29. Juli - 7. August 2011 29. Juli - 7. August 2011
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21. 29. Juli - 7. August 2011 Unter der Schirmherrschaft S.E. Herrn Dr. Ralph Scheide, Botschafter der Republik Österreich in Deutschland Die k. u. k. Donaumonarchie und Republik Österreich Alexander Kühn „Aus des Knaben Wunderhorn VI“ (Ausschnitt) Alles über das Festival und die Mitwirkenden www.fredener-musiktage.de Inhalt Seite 5 Grußwort des Botschafters der Republik Österreich in der Bundesrepublik Deutschland 7 Grußwort der Niedersächsischen Ministerin für Wissenschaft und Kultur 8 Wir danken... 8 Das Kuratorium der Internationalen Fredener Musiktage 9 Begrüßung 11 Matthias Kranebitter - Komponistenporträt 13 „Aus des Knaben Wunderhorn“ - Zur Ausstellung von Alexander Kühn 18 Der Sommer 1910 von Oliver Hilmes 20 Das Fagus-Werk – Ein Gesamtkunstwerk von Dr. Annemarie Jaeggi 22 Festivalensemble camerata freden 29 Vernissage 29 Minetti Quartett 30 Mahlerfest 30./31.7.2011 Dipl.-Ing. Arne Herbote, Norddeutscher Figuralchor, Linos Ensemble Univ.-Prof. Herbert Zeman, Liederabend Ildikó Raimondi 33 Salonorchester Cappuccino 34 Sitkovetsky Trio 34 Musikvermittlungsprojekt „Sissis Hofmusik“ 35 Neue Wiener Concert Schrammeln mit Traude Holzer 36 Peter Planyavsky 37 Das Mitarbeiterteam der 21. Internationalen Fredener Musiktage 38 Der Trägerverein Internationale Fredener Musiktage e.V. 38 Impressum 3 Foto[M]: Stefano Stefani | gettyimages In Freden auf 98,7 Weitere Frequenzen unter ndr.de/ndrkultur Kulturpartner der internationalen Fredener Musiktage Hören und genießen 4 Grußwort Grußwort des Botschafters der Republik Österreich, Dr. Ralph Scheide, zu den 21. Internationalen Fredener Musiktagen 2011 Die Thematisierung Österreichs in einem derart gelungenen musikalischen und – aufgrund der Nutzung des von Walter Gropius erbauten Fagus-Werkes als Aufführungsstätte – überdies in einem einmaligen architektonischen Rahmen verspricht Großartiges. Als Schirmherr über die 21. Internationalen Fredener Musiktage bereitet es mir zudem besondere Freude, dass auch zeitgenössischen österreichischen Komponisten wie Kurt Schwertsik, Heinz Karl Gruber, Matthias Kranebitter und Peter Planyavsky die Möglichkeit gegeben wird, das Publikum zu begeistern. Denn – um es mit Gustav Mahlers Worten auszudrücken – Tradition ist nicht die Anbetung der Asche, sondern die Weitergabe des Feuers. Freuen wir uns also auf die zahlreichen Höhepunkte dieser 21. Internationalen Fredener Musiktage. Sehr geehrte Musikliebhaber und Freunde der Internationalen Fredener Musiktage, Österreich – Synonym für eine abwechslungsreiche schier unendliche Musiklandschaft; für über seine Grenzen hinweg bekannte Musikfestspiele höchster Qualität wie etwa in Salzburg, Bregenz, Sankt Margareten; für herausragende Komponisten von Weltrang wie Mozart, Schubert, Bruckner, Mahler etc.; für Tradition, die Jahr für Jahr fortlebt – Komposition für Komposition, Takt für Takt, Ton für Ton. Mit meinen besten Wünschen für eine Reise voller unvergesslicher Eindrücke durch die einzigartige Musiklandschaft Österreichs, Die Internationalen Fredener Musiktage – Synonym für zehn Tage Kulturgenuss auf höchstem Niveau; für ein Musikerlebnis in familiärer Atmosphäre; für ein feinsinnig zusammengestelltes musikalisches Programm; für künstlerische Vielfalt, vermittelt durch junge, aufstrebende Musiker; für von der Leidenschaft zur Musik getragenes, ambitioniertes, ehrenamtliches Engagement, welches sich in bereits zwei Jahrzehnte währender Ausdauer den 2010 verliehenen Praetorius Musikpreis Niedersachsen wahrlich verdient hat. 5 Dr. Ralph Scheide Botschafter der Republik Österreich Denken. Fühlen. Wissen. neuen A b s of or t im Einfach gute Musik … ›Konzert‹ im Deutschlandradio Kultur Das pointierte Angebot für alle, die Abwechslung lieben. Altes und Brandneues: Sinfoniekonzerte, Klangexperimente, Kammer- und Klavierkonzerte. Oder: Operetten und Oratorien. Immer mittwochs: Rock, Pop, Jazz, Folk live. Der Samstag ist Operntag: mit ausgewählten Produktionen von renommierten und innovativen Bühnen. 2. August • 20:03 2 Konzert In Freden auf UKW: 97,4 Fredener Musiktage 2011 Aufzeichnungen vom 30. und 31. Juli 2011 aus dem Fagus-Werk Alfeld Kultur ist überall. ® Weitere Informationen: Hörerservice 0221.345-1831 oder www.dradio.de Anzeige Deutschlandradio 1· Programmheft Fredener Musiktage 6 2011 · 200 x 200 mm, Anschnitt · 4c · 4. Juli 2011 DLR_AZ_FredenerMusiktage_20x20.i1 05.07.2011 16:06:59 Uhr Grußwort Eine lebendige Musikkultur lebt von einem tragfähigen Netzwerk. Das beweisen die Fredener Musiktage seit Jahren mit hohem ehrenamtlichen Engagement vor Ort. Diese künstlerische Qualität und einzigartige Festivalatmosphäre noch bekannter zu machen ist Aufgabe der PartiTouren Niedersachsen, bei denen die Fredener Musiktage zum zweiten Mal mitwirken. Das Ziel des kulturtouristischen Gemeinschaftsprojektes ist es, die vielfältigen Musikangebote in unserem Land mit touristischen Angeboten zu verknüpfen, um dadurch neue Publikumsgruppen zu erreichen. Die PartiTouren sind der Kompass für Musikliebhaberinnen und Musikliebhaber. In diesem Sinne, hoffe ich, finden wieder viele Gäste den Wege nach Freden. Grußwort der Niedersächsischen Ministerin für Wissenschaft und Kultur, Prof. Dr. Johanna Wanka, anlässlich der 21. Internationalen Fredener Musiktage vom 29. Juli bis 7. August 2011 Auf den ersten Blick ist Freden an der Leine nur ein kleiner Ort auf der Landkarte. In der niedersächsischen Festivallandschaft, die mit über 100 Festivals im Jahr sehr vielfältig ist, spielt er dennoch eine große Rolle. Dabei spricht die musikalische Qualität der Fredener Musiktage für sich, wie eine Vielzahl von Live-Übertragungen und Rundfunkaufzeichnungen der beiden Medienpartner Deutschlandradio Kultur und NDR Kultur sowie mehrere CD-Produktionen renommierter Kammermusiklabels seit Jahren beweisen. Die programmatische Spannweite der Fredener Musiktage reicht von Werken unbekannter Komponisten bis hin zu klassischen Meisterwerken. In diesem Jahr steht das Motto „Die k. u. k. Donaumonarchie und Österreich“ im Vordergrund. Die beiden Festivalmacher Utz Köster und Adrian Adlam verleihen dem Festival gerade mit außergewöhnlichen dramaturgischen Kunstgriffen ein unverwechselbares Profil: Gleich im Eröffnungskonzert spielt das Minetti Quartett Werke von Joseph Lanner und Alexander von Zemlinsky. Lassen Sie sich, liebe Besucherinnen und Besucher, von der Musik und der Kunst durch das Festival führen. Mit den Worten Mozarts „Ohne Musik wär‘ alles nichts!“ wünsche ich Ihnen unvergessene Momente. Prof. Dr. Johanna Wanka Niedersächsische Ministerin für Wissenschaft und Kultur 7 Wir danken Hauptförderern Spender: Willis AG, Hannover Industrieverein Alfeld Räuber Lippoldskrug, Brunkensen Förderern Kuratorium: Prof. Eckhard Albrecht, Hildesheim Dr. h.c. Lore Auerbach, Hildesheim Bernhard Blecker, Harsum Alfred Brendel, London Bernhard Brinkmann, Schellerten Manuel Donato Diez, Mahlerten Hans-Georg Fellner, Freden Dr. Klaus Fobbe, Hildesheim Erna Hennicot-Schoepges, Luxembourg Walter Hirche, Hannover Janine Jansen, Utrecht Christian Jost, Berlin Ignaz Jung Lundberg, Hildesheim Klaus Krumfuß, Duingen Heidrun Merk, Hannover Rosemarie Meyer, Ronnenberg Dr. Eva Möllring, Hildesheim Guy de Muyser, Luxembourg Rainer Neumann, Ludwigshafen Brigitte Pothmer, Hildesheim Dr. h.c. Hermann Rappe, Sarstedt Prof. Dr. Herbert Reyer, Hildesheim Donald Runnicles, Berlin Annette Zimmer, Hildesheim 2001 - 2011 10 Jahre Festivalpartnern Seit 1925: fair - flot t - freundlich! Rundfunk- und Kulturpartnern Tagessponsoren 8 und Arbeitsbedingungen in der Architektur. Und eine zusätzliche Verbindung ist zweifellos, dass Alma für beide Männer eine Muse war und sie in ihrem Schaffen inspiriert hat. Aber auch außerhalb dieses besonderen Programmpunktes gibt es viele interessante Facetten der jüngeren Musikgeschichte der Alpenrepublik zu entdecken, von „österreichischer Weltmusik“ mit den Neuen Wiener Concert Schrammeln, über die Uraufführung des Trios „Gegen die Wand“ des jungen Wiener Komponisten Matthias Kranebitter als Auftragswerk der Fredener Musiktage, dem Orgelmatinéekonzert mit dem ehem. Wiener Stephansdom-Organisten Peter Planyavsky bis hin zur Walzerseligkeit des Salonorchesters Cappuccino. Nach dem großen Erfolg des „Karnevals der Tiere“ haben Annemarie Bohn und Johannah Gatz auch in diesem Jahr mit Sissis Hofmusik die beiden „kaiserlichen Hofkonzerte“ für Kinder am 6.8.11 zu einem Musikvermittlungsprojekt mit drei während der Festivalwoche stattfindenden Workshops erweitert. Die Ausstellung „Aus des Knaben Wunderhorn“ von Alexander Kühn lohnt ebenfalls einen Besuch. Begrüßung Verehrte Musikfreundinnen, verehrte Musikfreunde, „Es ist genug!” Diese ausdrucksvollen Worte bewegten Johann Sebastian Bach dazu, den Choral aus der Kantate „O Ewigkeit, du Donnerwort” (BWV60) zu schaffen. Alban Berg drückte damit sowohl seine Trauer über den Tod der Tochter von Walter Gropius und Alma Mahler Manon als auch sein Bestreben der musikalischen Weiterentwicklung aus, als er Bachs Kantate als tonale Basis für sein Violinkonzert „Im Andenken eines Engels“ verwendete. Ganz herzlichen Dank sagen wir allen Hauptförderern, Förderern, Sponsoren, Mäzenen und Inserenten. Sie, aber auch die Quartiergeber, Mitarbeiter und ehrenamtlichen Helfer schaffen in jedem Jahr erst die Voraussetzungen für das Gelingen des Festivals. Für Sie, unser geschätztes Publikum, wie für uns ist es glücklicherweise noch lange nicht genug… Wir freuen uns deshalb, Sie zu den 21. Internationalen Fredener Musiktagen in Freden, Alfeld und Wrisbergholzen sehr herzlich willkommen zu heißen! Diese Worte erscheinen in den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts auch fast wie ein philosophischer Entschluss, zu dem viele Künstler in Wien, dem damaligen musikalischen Herz Europas, kamen. Aus dieser Epoche stammen viele Werke, die in diesem Jahr bei den Fredener Musiktagen aufgeführt werden. Dem größten österreichischen Komponisten dieser Zeit, Gustav Mahler, ist in seinem 100. Todesjahr sogar ein ganzes Fest im Rahmen des Festivals gewidmet. Das Mahlerfest findet an einem Ort statt, den Walter Gropius 1911 als ersten modernen Industriebau der Welt errichtete und der vor kurzem zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt wurde – im Fagus-Werk Alfeld. Utz Köster (Intendanz) Adrian Adlam (Künstlerische Leitung) Wilfried Heimann Vorsitzender des Internationale Fredener Musiktage e.V. Obwohl Mahler und Gropius vieles trennte, vor allem die Liebesbeziehung zwischen Walter Gropius und Alma Mahler und deren bewusste oder ungewollte Offenlegung (die Experten sind sich darin nicht einig, siehe Text von Oliver Hilmes auf Seite 18) durch Walter Gropius gegenüber Gustav Mahler in seinem letzten Lebensjahr, gibt es jedoch auch große Gemeinsamkeiten zwischen den beiden: sie waren ihrer Zeit weit voraus, der eine durch seinen musikalischen Ausdruck auf dem Weg zur Moderne, der andere durch eine menschenwürdige Gestaltung von Lebens- P.S. Die 22. Internationalen Fredener Musiktage finden vom 28.7. - 5.8.2012 statt. Thema: „Echt Niedersächsisch: Die Welt zu Gast“ – Musik niedersächsischer Komponisten von Barock bis Gegenwart im Kontrast mit traditioneller Musik („Weltmusik“) aus Skandinavien, der Türkei, Indien, China und ev. Portugal oder Südamerika. 9 10 Matthias Kranebitter – Komponist Matthias Kranebitter, geboren 1980 in Wien, studierte vorerst an der Universität für Musik und Darstellende Kunst Wien bei Dieter Kaufmann und German Toro-Perez Elektroakustische Komposition, bei Klaus Peter Sattler Medienkomposition und Klavier bei Christiane Karajeva. Nach Abschluss dieser Studien ging er nach Amsterdam, wo er am dortigen Konservatorium den postgradualen Lehrgang Contemporary Music Trough Non-Western Techniques bei Rafael Reina sowie Kompositionsunterricht bei Fabio Nieder besuchte. Nach seiner Rückkehr nach Österreich erhielt er weiteren Kompositionsunterricht an der Universität für Musik in Graz bei Alexander Stankovski. Seine Arbeit erhielt einige Auszeichnungen, u.a. den 1. Preis beim Gustav Mahler Kompositionswettbewerb 2006 für das Ensemblewerk Kreise für Viola und tiefes Ensemble, den Kompositionspreis der Münchner Symphoniker 2007 für das Orchesterwerk Safiatan und den 1. Preis beim Project Jonge Componisten der Holland Symfonia bei der Gaudeamus Music Week Amsterdam 2009. Zu seinen letzten größeren Arbeiten zählen die Miditrashtrilogie – eine Beschäftigung mit den herkömmlichen Midiklängen zur billigen Reproduktion von Instrumentalklang und die Konfrontation mit „tatsächlichen“ Instrumenten (bestehend aus dem Konzert für Saxophon und Midiorchester in D-Dur – ein Auftrag des kroatischen Festivals Dani Nove Glazbe Split, dem Konzert für Cembalo und Ensemble in Es-Dur – für Lautsprecherskulptur und Ensemble, uraufgeführt beim Musikprotokoll des Steirischen Herbstes 2010 und dem 2. Streichquartett für Viola und drei sitzende Lautsprecher) sowie die Kammeroper „Der Apfel aus Basra“, eine musikalische Karikatur einer Geschichte aus 1001 Nacht. 11 12 Alexander Kühn 1956 1981–1988 1985 1986 1990–1991 1993 1995–2001 1998 2002 in Treysa geboren Studium der Freien Kunst in Hannover bei Stephan von Huene und Peter Redeker Preisträger beim Wettbewerb für ein Mahnund Denkmal in Hannover Teilnahme am 2. Malersymposium der Grafschaft Bentheim Wohn- und Arbeitsstipendium in der Künstlerstätte Stuhr-Heiligenrode Arbeitsstipendium des Landes Niedersachsen mehrmalige Arbeitsstipendien in den S‘Hort Ateliers, Mallorca Preisträger des Kunstvereins Coburg Teilnahme am Internationalen art workshop Brande, Dänemark Gruppenausstellungen (Auswahl) 2010 2008 2004 2003 2001 1999 1998 1996 1995 1994 Einzelausstellungen (Auswahl) 2010 2009 2006 2004 2003 2002 2000 1998 1997 1995 1992 1991 1990 1989 1988 Städtische Galerie KUBUS, Hannover Künstlerhaus Göttingen Kunstverein Gehrden (auch 1994) Eisfabrik Hannover Kunstverein Springe (auch 1989) Galerie im Tiedthof, Hannover imago, Kunstverein Wedemark (auch 2009) Galerie Himmelreich, Magdeburg (mit Andreas Rimkus) Galerie der Hannover Region Kommunalverband Großraum Hannover (auch 1990) Galerie Kappler, Darmstadt (auch 1992) Galerie HO Berlin Galerie im Künstlerhaus, Hannover Museum Nienburg, Quaet-Faslem-Haus Produzentengalerie Kassel (mit Dieter Froelich) Künstlerstätte Stuhr-Heiligenrode Galerie Zörnig und Mock, Hannover (auch 1993) Kunstverein Eisenturm, Mainz Kunstverein Trier, Palais Walderdorff Eisfabrik Hannover (mit Gelsomina Bassetti) 13 „SATT“, Stadthalle Detmold „Todsünden“, Hannover „Kunst im Turm“, Wunstorf „Wintergärten Hannover – Utopia, Gärten der Zukunft“ KunstOrt Garten, Halle Westfalen „Kleinplastik in Norddeutschland“, Garbsen „Der Ost-Westliche Ikaros“, Winckelmann-Museum Stendal, Schloßmuseum Gotha, Galerie im Ganser haus, Wasserburg am Inn, Cubus Kunsthalle Duisburg “Wintergärten Hannover – Gärten der Lüste“ „Fragmente“, Gast der Künstlergruppe RIIMFAXE im Runden Turm Kopenhagen Ausstellung zur Hannover-Bibel, Marktkirche Hannover „ANIMALIA“, Wanderausstellung in Mallorca und Spanien „Täter/Opfer – Künstler gegen Gewalt“, Altstadt Hannover „Wintergärten Hannover“ „30 x X“, Kubus Hannover „Piedestal“, KUBUS Hannover Jahresgaben des Kunstvereins Braunschweig BBK 95, Landesmuseum Oldenburg „Kontrovers“, Museum Fürstenberg „Oltre la Montagna Dipinta“, Trento Jahresgaben der Kestner-Gesellschaft, Hannover Spitzenleistungen Familien- und Geschäftsdrucksachen, Plakate, Prospekte, Kataloge, Broschüren, Zeitschriften, Bücher… DoblerDruck Beraten, layouten, vorbereiten, drucken, falzen, schneiden, binden, konfektionieren, adressieren, versenden, liefern ... Buchdruckerei P. Dobler GmbH & Co. KG Postfach 1164 · 31041 Alfeld (Leine) Telefon: 0 51 81/ 80 02-0 Telefax: 0 51 81/ 80 02 66 info@dobler-druck.de 14 1993 1992 1991 1990 1989 1988 1987 1986 1985 Zum „Wunderhornzyklus“ von Alexander Kühn „Konzepte, Aktionen, Projekte“, Kunsthalle Dominikanerkirche, Osnabrück 10. Internationale Grafik-Triennale, Frechen „Blickwechsel/Scambi di Vista“, Istituto di Cultura Germanica und Galleria L‘Ariete, Bologna Kunstforum Nord V – Installationen, Orangerie Hannover „Kunst auf Papier“, Hannover und Leipzig BBK 91, Roemer- und Pelizaeus-Museum, Hildesheim Salon de Printemps 90, Luxemburg Jahresgaben der Kestnergesellschaft Hannover Salon der Debutanten, Slagharen, Niederlande Biennale 88, 90, 92 Hannoverscher Künstler Künstler 88 des ALEXANDER DORNER KREISES Alpirsbacher Galerie, Alpirsbach Bundeswettbewerb 87, Universitätsmuseum Mar burg, Kunstverein Bonn, Uni Karlsruhe, Städtische Galerie Freiburg „Neue Figürlichkeit“, Kunstverein Langenhagen Ausstellung der Arbeiten zum 2. Malersymposium im Kloster Frenswegen Kunstpreis 85 der Teutloff-Schule, Braunschweig 24. Jahresausstellung der Neuen Darmstädter Sezession, Mathildenhöhe Darmstadt … immer wird das Realistische fantastisch, das Konkrete abstrakt, das Eindeutige uneindeutig. Alexander Kühns Arbeiten sind nie nur eines, sondern immer vieles. Sie sind zugleich leicht und poetisch, befremdlich und skurril, vertraut und verschlossen… … ein opus magnum der spanischen Reise stellen die sechs Riesenformate mit dem sprichwörtlich gewordenen Titel „Aus des Knaben Wunderhorn“ dar. Um sie zu bearbeiten, legte Alexander Kühn seine fünf Meter langen Papierbahnen auf den Fußboden. Er zeichnete und malte auf nur 30 Gramm schwerem, extrem empfindlichen Chinapapier, das er später auf Leinwand aufzog. Das Papier ist sensibel wie eine Haut. Und wie ein Liebhaber muß der Künstler sich darum bemühen. Ist er grob, plump oder nicht einfühlsam, zerreißt das magische Band zwischen ihnen im wortwörtlichen Sinne. Lag der Ausgangspunkt des „Schneckenzyklus“ in einem Motiv der äußeren Welt, nur um sich im Verlauf der Arbeit zu verrätseln, ist der Ausgangspunkt für den „Wunderhornzyklus“ die Welt des Fantastischen und Wunderbaren. Arbeiten von Alexander Kühn befinden sich in privaten und öffentlichen Sammlungen. Unter anderem: Aber während die konkreten Züge der „Schneckenbilder“ immer abstrakter werden, werden die abstrakten Züge der „Wunderhornbilder“ immer konkreter. Apple Computer, e.on München, Stadt Hannover, Land Niedersachsen, Nord/LB Hannover, Sammlung N. Ludwig Hannover, Nigorra-Sammlung Mallorca, Stadt Nürnberg – Nürnberger Messe, Sparkasse Hannover, Landesbank Baden-Württemberg Kontakt: Einmal mehr wird deutlich, wie ungeeignet diese Begriffe sind – die zu den fundamentalen Ordnungsschemata der Kunst dieses Jahrhunderts gehören – um das Werk von Alexander Kühn zu charakterisieren. Alexander Kühn ∙ Wörthstraße 15 ∙ 30161 Hannover, Tel. & Fax: 0511 852607 kuehnkunst@web.de · www.kuehnkunst.de 15 16 Denn hier lösen sie sich auf in einem faszinierenden Vexierspiel von Form und Farbe. zehnten Jahrhunderts zu sammeln beginnen. Wenn sie dabei Altes und Neues, Überkommenes und Erdichtetes mischen, vertrauen sie auf die „Wahrheit der Phantasie“ und damit letztendlich auf die Wahrheit der Kunst. In ihr findet auch Alexander Kühn die Antworten auf seine und unsere Fragen. Der Künstler schafft dieses Werk aus farbigen Tuschen, extrem leuchtkräftigen, transparenten Textilfarben und fetter Ölkreide. Er arbeitet mit einem ganzen Sortiment unterschiedlicher Pinsel, zum Teil Pinsel, die er selbst anfertigt. Einer ist aus weichem Bambus und produziert in den Worten Kühns „eine lebendige, trockene Linie“. (Auszüge aus einem Text von ©Michael Stoeber) Das erinnert an den Kanon chinesischer Malerei, deren Akteure bis heute der Überzeugung sind, mit Hilfe von Tusche und Pinsel das Universum nach und neu zu schöpfen. Jeder Pinselstrich hat bei ihnen eine spezifische Bedeutung… „… das fantastische Universum, das sich da vor den Augen des Betrachters auftut, muss mit den Augen abgegangen“ werden. Die Lesart schwankt. … diese Entdeckungsfreude, dieses Staunen über die tiefe Schönheit des menschlichen Lebens und der Natur sehe ich überall bei Alexander Kühn am Werk. Mal wandert der Blick in gewohnter Weise von links nach rechts, dann – ungewohnt – von rechts nach links. Die extremen Querformate wirken wie in die Horizontale gerutschte, chinesische Rollbilder. Und eigentlich sollten sie wie diese wahrgenommen werden. Schauen Sie doch nur noch einmal auf die beiden langen Bahnen in der Mitte des Raumes, die der Maler „Aus des Knaben Wunderhorn“ benennt. Die Anspielung geht auf die berühmte Liedsammlung der Romantiker Achim von Arnim und Clemens von Brentano, die dieses Werk als Volkspoesie ausgaben, obwohl sie es selbst geschrieben hatten, zurück. Auf das Einfache, das Schlichte, das Unmittelbare geht diese Poesie. „Die Volkspoesie lebt im Stand der Unschuld, die Kunst hat das Bewusstsein“, hatte Schelling gesagt. Im Akt des Entrollens, was in China eine Art heiliges, Stunden in Anspruch nehmendes Ritual ist. Auch der „Wunderhornzyklus“ hat Gleichnischarakter, wenn er auch sehr im Privaten und Verborgenen liegt. Die starken Kontraste von Form und Farbe, die Opposition von Licht und Dunkelheit, die Anwesenheit und Überwindung von Grenzen im Bild, all das spricht dafür, dass es sich um eine Art Initiation handelt. Und Kühn wagt den Schritt vom Abstrakten ins Konkrete, vom Gefühl des Wunderbaren in die Gestaltung von Kreisen, Konturen, Gebäuden, und dies in Farben, die ein einziger Ausdruck des Staunens sind. Per aspera ad astra. Durch Dunkelheit zum Licht, durch Leid zum Glück oder zumindest zu jenem labilen Gleichgewicht, das dem Glück am nächsten kommt. Wer kann so mit dem Rot umgehen, dem Grün, dem Blau?!... Von nichts anderem spricht die Weisheit des Volksliedes, die Achim von Arnim und Clemens Brentano am Anfang des neun- (Auszüge aus einer Rede von ©Hans Werner Dannowski, 2010) 17 Der Sommer 1910 Der Sommer 1910 spielte im Leben von Gustav und Alma Mahler sowie in Walter Gropius’ Biographie eine besondere Rolle. Dabei war es ein verhängnisvoller Zufall, der diese drei Menschen zusammenführen und schließlich den wohl berühmtesten Ehebruch der jüngeren Kulturgeschichte provozieren sollte. Die Vorgeschichte ist schnell erzählt: die Ehe des 50-jährigen Stardirigenten und Komponisten Gustav Mahler und seiner 19 Jahre jüngeren Frau Alma befand sich in Sommer 1910 vor dem emotionalen Aus. „Ich war sehr krank und konnte einfach nicht weiter“ 1, erinnerte sich Alma. Ein Arzt empfahl ihr eine gut sechswöchige Kur in Tobelbad, wenige Kilometer südlich von Graz, wo sie Geist und Körper kurieren sollte. Dort nahm das Schicksal seinen Lauf: da ist zunächst die 30-jährige, in mehrfacher Hinsicht unbefriedigte Ehefrau, die nach neun Jahren Ehe an der Seite eines vorwiegend für die Musik lebenden Genies schwer unter ihrer inneren und äußeren Unerfülltheit leidet. Von erotischer Spannung oder sexueller Erfüllung ist wohl keine Rede mehr. Auf die so vielfach enttäuschte Frau trifft nun der 27 Jahre alte deutsche Architekt Walter Gropius, der sich nach seinem Studium bei dem berühmten Peter Behrens vor kurzem in seiner Heimatstadt Berlin selbständig gemacht hat und in Tobelbad ebenfalls Erholung sucht. Als Alma den groß gewachsenen und äußerst attraktiven Gropius am 4. Juni 1910 kennen lernt, fühlt sie sich sofort von seiner männlichen Erscheinung angezogen. Und ebenso muss sie ihn mit ihrer Ausstrahlung als weltläufige und erfahrene Dame ungeheuer fasziniert haben. Nach kurzer Zeit sind sie ein Liebespaar. www.ofenbau-lange.de www.ofenbau-lange.de 25 jahre außergewöhnlich gute kachelöfen kamine und kaminöfen Gustav Mahler scheint von alledem keine Ahnung gehabt zu haben. Als die Briefe seiner Frau immer spärlicher wurden und sogar zeitweise ganz aussetzten, wurde Mahler nervös. Im Brief vom 21. Juni fragte er sie unumwunden: „Verbirgst Du mir etwas? Denn ich glaube immer etwas zwischen den Zeilen herauszufühlen.“ 2 Mahler spürte wohl, dass irgendetwas geschehen war. Voller Sorgen reiste er am 30. Juni von Wien nach Tobelbad, wo er zwei Tage bei Frau und Kind verbrachte. Es ist nicht bekannt, wie dieses Treffen verlief. Offenbar konnte Alma ihren Mann beschwichtigen und seine Bedenken zerstreuen. OFEN BAU Nach Mahlers Abreise – er bezog am 4. Juli 1910 vorerst allein den Sommerwohnsitz in Toblach im Südtiroler Pustertal, um dort die ersehnte Arbeit an der 10. Sinfonie zu beginnen – setzte Alma ihr heimliches Verhältnis zu Gropius fort. Als auch sie dort Mitte Juli eintraf, war das Liebespaar fest entschlossen, die Beziehung mit aller Vorsicht, schließlich durfte Mahler von alledem nichts Paul-Graff-Straße 13 · Freden Freden Paul-Graff-Str.13 Telefon 0 51 84 Telefon: 05184--80 94 8094 1 Alma Mahler-Werfel, Gustav Mahler. Erinnerungen und Briefe, Amsterdam 1940, S. 215. 2 Ein Glück ohne Ruh. Die Briefe Gustav Mahlers an Alma, Hrsg. von Henry-Louis de La Grange und Günther Weiß, Berlin 1997, S. 432, 21.06.1910. 18 Walter Gropius 1921, Bauhaus-Archiv Berlin erfahren, fortzuführen. Dazu hatten sie verabredet, dass Gropius seine Briefe postlagernd nach Toblach schicken sollte, was einige Zeit reibungslos funktionierte – bis zum 29. Juli 1910. An diesem Freitag kam es zur Katastrophe. Mahler saß wie immer am Klavier und studierte die Post. Unter den Briefen, die der Postbote an jenem Tag abgegeben hatte, war auch ein an Alma gerichtetes Schreiben von Walter Gropius, das allerdings „An Herrn Direktor Mahler“ adressiert war. Dieser Brief, der nicht erhalten geblieben ist, muss voller heißer Liebesschwüre und intimer Andeutungen gewesen sein. Mahler hatte nach wenigen Zeilen genug, wie sich Alma erinnerte, „rief mit erstickter Stimme: ‘Was ist das?’ und reichte mir den Brief“ 3. Zwei Tage später schrieb die völlig konsternierte Alma an Gropius: „Da es quasi durch Zufall herausgekommen ist u. nicht durch ein offenes Geständnis von meiner Seite – hat er jedes Vertrauen, jeden Glauben an mich verloren! […] Bedenke – der Brief, in dem Du offen von allen Geheimnissen unsrer Liebesnächte schreibst – war an: Herrn Gustav Mahler – Toblach – Tirol addressirt. Wolltest Du das wirklich?“ 4 Bis heute gibt diese falsche Adressierung Rätsel auf. Hatte Gropius den Brief absichtlich an Gustav Mahler geschickt, möglicherweise um eine Entscheidung zu provozieren? Oder handelte es sich dabei nur um ein „Versehen“? fleißig zu sein und energisch seine Karriere voranzutreiben, „denn je mehr Du bist und leistest, desto mehr wirst Du mir sein!“ 5 Und am 11. August hieß es: „fühle Dich als meinen Verlobten.“ 6 Gustav Mahler war, was die wesentlichen Dinge angeht, ahnungslos und hinsichtlich seiner Ehe voller Hoffnung. Geradezu wahnhaft überschüttete er seine Frau mit pathetischen Liebesbeweisen. Sie selbst nahm all das nicht ohne innere Befriedigung hin. Vielleicht ahnte Mahler, dass sein Kampf aussichtslos war. Die handschriftliche Partitur seiner 10. Sinfonie, die in jenen Sommermonaten entstand, ist mit zahlreichen wie ihm Wahn notierten Randbemerkungen versehen. Kommentare wie „Erbarmen! O Gott! O Gott! Warum hast Du mich verlassen! Dein Wille geschehe“ oder auch „Der Teufel tanzt es mit mir! Wahnsinn, faß mich an, Verfluchter! Vernichte mich, daß ich vergesse, daß ich bin!“ beschreiben seine an Wahnsinn grenzende Verzweiflung. Viel gemeinsame Zeit, das Erlebte zu diskutieren, blieb den Eheleuten Mahler nicht, was Alma allerdings ganz recht gewesen sein dürfte. Während ihr Mann im Spätsommer in München die Uraufführung der 8. Sinfonie vorbereitete und von Probe zu Probe hetzte, verabredete sie sich heimlich mit Walter Gropius in dessen Hotel. Nach außen hin spielte sie die sorgende Ehefrau an der Seite ihres Mannes, in den Briefen an ihren Geliebten beschwor sie indes die gemeinsame Zukunft: „Mein Walter, von Dir will ich ein Kind“, schwärmte sie am 19. September, „und will es hegen und pflegen – bis der Tag erscheint, an dem wir ohne Reue mit Sicherheit und Ruhe – uns lächelnd und für immer in die Arme sinken.“ 7 Auf dem Extrempunkt der Entfremdung von Mahler traf Alma schließlich eine Entscheidung, die bezeichnender nicht hätte gewesen sein können: Am 8. Oktober 1910 ließ sie ihre 6-jährige Tochter zum evangelischen Glauben konvertieren – angeblich wegen einer katholischen Freundin, die furchtbar verzweifelt gewesen sein soll, weil sie sich nicht habe scheiden lassen können. Die kleine Anna verstand natürlich nicht, dass Mamas ominöse Freundin wohl nie existiert hat, mehr noch, dass sich ihre Mutter wahrscheinlich hinter jener unglücklich verheirateten Frau versteckte. Almas Bedürfnis, der Tochter das eigene „Schicksal“ ersparen zu wollen, war zugleich das Eingeständnis, mit Mahler definitiv abgeschlossen zu haben. Alma wich derweil einer klaren Entscheidung aus − und wählte beide Männer. Sie gab ihrem völlig verzweifelten und verstörten Ehemann das trügerische Gefühl, er könne sie zurückgewinnen, und gegenüber ihrem Geliebten ließ sie keine Zweifel aufkommen, wem ihr Herz gehörte. Die Briefe, die Alma in jenen Sommertagen an Walter Gropius schrieb, sind eindeutig: „Du musst wissen, dass ich Dich liebe – dass Du mein einziger Gedanke bei Tag u. Nacht bist – dass ich für meine Zukunft nichts anderes ersehne, als Dein zu werden u. zu bleiben.“ Sie hielt ihn sogar an, Eine Scheidung von Gustav Mahler kam für Alma jedoch nicht in Frage, nicht nur, weil sie kein Interesse daran haben konnte, dass ihre eheliche Untreue während des Gerichtsverfahrens ans Licht gekommen wäre, sondern weil sie als Geschiedene zwangsläufig ihren Status verloren hätte. Es ging wohl auch um Geld. Mahler war ein wohlhabender Mann, der seiner Frau ein sorgenfreies 5 Alma Mahler-Werfel an Walter Gropius, undatiert, Bauhaus-Archiv Berlin. 6 Alma Mahler-Werfel an Walter Gropius, Donnerstag [11.08.1910], Bauhaus-Archiv Berlin. 7 Alma Mahler-Werfel an Walter Gropius, 19.09.1910, zit. nach: Reginald Isaacs, Walter Gropius. Der Mensch und sein Werk, Band 1, Frankfurt/M. 1985, S. 103. 3 Alma Mahler-Werfel, Erinnerungen und Briefe, S. 215. 4 Alma Mahler-Werfel an Walter Gropius, Sonntag [31.07.1910], Bauhaus-Archiv Berlin. 19 Das Fagus-Werk – ein Gesamtkunstwerk Leben garantieren konnte. Hätte sie nun die Auflösung der Ehe betrieben, wäre sie als spätere Erbin des Vermögens und der Pensionsansprüche zweifellos ausgeschieden. Und gegen wen hätte sie ihren berühmten Gatten und den großbürgerlichen Komfort eingetauscht? Walter Gropius war zu diesem Zeitpunkt noch ein weitgehend unbekannter Architekt. Mit anderen Worten: eine Scheidung war ausgeschlossen, Alma musste zumindest offiziell bei ihrem Mann bleiben. Wer kennt es nicht, das Fagus-Werk in Alfeld an der Leine? Der ab 1911 errichtete Fabrikbau der jungen Architekten Walter Gropius und Adolf Meyer gilt als Ursprungsbau der Moderne und fehlt in keinem Lexikon der Architektur. So stark wie kaum ein anderes Gebäude hat es sich in unser Bewusstsein eingeprägt: stellvertretend für die Revolution in der Architektur zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Der Rest ist bekannt. Gustav Mahler starb am 18. Mai 1911. Walter Gropius und Alma trennten sich − das schlechte Gewissen lastete wohl zu schwer. Alma ließ sich stattdessen auf eine exzentrische Affäre mit dem noch exzentrischeren Maler Oskar Kokoschka ein, die ihre Kräfte wohl überstieg. Erst vier Jahre später − im Mai 1915 − heirateten Alma Mahler und Walter Gropius. Im Oktober 1916 kam die einzige Tochter Manon zur Welt. Zu dieser Zeit war die Beziehung schon gescheitert. Als die kleine Manon ihren ersten Geburtstag feierte, trat mit Franz Werfel bereits ein neuer Mann in Alma Mahler-Gropius’ Leben. Doch das ist eine andere Geschichte. Bauherr und Architekten bilden im Fall des Fagus-Werks eine selten günstige Konstellation. In der Person des Fabrikanten Carl Benscheidt sen. verbindet sich moderne Unternehmensphilosophie mit lebensreformerischem Anspruch. Er produziert Schuhleisten – nicht nur nach stark verbesserten Fertigungsmethoden, sondern auch unter Einbeziehung neuester Erkenntnisse der orthopädischen Fußforschung. In allen Bereichen sind Qualität und Innovation oberste Maxime. Den Architekten gelingt es, diesem bemerkenswerten Betrieb ein völlig ungewohntes, vom Hergebrachten abweichendes Erscheinungsbild zu geben: sie verbinden das sachliche Wesen der Fabrik als Zweckbau mit dem großflächigen Gebrauch von Glas zu einer neuen Form der Repräsentation. Das Gebäude wird Bestandteil einer das Neue und die Andersartigkeit des Produktes betonenden Werbestrategie. Oliver Hilmes Vorbild für den Fabrikherrn ist die Berliner Allgemeine ElektricitätsGesellschaft (AEG). So wie Peter Behrens diesem Unternehmen seit 1907 eine identitätsstiftende, von der Architektur über die Produkte bis zu den Druckschriften reichende künstlerisch gestaltete Einheitlichkeit verleiht, soll auch die Fagus GmbH aufgebaut werden. Mit sicherem Gespür wählt man als Mitarbeiter nur die Besten: Max Hertwig, Johannes Molzahn, Theo van Doesburg und Herbert Bayer liefern Entwürfe für die Firmengraphik, Albert Renger-Patzsch formt mit einer Fotoserie das heute als klassisch zu nennende Bild des Fagus-Werks und seiner Produkte, die Werkstätten des Bauhauses kümmern sich um die innere Ausgestaltung und Möblierung der repräsentativen Räume. Dass sich Fagus ausschließlich auf die von einem starken Willen für das Neue geprägte junge Generation konzentriert, wirkt sich vor allem in den Zwanziger Jahren aus: wahrscheinlich gibt es kein anderes Unternehmen im Deutschland der Weimarer Republik, das so eng mit der Avantgarde zusammenarbeitet. Oliver Hilmes studierte Geschichte, Politik und Psychologie in Marburg, Paris und Potsdam. Er promovierte in Geschichte und arbeitete in der Intendanz der Berliner Philharmoniker. In den Jahren vor dem I. Weltkrieg stehen Firmen wie die AEG und Fagus mit diesem weitreichenden Anspruch nicht alleine. Vielmehr gehören sie einem Kreis aufgeklärter Unternehmen an, die der Moderne zum Durchbruch verhelfen. Hierbei handelt es sich vorwiegend um junge Betriebe, die mit ihrer meist im Bereich der Konsumgüter angesiedelten Produktion und deren werbewirksamer Vermarktung neue Markenartikel einführen. Organisiert im 1907 gegründeten Deutschen Werkbund (DWB), ein Zusammen- Seine Bücher über widersprüchliche und faszinierende Frauen „Witwe im Wahn. Das Leben der Alma Mahler-Werfel“ (2004) und „Herrin des Hügels. Das Leben der Cosima Wagner“ (2007) wurden zu Bestsellern. Zuletzt erschien von ihm „Liszt. Biographie eines Superstars“ (2011). 20 schluss von Unternehmern, Wissenschaftlern, Künstlern und Fachschriftstellern, vertreten sie das Ziel, die Stellung Deutschlands auf dem Weltmarkt durch qualitativ und ästhetisch hochrangige Güter zu fördern. Mit der Veredelung der Ware durch Qualität und Präsentation ist ein erzieherischer Anspruch gekoppelt: sie soll unter den Konsumenten zur Hebung des Geschmacks und zur Herausbildung eines Schönheitsempfindens führen. Gediegenheit und Würde übertragen sich von der Ware auf den Verbraucher – das Produkt ist materieller und geistiger Besitz zugleich. Für die Bauaufgabe der Fabrik bedeutet das eine gänzlich neue Wertschätzung. Hatte sie sich bisher zwischen den Extremen anspruchsloser Nutzbauten einerseits und auffälliger Reklamebauten andererseits bewegt, so wird sie nun zur „Kathedrale der Arbeit“ erhoben. Der moderne Fabrikherr hat längst erkannt, dass dunkle Arbeitsstätten und schlechte Arbeitsbedingungen nicht nur Unzufriedenheit hervorrufen, sondern auch schlechte Leistung und damit minderwertige Qualität der Ware bedingen. Das Fagus-Werk gehört zu jenen Unternehmen, die sich dieses Zusammenhangs bewusst sind. Vorbildliche Betriebseinrichtungen, höhere Löhne und besondere Sozialleistungen dienen dem Wohl der Belegschaft, sie sind aber auch Garant für Arbeitsfrieden, Effizienz und Produktivität. Innerhalb dieses umfassenden Konzepts der Industriekultur muss auch die Tätigkeit von Gropius und Meyer verstanden werden. Über 15 Jahre hindurch kümmern beide sich nicht nur um die Architektur, sondern auch um alle Details der baulichen Ausgestaltung: Innenarchitektur, Möblierung, Beleuchtungskörper, Beschläge, ja sogar die Entwürfe der Fußmatte oder des Drahtzauns stammen aus ihrem Büro. Das Fagus-Werk verkörpert – sicherlich einzigartig – beide Ideale des Bauhauses: das im Gründungsmanifest von 1919 beschworene Gesamtkunstwerk des „Großen Baus“ ebenso wie die ab 1923 verkündete Losung „Kunst und Technik – eine neue Einheit“. Dr. Annemarie Jaeggi studierte Kunstgeschichte, klass. Archäologie und Geschichte. Seit 2003 ist sie Direktorin des Bauhaus-Archivs Berlin. Dr. Annemarie Jaeggi Autorin des Buches: Fagus. Industriekultur zwischen Werkbund und Bauhaus. Berlin 1998. 21 camerata freden merorchester Pforzheim und mit den Bochumer Symphonikern sowie als Solistin und Kammermusikerin erfolgreich im In- und Ausland auf. Von Februar 2009 bis Dezember 2010 war sie zudem als 1. Solobratschistin im Gewandhausorchester Leipzig tätig, gab diese Anstellung zu Gunsten ihrer solistischen und kammermusikalischen Projekte jedoch auf. Sie wurde 2007 mit einem 1. Preis beim Internationalen Musikwettbewerb Markneukirchen ausgezeichnet und gewann weitere Wettbewerbe, darunter der Internationale Musikwettbewerb der ARD München, der Concours de Genève und der Deutsche Musikwettbewerb. Bei der Verleihung des Von-der-Heydt-Förderpreises ihrer Heimatstadt Wuppertal 2008 wurde ihre „hohe Musikalität und ihr ausdruckstarkes, klangsinnliches Spiel“ und die „musikalische Reifung einer jungen Künstlerpersönlichkeit“ besonders geehrt. Zu ihren aktuellen Kammermusikpartnern gehört das Leipziger Streichquartett, mit dem sie vor kurzem die Streichquintette von Beethoven aufnahm. Außerdem ist sie Mitglied des Mariani Klavierquartettes, das 2011 mit einem Stipendium des Deutschen Musikwettbewerbs ausgezeichnet wurde. Seit dem Sommersemester 2011 hat sie einen Lehrauftrag in den Fächern Viola und Orchesterstudien an der Musikhochschule Lübeck. Barbara Buntrock spielt eine Viola von Antonio Mariani, Pesaro, ca. 1650, die früher von dem legendären Bratschisten Lionel Tertis gespielt wurde. Adrian Adlam – Violine (31.7. und 7.8.2011) Adrian Adlam ist ein vielseitiger Musiker – Geiger, Dirigent, Mitbegründer und künstlerischer Leiter der Internationalen Fredener Musiktage – der mit einigen der bedeutendsten Musikern unserer Zeit gearbeitet hat, u.a. Bernstein, Boulez, Ozawa und Mehta. Als Konzertmeister gastierte er bei den großen europäischen Orchestern, z.B. dem London Symphony Orchestra, Residentie Orkest Den Haag, dem Scottish BBC Symphony Orchestra und der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen. Adrian Adlams Konzerttätigkeit sowohl als Solist wie auch als Kammermusiker hat zu etlichen Rundfunk- und Fernsehausstrahlungen geführt. Die Liveübertragungen der Bartok Solo-Sonate und Bergs Violinkonzert auf Deutschland Radio Berlin wurden enthusiastisch von Kritikern und Publikum aufgenommen und als „Kombination technischen Könnens mit musikalischer Integrität“ beschrieben. Seine CD-Einspielung der Nielsen-Sonaten wurde mit dem Supersonic-Preis ausgezeichnet. Die Aufnahme von Schuberts Oktett mit der camerata freden wurde zur besten Surround-Aufnahme des Jahres 2004 gekürt. Seit seiner Mitgliedschaft im deutschen Ensemble „Avance“ für zeitgenössische Musik hat Adrian Adlam sich für die Aufführung neuer Werke eingesetzt. Daraus resultierte das Bemühen, zusammen mit Utz Köster und der camerata freden Kompositionsaufträge und die damit verbundenen Uraufführungen für die Internationalen Fredener Musiktage als festen Programmbestandteil zu etablieren. Mit Thomas Hell musiziert er als Duo seit einigen Jahren. Ihre Konzerttätigkeit führte sie unter anderem nach Italien, Schottland und England, wo zuletzt bei einem Sonatenabend in der Wigmore Hall (London) im Frühjahr 2011 sein Geigenspiel als „majestätisch und souverän“ beschrieben wurde (Strad 2011). Ed Daniel – Violine (31.7. und 7.8.2011) begann im Alter von fünf Jahren Geige zu spielen und wurde im Alter von neun Jahren als Jungstudent in die Violinklasse von Ester Boda Katona am Royal College of Music Junior Department aufgenommen. Nach dem Ende seiner Ausbildung in der Violinklasse von Adrian Adlam am Winchester College gelangte er in die Ausbildungsklassen von Krzysztof Smietana, Stephanie Gonley und Ofer Falk an der Guildhall School of Music. Er hat regelmäßig Konzerte in vielen Konzertsälen Londons einschließlich St. John‘s, Smith Square und St. James’s Piccadilly gegeben. Sein Hauptaugenmerk liegt dabei auf der Kammermusik, wo er Aufführungen des Beethoven Septetts und des Schubert Oktetts beim Guildhall Chamber Music Festival und die Welturaufführung von Ruth Slatter’s „First Movement“ geleitet hat. Er trat bereits in den führenden Konzerthäusern Londons wie Wigmore Hall, Barbican Centre und St. John’s, Smith Square auf. Außerdem spielte er für Radio und Fernsehen. Seit Herbst 2009 studiert er an der Hochschule für Musik und Theater Hannover bei Ulf Schneider. Barbara Buntrock – Viola (3.8.2011) studierte an der Musikhochschule Lübeck bei Barbara Westphal. Sie besuchte Meisterkurse an der Verbier Festival Academy und der International Music Academy of Switzerland, bei denen sie weitere Anregungen von Musikern wie Seiji Ozawa, Nobuko Imai, Gabor Takács-Nagy, Kim Kashkashian, Yuri Bashmet, Anner Bylsma und Bruno Giuranna erhielt. Als Stipendiatin der Studienstiftung des Deutschen Volkes und der Deutschen Stiftung Musikleben absolvierte sie ein Auslandsstudienjahr an der Juilliard School in New York bei Heidi Castleman. Derzeit besucht sie die Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin, um in der Klasse von Lars Anders Tomter und Tabea Zimmermann ein Zusatzstudium mit dem Ziel Konzertexamen zu absolvieren. Alec Frank-Gemmill – Horn (31.7.2011) begann im Alter von sechs Jahren Tenorhorn zu spielen und wechselte vier Jahre später zum Waldhorn. Er bekam den MasterAbschluss an der Guildhall School of Music and Drama, wo er von Hugh Seenan, Jeff Bryant und Richard Bissill unterrichtet Als Solistin trat Barbara Buntrock unter anderem mit dem Stuttgarter Kammerorchester, dem Sinfonieorchester Wuppertal, dem Kurpfälzischen Kammerorchester, dem Südwestdeutschen Kam- 22 ganzen Welt. Als Kammermusiker ist er Mitglied des London Music Phoenix Ensembles. Kammermusikalisch war er schon häufig zu Gast bei BBC Radio 3. Darüber hinaus hat er zahlreiche CDs aufgenommen. Er unterrichtet an der Royal Academy of Music in London, wo er die ARAM-Auszeichnung erhielt. Außerdem gibt er Sommerkurse in Dänemark und Griechenland. Lionel Handy spielt auf einem venezianischen Cello von Montagnana, das ihm von der Familie Poulton zur Verfügung gestellt wird. wurde. Jetzt bereitet er in der Solistenklasse von Prof. Marie-Luise Neun-ecker an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin sein Konzertexamen vor. Er sammelte Erfahrungen in zahlreichen Orchestern, so war er u.a. 1. Solohornist des Tiroler Sinfonieorchesters Innsbruck, beim European Union Youth Orchestra und seit 2009 beim Scottish Chamber Orchestra. Neben der Orchestermusik widmet sich Alec Frank-Gemmill insbesondere auch der Kammermusik und Solokonzerten. Darüber hinaus war er vor kurzem als Solist bei Brittens Serenade für Tenor, Horn und Streicher in Zürich zu hören. Mit dem Konzerthausorchester Berlin spielte er im Februar 2011 nochmals das gleiche Stück. Michael Heitzler – Klarinette (3.8.2011) studierte klassische Klarinette an der Musikhochschule Freiburg bei Prof. Dieter Klöcker sowie Saxophon und Improvisation bei Karsten Gorzel. Er war Stipendiat des DAAD und studierte am Mannes College of Music/New School Jazz u.a. bei Dave Liebman (ehemals Mitglied in der Miles Davis Band). Er spielte u.a. mit dem SWR-Sinfonieorchester Baden-Baden, der Jungen Deutschen Philharmonie und dem European Symphony Orchestra, der Big Band des Hessischen Rundfunks, den Klezmatics u.v.m. Daneben ist er aber auch in den Filmen, „Jenseits der Stille“ von Caroline Link, „Gripsholm“ von Xavier Koller und „Robbi, Kalle, Paul“ von Dani Levi zu hören. Michael Heitzler ist Mitglied der Gruppe KOLSIMCHA (The World Quintet). Zusammen mit seinen Mitmusikern in dieser Gruppe, hat er eine Mischung aus Klezmer, Jazz, klassischer Musik, Avantgarde und osteuropäischer Volksmusik geschaffen und ist in vielen der wichtigsten Musikzentren aufgetreten, u.a. auch als Solist mit den Rundfunkorchestern des NDR und des BR, der Bremer Kammerphilharmonie, dem Orchestre de la Suisse Romande, den London Mozart Players, dem Georgischen Kammerorchester Ingolstadt u.v.m. Eva-Maria Gambino – Viola (3.8. und 6.8.2011, Sissis Hofmusik) Mit drei Jahren bekam sie ihren ersten Geigenunterricht nach der „Suzuki-Methode“ und nahm bald am Wettbewerb „Jugend musiziert“ auf Landes- und Bundesebene teil. Sie studierte dann Viola bei Professor Kussmaul an der Robert-Schumann-Hochschule Düsseldorf, bei Veronika Hagen am Mozarteum Salzburg und bei Antoine Tamestit an der Musikhochschule Köln. Eva-Maria Gambino war Mitglied des European Union Youth Orchestra und des Gustav Mahler Orchesters. Von 2005 bis 2007 war sie Akademistin beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks und ist seit 2007 festes Mitglied des WDR Sinfonieorchesters. Thierry Gavard – Kontrabass (3.8. und 6.8.2011, Sissis Hofmusik) begann sein Studium für Kontrabass in Nancy und beendete es in Paris am Conservatoire Nationale Superieure de Musique. Er war 1976 - 1984 stellvertretender Solobassist der Oper in Nancy. Als Solobassist wirkte er 1988 beim World Philharmonic Orchestra in Montréal mit. Seit 1984 ist er 1. Solobassist des Orchestre Philharmonique du Luxembourg und spielt regelmäßig in gleicher Position bei den Orchestern in Strasbourg, Nancy, Metz und Lyon. Thomas Hell – Klavier und Harmonium (31.7. und 6.8.2011, Sissis Hofmusik) „Intelligenz und Virtuosität finden hier zusammen.“ So beschreibt Alfred Brendel das Spiel des 1970 geborenen Pianisten Thomas Hell, der an der Hochschule für Musik und Theater Hannover bei David Wilde das Konzertexamen Klavier sowie ein Diplom in Musiktheorie bei Reinhard Febel erwarb. Thomas Hell ist Preisträger nationaler und internationaler Wettbewerbe (u.a. 1. Preis beim Concours International de Piano d‘Orléans). Eine ausgedehnte solistische und kammermusikalische Tätigkeit führte ihn neben Konzerten in Europa auch nach Japan und Russland. Er ist Gast bei internationalen Musikfestivals und in renommierten Konzertsälen. Thomas Hell beherrscht einen Großteil der Klaviermusik des 20./21. Jh. (Elliott Carter, Arnold Schönberg, Luigi Dallapiccola, Charles Ives, Pierre Boulez...). Als ein Höhepunkt gelten seine Live-Aufführungen der gesamten 18 Etudes pour piano von György Ligeti, unter anderem bei den Lionel Handy – Violoncello (7.8.2011) studierte an der Royal Academy of Music in London. Verschiedene Stipendien ermöglichten es ihm, sein Studium in Genf bei Pierre Fournier und in Canada bei Janos Starker fortzusetzen. Während des Studiums gewann er zahlreiche Cello- und Kammermusikpreise, u.a. den Moir Carnegie Recital Diploma prize. Darüber hinaus gewann er den National Muriel Taylor Wettbewerb von Jacqueline du Pre. Lionel Handy arbeitet als Solocellist in verschiedenen Orchestern, u.a. im London Symphony und Royal Philharmonic Orchestra. Daneben etabliert er sich als Solist und Kammermusiker. Zahlreiche Auftritte und Festivalteilnahmen beweisen dies, sowohl in England, u.a. in der Wigmore Hall als auch auf der 23 lernte, Bratsche zu spielen. Bald wird er seinen Master mit einem Stipendium an der Guildhall School of Music & Drama bei David Takeno absolvieren. Er wurde auch mit einem Martin Music Award ausgezeichnet. Tetsuumi Nagata hatte bereits Auftritte mit dem Guildford Symphony Orchestra und den Polesden Lacey Festival Orchestras und spielte in Wigmore Hall, Barbican, Queen Elizabeth Hall, Royal Albert Hall, Cadogan and Menuhin Halls, The Sage Gateshead und St. John’s Smith Square. Er nahm auch an einigen Festivals teil, darunter das Menuhin Festival in Gstaad, das City of London Festival, das Northern Chords Festival in Newcastle, das Chacombe Festival, das Soundwaves Festival in Brighton, die Gower and Wyastone Festivals in Wales und das Paxos International Festival in Griechenland. In Kammerorchestern trat er mit Künstlern wie Alexander Rudin, Arisa Fujita, Krzysztof Smietana, Pierre Doumenge, Charles Owen, Caroline Palmer und dem Belcea Quartett auf und nahm an Meisterklassen bei András Schiff, Thomas Adès, Zvi Zeitlin, Dora Schwarzberg, Sir Colin Davis, David Alberman, Ilan Gronich sowie Mitgliedern des Alban Berg-, Artemis-, Belcea-, Chilingirian-, Cleveland-, Endellion-, Mosaïques-, Orion-, Takacs- und Wihan Quartetts teil. Er ist Mitglied des Nagata Quartetts, mit dem er Meisterklassen an der IMS Prussia Cove, der Aldeburgh‘s String Quartet Academy und dem ProQuartet in Frankreich besuchte. Demnächst wird er am City of London Festival teilnehmen, im Barbican auftreten und auf einer Tournee in Brasilien spielen. Internationalen Ferienkursen für Neue Musik Darmstadt 2008 und in Tokyo (Best Concert 2010 in der Zeitschrift Ongaku no tomo). Thomas Hell lehrt an der Hochschule für Musik und Theater Hannover. Beim Label TACET erschien eine CD mit Werken von Max Reger und Robert Schumann sowie eine CD mit Klaviermusik von Eduard Steuermann, die mit dem Jahrepreis der Deutschen Schallplattenkritik 2010 ausgezeichnet wurde. Grace Lee – Viola (31.7. und 7.8.2011) bekam einen Bachelor mit Auszeichung an der Eastman School of Music in den USA und schloss anschließend ihr Studium mit einem Master of Music in London ab. Sie ist Gewinnerin einiger wichtiger Preise, darunter der 2. Preis beim David Oistrach International Violin Competition im Jahre 2004, der 1. Preis beim Singapore National Violin Competition 2001 und der Len Lickorisch Gedenkpreis beim Royal Over-Seas League Wettbewerb in London 2007. Sie war Geigenschülerin u.a. von Oleh Krysa und György Pauk, und an der Bratsche wurde sie von Yuko Inoue unterrichtet. Als Solistin arbeitete Grace Lee mit Orchestern wie dem Odessa National Philharmonic Orchestra, dem Singapore Symphony Orchestra und dem Hankook Symphony Orchestra in Seoul zusammen. Sie spielte 2003 in der Carnegie Hall in New York und gab außerdem Konzerte in Großbritannien, den USA, Holland, Ungarn und Singapur. Sie spielt nicht nur leidenschaftlich gern Kammermusik als Bratscherin, sondern ist auch Geigerin beim Galitzin Quartet. Macdara Ó Seireadáin – Klarinette (6.8.2011, Sissis Hofmusik) Bartholomew LaFollette – Violoncello (31.7. und 7.8.2011) wurde in Nordirland geboren und studierte zunächst an der Royal Irish Academy of Music in Dublin, bevor er 2008 nach Hannover an die Hochschule für Musik und Theater zu Johannes Peitz wechselte. Hier belegte er von 2008 - 2010 den Studiengang Künstlerische Ausbildung und beendet bald sein Master-Studium. Parallel studiert er bei Javier Ros an der HMT Hannover Bassklarinette. Er spielt regelmäßig Aushilfe im RTE Nationalsinfonieorchester in Dublin und in der Niedersächsischen Staatsoper Hannover. Im Kammermusikbereich war er schon als Gastmusiker beim Haffner Bläserensemble tätig. begann seine Ausbildung 1997 an der Yehudi Menuhin Schule. 2003 bekam er ein Stipendium an der Guildhall School of Music & Drama, wo er sein Studium bei Louise Hopkins fortsetzte. Seit 2007 wird er vom Young Concert Artist Trust vertreten. Als Solist und Kammermusiker trat Bartholomew LaFollette bereits in bedeutenden Konzertsälen in London auf, darunter Wigmore Hall, Royal Festival Hall, Queen Elizabeth Hall, Bridgewater Hall und Fairfield Halls Croydon. Als Solist spielte er im Purcell Room, im St. George‘s Bristol, und in der Weill Recital Hall in der Carnegie Hall New York. In der Saison 2007/08 trat er außerdem mit Elgars Concerto im Barbican Centre in London auf. Hwa-Won Pyun – Violine (3.8. und 6.8.2011, Sissis Hofmusik) Tetsuumi Nagata – Viola (7.8.2011) begann mit sechs Jahren Geige zu spielen. Mit 16 Jahren wurde sie Jungstudentin bei Prof. Gorjan Kosuta an der Kölner Musikhochschule, bevor sie 2002 ihr Vollzeitstudium bei Prof. CharlesAndré Linale an der Musikhochschule Aachen aufnahm. Seit 2004 studiert sie bei Prof. Ulf Schneider an der Hochschule für Musik und Theater Hannover. Im Jahr 2007 legte sie ihr Diplom ab und In Kanada geboren, begann er im Alter von 5 Jahren mit der Ausbildung bei Marlin Wolfe. Seinen ersten Soloauftritt hatte er elfjährig mit Vivaldis „Vier Jahreszeiten“ mit den Vancouver Island Symphonikern. 2000 begann er sein Studium bei Hu Kun and Maciej Rakowski an der Yehudi Menuhin School, wo er auch 24 Ioana Ratiu – Violine (3.8. und 6.8.2011, Sissis Hofmusik) befindet sich nun in der Solistenklasse. Mit zahlreichen Meisterkursen, u.a. bei Matthias Lingenfelder, Martin Lovett (Auryn bzw. Amadeus Quartett), Thomas Brandis, Kolja Blacher und der European Chamber Music Academy mit ihrem Lusingando Streichquartett, bei Hatto Beyerle, Rainer Kussmaul, Anner Bylsma und dem Trio Jean Paul rundete sie ihre musikalische Ausbildung ab. Beim Internationalen Musikforum Trenta 2005 nahm die junge Geigerin Unterricht bei Volkhard Steude, dem Konzertmeister der Wiener Philharmoniker. Es folgte ein Abschlusskonzert im renommierten Wiener Musikverein. Hwa-Won Pyuns musikalisches Vermögen dokumentieren zahlreiche nationale und internationale Auszeichnungen, darunter beim Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ und dem internationalen Kammermusikwettbewerb „Charles Hennen“. Orchestererfahrung sammelte sie als Mitglied des Bundesjugendorchesters, als Konzertmeisterin der Jungen Deutschen Philharmonie, dem Jugendorchester der europäischen Union und der Radiophilharmonie Hannover des NDR. Seit 2007 hat sie eine Stelle in den 1. Violinen im SWR Sinfonieorchester Freiburg und Baden-Baden. Seit 2002 ist sie Mitglied der Yehudi MenuhinStiftung „Live Music Now“. geboren in Bukarest, erhielt sie ihren ersten Geigenunterricht im Alter von 9 Jahren. Bevor sie 2001 ihr Violinstudium an der Musikhochschule Köln bei Ariadne Daskalakis begann, hatte sie zunächst 6 Jahre bei Prof. Christiane Hutcap Unterricht. Nach dem Vordiplom setzte sie ihr Studium an der Folkwang Musikhochschule Essen bei Prof. Mintcho Mintchev fort, wo sie auch ihr Diplom und Konzertexamen machte. Erste Orchestererfahrungen erwarb sie neben diversen Orchesterkursen u.a. als Mitglied der „Jungen Deutschen Philharmonie“. Sie nahm an zahlreichen Meisterkursen für Violine und Kammermusik teil, u.a. bei I. Ozim, R. Kussmaul, U. Schneider und H. Beyerle. Mit dem 2001 gegründeten Lusingando Quartett war sie Mitglied der Y. Menuhin Stiftung, der Stiftung „Villa Musica“ sowie der European Chamber Music Academy und erhielt 2003 den 1. Preis beim „Lions Club“ Wettbewerb. Sie ist mehrfache Preisträgerin des Wettbewerbs „Jugend musiziert“ und war Finalistin des internationalen „Johannes Brahms Wettbewerbs“ 2006. Als Solistin trat sie u.a. mit dem Orchestre de Monbelliard und dem Synphonieorchester Arad auf. Seit der Saison 2008/09 ist Ioana Ratiu Mitglied des WDR Sinfonieorchesters Köln. 25 26 Lena Wignjosaputro – Violoncello (3.8. und 6.8.2011, Sissis Hofmusik) Til Renner – Klarinette (30.7.2011) studierte bei Prof. Hans Dietrich Klaus in Detmold, wo er 1997 seinen Abschluss mit Bestnote bestand. Neben seiner Position als Soloklarinettist in der Radiophilharmonie Hannover des NDR seit 1993 ist er als Gast u.a. bei den Berliner Philharmonikern, den Bamberger Symphonikern, dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks sowie dem NDR Sinfonieorchester Hamburg tätig. Als Solist konzertierte er u.a. mit der Radiophilharmonie Hannover des NDR und ist als Kammermusikpartner gefragt. Im Alter von sechs Jahren bekam sie ihren ersten Unterricht bei Christoph Oehmen. 2000 wurde sie an der Musikhochschule Köln, zunächst in der Klasse von Claus Kanngiesser als Jungstudentin, seit 2002 als Vollstudentin aufgenommen. Zurzeit setzt sie ihr Studium in der Klasse von Prof. F. Helmerson fort. Sie wurde mit mehreren Preisen beim Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ ausgezeichnet, darunter ein 1. Preis in der Kategorie „Violoncello solo“ 1998, an den sich ein Konzert in der Kölner Philharmonie anschloss. Des Weiteren erhielt sie 2004 einen 2. Preis beim Internationalen Wettbewerb Premio Arturo Bonucci in Italien und war außerdem Preisträgerin beim Wettbewerb des Deutschen Musikinstrumentenfonds. Im Jahre 2005 erhielt sie den ersten Preis im Wettbewerb der Freunde und Förderer der Musikhochschule Köln. Sie trat solistisch mit Orchestern wie dem Kölner Kammerorchester, dem Münchener Bach Collegium und dem Sinfonieorchester der Musikhochschule Köln auf. Lena Wignjosaputro spielte von 2005 bis 2006 ein Violoncello aus dem Deutschen Musikinstrumentenfonds der Deutschen Stiftung Musikleben. Derzeit spielt sie ein Instrument von Joseph Rocca, Turin 1860, das ihr von der WestLB zur Verfügung gestellt wird. Carsten Wilkening – Fagott (30.7.2011) Der 1960 in Bremen geborene Fagottist Carsten Wilkening studierte an der Hochschule für Musik und Theater in Hannover bei Prof. Klaus Thunemann. Er war mehrfach erster Preisträger beim Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ und gewann 1982 den ersten Preis beim Wettbewerb der deutschen Musikhochschulen. Wilkening ist Mitglied im Albert-Schweitzer Bläseroktett und im ANTARES-ENSEMBLE. Carsten Wilkening ist seit 1983 SoloFagottist im hr-Sinfonieorchester Frankfurt und war Mitglied im Festspielorchester der Bayreuther Festspiele. Seit dieser Zeit entstanden zahlreiche solistische Aufnahmen und Plattenproduktionen beim Hessischen Rundfunk und fast allen Sendern der ARD. Besuchen Sie unser Werk und die FAGUS-GROPIUS-Ausstellung Hannoversche Straße 58 · 31061 Alfeld · Tel. 0 51 81 - 7 90 · www.grecon.de 27 Die Musik verwöhnt Ihre Ohren – wir verwöhnen Sie in diesem Jahr mit österreichischen Gaumenfreuden! Bäckerei Stolzenberg · Inhaber: Martin Friebe · Bachstraße 14 · 31084 Freden · Telefon 0 51 84 270 28 Vernissage Literarische Veröffentlichungen u.a.: „Mord auf dem Wilhelmstein“ (3. Aufl. 2009), „Kleiner Tod im Großen Garten“ (2009), „Die Gruft im Wilhelmstein“ (2011), alle im zu Klampen Verlag. Kurzkrimis u.a. in den Anthologien „Bock auf Wild“ (2010, Heyne) und „Der Ring der Niedersachsen“ (2010, zu Klampen). Essays und Artikel in Nr. 35, 40, 42, 46 und 47 (2011) der Zeitschrift „Häuptling eigener Herd“(Hrsg. Wiglaf Droste / Vincent Klink). Mitglied im Verband deutscher Schriftsteller VS und im SYNDIKAT (Vereinigung deutschsprachiger Kriminalschriftsteller). Bodo Dringenberg – Werkseinführung lebt seit 1972 in Hannover. Studium an der Universität Hannover, Magister Artium, I. und II. Staatsexamen für das höhere Lehramt. Vier Jahre Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Hannover im Bereich Sprachwissenschaft. Veröffentlichungen u.a in den Hannoverschen Geschichtsblättern: „Abschied vom Hohen Ufer – der Name Hannovers“, in: HG N.F. 53, Hannover 2000. Zuletzt: „Hat(te) Hannover eine literarische Szene? – Eine Literanover-Chronik 1978-1988“, in: HG N.F. 59, 2005. Konzipiert, schreibt (zusammen mit Rolf Cantzen) und spricht für diverse Rundfunkanstalten, u.a.: „Literarische Grotesken“, NDR 3, 1995. „Ikonen des 20. Jahrhunderts“, DLR Berlin, 1999. „Die Lange Nacht vom Huhn“, DLR Berlin u. DLF, 2001, 03 u. 05. „Falsch – aber nützlich: Fakes“, DLR Berlin, 2003. Auftritte mit verschiedenen Darstellern und Musikern. Lesungen, Rezitationen, konzeptionelle und Regiearbeiten für die Bühne, u.a. im Rahmen der Gartenregion Hannover 2009 und 2010 Aufführungen des Live-Hörspiels 2009 „Irrgarten und Labyrinth“ (mit Christina Worthmann und Holger Kirleis). Diverse Einführungsreden und Katalogtexte zu Ausstellungen für verschiedene Künstlerinnen und Künstler in diversen Galerien sowie sonstigen Orten. Minetti Quartett Maria Ehmer – Violine Anna Knopp – Violine Milan Milojicic – Viola Leonhard Roczek – Violoncello Seit der Gründung im Jahr 2003 können die vier jungen österreichischen Musiker des Minetti Quartetts auf große gemeinsame Erfolge verweisen. Im Frühjahr 2007 gewinnen sie den 1. Preis beim Int. Rimbotti Wettbewerb für Streichquartett in Florenz und den Haydn-Preis beim Joseph Haydn Wettbewerb in Wien. Sie sind Gewinner des Internationalen Streichquartett-Wett- 29 bewerbs „Franz Schubert und die Musik der Moderne“ 2006 in Graz sowie des Großen Gradus ad Parnassum Preises 2003. Neben weiteren Auszeichnungen und Sonderpreisen werden sie zudem in verschiedene Förderprogramme aufgenommen (Karajan-Stipendium, Musica Juventutis Wien, Live Music Now, Österreichische Jeunesse). Für die Saison 2008/09 wird das Minetti Quartett für den exklusiven Konzertzyklus „Rising Stars“ ausgewählt, der sie in die berühmtesten Konzerthäuser der Welt führt, darunter die Kölner Philharmonie, Cité de la Musique Paris, Philharmonie Luxembourg, Concertgebouw Amsterdam, Palais des Beaux Arts Brüssel, Stockholmer Konserthuset, Birmingham Symphony Hall, Megaron Athen, Festspielhaus Baden-Baden, Stiftung Mozarteum Salzburg sowie der Wiener Musikverein. 2009 erscheint die Debut-CD des Minetti Quartetts beim deutschen Label „Hänssler Classic“ mit drei Streichquartetten von Joseph Haydn. Konzertreisen führen sie bereits nach Nord- und Südamerika, Australien, Japan und in viele bedeutende europäische Musikmetropolen. Zudem sind sie gern gesehener Gast bei bedeutenden Kammermusikfestivals wie beispielsweise Aldeburgh, Kuhmo oder Mecklenburg-Vorpommern. Vom Festival Aix-en-Provence werden sie dazu ausgewählt, als Laureaten des Festivals die HSBCEuropa-Tournee zu spielen. Ähnlich zufällig, wie die Gründung des Ensembles 2003 an der Wiener Musikuniversität erfolgte, wurde auch der Name „Minetti Quartett“ geboren. Er bezieht sich auf ein Schauspiel des Schriftstellers Thomas Bernhard, der lange Zeit in Ohlsdorf, dem Geburtsort der beiden Geigerinnen, wohnte. Das Minetti Quartett wird von Prof. Johannes Meissl (Artis Quartett) und den Mitgliedern des Alban Berg Quartetts an der Wiener Musikuniversität betreut. Als Mitglied der European Chamber Music Academy (ECMA) absolvieren sie Meisterkurse bei Hatto Beyerle, dem Amadeus Quartett, dem Quatuor Mosaïques, dem Hagen Quartett, u.a. Seit 2006 wird das Minetti Quartett von der Firma Asamer Holding AG aus Ohlsdorf/Österreich unterstützt. Die Österreichische Nationalbank stellt dem Quartett freundlicherweise Violinen von Giovanni Battista Guadagnini (1774) und Gaspare Lorenzini (1756) sowie ein Violoncello von Giovanni Tononi (1681) zur Verfügung. tätig. Seit 2005 arbeitet er an seiner Promotion mit dem Arbeitstitel Bauen für die Alfelder Schuhleistenindustrie auf dem Gebiet Geschichte und Theorie der Architektur und Stadt bei Prof. Dr. Karin Wilhelm an der TU Braunschweig. 2008 wurde er Mitglied der Architektenkammer Niedersachsen, seit 2010 ist er auch als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der TU Braunschweig tätig. Neben seiner Arbeit als Architekt verfolgt er vielfältige Tätigkeiten, so ist er am phaeno Wolfsburg tätig, arbeitete bei mehreren Ausstellungen mit, darunter 2008 „Typisch Wolfsburg! Vom Werden einer neuen Stadt“, konzipierte 2009 die Ausstellung „Alfeld 1875 - 2050. Eine Stadt verändert ihr Gesicht“ und hält seit 2009 Vorträge und Exkursionen zur Architektur der Moderne im Auftrag der Volkshochschule Hildesheim. Von 2004 bis 2008 arbeitete er außerdem an einer Analyse der städtebaulichen Entwicklung der Stadt Alfeld (Leine) im Zeitraum 1850 bis 2000 für die Stadt Alfeld. Des Weiteren verfasste er Beiträge zur Lateinschule Alfeld, zur mittelalterlichen Synagoge und späteren Roßmühle Korneuburg und zum phaeno Wolfsburg. Auch in seinen zahlreichen veröffentlichten Schriften, darunter 2008 Städtebauliche Entwicklung der Stadt Alfeld seit 1800, 2009 Bauhaus und Moderne in Alfeld. Walter Gropius’ Bauten und Projekte im Leinebergland, 2010 Baukultur in der Region Leinebergland und 2011 Am Beginn des Neuen Bauens: Vor 100 Jahren entstand der Bau des FagusWerks wird sein Forschungsinteresse an Alfelder Architektur des 19. und 20. Jahrhunderts deutlich. 100 Jahre Fagus-Werk: Mahlerfest Teil 1 Das Repertoire des Chors spannt sich über fünf Jahrhunderte bis hin zu zeitgenössischer Musik. Die romantische Chorliteratur und die Musik des Barock bilden jedoch einen besonderen Schwerpunkt. Diese musikalische Vielseitigkeit ist in zahlreichen Einspielungen und Rundfunkproduktionen mit dem NDR, dem WDR, dem SFB und mit Radio Bremen dokumentiert. Die Produktionen sind zum Teil in Zusammenarbeit mit namhaften Ensembles wie Musica Alta Ripa, Musica Florea aus Prag und Concerto Palatino oder Solisten wie Andreas Staier entstanden. Norddeutscher Figuralchor 1981 von Jörg Straube gegründet, entwickelte sich der Figuralchor schnell zu einem der führenden semiprofessionellen Kammerchöre der Bundesrepublik. Bereits 1985 errang der Chor den 3. Preis beim Deutschen Chorwettbewerb (Sonderkategorie) und 1990 wurde die herausragende Leistung mit dem 1. Preis gewürdigt. In der Folge konnte der Chor auch mehrere internationale Wettbewerbe gewinnen, darunter der 1. Preis bei dem Internationalen Kammerchorwettbewerb in Takarazuka, Japan, 1992, 1. Preis beim Brahms-Wettbewerb in Hamburg 1997 sowie 1. Preis in der Kategorie „Polyphonie“, und 2. Preis in der Kategorie „Folklore“ beim Chorwettbewerb in Tolosa, Spanien, 1999. Dipl. Ing. Arne Herbote – Vortrag Der gebürtige Einbecker absolvierte 1996 das Abitur in Alfeld und studierte anschließend Architektur an der TU Braunschweig, mit einem Auslandsjahr an der TU Tampere, Finnland, das er 2004 abschloss. Seit 2004 ist er als freier Entwurfsplaner in Alfeld und Braunschweig mit den Schwerpunkten Bauen im Bestand, Sanierung, Umnutzung und Ergänzung vorhandener Architekturen 30 Martin Hummel. Dieses Studium schloss er in seinem Diplomkonzert mit Ralph Vaughan Williams’ „Dona Nobis Pacem“ für Chor und Orchester ab. Außerdem leitete er in dieser Zeit mehrere Opernaufführungen, darunter Mozarts „Don Giovanni“. Keno Weber ist neben seiner dirigentischen Tätigkeit bevorzugt als Liedbegleiter, Kammermusiker und Korrepetitor tätig. Seit dem Wintersemester 2009/10 hat er einen Lehrauftrag für Chorleitung an der Hochschule für Musik Detmold inne. Die CDs sind vielfach von der Schallplattenindustrie ausgezeichnet worden, u.a. erhielt der Chor bereits fünfmal den Echo-Klassik. Der Norddeutsche Figuralchor unternahm Konzertreisen nach Polen, Frankreich, Tschechien, Portugal, Spanien, wiederholt nach Japan und folgte einer Einladungen des Auswärtigen Amtes und des Deutschen Musikrates nach Rumänien, Albanien, Slowenien und Makedonien 1994 und 1995. 2008 trat der Chor erstmals bei den Göttinger Händelfestspielen auf und wurde 2009 erneut eingeladen. Im Mai 2009 hat der Figuralchor das Abschlusskonzert des renommierten Mailänder Festivals „Due Organi in Concerto“ in der Basilica Santa Maria della Passione bestritten. Jörg Straube 1953 in Bremen geboren. Seine Passion für den Dirigentenberuf zeigte sich bereits während seines Studiums der Schul- und Kirchenmusik, die sich in der Gründung verschiedener Ensembles niederschlug, darunter der Norddeutsche Figuralchor 1981. 1983 wurde ihm das Niedersächsische Künstlerstipendium verliehen, 1986 trat er die Leitung des Bachchors Hannover an der dortigen Marktkirche an. Jörg Straube hat Professuren an der Hochschule für Musik in Würzburg und an den Escolas dos Artes in Porto, Portugal. Als Gastdirigent arbeitet er bei den Chören des Norddeutschen Rundfunks Hamburg, des RIAS Berlin, des Südwestdeutschen Rundfunks und dem Rundfunkchor Berlin, was von seinem hohen künstlerischen Ansehen zeugt. Er konnte mit seinen Ensembles zahlreiche Preise bei nationalen und internationalen Chorwettbewerben gewinnen, auch seine Einspielungen mit dem Norddeutschen Figuralchor wurden mehrfach mit Schallplattenpreisen ausgezeichnet. Keno Weber – Klavier stammt aus Leer und begann im Alter von 7 Jahren mit dem Klavierspiel. Am Ubbo-Emmius-Gymnasium Leer besuchte er den Musikzweig und spielte 2001 zum Schulabschluss Mendelssohns Klavierkonzert g-Moll, op. 25 mit dem dortigen Schulorchester. Er begann im Jahre 2002 mit dem Schulmusik-Studium an der Hochschule für Musik und Theater Hannover mit Hauptfach Klavier bei Christiane Kroeker. Weiterhin nahm er auch Klavierstunden bei Prof. Gerrit Zitterbart, der ihn im Spielen auf Hammerflügeln unterwies. Von 2007 bis 2009 betrieb er zusätzlich ein Studium an der Hochschule für Musik Würzburg, wo er von Prof. Jörg Straube zum Diplom-Chorleiter ausgebildet wurde. Im Rahmen dieser Ausbildung studierte er Klavier bei Markus Bellheim und Gesang bei Kl aVIer- & CembalobaumeISter Gerd Finkenstein K l a V I e r h a u S - Verkauf und Verleih ausgewählter Instrumente - Gestellungsservice für Konzerte und CD-Produktionen - Festivalbetreuung - Klang- und Spielwerksoptimierung e l t z e | Fon +49 5173 9269 712 | www.fluegelfink.de 31 Linos Ensemble Das Repertoire des Ensembles umfasst mittlerweile über 130 Werke, von Bach bis Stockhausen, vom Trio bis zur Kammersinfonie. Den CD-Markt haben sich die Musiker mit mehr als 20 glänzend rezensierten Produktionen erobert, von denen einige Preise erhielten, wie die Aufnahme „Louise Farrenc: Klavierquintette Nr. 1 und Nr. 2“, die mit dem „Preis der Deutschen Schallplattenkritik“ 3/94 ausgezeichnet wurde. ARD und ZDF widmeten den Künstlern Porträtsendungen. Angela Firkins − Flöte Nick Shay Deutsch − Oboe Johannes Gmeinder − Klarinette Winfried Rademacher − Violine Sidsel Garm Nielsen − Violine Matthias Buchholz − Viola Mario Blaumer − Violoncello Ildikó Raimondi – Sopran (siehe Liederabend) Ilka Emmert − Kontrabass Konstanze Eickhorst − Klavier 100 Jahre Fagus-Werk: Mahlerfest Teil 2 Ryoko Morooka − Harmonium Andreas Boettger − Perkussion Univ.-Prof. Dr. phil. habil. Herbert Zeman – Vortrag Claudius Boettger-Soller − Perkussion Der gebürtige Niederösterreicher absolvierte Gesangsstudien in Wien und studierte Germanistik und Anglistik an der Universität Wien. 1966 promovierte er, 1972 folgte die Habilitation und Ernennung zum Universitätsdozenten mit der Schrift „Die anakreontische Dichtung“ und schließlich die Ernennung zum Universitätsprofessor am Institut für Germanistik der Universität Wien. 1972-1975 hatte er eine Gastprofessur an den Universitäten Bonn und Erlangen inne, 1976 wurde er zum Universitätsprofessor für Neuere deutsche Literatur mit besonderer Berücksichtigung der österreichischen Literatur an die Universität Wien berufen. Als Gastprofessor war er an der Ain Shams Universität Kairo, an der Stanford University in Kalifornien, an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst Wien, an der Universität von Ann Arbor/Michigan, USA, an der Universität Rom, an der Universität Cordoba Argentinien und am Centre Universitaire in Luxemburg tätig. Herbert Zeman ist Begründer der literaturwissenschaftlichen Lied- und Libretto-Forschung und, in der Nachfolge von August Sauer, Erneuerer der österreichischen Literaturforschung. Des Weiteren ist er Herausgeber mehrerer literaturwissenschaftlicher Reihen, Präsident der Gesellschaft für Österreichische Kulturgeschichte, des Wiener Goethevereins bzw. der Österreichischen Goethegesellschaft, Altpräsident der Sudetendeutschen Akademie der Wissenschaften und Künste in München, Senator der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien und war 1984 bis 1994 Vorstandsmitglied der Weimarer Goethegesellschaft. Erfolgreich, frisch, mitreißend – und das seit mehr als dreißig Jahren! Dem Linos Ensemble werden solche Attribute immer wieder zugeschrieben, und das ist nicht nur Ergebnis intensiver, begeisterter Probenarbeit, sondern hat auch noch andere Gründe: dazu gehören das Erlebnis der gemeinsamen Arbeit an Interpretationen, die immer von Neuem hinterfragt werden, die ungebrochene Freude an neu entdeckten Partituren und die Neugier auf aktuelle kompositorische Strömungen. Und der Erfolg des Kammerensembles hat sicher auch etwas damit zu tun, dass alle Mitglieder noch in anderen musikalischen Bereichen tätig sind – als Orchestermusiker, als Lehrende und Solisten – und diese verschiedenen Arbeitsfelder sich gegenseitig befruchten. Publikum und Presse sind von der Perfektion und zwingenden Unmittelbarkeit immer wieder begeistert. Die Berliner Presse ernannte das Ensemble anlässlich eines Konzertes bei den Berliner Festwochen sogar zu musikalischen Weltmeistern. Und die Dresdner Neuesten Nachrichten schrieben: „Das war ein erlesenes Konzert, das uns das Linos Ensemble bescherte. Seinen Namen, der aus der griechischen Mythologie stammt, erklärt die Überschrift: Linos, Gott der Rhythmik und der Melodie. Nach dem Gehörten dürfen wir ergänzen: auch der Gott einer ungeheuren Gestaltungskraft und farblichen Differenzierungskunst.“ Das Linos Ensemble wurde 1977 von dem Oboisten Klaus Becker gegründet. In der Kernbesetzung (fünf Bläser, fünf Streicher und Klavier) widmete es sich sehr erfolgreich dem traditionellen Repertoire gemischter Kammermusik, brach dann aber auch zu neuen Ufern auf: Uraufführungen zeitgenössischer Kompositionen, eine eigene Konzertreihe in Köln, Entdeckungsreisen zwischen Kammermusik und Sinfonik, Spezialprojekte Musik und Sprache, eine Harmoniemusik zu Schuberts Oper „Alfonso und Estrella“ mit Hanns Dieter Hüsch oder Schönbergs „Pierrot Lunaire“ mit Salome Kammer. Liederabend Ildikó Raimondi – Sopran Die österreichische Kammersängerin Ildikó Raimondi ist nicht nur eine gefeierte Sängerin auf der Opernbühne, sondern auch eine gesuchte Liedinterpretin und Konzertsängerin. Seit 1991 gehört sie der Wiener Staatsoper an. An diesem Haus hat sie mehr als 40 Opernpartien gesungen. Gastspiele führten die in Wien leben- 32 Einstudierung von Sängern und Choristen an der Oper, die mit 45 verschiedenen Produktionen in jeder Saison die weltweit an der Spitze steht. Hier arbeitete sie auch als Pianistin bereits mit Dirigenten wie Franz Welser-Möst zusammen. Zuvor war Kathleen Kelly von 2006-2010 in ähnlicher Funktion an der Houston Grand Opera tätig. de Künstlerin unter anderem an die Deutsche Oper Berlin, die Semperoper Dresden, die Bayerische Staatsoper München und an das Opernhaus Zürich. Dazu kamen Konzerte, Rundfunk- und TVAuftritte in vielen Ländern Europas, in Japan und Israel. Ildikó Raimondi wendet sich mit besonderer Vorliebe der Musik des 20. Jahrhunderts zu. Werke von Arnold Schönberg, Alexander von Zemlinsky, Ernst Krenek und zeitgenössische Musik u.a. von Friedrich Cerha gehören zum Repertoire der international vielgefragten Sopranistin. Ihre Liederabende im Wiener Musikverein und in vielen Städten des In- und Auslands setzen immer wieder Maßstäbe der Interpretation und Programmgestaltung. Im Rahmen eines größeren wissenschaftlichen Lied-Projekts gab Ildikó Raimondi 2003 die Sammlung der 41 Goethe-Lieder des tschechischen Komponisten Wenzel Johann Tomaschek heraus. Unter Zubin Mehta wirkte sie an der Eröffnung des neuen Opernhauses von Valencia als Marzelline in Beethovens „Fidelio“ mit. Zu Beginn der Saison 2009/10 trat sie mit den Wiener Philharmonikern unter Tugan Sokhiev erneut im Musikverein auf. Auf dem Programm stand hier das „Requiem Ebraico“ von Erich Zeisl. An der Wiener Staatsoper war Ildikó Raimondi als Susanna / „Le nozze di Figaro“, Pamina /„Die Zauberflöte“, Rosalinde / „Die Fledermaus“ etc. zu sehen. Salonorchester Cappuccino Albrecht Winter – 1. Violine und Conference Eva Heinig – 2. Violine Hartmut Becker – Violoncello Norbert Stark – Kontrabass Thomas Reimann – Flöte Thomas Ernert – Oboe Marco Thomas – Klarinette Johannes Kronfeld – Posaune Horst Singer – Klavier Seit nunmehr 21 Jahren wirbelt und schmust sich das Salonorchester Cappuccino durch das Musikleben Leipzigs. Rückschauend muss übrigens der 30. April 1989 als Geburtstag genannt werden: da trat der noch namenlose Studentenhaufen bei einer Fete in der Leipziger Musikhochschule erstmals in Erscheinung. Inzwischen sitzen die meisten der damaligen Studenten in den verschiedensten Orchestern. Wenn es ihre Zeit erlaubt, frönen sie aber weiterhin ihrer Leidenschaft Salonmusik, mit der sie sich auf Hochzeiten, bei Konzertreisen, an fetten Buffets und bei netten Bällen in die Herzen vieler Zuhörer gespielt haben. Dabei umfasst das Repertoire nicht nur die beliebten Melodien Kathleen Kelly – Klavier Begann ihre Karriere von 1998 bis 2006 als Gesangsausbilderin und Assistenzdirigentin unter James Levine, Andrew Davis, Donald Runnicles und Valery Gergiev an der Metropolitan Opera in New York. Als erste Frau und erste Amerikanerin wurde sie im September 2010 Studienleiterin der Wiener Staatsoper, verantwortlich für die 33 Orchestra, der Academy of St. Martin’s in the Fields und dem BBC Concert Orchestra, teilte die Bühne mit Julia Fischer, Janine Jansen, Misha Maisky und anderen Größen. der Wiener Operette oder des deutschen Filmschlagers. Cappuccino hat gleichermaßen eine Vorliebe für seltener gespielte Bearbeitungen „seriöser Klassik“ wie für die eher swingigen Rhythmen amerikanisch geprägter Tanzmusik und des Musicals. Zu den wichtigsten Aktivitäten des Ensembles gehörte 1992 ein Programm über Unterhaltungsmusik im Ghetto Theresienstadt. Das eigentliche Lieblingskind ist jedoch die Konzertreihe „Das gibt‘s nur einmal“ im Gewandhaus zu Leipzig, durch die Cappuccino in der Leipziger Musikszene inzwischen zu notorischer Aufmerksamkeit avanciert ist. Wu Qian wurde in Shanghai geboren, wo sie auch ihren ersten Unterreicht erhielt, bevor sie mit 13 Jahren an die Menuhin School wechselte. Mit 15 spielte sie in der Queen Elizabeth Hall und mit dem Philharmonia Orchestra London als Solistin in Saint-Saens’ Klavierkonzert. Wu Qian gab Recitals in Europa, den USA und Asien, 2009 erschien ihre erste CD, die bei Kritikern und Publikum großen Anklang fand. Sitkovetsky Trio Alexander Sitkovetsky – Violine Wu Qian – Klavier Leonard Elschenbroich Leonard Elschenbroich – Violoncello ist Gewinner des Leonard Bernstein Awards und wurde in Frankfurt geboren. Nachdem er im Alter von 11 Jahren an die Menuhin School nach London ging, erhielt er bald Einladungen von Valery Gergiev, Semyon Bychkov und Christoph Eschenbach und konzertierte mit dem Swedish Radio Symphony, dem WDR Sinfonieorchester, dem Russischen Nationalorchester und dem Chicago Symphony Orchestra. Als besondere Höhepunkt spielte Leonard Elschenbroich das Brahms Doppelkonzert mit Anne-Sophie Mutter beim Schleswig-Holstein Musikfestival. Er spielt das „Leonard Rose“ Cello von Matteo Gofriller, das 1693 in Venedig gebaut wurde. Drei junge Musiker, die die Liebe zur Kammermusik teilen – das ist das Sitkovetsky-Trio. Während ihrer Ausbildung auf der Yehudi Menuhin School trafen sich Alexander Sitkovetsky, Wu Qian und Leonard Elschenbroich, lernten sich schätzen, arbeiteten viel und intensiv zusammen und gründeten im Jahr 2007 das SitkovetskyTrio, eines der aktuell herausragenden Klaviertrios. Sie gewannen zahlreiche Preise u.a. den Philharmonia-Martin Chamber Music Award und den Kirckman Society Award. Sie werden gefördert durch die Hattori Foundation, den Fidelio Trust und die Swiss Global Artistic Foundation. 2011 bis 2012 spielt das Trio drei Konzerte „in residence” im Kings Place in London und drei weitere in Cambridge, dazu weitere Konzerte in Großbritannien und darüber hinaus. Sie werden in diesem Jahr „Trio in Residence“ beim Mecklenburg Vorpommern Festival sein und spielen dort 2012 u.a. Beethovens Tripelkonzert, das sie 2009 und 2010 bereits mit den Münchner Philharmonikern aufgeführt haben, mit dem Konzerthaus Orchester Berlin. Sie wurden bereits eingeladen, um für die englische Königin Elizabeth in London zu spielen, sie konzertierten in der Alten Oper Frankfurt, im Palais de Beaux Arts in Brüssel und im Amsterdamer Concertgebouw und dem Bath Mozartfest. Sissis Hofmusik – Musikvermittlungsprojekt Annemarie Bohn – Leitung Die gebürtige Hannoveranerin studiert den Masterstudiengang für höheres Lehramt mit den Fächern Musik und Deutsch an der Universität der Künste und der Humboldt-Universität Berlin. Sie leitet den Chor SantJagow und arbeitet als Stimmbildnerin beim Mädchenchor der Singakademie zu Berlin und dem Rupenhorner Kammerchor Berlin. Johannah Gatz – Leitung Alexander Sitkovetsky Die Hildesheimer Kulturwissenschaftsstudentin (Studienschwerpunkt Musik) entdeckte während ihres Praktikums in einem Café-Theater in Aix-en-Provence im Süden Frankreichs, dass ihre Leidenschaft nicht nur dem Veranstaltungsmanagement, sondern vor allem der künstlerischen Arbeit mit Kindern gilt. wurde in Moskau in eine sehr musikalische Familie geboren. Er gab sein Konzertdebut mit acht Jahren und ging noch im selben Jahr zum Studium an die Yehudi Menuhin School, immer inspiriert durch den Namensgeber, mit dem er zu mehreren Anlässen gemeinsam musizierte. Alexander Sitkovetsky spielte neben vielen anderen Orchestern u.a. mit dem Royal Philharmonic und dem English Chamber (Bios camerata freden siehe ab S. 22 ) 34 Neue Wiener Concert Schrammeln mit Traude Holzer Peter Uhler – Violine Violinstudium an der Universität für Musik in Wien bei Prof. Michael Frischenschlager, Prof. Evgenia Tchougaeva und Prof. Jan Pospichal. Zahlreiche Meisterkurse sowie kammermusikalische als auch solistische Auftritte u.a. in Zypern, Italien, Japan und Deutschland. Mitwirkung in diversen Kammerensembles wie „Rasumowski Quartett Wien“, „Die Reihe“, bei vielen Theaterproduktionen (Neues Wiener Musiktheater, Wiener Volkstheater), bei Fernsehproduktionen und CD-Einspielungen. Seit 2000 Mitglied des Radio-Symphonieorchesters Wien. Traude Holzer erblickte in den obersteirischen Bergen das Licht eines Wirtshauses in Neuberg an der Mürz. Allein dieser Umstand – und auch der Beginn ihrer vorkindlichen Sangeskarriere (sie war mit 5 Jahren in Neuberg bereits weltberühmt und spätestens mit 10 Jahren auf Vinyl-Schallplatte verewigt) führte sie in halbwegs erwachsenem Zustand in die Bundeshauptstadt Wien, wo sie alsbald mit dem legendären Gitarristen Peter Havlicek in Berührung kam. Die erste folgenschwere Zusammenkunft fand allerdings an der Jazzabteilung in Graz statt. So durfte sie bereits in ihren zweitbesten Jahren mit vielen Berühmtheiten auf diversen Bühnen stehen: naturgemäß mit Peter Havlicek, Ensemble DES ANO, Walther Soyka, Roland Neuwirth, Karl Hodina, Iris Berben, André Heller, Adi Hirschal, Ernst Kovacic, Robert Kolar, Roland Sulzer, Neue Wiener Concert Schrammeln, Ewald Oberleitner, Manfred Josel, und sollten wir Frank Sinatra vergessen haben... der war leider nicht dabei. Niki Tunkowitsch – Violine wurde in Wien geboren und mit 15 Jahren an der Musikuniversität Wien aufgenommen. Durch die Leidenschaft seines Vaters zur Wienermusik beginnt er in frühen Jahren Schrammelquartett zu spielen. Nach ersten Theatererfahrungen im „Wiener Lustspielhaus“ folgten Engagements am Wiener Burgtheater und am Theater in der Josefstadt. Seit 2008 ist er Mitglied der Musicbanda Franui, mit der er seither zahlreiche Konzerte im In- und Ausland absolvierte (u.a. bei den Bregenzer Festspielen, Konzerthaus Wien, Porgy & Bess, Konzerthaus Berlin, Philharmonie Luxembourg, Glatt & Verkehrt Krems, Radiokulturhaus Wien, Festival „Nuits de Fourvière“ in Lyon, Tiroler Festspiele Erl...). 35 Helmut Stippich – Harmonika 2005 beendete er auf eigenen Wunsch seine Tätigkeit am Stephansdom, da mit den Verantwortlichen kein Konsens über Personen und Zielsetzungen in der Dommusik gefunden werden konnte. Als Dirigent hat er sich vor allem der etwas vernachlässigten Literatur für Orgel und Orchester zugewandt (z.B. Guilmant, Peeters, Rheinberger, Jongen, Heiller), wobei er selten oder noch nie in Österreich gespielte Konzerte aufführte (z.B. von Alfredo Casella, Howard Hanson, Leo Sowerby, Ottorino Respighi, Aaron Copland, Jean Langlais). Seit 1980 ist Peter Planyavsky auch Professor für Orgel, Improvisation und Liturgisches Orgelspiel an der Hochschule für Musik in Wien, 1996 bis 2003 war er auch Leiter der Abteilung für Kirchenmusik. Darüber hinaus widmet er sich immer wieder der kirchenmusikalischen Basisarbeit und schreibt Artikel in Fachzeitschriften. Konzertreisen und Meisterkurse haben Peter Planyavsky in fast alle Länder Europas geführt sowie nach Japan, Australien, Südafrika, Hongkong, Korea, USA und Kanada. In seinen Meisterkursen behandelt er Heiller, Mendelssohn, Brahms und Barockmusik, vor allem aber Improvisation und Liturgisches Orgelspiel. Außerdem war er Juror bei mehr als 40 Wettbewerben (Haarlem, St. Albans, Nürnberg, Chartres, Paris, Odense, Brno etc.). Peter Planyavsky hat den ersten Preis bei den Internationalen Improvisationswettbewerben in Graz (1968) und Nürnberg (1974) gewonnen. 1976 wurden ihm der Förderungspreis der Stadt Wien sowie der Kunstpreis der Firma Sandoz verliehen. 1991 erhielt Planyavsky den Staatlichen Förderungspreis für Chorkomposition und 2005 den Würdigungspreis der Republik Österreich für sein bisheriges Gesamtwerk. Er hat an die 20 Schallplatten bzw. CDs mit Orgelsolowerken aufgenommen – darunter das Gesamtwerk von Johannes Brahms (DEUTSCHE GRAMMOPHON, 1982) sowie das Gesamtwerk von Felix Mendelssohn (MOTETTE, 1991). Peter Planyavsky komponiert Orgel-, Chor- und Orchestermusik. Die meisten Werke sind bei DOBLINGER, Wien/München, verlegt, Chorsätze und Choralbearbeitungen sind in verschiedenen Sammlungen enthalten. Praktisch alle Werke sind als Aufträge entstanden oder hatten vor Beginn der Komposition bereits ein konkretes Aufführungsdatum. Ein Spezialgebiet von Planyavskys kompositorischer Tätigkeit ist die Parodie. Von den größeren Werken dieser Art ist „Der zufriedengestellte Autobus“, die Parodie einer Bachkantate, über 40-mal aufgeführt worden. ist musikalisch in verschiedensten Formationen und Musikrichtungen tätig. Sein Hauptinstrument, das er studierte, ist zwar das Klavier, jedoch war sein erstes Instrument das Akkordeon. Nach jahrelanger Pause feierte es dank der Wienermusik nun sein Revival. Er ist als Chorreferent genauso tätig wie auch als Organist und Sänger. Seit 2003 ist er Produktspezialist bei Yamaha Österreich. Verschiedenste musikalische Reisen führten ihn nach Peking, Bethlehem, Jerusalem, Salta, Sao Paulo, Lissabon... Peter Havlicek – Kontragitarre begann bereits an seinem Geburtsort im alten AKH zu Wien (das neue war zu dieser Zeit noch lange nicht fertig) sein GitarreStudium. Er beglückte uns schon in jungen Jahren mit seiner Musik im Kasperltheater, im Boxclub Favoriten und in einigen sehr interessanten Destinationen rund um Wien und ging sodann in die große, weite Welt, nämlich nach Graz. Von dort und der Jazz-Uni kam er gestärkt und mit vielen Tönen im und auf dem Kasten wieder nach Wien zurück (Gott sei Dank, müssen wir heute sagen...)! Inzwischen ist er der schönste und wahrscheinlich versierteste Contragitarrero, dem kein Akkord, kein noch so schräger Ton die Ruh‘ rauben können. Und mit wem ER spielt, das ist auch unglaublich: Neue Wiener Concert Schrammeln, Karl Hodina, Roland Sulzer, Claudia Rohnefeld, Robert Meyer, Robert Kolar, Ed Thigpen, Iris Berben, André Heller, DES ANO, Agnes Palmisano, Doris Windhager... Peter Planyavsky wurde in Wien geboren. Schon während der Schulzeit im Gymnasium wurde er Student an der Musikhochschule in Wien. Seine Lehrer waren Anton Heiller (Orgel, Komposition und Improvisation), Hilde Seidlhofer (Klavier) und Hans Gillesberger (Dirigieren). 1966 schloss er sein Studium mit Diplom in Orgel und Kirchenmusik ab. Im folgenden Jahr arbeitete er in einer Orgelbauwerkstatt – hauptsächlich war er mit Intonation und Montage beschäftigt. Ein weiteres Jahr verbrachte er als Organist im Stift Schlägl (Oberösterreich). 1969 wurde Planyavsky Domorganist am Stephansdom in Wien. Von 1983 bis 1990 war er als Dommusikdirektor für das gesamte musikalische Programm verantwortlich. Höhepunkte seiner Tätigkeit waren Aufführungen der h-Moll-Messe von Bach (mit dem Dallas Symphony Chorale) und des Mozart-Requiems anlässlich der Beisetzung von Kaiserin Zita. Anfang 1991 kehrte Planyavsky wieder in seine frühere Position als Domorganist zurück, um sich – vor allem in Hinblick auf die neue Domorgel – ganz auf diesen Sektor zu konzentrieren. 36 Das Team Archivmitschnitte: Michael Seberich (Bozen) Photos: Cordula Körber (Nittenau), Christina Liefke (Berlin) der 21. Internationalen Fredener Musiktage Intendanz: Utz Köster (Trier) Theater-TV: Ullrich Bohn, Hemmingen Künstlerische Leitung: Adrian Adlam (Freden/Winchester) Leitung des Festivalbüros: Am Schillerplatz 6, Freden: Sabine Jasper-Haase (Freden) Klavierbetreuung: Gerd Finkenstein (Hannover) Assistenten der Festivalleitung: Simon Baumgarte (Winzenburg), Annemarie Bohn (Hannover) Johannah Gatz (Hildesheim), Alexander Hingar (Vaihingen) Beatrice Immelmann (Everode), Dr. Julia Köster (Trier) Thilo Peters (Freden), Rosalie Thiele (Berlin), Johannes Severin (Berlin), Thomas Wandt (Frankfurt) Marie Louise Jäckh (Würzburg) Graphik Design und technische Beratung: Cordula Körber, Alexander Schambeck (beide Nittenau) Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Utz Köster (Trier) Texte für das Festival Journal: Dr. Oliver Hilmes (Berlin) Dr. Annemarie Jaeggi (Berlin) Gastronomiebetreuung: Wolfgang und Christine Immelmann (Everode), Birgit Wille, Aline Faass, Wilfried und Sabine Heimann Karin und Jörg Peters (alle Freden) Texte für die Abendprogramme: Dr. Robert Nemecek (Köln) Karin Martensen MA (Hannover) Benjamin Dippel (Northeim) Künstler- und Konzertbetreuung: Brunhilde und Heinz-Joachim Stödter, Werner Meyer Gabriele und Jürgen Tietz (alle Freden), Michael Lüthen, Birgit Rother, Michael Rother (alle Leipzig), Christine Dziony (Alfeld) Optik - Uhren - Schmuck - Hörgeräte Einkaufsgutschein im Wert von 25,- E* bei Vorlage dieser Anzeige Seit über 80 Jahren Meisterbetrieb für Uhren - Optik - Hörgeräte Alfelder Straße 4 - 31084 Freden - www.kreikemeier.info 37 Alfelder Straße 4 31084 Freden Telefon (05184) 259 info@kreikemeier.info * Gültig bei einem Kauf ab 100,- E. Auch an Angehörige oder Freunde übertragbar. Pro Kauf ist nur ein Gutschein gültig. Nicht mit anderen Aktionen kombinierbar. Kontaktlinsen, Pflegemittel, Sonnenbrillen und andere Handelswaren sind ausgenommen. Der Verein Impressum Der Verein ist der Veranstalter der Sommerkonzerte in der Zehntscheune Freden und damit die tragende Säule der Festivalidee. Mitveranstalter: 7.8.11, 11 Uhr Matinéekonzert Kirchengemeinde St. Martin Wrisbergholzen Er sichert durch finanzielle Förderung die Weiterentwicklung des Festivals. Mit einer Mitgliedschaft können auch Sie einen entscheidenden Beitrag leisten. Redaktion: Als Mitglied erhalten Sie das Gesamtprogramm vor Beginn der allgemeinen Veröffentlichung. Titelbild: Beiliegend finden Sie einen Aufnahmeantrag. Scherenschnitt: Bettina Günst Anschrift des Trägervereins: Herstellung: Buchdruckerei P. Dobler GmbH & Co. KG Internationale Fredener Musiktage e.V., Postfach 1159 31080 Freden (Leine), Fon 05184-8743 Gedruckt auf HANNO‘ART silk, das von der Sappi Alfeld GmbH freundlicherweise zur Verfügung gestellt wurde! Vorstand des Trägervereins: Die Verantwortung für die Aussagen der Anzeigen liegen allein bei den Inserenten. Veranstalter: Werden auch Sie Mitglied im Trägerverein Internationale Fredener Musiktage e.V.! Internationale Fredener Musiktage e.V. Postfach 1159, 31080 Freden (Leine) Beatrice Immelmann, Utz Köster, Thomas Wandt Graphik Design: Cordula Körber, Nittenau Wilfried Heimann, Jörg Peters, Brunhilde Stödter, Ulrike Frenzel, Aline Faass, Werner Meyer (Freden), Britta Baumgarte (Winzenburg) 38 Alexander Kühn (Aus des Knaben Wunderhorn VI, Detail) 39 T ewes Tgruppe Rundum versorgt, das Leben genießen. Sie haben Ihr ganzes Leben Verantwortung getragen – für die Familie, im Beruf, in der Gesellschaft. Jetzt wird es Zeit, sich dafür zu belohnen: leben und wohnen, wie es Ihnen gefällt. In den betreuten Wohn-, Altenund Pflegezentren der Tewes Gruppe. Wohnpark alfeld residenz Parkalfeld Seniorenpark winzenburg Tewes Gruppe Antonianger 42 • 31061 Alfeld / Leine Tel.: 0 51 81 / 93 00 0 • Fax: 0 51 81 / 93 00 11 www.tewes-gruppe.de