Untitled - Frehner Consulting GmbH Deutschland
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150 Jahre Karosseriewerke Dresden Vorwort 2014 feiert die Karosseriewerke Dresden GmbH gleich drei Jubiläen: Vor 150 Jahren1864 gründete Carl Heinrich Gläser in Dresden eine Werkstatt, die sich mit Kutschenbau beschäftigte. Die Ursprünge des heutigen Unternehmens gehen auf diese Werkstatt zurück. Solange Gläser in seinem Unternehmen tätig war, entstanden allerdings keine Automobilkarosserien, obwohl der Name „Gläser“ im 20. Jahrhundert Synonym für elegante CabrioletKarosserien war. Dies sollte seinem Teilhaber und späteren Nachfolger Emil Heuer vorbehalten blei- ben, der 1884, also vor 130 Jahren, in Radeberg als Schmied begann und wenig später ebenfalls Kutschen baute. 1994 schließlich wurde mit der Privatisierung durch die Unternehmensgruppe Schnellecke die Basis für das moderne Werk geschaffen, das heute ein wichtiger Zulieferer der Automobilindustrie ist. Nicht viele Unternehmen in Deutschland können auf eine so lange Tradition zurückblicken. Es gilt daher der Dank allen ehemaligen und heutigen Mitarbeitern, Kun- den, Lieferanten und Partnern sowie der Gesellschafter-Familie, die eine solche Erfolgsgeschichte möglich gemacht haben. Dr. Ulrich Stolz Geschäftsführer Hartmut Wendelken Geschäftsführer Impressum Frehner Consulting GmbH Deutschland Unternehmensberatung für Public Relations Karosseriewerke Dresden GmbH Heinrich-Gläser-Straße 20 D-01454 Radeberg Tel.: Fax: +49/(0)3528/430 0 +49/(0)3528/430 430 E-Mail: radeberg@kwdag.de Web: www.kwdag.com Marketing und Verlag: Frehner Consulting GmbH Deutschland · Brunnengasse 12 · 87629 Füssen, Fon 0049 (0) 8362 91 46 13 · Fax 91 46 16 www.frehner-consulting.de info@frehner-consulting.de Redaktion, Konzept & Texte: Michael Brandes Bilddaten: KWD, Percht Media & am Bild verm. Druck: durabo - Tschechische Republik • • Gestaltung & Produktion: Percht Media Inhaber Armin Riemann · Brunnengasse 12 · 87629 Füssen Fon 0049 (0) 8362 91 46 13 · Fax 914616 www.perchtmedia.de · armin@perchtmedia.de Ein Produkt der Frehner Consulting GmbH Deutschland. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung der Frehner Consulting. Stand: Sommer 2014 3 150 Jahre Karosseriewerke Dresden Gründung des Unternehmens 2014 feiert die Karosseriewerke Dresden GmbH 150 Jahre ihres Bestehens. Die Ursprünge des Unternehmens gehen auf Carl Heinrich Gläser zurück, dessen Name in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts im Automobilbau als Synonym für elegante Cabriolets stand und der doch selbst nie eine Automobilkarosserie baute. Rampische Str. 6 (um 1905) Am 4. August 1863 bat der 1831 in Erdmannsdorf bei Chemnitz geborene Heinrich Gläser den Rat der Stadt Dresden um Ausfertigung eines Anmeldescheins und Erteilung des Dresdner Bürgerrechts. Er wolle ein selbstständiges Gewerbe als Sattler und Wagenbauer in Dresden betreiben. Seinem Ansinnen wurde stattgegeben und ein Jahr später übernahm Gläser das Sattlergeschäft des verstorbenen Carl Friedrich Kästner auf der Rampeschenstraße Nr. 24 (ab 1899 Rampische Straße 6). Er gründete eine „Werkstatt für den Bau von Kutschwagen und Schlitten“ und heiratete kurze Zeit später Kästners Witwe. Als ersten Auftrag notierte er im Geschäftsbuch: „1864 d. 15. Aug. Eine neue Chaise verkauft an G. Esche in Limbach mit Patentachsen Seidenausschlag und lak. Leder von Gnauk und Schütze gemacht für den Preiß von 210 Mk...“ Offensichtlich überzeugten die Produkte der Werkstatt in Qualität und Preis, denn bereits von 1865 an gehörten der Königliche Marstall und das Königliche Oberstallamt in Dresden zu den Kunden. Bis 1905 lieferte die Werkstatt 125 Kutschen und 7 Schlitten an den sächsischen Hof. Die Lieferungen für den königlichen Wagenpark sollen bis 50 % der Gesamtproduktion ausgemacht haben. Gläser baute allerdings die Wagen meist nicht selbst. Er bestellte bei verschiedenen Werkstätten Rohbauten für Kutschen und Wagen und beschäftigte sich hauptsächlich mit Sattler-, Lackier-, Beschlag- und Postamentierarbeiten. 1870 wurde Heinrich Gläser das Prädikat "Königlicher Hofwagenbauer" verliehen. Ständig steigende Nachfrage und die damit verbundene Erweiterung des Sortimentes führten dazu, dass am 1. April 1898 Emil Heuer, der bereits als Lieferant von Kutschen-Rohbauten für Gläser tätig war, als Teilhaber in die „Luxuswagenfabrik Heinrich Gläser“ eintrat. Der mittlerweile 67 Jahre alte Heinrich Gläser und Emil Heuer verstanden sich offenbar so gut, dass Gläser ihn als seinen künftigen Nachfolger für seine Firma vorsah, die zu dieser Zeit bereits 23 Mitarbeiter beschäftigte. Um 1900 produzierte die Fabrik jährlich etwa 20 Kutschwagen in „luxuriöser Ausfertigung“. Dem um die Jahrhundertwende in Sachsen aufkommenden Automobilbau stand Heinrich Gläser skeptisch gegenüber. Auch sein wichtigster Kunde, das Königliche Oberstallamt, setzte auf bewährte Kutschen. 1902 zog sich Gläser aus der Firma zurück und übergab, da er keine eigenen Nachkommen hatte, die Fabrik an Emil Heuer. Carl Heinrich Gläser starb am 5. Dezember 1903. Friedrich August Emil Heuer wurde am 27.12.1857 in Rammenau/Sa. als erstes von 11 Kindern des Schmieds Karl August Heuer geboren. Wie vier seiner nach ihm geborenen Brüder erlernte er das Schmiedehandwerk. Am 01. April 1884 pachtete Heuer die frei gewordene Schmiede in der Pulsnitzer Str. 4 in Radeberg und gründet Heinrich Gläser (sitzend 3. v.r.) und Emil Heuer (sitzend 2. v.r.) um 1900 5 Zeichnung eines Gläser-Coupé Carré für das königlich sächsische Oberstallamt eine „Werkstatt für Hufbeschlag und Wagenbau“. Gemäß der Eintragung im Gewerberegister der Stadt Radeberg meldete er sein Gewerbe als „Schmied, mit besonderem Hinweis auf zusätzlichen Hufbeschlag“ an. Emil Heuer betrieb damit eine von 15 Schmiedewerkstätten in Radeberg. Als Mitarbeiter beschäftigte er anfänglich einen Gesellen und als Lehrling seinen jüngeren Bruder Robert. Vorerst war Hufbeschlag das Hauptgeschäft. Schnell wurde aber auch die Fertigung landwirtschaftlicher Geräte, Kutsch-, Jagd- und Luxuswa- gen sowie Schlitten aufgenommen, so dass 1885 in der Werkstatt bereits drei Gesellen und zwei Lehrlinge arbeiteten. Der technisch interessierte Emil Heuer konstruierte und baute u.a. Flaschenbierwagen mit Petroleumheizung. Damit konnte die Radeberger Brauerei auch im Winter ihre Kunden beliefern, ohne dass das Bier einfror. Der wirtschaftliche Aufschwung in den „Gründerjahren“ brachte Emil Heuer gute Umsätze und einen ständig wachsenden Kundenkreis. Das ermöglichte 1889 eine Pulsnitzer Straße in Radeberg um 1890 (Bild Sammlung Rieprich) 6 Betriebserweiterung durch Bau einer Stellmacherei, Sattlerei und Lackiererei. Die Belegschaft war mittlerweile auf 20 Mitarbeiter angewachsen. Nachdem Emil Heuer 1898 als Teilhaber in Heinrich Gläsers Firma eingetreten war, verlegte er seinen Arbeits- und Wohnsitz nach Dresden und übergab die Leitung des Radeberger Betriebes an Robert Heuer. Die Radeberger Werkstatt wird am 15.07.1900 als „Wagenfabrik Emil Heuer“ in das Handelsregister des Amtsgerichts Radeberg neu eingetragen. 150 Jahre Karosseriewerke Dresden Beginn des Karosseriebaus für Automobile Nach dem Ausscheiden von Heinrich Gläser aus der Firma beschäftigte sich Emil Heuer zunehmend mit dem Bau von Automobilkarosserien. Ein erster Auftrag für eine Limousine auf Mercedes-Chassis wurde im selben Jahr angenommen. Auftraggeber war Kommerzienrat Halbach. Als Nachfolger von Heinrich Gläser wurde am 6. Juli 1903 Emil Heuer auf seinen Antrag hin der Titel „Königlicher Hofwagenbauer“ verliehen. 1904 begann der Serienbau von Automobil-Limousinen. Die Firmen in Dresden und Radeberg wurden, obwohl weiterhin eigenständig, immer mehr ineinander verzahnt. Dabei spezialisiert sich „Emil Heuer, Radeberg“ auf den Bau von Chassis und Rohbau der Kutschen und Karosserien. Sattlerei, Lackiererei und Fertigmontage werden weitgehend aufgegeben. Die Zulieferungen aus Radeberg bestanden z.B. aus Kutschkästen, Achsen, Drehgestellen und Rädern. „Gläser“ in Dresden übernahm dann Sattler-, Gürtler- und Lackierarbeiten sowie die Fertigmontage. Da es in Radeberg bis zur Anschaffung einer Dampfmaschine im Jahr 1905 keinen elektrischen Strom gab, waren die gesamten Arbeiten daher reine Handarbeit. An den sächsischen Königshof wurde 1905 das erste Auto mit Gläser-Karosserie geliefert. Das Chassis und den 45 PS leistenden Motor lieferte die Daimler Motorengesellschaft in Untertürkheim. Die Übergabe dieses Fahrzeugs war für die Firma ein besonderes Ereignis, zum einen weil Logo ab 1918 das Königshaus bis dahin nur Kutschen bestellt hatte, zum anderen wegen der besonderen Karosserieform. Das Oberstallamt forderte, dass außer Fahrer und Beifahrer noch sechs Personen Platz finden sollen. Dies wurde durch die sogenannte „TriplePhaetonform“ gelöst, die im hinteren Raum einen Fondsitz mit drei Plätzen und vor diesen links und rechts zwei bequeme Sitze hatte, welche mit einem klappbaren Notsitz verbunden waren. 1906 baute die Firma für das Königliche Oberstallamt einen Jagd-Omnibus „...zu 10 Plätzen ausschl. des Chauffeurs und des Leibjägers…“, wie das „Coswiger Tageblatt“ am 6. Mai 1906 vermeldete. Das Fahrgestell mit 24 PS-Motor lieferte die Maschinenfabrik E. Nacke aus Kötiz bei Coswig/Sa. Wie schon vor Jahren Bruder Robert, schickte Emil Heuer seinen ältesten Sohn Georg, der Sattler und Stellmacher gelernt hatte, auf verschiedene Fachschulen in Italien und Frankreich, da insbesondere Frankreich führend im Karosseriebau war. Anzeige in der Radeberger Zeitung 1885 (Bild Sammlung Rieprich) 7 8 150 Jahre Karosseriewerke Dresden Triple Phaeton 1905 (Bild Archiv Verkehrsmuseum Dresden gGmbH) Eine Besonderheit des Dresdner Karosseriebaues war die „abnehmbare Limousine“, die sogenannte Phaeton-Limousine. Bei dieser Karosserieform wurde durch Abnehmen des Karosserieoberteiles und Auswechseln der Türen mit Fenster durch niedrige Türen, der geschlossene Wagen in einen offenen verwandelt. Dieser konnte dann noch mit einem einfachen Klappverdeck versehen werden. Waren die Phaeton-Karosserien noch unverkennbar vom Kutschenbau geprägt, begann man nun neue Formen zu entwickeln. Dazu trugen die ersten Rennsport- und Rallye-Veranstaltungen bei, die glatte und auch geschlossene Formen begünstigten. Allmählich lernte man den Luftwiderstand zu berücksichtigen, verlängerte die Motorhaube mit einer Windschutzhaube und setzte Türen in die Seitenwände ein. Bekannt wurden diese Karosserien als „Torpedoform“. 1909 erfolgte bei „Gläser“ der Bau des ersten Phaeton mit Verkleidung der Vordersitze. Zu jener Zeit waren jeweils etwa die Hälfte der bei „Gläser“ hergestellten Produkte Kutschen und Automobilkarossen. Die Geschäfte gingen so gut, dass die Firma in Dresden mittlerweile Platzprobleme bekam. Auf der Rampischen Straße gab es keine Erweiterungsmöglichkeiten. Räumlich beengt war auch die seit 1906 am Schützenplatz 10 im Mittel- und Hinterhaus gelegene Lackiererei. Heuer erwarb ein leer stehendes Fabrikgebäude in der Dresdner Arnoldstraße 18/24. 1913 erfolgte dann die Einrichtung für die Fertigstellung der überwiegend aus Radeberg angelieferten Rohbaukarosserien. Mit dem Umzug an den neuen Firmensitz konzentrierte sich dort Lackierung, Sattlerei und die Ausstattung mit Beschlägen. Mit Beginn des 1. Weltkrieges stellte Heuer seine Produktion auf Kriegsgerät um. Für Automobilkarosserien gab es, abgesehen vom Militär, kaum noch Bedarf. In größeren Serien wurden Gespannwagen an das Heer geliefert. Das Werk in Radeberg produzierte daneben Kartuschennäpfe, Tornister und Patronentaschen. Die Produktion von Flugzeugteilen aus Holz für FokkerJagdflugzeuge – Komponenten für Tragflächen, Seitenruder und Fahrwerke – wurde 1917 aufgenommen. Nach dem Krieg baute man zunächst wieder Kutsch- und Gespannwagen auf Vorrat. Nach und nach erhielten Heuers Firmen auch wieder Aufträge für Automobilkarosserien. Siemens-Schuckert vergab 1919 einen größeren Auftrag für Karosserien auf Protos Typ C seines Tochterunternehmens Protos Automobile GmbH Berlin. In Radeberg begannen 1918 Baumaßnahmen zu Maschinenerneuerung. Die Aufstockung des Produktionsgebäudes auf drei Etagen und die Erneuerung der Dampfmaschinentechnik mit Gebäudeneubau erfolgte 1919. 1920 wurde Emil Heuers bisher schon als Geschäftsführer und Konstrukteur tätige Sohn Georg Mitinhaber der Firma. Am 23. September 1920 ereilte die „Emil Heuer Wagenfabrik“ in Radeberg eine gewaltige Brandkatastrophe. Betroffen war zuerst das neben dem Hauptgebäude gele- Droschke mit Phaeton-Karosserie auf 40 PS Adler um 1905 9 Sport-Limousine 1911 (Bild Archiv Verkehrsmuseum Dresden gGmbH) gene umfangreiche Holzlager. Von hier griff das Feuer auf das erst ein Jahr zuvor ausgebaute Hauptgebäude mit Maschinensaal und Stellmacherei über. Es kam zum Totalverlust der Maschinenausrüstungen, die teilweise die Decken durchbrachen. Zur Nutzung als Bürogebäude erwarb Emil Heuer im Oktober 1920 das Grundstück Oberstraße 18, den ehemaligen Gasthof „Sächsischer Reiter“. 1921 begann dann der Wiederaufbau. Die Inflation brachte für die Mitarbeiter die Herausgabe von Notgeld und die teilweise Entlohnung in Naturalien mit sich. Da die Firma große Vorräte an Holz hatte, wurden Gespannwagen auf Vorrat gefertigt. Durch dieses umfangreiche Warenlager konnte „Gläser“ finanzielle Schwierigkeiten, teilweise durch Tauschgeschäfte, gut überbrücken und nach der Automobilausstellung 1923 wieder größere Aufträge akquirieren. Die AUDI- und DIXI-Werke erteilten Auf- Schmiede in Radeberg um 1914 (Bild Archiv Verkehrsmuseum Dresden gGmbH) 10 träge für Vollstromlinien-Karosserien, die nach Ideen von Konstrukteuren der Zeppelinwerft in Friedrichshafen und Jaray’schen Patenten entstanden. Die Stromlinienkarosserien, waren jedoch ihrer Zeit voraus und wurden kein Verkaufserfolg. Im Jahr 1924 brachten Aufträge für den neuen, von Ferdinand Porsche entwickelten Mercedes Typ 15/70/100PS zusätzlichen Aufschwung. Die Herstellkosten für eine Karosserie lagen zwischen beachtlichen 5.000 und 12.000 RM, je nach Ausführung als Phaeton, Landaulet oder „abnehmbare Limousine“ und den Spezialwünschen der Kunden. Beginnend mit diesen Mercedes-Karosserien, führte die Firma Gläser schrittweise die gemischte Bauweise ein, d.h. statt der bis dahin üblichen Verkleidung des hölzernen Karosseriegerippes mit Weichholzplatten, erfolgte nun die Beplankung mit 0,8 mm starkem Schwarzblech. Mit Erfindung der Nitro-Zellulose-Lacke konnte die noch aus der Zeit der Kutschenproduktion vorherrschende Lackierung mit Öl-Farben auf Leinöl-Basis abgelöst werden. Dies führte zu erheblichen Zeitersparnissen, dauerte doch die Trocknung der vorher verwendeten Leinöl-Lacke durch das Auftragen und Schleifen mehrerer Schichten einige Wochen. 150 Jahre Karosseriewerke Dresden Sattlerei Arnoldstraße 1915 Die Firma entwickelt sich zum Spezialisten für Cabriolet-Karosserien Ein Auftrag für den Steyr Typ XII war 1925 Start für die Produktion von CabrioletKarosserien, die sich zu einer Spezialität von „Gläser“ entwickeln sollte und der Firma in den folgenden Jahren Weltruf verschaffte. In Radeberg fertigte man die KarosserieRohbauten und die Verdecke, in Dresden erfolgte die Lackierung, Ausstattung mit Sitzen in der Sattlerei, die Fertigstellung der Karosserie und Montage auf das Chassis. Ein weiterer technischer Schritt wurde 1926 mit dem Bau von Pullman-Cabriolets getan. Pullman Fahrzeuge hatten in der Regel eine verlängerte, 6-fenstrige Karosserie, meist eine kurbelbare oder als Schiebefenster konstruierte Trennscheibe zum Fond und waren bequemer ausgestattet als die „normalen“ Karosserien. Im gleichen Jahr knüpfte Georg Heuer erste Kontakte zur deutschen Repräsentanz von General Motors in Berlin. Durchschlagenden Erfolg brachte 1927 ein 4-sitziges Cabriolet auf W 10-40 PS Wanderer-Fahrgestell. Innerhalb weniger Tage konnte die Firma einen Auftragsbestand von rund 5000 Stück verbuchen. Im gleichen Jahr erfolgte die Umbenennung des Radeberger Werkes in „Emil Heuer Karosseriefabrik“. Firmengebäude in der Arnoldstraße um 1915 (Bild Archiv Verkehrsmuseum Dresden gGmbH) 11 12 150 Jahre Karosseriewerke Dresden Mit fortschreitender Verbreitung des Automobils nahm die Zahl lukrativer Einzelaufträge ab. Durch die aus den USA übernommene Serienfertigung wurden Automobile immer erschwinglicher. Der offene Wagen mit Verdeck wurde zunehmend durch Limousinen abgelöst. Dies zwang auch „Gläser“ mit den Automobilherstellern über Serienfertigung zu verhandeln. Allerdings barg der wirtschaftliche Vorteil der Serienfertigung auch einige Nachteile: Das Überleben von Karosseriebauern hing ja von ihrer eigenen „Handschrift“ bei der Karosseriegestaltung ab. Wollte man größere Serien bauen, mussten zwangsläufig viele Gleichteile eingesetzt werden. Damit geriet man in einen nicht zu gewinnenden Konkurrenzkampf gegen Großhersteller wie das seit 1926 in Berlin-Johannisthal ansässige Presswerk von Ambi Budd. Diesen Weg konnte die Firma „Gläser“ - mehr handwerklich als industriell geprägt - auch aus technologischer Sicht nicht gehen. Man beschränkte sich auf die für Automobilhersteller als Nischenproduktion nicht lukrativen Kleinserien von Cabriolets und baute als Einzelanfertigung weiterhin sogenannte „Modellkarossen“ ganz nach Kundenwunsch, die insbesondere für Automobilausstellungen gefragt waren. Emil Heuer hatte sich ab Mitte der 1920er Jahre altersbedingt immer mehr aus dem Tagesgeschäft zurückgezogen und Georg Heuer trug die Hauptlast der Geschäftsführung. Als um 1930 die skandinavischen Länder Schutzzölle auf Automobilkarosserien einführten, umging Georg Heuer diese durch die Entwicklung von Cabriolet-Teilesätzen, die analog dem heutigen CKD-Konzept, nach Dänemark exportiert und dort bei der Firma F. Bülow & Co. in Kopenhagen wieder komplettiert wurden. Gläser Stromlinienkarosserie nach Jaray Protos Typ C (Bild Archiv Verkehrsmuseum Dresden gGmbH) Fabrikgebäude in Radeberg nach dem Brand 1920 Mitte 1932 erteilten die Wanderer-Werke Aufträge über 60 Cabriolet-Karosserien für Typ W15/W17. Da die Firma „Gläser“ sich in den vorangegangen Jahren vor allem als Cabriolet-Spezialist einen Namen gemacht hatte, bestellte Wanderer gleichzeitig probeweise 75 Limousinen-Karosserien. Allerdings sollten gerade diese Aufträge die wirtschaftliche Situation des Unternehmens erheblich verschärfen. Die Weltwirtschaftskrise Ende der 20er, Anfang der 30er Jahre des letzten Jahrhunderts brachte nun auch Heuers Firmen in 13 Gläser Innensteuerlimousine Mitte der 1920er (Bild Archiv Verkehrsmuseum Dresden gGmbH) Schwierigkeiten. Der Absatz von Automobilen brach dramatisch ein. Wichtige Kunden wie die Presto Werke Chemnitz oder Elite Diamantwerke in Brand-Erbisdorf wurden insolvent oder hatten den Automobilbau komplett eingestellt. Die Steyr-Werke AG, seit 1924 wichtiger Kunde der Firma „Gläser“, bekam mit dem Zusammenbruch ihrer Hausbank Finanzierungsprobleme. Im Juni 1932 fusionierten, dem wirtschaftlichen Zwang durch erheblichen Absatzrückgang nachkommend, Audi, DKW und Horch durch Gründung der „Auto-Union A.G.“. Gleichzeitig verkauften die Wanderer-Werke A.G. auf Druck ihres Hauptaktio- närs Dresdner Bank die Automobil-Sparte an die Auto-Union. Ab Mitte 1932 gerieten Heuers Firmen in ernsthafte Zahlungsschwierigkeiten. Neben der allgemein komplizierten Wirtschaftslage durch die Weltwirtschaftskrise - der Umsatz sank gegenüber 1931 um rund 50 % - kam es zu Fehlspekulationen der Geschäftsleitung. Georg Heuer hatte durch stark bekundetes Interesse von General Motors für ein langfristiges Geschäft mit Aufträgen spekuliert, die allerdings nie zum Abschluss kamen. Dafür getätigte umfangreiche Investitionen und Materialkäufe sollen zum Großteil an der prekären Situation des Gläser Sport Cabriolet Mitte der 1920er (Bild Archiv Verkehrsmuseum Dresden gGmbH) 14 Unternehmens schuld gewesen sein. Die Amerikaner waren wohl vor allem an den von der Konkurrenz bis dahin nicht erreichten Klappdeck-Konstruktionen der Firma „Gläser“ interessiert und kauften nur einen Packard, den sie in die USA brachten. Die Entnahmen der Familie Heuer aus dem Unternehmensvermögen - allein 422.777 RM in der Zeit zwischen Januar 1929 und September 1932 - trugen ebenfalls zu den finanziellen Engpässen bei. Hinzu kam, dass die Wanderer-Werke die erteilten Aufträge angesichts eigener Absatzschwierigkeiten stornierten bzw. zurückstellten. Georg Heuer, das Ende der Unternehmen vor Augen, erschießt sich im Sommer 1932. Der 74-jährige Emil Heuer übernahm wieder als Alleininhaber der Firmen die Geschäftsführung. Ab Februar 1933 führten die anhaltenden Zahlungsschwierigkeiten der beiden Firmen zu einem Stillhalteabkommen mit den Gläubigern und für Emil Heuer auf Betreiben der Dresdner Bank und der Auto-Union zu einem weitgehenden Ausschluss aus der Geschäftstätigkeit. Im Juni 1933 mussten trotz verzweifelter Bemühungen zur Konsolidierung der Unternehmen alle Geldflüsse eingestellt und am 6. Juli 1933 Konkurs angemeldet werden. Emil Heuer erlebte das Ende des Konkursverfahrens seiner Firmen nicht mehr. Er starb am 29. März 1934. 150 Jahre Karosseriewerke Dresden Neustart als „Gläserkarosserie G.m.b.H.“ Die Auto-Union, einer der beiden Hauptgläubiger der insolventen Firmen, hatte wegen umfangreicher bei der „Karosseriefabrik Heinrich Gläser“ platzierter Aufträge großes Interesse am Weiterbestehen der Unternehmen. Briefkopf der Firma 1932 Es gelang, den anderen Hauptgläubiger, die Dresdner Bank, von der Zweckmäßigkeit eines Firmen-Neustarts zur ungestörten Fortführung der Betriebe zu überzeugen, zumal die Dresdner Bank auch Hausbank der Auto-Union war. Am 12. Juni 1933 konnte somit die „Gläserkarosserie G.m.b.H.“ als Auffanggesellschaft für die insolventen Firmen gegründet werden. Gesellschafter waren zunächst Willy Bochmann, Erich Heuer und Wilhelm Stahl. Erich Heuer trat seinen Anteil an seinen Schwager Willy Bochmann ab, weil er wegen Darlehensschulden mit Pfändung durch den Konkursverwalter rechnen musste. Willy Bochmann, gelernter Klempner und Sohn des Besitzers der kleinen Metall- und Spielwarenfabrik von Carl Bochmann in Dresden, hatte 1929 Heuers Tochter Johanna geheiratet. Das neue Unternehmen übernahm 1933 die gesamten Betriebsanlagen beider insolventen Firmen in Pacht und alle Warenvorräte durch Kauf. Ohne die Last von Schulden der alten Firmen, durch Lohnkürzungen von 0,20 - 0,25 RM pro Stunde bei den übernommenen Mitarbeitern, mit Unterstützung von führenden NSDAP-Funktionären und mit Aufträgen der Auto Union in den Büchern konnte das neue Unternehmen schnell wieder wirtschaftlich arbeiten. Als ersten Auftrag lieferte die neue Firma an Wanderer 2-fenstrige Karosserien für den 1932 von Ferdinand Porsche entwickelten Typ W 22. Diese Fahrzeuge verfügten erstmalig über eine hintere Schwingachse, d.h. an der in der Mitte geteilten Achse wurde in Schwerpunkthöhe eine Querfeder als Torsionsfeder angebracht, die jedes Rad Bodenunebenheiten ausgleichen lies. Die Kurvenneigung des Fahrzeuges konnte dadurch wesentlich gemindert werden. Schon ab 1935 sicherte sich Bochmann lukrative Aufträge der Wehrmacht, z.B. Karosserien für den Einheitskübelwagen Kfz 15. Bald machten Rüstungsaufträge 20 % an der Gesamtproduktion aus. Der Ruf von „Gläser“ als hervorragender Hersteller von Cabriolet-Karosserien festigte sich in den folgenden Jahren auch international durch die Automobilausstellungen in Berlin, Paris und Amsterdam. Sowohl hohe Qualität als auch Gestaltung der Karosserien sprachen die Käufer an. Die „Gläserkarosserie G.m.b.H.“ und ihre Mitbewerber Drautz, Heilbronn sowie Reutter & Cie. in Stuttgart lieferten praktisch alle Cabriolet-Karosserien für die gesamte deutsche Automobilindustrie in hervorragender Qualität und Ausstattung. Wie schon unter Emil Heuer meldete die Firma eine Reihe von Pa- Horch 850 Phaeton 1936 (Bild Archiv Brandes) 15 tenten an, die noch Jahrzehnte später den Automobilbau beeinflussen sollten. „Gläser“ entwickelte beispielsweise eine Gestängekonstruktion für das Verdeck, die das leichte Öffnen und Schließen, "wie bei einem Regenschirm" ermöglichte. 16 Der Ruf der Firma war so gut, dass man nun für alle namhaften Automobilhersteller Karosserien fertigte. Sowohl die Auto Union als besonders auch Steyr versuchten, „Gläser“ dafür zu gewinnen, exklusiv nur noch für diese Firmen zu arbeiten. Mit steigender Zahl von Aufträgen zeigte sich jedoch auch ein Dilemma der Firma: Es fehlte Platz für eine rationelle Fertigung, die ein weiteres Wachstum ermöglichen konnte. Wohl hatte Emil Heuer in den Jahren bis 1932 immer wieder an seine Fabriken grenzende Grundstücke in Radeberg und Dresden gekauft oder gepachtet. Auch die „Gläserkarosserie“ kaufte danach weitere Grundstücke. Aber der Bau oder Kauf von großzügigen Montagehallen, die einen technologischen Fluss ermöglicht hätten, wurde versäumt bzw. war insbesondere in Radeberg wegen der verwinkelten Grundstückszuschnitte undurchführbar. Auch technologisch war „Gläser“ mehr auf Einzel- als auf Serienfertigung ausgerichtet. Im August 1939 beging die „Gläserkarosserie“ das 75-jährige Jubiläum der Gründung des Unternehmens. Es war die gestalterische und technische Hochzeit des Cabriolet-Baues für das Unternehmen. In Dresden wurden mittlerweile 1.200 und in Radeberg 900 Mitarbeiter beschäftigt. Wenige Monate nach dem Firmenjubiläum erfolgte mit Ausbruch des 2. Weltkrieges die komplette Umstellung auf Kriegsproduktion, wenngleich noch bis Ende 1940 in kleineren Stückzahlen Pkw-Karosserien gefertigt wurden. Die bereits 1935 begonnene Rüstungsproduktion wurde nun beträchtlich erweitert. Zum Produktionsprogramm gehörten Karosserien für Kommandeurswagen z.B. auf Steyr Typ 1500A oder für Škoda 952 auf Basis des Škoda Superb 3000. Neben Transportschlitten, Kofferaufbauten für Werkstatt-, Entgiftungs- und Röntgenwagen z.B. auf Opel-„Blitz“ und Ford-Lkw produzierte „Gläser“ für die Kampfflugzeuge Bf 109, Me 110, Me 210, Me 410 und Me 262 der Firma Messerschmidt diverse Teile und Baugruppen. In Radeberg erfolgte u.a. der Umbau von „Beutefahrzeugen“ zu Mannschaftstransportern. Dort baute man auch Gespannwagen für die Wehrmacht. Da die Aufträge beträchtlich zunahmen, mietete das Unternehmen im Dresdner Industriegelände ca. 5000 m² Hallen und Flächen für die Fertigung von Flugzeugteilen. Dabei entstanden rund 100 zusätzliche Arbeitsplätze. Weil es jedoch immer schwieriger wurde, Arbeitskräfte zu bekommen, setzte Bochmann, der gute Beziehungen zum Gauamtsleiter der Deutschen Ar- 150 Jahre Karosseriewerke Dresden des Geländes, dem Bau einer Gleisanlage und dem Aufstellen von Baracken begonnen. Es entstanden interimistisch fünf Werkhallen, sieben Wohnbaracken für russische Kriegsgefangene und Fremdarbeiter sowie eine Waschbaracke. Ende 1942 zogen die Holz-Zuschneiderei samt Maschinen und die Montageabteilung von der Oberstraße in die neu errichteten Arbeitshallen. Ende 1944 bestand das Unternehmen aus den Betriebsteilen: • Werk I – Dresden, Litzmannstraße (Arnoldstraße) • Werk II – Radeberg, Pulsnitzer-/ Oberstaße • Werk III – Dresden, Industriegelände • Werk IV – Radeberg, Mühlstraße • Werk V – Radeberg, Hindenburg-/ Goldbachstraße Als am 13. und 14. Februar 1945 englische und amerikanische Bomber Dresden in Schutt und Asche legten, wurden die Betriebsstätten der „Gläserkarosserie G.m.b.H.“ in der Litzmann- und Blumenstraße nahezu völlig zerstört. Erhalten blieben lediglich vier Büroräume. Auf Befehl der LuftwaffenIndustrie mussten im März 1945 unversehrt gebliebene wichtige Maschinen und Materialien für die Messerschmitt-Fertigung auf über 40 Eisenbahnwaggons nach Neustadt a.d. Waldnaab/Oberpf. gebracht werden. Erich Heuer sollte in Bayern eine neue Fertigungsstätte für Flugzeugteile aufbauen, die vor Bombardierung besser geschützt war. Werbung für Gläser Sport-Cabrioler auf BMW 326 ab 1936 beitsfront pflegte, bis Ende des Krieges ca. 1000 Fremdarbeiter und 150 bis 180 sowjetische Kriegsgefangene ein. Kurzzeitig gab es bei „Gläser“ auf der Litzmannstraße (ehem. Arnoldstraße) auch ein Arbeitserziehungslager der SS für männliche Häftlinge. Die Notwendigkeit zur Erweiterung eigener Produktionsflächen sowohl in Dresden als auch in Radeberg wurde immer dringlicher. Aber erst im September 1941 erwarb man von der Stadt Radeberg ein ca. 15 ha gro- ßes Gelände an der damaligen Hindenburg- und Goldbachstraße (heute Heide/Heinrich-Gläser-Straße). Hier sollte die Firma nach dem „Endsieg“ völlig neu aufgebaut werden. Da es kriegsbedingt nicht gelang, eine Genehmigung zum Bau von massiven Gebäuden zu erhalten und auch die Banken wegen des im Grundbuch eingetragenen Vorkaufsrechts der Stadt Radeberg keine Kredite ausreichten, wurde im Herbst 1941 lediglich mit der Erschließung 2l-Opel-4-Fenster Cabriolet 17 Wiederaufbau nach dem 2. Weltkrieg Am 8. Mai 1945 marschierte die Rote Armee in Dresden und Radeberg ein. Etwa 20 Mitarbeiter begannen danach mit Trümmerberäumungen in der Litzmannstraße. Ende Juni 1945 waren erste Räume wieder für die Produktion hergerichtet, allerdings noch ohne Fenster und Türen. Eine Bandsäge, eine Abrichte und eine geliehene alte Radmaschine waren erste einsetzbare Maschinen. Auf Beschluss des Betriebsrates und der Gewerkschaftsgruppe verweigerte man ab Juni 1945 Willy Bochmann den Zugang zum Unternehmen und seine weitere Beschäftigung als Betriebsführer. Geschäftsführer Erich Heuer und Prokurist Edmund Heuer, die sich in Bayern aufhielten, wurden, da sie seit 1933 Mitglied in der NSDAP waren, fristlos entlassen. Bochmann wurde später durch die Russen verhaftet und kam in einem Lager 1950 ums Leben. Prospekt 2l-Opel Typ 6 4-Fenster Cabriolet 1937 Nachdem einige Werkstätten in der Arnoldstraße notdürftig wiederhergestellt waren, fertigten die Sattler Rucksäcke und Taschen, Audi 920 Zwei/dreisitziges Cabriolet 1939 18 die Stellmacher Hand- und Leiterwagen. Im Juli 1945 beginnen etwa 40 Mitarbeiter mit der Reparatur von Kfz-Aufbauten. 150 Jahre Karosseriewerke Dresden Prospekt zum 75-jährigen Firmenjubiläum 1939 Auf Befehl des Obersten Chefs der Sowjetischen Militär-Administration in Deutschland wurde das Vermögen der Firma am 30. Oktober 1945 beschlagnahmt und alle Bankguthaben eingefroren. Das Radeberger Werk mit seinen drei Betriebsteilen war unzerstört geblieben. Obwohl es auch hier durch die teilweise Besetzung des Werkes V durch die Rote Armee ab Juli 1945 und sowjetische Reparationen Mangel an Maschinen und Material gab, begann man mit der Fertigung von Gebrauchsartikeln wie Kochtöpfe, Handwagen, Spielzeug usw. Außerdem wurden Reparaturen an Fahrzeugen der Roten Armee durchgeführt. Diese war es auch, die erste Aufträge zur Herstellung von Panjewagen vergab. Weiterentwickelt zu einem ordentlichen Gespannwagen Typ „Pleskau II“ für die Landwirtschaft, wurde er später in drei Größen produziert. Nachdem die sowjetische Besatzungsmacht bereits ab 1945 sowohl in Dresden als auch in Radeberg einen großen Teil der noch vorhandenen Produktionseinrichtungen als Reparation abbauen ließ, erhielt die „Gläserkarosserie Radeberg“ im August 1946 die Urkunde über die Enteignung des Radeberger Betriebes auf Grundlage des Volksentscheides vom Juni 1946. Der Betrieb wurde nun durch einen vom Bundesland Sachsen bestellten Beauftragten verwaltet. Bereits im August 1945 stellte „Gläser“ in Dresden unter schwierigsten Bedingungen für die sowjetische Besatzungsmacht eine erste Pullman-Limousinen-Karosserie her, die auf Horch-Chassis gesetzt wurden. Nach Vereinbarung mit der russischen Stadtkommandantur wurden bis Mitte 1946 vier Wagen als 6-Fenster-Pullman-Limousinen aufgebaut, die mit je 11.000 RM bezahlt wurden. 1947 begann die Fertigung von Sonderaufbauten auf Fiat, Horch und Steyr-Fahrgestellen. Eine Serie über 25 dringend benötigte DKW F8-Lieferwagen wurde mit Hilfe der Audi-Werke Zwickau aufgelegt. Gleichzeitig begann die Produktion von Limousinen- und Cabriolet- Karosserien für den F8. Bis 1953 wurden ca. 43.600 Stück unterschiedlicher Modifikation hergestellt. Der F8 – später unter IFA F8 bekannt – war das fast baugleiche Nachfolgemodell des bereits von 1939 bis 1942 von DKW in drei Versionen gebauten Fahrzeugs. 19 20 150 Jahre Karosseriewerke Dresden Sechssitziger Kommandeurswagen auf Steyr 1500A als Version mit 4 Türen und 6 Fenstern (1941-1944) Ohne im Besitz von Zeichnungen zu sein, allein auf die Erfahrung der Facharbeiter gestützt, begann auch in Radeberg die Fertigung von Karosserien für F8-Lieferwagen. Zur ersten Leipziger Messe 1947 präsentierte das Dresdner Unternehmen als Exponat eine F8-Limousine. Das Radeberger Werk war mit einem Gespannwagen für die Landwirtschaft auf dem Stand vertreten. Frei verkäuflich waren die Fahrzeuge allerdings nicht. Nur wer als Interessent Materialien wie Holz, Blech, Leder etc. beisteuern konnte, durfte ein Fahrzeug bestellen. Am 01.09.1948 enteignete die sächsische Landesregierung das gesamte bisher beschlagnahmte Vermögen der „Gläserkarosserie G.m.b.H.“ Dresden entschädigungslos und ordnete das Unternehmen der „Ver- einigung Volkseigener Betriebe - IFA“ zu, wobei die Betriebe in Radeberg und Dresden organisatorisch getrennt und wieder eigenständig wurden. Die zwei Werke hießen nun „IFA-Vereinigung Volkseigener Fahrzeugwerke – Karosseriewerk Radeberg“ und „IFA-Vereinigung Volkseigener Fahrzeugwerke –Karosseriewerk Gläser“. Gelände an der Hindenburg-/Goldbachstraße 1941 21 Schlosserei Arnoldstraße 1945 Die in Bayern verbliebenen Erich und Edmund Heuer strengten nach der Enteignung einen Prozess um die Nutzung des Firmennamens „Gläserkarosserie“ und des Logos an, der von ihnen gewonnen wurde. Das Dresdner Werk firmierte ab September 1951 daher unter „Karosseriewerk Dresden“. Von 1948 bis 1952 wurden im Radeberger Werk in größeren Stückzahlen Fahrerhäuser für Studebaker-Lkw‘s der Sowjetarmee und Anhänger gefertigt. 1950 begann in Radeberg parallel zum Karosseriewerk Dresden die Fertigung von F8-Limousinen, die an das Audi-Werk Zwick- Lager von F8-Karosserien in der Arnoldstraße 1947 22 au geliefert wurden. Lieferwagen und LkwFahrerhäuser für die Zittauer Phänomen – Werke (später Robur Werke) sowie Werkstattwagen gehörten ebenfalls zum Produktionsprogramm. Die Vereinigung Volkseigener Betriebe - IFA beauftragte das Karosseriewerk Dresden, die Karosserie des IFA F8 weiter zu entwickeln. Techniker und Belegschaft arbeiteten konzentriert an dieser neuen Herausforderung und ab 1950 wurden dann die ersten F8-Karosserien in Stahlbauweise hergestellt. Bis dahin bestand die Konstruktion aus einem DKW-typischen Sperrholzrahmen, der mit Kunstleder bespannt war. 1952 begann die Produktion von Cabriolet-Karosserien für den IFA F9, die in enger Zusammenarbeit mit dem Automobilwerk Eisenach entwickelt worden waren. Auch hierbei handelte es sich um eine Vorkriegskonstruktion von DKW. Etwa 2.500 Karosserien wurden für Cabriolet, Limousine und Kübelwagen bis 1956 gebaut. Die ersten EMW 327 Cabriolet-Karosserien auf Basis des vom Automobilwerk Eisenach (ehemals Dixi, später BMW) angelieferten Fahrgestells entstanden ebenfalls 1952. 1953 folgte eine Coupé-Variante. Bis 1955 baute man etwa 350 Cabrioletund 150 Coupé-Karosserien, hauptsächlich für den Export. 150 Jahre Karosseriewerke Dresden Die Firma als volkseigener Betrieb Am 15. Januar 1953 erfolgte mit Gründung des „VEB Karosseriewerke Dresden“ (KWD) wieder eine Zusammenführung der Dresdner und Radeberger Betriebe. Ab 1954 wurde in der DDR die Entwicklung des P50 und P70 mit Kunststoffkarosserie begonnen. Es entstanden DuroplastTeile für die Substitution von Karosserieblechen für die Außenhaut. 1955 erhielt KWD den Auftrag für die Karosseriefertigung von P70-Limousinen. Ab 1956 folgte in Dresden der Bau von ca. 2000 Stück P70 Coupé-Karosserien. 1958 begann die Produktion des P50 (Trabant 500). Dafür entwickelte KWD eine Coupé-Karosserie, die aber nicht in das Fertigungsprogramm aufgenommen wurde. In Radeberg wurden zusätzlich zur P70-Fertigung Karosserien für den „Barkas V 901“ in fünf Versionen und Lkw-Fahrerhäuser H3A in Kurzausführung hergestellt. Der „Wartburg 311.2 Cabriolet“ stand ab 1956 im Produktionsprogramm. Die Rohbaufertigung erfolgte im Dresdner Fertigungsbereich Industriestraße, Lackierung und Montage der Karosserie auf das Chassis mit einer neuen Taktstraße in der Arnoldstraße. Der „Wartburg 311.5 Camping“ folgte im Jahr 1958. Bis 1965 wurden in Dresden davon ca. 8300 Stück gebaut. 500 Stück „Wartburg 313.1 Sport“ wurden ab 1959 hergestellt. Nach Auslauf dieser Fertigung sollte KWD ein Nachfolgemodell entwickeln. Auf Basis des „Wartburg 311“ entstand eine Karosserie mit abnehmbaren Hardtop aus Glasfaserverbund und einem Stoffverdeck, die wechselseitig ange- wendet werden konnten. Das Fahrzeug erhielt die Typ-Bezeichnung 311.300. 1959 zerstörte ein Großbrand in Radeberg das Fertigungsgebäude und viele fertige und angearbeitete Karosserien. Bereits nach sieben Monate konnte die Produktion in einem neugebauten Fertigungsabschnitt (heute Halle 6) wieder aufgenommen werden. KWD verfügte für die Lackierung der Wartburg-Karosserien in Dresden über eine Nitro-Lackieranlage. Da sich inzwischen im Fahrzeugbau die Oberflächenbeschichtung mit Kunstharzlacken etabliert hatte, wurde die Lackiererei in nur fünf Monaten rekonstruiert und der Taktfertigung angepasst. Nachdem 1961 der Ministerrat der DDR die Auflösung der Flugzeugindustrie beschlossen hatte, wurde das Presswerk des Arnoldstraße 1953 23 Fertigung von Karosserien für Barkas V901 in Radeberg um 1960 Wartburg-Fertigung auf neuer Taktstraße um 1960 24 Dresdner Flugzeugwerkes einschließlich der Härterei KWD zugeordnet. Damit verbunden war die Umstellung der Maschinen auf die Anforderungen der Automobilindustrie. Die zentrale Wirtschaftsführung der DDR beschloss zur verbesserten zentralisierten Steuerung der Produktion und zur stärkeren Konzentration der Ressourcen sogenannte Kombinate als Gegenstück zur Konzernbildung im Westen schaffen. Die seit 1948 bestehenden Vereinigung Volkseigener Betriebe (VVB) wurden dazu schrittweise in Kombinatsstrukturen überführt. Geleitet wurden die Kombinate durch einen Stammbetrieb. Am 01. April 1966 gründete sich der VEB IFA Karosseriewerke Dresden als Leitbetrieb für ein künftig zu schaffendes Kombinat Karosseriebau. Als Betriebsteile zugeordnet wurden die ehemaligen • VEB Karosseriewerk Erfurt • VEB Karosseriewerk Aschersleben • VEB Karosseriewerk Meerane • VEB Karosseriewerk Halle • VEB Karosseriewerk Baalberge 150 Jahre Karosseriewerke Dresden Prospekt Wohnwagen "Bastei" Wartburg-Fertigung in Radeberg um 1965 Besondere Herausforderung für die Führung des neuen Unternehmens war die territoriale Entfernung der Betriebsteile und die mangelhafte Kommunikationstechnik. In den folgenden Jahren wurden weitere Betriebe KWD angegliedert: 1967 das Polstermöbelwerk Stollberg für die Fertigung der Fahrzeugsitze und 1971 der VEB (K) Karosseriebau Rosenthal mit der Wohnwagenfertigung. Nachdem 1966 in Eisenach die Produktion der „Wartburg Limousine W 353“ gestartet war, begann 1967 in Dresden die Serienproduktion des „Wartburg W 353 Tourist“. Gleichzeitig mussten in Radeberg arbeitstäglich zwischen 15 und 20 Ersatzkarosserien für den „Wartburg 312“ gebaut werden. Zum 01. Januar 1978 wurde der „VEB IFA Karosseriewerke Dresden“ mit seinen Betriebsteilen aufgelöst. Sie wurden wieder zu eigenständigen volkseigenen Betrieben und neu gebildeten Kombinaten zugeteilt: Dresden und Meerane dem VEB IFA Kom- binat Personenkraftwagen; Halle, Aschersleben und Erfurt dem VEB IFA Kombinat Spezialaufbauten und Anhänger. Dies führte zumindest in der Anfangszeit zu erheblichen Problemen, da die bisherige LeitlinienStruktur zerstört wurde. Beispielsweise unterstand die Fertigung des „Wartburg Tourist 353.9“, der in Dresden/Radeberg und Halle produziert wurde, nun zwei Kombinatsleitungen. Rückschläge in der technischen Entwicklung entstanden durch die Auflösung der bisherigen technischen Kapazitäten. Werksgelände Radeberg 1968 25 Zeichnung zum Wartburg Tourist 353 S KWD mit seinen verbliebenen Bereichen Dresden Arnoldstr., Dresden-Klotzsche, Wildruff, Rosenthal und Stollberg konzentrierte sich nun auf seine Haupterzeugnisse: • Karosserie des „Wartburg Tourist“ und Endmontage des Fahrzeugs • Wohnanhänger „Bastei“ • Verkaufsanhänger VK 351 Wartburg Tourist 1.3 L 1990 26 Etwa zur gleichen Zeit beschlossen die Bezirksleitung der SED und der Rat des Bezirkes Dresden die Verlagerung der gesamten Produktion von der Arnoldstraße in Dresden nach Radeberg. Hintergrund war, dass um den Betrieb herum immer mehr Wohnbauten entstanden waren und die Schmutz- und Lärmbelästigung durch den mehrschichtigen Betrieb störte. Der Sitz des Betriebes wurde also nach Radeberg verlegt. Auf der Arnoldstraße verblieben nur noch einige Verwaltungsbereiche, der Kundendienst, Versuchsbau und Lehrausbildung. Mit Auslauf der Produktion von Ersatzkarosserien „Wartburg 311/312“ wurde nach Rationalisierung der Fertigungsabläufe die Produktion in Radeberg erheblich erhöht. 1978/1979 betrug die Jahresstückzahl ca. 6800 Pkw. Durch den Einsatz von ausländischen Arbeitskräften aus Kuba, Mozambique und Polen konnte ab 1980 eine Jahreskapazität von ca. 9000 Fahrzeugen erreicht werden. Der größte Teil der technischen Kapazitäten von KWD wurde ab 1984 auf die Umsetzung von Vorgaben zum Einsatz des Vierzylinder-Ottomotors von VW, einem neuen Schaltgetriebe, der Aufwertung der Karosserie und einer neuen Heckklappe für den „Wartburg 1.3 Tourist“ eingesetzt. Im Februar 1989 lief die Serienfertigung des „Wartburg Tourist W353.9“ aus. Schon einen Monat später startete die erste Serie des „Wartburg 1.3 Tourist“. Dafür wurde eine neue Produktionshalle (heute Halle 18) errichtet. 150 Jahre Karosseriewerke Dresden Fertigung des Wartburg 1.3 "Tourist" in Radeberg 27 28 150 Jahre Karosseriewerke Dresden Privatisierung nach der politischen Wende in der DDR Nach der politischen Wende in der DDR hatte die damalige Leitung von KWD schnell Verbindung mit der „Wilhelm Karmann GmbH“ aufgenommen, die die Bemühungen um eine Erhaltung des Dresdner Karosseriebaues unterstützte. In enger Zusammenarbeit überarbeiteten Designer von Karmann den „Wartburg Tourist“ und KWD konnte auf der Leipziger Herbstmesse 1990 den „Wartburg 1.3 Tourist L“ präsentieren. Als aber im November 1990 der letzte „Wartburg“ das Band verließ, war auch für KWD das Kapitel des Baues von kompletten Karosserien abgeschlossen. Mit der Fertigung von Bodengruppen für das „Golf“-Cabriolet, Schweißbaugruppen für die Karosserien der VWModelle „Scirocco“, „Corrado“, „Passat“ und „Polo“ gelang es das Werk zu erhalten, wenngleich die Mitarbeiterzahl von 1500 (1989) auf ca. ein Fünftel reduziert werden musste. Erweiterung des Presswerkes 2008 Grundsteinlegung für das neue Presswerk durch Prof. Schnellecke 1995 29 30 150 Jahre Karosseriewerke Dresden Nach schwierigen Verhandlungen mit mehreren potenziellen Käufern übernahm die Unternehmensgruppe Schnellecke 1994 KWD von der Treuhandanstalt. Mit dem Bau des neuen Presswerkes in Radeberg im Jahr 1996 und der Modernisierung des Rohbaus entwickelte sich das Unternehmen zu einem wichtigen Lieferanten für Karosserieeinzelteile und Karosseriebaugruppen. Zu den wichtigsten Kunden zählen heute neben den Automobilherstellern Audi, Daimler, Porsche, Škoda, Volkswagen auch eine Vielzahl von Zulieferbetrieben. 31 Im Jahr 2000 erfolgte mit dem Bau eines Lagergebäudes und einer modernen Betriebskantine eine Verbesserung der Platzverhältnisse. Mit dem 2008 vollendeten Anbau an das Presswerk wurden die Voraussetzungen für eine Erweiterung des Maschinenparks um eine Pressenstraße und zwei Servo-Pressen geschaffen. 32 150 Jahre Karosseriewerke Dresden Heute reicht das Leistungsspektrum der Produktentwicklung bei KWD von der Vorentwicklung wie Designbegleitung, Konzepten, Einbauuntersuchungen und Auslegungen über Konstruktionsberechnungen, Entwicklung, Konstruktion und Ziehsimulation von Bauteilen und Baugruppen bis hin zum Bau von Prototypen. Fertigungsgerechte Eigenentwicklungen und Konstruktionen erfolgen vorrangig in den Bereichen Karosseriestruktur, Sitzstruktur, Innentüren, Instrumententafelträger, Achsteile und –baugruppen, Motor- und Getriebelagerungen sowie Batteriekästen für Elektro-Fahrzeuge. Dabei wird besonderes Augenmerk auf Leichtbaulösungen gelegt. Seit einigen Jahren engagiert sich KWD führend für die Herstellung von Karosserieteilen aus Magnesium. Gemeinsam mit Partnern von Fraunhofer-Gesellschaft, Universitäten und Industrie wurde eine Prozesskette entwickelt, die eine serientaugliche Fertigung von Magnesiumteilen ermöglicht. Bis zu 25 Prozent Gewichtseinsparung können damit erreicht werden. 33 Für die Umsetzung von Entwicklungslösungen seiner Kunden bietet KWD ein komplettes Engineering. Werkzeuge und Anlagen werden individuell nach Kundenwunsch geplant, weiterentwickelt und mit kompetenten Partnern realisiert. In seinem Presswerk verfügt KWD für die Fertigung von Pressteilen aus Edelstahl, Stahl und Aluminium über zwei Pressenstraßen, hydraulische und Servo-Pressen sowie Stanzautomaten mit Presskräften von 4.000 bis 20.000 kN. 34 150 Jahre Karosseriewerke Dresden Mit dem Bau einer Durchlaufwaschanlage wurde die Möglichkeit geschaffen, etwa 4 bis 6 Millionen Pressteile jährlich im eigenen Hause von Ziehöl zu befreien. Neben den Einsparungen durch Wegfall von Frachtkosten, internen Umpackarbeiten und Mietkosten für kundeneigene Transportbehälter ist die Waschanlage durch seinen geschlossenen Wasserkreislauf und die Trennung des Öl-Wassergemischs unter dem Umweltaspekt wichtig und ein Baustein in der Zertifizierung nach DIN ISO 14001. 35 Im Fertigungsbereich Rohbau werden Pressteile zu Karosseriebaugruppen zusammengefügt. Zum Einsatz kommen alle gängigen Fügeverfahren wie z.B. Laser-, Widerstandspunkt- und Buckelschweißen, MIG / MAG-, WIG-Schweißen, Clinchen, Bördeln, Löten und Kleben. 36 150 Jahre Karosseriewerke Dresden KWD setzt unterschiedliche Mess- und Prüfverfahren zur Sicherung einer gleichbleibend hohen Qualität der Produkte ein. Mit vier 3-D-Messmaschinen wird die vom Kunden geforderte Genauigkeit der Teile ständig geprüft und die Einhaltung garantiert. Zerstörungsfreie Ultraschallprüfung von Schweißpunkten gehören ebenso wie zerstörende Zug- und Druckprüfungen zur ständigen Qualitätssicherung. Das Unternehmen ist nach ISO/TS 16949 zertifiziert. 37 Heute bildet die Karosseriewerke Dresden GmbH unter dem Dach der KWD Automotive AG & Co. KG gemeinsam mit seinen Schwesterunternehmen KWD Bohemia s.r.o. in Dobrovice (CZ), Dalian KWD Innovation Automotive Parts Ltd. in Dalian (CN) und Waldaschaff Automotive GmbH die Produktionssparte innerhalb der Schnellecke Group AG & Co. KG. 150 Jahre Karosseriewerke Dresden 39 Karosseriewerke Dresden GmbH Heinrich-Gläser-Straße 20 D-01454 Radeberg Tel.: +49/(0)3528/430 0 Fax: +49/(0)3528/430 430 E-Mail: radeberg@kwdag.de Web: www.kwdag.com