23. Juli 2011 - Ecole d`Humanité

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23. Juli 2011 - Ecole d`Humanité
the
Newsletter Ecole d’Humanité
Januar | Januar 2012 Hasliberg Goldern, Switzerland
the
2 von der Schulleitung
January | Januar 2012
Von Zimbeln, Maultrommeln,
Trompeten und Ersten Geigen
Bildung als Entdeckungsprozess des eigenen Klanges
Barbara Hanusa MA 1989/90, seit 2007
Ende November 2011. Wie jedes Jahr haben wir zu einem
Elterntag eingeladen. Dreizehn Wochen ist das Trimester jetzt
schon alt, und die letzten Tage dehnen sich wie ein Kaugummi.
Da gehen wir am Ende dieses langen Herbsttrimesters, jung
wie alt, schon ziemlich auf dem Zahnfleisch, und doch mag
ich diesen Tag. Es hat etwas Festliches an sich, wenn wir die
Ecole öffnen, Gästen, nämlich Eltern, Geschwistern, Grosseltern,
Tanten und Onkeln, zeigen, wie wir Schule geben und wie wir
hier gemeinsam auf dem Hasliberg leben. Wir haben Gäste für
einen Tag, um uns über die Schulter schauen zu lassen. Das ist
gar nicht so einfach. Wenn 100 Gäste kommen, ist die Ecole
sofort nicht mehr die Ecole, bemerkt Ashley zu recht in seiner
Ansprache. Gleichzeitig wollen wir nichts Aufpoliertes sondern
die echte Ecole zeigen. MitarbeiterInnen öffnen ihren Unterricht,
eine Ausstellung zeigt Prozesse und fertige Produkte aus den
Kursen, es gibt Vorführungen aus den Nachmittagskursen und
eine gemeinsame Singgemeinde.
Aber wie arbeiten wir hier eigentlich? Was macht den
Unterricht an der Ecole aus? In dem lesenswerten, nachdenklichen Buch von Daniel Pennac über Schulkummer finde ich
eine Beschreibung von einer französischen Lehrerin über die
Idee Schule zu geben, die mir gefällt. Sie sagt: «Jeder Schüler
spielt sein Instrument, dagegen anzugehen lohnt nicht. Das
Knifflige besteht darin, unsere Musiker gut zu kennen und einen
Zusammenklang herzustellen. Eine gute Klasse – das ist kein im
Gleichschritt marschierendes Regiment, sondern ein Orchester,
das an einer gemeinsamen Symphonie arbeitet, und wenn in
deinem Orchester eine kleine Zimbel sitzt, die nur ting-ting
von sich zu geben versteht, oder eine Maultrommel, die nichts
als boing-boing macht, dann geht es darum, dass sie es im
richtigen Augenblick und so gut wie möglich tun, dass sie eine
erstklassige Zimbel und eine grossartige Maultrommel werden,
und, dass sie stolz auf den wertvollen Beitrag sind, den sie zum
Ganzen leisten. Da durch die Lust am Zusammenspiel jeder
Fortschritte macht, versteht am Ende auch die kleine Zimbel
etwas von Musik – vielleicht auf weniger glänzende Weise als
die Erste Geige, aber sie versteht und kennt dieselbe Musik…
Das Problem ist, dass Kindern eine Welt in den Kopf gesetzt
wird, in der angeblich nur die Ersten Geigen zählen».
Was mir daran gefällt, ist das Bild, dass jedes Kind der
Schule sein eigenes Instrument spielt, gegen das man weder angehen sollte, noch kann. Alle Erziehungsarbeit basiert auf dem
Respekt vor dem Instrument und dem Klang jedes einzelnen
Kindes. Und klingt diese Einsicht auch noch so banal, so gibt
es wohl kaum etwas Schwierigeres für Eltern und LehrerInnen
als genau diesen Respekt.
Nach dem Fest zum 100-jährigen Jubiläum der Ecole
d’Humanité im Sommer 2010 bekam ich als Rückmeldung einen
sehr eindrücklichen Brief von einer Mutter. Sie hatte die vielfältigen Vorführungen genossen, dabei die Talente der Jugendlichen
bestaunt und sich auf dem Nachhauseweg gefragt, welchen
Platz ihre Tochter im Ecole-Ensemble einnimmt. Aus ihrer Sicht
war es eher die Stimme einer Zimbel als die der Ersten Geige.
Der Brief ist eine warme und liebevolle Auseinandersetzung
einer Mutter mit dem Respekt für den Klang ihrer Tochter und
den eigenen Wünschen und Erwartungen an ihr Kind.
Table of Contents | Inhaltsverzeichnis
Von Zimbeln, Maultrommeln, Trompeten und Ersten Geigen 2
Falling…4
Wieder eine Unterstufe
5
Neue Mitarbeiter | New Mitarbeiter
6
Nachmittagskurse | Afternoon Courses
10
Glass Beads
10
Silberschmiedekurs
11
Neue Talente erkennen
11
Robotics
11
Dance
12
Little Steps Closer to My Dream
12
Tanzen für Glückshormone
14
The Effect of Afternoon Courses in The Ecole
14
Freiheit in der Wand…
15
Wolfgang Haas 25. August 1929– 23. Juli 2011
16
Nachruf für Lory Wallfisch
17
Grafikatelier fertiggestellt |
Graphic Arts Studio completed
18
Dear
19
People | Leute
19
Impressum
Editors | Redaktion
Guido Bieri & Natalie Lüthi-Peterson
Contact | Kontaktecolianer@ecole.ch
Foto Frontpage | Titelseite Nora Schaub Chiara Reinle beim Steinmetzen während der Intensivwoche 2011
Reverse Side | Rückseite Nora Schaub Niklas Menke beim Steinmetzen während der Intensivwoche 2011
from the directors
Dabei ist der Respekt nur die eine Seite der Medaille. Die
andere Seite ist die Frage danach, wie Kinder und Jugendliche
das eigene Instrument, die eigene Klangfülle erkennen können.
Und wie bekommen SchülerInnen die Bühne, auf der sie sich
mit ihrem Instrument zeigen können?
Hier kommt die besondere Struktur der Ecole mit ihrem
Ernstnehmen der Nachmittagskurse in den Blick. Diese sind kein
schmückendes Beiwerk unter dem Motto «nice to have», sondern
sie sind zentraler Bestandteil des Schulprogramms. Getreu nach
Pestalozzi steht das Lernen mit Kopf, Herz, Hand und Fuss im
Zentrum allen Lernens – morgens wie nachmittags. Dabei müssen
wir gar nicht auf Pestalozzi zurückgreifen. Erkenntnisse aus der
kognitionspsychologischen und neurobiologischen Forschung
sind zentral für die gegenwärtige Pädagogik. Der Neurobiologe
und Professor für Psychologie, Manfred Spitzer, hat ein anregendes Buch über die Vorgänge des Lernens geschrieben (Lernen:
Gehirnforschung und die Schule des Lebens, Heidelberg 2002).
Gelernt wird durch Handeln! Mit diesem plakativen Satz lässt
sich Spitzers Erkenntnis zusammenfassen. Spitzer betont, dass je
aufmerksamer wir uns mit etwas beschäftigen, umso nachhaltiger
auch das Lernen ist. Als wichtigste Faktoren des Lernens stellt er
aktives Handeln und Forschen, die Erfahrung mit allen Sinnen
und intellektuellen Fähigkeiten heraus.
Bildung ist bei uns als ein ganzheitlicher Entdeckungsprozess des eigenen Instruments angelegt. Auch wenn der Begriff
«ganzheitlich» ein arg strapazierter ist, will ich auf ihn hier nicht
verzichten. Ganzheitlich heisst, dass niemand zum Lernen in
unserer Schule ausschliesslich seinen Kopf gebraucht. Das fängt
schon am Morgen mit der Putzpause an und hört am Freitagnachmittag mit der Freitagsgruppe noch nicht auf. Jeder Tag ist
so angelegt, dass am Nachmittag zwei bis drei Stunden Sport,
Handwerk, Musik oder Kunst auf dem Programm stehen, zum
Teil auch eigenverantwortlich von SchülerInnen für SchülerInnen
organisiert (siehe ab S. 10).
Vor ein paar Wochen habe ich andere Schulleitungen von
Schweizer Internaten durch unsere Schule geführt. Im Abschlussgespräch richteten sich viele Fragen auf die Kompetenzen und
das Profil unserer MitarbeiterInnen. Da ist mir aufgegangen, dass
alle unsere MitarbeiterInnen nicht allein für ihr akademisches
Unterrichtsfach stehen, sondern dass sie je auch etwas Anderes
richtig gut können. Ob Ski fahren, klettern, tanzen, steinmetzen,
schmieden, tischlern, Instrumente bauen, zeichnen, musizieren,
Theater oder Basketball spielen, jonglieren, stricken oder weben
und vieles mehr. Die Fülle von Fähigkeiten und Fertigkeiten
unseres Kollegiums ist so faszinierend wie die Klangfülle eines
erstklassigen Orchesters. Erwachsene zeigen in ihrem Alltagsleben, wie wichtig ihnen selbst die Aktivierung ihres ganzen Seins
ist. MitarbeiterIn an der Ecole ist man ebenfalls mit Kopf, Herz,
Hand und Fuss.
Während ich diese Zeilen schreibe, kommt meine 10-jährige
Tochter Klara singend aus ihrem Französischunterricht: «boule de
neige, flocon de neige, neige, neige, neige…» so klingt ihr Lied.
Sie war gerade zum Französischunterricht mit Frédéric und ihrer
Gruppe aus der Primarschule im ersten Schnee auf der Mägisalp.
Die Vokabeln sind durch eine Schneeballschlacht («Hi,hi, ich habe
Frédéric abgeworfen!») handgreiflich erfahren und dabei gelernt
worden. Im Geheebhaus sehe ich Tabea und Helena an ihrer in
der Intensivwoche eigenständig erarbeiteten Tanzchoreographie
feilen. Der Tanz wird immer wieder verändert und entwickelt
sich zur vollen Reife hin. Am Elterntag gab es den ecoleeigenen
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Blaze Needham spielt die Zimbel
Ziegenkäse zu kosten. Ein Produkt, dem zähes und intensives
Arbeiten im Ziegenprojekt vorausgegangen ist. Und so gibt es
unzählige Begebenheiten und Beispiele aus dem Ecoleunterricht
– morgens wie nachmittags – in dem durch Handeln gelernt wird.
Kinder und Jugendliche entdecken den eigenen Klang in unserer
Schule durch vielfältiges Ausprobieren. Die Suchbewegung kann
vor allem in den ersten Trimestern in die Breite des gesamten
Kursangebots gehen und immer wieder gelingt es, dass sich die
Konzentration an etwas festmacht: Jemand findet seinen Platz
in einer Tätigkeit. Dann findet Einwurzelung und Vertiefung
statt. Dadurch wird der jeweilige Klang klarer, intensiver und
facettenreicher. In solchen Momenten müssen wir als Schule
aufpassen, dass wir den Prozess nicht stören. Und am Ende einer
solchen Entwicklung kann passieren, dass von einer vermeintlichen Zimbel Trompetenklänge im Schulorchester zu hören sind.
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von der Schulleitung
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Wieder eine Unterstufe
Falling…
Seit dem Schuljahr 2011 | 12 gibt es wieder eine 5. | 6. Klasse an der Ecole. Frédéric Bächtold unterrichtet
mit erfahrener Frische und Freude acht neue EcolianerInnen. Was sie neben viel anderem gemacht
haben, erzählen zwei von ihnen gleich selber.
Graduation Address June 2011
Ashley Curtis MA 1988–1993, 1995– 2004, since 2009
When I was lying in the hospital a couple of weeks ago a song
by Paul Simon kept running through my head. The song is called
“Learn How to Fall”, and the first lines are, You got to learn how
to fall, before you learn to fly.
Given how I ended up in the hospital, it was obvious to me
why these lyrics kept going through my mind – less obvious was
why I kept thinking of this graduation ceremony at the same time.
But now I think I’ve figured it out.
One version of high school graduation has you graduates
being set loose, after 18 long years of parents, almost as many
of school and teachers, and in most of your cases several years of
Family Heads enforcing Ecole rules – set loose to fly off on your
own, and up and away you will soar to endless freedom and accomplishment!
It sounds pretty nifty, but it usually doesn’t happen like that.
You’re not going to fly off just like that, because you have to learn
how to fly – and if you’re going to learn how to fly, you’d do best,
as Paul Simon suggests, to learn how to fall, too.
I hope you’ve learned something about flying here at the
Ecole, but I also hope you’ve learned about falling. I know that
some of you have, and in a very literal way: rock climbers learn
how to fall, and we have some climbers here; dancers certainly
do, and we have several dancers; gymnasts; people who
do judo and Aikido; freestyle skiers; soccer goalies – all
learn how to fall. Cats fall well, instinctively. Anything
smaller than a mouse, I’ve heard, doesn’t even have
to worry about falling– air resistance takes care of
the problem for them. If you drop a spider from the
Empire State building, it’s not going to get hurt as
it hits the pavement. Sleeping people tend to fall
well. Little children fall well, but as people grow up
they tend to lose this ability, and fall badly – they
tense up, afraid of getting hurt, and because they’re
tense their bodies don’t absorb the impact well, and
then they do get hurt.
When I say that I hope you’ve learned how to fall, though, I’m
obviously not really talking about physical falls. I’m talking about
making mistakes; I’m talking about failing at something, be it a test
or a relationship or a job; I’m talking about finding yourself walking,
metaphorically, down the wrong path, recognizing it, and figuring
out what to do about it. And I have some suggestions for you
I. First, accept that you will fall. You’re going to see hard
times, you’re going to make mistakes, you’re going to make a
mess of certain things, sometimes such a mess that you’ll feel
like despairing. Knowing this in advance can help you deal with
it when it happens.
II. Accept the fall itself, roll with it. If you tense up and deny
the fall – this can’t be happening to me, no, it’s not my fault, I can’t
really have done that, why is the world treating me so badly – it
usually ends up worse.
III. Realize that you only really learn deeply by falling. I remember reading about a great mathematician who, as a student,
News
hated to get 100% on
his tests – he knew that
he learned nothing from
such tests – they were a
waste of time. The only
tests that were interesting
to him, the ones he longed
for, were the ones on which
he made mistakes. These he
found fascinating. From these
he could advance. I think this
is true of just about everything,
not just math and school. A lot
of things we do correctly are probably largely correct because we’re
lucky or on some kind of functioning
automatic pilot. I think the things we
understand most deeply are those that
we have once got dramatically, abysmally
wrong.
It’s interesting to think about babies
as they learn to walk – think of Espen and
Matti and Joschka. How do they learn?
By falling again and again and again.
Thinking about the process makes you
realize, in fact, that walking is simply a
lot of controlled falling. Each time you
take a step, you start falling; what toddlers
have learned, and what we all can still do, is simply to break the
fall as your foot hits the ground. We could think of the 6-day
hike as a 6-day series of controlled falls that take you, say, from
Malesco to Premosello.
Einstein once said, Anyone who has never made a mistake
has never tried anything new. Soon you will leave the Ecole. I
hope it has been a place where you have tried many new things.
Trying new things is how you learn to fly. But I also hope it’s been
a place that has allowed you to make mistakes, that has let you
learn how to make mistakes: how to recognize them, how to
honestly face up to them, how to roll with them, how to learn
from them, and how to expect them. I haven’t said a lot about
learning how to fly, because I think you’ve all probably thought
a lot about this. You don’t need me to get you excited about
the new experiences you’re going to be jumping into very soon.
I’m about to give you your diplomas. In each of them I’ve
placed a very modest gift. This gift grew on the Hasliberg, and
perhaps it will remind you sometimes of the sublime natural surroundings you’ve been living in while at the Ecole. It’s especially
supposed to remind you, however, of the fact that falling is a
part of living, and that falling can be done with grace and dignity.
In fact, these little seeds, first plummeting headlong but then
spinning and dancing to a soft landing, are an excellent model
of how we might learn to fall ourselves.
vlnr: Minh Phi Guillod, Andrin Croce, Jeremiah Jäger, Klara Hanusa, Jann Andri Klug, Elsa Stampfli, Shiva Altug, Laïs
Bürki und MA Lena Schönewald, die die Älteren der Gruppe in Französisch unterrichtete.
the
6 People
January | Januar 2012
Neue Mitarbeiter | New Mitarbeiter
… und andere Veränderungen | … and other changes
Neue MA in Uhrzeigerrichtung von oben rechts
zu oben links | New MA clockwise from top right
to top left: Rohan Lewis, Phil Oechsli, Adrienne
Bosworth, May Wu, Blair Lanier, Oriane De Fenoyl,
Celia Olsen and Aaron Lane
the
Leute
January | Januar 2012 7
Adrienne Bosworth
Currently an Ecole practicant, I am a senior at Quest University Canada, a new
university near Vancouver, British Columbia. As part of my degree I am required to
spend several months completing “Experiential Learning”—a hands-on opportunity
to better understand how my academic studies relate to the real world. Knowing the
Ecole through friends, I was fortunate to be able to spend the semester here teaching
English. Originally from Alaska, I didn’t think mountains could impress me, however
Hasliberg has proved me happily wrong. I am thankful for all the funny little things
at the Ecole that come together to make it the colorful, lively and moving experience
that it is. I have learned much more here than I ever expected, and imagine someday
I will find my way back—to wake once again with the gong ringing in my ears.
May Wu
It was a big decision for me to leave China and become
a Praktikantin in the Ecole. But I am very grateful that
I came and got the chance to experience the unique
education concept and practice here, not to mention
the joy of living in the amazing Alps.
I was serving as a voluntary teacher in an organization called „Teach For China” last year, working in
under-developed parts of China. That's where it came
clear to me that education should absolutely not be
about scores and instead, a lot more beyond scores.
Having my own school in China and pushing education
reform forward have been my dreams. I feel blessed to
be able to contribute to and also take away a lot from
the ecole, to celebrate diverse cultures and also present
China together with Chinese students. This is definitely
an important experience, which will have a big impact
on my life.
Philip Oechsli
My introduction to the Ecole D'Humanité began long
before I came to the Hasliberg last January. In the
previous summers, while working for Luethi-Peterson
Camps, I would hear fragmented stories of Ecole life
and philosophy. Each anecdote added to the mythos
of this place, but I never imagined ending up in such
an amazing school. Last winter, a serendipitous Ecole
invitation found its way over to me while I was visiting
my hometown of Louisville. Without a moment's notice,
I knew that this is where I wanted to go. I came here
less than two weeks later as a Helper, and have since
become a Practicant teaching film photography in the
school's darkroom.
the
8 People
January | Januar 2012
the
Leute
January | Januar 2012 9
Maya Wirz
Franziska Bürki
Schon bald ist`s ein rundes Jahr das ich hier lebe. Ich bin Maya, lebe seit 45 Jahren meistens mehr, manchmal weniger gerne, bin oft ausgeglichen, eher eine
langsame Denkerin, berührbar, interessiert und ja, dankbar. Am liebsten tanze
und zeichne und arbeite ich. Mein Herz trage ich in den Händen und es leuchtet
mir den Weg rundum, macht ganz was Herzen eben so tun.
Zur Zeit ist meine Hauptherausforderung eine mir altbekannte, nämlich meine Gedanken, Ideen, Anliegen, Wissen und Unwissen in unmittelbar gesprochene
Sprache zu bringen. Laut zu sprechen, mich mitzuteilen und dabei die einzelnen
Bäume im Wald immer noch wahrnehmend. Das ist wichtig und schön an der
Ecole: gehört zu werden und zu hören.Hauptfreude ist auch altbekannt: gemeinsam an einer Idee werken und
wirken. Und alle meine Beziehungen natürlich!
Ich bin hier um Leiterin der Hauswirtschaft zu sein. «Die Hauswirtschaft»
meint unser Zuhause, den Herd der Ecole sozusagen. Der Ort der Alles befeuert,
nährt und vieles ermöglichen oder vereinfachen mag. «Leiterin» ist Eine, die
leitet. Bestenfalls durch sich selber. Leiten, gleiten, begleiten, aus-, herum-, darüber-, mittendurch-, hervor- und darüberhinwegleiten. Beim Leiten wird etwas
transportiert und weitergeleitet. Und wir können auch verleiten: vernetzend oder
verwirrend. Jedenfalls fällt sofort auf was für eine abwechslungsreiche und vor
allem bewegliche Tätigkeit das ist! Gleichzeitig ist es bis zum sprichwörtlichen
Knopf in der Leitung auch nicht weit. Mein ganz persönlich Solcher ist zur Zeit
eben die Wirtschaft des grossen Hauses Ecole, einem dicht vernetzten, beweglichen und farbigen Wesen, das mir beim Erkunden und Einarbeiten öfters die
Sinne verwirrt. Zum Glück bin ich nicht alleine hier!
Ob «wirtschaften» mit schaffen verwandt ist? Hoffentlich, denn schaffen
(in der Schweiz auch das geläufige Wort für arbeiten) ist eine gewaltig schöne
und einfache Tätigkeit. Und hier wird erschafft als gäbe es nur das Heute: Ideen,
Beziehungen, Gespräche, Gedanken, Projekte, Wissen, Kunstwerke, Zukünftiges. Und, als Beispiel: Putzpausen! Und weil der Mensch mit Wert schaffen
und wachsen will, erledigen wir diese in Leichtigkeit und gemeinsam, dann ist
der Herd bewirtschaftet und alle Leitungen fliessen frei. Das gibt Freiraum für
alle und für noch angenehmeres Schaffen! So werde ich gerne eine Leiterin in
Vielen, oder ein Knotenpunkt des genialen Geflechtes das wir Leben nennen.
Ganz nach dem Motto „lets share and hold values“. In diesem Sinne wünsche
ich uns Allen das Beste!
Schulsekretariat seit August 2011
Franziska Bürki
Secretary since August 2011
In August, I took over Christiane's job in the main office. Believe
it or not, I was a Kameradin in the seventies for one and a half
years (extern).
I left the Haslital when I was 19 and lived mostly in Zurich.
All my life I developed a very special relationship with Greece.
In 1996, I moved to a lovely island in the Kyklades called Paros.
I lived there for 14 years until in 2010 my daughter and I came
back to Switzerland.
We started off in Lucerne as I was afraid to move straight
to the mountains after the expansiveness of the Aegean Sea.
After a difficult year there - we didn’t know a single person and
had to adjust to the Swiss way of life again - I decided to come
back to my roots, my family, and friends (AND to the mountains).
The rest is a miracle.
I have a job that I love and my daughter is in the best school.
How do I feel being back here after so many years? I feel
at home. Having lived abroad for quite some time, I enjoy being
part of this small international community very much.
Of course the Ecole is not the same, but the heart of it all
is untouched. Many of the people from back then are still here
and I honor their passion for this great place.
I wish that the students see all this and realize that they
are so lucky to be here, just like myself.
You just call out my name and you know wherever I am I'll come runnin'
to see you again…, ich höre noch heute wie meine Mitkameradin Elvira
dieses (unser) Lieblingslied singt und mit der Gitarre begleitet. James Taylor,
You've got a friend. Das war in den siebziger Jahren, als ich während 1
1/2 Jahren externe Schülerin war an der Ecole. Und nun, während ich das
schreibe und in den Erinnerungen schwelge, tauchen Namen in meinem
Gedächtnis auf, Momente und Situationen. Habe ich damals schon geschätzt, hier sein zu können?
Das Haslital habe ich nach meiner Ausbildung verlassen. Lange war
ich in Zürich und habe dort beim Schweizerischen Studentenreisedienst
(SSR) in der Griechenland-Abteilung gearbeitet. 1996 bin ich auf die
wunderschöne griechische Insel Paros gezogen wo ich die letzten 14
Jahre bis 2010 lebte.
Vor 1 ½ Jahren beschloss ich, mit meiner damals 10-jährigen Tochter
in die Schweiz zurückzukehren, vor allem der Schule wegen.
Zuerst versuchten wir es in Luzern – weil ich mir nicht hätte vorstellen können, von der griechischen Weite direkt in die Schweizer Berge zu
ziehen. Nach einem einjährigen Umweg sind wir dann doch hier am Hasliberg und in der Ecole angekommen. Trotz der Berge. Oder wegen ihnen.
Ein Geschenk
Ich habe mich hier sehr gut eingelebt, es scheint, als wäre ich nie weg
gewesen, zumal es Vieles gibt, das damals schon war. Menschen, Häuser,
Veranstaltungen, ja sogar Lieder….
Ich will damit nicht sagen, die Schule hätte sich nicht verändert. Das
Schöne ist, dass sie im Kern gleichgeblieben ist.
Es ist schön, ein Teilchen im Ecole-Puzzle zu sein, ich liebe dieses
internationale, kleine Dorf. Weil ich lange im Ausland gelebt habe, fühle
ich mich gerade hier besonders wohl.
Wäre ich heute wieder Schülerin hier, dann würde ich jeden Tag
zu mir sagen: Was hast du ein Glück, in diese Schule gehen zu dürfen.
Ursula Simen
Christiane Ristow
Here is a little quiz for you: What happened if an old one becomes a new one?
Returning to the Ecole? No, never left.
„Back to the future”? Not at all.
Face lifting? Not either.
I simply moved my chair from one office to another. Since August 2011, I'm no longer the
Secretary of the main office, but the Secretary of the American program.
Thanks to Sandy Fichter, who retired, I had a smooth start and I'm grateful to Melissa
and Ashley who gave me that opportunity.
It is a wonderful new challenge and I'm looking forward to meeting every one and
every thing on every day.
U
R
S
U
L
A
nbekannt sei ich, und darf mich darum noch kurz vorstellen,
eden soll ich über Hobbies wie Lesen, Reisen und Kochen mit internationalen Kellen.
pielgruppe, Schulpflege und Politik nutzten auch mein umtriebiges Gebuhle,
nd dazu ein Sitz in der Aufsichtskommission einer Kantonsschule
assen erahnen mein Interesse am Bildungs-Urwald
rbeitete ich doch (studiert: BWL) in einem nationalen Berufsverband.
S
I
M
E
N
ommer 2000 zogen wir für 11 Jahre in die Ferne,
n Belgien, Deutschland und Frankreich lebte ich gar gerne.
einen zweiten Beruf durfte ich in den 3 Jahren Bayern studieren,
ndlich konnte ich mich auch Homöopathin und Heilpraktikerin «fieren».
un brauch ich beides hier: es halten mich in Ecole-Schwung: die Gesundheitsbe-
auftragte wie auch die Buchhaltung.
Statistik:
1 Ehemann (Enrico) und mit ihm (seit über 22 Jahren)
9 verschiedene Wohnorte (davon 3 im Ausland waren),
6 Katzen plus ein Kätzchen und der Hund,
3 Kinder (Luca, Celina, Ivana) – alle gesund!
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10 Nachmittag
Rubrik
January | Januar 2012
the
Rubric
Afternoon
January | Januar 2012 Nachmittagskurse |
Afternoon Courses
11
Robotics
Winnie Qiu
My passion is to create. I love the idea of giving life to nothingness.
The unconventional, diverse afternoon schedule at the Ecole not
only allows me to explore freely in fields that I have never had
experience in, such as silversmithing and graphic design; but also
fosters both my intellectual and personal growth. Two terms ago,
I joined an art design class with Maria and I gained helpful skills
in dimensional design. It was an excellent course; recently, I used
the drawing skills that I learned to benefit my robotic project during intensive week.
I enjoy the whole inventive process, from pieces of random
plastic to structural design to computer programming to a mobile robot. It makes me feel content while watching parts come
together and start making sense. Thanks to the Ecole I can unfold
my creativity.
Um die 100 unterschiedliche Nachmittagskurse werden jedes Trimester angeboten. Oft dauern einige saisonabhängig nur ein Trimester. Die Mehrzahl hingegen können jedes Trimester wiederum
besucht werden. Hier haben die SchülerInnen die Chance ihre Fähig- und Fertigkeiten langfristig
auf- und auszubauen.
About 100 different Afternoon Courses are offered every term. Often they last just one term due to
seasonal conditions. Others, actually the major part, can be attended every term. There the students
can build up their abilities on a long-term base.
Glass Beads
Randa Toko
Winnie during
Intensive Week
I made my very
first bead during
the work shops
of the orientation days; it came out as a
shapeless lump of glass. This
hand-work requires calm in order
to achieve precision in detail. Although I am meticulous I believed
I did not have potential to do
well in glass beads since I
am a quick-tempered and
impatient person. I have
often experienced being
annoyed at a bead I have
worked on for 40 minutes and to just put it
in water which makes
it pop instantly, destroying it, because of the fast
temperature shift. However after my first disastrous
experience, this activity has so
fascinated me that I have taken
6 trimesters of classes since, two
of which I have taught to beginners.
I often spent hours in the work shop during
Sundays, inebriated by the ruby-looking hot
glass chatting and making beads with Blaze
Needham, who was my first beads teacher and who later became one of my closest friends.
Glass beads making has a lot to do with experimenting:
it's common to start out with one design in mind, but then
begin to use new techniques, try something new and to finish
a wonderful bead. Practice allowed
me to improve my skills, to
nourish an intense passion for
this hand-work. Spending
time by the flame of the
lampwork, working on
beads or teaching others I noticed that every
glass bead “artist” develops a personal style.
There are ones who like to
make animals or objects
looking beads, others
who prefer making
beads with a lot of
dots or colours, and
others who simply
enjoy messing around
with the hot melted
glass and creating extravagant shapes. What
I personally like the best
is to re-create nature patterns, like animal fur, skin,
eyes. For example I designed
some necklaces with beads
fused in the pattern of a tiger,
a zebra, a coral snake, a flamingo,
and frog eggs.
This hand work
gave me the possibility
to discover and feed a creativity
which I have never before had the
chance to explore.
Silberschmiedekurs
Handwerkliche Schulung bildet den Charakter auf vielseitige Weise und wirkt der immer weiter
fortschreitenden fachlichen Spezialisierung entgegen.
Handwerkliches Tun schult das Auge, fördert sowohl das logische Denken als auch die Fantasie
sowie die künstlerische und technische Begabung. Aber auch Initiative, Geduld und Verantwortlichkeit für das eigene Werk wollen gelernt sein.
Die KursteilnehmerInnen üben sich von Anfang an – je nach Alter und Begabung – an persönlichen
Entwürfen und fertigen danach ihre eigenen Arbeiten wie Ringe, Broschen, Löffel, Anhänger,
Dosen. Dieser Kurs gibt jungen Menschen eine ideale Chance, die Ganzheitlichkeit des handwerklichen Tuns zu erfahren. Marylin Reynolds
Neue Talente erkennen
Zebulon von Oppeln
Ich schreibe über den Kurs Silberschmieden. Ich bin in diesem Kurs jetzt
schon mehrere Trimester und hab dort viel gelernt und hergestellt, so
wie ein paar Ringe, einen Jing und Jang Anhänger und noch andere
Sachen. Silberschmieden, ist finde ich ein sehr schönes Handwerk,
wo man neue Dinge lernt und man sehr schöne Sachen schaffen
kann. Mir bedeutet dieser Kurs eine Menge, und ich hoffe, dass ich
ihn auch noch oft belegen kann und somit auch neue Dinge lernen
und herstellen kann. Ich finde es sehr schön, dass man hier solche
Sachen wie Silberschmieden machen kann, da man in solchen Kursen
vielleicht auch neue Talente von einem selbst erkennen kann und wie
ein ehemaliger Ecolianer dann vielleicht auch als Beruf ausüben kann.
the
12 January | Januar 2012
Nachmittag
Course
Dance
in your body – in your mind
Dancing means flexibility, coordination, creation, shaping, trusting, working together, listening, following, breaking away, freeing yourself from uniform; it strengthens body and mind.
Dancing tickles your mind – is exciting and uplifting. It is body language which needs no words.
Dancing demands discipline and practice. It strengthens our will. We offer various dance forms like
hip hop, breakdance, folk dance, step dance, contemporary dance, contact improvisation, dance
theatre and capoeira. The students often put in extra time to prepare for performances. Since this
summer we have a practice room with a large mirror and a real dance floor. Students develop dance
projects and involve other students. They learn how to teach and lead a group.
Jimmy Tshering from Bhutan started a Hip Hop and Break Dance class a few years ago and built
it up to a professional level. The pieces he created and brought to stage with the classes are incredibly energetic, creative and brought to perfection. Helen Needham
Little Steps Closer to My Dream
the
Afternoon
January | Januar 2012 The second time I stepped into music was in middle school,
and it was a different experience. My parents they took care of me
so much that they didn't want any harm to come to me. I didn't
have any time to hang out with my friends and to get to know
the outside world. One night I changed the channel and I saw a
dance movie that was showing. I fell in love with dance. I could
feel the exhilaration in my veins and I told myself that I would
learn how to dance. But I didn't have any chances. Whenever I
mentioned it to my parents they changed the topic or ignored me.
Now that I know music can be in different forms, I can feel
good about music. I appreciate my parents sending me to music
school because it helped me learn to concentrate on things.
When I hear classical music I feel chill and relaxed because I have
experienced it before and now it is not my responsibility. Before
I played music on instruments, and now I feel music by dancing.
When I turn on the radio and hear the Hip-Hop, Rap, Club music
or Rock I just can't stop myself from dancing. My first year at the
Ecole there were dance evenings with all the awesome people
and I finally had the chance to dance. A friend of mine Jimmy
noticed that I liked dancing and offered me a place in the dance
13
crew. I enjoyed it and I got really into dance, so I started to watch
Youtube and tried to learn some new moves from it. Last summer I offered a dance class with my sister Vicky and we tried to
teach them the best we could. I liked the challenge of teaching,
everyone has such different learning styles. At the end we had
a really nice performance, and people loved it. I was proud of
my students and myself.
If I didn't come to the Ecole I would still have the same
regular boring life in Taiwan. I would probably be a really bad
student, because I was not good at school and there were so
many students in the class room the teacher wouldn't care what
you did. I worked for six years on music, but I would not continue
because I would be sick and tired of classical music. Now that I
am here I have the chance to change my opinion of music and
now I like music more than I did in music school. Music makes me
happy, and I forget my problems when I am depressed. When I
listen and dance to music I don't feel the pressure of life anymore.
Through Music and dance I have found myself – I have changed
the way I am. Now I try to teach other people who like to dance,
and help to find the way they are.
Andrew Chen
Music is art. Music is language. Music is color and without music there is no life, art, mood. Different types
of music can make any living thing happy, sad, angry or
relaxed. Everything makes music, such as wind blowing
the trees and leaves falling on the ground and people walking
though the leaves. Even steps on the street and a heart beat
make music. The beat is the base of music. We need music to
dance to, and music makes us want to express ourselves. From
the ways I have been involved in music in my childhood,
I know now that different ways of experiencing music
can change the way I am.
I was in a music school for six years because
my parents wanted me to be. Everyone in my class
knew how to play instruments, and I had to push
myself to be better and better then in the end of
the trimester we had a test to show how well you did.
My violin teacher and I spent a lot of time practicing.
Sometimes I just thought, ''Why am I doing this I don't want
to be a violin player the rest of my life''. I went to her house on
Saturdays and my dad waited for me in the car till I called him. During
the week I had to wake up at six AM because I lived far away from
the school and the school started at eight. We had four hours of
morning courses, and we had ten minute breaks between them.
In the afternoon we went to the individual music rooms, there
were 59 rooms and every room had one piano and a place to put
the books. Every day had a different schedule, with classes like
singing lessons, orchestra or Chinese orchestra. Some times we
went out and had music competitions with other schools. During
the competitions I felt goosebumps and I could feel that everyone
was nervous. Because I had so much music in my life I didn't get
pumped about it — I was stressed and annoyed with music. It took
all my free time and made my life boring.
Andrew Chen in action
Andrew (right) and Jimmy together on stage during the Intensive Week performance
the
14 January | Januar 2012
Nachmittag
January | Januar 2012 15
Tanzen für Glückshormone
Tabea Abel
Was ist Tanzen? Für mich eine meiner grössten Leidenschaften.
Immer könnte ich tanzen, jedes mal nach meinem Training fühle
ich mich neu beglückt und voller Energie!
Mit vier Jahren begann ich Ballett, mit zehn Jahren das
Hip-Hop Tanzen und mit zwölf Jahren – der bis jetzt für mich am
stärkste anhaltende Tanz – der Modern Dance.
Heute bin ich 15 Jahre alt, und dies ist nun mein zweites
Jahr an der Ecole d'Humanitè. Der Unterschied beim Tanzen von
Zuhause zur Ecole war für mich anfangs ein bisschen schwer! In
meiner Tanzgruppe hatten wir eine Lehrerin, die uns die Choreographien beibrachte, wir mussten sie umsetzen und kurz darauf
fuhren wir zu Turnieren.
Mir war bei meiner Entscheidung klar, dass mein EcoleAufenthalt das ändern würde.
Anfangs war es für mich ein bisschen schwer, da das Tanzen
komplett anders gestaltet war. Mit der Zeit jedoch habe ich gemerkt, dass Tanzen viel mehr ist als nur eine erlernte Choreografie
und eine gute Note. Es hat sich eine neue kreative Seite in mir
entwickelt, für die ich endlos dankbar bin.
Hier habe ich gelernt eine Choreographie selbst zu entwickeln, eine eigene Show aufzubauen und zusätzlich von anderen
Leuten verschiedene Stile kennenzulernen. Am Ende steht die
Präsentation von allem was man selber erarbeitet und einstudiert
hat – ein wunderbares Gefühl. Das ist eine ganz neue Erfahrung,
die, wie ich finde, jeder kennen lernen sollte.
Ich bin unendlich glücklich, so etwas erleben zu dürfen!
Basketball Team 2011
it also passively teaches you about the group and the individuals, drawing each of them closer to you by having some sort of
connection. This is also one of the reason why I continue to take
basketball in the afternoon, I not only improve my basketball skills
but I also learn the value of team spirit and team work.
I also get to know each of my team mates better and they
eventually become my brothers. Ecole's scintillating idea of balancing theoretical and “Hands on Work” by offering variety of
courses in the afternoon makes the Ecole unique and the strategy
of educating students, effective.
Freiheit in der Wand…
Tabea im «Tanzstudio»
Geheeb 3
Golo Wyttenbach
Seit ich das erste mal geklettert bin (vor einem Jahr), habe ich mir
nie Gedanken darüber gemacht, wie fest ich diesen Sport mag
oder mögen werde.
Klettern hat mir sehr viel beigebracht:
- Die Natur und Umgebung zu schätzen.
The Effect of Afternoon Courses in The Ecole
Jimmy Tshering
The thrill, the excitement and the intensity together amplify the
ecstasy in ones face. Basketball is a game where all the five players
have a different job to perform on the court, a game where the
bench players motivate the main players by simply sharing their
enthusiasm and being ready to sub (used often rather than substitute) in any time and a game “where amazing happens” (NBA).
Basketball is just as similar to any competitive team sport,
but the reason why I chose to play basketball more than any other
sport is because it is simply fun and also it is a sport where I see
my team mates put just as much effort as their academics (they
would wake up at 6 o'clock to go jogging and do fitness training
if they have to) and set the same goal, which is to win the Swiss
Group of International School (SGIS) tournament. I have played in
the first five as the point guard for five years and I was the captain
for 4 years. In this time, I have managed to help my team earn
three trophies, a second and a third place in the first division and
a first place in the second division. I would have never been able
to help my team earn these trophies if the team wasn't dedicated
and also if Ecole hadn't offered basketball in the afternoon.
The value of offering afternoon takes the level of education
into a different level. In this school you experience a variety of
courses such as folk dancing, silver, dancing, black smithing and
baby sitting. In any of these courses you learn something, it is
conspicuous that you learn what has been taught in the class but
- Ich habe gelernt geduldig zu sein, denn je mehr ich trainierte, um so besser wurde ich und um so mehr Spass machte
es mir.
- Ich konnte meine überschüssige Energie beim Klettern heraus
lassen und mich auch besser in der Schule konzentrieren.
- Dass man dafür nicht der Stärkste in der Schule sein muss,
jedoch trotzdem seinen Körper beherrschen soll, sondern,
dass es einfach jeder lernen kann.
Da ich im Matura-System bin, habe ich manchmal recht viel zu
tun und da brauche ich klettern einfach, weil ich dabei abschalten
kann und einmal für vier Stunden nicht an die Schule denke. Dass
ich nur an einem Seil angemacht bin, spezielle Schuhe anhabe,
mit Expressen probiere die Wand zu erklimmen und natürlich mit
meinem/-er vertrauenswürdigen Sicherer/-in auf mein Ziel losgehe,
befreit mich und macht mich glücklich.
Ich hoffe, ich werde mit diesem Sport noch viel zu tun haben
und versuche deshalb im Sommer den J+S Leiterkurs Sportklettern
zu bestehen.
Have a good Knorzi (7a+)
the
16 People
January | Januar 2012
Wolfgang Haas
Leute
the
January | Januar 2012 17
Nachruf für Lory Wallfisch
25. August 1929– 23. Juli 2011
So hat Wolfgang einmal seinen Lebenslauf skizziert
- Schule: Ecole d'Humanité
- Frühjahr 1948: Eidgenössische Maturität in Bern.
- anschliessend Ausbildung zum Schauspieler am
Bühnenstudio in Zürich.
-bis 1955 Engagement an Schweizer Bühnen.
- von 1955 bis Herbst 1962 Engagement an Deutschen Bühnen.
- Herbst 1962 bis Frühjahr 1964 Oberseminar in
Zürich: Ausbildung zum Primarlehrer.
- Schuljahr 1964 I 65: 5. Klasse in Pfäffikon, Kt.
Zürich.
- seit Ostern 1965 an der Ecole d'Humanité tätig.
Weiss jemand, der diese Zeilen gelesen
hat, etwas Wesentliches von Wolfgang?
Wolfgang Haas
Man weiss nur: zuerst war er Schauspieler.
Man hat erzählt, dass er in der Rolle als jugendlicher
Liebhaber sehr erfolgreich gewesen sei. Aber wie
lange kann man diese Rolle authentisch ausfüllen?
Solche Überlegungen mögen dazu beigetragen haben,
dass Wolfgang, unterdessen zusammen mit Ehefrau
Rosemarie, den Entschluss gefasst hat, seine Zukunft
anders zu gestalten als vorgesehen und man weiss
nur: mit 35 Jahren begann er die Lehrerausbildung,
und nach einem Zwischenjahr in der öffentlichen
Schule meldete er sich in der Ecole.
Aber man weiss nicht, dass Wolfgang sehr
bald und für lange Zeit zu den wenigen gehörte, die
das wackelige Ecole-Schiff in Balance gehalten haben. Er setzte damit eine Familientradition fort: seine
Mutter, Lisbeth Hartig, hatte sich zwei Generationen
früher in der Odenwaldschule als Sekretärin von Paul
Geheeb und später in den schwierigsten Umständen
in der Schweiz als Buchhalterin, Köchin, Französischlehrerin,
Trösterin (und was es sonst noch gab) tapfer und mit ganzer
Hingabe bewährt.
Wolfgang brachte die Erfahrungen seines Erstberufes mit: die harte Disziplin des Theaterbetriebs, die vielen
Begegnungen mit nicht immer unkomplizierten Kollegen
und KollegInnen, den intensiven Umgang mit Sprache und
Literatur: er hatte eine reiche, breite Lebenserfahrung, die ihm
ermöglichte, Kinder auch anders anzusprechen, nicht nur als
«Schüler». Unvergessen sind die Andachten: er las besser als
wir anderen, ein Künstler eben. Er sprang ein, wenn in einem
Fach eine Lehrperson fehlte; in der Wolfgang-Rosi Familie sind
viele Jugendliche auch durch schwierige Krisenjahre getragen
worden. Sie gehören zum grossen Kreis derjenigen, die mit
Dankbarkeit und Verehrung an diesen bedeutenden Menschen
denken. Armin Lüthi
vlnr Ernst Wallfisch, Lory Wallfisch mit Yehudi Menuhin
Viele von Euch, vor allem diejenigen, die vor 1990 die Ecole
besuchten, werden sich an die beeindruckenden Musikabende
von Ernst und Lory Wallfisch erinnern. Beide waren weltberühmt.
Duo-Ensemble für Bratsche und Klavier gab es selten. Ernst starb
leider schon 1979, und Lory ist im hohen Alter von 89 Jahren am
vergangenen 18. September gestorben. Wir durften Lory noch
zusammen mit Hans-Martin Ulbrich, Oboist, zur 100 Jahrfeier im
Jahr 2010 hören. Wir haben eine grosse Musikerin verloren und
ich eine sehr liebe Freundin.
In der zweiten Hälfte der 1950er Jahre kamen Ernst und Lory
Wallfisch, die aus Rumänien stammten und mithilfe von Yehudi
Menuhin nach Amerika auswandern konnten, das erste Mal an
die Ecole. Susan Slivco, eine befreundete Pianistin aus England,
hatte ihnen empfohlen, die Woche zwischen zwei Konzerten
in der Schweiz zu verbringen und schlug vor, mit Edith Geheeb
Kontakt aufzunehmen. Zu jener Zeit waren viele junge Musiker,
mehr oder weniger talentiert, bei uns und etwas skeptisch sahen
wir diesem Besuch entgegen. Die Bratsche war kaum ausgepackt,
schon waren mein Mann und ich von Schumanns «Märchenbildern» tief berührt. Am nächsten Abend war das erste Konzert
im grossen Saal des Turmhauses. Die Jüngeren bis zehn Jahre
sassen auf dem Fussboden, alle anderen auf Stühlen, und wir
hörten gespannt Schuhmanns «Märchenbilder» sowie Schuberts
Sonate «Arpeggione» zu. Als sie geendet hatten, (damals gab es
in der Ecole die Sitte, nach Konzerten nicht zu klatschen, sondern die Musik in sich ruhen zu lassen) stand niemand auf, alle,
auch die Jüngsten blieben sitzen, und wir warteten gespannt
auf weitere Musik. Als Ernst und Lory das nächste Mal kamen,
war ein unglaubliches Unwetter über das Hasli hereingebrochen,
hatte unter anderem Teile von Meiringen überschwemmt und
die ganze Talschaft fragte sich, mit welchem Geld dieser grosse
Schaden behoben werden könne. Ein 17-jähriger junger Mann
aus Hohfluh kam zu Ernst und Lory und schlug vor, ein Konzert
in der Kirche in Meiringen zu geben. Ernst und Lory waren sofort
für ein Benefizkonzert bereit. Bei dieser Gelegenheit stellte man
fest, dass die Kirche eine wunderbare Akkustik hatte. Daraufhin
gründeten Wallfischs mit einigen musizierenden Freunden im
Jahr 1960 die Musikfestwochen Meiringen, die letztes Jahr ihr
50-jähriges Jubiläum feierten.
Ernst und Lory musizierten auch regelmässig an den Menuhin-Festivals in Gstaad und den Casalsfestspielen in Südfrankreich.
In den 1960-er Jahren waren sie ein Jahr Mitarbeiter bei uns, gaben
Geigen- und Klavierunterricht, und die Schulgemeinde konnte
sich vieler Konzerte erfreuen. Viel zu früh starb Ernst 1979, und
Lory musste sich neu orientieren. Sie musizierte dann mit anderen Pianisten vierhändig und auf zwei Klavieren und später mit
Musikern, die Streich- oder Blasinstrumente spielten. Sie selbst
sagte immer, sie sei nicht zur Solistin geboren, gab aber doch
manche Klavierkonzerte und unterrichte weiter am Smith College
in Northhampton, (MA, USA).
Georges Enescu, der wohl bekannteste rumänische Komponist
des 20. Jahrhunderts, schrieb für Ernst eine Sonate. Ein wichtiges
Buch über Enescu erschien auf Rumänisch, welches Lory noch im
hohen Alter ins Englische übersetzte. Sie hatte die grosse Freude,
dass das Werk noch zu ihren Lebzeiten erschien, und es ist in jeder
musikalischen Fachbibliothek zu finden. Rosemarie Varga
the
18 January | Januar 2012
News 2
Leute
People
the
January | Januar 2012 19
Dear
› Hey Ecole, I am in my 28th year of teaching with the San Diego Unified School District, working on my 3rd master's and
wondering at which school I will be teaching in the fall. Hardly
a day goes by that I do not fondly recollect the years I spent at
the Ecole and summers with LPC.
Neujahrskarte von Nora Schaub
Grafikatelier fertiggestellt |
Graphic Arts Studio completed
Nachdem im Frühling noch in einem Provisorium gearbeitet wurde, ist im Sommer der Raum fertig
möbliert worden. Nun werden an ergonomischen Tischen und Stühlen (an der Haltung der SchülerInnen müssen wir noch arbeiten!) Kurse wie «Graphic Design» und «Digitale Bilder» angeboten.
Ebenso verbringt die «Yearbook Group» hier viel Zeit für ihr arbeitsintensives Werken.
In summerbreak the graphic room was completed with ergonomic tables and chairs (we still have
to work on students' posture!). Now courses such as “Graphic Design” and “Digital Imaging” are
offered. The “Yearbook Group” spends a lot of time in here to carry out their intensive work…
on the arts at the Ecole but having visited in the last few years
and seeing the products in print and online are outstanding.
With the time and money I spent on that, I could have been
skiing for days! I could not imagine having any improvement
I can't wait to hear bits of theater, choral and instrumental
music or sound bites tagged onto the website. I really miss the
wonderful works of the Ecole and I am certain I am not alone.
Please publish some of the products of the new graphic arts
studio on line as well as video of Shakespeare and concerts. I
recall getting my skiing privileges taken away for a week for
making a ski film on "Werktag" and I never got to see our final
product. Congratulations to all the Ecolianer who have had
such wonder milestones in their lives (doctorates, children and
so many more) and please express to Rosemarie that, if I could,
I'd rent her "Ferienwohnung" for the next few lifetimes (I realize there is most likely quite a waiting list, however). I already
miss KC and his family. It felt as though I still had a tenuous
connection to the Ecole through them. Tell Sarah and Alan I'll
have to start emailing them now (that should go over well)! The
front and back cover were what prompted me to write. I wish
I'd've (sorry Natalie – I made this up) been at the Ecole for the
month long sojourns instead of the 4 and 6 six day. Now, with
”Facetime”, we can stay connected part way up the Matterhorn
or hanging out on the Engelberg! I used to get a bit lonely out
there at times. What an absolutely wonderful place the Ecole is.
Jeffrey Merzbacher K 1970–1974
People | Leute
Deaths | Todesfälle
Thank you for keeping us connected with our wonderful
lives at the Ecole through "the Ecolianer: Newsletter Ecole
d'Humanite". The article on Freedom and Limitations (in the
digital age) was so very informative for those of us who graduated before 1980. The long overdue laudatory facts about Hans
Willi were truly awe inspiring. He was very influential on many
more than imagined. As a student, one does not always think
about the need for a "managing director" but it makes sense
in our ever changing global economy, nor do we ponder other
very integral parts of running an international school. Being an
'adrenaline junkie', I am so thankful for the new safety rating. I
believe the risks I took were, not only unnecessary, but could
have been done better, with more adventure and, above all,
more safely had I been better acquainted with the guide school
in Meiringen. Ecole research had me ordering books that were
sometimes decades old traveling to Basel and Bern.
› 23.Juli 2011: Wolfgang Haas MA
› 18. September 2011: Lory Wallfisch MA 1960–61
Births | Geburt
› 8. August 2011: Pino Louis, Sohn von Regula Marthaler
(K 4|'90–6|'92) und Jan Illing.
› 30. August 2011: Elsa, Tochter von Theresa (MA seit
Jan. 09) und Stephan Bach (MA seit Nov. '07).
› 26. November 2011: Alma, Tochter von Elisabeth und Stefan
Wäschenfelder (MA seit Jan. '10).
› Oktober 2011: Erna Guggenheim MA 1951–52
Eine kleine Anzeige
von Rosemarie
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Dusche/WC
Anfragen bitte an:
Rosemarie Varga
Postfach 147, 6085 Hasliberg Goldern.
oder: rvarga@bluewin.ch
the
20 January | Januar 2012

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