Hoch, höher, Holz
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Hoch, höher, Holz
11.2013 November ISSN 0944-5749 12,80 =C Unternehmermagazin für Holzbau und Ausbau Brandversuch Eine heiße Show Betriebsführung Schluss mit Hamsterrad Wohnhaus Leverkusen spielt Holz Mehrgeschosser Hoch, höher, Holz Organ von SYSTEM Ein System funktioniert nur dann, wenn alle Komponenten optimal aufeinander abgestimmt sind. www.bauder.de ANBIETER Mit einer perfekt abgestimmten Produktpalette bietet Europas führender Hersteller von Dachsystemen zu jedem Dach den passenden Systemaufbau. Für sicher abgedichtete und gedämmte Dächer bei jeder Nutzung – von der Begrünung bis hin zur Energiegewinnung. Editorial Christoph Maria Dauner, Chefredakteur mikado Gefällt mir Nein, bisher habe ich nicht versucht, Flash zu emulieren. Sonst hätte ich es doch gepostet. Aber immerhin weiß ich, dass die Tags im mikado-online-Template völlig unproblematisch adaptiert werden können. Ob das positive SEO-Konsequenzen für den Page-Rank hat, kann ich hingegen schon wieder nicht mehr so gut einstufen. IT-Kauderwelsch hin, Social-MediaHype her: Ohne Informationen aus dem Internet kann ich mir das Leben beruflich und privat nicht mehr vorstellen. Geht es Ihnen genauso? Worauf legen Sie bei Herstellerinformationen besonderen Wert? Welches Unternehmen der Holzbaubranche löst diese Aufgabe aus Ihrer Sicht besonders gut? Wir präsentieren Ihnen in dem beiliegenden Booklet 62 Firmen, die sich intensiv mit den Bedürfnissen der Zimmerer und Holzbauer auseinandergesetzt haben. Alles Kandidaten für den mikado-web-award 2013, die maßgeschneiderte Auftritte in der Branche lanciert haben. Schauen Sie sich diese Auftritte einfach an, finden Sie Ihren persönlichen Favoriten und stimmen Sie für ihn. Neben vielen interessanten Fachinfos erhalten Sie die Chance, ein brandneues iPhone 5s oder eines von zwei topaktuellen iPad mini zu gewinnen. Die Idee, beim mikado-web-award 2013 Ihren Status auf „Gewinner“ zu ändern, gefällt Ihnen? Dann posten, whats appen oder twittern Sie es doch direkt Ihren Kollegen! Ihr www.mikado-online.de 3 Mehrgeschosser: Holzbau ist unschlagbar Mit Holz kann es richtig nach oben gehen. Das beweisen die Architekten Kaden und Klingbeil ein weiteres Mal mit ihrem Siebengeschosser „c13“ in Berlin. In der Gebäudeklasse 5 nehmen sie die brandschutztechnischen Hürden durch Beplankung mit Gipsfaserplatten und setzen auf den Verbund mit Stahl und Beton. Seite 12 MIKADO KADEN KLINGBEIL ARCHITEKTEN mikado 11.2013 Inhalt Holz brennt kontrolliert Wie lange halten Holzhäuser einem Feuer stand? Diese Frage stellte Zimmerer Berthold Ott und startete einen Brandversuch mit zwei Holzbau-Modellen. Die Holzhäuser hielten sich gut. Ott interessierte auch der Vergleich mit einem Ziegelhaus. Doch das durfte er aus Sicherheitsgründen nicht anzünden. Seite 66 Thema des Monats: Mehrgeschossiger Holzbau Management 12 |Städtebau Fehlt der Platz in der Breite, bleibt oft nur die Höhe. So auch beim Siebengeschosser c13 in Berlin. Wiederholungstäter Kaden und Klingbeil haben wieder zugeschlagen – mit Holz natürlich. 42 |Lebensführung Kampf dem Burnout: Ralph Goldschmidt, Redner und Coach, zeigt anhand von sieben Bereichen den gesunden Mix aus Karriere, Liebe und Lebensart. 22 |Baukastensystem Die „Mobi-Sku:l“ ist eine mobile Ersatzschule, die während der Sanierung des Schulgebäudes als Temporärbau genutzt wird. Das Baukastensystem lässt sich auch als Bürobau, Ausstellungsraum oder Kindergarten einsetzen. 30 |Wohnsiedlung In der Wohnanlage Grünmatt in Zürich sind 155 Wohnungen in 13 Häuserreihen untergebracht. Vier davon sind viergeschossig und neun Gebäude dreigeschossig. 46 | Büro kompakt Büroorganisation: Expertin Barbara Schaile verrät nützliche Tipps für eine effiziente Büroarbeit. Fortbildung 47 | 19. Internationales Holzbau-Forum (IHF) „Aus der Praxis – für die Praxis“ – so präsentiert sich vom 4. bis 6. Dezember 2013 die diesjährige Top-Veranstaltung der Holzbaubranche in Garmisch-Partenkirchen. Architektur Sanierung und Ausbau 38 |Dachstuhl Mächtige Balken und feinste Stuckverzierungen in nur 3 cm Abstand – die Restaurierung des Dachstuhls auf Schloss Salem am Bodensee glich einem Balanceakt. 4 mikado 11.2013 48 |Passivhaus Kontrast in schwebender Form: Architektin Katharina Hellmann konzipierte das Einfamilienhaus in Leverkusen als Passivhaus. Das Erdgeschoss setzt sich vom Untergeschoss ab: Als „schwebender“ Riegel sitzt das Geschoss auf dem unteren. mikado-web-award 2013 Wählen Sie die beste Website im Holzbau! Die Gewinner-Site erhält den mikado-web-award und unter den Abstimmenden verlosen EINER.ALLES.SAUBER. und mikado drei tolle Preise. Seite 6 Titel: Kaden Klingbeil Architekten; mikado; Alex Kalashnikov, iStockphoto; Katharina Hellmann Ein Magazin der WEKA MEDIA GmbH & Co. KG Zimmermeisterdach 60 |Anschlusshülse Wirtschaftliches und funktionssicheres Zubehör gehört zu praxisgerechten Systemlösungen. Bei einer Dachsanierung zeigen Dampfsperrbahn, Anschlusshülse und Sanilüfter, was sie draufhaben. Holzwelten 66 |Brandversuch Ein Zimmerer will es genau wissen: Im Brandversuch testet Berthold Ott Holzhäuser. Und die halten sich sehr gut. Ausgezeichnet! Im März 2012 erhielt die Knauf Insulation ZwischensparrenDämmrolle UNIFIT TI 135 U zum zweiten Mal in Folge die Bestnote „sehr gut“ von ÖKO-TEST*– als einziger MineralwolleDämmstoff im Test. Bereits im Jahr 2009 wurde das Produkt mit dem formaldehydfreien Bindemittel ECOSE® Technology mit der Spitzennote bewertet. www.knaufinsulation.de Rubriken 3 |Editorial 47 | Verband aktuell 54 |Produkte 56 |Inserenten 58 |Branchenführer 64 |Unternehmen 70 |Vorschau/Impressum * „Sehr gut“ in der ÖKO-TEST Ausgabe 10/2009 und in der Ausgabe 3/2012 des ÖKO–TEST Ratgebers Bauen, Wohnen & Renovieren. CF9M>AFKMD9LAGF EAF=J9DOGDD=%<EEKLG>>= www.mikado-online.de Per Homepage PI X ED EN .C O Das iPhone 5s – Nach vorne denken Das iPhone 5s kommt im Aluminiumgehäuse – elegant aus Metall und Glas. Der mikado-Gewinner darf sich seine iPhone-Wunschfarbe auswählen: Gold, Silber oder Spacegrau. M Das iPad mini – Bis ins Kleinste ein iPad Das iPad mini ist durch und durch ein iPad, nur kleiner: tolles Display, leistungsstarker A5-Chip, HD-Kamera, 1080p-HD-Videoaufnahme, ultraschnelle mobile Daten und neues Design. Der Beste, bitte! Drei tolle Gewinne beim mikado-web-award 2013: Ein iPhone 5s 16 GB und zweimal ein iPad mini verlosen mikado und das „Franchise-Netzwerk“ Eigenheim-Modernisierung EINER.ALLES.SAUBER. Auf geht‘s zum Gewinn! H eute sind sie alle drin. Ein WebAuftritt ist die digitale Eintrittskarte in die Welt von Unternehmen. Auch auf Facebook, Twitter & Co. sind inzwischen viele Firmen vertreten und informieren ihre Kunden. Welches Unternehmen löst die Herausforderungen im weltweiten Netz besonders gut? Worauf legen Zimmerer besonderen Wert? mikado hat für Sie im beiliegenden Heft (Booklet) Internetseiten aus der Holzbaubranche zusammengestellt, die diese Aufgaben gemeistert haben. Schauen Sie sich die Kandidaten an und wählen Sie Ihren Favoriten. Die Internetseite mit den meisten Stimmen erhält von der Redaktion den mikado-web-award 2013. 6 Die Wahl läuft so: ▸▸ Unter allen Homepages, die wir Ihnen im beiliegenden Heft vorstellen, finden Sie Ihren persönlichen Favoriten ▸▸ Sie senden Ihre Entscheidung an die Redaktion ▸▸ Die Homepage mit den meisten Stimmen gewinnt den mikadoweb-award 2013 ▸▸ Jeder Einsender, der den mikadoweb-award-Gewinner gewählt hat, kann gewinnen Und damit Sie auch unterwegs immer bestens verlinkt sind, verlosen mikado und das „FranchiseNetzwerk“ EINER.ALLES.SAUBER. dieses Jahr drei tolle Geräte, mit denen Sie das Internet stets dabeihaben: mikado 11.2013 Zu gewinnen gibt es ein iPhone 5s mit 16 GB und zweimal ein iPad mini. Wichtig: Jeder Teilnehmer kann nur EINE Homepage vorschlagen. Beurteilen Sie die Webauftritte nach den Kriterien Design, Nutzen, Inhalt und Übersichtlichkeit. Abstimmen können Sie im Internet unter www.mikado-online.de. Bei der Aktion kann jeder mitmachen und tolle Preise gewinnen – bis auf alle Mitarbeiter der WEKA MEDIA GmbH & Co. KG und des „FranchiseNetzwerks“ Eigenheim-Modernisierung EINER.ALLES.SAUBER. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Der Teilnahmeschluss für das Voting ist Dienstag, 31. Dezember 2013. ▪ gewinnen! PIXEDEN.COM Der Sponsor Im „Franchise-Netzwerk“ Eigenheim-Modernisierung EINER.ALLES.SAUBER. haben sich bisher 93 Betriebe aus ganz Deutschland zusammengeschlossen. Die Betriebe arbeiten in geschützten Gebieten und konzentrieren sich auf die schlüsselfertige Eigenheimmodernisierung aus einer Hand. Mit ihrer Leistung sprechen sie zahlungskräftige Eigenheimbesitzer an, die ihre vorwiegend 20 bis 40 Jahre alten Häuser umbauen, vergrößern und verschönern wollen. 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Die Preise: Der mobilste Dreier des Jahres 2013 mikado und die Leistungsgemeinschaft Eigenheim-Modernisierung EINER.ALLES.SAUBER. verlosen 1 × ein iPhone 5s 16 GB und zweimal ein iPad mini 16 GB WiFi + Cellular mit A5-Chip, FaceTime-HD-Kamera, 1080p-HD-Videoaufnahme und Betriebssystem iOS 7. www.apple.de Anklicken Abstimmen Gewinnen www.mikado-online.de www.mikadoeinkaufsfuehrer.de Mit freundlicher Unterstützung von www.mikado-online.de 7 kurz & bündig mikado-Interview „SEPA-Umstellung: Viele Handwerker sind noch nicht vorbereitet.“ Am 1. Februar 2014 wird der europäische Zahlungsverkehr auf SEPA umgestellt. Viele deutsche Unternehmen haben sich noch nicht mit der Thematik befasst. mikado hat sich mit Jürgen Hübschmann, einem SEPA-Experten der Sparkasse Münsterland Ost, über die „heiße Phase“ der Umstellung unterhalten. mikado: Herr Hübschmann, was bedeutet eigentlich das Kürzel SEPA und was wird sich zum 1. Februar 2014 für die Unternehmen ändern? Jürgen Hübschmann: SEPA bedeutet „Single Euro Payments Area“ – ein einheitlicher Euro-Zahlungsraum für Überweisungen, Lastschriften und Kartenzahlungen, an dem 33 Länder teilnehmen. Damit schließt sich ein Kreis: Nach der Euro-Einführung 2002 wird nun auch der Zahlungsverkehr einheitlich abgewickelt. Die gute Nachricht für die deutschen Unternehmen ist, dass wir unsere Überweisungen und Lastschriften behalten. Aber sie müssen angepasst werden – was durchaus mit Aufwand für die Betriebe verbunden ist. Bankleitzahl und Kontonummer werden dabei durch die 22-stellige IBAN-Nummer ersetzt, die sich in der Presse aufgrund ihrer Länge bereits als „IBAN die Schreckliche“ einen Namen gemacht hat. Was verbirgt sich hinter dieser Zahl? IBAN ist die einheitliche Kontonummer für den europäischen Zahlungsverkehr. Die ist zwar in der Tat recht lang, aber ansonsten eigentlich gar nicht schrecklich: Denn sie setzt sich aus der Laut Bundesbank haben von rund vier Millionen Unternehmen in Deutschland erst 900 000 die sogenannte Gläubiger-ID beantragt, die für den SEPA-Lastschriftverkehr zwingend vorgeschrieben ist. Warum tun sich die Deutschen so schwer mit der Umstellung, während in der EU schon jetzt über 50 Prozent des Zahlungsverkehrs mit SEPA abgewickelt wird? Die deutschen Kunden tun sich schwer, weil sie – im Gegensatz zu vielen anderen Ländern – im Bankverkehr seit Langem ausgefeilte Abläufe haben, die hundertprozentig funktionieren. Das und kommt dann schon am nächsten Tag per E-Mail. Was muss ein Handwerksbetrieb, der sich bis dato noch gar nicht mit der SEPA-Umstellung beschäftigt hat, jetzt in die Wege leiten? Wenn der Betrieb heute schon Forderungen per Lastschrift einzieht, dann sollte er als Erstes eine Gläubiger-ID beantragen und als Nächstes mit der Hausbank eine Vereinbarung über den Einzug von SEPA-Lastschriften abschließen. Dann muss die eigene Software gecheckt werden: Ist sie SEPA-fähig? Ein weiterer wich- „Wer nicht auf SEPA umstellt, dem kann im Februar nächsten Jahres ein Liquiditätsengpass drohen.“ deutschen Kennung DE, einer zweistelligen Prüfziffer, der alten Kontonummer und der alten Bankleitzahl zusammen. Die Prüfziffer sorgt dafür, dass eventuelle Zahlendreher nicht mehr zu falschen Überweisungen führen können. gibt man natürlich nicht so gerne auf. Aber wir merken seit ein paar Wochen: Es kommt nun richtig Bewegung rein, zumal die Beantragung der Gläubiger-ID auch ein sehr unbürokratischer Akt ist: Die wird einfach im Internet beantragt tiger Punkt: SEPA-Lastschriften gibt es nicht mehr als Beleg, sodass sich die Umstellung auf Online-Banking empfiehlt. Wegen der Gehaltszahlungen sollte der Unternehmer seinen Steuerberater ansprechen. Und zum Schluss muss natürlich auch z.B. auf Ge- Baumwelten Häuser in Bäumen N ALASDAIR JARDINE icht nur Kindern gefällt es in den Bäumen. Das weiß auch Baumraum-Architekt Andreas Wenning, der in Bäume Häuser baut: wie das Modell Djuren, das in der niedersächsischen Gemeinde Groß Ippener bei Bremen steht. Dabei werden die Lasten des Baumhauses sowohl über die Bäume als auch über Stützen sicher abgetragen. Verspielt ist das Haus in seiner gerundeten Form. Ausführlich beschrieben sind dieses und weitere Baumhäuser sowie Baumhaushotels im Buch „Baumhäuser – Neue Architektur in den Bäumen“ von Wenning. 8 www.baumraum.de → galerie → baumhäuser deutschland → baumhaus djuren mikado 11.2013 kurz & bündig schäftsbriefen die Kombination Kontonummer/BLZ gegen IBAN/ BIC getauscht werden. Stichwort Software: Welche Umstellungen kommen hier auf die Betriebe zu? Das wird für die meisten Handwerker kein Problem sein: Die Sparkassen und fast alle anderen großen Banken bieten eine eigene Software für den Zahlungsverkehr an, für die es die entsprechenden SEPA-Updates gibt. Bei einer individuellen Software sollte man jedoch schnell den Anbieter kontaktieren, denn diese Unternehmen sind wegen der Umstellung derzeit stark ausgelastet. Welche Konsequenzen drohen einem Betrieb, der die Umstellung ignoriert? Wenn Lastschriften eingezogen werden, droht ein Liquiditätsengpass, denn die alten Lastschriften werden ab dem 1. Februar 2014 nicht mehr funktionieren. Und wenn die Software nicht SEPA-fähig ist, dann kann der Betrieb seine Rechnungen nicht mehr bezahlen. ▴▴Jürgen Hübschmann ist SEPA-Experte bei der Sparkasse Münsterland-Ost Welchen Nutzen haben die Handwerker eigentlich von SEPA? Für alle, die ausschließlich mit deutschen Geschäftspartnern arbeiten, ist der Nutzen überschaubar. Anders sieht es jedoch bei Betrieben in grenznahen Regionen aus oder wenn Material aus dem Ausland bezogen wird: Der einheitliche Zahlungsverkehr vereinfacht hier die Abläufe erheblich, sorgt für Sicherheit und ist zudem deutlich günstiger als alte Auslandsüberweisungen. Herr Hübschmann, vielen Dank für das Gespräch. Frage des Monats Am 1. Februar 2014 wird der europäische Zahlungsverkehr auf SEPA umgestellt. Sind Sie vorbereitet? A)Ja, von mir aus kann es losgehen. B)In meinem Betrieb laufen noch die Vorbereitungen. Edler Look im Drüberstreichen! Mit ADLER Lignovit Platin erzielen Sie auf Holzfassaden einfach im Drüberstreichen spektakuläre Effekte. Spezialpigmente schaffen metallisch schimmernde Farbtöne und erhöhen durch die stärkere Reflexion des UV-Lichts obendrein die Schutzwirkung. Besonders im modernen Holzbau lassen sich damit völlig neue Akzente setzen: Vom edlen Quarzgrau bis hin zum futuristischen Lapisblau können mit dem ADLER Promix-System eine Vielfalt an Farben abgetönt werden. Die bewährte Lignovit-Technologie gewährleistet zudem einfachste Anwendung, Atmungsaktivität und extrem gute Wetterbeständigkeit. Nähere Informationen: richard.moelk@adler-lacke.com Tel. +43/(0)5242/6922-384 www.adler-lacke.com C)Dazu muss ich erst noch mit meiner Bank sprechen. Gehen Sie zum Abstimmen bitte ins Internet auf: www.mikado-online.de Die Auswertung zu jeder Frage des Monats finden Sie online unter: www.mikado-online.de → Frage des Monats www.mikado-online.de 9 ZIMMEREI GREINWALD kurz & bündig Tierpark Gestatten, Giraffe Ü Steuerbonus Für Dachgauben gibt’s nichts Z immerer können im Kundengespräch damit werben, dass der private Auftraggeber die Handwerkerleistung steuerlich absetzen kann. Diese Ermäßigung gilt bei Renovierungs-, Erhaltungs- und Modernisierungsmaßnahmen, jedoch nur für die Lohnkosten. Sie beträgt jährlich 20 % der Lohnkos- ten, maximal 1200 Euro. Allerdings gilt das nicht für den nachträglichen Einbau einer Dachgaube. Die Richter beurteilten den konkreten Fall als Neubaumaßnahme, die steuerlich nicht gefördert wird. Darunter fallen alle Handwerkerleistungen, die zu einer Wohnflächenerweiterung führen.www.deubner-verlag.de ber ein neues Zuhause freuen sich im Münchner Tierpark Hellabrunn der Giraffenbulle Togo (22), seine Herzensdame Kabonga (19) und ihr jüngster Nachwuchs, der zwei Monate alte Sohn Naledi. Für den Neubau mussten die Architekten von „dan pearlman“ den Baumbestand im Isar-Schutzgebiet unangetastet lassen. Sie planten um die Bäume herum. Die ausführende Zimmerei Greinwald verbaute für das Giraffenhaus mit 770 m² Fläche 4500 laufende Meter Lärchenholzlamellen und 25 000 Edelstahlschrauben. Prägend sind auch große Glasfassaden und ein transparentes Dach. www.danpearlman.com → Zoo München – Giraffenhaus Geschäftslage Kühle Aussichten P ositiv verläuft die Geschäftslage im deutschen Bauhauptgewerbe seit Juni 2013 (+7 %). Das bestätigt auch die jüngste Umfrage des Imu-Institutes vom September. Die Auftragsreichweite ist ebenfalls weiterhin gut, lässt aber gegenüber dem Hoch im Mai und Juni langsam etwas nach. Dass Herbst und Winter vor der Tür stehen, zeigen jedoch die Erwartungen für die Bautätigkeit sowie vor allem die Aussichten für die Geschäftslage in den nächsten sechs Monaten.www.imu-institut.de Trickfilm Mal mir mein Holzhaus W arum ein Holzhaus? Warum eigentlich nicht, könnte man auch fragen. Spielerisch beantworten zwei Animationsfilme Fragen rund um den Holzbau. Die beiden Streifen erschienen im Original in Dänisch und stammen von der Holzinitiative trae.dk. Vor Kurzem nun haben der Schweizerische Verband für geprüfte Qualitätshäuser VGQ und die CO2Bank die deutschen Versionen der Filme realisiert. Dabei erfährt der Zuschauer, dass Holz nicht nur erdbebensicher ist, sondern sich auch zu Brücken, Hochhäusern, Einfamilienhäusern und Möbeln bis hin zu Holzspielwaren verbauen lässt. Und dass Holz dabei das Klima schützt. Also, Film ab: „Warum ein Holzhaus?“ und „Holz ist einfach genial!“ www.vgq.ch ı www.co2-bank.de 10 mikado 11.2013 kurz & bündig Gewinnspiel Deutschland wird heller … letzte Gewinnchance! L Region Deutschlands. Der Meisterschule aus der Region mit den meisten Einsendungen – wo die meisten Fenster eingebaut wurden – spendiert Velux eine Party, bis es wieder hell wird. Die neue Velux-Fenstergeneration zeichnet sich durch eine bis zu 10 Prozent größere Scheibenfläche aus. So bringt nicht nur ein neues Fenster mehr Licht, sondern auch der Ersatz eines alten Fensters in gleicher Größe. Zudem profitieren Bauherren beim Komplettaustausch – in- klusive Innenverkleidung – vom größeren Lichteinfall(-swinkel), da die Anschlüsse innen nun senkrecht (unten) bzw. waagerecht (oben) ausgeführt werden. Also weiter mitmachen, Kollegen motivieren und feiern: Einfach ein Foto von sich und dem einem neu eingebauten Velux-Dachfenster auf www.velux.de/heller hochladen oder per E-Mail an heller@ velux.com schicken (unbedingt Namen und Adresse angeben). Weitere Informa tionen gibt’s unter www.velux.de/heller. VELUX DEUTSCHLAND GMBH etzte Gewinnchance auf ein HandballWochenende und eine Meisterschulen-Party für die „hellste“ Region! Die Aktion „Wir machen Deutschland heller“ geht in die letzte Runde: Noch bis 30. November 2013 können Dachhandwerker, die neue Velux-Dachfenster mit der größeren Scheibenfläche für mehr Tageslicht einbauen, ein unvergessliches Handball-Wochenende gewinnen. Und aufgrund der tollen Resonanz setzt Velux noch einen drauf und sucht die hellste ▴▴Diese Herren zeigen, wie einfach es geht: Foto vom Dachfenster-Einbau einsenden und die Gewinnchance auf ein unvergessliches HandballWochenende oder eine Meisterschulen-Party erhöhen natur in architektur Neben allen wichtigen Massivholzprodukten für den modernen Holzbau bietet binderholz ingenieurmäßige Lösungen, CNC Abbund und technische Beratung. Brettsperrholz BBS · Brettschichtholz · Massivholzplatten · Schnittholz · Profilholz · MDF · Biobrennstoffe www.binderholz.com Thema des Monats Mehrgeschossiger Holzbau P 1 Städtebau Hoch die Lücke Fehlt für einen Bau der Platz in der Breite, bleibt oft nur die Höhe. So auch beim Siebengeschosser c13 in Berlin. Wiederholungstäter Architekt Tom Kaden hat wieder zugeschlagen – mit Holz natürlich. 12 mikado 11.2013 Projekt 1 Lückenschluss Städtebau: Hoch die Lücke 12 Interview: Give me 20 16 Brandschutz: Gips contra Feuer 18 Steckbrief19 Fazit: Holzbau ist unschlagbar 21 So wird er aussehen, wenn er bald fertig ist: der Siebengeschosser c13 in Berlin www.mikado-online.de 13 BILD: KADEN KLINGBEIL ARCHITEKTEN Baulücken sind in Städten oft schmal. Daher heißt es in die Höhe bauen. Aber bitte mit Holz – wie beim Siebengeschosser. Thema des Monats Mehrgeschossiger Holzbau FERMACELL P 1 B auen in Großstädten? Ja klar! Nur wo? Auf die zweite Frage haben die Architekten Kaden und Klingbeil in Berlin die Antwort gefunden. Ihre Spezialität sind Baulücken. Dort hinein lassen sie dann schmale, hohe Häuser bauen. Holz hat sich dabei als leichter Baustoff mit einem hohen Maß an Vorfertigung bewährt. Für Aufsehen sorgten die beiden Planer bereits 2008: Da realisierten sie mit dem Projekt e3 Deutschlands erstes Wohnhaus mit einem 22 m hohen Tragwerk komplett aus Holz. Der Siebengeschosser e3 steht für Esmachstraße 3, die Adresse des Mehrgeschossers. Und nun also der Nachfolger mit ebenso sieben Geschossen, c13. Das noch nicht ganz ▴▴Die moderne, weiße Putzfassade hebt sich ab vom Klinker der Nachbargebäude fertige Gebäude in der Christburger Straße 13 im Stadtteil Prenzlauer Berg wird ein Familien-, Bildungsund Gesundheitszentrum beherbergen. Bauherr ist die Stiftung für christliche Bildung, Werte und Lebensweise. Die weiße Fassade sticht dabei hervor zwischen den klassischen Klinkerfassaden der Nachbargebäude. Noch dazu ragen auf jeder Geschossebene verglaste Loggien heraus, die miteinander verbunden sind. Ein Effekt, der ebenso hohe Anforderungen an den Holzbau-Statiker stellte wie die zum Innenhof hin scheinbar wahllos gesetzten Fenster- und Türöffnungen, die jedoch genau mit dem Aussteifungskonzept abgestimmt werden mussten. Wichtig für den Bau war die ökologische Karte. So verzichteten die Planer auf den Einsatz von chemischem Holzschutz und Dampfsperren aus Kunststoff. Das Gebäude erfüllt den Standard eines KfW-Effizienzhauses 40. Alle Fenster sind mit Zweischeiben-Isolierverglasung (U-Wert: 1,1 W/(m²K)) ausgestattet. Weiter wird kontrolliert be- und entlüftet. Fußbodenheizungen verteilen überall die Wärme, die ein Gasbrennwertkessel erzeugt. Für Planer und Architekten Dachfenster, die für sich sprechen! * In vielen, spannenden Objekten im Wohn- und Gewerbebau zeigen FAKRO Dachfenster, was in ihnen steckt. Zum Beispiel der für Dachfenster beste Uw-Wert von 0,58 W/m K 2 für das energiesparende Schwingfenster FTT U8 Thermo inkl. 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Diesbezüglich haben wir in Berlin in der Gebäudeklasse 5 aber überhaupt keine Probleme mehr. Trotzdem haben wir uns wie schon bei e3 extern ▸ Tom Kaden von den Berliner Architekten Kaden und Klingbeil kennt sich aus mit Mehrgeschossern Tragwerksplaner aus dem Büro Pirmin Jung denken brandschutztechnisch mit. Im Team werden dann die einzelnen Bausteine zusammengesetzt. Jedes Projekt ist also das Ergebnis eines kleinen Netzwerkes und das Resultat dieser Arbeit. „Das Brandschutzkonzept ist immer wieder das Ergebnis eines kleinen Netzwerkes.“ jektes: Christburger Straße 13. Aber die kurze griffige Formel merken sich die Leute einfach besser. Im Lückenschluss kennen Sie sich ja schon bestens aus: Vor fünf Jahren war Ihr Mehrgeschosser e3 in Berlin ein Meilenstein im Holzbau. Hat diese Erfahrung die Arbeit an c13 erleichtert? prüfen lassen. So sind wir von Beginn des Projektes an auf der sicheren Seite. Brandschutz ist also immer auch Teamwork? Anders geht es gar nicht. Wir arbeiten seit dem Projekt e3 mit dem Büro Dehne Kruse Brandschutzingenieure zusammen. Auch die oft beteiligten In Berlin schließen immer mehr Neubauten die Baulücken. Macht Sie das auch ein bisschen traurig, weil damit der Platz für Holzbauprojekte wie den c13 weiter schwindet? Ja und nein. Es gibt in Berlin mittlerweile ganz wunderbare Projekte, die von Kollegen entwickelt und gebaut wurden – oft nicht im klassischen Eine besondere Herausforderung bedeuteten die vielen unterschiedlicher Nutzungseinheiten, nicht zuletzt im Hinblick auf den Brandschutz. Auf rund 2350 m² befinden sich ein Bistro, Säle für Begegnungen, die Mensa der benachbarten Schule, eine Kindertagesstätte, ein Familienzentrum, verschiedene Praxen, Büros, eine Wohngruppe für mobile Senioren (ohne Pflegebedarf) und Wohnungen. Der Bauherr sieht den „Kerngedanken des Entwurfs im Prinzip der kurzen Wege“. In Städten punktet der Holzbau durch Vorfertigung und kurze Bauzeiten. Wie aber steht das Bauamt zu Mehrgeschossern? Bei c13 liegt der Fußboden des obersten Geschosses im Vorderhaus 19,5 m über Geländeniveau, im Hinterhaus 13,2 m. Das bedeutet Gebäudeklasse 5, Sonderbau. Konsequenz: Es sind nur Konstruktionen zulässig, bei denen tragende und aussteifende Wände sowie Stützen eine Feuerbeständigkeit von F90 vorweisen können. 90 Minuten also müssen die Bauteile einen Brand aushalten. In wesentlichen Teilen müssen sie aus nichtbrennbaren Baustoffen (Baustoffklasse A) bestehen. Die Berliner Bauordnung sieht den mehrgeschossigen Holzbau zwar grundsätzlich vor, jedoch nur bis zur 16 mikado 11.2013 Investorendiktat. Leider dominierte bei der Mehrzahl der Lückenschließungen aber doch die Erwartung an die Rendite, will sagen: Der Finanzsenator übernahm die Stadtplanung in der Hauptstadt. Das macht dann nicht traurig, sondern eher wütend! In Flensburg planen Sie eines der höchsten Holzhäuser der Welt: Es soll das 32,17 Meter hohe Forté in Melbourne noch übertreffen. Ist irgendwann die Grenze erreicht oder wird es immer noch höher gehen? Wir wollen in diesem Rennen „Höher, Schneller, Weiter“ nicht mitbieten. In Flensburg planen wir unter anderem auch einen Elfgeschosser. Und wie hoch es im Holzbau gehen kann? Aktuell halten wir Überlegungen von 15 bis 20 Stockwerken für sinnvoll. Gebäudeklasse 4. Erleichterungen sind aber möglich bei einem Gebäude besonderer Art oder Nutzung, was bei c13 zutrifft. Den Brandschutznachweis führte das Sachverständigenbüro Dehne, Kruse Brandschutzingenieure GmbH & Co. KG. Für die Zulassung der Holzbauweise waren entscheidend: die Zugänglichkeit für die Feuerwehr bzw. die Sicherstellung der Löschwasserversorgung, ein für jede Nutzungseinheit individuell erstellter Flucht- und Rettungsplan, anlagentechnische Vorkehrungen sowie die Ausführung von Bauteilanschlüssen und die Brandschutzbekleidung der Holzbauteile. Thema des Monats Mehrgeschossiger Holzbau Querschnitt KADEN KLINGBEIL ARCHITEKTEN Feuerbeständig in F90, sind tragende und aussteifende Holzwände nur in Kombination mit einer allseitigen Brandschutzbekleidung aus nichtbrennbaren Stoffen zulässig. Bei c13 kamen hierfür Gipsfaser-Platten der Firma Fermacell zum Einsatz. Je nach Konstruktion gewährleisten sie einen Brandschutz bis zu F120. Den Sachverständigen zufolge bietet eine solche Lösung dieselbe Sicherheit wie die Massiv- oder Stahlleichtbauweise. Bei gleicher Bekleidung sehen die Gutachter die Holzbauteile sogar im Vorteil gegenüber der Stahlbauweise, da sie sich im Brandfall deutlich geringer thermisch ausdehnen und so den Durchgang von Rauchund Brandgasen im Anschlussbereich wirkungsvoller behindern. Gleichzeitig erfüllen die Gipsfaser-Platten auch die Anforderungen an die statische Aussteifung. ▪ Passen immer und überall: Die Roto Renovierungsfenster Passt immer und überall durch individuelle Fertigung nach Maß Schneller Einbau dank umfassender Vormontage ab Werk Durch variable Einstellmöglichkeiten auch nachträglich an jede Einbausituation anpassbar Lieferung in nur 8 Arbeitstagen www.roto-frank.com P 1 Brandschutz Gips contra Feuer Eine neue Fassade bringt c13 der Straßenseite. Hier noch im Gerüst, glänzt sie fertig in modernem Weiß 18 mikado 11.2013 BERND BORCHARDT Das Kleid macht den Brandschutz: Beim Siebengeschosser in Berlin wurde Holz mit Gipsfaserplatten „angezogen“. Außerdem setzten die Planer in den Treppenhäusern Beton und Stahl ein. Steckbrief Thema des Monats Mehrgeschossiger Holzbau Projekt: c13, Siebengeschosser in Berlin Bauweise: ▸▸ Holztafelbauweise, (Hinterhaus) ▸▸ Massivholzbauweise (Vorderhaus) Bauzeit: Mai 2011 bis Dezember 2013 Energiestandard: KfW-Effizienzhaus 40 Nutzfläche: OA.SYS BAUT GMBH ◂◂Blick von oben auf die Baustelle, die wenig Platz bot. Daher musste die Logistik passen 3295 m² (mit Keller) Bruttogrundfläche: 3682 m² (mit Keller) Gebäudevolumen: 11 600 m³ Baukosten: 6,5 Mio. Euro veranschlagt Bauherr: H olz auf Beton: Mit dieser Mischung planten die Architekten Tom Kaden und Tom Klingbeil das Projekt c13. So steht der lange, relativ schmale Gebäudekomplex (47,3 m × 13 m) auf einem massiven Untergeschoss samt Tiefgarage aus Beton. Das Haus ist unterschiedlich hoch: Sieben Geschosse mit tragenden Wänden in Massivholzbauweise sind es vorne, das Hinterhaus in Holztafelbauweise bringt es auf fünf Geschosse. Wie es zu der Kombination der Holzbauweisen kam? „Wir wollten in einem unserer Projekte erstmals Massivholz einsetzen“, erklärt Architekt Tom Kaden. Weil das aber teurer kam als Holztafelbau, setzten die Planer für das Hinterhaus auf die günstigere Variante. In Metallständerbauweise sind außerdem alle nichttragenden Wände ausgeführt. Weiter wurden HolzbetonverbundDecken eingesetzt. Holz spielt auch bei den Stützen die Hauptrolle. Nur vereinzelt wurden sie in Stahlbetonbauweise erstellt (Erdgeschoss und teilweise 1. Obergeschoss). Alle Hauptstützen ab dem 2. Obergeschoss hingegen sind brandschutztechnisch verkleidete Holzwerkstoffstützen (360 × 360 mm) aus Brettschichtholz und Funierschichtholz. An die vorgefertigten Holzstützen montierten die Verarbeiter auf der Baustelle die Brandschutzbekleidung. Einige der Stützen sind für Lasten bis zu 270 Tonnen ausgelegt. Die tragenden Außenwandkonstruktionen aus Holz wurden mit Stiftung für christliche Bildung, Werte und Lebensweise Architekt/Bauleitung: Kaden Klingbeil Architekten D-10407 Berlin www.kaden-klingbeil.de Statik und Werkplanung (Holzbau): PIRMIN JUNG Ingenieure für Holzbau AG CH-6026 Rain www.pirminjung.ch Holzbau: oa.sys baut GmbH, A-6861 Alberschwende www.oa-sys.com Brandschutz: Dehne, Kruse Brandschutz ingenieure GmbH & Co. KG D-38518 Gifhorn www.kd-brandschutz.de Längsschnitt Treppen stehen abgekoppelt www.mikado-online.de KADEN KLINGBEIL ARCHITEKTEN Zwei Treppen führen ins Gebäude. Sie stehen abgekoppelt neben dem Hauptgebäude in einer Durchfahrt. Betoniert wurden dabei die vordere Treppe sowie der Aufzugsschacht, die hintere Treppe hingegen ist aus Stahl. Beide Treppenanlagen sind durch Übergänge aus Stahlbeton mit dem Gebäude verbunden. Für Tageslicht im Bauwerk sorgen Innenhöfe und Lichthöfe. 19 Thema des Monats Mehrgeschossiger Holzbau nichtbrennbaren Baustoffen bekleidet, welche die Konstruktion für mindestens 60 Minuten vor Entzündung schützen. Raumseitig ist die Massivholzwand (d = 100 mm) des Vorderhauses, mit einer doppelten Lage Gipsfaser-Platten (2 × 18 mm) geschützt, direkt auf die Massivholzwand montiert. Nach außen wird die Kapselklasse K260 durch die Kombination von einlagig verarbeiteten, 12,5 mm dicken Platten mit 100 mm Steinwolledämmplatten (Schmelzpunkt mind. 1000 °C) und einem mineralischen Putz (10 mm) erreicht. Die tragende Holztafelwand des Hinterhauses ist innen durch zwei 18 mm dicke Gipsfaser-Platten und eine Mineralfaserdämmung (Schmelzpunkt mind. 1000 °C) im Wandhohlraum vor Entzündung geschützt. Nach außen wurde die Konstruktion mit einer Gipsfaserplatte (d = 18 mm), einer Steinwolledämmplatte (10 mm) sowie einem mineralischen Putz (10 mm) geschlossen. Außenwand Vorderhaus (Nordfassade/Straßenseite) OA.SYS BAUT GMBH OA.SYS BAUT GMBH ◂◂Die Wände kamen vorproduziert auf die Baustelle Beide Konstruktionen entsprechen der Feuerwiderstandsklasse F90-BA. Nach Bauordnung liegt eine Erleichterung vor. Denn laut Brandschutzgutachten ist durch die allseitige Kapselung weitgehend ausgeschlossen, dass sich die tragenden Holzelemente vor der 60. Minute entzünden. Wenn Holz indes nach einer Stunde zu brennen beginnt, bleibt die Tragfähigkeit noch 30 Minuten gewährleistet, sodass F90 erfüllt ist. Ebenso unwahrscheinlich ist, dass Außenwand Vorderhaus (Ostfassade) Wandaufbau Außenwand Vorderhaus (Nordfassade/Straßenseite): 18 mm Gipsfaserplatte 18 mm Gipsfaserplatte 100 mm Brettsperrholz- Dampfbremse 18 mm Gipsfaserplatte 140 mm Mineralwolle WLG 035 (Schmelzpunkt > 1000 °C) 10 mm mineralischer Putz 18 mm Gipsfaserplatte 18 mm Gipsfaserplatte 140 mm Brettsperrholz Dampfbremse 18 mm Gipsfaserplatte 100 mm Mineralwolle WLG 035 (Schmelzpunkt > 1000 °C) 10 mm mineralischer Putz 20 mikado 11.2013 KADEN KLINGBEIL ARCHITEKTEN Wandaufbau Außenwand Vorderhaus (Ostfassade): ◂◂Holz im Verbund mit Stahl: Hier sind die Stahlunterzüge zu sehen dicken Ortbetonschicht. Aus statischen Gründen sind hier Stahlträger erforderlich. Diese bekleideten die Handwerker vor Ort mit Brandschutzplatten. Der Feuerwiderstand beträgt 90 Minuten. In den Küchen kam von unten auf die Decken eine Brandschutzbekleidung der Kapselklasse K260 – analog zum Wandaufbau. Alle anderen Bereiche erhielten eine schwer entflammbare (B1), transparente Brandschutzbeschichtung. Sowohl die Massivholzwände des Vorderhauses als auch die Holztafelwände des Hinterhauses hat der Generalunternehmer, oa.sys baut GmbH aus Alberschwende in Voralberg, vorgefertigt, per Lkw zur Baustelle geliefert und dort montiert. Dabei kamen 3300 m² Gipsfaserplatten der Firma Fermacell und rund 600 m³ Holz zum Einsatz – eine Menge, die nach Angaben von oa.sysbaut-Geschäftsführer Siegfried Kohler in Österreich in rund 20 Minuten ▪ nachgewachsen ist. Projekt 1 Fazit Der Holzbau ist gerade in der Stadt unschlagbar. BERND BORCHARDT ein Brand von einer Nutzungseinheit in die Bauteile übergreift. Damit gilt die Konstruktion für mindestens 60 Minuten nach Brandbeginn als gleichwertig mit einer massiven Stahlbeton- oder Ziegelbauweise. Die Massivholzwand sowie die Mineralwolle (Schmelzpunkt > 1000 °C) in den Hohlräumen der Holztafeln verhindern zudem Hohlraumbrände. Die Holzbetonverbund-Decken bestehen aus 140 mm Brettschichtholz mit einer darüberliegenden, 100 mm FERMACELL ▸▸Holz auch sichtbar: Innen schaffen die Decken eine warme und helle Atmosphäre Mit Holz kann es richtig nach oben gehen. Das beweisen die Architekten Tom Kaden und Tom Klingbeil ein weiteres Mal mit ihrem Siebengeschosser c13 in Berlin. In der Gebäudeklasse 5 nehmen sie die brandschutztechnischen Hürden durch Beplankung mit Gipsfaserplatten und setzen auf den Verbund mit Stahl und Beton. Heraus kommt ein Bauwerk, das sich mit seiner weißen Fassade von der bestehenden Architektur abhebt. In der Hauptstadt punktet der Holzbau ein weiteres Mal mit kurzen Bauzeiten infolge der Vorfertigung. In der Stadt macht Holz vieles möglich, vom Lückenschluss bis zur Aufstockung. 21 Projekt 2 Temporäre Gebäude Modulares Baukastensystem überbrückt Sanierungszeiten. Projektbeschreibung: Am liebsten für immer 22 System: Baukasten mit 54-m²-Modulen 24 Bauphysik: Ausgeklügeltes System 28 Steckbrief28 Fazit: Eine mobile Antwort auf drängende Fragen Der Ersatzbau der Gesamtschule in Ober-Ramstadt wurde innerhalb der Sommerferien in sechs Wochen demontiert und am neuen Standort wieder aufgebaut – ebenfalls als dreigeschossiger Schulersatzbau 29 Baukastensystem Am liebsten für immer Die „Mobi-Sku:l“ ist eine mobile Ersatzschule, die während der Sanierung des Schulgebäudes zum Einsatz kommt. Das modulare System lässt sich aber auch für andere Zwecke nutzen, z.B. als Büro. WERK.UM-ARCHITEKTEN W enn Gebäude saniert werden – seien es Schulen, Universitäten oder Büros –, müssen die Nutzer meist in andere Gebäude umziehen. Häufig geht es dann in Ersatzbauten wie Stahlcontainer – und das für viele Monate. Hier ist es selten angenehm, zu arbeiten oder zu lernen. Die Architekten des Büros „werk. um“ zeigen mit ihren mobilen „MobiSpace“-Gebäuden in modularer Holzrahmenbauweise, dass es auch anders geht: Die „Mobi-Sku:l“ auf dem Gelände der zu sanierenden GeorgChristoph-Lichtenberg-Schule im hessischen Ober-Ramstadt war das erste temporär aufgebaute, dreigeschossige Gebäude dieser Art. Der Landkreis Darmstadt-Dieburg ließ das Schulhaus für 2 Mio. Euro bauen. Mit 24 Klassenräumen diente es zwei Jahre lang 768 Schülern (24 Klassen mit 32 Schülern) als Bleibe. Sie zogen nach der Sanierung des alten Gebäudes nur ungern wieder aus dem Holzbau aus. Denn sie fühlten sich darin so wohl, dass sie erklärten, keinen sanierten Altbau zu wollen, sondern lieber eine zweite „Mobi-Sku:l“. Die „Mobi-Sku:l“ in OberRamstadt wurde in den Sommerferien 2013 demontiert und in Weiterstadt wieder aufgebaut – ebenfalls als Schulersatzbau. Gleichermaßen begeistert ist der Fachbereich Biologie der TU Darmstadt von seinem ebenfalls dreigeschossigen Ersatzbau. Die Biologen nutzen ihr „Mobi-Office“ als Büro und für Seminare. Wie lange es hier stehen wird, ist noch offen. Die Baugenehmigung ist unbefristet. ▪ 23 Thema des Monats Mehrgeschossiger Holzbau P 2 System Baukasten mit 54-m²-Modulen Für das Baukastensystem der mobilen Gebäude wählte der Architekt die Holzrahmenbauweise. Die daraus zusammengesetzten Raummodule mit einer Fläche von 54 m² können beliebig addiert und bis zu drei Geschosse hoch gestapelt werden. A 2,65 m. Zwischen den 20 cm × 20 cm KVH-Pfosten der Holzrahmenkonstruktion dämmt 20 cm Zellulose. Für die beidseitige Beplankung nutzten die Planer 15 mm dicke OSB-Platten. Die Architekten orientierten sich bei der Wandhöhe sowohl an den maximal transportierbaren Bauteilabmessungen als auch an den Standardformaten der OSB-Platten, um den Verschnitt möglichst klein zu halten. Auf der Fassadenseite folgen eine doppelte Lattung (5 cm) und eine Fassadenbekleidung mit 22 mm. Die Wände der Gebäudehülle erreichen in der Summe eine Dicke von etwa 30 cm. Unterzug reduziert Spannweiten Da die Spannweite der Pavillons mit 6 m Breite sehr groß und mit Holzrahmenbau-Elementen weder konstruktiv noch wirtschaftlich sinnvoll zu überbrücken ist, fügten die Planer in Querrichtung zwei Brettschicht(BS)Holz-Unterzüge (b/h = 20 cm × 40 cm) ein. So reduzierten sie die Spannweite der Decken-Elemente auf 3 m: Auf ein besseres Transportmaß getrimmt, können nun Decken- bzw. Dach-Elemente mit 20 cm Dicke und Wärmedämmung genauso ausgeführt werden wie die Wände. ▾▾Querschnitt durch einen „Pavillon“ mit Außenabmessungen von etwa 6,50 m × 9,50 m Gleich dimensionierte Bauteile erleichtern Montage WERK.UM-ARCHITEKTEN rchitekt Erhard Botta konzipierte die vorgefertigten Wandund Decken- bzw. Boden-Elemente so, dass ein mehrmaliger Auf- und Abbau möglich ist. Die Raummodule mit einer Fläche von 54 m² (b/l = 6 m × 9 m) nennt Botta auch „Pavillons“. Jeder Pavillon besteht aus zehn Teilen: drei Boden-, drei Decken- und vier Wandelemente. Ihre Abmessungen sowie die Bauteildicken sind standardisiert. Auch das Gebäuderaster ist auf eine einfache Montage und einen unkomplizierten Transport abgestimmt. Die 6 m breiten und 9,43 m langen Wandelemente haben eine Höhe von 24 mikado 11.2013 Das Baukastensystem ist für Gebäude mit bis zu drei Geschossen ausgelegt. Auf eine lastbedingte Staffelung der Bauteilabmessungen haben die Architekten zugunsten einer einfachen Montage verzichtet. So sind alle Holzrahmenbau-Elemente und Unterzüge eines Pavillons gleich dimensioniert und können in jedem Geschoss eingebaut werden. Maßgebend für die Dimensionierung waren die Lasten, die ein Pavillon in einem dreigeschossigen Gebäude im Erdgeschoss aufzunehmen hat. So sind die Bauteile im 1. und 2. Obergeschoss entsprechend überdimensioniert. WERK.UM-ARCHITEKTEN Thema des Monats Mehrgeschossiger Holzbau Fundament je nach Standort Als Fundament für die Modulbauten wird üblicherweise ein Stahlrost verwendet. Bei der TU Darmstadt wurde er kombiniert mit einer Pfahlgründung, bei den anderen Gebäuden sind zusätzlich Streifenfundamente erstellt worden. Bei einem eingeschossigen Bau könnte man auch mit Punktfundamenten oder Schraubgründungen aus maschinell eingedrehten Erdschrauben auskommen. Die Wahl der Gründung erfolgt immer in Abhängigkeit von der Bodenbeschaffenheit bzw. auch unter ▴▴Die Pavillons können alleine stehen, beliebig addiert oder bis zu drei Geschosse hoch gestapelt werden Berücksichtigung vorhandener Leitungstrassen unter dem Grundstück. Auf dem Trägerrost werden dann die Schwellhölzer verlegt, darauf folgen die Boden-Elemente. Holzdübel unterstützen Montage Eine Reihe von Holzdübeln auf den Schwellhölzern, den Rändern der Boden- bzw. Decken-Elemente sowie auf den Wandkronen der Holzrahmenbau-Wände sorgt sowohl für eine einfache Montage der darüber folgenden Bauteile als auch für ihre millimetergenaue Positionierung. Die Montage erfolgt nach dem Stapelprinzip Decke-Wand-Decke: Die Wände stehen auf den Decken oder stoßen stumpf unter sie, die Decken laufen durch. Die übereinandergestellten Wandund Decken-Elemente sind im Hinblick auf vertikale Lasten über die Holzdübel fixiert. Um sie auch gegen horizontale Lasteinwirkungen wie beispielsweise Wind auf die Fassade zu sichern und klaffende Fugen zu vermeiden, sind die Elemente mit Zugankern zusammengespannt. Die Stahlblechformteile bestehen aus gelochten Stahlwinkeln „QUALITÄTSVERSPRECHEN ZU HALTEN – DARAUF KOMMT ES MIR AN.“ Wer zeitgemäß baut, legt Wert auf hohe Qualität in der Verarbeitung. Nachhaltig, langlebig und stabil konstruiert aus den hochwertigsten Materialien, die der Markt bietet. Optimal für zeitgemäße Gebäudekonstruktionen, Renovierungen und Modernisierungen. Lassen Sie sich einfach zu unseren Produkten für den modernen Holzbau beraten. EGGER Bauprodukte – Qualität, die überzeugt. EGGER Building Products GmbH · Weiberndorf 20 · 6380 St. Johann in Tirol · Österreich ∙ t +43 50 600-0 · f +43 50 600-10111 · info-ebp@egger.com www.mikado-online.de www.egger.com 25 Thema des Monats P 2 Fassadenschnitt mit langen Rückenplatten. In entsprechende Ausfräsungen eingelegt, werden die Bleche mit den Rähmen vernagelt, die Zugbolzen durch die gelochten Winkel eingefädelt und die Elemente beim Verschrauben aneinandergezogen. Diese Verspannungen sind sowohl horizontal als auch vertikal angeordnet. So sind die Wandelemente aus dem EG mit denen des OGs über die Decken-Elemente hinweg verbunden und spannen sie dazwischen ein. Die Decken-Elemente selbst werden direkt auf den Außenkanten miteinander verspannt und sind dadurch unverschieblich gehalten. Die Verbindungen eignen sich bestens für den schnellen Auf- und Abbau: Sie lassen sich bei der Demontage leicht lösen, und die Wand- und Decken-Elemente können einfach wieder ausgebaut werden. Anschluss Dach Zusatzelement „Dachabdichtung“: Dachdeckung EPDM 24 mm Rauspund-Schalung 120/200 mm Hinterlüftung/Sparren KVH Witterungsschutzbahn Wandelement: 20 mm Lärcheschalung vertikal 30 / 50 mm Lattung / Luftraum 16 mm DWD-Platte 200 × 60 mm KVH, e = 62,5 cm 200 mm Zellulosedämmung, WLG 040 22 mm OSB/3, weiß lasiert teilweise Tafellack als Schultafel Anschluss Decke Deckenelement: 22 mm OSB/3 200 × 60 mm KVH, e = 62,5 cm 200 mm Zellulosedämmung, WLG 040 Dampfbrems-/Luftdichtungsbahn 12 mm Faserzement-Platte 200 × 400 mm Unterzüge (Leimbinder) Mit und ohne Stützen Die Flurzonen können unterschiedlich ausgeführt werden: Bei der Ersatzschule steht der zentrale Flur unabhängig zwischen den Pavillonreihen, sodass eine zusätzliche Stützen-/Träger-Konstruktion zur Auflagerung der Flurdecken notwendig war. Die Lastabtragung erfolgt über eingeschlitzte Bleche mit Lastverteilungsplatten an Stützenfüßen und -köpfen sowie Stahlrohrabschnitte innerhalb der Deckenebene als Druckkontakt, da die Querpressungen sonst zu groß gewesen wären. Bei anderen Ersatzgebäuden liegen sowohl die Pavillondecken als auch die Flurdecken auf den Innenwänden auf, sodass man auf Stützen verzichten kann. Das ist die wirtschaftlichere Variante, denn sie spart Materialund Montagekosten. Sie ist zudem vorteilhafter in Sachen Brandüberschlag, da keine Fugen entstehen, die aufwendig mit Dämmung und Blechen verschlossen werden müssen. Zusatzelement „Akustikdecke“: 60 × 60 mm Unterkonstruktion 50 mm Steinwolle-Dämmplatte (nicht brennbar) schwarzes Vlies 24 × 48 mm Vollholzleisten 10 mm Fuge integrierte Langfeldleuchte Anschluss Boden Zusatzelement „Bodenbelag“: „Schwimmend verlegter“ Bodenbelag 22 mm OSB/3, weiß lasiert 16 mm Weichfaserplatte (als Trittschalldämmung) Gründung Nivellierschwelle KVH 80/160 Neoprenauflager Stahlträger HEA 160, verzinkt Beton-Streifenfundamente, Halfeneisen 26 mikado 11.2013 Vier Tage und acht Wochen WERK.UM-ARCHITEKTEN Nach Kran- und Gerüststellung sowie Montage der Unterkonstruktion lässt sich ein dreigeschossiges „Mobi-Space“-Gebäude – ob nun „Sku:l“, THOMAS OTT WERK.UM-ARCHITEKTEN Thema des Monats Mehrgeschossiger Holzbau „Office“ oder etwas ganz anderes – in vier Tagen errichten. Die vorgefertigten Wand-, Decken- und Dach-Elemente erhalten beispielsweise Fenster, Türen, Sonnenschutz, Beleuchtung, Heizung, kontrollierte Lüftung oder Steckdosen bereits werkseitig. Bei der „Mobi-Sku:l“ wurden die Pavillons lediglich mit einem Stecker verbunden und so an die Strom- und Medienversorgung angeschlossen (Heizung elektrisch). Danach konnten die Räume sofort genutzt werden. Beim „Mobi-Office“ wurde aufgrund einer wesentlich aufwendigeren technischen Ausstattung (Institutsgebäude mit Büronutzung) und dem Wunsch der Heizungsanbindung an ein bestehendes Fernwärmenetz ein konventionelles Technikkonzept realisiert. Es hat sich gezeigt, dass man mit dem Bausystem auf unterschiedliche Anforderungen an Ausstattung und Technik reagieren kann. Weitere acht Wochen Bauzeit sind nach der Montage für die Baufertigstellung zu kalkulieren. Dann sind die Räume bezugsfertig. ◂▴ Links der Flur der „Mobi-Sku:l“ mit Stützen-/ Träger-Konstruktion, rechts der Flur des „Mobi-Office“ ohne Stützen-/ TrägerKonstruktion Schnelle Reaktion möglich Da die Gebäude ebenso schnell abgebaut und an einem anderen Ort neu errichtet werden können, haben Bauherr und Nutzer die Möglichkeit, kurzfristig auf sich verändernde Raumanforderungen zu reagieren. Überall dort, wo Bedarf entsteht, kann ein solches Gebäude errichtet werden – auch in anderer Anordnung und Kombination der einzelnen Pavillons. Raumangebote werden nicht für ewig festgeschrieben – im wahrsten Sinn des Wortes „zementiert“ –, sondern sind flexibel veränderbar. Die Lebensdauer des Gebäudes ist nicht begrenzt. Die Mindesthaltbarkeit soll bei sachgemäßem Auf- und Abbau 25 Jahre betragen. Werden die Räume nach fünf, zehn, 20 oder mehr Jahren nicht mehr gebraucht, können die Pavillons verkauft und z. B. für Ausstellungen, Vereinsheime, Kindergärten, temporäres Wohnen und Arbeiten weitergenutzt werden. ▪ ◂◂Ein 3 m breites DeckenMittelteil wird eingehoben www.mikado-online.de WERK.UM-ARCHITEKTEN THOMAS OTT ▸▸Zuganker horizontal und vertikal: Sie spannen die Decke bzw. die übereinander stehenden Wandelemente zusammen 27 P 2 Steckbrief Bauvorhaben: Modulbausystem „Mobi-Space“ als mobile Pavillons für z. B. Schulen, Kindergärten und Büros flexibler, mehrfach auf- und abbaubarer Holzrahmenbau Energiestandard: besser als EnEV 2009 Nutzfläche: 54 m² je Pavillon Architektur: werk.um architekten GbR D-64295 Darmstadt www.werkum.de Tragwerksplanung: ▸▸Trittschallentkopplung durch den schwimmend verlegten Trockenestrich und eine Akustikdecke minimieren die Schallübertragung über die Geschosse THOMAS OTT Bauweise: bauart Konstruktion GmbH D-36341 Lauterbach www.bauart-konstruktion.de Bauphysik Holzbauer: Baumgarten GmbH D-36157 Ebersburg/Weyhers www.baumgarten-bauen.de Ausgeklügeltes System Beispiel „Mobi-Sku:l“: Schulersatzbau mit 24 Klassenräumen in Ober-Ramstadt Schall- und Brandschutz, Frischluft und EnEV: Mit Köpfchen und Flexibilität erfüllt der mobile Ersatzbau alle Anforderungen. Bauherr: Landkreis Darmstadt-Dieburg D-64289 Darmstadt Bauzeit: Januar bis März 2011 Baukosten: D 2,05 Mio. Euro (KG 300+400) en Architekten war von vornherein klar, dass sie die Norm in Bezug auf Trittschall nicht erfüllen würden. „Zwischen den Klassenräumen innerhalb einer Geschossebene gibt es keine Schallübertragung. Dafür sorgen die doppelten Wände der hintereinanderliegenden Pavillons“, erklärt Erhard Botta. „Wenn sich allerdings die Schüler im zweiten oder dritten Geschoss in Bewegung setzen, hört man das in den Räumen darunter schon“, gibt er zu und ergänzt: „Interessant ist aber, dass das im praktischen Betrieb niemanden kümmert und alle gut damit zurechtkommen.“ Nutzfläche: 1600 m² Beispiel „Mobi-Office“: Institutsgebäude für den Fachbereich Biologie an der Technischen Universität Darmstadt Bauherr: Technische Universität Darmstadt Bauzeit: April bis Juni 2012 Baukosten: 1,32 Mio. Euro (KG 300+400) Nutzfläche: 819 m² ▾▾Steckverbindungen sorgen für die Strom- und Medienversorgung THOMAS OTT Eingeschränkter Schallschutz macht keine Probleme 28 mikado 11.2013 Der Boden in Form des schwimmend verlegten Trockenestrichs – 22 mm dicke OSB-Platten sind auf 16 mm Holzweichfaserplatten gebettet – sorgt für eine gewisse Trittschallentkopplung. Auf der Unterseite wurde eine Akustikdecke mit Holzlamellen aufgebracht. Mit beidem lässt sich einiges an Schalldämpfung erreichen. In jedem Raum gibt es eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. Sie ermöglicht jedoch nur eine Grundlüftung für bis zu sechs Personen, schafft es aber nicht, bei 30 Schülern die Luft permanent auszutauschen. So muss zusätzlich regelmäßig über die Fenster gelüftet werden. Eine normgerechte Ausführung von Trittschall und Lüftung wäre mit der gewünschten Modulvariabilität kollidiert. Hätte man beides gewollt, wären die Kosten explodiert. Deshalb gingen die Planer den Kompromiss zugunsten der Variabilität bzw. zuungunsten des Trittschallschutzes ein – natürlich auch im Hinblick darauf, dass es sich um Ersatzklassenräume handelt. Optimierter Brandschutz Das Gebäude erfüllt eine Feuerwiderstandklasse von F30, wie es die Bauordnung verlangt. Brandabschnitte waren wegen der vorhandenen Fluchtweglänge von knapp 23,50 m – sie liegt unter der maximal zulässigen Länge von 32 m – nicht THOMAS OTT erforderlich. Auch die Treppenhäuser sind genau ausgenutzt, denn mehr als 24 Klassen lassen sich mit zwei Treppen nicht erschließen. Die Architekten wählten zwei Freitreppen. Damit im Brandfall immer ein Treppenhaus rauchfrei bleibt, wurde eines der beiden im EG und im 1. OG mit rauchdichten Glastüren von den Fluren getrennt. Im 2. OG war das nicht erforderlich. Von dort gelangt man immer in ein rauchfreies Treppenhaus. Die unbeheizten Flure gelten als Außenraum. ▴▴Die „Mobi-Sku:l“ hat zwei Freitreppen ▸▸Das „Mobi-Office“ der TU Darmstadt hat ein geschlossenes Treppenhaus Besser als die EnEV fordert Beim TU-Gebäude in Darmstadt ist es anders: Da haben die Architekten beidseitig eine Fassade angeordnet und ein geschlossenes Treppenhaus ausgeführt. „Wir variieren den Gebäudeteil je nachdem, was der Bauherr wünscht und wie hoch das Budget ist. Im Falle der „Mobi-Sku:l“ sollte das Ganze aber kostengünstig ausfallen. Um das zu bewerkstelligen, haben wir beispielsweise auf unnötige Fassaden verzichtet“, sagte Botta. Beim TU-Gebäude war außerdem mehr „Komfort“ gewünscht. Die Räume haben einen hohen Dämmstandard und ein angenehmes Raumklima durch die ausschließliche Verwendung von baubiologisch einwandfreien Materialien. Die Gebäudehülle erreicht mit einer Zweischeibenverglasung Niedrigenergiestandard bzw. einen Standard, der besser ist, als es die EnEV 2009 fordert. Dipl.-Ing. (FH) Susanne Jacob-Freitag, Karlsruhe▪ Projekt 2 Fazit WERK.UM-ARCHITEKTEN Eine mobile Antwort auf drängende Fragen. www.mikado-online.de Das Konzept „Mobi-Sku:l“ ist eine Antwort auf ein Problem vieler Landkreise und Kommunen, denn im Rahmen der Konjunkturpakete werden derzeit viele Schulen erweitert und/oder saniert. Immer mehr Kommunen, aber auch Bauherren aus der freien Wirtschaft interessieren sich für das flexible Baukastensystem und wenden sich bei Bedarf an die werk.um-Architekten. Mit dem „Mobi-Space“-System sind neben der beschriebenen „MobiSku:l“ in Ober-Ramstadt inzwischen drei Schulpavillons, eine Jugendverkehrsschule und ein Bürogebäude realisiert worden – insgesamt 44 Pavillons. 29 Thema des Monats Mehrgeschossiger Holzbau P 3 Grünmatt Wohnen im Garten Trotz verdichteter Bauweise präsentiert sich der Neubau in Zürich mit vielen Kleingärten und halböffentlichen Räumen. Tragwerksplaner und Holzbauer sorgten für eine hohe Bauqualität. 30 mikado 11.2013 Projekt 3 Wohnsiedlung Grünmatt in Zürich Schweizer Musterbeispiel für verdichtete Bauweise setzt auf eine Kombination aus Holz und Beton. Projekt: Gartenstadt mit Großstadtcharakter 30 Bauablauf: Zusammen zum Erfolg 32 Konstruktion: Stark im Verbund 34 Steckbrief36 Interview: Holz gibt sicheres Gefühl 37 Fazit: Vorbildlich verdichtet 37 JOE KAESER D ie Siedlung Grünmatt in Zürich zieht die Blicke auf sich: Auch über Landesgrenzen hinaus gilt sie als Musterbeispiel der verdichteten Bauweise. Mit dem Neubau sind die ehemals verborgenen Privatgärten einer offenen Grünanlage gewichen, die den genossenschaftlichen Kontakt viel mehr fördert. Viel mehr Wohnraum auf gleicher Fläche Gartenstadt mit Großstadtcharakter Heinz Aeberli, Leiter Planung und Bau der Familienheim Genossenschaft Zürich (FGZ), sieht es ähnlich. Bei ihm spielen aber auch emotionale Aspekte eine Rolle: „Wenn bestehende Häuser einem Neubau weichen müssen, ist das immer mit etwas Wehmut verbunden. Dabei denke ich vor allem an die Bewohnerinnen und Bewohner, die lange dort gewohnt und ihre Kinder großgezogen haben.“ Streift Aeberli durch das neue Grünmatt-Quartier, steigt in ihm aber auch das Gefühl der Genugtuung auf: Denn trotz der verdichteten Bauweise – vorher standen auf diesem Grundstück nur 64 eingeschossige Reiheneinfamilienhäuser, heute sind es 59 Reiheneinfamilienhäuser und 96 Wohnungen – präsentiert sich der Neubau mit seinen vielen Kleingärten und halböffentlichen Räumen in einem erfreulichen Kleid. Dass heute praktisch 2,5-mal mehr Familien und Kinder das Privileg haben, an diesem schönen Ort zu wohnen, wertet Aeberli als großen Erfolg. Graber Pulver Architekten AG gingen beim Wettbewerb im Jahr 2006 als die Sieger hervor – beraten von Pirmin Jung Ingenieure für Holzbau AG. Ihre Umsetzung zeigt parallel zum Hang verlaufende schmale Zeilenbauten, die am Fuße des Üetlibergs stehen. Darin untergebracht sind insgesamt 155 Wohnungen in 13 Häuserreihen (4 × viergeschossig, 9 × dreigeschossig). Das Raumangebot umfasst sowohl 2 ½-, 3 ½-, 4 ½wie auch 5 ½-Zimmer-Wohnungen. Wer durch die Häuserzeilen spaziert, könnte meinen, dass er sich in einem kleinen Dorf befindet – und nicht in einer Großstadt. Die privaten Nordund Südgärten, die südseitig durchlaufenden Loggien als gedeckte Sitzplätze – sie verleihen dem Quartier den Charakter der Gartenstadt. Dass die Stadt Zürich am unteren Rand der Siedlung einen Kindergarten mit Hort und eine Pflegewohngruppe einrichten wird, lässt den Zentrumscharakter noch etwas deutlicher werden. ▪ 31 Thema des Monats Mehrgeschossiger Holzbau P 3 ▴▴In der Wohnanlage sind 155 Wohnungen in 13 Häuserreihen untergebracht. Vier davon sind viergeschossig und neun sind dreigeschossig Bauablauf Zusammen zum Erfolg Bei einem Großprojekt, dessen Realisierung sich über mehrere Jahre erstreckt, liegt das Hauptaugenmerk auf der Prozess-Sicherheit, Logistik und vor allem dem optimalen Zusammenspiel aller Projektbeteiligten. A uf dem Schirm ist das Projekt bei einzelnen Projektpartnern bereits seit 2006. Beim Holzbauer Blumer-Lehmann, der die Holzbauarbeiten in einer ARGE mit Kost Holzbau AG abwickelt, ist das Projekt Grünmatt seit 2009 ein zentrales Thema. an die künftigen Bewohner, die Bauherrschaft und das Bauobjekt. „Wenn ich zusammen mit den Projektbeteiligten gute Lösungen finde und wir genau diese Gedanken – ausgeführt am Bau – bei Baustellenbesuchen kontrollieren, sehe ich meine Arbeit erfüllt.“ Seinen Einstieg ins Projekt hatte er ebenfalls 2009. ▾▾Die neuen Gebäude sind nach dem „SIA-Effizienzpfad Energie“ 2000-Wattkompatibel Projektübergreifend arbeiten Mit Motivation und Engagement 32 FOTOS: JOE KAESER Hohe Anforderungen an die ProzessSicherheit, Logistik und ein optimales Zusammenspiel aller Projektbeteiligten sind besonders wichtig. „Es gilt, die Motivation und das Engagement des ganzen Teams während der gesamten Projektdauer hochzuhalten“, erklärt Katharina Lehmann, Inhaberin und VR-Präsidentin der BlumerLehmann AG. Manuel Vogler, zuständiger Holzbauingenieur, denkt bei seiner Arbeit mikado 11.2013 Das Projektteam befand sich damals am Ende der Bauprojektphase, also kurz vor der Submission. Ein wichtiger Augenblick im Projekt, ging es doch nun darum, die einzelnen Bauteile so präzise zu bemessen, dass sich die Konstruktionsdetails so weit verfeinern ließen, um sichtbar zu machen, welche Leistungen im Holzbau auszuschreiben sind. Für die Umsetzung der anspruchsvollen Vorgaben haben sich die beiden Holzbauunternehmen BlumerLehmann aus Gossau und Kost AG aus Küssnacht zusammengetan. Klare Absprachen sind da unabdingbar. Das Gossauer Unternehmen zeichnete Thema des Monats Mehrgeschossiger Holzbau Isometrie PIRMIN JUNG INGENIEURE FÜR HOLZBAU AG für die Bereiche Administration, Koordination und Produktion verantwortlich. Der Innerschweizer Betrieb hatte seinen Fokus vor allem auf der Produktion und der Montage. Die Teams waren während der Montage und bei den Aufbauarbeiten durchmischt. Das beweist, dass Toleranz und Offenheit einen Mehrwert bringen können. Planen, steuern und controllen Für Katharina Lehmann bedeutet das nahende Projektende den erfolgreichen Abschluss einer spannenden Phase. Sie konnte zahlreiche Erkenntnisse für zukünftige Projekte mitnehmen. „Solche Großprojekte müssen ganz anders vorbereitet, organisiert und umgesetzt werden. Die Projektsteuerung und das Projektcontrolling bekommen eine viel größere Bedeutung. Die Logistik ist genau zu planen und der Kontakt und Austausch mit Architekten, Planern und Ingenieuren ist entscheidend“, ist sich Lehmann sicher. Qualität sicherstellen Eine hohe Qualitätssicherung ist in solchen Situationen das A und O. Im Büro Jung nimmt gerade diese Aufgabe einen wichtigen Part ein. Das Vieraugenprinzip wird großgeschrieben und bei Bedarf schon einmal auf sechs Augen ausgeweitet. „Das sichert auf der einen Seite die Qualität unserer Arbeit, weil gemachte Erfahrungen und Erkenntnisse laufend in neue Projekte einfließen, schafft aber auch die Grundlage, dass sich neue Mitarbeiter schnell zurechtfinden und sich entwickeln können“, sagt Pirmin Jung, Gründer und Geschäftsführer von Pirmin Jung Ingenieure für Holzbau AG. Praxis im Praktikum Der ehemalige Praktikant von Pirmin Jung und heutige Diplom-Holzbauingenieur (FH) David Volk konnte mit seinen Forschungen im Bereich Ortbeton einen interessanten Beitrag zum Projekt Grünmatt leisten. Sein Thema für die Bachelor-Arbeit war schnell gefunden: Aufgrund der Vielzahl von mit Holzbetonverbund (HBV) ausgeführten Projekten und den damit verbundenen Bauzeitunterbrechungen war der Wunsch nach einer Reduzierung des Zeitfensters groß. Volk hat in zahlreichen Laborversuchen geforscht. Als die Laborversuche mit dem neu eingesetzten Beton erfolgreich waren, kam das Betonieren beim Haus vier in Grünmatt gerade recht. Manuel Vogler schlug in seiner Funktion als Projektleiter Holzbau vor, das entwickelte Wissen direkt am Bau umzusetzen. Die Ergebnisse waren beeindruckend: Der Beton hat sich genau so verhalten, wie zuvor berechnet. Das Ziel, nach vier Tagen auszusprießen, konnte erreicht werden. Ein verlängertes Wochenende reichte dem Beton quasi aus, um so weit auszuhärten, dass weitergearbeitet werden konnte. Normalerweise dauert das 28 Tage. ▪ >09)905.,58<(30;f;(<-:+(*/ BAUARTIKEL . FEUERVERZINKUNG 26:;,536:,:*/5,,3(:;),9,*/5<5. TP[/LYZ[LSSLYLTWMLOS\UN^^^V[[VSLOTHUUNTIOKL www.mikado-online.de 33 Thema des Monats Mehrgeschossiger Holzbau P 3 ▴▴Einsetzen einer tragenden Innenwand Konstruktion Stark im Verbund Auch in der Wohnsiedlung Grünmatt überzeugte der Holzbau mit seinem hohen Vorfertigungsgrad. Für den Holz-Beton-Verbund sprachen statische, schall- und brandschutztechnische Gründe. D ie Decken in den Wohnzeilen bestehen aus einer Holz-Beton-Verbundkonstruktion. Treppenhäuser und Laubenbereiche werden in Stahlbetonbauweise realisiert. Die Außen- und Wohnungstrennwände (exklusive Sockelgeschoss) sowie die tragenden Innenwände bestehen aus einer Holzrahmenbaukonstruktion. Das Sockelgeschoss wird in Massivbauweise realisiert, mit Ausnahme der talseitigen Außenwand, die mit einer Holzrahmenbaukonstruktion gebildet wird. Wie wurde die Wahl der Verarbeitung getroffen? Die Holzbauweise mit einem hohen Vorfertigungsgrad – dafür sprachen wirtschaftliche 34 und ökologische wie auch gestalterische Aspekte. Gestalterische Aspekte waren auch die Basis für die Wahl der Holzfassade. Decken und Wände Die Decken bestehen aus einer HolzBeton-Verbundkonstruktion. Der Überbeton ist dabei schubfest mit den Brettstapelelementen verbunden. Der Verbund wird sowohl über die Verzahnung des Plus-Minus-Profils des Brettstapels wie auch über die eingeschlitzten Schubeisen sichergestellt. Der Überbeton wurde nach dem Aufrichten des Holzbaus eingebracht. mikado 11.2013 ▸▸Die vorbereitete Decke vor dem Einbringen des Überbetons Thema des Monats Mehrgeschossiger Holzbau Geschossübergang Außenwand mit Anschluss an HBV-Decke Auflager Decke auf tragende Wand Elektrozuführung Ständer mit Zapfen Gipsfaserkästchen 200 × 200 × 100 Hauptstützen (120 × 280) mit Zapfen Winkelverbinder Elektrorohr Klötze, C24 140/120, sägerau a = 1,00 m Bewehrung ø 12 mm Abschlussprofil Bewehrung 2 × ø 12 mm Teilgewindeschraube 6 × 180, a = 250 mm Folie abkleben auf Brettstapel Außenwand: –19 mm Schalung N+K –60 mm Hinterlüftung –Fassadenbahn UV-beständig –15 mm Beplankung DWD-Platte –Ständer, C24 60/280, a = 625 mm mit Dämmung: Mineralfaser, SP > 1000 °C –15 mm OSB3, Stöße luftdicht abgeklebt –15 mm Gipskarton, Stöße hinterlegt Tragende Decke: –Belag –80 mm Unterlagsboden aus Zement –40 mm Trittschalldämmung aus Mineralfaser –100/120 mm Überbeton (Pumpbeton) Schwindbewehrung –100/120 mm Brettstapel, C24, sichtbar gehobelt und behandelt www.mikado-online.de Innenwand: –15 mm Gipskarton, Stöße hinterlegt (EI 30) –15 mm Gipsfaser (EI 30) –Ständer C24 80/140, a = 625 mm Dämmung: Mineralfaser, SP > 1000 °C –15 mm Gipsfaser (EI 30)) –5 mm Gipskarton, Stöße hinterlegt (EI 30) Schrauben 6 × 180, a = 250 mm Furnierschichtholz, 2 × 39/120 mm Füllholz 60/220 mm zw. Stützen montiert Tragende Decke: –Belag –80 mm Unterlagsboden aus Zement –40 mm Trittschalldämmung aus Mineralfaser –100/120 mm Überbeton (Pumpbeton) Schwindbewehrung –100/120 mm Brettstapel, C24, sichtbar gehobelt und behandelt 35 P 3 Steckbrief Thema des Monats Mehrgeschossiger Holzbau Bauvorhaben: Wohnquartier Grünmatt: Mehrfamilienhäuser mit 155 Wohneinheiten in Zürich Bauweise: Holztragwerk: Lastabtragende Holzbauelemente in rot Holzsystembau mit Holz-Beton-Verbunddecken Energiestandard: Minergie Bauzeit: 2010 bis 2013 Baukosten: 84,2 Mio. CHF (ca. 68,8 Mio. Euro) inkl. Grundstück im Wert von 7,3 Mio. CHF (ca. 6 Mio. Euro). Preisbasis: Kostenvoranschlag vom September 2009, inkl. Honorare und 8 % MWSt. Nutzfläche: 17 327 m² Umbauter Raum: 100 896 m³ ZE ICH NU NG E P N: IRM IN JU N N GI GE NI EU RE F H ÜR OL ZB AU AG Bauherr: Familienheim-Genossenschaft Zürich CH-8045 Zürich Planer/Architekt: Graber Pulver Architekten AG CH-8005 Zürich www.graberpulver.ch Die Außenwände sind als Holzrahmenbauwände ausgeführt. Auf der Außenseite liegt eine Holzfassade auf, auf der Innenseite sind die Außenwände mit Gipskarton-Platten bekleidet. Die Erschließung der Geschosswohnungen erfolgt mit Treppentürmen aus Ortbeton. Bauleitung: Perolini Baumanagement AG CH-8034 Zürich www.p-bm.ch Holzbau (inkl. Qualitätssicherung für Werk und Bau) PIRMIN JUNG Ingenieure für Holzbau AG CH-6026 Rain www.pirminjung.ch Holzbauer: Tragwerk ARGE Blumer-Lehmann AG CH-9200 Gossau www.blumer-lehmann.ch und Kost Holzbau AG CH-6403 Küssnacht am Rigi www.kost-ag.ch 36 ▾▾Die Holzfassade erhielt einen deckenden Anstrich mikado 11.2013 Brettstapeldächer und Holz-BetonVerbunddecken geben die Vertikallasten auf wenige tragende Innenwände ab. Die nichttragenden Innenwände sind in Trockenbauweise ausgeführt. Die Fügung der tragenden Innenwände in Holzbauweise ist so ausgebildet, dass kein Querholz belastet wird (also keine Setzungen auftreten) und ein Schallübertrag über die einzelnen Geschosse vermieden ist. Die Aussteifung erfolgt über Dachscheiben aus OSB-Platten und Deckenscheiben, ausgebildet mit dem Überbeton der HBV-Decke. Diese beiden Scheibentypen sind an die in Ortbeton ausgeführten Treppenkerne angeschossen. Wind- und Erdbebenlasten werden so über die Stahlbetonbauteile in die Fundamente eingeleitet. Montage Die Holzbau-Montage erfolgte abschnittsweise über alle Geschosse von Wohnungstrennwand zu Wohnungstrennwand. Zum Zeitpunkt des Montagebeginns durch den Holzbauer sind die Baumeisterarbeiten – insbesondere der Rohbau der Treppenhäuser – abgeschlossen. Im fertig aufgerichteten und wetterdichten Rohbau erfolgte die komplette Installation, bevor die HBVDecken dann geschossweise pro Haus gegossen wurden. Fassade Die Fassade besteht aus einer geschlossenen Nut- und Kamm-Schalung. Die Fassadenbretter aus Fichtenholz sind deckend gestrichten. Bei der gewählten Fassade handelt es sich um eine über vier Geschosse verlaufende Fassadenkonstruktion. Diese ist brennbar, doch die unterbrochene Hinterlüftung am Geschossübergang verhindert nach dem Stand der Technik einen Brandübergriff durch Fassadenhinterlüftung. Die mehrfarbigen Fassaden sollen der Gartenstadt einen sympathischen und gemütlichen Rahmen verleihen. Manuel Vogler, CH-Rain ▪ Thema des Monats Mehrgeschossiger Holzbau Interview Heinz Aeberli vertritt in Grünmatt die Bauherrschaft und spricht über seine Erfahrungen mit Holz-Mischbau und die Sicherheit, die er beim Holzbau mittlerweile gewonnen hat. mikado: Herr Aeberli, wann war für die Bauherrschaft während der Projektdauer die intensivste Zeit? Heinz Aeberli: In allen Phasen des Projekts gab es intensive Zeiten. Da die Familien-Genossenschaft Zürich (FGZ) zum ersten Mal seit ihrer Gründung (1924) eine Reihenhaussiedlung durch einen Neubau ersetzen wollte, war anfangs viel Öffentlichkeitsund Überzeugungsarbeit nötig. Eine sehr intensive Zeit gab es auch während der Ausarbeitung des Vorprojektes. In dieser Phase werden ja die wichtigsten Weichen gestellt. Auch in der Bauphase gab es sehr intensive Zeiten. So haben z. B. beim Bezug der ersten Wohnungen die kalten ▸▸Heinz Aeberli ist Leiter „Planung und Bau“ der Familien-Genossenschaft Zürich (FGZ) PRIVAT Holz gibt sicheres Gefühl Temperaturen im Februar 2012 bei der Haustechnik zu unvorhergesehenen Komplikationen geführt. Mieten – vorbeigeplant zu haben, hat sich nicht bewahrheitet. Wie haben Sie die Zusammenarbeit mit dem Holzbauingenieur erlebt? Wir haben mit dem Ingenieurbüro Pirmin Jung ja bereits 2003 den Neubau „Brombeeriweg“ in Mischbauweise realisieren können. Damals mussten wir sehr viele Grundsatzfragen ausdiskutieren, da wir mit der Mischbauweise noch nicht vertraut waren. Der Prozess und unsere gewonnenen Erfahrungen haben uns bei der Zusammenarbeit in der Grünmatt eine große Sicherheit gegeben und wir konnten sehr zielorientiert ▪ zusammenarbeiten. Sind alle Wohnungen im GrünmattQuartier vermietet? Alle bis dato fertig erstellten Wohnungen und Reiheneinfamilienhäuser – also 117 – sind vermietet. Von den letzten noch im Bau stehenden Einheiten – zwölf Wohnungen und 26 Reiheneinfamilienhäuser – sind alle mittels Vorverträgen vergeben. Die Vermietung ab Plan wurde bereits im August 2010 lanciert. Unsere Befürchtung, an unseren Genossenschaftsmitgliedern – wegen der für FGZ-Verhältnisse doch relativ hohen Projekt 3 Fazit FOTOS: JOE KAESER Vorbildlich verdichtet www.mikado-online.de Die Wohnanlage Grünmatt in Zürich besteht aus parallel zum Hang verlaufenden, schmalen Zeilenbauten. Darin untergebracht sind 155 Wohnungen in 13 Häuserreihen (4 × viergeschossig, 9 × dreigeschossig). Bei der Konstruktion überzeugte der Holzbau mit seinem hohen Vorfertigungsgrad. Für den Holz-Beton-Verbund sprachen statische, schall- und brandschutztechnische Gründe. Die viergeschossigen Gebäude der Grünmatt sind nach dem Merkblatt SIA 2040 „SIAEffizienzpfad Energie“ 2000-Wattkompatibel. 37 Sanierung und Ausbau Restaurierung Ein neues altes Dach für Schloss Salem Mächtige Balken und feinste Stuckverzierungen in nur drei Zentimeter Abstand – die Restaurierung des Dachstuhls auf Schloss Salem glich einem Balanceakt. Die neue Holzweichfaserdämmung reduziert Energieverbrauch und bauphysikalische Risiken. 38 mikado 11.2013 Sanierung und Ausbau S chon der Aufstieg beeindruckt: Über eine quietschende Gerüsttreppe geht es drei hohe Stockwerke hinauf unter das Dach der Prälatur, den weltlichen Teil des ehemaligen Klosters Salem. Durch eine für die Bauarbeiten geschaffene Öffnung betritt man den Dachboden des von 1697 bis 1708 nach einem Brand komplett neu errichteten Gebäudes. Mächtige Holzbalken tragen das rund 50 m lange Dach des Querflügels. Insgesamt hat das heutige Schloss Salem stattliche 3,5 ha bzw. 35 000 m² Dachfläche. Dachstuhl hat gelitten ◂◂Barocke Fassade, marodes Dach: 35 000 m² Dachfläche werden saniert und gewartet Die Dachfläche hatte über die Jahrhunderte gelitten, vor allem durch mangelnde Sorgfalt bei früheren Reparaturen. „An den Fußpunkten des liegenden Barockdachstuhls waren verbreitet Schäden zu beobachten, verursacht durch eindringende Feuchte, unterstützt durch Schutt und Staub im Auflagerbereich, der die Balken am Abtrocknen hinderte“, beschreibt Architekt Bruno Siegelin die Ausgangslage. Durch die ständige Feuchtigkeit waren die Balken leichtes Opfer für Holzschädlinge. Reparaturen früherer Jahrhunderte haben die Dachkonstruktion mehr geschwächt als gestärkt: „Je jünger die Reparaturen sind, umso schlechter sind sie ausgeführt“, stellte Siegelin bei seiner umfangreichen Schadensanalyse fest. Neben den Fußpunkten erwiesen sich vor allem die Kehlen und die Anschlüsse an andere Bauteile als Schwachpunkte. Die Grundaufgabe der vom Landesbetrieb Vermögen und Bau Baden-Württemberg beauftragten Sanierung – Schloss Salem gehört seit 2009 dem Land, die Prälatur zu gleichen Teilen dem Land Baden-Württemberg und dem Haus Baden – war denn auch die Wiederherstellung der ursprünglichen statischen Struktur des Dachstuhls. Der „Reiz“ dabei: Direkt auf die heute teilweise schadhaften Deckenbalken hatte Abt Stephan I. Jung eine prächtige Stuckdecke aufbringen lassen. Deren Lattung ist auf die Deckenbalken genagelt. Schon kleine Erschütterungen können die wertvolle Ausstattung im Stil des Barock massiv schädigen. Verständnis schaffen „Ich bin dann mit den Zimmerleuten einfach mal ein Stockwerk tiefer gegangen und habe ihnen gezeigt, was nur wenige Zentimeter unter ihren Füßen an Schätzen hängt“, erzählt Restaurierungsspezialist Siegelin. „Umgekehrt war ich mit den Restauratoren, die viel feiner mit Pinsel und Pinzette arbeiten, im Dach ▸▸Handwerkliche Präzision und fundiertes Zimmermannswissen sind gefragt www.mikado-online.de 39 Steckbrief Bauvorhaben: Sanierung Dachstuhl Prälatur Schloss Salem D-88682 Salem Baden-Württemberg ▴▴Jede Prothese mit bis zu 1,50 m langem Blatt ist ein Einzelstück ▸▸Statt Holznägeln verbinden erschütterungsfrei einzubauende Metall-Stabdübel Alt und Neu Bauweise: Liegender Barockdachstuhl auf Ziegelmauerwerk Bauzeit: 1697 bis 1708, diverse Reparaturen, Sanierung Dachstuhl Querflügel 6/2011 bis 7/2013 Vorsicht ist die Mutter der Stuckdecken Baukosten: k.A. Bauherr: Zuvor galt es, die auszutauschenden Bereiche statisch zu entlasten und die darunter liegenden Deckenbereiche von den Balken zu trennen. Die genagelte Stucklattung wurde mit der Säbelsäge Stück für Stück getrennt. „Solche Herausforderungen gehören für uns zum festen Repertoire“, betont Robert Große, Leiter des Bereichs Restaurierung der JaKo Baudenkmalpflege GmbH in Rot an der Rot. Das Unternehmen hat sich auf die Restaurierung und Translozierung historischer Gebäude spezialisiert und sich auch als Generalübernehmer für die denkmalgerechte Sanierung viel Renommee erworben. Drei Trupps mit je zwei Zimmerleuten arbeiteten gleichzeitig an weit voneinander entfernten Bereichen der Fußpunkte, um die Erschütterungen Eigentümergemeinschaft Land Baden-Württemberg, Haus Baden Projektsteuerung: Vermögen und Bau Baden-Württemberg, Amt Ravensburg Planer/Architekt: Arbeitsgemeinschaft Aedis/Siegelin Dipl.-Ing. Bruno Siegelin D-88634 Herdwangen siegelin@siegelin-waldhof.de Statik: Dipl.-Ing. Hans Wenk D-88662 Überlingen Holzbauunternehmen: JaKo Baudenkmalpflege GmbH D-88430 Rot an der Rot www.jako-baudenkmalpflege.de 40 und habe denen die Dimensionen verdeutlicht, mit denen die Zimmerer umgehen.“ Und die sind beachtlich: Nicht wenige der anzufügenden Prothesen, teilweise im Querschnitt von 50 × 30 cm, wiegen rasch mehrere Zentner. Hier mit Bedacht vorzugehen und mit Flaschenzügen und anderen Hilfsmitteln die exakt abgebundenen Teile wieder an ihre Stelle zu bugsieren, erforderte besonderes Einfühlungsvermögen. mikado 11.2013 so gering wie möglich zu halten. Ein weiteres Team arbeitete an den aufgehenden Dachbauteilen. Unikate für das Dach Der grobe Abbund erfolgte vor dem Gebäude, der Feinabbund im Dach, wenn möglich in Bereichen, die durch Erschütterungen nicht gefährdet oder bereits geschädigt waren. Jede Prothese wurde individuell nach Schadensbild mit stehendem Blatt angefertigt und an das vorher statisch entlastete Bauteil millimetergenau angefügt. „Nach den Vorgaben des Statikers haben unsere Holzbauer die 1,25 bis 1,50 m langen Blätter angefertigt. Da die historischen Holzbauteile nur selten einen rechten Winkel aufweisen, sondern eher grob behauen sind, sich verdreht haben oder durch die wirkenden Lasten über die Jahrhunderte verformt wurden, ist jede Prothese ein sorgfältig angepasstes Einzelstück“, erzählt Große. „Es durfte kein Bauteil zwischen die Gefache fallen. Ein falscher Schritt hätte die wertvollen Stuckdecken beschädigen können“, erläutert Siegelin die Herausforderung. Statt Holznägeln, die bauzeitlich passend gewesen wären, wurden erschütterungsfrei einzubauende Metall-Stabdübel mit 16 mm Durchmesser eingesetzt. Für einen sicheren Kraftschluss sorgten Passbolzen. HOLZWERKE SCHNEIDER / WWW.LISABERGER.DE Sanierung und Ausbau Holzweichfaser soll Schäden vermeiden Um den Wärmeschutz der vom Markgrafen von Baden teilweise als Wohnund Arbeitsräume genutzten Zimmer zu verbessern, dämmten die Handwerker die Balkenzwischenräume über den bewohnten Räumen mit der 20 cm starken, flexiblen Holzweichfaserdämmung „Best Wood Flex 50“ der Holzwerke Schneider. Mit etwas Übermaß direkt mit dem Alligator in die Gefache geschnitten, füllen die natureplus-zertifizierten Dämmplatten den Hohlraum komplett aus. Zehn Zentimeter dicke Dämmmatten liegen über den nicht beheizten, museal genutzten Bereichen. „Neben dem Wärmeschutz des gesamten Gebäudes schützt die Holzweichfaser die Konstruktion auch vor starken Temperaturschwankungen und den damit verbundenen bauphysikalischen Problemen“, erklärt Architekt Siegelin. Zudem bewahrt die Holzweichfaserdämmplatte die Deckenkonstruktion vor zukünftigen Bauschäden. Eindringende Feuchtigkeit wird kapillar weitergeleitet und dann an den neu verlegten Dielenboden des Dachstuhls abgegeben, wo sie verdunstet. „Das funktioniert mit einer Mineralfaserdämmung nicht, da diese Feuchtigkeit kapillar nicht leitet“, sagt Siegelin. Einer erneuten schleichenden Verrottung der Holzbauteile wird so entgegengewirkt. Die ▴▴Die beidseitig einsetzbare Holzweichfaserdämmung wird direkt in die Gefache geschnitten: Sie verbessert den Wärmeschutz und soll den kapillaren Feuchtigkeitstransport gewährleisten im Trockenverfahren hergestellten und aus PEFC-zertifizierten Hölzern hergestellten Dämmplatten werden im Gefach stumpf gestoßen. Dank ihrer Wärmeleitfähigkeit von 0,037 W/ (mK) konnte der Energieverbrauch für die Raumheizung deutlich gesenkt werden. Regelmäßige Wartung Nach fast genau einem Jahr konnten die Arbeiten am Dachstuhl des Querflügels im Juli 2013 abgeschlossen werden. Doch die Arbeiten am Dach sind noch lange nicht beendet, denn in Zukunft werden die 3,5 ha Dachfläche des Schlosses regelmäßig gewartet. Volker Lehmkuhl, Herrenberg ▪ Rabied Biedron informiert Staubfreies Trennen von Betondachsteinen und Ziegeln auf dem Dach. In der Kehle Dachziegel sägen ohne das Kehlblech zu beschädigen. Problemlösung finden Sie auf unserer Webseite. www.rabied-Biedron.de 3BCJFE#JFESPO%JBNBOUUFDIOJL(NC)t#PDIVNt5FMt'BY www.mikado-online.de 41 Management „Stabile Beziehungen und Freunde sind wichtig. Auf Ihre 496 Facebook-Freunde kommt es nicht an.“ Kampf dem Burnout Schütteln Sie Ihr Leben durch! Die richtige Balance im Leben zu halten, bedeutet heute, überall top zu sein: im Job, als Eltern, als Partner. Wie werden Sie den Anforderungen gerecht? Coach Ralph Goldschmidt erklärt den gesunden Mix aus Karriere, Liebe und Lebensart. 42 mikado 11.2013 ▴▴Ralph Goldschmidt ist Redner und Coach. Er kennt die Wege zu einem ausgeglichenen Leben Management mikado: Herr Goldschmidt, jeder kennt es, dass die Zeit an einem vorbeirast, man den Eindruck hat, es gehe alles schneller voran und die Zeit für sich selbst bleibe auf der Strecke. Gibt es Ihrer Meinung nach ein Patentrezept, um dem Hamsterrad zu entkommen? Ralph Goldschmidt: Die zentralen Fragen, mit denen ich mich beschäftige, lauten: Wie mache ich aus meinem Leben das Bestmögliche? Wie schaffe ich den Balanceakt, den stetig steigenden Anforderungen gerecht zu werden und mir gleichzeitig den Spaß und die Lust am Leben zu bewahren? Wie kriege ich all das hin, ohne in den Burnout zu rauschen? Um es kurz zu machen: Es gibt keine Patentrezepte. Der gesunde Menschenverstand gibt schon recht viel her. Als Autofahrer wissen Sie, dass Sie regelmäßig tanken müssen, um nicht liegen zu bleiben. Liegenbleiben passiert Ihnen nicht, weil Sie eine Tankanzeige im Auto haben. Und wenn der Sprit zur Neige geht, leuchtet eine Lampe. Selbst wenn Sie spät dran sind und durch den Tankstopp zu spät kämen, würden Sie an der nächsten Tankstelle rausfahren. Im richtigen Leben gibt es auch Warnsignale, die anzeigen, dass der Tank fast leer ist. Die Signale leuchten allerdings nicht – und genau deshalb schauen und hören wir häufig nicht so genau hin, ignorieren es, verpassen dann die Tankstelle und bleiben liegen: Burnout kann die Folge sein. „Im richtigen Leben gibt es auch Warnsignale, die anzeigen, dass der Tank fast leer ist.“ ein Bier treffen oder Shoppen gehen. Mit denen sind Sie quasi ohne Anlauf ganz schnell wieder warm. Eine stabile Partnerschaft und lebendige Freundschaften tragen ganz wesentlich zu einem glücklichen Leben bei – und zur Bewältigung der kleineren und größeren Krisen, die jeder einmal erlebt. Wenn Sie in einer Partnerschaft leben, dann gibt es eine ganz einfache Frage, mit deren spontaner Beantwortung Sie feststellen können, wie es um die Qualität Ihrer Partnerschaft bestellt ist: Kommen Sie lieber nach Hause oder gehen Sie lieber? Der Psychoanalytiker Professor Michael Lukas Möller hat jahrzehntelang erforscht, warum manche Partnerschaften prima laufen und andere weniger gut. Unter anderem hat er sich der Frage gewidmet, wie viel Zeit pro Tag Partner nach vier Jahren Ehe mit „wesentlichen Gesprächen“ verbringen. Es sind vier Minuten. Vier Minuten, das ist nicht viel. Was können Sie also für Ihre Ehe oder Partnerschaft tun? Sich bewusst Zeit nehmen für ein gemeinsames Gespräch, in dem über die Partnerschaft Bilanz gezogen wird und eben auch Bereiche angesprochen werden, die man gerne geändert haben möchte. Es kommt alles aufs Tapet statt unter den Teppich. Dann können Sie zusammen überlegen und besprechen, was Sie ändern möchten. Den ersten Lebensbereich haben Sie nun sehr ausführlich beschrieben. Ist er so wichtig? Ja, denn es sind genau die Beziehungen, die das Leben lebenswert machen. Sowohl die Beziehung zu Ihrem Partner als auch zu Ihren Kindern. Aber auch der zweite Lebensbereich – die Gesundheit – spielt eine entscheidende Rolle für die Balance im Leben. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert Gesundheit Auch wenn es kein Patentrezept gibt, haben Sie dennoch Tipps, eine gute Balance im Leben zu schaffen? Ich habe ein Modell erstellt, das die sieben Bereiche umfasst, die unser Leben ausmachen: Beziehungen, Gesundheit, Beruf, Finanzen, Lebensphilosophie, Freizeit, Wohnen. Ziel ist es, in den sieben Bereich die Balance zu halten, um so dem Burnout zu entkommen. Beginnen wir mit den Beziehungen. Dazu gehören vor allem Ihre Partnerschaft, Ihre Familie und Ihre Freunde – nicht Ihre 496 FacebookFreunde, sondern die zwei, drei besten Freunde. Mit diesen Freunden müssen Sie sich nicht jede Woche auf www.mikado-online.de 43 Management als „einen Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlergehens und nicht nur das Fehlen von Krankheit oder Gebrechen“. Und wenn wir physisch und psychisch fit sind, sind wir leistungsfähiger und besser gewappnet für Druck- und Belastungssituationen. der für die Action verantwortlich ist. Während sich seit Anfang der 1970er-Jahre die Zahl krankheitsbedingter Fehltage in Unternehmen fast halbiert hat, haben Krankschreibungen aufgrund psychischer Beschwerden wie Stress, Burnout oder Depression in den letzten zehn Jahren um „Zu viel Druck erzeugt auf Dauer Ex-Leistungsträger.“ Ein weiteres wichtiges Thema ist die Ernährung. Wie beim Sport geht es auch bei der Ernährung um die richtige Dosis. Zehn Prozent aller Männer betäuben ihren Stress mit Alkohol. Und klar, wenn ich unter Strom stehe und mir abends zwei Liter Riesling gönne, dann komme ich runter. Auch wenn Alkohol nicht wirklich entspannt. Das meint man bloß. Tatsächlich betäubt er lediglich den Teil unseres vegetativen Nervensystems, 76 Prozent zugenommen. Was tun Sie genau für Ihre Gesundheit, damit Ihnen das nicht passiert? Vielleicht gehen Sie ja regelmäßig zur Vorsorgeuntersuchung. Zum großen Checkup? Das tun viel zu wenige. Was ist der Hauptgrund? Genau: Angst. Die Psychologen unterscheiden Hunderte von verschiedenen Ängsten. Aber die Hauptangst ist: Angst vor dem Ergebnis. Der Arzt könnte ja irgendetwas finden. 44 mikado 11.2013 Eine weitere wichtige Frage ist: Wie sieht Ihr Verhältnis zwischen Anspannung und Entspannung aus? Die Botschaft lautet nicht: Arbeite nur noch halb so viel. Sondern: Sorgen Sie für sich – und machen Sie Pausen. Kein Leistungssportler käme auf die Idee, an 360 Tagen im Jahr bis an seine Belastungsgrenze zu gehen. Der Wechsel von Power- und Ruhephasen kommt der Leistungsfähigkeit zugute. Im Job hat sich immer noch nicht überall herumgesprochen, wie wichtig diese kleinen und größeren Auszeiten sind. Permanent stehen die Leute unter Druck. Und dann geht’s Ihnen wie den Schrauben auf der Baustelle: Nach fest kommt ab. Sie sprechen immer wieder den Bereich Job an. Welche Rolle spielt die Arbeit in Ihrem Modell? Der Beruf stellt den dritten Lebensbereich dar. Drei Fragen hierzu: Haben Sie Arbeit? Üben Sie einen Beruf aus? Oder erfüllen Sie mit dem, was Sie beruflich tun, Ihre Berufung? Berufung soll heißen: Haben Sie noch Spaß an Ihrer Arbeit und sehen Sie einen Sinn in dem, was Sie tun? Haben Sie noch immer ein Leuchten in Management den Augen, wenn Sie an Ihren Job denken? Oder ist der Job nur Mühsal, um sich die Existenz und ein wenig Spaß in der Freizeit zu erkaufen? Viel Arbeit kann glücklich machen. Zu viel Arbeit kann krank machen. Der Unterschied liegt nicht unbedingt in der Zahl der Arbeitsstunden, sondern auch in den Umständen. Die Gefühlslage ist entscheidend, mit der ich die Arbeit mache. „Gute Arbeit“ ist gute Führung, genug Freiheitsgrade, Möglichkeiten, sich weiterzuentwickeln, Anerkennung, Fairness. Die entscheidende Frage für Sie lautet: Gibt Ihnen die Arbeit Kraft? Oder kostet sie Kraft? Es geht darum, erst einmal herauszufinden, wo Ihre Interessen, Ihre Talente und Fähigkeiten liegen, bei welchen Aufgaben und in welchem Umfeld Ihr Herzblut wirklich in Wallung kommt. Wenn ich weiß, dass ich die nächsten zehn, 20 oder 30 Jahre sowieso Geld verdienen muss, dann mache ich doch am besten etwas, was mich wirklich interessiert, was mir Spaß macht und worin ich einen Sinn sehe. Die Wahrscheinlichkeit, darin gut, erfolgreich und glücklich zu werden, ist ungleich höher, als wenn ich mich in erster Linie an Arbeitsmarktprognosen orientiere. Für die ersten drei Lebensbereiche haben Sie vorgeschlagen, eine ausführliche Bestandsaufnahme vorzunehmen. Was raten Sie für die weiteren vier Bereiche? Eine Bestandsaufnahme können Sie für die Lebensbereiche Finanzen, Lebensphilosophie, Freizeit und Ihre Wohnsituation auch machen. Bei den Finanzen stellt sich zum Beispiel die Frage, ob Sie zu den Leuten gehören, die Sachen kaufen, die sie nicht brauchen, von Geld, das sie nicht haben, um Leute zu beeindrucken, die sie nicht mögen. Wäre es nicht eine Befreiung, einmal die Konsumausgaben kleinzuhalten und Geld auszugeben für Erlebnisse statt für Dinge? Bei der Lebensphilosophie geht es um die Frage, was Ihnen wirklich wichtig ist im Leben. Was ist momentan der Sinn Ihres Lebens? Haben Sie das für sich herausgefunden? www.mikado-online.de „Wenn Sie mehrere Baustellen haben: Gehen Sie bloß nicht alle auf einmal an.“ Friedrich Nietzsche hat einmal sehr treffend gesagt: Wer ein Warum im Leben kennt, erträgt fast jedes Wie. Was Ihre Freizeit angeht, so gebe ich Ihnen den Tipp: Pflegen Sie ein Hobby. Was genau, ist völlig egal. Es soll Ihnen einfach Spaß machen. Das Wohnen ist auch wichtig, weil wir relativ viel von der Zeit, in der wir nicht arbeiten, zu Hause verbringen. Also ganz nach Ikea: Lebst du schon, oder wohnst du noch? Sie haben nun beschrieben, wie die sieben Bereiche, die das Leben ausmachen, hinterfragt und beleuchtet werden sollten. Wenn die komplette Bestandsaufnahme steht, welcher Schritt folgt anschließend? Wenn Sie jetzt auf die Gesamtbilanz der sieben Lebensbereiche schauen, wie sieht es aus? Alles im grünen Bereich? Dann herzlichen Glückwunsch. Bei den meisten aber wird es eine Zickzack-Kurve sein. Kritisch wird es, wenn einer oder gar mehrere Lebensbereiche tief im roten Bereich liegen, weil es Wechselwirkungen gibt. Wenn Sie zum Beispiel gesundheitlich angeschlagen sind, hat das Auswirkungen auf Ihre Leistungsfähigkeit im Job. Wenn Ihr Job Sie nicht glücklich macht, bekommen das auch Ihre Kinder zu spüren. Wenn Ihre Ehe am Ende ist, schlägt das vielleicht auf Ihre Gesundheit. Wenn Sie mehrere Baustellen haben: Gehen Sie bloß nicht alle auf einmal an, sondern diejenige, bei der der Hebel am größten ist. Wenn Sie einen Tipp haben wollen, wie Sie am sichersten in den Burnout rauschen können: Versuchen Sie, in jedem Lebensbereich bei einer Zehn zu landen. Das geht nicht. Ich habe es versucht, es geht wirklich nicht. Ich kann nicht 24 Stunden an 365 Tagen im Jahr mit meinem kleinen Sohn kicken, mit meiner Tochter malen und mit den beiden Großen ins Kino gehen, gleichzeitig meine Frau von morgens bis abends beglücken und mit meinen Kumpels um die Häuser ziehen, während ich bei gemäßigtem, aber regelmäßigem Ausdauer- und Krafttraining darüber nachdenke, wie ich mit meiner Firma zu Weltruhm gelange. ▪ Autor: Ralph Goldschmidt Titel: Shake your Life – Der richtige Mix aus Karriere, Liebe, Lebensart ISBN 978-3-86936-107-9 29,90 € ca. 250 Seiten, gebunden 45 Management Büro kompakt Büroorganisation Kleine Tipps, große Wirkung Gute Büroorganisation bedeutet Überblick, wo sich was befindet, Durchblick, was genau im Betrieb läuft, und Weitblick, wann etwas zu tun ist. Expertin Barbara Schaile verrät nützliche Tipps für effiziente Büroarbeit. üroorganisation? Wieso? Hauptsache, der Laden läuft! Ja, recht hat er, der Handwerksmeister, der seine Hauptaufgabe darin sieht, die Leistungen seines Unternehmens an den Kunden zu bringen. Wie soll er sich da auch noch um die Büroorganisation kümmern? Chef und Chefin, Meister und Bürokräfte – alle arbeiten viel und fleißig in diesen Büros, ein großer Teil der Unternehmer auch noch am Wochenende. Doch gerade weil die Arbeit in einem Zimmereibetrieb so umfangreich und arbeitsintensiv ist, sollte die Arbeit leicht zu erledigen sein. DIN A4 statt Zettelwirtschaft Möchten Sie Informationen auf Papier weitergeben, eignet sich ein leeres Blatt im Format DIN A4. Die Größe ist optimal, um die Mitteilung deutlich und übersichtlich darzustellen. Der Mitarbeiter oder Chef kann die Nachricht schnell und leicht erfassen. Außerdem kann das Blatt direkt weiterverwendet werden, z. B. um Weiteres darauf zu vermerken oder um es im Ordner abzuheften. Zudem ist die Gefahr, dass ein DIN-A4-Blatt verloren geht, sehr gering. Checklisten sind hilfreich für Informationen, die immer wieder in ähnlicher Form weitergegeben werden. Ein Teil der Mitteilung ist vorformuliert. Sie müssen nur das Zutreffende ankreuzen oder ein paar Felder ausfüllen. Gepflegte Verzeichnisse statt Klebezettel Lösen Sie die Ansammlungen von kleinen Notizen an Pinnwand, Computer-Bildschirm oder Schreibtischunterlage auf. Sie werden staunen, welche Klarheit plötzlich an Ihrem Schreibtisch entsteht. Übertragen Sie die Informationen, die bislang auf den Notizzetteln standen, in bestehende Verzeichnisse, z. B. in ein Telefon- oder Visitenkartenverzeichnis oder in Kontaktdateien im PC. Wichtige Erinnerungen und Termine tragen Sie am besten in den aktuellen Kalender ein. Öffnungszeiten, Ansprechpartner oder Hinweise für seltene Arbeitsvorgänge sortieren Sie sinnvoll in einem „Nachschlagewerk“. Eindeutige Beschriftung statt Allgemeinplätze Briefkörbe sorgen für eine sehr gute Strukturierung auf dem Schreibtisch. Beschriften Sie diese gut lesbar, eindeutig und aussagekräftig. Bezeichnungen wie „Allgemeines“ oder „zu erledigen“ garantieren unübersichtliche Stapel in den Ablagekörben, die Suche nach bestimmten Unterlagen ist somit vorprogrammiert. Hilfreicher sind Bezeichnungen wie „Eingangsrechnungen“ oder „Anfragen“. Nehmen Sie den Inhalt der Briefkörbe regelmäßig und vollständig heraus, um die Bearbeitung vorzunehmen. Da sich jeweils gleichartige Schriftstücke darin befinden, entsteht bei 46 mikado 11.2013 der Erledigung eine angenehme Routine. Überquellende oder sogar durchhängende Fächer und Briefkörbe sind ein deutliches Zeichen: Hier besteht dringender Handlungsbedarf! Durchdachtes Farbsystem statt Ordner-Dschungel Ordner prägen die Büroräume. Auf Kunden und Lieferanten wirkt es sehr professionell, wenn die Ordner farblich abgestimmt und PC-schriftlich gekennzeichnet sind. Für die Mitarbeiter im Büro ist es eine große Erleichterung, um sich schnell und sicher im Ordner-Dschungel zurechtzufinden. Führen Sie ein durchdachtes Farb-Leitsystem ein. Klarsichthülle statt Büroklammersalat Möchten Sie mehrere Schriftstücke zusammenfassen, haben Sie verschiedene Möglichkeiten. Eine wirklich elegante Möglichkeit ist die Klarsichthülle, zumindest solange die Unterlagen noch nicht in einem Ordner archiviert werden. An der Seite geöffnet, können Sie die Blätter leicht und schnell aus der Klarsichthülle entnehmen und wieder einstecken. Schreiben Sie auf das oberste sichtbare Blatt, um welche Unterlagen es sich handelt. So haben Sie immer den Überblick. Büroorganisation? Ja klar, damit Ihr „Laden“ noch lange gut ▪ und erfolgreich läuft. Die Autorin Barbara Schaile, Büroleiterin im Handwerk, Expertin für Büroorganisation und Coach, bietet folgende Konzepte an: Arbeitsabläufe im Büro stressfrei gestalten Wenn Sie Ihr eigenes Büro ohne Stress erleben, bringt Ihnen das Freude bei der täglichen Arbeit und Gelassenheit. Genießen Sie die Freiheit, selber zu entscheiden, was wann zu tun ist. Gute Ansätze weiterentwickeln Wenn Sie das Gefühl haben, das Büro wächst Ihnen über den Kopf, schauen wir zunächst auf das, was schon gut funktioniert, und bauen darauf auf. Wissen und Tun verbinden Vieles wissen Sie ja schon, nur an der Umsetzung hapert es manchmal. Deshalb komme ich gerne zu Ihnen ins Büro. Im Team macht die Umstrukturierung viel mehr Spaß. Kontakt: www.barbara-schaile.de HINTERGRUNDBILD: PAREMA, ISTOCKPHOTO.COM B VERBAND AKTUELL Holzbau Deutschland Den Holzbau ins Gespräch bringen HOLZBAU DEUTSCHLAND Was nützt es, sehr gut zu sein, wenn es letztlich niemand weiß? Eines der vier Handlungsfelder von Holzbau Deutschland ist deshalb das Marketing. Ziel ist, das hohe Niveau des Holzbaus ins öffentliche und politische Bewusstsein zu rücken. ▴▴Bundeskongress 2013 in Freiburg: Ein Zimmererklatsch und die Übergabe von Spielhäusern an lokale Kitas erregte das Interesse der Medien U m den Holzbau ins Gespräch zu bringen und damit die Holzbauquote zu steigern, nutzt Holzbau Deutschland zahlreiche Instrumente wie die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Veranstaltungen und die Interessenvertretung. Entscheidungsträger aus Politik, Medien und Wirtschaft erfahren, wie konkurrenz- und leistungsfähig die deutsche Holzbau-Branche ist. Bei den Begegnungen im Rahmen der Interessenvertretung wird Flagge für den deutschen Holzbau gezeigt und werden die Belange der Mitgliedsbetriebe gegenüber der Politik vertreten. Immer wieder gibt es Begegnungen mit Politikern. In diesem Jahr traf Ullrich Huth in seiner Funktion als Vorsitzender von Holzbau Deutschland u. a. den damaligen Bundeswirtschaftsminister Dr. Philipp Rösler (FDP), den damaligen Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) und den damaligen Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Dirk Niebel (FDP). Aufmerksamkeit erregen Durch Aktionen und Veranstaltungen ist es möglich, die Aufmerksamkeit des Fachpublikums, der breiten Öffentlichkeit und der Medien zu gewinnen. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Messe DACH+HOLZ International. Aber auch die jährlichen Branchentreffen, wie zuletzt der Bundeskongress in Freiburg, brachten Aufmerksamkeit nicht nur in Fachkreisen. Durch die öffentliche Übergabe von Kinderspielhäusern berichteten auch die Lokalzeitungen darüber. Ein weiteres Zeichen für den Holzbau und dessen Nachhaltigkeit wird anlässlich der nächsten DACH+HOLZ International im Februar 2014 gesetzt: Auf dem Kölner Roncalliplatz neben dem Dom sollen Zimmerer und Dachdecker ein großes „STOP CO2“ bilden, ein spektakuläres Bild, das von einer Hubarbeitsbühne aus gefilmt und dann veröffentlicht wird. Kompetent informieren Die Presse wird regelmäßig über die Positionen des Holzbaus informiert. Eine wichtige Zielgruppe sind selbstverständlich die Mitgliedsbetriebe in der Verbandsorganisation, die in regelmäßigen Abständen den gedruckten „Zimmermeister-Intern“ und die elektronische Fassung „Zimmermeister-Intern Aktuell“ bekommen. Außerdem bietet die Internetseite www.holzbau-deutschland.de aktuelle Infos zu den Verbandsaktivitäten. Im Handlungsfeld Marketing ist auch die Werbung für den Berufsnachwuchs angesiedelt. Für die Darstellung des Berufsbildes bei Kindern gibt es das Pixi-Heft „Mein Bruder ist Zimmermann“. Mit der Zimmerer-Nationalmannschaft werden auch Schüler und junge Fachkräfte angesprochen. Organ von Holzbau Deutschland – Bund Deutscher Zimmermeister Als hilfreich hat sich in der Kommunikation die neue Dachmarke „Holzbau Deutschland“ erwiesen. Durch sie wird der früher „Bund Deutscher Zimmermeister“ genannte Bundesverband nun als große und geschlossene Organisation wahrgenommen. Mit dem Signet „Holzbau Deutschland – Fachbetrieb“ kann auch jeder Mitgliedsbetrieb seine Zugehörigkeit zeigen. Vorbildliches auszeichnen Eine wichtige Säule im Handlungsfeld Marketing ist die Vergabe des Deutschen Holzbaupreises. Er ist in Deutschland die wichtigste Auszeichnung für Gebäude, die aus dem regionalen und nachwachsenden Rohstoff gebaut wurden. Die Preisträger haben stets eine große Signalwirkung. Sie regen Architekten und Bauherren zur Nachahmung an. Denn nur wer die Vielfältigkeit des Baustoffes Holz kennt, wird sich beim Neubau und bei der Modernisierung für die klimaneutrale Bauweise entscheiden. Die letzte Preisverleihung fand im Mai 2013 auf der Holzfachmesse Ligna in Hannover statt. Die Auslobung stand unter der Schirmherrschaft des damaligen Bundesbauministers Dr. Peter Ramsauer (CSU) – womit auch gleichzeitig wieder der Kontakt zur Politik gepflegt wurde. Der nächste Deutsche Holzbaupreis wird 2014 ausgelobt und 2015 vergeben. Swantje Küttner, Berlin ▪ I VERBAND AKTUELL AUS DEN LANDESVERBÄNDEN DACH + HOLZ International 2014 Innovation und Inspiration CHRIS06 – DE.WIKIPEDIA.ORG Achtung, Termin vormerken! Vom 18. bis 21. Februar 2014 findet die Branchenleitmesse „DACH + HOLZ International“ statt – zum vierten Mal seit ihrem Start im Jahr 2008, zum zweiten Mal in der lebensfrohen Rheinmetropole Köln. ▴▴Wer nach Köln fährt, sollte auch die im Frühjahr 2013 fertiggestellte Immanuel-Kirche im Stadtteil Stammheim besuchen. Sie wurde vom Berliner Architekturbüro Sauerbruch Hutton geplant und von Holzbau Sauer aus dem thüringischen Dingelstädt ausgeführt R und 500 in- und ausländische Aussteller haben sich bereits angemeldet, um in vier Messehallen auf 70 000 m² Fläche ihre Neuentwicklungen aus den Bereichen Holzbau, Dach, Fassade und Ausbau zu präsentieren. Entscheidend für die Qualität ist dabei die klare Definition als Fachmesse: „Die DACH + HOLZ International punktet in Europa mit ihrem klaren Zuschnitt auf die Dach- und Holzbaubranche. Die Industrie trifft hier vier Tage auf die professionellen Anwender aus dem In- und Ausland“, betonte Dieter Dohr, II Geschäftsführer der Gesellschaft für Handwerksmessen (GHM), bei einem Pressegespräch im September 2013, das zugleich die heiße Phase der Messevorbereitung einläutete. „Dabei bleibt es nicht bei einer Best-of-Präsentation des Produktspektrums. Ganz im Gegenteil: Die Industrie weiß um die einmalige Gelegenheit, alle zwei Jahre die Fachexperten aus dem Bauhandwerk mit ihren Neuheiten von sich zu überzeugen und zu begeistern. Das zeigt sich an der Art der Präsentation, der gezeigten Produktvielfalt und letztlich auch am guten Anmeldestatus.“ mikado 11.2013 Um den Besuchern die Orientierung zu erleichtern, bekommt jede Halle einen klaren Schwerpunkt: In Halle 6 präsentieren sich Firmen aus dem Bereich Steildach. Halle 7 ist Anbietern rund um Holz und Dämmung vorbehalten, Halle 8 Werkzeugen, Klempnerbedarf und Gerüsten, Halle 9 Flachdächern, Fassaden und Metall. Tagungen für Architekten und Immobilienwirtschaft Neben Produkten und Bausystemen bietet die Messe ein umfangreiches Tagungsprogramm. So findet beispielsweise täglich das Fassadenforum statt, das sich an Zimmerer und Dachdecker gleichermaßen richtet. Das Themenspektrum reicht von der richtigen Dämmung und Trag- und Befestigungskonstruktionen über die unterschiedlichen Materialien, die zum Verkleiden von Fassaden zum Einsatz kommen können, bis hin zu den bauphysikalischen Eigenschaften und Anforderungen, die vorgehängte hinterlüftete Fassaden heute erfüllen müssen. Am Messedonnerstag, dem 20. Februar 2014, lädt das zum ersten Mal ausgetragene VERBAND AKTUELL AUS DEN LANDESVERBÄNDEN Die speziell auf die Bedürfnisse der Architekten und der Immobilienwirtschaft maßgeschneiderten Veranstaltungen waren auch deshalb möglich, weil eine bisher zentrale Veranstaltung nicht mehr stattfindet: der gemeinsame Bundeskongress des Zimmerer- und Dachdeckerhandwerks. Der Bundeskongress 2013 in Freiburg war der letzte, den Holzbau Deutschland und der Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks gemeinsam durchführten. Die beiden Verbände reagierten damit auf die Entwicklung des letzten Jahrzehnts, in der sich gerade im Holzbau das Angebot an Kongressen, Tagungen, Seminaren und Abendveranstaltungen ▴▴Der Kölner Dom ist immer einen Besuch wert und der Platz rechts von ihm am 19. Februar 2014 Schauplatz einer spektakulären Aktion fast schon inflationär ausweitete. Das ist zwar eine durchaus positive Entwicklung und spiegelt die zunehmende Attraktivität des Holzbaus wider, führte aber auch zu einer gewissen „Kongressmüdigkeit“ bei den potenziellen Teilnehmern. Schon 2014 rückt als Veranstaltung für die Zimmerer der Deutsche Obermeistertag und für die Dachdecker die Delegiertenversammlung in den Mittelpunkt. Ansonsten können sich die Besucher ganz dem Ausstellungsprogramm widmen – oder die Fachforen für die Architekten und die Immobilienwirtschaft besuchen, um deren Denkweise besser zu verstehen und vielleicht den einen oder anderen interessanten Kontakt zu knüpfen. im Rahmen der Bayerischen Klimawoche 2013 in Pfaffenhofen an der Ilm. Über die gibt es einen zweiminütigen Film, der sich auf www.youtube.com unter „Pfaffenhofen 2013 STOP CO2“ aufrufen und ansehen lässt. Wer mitmachen will, kann am Messemittwoch, 19. Februar 2013, zunächst um 10 Uhr einen gemeinsamen Wortgottesdienst im Kölner Dom besuchen. Anschließend findet dann ab ca. 11 Uhr auf dem großen Platz rechts vom Dom die STOP-CO2-Aktion statt. Sie wird Website und Twitter-Account informieren umfassend Ausführliche Informationen über Veranstaltungs- und Vortragsthemen sowie Referenten erhalten die Messebesucher im Internet unter www.dach-holz. de. Dort gibt es auch Tipps zu Übernachtung und Anreise. Neu sind diesmal Informationen zu Fernbussen, die täglich aus vielen Städten nach Köln fahren – und eine preisgünstige und umweltfreundliche Alternative zum eigenen Auto, der Bahn oder dem Flugzeug darstellen. Ab Dezember 2013 lassen sich auf der Messe-Homepage www.dach-holz.de die Tickets bequem von zu Hause aus kaufen. Darüber hinaus gibt es Neuigkeiten und Nachrichtensplitter auf Twitter: www.twitter.com/ dachundholz Günther Hartmann, München ▪ Medienwirksame Aktion neben Kölner Dom Während bei der letzten und vorletzten Messe jeweils ein großer Zimmererklatsch für mediale Aufmerksamkeit sorgte, gibt es diesmal eine gemeinsame Aktion von Zimmerern und Dachdeckern: Sie werden ein großes Menschenschild „STOP CO2“ auf dem Roncalliplatz neben dem Kölner Dom bilden. Vorbild war eine ähnliche Aktion KOELNMESSE Neues Konzept ersetzt den Bundeskongress wohl eine Stunde dauern, denn der Schriftzug wird aus großer Höhe gefilmt. Gebraucht werden dafür mindestens 300 Menschen – und um die richtig zu positionieren, brauchen die „Regisseure“ eine gewisse Zeit. Ziel der Aktion ist es, die breite Öffentlichkeit auf die Bedeutung des Handwerks für den Klimaschutz hinzuweisen. KOELNMESSE „Architektur-Forum“ zu Vorträgen renommierter Architekten ein, die über aktuelle Holzbauprojekte berichten und dabei die konstruktive und ästhetische Leistungsfähigkeit des modernen Holzbaus beim Lösen aktueller Bauaufgaben demonstrieren. Die Vorträge werden für Besucher aus dem Ausland simultan ins Englische übersetzt. Der Messemittwoch ist der „Tag der Immobilienwirtschaft“. Hier stehen die Sanierung und die Bestandserhaltung im Mittelpunkt. „In Zukunft sind neue Stadtentwicklungskonzepte gefragt. Anders als bei Stadtteilen mit komplizierten Eigentumsverhältnissen sind Siedlungen interessant, die Wohnungsunternehmen und -genossenschaften gehören“, erklärt Dohr. „Denn sie können Maßnahmen zur energetischen Modernisierung oder Erweiterung von Wohnflächen durch Dachaufstockungen einfacher und schneller planen und umsetzen. Die DACH + HOLZ bietet den perfekten Rahmen für einen fachlichen Austausch mit den Ausführern aus dem Handwerk.“ ▴▴Wer zur DACH+HOLZ 2014 mit der Bahn fährt, steigt direkt am ICEBahnhof „Köln Messe/Deutz“ aus und ist dann auch schon da Organ von Holzbau Deutschland – Bund Deutscher Zimmermeister III VERBAND AKTUELL AUS DEN LANDESVERBÄNDEN Holzbau Baden-Württemberg Freunde, Freude, Freudenstadt ▴▴Sympathisch starke Aktion: Zimmerer im Holzzuber statt in der Kluft – da staunte ganz Freudenstadt Die rund 200 Zimmerer auf dem Marktplatz waren die Attraktion in Freudenstadt. Und im Rahmen des Verbandstags 2013 am 5. Oktober zeigte so manches Mitglied, was unter der Kluft steckt – beim öffentlichen Bad im historischen Zuber. M it der öffentlichen Kundgebung inklusive Hingucker-Aktion „Badewanne“ gewannen Baden-Württembergs Zimmerer sicher nicht nur auf Deutschland größtem Marktplatz viele neue Fans und Freunde. Ihre Feierlaune ließen sich die baden-württembergischen Holzbauer auch vom Nieselregen nicht trüben: Fast 23 Prozent Marktanteil am Wohnbau besaß die Holzbauweise von IV Januar bis Juni 2013 in BadenWürttemberg. Und die Bauherren wollen weiter investieren. „Das Geld ist da. Der bauwillige Verbraucher will wissen, ob er mit steuerlichen Vergünstigungen rechnen kann oder nicht. Kredite sind eher zweitrangig“, stellte Josef Schlosser, Präsident von Holzbau Baden-Württemberg, in seiner Eröffnungsrede auch mit Blick auf die Sanierungen fest. „Energiesparendes mikado 11.2013 Bauen ist in unserem Metier seit Jahren gelebte Praxis. Wärmedämmmaßnahmen in vielen Varianten bestimmen gegenwärtig den Betriebsalltag. Auf den ersten Blick könnte man also eine solide Entwicklung vermuten.“ Aber: Wer aufmerksam die politische Debatte verfolge, vermisse klare Entscheidungsstrukturen und „leider beinhalten die Bauvorschriften noch immer erhebliche Hindernisse für Holz“. Bezahlbarer Wohnraum Besonders schwierig sei die Wohnraumsituation in den Städten. „Seit Jahren mahnen wir die unzureichende Bereitstellung von Wohnraum im urbanen Bereich an: Es müssen dringend mehr Wohnungen gebaut werden, die dem zukünftigen Bedarf entsprechen. Hier bietet der Holzbau intelligente Lösungen in Form von Aufstockungen und Anbauten, die VERBAND AKTUELL AUS DEN LANDESVERBÄNDEN ◂◂Gut gelaunte Gastgeber: Obermeister Dieter Stahl (links) und Verbandspräsident Josef Schlosser (rechts) spendierten statt der zwei ursprünglich ausgelobten Spielhäuschen spontan vier Stück davon an die örtlichen Kindergärten ▸▸Service vom Präsidenten: Josef Schlosser überreichte der Service-Expertin und Referentin Sabine Hübner einen Timmy ◂◂Die Goldene Ehrennadel von Holzbau Baden-Württemberg, höchste Auszeichnung für Zimmermeister, erhielten von Verbandsgeschäftsführer Joachim Hörrmann (ganz links) und Präsident Josef Schlosser (ganz rechts): (v.l.n.r.) Karl-Heinz Schmid, Uwe Huber und Josef Merk für ihr Engagement kostengünstig zu realisieren sind. Leider gibt es seit Jahren kein Wohnungsbauprogramm mehr, das diesen Namen verdient“, sagte Schlosser. Kleine Häuser, große Freude Zwei Spielhäuschen waren auf dem Freudenstädter Marktplatz als Hingucker aufgebaut, um dann an örtliche Kindergärten verlost zu werden. Eigentlich zu wenig, wie Präsident Schlosser den Obermeister der Zimmererinnung Dieter Stahl schmunzelnd wissen ließ. Der ließ sich darauf ein und legte noch ein Häuschen für die Kinder drauf. Dank Josef Schlossers großem Verhandlungsgeschick wurden daraus dann sogar vier Häuschen für Freudenstadts Kinder – und Dieter Stahl kann sicher sein, dass die Kleinen nun von Anfang an mit der Holzbauweise vertraut sind. Service 2.0 Was ist eigentlich Service? Welche Erwartungen hat der Kunde von heute an „guten Service“? Lohnen sich gute Serviceleistungen überhaupt für den Anbieter? Diese Fragen beantwortete am Nachmittag dann Sabine Hübner in ihrem Vortrag im örtlichen Kongresszentrum. Die Buchautorin, Unternehmensberaterin und „ServiceExpertin Nr. 1 in Deutschland“ gab einen souveränen, informativen und unterhaltsamen Überblick über die ServiceKultur als Wettbewerbsvorteil. Viele Unternehmen perfektionierten zwar den Prozess bis zum Kauf, verlören dann aber die Kundenbedürfnisse aus den Augen. Damit verschenke so mancher Betrieb wertvolle Argumente, um nachhaltig Kunden zu begeistern, zu binden und zu Empfehlern zu machen. Denn Empfehlungsmarketing, also die gute alte Mundpropaganda, sei im digitalen Zeitalter sogar wichtiger als bislang. Denn geändert hätten sich nur die Kanäle, wie die Empfehlung von Kunde zu Kunde kommt, MIKADO ▸▸Der grüne „Timmy für Nachhaltigkeit“ feierte Premiere. Zimmermeister Konrad Faßnacht erhielt ihn für das Projekt Künstlerhaus in Horb also die sog. „Sozialen Medien“. Unverändert ist die Bedeutung solcher Meinungen für die Kundengewinnung. Gerade beim Service können sich Holzbaubetriebe so profilieren und cm ▪ dauerhaft überzeugen. Konjunkturumfrage Herbst 2013 Dipl.-Kfm. Thomas Schäfer, Referat Unternehmensführung Holzbau Baden-Württemberg, präsentierte am 5. Oktober 2013 im Kongresszentrum Freudenstadt die aktuellen Zahlen aus der Konjunkturumfrage im Zimmererhandwerk. Einstufungen (in Prozent der Befragten) Auftragslage allgemein Auftragslage Öffentlicher Bau Nachfrage Energetische Sanierung Nachfrage Restaurierung Nachfrage Holzhaus Erzielbare Preise Zahlungsmoral Entwicklung Gesamtbetrieb Organ von Holzbau Deutschland – Bund Deutscher Zimmermeister Top O.k. Na ja Oh weh! 62,9 35,5 1,6 0,0 1,6 31,2 45,9 21,3 50,0 41,9 8,1 0,0 14 38,6 37,1 12,3 0,0 45,5 30,9 23,6 8,1 71,0 20,9 0,0 25,858,1 9,6 6,5 35,5 48,4 14,5 1,6 V VERBAND AKTUELL AUS DEN LANDESVERBÄNDEN ▴▴Timmy grüßt die Teilnehmer zum Verbandstag der bayerischen Zimmerer. Das passende Ambiente dafür bot das Kurhaus in Fischen i. Allgäu Bayerischer Zimmerer- und Holzbaugewerbetag Eine Frage des Holzes Es war einiges los in Fischen i. Allgäu: 400 Teilnehmer trafen sich dort Mitte Oktober 2013 zum bayerischen Verbandstag. Ein Thema war dabei die Versorgung mit Holz – ob Konstruktionsvoll- oder Schnittholz. L ässt du noch den Säger schneiden oder montierst du schon ausschließlich Konstruktionsvollholz (KVH)?“ Diese Frage wird wohl immer wichtiger werden und war deshalb Thema beim bayerischen Zimmerer- und Holzbaugewerbetag in Fischen i. Allgäu. Dort versammelten sich im Oktober 400 Teilnehmer. Über die Verbandsspende von 1000 Euro freute sich dabei außerdem der Fischener VI Bürgermeister, der das Geld einem lokalen Hilfsfonds übergeben wird. Neue Verordnung in Kraft Die Podiumsdiskussion „Holz vom Säger“ stand im Zentrum des Verbandstages. Hintergrund: Seit 1. Juli 2013 gilt die neue EU-Bauproduktenverordnung. Für die Zimmerer ist beim Einkauf entscheidend, zertifiziertes Holz zu bekommen. Dafür aber mikado 11.2013 brauche man Zeit, und die fehle oft, monierte Sägewerksbesitzer Hans-Peter Fickler. „In ein paar Tagen können wir Bauholz nicht trocknen“, sagte Fickler weiter. Trocken sortiert und gekennzeichnet aber braucht der Zimmerer sein Holz. Zentral zertifizieren Wie könnte die Lösung aussehen? Eine zentrale Stelle für die Zertifizierung schlug Holzbauer Josef Ambros vor. „Damit nicht jeder kleiner Säger kennzeichnen muss.“ Denn ohne Kennzeichnung geht aus rechtlichen Gründen gar nichts mehr. Gabriel Lerchenmüller meinte daher: „Wenn es mit der Zertifizierung nicht klappt, werden wir in Zukunft nur noch KVH verarbeiten können.“ Waldbesitzer Johann Jordan verwies jedoch darauf, dass der Wechsel auf KVH den Verlust FOTOS: VERBAND UND MIKADO VERBAND AKTUELL AUS DEN LANDESVERBÄNDEN ▴▴Da geht’s lang: Clown Babette kam mit Alphorn und blies dem Innungspräsidenten Peter Aicher den Marsch. Der nahm es mit einem Lächeln kleiner Sägereien bedeute und damit die regionale Wertschöpfung schwinde. „Dann fehlt uns ein Argument in der Klimadiskussion.“ EU-Norm akzeptieren Klar wurde in der Diskussion ebenso, dass die Zeit, sprich die EU-Verordnung, nicht zurückzudrehen ist. Auch wenn von verschiedener Seite angemerkt wurde, dass man bei der Formulierung der Verordnung mehr Einfluss hätte nehmen müssen. Die Sinnhaftigkeit der Zertifizierungsvorschrift hob dann Georg Feuchtgruber von der Münchner Obersten Baubehörde nochmals hervor: „Die Norm dient dem Verbraucherschutz und fördert freien und fairen Handel.“ Moderator Hugo Wirtensohn, Vorsitzender des Holzforums Allgäu, nahm die Idee der zentralen Zertifizierungsstelle mit. Zünftiger Festabend Zünftig wurde es zum Festabend. Für die Stimmung sorgten Musikkapelle und Clown Babette. Und dass bei den Zimmerern ohnehin gute Stimmung herrscht, brachte Innungspräsident Peter Aicher in seiner Festrede zum Ausdruck: „Der Auftragsbestand reicht über mehrere Monate.“ Trotzdem dürfe man sich nicht zurücklehnen. Auch ihn beschäftige, „wo unser Baustoff künftig herkommt“. Architekten begeistern Weiter rief Aicher dazu auf, „Architekten zu einer Entdeckungsreise in Richtung Holz abzuholen. Denn Architekten wollen begeistert sein.“ Zehn Jahre besteht nun der Fachbereich Unternehmerfrauen. Darauf blickte Christine Moser zurück. Sie verwies auch auf die Weiterbildung „Fachfrau im Unternehmerhandwerk“. Wareneingang beachten Den dokumentierten Wareneingang zeigte im Vortrag Markus Raab von Taglieber Holzbau auf. Auch hier sei auf die Kennzeichnung zu achten: „Das schützt die Zimmerer vor Schadensersatzansprüchen“, sagte Raab. ▴▴Checklisten für die Arbeit im Büro stellte Nicole Sehl vor ▴▴Vom richtigen Materialeinkauf sprach Markus Raab von Taglieber Auszeichnung mit der Goldenen Ehrennadel Die Goldene Ehrennadel, die höchste Verbandsauszeichnung, erhielten: ▸▸ Ernst Karl: von 1984 bis 2010 Obermeister der ZimmererInnung Dinkelsbühl-Wassertrüdingen. Die Innung fusionierte 2010 mit der Innung Westmittelfranken. Für seine Verdienste um die Innung wurde Karl zum Ehrenobermeister ernannt. Weiter ist der Vater von vier Kindern im Dinkelsbühler Stadtrat und als ehrenamtlicher Sozialrichter tätig. ▸▸ Georg Haberl: „Ein Allgäuer Urgestein des Zimmererhandwerks“ aus Tiefenbach bei Sonthofen. Haberl legte 1951 die Gesellenprüfung ab. Von 1973 bis 2000 war er Obermeister und ist auch Ehrenobermeister der Zimmerer-Innung Oberallgäu. Auch in der Kreishandwerkerschaft war er aktiv. ▸▸ Hermann Lang: Mit 26 Jahren hat er den väterlichen Betrieb 1987 in Ochsenfurt übernommen. Seit 1991 ist Lang Obermeister der Zimmerer-Innung Würzburg Stadt und Land. Zudem ist er Leiter der überbetrieblichen Ausbildungsstätte für Unterfranken. Seit 2009 ist er zweiter Vizepräsident im Landesverband. Reklamation ist Chefsache Weiter standen Büroorganisation, Kalkulation, Brandschutz, Statik und der Umgang mit Reklamationen auf dem Programm. Letztere müssten Chefsache sein, forderte Georg Zügler. Für eine Wiedervorlage samt Checklisten im Büro warb Nicole Sehl. Und Tipps für die monatliche Leistungsabgrenzung gab Regina Maruska vom Zentralverband Deutsches Baugewerbe in Berlin. tb ▪ ▴▴Präsident Peter Aicher ehrte (von links) Hermann Lang, Gerlinde und Ernst Karl sowie Georg und Olga Haberl. Urkunden erhielten die Zimmermeister, ihre Frauen Blumen für die jahrelange Unterstützung Organ von Holzbau Deutschland – Bund Deutscher Zimmermeister VII VERBAND AKTUELL VERBÄNDE & VEREINIGUNGEN Holzbau Deutschland Leistungspartner „Seien Sie stolz, Zimmerer zu sein!“ Seit dem Jahr 2000 kooperiert Holzbau Deutschland eng mit seinen Leistungspartnern. mikado unterhielt sich darüber mit Ullrich Huth, dem Sprecher des Zimmererhandwerks, und mit Matthias Krauss, dem Sprecher der Industrie. S ▴▴Ullrich Huth (links) und Matthias Krauss (rechts), die beiden Sprecher der Leistungspartner, sind stolz auf 14 Jahre erfolgreiche Zusammenarbeit mikado: Welche Aufgabe haben die Leistungspartner? Ullrich Huth: Gemeinsam wollen wir mehr Markt für den Holzbau machen. Wenn es den Holzbaubetrieben gut geht, geht es auch der Zulieferindustrie gut. Die ganze Branche gewinnt. Matthias Krauss: Wir wollen für unsere Zimmerleute eine noch bessere Arbeitsbasis schaffen. Wir wollen für den Holzbau be- Studenten ansprechen – die Architekten von morgen. Und das Ganze gelingt uns, weil wir partnerschaftlich zusammenarbeiten. Die Leistungspartner liefern Geld, Marketing-Erfahrung und den persönlichen Einsatz von Führungskräften, der Holzbau das Wissen, was das Handwerk kann und wie die Betriebe arbeiten. HOLZBAU DEUTSCHLAND eit 14 Jahren arbeiten die Unternehmen Agepan, Braas, CWS Boco, Eternit, Fermacell, ITW-Befestigungssysteme, Isover, Lignotrend, Mafell, Metabo, Onduline, Pavatex, Roto, Spax, Timbory und Velux eng mit Holzbau Deutschland als Leistungspartner zusammen. An der Spitze stehen Matthias Krauss, Sprecher der Industrie im Beirat der Leistungspartner und Vorstandsvorsitzender der Mafell AG, sowie Ullrich Huth, Sprecher des Zimmererhandwerks und Vorsitzender von Holzbau Deutschland. „Geht es den Holzbaubetrieben gut, geht es auch der Zulieferindustrie gut.“ geistern. Die von uns unterstützte Zimmerer-Nationalmannschaft ist ein wichtiger Baustein, denn die Jungs brennen für ihren Beruf. Mit der Kampagne „Modernisieren – natürlich mit Holz“ motivieren wir Bauherren, Holz bei der Sanierung einzusetzen. Verstärkt wollen wir VIII Was macht die Leistungspartner so erfolgreich? Ullrich Huth: Alle Beteiligten kennen die Branche sehr gut und wissen, was sie braucht, beispielsweise wieder eine Fachberatung Holzbau. Wir wissen es sehr zu schätzen, dass sich die Leistungspartner für den mikado 11.2013 Neustart der Fachberatung so engagieren. Matthias Krauss: Wir sind gemeinsam aktiv und damit stark. Wir bringen unterschiedliche Erfahrungen ein und wenden sehr erfolgreich Projektdenken an. Gibt es neue Herausforderungen und Aufgaben in der Zukunft? Matthias Krauss: Wir müssen Architekten Holz als Baustoff näherbringen, schon während des Studiums die angehenden Architekten ansprechen. Dazu ist ein Holzbaupreis für Studenten in Planung. Ullrich Huth: Die Architekten von morgen sind eine wichtige Zielgruppe. Aber auch Forschungsvorhaben könnten für beide Seiten gewinnbringend sein. Der Holzbau hat seine Stärken – beispielsweise beim urbanen Bauen – noch lange nicht ausgereizt. Was schätzen Sie beide an der Gemeinschaft der Leistungspartner besonders? Ullrich Huth: Es ist ein gutes und partnerschaftliches Miteinander, das von Vertrauen geprägt ist. Matthias Krauss: Dem kann ich mich anschließen. Wir haben einen offenen und ehrlichen Umgang miteinander, der von Kontinuität und Vielfalt geprägt ist. Es macht mir persönlich Spaß, mich aktiv für die Zimmerer einzusetzen. Herr Krauss, was wollten Sie den Zimmerern schon immer einmal sagen? Matthias Krauss: Stehen Sie zu Ihrem Handwerk, seien Sie stolz darauf, Zimmermann zu sein. Lassen Sie sich nicht zum Montagebetrieb degradieren. Der handwerkliche Holzbau kann mehr. Und trauen Sie sich, auch „richtig gutes Geld“ für Ihre tolle Arbeit zu verlangen. Herr Huth, was wollten Sie der Zuliefererindustrie schon immer mal sagen? Ullrich Huth: Ich sage Danke für 14 Jahre erfolgreiche Zusammenarbeit und freue mich, wenn wir uns auch weiterhin gemeinsam den Herausforderungen unseres Marktes stellen. Wir haben viele wichtige Projekte ins Leben gerufen. Das hat allen gutgetan. Weitere Informationen: www.holzbau-deutschlandleistungspartner.de Fortbildung 19. Internationales Holzbau-Forum (IHF) Zum Event, das vereint Vom 4. bis 6. Dezember 2013 ist es wieder so weit: Das Internationale Holzbauforum präsentiert sich als Top-Veranstaltung der Holzbaubranche in Garmisch-Partenkirchen. Das Kongresszentrum dient erneut als Plattform für eine weitreichende Themenpalette. folgen die Ehrungen von Persönlichkeiten, die sich mit vorbildlichem Engagement für die Entwicklung des Holzbaus eingesetzt haben. Den kulinarischen Schwerpunkt des Festabends setzt in diesem Jahr das Gastland Norwegen. Holzbau zeigt überall sein Gesicht YYR ◂◂Pyramidenkogel: Der weltweit höchste Aussichtsturm in Holz steht in Österreich D as Event für die Holzbaufachleute aus Europa und diversen Überseestaaten findet vom 4. bis 6. Dezember 2013 erneut im Kongresszentrum in Garmisch-Partenkirchen statt. Der Veranstalter Forum Holzbau eröffnet die Plattform am 4. Dezember 2013 um 8.30 Uhr mit dem Programmpunkt: „Immobilien- und Wohnbauwirtschaft“. Am Nachmittag finden vier Prolog-Blöcke zeitgleich statt: ▸▸ Architektur-Forum – Thema: „Holzarchitektur – Aufbruch in eine neue Gestaltungsvielfalt“ ▸▸ Fertighaus-Forum – Thema: „Entwicklung nachhaltiger Quartiere – ein Weg in die Wachstumsregionen“ ▸▸ Holzhausbau-Forum – Thema: „Dauerhaftigkeit von Holzbauten“ ▸▸ Forum Verbindungstechnik – Thema: „Schrauben und Kleben im Holzbau“ www.mikado-online.de Die Superlative aus Holz Den zweiten Veranstaltungstag eröffnet der Themenblock „Holzumfeld“. Im Anschluss daran folgen zwei parallele Blöcke. Block eins „Holztragwerke“ thematisiert „Objekte mit Ausstrahlung“: Hierbei werden unter anderem die Canary Wharf Crossrail Station in London, der Pyramidenkogel – weltweit höchster Aussichtsturm aus Holz – und das Elefantenhaus Zürich vorgestellt. Weiterer Bestandteil von Block eins ist „Dem Himmel immer näher: Aktuelles aus dem Holzhochhausbau“. Der zweite Block dreht sich um das Feld „Holzforschung“: Referenten informieren die Teilnehmer zu den Themen Holzverwendung im Bauwesen, Nutzung/Normung/Einbindung. Abschließend wird Dr. Theo Waigel, Bundesfinanzminister a.D., München, in seinem Vortrag das Thema „Der Euro und Europa“ beleuchten. Darauf Der letzte Veranstaltungstag gliedert sich in drei parallel verlaufende Blöcke. Block A stellt das Gastland Norwegen vor. Block B beinhaltet „Brückenbau: Hybridkonstruktionen und Anstrichsysteme“ und Block C thematisiert „Zukunft Bau“. Wie jedes Jahr findet das Holzbauforum seinen Abschluss im Epilog, der den internationalen Holzbau beleuchtet: Italien, Japan und Australien – Der Holzbau ▪ kann’s überall. IHF im Überblick Termin: Mittwoch, 4. Dezember, bis Freitag, 6. Dezember 2013 Tagungsort: Kongresszentrum Garmisch-Partenkirchen www.gapa.de/kongresszentrum Teilnahmegebühr: ▸▸ Mittwoch: ca. 240 Euro ▸▸ Donnerstag und Freitag: 545 Euro ▸▸ Mittwoch bis Freitag: 675 Euro Anmeldeschluss: 23. November 2013 www.forum-holzbau.com 47 Architektur 48 mikado 11.2013 Architektur A us ästhetischer Sicht handelt es sich bei dem Einfamilienhaus in Leverkusen um ein in einfacher und puristischer Kubatur gehaltenes Gebäude. Doch hinter der modernen und strengen Außenansicht steckt eine kontrastreiche Planung. Das Erdgeschoss gestaltete Architektin und Hausherrin Katharina Hellmann so, dass es sich optisch in Struktur und Materialität von dem Untergeschoss absetzt: Als „schwebender“ Riegel sitzt das Geschoss auf dem unteren auf und ist mit sibirischer Lärche verkleidet. Um den Kontrast noch weiter hervorzuheben, entschied sich die Architektin, das Untergeschoss hingegen bewusst mit dunkelgrauen Platten zu beplanken. Neben dem optischen Aspekt waren der Architektin ökologische, nachhaltige und energieeffiziente Punkte wichtig, weswegen sie sich für eine Passivhausbauweise entschied. Durch die direkte Waldrandlage sollte sich das Gebäude der Landschaft anpassen. Die verwendete Lärchenschalung unterstützt die eingliedernde Wirkung und schafft eine städtebauliche Brücke zwischen Dorfrand und Natur. Im Inneren setzt sich der Werkstoff Holz fort und greift den Kontrast-Gedanken weiter auf: Die Brettstapeldecke hebt sich von den weißen Wänden ▪ und den Parkettböden ab. Detail Auskragung Energieeffiziente, ökologische und nachhaltige Aspekte spielten bei der Planung eine wichtige Rolle www.mikado-online.de 49 Architektur Axonometrie Außen streng, aber im Innern dafür warm und behaglich Die Garage ist an den einfach und puristisch gehaltenen Kubus farblich angepasst Gebäudeschnitt Die PfostenRiegel-Fassadensysteme sind langlebig und wartungsarm Garage Kochen/Essen Keller/ Heizung Wohnen/ TV-Raum Kinderbad 50 mikado 11.2013 Die Übereckverglasung ermöglicht einen freien Blick nach außen „Die Fensterflächen öffnen den Blick auf die Natur und ziehen sie ins Innere.“ Architektur Reduzierte Farbgestaltung: Weiß, Grau und Holzfarben dominieren die Innenräume „Das Holz sollte als Werkstoff direkt fühlbar und wahrnehmbar sein.“ Die massive Brettstapeldecke schafft einen Kontrast zu den weißen Wänden und den Hochkantlamellen-ParkettBöden Eine Faltwerktreppe trennt als abgehängte Skulptur den Spielflurbereich Steckbrief Projekt: Neubau Einfamilienhaus als Passivhaus in Leverkusen Bauweise: Holztafelbau Decken: Brettstapeldecken Bauzeit: Mai bis Dezember 2012 Wohnfläche: 195 m² + 54 m² NFL Blower-Door-Test: n50 = 0,29 1/h Planung: Dipl.-Ing. Katharina Hellmann D-51377 Leverkusen hellmann.architektin@yahoo.com Statik: NR Ingenieurgesellschaft holztragwerke mbH D-41238 Mönchengladbach www.holztragwerke.de KATHARINA HELLMANN Holzbauer: Terhalle Schreinerei GmbH D-48683 Ahaus www.terhalle.de 53 Produkte ▴▴Die Holzbauelemente haben Bauhöhen von 228 mm bis 800 mm. Idealer Einsatzbereich sind flach geneigte Dachtragwerke und Geschossdecken Kielstegelemente Ausgezeichnete Leichtigkeit Das neu entwickelte Leichtbausystem Kielsteg eignet sich für Dach- und Deckenkonstruktionen bis zu 27 m und hat 2013 den Schweighofer Price erhalten. K keilgezinktem Nadelvollholz entsprechen der Festigkeitsklasse C 24. Ab 6 m Spannweite erweist sich die Verwendung des Leichtbausystems als wirtschaftlich. Der Einsatz von Schnittholz in den Randzonen und schlanken Plattenstegen sorgt für ein optimiertes Querschnittssystem, das speziell auf Biegebeanspruchbarkeit und somit auf große Spannweiten von bis zu 27 m abzielt. Die Systembreite der Elemente beträgt 120 cm. Nebeneinander verlegt, ergibt sich ein effizientes ernstück der Kielstegelemente ist die S-förmig gekrümmte Ausführung der Plattenstege aus Holzwerkstoffen. Sie formen durch effiziente und voll mechanisierte Fügetechnik ein inneres Fachwerk. Die Leichtbauelemente für den konstruktiven Ingenieurholzbau gibt es in den Bauhöhen von 228 mm bis 800 mm. Das Stegmaterial besteht je nach Bauhöhe aus dreilagigem, 4,8 mm dickem Sperrholz oder OSB3-Platten der Dicke 8, 10, und 12 mm. Die Gurte aus 9,5 m KSE 228 A B KSE 280 A B KSE 380 A B KSE 485 A B KSE 560 A B KSE 615 A B KSE 730 A B KSE 800 A B B A 11,5 m 14,5 m 17,0 m 20,0 m 21,5 m 25,0 m 27,0 m ▴▴Die Grafik zeigt, mit welcher Bauhöhe die Kielstegelemente welche Spannweite überbrücken 54 mikado 11.2013 Scheibentragwerk, das das Spektrum flächiger Tragsysteme im modernen Holzbau erweitern kann. Bauaufsichtlich zugelassen: In Zusammenarbeit mit der MPA Universität Stuttgart, Abteilung Holzkonstruktionen, erlangte die Technologie die Zulassungsreife. Anfang 2013 erhielt sie vom Deutschen Institut für Bautechnik in Berlin die Allgemeine Bauaufsichtliche Zulassung (Z-9.1-831). Die Bemessung der Elemente als einachsig gespannte Platte erfolgt in Anlehnung an DIN EN 1995-1-1 in Verbindung mit dem Nationalen Anhang DIN EN 1995-1-1/NA, Abschnitt 9.1.1 „geklebte Biegestäbe mit schmalen Stegen“. Für die Berechnung erfolgt die Idealisierung des realen Querschnitts mit den S-gekrümmten Stegen zu laufend nebeneinanderliegenden geradstegigen I-Querschnitten. Der Durchbiegungsnachweis darf ebenfalls unter Ansatz des vereinfachten Querschnittsmodells unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Steifigkeitskennwerte der verschiedenen Materialien geführt werden. Kielstegelemente werden überhöht mit einem konstanten Radius von 970 mm hergestellt. Das ist besonders für den Verformungsnachweis bei großen Spannweiten von Bedeutung. So können Holzbauer Dachtragwerke mit 6 bis 27 m Spannweite realisieren. Der Einsatz beschränkt sich dabei auf die Nutzungsklassen I und II. Brandschutz: In Abhängigkeit von der Gurtstärke erfolgt die Einstufung in die Brandwiderstandsklassen REI 30 und REI 60. Die Bemessung im Brandfall erfolgt gemäß DIN EN 1995-12. Die Abbrandrate ist mit 0 = 0,656 mm/min anzunehmen. Die Kielsteg-Bauelemente haben 2013 den Schweighofer Price in der Rubrik „Innovationen“ erhalten. Ausgezeichnet wurden das System sowie die Entwicklung der dafür notwendigen Produktionstechnologie – realisiert durch Minda Industrieanlagen und Kälin Hobeltechnik. Kielsteg GmbH A-8020 Graz ı Kielsteg.com Produkte Spezial Hohlfalzziegel Melodie der Ziegel Mit einem Stückgewicht von ca. 3 kg und einem Bedarf von rund 14 Stück pro m² kommt der neue Hohlfalzziegel „Melodie“ von Creaton auf etwa 42 kg pro m². Trotz des geringen Gewichts sei die Sturmsicherheit aber gewährleistet. Den Ziegel gibt es in Naturrot, Kupferrot, Schieferton oder Anthrazit engobiert sowie Schwarz glasiert. CREATON AG ı D-86637 Wertingen Telefon 0 82 72/86-0 ı www.creaton.de Hohlfalzziegel Wellig und weich Sowohl für Neubauten als auch für Sanierungen ist der Hohlfalzziegel von Erlus geeignet. In Sachen Regensicherheit ist der Tondachziegel mit doppelter Kopfverfalzung sowie hoher Seitenverfalzung ausgestattet. Erhältlich ist er in den Farben Naturrot, in den Engoben Rot und Schwarzmatt sowie als Edelengobe Saphirschwarz. Mit seiner Form verleiht der Ziegel dem Dach ein welliges und weiches Profil. ERLUS AG ı D-84088 Neufahrn i. NB Telefon 0 87 73/18-0 ı www.erlus.de Wir geben Holz eine neue Dimension BS-Holzbauteile für den Ingenieurholzbau Dachziegel Frisch gebrannt, tief gefalzt Die neue Generation der Flachdachziegel aus der Tiefa-Modellreihe stellt Gebr. Laumans vor: Tiefa XL Top und Tiefa 2000 Top. Durch tiefe Falze sollen Ziegeldächer auch bei niedrigen Dachneigungen regensicher sein. Wasser, das in das Verfalzungssystem eindringt, werde von der Seitenverfalzung auf die Ziegelfläche geführt. XL Top hat eine variable Decklänge. 12,2 Ziegel reichen für 1 m². Gebr. Laumans GmbH & Co. KG Ziegelwerke D-41379 Brüggen-Bracht Telefon 0 21 57/14 13-0 ı www.laumans.de www.mikado-online.de Gerade und gekrümmte Träger bis 60 m Länge Bögen, keilgezinkte Rahmen und Sonderformen, CNC-Abbund Gerades Brettschichtholz aus dem Expressprogramm Alle Querschnitte bis 1 m Höhe und 18 m Länge Just-in-time-Lieferung frei Haus Auf Wunsch abgebunden als montagefertiger Bausatz Brettsperrholz (X-LAM) Großformatige, tragende Wand-, Decken- und Dachelemente für den Wohnungs- und Kommunalbau sowie für den Industrieund Gewerbebau in Größen bis zu 3,50 m x 18,00 m D a m 6 3 · 41372 Niederkrüchten Tel +49/2163/89 88 0 · Fax +49/2163/89 88 87 www.derix.de · info@derix.de Industriestr. 24 · 49492 Westerkappeln Tel +49/5456/93 03 0 · Fax +49/5456/93 03 30 info@poppensieker-derix.de 55 Produkte Spezial .RQVWUXNWLRQVYROOKRO] LPPHUQDFK/LVWH Dacharbeiten Erst schneiden, dann saugen Schneiden in luftiger Höhe: Rabied Biedron hat hierfür die Dachhexe K200 im Programm. Die EinhandTrennmaschine soll für eine höhere Arbeitssicherheit sorgen: Bei der Bedienung hat der Maschinenführer immer eine Hand frei. Die Schnitttiefe beträgt 70 mm. Eine abnehmbare Absaugvorrichtung und ein Kehlblechschoner zählen ebenfalls zur Ausstattung. Feinstaub, wie er bei Trennarbeiten mit Diamantwerkzeugen entsteht, saugt „Felix Junior“ ein. Er bringt eine Filterfläche von 11 000 cm² mit. Der Filter kann von außen gereinigt werden. Per Dachträger wird der Staubsauger oben platziert. Den Saugschlauch gibt es bis zu einer Länge von 6 m, sodass maximal ein Arbeitsbereich von 12 m zu erreichen ist. berechenbar Kriterien mit „Holzbau Deutschland“ (BDZ) vereinbart ohne Keilzinkenverbindungen, daher universell einsetzbar GLH|NRORJLVFKH$OWHUQDWLYHYRQ 0+0DVVLY+RO] ZZZ GH 7HOƒ)D[ Inserenten A Adler-Werk, Schwaz Auwärter, Waldershof 9 63 B Bauder, Stuttgart Binderholz, Fügen Boll, Steinen Brügmann, Büchen Rabied Biedron ı D-44879 Bochum Telefon 02 34/4 62 80 80 ı www.rabied-biedron.de U2 11 63 64 D Dieckmann, Melle Dölker, Horb 63 63 E Egger, Brilon 25 F Fakro, Hannover 14 G Gesamtverband Holz, Berlin 65 H Heco, Schramberg 57 K Knauf, Garching Knauf, Iphofen 5 U4 L Ladenburger, Bopfingen Lehmann, Neutraubling 57 33 Holzschindeln Dächlein schmück dich Die schmucken, vielseitigen Holzschindeln werden im traditionellen Baubereich ebenso wie in moderner Architektur eingesetzt. Meist bestehen sie aus Lärche, Western Red Cedar, Alaska-Zeder, Fichte, Buche oder Eiche. Fürs Dach eignen sich vor allem gespaltene Schindeln aus Lärche, kanadischer Zeder und Eiche. Denn diese Hölzer sind besonders widerstandsfähig. Holzschindeln erfüllen laut Theo Ott folgende Eigenschaften: Sie sind dauerhaft, hagelsicher, frostbeständig, sturmsicher, leicht, wärmedämmend und baubiologisch sinnvoll. Theo Ott GmbH ı D-83404 Hammerau Telefon 0 86 54/48 18 80 ı www.holzschindeln.de M MH-Massivholz, Altenstadt Moser, Salach 56 63 Flachdachziegel N Nelskamp, Schermbecke 35 Farbe aufs Dach P Poppensieker & Derix, Westerkappeln55 Um zwei neue Töne hat Röben seine Farbpalette erweitert. In Titangrau erscheint nun der Flachdachziegel Piemont. Sein großes Kopfspiel von 38 mm gleicht Lattenabstände von 360 bis 398 mm aus. Der etwas größere Monzaplus ist jetzt im braunen Farbton Maduro zu haben. Hier brauchen die Verarbeiter nach Unternehmensangaben nur 9,5 Ziegel pro Quadratmeter Dachfläche. R Rabied, Bochum Roto, Bad Mergentheim 41 17 V Variotec, Neumarkt Velset, Mannheim 55 65 W Weihele, Görisried 56 Röben Tonbaustoffe GmbH ı D-26330 Zetel Telefon 0 44 52/88-0 ı www.roeben.com 63 mikado 11.2013 Produkte Spezial Großflächenziegel Groß, glatt, symmetrisch 'LH$NXVWLN'HVLJQGHFNH 'LH9RUWHLOHOLHJHQ DXIGHU+DQG ĭ Regulierung der Nachhallzeit ĭ gute Schallabsorbierung ĭ moderne Raumgestaltung ĭ verbessertes Wohngefühl ĭ Hitze- und Schallschutz ĭ ökologisch Durch seine symmetrisch klare Form mit glatter Oberfläche greift der neue Großflächenziegel Nibra G 10 von Nelskamp den Stil traditioneller Eindeckungsmaterialien auf. Zur Verfügung steht eine breite Farbpalette. Und durch die neu entwickelte Profilierung soll er zudem ebenso stabil sein wie jeder andere Dachziegel des Unternehmens. Dachziegelwerke Nelskamp GmbH ı D-46514 Schermbeck Telefon 0 28 53/91 30-0 ı www.nelskamp.de Pfanne Leichtgewicht fürs Dach '%RÀQJHQ$XIKDXVHQ 7HO)$; HPDLOLQIR#ODGHQEXUJHUGH '*HLWKDLQ 7HO)$; HPDLOJHLWKDLQ#ODGHQEXUJHUGH ® HEC O - BEMES S U NG S S O F TWA RE H CS Optimal planen für mehr Sicherheit U NE U · NE U · NE H E C O - HCS ® Monier Braas GmbH D-61440 Oberursel Telefon 0 61 71/6 10 14 www.braas.de VERSION 3.0 ® Die Module der HECO -HCS unterstützen Sie bereits bei der Planung und sorgen dadurch für eine fachgerechte Ausführung. © Horst Schmidt - Fotolia.com Das Verlegen erleichtern soll der neue Achat 10V von Braas. Denn das Verschiebespiel von 30 mm sei für Dachhandwerker konzipiert, damit sie weniger schneiden und ausgleichen müssen. Der Dachziegel soll außerdem durch sein Gewicht überzeugen: Er ist nach Unternehmensangaben knapp 4 kg pro Stück leicht. Was die Regensicherheit betrifft, sorgen ausgeprägte Kopf- und Seitenverfalzungen für die schnelle Ableitung des Wassers. Der Dachziegel ist ohne Kippeln begehbar. Erhältlich ist er in den Farben Naturrot, Kupferrot, Anthrazit und Edelschwarz. Anwenderfreundliche, interaktive Bedienung Optimiert zur Bemessung von Dübeln, Geländern, Aufsparrendämmungen, Fassaden usw... HECO -HCS ist kostenlos als Download oder als CD erhältlich Die Holzbautools beinhalten die Bemessung nach DIN 1052:2008-12 und Eurocode 5 ® HECO-Schrauben GmbH & Co. KG Dr.-Kurt-Steim-Straße 28, D-78713 Schramberg Tel.: +49 (0 )74 22 / 9 89-0, Fax: +49 (0 )74 22 / 9 89-200 E-Mail: info@heco-schrauben.de, Internet: www.heco-schrauben.de www.mikado-online.de 57 mikado Holzbau-Branchenführer Dach- und Wandelemente Baustoffe Nagelplattenkonstruktionen Abdichtungen Nahezu jede architektonische Form realisierbar! Dämmstoffe (3'03ODQHQ KERSCHBAUM HAUS IU%DONRQHEHJUQWH'lFKHUXVZ Tel.: (09847) 97 97-0 Triebweg 3, Buchheim 91593 Burgbernheim www.kerschbaum-haus.de %DXGLFKWXQJHQ DACH- UND WANDELEMENTE FÜR WIEDERVERKÄUFER DACH / WAND ab 29,– €/qm Tel: +49 (0) 5483 - 7394 - 0 www.fh-finnholz.de IU+RO]KlXVHU 1LOVVRQ([SRUW,PSRUW*PE+ 7HO)D[ Bauteile ZZZQLOVVRQJPEKGH Absturzsicherung Massivholz Decken- und Wandsysteme Betriebsmittel Montage-/Transporthilfen Dübelholz Brettstapel LUX-top® SDH-Z II • kein Verschnitt durch Giebel und Türöffnungen • volle Querschnittstragfähigkeit/ Ausnutzung (Iy) • ohne Leim und Nägel • Holz-Beton-Verbund • individuelle sichtbare Deckenstrukturen/Kombin. 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Bei der Dachsanierung eines Stadthauses müssen Dampfsperrbahn, Anschlusshülse und Sanilüfter ihren Mann stehen. B ei der Dachsanierung und dem Komplettumbau eines Stadthauses entschied sich Zimmerermeister Roland Niederich aus Ehingen-Dächingen für das Dämmsystem „DivoDämm Top“. Die Vollflächendämmung wird oberhalb des Sparrens verlegt. Das Dämmelement hat wegen seiner geringen Wärmeleitfähigkeit WLS 023 ( = 0,023 W/(mK)) hohe Dämmwerte bei geringer Einsatzstärke und soll durch die vollflächige Verlegung oberhalb der Sparren Wärmebrücken verhindern. Mit der gewählten Einsatzstärke erreicht der Zimmermeister in der Konstruktion einen U-Wert von 0,141 W/ (m²K). Die Verklebung der Unterdeckung durch die integrierte Doppelklebezone sorgt für hohe Winddichtigkeit und Regensicherheit. Gut abgesperrt ▴▴Laut Zimmermeister Roland Niederich erleichtern praxisgerechte Zubehörlösungen seine Arbeit. Damit könne er seiner Bauherrschaft funktionssichere Lösungen bieten 60 mikado 11.2013 Für die Luftdichtheit setzte der Zimmerer eine Dampfsperrbahn mit einem sd-Wert ≥ 100 m außenseitig über den Sparren und unterhalb der Vollflächendämmung ein. Die Bahn besteht aus einem dreilagigen Verbund aus PP-Vlies, einem mit Aluminium bedampften Film sowie einer Polyolefin-Beschichtung. Sie soll eine hohe Sicherheit gegen Feuchteeintrag in Folge von Wasserdampfdiffusion von innen bieten. Die Anschlüsse wurden luftdichtend an den Giebelwänden sowie sonstigen Anschlüssen und aufgehenden Bauteilen hergestellt. Die integrierte Doppelklebezone in den Überdeckungsbereichen soll die schnelle Erstellung der Luftdichtheitsschicht ermöglichen. Günstig für die Verlegung ist die hohe Zimmermeisterdach Anschlusshülse mechanische Festigkeit in Längs- und Querrichtung. Gerade im Sanierungseinsatz ist es besonders wichtig, dass sich die Bahn für den Zeitraum bis zur Verlegung der anschließenden Vollflächendämmung als Behelfsdeckung eignet. Für einen sicheren Anschluss ▸▸Mit der Schablone legt der Zimmerer die Position des Kreisausschnitts fest ▸▸ Der Ausschnitt soll möglichst passgenau sein Auch für die Durchführung von Lüftungsleitungen gilt, dass sie entsprechend der DIN 4108-7 (Luftdichtheit von Gebäuden) luftdicht an die Luft-/ Dampfsperre anzuschließen sind. Also muss der Dachhandwerker den Anschluss der Durchführung an eine Zusatzmaßnahme zur Deckung entsprechend dem Regelwerk des Zentralverbands des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH) regensicher und winddicht ausführen. Die DivoDämm-Anschlusshülse in gerader Ausführung besteht aus einer Manschette, einem Rohrzentrierer mit Verschraubungen zum Durchgangsrohr, dem Dichtring sowie einem äußeren Anschlussadapter, dem Durchgangsrohr mit unterseitigen Gewinderasten sowie einem inneren Anschlussadapter für die individuelle Anpassung an DN 150, DN 125 und DN 100. Der flexible Schlauchanschluss kann an eine Strangentlüftungsleitung angepasst werden. Der Hersteller bietet zwei Varianten für Neubau und Dachmodernisierung an, um die Rohrdurchführung entweder senkrecht durch das Dämmpaket zu führen oder abgewinkelt im Sparrengefach zu verziehen. Hülse passt sich ein Beim Einbau der Dämmhülse musste zuerst die Lage der Durchgangspfanne im Raster der Dachdeckung mit Harzer Pfanne festgelegt werden. Anschließend konnte Zimmermeister Niederich mit einer Schablone die kreisförmige Durchdringung anzeichnen. Mit einer Stichsäge stellte er den kreisrunden Ausschnitt durch die oberseitige Kaschierung her. Nachdem der Zimmermeister die Öffnung auf Passgenauigkeit geprüft hatte, konnte er die Verbindung vom äußeren Anschlussadapter zum inneren Anschlussadapter herstellen. Hierzu hat er den geraden Anschlussadapter entsprechend der anzuschließenden Entlüftungsleitung für DN 125 abgelängt und den Längenzuschnitt des Durchgangsrohres mit einer Metallsäge passend zur Dicke der Dämmung von ca. 16 cm ausgeführt. Der Anschluss stimmt Beim Zuschnitt achtete der Zimmerer darauf, dass die Gewinderasten am unteren Teil des Durchgangsrohres nicht beschädigt oder gar ◂◂Nach dem Ablängen des Durchgangsrohres wird der Rohrzentrierer aufgesteckt und festgeschraubt ▸▸Nun kann der Dichtring aufgezogen werden ▸▸ Der äußere Anschlussadapter wurde von unten über das Durchgangsrohr geführt www.mikado-online.de 61 Zimmermeisterdach Anschlusshülse ◂◂ Die halbfertige Hülse wird durchgesteckt ◂◂Die Manschette schneidet der Handwerker entlang der Markierung zu abgesägt wurden. Nun kann er den Rohrzentrierer auf das abgelängte Durchgangsrohr stecken und mit den beiliegenden Schrauben fixieren. Anschließend fügt der Handwerker den Dichtring von unten in die passende Nut des Zentrierringes ein. Der äußere Anschlussadapter führt von unten so über das Durchgangsrohr, dass die Klebestreifen mit der Schutzfolie nach unten zeigen. Nach Ablösen der Schutzfolie des Klebestreifens für den inneren Anschlussadapter fixierte sie der Dachhandwerker an der Dämmungsunterseite auf der Luftdichtheitsmembran. Der innere Anschlussadapter wird durch Einrasten (Klick) sowie Drehung im Gewinde mit dem vormontierten Durchgangsrohr verbunden. Manschette zum Einsatz. Die Durchdringungsöffnung in der Manschette konnte der Zimmerer entlang der unterseitigen Rillenmarkierung auf das Durchgangsmaß des Rohrdurchmessers der Durchgangspfanne zuschneiden. Entsprechend der Schraubenaussparung des Zentrierringes hat er anschließend die Manschette auf den Zentrierring gezogen. Nun konnte der Dachhandwerker die Dachdeckung fertigstellen und den Sanilüfter verlegen. Beim DuroVent-Premium-Sanilüfter handelt es sich um eine materialangepasste und funktionelle Lösung für die Durchführung aufsteigender Lüftungsleitungen durch die Dachdeckung. Das zugehörige Anschlussrohr der Durchgangspfanne steckte der Handwerker durch die angepasste Manschette und fügte es mit dem Rohrzentrierer der Anschlusshülse zusammen. Gelungener Abschluss Innenseitig wurde der flexible Schlauchanschluss mit der Nennweite DN 125 für den späteren Anschluss zur Entlüftungsleitung auf den Adapter gesteckt. Stark im System Wirtschaftliches und funktionssicheres Zubehör gehört zu innovativen und praxisgerechten Systemlösungen dazu. Die Systeme haben den Anspruch, die Anforderungen an luftdichtes Bauen, Regeneintragssicherheit und Winddichtheit zu erfüllen. Horst Pavel, Oberursel ▪ Manschette hält dicht Der Klebestreifen ergibt in Verbindung mit dem Anpressdruck der äußeren mit der inneren Anschlusshülse die geforderte Andichtung an der Ober- und Unterseite der Dämmung. Die im Abstandhalter des Rohrzentrierers angebrachten Lamellen wurden entsprechend des aufzusetzenden Sanilüfters mit einem Anschluss DN 125 abgetrennt. Manche würden eine Flachzange nehmen, entsprechend kräftige Hände schaffen das auch ohne Werkzeug. Für den äußeren Abschluss der Anschlusshülse kam eine flexible 62 BRAAS ▸▸Der innere Anschlussring mit dem flexiblen Anschlussschlauch ist fachgerecht in die Luftdichtheitsebene eingebunden Ausgezeichneter Anschluss ◂◂Abschließend kann der Sanilüfter eingedeckt werden mikado 11.2013 Die DivoDämm-Anschlusshülse wurde bereits auf der BAU 2011 anlässlich der Verleihung des international ausgelobten „Preis für Produktinnovation – Praxis Altbau“ mit einer Auszeichnung als Innovation für die energieeffiziente Altbausanierung belobigt. +RFKOHLVWXQJVEDQGVlJH 9RJWPDQQ IU*HZHUEHXQG3ULYDW 9HUVFKLHGHQH$XVIKUXQJHQ XQG*U|HQOLHIHUEDU *6&6JHSUIW Unternehmermagazin +HUVWHOOXQJ9HUWULHE %DQGVlJHEOlWWHU 6FKlUIGLHQVW (UVDW]WHLOH Fordern Sie unsere Mediadaten an! 0D[%ROO 0DVFKX6WDKOEDX*PE+&R.* 1HXH6WUDHā'6WHLQHQ 7HOā)D[ ZZZEROOPDVFKLQHQEDXGH Vorgefertigte Wand-, Dach-, Decken- und Gaubenelemente MIKADO JOE KAESER in allen Varianten mit U-Zeichen inklusiv Arbeitsvorbereitung liefert – schnell - preiswert 73084 Salach – Tel. 07162/ info@holzbau-moser.de 09634 Hirschfeld – Tel. 035242/62349 hirschfeld@holzbau-moser.de Zimmerer und Holzbauer aufgepasst mikado – das Unternehmermagazin für Holzbau und Ausbau – ist offizielles Verbandsorgan von Holzbau Deutschland. mikado überzeugt mit fundiert recherchierten Beiträgen, brillanten Fotos und aussagekräftigen Plänen. 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Mit einer jährlichen Produktionskapazität von 12 000 Tonnen Zellulosedämmstoff soll von Tibro aus die Expansion auf dem skandinavischen Markt voranschreiten. Das Werk betreibt die Firma als Mehrheitseigner zusammen mit „CPH Zellulose Dämmstoff Produktion“ aus Hartberg und skandinavischen Partnern. ISOCELL GmbH A-5202 Neumarkt am Wallersee ı www.isocell.at Pavatex Es lebe Frankreich Ein neues, 60 Mio. Euro teures HolzfaserdämmplattenWerk hat Pavatex in Golbey/Frankreich eröffnet. Dem Schweizer Unternehmen zufolge ist es „die weltweit modernste und größte Trockenfaserproduktionslinie für Holzfaserdämmplatten“. Die Jahreskapazität beträgt 50 000 Tonnen. „Der Erfolg ist vor allem dem Teamwork über jegliche sprachlichen und kulturellen Grenzen hinweg zu verdanken“, lobt Vorstandsvorsitzender Martin Brettenthaler. Das Bürogebäude im neuen Werk wurde bereits vom Sentinel-Haus-Institut für seinen hohen gesundheitlichen Standard ausgezeichnet. ;`W)3 ;`W:23 PAVATEX GmbH D-88299 Leutkirch ı www.pavatex.de Pitzl Seit 25 Jahren auf dem Markt /(5:)9l.4(55.4)/*6 :JOYH\ILUMHIYPR (\MKLY/LPKL ) JOLUÇ+L\[ZJOSHUK ;LS -H_! ^^^YHTWHKL ,4HPS'YHTWHKL ▴▴Das Führungsteam: Geschäftsführer T. Pitzl mit Gattin Sabine, Schwester Ulrike, Vertriebsleiter H. Schaffer, Seniorchef U. Pitzl, Vertriebsleiter R. Münch und Seniorchefin Anneliese (v.l.) 64 mikado 11.2013 25-jähriges Jubiläum hat Pitzl am Firmenstandort im bayerischen Altheim gefeiert. „Die Basis, die wir als Team gelegt haben, ist ein starkes Fundament für die Zukunft“, sagte Geschäftsführer Thomas Pitzl. Als Komplettanbieter bei Holzverbindungssystemen hat sich die Firma nach eigenen Angaben in der Marktbearbeitung entsprechend ausgerichtet. Der technische Support sei hausintern gewährleistet. Das Unternehmen setze auf den hohen Qualitätsanspruch „Made in Germany“. Pitzl Metallbau GmbH & Co. KG D-84051 Altheim ı www.pitzl.de Unternehmen Wissen: vom Fach. 81fünf holzvomfach.de Netzwerker hoch über Koblenz Ist die Grundlage eines kompetenten Angebots ▴▴So war das damals, erfährt die Gruppe (links 81fünf-Vorstand Thomas Elster) bei der Festungsführung Die altehrwürdige Festung Ehrenbreitstein über Koblenz bot den Rahmen für die Jahrestagung von 81fünf, dem Netzwerk aus Holzbauunternehmen, Zimmereien, Architekten und Haustechnikern mit Sitz in Lüneburg. „Sanierst du noch oder planierst du schon?“, fragte in den Vorträgen Architekt Ingo Gabriel. Und Wirtschaftsingenieur Jörg Probst meinte zum nachhaltigen Bauen: „Die Ziele sind gigantisch. Bis zum Jahr 2050 wollen wir CO2neutral sein. Allerdings kommen wir nicht vorwärts.” Es blieb auch Zeit für eine historische Führung auf der Festung, einen Feuerspucker im Rahmenprogramm und für die Besichtigung von WEM Wandheizung, wozu WEMGeschäftsführer Gerd Meurer einlud. 81fünf AG D-21337 Lüneburg ı www.81fuenf.de Heco Beratung auf vier Rädern Ein neues Präsentationsfahrzeug stellt Schraubenhersteller Heco dem Fachhandel zur Verfügung. Es kann zur individuellen Beratung beim Handelspartner oder Kunden genutzt werden. Ausgestattet mit dem gesamten Produktsortiment und mobilen Teststationen, gibt das Mobil Einblicke in die Einsatzmöglichkeiten der Heco-Produkte, ihre Eigenschaften und ihre fachgerechte Montage. ▴▴Am Heco-Mobil kann geschraubt werden HECO-Schrauben GmbH & Co. KG D-78713 Schramberg www.heco-schrauben.de www.mikado-online.de 65 Holzwelten Experiment ass sein Haus brennt, wünscht sich niemand. Und doch hat Berthold Ott, Chef der gleichnamigen Zimmerei im baden-württembergischen Wilhelmsdorf, gleich zwei Häuser angezündet. Wozu diese Verschwendung im sonst für Sparsamkeit bekannten Schwaben? Alles für die Wissenschaft – und das vor der Haustür des eigenen Betriebs, könnte die Antwort lauten: Denn Ott leistete nichts weniger als einen Brandversuch. Die Kosten für das Experiment beziffert er mit 80 000 Euro. Holzständer mal zwei Dabei ließ Ott zwei in weiten Teilen baugleiche Häuser anstecken: Holzständer-Bauweise, jeweils vier auf vier Meter, zwei Etagen, knapp sechs Meter hoch. Und doch gab es Unterschiede zwischen den Häusern, die Lehrlinge des Zimmerer-Ausbildungs-Zentrums (ZAZ) in Biberach vorproduziert hatten. Während in der Version, wie Ott sie mit seinem Betrieb aufstellt, Gipsfaserplatten und Zellulosedämmstoff (160 mm) verbaut waren, kamen beim Vergleichshaus Gipskartonplatten und Mineralwolle (160 mm) zum Einsatz. Das Spektakel lassen sich rund 50 Interessierte nicht entgehen. Gebannt verfolgen sie, wie die beiden Häuser in Brand gesteckt werden, und zwar paradoxerweise von der Feuerwehr: Mit dem Bunsenbrenner rücken zwei Männer an und entzünden 700 Kilogramm Holz, die in jedem Haus aufgestapelt sind. Unversehrt bleibt nur ein „Gebäude“: eine angedeutete Ziegelwand mit Styropor davor. „Dieses Haus ließen uns die Behörden gar nicht aufstellen“, sagt Ott. Denn Styropor stinke nicht nur, wenn es brennt. Der Brand könne sich durch den abtropfenden Kunststoff auch unkontrolliert ausbreiten. Diese Bedenken teilt Ott. Deshalb baut er Holzhäuser. Bauen mit Erlebnis Warum aber organisiert Zimmermeister Ott gleich selbst einen Brandversuch? Weil Bauen für seine Kunden ein Erlebnis sein soll, sagt er. Antworten auf ihre Fragen möchte Ott direkt in seinem Betrieb geben. Und da er den Brandschutz für wichtig hält, will er nicht nur auf Institute und deren Versuche verweisen. Nichtsdestotrotz ist auch ein Experte überrascht von einem solchen 67 Holzwelten Experiment 1 2 3 4 68 mikado 11.2013 Holzwelten Experiment 5 Versuch bei einer Zimmerei: „Das ist sehr ungewöhnlich“, sagt Frank Hoyer vom Fraunhofer-Institut, der für die Temperaturmessungen in den beiden Holzhäusern zuständig ist. Inzwischen brennt es in beiden Gebäuden. Die angezündete Holzmenge von 700 Kilogramm simuliert jeweils einen Zimmerbrand. Und der breitet sich im rechten Haus (das mit Gipskarton und Mineralwolle) etwas schneller aus als im linken (das von Ott mit Gipsfaser und Zellulose). In Sachen Sicherheit aber überzeugen beide Bauten: Sie halten jeweils mindestens 30 Minuten dem Feuer stand (F30). Noch etwas mehr Zeit hätte die Feuerwehr im Ott-Testhaus für die 1 Noch ist alles ruhig, von Feuer keine Spur 2 Jetzt wird’s heiß: Jeweils 700 kg Holz brennen 3 N ur simuliert: Ein Ziegelhaus ließen die Behörden nicht aufstellen. Denn die Styropordämmung könnte den Brand noch ausweiten 4 Zimmerer Berthold Ott begrüßt die Gäste 5 Am Ende greift dann doch die Feuerwehr ein www.mikado-online.de Rettung unter dem Dach. Denn die Decke hält dort einige Minuten länger. Meist jedoch treffen die Einsatzkräfte schon zehn Minuten nach dem Alarm ein. Auch heute steht die Feuerwehr bereit, löscht zunächst aber noch nicht. Schließlich wollen die Zuschauer sehen, wie sich der Brand in den Holzhäusern entwickelt. Feuerwehr schätzt Holz Einer, der alles genau beobachtet, ist Alexander Endres. „Wir wollen nächstes Jahr ein Haus bauen“, erklärt er. Tendenziell aus Holz. Doch welche Rolle spielt für den Bauherrn in spe überhaupt der Brandschutz? „Das überlegt man sich als Letztes“, gibt er zu. Höher im Kurs stünden Baukosten und Schallschutz. Gerade deshalb aber nutzte Endres die Gelegenheit, um sich bei dem Brandversuch selbst ein Bild zu machen. Die Vorteile von Holz kennt auch die Feuerwehr: „Holz ist kalkulierbarer als Stahl, weil der ganz plötzlich nachgibt“, sagt Michael Hack, Kreisbrandmeister in Sigmaringen. Holz ist ohnehin das liebste Material von Zimmerer Ott. Darin fühlt er sich nach dem Spektakel bestätigt. Tobias Bunk, Kissing ▪ Die Zimmerei Ott 25 Mitarbeiter erwirtschaften nach Angaben von Ott einen Jahresumsatz von 3,4 Mio. Euro. Die Zimmerei baut Holzhäuser, saniert energetisch, baut an und stockt auf. Dachstühle zählen ebenso zum Repertoir. Der Firmensitz bietet 3500 m² Hallenfläche und 500 m² Bürofläche. Der jetzige Inhaber Berthold Ott hat die Zimmerei 1994 in Esenhausen/Baden-Württemberg gegründet. 2003 zog die erweiterte Firma in das Gewerbegebiet in Wilhelmsdorf um. Weitere Infos: www.zimmerei-ott.de 69 Vorschau mikado 12.2013 erscheint am 4. Dezember 2013 ARCH. FABRIZIO ROSSI PRODI – FIRENZE Internationaler Holzbau Italiener stehen auf Holz „Via Cenni Milano“ heißt ein Wohnviertelprojekt in Mailand, das vier Neungeschosser aus Holz umfasst. Das Bausystem aus massiven Brettsperrholzplatten ist sowohl aus ökologischen und umweltspezifischen Gründen als auch aufgrund der technischen Möglichkeiten als Lösung gewählt worden. Die Ausführung der Gebäudehülle erreicht die Energieeffizienzklasse A, um eine Senkung der Betriebskosten zu erzielen. HANNSJÖRG POHLMEYER Architektur Holz überzeugt Kroatien Bei der Restaurierung und dem Umbau einer traditionellen Hütte zu einem einfachen und dennoch anspruchsvollen Haus in Kroatien kam es den Architekten vor allem darauf an, das lokale bauliche Erbe sichtbar zu lassen. Die Kubatur des Hauses und sein Steinsockel sind unverändert. Holz, Stroh und Glas bestimmen jetzt das Erscheinungsbild des Hauses. Außerdem Büro kompakt: Kolumne Terminplanung DAMIR FABIJANIĆ Holzwelten Holzbau auf Französisch Das Restaurant „Les Laurentides“ im französischen Lothringen ist außen rustikal, innen modern und großzügig: ein Blockbau im kanadischen Stil, dessen Innenräume weitgehend stützenfrei sind. Das wird dadurch erreicht, dass die Dachlasten über ein Sprengwerk auf die Außenwände und einige zentrale Stützen umgelagert werden. Impressum Offizielles Organ von Holzbau Deutschland Bund Deutscher Zimmermeister im Zentralverband des Deutschen Baugewerbes e.V. (ZDB), Berlin Verlag: WEKA MEDIA GmbH & Co. KG Römerstraße 4 86438 Kissing Telefon +49 82 33.23-0 www.weka.de ı www.mikado-online.de Diese Anschrift gilt auch für folgende Personen und Gesellschaften, sofern nicht anderslautend: Herausgeber: WEKA MEDIA GmbH & Co. KG Geschäftsführer: Stephan Behrens ı Michael Bruns ı Werner Pehland Verlagsleiter Zeitschriften Bauhandwerk: Christoph Maria Dauner Chefredakteur: Dipl.-Betriebsw. (FH) Christoph M. Dauner (cm) (verantw.) Christoph.Dauner@weka.de Redaktion: Dipl.-Ing. (FH) Claudia Jamnitzky (cj) (CvD) Claudia.Jamnitzky@weka.de Tobias Bunk M.A. (tb) ı Tobias.Bunk@weka.de Jessica Jahn M.A. (jj) ı Jessica.Jahn@weka.de 70 Redaktionsbeirat: Dipl.-Ing. Ekkehard Fritz ı Andreas Gabriel M.A. ı Bernard Gualdi ı RA Alexander Habla ı RA Michael Hafner ı Dipl.-Betriebsw. Joachim Hörrmann ı Dipl.-Ing. Rainer Kabelitz-Ciré ı Dipl.-Ing. Matthias Krauss ı Matthias Link Anzeigen: WEKA MEDIA GmbH & Co. KG Römerstraße 4 ı 86438 Kissing Fax +49 82 33.23 71 11 ı Ihre.Werbung@weka.de Anzeigendisposition: Daniela Bolleininger Telefon +49 82 33.23 71 35 Daniela.Bolleininger@weka.de Anzeigenverkauf: Henriette Stoll-Loof ı Telefon +49 81 43.93 15 10 Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 21/2013 Aboverwaltung: Telefon +49 82 33.23 40 40 ı Fax +49 82 33.23 72 30 service.handwerk@weka.de Abonnementpreis: 11 Ausgaben (Inland): 11 Ausgaben Studenten/ Meisterschüler: Einzelheft: 98,00 € 75,00 € 12,80 € Produktion: Helmut Göhl (verantw.) ı Silke Schwer mikado 11.2013 Konzeptionslayout, Grafik und Satz: Popp Media Service ı Herrenbachstraße 17 ı 86161 Augsburg Lithografie: high end dtp-service ı Lothar Hellmuth Druck: Firmengruppe APPL ı sellier druck GmbH Angerstraße 54 ı 85354 Freising ISSN 0944-5749 Erscheinungsweise: 11 Ausgaben jährlich WEKA ist bemüht, ihre Produkte jeweils nach neuesten Erkenntnissen zu erstellen. 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Redaktionelle Änderungen vorbehalten. 9QJPMQOHQTVCWH-PQRHFTWEMUWEJVGKPGP0COGP &CEJHGPUVGTFGƂPKGTV$GFKGPMQOHQTVXÒNNKIPGW #WHFGT&CEJ*QN\KP-ÒNPKUVGUUQYGKV4QVQRTÀUGPVKGTVGKPGYGI YGKUGPFG0GWGPVYKEMNWPIFKG9QJPWPF$GFKGPMQOHQTVKO$GTGKEJFGT &CEJHGPUVGTPGWFGƂPKGTV'KPCWVQOCVKUEJDGFKGPDCTGU9QJPFCEJHGPU VGTDGKFGOMGKPGUKEJVDCTGP#PVTKGDUMQORQPGPVGPFGPHTGKGP$NKEMPCEJ CW»GPDGGKPVTÀEJVKIGP&KGRCVGPVKGTVG#PVTKGDUVGEJPQNQIKGKUVWPUKEJVDCT KPFKG-QPUVTWMVKQPKPVGITKGTVWPFÒHHPGVFCU(GPUVGTYGKVCWUUEJPGNNGTCNU FCUDGKJGTMÒOONKEJGPGNGMVTKUEJDGVTKGDGPGP&CEJHGPUVGTPFGT(CNNKUV 7PFFCU$GUVG(ØTFKG$GFKGPWPIFGU(GPUVGTUJCDGP5KGFKGHTGKG9CJN 2GT5EJCNVGT*CPFUGPFGTQFGTGKPHCEJOKV+JTGO5OCTVRJQPGQFGT6CDNGV s9QJPMQOHQTVCWH-PQRHFTWEMYKG5KGKJPUQPQEJPKEJVGTNGDVJCDGP )GYKPPGP5KGGKP 9GNNPGUU.KHGUV[NG 9QEJGPGPFG 5GKGP5KGMTGCVKX9KGUQNNFCUPGWG 4QVQ(GPUVGTJGK»GP! )GDGP5KGFGO(GPUVGT\WT<WMWPHVGKPGP0COGP #WUIGURTQEJGPG/QPVCIGHTGWPFNKEJMGKVJÒEJUVG'PGTIKGGHƂ\KGP\WPF CWUIG\GKEJPGVG3WCNKVÀVdOCFGKP)GTOCP[p ØDGTFGT2TQFWMVG sXGTGKPVOKVGKPGTXÒNNKIPGWGP&KOGPUKQPFGU$GFKGPMQOHQTVUdCWH -PQRHFTWEMp&CUPGWG(GPUVGTJCVCNNGUYCUGKP9QJPFCEJHGPUVGT JGWVGWPFOQTIGPJCDGPUQNNVG0WT'KPGUJCVGUPQEJPKEJVGKPGP 0COGPd9KTDGƂPFGPWPUIGTCFGKPFGTKPVGPUKXGP2JCUGFGT0COGPU ƂPFWPIWPFYQNNVGPWPUGTGP2CTVPGTPCWU&CEJJCPFYGTMWPF2NCPWPI WPDGFKPIVFKG)GNGIGPJGKVIGDGPCPFKGUGO2TQ\GUUVGKN\WJCDGPpUQ /CTMGVKPINGKVGT(TCPM5EJCV\)GUWEJVYKTFGKP0COGFGTFKGGTYÀJPVG (WPMVKQPCNKVÀVWPFVGEJPKUEJG+PPQXCVKQPFGU2TQFWMVGUOÒINKEJUV VTGHHGPFDGUEJTGKDVWPFCWHFGP2WPMVDTKPIV #NU.QJPHØTFKG-TGCVKXCTDGKVXGTNQUV4QVQWPVGTCNNGP 6GKNPGJOGTPGKP/CZK9GNNPGUU9QEJGPGPFG *QVGNUUVGJGP\WT#WUYCJNOKVHTGKGT(CJTVKO/KPK %CDTKQXQT1TV /CEJGP5KGOKVYYYOKMCFQQPNKPGFG 6GKNPCJOGUEJNWUUKUVFGT&G\GODGT &KGFGVCKNNKGTVGP6GKNPCJOGDGFKPIWPIGPƂPFGP 5KGWPVGTYYYOKMCFQQPNKPGFG Wir haben was gegen Lärm. Besserer Schallschutz. Mehr Lebensqualität. Besserer Schallschutz. Mehr Lebensqualität. Knauf bietet Systemlösungen für jede Schallschutzklasse. Mit der Silentboard sogar High-End Schallschutz bis Rw,r = 74 dB bei unter 180 mm Wanddicke. Im Neubau, im Holzbau, bei der Aufrüstung von Bestandsbauten. Wir haben was gegen Lärm. Knauf. www.knauf.de/schallschutz
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