Zum Programmheft - Deutsche Gesellschaft für Pflegewissenschaft eV
Transcription
Zum Programmheft - Deutsche Gesellschaft für Pflegewissenschaft eV
C M Y CM MY CY CMY K 3-Länderkonferenz Pflege und Pflegewissenschaft 15. bis 17. September 2013 in Konstanz Programm n Eröffnungsprogramm mit Impulsreferaten und Verleihung des Pflegepreises vom Deutschen Pflegerat und Verleihung des Pflegepublizistikpreises n Hauptprogramm mit Impulsreferaten und freien Vorträgen, Ausstellung und Posterpräsentation Veranstaltungsort Konzil Konstanz Hafenstr. 2 D-78462 Konstanz www.konzil-konstanz.de Mit Impulsreferaten von n Prof. Dr. Andreas Büscher, Hochschule Osnabrück (D) Leben mit chronischer Erkrankung als Herausforderung für Pflege und Pflegewissenschaft n Prof. Dr. Sue Moorhead, PhD, RN, University of Iowa (USA) Measuring outcomes of nursing care using NOC n Mag. Dr. Martin Nagl-Cupal, Universität Wien (A) Nachrichten aus dem Elfenbeinturm: Vom Umgang mit Theorien in der familienorientierten Pflegeforschung n Prof. Dr. Romy Mahrer Imhof, Zürcher Hochschule ZHAW (CH) Die Familie: eine Garantie für Unabhängigkeit im Alter? n Univ.-Prof. Dr. Sabine Pleschberger, UMIT Wien (A) Palliative Care - Ein Konzept für alle Fälle? C M Y CM MY CY CMY K Inhaltsverzeichnis Eröffnung der 3-Länderkonferenz Sonntag, 15. September 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Hauptvorträge / Symposien / Freie Vorträge Montag, 16. September 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5-7 Dienstag, 17. September 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8-10 Begegnungen mit Prof. Dr. Sue Moorhead, (USA) am Montag, 16. September 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 Sr. Liliane Juchli, (CH) am Dienstag, 17. September 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 Posterausstellung Sonntag, 15. September 2013 bis Dienstag, 17. September 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12-13 Kontakt zu den AutorInnen aller Konferenzbeiträge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15-19 Abstracts . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21-50 Verzeichnis der Aussteller . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51 3 3-Länderkonferenz Pflege- & Pflegewissenschaft 15.-17.9.2013 Die Konferenz wird gemeinsam vom Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK), dem Österreichischen Gesundheits- und Krankenpflegeverband (ÖGKV), dem Schweizer Berufsverband der Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner (SBK), der Deutschen Gesellschaft für Pflegewissenschaft (DGP), der Gesellschaft der Pflegewissenschaft im ÖGKV (GesPW) und dem Schweizerischen Verein für Pflegewissenschaft (VFP) durchgeführt. Medienpartner ist der Bibliomed-Verlag. Wissenschaftlicher Beirat, Review, Moderationen Ansprechpartner zur Organisation Dr. Evelyn Burns, ÖGKV Mag. Theresia Frauenlob, GesPW Prof. Dr. Maria Müller Staub, VfP Prof. Dr. Renate Stemmer, DGP Prof. Dr. Rebecca Spirig, SBK Gertrud Stöcker, DBfK Peter Tackenberg, DBfK Bundesverband e.V. Alt-Moabit 91 | D-10559 Berlin Tel.: +49 (0)30-219157-0 E-Mail: dbfk@dbfk.de Review und Moderationen Ansprechpartnerin zum Konferenzprogramm Prof. Dr. Thomas Fischer, DGP Prof. Sabine Hahn, VfP und SBK Mag. Sabine Ruppert, GesPW Prof. Dr. Beate Senn, VfP und SBK Dr. Alfred Steininger, GesPW Prof. Dr. Doris Tacke, DGP Ursula Frohner, ÖGKV Wilhelminenstraße 91/IIe | A-1160 Wien Tel.: +43 (0)1 478 27 10-11 E-Mail: office@oegkv.at Weitere Moderationen Ansprechpartnerin für AusstellerInnen Barbara Gassmann, SBK Dr. Bernhard Holle Roswitha Koch, SBK Marianne Raiger, ÖGKV Heinrich Recken, DGP Erika Sirsch, MScN, DGP Brigitte Teigeler, Bibliomed-Verlag Prof. Dr. Karin Wolf Ostermann Elvira Nussbaumer, SBK Choisystrasse 1 | Postfach 8124 | CH-3001 Bern Tel.: + 41 (0)31 388 36 36 E-Mail: info@sbk-asi.ch Das Programm gibt den Stand vom 02. August 2013 wieder. ÄNDERUNGEN vorbehalten. Oberer Konzilssaal 18.00-20.00 Uhr Eröffnung der Konferenz 18.00 Uhr Begrüßung und Eröffnung der Konferenz Prof. Dr. Stemmer, Renate (D) und Nussbaumer, Elvira (CH) 18.15 Uhr Verleihung Deutscher Pflegepreis 2013 an Prof. Dr. Frank Weidner Laudatio: Westerfellhaus, Andreas (D) 18.35 Uhr Hauptvortrag: Leben mit chronischer Erkrankung als Herausforderung für Pflege und Pflegewissenschaft Prof. Dr. Büscher, Andreas; Hochschule Osnabrück (D) Moderation: Prof. Dr. Müller-Staub, Maria (CH) 19.20 Uhr Intermezzo (Musik) 19.30 Uhr Verleihung des Pflege-Publizistikpreises an Prof. Dr. Angelika Zegelin Laudatio: Georg, Jürgen (CH) 19.50 Uhr Ausblick auf Konferenz und Ausklang Frauenlob, Theresia (A) und Wagner, Franz (D) Ab 20.00 Uhr Get Together im Konzil Konstanz 4 Montag, 16.9.2013 Oberer Konzilssaal Ab 9.00 Uhr 11.00-11.45 Uhr Teilnehmerregistrierung Hauptvortrag, Schwerpunkt Pflegesensitive Ergebnisse Moderation: Prof. Dr. Müller-Staub, Maria (CH) 11.00-11.45 Uhr Measuring outcomes of nursing care using NOC Prof. Dr. Moorhead, Sue (USA) Details zur persönlichen Begegnung mit der Referentin siehe Seite 11 11.50-13.00 Uhr Symposium, Schwerpunkt Pflegesensitive Ergebnisse 11.50-13.00 Uhr Pflege-sensitive Patientenergebnisse (NOC) in der klinischen Praxis Moorhead, Sue (USA); Frauenfelder, Fritz; Odenbreit, Matthias (CH) 14.00-14.45 Uhr Hauptvortrag, Schwerpunkt Pflege in familialen Systemen Moderation: Stöcker, Gertrud (D) 14.00-14.45 Uhr Nachrichten aus dem Elfenbeinturm: Vom Umgang mit Theorien in der familienorientierten Pflegeforschung Mag. Dr. Nagl-Cupal, Martin (A) 14.50-16.00 Uhr Symposium, Schwerpunkt Pflege in familialen Systemen Moderation: Prof. Dr. Wolf-Ostermann, Karin (D) 14.50-16.00 Uhr 16.30-18.05 Ambulante Versorgung von Menschen mit Demenz durch regionale Demenznetzwerke – das Projekt DemNet-D Wolf-Ostermann, Karin; Fleßa, Steffen; Gräske, Johannes; Heinrich, Steffen; Hoffmann, Wolfgang; Holle, Bernhard; Laporte-Uribe, Franziska; Meyer, Saskia; Michalowsky, Bernhard; Peitz, Alessa; SchäferWalkmann, Susan (D) Freie Vorträge Moderation: Teigeler, Brigitte (D) 16.30-16.50 Uhr Die Prävalenz informeller Pflege durch Kinder und Jugendliche in Österreich. Ergebnisse einer Schulstudie Nagl-Cupal, Martin; Daniel, Maria; Koller, Martina; Mayer, Hanna (A) 16.55-17.15 Uhr „Füreinander da sein“ – Die Unterstützung durch informelle Helfer/innen bis zuletzt – eine explorative Studie bei älteren Menschen in Einpersonenhaushalten Wosko, Paulina; Pfabigan, Doris; Pleschberger, Sabine (A) 17.20-17.40 Uhr Bedeutung und Belastung von Familien in der häuslichen Langzeitpflege Dorin, Lena; Metzing, Sabine; Büscher, Andreas (D) 17.45-18.05 Uhr Unterstützung für pflegende Angehörige „Modellprojekt familiale Pflege unter den Bedingungen der G DRG´s“ im Klinikum Itzehoe Haack, Michaela; Trede, Karina (D) 18.10 Uhr Ende Tag 1 Die Diskussionszeit von 5 Minuten ist bei jedem Vortrag inklusive! 5 Montag, 16.9.2013 Unterer Konzilssaal Parallelprogramm Ab 9.00 Uhr Teilnehmerregistrierung 11.00-11.45 Uhr Hauptvortrag (s. S. 5) 11.50-13.00 Uhr Freie Vorträge Moderation: Raiger, Marianne (A) 11.50-12.10 Uhr Beratungsbedarfe und Versorgungsarrangements bei zu Hause lebenden Hochbetagten und ihren Bezugspersonen - Erste Ergebnisse des Projektes VersE Krüger, Cornelia; Leib-Gerstner, Anna; Dressel, Holger (D) 12.15-12.35 Uhr Familiale Strategien im Umgang mit Epilepsie Steffen, Hermann-T. (D) 12.40-13.00 Uhr Erfahrungen und Bedarfe pflegender Partnerinnen in der häuslichen Pflege verstorbener Männer mit chronisch obstruktiver Lungenkrankheit: Eine Multiple Case Study Rohr, Fanny; Fringer, André (CH) 14.00-14.45 Uhr Hauptvortrag (s. S. 5) 14.50-16.00 Uhr Freie Vorträge Moderation: Ruppert, Sabine (A) 14.50-15.10 Uhr Lebensqualität im Alter - Eine Konzeptanalyse Boggatz, Thomas (A) 15.15-15.35 Uhr Entstehung von Bettlägerigkeit in der institutionellen Langzeitpflege – Einflüsse auf die allmähliche Immobilisierung älterer Menschen Schrank, Sabine; Zegelin, Angelika; Mayer, Hanna (D) 15.40-16.00 Uhr Sturzangst bei Pflegeheimbewohnerinnen und -bewohnern Heinze, Cornelia; Dassen, Theo (D) 16.30-18.05 Freie Vorträge Moderation: Heinrich Recken (D) 16.30-16.50 Uhr „Wie gut sind wir eigentlich?“ – Pflege-Ergebnisse aus Routinedaten Hunstein, Dirk; Sippel, Birgit; Rode, Dagmar (D) 16.55-17.15 Uhr Pflegebedarfserfassungsinstrumente BESA und RAI: Vergleich der Outcomes Saxer, Susi; Gattinger, Heidrun (CH) 17.20-17.40 Uhr Pflegeaufwand und Personalbemessung in der stationären Langzeitpflege: Entwicklung eines empirischen Fallgruppensystems auf der Basis von Bewohnercharakteristika Grebe, Christian (D) 17.45-18.05 Uhr IT-gestützte Monitoring-Systeme zur Vermeidung von unerwünschten Arzneimittelwirkungen – Eine Literaturübersicht Gräske, Johannes; Schmidt, Annika; Worch, Andreas; Wolf-Ostermann, Karin (D) 18.10 Uhr Ende Tag 1 Die Diskussionszeit von 5 Minuten ist bei jedem Vortrag inklusive! 6 Montag, 16.9.2013 Konzilsstube Parallelprogramm Ab 9.00 Uhr Teilnehmerregistrierung 11.00-11.45 Uhr Hauptvortrag (s. S. 5) 11.50-13.00 Uhr Freie Vorträge Moderation: Frauenlob, Theresia (A) 11.50-12.10 Uhr Pflegewissenschaftliche und edukative Interventionen im Kontext der Peritonealdialyse Schaepe, Christiane; Bergjan, Manuela; Hauss, Armin; Wiederhold, Dietmar (D) 12.15-12.35 Uhr Förderung des Selbstmanagements von HämodialysepatientInnen durch pflegerische Beratung anhand des Pflegemodells von Mieke Grypdonck. Ruppert, Sabine; Reiter, Andrea; Heindl, Patrik (A) 12.40-13.00 Uhr Sexuelle Beratung von Menschen mit Herzinsuffizienz durch Pflegende – Entwicklung einer komplexen Intervention Kolbe, Nina; Kugler, Christiane; Schnepp, Wilfried; Jaarsma, Tiny (D) 14.00-14.45 Uhr Hauptvortrag (s. S. 5) 14.50-16.00 Uhr Symposium, Schwerpunkt Pflegesensitive Patientenergebnisse Moderation: Prof. Dr. Stemmer, Renate (D) Die NNN-Taxonomie aus verschiedenen Blickwinkeln Ostermann, Rüdiger; Müller Staub, Maria; Oleksiw, Katharina (D & CH) 16.30-18.05 Freie Vorträge Moderation: Sirsch, Erika (D) 16.30-16.50 Uhr ANAA+KO - Aktivierung und Beratung bei Demenz – Ergebnisse Stemmer, Renate; Martin, Schmid (D) 16.55-17.15 Uhr Emotionsorientierte Kommunikationsansätze in der Betreuung von Menschen mit Demenz Dammert, Matthias; Beer, Thomas; Keller, Christine; Bleses, Helma; Hahn, Daphne (D) 17.20-17.40 Uhr Die Praxis der Integrativen Validation (IVA) im Pflegeheim. Eine qualitative Evaluationsstudie Erdmann, Anke (D) 17.45-18.05 Uhr Pflegeabhängigkeit und Pflegeprobleme bei BewohnerInnen mit Demenz in österreichischen Pflegeheimen Schüssler, Sandra; Lohrmann, Christa (A) 18.10 Uhr Ende Tag 1 Die Diskussionszeit von 5 Minuten ist bei jedem Vortrag inklusive! 7 Dienstag, 17.9.2013 Oberer Konzilssaal Ab 7.30 Uhr 09.00-09.45 Uhr Teilnehmerregistrierung Hauptvortrag, Schwerpunkt Pflege in familialen Systemen Moderation: Prof. Dr. Fischer, Thomas (D) 09.00-09.45 Uhr Die Familie: eine Garantie für Unabhängigkeit im Alter? Prof. Dr. Mahrer-Imhof, Romy (CH) 09.50-10.35 Uhr Freie Vorträge 09.50-10.10 Uhr Entwicklung eines Beratungsangebotes für Angehörige älterer Menschen: Ein AktionsforschungsProjekt Mahrer-Imhof, Romy; Bruylands, Michelle (CH) 10.15-10.35 Uhr Wirksame Entlastung für Familien mit Demenz - Ergebnisse von EDe I und II Weidner, Frank; Emme von der Ahe, Hartmut; Laag, Ursula (D) 10.35-10.45 Uhr Schwester Liliane Juchli: Leidenschaft und Enthusiasmus Barbara Gassmann (CH) im Gespräch mit Liliane Juchli (CH) Details zur persönlichen Begegnung mit der Sr. Liliane Juchli siehe Seite 11 11.00-12.45 Uhr Freie Vorträge Moderation: Dr. Burns, Evelin (A) 11.00-11.20 Uhr Entwicklung eines Selbstlerninstruments mit peer-to-peer-Lernprozess für Pflegende eines Kinderspitals zur Vertiefung ihrer Skills in familienzentrierter Gesprächsführung Preusse - Bleuler, Barbara (CH) 11.25-11.45 Uhr „Der Paul kann nicht pinkeln“ - Das chronisch kranke Schulkind Kocks, Andreas (D) 11.50-12.10 Uhr Ich bin in meinem ganzen Leben noch nie so hilflos gewesen. Die Gefühle und das Erleben von Vätern frühgeborener Kinder während deren stationärer Versorgung auf der neonatologischen Intensivstation – eine qualitative Untersuchung Binter, Johann (A) 12.15-12.45 Uhr Preisverleihung Poster Moderation: Frauenlob, Theresia (A) und Wagner, Franz (D) 13.30-14.15 Uhr Hauptvortrag, Schwerpunkt Leben mit chronischen Erkrankungen Moderation: Prof. Dr. Stemmer, Renate (D) 13.30-14.15 Uhr Palliative Care – Ein Konzept für alle Fälle? Prof. Dr. Pleschberger, Sabine (A) 14,20-15.30 Uhr Symposium, Schwerpunkt Leben mit chronischen Erkrankungen 14.20-15.30 Uhr Tagesoasen - Wohnform für Menschen mit weit fortgeschrittener Demenz? Stemmer, Renate; Hotze, Elke; Brandenburg, Hermann (D) 15.30 Uhr Ausklang der Konferenz Die Diskussionszeit von 5 Minuten ist bei jedem Vortrag inklusive! 8 Dienstag, 17.9.2013 Unterer Konzilssaal Parallelprogramm Ab 7.30 Uhr Teilnehmerregistrierung 09.00-09.45 Uhr Hauptvortrag (s .S. 8) 09.50-10.35 Uhr Freie Vorträge Moderation: Alfred Steininger (A) 09.50-10.10 Uhr Das „Nursing Role Effectiveness Model“ und die Pflege Demenzerkrankter im Akutkrankenhaus - eine Sekundärdatenanalyse des Pilotprojektes DEMAKUT Faul, Eva; Zottl, Julia; Mayer, Hanna (A) 10.15-10.35 Uhr Übersetzung und erste empirische Testung der „Abdominal Surgery Impact Scale“ Ritschard Ugi, Karin; Beldi, Guido; Candinas, Daniel; Mischke, Claudia (CH) 11.00-12.10 Uhr Symposium, Schwerpunkt Pflegesensitive Ergebnisse Moderation: Dr. Holle, Bernhard (D) 11.00-12.10 Uhr Lebensqualität von Menschen mit Demenz als pflegesensitives Ergebnis Dichter, Martin ; Günther, Helen; Brandenburg, Hermann; Holle, Bernhard; Schwab, Christian G.G.; Köhler, Kerstin; Palm, Rebecca; Gräske, Johannes; Meyer, Saskia; Wolf-Ostermann, Karin; Dortmann, Olga; Meyer, Gabriele (D) 12.15-12.45 Uhr Preisverleihung Poster 13.30-14.15 Uhr Hauptvortrag (s .S. 8) 14.20-15.30 Uhr Freie Vorträge Moderation: Frauenlob, Theresia (A) 14.20-14.40 Uhr Adhärenz bei langfristiger Medikation. Herausforderung in der ambulanten Betreuung chronisch kranker Menschen. Eine Literaturübersicht Kinsperger, Laura; Jukic-Puntigam, Margareta (A) 14.45-15.05 Uhr Freiwilliger Verzicht auf Nahrung und Flüssigkeit am Ende des Lebens: Ein Systematic Review Fringer, André; Büche, Daniel; Ivanovic, Natasa (CH) 15.10-15.30 Uhr Zielorientierte psychiatrische Pflege (ORIENT) - eine Pilotinterventionsstudie Schwarze, Thomas; Wolfensberger, Peter; Zuaboni, Gianfranco; Hahn, Sabine; Richter, Dirk (CH) 15.30 Uhr Ausklang der Konferenz Die Diskussionszeit von 5 Minuten ist bei jedem Vortrag inklusive! 9 Dienstag, 17.9.2013 Konzilsstube Parallelprogramm Ab 7.30 Uhr Teilnehmerregistrierung 09.00-09.45 Uhr Hauptvortrag (s .S. 8) 09.50-10.35 Uhr Freie Vorträge Moderation: Koch, Roswitha (CH) 09.50-10.10 Uhr Leben in zwei unterschiedlichen Kulturen: "Bisschen Schweiz, bisschen Kosovo": Diabetes mellitus Typ 2 bei der Schweizer Migrationsbevölkerung aus dem ehemaligen Jugoslawien: Eine qualitative Studie in Anlehnung an die Grounded Theory Wenger, Aline; Mischke, Claudia (CH) 10.15-10.35 Uhr „Das Haus, das nicht dir gehört.“ – Lebensqualität im Alters- und Pflegeheim mit kulturspezifischem Angebot Sommerhalder, Kathrin; Gurtner, Caroline; Afzali, Minou; Gugler, Eliane; Hahn, Sabine (CH) 11.00-12.10 Uhr Freie Vorträge Moderation: Gassmann, Barbara (CH) 11.00-11.20 Uhr Das Wesen von und das Leben mit Multimorbidität Achenbach, Gabriele (D) 11.25-11.45 Uhr Mit der Unvorhersehbarkeit der koronaren Herzkrankheit leben müssen - Eine Grounded Theory Studie Mentrup, Stefanie; Schnepp, Wilfried (D) 11.50-12.10 Uhr „Auf der Brücke zwischen gesund und krank“ - Eine qualitative Studie zur Selbstwahrnehmung von Brustkrebspatientinnen als Beitrag zur Diskussion der Zuordnung von Krebs zu chronischen Erkrankungen Mayer, Hanna; Breuer, Johanna (A) 12.15-12.45 Uhr Preisverleihung Poster 13.30-14.15 Uhr Hauptvortrag (s .S. 8) 14.20-15.30 Uhr Freie Vorträge Moderation: Stöcker, Gertrud (D) 14.20-14.40 Uhr Pflege im Jahr 2030 – Aufgabenbereiche und Kompetenzen von Pflegenden Thilo, Friederike; Beck, Monika; Richter, Dirk; Hahn, Sabine (CH) 14.45-15.05 Uhr Akademische Erstausbildung in der Pflege – Unterschiede zwischen Studierenden und Schüler-/innen der Gesundheits- und Krankenpflege Grebe, Christian; Schürmann, Mirko; Latteck, Änne- Dörte; Mertin, Matthias (D) 15.10-15.30 Uhr Burnout-Risiko in der stationären Langzeitversorgung – Ein Blick auf „alte“ Belastungen und „neue“ Ressourcen Brause, Michaela; Kleina, Thomas (D) 15.30 Uhr Ausklang der Konferenz Die Diskussionszeit von 5 Minuten ist bei jedem Vortrag inklusive! 10 Begegnungen am 16. und 17.9.2013 16.9.2013 Oberer Konzilssaal 11.00-13.00 Uhr Schwerpunkt Pflegesensitive Ergebnisse Sue Moorhead steht von 13.00 Uhr bis 18.00 Uhr gerne für persönliche Gespräche zur Verfügung Measuring outcomes of nursing care using NOC Referentin: Prof. Dr. Moorhead, Sue (USA) Moderation: Prof. Dr. Müller-Staub, Maria (CH) Pflege-sensitive Patientenergebnisse (NOC) in der klinischen Praxis Moorhead, Sue (USA); Frauenfelder, Fritz; Odenbreit, Matthias (CH) Moderation: Prof. Dr. Müller-Staub, Maria (CH) Prof. Sue Moorhead ist international für ihre Vorträge zum eigenständigen Bereich der Pflege und zu Pflegefachsprachen bekannt. Sie lehrt und forscht am „Center for Nursing Classification & Clinical Effectiveness“ an der Universität Iowa, USA. Als Entwicklerin der Pflegeinterventions- und Ergebnisklassifikation berichtet sie über klinische Studien zur Einführung und Evaluation von Pflegemassnahmen und Ergebnis-Indikatoren und beantwortet Ihre Fragen während der Keynote, im Symposium sowie in der persönlichen Begegnung. 17.9.2013 Oberer Konzilssaal 10.35-10.45 Uhr Schwester Liliane Juchli: Leidenschaft und Enthusiasmus Barbara Gassmann (CH) im Gespräch mit Liliane Juchli (CH) Schwester Liliane Juchli steht von 11.00 Uhr bis 15.00 Uhr gerne für persönliche Gespräche zur Verfügung Liliane Juchli gab der Pflege ein Gesicht: Mit ihrem vor 40 Jahren erschienenem Pflegelehrbuch hat sie Generationen von Pflegefachleuten geprägt. Durch ihr Charisma und ihre Leidenschaft für die Pflege wurde ihr Pflegelehrbuch mit einer Millionenauflage zur Grundlage für die Pflegeausbildung, und in zahllosen Vorträgen hat sie ihre Lehre und ihre Gedanken verbreitet. Begegnen Sie Liliane Juchli rund einen Monat vor ihrem 80. Geburtstag und lassen Sie Ihr persönliches Buchexemplar von ihr signieren. 11 Posterausstellung 15.-17.9.2013 Poster 1 Pflegende Kinder und Jugendliche und ihre Lehrer von Gentner, Thomas; Pädagogische Hochschule Ludwigsburg, Deutschland Poster 2 Gestärkt in die häusliche Pflege-was Kliniken dazu beitragen können/Ein Praxisbericht aus Hamburg von Spiegel, Ulrike; Sellentin, Maike; Ev Amalie Sieveking Krankenhaus, Deutschland Poster 3 Adhärenz bei langfristiger Medikation. Herausforderung in der ambulanten Betreuung chronisch kranker Menschen. Eine Literaturübersicht von Kinsperger, Laura (1); JukicPuntigam, Margareta (1,2); 1: Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Wien, Österreich; 2: UMIT Private Universität für Gesundheits-wissenschaften, medizinische Informatik und Technik, Hall in Tirol / Wien, Österreich Poster 4 Poster 12 Der Entscheidungsprozess zu Anlage einer PEG-Sonde aus der Perspektive der Eltern von Kindern mit neurologischen Beeinträchtigungen von Jud, Eva-Maria; Mayer, Hanna; Universität Wien, Österreich Poster 13 Interdisziplinäre Alkoholprävention bei Patient/ innen mit Alkoholproblemen im somatischen Akutspital von Schwarze, Thomas; Hahn, Sabine; Berner Fachhochschule Gesundheit, Schweiz Pflegepersonalfluktuation und einflussnehmende Faktoren in ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen in Sachsen von Neumann, Perdita; WHZ, Deutschland Poster 5 Vom "Waschen" zum "Wohlbefinden erhalten" wie können Kernstrategien pflegerischen Handelns für die Gesellschaft wahrnehmbar werden? von Müller, Klaus; FH der Diakonie, Deutschland Poster 6 Family Health Nursing - Ergebnisse eines europäischen Projektes von Galatsch, Michael; Schnepp, Wilfried; Universität Witten/Herdecke, Fakultät für Gesundheit, Department für Pflegewissenschaft, Lehrstuhl für familienorientierte und gemeindenahe Pflege, Deutschland Poster 7 Leben mit der Herausforderung Herzinsuffizienz von Bläuer, Cornelia (1); Schnepp, Wilfried (2); Spirig, Rebecca (3); 1: Universitätsspital Basel, Schweiz; 2: Universität Witten Herdecke; 3: Universitätsspital Zürich Poster 8 Wittener Werkzeuge – Beratungstools auch für Pflege chronisch Kranker von Kocks, Andreas (1,2); Runge, Kerstin (1); Zegelin, Angelika (1); Bamberger, Günter G. (3); Rust, Lisa (1); Ruppert, Nicole (1); Kolbe, Nina (1); Blotenberg, Britta (1); Segmüller, Tanja (1); 1: Universität Witten/Herdecke, Deutschland; 2: Universitätsklinik Bonn; 3: selbst. Dipl.-Psychologe (Coachwalk) Poster 9 Poster 11 Typologie des Erlebens – eine qualitative Studie zu zentralen Phänomenen des Erlebens von Menschen mit fortgeschrittenem Kolorektalkarzinom im ambulanter Behandlung mit antiangiogenetischer Therapie von Mayer, Hanna; Breuer, Johanna; Matzka, Martin; Wallner, Martin; Köck-Hódi, Sabine; Universität Wien, Österreich Poster 14 Die Lebenswelt von Familien nach dem Tod eines älteren Menschen: Erste Erkenntnisse von Naef, Rahel (1,2); Grande, Gunn (2); Ward, Richard (3); Mahrer-Imhof, Romy (1); 1: Institut für Pflege, Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Schweiz; 2: School of Nursing, Midwifery and Social Work, University of Manchester, England; 3: School of Applied Social Sciences, University of Stirling, England Poster 15 Bewusstseinsbildung in der Pflege Schmerztherapie bei sterbenden PatientInnen von Heindl, Patrik; Kozon, Vlastimil; Imsel, Josefa; Ruppert, Sabine; AKH Wien - Medizinischer Universitätscampus, Österreich Poster 16 Gesundheitsförderung und Prävention durch bewegungsfördernde Interventionen in der stationären Langzeitversorgung von Vogt, Dominique; Horn, Annett; Schaeffer, Doris; Universität Bielefeld, Deutschland Poster 17 Aufgabenfeld pädiatrischer APNs im Bereich von Stoffwechselerkrankungen von Kleiner, Dorothea (1); Müller Staub, Maria (1); Schlüer, Anna-Barbara (2); 1: Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Schweiz; 2: Kinderspital Zürich, Schweiz Poster 18 Evaluation des Umzugs von Menschen mit Behinderungen aus dem stationären Dauerwohnen in das Wohnen mit Intensivbetreuung der Fürst Donnersmarck-Stiftung von WolfOstermann, Karin; Johannes, Gräske; Alice Salomon Hochschule Berlin, Deutschland Lebensläufe und Auswirkungen kindlicher Pflege im Erwachsenenalter. Erfahrungen aus der Perspektive ehemaliger nunmehr erwachsener pflegender Kinder in Österreich von Nagl-Cupal, Martin (1); Kainbacher, Manuela (1); Metzing, Sabine (2); Mayer, Hanna (1); 1: Universtität Wien, Institut für Pflegewissenschaft, Österreich; 2: Universität Witten/Herdecke, Department für Pflege-wissenschaft, Deutschland Poster 19 Die Nabelpflege beim Neugeborenen- Eine Herausforderung für Eltern von Trautmann, Sabine; Biedermann, Johanna; Bläuer, Cornelia; Universitätsspital Basel, Schweiz Poster 20 Übersetzung und Validierung der Palliative Care Praxisumsetzungsskala (PCPU) und des Palliative Care Herausforderungsassessment (PCHA) von Fringer, André; Kesseli, Miriam; FHS St.Gallen, Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Schweiz Poster 10 Optionen für die Gesundheitsförderung in der stationären Langzeitversorgung von Horn, Annett; Schaeffer, Doris; Universität Bielefeld, Deutschland 12 Posterausstellung 15.-17.9.2013 Poster 30 Elementare Gesundheitspflege bei einer Klientin mit Chronischer Polyarthritis von Weerts, Erna; Arbeitsgemeinschaft für Elementartherapie e.V., Deutschland Poster 21 Freiwilligenengagement in pflegenahen Caresettings. Zur Bedeutung von Assessmentinstrumenten in der Koordination von Freiwilligen: eine kritische Analyse vorhandener Instrumente von Fringer, André (1); Raphaelis, Silvia (2); Otto, Ulrich (1); 1: FHS St.Gallen, Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Schweiz; 2: Universität Wien, Österreich Poster 31 „Wir bahnen den Weg.“ Die Rollen Pflegender in verschiedenen Settings bei Entscheidungen über eine PEG-Ernährung bei Menschen mit fortgeschrittener Demenz. von Haas, Margit; Philosophisch-Theologische Hochschule Vallendar, Deutschland Poster 22 Symptom-Distress und psychosoziale Ressourcen von DarmkrebspatientInnen im Rahmen einer chemotherapeutischen Behandlung von Köck-Hódi, Sabine; Matzka, Martin; Wallner, Martin; Mayer, Hanna; Universität Wien, Österreich Poster 32 Vom Umgang mit chronischen Schmerzen – Ein Angebot für Betroffene und Angehörige von Hartmann-Fussenegger, Susanne; Zink, Cornelia; Dinkel, Madeleine; Palliativzentrum Kantonsspital St. Gallen, Schweiz Poster 23 Pflege dementer Personen im Akutkrankenhaus - Eine systematische Literaturanalyse von Zottl, Julia; Mayer, Hanna; Universität Wien, Österreich Poster 33 Transkulturelle Kompetenz bei muslimischen Patienten – eine Herausforderung für das Pflegepersonal in der Anästhesie und im Operationsdienst von Spurny, Corinna; DIPLOMA HOCHSCHULE, Deutschland Poster 24 Von der Ausbildungsentscheidung zum Beruf Identitätsentwicklung in der Pflege von Mühlhausen, Monika; Wülk, Alexander; MartinLuther-Universität Halle-Wittenberg, Deutschland Poster 34 Was ist uns gute Pflege wert? – Hybride Tätigkeitsformen zwischen Ehrenamt, Erwerbsarbeit und prekärer Beschäftigung von Tracht, Susann; Universität Siegen, Deutschland Poster 25 Austrittsvorbereitung: Selbstpflegekompetenz fördern bei PatientInnen nach minimal-invasiver Hüften-doprothetik von Schärli, Marianne; Kalaidos Fachhoch-schule Departement Gesundheit, Schweiz Poster 35 Vom Velo zum Rolls Royce – Ein Erfahrungsbericht über die Einführung der elektronischen Pflege-dokumentation am Stadtspital Triemli Zürich von Vetter, Christine; Brühlmann, Eveline; Stadtspital Triemli Zürich, Schweiz Poster 26 Pflegebedarfsermittlung, Risikoeinschätzung und Verantwortlichkeiten in der stationären Akutpflege von Heering, Christian; Felix PlatterSpital, Schweiz Poster 27 Kernkompetenzen der Pflege in Palliative Care Erste Ergebnisse von Fokusinterviews mit Pflegenden von Biskup, Anette; Buck, Andrea; Michaletz-Stolz, Regina; Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin Sektion Pflege BadenWürttemberg, Deutschland Poster 36 Patientenorientierte Gesundheitsförderung – Eckpunkte eines Qualifizierungskonzeptes für die (pflegerische) Fort- und Weiterbildung von Dörge, Christine; Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes, Deutschland Poster 37 Probleme bei der Fallidentifikation im Rahmen einer Studie zur Arbeitsplatzgestaltung bei Menschen nach Schlaganfall von Horbach, Annegret (1); Smeaton, Susan (2); Behrens, Johann (3); 1: Fachhochschule Frankfurt am Main – University of Applied Sciences; 2: Fachhochschule Frankfurt am Main – University of Applied Sciences; 3: Pflegeforschungverbund Mitte Süd Poster 28 Pflegerisches Qualitätsmonitoring im Akutspital von Heering, Christian; Felix Platter-Spital, Schweiz Poster 29 Einrichtung eines Wundkonsiliardienstes und einer Wundambulanz im geriatrischen Akutspital von Settelen, Christina (1); Heering, Christian (2); 1: Felix Platter-Spital, Schweiz; 2: Felix Platter-Spital, Schweiz 13 C M Y CM MY CY CMY K Kontakt zu den AutorInnen aller Konferenzbeiträge 15.9. Eröffnung Oberer Konzilssaal 16.9. Programm Unterer Konzilssaal Hauptvortrag: Leben mit chronischer Erkrankung als Herausforderung für Pflege und Pflegewissenschaft Prof. Dr. Andreas Büscher; Hochschule Osnabrück, Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Deutsches Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege (DNQP), Deutschland, E-Mail: buescher@wi.hs-osnabrueck.de 16.9. Programm Oberer Konzilssaal Beratungsbedarfe und Versorgungsarrangements bei zu Hause lebenden Hochbetagten und ihren Bezugspersonen - Erste Ergebnisse des Projektes VersE (Vermeidung stationärer Einweisungen durch die Pflegeberatung nach §7a SGB XI) von Krüger, Cornelia; Leib-Gerstner, Anna; Dressel, Holger; MDK Bayern, Deutschland eingereicht durch: Cornelia Krüger, MscN; MDK Bayern, Deutschland; EMail: cornelia.krueger@mdk-bayern.de Hauptvortrag: Measuring outcomes of nursing care using NOC Sue Moorhead, PhD, RN; Center for Nursing Classification & Clinical Effectiveness, The University of Iowa, College of Nursing, USA; E-Mail: sue-moorhead@uiowa.edu Familiale Strategien im Umgang mit Epilepsie von Steffen, Hermann-T.; von Bodelschwinghsche Stiftungen, Deutschland eingereicht durch: Hermann-T. Steffen, Master of Public Health; von Bodelschwinghsche Stiftungen, Deutschland; E-Mail: hermann.steffen@evkb.de Symposium: Pflege-sensitive Patientenergebnisse (NOC) in der klinischen Praxis von Moorhead, Sue (1); Frauenfelder, Fritz (2); Odenbreit, Matthias (3); 1: Professor, Director of PhD Program, University of Iowa; 2: Leiter Forschung und Entwicklung Psychiatrische Universitätsklinik Zürich; 3: Projektleiter, Forschung und Entwicklung, WigaSoft AG St. Gallen eingereicht durch: Matthias Odenbreit, Master of Nursing Science; Projektleiter, Forschung und Entwicklung, WigaSoft AG St. Gallen; EMail: odenbreitmatt@me.com Erfahrungen und Bedarfe pflegender Partnerinnen in der häuslichen Pflege verstorbener Männer mit chronisch obstruktiver Lungenkrankheit: Eine Multiple Case Study von Rohr, Fanny (1); Fringer, André (2); 1: FHS St.Gallen, Schweiz; 2: Institut für Angewandte Pflegewissenschaft IPW-FHS, Schweiz eingereicht durch: Fanny Rohr, MScN, BScN; FHS St.Gallen, Schweiz; E-Mail: fanny_rohr@bluemail.ch Lebensqualität im Alter - Eine Konzeptanalyse von Boggatz, Thomas; FH Salzburg, Österreich eingereicht durch: FH-Prof. Dr. rer. cur. Thomas Boggatz; FH Salzburg, Österreich; E-Mail: thomas.boggatz@fh-salzburg.ac.at Hauptvortrag: Nachrichten aus dem Elfenbeinturm: Vom Umgang mit Theorien in der familienorientierten Pflegeforschung Mag. Dr. Martin Nagl-Cupal; Universität Wien, Institut für Pflegewissenschaft, Österreich; E-Mail: martin.nagl-cupal@univie.ac.at Entstehung von Bettlägerigkeit in der institutionellen Langzeitpflege – Einflüsse auf die allmähliche Immobilisierung älterer Menschen von Schrank, Sabine (1); Zegelin, Angelika (2); Mayer, Hanna (1); 1: Institut für Pflegewissenschaft, Österreich; 2: Institut für Pflegewissenschaft, Universität Witten/ Herdecke eingereicht durch: Mag. Sabine Schrank; Institut für Pflegewissenschaft, Österreich; E-Mail: sabine.schrank@univie.ac.at Symposium: Ambulante Versorgung von Menschen mit Demenz durch regionale Demenznetzwerke – das Projekt DemNet-D von Wolf-Ostermann, Karin (1); Fleßa, Steffen (2); Gräske, Johannes (1); Heinrich, Steffen (3); Hoffmann, Wolfgang (4); Holle, Bernhard (3); Laporte-Uribe, Franziska (3); Meyer, Saskia (1); Michalowsky, Bernhard (4); Peitz, Alessa (5); Schäfer-Walkmann, Susan; 1: Alice Salomon Hochschule Berlin, Deutschland; 2: Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald; 3: Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen e.V. (DZNE), StandortWitten; 4: Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen e.V. (DZNE), Standort Rostock/ Greifswald; 5: Duale Hochschule Baden-Württemberg Stuttgart eingereicht durch: Prof. Dr. Karin Wolf-Ostermann; Alice Salomon Hochschule Berlin, Deutschland; E-Mail: wolf-ostermann@ash-berlin.eu Sturzangst bei Pflegeheimbewohnerinnen und -bewohnern von Heinze, Cornelia (1); Dassen, Theo (2); 1: Evangelische Hochschule Berlin, Deutschland; 2: Charité Universitätsmedizin Berlin eingereicht durch: Prof. Dr. Cornelia Heinze; Evangelische Hochschule Berlin, Deutschland; E-Mail: heinze@eh-berlin.de „Wie gut sind wir eigentlich?“ – Pflege-Ergebnisse aus Routinedaten von Hunstein, Dirk (1); Sippel, Birgit (1); Rode, Dagmar (2); 1: ePA-CC GmbH, Wiesbaden (Deutschland); 2: ZeQ AG, Mannheim (Deutschland) eingereicht durch: Dirk Hunstein, Dipl. Pflegewirt; ePA-CC GmbH, Wiesbaden (Deutschland); E-Mail: dirk.hunstein@epa-cc.de Die Prävalenz informeller Pflege durch Kinder und Jugendliche in Österreich. Ergebnisse einer Schulstudie von Nagl-Cupal, Martin; Daniel, Maria; Koller, Martina; Mayer, Hanna; Universtität Wien, Institut für Pflegewissenschaft, Österreich eingereicht durch: Mag. Dr. Martin Nagl-Cupal; Universtität Wien, Institut für Pflegewissenschaft, Österreich; E-Mail: martin.naglcupal@univie.ac.at Pflegebedarfserfassungsinstrumente BESA und RAI: Vergleich der Outcomes von Saxer, Susi; Gattinger, Heidrun; Fachhochschule St.Gallen, Schweiz eingereicht durch: Prof. Dr. Susi Saxer, PhD; Fachhochschule St.Gallen, Schweiz; E-Mail: susi.saxer@fhsg.ch „Füreinander da sein“ – Die Unterstützung durch informelle Helfer/ innen bis zuletzt – eine explorative Studie bei älteren Menschen in Einpersonenhaushalten von Wosko, Paulina; Pfabigan, Doris; Pleschberger, Sabine; UMIT Wien, Institut für Pflege- und Versorgungsforschung, Österreich eingereicht durch: Mag. Paulina Wosko; UMIT Wien, Institut für Pflegeund Versorgungsforschung, Österreich; E-Mail: paulina.wosko@umit.at Pflegeaufwand und Personalbemessung in der stationären Langzeitpflege: Entwicklung eines empirischen Fallgruppensystems auf der Basis von Bewohnercharakteristika von Grebe, Christian; Philosophisch- Theologische Hochschule Vallendar, Deutschland eingereicht durch: Christian Grebe, Master of Science; PhilosophischTheologische Hochschule Vallendar, Deutschland; E-Mail: chr.grebe@googlemail.com Bedeutung und Belastung von Familien in der häuslichen Langzeitpflege von Dorin, Lena (1); Metzing, Sabine (2); Büscher, Andreas (3); 1: Hochschule Osnabrück / Universität Witten/Herdecke, Deutschland; 2: Department für Pflegewissenschaft, Fakultät für Gesundheit, Universität Witten/Herdecke; 3: Hochschule Osnabrück, Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Deutsches Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege eingereicht durch: Lena Dorin, MPH; Hochschule Osnabrück / Universität Witten/Herdecke, Deutschland; E-Mail: Dorin@wi.hsosnabrueck.de IT-gestützte Monitoring-Systeme zur Vermeidung von unerwünschten Arzneimittelwirkungen – Eine Literaturübersicht von Gräske, Johannes; Schmidt, Annika; Worch, Andreas; WolfOstermann, Karin; Alice Salomon Hochschule Berlin, Deutschland eingereicht durch: Johannes Gräske, Dipl. Pflegewirt (FH); Alice Salomon Hochschule Berlin, Deutschland; E-Mail: graeske@ashberlin.eu Unterstützung für pflegende Angehörige „Modellprojekt familiale Pflege unter den Bedingungen der G DRG´s“ im Klinikum Itzehoe von Haack, Michaela; Trede, Karina; Klinikum Itzehoe, Deutschland eingereicht durch: Michaela Haack; Klinikum Itzehoe, Deutschland; EMail: haack.michaela@googlemail.com 15 Kontakt zu den AutorInnen aller Konferenzbeiträge Entwicklung eines Selbstlerninstruments mit peer-to-peer-Lernprozess für Pflegende eines Kinderspitals zur Vertiefung ihrer Skills in familienzentrierter Gesprächsführung von Preusse - Bleuler, Barbara; Familienzentrierte Pflege GmbH, Schweiz eingereicht durch: Barbara Preusse - Bleuler, Master in Science of Nursing, RN; Familienzentrierte Pflege GmbH, Schweiz; E-Mail: barbara.preusse@gmail.com 16.9. Programm Konzilsstube Pflegewissenschaftliche und edukative Interventionen im Kontext der Peritonealdialyse von Schaepe, Christiane; Dr. Bergjan, Manuela; Hauss, Armin; Dr.Wiederhold, Dietmar; Institut für Medizin- und Pflegepädagogik und Pflegewissenschaft Charité- Universitätsmedizin, Deutschland eingereicht durch: Christiane Schaepe, MPH; Institut für Medizin- und Pflegepädagogik und Pflegewissenschaft Charité- Universitätsmedizin, Deutschland; E-Mail: christiane.schaepe@charite.de „Der Paul kann nicht pinkeln“ - Das chronisch kranke Schulkind von Kocks, Andreas; Universität Witten/Herdecke, Deutschland eingereicht durch: Andreas Kocks, MScN; Universität Witten/Herdecke, Deutschland; E-Mail: andreas.kocks@uni-wh.de Förderung des Selbstmanagements von HämodialysepatientInnen durch pflegerische Beratung anhand des Pflegemodells von Mieke Grypdonck. von Ruppert, Sabine; Reiter, Andrea; Heindl, Patrik; AKH Wien - Medizinischer Universitätscampus, Österreich eingereicht durch: Mag. Sabine Ruppert; AKH Wien - Medizinischer Universitätscampus, Österreich; E-Mail: sabine.ruppert@akhwien.at Ich bin in meinem ganzen Leben noch nie so hilflos gewesen. Die Gefühle und das Erleben von Vätern frühgeborener Kinder während deren stationärer Versorgung auf der neonatologischen Intensivstation – eine qualitative Untersuchung von Binter, Johann; SALK Salzburger Landeskliniken, Österreich eingereicht durch: Johann Binter; SALK Salzburger Landeskliniken, Österreich; E-Mail: j.binter@salk.at Sexuelle Beratung von Menschen mit Herzinsuffizienz durch Pflegende – Entwicklung einer komplexen Intervention von Kolbe, Nina (1); Kugler, Christiane (2); Schnepp, Wilfried (2); Jaarsma, Tiny (3); 1: Fachhochschule St. Gallen, Schweiz; 2: Universität Witten/Herdecke, Deutschland; 3: Linköping Universität, Schweden eingereicht durch: Nina Kolbe, MScN; Fachhochschule St. Gallen, Schweiz; E-Mail: nina.kolbe@fhsg.ch Hauptvortrag: Palliative Care – Ein Konzept für alle Fälle? Univ.-Prof. Dr. Sabine Pleschberger; UMIT Wien, Dep. für Pflegewissenschaft und Gerontologie, Institut für Pflege- und Versorgungsforschung, Österreich; E-Mail: sabine.pleschberger@umit.at Symposium: Die NNN-Taxonomie aus verschiedenen Blickwinkeln von Ostermann, Rüdiger (1); Müller Staub, Maria (2); Oleksiw, Katharina (3); 1: FH Münster, Deutschland; 2: ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Schweiz; 3: FH Kärnten, Österreich eingereicht durch: Prof. Dr. Rüdiger Ostermann; FH Münster, Deutschland; E-Mail: ruediger.ostermann@fh-muenster.de Symposium: Tagesoasen - Wohnform für Menschen mit weit fortgeschrittener Demenz? von Stemmer, Renate (2,1); Hotze, Elke (3); Brandenburg, Hermann (4); 1: DGP, Deutschland; 2: KH Mainz; 3: Hochschule Osnabrueck; 4: PTH Vallendar eingereicht durch: Prof. Dr. Renate Stemmer; KH Mainz; DGP, Deutschland; E-Mail: renate.stemmer@kh-mz.de ANAA+KO - Aktivierung und Beratung bei Demenz – Ergebnisse von Stemmer, Renate (1,2); Martin, Schmid (3); 1: DGP, Deutschland; 2: KH Mainz; 3: Hochschule Koblenz eingereicht durch: Prof. Dr. Renate Stemmer; DGP, Deutschland; KH Mainz; E-Mail: renate.stemmer@kh-mz.de 17.9. Programm Unterer Konzilssaal Das „Nursing Role Effectiveness Model“ und die Pflege Demenzerkrankter im Akutkrankenhaus eine Sekundärdatenanalyse des Pilotprojektes DEMAKUT von Faul, Eva; Zottl, Julia; Mayer, Hanna; Universität Wien, Österreich eingereicht durch: Mag. Eva Faul; Universität Wien, Österreich; E-Mail: eva.faul@univie.ac.at Emotionsorientierte Kommunikationsansätze in der Betreuung von Menschen mit Demenz von Dammert, Matthias (1); Beer, Thomas (2); Keller, Christine (1); Bleses, Helma (1); Hahn, Daphne (1); 1: Hochschule Fulda, Deutschland; 2: Fachhochschule St. Gallen, Schweiz eingereicht durch: Dr. phil. Matthias Dammert, MPH; Hochschule Fulda, Deutschland; E-Mail: matthias.dammert@pg.hs-fulda.de Übersetzung und erste empirische Testung der „Abdominal Surgery Impact Scale“ von Ritschard Ugi, Karin (1,2); Beldi, Guido (1); Candinas, Daniel (1); Mischke, Claudia (2); 1: Universitätsklinik für Viszerale Chirurgie und Medizin, Inselspital Bern, Schweiz; 2: Berner Fachhochschule Gesundheit, Masterstudiengang Pflege, Bern, Schweiz eingereicht durch: Karin Ritschard Ugi; Universitätsklinik für Viszerale Chirurgie und Medizin, Inselspital Bern; Berner Fachhochschule Gesundheit, Masterstudiengang Pflege, Bern, Schweiz; E-Mail: karin.ritschard@insel.ch Die Praxis der Integrativen Validation (IVA) im Pflegeheim. Eine qualitative Evaluationsstudie. von Erdmann, Anke; Hamburger FernHochschule und Universität Witten/Herdecke, Deutschland eingereicht durch: Anke Erdmann, Diplom-Sozialwissenschaftlerin; Hamburger Fern-Hochschule und Universität Witten/Herdecke, Deutschland; E-Mail: anke.erdmann@hamburger-fh.de Pflegeabhängigkeit und Pflegeprobleme bei BewohnerInnen mit Demenz in österreichischen Pflegeheimen von Schüssler, Sandra; Lohrmann, Christa; Medizinische Universität Graz, Österreich eingereicht durch: Sandra Schüssler, BSc, MSc; Medizinische Universität Graz, Österreich; E-Mail: sandra.schuessler@medunigraz.at Symposium: Lebensqualität von Menschen mit Demenz als pflegesensitives Ergebnis von Dichter, Martin (1); Günther, Helen (2); Brandenburg, Hermann (2); Holle, Bernhard (1); Schwab, Christian G.G. (1); Köhler, Kerstin (1); Palm, Rebecca (1); Gräske, Johannes (3); Meyer, Saskia (3); Wolf-Ostermann, Karin (3); Dortmann, Olga (1); Meyer, Gabr; 1: Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE), Witten; 2: Philosophisch-Theologische Hochschule Vallendar (PTHV); 3: Alice Salomon Hochschule Berlin; 4: Universität Halle-Wittenberg, Institut für Gesundheitsund Pflegewissenschaft; 5: Universität Witten/Herdecke, Fakultät für Gesundheit, Department für Pflegewissenschaft eingereicht durch: Martin Dichter, MScN; Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE), Witten; E-Mail: Martin.Dichter@dzne.de 17.9. Programm Oberer Konzilssaal Hauptvortrag: Die Familie: eine Garantie für Unabhängigkeit im Alter? Prof. Dr. Romy Mahrer-Imhof, PhD, RN; Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Schweiz; E-Mail: mahr@zhaw.ch Entwicklung eines Beratungsangebotes für Angehörige älterer Menschen: Ein Aktionsforschungs-Projekt von Mahrer-Imhof, Romy; Bruylands, Michelle; Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Schweiz eingereicht durch: Prof. Dr. Romy Mahrer-Imhof, PhD, RN; Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Schweiz; E-Mail: mahr@zhaw.ch Adhärenz bei langfristiger Medikation. Herausforderung in der ambulanten Betreuung chronisch kranker Menschen. Eine Literaturübersicht von Kinsperger, Laura (1); Jukic-Puntigam, Margareta (1,2); 1: Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Wien, Österreich; 2: UMIT - Private Universität für Gesundheitswissenschaften, medizinische Informatik und Technik, Hall in Tirol / Wien, Österreich eingereicht durch: Laura Kinsperger, BScN; Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Wien, Österreich; E-Mail: l.kinsperger@gmx.at Wirksame Entlastung für Familien mit Demenz - Ergebnisse von EDe I und II von Weidner, Frank (1); Emme von der Ahe, Hartmut (2); Laag, Ursula (1); 1: Deutsches Institut für angewandte Pflegeforschung, Deutschland; 2: PariSozial Minden-Lübbecke eingereicht durch: Prof. Dr. Frank Weidner; Deutsches Institut für angewandte Pflegeforschung, Deutschland; E-Mail: f.weidner@dip.de 16 Kontakt zu den AutorInnen aller Konferenzbeiträge Freiwilliger Verzicht auf Nahrung und Flüssigkeit am Ende des Lebens: Ein Systematic Review von Fringer, André (1); Büche, Daniel (2); Ivanovic, Natasa (1); 1: FHS St.Gallen, Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Schweiz; 2: Palliativzentrum, Kantonsspital St.Gallen, Schweiz eingereicht durch: Dr. rer. medic. André Fringer; FHS St.Gallen, Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Schweiz; E-Mail: andre.fringer@fhsg.ch 16.-17.9. Programm Posterausstellung Poster 1 - Pflegende Kinder und Jugendliche und ihre Lehrer von Gentner, Thomas; Pädagogische Hochschule Ludwigsburg, Deutschland eingereicht durch: Thomas Gentner, B.A./Pflegepädagoge; Pädagogische Hochschule Ludwigsburg, Deutschland; E-Mail: thomas.gentner@gmx.de Poster 2 - Gestärkt in die häusliche Pflege-was Kliniken dazu beitragen können/Ein Praxisbericht aus Hamburg von Spiegel, Ulrike; Sellentin, Maike; Ev Amalie Sieveking Krankenhaus, Deutschland eingereicht durch: Ulrike Spiegel, Lehrerin für Pflegeberufe; Ev Amalie Sieveking Krankenhaus, Deutschland; E-Mail: u.spiegel@amalie.de Zielorientierte psychiatrische Pflege (ORIENT) eine Pilotinterventionsstudie von Schwarze, Thomas (1); Wolfensberger, Peter (2); Zuaboni, Gianfranco (3); Hahn, Sabine (1); Richter, Dirk (1); 1: Berner Fachhochschule Gesundheit, Schweiz; 2: Integrierte Psychiatrie Winterthur-Zürcher Unterland, Winterthur, Schweiz; 3: Sanatorium Kilchberg, Kilchberg, Schweiz eingereicht durch: Thomas Schwarze, RN, MNS; Berner Fachhochschule Gesundheit, Schweiz; E-Mail: thomas.schwarze@bfh.ch Poster 3 - Adhärenz bei langfristiger Medikation. Herausforderung in der ambulanten Betreuung chro-nisch kranker Menschen. Eine Literaturübersicht von Kinsperger, Laura (1); Jukic-Puntigam, Margareta (1,2); 1: Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Wien, Österreich; 2: UMIT - Private Universität für Gesundheitswissenschaften, medizinische Informatik und Technik, Hall in Tirol / Wien, Österreich eingereicht durch: Laura Kinsperger, BScN; Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Wien, Österreich; E-Mail: l.kinsperger@gmx.at 17.9. Programm Konzilsstube Leben in zwei unterschiedlichen Kulturen: "Bisschen Schweiz, bisschen Kosovo": Diabetes mellitus Typ 2 bei der Schweizer Migrationsbevölkerung aus dem ehemaligen Jugoslawien: Eine qualitative Studie in Anlehnung an die Grounded Theory. von Wenger, Aline (1); Mischke, Claudia (2); 1: Kantonspital St. Gallen, Schweiz; 2: Berner Fachhochschule Fachbereich Gesundheit, Schweiz eingereicht durch: Aline Wenger, MScN; Kantonspital St. Gallen, Schweiz; E-Mail: aline.wenger@kssg.ch Poster 4 - Pflegepersonalfluktuation und einflussnehmende Faktoren in ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen in Sachsen von Neumann, Perdita; WHZ, Deutschland eingereicht durch: Perdita Neumann, Dipl-Pflegewirt; MPH; WHZ, Deutschland; E-Mail: perdita.neumann@fh-zwickau.de Poster 5 - Vom "Waschen" zum "Wohlbefinden erhalten" - wie können Kernstrategien pflegerischen Handelns für die Gesellschaft wahrnehmbar werden? von Müller, Klaus; FH der Diakonie, Deutschland eingereicht durch: Prof. Dr. Klaus Müller; FH der Diakonie, Deutschland; E-Mail: klaus.mueller@fhdd.de „Das Haus, das nicht dir gehört.“ – Lebensqualität im Alters- und Pflegeheim mit kulturspezifischem Angebot von Sommerhalder, Kathrin; Gurtner, Caroline; Afzali, Minou; Gugler, Eliane; Hahn, Sabine; Berner Fachhochschule, Schweiz eingereicht durch: Kathrin Sommerhalder, European Master in Health Promotion; Berner Fachhochschule, Schweiz; E-Mail: kathrin.sommerhalder@bfh.ch Poster 6 - Family Health Nursing - Ergebnisse eines europäischen Projektes von Galatsch, Michael; Schnepp, Wilfried; Universität Witten/Herdecke,Fakultät für Gesundheit,Department für Pflegewissenschaft, Lehrstuhl für familienorientierte und gemeindenahe Pflege, Deutschland eingereicht durch: Michael Galatsch, MScN, BScN; Universität Witten/Herdecke, Fakultät für Gesundheit,Department für Pflegewissenschaft, Lehrstuhl für familienorientierte und gemeindenahe Pflege, Deutschland; E-Mail: michael.galatsch@uni-wh.de Das Wesen von und das Leben mit Multimorbidität von Achenbach, Gabriele; Universität Witten/Herdecke eingereicht durch: Dr. rer.medic Gabriele Dr. Achenbach, MPH; Universität Witten/Herdecke; E-Mail: drgachenbach@yahoo.com Mit der Unvorhersehbarkeit der koronaren Herzkrankheit leben müssen - Eine Grounded Theory Studie von Mentrup, Stefanie; Schnepp, Wilfried; Universität Witten/Herdecke, Deutschland eingereicht durch: Stefanie Mentrup, Dipl.-Pflegepädagogin (FH); Universität Witten/Herdecke, Deutschland; E-Mail: stefanie.mentrup@gmx.de Poster 7 - Leben mit der Herausforderung Herzinsuffizienz von Bläuer, Cornelia (1); Schnepp, Wilfried (2); Spirig, Rebecca (3); 1: Universitätsspital Basel, Schweiz; 2: Universität Witten Herdecke; 3: Universitätsspital Zürich eingereicht durch: Cornelia Bläuer, MScN; Universitätsspital Basel, Schweiz; E-Mail: cornelia.blaeuer@usb.ch „Auf der Brücke zwischen gesund und krank“ - Eine qualitative Studie zur Selbstwahrnehmung von Brustkrebspatientinnen als Beitrag zur Diskussion der Zuordnung von Krebs zu chronischen Erkrankungen von Mayer, Hanna (1); Breuer, Johanna (2); 1: Universität Wien, Österreich; 2: Ludwig Boltzmann Institut/e für/for Health Technology Assessment eingereicht durch: Univ. Prof. Mag. Dr. Hanna Mayer; Universität Wien, Österreich; E-Mail: hanna.mayer@univie.ac.at Poster 8 - Wittener Werkzeuge – Beratungstools auch für Pflege chronisch Kranker von Kocks, Andreas (1,2); Runge, Kerstin (1); Zegelin, Angelika (1); Bamberger, Günter G. (3); Rust, Lisa (1); Ruppert, Nicole (1); Kolbe, Nina (1); Blotenberg, Britta (1); Segmüller, Tanja (1); 1: Universität Witten/Herdecke, Deutschland; 2: Universitätsklinik Bonn; 3: selbst. Dipl.-Psychologe (Coachwalk) eingereicht durch: Andreas Kocks, MScN; Universität Witten/Herdecke; Universitätsklinik Bonn, Deutschland; E-Mail: andreas.kocks@uni-wh.de Pflege im Jahr 2030 – Aufgabenbereiche und Kompetenzen von Pflegenden von Thilo, Friederike; Beck, Monika; Richter, Dirk; Hahn, Sabine; Berner Fachhochschule, Schweiz eingereicht durch: Friederike Thilo; Berner Fachhochschule, Schweiz; EMail: friederike.thilo@bfh.ch Poster 9 - Lebensläufe und Auswirkungen kindlicher Pflege im Erwachsenenalter. Erfahrungen aus der Perspektive ehemaliger nunmehr erwachsener pflegender Kinder in Österreich von NaglCupal, Martin (1); Kainbacher, Manuela (1); Metzing, Sabine (2); Mayer, Hanna (1); 1: Universtität Wien, Institut für Pflegewissenschaft, Österreich; 2: Universität Witten/Herdecke, Department für Pflegewissenschaft, Deutschland eingereicht durch: Mag. Dr. Martin Nagl-Cupal; Universtität Wien, Institut für Pflegewissenschaft, Österreich; E-Mail: martin.nagl-cupal@univie.ac.at Akademische Erstausbildung in der Pflege – Unterschiede zwischen Studierenden und Schüler-/innen der Gesundheits- und Krankenpflege von Grebe, Christian; Schürmann, Mirko; Latteck, ÄnneDörte; Mertin, Matthias; Fachhochschule Bielefeld eingereicht durch: Christian Grebe, Master of Science; Fachhochschule Bielefeld; E-Mail: christian.grebe@fh-bielefeld.de, chr.grebe@googlemail.com Burnout-Risiko in der stationären Langzeitversorgung – Ein Blick auf „alte“ Belastungen und „neue“ Ressourcen von Brause, Michaela (1); Kleina, Thomas (2); 1: Fachhochschule Bielefeld, Deutschland; 2: Universität Bielefeld, Deutschland eingereicht durch: Prof. (i.V.) Dr. Michaela Brause; Fachhochschule Bielefeld, Deutschland; E-Mail: michaela.brause@fh-bielefeld.de Poster 10 - Optionen für die Gesundheitsförderung in der stationären Langzeitversorgung von Horn, Annett; Schaeffer, Doris; Universität Bielefeld, Deutschland eingereicht durch: Dr. Annett Horn; Universität Bielefeld, Deutschland; EMail: annett.horn@uni-bielefeld.de 17 Kontakt zu den AutorInnen aller Konferenzbeiträge Poster 21 - Freiwilligenengagement in pflegenahen Caresettings. Zur Bedeutung von Assessmentinstrumenten in der Koordination von Freiwilligen: eine kritische Analyse vorhandener Instrumente von Fringer, André (1); Raphaelis, Silvia (2); Otto, Ulrich (1); 1: FHS St.Gallen, Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Schweiz; 2: Universität Wien, Österreich eingereicht durch: Dr. rer. medic. André Fringer; FHS St.Gallen, Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Schweiz; E-Mail: andre.fringer@fhsg.ch Poster 11 - Typologie des Erlebens – eine qualitative Studie zu zentralen Phänomenen des Erlebens von Menschen mit fortgeschrittenem Kolorektalkarzinom im ambulanter Behandlung mit antiangiogenetischer Therapie von Mayer, Hanna; Breuer, Johanna; Matzka, Martin; Wallner, Martin; Köck-Hódi, Sabine; Universität Wien, Österreich eingereicht durch: Univ. Prof. Mag. Dr.Hanna Mayer; Universität Wien, Österreich; E-Mail: hanna.mayer@univie.ac.at Poster 12 - Der Entscheidungsprozess zu Anlage einer PEG-Sonde aus der Perspektive der Eltern von Kindern mit neurologischen Beeinträchtigungen von Jud, Eva-Maria; Mayer, Hanna; Universität Wien, Österreich eingereicht durch: Univ. Prof. Mag. Dr.Hanna Mayer; Universität Wien; Universität Wien, Österreich; E-Mail: hanna.mayer@univie.ac.at Poster 22 - Symptom-Distress und psychosoziale Ressourcen von DarmkrebspatientInnen im Rahmen einer chemotherapeutischen Behandlung von Köck-Hódi, Sabine; Matzka, Martin; Wallner, Martin; Mayer, Hanna; Universität Wien, Österreich eingereicht durch: Mag. Sabine Köck-Hódi; Universität Wien, Österreich; E-Mail: sabine.koeck@univie.ac.at Poster 13 - Interdisziplinäre Alkoholprävention bei Patient/innen mit Alkoholproblemen im somatischen Akutspital von Schwarze, Thomas; Hahn, Sabine; Berner Fachhochschule Gesundheit, Schweiz eingereicht durch: Thomas Schwarze, RN, MNS; Berner Fachhochschule Gesundheit, Schweiz; E-Mail: thomas.schwarze@bfh.ch Poster 23 - Pflege dementer Personen im Akutkrankenhaus - Eine systematische Literaturanalyse von Zottl, Julia; Mayer, Hanna; Universität Wien, Österreich eingereicht durch: Mag. Julia Zottl, BA, MA; Universität Wien, Österreich; E-Mail: julia.zottl@univie.ac.at Poster 14 - Die Lebenswelt von Familien nach dem Tod eines älteren Menschen: Erste Erkenntnisse von Naef, Rahel (1,2); Grande, Gunn (2); Ward, Richard (3); Mahrer-Imhof, Romy (1); 1: Institut für Pflege, Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Schweiz; 2: School of Nursing, Midwifery and Social Work, University of Manchester, England; 3: School of Applied Social Sciences, University of Stirling, England eingereicht durch: Rahel Naef; Institut für Pflege, Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Schweiz; School of Nursing, Midwifery and Social Work, University of Manchester, England; E-Mail: rahel.naef@zhaw.ch Poster 24 - Von der Ausbildungsentscheidung zum Beruf Identitätsentwicklung in der Pflege von Mühlhausen, Monika; Wülk, Alexander; Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Deutschland eingereicht durch: Monika Mühlhausen, M.Sc., Dipl-Pflegepäd. (FH); Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Deutschland; E-Mail: monika.muehlhausen@web.de Poster 25 - Austrittsvorbereitung: Selbstpflegekompetenz fördern bei PatientInnen nach minimal-invasiver Hüftendoprothetik von Schärli, Marianne; Kalaidos Fachhochschule Departement Gesundheit, Schweiz eingereicht durch: Marianne Schärli, MScN; Kalaidos Fachhochschule Departement Gesundheit, Schweiz; E-Mail: marianne.schaerli@kalaidos-fh.ch Poster 15 - Bewusstseinsbildung in der Pflege - Schmerztherapie bei sterbenden PatientInnen von Heindl, Patrik; Kozon, Vlastimil; Imsel, Josefa; Ruppert, Sabine; AKH Wien - Medizinischer Universitätscampus, Österreich eingereicht durch: Mag. Patrik Heindl; AKH Wien - Medizinischer Universitätscampus, Österreich; E-Mail: patrik.heindl@akhwien.at Poster 26 - Pflegebedarfsermittlung, Risikoeinschätzung und Verantwortlichkeiten in der stationären Akutpflege von Heering, Christian; Felix Platter-Spital, Schweiz eingereicht durch: Dr. rer.cur. Christian Heering, RN, MSc, Cert.Ed., HöFa 2; Felix Platter-Spital, Schweiz; E-Mail: christian.heering@fpsbasel.ch Poster 16 - Gesundheitsförderung und Prävention durch bewegungsfördernde Interventionen in der stationären Langzeitversorgung von Vogt, Dominique; Horn, Annett; Schaeffer, Doris; Universität Bielefeld, Deutschland eingereicht durch: Dominique Vogt; Universität Bielefeld, Deutschland; E-Mail: dominique.vogt@uni-bielefeld.de Poster 27 - Kernkompetenzen der Pflege in Palliative Care - Erste Ergebnisse von Fokusinterviews mit Pflegenden von Biskup, Anette; Buck, Andrea; Michaletz-Stolz, Regina; Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin Sektion Pflege Baden-Württemberg, Deutschland eingereicht durch: Regina Michaletz-Stolz; Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin Sektion Pflege Baden-Württemberg, Deutschland; EMail: regina.michaletz-stolz@med.uni-tuebingen.de Poster 17 - Aufgabenfeld pädiatrischer APNs im Bereich von Stoffwechselerkrankungen von Kleiner, Dorothea (1); Müller Staub, Maria (1); Schlüer, Anna-Barbara (2); 1: Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Schweiz; 2: Kinderspital Zürich, Schweiz eingereicht durch: Dorothea Kleiner, MScN, Berufsschullehrerin; Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Schweiz; E-Mail: dorothee.kleiner@gmx.ch Poster 28 - Pflegerisches Qualitätsmonitoring im Akutspital von Heering, Christian; Felix Platter-Spital, Schweiz eingereicht durch: Dr. rer.cur. Christian Heering, RN, MSc, Cert.Ed., HöFa 2; Felix Platter-Spital, Schweiz; E-Mail: christian.heering@fpsbasel.ch Poster 18 - Evaluation des Umzugs von Menschen mit Behinderungen aus dem stationären Dauerwohnen in das Wohnen mit Intensivbetreuung der Fürst Donnersmarck-Stiftung von WolfOstermann, Karin; Johannes, Gräske; Alice Salomon Hochschule Berlin, Deutschland eingereicht durch: Prof. Dr. Karin Wolf-Ostermann; Alice Salomon Hochschule Berlin, Deutschland; E-Mail: wolf-ostermann@ash-berlin.eu Poster 29 - Einrichtung eines Wundkonsiliardienstes und einer Wundambulanz im geriatrischen Akutspital von Settelen, Christina (1); Heering, Christian (2); 1: Felix Platter-Spital, Schweiz; 2: Felix Platter-Spital, Schweiz eingereicht durch: Dr. rer.cur. Christian Heering, RN, MSc, Cert.Ed., HöFa 2; Felix Platter-Spital, Schweiz; E-Mail: christian.heering@fpsbasel.ch Poster 19 - Die Nabelpflege beim Neugeborenen- Eine Herausforderung für Eltern von Trautmann, Sabine; Biedermann, Johanna; Bläuer, Cornelia; Universitätsspital Basel, Schweiz eingereicht durch: Cornelia Bläuer, MScN; Universitätsspital Basel, Schweiz; E-Mail: cornelia.blaeuer@usb.ch Poster 30 - Elementare Gesundheitspflege bei einer Klientin mit Chronischer Polyarthritis von Weerts, Erna; Arbeitsgemeinschaft für Elementartherapie e.V., Deutschland eingereicht durch: Erna Weerts, MSc; Arbeitsgemeinschaft für Elementartherapie e.V., Deutschland; E-Mail: elementartherapie@gmx.de Poster 20 - Übersetzung und Validierung der Palliative Care Praxisumsetzungsskala (PCPU) und des Palliative Care Herausforderungsassessment (PCHA) von Fringer, André; Kesseli, Miriam; FHS St.Gallen, Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Schweiz eingereicht durch: Dr. rer. medic. André Fringer; FHS St.Gallen, Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Schweiz; E-Mail: andre.fringer@fhsg.ch Poster 31 - „Wir bahnen den Weg.“ Die Rollen Pflegender in verschiedenen Settings bei Entscheidungen über eine PEGErnährung bei Menschen mit fortgeschrittener Demenz. von Haas, Margit; Philosophisch-Theologische Hochschule Vallendar, Deutschland eingereicht durch: Margit Haas, Diplom-Pflegepädagogin, MScN; Philosophisch-Theologische Hochschule Vallendar, Deutschland; E-Mail: mhaas@pthv.de 18 Kontakt zu den AutorInnen aller Konferenzbeiträge Poster 36 - Patientenorientierte Gesundheitsförderung – Eckpunkte eines Qualifizierungskonzeptes für die (pflegerische) Fort- und Weiterbildung von Dörge, Christine; Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes, Deutschland eingereicht durch: Prof. Dr. phil. Christine Dörge, MPH; Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes, Deutschland; E-Mail: christine.doerge@htw-saarland.de Poster 32 - Vom Umgang mit chronischen Schmerzen – Ein Angebot für Betroffene und Angehörige von Hartmann-Fussenegger, Susanne; Zink, Cornelia; Dinkel, Madeleine; Palliativzentrum Kantonsspital St. Gallen, Schweiz eingereicht durch: Dr. med. Madeleine Dinkel; Palliativzentrum Kantonsspital St. Gallen, Schweiz; E-Mail: madeleine.dinkel@kssg.ch Poster 33 - Transkulturelle Kompetenz bei muslimischen Patienten – eine Herausforderung für das Pflegepersonal in der Anästhesie und im Operationsdienst von Spurny, Corinna; DIPLOMA HOCHSCHULE, Deutschland eingereicht durch: Corinna Spurny; DIPLOMA HOCHSCHULE, Deutschland; E-Mail: c.spurny@t-online.de Poster 37 - Probleme bei der Fallidentifikation im Rahmen einer Studie zur Arbeitsplatzgestaltung bei Menschen nach Schlaganfall von Horbach, Annegret (1); Smeaton, Susan (2); Behrens, Johann (3); 1: Fachhochschule Frankfurt am Main – University of Applied Sciences; 2: Fachhochschule Frankfurt am Main – University of Applied Sciences; 3: Pflegeforschungverbund Mitte Süd eingereicht durch: Prof. Dr. Johann Behrens; Pflegeforschungverbund Mitte Süd; E-Mail: Annegret.Horbach@gmx.de Poster 34 - Was ist uns gute Pflege wert? – Hybride Tätigkeitsformen zwischen Ehrenamt, Erwerbsarbeit und prekärer Beschäftigung von Tracht, Susann; Universität Siegen, Deutschland eingereicht durch: Susann Tracht; Universität Siegen, Deutschland; EMail: susann.tracht@yahoo.de Poster 35 - Vom Velo zum Rolls Royce – Ein Erfahrungsbericht über die Einführung der elektronischen Pflegedokumentation am Stadtspital Triemli Zürich von Vetter, Christine; Brühlmann, Eveline; Stadtspital Triemli Zürich, Schweiz eingereicht durch: Christine Vetter, BScN; Stadtspital Triemli Zürich, Schweiz; E-Mail: christine.vetter@triemli.zuerich.ch 19 C M Y CM MY CY CMY K Inhaltsverzeichnis Abstracts Abstracts der Vorträge Montag, 16. September 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21-30 Dienstag, 17. September 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31-38 Abstracts der Posterbeiträge Montag, 16. - Dienstag, 17. September 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39-50 21 Vorträge 16.9.2013 pflege-sensible Patientenziele herausgefiltert wurden. Die Dokumentation der Pflegedaten erfolgte mittels Pflegesoftware, welche die Pflegeklassifikation NANDA-I mit den Zielen nach Doenges, Moorhouse & Murr verknüpft. Das elektronische Dokumentationssystem erinnert die Pflegefachfrauen automatisch an die Zielevaluation und schlägt neue Überwachungs- und Evaluationsdaten vor. Dadurch geht die Überprüfung der pflege-sensiblen Patientenziele nicht verloren. Dabei wurden die Anzahl der gesetzten Ziele pro Patient/Pflegediagnose und der Status der Zielerreichung (erreicht, teilweise erreicht, nicht erreicht, nicht erreichbar) erhoben und die häufigsten Pflegeergebnisse gesammelt. 15.9. Eröffnung Oberer Konzilssaal Hauptvortrag: Leben mit chronischer Erkrankung als Herausfor-derung für Pflege und Pflegewissenschaft Prof. Dr. Andreas Büscher Hochschule Osnabrück, Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Deutsches Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege (DNQP), Deutschland Der vielfach beschriebene Wandel des Krankheitsspektrums hin zu chronischen Krankheiten geht mit einer Reihe von Herausforderungen für die Pflegepraxis und Pflegewissenschaft einher. Auf der praktischen Ebene gilt es, den Gedanken der Förderung der Selbstmanagementfähigkeiten sowie die Flankierung langwieriger chronischer Krankheitsverläufe durch Beratung und Begleitung zu fokussieren. Konzeptionell geht es um die Entwicklung pflegerischer Handlungsansätze für unterschiedliche Settings und zu unterschiedlichen Problemlagen – sei es in den klassischen Settings oder aber im Rahmen kommunaler Versorgungskonzepte zur primären Gesundheitsversorgung. Die Pflegewissenschaft ist gefordert, der Komplexität chronischer Krankheitsverläufe empirisch und theoretisch stärkere Aufmerksamkeit zukommen zu lassen. Nicht zuletzt geht es darum, den gesellschaftspolitischen Diskurs zur Bewältigung chronischer Krankheit und daraus resultierender Pflegebedürftigkeit mitzugestalten und somit einen professionellen Beitrag zur Bewältigung einer zunehmenden gesellschaftlichen Herausforderung zu leisten. Datenanalyse: Im US-Setting wurden die häufigsten NOC und deren Zielerreichung statistisch analysiert und verglichen. Im psychiatrischen Setting wurden die NOCIndikatoren in bestimmten Zeitpunkten und –abständen eingeschätzt. Diese Einschätzungen, resp. deren Verlauf wurden abschliessend einer Gesamtevaluation unterzogen. Diese beiden Schritte stellen einen zentralen Teil der Arbeit mit der NOC dar, weil damit der Pflegeprozess aktiv und zeitnah gesteuert und neue Erkenntnisse gewonnen werden. Der patienten-edukative Ansatz der NOC kam voll zum Zuge wenn Patientinnen/Patienten in die Einschätzungen und Evaluationen involviert waren. Im Allgemein Spital wurde die Anzahl der gesetzten Ziele pro Pflegediagnose und der Status der Zielerreichung statistisch analysiert und den vier Kategorien entsprechend geordnet. Ebenso wurden die häufigsten Pflegeergebnisse pro Pflegediagnose deskriptiv ausgewertet. Resultate: In den US Studien wurden die meistgewählten NOC-Outcomes berechnet und mit vorher publizierten Haupt-Ergebnissen der Nursing Outcomes Classification verglichen. Im psychiatrischen Setting sichert der Standard die korrekte Anwendung der NOC. Der Pflegeprozess wurde anhand der NOC transparent und dies ist essentiell, um die individuelle Pflege zu strukturieren und auf jede/n einzelne/n Patientin/Patienten zu fokussieren. Transparenz ist auch wichtig für die interdisziplinäre Zusammenarbeit sowie für die Selbsteinschätzung dessen, was Pflegende erreichten sowie für die Patientinnen/Patienten selbst. 16.9. Programm Oberer Konzilssaal Hauptvortrag: Measuring outcomes of nursing care using NOC Die erzielten Pflegeergebnisse des Akutspitals zeigen, dass der Einbezug der Patienten für die Zielerreichung bei komplexen Pflegesituationen hilfreich ist. Der Grad der Umsetzung der Zielüberprüfung und die Anpassung an die individuelle Patientensituation erwiesen sich als abhängig von der Schulung und den Vorgaben des Pflegemanagements. Sue Moorhead, PhD, RN Center for Nursing Classification & Clinical Effectiveness, The University of Iowa, College of Nursing, USA This presentation will focus on the results of 2 studies conducted at a Midwestern U.S. hospital focused on the core outcomes selected by nurses in 3 intensive care units and 4 oncology units. The most frequently chosen outcomes will be compared with previously published core outcomes described in the Nursing Outcomes Classification. Examples of outcomes achieved in these units will be highlighted and suggestions for future research will be discussed. Diskussion: Durch die Einführung der NOC wurde der Pflegeprozess transparent. Die Auswahl individueller NOC-Indikatoren - bzw. pflege-sensibler Patientenziele pro Patientin und laufende Evaluationen - führten zu einem Perspektivenwechsel bei den Pflegenden. Pflege wurde nicht nur sichtbar und messbar, sondern auch bedeutungsvoller und individueller. Hauptvortrag: Nachrichten aus dem Elfenbeinturm: Vom Umgang mit Theorien in der familienorientierten Pflegeforschung Symposium: Pflegesensitive Patientenergebnisse (NOC) in der klinischen Praxis Moorhead, Sue (1); Frauenfelder, Fritz (2); Odenbreit, Matthias (3) 1: Professor, Director of PhD Program, University of Iowa; 2: Leiter Forschung und Entwicklung Psychiatrische Universitätsklinik Zürich; 3: Projektleiter, Forschung und Entwicklung, WigaSoft AG St. Gallen Mag. Dr. Martin Nagl-Cupal Universität Wien, Institut für Pflegewissenschaft, Österreich Die Frage der Theorieentwicklung und des Theoriebezug pflegerischer Forschung ist nicht nur eine rein akademische, sie ist auch eine, die für die Entwicklung einer Wissenschaftsdisziplin und im Fall der Pflegeauch für die Praxis von großer Bedeutung ist. In den letzten zehn Jahren ist eine starker Zuwachs an familienorientierte Pflegeforschung im deutschsprachigen Raum auszumachen, was der Bedeutung der Familie bei der Krankheitsbewältigung und der Ausdehnung des pflegerischen Blicks auf Familie geschuldet ist. Die theoretischen Bezüge von familienorientierter Pflegeforschung scheinen dieser Entwicklung bisweilen beträchtlich hinterherzuhinken, sofern sie denn überhaupt gehfähig sind. Mit Blick auf den deutschsprachigen Raum widmet sich der Vortrag der Frage, wie es um die Beziehung zwischen familienorientierter Forschung und deren Theoriebezüge bestellt ist und wie Theorien im Bereich der familienorientierten Forschung zur Anwendung kommen? Einleitung: Pflegesensitive Patientenergebnisse wurden seit 1991 an der Universität von Iowa entwickelt (Nursing Outcomes Classification NOC). Die Einführung von Ergebnis-Konzepten und Outcome-Indikatoren in die klinische Pflegepraxis hängt von Implementationsstrategien ab. Problemstellung: Die Befähigung Pflegender zum Einsatz der NOC sollte auf spezifische Patientenergebnisse fokussieren, anstatt sich auf den Pflegebedarf oder Pflegeleistungen zu konzentrieren. Bezüglich Interventionsstrategien und Auswirkungen der Einführung von NOC (bzw. Ergebnis-Indikatoren/standardisierte Pflegeziele) liegen bisher kaum Forschungsresultate vor. Forschungsfragen: Was sind Schlüsselstrategien für eine erfolgreiche Einführung von pflege-sensiblen Patientenergebnissen in die Praxis? Wie wenden Pflegende pflege-sensible Patientenergebnisse an? Welche pflege-sensiblen Patientenergebnisse werden in verschiedenen Pflegesettings erzielt? Symposium: Ambulante Versorgung von Menschen mit Demenz durch regionale Demenznetzwerke – das Projekt DemNet-D Ziele: Das Ziel der drei Projekte war, pflege-sensible Patientenergebnisse (NOC/Patientenziele) in verschiedenen Settings zu evaluieren. Während eine Studie auf die Implementierung fokussierte, war der Schwerpunkt der zwei andern Studien die Untersuchung pflege-sensibler Ergebnisse, die Pflegende erzielen. Wolf-Ostermann, Karin (1); Fleßa, Steffen (2); Gräske, Johannes (1); Heinrich, Steffen (3); Hoffmann, Wolfgang (4); Holle, Bernhard (3); Laporte-Uribe, Franziska (3); Meyer, Saskia (1); Michalowsky, Bernhard (4); Peitz, Alessa (5); SchäferWalkmann, Susanne (5); Thyrian, Jochen René (4); Traub, Franziska (5); Wuebbeler, Markus (4) 1: Alice Salomon Hochschule Berlin, Deutschland; 2: Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald; 3: Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen e.V. (DZNE), Standort Witten; 4: Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen e.V. (DZNE), Standort Rostock/ Greifswald; 5: Duale Hochschule Baden-Württemberg Stuttgart Methoden: Es wurden “Mixed Methods Designs” angewendet: Im Implementierungsprozess der NOC in die psychiatrische tägliche Pflegepraxis wurden essentielle Erfahrungen gesammelt bezüglich Einbezug der Patientinnen/Patienten bei der Wahl von Outcome-Indikatoren. Mithilfe von Expertencoaching erzielten Pflegende ein umfassendes Wissen zur NOC indem Bezugspersonen im Pflegealltag speziell begleitet wurden. Im Allgemeinspital wurden alle Pflegefachpersonen bezüglich NANDA-I Pflegediagnosen sowie beim Planen individueller Pflegeziele und Massnahmen nach Doenges, Moorhouse & Murr mittels Fallbesprechungen geschult. Dabei wurden quantitative, deskriptive und qualitative Methoden angewendet. Die Versorgung von hilfe- und pflegebedürftigen Menschen mit Demenz (MmD) erfolgt in der BRD vorwiegend in der eigenen Häuslichkeit Familie. Allerdings ist das ambulante Versorgungssystem auf die komplexen Bedürfnisse der Betroffenen (MmD und Angehörige) nur unzureichend eingerichtet. Vor dem Hintergrund zukünftiger demografischer Entwicklungen haben sich zunehmend regionale Demenznetzwerke als kooperative, multiprofessionelle Versorgungsmodelle in der ambulanten Versorgungspraxis herausgebildet. Durch eine vernetzte Versorgung soll Betroffenen ein an den individuellen Bedürfnissen orientiertes Angebot ermöglicht werden. Unklar ist bislang, welche Faktoren solcher Netzwerke als besonders förderlich angesehen werden können und unter welchen Rahmenbedingungen Demenznetzwerke agieren. Ziel des Forschungsprojektes DemNet-D ist daher eine umfassende Evaluation von multiprofessionellen Versorgungsnetzwerken für MmD, um Lücken in einer regionalen wohnortnahen Versorgung zu schließen und Erfolgsfaktoren einer integrierten Versorgung zu identifizieren. In einem Forschungsverbund verschiedener Wissenschaftsdisziplinen und -standorte erfolgt eine bundesweite Evaluation von 13 regionalen Demenznetzwerken hinsichtlich ihrer Wirkungen auf MmD und deren Angehörige Population: Die Population bestand aus: a) b) c) Hospitalisierte Patientinnen/Patienten von drei Intensivstationen und vier Onkologieabteilungen eines Spitals im mittleren Westen der USA Hospitalisierte Patientinnen/Patienten von Schweizerischen Psychiatrischen Kliniken (Zentrum für Psychiatrische Rehabilitation und Forensische Klinik) Hospitalisierte Patientinnen/Patienten von medizinischen und chirurgischen Abteilungen eines Schweizerischen Allgemeinspitals der mittleren Grösse Datensammlung: Im amerikanischen Setting wurden die Daten mittels spezieller Formulare erhoben. In den Schweizerischen Settings wurden sie aus Pflegedokumentationen gewonnen: In der Psychiatrie aus handschriftlichen Pflegedokumentationen, wobei definierte Standards die laufende Einschätzung von Ergebnis-Indikatoren und die Evaluation dieser sowie den Einbezug der Patientinnen/Patienten im Pflegeprozess bestimmten. Im Allgemeinspital fand die Datensammlung im Zeitraum von 2008 bis 2010 statt und erfolgte mittels elektronischer Pflegedokumentation wobei standardisierte und individualisierte 22 Vorträge 16.9.2013 z.B. bzgl. Lebensqualität und empfundener Belastungen. Weiterhin werden u.a. patientenbezogene Inanspruchnahmen und gesundheitsökonomische Faktoren analysiert sowie Netzwerkdichte und Steuerungs¬mechanismen in den jeweiligen Netzwerken hinterfragt und Wissenstransfer-Prozesse evaluiert. Population, Stichprobe, Teilnehmer: Bei den StudienteilnehmerInnen handelte es sich um Kinder im Alter zwischen 10 und 14 Jahren bzw. der 5. bis 8. Schulstufe in zwei großen Österreichischen Bundesländern. Nach einem zweistufigen Zufallsauswahlverfahren nahmen Kinder an 84 Schulen bzw. 474 Schulklassen an der Studie teil. Insgesamt konnten 7.403 Fragebögen (71%) ausgewertet werden. Die vier Beiträge des Symposiums vertiefen jeweils einzelne Evaluationsschwerpunkte und ermöglichen in ihrer interdisziplinären Zusammenschau einen ersten vorläufigen Überblick zur Lebens- und Versorgungssituation von MmD und ihren Angehörigen im Rahmen von etablierten Demenznetzwerken. Datenerhebung: Die Datenerhebung erfolgte zwischen April und Juni 2012. Die Schüler und Schülerinnen füllten im Beisein einer instruierten Lehrperson einen für die Studie entwickelten Selbstausfüllfragebogen aus, der generelle kindliche Unterstützung in Familien erhebt. Beitrag 1: Ein Hauptzielkriterium in der Versorgung von MmD ist empfundene Lebensqualität. Aber auch soziale Inklusion und Verbleib in der eigenen Häuslichkeit sind aus Perspektive der Betroffenen wichtige Faktoren. In dem Beitrag wird dargestellt, welche soziodemografischen Merkmale und gesundheitsbezogenen Outcomes Nutzer/innen von Demenznetzwerken aufweisen. Dazu werden bundesweit bis zu 715 Menschen mit Demenz bzw. deren Angehörigen in face-toface Interviews befragt, die nicht dauerhaft stationär untergebracht und Nutzer/innen eines der 13 teilnehmenden Netzwerke sind. Neben soziodemografischen Merkmalen werden als Zielparameter u.a. Lebensqualität (QoL-AD), herausfordernde Verhaltensweisen (CMAI) und soziale Inklusion (SACA) erfasst. Die Ergebnisse können aufzeigen, welche Menschen mit Demenz auf eine vernetzte Versorgung zurückgreifen und geben Hinweise, welche Netzwerkangebote genutzt werden. Darüber können die Ergebnisse eine Optimierung der Angebotsstruktur zu einem längeren Verbleib in der eigenen Häuslichkeit ermöglichen. Datenanalyse: Der Cut-off-Punkt zur Identifizierung pflegender Kinder erfolgte mit Bezug auf die Anwesenheit einer chronischen Krankheit eines Familienmitglieds und vordefinierter Hilfsaktivitäten und –Intensitäten. Die Datenauswertung erfolgte mittels deskriptiver und schließender Statistik. Aussagen über die Güte des Instruments (z.B. interne Konsistenz, Konstruktvalidität) liegen vor. Ergebnisse, Resultate: Die Prävalenz informeller Pflege durch Kinder im Alter von 10 – 14 Jahren in den ausgewählten Bundesländern in Österreich beträgt 4,5% (n=335; CI95%=4-5%). Die Prävalenz in der Altersgruppe von 5 – 18 Jahren in Österreich beträgt hochgerechnet 3,5%. Pflegende Kinder unterscheiden sich von nicht pflegenden Kindern deutlich in der Intensität der erbrachten Unterstützungsleistungen. Sie zeigen unter anderem signifikant häufiger negative emotionale und körperliche Auswirkungen. Mit Ausnahme des Geschlechts und dem subjektiven Wohlstandsempfinden spielen die meisten soziodemographischen Merkmale auf das Vorhandensein kindlicher Pflege in der Familie keine Rolle. Beitrag 2: Regionale Demenznetzwerke, welche sich mit Engagement und Verantwortung dem Thema der integrierten Demenzversorgung stellen, sind mit ihrer Unterstützungsarbeit für die MmD und deren Angehörige essenziell. Für die Fortführung und Weiterentwicklung der Netzwerke ist dabei aber nicht nur das Engagement von großer Bedeutung, sondern es stellt sich zunehmend die Frage nach nachhaltigen Finanzierungskonzepten. Im Rahmen der DemNet-D-Studie werden alle 13 teilnehmenden und in ihrer Arbeit erfolgreichen Demenznetzwerke bezüglich ihres Finanzierungskonzeptes analysiert. Der dabei angewandte theoriegeleitete halbstrukturierte Interviewleitfaden bezieht sich auf die Kosten-und Finanzierungsstruktur und einen quantifizierbaren Output, erhoben anhand der im Einzugsgebiet versorgten MmD. Vorläufige Ergebnisse zeigen eine strake Heterogenität der Kosten- und Finanzierungsstruktur, was die Möglichkeit bietet erfolgreiche Finanzierungmodelle aufzuzeigen. Exemplarisch soll das Finanzierungskonzept zweier regionaler Demenznetzwerke vorgestellt werden. Schlussfolgerungen, Empfehlungen: Die Studienergebnisse legen nahe, dass Prävalenzdaten in der bestehenden Literatur großteils unterschätzt werden. Pflegenden im ambulanten Sektor, in der Schule aber auch im Krankenhaus kommt eine zentrale Rolle bei der Identifizierung pflegender Kinder zu aber auch bei Erstellen von Angeboten zur Unterstützung und Entlastung pflegender Kinder und deren Familien. „Füreinander da sein“ – Die Unterstützung durch informelle Helfer/innen bis zuletzt – eine explorative Studie bei älteren Menschen in Einpersonenhaushalten Wosko, Paulina; Pfabigan, Doris; Pleschberger, Sabine UMIT Wien, Institut für Pflege- und Versorgungsforschung, Österreich Hintergrund: Der Anteil von älteren und hochbetagten Menschen in Einpersonenhaushalten ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich angestiegen. Für Menschen die alleine leben und Hilfe brauchen ist ein Verbleib in der häuslichen Umgebung, vor allem am Ende des Lebens, wenn die Pflegebedürftigkeit zunimmt, besonders schwierig. Die ambulante Pflege und Versorgung ist in der Regel auf das Vorhandensein von pflegenden Angehörigen ausgerichtet, das informelle Netzwerk von allein lebenden hochbetagten Menschen kommt dabei kaum in den Blick. Beitrag 3: Regionale Demenzversorgung durch ein Netzwerk ist eine komplexe Aufgabe. Typisch für Netzwerkstrukturen sind daher vielfältige Verflechtungen und zahlreiche Interdependenzen. Eine systematische Zusammenarbeit in einem Demenznetzwerk impliziert weitreichende Überlegungen einer strategischen Ausrichtung nach innen und nach außen, um das eigene Bestehen dauerhaft abzusichern und handlungsfähig zu bleiben. Erfolgreiche Demenznetzwerke reagieren auf diese Anforderungen mit Prozessen der Hybridisierung bzw. mit der Ausbildung von organisationaler Governance. Das Stuttgarter Teilprojekt analysiert Netzwerkstrukturen und –prozesse und untersucht Fragen in Bezug auf Wirkung und Outcome innerhalb der Demenznetzwerke. Im Vergleich wird herausgearbeitet, welche Gemeinsamkeiten, aber auch welche Unterschiede in den Strukturen funktionierender Netzwerke (mit prinzipiell gleichem Versorgungsauftrag) bestehen. Fragen der Steuerung (Governance) werden auf der Grundlage qualitativer Datenanalysen beantwortet. Fragestellung/Ziel: Mit dieser Studie sollte erstmals in Österreich ein vertiefender Einblick in individuelle Hilfearrangements von allein lebenden hochbetagten Menschen und informellen Helfer/innen geschaffen werden. Die zentrale Frage lautete: Wie erleben informelle Helfer/innen die Begleitung, Betreuung bzw. Versorgung eines Menschen, zu dem sie in keinem Verwandtschafts- oder Partnerschaftsverhältnis stehen, insbesondere in der letzten Lebensphase? Ziel der Studie war es zudem, Erkenntnisse in Bezug auf die spezifischen Anforderungen einer solchen Unterstützung in der letzten Lebensphase zu gewinnen. Beitrag 4: Vergleicht man die Strukturen und Arbeitsweisen verschiedener lokaler Demenznetzwerke, sind diese durch eine große Heterogenität gekennzeichnet. Die Kooperation mit Akteuren aus unterschiedlichen Bereichen der Demenzversorgung ist für die Netzwerke eine wichtige Voraussetzung für die Gestaltung einer gelingenden Versorgung. Hierbei stellt der Austausch von fachlichem und handlungsrelevantem Wissen einen entscheidenden Faktor dar. Dies gilt sowohl für den Wissenstransfer innerhalb der Netzwerke, als auch nach außen. Der Beitrag zeigt auf, wie dieser thematische Schwerpunkt theoretisch fundiert entwickelt und analysiert wurde. Auf Grundlage eines literaturgestützt entwickelten Interviewleitfadens wurden die Netzwerkleiter sowie mehrere Schlüsselpersonen der 13 teilnehmenden Demenznetzwerke zum Thema Wissenstransfer befragt. Die Ergebnisse der inhaltsanalytischen Auswertung werden Rückschlüsse auf erfolgreiche Konzepte und Prozesse von Wissenstranslation etablierter Demenznetzwerke ermöglichen. Methodik: Diese Studie basiert auf einem explorativen qualitativen Forschungsansatz. In narrativen Interviews wurde aus der Perspektive von informellen Helfer/innen (n=10-15), der Hilfe- und Unterstützungsprozess retrospektiv nachgezeichnet und rekonstruiert. Ergänzend wurden im Sinne des Case Study Approach vertiefende Fallstudien (n=4-6) durchgeführt. Die Stichprobe umfasste ein breites Spektrum an Charakteristika, u.a. unterschiedliche Regionen in Österreich sowie verschiedene Hilfearrangements. Unter informellen Helfer/innen werden Personen verstanden, die in keinem Verwandtschafts- oder Partnerschaftsverhältnis zur hilfebedürftigen Person stehen, insbesondere Freundinnen/Freunde und Nachbarinnen/Nachbarn. Neben inhaltsanalytischen Verfahren kamen in der Auswertung der transkribierten Interviews auch Aspekte des fallrekonstruktiven Verfahrens zur Anwendung. Die Prävalenz informeller Pflege durch Kinder und Jugendliche in Österreich. Ergebnisse einer Schulstudie Ergebnisse: Informelle Hilfearrangements entstanden aus kleinen Unterstützungstätigkeiten, welche mit Verschlechterung des Zustandes der älteren Person an Intensität zunahmen. Die Arten von Aufgaben welche dabei übernommen wurden sind breit gefächert. Mit Abnahme des Gesundheitszustandes der zu betreuenden Person und dem Bedürfnis den Wunsch des zu Hause Sterbens zu erfüllen, wurden oftmals professionelle Dienste hinzugezogen, wobei es nicht immer zu reibungslosen Verläufen in der Zusammenarbeit kam. Informelle Helfer/innen gerieten mitunter an ihre Grenzen und standen vor großen Herausforderungen, etwa wenn es notwendig war Entscheidungen über die weitere Versorgung zu treffen. Eng korrespondierend mit den Motivlagen zeigte sich das Phänomen der Reziprozität, welches am Lebensende jedoch im Lichte der abnehmenden physischen und psychischen Fähigkeiten zunehmend unter Druck geriet. Nagl-Cupal, Martin; Daniel, Maria; Koller, Martina; Mayer, Hanna Universtität Wien, Institut für Pflegewissenschaft, Österreich Einleitung, Ausgangslage: Seit einigen Jahren ist im Bereich der familienorientierten Pflege vermehrt Forschung zu bemerken, die sich mit der Situation von pflegenden Kindern beschäftigt. Aufgrund verschiedener methodologischer Herausforderungen, wie Zugangsprobleme oder kleiner Stichproben gibt es kaum Studien, die ein realistisches Bild über die Anzahl pflegender Kinder und Jugendlicher zeichnen. Fragestellung/Ziel; Das Ziel vorliegender Studie bestand in • der Beschreibung der Prävalenz informeller Pflege durch Kinder und Jugendliche im Alter von 10 – 14 Jahren in Österreich • der Quantifizierung kindlicher Hilfsaktivitäten und Auswirkungen auf die Betroffenen und wie sich diese von nicht pflegenden Kindern unterscheiden • der Hochrechnung der Anzahl pflegender Kinder aus der Stichprobe auf alle minderjährigen Kinder und Jugendliche in Österreich im Alter von 5 – 18 Jahren Schlussfolgerung: Es kann von einer großen Engagementbereitschaft bei informellen Helfer/innen ausgegangen werden, eine Unterstützung von Menschen in Einpersonenhaushalten bis hin zum Lebensende geht allerdings mit zusätzlichen Anforderungen einher. Wenn diese durch professionelle Hilfen in den Blick genommen werden, dann kann auch ein Sterben zu Hause gelingen. Mehr Wissen über die Dynamik zwischen den informellen und formellen Hilfebeziehungen ist erforderlich, um entsprechend robuste Hilfearrangements zu schaffen. Methoden, Design: Die Studie wurde als quantitative deskriptiv/komparative Querschnittstudie designt. Ethische Überlegungen: Das Vorliegen einer Einverständniserklärung der erziehungsberechtigten Person war die Voraussetzung zur Teilnahme an der Studie. Alle Kinder wurden auf die Freiwilligkeit ihrer Teilnahme hingewiesen. Die Studie wurde durch die Ethikkommission der Universität Wien genehmigt. 23 Vorträge 16.9.2013 Bedeutung und Belastung von Familien in der häuslichen Langzeitpflege Fragestellung: Welche Voraussetzungen müssen für die Implementierung und zur Erreichung der beschriebenen Zielsetzungen des Projektes im Klinikum geschaffen werden, um es praxisorientiert anwenden zu können? Dorin, Lena (1); Metzing, Sabine (2); Büscher, Andreas (3) 1: Hochschule Osnabrück / Universität Witten/Herdecke, Deutschland; 2: Department für Pflegewissenschaft, Fakultät für Gesundheit, Universität Witten/Herdecke; 3: Hochschule Osnabrück, Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Deutsches Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege (DNQP) Der Vortrag gliedert sich in folgende Ansätze. 1. Beschreibung des Projektes: Ausgangssituation, Zielsetzung sowie die Definition der Zielgruppe. 2. Projektplanung: Erläuterung der grundlegenden Maßnahmen in der Planungsphase wie z.B. Umfeldanalyse (Wer ist vom Projekt betroffen, wie ist die Haltung der einzelnen zum Projekt, wie begegnet man den Kritikern), Meilensteinerarbeitung. (z.B. Schwerpunkt EDV -Anbindung, Kommunikation bzw. Informations-Aspekte) 3. Praktische Inhalte und Instrumente des Projektes: Informationen zum Erstgespräch, zum Familienberatungsgespräch, zum Aufbau eines Pflegenetzwerkes, zu den einzelfallbezogenen Pflegetrainings im Klinikum und in der Häuslichkeit, sowie zum Angebot eines Initialpflegekurses. 4. Evaluation: hier erfolgen die ersten Ergebnisse des Projektes nach 5 monatiger Projektphase. Was hat sich bisher bewährt? Was hat sich als nicht oder schwierig praktikabel gezeigt? 5. Fazit: In der Schlussfolgerung werden die positiven wie auch die negativen Aspekte des Projektes erläutert, Ziel ist es hier auch auf ethische Überlegungen einzugehen, welche durch das Gesundheitssystem mit Blick auf das Projekt vorgegeben sind. Einleitung, Ausgangslage: Die Anzahl zu Hause lebender pflegebedürftiger Menschen mit einem umfangreichen Hilfebedarf nimmt zu. Ohne familiäre Unterstützung wäre ein Leben in der häuslichen Umgebung für diesen Personenkreis nicht möglich, da die verfügbare professionelle Unterstützung durch einen ambulanten Pflegedienst allein selten ausreichend ist, um langfristig den Verbleib in der häuslichen Umgebung trotz schwerer Pflegebedürftigkeit zu gewährleisten. Der Familie kommt daher die zentrale Rolle bei der Versorgung und Betreuung von Schwerpflegebedürftigen zu. Fragestellung: Dieser Beitrag geht in diesem Zusammenhang drei Fragen nach: • Wie häufig können Schwerpflegebedürftige tatsächlich auf familiale Ressourcen zurückgreifen? • Welche zusätzlichen Alltagsanforderungen müssen die pflegenden Familienmitglieder bewältigen? • Wie ist es um die Sorge der Pflegebedürftigen bestellt, dass ihre Familie die notwendige Unterstützung möglicherweise langfristig nicht leisten kann? 16.9. Programm Unterer Konzilssaal Methoden, Datenerhebung, Teilnahme, ethische Überlegungen und Datenanalyse: Im Rahmen der Publikationsreihe Gesundheitsmonitor, einem gemeinsamen Projekt der Bertelsmann Stiftung und der Krankenkasse BARMER GEK, wurde eine Sonderbefragung zu ambulanten Pflegearrangements von Schwerpflegebedürftigen durchgeführt. Im Februar 2012 wurden hierfür 2.524 zu Hause lebende Versicherte mit Pflegestufe II von der BARMER GEK angeschrieben. 1.152 Fragebögen wurden ausgefüllt zurückgesandt, was einer Rücklaufquote von 45,6 % entspricht. Die Daten wurden mittels deskriptiver Statistik analysiert. In Kreuztabellen wurden die Unterschiede zwischen männlichen und weiblichen Schwerpflegebedürftigen ausgewertet. Beratungsbedarfe und Versorgungsarrangements bei zu Hause lebenden Hochbetagten und ihren Bezugspersonen - Erste Ergebnisse des Projektes VersE (Vermeidung stationärer Einweisungen durch die Pflegeberatung nach §7a SGB XI) Krüger, Cornelia; Leib-Gerstner, Anna; Dressel, Holger MDK Bayern, Deutschland Ethische Aspekte wurden im Rahmen dieser Studie berücksichtigt. Im Anschreiben an die Pflegebedürftigen und ihre Familien wurde z.B. versichert, dass die Teilnahme an der Befragung freiwillig ist und aus der Nicht-Teilnahme keine Nachteile entstehen. Zudem wurde die Möglichkeit zur Kontaktaufnahme geschaffen. Die BARMER GEK unterliegt als Körperschaft öffentlichen Rechts besonderen Verpflichtungen zur Einhaltung hoher ethischer und datenschutzrechtlicher Standards. Einleitung, Ausgangslage: 2011 waren in Deutschland 2,5 Mio. Menschen im Sinne des SGB XI pflegebedürftig. Von diesen werden 70% zu Hause hauptsächlich von Bezugspersonen versorgt. Diese sind durch die Pflegesituation und ggf. eigene gesundheitliche Beeinträchtigungen stark belastet. Bei den 80- bis 89-Jährigen liegt die Pflegequote bei ca. 30%. Zudem weißt diese Altersgruppe die meisten Krankenhausbehandlungen auf. Ein großer Beratungsbedarf zu Pflege- und Unterstützungsmöglichkeiten wird vermutet. Ergebnisse: 97 % der Schwerpflegebedürftigen werden im Alltag durch mindestens ein Familienmitglied unterstützt. Wer dies ist, unterscheidet sich je nach Geschlecht des Pflegebedürftigen. So werden Männer deutlich häufiger als Frauen von ihren Ehepartnern betreut. Bei pflegebedürftigen Frauen sind es häufiger die Kinder, aber auch Nachbarn und Freunde oder andere Verwandte. 28 % der pflegenden Angehörigen sind zusätzlich berufstätig, jeder Fünfte lebt nicht mit dem Pflegebedürftigen in einem gemeinsamen Haushalt und hat entsprechend einen Anfahrtsweg zu bewältigen. Jeder Zehnte hat zudem Verantwortung für ein schulpflichtiges oder jüngeres Kind. Bei mehr als einem Drittel der Schwerpflegebedürftigen gaben die pflegenden Angehörigen ihren eigenen Gesundheitszustand als „weniger gut“ oder „schlecht“ an. 41 % der Schwerpflegebedürftigen haben manchmal oder häufig Angst, ihr engstes Familienmitglied könne sie in Zukunft nicht mehr so unterstützen, wie es aktuell der Fall ist. Die Pflegeberatung nach §7a SGB XI soll durch individuelle und gezielte Beratung eine Stabilisierung des häuslichen Pflegearrangements erreichen. Ziel ist, die Versorgung in der Häuslichkeit aufrechtzuerhalten. Obwohl seit 2009 gesetzlich verankert, wird die Pflegeberatung nur wenig nachgefragt. Seit Einführung des Pflege-Neuausrichtungsgesetzes 2013 müssen die Pflegekassen bei Erstanträgen auf Leistungen aus der Pflegeversicherung auf die aufsuchende Pflegeberatung hinweisen. Fragestellung / Ziel: Das Projekt bearbeitet drei Fragestellungen. Ein Ziel ist, den Prozess der aufsuchenden Pflegeberatung nach § 7a SGB XI in der Häuslichkeit eines Pflegebedürftigen zu beschreiben. Es wird untersucht, welche Beratungsanlässe formuliert, welche Angebote unterbreitet und welche Ziele erreicht werden. Methoden, Design: Es wurde ein qualitatives Vorgehen gewählt. Die von den PflegeberaterInnen erhobenen Daten werden inhaltsanalytisch ausgewertet. Schlussfolgerungen, Empfehlungen: Die Ergebnisse ermöglichen eine differenzierte Betrachtung häuslicher Pflegearrangements. Sie zeigen, dass die für Pflegebedürftige unerlässliche familiale Ressource verschiedenen Einschränkungen und Bedrohungen ausgesetzt ist. Die damit einhergehende Fragilität häuslicher Pflegearrangements wird somit zu einer konstanten Herausforderung. Dieser müssen sich auch die professionellen Unterstützungsangebote stellen. Auch wenn sie kaum in der Lage sind, familiäre Ressourcen vollständig zu kompensieren, so können sie dennoch innerfamiliären Anpassungsprozessen beratend und begleitend zur Seite stehen. Die Rolle und Bedeutung der Familien in der Langzeitpflege zu verstehen und zu stärken kann somit als ein zentraler Beitrag zur Sicherstellung einer längerfristigen häuslichen Versorgung angesehen werden. Ethische Überlegungen: Die Ethikkommission der LMU München hat der Durchführung des Projektes VersE zugestimmt (Projektnr. 309-12). Population, Stichprobe, Teilnehmer: Eingeschlossen wurden 80 bis 89 jährige Versicherte in Bayern von drei Krankenkassen. Die Versicherten leben zu Hause, waren innerhalb von 2 Jahren mehr als dreimal im Krankenhaus und erhalten Leistungen der Pflegeversicherung. Sie haben zuvor keine Pflegeberatung erhalten. Aus den eingeschlossenen Versicherten (n=632) wurden zufällig 30 Personen ausgewählt, die bei Zustimmung zur Teilnahme am Projekt eine Pflegeberatung erhalten. Die Pflegeberatung wird von im Auftrag der Pflegekassen tätigen weitergebildeten PflegeberaterInnen übernommen, die vor Projektbeginn zusätzlich eine Schulung erhalten haben. Unterstützung für pflegende Angehörige „Modellprojekt familiale Pflege unter den Bedingungen der G DRG´s“ im Klinikum Itzehoe Datenerhebung / Suchstrategie: Die Durchführung der Pflegeberatung richtet sich nach den Vorgaben des §7a SGB XI. Im Versorgungsplan werden Ressourcen und Probleme der Versicherten benannt sowie Ziele und deren Erreichung formuliert. Zudem wird eine Verlaufskurve zur strukturierten Darstellung wichtiger Zusammenhänge des Versicherten angelehnt an das Trajektmodell nach Corbin & Strauss verwendet. Ein Erhebungsbogen erfasst Angaben zur häuslichen Situation und des Versorgungsnetzes. Mittels FIM/FAM werden Angaben zu den funktionellen Fähigkeiten erhoben. Haack, Michaela; Trede, Karina Klinikum Itzehoe, Deutschland Es zeichnet sich ab, dass aufgrund der demografischen Entwicklung immer häufiger Patienten das Klinikum verlassen, deren Pflege für den Zeitraum nach der Entlassung organisiert werden muss. In vielen Fällen übernehmen hier die Angehörigen die erforderlichen Hilfsleistungen. Datenanalyse: Die im Verlauf bei 23 Versicherten erstellten Dokumente der PflegeberaterInnen werden inhaltsanalytisch nach Mayring, FIM/FAM sowie der Erhebungsbogen quantitativ ausgewertet. Das Klinikum Itzehoe ist Projektpartner eines Modells, das die AOK NORDWEST in Kooperation mit der Universität Bielefeld durchführt. Zielsetzung des Projektes ist es, mit Hilfe von unterschiedlichen Schulungs-, Beratungs- und Gesprächsangeboten, pflegende Angehörige auf die Zeit nach dem Krankenhausaufenthalt vorzubereiten. Ergebnisse, Resultate: Erste Ergebnisse zeigen, dass in der Regel ein mehrmaliger Kontakt der PflegeberaterInnen zu den Versicherten notwendig ist. Dazu erfolgen sowohl Besuche in der Häuslichkeit wie auch telefonische Kontakte. Die Begleitung richtet sich nach den Erfordernissen der Zielerreichung. Auffallend ist der zum Teil sehr geringe Informationsgrad der Versicherten und ihrer Bezugspersonen über Leistungen nach SGB II, IX und XI. Auch werden ehrenamtliche Betreuerdienst oder ähnlich Angebote nur wenig genutzt. Der Einbezug aller relevanten Akteure scheint hilfreich. Eine endgültige Auswertung wird im August 2013 vorliegen. Wichtige Punkte um dieses Ziel zu erreichen sind hierbei die Optimierung der Schnittstelle vom Klinikum in die häusliche Umgebung, die Kompetenzerhöhung in der Umsetzung von pflegerischen Handlungen der Angehörigen, eine Verminderung von pflegebedingten körperlichen wie auch seelischen Leiden der Angehörigen, sowie die Erhaltung und/oder die Verbesserung der Selbstpflegekompetenzen der Patienten durch eine gut strukturierte Versorgung. 24 Vorträge 16.9.2013 bezeichnen. Die Pflege sollte mehrheitlich zuhause durchgeführt worden und die an COPD erkrankten Personen vor mehr als einem Jahr verstorben sein. Schlussfolgerungen, Empfehlungen: Die Pflegeberatung kann zur Aufrechterhaltung und Verbesserung der häuslichen Pflegesituation beitragen. Hierzu sind allerdings umfassende Kenntnisse der PflegeberaterInnen sowie eine individuelle Begleitung notwendig. Ein einmaliger Besuch liefert erste Anstöße, es ist jedoch fraglich, inwieweit dieser die Pflegesituation stabilisieren kann. Datenerhebung: Bei den Probandinnen zuhause wurden narrative semi-strukturierte Interviews geführt, wobei die durchschnittliche Interviewdauer bei einer Stunde und zehn Minuten lag. Zu Beginn der Interviews wurde den Teilnehmerinnen eine Erzählaufforderung gestellt. Anschliessend folgte ein Nachfrageteil für den ein semistrukturierter Leitfaden entwickelt und eingesetzt wurde. Familiale Strategien im Umgang mit Epilepsie Steffen, Hermann-T. von Bodelschwinghsche Stiftungen, Deutschland Datenanalyse: In der Within-Case-Analyse wurde mit Hilfe des Codierparadigmas nach Strauss (Böhm, 2012, S. 479) für jeden Fall das Erleben sowie ein zentrales Phänomen bzgl. der Erfahrungen während der Pflege am Lebensende erarbeitet. In der Cross-Case-Analyse wurden für die vier ehemaligen pflegenden Ehefrauen die zugrunde liegenden Phänomene bzgl. der kontextuellen Ausprägungen, den ursächlichen Bedingungen, den Strategien und den Konsequenzen erarbeitet. Abschliessend wurden die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den Fällen identifiziert. Einleitung, Ausgangslage: Epilepsien zählen unabhängig von der sozialen Schicht, dem Lebensalter und der Kultur des jeweiligen Landes mit einer Prävalenz von 0,4 – 0,8% in der Bevölkerung zu den häufigsten chronischen neurologischen Erkrankungen weltweit. Wie für chronische Krankheit typisch sind Epilepsien durch Merkmale gekennzeichnet, die sie von akuten Erkrankungen unterscheiden: Sie sind durch Dauerhaftigkeit charakterisiert – nicht selten zeigen sich Verläufe von 25 Jahren und mehr, auch wenn die Remissionsrate auf 60 – 80% geschätzt wird –, zugleich ist ihnen eine besondere Verlaufsdynamik zu Eigen. So können – je nach Frequenz und Gestalt der Anfälle – stabile, instabile und krisenhafte Phasen wechselseitig alternieren. Nicht zuletzt lassen sie sich durch ihre Verwobenheit von biographischen, krankheits- und alltagsbezogenen Aspekten darstellen, die Menschen mit Epilepsie mannigfaltige Bewältigungs- und Anpassungsbemühungen abverlangen. Jedoch sind nicht die Betroffenen Individuen allein, sondern gleichermaßen das familiale Umfeld gefordert, das sowohl das Krankheitsmanagement unterstützen und mitgestalten als auch für die Aufrechterhaltung familialer Funktionalität Sorge tragen muss. Ergebnisse: Die zentralen Phänomene aus der Within-Case-Analyse lauten für Fall eins: Das Leben gut abschliessen; Versorgungsart am Lebensende als Kennzeichnung der Unterordnung und Pflicht für Fall zwei; Dem Lebensende als Zuschauerin ausgesetzt sein für Fall drei und Das Lebensende als Chance, gemeinsam einen guten Abschluss zu finden für Fall vier. In der Cross Case Analyse wurde als zentrales Konzept für die kontextuellen Faktoren die Partnerschaft als Fundament der Versorgungsart am Lebensende identifiziert. Zuhause sterben als Sinn in der letzten Lebensphase und die Erfüllung von letzten Wünschen stellt die ursächliche Bedingung aller vier Fälle dar. Als Strategie konnte in den vier Fällen die Übernahme einer aktiven oder passiven Rolle als pflegende Angehörige gefunden werden. Als Konsequenz liegen den vier Fällen nach der Wunscherfüllung bis zum Tod des Partners entweder die Schöpfung neuer Energien und Sinnhaftigkeit oder das Erleben von Apathie und Sinnlosigkeit zugrunde. Obgleich die Lebensqualität von Menschen mit Epilepsie in den letzten Jahrzehnten zunehmend im Fokus wissenschaftlichen Interesses steht, sind die Auswirkungen der Erkrankung auf die betroffenen Familien und ihr Umgang mit den mehrdimensionalen Herausforderungen bislang nur unzureichend erforscht. Vorliegende Arbeiten thematisieren hauptsächlich Epilepsien der Kindheit oder Jugend. Den Effekten der Erkrankung im Erwachsenenalter auf die Familie gilt dabei zu wenig Beachtung. Dementsprechend selten leiten die Studien aus den Ergebnissen konkrete Hinweise für die Versorgungsgestaltung ab. Die Erfahrungen aller Fälle konnten zum zentralen Phänomen „Ganzheitliche Teilnahme während der Lebensendphase als Auswirkung auf das Leben danach“ verdichtet werden. Alle Fälle erlebten gemeinsame und falleigene Wissens- und Unterstützungsbedarfe in der Lebensend- und Trauerphase. Schlussfolgerung: Diese Studienergebnisse verdeutlichen, dass die betroffenen Familien in der Pflege am Lebensende von spezialisierten Palliative-CareFachpersonen unterstützt werden sollten. Dies damit die COPD-Betroffenen und ihre nächsten Angehörigen in der herausfordernden Lebensendphase adäquat betreut werden und die Angehörigen die Trauerphase ohne Traumata durchleben können. Fragestellung / Ziel: Vor diesem Hintergrund zielt die Studie auf die Exploration des familialen Umgangs mit Epilepsie. Welche Strategien des Umgangs mit Epilepsie lassen sich in Familien mit einem betroffenen Erwachsenen finden? Methoden, Design: Qualitatives Forschungsdesign mit leitfadengestützten Interviews. Auswertung im Rahmen Familienforschung. halbstrukturierten fallrekonstruktiver Lebensqualität im Alter - Eine Konzeptanalyse Boggatz, Thomas FH Salzburg, Österreich Ethische Überlegungen: Alle Mitglieder der untersuchten Familien wurden über das Forschungsvorhaben umfassend aufgeklärt und stimmten der Mitwirkung zu. Die erhobenen Daten wurden in der Folge vollumfänglich in Bezug auf Namen, Herkunftsort, Geburtsdaten und berufliche bzw. schulische Hintergründe anonymisiert bzw. pseudonymisiert. Einleitung: Lebensqualität im Alter zu fördern ist ein zentrales Anliegen des Pflegeberufs. Dieses Konzept wird jedoch unterschiedlich interpretiert, und es besteht Unklarheit über seine Merkmale. Gleiche Aspekte können dabei als beeinflussender Faktor oder als bestimmendes Merkmal gelten. Dies erschwert es, zu bestimmen, worin Lebensqualität als Ergebnis von Pflege- und Betreuungsleistungen besteht. Population, Stichprobe, Teilnehmer, Datenerhebung / Suchstrategie: Es wurden insgesamt zehn Familien interviewt. Die Auswahlstrategie der Familien folgte dem Theoretical Sampling von Fall zu Fall, welches konsekutiv mittels äußerer, im Verlauf interner Kontrastierung vorgenommen wurde. Ziel: Das Ziel dieser Konzeptanalyse war es, Lebensqualität im Alter als Ergebnis von Pflege und Betreuungsleistungen zu definieren. Hierzu sollten die verschiedenen Definitionen von Lebensqualität identifiziert und bezüglich ihrer Eignung als Ergebnisdefinition verglichen werden. Datenanalyse: Die Analyse der Daten erfolgte mittels einer Methodenkombination aus Grounded Theory und Objektiver Hermeneutik in einer Schrittfolge aus Themenanalyse und Verlaufsprotokollierung, Sequenzanalyse, Überführung in Codes und anschließender Integration in übergeordnete Kategorien. Methode: Literaturreview. Ergebnisse, Resultate: Es wurden insgesamt vier Strategien im familialen Umgang mit der Erkrankung herausgearbeitet, welche sich in unterschiedlichen Ausprägungen als förderlich für den Erhalt autonomer Lebenspraxen der Familien erwiesen. Suchstrategie: Recherche in den Datenbanken Medline, CINAHL, PsycInfo und Gerolit mit einer Kombination der Suchbegriffe „Quality of Life“ „Aged“ und „Concept Analysis“ für den Zeitraum von 1992 – 2012. Ältere Arbeiten wurden einbezogen, wenn jüngere Quellen auf sie verwiesen. Eingeschlossen wurden theoretische Arbeiten und Expertenmeinungen zum Begriff Lebensqualität, qualitative Studien, die das Konzept aus der Sicht der Betroffenen untersuchten, sowie quantitative Studien, in denen das Konzept gemessen oder ein Messinstrument zu seiner Erhebung entwickelt wurde. Schlussfolgerungen, Empfehlungen: Die Ergebnisse sollen genutzt werden, um die epileptologische Beratung und Versorgung von Betroffenen und Angehörigen stärker an den familialen Bedürfnissen auszurichten und in der Folge einen autonomeren Umgang mit der Epilepsie zu ermöglichen. Datenanalyse: Konzeptanalyse nach Walker & Avant. Erfahrungen und Bedarfe pflegender Partnerinnen in der häuslichen Pflege verstorbener Männer mit chronisch obstruktiver Lungenkrankheit: Eine Multiple Case Study Resultate: Insgesamt wurden 208 Publikationen ausgewertet. Vier unterschiedliche Grundbegriffe von Lebensqualität im Alter wurden festgestellt: Lebensqualität als objektive Lebenssituation, als subjektives, allgemeines Wohlbefinden, als Bedürfnisbefriedigung, und als mehrdimensionaler innerer Zustand. Die objektive Lebenssituation wird in der Literatur als Einflussfaktor für die anderen drei Konzepte beschrieben. Einige Autoren sehen allgemeines Wohlbefinden als Resultat von Bedürfnisbefriedigung an und verstehen letztere als eindimensionales Phänomen, das auf Grund von Anpassung relativ konstant bleibt. Andere Autoren sehen Bedürfnisse als Komponenten von Lebensqualität als mehrdimensionalem innerem Zustand an, deren Befriedigung nicht notwendig mit allgemeinem Wohlbefinden zusammenhängt und situationsspezifischen Veränderungen unterliegt. Einige Autoren schlagen vor, Lebensqualität als Kombination von objektiver Situation und subjektivem Befinden zu beschreiben. Dieser Ansatz ist zur Definition von Lebensqualität als Ergebnis nicht geeignet, da er sowohl Ursachen als auch Wirkungen erfasst. Rohr, Fanny (1); Fringer, André (2) 1: FHS St.Gallen, Schweiz; 2: Institut für Angewandte Pflegewissenschaft IPW-FHS, Schweiz Einleitung: Pflegende Angehörige von an COPD erkrankten Menschen in der letzten Lebensphase haben bedeutende ungedeckte Bedarfe durch Pflegebelastung und wenig passende Unterstützung während der Pflege am Lebensende und des Trauerprozesses (Hasson et al., 2009). Ziel: Ziel dieser Studie war es, die Erfahrungen und Bedarfe von älteren ehemaligen pflegenden Partner und Partnerinnen von an COPD erkrankten Personen in der Lebensendphase zu erforschen. Methodik: Mit einem Multiple-Case-Study-Design wurden die Erfahrungen und Bedarfe von vier älteren ehemaligen pflegenden Partnerinnen während ihrer Pflege am Lebensende und nach dem Versterben ihres an COPD erkrankten Mannes umfassend untersucht. Schlussfolgerungen: Lebensqualität als Ergebnis von Pflege- und Betreuung sollte als subjektiver Zustand verstanden werden. Empirische Untersuchungen sind notwendig, um zu klären, ob dieser Zustand eindimensional und konstant oder mehrdimensional und sensibel für Veränderungen von Umständen ist. Ethik: Die vorliegende Untersuchung wurde von der kantonalen Ethikkommission St.Gallen geprüft und für ethisch unbedenklich erklärt (Ref. Nr. EKSG 12/123). Stichprobe: Die Stichprobe stellte eine zweckgebundene und gesteuerte Gelegenheitsauswahl dar. Die Einschlusskriterien dieser Studie waren, dass alle Teilnehmenden über 60 Jahre alt sind und sich selbst als ehemalige pflegende Angehörige sowie Partner oder Partnerinnen von verstorbenen COPD-Betroffenen 25 Vorträge 16.9.2013 Datenerhebung: Daten zur Sturzangst wurden unmittelbar nach der Heimaufnahme und drei Monate später von geschulten Forschungsassistentinnen erhoben. Diese füllten im Interview gemeinsam mit den Bewohnerinnen und Bewohnern die „Falls Efficacy Scale-International Short Form“ (Short FES-I, Kempen et al., 2008) aus und entnahmen die Erfassung der Sturzangst seitens der pflegerischen Mitarbeiter aus der Pflegedokumentation. Der Short-FES-I ist ein reliables und valides Instrument (Kempen et al., 2008), welches auch bei Personen mit kognitiven Einschränkungen anwendbar ist (Hauer et al., 2011). Entstehung von Bettlägerigkeit in der institutionellen Langzeitpflege – Einflüsse auf die allmähliche Immobilisierung älterer Menschen Schrank, Sabine (1); Zegelin, Angelika (2); Mayer, Hanna (1) 1: Institut für Pflegewissenschaft, Österreich; 2: Institut für Pflegewissenschaft, Universität Witten/ Herdecke Ausgangslage: Bettlägerigkeit ist ein alltägliches Phänomen der Pflege, deren Auswirkungen auf die betroffenen Menschen vielfach noch immer verkannt werden. Oftmals scheint eine zunehmende Immobilisierung älterer Menschen etwas ganz Normales zu sein, was zum Alter dazugehört. Erste Studien zum Thema Bettlägerigkeit zeigen, dass es sich dabei um einen schleichenden Prozess handelt. Entscheidend ist dabei der Eintritt in die Ortsfixierung, d.h. der Mensch ist nicht mehr in der Lage, sich selbst zu transferieren. Er kann nicht mehr gehen, oft auch nicht mehr stehen, er bleibt „am Ort sitzen“ und benötigt für den Wechsel Hilfe. Dass Menschen in Pflegeheimen verhältnismäßig viel Zeit im Bett verbringen, ohne dass die Gründe hierfür geklärt sind – einer ersten Prävalenzstudie aus Österreich zufolge 49,8%, bleibt bislang ebenso völlig ungeachtet wie die Zahl älterer ortsfixierter Menschen – 61,8%, die zwar aus dem Bett „herausgesetzt“ werden, aber nicht über ihren eigenen Bewegungsradius bestimmen können. Datenanalyse: Deskriptive Statistik sowie Rangkorrelation nach Spearman mittels SPSS 18. Ergebnisse: Das mittlere Alter der Teilnehmer betrug 83,4 Jahre, knapp 70% waren weiblich. Bei Heimaufnahme war es möglich, bei 160 Bewohnern (61%) die Short FES-I auszufüllen, wobei bei 152 Bewohnern ein Summenscore berechnet werden konnte. Der Mittelwert betrug 12,3 (sd= 5,1). 48,7% hatten geringe Bedenken (7-10 Punkte) und 51,3% hohe Bedenken (11-28 Punkte) zu stürzen. Innerhalb der ersten vier Wochen wurde bei 180 Bewohnern durch die Mitarbeiter eine Sturzrisikoeinschätzung durchgeführt. Bei 38 Bewohnern (21,1%) wurde eine Sturzangst angegeben. Der Mittelwert der Short-FES-I bei Bewohnern, bei denen die Mitarbeiter eine Sturzangst einschätzten, unterschied sich nicht von den Bewohnern, bei denen die Mitarbeiter keine Sturzangst dokumentiert hatten (MW= 12,2 versus 12,7, p= 0,819). Nach drei Monaten befanden sich noch 234 Bewohner in der Studie. Von diesen konnten 107 Bewohner die Fragen zur Short FES-I beantworten. Zu diesem Zeitpunkt betrug der Mittelwert 11,9 (sd= 4,9). 49,5% der Bewohner hatten zu diesem Zeitpunkt geringe und 50,5% schwere Bedenken zu stürzen. Ziel/ Fragestellung: Ziel dieser Studie ist es Einflussfaktoren auf die Entstehung von Bettlägerigkeit im Kontext institutioneller Langzeitpflege aufzuzeigen und den Einfluss der Institution und der professionellen AkteurInnen auf die Phänomene Ortsfixierung und Bettlägerigkeit darzustellen. Zudem trägt die Untersuchung zu einer Bewusstseinsänderung bei, diese Phänomene genauer in den Blick zu nehmen. Diskussion: Bei Heimaufnahme gab die Hälfte der Bewohner hohe Bedenken zu stürzen an, was sich nach drei Monaten bestätigte. Die Einschätzung mit der ShortFES-I und die Einschätzung der Sturzangst durch die Mitarbeiter stimmte nicht überein. Eine mögliche Erklärung wäre, dass sich die Konzepte von Sturzangst zwischen der Short-FES-I und den Heimmitarbeitern unterscheiden. Eine weitere ErkIärung wäre, dass in den Einrichtungen bislang nur wenig Augenmerk auf das Phänomen der Sturzangst gelegt wurde und nicht in allen Fällen dokumentiert wurde. Limitation: Die Short-FES-I konnte nur von 61% der Bewohner beantwortet werden. Bewohner mit schweren kognitiven Einschränkungen wurden damit nicht erfasst. Design: Dieser Studie liegt ein qualitatives multiple holistic Case Study Design zugrunde. Anhand retrospektiver Fallkonstruktionen ausgewählter BewohnerInnen von Langzeitpflegeeinrichtungen wird der Verlauf der zunehmenden Immobilisierung rekonstruiert. Ethische Überlegungen: Aufgrund der Vulnerabilität der UntersuchungsteilnehmerInnen ist die Beachtung ethischer Richtlinien von zentraler Bedeutung. Diese betreffen den Informed Consent, das Prinzip der Freiwilligkeit und die vollständig anonymisierte Verarbeitung der Daten. Schlussfolgerung, Empfehlungen: Sturzangst ist bei Pflegeheimbewohnern ein häufiges Phänomen, welches von den Mitarbeitern nicht immer erfasst wird. Sturzängste sollten frühzeitig erkannt werden, um gemeinsam mit den Bewohnern Möglichkeiten zu suchen, diese Ängste zu minimieren. Stichprobe: Für die Untersuchung wurden BewohnerInnen von Langzeitpflegeinstitutionen herangezogen, die beispielgebend für eine zunehmende und schleichende Immobilisierung ohne physiologische Ursachen wie beispielsweise Schlaganfall oder Herzinfarkt sind. Die Stichprobe setzt sich aus neun Fällen zusammen. „Wie gut sind wir eigentlich?“ – Pflege-Ergebnisse aus Routinedaten Datenerhebung: Zur Identifikation von Einflussfaktoren auf die Entstehung von Bettlägerigkeit kommen multiple Methoden zum Einsatz: teilnehmende Beobachtungen (im Zeitraum Jänner 2012 bis April 2012 und Oktober 2012 bis Jänner 2013), Interviews aus drei verschiedenen Perspektiven (BewohnerInnen, professionelle AkeurInnen und Angehörige) und Analysen der Pflegedokumentationen. Hunstein, Dirk (1); Sippel, Birgit (1); Rode, Dagmar (2) 1: ePA-CC GmbH, Wiesbaden (Deutschland); 2: ZeQ AG, Mannheim (Deutschland) Einleitung: Die Notwendigkeit, pflegesensitive Ergebnisse nachzuweisen, ist keine neue Forderung. Bereits Florence Nightingale beklagte das Fehlen adäquater Aussagen zur Ergebnisqualität: „The vagueness and looseness of the information one receives in answer to that much abused question ‚Is he better?’ would be ludicrous, if it were not painful“ (Nightingale, 1859, S. 59f.). Dabei beklagt sie nicht nur das Fehlen von Antworten, sondern auch die unklare Fragestellung. Datenanalyse: Es werden Within-Case Analysen durchgeführt, bei denen die einzelnen Fälle in sich analysiert werden, ohne dass sie mit den Ergebnissen der anderen Fälle in Verbindung gebracht werden. Bei der anschließenden Cross-Case Analyse werden die Ergebnisse aus den Within-Case Analysen zusammen zu zentralen Ergebnissen analysiert. Mehr als 150 Jahre später gibt es Systeme wie die NOC (Nursing Outcomes Classification; Johnson, Maas & Moorhead, 2005), gesetzliche Vorgaben wie die vergleichende externe Qualitätssicherung nach §137 SGB V (für D, in A und CH ähnlich) sowie vielfältige Forschungsprojekte zu Pflegeergebnissen (z. B. Schubert et al., 2005). Trotzdem scheint das Thema pflegesensitive Ergebnisse weder von der Pflegepraxis noch der Öffentlichkeit richtig wahrgenommen zu werden. Ein Grund hierfür könnte die Komplexität der Messung pflegesensitiver Ergebnisse sein, zu deren Erfassung Erhebungsinstrumente genutzt werden, die zusätzlich zur „normalen“ Pflegedokumentation eingesetzt werden müssen. Hinzu kommt, dass sich die Perspektive der Ergebnismessung resp. die Bewertung der Daten je nach Blickwinkel – z. B. Patienten/ Bewohner, Pflegefachpersonen, Einrichtungen oder Kostenträger – unterscheidet. Ergebnisse: Zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist die Datensammlung in vier Fällen abgeschlossen, fünf weitere Fälle befinden sich gerade in der Datenerhebung. Erste Ergebnisse auf Ebene der Within-Cases zeigen die Komplexität der Verläufe und der einzelnen individuellen kritischen Punkte. Auf einer ersten allgemeinen Ebene der Cross-Case Analyse kann man drei erste Einflussfaktoren identifizieren: Einstellung der professionellen AkteurInnen zur Mobilität, starre Organisationsstrukturen und räumliche Gegebenheiten. Schlussfolgerungen: Anhand der ersten Ergebnisse wird deutlich, dass die Entstehung von Bettlägerigkeit ein multifaktorielles Phänomen darstellt, welches zu einem großen Teil institutionell beeinflusst wird und nicht alleine auf physiologische Einflussfaktoren zurückzuführen ist. Das bedeutet, dass die Entwicklung geeigneter Interventionen zur Prävention als auch zur Verbesserung zunehmender Immobilisierung älterer Menschen in Institutionen in Folge an verschiedenen Stellen eingreifen muss. Fragestellung / Ziel: In dem Vortrag soll ein praxisnaher Lösungsansatz vorgestellt werden, in dem Qualitätsindikatoren direkt aus Routinedaten des Pflegeprozesses generiert werden. Aus diesen können auch berufspolitisch bedeutsame Erkenntnisse - wie Hinweise auf den Zusammenhang zwischen Personalkapazität und Pflegequalität - gewonnen werden. An Hand ausgewählter Indikatoren wird exemplarisch das Potenzial solcher Daten aufgezeigt. Abschließend werden die Grenzen von Routinedaten zur Qualitätsbewertung diskutiert. Sturzangst bei Pflegeheimbewohnerinnen und -bewohnern Heinze, Cornelia (1); Dassen, Theo (2) 1: Evangelische Hochschule Berlin, Deutschland; 2: Charité Universitätsmedizin Berlin Methode und Ergebnisse: Mit dem Assessmentinstrument ePA-AC und den Interventionsdaten aus LEP Nursing 3 stehen zwei praxiserprobte RoutineMessverfahren zu Pflegeproblemen/ Pflegediagnosen, Maßnahmen und Pflegeergebnissen zur Verfügung. In Deutschland und in der Schweiz arbeiten bisher über 70 Kliniken/ Spitäler mit diesen Methoden in ihrer elektronischen Pflegeprozessdokumentation. Durch die Menge an Routinedaten, ggf. auch in Verbindung mit ergänzenden klinischen Informationen wie z. B. Abrechnungsdaten, sind weiterführende epidemiologische Studien möglich. An einer Stichprobe von über 25.000 Fällen eines Akutkrankenhauses werden folgende Indikatoren aus Routinedaten exemplarisch dargestellt: • Wiedergewinn von Fortbewegungsfähigkeit nach endoprothetischer Operation der unteren Extremität • Zusammenhang von dokumentierten Lagerungsmaßnahmen und Auftreten von Dekubitalulzera >2° • Harnwegskatheter assoziierte Infektionen Einleitung: Sturzangst kann den Verlust körperlicher und geistiger Fähigkeiten zur Folge haben, zu einem erhöhten Sturzrisiko führen und mit einer niedrigen Lebensqualität einhergehen (Scheffer et al., 2008). Bislang existieren nur wenige Studien zum Phänomen Sturzangst in deutschen Pflegeheimen. Fragestellungen: 1. Wie hoch ist die Sturzangst bei Pflegeheimbewohnerinnen und –bewohnern bei Heimaufnahme und nach drei Monaten? 2. Stimmt die Einschätzung der Heimmitarbeiter mit der Einschätzung mit der „Falls Efficacy Scale- Short Form“ überein? Design: Die Daten wurden im Rahmen der prospektiven Längsschnittstudie „Gesundheitsbezogene Lebensqualität bei Pflegeheimbewohnern“ erhoben. Ethische Überlegungen: Die Studie wurde von der Ethikkommission der Charité genehmigt. Voraussetzung zur Teilnahme war die informierte Zustimmung der Bewohner oder ihrer gesetzlichen Betreuer. Ausgeschlossen wurden Bewohner im Terminalstadium. Schlussfolgerungen und Empfehlungen: Routinedaten zu pflegerelevanten Patientenzuständen (= Pflegeprobleme oder Pflegediagnosen), die während des Krankenhausaufenthalts wiederholt erhoben werden und die zugehörigen Leistungsdaten ermöglichen erweiterte Perspektiven bei der Beur-teilung pflegesensitiver Ergebnisse. Hierzu gehören auch gesundheitswirtschaftliche und epidemiologische Blickwinkel. Population, Stichprobe, Teilnehmer: Elf Pflegeheime aus Berlin und Brandenburg wurden zufällig ausgewählt. 553 Bewohner, die im Zeitraum von April 2009 bis Dezember 2009 in die Pflegeheime aufgenommen wurden, wurden über die Studie informiert. 307 Bewohner gaben die informierte Zustimmung (55,5%). 26 Vorträge 16.9.2013 Bei der Bewertung der Ergebnisse sind Einflussfaktoren wie strukturelle Rahmenbedingungen und Erhebungsqualität zu berücksichtigen. Ob in multidisziplinären Settings eine monodisziplinäre Ergebnismessung sinnvoll ist oder nicht, ist eine berufspolitische Frage, die im Raum D-A-CH länderübergreifend diskutiert werden sollte. Erkenntnisse dazu, wie Pflegeaufwand in Abhängigkeit von Fähigkeiten und Einbußen der Bewohner zu erklären ist. Fragestellung: Wie gut erklärt ein auf den Pflegestufen des SGB XI basierendes Modell den tatsächlichen zeitlichen Aufwand für Pflege und Betreuung von Pflegeheimbewohnern? Lässt sich auf der Basis von bewohnerbezogenen Assessment- Daten zu Fähigkeiten und Einbußen (und ggf. Leistungen) ein Modell entwickeln, welches den tatsächlichen zeitlichen Aufwand für Pflege und Betreuung von Pflegeheimbewohnern besser erklärt als das Modell auf Basis der Pflegestufen des SGB XI? Literatur: Johnson, M., Maas, M. L., & Moorhead, S. (Eds.). (2005). Pflegeergebnisklassifikation NOC. Bern, Göttingen: Huber. Nightingale, F. (1859). Notes on Nursing. London: Harrison. Schubert, M., Schaffer-Witvliet, B., de Geest, S., Aiken, L., Sloane, D. M., Clark, S., Abraham, I., Glas, T. (2005). RICH Nursing Study: Effects of Rationing of Nursing Care in Switzerland on Patients' and Nurses' Outcomes. Bern: Bundesamt für Gesundheit. Pflegebedarfserfassungsinstrumente Vergleich der Outcomes BESA und Stichprobe: Die Stichprobe bestand aus N=594 Bewohner aus 13 Pflegeheimen, die hinsichtlich Pflegestufen, Geschlecht und Alter annähernd der Grundgesamtheit deutscher Pflegeheime entsprechen. Die Auswahl der Pflegeheime stellte eine Gelegenheitsstichprobe dar, die Berücksichtigung der Fälle erfolgte randomisiert. Methoden: Erhoben wurden einerseits dichotome Assessmentdaten zu Fähigkeiten und Einbußen, die durch eine Pflegefachkraft der Einrichtung beurteilt wurden. Anschließend erfolgte eine Zeiterfassung über 48h, die sich auf alle Bewohnerkontakte zwischen Pflege- und Betreuungspersonal sowie auf bewohnerferne Tätigkeiten erstreckte, die konkret dem jeweiligen Bewohner zuzuordnen waren. Die Zeiterfassung erfolgte mittels Stoppuhren als Selbstaufschreibung. Nichtparametrische Methoden des maschinellen Lernens (Regressionsbäume und MARS) wurden eingesetzt, um Modelle zu entwickeln, die aus den Assessmentdaten die Zeitaufwände erklären. Eingesetzt wurden dazu verschiedene Packages der Statistiksprache R. Zur Interpretation der Generalisierbarkeit der Modelle kamen Kreuzvalidierungen zum Einsatz. RAI: Saxer, Susi; Gattinger, Heidrun Fachhochschule St.Gallen, Schweiz Wie in vielen Ländern ist es auch in der Schweiz eine gesetzliche Verpflichtung, den Pflegebedarf von Menschen in stationären Pflegeeinrichtungen zu erheben und notwendige Pflegemassnahmen zu planen. In der Deutschschweiz kommen in den Pflegeheimen die beiden Systeme BESA (BewohnerInnen EinStufungs- und Abrechnungssystem) und RAI-NH (Resident Assessment Instrument – Nursing Home) zur Anwendung. Obwohl die beiden Instrumente in allen Pflegeheimen der Deutschschweiz zur Anwendung kommen, gibt es bis heute keine publizierte Untersuchung zur Vergleichbarkeit der Outcomes. Ergebnisse: Das Modell auf der Basis der SGB-XI- Pflegestufen erklärte die gemessenen Zeiten mit r2=0,35. Wurden nur Grundund Behandlungspflegeleistungen (keine soziale Betreuung, keine Dokumentation) berücksichtigt, so erreichte das Pflegestufen- Modell r2= 0,43. Mit einem auf dem CART- Algorithmus basierenden Regressionsbaum mit 5 Items (6 Fallgruppen) konnten die Pflegeaufwandszeiten mit r2= 0,48 bzw. 0,60 (nur Grund- und Behandlungspflege) erklärt werden. Ein MARS- Modell mit 50 Termen und bis zu 3 zugelassenen Interaktionen zwischen den Prädiktorvariablen erklärte die Pflegeaufwandszeiten mit r2=0,71 bzw. r2=0,77. Das Ziel der vorliegenden Studie ist, den Pflegeaufwand gemessen mit dem Minimum Data Set (MDS) von RAI-NH und mit dem BESA-Leistungskatalog (BESALK 2010) zu vergleichen. Es handelt sich um eine Querschnittstudie mit einem deskriptiven Design. Die Untersuchung wurde von der zuständigen Ethikkommission des Kantons St. Gallen genehmigt (EKSG 11/046). Schlussfolgerungen: Es konnte gezeigt werden, dass die SGB XI- Pflegestufen nicht ausreichend homogen sind und Pflegeaufwandzeiten in der stationären Pflege nicht befriedigend genug erklären, um ein solches Modell zur Personalbemessung empfehlen zu können. Auf der Basis von Entscheidungsbäumen ist ein einfaches und Fallgruppensystem möglich, dessen Gruppierungsregeln intuitiv verständlich sind. Ein solches Modell erklärt die Pflegeaufwandszeiten deutlich besser als die Pflegestufen und ist einrichtungsübergreifend valide. Es genügen bei diesem Modell 5 dichotome Items. Noch bessere Varianzaufklärung ermöglichen Modelle auf der Basis von MARS, die aber auch deutlich komplexer sind. Während sich Leistungszeiten der Grund- und Behandlungspflege mit den Modellen gut erklären lassen, so stellt die Erklärung im Bereich der sozialen Betreuung noch eine Herausforderung dar. Offensichtlich sind diese Leistungen stärker durch Einrichtungs- als durch Bewohnercharakteristika zu erklären. Eine solche Einbeziehung von Organisationscharakteristika auf Einrichtungsund Wohnbereichsebene bietet die Aussicht, die Güte der Modelle noch weiter verbessern. Die Datenerhebung fand in zwei Schweizer Pflegeheimen statt. Anhand einer Gelegenheitsstichprobe wurden pro Heim ca. 2/3 der Bewohnerinnen und Bewohner ausgewählt. Die Auswahl der Stichprobe erfolgte aufgrund der letzten BESA bzw. RAI-NH Einstufung. Entsprechend der aktuellen Verteilung der Pflegeabhängigkeit wurden leicht-, mittel- und schwerpflegeabhängige Bewohnende eingeschlossen. Im Pflegeheim I wurden drei Datenerhebungen durchgeführt. Einmal wurden die Bewohnenden mit dem im Haus üblicherweise angewandten Assessmentinstrument (MDS) eingeschätzt (MDS Eigen). Eine zweite Einschätzung derselben Bewohnerinnen/Bewohner wurde von einer externen Expertin mit dem BESA-LK 2010 durchgeführt. Eine dritte Datenerhebung erfolgte durch eine externe Expertin mit MDS (MDS Fremd). Im Pflegeheim II wurden zwei Datenerhebungen durchgeführt. Die Bewohnenden wurden zunächst mit dem im Haus üblichen Instrument eingeschätzt (BESA-LK 2010 Eigen) und ein zweites Mal von einem externen Experten mit MDS (MDS Fremd). Die Einschätzungen wurden unabhängig voneinander vorgenommen und die Expertin/der Experte war in Bezug auf die Einschätzungsergebnisse der internen Pflegefachpersonen verblindet. IT-gestützte Monitoring-Systeme zur Vermeidung von unerwünschten Arzneimittelwirkungen – Eine Literaturübersicht Die Datenanalyse erfolgte mittels der Statistiksoftware IBM SPSS Statistics (Version 19). Die Daten der Eigen- und Fremdeinschätzungen wurden anhand absoluter und relativer Häufigkeiten deskriptiv analysiert. Anhand von Bland-Altman-Plots wurde die Übereinstimmung der beiden Messungen grafisch dargestellt. Um die Unterschiede in den Gruppen zu testen, kam bei Normalverteilung der Daten der TTest für verbundene Stichproben zur Anwendung oder der Wilcoxon-VorzeichenRangtest (wenn keine Normalverteilung). Bei der Übereinstimmung der Eigen- und Fremdeinschätzung, eingeteilt in Tarifstufen, wurde der Prozentanteil der Bewohnenden welche in eine andere Tarifstufe wechselte ermittelt. Anhand des Rand-Homogenitäts-Tests wurde der Unterschied getestet. Gräske, Johannes; Schmidt, Annika; Worch, Andreas; Wolf-Ostermann, Karin Alice Salomon Hochschule Berlin, Deutschland Einleitung: Mit Zunahme des Anteils älterer Personen in der Gesellschaft wird die Frage nach den Versorgungserfordernissen und entstehenden Hilfe- und Pflegebedarfen zunehmend wichtig. Das Thema unerwünschte Arzneimittelwirkungen (UAW) auf Grund von Polypharmazie rückt dabei verstärkt in den Fokus der Versorgung – insbesondere auch in stationären Pflegeeinrichtungen. Wissenschaftlich werden Multimedikation und UAW bei älteren Menschen in Deutschland erst seit kurzem systematisch erarbeitet. In Pflegeheimen nehmen Bewohner/innen bis zu neun aktive Medikamentenwirkstoffe ein, im Mittel entstehen dadurch 4,6 UAW pro 100 Bewohner/innenmonate. IT-gestützte Monitoring-Systeme gelten im Allgemeinen als akzeptierte und effiziente Möglichkeiten zur Vermeidung von UAWs. Allerdings fehlt bislang gänzlich ein systematischer Überblick zu direkten Auswirkungen von IT-gestützten Systemen zur Vermeidung von UAWs auf gesundheitsbezogene Outcomeparameter wie Lebensqualität, neuropsychiatrische Symptome, Stürze etc. Sowohl bei der Prüfung der Übereinstimmung zwischen Eigen- und Fremdeinschätzung in Minuten, als auch in den Tarifstufen wurden signifikante Unterschiede festgestellt. Wobei in beiden Pflegeheimen die Eigeneinschätzung im Mittel höher war. Dies zeigte sich dann auch in der Einteilung nach Tarifstufen: in beiden Heimen wurde die Hälfte bzw. 54% der Bewohnenden mittels Eigeneinschätzung in höhere Tarifstufen eingeteilt. Die Übereinstimmung bei der Eigen- und Fremdeinschätzung mit MDS war hoch. Die MDS Eigeneinschätzung lag im Mittel nur 1,5 Minuten über der Fremdeinschätzung und 64% der Bewohnenden wurden in die gleiche Tarifstufe eingeteilt. Fragestellung: Im Rahmen einer systematischen Literaturarbeit wird ein Überblick zu verfügbarem Wissen bzgl. Effekten von IT-gestützten Monitoring-Systemen erarbeitet und insbesondere der Frage nachgegangen, ob diese Systeme nachweislich förderlich in Bezug auf die Lebensqualität der Versorgten sind. Es konnte aufgezeigt werden, dass ein grosser Teil der Einschätzungen nicht übereinstimmt. Bedeutsam ist, dass dies für einen Grossteil der Bewohnenden einen Wechsel der Tarifstufe zur Folge hat. Daraus ergeben sich automatisch höhere oder tiefere Pflegekosten. Dies stellt eine Ungleichbehandlung der Heimbewohnerinnen und -bewohner dar und wirkt sich auch auf die Restfinanzierung durch die öffentliche Hand aus. Methode: Es wurde eine umfassende, systematische Literatursuche Ende 2012 in den Datenbanken Carelit, Gerolit, Cinahl, PsychInfo und Pubmed durchgeführt. Hierbei wurde eine sensitive Suchstrategie angewendet, um möglichst viele Publikationen zu erfassen. Die verwendeten Suchbegriffe lauten: „adverse drug reaction“ AND „computer*“ AND „care“. Limitationen wurden hinsichtlich der Publikation in deutscher oder englischer Sprache gesetzt. Abstractpublikationen wurden von der weiteren Analyse ausgeschlossen. Die identifizierten Publikationen wurden von zwei der Autoren (JG, AW) unabhängig voneinander hinsichtlich ihrer Qualität nach einem Schema von Brodaty et al. (2003) bewertet. Pflegeaufwand und Personalbemessung in der stationären Langzeitpflege: Entwicklung eines empirischen Fallgruppensystems auf der Basis von Bewohnercharakteristika Grebe, Christian Philosophisch- Theologische Hochschule Vallendar, Deutschland Ergebnisse: Die Suche in den Datenbanken ergab eine Gesamttrefferzahl von 161 Beiträgen. Nach Durchsicht der Titel und Abstracts, wurden zwölf Publikationen in die weitere Analyse eingeschlossen. Der Hauptgrund für den Ausschluss war, dass die Publikationen zwar die Suchbegriffe beinhalteten, diese aber nicht primärer Fokus der Arbeit waren. Die Mehrzahl der eingeschlossenen Publikationen (n=10) weist eine mittlere Qualität auf. IT-gestützte Monitoring-Systeme können erfolgreich in die tägliche Praxis sowohl in Krankenhäusern als auch in stationären Langzeitpflegeeinrichtungen implementiert werden, allerdings müssen sie dafür sowohl vom ärztlichen als auch vom pflegerischen Personal akzeptiert werden. Ausgangslage: Die Personalbemessung in der stationären Langzeitpflege beruht in Deutschland auf Personalschlüsseln, die nach den Pflegestufen des SGB XI differenzieren. Für die Einstufung in eine Pflegestufe werden allerdings wesentliche Aspekte des Leistungsumfangs eines Pflegeheims nicht berücksichtigt. Empirische Daten weisen darauf hin, dass die Pflegestufen im stationären Setting weder trennscharf noch ausreichend homogen sind. Es fehlen aber empirische 27 Vorträge 16.9.2013 Mehrere Studien zeigen positive Effekte hinsichtlich der Reduktion von Krankenhauseinweisungen, Kosten von Medikamentengaben oder Mortalitätsraten jeweils im Vergleich mit einer Kontrollgruppe ohne Monitoring-System. Es fehlen derzeit jedoch Studien, die direkte Effekte auf z. B. die Lebensqualität der Bewohner/innen darstellen. Ziel: Das Pflegemodell von Grypdonck fördert das Selbstmanagement der chronisch Kranken und hat zum Ziel, das Leben über die Krankheit zu heben. Indem Pflegepersonen Beratung basierend auf dem Modell von Grypdonck anbieten, können sie PatientInnen so unterstützen, dass die Einschränkungen aufgrund der Therapie und Erkrankung an den Rand des Lebens gedrängt werden. Diese Überlegungen führten zum Start eines Organisationsentwicklungsprojektes auf der chronischen Hämodialyseabteilung des AKH Wien – Medizinischer Universitätscampus, dessen erster Schritt eine IST-Stand Erhebung in Bezug auf die pflegerische Beratung von PatientInnen war. Schlussfolgerung: IT- gestützte Monitoring-Systeme zeigen förderliche Effekte in der Versorgung von pflegebedürftigen Menschen. Jedoch ist weiterhin unklar, ob solche Systeme zu einer Verbesserung gesundheitsbezogener Outcomes wie Lebensqualität beitragen. Weitere Forschungsprojekte zum Nutzen von MonitoringSystemen sind daher dringend erforderlich. Methode: Für die IST-Stand Erhebung wurden auf Basis einer Literaturrecherche teilstrukturierte Fragebögen erstellt, mit denen Daten zu folgenden Themen erhoben wurden: Bedarf der HämodialysepatientInnen an Beratung, Erleben der pflegerischen Beratung durch PatientInnen und Pflegepersonen, Themen und Dokumentation der Beratung, Konflikte im Zusammenhang mit der Beratung und Überschneidungen mit anderen Berufsgruppen bezüglich Beratungsinhalten. 16.9. Programm Konzilsstube Pflegewissenschaftliche und edukative Interventionen im Kontext der Peritonealdialyse Der Fragebogen wurde einem Prätest unterzogen. An der Erhebung nahmen 137 PatientInnen und 58 Pflegepersonen teil. Die Rücklaufquote betrug bei den PatientInnen 44,52%, bei den Pflegepersonen 62,06%. Die Fragebögen wurden mittels SPSS 18 bzw. die offenen Fragen in Anlehnung an die Inhaltsanalyse nach Mayring ausgewertet. Zusätzlich wurden 20 Patientendokumentationen analysiert. Die Untersuchung wurde einem forschungsethischen Clearing unterzogen. Schaepe, Christiane; Bergjan, Manuela; Hauss, Armin; Wiederhold, Dietmar Institut für Medizin- und Pflegepädagogik und Pflegewissenschaft CharitéUniversitätsmedizin, Deutschland Einleitung: Die Peritonealdialyse (PD) ist ein weltweit anerkanntes Verfahren für die Nierenersatztherapie, die viele pflegewissenschaftliche Herausforderungen bündelt, exemplarisch die häusliche Versorgung und die Anleitung von chronisch kranken Patienten zum Selbstmanagement. Sowohl die Durchführung der PD als auch die Anleitung erfolgt meist erfahrungsbasiert und unterliegt in Deutschland keinen einheitlichen Standards. Daher soll der Frage nachgegangen werden, welche Maßnahmen zur Durchführung (a) und zur Anleitung der PD (b) empfohlen werden können. Ergebnisse: 95,1% der Pflegepersonen und 71,7% der PatientInnen sehen Beratungstätigkeit als Aufgabe der Pflege. 44,1% der Pflegepersonen und 26,1% der PatientInnen geben an, dass pflegerische Beratung bei jeder Behandlung stattfindet, hauptsächlich zu den „klassischen“ Themen wie Ernährung, Medikamente, Flüssigkeitshaushalt und Shuntpflege. Die PatientInnen wünschen auch Beratung zu neuen Themen wie Bewegung und Sport, Freizeitaktivitäten, Arbeitstätigkeit und Sexualität. Pflegepersonen beschreiben ihre Beratungstätigkeit als flexibel und individuell, die PatientInnen sehen dies ebenso. Von Seiten der Pflegepersonen treten Konflikte mit PatientInnen und ÄrztInnen im Rahmen der Beratungstätigkeit auf. Von Seiten der PatientInnen werden keine Konflikte genannt. Die Pflegepersonen geben an, dass es häufig zu Überschneidungen bezüglich des Beratungsinhaltes mit anderen Berufsgruppen kommt. Konträr dazu geben die PatientInnen keine Überschneidungen an. Die Dokumentation erfolgt aufgrund fehlender Strukturen mangelhaft und findet kaum statt. Ziel: Übergeordnetes Ziel des gesamten Projektes ist die Entwicklung eines pflegewissenschaftlich und pädagogisch fundierten Fortbildungskonzepts für Pflegefachkräfte und ihre Patienten in der PD- Therapie. Die Reviews bilden die Grundlage für sich anschließende Gruppendiskussionen mit Pflegefachkräften und PD-Trainern. Methoden: Die Datenbanken MEDLINE, CINAHL, Cochrane Library, National Guideline Clearinghouse und die entsprechenden Fachgesellschaften wurden auf Leitlinien, Metaanalysen und systematische Literaturarbeiten zur Durchführung der PD geprüft (a). Parallel dazu wurde eine systematische Literaturübersicht zu edukativen Interventionen in der PD durchgeführt. Hierfür wurden die Datenbanken MEDLINE, EMBASE, CINAHL, ERIC, Cochrane Library systematisch mit MeSH-Begriffen durchsucht (b). Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse zeigen, dass von Seiten der PatientInnen ein Bedarf an Beratung besteht, auch zu sehr persönlichen Themen. Dazu muss ein Vertrauensverhältnis aufgebaut werden und das Leben der chronisch Kranken im Mittelpunkt stehen. Auf der chronischen Hämodialyseabteilung wurden bereits einige Schritte gesetzt mit dem Ziel der Entwicklung einer strukturierten pflegerischen Beratung, welche das Selbstmanagement der PatientInnen fördert. Dazu wurden Fortbildungen zu Beratung und zum Pflegemodell von Grypdonck angeboten. Ebenso wurden Schulungen von MitarbeiterInnen durchgeführt, die unter anderem „motivational interviewing“ vermitteln. Die Richtlinie von Grypdonck zur „Förderung von adäquatem Selbstmanagement durch Pflegepersonen bei HämodialysepatientInnen mit Bezug auf Flüssigkeitseinschränkung“ wurde übersetzt. Suchstrategie: Einschluss- und Ausschlusskriterien wurden für beide Reviews explizit festgelegt. Auf Grund der überschaubaren Studienlage zu edukativen Maßnahmen wurden hier auch Primärstudien herangezogen (b). Datenanalyse: (a) Die Leitlinien wurden mit dem Instrument AGREE II und die systematischen Übersichtsarbeiten mit dem Instrument AMSTAR überprüft. Aus den Publikationen wurden Inhalte zu Pflegeinterventionen und -aktivitäten bei Patienten mit PD extrahiert. (b) In Anlehnung an die Empfehlungen der internationalen Gesellschaft für PD (ISPD) zur Patientenedukation wurden zentrale Inhalte der gefundenen Studien extrahiert sowie eine Bewertung der methodischen Qualität (u.a. Design, Stichprobe, Intervention, Messinstrumente, Bias) vorgenommen. Sexuelle Beratung von Menschen mit Herzinsuffizienz durch Pflegende – Entwicklung einer komplexen Intervention Die Bewertungen wurden von zwei Wissenschaftlern unabhängig voneinander vorgenommen und anschließend konsentiert. Kolbe, Nina (1); Kugler, Christiane (2); Schnepp, Wilfried (2); Jaarsma, Tiny (3) 1: Fachhochschule St. Gallen, Schweiz; 2: Universität Witten/Herdecke, Deutschland; 3: Linköping Universität, Schweden Ergebnisse: (a) Die Spannbreite der Qualität der 16 Leitlinien und 5 Übersichtsarbeiten reichte von der höchstmöglichen bis zur geringsten Qualität. Aus den folgenden Themenkomplexen wurden relevante Empfehlungen zur Durchführung der PD mit ihrem jeweiligen Evidenzlevel identifiziert: Prä- und postoperativ vor der Kathetereinlage, Maßnahmen an der Katheteraustrittsstelle, Konnektionsmethoden, Infektionsprävention, Ernährung und Ausscheidung, körperliche Aktivitäten. Hintergrund: Menschen mit Herzinsuffizienz erfahren nicht selten eine Einschränkung in ihrer sexuellen Aktivität. Ursache dafür sind - neben den pathophysiologischen Auswirkungen der Erkrankung – unter anderem Medikamente oder auch Ängste. Um ihre Sorgen und Befürchtungen in Bezug auf ihre sexuelle Aktivität realistisch einschätzen zu können benötigen diese Patienten adäquate Informationen und Beratung. Obwohl Pflegende sich international verantwortlich für diesen Bereich fühlen, werden sexuelle Aspekte nur selten im Arbeitsalltag thematisiert. Entsprechend ist das Ziel dieser Arbeit eine Intervention zu entwickeln, die Pflegende unterstützt über sexuelle Aspekte mit Menschen mit Herzinsuffizienz zu sprechen. (b) In den 18 identifizierten Primärstudien wurden vorwiegend quantitative Designs genutzt, welche die Wirksamkeit von edukativen Interventionen anhand von klinischen Outcomes messen. Es wurde ein Zusammenhang zwischen der klinischen Erfahrung des PD- Trainers und dem Schulungserfolg ermittelt, Patienten mit besonderem Unterstützungsbedarf bei der Anleitung identifiziert sowie Schulungsinhalte legitimiert. Die methodische Güte der einbezogenen Studien stellt sich heterogen dar. Methodik: Die Rahmenempfehlungen des Medical Research Council (MRC) zur Entwicklung und Evaluation komplexer Interventionen bildet den theoretischen Leitfaden im Vorgehen. Zur Entwicklung des theoretischen Konzeptes wurde Stufenweise vorgegangen: Auf Grund fehlender Erkenntnisse in Deutschland wurde in einem ersten Schritt eine Fragebogenerhebung im Querschnittsdesign mit einem Mixed Methods Ansatz durchgeführt, an der 211 Pflegende teilnahmen (Responserat von 46 %). Ziel war zu identifizieren, ob Pflegende in deutschen Krankenhäusern und Rehabilitationskliniken sexuelle Aspekte mit den Patienten besprechen bzw. diskutieren und wenn nicht, warum nicht. Die quantitativen Daten wurden deskriptive analysiert, die qualitativen Daten inhaltsanalytisch und zudem wurde eine zusammenführende Analyse durchgeführt. Parallel dazu wurden Menschen mit Herzinsuffizienz (n=10) und ihre Angehörigen (n=1) im Rahmen eines Fokusgruppeninterviews befragt, wann und wie sie sexuelle Aspekte in Bezug auf ihre Erkrankung besprechen möchten. Dieses Interview wurde inhaltanalytisch ausgewertet. Ein positives Votum der Ethikkommission liegt vor. Schlussfolgerung, Empfehlungen: (a) Insgesamt sind Empfehlungen zur Durchführung der PD nur mit einer moderaten Evidenzstärke möglich, weil wenige Studien vorliegen und Leitlinien überwiegend auf Expertenmeinungen beruhen. (b) Die Forschungsaktivitäten zu edukativen Interventionen in der PD-Therapie sind mit einer Ausnahme (ISPD Leitlinie) noch nicht systematisch gebündelt. Vorliegende Primärstudien zielen vorwiegend auf Patientenedukation ab. Diese sind unter Berücksichtigung methodischer Einschränkungen für die Planung und Durchführung von PD- Schulungen von Bedeutung. Nach wie vor gibt es zu wenige Anhaltspunkte für die Qualifizierung der PD-Trainer. Förderung des Selbstmanagements von HämodialysepatientInnen durch pflegerische Beratung anhand des Pflegemodells von Mieke Grypdonck Ergebnisse: In beiden Erhebungen zeigte sich ein Phänomen als sehr zentral: Das betrachtete Phänomen ist still. Niemand spricht über Sexualität. Die sich zeigenden Gründe sind vielfältig: Auf der einen Seite fühlen die Pflegenden sich nicht adäquat vorbereitet, um Sexualität anzusprechen. Auf der anderen Seite glauben sie, dass ihre Patienten peinlich berührt oder verärgert reagieren würden. Nur wenn die Patienten selbst die Pflegenden ansprechen, so scheint dieses ein Thema für Pflege zu sein. Betrachtet man die Perspektive der Betroffenen, so zeigt sich als Kernergebnis, dass die Betroffenen angesprochen werden möchten, denn sie „…wollen nicht immer den ersten Schritt gehen müssen. Warum kann das nicht mal anders herum sein?“ Sie wünschen sich adäquate Informationen zur Sexualität. Erste Informationen sollten bereits im Krankenhaus sensibel und kompetent an sie Ruppert, Sabine; Reiter, Andrea; Heindl, Patrik AKH Wien - Medizinischer Universitätscampus, Österreich Einleitung: HämodialysepatientInnen erfahren aufgrund ihrer Erkrankung und der Therapie Einschränkungen, die sie in ihr tägliches Leben integrieren müssen. Die betreuenden Pflegepersonen müssen sie entsprechend ihren Bedürfnissen unterstützen und begleiten. Dabei stellt Beratung zu unterschiedlichen Themen wie Hautpflege, Shuntpflege, Ernährung, Flüssigkeitshaushalt, Medikamente oder sozialen Belangen einen wesentlichen Aspekt dar. 28 Vorträge 16.9.2013 herangetragen werden und in der Reha oder im primären Sektor vertieft werden. Den Pflegenden sprechen sie jedoch nicht die Kompetenz und zeitlichen Ressourcen ab. Es sollte der Arzt diese Informationen geben. Wären die Pflegenden jedoch entsprechend geschult, so wäre dieses aber denkbar und begrüssenswert, denn dann würden die Patienten „…endlich…“ in Bezug auf Sexualität angesprochen werden. Pflegebedürftigkeit (PAS) inkl. der instrumentellen Aktivitäten des täglichen Lebens (IADL) und der geriatrischen Gesamtsymptomatik (NOSGER-Skala) der an Demenz erkrankten Personen (Fremdbeurteilungen); Lebensqualität (WHOQOL-BREF) und Belastung der pflegenden Angehörigen (HPS) (Selbstbeurteilungen) Datenanalyse: Prä-Post-Analyse mit multivariaten statistischen Verfahren. Ergebnisse: ADL-Fähigkeiten: In der Aktivierungsgruppe gibt es nach 6 Monaten mehr verbesserte bzw. stabilisierte Fälle als in der Kontrollgruppe. Der Unterschied ist allerdings nicht signifikant.Vergleicht man die Werte der Ausgangsuntersuchung mit den Werten der 6-Monats-Untersuchung, so zeigt sich in der Aktivierungsgruppe keine signifikante Veränderung, während sich der Wert in der Kontrollgruppe signifikant verschlechtert (Wilcoxon-Test, p=0,01). Beim ADAS-COG zeigen sich keine Unterschiede zwischen den beiden Gruppen. Pflegeabhängigkeit: in der Aktivierungsgruppe gibt es signifikant mehr stabilisierte bzw. verbesserte Fälle als in der Kontrollgruppe (p=0,048). NOSGER: In der Aktivierungsgruppe zeigen sich signifikant mehr stabilisierte bzw. verbesserte Fälle als in der Kontrollgruppe (p=0,019). Angehörige: weder zur LQ noch zur Belastung zeigen sich signifikante Veränderungen. Diskussion: Die Erkenntnisse, die einen Teil das theoretische Konstrukt der Intervention bilden, zeigen, dass das Kernziel auf dem Durchbrechen der Stille liegen muss. Um den Pflegenden Sicherheit zu geben und sie gleichzeitig zu sensibilisieren bedarf es der Entwicklung von Kompetenzen in der Kommunikation in Bezug auf Sexualität sowie dem Ausbau von Wissen über diese Thematik. Auf der anderen Seite steht die Entwicklung geschriebener Materialien, um den Patienten zu verdeutlichen, dass Sexualität ein Thema bei ihrer Erkrankung ist und sie dieses mit den Gesundheitsanbietern besprechen dürfen. Symposium: Blickwinkeln Die NNN-Taxonomie aus verschiedenen Schlussfolgerungen, Empfehlungen: Zusammenfassend gibt es Hinweise, dass die Integration der Aktivierung in oder die Ausbildung neuer Alltagsroutinen sich bewährt hat und Symptome einer Demenz positiv beeinflussen kann. Die alltagspraktische Aktivierung durch pflegende Angehörige / Bezugspersonen ist unter der Bedingung der kleinteiligen Beratung machbar. Die Übernahme dieser Aufgabe scheint ohne Einfluss zu sein auf die Lebensqualität der Angehörigen; es gibt keine signifikanten Hinweise auf einen Anstieg der Belastung. Ostermann, Rüdiger (1); Müller Staub, Maria (2); Oleksiw, Katharina (3) 1: FH Münster, Deutschland; 2: ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Schweiz; 3: FH Kärnten, Österreich Pflegeklassifikationen spielen heutzutage – ähnlich wie der ICD-10 in der Medizin oder die ICF in den Therapiewissenschaften – eine immer größere Rolle. Die bekanntesten Vertreter sind zurzeit die Systeme NANDA International, NIC und NOC, die zusammen die NNN-Taxanomie bilden. Aber auch andere Systeme wie POP oder die ICNP sollen im Symposium betrachtet werden. Gefördert durch: Bundesministerium für Bildung und Forschung Ein großes Problem bzw. eine große Herausforderung stellt die Integration der Klassifikationssysteme in die betriebliche Praxis dar, da ohne eine geeignete Einführungsmassnahmen und IT-Unterstützung dieses schwierig zu bewerkstelligen ist. Aber auch im Rahmen der Evaluation von pflege-sensitiven Patientenergebnissen (nursing outcomes) treten noch zahlreiche Probleme auf, die bei der exakten Formulierung der pflegerischen Arbeitshypothesen bzw. der Formulierung entsprechender statistischer Hypothesen beginnen und mit der Auswahl adäquater statistischer Auswertungsmethoden enden. Emotionsorientierte Kommunikationsansätze in der Betreuung von Menschen mit Demenz Dammert, Matthias (1); Beer, Thomas (2); Keller, Christine (1); Bleses, Helma (1); Hahn, Daphne (1) 1: Hochschule Fulda, Deutschland; 2: Fachhochschule St. Gallen, Schweiz Einleitung: Ein würdiger Umgang mit Menschen mit Demenz (MmD) erfordert von Pflegekräften eine hohe fachliche, soziale und emotionale Kompetenz. Eine besondere Herausforderung stellt dabei der Umgang mit Menschen dar, deren Handlungen sich durch den Krankheitsverlauf bedingt so stark verändern, dass es von deren Umwelt und Umfeld als problematisch oder störend empfunden wird. Die „Rahmenempfehlungen zum Umgang mit herausforderndem Verhalten bei Menschen mit Demenz in der stationären Altenpflege“ empfehlen Maßnahmen, die die Pflege- und Lebensqualität der MmD bei solch auffälligem Handeln verbessern. Gleichwohl ist bis heute wenig darüber bekannt, wie erfolgreich die empfohlenen Maßnahmen sind und welche Effekte diese sowohl auf MmD selbst aber auch hinsichtlich einer möglichen Stärkung der Handlungskompetenz und der Arbeitszufriedenheit der Pflegenden haben. Diese fehlende bzw. nicht eindeutige Evidenz gilt insbesondere für die emotionsorientierten Ansätze der Integrativen Validation (IVA) und der Basalen Stimulation. Hochschulische Ausbildungsangebote ohne ein Klassifikationsmodul sind kaum noch vorstellbar, aber auch in der traditionellen Pflegeausbildung finden Lernfelder mit einem Klassifikationsbezug mehr und mehr Beachtung. Auch für Lehrkräfte stellen die Klassifikationsssysteme eine neue Herausforderung dar. Erst durch eine intensive Auseinandersetzung mit dieser Thematik sind z.B. • Pflegepädagogen in der Lage eine entsprechende Unterrichtsvorbereitung zu gestalten. • Pflegemanager(innen) in der Lage Klassifikationsssysteme im beruflichen Alltag einzuführen • Pflegewissenschaftler in der Lage unter Einbezug der Klassifikationssysteme pflegewissenschaftliche Fragestellungen zu beantworten • Im Rahmen des geplanten Symposiums sollen folgende Sachverhalte diskutiert werden, wobei die drei Vortragenden ihre /zum Teil unterschiedlichen) Sichtweisen in einem objektiven Diskurs vorstellen wollen: • Sinn und Zweck von Klassifikationssystemen (Müller Staub) • Kurzer historischer Abriss (Oleksiw) • Formaler Aufbau von NANDA, NIC und NOC (Ostermann) • Praktische Anwendung der Klassifikationssysteme (Müller Staub) • Klassifikation und Dokumentation (Müller Staub) • Kritische Analyse der Klassifikationssysteme (Müller Staub & Oleksiw) • „Alternative“ Diagnosekonzepte (z.B. POP) (Oleksiw) • Klassifikation und IT (Ostermann) • Statistische Auswertungsmöglichkeiten (Ostermann) Zielstellung: Gegenstand der Untersuchung ist die wissenschaftliche Erschließung von pflegerischen Handlungsweisen und Handlungsstrategien im Umgang mit MmD in der stationären Langzeitpflege. Dazu wurden die emotionsorientierten Ansätze der IVA und der Basalen Stimulation untersucht. Methode: Die als Fallstudie konzipierte Untersuchung nutzt ethnographische Erhebungsmethoden sowie die Grounded Theory als Methodologie, um das komplexe Feld der Kommunikation von MmD in stationären Pflegeeinrichtungen zu erschliessen. Eingeschlossen in das Forschungsvorhaben waren MmD, die in Langzeitpflegeeinrichtungen leben. Es wurden Einrichtungen in den Blick genommen, die nach den emotionsorientierten Konzepten der Basalen Stimulation und/oder der IVA arbeiten und auch Einrichtungen, die keines der beschriebenen Konzepte anwenden. Das Symposium soll mit einer gemeinsamen ca. 20 minütigen Diskussion unter Einbezug der aktiven und passiven Teilnehmer abgeschlossen werden. Datenerhebung und Datenanalyse: Die Datenerhebung erstreckte sich über einen Zeitraum von zwei Jahren und fand in 9 stationären Einrichtungen statt. Im Sampling befanden sich insgesamt 53 MmD. Die Zustimmung erfolgte durch die involvierten Personen selbst, wie auch durch die zuständigen Rechtsbetreuer. Die kontrastierende Analyse erfolgte anhand von 136 Beobachtungsprotokollen und 56 transkribierten, halbstrukturierten Interviews. Ferner wurden mittels der Videographie forschungsrelevante Interaktionsprozesse erhoben und systematisch ausgewertet. ANAA+KO - Aktivierung und Beratung bei Demenz – Ergebnisse Stemmer, Renate (1,2); Martin, Schmid (3) 1: DGP, Deutschland; 2: KH Mainz; 3: Hochschule Koblenz Ausgangslage: Derzeit leben ca. 60 Prozent aller Menschen mit einer Demenzerkrankung zu Hause und werden von pflegenden Angehörigen betreut. Das Wissen um die Demenzerkrankung führt häufig dazu, dass alltägliche und kognitive Anforderungen vermehrt zurückgenommen werden. Ergebnisse: Es zeigte sich bei den untersuchten Konzepten, dass beide selten und wenig systematisch angewendet werden. Die Konzepte, insbesondere die IVA, werden in ihrer Anwendung häufig modifiziert. Im Zusammenhang mit herausforderndem Verhalten finden die Konzepte kaum Anwendung. Bei beiden Konzepten zeigen sich Probleme beim Theorie-Praxistransfer. Sowohl bei der IVA als auch bei der Basalen Stimulation ließ sich erkennen, dass nicht die Anwendung von bestimmten Regeln, Maßnahmen und Techniken das Entscheidende ist. Entscheidend scheint vielmehr die pflegerische Haltung der pflegenden oder betreuenden Personen. Es wurde deutlich, dass eine solche Haltung nicht wie selbstverständlich bei Mitarbeitenden vorhanden ist und vorausgesetzt werden kann. Fragestellung: Zu welchen Effekten führt eine multimodale (alltagspraktische und kognitive) Aktivierung im häuslichen Setting bei Menschen mit einer gering- bis mittelgradigen degenerativen Demenz? Hypothese: Die multimodale Aktivierung führt während des 6-monatigen Interventionszeitraums im Vergleich zur Kontrollgruppe zu verbesserten bzw. in der Prä-Post- Analyse zu konstanten alltagspraktischen und kognitiven Fähigkeiten. Design und Methode: Multizentrische, randomisiert-kontrollierte Verlaufsstudie mit einer Intervention: Individuell angepasste, manualisierte, alltagspraktische Aktivierung durch pflegende Angehörige an 6 Tagen/Woche für je 60 Minuten sowie 1x/Woche eine 30-minütige kognitive Aktivierung durch geschulte ProjektmitarbeiterInnen über einen Zeitraum von 6 Monaten. Begleitend (1x Woche) werden die pflegenden Angehörigen durch geschulte Pflegefachpersonen bzw. ProjektmitarbeiterInnen in Form von kleinteiliger Schulung und Beratung unterstützt. Kontrollgruppe: Standardversorgung, keine speziellen Aktivierungen. Schlussfolgerungen: Beide untersuchten Konzepte verweisen auf eine pflegerische Haltung, die u.a. getragen sein soll von Empathie, Wertschätzung und Authentizität (Stichwort: Person-Zentrierung). Dies wird weithin normativ vorausgesetzt, im Rahmen der Konzepte jedoch kaum problematisiert. In den Vordergrund müsste jedoch verstärkt die anwendende Person rücken und die Frage danach, wie voraussetzungsvoll es für Pflegepersonen ist, eine solche Haltung einzunehmen bzw. zu erlernen und diese umzusetzen. Dabei muss eine Auseinandersetzung mit den Konzepten zur Emotions- und Gefühlarbeit eine stärkere Rolle spielen. Ethische Überlegungen: Die an Demenz erkrankten Personen wurden soweit möglich informiert und um Zustimmung gebeten. Angehörige bzw. gesetzliche BetreuerInnen wurden umfassend aufgeklärt. Schriftliche Einverständniserklärungen liegen vor. Daten wurden anonymisiert. Stichprobe: Gesamtstichprobe von 72 ProbandInnen mit einem irreversiblen Demenzsyndrom (MMST ≤24 u. ≥12, SIDAM+ integrierter HIS ≤ 4). Datenerhebung: Primäre Outcomevariablen: ADL-Fähigkeiten (E-ADL-Test) und kognitive Fähigkeiten (ADAS-kog); sekundäre Outcomevariablen: Ausmaß der 29 Vorträge 16.9.2013 Die Praxis der Integrativen Validation (IVA) im Pflegeheim. Eine qualitative Evaluationsstudie Pflegeabhängigkeit und Pflegeprobleme bei BewohnerInnen mit Demenz in österreichischen Pflegeheimen Erdmann, Anke Hamburger Fern-Hochschule und Universität Witten/Herdecke, Deutschland Schüssler, Sandra; Lohrmann, Christa Medizinische Universität Graz, Österreich Einleitung: Die Integrative Validation (IVA), eine durch Richard (1994) weiter entwickelte Methode der Validation nach Feil und de Klerk-Rubin (2010), ist „eine konkrete Umgehensweise mit Verwirrten und Demenzkranken, die sich an der ganz persönlichen Sicht und Erlebnisweise der Verwirrten orientiert“ (Richard 1994: 232 f.). Bei der IVA geht man von der Grundhaltung aus, dass die demenzkranke Person Wertschätzung und Respekt verdient und diese Wertschätzung wird in der Kommunikation durch die Wahrnehmung und Spiegelung der Gefühle und Antriebe des demenzkranken Menschen ausgedrückt (Richard 2010a: 8; 2010b: 6). Einleitung, Ausgangslage: Die Demenz stellt eine der größten Herausforderungen unserer alternden Gesellschaft dar. Weltweit leben circa 35,6 Millionen Menschen mit dieser Erkrankung, wobei aktuelle Schätzungen davon ausgehen, dass sich die Zahl der betroffenen Personen bis 2050 verdreifachen wird. In Pflegeheimen sind meist mehr als die Hälfte der BewohnerInnen von einer Demenzerkrankung betroffen, die zu Pflegeabhängigkeit und Pflegeproblemen führt. Die Folgen sind eine reduzierte Lebensqualität und hohe Kosten für das Gesundheitssystem. Pflegeabhängigkeit und Pflegeprobleme können durch adäquate Betreuung bzw. Pflege stabilisiert werden. Voraussetzung dafür sind detaillierte Informationen über die Prävalenz der Pflegabhängigkeit und Pflegeprobleme, welche Pflegepersonen helfen können über die Pflegepraxis zu reflektieren und gegebenenfalls Veränderungen zu initiieren. International gesehen gibt es derzeit nur wenige Studien, in denen die Prävalenz der Pflegeabhängigkeit und Pflegeprobleme bei PflegeheimbewohnerInnen mit Demenz erhoben werden. Die WHO fordert vermehrte Demenzforschung und eine Wissenserhöhung über Personen mit Demenz. Fragestellungen: Inwieweit die IVA in der Praxis Verwendung findet, wie Pflegende die Methode anwenden, welche Erfahrungen sie dabei machen und wie sie die IVA bewerten ist aufgrund mangelnder Studien bisher nicht bekannt. Auch die gesellschaftliche Akzeptanz der IVA wurde bislang nicht untersucht und es stellt sich die Frage wie Angehörige stellvertretend für Menschen mit Demenz die IVA bewerten. Hieraus lassen sich folgende Forschungsfragestellungen ableiten: 1. Mit welchen Kategorien können wir die Praxis der Integrativen Validation beschreiben? 2. Wie bewerten Pflegende und Angehörige die Integrative Validation? Ziel: Die Pflege(un)abhängigkeit und die Pflegeprobleme von österreichischen PflegeheimbewohnerInnen mit Demenz aufzeigen. Ziele: Entwicklung einer Fallstudie zur Praxis der IVA; Hypothesengenerierung zu den Wirkungen der IVA; Akzeptanzprüfung der IVA durch Pflegende und Angehörige Methoden, Design: Die Europäische Pflegequalitätserhebung, die seit 2009 in Österreich 1x jährlich durchgeführt wird, ist eine multizentrische Querschnittstudie. Methoden und Datenerhebung: In einem theoretischen Teil wurden nach einer systematischen Literaturrecherche in CINAHL, Pubmed, CareLit, Cochrane Library und Psychinfo zunächst die Unterschiede der zwei existierenden Validationsmethoden heraus gearbeitet. Eine „dialoggesteuerte Evaluation“ (Beywl 2006) zur Praxis der Integrativen Validation schloss sich an, wobei es darum ging, Interaktionsprozesse der IVA durch teilnehmende Beobachtungen in einem Pflegeheim, durch qualitative problemorientierte Einzelinterviews und einer Gruppendiskussion mit den wichtigsten Stakeholdern (Validationstrainer, Pflegende, Angehörige und Facharzt) zu erschließen. Auf diese Weise wurden subjektive Sichtweisen und Bewertungen der Stakeholder heraus gearbeitet sowie Interessen und Rahmenbedingungen der Integrativen Validation nachvollziehbar. Ethische Überlegungen: Das Votum der Ethikkommission der Medizinischen Universität Graz wurde eingeholt. Nur BewohnerInnen mit informierter Zustimmung wurden in die Studie eingeschlossen. Population, Stichprobe, Teilnehmer: Für diese Studie wurden die Daten der PflegeheimbewohnerInnen mit Demenz aus dem Zeitraum 2009-2012 ausgewertet. Insgesamt haben an den jährlichen Erhebungen 2155 BewohnerInnen mit Demenz aus 24 Pflegeheimen teilgenommen. Teilnehmer: 4 Validationstrainer, 7 Validationsanwender, 1 Facharzt, 7 Angehörige, 27 Bewohner Datenerhebung/ Suchstrategie: Zur Erfassung der Prävalenz von Pflegeproblemen wurde die deutsche Version des Pflegequalitätserhebungsfragebogens eingesetzt. Es handelt sich dabei um einen standardisierten Fragebogen, der in den Niederlanden entwickelt wurde. Inkludiert in diesen Fragebogen ist die Pflegeabhängigkeitsskala (PAS), um den Grad der Pflegeabhängigkeit zu bestimmen. Die Datenerhebung bei den einzelnen BewohnerInnen erfolgte jeweils durch 2 geschulte Pflegepersonen, um eine Objektivität der Daten zu gewährleisten. Datenanalyse: Qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring (2008) Datenanalyse: Diese erfolgte quantitativ mittels SPSS 20. Bisherige Ergebnisse: Die Ergebnisse zeigen positive Erfahrungen und eine starke Akzeptanz der IVA bei den Pflegenden. Sie lassen auf einen hohen Implementierungsgrad der IVA im untersuchten Heim schließen. Die Anwendung der IVA wird durch die Pflegenden den individuellen sprachlichen und kognitiven Fähigkeiten der Bewohner angepasst. Die Befragten sehen als Wirkung der IVA einen Rückgang von herausforderndem Verhalten und eine Reduzierung psychotroper Medikamente. Ergebnisse aus den Angehörigeninterviews sowie Schlussfolgerungen werden im Sommer vorliegen. Ergebnisse: Mehr als die Hälfte (60%) der teilnehmenden österreichischen PflegeheimbewohnerInnen ist von der Diagnose Demenz betroffen. Der Großteil dieser BewohnerInnen ist vollständig- (37%) oder überwiegend pflegeabhängig (35%), besonders in den Bereichen Essen und Trinken, Vermeidung von Gefahren sowie An- und Ausziehen. Die häufigsten Pflegeprobleme sind Inkontinenz (Urininkontinenz 88%, Stuhlinkontinenz 68%, Doppelinkontinenz 66%), Freiheitsbeschränkungen (34%) und Mangelernährung (28%). Ethische Überlegungen: Ein ethisches Clearing erfolgte durch die Ethikkommission der Universität Witten/Herdecke im August 2012. Schlussfolgerungen, Empfehlungen: Die Studie zeigt, dass österreichische PflegeheimbewohnerInnen mit Demenz im hohen Grade pflegeabhängig sind und am häufigsten unter dem Pflegeproblem Inkontinenz leiden. Dieses Wissen hilft Pflegepersonen gezielt Interventionen einzusetzen, um eine adäquate Pflege für Personen mit Demenz durchzuführen, welche die Qualität der Pflege für diese Zielgruppe langfristig verbessern kann. Für die Pflegeforschung wird empfohlen die Veränderung der Pflegeabhängigkeit und Pflegeprobleme bei Personen mit und ohne Demenz über einen längeren Zeitraum zu untersuchen, um Unterschiede in der Entwicklung der Pflegeabhängigkeit und Pflegeprobleme herauszufinden. Literatur Beywl, W. (2006): Evaluationsmodelle und qualitative Methoden. In: Flick, U. (Hrsg.): Qualitative Evaluationsforschung. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt, 92-116 Feil, N. / de Klerk-Rubin, V. (2010): Validation. Ein Weg zum Verständnis verwirrter alter Menschen. München [u.a.]: Reinhardt Mayring, P. (2008): Qualitative Inhaltsanalyse. Weinheim: Beltz Richard, N. (1994): Mit Validation finden wir die Lichtungen im Nebel der Verwirrtheit. In: Pflegezeitschrift 4, 232-235 Richard, N. (2010a): Das Puzzle des Lebens. Die Integrative Validation ist ein sehr spezielles Begegnungskonzept. In: Altenpflege. Spezial 5, 7-9 Richard, N. (2010b): "Sie sind sehr in Sorge." Die Innenwelt von Menschen mit Demenz gelten lassen. . In: Curaviva 2, 4-8 30 Vorträge 17.9.2013 abgerufen. Die Hintergründe dieses Missstandes sind aus der Literatur hinlänglich bekannt: fehlendes Wissen darüber, fehlende Möglichkeiten zur Beantragung bzw. zur Nutzung und zu viele Barrieren im System (auch bei den Pflegekassen) sind nur die wichtigsten. 17.9. Programm Oberer Konzilssaal Hauptvortrag: Die Familie: eine Garantie für Unabhängigkeit im Alter? Ziele: Das Ziel der beiden Projektanteile, die von 2006 bis 2009 (EDe I) und von 2009 bis 2011 (EDe II) verliefen, war es, durch eine Kombination von zugehender Beratung und Unterstützung bei der Nutzung von Entlastungsangeboten nachzuweisen, dass die teilnehmende Familien tatsächlich entlastet und befähigt werden konnten. Dabei zielte EDe I auf Familien mit eingestuften Pflegebedürftigen, EDe II auf Familien mit an Demenz erkrankten Mitgliedern, die noch nicht eingestuft waren. Prof. Dr. Romy Mahrer-Imhof Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Schweiz Familien unterliegen einem gesellschaftlichen Wandel. Die Kernfamilien sind in den letzten Jahren kleiner geworden und die Wohnformen haben sich vom Wohnen in der Grossfamilie zu Wohnen in Einzelhaushalten gewandelt. Die Zahl der Menschen, die bis ins hohe Alter zu Hause leben wird immer grösser. Vielen gelingt dies mit der Hilfe ihrer Angehörigen. Der häuslichen Pflege von älteren chronisch kranken Menschen durch Angehörige kommt eine grosse Bedeutung zu. Die Angehörigen übernehmen damit eine wesentliche gesellschaftliche Aufgabe, brauchen dazu aber selbst ebenfalls Unterstützung um nicht überfordert zu werden. Neue Formen der Zusammenarbeit zwischen Pflegefachpersonen und Familien im Alter sind wichtig und fördern die Gesundheit von familiale Systemen und aller beteiligten Familienmitgliedern. Methoden und Ethik: Es handelte sich um zwei ineinander übergehenden Interventionsstudien (jeweils etwa 12 - 18 Monate Interventionszeitraum) im PrePost-Design mit einem multimethodischen Ansatz. Zum Einsatz kamen Assessments zur Belastungseinschätzung (BIZA-D-M), Dokumentenanalysen, Fragebögen, Evaluationsworkshops und Telefoninterviews. Zuvor wurden die Interventionskonzepte (Beratungsansatz, Angehörigenschulung, Beraterqualifizierung und Fallkonferenzenkonzept) evidenzbasiert entwickelt.Es wurden von Beginn an und fortlaufend alle forschungsethischen Anforderungen berücksichtigt, vor allem die umfassende Information der teilnehmenden Familien sowie die Wahrung ihrer Anonymität und die Freiwilligkeit. Entwicklung eines Beratungsangebotes für Angehörige älterer Menschen: Ein Aktionsforschungs-Projekt Teilnehmer: An EDe I und II haben insgesamt mehr als 400 Familien in einem Landkreis in NRW (D) teilgenommen (große Gelegenheitsstichprobe). Diese wurden auf verschiedenen Zugangswegen durch insgesamt 10 erfahrene Gesundheitsberater (professionell Pflegende) gewonnen. Erstmals liegen ausführliche Informationen über die schwer erreichbare Population der Familien vor, die am Anfang der Auseinandersetzung mit Demenz stehen. Mahrer-Imhof, Romy; Bruylands, Michelle Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Schweiz Ausgangslage: Chronische Erkrankungen und Einschränkungen in der Mobilität führen in fortgeschrittenem Alter zu einem zunehmenden Bedarf an Unterstützung und Pflege. Familiensysteme übernehmen oft jahrelang die Pflege von Angehörigen zu Hause. Eine randomisiert kontrollierte Studie, bei der Advanced Practice Nursing Interventionen bei über 80-jährigen in der Schweiz zwischen 2007-2009 getestet wurden zeigte, dass Angehörige in ihrer Pflege-und Betreuungsarbeit oft alleine sind, aber häufig Fragen haben und Unterstützung wünschen. In Folge wurde die Idee einer pflegegeleiteten, familienzentrierten Beratung für Familien älterer Menschen lanciert. Datenerhebung und –auswertung: Multimethodische Datenerhebungen, die der Komplexität des Gegenstandes gerecht werden können. Durchführung von Anfangsund End-Assessments sowie verschiedene qualitative Instrumente zu verschiedenen Zeitpunkten (s.o.). Umfassende, zusammenführende Datenanalyse mit komplexer Interpretationsstrategie unter Beachtung der Gütekriterien. Dazu wurden zum Schluss mehrtägige Interpretationsworkshops auf der Grundlage der vorhandenen Daten und Erkenntnisse aus den unterschiedlichen Quellen durchgeführt. Ziel: Ziel war es Familien älterer Menschen in die Entwicklung eines Programmes einzubinden, damit dieses auf die Bedürfnisse von pflegenden und betreuenden Angehörigen abgestützt werden konnte. Das Beratungsprogramm sollte dem Ziel dienen, Familienmitglieder zu entlasten und zur Pflege zu Hause zu befähigen, ihnen bei der Navigation des Gesundheitswesens behilflich zu sein, ihre Selbstwirksamkeitsüberzeugungen und das Familiensystem zu stärken. Ergebnisse: Es konnte u.a. empirisch nachgewiesen werden, dass die Familienangehörigen durch die EDe-Interventionen ihre Kommunikation und Umgangsweisen untereinander im Kontext mit der Demenz verbessern, die Balance zwischen Autonomieerhalt und Entscheidungsübernahme für den an Demenz Erkrankten besser ausgestalten und mehr Angebote zur Unterstützung aus der Region annehmen und somit wirksame Entlastung erfahren konnten. Methoden: Zur Entwicklung dieser Familienberatung wurde die Methode der Community-based-participatory-action-research (CBPAR) gewählt. Nach der Zustimmung der Ethikkommission, wurde ein erster Zyklus des Planens, Implementierens des Programms, eines ersten Evaluierens und Anpassens im Zeitraum zwischen 2009 und 2012 durchgeführt. Empfehlungen: In das SGB XI soll eine Programmleistung Demenz aufgenommen werden, die auf dem Multikonzeptansatz von EDe I und II aufbaut. In diesem Programm sollen u.a. die bislang eklatant schlecht genutzten Leistungen (Verhinderungspflege, Tagespflege etc.) gebündelt und zugängig gemacht werden. Dazu muss den betroffenen Familien ein Case Manager zur Seite gestellt werden (etwa ein Berater auf 80 – 100 betroffene Familien). Zusätzlich konnten Erkenntnisse zur Entwicklung eines angemessenen Care Managements, mit wohnortnahen Angeboten, zur Professionalität der Berater sowie Hinweise zum Erkennen und zum Abbau von Nutzungsbarrieren im System gegeben werden. Teilnehmende: Zur Planung und Entwicklung des Beratungsprogrammes wurde eine angepasste, massgeschneiderte Dienstleistung entwickelt, die sich auf die Bedürfnisse betroffener Familienmitglieder (Zielgruppe) abstützte. Es beteiligten sich pflegende Angehörige und Repräsentanten der Spitexpflege, sozialer Dienste und Behörden der beteiligten Stadt als Ko-Forschende. Dieses Referenzteam wirkte an der Entwicklung, Durchführung, Auswertung und Dissemination des Projekts mit. Für die erste Evaluation wurde eine Pilotstudie durchgeführt. Eine Pflegefachperson der ambulanten Pflegeeinrichtung fragte Familien für eine Teilnahme an. Diese wurden bei Einwilligung durch die Forschenden kontaktiert, erhielten Beratung und füllten Fragebogen aus. Entwicklung eines Selbstlerninstruments mit peer-to-peerLernprozess für Pflegende eines Kinderspitals zur Vertiefung ihrer Skills in familienzentrierter Gesprächsführung Preusse - Bleuler, Barbara Familienzentrierte Pflege GmbH, Schweiz Datenanalyse: In Phase 1 „Assessment und Planung“ wurden die Resultate von je einer Fokusgruppe mit Angehörigen und mit Dienstleistern, Einzelinterviews sowie einer Umfrage bei älteren Menschen ausgewertet. Die Phase 2 „Planung und Implementation“ beinhaltete die Analyse der ersten Phase und die Entwicklung eines Beratungskonzepts. In Phase 3 „Beobachtung und Evaluation“ wurde mittels einer quasi-experimentellen Studie mit acht Familien die Zufriedenheit mit den Beratungen, Bereitschaft zur Pflege (preparedness) und Gemeinsamkeit (mutuality), sowie Wohlbefinden evaluiert. In Phase vier „Reflektion und Planung“ wurde mit der Begleitgruppe über die Resultate beraten und nächste Schritte geplant. Ausgangslage: Um die Zusammenarbeit von Pflege und Familie auf Basis eines systemischen Verständnisses zu gestalten, begann das Ostschweizer Kinderspital in St. Gallen 2004 mit der Einführung der familienzentrierten Pflege auf Grundlage des Calgary Familien Assessment- und Interventionsmodells nach Wright und Leahey. Als Erstes wurde das Aufzeichnen des Geno-/Ökogramms in die pflegerische Alltagspraxis aufgenommen. Zudem wurden die regelmässigen Fallbesprechungen zu familienzentrierten Reflecting Teams weiterentwickelt. Dieser Implementierungsprozess wird von einer spitalinternen Kerngruppe getragen, die sich aus Pflegenden, die in familienzentrierter Pflege geschult wurden, zusammensetzt. Auf jeder Abteilung arbeitet ein Mitglied dieser Kerngruppe: Eine Bestandesaufnahme 2010 zeigte, dass die Pflegedokumentationen einerseits aussagekräftige Geno-/Ökogramme enthielten, andererseits aber Nutzen und Sinn des Geno-/Ökogramms in den Pflegeteams kontrovers diskutiert wurden. Dies hemmte die Weiterentwicklung der familienzentrierten Pflege. Ergebnisse: Die Resultate der Beratungsevaluation zeigen, dass pflegende Angehörige Unterstützung im Alltag brauchen. Neben der Vermittlung von Strategien im Umgang mit Krankheit, wurden Informationen zur Navigation des Gesundheitssystems und Unterstützung bei Schwierigkeiten innerhalb der Familien gewünscht. Die Teilnehmenden Angehörigen waren mit der Beratung sehr zufrieden. Sie fühlten sich besser auf die Pflege vorbereitet und ihr Wohlbefinden hatte sich gesteigert. Fragestellung: Wie kann die Qualität und Weiterentwicklung der familienzentrierten Pflege gefördert werden? Schlussfolgerungen: Die CBPAR Methode erwies sich für die Entwicklung und Implementation der Angehörigenberatung nützlich und wird im nächsten Zyklus fortgeführt. Die Belastung älterer pflegender Angehöriger musste berücksichtig werden um Angehörige als Ko-Forschende zu rekrutieren. Der Beitrag an ein Forschungsprojekt musste individuell gestaltet werden und den Bedürfnissen angepasst werden. Die Beratung hatte im ersten Zyklus positive Auswirkungen auf die Teilnehmenden. Die Angehörigen zeigten sich als stark belastet. Entlastungsangebote für eine Beratungsteilnahme werden organisiert. Methode: In einem Pflegequalitätsentwicklungsprojekt werden mit Hilfe eines Aktionslern- und Forschungsprozesses die genannten Herausforderungen bearbeitet und mit einer qualitativen Evaluation begleitet. Teilnehmende: Der Aktionslern- und Forschungsprozess wurde von den 12 Pflegenden der spitalinternen Kerngruppe durchgeführt. An den zur Evaluation durchgeführten beiden Fokusgruppeninterviews nahmen teil: einmal 8 Pflegende, die den neuentwickelten Selbstlern- und peer-to-peer-Lernprozess durchlaufen haben und einmal 8 Pflegende der Kerngruppe, die diesen Selbstlern- und peer-to-peer Prozess auf den einzelnen Pflegeabteilungen begleitet haben. Wirksame Entlastung für Familien mit Demenz – Ergebnisse von EDe I und II Datenerhebung: Zur qualitativen Evaluation wurden zwei Fokusgruppeninterviews durchgeführt. Weidner, Frank (1); Emme von der Ahe, Hartmut (2); Laag, Ursula (1) 1: Deutsches Institut für angewandte Pflegeforschung, Deutschland; 2: PariSozial Minden-Lübbecke Datenanalyse: Die verbatimen Transkripte wurden mittels qualitativer Inhaltsanalyse nach Mayring analysiert. Hintergrund: Ein großer Teil der pflegebedürftigen Menschen, die heute zuhause versorgt werden, sind an Demenz erkrankt und werden überwiegend von ihren Angehörigen betreut. Anders als die Geld-, Sach- und Kombileistungen, werden diejenigen Leistungen des SGB XI, die insbesondere als Entlastung auch für diese Familien gedacht sind (Kurzzeitpflege, Verhinderungspflege, Tagespflege) nur zu einem Bruchteil (jeweils deutlich unter 5%) von den Leistungsberechtigten Ethische Überlegungen: Da es sich um ein Pflegequalitätsentwicklungsprojekt auf Ebene Mitarbeiter handelt, muss die kantonale Ethikkommission nicht angerufen werden. Im Rahmen der Evaluation wurde den Teilnehmenden der Fokusgruppeninterviews Vertraulichkeit und Anonymisierung ihrer Aussagen bei der Verschriftlichung der Ergebnisse zugesichert. 31 Vorträge 17.9.2013 Ergebnisse: Der Aktionslern- und Forschungsprozess ergab Folgendes: Pflegende die das Geno-/Ökogramm als hilfreiches Instrument für eine wirkungsvolle Zusammenarbeit mit den Familien erleben, hatten spezifische Skills entwickelt. Pflegende, welche nicht über diese Skills verfügten, beurteilten das Geno/Ökogramm als unnötiges neugieriges Ausfragen der Familie. Aufbauend auf diesen Erkenntnissen wurde ein Konzept erarbeitet mit Arbeitsinstrumenten, die die Entwicklung der individuellen Skills durch eine reflektierte Praxis fördern. Das Konzept beinhaltet einen Schulungsinput, ein Handbuch, ein Selbstlern- und evaluationsinstrument und einen peer-to-peer-Lernprozess mit gegenseitigem Hospitieren bei familienzentrierten Pflegeanamnesen. Die Evaluation mittels Fokusgruppeninterviews zeigt, dass die Pflegenden diesen Selbst- und peer-to-peer-Lernprozess umsetzen. Das anfängliche Unbehagen in Bezug auf gegenseitiges Hospitieren wurde zugunsten des Austausch-Gewinnes und der Lernerfahrung überwunden. Die gemeinsame Reflektion führte zu einem vertieften Verständnis komplexer Krankheits- und Familiensituationen. Die Pflegenden wurden in ihrer Erfahrung bestärkt, dass das fachgerechte Einbetten des Geno-/Ökogramms in die Anamnese mehr als nur ein Abfragen von Familiendaten, sondern der erste Schritt zur wirkungsvollen Unterstützung von Familien darstellt. Ich bin in meinem ganzen Leben noch nie so hilflos gewesen. Die Gefühle und das Erleben von Vätern frühgeborener Kinder während deren stationärer Versorgung auf der neonatologischen Intensivstation – eine qualitative Untersuchung Binter, Johann SALK Salzburger Landeskliniken, Österreich Ich bin in meinem ganzen Leben noch nie so hilflos gewesen. Die Gefühle und das Erleben von Vätern frühgeborener Kinder während deren stationärer Versorgung auf der neonatologischen Intensivstation – eine qualitative Untersuchung. In Österreich kommen jährlich rund 6.500 Babys als Frühgeburten zur Welt (vgl. Statistik Austria, 2011). Der Übergang zur Vaterschaft ist für den Mann ein ausgesprochen intimes und privates Erlebnis, dass zwangsläufig Stress und Belastungen mit sich bringt (vgl. Werneck, 1998). Die frühzeitige Unterbrechung der Schwangerschaft und der nicht abgeschlossene vorgeburtliche Beziehungsaufbau können in weitreichenden Konsequenzen münden. Im deutschsprachigen Raum wurde mit dieser Studie ein kaum erforschtes Terrain betreten und stellt Väter frühgeborener Kinder in den Mittelpunkt des Interesses. Schlussfolgerungen: Die Skills der einzelnen Pflegenden und die Kompetenzen des gesamten Teams sind gewachsen. „Der Paul kann nicht pinkeln“ - Das chronisch kranke Schulkind Die Fragen der vorliegenden Studie lauten: • Welche Gefühle erfahren Väter • und wie erleben sie die Zeit der stationären Versorgung ihrer frühgeborenen Kinder auf einer neonatologischen Intensivstation? Kocks, Andreas Universität Witten/Herdecke, Deutschland Ziele: Die Gefühle und Erlebnisse von Vätern frühgeborener Kinder während deren stationärer Versorgung auf einer neonatoloischen Intensivstation zu erkunden und transparent darzustellen, sowie für die in der Betreuung involvierten Personen einen Beitrag zum besseren Verständnis von Vätern frühgeborener Kinder zu leisten. Problemdarstellung: Wer gesund ist, geht in die Schule und wer krank ist, bleibt zuhause. Diese klare Trennung zwischen gesund und krank kann heute für Schulkinder in vielen westlichen Ländern nicht mehr gelten. Etwa 10–20 % der Schüler und Schülerinnen an deutschen Schulen gelten als chronisch krank. Synchron zur Erwachsenenwelt verschiebt sich das Krankheitsspektrum bei Kindern und Jugendlichen von kurzzeitigen Krankheitsgeschehnissen und Infektionen zu chronischen Erkrankungen und psychischen Auffälligkeiten. Sie stellen in der Schule eine Sonderbelastung dar. Betroffene Schüler besuchen die Schule so lang wie möglich, nur bei akuten Problemen bleiben sie der Schule fern. Wie chronisch kranke Kinder und deren Eltern ihre Schule erleben und welche Auswirkungen auf Bildungserfolge beschrieben werden, untersucht diese Studie im Rahmen einer Masterarbeit. Methode: Es bot sich an, die Fragen nach dem Erleben mit einem qualitativen Forschungsansatz zu beantworten. Das Ziel bestand darin, ein Phänomen aus der Perspektive der Betroffenen zu erkunden und dessen Bedeutung darzustellen. Emotional extrem bewegte Erlebnisse können nur von den Betroffenen besonders gut geschildert werden. (vgl. Flick, 2010; Mayer, 2007; Schmidt-Atzert, 1996). Ethische Überlegungen: Gefahren für die Untersuchungsgruppe schätzten Psychologen als marginal und zu vernachlässigen ein, demgegenüber wurde der zu erwartende Nutzen der Gespräche für den Einzelnen als sehr bedeutsam bewertet. Stichprobe: Die Untersuchungsgruppe setzte sich aus einer Gelegenheitsstichprobe von acht Vätern frühgeborener Kinder zusammen und generierte eine zufriedenstellende Sättigung der Daten. Ziel: Primär aus der Sicht der betroffene Kinder und Jugendlichen und deren Eltern wird ein differenziertes Bild über das Erleben und der Umgang mit chronischen Erkrankungen im Setting Schule aufgezeigt. Die Ergebnisse können primär zum Verständnis beitragen und darüber hinaus die Diskussion um mögliche Unterstützungsangebote und zukünftiger Handlungsfelder bereichern. Datenerhebung: Die Datensammlung erfolgte mittels episodischer Interviews (vgl. Lamnek, 2010). Ein zugrundeliegender Leitfaden beinhaltete die zu besprechenden Themen. Die Interviews wurden mittels Audioaufzeichnung dokumentiert, mit f4 transkribiert und mit MAXQDA 10 einer Inhaltsanalyse unterzogen. Methodik: In narrativen Interviews mit chronisch kranken Schülern und deren Eltern wurden Krankheitserlebnisse im Kontext Schule erhoben. Die Rekrutierung erfolgt über Selbsthilfegruppen, medizinische Versorgungszentren sowie persönliche Kontakte. Die befragten Schüler waren mindestens 10 Jahre alt und an einer oder mehreren chronischen Erkrankungen erkrankt. Ein positives Votum der EthikKommission DG-Pflegewissenschaft lag vor. Die Interviews wurden transkribiert und in Anlehnung an den induktiven Ansatz der qualitativen Forschung im Sinne der Grounded Theory analysiert. Datenanalyse: Bei der Datenanalyse wurde ein interpretatives-reduktives Verfahren gewählt. In der deskriptiven Vorgehensweise wurden nur sichtbare Bedeutungen und das tatsächlich Gesagte und Niedergeschriebene interpretiert. Der Text wurde reduziert und in Kategorien zusammengefasst sowie miteinander in einen Kontext gebracht (vgl. Mayer, 2007). Ergebnisse: Die Betroffenen erlebten ein Wechselbad der Gefühle, wobei die Dominanz von negativen Emotionen allgegenwärtig war. Väter nehmen Belastungen in sehr unterschiedlichen Bereichen wahr. Die Dimensionen reichten vom Aussehen und Zustand des Kindes, Sorge um die Partnerin, Als Mann stark sein müssen, Erhaltene Informationen, Das Personal der Station, Sich selbst belasten, Angriffe auf die Alltagsroutine, einen Schuldigen haben wollen bis hin zum Schaudern vor der Intensivstation. Dem gegenüber zeigten Väter auch deutlich positive Aspekte auf. Diese Dimensionen reichten hier von Kind – Nähe spüren, Richtig informiert, Durch das Personal der Station umfassend betreut sein, Unterstützung im Alltag erleben bis hin zum Wohlfühlambiente – Intensivstation. Ergebnisse: Zehn Schüler im Alter von 10-19 Jahren mit unterschiedlichen chronischen Erkrankungen (u. A. Diabetes, Asthma, Migräne, Mukoviszidose, Rheuma) sowie 9 zugehörige Elternteile wurden interviewt. Chronische Erkrankungen haben aus Sicht der Betroffenen Auswirkungen auf die individuellen Schulleistungen und auf die Gesundheit. Sie fordern die Betroffene selbst. Es stellt sich ihnen die Aufgabe, die nicht unerhebliche krankheitsbedingte Handlungen selbstständig und eigenverantwortlich durchzuführen, Verhaltensregeln zu beachten und dies mit den Anforderungen des Schullebens in Übereinstimmung zu bringen. Dies gelingt nicht problemlos und fordert neben hohen Selbstpflegekompetenzen familiale Unterstützungsleitungen. Problematisch zeigt sich diese Situation in seiner Auswirkung auf Schulausfallzeiten sowie in der zentralen Frage nach Integration/Inklusion. Themen wie Angst, Scham oder das sich immer wieder erklären müssen werden von den Betroffene als belastend thematisiert. Betroffene erleben sich in einem Dilemma, einerseits wünschen sie sich eine Sonderrolle, die ihre gesundheitlichen Bedarfe berücksichtigt, andererseits wünschen sie sich Normalität. Schlussfolgerungen: Eine Vielzahl von identifizierten Belastungen und positiven Erfahrungen wirkten auf die Väter frühgeborener Kinder ein. Es ist daher von Bedeutung, dass alle in der Betreuung involvierten Personen hierfür sensibilisiert werden. Im Besonderen wird eine maximale Integration der Väter in die Betreuung ihrer frühgeborenen Kinder und die Bildung von Kernteams gefordert. Hauptvortrag: Palliative Care – Ein Konzept für alle Fälle? Diskussion: Schule wandelt sich von einem Ort des Lernens zu einem Lebensraum in dem auch Themen wie Gesundheit und Krankheit relevant sind. Bildungserfolge und Gesundheit hängen zusammen. Sie bedingen sich gegenseitig. Die sich andeutende Versorgungslücke spiegelt sich in dem Wunsch der Betroffenen in Fragen der Gesundheit Ansprechpartner in der Schule zu finden. Diese sind so im System aktuell regelhaft nicht vorgesehen. Die Integration von chronisch kranken Kindern in die Schule gelingt nur durch individuelle und familiale Anpassungsleistungen. Dieser Aspekt wird in einer sich anschließenden Promotionsarbeit im Rahmen des Forschungskollegs FamiLe, -Familiengesundheit im Lebensverlauf- differenziert untersucht werden. Unterstützungsmöglichkeiten in der Schule sind zu intensivieren. International etablierte Modelle einer pflegerischen schulischen Gesundheitsversorgung durch School Heath Nurse können als Orientierungsrahmen dienen. Univ.-Prof. Dr. Sabine Pleschberger UMIT Wien, Dep. für Pflegewissenschaft und Gerontologie, Institut für Pflege- und Versorgungsforschung, Österreich Ausgehend von den Defiziten und Herausforderungen in der Therapie, Pflege und Begleitung von Menschen mit Krebserkrankungen entwickelt, ist Palliative Care längst nicht mehr auf diesen Personenkreis beschränkt. In den letzten Jahren hat unter Einfluss der WHO sukzessive eine konzeptionelle Erweiterung stattgefunden, die sowohl hinsichtlich des Krankheitsspektrums als auch des Stadiums im Verlauf einer Erkrankung erfolgte. Grundsätzlich stellen demnach alle chronischen Erkrankungen ein Anwendungsfeld für Palliative Care dar. Geht mit dieser Erweiterung auch das Erfordernis einer konzeptionellen Ausdifferenzierung einher? Oder aber ist Palliative Care sprichwörtlich ein Konzept „für alle Fälle“? Herausforderungen die sich aus unterschiedlicher Krankheitsverläufen und Anwendungsfeldern ergeben stehen im Mittelpunkt der Betrachtung. Ziel ist es den Beitrag von Palliative Care für die Pflege von Menschen mit chronischer Erkrankung herauszuarbeiten. Dieser liegt neben anderen Aspekten nach wie vor in einer besonderen Aufmerksamkeit für die letzte Lebensphase und den Umgang mit Sterben, Tod und Trauer. 32 Vorträge 17.9.2013 Symposium: Tagesoasen - Wohnform für Menschen mit weit fortgeschrittener Demenz? 17.9. Programm Unterer Konzilssaal Stemmer, Renate (2,1); Hotze, Elke (3); Brandenburg, Hermann (4) 1: DGP, Deutschland; 2: KH Mainz; 3: Hochschule Osnabrueck; 4: PTH Vallendar Das „Nursing Role Effectiveness Model“ und die Pflege Demenzerkrankter im Akutkrankenhaus - eine Sekundärdatenanalyse des Pilotprojektes DEMAKUT Ausgangslage: Bei deutlich mehr als der Hälfte der an Demenz erkrankten AltenheimbewohnerInnen wird von einer schweren Demenz ausgegangen (Schäufele et al., 2009). Die Unterbringung dieser Personengruppe in Einzelzimmern geht mit der Gefahr der Isolation umher. Im Diskurs um die neue Versorgung- und Wohnform der Pflegeoase, besteht ein wesentlicher Kritikpunkt darin, dass in einem Lebensumfeld, in dem die Bewohner 24 Stunden gemeinsam in einem Raum betreut und gepflegt werden, diesen keine ausreichende Privatsphäre gewährt werden kann (vgl. KDA 2009). Sogenannte Tagesoasen greifen diese Kritik auf. Die räumliche Ausstattung der Tagesoasen ermöglicht einen Wechsel zwischen einem Gemeinschaftsraum und den Bewohnerzimmern (Hotze und Böggemann, 2013; Stemmer et al., 2013). Evaluationsergebnisse zu zwei verschiedenen Tagesoasen werden vorgestellt und diskutiert. Faul, Eva; Zottl, Julia; Mayer, Hanna Universität Wien, Österreich Ausgangslage: Um die Auswirkungen der Rolle von Pflegenden auf pflegesensitive Ergebnisse zu beschreiben entwickelten Irvine et al. (1998) das „Nursing Role Effectiveness Model“. Es basiert auf dem Struktur-Prozess-Ergebnis Qualitätsmodell von Donabedian und wurde von Doran et al. (2002) nach empirischer Überprüfung neu formuliert. Das nun vorliegende Modell bietet eine konzeptuelle Rahmung um den Zusammenhang zwischen der Rolle von Pflegenden und messbaren pflegesensitiven Ergebnissen detailliert beschreiben zu können. Das Pilotprojekt DEMAKUT lässt ähnliche Rückschlüsse vermuten. Betrachtet man die Rolle von Pflegenden im Zusammenhang mit dem Einsatz spezifischer Maßnahmen in der Pflege von Demenzerkrankten im Akutkrankenhaus, so resultieren pflegesensitive Ergebnisse. Fragestellung: Ausgehend von einer übergeordneten Frage nach dem Beitrag der Wohn- und Versorgungsformen ‚Tagesoase’ zu einer bedürfnisorientierten, individuellen Versorgung von schwer an Demenz erkrankten Menschen werden drei Themenstellungen diskutiert: a) Wie ist das Bedürfnis nach Privatsphäre bei den BewohnerInnen mit schwerer Demenz ausgeprägt und wie äußert es sich? Wie wird mit diesem Bedürfnis in einer Tagesoase umgegangen? b) Welche Bedeutung hat die Tagesoase für den Kontakt zwischen BewohnerInnen und Pflegenden? c) Wie lässt sich die Theorie und Messung der Lebensqualität für Menschen mit (schwerer) Demenz, die in Tagesoasen leben, einordnen? Fragestellungen / Ziel: Das Ziel der Untersuchung stellt die Darstellung der Rolle von Pflegenden und die Diskussion von pflegesensitiven Ergebnissen basierend auf dem „Nursing Role Effectiveness Model“ dar. Da eine Festlegung von Ergebniskriterien in der Pflege Demenzerkrankter im Akutkrankenhaus bislang nicht vorliegt, können aktuell jedoch keine direkten Zusammenhänge formuliert werden. Die leitenden Forschungsfragen waren somit: Wie stellt sich die Rolle der Pflegenden in der Pflege von PatientInnen mit der Nebendiagnose Demenz im Akutkrankenhaus in Hinsicht auf pflegesensitive Ergebnisse dar? Kann das „Nursing Role Effectiveness Model“ einen geeigneten Ansatz zur Bestimmung von pflegesensitiven Ergebnissen in der Pflege von PatientInnen mit der Nebendiagnose Demenz im Akutkrankenhaus liefern? Design/Methodik: a) Empirie: Zwei Evaluationsstudien/ quantitativ- qualitativer Methodenmix / Teilfragen im Kontrollgruppendesign; b) literaturbasierte theoretische Reflexion Ethische Überlegungen zu den empirischen Studien: Da die BewohnerInnen in aller Regel nicht selbst zustimmungsfähig waren, wurden die Angehörigen bzw. gesetzlichen BetreuerInnen nach einer ausführlichen Information um Zustimmung gebeten. Schriftliche Einverständniserklärungen liegen vor. Vertraulichkeit im Umgang mit den Daten wurde zugesichert. Design: Zur Beantwortung der Forschungsfragen wurde eine Sekundärdatenanalyse des Pilotprojektes DEMAKUT und eine Literaturanalyse bestehender Projekte zur Pflege Demenzerkrankter im Akutkrankenhaus durchgeführt. Population, Stichprobe, TeilnehmerInnen: Studie 1: 11 BewohnerInnen (Studiengruppe) 4 BewohnerInnen (Kontrollgruppe)/ 5 Angehörige der BewohnerInnen der Studiengruppe/ 4 Pflegekräfte der BewohnerInnen der Studiengruppe/ 14 Pflegekräfte/ AlltagsbetreuerInnen (Gruppendiskussion). Studie2: 4 Pflegende (Studiengruppe), 5 Pflegende (Kontrollgruppe) (Interviews); 8 BewohnerInnen der Studiengruppe / 6 PflegemitarbeiterInen der Studiengruppe; 5 BewohnerInnen der Kontrollgruppe / 8 PflegemitarbeiterInen der Kontrollgruppe (teilnehmende Beobachtung). Ethische Überlegungen: Die Einholung eines Ethikvotums war nicht erforderlich. Datenerhebung: Leitfadengestützte Interviews/ teilnehmende Beobachtung (Studie 1 u. 2); Gruppendiskussion (Studie 2) Datenanalyse: Die vorliegenden Transkripte der Fokusgruppen wurden mit der typisierenden Form der strukturierenden Inhaltsanalyse nach Mayring ausgewertet. Die Literaturanalyse fokussierte die Festlegung von Ergebniskriterien in bestehenden Klinikprojekten. TeilnehmerInnen und Datenerhebung: Die Datenbasis der Sekundäranalyse stellt das Resultat aus 9 Fokusgruppen dar, an welchen insgesamt 57 Pflegende teilnahmen. Dabei wurden konkrete Strategien und Lösungsansätze zur Versorgung von Demenzerkrankten im Akutkrankenhaus bezogen auf die Pflegepraxis erhoben. Folgend wurde eine Literaturrecherche zu Projekten bzgl. Der Pflege von PatientInnen mit der Nebendiagnose im Akutkrankenhaus bezogen auf den deutschsprachigen Raum durchgeführt. Datenanalyse: Auswertungsstrategien in Anlehnung an die Qualitative Inhaltsanalyse (Burnard, 1991/ Mayring 2002); Nutzung von MAXQDA/ AtlasTi Ergebnisse: Das Ergebnis der Untersuchung stellt eine umfassende Darstellung der Rolle von Pflegenden anhand der Beschreibung von Prototypen entsprechend dem „Nursing Role Effectiveness Model“ dar. Die Ergebnisse der Literaturanalyse liefern die inhaltliche Basis für eine grundsätzliche Diskussion bzgl. der Festlegung von Ergebniskriterien. Ergebnisse : Sowohl die Angehörigen als auch die Pflegekräfte bewerten generell den Wert der Gemeinschaft als höher als den Wert der Privatsphäre. Die BewohnerInnen praktizieren auch innerhalb des Gemeinschaftsraumes eine Form des Rückzugs, in dem sie auf Ansprache nicht reagieren, bei Pflegehandlungen nicht kooperieren bzw. sie aktiv abwehren, sich also quasi in ihre „eigene Welt“ zurückziehen. Für die BewohnerInnen scheint der unmittelbare Nahbereich ihres Körpers der Bereich zu sein, in dem sie in Ansätzen so etwas wie einen selbstbestimmten Rückzug herstellen können. Schlussfolgerungen: Die Versorgung von PatientInnen mit der Nebendiagnose Demenz im Akutkrankenhaus weist auf die Bedeutung der Rolle von Pflegenden hin. Die Anwendung des „Nursing Role Effectiveness Model“ zur Erfassung pflegesensitiver Ergebnisse im untersuchten Bereich ist diskussionswürdig. Im Vergleich zur Kontrollgruppe scheint der emotionale Kontakt zwischen Pflegenden und BewohnerInnen in der Studiengruppe deutlich enger zu sein. Die personelle Kontinuität in der Tagesoase führt in Verbindung mit der kleinen Bewohnergruppe dazu, dass eine Beziehung zwischen Pflegenden und BewohnerInnen entsteht, die einen Kontaktfluss ermöglicht und hilft auch subtile Zeichen zu deuten. Die von den Pflegenden ausgedrückte Zuwendung hilft, die BewohnerInnen z.B. in Momenten der Unruhe zu erreichen und sie zu beruhigen. Zuwendung als aktives Handeln geht von den Pflegenden aus und ist einseitig. Die Reaktionen lassen aber darauf schließen, dass die Zuwendung von den Menschen mit schwerer Demenz positiv aufgenommen wird. Übersetzung und erste empirische „Abdominal Surgery Impact Scale“ Testung der Ritschard Ugi, Karin (1,2); Beldi, Guido (1); Candinas, Daniel (1); Mischke, Claudia (2) 1: Universitätsklinik für Viszerale Chirurgie und Medizin, Inselspital Bern, Schweiz; 2: Berner Fachhochschule Gesundheit, Masterstudiengang Pflege, Bern, Schweiz Einleitung: Ausgedehnte viszeralchirurgische Eingriffe gehen für die Betroffenen häufig mit vielfältigen Herausforderungen einher. Ihr Genesungsprozess wird oft durch eine Vielzahl von Komplikationen und von einem komplexen pflegerischen und medizin-therapeutischen Behandlungs- und Versorgungsmanagement begleitet. Nur wenig ist über die subjektive Lebensqualität von Patienten in der frühen postoperativen Phase nach solchen viszeralchirurgischen Operationen bekannt. Studien zeigen jedoch, dass das Erfassen der Lebensqualität bei diesen Personen helfen könnte, das postoperative Versorgungsmanagement anzupassen und möglicherweise pflegerische Komplikationen wie z.B. Wundinfektionen, Schmerzen oder Mangelernährung zu verhindern (Kamolz & Pointer, 1998; Küchler, 2008; Urbach, 2005). Deutschsprachige Instrumente zur Erfassung der kurzfristigen Lebensqualität nach grossen abdominalchirurgischen Eingriffen existierten bisher nicht. Lebensqualität ist ein „multidimensionales Konstrukt“ (Lawton 1991). Die Theorieund Methodendebatte differenziert eine gesundheitsbezogene, eine subjektive sowie eine lebensweltbezogene Sichtweise. Hieraus ergeben sich Spannungsfelder, die für die konkrete Pflege- und Versorgungssituation in Tagesoasen von zentraler Bedeutung sind. So gilt als Qualitätsmerkmal die höhere Kontaktdichte und Kontaktqualität, dem Bedürfnis nach Privatheit und Rückzug muss jedoch ebenfalls Rechnung getragen werden. Schlussfolgerungen: Tagesoasen bieten einen möglichen Rahmen, um einerseits eine gute Kontaktqualität herzustellen und andererseits dem Bedürfnis nach Privatheit Raum zu geben und damit die Lebensqualität zu verbessern. Literatur: Hotze, E.; Böggemann, M. (2013). Der Beschützte Wohnbereich für Menschen mit schwerer Demenz im Heywinkelhaus Osnabrück, in: Brandenburg, H.; AdamPaffrath, R. (2013). Pflegeoasen in Deutschland. Hannover: Schlütersche, 254-271. KDA (2009): Die Qualitätsgeleitete Pflegeoase. Pro Alter (2), 46-51 Lawton, M.P. (1991). A Multidimensional view of Quality of Life in Frail Elders. In: J.E. Birren/ J.E. Lubben/ J.C. Rowe/ D.E. Deutchman (Eds.), The concept of measurement of quality of life in frail elders. San Diego 1991, 3–27. Schäufele, M.; Köhler, L.; Lode, S.; Weyerer, S. (2009). Menschen mit Demenz in stationären Pflegeeinrichtungen. In: Schneekloth, U.; Wahl, H.W.; Engels, D. (Hrsg.), Pflegebedarf und Versorgungssituation bei älteren Menschen in Heimen. Kohlhammer: Stuttgart, 159-221. Stemmer, R.; Enders, V.; Schmid, M. (2013). Evaluation einer Tagesoase im Antoniusheim Altenzentrum Wiesbaden, in: Brandenburg, H.; Adam-Paffrath, R. (2013). Pflegeoasen in Deutschland. Hannover: Schlütersche, 272-287. Ziel: Ziel der Pilotstudie war es, das englischsprachige Instrument „Abdominal Surgery Impact Scale“ (ASIS) ins Deutsche zu übersetzen und die Version einer empirischen Ersttestung im Anwendungsbereich der Pflege zu unterziehen. Methode: Für diese Studie wurden ein standardisierter Übersetzungsprozess gemäss Beaton et al. (2000) und ein prospektives, quantitatives Design gewählt. Ethische Überlegungen: Bei Patienten unmittelbar nach grossen abdominellen Eingriffen stellte sich insbesondere die Frage der Zumutbarkeit von Belastungen. Die Personen befanden sich zum Zeitpunkt der Erstbefragung in der frühen postoperativen Phase (dritter postoperativer Tag), wo sie noch stark in ihrem Allgemeinzustand reduziert, von der Hilfe Drittpersonen und von den pflegerischmedizinischen Therapien abhängig waren. Daher wurde das ethische Clearing des Kantons Bern sowie die Genehmigung des spitalinternen Review Board eingeholt. Die Teilnehmenden wurden über das Ziel der Studie informiert und ihr Einverständnis eingeholt. Sie wurden über den Datenschutz, die Anonymität und 33 Vorträge 17.9.2013 über die Möglichkeit, sich jederzeit ohne Erklärung von der Studie zurückzuziehen, aufgeklärt. Diskussion: Um Verläufe und Entwicklungen der LQ von Menschen mit Demenz aufzeigen zu können ist es notwendig, verschiedenen methodischen Herausforderungen wie Teilnehmerrekrutierung, Drop-Out Raten und InterraterReliabilität wissenschaftliche Aufmerksamkeit zu schenken. Stichprobe: Für empirische Testung wurde gemäss Johanson und Brooks (2010) ein Sample von 30 Patienten auf drei Stationen und einer Intermediate Care an einer Universitätsklinik für Viszerale Chirurgie und Medizin definiert. Beitrag 3: Lebensqualitätsmessung bei Menschen mit Demenz durch beruflich Pflegende – Einflussfaktoren und Konsequenzen Datensammlung: Der übersetzte Fragebogen wurde bei 30 Patienten nach einer Laparotomie am dritten und fünften postoperativen Tag eingesetzt. Die Datenerhebung erfolgte im Face-to-Face-Interview. Gräske, J., Meyer, S., Wolf-Ostermann, K. Einleitung: Für die Messung der Lebensqualität (LQ) bei Menschen mit Demenz (MmD) fehlt bislang ein Gold-Standard. Insbesondere in schweren Stadien der Demenz erfolgt diese in einer Fremdeinschätzung. Obwohl diese Methode weniger kritisch diskutiert wird, fehlen auch hier Untersuchungen zu Faktoren, die die Fremdeinschätzung beeinflussen. Datenanalyse: Die Analyse erfolgte mit SPSS20. Die soziodemografischen Daten wurden deskriptiv ausgewertet, zur Überprüfung der Reliabilität wurde die interne Konsistenz sowie die Retest-Reliabilität untersucht. Die Konstruktvalidierung erfolgte mittels Gastrointestinalem Lebensqualitätsindex. Ergebnisse: Der Übersetzungsprozess führte zu einer deutschen Version (ASIS-D), welche die Originalversion abbildete. Für die Testung konnten 14 Frauen und 16 Männer zur Teilnahme gewonnen werden, das Durchschnittsalter lag bei 62.4 Jahren (Median 66.0, SD 16.1). Cronbach’s α betrug 0.85,die Retest-Reliabilität 0.57. Das Ergebnis zur Konstruktvalidität zeigte ein signifikantes Ergebnis (Spearmans-Rangkorrelationskoeffizient 0.36 [p<0.05]). Methode: In einer Querschnittserhebung in fünf Pflegeheimen wurde die LQ (QUALIDEM, ADRQL) von MmD von mehreren Pflegenden erhoben. Gleichzeitig wurden die Umstände der Erhebung aber auch Belastungen, Empathie etc. der Pflegenden erhoben. Ergebnisse: Es liegen Daten zu 130 Bewohner (81% weiblich, 85 Jahre) vor. Durchschnittlich wurde die LQ durch die Pflegenden (n=88) jeweils 6-mal eingeschätzt. Insbesondere Burn-out und die Lebenszufriedenheit der Pflegenden beeinflussen die Einschätzung in hohem Maße. Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass ASIS-D ein reliables und valides Instrument ist, auch wenn zur Absicherung seiner Güte weitere Untersuchungen nötig sind. Es liefert vertiefte Einblicke in spezielle Krankheitssymptome wie z.B. Wundschmerz und postoperative Schlafqualität. In der Pflegepraxis würde es sich daher nicht nur zur Erfassung der kurzfristigen postoperativen Lebensqualität, sondern nach weiteren Testungen möglicherweise auch zur Evaluation pflegerischer Interventionen oder zur Verlaufserfassung bei Interventionsstudien, z.B. Vergleiche zwischen zwei verschiedenen Schmerztherapien, eignen. Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse zeigen wie Pflegende die LQ der Bewohner wahrnehmen. Das ist eine Voraussetzung um künftig validere Einschätzungen der LQ und somit eine individueller Pflege zu ermöglichen. Beitrag 4: Interrater und Test-Retest Reliabilität des Lebensqualitätsinstruments QUALIDEM in Einrichtungen der stationären Altenpflege – Ergebnisse des Qol-Dem Projektes. Dichter, M.N., Schwab, C. G. G., Dortmann, O., Meyer, G., Bartholomeyczik, S., Halek, M. Symposium: Lebensqualität von Menschen mit Demenz als pflegesensitives Ergebnis Einleitung: Ziel der Studie ist die Evaluation der Interrater (IRR) und Test-Retest Reliabilität (TRR) der deutschsprachigen Version des Proxy-Instruments QUALIDEM. Dieses ist unterteilt in eine 37-Item Version (9 Subskalen) für leichte bis schwere und eine 18-Item Version (6 Subskalen) für sehr schwere Demenz. Dichter, Martin (1); Günther, Helen (2); Brandenburg, Hermann (2); Holle, Bernhard (1); Schwab, Christian G.G. (1); Köhler, Kerstin (1); Palm, Rebecca (1); Gräske, Johannes (3); Meyer, Saskia (3); Wolf-Ostermann, Karin (3); Dortmann, Olga (1); Meyer, Gabriele (4); Bartholomeyczik, Sabine (5); Halek, Margareta (1) 1: Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE), Witten; 2: Philosophisch-Theologische Hochschule Vallendar (PTHV); 3: Alice Salomon Hochschule Berlin; 4: Universität Halle-Wittenberg, Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft; 5: Universität Witten/Herdecke, Fakultät für Gesundheit, Department für Pflegewissenschaft Methode: Basierend auf einer Stichprobenkalkulation (angestrebte Breite des 95% KI des Intraklassen Korrelationskoeffizienten (IKK): 0,2) wurde die LQ zur Untersuchung der IRR pro Teilnehmer viermal und für die TRR im Abstand von einer Woche von verblindeten Ratern (Pflegende) eingeschätzt. Ergebnisse: Die IKK Werte der 37-Item Version (n = 108) liegen je nach Subskala zwischen 0,61 und 0,35 (IRR) sowie 0,85 und 0,75 (TRR). Für die 18-Item Version (n = 53) liegen die IKK-Werte zwischen 0,67 und 0,28 (IRR) bzw. 0,79 und 0,70 (TRR). Einleitung: Zentrales Ziel der pflegerischen Versorgung von Menschen mit Demenz (MmD) ist die Aufrechterhaltung und Förderung der Lebensqualität (LQ) der Betroffenen. Folglich ist die LQ von MmD ein häufig genutztes Ergebniskriterium in pflegewissenschaftlichen Studien. Daneben ist die Erfassung der LQ von MmD auch ein wichtiges Evaluationskriterium im Rahmen des Pflegeprozesses. Gleichzeitig sind trotz zunehmender Forschungsaktivitäten zum Thema LQ von MmD noch zahlreiche theoretische und methodische Fragen ungeklärt. So existiert bisher keine allgemeingültige Definition des Konstrukts LQ von MmD. Die Selbsteinschätzung der LQ durch MmD gilt generell als Goldstandard. Aufgrund der im Verlauf einer Demenzerkrankung zunehmenden kognitiven und funktionellen Einschränkungen stellt sich die Frage, ab wann eher eine Fremdeinschätzung zu favorisieren ist und durch wen diese erfolgen sollte. Ausgehend von aktuellen Forschungsaktivitäten widmen sich die vier folgenden Symposiums-Beiträge der Erfassung der LQ von MmD und deren methodischen Herausforderungen. Schlussfolgerungen: Aufgrund der moderaten IRR wird die gemeinsame Einschätzung der LQ durch mind. 2 Pflegende empfohlen. Adhärenz bei langfristiger Medikation. Herausforderung in der ambulanten Betreuung chronisch kranker Menschen. Eine Literaturübersicht Kinsperger, Laura (1); Jukic-Puntigam, Margareta (1,2) 1: Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Wien, Österreich; 2: UMIT - Private Universität für Gesundheitswissenschaften, medizinische Informatik und Technik, Hall in Tirol / Wien, Österreich Hintergrund: Mehr als die Hälfte der über 65-jährigen Menschen leidet an unterschiedlichen chro-nischen Erkrankungen [1]. Ein hoher Anteil dieser Menschen müssen langfristig medikamentös therapiert werden. Beitrag 1: Konstruktion von Lebensqualität bei Menschen mit (schwerer) Demenz: ein theoretischer Diskussionsbeitrag Problemstellung: Die korrekte Einnahme der Medikamente stellt für chronisch kranke Menschen eine Herausforderung dar, die von den Akteuren im Gesundheitssystem oft unterschätzt wird. Es wird angenommen, dass die Hälfte der Patienten nicht adhärent zu langfristiger Medikation ist [2]. Günther, H., Brandenburg, H. Einleitung: Demenz stellt ein komplexes bio-psycho-soziales Krankheitsgeschehen (Kitwood) dar, welches zu verschiedenen Ansätzen zur Bestimmung von Lebensqualität (LQ) in der wissenschaftlichen Diskussion geführt hat (health-related quality of life, subjective perspective of people with dementia, „good life model“ in der Tradition von Lawton). Zielsetzung: Ziel der Bachelorarbeit war es, anhand von wissenschaftlicher Literatur die statisti-schen Kenngrößen zur Adhärenz bei langfristiger Medikation chronisch kranker Menschen im am-bulanten Bereich darzustellen. Des Weiteren wurden Adhärenz beeinflussende Faktoren aufgezeigt. Fragestellung: Es stellt sich die Frage, welche Konsequenzen die jeweiligen Zugänge für Menschen mit Demenz in der Langzeitpflege mit sich bringen und in welcher Art und Weise das Konstrukt „LQ“ weiterzuentwickeln ist. Methodik: Eine Literaturrecherche wurde zwischen April 2012 und Jänner 2013 in den Datenbanken Academic Search Premier, CINAHL und MEDLINE durchgeführt. Nach dem Identifikations-, Selektions- und Bewertungsprozess wurden 17 Studien in die Literaturübersicht aufgenommen und deren Studienergebnisse zu Kernthemen synthetisiert. Vorgehen: Auf der Basis einer differenzierten Analyse der Theorien des guten Lebens (subjektiver, objektiver und hedonistischer Ansatz) werden Kriterien entwickelt, welche eine kritische Einschätzung der bisherigen Zugänge zur Messung von LQ erlauben. Ergebnisse: Die Studienergebnisse zeigen, dass zwischen 29 % (n=101) [3] und 78 % (n=271) [3] der Patienten adhärent zu ihrer Medikation sind. Adhärenz wird von sozialen und ökonomischen Faktoren beeinflusst. Die langfristige Bewältigung der Medikation hängt vom persönlichen Ge-sundheitsverhalten, von sozialen Ressourcen und den Verhältnissen in einem Gesundheitssystem ab. Adhärenz wird zudem vom Gesundheitszustand sowie von therapiebezogenen Faktoren beeinflusst. Die Prävalenz von unbewusster Nichtadhärenz, das heißt dem Vergessen der Medikamen-teneinnahme, liegt bei 70 % (n=16.832) [4]. Menschen sind eher unbewusst nicht adhärent, wenn Sie den Medikamenten wenig Nutzen zuschreiben (OR=1,47; 95 % CI: 1,32; 1,62; p<0,001) [4]. Um dem Vergessen entgegenzuwirken und zur Integration der Medikamenteneinnahme in den Alltag, versuchen die Studienteilnehmer Routinen zu entwickeln [5]. Überforderung in der Handhabung komplexer Regime resultiert vielfach in der selbstständigen Änderung der Medikation [5]. Ausblick: Im Ergebnis sind objektive und subjektive Kriterien zu berücksichtigen, allerdings mit Blick auf die sinnhafte Lebensgestaltung in der Langzeitpflege. Dabei ist der Fokus auf die Qualität der weitreichenden Interaktionsprozesse zu richten. Beitrag 2: Lebensqualität von Menschen mit Demenz im Zeitverlauf – Ergebnisse des Projektes DemenzMonitor Holle, B., Schwab, C.G.G., Köhler, K., Palm, R. Einleitung: Die Studie „DemenzMonitor“ sieht erstmalig für Deutschland vor, Daten zur Lebensqualität (LQ) von Pflegeheimbewohnern über mehrere Jahre zu erfassen. Ziel des Beitrags ist eine Darstellung der Ergebnisse der Messung der LQ von Menschen mit leichter bis mittlerer sowie schwerer Demenz über zwei Erhebungszeitpunkte, sowie eine Diskussion der bestehenden methodischen Herausforderungen. Methode: Die LQ wird anhand des Instruments QUALIDEM von den Pflegenden der teilnehmenden Einrichtungen eingeschätzt. An der ersten Erhebung (Mai 2012) nahmen 1689 Bewohner aus 47 Pflegeheimen teil. An der zweiten Erhebung im Mai 2013 nehmen 36 Einrichtungen erneut teil, 19 nehmen zum ersten Mal teil. Diskussion: Die Adhärenz zu langfristiger Medikation stellt für viele chronisch kranke Menschen eine große Herausforderung dar und wird als Produkt vieler Einflussfaktoren verstanden. Diese Einflussfaktoren existieren nebeneinander und stehen in ständiger Wechselwirkung zueinander. Die Studien variieren in der Datenerhebungsmethode, infolgedessen ist die Vergleichbarkeit der Ergebnisse wesentlich eingeschränkt. Ergebnisse: Die Ergebnisse liegen nach Abschluss der zweiten Datenerhebung vor. 34 Vorträge 17.9.2013 Schlussfolgerung: Es bedarf einer Sensibilisierung aller Beteiligten im Behandlungs- und Betreu-ungsprozess für die vielschichtige Thematik. Zukünftig sollten sich Pflegepersonen mit spezifischen Assessmentinstrumenten zur Einschätzung der Adhärenz und möglichen Strategien zur Adhärenzsteigerung befassen. Pflegewissenschaftliche Forschungsprojekte sind von hoher Relevanz um eine evidenzbasierte Pflegepraxis in diesem Arbeitsfeld zu ermöglichen. die Pflege einbezogen. Es scheint daher dringend notwendig, das Potential zur Implementierung von zeitgemässen und als wirkungsvoll evaluierten Konzepten zu nutzen, die eine patientenorientiertere Pflege ermöglichen, wie z.B. Recovery und Motivational Interviewing. Neuere Forschungsergebnisse und theoretische Entwicklungen erlauben nunmehr die Ausbildung und Anwendung spezifischer Pflegetechniken. Die psychiatrische Pflege verfügt im deutschsprachigen Raum bis anhin nur über wenige eigenständige Pflegeinterventionen, deren Auswirkungen im stationären Setting gemessen wurden. Der Beitrag informiert über ein aktuell laufendes Projekt in zwei Deutschschweizer Kliniken. Literaturverzeichnis: [1] Robert Koch-Institut (2011): Daten und Fakten: Ergebnisse der Studie “Gesundheit in Deutschland aktuell 2009". http://www.gbe-bund.de/gbe10/owards.prc_show_pdf?p _id=13126&p_ sprache=d&p_uid=&p_aid=&p_lfd_nr=1 (25.05.2012) [2] World Health Organization (2003): Adherence to Long-Term Therapies. Evidence for Action. http://apps.who.int/medicinedocs/pdf/s4883e/ s4883e.pdf (25.05.2012) [3] Barat I.; Andreasen F.; DamsgaardE. (2001): Drug therapy in the elderly: what doctors believe and patients actually do. In: The Journal of Clinical Pharmacology, 51, 615-622 [4] Gadkari A.; McHorney C. (2012): Unintentional non-adherence to chronic prescription medications: How unintentional is it really? In: BMC Health Services Research, 12 ( 98), 1-12 [5] Haslbeck J. (2008): Bewältigung komplexer Medikamentenregime aus der Sicht chronisch Kranker. In: Pflege & Gesellschaft, 13 ( 1), 48-61 Ziel: Ziel dieser Studie ist die Implementierung zielgerichteter Kommunikationstechniken für Pflegefachpersonen vor dem Hintergrund einer Recovery-Orientierung. Der Fokus liegt dabei auf der Wirkung der Intervention und ihrer Umsetzbarkeit aus der Sicht der Pflegenden und Patient/innen. Methode: Auf der Basis eines Theorieprojekts an der Berner Fachhochschule wurde eine prospektive Pilotinterventionsstudie mit Kontrollgruppendesign (prä-post) entwickelt. Im Rahmen einer Schulung über vier Halbtage werden Pflegende der Interventionsstationen bezüglich Recovery, Motivierende Gesprächsführung, gemeinsame Zielfindung mit Patient/innen sowie bezüglich der Implementierung in die Alltagspraxis (Dokumentation, interdisziplinäre Kommunikation, etc.) unterrichtet. Die Umsetzung der Schulungsinhalte in die Pflegepraxis wird mit einem PeerCoaching unterstützt. Die Effekte dieser Interventionen werden mit quantitativen und qualitativen Methoden aus Sicht der Patient/innen sowie aus Sicht der Pflegenden untersucht. Eingesetzt werden standardisierte und weitgehend psychometrisch validierte Instrumente zur Recovery-Orientierung der Klinik (RSA: Personal- und Patient/innenversion), Recovery-Stadien der Patient/innen (STORI) und Zielerreichung aus Sicht der PatientInnen und Pflegenden (GAS). Weitere Effekte sollen mit Hilfe von vier Fokusgruppen mit Pflegenden und Patient/innen erhoben werden. Freiwilliger Verzicht auf Nahrung und Flüssigkeit am Ende des Lebens: Ein Systematic Review Fringer, André (1); Büche, Daniel (2); Ivanovic, Natasa (1) 1: FHS St.Gallen, Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Schweiz; 2: Palliativzentrum, Kantonsspital St.Gallen, Schweiz Teilnehmende: In den zwei Kliniken nehmen insgesamt sechs Akutstationen teil, wobei jeweils zwei als Interventions- und eine als Kontrollstationen fungieren. Bei diesen Stationen handelt es sich um typische allgemeinpsychiatrische Akutstationen der Grundversorgung. Geplant ist die Beteiligung von insgesamt 40 Pflegenden der Interventionsstationen und 20 Pflegenden der Kontrollstationen. Bei den Patient/innen wird eine Stichprobe von mindestens 20 Personen pro Station angestrebt. Hintergrund: Autonomie und Kontrolle am Ende des Lebens sind Teilaspekte der Lebensqualität. Insbesondere in Situationen unerträglichen Leidens sind sie für die Betroffenen von grosser Bedeutung auch, wenn hoch qualifizierte Palliative Care bzw. Palliativmedizin angeboten werden. Trotz der rapiden Zunahme wissenschaftlicher Erkenntnisse und Forschungsaktivitäten im Bereich von Palliative Care bleiben viele Aspekte unerforscht. Die Auseinandersetzung mit der zur Verfügung stehenden Literatur zeigt, dass sich das Wissen hierzu in den letzten zwei Dekaden nur marginal weiterentwickelt hat. Vor dem Hintergrund der nationalen Strategie von Palliative Care in der Schweiz ist es notwendig, die Rolle des „Freiwilligen Verzichts auf Nahrung und Flüssigkeit“ (FVNF) zu erforschen und zu klären. Ethische Überlegungen: Die Studie wurde von der Kantonalen Ethikkommission Zürich ohne Auflagen bewilligt. Resultate: Die Studie befindet sich aktuell in der Einführung. Es hat sich gezeigt, dass ein solches Vorhaben eine komplexe Logistik bei der Rekrutierung, Schulung, Datenerhebung und –management notwendig macht. Die Studienergebnisse des ersten Messzeitpunkts werden zum Zeitpunkt des Kongresses vorliegen und präsentiert. Ziele: Ziele des systematischen Reviews waren: (1) die Definitionen und Dimensionen des FVNF zu klären, (2) die Erfahrungen von Patienten, Familienmitglieder und des Gesundheitsfachpersonals zu erfassen, (3) die physiologischen Prozesse während des FVNF zu erklären (4) und Interventionen mit Bezug zum FVNF zu identifizieren, die den Patienten im FVNF-Prozess unterstützen. Diskussion und Schlussfolgerung: Auf der Basis des Einführungsprozesses und der ersten Studienergebnisse werden vorläufige Schlussfolgerungen für die Pflegepraxis und Fort-und Weiterbildung der Pflegefachpersonen, sowie für potenzielle Nachfolgeprojekte gezogen. Methode, Design: Ein systematischer Review, basierend auf den PRISMAEmpfehlungen, mit narrativer Synthese wurde durchgeführt. Die systematische Recherche wurde in den Datenbanken PubMed, EBSCOhost, CINAHL und Ovid PsycINFO angelegt (bis einschliesslich März 2013). Englische und Nicht-englische Literatur zum FVNF wurde mit Bezug zum FVNF bei erwachsenen, nicht kognitiv eingeschränkten Menschen, die selbstständig fähig waren auf natürliche Weise Speise und Flüssigkeit zu sich zu nehmen, in den Review eingeschlossen. Die identifizierte Literatur wurde durch zwei Forscher unabhängig voneinander gesucht und passende Studien anhand der Titel und Abstrakte ausgewählt und gelesen. Unstimmigkeiten im Entscheidungsprozess wurden im Konsens gelöst. Die Datenextraktion wurde von dem Erstautor durchgeführt und von der dritten Autorin anhand einer Datenextraktionstabelle geprüft. Die methodische Stringenz und Datenrelevanz wurde anhand einer zwei Punkte Skala (1=gering; 2=hoch) eingeschätzt (Whittemore, 2005). 17.9. Programm Konzilsstube Leben in zwei unterschiedlichen Kulturen: "Bisschen Schweiz, bisschen Kosovo": Diabetes mellitus Typ 2 bei der Schweizer Migrationsbevölkerung aus dem ehemaligen Jugoslawien: Eine qualitative Studie in Anlehnung an die Grounded Theory Wenger, Aline (1); Mischke, Claudia (2) 1: Kantonspital St. Gallen, Schweiz; 2: Berner Fachhochschule Fachbereich Gesundheit, Schweiz Ergebnisse: Insgesamt wurden n=29 Artikel identifiziert von denen nach Prüfung der Einschlusskriterien n=16 Beiträge in den Review eingeschlossen wurden (4 Survey Studien, 4 Fallberichte und 8 narrative Reviews). Folgende Ergebnisse konnten zur Beantwortung der Ziele generiert werden: (1) Eine existierende Definition über FVNF konnte bestätigt und die Dimensionen des FVNF beschrieben werden, (2) es gibt nur wenige Hinweise zur Bedeutung von Betroffenen und Professionellen. Insbesondere Ärzte und Angehörige zeigen sich bzgl. des FVNF skeptisch. Die Artikel zeigen auch, dass die Einstellungen zum FVNF sehr heterogen und mit Vorurteilen behaftet sind, (3) es konnte keine Studien zu den physiologischen Vorgängen beim FVNF identifiziert werden, (4) es konnten ebenfalls keine Interventionen zum FVNF gefunden werden. Aufgrund der Heterogenität der Studien und der tendenziell eher schwächeren methodischen Qualität, sind die Ergebnisse mit Vorsicht zur Kenntnis zu nehmen. Einleitung: Die steigende Zahl der Schweizer Migrationsbevölkerung aus dem ehemaligen Jugoslawien, die an Diabetes mellitus Typ 2 erkrankt, stellt neue sprachliche, wirtschaftliche und kulturelle Herausforderungen für die Betroffenen dar und gewinnt für das Gesundheitswesen an Bedeutung. Für eine kultursensible und individuelle Pflege wird ein vertieftes Wissen über diese Migrationsbevölkerung und ihr Erleben des Diabetes in der Schweiz immer bedeutsamer. Dies ist in der Schweiz bisher allerdings unzureichend beschrieben. Fragestellung, Ziel: Das Ziel ist ein vertieftes Verständnis über das Erleben und den alltäglichen Umgang mit der Krankheit der betroffenen Migrationsbevölkerung zu gewinnen. Daraus leitet sich folgende Fragestellungen ab: Wie erleben Betroffene aus dem ehemaligen Jugoslawien ihre Erkrankung Diabetes mellitus Typ 2? Wie integrieren sie ihre Erkrankung in den Alltag und welche Bewältigungsstrategien wenden sie dabei an? Schlussfolgerung: Die untersuchten Studien weisen nur eine geringe Evidence auf. Um den FVNF empirisch zu untersuchen, sollten qualitative Untersuchungen zur Bedeutung aus Sicht der Betroffenen und involvierten zu diesem Thema durchgeführt werden. Darauf aufbauend sollten weitere quantitative Untersuchungen erfolgen. Methode, Design: Es wurde der qualitative Ansatz in Anlehnung an die Grounded Theory gewählt. Die Teilnehmenden wurden nach dem theoretischen Sampling rekrutiert, die Daten nach dem Kodierparadigma nach Corbin und Strauss analysiert. Die Studie wurde durch eine Forschungsförderung durch den Käthe-ZinggSchwichtenbergfonds ermöglicht. Ethische Überlegungen: Die Studie wurde von der kantonalen Ethikkommission St. Gallen genehmigt. Zielorientierte psychiatrische Pflege (ORIENT) - eine Pilotinterventionsstudie Stichprobe und Datensammlung: Im theoretischen Sampling wurden die Teilnehmenden im Verlauf der Analyse rekrutiert, um diejenigen auszuwählen, die am besten auf die sich entwickelnde Theorie passten. Dadurch konnten drei Migrantinnen und zwei Migranten rekrutiert werden. Die Betroffenen leben zwischen 17 und 39 Jahren in der Schweiz, leiden länger als 10 Jahren an Diabetes und konnten sich in Deutsch verständigen. Die Datensammlung erfolgte mittels eines leitfadengestützten, halbstrukturierten Interviews. Schwarze, Thomas (1); Wolfensberger, Peter (2); Zuaboni, Gianfranco (3); Hahn, Sabine (1); Richter, Dirk (1) 1: Berner Fachhochschule Gesundheit, Schweiz; 2: Integrierte Psychiatrie Winterthur-Zürcher Unterland, Winterthur, Schweiz; 3: Sanatorium Kilchberg, Kilchberg, Schweiz Datenanalyse: Bei der Datenanalyse lag der Fokus auf der Entdeckung erster theoretischer Annahmen und konzentrierte sich daher auf die Schritte des offenen und axialen Kodierens. Die Kategorien, welche beim des offenen Kodierens entwickelt wurden, konnten während des axialen Kodierung vernetzt werden. Einleitung/Hintergrund: Die professionelle Tätigkeit von Pflegefachpersonen in der stationären psychiatrischen Versorgung ist oftmals auf das akute Krankheitsgeschehen und seine unmittelbaren Auswirkungen fokussiert. Seltener werden die Lebenssituation und das Symptommanagement ausserhalb der Klinik in 35 Vorträge 17.9.2013 Ergebnisse: Die geografische Nähe zum Herkunftsland ist eine Besonderheit der deutschsprachigen Länder. Dadurch ist es den Betroffenen möglich sich mehrmals im Jahr im Herkunftsland aufzuhalten. Die Gestaltung des Alltags und die angewandten Strategien im Herkunftsland sind anders. Z.B. ist die soziokulturelle Bedeutung von essen und trinken im Herkunftsland stärker an Traditionen gebunden als in der Schweiz. In der Schweiz gelingt die Einhaltung von Ernährungsregeln eher, die Umsetzung im Herkunftsland gestaltet sich dagegen schwierig. Auch das Spannungsfeld der sozialen Rolle und dem Status in den zwei Kulturen prägt das Erleben und den Umgang mit dem Diabetes. Die traditionelle Rolle und der höhere soziökomische Status im Herkunftsland bewirkt, dass das Krankheitsmanagement dort in den Hintergrund rückt Einschätzung und Bewertung alltäglicher Versorgungs- und Behandlungsprobleme und stellt auf diese bezogene Lösungsstrategien vor. Pflegebedürftigkeit und Angehörige werden in den Blick genommen, doch tragfähige, vernetzte und koordinierte Versorgungsstrukturen befinden sich in der Erprobung. Multimorbidität wird als Komplikation oder Nebenwirkung beachtet, nicht aber in der täglichen Pflegeversorgung, Behandlung mitgedacht. In Studien, besonders in RTC´s, wird sie ausgeschlossen. Daher gibt es wenig verfügbares Wissen. Was ist das Wesen von Multimorbidität im Alter? Wie erleben und was benötigen diese Menschen und ihre Bezugsperson? Welche Maßnahmen müssen heute eingeleitet werden, um im in den nächsten Jahren eine bedarfsgerechte Versorgung in den Sektoren sowie vernetzt und transdisziplinär gewährleisten zu können? Schlussfolgerungen, Empfehlungen: Mit dieser Studie konnte ein erster Einblick in die Erlebenswelt der Schweizer Migrationsbevölkerung aus dem ehemaligen Jugoslawien mit Diabetes ermöglicht werden. Die Alltagsgestaltung im Spannungsfeld der zwei Kulturen stellt die Betroffenen, ihre Familien und deren pflegerische Betreuung vor z.T. noch unbekannte Herausforderung. Die Ergebnisse dieser Studie, die vor allem Erkenntnisse zur Alltagsgestaltung und ihren Auswirkungen auf das Krankheitsmanagement in der Schweiz und im Herkunftsland aufdecken konnten, nehmen den ersten Schritt in der gemeinsamen Arbeit zwischen den Betroffenen und der Pflegenden ein. Ein besonderes Augenmerk sollte künftig auf den Strategien im Herkunftsland liegen, um sie in ihrem Krankheitsmanagement zu befähigen und sie in der individuellen Anpassung ihrer Strategien zu stärken. Dennoch sollten ergänzende Studien folgen, um über das Erleben dieser Personengruppe weitere Erkenntnisse zu erlangen und Ansätze für ein Krankheitsmanagement zu gewinnen, dass in den beiden „Kulturregionen“ umsetzbar sind. Mixed Method: Trianguliert wurden Grounded Theory (Glaser/Strauss 1969, Strauss/Corbin 1996) mit dem Trajektory Work Model (Strauss/Corbin 1998) und dem Family Health Nursing (Wright/Leahey 2000), um das Phänomen von Nutzererfordernissen für Menschen mit Multimorbidität im Alter zu erkunden. Grounded Theory (1967) und ihre Entwicklungen (1998) bietet die Konzepte, um die Interaktion in der Versorgung zu untersuchen. Viele Daten können gleichzeitig analysiert, erhoben und an gewonnene Erkenntnisse, Fragen oder neue Phänomene adaptiert und in die nächste Datenerhebung integriert werden, um neue Erkenntnisse „grounded“, also vom Forschungsgegenstand selbst zu generieren. Das Trajektory Work Modell (1998) bietet retro- und prospektiv Erkenntnisse zu Verläufen und Bedarfen abzuleiten, und die Interviewleitfäden an die Anforderungen des Theoretical Samplings zu adaptieren. Das Family Health Nursing trianguliert als dritte Theorie die Ansprüche, um den Forschungsgegenstand „Betroffene, Hauptpflegeperson, Experte“ zu definieren und damit die erweiterte Sicht von Paaren und ihre Interaktion zu untersuchen. Ethik: Informanten mussten geschäfts- und verfahrensfähig sein, um ihre Erfahrungen selbst zu artikulieren und informiert zu entscheiden. Die Ethikkommission der Universität Witten/Herdecke begutachtete die Unbedenklichkeit. „Das Haus, das nicht dir gehört.“ – Lebensqualität im Alters- und Pflegeheim mit kulturspezifischem Angebot Sommerhalder, Kathrin; Gurtner, Caroline; Afzali, Minou; Gugler, Eliane; Hahn, Sabine Berner Fachhochschule, Schweiz Zugang erfolgte über Gatekeeperorganisationen, wie Krankenhäuser und Krankenkassen, Aushänge, Bürgerbüros, Lebensmittelgeschäfte und Zeitungsanzeigen. Kulturspezifische Alters- und Pflegeheime bieten die Möglichkeit, im Alter in einem Umfeld zu leben, welches die persönlichen und kulturellen Erfahrungen der Bewohner/innen integriert. Ältere Migrant/innen sind eine schnell wachsende Bevölkerungsgruppe in der Schweiz. Daher nimmt die Bedeutung solcher Angebote zu. Einschlusskriterien: 65 Jahre mit mindestens zwei chronischen Erkrankungen und/oder mit einer Bezugsperson, die sie betreut und in einer familienähnlichen Beziehung zu ihr steht. Sample: 29 transkribierte Interviews bestehend aus 7 Einzelinterviews, 11 Paarinterviews mit 8 Angehörigen und 3 Professionellen. 6 Interviews wurden zu verschiedenen Zeiten mehrfach geführt. Die Vulnerabilität, Hilfebedürftigkeit, Abhängigkeiten bei Multimorbidität, situativ, krankheitsbedingt und persönlich lies kein Längsschnittdesign bei Allen zu. Die Qualität von kulturspezifischen Angeboten der Langzeitpflege wurde bisher wenig untersucht. Um bedarfs- und bedürfnisgerechte Angebote zu gewährleisten, ist die Perspektive der Bewohner/innen zentral. Lebensqualität als subjektives Ergebnis der Pflege und der Lebensumstände in Alters- und Pflegeheimen steht dabei im Vordergrund. Die vorliegende Studie untersucht die Qualität von kulturspezifischen Alters- und Pflegeheimen aus Sicht der Bewohner/-innen. Sie geht der Frage nach, wie die Bewohner/innen von kulturspezifischen und nicht kulturspezifischen Abteilungen ihre Lebensqualität beschreiben, welche Aspekte dabei von Bedeutung sind und ob sich Unterschiede zwischen den beiden Gruppen erkennen lassen. Ergebnisse: Benennen Bedarfslagen und Nutzererfordernisse für eine zukunfts- und qualitätsorientierte Versorgung. Der konzeptionelle Teil der Studie beantwortet Zukunftsfragen. Ein Versorgungsszenario als Fallverlauf einer Relevanzbasierten Versorgung konkretisiert Empfehlungen als Weiterentwicklung einer Evidenzbasierten - EbN, verstanden als Umsetzung einer aufsuchenden, steuernden, integrierenden, ausbildungs- und weiterbildungsbezogenen Lösung. Die Studie ist als Pilotstudie mit qualitativem Studiendesign konzipiert. Sie wurde in einem Schweizer Alters- und Pflegeheim durchgeführt, das über eine kulturspezifische Wohngruppe verfügt. Mit der Unvorhersehbarkeit der koronaren Herzkrankheit leben müssen - Eine Grounded Theory Studie Die Daten wurden in semistrukturierten Einzelinterviews erhoben. Die Interviews wurden in der Muttersprache der Bewohner/innen geführt und mit einem Interviewleitfaden strukturiert. Die Teilnahme an der Studie war freiwillig. Die Anonymität wurde den Teilnehmenden zugesichert und gewährleistet. Die Studie wurde von der kantonalen Ethikkommission bewilligt. Mentrup, Stefanie; Schnepp, Wilfried Universität Witten/Herdecke, Deutschland Einleitung: In Deutschland hat sich die primäre perkutane Koronarintervention (PCI) als Notfallbehandlung des akuten Herzinfarktes mit ST-Hebung (STEMI) etabliert. Patienten erleben durch diese Behandlung eine sofortige Entlastung ihrer Symptome sowie eine schnelle Genesung. Es ist bekannt, dass sich Patienten nach der Behandlung geheilt fühlen, obschon sie an einer koronaren Herzkrankheit leiden. Die Interviews wurden digitalisiert und wortgetreu transkribiert. Die Transkripte wurden paraphrasiert und inhaltsanalytisch ausgewertet. Interviewt wurden 13 Bewohner/innen. Sechs Bewohner/innen gehörten der kulturspezifischen, sieben einer nicht kulturspezifischen Wohngruppe an. Ziel: Das Ziel dieser qualitativen Studie ist die Exploration der Krankheitsverläufe und Bewältigungsstrategien von Patienten, die den ersten Herzinfarkt erlebt haben und mit einer primären PCI behandelt wurden. Durch die Studie soll der Übergang von der akuten zur chronischen Herzkrankheit aus der Perspektive der Betroffenen dargestellt werden. Die Studie befindet sich in laufender Datenauswertung. Erste Ergebnisse weisen darauf hin, dass für die Lebensqualität der Bewohner/innen die Interaktion mit Familie, Mitbewohner/innen und Personal sowie die räumliche Umgebung von Bedeutung sind. Einen besonderen Stellenwert scheint das Zimmer als Rückzugsort sowie die persönlichen Gegenstände und Möbel zu haben. Erkennbar wird aus den Interviewaussagen zudem eine Ambivalenz, die sich über das Gefühl des „zuhausesein-wollens“ und des „zuhause-sein-müssens“ ausdrückt. Ein Vergleich zwischen den Bewohner/innen der kulturspezifischen Wohngruppe und der nicht kulturspezifischen Wohngruppe steht noch aus. Methode: Als Datenerhebungsmethode wurden 60 problemzentrierte Interviews mit 25 Teilnehmern zu drei verschiedenen Zeitpunkten innerhalb eines Jahres nach Herzinfarkt geführt. Sechs Frauen und 19 Männer im Alter von 40 bis 79 Jahren konnten in die Studie eingeschlossen werden. Die Stichprobe weist eine hohe Heterogenität in Bezug auf die Lebenssituation, Schwere der Erkrankung sowie Versorgungssettings der Teilnehmer auf. Die Auswahl für die Durchführung der Interviews zu den drei Erhebungszeitpunkten (4-8 Wochen, 6 Monate und 1 Jahr nach Herzinfarkt) erfolgte theoriegeleitet und in Abhängigkeit vom Befinden der Teilnehmer. Die Interviews wurden mithilfe des Kodierparadigmas der Grounded Theory nach Strauss und Corbin (1996) analysiert. Des Weiteren kam die Typenbildung nach Kelle und Kluge (2010) zur Anwendung. Datenerhebung und analyse erfolgten im Prozess der Grounded Theory parallel und konnten nach Eintritt einer Datensättigung abgeschlossen werden. Die Studie erhielt das ethische Clearing durch die Ethikkommission der Deutschen Gesellschaft für Pflegewissenschaft (DGP). Schlussfolgerungen werden am Kongress präsentiert. Die Pilotstudie soll methodologische Hinweise liefern zur systematischen Untersuchung der Qualität von kulturspezifischen Angeboten und zur Identifikation von Faktoren für die Qualitätsförderung. Die Sicht der Bewohner/innen auf die Qualität des Angebots hilft Erkenntnisse zu gewinnen, um den migrations- und kultursensitiven Pflegebedarf zu erfassen und in der Versorgungsplanung zu berücksichtigen. Das Wesen von und das Leben mit Multimorbidität Achenbach, Gabriele Universität Witten/Herdecke Ergebnisse: „Mit der Unvorhersehbarkeit der Krankheit leben müssen“ ist das zentrale Phänomen im Alltag der Betroffenen. Die Betroffenen haben Schwierigkeiten, die Diagnose einer chronischen Herzkrankheit zu realisieren, da sie sich wohl oder sogar besser als vor dem Herzinfarkt fühlen. Informationen über die Krankheit, der Kontakt zu anderen Herzerkrankten, die dauerhafte Medikamenteneinnahme sowie das Erleben von körperlichen Einschränkungen und erneuten Beschwerden beeinflussen den Prozess des Realisierens. Das Leben mit der Unvorhersehbarkeit hängt von zwei Perspektiven ab, welche aus den Modellen von Paterson (2001) und Grypdonck (2005) zur Bewältigung chronischer Krankheiten abgeleitet wurden. In Anhängigkeit von den Bedingungen und Ereignissen im Alltag der Betroffenen wechseln die Teilnehmer zwischen der Perspektive „Krankheit“ und der Perspektive „Wohlbefinden und Leben“. Die Der Vortrag stellt pflegewissenschaftliche Erkenntnisse vor, die an der Universität Witten/Herdecke, am Lehrstuhl für familienorientierte und gemeindenahe Pflege von 2006 bis 2010 erforscht wurden. Die Interviewgestützte, Mixed Method-basierte Versorgungsstudie (Nursing and Health Services Study) untersuchte bedarfsgerechte Versorgungserfordernisse aus der Subjektperspektive von Menschen mit mehrfach-chronischen Erkrankungen über 65 Jahre und ihrer wichtigen Bezugsperson. Erfahrungen und Bedürfnisse wurden erhellt, die multimorbid erkrankte Betagte/Hochbetagte in der Behandlung, Pflege und Versorgung gemacht haben. Die Studie erklärt Gemeinsamkeiten in der subjektiven 36 Vorträge 17.9.2013 aufweisen müssen. Die Studie liefert Ergebnisse zu zukünftigen Kompetenzen und Aufgabenbereichen der Pflege. Perspektive „Krankheit“ ist gekennzeichnet durch Unsicherheiten und Ängste in Bezug auf den weiteren Krankheitsverlauf und die Möglichkeit eines weiteren Infarktes. Die Perspektive „Wohlbefinden und Leben“ zeichnet sich durch Zuversicht und Kontrolle über die Krankheit aus. Die Teilnehmer wählten in Abhängigkeit der Perspektive unterschiedliche Strategien, um das Leben mit der chronischen Krankheit zu bewältigen. Methode: Mittels anerkannter Methoden der Zukunftsforschung wurde die Entwicklung der Bevölkerung, die Entwicklung des Gesundheitswesens und deren Auswirkungen auf die Gesundheitsberufe ermittelt. Die Ergebnisse einer umfassenden und systematischen Literaturanalyse wurden auf die Wahrscheinlichkeit ihres Zutreffens in der Schweiz bis ins Jahr 2030 beurteilt. Dies erfolgte anhand einer Experten-Delphi-Befragung. In einem dritten Schritt wurden die Ergebnisse mit weiteren Expertinnen und Experten, wieder aus unterschiedlichen Bereichen des Gesundheitswesens, in Einzel- und Gruppeninterviews diskutiert und ergänzt. Schlussfolgerungen: Das Leben mit der Unvorhersehbarkeit weiterer kardialer Ereignisse und der Möglichkeit eines erneuten Herzinfarktes ist für die Betroffenen ein fortwährender Prozess. Durch die initialen Erfahrungen beim Herzinfarkt wissen die Betroffenen, dass die beste Behandlung zur richtigen Zeit wichtig ist, um zu überleben. Pflegende müssen um das Phänomen der Unvorhersehbarkeit und dessen Bedeutung für die Bewältigung der koronaren Herzkrankheit wissen. Sie sollten sensibilisiert sein, beide Perspektiven zu erkennen und diese in die tägliche Arbeit zu integrieren. Dazu gehört die Vorbereitung der Patienten auf erneute kardiale Ereignisse, um das Selbstmanagement im Umgang mit ihrer Krankheit zu stärken. Resultate: Die Resultate zeigen, dass die kommenden gesellschaftlichen Entwicklungen Auswirkungen auf die Aufgabenbereiche der Pflege haben. Gesundheitsförderung und Prävention: Trotz bis heute mangelnder Finanzierung werden Gesundheitsförderung und Prävention an Bedeutung zunehmen, besonders für sozioökonomisch benachteiligte Bevölkerungsschichten. „Auf der Brücke zwischen gesund und krank“ - Eine qualitative Studie zur Selbstwahrnehmung von Brustkrebspatientinnen als Beitrag zur Diskussion der Zuordnung von Krebs zu chronischen Erkrankungen Soziale Unterstützungsmodelle: Wo tragfähige Netzwerke fehlen, ist davon auszugehen, dass die Sicherstellung von sozialer Unterstützung eine wichtige Aufgabe der Pflege wird und entsprechende Kompetenzen benötigt werden. Familienmitglieder und Laien: Menschen an der Pensionierungsgrenze werden durch die gleichzeitige Betreuung verschiedener Generationen gefordert sein. Im häuslichen Bereich ist von einer vermehrten Übernahme von Pflege- und Betreuungsaufgaben durch Laien auszugehen. Diese Personen benötigen Unterstützung durch professionell Pflegende. Mayer, Hanna (1); Breuer, Johanna (2) 1: Univerisität Wien, Österreich; 2: Ludwig Boltzmann Institut/e für/for Health Technology Assessment Patienten- und Angehörigenverhalten: Viele Patientinnen, Patienten und Angehörige werden über mehr Informationen verfügen. Es zeichnet sich eine Kluft zwischen sehr gut informierten und gering informierten Personen ab. Das Informationsangebot kann zu Überforderung oder zu Fehlinformationen führen. Pflegende werden im Bereich Informationsmanagement eine zentrale Rolle einnehmen und diesbezüglich vermehrt Kompetenzen aufweisen müssen. Ausgangslage: Brustkrebs zählt zu den Krebsarten bei Frauen in den industrialisierten Ländern mit der höchsten Prävalenz. Aufgrund Früherkennung und fortgeschrittener Behandlungsmethoden, steigt die Rate der Langzeitüberlebenden stetig an und beträgt momentan 40-45%. In Anbetracht dieser Tatsache (und vergleichbaren Entwicklungen bei anderen Krebsarten) wird Krebs als eine chronische Erkrankung diskutiert. Auch in der pflegewissenschaftlichen Literatur gibt es einen Diskurs hinsichtlich ausgewählter Aspekte, wie z.B. dem Expertensein für die eigenen Erkrankung, Schmerz, Stigmatisierung etc., die für die Wahrnehmung von Krebs als chronische Erkrankung sprechen, andererseits auch wieder Abgrenzungen, bezogen auf den Aspekt der möglichen Heilung oder die Todesassoziation bei der Diagnoseermittlung. Wohnformen im Alter: Ältere Menschen werden, auch wenn sie pflegebedürftig sind, möglichst lange selbstbestimmt leben wollen. Damit einhergehen wird eine zunehmende Vielfalt an Wohn-und Betreuungsangeboten. Technologie: Neue Technologien werden sowohl in Institutionen als auch im häuslichen Bereich eine wichtige Rolle spielen. Die Anforderungen an Pflegefachpersonen werden in diesem Bereich in einem noch kaum abschätzbaren Umfang zunehmen. Das Ziel der Forschungsarbeit ist es, einen Beitrag zur Klärung der Frage ob Krebs, betrachtet man die Erkrankung aus der Perspektive von Breast Cancer Survivors (BCS), als chronische Erkrankung gesehen werden kann, zu leisten und zu diskutieren ob aktuelle Theorien und Modelle zu chronischer Krankheit auf Menschen mit Krebs bzw. Cancer Suvivors übertragbar sind. Die Konsequenzen der Arbeitsbereiche für die Kompetenzen der Pflegenden werden aktuell erarbeitet und liegen zum Kongresszeitpunkt vor. Diskussion und Schlussfolgerungen: Obwohl die Zukunft immer ein gewisses Mass an Ungewissheit bringt, zeigen die Resultate, welche Entwicklungen mit hoher Wahrscheinlichkeit eintreffen werden und welche eher unwahrscheinlich sind. In den nächsten 15 Jahren werden sich die Gesellschaft und damit auch das Gesundheitssystem wandeln. Eine frühzeitige Anpassung der Aus- und Weiterbildungen ist daher für die Disziplin Pflege von höchster Relevanz. Bildungsanpassungen benötigen Zeit und werden oft zu spät initiiert. Der Vortrag liefert Informationen, Hinweise, Gedankenanstösse und Diskussionsgrundlagen, um Kompetenzen und Aufgabenbereiche der Pflege besser an die zukünftigen Entwicklungen anpassen zu können. Methodik: Neun qualitative, offene Interviews mit BCS, die mittels Inhaltsanalyse ausgewertet wurden, stellen den Kernpunkt der Untersuchung dar. Ergänzt werden die Ergebnisse in der Diskussion durch Daten, aus Sekundäranalysen vorliegender Interviews mit Krebspatientinnen, um einen größeren Sättigungsgrad zu erreichen. Ergebnisse: Aus den Daten konnte ein erstes Modell zum Verstehen der Situation und dem Status von Brustkrebspatientinnen entwickelt werden. Es zeigt, dass die Diagnose einen Eintritt in eine neue Realität darstellt, die den Ausgangpunkt zur Entwicklung einer neuen Normalität bildet. In dieser ist die Wahrnehmung der Frauen auf der einen Seite beeinflusst durch krankheitsbezogene Faktoren (Krankheitsspuren, Krebs als permanente hypothetische Gefährdung) und auf der anderen Seite durch gesundheitsbezogenen Faktoren (Befreiungsprozess mittels Einstellungsänderung, Zurückgewinnung von Normalität und Neuorientierung). Das Modell zeigt, dass der Status der BCS ein instabiler ist, es ist ein Wechsel zwischen gesund und krank. Diese Instabilität der Perspektiven ist eine stetige Herausforderung für die Frauen. Die Resultate zeigen weiters, dass BCS einen Statusübergang (Transition) vollziehen: von der an Krebs Erkrankten zu einer gesunden ehemalige Krebskranken und dass der Erkrankung eine neue Bedeutung zugeschrieben wird: vom Leben trotz Krebs zum Leben mit Krebs. Akademische Erstausbildung in der Pflege – Unterschiede zwischen Studierenden und Schüler-/innen der Gesundheits- und Krankenpflege Grebe, Christian; Schürmann, Mirko; Latteck, Änne- Dörte; Mertin, Matthias Fachhochschule Bielefeld Ausgangslage: An der Fachhochschule Bielefeld wurde 2010 der duale Studiengang „Gesundheits- und Krankenpflege“ implementiert. In diesem wird die berufliche Ausbildung nach dem Verschränkungsmodell integriert. Zentrales Qualifikationsziel des Studienganges ist die Ausübung der wissenschaftsbasierten beruflichen Handlungskompetenz zur patientennahen Gesundheitsversorgung von Menschen aller Altersstufen in den verschiedenen Handlungsfeldern der Gesundheits- und Krankenpflege. Auf der Basis internationaler Studien konnte bisher kein gesicherter Zusammenhang zwischen einer akademischen Erstausbildung und einer höheren Kompetenz oder Performanz der Studierenden bzw. Absolventen belegt werden. Aus Deutschland liegen derzeit noch keine Daten hinsichtlich des Unterschieds einer akademischen Erstausbildung im Vergleich mit klassisch ausgebildeten Pflegekräften vor. Diskussion und Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse zeigen zum einen, dass eine Krebserkrankung in wesentlichen Merkmalen des Erlebens dem einer chronischen Erkrankung gleicht. Betrachtet man Modelle und Theorien zuchronischer Erkrankungen (z.B. von Paterson, Grypdonck, Schaeffer&Moers), so lassen sich auch hier Ähnlichkeiten feststellen (der Wechsel der Perspektive, das Entwickeln einer neuen Realität, der Versuch das Leben in den Vordergrund zu stellen, etc.). Auf der theoretischen Ebene liegt also der Schluss nahe, Krebs auch aus der Perspektive der Betroffenen als chronische Erkrankung einzureihen und die Modelle auf diese Gruppe zu übertagen. Auf der Ebene direkter Selbstwahrnehmung zeigt sich in dieser Studie jedoch ein gravierender Unterschied, denn obwohl es von den Prozessen und den Erlebensperspektiven Ähnlichkeiten zu chronischen Erkrankungen gibt, würden Betroffene selbst sich nicht mit dieser Konzeption von Krankheit in Verbindung bringen. Das bedeutet ausgehend von Grundprinzipien des Verstehens von chronischen Erkrankungen, z.B. aus einer interaktionstheoretischen Perspektive, sollte auf der Ebene von Middle Range Theorien, Phasen und Verläufe, die das Erleben von Cancer Survivors prägen, auf Basis empirischer Daten wissenschaftlich beschrieben werden, um zum einen spezifische Theorien entwickeln und zum anderen effektive Interventionsschemata formulieren zu können. Fragestellung: Unterscheiden sich Studierende des dualen Bachelor- Studiengangs von klassisch ausgebildeten Schülerinnen und Schülern hinsichtlich ihrer Motivation, ihrer Kontrollüberzeugungen, ihrer Lernstrategien, ihrem Verständnis von professioneller Pflege sowie in ihrem Erleben und ihrer Bewertung der Praxisphasen? Stichprobe: Die Stichprobe besteht aus einer Experimentalgruppe von N=85 Studierenden sowie einer Kontrollgruppe von N=44 Schüler-/innen einer Berufsfachschule. Die Kohortenstudie ist noch nicht abgeschlossen, aktuell liegen vollständige Daten zu zwei Messzeitpunkten (t0 und t1) vor. Daten der Experimentalgruppe für t2 (6. Semester bzw. 3. Ausbildungsjahr) liegen aktuell nur für eine der beiden Studierendenkohorten vor. Pflege im Jahr 2030 – Aufgabenbereiche und Kompetenzen von Pflegenden Thilo, Friederike; Beck, Monika; Richter, Dirk; Hahn, Sabine Berner Fachhochschule, Schweiz Methoden: Es handelt sich um eine quasi- experimentelle Kohortenstudie. Motivation wurde in Anlehnung an die Situational Motivation Scale gemessen, die allgemeine Selbstwirksamkeit mit der Skala WIRKALL-R, die Kontrollüberzeugung nach Jakoby und Jakob, grundlegende Lernstrategien sowie die Selbstreflexion des Lernverhaltens nach Holtappels und Leffelsend. Das Pflege- und Berufsverständnis wurde mit 18 Items, die ein laienhaftes oder altruistisch geprägtes bzw. ein professionelles Verständnis charakterisieren, gemessen. Diese sind, ebenso wie die Items zur Praxisphase, Eigenentwicklungen. Die Daten wurden mittels Fragebögen erhoben, die Items sind überwiegend 4- stufig ordinal skaliert. Gruppenunterschiede Einleitung: Das Gesundheitssystem steht vor erheblichen Herausforderungen, ausgelöst unter anderem durch die demografische Entwicklung und den absehbaren Personalmangel. Damit die Disziplin Pflege sich den Herausforderungen stellen kann, wird Wissen zu den notwendigen Anpassungen, insbesondere für Aus- und Weiterbildung, benötigt. Deshalb beauftragte die Gesundheits- und Fürsorgedirektion des Kantons Bern (Schweiz) die Berner Fachhochschule, Fachbereich Gesundheit, mit dem Forschungsprojekt "Panorama Gesundheitsberufe". Das Projekt geht der Frage nach, welche Kompetenzen Gesundheitsfachpersonen im Jahr 2030 37 Vorträge 17.9.2013 wurden mittels Varianzanalysen respektive Mann-Whitney-U-Tests berechnet. Auf der Ebene einzelner Items kam je nach vorliegendem Skalenniveau entweder ebenfalls der Mann-Whitney-U-Test oder der chi- Quadrat- Unabhängigkeitstest zum Einsatz. Das Alphafehler- Niveau wurde durch eine Bonferroni-Korrektur korrigiert. schriftlichen Erhebung befragt. Für den Fragebogen wurde weitestgehend auf validierte Instrumente und Skalen zurückgegriffen. Die Teilnahme war freiwillig. Die Einrichtungen erhielten keinen Einblick in die ausgefüllten Fragebögen oder Rohdaten. Die Rückspiegelung der Ergebnisse erfolgte ausschließlich in anonymisierter Form anhand aggregierter Daten. Ergebnisse: Zu Beginn zeigte die Kontrollgruppe eine signifikant höhere intrinsische Motivation, die Studierenden eine höhere Amotivation, in der extrinsischen Motivation zeigten sich keine signifikanten Gruppenunterschiede. Die Studierende wiesen eine signifikant höhere Selbstwirksamkeit auf, die Kontrollgruppe eine signifikant höhere interne Kontrollüberzeugung, diese Gruppenunterschiede zeigten sich mit Fortschreiten des Studiums bzw. der Ausbildung nicht mehr. Das Pflegeund Berufsverständinis war bisher auf allen Messzeitpunkten sowie ebenfalls in der längsschnittlichen Entwicklung bei den Studierenden höher ausgeprägt. Die Zufriedenheit mit zeitlichen und organisatorischen Aspekten der Anleitung in den Praxiseinrichtungen war gering undnahm im Laufe der Ausbildung weiter ab. Signifikante Gruppenunterschiede zeigten sich dabei nicht. Zur Auswertung wurden deskriptive Verfahren verwendet sowie Korrelations- und Strukturgleichungsanalysen durchgeführt. Ergebnisse: Der Rücklauf lag insgesamt bei 53% (n=297), schwankte jedoch einrichtungsabhängig zwischen 34% und 79%. 37% der Mitarbeiterinnen haben ein erhöhtes Burnout-Risiko. Es sind vor allem „Müdigkeit“ und „körperliche Erschöpfung“, die zu erhöhten Skalenwerten führen. Jedoch fühlt sich auch jede fünfte Mitarbeiterin oft „emotional erschöpft“ und jede Vierte fühlt sich „ausgelaugt“. Fast die Hälfte der Mitarbeiterinnen (47,4%) steht (sehr) oft unter Zeitdruck, der sich negativ auf die Arbeit auswirkt. Qualitative Arbeitsbelastungen sind dagegen eher selten, z.B. kommen unklare Zuständigkeiten nur bei 9,4% (sehr) oft vor. Rund 38,8% der Befragten stimmen (voll) zu, dass sie wegen beruflicher Verpflichtungen, ihre familiären oder privaten Pläne ändern müssen. Jedoch sind insgesamt die Zustimmungsraten zu Aspekten, die auf einen Konflikt zwischen Arbeits- und Familienleben hinweisen auf den ersten Blick gering. Das Netzwerkkapital ist insgesamt hoch. Bei keinem der durchwegs positiv formulierten Items stimmen mehr als ein Viertel der Befragten nicht zu. Das Führungskapital wird im Mittel sogar noch höher eingeschätzt. Schlussfolgerungen: Erste Ergebnisse liegen vor und können im Kontext der Akademisierung der Pflege diskutiert werden. In wie weit sich Unterschiede mit Fortschreiten der Ausbildung und nach der Berufseinmündung entwickeln, werden die weiteren Messzeitpunkte zeigen. Eine Zielsetzung der formativen Evaluation liegt im frühzeitigen Erkennen von Revisionserfordernissen. Die Erkenntnisse aus der Evaluation fließen daher zeitnah in die Curriculumsrevision und Weiterentwicklung des Studiengangs ein. Burnout-Risiko in der stationären Langzeitversorgung – Ein Blick auf „alte“ Belastungen und „neue“ Ressourcen Die quantitativen und qualitativen Arbeitsbelastungen und der Arbeit-Familie-Konflikt nehmen – laut des überprüften Strukturgleichungsmodells – maßgeblichen und direkten Einfluss auf das Burnout-Risiko, Netzwerk- und Führungskapital dagegen nicht. Allerdings hängt das Ausmaß der untersuchten Belastungen stark mit der Ausprägung des Führungskapitals zusammen. Brause, Michaela (1); Kleina, Thomas (2) 1: Fachhochschule Bielefeld, Deutschland; 2: Universität Bielefeld, Deutschland Hintergrund: Psychische und Verhaltensstörungen (ICD 10/F00 bis F99) führen in fast allen Berufsgruppen zunehmend zu Fehlzeiten. Pflegekräfte in der stationären Langzeitversorgung gelten mit Blick auf diese spezielle Diagnosegruppe als besonders vulnerabel, nicht zuletzt aufgrund der tätigkeitsspezifischen psychischen Belastungen. Burnout ist in der Diskussion um Arbeitsbelastungen „zur Metapher für psychische Leiden geworden“(DAK/IGES, 2013, S. 29) und auch beim Burnout scheinen die Pflegenden besonders gefährdet. Schlussfolgerungen: Die „alten“ Belastungen wie die für die stationäre Langzeitversorgung charakteristischen Arbeitsbelastungen und der Konflikt zwischen Arbeit und Familie sind maßgebliche Einflussfaktoren auf das Burnout-Risiko. Jedoch gelingt es einigen Führungskräften anscheinend besser als anderen, den aufgrund knapper Ressourcen geringen Handlungs- und Gestaltungsspielraum so zu nutzen, dass diese Belastungen in einigen Einrichtungen geringer sind. Ziel: Vor diesem Hintergrund werden Ergebnisse aus der Studie „Qualität und Gesundheit in der stationären Altenhilfe“ vorgestellt. Im Fokus steht das BurnoutRisiko von Mitarbeiterinnen und welchen Einfluss tätigkeitsspezifische Belastungen und bislang selten untersuchte Ressourcen (Netzwerk- und Führungskapital) auf dieses Risiko haben. Empfehlungen: Zukünftig sollte vermehrt das Verhalten von Führungskräften in der stationären Langzeitversorgung in empirischen Untersuchungen in den Blick genommen werden, um langfristig Konzepte zu entwickeln, die Führungskräfte darin unterstützen, ihre Aufgaben belastungssenkend, gesundheitsförderlich und familienfreundlich wahrnehmen zu können. Von einer gesundheitsförderlich gestalteten Versorgung profitieren letztendlich nicht nur die Mitarbeiterinnen, sondern auch die Nutzerinnen. Methode: In acht Einrichtungen der stationären Langzeitversorgung wurden alle in der pflegerischen Versorgung tätigen Mitarbeiterinnen mittels einer standardisierten, 38 Posterpräsentationen 16.-17.9.2013 Poster 3 - Adhärenz bei langfristiger Medikation. Herausforderung in der ambulanten Betreuung chronisch kranker Menschen. Eine Literaturübersicht 16.-17.9. Programm Posterausstellung Poster 1 - Pflegende Kinder und Jugendliche und ihre Lehrer Kinsperger, Laura (1); Jukic-Puntigam, Margareta (1,2) 1: Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Wien, Österreich; 2: UMIT - Private Universität für Gesundheitswissenschaften, medizinische Informatik und Technik, Hall in Tirol / Wien, Österreich Gentner, Thomas Pädagogische Hochschule Ludwigsburg, Deutschland Problem: Ca. 220.000 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 4 und 18 Jahren übernehmen in Deutschland die Rolle eines pflegenden Angehörigen (vgl. Metzing 2007). Die Kinder und Jugendlichen übernehmen sowohl direkte Hilfestellungen für die erkrankte Person, wie auch Hilfen für die Gemeinschaft in und außerhalb der Wohnung und für gesunde Angehörige (vgl. Metzing 2007, 106). Hierfür nehmen die Kinder und Jugendlichen einiges in Kauf und bleiben nicht allzu selten selbst auf der Strecke. Schulkinder befinden sich beispielsweise in der Situation, Verantwortung für die Familie übernehmen zu müssen (vgl. Metzing 2007, 130). Meist haben die Betroffenen jedoch keine andere Wahl und nehmen die veränderte Rolle ein (vgl. Metzing 2007, 132 ff.). Eine besondere Bedeutung kommt der Erziehungswissenschaft und der Pädagogik zu. „Keine andere Berufsgruppe verbringt so regelmäßig so viel Zeit mit betroffenen Kindern und Jugendlichen.“ Ebenso können Lehrerinnen und Lehrer „als Menschen, denen Schüler oft vertrauen, wertvolle Stützen sein, wenn Anzeichen von Überforderung der Kinder sichtbar werden.“ (Metzing 2007, 172) Nicht selten lassen bei Betroffenen Kindern und Jugendlichen die schulischen Leistungen nach und werden von Pädagoginnen und Pädagogen als Lernschwierigkeiten identifiziert. Die Themen Pflege und Bewältigung chronischer Erkrankungen haben bisweilen nur im Ansatz bis gar nicht Einzug in das deutsche Schulsystem gehalten. Ein Bewusstsein mag mancherorts vorhanden sein, jedoch fehlen ein Unterstützungssystem und eine Vernetzung mit dem Gesundheits-, Beratungs-, und Pflegesektor. Hintergrund: Mehr als die Hälfte der über 65-jährigen Menschen leidet an unterschiedlichen chronischen Erkrankungen [1]. Ein hoher Anteil dieser Menschen müssen langfristig medikamentös therapiert werden. Problemstellung: Die korrekte Einnahme der Medikamente stellt für chronisch kranke Menschen eine Herausforderung dar, die von den Akteuren im Gesundheitssystem oft unterschätzt wird. Es wird angenommen, dass die Hälfte der Patienten nicht adhärent zu langfristiger Medikation ist [2]. Zielsetzung: Ziel der Bachelorarbeit war es, anhand von wissenschaftlicher Literatur die statistischen Kenngrößen zur Adhärenz bei langfristiger Medikation chronisch kranker Menschen im ambulanten Bereich darzustellen. Des Weiteren wurden Adhärenz beeinflussende Faktoren aufgezeigt. Methodik: Eine Literaturrecherche wurde zwischen April 2012 und Jänner 2013 in den Datenbanken Academic Search Premier, CINAHL und MEDLINE durchgeführt. Nach dem Identifikations-, Selektions- und Bewertungsprozess wurden 17 Studien in die Literatu-rübersicht aufgenommen und deren Studienergebnisse zu Kernthemen synthetisiert. Ergebnisse: Die Studienergebnisse zeigen, dass zwischen 29 % (n=101) [3] und 78 % (n=271) [3] der Patienten adhärent zu ihrer Medikation sind. Adhärenz wird von sozialen und ökonomischen Faktoren beeinflusst. Die langfristige Bewältigung der Medikation hängt vom persönlichen Gesundheitsverhalten, von sozialen Ressourcen und den Verhältnissen in einem Gesundheitssystem ab. Adhärenz wird zudem vom Gesundheitszustand sowie von therapiebezogenen Faktoren beeinflusst. Die Prävalenz von unbewusster Nichtadhärenz, das heißt dem Vergessen der Medikamenteneinnahme, liegt bei 70 % (n=16.832) [4]. Menschen sind eher unbewusst nicht adhärent, wenn Sie den Medikamenten wenig Nutzen zuschreiben (OR=1,47; 95 % CI: 1,32; 1,62; p<0,001) [4]. Um dem Vergessen entgegenzuwirken und zur Integration der Medikamenteneinnahme in den Alltag, versuchen die Studienteilnehmer Routinen zu entwickeln [5]. Überforderung in der Hand-habung komplexer Regime resultiert vielfach in der selbstständigen Änderung der Medikation [5]. Fragestellungen: Die zentralen Fragen der Dissertation beziehen sich zum einen auf die betroffenen Kinder. Im Rahmen eines quantitativen Vorgehens sollen betroffene Kinder und Jugendliche identifiziert werden. Ein zweiter Forschungsteil befasst sich mit der Frage, welche subjektiven Theorien Lehrerinnen und Lehrer an allgemein Bildenden Schulen zur Problemsituation haben, welche Bedeutung sie dem Thema Pflege an der Schule beimessen und wie ihrer Meinung nach Betroffene unterstützt werden können. Methodisches Vorgehen: Prävalenzerhebung zur Identifikation der tatsächlichen Anzahl pflegender Kinder und Jugendlicher an allgemein bildenden Schulen, Befragung von Lehrkräften mittels des Forschungsprogramms Subjektive Theorien (FST) Diskussion: Die Adhärenz zu langfristiger Medikation stellt für viele chronisch kranke Menschen eine große Herausforderung dar und wird als Produkt vieler Einflussfaktoren verstanden. Diese Einflussfaktoren existieren nebeneinander und stehen in ständiger Wechselwirkung zueinander. Die Studien variieren in der Datenerhebungsmethode, infolgedessen ist die Vergleichbarkeit der Ergebnisse wesentlich eingeschränkt. Triangulation der erhobenen Daten: Die Datenerhebung beginnt im Sommersemester 2013. Somit könnten im September erste Zwischenergebnisse präsentiert werden. Pädagogische Hochschule Ludwigsburg Fakultät I für Erziehungs- und Gesellschaftswissenschaften Institut für Psychologie und Soziologie Betreuer: Prof. Dr. phil. habil. Rudi F. Wagner Zweitgutachterin: Prof. Dr. Sabine Metzing, Universität Witten/Herdecke. Schlussfolgerung: Es bedarf einer Sensibilisierung aller Beteiligten im Behandlungs- und Betreuungsprozess für die vielschichtige Thematik. Zukünftig sollten sich Pflegepersonen mit spezifischen Assessmentinstrumenten zur Einschätzung der Adhärenz und möglichen Strategien zur Adhärenzsteigerung befassen. Pflegewissenschaftliche Forschungsprojekte sind von hoher Relevanz um eine evidenzbasierte Pflegepraxis in diesem Arbeitsfeld zu ermöglichen. Poster 2 - Gestärkt in die häusliche Pflege - was Kliniken dazu beitragen können / Ein Praxisbericht aus Hamburg Spiegel, Ulrike; Sellentin, Maike Ev Amalie Sieveking Krankenhaus, Deutschland Literaturverzeichnis: [1] Robert Koch-Institut (2011): Daten und Fakten: Ergebnisse der Studie “Gesundheit in Deutschland aktuell 2009". http://www.gbe-bund.de/gbe10/owards.prc_show_pdf?p _id=13126&p_ sprache=d&p_uid=&p_aid=&p_lfd_nr=1 (25.05.2012) [2] World Health Organization (2003): Adherence to Long-Term Therapies. Evidence for Action. http://apps.who.int/medicinedocs/pdf/s4883e/ s4883e.pdf (25.05.2012) [3] Barat I.; Andreasen F.; DamsgaardE. (2001): Drug therapy in the elderly: what doctors believe and patients actually do. In: The Journal of Clinical Pharmacology, 51, 615-622 [4] Gadkari A.; McHorney C. (2012): Unintentional non-adherence to chronic prescription medications: How unintentional is it really? In: BMC Health Services Research, 12 (98), 1-12 [5] Haslbeck J. (2008): Bewältigung komplexer Medikamentenregime aus der Sicht chronisch Kranker. In: Pflege & Gesellschaft, 13 (1), 48-61. Seit 2009 ist das Ev. Amalie Sieveking Krankenhaus gGmbH am nordöstlichen Stadtrand von Hamburg (Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung, 295 Betten) Vertragspartner in dem Modellprojekt "Familiale Pflege unter den Bedingungen der G-DRG's", das die Universität Bielefeld, Fakultät für Erziehungswissenschaften, unter der Leitung von Frau Prof. Dr. Katharina Gröning konzipiert hat. Das Modellprojekt "dient der Entwicklung und Einführung von Unterstützungsstrukturen für pflegende Familien..."(1) und hat zum Ziel, die Überleitung vom Krankenhausaufenthalt in die häusliche Pflege dahingehend zu optimieren, dass die Angehörigen, die sich für eine Pflege in der Häuslichkeit entscheiden, durch Schulung, Training und Beratung besser vorbereitet in die neue Situation gehen können. Dem häufig auftretenden Drehtüreffekt bei Patienten mit poststationärem Unterstützungsbedarf soll somit nachhaltig begegenet werden. Zu den Bausteinen dieses Projekts gehören Bildungs- und Unterstützungsangebote für pflegende Angehörige. Poster 4 - Pflegepersonalfluktuation und einflussnehmende Faktoren in ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen in Sachsen Das Ev. Amalie Sieveking Krankenhaus bietet seit 2009 pro Jahr fünf Initialpflegekurse für pflegende Angehörige, vier Initialkurse für pflegende Angehörige von Menschen mit Demenz sowir einzelfallbezogene Pflegetrainings im Krankenhaus und in der Häusklichkeit an. Neumann, Perdita WHZ, Deutschland Die Bildungs- und Trainingsangenbote werden durch das Case Management gesteuert und vermittelt. Der Pflegemarkt ist eine in Veränderung befindliche und ständig wachsende Dienstleistungsbranche [1; 3; 5]. So wie die Anforderungen an die Qualität der Leistungserbringung steigt, steigen auch die Anforderungen an alle in der Pflege beschäftigten Berufsgruppen [2; 4]. Auf Grund des vielfach beschriebenen Zeitdrucks und der damit einhergehenden empfundenen hohen Belastung verzeichnet die Pflegebranche eine höhere Personalfluktuation als andere Dienstleistungsbereiche. Erschwerend kommen die ausgeschöpften Personalressourcen am Arbeitsmarkt hinzu [1; 3]. Der Schwerpunkt des Vortrags wird in einem Praxisbericht liegen. Es wird sowohl auf die Strukturen und Rahmenbedingungen der Umsetzung der Bausteine des Modellprojekts seit 2009 in der Klinik eingegangen werden, wie auch auf inhaltliche und methodische Gestaltung der o.g. Maßnahmen. Ein reflektierender Rückblick und zielorientierter Ausblick werden den Bericht abschließen. Auf Grund dieser Ausgangssituation ist es notwendig das vorhandene Personal längerfristig an die Einrichtung zu binden und weiter zu entwickeln, um neben den ohnehin knappen Ressourcen nicht zusätzlich ökonomische Ressourcen für Personalgewinnung bzw. –Beschaffung zu binden. Um dieser Entwicklung entgegenwirken zu können, ist es notwendig auf die Fluktuation von Pflegepersonal Einflussnehmende Faktoren zu kennen und diese bei der Entwicklung des Personals aber auch der Einrichtung berücksichtigen zu können. Grundlegend dafür ist es allerdings, dass die Altersstruktur der in Pflegeeinrichtungen Beschäftigten erfasst. (1) aus: Handbuch zur Umsetzung des Modellprojekts "Familiale Pflege unter den Bedingungen der G-DRG's" Frau Maike Sellentin, Pflegedirektorin Ev. Amalie Sieveking Krankenhaus, Hamburg Frau Ulrike Spiegel, Innerbetriebliche Fortbildung und Pflegecontrolling, Ev. Amalie Sieveking Krankenhaus, Hamburg 39 Posterpräsentationen 16.-17.9.2013 Im Rahmen der Studie sollen zum einen ambulante und stationäre Pflegeeinrichtungen in Sachsen bzgl. der Personalsituation (insbesondere der Altersstruktur) aber auch hinsichtlich der Umsetzung konzeptioneller Rahmenbedingungen in Anbindung an Lage und Infrastruktur befragt werden.. Basis für die Erhebung bilden alle seit 2006 zugelassenen Pflegeeinrichtungen in Sachsen, die auf Grundlage der 2009 in Kraft getretenen Qualitätsprüfrichtlinien in Verbindung mit den Transparenzvereinbarungen- im Jahr 2009/ 2010 erstmalig und im Jahr 2011 erneut begutachtet wurden. Darüber hinaus soll die aktuelle demografische Situation im Pflegebereich abgebildet werden, die bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt von der Pflegestatistik nicht erfasst wird. Poster 6 - Family Health Nursing - Ergebnisse eines europäischen Projektes Galatsch, Michael; Schnepp, Wilfried Universität Witten/Herdecke,Fakultät für Gesundheit,Department für Pflegewissenschaft, Lehrstuhl für familienorientierte und gemeindenahe Pflege, Deutschland Hintergrund: Die Gesundheitsminister der Mitgliedsstaaten der World Health Organisation (WHO) Europa ebneten im Jahr 2000, mit der "Münchener Erklärung" und der WHO-Studie "Family Health Nursing" (2000 - 2006), der Einführung des Konzeptes der Family Health Nurse (FHN) in der europäischen Union (EU) den Weg. Richtungsweisend war hier das von der WHO definierte Curriculum "Family Health Nursing“. Das FHN-Curriculum sollte in den verschiedenen Staaten entsprechend der eigenen Bedürfnisse angepasst werden, bevor es implementiert und untersucht werden konnte. Die Weiterentwicklung der FHN gestaltete sich jedoch in den Ländern sehr unterschiedlich. Während Family Health Nursing in einigen Ländern der EU schon fast Tradition hat, haben andere Staaten nur wenig Erfahrung. Aus diesem Grund wird im Rahmen des durch die EU-geförderten internationalen Projektes "Family Health Nursing in European Communities", mit der Konzeption eines den Bedürfnissen der sechs Partnerländer entsprechend einheitliches Ausbildungskonzept zur Family Health Nurse auseinander. Die mehrfach geschichtete Stichprobe bildet die Grundgesamtheit Pflegeeinrichtungen hinsichtlich der Trägerschaft und Größe der Einrichtung auf Grundlage der Verteilung nach Landkreis und kreisfreien Städte in Sachsen ab. Es zeigte sich, dass zum bis zur aktuellen Pflegestatistik aus dem Jahr 2011 die Altersstruktur in den Pflegeeinrichtungen nicht erfasst wird. Die Studie gibt einen Überblick über die demografische Situation in den Pflegeeinrichtungen und stellt dieser die aktuelle Ausbildungssituation sowie die Umsetzung der Rahmenbedingungen in Sachsen. Darüber hinaus zeigte sich im Rahmen der Auswertung erwartet wird, dass mit Umsetzung der Qualitätsprüfrichtlinien und der Darstellung der erreichten Prüfnote sich in Abhängigkeit von der Prüfnote die Personalfluktuation verändert. Des Weiteren zeigte sich, dass die strukturelle Umsetzung der Rahmenbedingungen aber auch die Qualifikationsstruktur Einfluss auf die Pflegepersonalfluktuation nimmt. Die Verfügbarkeit einrichtungsspezifischer Arbeitgeber im Umkreis von bis zu 15 km keinen Einfluss auf die Pflegepersonalfluktuation insgesamt nimmt. Methode: Um die unterschiedlichen Voraussetzungen in den beteiligten Ländern darzustellen und aktuelle Problemfelder auf Länder- und EU-Ebene zu verdeutlichen, wurden in den Projektländern: eine schriftliche Befragung zu demografischen Daten und zum Gesundheitssystem, eine systematische Literaturrecherche in Bezug auf Ausbildung, Praxisarbeit und Forschung, sowie Delphi-Verfahren mit FHNExpertInnen durchgeführt. In Landessprache vorliegende Informationen wurden dabei durch Übersetzung zugänglich gemacht. 1 Hasselhorn HM; Müller BH Tackenberg P Kümmerling A Simon M (2005) Berufsausstieg bei Pflegepersonal. Arbeitsbedingungen und beabsichtigter Berufsausstieg bei Pflegepersonal in Deutschland und Europa 2 Hughes RG (2008) Patient Safety and Quality. An Evidence-Based Handbook for Nurses http://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK2651 3 Rothgang H; Müller R; Unger R (2012) Themenreport „Pflege 2030“ 4 Schaal T, Schönfelder T, Fritz J, Klewer J, Kugler J (2013) Pflegenoten als Wettbewerbsparameter im deutschen Gesundheitssystem. Pflegewissenschaft 11 S 38 - 42 5 Statistisches Bundesamt 2010 Demografischer Wandel in Deutschland Heft 2 Auswirkungen auf Krankenhausbehandlungen und Pflegebedürftige im Bund und in den Ländern. Ergebnisse: Die Ergebnisse verdeutlichen die unterschiedlichen Ausgangspositionen der teilnehmenden Länder bezüglich der demografischen Daten und des Gesundheitssystems. Auch im Hinblick auf die Forschungsaktivität, den Fokus der Praxisarbeit und das Ausbildungssystem variieren die Ergebnisse. Neben unterschiedlichen konzeptionellen Ausrichtungen haben sich verschiedene Berufsbezeichnungen etabliert. Dabei werden „Family Nurse“ (46.3%) und „Family Health Nurse“ (45.6%) bevorzugt. Als Hauptaufgaben werden Gesundheitsförderung und Präventionsarbeit betrachtet (85.8%). Die Kombination von wissenschaftlichen Erkenntnissen und praktischem Wissen werden als Kernkompetenzen der FHN gesehen. Daher sehen die befragten FHN den Bedarf einer spezialisierten Ausbildung eher auf Bachelor- (81.5%) als auf Master- oder Doktorratsniveau. Poster 5 - Vom "Waschen" zum "Wohlbefinden erhalten" wie können Kernstrategien pflegerischen Handelns für die Gesellschaft wahrnehmbar werden? Ausblick: Das Projekt veranschaulicht zum einen das große Interesse an der FHN in den teilnehmenden Ländern, die vor dem Hintergrund demografischer Veränderungen nach Konzepten einer hochwertigen familiären Versorgung streben. Zum anderen werden durch das Projekt aber auch Herausforderungen und Synergiepotentiale deutlich, welche durch die Umsetzung eines einheitlichen FHNKonzeptes auf Ebene der beteiligten Länder unterstützt werden könnten. . Müller, Klaus FH der Diakonie, Deutschland Ausgangslage: Berichten Pflegende in der Öffentlichkeit oder vor Freunden, dass Sie in der Pflege arbeiten bzw. diesen Beruf erlernen, erhalten sie meist Mitleidsbekundungen wie "Pflege, das könnte ich nicht!". Gleichzeitig wird von der Politik der Eindruck unterstützt, dass für die Ausübung des Pflegeberufs keine besonderen Kompetenzen erforderlich sind, wenn der Bundesgesundheitsminister sagt. "Zum Pflegen braucht man kein Abitur." Alle Menschen, die intensive Erfahrungen mit Pflegenden haben sehen das gänzlich anders, ebenso wie die Pflegenden selbst. Poster 7 - Leben mit der Herausforderung Herzinsuffizienz Bläuer, Cornelia (1); Schnepp, Wilfried (2); Spirig, Rebecca (3) 1: Universitätsspital Basel, Schweiz; 2: Universität Witten Herdecke; 3: Universitätsspital Zürich Einleitung: Die chronische Herzinsuffizienz (CHF) ist ein Syndrom charakterisiert durch einen Symptomkomplex bedingt durch Veränderungen des Herzens. Die Prävalenz ist steigend und es ist eine der häufigsten Diagnosen der älteren Bevölkerung. Betroffene haben eine schlechte Lebensqualität und Prognose und müssen häufig hospitalisiert werden. Studien zeigten, dass zur Verbesserung der Outcomes neben der medikamentösen Behandlung ein gutes Selbstmanagement (SM) unerlässlich ist. Positiven Einfluss auf das SM können multiprofessionelle Edukationsprogramm haben, indem sie die Qualität des SM und die Lebensqualität steigern, sowie Mortalität und Kosten senken. Trotz zahlreicher Studien ist nicht klar, welche Inhalte, Intensität und Dauer wirksame Edukationsprogramme aufweisen müssen und welche Faktoren den Transfer vom Wissen zur Aktion im Übergang von der stationären zur ambulanten Betreuung unterstützen. Zusätzlich fehlt in vielen Gesundheitssystemen eine strukturierte Nachbetreuung. Daraus erfolgt folgende Forschungsfrage: • Wie muss die Unterstützung für CHF-Betroffene in einem CHFBetreuungsprogramm aussehen, damit es Betroffenen ermöglicht SM Strategien zu entwickeln und zu Hause aktiv um zusetzten? Bei dieser Frage handelt es sich um einen Teilaspekt einer qualitativen Netzwerkforschung. Ein Grund für die divergierenden Wahrnehmungen und Annahmen bezüglich beruflicher Pflege könnte darin liegen, dass die wesentlichen Kernstrategien pflegerischen Handelns in der Gesellschaft nicht oder nur wenig bekannt sind. Fragestellung / Ziel: Wie kann das Image des Pflegeberufes in der Öffentlichkeit nachhaltig verändert und verbessert werden? Methoden, Design: Qualitative Studie mit narrativen Interviews zum Berufserleben von Pflegenden Ethische Überlegungen: Als Beschäftigte in einem personenbezogenen Dienstleistungsberuf mit der Zielgruppe "Menschen mit Pflegebedarf" üben Pflegende eine besondere Form der Sorge aus, zu der es auch gehört, eigene Belnage zunächst hinter die Bedürfnisse und Bedarfe der zu pflegenden Menschen zurückzustellen. Dies verlangt von den Beschäftigten einen hohen psychischen und emotionalen Einsatz. Nur wenn sie dafür ein hohes Maß an sozialer Anerkennung und Unterstützung erfahren, kann einer Auszehrung vorgebeugt werden. Population, Stichprobe, Teilnehmer: 31 Pflegende unterschiedlicher Arbeitsfelder und Hierarchiestufen Datenerhebung: narrative Interviews Methode: Die gesamte Arbeit untersucht das Netzwerk Gesundheitswesen mit dem Fokus auf den Betroffenen als Mittelpunkt. Im Rahmen der Konferenz sollen nur die Resultate der ersten Forschungsfrage vorgestellt werden. Als Methode um die Perspektive der Betroffenen zu erforschen wurde die Grounded Theory von Glaser und Strauss gewählt. Es wurde mit Betroffenen im Anschluss an eine Hospitalisation Interviews mit einem halb-strukturierten Fragebogen durchgeführt. Die Stichprobe wurde nach den Kriterien der theoretischen Samples gebildet. Datenanalyse: orientiert an Grounded Theorie Ergebnisse, Resultate: Interaktion und Beziehungsarbeit stehen im Zentrum der Selbstwahrnehmung der Pflegenden. Entlang darauf bezogener Kriterien bewerten sie die Qualität ihrer Arbeit. Seitens der Organisation oder der Gesellschaft werden jedoch andere Kriterien wie Fehlerquoten, Komplikationen, regelrechte Dokumentation oder Geschäftsergebnisse herangezogen. Im Spannungsfeld zwischen eigenem Referenzrahmen und externen Qualitätsmaßstäben spalten Pflegende ihre Erfolgswahrnehmung von der Arbeitsrealität ab und ziehen sich in ihre Arbeitsroutinen zurück. Die geleistete Fürsorge und Beziehungsarbeit bleiben so im Hintergrund und werden wenig wahrgenommen. Seitens der Gesellschaft und der Organisation wird Pflege meist mit körpernahen Unterstützungsleistungen gleichgesetzt und oft darauf reduziert, was dem Zentrum pflegerischer Arbeit nicht gerecht wird. Die Interviews wurden transkribiert und mit den Methoden des axialen und selektiven Codierens die zentralen Themen herausgearbeitet. Die Studie wurde von der Ethikkommission beider Basel bewilligt. Resultate: Teilgenommen haben neun Frauen und 13 Männer. Die Hauptmotivation um SM -Strategien zu entwickeln war das Ziel ein Gefühl von „in sich sein“ anzustreben, aufzubauen und aufrechtzuerhalten. Daneben gab es drei zentrale Kategorien, die je nach Ausprägung die Entwicklung des SMs positiv oder negativ beeinflussten. Die Unterstützung durch Gesundheitsversorger und Familie und Freunde und das Leben mit den Auswirkungen der CHF. Die Betroffenen entwickelten abhängig von der Schwere der Erkrankung, dem Vorhandensein von Komorbiditäten, ihrer Lebensphilosophie u. Persönlichkeit unterschiedliche Strategien um das Gefühl des „in sich sein“ zu erreichen. Dieses beinhaltet unter anderem das Gefühl des „Eingebettet sein“ bei Familien und Freunden, die medizinische Versorgung in Reichweite haben und das Vorhanden Sein von Schlussfolgerungen, Empfehlungen: Nur wenn es gelingt, professionelle Sorge als das Zentrum beruflicher Pflege zu kommunizieren und für die Gesellschaft wahrnehmbar zu machen, kann sich das öffentliche Image des Pflegeberufs zum Positiven verändern. Einerseits erfahren die Pflegenden dann mehr soziale Anerkennung für ihre Arbeit und erleben so eine größere Arbeitszufriedenheit. Andererseits wird es mehr jungen Menschen möglich, sich positiv mit dem Pflegeberuf zu identifizieren und diesen zu erlenen. Pflegende verdienen Bewunderung für ihre Arbeit und nicht nur die Würdigung des schweren Berufes. 40 Posterpräsentationen 16.-17.9.2013 geeigneten Strategien um die eigene Vorstellung von Lebensqualität erreichen zu können. Einen bedeutenden Einfluss auf die Entwicklung des SMs hat das Zusammenspiel der Gesundheitsversorger im ambulanten und stationären Bereich mit den Betroffenen und Familien. Das Verhalten der Betroffenen ist sehr geprägt durch das Verhalten und ihren Erfahrungen im Zusammentreffen mit den Gesundheitsversorgern. negativer Auswirkungen beschrieben, wie beispielsweise soziale Isolation, Stigmata, Parentifizierung oder Probleme in der Schule. Wie sich (früh-)kindliche Pflegeerfahrung im Erwachsenenalter auswirkt, ist nahezu unerforscht. Fragestellung / Ziel: Ziel der vorliegenden Studie war es, Einsicht in die Situation ehemaliger, nunmehr erwachsener pflegender Kinder zu nehmen und die Auswirkungen der als Kind oder Jugendliche/r erlebten Pflegeerfahrungen auf das Leben als Erwachsene/r zu beschreiben. Schlussfolgerungen: Die Arbeit wiederspiegelt die Heterogenität der CHF Betroffenen, was für die Behandlungsteams eine grosse Herausforderung darstellt. Es braucht das Bewusstsein der Variabilität der Problemstellungen der Betroffenen und ein umfassendes Assessment jeder einzelnen Situation um ein individuelle bedarfsgerechte Unterstützung anbieten zu können. Die Gesundheitsversorger müssen mit den Betroffenen eine partnerschaftliche Beziehung aufbauen, sie in den Entscheidungsprozess integrieren und die Beziehung bzw. Zusammenarbeit reflektieren. Unabdingbar ist eine Vernetzung aller Professionellen im ambulanten und stationären Setting in Zusammenarbeit mit den Betroffenen und Familien. . Methoden, Design: Da das Forschungsziel mit ex- und impliziten Sinnzuschreibungen sozialen Handelns aus der subjektiven Sicht der betroffenen Personen verbunden ist, liegt der Studie ein qualitativer Forschungsansatz zu Grunde. Ethische Überlegungen: Alle Studienpersonen wurden über Ziel und Zweck der Studie informiert und willigten schriftlich in die Teilnahme ein. Ein Ethikantrag zur Studie wurde der Ethikkommission der Universität Wien vorgelegt und bewilligt. Population, Stichprobe, Teilnehmer: Es wurden 16 Personen im Alter zwischen 32 und 60 Jahren in die Studie aufgenommen, die teilweise seit ihrer frühen Kindheit und über mehrere Jahre pflegerische Verantwortung für ein chronisch krankes Familienmitglied übernommen hatten. Die Stichprobe umfasst 12 weibliche und 4 männliche Interviewpersonen. Poster 8 - Wittener Werkzeuge – Beratungstools auch für Pflege chronisch Kranker Kocks, Andreas (1,2); Runge, Kerstin (1); Zegelin, Angelika (1); Bamberger, Günter G. (3); Rust, Lisa (1); Ruppert, Nicole (1); Kolbe, Nina (1); Blotenberg, Britta (1); Segmüller, Tanja (1) 1: Universität Witten/Herdecke, Deutschland; 2: Universitätsklinik Bonn; 3: selbst. Dipl.-Psychologe (Coachwalk) Datenerhebung / Suchstrategie: Die Grundlage der Datenerhebung bildeten qualitative, leitfadenorientierte Interviews, die auf Tonband aufgezeichnet und Wort für Wort transkribiert wurden. Die Studienpersonen wurden mittels Gelegenheitsund gezielter Stichprobe über Medien und mit Hilfe des Schneeballverfahrens ausgewählt und rekrutiert. Chronische Erkrankungen sind komplex und beeinflussen in hohem Maß die Lebenssituation der Betroffenen. Es ergeben sich vielfältige Einschränkungen und Veränderungen in allen Lebensbereichen, selbst bei alltäglichen Aktivitäten. Insbesondere sind hier langjährige medizinische Therapien und Behandlungsvorschriften, Leistungseinbußen oder sichtbare Behinderungen zu nennen. Schon aufgrund der teilweise lebenslangen Erkrankungsdauer bedarf es einer kontinuierlichen Integration von Erkrankung und Beeinträchtigung in den bestehenden Alltag. Diese Integration einschließlich der bestmöglichen Befähigung von Patienten und Angehörigen sind gebunden an intensive Beratungs-, Schulungsund Informationsaktivitäten. Die „Wittener Werkzeuge“ wurden entwickelt mit dem Ziel, die hierbei wichtigen kommunikativen Kompetenzen zu erweitern. Leitend ist die Überzeugung, dass Beratung nur dann gelingt, wenn Sie das Spezifische des jeweiligen Settings berücksichtigt. Die Auseinandersetzung mit Krankheit und Pflegebedürftigkeit stellt hier eine Besonderheit dar, die es zu beachten gilt. Datenanalyse. Die Analyse der Daten erfolgte mittels der Methode des permanenten Vergleichens (Glaser & Strauss, 1998) und mittels offenen und ansatzweise axialen Kodierens (Corbin & Strauss, 2008). Ergebnisse, Resultate: Das „Verantwortlich sein“ als pflegendes Kind hat eine zentrale Bedeutung am Übergang ins Erwachsenenalter. Die meisten ehemaligen pflegenden Kinder behalten die Pflegerolle bei oder teilen sie mit anderen auf wenn sie zu jungen Erwachsenen werden. Berufliche und private Lebensentscheidungen werden oft aufgeschoben. Nur der Tod des pflegebedürftigen Familienmitglieds bewirkt, dass ehemalige pflegende Kinder ihre Rolle komplett aufgeben. Ehemalige pflegende Kinder beschreiben eine Vielzahl von negativen aber auch positiven Auswirkungen der frühen Pflegeerfahrung auf das Erwachsensein. „Es anders machen“ als damals ist eine davon. Abhängig davon, wie bewusst die Zeit als Kind erlebt und später als Erwachsener verarbeitet wird, tauchen immer wieder belastende innere Bilder von damals auf. Viele sind nach der Pflegeerfahrung auf der Suche nach ihrer eigenen Identität, die manche wiederum in einer beruflich helfenden Rolle finden. Eine Arbeitsgruppe von Studierenden und AbsolventInnen an der Universität Witten/Herdecke – begleitet von Prof. Dr. Angelika Zegelin (Pflegewissenschaftlerin) und Günter Bamberger (Psychologe) – beschäftigt sich seit Jahren mit pflegeorientierter Patienten- und Familienedukation und stellt nun mit den „Wittener Werkzeugen“ ein neues Konzept für Beratung in der Pflege vor. Schlussfolgerungen, Empfehlungen. Das Wissen um die Situation ehemaliger pflegender Kinder kann beruflich Pflegenden dabei helfen, betroffene pflegende Kinder davor zu bewahren, eine alters- und entwicklungsunangemessene Pflegerolle in der Familie einzunehmen. Dieses Beratungskonzept wurde in mehreren Schritten entwickelt: Recherchen, Diskussionen, schließlich auch Präsentationen vor Expert/inn/en aus Pflege, Psychologie und Beratung. Ausgangspunkt bildete die phänomenologische Betrachtung von Pflegenden in Beratungsgesprächen: Sie nehmen Augenkontakt auf, hören zu, lassen sich auf Fragen und Gefühle ein, äußern sich sprachlich, zeigen körperliche Reaktionen. Es können also fünf „Beratungsmodalitäten“ unterschieden werden: sehen, hören, fühlen, sprechen, tun. Wie diese Modalitäten konkret im Sinne eines gelungenen Gespräches zu realisieren sind, bildete den Focus der weiteren Literaturrecherche. Gesucht wurden pragmatische, handlungsleitende „Werkzeuge“ einschließlich der entsprechenden Haltungen. Poster 10 - Optionen für die Gesundheitsförderung in der stationären Langzeitversorgung Horn, Annett; Schaeffer, Doris Universität Bielefeld, Deutschland Hintergrund: In den kommenden Jahren wird der Bedarf an Pflegeleistungen aufgrund des demografischen Wandels weiterhin zunehmen. Um diesen Herausforderungen angemessen begegnen zu können, bedarf es im Gesundheitswesen einer erheblichen Anpassung. Vor allem in Anbetracht zu erwartender Kosten, aber auch des prognostizierten Fachkräftemangels muss der Gesundheitsförderung und Prävention von und bei chronischer Krankheit und Pflegebedürftigkeit eine weitaus höhere Aufmerksamkeit zukommen bisher. Dies trifft in besonderem Maße die stationäre Langzeitversorgung. Es ergaben sich schließlich zehn Werkzeuge, die dann im Detail definiert wurden. Fünf Werkzeuge richten sich im Sinne von Beziehungsangeboten explizit an den Ratsuchenden bzw. Patienten selbst (PatientCare). Sie sind entsprechend der fünf Beratungsmodalitäten benannt worden als „Achtsamkeit“ (den Anderen wahrnehmen), „Einlassung“ (ganz Ohr sein – mit allen „4 Ohren“), „Empathie“ (sich in den Anderen einfühlen), „Resourcing“ (auf die Stärken fokussieren) und „Berührung“ (dem Anderen Nähe vermitteln). Ziel: Absicht des Beitrags ist es, einen Überblick über ein seit fünf Jahren laufendes Kooperationsprojekt zur Prävention und Gesundheitsförderung in der stationären Langzeitversorgung zu geben. Hierfür werden zunächst Ergebnisse einer zu Beginn durchgeführten Expertenbefragung von Akteuren aus der stationären Langzeitversorgung in Deutschland vorgestellt. Ziel war u.a. nach den Möglichkeiten, Chancen und Umsetzungsbedingungen der Gesundheitsförderung und Prävention (bei Nutzern und Mitarbeitern) in diesem Setting zu fragen. In einem weiteren Schritt wurde eine quantitative Erhebung durchgeführt und eine empirische Datenbasis geschaffen, die Auskunft über gesundheitliche Potenziale und Belastungen von Nutzern (n=648) und Mitarbeitern (n=297) in acht Einrichtungen der stationären Langzeitversorgung gibt. Neu und spezifisch für die Wittener Werkzeuge ist die Überlegung, dass ein gutes Werkzeug allein noch kein gutes Ergebnis, keine hilfreiche Begegnung garantiert. Vielmehr kommt es auch auf die Person an, die diese Werkzeuge nutzt. Es geht um Authentizität. Deshalb nehmen fünf zusätzliche Werkzeuge den Berater selbst in den Blick (SelfCare). In Analogie zu den fünf Beratungsmodalitäten ergaben sich so: „Selbstachtung“ (sich selbst im Blick haben), „Intuition“ (auf die innere Stimme achten), „Selbst-Spürung“ (mit sich selbst im Einklang sein), „Selbstermutigung“ (sich positiv instruieren) und „Selbststärkung“ (sich selbst Gutes tun). Für alle Werkzeuge lassen sich eine Vielzahl von unterschiedlichen Anwendungsformen und praktischen Umsetzungen beschreiben. Die Wittener Werkzeuge wurden im letzten Jahr erstmalig in einer Klinik vorgestellt und geschult. Dabei zeigte sich, dass es eines zusätzlichen Instrumentes zur Qualitätssicherung bedarf, und zwar in Form der Kollegialen Beratung (InterCare). Mit diesem niederschwelligen Ansatz wird der Austausch der Pflegenden untereinander und die gegenseitige Unterstützung gefördert. Neben diesem Grundseminar sind weitere Qualifikationsmöglichkeiten geplant. . Methode: Die Auswertung der Experteninterviews basierte auf der themenbezogenen Analyse nach Meuser und Nagel (Meuser/Nagel 2002). Die quantitative Datenerhebung zur Situation der Nutzer erfolgte über Fremdeinschätzungen. Dafür wurden einzelne Mitarbeiter aus den beteiligten Einrichtungen im Vorfeld geschult. Das entwickelte Instrument basierte auf validierten Items, so zum Beispiel aus dem NBA (Wingenfeld et al. 2008). Für die Mitarbeitererhebung wurde ebenfalls ein Fragebogen entwickelt, der sich auf Items validierter Skalen stützte. Die Rücklaufquote betrug 53%. Ethische Richtlinien wurden in der Untersuchung beachtet und gewahrt. Poster 9 - Lebensläufe und Auswirkungen kindlicher Pflege im Erwachsenenalter. Erfahrungen aus der Perspektive ehemaliger nunmehr erwachsener pflegender Kinder in Österreich Ergebnisse: Die befragten Experten unterstrichen den hohen Bedarf an Prävention und Gesundheitsförderung für beide Zielgruppen. Allerdings erschweren die Rahmenbedingungen und die aktuelle Problemsituation der Einrichtungen der stationären Langzeitversorgung die Umsetzung gesundheitsförderlicher Strategien. Zudem sind die Vorstellungen über das wie und was von Prävention und Gesundheitsförderung in der Langzeitversorgung noch relativ unklar. Diese Unsicherheit spiegelt sich auch in den im Anschluss erhobenen Daten wider. Während bei den Nutzern gesundheitliche Potenziale ersichtlich wurden, die bisher noch zu wenig gefördert werden, zeigen die Mitarbeiterdaten, dass die unsystematische Umsetzung von BGM/BGF ohne Anpassung an die spezifischen Bedingungen der Langzeitversorgung die Bedarfslagen der Mitarbeiter nicht treffen können. Nagl-Cupal, Martin (1); Kainbacher, Manuela (1); Metzing, Sabine (2); Mayer, Hanna (1) 1: Universtität Wien, Institut für Pflegewissenschaft, Österreich; 2: Universität Witten/Herdecke, Department für Pflegewissenschaft, Deutschland Einleitung, Ausgangslage: Kinder, die regelmäßig pflegerische Verantwortung für ein chronisch krankes Familienmitglied übernehmen, erfahren zunehmende Aufmerksamkeit im Forschungsbereich der familienorientierten Pflege. Mit der Übernahme pflegerischer Verantwortung durch Kinder ist eine Vielzahl vorwiegend 41 Posterpräsentationen 16.-17.9.2013 Schlussfolgerung: Die Ergebnisse deuten auf die Notwendigkeit der Neu- und Weiterentwicklung von Konzepten zur Prävention und Gesundheitsförderung für das Setting Langzeitversorgung, die dort erprobt und evaluiert werden müssen. Darüber hinaus sind entsprechende Qualifizierungen der in diesem Setting tätigen professionellen Akteure erforderlich. übliche klinische Praxis erleben Eltern eine schwere und aufreibende Auseinandersetzung mit dem Thema Ernährung und der Entscheidungsfindung zur Anlage einer PEG-Sonde. Ziel dieser Studie ist es, das Erleben der Eltern im Entscheidungsprozess zur Anlage einer PEG-Sonde zu beleuchten Es soll die subjektive Bedeutung der PEG-Anlage bei ihren Kindern für die betroffenen Eltern beschrieben, ein tieferes Verständnis für den Entscheidungsprozess an sich geschaffen und aufgezeigt werden, an welchen Punkten Entscheidungskonflikte entstehen. Der Frage, welche Rolle Information und Beratung in dem Prozess spielen, und der Aufgabe der Pflege dabei, soll ebenfalls nachgegangen werden. Literatur: Meuser, M./Nagel, U. (2002): ExpertInneninterviews - vielfach erprobt, wenig bedacht. Ein Beitrag zur qualitativen Methodendiskussion. In: Bogner, A./Littig, B./Menz, W. (Hg.): Das Experteninterview - Theorie, Methode, Anwednung. Opladen: Leske & Budrich, 71-93 Wingenfeld, K./Büscher, A./Gansweid, B. (2008): Das neue Begutachtungsassessment zur Feststellung von Pflegebedürftigkeit. Abschlussbericht zur Hauptphase 1: Entwicklung eines neuen Begutachtungsinstruments. Bielefeld/Münster: Institut für Pflegewissenschaft (IPW), Medizinischer Dienst der Krankenversicherung Westfalen-Lippe (MDK WL) . Methodik: Es wurden neun leitfadengestützte qualitative Interviews mit Müttern und einem Vater von Kindern im Alter zwischen zwei und 16 Jahren nach Anlage einer PEG-Sonde geführt. Die Kinder leiden an Infantiler Zerebralparese (sieben Fälle) oder an einer neuromuskulären Erkrankung (zwei Fälle). Die Auswertung der Daten erfolgte im Sinne des Codierparadigmas der Grounded Theory nach Strauss und Corbin (1996). Poster 11 - Typologie des Erlebens – eine qualitative Studie zu zentralen Phänomenen des Erlebens von Menschen mit fortgeschrittenem Kolorektalkarzinom im ambulanter Behandlung mit antiangiogenetischer Therapie Ergebnisse: Die Analyse des Datenmaterials zeigt drei zentrale Phänomene des Erlebens von Eltern im Prozess der Entscheidungsfindung: „Vermeidung bis es nicht mehr geht“, die Entscheidung „einen Prozess sein lassen“ und nach Anlage einer PEG-Sonde, „das zentrale Thema „Essen“ nicht aufgeben“. Diese zentralen Phänomene stellen auch die Phasen des Entscheidungsprozesses dar, wobei hier die Entscheidung zum Legen der PEG-Sonde nicht den Endpunkt der Entscheidung darstellt. Entscheidungskonflikte zeigen sich in dem Gefühl, als Mutter zu versagen sowie durch einen drohenden Verlust an Normalität, Natürlichkeit und Sicherheit mit der Ernährung des Kindes. Die Sondenernährung erleben Eltern als Übergang in einen anderen „Zustand“, in dem Ernährung zur Pflege wird und das „heile“ Kind verloren geht. Darüber hinaus erleben Eltern die Sondenernährung als stigmatisierend. Ein weiterer Entscheidungskonflikt für Eltern entsteht durch die Sorge vor dem Narkoserisiko bei Anlage einer PEG-Sonde und einer möglichen Traumatisierung des Kindes durch den Krankenhausaufenthalt. Mayer, Hanna; Breuer, Johanna; Matzka, Martin; Wallner, Martin; Köck-Hódi, Sabine Univerisität Wien, Österreich Ausgangslage: Die Versorgung von an Darmkrebs erkranken Menschen erweist sich durch die besondere Einschränkung ihrer Lebensqualität, die besonderen Barrieren für ein gezielten Symptommanagements (u.a.in Hinblick auf Informationsbedürfnis und –verarbeitung), sowie das hohe Ausmaß an Subjektivität des Erlebens, das sich jeglicher Standardisierung von Maßnahmen zu entziehen scheint, als besonderer Herausforderung für die Pflege. Zumal es auch noch kaum Studien zur subjektiven Situation Betroffener, die neue Therapieformen hervorbringen können, gibt. Die Entscheidung zur PEG-Implantation wird grundsätzlich als eine besonders schwere erlebt, weil eine „richtige“ und die „beste“ Entscheidung für das Kind zu treffen ist. Fragestellung / Ziel: Ziel dieser Studie ist es, die Erlebenswelt von PatientInnen mit fortgeschrittenem Kolorektalkarzinom in Bezug auf Symptome und Belastungen, die von einer antiangiogenetischen Therapie ausgehen, zu beleuchten, relevante Phänomen, die in dem Zusammenhang Einfluss auf die Situation haben, herausarbeiten um Grundlagenwissen für ein bedürfnisgerechtes Symptommanagement zu generieren. Die leitenden Forschungsfragen waren daher: Welche Phänomene prägen das Erleben der PatientInnen mit fortgeschrittenem Kolorektalkarzinom, die mit einer antiangiogenetischen Therapie behandelt werden? Lassen sich Gemeinsamkeiten bzw. Muster identifizieren, die relevant für Aspekte des Symptommanagements sind? Diskussion und Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse zeigen, dass Eltern für diese Entscheidung vor allem Zeit und umfassende Informationen aus unterschiedlichen Quellen, im Besonderen von ebenfalls Betroffenen, benötigen. Dann ist es möglich, dass Eltern selbst und ohne Druck von außen zu einer verantwortlichen Entscheidung kommen können. Art und Umfang der Information im Vorfeld der Entscheidung werden jedoch, besonders in Hinblick auf das Sondenmanagement im Alltag, als unzureichend erlebt. Aber auch eine fehlende Problematisierung der Ernährungsschwierigkeiten in einer eher „sondenskeptischen“ Umgebung sowie der Druck in der Entscheidungsfindung (vor allem in einem „sondenfreundlichen“ Umfeld) wird von Eltern als Belastung erlebt. Eine begleitende Beratung unter Einbezug des Wissens um das Erleben von Eltern im Entscheidungsprozess erscheint deshalb unbedingt erforderlich und benötigt, in hohem Maße, kommunikative Kompetenz und Empathie auf Seiten der professionellen Akteure im Krankenaus. Design: Um die Forschungsfragen zu beantworten wurden 13 qualitative Interviews, die im Rahmen eines umfangreichen Projekts zum Symptomerleben im Rahmen einer ambulanten antiangiogenetischen Behandlung im Wiener AKH geführt wurden, einer qualitativen Sekundäranalyse unterzogen. TeilnehmerInnen und ethische Überlegungen: Das Material entstand aus einem Sample bestehend aus PatientInnen mit fortgeschrittenem Kolorektalkarzinom, die zum Zeitpunkt der Datenerhebung im Wiener AKH mit einer antiangiogenetischen Therapie ambulant behandelt wurden. Freiwilligkeit, entsprechende physische und psychische Verfassung und die Fähigkeit das Interview in deutscher Sprache zu führen, waren weitere Einschlusskriterien. Insgesamt waren es 13 Interviews (7 Männer und 6 Frauen im Alter zwischen 44 und 82 Jahren). Die Ergebnisse zeigen aber auch, dass der hohe Stellenwert der oralen Ernährung auch nach einer PEG-Implantation erhalten bleibt und der Entscheidungsprozess nicht in allen Fällen abgeschlossen zu sein scheint. Es besteht auch mit PEG-Sonde Bedarf an weiterführender Begleitung und Beratung im Ernährungsmanagement neurologisch beeinträchtigter Kinder. Zentrale ethische Aspekte dieser Datenerhebung waren die informierte und freiwillige Teilnahme an der Studie und das Beachten der potentiellen Vulnerabilität der TeilnehmerInnen, sowie deren physischen und psychischen Verfassung vor und während des Interviews. Die Studie wurde der Ethikkommission des Medizinischen Universität Wien vorgelegt und von dieser bewilligt. Poster 13 - Interdisziplinäre Alkoholprävention bei Patient/ innen mit Alkoholproblemen im somatischen Akutspital Datenerhebung und –analyse: Das aus den ursprünglichen Interviews stammende Datenmaterial lag vollumfängliche und in wörtlichen Transkription vor. Die Datenauswertung erfolgte mittels Verfahren der thematischen Inhaltsanalyse. Einleitung: Alkoholholbezogene Probleme sind bei Patient/innen im somatischen Akutspital häufig anzutreffen. Epidemiologische Studien schätzen den Anteil der Patientenpopulation mit alkoholbezogenen Problemen im Spital auf deutlich über 20%. In der stationären somatischen Akutversorgung sehen sich nicht nur Pflegefachpersonen häufig in ihrer alltäglichen Arbeit mit alkoholmissbrauchenden und -abhängigen Patient/innen jeder Altersgruppe und beiderlei Geschlechts konfrontiert. Dabei zeigt sich eine erhebliche Bandbreite an Erkrankungen, die mit übermässigem Alkoholkonsum verknüpft sind. In Anbetracht von zunehmender Ressourcenknappheit, der Einführung der "Diagnosis Related Groups" (DRG), verkürzten Aufenthaltszeiten und der Verdichtung der Arbeit im Akutspital ist es für die Sicherheit der Patienten und ihre Gesundheitsförderung und Prävention wichtig, dass sich Pflegefachpersonen interdisziplinär dieser Thematik annehmen. Neue Untersuchungen zeigen, dass Screening und Kurzinterventionen dazu beitragen frühzeitige Todesfälle in der Patientengruppe mit Alkoholproblemen zu reduzieren. Das Erkennen von Patient/innen mit alkoholbezogenen Problemen und das Einleiten entsprechender Massnahmen sind daher für alle Gesundheitsberufe wichtige Aufgaben in der professionellen Pflege, Behandlung und Beratung. Schwarze, Thomas; Hahn, Sabine Berner Fachhochschule Gesundheit, Schweiz Ergebnisse: Die Gespräche zeigen auf ersten Blick ein breit gefächertes und differenziertes Erleben der Erkrankung und Therapie, dennoch lassen sich ähnliche Muster in der Bedeutung und im Umgang erkennen. Zentrale Phänomene, die sich durch alle Interviews ziehen, sind Hoffnung, Vertrauen, Ungewissheit, Angst, Wissen, Bedürfnis nach um Umgang mit Information und die Strategien zum Umgang mit der momentanen Situation. Anhand dieser Phänomene, konnten eine erste Typologie erstellt werden, die vier zentrale „Typen“ zeigt: der Resignierende, der Optimist, der Durchgetragene, und der Kämpfende. Schlussfolgerungen, Empfehlungen: Obwohl in der Praxis mit der Handhabung von „Typen“ immer Vorsicht geboten ist, dienen sie doch dazu unterschiedliches Erleben und die daraus folgenden individullen Strategien verstehen zu können. Gerade in Hinblick auf die Entwicklung gezielter Maßnahmen und bedürfnisgerechter Beratung im Rahmen es Symptommanagements, ist es wichtig, auf diese unterschiedlichen Typen, ihre Wahrnehmung der Situation und ihre Strategien im Umgang mit dieser, einzugehen. Aber auch das Feststellen des Erfolges pflegerischer Interventionen, kann in Hinblick auf diese Ergebnisse, nicht nur anhand von allgemeiner Outcomeparameter gemessen werden, sondern auch diese sind typgerecht anzupassen. Methode: Mittels einer systematischen Literaturübersicht wurden Problembereiche im Umgang mit alkoholmissbrauchenden und –abhängigen Patient/innen im Akutspital erhoben. Zur Bewertung der Resultate der Literaturrecherche wurden 3 Fokusgruppeninterviews mit Praktikern der spitalinternen Gesundheitsversorgung (Pflegefachpersonen, Physiotherapeut/innen und Ernährungsberater/innen) durchgeführt und mittels der zusammenfassenden Inhaltsanalyse nach Mayring ausgewertet. Anschliessend wurden Handlungsempfehlungen für Assessment, Screening und Kurzinterventionen ausgearbeitet. Diese Handlungsempfehlungen werden momentan mittels 7 Einzelinterviews mit Pflegefachpersonen und –experten hinsichtlich ihrer Realisierbarkeit und ihrer Auswirkungen überprüft. Poster 12 - Der Entscheidungsprozess zu Anlage einer PEG-Sonde aus der Perspektive der Eltern von Kindern mit neurologischen Beeinträchtigungen Jud, Eva-Maria; Mayer, Hanna Univerisität Wien, Österreich Ethische Überlegungen: Das Projekt wurde der kantonalen Ethikkommission zur Bewilligung vorgelegt, die sich für nicht zuständig erklärte. Alle gesetzlichen Datenschutzbestimmungen wurden eingehalten. Ausgangslage: Schwerwiegende Ernährungs- und Fütterungsprobleme bei Kindern mit neurologischen Beeinträchtigungen sind häufig und stellen die medizinische Indikation zum Legen einer PEG- Sonde dar. Vor dem Hintergrund einer partizipativen Entscheidungsfindung zwischen ÄrztInnen und Eltern als derzeit Resultate: Die Ergebnisse des Fokusgruppeninterviews mit Pflegenden weisen darauf hin, dass viele Pflegende zwar häufig alkoholmissbrauchende oder – 42 Posterpräsentationen 16.-17.9.2013 abhängige Patienten pflegen, sich aber oftmals nicht in der Lage sehen diese adäquat zu betreuen. Es mangelt ihnen an Grundlagen- und an Handlungswissen über die Möglichkeiten pflegerisch-therapeutischer Interventionen. Pflegende befürchten durch eine offene Ansprache des Problems eine Gefährdung der zwischenmenschlichen Beziehung. Zudem scheint unter Pflegenden nicht selten eine eher ablehnende Haltung gegenüber dieser Patientengruppe vorzuherrschen. Das erhebliche Potential, das in der Einschätzung von Alkoholproblemen und der damit zusammenhängenden Beratung liegt, wird in der Pflege nicht genutzt. Diese Ergebnisse widerspiegeln die Resultate der Literaturrecherche. Die Ergebnisse der Fokusgruppeninterviews mit Physiotherapeut/innen und Ernährungsberater/innen ergaben, dass sich diese Disziplinen nicht als zuständig für diese Thematik sehen. Poster 15 - Bewusstseinsbildung in der Pflege – Schmerztherapie bei sterbenden PatientInnen Heindl, Patrik; Kozon, Vlastimil; Imsel, Josefa; Ruppert, Sabine AKH Wien - Medizinischer Universitätscampus, Österreich Einleitung: Schmerzmanagement ist bei sterbenden PatientInnen ein Hauptanliegen der betreuenden Pflegepersonen, die aufgrund ihrer Nähe zu den PatientInnen die Auswirkungen von inadäquater Schmerztherapie direkt wahrnehmen. So können Leid, würdelose Situationen und manchmal sogar der Wunsch nach Euthanasie entstehen. PatientInnen und deren Angehörigen haben Angst vor unerträglichen Schmerzen. Es gibt verschieden Arten von Schmerz und ebenso verschieden sind die Möglichkeiten des Schmerzmanagements, nämlich Medikamente, spezielle Lagerungen, warme und kalte Umschläge, Basale Stimulation, Therapeutic Touch. Diskussion und Schlussfolgerung: Eine Klärung der Zuständigkeit bezüglich des Erkennens von Patient/innen mit Alkoholproblemen und des Einleitens von Massnahmen im Kontext des gesamten Spitals scheint sinnvoll um die Versorgungsicherheit der betroffenen Patienten zu gewährleisten. Wissen und Kompetenz der Pflegenden sollte mittels Fort- und Weiterbildung erhöht werden. Diese Massnahmen können eine bessere Erkennung und eine zielgerichtete Behandlung der Patienten mit einer Alkoholproblematik bewirken. Der Handlungsleitfaden für Pflegefachpersonen und weitere Schlussfolgerungen werden beim Kongress vorgestellt. Fragestellung: Wie ist die Rolle der Pflegeperson im Kontext des Schmerzmanagements, wie nimmt sie diese wahr, was kann sie beitragen, welche Ängste bestehen, wie kann man diese Rolle stärken? Diese Fragen waren Teil einer Untersuchung zur Rolle der Pflegepersonen bei ethischen Entscheidungen am Lebensende. Das Thema Schmerz ist in diesem Kontext von Bedeutung, da es in engem Zusammenhang mit der indirekten Sterbehilfe (Inkaufnahme einer eventuellen Lebensverkürzung bei der Gabe von Analgetika oder Sedativa) steht. Methode: In der vorliegenden Untersuchung wurde eine Interventionsstudie durchgeführt. Die Datenerfassung erfolgte mittels teilstrukturiertem Fragebogen. Einige Fragen wurden der quantitativen Untersuchung der Universität Maastricht von Ada van Bruchem (2004) zur Rolle der Pflegepersonen bei medizinischen Entscheidungen am Lebensende entnommen und adaptiert. Die Befragungen wurden im AKH Wien – Medizinischer Universitätscampus 2010 und 2012 durchgeführt. In der Zeit zwischen den zwei Befragungen wurden an den teilnehmenden Stationen Fortbildungen zu den Schwerpunkten Entscheidungs-prozesse, Definitionen von Begrifflichkeiten, Organisationsethik, Palliative Care und Schmerztherapie am Lebensende durchgeführt. Der Fragebogen wurde an Gesundheits- und Krankenpflegepersonen an fünf Normalpflegestationen aus den Bereichen Onkologie, Palliative Care, Kardiologie und Hämatologie verteilt. Die Gesamtzahl der auswertbaren Fragebögen betrug 2010 (n=51) und 2012 (n=52). Die Fragebögen wurden mittels Excel bzw. die offenen Fragen in Anlehnung an die Inhaltsanalyse nach Mayring ausgewertet. Beide Untersuchungen haben einen positiven Bescheid der Ethikkommission der Medizinischen Universität Wien. Poster 14 - Die Lebenswelt von Familien nach dem Tod eines älteren Menschen: Erste Erkenntnisse Naef, Rahel (1,2); Grande, Gunn (2); Ward, Richard (3); Mahrer-Imhof, Romy (1) 1: Institut für Pflege, Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Schweiz; 2: School of Nursing, Midwifery and Social Work, University of Manchester, England; 3: School of Applied Social Sciences, University of Stirling, England Ausgangslage: Der Tod einer nahestehenden Person ist eine einschneidende Erfahrung, welche das Leben von Familien und älteren Menschen für immer verändert. Familien mit älteren Mitgliedern sind besonders betroffen, da im höheren Lebensalter Verluste durch Tod häufiger vorkommen und aufgrund der altersspezifischen Lebens- und Unterstützungssituation schwierig sein können. Deshalb ist für ältere Menschen das familiale Beziehungsgefüge in dieser Situation speziell wichtig. Pflegefachpersonen sind immer wieder mit Familien in dieser Lebenssituation konfrontiert. Bisher gibt es im deutschsprachigen Raum jedoch keine Erkenntnisse zum Verlusterleben von älteren Menschen nach dem Tod ihres/r Partners/in. Insbesondere fehlt Wissen dazu, wie das Leben mit dem Verlust im Beziehungsgefüge der Familie erlebt wird. Ergebnisse: Die Schmerztherapie bei sterbenden PatientInnen wird im Vergleich der Ergebnisse von 2010 und 2012 nun häufiger patientenorientiert durchgeführt. Pflegepersonen haben kaum Ängste, dass es durch eine medikamentöse Schmerztherapie zu einer Lebensverkürzung im Sinne der indirekten Sterbehilfe kommt. Daher setzen sich Pflegepersonen in der Praxis sehr oft für eine adäquate Schmerzbehandlung für ihre PatientInnen ein und sehen es als eine ihrer Aufgaben in der Betreuung sterbender PatientInnen. Die Zahl der Pflegepersonen, die über das Vorhandensein von Standards oder Richtlinien für die Schmerztherapie informiert sind, hat sich fast verdoppelt. Die durchgeführten Fortbildungen haben zu einer Bewusstseinsbildung bei Pflegepersonen in Bezug auf eine angemessene Schmerztherapie geführt. Ziel: Die Bedeutung der Verlusterfahrung von verwitweten Personen (>75jährig) und ihren Familien reichhaltig und interpretativ zu beschreiben. Design: Hermeneutisch-phänomenologischer Ansatz nach Benner (1996) und van Manen (1990). Ethische Überlegungen: Die Studie wurde durch die zuständigen Ethikkommission geprüft. Bei Studieneinschluss wird von jeder Person ein schriftliches Einverständnis eingeholt. Schlussfolgerungen: Im Bewusstsein der Pflegepersonen ist eine Veränderung in der Einstellung und im Wissen über Schmerzmanagement zu sehen. Die Schmerztherapie wird häufiger patientenorientiert durchgeführt. Dies lässt den Rückschluss zu, dass sich die Schmerztherapie bei sterbenden PatientInnen aufgrund der gesetzten Fortbildungsmaßnahmen verbessert hat. Eine optimale Schmerztherapie wird als eine Bedingung guter Versorgung im Krankenhaus gesehen. In der Literatur ist die Trennung von kurativem und palliativem Schmerzmanagement weitgehend verschwommen, es liegt an uns, hier eine neue klinische Versorgungsrealität zu schaffen. Nur mit einer adäquaten und individuellen Schmerztherapie der PatientInnen ist es möglich, einen würdevollen, schmerzfreien Sterbeprozess zu begleiten. Teilnehmer: Bisher wurden 6 Familien, d.h. 14 Personen in die Studie eingeschlossen. Pro Familie nahmen 2-3 Personen teil; je 3 verwitwete Frauen und Männer (75-88 Jahre), ihre Töchter (n=5) und je ein Sohn, eine Schwägerin und eine Enkeltochter (18-61 Jahre). Datenerhebung: Teilnehmende werden durch Organisationen im Altersbereich in der Deutschschweiz rekrutiert. Der Kontakt zu Familien entsteht durch die verwitwete Person. Um eine Beschreibung der Erfahrungen und konkrete Beispiele aus dem Alltag und Familienleben zu gewinnen, werden mit jeder Familie 3-4 offene Interviews geführt. Eine Kombination von Einzel- und Familieninterviews dient dazu, Daten auf der Familien- sowie der individuellen Ebene zu generieren. Poster 16 - Gesundheitsförderung und Prävention durch bewegungsfördernde Interventionen in der stationären Langzeitversorgung Datenanalyse: Analytische Strategien sind eingebettet im hermeneutischen Zirkel und beinhalten thematische und narrative Analysen um Gemeinsamkeiten sowie nuancierte Unterschiede in den Bedeutungsmustern zu identifizieren sowie reflektierendes Schreiben um eine thematische Interpretation der Lebenswelten zu generieren. Vogt, Dominique; Horn, Annett; Schaeffer, Doris Universität Bielefeld, Deutschland Ergebnisse: Eingeschlossenen Familien verloren ihr Mitglied nach einer unterschiedlich langen, jedoch intensiven Phase der Pflege (2-42 Mt.). Obwohl jede Familie versuchte ein Sterben zu Hause zu ermöglichen, starben fast alle Angehörigen in einer Institution. Gemeinsam konstruierten Familien eine Geschichte vom „guten Tod“. Trotz Zweifel und verschiedenen Sichtweisen kamen Familien zum Schluss, dass ihre nahe Person in einer guten Weise sterben konnte; d.h. die Familie hatte alles getan um ihre Wünsche zu erfüllen, ihr Tod war erwartet und sie musste nicht übermässig leiden. Der Tod selber eröffnete einen neuen Lebensraum für Familien. Dessen Bedeutung war für jede Person und Familie sehr unterschiedlich, häufig ambivalent und widersprüchlich, sowie geprägt durch die gemeinsame Geschichte. Für die einen beinhaltete der neue Lebensraum eine grosse Leere und Heimatlosigkeit, für andere brachte er einen Drang nach Aktivität und Unternehmungen mit sich; er barg Erleichterung oder war erfüllt mit einem Freiheitsgefühl. Innerhalb der Familien brachte der Tod eine Verlagerung der Verantwortlichkeit vom bisherigen Partner zu den Kindern mit sich. Zum Beispiel führte das alleine Leben der verwitweten Person zu Sorgen und Belastungen in der Familie, insbesonders wenn aufgeschobene Entscheidungen zur Wohnsituation fällig und durch Familienangehörigen mitgetragen werden mussten. Einleitung, Ausgangslage: Zu den Nutzern der stationären Langzeitversorgung gehören in Deutschland überwiegend Hochaltrige, multimorbide und pflegebedürftige Menschen. Obwohl sie oftmals über einen fragilen Gesundheitszustand verfügen, besitzen sie zugleich noch gesundheitliche Ressourcen, die einer Stärkung durch Gesundheitsförderung und Prävention bedürfen. Dabei kommt Maßnahmen zur Bewegungsförderung bisher eine zu geringe Bedeutung zu. Fragestellung / Ziel: Ausgehend von einer literaturgestützten Erfassung und Bewertung bestehender Konzepte zur Bewegungsförderung in der stationären Langzeitversorgung wurde eine strukturierte Darstellung geeigneter Interventionen in Form einer Datenbank erarbeitet, die Pflegeeinrichtungen in die Lage versetzt, die für ihre Nutzer geeigneten Interventionen zu identifizieren. Methode: Im Rahmen des Projekts wurde eine systematische Literaturrecherche in der Zeit von September 2012 bis März 2013 in der nationalen und internationalen Literatur über evidenzbasierte Bewegungs- und mobilitätsfördernde Interventionskonzepten für die Nutzer der pflegerischen Langzeitversorgung bzw. gesundheitsbeeinträchtigte Menschen im hohen Lebensalter durchgeführt. Anschließend wurden die identifizierten Interventionen daraufhin analysiert, ob sie den Bedingungen der hiesigen stationären Langzeitversorgung entsprechen und dort angewendet werden können. Schlussfolgerungen: Diese vorläufigen thematischen Einsichten erlauben es Pflegefachpersonen zu eruieren, wie Familien den Tod ihre Angehörigen einordnen, wie sie den sich neu öffnenden Lebensraum als Leere, Erleichterung oder Freiheit erleben können und wie sich die Verantwortlichkeit für Entscheidungen in der Familie verändert. Ergebnisse, Resultate: Eine Analyse der Interventionen hat gezeigt, dass diese zumeist nur auf ältere und alte Menschen ausgerichtet sind, die noch vergleichsweise mobil und fit sind. So werden Schwerstpflegebedürftige, Bettlägerige und demenziell Erkrankte als Teilnehmer für bewegungsfördernde Interventionen vielfach ausgeschlossen. Gleichwohl zeigen die Ergebnisse des Projekts, dass auch vereinzelte bewegungsfördernde Interventionen für die Nutzer der stationären Langzeitversorgung existieren. Diesen werden beispielhaft im folgenden Beitrag erläutert. 43 Posterpräsentationen 16.-17.9.2013 Schlussfolgerungen, Empfehlungen: Trotz vorliegender, mittlerweile umfangreicher wissenschaftlicher Befunde über die positiven Effekte von Bewegung bei alten und hochaltrigen Menschen mit fragiler Gesundheit bleibt es schwierig, geeignete und getestete bewegungsfördernde Interventionen für diese Zielgruppe zu identifizieren. Noch schwieriger scheint – so die Literatur – die Umsetzung in der Praxis anzuregen. Daher ist es notwendig, dort das Wissen über die positiven und gesundheitsförderlichen Effekte von Gesundheits- und besonders Bewegungsförderung bei gesundheitlich beeinträchtigten und pflegebedürftigen alten Menschen zu verbessern und entsprechende Schritte des Wissenstransfers einzuleiten. Methodik: In einer Längsschnittstudie wurden Bewohner/innen eines stationären Dauerwohnens mittels standardisierten face-to-face Interviews über insgesamt 18 Monate (vor Umzug, 6, 12 und 18 Monate nach Umzug) befragt. Die primären Zielkriterien sind Alltagsfähigkeit (EBI), Lebensqualität (WHOQol-Bref, EQ-5D) sowie empfundene Behinderung / sozialeTeilhabe (WHODAS II). Ergebnisse: Es wurden 40 Teilnehmer/innen (26 Männer, 14 Frauen, Durchschnittsalter 46 Jahre) in die Studie eingeschlossen. Die Teilnehmer/innen haben überwiegend einen hohen Hilfebedarf (HBG 4), 90% der Teilnehmer/innen unterliegen einer gesetzlichen Betreuung. 29 Teilnehmer/innen zogen in WmIStandorte (WmI-Tempelhof, n=15 / WmI-Pankow, n=14), eine Gruppe verblieb im stationären Dauerwohnen (FDH, n=11). Im Zeitverlauf nimmt die empfundene Behinderung nachweisbar insbesondere in den WmI-Standorten durchschnittlich zu (WHODAS II: WmI-Tempelhof + 12 Punkte, WmI-Pankow + 4 Punkte; FDH: + 4 Punkte). Die Alltagsfähigkeiten verändern sich nicht nachweisbar über die Zeit oder unterschiedlich zwischen den Standorten (Mixed-Modell-Analyse, p = 0,779). Auch die empfundene allgemeine Lebensqualität (WHOQoL-Bref) verändert sich nicht nachweisbar über die Zeit (alle Mixed-Modell-Analysen: p > 0,05). Die berichtete gesundheitsbezogene Lebensqualität (EQ-5D) verändert sich allerdings an den verschiedenen Wohnorten unterschiedlich im Zeitverlauf (Mixed-Modell, p = 0,053). Der WmI-Standort Pankow weist einen positiven Langzeitverlauf auf (+ 10 Punkte). Alltagsaktivitäten nehmen in beiden WmI-Standorten in Zeitverlauf deutlich zu. Poster 17 - Aufgabenfeld pädiatrischer APNs im Bereich von Stoffwechselerkrankungen Kleiner, Dorothea (1); Müller Staub, Maria (1); Schlüer, Anna-Barbara (2) 1: Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Schweiz; 2: Kinderspital Zürich, Schweiz Ausgangslage: Angeborene Stoffwechselerkrankungen sind seltene Krankheiten, betreffen kumulativ jedoch etwa jedes 500. Neugeborene in Europa. Diese Arbeit zeigt anhand einer der häufigeren Defekte - Harnstoffzyklusstörungen – auf, wie das Aufgabenfeld einer spezialisierten Pflegefachperson mit erweiterten Kompetenzen, einer sogenannten Advanced Practice Nurse (APN) aussehen kann. Schlussfolgerung: Nach dem Umzug aus dem stationären Dauerwohnen in eine alternative ambulante Wohnform ist es trotz erheblicher Veränderungen in der persönlichen Lebenssituation der Studienteilnehmer/innen nicht zu einer Verschlechterung sozialer und/oder gesundheitsbezogener Outcomes gekommen. Zwar konnten in der vorliegenden Studie keine durchgehenden, statistisch signifikanten Verbesserungen in den Hauptzielkriterien wie Lebensqualität oder empfundene Behinderung nachgewiesen werden, die sich durch den Umzug in die Wohn- und Betreuungsform erklären lassen, aber insbesondere in den sekundären Zielkriterien zeigen sich doch z.T. deutliche Verbesserungen, wie bspw. die deutliche Zunahme der Alltagsaktivitäten in beiden WmI-Gruppen. Die systematische und unabhängige wissenschaftliche Evaluation des WmI zeigt damit für das evaluierte Modellprojekt eine Reihe von positiven Signalen ohne negative Begleiterscheinungen. Harnstoffzyklusstörungen sind Krankheiten des Eiweiss-Stoffwechsels, bei denen die Ausscheidung von Stickstoff beeinträchtigt ist. Dies führt zur Hyperammonämie, einer krankhaften Erhöhung von Ammoniak im Blut. Ammoniak kann in hohen Konzentrationen die Nervenzellen, insbesondere des Gehirns, irreversibel schädigen und gar zum Tod führen. Mit entsprechender Therapie konnte die Mortalität gesenkt werden. Spezialisierte Teams von Fachpersonen sind nötig, um betroffene Familien wirksam im Umgang mit dieser komplexen chronischen Krankheit zu unterstützen. Ziel und Fragestellung: Ziel der Arbeit war, Grundlagen für eine neue APNDienstleistung im Bereich Stoffwechsel aufzubauen. Die Forschungsfrage lautete: Welches sind die Aufgaben von APNs bei der ganzheitlichen Pflege von Kindern mit Harnstoffzyklusstörungen und deren Familien? Methode: Eine qualitative Untersuchung von Literatur und Praxisfeld: Ergebnisse der Literaturrecherche wurden anhand von Interviews priorisiert und kontextualisiert. Poster 19 - Die Nabelpflege beim Neugeborenen- Eine Herausforderung für Eltern Ethische Überlegungen: Es wurde auf die Vertrauenswürdigkeit der Literatur geachtet. Möglicher Voreingenommenheit wurde durch Besprechungen mit den Referentinnen begegnet. Zur Schonung von Ressourcen und Gewährung der Autonomie wurde ein Fokusgruppeninterview durchgeführt. Trautmann, Sabine; Biedermann, Johanna; Bläuer, Cornelia Universitätsspital Basel, Schweiz Die Nabelpflege (NP) bei Neugeborenen ist ein umstrittenes Thema bei Fachpersonen und in der Literatur. Auf der Abteilung Mutter und Kind des Universitätsspitals Basel (Abt. M&K USB) wurde die NP bis 2009 mit einem Desinfektionsmittel durchgeführt. Mit dem Ziel einer guten Abheilung des Nabels zu Hause wurden alle Eltern durch Pflegende oder Hebammen in der NP angeleitet. Trotz Instruktionen der Eltern zeigte sich, dass die NP für die Eltern eine Herausforderung darstellte. Sie ekelten sich vor der Wunde, trauten sich nicht, den Nabelstumpf zu berühren und ihn zu versorgen. Die Folge war eine unsorgfältig durchgeführte NP. Es ist zu vermuten, dass die NP auch nach der Entlassung ineffizient durchgeführt wurde. Dies wurde gestützt durch Rückmeldungen der niedergelassenen Kinderärzte, freischaffenden Hebammen und der Mütter-u. Väterberatung. Sie beobachteten oft schlecht abheilende, lang haftende, schmierige und übel riechenden Nabelstümpfe. Aus diesem Grund wendeten sie sich an die Abt. M& K USB. Teilnehmende: 8 Fachpersonen aus Medizin, Pflege, Ernährungs- und Sozialberatung. Datenerhebung/Suchstrategie: Eine systematische Literaturrecherche in den Datenbanken CINAHL, Cochrane, Medline und PsychInfo wurde durchgeführt und mit Fachbüchern und grauer Literatur ergänzt. Fachpersonen, die Kinder mit Stoffwechselerkrankungen behandeln, wurden zu den Interviews eingeladen. Datenanalyse: Literatur und Interviews wurden anhand der strukturierenden Inhaltsanalyse (Mayring) analysiert. Resultate: APN-Hauptaufgaben sind: 1. Aufbauen tragender Beziehungen zu betroffenen Familien und innerhalb des multidisziplinären Teams. 2. Systematisches Erfassen und Priorisieren des Pflegebedarfs und aktueller Bedürfnisse gemeinsam mit den Familien; 3. Implementieren evidenzbasierter Interventionen, insbesondere von Familienedukation. Diese umfasst eine angepasste Informationsweitergabe bezüglich Pflegeangebot, Krankheit, Komplikationen und Behandlung, unterstützende, ganzheitliche Beratung sowie praktische Schulung von Pflegetechniken. Weitere zentrale Aufgaben sind das Fördern von konstruktiver multidisziplinärer Zusammenarbeit, das anwaltschaftliche Einstehen für die Anliegen der Familien und das Unterstützen von Familien und Pflegeteams in der ethischen Entscheidungsfindung. Zielsetzung: Auf Grund der beschriebenen Problemstellung, stellte sich die Abt. M&K der Herausforderung eine evidenzbasierte NP einzuführen und die Instruktion den Bedürfnissen der Eltern anzupassen. Folgende Zielsetzungen wurden gesteckt: • • • • Schlussfolgerungen/Empfehlungen: Das Kompetenzprofil einer APN beinhaltet ideale Voraussetzungen für wirksame Unterstützung von Familien, welche ein Kind mit einer Stoffwechselkrankheit haben. Anhand vertiefter Pflegediagnostik und entsprechender Pflegeinterventionen kann die APN einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Qualität der Versorgung leisten, indem sie Unterstützungsbedürfnisse aller Beteiligten klärt, vorausschauend plant, Beziehungen sorgfältig aufbaut und als Verbindungsperson zwischen ambulantem und stationärem Setting fungiert. Erstellen von Leitlinien für die Pflege, konsequentes Anwenden eines familienzentrierten Ansatzes sowie Umsetzen wirksamer Familienedukation sind prioritäre Aufgaben. Um die Akzeptanz von APN zu stärken, muss deren Mehrwert und Nutzen nachgewiesen werden. Forschung zur Wirksamkeit von Pflege-Interventionen bei einzelnen Stoffwechselkrankheiten ist nötig, erfordert jedoch wegen der Seltenheit der Erkrankungen eine multizentrische Zusammenarbeit. Komplikationslose nicht verzögerte Wundheilung und Ablösung des Nabelstumpfes Einfache Handhabung der NP Korrekte und selbständige Durchführung der NP durch die Eltern Einheitliche NP in der Frauenklinik Methoden: Es wurde ein Forschungsanwendungsprojektes zum Thema initiiert. Die Leitung hatte die Pflegeexpertin (Höfa II) der Abt. M& K. Als Ausgangslage diente eine Literaturrecherche in wissenschaftlichen Datenbanken. Zusätzlich wurde eine Umfrage zur Praxis in andern Spitälern durchgeführt. Beide Erhebungen zeigten kein zu favorisierendes Vorgehen, wobei die trockene NP leichte Vorteile aufwies. Als Entscheidungshilfe wurde eine Gegenüberstellung von verschiedenen Methoden der trockenen und feuchten NP mit ihren Vor- und Nachteilen erstellt. Unter Berücksichtigung der Literatur, der klinischen Expertise verschiedener med. Disziplinen, dem Einbezug der Wundleitlinie USB und der Präferenzen der Eltern fiel der Entscheid für die trockene NP. Das Vorgehen zur NP wurde unter Einbezug des multiprofessionellen Teams entwickelt und eingeführt. Parallel dazu wurde die Instruktion der Eltern angepasst und die externen Dienste über das Vorgehen informiert. Poster 18 - Evaluation des Umzugs von Menschen mit Behinderungen aus dem stationären Dauerwohnen in das Wohnen mit Intensivbetreuung der Fürst DonnersmarckStiftung Resultate: Das Resultat ist eine Pflegerichtlinie (PRL) mit dem Thema „postnatale trockene Nabelpflege beim gesunden Neugeborenen“. Sie dient als Grundlage, dass die NP einheitlich und systematisch durchgeführt wird. Für eine bessere Instruktion der Eltern wurden Bildtafeln zum Vorgehen der NP und zum Heilungsverlauf des Nabels erstellt und die Informationsabgabe an die Eltern modifiziert. Wolf-Ostermann, Karin; Johannes, Gräske Alice Salomon Hochschule Berlin, Deutschland Schlussfolgerungen: Die PRL hat sich etabliert und ist fester Bestandteil der Wochenbettversorgung geworden. Es sind seither keine negativen Rückmeldungen durch Externe oder Eltern mehr zu verzeichnen. Hintergrund: Das Pilotprojekt „Wohnen mit Intensivbetreuung (WmI)“ der Fürst Donnersmarck-Stiftung zu Berlin ermöglicht es erstmals im deutschsprachigen Raum Menschen mit schweren/mehrfachen Behinderungen aus dem stationären Dauerwohnen (Fürst Donnersmarck-Haus, FDH) in eine ambulant betreute Wohnform mit Intensivbetreuung umzuziehen. Das „WmI“ besteht aus insgesamt 34 barrierefreien Einzelappartements an zwei Standorten in Berlin. Die Alice Salomon Hochschule Berlin (ASH) wurde beauftragt, dieses Modellprogramm wissenschaftlich zu begleiten und zu evaluieren. Ziel der Studie ist die Evaluation des Umzuges hinsichtlich des Einflusses auf bewohnerbezogene Parameter wie Lebensqualität, Alltagsfähigkeiten oder soziale Teilhabe. Ausblick: Eine systematische Evaluation ist ausstehend und wird zurzeit auf verschiedenen Ebenen durchgeführt. An der Konferenz sollen die Resultate auf Ebene der Eltern im Kontext der familialen Versorgung vorgestellt werden. Folgende Fragestellungen werden untersucht: • • • • • 44 Verfügen die Eltern über ausreichendes Wissen zur Durchführung der NP? Können sie diese selbständig und korrekt durchführen? Wie sicher fühlen sie sich in der Durchführung? Beurteilen sie das Vorgehen als geeignet? Wie beurteilen sie die Qualität der Instruktion und des Bildmaterials? Posterpräsentationen 16.-17.9.2013 Die Datensammlung erfolgt mittels telefonischer Befragung mit einem standardisierten Fragebogen nach Spitalaustritt. Die Eltern werden vor Austritt für ihre Teilnahme angefragt und ein mündlicher Informed Consent eingeholt. Die Befragung wird von einer Pflegeexpertin, die nicht in die Pflege von Eltern und Kind involviert ist durchgeführt. CINAHL und PsycINFO nach geeigneter Literatur recherchiert. Anhand definierter Ein- und Ausschlusskriterien konnten 12 Studien in die Analyse eingeschlossen und die Ergebnisse narrativ synthetisiert. Ergebnisse: Insgesamt konnten 15 Assessmentinstrumente, 13 Domänen und 4 Zielgruppen identifiziert werden. Am häufigsten finden sich Instrumente, welche die Domäne Motivation und die Zielgruppe Freiwillige in der Hospiz/Palliativ Care zum Gegenstand haben. Mit keinem Instrument kann ein Spektrum an Domänen und Zielgruppen so erfasst werden, dass sie für die praktische Koordination der Freiwilligen im häuslichen Care Setting eingesetzt werden können. Die Resultate werden an der Konferenz vorliegen. Poster 20 - Übersetzung und Validierung der Palliative Care Praxisumsetzungsskala (PCPU) und des Palliative Care Herausforderungsassessment (PCHA) Schlussfolgerung: Es erscheint möglich und für das Freiwilligenmanagement notwendig, angemessene und umfassende Assessmentinstrumente für diesen Bereich zu entwickeln. Fringer, André; Kesseli, Miriam FHS St.Gallen, Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Schweiz Der Beitrag Einleitung: Technologische Fortschritte, die demografische Entwicklung sowie der Anstieg chronisch kranker Menschen führt zu einem Mehrbedarf an palliativer Versorgung (Davidson, de Geest & Hill, 2010; Ruedin & Weaver, 2009). Aufgrund lückenhafter palliativer Versorgung leiden Betroffene und Angehörige unnötig (Ahmed et al., 2004; Sanft & von Roenn, 2009). Verantwortlich hierfür ist u.a. das Problem, Palliative Care adäquat in der Praxis umzusetzen (Ahmed et al., 2004; Lynch et al., 2010). Derzeit liegen keine deutschsprachigen Assessmentinstrumente vor, um Herausforderungen und die Umsetzung von Palliative Care im klinischen Alltag zu erfassen. Für die systematische Erhebung von Umsetzungsschwierigkeiten und den Herausforderungen von Palliative Care, wurden in Japan die Palliative Care Self-Reported Practices Scale (Palliative Care Praxisumsetzungsskala [PCPU]) und die Palliative Care Difficulties Scale (Palliative Care Herausforderungsassessment [PCHA]) entwickelt (Nakazawa et al., 2010). Die Definition von Palliative Care der WHO aus dem Jahr 2002, diente als Grundlage für die Entwicklung der Instrumente. Somit können die Instrument in den deutschsprachigen Kontext übertragen werden. Beide Instrumente sind valide und reliable Selbsteinschätzungsinstrumente für Ärztinnen und Ärzte oder Pflegefachpersonen. Für die Verwendung der Instrumente im schweizerischen Kontext ist eine Übersetzung und inhaltliche Validierung notwendig. - begründet den Bedarf für ein Assessmentinstrument für Vounteers in (v.a. häuslichen) Pflegesettings und seine Anwendungsmöglichkeiten. Er zeigt auf, wie sinnvolles Freiwilligenmanagement durch Assessmentinstrumente weiter gefördert werden kann, stellt die Ergebnisse des Reviews dar und stellt Anforderungen an ein zu entwickelndes neues Instrument zur Diskussion. Poster 22 - Symptom-Distress und psychosoziale Ressourcen von DarmkrebspatientInnen im Rahmen einer chemotherapeutischen Behandlung Köck-Hódi, Sabine; Matzka, Martin; Wallner, Martin; Mayer, Hanna Universität Wien, Österreich Einleitung: DarmkrebspatientInnen sehen sich im Laufe ihrer chemotherapeutischen Behandlung mit einer Vielzahl an leidvollen, krankheits- und therapieassoziierten Belastungen konfrontiert. Für die Gewährleitung eines adäquaten Symptommanagements bedarf es an Wissen über die Ausprägung des Symptom-Distress selbst, aber vor allem auch den Einfluss psychosozialer Ressourcen, wie Resilienz, Optimismus und sozialer Unterstützung. Ziel: Ziel der Studie war, die systematische und wissenschaftliche Übersetzung und Validierung der zwei Assessmentinstrumenten vom Englischen ins Deutsche. Method, Design: Das methodische Vorgehen orientierte sich an dem von Martin et al. (2007) beschriebenen Stufen-modell und stellt eine Vor- und Rückübersetzung dar. Das Vorgehen umfasste insgesamt 5 Phasen: (1) Vorwärtsübersetzung durch zwei Expertinnen unabhängig voneinander; (2) Synthese der Übersetzten Instrumenten im Konsensverfahren mit dem Projektleiter; (3) Rückübersetzung durch einen «Muttersprachler» sowie einer Personen, die mehrjähriger Berufsausübung im angelsächsischen Raum aufwies; (4) Synthese der Übersetzten Instrumente durch die Autoren im Konsensverfahren; (5) Validierung der Assessmentinstrumente in zwei Delphirunden mit Expertinnen/-en. Insgesamt wurden N=43 Personen zur Teilnahme eingeladen. Die Erlaubnis zur Übersetzung der Skalen sowie die Rechte und das Copyright der übersetzten Skalen wurden von den Originalautoren an die Autorinnen und Autoren dieser Studie abgetreten. Ziel/Fragestellung: Das Ziel dieser Studie ist die Erfassung der Symptom-Belastung sowie darauf einflussnehmender Faktoren bei PatientInnen mit Kolorektalkarzinom unter chemotherapeutischer Behandlung. Die Fragestellungen lauten demnach: Wie hoch ist der Grad an Symptom-Distress und welchen Einfluss hat dieser auf die Lebensqualität der Betroffenen? Welche Rolle spielen dabei Resilienz, genereller bzw. behandlungszentrierter Optimismus, sozialer Support sowie soziodemografische Faktoren? Design/Methode: Es handelt es sich um ein deskriptiv-quantitatives Studiendesign. Mittels verschiedener, standardisierter Messinstrumente werden die Belastung durch einzelne Symptome, Lebensqualität sowie genannte einflussnehmende Faktoren ermittelt. Ethik: Die ethischen Grundsätze werden durch umfassende Information, Freiwilligkeit, Zusicherung der Anonymität und Schutz vor psychischen und/oder physischen Schäden eingehalten. Die Studie bei der zuständigen Ethikkommission eingereicht und von dieser bewilligt. Ergebnis: An der Delphibefragung nahmen n=21 Expertinnen/-en teil (n=3 Mediziner; n=3 promovierte Pflegewissenschaftler; n=10 diplomierte Pflegefachpersonen; n=5 Expertinnen/-en mit MAS in Palliative Care). Die Übereinstimmung der Expertinnen/-en lag bei der PCPU bei durchschnittlich 81%. Die Übereinstimmung der Expertinnen/-en lag bei der PCPH bei durchschnittlich 85%. Die n=60 offenen Rückmeldungen zu den Übersetzungen waren so eindeutig, dass eine 2. Delphirunde nicht durchgeführt werden musste. Zu kulturellen Aspekte der einzelnen Items der beiden Skalen gab es von den Expertinnen/-en keine Vorbehalte bzw. Kritikpunkte. Bei der PCPU gab es n=12 Kommentar und zur PCPH gab es n=38 Kommentare zum Inhalt (Phänomenen) der Skalen. Die PCPU ist ohne weitere Vorbehalte einsetzbar. Die PCPH kann mit Vorbehalt verwendet werden, da zur Interdisziplinarität Kritik geäussert wurde. Stichprobe/Population: Die Stichprobe bezieht sich auf PatientInnen mit Kolorektalkarzinom und chemotherapeutischer Behandlung. Es wurde eine Gesamtstichprobe von mindestens 100 Befragungen festgelegt. Die Rekrutierung erfolgt im Rahmen einer Gelegenheitsstichprobe. Der Erhebungszeitraum wurde von Jänner - September 2013 festgesetzt. April 2013 lagen 40 Datensätze vor. Datenerhebung/ Datenanalyse: Die schriftliche Befragung wird auf einer onkologischen Tagesklinik in Wien durchgeführt. Folgende, international angewandte und auf ihre psychometrischen Eigenschaften hin getestete, Messinstrumente werden herangezogen: Rotterdam Symptom Checklist (Selbsteinschätzung physischer/psychischer Symptom-Belastung und Lebensqualität), Multidimensional Scale of Perceived Social Support (Verfügbarkeit sozialer Unterstützung), Life Orientation Test Revised (grundsätzlicher Optimismus), Treatment-Specific Optimism Scale (therapiebezogener Optimismus) sowie Connor-Davidson Resilience Scale (Resilienz). Die Datenauswertung erfolgt mittels Methoden im Sinne der deskriptiven und inferenten Statistik. Schlussfolgerung: Mit den übersetzten Assessmentinstrumenten ist es möglich: (1) die Haltung der in der Palliative Care Praxis Beschäftigten zu erfassen; (2) spezifische Phänomene, Herausforderungen und Probleme in der Umsetzung von Palliative Care in der Praxis einzuschätzen; (3) den Bedarf an Schulungen zu eruieren; (4) Evaluations- und Qualitätsmessungen in der Praxis durchzuführen; (5) Probleme und Lücken im System zu erkennen und nationale und (6) internationale Vergleiche durchzuführen. Derzeit werden die Instrumente in einer Faktorenanalyse auf Praxistauglichkeit getestet. Ergebnisse: Bei einer Stichprobengröße (Stand April 2013) von 40 Personen (20 Frauen/ 20 Männer) werden Müdigkeit, periphere Neuropathien, Energiemangel, veränderter Geschmacksinn, Schlafstörungen und Übelkeit als die am meist belastenden Symptome angeführt. Frauen geben eine deutlich höhere körperliche wie psychische Belastung sowie schlechtere Lebensqualität, seit Beginn der Chemotherapie, an. Körperliche Belastung steht in direktem Zusammenhang mit Resilienz, Optimismus, sowie sozialer Unterstützung. Erwartungsgemäß negativ auf die Belastung wirken sich ein höheres Alter, positiv die Unterstützung durch zusätzliche Personen im Haushalt aus. Die Befragten zeigen eine weder stark optimistisch noch pessimistische grundsätzliche Erwartungshaltung, haben jedoch eine eindeutig optimistische Einstellung hinsichtlich ihrer Behandlung, was die Unabhängigkeit des therapiebezogenen Optimismus vom generellen Optimismus bestätigt. Poster 21 - Freiwilligenengagement in pflegenahen Caresettings. Zur Bedeutung von Assessmentinstrumenten in der Koordination von Freiwilligen: eine kritische Analyse vorhandener Instrumente Fringer, André (1); Raphaelis, Silvia (2); Otto, Ulrich (1) 1: FHS St.Gallen, Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Schweiz; 2: Universität Wien, Österreich HINTERGRUND: In der Versorgung chronisch kranker und betreuungsbedürftiger Menschen bestehen ein wachsender Bedarf an Freiwilligen sowie hohe Anforderungen an diese. Dies macht nachhaltige Strategien zur Personalrekrutierung, -bindung und Qualitätssicherung erforderlich, zu denen Assessmentinstrumente als Informations-, und Planungsgrundlage und zur Qualitätssicherung beitragen können. Ziel dieses Critical Review ist es, die zur Verfügung stehenden Assessmentinstrumente zu identifizieren und nach Domänen (z. B. Motivation, Zufriedenheit), Zielgruppen und Gütekriterien zu analysieren und kritisch einzuschätzen. Auf Basis dieser Ergebnisse werden Anforderungen an ein neues Instrument diskutiert. Schlussfolgerungen: Die ersten Ergebnisse zeigen, dass bei der Gestaltung eines individuellen Symptommanagements für DarmkrebspatientInnen der wesentliche Einfluss psychosozialer Ressourcen und anderer Faktoren, wie geschlechtsspezifische oder altersbedingte Unterschiede, auf den Symptom-Distress einzubeziehen sind. Hier bedarf es an der Entwicklung und Testung pflegerischer Interventionen zur Erfassung und Förderung dieser Ressourcen, um die Bewältigung der Therapie ganzheitlich zu optimieren. Ziele: (1) Assessmentinstrument im Bereich der Freiwilligenhilfe des Sozial- und Gesundheitswesens zu identifizieren und (2) nach darin enthaltenen Domänen, Zielgruppen und Gütekriterien zu analysieren und kritisch einzuschätzen. Methode: Durchführung eines Critical Review basierend auf einer systematischen Recherche. Mit interdisziplinärem Fokus wurde in den Dantenbanken Medline, 45 Posterpräsentationen 16.-17.9.2013 Poster 23 - Pflege dementer Personen im Akutkrankenhaus - Eine systematische Literaturanalyse fünf Jahre nach erlangtem pflegerischen Staatsexamen geplant. Einschlusskriterium ist die Ausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflege. Zottl, Julia; Mayer, Hanna Universität Wien, Österreich Population, Stichprobe, Teilnehmer: Die Akquise der Studienteilnehmer erfolgt auf freiwilliger Meldebasis nach schriftlicher Information über das Forschungsprojekt in unterschiedlichen Kliniken in Deutschland. Ausgangslage: Demografische Daten zeigen ein stetiges Steigen älterer Menschen in der Bevölkerung. Zugleich zeigt sich das mit dem Älterwerden einhergehende Problem der Morbidität, wobei vor allem chronische Krankheiten im Vordergrund stehen. Ein hohes Alter sowie die damit verbundene Häufigkeit von auftretenden Krankheiten, können zu einem vermehrten Spitalsaufenthalt dieser Personen führen. Ein weiterer Umstand der bei älteren Menschen eintritt ist die Betroffenheit von einer Demenz. Datenerhebung / Suchstrategie: Mit jedem Pflegenden wird ein individueller Interviewtermin vereinbart und die Probanden werden über das Procedere aufgeklärt. Die Einverständniserklärung wird schriftlich eingeholt. Datenanalyse: Alle Interviews werden im Anschluss an die Datenerhebung anonymisiert, vollständig transkribiert und mittels der Methodik inhaltsanalytisch ausgewertet. Außerdem erfolgt eine Datensicherung in anonymisierter Form auf CDROM. Zur Datenauswertung wird die qualitative Software MaxQDA eingesetzt. Muss eine demente Person aufgrund einer akut aufgetreten Erkrankung in einem Akutkrankenhaus behandelt werden, zieht dies meist weitreichende Probleme mit sich. DemenzpatientInnen finden sich in einer neuen, für sie ungewöhnlichen Umgebung wieder und stoßen dabei in vielen Fällen auf demenzungeschultes Personal sowie auf ein nicht demenzgerechtes Milieu. Als Folge der nicht berücksichtigten Bedürfnisse kann ein Abwehrverhalten sowie eine Verschlechterung des Status der DemenzpatientInnen wahrgenommen werden, der den Pflegealltag mit seinen Routinen durcheinanderbringt. Ergebnisse, Resultate: Das bisher erhobene Datenmaterial gibt umfangreiche Hinweise darauf, dass sich pflegeberufliche Identität phasenhaft und in wellenförmigen Auf- und Abwärtsbewegungen im Berufsverlauf entwickelt und dabei maßgeblich auch durch persönliche Bestimmungsparameter geprägt wird, die sich Lebensphasenbezogen signifikant verändern. Schlussfolgerungen, Empfehlungen: Auch unter dem Diktat des Ökonomiediskurses innerhalb des pflegerischen Berufsfeldes kann sich ein hohes Maß an Arbeitszufriedenheit konstituieren, wenn Arbeitsverhältnisse so ausgerichtet sind, dass soziale Anerkennung, Wertschätzung und Integration erlebbar werden und sich eine individuelle Balance zwischen inneren und äußeren Ansprüchen als möglich darstellt. Pflegende in ihren beruflichen Sozialisationserfahrungen hierin zu begleiten und zu fördern, muss zukünftig verstärkt sowohl Ziel der Ausbildungs- und Erwerbsprozessgestaltung innerhalb der Pflegeberufe als auch Gegenstand pflegewissenschaftlicher Forschungsbemühungen sein. Die Vorlage der Dissertationsschriften sowie die Veröffentlichung der gesamten Studienergebnisse sind für Herbst 2014 geplant. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, die bereits zu diesem Thema vorliegenden Forschungsergebnisse systematisch zusammen zu fassen. Folgende Fragen waren dabei leitend: Durch welche Aspekte ist die Pflege an Demenz erkrankten Personen charakterisiert? Welche Empfehlungen lassen sich zur Pflege dementer Personen im Akutkrankenhaus ableiten? Methodik: Zur Beantwortung der Frage wurde ein sytematisches Review durchgeführt, primär in den Datenbanken CINAHL und PUBMED. Suchbegriffe waren: alzheimer, dementia, acute care, acute care hospital, emergency care, nursing. Durch genau definierte Ein- und Ausschlusskriterien, sowie Trunkierungen und die Verwendung von Operatoren wurde die Suchstrategie verfeinert. Jeder ausgewählte Artikel wurde einer kritischen Bewertung unterzogen (je nach Art der Publikation unter Einbezug der Kriterien von Mayer 2011, Dickson 1999 und Aveyard 2007). Danach wurden die verbliebenen Artikel einer Synthese nach Aveyard (2007) unterzogen und in Kategorien zusammengefasst. Poster 25 - Austrittsvorbereitung: Selbstpflegekompetenz fördern bei PatientInnen nach minimal-invasiver Hüftendoprothetik Schärli, Marianne Kalaidos Fachhochschule Departement Gesundheit, Schweiz Ergebnisse: Besondere Aspekte in der Pflege dementer Personen lassen sich auf einer Gefühls-/Einstellungs-, Praxis,- und Kompetenzebene finden, wobei diese in Verbindung zueinander stehen und von der Organisationscharakteristik eines Akutkrankenhauses beeinflusst werden. Ausgangslage: Gegen 19'000 Hüftprothesenimplantationen werden in der Schweiz pro Jahr durchgeführt, meist aufgrund einer Osteoarthritis des Hüftgelenks. Mit zunehmendem Alter steigt die Anzahl der Implantationen (Bundesamt für Statistik, 2010). Nebst der konventionellen Operationsmethode werden in der Schweiz seit 2003 zunehmend minimal-invasive Vorgehensweisen gewählt (MIS: minimal invasive surgery). Der Klinikaufenthalt kann dadurch auf durchschnittlich 4,1 Tage verkürzt werden, da durch die gewebeschonende Operationstechnik eine tiefere perioperative Komplikationsrate und eine signifikant schnellere Heilung erreicht wird (Lilikakis, Gillespie, Villar & 2008; Pour, Parvizi, Sharkey, Hozack & Rothmann, 2007; Murphy & Tannast, 2006). Mit einem Rehabilitationsprogramm, das eine beschleunigte Mobilisation beinhaltet, reduziert sich der Spitalaufenthalt nochmals um durchschnittlich rund einen halben Tag (Pour et al., 2007). Mit der kurzen Hospitalisation entsteht an der Schnittstelle zwischen Spital und privatem Wohnumfeld der PatientInnen und ihren Angehörigen ein Wissensbedarf über die Qualität der prä- und postoperativen Pflege und Behandlung. Die Ergebnisse der vorliegenden Forschungsarbeiten zeigen, dass die Pflegepraxis dementer Personen im Akutkrankenhaus durch Überwachung, eine Fokussierung der Akutsituation, dem Einsatz freiheitsbeschränkender Maßnahmen, der Zusammenarbeit mit Angehörigen, fehlendem Demenzwissen des Pflegepersonals (besonders in Hinblick auf den Differentialdiagnostischen Blick hinsichtlich Delir) sowie negative Gefühle, bzw. Schuldgefühle dieser charakterisiert ist. Empfehlungen in der Literatur beziehen sich auf das schnellstmögliche Einholen von Informationen über die PatientInnen, einen Beziehungsaufbau, eine adäquate Milieugestaltung, eine Qualifizierung des Personals, sowie organisationsspezifische Veränderungen im Akutkrankenhaus (Hinweise auf eine angemessene PflegendePatienten Ratio, Fokussierung auf Qualität statt auf Kosten, forcieren einer demenzfreundlichen Kultur). Ziel: Die Studie erhob Daten zur aktuellen Pflege- und Behandlungsqualität und zur Optimierung der Entlassungsplanung im Hinblick auf die verkürzte Hospitalisation. Folgende Forschungsfragen wurden formuliert: Wie unterstützt das multidisziplinäre Team der orthopädischen Station des Schweizer Tertiärspitals die PatientInnen in ihrer Selbstpflegekompetenz nach einer minimal-invasiven Hüftoperation im Hinblick auf den Austritt nach Hause? Welches sind hinderliche und förderliche Faktoren? Wo besteht aus Sicht des Pflege- und Behandlungsteams Optimierungsbedarf? Schlussfolgerungen: Da die vorliegenden Forschungen das Thema bislang nur bruchstückhaft und wenig systematisch abdecken, gibt es einige Hinweise, jedoch fehlt die Systematik in der Evaluation der Situation. Epidemiologische Studien zur Prävalenz der Menschen mit dementiellen Problemen im Akutkrankenhaus, sowie zum Auftreten von demenzbedingten Problematiken und deren Belastungsausmaß bzw. Folgewirkungen fehlen ebenso wie eine systematische Untersuchung und Bewertung der in der Pflegepraxis bereits angewendeten Strategien im Umgang mit dieser Thematik. Methode: Aufgrund des explorativen und induktiven Zugangs zum Forschungsgegenstand und dem Fehlen von Forschungsdaten aus der Schweiz wurde ein qualitativ-deskriptives Design gewählt. Für die Datenerhebung wurden drei Fokusgruppengespräche mit je drei Pflegefachpersonen durchgeführt, die über mindestens zwei Jahre Praxiserfahrung verfügten und PatientInnen nach MIS pflegten. Zusätzlich wurde je ein ExpertInneninterview mit dem hauptoperierenden Orthopäden und mit der für die Orthopädie zuständigen Physiotherapeutin geführt. Die Datenauswertung erfolgte anhand der qualitativen Inhaltsanalyse (angelehnt an Mayring, 2008). Mithilfe eines induktiven Vorgehens wurden Dimensionen gebildet und zu Sub- und Hauptkategorien zusammengefasst. Poster 24 - Von der Ausbildungsentscheidung zum Beruf Identitätsentwicklung in der Pflege Mühlhausen, Monika; Wülk, Alexander Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Deutschland Einleitung, Ausgangslage: Die vorliegende qualitative empirische Untersuchung ordnet sich dem Themenkomplex der Pflegesensitiven Ergebnisse zu. Pflege in Deutschland zeichnet sich aktuell durch ein massives Ungleichgewicht zwischen dem zukünftig prognostizierten Bedarf an professionellen Pflegekräften und einem parallel dazu verlaufenden erheblichen Personal- und Nachwuchsmangel in den Pflegeberufen aus. Gleichzeitig planen viele gut qualifizierte Pflegefachkräfte bereits nach wenigen Jahren ihren Beruf zu verlassn, weil sie ihre subjektiven Ansprüche an die Arbeit nur bedingt oder gar nicht als erfüllbar erleben. Das Forschungsprojekt orientierte sich an den ethischen Richtlinien des Schweizer Berufsverbandes der Pflegefachfrauen und -männer (Kesselring, Panchaud & Mitglieder der SBK-Forschungskommission, 1998). Ergebnisse: Die Handlungsmuster des multidisziplinären Teams im Kontext der MIS ergaben die drei Kategorien: Instruieren als Handlungsmaxime, Entlassungsplanung unter Zeitdruck und hüftprotektives Verhalten als Ziel für den Austritt. Als Optimierungspotenzial resultierten die Kategorien: Verbesserungen auf professioneller und institutioneller Ebene. Die Ergebnisse zeigen, dass die Förderung der Selbstpflegekompetenz der PatientInnen zurzeit nicht systematisch erfolgt. Da der Austritt aus dem Spital oft überraschend früh stattfindet, ist die Förderung der Selbstpflegekompetenz beeinträchtigt. Zudem stehen Instruieren und Informieren, aber nicht Befähigen im Zentrum. Die Ergebnisse wurden im Forschungssetting validiert. Fragestellung / Ziel: Zielsetzung der vorliegenden qualitativ longitudinal angelegten Panelstudie ist es, diesen negativen Personalentwicklungstendenzen entgegenzuwirken und neue richtungsweisende Impulse sowohl für die Pflegeausbildung, als auch für die ersten Berufsjahre aufzuzeigen. Die zentrale Fragestellung dazu lautet: «Wie gestalten sich pflegeberufliche Identitätsentwicklungsprozesse von der Ausbildungsentscheidung bis zur beruflichen Sozialisation fünf Jahre nach dem Pflegeexamen?» Methoden, Design: Auf der Basis einer explorativen anwendungsorientierten Panelstudie im qualitativen Untersuchungsdesign, innerhalb derer vier Pflegende zwischen 2008 und 2013 drei Mal, jeweils im Abstand von zwei bis drei Jahren, zu ihrem pflegeberuflichen Identifikations- und Sozialisationser-leben befragt werden, dient diese Arbeit mittels der hermeneutisch-interpretativen Methodologie der `Grounded Theory´ (Strauss & Corbin, 1996) der Generierung einer Theorie über die Entwicklung pflegeberuflicher Identitätskonstruktionen. Fazit: Die Einführung der minimal-invasiven Operationstechnik erfordert auch eine Anpassung in der multidisziplinären Rehabilitation. Dabei sollte die Selbstpflegekompetenz der PatientInnen anhand eines partizipativ gestalteten Behandlungspfades gefördert werden. In einem Empowerment-Verständnis steht das Befähigen im Zentrum. Dies bedingt sowohl patientInnenorientierte, teambasierte als auch betriebliche Anpassungen der Rehabilitations- und Entlassungsplanung. Ethische Überlegungen: Insgesamt sind zur Datenerhebung etwa 90 Interviews mit Pflegenden zu den drei Messzeitpunkten drittes Ausbildungsjahr, sowie zwei und 46 Posterpräsentationen 16.-17.9.2013 Ergebnisse: Die Auswertung der identifizierten Kompetenzen ergibt Zuordnungen zu allen von Olbrich genannten Handlungsbereichen. Vermehrte Häufigkeiten zeigen sich im Kompetenzbereich des reflektierenden und aktiv-ethischen Handelns. Der größte Anteil des Handelns der Pflegenden zeichnet sich durch ihre persönliche Haltung, durch ihre Ethik- und Werteorientierung und durch eine umfassende, individuelle Pflege aus. Dies zeigt sich in Beiträgen wie Bereitschaft entwickeln, gemeinsam an Grenzen zu gehen, Entscheidungen zu treffen und gemeinsam zu tragen, Mut haben zu intervenieren, die Routine zu verändern und Anwaltschaft für den Patienten zu übernehmen. Ebenso stehen die Akzeptanz des Patientenwillens, die Wahrung der Selbstbestimmung, der Freiheit und Autonomie für die Pflegenden im Mittelpunkt. Durch die Arbeit mit Narrativa konnten die Teilnehmenden teilweise erstmals in Worte fassen, was für sie in der palliativen Pflege bedeutsam ist. Poster 26 - Pflegebedarfsermittlung, Risikoeinschätzung und Verantwortlichkeiten in der stationären Akutpflege Heering, Christian Felix Platter-Spital, Schweiz Einleitung: Die (falsche) Annahme, dass Pflegebedarfe generell eine Folge von Krankheiten seien, bildet nach wie vor einen zentralen Grundbaustein des DRGSystems. Der damit erzeugte Kostendruck stellt Pflegende vor die schier unlösbare Anforderung, ihre Abläufe weiter zu beschleunigen und ihre Leistungen am Patienten noch mehr zu verdichten – oder aber, diese still und heimlich zu rationieren. Die als Reaktion darauf beobachtbare Zergliederung der Pflege in immer feiner strukturierte Einzelhandlungen, sowie die Verteilung dieser Tätigkeiten auf Personen mit den unterschiedlichsten Qualifikationsniveaus und Kompetenzprofilen, ist jedoch weder patientenorientiert noch gesamthaft zielführend, sondern aufgrund der Unmöglichkeit einer Trennung von Zuständigkeit und Verantwortlichkeit zum Scheitern verurteilt. Wie kommen wir da heraus? Schlussfolgerungen: Die Reflexion der erforderlichen Kompetenzen zur Bewältigung einer Situation in der palliativen Pflege anhand des Kompetenzmodells von Christa Olbrich, im hermeneutischen Verfahren, ermöglicht den Blick auf die eigenen Fähigkeiten und Stärken, auf die Sinnhaftigkeit der pflegerischen Unterstützungsleistungen und auf den Stellenwert der pflegerischen Beiträge in Palliative Care. Ziel: Darstellung einer Methode, mit der pflegerische Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten den unterschiedlichen PatientInnen mit ihren jeweiligen, individuellen Pflegebedarfen zugeordnet werden können. Für eine weiterführende Auswertung wurden die Interviews auf Tonträger aufgezeichnet. Das Einverständnis der Teilnehmenden liegt vor. Methode: Grundlagen der Methode sind - Systematische Pflegebedarfserhebungen anhand evidenzbasierter Assessements und Pflegediagnostik Stratifizierung der festgestellten Risiken Triagierung der Pflegesituationen nach dem Ampelsystem Zuordnung pflegerischer Verantwortlichkeiten und Zuständigkeiten Poster 28 - Pflegerisches Qualitätsmonitoring im Akutspital Heering, Christian Felix Platter-Spital, Schweiz Qualität wird generell verstanden als die Erfüllung definierter Anforderungen. In der schweizerischen Spitallandschaft wird dieser Ansatz allerdings auf die Betrachtung der Vermeidbarkeit von als kritisch eingestuften Ereignissen reduziert. Typische Indikatoren sind z.B. nosokomiale Dekubiti, Stürze, Infektionen, Medikationsfehler, Delirien etc. Gut ist demnach, wer es schafft, möglichst wenige solcher kritischen Ereignisse zu generieren. Wer zudem eine hohe Zufriedenheit der PatientInnen oder / und der Mitarbeitenden ausweisen kann, darf für sich das Label guter Qualität in Anspruch nehmen. Einmal pro Jahr erhoben, haben die Ergebnisse dieser Messungen allerdings nur begrenzte Aussagekraft und Wirkung für das Tagesgeschäft. Häufig fehlt es an geeigneten, zeitnahen und praxisorientierten Überwachungsmethoden, damit im Bedarfsfall rasch reagiert bzw. zeitnah gehandelt werden kann. Solche Methoden müssen einerseits genügend aussagekräftig, jedoch andererseits einfach zu handhaben sein, damit sie ihren Zweck erfüllen und auf ausreichende Akzeptanz stossen können, ohne dabei den Betrieb auszubremsen. Die Pflegebedarfe und Risiken aller hospitalisierten PatientInnen wurden im Rahmen des üblichen Leistungs- und Qualitätsmonitorings während 2 Jahren elektronisch erfasst und deskriptiv ausgewertet. Zielgruppen: Alte Menschen eines geriatrischen Akutspitals (n= ca. 3‘000 p.a); Pflegepersonen mit bzw. ohne Diplom Ergebnisse: Die PatientInnen dieses Akutspitals waren durchschnittlich 84 Jahre alt. Sie wiesen jeweils 7.1 verschiedene Pflegebedarfe und einen durchschnittlichen Fallschwereindex von 8 auf. Bei rund 75% der PatientInnen wurden, neben den erwartbaren funktionellen Einschränkungen, eines oder mehrere, individuelle Pflegebedarfe sowie verschieden ausgeprägte Risiken diagnostiziert. Etwa ein Fünftel der PatientInnen befindet sich in der höchsten Abhängigkeitsstufe, Tendenz stabil. Rund ein Drittel der PatientInnen sind aufgrund ihrer Pflegesituation der Ampelfarbe „rot“ (Tendenz steigend) und damit der Verantwortlichkeit einer diplomierten Pflegeperson zugeordnet. Pflegepersonen neigen allerdings dazu, „die Ampel“ weniger aufgrund der effektiven Bedarfs- und Risikosituation, sondern eher aufgrund des bestehenden Personalangebots und zu früh auf „grün“ zu stellen. Ziel: Darstellung einer einfachen und praxisorientierten Methode des pflegerischen Qualitätsmonitorings Methode: Diskussion, Schlussfolgerungen: Entgegen vieler bestehender Vorurteile ist die Pflege alter Menschen ausserordentlich anspruchsvoll: Multimorbidität, das Vorliegen vieler und ausgeprägter Risiken, Pharmakolabilität und Prognosen mit oftmals begrenzter Curabilität sind nur einige typische Merkmale alter Menschen im Spital. Die Pflegesituationen dieser Menschen stellen höchste Anforderungen an das medizinisch-pflegerische Wissen, die Erfahrung und das technische Können der Pflegepersonen. Die vorgestellte Methode kann Fachverantwortliche in der Entscheidungsfindung unterstützen, die „richtige Pflegeperson an den richtigen Patienten“ zu stellen. Die Resultate weisen ferner daraufhin, dass die Intensität und Akuität der Pflegebedarfe alter Menschen zunimmt. Dies kann Entscheidungsträgern dabei helfen, zukünftige Personalbedarfe besser einzuschätzen. • • • Ergebnisse: Das Tool wird nach einer kurzen Schulungs- und Testphase seit Anfang 2013 im gesamten Pflegedienst des Akutspitals eingesetzt. Die Fachverantwortlichen beurteilen wöchentlich und jeweils für die eigene Abteilung, ob die Qualität der pflegerischen Arbeitsprozesse bzw. der Pflegeergebnisse den Anforderungen an eine gute, klinische Praxis gemäss den bestehenden Richtlinien entspricht. Grundlage der Beurteilung sind zehn, für die Akutgeriatrie kritische Items, z.B. zum Schmerz- oder Delirmanagement, zur Sturzprävention oder zur Anwendung freiheitsbeschränkender Massnahmen. Die drei Beurteilungskategorien sind „ok“, „es besteht Handlungsbedarf“ bzw. „es besteht dringender Handlungsbedarf“. Der Zeitaufwand dafür beträgt jeweils nur wenige Minuten. Die Ergebnisse werden monatlich im Forum der Fachverantwortlichen diskutiert. Ferner werden die Ergebnisse dem Qualitätsbeauftragten des Pflegedienstes vorgestellt, die einzuleitenden Massnahmen werden besprochen und die Wirkung gemeinsam bewertet. Poster 27 - Kernkompetenzen der Pflege in Palliative Care Erste Ergebnisse von Fokusinterviews mit Pflegenden Biskup, Anette; Buck, Andrea; Michaletz-Stolz, Regina Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin Sektion Pflege Baden-Württemberg, Deutschland Einleitung: In den Arbeitstreffen der Sektion Pflege der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin (DGP) Baden-Württemberg berichten Pflegende immer wieder, dass es ihnen schwer fällt, den pflegerischen Beitrag im mulitprofessionellen Team in Worte zu fassen und darzustellen. Darüber hinaus stellt sich die Frage über welche Kompetenzen professionell Pflegende verfügen sollten, die in der Palliativpflege tätig sind und was die palliative Pflege von einer allgemeinen professionellen Pflege unterscheidet. Auf der Basis von Weidners Beschreibung professioneller Handlungskompetenz kann angenommen werden, dass ein Palliativpatient von allgemein Pflegenden durchaus professionell und kompetent versorgt werden kann. Was ist es dann, durch was sich die palliative Pflege explizit auszeichnet? Diskussion, Schlussfolgerungen, Ausblick: Aufgrund der ersten Ergebnisse kann bereits festgestellt werden, dass sich das Instrument in der klinischen Praxis bewährt. Insbesondere unterstützt es die Fachverantwortlichen dabei, das alltägliche Pflegegeschäft in einfachster Weise, jedoch systematisch sowie selbst- und fremdkritisch zu reflektieren. Der Austausch mit den anderen Fachverantwortlichen bietet Gelegenheit, die eigene, fachliche und methodische Kompetenz zu erweitern. Chronische Schwachpunkte, wie z.B. die systematische Schmerzerfassung, konnten bereits gezielt in Angriff genommen und verbessert werden. Aufgrund der kontinuierlichen Dokumentation kann zudem der Verlauf der Erfolge, oder allenfalls auch ein Rückschritt aufgezeigt, mit den Abteilungsteams diskutiert und ein gemeinsames Qualitätsbewusstsein gefördert werden. Dies führt zu den Fragestellungen: 1. 2. 3. eingeführtes Minimalinventar multidisziplinärer Richtlinien und Standards speziell für den Zweck der kontinuierlichen Qualitätsüberwachung in der Akutgeriatrie entwickeltes und getestetes Monitoring-Tool praxisorientiertes Protokoll für die Anwendung des Tools, die Auswertung der Ergebnisse sowie für die Einleitung von Massnahmen Wie gestalten Pflegende in Palliative Care Handlungssituationen? Wie beschreiben Pflegende in Palliative Care ihre pflegerische Tätigkeit? Was sind die Kernkompetenzen der Pflege in Palliative Care? Mittelfristig ist vorgesehen, das Instrument inhaltlich weiter zu entwickeln und im spitalübergreifenden, multidisziplinären Qualitätsmanagement zu verankern. Angedacht sind z.B. abteilungsübergreifende „cross checks“, um eigene blinde Flecken zu eliminieren und das Verständnis der Fachverantwortlichen für den Leistungsauftrag der jeweils anderen Abteilung zu fördern. Längerfristig sind auch deskriptive Längsschnittauswertungen denkbar, welche zusammen mit weiteren Faktoren, Auskunft über den Erfolg und die Produktivität der Pflege liefern könnten. Zu diesen Fragestellungen fand im November 2012 der Fachtag der Sektion Pflege der DGP Baden-Württemberg statt. Das Ziel war es, gemeinsam mit den in Palliative Care tätigen Pflegenden anhand deren konkret erlebten Pflegesituationen, Kompetenzen zu identifizieren. Methode: Als Design wurde ein qualitatives Vorgehen gewählt. Die Vorgehensweise orientierte sich am analytischen hermeneutischen Verfahren bei Christa Olbrich, wonach Kompetenzen nicht direkt erfasst werden können, sondern aus den Dimensionen der Handlung abgeleitet werden. Als Grundlage zur Identifikation von Kompetenzen benennt Olbrich vier empirisch gewonnene Kategorien: „Regelgeleitetes Handeln, Situativ-beurteilendes Handeln, Reflektierendes Handeln und Aktiv-ethisches Handeln. Pflegerische Kompetenz entwickelt sich nach Olbrich aufbauend auf diesen Handlungsdimensionen. In der Ankündigung des Fachtages wurden die Pflegenden dazu eingeladen, Geschichten mitzubringen, die aus ihrer Sicht typische Situationen in der palliativen Pflege darstellen. Mit der Methode der leitfadengestützten, moderierten Gruppendiskussion wurden aus den Erzählungen von dreizehn Pflegenden Kompetenzen identifiziert und in das Kompetenzmodell von Olbrich eingeordnet. 47 Posterpräsentationen 16.-17.9.2013 Krankenpflegerin und als Begründerin der EGP und Elementartherapie in den Anwendungen erfahren. Poster 29 - Einrichtung eines Wundkonsiliardienstes und einer Wundambulanz im geriatrischen Akutspital Datenerhebung, Suchstrategie: In die Dokumentation sind die Aussagen der Klientin zur Befindlichkeit vor und nach der Behandlung, die Temperaturmessungen vor und nach der Behandlung, der Fragebogen SF 36 nach Claudia Brody, der Befindlichkeitserhebungsbogen nach Charlotte Allmer und die Stimmfrequenzanalyse nach Arno Heinen einbezogen. Settelen, Christina (1); Heering, Christian (2) 1: Felix Platter-Spital, Schweiz; 2: Felix Platter-Spital, Schweiz Einleitung: Wundheilungsstörungen sind ein ernstzunehmendes Problem, besonders bei alten Menschen. Die Prävalenz liegt hier zwischen 15% und 25%. Die Ursachen sind vielfältig und reichen von Stoffwechsel- und Durchblutungsstörungen über Mangelernährung bis hin zu Problemen mit der Immunabwehr. Wundheilungsstörungen gefährden den Gesamtbehandlungserfolg, verzögern den geplanten Spitalaustritt sowie die Rehabilitation und können dauerhafte Pflegebedürftigkeit nach sich ziehen. In schweren Fällen kann es zu Komplikationen bis hin zur Amputation oder zum Tod kommen. Für die PatientInnen bedeuten chronische Wunden langes Leiden und schlimmste Schmerzen, oftmals verbunden mit der ständigen Angst vor dem nächsten Verbandwechsel. Die Behandlung von Wundheilungsstörungen ist aufwändig und erfordert hochspezialisiertes Wissen, langjährige Erfahrung und ausgeprägtes technisches Können – Voraussetzungen, die von generalistischen Pflegepersonen in der Regel nicht erwartbar sind. Die Geschäftsleitung des Akutspitals erteilte daher den Auftrag zur Einrichtung eines Wundkonsiliardienstes in Verbindung mit einer poststationären Wundambulanz, sowie die Rekrutierung entsprechender ExpertInnen. Datenalalyse: Die Auswertung der Temperaturmessungen und des SF 36 lassen keine signifikante Veränderung erkennen. Dagegen zeigten sich in der Stimmfrequenzananlyse eine zunehmende Stabilisierung in der Stressbewältigung und im Befindlichkeitsfragebogen deutliche situative Veränderungen im Verlauf der Behandlungen. Ergebnisse, Resultate: Nach 7 Wochen zeigen sich signifikante Veränderungen der Krankheitssituation und der Befindlichkeit: 1. 2. Ziele: Einrichtung eines Wundkonsiliardienstes und einer poststationären Wundambulanz 3. Methode (Projektmethode): • • • • Vorstudie zur Machbarkeit (u.a. Ist-Situation, Mengengerüste, Investitionsbedarf, Risiken) Multidisziplinäre Zielvereinbarungen: z.B. Art und Häufigkeit der Konsilien, ärztlicher Support, Zusammenarbeit mit der Administration und Rechnungsabteilung etc. Realisierung: personelle Organisation (Einbettung / Unterstellung; Rekrutierung), Beschaffung (Infrastruktur, Material etc.); Kommunikation und go-life Evaluation 4. Die körperliche Beweglichkeit der Klientin ist freier geworden, sie kann wieder Treppen steigen, sich aufrichten und hat neue Sicherheit beim Gehen gewonnen. Die Vitalität der Klientin hat sich gesteigert.Es gibt Zeiten, in denen sie sich neu erfrischt fühlt. Eine der Autoimmunerkrankung entgegenwirkende Regulation hin zum Gesunden hat eingesetzt. Die Schmerzempfindungen haben zeitweilig im Vergleich zu vorher nachgelassen. In der jahrzehntelangen Krankheitsphase hat sich eine resignative Ergebenheit in das Krankheitsgeschehen eingestellt, die sich jetzt angesichts der Erkenntnis der Beeinflussbarkeit des Krankheitsverlaufes in eine neu erworbene Zuversicht, auch im Anschauen der unverändert gebliebenen lebensweltlichen Situation, gewandelt hat. Die Klientin führt während der dreimonatlichen Kontaktzeit aktiv und regelmäßig die Anwendungen selbst durch. Schlussfolgerung: In der EGP wird der wiederholte Appell der WHO an die Pflegenden, gesundheitsberatend und gesundheitsfördernd tätig zu sein, unmittelbar aktualisiert. Die leicht erlernbaren Anwendungen mit Grundformen der Pflege können im Selbstpflegemanagement von Klienten und auch interaktiv von Pflegenden, Therapeuten und Familienangehörigen in akuten und selbst in chronischen Krankheitssituationen, überall angewendet werden. Ergebnisse: Die Rekrutierung einer geeigneten Person war bereits nach kurzer Zeit erfolgreich. Als besonders attraktiv erwies sich dabei die Eigenständigkeit und Verantwortlichkeit bei der Abwicklung des Projektauftrages sowie die Möglichkeit eines Teilzeitpensums. Der interne Konsiliardienst wurde bereits zwei Wochen nach dem Arbeitsbeginn der Wundexpertin operativ. Der top-down-Ansatz, z.B. bei der Zuteilung der Wundexpertin auf die abteilungsbezogenen Oberarztvisiten, erwies sich dabei als gut geeignet für die breite Bekanntmachung des Angebotes im Spital, sowie für eine multidisziplinäre Zusammenarbeit auf Augenhöhe. Bereits zwei Monate später nahm die Wundambulanz ihren Betrieb auf. In den ersten elf Monaten wurden 803 Konsultationen bei 177 Patientinnen und Patienten durchgeführt, davon waren 662 (82.4%) Konsultationen stationär und 141 ambulant (17.6%). Insgesamt wurden 198 Wunden behandelt; bei 24 PatientInnen waren zwei oder mehr Wunden vorhanden. Der durchschnittliche Zeitaufwand pro Patient betrug ca. 45 Minuten. Bei mehr als der Hälfte der Wunden handelte es sich um postoperative Wundheilungsstörungen; Dekubiti waren mit knapp 30% am zweithäufigsten vertreten. In vielen Fällen konnte die Frequenz der Behandlungen um bis zu der Hälfte gesenkt, in vielen anderen Fällen konnte eine frühere Entlassung angesetzt werden. Die Fachverantwortlichen wie auch die Abteilungsleitungen berichteten generell von einer erheblich gestiegenen Sensibilisierung und einem verbesserten know-how der Pflegenden, sodass die sich anbahnenden Komplikationen früher entdeckt und diesen wirksam entgegengetreten werden konnte. Weitere systematische Auswertungen zur Wirksamkeit laufen derzeit noch. Poster 31 - „Wir bahnen den Weg.“ Die Rollen Pflegender in verschiedenen Settings bei Entscheidungen über eine PEGErnährung bei Menschen mit fortgeschrittener Demenz Haas, Margit Philosophisch-Theologische Hochschule Vallendar, Deutschland Ausgangslage: Wenn Menschen mit fortgeschrittener Demenz nicht mehr essen und trinken, sehen sich Angehörige und Ärzte häufig mit der stellvertretenden Entscheidung über eine künstliche Ernährung konfrontiert. Da Pflegende oft eine enge und vertrauensvolle Beziehung zu Menschen mit fortgeschrittener Demenz und deren Angehörigen während der Versorgung am Lebensende haben, werden auch sie in komplexe ethische Entscheidungsfindungsprozesse über eine PEG-Ernährung involviert. Es ist wenig bekannt über die Rollen, die sie dabei einnehmen und darüber, wie ihr Handeln Entscheidungsfindungsprozesse beeinflusst. Ziele: Die Studie untersucht das pflegerische Handeln in Entscheidungsfindungsprozessen und beschreibt unterschiedliche Rollen, die Pflegende während dieser Prozesse einnehmen. Außerdem werden die Einflüsse der Settings Krankenhaus, Altenheim und häuslicher Pflege auf die Rollenergreifung der Pflegenden dargelegt. Diskussion, Schlussfolgerungen, Ausblick: Die Einrichtung eines zentralisierten Wundkonsiliardienstes bereichert das Leistungsportfolio des geriatrischen Akutspitals und stellt einen qualitiv wie wirtschaftlich wichtigen Erfolgsfaktor in der Betreuung alter Menschen dar. Das Wundambulatorium zeigt, neben der Erfüllung seiner eigentlichen follow-up-Funktion, eine interessante Aussenwirkung bei Pflegeheimen und Hausärzten, sodass ein Ausbau des Angebotes naheliegend scheint. Methode: Die Studie hat ein qualitatives Design. Es wurden 24 Interviews mit Pflegenden in Krankenhäusern, Altenheimen und im häuslichen Bereich durchgeführt. Die Datenanalyse erfolgte nach Grounded Theory Methodologie. Ergebnisse: Pflegende nehmen in Entscheidungsfindungsprozessen mehrere und unterschiedliche Rollen ein und agieren als Experten, Vermittler, Begleiter und Advokaten. Ihr Rollenhandeln gründet auf evidenzbasiertem Wissen, Erfahrungswissen und Intuition. Als professionell Pflegende und als Mitmenschen sind Pflegende berührt von der Vulnerabilität der Patienten mit fortgeschrittener Demenz, die sie am Lebensende sehen. Sie fühlen sich verantwortlich dafür, dass PEG-Entscheidungen dem mutmaßlichen Willen und dem Wohl dieser Patienten gerecht werden. Danach richten sie ihr Handeln aus. Die Rollen der Pflegenden werden durch die Settings und die dort vorherrschen hierarchischen Strukturen geprägt. Poster 30 - Elementare Gesundheitspflege bei einer Klientin mit Chronischer Polyarthritis Weerts, Erna Arbeitsgemeinschaft für Elementartherapie e.V., Deutschland Einleitung, Ausgangslage: Die vorliegende Arbeit beschreibt eine salutogene Behandlungsreihe mit Anwendungen aus der Elementaren Gesundheitspflege nach Erna Weerts bei einer 71jährigen Frau mit Chronischer Polyarthritis (CP). Elementare Gesundheitspflege gebraucht originäre Grundformen der Pflege in Berühren, Wahrnehmen, Wärmen und Bewegen, welche die Selbstregulation und Selbstheilungskräfte unterstützen. Im Zentrum stehen die Stimulationen der leibeigenen Wärme und der leibeigenen minimalen Bewegung mit ihren reflektorischen Wirkungen in der Selbstregulation. Schlussfolgerungen: Pflegenden können einen wertvollen Beitrag in Entscheidungsfindungsprozessen leisten. In besonderem Maße sollten die Kompetenzen der Pflegenden bei der Beratung von Angehörigen bei der Entscheidungsfindung zum Einsatz kommen. Durch das bestehende Vertrauensverhältnis sind sie ideale Gesprächspartner. Daraus leitet sich ein Schulungsbedarf ab. Die Beratungsgespräche sollten regelgeleitet erfolgen. Dazu könnten Leitfäden, die in multiprofessionellen Teams entwickelt werden, eine wertvolle Entscheidungshilfe sein. Sie könnten eine evidenzbasierte Informationenvermittlung und individuelle Beratung unterstützen. Die so gewonnene neue Qualität der Beratungskompetenz und Verantwortung würde die Rolle der Pflegenden in der gemeinsamen Entscheidungsfindung aufwerten. Fragestellung / Ziel: Kann mit den Anwendungen der Elementaren Gesundheitspflege ein regulativer Einfluss auf die Befindlichkeit einer 71jährigen Frau mit CP erreicht werden? Methoden, Design: Es handelt sich um eine dokumentierte qualitative Einzelfallstudie. Die Behandlung erfolgte über 7 Wochen in der Zeit vom 16.02. 30.03. 2010, jeweils dienstags von 16 h - 16.45 h. Von den Anwendungen werden bestimmte Formen der Regulativen Wärmestimulation und der Minimalen Bewegungsstimulation eingesetzt. Diese werden zur Anregung der Selbstregulation mit muschelförmig gewölbten Händen mit oder ohne Körperkontakt ausgeführt. Poster 32 - Vom Umgang mit chronischen Schmerzen – Ein Angebot für Betroffene und Angehörige Hartmann-Fussenegger, Susanne; Zink, Cornelia; Dinkel, Madeleine Palliativzentrum Kantonsspital St. Gallen, Schweiz Ethische Überlegungen: Im Zentrum der EGP steht der individuelle Mensch mit seiner je eigenen Begabung in der Selbstregulation. Die Wirksamkeit der EGP beruht sowohl auf der Anregung der natürlichen Begabungen des menschlichen Organismus als auch auf einer achtsamen seelischen und geistigen Interaktion zwischen Individuen in einer freilassenden, ergebnisoffenen Herangehensweise, ohne willentlich geführte mentale oder energetische Beeinflussung. Ausgangslage: Die Studie „Pain in Europe“ (Breivik et al. 2006) zeigt auf, dass 16% der Schweizer Bevölkerung unter chronischen Schmerzen leiden. Der chronifizierte Schmerz bedingt nicht nur körperliche - also biologische -Veränderungen, sondern bringt teils gravierende Einschränkungen in sämtlichen (bio-psycho-sozialen) Lebensbereichen mit sich. Dies erfordert einen multidisziplinären BehandlungsAnsatz. Seit September 2011 existiert am Kantonsspital St. Gallen ein Teilnehmer: In die wissenschaftsgestützte Behandlung ist eine 71järige Klientin mit CP einbezogen, die freiwillig teilnimmt. Die Behandlerin ist als Gesundheits- und 48 Posterpräsentationen 16.-17.9.2013 interdisziplinäres Schmerzzentrum mit folgenden Disziplinen: Palliativmedizin, Anästhesie, Neurologie, Neurochirurgie, Orthopädie, Rheumatologie, Psychosomatik, Psychologie, Pain-Nurse, Sozialarbeit, Physiotherapie und Ergotherapie. Neben einem umfangreichen Assessement und Komplettierung der Diagnostik werden spezialisierte Therapien angeboten. Der multimodale Ansatz kommt am deutlichsten in den Schmerzmanagementprogrammen zum Ausdruck,wie das Interdisziplinäre Schmerz-Programm (ISP), das ACTIVE-Programm und die Wassertherapie. erschweren. Des Weiteren wird auf eine gleichgeschlechtliche Pflege geachtet. Während die OP-Pflege in der Regel keine Probleme mit Angehörigen hat, so sind Familienangehörige für die Anästhesiepflege im Aufwachraum häufig eine große Herausforderung. Das Gleiche gilt auch für den Umgang mit dem Schmerz. Darüber hinaus werden Fortbildungen zur Verbesserung der transkulturellen Kompetenz begrüßt. Eine Pflegeleitlinie wird jedoch nur dann befürwortet, wenn sie Hintergrundwissen über den Islam und keine Vorschriften zum Umgang mit muslimischen Patienten enthält. Die Pflegepersonen legen einen großen Wert auf eine individuelle, religions- und kulturunabhängige Pflege. Problematik: Die Patienten haben Schmerzen und sind funktionell z.T. massiv eingeschränkt, gleichzeitig erklärt man ihnen aber, dass der chronische Schmerz versicherungsrechtlich gesehen keinen Krankheitswert hat. Das kränkt die Patienten, sie fühlen sich unverstanden, ausgegrenzt und versuchen bei verschiedenen Ärzten die Ursache für die Schmerzen zu finden. Es werden (z.T. unnötige) Operationen durchgeführt, der Schmerz ist danach oft sogar noch schlimmer. Was folgt ist eine Spirale aus körperlicher Inaktivität, sozialem Rückzug, Arbeitsplatzverlust und Depressionen. Die sogenannten Yellow flags (Kendall, Linton und Main 1997) sind Chronifizierungsfaktoren, die auf eine ungünstige Prognose hinweisen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Ergebnisse aus den Befragungen auch die Resultate aus anderen Studien unterstützen. Die transkulturelle Kompetenz sollte ein wichtiger Bestandteil in der Pflegeausbildung sein. Zusätzlich können in einer Fortbildung die eigenen Erfahrungen ausgetauscht und Handlungsalternativen besprochen werden. Um die speziellen Bedürfnisse der Patienten aus anderen Kulturen und Religionen besser berücksichtigen zu können, könnten diese beispielsweise in das Pflegemodell „Aktivitäten des täglichen Lebens“ von Liliane Juchli übertragen werden. Die Familie als System ist ebenfalls betroffen, Freizeitaktivitäten sind eingeschränkt, finanzielle Einbussen müssen hingenommen werden, ebenso der Verlust der gesellschaftlichen Stellung. Nicht zuletzt macht die eigene Hilflosigkeit dem Schmerzbetroffenen gegenüber betroffen und traurig. Häufig kommt es zu einer Entfremdung, bis hin zur Aufgabe der Beziehung. Poster 24 - Was ist uns gute Pflege wert? – Hybride Tätigkeitsformen zwischen Ehrenamt, Erwerbsarbeit und prekärer Beschäftigung Tracht, Susann Universität Siegen, Deutschland Fragestellung: Familienmitglieder verbringen definitionsgemäss viel (mehr) Zeit mit den Betroffenen als Ärzte und Therapeuten und können somit eine wichtige (co)therapeutische Ressource sein. Je nach Interaktion können sie das Schmerzverhalten der Betroffenen positiv oder negativ beeinflussen (Flor*, Thieme*, Sabatowski*, Saile*). Übermässige Besorgnis, oder auch Bestrafung verschlimmern die Situation. Unser Ziel ist es, die Angehörigen in das therapeutische Konzept mit einzubinden und entsprechend zu unterstützen. Ausgangslage: Verschiedene Möglichkeiten der finanziellen Unterstützung wie beispielsweise die Ehrenamtspauschale oder Übungsleiterpauschale sollen das Ehrenamt in der Pflege attraktiver machen. Diese Monetarisierung wird mehrdeutig betrachtet. Kritiker warnen vor dem Einzug beruflicher Standards, der Unterwanderung der Freiwilligkeit oder gar Prekarisierung. Zugleich nehmen atypische Beschäftigungen in der Pflege innerhalb eines arbeitsteiligen Korsetts aus Zeitvorgaben für zergliederte Pflegeaufgaben zu. Die Konsequenzen und Anforderungen der Ökonomisierung und strukturellen Veränderungen der Beschäftigungsverhältnisse bezogen auf das Thema Ehrenamt sind kaum bekannt. Methoden: Wir haben einen Angehörigen-Nachmittag als fixen und integralen Bestandteil der Schmerzprogramme ISP und ACTIVE etabliert. Dabei werden vier Stunden mit Angehörigen und Betroffenen gemeinsam gestaltet. Es wird ein einheitliches Schmerzverständnis erarbeitet, die Pathophysiologie der Chronifizierung nach dem bio-psycho-sozialen Modell verständlich gemacht und verschiedene Coping-Strategien aufgezeigt. Kernstück des Nachmittages ist die Erarbeitung schmerzbedingter Wechselwirkungen im Sozialverhalten, Verhaltensmuster und deren Auswirkungen auf den gemeinsamen Alltag. Die Angehörigen haben Gelegenheit ihre Situation, Bedürfnisse und Probleme an- und auszusprechen. Fragestellung und Ziel: Es interessiert der Zusammenhang von (in)direkter Geldzahlungspraxis im Ehrenamt und dem Entstehen von Hybriden Engagementformen. Kern kreist um die Frage „Unter welchen Bedingungen wird Engagement zu Erwerbsarbeit oder gar Arbeit im Niedriglohnsektor?“ und damit eine Klärung der Frage „Was ist uns Pflege wert?" Methoden und Design: Als zentrale Bestimmungs(hinter)gründe, die eine „Hybridisierung“ beeinflusst, werden genannt: Notlagen und Nutzenkalküle der Akteure. Das Zusammenspiel personeller, organisationaler und kontextueller Gegegebenheiten ist demnach in seinen Wechselbeziehungen zu beachten. Dadurch wird die Kommunikation innerhalb der Familie angeregt, die im normalen Alltag leider oft nicht stattfindet und häufig zur Entfremdung führt. Die therapeutische Intervention ist die Reflexion des Schmerzverhaltens der Schmerzbetroffenen und die Reaktionen der Angehörigen darauf. Wir zeigen die Möglichkeiten eines gesundheitsfördernden und entlastenden Zusammenlebens auf. Vorgehen: Methodenmix bestehend quantitativen und qualitativen Anteilen Schlussfolgerung: Dass zur Behandlung des chronischen Schmerzes ein multimodales Therapiekonzept nötig ist, ist inzwischen unbestritten. Die Rolle der Angehörigen wurde bisher aber noch zu wenig beachtet, die Integration der Angehörigen in die multimodale Therapie erscheint daher nahliegend und sinnvoll. 1. 2. 3. 4. Poster 33 - Transkulturelle Kompetenz bei muslimischen Patienten – eine Herausforderung für das Pflegepersonal in der Anästhesie und im Operationsdienst Spurny, Corinna DIPLOMA HOCHSCHULE, Deutschland Die Mehrzahl der in Deutschland lebenden Muslime hat türkische Wurzeln. Die ehemaligen Gastarbeiter sind heute im Rentenalter und benötigen vermehrt medizinische Hilfe und Pflege. Darüber hinaus ist Deutschland ein Einwanderungsland. Daraus folgt, dass die Anzahl der Patienten mit Migrationshintergrund weiter zunimmt. Aus dieser Situation ergibt sich, dass das Pflegepersonal immer stärker mit dem Thema der transkulturellen Kompetenz hinsichtlich der Kommunikation, der Religion und des Krankheitsverständnisses konfrontiert wird. Diesen Ansprüchen gerecht zu werden, ist aufgrund von steigendem wirtschaftlichen Druck nicht immer möglich. Ein weiteres Problem ist die innere meist auch unbewusste Haltung der Pflegekräfte gegenüber den Migranten, die von Vorurteilen und Stereotypen geprägt ist. aus induktivem + deduktivem sowie Survey- Befragung: Ermittlung des Status quo der Engagementförderung in stationären Altenpflegeeinrichtungen Als Survey Ergebnis wird eine Typologie der Förderstrategien entwickelt. Davon ausgehend erfolgt eine Auswahl von gegensätzlichen Fördertypen. Evaluative Fallstudien = Rückkopplung des Sachverhaltes an normative Vorstellung der Akteure zum Engagement und damit eine Antwort auf die Frage „Was bedeutet für Organisationen und Engagierte engagementförderlich?“. Es geht darum, die Sicht von Engagierten und Organisation auf Probleme und Lösungen in der Grauzone zwischen Engagement, Erwerbsarbeit zu erkunden und damit auch eine Antwort auf die Frage „Was kann Bürgerschaftliches Engagement in der Pflege und Betreuung leisten?“ und „Unter welchen Bedingungen wird Engagement zur Erwerbsarbeit?“. Die schriftliche Fragebogenerhebung geht an Repräsentanten der Organisation mit Zuständigkeit für die Ehrenamtlichen. Die Fragebogenentwicklung erfolgte anhand einer Literaturrecherche. Der Fragebogen wurde anschließend mit Experten der Ehrenamtsforschung diskutiert und angepasst. Zum Aufbau: 1. Personendaten der Engagierten, 2. Status quo der nicht- monetären, (in)direkt- monetären Engagementförderung, 3. Anerkennungskultur und 4. Daten der Organisation Die Befragung erfolgt in stationären Altenpflegeinrichtungen eines großen Trägers mit Einrichtungen in einer Großstadt – Berlin - und im ländlichen Raum – Brandenburg. Die Rahmenbedingungen der Organisation (Finanzierung, Personal) und der Engagierten (Arbeitslosigkeit, Mobilität) unterscheidet sich in Berlin und Brandenburg. Es ist also anzunehmen, dass sich auch innerhalb eines Trägers Anerkennungskonzepte in verschiedenen Einrichtungen deutlich unterscheiden, da Engagement jeweils eine andere Bedeutung zugeschrieben wird/ werden muss. Hier zeigt sich nochmals klar die Differenz zwischen normativen Vorstellungen der organisationalen Akteure zu Engagement und den „prekären“ Notwendigkeiten aufgrund der Rahmenbedingungen. Ziel der Arbeit war es aufzuzeigen, welche Besonderheiten es im Umgang mit muslimischen Patienten im OP gibt. Dazu wurde der aktuelle Forschungsstand recherchiert. Anschließend wurden mithilfe des qualitativen Forschungsansatzes drei Fragen untersucht. Zuerst wurde das grundlegende Wissen über den Islam bei den Pflegekräften mittels eines Wissenstests überprüft. Danach wurden Besonderheiten im Umgang mit muslimischen Patienten beschrieben und beleuchtet. Zum Schluss galt es herauszufinden, ob mehr Wissen über diese Religion und Fortbildungen zur transkulturellen Kompetenz den Umgang mit muslimischen Patienten verbessern würden. Dies wurde mit problemzentrierten und leitfadengestützten Interviews überprüft. An der Befragung nahmen drei Pflegepersonen aus der Anästhesie und drei Pflegepersonen aus dem Operationsdienst ohne Migrationshintergrund freiwillig teil. Im Anschluss wurden die Interviews mittels qualitativer Inhaltsanalyse nach Philipp Mayring ausgewertet. Es werden insgesamt 45 Einrichtungen angeschrieben. Die Befragung erfolgt unter Unterstützung der stationäre Altenpflege zuständigen Vertreterin im Zeitraum von Anfang Mai bis Anfang Juni 2013. Als Ergebnis der Befragung entsteht eine Typologie von Förderstrategien, die den Stellenwert des freiwilligen Engagements (= Ergänzung, Entlastung, Lückenbüßer, Bereicherung, Mitproduzent, Cure, Care…) innerhalb verschiedener Kontexte herausarbeitet. Aus den Ergebnissen der Literaturrecherche geht als Hauptproblem die Sprachbarriere zwischen Personal und Patient hervor. Darüber hinaus lassen sich Schmerzen besser behandeln, wenn kulturspezifische Unterschiede mit bedacht werden. Ferner wünschen sich die Mitarbeiter Fortbildungen in transkultureller Kompetenz. Die Ergebnisse aus den Interviews zeigen, dass sich das Pflegepersonal eine hohe Kompetenz in der transkulturellen Pflege zuschreibt. Die Pflegekräfte besitzen Hintergrundwissen über den Islam und dessen Werte und Normen. Trotz allem gibt es eine gewisse Neigung zur Stereotypisierung wenn es um den Schmerz und die Angehörigen geht. Die größte Herausforderung sind die Sprachbarrieren, die die Kommunikation in der Pflegebeziehung zwischen Patient und Pflegekraft 49 Posterpräsentationen 16.-17.9.2013 Rahmenbedingungen (mit-)bestimmt werden, stellt eine auf eine verstärkte salutogenetische Handlungspraxis ausgerichtete „Nach-“ bzw. „Weiterqualifizierung“ der professionell Pflegenden eine unabdingbare Notwendigkeit dar. Poster 35 - Vom Velo zum Rolls Royce – Ein Erfahrungsbericht über die Einführung der elektronischen Pflegedokumentation am Stadtspital Triemli Zürich Der aus den erhobenen Untersuchungsbefunden abgeleitete Qualifizierungsbedarf wurde in den Enwurf eines Assessment-Instrumentes zur Entwicklung eines salutogenetisch orientierten Kompetenzprofils überführt. Die quantitative Operationalisierung und empirische Testung des Instrumentes steht im nächsten Forschungsschritt an. Einsatzfelder des hier schon mal in seinen Grundzügen vorgestellten Assessment-Instrumentes sind die Diagnose des konkreten Qualifizierungsbedarfs jeder einzelnen Pflegefachkraft, die passgenaue Zusammenstellung der Teilnehmergruppe an einer Weiterbildungsmaßnahme incl. der bedarfsgerechten Auswahl vorgehaltener Qualifizierungsmodule, sowie die spätere Evaluation des Lehr-Lernerfolges. Methodisch-didaktische Empfehlungen zur Gestaltung eines spezifisch lernförderlichen Lernarrangements bilden einen weiteren zentralen Moment des vorgeschlagenen und im Rahmen dieses Kongresses in seinen Eckpunkten zur Diskussion gestellten Qualifizierungskonzeptes. Hierbei wird insbesondere auf eine interdisziplinäre, das Kooperationswissen und die Kooperationsbereitschaft der verschiedenen professionellen, an der Gesamtversorgung der Patienten beteiligten „Player“ aufgreifende und erweiternde Form der Weiterbildung Wert gelegt. Vetter, Christine; Brühlmann, Eveline Stadtspital Triemli Zürich, Schweiz Ausgangslage: Vor Jahren hat sich die Spitaldirektion entschlossen die Pflegedokumentenation von Papier auf elektronisch umzustellen. Die Ansprüche an die elektronische Pflegedokumentation waren hoch: Das System sollte den Pflegeprozess lückenlos abbilden und gleichzeitig mit der Leistungserfassung verknüpft sein. Zudem sollte eine Fachapplikation mit weiteren internen elektronischen Diensten (Medfolio der Ärzte, Labor) möglich sein. WiCare Doc (Wigasoft) erfüllte alle diese Punkte. Bis anhin erfolgte die gesamte Pflegedokumentation inklusive Pflegeprozess auf Papier. In jedem Stationszimmer standen maximal zwei Computer, welche hauptsächlich für Bestellungen, Nutzung des Intranets und Verfassen von Überweisungsrapporten verwendet wurden. Methoden im Projekt: Die bestehende Computer- Systemlandschaft musste aufgerüstet werden, WLAN und Laptops wurden angeschafft. Im Hersbst 2012 pilottesteten zwei Abteilungen das WiCare Doc. Das gesamte Pflegepersonal wurde im Vorfeld der Programmeinführung geschult. Schulung der Pflegefachleute bezüglich des Umgangs mit dem Programm durch die IT des Spitals erfolgte kurz vor Umstellung der Pflegedokumentation auf der jeweiligen Station. Im jeweiligen Team wurden Keyuser bestimmt. Die Schulung des LEP erfolgt drei Monate später. Inhaltliche Fragen werden durch die Fachberatung Pflege/Pflegeexpertin übernommen. Während der ersten zwei Wochen der Einführung ist immer eine IT Fachkraft 24 Stunden erreichbar. In jedem Departement finden in regelmässigen Abständen Keyuser-Treffen statt. Poster 37 - Probleme bei der Fallidentifikation im Rahmen einer Studie zur Arbeitsplatzgestaltung bei Menschen nach Schlaganfall Horbach, Annegret (1); Smeaton, Susan (2); Behrens, Johann (3) 1: Fachhochschule Frankfurt am Main – University of Applied Sciences; 2: Fachhochschule Frankfurt am Main – University of Applied Sciences; 3: Pflegeforschungverbund Mitte Süd Erste Ergebnisse: Seit Januar 2013 wird das WiCare Doc im zwei Wochen Takt auf den Abteilungen eingeführt. Es sind Leitlinien im Umgang mit der elektronischen Dokumentation hinterlegt und integriert. Zu den Pflegediagnosen nach NANDA wurden auch eigene Pflegediagnosen und Massnahmen erstellt. Die Leistungserfassung wird aus der Massnahmenplanung abgeleitet. Bis Ende 2015 wird die gesamte Pflegedokumentation elektronisch sein. Ausgangslage: Die geringe Anzahl der nach einem Schlaganfall an den Arbeitsplatz zurückkehrenden Personen lässt – in Anlehnung an die ICF – eine fehlende PersonUmwelt-Passung vermuten. Assistive Technologien könnten hier eine verbindende Funktion erfüllen. An der FH Frankfurt wird derzeit ein Forschungsprojekt zur Arbeitsplatzgestaltung von Menschen nach Schlaganfall durchgeführt (Förderung: HMWK), dessen Ziel es ist, einen Ideenpool für neu zu entwickelnde oder modifizierte Technologien für die Arbeitsplatzgestaltung für Menschen nach Schlaganfall (bzw. typische Funktionsstörungen dieser Diagnose) zu schaffen. Schlussfolgerungen, Empfehlungen: Das Pflegemanagement muss sich in der Spitalleitung klar positionieren, um eine Akzeptanz für das Projekt zu schaffen. Führungspersonen auf Stationsebene haben eine tragende Rolle bei der Einführung. Steakholder müssen sorgfältig gesucht werden. Es benötigt Überzeugungsarbeit bei den Pflegepersonen, sodass im Pflegeprozess gedacht und gehandelt wird. Dabei erhalten sie Unterstützung von der Pflegeentwicklung. Mittels Beobachtung soll in Beratungsgesprächen zwischen Rehabilitanden und Beratenden unterschiedlicher Einrichtungen zunächst die Aneignung des Feldes erfolgen. Hierbei geht es um die Frage, welche Rolle neue Technologien in der Praxis spielen bzw. welche bereits zur Verfügung stehen und eingesetzt werden. In einem 2. Schritt (nach Abschluss der Maßnahme der Arbeitsplatzgestaltung) sollen in Interviews gemeinsam mit den Rehabilitanden und Beratenden anhand des aufgetretenen Bedarfs, Ideen für fehlende Technologien identifiziert werden. Es muss klar deklariert werden, dass die Dokumentation in der Einführungsphase viel Zeit benötigt. Eine grosse Herausforderung ist es, eine Balance zu finden zwischen Einführung und Tagesgeschäft. Rekrutierung: Die Feldzugänge sollen über spezialisierte berufliche Trainingszentren, Rehakliniken (Phase D/E), die Stiftung Deutsche Schlaganfallhilfe und große Unternehmen mit betrieblichem Eingliederungsmanagement bzw. über die Betriebsärzte erfolgen. Die institutionellen Zugänge sind über die Deutsche Rentenversicherung, Knappschaft, Agenturen für Arbeit und Integrationsämter sowie Unfallversicherungen angebahnt. In der Phase 1 des Projektes werden sechsmonatige Beobachtungen in der Fallidentifikation und Auswertungen von Routine- und Befragungsdaten dafür genutzt, Probleme bei der Fallakquise zu identifizieren und eine erste Abschätzung der Unterversorgung in der Arbeitsplatzgestaltung nach Schlaganfall vorzunehmen. Eine weitere Hürde besteht darin, dass die Massnahmen (Doenges & Moorhouse) und die Interventionen (LEP- Variablen) getrennt sind. Diese sollten bis Ende Jahr zusammengeführt werden. Poster 36 - Patientenorientierte Gesundheitsförderung – Eckpunkte eines Qualifizierungskonzeptes für die (pflegerische) Fort- und Weiterbildung Dörge, Christine Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes, Deutschland Resultate: Menschen nach Schlaganfall, die wenige Funktionseinschränkungen haben,kehren an den Arbeitsplatz zurück, ohne eine prägende Arbeitsplatzgestaltung in Anspruch zu nehmen. Betroffene nach Schlaganfall erhalten weniger häufig Maßnahmen zu Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben (LTA) als andere Diagnosegruppen und gehen häufiger in die Erwerbsminderungsrente (EMR). Wenige Menschen im Übergangsbereich erhalten Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben und sind vermutlich in den Einrichtungen der Phase E zu finden. Gesundheitsförderliche Maßnahmen werden im Angebotsspektrum von Pflegedienstleistungen künftig einen breiteren Raum einnehmen (müssen) (u.a. WHO 2000, SVR 2010). Dies gilt in verstärktem Maße auch für gesundheitsfördernde Ansätze im häuslichen Setting. Nur: sind Pflegekräfte für die professionelle Ausübung pflegerischer Gesundheitsförderung auch tatsächlich bereits ausreichend qualifiziert? Sind sie in der Lage, den spezifischen Gesundheitsbedürfnissen der Patienten und ihrer (pflegenden) Angehörigen angemessen nachkommen zu können? Allein eine Änderung der Ausbildung (siehe KrPflG 2003; KrPflAPrV 2003) führt nicht unmittelbar zu einer den Erfordernissen salutogener Arbeit entsprechenden (Neu-)Ausrichtung im beruflichen Alltagshandeln der Pflegenden. So ist u.a. auch dem Bereich der Fort- und Weiterbildung angemessene Aufmerksamkeit zu schenken. Schlussfolgerungen: Es konnten drei wesentliche Barrieren beim Feldzugang und der Fallidentifikation expliziert werden: • • • Die Ergebnisse und Erkenntnisse einer diesem Beitrag zugrundeliegenden qualitativempirischen Studie (Dörge 2013) zu der Frage, in welcher Art und Weise Gesundheitsförderung im beruflichen Selbstverständnis der Pflegekräfte verankert ist und aus binnenperspektivischer Sicht Eingang in das berufliche Alltagshandeln findet bzw. gefunden hat, verweisen zwar auf ein generelles Bekenntnis der befragten Professionellen zur Wahrnehmung pflegerischer Gesundheitsförderung, zugleich aber auf konzeptionell kaum untermauerte, theoretisch wenig fundierte und eher unsystematisch geplante Handlungsstrategien. Auch wenn die Chancen und Risiken einer Praxis patientenorientierter Gesundheitsförderung nicht allein durch die Haltung und Praxis der Akteure selbst, sondern auch durch die kontextualen „info(at)“-Adressen statt personenbezogener Kontakte auf Homepages uneinheitliche Klientenpfade, insbesondere nach Abschluss der Anschlussheilbehandlung (AHB) Qualitatives Forschungsdesign mit aus der Sicht der Akteure nicht lohnenswertem Aufwand für die Vermittlung der kleinen Fallzahlen. Der Beitrag soll Aufschluss über diese Barrieren geben. 50 Addendum Posterpräsentationen 16.-17.9.2013 16.-17.9. Programm Posterausstellung Poster 38 - Flexicare 50 plus - Flexibles Demografiesensibles Lernen in der Pflege Sieger, Margot; Rustemeier-Holtwick, Annette; Schulze Hannöver, Klara SRH Fachhochschule für Gesundheit Gera, Deutschland eingereicht durch: Prof. Dr. Margot Sieger; SRH Fachhochschule für Gesundheit Gera, Deutschland; E-Mail: margot.sieger@srhgesundheitshochschule.de Hinführung: Gegenstand des 3jährigen (2011-2014), durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung der BRD und dem Europäischen Sozialfond geförderten, Forschungsprojektes Flexicare 50+ ist die Entwicklung, Initiierung und Implementierung mediengestützter Lernprozesse für die Zielgruppe 50+ in der Pflege. Die Anforderungen an pflegerisches Handeln sind gestiegen aufgrund eines quantitativ und qualitativ gestiegenen Bedarfs an Pflege, aufgrund von Strukturveränderungen sowie einer erweiterten pflegewissenschaftlichen Perspektive. Gewählt wurden drei Lernszenarien. Die inhaltliche Steuerung erfolgt seitens der SRH Fachhochschule für Gesundheit, die mediendidaktische Umsetzung über die TÜV Rheinland Akademie. Die Evaluation übernimmt MMB. Am Projekt wirken 103 berufserfahrene Pflegende aus drei Krankenhäusern mit. Zielsetzungen: Erreicht werden soll die Befähigung, sich Wissensbestände der Pflegewissenschaft systematisch zu erschließen und im Sinne des lebenslangen Lernens ins eigene Handlungsrepertoire zu integrieren. Digitale Lernformen stellen Wissen in den Kontext konkreter Arbeitssituationen, um Wechselwirkungen zwischen Wissenserweiterung und Verwendung moderner Kommunikations- und Arbeitsmittel zu erreichen. Methoden: Um die Sichtweisen auf die Zielgruppe, deren Interessen, Lernbedarfe, –bedingungen und den Stand der Pflegeentwicklung in der Praxis zu erfassen, wurde eine qualitative Erhebung aus zwei Perspektiven durchgeführt: Eine Vollerhebung bei den Klinikleitungen sowie durch ein theoretisches Sampling gewonnene Stichprobe der teilnehmenden Pflegenden. Es wurde das episodische Interview gewählt, die Texte inhaltsanalytisch ausgewertet. Die extrahierten Themen werden in einen pflegewissenschaftlichen Kontext gestellt, pflegedidaktisch bearbeitet und mediendidaktisch umgesetzt. Im Rahmen der Aktionsforschung wird im Lernszenario Blended Learning die EBN Methode eingesetzt, da sie sich eignet, den Dialog zwischen Berufserfahrung und Wissenschaft systematisch zu führen. Neben klassischen Präsenzveranstaltungen werden Lernprozesse digital über eine Lernplattform gesteuert und begleitet. Ergebnisse: Die empirischen Ergebnisse bei Pflegenden und Leitungen gliedern sich nach deduktiv gewonnen Kategorien. Hervorgehoben wird hier dass beide Gruppen einen grundlegenden beruflichen Wandel konstatieren. Beide betonen gestiegene Anforderungen durch veränderte Bedarfe aufgrund von Neugliederungen im Versorgungsgeschehen. Unter der Kategorie Lernen betonen die Pflegenden das Lernen als Wert an sich, zum Leben gehörend. Sie sind lernbereit und gehen aktiv mit Anforderungen um und sie erleben, das Lernen zur Persönlichkeitsstärkung beiträgt. Pflegende lernen häufig Anlass bezogen im Arbeitsprozess, dabei werden die Anlässe meist medizinisch formuliert. Um Antworten zu finden werden alle üblichen Lernwege und –formen genutzt. Demgegenüber thematisieren die Leitungen Schwierigkeiten der Pflegenden, wieder ins Lernen einzusteigen und kritisieren die mangelnde Antizipation aktueller pflegewissenschaftlicher Entwicklungen. Im Lernszenario Blended Learning stehen die Teilnehmer den neuen Anforderungen, das Handeln wissenschaftlich zu begründen, grundsätzlich offen gegenüber. Die Affinität zum Umgang mit den digitalen Medien steigt. Allerdings formulieren sie eine deutliche Skepsis bezogen auf die Anwendung in den derzeitig erlebten Arbeitsstrukturen und -prozessen. Schlussfolgerungen: Die empirischen Ergebnisse weisen beides, Potentiale und Entwicklungsbedarfe der Pflegenden 50+ aus. Obwohl der berufliche Wandel konstatiert wird, handeln Pflegende und Leitungen lediglich reaktiv, es sind aber wenige Gestaltungsaktivitäten erkennbar. Die neuen Medien werden als Impulsgeber und Lernbegleiter wahrgenommen um systematisch evidenzbasiert zu arbeiten. Offen bleiben wie die Potentiale berufserfahrener Pflegekräfte zur Organisationsentwicklung genutzt werden. Poster 39 - „Die Nacht im Krankenhaus aus Sicht der Pflegenden (heute und vor 25 Jahren)“ Bienstein, Christel; Zegelin, Angelika; Mayer, Herbert Department für Pflegewissenschaft, Universität Witten/Herdecke, Deutschland eingereicht durch: Prof. Christel Bienstein; Universität Witten/Herdecke, Deutschland; E-Mail: bienstein@uni-wh.de Klinikaufenthalte kommen nur dann in Frage, wenn Sicherheit und Schutz der größtenteils chronisch kranken Patienten rund um die Uhr gewährleistetet werden müssen. Die Relation der Besetzungs-Quote Patient-Pflegende ist daher auch als Indikator der Versorgungsqualität zu verstehen. Vor diesem Hintergrund wurde eine Studie aus dem Jahr 1988 (Bartholomeyczik et al. 1993) mit einem geringfügig modifizierten und ergänzten Fragebogen wiederholt. Neu hinzugekommen sind Fragen, die den Aspekt der Zusammenarbeit mit den ärztlichen KollegInnen oder das veränderte Aufgabenspektrum der Pflege betreffen. Stichprobe und Methoden: Die Befragung im Rahmen einer Gelegenheitsstichprobe fand im Zeitraum Mai bis November 2010 in unterschiedlichen Kliniken in den Bundesländern Bayern, NRW, BadenWürttemberg und Bremen statt. Studierende der Studiengänge Pflegewissenschaft an den Universitäten Bremen und Witten/Herdecke verteilten die Fragebögen im Nachtdienst auf internistischen und chirurgischen Stationen mithilfe der jeweiligen Stationsleitung. Zuvor wurde das Einverständnis der Unternehmensleitung eingeholt. Ergebnisse: Von insgesamt 147 returnierten Fragebögen konnten 141 ausgewertet werden. Von den Befragten (83% Frauen, 75% vollzeitbeschäftigt) arbeiteten 21% ausschließlich als Dauernachtwache, 64% überwiegend im Tagdienst (15% sonstiges). Bei den Vollzeitbeschäftigten arbeiten nur 8% (bei den Teilzeitbeschäftigten 59%) ausschließlich als Dauernachtwache. Der Anteil der Pflegenden, die 40 oder älter sind, stieg in den letzten 25 Jahren von 24% auf 38% an, während der Anteil der unter 24-jährigen mit 16% nahezu unverändert blieb. Der Anteil von Stationen mit mehr als 30 Patienten ist innerhalb der letzten 25 Jahre von 51% auf 17% gesunken. Heute ist eine Pflegekraft im Nachtdienst im Mittel für 22 Patienten verantwortlich. Bei der Größe der Station scheint es keine Rolle zu spielen, ob eine Vertretung vorhanden ist oder nicht. 80% der Befragten gaben in diesem Kontext an, keine Pause machen zu können oder keine Vertretung zu haben. 55% der Befragten fühlen sich körperlich und 37% nervlich ziemlich stark oder sehr stark belastet. Dauernachtwachen berichteten dies tendenziell seltener als Schichtrotierende (46% vs. 57% körperliche Belastung und 27% vs. 42% nervliche Belastung). 52% benötigten einmal oder mehrmals pro Nacht Unterstützung durch einen Arzt, wobei diese Unterstützung überwiegend als hilfreich empfunden wurde. Über 80% der Dauernachtwachen geben an, Familienpflichten mit diesen Arbeitszeiten besser vereinbaren zu können. Demgegenüber wird dies nur von 6% der Schichtrotierenden ebenso gesehen. Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse schließen an den quantitativen Teil der früheren Erhebung an (z.B. höhere Belastung durch Rotation). Insgesamt wird berichtet, dass den gestiegenen komplexen Erfordernissen nicht im erforderlichen Umfang Rechnung getragen werden kann. Die Zahl der multimorbiden Patienten ist angestiegen, insgesamt die Zahl der zu versorgenden Patienten gesunken. Fraglich ist, inwieweit Verlagerung von Verantwortung/Tätigkeiten sich auf die Nachtschicht auswirkt. Immerhin haben sich Krankenhäuser in diesen 25 Jahren sehr verändert (multimorbide Hochaltrige, kürzere und intensivere Betreuung, Betrieb fast „rund um die Uhr“). Hier ist weiterer Forschungsbedarf notwendig. Bartholomeyczik S., Dieckhoff T., Drerup E., Korff M., Krohwinkel M., Müller E., Sowinski C., Zegelin A. (1993): „Die Nacht im Krankenhaus aus Sicht der Pflegenden. Vom Lernprojekt zum Forschungsvorhaben.“ Eschborn DBfK Poster 40 - Instrumente zur Messung patientenorientierter Pflege – ein systematisches Literaturreview Köberich, Stefan; Farin, Erik Universitätsklinikum Freiburg, Deutschland eingereicht durch: Stefan Köberich, Dipl. Pflegepäd. (FH), MSc Pflegewissenschaft; Universitätsklinikum Freiburg, Deutschland; E-Mail: stefan.koeberich@uniklinik-freiburg.de Einleitung: Eine patientenorientierte Pflege gilt als ein Ansatz, der mit positiven Patientenoutcomes assoziiert ist (1–3). Um den Grad der Patientenorientierung messen zu können, bedarf es valider und reliabler Instrumente. Bisher existiert keine Übersicht über Instrumente, welche eine patientenorientierte Pflege aus Sicht der Patienten erfassen, und über die Qualität von Studien, in denen diese Instrumente auf ihre psychometrischen Eigenschaften getestet wurden. Fragestellung/Ziel: Welche Instrumente existieren, die eine patientenorientierte Pflege aus Sicht der Patienten erfassen? Auf welcher theoretischer Grundlage basieren sie? Wie ist die Qualität der Studien einzuschätzen, welche die Testung der psychometrischen Eigenschaften der Instrumente beschreiben? Methode: Systematisches Literaturreview. Suchstrategie: Die Suche fand in den Datenbanken PubMed und CINAHL statt und beschränkte sich auf Artikel aus den Jahren 1997-2012, die in englischer oder deutscher Sprache mit einem vorhandenem Abstract veröffentlicht wurden. Literaturhinweise relevanter Artikel wurden durchsucht und Experten (n=6) im Forschungsfeld befragt. Eingeschlossen wurden Artikel, welche die Entwicklung und/oder Testung von Instrumenten zur Messung der patientenorientierten Pflege beschrieben und mindesten zwei Kategorien der Patientenorientierung nach der Matrix von Kitson et al. (4) erfassten. Ausgeschlossen wurden Artikel, in denen Instrumente beschrieben wurden, die nicht durch den Patienten ausgefüllt werden oder von den Entwicklern als Instrumente zur Erfassung der Patientenzufriedenheit deklariert wurde. Datenanalyse: Die theoretische Grundlage der Instrumente wurde unter Zuhilfenahme der Matrix von Kitson et al. (4) analysiert und Kennzeichen der Patientenorientierung extrahiert. Für die Beurteilung der Qualität der Studien wurde die COSMIN Checkliste (5) herangezogen. Ergebnisse: Es wurden 4 Instrumente identifiziert: Individualized Care Scale (ICS), Client-Centred Care Questionnaire (CCCQ), Oncology Patients´ Perceptions of the Quality of Nursing Care Scale (OPPQNCS) und eine Skala von Smoliner und Kollegen. Alle Instrumente erfassen die Dimensionen „Patientenpartizipation“ und „Beziehung zwischen dem Patienten und Behandler“. Die OPPQNCS erfasst zusätzlich Kontextfaktoren patientenorientierte Pflege. Die Instrumente sind für unterschiedliche Patientenpopulationen und Settings konzipiert. Die ICS und die Skala von Smoliner wurden im Krankenhaus mit Patienten unterschiedlicher Erkrankungen getestet, die CCCQ wurde für den Home Care Bereich entwickelt und die OPPQNCS erfasst die Bewertung der Patientenorientierung von onkologischen Patienten im Krankenhaus. Die Qualität der Studien hinsichtlich der Berichterstattung über Aspekte der Validität/Reliabilität der Instrumente, ist unterschiedlich und reicht von „exzellent“ bis „schlecht“. Addendum Posterpräsentationen 16.-17.9.2013 Schlussfolgerungen: Es existieren vier Instrumente, welche unterschiedliche Aspekte der patientenorientierte Pflege in unterschiedlichen Settings erfassen. Die Qualität der Studien, welche einen Hinweis auf die Qualität der Instrumente geben kann, ist in manchen Teilen unzureichend. Es bedarf einer in allen Settings und für alle Patientenpopulationen gültigen Skala mit robusten psychometrischen Eigenschaften, um den Grad der Patientenorientierung in der Pflege über alle Settings hinweg darstellen und vergleichen zu können. Literatur: 1. Poochikian-Sarkissian S,et al. Can J Neurosci Nurs. 2010;32(4):14–21. 2. Suhonen R, Vet al. Int J Nurs Stud. 2007 Feb;44(2):197–207. 3. Wolf DM, et al. J Nurs Care Qual. 2008 Dez;23(4):316–21. 4. Kitson A, et al. J Adv Nurs. 2013 Jan;69(1):4–15. 5. Terwee CB, et al. Qual Life Res. 2012 Mai;21(4):651–7. Poster 41 - Konzeptualisierung der Palliativpflegeberatung im Kontext der speziellen ambulanten Palliativversorgung Doll, Axel Uniklinik Köln, Deutschland eingereicht durch: Axel Doll, Dipl. Pflegepädagoge; Uniklinik Köln, Deutschland; E-Mail: axeldoll@uk-koeln.de Palliativpflegeberatung gewinnt als Pflegeintervention zunehmend an Bedeutung und ist jedoch im deutschsprachigen Raum bisher noch kaum systematisch untersucht. Die Versorgung von schwerkranken und sterbenden Menschen zu Hause wird von vielen Autoren als komplex und multidimensional beschrieben, da es sich meist um existenzielle und krisenhafte Situationen handelt. Sie betrifft häufig das komplette familiale System und stellt für alle Beteiligten eine physische und psychische Herausforderung dar. Das Ziel der Dissertation ist die Entwicklung eines theoriegeleiteten und praxisrelevanten Konzeptes für die Palliativpflegeberatung. Hierfür ist zunächst das Handlungsfeld der palliativen Pflegeberatung intensiver zu erforschen. Untersucht werden soll dabei sowohl die Nutzer- als auch die Anwenderperspektive. Das heißt, die Bedürfnisse der Betroffenen bzw. Angehörigen sollen genauso einbezogen werden wie das Beratungsverständnis der Palliativpflegekräfte. Die Erforschung des Beratungshandelns wird mit dem qualitativen Design der Grounded Theory durchgeführt. In teilnehmender Beobachtung werden SAPV Pflegende bei ihren Hausbesuchen begleitet. Die sich entwickelnden Konzepte werden anschließend in Fokusgruppen mit den Palliativpflegekräften diskutiert, validiert und erweitert. Die ethische Herausforderung dieser qualitativen Forschung ist, dass sie in einer sehr vulnerablen Phase im Krankheits- bzw. Lebenszyklus stattfindet und im geschützten häuslichen Umfeld stattfindet. Durch die teilnehmende Beobachtung des Doktoranden sind meist drei „Parteien“ involviert. Alle einbezogenen Individuen sind als sehr vulnerabel einzuschätzen, denn im normalen Pflegealltag findet Beratungsgespräche in einem geschützten Rahmen und ohne Beobachtende statt. Ein Antrag für ein forschungsethisches Gutachten der Dt. Gesell. f. Pflegewissenschaft ist zurzeit in Vorbereitung. Die teilnehmende Beobachtung wird in verschiedenen SAPV Diensten in Deutschland stattfinden. Zum jetzigen Zeitpunkt ist das Literatur Review erstellt und der Stand der Forschung erhoben. Die Feldforschung beginnt im Sommer 2013. Geplant ist die Auswertung nach der Grounded Theory. Zum jetzigen Zeitpunkt liegt die internationale Literaturanalyse vor, die den Forschungsstand beschreibt zu Beratung und Patienten-/Angehörigenedukation in der häuslichen Palliativversorgung. Die EAPC Task Force on Family Carers (2010) entwickeln das "White Paper on improving support for family carers in palliative care". Darin betonen sie die Rolle und die Bedürfnisse der pflegenden An- und Zugehörigen und sprechen Empfehlungen für deren Unterstützung aus. In Studien, die die Auswirkungen der häuslichen Pflege auf die pflegenden Angehörigen erforschten, werden körperliche und psychische Belastungen neben sozialen Auswirkungen auf die Arbeit und die finanzielle Situation dargelegt. Aber es geht nicht nur um Belastungen. Pflegende Angehörige erleben die Begleitung ihrer kranken und sterbenden Angehörige auch als positiv, zum Beispiel um sich näher zu kommen, um Liebe und Zuneigung pflegen zu können und gemeinsame Zeit zu verleben, um zusammenzuhalten oder auch um die eigene Stärke zu spüren.Als weitere positive Erfahrungen werden Effekte wie Familiale Resilienz und Anpassungsfähigkeit, gestärktes Selbstbewusstsein, Liebe, innige Beziehung und Zufriedenheit mit der häuslichen Pflegesituation aufgeführt. Diese Erfahrungen können als zentrale Ressourcen verstanden werden, um die Bereitschaft und die Fähigkeit zur häuslichen Pflege aufrecht zu halten. Das Literatur Review zeigt auf, dass es bereits erste vereinzelte Ansätze zur Pflegeberatung im palliativen Kontext gibt und dass ein Bewusstsein für die Notwendigkeit dieser Pflegeintervention gibt. Gleichzeitig wird jedoch deutlich, dass es noch keine Forschung darüber gibt, wie die palliativpflegerische Beratung gestaltet wird oder gestaltet sein sollte, um tatsächlich die häusliche Sterbebegleitung zu stärken und zu unterstützen. Poster 42 - H.I.L.DE. - Erhebung der Lebensqualität im Haus Schönbrunn Stürzenbaum, Eva; Suditu, Claudiu Caritas der Erzdiözese Wien, Österreich eingereicht durch: Mag. Eva Stürzenbaum; Caritas der Erzdiözese Wien, Österreich; E-Mail: eva.stuerzenbaum@caritas-wien.at Im Rahmen der Implementierung von Qualitätsmanagementinstrumenten in Senioreneinrichtungen, ist die Notwendigkeit einer systematischen Erhebung der Lebensqualität der dort betreuten Klientinnen und Klienten in den Vordergrund gerückt. Da in diesen Einrichtungen mehr als die Hälfte der Bewohnerinnen und Bewohnern an einer Demenzform leiden hat sich der Bedarf nach speziellen Erhebungsinstrumenten, die für diese Menschengruppe geeignet sind, herauskristallisiert. Das Haus Schönbrunn hat sich zum Ziel gesetzt, ein valides Assessmentinstrument zur Erfassung der Lebensqualität aller Bewohnerinnen und Bewohner zu identifizieren und anzuwenden. Das Erkennen von Verbesserungspotentialen in verschiedenen Bereichen der Lebensqualität ist dabei das Hauptanliegen. Das Haus bietet insgesamt 76 BewohnerInnen und Bewohnern, aufgeteilt auf drei Etagen, Platz. Der Anteil der betreuten Menschen mit diagnostizierter Demenz liegt über 75%. Das in Deutschland entwickelte Instrument H.I.L.DE. (Heidelberger Instrument zur Erfassung von Lebensqualität bei Demenz) stellt eine umfassende und wissenschaftlich geprüfte Methode dar die Lebensqualität von an Demenz Erkrankten – unabhängig von der Schwere der Erkrankung – zu erheben und die entsprechenden Maßnahmen gezielt einzuleiten (Becker S., Kaspar R. und Kruse A. (2011): H.I.L.DE. Heidelberger Instrument zur Erfassung der Lebensqualität demenzkranker Menschen. Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern). Das Instrument erfasst sechs unterschiedliche Dimensionen von Lebensqualität. Die Durchführung erfolgt mittels eines Fragebogens, der von der jeweiligen Bezugspflegeperson der Bewohnerinnen und Bewohner beantwortet wird. Die gewonnenen Kennzahlen aus diesem Erhebungsbogen werden in Referenzbögen übertragen. Um eine entsprechende Auswertung vornehmen zu können werden die Bewohnerinnen und Bewohner einer von vier Kompetenzgruppen, die bei der Entwicklung des Instrumentes definiert wurden und die verbliebenen Fähigkeiten und Ressourcen berücksichtigen, zugeordnet. Die Erhebung der Lebensqualität wurde für alle Bewohnerinnen und Bewohner des Hauses durchgeführt, die bereits mindestens drei Wochen im Haus waren. Die Bearbeitung der Erfassungsbögen erfolgte durch die jeweilige Bezugspflegeperson. Im Haus Schönbrunn wurde die momentane Lebensqualität von insgesamt 73 BewohnerInnen erhoben. Zusammenfassend war erfreulich, dass die Gesamtlebensqualität eines Großteils der BewohnerInnen mit tendenziell positiv und eher zufrieden beurteilt wurde. Auch die Beobachtung von BewohnerInnen in Ruhe-, Aktivitäts- und Pflegesituationen ergab einen überwiegend positiven Gesamteindruck. Unterschiede bei der Teilnahme an gemeinsamen angeleiteten Aktivitäten wurden zwischen den einzelnen Etagen des Hauses festgestellt. Auch konnten Unterschiede im Schmerzmanagement festgestellt werden. Defizite im Bereich des baulichen Wohnumfeldes wurden ebenfalls durch das Instrument erhoben. Die unterschiedliche Beurteilung der Schmerzbelastung der leicht und mittelgradig demenzkranken BewohnerInnen in den einzelnen Etagen – die BewohnerInnen der Blauen Etage wurden signifikant öfter einer höheren Schmerzbelastung zugeordnet - regte zu einer Diskussion des Schmerzmanagements im Haus an. Die erhobenen Defizite im Bereich des individuellen Wohnumfeldes wurden im Leitungsteam diskutiert. Besonders in den Bereichen des Beleuchtungsmanagements, der Sicherheit im Badezimmer und der Möglichkeit zur Wahrung der Privatsphäre wurden Verbesserungen angestrebt. Die Anwendung des Instruments H.I.L.DE. hat interessante und diskussionswürdige Ergebnisse gebracht. Besonders die intensive Auseinandersetzung mit der Lebenssituation der einzelnen BewohnerInnen führt zu mehr Verständnis und lässt auf problematische Situationen besser eingehen. Langfristig gesehen wird eine fortlaufend regelmäßige Erhebung vorgesehen um die Wirksamkeit von gesetzten Maßnahmen in den einzelnen Bereichen der Lebensqualität zu überprüfen. Verzeichnis der Aussteller Die Veranstalter danken den Ausstellern für die Unterstützung der 3-Länderkonferenz Pflege und Pflegewissenschaft 15.-17.09.2013 Die Veranstalter danken den freiwilligen Helfern in der Durchführung der Konferenz: Für die Registrierung der Teilnehmer: den Schweizer Pflegefachfrauen und Pflegefachmännern der SBK Sektion St. Gallen - Thurgau – Appenzell Oberstrasse 42 CH-9000 St. Gallen Web: www.sbk-sg.ch FHS St. Gallen, Hochschule für Angewandte Wissenschaften Fachbereich Gesundheit Tellstrasse 2 Postfach 664 CH-9001 St.Gallen Web: www.fhsg.ch/gesundheit Die Veranstalter danken für die professionelle Durchführung der Konferenz vor Ort: Klinik Hirslanden AG Head Office/Referenz Anne Forster Finanz- und Rechnungswesen Seefeldstrasse 214 CH-8008 Zürich Web: www.hirslanden.ch Konzil - Gaststätten Hölzl - Gastronomie GmbH, Restaurant, See-Terrassen, Tagungs- und Veranstaltungshaus Hafenstraße 2 78462 Konstanz E-Mail: mail@konzil-konstanz.de Web: www.konzil-konstanz.de Kalaidos Fachhochschule Schweiz Departement Gesundheit Pestalozzistrasse 5 CH-8032 Zürich Web: www.kalaidos-gesundheit.ch Tourist-Information Konstanz GmbH Bahnhofplatz 43 78462 Konstanz am Bodensee E-Mail: info@konstanz-tourismus.de Web: www.konzil-konstanz.de MTS Medication Technologies GmbH Robert-Bosch-Str. 7 D-64293 Darmstadt Web: http://www.mts-mt.de Steinbeis-Transfer-Institut Stressmanagement, ganzheitliche Gesundheit und Prävention Max-Stromeyer-Strasse 116 D-78467 Konstanz Web: www.stress-burnout-frei.de Universität Witten/Herdecke, Departement Pflegewissenschaft Fakultät für Gesundheit Stockumer Straße 12 D-58453 Witten Web: www.uni-wh.de ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften Departement Gesundheit, Institut für Pflege Technikumstrasse 71 CH-8401 Winterthur Web: www.gesundheit.zhaw.ch/pflege 51 C M Y CM MY CY CMY K