der interkulturellen Dimension in die entsprechenden Depart ments der Virtuellen Schule integriert. In diesem Zusammenhang unterstütz te Vis.at organisatorisch die Beschaffung von EU-Förderungen für IKT-rele vante Aktivitäten. 113 11. UNTERRICHTSMEDIEN UND NEUE TECHNOLOGIEN Ein Projekt wird hier beschrieben: Es folgt eine kurze Übersicht der einzelnen Teilbereiche: ENIS – Austria www.virtuelleschule.at/ENIS/enis.htm Gründung: 2001 ENIS (European Network of Innovative Schools) ist ein Netzwerk europäischer Schulen, in denen Informationstechnologien eine bedeutende Rolle spielen. In diesen Schulen muss die Infrastruktur einen entsprechenden Standard auf weisen und es muss seitens der Schulleitung sowie der Lehrer/innen die Be reitschaft vorhanden sein, didaktische und methodische Konzepte zu erpro ben und umzusetzen. Austausch von Erfahrungen und Informationen auf schulischer Ebene sowie die aktive Teilnahme an europäischen pädagogisch didaktischen IT-Projekten sind die Hauptziele dieses europäischen Netzwerks. Netdays www.netdays.at Gründung: 1997 Einmal jährlich stattfindende Aktionswoche im November auf europäischer Ebene mit nationalen Aktivitäten zur Förderung der kreativen Auseinander setzung Jugendlicher mit den neuen Technologien/Internet. Seit dem Jahr 2001 wird im Rahmen der Netdays Austria der Young Creativity Award aus geschrieben und zwar gemäß den Richtlinien, die von den European Netdays ausgegeben werden, wie z.B. „Dialogue between Cultures“, „Images“. Im Jahr 2003 wurden zum ersten Mal die an Österreich angrenzenden EU-Bei trittsländer eingeladen, an diesem Wettbewerb teilzunehmen. 114 eSchola http://eschola.eduhi.at Gründung: 2001 (bis 2003) Zwischen März und Mai 2001-2003 fanden diese europaweiten Aktionswo chen zum Thema „eLearning“ statt. eSchola zielte dabei auf die Identifikati on, Sammlung, Analyse, Dokumentation und Verbreitung von innovativen Projekten und Unterrichtsansätzen, welche den sinnvollen Einsatz neuer Tech nologien in der Schulpraxis beispielhaft zeigten. Im Rahmen von eSchola Europe wurden auch die europäischen eLearning-Awards ausgeschrieben. Kontinuität: Die Aktionswochen eSchola wurden mit 2003 beendet, die Ergebnisse sind weiterhin online verfügbar. BILNET Bilinguale Schulen in Mittel- und Osteuropa www.virtuelleschule.at/bilnet/ Gründung: 2002 Auf dieser Homepage sind neun von Österreich unterstützte bilinguale Schu len in der Slowakei, in Tschechien und in Ungarn vertreten, um gemeinsam im Internet aufzutreten sowie den Lehrern/innen die Möglichkeit zu geben, über diese Plattform Informationen zirkulieren zu lassen. Burgen und Schlösser http://burgen.virtuelleschule.at Gründung: 2000 Veranstaltungen: Workshops an Schulen; Präsentation bei Messe- und Bildungsveranstaltungen. Bisherige Ergebnisse: Unterrichtsbeispiele, Arbeitsblätter, Online-Übungen, Datenbank zu Sagen und Märchen. Kontinuität: Ausbau hinsichtlich weiterer Schultypen (Sonderpädagogik, Erwachsenenbildung, etc.). BildungOnline www.bildungonline.at Gründung: 2000 BildungOnline ist eine Bildungsmesse, die seit 2000 in Hall in Tirol einmal jähr lich stattfindet. Im Rahmen dieser Messe präsentieren Schulen ihre Schulpro jekte, die durch Nutzung der Neuen Medien entstanden sind und für das Leh ren und Lernen eingesetzt werden. Weiters haben Firmen und Institutionen die Möglichkeit sich zu präsentieren. Zahlreiche Arbeitskreise der Virtuellen Schule und Fachvorträge werden veranstaltet. 115 11. UNTERRICHTSMEDIEN UND NEUE TECHNOLOGIEN Im Rahmen von ViS.at sollen weiterhin exemplarische Beispiele des IT-Ein satzes im Bildungsbereich nicht nur präsentiert sondern auch angeregt und ermöglicht werden. Projekte mit thematischen Schwerpunkten wie z.B. Burgen und Schlösser, Kinderprojekte im Web, Dialog und Bildung als Chance – Globales Lernen haben zunächst das Ziel, den fächerübergreifenden Aspekt eines Themas unter dem Gesichtspunkt des IKT-Einsatzes im Unterricht bzw. in der ausser schulischen Bildungsarbeit in den Mittelpunkt zu stellen. IKT soll dabei in wei terer Folge nicht nur als Transportmedium von „geprüftem“ eContent ver standen werden, sondern selbst bei der didaktischen Umsetzung thematisiert werden. Gründung: 2003 Mehr als 5.000 Schulen in Europa nahmen daran teil. Diskussionen über die Zukunft Europas standen dabei im Mittelpunkt der Veranstaltung. Auf der Website des Europäischen Frühlings findet man u.a. rund 1500 Lehr- und Lernressourcen zum Thema und eine Übersicht über die nationalen Aktivitä ten. 116 12. LEHRER/INNENBILDUNG Das Jahr 1999 brachte für die rund 12000 Studierenden der Lehrer bildenden Akademien (Pädagogische Akademien, Berufspädagogische Akademien und Religionspädagogische Akademien) und für alle Lehrkräfte, die Weiterbil dungsveranstaltungen der Pädagogischen bzw. Religionspädagogischen In stitute besuchen, eine entscheidende Weichenstellung: Das neue Akade mien-Studiengesetz (Bundesgesetz über die Studien an Akademien und über die Schaffung von Hochschulen für pädagogische Berufe vom 25. Juni 1999), kurz: AStG 1999, definiert nun klar die formalen Rahmenbedingungen zur Konkretisierung der Entwicklungsarbeit in Richtung hochschulmäßige Ausund Weiterbildung für alle Lehrer und Lehrerinnen. Binnen acht Jahren sollen „Hochschulen für pädagogische Berufe“ ge schaffen werden, die über die Ausbildung der Pflichtschullehrer/innen hi naus auch Angebote für andere pädagogische Ausbildungsbereiche (z. B. Er wachsenenbildung) unter Beachtung der an Universitäten üblichen Stan dards entwickeln sollen. Das bedeutet, dass an diesen künftigen hochschu lischen Einrichtungen akademische Grade erworben werden dürfen und dass ein Zusammenwirken von Forschung und Lehre sichergestellt werden muss. Auf die besondere Situation der Kirchen und Religionsgemeinschaften wird in diesem Zusammenhang ebenfalls Bedacht zu nehmen sein. In der Be ziehung zur universitären Lehrer/innenausbildung sollten Synergien gefun den werden. Durch das AStG 1999 wurden auch wesentliche Schritte in Richtung Au tonomie und Eigenverantwortung der über 50 im Gesetz erfassten Akade mien gesetzt: Wahl verordnungsgebender Studienkommissionen (Studienpläne statt Lehrpläne!), Einrichtung koordinierender Bundesleitungskonferenzen für die verschiedenen Akademiearten, Konstituierung eines zentralen Forschungs beirates, dessen Mitglieder zur Hälfte auch eine Lehrbefugnis im Sinne des Universitätsrechts haben, Schaffung einer „Akademievertretung“ der Studie renden im Rahmen des Hochschülerschaftsrechtes, Löschung der Detailbe stimmungen zur inneren Organisation der Akademien im Schulorganisations gesetz (SchOG legt nur noch die äußere Organisationsform fest!), Übernah me der Nostrifikationsbefugnis für einschlägige Lehramtsdiplome durch die Akademien. Damit die Entwicklung zielstrebig umgesetzt werden kann, haben die Ressortleitungen der – zu diesem Zeitpunkt noch getrennten Ministerien „Un terricht“ und „Wissenschaft“ je vier Mitglieder für eine Evaluierungs- und Pla 117 12. LEHRER/INNENBILDUNG Europäischer Frühling – Spring Day in Europe http:// futurum2004.eun.org Aus der Gesamtsicht der Lehrer/innen- und Erzieher/innen/bildung ist es bedauerlich, dass die „Akademien für Sozialarbeit“ (Sozialakademien, in denen Sozialarbeiter/innen ausgebildet werden) vom neuen Gesetz nicht und der Bereich der „Sozialpädagogik“ (Erzieher/innen) noch nicht erfasst sind. Gegebenenfalls werden sich in den kommenden Planungsjahren hier noch weitere Kooperationsfelder eröffnen lassen. Folgende Institutionen sind derzeit vom AStG direkt bzw. indirekt (auf Grund privatschulrechtlicher Regelungen) erfasst: 14 Pädagogische Akademien in allen Bundesländern 4 Berufspädagogische Akademien in Wien, Linz, Graz und Innsbruck 1 Agrarpädagogische Akademie in Wien (für die Ausbildung und Fortbildung der Lehrer an land- und forstwirtschaftlichen Schulen 6 katholische Religionspädagogische Akademien in Klagenfurt, Linz, Salzburg, Graz, Stams und Wien 3 weitere Religionspädagogische Akademien für die evangelische, islamische und jüdische Glaubensgemeinschaft in Wien 12 Pädagogische Institute in allen Bundesländern 9 katholische Religionspädagogische Institute in allen Bundesländern 1 evangelisches Religionspädagogisches Institut in Wien Studentinnen und Studenten werden in Österreich als Fremdsprachenassis tentinnen und -assistenten eingesetzt. Durch den Beitritt Österreichs zur Europäischen Union besteht seit 1995 für österreichische Schulen zusätzlich die Möglichkeit, im Rahmen des SOKRATES-Programmes Fremdsprachenassistentinnen und -assistenten aus allen Staaten der EU sowie aus Norwegen, Island und der Türkei für mindes tens drei bis maximal acht Monate einzusetzen. Die Assistentinnen und As sistenten erhalten EU-Stipendien, wodurch den Schulen durch die Aufnahme dieser angehenden Fremdsprachenlehrer/innen keine Kosten entstehen. Der Arbeitsbereich dieser Assistentinnen und Assistenten an den Schulen ist um fassender als der für Assistentinnen und Assistenten, die innerhalb der bilate ralen Austauschprogramme an österreichischen Schulen tätig sind, was für die Schulen eine interessante Umsetzungsmöglichkeit der „Europäischen Di mension“ im Schulalltag darstellt. Ebenso können sich angehende österreichische Fremdsprachenlehrer/in nen für Stipendienplätze in verschiedenen EU-Staaten als Assistent/in bewer ben. Seit August 1995 haben auch österreichische Lehrer/innen im Dienst die Möglichkeit, im Rahmen eines EU-Stipendiums des SOKRATES-Programmes um einen Zuschuss für einen Fortbildungskurs im Ausland anzusuchen. Das Stipendium dient zur teilweisen Deckung der Reise- und Kurskosten und ist bei der Nationalen Agentur für SOKRATES einzureichen. Assistentenaustausch im Rahmen des SOKRATES-Programmes und Stipendien für die Lehrer/innenfortbildung Das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur führt im Rah men von bilateralen Verträgen mit Frankreich, Großbritannien, Italien, Kroa tien, den Niederlanden, der Republik Irland, Russland, der Schweiz, Spanien und den Vereinigten Staaten Austauschprogramme für Fremdsprachenassis tentinnen und -assistenten durch. Österreichische Studentinnen und Studen ten und Lehrer/innen assistieren in diesem Programm an Schulen der ge nannten Staaten im Fremdsprachenunterricht als „native speakers“ und eng lisch-, französisch-, kroatisch-, italienisch-, russisch- und spanischsprachige 118 119 12. LEHRER/INNENBILDUNG nungskommission nominiert, wobei darauf geachtet wurde, dass mindestens vier Personen eine universitäre oder vergleichbare Lehrbefugnis haben und außerdem mindestens vier Frauen dem Gremium angehören. Noch im Herbst 1999 begannen die Studienkommissionen der Akade mien mit der Neugestaltung der Studienpläne gemäß AStG als Diplomstu dien, wodurch sichergestellt ist, dass ab dem Jahr 2000 alle Studierenden nach Abschluss der Erstausbildung an einer dieser Akademien das Recht haben, den Diplomgrad „Diplompädagoge“ bzw. „Diplompädagogin“, kurz Dipl.-Päd., zu führen. 13. SCHULPSYCHOLOGIE – BILDUNGSBERATUNG • Adressatenorientierte Aufgabenbereiche Psychologische Beratungs-, Untersuchungs- und Sachverständigentätigkeit (z.B. Bildungsberatung, Integration, sonderpädagogischer Förderbedarf, Schul reife, Lernprobleme, Verhaltensprobleme, persönliche Schwierigkeiten und Kri sen) insbesondere Beratung von Rat suchenden Schülern/innen, Lehrern/innen und Eltern in schulpsychologischen Fragen, Sachverständigentätigkeit. Psychologische Förderung, psychologische Betreuung und psycholo gische Behandlung (ev. psychotherapeutische Methoden). Ziel: Persönlich keitsförderung, Prävention, Intervention, Rehabilitation. In diesen beiden angeführten Aufgabenbereichen werden jedes Jahr in knapp 130.000 persönlichen Gesprächskontakten mit Schülerinnen und Schülern, Eltern, Lehrerinnen und Lehrern sowie 30.000 psychologischen Un tersuchungen und zahlreichen anderen Interventionsformen (wie z.B. Mode rationen und Vorträge) 28.000 Schüler/innenprobleme behandelt. Dazu kommt die psychologische Betreuung bzw. das Coaching von jährlich ca. 2000 Lehrern/innen – ohne direkten Zusammenhang mit einem Schü ler/innenproblem. Förderung der Kooperation im Bereich Schule In den Jahren 2000 bis 2002 standen hier besonders Fragestellungen im Zu sammenhang mit der schulischen Kooperation bei Legasthenie im Vorder grund. Im Rahmen einer Informationsoffensive wurden entsprechende Mo delle entwickelt und Curricula für die Ausbildung von speziellen Betreuungs lehrern/innen erarbeitet (www.schulpsychologie.at/legasthenie ) In den Jahren 2003 und 2004 wurde ein ähnlicher Schwerpunkt im Be reich der Rechenschwäche gesetzt. Weiters wurde im Jahr 2002 unter der Bezeichnung „Prognoseverfahren“ eine Initiative gestartet, die die Kooperation zwischen Eltern und Grund schullehrern/innen bei der Entscheidung über den Bildungsweg nach der 4. Schulstufe fördern soll (www.schulpsychologie.at/hsoderahs ). 120 In diesem Aufgabenbereich gab es mehrere Studien, z.B. auch zu Fragen der Förderung von Kindern mit Lese-Rechtschreibschwäche. Im Jahr 2002 wurden im Rahmen einer bundesweiten Informationsver anstaltung wichtige Forschungsprojekte der Schulpsychologie-Bildungsbera tung vorgestellt. In der Publikation „Innovative Projekte der Schulpsycholo gie-Bildungsberatung“ (www.schulpsychologie.at/projektberichte.htm ) wur den Kurzbeschreibungen dazu veröffentlicht. Mitwirkung bei Planung und Koordination von Aus-, Weiter- und Fortbildungsangeboten im Schulsystem Im Berichtszeitraum wurden neue Konzepte für die Aus- und Weiterbildung der Schülerberater/innen an den Schulen erarbeitet (Akademiestudienlehr gang für Schülerberatung). In einigen Bundesländern wurde bereits 2003 mit der Umsetzung begonnen. Im Jahr 2003 wurden im Rahmen eines „Bildungsberatungssymposiums“ der Schulpsychologie-Bildungsberatung (siehe www.schulpsychologie.at/ Download/bibsymp/ ) wichtige Fragen der Kooperation und Qualifizierung von Berufsorientierungslehrern/innen und Schüler- und Bildungsberatern/innen erörtert und Verbesserungsvorschläge erarbeitet. Öffentlichkeitsarbeit Ein besonderer Akzent lag auch auf der Öffentlichkeitsarbeit und der Weiter gabe psychologischen Wissens an Eltern und Lehrer/innen. So wurden auch in den vergangenen Jahren zahlreiche diesbezügliche Broschüren veröffent licht, wobei der Schwerpunkt einerseits bei Lernhilfen (z.B. „Lernen mit Ef fekt“, „Zauberquadrat zum richtigen Lernen“) und andererseits bei der Un terstützung von Bildungsentscheidungen (z.B. „Handreichung zum Progno severfahren“, „Chancen-Check“, „Bildungswegweiser Österreich“) lag. Die Website der Schulpsychologie-Bildungsberatung wurde zur zentralen Informationsdrehscheibe ausgebaut (www.schulpsychologie.at ). • Qualitätssichernde Aufgabenbereiche Interne Fort- und Weiterbildung, Supervision, Organisationsentwicklung Im Rahmen der Arbeitstagungen mit den Landesreferenten/innen für Schul psychologie-Bildungsberatung wurden die bestehenden Konzepte zur Quali tätssicherung weiterentwickelt. 2000 fand eine bundesweite Fortbildungstagung für Schulpsychologen /innen zu den Themenbereichen Notfallpsychologie und Supervision statt, 121 13. SCHULPSYCHOLOGIE – BILDUNGSBERATUNG Die Schulpsychologie-Bildungsberatung weist zwei verschiedene Aufgaben kategorien auf: Psychologische Forschung im Bereich Schule Administration, interner Informationsaustausch Nach mehrjährigen Vorarbeiten wurde im Jahr 2003 ein einheitliches Berichts system für die schulpsychologischen Beratungsstellen fixiert, das die bundes weite Analyse der schulpsychologischen Arbeit erleichtert. In den Bundeslän dern wurden die bestehenden Dokumentationssysteme daraufhin abgestimmt. Schüler/innen- und Bildungsberatung an Schulen Zur Unterstützung der Schulpsychologie-Bildungsberatung gibt es in allen Se kundarschulen speziell ausgebildete Lehrerinnen und Lehrer, die Schüler bzw. Bildungsberater/innen, die eine erste Anlaufstelle für Schülerinnen und Schüler mit Schulsorgen sind und bei Fragen des weiteren Bildungsweges weiterhelfen. Die Aus-, Weiter- und Fortbildung sowie die laufende fachliche Betreuung dieser Lehrerinnen und Lehrer wird in erster Linie von der Schul psychologie-Bildungsberatung durchgeführt. Die Tätigkeit der Schüler- und Bildungsberater/innen umfasst insbesondere drei Bereiche: Informationsberatung (Beratung durch Informationsvermittlung) Problemberatung (Beratung durch Problemanalyse) Systemberatung (Beratung durch Kooperation und Koordination) Im Berichtszeitraum erhöhten sich die Anforderungen in allen drei Berei chen. Im Bereich der Informationsberatung wurde das Internet zum Leitme dium. Dementsprechend wurden Tools zur Erleichterung von Internetrecher chen entwickelt und Schulungen zur Verwendung von Online-Datenbanken durchgeführt. Im Bereich der Problemberatung wurden – je nach regionalem Bedarf – unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt. Im Bereich der Systemberatung kam der Entwicklung von Kooperations modellen zur Konfliktbewältigung an Schulen besondere Bedeutung zu. 122 14. QUALITÄTSENTWICKLUNG UND BILDUNGSFORSCHUNG Q.I.S. – Qualität in Schulen Das Interesse an der Qualität des Bildungswesens ist in den letzten Jahren stark angestiegen. Mit den Begriffen Qualitätsentwicklung und Qualitäts sicherung werden sehr unterschiedliche Vorstellungen und Erwartungen ver bunden. Aus diesem Grund wurde im September 1996 von der Frau Bundes ministerin das Projekt Q.I.S. gestartet. Ziel ist die Entwicklung eines Rahmen programms für systematische Qualitätsentwicklung an Schulen sowie länger fristig die Erarbeitung eines qualitätsorientierten Gesamtkonzeptes zur Schul entwicklung und Schulverwaltung. Mit diesem Projekt will das Bildungsministerium die österreichischen Schulen anregen und darin bestärken, selbst ihre Qualität zu hinterfragen, zu kontrollieren und weiter zu entwickeln. Ausgehend von der Überzeugung, dass eigenständige Qualitätssicherung und -entwicklung am Standort Voraussetzung und Ausgangspunkt für ein zukunftsorientiertes Schulsystem auf hohem Niveau ist, soll die gemeinsame und systematische Beschäftigung der Schulpartner/innen mit Qualitätsfragen künftig fester Bestandteil von Schulkultur werden. Das entsprechende „Q.I.S.-Paket“ steht, zusammen mit dem Online-Magazin „Qualitätsnetzwerk“ [QN], unter der Internetadresse www.qis.at zur allgemeinen Verfügung. Mittlerweile erfreut sich die Site einer gewaltigen Nachfrage: seit 1999 ca. 25 Millionen Zugriffe und ca. 450.000 Downloads! Nutzung der Ergebnisse von internationalen Untersuchungen für qualitätsorientierte Schulentwicklung Österreichische Schulen der Grundstufe und Sekundarstufe I und II haben an der internationalen Leistungsvergleichsstudie „Third International Mathema tics and Science Study“ der IEA teilgenommen. Dabei ging es darum, ein schlägiges Allgemeinwissen sowie Fachwissen zu erheben. Die unterschied lich ausgefallenen Ergebnisse werden jedenfalls zum Anlass genommen, ent sprechende Verbesserungsmaßnahmen zu setzen. Im Vordergrund stehen dabei einerseits die Entwicklung von – sich an den TIMSS-Fragestellungen ori entierenden – Testinstrumenten samt nationalen und internationalen Refe renzdaten zum Selbstevaluationsgebrauch an der einzelnen Schule sowie an derseits die Bereitstellung von methodisch-didaktischen Konzepten für die Umsetzung des Projektes vor Ort sowie für begleitende bzw. präventive Maß nahmen innerhalb der Lehrer/innenausbildung und Lehrer/innenfortbildung. Mit der im Jahre 2000 gestarteten Offensive IMST2 (Innovations in Mathema 123 14. QUALITÄTSENTWICKLUNG UND BILDUNGSFORSCHUNG 2002 eine Informationsveranstaltung zu Forschungsaktivitäten der Schul psychologie-Bildungsberatung. 2003 wurde unter Einbeziehung von Vertretern/innen der Schüler- und Bildungsberatung aller Schularten ein „Bildungsberatungssymposium“ ver anstaltet. Im Jahr 2004 werden eine breite Diskussion in allen Bundesländern und eine bundesweite Tagung im November 2004 zu aktuellen Fragen der Orga nisationsentwicklung in der Schulpsychologie-Bildungsberatung abgehalten. Bildungsforschung Die Dokumentation „Bildungsforschung in Österreich“ erscheint jährlich. Die letzte Ausgabe ist die „Bildungsforschung in Österreich 2002“. Die drei letz ten Ausgaben der Bildungsforschungsdokumentation sind unter der InternetAdresse http://opac.bibvb.ac.at/2bflb abrufbar. In einer weiteren Dokumentation über die geplanten, laufenden und ab geschlossenen Forschungsprojekte des Bundesministeriums für Bildung, Wis senschaft und Kultur können die wichtigsten Informationen, wie z.B.Titel, Be schreibung des Vorhabens, Ziele und Umsetzung, Auftragnehmer, Auftrag geber, Laufzeit des Projektes, eingesehen werden. Innerhalb des „6. EU Rahmenprogrammes für Forschung und technolo gische Entwicklung“ („Europäischer Forschungsraum“) sollen in einem größt möglichem Ausmaß die Interessen der Sozialforschung im Allgemeinen sowie die der Bildungsforschung im Besonderen gegebenenfalls interdisziplinär platziert werden. Ein kürzlich fertig gestelltes Konzept zu einem System-Monitoring, wel ches alle Ebenen des Bildungswesens erfasst, weist die Notwendigkeit von Bildungsforschung in besonderem Maße aus. In diesem Kontext soll in ab sehbarer Zeit ein Bildungsforschungsprogramm für das BMBWK entwickelt werden. 15. UNIVERSITÄTEN UND FACHHOCHSCHULEN 15.1 Universitäten Universitätsreform Der österreichische Universitätssektor wurde in den letzten Jahren tief grei fenden Veränderungen unterzogen. Die politischen Eckpfeiler der Universi tätsreform sind im Regierungsprogramm 2000 „Österreich neu regieren“ festgehalten: volle Rechtsfähigkeit der Universitäten, Leistungsvereinbarun gen, mehrjährige Globalbudgets, modernes leistungsorientiertes Dienstrecht, Verbesserung der Chancen junger Akademiker/innen (Nachwuchsförderung), Verwaltungsvereinfachung, Strukturreform und Effizienzsteigerung zur Ver kürzung der Studiendauern, verpflichtende Evaluierung mit Konsequenzen zur Verbesserung von Lehre und Forschung, Schwerpunktsetzung der Univer sitäten. Mit der Herauslösung der Universitäten und Universitäten der Künste aus der Bundesverwaltung begann 2004 eine neue Ära der Beziehung zwischen Staat und Universität. Das bis dahin geltende Organisationsrecht (das UOG 1993 für die wissenschaftlichen Universitäten und das KUOG für die Kunst universitäten) und das UniStG von 1997 (für die studienrechtlichen Belange) sind als Vorstufen dieses Entwicklungsschrittes zu werten. Diese Gesetze wer den mit Ausnahme der verfassungsrechtlichen Bestimmungen vom Universi tätsgesetz 2002 abgelöst, das überdies eine gemeinsame rechtliche Grund lage für die wissenschaftlichen und die künstlerischen Universitäten schafft. Das Universitätsgesetz 2002 ist durch folgende wesentlichen Regelungen gekennzeichnet: • • • 124 neue Steuerungs- und Kooperationsmechanismen zwischen Universitä ten und Bundesministerium (erstmals für die Periode 2007–2009 Leistungsvereinbarungen; Leistungsbericht und Wissensbilanz als dazu gehörige Instrumentarien der Berichts- und Rechenschaftslegung), dreijährige Globalbudgets und eine formelgebundene Budgetkompo nente von 20%, die Zusammenführung von Entscheidung und Verantwortung in der Organisation der Universität (gestärktes Rektorat für alle zentralen operativen Aufgaben; Universitätsrat für strategische Aufgaben und mit Aufsichtsfunktion; Senat als Organ mit der wissenschaftlichen und künstlerischen Letztverantwortung), 125 15. UNIVERSITÄTEN UND FACHHOCHSCHULEN tic, Science and Technology Teaching) wird der notwendigen methodisch-di daktischen Veränderung des Unterrichtes zunächst in der Sekundarstufe II Rechnung getragen. Die Offensive soll im Schuljahr 2004/2005 auf die Se kundarstufe I ausgedehnt werden. Österreich nimmt auch an der zyklisch durchgeführten OECD/PISA-Studie teil (14- bzw. 15-Jährige). Obwohl die Ergebnisse aus der Tranche 2000 ins gesamt passabel ausfielen, wurden „Tiefenbohrungen“ (Followup) vorge nommen, um auf partielle Schwächen reagieren zu können. Seit 1996 wird als Bestandteil eines zentralen System-Monitoring ein re präsentativer Anteil der österreichischen Bevölkerung zu wichtigen Aspekten der schulischen Angebote sowie zu solchen der Schulentwicklung befragt. Ungefähr ein Drittel der Fragen werden durchgängig gestellt, sodass Längs schnittbewertungen möglich sind. • • • weitestgehende Kompetenzverlagerung im Studienrecht an die Universität, Regelung der qualitativen Mitsprache und Mitgestaltung der Studierenden sowie der Universitätsmitarbeiter und -mitarbeiterinnen, die Beibehaltung der Standards der Gleichbehandlung, die Etablierung eigener Medizinischer Universitäten. Mit der Dienstrechtsreform 2001 im Vorfeld der Universitätsreform sowie den personalrechtlichen Regelungen im Universitätsgesetz 2002 wurden die Weichen für die völlige Neugestaltung der Personalstruktur und damit mehr Eigenverantwortung und Flexibilität der Universitäten im Personalmanage ment gestellt. Neuaufnahmen erfolgen generell nur durch vertragliche Dienst verhältnisse bzw. – sobald ein Kollektivvertrag zwischen dem Dachverband der Universitäten und der Gewerkschaft ausgehandelt ist – durch Angestell tenverhältnisse nach Arbeitsrecht. Für das öffentlich-rechtlich bedienstete Personal an Universitäten gilt weiterhin das entsprechende Beamtendienst recht. Die neuen Dienstverhältnisse werden zu einer deutlichen Steigerung der Mobilität des Universitätspersonals führen und zwar sowohl zwischen den Universitäten und Forschungseinrichtungen im In- und Ausland als auch zwi schen Privatwirtschaft und Universitäten. Als weitere wesentliche Linie in der Weiterentwicklung des Universitäts bereichs ist die Profilbildung zu nennen. In der Profilbildung werden Groß vorhaben unter dem Gesichtspunkt internationaler Konkurrenzfähigkeit ge prüft, Universitäten bei der Identifizierung ihrer Stärken und gegenseitigen Abstimmung des Leistungsspektrums (kritische Größen) unterstützt und Ent wicklungspläne zur Vorbereitung der Leistungsvereinbarungen eingefordert. Mittlerweile haben etliche Universitäten viel Energie in die Profilentwicklung gesteckt. Um deren Bemühungen zu unterstützen, wurden vom Bundesmi nisterium für Bildung, Wissenschaft und Kultur in Kooperation mit dem Rat für Forschung und Technologieentwicklung (RFT) in den Jahren 2003 und 2004 Vorziehprofessuren mit einem Budgetvolumen von insgesamt 21,8 Mio. Euro zusätzlich finanziert. Weiters werden 2004/2005 – durch das Programm UniInfrastruktur – Geräteausstattung und Infrastruktur an den Universitäten zur Attraktivitätssteigerung der Universitätsstandorte für außeruniversitäre Forschungskooperationen und Verbesserung der Einnahmeneinwerbung im Ausmaß von 18 Mio. Euro finanziert. Im Universitätsgesetz 2002 wurde mit dem Wissenschaftsrat ein Bera tungsorgan für den Gesetzgeber, das Bundesministerium und die Universitä ten geschaffen, das die Aufgabe hat, das österreichische Universitäts- und Wissenschaftssystem unter Berücksichtigung der europäischen und interna 126 tionalen Entwicklungen zu beobachten, zu analysieren und Vorschläge für dessen Weiterentwicklung zu erarbeiten. Insbesondere hat er Empfehlungen über die Grundausrichtung der Leistungsvereinbarungen mit den Universitä ten unter Bedachtnahme auf die Standortentwicklung abzugeben. Mit Jahresbeginn 2004 hat die Österreichische Qualitätssicherungsagen tur (AQA) als gemeinsame Initiative der Rektorenkonferenz, der Fachhoch schulkonferenz, des Vereins der Privatuniversitäten, der Hochschülerschaft und des Bildungsministeriums ihre Geschäftstätigkeit aufgenommen. Die Universitäten können sich bei der Evaluierung von Lehre und Organisierung organisatorisch und koordinierend von AQA unterstützen lassen. AQA über nimmt überdies die Aufgaben der Beratung und Unterstützung der tertiären Bildungseinrichtungen bei der Entwicklung und Umsetzung von Qualitätssi cherungsmaßnahmen, der Erarbeitung von Qualitätsstandards und Zertifizie rung von Qualitätsmanagementkonzepten für Bildungseinrichtungen sowie der Kompetenzentwicklung im Bereich der Qualitätssicherung und des Qua litätsmanagements. Schließlich wurde die Österreichische Rektorenkonferenz vereinsrechtlich konstituiert. Die Universität für Weiterbildung Krems wurde im betrachteten Zeitraum einer Evaluierung und Standortbestimmung unterzogen. Nach Vorliegen des daraus resultierenden Entwicklungskonzeptes wurden 2004 die gesetzlichen Regelungen an das Universitätsgesetz 2002 angepasst. Hinsichtlich der Fi nanzierung besteht eine Vereinbarung zwischen Bund und Land Niederöster reich, wobei auch die Einnahmen von Studiengebühren von großer Bedeu tung sind. Hochschulausgaben und Personal Die Hochschulausgaben des Bundes umfassen den Personal- und Sachauf wand der Universitäten und Universitäten der Künste einschließlich der hoch schulrelevanten Forschungsförderung, die an der Zahl der Studienplätze ori entierte Finanzierung von Fachhochschul-Studiengängen und sonstige hoch schulrelevante Ausgaben (z.B. Studienförderung). Die Hochschulausgaben des Bundes betrugen im Jahr 2003 knapp 2,38 Mrd. Euro und sind 2004 mit 2,42 Mrd. Euro veranschlagt. Das entspricht etwa 4% der Bundesausgaben gesamt bzw. 1,1% des Bruttoinlandsproduktes. Im internationalen Vergleich liegt Österreich damit im guten europäischen und OECD-Mittelfeld. Die 21 Universitäten teilen sich 2004 einen Betrag von über 1,91 Mrd. Euro, der ihnen jeweils als Globalbudget zugeteilt wird. Die Einnahmen aus Studienbeiträgen und sonstige Einnahmen erhalten die Universitäten direkt. Die größten Globalbudgets erhalten die Universität Wien gefolgt von der Me 127 15. UNIVERSITÄTEN UND FACHHOCHSCHULEN • Studienangebot Die Universitäten und Universitäten der Künste sind gleichermaßen Stätten der Lehre und der Forschung. Das reguläre Studienangebot der 21 Universi täten umfasst Bakkalaureats-, Magister-, Diplom- und Doktoratsstudien. Die Curricula werden durch vom Senat eingesetzte Curricula-Kommissionen er stellt. Die Studiendauer ist gesetzlich nach unten begrenzt. Es besteht eine gesetzlich einheitliche Mindeststudiendauer im Sinne des Europäischen Sys tems zur Anrechnung von Studienleistungen (European Credit Transfer Sys tem) in ECTS Punkten. Das bedeutet bei Bakkalaureatsstudien jedenfalls sechs Semester (180 ECTS Punkte) und bei darauf aufbauenden Magisterstudien vier Semester (mindestens 120 ECTS Punkte). Bei der Mehrzahl der Diplom studien liegt die Studiendauer bei 8 Semestern, kann aber bis 12 und mehr Semester betragen. Doktoratsstudien dienen primär der Ausbildung des wis senschaftlichen Nachwuchses und sind zum Teil studienrichtungsübergrei 128 fend organisiert (z.B. naturwissenschaftliche Studienrichtungen). Das Dokto ratsstudium für Absolventen/innen der Kunstuniversitäten wird gemeinsam mit einer wissenschaftlichen Universität durchgeführt. Mit dem Universitäts gesetz 2002 wurde neben dem bisher üblichen Doktoratsstudium (mindes tens 120 ECTS Punkte) ein „Doctor of Philosophy“ (PhD) mit einem Arbeits aufwand von mindestens 240 ECTS Punkten ermöglicht. Die Senate der Universitäten entscheiden über die Entwicklung von Stu dien und das konkrete Studienangebot im Rahmen ihrer Lehr- und For schungseinrichtungen. Allerdings ist das Studienangebot künftig Gegenstand der Leistungsvereinbarungen der jeweiligen Universität mit dem Bund (erste Periode 2007–2009). Das Gesetz schreibt nur die bestehenden Gruppen von Studien vor: geistes- und kulturwissenschaftliche Studien, ingenieurwissen schaftliche Studien, künstlerische Studien, Lehramtsstudien, medizinische Studien, naturwissenschaftliche Studien, rechtswissenschaftliche Studien, so zial- und wirtschaftswissenschaftliche Studien, theologische Studien. Insgesamt werden rund 180 Studienrichtungen, bezogen auf alle Stand orte ca. 460 Studienmöglichkeiten angeboten. Die Entwicklung der Bakka laureats- und Magisterstudien im Zuge der Umsetzung der Bologna-Deklara tion hat sich mit fast 160 Bakkalaureatsstudienangeboten im Wintersemes ter 2003 beträchtlich beschleunigt. An österreichischen Universitäten können Fernstudien eingerichtet bzw. im Studium Fernstudienmodule angeboten werden. Der Einsatz neuer Me dien spielt hierbei eine große Rolle. Seit Wintersemester 2001 bietet die Uni versität Linz ein gesamtes multimedial unterstütztes Studium (Rechtswissen schaften) an. Die Universität Linz kooperiert auch mit der Fernuniversität Hagen (D), der Open University (GB) sowie der European Association of Dis tance Teaching Universities (EADTU). Österreich hat – abgesehen von Eignungsprüfungen in einzelnen Fällen und Zulassungsprüfungen für Kunststudien – einen offenen Hochschulzu gang, wonach alle Personen mit Matura oder anderer Studienberechtigung ein Universitätsstudium ihrer Wahl aufnehmen können. Neben dem norma len Zulassungserfordernis der Reifeprüfung (Matura) an einer höheren Schu le, die eine allgemeine Studienberechtigung vermittelt, bestehen auch alter native Formen des Hochschulzugangs (Studienberechtigungsprüfung, Berufs reifeprüfung). Studierende mit österreichischer Staatsbürgerschaft oder Staatsangehö rigkeit eines EU- bzw. EWR-Staates oder der Schweiz haben für ein Universi tätsstudium pro Semester einen Studienbeitrag von 363,36 Euro, alle übrigen Studierenden von 726,72 Euro zu entrichten. Infolge der Einführung von Stu dienbeiträgen im Wintersemester 2001 erhielten die Universitäten eine so ge nannte „Universitätsmilliarde“ (in ATS) zur Finanzierung von Infrastruktur 129 15. UNIVERSITÄTEN UND FACHHOCHSCHULEN dizinischen Universität Wien, der Technischen Universität Wien, der Universi tät Innsbruck und der Universität Graz. Werden die Hochschulausgaben auf die Zahl der Studierenden umgelegt, weisen die Kunstuniversitäten wegen ihrer spezifischen Personalstruktur höhere Ausgaben je Studierendem/r als die wissenschaftlichen Universitäten (mit Ausnahme der Medizinischen Universi täten) auf. Das Volumen der eingeworbenen Drittmittel konnte weiter erhöht wer den und lag im Jahr 2002 bei 215 Mio. Euro. Die relativ größte Bedeutung hat die Drittmittelgebarung in der Medizin/Veterinärmedizin, Elektrotechnik/Ma schinenbau und Bodenkultur. Unter den wirtschaftlichen Aktivitäten der Uni versitäten gewinnen die Unterstützungsformen des Sponsoring und der Stif tungsprofessuren zunehmende Bedeutung. Im Jahr 2003 waren ca. 19.600 Vollzeitäquivalente an den Universitäten und Universitäten der Künste beschäftigt, davon entfallen knapp 2.100 auf Professuren, 8.800 auf den wissenschaftlichen Nachwuchs inklusive habili tierter Universitätslehrer/innen und knapp 8.700 Vollzeitäquivalente auf ad ministratives und technisches Personal. Unter den Universitäts- und Vertrags assistent/inn/en an wissenschaftlichen Universitäten stellen die Frauen rund 27%, bei den Universitätsprofessor/inn/en rund 8%. An den Kunstuniversitä ten sind die Frauenanteile etwas höher (37% und 24%). Den Universitäten und Kunstuniversitäten stehen über 1,4 Mio. m2 Raum ressourcen zur Verfügung. Das Investitionsvolumen erreicht jährlich rund 40 Mio. Euro und wird großteils von der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) um gesetzt, die aufgrund der neuen Eigentümerverhältnisse die Bauvorhaben durchführt. 130 Forschung Der Rat für Forschung und Technologieentwicklung (RFT) hat für universitäre Vorhaben und Forschungsprogramme mit wesentlichen Auswirkungen auf die Universitäten umfangreiche Empfehlungen ausgesprochen und Sonder mittel bewilligt. Als Beispiele sind das Genomforschungsprogramm GEN-AU oder das gesellschaftswissenschaftliche Forschungsprogramm „Demokratie entwicklung im europäischen Integrationsprozess“ zu nennen. Zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses wurden die Stipendienprogramme aus geweitet. Die wissenschaftlichen Leistungen an den Universitäten, wie sie in den Arbeitsberichten der Institutsvorstände erhoben wurden und in Hinkunft insbesondere in den Leistungsberichten (bis 2007 Tätigkeitsberichten) und Wissensbilanzen der Universitäten dokumentiert werden, weisen deutliche Steigerungen auf. Der Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) ist die zentrale Einrichtung zur Förderung der Grundlagenforschung. Daher gehen rund 90% seiner Mittel, im Jahr 2003 ca. 77 Mio. Euro an universitäre For schungsstätten. Davon werden u.a. über 1.000 Doktorand/inn/en und über 600 Postdocs gefördert. Nach Wissenschaftsdisziplinen gingen 2003 58% der Mittel an die Naturwissenschaften, 15% an die Humanmedizin, 13% an die Geisteswissenschaften und jeweils rund 7% an die Sozialwissenschaften und die Ingenieurwissenschaften. Die Beteiligung der österreichischen Universitäten im 5. EU-Forschungs rahmenprogramm (1998–2002) ist gegenüber dem 4. Rahmenprogramm leicht gestiegen. Im Bezug auf die Teilnahme nach Organisationstyp lagen die Universitäten hinter der Industrie, führten jedoch mit einer über 60% liegen den Wiederbeteiligungsrate. Im IHP-Programm, das auf den Ausbau des Po tenzials an Humanressourcen in der Forschung und die Verbesserung der so zioökonomischen Wissensgrundlage abzielt, waren die Beteiligungsquoten großteils deutlich über dem EU-Durchschnitt. Besonders erfolgreich waren ös terreichische Nachwuchswissenschafter/innen z.B. bei den Marie Curie-Sti pendien oder beim „EU Contest for Young Scientists 2001“. Frauen an Universitäten Das Universitätsgesetz 2002 enthält ein genderspezifisches Rechtsschutzsys tem, Frauenförderungsinstrumente zum Abbau strukturell bedingter Un gleichheiten und organisationsrechtliche Rahmenbedingungen für die Wei terentwicklung bewährter Einrichtungen, die zur Förderung der Forschungs und Lernaktivitäten im Bereich der Gender Studies geschaffen wurden. Neben gesetzlichen Regelungen bedarf es auch begleitender Maßnahmen und eines Sensibilisierungsprozesses, um die Benachteiligung der Frauen abzubauen. 131 15. UNIVERSITÄTEN UND FACHHOCHSCHULEN maßnahmen und für Verbesserungen im Lehr- und Studienbetrieb. Ab 2004 erhalten die Universitäten die Studienbeiträge direkt. Zur Unterstützung der internationalen Mobilität der Absolvent/inn/en be steht der Anspruch auf Ausstellung des Anhangs zum Diplom („Diploma Sup plement“) gemäß Art. IX.3 des Lissabonner Anerkennungsübereinkommens in Verbindung mit dem Bescheid über die Verleihung des akademischen Gra des. Der Abschluss des Universitätsstudiums eröffnet die Möglichkeit zur Aus übung eines hoch qualifizierten Berufes, die Erlangung der Doktorwürde be scheinigt darüber hinaus die Qualifikation als Wissenschafter/in. Im For schungsprojekt „Higher Education and Graduate Employment in Europe“ wurde der Zusammenhang von Studium und Beschäftigung aus der Sicht von Graduierten vier Jahre nach Studienabschluss im internationalen Vergleich untersucht. Weder die Karriereverläufe noch die erworbenen Qualifikationen und Kompetenzen der österreichischen Graduierten des Abschlussjahrgangs 1994/95 gaben vier Jahre später Anlass zu stärkerer Kritik oder Eingriffen. In der Privatwirtschaft waren zum Befragungszeitpunkt 45%, im öffentlichen Sektor 33%, in Organisationen ohne Profitorientierung 11% und 9% waren freiberuflich/selbständig tätig. Während die fachlichen und intellektuell-aka demischen Qualifikationen den Erfordernissen am Arbeitsplatz mehr als ge nügten, wurden leichte Defizite in den sozial-interaktiven Kompetenzen kon statiert. An Österreichs Universitäten studierten im WS 2003 fast 206.000 Stu dierende (davon 13.500 in Universitätslehrgängen, Vorbereitungslehrgängen und einzelnen Lehrveranstaltungen). Der Ausländeranteil betrug 19%, der Frauenanteil 53%. In Bakkalaureaten studierten rund 23.300 Personen. Über 31.900 Personen oder 7% mehr als im vorhergegangenen Wintersemester haben ein Erststudium begonnen, 2.890 ein Doktoratsstudium. Der Frauen anteil an den Studienanfängern/innen beträgt 57%. Rund 18.300 Studieren de haben im Studienjahr 2002/03 ein Studium abgeschlossen, davon 52% Frauen. Die durchschnittliche Studiendauer beträgt an wissenschaftlichen Universitäten 13 Semester, an Universitäten der Künste 12 Semester, die Er folgsquote liegt im gesamten Hochschulbereich bei 66%. Mit dem Konsultationsprozess zum „Memorandum über lebenslanges Lernen“, der 2001 stattgefunden hat, hat die Neudefinition der Rolle der Uni versitäten in der Weiterbildung einen Impuls erfahren. Die Aktivitäten der Universitäten im Bereich der Universitätslehrgänge, die vor allem der Weiter bildung dienen, sind beachtlich; das Angebot hat sich nahezu verdreifacht. Rund die Hälfte der Lehrgänge schließt mit akademischen Graden oder Be zeichnungen ab. Akkreditierung von Privatuniversitäten Sieben Einrichtungen konnten bisher als Privatuniversitäten akkreditiert wer den. Der Akkreditierungsrat fungiert als qualitätssichernde Instanz und prüft in einem verwaltungsrechtlichen Verfahren die Anträge auf Akkreditierung. Die beantragende Institution wird besucht, um das Niveau der angebotenen Studienprogramme und Forschungsaktivitäten zu beurteilen. Auf der Basis eines daraus resultierenden Gutachtens und der Stellungnahme der Bil dungseinrichtung entscheidet der Akkreditierungsrat mit Bescheid. Die Ak kreditierung erfolgt generell auf fünf Jahre befristet. Weiters übt der Akkre ditierungsrat eine begleitende Qualitätskontrolle der akkreditierten Institutio nen aus, die jährliche Arbeitsberichte vorlegen müssen. 15.2 Fachhochschulsektor Der Fachhochschulsektor wurde im Berichtszeitraum konsolidiert und mit gro ßen Anstrengungen weiter ausgebaut. Im Wintersemester 2003 wurden 136 Studiengänge, 6 davon als Bakkalaureats-Studiengänge, von 19 Erhaltern an geboten. Sieben Einrichtungen führen zwischenzeitlich die Bezeichnung „Fachhochschule“. Das Studienangebot umfasst die Bereiche: Informations wesen und -technologien; Ingenieurwissenschaften; Medien und Design; So zialarbeit; Tourismus; Wirtschaftswissenschaften. Schwerpunktmäßig liegt das Studienangebot im technischen, kaufmännischen und touristischen Bereich. Neu hinzugekommen sind Fachhochschul-Studiengänge für Sozialarbeit. 132 Seit dem Studienjahr 1996/97 gibt es Studiengänge für Berufstätige. Diese berufsbegleitenden Fachhochschul-Studiengänge berücksichtigen die spezifischen Bedürfnisse berufstätiger Studierender: Lehrveranstaltungen fin den in den Abendstunden und an Wochenenden statt; Fernstudienelemente werden eingesetzt; bei einschlägiger Berufstätigkeit kann das Berufsprakti kum entfallen. 28% der Fachhochschul-Studiengänge sind berufsbegleitend. Weiters wurden einige zielgruppenspezifische Fachhochschul-Studiengänge eingerichtet, die der Höherqualifizierung vor allem von HTL-Absolvent/inn/en dienen. Bakkalaureats- und Magisterstudiengänge sind seit einer Novelle des Fachhochschul-Studiengesetzes 2002 möglich. Die „Entwicklungs- und Finanzierungsplanung II“ legt die wesentlichen quantitativen Vorgaben des Ausbaus für den Zeitraum 2000 bis 2005 fest. Die darin angepeilte Zahl von Studienplätzen wurde jährlich überschritten. Auf grund der großen Nachfrage wurde für das Studienjahr 2002/03 die Aktion „600+“ initiiert, die neben 600 bundesfinanzierten neuen Studienplätzen 600 weitere von den Erhaltern (mit Hilfe der Länder, Gemeinden und anderer Körperschaften) startfinanzierte ermöglicht. In der Entwicklungs- und Finan zierungsplanung wird zugleich der Rahmen für die Finanzierung des Sektors geschaffen. Der Finanzierungsmechanismus und die Höhe der studienplatz bezogenen Bundesförderung bestehen mit der Einrichtung des Sektors seit 1994/95 unverändert. Für einen Studienplatz im technischen Bereich werden rund 6.900 Euro, für einen solchen im wirtschaftswissenschaftlichen Bereich 5.800 Euro und für interdisziplinär gestaltete 6.100 Euro aus Bundesförde rung bezahlt. Für die Bundesfinanzierung im Fachhochschulsektor sind 2004 ca. 107 Mio. Euro im Bundeshaushalt veranschlagt. Die Bundesländer tragen einen Anteil an der Finanzierung im Fachhochschulsektor. Das Programm „FHplus“ zur Förderung anwendungsbezogener F&E wurde weiterentwickelt und im Volumen aufgestockt. In Kooperation mit der Fachhochschulkonferenz (der Vereinigung der Erhalter) wurde ein Projekt zur Personalentwicklung durchgeführt und mit der Neuordnung der Finanzda tenkontrolle ab 2002 ein wichtiger Umsetzungsschritt gesetzt. Der Fachhochschulrat (FHR) ist als Akkreditierungsbehörde das zentrale Organ im Fachhochschulsektor. Ihm obliegt nicht nur die Anerkennung von Fachhochschul-Studiengängen (Ex-ante Qualitätssicherung), sondern bei ihm konzentrieren sich alle Qualitätssicherungsfragen für den Sektor. So setzt jede Re-Akkreditierung eines Studienganges neben dem Neuantrag die Vorlage eines Evaluierungsberichts voraus (Ex-post-Qualitätssicherung). Der FHR stellt sicher, dass alle externen Evaluierungen – institutionelle und studiengangsbe 133 15. UNIVERSITÄTEN UND FACHHOCHSCHULEN Seit 2001 wird die Methode des Gender Mainstreaming eingesetzt, die bei allen politischen Planungen die Besonderheiten, Interessen und Wertvorstel lungen beider Geschlechter berücksichtigt. Weiters wurden programmatische Aktivitäten zur Frauenförderung/Per sonalförderung sowie der Frauenforschungsförderung gesetzt. Hier sind ei nerseits frauenfördernde Infrastrukturmaßnahmen, wie etwa die Ausweitung der Koordinationsstellen für Frauenforschung und Frauenstudien auf alle Uni versitätsstandorte zu erwähnen oder die Anlaufstellen für Kinderbetreuungs fragen an mittlerweile drei Universitätsstandorten. Andererseits bestehen För derprogramme für den wissenschaftlichen Nachwuchs, wie etwa Hertha Firn berg-Stellen oder das APART-Programm der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und die Fellowships in den Gesellschaftswissenschaften. Der Rat für Forschung- und Technologieentwicklung hat für die Jahre 2002–2003 die Finanzierung des Programms „FFORTE – Frauen in Forschung und Tech nologie“ in der Höhe von 3,6 Mio. Euro empfohlen und für 2004–2006 die Weiterführung mit Mitteln in der Höhe von 5,5 Mio. Euro sicher gestellt. 15.3 Internationale Mobilität und Kooperation in der Hochschulbildung Die Errichtung eines „Europäischen Hochschulraumes“ bis 2010, wie sie die 1999 von den Bildungsministern/innen von 29 Ländern unterzeichnete Bo logna-Deklaration vorsieht, unterstreicht den anhaltenden Trend zur Interna tionalisierung des Universitätswesens. Als Bologna Follow up-Kontaktstelle fungiert in Österreich die Sektion „Wissenschaftliche Forschung; internatio nale Angelegenheiten – Bereich Wissenschaft“ im BMBWK. Die Bemühungen zur Stärkung des Hochschulstandorts Österreich zielen darauf ab, ausländi sche Hochschuleinrichtungen für Kooperationen mit österreichischen Univer sitäten und Fachhochschulen zu interessieren. Im Anerkennungswesen wurden die Aufgaben zwischen Staat und Uni versitäten neu verteilt. Statt detaillierten Rechtsvorschriften benötigen die Universitäten zur eigenverantwortlichen Anerkennung von externen Leistun gen verlässliche Informationen über die Hochschulsysteme anderer Staaten, die mit Hilfe von NARIC (National Academic Recognition Information Centre) zur Verfügung stehen. Der neue Weg bilateraler Kontakte auf gesamtstaatli 134 cher Ebene besteht in der gemeinsamen Ausarbeitung von Empfehlungen an die Hochschuleinrichtungen über Anerkennungsfragen. Die Stipendienprogramme der Universitäten und die vom BMBWK für ausländische Studierende und Graduierte vergebenen Stipendien wurden stark ausgeweitet und Stipendien mit Österreichbezug neu geschaffen. Posi tive Entwicklungen konnten auch bei den Sommerkollegs (bilaterale Sprach kurse) und Sommerschools (wissenschaftliche Weiterbildung auf Spezialge bieten) verzeichnet werden, die insbesondere Kooperationen mit Mittel- und Osteuropa darstellen. In der Kooperation mit Südosteuropa ist Österreich im so genannten Graz-Prozess sehr aktiv. Die Beteiligung Österreichs in den EU-Bildungsprogrammen SOKRATES und LEONARDO DA VINCI lag im Spitzenfeld bei der Auslastung der zur Ver fügung stehenden Plätze für die Studierenden- und Lehrendenmobilität. Auch die Teilnahme österreichischer Universitäten und Fachhochschulen in den SOKRATES-Aktionen COMENIUS, GRUNDTVIG, MINERVA und LINGUA konnte gesteigert werden. 15.4 Beratung und Förderung der Studierenden Die Aufgabe der Information und Beratung von Studierenden bzw. jungen Menschen, die vor Bildungsentscheidungen stehen, ist auf verschiedene In stitutionen und Beratungseinrichtungen verteilt. Das BMBWK übernimmt vor allem die Beratungsaktivitäten für den tertiären Bildungsbereich. An den hö heren Schulen informieren Bildungsberatungslehrer/innen und Schülerbera ter/innen die Schüler/innen über Bildungswege nach dem Schulabschluss. Die Universitäten veranstalten Informationstage und -wochen. In Kooperation des Bildungsministeriums, der Studiendekane/innen und der Österreichischen Hochschülerschaft werden studienbegleitende Anfängertutorien zur Unter stützung in der Studieneingangsphase durchgeführt, die rund 60% der Stu dienanfänger/innen durchlaufen. Neben der Fortführung bewährter Publikationsserien zur Studieninfor mation erfolgt die Weitergabe von Informationen zunehmend durch neue Medien, wie CD-ROM und Internet. Die "BeSt3 – Die Messe für Beruf, Studi um und Weiterbildung", die jährlich dreimal stattfindet, bündelt das gesam te Beratungs- und Ausbildungsangebot ab der Matura. Einen Beratungs schwerpunkt für Frauen bildet das Programm "FIT - Frauen in die Technik". Es bietet Hilfestellung für eine persönliche und praktische Berufsorientierung, um das Berufsspektrum von Frauen zu verbreitern und den Frauenanteil in den naturwissenschaftlich-technischen Studien zu steigern. Die Studierendenanwaltschaft im BMBWK hat 2001 ihre Arbeit als Teil der Qualitäts- und Leistungsoffensive für die Universitäten und Fachhoch 135 15. UNIVERSITÄTEN UND FACHHOCHSCHULEN zogene Evaluierungen – Österreich weit vergleichbar durchgeführt werden. Im Jahr 2003 wurden 12 Erhalter einer institutionellen Evaluierung unterzo gen. Im Fall der studiengangsbezogenen Evaluierung besteht die Zielsetzung, dass fachverwandte Studiengänge gleichzeitig und von einem Review-Team evaluiert werden. Fachhochschul-Studiengänge bieten ebenso eine wissenschaftlich fun dierte wie praxisnahe Ausbildung. Sie stehen sowohl Personen mit Hoch schulreife (Matura oder Studienberechtigungsprüfung) als auch Absolventen und Absolventinnen des dualen Systems offen. Der Zugang erfolgt im Rah men eines Aufnahmeverfahrens. Die Absolventen und Absolventinnen schlie ßen mit dem akademischen Grad Diplom-Ingenieur (FH), Magister/Magistra (FH) und Bakkalaureus/Bakkalaurea (FH) ab und sind zu einem Doktoratsstu dium an einer Universität berechtigt. Die Erhalter von Fachhochschul-Studiengängen bzw. die Fachhochschu len wurden 2001 gesetzlich ermächtigt, von Studierenden einen Studienbei trag von 363,36 Euro pro Semester einzuheben. Im Wintersemester 2003 studierten rund 20.600 Personen an einer Fach hochschule, der Frauenanteil beträgt 38%. An Studienanfängern/innen waren rund 7.120 zu verzeichnen, 12% mehr als im Wintersemester davor. Die Zahl der Absolvent/inn/en im Studienjahr 2002/03 betrug 2.660. Von den rund 5.900 Beschäftigten im Studienjahr 2002/03 waren 1.040 hauptberuflich und 4.860 nebenberuflich im Fachhochschulsektor tätig. 16. 16.1 Erwachsenenbildung Aufgabe der Erwachsenenbildung ist es, Qualifikationen zu vermitteln, die weit über den Pflichtschulabschluss hinausgehen, die selbstständiges Weiter lernen ermöglichen und zu höherer Bildung führen. Die Abteilung für Er wachsenenbildung des Bildungsministeriums koordiniert und organisiert die Zusammenarbeit zwischen den staatlichen Stellen und den verschiedenen Einrichtungen der Erwachsenenbildung und führt die Abstimmung mit den übrigen Bildungsbereichen durch. Es sollen dadurch dauerhafte Strukturen aufgebaut und eine kontinuierliche Bildungsarbeit und qualitative Verbesse rung der Bildungsangebote im Bereich der Erwachsenenbildung sichergestellt werden. Schwerpunkte der Arbeit in den letzten Jahren waren vor allem: • • 15.5 Bibliotheken und Archive Die 1368 gegründete Österreichische Nationalbibliothek mit ihren Spezial sammlungen verfügt über einen Gesamtbestand von mehr als 6,4 Mio. Sammlungsobjekten in 10 Sammlungen, davon mehr als 3,2 Mio. Bücher. Weitere bedeutende wissenschaftliche Bibliotheken sind die Universitäts bibliotheken mit einem Buchbestand von mehr als 20 Mio. Bänden sowie die Bibliotheken der Universitäten der Künste mit mehr als 1,2 Mio. Bänden. Dazu kommen Stadt- und Landesbibliotheken, die Bibliotheken der Museen und wissenschaftlichen Anstalten, der Pädagogischen Akademien und das Netz der Volksbüchereien. Das Österreichische Staatsarchiv ist nach den Archi ven des Vatikans und den Archives Nationales in Paris die bedeutendste europäische Sammlung historischer Staatsdokumente. 136 ERWACHSENENBILDUNG UND ÖFFENTLICHES BÜCHEREIWESEN • • Weiterführung der Arbeiten zur Verbesserung des Zugangs zur Erwach senenbildung durch den Ausbau der Bildungsinformation und –beratung mit Hilfe des Einsatzes von neuen Technologien: u.a. Entwicklung einer österreichweiten Suchmöglichkeit über Bildungsangebote der Erwachse nenbildung (www.eduvista.com ); Weiterentwicklung des Netzwerks für Bildungsberater/innen zu einem Qualitätsnetzwerk; Etablierung von re gionalen Beratungsstellen in drei Bundesländern (Burgenland, Salzburg, Steiermark) Entwicklung eines Kriterienkatalogs (Checklist Weiterbildung ) zur Unter stützung bei der Auswahl von Bildungsangeboten der allgemeinen und beruflichen Erwachsenenbildung für Bildungsberater/innen und Perso nen, die an Weiterbildung Interesse haben, sowie Auseinandersetzung mit Qualitätssicherung und Evaluation. Maßnahmen zum Nachholen von Bildungsabschlüssen im Rahmen von ESF-Ziel-3: Ermöglichung der Nachholung des Pflichtschulabschlusses (kontinuierliche Ausweitung der Teilnahmezahl an Hauptschulkursen seit dem Jahr 2000: 541 [2000], 1.230 [2001], 2.956 [2002], 3.205 [2003]); Ausbau der IT-gestützten Maßnahmen im Bereich der Berufsreifeprüfung (bereits mehr als 7.000 Teilnahmen), der Studienberechtigungsprüfung und der Externistenreifeprüfung. Förderung von Bildungsprogrammen für Frauen insbesondere im Bereich Neue Medien und Technologien. Im Rahmen der IT-Weiterbildungsoffen sive wurde vor allem Frauen in ländlichen Regionen ein niederschwelliger Zugang zu Computer, Internet und Lernsoftware ermöglicht. 137 16. ERWACHSENENBILDUNG UND ÖFFENTLICHES BÜCHEREIWESEN schulen erweitert. Die Aufgaben der Einrichtung bestehen in der Beratung von Studierenden, dem Aufgreifen von Beschwerden, Vermitteln in Konflik ten und der Initiierung von Verbesserungsmaßnahmen. Die Österreichische Hochschülerschaft ist die gesetzliche Interessenver tretung für alle Studierenden an Universitäten, Privatuniversitäten und Aka demien. Die staatliche Studienförderung wurde insbesondere durch die Einfüh rung des Studienzuschusses, der Stipendienbeziehern/innen die Finanzierung der Studienbeiträge ermöglicht, wesentlich erweitert. Die Förderquote, d.h. der Anteil der Bezieher/innen von Studienbeihilfe unter allen Studierenden, ist daher von ca. 14% 2000 auf 22% (das bedeutet rund 10.000 Mehrbewilli gungen) 2001 gestiegen. Derzeit stehen rund 162 Mio. Euro für Stipendien und Förderungen zur Verfügung. Erhöht hat sich auch der Anteil der Mittel für Leistungsstipendien. Weitere Neuerungen in der Studienförderung betra fen Flexibilisierungen und Erweiterungen der Grenzbeträge für das eigene Er werbseinkommen der Studienbeihilfenbezieher/innen sowie bei den Studien abschluss-Stipendien. Diese werden so wie Unterstützungen bei der Kinder betreuung mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds kofinanziert. Zur Förderung der Anliegen behinderter Studierender wurden die Netz werke der Behindertenbeauftragten der Universitäten weiter ausgebaut und Initiativen im Bereich der neuen Medien gestartet, um behinderte Studieren de in ihrer spezifischen Studiensituation zu unterstützen. Österreichweit stehen rund 25.000 Heimplätze zur Verfügung, wovon rund 7.000 in einem etwa 10 Jahre dauernden Neubauprogramm geschaffen wurden. Die baulichen Schwerpunkte lagen in den letzten Jahren zusätzlich im Bereich der Generalsanierungen und Standardanhebungen. • • • Förderung und Weiterentwicklung modularer Bildungsangebote für Selbststudium und Fernunterricht und entsprechender Lernmedien sowie von Projekten zur regionalen Bildungsarbeit („Regionale Bildungszen tren“) in Kooperation mit den Erwachsenenbildungseinrichtungen und den Ländern; grenzüberschreitende Kooperation. Durchführung von jährlichen Info-Tagen zur Weiterbildung gemeinsam mit den Einrichtungen der Erwachsenenbildung (zurückgehend auf die Initiative der UNESCO). Es wird damit ein wichtiger Beitrag zum Weiter bildungsbewusstsein mit wachsenden Aktivitäten und Besucherzahlen geleistet, was sich auch in einer überaus großen Medienpräsenz in TV, Radio und Printmedien niedergeschlagen hat. Weiterführung der Kooperation mit Programmen, Projekten und bil dungspolitischen Beschlüssen der EU in vielen Bereichen sowie Teilnahme an diversen EU-Arbeits- und Experten/innengruppen. So hat sich Öster reich auch sehr intensiv am Konsultationsprozess im Zusammenhang mit dem EU-Memorandum über Lebenslanges Lernen beteiligt (u.a. Veröf fentlichung eines Länderberichtes und Hintergrundberichtes (2001) sowie eines Fortschrittsberichtes (2003). Durch das Nutzen von Bildungs programmen konnten auch zusätzliche finanzielle Mittel für die Erwach senenbildung bereitgestellt werden. Beteiligung an der OECD-Länderprüfung über Erwachsenenbildung als Grundlage für die strategische Weiterentwicklung der Erwachsenenbil dung und Weiterbildung (Erstellen eines Hintergrundberichtes und Be such der OECD-Experten/innen 2003; der Endbericht der OECD wird 2004 erscheinen) Stimmen – Der Preis der jungen Leser/innen“ diente der Förderung der Le seanimation und der Österreichischen Kinder- und Jugendliteratur und trug zu einem Imagegewinn der Büchereien insgesamt bei. 137.954 Leserinnen und Leser gaben schließlich bis Ende Mai 2002 ihre Stimme ab und wählten ihr Lieblingsbuch. Mit dem österreichweiten Verbund „Bibliotheken ONLINE” (www. bibliotheken.at ), dem vom BMBWK laufend geförderten und vom Bücherei verband Österreichs durchgeführten Projekt zur Vernetzung aller öffentlichen Büchereien und Schulbibliotheken sowie von Ergänzungs- und Fachbibliothe ken wird allen Bürgerinnen und Bürgern der Zugang zu Katalogen und Infor mationsdiensten via Internet ermöglicht und den teilnehmenden Einrichtun gen werden fachliche Informationen und Datendienste geboten. In dem ste tig wachsenden Onlineverbund befinden sich derzeit die Medienbestände von rund 300 Bibliotheken, die entweder nach regionalen oder medienspezi fischen Gesichtspunkten gesucht und gefunden werden können. Die zustän dige Generaldirektion der Europäischen Kommission hat „Bibliotheken ON LINE” inzwischen als Best-Practice-Modell präsentiert und zur weiteren Nach ahmung empfohlen. Auch die von der Fachabteilung laufend geförderte Datenbank „Rezen sionen Online” (www.rezensionen.at ) des Österreichischen Bibliothekswerks mit tausenden Rezensionen zur deutschsprachigen Literatur aus diversen Fachzeitschriften bietet den Bibliothekarinnen und Bibliothekaren ein wichti ges Instrument zur Auswahl und Bestandsergänzung sowie der gesamten Bevölkerung Orientierung und Übersicht, die einen Baustein der kulturellen Infrastruktur vor allem im ländlichen Raum mit geringer Buchhandelsdichte darstellt. 16.2 Öffentliches Büchereiwesen Das vielfältige Angebot der zuständigen Fachabteilung zur Qualifizierung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Öffentlichen Büchereien wurde in den letzten Jahren massiv ausgeweitet: Neben den ca. 20 jährlichen Aus- und Fortbildungswochen für ehrenamtliche, nebenberufliche und hauptberuf liche Bibliothekarinnen und Bibliothekare wurden auch eine Vielzahl von re gionalen Kursen sowie Veranstaltungen zur Kinder- und Jugendliteratur, Soft wareschulungen, Internetkurse, Module zur Erlangung des „Europäischen Computerführerscheins“, usw. angeboten. Auch der „Brain-Pool“, das Fortbildungsangebot der Österreichischen Nationalbibliothek, wurde von den Bibliothekaren dankbar angenommen und intensiv genutzt. Ende 2001 wurde das Projekt „LeserStimmen – Der Preis der jungen Leser/innen“ gestartet, an dem über 2.500 Büchereien teilnahmen. „Leser- 138 139 16. ERWACHSENENBILDUNG UND ÖFFENTLICHES BÜCHEREIWESEN • INTERNATIONALE ZUSAMMENARBEIT 17.1 Schüleraustausch, Schulpartnerschaften, Schülerwettbewerbe Neben der Initiierung und Intensivierung von Schulpartnerschaften wurden Klassenpartnerschaften und Schüleraustausch mit den Ländern Mittel- und Osteuropas besonders gefördert und auch finanziell unterstützt, vor allem mit der Tschechischen Republik, der Slowakei, Ungarn, Slowenien, Polen, Russ land und Rumänien. Die Austausche dauerten meist von einem Tag bis zu einer Woche. Insgesamt finden jedes Jahr zwischen 130 und 160 derartige Schülerbegegnungen in Österreich statt. Seit 2003 werden verstärkt Schul netzwerke zwischen Österreich und Ländern Ost- und Südosteuropas ange regt (Nicht-EU-Beitrittskandidatenländer). Darüber hinaus nahmen zahlreiche Jugendliche an verschiedenen For men des bilateralen Austausches mit ausländischen Partnerschulen (Klassen austausche, Intensivsprachwochen etc.) oder an Projekten im Rahmen des EU-Programms SOKRATES teil. 2003 besuchten ferner 7 österreichische Schüler/innen auf Stipendienba sis ein United World College (2000: 10 Jugendliche). Das Ziel dieser weltweit zehn internationalen Schulen, an denen die letzten zwei Jahre der Sekundar stufe II absolviert werden können und die mit dem Internationalen Baccalau reat abschließen, ist die Förderung von Frieden und gegenseitigem Verständ nis durch Erziehung. Die Stipendien für den Schulbesuch wurden vom Bun desministerium sowie von einigen Landesregierungen (Oberösterreich, Salz burg, Tirol) bereit gestellt. Auch im berufsbildenden Bereich beteiligten sich zahlreiche Schulen an gemeinsamen Wettbewerben und Projekten mit Partnerschulen in den Re formstaaten, absolvierten Jugendliche aus den Nachbarstaaten ihre Ausbil dung an Schulen in Österreich, nutzten Schüler/innen, Lehrlinge und Leh rer/innen in verstärktem Maße die Möglichkeiten der EU-Bildungsprogramme LEONARDO DA VINCI und SOKRATES (mehrwöchige /-monatige Aufenthal ten an Schulen und in Betrieben in anderen Mitgliedstaaten, gemeinsame Ar beit mit den Partnern an fächerübergreifenden Projekten etc.) Im Rahmen des individuellen Schüleraustausches arbeitet das Bundesmi nisterium für Bildung, Wissenschaft und Kultur mit Organisationen zusam men, die verschiedene Programme anbieten. Schüler im Alter von 15 bis 18 Jahren erhalten die Möglichkeit, für einige Zeit (3 Monate, ein Semester, ein Jahr) eine Schule im Ausland zu besuchen. Der mindestens fünfmonatige und längstens einjährige fremdsprachige Schulbesuch im Ausland gilt als erfolg reicher Schulbesuch in Österreich (keine Prüfungen erforderlich). 140 Als Beitrag Österreichs zur UN Menschenrechtsdekade 1995 –2004 und zu „50 Jahre Menschenrechte“ hat das Bundesministerium für Bildung, Wissen schaft und Kultur das internationale Schulpartnerschaftsprojekt „School Net work on Human Rights“ initiiert. Mit seiner Durchführung (1999 –2001) wurde das Interkulturelle Zentrum beauftragt. Das internationale Netzwerk dieses Pi lotprojektes wurde im Frühjahr/Sommer 1999 etabliert und umfasste 42 Schu len aus aller Welt (Österreich, Argentinien, Bosnien-Herzegowina, Brasilien, Kamerun, Chile, Kolumbien, Indien, Irland, Italien, Mexiko, Palästina, Russ land, Schweden, Uganda, Ukraine, Uruguay). Die Schüler/innen setzten sich mit Menschenrechten aus ihrer eigenen Perspektive und in ihrem jeweiligen Umfeld auseinander. Die Erfahrungen und Ergebnisse aus den verschiedenen Schulen wurden analysiert, in internationalen Projektgruppen ausgetauscht und zur Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte in Bezug gesetzt. Das Pro jekt wurde im April 2000 mit dem „Worldaware Award for Global Education 2000“ des Nord-Süd-Zentrums des Europarates ausgezeichnet. In Anknüpfung und Weiterentwicklung der Erfahrungen aus dem Projekt School Network on Human Rights sowie eines Seminars zu Nord-Süd-Schul partnerschaften wurde seit 2001 ein Schulnetzwerk zu Global Citizenship entwickelt. Im Rahmen dieses Schulnetzwerkes Global Citizenship arbeiteten vorerst in- und ausländische Schulen gemeinsam mit spezialisierten Bildungseinrich tungen zu diesem Thema. Das Bildungskonzept Education for Global Citizen ship wurde vorgestellt, und die Teilnehmer/innen hatten die Möglichkeit zu einem umfangreichen Erfahrungsaustausch zu Nord-Süd-Schulpartnerschaf ten. Als Ergebnis wurde gemeinsam eine Handreichung mit Best-Practice Bei spielen zum Thema Nord-Süd-Schulpartnerschaften und Education for Global Citizenship für weitere interessierte Schulen entwickelt (Education for Global Citizenship. Handbook for school-based projects. BMBWK 2003). Parallel dazu wurde ein weiter reichendes internationales Schulnetzwerk zum Thema Global Citizenship vorbereitet, für das eine Förderung über die Europäische Union genehmigt wurde (Generaldirektion für Entwicklungszu sammenarbeit). Die Projektlaufzeit beträgt 3 Jahre (2003–2006). Für dieses Pilotprojekt Education for Global Citizenship wurde eine inter nationale Lern- und Entwicklungspartnerschaft von NGO's und Schulen in Chile, Kamerun, Niederlande, Italien und Österreich aufgebaut (weitere Teil nehmer/innen aus Mittel- und Osteuropa als assoziierte Partner, z.B. Rumä nien). Im Rahmen der Projektpartnerschaft wird ein Curriculum-Modell zu Education for Global Citizenship entwickelt. Dieses soll sodann umgesetzt und in den Bildungslandschaften der Projektpartnerländer verankert werden. Zu den zentralen Aktivitäten im Rahmen des Projektes gehören der Auf bau eines NGO-Netzwerks, die Konzeption und Umsetzung eines Curriculum 141 17. INTERNATIONALE ZUSAMMENARBEIT 17. 17.2 Bilaterale Zusammenarbeit Bilateraler Politik fällt vor dem Hintergrund der immer engeren internationa len Verflechtung aller Lebensbereiche im Kontext der Globalisierung eine ent scheidende Rolle zu. Sie ist ein Fundament für die Entwicklung konstruktiver zwischenstaatli cher Beziehungen und schafft damit eine nachhaltige Stärkung internationa ler Netzwerke und Organisationen. In diesem Sinne unterstützt sie synerge tisch die Politik der multilateralen Zusammenarbeit. Eine wichtige Voraussetzung, wenn auch keine Vorbedingung für bilate rale Zusammenarbeit im Bildungsbereich, bieten Kulturabkommen und Gleichwertigkeitsabkommen, die als Staatsverträge Möglichkeiten für die Zusammenarbeit in den Bereichen Bildung, Wissenschaft und Kultur bieten. Die darauf basierenden Durchführungsprogramme werden etwa alle drei Jahre neu verhandelt. Sie definieren die Bereiche der Bildungs- und Kulturzu sammenarbeit (z.B. Expert/inn/enaustausch; Lektor/inn/en an Hochschulen, Stipendienprogramme, Fremdsprachenassistent/inn/en, Österreichisches Sprachdiplom Deutsch (www.osd.at ), Lehrer/innenfortbildung für Deutsch als Fremdsprache (DaF) (www.kulturundsprache.at ); DaF-Praktikant/inn/en an ausländischen Hochschulen, Schulpartnerschaften, österreichische Schulen im Ausland, bilinguale Schulen im Ausland, Aktivitäten der Bildungsbeauf tragten). Kulturabkommen wurden insbesondere von den Beitrittskandidaten in hohem Maße auch im Sinne der Heranführungsstrategien an die EU ge schätzt. Heute dienen sie zunehmend der Erschließung neuer zukunftswei sender geopolitischer Regionen für Kooperationen. Die Stärke bilateralen Handelns besteht auch darin, dass die Zusammen arbeit von zwei Partnerstaaten ein hohes Maß an Intensität und daher sehr konkrete Ergebnisse – wie etwa auf Projektebene – ermöglicht. Diese können in weiterer Folge in den regionalen und multilateralen Kon text einfließen. Homepage: http://bilaterales.bmbwk.gv.at tugal, Tunesien, Mexiko, der Slowakischen Republik, Ungarn, Frankreich, Ru mänien, Polen, Slowenien, Bulgarien und Italien verhandelt. Darüber hinaus wurde ein Memorandum of Understanding mit Israel unterzeichnet und es wurden Österreichisch-Schweizerische Beamten/innengespräche geführt. Die Verlängerung des Memorandums of Understanding mit der Ukraine ist in Vor bereitung. In regelmäßigen Abständen finden Tagungen der „Aktionen zur Wissen schafts- und Erziehungskooperation“ zwischen Österreich und Ungarn, Ös terreich und der Slowakei sowie Österreich und Tschechien statt. Nähere Informationen unter: www.oead.ac.at/_projekte/aktionen/index.html Wichtige Entscheidungen für die internationale Bildungs- und Kulturar beit werden auch bei bilateralen Minister/innenbesuchen getroffen und im Anschluss daran auf Experten/innenebene umgesetzt. Bildungs-, Wissen schafts- und Kulturminister/innen aus China, der Mongolei, der Türkei, der Ukraine, dem Iran, Albanien, Japan, Aserbaidschan, Kroatien, Bayern und Baden-Württemberg besuchten Österreich. Bundesministerin Elisabeth Geh rer ihrerseits besuchte u.a. China, die Mongolei, Albanien, Polen, Ungarn, In dien, Jamaica und New York. Ein weiterer wichtiger Aspekt bilateraler Zusammenarbeit ist der kom merzielle Bildungstransfer, der durch das Bundesinstitut für internationalen Bildungs- und Technologietransfer – BIB (www.bib.gv.at ), gegründet im Sep tember 2001, gewährleistet wird. Das BIB führt unter anderem für das Bundesministerium für Bildung, Wis senschaft und Kultur Projekte in Zentralasien, China, Südostasien und der Mongolei durch. Weiters werden auch Projekte im Iran und in Pakistan be treut. Schwerpunkte der Arbeit 2000 –2003 Das Zentrum für Österreichstudien Skövde/Schweden führt im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur, gemeinsam mit Schulen, Bildungs- und Kulturinstitutionen Projekte im skandinavischen und baltischen Raum durch. Zudem informieren österreichische Gastlehrer/innen Schüler/innen an schwedischen Schulen über österreichische Landeskunde und Kultur. Nähere Informationen unter: www.his.se/isp/ostr/ Bilaterale Basisarbeit Routinemäßig wurden Durchführungsprogramme zu den Kulturabkommen mit Kroatien, Finnland, der Russischen Föderation, Luxemburg, Belgien, Por 142 143 17. INTERNATIONALE ZUSAMMENARBEIT Modells zu Education for Global Citizenship, die inhaltliche und methodische Betreuung eines internationalen Schulnetzwerks, die Gestaltung von Unter richtsbehelfen zum Thema, die bildungspolitische Verankerung in den Part nerländern sowie begleitende Informations- und PR-Arbeit. Als Folge der politischen Umwälzungen in den Staaten Mittel- und Ost europas bzw. in Jugoslawien wurden an Stelle der geltenden Verträge neue Kulturabkommen mit der Slowakischen Republik (2000) und Slowenien (2002) abgeschlossen. Kulturabkommen mit Albanien und Kroatien sind in Vorbereitung. Im Rahmen dieses Schwerpunktes wurden auch Memoranda of Under standing über Gleichwertigkeiten von Diplomen und Studienabschlüssen mit Aserbaidschan (2004), Frankreich (2002) und der Slowakischen Republik (2002) abgeschlossen. Nähere Informationen unter: www.bmbwk.gv.at/universitaeten/naric/serviceinternat/uebersicht.xml Der Nahe Osten ist ein besonderes Schwerpunktgebiet der bilateralen Po litik, dem sich das BMBWK in großer historischer Verantwortlichkeit gegen über Israel und mit Sensibilität für den Friedensprozess in der Region widmet. Ein vom Bildungsministerium entwickeltes und in Kooperation mit der Holocaust Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem durchgeführtes Lehrer/in nen-Fortbildungsprojekt zum Thema „Nationalsozialismus und Holocaust. Gedächtnis und Gegenwart“ (www.erinnern.at ) genießt in Israel hohes An sehen und hat entscheidend zu einer positiven Entwicklung der Beziehungen beigetragen. Des Weiteren werden zahlreiche lokale grassroot-initiatives, die die fried liche Koexistenz des jüdischen und des palästinensischen Volkes fördern, un terstützt. In den Gebieten der Palästinensischen Autonomieverwaltung wurden erste Schritte zu einer Kooperation im Bereich der schulischen Berufsbildung gesetzt. 144 17.3 Zusammenarbeit mit Mittel-, Ost- und Südosteuropa Bildungskooperation im schulischen Bereich In den Jahren 2000 bis 2004 wurden seitens des Bundesministeriums für Bil dung, Wissenschaft und Kultur (BMBWK) folgende Schwerpunkte im Bereich der Bildungskooperation mit den Staaten Mittel-, Ost- und Südosteuropas ge setzt: Fortsetzung der engen Zusammenarbeit Exemplarische Beispiele: Regelmäßige Regionalkonferenzen auf Beamtenebene der Bildungsministe rien Tschechiens, der Slowakei, Ungarns, Sloweniens und Österreichs seit 1997; gemeinsame Studien zu den Bildungsbereichen Dezentralisierung (2000) und Finanzierung der Bildungswesen (2001); Unterzeichnung eines Memorandums of Understanding zur weiteren regionalen Zusammenarbeit zwischen Österreich und den ostmitteleuropäischen Nachbarländern im Kon text der Europäischen Union (2004); Weiterführung der europäischen Bil dungsnetzwerke wie etwa des „European School Development Project“ (Un garn, Slowakei, Tschechien, Niederlande, Österreich); Partnerschaftsprojekte in den Bereichen Schulentwicklung und Schulmanagement, Umwelterzie hung, Berufsbildung, Geschichte und Civic Education; Zusammenarbeit mit Slowenien im Bereich des Southeast European Education Cooperation Net work. Intensivierung bestehender Kontakte mit Südosteuropa und Aktivitäten im Rahmen des Stabilitätspaktes: Task Force Bildung und Jugend/ Erweiterter Graz Prozess – ERISEE 17. Seit 1999 hat Österreich den Vorsitz in der Task Force Bildung und Jugend. Neben der Implementierung von über 40 mehrjährigen Projekten in den Be reichen Bildungssystementwicklung, Hochschulbildung, Berufsbildung, EDC, Geschichte und Jugend wurde ab 2001 vor allem Augenmerk auf die syste matische Unterstützung der Bildungssysteme gelegt. Die enge Zusammenar beit mit der OECD im Bereich von thematischen Länderstudien der Bildungs systeme der Region führte zur Etablierung einer südosteuropäischen Bil dungsinitiative (ERISEE: Education Reform Initiative of Southeast Europe). Der diesbezügliche Aktionsplan basiert auf einem Memorandum of Understan ding, das von den Bildungsministern/innen der Region 2003/2004 unter zeichnet wurde. Die mehrjährige Initiative, die inhaltlich von der OECD be treut wird, unterstützt die Bildungsreformen in Südosteuropa im Rahmen des Stabilisierungs und Assoziierungsprozesses, insbesondere in Hinblick auf die 145 INTERNATIONALE ZUSAMMENARBEIT Die Bedeutung der Zusammenarbeit im wirtschaftspolitischen Bereich zwischen der EU und dem asiatischen Raum wirkte sich in diesen Jahren auch auf bilateraler Ebene aus: So wurde 2002 ein Kulturabkommen mit China abgeschlossen; das erste Durchführungsprogramm wurde im Dezember 2003 in Peking unterzeichnet. Im August 2003 wurde ein Memorandum of Understanding in den Be reichen Bildung, Wissenschaft und Kultur mit der Mongolei vereinbart. Der Verein KulturKontakt Austria verstärkte in diesen Jahren ebenfalls sein Eingagement in Südosteuropa mit mehrjährigen Projekten im Bereich der Bildungsinnovation. Kooperation mit dem Institut für Bildungsinnovation in St. Petersburg (Russische Föderation) Österreich ist seit 1995 Vollmitglied des auf Initiative Russlands und der Nie derlande an der Herzen-Universität St. Petersburg eingerichteten Zentrums für Bildungsinnovation. Beteiligt an diesem Gemeinschaftsprojekt sind wei ters das British Council und Finnland. Ziel ist die systematische Multiplikation der Ergebnisse von Bildungsprojekten in der Nordwestregion der Russischen Föderation und darüber hinaus (beispielsweise Projekte zu Arts and Educati on oder zum naturwissenschaftlichen Unterricht). Ende 2000 wurde das Zen trum in ein föderales Institut umgewandelt. Ein Protokoll über die Zusam menarbeit regelt die multilaterale Zusammenarbeit bis Ende 2004. Bildungsprojekte mit der regionalen Bildungsverwaltung in Yaroslavl sowie die Zusammenarbeit mit dem Open Society Institute und dem EURASIA Fund ergänzen die österreichischen Aktivitäten in der Russischen Föderation. Formen der Zusammenarbeit: Die Arbeit des Vereins KulturKontakt Der Verein KulturKontakt Austria unterstützt mit über 200 Bildungsprojekten pro Jahr die Zusammenarbeit Österreichs mit den Reformstaaten Ost- und Südosteuropas bei der Neugestaltung ihrer Bildungssysteme. Ein breites The menspektrum fördert Verständigung (Geschichtsunterricht, Sprachdidaktik und Sprachenvielfalt), Civil Society (Politische Bildung, Demokratie und Mit bestimmung), wirtschaftliche Entwicklung und den Arbeitsmarkt (Berufsbil dung und lebensbegleitendes Lernen) sowie Systementwicklung (Verwal tungsreform und Finanzierung). Dabei umfassen die maßgeschneiderten Pro gramme die Bereiche Lehrplanentwicklung, Erarbeitung von Unterrichtsma terialien, Fort- und Weiterbildung, Initiativen zur Qualitätssicherung und -ent wicklung sowie Bildungsmanagement. Information: www.kulturkontakt.or.at Österreichische Beauftragte für Bildungskooperation Im Auftrag und mit Unterstützung des BMBWK und von KulturKontakt Aus tria wurden seit 1992 an zentralen Bildungsinstitutionen in Mittel-, Ost- und 146 Südosteuropa die elf k-education Projektbüros eingerichtet, die von den ös terreichischen Beauftragten für Bildungskooperation geleitet werden. Die derzeit 11 k-education Büros (Belgrad, Bratislava, Brno, Bukarest, Chi sinau, Sarajevo Skopje, Sofia, St. Petersburg, Tirana und Zagreb) koordinieren und implementieren Projekte österreichischer und internationaler Geldgeber im schulischen Bereich. Neben der Entwicklung, Durchführung und Leitung der auf die Anforderungen der Partnerländer abgestimmten Projekte wirken die Bildungsbeauftragten auch als Vermittler/innen zwischen verschiedenen Kulturen und unterschiedlichen Institutionen. Sie bieten Beratung, Informati on und Service an und leisten Öffentlichkeitsarbeit. Information: http://k-education.at Bilinguale Schulen Österreichische und lokale Lehrkräfte an 6 bilingualen Schulen bilden Schü ler/innen in Ungarn, Tschechien und der Slowakei bis zur Universitätsreife aus. Sie leisten einen wichtigen Beitrag zur interkulturellen Kommunikation sowie zur besonderen Qualifizierung der Schulabgänger/innen. Neben Deutsch als Fremdsprache werden drei weitere, z.B. wirtschaftliche Fächer, in der Ziel sprache Deutsch unterrichtet. Der Aufbau von Schulpartnerschaften und Pro jekte zur europäischen Vernetzung (etwa: BILNET Europe) sind wesentliche Bestandteile der Arbeit an diesen Schulen. Daneben arbeiten 6 österreichische Lehrer/innen an Schulen in Ost- und Südosteuropa (Belgrad, Odessa, Tirana, Saranda und Sofia). Neben ihrer Un terrichtstätigkeit unterstützen sie Pilotprojekte, in die die entsprechenden Schulen involviert sind. Koordinationsstelle für Bildungsbeauftragte und bilinguale Schulen in Wien Sie betreut für das BMBWK und KulturKontakt sowohl die österreichischen Beauftragten für Bildungskooperation als auch die Lehrer/innen an bilingua len Schulen und Schulen in Südosteuropa. Aufgaben: Service, Weiterbildung, Projektentwicklung und -monitoring. Information: www.kulturkontakt.or.at Erweiterter Graz Prozess – Task Force Bildung und Jugend 1999 wurde im Rahmen des auf deutsche Initiative gegründeten Stabilitäts paktes Bildung als Priorität definiert. Österreich hält seitdem den Vorsitz in der entsprechenden Task Force. Die im Rahmen einer Expertenkonferenz in Sofia (November 1999) entwickelten Ziele, Prinzipien und Aktionspläne bilden die Arbeitsgrundlage des nun Erweiterten Graz Prozesses. Charakteristisch ist die Einbeziehung verschiedenster Akteure/innen: nationale Regierungen, Fach 147 17. INTERNATIONALE ZUSAMMENARBEIT im EU-Arbeitsprogramm formulierten Ziele der allgemeinen und beruflichen Bildungssysteme in Europa. Information: www.see-educoop.net 17.4 Österreichs Beteiligung am EU-Bildungsprogramm SOKRATES Bildung ohne Grenzen SOKRATES ist das Aktionsprogramm für Allgemeinbildung der Europäischen Union und hat das Ziel, die Zusammenarbeit von allen Akteuren der formel len (z.B. Schulen und Universitäten) und nicht formellen (z.B. Volkshoch schulen) Einrichtungen des allgemeinen Bildungsbereiches sowie der beruf lichen Bildung zu fördern. Angesprochen werden durch dieses Programm Schülerinnen und Schüler, Studentinnen und Studenten, Lehrkräfte, Schu len, Hochschulen, NGO´s, und unter anderem Verwaltungs- und Leitungs personal. Teilnahmeberechtigt sind die 15 EU-Staaten, die drei EFTA-Staaten Island, Liechtenstein und Norwegen, weiters zehn assoziierte Staaten Mittel- und Osteuropas sowie Malta und Zypern. SOKRATES wurde für eine Dauer von 7 Jahren (2000 –2006) vom Euro päischen Rat und dem Europäischen Parlament beschlossen. Bei SOKRATES stehen zwei Leitgedanken im Vordergrund: die Förderung des lebensbegleitenden Lernens und die Entwicklung eines Europas des Wis sens. Die aktive Teilnahme am öffentlichen Leben sowie die Beschäftigungs fähigkeit jedes Einzelnen soll durch die Aneignung von Wissen, Kompetenzen und Fähigkeiten gefördert werden. Das Programm gliedert sich in folgende acht Aktionen: SOKRATES Aktion 2, ERASMUS – Hochschulbildung Die Aktion 2 richtet sich an Studierende, die einen Studienaufenthalt in einem europäischen Land beantragen, der dann auch im Heimatland der Studierenden anerkannt wird. Neben Mobilitätsaktivitäten können Hochschullehrer/in nen auch Austauschmöglichkeiten in Anspruch nehmen, um das universitäre System eines anderen europäischen Staates kennen zu lernen. Weiters haben sie die Möglichkeit, Intensivkurse zu veranstalten, ge meinsame Lehrveranstaltungen zu erarbeiten sowie im Rahmen von themati schen Netzwerken Informationen und Erfahrungen auszutauschen. SOKRATES Aktion 3, GRUNDTVIG – Erwachsenenbildung GRUNDTVIG deckt den gesamten Bereich der Erwachsenenbildung ab. Daher richtet sich diese Aktion an alle Erwachsenen, die eine zweite Bildungschan ce in Anspruch nehmen bzw. anbieten wollen. Einrichtungen und Organisationen der Erwachsenenbildung können im Rahmen von Kooperationsprojekten z.B. neue Methoden und Ausbildungs module entwickeln oder im Rahmen einer kleineren Lernpartnerschaft einen ersten Kontakt zu europäischen Einrichtungen aufbauen. Weiterbildung kann mit Hilfe von Einzelstipendien im Ausland geschehen. Die Verbreitung und der Austausch von innovativen Methoden und Erfahrungen kann über Netz werke gefördert werden. SOKRATES Aktion 4, LINGUA LINGUA, dient als Brückenfunktion, da die Förderung des Sprachenerwerbs ein zentrales Thema innerhalb von SOKRATES ist. Es werden entsprechende Instrumente entwickelt und geschaffen, um die Sprachenvielfalt und das Er lernen auch von nicht verbreiteten Sprachen zu fördern. SOKRATES Aktion 5, MINERVA MINERVA soll die transnationale Zusammenarbeit im Bereich des Offenen Unterrichts und der Fernlehre (OUF) sowie die Informations- und Kommuni kationstechnologien (IKT) im Bildungsbereich fördern. Pädagogische Überle gungen sollen in den Multimedia-Bereich einfließen und so den Zugang für alle sichern. SOKRATES Aktion 6, Beobachtung und Innovation SOKRATES Aktion 1, COMENIUS – Schulbildung Diese Aktion richtet sich an den Vorschul- und Schulbereich. Schulpartner schaften werden ebenso wie die Erst- und Weiterbildung von Lehrkräften un terstützt und der Informationsaustausch im Rahmen von thematischen Netz werken gefördert. 148 Beobachtung und Innovation von Bildungssystemen und -politiken dient der Verbesserung der Qualität und Transparenz von Bildungssystemen. Gefördert werden der Informations- und Erfahrungsaustausch, Vergleichsanalysen der europäischen Bildungssysteme sowie Diskussionen über Fragen von gemein samem bildungspolitischen Interesse. Diese Aktion umfasst EURYDICE, das 149 17. INTERNATIONALE ZUSAMMENARBEIT leute und private Stiftungen. Österreich als Initiator und „Lead Country“ ist in allen Gremien des Erweiterten Graz Prozesses vertreten und repräsentiert die Task Force bei den Sitzungen des Arbeitstisches I des Stabilitätspaktes. Die Task Force hat zurzeit etwa 40 Mitglieder, darunter europäische und internationale Institutionen (Europarat, Europäische Kommission, OECD, UNESCO,UNICEF, Weltbank, usw.), die EU-Vorsitzländer, ferner Albanien, Bosnien-Herzegowina, Bulgarien, Deutschland, FYROM, Finnland, Griechen land, Italien, Kosovo, Kroatien, Moldawien, Niederlande, Rumänien, Schweiz, Serbien und Montenegro, Slowakei, Slowenien, Türkei, Ungarn, USA und Ös terreich. Information: www.see-educoop.net EU-Bildungsinformationsnetz, NARIC, das Netzwerk zur Zertifizierung und ARION, Studienbesuche für bildungspolitische Entscheidungsträger. Generell konnten im Rahmen aller SOKRATES Aktionen seit 2000 2.150 Projekte und 23.743 Mobilitäten mit einer Summe von 30.934.837 Euro un terstützt werden. SOKRATES Aktion 7, Gemeinsame Aktionen SOKRATES Aktion 8, Flankierende Maßnahmen Die flankierenden Maßnahmen unterstützen Initiativen, die die gesamte Ziel setzung von SOKRATES fördern (z.B. Verbreitungsaktivitäten). SOKRATES Qualitätssiegel Neben der Bewerbung des Programmes und der Betreuung der Antragsteller setzt die SOKRATES Nationalagentur auf eine Qualitätsoffensive. Die SOKRATES Nationalagentur Österreich verleiht das SOKRATES Quali tätssiegel an Einrichtungen, die qualitativ hochstehende Projekte im Rahmen von SOKRATES Aktionen durchgeführt haben. Ziel des Qualitätssiegels ist es, besonders hervorstechende Projekte, die von der SOKRATES Nationalagentur betreut wurden, auszuzeichnen. Begonnen wurde 2002 bei den Schulpartnerschaften (COMENIUS 1 und LINGUA E 1995 bis 1999). Heuer kommt zu den ausgezeichneten Schulpartnerschaften auch ein Projekt aus dem Bereich der Erwachsenenbildung (GRUNDTVIG 2) dazu. Zentrales Element beim Qualitätssiegel ist die qualitätsvolle Durchfüh rung der Projekte. Die inhaltliche Auseinandersetzung mit dem gewählten Thema und das gemeinsame Erarbeiten von Inhalten mit europäischen Part nern sind zentrale Punkte bei den auszuzeichnenden internationalen Schul projekten. Diesen Punkten sind in den Qualitätskriterien große Bedeutung beigemessen worden. Statistische Daten Im Schulbereich konnten seit 2000 1.498 Projekte sowie 7.295 Mobilitäten gefördert werden. Im Hochschulbereich wurde 2002 das 10-jährige Jubiläum der Aktion SOKRATES / ERASMUS gefeiert. Seit Beginn der Aktion im Jahre 1992 hatten 25.000 Studierende die Möglichkeit im Ausland zu studieren. Zwischen 2000 und 2004 konnten 15.133 österreichische Studierende einen Teil ihres Studiums im Ausland ab solvieren. 150 17.5 Österreichs Beteiligung am EU-Bildungsprogramm LEONARDO DA VINCI Das europäische Berufsbildungsprogramm LEONARDO DA VINCI fördert jähr lich rund 1.600 Schülerinnen und Schüler, Lehrlinge, junge Arbeitnehmerin nen und Arbeitnehmer, Graduierte und Ausbilder und Ausbilderinnen aus Ös terreich, die für mehrere Wochen oder Monate in einem anderen Land be rufspraktische Erfahrung sammeln wollen. 32 erfolgreich von österreichischen Einrichtungen koordinierte Pilotpro jekte, Sprachenkompetenzprojekte und Transnationale Netze - das ist die stol ze Zahl an Entwicklungspartnerschaften unter österreichischer Koordination im Rahmen des Programms LEONARDO DA VINCI seit dem Jahr 2000. Pilotprojekte sind grenzüberschreitenden Entwicklungspartnerschaften zwischen Bildungsträgern, Unternehmen, Behörden, Sozialpartnern und For schungseinrichtungen zur Förderung von Innovation und Qualität in der Be rufsbildung sowie zur Förderung des Einsatzes von Informations- und Kom munikationstechnologien in der Berufsbildung. Sprachenprojekte dienen der Entwicklung von Lehrmaterial und der Förderung weniger verbreiteter Spra chen. Ziel der Transnationalen Netze ist die Zusammenführung von Fachwis sen und der Austausch von best practice. Für die zweite Programmphase von LEONARDO DA VINCI (2000 –2006) sind europaweit 1.150 Mio. Euro für sieben Jahre (164 Mio. Euro p.a.) veran schlagt. Ziel ist die innovative Weiterentwicklung der europäischen Dimensi on in der Berufsbildung unter Beibehaltung der Zuständigkeit der Mitglied staaten für ihre Bildungssysteme (Art. 150 des EU-Vertrags). Projektträger aus 31 Staaten (EU, EFTA / EWR, assoziierte mittel- und ost europäische Länder, Zypern, Türkei) können durch eine Teilnahme am Pro gramm einen praxisnahen Beitrag zu den Zielen der europäischen Zusam menarbeit in der Berufsbildung leisten. 2000 bis 2004 Qualität in der Mobilität Die ersten vier Jahre der zweiten Programmphase waren für Österreich über aus erfolgreich. Rund 5.400 Personen erhielten durch LEONARDO DA VINCI die Möglichkeit zu einem Auslandspraktikum, welches durch die Erweiterung 151 17. INTERNATIONALE ZUSAMMENARBEIT Die gemeinsamen Aktionen dienen dazu, die drei Aktionsprogramme im Bil dungsbereich der Europäischen Union zu verknüpfen: SOKRATES, JUGEND und LEONARDO DA VINCI. Pilotprojekte, Transnationale Netze und Sprachenkompetenz-Projekte te, die sich – getragen und koordiniert von österreichischen Einrichtungen – einem europäischen Wettbewerb gestellt hatten. Nach dem bereits hohen Niveau der Vorjahre – mit jeweils neun geförderten Initiativen in den Jahren 2000 bis 2002 – unterstrich Österreich damit dank der hohen Qualität der Projektanträge seine Position im europäischen Spitzenfeld. Insgesamt flossen 2003 4,2 Mio. Euro an EU-Fördermitteln nach Österreich, was einer Erhöhung von rund 45 % gegenüber 2002 entspricht. Der Förderanteil Österreichs am Gesamtbudget des Programms LEONARDO DA VINCI betrug 2003 somit be achtliche 4,7 %. Die von österreichischen Einrichtungen koordinierten Projekte tragen aktiv zur Umsetzung des Ziels der verstärkten Zusammenarbeit in der Berufs bildung auf europäischer Ebene bei und berücksichtigen in den Projektinitia tiven die Themenschwerpunkte der „Kopenhagener Erklärung“: Transparenz, Berufsinformation und -beratung, Anerkennung von Ausbildungsabschlüs sen und Kompetenzen sowie Qualität in der Berufsbildung. Die LEONARDO DA VINCI-Projektdatenbank www.leonardodavinci projekte.org bietet einen aktuellen Überblick zu den durch österreichische Einrichtungen koordinierten Mobilitäts- und Pilotprojekten: so gibt u.a. ein Veranstaltungskalender Auskunft zu projektspezifischen Aktivitäten. Initiative „Thematische Begleitung“ von Projekten Die Europäische Kommission setzt gemeinsam mit den Nationalagenturen Maßnahmen zur stärkeren Nutzung von LEONARDO DA VINCI-Projektergeb nissen. Die österreichische Nationalagentur leitet eine von fünf europäischen Arbeitsgruppen mit dem Thema „Eingliederung in den Arbeitsmarkt“, in wel cher LEONARDO DA VINCI-Projekte dokumentiert und miteinander vernetzt werden sowie die Zusammenarbeit mit politischen Entscheidungsträgern auf nationaler und regionaler Ebene gefördert wird. 2004 – 2006 Transparenz und Qualität in der beruflichen Bildung Der Kommissionsaufruf zur Einreichung von Projektanträgen für die Jahre 2005–2006 steht im Zeichen der „Kopenhagener Erklärung“ und fordert LEONARDO DA VINCI-Projektträger/innen auf, einen Beitrag zur Transparenz der Qualifikationen sowie zur Modernisierung und Anpassung der Berufsbil dungssysteme zu leisten. Auch im Bereich der Pilotprojekte, Transnationalen Netze und Sprachenkom petenz-Projekte kann Österreich Erfolge verbuchen: Im Jahr 2003 genehmig te die Europäische Kommission zwölf zukunftsweisende Entwicklungsprojek 152 153 17. INTERNATIONALE ZUSAMMENARBEIT der Fachkenntnisse und Fremdsprachenkenntnisse die Chancen am Arbeits markt sowie die berufliche Mobilität erheblich steigert. Die hohe Anzahl an LEONARDO DA VINCI Berufspraktika (mit einem jähr lichen Anstieg der Teilnehmerzahl) wird – bei einem rund doppelt so hohem Volumen an beantragten Fördermitteln im Vergleich zu den zur Verfügung stehenden EU-Mitteln – erst durch nationale Kofinanzierungsmittel des Bun desministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur (BMBWK) und des Bun desministeriums für Land- und Forstwirtschaft (BMLF) ermöglicht. Lehrlinge und Schüler/innen (rund 46% aller Teilnehmer an Mobilitäts projekten) sammelten während eines im Schnitt vier Wochen dauernden Be rufspraktikums Auslandserfahrung in einem von 30 europäischen Ländern. Ungefähr 34% der Teilnehmer/innen waren Studierende an Universitäten und Fachhochschulen, die Auslandspraktika zwischen 3 und 12 Monaten ab solvierten. Darüber hinaus nutzten auch Graduierte, junge Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer das LEONARDO DA VINCI Programm für ein mindestens neun wöchiges Berufspraktikum. Die Zielgruppe der Ausbilder/innen, Personalleiter/innen, Berufsbera tungsfachleute, Bildungs- und Berufsberater/innen sowie der Verantwort lichen für Planung und Organisation in der Berufsbildung machte rund 8 % der Gesamtteilnehmerzahl aus mit einem durchschnittlich zweiwöchigen Er fahrungsaustausch in Berufsbildungseinrichtungen und Unternehmen. Seit 2001 wird durch das BMBWK jährlich eine Qualitätsauszeichnung an erfolgreiche österreichische LEONARDO DA VINCI Mobilitätsprojekte verlie hen. Die internationale Jury zur Qualitätssiegel-Verleihung, bestehend aus Mobilitätsexperten/innen aus mehreren europäischen Ländern sowie Mitglie dern der Europäischen Kommission, beurteilt die Projekte in den Kategorien Innovation, neue Impulse, Ergebnisse und Nutzen, Projektmanagement sowie Nachhaltigkeit der Projektergebnisse. Die seit 2001 jährlich ca. 10 für ihre Qualität ausgezeichneten österrei chischen Projekte veranschaulichen den Wert berufsbildender Mobilität für die berufliche Laufbahn der Teilnehmerinnen und Teilnehmer und dokumen tieren den Nutzen dieser Form der europäischen Zusammenarbeit für Bil dungseinrichtungen und Unternehmen. 17.6 Zusammenarbeit mit dem EUROPARAT 2000 –2003 standen die Demokratieerziehung, die Sprachpolitik, Geschichts unterricht und Interkulturelles Lernen im Mittelpunkt der Kooperation Öster reichs mit dem Europarat im Bildungsbereich. Österreich beteiligte sich an der zwischenstaatlichen Bildungskooperati on des Europarates und folgenden Programmen des Bildungskomitees: • • • • • „Education for Democratic Citizenship“ „Learning and Teaching about the History of Europe in the 20th Century“ und „The European Dimension in History Teaching“ „Language Policies for a Multilingual and Multicultural Europe“ und „Language Policies“ „Educational Policies for Roma/Gypsies“ „Holocaust Remembrance and Prevention of Crimes against Humanity“ Österreichischer Schwerpunkt „Education for Democratic Citizenship“ Das von den Staats- und Regierungschefs des Europarates im Oktober 1997 lancierte Aktionsprogramm „Education for Democratic Citizenship“ stellt die politische und kulturelle Mitgestaltung von Jugendlichen und Erwachsenen im täglichen Umfeld in den Mittelpunkt. 1999: Seminar „History and identity, conflict transformation and the management of diversity“ 2000: Abschluss der 1. Phase des Education for Democratic CitizenshipProjektes 2001: Seminare „Democracy in schools“, „Global Education“. 2002: Seminare „Nova Utopia“, Zeitzeugenseminar „Von der NS-Ostpolitik zur europäischen Integration“ 154 2003: Zeitzeugenseminar „Von der Befreiung vom Nationalsozialismus bis zum Staatsvertrag“, Aktionstage Politische Bildung 2003 2004: Zeitzeugenseminar „Genocide and Human Rights in the 20th Century“, Aktionstage Politische Bildung 2004 (www.politische-bildung.at ) Im Europarats-Programm „Learning and Teaching about the History of Europe in the 20th Century“ wurde die 1998 bis 2001 mit der Universität Wien (Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte) durchgeführte verglei chende Studie „Initial Teacher Training in 13 Council of Europe’s Member States“ bei der Schlußkonferenz des Historyprojektes in Bonn (März 2001) und in Österreich im März 2004 zu Beginn des Sokrates-Folgeprojektes prä sentiert. 2002 und 2003: Seminarreihe „History teaching in a global perspective – case studies of African countries“ Als Beitrag zum Europarats-Programm „Educational Policies for Roma/ Gypsies“ wurde 2003 ein Experten/innenseminar zum Thema: „The history of Roma in the European classroom” veranstaltet. Im Rahmen des Programms „Holocaust Remembrance and Prevention of Crimes against Humanity“ findet im Herbst 2004 ein Seminar zur Gedenk stättenpädagogik statt. Sprachpolitik in Kooperation mit dem Europarat Österreich beteiligte sich seit Jahrzehnten intensiv an der Sprachenarbeit des Europarates und führte das „European Year of Languages 2001“ erfolgreich gemeinsam mit 18 Partnerorganisationen durch. Es fanden 500 Aktivitäten statt, mit denen rund 1,7 Millionen Menschen erreicht wurden. Wichtigster Kooperationspartner war der ORF. Infomationen zu Folgeaktivitäten sowie zum Europäischen Tag der Spra chen 2002 und 2003 in Österreich: www.sprachen.ac.at . 2003–2006: In Kooperation dem Europäischen Fremdsprachenzentrum des Europarates in Graz (www.ecml.at ) und der Österreichischen UNESCOKommission führt Österreich ein Projekt zu bilingualer Alphabetisierung und Muttersprachenerwerb „Linguistic diversity and literacy in a global perspecti ve. A comparative look at practice in Europe and Africa“ (2003–2006) durch. Projektpartner sind Südafrika (Project for the Study of Alternative Educa tion in South Africa PRAESA), Kamerun (AfricAvenir und National Association of Cameroon Langaguage Committees NACALCO ), die African Academy of Languages (www.acalan.org ), UK, Deutschland und Frankreich. Als Auftakt 155 17. INTERNATIONALE ZUSAMMENARBEIT Ein weiterer Schwerpunkt des dritten und abschließenden Aufrufs der zweiten Programmphase liegt auf der Verbreitung und Verwertung innovati ver Projektergebnisse. Die durch die österreichische LEONARDO DA VINCI-Nationalagentur nicht zuletzt im Rahmen des Europäischen Seminars „Mobility – Shaping the Futu re of Training and Learning Abroad” (Wien, Oktober 2003) initiierte Exper tendiskussion zu Qualitätsaspekten im Rahmen von Mobilitätsprojekten fin det sowohl Eingang in den dritten Aufruf der zweiten Programmphase von LEONARDO DA VINCI als auch in die Programmgestaltung der nächsten Ge neration europäischer Bildungsprogramme nach 2006. fand im Oktober 2003 in Wien eine internationale Experten/innenrunde zum Thema „Language Policies in a global perspective“ statt. chische Lehrer/innen bewerben sich um die Teilnahme an Lehrerfortbildungs veranstaltungen in den Europarats-Mitgliedsländern. http://culture.coe.int/teachertraining Als Gastland des Europäischen Fremdsprachenzentrums in Graz (www.ecml.at ) leistet Österreich einen wichtigen Beitrag zur Förderung einer gemeinsamen europäischen Sprachenarbeit und Sprachpolitik. Nach der Gründung durch 8 Staaten im Rahmen eines Teilabkommens des Europarates im April 1994 hat das Zentrum nunmehr 33 Mitgliedsländer. 2003 wurde das 1st Medium Term Programme mit einer internationalen Konferenz „Challenges and opportunities in language education“ abge schlossen und das 2nd Medium Term Programme „Languages for social cohe sion“ gestartet. Kooperationen mit der Sprachpolitischen Abteilung des Eu roparats in Straßburg, mit der Europäischen Kommission sowie zahlreichen Partnerinstitutionen garantieren die gesamteuropäische Wirkung. Europa macht Schule (Europe at School) www.europe-at-school.org www.europa-macht-schule.at Der Europäische Schülerwettbewerb, an dem Jugendliche aus ganz Öster reich seit 1959 teilnehmen, ist eine gemeinsame Aktivität des Europarates und der Europäischen Union unter Beteiligung von 32 europäischen Staaten. Europaweit nehmen jährlich ca. 700.000 bis 800.000 Jugendliche daran teil. In Österreich läuft diese internationale Aktivität seit 1959 als Projektwettbe werb mit rund 4000 Jugendlichen aller Schultypen und Altersgruppen. Thema 1999 /2000: „Mitreden, Europa beleben, Europa bewegen“ Thema 2000/2001: „Mitgestalten – Lebensraum Europa – ökologisch, sozial, kulturell“ Thema 2001/2002: „Miteinander forschen – Geschichte(n) aus Europa“ Thema 2002/2003: „Miteinander leben – Dialog der Kulturen – Europa in der Welt“ Thema 2003/2004: „Kultur und Sport“ Im Rahmen des Lehrerfortbildungsprogramm des Europarates werden jährlich rund 60 – 80 europäische Lehrer/innen zur Teilnahme an österrei chischen Seminaren in Kooperation mit dem Europarat eingeladen, österrei 156 17.7 Zusammenarbeit mit der OECD 2003 fand in Dublin die OECD-Generaldirektorenkonferenz statt, bei der die Entwicklungen in Richtung eines kohärenten Systems des „Lebensbegleiten den Lernens“ überprüft und neue Arbeitsschwerpunkte diskutiert wurden. Drei Bereiche erhielten dabei besonderes Augenmerk: die Verbindungen mit und Auswirkungen der Bildung auf andere gesellschaftliche Bereiche (Ge sundheit, Wirtschaft, Soziales,..), die Förderung der Chancengleichheit (Bil dungserfolg und sozialer Hintergrund), sowie die Qualität des Lehrpersonals. Österreich hat im Rahmen der Teilnahme an den „Thematischen Länder prüfungen“ 2000 –2004 umfassende Berichte an die OECD zu den Themen „Guidance and Counselling Services“, „Adult Learning“, „Attracting, Deve loping and Retaining Effective Teachers“ und „Early Childhood Education and Care“ verfasst. Die Prüferberichte enthalten für Österreich wichtige bildungs politische Empfehlungen und werden auf ihre Relevanz und Umsetzbarkeit untersucht. Zusammen mit ähnlichen Berichten aus anderen Mitgliedsländern hat die OECD weiters daraus eine Analyse mit Hinweis auf Schwachstellen und Stärken der verschiedenen Systeme durchgeführt. Im Bereich „Systembeobachtung“ wurde unter österreichischer Beteili gung an der Weiterentwicklung von Bildungsindikatoren gearbeitet und wur den die internationalen Vergleichsdarstellungen „Bildungspolitische Analyse“ („Education Policy Analysis“) und „Bildung auf einen Blick“ („Education at a Glance“) jährlich publiziert. Neben den auf statistischen und finanzstatisti schen Daten beruhenden Indikatoren nehmen in den letzten Jahren vor allem die Leistungsindikatoren (erzielte Schlüsselkompetenzen der Schüler/innen sowie der erwachsenen Bevölkerung) als Instrumente des Qualitätsmonito rings der Bildungssysteme an Bedeutung zu. In diesem Arbeitsbereich fand auch die Teilnahme an PISA (Programme for International Student Assessment) statt, in dessen Rahmen im 3-Jahres rhythmus die Leistungen von 15-jährigen Schülern hinsichtlich Leseverständ nis, Mathematik, Naturwissenschaften sowie bereichsübergreifende Fähig keiten getestet wurden und werden (Beginn 2000, vorläufig bis 2006). Darüber hinaus sind im österreichischen Sonderprogramm zu PISA („PISA PLUS“) für den speziellen Fall Österreich besonders aussagekräftige zusätzli che Ergebnisse enthalten. Information: www.pisa.oecd.org 157 17. INTERNATIONALE ZUSAMMENARBEIT 2004 wurde das „Österreichische Sprachen-Kompetenzzentrum“ (www.sprachen.ac.at ) zur Förderung von Innovationen im Sprachenbereich in Graz gegründet. Das Zentrum setzt auch die Ergebnisse der Kooperation mit dem Europäischen Fremdsprachenzentrum in Österreich um. 17.8 Zusammenarbeit im Rahmen der UNESCO 2001 Im Rahmen der Studie „Institutional Approaches to Teacher Education in the Europe Region: Current Models and New Developments”, die federführend vom UNESCO European Centre for Higher Education (CEPES) durchgeführt wurde und auf die Harmonisierung der Lehrer/innenbildung innerhalb Europas abzielte, veranstaltete die Österreichische UNESCO-Kommission von 1. bis 4. März in Wien ein internationales Planungstreffen für nationale Fall studien. www. cepes.ro/hed/meetings/vienna/Default.htm Den Inhalten und Beschlüssen der 46. Internationalen Bildungskonferenz („Learning to live together”, Genf, 5. bis 8. September) wird in Österreich durch die verstärkte Berücksichtigung der sogenannten Schlüsselqualifikatio nen im Bildungssystem Rechnung getragen. Weitere Maßnahmen umfassen die Lehrer/innenweiterbildung für Learning to live together, die verstärkte Be rücksichtigung anderer Kulturen in den Unterrichtsmaterialien und Lehrplä nen, für Schüler/innen mit einer anderen Muttersprache als Deutsch sowie die generelle Förderung der sprachlichen Vielfalt, von Schulpartnerschaften und Studenten/innenaustausch etc. 158 2002 Als Follow-up zur Weltkonferenz gegen Rassismus in Durban, Südafrika (31. August bis 7. September 2001) erstellte das Bildungsministerium (www.bmbwk.gv.at ) einen nationalen Aktionsplan, der zahlreiche Bildungs maßnahmen im Bereich der Menschenrechts- und Toleranzerziehung inklu diert. Hervorhebenswert ist in diesem Zusammenhang ein internationales Leh rer/innenfortbildungsprogramm im Rahmen von „Global Education“, das vom Bildungsministerium in Kooperation mit der ÖUK, dem Institut für Afri kanistik der Universität Wien, der Südwind-Agentur, dem PI Burgenland und dem Österreichischen Studienzentrum für Frieden und Konfliktlösung durch geführt wird. Als erstes von drei Modulen fand vom 26.bis 29. November 2002 in Schlaining, Burgenland, das internationale Lehrer/innenseminar „His tory Teaching in a Global Perspective – Case Studies of African Countries“ statt, das sich mit dem Bild Afrikas im Geschichtsunterricht, der Analyse von Kolonialgeschichte, afrikanischer Geschichtsforschung sowie eurozentristi scher Bewertungsmuster nationaler afrikanischer Selbstfindungsprozesse be fasste. Die Seminarreihe wird 2003 und 2004 fortgesetzt. 2003 Eine im Jahr 2002 begonnene Zusammenarbeit zwischen der ÖUK und dem Netzwerk EURED (European Education as Peace Education) wurde 2003 ver stärkt fortgesetzt. Ziel dieser Kooperation ist die Implementierung des von Friedenspädagogen/innen aus acht europäischen Ländern entwickelten zwei jährigen post-graduate Lehrer/innenfortbildungskurses Human Rights and Peace Education in Europe. Von 23.-26. Januar veranstaltete die Österrei chische UNESCO-Kommission ein internationales Treffen mit Experten/innen aus europäischen Ländern (Schwerpunkt Ost- und Südosteuropa) sowie Ver tretern/innen der UNESCO und des Europarates, bei dem potentielle Koope rationspartner für die Realisierung des Hochschulkurses identifiziert wurden. Der Kurs steht unter der Schirmherrschaft der UNESCO Paris und der Öster reichischen UNESCO-Kommission und wird in Kooperation mit dem Österrei chischen Zentrum für Frieden und Konfliktlösung in Stadtschlaining (www.aspr.ac.at ) in mehreren Modulen an verschiedenen europäischen Uni versitäten abgehalten. Das erste Modul findet im Juli 2004 in Guernica/Spa nien statt. Als österreichischen Beitrag zur Umsetzung des Dakar–Aktionsplanes („Erziehung für alle“) und der Weltalphabetisierungsdekade 2003–2012 füh ren das Bildungsministerium und die Österreichische UNESCO-Kommission in Kooperation mit Südafrika (Project for the Study of Alternative Education in South Africa PRAESA), Kamerun (AfricAvenir und National Association of Ca 159 17. INTERNATIONALE ZUSAMMENARBEIT Im Rahmen der deutschsprachigen OECD/CERI-Regionalseminare be gann 2001 die neue Seminarreihe zum Thema „Lernen in der Wissensge sellschaft“. Das erste Seminar dazu wurde 2001 in Esslingen (D) abgehalten und diente der Klärung von grundsätzlichen Fragen (Begriffsbestimmung, Charakteristika, gesellschaftliche Entwicklungen, etc.). Die Publikation über die Seminarergebnisse ist im Sommer 2002 im Studienverlag Innsbruck er schienen. 2003 fand in Wien das zweite Seminar dieser Reihe statt. Thema war die ses Mal „Lernen in der Wissensgesellschaft – Voraussetzungen und Rahmen bedingungen“. Es ging dabei vor allem um die Annäherung an einige im Rah men des Lebenslangen Lernens besonders wichtige Arbeitsfelder (Grundle gung in der Vorschule, Bildungsmotivation, notwendige Kompetenzen, Sys temkohärenz, etc.). Die Reihe wird 2005 mit einem Seminar in Luzern zum Thema „Lernen in der Wissensgesellschaft – Chancengleichheit fördern“ abgeschlossen wer den. Information: www.zse1.at/oecdceri Aus Anlass des Internationalen Jahres des Süßwassers 2003 veranstalte ten das Bildungsministerium und die Österreichische UNESCO-Kommission in Zusammenarbeit mit der Südwind-Agentur und dem BIOS Nationalparkzen trum von 21. bis 24. Oktober in Mallnitz ein internationales Fortbildungsse minar für Lehrer/innen zum Thema „Wasser für alle – eine globale Herausfor derung“. Darüber hinaus führten während des Jahres zahlreiche UNESCOSchulen Projekte zum Thema Wasser durch, die bei einer UNESCO-Schulver anstaltung Anfang Dezember in Wien präsentiert wurden und in der Früh jahrsausgabe des Schulnewsletters FORUM dokumentiert wurden. Das zweite Modul des Lehrerbildungsseminars „History Teaching in a Glo bal Perspective – Case Studies of African Countries“, das im Rahmen des ös terreichischen Follow-up zur Weltkonferenz gegen Rassismus in Durban (2001) durchgeführt wird, fand von 25. bis 28. November in Schlaining, Bur genland, statt. Das dritte und letzte Modul zum Thema „Der Kampf zur Ab schaffung der Sklaverei“ wird im Herbst 2004 durchgeführt. Die Österreichisches UNESCO-Kommission und das Bildungsministerium beteiligten sich aktiv an den Vorbereitungen für den World Summit on the In formation Society (Genf, 10. bis 12. 12. 2003), bei dem über Prinzipien für eine gerechte Entwicklung der globalen Informations- und Wissensgesell schaft diskutiert wurde. Eine Schülerdelegation aus Linz dokumentierte die Geschehnisse und Eindrücke des WSIS 2003 aus der Sicht von Jugendlichen. Der Gipfel in Genf war auch der Start für das Projekt “Youth @ WSIS Genf 2003 – Tunis 2005”, welches Raum für Jugendliche schaffen soll, sich aktiv an der Diskussion zur Informationsgesellschaft zu beteiligen und bis zum Welt gipfel in Tunis 2005 Überlegungen zur Überbrückung der digitalen Kluft (di gitial divide, digital gap) zwischen Entwicklungs- und Industrieländern bei Zu gangs- und Nutzungsmöglichkeiten moderner Informations- und Kommuni kationstechnologien anzustellen. 160 UNESCO-Schulen 2001–2004 Zwischen 2001 und 2004 erweiterte sich das Netzwerk der Österreichischen UNESCO-Schulen um weitere vier Schulen, darunter eine Volksschule, auf ins gesamt 45 Schulen. Eine besondere Auszeichnung erhielten 2002 das Neue BG/BRG Leoben und das BRG Knittelfeld, die für ihre Aktivitäten im Bereich Friedensbildung den erstmals von der UNESCO vergebenen Peace Pillar Award erhielten. Wei ters sind unter den von den Schulen durchgeführten Projekten besonders „European Identities“ des BRG 19 Krottenbachstraße, Wien hervorzuheben. Das einwöchige Jugendtreffen mit insgesamt 150 Vertretern/innen aus 15 eu ropäischen Ländern war den Themenschwerpunkten Sprachenvielfalt und Welterbe gewidmet. Die Jahrestagungen der Österreichischen UNESCO-Schulen standen im Zeichen von Mediation/Friedenserziehung (2001) und Welterbe-Bildung (2002). Die Teilnehmer/innen erhielten dabei die Gelegenheit zu persönli chem Austausch, nahmen an Workshops und Gesprächsrunden mit Exper ten/innen teil und entwickelten konkrete Konzepte für den Unterricht. Das Jubiläum 50 Jahre UNESCO-Schulnetzwerk (UNESCO Associated Schools Project Network) 1953-2003 wurde in vielfältiger Weise auf nationa ler und internationaler Ebene gefeiert. In der Jubiläumsausgabe des Newsletters FORUM. Österreichische UNESCO-Schulen wurden in einer Rückschau die Entwicklung des UNESCO Associated Schools Project Network (ASP Netzwerk) in Österreich und alle, die dazu beigetragen hatten, gewürdigt. Darüber hinaus konnten sich alle Schu len mit ihren spezifischen Schwerpunkten präsentieren. Am 4. Dezember fand in der Wiener Hauptbibliothek am Gürtel eine eintägige Festveranstal tung unter dem Titel „50 Jahre UNESCO-Schulen“ statt, bei der die Österrei chischen UNESCO-Schulen sich und ihre Projekte in einer Ausstellung sowie in Plenarpräsentationen der Öffentlichkeit vorstellten. Die Jahrestagung der Österreichischen UNESCO-Schulen am 5. Dezember, an der erstmals auch Schüler/innen teilnahmen, stand im Zeichen schulübergreifender Projekte und der Vernetzung der Schulen in Österreich. 2004 Um das internationale Netzwerk der Donauanrainerstaaten neu zu beleben, fand von 22. bis 24. Februar 2004 als gemeinsame Veranstaltung der Öster reichischen und der Deutschen UNESCO-Kommission ein Treffen von Vertre tern/innen der Donauanrainerstaaten statt, bei dem die Strukturen für die Re vitalisierung und Weiterführung des länderübergreifenden UNESCO-Schul projektes “Blue Danube River Project” festgelegt wurden. 161 17. INTERNATIONALE ZUSAMMENARBEIT meroon Language Committees NACALCO ), der African Academy of Langua ges (www.acalan.org ) und dem Europäischen Fremdsprachenzentrum des Europarates in Graz (www.ecml.at ) das Projekt „Linguistic diversity and lite racy in a global perspective. A comparative look at practice in Europe and Afri ca“ (2003–2006) durch. Als Auftakt fand am 1. Oktober 2003 in Wien eine internationale Exper ten/innenrunde zum Thema „Language Policies in a global perspective“ statt. Das Projekt ist ein österreichischer Beitrag zur UNESCO Sprachpolitik mit besonderer Berücksichtigung von bilingualer Alphabetisierung und Mutter sprachenerwerb. (Expertenbeteiligung: Südafrika, Kamerun, Mali, Burkina Faso, Benin, F, D, UK). Seit der Aufnahme der ersten österreichischen Stätten in die Welterbe-Liste der UNESCO 1996 wird das Thema Welterbe in vielfältiger Form an österrei chischen UNESCO-Schulen umgesetzt. Unter anderem beteiligten sich die vier Grazer UNESCO-Schulen mit künstlerischen und kulturellen Aktivitäten und der Betreuung eines UNESCO-Informationsstands am Grazer Weltkulturerbe fest 2002. Im Rahmen der Feierlichkeiten zur Kulturhauptstadt GRAZ 2003 fand von 11. bis 18. Juni, veranstaltet von der UNESCO-Arbeitsgemeinschaft Steiermark und dem Büro Graz 2003 und unter der Schirmherrschaft der Ös terreichischen UNESCO-Kommission, ein internationales Jugendtreffen („He ritage and Future“) statt, an dem Schüler/innendelegationen aus 17 Ländern teilnahmen; die alle sechs steirischen UNESCO-Schulen waren aktiv in die Ver anstaltung involviert. Im Februar 2003 wurde die deutschsprachige Version der Welterbe-Un terrichtsmappe für Lehrer/innen „World Heritage in Young Hands“ unter dem Titel „Welterbe für junge Menschen“ unter der Federführung der Österrei chischen UNESCO-Kommission herausgegeben. Die Unterrichtsmappe will mit konkreten Vorschlägen für Schüler/innenaktivitäten dazu beitragen, dass Lehrer/innen das Thema Welterbe fächerübergreifend im Unterreicht behan deln. Ziel ist es, bei jungen Menschen Interesse für das Erbe der Menschheit zu wecken und ihre Bereitschaft zu einem respektvollen, sorgsamen Umgang mit ihrer Umwelt und den Kultur- und Naturschätzen der Welt zu fördern. Die Österreichische UNESCO-Kommission führt regelmäßig Workshops zu Welt erbe-Bildung durch, darunter in den Welterbe-Regionen Hallstatt-Dachstein/ Salzkammergut, Neusiedlersee, in Salzburg sowie in der Wachau. Dem neuen UNESCO-Schwerpunktbereich Arts Education folgend setzte die ÖUK 2003 erste Akzente in diesem Bereich. Die ÖUK unterstützte den von der Kunstuniversität Linz europaweit ausgeschriebenen und mit dem UNESCO-Programm „DigiArts“ assoziierten Wettbewerb „Arts Education and New Media”, sowie die Veranstaltungsreihe „Der Stellenwert von Kunst pädagogik und kultureller Bildung in Österreich“ der Hochschule für Ange wandte Kunst in Wien. Woche der Erwachsenenbildung: 2001–2004 Seit 1999 veranstaltet das Bildungsministerium gemeinsam mit den Einrich tungen der Erwachsenenbildung die „Info-Tage zur Weiterbildung“ und be teiligt sich damit an der Initiative der UNESCO. Österreich leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Verstärkung des Weiterbildungsbewusstseins mit wach senden Aktivitäten und Besucherzahlen, was sich auch in einer überaus gro ßen Medienpräsenz in TV, Radio und Printmedien niedergeschlagen hat. 162 17.9 Bildungsinformation Bildungsforschung in Europa / PERINE Seit dem Jahr 2002 arbeiten acht europäische Staaten (Dänemark, Deutsch land, Großbritannien, Italien, Litauen, Österreich, Schweiz und Ungarn) an einem von der Europäischen Kommission im Rahmen des 5. Forschungsrah menprogramms geförderten Projekt zum Aufbau eines Portals zur Bildungs forschung in Europa zusammen: PERINE – Pedagogical and Educational Re search Information Network for Europe. Die PERINE-Datenbank www.perine.org soll Bildungsforscher/innen un terstützen, Informationen zu Forschungsthemen, über Einrichtungen der Bil dungsforschung sowie über Schwerpunkte von Bildungsforschern/innen im In- und Ausland zu finden. Damit will PERINE einen Beitrag zur Schaffung eines europäischen Bildungsforschungsraumes (ERA – European Research Area) leisten. In dieser Datenbank befinden sich Informationen zu Institutio nen der Bildungsforschung in den genannten Ländern sowie Informationen zu den Forschungsthemen Bildungsmanagement, Europäische Bürgerschaft, Kompetenzen und Lebenslanges Lernen mit Kurzbeschreibungen der Websi tes. Die PERINE-Datenbank ist über Internet in 12 Sprachen zugänglich. EURYDICE – Bildungsinformationsnetz Mit der Europäischen Union besteht im Bereich des Bildungsinformationsnet zes EURYDICE eine ständige Zusammenarbeit. Detaillierte Informationen über die Bildungssysteme der EU- und EFTA-EWR-Staaten sind in der EURYBASEDatenbank www.eurydice.org/Eurybase/frameset_eurybase.html zugäng lich, Kurzbeschreibungen in „Strukturen der allgemeinen und beruflichen Bildung in der Europäischen Union“ (Structures of the Education and Initial Training Systems in the EU) sowie in den Nationalen Kurzdarstellungen der Bil dungssysteme (www.eurydice.org ). In der Reihe „Schlüsselthemen in der Europäischen Union“ sind bisher drei Ausgaben erschienen: • Ausbildungsförderung für Studierende an Hochschulen in Europa und • Finanzierung und Mittelzuteilung im Pflichtschulwesen sowie die • Studie zur Attraktivität des Berufs der Lehrer/innen (allgemein bildender Sekundarbereich I), die aus vier Einzelberichten besteht: 1. Lehrerausbildung und Maßnahmen für den Übergang in das Berufsleben 2. Angebot und Nachfrage 3. Beschäftigungsbedingungen und Gehälter 4. Zusammenfassung und kontextuelle Analyse 163 17. INTERNATIONALE ZUSAMMENARBEIT Kulturelle Bildung 2001–2004 Welterbe-Bildung und Arts Education Das Europäische Glossar zum Bildungswesen umfasst bisher vier Bände: 1. Prüfungen, Abschlüsse und Titel 2. Bildungseinrichtungen 3. Lehrpersonal 4. Personal mit Leitungs-, Aufsichts- und Beratungsaufgaben In der Reihe „Schlüsselzahlen zum Bildungswesen in Europa“ sind fünf Bände erschienen und zwar 1994, 1995, 1997, 1999/2000 und 2002. Darüber hinaus gibt es eine große Reihe von vergleichenden Analysen zu bildungspolitischen Themen wie Lebenslanges Lernen, Evaluation der allge mein bildenden Schulen, Strukturen des Hochschulbereiches. Eigene Datenbanken wurden zu den Schwerpunkten Unterrichtsstunden im Laufe der allgemeinen Schulpflicht und Gehälter der Lehrer/innen und der Schulleiter/innen im Primar- und Sekundarbereich entwickelt. www.eurydice.org/temps/accueil_temps_d_enseignement.htm www.eurydice.org/Salaires/accueil_salaire.htm ARION – Studienaufenthalte für Bildungsexperten/innen An dem EU-Austauschprogramm ARION für Bildungsexperten/innen, das ein wöchige Studienbesuche zu bildungsrelevanten Themen in den EU- und EFTA EWR Staaten vorsieht, nehmen jedes Jahr etwa 40 bis 50 Österreicher/innen teil. Österreich organisiert selbst jedes Jahr mehrere Studienaufenthalte für ausländische Bildungsexperten/innen. Kultur, Sektion Berufsbildung, in Zusammenarbeit mit der österreichischen Referenzstelle für berufliche Qualifikationen ein neues Internetportal er öffnet. Ziel dieses Portals ist die Verbreitung der auf europäischer Ebene erarbei teten Transparenzinstrumente (abrufbar unter www.chance-europa.at ). Damit werden jene Informationen bereitgestellt, die ein besseres Ergreifen der Chancen, die der europäische Bildungs- und Arbeitsmarkt bietet, ermög lichen. Unter dem Begriff Transparenzinstrumente sind alle Initiativen, Doku mente, Formulare und sonstigen „Hilfsmittel“ zu verstehen, die zum Abbau von Hindernissen in den Bereichen der Übertragbarkeit und Anerkennung von Qualifikationen und Kompetenzen beitragen. Bildungsterminologie Arbeiten zur weiteren Entwicklung der Internationalen Bildungsterminologie wurden auf verschiedenen Tagungen geleistet. Der Europäische Thesaurus Bildungswesen (ETB) in elf EU-Sprachen ( www.eurydice.org ) findet bei der Indexierung der PERINE-Datenbank www.perine.org sowie der EURYBASE Datenbank Anwendung (www.eurydi ce.org/Eurybase/frameset_eurybase.html) . Für die Zwecke von EURYDICE – EURYBASE ist eine Weiterentwicklung im Gange. 17. INTERNATIONALE ZUSAMMENARBEIT www.bmbwk.gv.at/schulen/europa/bildungsinfo.xml Berufsbildung Im Bereich Berufsbildungsforschung besteht eine intensive Zusammenarbeit mit CEDEFOP. Durch das CEDEFOP-Studienbesuchsprogramm für Berufsbil dungsfachleute lernen jährlich ungefähr 30 österreichische Experten/innen die Berufsbildungssysteme in EU-Mitgliedstaaten und EFTA-EWR-Staaten kennen und ausländische Experten/innen informieren sich über Schwer punktthemen der Berufsbildung im Rahmen von Studienbesuchen in Öster reich. Umfangreiche Informationen zu den Berufsbildungssystemen in den EUMitgliedstaaten und EFTA-EWR-Staaten sowie über verschiedene Schwer punkte der Berufsbildungsforschung sind unter www.trainingvillage.gr ab rufbar. Mit dem Motto „Qualifikationen erfolgreich vermarkten“ wurde Anfang Februar 2003 seitens des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und 164 165 Notes Notes Notizen Notizen 2000 2003 DEVELOPMENT OF EDUCATION IN AUSTRIA PREFACE T The text of part A was originally written for the English and German versions of the Internet publication “Structures of education, vocational training and adult education systems in Europe” of the EU’s EURYDICE education information network www.eurydice.org Published by E-mail Homepage Design Print Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur Elfriede Tajalli, Stefan Polzer elfriede.tajalli@bmbwk.gv.at stefan.polzer@bmbwk.gv.at www.bmbwk.gv.at Maria Martina Schmitt mms@nextra.at Holzhausen Druck Vienna 2004 he UNESCO is particularly concerned with education within a global context. The 44 Austrian UNESCO schools show in an exemplary way the mutual benefits which are to be gained from intercultural dialogue and exchange of experience. On this occasion I would like to express my sincerest gratitude to all teachers and pupils involved for the determination and enthusiasm they have shown in the past. In the last few years the international exchange of experience on questions of quality assurance in educaElisabeth Gehrer tion has tremendously gained in importance. However, Federal Minister any well-founded international comparison requires of Education, Science and Culture some knowledge about the respective education systems. This requirement is taken account of by the publication “Development of Education”, which provides an overview of the Austrian education system and is published for the second time in English and German. The numerous successful developments in Austria’s education system are an excellent basis for the coming future-oriented measures in the field of quality assurance. In 1995 a fundamental school reform was started. It provided for autonomy of schools, giving them the possibility to develop their own characteristic school profiles and to establish areas of emphasis. In 1999 a new curriculum was introduced for the lower level of academic secondary school and general secondary school, which consists of core and extension areas. On the basis of this curriculum, a new curriculum for the upper level was developed as well, which will come into force as of the school year 2004 /2005. Another important step in this process of enhancing quality at school is the change from measuring input to measuring output. In this context, work is under way for establishing the educational standards for the fourth grade of primary school, general secondary school and academic secondary school. Austria’s secondary technical and vocational schools/colleges have become internationally renowned models thanks to the high quality of education and training offered at these schools; thus, they hold a top position internationally with regard to the number of firms offering pupils the possi- A PREFACE ORGANIZATION AND STRUCTURE OF THE EDUCATION SYSTEM CONTENTS 1. bility of vocational practice. Of the total number of 4,000 such firms world wide about 1,200 are based in Austria. Also the computer driving licence (ECDL) has developed into a best-prac tice model, since Austrian pupils have passed a total of 320,000 individual modules since the year 2000. Thanks to the initiative “eFit Austria” schools are optimally equipped with PCs, as is shown e.g. by the Austrian secondary technological schools where one PC is available for every four pupils. The Universities Act 2002 is the basis of the largest university reform ever undertaken in Austria, constituting a milestone in the further development of Austrian universities. On the basis of this university reform Austrian universi ties are becoming scientific institutions which, by combining decision-taking and responsibility, will be better equipped to meet the international require ments of the future. The quality of our education is the key to the future. The road to the “knowledge society”, on which Europe and indeed the whole world are trav elling, is characterised by rapid structural changes in economic, societal and cultural respects. It is the task of schools and universities to create the neces sary foundations which will enable us to successfully handle these changes af fecting all areas of life and work. The initiative “Ensuring Success for the Future” („klasse: Zukunft“) as well as the Education Plan 2010 are important cornerstones for ensuring continu ing quality increase in the Austrian education system. I would welcome all readers of this brochure to take an active part in these future-oriented devel opments and let us share in their experiences, competencies and enthusiasm. 1.1 1.2 1.3 1.4 1.5 1.6 1.7 2. 2.1 2.2 2.3 2.4 3. 3.1 3.1.1 3.1.2 3.1.3 3.1.4 3.1.5 3.2 3.2.1 3.2.2 4. 4.1 4.2 4.3 Elisabeth Gehrer Federal Minister of Education, Science and Culture 4.4 4.5. 5. 5.1 5.2 5.3 RESPONSIBILITIES AND ADMINISTRATION Background . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Basis of the school system: legislation . . . . . . . . . . . . . Distribution of responsibilities in the administration of the education and training system . Inspection/supervision/guidance. . . . . . . . . . . . . . . . . Financing . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Advisory and consultative bodies . . . . . . . . . . . . . . . . Private schools . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 14 15 16 17 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 19 19 19 PRE-PRIMARY EDUCATION Organization . . . . . . . . Curriculum /assessment Teachers . . . . . . . . . . . . Statistics. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . COMPULSORY EDUCATION Primary education (Volksschule) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 Organization . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21 Curriculum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21 Assessment /certification /guidance . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23 Teachers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 Statistics. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 Secondary education: lower level . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 General secondary school (Hauptschule) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 Academic secondary school – lower level (Allgemein bildende höhere Schule, AHS-Unterstufe) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 POST COMPULSORY SECONDARY EDUCATION Pre-vocational school (Polytechnische Schule) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35 Academic secondary school – upper level (Allgemein bildende höhere Schule, AHS-Oberstufe) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35 Full-time vocational schools/colleges (Berufsbildende mittlere und höhere Schulen) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37 Training colleges for non-teaching supervisory staff, Training colleges for Kindergarten teachers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40 Statistics. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41 INITIAL VOCATIONAL TRAINING Organization of the dual system . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42 Part-time compulsory vocational school (Berufsschule) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42 Financing . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43 5.4 5.5 5.6 5.7 6. 6.1 6.1.1 6.1.2 6.1.3 6.1.4 6.1.5 6.1.6 6.1.7 6.2 6.3 6.3.1 6.3.2 6.3.3 6.3.4 6.3.5 6.3.6 6.4 6.4.1 6.4.2 6.4.3 6.4.4 6.4.5 6.4.6 6.5 7. 7.1 7.2 7.3 7.4 7.5 7.5.1 7.5.2 7.5.3 7.5.4 7.5.5 7.5.6 7.6 7.7 7.8 Curriculum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Assessment /qualifications /guidance . Teachers /trainers . . . . . . . . . . . . . . . Statistics. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44 44 44 44 B DEVELOPMENT OF EDUCATION 2000 –2003 CONTENTS HIGHER EDUCATION Non-university education alternatives . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45 Admission requirements . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45 Fees / financial support for students. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45 Academic year . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45 Courses . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46 Assessment / qualifications . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46 Teaching staff . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46 Statistics. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47 Universities and Universities of applied sciences (Fachhochschulen) . . . . . . . . . 47 Universities . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47 Admission requirements . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47 Fees / financial support for students . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48 Academic year . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49 Courses . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49 Assessment /qualifications . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49 Teaching staff . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51 Universities of applied sciences (Fachhochschulen) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51 Admission requirements . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52 Fees /financial support for students . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52 The academic year . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52 Courses . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52 Assessment /qualifications. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53 Teaching staff . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53 Statistics . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53 ADULT EDUCATION Legal framework . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Organizational framework . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Funding . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Teaching staff . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Organization . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Continuing training institutes . . . . . . . . . . . . . . . . . Entrance requirements . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Objectives . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Organization in terms of time and space. . . . . . . . . Curriculum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Quality assurance . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Training information and counselling . . . . . . . . . . . Taking into account prior knowledge, accreditation Statistics. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55 55 56 57 58 58 62 62 62 63 63 64 64 64 8. LEGAL AND ORGANIZATIONAL MEASURES 8.1 8.2 8.3 Legislation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67 School partnership . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69 Socio-economic measures . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71 9. THE NEW CURRICULA FOR HAUPTSCHULE (GENERAL SECONDARY SCHOOL) AND LOWER LEVEL OF ALLGEMEIN BILDENDE HÖHERE SCHULE . .72 10. EDUCATIONAL PRINCIPLES 10.1 10.2 10.3 10.4 10.5 10.6 10.7 10.8 11. 11.1 11.2 11.3 11.4 Political education and human rights education Plurilingualism and intercultural education . . . . Education towards gender equality. . . . . . . . . . Health promotion and sexual education . . . . . . Movement and sports . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Environmental education . . . . . . . . . . . . . . . . . Traffic education. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Vocational guidance . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76 . 80 . 83 . 90 . 93 . 97 100 102 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 107 108 109 113 MEDIA AND NEW TECHNOLOGIES Media pedagogy . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Library service for schools . . . . . . . . . . . . . . . . KulturKontakt / ÖKS-Austrian Culture Service . ICT development . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12. TEACHER TRAINING . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .119 13. SCHOOL PSYCHOLOGY – EDUCATIONAL COUNSELLING . . . . . . . . . . . . . . .122 14. QUALITY DEVELOPMENT AND EDUCATIONAL RESEARCH . . . . . . . . . . . . . .126 15. UNIVERSITIES AND FACHHOCHSCHULEN (UNIVERSITIES OF APPLIED SCIENCES) 15.1 15.2 15.3 15.4 15.5 Universities. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 128 Fachhochschulen (Universities of applied sciences) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 136 International mobility and cooperation in higher education. . . . . . . . . . . . . . 138 Student counselling and promotion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 139 Libraries and archives . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 140 16. 16.1 16.2 ADULT EDUCATION AND PUBLIC LIBRARIES Adult education . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 141 Public libraries . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 142 . . . . 144 146 149 152 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 155 158 161 163 168 Universities . . . . 19 Years 13. 18 Years 12. 17 Years 11. 16 Years 10. 15 Years 9. 14 Years Part-time compulsory vocational school (dual system) Pre-vocational school Academic secondary school, separate upper level . . . . Upper secondary technical and vocational colleges . . . . Training college for non-teaching supervisory staff and Kindergarten teacher training college . . . . Colleges for high-level medical technical professions and Colleges for midwifery . . . . Intermediate secondary technical and vocational schools . . . . Teacher training colleges . . . . Kollegs Pupil exchange, school twinnings, pupils’ competitions. . . . . . . . . Bilateral cooperation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Cooperation with eastern and southeastern Europe . . . . . . . . . . . Austria’s participation in the EU education programme SOCRATES Austria’s participation in the EU education programme LEONARDO DA VINCI. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Cooperation with the Council of Europe. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Cooperation with OECD. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Cooperation in UNESCO. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Educational information . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8. 13 Years 7. 12 Years General secondary school 6. Academic secondary school 11 Years 5. 10 Years 4. 9 Years 3. 8 Years 2. 7 Years 1. 6 Years Special schools 17.6 17.7 17.8 17.9 INTERNATIONAL COOPERATION C OMPULSORY EDUCATION 17. 17.1 17.2 17.3 17.4 17.5 Fachhochschulen (Universities of applied sciences) CONTENTS Primary school ORGANIZATION AND STRUCTURE OF THE EDUCATION SYSTEM 1. 1. RESPONSIBILITIES AND ADMINISTRATION 1.1 Background Austria is a federal State with a total area of 83,858 square kilometres, con sisting of nine provinces (Länder). When the 2001 census was taken, Austria’s population was 8,032,926 of which 1,550,123 lived in Vienna, the capital. 67% of the population lived in urban areas. A monarchy up until 1918, Austria is now a parliamentary democracy with a Constitution, established in the period between 1920 and 1929, based on republican, democratic, federal and legal principles, as well as the princi ple of the separation of powers. The Federal President is the supreme representative of the State, elected directly by the people for a six-year term. The National and Federal Chambers are the legislative bodies of the Republic, the National Chamber (Nationalrat) being the most important. The members of the Federal Chamber (Bundesrat) are appointed by the parliaments of the nine Länder. The Federal Government is formed by the Federal Chancellor, Vice-Chan cellor and Federal Ministers. The Land parliaments serve as the legislative bod ies at Länder level. The provincial administration is headed by state provincial government offices (Ämter der Landesregierungen). The municipalities enjoy a constitutionally guaranteed right to self-ad ministration, although they are subject to the administrative control of the Land. They have an elected municipal council led by the mayor, who is elect ed either by the municipal council or, depending on the legislation of the Land, by popular vote. In Austria there is an organizational and institutional division between Church and State. Religion is taught at schools; dispensation from instruction is possible. The predominant religion is Roman Catholicism. The official language is German. The legal system guarantees the rights of local ethnic groups (Slovenians, Croats, Hungarians, Czechs, Slovaks, Roma and Sinti). This guarantee also covers their education. 9 • 1.2 Basis of the school system: legislation According to the School Organization Act of 25 July 1962 ‘it shall be the task of the Austrian school to foster the development of the talents and potential abilities of young persons in accordance with ethical, religious and social values and the appreciation of that which is true, good and beautiful, by giving them an education corresponding to their respective courses of studies. It shall give young people the knowledge and skills required for their future lives and occupations and train them to acquire knowledge on their own initiative’. The Austrian legal system guarantees general access to public schools without distinction of birth, gender, race, status, class, language or religion. Private sector schools, in contrast, may select pupils according to these crite ria, although such selection is rarely applied. • • 1.3 Distribution of responsibilities in the administration of the education and training system In Austria, education has always been a most sensitive area, heavily disputed among political decision-makers. This explains the casuistic distribution of re sponsibilities between different bodies and entities. The existing legal frame work therefore renders attempts at amending education laws very difficult. The Federal Ministry of Education, Science and Culture (Bundesministeri um für Bildung, Wissenschaft und Kultur) has overall responsibility for primary and secondary education, including general education and vocational schools. The work experience part of initial vocational training is the respon sibility of the Federal Ministry of Labour and Economic Affairs. In 2000 a reorganization at the central level combined the responsibilities for schools and universities by setting up the Ministry of Education, Science and Culture. As is the case with government administration in general, responsibilities for legislation and implementation in school education are divided between the Federation and the Länder. This division is made as follows: • 10 tion, intermediate and upper secondary technical and vocational educa tion and training for kindergarten teaching staff and non-teaching supervisory staff, and with regard to the conditions of service and staff representation rights of teachers at these schools/colleges. The Federation is responsible for legislation, and the individual Länder are responsible for implementation with regard to the conditions of service and staff representation rights of teachers at public sector schools of compulsory education. The Federation is responsible for basic legislation, and the Länder are re sponsible for issuing and implementing laws with regard to the organi zational structure of federal education authorities in the Länder and the external organization of public sector schools of compulsory education. External organization includes the development, construction, mainte nance and approval of schools, but also the establishment of pupil num bers per class and teaching periods. All basic legislation has a framework character and is expressed through implementing laws promulgated by the Landtage, the legislative bodies at Länder level. The Länder are responsible for legislation and implementation as, for ex ample, with regard to nursery schools (Kindergarten). School authorities at federal level Separate federal bodies have been established wherever the Federation is re sponsible for implementation. These are: • • • District School Boards at the level of political ‘districts’; Provincial School Boards at the level of the Länder; and the Federal Ministry of Education, Science and Culture for the entire territory. The District and Provincial School Boards are the federal school authori ties in the Länder. The Austrian system of administration is characterised by a two-tier hierarchy. Provincial School Boards have designated jurisdiction in matters referred to a District School Board, while the Federal Ministry of Edu cation, Science and Culture (BMBWK) deals with cases referred to Provincial School Boards in the first instance. The Federation has exclusive responsibility for legislation and implemen tation with regard to the entire field of general upper secondary educa 11 1. RESPONSIBILITIES AND ADMINISTRATION In 2002, the gross domestic product of Austria was shared among the dif ferent employment sectors as follows: primary sector 2.2%, secondary sector 30.6%, tertiary sector 67.2%. The level of unemployment was 4.0% (2002). Provincial School Boards Provincial School Boards are directed by the Provincial Governor (as chairman of the Provincial School Board); for all practical purposes he/she is assisted in the fulfilment of his/her duties by an Executive Chairman. The central body within a Provincial School Board is the Collegiate Council, made up of voting members (including teachers and also pupils’ parents) and members with consultative status (representatives of legally recognised churches, religious communities and interest groups, school inspectors). Voting members are represented on the Collegiate Council in accordance with the balance of power held by the political parties in the provincial parliament. It is one of the major tasks of the provincial school board’s Collegiate Council to submit three proposals for the appointment of teachers and head teachers at intermediate and upper secondary schools and colleges. The Fed eral Minister selects one of three candidates suggested as head teacher, who 12 will then be appointed by the Federal President. Collegiate Councils also issue general directives on existing laws and ordinances (e.g. curricula) and submit expert opinions on draft laws and regulations. District School Boards District School Boards are headed by the District Governor. The Collegiate Councils at district level are structured and set up on the same basis as those at provincial level. The Collegiate Council at district level issues general directives and sub mits expert opinions on draft laws and regulations, for example with regard to curricula. Offices of the Provincial Government The implementation of matters falling under the responsibility of the individ ual Länder is carried out by executive authorities at provincial level – the so called Offices of the Provincial Government (Amt der Landesregierung). Their most important task is the maintenance of public sector schools of general compulsory education and the appointment of teachers and head teachers at these schools. However, the District and Provincial School Boards have to be consulted on all such matters. School autonomy Since the school year 1993/94, the 14th amendment to the School Organiza tion Act has empowered the respective school partnership body (School Com mittee comprising teachers’, pupils’ and parents’ representatives or School Forum in compulsory schools in which only teachers’ and parents’ represen tatives are involved) to issue its own curricular regulations autonomously by a two-thirds vote. This means that main focal points may be chosen within a given framework and schools can develop their own profile. Provisions governing school autonomy at pre-vocational schools enable a flexible response to the vocational interests of pupils and the respective de mands of the particular region. Intermediate and upper secondary technical and vocational schools/col leges offer pupils the possibility of choosing between different study courses. Within certain limits, schools/colleges can also determine the pupil numbers required for creating new classes and dividing existing ones. A 1995 provision on the organization of school time gives schools the possibility of declaring five school-free days per school year for important school or public events. By virtue of having time available to allocate as they 13 1. RESPONSIBILITIES AND ADMINISTRATION Federal Ministry of Education, Science and Culture (BMBWK) In general, the Federal Government introduces draft laws, known as govern ment bills, in the National Council. The draft produced by the Federal Ministry of Education, Science and Culture will first have been submitted to a number of relevant authorities (Collegiate Councils in the District and Provincial School Boards, provincial governments, various interest groups, the churches, etc.) for an expert opinion. Basic laws enacted by the Federation will normally prescribe a deadline by which the Länder must issue pertinent implementing laws (six months to one year). Implementing laws are passed by the Landtag. More detailed pro visions are contained in the individual constitutions of the Länder. The Federal Minister of Education, Science and Culture promulgates cur ricula on the basis of the School Organization Act. The spadework for curric ular development is entrusted to working groups of teachers set up to cover most subjects. All curricula provide for areas of school autonomy, which schools can but are not required to use. As part of the school book scheme, pupils are provided with the material they need for class free of charge in re turn for a small individual contribution (mainly textbooks but also therapeu tic learning aids and learning aids selected by the pupils themselves). Within the framework of a booklist approved by the Ministry, teaching aids are selected by Teachers’ Conferences (for the upper level of secondary education) or by school forums (all other schools) with the cooperation of rep resentatives of parents and pupils. Although textbooks not featured on the list can be selected, they will not be made available free of charge. 1.4 Inspection/supervision/guidance Austria’s education system is characterised by a long tradition of school inspection. Federal school authorities in the Länder are responsible for pri mary and secondary education (District School Boards, Provincial School Boards). At Länder level, school inspection is carried out by provincial school inspectors who are responsible for a specific school type. At compulsory school level, provincial school inspectors are assisted by district school in spectors, and in intermediate and upper secondary education by subject in spectors. There are a few schools (e.g. the upper secondary colleges in the fields of agriculture and forestry, one intermediate secondary school in the field of forestry, a number of upper secondary technical and vocational colleges in Vienna, etc.) which come directly under the Federal Ministry of Education, Science and Culture. 14 1.5 Financing Schools of compulsory education (primary schools, general secondary schools, special schools, pre-vocational schools and part-time compulsory vocational schools) are maintained by the Länder, municipalities or municipal associa tions. While most of the schools in general compulsory education are main tained by municipalities or municipal associations, part-time compulsory vo cational schools are maintained by the Länder. Maintaining and operating a school includes the establishment, mainte nance and repair of the school buildings, payment of overheads, purchase of equipment and teaching aids, provisions for the school doctor, and the em ployment of the necessary auxiliary staff (caretakers, maintenance staff, etc.). The employment of teachers at compulsory schools is exclusively the respon sibility of the Länder. Teachers in public sector schools of compulsory educa tion are employed by the Länder, which pay the cost of their salaries. Howev er, the Länder are fully compensated for this cost by the Federation in the process of fiscal adjustment. (The sole exception being teachers at part-time compulsory vocational schools, where this refund is granted only up to 50%.) Public sector schools of compulsory education are not allowed to charge tuition fees. Transport to and from school using public transport facilities is free. Textbooks are provided to pupils free of charge, and they are entitled to keep them. In recent years, a contribution of 10% from the pupils has been introduced both for transport to and from school and for textbooks. Intermediate and upper secondary schools/colleges are established and maintained by the Federation, which bears the full cost, including teachers’ salaries. Teachers do not enter into an employment contract with the school in this case either, but with the Federation. With respect to the absence of tu ition fees, free transport and textbooks the situation is the same as in com pulsory education. Austrian schools have relatively few funds of their own to administer. Re forms are under way to increase their financial autonomy. All Universities (with few exceptions) were established by the State and are predominately financed out of the state budget. On 1 January 2004, universities obtained full legal status and therefore are responsible for their own budget, most of which is provided by the State. 15 1. RESPONSIBILITIES AND ADMINISTRATION see fit, schools are given the opportunity to organise their internal in-service training programme in a more flexible way. The legal basis was established for extending the financial autonomy of schools in 1996. Under certain provisions laid down by law, schools can rent out school rooms or parts of school property (e.g. their gymnasium or sports grounds) to third parties and choose how the income they receive is allocat ed, as long as it is used for school purposes. The same applies to external funding received from sponsoring or commercial activities at school. More over since 1998, so-called quasi-legal bodies can be established at Federation schools, which have the power to conclude legal business as determined by law. All Austrian schools can, in a limited way, control the funds allocated to them by the school authorities. For intermediate and upper secondary tech nical and vocational schools/colleges this can serve the procurement of com puters and technical equipment (financial autonomy). This makes occupation oriented, project-based forms of education (e.g. ‘training firms’) easier to im plement. The following advisory bodies have been set up and attached to the Federal Ministry of Education, Science and Culture, mainly to advise the Federal Minister: School Reform Commission (Schulreformkommission) is composed of members delegated by the political parties represented in the National Council, the Provincial School Boards, and interest groups, as well as uni versity professors of education. Centre for Educational Development (Zentrum für Schulentwicklung) con sists of different departments. Each department specialises in a particular area. Department I is concerned among other things with the supervision of school experimentation projects; Department II concentrates on evalu ation and educational research; and Department III concentrates on basic principles and concepts for modern language teaching. Parents’ Advisory Board (Elternbeirat) comprises representatives of the main associations of parents and related organizations. It usually meets several times in the course of a school year under the chairmanship of the Federal Minister for Education, Science and Culture or an official ap pointed by him. Federal Pupils’ Advisory Board (Bundesschülervertretung) brings together pupils’ representatives and representatives of youth organizations. It usu ally meets four times in the course of a school year under the chairman ship of the Federal Minister for Education, Science and Culture or an of ficial appointed by him. • individual guidance on decisions about training and career choices as well as on difficulties and concerns to do with school. 1. Pupils and guidance counsellors also work together closely with the insti tutions of the Labour Exchange. These counsellors are also available for pre sentations at parents’ evenings and one-to-one counselling during consulta tion hours. 1.7 Private schools The Austrian Constitution lays down the right to establish private schools. Most private schools are run by the churches or special interest groups (cham bers). There are two basic types of private schools: those that teach the offi cial curriculum and those that have their own curriculum. The amount of support given to private schools depends in large part on who runs them. Those run by an officially recognised church can claim to have their teaching staff paid by the State. These teachers remain federal employ ees (at intermediate and upper secondary schools/colleges) or provincial em ployees (in compulsory education). Private schools that are not run by an of ficially recognised church cannot claim to have their teaching staff paid by the State. On the basis of a private contract, these schools may be treated in the same way as those run by an officially recognised church. All private schools may apply to the Federal Ministry of Education, Science and Culture for a subsidy for extraordinary expenses on the basis of a private contract, for example, for building costs. Educational and careers guidance Approximately 2,500 school guidance counsellors and educational consult ants provide counselling services at all Austrian schools (with the exception of primary schools). Full-time teachers are partially released from their normal activities to provide counselling. Guidance counsellors receive on-going train ing on the basis of a common curriculum. Their work focuses on providing: • • 16 information on the educational options offered at their particular school; information on educational options offered by the education system as a whole; 17 RESPONSIBILITIES AND ADMINISTRATION 1.6 Advisory and consultative bodies PRE-PRIMARY EDUCATION 2.2 Curriculum Nursery school (Kindergarten) is the traditional form of pre-primary education for children aged three to six in Austria. However, it does not form part of the education system. Nursery school is optional and children attend at their par ents’ initiative. Ninety percent of all five-year-old children in Austria currently attend nursery schools (in 1960/61 the corresponding figure was only 23.5%). There are striking regional differences in the degree of nursery school provision. Nursery education focuses on developing the child’s personality as a whole and is not primarily concerned with preparing children for school. To achieve this objective, kindergartens are run in small, generally coedu cational, groups (either age groups or so called ‘family groups’ – 3-, 4- and 5 year-olds mixed together) taking individual styles and approaches into ac count and systematically providing different games and materials. First and foremost, a child at nursery school should have the chance of gaining experi ences through appropriate play activities without the pressure of time or achievement. 2.1 Organization 2.3 Teachers Anyone wishing to open a nursery school has to comply with a number of conditions to ensure that the educational mandate of the nursery school is observed. There are public kindergartens (established and maintained by the Federation, the Länder or the municipalities) and private kindergartens. Some of the private kindergartens are administered by educators and parents as au tonomous groups. The majority of kindergartens have been set up by the mu nicipalities (almost 75%). Staff and operational costs are generally borne by the administering body. The contributions made by the Länder to the cost of the establishment and operation of a kindergarten vary considerably; this is true for private kinder gartens in particular. Private kindergartens that are run by associations, churches or religious orders receive grants towards meeting the cost of staff and overheads on cer tain conditions, either on a discretionary basis, or according to a fixed per centage rate in accordance with the applicable Nursery School Act. Private kindergartens run by other bodies than the above-mentioned generally do not receive any financial support. Some kindergartens do not charge any fees at all, while many municipal ities charge a kindergarten attendance fee according to a graded scheme adjusted to net family income. Private kindergartens similarly charge varying amounts. Kindergartens are either full day or half day. Half-day kindergartens are open from at least 7 A.M. to 12 A.M., with the possibility of lunch. Full-day kindergartens are open from 7 A.M. to 7 P.M. and include lunch. Parents may pick up their children whenever they want. Many kindergartens are open throughout the year. Kindergarten teachers are either trained in special schools at upper secondary level or in special training colleges at post-secondary level. The latter provide a two-year teacher training course that is also open to individuals who may not have passed a school-leaving examination but have worked in related oc cupational fields. The latter have to pass a special entrance examination or a matriculation examination for working people. These colleges constitute a major reform in the kindergarten sector. 18 2.4 Statistics Children aged three to five in public kindergartens (2002/2003) Children Staff Kindergartens 209,584 25,638 4,657 19 2. PRE-PRIMARY EDUCATION 2. COMPULSORY EDUCATION 3.1 Primary education (Volksschule) The objective of Volksschule (Grundschule or primary school) is to provide a common basic education for all pupils. In this context, the social integration of handicapped children is to be taken into account. Primary school should provide children with a basic, balanced education for their social, emotional, intellectual and physical development. The lower level (Grundstufe I) includes years 1 and 2 and also the pre-pri mary level, if necessary. The upper level (Grundstufe II) consists of years 3 and 4. The pre-primary year (pre-school class), years 1 and 2 in the lower level can be offered separately or as a combined unit, covering all lower level years. The pre-primary year is designed to foster the development of children of compulsory school age who are not yet mature enough to attend primary school proper. Unlike nursery school, the pre-primary year is part of the school system. Compulsory schooling begins on 1 September following the child’s sixth birthday. All children of compulsory school age who are ready to attend school are accepted into the first year. It is up to the head teacher to decide whether the child will be able to follow the teaching in the first year without being sub jected to excessive physical or mental demands or whether it would be more appropriate for the child to attend a pre-primary year. In keeping with the child’s abilities or needs, he or she can take up to three years to master the learning skills taught at the lower level of primary school. Children who only turn six between 1 September and 31 December of the current school year and who would not be over-challenged by the de mands of the first year of school can be accepted early into the first year at the request of the parents or guardians. This early attendance of the first year is calculated as part of the duration of compulsory education. If it turns out that the child is out of his / her depth after being accepted early into the first school year, the early acceptance is revoked. In this case, the parents or guardians may register the child for the pre-primary year. Such changes may be made up to the end of the current calendar year. Since the 1999 /2000 school year, to find a better match for the pupil’s learning needs, it has been possible to transfer children in the lower level of primary school to the next highest or next lowest year even during the school year. 20 At primary school, a child may skip one school year. Year 1 may not be skipped. Pupils may only be accepted into the level one above the next level if the overall length of primary school education is no less than three years. If after the child has been accepted into the next-but-one year, it emerges that the child is being overchallenged, a decision may be taken before the end of the calendar year, with the approval of the parents or guardians, to move the child back down. Since the 1998/99 school year, the primary school curriculum has stipu lated that from Year 1, learning a modern language (English, French, Italian, Croatian, Slovakian, Slovenian, Czech or Hungarian) is compulsory (i.e. no grades are given) and that from the school year 2003/04 all primary schools must include this in their teaching plan from Year 1. 3.1.1 Organization Classes are coeducational. The maximum number of pupils per class is 30 (20 for a pre-primary class), and each primary school year corresponds to one class. If the number of pupils in each year is too small, several years may be combined in one class. Teachers are class teachers and spend the four years with the same class of children. The pre-primary year can be run as a separate class or integrated into the lower level of primary school (first or second year plus any pre-primary year). 3.1.2 Curriculum The timetable for the pre-primary year comprises compulsory practical exer cises in the following subjects, totalling 20 weekly lessons: • • • • • • • • • • • religious instruction local history, geography, biology road safety language and oral expression, preparation for reading and writing early mathematics singing and music-making exercises in rhythm drawing crafts physical education playing. 21 3. COMPULSORY EDUCATION 3. Compulsory subjects years and number of weekly lessons1 1st 2nd 3rd 4th Religious instruction Local history, geography, biology German, reading, writing Mathematics Music Drawing Technical and textiles Physical education Compulsory practical exercises 2 3 7 4 1 1 1 3 2 3 7 4 1 1 1 3 2 3 7 4 1 1 2 2 2 3 7 4 1 1 2 2 Modern foreign language Road safety x2 x3 x2 x3 1 x3 1 x3 Total number of weekly lessons1 20–23 20–23 22–25 22–25 1 By allowing schools to make their own decisions on curricula within the given framework, the number of hours allotted to compulsory subjects (with the exception of compulsory ‘Religious In struction’) and the compulsory practical exercise ‘Modern Language’ may be increased or decreased by one hour per week each, making a total of two hours per week, for each year group. Subjects taught to a year may not be dropped entirely. 2 Thirty-two hours a year which are to be taken into account from the total number of weekly hours set aside for the subjects in question. This will not alter the total number of hours per week. 3 Ten annual lessons which are to be taken into account from the total number of weekly hours set aside for the subjects in question. This will not alter the total number of hours per week. If need be, one hour a week of remedial classes in languages and math ematics will be offered. Children whose mother tongue is not German are integrated into the class and may receive remedial help in German, the language used in the classroom, or attend lessons in their mother tongue. Compulsory subjects and compulsory practical exercises are taught to mixed-ability groups. Optional exercises may be chosen on a voluntary basis (singing in the choir, music and movement, physical education, drama, music making, drawing, modern languages, special classes designed to boost pupils’ interest and abilities, lessons in their mother tongue). Teachers decide on the teaching methods and materials they use. How ever, the form and contents of the latter must comply with the curriculum for the particular year and be suited to children of that age. 22 3.1.3 Assessment / certification /guidance General provisions As far as assessment procedures, marking, the repetition of years and reports are concerned, a distinction has to be made between general provisions, ap plying to all schools, and specific regulations that refer to certain types of schools only. As a general rule, performance assessment should be evenly spread over the school year. Performance is determined by: • • • • • assessing the active participation of pupils in class work; oral assessment; written assessment (class assignments, tests, dictations); practical assessment; graphic assessment (e.g. in subjects like descriptive geometry). Teachers are responsible for all assessments; they generally assess indi vidual skills and capabilities in individual subjects. Marks range from 1 to 5. Compulsory and optional subjects are both graded. School reports are a summary of pupils’ achievements. Schools issue reports (at the end of the first semester), annual reports (at the end of the year) and certificates (after suc cessful completion of a particular type of school). The annual report considers pupils’ achievement during the entire year, but particular weight is given to the most recent assessment. Pupils are grad ed as follows: very good (1), good (2), satisfactory (3), sufficient (4), and in sufficient (5). As a general rule, pupils are entitled to enter the next year if they have been assessed in all compulsory subjects and never rated ‘insufficient’, al though the law in fact provides for the possibility of teachers allowing pupils to progress to the next year with one ‘insufficient’ rating. Pupils whose per formance is deemed ‘insufficient’ in no more than two compulsory subjects may also sit a test in these subjects at the beginning of the following school year (resit). If they fail, they have to repeat the year in question. Specific provisions for primary schools In the pre-primary class, no marks are given. The report simply contains a record of the child’s participation. The first two years of primary education constitute a single one cycle. This means that all first years are entitled to enter the second year regardless of their assessment in the annual report. 23 3. COMPULSORY EDUCATION From the 2003/04 school year, the timetable for primary school (years 1 to 4) will leave the school with options for deciding the number of hours taught per week. The total number of hours for years 1 to 4 is 90. 3.1.5 Statistics (2002/2003) Schools Pupils Teachers* Pupil /teacher ratio Pupil /class ratio 24 3. * The figures given for teachers are taken from ‘headcounts’ (as in all other tables). 3.2 Secondary education: lower level The first division into separately organised school types occurs at the lower level of secondary education, that is: • • 3.1.4 Teachers Teachers for the pre-primary year and primary school and teachers in special schools are trained at tertiary level teacher training colleges (Pädagogische Akademien). Candidates for teacher training colleges must have passed their matricu lation examination, or must have passed a special entrance examination (Stu dienberechtigungsprüfung) or vocational matriculation examination (Berufs reifeprüfung). The training course lasts at least six semesters (three years) and is com pleted by a teaching qualification examination. Prospective primary school teachers generally acquire the whole range of skills necessary for teaching subjects in primary school (except Religious In struction) and pre-primary education. Primary school teachers are provincial employees (i.e. civil servants) under either a private-law or a public-law contract (tenured service). Part-time employment is possible. Teachers receive continuing training either through autonomous study or by attending training establishments. However, only 15 hours of such train ing per year are compulsory. In-service training activities can be attended either during the holidays, in the teacher’s free time or during working hours. 3,351 381,140 33,590 11.3 20.0 • General secondary school (Hauptschule); Academic secondary school – lower level; (allgemein bildende höhere Schule, AHS-Unterstufe); Upper level of primary school (Volksschuloberstufe). Numerically speaking, this type is relatively insignificant. About 30% of all primary school leavers in Austria attend academic sec ondary school, while about 70% go to general secondary school. The num ber going into the upper level of primary school is negligible. Pupils must have successfully completed the fourth year of primary school to be admitted to general secondary school. In order to be admitted to an ac ademic secondary school, they must have been rated ‘very good’ or ‘good’ in German, reading and mathematics. Pupils who do not meet these standards have to pass an admission test. 3.2.1 General secondary school (Hauptschule) General secondary school covers years 5 to 8 (10- to 14-year-olds), and pro vides general education in coeducational classes. In doing so, the principles of social integration are to be taken into account. The Hauptschule prepares pupils for employment and for the transition to intermediate and upper secondary schools. The size of general secondary schools varies for regional and demographic reasons. They are often accom modated in the same building as – or one adjacent to – a primary school. They are maintained by a municipality or municipal association. General secondary classes are organised as follows: 25 COMPULSORY EDUCATION Primary school pupils are also entitled to proceed to the next level regardless of their grade in the compulsory subjects of Music, Drawing, Tech nical and Textiles, and Physical Education. Oral exams are not permitted at primary school. In year 4, pupils complete between four and six pieces of work in German and Mathematics. Teachers establish with parents (in a class or school forum) whether a description of achievement will accompany the marks in the first and second years. Pupils who are not entitled to pass to the next year may repeat the year they have failed. Examinations at primary school cannot be resat. During year 4, either towards the end of the first semester or at the be ginning of the second, parents or guardians must be informed about the further educational possibilities for their child on the basis of that child’s interests and past achievements. • • • • Pupils are allocated to one of three ability groups in German, mathe matics and the modern foreign language after an observation period (of at least two weeks). The educational requirements and aims in the top ability group correspond to those of the academic secondary school. Within one ability group pupils generally have approximately the same level of ability; however, internal differentiation is possible. In all other subjects there is mixed ability teaching within established classes. Individual schools can establish special deadlines by which time pupils must have been transferred to the next higher or next lower ability group, but this is not required. Compulsory preparatory/remedial teaching is provided to pupils upgraded to a higher group or those facing downgrading. Pupils with good results in a general secondary school may transfer directly to an academic secondary school. Curriculum and assessment /certification /guidance The approved number of hours per subject at general secondary schools pro vides a framework for the schools’ autonomous decisions. The established numbers apply where no such resolutions have been made. Discretionary school timetable Compulsory subjects years and weekly lessons Religious instruction 8 (2 per grade) German 15–21 Modern foreign language 12–18 History and social studies 5–10 Geography and economics 7–12 Mathematics 14 –20 Geometry 2–6 Biology and environmental education 7–12 Chemistry 1.5 – 4 Physics 5–10 Music 6–11 Drawing 7–12 Elementary technical work (‘technology’) or Textile work1) 7–12 Nutrition and home economics 2–6 Physical education 12–18 Vocational guidance2) 1– 4 Other compulsory practical exercises 0– 4 Total weekly lessons (grade 1– 4) 120 3. COMPULSORY EDUCATION • 1) alternative compulsory subject 2) compulsory practical exercise Schools are allowed some autonomy in making decisions on the curricu la and may teach one hour less than the minimum number of weekly lessons in no more than five compulsory subjects if the following conditions are met: • • • 26 Suitable measures are in place to ensure that all cited core areas in individual subjects are covered; and a decent concept is in place for creating a profile that will foster pupils’ interests, aptitude and motivation to learn. The compulsory subjects of ‘Mathematics’ and ‘Geometry’ may be combined, provided that at least 15 hours of these subjects are taught each week. 27 Compulsory subjects years and weekly lessons 1st 2nd 3rd 4th Religious instruction 2 2 2 2 German 5 4 4 4 Modern foreign language 4 4 3 3 History and social studies — 2 2 2 Geography and economics 2 1 2 2 Mathematics 4 4 4 4 — — — 2 2 2 1 2 — — — 2 - 1 2 2 Geometry Biology and environmental education Chemistry Physics Music 2 2 1 1 Drawing 2 2 2 1 Elementary technical work (‘technology’) or Textile work* 2 1 2 Nutrition and home economics — 1.5 1.5 Physical education 4 29 3 3 29.5 29.5 2 — 3 32 * alternative compulsory subject The number of total weekly lessons (grades 1– 4) is 120. Vocational guidance is provided as a compulsory practical exercise. There are also optional subjects and practical exercises. Nutrition and home economics and the alternative compulsory subjects ‘technology’ and ‘textile work’ must be taught in coeducational groups, if chosen by both girls and boys. In principle, general secondary schools teach English as a modern foreign language; some offer French or Italian. Teachers are free to decide on the teaching methods and materials they use. However, the form and contents of the latter must comply with the cur riculum for the particular year and be suited to children of that age. Both head teachers and school inspectors are entitled to issue directives to teachers on this matter. The general rules for assessment procedures, marking and reports are the same as described under ‘General Provisions’ in the section on Assessment under Volksschule. 28 Pupils are generally allowed to move up to the next year if they have been assessed in all compulsory subjects and have not received a mark of ‘insuffi cient’ in their annual report. Special distinctions have to be made in the mark ing system, however. Pupils who have successfully completed general secondary school may be admitted to a pre-vocational school (see 4.1) or intermediate or upper sec ondary vocational school, (see 4.3), or to an academic secondary school. At the end of the general secondary school, pupils receive a school-leaving cer tificate (Hauptschulabschlusszeugnis). Pupils who have passed the required courses can move on to an academic or vocational secondary school without an admissions test. Pupils who have completed their compulsory education at the end of general secondary school may seek employment or take up apprenticeship training (see Section 5). Teachers General secondary and pre-vocational school teachers, such as primary and special school teachers, follow tertiary level training at Teacher Training Col leges. The training course lasts at least six semesters (three years) and ends with a teaching diploma examination. Teachers for general secondary and pre-vocational schools are qualified in at least two subjects (subject teacher system). They teach their subjects in var ious classes and, provided that it is one of the ability group subjects, in vari ous ability groups. In general secondary school, teachers often teach their subjects to the same class for all four years, although changes may be neces sary for various reasons (e.g. maternity leave). From a pedagogical point of view, continuity is recommended. As regards employment and in-service training, the situation is the same as described in 3.1.4. Statistics (2002/2003) General secondary schools Schools 1,172 Pupils 268,058 Teachers 33,562 Pupil / teacher ratio 8.0 23.1 Pupil /class ratio 29 3. COMPULSORY EDUCATION Non-discretionary school timetable Non-discretionary school timetable Academic secondary school comprises four years at the lower level (10- to 14 year-olds) and four years at the upper level (14- to 18-year-olds). This chapter on the lower level of secondary education deals with the lower level of academic secondary school (AHS-Unterstufe). The lower level of the two-level AHS is organised in coeducational classes according to age, and provides a comprehensive and in-depth general education. It has a dual function, since it both prepares pupils for the corre sponding AHS upper level and also enables them to transfer to vocational schools. The size of each AHS varies for regional and demographic reasons. The number of schools now makes it possible for children and young people from outlying areas to attend an AHS, as agreements with transport providers have achieved acceptable travel times. Pupils can also attend boarding schools. The first two years of the lower level are uniformly organised, run ac cording to a common curriculum and serve as a period of observation and ori entation. The curriculum corresponds to that of general secondary schools. A modern foreign language is taught from the first year onwards. In the third year a division into three types takes place: Compulsory subjects • • • Gymnasium (including Latin); Realgymnasium (with geometry and an emphasis on mathematics and handicrafts); and Wirtschaftskundliches Realgymnasium (with an emphasis on chemistry and handicrafts). There is no ability grouping. Curriculum The approved number of hours per subject at the lower level of academic sec ondary school are as follows (the differences in years three and four between the Gymnasium and the other two types are marked in brackets, first for the Realgymnasium, then for the Wirtschaftskundliches Realgymnasium). It is also possible for schools to deviate from the timetable autonomous ly in the context of prescribed guidelines and to set priorities in terms of a pro file suitable to the particular location. 30 years and weekly lessons 1st 2nd 3rd 4th Religious instruction German Modern foreign language Latin History and social studies Geography and economics Mathematics Geometry Biology and environmental education Chemistry Physics Music Arts Handicraft Technology/ Textile Work* Physical education 2 4 4 — — 2 4 — 2 4 4 — 2 1 4 — 2 4 4 (3,3) 4 (—,—) 2 2 3 (4,3) — 2 4 3 3 (—,—) 2 2 3 (4,3) — (2,—) 2 — — 2 2 2 2 4 2 — 1 2 2 2 2 4 1 (2,1) — (—,2) 2 2 2 2 — (2,2) 3 2 2 2 1 2 2 — (2,3) 3 Total weekly lessons 28 30 31(30,31) 31(32,31) * alternative compulsory subject Vocational guidance is provided as a compulsory practical exercise. There are also optional subjects and practical exercises. Teachers are free to decide on the teaching methods and materials they use. However, the form and contents of the latter must comply with the curriculum for the particular year and be suited to children of that age. Both head teachers and school in spectors are entitled to issue directives to teachers on this matter. 31 3. COMPULSORY EDUCATION 3.2.2 Academic secondary school – lower level (Allgemein bildende höhere Schule, AHS-Unterstufe) Teachers Academic secondary school – lower level (4 grades) Gymnasium Realgymnasium Wirtschafts kundliches Realgymnasium Compulsory subjects Autonomy Autonomy Autonomy Religious instruction 8 8 8 German 15 –21 15 –21 15 –21 Modern foreign language 12–18 12–18 12–18 Latin 7–11 — — History and social studies 5 –10 5 –10 5 –10 Geography and economics 7–12 7–12 7–12 Mathematics 13–18 14 –20 13–18 Geometry — 2–5 — Biology and environmental education 7–12 7–12 7–12 Chemistry 2– 4 2– 4 3– 6 Physics 5 –9 5 –9 5 –9 Music 6 –11 6 –11 7–12 Arts 7–12 7–12 7–12 Technology/ Textile Work1) 3–6 6 –12 7–14 Physical education 13–19 13–19 13–19 Vocational guidance2) 1– 4 1– 4 1– 4 Total weekly lessons 120 120 120 1) alternative compulsory subject 2) compulsory practical exercise Teachers at academic secondary schools are trained at universities or fine arts universities. Courses for qualifying as a teacher are defined as diploma stud ies. They last nine semesters (four-and-a-half years). Students must pass two diploma examinations and submit a diploma paper in order to graduate with an academic degree (Magister). Studies include academic training in two sub jects, pedagogical training in the last five semesters, and a Schulpraktikum comprising a four-week introductory phase and eight weeks of teaching prac tice. The Magister diploma does not automatically entitle candidates to a per manent teaching post. Prior to being permanently employed, graduates have to successfully complete both a year of teaching in a school and additional courses (Unterrichtspraktikum). Teachers at academic secondary schools are federal employees, under ei ther a private-law contract or a public-law contract (tenured service). Part time employment is possible. As regards in-service teacher training, the situation is the same as de scribed in 3.1.4. Statistics (2002/2003) Lower and upper level of academic secondary school Schools 327 Pupils 189,753 Teachers 19,690 Pupil /teacher ratio 9.6 Pupil /class ratio 24.3 Assessment/certification/guidance The general rules for assessment procedures, marking and reports are the same as described under ‘General Provisions’ in section 3 ‘Compulsory Edu cation‘. Pupils are generally allowed to move up to the next year, if assessed in all compulsory subjects and not rated ‘insufficient’ in the annual report. Pupils with an ‘insufficient’ rating in one or two compulsory subjects may sit a re peat examination at the beginning of the next school year and, provided they pass, may move on to the next year. (In some cases, referred to in the relevant law, it is possible to advance to the next year with one ‘insufficient’ rating). Pupils not entitled to move up to the next year may repeat the year they failed. 32 33 3. COMPULSORY EDUCATION Discretionary school timetable POST COMPULSORY SECONDARY EDUCATION At upper secondary level the differentiation in the school system becomes more marked due to the more clearly discernible interests and talents of pupils, as well as the requirements of society for different forms of vocation al qualifications. Besides academic secondary schools, years 9 to 13 (14- to 19-year-olds) are also provided in secondary technical and vocational schools. The upper level of secondary education therefore comprises the follow ing school types: • • • • • • • pre-vocational school; upper level of academic secondary school (years 9 to 12); part-time compulsory vocational school (years 10 to 13 maximum) – par allel to in-company vocational training (‘dual system’) (see Section 5); intermediate secondary technical and vocational schools (years 9 to 12 maximum); upper secondary technical and vocational colleges (years 9 to 13); kindergarten teacher training college (years 9 to 13); training college for non-teaching supervisory staff (years 9 to 13). Around 41% of general secondary school graduates chose a pre-voca tional school or apprenticeship and part-time vocational school. Approximately 6% of general secondary school graduates and 57% of lower level AHS graduates move up to the upper level of AHS. 53% of general secondary school graduates and 42% of lower level AHS graduates subsequently attend an intermediate or upper secondary vocation al school. Upper level academic secondary schools lead to a matriculation examina tion, upper level technical and vocational schools, and the training colleges lead to the matriculation examination and diploma certificate, which entitles the holder to university studies. Classes are coeducational and generally made up of pupils of the same age group. There is usually no ability grouping in the upper level of second ary education with the exception of pre-vocational or part-time compulsory vocational schools. 4.1 Pre-vocational school (Polytechnische Schule ) Approximately 20 percent of young people in Austria decide to attend a pre vocational school in the last year of compulsory education. The pre-vocation al school is used primarily as a ninth school year by the 14- to 15-year-old age group wishing to learn an occupation immediately upon completion of com pulsory schooling. On the basis of pupils’ interests, inclinations, talents and abilities, the pre-vocational school provides them with the highest possible qualifications for the transition to vocational training in the dual system or further studies. By providing a wide selection of practically oriented teaching and learn ing methods distinctly directed towards applications in the compulsory gen eral education subjects and fields, the PTS promotes the acquisition of abili ties, skills and knowledge and encourages the individual’s talents and moti vation to learn. Pupils receive targeted guidance and preparation for the vocational train ing that follows through on-site visits and practical training days in training workshops, vocational schools and firms. Pupils receive basic vocational training organised by vocational field (com pulsory elective fields) corresponding to the major branches of business. Each pupil must elect a vocational field from the ones offered by the school. The compulsory subject areas of German, English and mathematics are taught in courses that reflect the pupils’ differing abilities and interests. All pupils in pre-vocational school must learn to use computers for practical everyday and vocational purposes. Statistics (2002/2003) Pre-vocational school Schools Pupils Teachers Pupil/teacher ratio Pupil/class ratio 290 20,626 2,011 10.3 22.8 4.2 Academic secondary school – upper level (Allgemein bildende höhere Schule, AHS-Oberstufe) It is the task of the upper level of AHS to give pupils a comprehensive and in-depth general education and to prepare them for university studies. 34 35 4. POST COMPULSORY SECONDARY EDUCATION 4. • • • Gymnasium: in addition to Latin, pupils from the 5th year onwards learn either a second modern foreign language or Greek; Realgymnasium: more mathematics from the 5th year onwards, as well as Latin or a second modern foreign language; also geometry or more biology and environmental education, chemistry and physics; Wirtschaftskundliches Realgymnasium: from the 5th year onwards, a second modern foreign language or Latin; also home economics and nutrition, more geography and economics, biology and environmental education, psychology and philosophy. In addition to the eight-year type of upper-level type of academic sec ondary school, there is the Oberstufenrealgymnasium, which is a separate type of upper level academic school (years 9 –12; entered on completion of eight years of general education). Pupils learn a second modern foreign lan guage or Latin from the 5th year onwards. They may choose between three orientations: musical instrument playing, design and crafts, or more biology and environmental science, chemistry and physics. This type of school has made the upper level of secondary education accessible to pupils from regions where other upper secondary schools do not exist (in particular for general secondary school leavers). Curriculum The common curriculum covers most of the compulsory subjects in the cur riculum for the lower level. In all three types, as well as in the Oberstufenrealgymnasium, elective compulsory subjects amounting to 6 weekly lessons (Gymnasium, Ober stufenrealgymnasium), 8 weekly lessons (Realgymnasium) and 10 weekly les sons (Wirtschaftskundliches Realgymnasium) must be chosen in years 6 to 8. Computer science is taught as a compulsory subject (two weekly lessons) in the fifth year of all types. 36 Assessment /certification /guidance The general rules for assessment procedures, marking and reports are de scribed under ‘General Provisions’ in 3.1.3. Academic secondary school ends with a matriculation examination (Matura). Students who have passed this examination and obtained the ma triculation examination certificate (Reifeprüfungszeugnis) are called ‘Matu ranten’ (upper secondary school leavers). The matriculation examination cer tificate provides access to university studies. All candidates who have com pleted the last year successfully are entitled to sit the matriculation examina tion at the main examination date. It is also possible to do so with just one ‘in sufficient’ rating. As of the school year 1992/93, the matriculation examination was re formed. The new leaving examination at academic secondary schools now comprises two equivalent Matura options: • • seven examinations (some written, some oral) in at least four different subject areas; or the submission of a paper on a specialised field of study (Fachbereichs arbeit), instead of one of the written examinations, which must be finished during the first semester of the 8th year. 4.3. Full-time vocational schools /colleges (Berufsbildende mittlere und höhere Schulen) Intermediate secondary technical and vocational schools (Berufsbildende mittlere Schulen – BMS) Intermediate secondary technical and vocational schools provide not only a thorough general education but also practical vocational training for specific occupations. Intermediate secondary vocational schools are full-time schools (except for the colleges for working adults). To attend an intermediate secondary vocational school lasting at least three years, applicants must have successfully completed the eighth school year (with the exception of applicants in the third achievement group in gen eral secondary school, who must sit an admissions examination in the corre sponding compulsory subject areas). Successful graduates of the ninth year in a pre-vocational school do not require the admission examination to attend an intermediate secondary technical and vocational school. 37 4. POST COMPULSORY SECONDARY EDUCATION Organization The upper level comprises four years (9 to 12) for 14- to 18-year-olds, and builds on the four years (5 to 8) of the lower level. General information on the academic secondary school is in Section 3.2.2. The upper level comprises the same three types as years 3 and 4 at the lower level: Gymnasium, Realgymnasium and Wirtschaftskundliches Real gymnasium, but they are characterised as follows: • • • • agriculture and forestry; industry and trade (combination of training in commerce and tourism); commercial (intermediate commercial schools); vocational schools in the industrial, technical, arts and crafts sectors (in the fields of technology, textiles, tourism and arts and crafts) • schools for social work; • schools for the nursing professions (governed by the Nursing Act); • schools for the medico-technical professions (governed by the Nursing Act). Upper secondary technical and vocational colleges (Berufsbildende höhere Schulen – BHS) The requirements for admission to an upper secondary technical and voca tional college are the successful conclusion of the eighth year. AHS pupils must be able to present a favourable certificate. General secondary school pupils who have received a mark lower than ‘good’ in a differentiated com pulsory subject area (German, mathematics, modern foreign language) in the second achievement group, or who were in the third achievement group, must sit an admissions examination in the particular subject area. 38 If an upper secondary technical and vocational college is unable to accept all applicants, it may set its own stricter requirements with a view to ordering candidates. This is usually done on the basis of the pupils’ performance in school reports from year 8. Intermediate or upper secondary technical schools or colleges with an artistic orientation also require a positive result on an aptitude examination as a further precondition for admission. Upper secondary technical and vocational colleges provide general and vocational education (double qualification), and lead both to the exercise of an occupation and to general university requirements (matriculation and diploma examination). Education is full-time and lasts five years. According to European Council Directive 95/43/EC from 20 July 1995, ed ucation at upper secondary technical and vocational colleges and special forms of these schools is equivalent to education leading to a diploma and therefore postsecondary education in other EU Member States. The curriculum is divided into three equal parts: general education, voca tional theory and vocational practice. Students on most courses at upper secondary technical and vocational colleges have to take part in compulsory practical training in business and in dustry during the summer. A work placement is recommended for courses with no compulsory prac tical training. Schools will provide support in finding a suitable placement (trainee) post. Pupils successfully completing upper secondary technical and vocational colleges are entitled to practise their own trade after two years of professional experience. They may also have access to the regulated trades. After these three years of professional experience in their field, those who have completed upper secondary technical colleges and upper secondary col leges of agriculture and forestry may be called ‘Ingenieur’. The most important upper secondary technical and vocational colleges are: • upper secondary technical college (branches: mechanical engineering, electrical engineering, electronic engineering, electronic data processing and organization, civil engineering and construction, chemistry, textile engineering, business engineering, information and communication technologies, etc.); • upper secondary college for fashion and garment technology; • upper secondary college for tourism; 39 4. POST COMPULSORY SECONDARY EDUCATION Depending on the sector they cover, these schools have courses lasting from one to four years. If an intermediate secondary vocational school is un able to accept all applicants, the school may itself set stricter requirements with a view to ordering candidates. This is usually done on the basis of the pupils’ performance in school reports from year 8. Courses focus on practical training in school workshops, laboratories, kitchens and practice enterprises. Pupils must take part in compulsory practical training in companies or enter prises during their summer holidays. The conditions for moving to the next year are laid down by law. After completing at least three years at a vocational intermediate sec ondary school, pupils may gain a general higher education entrance qualifi cation by taking the vocational matriculation examination, which comprises four sections: mathematics, German, modern languages and an in-depth examination on the vocational training selected at the vocational intermediate secondary school. The vocational matriculation examination is for external students; no school attendance is required. Pupils successfully completing at least three years at an intermediate secondary technical or vocational school have access to the regulated trades after fulfilling the general requirements. Intermediate secondary technical and vocational schools cover the following major sectors: Today, around 26% of 16 year olds attend this type of school, whereas some 20% attend an academic secondary school and 40% are in the dual sys tem. Teachers Teachers at intermediate or upper secondary technical and vocational schools /colleges are subject area specialists. The nature of training courses and ad mission requirements depend on the subjects to be taught. The training of teachers of general subjects in intermediate and upper secondary technical and vocational schools/colleges is the same as that of ac ademic secondary school teachers (see Section 3). Teachers of theoretical subjects in upper secondary technical and voca tional colleges have to have professional experience in the relevant area in ad dition to university training. Special training is provided for teachers of practical subjects and teachers of theoretical subjects in intermediate technical and vocational secondary schools (e.g. in vocational teacher colleges and in vocational in-service teacher training colleges). All teachers are public employees. As regards in-service training, see Section 3.1.4 and nursery trainers (Kindergärtner/in and Horterzieher/in). The admission cri teria and the prescribed duration of studies for the Kindergarten teacher training college are identical to those for training colleges for non-teaching supervisory staff. Courses again end with a matriculation and diploma exam ination, entitling the student to enrol in university studies. Two-year Kollegs are provided for upper secondary school leavers in which the matriculation examination can be replaced by a matriculation examination for working people or an entrance examination. The Kollegs are described in Section 6.1. The curriculum for both colleges comprises general education, such as German, a modern foreign language, history, geography, mathematics, physics, chemistry, biology, music and physical education, and also job-oriented subjects. The theoretical part takes place at the colleges, while the practical part is in normal nursery schools, or in day care centres or boarding establishments respectively. Students practise under the supervision of specially trained nursery school teachers, or non-teaching supervisory staff. 4.5 Statistics Academic secondary school and intermediate and upper secondary technical and vocational schools and colleges (2002/2003) Academic secondary school – upper level Schools 4.4 Training colleges for non-teaching supervisory staff, Training colleges for Kindergarten teachers Classes The Training college for non-teaching supervisory staff trains supervisory staff (Erzieher/in, Sozialpädagoge/-pädagogin) for day care centres and boarding establishments for children and adolescents, as well as for youth work outside school. Admission is conditional upon the successful completion of the 8th year and passing an aptitude test. The courses at this college last five years and end with a matriculation and diploma examination, entitling the student to enrol in university studies. Pupils/class ratio Pupils 256 Intermediate secondary technical and Oberstufen vocational realgymnasium* schools 89 439 Upper secondary technical and vocational colleges 295 2.453 975 2.206 5.204 51.751 21.218 50.567 128.173 21,1 21,8 22,9 24,6 * Academic secondary school – separate upper level Kindergarten teacher training college train kindergarten teachers (Kindergärtner/in) or (with an additional examination) kindergarten teachers 40 41 4. POST COMPULSORY SECONDARY EDUCATION • upper secondary college for commerce (Handelsakademie); • upper secondary college for industry and trade; • upper secondary college for agriculture and forestry (branches: agricul ture, horticulture, viticulture, fruit farming, forestry, dairy farming, etc.). INITIAL VOCATIONAL TRAINING 5.1 Organization of the dual system In addition to training at intermediate and upper secondary technical and vo cational schools/colleges (see Section 4.3) a considerable amount of initial vo cational training is provided by apprenticeship training schemes (‘dual system’). Apprenticeship training has always been characterised by the dual system of training in business and industry, combined with a theoretical course at a part-time compulsory vocational school. Whilst apprenticeship is based on an apprenticeship contract under labour law, apprentices are still considered to be in compulsory education because they must enrol in a part-time vocation al school. Approximately 40% of all young people aged 15 to 19 are prepared for their future occupation within the dual apprenticeship training scheme. Around 40,000 enterprises and companies take part in the apprentice ship training scheme, in particular small and medium-sized enterprises in the fields of commerce and crafts, trade, and tourism and leisure; they train ap proximately 80% of all apprentices. Industrial enterprises and firms not affili ated to a chamber also make a significant contribution to the training of young people. At present, around 250 occupations and trades are covered by the ap prenticeship scheme. The most popular with female apprentices are sales, hairdressing and wig-making (stylist), clerical work, cook /hospitality work; male apprentices prefer such occupations as car mechanic, electrician, car penter, sales assistant and bricklayer. 5.2 Part-time compulsory vocational school (Berufsschule) Part-time compulsory vocational schools are compulsory schools that must be attended by all apprentices part-time or in blocks of time. Part-time compul sory vocational schooling begins when the pupil enters into an apprenticeship or training relationship and lasts until it is completed, i.e. until the successful completion of a final apprenticeship examination. Apprenticeship training and thus part-time compulsory vocational schooling can last two, two-and-a-half, three, three-and-a-half or four years. Most apprenticeships last three years. The matriculation and diploma examination can be taken in preparatory and extension courses in connection with the final examination. Since 1997, it has also been possible to sit a vocational matriculation examination specially 42 designed for newly qualified apprentices after taking the final examination, leading to a matriculation certificate for general higher education. Higher level qualifications are also offered by schools for foremen and skilled work ers (Werkmeisterschulen, Meisterschulen) and examinations sat to become a Meister (master craftsman) or demonstrate skills (Befähigungsnachweis prüfungen) which give access to the exercising of their trades. Compulsory part-time vocational schools provide basic and specialised education. Their general aim is to promote and complement the apprentice ship training provided in business and industry and to broaden general edu cation. Two specialised theoretical subjects and one practical compulsory sub ject may be taught in two streams. In order to be admitted to apprenticeship training, young people must have completed nine years of compulsory education; apprentices are there fore at least 15 years of age. Apprentices attend compulsory vocational school at least one nine-hour day each week throughout the year, or in ‘modules’ covering at least eight to ten weeks of each school year. A ‘seasonal’ vocational school is also available with concentrated lessons during a specific point in the year. 5.3 Financing The ‘dual’ in the dual system also describes the financing. The firm finances the practical training part in the firm and public funds finance the vocational school. The respective provincial school boards bear the costs of equipping voca tional schools (machines, equipment and teaching materials). The Federation and each Land bear half of the personnel costs. Austrian industry guarantees that individual companies will finance the in-company portion of the appren ticeship training. A study carried out at the beginning of the 1990s revealed that industry spent approximately 430 million euros for apprenticeship train ing. Most of the expenditure arose from payment of the wages that appren tices receive for their work from the employer. The amount of apprentices’ wages is set by collective contract negotiations. The State provides additional financial assistance to disadvantaged groups. Amounts are paid to training firms to cover the cost of wages (ap prenticeship compensation) for particularly disadvantaged young people. As the number of apprenticeship positions available has diminished in recent years, firms have been offered financial incentives from public re sources to create additional positions. 43 5. INITIAL VOCATIONAL TRAINING 5. The curriculum in all part-time compulsory vocational schools includes general subjects such as Politics, German and Communication, an occupation-related foreign language and other business studies subjects. The theoretical and prac tical subjects specific to individual apprenticeships form the remainder of the subjects to be studied at vocational schools. In addition, elective subjects such as German and modern languages are offered. An elective subject related to the apprenticeship may also be created for specific apprenticeships. Physical edu cation is offered as an optional exercise in basic curricula. Furthermore, special classes may also be offered to pupils wanting to join a higher ability group and pupils who risk being excluded from a higher ability group. 5.5 Assessment /qualifications /guidance The general regulations for assessment procedures, marking and reports are the same as described under ‘General Provisions’ in 3.1.3. Apprenticeship training ends with an end-of-apprenticeship examination before a board of examiners which, in addition to the chairperson, is made up of legally established stakeholders (social partners). Pupils are awarded a leav ing certificate after successful completion of the vocational school course (Ab schlusszeugnis) and as a result are exempt from the theoretical part of the end-of-apprenticeship examination. 5.6 Teachers/trainers Teachers of general education, business studies and theoretical subjects have to have the matriculation examination certificate and two years of profes sional experience. Teachers teaching practical subjects require a master crafts man’s examination as a professional qualification or an equivalent certificate and six years of relevant professional experience. 5.7 Statistics 2001/2002 Part-time compulsory vocational schools 176 Pupils 130,597 Teachers 4,664 Pupil /teacher ratio 28.0 Pupil /class ratio 23.1 44 6. HIGHER EDUCATION 6.1 Non-university education alternatives The area of non-university education alternatives continues to be expanded in Austria. Essentially, the following training alternatives are available at the present time. • • • • Teacher training colleges, training colleges for religious education teachers, technical and vocational teacher training colleges; Colleges for high-level medical-technical professions and colleges for midwifery; Kollegs (specialised post-matriculation courses for technical and commercial professions); Kollegs (specialised post-matriculation courses in kindergarten teacher training colleges and training colleges for non-teaching supervisory staff). 6.1.1 Admission requirements These training courses target upper secondary school leavers (Maturanten/in nen) although an entrance examination or matriculation examination for working people and (at technical and vocational teacher training colleges) recognised vocational training and experience can also provide access. 6.1.2 Fees/financial support for students There are no tuition fees at training institutes for Austrian nationals, citizens of the European Union or the European Economic Area, as well as some other groups. Students in teacher training colleges, training colleges for religious education teachers, technical and vocational teacher training colleges, col leges for high-level medical-technical professions and colleges for midwifery who demonstrate social need and academic success can claim financial assis tance. 6.1.3 Academic year The academic year lasts from September to the end of June and is divided into two semesters. 45 6. HIGHER EDUCATION 5.4 Curriculum Teacher Training Colleges train teachers for primary and general secondary schools, special schools and the pre-vocational school. Separate teacher train ing colleges train religious education teachers. Technical and vocational teacher training colleges (Berufspädagogische Akademien) train vocational school teachers, teachers for data-processing in all types of school and teachers for some fields of instruction in intermediate and upper secondary technical and vocational schools/colleges. Colleges for high-level medical-technical professions provide non-univer sity training in the health professions in three-year courses divided into seven different branches. There are also colleges for midwifery. Secondary school graduates can receive vocational training in the com mercial, technical, crafts and tourism sectors in Kollegs (four semesters). The Kollegs give upper secondary technical and vocational college graduates an opportunity to acquire an additional vocational qualification. Kollegs attached to training colleges for kindergarten teachers and non-teaching supervisory staff provide vocational training in four to six semesters. Kollegs set general education as a prerequisite and therefore focus on material spe cific to the profession. 6.1.7 Statistics 2002/2003 Teacher Training Colleges Colleges Students Teachers 28 13,640 2,703 6.2 Universities and Universities of applied sciences (Fachhochschulen) University-level, tertiary education is provided by the following institutions: • • • • Universities and art universities, Universities of applied sciences, the University of further education (‘Danube University Krems’), private universities (after accreditation). 6. A number of educational institutions also offer university-style courses. Specific names of individual universities and universities of applied sciences can be found at www.portal.ac.at . 6.1.5 Assessment/qualifications 6.3 Universities The same general rules apply as in the sector for schools for working people. Training at colleges is based on independent curricula and examination requirements. Training in colleges and Kollegs leads to a diploma examina tion. Graduates of these tertiary training courses have access to specific voca tional qualifications. Austria has 22 universities of which six are art universities and three newly opened medical universities. In the whole of Austria a total of around 180 courses and, considering all locations, 460 study options are on offer. In the 2003 winter semester, 65 special university courses (Universitäts lehrgänge) were offered at the University of Further Education Krems, and ap proximately 250 such courses at all universities. Seven private universities have been accredited since 1999. 6.1.6 Teaching staff The teaching staff at colleges, Kollegs and schools for working people possess the same qualifications profile as teachers in intermediate and upper secondary schools. In addition, teachers in the humanities (teaching science, education science, school law, and the psychology and sociology of teaching) must have a doctorate, whilst teachers in the field of vocational teaching or practical work must be able to demonstrate longstanding relevant experi ence. 46 6.3.1 Admission requirements To be admitted to a normal course of study, students must have the matricu lation examination certificate (Reifeprüfung, Reife- und Diplomprüfung, Berufsreifeprüfung, Studienberechtigungsprüfung for the respective course). Students apply to a specific university for a course of study. They then have to enrol for the chosen course each semester. In some cases, they may be re quired to take supplementary examinations; students who do not meet some of the formal admission requirements for the chosen course of study have to 47 HIGHER EDUCATION 6.1.4 Courses 6.3.2 Fees/financial support for students General fees for universities and universities of applied sciences are 363,36 Euros per semester for students from Austria and other EU and EEA countries and 726,72 Euros for foreign students from the rest of the world. There are comprehensive rules on exceptions and reimbursements for students from de veloping countries and from Central and Eastern European reforming coun tries or for students in mobility programmes. Support for students comes in the form of direct and indirect support measures, which are largely funded by public resources. Indirect benefits are not means tested and, from a financial point of view, are by far the main focus of government measures. Indirect sup port includes family benefits, inclusion in the parent's insurance or individual insurance, statutory accident insurance and tax advantages for children in ed ucation. Direct support, guaranteed in accordance with Studies Promotion Act (Studienförderungsgesetz), depends on the social need and academic success of the students. The student's income and/or that of those obliged to pay maintenance is used to determine social need. In this context, there are also special support measures such as the study subsidy (to pay for the fees), trav el allowance and assistance for foreign students amongst others. In addition, particularly successful students receive performance-related grants and research grants. 6.3.3 Academic year The academic year begins on 1 October and ends on 30 September of the fol lowing year and is made up of a winter semester, a summer semester and a period of time without classes. Detailed regulations can be consulted in the Senates of the individual universities. 6.3.4 Courses University courses primarily aim at providing an academic education to young people in conjunction with a scholarly career preparation. The 1999 reform of the study regulations created the legal basis for changing the former two level system with degree (diploma) and doctoral studies to a three-level sys tem (bachelor, master, doctoral studies). Human medicine, dentistry and teacher training courses may even now only be offered as degree courses with two levels. In the medium term all first degree (diploma) studies are to be replaced by bachelor and master studies. (In the winter semester 2003, there were already 157 bachelor courses and 198 master courses.) The university has almost full responsibility for study law under the Uni versities Act 2002. They need to decide on the courses they offer, respecting European directives where such EU legislation exists. The change from hours per semester to a points system using the European Credit Transfer System is opening up better possibilities for national and international mobility for stu dents. Teaching staff in universities and universities of applied sciences are free to decide on the form and content of their classes due to the constitutionally enshrined principle of freedom of science and its teaching. On the whole, the forms of teaching on offer have not changed in the last decade. In addition to lectures, there are seminars, proseminars, exercises, forms of practical training, excursions, tutorials run by postgraduates and so forth. Express per mission has been given for distance learning units to be introduced into a course of studies. At art universities, the artistic development of individual students is nurtured via one-to-one lessons. 6.3.5 Assessment/qualifications The individual responsible for running the class decides on whether participa tion in the class has been successful, with the exception of lectures. Both at universities and art universities, diploma examinations have to be sat for each 48 49 6. HIGHER EDUCATION take supplementary examinations either before matriculation (e.g. biology for the study of medicine) or during the first semester of the course. Art univer sities require the matriculation examination only for some of their courses. Admission is subject to an entrance examination in which artistic talent is as sessed. Candidates who have not passed the matriculation examination may sit a special university entrance examination, which provides access to univer sity studies (or, in some cases, studies at an art university) in a limited range of subjects. Graduates of vocational training in the form of an apprenticeship can also meet university entrance requirements by taking a specially organ ised matriculation examination for working people. There are no limitations to access to particular courses in universities in Austria for Austrian nationals, citizens of the European Union or European Economic Area, as well as for members of certain other groups. 50 6.3.6 Teachers There is no initial training programme specifically designed for teachers in higher education; instead, they ‘train’ by exercising their profession, thereby attaining additional qualifications in teaching and research. Prospective teach ing staff at scientific universities and art universities must have the necessary initial qualifications for the work they are going to do. The university is under the obligation to provide continuing in-service vo cational training for all university teachers. On the basis of an amendment to the 2001 act on government employees in universities, new university lectur ers will no longer be employed as civil servants and new contracts have been introduced under the Civil Servant Act. With the coming into force of the Uni versities Act 2002 the civil servant contracts will be converted into employee contracts; new university staff will be employed on the basis of the Employee Act. A collective agreement for university staff is under negotiation between the universities’ umbrella organisation and the trade union. Scientific and art universities staff engaged in research, teaching and arts are under the obligation to participate, within the scope of their respective subjects, in fulfilling the tasks of the university. Upon application, the Rector’s Office may award a teaching licence (venia docendi) for an entire scientific or art subject. This teaching licence neither signals the beginning of an employ ment contract, nor does it change an existing contract. University professors are responsible, in their special subjects, for research or artistic development, as well as for teaching; they are obliged to take prop er care of their students, promote future scientists, take part in organisational and administrative activities, as well as in evaluation. They work full or part time on fixed-term or unlimited contracts with the university and have civil servant status. They are appointed by the rector following an appointment procedure. A teaching licence (venia docendi) is awarded after the employ ment contract has been signed. 6.4 Universities of applied sciences (Fachhochschulen) Since the 1994/95 academic year, universities of applied sciences have pro vided an alternative to existing university studies in Austria based on the Fed eral law of 1993 on universities of applied sciences (FHStG). They offer uni versity-level vocational training with a scientific basis and practical slant. Funding is received both from the State and the private sector and de pends on the number of places on offer. In the winter semester 2003/04, there were 20,591 students taking courses at universities of applied sciences. 51 6. HIGHER EDUCATION phase of study; bachelor and master examinations have to be taken for bach elor and master courses. Under the Universities Act of 2002, the responsible collegial body should set the rules governing tests in the individual curricula. There are no longer any regulations specifying the method used or the purpose of examinations, or indeed the way in which they are to be administered. As such, universities have far greater freedom in deciding on the form of examinations. In addition to the bachelor, degree (diploma) and master examinations, at least two pieces of class coursework (for the bachelor degree), a diploma paper (for the degree/diploma course) or a thesis (for the master degree) have to be submitted. For a doctorate, the main demonstration of academic achievement is the candidate’s dissertation, and the course ends with an oral examination. Degree (diploma) studies comprise the requirements of both bachelor and master studies. If needed for a vocational qualification and meeting the requirements of the European Union’s guidelines on the recognition of uni versity diplomas, bachelor and degree (diploma) studies may overlap. The broadening and deepening scientific knowledge by writing a diploma paper is now part of the master course. In the medium term, degree (diploma) courses are to be replaced by bachelor and master courses. Studies last from six to twelve semesters (three to six academic years). Doctoral studies take at least an additional four semesters. In practice, stud ies generally take longer than this: about 8% of university students and about 23% of students at art universities complete their studies in the legally envis aged time. In principle, students do not automatically receive a professional qualifi cation upon completing their studies. If a statutory, regulated professional qualification is needed for an academic career – with the exception of veteri nary medicine – postgraduate training must be undertaken (e.g. doctor, uni versity lecturer, judge, etc.). Under the Universities Act of 2002, degree pro grammes (i.e. degree (diploma) courses, bachelor, master and doctorate courses) offer preparatory training for careers in the sciences and the arts as well as for training to work in a professional capacity that requires knowledge of science and the arts. Access is not limited to people who have a higher education entrance quali fication; universities of applied sciences are particularly open to also including people who have succeeded in obtaining vocational qualifications. Never theless, these applicants need to take additional training before beginning their studies. Courses at universities of applied sciences welcome anyone that meets the registration requirements provided there are sufficient places on the course. Students are selected by means of entrance examinations. 6.4.2 Fees / financial support for students Organisers of universities of applied sciences respectively study programmes at universities of applied sciences are entitled to charge students fees amount ing to 363,36 euros per semester. 6.4.3 The academic year In principle, the academic year is the same for all universities, though the de tails are decided by the individual universities of applied sciences. 6.4.4 Courses For the academic year 2003/2004, 136 courses at universities of applied sci ences (six of which as bachelor programmes) were on offer across Austria, mainly in the areas of technology and economics but also in the humanistic studies. Several courses cover more than one discipline, and there are also a small number of courses in administration, agriculture and forestry. Over a quarter of the courses offered are organised as in-service training. Extra cours es were added in the academic year 2002/03, mainly focusing on social work and health. The statutory minimum course duration for the completion of a course is a total of six semesters for the bachelor degree, including the work place ment, following the introduction of the three level course in 2003; the corre sponding master course takes two to four semesters. The degree (diploma) course, which may still be taken at universities of applied sciences, is limited to eight to 10 semesters and also ends with a work placement. The time spent on studies is determined using ECTS points. Distance learning elements are also being introduced. 52 Courses at universities of applied sciences end with an academic degree. For Bakkalaurea/Bakkalaureus, Magistra/Magister or Diplom academic de grees, the area of work is added to the degree as well as the suffix (FH). Grad uates may opt to follow a doctorate course at a university 6.4.5 Assessment/qualifications There is no central administration for the examination system; each course has its own rules on exams. A course ends with a degree examination com prising a dissertation and cross-subject oral examination. For Bakkalaureat courses at universities of applied sciences the final examination comprises in dividual written assignments done as classwork and a cross-subject oral examination. 6. 6.4.6 Teaching staff Teaching is done and applied research and development work performed by academic teaching staff. When an application is made for the recognition of a course, at least four people must be responsible for developing the course, and two of these must be academics with a university lecturer or equivalent quali fication. If recognition is granted, at least four of the people on the team re sponsible developing the course must teach it. These four people must include two academics who are university lecturers or have an equivalent qualification and two more who can provide evidence of having worked in a related field. 6.5 Statistics Regular first-year students, regular students total, graduates at universities, winter semester 2003, graduates academic year 2002/2003 Regular first-year students Regular students total Graduates 26,292 185,435 17,486 5,876 29,577 1,864 Universities Of whom foreigners Art universities Of whom foreigners Total* Of whom foreigners 896 7,954 806 575 3,257 276 27,188 192,408 18,294 6,451 32,708 2,133 Total*: Students studying at more than one university or art university are only counted once. 53 HIGHER EDUCATION 6.4.1 Admission requirements 7. Subject area First-year students Students Graduates Technology 3,759 10,722 1,493 Economics 2,257 7,061 991 Tourism 310 969 93 Humanistic studies 797 1,839 81 7,123 20,591 2,658 Total Source: Federal Ministry of Education, Science and Culture ADULT EDUCATION 7.1 Legal framework1) Adult education in Austria is not governed by the State under the constitu tion, but is rather the responsibility of the Länder and municipalities. Each Land has its own way of fulfilling this responsibility (making resources avail able, organization, etc.). Due to the constitutional situation mentioned above, the national Adult Education Promotion Act (EB-FG) is, so to speak, a volun tary commitment on the part of the national government which does not af fect the right of the Länder to take decisions. Under the EB-FG, financial sup port must be provided, but the law does not specify the level of support. Fi nancial resources are available in almost all Länder to support individuals tak ing part in adult education, and these are provided in the form of subsidies for course fees. By contrast, the responsibility for adult education with regard to schools and universities (for example schools for working people, universi ty courses and Fachhochschulen for working people) clearly lies with the Min istry of Education and is subject to the statutory regulations applying to this area. There are special forms of both academic secondary schools (AHS) and intermediate and upper secondary technical and vocational schools/colleges (BMHS) catering for workers (SchOG, SchUG-B). The Universities Act 2002 gives universities considerable autonomy with regard to adult education. The legal basis for training related to labour market policy is provided by the Labour Market Service Act (Arbeitsmarktservicegesetz) and the Labour Market Promotion Act (Arbeitsmarktförderungsgesetz). The Labour Market Administration (Arbeitsmarktverwaltung – AMV) is set up as public service provider. 7.2 Organizational framework The national government’s responsibilities for adult education are split be tween a number of ministries. General adult education, schools for working people, and adult education at universities or Fachhochschulen are the re sponsibility of the Federal Ministry of Education, Science and Culture (BMBWK), provided that these areas do not fall within a domain of university autonomy. General adult education is mainly dealt with in the BMBWK by a department in Section V (teacher and educator training, general teaching op portunities, adult education, training advice), which organizes and coordi 54 55 7. ADULT EDUCATION First-year students and graduates at universities of applied sciences, winter semester 2003, graduates academic year 2002/2003 7.3 Funding 214 million euros to over 281 million euros, with more than 50% of spend ing allocated to schools for working people. The direct continuing training costs incurred by commercial companies, totalling an estimated 520 million euros, can serve as a comparison. In addition to the public expenditure men tioned, in recent years there have also been ‘standardisation costs’ for Fach hochschule-courses for working people (around 37 million euros in 2003/04). Tax breaks in the form of rebates and options for offsetting items against tax also increasingly have to be added to public expenditure on adult education. Whilst traditional subsidies are being cut – to emphasize means testing – new forms of funding, such as project funding and individual support from the na tional government, Länder and municipalities are being increased. The Werkmeisterschule (foreman school) is unusual in terms of adult schooling2). As with all continuing vocational training, the main source of funding for these schools run by non-profit organizations are school fees. Course costs can be paid for by the individual, company, AMS or public body, depending on the type and purpose of training. Individuals pay the majority of course costs not only in general adult education but also in adult vocational training, where they cover roughly 40% of the fees. Estimates from the 1990s put spending by the general public at almost 800million euros. The AMS pays for much of adult vocational training and spends more than 350 million euros per year (2001) on training measures. AMS resources come from mandatory contributions defined by law, which are used by the AMS in accordance with the political targets set. 7.4 Teaching staff In Austria, teachers working in adult education tend to have had different preparatory training, depending on the type of provider for which they work. For adult education in public schools and universities, general entrance re quirements for the teaching profession apply. In both non-profit and com mercial adult education, experts from companies or professionals may also work as teachers, and permanent staff are mainly concerned with the estab lishments’ administration. The programmes of all major adult education providers, the Federal Institute for Adult Education (Bundesinstitut für Er wachsenenbildung) and also individual universities and other institutions fea ture teacher training courses for trainers and associate lecturers. Public expenditure on general adult education and vocational training for adults is considerable and rising. There was a nominal increase in spending by the national government and Länder between 1995 and 1999, from around 56 57 7. ADULT EDUCATION nates funding and cooperation with associations and institutions working in adult education. The Bundesinstitut für Erwachsenenbildung St. Wolfgang answers to the BMBWK and deals with the training and continuing training of adult educators and librarians. Responsibility for in-company training and continuing training and labour-market-related training from the Labour Mar ket Service (Arbeitsmarktservice Österreich – AMS) lies with the Ministry of Economics and Labour (BMWA). The Federal Ministry for Public Health, Gen erations and Consumer Protection (Bundesministerium für soziale Sicherheit, Generationen und Konsumentenschutz – BMSG) is responsible for older and disabled people, the Ministry of Health and Women (Bundesministerium für Gesundheit und Frauen – BMGF) for training and continuing training for healthcare professionals, and the Ministry of Agriculture, Forestry, Environ ment and Water Management (Bundesministerium für Land- und Forstwirt schaft, Umwelt und Wasserwirtschaft – BMLFUW) for agriculture and forestry. The Federal Ministry of Finance (Bundesministerium für Finanzen – BMF) is re sponsible for matters to do with taxation. Länder and municipalities meet their responsibilities for adult education in a number of different ways, ranging from making resources available to adult education establishments or their umbrella organizations, to depart ments in the provincial administrations, some of which also deal with other training issues (e.g. vocational college courses). In general, in addition to pub lic bodies belonging to the State, Länder and municipalities, interest groups and religious denominations also show a firm commitment to adult educa tion, actively helping to shape the landscape of adult education via their ed ucational establishments or (umbrella) organizations. Accordingly, represen tatives of interest groups are actively involved in AMS administration at the national, Land and regional levels. As the competent institution, the AMS it self does not provide training, it merely finances it. The Labour Market Service (AMS) is structured in national, Land and regional organizations. The social partners are also involved in developing political measures concerning adult education, have connections with adult education establishments (see Sec tion 7.5.1) and offer subject-related support for training (training vouchers, grants, etc.). There are two forms of adult education with different aims: the first form in volves activities designed to provide a written record of progress in the form of a legally recognised certificate, while the second involves activities geared towards gaining general or specialist knowledge without a final examination leading to a certificate. The certificate-oriented type is provided in training courses with a syllabus which corresponds to initial education. These are mainly offered by public sector schools for working people or on preparatory courses for exams taken by external students. In 1997, the matriculation examination for working people (Berufsreifeprüfung – BRP) was introduced as another option. Amongst other things, fee-paying preparation courses for the BRP are offered by non-profit adult education institutions (which are sometimes also author ized to hold examinations in individual subjects). University courses are a spe cial case, and the resulting qualifications have no equivalent in the initial ed ucation system. International certificates are a relatively recent development created by companies and professional associations and have been particu larly popular in IT and computing. However, the vast majority of courses and places on offer still involve gen eral adult education and forms of vocational training for adults which do not lead to a certificate. 7.5.1 Continuing training institutes General adult education and adult vocational training are offered by different institutions in Austria: the main providers are non-profit institutions and spe cial forms of public schools. However, universities and Fachhochschulen are also playing an increasingly important role in adult education, due to the ris ing level of formal education amongst the general public (For details on this, see below). In addition, commercial training providers – which are many in number and comprise a wide variety of (mainly small) providers – have recently cap tured a large share of the market in adult education, especially where in-com pany continuing training is concerned. Furthermore, there are specialist con tinuing training institutes for teachers (teacher training and in-service teacher training colleges3)) and other professional groups (civil servants, professionals, etc.). 58 Non-profit-making providers Non-profit-making providers in Austria have traditionally had an important place in general and external continuing vocational training in Austria. Their development and structure reflect the country’s politics, religion and associa tions. The larger providers mentioned below have joined together in the Con ference on Adult Education in Austria (Konferenz der Erwachsenenbildungs anbieter Österreichs – KEBÖ). Adult education centres (Volkshochschulen) are the most traditional in stitution in Austrian adult education and are more than 100 years old. The As sociation of Austrian Adult Education Centres (Verband Österreichischer Volkshochschulen – VÖV) with its Educational Work and Research Unit (Pädagogische Arbeits- und Forschungsstelle – PAF) is the umbrella associa tion representing nine groups at Land level organized into associations with different support structures. All in all there are 293 adult education centres in Austria. The Catholic Adult Education Forum (Forum Katholischer Erwachsenen bildung) comprises more than 60 institutions with various aims: Catholic ed ucation, residential centres (Bildungshäuser), distance learning courses, spe cialist educational establishments (e.g. Katholische Sozialakademie). Whilst the approximately 1,500 local education authorities target specific regional needs, the emphasis in residential centres is placed on intensive and longer term courses. The Bildungshäuser are non-school youth and adult education institu tions. 17 Bildungshäuser belong to the umbrella organization known as the Association of Austrian Residential Centres (Arbeitsgemeinschaft der Bil dungshäuser Österreich). The purpose of the association is to link the organ ization of Bildungshäuser and represent them to the outside world. Each Bil dungshaus – whether supported by the national government, church, Länder or rural interest groups – bears its own responsibility for designing its pro gramme. The Federation of Adult Education Associations (Ring Österreichischer Bil dungswerke) acts as a platform for two subassociations, the Association for Austrian Popular Education (Verband Österreichischer Volksbildungswerke – VÖVBW) and the Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Bildungswerke (AEBW). It promotes cooperation between the subassociations, coordinates exchanges of ideas and experiences and represents joint education policy interests. The Austrian Vocational Training Institute (Berufsförderungsinstitut Öster reich – BFI) acts as the adult vocational training institute for Chambers of Manual and Non-Manual Workers (Kammern für Arbeiter und Angestellte) 59 7. ADULT EDUCATION 7.5 Organization 60 Schools for working people 4) All school exams taken in upper and lower secondary and also apprenticeship schemes may be taken or completed in adult education. The exams are main ly taken in upper secondary technical and vocational colleges (Berufsbildende höhere Schulen – BHS) for working people (almost 1,300 certificates per year). These special types of school cover exactly the same specialist areas as day schools, including technical subjects, trade, sales and other domains. The intermediate secondary technical and vocational schools (Berufsbildende mittlere Schulen – BMS) for working people have more participants and grad uates studying technical subjects and trade (Werkmeisterschulen [foreman schools], Bauhandwerkerschulen [schools for builders] and Meisterschulen [schools for master craftsman]) than studying sales-related subjects. Academ ic secondary schools for working people account for some 400 passes per year. Kollegs for working people are also available. Vocational schools/colleges for social occupations (e.g. caring for the eld erly) and schools for healthcare and nursing schools with related special train ing (in line with the Austrian law on nursing [Gesundheits- und Kranken pflegegesetz]) are open to adults or may be offered, sometimes in special forms, to adults. Universities and Fachhochschulen(Universities of applied sciences) Universities offer both postgraduate studies for graduates and also university courses for a wider variety of people. The introduction of the Universities Act of 2002 gave Austrian universities considerable autonomy, including with re spect to the continuing training options placed on offer there. The Danube University Krems (Donau-Universität Krems) only offers continuing train ing/university courses. It is currently responsible for providing more than a third of further education at university. The Zentrum für Fernstudien (Distance Learning Centre) was set up in 1991 at the University of Linz and has its own study centres in Vienna, Linz, Bregenz and Steyr. The distance learning centre cooperates with the Fernuniversität Hagen and is a member of the umbrella association known as the European Association of Distance Teaching Univer sities (EADTU; cooperation with the Open University also takes place in this context). The sector of universities of applied sciences established in 1994 is also becoming increasingly important in adult education. Around 23% of the stu dents in a year are over 25 years old (compared with 8% at universities), and around a quarter of students at universities of applied sciences are working people (WS 2003: 5,236). 61 7. ADULT EDUCATION and the Confederation of Austrian Trade Unions (Österreichischer Gewerk schaftsbund) alongside the BFI Land associations. The BFI provides a consid erable proportion of labour market integration training on behalf of the AMS. The umbrella association coordinates and looks after BFI Land associations and maintains (inter)national contacts with government and non-profit adult education institutions. The Association of Austrian Trade Union Education and Training Pro grammes (Verband Österreichischer Gewerkschaftlicher Bildung – VÖGB) acts as the institution for Chambers of Labour (Arbeiterkammern) and trade unions. The VÖGB’s residential centres are responsible for providing training and continuing training for officials, employees and members of workers’ or ganizations. Economic Promotion Institutes (Wirtschaftsförderungsinstitute der Wirt schaftskammer Österreich – WIFI) are service centres run by Chambers of Commerce and can be found in all Länder. WIFI is the biggest provider of con tinuing vocational training in Austria. Training activities are designed for tar get groups at all levels in companies. At national level, WIFI coordinates tasks with institutions in the Länder. The umbrella organization called the Austrian Economics Society (Volks wirtschaftliche Gesellschaft Österreich – VG-Ö) and the associated economics societies in the Länder are the educational institutions concerned with eco nomics. Here, the preferred target group comprises management staff and employees working in the fields of economics and administration, as well as teachers. The Institute for Further Education in Rural Areas (Ländliches Fortbil dungsinstitut – LFI) is a rural adult education institution that is active through out Austria. The LFI’s main area of work is adult vocational training in agricul ture and forestry and also rural home economics. Training is provided to help people overcome the economic and cultural changes underway in rural areas. Austria’s public libraries (Öffentliche Büchereien Österreichs) are, in a broader sense, also fundamental institutes for adult education, for they have works on science, art, literature, politics and also relaxation and leisure; they also offer AV media (CD-ROMs, CDs, videos and cassettes), games and mag azines. The Büchereiverband Österreichs is the umbrella organization for pub lic libraries in Austria and represents their interests. 7.5.2 Entrance requirements The entrance requirements for adult education are largely determined by the sector, and more specifically by the qualification to be gained. There are no formal entrance requirements for non-profit adult education when a student is taking specialist continuing training to update his/her skills. In cases where specialist requirements are needed, advice and assessments will be offered before the course starts to ensure that it can run as smoothly as possible. Entrance requirements for the public school and university sector depend on the type of course or evening school involved. Kollegs require a matriculation examination, whereas upper secondary schools/colleges for working people only require a positive school leaving certificate of the 4th grade of lower sec ondary education. 7.5.3 Objectives In adult education, general education and vocational training have different ob jectives, though they often overlap. However, adult education almost invariably focuses on training citizens for tasks they perform in their private and social life as well at work. Adult vocational training includes short and long courses and full vocational training for adults is not rare. The training measures funded by the AMS mainly aim for relatively quick re-integration into working life. 7.5.4 Organization in terms of time and space Adult education in Austria has traditionally taken place in the evening or in blocks at weekends. People very rarely stop working to attend a course. An other special feature of the Austrian adult education culture is that all certifi cates which can be taken in upper secondary and as part of apprenticeship schemes can also be acquired in adult education at night school or by attending courses. Training courses on offer for working people are general ly designed to be part-time. In terms of coverage, Austria is also characterized 62 by the large variety of providers and the wide selection of courses on offer, in cluding regionally. 7.5.5 Curriculum Most training provided by non-profit or commercial adult education institu tions use curricula designed by the institute in question or geared towards in ternational standards (e.g. foreign languages or IT). Company-specific IT cer tificates are also offered, for example by the Economic Promotion Institute, Vocational Training Institute (Berufsförderungsinstitut) or adult education centres in specific areas. Schools for working people have the same curricula as standard schools attended by young people aged 14 to around 20. This curriculum also covers issues to do with lifelong learning. Individual subjects in the matriculation examination for working people are also geared towards the curricula for the respective types of school. 7. 7.5.6 Quality assurance Quality assurance has also been a major issue in adult education in Austria for a number of years, and various approaches have been taken to ensure that it takes place. These range from using general international quality assurance standards and specific criteria and processes for the Länder and individual providers, to evaluating courses using participant questionnaires and instruc tions on self-assessment for trainers and training providers. Many training providers have already undergone quality assurance tests stemming from ISO Standards or the EFQM (European Foundation for Quality Management). Other associations have developed their own quality assurance measures (e.g. the manual for quality development at Austria’s adult educations centres). In Oberösterreich, a large Land, a special quality stamp has been developed which also leads to the partial reimbursement of course fees by the regional government. As such, quality assurance in adult education in Austria has fo cused on ensuring high-quality input by training providers. Evaluation of the output of adult education is currently being championed primarily by AMS programmes, but may be developed more in other areas in the future. On the whole, due to the growing number of providers and participants, greater em phasis will have to be placed on evaluating the results of courses in the future. There is widespread interest in developing a sustained national strategy for quality assurance in adult education, not least with a view to protecting con sumers in the training market. 63 ADULT EDUCATION Private universities also exist alongside public universities in accordance with the Accreditation Act (1999). Some offer postgraduate courses. Non university educational establishments – e.g. non-profit adult education insti tutions – could offer university-level courses based on specific criteria up to 2003. These courses will terminate in 2010. A numbers of institutions in Austria offer and issue training advice for adults, though integrated centres very often provide information for both young people and adults. Training information and advice for adults is offered by public institutions, the social partners or related adult education institutions and the Labour Market Service (AMS) as well as by the individual Länder. The BMBWK has developed a number of IT-based systems and in particular the meta search engine www.eduvista.com – designed to offer anyone interested in training the opportunity to search for competent providers by region and by topic – with a view to improving training information and advice. The ‘Bil dungsberater im Netz’ (training advisors on the Internet’ ( www.bib-infonet.at)) platform initiated by the BMBWK should enable networking and cooperation. In addition to its job placement work, the AMS supports individual initiatives made by job seekers and companies by offering advice on a wide variety of topics and information services connected to training measures and financial support. AMS advisers receive internal training and continuing training. AMS Austria provides a continuing training database on its website www.ams.or.at with comprehensive information on continuing training institutes and their continuing training activities. access to and participation in adult education. 20- to 29-year-olds are the best-represented group in adult education, though among the over-49s has waned. The most popular subjects were found to be computing, job-related subjects, health and languages. In comparison to around a decade ago, par ticipation in adult education has clearly risen. 1 2 3 4 5 An overview of the role of the State and the Länder in education in general is given in Section 1.3. As such, in what follows only the major differences found in adult education are described. See Section 5.2 See Section 3.1.4 See Section 4.3 and 5. Exceptional admittance to a final examination for candidates who have not completed a course is increasing (already more than5,300 in 2002). Preparatory courses are mainly funded by the AMS and run by the BFI, WIFI or individual companies. 7. ADULT EDUCATION 7.6 Training information and counselling 7.7 Taking into account prior knowledge, accreditation The testing and recognition of knowledge acquired by adults has traditional ly focused on examinations taken by so-called external students for second ary school certificates or apprenticeships. A major new area has now opened up with the spread of international certificites (e.g. IT/computing, foreign lan guages, welding technology). Furthermore, the issue of transparency and the recognition of qualifications has now become a central theme in educational policy as a result of European integration and the mobility it brings. The recog nition of previously acquired knowledge is best dealt with by the final exam ination (Lehrabschlussprüfung)5), matriculation examination for working peo ple (BRP) and admission examination for a special course (SBP). 7.8 Statistics A survey from 2002 (Life-Style Studie) showed that around 40% of over-15s living in Austria have actively taken part in continuing training either in course form or in some other way during the last 12 months (50% are working peo ple). The higher level of formal education is resulting in growing interest in, 64 65 DEVELOPMENT OF EDUCATION 2000 – 2003 8. 8. LEGAL AND ORGANIZATIONAL MEASURES 8.1 Legislation Educational Documentation Act (Bildungsdokumentationsgesetz) The Educational Documentation Act, Federal Legal Gazette No. 12/2002, pro vides the required legal basis for collecting person-related data of pupils and students. In compliance with the provisions of the Data Protection Act 2000, which guarantees everybody the fundamental right to data protection, the act stipulates which data may be collected and processed at schools and uni versities and for which purpose, to whom such data may be forwarded, and which measures should be taken to guarantee data security and data protec tion as well as to prevent abuse. Pupils’ and students’ personal data collected on the basis of this act in clude, for instance, name, social security number, gender, nationality as well as various other information on past school career or previous studies, the lat ter being regulated by decree. These data, which have to be collected on a regular basis, may be for warded to two bodies only, first, the Federal Ministry of Education, Science and Culture, which has to compile a comprehensive documentation on all pupils and students, and secondly “Statistics Austria”, the federal central of fice of statistics. The latter is required by law to compile, each year, a federal statistical survey on education, as well as to prepare and keep a register on the educational status of all Austrian residents. The Federal Educational Documentation Act also lays down certain qual ity requirements concerning these surveys and statistics. Thus, federal statis tics on education must contain information on pupil and student flows be tween, as well as within, education facilities or programmes. All this is to yield information for better planning and controlling the education system. The respective names connected with the data collected at schools or uni versities are not passed on to either the Ministry or Statistics Austria. Pupils’ and students’ social security numbers must be encrypted by the Federal Min istry of Education, Science and Culture so that they cannot be retrieved any 67 Early warning system concerning decreasing pupil performance An amendment to the School Instruction Act, Federal Legal Gazette I, No. 78 /2001, provides for a special information system which is to enable pupils, as well as their parents, to react in time to an impending failing grade in the annual certificate. If, at a certain time, a pupil will have to be failed on the basis of his or her past performance (active participation in class work, writ ten and oral tests, etc.), the pupil, or one of his or her parents/guardian has to be invited to a counselling meeting with the respective teacher; the pur pose of this meeting is to find out the reasons for the deficit in performance, to determine where the performance deficits are, and to develop a concrete strategy for remedying such deficits. In this counselling meeting also school doctors or school psychologists may take part. However, if the school should fail to notify the pupil’s parents/guardian about an impending failing grade, or should fail to invite them to the legally required counselling meeting, the pupil does not have the right to require a passing grade because of such fail ure. It is true, however, that the class head teacher, or the teacher of the re spective subject in which the pupil is endangered, would have neglected his or her duties, an omission to which the school principal, possibly even the school inspection authority, would have to react. Integrative vocational education and training – pilot projects Disadvantaged persons with communication handicaps, who are either un able, or find it extremely difficult, to succeed in the labour market, are to ben efit from a system of integrative vocational education and training. On the basis of amendments to the Vocational Education Act and the Compulsory Schooling Act such persons have two possibilities: they may either complete an apprenticeship which has been extended by two years, or at least acquire certain part qualifications for which there is a demand on the labour market. Such part qualifications may either be acquired in an enterprise training ap prentices (the preferable alternative) or in a special facility. Such vocational education and training is accompanied by continuous assistance. It is to facilitate the integration of disadvantaged person into 68 working life, a measure which is of decisive importance for the education system. 8.2 School partnership The most important task of the School Partnership Unit at the Federal Min istry of Education, Science and Culture is to provide information to parents/ guardians, pupils and teachers with a view to supporting their work in the school partnership boards. This is done by the publication of information ma terial, the organisation of meetings of the Parents’ Advisory Board, meetings of the pupils’ representatives of the Bundes- and Zentrallehranstalten (upper secondary technical schools under the direct control of the Federal Ministry of Education, Science and Culture), the provision of education specialists speak ing in school partnership board meetings, as well as by giving parents and pupils the possibility to take part in specific work groups and conferences both in Austria and abroad. “Consultation meetings” of the Parents’ Advisory Board with representa tives of the Federal Ministry of Education, Science and Culture, which take place at regular intervals, are particularly popular. In these meetings, in which the number of participants is kept small, discussion centers on a limited num ber of topical items, such as promotion of reading skills, early warning system, notebook classes, addiction prevention, education for sustainable develop ment, as well as the implementation of targets contained in the Government Programme, etc. The participation of the school partners in education was discussed in nu merous international conferences and seminars, in which representatives of the School Partnership Unit of the Federal Ministry of Education, Science and Culture were involved as organizers, speakers or participants: • • • • • Expert meeting “School Boards”, Brno, December 2000 Council of Europe seminar “How to Develop a School for Democratic Citizenship”, September 2001 Conference of experts “Participation, Social Cohesion and Citizenship”, Brussels, November 2001 Five-part further-training seminar for school partners “Partnership at School”, Jihlava, Czech Republic, 10/2001 to 10/2002 Project “East-West Dialogue” of the European Parents Association (EPA) on strengthening school partnership (start 04/2002 in Vienna, concluding conference 02/2003 in Sofia /Bulgaria) 69 8. LEGAL AND ORGANIZATIONAL MEASURES more. Storing social security numbers in the comprehensive surveys is not per mitted. Statistics Austria is subject to similar encrypting provisions. In addition to the comprehensive surveys on pupils and students, the Fed eral Ministry of Education, Science and Culture also prepares a survey on ex penditure for education facilities, which includes data on personnel expendi ture. • • • Day of in-service teacher training “Austrian School Partnership Model”, Brno, February 2003 GRUNDTVIG Action 2 Project “CIPCO” (Centre for International Parent Co-operation), 04 /2002 – 02/2003 3rd International Parents’ Conference, Szezecin/ Poland, May 2003 Council of Europe seminar “Shaping the future: the voice of young people in local citizenship activities”, Bradford /UK, October 2003. In 2001/2002 the Federal Pupils’ Advisory Board organised six internal meetings, two joint meetings with representatives of the Federal Ministry of Education, Science and Culture, as well as two all-Austrian events: Pupils’ Parliament, Vienna, April 2002, with approximately 130 partici pants discussing in several workshops subjects such as school democracy, equal opportunities and quality control Future Visions, Tulln, June 2003: Approximately 40 participants devel oped suggestions on a reform of the upper level of secondary education (Sec ondary Stage II). Since then pupils’ parliaments have been regularly organised in several provinces, with representatives of the provincial school boards and the provin cial governments participating. In 2002/03 a project developed by the Federal Pupils’ Advisory Board was carried out in cooperation with the federal pupils’ representative of the school years 1991/92 and 1992/93, Ronny Hollenstein (ic2 consulting GmbH), viz. the production of the movie “Pupils Have a Say”. Video copies have been made available to all schools of Secondary Stage II. The international representative of the Federal Pupils’ Advisory Board of the school year 2003/04 took part in the youth forum of the UNESCO Gen eral Conference. The subjects included education for sustainable develop ment (in particular water management), youth and AIDS, UNESCO and youth. Plan – YAP”, which was initiated in June 2003 by the Federal Ministry of So cial Security and Generations. 8.3 Socio-economic measures During the period under review the following measures under the Study Grants Act have served to remove social barriers in education: School allowances, boarding allowances, travel expense allowances, specific school allowances for working pupils preparing for the matriculation examination (Matura), as well as extraordinary allowances from the Hardship Fund. Within the scope of the School Textbook Programme schools may choose from among 3,452 textbooks (172 of which with Internet supplement), 3,020 items in the annex to the textbook list, and 672 items of therapeutic materi al. Since 1999 schools have had the possibility to use up to 15% of their budgets for teaching material of their own choice (printed, audiovisual, elec tronic material, learning games), such material being selected by the school partners. More than 95% of the books ordered already incorporate the new spelling rules. In 2003, the Commissions for the Approbation of School Textbooks gave a total of 649 expert opinions; individual experts reviewed 458 items for in clusion in the annexes to the textbook lists. The school textbook programme, the programme free travel for pupils, both of which are subject to a deductible, as well as the pupils’ accident in surance with the General Accident Insurance Company, are financed by the Family Load Equalization Fund. Each year more than 30,000 pupils take part in the programmes “Young Austrians Visit the Federal Capital” and “Young Europeans Visit Vienna”. The suggestions of the “Future Commission” established by the Federal Minister of Education, Science and Culture in 2003 were discussed in detail with the Federal Pupils’ Advisory Board of the year 2003/04 and the Parents’ Advisory Board. The School Partnership Unit also takes part in the preparation of a Na tional Action Plan for ensuring children’s rights, entitled “Young rights Action 70 71 8. LEGAL AND ORGANIZATIONAL MEASURES • SCHOOL) AND LOWER LEVEL OF ALLGEMEIN BILDENDE HÖHERE SCHULE (ACADEMIC SECONDARY SCHOOL) Curricula are developed by groups of experts consisting of teachers, in-serv ice teacher training staff, school inspectors, representatives of universities and of the Ministry of Education, Science and Culture. As in the case of all other provisions of school law, any draft curricula must be submitted to the provincial governments, provincial school boards, social partners, parents’ associations, or other public institutions for their re spective opinions (decision-finding process). Curricula come into force by de cree of the Federal Minister of Education, Science and Culture. The new curricula came into force as of September 1, 2000, starting with the respective first forms; since the school year 2003/2004 they have been the basis for instruction in all forms of general secondary school and of the lower level of academic secondary school in Austria. The curricula were updated in order to meet modern teaching requirements, and this update resulted in a great number of changes. to acquire a balanced measure of subject competence, self competence and social competence. The promotion of dynamic abilities is to prepare them for situations which cannot be mastered by acquired knowledge and experience only, but which require the ability to find on-the-spot solutions. The curriculum also lists a number of tasks of education which cannot clearly be allocated to a particular subject, but can only be handled on a trans disciplinary basis. The targets of general education are defined in terms of five areas of education, which is to further trans- and interdisciplinary coopera tion. On the basis of the principle of networking, all subjects are to contribute to these five areas by manifold forms of instruction. The requirement of a pupil-oriented approach can be found throughout the entire curriculum. Thus it expressly stipulates that teaching shall build on pupils’ previous knowledge, experiences and imaginative world, or that pupils shall be actively included in planning and organising, checking and analyzing their work processes and results. Individualisation and differentiation are considered important targets. School has the task of developing pupils’ individual achievement potentials in the best possible way, it has to carefully consider their interests, needs and tal ents. These tasks are continuously underlined in the curriculum. Core and extension areas Points of emphasis and innovations in the curriculum ’99 An important aspect underlying the philosophy of this curriculum is that it is no longer primarily via input that teaching is planned and carried out. The tar get of instruction – and therefore the task of teachers – is not only to confront pupils with educational content, but to make sure that pupils actually master this content, i.e. the emphasis is on output. This function of the curriculum is supported by the development of educational standards in the 8 th grade (for the subjects German, mathematics, and modern foreign language/English). In the school year 2003/2004 several pilot schools (academic secondary school and general secondary school) in the whole of Austria are testing the first drafts of such standards. The curriculum is based on a modern, more comprehensive definition of education. In addition to developing pupils’ subject competence, which will doubtlessly continue to be one of the teachers’ foremost tasks, great impor tance is attached to promoting pupils’ self and social competence. Pupils are 72 In the compulsory subjects and compulsory exercises the curriculum distin guishes between a core area and an extension area.The core area contains those targets which must be attained in all Austrian schools. The extension area is determined by the specific situation of each school and is the individ ual school’s own responsibility. Two thirds of the number of lessons per week must be devoted to core area teaching. In addition to this requirement concerning time, the core area is also defined as to content. The General Education Target, the General Di dactic Principles, as well as the education and instruction tasks and didactic principles of the individual compulsory subjects and compulsory exercises, apply both to core and extension areas. In order to guarantee a high degree of comparability and permeability the section on “Subject Matter” defines the compulsory core area. However, the curriculum defines these core targets only briefly and in an abstract way, so that it is left to the individual teacher how he or she wants to attain these targets or how much time he or she wants to devote to individual aspects. 73 9. THE NEW CURRICULA FOR HAUPTSCHULE AND LOWER LEVEL OF ALLGEMEIN BILDENDE HÖHERE SCHULE 9. THE NEW CURRICULA FOR HAUPTSCHULE (GENERAL SECONDARY The regulations on school-autonomous curricular provisions enable schools to decree, to a certain extent, their own curricular provisions au tonomously. The decreeing of such autonomous curricular provisions is the re sponsibility of the school forum, or the school community committee, re spectively. They can be decreed for all or selected classes or grades. The school can decide autonomously on changes in compulsory subjects (changing the number of lessons, introducing additional subjects) or optional subjects, vol untary exercises and remedial instruction. If such autonomous curricular provisions result in a reduction in the num ber of lessons of a compulsory subject or a compulsory exercise, the number of lessons available for the extension area will be reduced accordingly. The new curriculum provides for a consistent integration of new tech nologies in day-to-day teaching. All subject curricula offer teachers and pupils the possibility of making use of the new technologies for preparing, net working and presenting new content. For the first time an Austrian curriculum refers to quality development and quality assurance as important tasks of school development. The new curriculum expressly recommends applying methods of self-evaluation for quality control purposes. The curriculum also deals with the interfaces marking the transition from primary school to general secondary school/academic secondary school as well as to other schools leading to higher forms of education. Instruction has to take into account the forms of teaching and learning most commonly used in primary school and has to prepare pupils for subsequent forms of work. The texts of the curricula for general secondary school and academic secondary school are largely identical. They only differ with regard to the task of the respective school type, performance assessment, remedial instruction, as well as in some details of timetables. Making the most of the new curriculum – developing a common understanding for “good practice” in instruction The curriculum texts were made available to schools in a new way. The cur rent versions of curriculum drafts had always been available to all interested persons and bodies – first as hard copies in paper form, later on via the Inter net. This time, after the new curriculum had been promulgated, each Austrian school received a floppy disk with the complete text of the decree. The Internet platform project www.gemeinsamlernen.at supplements the contents of the new curriculum by concrete practical examples, thus mak ing its intentions readily applicable to everyday instruction at Austrian schools. The contributions on this website represent entirely different approaches to teaching, some of which may be controversial. However, this is in line with an open form of school development, which considers first and foremost the individual pupil and his or her individual requirements. Other innovations The new curriculum stipulates that reports and performance determination shall be based on a preliminary overall concept formulated by teachers for their respective subjects and requires them to inform pupils and parents/ guardians about these concepts in a suitable way. 74 75 9. THE NEW CURRICULA FOR HAUPTSCHULE AND LOWER LEVEL OF ALLGEMEIN BILDENDE HÖHERE SCHULE The extension area is determined by the specific situation of each school and can be planned by the respective teacher(s) either alone or in a team if transdisciplinary work is involved, possibly also on the basis of the school’s au tonomous curricular decisions. In decisions concerning the extension area the following aspects should particularly be taken into consideration: regional and local conditions; pupils’ needs, interests and talents; progress made by the class (required in-depth instruction, additional practice, etc.); focal points chosen by teachers; material and personnel resources; autonomous curricular provisions. Core and extension areas constitute a network both with regard to con tent and to organisation. Certain forms of learning, phases of instruction, school events, etc. cannot a priori be allocated to one or the other area, but this allocation has to be determined by the learning targets. Performance de termination and performance assessment relate to both areas. EDUCATIONAL PRINCIPLES 10.1 Political education and human rights education In 2001 the subject “History and Social Studies” was changed to “History and Political Education” for the 7th and 8th forms of Austrian academic secondary schools (allgemein bildende höhere Schulen – AHS), with the result that, by law, political education became a compulsory subject. Before the new cur riculum (Federal Legal Gazette II No. 232 of 18 June 2002) came into force and officially approved textbooks became available, the teachers concerned had the possibility of contacting a hotline established at the Service Centre for Political Education. As a further supporting measure a comprehensive brochure on the subject was developed in cooperation with the programme “Newspaper at School”. As a result of the change of the subject “History and Social Studies /Political Education” at academic secondary schools the cur riculum for studies at Austrian universities was also updated. All teachers at Austrian schools can avail themselves of an extensive range of information and teaching material on all aspects of political and human rights education, which is provided by the Department for Political Education and the service centres established by this department. Department for Political Education: www.bmbwk.gv.at/politische-bildung Service Centre for Political Education: www.politische-bildung.at Service Centre for Human Rights Education: www.humanrights.at On their respective websites the service centres offer the latest informa tion on available materials and activities. Information leaflets and newsletters concerning specific focus areas are prepared several times a year. The infor mation needs on the part of teachers are taken care of by including subjects of current interest. In addition to providing schools, free of charge, with numerous publica tions on contemporary history, the series “Information on Political Education” was continued with the following emphasis subjects: No. 17: Reflections on the Austrian Political System – Between Modernism and Conservatism, 2000 Special volume: Belonging Together? Hostility towards Foreigners, Migration, Integration, 2001 76 No. 18: Regionalism – Federalism – Supranationalism, 2001 No. 19: EU25 – The Extension of the European Union, 2003 No. 20: Memory and Present Day – Historians Commissions, Politics and Society, 2003 No. 21: From Elections to Elections, 2004 The material offered is complemented by the publication of audiovisual media: In cooperation with the Austrian Radio (Radio Österreich I), the pro gramme “Listening Library – Radio Programmes for Use in Teaching” was started at the beginning of the school year 2000/2001. It offers selected radio programmes on tape or CD for instruction in various aspects of political edu cation (www.hoerbibliothek.politische-bildung.at ). On the occasion of the European Year of People with Disabilities 2003 one issue of the series “Teaching Human Rights” was concerned with the as pect of human rights and people with handicaps. An interesting feature of the European Year of Education through Sport 2004 was treated in the newsletter “The Role of Sports in Society and Poli tics” (information sheet of the Service Centre for Political Education). In connection with the use of language often considered unacceptable because of negative historical connotations there has been a growing de mand for scientific information on, and (linguistic / historical) explanation of, certain terms or phrases, which have to be put into a historical and political context. For this purpose the Federal Ministry of Education, Science and Cul ture developed a brochure entiteld “Power and Language”, which deals with this important aspect of language use and shows the problems that may arise if certain linguistic images, terms, names and clichés are used inadver tently, i.e. without thinking of their negative historical background. The brochure contains examples and suggestions as to how such words or phras es with negative connotations may be avoided by a more sensitive use of lan guage. “Media-War-Language. The War in Afghanistan after 9/11 in the Tabloid Media” (2002) deals with the war in Afghanistan as it was described in the tabloids after 9 September 2001. The publication contains a didactic part with examples for use in instruction, tasks for pupils, information on sources, as well as guidelines for the development of a code of conduct for media. All material developed by the Department Political Education was pre sented to the interested public (open house) at the headquarters of the Federal Ministry of Education, Science and Research (Minoritenplatz) on the 77 10. EDUCATIONAL PRINCIPLES 10. “Subjects of the Week” regularly offer comprehensive background infor mation on socio-political issues and current events. The subjects chosen may be of national or global importance. The programme “Speakers Exchange on Contemporary History”, which is to supplement the teaching of contemporary history and offers the possi bility of inviting victims of the Nazi regime to school discussions, was contin ued during the period under review. Complementing this programme, an an nual seminar has been organised since 2002 within the scope of the Council of Europe’s in-service teacher training programme, which may be attended by participants from other countries as well: In 2002 (April 28 to 30) the meeting of the Speakers Exchange on Con temporary History was organised as the first Austrian seminar in the Council of Europe’s in-service teacher training programme “Education for Democrat ic Citizenship”, the subject being “From National-Socialist Eastern Policies to European Integration”. Participants included survivors of the NS period, Austrian teachers and scholars and, for the first time, teachers from various Council of Europe countries. In 2003 the meeting of the Speakers Exchange on Contemporary History was again organised as an Austrian seminar in the Council of Europe’s in-serv ice teacher training programme “Education for Democratic Citizenship”; it took place in Vienna from April 27 to 29, 2003, and was entitled “1945 to 1955. From the End of Nazi Rule to the State Treaty”. In addition to the distribution of information material on contemporary history, in-service training and information activities on the subject included the 5th and 6th Contemporary History Days for teachers (Klagenfurt in 2001 and Salzburg in 2003). The project “National Socialism and Holocaust: Past and Present” is tar geted at teachers and pupils at Austrian schools, trying to intensify and struc ture the discussion of issues in connection with National Socialism and the Holocaust. Not only is information given on the subject, but this information is to be applied to present-day events. This all-Austrian project aims at con veying the issues involved in a sustainable way, using the most recent metho 78 dical and didactic principles. It consists of four modules, viz. the “central sem inar”, seminars at Yad Vashem (Israel), decentralised networks, and the com munication platform www.erinnern.at . From April 27 to May 15, 2003, the first “Action Days on Political Educa tion” took place. Owing to the great success and the widespread interest, these Action Days on Political Education were again organised in 2004. Schools and other educational institutions from all over Austria are invited to make use of a varied pedagogical offer on political education and to take part with their own projects. These Action Days are an Austrian contribution to the Council of Europe Programme “Education for Democratic Citizenship” and a preparation for the European “Year of Citizenship through Education 2005”. In 2004 the Action Days on Political Education took place between 18 April and 9 May (www.aktionstage.politische-bildung.at ). The recommenda tion of the Council of Europe on democratic education was translated into German and made available to all schools. Towards the end of the “UN Decade for Human Rights Education” (1995–2004), to be exact between November 20 and December 10, 2004, the measures taken in this decade will be critically evaluated, with new im pulses being given to human rights education. In 2003 all government bodies entrusted with children’s and youth issues, as well as non-governmental organisations working for and with children, and finally children and young people themselves, were invited to take part in “YAP – Young Rights Action Plan: National Action Plan for the Rights of Chil dren and Young People”. For the purpose of informing schools about the Convention on the Rights of the Child, all primary schools were provided with the postcard booklet “Children Have Rights” and all schools of the secondary stage with the brochure “The Rights of Children and Young People – Con vention on the Rights of the Child”. Children and young people are also urged to take part in the development of a National Action Plan concerning the rights of children and young people (www.yap.at ). The “Quiz Political Education”, which takes place annually in the whole of Austria, has been conducted as EuropaQuiz since 2004 (www. europaquiz.at ). Numerous European teams participated in the final compe tition, which took place in Graz (European Capital of Culture in 2003). Pupils from the 8th grade upwards again proved their interest in, and knowledge of, political, economic and societal subjects. 79 10. EDUCATIONAL PRINCIPLES occasion of 26 October 2003, the Austrian National Holiday. In addition, in formation on the national holiday and the 60th anniversary of the Moscow Declaration was presented as Subject of the Week on the website www.schule.at , thus providing information on this subject to the whole of Austria. • General measures – curricula Remedial measures in German for pupils whose primary language is not German As of the school year 1992/ 93 all pilot projects envisaging remedial measures in German for pupils whose primary language is not German were taken over into the mainstream school system at general compulsory schools, the re spective curricula being amended accordingly. Special remedial instruction in German may be offered parallel to stan dard instruction (the respective pupils form a separate group), integrated into the general schedule (team teaching), or, if it is not otherwise possible, as a separate class in addition to standard class hours (afternoon instruction). The number of such remedial lessons must not exceed twelve per week for extraordinary pupils, five for regular pupils at primary and special schools, and six for regular pupils at general secondary schools and pre-vocational schools. At academic secondary schools remedial instruction in German may be offered autonomously by the respective school. For general secondary schools and for the lower level of academic secondary school the new curriculum for Secondary Stage I (in force since the school year 2000/2001) provides for “special didactic principles if German is the pupil’s secondary language”. Teaching in the mother tongue Teaching in the pupil’s mother tongue also became part of the mainstream system in the school year 1992/93, when the necessary curriculum, which is the same for all languages, was decreed. It is offered as a voluntary exercise or elective subject covering two to six lessons per week in a number of lan guages, the greatest share being accounted for by Bosnian/ Croatian / Serbian and Turkish. Instruction may be additive (in the afternoon), parallel, or inte grative (team teaching by the class or special-subject teacher together with the respective mother-tongue teacher). In the school year 2003/2004 337 teachers in the whole of Austria are en gaged in teaching children in their respective mother tongues. The following languages are offered: Albanian, Arabic, Bulgarian, Chinese, Farsi, Hungari an, Polish, Portuguese, Romanes, Rumanian, Bosnian /Croatian /Serbian, Slo vak, Spanish and Turkish. The new curriculum for Secondary Stage I for the first time includes a spe 80 cial section which is concerned with instruction in the mother tongue for pupils in the lower level of academic secondary school, the curriculum being the same as that for general secondary school. In addition to this, the list of foreign languages in the new curriculum was extended by the migrants’ languages Bosnian/Croatian/Serbian (general sec ondary school and lower level of academic secondary school), and Turkish (general secondary school) Educational principle “Intercultural Learning” At the beginning of the 1990s the educational principle “intercultural learn ing” was introduced at general compulsory schools and academic secondary schools. School counselling centres for foreigners / migrants For the purpose of meeting the specific requirements of pupils with migration backgrounds as well as those of their teachers, school counselling centres for foreigners/migrants were established in all federal provinces. Each year the In tercultural Learning Unit invites the staff of these centres to take part in a work meeting. • Activities of the Intercultural Learning Unit (2000–2004, examples) Study “Mastering Two Languages in the Migration Stage” (1999 –2003) This study, which covers a period of four years, aimed at tracing the linguis tic development of monolingual and bilingual pupils at six schools in Vienna from the time they entered school until the end of the 4th grade. All children were subjected to psycholinguistic tests (adjusted to their respective ages) and interviews to determine their competency in the instructional language German; migrants’ children with Turkish or Bosnian/Croatian/Serbian moth er tongue were additionally tested for their compentency in the respective primary language. The results of these tests were supplemented by informa tion on the pupils’ sociocultural backgrounds. The final report on the whole four-year period was recently completed and is to be published in a suitable form. 81 10. EDUCATIONAL PRINCIPLES 10.2 Plurilingualism and intercultural education The purpose of this study was to examine the practical application in the class room of the educational principle “Intercultural Learning”, which has been a feature of general education since the beginning of the 1990s; in addition, the results of this scientific study were to be used for possible recommenda tions to educational policy makers. Work in this connection centered on reg ularly observing and participating in instruction in a total of 18 forms of the 8th grade (general secondary school and lower level of academic secondary school), supplemented by questionnaires, structured interviews and informal talks with pupils, parents and teachers. The final report entitled “Intercultural Learning between Institutional Framework, School Practice and Societal Communication Principle” was pub lished by Studienverlag as volume 18 of the series “Educational Research”. Information events for teachers instructing children in their mother tongues (2001) On the occasion of the coming into force of the new curriculum for Secondary Stage I the Intercultural Learning Unit invited teachers instructing children in their mother tongues to attend an all-Austrian information event, which took place in June 2001. Since not all interested teachers were able to take part in the first meeting, the event was repeated in November 2001. The results of the two meetings were documented in the publication “We Should Always Be Two Steps Ahead”. Preparation of material for teaching children in their mother tongue (Bosnian /Croatian /Serbian) A collection of materials on learning the alphabet is in the completion stage. A bilingual dictionary for primary school children, which is compiled on a scientific basis, is being prepared. “Let’s Take the First Step Together” (2002) This is a handbook for principals and teachers at primary schools, which is to facilitate the integration of children who are just starting school and speak a foreign language. It contains a lot of legal and practical information, a short linguistic part, suggestions for communication games in the classroom, as well as additional literature on the subject. This publication was enthusiasti cally welcomed by the target group and is still extremely popular. 82 Database: Collection of school projects on intercultural learning Starting out from well tested and successful projects and instruction modules on the promotion of intercultural learning a database is being prepared to document the schools’ manifold activities in this field as well as to encourage other schools to use some of this material. More than 100 schools of all types from the whole of Austria furnished descriptions of their respective projects or instruction modules. Information activities Series “Information Sheets of the Intercultural Learning Unit” These publications are updated each year. They are available free of charge as hard copies from the Intercultural Learning Unit (Referat für interkulturelles Lernen) or via the homepage of the Federal Ministry of Education, Science and Culture. The popularity of this service is increasing from year to year. Upon re peated requests vol. 3 of the information sheets (“Mastering Languages in the Migration Stage”) was translated into Albanian, Serbocroatian and Turk ish in 2000. “Educational Careers in Austria” The current edition of the folder “Educational Careers in Austria” of the School Psychology – Educational Counselling Unit was translated into Alban ian, Polish, Serbocroatian and Turkish in 2002. 10.3 Education towards gender equality For several years the Federal Ministry of Education, Science and Culture has been trying to pay greater attention to the subject of equality between gen ders. Owing to the one-sided educational preferences of girls and boys steps have been taken on various levels to counteract these tendencies and make the existing educational options attractive for both genders. In this connec tion efforts are also made to promote “conscious co-education” at school, to make teachers aware of gender-specific socialization processes as well as of the routine behaviour patterns of girls and boys at school, and to reflect on their own expectations from, and attitudes towards, the two genders. School is to offer to girls and boys, men and women, equal chances to develop their abilities, interests and perspectives for their future lives. The action plans of the Federal Ministry of Education, Science and Cul ture, which have been in existence since 1997, are to be understood as a com prehensive effort on the part of the entire Ministry to implement gender 83 10. EDUCATIONAL PRINCIPLES Study “Intercultural Learning in Practice – A Case Study at Schools in Vienna and Lower Austria” (school year 1999/2000) 84 In addition to this, the programme “MiT – Girls/Women into Technology” has been conducted since 1998 at upper secondary technical colleges, the number of participating schools having increased to more than 20 since then. The programme intends to create a greater awareness (on the part of teach ers, parents, pupils and the administrative authorities in the field of educa tion), which is to remove prejudices and role clichés. By encouraging girls and presenting successful women in technological occupations, the share of girls in technological careers, which is rising only very slowly (at the moment amounting to 9.6 per cent at upper secondary technical colleges), is to be pro gressively increased. This target is to be achieved by various concrete meas ures at technical schools/colleges for girls, such as information campaigns, im mersion courses, courses in rhetoric and presentation techniques, etc., but also by analysing and assessing the behaviour of boys and men. This pro gramme has already been evaluated; in addition, five all-Austrian in-service training events for teachers at technical schools have been organised. For female pupils aged 13 to 15 (general secondary schools and pre-vo cational schools) a new project entitled “READY” was started in autumn 2001. Workshops on vocational orientation and career planning are con ducted by female experts from counselling centres for girls and are integrat ed in vocational orientation at school; at present they are tested at 16 schools in four federal provinces. “READY” aims at improving the labour market chances of girls /young women, at widening perspectives also in the direction of non-traditional occupations, at counselling, orientation and support in vo cational choice and career planning, as well as at critically evaluating role clichés and strengthening self-confidence. In addition to working with their pupils, the respective teachers are trained in separate workshops in which they receive suggestions for classroom teaching. Until 2006 the project will be financed by the European Social Fund and the Federal Ministry of Education, Science and Culture. The project “MUT – Girls and Technology” also targets girls in the 13 to 15-year age range. It primarily aims at improving the labour-market chances for girls/young women, at widening the vocational perspectives of girls/young women in the direction of occupations which will be of future importance (technology, new media), and, on a long-term basis, at raising the percentage of women in non-traditional occupations. Another important concern is strengthening the self-confidence of girls. The project provides training cours es, workshops and counselling activities for girls. Events for teachers, inten sive cooperation between provincial officers responsible for women’s issues, officers of the Labour Market Service, and company representatives are in 85 10. EDUCATIONAL PRINCIPLES equality. The “Action Plan 2000”, which was initiated in 1997 (99 measures for promoting equality between men and women at school and in adult edu cation), was concluded by a three-day event in November entitled “MÄD – The Mobile Girls’ Event 2000) on the subjects vocational orientation, EDP, new media, girls in non-typical occupations and self-confidence. The Action Plan 2000 was followed by the “Action Plan 2003” – Gender Mainstreaming and Promotion of Women at School and in Adult Education (2001 to 2003). The “Action Plan 2003” will be continued till 2006 with the main emphasis on gender mainstreaming and gender-sensitive education. (These action plans were prepared on the basis of a catalogue of measures worked out by the action platform established after the 4th World Women’s Conference 1995 in Bejing.) Particularly important points of emphasis in this connection are activities and projects on the subjects “vocational orientation for girls” and “girls in non-traditional training courses /occupations”. In spite of clearly recognizable improvements in girls’ educational levels and formal school leaving qualifications, the number of girls in technological schools has risen only insignificantly. Women tend to be grossly underrepresented in the craft trades as well as in occupations requiring technological training or oriented towards the natural sciences. In view of this fact, the Federal Ministry of Edu cation, Science and Culture has made increasing efforts to provide regular information on this subject, to make the people concerned more aware of this problem, and to support various associations and school projects which offer relevant advice and counselling on the subject “vocational orientation for girls”. For the purpose of widening the range of occupational choices for girls and raising the share of women in technological training courses /occupations the project “FIT – Females Into Technology” was started ten years ago. From 2001 to 2006 it is financed by domestic funds and funds provided by the Eu ropean Social Fund (ESF). The programme envisages information and immer sion days at six locations, viz. at the Universities of Klagenfurt, Linz, Salzburg and Innsbruck, as well as at the Universities of Technology in Graz and Vien na. The target group is female pupils aged 16 to 19 at upper secondary schools. The programme includes information on technological studies, visits to technological training facilities, practical laboratory work, workshops on “vocational orientation and career planning”, as well as discussions with ex perts in the respective fields. By establishing contacts with successful women in technological occupations new identification targets are to be created, and the readiness on the part of girls to pursue a technological study is to be in creased. 86 opportunities for girls and boys and to develop their own school programmes and school profiles in this field. The Federal Ministry of Education, Science and Culture also supports school projects in the field of co-education, such as the project “Working as Partners in the Institution School” (PAIS), the second part of which was car ried out at a general secondary school in Vienna in the school year 2000/2001. 12 female and 9 male pupils attended the PAIS class; in the seventh grade they were instructed partly in small gender-homogeneous groups, partly in small gender-heterogeneous groups, and partly co-educatively as the full class unit. The temporary separation met with general approval; both girls and boys developed a greater awareness concerning gender-specific inequalities or power structures, particularly with regard to the proportion of paid work in relation to unpaid work. The girls that took part in PAIS stated that their fel low pupils were socially more competent than other pupils from parallel classes, that their range of action choices was wider and the behaviour patterns from which they were able to choose were more varied; in discussions, boys developed a greater degree of solidarity, they were able to establish relation ships with other children. The boys emphasized the good relations between girls and boys in the PAIS class and had a positive attitude towards the female pupils in the class. The PAIS team succeeded in making gender relations a sub ject of instruction, as it were, and therefore an explicit and distinct part of school life. The results of the project were published by the Federal Ministry of Edu cation, Science and Culture as part of the series “ School Quality and Gender sensitive Learning Culture – Project Reports on the Assessment and Further Development of Co-education”. In connection with the rising interest in questions of gender-sensitive co education and the development of new forms of co-education, the Federal Ministry of Education, Science and Culture published, in 2002, a new brochure for teachers entitled “STRONG! But How?” This brochure contains material and suggestions on how to deal with male adolescents, the main em phasis being on the prevention of violence. As a result of the ratification of the Amsterdam Treaty the Federal Min istry of Education, Science and Culture has attached greater importance to the subject “gender mainstreaming”, which is reflected in the various action plans. Gender mainstreaming requires a gender-sensitive attitude on all polit ical levels, in all plans, decisions and measures. (Article 2 of the EC Treaty: Pro moting the equality between men and women is one of the tasks facing the European Community. Article 3 of the EC Treaty: In all the other activities the 87 10. EDUCATIONAL PRINCIPLES tended to intensify the effects of the project. The experience gained is to encourage the development of innovative models on technology motivation and, in addition, is to result in a transfer of knowhow to in-service teacher training and classroom instruction. Owing to the complexity of this project and the great number of different activities “MUT” benefits not only the tar get group of female pupils but a wider section of the public. The respective measures are carried out in selected regions (particularly agricultural ones) of 7 federal provinces (Tyrol, Vorarlberg, Carinthia, Salzburg, Styria, Upper Austria, Lower Austria). “MUT” is being conducted in the years 2002–2004 and is financed by the European Social Fund and the Council for Research and Technological Development. In connection with the action plans, various networks have been created: For the purpose of implementing the action plans more effectively a network was established at the provincial school boards and in-service teacher training colleges (Pädagogische Institute). Another network in connection with the ac tion plans and the educational principle “Education towards Establishing Equality between Women and Men” exists at teacher training colleges (Päd agogische Akademien), technical and vocational teacher training colleges (Berufspädagogische Akademien) and training colleges for religious educa tion teachers (Religionspädagogische Akademien). The activities in connection with the action plans were complemented by several in-service and further training events for teachers, internet seminars for teachers, and by various activities specifically geared to the requirements of women in the field of adult education. With regard to curricula, a long-time demand was finally met: For the first time the principle of “conscious co-education” was incorporated in a cur riculum, viz. that of general secondary schools (Hauptschulen) and academic secondary schools (allgemein bildende höhere Schulen), starting as of the school year 2000/2001 and beginning with the first forms. The aim is to sup port girls and boys in planning their occupations and lives in general without being influenced by traditional role clichés. The Didactic Principles of this new curriculum state among other things: “Co-education is not limited to the simultaneous instruction of female and male pupils. Rather, the target must be to consciously come to terms with gender-specific prejudices. It is essential to select such teaching content as will appeal equally to girls and boys, to create a (learning) climate of mutual re spect, and to adjust correspondingly teachers’ expectations from, and behav iour patterns towards, girls and boys.” This means that schools are now called upon to actively promote equal On the basis of its results the follow-up project “Gender Mainstreaming – Cluster Schools” was started in November 2003; it provides, on the one hand, for supporting measures geared to the individual school, on the other hand it encourages inter-school networking: Five cluster schools constituting a representative cross-section of Austrian school types are developing con crete strategies and measures which are to guarantee the successful imple mentation of the concept of gender mainstreaming in the whole school sys tem. In order to reach this aim, overall targets and features were defined on five levels: • • • • • 88 Instruction level: Systematic and all-encompassing implementation of gender-adjusted and gender-sensitive instruction for all school pupils. Personal level: All persons involved in school life are responsible for the implementation of gender mainstreaming in everyday school life. Organisational and team level. Gender mainstreaming is a natural and noticeable part of school culture. Cluster level: In a joint effort schools develop and test clear-cut and veri fiable criteria: “Which factors make a school a gender mainstreaming school?” System level: The gender mainstreaming cluster schools are good-prac tice models for implementation and help transfer gender mainstreaming to the entire school area. The other pilot project, “Gender Mainstreaming at Akademien”, relates to the field of teacher training (teacher training colleges, technical and voca tional teacher training colleges, and training colleges for religious education teachers). Its targets include the incorporation of gender mainstreaming in curricula, courses and research projects, a balanced gender ratio in advisory or decision-taking bodies, as well as information and a greater degree of awareness on the subject. For the purpose of achieving these targets and raising the level of aware ness concerning gender mainstreaming, various seminars were organised for gender officials at in-service teacher training colleges (Pädagogische Institute) and teacher training colleges (Pädagogische Akademien) as well as for teach ing staff at upper secondary technical and vocational colleges (höhere tech nische Lehranstalten). In addition, a separate information and counselling package on gender mainstreaming was developed for staff members at in service teacher training colleges. In 2002/2003 most of these colleges made extensive use of these facilities. The Curriculum Decree of 25 May 2001 (Federal Legal Gazette No. 194/2001) made the educational principle “Education towards an Equal Treat ment of Women and Men” part of the curriculum of part-time compulsory vocational school (Berufsschule). As an accompanying and supporting meas ure a group of experts developed a number of sample lessons, which are already available to schools. (This educational principle was introduced in 1995 and has been integrated in the curricula of part-time compulsory vocational schools and most technical and vocational schools/colleges.) In addition, a brochure for primary schools was published in 2001: “Edu cational Principle: Education towards an Equal Treatment of Women and Men”. Information and Advice on Implementing this Principle in Primary School. The brochure deals with subjects such as gender-specific socialisation, gender-sensitive paedagogy, school textbook analyses, children’s books, sex uality, vocational orientation, parents’ work as well as suggestions for various subjects of instruction. A brochure with the same title intended for instruction from the 5th grade upwards was updated and appeared in 2003. These brochures are to help raise teachers’ awareness so that they can counteract gender-specific barriers impeding both girls and boys. 89 10. EDUCATIONAL PRINCIPLES Community shall aim to eliminate inequalities and to promote equality be tween men and women). On the basis of a decision taken by the Council of Ministers in July 2000, an inter-ministerial working group was established on the national level to ensure the practical implementation of gender main streaming; at the same time all other federal ministries were asked to set up a gender mainstreaming working group within their respective units. In the Federal Ministry of Education, Science and Culture this working group, which consists of representatives of all departments, already started its activities: its task is to inform, to promote greater awareness, and to advise and support the respective decision-taking individuals and units in implementing the top down strategy of gender mainstreaming, so that, in the longer term, the as pect of “gender” will be given due consideration in all of the Ministry’s activ ities. In this connection several pilot projects are being conducted at the mo ment, two of which concern the field of education: One is entitled “Gender Mainstreaming and School Development” and is concerned with gender-sen sitive conditions and behaviour on the class level. Six schools in four federal provinces are participating in this project. European Network “Health-Promoting Schools” The Austrian network “Health-Promoting Schools” has been the responsibil ity of the Federal Ministries of Education and Health since 1993. This Euro pean project was established as a joint effort of the European Union, the Council of Europe and the World Health Organization and has been support ed by these organizations ever since. The benefit of the project consists in bringing about a positive change in pupils’ health consciousness, health behaviour and in school climate. Interna tional studies show that, on a long-term basis, positive effects are to be ex pected on pupils’ performance at school. Based on these evaluation results the Austrian project team decided on the measures for the period 2002 to 2005: Extension of network schools: Depending on the existing facilities and in terests schools have various possibilities of participating actively in the net work. www.gesunde-schule.at Health promotion and school development /school programme as in depth points of emphasis: Health promotion and school development are closely connected with each other. The best results, however, can only be achieved by making the health teams part of general school development ac tivities. Establishment of three more regional supporting structures in the federal provinces: Supporting structures already exist in Carinthia, Tyrol and Vienna. Close cooperation between German-speaking countries in the European Network “Health-Promoting Schools”: www.gesunde-schulen.info or www.enhps.info HOMEPAGE www.schule.at /gesundheit This community, which is coordinated by Dr. Beatrix Haller and Dr. Lilly Damm, provides relevant information and material on the subjects health and school as well as school doctors. Service centre for health education This service centre is a joint initiative of the Federal Ministry of Education, Science and Culture, the Federal Ministry of Health and Women, as well as of the Austrian Youth Red Cross. It operates all over Austria, providing informa tion on such matters as current initiatives concerning health promotion at schools, as well as on other areas of emphasis; in addition, it gives advice on 90 all questions connected with educational work in the field of health promo tion. Compilations and lists of available materials, media, organisations, ex perts and speakers are to support teachers in the planning and practical im plementation of projects in this field. www.give.or.at Fund for the Promotion of Health Education and Sustainable Development For more than 10 years the Federal Ministry of Education, Science and Cul ture, in cooperation with the Fund for Environmental and Health Education, has been promoting the development of environment and health-conducive project instruction. Against the background of the “Austrian Strategy for Sustainable Devel opment” and the “Decade of Education for Sustainable Development” pro claimed by the United Nations also the Federal Ministry of Agriculture and Forestry, Environment and Water Management provides funds for instruction projects. By means of this joint fund for promoting and financing educational initiatives concerning the environment and health it has become possible to support relevant innovative ideas for school and extra-mural projects, www.umweltbildung.at/bildungsförderungsfonds Competition “Be Smart – Don’t Start” This European competition was first carried out in Austria in the school year 1998/99 by the Austrian Cancer Aid Centre in cooperation with the then Fed eral Ministry of Education and Culture. The continuously rising number of participants is proof of the importance of this competition. The campaign aims at convincing young people at an early stage of the benefits of non-smoking. For this reason, school classes from the 5th grade are invited to participate in this programme. In order to support and intensify the impact of this campaign the Austrian Cancer Aid Centre, in cooperation with the Federal Ministry of Education, Science and Culture, has developed detailed didactic materials. In addition to this, in the course of the competition, classes are given specific tasks which have to be solved. Intending participants may register via the competition’s homepage www.besmart.at . Dialogue “Preventing Addiction at School” In 2001 the Federal Ministry of Education, Science and Culture started the allAustrian dialogue on preventing addiction at school, the subject being “Sec tion 13, Drugs Act”. This dialogue was continued in April 2004 by the expert 91 10. EDUCATIONAL PRINCIPLES 10.4 Health promotion and sexual education Smoke-free School The project “Smoke-free School” is carried out in cooperation with the Fed eral Ministry of Health and Women and the Ludwig Boltzmann Institute for the Sociology of Health and Medicine. In the last 15 years cigarette smoking on the part of young people has been the form of drug consumption with the highest rates of increase, both in Europe and in Austria. Therefore it is necessary to reconsider and reformu late educational policies concerning tobacco consumption. The basis of the project is the study “The Role of National Policies in Con trolling the Smoking Habits of Young People and the Influence of School and Parents” of January 2001. The first step is the development of a guideline on “The Smoke-free School”, which is to encourage schools to develop, on the basis of a demo cratic and socially acceptable process, rules against smoking. Consideration is to be given to the requirements and needs of individuals as well as to the spe cific conditions and possibilities of each school, so that undesirable side ef fects will be avoided. The guideline will contain both scientific information and arguments on the subject of smoking as well as suggestions for process organisation and process management. When carrying out the project, schools will be supported by the Ludwig Boltzmann Institute for the Sociolo gy of Health and Medicine. Sexual education today from the viewpoints of girls and boys Work is under way for supplementing the existing material on this subject by new teaching aids on sexual education, which will consider gender-specific aspects and include suggestions for practical classroom work. An annex will contain a list of teaching aids on sexual education and an overview of what different organisations have to offer on the subject. Homepage Johnson & Johnson The successful school package of the Johnson & Johnson GynoHygieneForum is now available online. The school programme offers teachers and doctors up-to-date and free material on sexual education. It is geared specifically to the requirements of young people between the ages of 11 and 15. www.aufklaerungsunterricht.at 10. AIDS Help Centre Vienna – Competition 2004 A media competition organised by the Austrian Aids Help Centres was carried out in cooperation with the Federal Ministry of Education, Science and Cul ture, the Ministry of Health and Women, as well as the Fund Healthy Austria. The Federal Ministry of Education, Science and Culture supports the Red Rib bon Award 2004 organised by the Austrian Aids Help Centres. All young peo ple up to the age of 20 are invited to provide media contributions on the sub ject “Sexually Healthy Young People” with particular emphasis on HIV/AIDS and sexually contagious diseases. Contributions will receive the Red Ribbon Award 2004, the winning contributions being published in a newspaper. For further information on the project klingler@aids.at should be contacted. Project “LOVE-TALKS” The project “LOVE-TALKS” of the Austrian Institute for Family Research is tar geted at parents, pupils and teachers who want to talk about the subject of sexuality and current issues in this field, take an active part in co-determining sexual education at school, and want to be acquainted with new ideas and methods concerning sexual education. A trained moderator is in charge of the group for a total of five working meetings, and a project is jointly planned. 10.5 Movement and sports The importance of movement for the development of young people in phys ical, cognitive, emotional and social respects is taken account of by the com pulsory subject “physical education” (movement and sports) in all school cat egories (with the exception of part-time compulsory vocational schools under the dual system) as well as by a supplementary offer (voluntary exercises, elec tive subject, school events with a sports focus). Basically we are on our way to a future-oriented system of movement ed ucation, which will differ from today’s in a number of ways: it will be based on the principle of harmonious living, reconciling man’s movement with the 92 93 EDUCATIONAL PRINCIPLES meeting on “Quality in Preventing Addiction at School”, organised in coop eration with the Working Group on Addiction Prevention. In this expert meet ing bridges were built between theoretical and practical work. Participants presented current research activities, discussed relevant issues with experts, and presented model projects developed in the federal provinces as well as ideas for practical classroom work. 94 ers have to plan instruction extremely carefully. The autonomy provisions give schools the possibility to go beyond the limits of the special subject “move ment and sports” and devote additional time to movement, perhaps even in troducing a separate subject on health education. Thus, the decision on whether compulsory or optional physical activities should be provided to a greater or lesser extent lies with the school partner ship bodies, viz. the school forum or school community committee, respec tively, i.e. with the representatives of pupils, teachers and parents/guardians. The Austrian school system offers talented pupils and those showing out standing sports achievements three possibilities: first, they can get an all round sports training at sports general secondary schools (Sporthauptschulen) and sports academic secondary schools (Sportgymnasien); secondly, they can get optimum training in ski racing at ski general secondary schools (Ski hauptschulen), ski intermediate commercial schools (Skihandelsschulen) and ski academic secondary schools (Skigymnasien); or, third, they can complete a course of education next to their careeers as top athletes at intermediate commercial schools (Handelsschulen) for athletes or separate upper-level ac ademic schools (Oberstufenrealgymnasien) for athletes. As regards the initial and in-service training of teachers, measures were taken to coordinate the various programmes, to provide, as cost-effectively as possible, lecturers for the Austrian in-service teacher training colleges (Päda gogische Institute), and to organise training events for teachers which do not interfere with their regular teaching activities, all of which has led to further improvements. The central in-service teacher training events organised by the Federal Ministry of Education, Science and Culture are mainly intended for teachers who act as “multipliers” at in-service teacher training colleges and familiarise other teachers with current developments in workshop-like events. In addition, various media, such as brochures, posters, videos, CD-ROMs etc. have been prepared which are to improve in-service training measures in the individual special subjects. Quality assurance has been a central concern and will continue to influ ence programmes. In this connection various models have been studied for further integrating (mentally and physically) handicapped children also in the subject physical education. Each year more than 270,000 pupils receive in-depth training in a wide range of summer and winter sports activities within the scope of school sports weeks. For this purpose initial and in-service teacher training is keeping up with current developments in sports; safety provisions determining the quali ty of sports instruction in school events have been recommended to schools 95 10. EDUCATIONAL PRINCIPLES demands of nature and the environment. It will re-discover the regional ele ment and offer local movement culture as an alternative to international sports. In addition to this, it will put a greater premium on the value of expe riencing movement than on specific results, i.e. the person engaging in sports activities will look to the inside and to the body, which means that health and well-being will be preferred to other effects of sports activities. In the move ment education of the future the development of the entire person will become increasingly important, and education at school will concentrate on developing a person’s entire movement culture. The targets of a movement culture which considers the requirements of the individual can be attained by sports, games, as well as creative, health-ori ented and adventure-oriented movement. By such activities pupils are to de velop a greater awareness that movement is a necessity and an enrichment of a person’s life-style. As of the school year 2000/2001 a new curriculum came into force for general secondary schools (Hauptschulen) and academic secondary schools (allgemein bildende höhere Schulen). It consists, just as the previous one, of a General Part, which applies to all grades of the above-mentioned schools, and a number of special curricula for the individual subjects, which came into force on a staggered basis, from the school year 2000/2001 for the 5 th grades until the school year 2003/2004 for the 9th grades. This new curriculum gives schools greater autonomy in decision-taking. It enables them to plan, decide and evaluate independently, having particular regard to their own local re quirements, which guarantees maximum school quality (both with respect to organisation and teaching). In order to make the specific bits of knowledge acquired by pupils in the various special subjects part of a meaningful and comprehensive network of general knowledge, the curriculum defines five areas of education, which serve as a basis for interdisciplinary and transdisciplinary cooperation as well as for an integration of the special-subject contributions into the overall edu cation process at school. Naturally, this duty to engage in interdisciplinary and transdisciplinary cooperation also applies to the subject “movement and sports” (physical education), just as all other special subjects are called upon to contribute to the subject “movement and sports”. The new curriculum ‘99 distinguishes between core time (two-thirds of instruction time) and expansion time (one-third of instruction time). For core time specific obligatory targets are enumerated, which schools have to attain. Expansion time may be used for in-depth, expanded or transdisciplinary train ing and can be independently planned by each school. This means that teach 96 10.6 Environmental education From 2001 to 2004 the work of the information and coordination centre “FORUM Environmental Education” set up by the Education and Environment Ministries concentrated on the following areas: • • • • • • • Establishment of the network “Ecologisation of Schools – Education in Sustainable Development”, network project “Environmental Education in Initial Teacher Training”, coordination work in the development of the criteria for the “Environ ment Seal for Schools and Educational Institutions”, ecologisation of initial and in-service vocational education and training with the main emphasis on part-time compulsory vocational schools and the training of kindergarten teachers, education in sustainable development including biodiversity and climate protection, Local Agenda 21, national and nature parks. In addition to organising seminars on special subjects and providing di dactic material, the centre is running an Internet website with a database, which serves as an Austrian portal for environmental education. The OECD/CERI project “Environment and School Initiatives”/ENSI initiat ed by the Austrian school authorities in 1985 has been continued since 1995 as an independent network of about 12 participating countries. Until the end of 2004 it is part of the OECD/CERI programme focus “Schooling for tomor row”. From 1998 to 2002 Austria was in charge of the international secretariat for this network. Together with four other countries Austria participated in the ENSI projects and in the related international conferences: “Learnscapes” (sustainable layout and use of school premises, conference 2001 in Austria), “Innovations in Teacher Education through Environmental Education” (con ferences 2000 in Lucerne /Switzerland and 2003 in Szeged / Hungary), “Qual ity Criteria for ECO-Schools”. Particular importance was attached to the development of the EU COME NIUS III network project “School Development through Environmental Edu cation” SEED in cooperation with the ENSI member countries. From 2002 to 2005 Austria has been, and will be, coordinating this network together with 25 partners from 15 countries (www.seed-eu.net ). Within the scope of this EU SEED network project the Austrian Federal Ministry of Education, Science 97 10. EDUCATIONAL PRINCIPLES for autonomous adoption. Pupils should not limit their physical activities to school, but should engage in out-of-school sports activities as well, both alone and together with others. While pupils whose motor abilities are only insufficiently developed or even undeveloped receive intensive promotion, special attention is also given to pupils with particular talents in sports. There are a number of different approaches to health promotion. The project “Moving School” includes a programme called “Healthy & Fit”, which aims at counteracting posture deficiencies caused by excessively long and physically wrong sitting. Teaching material on daily movement exercises in elementary school classes was prepared and made available to schools. In cooperation with the Austrian Federal Sports Organisation (Österreichische Bundes-Sportorganisation), sports assocations and primary schools are brought into contact with each other so that synergy effects (experts, mate rials) can be achieved. In the programme “Clever & Fit” school doctors and physical education teachers are increasingly cooperating in order to recognise deficits in time (screenings for sports motor abilities and muscle functions) and to offer reme dies for compensating such deficits (by means of voluntary exercises). It is particularly by such programmes as “Together & Active” that sports associations are also made part of the overall concept (“lifelong movement”). Each year approximately 2,200 physical education instructors, teachers, trainers and certified (diploma) trainers finish their training courses at federal institutes of physical education (Bundesanstalten für Leibeserziehung) in Graz, Innsbruck, Linz and Vienna (“The Sports Academy”– training for out of-school sports). These training courses make use of the latest findings in sports science. In this way graduates have the guarantee of meeting the cur rent demands and requirements of modern sports life. In cooperation with the relevant sports associations, the federal institutes of physical education (Bundesanstalten für Leibeserziehung) offer training courses in a total of 50 different types of sports; these courses constitute an essential part of sports promotion and Austrian sports life. Special emphasis has also been put on developing a sports management training course in cooperation with the Austrian Federal Sports Organisation. In March 2004 Austria took over the presidency in the international ENSI network. Its domestic activities concerning “Environment and School Initia tives” particularly focussed on initial teacher training in environmental edu cation and the sustainable ecologisation of schools. Other points of empha sis included the organisation of regional seminars on environmentally orient ed project instruction, the continuing expansion of local /regional counselling and in-service training activities in cooperation with FORUM Environmental Education, as well as the publication of the brochure “We Are in the Midst of the School Programme! How Do We Go about It? – Handbook for the Devel opment of Ecological School Programmes”. The focus programme “Ecologisation of Schools – Education in Sustain able Development ÖKOLOG” (www.oekolog.at ) was continued and ex panded. It aims at the sustainable development of schools in ecological, eco nomic and social respects. ÖKOLOG is an ambitious programme with high demands on schools. It meets, in its methodical structure and recommendations to schools, the requirements of qualitative school development (www.qis.at ) and supports concrete on-site measures in this respect. Thus ecological sustainability is also an acknowledged quality criterion of schools; provides an approach for testing a “middle management” at schools by setting up teams responsible for the implementation of the above targets; constitutes an important prerequisite for the “Environment Seal for Schools and Educational Institutions” (www.umweltzeichen.at ), support ing schools which want to acquire and keep the seal. Therefore ÖKOLOG is also recommended by the Federal Ministry responsible for environmental matters; supports schools intending to participate in a Local Agenda 21 process (recommendation of the Environmental Education Centre Styria and of the Styrian Provincial Government); meets the criteria of the OECD/CERI network “Environment and School Initiatives” ENSI, thus serving as a basis for the COMENIUS III network project “School Development through Environmental Education” SEED, which is co ordinated by Austria (2003 to 2005, www.seed-eu.net ). 98 Since the school year 2000/2001 considerable efforts have been made to develop the ÖKOLOG school network. Of particular importance in this con nection was the meeting “Let’s Netz” in Salzburg in October 2001, which aimed at strengthening joint supporting measures for the network, in which currently about 100 schools of all school types are taking part. For the purpose of aiding schools and of furthering the regional accept ance of the project, a regional supporting system has been operated since 1999 in cooperation with the provincial school boards, the in-service teacher training colleges (Pädagogische Institute), the Austrian OECD/CERI Project “Environment and School Initiatives”, as well as the environment authorities of the various provincial governments, viz. the ÖKOLOG Federal Provinces Conference, which plays an active role in the development and planning of the programme. Further activities include the website www.oekolog.at with a special focus subject every three months, the publication of a network paper, an ÖKOLOG methods handbook, as well as a materials file. During the seven years of its existence the ÖKOLOG programme has been evaluated a number of times (1999, 2003) and has been the subject of diplo ma papers (1999), doctoral theses (2002) and studies (2000). From July 2000 to August 2001 the module course “Drama Pedagogy as a Means of Supporting Ecological Targets” took place in Graz. It dealt, on the one hand, with teaching methods in the field of drama pedagogy, on the other with subjects of the programme “Ecologisation of Schools”, as well as other social and societal issues. The course qualified teachers to develop and carry out drama projects at their own schools, as well as to act as multipliers concerning “Ecologisation and Drama” in in-service teacher training activities, providing both teaching content and methods to their fellow teachers. As one of the results of the course a handbook, unique in the German speaking countries, entitled “Drama Pedagogy and Ecologisation in Teach ing” was published, which documents the work done in the course and serves as a handbook for drama projects. Upon the request of the Education and Environment Ministries, and co ordinated by the Association for Consumer Information and the FORUM En vironmental Education, the criteria for the award of the “Environment Seal for Schools and Educational Institutions” were developed, which came into force as of January 1, 2003. 99 10. EDUCATIONAL PRINCIPLES and Culture organised two COMENIUS I contact seminars on the establish ment of school twinning projects (2002 and 2003), as well as an in-service training week as part of the EU’s ARION programme (2003). 10.7 Traffic education The work group “Traffic Law and School”, which was established on the ini tiative of the Federal Ministry of Education, Science and Culture, introduced numerous measures concerning pupils’ safety in road traffic. Points of emphasis were safety concerns in connection with the transport of pupils, “children as pedestrians and cyclists”, as well as the use of trendy sports equipment in road traffic. The campaign “Be Visible” is extremely popular and well-known far be yond the limits of the school. It promotes the wearing of reflective materials so that children will be better visible particularly in the colder season. Mo torists can see children at night or in conditions of poor visibility from 150 to 200 metres (= 137 to 183 yd.). So far more than 350,000 pupils in the 1 st to 12th/13th grades have acquired the low-priced adhesive strips, which are often difficult to find in regular shops. The package with the reflective materialsis regularly updated and adjusted to the changing tastes of young people. The successful helmet campaign for cyclists in the 4th and 5th grades is being continued in cooperation with the Austrian Youth Red Cross. This cam paign has been going on since 1993 and has significantly contributed to the growing willingness of young people to wear helmets when cycling. Campaign “Old Helps Young”: It is particularly the group of pupils start ing school that is at risk in road traffic. This risk is largely reduced by parents taking their children to school by car or by personally accompanying them on their way to school, either on foot or by using a public means of transport. If children are taken to school by car, this frequently results in chaotic traffic conditions round the school, as well as to other children walking to school being seriously endangered. For this reason, the Federal Ministry of Education, Science and Culture started the all-Austrian campaign “Old Helps Young” at the beginning of the school year 2002/2003. Pupils from the 7th grade upwards accompany 1st grade pupils, for at least two months, on their way to school. These “attendants” have to establish a 100 special relationship of trust both with the smaller children and with their par ents. They are carefully selected and appropriately trained by police and teaching staff. The campaign “Zebra Crossing” is carried out in some Austrian federal provinces. Pupils in the 3rd to 9th grades, together with their teachers and po lice officers, observe the behaviour of motorists at pedestrian crossings. All drivers behaving properly and with due care receive a sticker from the children which says “You Stopped For Me – Thanks!” Motorists, however, who disre gard the crossing and their duty to stop only receive an information sheet with the most important safety provisions concerning children as stipulated by the Austrian traffic regulations. In addition to this, they are informed about their reckless behaviour by the children themselves. The campaign aims at making drivers aware of their misbehaviour, bringing them face to face with their po tential victims. On the other hand, children are to recognize that motorists do not always observe rules and regulations and are likely to misbehave at any time. The teaching aid “Let’s Join Forces – Social Learning in Traffic Education” is to promote social competencies in traffic education in Secondary Stage I. In addition, it suggests a number of possibilities for discussing issues of traffic education on an interdisciplinary and transdisciplinary basis. Project “intelligent – AUTO.mobile”: A mobility project for 16 to 18-year- old pupils In the sense of a practically oriented environmental education, which includes daily routine activities, young people on the point of entering the “motoriza tion age” (11th to 12th grades) are to be accustomed, first of all at school, to a type of mobility which is determined by concerns for road safety and envi ronmental protection. For this purpose, school, driving school and parents must closely cooperate with each other (networking). Young people who want to acquire a driving licence are subsequently of fered a new kind of driver training. On the basis of studies at the former In stitute for Traffic Paedagogy at the University of Technology, Berlin, young people are taught a way of driving and handling a car which takes into ac count the requirements both of road safety and environmental protection. Another important point of emphasis is concerned with young people’s social compentencies in interacting with other road users. After the termination of the trial stage, the project is to be introduced in the school system. In autumn 2004 the project folder “Let’s Play It Safe!” will be made avail 101 10. EDUCATIONAL PRINCIPLES For the purpose of testing this environment seal, a pilot stage, of which the FORUM Environmental Education was in charge, was scheduled in the school year 2002 /2003. As of the end of that school year 16 of the 25 schools taking part in the pilot stage fulfilled the environment seal criteria. The suc cessful schools were awarded the environment seal by the two responsible federal ministers in a ceremony in October 2003. get answers to these questions the Federal Ministry of Education, Science and Culture had an all-Austrian survey conducted at general and academic sec ondary schools in May 2001 in order to determine in which form, and on the basis of which overall conditions, the legal requirement of vocational guid ance at schools is fulfilled and which effects the different organisational approaches taken by schools have. Which organisational possibilities for offering “vocational guidance” are most commonly used? At 98% of academic secondary schools and 56% of general secondary schools “vocational guidance” is offered in an integrative way, i.e. it is taught in all suitable subjects, as well as in connection with projects, days of voca tional practice, etc. At 20% of general secondary schools “vocational guidance” is a separate subject with at least 1 lesson per week over the entire school year. At 10% of general secondary schools “vocational guidance” is a separate subject with at least 1 lesson per week in block form for one semester. At 14% of general secondary schools “vocational guidance” is a separate subject with 0.5 lessons per week plus vocational guidance in the various sub jects, in connection with projects and days of vocational practice. For other selected results taken from the final report (July 2002) the web site www.gemeinsamlernen.at/index2.asp (contributions arranged on the basis of subjects / vocational guidance) may be consulted. 10.8 Vocational guidance OECD study Vocational guidance at general secondary school (Hauptschule) and lower level of academic secondary school (allgemein bildende höhere Schule/Unterstufe) Since the school year 1998/99 vocational guidance has been a compulsory exercise in the 3rd and 4th forms of general secondary school and academic secondary school. The curriculum – the respective changes came into force on 1 September 1998 – gives schools several organisational possibilities in this re spect: The compulsory exercise “vocational guidance” may be conducted as a separate subject (within the scope of the school’s autonomous curricular powers), or it may be integrated in the compulsory-subjects. In addition, also the time devoted to this exercise may vary, no matter which option is chosen. How do schools handle this? How much do pupils notice of this? How much gets through to the parents? What creates positive effects? In order to 102 In 2002/2003 Austria took part in the “OECD Review of Policies for Career Information, Guidance and Counselling Services”, in which the structures and targets of institutions providing information, counselling, monitoring and promotion with regard to education and career decisions were com pared. The study was put on a broad basis: All measures or facilities sup porting people taking, or preparing for, education and career decisions were included, irrespective of the target group (both adolescents and adults), and irrespective of method used (information – counselling – monitoring, pro motion). The results and conclusions of this study are summarised in detail in the final OECD report (2004). The report compares the respective systems and tar gets of the participating countries, points to strengths and weaknesses and makes suggestions for future strategies, priorities and organisational forms. The final OECD country note on Austria, a summary of the global statements 103 10. EDUCATIONAL PRINCIPLES able to primary schools for the first time. A wide range of suggestions, which have been successfully tested in actual practice, are to motivate teachers to introduce instruction projects in the important field of traffic education. Children’s accident statistics have shown that the school entry stage is an extremely critical phase for the child, since it is naturally accompanied by a change in mobility. For this reason, the Federal Ministry of Education, Science and Culture has developed, within the scope of the project “Reliable Primary School – Safety Campaign”, a folder which is to help parents or guardians in their efforts to educate their children in matters of road safety. This is to sup plement the respective work done at school. The folder “School is Knocking at the Door” contains suggestions on how correct road behaviour can be practised with children in very simple ways, e.g. crossing a road at various points. In addition, all children receive a School Child ID, which serves for identi fication purposes in emergency situations. Work with parents was enhanced and improved by the “Moderators’ Handbook for Parents’ Meetings on Traffic Education”. This handbook serves as a tool for carrying out parents’ meetings on the subject of traffic education for pupils from the pre-primary stage to the 5th grade. New points of empha sis were created by increasingly involving parents in the tasks of traffic edu cation. concerning all countries, as well as concrete suggestions as contained in the country note on Austria, can be accessed via the website www.schulpsychologie.at/OECD/ Project in the School Years 2000/01 to 2002/03. ZSE-Report No. 66, Graz 2003. This report may also be downloaded from the homepage of the Federal Ministry of Education, Science and Culture: wwwapp.bmbwk.gov.at/publikationen_shop.asp Pilot project on vocational guidance at academic secondary schools 104 Vocational guidance passport Efficient vocational guidance presupposes detailed information about targets and contents as well as transparency in practical implementation. As a con sequence, a vocational guidance passport, which shows the respective activ ities in this field, was introduced at general secondary schools (Hauptschulen), where it is made available to each pupil through the school textbook pro gramme. For further details consult the website www.gemeinsamlernen.at/backup/bo_pass/index.html Quality assurance Upon the suggestion of the Federal Minister of Education, Science and Cul ture, and on the basis of a number of studies (commissioned by the Federal Ministry of Education, Science and Culture, Chamber of Labour, parents’ as sociations), greater attention is to be paid to the attainment of the targets of the compulsory exercise “vocational guidance”. Measures in this respect focus on • • • quality indicators in implementing vocational guidance, coordination (particularly in the case of integrative implementation) – description of tasks reporting / feedback system, reporting to the all-Austrian Conference of Provincial School Inspectors. The measures are to be made kown to the provincial school boards (it is intended that school inspectors will also take an active role in quality assur ance measures) by means of a recommendation of the Federal Ministry of Ed ucation, Science and Culture; they are to become effective as of the school year 2003/2004. The Federal Ministry of Education, Science and Culture has also asked the provincial school inspectors for academic secondary schools (allgemein bildende höhere Schulen) to stress and guarantee the sustainability of voca tional guidance by discussing this issue with vocational guidance teachers and informing them about the recommendation of the Federal Ministry of Educa tion, Science and Culture. 105 10. EDUCATIONAL PRINCIPLES In the school year 2000 / 2001 the Federal Ministry of Education, Science and Culture started the pilot project “My Way – Counselling, Monitoring and Guidance at Academic Secondary Schools”. Ten schools from seven federal provinces participated in this project for a period of three years. It aimed at strengthening and individualising educational career planning and vocational guidance, at the establishment of a counselling centre for school and per sonal problems, and at supporting teachers in handling the subject “voca tional guidance” in the classroom. A counselling centre – open, if possible, every day – was to demonstrate to the target groups (pupils, parents, teachers) the importance of the project’s aims. The actual work was done by small teams (pupils’ counsellors, voca tional guidance teachers), who were responsible for establishing the centre, internal coordination and actual counselling work; in addition, they had to take part in the accompanying scientific activities (evaluation) carried out by the Evaluation and School Research Unit of the Centre for School Develop ment at Graz. For these purposes the provincial school authorities provided the participating schools with funds earmarked for the three-year project. The opportunity to receive intensive counselling at school was greatly ap preciated not only by pupils, but also by their parents and teachers. During the project period the demand for school-related counselling rose continu ously, and the importance attached to pupils’ counselling and vocational guidance at school rose considerably. Any long-term expansion of counselling activities, however, can only be effected on the basis of a definitive budget. A large part of pupils, parents and teachers who had actually made use of these counselling opportunities confirmed the success of the project. The evaluation of counselling activities by pupils was also extremely positive. It was only very rarely that teachers were of the opinion that counselling activ ities (absence of pupils) disrupted teaching in the classroom. Further information concerning the project and its results is available from MinR Mag. Augustin Kern, Department Academic Secondary Schools, Federal Ministry of Education, Science and Culture (initiator and project man ager). There is also an evaluation report by Elisabeth Stanzel-Tischler: My Way – Counselling, Monitoring and Guidance at Academic Secondary Schools. Pilot This fair is organised annually by the Federal Ministry of Education, Science and Culture in cooperation with the Austrian Labour Market Service and tar gets pupils, parents and teachers. In 2002 it was expanded by the additional focus of further training for adults. It informs these target groups about dif ferent study and job options, as well as possibilities for further education, after the matriculation examination (Reifeprüfung), or after finishing compul sory school, respectively. Vocational guidance and information for girls/women For the purpose of extending the vocational choices of girls and women, the Federal Ministry of Education, Science and Culture not only publishes infor mation material such as the brochure “Girls Can Do More” (published by the Federal Ministry of Education, Science and Culture, Federal Ministry of Eco nomics and Labour, Federal Ministry of Social Security and Generations, and the Labour Market Service), but it has also, for a number of years, initiated and supported concrete projects in this field. In this connection, mention should be made of the project “FIT – Women into Technology”, “MUT – Girls into Technology”, as well as the project “READY”. For more detailed infor mation compare Section 10.3. “Education towards gender equality”. 11. MEDIA AND NEW TECHNOLOGIES 11.1 Media pedagogy Media education, as a part of media pedagogy, has been an educational prin ciple since 1973. At the end of 2001 the new Fundamental Decree on Media Education (latest update before that in 1994) was promulgated by the Federal Minister of Education, Science and Culture. The new decree aims at criti cally and analytically integrating into education both the traditional mass media and the new media, particularly the Internet. A possible approach to the Internet determined by considerations of media paedagogy is Austria’s participation, together with 6 other EU coun tries, in the EU project EDUCAUNET. The journal MEDIA IMPULSES (Contributions to Media Pedagogy) ap pears regularly four times a year and is made available to all schools. Under Sections 14 and 15 of the School Instruction Act, a considerable number of audiovisual teaching aids is examined each year by the Commis sion for the Approbation of Audiovisual Media. The registers of audiovisual media are being continued, and the media-purchasing institutions are regu larly contacted and informed. Particularly remarkable is the growing number of applications to include new media, e.g. CD-ROMs, just like school text books, as teaching material in the school textbook lists or in the annex. Practical media education The project “Pupils’ Radio 1476” initiated in 1998 provides important stimuli for a practice-oriented transdisciplinary form of instruction. By the end of 2000, 427 Austrian schools /colleges of all types showed their interest in radio projects, or already worked with their pupils at concrete productions. In the video field, numerous “Pupil-Teacher Media Projects” are support ed by the department each year. An international media competition for young people is the “Media Literacy Award”, which was introduced two years ago and has enjoyed increasing popularity since then. Mention should be made of the homepage www.mediamanual.at , which serves as a platform for material on media paedagogy. It offers, in ad dition to selected articles from the journal MEDIA IMPULSES, contributions on the theoretical foundations of media paedagogy, interactive possibilities for constructing meaning by means of image, sound and speech, practical sug 106 107 11. MEDIA AND NEW TECHNOLOGIES Job, Study and Further Education Fair (Messe für Beruf, Studium und Weiterbildung – BeSt3) 11.2 Library service for schools In Austria schools of any type may establish a school library, although they are not compelled to do so. The costs for equipment and for purchasing the re quired media are borne by the school-maintaining authority; the teachers who receive special training for their duties as school librarians are paid by the federal government. In order to guarantee a uniform approach and to devel op models for cooperating with public and scientific libraries, the Federal Min istry of Education, Science and Culture established the Library Service for Schools. The Library Service for Schools provides information to schools, commu nities and parents on library establishment, furnishing and stocking, organi sation, administration, costs, as well as the necessary in-service training for teachers. Since 2004 the Library Service has been organised as a working associa tion (Austrian Youth Book Club, Austrian Libraries Association and Buch.Zeit), which is based in Wels, Upper Austria, and is responsible for all (so far very successful) publications, materials, as well as the homepage. This office at Wels also provides all written and oral information. School libraries in Austria are organised and administered according to the pattern of Austria’s public libraries, i.e. they offer material for leisurely reading, but also, depending on the specific subjects taught at the respective school type, media for any interested reader. For several years school libraries have undergone a restructuring process, being reorganised to multi-media li braries since, in addition to the medium book, also electronic media should increasingly be available. The subject IT takes the form of a practical workshop in which pupils are taught how to handle the new media and use the school library for their personal research work. The Austrian school libraries continue to expand their contacts to all other libraries. In this connection particular mention must be made of the interna tionally acclaimed project LIBRARIES-ONLINE of the Austrian Libraries Associ ation: Since 1999 all public and school libraries have put their catalogues on 108 the Internet, thus making their media available to a larger public. Together with other institutions the Austrian school libraries serve as cen tres for reading education and reading motivation. The Library Service contributes to the Austrian literary magazine “1000 and 1 Books”, which deals with German children’s and youth literature, to the Reading Month April with Andersen Day, and intensively cooperates with the Austrian Youth Book Club. For all information on school library development in Austria and contact addresses the website www.schulbibliothek.at should be consulted, which was awarded the COMENIUS Seal in 2003. 11.3 KulturKontakt / ÖKS-Austrian Culture Service In the mid-1970s the then Austrian Federal Ministry of Education and Cultur al Affairs (now Federal Ministry of Education, Science and Culture) started a number of initiatives with a view to promoting cultural education and a greater awareness of cultural matters on the part of all Austrian schools and pupils. One of the measures for attaining this target was the establishment of the ÖKS. All school types, and subsequently all branches of society, were to be acquainted with the different forms and fields of culture; in this process artists were to be actively included as far as possible. As an independent organisation the ÖKS became an important link be tween the various measures of cultural and educational policy, as well as an interface between the contemporary cultural scene and all Austrian schools. Cooperation with art institutions was expanded. In addition to cooperating with art agents, the ÖKS, in its educational work, made use of its long-stand ing relations with artists in order to ensure a modern approach to art by means of “artistic intervention”. As of the beginning of 2004 the non-profit associations ÖKS and the Of fice for Cultural Exchange (Büro für Kulturvermittlung) were merged with Kul turKontakt, and a uniform organisational structure was created. This merger resulted in one of the largest Austrian competence centres for cultural edu cation, cultural exchange, cultural dialogue and cooperation in the field of ed ucation. From 2004 top priorities of KulturKontakt Austria will include cultur al contacts and cultural education, as well as cooperation in education and cultural dialogue with the countries of eastern and southeastern Europe. 109 11. MEDIA AND NEW TECHNOLOGIES gestions for independent media development and creative media use, cours es for further training in the field of media pedagogy, as well as material on film education. 110 • • • Encounters at school with artists from all fields of art at no cost (art personnel exchange) Development of ideas and models for tailor-made encounters at the interface art, culture and education Counselling for all teachers – no matter at which school and which subject they teach – in the preparation, the handling and financing of cultural projects at their schools (promotion of pupils’ dynamic abilities when actively participating in project work, interdisciplinarity, trans disciplinary project work, relevance to what is currently taught in the respective class, process-oriented work, reflexion and documentation) KulturKontakt Austria/ÖKS tries to create incentives to make schools test methods of artistic and cultural education even where this may seem difficult, e.g. as part of projects in non-artistic subjects, in rural areas, etc. Currently an other focus is on supporting new and experimental approaches in connection with organising encounters with artists and persons engaged in cultural work (art personnel exchange), process-oriented as well as transdisciplinary work. Some larger KulturKontakt Austria/ÖKS projects: ARTWORKS – Artistic Services in the Third Sector The development partnership “ARTWORKS – Artistic Services in the Third Sec tor” consists of 12 partner organisations and is organised and financially sup ported under the European Community initiative EQUAL. From September 2002 to February 2005 EQUAL is taking purposive measures to improve the conditions facing artists in the Austrian labour market as well as their precar ious working and income situation. Efforts in this respect focus on the devel opment of new fields of work for artists and their services as part of the third sector (social economy). ABC Network ABC Network (Across the Borders Cooperation) – school network “Creative Central Europe” is an initiative started by the Federal Ministry of Education, Science and Culture in February 2002. It is a long-term project and aims at de veloping future-oriented school cooperation models in the field of “creativity promotion and cultural education” between Austria and other countries of central Europe. In addition to Austria and Italy, participants include schools from the Czech Republic, Hungary, Poland and Slovakia. Coordinated by Kul turKontakt Austria/ÖKS they test various forms of project- and subject-ori 111 11. MEDIA AND NEW TECHNOLOGIES Today, just as before, KulturKontakt Austria – now under the label ÖKS – defines culture in extremely open and comprehensive terms. It understands culture as an all-encompassing term, including both traditional and new, ex perimental and innovative forms of art. KulturKontakt Austria /ÖKS tries to develop a new learning culture: It ac tively promotes interdisciplinarity, project-oriented work, and the continuous further development of the manifold methods available in cultural and artis tic education. Pupils’ active encounter with art and culture is considered an important element in shaping their personalities. In this connection KulturKontakt Austria/ÖKS offers service and coun selling activities by experts, ranging from information on specific fields of cul ture and art, meetings with artists and people engaged in cultural work, to concrete help in the financing and implementation of projects. KulturKontakt Austria /ÖKS also carries out pilot projects itself and supplies impulses for em phasis themes – especially in such cultural fields, regions and school types where activities in this respect have been rather slack – not only offering sup port but also actively participating in the projects. Efforts at incorporating the work of artists in project-oriented, interdisci plinary forms of instruction, and at intensifying the cultural life at Austrian schools by means of a comprehensive, creative type of education, are in creasingly gaining in importance. Today top priorities include furthering art and culture in daily school life, innovation and the readiness to accept differ ent forms of cultural expression and development. Each year KulturKontakt Austria/ÖKS supports more than 3000 workshops at schools and a number of larger projects, some of which are listed below. In the last few years KulturKontakt Austria/ÖKS has established a net work of more than 120 cultural facilities in order to promote cooperation be tween schools and cultural institutions and to open up new ways of cultural exchange by means of direct contacts. The ÖKS CLUB Network offers to all persons and institutions involved in education and interested in art and cul ture the possibility of using, at reduced cost, the wide range of cultural fa cilities offered by the ÖKS CLUB Network’s partners, and of acquainting themselves with the options particularly intended for schools (encountering art at school, workshops, guided tours for teachers, discussions, etc.). Part ners include renowned promoters of events, concerts, various museums, theatres, commercial art galleries, as well as numerous regional cultural ini tiatives. The following services offered by KulturKontakt Austria/ÖKS are particu larly geared to the requirements of the target group schools/teachers. eLearning Pilot Project eLSA eLearning in daily school life (lower level of secondary school) is a pilot proj ect of the Federal Ministry of Education, Science and Culture and part of the eLearning Cluster Austria. Between 2002 and 2005 a number of teachers at pilot schools study the learning platform Blackboard and whether it is possi ble to use it routinely in teaching. The aim is to make all pilot schools acquire eLearning experience in all subjects and pass on the experience made to new project schools. Each pilot school establishes a small network in its own province. In the school year 2004/05 the whole lower level of secondary school will be included, and the experiences gained will be made available to a wide range of persons and institutions. ÖKS. Moment ! Music ÖKS. Moment ! Music was started in the school year 2001/2002. Already the first stage showed the large artistic-creative potential in Austria’s young peo ple. Together with musicians and artists working in other fields pupils create extremely unconventional pieces of music, which are then performed in con certs. ÖKS. Moment ! Music shows that music can be “made”, i.e. it cannot only be reproduced, but can be composed by young people in independent work. U19 – Cybergeneration 2001 U19 is a category of the Prix Ars Electronica, which is organised by the Aus trian Radio and Television / Upper Austria in cooperation with KulturKontakt Austria/ÖKS. Any young Austrian may participate. U19 has been organised as an extremely successful and internationally renowned competition since 1998. Anything that can be computer-generated may be submitted, includ ing animations, hardware and software, computer games, websites, robotics applications, digital music, computer graphics. The Useful and the Foreign In 1989 the Office for Cultural Exchange initiated the project series “The Use ful and the Foreign” as part of the Austrian dual system of apprentice train ing. In this project apprentices receive their special training, which is the “use ful” element, while simultaneously being acquainted, with the help of cul 112 tural exchange professionals, with the work and life of artistists and other per sons that are part of cultural life, which constitutes the “foreign” element. So far, 180 such projects have been conducted in the whole of Austria, partici pants including approximately 3,700 apprentices from 1,320 firms and 50 part-time compulsory vocational schools, as well as 140 cultural exchange professionals and artists. 11.4 ICT development During the period under review the Austrian school system was characterised by numerous developments concerning the new information and communi cation technologies. Austrian schools were not only increasingly equipped with high-quality computers, but they were also provided with Internet access and integrated in various networks. ICT was also made part of the primary school curriculum. A separate ICT training programme for prospective teachers was introduced at Austrian uni versities. An increasing number of teachers already in service receive extensive training in IT skills, e.g. by getting the European Computer Driving Licence (ECDL). Mention should also be made of the possibility of using the Internet for downloading additional material and exercises supplementing the textbooks featured in the School Textbook Programme. The Federal Ministry of Education, Science and Culture presents Austria’s ICT strategy on the website www.efit.at . The optimum, sustainable and widespread use of modern information and communication technologies in education, science and culture is sup ported and promoted by the comprehensive initiative eFit Austria. eFit Austria offers a platform, which is continuously further developed, for numerous ini tiatives and projects on future-oriented subjects. EFit Austria, which gets its funds from the so-called “Computer Billion”, encourages and supports proj ects in education, science and culture. During the period under review the Austrian education portal www.bildung.at was set up, offering a modern learning, education and ori entation system. It represents an all-Austrian education network and supports many eLearning communities. It is also an interdisciplinary portal for all im portant education websites and subportals (e.g. www.schule.at ). 113 11. MEDIA AND NEW TECHNOLOGIES ented instruction, particular consideration being given to the communicative possibilities of the new media. At present the network comprises 16 actively participating schools that cooperate in 4 work groups. The eLearning portal was started in the net as a test version in November 2001. On May 2, 2002, it was officially presented to the public by the Federal Minister of Education, Science and Culture within the scope of a press con ference and an associated event. The subportal www.schule.at is also of great importance, since it offers, amongst other things, portals concerning the different subjects of instruction; these portals have been very popular with teachers. eLearning Pilot Project eLSA – eLearning in Everyday School Life (Lower Level) eLSA was started at 4 pilot schools in the school year 2002/03. One academ ic secondary school from each of the federal provinces Tyrol, Upper Austria, Lower Austria and Vienna volunteered to face the manifold challenges of this project. Each of these schools, which operated in different environments, de fined at least one class as eLSA core class. During the first year teachers had to come to terms with the learning plat form and with how to use it in daily teaching (development and testing of eLearning instruction sequences); about 50 percent of the teachers met these challenges with enthusiasm and produced some excellent results. The overall target of the project until its termination in summer 2005 is to make each teacher study eLearning sequences for his subject. During the first project year the pupils concerned showed great motivation. eLSA in the school year 2003/04 The number of participating schools doubled. By now each federal province has its own eLSA pilot school. In addition, there is a larger steering group now, which supports school organisation and school development processes in connection with the project. The aim during this school year is that all first to third forms of the eLSA pilot schools acquire eLearning skills and experience in all subjects and pass on their experience to teachers and schools who are new to the project http://community.schule.at/el-cluster http://community.schule.at/?cid=2126 Other important pilot projects include the following: Virtual School Austria (www.virtuelleschule.at ) As a link between Austria and the European School Net (EUN) the Virtual School Austria was established on the national level (Federal Ministry of Edu cation, Science and Culture, Department III/4) in order to create a web plat form for the purpose of presenting the Austrian educational offer in this field as well as an overview of current ICT projects. By close cooperation with the international and national representatives of the Virtual School Europe this platform developed into the Virtual School Austria. The central aim of the platform Virtual School Austria, which is main tained and regularly updated by teachers of the various subjects and school types, is to provide a subject-oriented access to educational information. This online educational information is intended for teachers, pupils and anybody else interested in matters of education. ViS.at is subdivided according to the following criteria: • • • • Subject-oriented access to educational information Information on individual subjects is provided and regularly updated by teachers of the respective subjects and school types The teachers responsible for the information guarantee the quality of such information with regard to content and didactic principles The websites of the individual departments are prepared by the departments themselves and are integrated on Austrian education servers (eduhi, Tibs) ViS initiatives ViS.at is responsible for the Austrian portals of the international education networks ENIS, BILNET, as well as for the thematic knowledge platforms, for which teachers and pupils, in cooperation with experts from various institu tions, prepare multimedia learning material, examples for practical instruction etc., on certain focus subjects. eLSA in the school year 2004/05 All teachers (lower level) of the schools involved in the eLSA project are to ac quire and exchange experience in all lower-level subjects and grades. 114 115 11. MEDIA AND NEW TECHNOLOGIES Of the numerous pilot projects particularly two on eLearning, which are part of the eLearning Cluster Austria, should be mentioned. One of these projects is described below: Further details: Netdays www.netdays.at Established in 1997, this all-European action week, which takes place each November, includes na tional activities which are to make young people aware of how the possibili ties of the new technologies/Internet can be creatively used. Since 2001 Net days Austria has featured a competition for the Young Creativity Award on the basis of the guidelines provided by European Netdays, such as “Dialogue between Cultures”, or “Images”. In 2003, Austria’s neighbouring EU candi date countries were for the first time invited to participate in this competition. ESchola http://eschola.eduhi.at Established in 2001 (until 2003) These all-European action weeks on the subject “eLearning” took place be tween March and May 2001–2003. eSchola aimed at identifying, collecting, analyzing, documenting and disseminating innovative projects and teaching approaches, which demonstrate the meaningful use of new technologies in the classroom. Within the scope of eSchola Europe the competitions for the European eLearning Awards were organised. Continuity: The Action Weeks eSchola were discontinued as of 2003; their results, however, continue to be available online. ENIS – Austria BILNET Bilingual Schools in Central and Eastern Europe www.virtuelleschule.at/ENIS/enis.htm www.virtuelleschule.at/bilnet/ Established in 2001 ENIS (European Network of Innovative Schools) is a network of European schools in which information technologies play an important part. In these schools infrastructure must have reached a certain level, and the school head, as well as the teachers, must be prepared to test and implement new didac tic principles and methods. The main targets of this European network include the exchange of experience and information on the school level, as well as ac tive participation in European IT projects in the paedagogical and didactic field. 116 Established in 2002 This homepage covers nine bilingual schools in the Slovak Republic, the Czech Republic and Hungary, which are supported by Austria, enabling them to maintain a joint Internet platform and to give teachers the possibility of cir culating information via this platform. Castles and Palaces http://burgen.virtuelleschule.at Established in 2000 Events: Workshops at schools, presentation at fairs and education events Past results: Examples for classroom teaching, worksheets, online exercises, database on folk and fairy tales Continuity: Expansion to include additional school types (special schools, adult education facilities, etc.) 117 11. MEDIA AND NEW TECHNOLOGIES European initiatives – EU cooperation projects ViS.at offers current information on EU calls and possible cooperation part ners and is increasingly acting as an exchange centre for transnational and transdisciplinary IT projects. Various European initiatives implementing Euro pean Commission programmes (e.g. eLearning programme), such as the Ac tion Week Netdays Europe, also constituted important points of emphasis for ViS.at, the results of such events being evaluated and made accessible on a longer-term basis, i.e. beyond the respective event. In addition to this, a num ber of school project initiatives have been integrated in the respective ViS de partments on account of their paedagogical-didactic aspects, their curricular relevance, or their intercultural dimensions. In this connection ViS.at provid ed organisational support for obtaining EU funds for ICT-relevant activities. Also in the future ViS.at will not only present, but also stimulate and make possible, new projects for a meaningful IT use in education. Projects concentrating on specific subjects, e.g. Castles and Palaces, Chil dren’s Projects in the Web, Dialogue and Education as an Opportunity – Glob al Learning, primarily aim at highlighting the transdisciplinary character of a subject under the aspect of the use of ICT in classroom and extramural edu cation. However, ICT should not only be understood as a transport medium for “checked” e-content, but should also be used for the didactic preparation of such content. The following contains a brief overview of the individual parts: Education Online 12. TEACHER TRAINING www.bildungonline.at European Spring – Spring Day in Europe http://futurum2004.eun.org Established in 2003 More than 5,000 schools from all over Europe took part in this event, which centered on discussions on the future of Europe. The website of the European Spring Day contains, amongst other things, about 1,500 teaching and learn ing resources on the subject as well as an overview of the respective national activities. 118 In 1999 decisive changes were introduced for the approximately 12,000 stu dents at colleges specialising in the training of teachers, i.e. teacher training colleges (Pädagogische Akademien), technical and vocational teacher train ing colleges (Berufspädagogische Akademien), and training colleges for reli gious education teachers (Religionspädagogische Akademien), as well as for all teachers attending courses at in-service teacher training colleges (Päda gogische Institute) and in-service training colleges for religious education teachers (Religionspädagogische Institute): The new Federal Act on Studies at Teacher Training Colleges and the Establishment of Institutions of Higher Learning for Occupations in Education of 25 June 1999 (Akademien-Studi engesetz – AStG 1999) clearly defines the overall framework for the future es tablishment of a university-like system of (initial and in-service) training for all teachers. Within a period of eight years Hochschulen für pädagogische Berufe (in stitutions of higher learning for occupations in education) are to be estab lished, which, in addition to developing programmes for the training of com pulsory school teachers, will prepare students for educational options in other fields as well (e.g. adult education), the educational standards of these new institutions being comparable to those of universities. This means that, in fu ture, these facilities will enjoy university status and will therefore have the right to award academic degrees; in addition, a close interaction between re search and teaching will be guaranteed. Also, particular consideration will be given to the special situation of the different churches and religious denomi nations. Synergies with the existing university programmes for teacher train ing are to be used as far as possible. The AStG 1999 also represented an important step towards the autono my and individual responsibility of the more than 50 training colleges covered by the act: Election of study commissions empowered to issue directives (study pro grammes instead of curricula!); establishment of federal steering conferences with coordinating functions for the various types of colleges; establishment of a central advisory board on matters of research, half of whose members must have a teaching qualification as understood by university law; introduc tion of “college students’ representatives” based on the existing students’ representation laws; cancellation of the detailed provisions concerning the in 119 12. TEACHER TRAINING Established in 2000 Education Online is an annual education fair which has taken place at Hall in Tirol since 2000. Within the scope of this fair schools present school projects that have been developed with the help of the new media and are used in teaching and learning. In addition, various enterprises and institutions have the possibility of presenting themselves. There are also numerous working meetings in connection with the Virtual School, as well as lectures by experts. Considering the entire system of the training of teachers as well as of non-teaching supervisory staff it is regrettable that the colleges for social workers (Akademien für Sozialarbeit), which are institutions where social workers are trained, are not covered by the new act, and that the training col leges for non-teaching supervisory staff (Bildungsanstalten für Sozialpäda gogik) are not yet covered by the new act. In the coming years, however, new areas of cooperation may also open up in these fields. At present, the following institutions are directly or indirectly (on the basis of private-school agreements) covered by the AStG: 14 teacher training colleges in all federal provinces 4 technical and vocational teacher training colleges in Vienna, Linz, Graz and Innsbruck 1 technical and vocational teacher training college in Vienna (for the initial and further training of teachers at schools of agriculture and forestry) 6 training colleges for teachers of Roman Catholic religion in Klagenfurt, Linz, Salzburg, Graz, Stams and Vienna 3 training colleges for religious education teachers for the Protestant, Islamic and Jewish denominations in Vienna 12 in-service teacher training colleges in all federal provinces 9 in-service training colleges for teachers of Roman Catholic religion in all federal provinces 1 Protestant in-service training college for religious education teachers in Vienna 120 Exchange of teaching assistants under the SOCRATES programme and scholarships for in-service training of teachers The Federal Ministry of Education, Science and Culture conducts exchange programmes for foreign language teaching assistants on the basis of bilater al agreements with Croatia, France, Great Britain, Italy, the Netherlands, Spain, Switzerland, the Republic of Ireland, Russia and the USA. Under these programmes Austrian students and teachers assist native staff at schools in the above-mentioned countries as “native speakers” in foreign-language in struction; conversely, Croatian, English, French, Italian, Russian and Spanish students are employed as foreign language teaching assistants at Austrian schools. Since Austria became a member of the European Union in 1995, Austrian schools have had the additional possibility of employing foreign-language teaching assistants from all countries of the EU, Norway, Iceland and Turkey for at least three months or up to eight months under the SOCRATES pro gramme. These teaching assistants receive EU scholarships, which means that no costs accrue to schools employing these prospective foreign-language teachers. The range of work of these EU assistants at Austrian schools is more comprehensive than that of assistants doing their work under bilateral ex change programmes, which gives schools an interesting chance to implement the “European dimension” in daily school life. Similarly, prospective Austrian foreign language teachers may apply for scholarships as teaching assistants in various EU countries. Since August 1995 Austrian foreign-language teachers already in active service have had the pos sibility of applying for EU scholarships under the SOCRATES programme. These scholarships are intended to cover part of the travel and tuition ex penses incurred in connection with attending an in-service training course abroad. Applications have to be directed to the national Austrian SOCRATES agency. 121 12. TEACHER TRAINING ternal organisation of the teacher training colleges in the School Organisation Act (the School Organisation Act only defines the external form of organisa tion!); empowering colleges to certify that foreign teaching diplomas are equivalent to Austrian ones. In order to speed up the respective developments, the heads of the two government ministries concerned (at that time “education” and “science” were still separated) each nominated four members to be part of an evaluation and planning commission; of these eight members at least four had to have a university teaching or similar qualification and at least four had to be women. As early as autumn 1999 the study commissions of the individual colleges started to reorganise their study programmes according to the AStG as diplo ma studies, with the result that, as of the year 2000, all graduates having completed the first training stage at one of these colleges are awarded the diploma degree “certified pedagogue” (Diplompädagoge, Diplompäda gogin), abbreviated Dipl.-Päd.. SCHOOL PSYCHOLOGY – EDUCATIONAL COUNSELLING The School Psychology – Educational Counselling Unit of the Federal Ministry of Education, Science and Culture has two different categories of tasks: • Customer-oriented tasks Psychological counselling, examinations and expert opinions (e.g. educational guidance, integration, promotion in special education, school maturity, learning problems, behaviour problems, personal difficulties and crises); in particular counselling of pupils, teachers and parents seeking advice in ques tions concerning educational psychology, expert opinions. Psychological support, psychological care and psychological treatment (if necessary, psychotherapeutic methods). Target: Personality development, prevention, intervention, rehabilitation. In these two areas there are almost 130,000 personal contacts each year with pupils, parents and teachers, as well as 30,000 psychological examina tions and numerous other forms of intervention (provision of moderators or lecturers), in which 28,000 problems of pupils are dealt with. Additional tasks include the psychological care for, and coaching of, approximately 2,000 teachers per year – with no direct connection with any pupils’ prob lems. Promotion of cooperation at school In the years 2000 to 2002 work centered on questions concerning coopera tion with schools in cases of dyslexia. As part of an information campaign suit able models were developed and curricula for the training of teachers specif ically caring for dyslexic pupils were prepared. www.schulpsychologie.at/legasthenie In the years 2003 and 2004 similar emphasis was put on remedying defi ciencies in arithmetic. In addition, an initiative entitled “Forecasting Process” was started in 2002, which is to promote cooperation between parents and primary school teachers and to facilitate the decision on the pupil’s educational careers after the 4th grade. Psychological research in school matters In this field various studies were prepared, e.g. in connection with promotion possibilities for children with reading and spelling deficiencies. In 2002 an all-Austrian information event was organised, in which im portant research projects carried out by the School Psychology – Educational Counselling Unit were presented. Brief descriptions of these projects can be found in the publication “Innovative Projects by the School Psychology – Ed ucational Counselling Unit”. www.schulpsychologie.at/projektberichte.htm Participation in the planning and coordination of initial, further and in-service training activities in the school system During the period under review new models for the initial and in-service train ing of pupils’ counsellors at schools were developed (separate study pro gramme for counselling at Akademien). Some federal provinces started to im plement these models in 2003. In 2003 the School Psychology – Education Development Unit organised an “Educational Counselling Symposium”, in which important questions con cerning the cooperation with, and qualifications of, vocational orientation teachers and pupils’ and educational counsellors were discussed and sugges tions for improvements were made. www.schulpsychologie.at/Download/bibsymp/ Public relations Particular emphasis was put on public relations and on passing on psycho logical knowhow to parents and teachers. Thus, numerous brochures were published in this field, the focus being on the one hand on learning aids (e.g. “Learning Effectively”, “Magical Square for Correct Learning”) and, on the other hand, on aiding in career decisions (e.g. “Handbook on the Forecasting Process”, “Chances Check”, “Educational Careers in Austria”). The website of the School Psychology – Educational Counselling Unit has been expanded to a central information platform. www.schulpsychologie.at www.schulpsychologie.at/hsoderahs 122 123 13. SCHOOL PSYCHOLOGY – EDUCATIONAL COUNSELLING 13. Tasks concerning quality assurance Internal further and in-service training, supervision, organisational development Several work meetings were held with the provincial officials responsible for school psychology – educational counselling, in which the existing criteria concerning quality assurance were further developed. In 2000 an all-Austrian further training event for school psychologists took place, in which the subjects emergency psychology and supervision were discussed. In 2002 an information event was organised on the research activities of the School Psychology – Educational Counselling Unit. In 2003 an “Educational Counselling Symposium” was held in which pupils’ and educational counsellors from all school types took part. In 2004 a broad discussion was initiated in all federal provinces on cur rent questions of organisational development in the field of school psycholo gy – educational development, the results of which will be the subject of an all-Austrian meeting in November 2004. During the period under review new challenges have arisen in all three areas. In the field of information counselling the Internet has become the most important medium. This fact has been taken into account by the devel opment of tools facilitating Internet research, as well as by training pro grammes on how to use online databases. As regards problem counselling, points of emphasis varied, depending on regional requirements. In the field of system counselling, particular emphasis was put on the de velopment of cooperation models in order to be better able to cope with con flict situations at schools. 13. SCHOOL PSYCHOLOGY – EDUCATIONAL COUNSELLING • Administration, internal information exchange After several years of preparatory work, a uniform reporting system for all school psychological counselling centres was introduced in 2003, which makes it easier to analyse the work done in the whole of Austria in the field of school psychology. In the federal provinces the existing documentation sys tems were adjusted accordingly. Pupils’ and educational counselling at schools For the purpose of supporting the School Psychology – Educational Coun selling Unit, all secondary schools have specially trained teachers, viz. guid ance counsellors and educational consultants, who should be the first contact persons for pupils who have educational problems or who are not sure about their future educational careers. Initial, further and in-service training, as well as the continuous information of these tachers about new developments in the counselling field, is primarily ensured by the School Psychology – Educa tional Counselling Unit. The activities of these guidance counsellors and edu cational consultants cover especially three areas: Information counselling (counselling by the provision of information) Problem counselling (counselling by problem analysis) System counselling (counselling by cooperation and coordination) 124 125 QUALITY DEVELOPMENT AND EDUCATIONAL RESEARCH Q.I.S. – Quality in schools In the last few years the interest in the quality of education has considerably increased. However, different ideas and expectations are associated with the terms “quality development” and “quality assurance”. For this reason, in September 1996, the then Federal Minister of Education and Cultural Affairs initiated the project Q.I.S. It aims at developing a framework programme for systematic quality development at schools, as well as, in the longer term, a comprehensive quality-oriented model for school development and school administration. By means of this project the Austrian Ministry of Education, Science and Culture wants to stimulate and encourage schools to monitor, control and further develop their quality standards themselves. Since inde pendent on-site quality control and development is a necessary prerequisite and starting point for a future-oriented school system of the highest standard, the school partners will have to concern themselves continuously, in joint and systematic discussions, with matters of quality; in future, this will have to be come a fixed part of school culture. For this purpose the respective “Q.I.S. Package” as well as the online magazine “Quality Network” (QN) is available at the website www.qis.at , which has already become extremely popular – since 1999 approximately 25 million clicks and about 450,000 downloads have been counted. Using the results of international studies for quality-oriented school development Austrian schools in the primary stage as well as secondary stages I and II par ticipated in the international comparative study on achievement “Third Inter national Mathematics and Science Study” of the IEA. This study aimed at de termining levels of general and special knowledge in these fields. The results, which showed considerable variations, will be used as a starting point for im provements. The main emphasis will be, first, on the development of testing instruments adjusted to the TIMSS questions including national and interna tional reference data for self-evaluation purposes at the individual schools, and secondly, on the development of methodic-didactic concepts for on-site implementation of the project as well as for monitoring and preventive meas ures in the initial and in-service training of teachers. The campaign IMST2 (In novations in Mathematics, Science and Technology Teaching), which was 126 started in 2000, is to bring about the necessary methodic-didactic changes in instruction first of all in Secondary Stage II. In the school year 2004/2005 this campaign is to be extended to Secondary Stage I. Austria also takes part in the OECD/PISA Study (on 14 to 15-year-old pupils), which is carried out on a cyclical basis. Although the results of the year 2000 were, by and large, acceptable, detailed in-depth studies were con ducted as a follow-up measure in order to discover, and react to, partial defi ciencies. Since 1996, as part of a centralised system monitoring, a representative share of the Austrian population has been asked to comment on important aspects of the educational offer and school development. Approximately one third of the questions are asked in such a way that longitudinal evaluations are possible. Educational research The documentation “Educational Research in Austria” appears annually. The latest edition is “Educational Research in Austria 2002”. The three most re cent editions of this documentation can be accessed via the website http://opac.bibvb.ac.at/2bflb . Another documentation, viz. on planned, current and concluded research projects of the Federal Ministry of Education, Science and Culture, contains the most important information on these projects, such as title, project de scription, targets and implementation, who commissioned the project, who carried it out, length of project, etc. Within the scope of the “6th EU Framework Programme for Research and Technological Development” (“European Research Area”), the interests of so cial research in general, as well as of educational research in particular, are to be optimally promoted, possibly also in an interdisciplinary context. A system monitoring plan, which was completed only recently and in cludes all levels of education, particularly points to the necessity of educa tional research. In this connection an educational research programme for the Federal Ministry of Education, Science and Culture will be developed in the near future. 127 14. QUALITY DEVELOPMENT AND EDUCATIONAL RESEARCH 14. UNIVERSITIES AND FACHHOCHSCHULEN (UNIVERSITIES OF APPLIED SCIENCES) • 15.1 Universities University reform During the last few years the Austrian university sector has been subject to profound changes. The political pillars of university reform are enumerated in the Government Programme 2000 “A New Governance for Austria” as full legal capacity for universities, performance contracts, global budgets cover ing several years, modern customer-oriented service regulations for teaching staff, improved chances for young graduates (talent promotion), simplifica tion of administrative processes, structural reform and higher efficiency for shortening the duration of studies, compulsory evaluation with follow-up measures for improving teaching and research, areas of emphasis chosen by universities. By taking universities and art universities out of the federal administrative system, a new era in the relations between the federal government and uni versities began in 2004. The university acts in force up to that time (Federal Act on the Organisation of Universities 1993 for the scientific universities, and Federal Act on the Organisation of Art Universities for the art universities), as well as the 1997 University Study Act (concerning study regulations), consti tuted legislative measures preparing the system for this change. The above mentioned acts, with the exception of their constitutional provisions, were re placed by the University Act of 2002, which also created a joint legal basis for scientific and art universities. The 2002 University Act includes the following important regulations: • • • New control and cooperation mechanisms between universities and the Federal Ministry (starting with the period 2007 to 2009 performance contracts will be concluded, with preformance reports and knowledge scores being used as reporting and accounting tools), three-year global budgets and a formula-based budget component of 20%, concentration of decision-taking powers and responsibility concerning university organisation in three bodies (more powerful Rector’s Office for all central operative duties; University Council for strategic tasks and 128 • • supervisory functions; Senate with ultimate responsibility in scientific and art matters), regulation of qualified co-determination on the part of students and university staff, maintenance of the standards concerning equal treatment, establishment of separate Universities of Medicine. The 2001 reform of staff service regulations, which preceded the univer sity reform, as well as the respective new regulations contained in the 2002 University Act, prepared the way for a complete reorganisation of the univer sities’ personnel structure, giving universities more independence and flexi bility in personnel management. New staff is hired only on the basis of con tractual agreements or, if there is a collective agreement between the univer sities’ umbrella organisation and the trade union, as regular employees on the basis of labour law. Civil servants working at universities continue to be sub ject to the terms and provisions applicable to tenured government employees. The new rules will result in a marked increase of mobility among university staff, not only between universities and research institutions in Austria and abroad, but also between universities and the private sector of the economy. Another important aspect of this change in the university sector is that the individual universities are called upon to develop their own distinct pro files. This means that large-scale projects will be checked on whether they are internationally competitive, universities will be supported in identifying their strengths and in mutually adjusting their educational offer (critical quantities), and development plans will have to be supplied before performance contracts are concluded. In the meantime several universities have already devoted a lot of energy to developing distinct profiles of their own. In order to support these efforts, the Federal Ministry of Education, Science and Culture, in co operation with the Council for Research and Technological Development, pre financed, in the years 2003 and 2004, a number of additional posts for uni versity professors, the respective budget volume amounting to 21.8 million euros. In addition, in 2004/2005, the programme UniInfrastructure provides funds amounting to 18 million euros for improving equipment and infra structure at universities in order to make them more attractive for joint re search activities with the non-university sector and increase their incomes. The University Act of 2002 created the Scientific Council (Wissenschafts rat) as an advisory organ for Parliament, the Federal Ministry of Education, Science and Culture, as well as for universities; this council has the task of 129 15. UNIVERSITIES AND FACHHOCHSCHULEN 15. University expenditure and staff Federal expenditure for the higher-education sector includes expenditure for personnel and materials for universities and art universities including univer sity-relevant research promotion, funds for study programmes at universities of applied sciences (Fachhochschulen) depending on the number of study places provided, as well as other university-relevant expenditure (e.g. student support programmes). In 2003 federal expenditure for the higher-education sector amounted to almost 2.38 billion euros, the respective budget for 2004 being 2.42 billion. This is about 4 percent of the total federal expenditure or 1.1 percent of the Austrian gross domestic product. Compared to the other European and OECD countries Austria takes a good middle position. 130 In 2004 the 21 universities share an amount of more than 1.91 billion euros, which they receive as global budgets. Income from students’ fees and other income goes to universities direct. The highest global budget is allotted to the University of Vienna, followed by the Medical University Vienna, Vien na University of Technology, University of Innsbruck and University of Graz. If university expenditure is related to student numbers, the art universities, on account of their specific personnel structure, have higher expenses per stu dent than the scientific universities (with the exception of the Medical Uni versities). The volume of third-party funds (contributed by outside sources) showed a further increase, and amounted to approximately 215 million euros in 2002. This source of funds is extremely important in medicine/veterinary medicine, electrical engineering/mechanical engineering and agriculture/forestry. Among the economic activities of universities various forms of sponsoring and financing university professors’ posts by private foundations are increasingly gaining in importance. In 2003 the number of full-time posts at universities and art universities was about 19,600, almost 2,100 of which were posts for university profes sors, 8,800 for university assistants including university teachers having a full teaching qualification, and almost 8,700 full-time posts for administrative and technical staff. Among university assistants (Universitäts- und Vertrags assistenten/innen) the share of women is about 27%, among university pro fessors around 8%. At art universities the respective shares of women are somewhat higher (37% and 24%). The space available at universities and art universities amounts to more than 1.4 million square metres. Capital expenditure per year is about 40 mil lion euros, which is largely provided by the Federal Real Estate Company (Bundesimmobiliengesellschaft) which, owing to the new ownership status, is re sponsible for carrying out construction projects. Range of studies The Austrian universities and art universities are teaching and research insti tutions at the same time. The regular range of studies of the 21 universities comprises bachelor degree, master degree, diploma degree and doctoral de gree studies. Curricula are develped by Curricula Commissions appointed by the Senate. Studies may not be shorter than a certain minimum duration fixed by law, which is the same for all universities and is based on the Euro pean Credit Transfer System of ECTS credits; for bachelor programmes this 131 15. UNIVERSITIES AND FACHHOCHSCHULEN monitoring and analyzing the Austrian university and science system in the light of European and international trends, and of making suggestions for sys tem improvements. In particular, it has to make recommendations on the basic orientation of performance contracts with universities, considering their respective development. At the beginning of 2004 the Austrian Quality Assurance Agency (AQA) started its operations; this agency is a joint initiative of the University Rectors’ Conference (Rektorenkonferenz), the Conference of Fachhochschulen, the Association of Private Universities, the Austrian Students’ Union and the Fed eral Ministry of Education, Science and Culture. Universities may turn to this agency if they are in need of organisational or coordinative support when evaluating their teaching or organisation. In addition, AQA counsels and sup ports higher education institutions in developing and implementing quality assurance measures and quality standards, it is responsible for the certifica tion of quality management concepts for educational institutions, and helps universities to develop their own competences in the field of quality assurance and quality management. Finally, the Austrian University Rectors’ Conference was established on the basis of Austrian non-profit association law. During the period under review the University for Further Education Krems was the object of an evaluation and reorientation study. On the basis of its results, a development plan was drawn up which, in 2004, led to an ad justment of the respective legal provisions to those of the 2002 University Act. Financing is provided under an agreement between the federal government and the province of Lower Austria, with income from students’ fees also play ing an important part. 132 forms of university admission, such as university entrance qualification exam ination (Studienberechtigungsprüfung), or matriculation examination for working people (Berufsreifeprüfung). Students who are Austrian citizens or citizens of a EU or EEA country or of Switzerland have to pay for a university study an amount of 363.36 euros per semester in study fees; for all other students the respective amount is 726.72 euros. As a consequence of the introduction of study fees in the win ter semester 2001 the universities were granted a so-called “university bil lion” (in former Austrian schillings) for financing infrastructural measures and improvements in teaching and study facilities. As of 2004 universities receive the study fees direct. As a measure promoting graduates’ international mobility, students, upon notice of award of an academic degree, have the right to request a diploma supplement according to Article IX.3 of the Lisbon Recognition Con vention. The completion of a university study gives graduates the possibility of entering a profession in which high qualifications are necessary; over and above that, a doctoral degree proves the qualification of the respective grad uate as a scientist. In the international comparative study “Higher Education and Graduate Employment in Europe” the connection between university study and employment was examined from the point of view of graduates four years after they had terminated their studies. It turned out that, after four years, neither the careers nor the qualifications and competencies acquired by the Austrian graduates of the year 1994/95 were critically commented upon; nor was there any reason for drastic changes. At the time of being ques tioned, 45% of graduates worked in the private sector, 33% in the public sec tor, 11% in non-profit organisations, and 9% were self-employed or worked as freelancers. While the qualifications acquired in the respective special sub jects, as well as the intellectual and academic qualifications, were more than sufficient for the professions chosen, slight deficits were observed in the so cial-interactive competencies. In the winter semester 2003 almost 206,000 students studied at Austrian universities (13,500 of whom in special university programmes (Univer sitätslehrgänge), preparatory programmes and individual courses). The share of foreigners is 19%, that of women 53%. Approximately 23.300 persons at tended bachelor programmes. More than 31,900 persons, or 7% more than in the winter semester before, started a first study, 2,890 started a doctoral degree programme. The share of women among new students is 57%. In the academic year 2002/2003 about 18,300 students, 52% of whom were women, finished a study programme. Students study for an average duration 133 15. UNIVERSITIES AND FACHHOCHSCHULEN minimum length is six semesters (180 ECTS credits) and for master pro grammes, which build upon bachelor programmes, four semesters (at least 120 ECTS credits). In the majority of diploma programmes the duration of studies is 8 semesters, even though it may be 12 semesters or more. Doctoral programmes usually serve for training future scientists and are partly organ ised in a transdisciplinary way (e.g. study programmes in the natural sci ences). Doctoral programmes for art university graduates are organised in cooperation with a scientific university. The University Act of 2002 envisages, in addition to the usual doctoral programmes (at least 120 ECTS credits), a separate “Doctor of Philosophy” (PhD), which requires at least 240 ECTS credits. The University Senates decide on the development of study programmes and the concrete range of studies as determined by the universities’ teaching and research facilities. In future, however, the range of studies offered will be subject to performance contracts between the respective university and the federal government (first period 2007 to 2009). The law only prescribes the already existing groups of study programmes, viz. humanities, engineering, arts, secondary school teacher accreditation programmes, medicine, natural sciences, law, social and economic sciences, theology. All in all, 180 fields of study are offered; if all university sites are taken into account, this means that approximately 460 study possibilities are available. The development of bachelor and master studies on the basis of the Bologna Declaration has considerably gained in impetus, with almost 160 bachelor programmes being offered in the winter semester 2003. Austrian universities may offer either complete distance teaching pro grammes, or distance teaching modules as part of individual study pro grammes. In this connection the use of the new media is of the utmost im portance. Since the winter semester 2001 the University of Linz has offered a complete multimedia-supported study programme in the field of law. The University of Linz also cooperates with the distance teaching university Hagen (Germany), the Open University (Great Britain), as well as with the European Association of Distance Teaching Universities (EADTU). Apart from aptitude tests in some subjects and admission tests for art stu dents, Austria provides open access to university education, i.e. all persons having successfully passed the matriculation examination (Matura) or having a similar university entrance qualification may start a university study of their choice. In addition to the regular admission requirement of matriculation examination (Matura), i.e. secondary school leaving examination, which be stows a general university entrance qualification, there are also alternative Research The Council for Research and Technological Development has made extensive recommendations, as well as provided special funds, for university projects and research programmes affecting universities. Examples include the Genom Research Programme GEN-AU or the societal research programme “Democ racy Development in the European Integration Process”. For the purpose of promoting future scientists, the scholarship programmes were expanded. The scientific achievements at universities, as documented in the working reports of the department heads and, in future, particularly in the universities’ per formance reports (up to 2007 activity reports) and knowledge scores, show a clearly rising tendency. The Fund for the Promotion of Scientific Research (FWF) is the central in stitution for promoting fundamental research. Approximately 90% of its funds (in 2003 about 77 million euros) are allocated to university research fa cilities and are used for the support of more than 1000 doctoral students and more than 600 postdocs. On the basis of scientific disciplines, in 2003 58% of the funds were allocated to the natural sciences, 15% to human medicine, 13% to the humanities, and about 7% each to the social sciences and engi neering. Participation of Austrian universities in the 5th EU Research Framework Programme (1998 –2002) was slightly higher than in the 4 th Framework Pro gramme. On the basis of participation by organisation types, universities took second place after industry, but took first place with regard to repeat partici pation, which was more than 60%. Concerning the IHP Programme, which aims at enlarging the human resources potential in research and at improving the socio-economic knowledge basis, participation rates were generally well above the EU average. Young Austrian scientists were particularly successful, 134 e.g. with the Marie Curie Scholarships, or in the EU Contest for Young Scien tists 2001. Women at universities The University Act of 2002 provides for a gender-specific system of legal pro tection, instruments for the promotion of women and for removing struc turally caused inequalities, as well as an organisational framework for the fur ther development of facilities promoting research and learning activities in the field of gender studies. In order to remove disadvantages for women, not only legal provisions but also accompanying measures are needed, such as a process of increasing general awareness. Since 2001 the method of gender mainstreaming has been used, which takes into account the special charac teristics, interests and values of the two genders in all political planning processes. In addition, programmes were started which promote women, female staff and research activities on women’s issues. Mention should also be made of infrastructural measures in this field, such as the coordination centres for women’s research and women’s studies established at all university sites, or the information centres for child-care questions at three university sites. On the other hand, there are promotion programmes for young female scientists, such as the Hertha Firnberg Centres, the APART Programme of the Austrian Academy of Sciences, or the fellowships in the social sciences. The Council for Research and Technological Development recommended, for the years 2002 2003, the financing of the programme FFORTE – Women in Research and Technology” by an amount of 3.6 million euros and decided on continuing this programme in the years 2004 –2006 by providing an amount of 5.5 mil lion euros. Accreditation of private universities So far, seven institutions have been accredited as private universities. The Ac creditation Council acts as the instance in charge of quality control, examin ing the applications for accreditation in a process which is subject to admin istrative law. The applying institution is visited in order to check study pro grammes and research activities. On the basis of an expert opinion resulting from this check and the subsequent comments by the applying institution, the Accreditation Council will make an administrative ruling. Accreditation is gen erally limited to five years. In addition to this, the Accreditation Council has 135 15. UNIVERSITIES AND FACHHOCHSCHULEN of 13 semesters at scientific universities, 12 semesters at art universities; the completion rate in the whole university area is about 66%. The consultation process concerning the “Memorandum on Lifelong Learning”, which took place in 2001, gave a decisive impetus to the new def inition of the universities’ role in further education. The efforts of universities with regard to introducing and promoting special university programmes (Universitätslehrgänge), which particularly serve for further training purposes, have been stepped up considerably; the number of such courses has nearly tripled. About half of them are concluded by the award of an academic de gree or other academic distinction. 15.2 Fachhochschulen (Universities of applied sciences) During the period under review the sector of Fachhochschulen was consoli dated and considerably extended. In the winter semester 2003, 19 organisers offered 136 study programmes, 6 of which were bachelor programmes. In the meantime seven institutions carry the name Fachhochschule. The range of studies comprises the following areas: Information and communication tech nologies, engineering, media and design, social work and health, tourism, economic studies. Studies mainly focus on the fields of technology, commerce and tourism. The study programmes on social work and health were intro duced only recently. Since the academic year 1996/97 study programmes have also been of fered for working people. These programmes which are job-accompanying, i.e. students attend courses in addition to their regular jobs, cater to the needs of working people: Courses take place in the evenings and at week ends; distance teaching elements are included; if a student already works in the respective field of study the otherwise compulsory term of job practice may be renounced. 28% of study programmes at Fachhochschulen are or ganised in this way. In addition, a number of programmes were introduced which cater to specific target groups, offering particularly upper secondary technical and vocational college graduates the possibility of acquiring higher qualifications. Since an Amendment to the Fachhochschule Studies Act of 2002 it has been possible to offer bachelor and master programmes. The “Development and Financing Plan II” lays down the essential quanti tative criteria for the extension of the system in the period 2000 to 2005. So far the number of study places envisaged in this plan has been exceeded each year. Owing to the great demand, the programme “600+” was initiated for the academic year 2002/2003: In addition to 600 new study places financed by the federal government, it provides for another 600 places financed by the organisers (the respective funds coming from provinces, communities and other bodies). The Development and Financing Plan also provides the frame work for the financing of the sector. The financing mechanism and the amount of federal funds provided for each study place has been unchanged since the introduction of Fachhochschulen in 1994/95. For a study place in a 136 technological programme the amount of federal funds is about 6,900 euros, in an economic one 5,800 euros, and for places in interdisciplinary studies 6,100 euros. In the federal budget 2004 the amount of federal funds earmarked for the sector of Fachhochschulen is approximately 107 million euros. The federal provinces take a share in financing these institutions. The programme “FHplus” for promoting application-related research and development was continued and considerably extended. In cooperation with the Conference of Fachhochschulen, which is the association of organisers, a project on personnel development was carried out; an important step was taken with the reorganisation of the system of financial data control as of the year 2002. The Fachhochschule Council as the accrediting authority is the central organ in the Fachhochschule sector. It is responsible not only for the accred iting of Fachhochschule study programmes (ex ante quality assurance) but for any questions of quality assurance concerning the sector. Thus, any re-ac crediting of a study programme requires a new application as well as the sub mission of an evaluation report (ex post quality assurance). The Council makes sure that all external evaluations, both of the institutions as such and of the individual study programmes, are made in such a way as to be comparable for the whole of Austria. In 2003 12 organisers were subjected to an evaluation of their institutions. As regards the evaluation of study programmes, the aim is to have related study programmes evaluated simultaneously and by one re view team. Study programmes at Fachhochschulen offer a kind of training that is both scientifically founded and practice-oriented. They are open to persons who qualify for university attendance (matriculation examination or universi ty entrance qualification examination) or persons who have completed the dual system of vocational training. Beginner students pass through an admis sion process. Graduates conclude their studies with the academic degree Diplom-Ingenieur/in (FH), Magister/ra (FH) or Bakkalaureus/Bakkalaurea (FH), and are entitled to take up doctoral studies at a university. Since 2001 the organisers of Fachhochschule study programmes, or the Fachhochschulen respectively, have been entitled to charge students fees amounting to 363.36 euros per semester. In the winter semester 2003 about 20,600 persons studied at Fach hochschulen, the share of women being 38%. The number of new students was about 7,120, i.e. 12% more than in the winter semester before. The number of graduates in the academic year 2002/2003 was 2,660. 137 15. UNIVERSITIES AND FACHHOCHSCHULEN monitoring and quality assurance functions concerning the accredited insti tutions, which have to submit annual working reports. 15.3 International mobility and cooperation in higher education The establishment of a European Higher Education Area until 2010, as envis aged by the Bologna Declaration signed in 1999 by the Education Ministers of 29 countries, demonstrates the continuing trend towards internationalisa tion in the university sector. The Bologna follow-up contact centre in Austria is the department “Scientific Research; International Matters – Science” in the Federal Ministry of Education, Science and Culture. The efforts at strength ening Austria’s position in the university sector aim at interesting foreign uni versities in entering into cooperation agreements with Austrian universities or Fachhochschulen. As regards academic recognition, the respective tasks were redistributed between federal government and universities. In order to be able to inde pendently recognise external student achievements universities need, instead of detailed legal provisions, reliable information on the university systems of other countries, which is available from the National Academic Recognition Information Centre (NARIC). The new approach of bilateral contacts on gov ernment level consists in the joint preparation of recommendations to uni versities concerning academic recognition issues. The scholarship programmes offered by universities and the scholarships granted to foreign students and graduates by the Federal Ministry of Educa tion, Science and Culture were considerably enlarged, and a number of Aus tria-related new scholarships were created. Positive developments charac terised the summer colleges (bilateral language courses) and summer schools (scientific further training in special fields), which are organised particularly under cooperation agreements with countries of central or eastern Europe. As regards cooperation activities with southeastern Europe Austria is particu larly active within the scope of the so-called Graz Process. Austria took a leading position in the EU education programmes SOCRATES and LEONARDO DA VINCI with regard to the number of stu dents/teachers making use of the available opportunities for increasing mo bility. Also, Austrian universities and Fachhochschulen increasingly participat ed in the SOCRATES actions COMENIUS, GRUNDTVIG, MINERVA and LIN GUA. 138 15.4 Student counselling and promotion A number of different institutions and counselling facilities share in the task of informing and counselling students, or young people, on educational ca reer decisions. The Federal Ministry of Education, Science and Culture is par ticularly responsible for counselling activities in the tertiary sector. At upper secondary schools educational counsellors and school counsellors inform pupils about educational career possibilities after finishing school. Universities schedule information days and weeks. As a cooperative effort between the Ministry, the Deans of Studies (Studiendekane), and the Austrian Students’ Union study-accompanying tutorials for helping new students in the orienta tion stage are organised, which are attended by approximately 60% of new students. Study information is furthermore provided by various series of publica tions, which were continued in the period under review, but also by new media such as CD-ROMs and the Internet. The “BeSt3 – the Job, Study and Further Education Fair”, which takes place three times per year, gives a survey of the complete counselling and education/training offer available after the matriculation examination (Matura). A special focus in counselling activities is the programme “FIT – Women into Technology”. It provides personal and practical vocational orientation in order to enlarge the vocational possibilities for women and to increase the share of women in natural-science and tech nological studies. In 2001, the students’ ombudsman’s unit in the Federal Ministry of Edu cation, Science and Culture extended its range of activities as part of a quali ty and performance offensive for universities. This unit has the task of coun selling students, checking complaints, mediating in conflicts and initiating im provements. The Austrian Students’ Union is the legal institution representing the in terests of all students at universities, private universities and colleges. The financial support for students provided by the federal government was considerably extended by the introduction of “study contributions”, which allow students receiving scholarships to finance the study fees. This had the result that the support rate, i.e. the share of students receiving study grants, rose from about 14% of all students in 2000 to 22% in 2001, which is an increase by approximately 10,000 grants. At present some 162 million euros are available for scholarships and other measures of financial support. The amount of funds available for scholarships for outstanding achievement has also increased. In addition, the limits on the earned income of students receiving study grants or graduation scholarships have been raised and are 139 15. UNIVERSITIES AND FACHHOCHSCHULEN The number of persons employed at Fachhochschulen was 5,900 in the academic year 2002/2003, 1,040 of whom worked full-time, 4,860 part-time. 15.5 Libraries and archives The number of objects in the Austrian National Library, which was founded in 1368, and its special collections is more than 6.4 million in 10 collections, more than 3.2 million of which are books. Other important scientific libraries include the university libraries with more than 20 million volumes, as well as the libraries of the art universities with more than 1.2 million volumes. In ad dition, there are municipal and provincial libraries, the libraries of the muse ums and other scientific institutions, of the teacher training colleges and the network of the People’s Library. The Austrian National Archives house one of the most important European collections of historical national documents, ranking third only after the Vatican and the Archives Nationales in Paris. 16. 16.1 Adult education Adult education aims at imparting to adults qualifications which go far be yond compulsory school completion, enable them to continue studying inde pendently and provide access to higher education. The Department for Adult Education of the Federal Ministry of Education, Science and Culture coordi nates and organises the necessary cooperation between the responsible gov ernment units and the various adult education associations, trying to strike a balance between their tasks and the other sectors of the education system. This is to result in the establishment of permanent structures and guarantee continuing educational work as well as qualitative improvements of the edu cational offer in adult education. In the last few years the work of the Department for Adult Education cen tered particularly on the following aspects: • • • 140 ADULT EDUCATION AND PUBLIC LIBRARIES Continuing efforts to improve the access to adult education by providing better and more intensive information and counselling based on new technologies, e.g. possibilities to search for specific adult education offers in the whole of Austria (www.eduvista.com ); further development of the network for educational counsellors into a quality network; estab lishment of three regional counselling centres (Burgenland, Salzburg, Styria). Development of a catalogue of criteria (Checklist Further Education) in order to help education counsellors and persons interested in further ed ucation to make informed decisions when selecting from among differ ent options of general and vocational adult education (Internet and print ed versions), as well as questions of quality assurance and evaluation. Measures within the scope of ESF Objective 3 to make up for any school completion missed in earlier life: opportunities to complete compulsory school (since 2000 there has been a continuous increase in the number of participants in general secondary school courses: 541 (2000), 1,230 (2001), 2,956 (2002), 3,205 (2003); extension of IT-supported measures preparing candidates for the matriculation examination for working peo ple (Berufsreifeprüfung) (already more than 7,000 participants), for the university entrance examination (Studienberechtigungsprüfung) and the extra-mural matriculation examination (Externistenreifeprüfung). 141 16. ADULT EDUCATION AND PUBLIC LIBRARIES handled with greater flexibility. The latter are co-financed, just like grants for child care, by funds provided by the European Social Fund. For the purpose of supporting the interests of students with disabilities the networks of university officials in charge of handicapped students have been further extended, and initiatives have been started using the new media to support students with disabilities in their specific study situation. In all over Austria student hostels provide accommodation for some 25,000 students, approximately 7,000 of whom live in new buildings erected during the past 10 years. In the last few years emphasis was also put on the remodelling of existing facilities and raising accommodation standards. • • • • Promotion of education programmes for women, particularly in the field of new media and technologies. As part of the IT further-education of fensive measures were introduced to facilitate the access to computers, Internet and learning software particularly for women in rural areas. Promotion and further development of modular education for self-study and distance learning and of the necessary study material, as well as of projects in the field of regional education work (“regional education cen tres”) in cooperation with the various adult education associations and the federal provinces; international cooperation in this field. Scheduling of annual Info-Days on Further Education in cooperation with the various adult education associations (originally a UNESCO initiative). This is an important measure for making people increasingly aware of the need for further education, which is reflected both in the rising number of activities and visitors, and in a strong media presence (TV, radio, print media). Continuing participation in EU programmes, projects and educational policy decisions in many areas, as well as in various EU working and ex pert groups. Thus Austria took a very active part in the consultation process in connection with the EU Memorandum on Lifelong Learning (e.g. publication of a country report and background report (2001) as well as of a progress report (2003). By taking part in education pro grammes, it was also possible to make available additional funds to the adult education sector. Participation in the OECD Thematic Review on Adult Learning as the basis for the strategic further development of adult education and further ed ucation (preparation of a background report and visit by OECD experts in 2003; the final OECD report will appear in 2004). 16.2 Public libraries At the end of 2001 the project “Readers’ Opinions – Young Readers Award” was started with more than 2,500 libraries participating. “Readers’ Opinions – Young Readers Award” was to serve as an incentive for more read ing, at the same time promoting Austrian children’s and youth literature; ulti mately it also contributed to a better image of libraries. By the end of May 2002, 137,954 readers had expressed their opinions by voting for their favourite books. The all-Austrian project “Libararies ONLINE” (www.bibliotheken.at ), which is subsidised by the Federal Ministry of Education, Science and Culture and is carried out by the Austrian Library Association, aims at including all public and school libraries, as well as supplementary and special-subject li braries, in one comprehensive network, so that all citizens are able to access all catalogues and information services via Internet and the participating in stitutions can make use of technical information and data services. At pres ent, this online network, which is continuously growing, comprises approxi mately 300 libraries which can be accessed either on the basis of regional or media-specific criteria. “Libraries ONLINE” was presented by the responsible Directorate General of the European Commission as a best-practice model which should be introduced by other countries as well. The database “Reviews Online” (www.rezensionen.at ), which is main tained by the Austrian Libraries Foundation and is financially supported by the department, comprises thousands of reviews on German literature from var ious specialist magazines; for librarians it is an important instrument helping them select books and complete their stocks, while for the general public it serves for orientation; it provides a general overview and is an important com ponent of cultural infrastructure, particularly in rural areas with only few bookshops. The educational opportunities offered by the department responsible for the qualification of public library staff have been massively expanded in the last few years. This offer included approximately 20 annual initial and in-service training weeks for full-time, part-time and honorary librarians, as well as a multitude of regional training courses and events on children’s and youth lit erature , software training courses, Internet courses, modules for obtaining the “European Computer Driving License”, etc. Also the “Brain Pool”, the in service training programme offered by the Austrian National Library, was gladly accepted and intensively used by Austrian librarians. 142 143 16. ADULT EDUCATION AND PUBLIC LIBRARIES • INTERNATIONAL COOPERATION 17. 1 Pupil exchange, school twinnings, pupils’ competitions In addition to initiating and intensifying school twinnings, promotion and funding was particularly targeted at class twinnings and pupil exchange pro grammes with the countries of central and eastern Europe, especially with the Czech Republic, the Slovak Republic, Hungary, Slovenia, Poland, Russia and Romania. In most cases these exchange programmes lasted from one day to one week. Each year some 130 to 160 such encounters take place in Austria. Since 2003 Austrian schools have been encouraged to establish school net works with the countries of eastern and southeastern Europe (non-EU candi date countries). In addition, numerous young people participated in various bilateral ex change programmes with foreign partner schools (class exchange pro grammes, intensive language weeks, etc.) or in projects in connection with the EU programme SOCRATES. In 2003, 7 Austrian pupils received scholarships for attending a United World College (2000: 10 pupils). The target of these international schools, of which there are ten worldwide, is the promotion of peace and mutual under standing by education. Pupils may spend the last two years of secondary stage II at one of these schools, terminating their studies with the International Bac calaureate. The respective scholarships were made available by the Federal Ministry of Education, Science and Culture as well as by some provincial gov ernments (Salzburg, Tyrol, Upper Austria). Also in the field of vocational education and training numerous schools participated in joint competitions and projects with partner schools in the re form states; young people from neighbouring countries received part of their training at Austrian schools; pupils, apprentices and teachers increasingly used the possibilities of the EU education programmes LEONARDO DA VINCI and SOCRATES (stays lasting several weeks to months at schools and in en terprises of other member states, joint work with partners at transdisciplinary projects, etc.). As regards individual pupil exchange programmes, the Federal Ministry of Education, Science and Culture closely cooperates with a number of organi sations offering various kinds of programmes. Pupils aged 15 to 18 are given the possibility of attending a school in a foreign country for a certain period of time (3 months, one semester, one year). If a pupil attends such a foreign 144 language school abroad for a minimum of five months and no longer than one year, this will be considered equivalent to fulfilling the requirement of successful school attendance in Austria (no exams necessary). As Austria’s contribution to the UN Decade for Human Rights 1995–2004 and to 50 years of human rights the Federal Ministry of Education, Science and Culture initiated the international school partnership project School Net work Human Rights, which was carried out by the Intercultural Centre from 1999 to 2001. The international network of this pilot project was established in spring/summer 1999 and included 42 schools from all over the world (Aus tria, Argentina, Bosnia-Herzegovina, Brazil, Cameroon, Chile, Columbia, India, Ireland, Italy, Mexico, Palestine, Russia, Sweden, Uganda, Ukraine, Uru gay). Pupils were made to look at human rights issues from their own per spective and in relation to their surroundings. The experiences and results ob tained from the various schools were analysed, exchanged within the frame work of international project groups and compared to the Universal Declara tion on Human Rights. In April 2000 the project received the “Worldaware Award for Global Education 2000” from the North-South-Centre of the Council of Europe. Continuing and enlarging the experiences made in the project School Network Human Rights as well as in a seminar on North-South school part nerships, a school network on Global Citizenship has been developed since 2001. When this network was started Austrian and foreign schools cooper ated with various institutions specializing in this subject. When the pro gramme Education for Global Citizenship was introduced, participants had the possibility of exchanging their respective experiences on North-South school partnerships. As a result a handbook with best-practice examples on North-South school partnerships and on Education for Global Citizenship was developed for other interested schools (Education for Global Citizenship, Handbook for school-based projects, BMBWK 2003). At the same time another, more extensive international school network on Global Citizenship was prepared, which was granted financial support by the European Union (Directorate General for Development). The project term is 3 years. For this pilot project Education for Global Citizenship an international learning and development partnership of NGOs and schools in Cameroon, Chile, Italy, the Netherlands and Austria was established (additional partici pants from central and eastern Europe as associated partners,e.g. Romania). Under this project a model curriculum for Global Citizenship is being devel 145 17. INTERNATIONAL COOPERATION 17. 17.2 Bilateral cooperation Bilateral policies are of decisive importance considering the increasingly closer international relations within the context of globalisation. They are a basis for developing constructive intergovernmental relations as well as for strengthening international networks and organisations. In this sense they synergetically support multilateral cooperation policies. Cultural agreements and equivalence agreements, which are state treaties and therefore offer many possibilities for cooperation in education, science and culture, are an important, though not absolutely necessary, pre requisite for bilateral cooperation in education. The implementation pro grammes based on these agreements are renegotiated approximately every three years. They define cooperation in the fields of education and culture (e.g. exchange of experts; university lecturers, scholarship programmes, for eign-language assistants, Austrian Language Diploma German (www.osd.at ), in-service teacher training for German as a foreign language (DaF) ( www.kulturundsprache.at ); DaF practitioners at foreign universities, school twinnings, Austrian schools abroad, bilingual schools abroad, activities of the officers for education cooperation. Cultural agreements were particularly welcomed by the EU candidate countries, also with a view to pre-accession strategies. Today they increasing ly serve for exploring new future-oriented geopolitical regions for cooperation purposes. The importance of bilateral activities also lies in the fact that the cooper ation of two partner governments is highly intensive and therefore also has extremely concrete results, e.g. at project level. These results may subsequently be used in regional and multilateral con texts. Homepage: http://bilaterales.bmbwk.gv.at 146 Basic bilateral work Implementation programmes concerning cultural agreements are regularly renegotiated with the following countries: Croatia, Finland, Russian Federa tion, Luxemburg, Belgium, Portugal, Tunisia, Mexico, Slovak Republic, Hun gary, France, Romania, Poland, Slovenia, Bulgaria and Italy. In addition, a Memorandum of Understanding was signed with Israel, and Austrian and Swiss Ministry officials held a couple of meetings. The renewal of the Memo randum of Understanding with the Ukraine is in the preparation stage. Meetings in connection with the “Actions for Cooperation in Science and Education” between Austria and Hungary, Austria and the Slovak Republic, as well as Austria and the Czech Republic, take place at regular intervals. For detailed information consult www.oead.ac.at/_projekte/aktionen/index.html Important decisions concerning international educational and cultural work are also taken on the occasion of bilateral ministerial visits, which are subsequently implemented on the expert level. Austria was visited by Minis ters of Education, Science and Culture from China, Mongolia, Turkey, Ukraine, Iran, Albania, Japan, Azerbaijan, Croatia, Bavaria and Baden-Württemberg. Austria’s Federal Minister of Education, Science and Culture, Mrs. Elisabeth Gehrer, in turn, visited amongst others China, Mongolia, Albania, Poland, Hungary, India, Jamaica and New York. Another important aspect of bilateral cooperation concerns the commer cial transfer of education, which is ensured by the Federal Institute for Inter national Education and Technology Transfer (BIB – www.bib.gv.at ), estab lished in September 2001. In cooperation with the Federal Ministry of Education, Science and Cul ture, BIB carries out projects in Central Asia, China, Southeast Asia and Mon golia. It also takes care of projects in Iran and Pakistan. Points of emphasis in 2000 – 2003 The Federal Ministry of Education, Science and Culture has entrusted the Cen tre for Austrian Studies Skövde/Sweden with the task of carrying out projects in the Scandinavian and Baltic region in cooperation with schools, educational and cultural institutions. In addition, Austrian visiting teachers inform pupils at Swedish schools about Austrian geography, history, culture, etc. For detailed information consult www.his.se/isp/ostr/ 147 17. INTERNATIONAL COOPERATION oped. This is to be implemented in, and made part of, the educational systems of the partner countries to the project. The project’s main activities include establishing an NGO network, devel oping and implementing a model curriculum on Education for Global Citi zenship, supporting an international school network both with a view to con tents and methods, preparing teaching aids on the subject, implementing the project’s key concepts in the educational policies of the partner countries, as well as accompanying information and public relations work. As a result of the political upheavals in the former Eastern bloc countries and in the former Yugoslavia new cultural agreements were signed with the Slovak Republic (2000) and Slovenia (2002), which replace the former agree ments. Cultural agreements with Albania and Croatia are in the preparation stage. Within the context of this focus, Memoranda of Understanding on the Equivalence of Diplomas and Degrees were signed with Azerbaijan (2004), France (2002) and the Slovak Republic (2002). For more detailed information consult www.bmbwk.gv.at/universitaeten/naric/serviceinternat/uebersicht.xml Middle East: This region constitutes a particular focus in bilateral politics which the Federal Ministry of Education, Science and Culture is very con cerned about owing to its great historical responsibility towards Israel and its sensibility concerning the peace process in the region. An in-service teacher training project on the subject “National Socialism and Holocaust. Past and Present” (www.erinnern.at ), which was developed by the Federal Ministry of Education, Science and Culture and is carried out in cooperation with the Holocaust memorial Yad Vashem in Jerusalem, is highly regarded in Isreal and has decisively contributed to a positive development of bilateral relations. In addition, support is given to numerous local grassroots initiatives which promote the peaceful co-existence between the Jewish and Palestinian peo ples. In the areas under Palestinian Authority first steps were taken towards a cooperation in vocational education and training at school. 148 17. 3 Cooperation with eastern and southeastern Europe Cooperation in school education From 2000 to 2004 the Federal Ministry of Education, Science and Culture set the following priorities concerning cooperation in education with central, east and southeast European countries: Continuing close cooperation Typical examples: Regular regional meetings of officials of the Ministries of Education of the Czech Republic, Slovak Republic, Hungary, Slovenia and Austria since 1997; joint studies on decentralisation (2000) and educational finance (2001); sign ing of a Memorandum of Understanding on continuing regional cooperation between Austria and its neighbouring countries in central and eastern Europe within the framework of the European Union (2004); extension of the Euro pean education networks such as the “European School Development Pro ject” (Hungary, Slovak Republic, Czech Republic, Netherlands, Austria); part nership projects on school development and management, environmental ed ucation, vocational education and training, history and civic education; coop eration with Slovenia within the framework of the Southeast European Edu cation Cooperation Network. Intensification of existing contacts with southeastern Europe and activities within the scope of the Stability Pact: Task Force Education and Youth/Extended Graz Process – ERISEE 17. Since 1999 Austria has been chairing the Task Force Education and Youth. During this period more than 40 projects have been implemented, each extending over several years, e.g. on the further development of education sys tems, development of higher education, vocational education and training, EDC, history and young people; as of the year 2001 particular attention was given to systematically supporting the individual education systems. The close cooperation with OECD concerning the thematic country studies of the re gion’s education systems resulted in the establishment of a southeast Euro pean education initiative (ERISEE – Education Reform Initiative of Southeast Europe). The respective action plan is based on a Memorandum of Under standing, which was signed by the region’s Ministers of Education in 2003/2004. This initiative, which extends over several years and for whose contents the OECD is responsible, supports the education reforms in south eastern Europe as part of the stabilisation and association process, and par 149 INTERNATIONAL COOPERATION During the period under review the importance of cooperation in eco nomic policy between the EU and Asia also had effects on the bilateral level: Thus, a cultural agreement was concluded with China in 2002; the first im plementation programme was signed in Beijing in December 2003; a Memo randum of Understanding concerning education, science and culture with Mongolia was signed in August 2003. During the period under review the non-profit association KulturKontakt Austria has also been intensifying its activities in southeastern Europe by means of several projects on education innovation; all of these projects cover several years. Cooperation with the Institute for Education Innovation in St. Petersburg (Russian Federation) Since 1995 Austria has been a full member of the Centre for Education Inno vation, which was established at the Herzen University St. Petersburg upon the initiative of Russia and the Netherlands. Other participants in this joint project include the British Council and Finland. Its aim is the systematic mul tiplication of the results of education projects in the northwest region of the Russian Federation and beyond (for example projects on ‘arts and education’ or on natural science teaching). At the end of 2000 the Centre was trans formed into a Federal Institute, with multilateral cooperation until the end of 2004 being governed by a Protocol on Cooperation. The Austrian activities in the Russian Federation are complemented by co operation projects with the regional education authorities at Yaroslavl, as well as with the Open Society Institute and the EURASIA Fund. Forms of cooperation Activities of the non-profit association KulturKontakt The non-profit association KulturKontakt supports Austrian cooperation with the east and southeast European reforming countries concerning the reor ganisation of their education systems, taking part in more than 200 educa tion projects per year. A wide range of subjects is intended to promote un derstanding (history, language teaching and multilingualism), a civil society (political education, democracy and co-determination), economic develop ment and the labour market (vocational education and training, lifelong learning) as well as system development (administrative reform and financ ing). In this connection, the tailor-made programmes include curriculum de velopment, preparation of teaching material, further and in-service training programmes, initiatives for quality control and development, as well as edu cation management. Information: www.kulturkontakt.or.at 150 Austrian officers for education cooperation Upon the initiative and with the support of the Austrian Federal Ministry of Education, Science and Culture and KulturKontakt Austria, eleven k-educa tion project offices have been established at key education institutions of cen tral, eastern and southeastern Europe since 1992. These offices are headed by Austrian officers for education cooperation. At present there are 11 such k-education offices (Belgrade, Bratislava, Brno, Bucharest, Chisinau, Sarajevo, Skopje, Sofia, St. Petersburg, Tirana and Zagreb), which coordinate and implement school projects and are financed by Austrian and international sponsors. These officers for education coopera tion, in addition to developing, carrying out and managing projects adjusted to the requirements of the respective partner countries, also act as mediators between different cultures and institutions. They offer counselling, informa tion and other services and also engage in public relations work. Information: http://k-education.at Bilingual schools Austrian and local staff are in charge of teaching pupils at 6 bilingual schools in Hungary, the Czech Republic and the Slovak Republic until they qualify for university admission. They contribute decisively to intercultural communica tion as well as to the higher qualifications of these secondary-school leavers. In addition to German as a foreign language, three more subjects, e.g. eco nomic ones, are taught in the target language German. Other important ele ments of work at these schools include the organisation of school twinnings and projects for European networking (e.g. BILNET Europe). Furthermore, 6 Austrian teachers work at schools in eastern and south eastern Europe (Belgrade, Odessa, Tirana, Saranda and Sofia). In addition to their teaching activities they also support pilot projects in which the respec tive schools are involved. Coordination Centre for Education Cooperation Officers and Bilingual Schools in Vienna This Centre has been entrusted by the Federal Ministry of Education, Science and Culture and KulturKontakt with the task of taking care of the Austrian of ficers for education cooperation and the teachers at bilingual schools and schools in southeastern Europe; its duties include service activities, further training, project development and monitoring. Information: www.kulturkontakt.or.at 151 17. INTERNATIONAL COOPERATION ticularly concerns the targets for European general and vocational education systems as formulated in the EU working programme. Information: www.see-educoop.net 17.4 Austria’s participation in the EU education programme SOCRATES SOCRATES is the European Union’s Action Programme for general education and aims at promoting cooperation between all institutions involved in formal education (e.g. schools and universities), non-formal education (e.g. adult ed ucation centres), as well as vocational education and training. The programme is targeted at pupils, students, teachers, schools, institutions of higher learn ing, NGOs, and administrative and management staff. The nations entitled to participate in the programme include the 15 EU states, the three EFTA states Iceland, Liechtenstein and Norway, ten associated states in central and east ern Europe, as well as Malta and Cyprus. SOCRATES was introduced on the basis of a decision of the European Council and the European Parliament for a period of 7 years (2000 –2006). SOCRATES is characterised by two guiding principles: the promotion of life-long learning and the development of a knowledge-based Europe. The acquisition of knowledge, competences and skills is to further the individual’s abilities in taking part in public life as well as to increase his or her chances in the labour market. The programme consists of the following eight actions: 152 SOCRATES Action 1 (COMENIUS – school education) COMENIUS covers pre-primary, primary and secondary schools. This pro gramme furthers school twinnings, initial and in-service teacher training, as well as information exchange by means of thematic networks. SOCRATES Action 2 (ERASMUS – higher education) ERASMUS is intended, amongst others, for students who intend to study in a European country for a certain time, which will be considered equivalent to a study in the student’s country of origin. In addition to such mobility activities, university teachers can make use of exchange possibilities in order to get ac quainted with the university system of another European country. Furthermore, they have the possibility to organise intensive courses, pre pare joint courses, as well as to exchange information and experience within the scope of subject-oriented networks. SOCRATES Action 3 (GRUNDTVIG – adult education) GRUNDTVIG covers the entire area of adult eduction. Thus, this programme addresses all adults who want to make use of, or offer, a second educational chance. Adult education institutions and organisations are given the possibil ity, for example, to develop new methods and training modules within the scope of cooperation projects, or establish first contacts with European insti tutions on the basis of smaller learning partnerships. Individual scholarships offer applicants the chance of taking part in further training programmes in a foreign country. Support may be granted for the dissemination and exchange of innovative methods and experience via various networks. SOCRATES Action 4, LINGUA LINGUA has a bridging function, because promoting the acquisition of lan guage compentencies is a central concern in SOCRATES. By developing and creating the necessary instruments, linguistic diversity and the acquisition of less common languages are to be promoted. SOCRATES Action 5, MINERVA MINERVA is to further develop transnational cooperation as regards open and distance learning (OUF) as well as information and communication technolo gies (ICT) in the field of education. Paedagogical considerations are to be ap plied to the multimedia field, thus guaranteeing access for all people. 153 17. INTERNATIONAL COOPERATION Extended Graz Process – Task Force Education and Youth In 1999, as part of the Stability Pact established upon German initiative, edu cation was defined as a priority. Since then Austria has held the chair in the respective task force. The targets, principles and action plans developed at a conference of experts in Sofia (November 1999) constitute the working basis of the Extended Graz Process. A characteristic feature is the incorporation of various actors, such as national governments, experts, and private founda tions. Austria, as initiator and lead country, is a member of all bodies of the Extended Graz Process and represents the task force in the meetings of work ing table I of the Stability Pact. At present, the task force has approximately 40 members, among them various European and international institutions (Council of Europe, European Commission, OECD, UNESCO, UNICEF, World Bank, etc.), the EU chairing countries, furthermore Albania, Bosnia-Herzegovina, Bulgaria, Croatia, Fin land, FYROM, Germany, Greece, Hungary, Italy, Kosovo, Moldavia, Nether lands, Romania, Serbia and Montenegro, Slovak Republic, Slovenia, Switzer land, Turkey, U.S.A. and Austria. Information: www.see-educoop.net SOCRATES Action 6, Observation and Innovation Observation and innovation in educational systems and policies, serves for improving the quality and transparency of educational systems. Financial support is granted for the exchange of information and experience, com parative analyses of European educational systems, as well as discussions on questions of common interest in the field of educational policy. This Action comprises EURYDICE, the information network on education in Europe, NARIC, the network of national academic recognition information centres, and ARION, the action of study visits for education specialists and decision makers. Statistical data On the school level 1,498 projects as well as 7,295 mobilities have been supported since 2000. On the higher-education level the 10th anniversary of the Action SOCRATES/ERASMUS was celebrated in 2002. Since the beginning of the action in 1992, 25,000 students have had the possibility of studying in a foreign country. Between 2000 and 2004, 15,133 Austrian students completed part of their studies abroad. Generally speaking, i.e. within the scope of all Socrates actions, 2,150 projects and 23,743 mobilities have received financial support amounting to 30,934,837 euros since 2000. SOCRATES Action 7, Joint Actions SOCRATES Action 8, Accompanying Measures The accompanying measures support initiatives which promote the whole range of SOCRATES targets (e.g. dissemination activities). SOCRATES Quality Seal In addition to advertising for the programme and taking care of applicants the Austrian Socrates agency is particularly concerned with a quality offensive. It awards the SOCRATES Quality Seal to institutions carrying out qualita tively high-standing projects within the framework of SOCRATES Actions. By awarding the Quality Seal the Austrian agency wants to honour par ticularly outstanding projects under the care of the agency. This campaign was started in 2002 in the field of school twinnings (COMENIUS 1 and LINGUA E 1995 to 1999). This year, in addition to school twinnings, also a project in the field of adult education (GRUNDTVIG 2) will receive an award. The central requirement which a project has to fulfil in order to receive the award is qualitative excellence in carrying out the project. Concerning in ternational school projects, this means excellent treatment of the chosen sub ject in regard to content and degree of cooperation with European partners. These aspects enjoy a high priority in the quality criteria applied. 154 17.5 Austria’s participation in the EU education programme LEONARDO DA VINCI Every year the European vocational training programme LEONARDO DA VINCI supports about 1,600 pupils, apprentices, young workers and employees, graduates and training staff from Austria who want to spend several weeks or months in a foreign country in order to gain practical vocational experience there. Since 2000 Austrian institutions have successfully coordinated an impres sive 32 development partnerships, i.e. pilot projects, language competency projects and transnational networks, within the scope of the LEONARDO DA VINCI programme. Pilot projects are transnational development partnerships between edu cation institutions, firms, government authorities, social partners and re search institutions for promoting innovaton and quality in vocational educa tion and training, as well as for promoting the use of information and com munication technologies in this field. Language projects serve for the devel opment of teaching material and the popularization of less common lan guages. Transnational networks aim at coordinating expert know-how and exchanging best practice. For the second programme phase of LEONARDO DA VINCI (2000 – 2006) the total budget for the whole of Europe amounts to 1,150 million euros for seven years (on an average 164 million euros per year). This is to be used for the innovative further development of the European dimension in vocational education while maintaining member states’ ultimate responsibility for their education systems (Article 150 of the EU Treaty). By taking part in the programme, interested institutions from 31 coun 155 17. INTERNATIONAL COOPERATION The joint actions serve for linking the three EU action programmes in the field of education: SOCRATES, YOUTH and LEONARDO DA VINCI. 2000 to 2004 Quality in mobility The first four years of the second programme phase were extremely success ful for Austria. LEONARDO DA VINCI offered to approximately 5,400 persons the possibility of practice-oriented work abroad, which considerably increased their chances in the labour market, as well as their vocational mobility, owing to newly acquired knowledge both in their respective specialisations and in foreign languages. Since the volume of funds applied for is twice as high as that of available EU funds, the great number of work-related stays abroad under LEONARDO DA VINCI (the number of participants is increasing each year) has only been possible through national co-financing, i.e. funds being made available both by the Federal Ministry of Education, Science and Culture and the Federal Ministry of Agriculture and Forestry. Apprentices and pupils (approximately 46 percent of participants in mo bility projects) taking part in a work-related stay lasting, on an average, four weeks gathered practical experience in one of 30 European countries. About 34 percent of participants were students at universities and Fach hochschulen (universities of applied science) who gained practical experience abroad during an average stay of between 3 and 12 months. In addition, graduates, young workers and employees took part in the LEONARDO DA VINCI programme for a work-related stay of at least nine weeks. The target group of training staff, personnel managers, vocational coun selling experts, educational and vocational counsellors, as well as people re sponsible for planning and organisation in vocational education and training accounted for approximately 8 percent of the total number of participants; this group stayed at vocational training institutions and firms for the purpose of an intensive exchange of experience for an average two weeks. Since 2001 the Federal Ministry of Education, Science and Culture has awarded an annual quality seal to successful Austrian LEONARDO DA VINCI mobility projects. The international jury deciding on the respective project that is to receive the award consists of mobility experts from several European countries, as 156 well as members of the European Commission; it evaluates the projects in the categories innovation, new impulses, results and usefulness, project manage ment as well as sustainability of project results. The approximately 10 Austrian projects which have received the award each year since 2001 on account of their high quality demonstrate the value of mobility for the participants’ vocational careers and document the advan tages of this form of European cooperation both for educational institutions and business organisations. Pilot projects, transnational networks and language competency projects Austria acted very successfully also in the field of pilot projects, transnational networks and language competency projects. In 2003 the EU Commission ap proved twelve future-oriented development projects, which were supported and coordinated by Austrian institutions and succeeded in the face of strong European competition. After having achieved an excellent position in this re spect already in the years before (with an annual nine initiatives being grant ed financial support in the years 2000 to 2002), Austria again underlined its top position in Europe on account of the high quality of the projects submit ted. In 2003, financial support amounting to a total of 4.2 million euros was granted to Austrian projects, which is an increase of about 45 percent as com pared to 2002. Thus the Austrian share in the overall budget of the pro gramme LEONARDO DA VINCI amounted to a notable 4.7 percent. The projects coordinated by Austria actively contribute to the implemen tation of the target of more cooperation in vocational education and training on the European level and have regard to the points of emphasis as formu lated by the “Copenhagen Declaration”, viz. transparency, vocational infor mation and counselling, recognition of competencies and qualifications ac quired, as well as quality in vocational education and training. The LEONARDO DA VINCI project database www.leonardodavinci projekte.org gives an up-to-date overview of the mobility and pilot projects coordinated by Austrian institutions; thus, for example, a calendar of events informs about activities in connection with specific projects. Initiative “Thematic monitoring and accompaniment” of projects The EU Commission, in cooperation with the National Agencies, is taking steps to ensure a more intensive use of the results of LEONARDO DA VINCI projects. The Austrian National Agency chairs one of five European working 157 17. INTERNATIONAL COOPERATION tries (EU, EFTA/EEA, associated countries in central and eastern Europe, Cyprus, Turkey) can make a practical contribution to the targets of European cooperation in vocational education. 2004 –2006: Transparency and quality in vocational education and training The Commission has invited project applications for the years 2005 –2006, which have regard to the points of emphasis as determined in the Copen hagen Declaration, i.e. projects are required to contribute to the transparen cy of qualifications as well as to the modernisation and mutual adjustment of vocational education systems. Another focus in the third and final invitation of the second programme phase is the dissemination and practical application of innovative project results. The results of the expert discussion on the quality aspects of mobility proj ects, which was initiated by the Austrian LEONARDO DA VINCI National Agency as part of the European seminar “Mobility – Shaping the Future of Training and Learning Abroad” (Vienna, October 2003), will be considered in the third invitation of the second programme phase of LEONARDO DA VINCI as well as in the programme draft for the next generation of European edu cation programmes after 2006. 17.6 Cooperation with the Council of Europe From 2000 to 2003, cooperation with the Council of Europe in matters of ed ucation centered on education for democratic citizenship, language policies, teaching of history and intercultural learning. Austria took part in the Council of Europe’s international education co operation programmes, as well as in the following programmes of the Edu cation Committee: • • • • • “Education for Democratic Citizenship” “Learning and Teaching about the History of Europe in the 20th Century” and “The European Dimension in History Teaching” “Language Policies for a Multilingual and Multicultural Europe” and “Language Policies” “Educational Policies for Roma /Gypsies” “Holocaust Remembrance and Prevention of Crimes against Humanity” 158 Austrian focus “Education for Democratic Citizenship”: The action programme “Education for Democratic Citizenship”, which was initiated in October 1997 by the Council of Europe’s heads of state and gov ernment, aims at making young people and adults actively shape their day to-day environment in political and cultural respects. 1999: 2000: 2001: 2002 2003: 2004: Seminar “History and Identity, Conflict Transformation and the Management of Diversity” Conclusion of the 1st phase of the “Education for Democratic Citizenship” project Seminars: “Democracy in Schools”, “Global Education” Seminars: “Nova Utopia”, seminar with Nazi regime victims “From National-Socialist Eastern Policies to European Integration” Seminar with Nazi regime victims “From the End of Nazi Rule to the State Treaty”, Action Days on Political Education 2003 (www.politische-bildung.at ) Seminar with Nazi regime victims “Genocide and Human Rights in the 20th Century”, Action Days on Political Education 2004. As part of the Council of Europe’s programme “Learning and Teaching about the History of Europe in the 20th Century” the comparative study “Ini tial Teacher Training in 13 Council of Europe Member States”, which was car ried out in cooperation with the University of Vienna (Department of Social and Economic History) from 1998 to 2001, was presented at the concluding conference of the history project in Bonn (March 2001); it was also present ed in Austria in March 2004 at the beginning of the SOCRATES follow-up project. 2002 and 2003: Series of seminars on “History Teaching in a Global Per spective – Case Studies of African Countries” As a contribution to the Council of Europe programme “Educational Poli cies for Roma/Gypsies” an expert seminar on “The History of Roma in the Eu ropean Classroom” was conducted in 2003. Within the scope of the programme “Holocaust Remembrance and Pre vention of Crimes against Humanity” a seminar on holocaust remembrance education will take place in autumn 2004. 159 17. INTERNATIONAL COOPERATION groups, viz. the one on “integration in the labour market”, which is entrust ed with documenting and networking LEONARDO DA VINCI projects, as well as with promoting cooperation with policy-makers on the national and re gional levels. 2003 – 2006: In cooperation with the Council of Europe’s European Cen tre for Modern Languages (www.ecml.at ) and the Austrian UNESCO Com mission Austria is carrying out a project on bilingual literacy and mother tongue proficiency “Linguistic Diversity and Literacy in a Global Perspective. A Comparative Look at Practice in Europe and Africa” (2003 – 2006). Project partners include South Africa (Project for the Study of Alternative Education in South Africa PRAESA), Cameroon (AfricAvenir and National As sociation of Cameroon Language Committees NACALCO), the African Acad emy of Languages (www.acalan.org ), the United Kingdom, Germany and France. As a starting event an international expert meeting on “Language Policies in a Global Perspective” took place in Vienna in October 2003. In 2004 the “Austrian Language Competence Centre” was founded at Graz, which is to promote innovation in the field of languages. The Centre is also responsible for implementing the results of the cooperation activities with the European Centre for Modern Foreign Languages in Austria. www. sprachen.ac.at Being the seat of the European Centre for Modern Languages at Graz (www.ecml.at ), Austria makes an important contribution to promoting a common European language work and language policy. The Centre was founded by 8 countries in April 1994 within the scope of a part agreement of the Council of Europe and has now 33 members. In 2003 the 1st Medium Term Programme was concluded by an interna tional conference on “Challenges and Opportunities in Language Educa tion”, and the 2nd Medium Term Programme “Languages for Social Cohe sion” was started. The all-European effects are guaranteed by cooperation ac tivities with the language department of the Council of Europe in Strasbourg, with the European Commission, as well as numerous partner institutions. 160 Europe at School www.europe-at-school.org, www.europa-macht-schule.at The European Pupils’ Competition, in which young people from all over Aus tria have taken part since 1959, is a joint activity of the Council of Europe and the European Union, with 32 European countries participating. Each year ap proximately 700,000 to 800,000 young people from all over Europe take part. In Austria this international activity has been organised since 1959 as a proj ect competition with about 4,000 young people of all school types and age groups participating. Subject in 1999/2000: “Speaking up, Enlivening Europe, Powering Europe up” Subject in 2000/2001: “Shaping Our Living Space Europe Ecologically, Socially and Culturally” Subject in 2001/2002: “Researching Together – History and Tales of Europe” Subject in 2002/2003: “Living Together – Dialogue of Cultures – Europe in the World” Subject in 2003/2004: “Culture and Sports” Each year 60 to 80 European teachers are invited to participate in Austrian seminars in cooperation with the Council of Europe, and Austrian teach ers apply for admission to in-service training programmes in the other mem ber countries of the Council of Europe. http://culture.coe.int/teachertraining 17.7 Cooperation with OECD In 2003 the OECD Conference of Director-Generals took place in Dublin: It evaluated the developments towards a coherent system of “life-long learn ing” and discussed new points of emphasis in its future work. Three points were particularly stressed, viz. the relations and effects of education with re gard to other areas of society (health, economy, social factors), the promotion of equal opportunities (educational success and social background), as well as the quality of teaching staff. Within the scope of its participation in the “thematic country surveys” Austria, between 2000 and 2004, provided the OECD with detailed reports on “Guidance and Counselling Services”, “Adult Learning”, “Attracting, De veloping and Retaining Effective Teachers”, and “Early Childhood Education 161 17. INTERNATIONAL COOPERATION Language policies in cooperation with the Council of Europe: For decades Austria has participated intensively in the language work of the Council of Europe and successfully conducted the “European Year of Lan guages 2001” in cooperation with 18 partner organisations. By means of some 500 activities about 1.7 million people were reached. The most impor tant cooperation partner was the Austrian Radio/ Television. For further information on the various follow-up activities, as well as on the European Days of Languages 2002 and 2003 in Austria, the website www.sprachen.ac.at should be consulted. and Care”. The examiners’ reports contain important recommendations for educational policy, which will be checked as to whether they are relevant and can be put into actual practice. Based on this and similar reports from other member states, the OECD compiled an analysis which indicated existing weaknesses and strengths of the individual educational systems. In the field of “system monitoring” Austria participated in the further de velopment of education indicators and in the annual publication of the inter national comparative studies “Educational Policy Analysis” and “Education at a Glance”. In addition to the indicators based on statistical and financial sta tistical data, it is particularly achievement indicators (key competencies at tained by pupils as well as by the adult population) that have recently been gaining in importance as instruments of quality monitoring in education. In the same context Austria has been participating in PISA (Programme for International Student Assessment), testing, on a three-yearly basis, the achievement levels of 15-year-old pupils in the fields of mathematics, reading, science and problem solving knowledge and skills (beginning in 2000, provi sionally planned until 2006). In addition to this, the specific Austrian programme under PISA, viz. “PISA PLUS”, will probably yield particularly informative additional results for Austria. Detailed information under www.pisa.oecd.org 17.8 Cooperation in UNESCO 2001 Within the context of the study “Institutional Approaches to Teacher Educa tion in the Europe Region: Current Models and New Developments”, for which the UNESCO European Centre for Higher Education (CEPES) was ulti mately responsible and which aimed at harmonising teacher training in Eu rope, the Austrian UNESCO Commission organised an international planning event for national case studies in Vienna from 1 to 4 March. www. cepes.ro/hed/meetings/vienna/Default.htm Austria is implementing the main points and decisions of the 46th Inter national Conference on Education (“Learning to Live Together”, Geneva, 5 to 8 September) by paying greater attention to key qualifications in the educa tion system. Additional measures include in-service teacher training pro grammes for “Learning to Live Together”, more emphasis on other cultures in teaching materials and curricula, instruction for pupils with mother tongues other than German, general promotion of linguistic diversity, promotion of school twinnings and student exchange activities. 2002 162 As a follow-up to the World Conference against Racism in Durban, South Africa (31 August to 7 September, 2001) the Federal Ministry of Education, Science and Culture (www.bmbwk.gv.at ) prepared a National Action Plan including numerous measures in the field of education in human rights and tolerance. In this connection mention must be made of an international in-service teacher training programme within the context of “Global Education”, which is carried out by the Federal Ministry of Education, Science and Culture in co operation with the Austrian UNESCO Commission, the Department for African Studies at the University of Vienna, the Agency for South-North Edu cation Work (Südwind-Agentur), the in-service teacher training college (Päd agogisches Institut) Burgenland and the Austrian Study Centre for Peace and Conflict Resolution. The first of three modules took place from 26 to 29 No vember 2002 at Schlaining, Burgenland; this international teacher seminar fo cused on “History Teaching in a Global Perspective – Case Studies of African Countries” and addressed the image of Africa in the teaching of history, the analysis of colonial history, African historical research, as well as the Europe 163 17. INTERNATIONAL COOPERATION As part of the OECD/CERI regional seminars the new seminar series on “Learning in the Knowledge Society” was started in 2001. The first seminar was held in Esslingen (Germany) in 2001 and served to clarify certain funda mental questions (definition of terms, characteristics, societal developments, etc.). The results of the seminar were published by Studienverlag Innsbruck in summer 2002. In 2003 the second seminar in this series took place in Vienna, the sub ject being “Learning in the Knowledge Society – Prerequisites and Framework Conditions”. In this seminar discussions centered on a number of areas which are of special importance for life-long learning (preparation in the pre-primary stage, educational motivation, necessary competencies, system coherence, etc.). The series will be concluded by a seminar on “Learning in the Knowledge Society – Promoting Equal Opportunities”, which will take place at Lucerne in 2005. Detailed information under www.zse1.at/oecdceri 2003 Cooperation activities between the Austrian UNESCO Commission and the EURED network (European Education as Peace Education), which were start ed in 2002, were continued with increased emphasis. They aim at establish ing the two-year postgraduate in-service teacher training course on “Human Rights and Peace Education in Europe”, which was developed by peace edu cators from eight European countries. From 23 to 26 January the Austrian UNESCO Commission hosted an international meeting with experts from var ious European countries (focus on eastern and southeastern Europe) as well as representatives of UNESCO and the Council of Europe, who identified pos sible cooperation partners for setting up this unversity course. The course will be under the patronage of UNESCO Paris and the Austrian UNESCO Com mission and will be offered in several modules, in cooperation with the Aus trian Study Centre for Peace and Conflict Resolution at Stadtschlaining (www.aspr.ac.at ), at various European universities; the first module will be held at Guernica / Spain in July 2004. As Austrian contribution to the implementation of the Dakar action plan (“Education for All”) and the United Nations Literacy Decade 2003–2012 the Federal Ministry of Education, Science and Culture and the Austrian UNESCO Commission are carrying out the project “Linguistic diversity and literacy in a global perspective. A comparative look at practice (PRAXIS) in Europe and Africa” (2003–2006); this project is carried out in cooperation with South Africa (Project for the Study of Alternative Education in South Africa PRAESA), Cameroon (AfricAvenir and National Association of Cameroon Language Committees NACALCO), the African Academy of Languages (www.acalan.org ) and the European Centre for Modern Languages in Graz (www.ecml.at ). The project was officially started by an international expert meeting on “Language Policies in a Global Perspective”, which took place in Vienna on 1 October 2003. It is to be understood as an Austrian contribution to UNESCO language policy with particular consideration being given to bilingual literacy and profi ciency in the mother tongue (participating experts came from South Africa, Cameroon, Mali, Burkina Faso, Benin, France, Germany, United Kingdom). 164 On the occasion of the International Year of Freshwater 2003 the Federal Ministry of Education, Science and Culture and the Austrian UNESCO Com mission organised an international in-service teacher training seminar on the subject “Water for All – A Global Challenge” in cooperation with the Agency for South-North Education Work (Südwind-Agentur) and the BIOS National Park Centre; this seminar took place at Mallnitz from 21 to 24 October. In ad dition to this, numerous UNESCO schools ran water projects in the course of the year, which were presented on the occasion of a UNESCO school event in Vienna at the beginning of December and were documented in the spring edition of the school newsletter FORUM. The second module of the teacher training seminar “History Teaching in a Global Perspective – Case Studies of African Countries”, which is part of the Austrian follow-up of the World Conference against Racism in Durban (2001), took place at Schlaining, Burgenland, from 25 to 28 November. The third and final module on the subject “Fighting for the Abolition of Slavery” will take place in autumn 2004. The Austrian UNESCO Commission and the Federal Ministry of Education, Science and Culture took part in the preparatory work for the World Summit on the Information Society (WSIS, Geneva, 10 to 12 December 2003), which discussed principles governing a fair development of the global information and knowledge society. A delegation of pupils from Linz documented the events as well as their impressions of this summit. The Geneva summit also marked the beginning of the project “Youth @ WSIS Geneva 2003 – Tunis 2005”, which is to give young people the chance to participate actively in dis cussions on the information society, as well as to reflect, until the world sum mit in Tunis in 2005, on how to bridge in the best possible way the digital di vide between developing and industrial countries as regards possibilites of ac cessing and using modern information and communication technologies. UNESCO schools 2001–2004 Between 2001 and 2004 the network of Austrian UNESCO schools grew by another four schools, one of them being a primary school, to a total of 45 schools. In 2002 two academic secondary schools, viz. the New BG/BRG Leoben and the BRG Knittelfeld, received the Peace Pillar Award, which was granted by UNESCO for the first time, for their activities in the field of peace promo tion. In addition, from among the projects carried out by schools, particular mention should be made of “European identities” by the academic second 165 17. INTERNATIONAL COOPERATION centered evaluation patterns of national African identity-finding processes. This series of seminars is being continued in 2003 and 2004. 2004 In order to revive the international network of the Danube countries, a meet ing of representatives of these countries took place from 22 to 24 February, which was jointly organized by the Austrian and German UNESCO Commis sions; in this meeting the necessary structures for the revitalisation and con tinuation of the transnational UNESCO school project “Blue Danube River Project” were discussed. Cultural education 2001-2004 World Heritage Education and Arts Education the context of the World Cultural Heritage Festival GRAZ 2003 an interna tional youth meeting (“Heritage and Future”) took place from 11 to 18 June. This meeting, under the patronage of the Austrian UNESCO Commission and organised by the UNESCO Workgroup Styria and the Office Graz 2003, was attended by delegations of pupils from 17 countries; all six Styrian UNESCO schools took an active part in this event. In February 2003 the German version of the UNESCO world heritage teaching aid “World Heritage in Young Hands” was published under the pa tronage of the Austrian UNESCO Commission. This file contains concrete sug gestions for pupils’ activities in this field and encourages teachers to deal with this subject in the classroom in an interdisciplinary way. It aims at arousing young people’s interest in mankind’s heritage and at increasing their willing ness to treat their environment and the world’s cultural and natural treasures with respect and care. The Austrian UNESCO Commission regularly organises workshops on world heritage education, e.g. in the world heritage regions Hallstatt-Dachstein/Salzkammergut, Neusiedlersee, Salzburg, as well as Wachau. In accordance with the new UNESCO focus on Arts Education, the Aus trian UNESCO Commission started its first activities in this field in 2003. It sup ported the competition “Arts Education and New Media”, which was adver tised all over Europe by the University of Arts at Linz and is associated with the UNESCO programme “DigiArts”. It also supported the series of events “The Status of Arts Education and Cultural Education in Austria” organised by the University of Applied Arts, Vienna. International Adult Learners’ Week 2001–2004 Since 1999 the Federal Ministry of Education, Science and Culture has or ganised the “Info-Days on Further Education” in cooperation with various adult education associations, thereby participating in the respective UNESCO initiative. By this, Austria makes an important contribution to increasing peo ple’s awareness of the need for further education, which is reflected both by the rising number of activities and visitors as well as an increased media pres ence (TV, radio, print media). Ever since the first Austrian sites were included in the UNESCO World Her itage List in 1996 Austrian (UNESCO) schools have dealt with this subject in a number of ways. For example, four UNESCO schools in Graz took part in the Graz World Cultural Heritage Festival 2002 by a number of artistic and cul tural activities, as well as by organising a UNESCO information stand. Within 166 167 17. INTERNATIONAL COOPERATION ary school BRG 19 Krottenbachstraße. The one-week youth meeting, in which 150 representatives from 15 European countries took part, focused on the subjects of language diversity and world heritage. The annual meetings of Austrian UNESCO schools were mainly concerned with mediation/peace education (2001) and world heritage (2002). Partici pants had the opportunity of exchanging personal opinions, participating in workshops and discussions with experts, and of developing concrete models for classroom instruction. The 50th anniversary of the Austrian UNESCO schools network (UNESCO Associated Schools Project Network) 1953–2003 was celebrated nationally and internationally by a number of events. The anniversary edition of the newsletter “FORUM. Austrian UNESCO Schools” reviewed the development of the UNESCO Associated Schools Pro ject Network in Austria and emphasised the contributions of those who had made this development possible. In addition, all schools had the opportunity of presenting their respective areas of emphasis. On 4 December a one-day festival event entitled “50 Years UNESCO Schools” took place at the Vienna Central Municipal Library, in which the Austrian UNESCO schools presented themselves and their projects to the public by means of an exhibition as well as by plenary presentations. The annual meeting of Austrian UNESCO schools on 5 December, in which, for the first time, also pupils took part, focused on inter-school projects and the networking of schools in Austria. 17.9 Educational information Educational research in Europe / PERINE Since 2002 eight European nations (Austria, Denmark, Germany, Great Britain, Hungary, Italy, Lithuania and Switzerland) have been taking part in a project for the establishment of a portal on educational research in Europe, viz. PERINE – Pedagogical and Educational Research Information Network for Europe; this project is financially supported by the European Commission within the scope of the 5th Research Framework Programme. The PERINE database ( www.perine.org ) is to help educational re searchers to retrieve information on research subjects, educational research facilities, as well as on various focal points in domestic and foreign research work. By this PERINE is to contribute to the creation of a European Research Area (ERA). The database includes information on the educational research facilities in the above-mentioned countries, as well as information on such re search subjects as educational management, European citizenship, compe tencies and life-long learning with short descriptions of the websites. The PERINE database is accessible via Internet in 12 languages. The European Glossary on Education comprises four volumes: 1. Examinations, Qualifications and Titles, 2. Educational Institutions, 3. Teaching Staff, 4. Management, Monitoring and Support Staff. In the series “Key Data on Education in Europe” five volumes have ap peared so far, viz. in 1994, 1995, 1997, 1999/2000 and 2002. In addition, there is a large number of comparative analyses on subjects of educational policy, such as “Lifelong Learning”, evaluation of general schools, structures in higher education. Separate databases were established on such focus subjects as lessons in compulsory schooling and on teachers’ and school heads’ salaries in primary and secondary education. www.eurydice.org/temps/accueil_temps_d_enseignement.htm www.eurydice.org/Salaires/accueil_salaire.htm ARION – Study visits for education specialists There is continuous cooperation with the European Union within the scope of the information network on education in Europe EURYDICE. Detailed infor mation on the education systems of the EU and EFTA – EEA countries is con tained in the EURYBASE database www.eurydice.org/Eurybase/frameset_ eurybase.html . Short descriptions can be found in “Structures of the Edu cation and Initial Training Systems in the EU”, as well as in the various national summary sheets on education systems (www.eurydice.org ). In the series “Key Topics in Education in Europe” three volumes have so far been published: • “Financial support for students in higher education in Europe”, • “Financing and Resources in Compulsory Education”, as well as a • Study on the attractiveness of the teaching profession (general secondary stage I), which consists of four reports. 1. Initial Training and Transition to Working Life of Teachers, 2. Teacher Supply and Demand, 3. Working Conditions and Pay, and 4. Summary and Contextual Analysis. 168 www.bmbwk.gv.at/schulen/europa/bildungsinfo.xml Vocational education and training In the field of vocational education research there is intensive cooperation with CEDEFOP. Each year the CEDEFOP study visit programme for vocational education specialists, on the one hand, gives about 30 Austrian specialists the chance to study the vocational education and training systems in EU member states and EEA countries; on the other hand, foreign specialists come to Aus tria for study visits, informing themselves about various points of emphasis in the Austrian system of vocational education and training. For detailed infor mation on the vocational education and training systems in the EU member states and in the EEA countries, as well as on various focal points in vocational education research, the website www.trainingvillage.gr should be con sulted. 169 17. INTERNATIONAL COOPERATION EURYDICE – Information network on education Each year some 40 to 50 Austrians take part in the EU exchange programme ARION for education specialists, which offers them the possibility of one week visits to EU and EFTA–EEA states in order to study subjects relevant to education. Each year Austria itself organises several such study visits for foreign education specialists. At the beginning of February 2003 the department for vocational educa tion and training in the Federal Ministry of Education, Science and Culture opened a new Internet portal under the motto “Marketing Qualifications Suc cessfully” in cooperation with the Austrian Reference Centre for Vocational Qualifications. This portal aims at making the transparency instruments prepared on the European level available to a larger public (retrievable under www.chance europa.at ). It provides information that enables people to make better use of the opportunities afforded by the European education and labour markets. The term “transparency instruments” denotes all those initiatives, docu ments, forms and other “aids” which contribute to the dismantling of obsta cles in the transfer and recognition of qualifications and competencies. Educational terminology Various conferences served for further developing international educational terminology. The European Education Thesaurus (EET) covering eleven official languages of the European Union (www.eurydice.org ) is used in the index ing of the PERINE database www.perine.org , as well as the EURYBASE data base www.eurydice.org/Eurybase/frameset_eurybase.html. For the purposes of EURYDICE – EURYBASE, work in this respect is being continued. 170