Hoch, höher, Holz

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Hoch, höher, Holz
11.2013
November
ISSN 0944-5749
12,80 =C
Unternehmermagazin für Holzbau und Ausbau
Brandversuch
Eine heiße
Show
Betriebsführung
Schluss mit
Hamsterrad
Wohnhaus
Leverkusen
spielt Holz
Mehrgeschosser
Hoch, höher, Holz
Organ von
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Ein System funktioniert nur dann,
wenn alle Komponenten optimal
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Hersteller von Dachsystemen zu jedem
Dach den passenden Systemaufbau.
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Dächer bei jeder Nutzung – von der
Begrünung bis hin zur Energiegewinnung.
Editorial
Christoph Maria Dauner,
Chefredakteur mikado
Gefällt mir
Nein, bisher habe ich nicht versucht, Flash zu emulieren. Sonst hätte ich es doch
gepostet. Aber immerhin weiß ich, dass die Tags im mikado-online-Template völlig
unproblematisch adaptiert werden können. Ob das positive SEO-Konsequenzen für
den Page-Rank hat, kann ich hingegen schon wieder nicht
mehr so gut einstufen. IT-Kauderwelsch hin, Social-MediaHype her: Ohne Informationen aus dem Internet kann ich mir
das Leben beruflich und privat nicht mehr vorstellen. Geht es
Ihnen genauso? Worauf legen Sie bei Herstellerinformationen
besonderen Wert? Welches Unternehmen der Holzbaubranche
löst diese Aufgabe aus Ihrer Sicht besonders gut?
Wir präsentieren Ihnen in dem beiliegenden Booklet 62 Firmen,
die sich intensiv mit den Bedürfnissen der Zimmerer und
Holzbauer auseinandergesetzt haben. Alles Kandidaten für den mikado-web-award 2013,
die maßgeschneiderte Auftritte in der Branche lanciert haben. Schauen Sie sich diese
Auftritte einfach an, finden Sie Ihren persönlichen Favoriten und stimmen Sie für
ihn. Neben vielen interessanten Fachinfos erhalten Sie die Chance, ein brandneues
iPhone 5s oder eines von zwei topaktuellen iPad mini zu gewinnen. Die Idee, beim
mikado-web-award 2013 Ihren Status auf „Gewinner“ zu ändern, gefällt Ihnen? Dann
posten, whats appen oder twittern Sie es doch direkt Ihren Kollegen!
Ihr
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3
Mehrgeschosser: Holzbau ist unschlagbar
Mit Holz kann es richtig nach oben gehen. Das beweisen
die Architekten Kaden und Klingbeil ein weiteres Mal mit
ihrem Siebengeschosser „c13“ in Berlin. In der Gebäudeklasse 5 nehmen sie die brandschutztechnischen Hürden
durch Beplankung mit Gipsfaserplatten und setzen auf
den Verbund mit Stahl und Beton.
Seite 12
MIKADO
KADEN KLINGBEIL ARCHITEKTEN
mikado 11.2013 Inhalt
Holz brennt kontrolliert
Wie lange halten Holzhäuser einem Feuer stand? Diese
Frage stellte Zimmerer Berthold Ott und startete einen
Brandversuch mit zwei Holzbau-Modellen. Die Holzhäuser hielten sich gut. Ott interessierte auch der Vergleich
mit einem Ziegelhaus. Doch das durfte er aus Sicherheitsgründen nicht anzünden. Seite 66
Thema des Monats: Mehrgeschossiger Holzbau
Management
12 |Städtebau
Fehlt der Platz in der Breite, bleibt oft nur die
Höhe. So auch beim Siebengeschosser c13 in Berlin. Wiederholungstäter Kaden und Klingbeil haben
wieder zugeschlagen – mit Holz natürlich.
42 |Lebensführung
Kampf dem Burnout: Ralph Goldschmidt, Redner
und Coach, zeigt anhand von sieben Bereichen den
gesunden Mix aus Karriere, Liebe und Lebensart.
22 |Baukastensystem
Die „Mobi-Sku:l“ ist eine mobile Ersatzschule, die
während der Sanierung des Schulgebäudes als
Temporärbau genutzt wird. Das Baukastensystem
lässt sich auch als Bürobau, Ausstellungsraum
oder Kindergarten einsetzen.
30 |Wohnsiedlung
In der Wohnanlage Grünmatt in Zürich sind
155 Wohnungen in 13 Häuserreihen untergebracht.
Vier davon sind viergeschossig und neun Gebäude
dreigeschossig.
46 | Büro kompakt
Büroorganisation: Expertin Barbara Schaile verrät
nützliche Tipps für eine effiziente Büroarbeit.
Fortbildung
47 | 19. Internationales Holzbau-Forum (IHF)
„Aus der Praxis – für die Praxis“ – so präsentiert
sich vom 4. bis 6. Dezember 2013 die diesjährige Top-Veranstaltung der Holzbaubranche in
Garmisch-Partenkirchen.
Architektur
Sanierung und Ausbau
38 |Dachstuhl
Mächtige Balken und feinste Stuckverzierungen in
nur 3 cm Abstand – die Restaurierung des Dachstuhls auf Schloss Salem am Bodensee glich einem
Balanceakt.
4
mikado 11.2013
48 |Passivhaus
Kontrast in schwebender Form: Architektin Katharina Hellmann konzipierte das Einfamilienhaus in
Leverkusen als Passivhaus. Das Erdgeschoss setzt
sich vom Untergeschoss ab: Als „schwebender“
Riegel sitzt das Geschoss auf dem unteren.
mikado-web-award 2013
Wählen Sie die beste Website im
Holzbau! Die Gewinner-Site erhält
den mikado-web-award und unter
den Abstimmenden verlosen
EINER.ALLES.SAUBER. und mikado
drei tolle Preise.
Seite 6
Titel:
Kaden Klingbeil
Architekten;
mikado;
Alex Kalashnikov,
iStockphoto;
Katharina
Hellmann
Ein Magazin der
WEKA MEDIA
GmbH & Co. KG
Zimmermeisterdach
60 |Anschlusshülse
Wirtschaftliches und funktionssicheres Zubehör
gehört zu praxisgerechten Systemlösungen. Bei
einer Dachsanierung zeigen Dampfsperrbahn,
Anschlusshülse und Sanilüfter, was sie draufhaben.
Holzwelten
66 |Brandversuch
Ein Zimmerer will es genau wissen: Im Brandversuch testet Berthold Ott Holzhäuser. Und die halten
sich sehr gut.
Ausgezeichnet!
Im März 2012 erhielt die Knauf Insulation ZwischensparrenDämmrolle UNIFIT TI 135 U zum zweiten Mal in Folge die
Bestnote „sehr gut“ von ÖKO-TEST*– als einziger MineralwolleDämmstoff im Test. Bereits im Jahr 2009 wurde das Produkt mit
dem formaldehydfreien Bindemittel ECOSE® Technology mit der
Spitzennote bewertet.
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Rubriken
3 |Editorial
47 | Verband aktuell
54 |Produkte
56 |Inserenten
58 |Branchenführer
64 |Unternehmen
70 |Vorschau/Impressum
* „Sehr gut“ in der ÖKO-TEST Ausgabe
10/2009 und in der Ausgabe 3/2012 des
ÖKO–TEST Ratgebers Bauen, Wohnen &
Renovieren.
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M
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H
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Auch auf Facebook, Twitter & Co.
sind inzwischen viele Firmen vertreten und informieren ihre Kunden.
Welches Unternehmen löst die Herausforderungen im weltweiten Netz
besonders gut? Worauf legen Zimmerer besonderen Wert?
mikado hat für Sie im beiliegenden
Heft (Booklet) Internetseiten aus der
Holzbaubranche zusammengestellt,
die diese Aufgaben gemeistert haben.
Schauen Sie sich die Kandidaten an
und wählen Sie Ihren Favoriten. Die
Internetseite mit den meisten Stimmen erhält von der Redaktion den
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6
Die Wahl läuft so:
▸▸ Unter allen Homepages, die wir
Ihnen im beiliegenden Heft
vorstellen, finden Sie Ihren persönlichen Favoriten
▸▸ Sie senden Ihre Entscheidung
an die Redaktion
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Stimmen gewinnt den mikadoweb-award 2013
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hat, kann gewinnen
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mikado 11.2013
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7
kurz & bündig
mikado-Interview
„SEPA-Umstellung: Viele Handwerker sind noch nicht vorbereitet.“
Am 1. Februar 2014 wird der europäische Zahlungsverkehr
auf SEPA umgestellt. Viele deutsche Unternehmen haben sich
noch nicht mit der Thematik befasst. mikado hat sich mit Jürgen
Hübschmann, einem SEPA-Experten der Sparkasse Münsterland
Ost, über die „heiße Phase“ der Umstellung unterhalten.
mikado: Herr Hübschmann, was
bedeutet eigentlich das Kürzel
SEPA und was wird sich zum
1. Februar 2014 für die Unternehmen ändern?
Jürgen Hübschmann: SEPA bedeutet „Single Euro Payments
Area“ – ein einheitlicher Euro-Zahlungsraum für Überweisungen, Lastschriften und Kartenzahlungen, an dem 33 Länder
teilnehmen. Damit schließt sich
ein Kreis: Nach der Euro-Einführung 2002 wird nun auch der
Zahlungsverkehr einheitlich abgewickelt. Die gute Nachricht für
die deutschen Unternehmen ist,
dass wir unsere Überweisungen
und Lastschriften behalten. Aber
sie müssen angepasst werden –
was durchaus mit Aufwand für
die Betriebe verbunden ist.
Bankleitzahl und Kontonummer
werden dabei durch die 22-stellige IBAN-Nummer ersetzt, die
sich in der Presse aufgrund ihrer Länge bereits als „IBAN die
Schreckliche“ einen Namen gemacht hat. Was verbirgt sich hinter dieser Zahl?
IBAN ist die einheitliche Kontonummer für den europäischen
Zahlungsverkehr. Die ist zwar in
der Tat recht lang, aber ansonsten eigentlich gar nicht schrecklich: Denn sie setzt sich aus der
Laut Bundesbank haben von
rund vier Millionen Unternehmen in Deutschland erst 900 000
die sogenannte Gläubiger-ID beantragt, die für den SEPA-Lastschriftverkehr zwingend vorgeschrieben ist. Warum tun sich
die Deutschen so schwer mit der
Umstellung, während in der EU
schon jetzt über 50 Prozent des
Zahlungsverkehrs mit SEPA abgewickelt wird?
Die deutschen Kunden tun sich
schwer, weil sie – im Gegensatz
zu vielen anderen Ländern – im
Bankverkehr seit Langem ausgefeilte Abläufe haben, die hundertprozentig funktionieren. Das
und kommt dann schon am
nächsten Tag per E-Mail.
Was muss ein Handwerksbetrieb,
der sich bis dato noch gar nicht
mit der SEPA-Umstellung beschäftigt hat, jetzt in die Wege
leiten?
Wenn der Betrieb heute schon
Forderungen per Lastschrift einzieht, dann sollte er als Erstes eine
Gläubiger-ID beantragen und als
Nächstes mit der Hausbank eine
Vereinbarung über den Einzug
von SEPA-Lastschriften abschließen. Dann muss die eigene Software gecheckt werden: Ist sie
SEPA-fähig? Ein weiterer wich-
„Wer nicht auf SEPA umstellt, dem kann im Februar
nächsten Jahres ein Liquiditätsengpass drohen.“
deutschen Kennung DE, einer
zweistelligen Prüfziffer, der alten Kontonummer und der alten Bankleitzahl zusammen. Die
Prüfziffer sorgt dafür, dass eventuelle Zahlendreher nicht mehr
zu falschen Überweisungen führen können.
gibt man natürlich nicht so gerne auf. Aber wir merken seit
ein paar Wochen: Es kommt
nun richtig Bewegung rein, zumal die Beantragung der Gläubiger-ID auch ein sehr unbürokratischer Akt ist: Die wird
einfach im Internet beantragt
tiger Punkt: SEPA-Lastschriften
gibt es nicht mehr als Beleg, sodass sich die Umstellung auf Online-Banking empfiehlt. Wegen
der Gehaltszahlungen sollte der
Unternehmer seinen Steuerberater ansprechen. Und zum Schluss
muss natürlich auch z.B. auf Ge-
Baumwelten
Häuser in Bäumen
N
ALASDAIR JARDINE
icht nur Kindern gefällt es in den Bäumen. Das weiß
auch Baumraum-Architekt Andreas Wenning, der in
Bäume Häuser baut: wie das Modell Djuren, das in der
niedersächsischen Gemeinde Groß Ippener bei Bremen
steht. Dabei werden die Lasten des Baumhauses sowohl
über die Bäume als auch über Stützen sicher abgetragen.
Verspielt ist das Haus in seiner gerundeten Form. Ausführlich beschrieben sind dieses und weitere Baumhäuser sowie Baumhaushotels im Buch „Baumhäuser – Neue
Architektur in den Bäumen“ von Wenning.
8
www.baumraum.de → galerie → baumhäuser deutschland →
baumhaus djuren
mikado 11.2013
kurz & bündig
schäftsbriefen die Kombination
Kontonummer/BLZ gegen IBAN/
BIC getauscht werden.
Stichwort Software: Welche Umstellungen kommen hier auf die
Betriebe zu?
Das wird für die meisten Handwerker kein Problem sein: Die
Sparkassen und fast alle anderen
großen Banken bieten eine eigene Software für den Zahlungsverkehr an, für die es die entsprechenden SEPA-Updates gibt.
Bei einer individuellen Software
sollte man jedoch schnell den
Anbieter kontaktieren, denn diese Unternehmen sind wegen der
Umstellung derzeit stark ausgelastet.
Welche Konsequenzen drohen
einem Betrieb, der die Umstellung ignoriert?
Wenn Lastschriften eingezogen
werden, droht ein Liquiditätsengpass, denn die alten Lastschriften
werden ab dem 1. Februar
2014 nicht mehr funktionieren.
Und wenn die Software nicht
SEPA-fähig ist, dann kann der
Betrieb seine Rechnungen nicht
mehr bezahlen.
▴▴Jürgen Hübschmann ist
SEPA-Experte bei der Sparkasse
Münsterland-Ost
Welchen Nutzen haben die Handwerker eigentlich von SEPA?
Für alle, die ausschließlich mit
deutschen Geschäftspartnern arbeiten, ist der Nutzen überschaubar. Anders sieht es jedoch bei
Betrieben in grenznahen Regionen aus oder wenn Material
aus dem Ausland bezogen wird:
Der einheitliche Zahlungsverkehr
vereinfacht hier die Abläufe erheblich, sorgt für Sicherheit und
ist zudem deutlich günstiger als
alte Auslandsüberweisungen.
Herr Hübschmann, vielen Dank
für das Gespräch.
Frage des Monats
Am 1. Februar 2014 wird der europäische Zahlungsverkehr auf SEPA umgestellt. Sind Sie vorbereitet?
A)Ja, von mir aus kann es losgehen.
B)In meinem Betrieb laufen noch die Vorbereitungen.
Edler Look im
Drüberstreichen!
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Effekte. Spezialpigmente schaffen metallisch
schimmernde Farbtöne und erhöhen durch die
stärkere Reflexion des UV-Lichts obendrein die
Schutzwirkung. Besonders im modernen Holzbau
lassen sich damit völlig neue Akzente setzen: Vom
edlen Quarzgrau bis hin zum futuristischen Lapisblau können mit dem ADLER Promix-System eine
Vielfalt an Farben abgetönt werden. Die bewährte
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C)Dazu muss ich erst noch mit meiner Bank sprechen.
Gehen Sie zum Abstimmen bitte ins Internet auf:
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Die Auswertung zu jeder Frage des Monats
finden Sie online unter: www.mikado-online.de
→ Frage des Monats
www.mikado-online.de
9
ZIMMEREI GREINWALD
kurz & bündig
Tierpark
Gestatten, Giraffe
Ü
Steuerbonus
Für Dachgauben gibt’s nichts
Z
immerer können im Kundengespräch damit werben, dass der
private Auftraggeber die Handwerkerleistung steuerlich absetzen kann. Diese Ermäßigung gilt bei Renovierungs-,
Erhaltungs- und Modernisierungsmaßnahmen, jedoch nur für die Lohnkosten.
Sie beträgt jährlich 20 % der Lohnkos-
ten, maximal 1200 Euro. Allerdings gilt
das nicht für den nachträglichen Einbau
einer Dachgaube. Die Richter beurteilten
den konkreten Fall als Neubaumaßnahme, die steuerlich nicht gefördert wird.
Darunter fallen alle Handwerkerleistungen, die zu einer Wohnflächenerweiterung führen.www.deubner-verlag.de
ber ein neues Zuhause freuen sich
im Münchner Tierpark Hellabrunn
der Giraffenbulle Togo (22), seine Herzensdame Kabonga (19) und ihr jüngster Nachwuchs, der zwei Monate alte
Sohn Naledi. Für den Neubau mussten
die Architekten von „dan pearlman“
den Baumbestand im Isar-Schutzgebiet unangetastet lassen. Sie planten
um die Bäume herum. Die ausführende Zimmerei Greinwald verbaute für
das Giraffenhaus mit 770 m² Fläche
4500 laufende Meter Lärchenholzlamellen und 25 000 Edelstahlschrauben.
Prägend sind auch große Glasfassaden
und ein transparentes Dach.
www.danpearlman.com → Zoo München –
Giraffenhaus
Geschäftslage
Kühle Aussichten
P
ositiv verläuft die Geschäftslage im deutschen Bauhauptgewerbe seit Juni 2013 (+7 %). Das bestätigt auch die jüngste
Umfrage des Imu-Institutes vom September. Die Auftragsreichweite ist ebenfalls weiterhin gut, lässt aber gegenüber dem Hoch
im Mai und Juni langsam etwas nach. Dass Herbst und Winter
vor der Tür stehen, zeigen jedoch die Erwartungen für die Bautätigkeit sowie vor allem die Aussichten für die Geschäftslage
in den nächsten sechs Monaten.www.imu-institut.de
Trickfilm
Mal mir mein Holzhaus
W
arum ein Holzhaus? Warum eigentlich nicht, könnte
man auch fragen. Spielerisch beantworten zwei Animationsfilme Fragen rund um den Holzbau. Die beiden Streifen erschienen im Original in Dänisch und stammen von der
Holzinitiative trae.dk. Vor Kurzem nun haben der Schweizerische Verband für geprüfte Qualitätshäuser VGQ und die CO2Bank die deutschen Versionen der Filme realisiert. Dabei erfährt der Zuschauer, dass Holz nicht nur erdbebensicher ist,
sondern sich auch zu Brücken, Hochhäusern, Einfamilienhäusern und Möbeln bis hin zu Holzspielwaren verbauen lässt.
Und dass Holz dabei das Klima schützt. Also, Film ab: „Warum ein Holzhaus?“ und „Holz ist einfach genial!“
www.vgq.ch ı www.co2-bank.de
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mikado 11.2013
kurz & bündig
Gewinnspiel
Deutschland wird heller … letzte Gewinnchance!
L
Region Deutschlands. Der Meisterschule
aus der Region mit den meisten Einsendungen – wo die meisten Fenster eingebaut wurden – spendiert Velux eine Party, bis es wieder hell wird.
Die neue Velux-Fenstergeneration
zeichnet sich durch eine bis zu 10 Prozent
größere Scheibenfläche aus. So bringt
nicht nur ein neues Fenster mehr Licht,
sondern auch der Ersatz eines alten Fensters in gleicher Größe. Zudem profitieren
Bauherren beim Komplettaustausch – in-
klusive Innenverkleidung – vom größeren
Lichteinfall(-swinkel), da die Anschlüsse
innen nun senkrecht (unten) bzw. waagerecht (oben) ausgeführt werden.
Also weiter mitmachen, Kollegen motivieren und feiern: Einfach ein Foto von
sich und dem einem neu eingebauten Velux-Dachfenster auf www.velux.de/heller
hochladen oder per E-Mail an heller@
velux.com schicken (unbedingt Namen
und Adresse angeben). Weitere Informa­
tionen gibt’s unter www.velux.de/heller.
VELUX DEUTSCHLAND GMBH
etzte Gewinnchance auf ein HandballWochenende und eine Meisterschulen-Party für die „hellste“ Region!
Die Aktion „Wir machen Deutschland
heller“ geht in die letzte Runde: Noch bis
30. November 2013 können Dachhandwerker, die neue Velux-Dachfenster mit
der größeren Scheibenfläche für mehr
Tageslicht einbauen, ein unvergessliches
Handball-Wochenende gewinnen. Und
aufgrund der tollen Resonanz setzt Velux
noch einen drauf und sucht die hellste
▴▴Diese Herren zeigen, wie einfach es geht: Foto vom Dachfenster-Einbau einsenden und die Gewinnchance auf ein unvergessliches HandballWochenende oder eine Meisterschulen-Party erhöhen
natur in architektur
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Thema des Monats Mehrgeschossiger Holzbau
P 1
Städtebau
Hoch die Lücke
Fehlt für einen Bau der Platz in der Breite, bleibt oft nur die Höhe.
So auch beim Siebengeschosser c13 in Berlin. Wiederholungstäter
Architekt Tom Kaden hat wieder zugeschlagen – mit Holz natürlich.
12
mikado 11.2013
Projekt 1
Lückenschluss
Städtebau: Hoch die Lücke
12
Interview: Give me 20
16
Brandschutz: Gips contra Feuer
18
Steckbrief19
Fazit: Holzbau ist unschlagbar
21
So wird er
aussehen,
wenn er bald
fertig ist:
der Siebengeschosser
c13 in Berlin
www.mikado-online.de
13
BILD: KADEN KLINGBEIL ARCHITEKTEN
Baulücken sind in Städten oft schmal. Daher heißt es in die
Höhe bauen. Aber bitte mit Holz – wie beim Siebengeschosser.
Thema des Monats Mehrgeschossiger Holzbau
FERMACELL
P 1
B
auen in Großstädten? Ja klar!
Nur wo? Auf die zweite Frage
haben die Architekten Kaden und
Klingbeil in Berlin die Antwort gefunden. Ihre Spezialität sind Baulücken. Dort hinein lassen sie dann
schmale, hohe Häuser bauen. Holz
hat sich dabei als leichter Baustoff mit einem hohen Maß an Vorfertigung bewährt.
Für Aufsehen sorgten die beiden
Planer bereits 2008: Da realisierten sie mit dem Projekt e3 Deutschlands erstes Wohnhaus mit einem
22 m hohen Tragwerk komplett aus
Holz. Der Siebengeschosser e3 steht
für Esmachstraße 3, die Adresse des
Mehrgeschossers. Und nun also der
Nachfolger mit ebenso sieben Geschossen, c13. Das noch nicht ganz
▴▴Die moderne,
weiße Putzfassade
hebt sich ab
vom Klinker der
Nachbargebäude
fertige Gebäude in der Christburger
Straße 13 im Stadtteil Prenzlauer
Berg wird ein Familien-, Bildungsund Gesundheitszentrum beherbergen. Bauherr ist die Stiftung für
christliche Bildung, Werte und Lebensweise.
Die weiße Fassade sticht dabei hervor zwischen den klassischen Klinkerfassaden der Nachbargebäude.
Noch dazu ragen auf jeder Geschossebene verglaste Loggien heraus, die
miteinander verbunden sind. Ein Effekt, der ebenso hohe Anforderungen an den Holzbau-Statiker stellte
wie die zum Innenhof hin scheinbar
wahllos gesetzten Fenster- und Türöffnungen, die jedoch genau mit dem
Aussteifungskonzept abgestimmt
werden mussten.
Wichtig für den Bau war die ökologische Karte. So verzichteten die
Planer auf den Einsatz von chemischem Holzschutz und Dampfsperren aus Kunststoff. Das Gebäude
erfüllt den Standard eines KfW-Effizienzhauses 40. Alle Fenster sind
mit Zweischeiben-Isolierverglasung
(U-Wert: 1,1 W/(m²K)) ausgestattet.
Weiter wird kontrolliert be- und entlüftet. Fußbodenheizungen verteilen
überall die Wärme, die ein Gasbrennwertkessel erzeugt.
Für Planer und Architekten
Dachfenster, die für sich sprechen!
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In vielen, spannenden Objekten im
Wohn- und Gewerbebau zeigen
FAKRO Dachfenster, was in ihnen steckt.
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Nijkerk
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Warschau
14
mikado 11.2013
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Hillegom
Thema des Monats Mehrgeschossiger Holzbau
KADEN KLINGBEIL ARCHITEKTEN
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bietet versetzte Loggien.
Die Treppenhäuser aus Stahl
und Beton
sind ausgelagert
www.mikado-online.de
15
Thema des Monats Mehrgeschossiger Holzbau
P 1
Interview
Give me 20
Der Berliner Architekt Tom Kaden füllt derzeit eine Baulücke in
der Hauptstadt mit einem Siebengeschosser. Für machbar hält er
beim Holzbau aktuell bereits bis zu 20 Geschosse.
mikado: Herr Kaden, C steht für
Kohlenstoff, aber c13? 13 coole
Holzhäuser sind mit Ihrem Bau in
Berlin wohl nicht gemeint. Klären
Sie uns auf!
Kaden: Nein, es ist auch gar
nicht so weit hergeholt. C13
steht für die Adresse des Pro-
In jedem Fall. Ein großes Thema beim urbanen mehrgeschossigen Holzbau ist ja immer der
Brandschutz. Diesbezüglich haben wir in Berlin in der Gebäudeklasse 5 aber überhaupt keine
Probleme mehr. Trotzdem haben
wir uns wie schon bei e3 extern
▸ Tom Kaden von
den Berliner
Architekten Kaden
und Klingbeil
kennt sich aus mit
Mehrgeschossern
Tragwerksplaner aus dem Büro
Pirmin Jung denken brandschutztechnisch mit. Im Team
werden dann die einzelnen Bausteine zusammengesetzt. Jedes
Projekt ist also das Ergebnis eines kleinen Netzwerkes und das
Resultat dieser Arbeit.
„Das Brandschutzkonzept ist immer wieder
das Ergebnis eines kleinen Netzwerkes.“
jektes: Christburger Straße 13.
Aber die kurze griffige Formel
merken sich die Leute einfach
besser.
Im Lückenschluss kennen Sie sich
ja schon bestens aus: Vor fünf Jahren war Ihr Mehrgeschosser e3 in
Berlin ein Meilenstein im Holzbau.
Hat diese Erfahrung die Arbeit an
c13 erleichtert?
prüfen lassen. So sind wir von
Beginn des Projektes an auf der
sicheren Seite.
Brandschutz ist also immer auch
Teamwork?
Anders geht es gar nicht. Wir
arbeiten seit dem Projekt e3
mit dem Büro Dehne Kruse
Brandschutzingenieure zusammen. Auch die oft beteiligten
In Berlin schließen immer mehr
Neubauten die Baulücken. Macht
Sie das auch ein bisschen traurig, weil damit der Platz für Holzbauprojekte wie den c13 weiter
schwindet?
Ja und nein. Es gibt in Berlin
mittlerweile ganz wunderbare Projekte, die von Kollegen
entwickelt und gebaut wurden – oft nicht im klassischen
Eine besondere Herausforderung
bedeuteten die vielen unterschiedlicher Nutzungseinheiten, nicht zuletzt
im Hinblick auf den Brandschutz.
Auf rund 2350 m² befinden sich ein
Bistro, Säle für Begegnungen, die
Mensa der benachbarten Schule, eine
Kindertagesstätte, ein Familienzentrum, verschiedene Praxen, Büros,
eine Wohngruppe für mobile Senioren (ohne Pflegebedarf) und Wohnungen. Der Bauherr sieht den „Kerngedanken des Entwurfs im Prinzip
der kurzen Wege“.
In Städten punktet der Holzbau
durch Vorfertigung und kurze Bauzeiten. Wie aber steht das Bauamt zu
Mehrgeschossern? Bei c13 liegt der
Fußboden des obersten Geschosses im
Vorderhaus 19,5 m über Geländeniveau, im Hinterhaus 13,2 m. Das bedeutet Gebäudeklasse 5, Sonderbau.
Konsequenz: Es sind nur Konstruktionen zulässig, bei denen tragende
und aussteifende Wände sowie Stützen eine Feuerbeständigkeit von F90
vorweisen können. 90 Minuten also
müssen die Bauteile einen Brand aushalten. In wesentlichen Teilen müssen sie aus nichtbrennbaren Baustoffen (Baustoffklasse A) bestehen.
Die Berliner Bauordnung sieht
den mehrgeschossigen Holzbau zwar
grundsätzlich vor, jedoch nur bis zur
16
mikado 11.2013
Investorendiktat. Leider dominierte bei der Mehrzahl der Lückenschließungen aber doch
die Erwartung an die Rendite, will sagen: Der Finanzsenator übernahm die Stadtplanung
in der Hauptstadt. Das macht
dann nicht traurig, sondern eher
wütend!
In Flensburg planen Sie eines der
höchsten Holzhäuser der Welt: Es
soll das 32,17 Meter hohe Forté in
Melbourne noch übertreffen. Ist
irgendwann die Grenze erreicht
oder wird es immer noch höher
gehen?
Wir wollen in diesem Rennen
„Höher, Schneller, Weiter“ nicht
mitbieten. In Flensburg planen
wir unter anderem auch einen
Elfgeschosser. Und wie hoch es
im Holzbau gehen kann? Aktuell halten wir Überlegungen
von 15 bis 20 Stockwerken für
sinnvoll.
Gebäudeklasse 4. Erleichterungen
sind aber möglich bei einem Gebäude besonderer Art oder Nutzung, was
bei c13 zutrifft. Den Brandschutznachweis führte das Sachverständigenbüro Dehne, Kruse Brandschutzingenieure GmbH & Co. KG. Für die
Zulassung der Holzbauweise waren
entscheidend: die Zugänglichkeit für
die Feuerwehr bzw. die Sicherstellung der Löschwasserversorgung, ein
für jede Nutzungseinheit individuell
erstellter Flucht- und Rettungsplan,
anlagentechnische Vorkehrungen sowie die Ausführung von Bauteilanschlüssen und die Brandschutzbekleidung der Holzbauteile.
Thema des Monats Mehrgeschossiger Holzbau
Querschnitt
KADEN KLINGBEIL ARCHITEKTEN
Feuerbeständig in F90, sind tragende und aussteifende Holzwände
nur in Kombination mit einer allseitigen Brandschutzbekleidung aus
nichtbrennbaren Stoffen zulässig. Bei
c13 kamen hierfür Gipsfaser-Platten der Firma Fermacell zum Einsatz. Je nach Konstruktion gewährleisten sie einen Brandschutz bis zu
F120. Den Sachverständigen zufolge
bietet eine solche Lösung dieselbe Sicherheit wie die Massiv- oder Stahlleichtbauweise.
Bei gleicher Bekleidung sehen die
Gutachter die Holzbauteile sogar im
Vorteil gegenüber der Stahlbauweise, da sie sich im Brandfall deutlich geringer thermisch ausdehnen
und so den Durchgang von Rauchund Brandgasen im Anschlussbereich
wirkungsvoller behindern. Gleichzeitig erfüllen die Gipsfaser-Platten
auch die Anforderungen an die statische Aussteifung. ▪
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P 1
Brandschutz
Gips contra Feuer
Eine neue
Fassade bringt c13
der Straßenseite. Hier noch
im Gerüst,
glänzt sie fertig in
modernem Weiß
18
mikado 11.2013
BERND BORCHARDT
Das Kleid macht den Brandschutz: Beim Siebengeschosser
in Berlin wurde Holz mit Gipsfaserplatten „angezogen“. Außerdem
setzten die Planer in den Treppenhäusern Beton und Stahl ein.
Steckbrief
Thema des Monats Mehrgeschossiger Holzbau
Projekt:
c13, Siebengeschosser in Berlin
Bauweise:
▸▸ Holztafelbauweise,
(Hinterhaus)
▸▸ Massivholzbauweise
(Vorderhaus)
Bauzeit:
Mai 2011 bis Dezember 2013
Energiestandard:
KfW-Effizienzhaus 40
Nutzfläche:
OA.SYS BAUT GMBH
◂◂Blick
von oben auf
die Baustelle, die wenig
Platz bot.
Daher musste die
Logistik passen
3295 m² (mit Keller)
Bruttogrundfläche:
3682 m² (mit Keller)
Gebäudevolumen:
11 600 m³
Baukosten:
6,5 Mio. Euro veranschlagt
Bauherr:
H
olz auf Beton: Mit dieser Mischung planten die Architekten Tom Kaden und Tom Klingbeil
das Projekt c13. So steht der lange, relativ schmale Gebäudekomplex
(47,3 m × 13 m) auf einem massiven
Untergeschoss samt Tiefgarage aus
Beton. Das Haus ist unterschiedlich
hoch: Sieben Geschosse mit tragenden Wänden in Massivholzbauweise sind es vorne, das Hinterhaus in
Holztafelbauweise bringt es auf fünf
Geschosse.
Wie es zu der Kombination der
Holzbauweisen kam? „Wir wollten
in einem unserer Projekte erstmals
Massivholz einsetzen“, erklärt Architekt Tom Kaden. Weil das aber
teurer kam als Holztafelbau, setzten
die Planer für das Hinterhaus auf
die günstigere Variante. In Metallständerbauweise sind außerdem alle
nichttragenden Wände ausgeführt.
Weiter wurden HolzbetonverbundDecken eingesetzt.
Holz spielt auch bei den Stützen
die Hauptrolle. Nur vereinzelt wurden sie in Stahlbetonbauweise erstellt
(Erdgeschoss und teilweise 1. Obergeschoss). Alle Hauptstützen ab dem
2. Obergeschoss hingegen sind brandschutztechnisch verkleidete Holzwerkstoffstützen (360 × 360 mm) aus
Brettschichtholz und Funierschichtholz. An die vorgefertigten Holzstützen montierten die Verarbeiter auf
der Baustelle die Brandschutzbekleidung. Einige der Stützen sind für Lasten bis zu 270 Tonnen ausgelegt.
Die tragenden Außenwandkonstruktionen aus Holz wurden mit
Stiftung für christliche Bildung,
Werte und Lebensweise
Architekt/Bauleitung:
Kaden Klingbeil Architekten
D-10407 Berlin
www.kaden-klingbeil.de
Statik und Werkplanung (Holzbau):
PIRMIN JUNG
Ingenieure für Holzbau AG
CH-6026 Rain
www.pirminjung.ch
Holzbau:
oa.sys baut GmbH,
A-6861 Alberschwende
www.oa-sys.com
Brandschutz:
Dehne, Kruse Brandschutz­
ingenieure GmbH & Co. KG
D-38518 Gifhorn
www.kd-brandschutz.de
Längsschnitt
Treppen stehen abgekoppelt
www.mikado-online.de
KADEN KLINGBEIL ARCHITEKTEN
Zwei Treppen führen ins Gebäude.
Sie stehen abgekoppelt neben dem
Hauptgebäude in einer Durchfahrt.
Betoniert wurden dabei die vordere
Treppe sowie der Aufzugsschacht,
die hintere Treppe hingegen ist aus
Stahl. Beide Treppenanlagen sind
durch Übergänge aus Stahlbeton mit
dem Gebäude verbunden. Für Tageslicht im Bauwerk sorgen Innenhöfe
und Lichthöfe.
19
Thema des Monats Mehrgeschossiger Holzbau
nichtbrennbaren Baustoffen bekleidet, welche die Konstruktion für mindestens 60 Minuten vor Entzündung
schützen. Raumseitig ist die Massivholzwand (d = 100 mm) des Vorderhauses, mit einer doppelten Lage Gipsfaser-Platten (2 × 18 mm) geschützt,
direkt auf die Massivholzwand montiert. Nach außen wird die Kapselklasse K260 durch die Kombination
von einlagig verarbeiteten, 12,5 mm
dicken Platten mit 100 mm Steinwolledämmplatten (Schmelzpunkt mind.
1000 °C) und einem mineralischen
Putz (10 mm) erreicht.
Die tragende Holztafelwand
des Hinterhauses ist innen durch
zwei 18 mm dicke Gipsfaser-Platten und eine Mineralfaserdämmung
(Schmelzpunkt mind. 1000 °C) im
Wandhohlraum vor Entzündung geschützt. Nach außen wurde die Konstruktion mit einer Gipsfaserplatte (d =
18 mm), einer Steinwolledämmplatte
(10 mm) sowie einem mineralischen
Putz (10 mm) geschlossen.
Außenwand Vorderhaus (Nordfassade/Straßenseite)
OA.SYS BAUT GMBH
OA.SYS BAUT GMBH
◂◂Die Wände
kamen
vorproduziert
auf die
Baustelle
Beide Konstruktionen entsprechen
der Feuerwiderstandsklasse F90-BA.
Nach Bauordnung liegt eine Erleichterung vor. Denn laut Brandschutzgutachten ist durch die allseitige
Kapselung weitgehend ausgeschlossen, dass sich die tragenden Holzelemente vor der 60. Minute entzünden. Wenn Holz indes nach einer
Stunde zu brennen beginnt, bleibt
die Tragfähigkeit noch 30 Minuten
gewährleistet, sodass F90 erfüllt ist.
Ebenso unwahrscheinlich ist, dass
Außenwand Vorderhaus (Ostfassade)
Wandaufbau Außenwand Vorderhaus
(Nordfassade/Straßenseite):
18 mm Gipsfaserplatte
18 mm Gipsfaserplatte
100 mm Brettsperrholz-
Dampfbremse
18 mm Gipsfaserplatte
140 mm Mineralwolle WLG 035
(Schmelzpunkt > 1000 °C)
10 mm mineralischer Putz
18 mm Gipsfaserplatte
18 mm Gipsfaserplatte
140 mm Brettsperrholz
Dampfbremse
18 mm Gipsfaserplatte
100 mm Mineralwolle WLG 035
(Schmelzpunkt > 1000 °C)
10 mm mineralischer Putz
20
mikado 11.2013
KADEN KLINGBEIL ARCHITEKTEN
Wandaufbau Außenwand Vorderhaus
(Ostfassade):
◂◂Holz
im Verbund
mit Stahl:
Hier sind die
Stahlunterzüge
zu sehen
dicken Ortbetonschicht. Aus statischen Gründen sind hier Stahlträger erforderlich. Diese bekleideten
die Handwerker vor Ort mit Brandschutzplatten. Der Feuerwiderstand
beträgt 90 Minuten. In den Küchen
kam von unten auf die Decken eine
Brandschutzbekleidung der Kapselklasse K260 – analog zum Wandaufbau. Alle anderen Bereiche erhielten eine schwer entflammbare (B1),
transparente Brandschutzbeschichtung. Sowohl die Massivholzwände
des Vorderhauses als auch die Holztafelwände des Hinterhauses hat der
Generalunternehmer, oa.sys baut
GmbH aus Alberschwende in Voralberg, vorgefertigt, per Lkw zur Baustelle geliefert und dort montiert.
Dabei kamen 3300 m² Gipsfaserplatten der Firma Fermacell und rund
600 m³ Holz zum Einsatz – eine Menge, die nach Angaben von oa.sysbaut-Geschäftsführer Siegfried Kohler in Österreich in rund 20 Minuten
▪
nachgewachsen ist. Projekt 1
Fazit
Der Holzbau ist gerade in der
Stadt unschlagbar.
BERND BORCHARDT
ein Brand von einer Nutzungseinheit in die Bauteile übergreift. Damit gilt die Konstruktion für mindestens 60 Minuten nach Brandbeginn
als gleichwertig mit einer massiven
Stahlbeton- oder Ziegelbauweise. Die
Massivholzwand sowie die Mineralwolle (Schmelzpunkt > 1000 °C) in
den Hohlräumen der Holztafeln verhindern zudem Hohlraumbrände.
Die Holzbetonverbund-Decken bestehen aus 140 mm Brettschichtholz
mit einer darüberliegenden, 100 mm
FERMACELL
▸▸Holz auch
sichtbar:
Innen schaffen
die Decken
eine warme
und helle
Atmosphäre
Mit Holz kann es richtig nach oben
gehen. Das beweisen die Architekten
Tom Kaden und Tom Klingbeil ein weiteres Mal mit ihrem Siebengeschosser
c13 in Berlin. In der Gebäudeklasse 5
nehmen sie die brandschutztechnischen Hürden durch Beplankung
mit Gipsfaserplatten und setzen auf
den Verbund mit Stahl und Beton.
Heraus kommt ein Bauwerk, das sich
mit seiner weißen Fassade von der
bestehenden Architektur abhebt. In
der Hauptstadt punktet der Holzbau
ein weiteres Mal mit kurzen Bauzeiten
infolge der Vorfertigung. In der Stadt
macht Holz vieles möglich, vom
Lückenschluss bis zur Aufstockung.
21
Projekt 2
Temporäre Gebäude
Modulares Baukastensystem überbrückt Sanierungszeiten.
Projektbeschreibung: Am liebsten für immer
22
System: Baukasten mit 54-m²-Modulen
24
Bauphysik: Ausgeklügeltes System
28
Steckbrief28
Fazit: Eine mobile Antwort auf drängende Fragen
Der Ersatzbau der Gesamtschule
in Ober-Ramstadt wurde innerhalb der
Sommerferien in sechs Wochen
demontiert und am neuen Standort
wieder aufgebaut – ebenfalls
als dreigeschossiger Schulersatzbau
29
Baukastensystem
Am liebsten für immer
Die „Mobi-Sku:l“ ist eine mobile Ersatzschule, die während
der Sanierung des Schulgebäudes zum Einsatz kommt. Das modulare
System lässt sich aber auch für andere Zwecke nutzen, z.B. als Büro.
WERK.UM-ARCHITEKTEN
W
enn Gebäude saniert werden – seien es Schulen, Universitäten oder Büros –, müssen die
Nutzer meist in andere Gebäude umziehen. Häufig geht es dann in Ersatzbauten wie Stahlcontainer – und
das für viele Monate. Hier ist es selten angenehm, zu arbeiten oder zu
lernen.
Die Architekten des Büros „werk.
um“ zeigen mit ihren mobilen „MobiSpace“-Gebäuden in modularer Holzrahmenbauweise, dass es auch anders geht: Die „Mobi-Sku:l“ auf dem
Gelände der zu sanierenden GeorgChristoph-Lichtenberg-Schule im
hessischen Ober-Ramstadt war das
erste temporär aufgebaute, dreigeschossige Gebäude dieser Art. Der
Landkreis Darmstadt-Dieburg ließ
das Schulhaus für 2 Mio. Euro bauen.
Mit 24 Klassenräumen diente es zwei
Jahre lang 768 Schülern (24 Klassen
mit 32 Schülern) als Bleibe. Sie zogen
nach der Sanierung des alten Gebäudes nur ungern wieder aus dem Holzbau aus. Denn sie fühlten sich darin so wohl, dass sie erklärten, keinen
sanierten Altbau zu wollen, sondern
lieber eine zweite „Mobi-Sku:l“.
Die „Mobi-Sku:l“ in OberRamstadt wurde in den Sommerferien
2013 demontiert und in Weiterstadt
wieder aufgebaut – ebenfalls als
Schulersatzbau.
Gleichermaßen begeistert ist der
Fachbereich Biologie der TU Darmstadt von seinem ebenfalls dreigeschossigen Ersatzbau. Die Biologen
nutzen ihr „Mobi-Office“ als Büro
und für Seminare. Wie lange es hier
stehen wird, ist noch offen. Die Baugenehmigung ist unbefristet.
▪
23
Thema des Monats Mehrgeschossiger Holzbau
P 2
System
Baukasten mit 54-m²-Modulen
Für das Baukastensystem der mobilen Gebäude wählte der Architekt die Holzrahmenbauweise. Die daraus zusammengesetzten Raummodule mit einer Fläche von
54 m² können beliebig addiert und bis zu drei Geschosse hoch gestapelt werden.
A
2,65 m. Zwischen den 20 cm × 20 cm
KVH-Pfosten der Holzrahmenkonstruktion dämmt 20 cm Zellulose. Für
die beidseitige Beplankung nutzten
die Planer 15 mm dicke OSB-Platten.
Die Architekten orientierten sich bei
der Wandhöhe sowohl an den maximal transportierbaren Bauteilabmessungen als auch an den Standardformaten der OSB-Platten, um
den Verschnitt möglichst klein zu
halten. Auf der Fassadenseite folgen
eine doppelte Lattung (5 cm) und
eine Fassadenbekleidung mit 22 mm.
Die Wände der Gebäudehülle erreichen in der Summe eine Dicke von
etwa 30 cm.
Unterzug reduziert Spannweiten
Da die Spannweite der Pavillons mit
6 m Breite sehr groß und mit Holzrahmenbau-Elementen weder konstruktiv noch wirtschaftlich sinnvoll zu
überbrücken ist, fügten die Planer in
Querrichtung zwei Brettschicht(BS)Holz-Unterzüge (b/h = 20 cm × 40 cm)
ein. So reduzierten sie die Spannweite der Decken-Elemente auf 3 m: Auf
ein besseres Transportmaß getrimmt,
können nun Decken- bzw. Dach-Elemente mit 20 cm Dicke und Wärmedämmung genauso ausgeführt werden wie die Wände.
▾▾Querschnitt
durch einen
„Pavillon“ mit
Außenabmessungen von
etwa
6,50 m × 9,50 m
Gleich dimensionierte Bauteile
erleichtern Montage
WERK.UM-ARCHITEKTEN
rchitekt Erhard Botta konzipierte die vorgefertigten Wandund Decken- bzw. Boden-Elemente
so, dass ein mehrmaliger Auf- und
Abbau möglich ist. Die Raummodule mit einer Fläche von 54 m²
(b/l = 6 m × 9 m) nennt Botta auch
„Pavillons“. Jeder Pavillon besteht
aus zehn Teilen: drei Boden-, drei Decken- und vier Wandelemente. Ihre
Abmessungen sowie die Bauteildicken sind standardisiert. Auch das
Gebäuderaster ist auf eine einfache
Montage und einen unkomplizierten
Transport abgestimmt.
Die 6 m breiten und 9,43 m langen
Wandelemente haben eine Höhe von
24
mikado 11.2013
Das Baukastensystem ist für Gebäude mit bis zu drei Geschossen ausgelegt. Auf eine lastbedingte Staffelung der Bauteilabmessungen haben
die Architekten zugunsten einer einfachen Montage verzichtet. So sind
alle Holzrahmenbau-Elemente und
Unterzüge eines Pavillons gleich dimensioniert und können in jedem
Geschoss eingebaut werden. Maßgebend für die Dimensionierung waren
die Lasten, die ein Pavillon in einem
dreigeschossigen Gebäude im Erdgeschoss aufzunehmen hat. So sind die
Bauteile im 1. und 2. Obergeschoss
entsprechend überdimensioniert.
WERK.UM-ARCHITEKTEN
Thema des Monats Mehrgeschossiger Holzbau
Fundament je nach Standort
Als Fundament für die Modulbauten
wird üblicherweise ein Stahlrost verwendet. Bei der TU Darmstadt wurde er kombiniert mit einer Pfahlgründung, bei den anderen Gebäuden
sind zusätzlich Streifenfundamente erstellt worden. Bei einem eingeschossigen Bau könnte man auch mit
Punktfundamenten oder Schraubgründungen aus maschinell eingedrehten Erdschrauben auskommen.
Die Wahl der Gründung erfolgt
immer in Abhängigkeit von der Bodenbeschaffenheit bzw. auch unter
▴▴Die Pavillons
können alleine
stehen,
beliebig addiert
oder bis zu
drei Geschosse
hoch gestapelt werden
Berücksichtigung vorhandener Leitungstrassen unter dem Grundstück.
Auf dem Trägerrost werden dann die
Schwellhölzer verlegt, darauf folgen
die Boden-Elemente.
Holzdübel unterstützen Montage
Eine Reihe von Holzdübeln auf den
Schwellhölzern, den Rändern der Boden- bzw. Decken-Elemente sowie
auf den Wandkronen der Holzrahmenbau-Wände sorgt sowohl für eine
einfache Montage der darüber folgenden Bauteile als auch für ihre millimetergenaue Positionierung.
Die Montage erfolgt nach dem Stapelprinzip Decke-Wand-Decke: Die
Wände stehen auf den Decken oder
stoßen stumpf unter sie, die Decken
laufen durch.
Die übereinandergestellten Wandund Decken-Elemente sind im Hinblick auf vertikale Lasten über die
Holzdübel fixiert. Um sie auch gegen horizontale Lasteinwirkungen
wie beispielsweise Wind auf die
Fassade zu sichern und klaffende
Fugen zu vermeiden, sind die Elemente mit Zugankern zusammengespannt. Die Stahlblechformteile bestehen aus gelochten Stahlwinkeln
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25
Thema des Monats
P 2
Fassadenschnitt
mit langen Rückenplatten. In entsprechende Ausfräsungen eingelegt,
werden die Bleche mit den Rähmen
vernagelt, die Zugbolzen durch die
gelochten Winkel eingefädelt und die
Elemente beim Verschrauben aneinandergezogen.
Diese Verspannungen sind sowohl
horizontal als auch vertikal angeordnet. So sind die Wandelemente aus
dem EG mit denen des OGs über die
Decken-Elemente hinweg verbunden
und spannen sie dazwischen ein. Die
Decken-Elemente selbst werden direkt auf den Außenkanten miteinander verspannt und sind dadurch
unverschieblich gehalten.
Die Verbindungen eignen sich bestens für den schnellen Auf- und Abbau: Sie lassen sich bei der Demontage leicht lösen, und die Wand- und
Decken-Elemente können einfach
wieder ausgebaut werden.
Anschluss Dach
Zusatzelement „Dachabdichtung“:
Dachdeckung EPDM
24 mm Rauspund-Schalung
120/200 mm Hinterlüftung/Sparren KVH
Witterungsschutzbahn
Wandelement:
20 mm Lärcheschalung vertikal
30 / 50 mm Lattung / Luftraum
16 mm DWD-Platte
200 × 60 mm KVH, e = 62,5 cm
200 mm Zellulosedämmung, WLG 040
22 mm OSB/3, weiß lasiert
teilweise Tafellack als Schultafel
Anschluss Decke
Deckenelement:
22 mm OSB/3
200 × 60 mm KVH, e = 62,5 cm
200 mm Zellulosedämmung, WLG 040
Dampfbrems-/Luftdichtungsbahn
12 mm Faserzement-Platte
200 × 400 mm Unterzüge (Leimbinder)
Mit und ohne Stützen
Die Flurzonen können unterschiedlich ausgeführt werden: Bei der Ersatzschule steht der zentrale Flur
unabhängig zwischen den Pavillonreihen, sodass eine zusätzliche Stützen-/Träger-Konstruktion zur Auflagerung der Flurdecken notwendig
war. Die Lastabtragung erfolgt über
eingeschlitzte Bleche mit Lastverteilungsplatten an Stützenfüßen und
-köpfen sowie Stahlrohrabschnitte innerhalb der Deckenebene als
Druckkontakt, da die Querpressungen sonst zu groß gewesen wären.
Bei anderen Ersatzgebäuden liegen
sowohl die Pavillondecken als auch
die Flurdecken auf den Innenwänden
auf, sodass man auf Stützen verzichten kann. Das ist die wirtschaftlichere Variante, denn sie spart Materialund Montagekosten. Sie ist zudem
vorteilhafter in Sachen Brandüberschlag, da keine Fugen entstehen, die
aufwendig mit Dämmung und Blechen verschlossen werden müssen.
Zusatzelement „Akustikdecke“:
60 × 60 mm Unterkonstruktion
50 mm Steinwolle-Dämmplatte (nicht
brennbar)
schwarzes Vlies
24 × 48 mm Vollholzleisten
10 mm Fuge
integrierte Langfeldleuchte
Anschluss Boden
Zusatzelement „Bodenbelag“:
„Schwimmend verlegter“ Bodenbelag
22 mm OSB/3, weiß lasiert
16 mm Weichfaserplatte (als Trittschalldämmung)
Gründung
Nivellierschwelle KVH 80/160
Neoprenauflager
Stahlträger HEA 160, verzinkt
Beton-Streifenfundamente,
Halfeneisen
26
mikado 11.2013
Vier Tage und acht Wochen
WERK.UM-ARCHITEKTEN
Nach Kran- und Gerüststellung sowie Montage der Unterkonstruktion
lässt sich ein dreigeschossiges „Mobi-Space“-Gebäude – ob nun „Sku:l“,
THOMAS OTT
WERK.UM-ARCHITEKTEN
Thema des Monats Mehrgeschossiger Holzbau
„Office“ oder etwas ganz anderes – in
vier Tagen errichten.
Die vorgefertigten Wand-, Decken- und Dach-Elemente erhalten
beispielsweise Fenster, Türen, Sonnenschutz, Beleuchtung, Heizung,
kontrollierte Lüftung oder Steckdosen bereits werkseitig.
Bei der „Mobi-Sku:l“ wurden die
Pavillons lediglich mit einem Stecker
verbunden und so an die Strom- und
Medienversorgung angeschlossen
(Heizung elektrisch). Danach konnten die Räume sofort genutzt werden.
Beim „Mobi-Office“ wurde aufgrund
einer wesentlich aufwendigeren technischen Ausstattung (Institutsgebäude mit Büronutzung) und dem
Wunsch der Heizungsanbindung an
ein bestehendes Fernwärmenetz ein
konventionelles Technikkonzept realisiert. Es hat sich gezeigt, dass man
mit dem Bausystem auf unterschiedliche Anforderungen an Ausstattung
und Technik reagieren kann.
Weitere acht Wochen Bauzeit sind
nach der Montage für die Baufertigstellung zu kalkulieren. Dann sind
die Räume bezugsfertig.
◂▴ Links der
Flur der
„Mobi-Sku:l“ mit
Stützen-/
Träger-Konstruktion, rechts der
Flur des
„Mobi-Office“
ohne Stützen-/
TrägerKonstruktion
Schnelle Reaktion möglich
Da die Gebäude ebenso schnell abgebaut und an einem anderen Ort
neu errichtet werden können, haben Bauherr und Nutzer die Möglichkeit, kurzfristig auf sich verändernde Raumanforderungen zu
reagieren. Überall dort, wo Bedarf
entsteht, kann ein solches Gebäude errichtet werden – auch in anderer Anordnung und Kombination der
einzelnen Pavillons. Raumangebote
werden nicht für ewig festgeschrieben – im wahrsten Sinn des Wortes
„zementiert“ –, sondern sind flexibel
veränderbar.
Die Lebensdauer des Gebäudes ist
nicht begrenzt. Die Mindesthaltbarkeit soll bei sachgemäßem Auf- und
Abbau 25 Jahre betragen. Werden die
Räume nach fünf, zehn, 20 oder mehr
Jahren nicht mehr gebraucht, können
die Pavillons verkauft und z. B. für
Ausstellungen, Vereinsheime, Kindergärten, temporäres Wohnen und
Arbeiten weitergenutzt werden. ▪
◂◂Ein 3 m breites
DeckenMittelteil wird
eingehoben
www.mikado-online.de
WERK.UM-ARCHITEKTEN
THOMAS OTT
▸▸Zuganker
horizontal und
vertikal:
Sie spannen die
Decke bzw.
die übereinander
stehenden
Wandelemente
zusammen
27
P 2 Steckbrief
Bauvorhaben:
Modulbausystem „Mobi-Space“
als mobile Pavillons für
z. B. Schulen, Kindergärten und
Büros
flexibler, mehrfach auf- und
abbaubarer Holzrahmenbau
Energiestandard:
besser als EnEV 2009
Nutzfläche: 54 m² je Pavillon
Architektur:
werk.um architekten GbR
D-64295 Darmstadt
www.werkum.de
Tragwerksplanung:
▸▸Trittschallentkopplung
durch den
schwimmend
verlegten
Trockenestrich
und eine
Akustikdecke
minimieren
die Schallübertragung über
die Geschosse
THOMAS OTT
Bauweise:
bauart Konstruktion GmbH
D-36341 Lauterbach
www.bauart-konstruktion.de
Bauphysik
Holzbauer:
Baumgarten GmbH
D-36157 Ebersburg/Weyhers
www.baumgarten-bauen.de
Ausgeklügeltes System
Beispiel „Mobi-Sku:l“:
Schulersatzbau mit 24 Klassenräumen in Ober-Ramstadt
Schall- und Brandschutz, Frischluft und EnEV: Mit Köpfchen
und Flexibilität erfüllt der mobile Ersatzbau alle Anforderungen.
Bauherr:
Landkreis Darmstadt-Dieburg
D-64289 Darmstadt
Bauzeit: Januar bis März 2011
Baukosten:
D
2,05 Mio. Euro (KG 300+400)
en Architekten war von vornherein klar, dass sie die Norm
in Bezug auf Trittschall nicht erfüllen würden. „Zwischen den Klassenräumen innerhalb einer Geschossebene gibt es keine Schallübertragung. Dafür sorgen die doppelten
Wände der hintereinanderliegenden Pavillons“, erklärt Erhard Botta. „Wenn sich allerdings die Schüler im zweiten oder dritten Geschoss
in Bewegung setzen, hört man das in
den Räumen darunter schon“, gibt er
zu und ergänzt: „Interessant ist aber,
dass das im praktischen Betrieb niemanden kümmert und alle gut damit
zurechtkommen.“
Nutzfläche: 1600 m²
Beispiel „Mobi-Office“:
Institutsgebäude für den
Fachbereich Biologie
an der Technischen Universität
Darmstadt
Bauherr:
Technische Universität Darmstadt
Bauzeit: April bis Juni 2012
Baukosten:
1,32 Mio. Euro (KG 300+400)
Nutzfläche: 819 m²
▾▾Steckverbindungen sorgen
für die
Strom- und
Medienversorgung
THOMAS OTT
Eingeschränkter Schallschutz
macht keine Probleme
28
mikado 11.2013
Der Boden in Form des schwimmend
verlegten Trockenestrichs – 22 mm
dicke OSB-Platten sind auf 16 mm
Holzweichfaserplatten gebettet –
sorgt für eine gewisse Trittschallentkopplung. Auf der Unterseite wurde
eine Akustikdecke mit Holzlamellen
aufgebracht. Mit beidem lässt sich einiges an Schalldämpfung erreichen.
In jedem Raum gibt es eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. Sie ermöglicht jedoch nur eine
Grundlüftung für bis zu sechs Personen, schafft es aber nicht, bei 30
Schülern die Luft permanent auszutauschen. So muss zusätzlich regelmäßig über die Fenster gelüftet
werden.
Eine normgerechte Ausführung
von Trittschall und Lüftung wäre mit
der gewünschten Modulvariabilität
kollidiert. Hätte man beides gewollt,
wären die Kosten explodiert. Deshalb gingen die Planer den Kompromiss zugunsten der Variabilität bzw.
zuungunsten des Trittschallschutzes
ein – natürlich auch im Hinblick darauf, dass es sich um Ersatzklassenräume handelt.
Optimierter Brandschutz
Das Gebäude erfüllt eine Feuerwiderstandklasse von F30, wie es die
Bauordnung verlangt. Brandabschnitte waren wegen der vorhandenen Fluchtweglänge von knapp
23,50 m – sie liegt unter der maximal
zulässigen Länge von 32 m – nicht
THOMAS OTT
erforderlich. Auch die Treppenhäuser
sind genau ausgenutzt, denn mehr
als 24 Klassen lassen sich mit zwei
Treppen nicht erschließen. Die Architekten wählten zwei Freitreppen.
Damit im Brandfall immer ein Treppenhaus rauchfrei bleibt, wurde eines der beiden im EG und im 1. OG
mit rauchdichten Glastüren von den
Fluren getrennt. Im 2. OG war das
nicht erforderlich. Von dort gelangt
man immer in ein rauchfreies Treppenhaus. Die unbeheizten Flure gelten als Außenraum.
▴▴Die
„Mobi-Sku:l“
hat zwei
Freitreppen
▸▸Das
„Mobi-Office“
der TU Darmstadt
hat ein
geschlossenes
Treppenhaus
Besser als die EnEV fordert
Beim TU-Gebäude in Darmstadt
ist es anders: Da haben die Architekten beidseitig eine Fassade angeordnet und ein geschlossenes Treppenhaus ausgeführt. „Wir variieren
den Gebäudeteil je nachdem, was der
Bauherr wünscht und wie hoch das
Budget ist. Im Falle der „Mobi-Sku:l“
sollte das Ganze aber kostengünstig
ausfallen. Um das zu bewerkstelligen,
haben wir beispielsweise auf unnötige Fassaden verzichtet“, sagte Botta. Beim TU-Gebäude war außerdem
mehr „Komfort“ gewünscht.
Die Räume haben einen hohen
Dämmstandard und ein angenehmes
Raumklima durch die ausschließliche
Verwendung von baubiologisch einwandfreien Materialien.
Die Gebäudehülle erreicht mit einer Zweischeibenverglasung Niedrigenergiestandard bzw. einen Standard,
der besser ist, als es die EnEV 2009
fordert.
Dipl.-Ing. (FH) Susanne Jacob-Freitag,
Karlsruhe▪
Projekt 2
Fazit
WERK.UM-ARCHITEKTEN
Eine mobile Antwort auf
drängende Fragen.
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Das Konzept „Mobi-Sku:l“ ist eine Antwort auf ein Problem vieler Landkreise
und Kommunen, denn im Rahmen der
Konjunkturpakete werden derzeit viele
Schulen erweitert und/oder saniert.
Immer mehr Kommunen, aber auch
Bauherren aus der freien Wirtschaft
interessieren sich für das flexible Baukastensystem und wenden sich bei
Bedarf an die werk.um-Architekten.
Mit dem „Mobi-Space“-System sind
neben der beschriebenen „MobiSku:l“ in Ober-Ramstadt inzwischen
drei Schulpavillons, eine Jugendverkehrsschule und ein Bürogebäude
realisiert worden – insgesamt 44
Pavillons.
29
Thema des Monats Mehrgeschossiger Holzbau
P 3
Grünmatt
Wohnen im Garten
Trotz verdichteter Bauweise präsentiert sich der Neubau in
Zürich mit vielen Kleingärten und halböffentlichen Räumen.
Tragwerksplaner und Holzbauer sorgten für eine hohe Bauqualität.
30
mikado 11.2013
Projekt 3
Wohnsiedlung Grünmatt in Zürich
Schweizer Musterbeispiel für verdichtete Bauweise setzt auf
eine Kombination aus Holz und Beton.
Projekt: Gartenstadt mit Großstadtcharakter
30
Bauablauf: Zusammen zum Erfolg
32
Konstruktion: Stark im Verbund
34
Steckbrief36
Interview: Holz gibt sicheres Gefühl 37
Fazit: Vorbildlich verdichtet
37
JOE KAESER
D
ie Siedlung Grünmatt in Zürich
zieht die Blicke auf sich: Auch
über Landesgrenzen hinaus gilt sie
als Musterbeispiel der verdichteten
Bauweise.
Mit dem Neubau sind die ehemals
verborgenen Privatgärten einer offenen Grünanlage gewichen, die den
genossenschaftlichen Kontakt viel
mehr fördert.
Viel mehr Wohnraum
auf gleicher Fläche
Gartenstadt
mit Großstadtcharakter
Heinz Aeberli, Leiter Planung und
Bau der Familienheim Genossenschaft Zürich (FGZ), sieht es ähnlich.
Bei ihm spielen aber auch emotionale Aspekte eine Rolle: „Wenn bestehende Häuser einem Neubau weichen müssen, ist das immer mit etwas
Wehmut verbunden. Dabei denke ich
vor allem an die Bewohnerinnen und
Bewohner, die lange dort gewohnt
und ihre Kinder großgezogen haben.“ Streift Aeberli durch das neue
Grünmatt-Quartier, steigt in ihm
aber auch das Gefühl der Genugtuung auf: Denn trotz der verdichteten
Bauweise – vorher standen auf diesem Grundstück nur 64 eingeschossige Reiheneinfamilienhäuser, heute
sind es 59 Reiheneinfamilienhäuser
und 96 Wohnungen – präsentiert sich
der Neubau mit seinen vielen Kleingärten und halböffentlichen Räumen
in einem erfreulichen Kleid.
Dass heute praktisch 2,5-mal mehr
Familien und Kinder das Privileg haben, an diesem schönen Ort zu wohnen, wertet Aeberli als großen Erfolg.
Graber Pulver Architekten AG gingen beim Wettbewerb im Jahr 2006
als die Sieger hervor – beraten von
Pirmin Jung Ingenieure für Holzbau AG.
Ihre Umsetzung zeigt parallel zum
Hang verlaufende schmale Zeilenbauten, die am Fuße des Üetlibergs
stehen. Darin untergebracht sind insgesamt 155 Wohnungen in 13 Häuserreihen (4 × viergeschossig, 9 ×
dreigeschossig). Das Raumangebot
umfasst sowohl 2 ½-, 3 ½-, 4 ½wie auch 5 ½-Zimmer-Wohnungen.
Wer durch die Häuserzeilen spaziert,
könnte meinen, dass er sich in einem
kleinen Dorf befindet – und nicht in
einer Großstadt. Die privaten Nordund Südgärten, die südseitig durchlaufenden Loggien als gedeckte Sitzplätze – sie verleihen dem Quartier
den Charakter der Gartenstadt. Dass
die Stadt Zürich am unteren Rand der
Siedlung einen Kindergarten mit Hort
und eine Pflegewohngruppe einrichten wird, lässt den Zentrumscharakter noch etwas deutlicher werden. ▪
31
Thema des Monats Mehrgeschossiger Holzbau
P 3
▴▴In der Wohnanlage sind
155 Wohnungen
in 13 Häuserreihen untergebracht. Vier
davon sind viergeschossig
und neun sind
dreigeschossig
Bauablauf
Zusammen zum Erfolg
Bei einem Großprojekt, dessen Realisierung sich über mehrere Jahre erstreckt,
liegt das Hauptaugenmerk auf der Prozess-Sicherheit, Logistik und vor allem dem
optimalen Zusammenspiel aller Projektbeteiligten.
A
uf dem Schirm ist das Projekt
bei einzelnen Projektpartnern
bereits seit 2006. Beim Holzbauer Blumer-Lehmann, der die Holzbauarbeiten in einer ARGE mit Kost
Holzbau AG abwickelt, ist das Projekt Grünmatt seit 2009 ein zentrales Thema.
an die künftigen Bewohner, die Bauherrschaft und das Bauobjekt. „Wenn
ich zusammen mit den Projektbeteiligten gute Lösungen finde und wir
genau diese Gedanken – ausgeführt
am Bau – bei Baustellenbesuchen
kontrollieren, sehe ich meine Arbeit
erfüllt.“ Seinen Einstieg ins Projekt
hatte er ebenfalls 2009.
▾▾Die neuen
Gebäude sind
nach dem
„SIA-Effizienzpfad
Energie“
2000-Wattkompatibel
Projektübergreifend arbeiten
Mit Motivation und Engagement
32
FOTOS: JOE KAESER
Hohe Anforderungen an die ProzessSicherheit, Logistik und ein optimales
Zusammenspiel aller Projektbeteiligten sind besonders wichtig. „Es gilt,
die Motivation und das Engagement
des ganzen Teams während der gesamten Projektdauer hochzuhalten“,
erklärt Katharina Lehmann, Inhaberin und VR-Präsidentin der BlumerLehmann AG.
Manuel Vogler, zuständiger Holzbauingenieur, denkt bei seiner Arbeit
mikado 11.2013
Das Projektteam befand sich damals
am Ende der Bauprojektphase, also
kurz vor der Submission. Ein wichtiger Augenblick im Projekt, ging es
doch nun darum, die einzelnen Bauteile so präzise zu bemessen, dass sich
die Konstruktionsdetails so weit verfeinern ließen, um sichtbar zu machen, welche Leistungen im Holzbau
auszuschreiben sind.
Für die Umsetzung der anspruchsvollen Vorgaben haben sich die beiden Holzbauunternehmen BlumerLehmann aus Gossau und Kost AG
aus Küssnacht zusammengetan. Klare Absprachen sind da unabdingbar.
Das Gossauer Unternehmen zeichnete
Thema des Monats Mehrgeschossiger Holzbau
Isometrie
PIRMIN JUNG INGENIEURE FÜR HOLZBAU AG
für die Bereiche Administration, Koordination und Produktion verantwortlich. Der Innerschweizer Betrieb
hatte seinen Fokus vor allem auf der
Produktion und der Montage. Die
Teams waren während der Montage
und bei den Aufbauarbeiten durchmischt. Das beweist, dass Toleranz
und Offenheit einen Mehrwert bringen können.
Planen, steuern und controllen
Für Katharina Lehmann bedeutet
das nahende Projektende den erfolgreichen Abschluss einer spannenden Phase. Sie konnte zahlreiche
Erkenntnisse für zukünftige Projekte mitnehmen. „Solche Großprojekte müssen ganz anders vorbereitet,
organisiert und umgesetzt werden.
Die Projektsteuerung und das Projektcontrolling bekommen eine viel
größere Bedeutung. Die Logistik ist
genau zu planen und der Kontakt und
Austausch mit Architekten, Planern
und Ingenieuren ist entscheidend“,
ist sich Lehmann sicher.
Qualität sicherstellen
Eine hohe Qualitätssicherung ist in
solchen Situationen das A und O. Im
Büro Jung nimmt gerade diese Aufgabe einen wichtigen Part ein. Das
Vieraugenprinzip wird großgeschrieben und bei Bedarf schon einmal auf
sechs Augen ausgeweitet. „Das sichert auf der einen Seite die Qualität unserer Arbeit, weil gemachte
Erfahrungen und Erkenntnisse laufend in neue Projekte einfließen,
schafft aber auch die Grundlage,
dass sich neue Mitarbeiter schnell
zurechtfinden und sich entwickeln
können“, sagt Pirmin Jung, Gründer
und Geschäftsführer von Pirmin Jung
Ingenieure für Holzbau AG.
Praxis im Praktikum
Der ehemalige Praktikant von Pirmin
Jung und heutige Diplom-Holzbauingenieur (FH) David Volk konnte
mit seinen Forschungen im Bereich
Ortbeton einen interessanten Beitrag zum Projekt Grünmatt leisten.
Sein Thema für die Bachelor-Arbeit
war schnell gefunden: Aufgrund der
Vielzahl von mit Holzbetonverbund
(HBV) ausgeführten Projekten und
den damit verbundenen Bauzeitunterbrechungen war der Wunsch nach
einer Reduzierung des Zeitfensters
groß. Volk hat in zahlreichen Laborversuchen geforscht. Als die Laborversuche mit dem neu eingesetzten
Beton erfolgreich waren, kam das Betonieren beim Haus vier in Grünmatt
gerade recht. Manuel Vogler schlug
in seiner Funktion als Projektleiter
Holzbau vor, das entwickelte Wissen
direkt am Bau umzusetzen. Die Ergebnisse waren beeindruckend: Der
Beton hat sich genau so verhalten,
wie zuvor berechnet. Das Ziel, nach
vier Tagen auszusprießen, konnte erreicht werden. Ein verlängertes Wochenende reichte dem Beton quasi
aus, um so weit auszuhärten, dass
weitergearbeitet werden konnte. Normalerweise dauert das 28 Tage. ▪
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BAUARTIKEL . FEUERVERZINKUNG
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www.mikado-online.de
33
Thema des Monats Mehrgeschossiger Holzbau
P 3
▴▴Einsetzen einer
tragenden
Innenwand
Konstruktion
Stark im Verbund
Auch in der Wohnsiedlung Grünmatt überzeugte der Holzbau
mit seinem hohen Vorfertigungsgrad. Für den Holz-Beton-Verbund
sprachen statische, schall- und brandschutztechnische Gründe.
D
ie Decken in den Wohnzeilen
bestehen aus einer Holz-Beton-Verbundkonstruktion. Treppenhäuser und Laubenbereiche werden
in Stahlbetonbauweise realisiert. Die
Außen- und Wohnungstrennwände
(exklusive Sockelgeschoss) sowie die
tragenden Innenwände bestehen aus
einer Holzrahmenbaukonstruktion.
Das Sockelgeschoss wird in Massivbauweise realisiert, mit Ausnahme
der talseitigen Außenwand, die mit
einer Holzrahmenbaukonstruktion
gebildet wird.
Wie wurde die Wahl der Verarbeitung getroffen? Die Holzbauweise mit einem hohen Vorfertigungsgrad – dafür sprachen wirtschaftliche
34
und ökologische wie auch gestalterische Aspekte. Gestalterische Aspekte waren auch die Basis für die Wahl
der Holzfassade.
Decken und Wände
Die Decken bestehen aus einer HolzBeton-Verbundkonstruktion. Der
Überbeton ist dabei schubfest mit den
Brettstapelelementen verbunden.
Der Verbund wird sowohl über die
Verzahnung des Plus-Minus-Profils
des Brettstapels wie auch über die
eingeschlitzten Schubeisen sichergestellt. Der Überbeton wurde nach
dem Aufrichten des Holzbaus eingebracht.
mikado 11.2013
▸▸Die vorbereitete
Decke vor
dem Einbringen
des Überbetons
Thema des Monats Mehrgeschossiger Holzbau
Geschossübergang Außenwand mit Anschluss an HBV-Decke
Auflager Decke auf tragende Wand
Elektrozuführung
Ständer mit Zapfen
Gipsfaserkästchen 200 × 200 × 100
Hauptstützen (120 × 280) mit Zapfen
Winkelverbinder
Elektrorohr
Klötze, C24 140/120, sägerau a = 1,00 m
Bewehrung ø 12 mm
Abschlussprofil
Bewehrung 2 × ø 12 mm
Teilgewindeschraube 6 × 180, a = 250 mm
Folie abkleben auf Brettstapel
Außenwand:
–19 mm Schalung N+K
–60 mm Hinterlüftung
–Fassadenbahn UV-beständig
–15 mm Beplankung DWD-Platte
–Ständer, C24 60/280, a = 625 mm mit
Dämmung: Mineralfaser, SP > 1000 °C
–15 mm OSB3, Stöße luftdicht abgeklebt
–15 mm Gipskarton, Stöße hinterlegt
Tragende Decke:
–Belag
–80 mm Unterlagsboden aus Zement
–40 mm Trittschalldämmung aus
Mineralfaser
–100/120 mm Überbeton (Pumpbeton)
Schwindbewehrung
–100/120 mm Brettstapel, C24, sichtbar
gehobelt und behandelt
www.mikado-online.de
Innenwand:
–15 mm Gipskarton,
Stöße hinterlegt (EI 30)
–15 mm Gipsfaser (EI 30)
–Ständer C24 80/140, a = 625 mm
Dämmung: Mineralfaser, SP > 1000 °C
–15 mm Gipsfaser (EI 30))
–5 mm Gipskarton,
Stöße hinterlegt (EI 30)
Schrauben 6 × 180, a = 250 mm
Furnierschichtholz, 2 × 39/120 mm
Füllholz 60/220 mm zw. Stützen montiert
Tragende Decke:
–Belag
–80 mm Unterlagsboden aus Zement
–40 mm Trittschalldämmung aus
Mineralfaser
–100/120 mm Überbeton (Pumpbeton)
Schwindbewehrung
–100/120 mm Brettstapel, C24, sichtbar
gehobelt und behandelt
35
P 3 Steckbrief
Thema des Monats Mehrgeschossiger Holzbau
Bauvorhaben:
Wohnquartier Grünmatt:
Mehrfamilienhäuser mit
155 Wohneinheiten in Zürich
Bauweise:
Holztragwerk:
Lastabtragende Holzbauelemente in rot
Holzsystembau mit
Holz-Beton-Verbunddecken
Energiestandard: Minergie
Bauzeit: 2010 bis 2013
Baukosten:
84,2 Mio. CHF (ca. 68,8 Mio.
Euro) inkl. Grundstück im Wert
von 7,3 Mio. CHF (ca. 6 Mio.
Euro). Preisbasis: Kostenvoranschlag vom September 2009,
inkl. Honorare und 8 % MWSt.
Nutzfläche: 17 327 m²
Umbauter Raum: 100 896 m³
ZE
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AG
Bauherr:
Familienheim-Genossenschaft
Zürich
CH-8045 Zürich
Planer/Architekt:
Graber Pulver Architekten AG
CH-8005 Zürich
www.graberpulver.ch
Die Außenwände sind als Holzrahmenbauwände ausgeführt. Auf
der Außenseite liegt eine Holzfassade auf, auf der Innenseite sind die
Außenwände mit Gipskarton-Platten bekleidet.
Die Erschließung der Geschosswohnungen erfolgt mit Treppentürmen aus Ortbeton.
Bauleitung:
Perolini Baumanagement AG
CH-8034 Zürich
www.p-bm.ch
Holzbau (inkl. Qualitätssicherung
für Werk und Bau)
PIRMIN JUNG
Ingenieure für Holzbau AG
CH-6026 Rain
www.pirminjung.ch
Holzbauer:
Tragwerk
ARGE Blumer-Lehmann AG
CH-9200 Gossau
www.blumer-lehmann.ch
und
Kost Holzbau AG
CH-6403 Küssnacht am Rigi
www.kost-ag.ch
36
▾▾Die Holzfassade
erhielt
einen deckenden
Anstrich
mikado 11.2013
Brettstapeldächer und Holz-BetonVerbunddecken geben die Vertikallasten auf wenige tragende Innenwände ab.
Die nichttragenden Innenwände sind in Trockenbauweise ausgeführt.
Die Fügung der tragenden Innenwände in Holzbauweise ist so ausgebildet, dass kein Querholz belastet
wird (also keine Setzungen auftreten)
und ein Schallübertrag über die einzelnen Geschosse vermieden ist.
Die Aussteifung erfolgt über Dachscheiben aus OSB-Platten und Deckenscheiben, ausgebildet mit dem
Überbeton der HBV-Decke. Diese
beiden Scheibentypen sind an die
in Ortbeton ausgeführten Treppenkerne angeschossen.
Wind- und Erdbebenlasten werden
so über die Stahlbetonbauteile in die
Fundamente eingeleitet.
Montage
Die Holzbau-Montage erfolgte abschnittsweise über alle Geschosse
von Wohnungstrennwand zu Wohnungstrennwand.
Zum Zeitpunkt des Montagebeginns durch den Holzbauer sind die
Baumeisterarbeiten – insbesondere
der Rohbau der Treppenhäuser – abgeschlossen.
Im fertig aufgerichteten und wetterdichten Rohbau erfolgte die komplette Installation, bevor die HBVDecken dann geschossweise pro Haus
gegossen wurden.
Fassade
Die Fassade besteht aus einer geschlossenen Nut- und Kamm-Schalung. Die Fassadenbretter aus Fichtenholz sind deckend gestrichten.
Bei der gewählten Fassade handelt es sich um eine über vier Geschosse verlaufende Fassadenkonstruktion. Diese ist brennbar, doch die
unterbrochene Hinterlüftung am Geschossübergang verhindert nach dem
Stand der Technik einen Brandübergriff durch Fassadenhinterlüftung.
Die mehrfarbigen Fassaden sollen
der Gartenstadt einen sympathischen
und gemütlichen Rahmen verleihen.
Manuel Vogler, CH-Rain ▪
Thema des Monats Mehrgeschossiger Holzbau
Interview
Heinz Aeberli vertritt in Grünmatt die Bauherrschaft und
spricht über seine Erfahrungen mit Holz-Mischbau und die
Sicherheit, die er beim Holzbau mittlerweile gewonnen hat.
mikado: Herr Aeberli, wann war für die
Bauherrschaft während der Projektdauer
die intensivste Zeit?
Heinz Aeberli: In allen Phasen des
Projekts gab es intensive Zeiten. Da
die Familien-Genossenschaft Zürich
(FGZ) zum ersten Mal seit ihrer Gründung (1924) eine Reihenhaussiedlung
durch einen Neubau ersetzen wollte, war anfangs viel Öffentlichkeitsund Überzeugungsarbeit nötig. Eine
sehr intensive Zeit gab es auch während der Ausarbeitung des Vorprojektes. In dieser Phase werden ja die
wichtigsten Weichen gestellt. Auch
in der Bauphase gab es sehr intensive Zeiten. So haben z. B. beim Bezug der ersten Wohnungen die kalten
▸▸Heinz Aeberli
ist Leiter „Planung
und Bau“ der
Familien-Genossenschaft
Zürich (FGZ)
PRIVAT
Holz gibt sicheres Gefühl
Temperaturen im Februar 2012 bei
der Haustechnik zu unvorhergesehenen Komplikationen geführt.
Mieten – vorbeigeplant zu haben, hat
sich nicht bewahrheitet.
Wie haben Sie die Zusammenarbeit mit
dem Holzbauingenieur erlebt?
Wir haben mit dem Ingenieurbüro Pirmin Jung ja bereits 2003 den
Neubau „Brombeeriweg“ in Mischbauweise realisieren können. Damals
mussten wir sehr viele Grundsatzfragen ausdiskutieren, da wir mit der
Mischbauweise noch nicht vertraut
waren. Der Prozess und unsere gewonnenen Erfahrungen haben uns
bei der Zusammenarbeit in der Grünmatt eine große Sicherheit gegeben
und wir konnten sehr zielorientiert
▪
zusammenarbeiten. Sind alle Wohnungen im GrünmattQuartier vermietet?
Alle bis dato fertig erstellten Wohnungen und Reiheneinfamilienhäuser – also 117 – sind vermietet. Von
den letzten noch im Bau stehenden
Einheiten – zwölf Wohnungen und
26 Reiheneinfamilienhäuser – sind
alle mittels Vorverträgen vergeben.
Die Vermietung ab Plan wurde bereits im August 2010 lanciert. Unsere
Befürchtung, an unseren Genossenschaftsmitgliedern – wegen der für
FGZ-Verhältnisse doch relativ hohen
Projekt 3
Fazit
FOTOS: JOE KAESER
Vorbildlich verdichtet
www.mikado-online.de
Die Wohnanlage Grünmatt in Zürich
besteht aus parallel zum Hang verlaufenden, schmalen Zeilenbauten. Darin
untergebracht sind 155 Wohnungen
in 13 Häuserreihen (4 × viergeschossig, 9 × dreigeschossig). Bei der Konstruktion überzeugte der Holzbau mit
seinem hohen Vorfertigungsgrad. Für
den Holz-Beton-Verbund sprachen
statische, schall- und brandschutztechnische Gründe. Die viergeschossigen Gebäude der Grünmatt sind
nach dem Merkblatt SIA 2040 „SIAEffizienzpfad Energie“ 2000-Wattkompatibel.
37
Sanierung und Ausbau
Restaurierung
Ein neues altes Dach für Schloss Salem
Mächtige Balken und feinste Stuckverzierungen in nur drei Zentimeter Abstand –
die Restaurierung des Dachstuhls auf Schloss Salem glich einem Balanceakt. Die neue
Holzweichfaserdämmung reduziert Energieverbrauch und bauphysikalische Risiken.
38
mikado 11.2013
Sanierung und Ausbau
S
chon der Aufstieg beeindruckt:
Über eine quietschende Gerüsttreppe geht es drei hohe Stockwerke
hinauf unter das Dach der Prälatur,
den weltlichen Teil des ehemaligen
Klosters Salem. Durch eine für die
Bauarbeiten geschaffene Öffnung betritt man den Dachboden des von
1697 bis 1708 nach einem Brand
komplett neu errichteten Gebäudes.
Mächtige Holzbalken tragen das rund
50 m lange Dach des Querflügels. Insgesamt hat das heutige Schloss Salem stattliche 3,5 ha bzw. 35 000 m²
Dachfläche.
Dachstuhl hat gelitten
◂◂Barocke
Fassade, marodes
Dach:
35 000 m² Dachfläche
werden saniert
und gewartet
Die Dachfläche hatte über die Jahrhunderte gelitten, vor allem durch
mangelnde Sorgfalt bei früheren
Reparaturen. „An den Fußpunkten
des liegenden Barockdachstuhls waren verbreitet Schäden zu beobachten, verursacht durch eindringende
Feuchte, unterstützt durch Schutt
und Staub im Auflagerbereich, der
die Balken am Abtrocknen hinderte“,
beschreibt Architekt Bruno Siegelin
die Ausgangslage. Durch die ständige Feuchtigkeit waren die Balken
leichtes Opfer für Holzschädlinge.
Reparaturen früherer Jahrhunderte
haben die Dachkonstruktion mehr
geschwächt als gestärkt: „Je jünger
die Reparaturen sind, umso schlechter
sind sie ausgeführt“, stellte Siegelin
bei seiner umfangreichen Schadensanalyse fest. Neben den Fußpunkten
erwiesen sich vor allem die Kehlen
und die Anschlüsse an andere Bauteile als Schwachpunkte.
Die Grundaufgabe der vom Landesbetrieb Vermögen und Bau Baden-Württemberg beauftragten Sanierung – Schloss Salem gehört seit
2009 dem Land, die Prälatur zu gleichen Teilen dem Land Baden-Württemberg und dem Haus Baden – war
denn auch die Wiederherstellung der
ursprünglichen statischen Struktur
des Dachstuhls. Der „Reiz“ dabei: Direkt auf die heute teilweise schadhaften Deckenbalken hatte Abt Stephan
I. Jung eine prächtige Stuckdecke
aufbringen lassen. Deren Lattung
ist auf die Deckenbalken genagelt.
Schon kleine Erschütterungen können die wertvolle Ausstattung im Stil
des Barock massiv schädigen.
Verständnis schaffen
„Ich bin dann mit den Zimmerleuten einfach mal ein Stockwerk tiefer gegangen und habe ihnen gezeigt,
was nur wenige Zentimeter unter ihren Füßen an Schätzen hängt“, erzählt Restaurierungsspezialist Siegelin. „Umgekehrt war ich mit den
Restauratoren, die viel feiner mit Pinsel und Pinzette arbeiten, im Dach
▸▸Handwerkliche
Präzision
und fundiertes
Zimmermannswissen
sind gefragt
www.mikado-online.de
39
Steckbrief
Bauvorhaben:
Sanierung Dachstuhl
Prälatur Schloss Salem
D-88682 Salem
Baden-Württemberg
▴▴Jede Prothese
mit bis zu 1,50 m
langem Blatt
ist ein Einzelstück
▸▸Statt Holznägeln verbinden
erschütterungsfrei einzubauende
Metall-Stabdübel Alt und Neu
Bauweise:
Liegender Barockdachstuhl
auf Ziegelmauerwerk
Bauzeit:
1697 bis 1708,
diverse Reparaturen,
Sanierung Dachstuhl Querflügel
6/2011 bis 7/2013
Vorsicht ist die Mutter der
Stuckdecken
Baukosten: k.A.
Bauherr:
Zuvor galt es, die auszutauschenden
Bereiche statisch zu entlasten und die
darunter liegenden Deckenbereiche
von den Balken zu trennen. Die genagelte Stucklattung wurde mit der
Säbelsäge Stück für Stück getrennt.
„Solche Herausforderungen gehören
für uns zum festen Repertoire“, betont Robert Große, Leiter des Bereichs
Restaurierung der JaKo Baudenkmalpflege GmbH in Rot an der Rot. Das
Unternehmen hat sich auf die Restaurierung und Translozierung historischer Gebäude spezialisiert und
sich auch als Generalübernehmer für
die denkmalgerechte Sanierung viel
Renommee erworben.
Drei Trupps mit je zwei Zimmerleuten arbeiteten gleichzeitig an weit
voneinander entfernten Bereichen der
Fußpunkte, um die Erschütterungen
Eigentümergemeinschaft
Land Baden-Württemberg,
Haus Baden
Projektsteuerung:
Vermögen und Bau
Baden-Württemberg,
Amt Ravensburg
Planer/Architekt:
Arbeitsgemeinschaft
Aedis/Siegelin
Dipl.-Ing. Bruno Siegelin
D-88634 Herdwangen
siegelin@siegelin-waldhof.de
Statik:
Dipl.-Ing. Hans Wenk
D-88662 Überlingen
Holzbauunternehmen:
JaKo Baudenkmalpflege GmbH
D-88430 Rot an der Rot
www.jako-baudenkmalpflege.de
40
und habe denen die Dimensionen
verdeutlicht, mit denen die Zimmerer umgehen.“ Und die sind beachtlich: Nicht wenige der anzufügenden
Prothesen, teilweise im Querschnitt
von 50 × 30 cm, wiegen rasch mehrere Zentner. Hier mit Bedacht vorzugehen und mit Flaschenzügen und
anderen Hilfsmitteln die exakt abgebundenen Teile wieder an ihre Stelle
zu bugsieren, erforderte besonderes
Einfühlungsvermögen.
mikado 11.2013
so gering wie möglich zu halten. Ein
weiteres Team arbeitete an den aufgehenden Dachbauteilen.
Unikate für das Dach
Der grobe Abbund erfolgte vor dem
Gebäude, der Feinabbund im Dach,
wenn möglich in Bereichen, die durch
Erschütterungen nicht gefährdet oder
bereits geschädigt waren. Jede Prothese wurde individuell nach Schadensbild mit stehendem Blatt angefertigt und an das vorher statisch
entlastete Bauteil millimetergenau
angefügt. „Nach den Vorgaben des
Statikers haben unsere Holzbauer die
1,25 bis 1,50 m langen Blätter angefertigt. Da die historischen Holzbauteile nur selten einen rechten Winkel
aufweisen, sondern eher grob behauen sind, sich verdreht haben oder
durch die wirkenden Lasten über die
Jahrhunderte verformt wurden, ist
jede Prothese ein sorgfältig angepasstes Einzelstück“, erzählt Große.
„Es durfte kein Bauteil zwischen
die Gefache fallen. Ein falscher
Schritt hätte die wertvollen Stuckdecken beschädigen können“, erläutert Siegelin die Herausforderung.
Statt Holznägeln, die bauzeitlich
passend gewesen wären, wurden erschütterungsfrei einzubauende Metall-Stabdübel mit 16 mm Durchmesser eingesetzt. Für einen sicheren
Kraftschluss sorgten Passbolzen.
HOLZWERKE SCHNEIDER / WWW.LISABERGER.DE
Sanierung und Ausbau
Holzweichfaser soll Schäden
vermeiden
Um den Wärmeschutz der vom Markgrafen von Baden teilweise als Wohnund Arbeitsräume genutzten Zimmer
zu verbessern, dämmten die Handwerker die Balkenzwischenräume
über den bewohnten Räumen mit der
20 cm starken, flexiblen Holzweichfaserdämmung „Best Wood Flex 50“
der Holzwerke Schneider. Mit etwas
Übermaß direkt mit dem Alligator in
die Gefache geschnitten, füllen die
natureplus-zertifizierten Dämmplatten den Hohlraum komplett aus. Zehn
Zentimeter dicke Dämmmatten liegen über den nicht beheizten, museal genutzten Bereichen. „Neben dem
Wärmeschutz des gesamten Gebäudes schützt die Holzweichfaser die
Konstruktion auch vor starken Temperaturschwankungen und den damit verbundenen bauphysikalischen
Problemen“, erklärt Architekt Siegelin. Zudem bewahrt die Holzweichfaserdämmplatte die Deckenkonstruktion vor zukünftigen Bauschäden.
Eindringende Feuchtigkeit wird kapillar weitergeleitet und dann an
den neu verlegten Dielenboden des
Dachstuhls abgegeben, wo sie verdunstet. „Das funktioniert mit einer Mineralfaserdämmung nicht, da
diese Feuchtigkeit kapillar nicht leitet“, sagt Siegelin. Einer erneuten
schleichenden Verrottung der Holzbauteile wird so entgegengewirkt. Die
▴▴Die beidseitig
einsetzbare
Holzweichfaserdämmung
wird direkt in die
Gefache
geschnitten: Sie
verbessert
den Wärmeschutz
und soll den
kapillaren
Feuchtigkeitstransport
gewährleisten
im Trockenverfahren hergestellten
und aus PEFC-zertifizierten Hölzern
hergestellten Dämmplatten werden
im Gefach stumpf gestoßen. Dank ihrer Wärmeleitfähigkeit von 0,037 W/
(mK) konnte der Energieverbrauch
für die Raumheizung deutlich gesenkt werden.
Regelmäßige Wartung
Nach fast genau einem Jahr konnten
die Arbeiten am Dachstuhl des Querflügels im Juli 2013 abgeschlossen
werden. Doch die Arbeiten am Dach
sind noch lange nicht beendet, denn
in Zukunft werden die 3,5 ha Dachfläche des Schlosses regelmäßig gewartet. Volker Lehmkuhl, Herrenberg ▪
Rabied Biedron informiert
Staubfreies Trennen von Betondachsteinen und Ziegeln auf dem Dach.
In der Kehle Dachziegel sägen ohne das Kehlblech zu beschädigen.
Problemlösung finden Sie auf unserer Webseite.
www.rabied-Biedron.de
3BCJFE#JFESPO%JBNBOUUFDIOJL(NC)t#PDIVNt5FMt'BY
www.mikado-online.de
41
Management
„Stabile Beziehungen
und Freunde sind
wichtig. Auf Ihre
496 Facebook-Freunde
kommt es nicht an.“
Kampf dem Burnout
Schütteln Sie Ihr Leben durch!
Die richtige Balance im Leben zu halten, bedeutet heute, überall top zu sein:
im Job, als Eltern, als Partner. Wie werden Sie den Anforderungen gerecht? Coach
Ralph Goldschmidt erklärt den gesunden Mix aus Karriere, Liebe und Lebensart.
42
mikado 11.2013
▴▴Ralph Goldschmidt ist Redner
und Coach. Er
kennt die Wege zu
einem ausgeglichenen Leben
Management
mikado: Herr Goldschmidt, jeder kennt
es, dass die Zeit an einem vorbeirast,
man den Eindruck hat, es gehe alles
schneller voran und die Zeit für sich
selbst bleibe auf der Strecke. Gibt es
Ihrer Meinung nach ein Patentrezept,
um dem Hamsterrad zu entkommen?
Ralph Goldschmidt: Die zentralen
Fragen, mit denen ich mich beschäftige, lauten: Wie mache ich aus meinem Leben das Bestmögliche? Wie
schaffe ich den Balanceakt, den stetig
steigenden Anforderungen gerecht
zu werden und mir gleichzeitig den
Spaß und die Lust am Leben zu bewahren? Wie kriege ich all das hin,
ohne in den Burnout zu rauschen?
Um es kurz zu machen: Es gibt keine Patentrezepte. Der gesunde Menschenverstand gibt schon recht viel
her. Als Autofahrer wissen Sie, dass
Sie regelmäßig tanken müssen, um
nicht liegen zu bleiben. Liegenbleiben passiert Ihnen nicht, weil Sie eine
Tankanzeige im Auto haben. Und
wenn der Sprit zur Neige geht, leuchtet eine Lampe. Selbst wenn Sie spät
dran sind und durch den Tankstopp
zu spät kämen, würden Sie an der
nächsten Tankstelle rausfahren.
Im richtigen Leben gibt es auch
Warnsignale, die anzeigen, dass der
Tank fast leer ist. Die Signale leuchten allerdings nicht – und genau deshalb schauen und hören wir häufig
nicht so genau hin, ignorieren es,
verpassen dann die Tankstelle und
bleiben liegen: Burnout kann die Folge sein.
„Im richtigen Leben gibt es
auch Warnsignale, die anzeigen,
dass der Tank fast leer ist.“
ein Bier treffen oder Shoppen gehen.
Mit denen sind Sie quasi ohne Anlauf
ganz schnell wieder warm.
Eine stabile Partnerschaft und lebendige Freundschaften tragen ganz
wesentlich zu einem glücklichen Leben bei – und zur Bewältigung der
kleineren und größeren Krisen, die
jeder einmal erlebt. Wenn Sie in einer Partnerschaft leben, dann gibt es
eine ganz einfache Frage, mit deren
spontaner Beantwortung Sie feststellen können, wie es um die Qualität
Ihrer Partnerschaft bestellt ist: Kommen Sie lieber nach Hause oder gehen Sie lieber?
Der Psychoanalytiker Professor
Michael Lukas Möller hat jahrzehntelang erforscht, warum manche Partnerschaften prima laufen und andere weniger gut. Unter anderem hat er
sich der Frage gewidmet, wie viel Zeit
pro Tag Partner nach vier Jahren Ehe
mit „wesentlichen Gesprächen“ verbringen. Es sind vier Minuten. Vier
Minuten, das ist nicht viel. Was können Sie also für Ihre Ehe oder Partnerschaft tun? Sich bewusst Zeit nehmen für ein gemeinsames Gespräch,
in dem über die Partnerschaft Bilanz
gezogen wird und eben auch Bereiche
angesprochen werden, die man gerne geändert haben möchte. Es kommt
alles aufs Tapet statt unter den Teppich. Dann können Sie zusammen
überlegen und besprechen, was Sie
ändern möchten.
Den ersten Lebensbereich haben Sie
nun sehr ausführlich beschrieben. Ist
er so wichtig?
Ja, denn es sind genau die Beziehungen, die das Leben lebenswert
machen. Sowohl die Beziehung zu
Ihrem Partner als auch zu Ihren Kindern. Aber auch der zweite Lebensbereich – die Gesundheit – spielt eine
entscheidende Rolle für die Balance
im Leben. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert Gesundheit
Auch wenn es kein Patentrezept gibt,
haben Sie dennoch Tipps, eine gute
Balance im Leben zu schaffen?
Ich habe ein Modell erstellt, das die
sieben Bereiche umfasst, die unser
Leben ausmachen: Beziehungen, Gesundheit, Beruf, Finanzen, Lebensphilosophie, Freizeit, Wohnen. Ziel
ist es, in den sieben Bereich die Balance zu halten, um so dem Burnout
zu entkommen.
Beginnen wir mit den Beziehungen. Dazu gehören vor allem Ihre
Partnerschaft, Ihre Familie und Ihre
Freunde – nicht Ihre 496 FacebookFreunde, sondern die zwei, drei besten Freunde. Mit diesen Freunden
müssen Sie sich nicht jede Woche auf
www.mikado-online.de
43
Management
als „einen Zustand des vollständigen
körperlichen, geistigen und sozialen
Wohlergehens und nicht nur das Fehlen von Krankheit oder Gebrechen“.
Und wenn wir physisch und psychisch fit sind, sind wir leistungsfähiger und besser gewappnet für
Druck- und Belastungssituationen.
der für die Action verantwortlich
ist. Während sich seit Anfang der
1970er-Jahre die Zahl krankheitsbedingter Fehltage in Unternehmen fast
halbiert hat, haben Krankschreibungen aufgrund psychischer Beschwerden wie Stress, Burnout oder Depression in den letzten zehn Jahren um
„Zu viel Druck erzeugt auf
Dauer Ex-Leistungsträger.“
Ein weiteres wichtiges Thema ist die
Ernährung. Wie beim Sport geht es
auch bei der Ernährung um die richtige Dosis. Zehn Prozent aller Männer betäuben ihren Stress mit Alkohol. Und klar, wenn ich unter Strom
stehe und mir abends zwei Liter Riesling gönne, dann komme ich runter.
Auch wenn Alkohol nicht wirklich
entspannt. Das meint man bloß. Tatsächlich betäubt er lediglich den Teil
unseres vegetativen Nervensystems,
76 Prozent zugenommen. Was tun
Sie genau für Ihre Gesundheit, damit
Ihnen das nicht passiert? Vielleicht
gehen Sie ja regelmäßig zur Vorsorgeuntersuchung. Zum großen Checkup? Das tun viel zu wenige. Was ist
der Hauptgrund? Genau: Angst. Die
Psychologen unterscheiden Hunderte von verschiedenen Ängsten. Aber
die Hauptangst ist: Angst vor dem
Ergebnis. Der Arzt könnte ja irgendetwas finden.
44
mikado 11.2013
Eine weitere wichtige Frage ist:
Wie sieht Ihr Verhältnis zwischen
Anspannung und Entspannung aus?
Die Botschaft lautet nicht: Arbeite
nur noch halb so viel. Sondern: Sorgen Sie für sich – und machen Sie
Pausen. Kein Leistungssportler käme
auf die Idee, an 360 Tagen im Jahr bis
an seine Belastungsgrenze zu gehen.
Der Wechsel von Power- und Ruhephasen kommt der Leistungsfähigkeit
zugute. Im Job hat sich immer noch
nicht überall herumgesprochen, wie
wichtig diese kleinen und größeren
Auszeiten sind. Permanent stehen die
Leute unter Druck. Und dann geht’s
Ihnen wie den Schrauben auf der
Baustelle: Nach fest kommt ab.
Sie sprechen immer wieder den Bereich
Job an. Welche Rolle spielt die Arbeit in
Ihrem Modell?
Der Beruf stellt den dritten Lebensbereich dar. Drei Fragen hierzu: Haben Sie Arbeit? Üben Sie einen Beruf
aus? Oder erfüllen Sie mit dem, was
Sie beruflich tun, Ihre Berufung? Berufung soll heißen: Haben Sie noch
Spaß an Ihrer Arbeit und sehen Sie
einen Sinn in dem, was Sie tun? Haben Sie noch immer ein Leuchten in
Management
den Augen, wenn Sie an Ihren Job
denken? Oder ist der Job nur Mühsal,
um sich die Existenz und ein wenig
Spaß in der Freizeit zu erkaufen?
Viel Arbeit kann glücklich machen.
Zu viel Arbeit kann krank machen.
Der Unterschied liegt nicht unbedingt
in der Zahl der Arbeitsstunden, sondern auch in den Umständen. Die
Gefühlslage ist entscheidend, mit der
ich die Arbeit mache. „Gute Arbeit“
ist gute Führung, genug Freiheitsgrade, Möglichkeiten, sich weiterzuentwickeln, Anerkennung, Fairness.
Die entscheidende Frage für Sie
lautet: Gibt Ihnen die Arbeit Kraft?
Oder kostet sie Kraft? Es geht darum, erst einmal herauszufinden, wo
Ihre Interessen, Ihre Talente und Fähigkeiten liegen, bei welchen Aufgaben und in welchem Umfeld Ihr
Herzblut wirklich in Wallung kommt.
Wenn ich weiß, dass ich die nächsten zehn, 20 oder 30 Jahre sowieso
Geld verdienen muss, dann mache
ich doch am besten etwas, was mich
wirklich interessiert, was mir Spaß
macht und worin ich einen Sinn sehe.
Die Wahrscheinlichkeit, darin gut, erfolgreich und glücklich zu werden, ist
ungleich höher, als wenn ich mich in
erster Linie an Arbeitsmarktprognosen orientiere.
Für die ersten drei Lebensbereiche haben Sie vorgeschlagen, eine ausführliche Bestandsaufnahme vorzunehmen. Was raten Sie für die weiteren
vier Bereiche?
Eine Bestandsaufnahme können Sie
für die Lebensbereiche Finanzen, Lebensphilosophie, Freizeit und Ihre
Wohnsituation auch machen.
Bei den Finanzen stellt sich zum
Beispiel die Frage, ob Sie zu den Leuten gehören, die Sachen kaufen, die
sie nicht brauchen, von Geld, das
sie nicht haben, um Leute zu beeindrucken, die sie nicht mögen. Wäre
es nicht eine Befreiung, einmal die
Konsumausgaben kleinzuhalten und
Geld auszugeben für Erlebnisse statt
für Dinge?
Bei der Lebensphilosophie geht es
um die Frage, was Ihnen wirklich
wichtig ist im Leben. Was ist momentan der Sinn Ihres Lebens? Haben Sie das für sich herausgefunden?
www.mikado-online.de
„Wenn Sie mehrere Baustellen
haben: Gehen Sie bloß
nicht alle auf einmal an.“
Friedrich Nietzsche hat einmal sehr
treffend gesagt: Wer ein Warum im
Leben kennt, erträgt fast jedes Wie.
Was Ihre Freizeit angeht, so gebe
ich Ihnen den Tipp: Pflegen Sie ein
Hobby. Was genau, ist völlig egal. Es
soll Ihnen einfach Spaß machen.
Das Wohnen ist auch wichtig, weil
wir relativ viel von der Zeit, in der
wir nicht arbeiten, zu Hause verbringen. Also ganz nach Ikea: Lebst du
schon, oder wohnst du noch?
Sie haben nun beschrieben, wie die
sieben Bereiche, die das Leben ausmachen, hinterfragt und beleuchtet
werden sollten. Wenn die komplette Bestandsaufnahme steht, welcher
Schritt folgt anschließend?
Wenn Sie jetzt auf die Gesamtbilanz der sieben Lebensbereiche
schauen, wie sieht es aus? Alles im
grünen Bereich? Dann herzlichen
Glückwunsch. Bei den meisten aber
wird es eine Zickzack-Kurve sein.
Kritisch wird es, wenn einer oder gar
mehrere Lebensbereiche tief im roten
Bereich liegen, weil es Wechselwirkungen gibt. Wenn Sie zum Beispiel
gesundheitlich angeschlagen sind,
hat das Auswirkungen auf Ihre Leistungsfähigkeit im Job. Wenn Ihr Job
Sie nicht glücklich macht, bekommen
das auch Ihre Kinder zu spüren. Wenn
Ihre Ehe am Ende ist, schlägt das vielleicht auf Ihre Gesundheit.
Wenn Sie mehrere Baustellen haben: Gehen Sie bloß nicht alle auf
einmal an, sondern diejenige, bei der
der Hebel am größten ist. Wenn Sie
einen Tipp haben wollen, wie Sie am
sichersten in den Burnout rauschen
können: Versuchen Sie, in jedem Lebensbereich bei einer Zehn zu landen.
Das geht nicht. Ich habe es versucht,
es geht wirklich nicht.
Ich kann nicht 24 Stunden an 365
Tagen im Jahr mit meinem kleinen
Sohn kicken, mit meiner Tochter malen und mit den beiden Großen ins
Kino gehen, gleichzeitig meine Frau
von morgens bis abends beglücken
und mit meinen Kumpels um die
Häuser ziehen, während ich bei gemäßigtem, aber regelmäßigem Ausdauer- und Krafttraining darüber
nachdenke, wie ich mit meiner Firma zu Weltruhm gelange.
▪
Autor: Ralph Goldschmidt
Titel: Shake your Life – Der richtige
Mix aus Karriere, Liebe, Lebensart
ISBN 978-3-86936-107-9
29,90 € ca. 250 Seiten, gebunden
45
Management Büro kompakt
Büroorganisation
Kleine Tipps, große Wirkung
Gute Büroorganisation bedeutet Überblick, wo sich was befindet,
Durchblick, was genau im Betrieb läuft, und Weitblick, wann etwas zu tun ist.
Expertin Barbara Schaile verrät nützliche Tipps für effiziente Büroarbeit.
üroorganisation? Wieso? Hauptsache, der Laden läuft! Ja,
recht hat er, der Handwerksmeister, der seine Hauptaufgabe
darin sieht, die Leistungen seines Unternehmens an den Kunden
zu bringen. Wie soll er sich da auch noch um die Büroorganisation kümmern? Chef und Chefin, Meister und Bürokräfte – alle arbeiten viel und fleißig in diesen Büros, ein großer Teil der Unternehmer auch noch am Wochenende. Doch gerade weil die Arbeit
in einem Zimmereibetrieb so umfangreich und arbeitsintensiv ist,
sollte die Arbeit leicht zu erledigen sein.
DIN A4 statt Zettelwirtschaft
Möchten Sie Informationen auf Papier weitergeben, eignet sich
ein leeres Blatt im Format DIN A4. Die Größe ist optimal, um die
Mitteilung deutlich und übersichtlich darzustellen. Der Mitarbeiter
oder Chef kann die Nachricht schnell und leicht erfassen. Außerdem kann das Blatt direkt weiterverwendet werden, z. B. um Weiteres darauf zu vermerken oder um es im Ordner abzuheften. Zudem
ist die Gefahr, dass ein DIN-A4-Blatt verloren geht, sehr gering.
Checklisten sind hilfreich für Informationen, die immer wieder in
ähnlicher Form weitergegeben werden. Ein Teil der Mitteilung ist
vorformuliert. Sie müssen nur das Zutreffende ankreuzen oder ein
paar Felder ausfüllen.
Gepflegte Verzeichnisse statt Klebezettel
Lösen Sie die Ansammlungen von kleinen Notizen an Pinnwand,
Computer-Bildschirm oder Schreibtischunterlage auf. Sie werden staunen, welche Klarheit plötzlich an Ihrem Schreibtisch
entsteht. Übertragen Sie die Informationen, die bislang auf den Notizzetteln standen, in bestehende Verzeichnisse, z. B. in ein Telefon- oder Visitenkartenverzeichnis oder in Kontaktdateien im PC.
Wichtige Erinnerungen und Termine tragen Sie am besten in den
aktuellen Kalender ein. Öffnungszeiten, Ansprechpartner oder Hinweise für seltene Arbeitsvorgänge sortieren Sie sinnvoll in einem
„Nachschlagewerk“.
Eindeutige Beschriftung statt Allgemeinplätze
Briefkörbe sorgen für eine sehr gute Strukturierung auf dem
Schreibtisch. Beschriften Sie diese gut lesbar, eindeutig und aussagekräftig. Bezeichnungen wie „Allgemeines“ oder „zu erledigen“ garantieren unübersichtliche Stapel in den Ablagekörben,
die Suche nach bestimmten Unterlagen ist somit vorprogrammiert. Hilfreicher sind Bezeichnungen wie „Eingangsrechnungen“
oder „Anfragen“. Nehmen Sie den Inhalt der Briefkörbe regelmäßig und vollständig heraus, um die Bearbeitung vorzunehmen. Da
sich jeweils gleichartige Schriftstücke darin befinden, entsteht bei
46
mikado 11.2013
der Erledigung eine angenehme Routine. Überquellende oder sogar durchhängende Fächer und Briefkörbe sind ein deutliches Zeichen: Hier besteht dringender Handlungsbedarf!
Durchdachtes Farbsystem statt Ordner-Dschungel
Ordner prägen die Büroräume. Auf Kunden und Lieferanten wirkt
es sehr professionell, wenn die Ordner farblich abgestimmt und
PC-schriftlich gekennzeichnet sind. Für die Mitarbeiter im Büro
ist es eine große Erleichterung, um sich schnell und sicher im
Ordner-Dschungel zurechtzufinden. Führen Sie ein durchdachtes
Farb-Leitsystem ein.
Klarsichthülle statt Büroklammersalat
Möchten Sie mehrere Schriftstücke zusammenfassen, haben Sie
verschiedene Möglichkeiten. Eine wirklich elegante Möglichkeit ist
die Klarsichthülle, zumindest solange die Unterlagen noch nicht
in einem Ordner archiviert werden. An der Seite geöffnet, können
Sie die Blätter leicht und schnell aus der Klarsichthülle entnehmen und wieder einstecken. Schreiben Sie auf das oberste sichtbare Blatt, um welche Unterlagen es sich handelt. So haben Sie
immer den Überblick.
Büroorganisation? Ja klar, damit Ihr „Laden“ noch lange gut
▪
und erfolgreich läuft.
Die Autorin
Barbara Schaile, Büroleiterin im Handwerk,
Expertin für Büroorganisation und Coach,
bietet folgende Konzepte an:
Arbeitsabläufe im Büro stressfrei gestalten
Wenn Sie Ihr eigenes Büro ohne Stress
erleben, bringt Ihnen das Freude bei der täglichen Arbeit und
Gelassenheit. Genießen Sie die Freiheit, selber zu entscheiden,
was wann zu tun ist.
Gute Ansätze weiterentwickeln
Wenn Sie das Gefühl haben, das Büro wächst Ihnen über den
Kopf, schauen wir zunächst auf das, was schon gut funktioniert,
und bauen darauf auf.
Wissen und Tun verbinden
Vieles wissen Sie ja schon, nur an der Umsetzung hapert es
manchmal. Deshalb komme ich gerne zu Ihnen ins Büro. Im
Team macht die Umstrukturierung viel mehr Spaß.
Kontakt: www.barbara-schaile.de
HINTERGRUNDBILD: PAREMA, ISTOCKPHOTO.COM
B
VERBAND AKTUELL
Holzbau Deutschland
Den Holzbau ins Gespräch bringen
HOLZBAU DEUTSCHLAND
Was nützt es, sehr gut zu sein, wenn es letztlich niemand weiß? Eines der vier
Handlungsfelder von Holzbau Deutschland ist deshalb das Marketing. Ziel ist,
das hohe Niveau des Holzbaus ins öffentliche und politische Bewusstsein zu rücken.
▴▴Bundeskongress 2013 in Freiburg: Ein Zimmererklatsch und die Übergabe
von Spielhäusern an lokale Kitas erregte das Interesse der Medien
U
m den Holzbau ins Gespräch zu bringen und damit die Holzbauquote zu steigern, nutzt Holzbau Deutschland
zahlreiche Instrumente wie die
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Veranstaltungen und die
Interessenvertretung. Entscheidungsträger aus Politik, Medien und Wirtschaft erfahren, wie
konkurrenz- und leistungsfähig
die deutsche Holzbau-Branche
ist. Bei den Begegnungen im
Rahmen der Interessenvertretung wird Flagge für den deutschen Holzbau gezeigt und
werden die Belange der Mitgliedsbetriebe gegenüber der
Politik vertreten.
Immer wieder gibt es Begegnungen mit Politikern. In diesem
Jahr traf Ullrich Huth in seiner
Funktion als Vorsitzender von
Holzbau Deutschland u. a. den
damaligen Bundeswirtschaftsminister Dr. Philipp Rösler
(FDP), den damaligen Bundesumweltminister Peter Altmaier
(CDU) und den damaligen Bundesminister für wirtschaftliche
Zusammenarbeit und Entwicklung Dirk Niebel (FDP).
Aufmerksamkeit erregen
Durch Aktionen und Veranstaltungen ist es möglich, die
Aufmerksamkeit des Fachpublikums, der breiten Öffentlichkeit und der Medien zu gewinnen. Eine wichtige Rolle spielt
dabei die Messe DACH+HOLZ
International. Aber auch die
jährlichen Branchentreffen, wie
zuletzt der Bundeskongress in
Freiburg, brachten Aufmerksamkeit nicht nur in Fachkreisen. Durch die öffentliche Übergabe von Kinderspielhäusern
berichteten auch die Lokalzeitungen darüber.
Ein weiteres Zeichen für den
Holzbau und dessen Nachhaltigkeit wird anlässlich der nächsten DACH+HOLZ International
im Februar 2014 gesetzt: Auf
dem Kölner Roncalliplatz neben dem Dom sollen Zimmerer und Dachdecker ein großes
„STOP CO2“ bilden, ein spektakuläres Bild, das von einer Hubarbeitsbühne aus gefilmt und
dann veröffentlicht wird.
Kompetent informieren
Die Presse wird regelmäßig
über die Positionen des Holzbaus informiert. Eine wichtige
Zielgruppe sind selbstverständlich die Mitgliedsbetriebe in der
Verbandsorganisation, die in regelmäßigen Abständen den gedruckten „Zimmermeister-Intern“ und die elektronische
Fassung „Zimmermeister-Intern Aktuell“ bekommen. Außerdem bietet die Internetseite www.holzbau-deutschland.de
aktuelle Infos zu den Verbandsaktivitäten.
Im Handlungsfeld Marketing ist auch die Werbung für
den Berufsnachwuchs angesiedelt. Für die Darstellung des Berufsbildes bei Kindern gibt es
das Pixi-Heft „Mein Bruder ist
Zimmermann“. Mit der Zimmerer-Nationalmannschaft werden
auch Schüler und junge Fachkräfte angesprochen.
Organ von Holzbau Deutschland – Bund Deutscher Zimmermeister
Als hilfreich hat sich in der
Kommunikation die neue Dachmarke „Holzbau Deutschland“
erwiesen. Durch sie wird der
früher „Bund Deutscher Zimmermeister“ genannte Bundesverband nun als große und
geschlossene
Organisation
wahrgenommen. Mit dem Signet „Holzbau Deutschland –
Fachbetrieb“ kann auch jeder
Mitgliedsbetrieb seine Zugehörigkeit zeigen.
Vorbildliches auszeichnen
Eine wichtige Säule im Handlungsfeld Marketing ist die Vergabe des Deutschen Holzbaupreises. Er ist in Deutschland
die wichtigste Auszeichnung für
Gebäude, die aus dem regionalen und nachwachsenden Rohstoff gebaut wurden. Die Preisträger haben stets eine große
Signalwirkung. Sie regen Architekten und Bauherren zur
Nachahmung an. Denn nur wer
die Vielfältigkeit des Baustoffes
Holz kennt, wird sich beim Neubau und bei der Modernisierung
für die klimaneutrale Bauweise
entscheiden.
Die letzte Preisverleihung
fand im Mai 2013 auf der Holzfachmesse Ligna in Hannover
statt. Die Auslobung stand unter der Schirmherrschaft des
damaligen Bundesbauministers
Dr. Peter Ramsauer (CSU) – womit auch gleichzeitig wieder
der Kontakt zur Politik gepflegt
wurde. Der nächste Deutsche
Holzbaupreis wird 2014 ausgelobt und 2015 vergeben.
Swantje Küttner, Berlin ▪
I
VERBAND AKTUELL AUS DEN LANDESVERBÄNDEN
DACH + HOLZ International 2014
Innovation und Inspiration
CHRIS06 – DE.WIKIPEDIA.ORG
Achtung, Termin vormerken! Vom 18. bis 21. Februar 2014 findet die Branchenleitmesse „DACH + HOLZ International“ statt – zum vierten Mal seit ihrem
Start im Jahr 2008, zum zweiten Mal in der lebensfrohen Rheinmetropole Köln.
▴▴Wer nach Köln fährt, sollte auch die im Frühjahr 2013 fertiggestellte Immanuel-Kirche im Stadtteil Stammheim besuchen. Sie wurde vom Berliner
Architekturbüro Sauerbruch Hutton geplant und von Holzbau Sauer aus dem thüringischen Dingelstädt ausgeführt
R
und 500 in- und ausländische Aussteller haben
sich bereits angemeldet, um in
vier Messehallen auf 70 000 m²
Fläche ihre Neuentwicklungen
aus den Bereichen Holzbau,
Dach, Fassade und Ausbau zu
präsentieren.
Entscheidend für die Qualität
ist dabei die klare Definition als
Fachmesse: „Die DACH + HOLZ
International punktet in Europa mit ihrem klaren Zuschnitt
auf die Dach- und Holzbaubranche. Die Industrie trifft hier
vier Tage auf die professionellen Anwender aus dem In- und
Ausland“, betonte Dieter Dohr,
II
Geschäftsführer der Gesellschaft
für Handwerksmessen (GHM),
bei einem Pressegespräch im
September 2013, das zugleich
die heiße Phase der Messevorbereitung einläutete. „Dabei bleibt
es nicht bei einer Best-of-Präsentation des Produktspektrums.
Ganz im Gegenteil: Die Industrie
weiß um die einmalige Gelegenheit, alle zwei Jahre die Fachexperten aus dem Bauhandwerk
mit ihren Neuheiten von sich zu
überzeugen und zu begeistern.
Das zeigt sich an der Art der
Präsentation, der gezeigten Produktvielfalt und letztlich auch
am guten Anmeldestatus.“
mikado 11.2013
Um den Besuchern die Orientierung zu erleichtern, bekommt
jede Halle einen klaren Schwerpunkt: In Halle 6 präsentieren
sich Firmen aus dem Bereich
Steildach. Halle 7 ist Anbietern
rund um Holz und Dämmung
vorbehalten, Halle 8 Werkzeugen, Klempnerbedarf und Gerüsten, Halle 9 Flachdächern,
Fassaden und Metall.
Tagungen für Architekten und
Immobilienwirtschaft
Neben Produkten und Bausystemen bietet die Messe ein umfangreiches Tagungsprogramm.
So findet beispielsweise täglich
das Fassadenforum statt, das
sich an Zimmerer und Dachdecker gleichermaßen richtet.
Das Themenspektrum reicht
von der richtigen Dämmung
und Trag- und Befestigungskonstruktionen über die unterschiedlichen Materialien, die
zum Verkleiden von Fassaden
zum Einsatz kommen können,
bis hin zu den bauphysikalischen Eigenschaften und Anforderungen, die vorgehängte
hinterlüftete Fassaden heute erfüllen müssen.
Am Messedonnerstag, dem
20. Februar 2014, lädt das
zum ersten Mal ausgetragene
VERBAND AKTUELL AUS DEN LANDESVERBÄNDEN
Die speziell auf die Bedürfnisse
der Architekten und der Immobilienwirtschaft maßgeschneiderten Veranstaltungen waren
auch deshalb möglich, weil eine
bisher zentrale Veranstaltung
nicht mehr stattfindet: der gemeinsame Bundeskongress des
Zimmerer- und Dachdeckerhandwerks.
Der Bundeskongress 2013
in Freiburg war der letzte, den
Holzbau Deutschland und der
Zentralverband des Deutschen
Dachdeckerhandwerks gemeinsam durchführten. Die beiden
Verbände reagierten damit auf
die Entwicklung des letzten
Jahrzehnts, in der sich gerade im Holzbau das Angebot an
Kongressen, Tagungen, Seminaren und Abendveranstaltungen
▴▴Der Kölner Dom ist immer einen Besuch wert und der Platz rechts von ihm
am 19. Februar 2014 Schauplatz einer spektakulären Aktion
fast schon inflationär ausweitete. Das ist zwar eine durchaus
positive Entwicklung und spiegelt die zunehmende Attraktivität des Holzbaus wider, führte aber auch zu einer gewissen
„Kongressmüdigkeit“ bei den
potenziellen Teilnehmern.
Schon 2014 rückt als Veranstaltung für die Zimmerer der
Deutsche Obermeistertag und für
die Dachdecker die Delegiertenversammlung in den Mittelpunkt. Ansonsten können sich
die Besucher ganz dem Ausstellungsprogramm widmen –
oder die Fachforen für die Architekten und die Immobilienwirtschaft besuchen, um deren
Denkweise besser zu verstehen
und vielleicht den einen oder
anderen interessanten Kontakt
zu knüpfen.
im Rahmen der Bayerischen Klimawoche 2013 in Pfaffenhofen
an der Ilm. Über die gibt es einen
zweiminütigen Film, der sich auf
www.youtube.com unter „Pfaffenhofen 2013 STOP CO2“ aufrufen und ansehen lässt.
Wer mitmachen will, kann
am Messemittwoch, 19. Februar 2013, zunächst um 10 Uhr
einen gemeinsamen Wortgottesdienst im Kölner Dom besuchen. Anschließend findet
dann ab ca. 11 Uhr auf dem großen Platz rechts vom Dom die
STOP-CO2-Aktion statt. Sie wird
Website und Twitter-Account
informieren umfassend
Ausführliche Informationen
über Veranstaltungs- und Vortragsthemen sowie Referenten
erhalten die Messebesucher im
Internet unter www.dach-holz.
de. Dort gibt es auch Tipps zu
Übernachtung und Anreise. Neu
sind diesmal Informationen zu
Fernbussen, die täglich aus vielen Städten nach Köln fahren –
und eine preisgünstige und umweltfreundliche Alternative zum
eigenen Auto, der Bahn oder
dem Flugzeug darstellen.
Ab Dezember 2013 lassen
sich auf der Messe-Homepage
www.dach-holz.de die Tickets
bequem von zu Hause aus kaufen. Darüber hinaus gibt es Neuigkeiten und Nachrichtensplitter
auf Twitter: www.twitter.com/
dachundholz
Günther Hartmann, München ▪
Medienwirksame Aktion
neben Kölner Dom
Während bei der letzten und
vorletzten Messe jeweils ein großer Zimmererklatsch für mediale Aufmerksamkeit sorgte, gibt
es diesmal eine gemeinsame Aktion von Zimmerern und Dachdeckern: Sie werden ein großes Menschenschild „STOP CO2“
auf dem Roncalliplatz neben
dem Kölner Dom bilden. Vorbild war eine ähnliche Aktion
KOELNMESSE
Neues Konzept ersetzt den
Bundeskongress
wohl eine Stunde dauern, denn
der Schriftzug wird aus großer
Höhe gefilmt. Gebraucht werden dafür mindestens 300 Menschen – und um die richtig zu
positionieren, brauchen die „Regisseure“ eine gewisse Zeit. Ziel
der Aktion ist es, die breite Öffentlichkeit auf die Bedeutung
des Handwerks für den Klimaschutz hinzuweisen.
KOELNMESSE
„Architektur-Forum“ zu Vorträgen renommierter Architekten
ein, die über aktuelle Holzbauprojekte berichten und dabei die
konstruktive und ästhetische
Leistungsfähigkeit des modernen Holzbaus beim Lösen aktueller Bauaufgaben demonstrieren. Die Vorträge werden für
Besucher aus dem Ausland simultan ins Englische übersetzt.
Der Messemittwoch ist der
„Tag der Immobilienwirtschaft“.
Hier stehen die Sanierung und
die Bestandserhaltung im Mittelpunkt. „In Zukunft sind neue
Stadtentwicklungskonzepte gefragt. Anders als bei Stadtteilen
mit komplizierten Eigentumsverhältnissen sind Siedlungen
interessant, die Wohnungsunternehmen und -genossenschaften gehören“, erklärt Dohr.
„Denn sie können Maßnahmen
zur energetischen Modernisierung oder Erweiterung von
Wohnflächen durch Dachaufstockungen einfacher und schneller planen und umsetzen. Die
DACH + HOLZ bietet den perfekten Rahmen für einen fachlichen Austausch mit den Ausführern aus dem Handwerk.“
▴▴Wer zur DACH+HOLZ 2014 mit der Bahn fährt, steigt direkt am ICEBahnhof „Köln Messe/Deutz“ aus und ist dann auch schon da
Organ von Holzbau Deutschland – Bund Deutscher Zimmermeister
III
VERBAND AKTUELL AUS DEN LANDESVERBÄNDEN
Holzbau Baden-Württemberg
Freunde, Freude, Freudenstadt
▴▴Sympathisch
starke Aktion:
Zimmerer
im Holzzuber statt
in der Kluft –
da staunte ganz
Freudenstadt
Die rund 200 Zimmerer auf dem Marktplatz waren die Attraktion in Freudenstadt. Und im Rahmen des Verbandstags 2013 am 5. Oktober zeigte so manches
Mitglied, was unter der Kluft steckt – beim öffentlichen Bad im historischen Zuber.
M
it der öffentlichen Kundgebung inklusive Hingucker-Aktion „Badewanne“ gewannen Baden-Württembergs
Zimmerer sicher nicht nur auf
Deutschland größtem Marktplatz viele neue Fans und Freunde. Ihre Feierlaune ließen sich
die baden-württembergischen
Holzbauer auch vom Nieselregen nicht trüben: Fast 23 Prozent Marktanteil am Wohnbau
besaß die Holzbauweise von
IV
Januar bis Juni 2013 in BadenWürttemberg. Und die Bauherren wollen weiter investieren.
„Das Geld ist da. Der bauwillige
Verbraucher will wissen, ob er
mit steuerlichen Vergünstigungen rechnen kann oder nicht.
Kredite sind eher zweitrangig“,
stellte Josef Schlosser, Präsident
von Holzbau Baden-Württemberg, in seiner Eröffnungsrede
auch mit Blick auf die Sanierungen fest. „Energiesparendes
mikado 11.2013
Bauen ist in unserem Metier seit
Jahren gelebte Praxis. Wärmedämmmaßnahmen in vielen Varianten bestimmen gegenwärtig
den Betriebsalltag. Auf den ersten Blick könnte man also eine
solide Entwicklung vermuten.“
Aber: Wer aufmerksam die politische Debatte verfolge, vermisse klare Entscheidungsstrukturen und „leider beinhalten die
Bauvorschriften noch immer erhebliche Hindernisse für Holz“.
Bezahlbarer Wohnraum
Besonders schwierig sei die
Wohnraumsituation in den
Städten. „Seit Jahren mahnen
wir die unzureichende Bereitstellung von Wohnraum im urbanen Bereich an: Es müssen
dringend mehr Wohnungen gebaut werden, die dem zukünftigen Bedarf entsprechen. Hier
bietet der Holzbau intelligente Lösungen in Form von Aufstockungen und Anbauten, die
VERBAND AKTUELL AUS DEN LANDESVERBÄNDEN
◂◂Gut gelaunte Gastgeber: Obermeister Dieter Stahl (links) und
Verbandspräsident Josef Schlosser
(rechts) spendierten statt der
zwei ursprünglich ausgelobten
Spielhäuschen spontan vier Stück
davon an die örtlichen Kindergärten
▸▸Service vom Präsidenten: Josef
Schlosser überreichte der
Service-Expertin und Referentin
Sabine Hübner einen Timmy
◂◂Die Goldene Ehrennadel von
Holzbau Baden-Württemberg,
höchste Auszeichnung für Zimmermeister, erhielten von Verbandsgeschäftsführer Joachim Hörrmann
(ganz links) und Präsident Josef
Schlosser (ganz rechts): (v.l.n.r.)
Karl-Heinz Schmid, Uwe Huber und
Josef Merk für ihr Engagement
kostengünstig zu realisieren
sind. Leider gibt es seit Jahren
kein Wohnungsbauprogramm
mehr, das diesen Namen verdient“, sagte Schlosser.
Kleine Häuser, große Freude
Zwei Spielhäuschen waren auf
dem Freudenstädter Marktplatz
als Hingucker aufgebaut, um
dann an örtliche Kindergärten
verlost zu werden. Eigentlich zu
wenig, wie Präsident Schlosser
den Obermeister der Zimmererinnung Dieter Stahl schmunzelnd wissen ließ. Der ließ sich
darauf ein und legte noch ein
Häuschen für die Kinder drauf.
Dank Josef Schlossers großem
Verhandlungsgeschick wurden
daraus dann sogar vier Häuschen für Freudenstadts Kinder – und Dieter Stahl kann sicher sein, dass die Kleinen nun
von Anfang an mit der Holzbauweise vertraut sind.
Service 2.0
Was ist eigentlich Service? Welche Erwartungen hat der Kunde
von heute an „guten Service“?
Lohnen sich gute Serviceleistungen überhaupt für den Anbieter? Diese Fragen beantwortete am Nachmittag dann
Sabine Hübner in ihrem Vortrag
im örtlichen Kongresszentrum.
Die Buchautorin, Unternehmensberaterin und „ServiceExpertin Nr. 1 in Deutschland“
gab einen souveränen, informativen und unterhaltsamen
Überblick über die ServiceKultur als Wettbewerbsvorteil.
Viele Unternehmen perfektionierten zwar den Prozess bis
zum Kauf, verlören dann aber
die Kundenbedürfnisse aus den
Augen. Damit verschenke so
mancher Betrieb wertvolle Argumente, um nachhaltig Kunden zu begeistern, zu binden
und zu Empfehlern zu machen.
Denn Empfehlungsmarketing,
also die gute alte Mundpropaganda, sei im digitalen Zeitalter sogar wichtiger als bislang.
Denn geändert hätten sich nur
die Kanäle, wie die Empfehlung
von Kunde zu Kunde kommt,
MIKADO
▸▸Der grüne „Timmy für Nachhaltigkeit“ feierte Premiere. Zimmermeister
Konrad Faßnacht erhielt ihn für
das Projekt Künstlerhaus in Horb
also die sog. „Sozialen Medien“. Unverändert ist die Bedeutung solcher Meinungen für
die Kundengewinnung. Gerade
beim Service können sich Holzbaubetriebe so profilieren und
cm ▪
dauerhaft überzeugen.
Konjunkturumfrage Herbst 2013
Dipl.-Kfm. Thomas Schäfer, Referat Unternehmensführung
Holzbau Baden-Württemberg, präsentierte am 5. Oktober 2013
im Kongresszentrum Freudenstadt die aktuellen Zahlen aus der
Konjunkturumfrage im Zimmererhandwerk.
Einstufungen
(in Prozent der Befragten)
Auftragslage allgemein
Auftragslage Öffentlicher Bau
Nachfrage Energetische Sanierung
Nachfrage Restaurierung
Nachfrage Holzhaus
Erzielbare Preise
Zahlungsmoral
Entwicklung Gesamtbetrieb
Organ von Holzbau Deutschland – Bund Deutscher Zimmermeister
Top O.k. Na ja Oh weh!
62,9 35,5
1,6
0,0
1,6 31,2 45,9
21,3
50,0 41,9
8,1
0,0
14 38,6 37,1
12,3
0,0 45,5 30,9
23,6
8,1 71,0 20,9
0,0
25,858,1 9,6
6,5
35,5 48,4 14,5
1,6
V
VERBAND AKTUELL AUS DEN LANDESVERBÄNDEN
▴▴Timmy grüßt die Teilnehmer zum Verbandstag der bayerischen Zimmerer. Das passende Ambiente dafür bot das Kurhaus in Fischen i. Allgäu
Bayerischer Zimmerer- und Holzbaugewerbetag
Eine Frage des Holzes
Es war einiges los in Fischen i. Allgäu: 400 Teilnehmer trafen sich
dort Mitte Oktober 2013 zum bayerischen Verbandstag. Ein Thema
war dabei die Versorgung mit Holz – ob Konstruktionsvoll- oder Schnittholz.
L
ässt du noch den Säger
schneiden oder montierst du
schon ausschließlich Konstruktionsvollholz (KVH)?“ Diese Frage wird wohl immer wichtiger
werden und war deshalb Thema beim bayerischen Zimmerer- und Holzbaugewerbetag in
Fischen i. Allgäu. Dort versammelten sich im Oktober 400 Teilnehmer. Über die Verbandsspende von 1000 Euro freute sich
dabei außerdem der Fischener
VI
Bürgermeister, der das Geld einem lokalen Hilfsfonds übergeben wird.
Neue Verordnung in Kraft
Die Podiumsdiskussion „Holz
vom Säger“ stand im Zentrum
des Verbandstages. Hintergrund:
Seit 1. Juli 2013 gilt die neue
EU-Bauproduktenverordnung.
Für die Zimmerer ist beim Einkauf entscheidend, zertifiziertes
Holz zu bekommen. Dafür aber
mikado 11.2013
brauche man Zeit, und die fehle
oft, monierte Sägewerksbesitzer
Hans-Peter Fickler. „In ein paar
Tagen können wir Bauholz nicht
trocknen“, sagte Fickler weiter.
Trocken sortiert und gekennzeichnet aber braucht der Zimmerer sein Holz.
Zentral zertifizieren
Wie könnte die Lösung aussehen? Eine zentrale Stelle für die
Zertifizierung schlug Holzbauer
Josef Ambros vor. „Damit nicht
jeder kleiner Säger kennzeichnen muss.“ Denn ohne Kennzeichnung geht aus rechtlichen
Gründen gar nichts mehr. Gabriel Lerchenmüller meinte daher:
„Wenn es mit der Zertifizierung
nicht klappt, werden wir in Zukunft nur noch KVH verarbeiten können.“
Waldbesitzer Johann Jordan
verwies jedoch darauf, dass der
Wechsel auf KVH den Verlust
FOTOS: VERBAND UND MIKADO
VERBAND AKTUELL AUS DEN LANDESVERBÄNDEN
▴▴Da geht’s lang: Clown Babette kam mit Alphorn und blies dem Innungspräsidenten Peter Aicher den Marsch. Der nahm es mit einem Lächeln
kleiner Sägereien bedeute und
damit die regionale Wertschöpfung schwinde. „Dann fehlt uns
ein Argument in der Klimadiskussion.“
EU-Norm akzeptieren
Klar wurde in der Diskussion
ebenso, dass die Zeit, sprich die
EU-Verordnung, nicht zurückzudrehen ist. Auch wenn von
verschiedener Seite angemerkt
wurde, dass man bei der Formulierung der Verordnung mehr
Einfluss hätte nehmen müssen.
Die Sinnhaftigkeit der Zertifizierungsvorschrift hob dann Georg
Feuchtgruber von der Münchner
Obersten Baubehörde nochmals
hervor: „Die Norm dient dem
Verbraucherschutz und fördert
freien und fairen Handel.“ Moderator Hugo Wirtensohn, Vorsitzender des Holzforums Allgäu, nahm die Idee der zentralen
Zertifizierungsstelle mit.
Zünftiger Festabend
Zünftig wurde es zum Festabend.
Für die Stimmung sorgten Musikkapelle und Clown Babette.
Und dass bei den Zimmerern ohnehin gute Stimmung herrscht,
brachte Innungspräsident Peter
Aicher in seiner Festrede zum
Ausdruck: „Der Auftragsbestand reicht über mehrere Monate.“ Trotzdem dürfe man sich
nicht zurücklehnen. Auch ihn
beschäftige, „wo unser Baustoff
künftig herkommt“.
Architekten begeistern
Weiter rief Aicher dazu auf, „Architekten zu einer Entdeckungsreise in Richtung Holz abzuholen. Denn Architekten wollen
begeistert sein.“ Zehn Jahre besteht nun der Fachbereich Unternehmerfrauen. Darauf blickte Christine Moser zurück. Sie
verwies auch auf die Weiterbildung „Fachfrau im Unternehmerhandwerk“.
Wareneingang beachten
Den dokumentierten Wareneingang zeigte im Vortrag Markus
Raab von Taglieber Holzbau auf.
Auch hier sei auf die Kennzeichnung zu achten: „Das schützt
die Zimmerer vor Schadensersatzansprüchen“, sagte Raab.
▴▴Checklisten für die Arbeit im Büro
stellte Nicole Sehl vor
▴▴Vom richtigen Materialeinkauf
sprach Markus Raab von Taglieber
Auszeichnung mit der Goldenen Ehrennadel
Die Goldene Ehrennadel, die höchste Verbandsauszeichnung,
erhielten:
▸▸ Ernst Karl: von 1984 bis 2010 Obermeister der ZimmererInnung Dinkelsbühl-Wassertrüdingen. Die Innung fusionierte
2010 mit der Innung Westmittelfranken. Für seine Verdienste
um die Innung wurde Karl zum Ehrenobermeister ernannt.
Weiter ist der Vater von vier Kindern im Dinkelsbühler Stadtrat und als ehrenamtlicher Sozialrichter tätig.
▸▸ Georg Haberl: „Ein Allgäuer Urgestein des Zimmererhandwerks“ aus Tiefenbach bei Sonthofen. Haberl legte 1951 die
Gesellenprüfung ab. Von 1973 bis 2000 war er Obermeister und ist auch Ehrenobermeister der Zimmerer-Innung
Oberallgäu. Auch in der Kreishandwerkerschaft war er aktiv.
▸▸ Hermann Lang: Mit 26 Jahren hat er den väterlichen Betrieb
1987 in Ochsenfurt übernommen. Seit 1991 ist Lang Obermeister der Zimmerer-Innung Würzburg Stadt und Land.
Zudem ist er Leiter der überbetrieblichen Ausbildungsstätte
für Unterfranken. Seit 2009 ist er zweiter Vizepräsident im
Landesverband.
Reklamation ist Chefsache
Weiter standen Büroorganisation, Kalkulation, Brandschutz,
Statik und der Umgang mit
Reklamationen auf dem Programm. Letztere müssten Chefsache sein, forderte Georg Zügler. Für eine Wiedervorlage samt
Checklisten im Büro warb Nicole
Sehl. Und Tipps für die monatliche Leistungsabgrenzung gab
Regina Maruska vom Zentralverband Deutsches Baugewerbe in Berlin. tb ▪
▴▴Präsident Peter Aicher ehrte (von links) Hermann Lang, Gerlinde
und Ernst Karl sowie Georg und Olga Haberl. Urkunden erhielten die
Zimmermeister, ihre Frauen Blumen für die jahrelange Unterstützung
Organ von Holzbau Deutschland – Bund Deutscher Zimmermeister
VII
VERBAND AKTUELL VERBÄNDE & VEREINIGUNGEN
Holzbau Deutschland Leistungspartner
„Seien Sie stolz, Zimmerer zu sein!“
Seit dem Jahr 2000 kooperiert Holzbau Deutschland eng mit seinen Leistungspartnern. mikado unterhielt sich darüber mit Ullrich Huth, dem Sprecher
des Zimmererhandwerks, und mit Matthias Krauss, dem Sprecher der Industrie.
S
▴▴Ullrich Huth (links) und Matthias Krauss (rechts), die beiden Sprecher
der Leistungspartner, sind stolz auf 14 Jahre erfolgreiche Zusammenarbeit
mikado: Welche Aufgabe haben
die Leistungspartner?
Ullrich Huth: Gemeinsam wollen wir mehr Markt für den Holzbau machen. Wenn es den Holzbaubetrieben gut geht, geht es
auch der Zulieferindustrie gut.
Die ganze Branche gewinnt.
Matthias Krauss: Wir wollen für
unsere Zimmerleute eine noch
bessere Arbeitsbasis schaffen.
Wir wollen für den Holzbau be-
Studenten ansprechen – die
Architekten von morgen. Und
das Ganze gelingt uns, weil wir
partnerschaftlich zusammenarbeiten. Die Leistungspartner liefern Geld, Marketing-Erfahrung
und den persönlichen Einsatz
von Führungskräften, der Holzbau das Wissen, was das Handwerk kann und wie die Betriebe arbeiten.
HOLZBAU DEUTSCHLAND
eit 14 Jahren arbeiten die Unternehmen Agepan, Braas,
CWS Boco, Eternit, Fermacell,
ITW-Befestigungssysteme, Isover, Lignotrend, Mafell, Metabo,
Onduline, Pavatex, Roto, Spax,
Timbory und Velux eng mit
Holzbau Deutschland als Leistungspartner zusammen.
An der Spitze stehen Matthias Krauss, Sprecher der Industrie im Beirat der Leistungspartner und Vorstandsvorsitzender
der Mafell AG, sowie Ullrich
Huth, Sprecher des Zimmererhandwerks und Vorsitzender
von Holzbau Deutschland.
„Geht es den Holzbaubetrieben gut,
geht es auch der Zulieferindustrie gut.“
geistern. Die von uns unterstützte Zimmerer-Nationalmannschaft ist ein wichtiger Baustein,
denn die Jungs brennen für ihren Beruf. Mit der Kampagne
„Modernisieren – natürlich mit
Holz“ motivieren wir Bauherren, Holz bei der Sanierung einzusetzen. Verstärkt wollen wir
VIII
Was macht die Leistungspartner
so erfolgreich?
Ullrich Huth: Alle Beteiligten
kennen die Branche sehr gut
und wissen, was sie braucht,
beispielsweise wieder eine Fachberatung Holzbau. Wir wissen
es sehr zu schätzen, dass sich
die Leistungspartner für den
mikado 11.2013
Neustart der Fachberatung so
engagieren.
Matthias Krauss: Wir sind gemeinsam aktiv und damit stark.
Wir bringen unterschiedliche Erfahrungen ein und wenden sehr
erfolgreich Projektdenken an.
Gibt es neue Herausforderungen
und Aufgaben in der Zukunft?
Matthias Krauss: Wir müssen
Architekten Holz als Baustoff
näherbringen, schon während
des Studiums die angehenden
Architekten ansprechen. Dazu
ist ein Holzbaupreis für Studenten in Planung.
Ullrich Huth: Die Architekten
von morgen sind eine wichtige Zielgruppe. Aber auch Forschungsvorhaben könnten für
beide Seiten gewinnbringend
sein. Der Holzbau hat seine Stärken – beispielsweise beim urbanen Bauen – noch lange nicht
ausgereizt.
Was schätzen Sie beide an der
Gemeinschaft der Leistungspartner besonders?
Ullrich Huth: Es ist ein gutes
und partnerschaftliches Miteinander, das von Vertrauen geprägt ist.
Matthias Krauss: Dem kann ich
mich anschließen. Wir haben einen offenen und ehrlichen Umgang miteinander, der von Kontinuität und Vielfalt geprägt ist.
Es macht mir persönlich Spaß,
mich aktiv für die Zimmerer einzusetzen.
Herr Krauss, was wollten Sie den
Zimmerern schon immer einmal
sagen?
Matthias Krauss: Stehen Sie zu
Ihrem Handwerk, seien Sie stolz
darauf, Zimmermann zu sein.
Lassen Sie sich nicht zum Montagebetrieb degradieren. Der
handwerkliche Holzbau kann
mehr. Und trauen Sie sich, auch
„richtig gutes Geld“ für Ihre tolle Arbeit zu verlangen.
Herr Huth, was wollten Sie der
Zuliefererindustrie schon immer
mal sagen?
Ullrich Huth: Ich sage Danke für
14 Jahre erfolgreiche Zusammenarbeit und freue mich, wenn
wir uns auch weiterhin gemeinsam den Herausforderungen unseres Marktes stellen. Wir haben
viele wichtige Projekte ins Leben gerufen. Das hat allen gutgetan.
Weitere Informationen:
www.holzbau-deutschlandleistungspartner.de
Fortbildung
19. Internationales Holzbau-Forum (IHF)
Zum Event, das vereint
Vom 4. bis 6. Dezember 2013 ist es wieder so weit: Das Internationale Holzbauforum
präsentiert sich als Top-Veranstaltung der Holzbaubranche in Garmisch-Partenkirchen.
Das Kongresszentrum dient erneut als Plattform für eine weitreichende Themenpalette.
folgen die Ehrungen von Persönlichkeiten, die sich mit vorbildlichem Engagement für die Entwicklung des
Holzbaus eingesetzt haben.
Den kulinarischen Schwerpunkt
des Festabends setzt in diesem Jahr
das Gastland Norwegen.
Holzbau zeigt überall
sein Gesicht
YYR
◂◂Pyramidenkogel:
Der weltweit
höchste Aussichtsturm in Holz
steht in Österreich
D
as Event für die Holzbaufachleute aus Europa und diversen
Überseestaaten findet vom 4. bis
6. Dezember 2013 erneut im Kongresszentrum in Garmisch-Partenkirchen statt. Der Veranstalter Forum Holzbau eröffnet die Plattform
am 4. Dezember 2013 um 8.30 Uhr
mit dem Programmpunkt: „Immobilien- und Wohnbauwirtschaft“. Am
Nachmittag finden vier Prolog-Blöcke zeitgleich statt:
▸▸ Architektur-Forum – Thema:
„Holzarchitektur – Aufbruch in
eine neue Gestaltungsvielfalt“
▸▸ Fertighaus-Forum – Thema:
„Entwicklung nachhaltiger Quartiere – ein Weg in die Wachstumsregionen“
▸▸ Holzhausbau-Forum – Thema:
„Dauerhaftigkeit von Holzbauten“
▸▸ Forum Verbindungstechnik –
Thema: „Schrauben und Kleben
im Holzbau“
www.mikado-online.de
Die Superlative aus Holz
Den zweiten Veranstaltungstag eröffnet der Themenblock „Holzumfeld“. Im Anschluss daran folgen zwei
parallele Blöcke. Block eins „Holztragwerke“ thematisiert „Objekte mit
Ausstrahlung“: Hierbei werden unter
anderem die Canary Wharf Crossrail
Station in London, der Pyramidenkogel – weltweit höchster Aussichtsturm aus Holz – und das Elefantenhaus Zürich vorgestellt. Weiterer
Bestandteil von Block eins ist „Dem
Himmel immer näher: Aktuelles aus
dem Holzhochhausbau“.
Der zweite Block dreht sich um
das Feld „Holzforschung“: Referenten
informieren die Teilnehmer zu den
Themen Holzverwendung im Bauwesen, Nutzung/Normung/Einbindung.
Abschließend wird Dr. Theo Waigel,
Bundesfinanzminister a.D., München,
in seinem Vortrag das Thema „Der
Euro und Europa“ beleuchten. Darauf
Der letzte Veranstaltungstag gliedert
sich in drei parallel verlaufende Blöcke. Block A stellt das Gastland Norwegen vor. Block B beinhaltet „Brückenbau: Hybridkonstruktionen und
Anstrichsysteme“ und Block C thematisiert „Zukunft Bau“. Wie jedes
Jahr findet das Holzbauforum seinen
Abschluss im Epilog, der den internationalen Holzbau beleuchtet: Italien,
Japan und Australien – Der Holzbau
▪
kann’s überall.
IHF im Überblick
Termin:
Mittwoch, 4. Dezember,
bis Freitag, 6. Dezember 2013
Tagungsort:
Kongresszentrum
Garmisch-Partenkirchen
www.gapa.de/kongresszentrum
Teilnahmegebühr:
▸▸ Mittwoch: ca. 240 Euro
▸▸ Donnerstag und Freitag:
545 Euro
▸▸ Mittwoch bis Freitag:
675 Euro
Anmeldeschluss:
23. November 2013
www.forum-holzbau.com
47
Architektur
48
mikado 11.2013
Architektur
A
us ästhetischer Sicht handelt es sich bei dem Einfamilienhaus in Leverkusen
um ein in einfacher und puristischer
Kubatur gehaltenes Gebäude. Doch
hinter der modernen und strengen
Außenansicht steckt eine kontrastreiche Planung. Das Erdgeschoss gestaltete Architektin und Hausherrin
Katharina Hellmann so, dass es sich
optisch in Struktur und Materialität
von dem Untergeschoss absetzt: Als
„schwebender“ Riegel sitzt das Geschoss auf dem unteren auf und ist
mit sibirischer Lärche verkleidet. Um
den Kontrast noch weiter hervorzuheben, entschied sich die Architektin, das Untergeschoss hingegen bewusst mit dunkelgrauen Platten zu
beplanken. Neben dem optischen
Aspekt waren der Architektin ökologische, nachhaltige und energieeffiziente Punkte wichtig, weswegen
sie sich für eine Passivhausbauweise
entschied. Durch die direkte Waldrandlage sollte sich das Gebäude der
Landschaft anpassen. Die verwendete Lärchenschalung unterstützt die
eingliedernde Wirkung und schafft
eine städtebauliche Brücke zwischen Dorfrand und Natur. Im Inneren setzt sich der Werkstoff Holz
fort und greift den Kontrast-Gedanken weiter auf: Die Brettstapeldecke
hebt sich von den weißen Wänden
▪
und den Parkettböden ab. Detail Auskragung
Energieeffiziente,
ökologische
und nachhaltige
Aspekte
spielten bei der
Planung eine
wichtige Rolle
www.mikado-online.de
49
Architektur
Axonometrie
Außen streng,
aber im
Innern dafür
warm
und behaglich
Die Garage ist an
den einfach
und puristisch
gehaltenen
Kubus farblich
angepasst
Gebäudeschnitt
Die PfostenRiegel-Fassadensysteme sind
langlebig und
wartungsarm
Garage
Kochen/Essen
Keller/
Heizung
Wohnen/
TV-Raum
Kinderbad
50
mikado 11.2013
Die Übereckverglasung
ermöglicht einen
freien
Blick nach außen
„Die Fensterflächen öffnen
den Blick auf die
Natur und ziehen
sie ins Innere.“
Architektur
Reduzierte
Farbgestaltung:
Weiß, Grau
und Holzfarben
dominieren
die Innenräume
„Das Holz
sollte als Werkstoff direkt fühlbar
und wahrnehmbar sein.“
Die massive
Brettstapeldecke
schafft einen
Kontrast zu den
weißen
Wänden und den
Hochkantlamellen-ParkettBöden
Eine Faltwerktreppe trennt als
abgehängte
Skulptur den
Spielflurbereich
Steckbrief
Projekt:
Neubau Einfamilienhaus als
Passivhaus in Leverkusen
Bauweise: Holztafelbau
Decken: Brettstapeldecken
Bauzeit: Mai bis Dezember 2012
Wohnfläche: 195 m² + 54 m² NFL
Blower-Door-Test: n50 = 0,29 1/h
Planung:
Dipl.-Ing. Katharina Hellmann
D-51377 Leverkusen
hellmann.architektin@yahoo.com
Statik:
NR Ingenieurgesellschaft
holztragwerke mbH
D-41238 Mönchengladbach
www.holztragwerke.de
KATHARINA HELLMANN
Holzbauer:
Terhalle Schreinerei GmbH
D-48683 Ahaus
www.terhalle.de
53
Produkte
▴▴Die Holzbauelemente haben Bauhöhen von 228 mm bis 800 mm. Idealer Einsatzbereich sind flach geneigte Dachtragwerke und Geschossdecken
Kielstegelemente
Ausgezeichnete Leichtigkeit
Das neu entwickelte Leichtbausystem Kielsteg eignet sich für Dach- und
Deckenkonstruktionen bis zu 27 m und hat 2013 den Schweighofer Price erhalten.
K
keilgezinktem Nadelvollholz
entsprechen der Festigkeitsklasse C 24. Ab 6 m Spannweite erweist sich die Verwendung des Leichtbausystems als
wirtschaftlich. Der Einsatz von
Schnittholz in den Randzonen
und schlanken Plattenstegen
sorgt für ein optimiertes Querschnittssystem, das speziell auf
Biegebeanspruchbarkeit und somit auf große Spannweiten von
bis zu 27 m abzielt. Die Systembreite der Elemente beträgt
120 cm. Nebeneinander verlegt, ergibt sich ein effizientes
ernstück der Kielstegelemente ist die S-förmig
gekrümmte Ausführung der
Plattenstege aus Holzwerkstoffen. Sie formen durch effiziente und voll mechanisierte Fügetechnik ein inneres Fachwerk.
Die Leichtbauelemente für
den konstruktiven Ingenieurholzbau gibt es in den Bauhöhen von 228 mm bis 800 mm.
Das Stegmaterial besteht je
nach Bauhöhe aus dreilagigem, 4,8 mm dickem Sperrholz
oder OSB3-Platten der Dicke 8,
10, und 12 mm. Die Gurte aus
9,5 m
KSE 228
A B
KSE 280
A B
KSE 380
A B
KSE 485
A B
KSE 560
A B
KSE 615
A B
KSE 730
A B
KSE 800
A B
B
A
11,5 m
14,5 m
17,0 m
20,0 m
21,5 m
25,0 m
27,0 m
▴▴Die Grafik zeigt, mit welcher Bauhöhe die Kielstegelemente welche
Spannweite überbrücken
54
mikado 11.2013
Scheibentragwerk, das das
Spektrum flächiger Tragsysteme im modernen Holzbau erweitern kann.
Bauaufsichtlich zugelassen:
In Zusammenarbeit mit der MPA
Universität Stuttgart, Abteilung
Holzkonstruktionen, erlangte die Technologie die Zulassungsreife. Anfang 2013 erhielt
sie vom Deutschen Institut für
Bautechnik in Berlin die Allgemeine Bauaufsichtliche Zulassung (Z-9.1-831).
Die Bemessung der Elemente als einachsig gespannte Platte erfolgt in Anlehnung an DIN
EN 1995-1-1 in Verbindung mit
dem Nationalen Anhang DIN
EN 1995-1-1/NA, Abschnitt
9.1.1 „geklebte Biegestäbe mit
schmalen Stegen“. Für die Berechnung erfolgt die Idealisierung des realen Querschnitts
mit den S-gekrümmten Stegen
zu laufend nebeneinanderliegenden geradstegigen I-Querschnitten. Der Durchbiegungsnachweis darf ebenfalls unter
Ansatz des vereinfachten Querschnittsmodells unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Steifigkeitskennwerte der
verschiedenen Materialien geführt werden.
Kielstegelemente werden
überhöht mit einem konstanten Radius von 970 mm hergestellt. Das ist besonders für
den Verformungsnachweis bei
großen Spannweiten von Bedeutung. So können Holzbauer
Dachtragwerke mit 6 bis 27 m
Spannweite realisieren. Der Einsatz beschränkt sich dabei auf
die Nutzungsklassen I und II.
Brandschutz: In Abhängigkeit
von der Gurtstärke erfolgt die
Einstufung in die Brandwiderstandsklassen REI 30 und REI 60.
Die Bemessung im Brandfall erfolgt gemäß DIN EN 1995-12. Die Abbrandrate ist mit 0 =
0,656 mm/min anzunehmen.
Die Kielsteg-Bauelemente haben 2013 den Schweighofer Price in der Rubrik „Innovationen“
erhalten. Ausgezeichnet wurden
das System sowie die Entwicklung der dafür notwendigen
Produktionstechnologie – realisiert durch Minda Industrieanlagen und Kälin Hobeltechnik.
Kielsteg GmbH
A-8020 Graz ı Kielsteg.com
Produkte Spezial
Hohlfalzziegel
Melodie der Ziegel
Mit einem Stückgewicht von ca. 3 kg
und einem Bedarf von rund 14 Stück pro
m² kommt der neue Hohlfalzziegel „Melodie“ von Creaton auf etwa 42 kg pro
m². Trotz des geringen Gewichts  sei
die Sturmsicherheit aber gewährleistet.
Den Ziegel gibt es in Naturrot, Kupferrot, Schieferton oder Anthrazit engobiert sowie Schwarz glasiert.
CREATON AG ı D-86637 Wertingen
Telefon 0 82 72/86-0 ı www.creaton.de
Hohlfalzziegel
Wellig und weich
Sowohl für Neubauten als auch für Sanierungen ist der Hohlfalzziegel von
Erlus geeignet. In Sachen Regensicherheit ist der Tondachziegel mit doppelter Kopfverfalzung sowie hoher Seitenverfalzung ausgestattet. Erhältlich ist
er in den Farben Naturrot, in den Engoben Rot und Schwarzmatt sowie als
Edelengobe Saphirschwarz. Mit seiner
Form verleiht der Ziegel dem Dach ein
welliges und weiches Profil.
ERLUS AG ı D-84088 Neufahrn i. NB
Telefon 0 87 73/18-0 ı www.erlus.de
Wir geben Holz eine neue Dimension
BS-Holzbauteile für den Ingenieurholzbau
Dachziegel
Frisch gebrannt, tief gefalzt
Die neue Generation der Flachdachziegel aus der Tiefa-Modell­reihe stellt
Gebr. Laumans vor: Tiefa XL Top
und Tiefa 2000 Top. Durch tiefe Falze sollen Ziegeldächer
auch bei niedrigen Dachneigungen regen­sicher sein.
Wasser, das in das Verfalzungssystem eindringt, werde von der Seitenverfalzung
auf die Ziegelfläche geführt.
XL Top hat eine variable Decklänge. 12,2 Ziegel reichen für 1 m².
Gebr. Laumans GmbH & Co. KG Ziegelwerke
D-41379 Brüggen-Bracht
Telefon 0 21 57/14 13-0 ı www.laumans.de
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Gerade und gekrümmte Träger bis 60 m Länge
Bögen, keilgezinkte Rahmen und Sonderformen, CNC-Abbund
Gerades Brettschichtholz aus dem Expressprogramm
Alle Querschnitte bis 1 m Höhe und 18 m Länge
Just-in-time-Lieferung frei Haus
Auf Wunsch abgebunden als montagefertiger Bausatz
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Großformatige, tragende Wand-, Decken- und Dachelemente
für den Wohnungs- und Kommunalbau sowie für den Industrieund Gewerbebau in Größen bis zu 3,50 m x 18,00 m
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55
Produkte Spezial
.RQVWUXNWLRQVYROOKRO]
LPPHUQDFK/LVWH
Dacharbeiten
Erst schneiden, dann saugen
Schneiden in luftiger Höhe: Rabied Biedron hat hierfür die Dachhexe K200 im Programm. Die EinhandTrennmaschine soll für eine höhere Arbeitssicherheit
sorgen: Bei der Bedienung hat der Maschinenführer
immer eine Hand frei. Die Schnitttiefe beträgt 70 mm.
Eine abnehmbare Absaugvorrichtung und ein Kehlblechschoner zählen ebenfalls zur Ausstattung. Feinstaub, wie er bei Trennarbeiten mit Diamantwerkzeugen
entsteht, saugt „Felix Junior“ ein. Er bringt eine Filterfläche von 11 000 cm² mit. Der Filter kann von außen
gereinigt werden. Per Dachträger wird der Staubsauger oben platziert. Den Saugschlauch gibt es bis zu einer Länge von 6 m, sodass maximal ein Arbeits­bereich
von 12 m zu erreichen ist.
berechenbar
Kriterien mit „Holzbau Deutschland“
(BDZ) vereinbart
ohne Keilzinkenverbindungen,
daher universell einsetzbar
GLH|NRORJLVFKH$OWHUQDWLYHYRQ
0+0DVVLY+RO]
ZZZ
GH
7HOƒ)D[
Inserenten
A
Adler-Werk, Schwaz
Auwärter, Waldershof
9
63
B
Bauder, Stuttgart
Binderholz, Fügen
Boll, Steinen
Brügmann, Büchen
Rabied Biedron ı D-44879 Bochum
Telefon 02 34/4 62 80 80 ı www.rabied-biedron.de
U2
11
63
64
D
Dieckmann, Melle
Dölker, Horb
63
63
E
Egger, Brilon
25
F
Fakro, Hannover
14
G
Gesamtverband Holz, Berlin 65
H
Heco, Schramberg
57
K
Knauf, Garching
Knauf, Iphofen
5
U4
L
Ladenburger, Bopfingen
Lehmann, Neutraubling
57
33
Holzschindeln
Dächlein schmück dich
Die schmucken, vielseitigen Holzschindeln werden im
traditionellen Baubereich ebenso wie in moderner Architektur eingesetzt. Meist bestehen sie aus Lärche, Western
Red Cedar, Alaska-Zeder, Fichte, Buche oder Eiche. Fürs
Dach eignen sich vor allem gespaltene Schindeln aus
Lärche, kanadischer Zeder und Eiche. Denn diese Hölzer
sind besonders widerstandsfähig. Holzschindeln erfüllen laut Theo Ott folgende Eigenschaften: Sie sind dauerhaft, hagelsicher, frostbeständig, sturmsicher, leicht,
wärmedämmend und baubiologisch sinnvoll.
Theo Ott GmbH ı D-83404 Hammerau
Telefon 0 86 54/48 18 80 ı www.holzschindeln.de
M
MH-Massivholz, Altenstadt
Moser, Salach
56
63
Flachdachziegel
N
Nelskamp, Schermbecke
35
Farbe aufs Dach
P
Poppensieker & Derix,
Westerkappeln55
Um zwei neue Töne hat Röben seine Farbpalette
erweitert. In Titangrau erscheint nun der Flachdachziegel Piemont. Sein großes Kopfspiel von
38 mm gleicht Lattenabstände von 360 bis 398 mm
aus. Der etwas größere Monzaplus ist jetzt im
braunen Farbton Maduro zu haben. Hier brauchen
die Verarbeiter nach Unternehmensangaben nur
9,5 Ziegel pro Quadratmeter Dachfläche.
R
Rabied, Bochum
Roto, Bad Mergentheim
41
17
V
Variotec, Neumarkt
Velset, Mannheim
55
65
W
Weihele, Görisried
56
Röben Tonbaustoffe GmbH ı D-26330 Zetel
Telefon 0 44 52/88-0 ı www.roeben.com
63
mikado 11.2013
Produkte Spezial
Großflächenziegel
Groß, glatt, symmetrisch
'LH$NXVWLN'HVLJQGHFNH
'LH9RUWHLOHOLHJHQ
DXIGHU+DQG
ĭ Regulierung der Nachhallzeit
ĭ gute Schallabsorbierung
ĭ moderne Raumgestaltung
ĭ verbessertes Wohngefühl
ĭ Hitze- und Schallschutz
ĭ ökologisch
Durch seine symmetrisch klare Form mit glatter Oberfläche greift der neue Großflächenziegel Nibra G 10 von Nelskamp den Stil traditioneller Eindeckungsmaterialien auf.
Zur Verfügung steht eine breite Farbpalette. Und durch die
neu entwickelte Profilierung soll er zudem ebenso stabil
sein wie jeder andere Dachziegel des Unternehmens.
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eine fachgerechte Ausführung.
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Das Verlegen erleichtern soll der neue Achat 10V von Braas.
Denn das Verschiebespiel von 30 mm sei für Dachhandwerker konzipiert, damit sie weniger schneiden und ausgleichen
müssen. Der Dachziegel soll außerdem durch sein Gewicht
überzeugen: Er ist nach Unternehmensangaben knapp 4 kg
pro Stück leicht. Was
die Regensicherheit
betrifft, sorgen ausgeprägte Kopf- und Seitenverfalzungen für die
schnelle Ableitung des
Wassers. Der Dachziegel ist ohne Kippeln begehbar. Erhältlich ist er
in den Farben Naturrot, Kupferrot, Anthrazit und Edelschwarz.
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Zimmermeisterdach Anschlusshülse
Anschlusshülse
Dicht bis ins Detail
Wirtschaftliches und funktionssicheres Zubehör ist in der Regel Bestandteil
von praxisgerechten Systemlösungen. Bei der Dachsanierung eines Stadthauses
müssen Dampfsperrbahn, Anschlusshülse und Sanilüfter ihren Mann stehen.
B
ei der Dachsanierung und dem
Komplettumbau eines Stadthauses entschied sich Zimmerermeister
Roland Niederich aus Ehingen-Dächingen für das Dämmsystem „DivoDämm Top“. Die Vollflächendämmung wird oberhalb des Sparrens
verlegt. Das Dämmelement hat wegen seiner geringen Wärmeleitfähigkeit WLS 023 ( = 0,023 W/(mK))
hohe Dämmwerte bei geringer Einsatzstärke und soll durch die vollflächige Verlegung oberhalb der Sparren Wärmebrücken verhindern.
Mit der gewählten Einsatzstärke erreicht der Zimmermeister in der Konstruktion einen U-Wert von 0,141 W/
(m²K). Die Verklebung der Unterdeckung durch die integrierte Doppelklebezone sorgt für hohe Winddichtigkeit und Regensicherheit.
Gut abgesperrt
▴▴Laut Zimmermeister Roland Niederich erleichtern praxisgerechte Zubehörlösungen seine Arbeit.
Damit könne er seiner Bauherrschaft funktionssichere Lösungen bieten
60
mikado 11.2013
Für die Luftdichtheit setzte der Zimmerer eine Dampfsperrbahn mit einem sd-Wert ≥ 100 m außenseitig
über den Sparren und unterhalb der
Vollflächendämmung ein. Die Bahn
besteht aus einem dreilagigen Verbund aus PP-Vlies, einem mit Aluminium bedampften Film sowie einer Polyolefin-Beschichtung. Sie soll
eine hohe Sicherheit gegen Feuchteeintrag in Folge von Wasserdampfdiffusion von innen bieten.
Die Anschlüsse wurden luftdichtend an den Giebelwänden sowie
sonstigen Anschlüssen und aufgehenden Bauteilen hergestellt. Die
integrierte Doppelklebezone in den
Überdeckungsbereichen soll die
schnelle Erstellung der Luftdichtheitsschicht ermöglichen. Günstig für die Verlegung ist die hohe
Zimmermeisterdach Anschlusshülse
mechanische Festigkeit in Längs- und
Querrichtung. Gerade im Sanierungseinsatz ist es besonders wichtig, dass
sich die Bahn für den Zeitraum bis
zur Verlegung der anschließenden
Vollflächendämmung als Behelfsdeckung eignet.
Für einen sicheren Anschluss
▸▸Mit der
Schablone legt
der Zimmerer
die Position des
Kreisausschnitts fest
▸▸ Der Ausschnitt
soll möglichst
passgenau sein
Auch für die Durchführung von Lüftungsleitungen gilt, dass sie entsprechend der DIN 4108-7 (Luftdichtheit
von Gebäuden) luftdicht an die Luft-/
Dampfsperre anzuschließen sind.
Also muss der Dachhandwerker den
Anschluss der Durchführung an eine
Zusatzmaßnahme zur Deckung entsprechend dem Regelwerk des Zentralverbands des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH) regensicher
und winddicht ausführen.
Die DivoDämm-Anschlusshülse
in gerader Ausführung besteht aus
einer Manschette, einem Rohrzentrierer mit Verschraubungen zum
Durchgangsrohr, dem Dichtring sowie einem äußeren Anschlussadapter,
dem Durchgangsrohr mit unterseitigen Gewinderasten sowie einem inneren Anschlussadapter für die individuelle Anpassung an DN 150, DN 125
und DN 100. Der flexible Schlauchanschluss kann an eine Strangentlüftungsleitung angepasst werden. Der
Hersteller bietet zwei Varianten für
Neubau und Dachmodernisierung an,
um die Rohrdurchführung entweder
senkrecht durch das Dämmpaket zu
führen oder abgewinkelt im Sparrengefach zu verziehen.
Hülse passt sich ein
Beim Einbau der Dämmhülse musste zuerst die Lage der Durchgangspfanne im Raster der Dachdeckung
mit Harzer Pfanne festgelegt werden.
Anschließend konnte Zimmermeister Niederich mit einer Schablone
die kreisförmige Durchdringung anzeichnen. Mit einer Stichsäge stellte
er den kreisrunden Ausschnitt durch
die oberseitige Kaschierung her.
Nachdem der Zimmermeister die
Öffnung auf Passgenauigkeit geprüft
hatte, konnte er die Verbindung vom
äußeren Anschlussadapter zum inneren Anschlussadapter herstellen.
Hierzu hat er den geraden Anschlussadapter entsprechend der anzuschließenden Entlüftungsleitung für
DN 125 abgelängt und den Längenzuschnitt des Durchgangsrohres mit
einer Metallsäge passend zur Dicke
der Dämmung von ca. 16 cm ausgeführt.
Der Anschluss stimmt
Beim Zuschnitt achtete der Zimmerer darauf, dass die Gewinderasten
am unteren Teil des Durchgangsrohres nicht beschädigt oder gar
◂◂Nach dem Ablängen des
Durchgangsrohres
wird der
Rohrzentrierer
aufgesteckt und
festgeschraubt
▸▸Nun kann der
Dichtring
aufgezogen
werden
▸▸ Der äußere
Anschlussadapter
wurde von
unten über das
Durchgangsrohr geführt
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61
Zimmermeisterdach Anschlusshülse
◂◂ Die halbfertige
Hülse wird
durchgesteckt
◂◂Die Manschette
schneidet
der Handwerker
entlang der
Markierung zu
abgesägt wurden. Nun kann er den
Rohrzentrierer auf das abgelängte
Durchgangsrohr stecken und mit den
beiliegenden Schrauben fixieren. Anschließend fügt der Handwerker den
Dichtring von unten in die passende
Nut des Zentrierringes ein. Der äußere Anschlussadapter führt von unten so über das Durchgangsrohr, dass
die Klebestreifen mit der Schutzfolie
nach unten zeigen.
Nach Ablösen der Schutzfolie des
Klebestreifens für den inneren Anschlussadapter fixierte sie der Dachhandwerker an der Dämmungsunterseite auf der Luftdichtheitsmembran.
Der innere Anschlussadapter wird
durch Einrasten (Klick) sowie Drehung im Gewinde mit dem vormontierten Durchgangsrohr verbunden.
Manschette zum Einsatz. Die Durchdringungsöffnung in der Manschette
konnte der Zimmerer entlang der unterseitigen Rillenmarkierung auf das
Durchgangsmaß des Rohrdurchmessers der Durchgangspfanne zuschneiden. Entsprechend der Schraubenaussparung des Zentrierringes hat er
anschließend die Manschette auf den
Zentrierring gezogen.
Nun konnte der Dachhandwerker
die Dachdeckung fertigstellen und
den Sanilüfter verlegen. Beim DuroVent-Premium-Sanilüfter handelt es
sich um eine materialangepasste und
funktionelle Lösung für die Durchführung aufsteigender Lüftungsleitungen durch die Dachdeckung. Das
zugehörige Anschlussrohr der Durchgangspfanne steckte der Handwerker
durch die angepasste Manschette und
fügte es mit dem Rohrzentrierer der
Anschlusshülse zusammen.
Gelungener Abschluss
Innenseitig wurde der flexible
Schlauchanschluss mit der Nennweite DN 125 für den späteren Anschluss zur Entlüftungsleitung auf
den Adapter gesteckt.
Stark im System
Wirtschaftliches und funktionssicheres Zubehör gehört zu innovativen
und praxisgerechten Systemlösungen
dazu. Die Systeme haben den Anspruch, die Anforderungen an luftdichtes Bauen, Regeneintragssicherheit und Winddichtheit zu erfüllen.
Horst Pavel, Oberursel ▪
Manschette hält dicht
Der Klebestreifen ergibt in Verbindung mit dem Anpressdruck der äußeren mit der inneren Anschlusshülse die geforderte Andichtung an der
Ober- und Unterseite der Dämmung.
Die im Abstandhalter des Rohrzentrierers angebrachten Lamellen wurden entsprechend des aufzusetzenden Sanilüfters mit einem Anschluss
DN 125 abgetrennt. Manche würden
eine Flachzange nehmen, entsprechend kräftige Hände schaffen das
auch ohne Werkzeug.
Für den äußeren Abschluss der
Anschlusshülse kam eine flexible
62
BRAAS
▸▸Der innere
Anschlussring mit
dem flexiblen
Anschlussschlauch
ist fachgerecht
in die Luftdichtheitsebene
eingebunden
Ausgezeichneter Anschluss
◂◂Abschließend
kann
der Sanilüfter
eingedeckt
werden
mikado 11.2013
Die DivoDämm-Anschlusshülse
wurde bereits auf der BAU 2011
anlässlich der Verleihung des
international ausgelobten „Preis
für Produktinnovation – Praxis
Altbau“ mit einer Auszeichnung
als Innovation für die energieeffiziente Altbausanierung
belobigt.
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Unternehmen
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Isocell
Österreicher erobern Schweden
Isocell ist nun auch in Schweden vertreten: Der
österreichische Spezialist für Zellulosedämmung
und Luftdichtheit hat sein fünftes Werk in Tibro in
Betrieb genommen. Mit einer jährlichen Produktionskapazität von 12 000 Tonnen Zellulosedämmstoff soll von Tibro aus die Expansion auf dem
skandinavischen Markt voranschreiten. Das Werk
betreibt die Firma als Mehrheitseigner zusammen
mit „CPH Zellulose Dämmstoff Produktion“ aus
Hartberg und skandinavischen Partnern.
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Pavatex
Es lebe Frankreich
Ein neues, 60 Mio. Euro teures HolzfaserdämmplattenWerk hat Pavatex in Golbey/Frankreich eröffnet. Dem
Schweizer Unternehmen zufolge ist es „die weltweit
modernste und größte Trockenfaserproduktionslinie
für Holzfaserdämmplatten“. Die Jahreskapazität beträgt
50 000 Tonnen. „Der Erfolg ist vor allem dem Teamwork über jegliche sprachlichen und kulturellen Grenzen hinweg zu verdanken“, lobt Vorstandsvorsitzender Martin Brettenthaler. Das Bürogebäude im neuen
Werk wurde bereits vom Sentinel-Haus-Institut für seinen hohen gesundheitlichen Standard ausgezeichnet.
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64
mikado 11.2013
25-jähriges Jubiläum hat Pitzl am Firmenstandort im bayerischen Altheim gefeiert. „Die Basis, die wir als Team gelegt haben, ist ein starkes Fundament
für die Zukunft“, sagte Geschäftsführer Thomas Pitzl. Als Komplettanbieter
bei Holzverbindungssystemen hat sich
die Firma nach eigenen Angaben in der
Marktbearbeitung entsprechend ausgerichtet. Der technische Support sei hausintern gewährleistet. Das Unternehmen
setze auf den hohen Qualitätsanspruch
„Made in Germany“.
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▴▴So war das damals, erfährt die Gruppe (links 81fünf-Vorstand
Thomas Elster) bei der Festungsführung
Die altehrwürdige Festung Ehrenbreitstein über Koblenz bot den Rahmen für die Jahrestagung von 81fünf,
dem Netzwerk aus Holzbauunternehmen, Zimmereien,
Architekten und Haustechnikern mit Sitz in Lüneburg.
„Sanierst du noch oder planierst du schon?“, fragte in den
Vorträgen Architekt Ingo Gabriel. Und Wirtschaftsingenieur Jörg Probst meinte zum nachhaltigen Bauen: „Die
Ziele sind gigantisch. Bis zum Jahr 2050 wollen wir CO2neutral sein. Allerdings kommen wir nicht vorwärts.” Es
blieb auch Zeit für eine historische Führung auf der Festung, einen Feuerspucker im Rahmenprogramm und für
die Besichtigung von WEM Wandheizung, wozu WEMGeschäftsführer Gerd Meurer einlud.
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65
Holzwelten Experiment
ass sein Haus brennt,
wünscht sich niemand.
Und doch hat Berthold
Ott, Chef der gleichnamigen Zimmerei im baden-württembergischen Wilhelmsdorf, gleich zwei
Häuser angezündet. Wozu diese Verschwendung im sonst für Sparsamkeit bekannten Schwaben? Alles für
die Wissenschaft – und das vor der
Haustür des eigenen Betriebs, könnte
die Antwort lauten: Denn Ott leistete
nichts weniger als einen Brandversuch. Die Kosten für das Experiment
beziffert er mit 80 000 Euro.
Holzständer mal zwei
Dabei ließ Ott zwei in weiten Teilen baugleiche Häuser anstecken:
Holzständer-Bauweise, jeweils vier
auf vier Meter, zwei Etagen, knapp
sechs Meter hoch. Und doch gab es
Unterschiede zwischen den Häusern,
die Lehrlinge des Zimmerer-Ausbildungs-Zentrums (ZAZ) in Biberach
vorproduziert hatten. Während in der
Version, wie Ott sie mit seinem Betrieb
aufstellt, Gipsfaserplatten und Zellulosedämmstoff (160 mm) verbaut
waren, kamen beim Vergleichshaus
Gipskartonplatten und Mineralwolle
(160 mm) zum Einsatz.
Das Spektakel lassen sich rund
50 Interessierte nicht entgehen. Gebannt verfolgen sie, wie die beiden
Häuser in Brand gesteckt werden,
und zwar paradoxerweise von der
Feuerwehr: Mit dem Bunsenbrenner
rücken zwei Männer an und entzünden 700 Kilogramm Holz, die in jedem Haus aufgestapelt sind. Unversehrt bleibt nur ein „Gebäude“: eine
angedeutete Ziegelwand mit Styropor davor. „Dieses Haus ließen
uns die Behörden gar nicht aufstellen“, sagt Ott. Denn Styropor stinke
nicht nur, wenn es brennt. Der Brand
könne sich durch den abtropfenden
Kunststoff auch unkontrolliert ausbreiten. Diese Bedenken teilt Ott. Deshalb baut er Holzhäuser.
Bauen mit Erlebnis
Warum aber organisiert Zimmermeister Ott gleich selbst einen Brandversuch? Weil Bauen für seine Kunden ein Erlebnis sein soll, sagt er.
Antworten auf ihre Fragen möchte Ott direkt in seinem Betrieb geben. Und da er den Brandschutz für
wichtig hält, will er nicht nur auf Institute und deren Versuche verweisen. Nichtsdestotrotz ist auch ein Experte überrascht von einem solchen
67
Holzwelten Experiment
1
2
3
4
68
mikado 11.2013
Holzwelten Experiment
5
Versuch bei einer Zimmerei: „Das ist
sehr ungewöhnlich“, sagt Frank Hoyer vom Fraunhofer-Institut, der für
die Temperaturmessungen in den beiden Holzhäusern zuständig ist.
Inzwischen brennt es in beiden Gebäuden. Die angezündete Holzmenge von 700 Kilogramm simuliert jeweils einen Zimmerbrand. Und der
breitet sich im rechten Haus (das mit
Gipskarton und Mineralwolle) etwas
schneller aus als im linken (das von
Ott mit Gipsfaser und Zellulose). In
Sachen Sicherheit aber überzeugen
beide Bauten: Sie halten jeweils mindestens 30 Minuten dem Feuer stand
(F30). Noch etwas mehr Zeit hätte die
Feuerwehr im Ott-Testhaus für die
1 Noch ist alles ruhig, von Feuer keine Spur
2 Jetzt wird’s heiß: Jeweils 700 kg Holz brennen
3 N
ur simuliert: Ein Ziegelhaus ließen die
Behörden nicht aufstellen. Denn die Styropordämmung könnte den Brand noch ausweiten
4 Zimmerer Berthold Ott begrüßt die Gäste
5 Am Ende greift dann doch die Feuerwehr ein
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Rettung unter dem Dach. Denn die
Decke hält dort einige Minuten länger. Meist jedoch treffen die Einsatzkräfte schon zehn Minuten nach dem
Alarm ein. Auch heute steht die Feuerwehr bereit, löscht zunächst aber
noch nicht. Schließlich wollen die
Zuschauer sehen, wie sich der Brand
in den Holzhäusern entwickelt.
Feuerwehr schätzt Holz
Einer, der alles genau beobachtet,
ist Alexander Endres. „Wir wollen
nächstes Jahr ein Haus bauen“, erklärt er. Tendenziell aus Holz. Doch
welche Rolle spielt für den Bauherrn
in spe überhaupt der Brandschutz?
„Das überlegt man sich als Letztes“,
gibt er zu. Höher im Kurs stünden
Baukosten und Schallschutz. Gerade
deshalb aber nutzte Endres die Gelegenheit, um sich bei dem Brandversuch selbst ein Bild zu machen.
Die Vorteile von Holz kennt auch
die Feuerwehr: „Holz ist kalkulierbarer als Stahl, weil der ganz plötzlich nachgibt“, sagt Michael Hack,
Kreisbrandmeister in Sigmaringen.
Holz ist ohnehin das liebste Material von Zimmerer Ott. Darin fühlt er
sich nach dem Spektakel bestätigt.
Tobias Bunk, Kissing ▪
Die Zimmerei Ott
25 Mitarbeiter erwirtschaften
nach Angaben von Ott einen
Jahresumsatz von 3,4 Mio. Euro.
Die Zimmerei baut Holzhäuser,
saniert energetisch, baut an und
stockt auf. Dachstühle zählen
ebenso zum Repertoir. Der Firmensitz bietet 3500 m² Hallenfläche und 500 m² Bürofläche.
Der jetzige Inhaber Berthold Ott
hat die Zimmerei 1994 in Esenhausen/Baden-Württemberg gegründet. 2003 zog die erweiterte
Firma in das Gewerbegebiet in
Wilhelmsdorf um.
Weitere Infos:
www.zimmerei-ott.de
69
Vorschau mikado 12.2013 erscheint am 4. Dezember 2013
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Italiener stehen auf Holz
„Via Cenni Milano“ heißt ein Wohnviertelprojekt in Mailand,
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ökologischen und umweltspezifischen Gründen als auch
aufgrund der technischen Möglichkeiten als Lösung gewählt
worden. Die Ausführung der Gebäudehülle erreicht die
Energieeffizienzklasse A, um eine Senkung der Betriebskosten zu erzielen.
HANNSJÖRG POHLMEYER
Architektur
Holz überzeugt Kroatien
Bei der Restaurierung und dem Umbau einer traditionellen Hütte zu einem einfachen und dennoch
anspruchsvollen Haus in Kroatien kam es den Architekten vor allem darauf an, das lokale bauliche Erbe
sichtbar zu lassen. Die Kubatur des Hauses und sein
Steinsockel sind unverändert. Holz, Stroh und Glas
bestimmen jetzt das Erscheinungsbild des Hauses.
Außerdem
Büro kompakt:
Kolumne
Terminplanung
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Holzwelten
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Das Restaurant „Les Laurentides“ im französischen
Lothringen ist außen rustikal, innen modern
und großzügig: ein Blockbau im kanadischen Stil,
dessen Innenräume weitgehend stützenfrei sind.
Das wird dadurch erreicht, dass die Dachlasten
über ein Sprengwerk auf die Außenwände und
einige zentrale Stützen umgelagert werden.
Impressum
Offizielles Organ von Holzbau Deutschland
Bund Deutscher Zimmermeister
im Zentralverband des Deutschen
Baugewerbes e.V. (ZDB), Berlin
Verlag:
WEKA MEDIA GmbH & Co. KG
Römerstraße 4
86438 Kissing
Telefon +49 82 33.23-0
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Diese Anschrift gilt auch für folgende Personen und
Gesellschaften, sofern nicht anderslautend:
Herausgeber:
WEKA MEDIA GmbH & Co. KG
Geschäftsführer:
Stephan Behrens ı Michael Bruns ı Werner Pehland
Verlagsleiter Zeitschriften Bauhandwerk:
Christoph Maria Dauner
Chefredakteur:
Dipl.-Betriebsw. (FH) Christoph M. Dauner (cm) (verantw.)
Christoph.Dauner@weka.de
Redaktion:
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