Heft - Schwarzwaldverein
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E 6246 3/2009 Kulturerbe Schwarzwaldhöfe Landwirtschaftliches Bauen im Schwarzwald 70 Jahre Naturschutzgebiet Wutachschlucht Hermann Schurhammer, „Vater des Schutzgebietes“ In Sorge um die Zukunft des Schwarzwaldes 140. Delegiertenversammlung in Neuenbürg mit Resolution, Wahlen und viel Wandern Unsere Angebote zum 110. Deutschen Wandertag IM SCHWARZWALD Taschenschirm, Art.-Nr. D-003 Taschenschirm, windgetestet, schwarzes Alugestell, Aufspann- und Rückholautomatik, 200 gr., 22,– Farbe: hellblau Damen-Poloshirt, Art.-Nr. D-005 Herren-Poloshirt, Art.-Nr. D-006 Poloshirt für Damen und Herren, 100 % Baumwoll-Piqué, Farbe: malibublau, mit Seitenschlitzen. Damenmodell (körpernaher Schnitt), Größen: M, L, XL Herrenmodell (klassisch leger), Größen: S, M, L, XL, XXL € Pocket-Cap, Art.-Nr. D-008 Pocket-Cap aus Microfaser, verstellbarer Stoffklettverschluss, vorgeformtes, faltbares Schild, 6,– € Farbe: sand 17,50 € Zeckenkarte, Art.-Nr. D-001 Ansteck-Pin, Art.-Nr. D-004 Zeckenkarte aus Kunststoff mit keilförmigen Kerben zum sanften Entfernen von Zecken. Ansteck-Pin, Größe: ca. 5 x 3 cm je 2,50 € Damen-Fleecejacke, Art.-Nr. D-007 Herren-Fleecejacke, Art.-Nr. D-002 Fleecejacke für Damen und Herren, 100 % Polyester, Farbe: dunkelblau, 2 Seitentaschen. Damenmodell (leicht tailliert), Größen: S, M, L, XL Herrenmodell (gerader Schnitt), Größen: M, L, XL 28,– € NEUERSCHEINUNGEN Der Schluchtensteig – Wandern quer durch den Naturpark Südschwarzwald Wanderführer mit Etappeninfos, Höhenprofile, Übernachtungstipps, Städteinformationen 7,90 € Leporello-Wanderkarte 1:25 000 wetterfest, reißfest, abwischbar 4,95 € NaturErlebnis Hegau Bodensee Der praktische Führer zur einmaligen Naturvielfalt des Hegaus/Westlichen Bodensees. Über 330 Pflanzenarten, über 600 Bilder, aktuelle Karten mit Tourenbeschreibung u.v.m. statt 12,80 € für Mitglieder: 10,00 € Südschwarzwald-Radweg „ohne nennenswerte Höhenanstiege rund um den Naturpark Südschwarzwald“. Bikeline-Radtourenbuch mit Kartenausschnitten 1:50 000 11,90 € Bestellung unter Schwarzwaldverein e.V. | Hauptgeschäftsstelle Schlossbergring 15 | 79098 Freiburg i.Br. Tel. 0761/380530 | Fax 0761/3805320 verkauf@schwarzwaldverein.de | www.schwarzwaldverein.de Abbildungen können vom Original abweichen, Irrtümer vorbehalten. Preise verstehen sich zzgl. Porto und Verpackung Deutscher Wanderverband Inhalt Inhalt Naturschutz Kulturerbe Schwarzwaldhöfe Seiten 4–7 4 Kulturerbe Schwarzwaldhöfe „Schwarzwaldhaus und Landschaft – landwirtschaftliches Bauen im Schwarzwald“ Gedankensplitter zu einem alten Thema 8 Baukultur Schwarzwald 10 Kahlschlag – der Verkehrssicherung wegen 12 Selbstbewusst die Zukunft der Landwirtschaft selber gestalten Beim Schwarzwaldgipfel wurde über die Sicherung der Kulturlandschaft im Schwarzwald diskutiert. 14 70 Jahre Naturschutzgebiet Wutachschlucht Hermann Schurhammer, „alemannischer Dickschädel“ und „Vater des Schutzgebietes“ 18 NaturErlebnis Hegau Bodensee Buchtaufe Wandern 75 Jahre Orgelfelsenhaus im Murgtal Seite 34 27 Tradition und Zukunft in einem Haus vereint Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung und die Wanderkarten des Schwarzwaldvereins 29 Der „europäische Gedanke“ wandert mit 30 Heimat- und Wanderakademie Baden-Württemberg 31 GPS Anwendungen GPS-Kompatibilität: Wie man mit einem GPS-Gerät richtig umgeht (Teil 6) 34 75 Jahre Orgelfelsenhaus im Murgtal Ritterspaß zu Neuenbürg Seite 41 Tänze aus dem Schwarzwald Heute noch zeitgemäß? Seite 19 Heimatpflege Tänze aus dem Schwarzwald Heute noch zeitgemäß? 20 „Hebeldank“ für Markus Manfred Jung Aktuell 19 21 25 140. Delegiertenversammlung in Neuenbürg mit Resolution, Wahlen und viel Wandern Jugend & Familie 36 Alle sind jetzt Belchen-Juniorranger Familiengruppe Schopfheim war mit dem Belchenranger auf Tour 37 Familienpreis 2009 Für den ersten Familienpreis des Schwarzwaldvereins erreichten den Hauptverein zahlreiche Einsendungen. 38 Die Schlucht ruft: Jugend wandert den Schluchtensteig 40 Mit dem GPS auf Wegsuche Jugendwanderwochenende auf dem Fohrenbühl 41 Ritterspaß zu Neuenbürg Seite 21–24 In Sorge um die Zukunft des Schwarzwaldes 140. Delegiertenversammlung in Neuenbürg mit Resolution, Wahlen und viel Wandern Zu Gast im Schwarzwald Deutscher Wandertag vom 5. bis 9. August 2010 im Schwarzwald und in Freiburg Service 42 Personalien 44 Bücherschau Naturschutz Naturschutz Kulturerbe Schwarzwaldhöfe „Schwarzwaldhaus und Landschaft – landwirtschaftliches Bauen im Schwarzwald“Gedankensplitter zu einem alten Thema „Ich wünsche nur noch, ...daß man endlich sich dazu aufraffe, dem Schwarzwald seine alten Höfe zu erhalten und neue nur so zu bauen, daß sie zum Schwarzwald, zu seinen Bergen und Tälern passen und nicht die Natur verschänden, sondern ergänzen...“ Von Karl-Ludwig Gerecke Hansjakob Wie aus dem Bilderbuch: 200 Jahre alter Schwarzwaldhof am Schluchsee. Hofnachfolge und Zukunft: ungewiss W äre da nicht die etwas altertümlich klingende Formulierung, der Satz könnte aus einem Referat des kürzlich von Regierungspräsidium Freiburg und Architektenkammer veranstalteten Symposiums „Baukultur Schwarzwald“ stammen. Doch es ist ein Zitat aus dem Jahre 1915, und es stammt von Hansjakob und damit von einem „Kronzeugen“ der Schwarzwälder Kultur- und Heimatgeschichte. Und zugleich aus einer Zeit des Umbruchs, gekennzeichnet vom Übergang von der Agrar- zur Industriegesellschaft, von der Selbstversorgung zu Geldwirtschaft, überschattet vom Ersten Weltkrieg und damit einer der gewaltigsten Zäsuren des 20. Jahrhunderts. Zeiten des Umbruchs haben immer ihre Spuren in der Kulturlandschaft hinterlassen. Schon Jahrhunderte vor Hansjakob haben Pest und Kriege 4 Jo wegerli, und’s Hus wird alt und wüest; Der Rege wäscht der’s wüester alli Nacht, Und d’Sunne bleicht der’s schwärzer alli Tag, Und im Vertäfer popperet der Wurm. Es regnet no dur’ dBühni abi, es pfifft Der Wind dur d’Chlimse. Drüber tuesch du au No d’Auge zue; es chömme Chindeschind Und pletze dra. Z’letzt fuults im Fundament, Und’s hilft nüt me. Und wemme nootno gar Zweitusig zehlt, isch alles z’emme g’heit. Und’s Dörfli sinkt no selber in si Grab. Wo’d Chilche stoht, wo’s Vogts und’s Here Hus, Goht mit der Zit der Pflueg. Johann Peter Hebel: Die Vergänglichkeit Alemannische Gedichte, 1803 ganze Landstriche entvölkert, auch im Schwarzwald. Wir wissen nicht, wie vor dieser Zeit die Schwarzwaldhöfe ausgesehen haben. Und auch später ist die Zeit nicht stehen geblieben. Mag sein, daß es im Schwarzwald gegenüber anderen Kulturlandschaften mehr Beständigkeit gegeben hat. Doch weist das unnachahmliche Mundartgedicht von Johann Peter Hebel (s. Kasten) darauf hin, daß auch schon früher Wandel und Vergänglichkeit ständige Begleiter waren, und dies bereits im frühen 19. Jahrhundert als schmerzlicher Verlust empfunden wurde. Der Haus- und Hoftyp, wie wir ihn heute mit dem Schwarzwald verbinden, geht auf das 16. Jahrhundert zurück. Schilli unterscheidet 7 verschiedene Hofformen, die sich unter verschiedenen klimatischen, aber auch herrschaftlichen Bedingungen entwickelt haben. Doch das soll hier nicht im Mittelpunkt unserer Betrachtungen stehen. Es geht mehr um das Gemeinsame und Verbindende, was letztlich zum unverwechselbaren Markenzeichen der Schwarzwälder Kulturlandschaft geführt hat – und wie es damit weitergehen kann. 3/2009 Naturschutz Naturschutz Schwarzwaldhöfe – einst Hofgebäude – vom Verfall bedroht (Südschwarzwald) „Die Form folgt der Funktion“, so lautet ein Lehrsatz der Architektur. Er lässt sich am Schwarzwaldhaus geradezu klassisch bestätigen. Schwarzwaldhöfe sind nicht gebaut worden, damit heutige Generationen eine idyllische Postkartenlandschaft vorfinden. Schon gar nicht als Kulisse für Fallers, Brinkmanns & Co, die sich fürs Fernsehpublikum „gerne unter dem Walmen tummeln“, wie Hockenjos es einmal ausgedrückt hat. Das Schwarzwaldhaus diente der Selbstversorgung und dem Leben (und Überleben) der BauernFamilien unter oft schwierigsten naturgegebenen Bedingungen. Dafür hat sich das Eindachhaus als ideale Gebäudeform erwiesen. Wohnung, Viehbestand, Scheune, Vorratshaltung und Heimarbeitsstätte unter einem schützenden Dach, umgeben von Garten, Acker, Wiese, Weidberg und Wald – geradezu ein Musterbeispiel autarker Lebensweise. In keinem andereren Mittelgebirge ist dies so konsequent verwirklicht worden wie im Schwarzwald. Und dass sich die Höfe auch vom ästhetischen Standpunkt phantastisch in ihre Umgebung einfügen, das ist ein glücklicher Nebeneffekt. Hermann Schilli hat es 1977 eindrücklich beschrieben, und vielleicht ist dem heute noch größere Bedeutung zuzumessen als früher. Außerdem sind Schwarzwaldhöfe Meisterleistungen der Holzbaukunst: Vor allem der Gedanke des „konstruktiven Holzschutzes“, verwirklicht durch tiefgezogenen Walmen und weite Dachüberstände, hat sich im Schwarzwaldhaus geradezu klassisch manifestiert. Ganz im Gegensatz zu vielen Beispielen modernen Holzbaus, wo sich die Frage aufwirft, wie der preisgekrönte Entwurf des Architektenwettbewerbs und die „neue Sachlichkeit“ wohl in wenigen Jahrzehnten aussehen mögen. Neue Nutzungsformen „…den Weidberg begrenzt oben des Bauern Wald. Vom Weidberg abwärts erstrecken sich die Wechselfelder, die wechselnd als Acker- und Grasland genutzt werden. Dann folgt der Hof mit den darumliegenden wenigen Daueräckern... Das Haus steht unterhalb des Quellhorizonts vereinzelt in der Flur. Wie ein Herrensitz sieht es sich an. Unterhalb... breiten sich die Matten aus. Auf ihnen stehen die Hausmahlmühle und die Sägemühle …“ 3/2009 Hermann Schilli, Hausformen des Schwarzwalds, 1977 5 Naturschutz Naturschutz Landwirtschaft und Höfe heute Wenn sich Funktionen wandeln, verändern sich auch die Bauformen. Sie gingen und gehen einher mit dem Übergang von der Natural- zur Geldwirtschaft, von der Selbstversorgung zum Erwerbsbetrieb, von der Handarbeit zur Maschine. Der Grünlandbetrieb im Schwarzwald ist heute RohstoffErzeuger für Milchfabrik und Biogasanlage. Die Bäuerin und manchmal auch der Bauer besorgen die Weidemilch im Tetrapack aus dem Supermarkt. Und wenn der Feriengast die frisch gemolkene Milch aus dem Stall zum Frühstück holen will, dann kommt er – kaum zu glauben, aber wahr – in Konflikt mit von Brüssel geregelten Hygienebestimmungen. Es hat keinen Sinn, davor die Augen zu verschließen. Wenn wir wollen, dass die Kulturlandschaft im Schwarzwald erhalten wird, dann geht das nur durch Bewirtschaftung. Und die sieht heute anders aus als vor 50 und 100 Jahren – und erfordert landwirtschaftliche Zweckbauten, die zwangsläufig nicht mehr so aussehen können wie der klassische Schwarzwaldhof. Anstelle des Heubodens ist das Fahrsilo getreten. Rundballen, egal ob Heu oder Silage, erfordern horizontale Flächen, um mit dem Frontlader rationell bewegt werden zu können. Der Stall im alten Hof genügt nicht mehr den Bestimmungen artgerecht erachteter Tierhaltung. Statt niedriger Anbinde-Ställe verlangt gerade die Bio-Schiene helle und gut durchlüftete Laufställe. Und auch die Wohnbedürftnisse bäuerlicher Familien haben sich verändert. Der Wohnteil im alten Hof, oft auf der schattigen Nordseite, mit niedrigen Räumen und kleinen Fenstern mag auf den ersten Blick beschaulich wirken, doch genügt er in vielen Fällen nicht mehr heute selbstverständlichen Standards. Die Liste ließe sich fortsetzen, und an der Erkenntnis führt kein Weg vorbei: Was gesellschaftliche und wirtschaftliche Rahmenbedingungen heute verlangen, das passt nicht mehr nur unter einen Walmen. Auch die Anzahl landwirtschaftlicher Betriebe, sei es im Haupt- oder Nebenerwerb, wird sich verringern. In maschinenbefahrbaren Lagen werden in Zukunft weniger Betriebe größere Flächen bewirtschaften, und aus vielen Steillagen wird sich die Landwirtschaft ganz zurückziehen. Die Folge: Immer mehr alte Schwarzwaldhöfe verlieren ihre Funktion. Ohne Nutzung droht den einst stolzen Gebäuden – Johann Peter Hebel lässt grüßen – unweigerlich der Verfall, dagegen hilft auch kein Denkmalschutz. Wer mit offenen Augen durch den Schwarzwald wandert, dem wird bewusst, dass Hebels Gedicht erschreckend aktuell ist. Also ein weiterer Abgesang auf den alten Schwarzwaldhof? Oder ein „s’isch halt so“, ein Abfinden mit den real existierenden, unveränderlich empfundenen Rahmenbedingungen? Und in den Vogtsbauernhöfen schauen, wie’s früher mal war? Nein, das kann es nicht sein. Vor allem nicht für den Schwarzwaldverein, der sich eine nachhaltige Entwicklung der Kulturlandschaft auf die Fahnen geschrieben hat. Wie könnte es weitergehen? Zunächst brauchen die Bauern im Schwarzwald verlässliche Rahmenbedingungen. Die gegenwärtige Agrarpolitik auf europäischer und nationaler Ebene wird den Anforderungen benachteiligter Gebiete nicht gerecht. Genau darauf zielt die von der Delegiertenversammlung in Neuenbürg jüngst verabschiedete Resolution zur „Zukunft der Kulturlandschaft Schwarzwald“. Hier ist die Politik gefordert! Zur Erhaltung, Modernisierung oder gar Restaurierung historischer Schwarzwaldhöfe bedarf es erheblicher Investitionen. Sie lassen sich unter den gegenwärtigen Bedingungen aus der Landwirtschaft nicht erwirtschaften. Wenn die Bewahrung des Kulturerbes ernst genommen werden soll, dann ist das eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, wie bei anderen Kulturgütern auch. Das heißt: Ohne Zuwendungen aus öffentlichen Mitteln, sei es Denkmalschutz oder Agrarförderung, kann es nicht gehen. Chance Nebenerwerb? Eine Chance für manchen „alten“ Schwarzwaldhof könnte in der Nebenerwerbs-Landwirtschaft liegen. Auch wenn der Hof allein keine Existenzmöglichkeit mehr bietet, fühlen sich doch viele Hoferben ihrem Grund und Boden und auch der Bewirtschaftungstradition verpflichtet. Allerdings sind sie in punkto Agrarförderung gegenüber den Großbetrieben deutlich schlechter Schwarzwald-Häuser und Nebenerwerbs-Landwirtschaft prägen ein traditionelles Landschaftsbild (Blasiwald-Althütte nahe Schluchsee). 6 3/2009 Naturschutz Neue Zweckbauten: Ideen sind gefragt! Für den Vollerwerbsbetrieb dagegen führt an neuen Zweckgebäuden kein Weg vorbei. Schwarzwaldvereins-Vizepräsident Martin Stübler hat dazu auf dem eingangs erwähnten Symposium die Positionen des Schwarzwaldvereins vorgetragen (abgedruckt auf Seite 8). Bisher fehlt es an einer zweckmäßigen und zugleich unverwechselbaren Architektur für moderne Stall-, Lager- und Maschinengebäude. Daran hat auch der bereits 1999 durchgeführte Architektenwettbewerb des Schwarzwaldvereins nichts geändert. Trotz breiter Beteiligung und zweifellos gut durchdachter Lösungen: Verwirklicht wurde letztlich keiner der preisgekrönten Entwürfe. Wahrscheinlich lag es wie fast immer am Geld: Die Ertragsund Fördersituation ließ wohl schon damals nicht viel mehr als Billiglösungen „von der Stange“ zu. Daran hat sich bis heute kaum etwas geändert. Weder Landwirte noch Architekten werden die Frage lösen können, wenn Politik und Gesellschaft nicht dahinter stehen! Neue Nutzungen – neue Lebensformen Fördermittel und staatliche Unterstützung sind auch in Zukunft unabdingbar. Sie sind jedoch kein Allheilmittel, schon gar nicht in Zeiten rasant steigender Verschuldung. Vor allem bei den vielen Hofgebäuden, die aus der Landwirtschaft endgültig ausgeschieden sind oder noch ausscheiden werden. Da geht es nicht ohne private Investitionen – und damit auch nicht ohne neue Nutzungsformen. Wer heute einen alten Hof erwirbt, um ihn zu Wohn- oder auch Freizeitzwecken umzubauen, der muss viel Geld in die Hand nehmen. Geld, das meist in anderen als im ländlichen Raum geläufigen Branchen verdient sein will. Und damit kommt oft auch ein anderer Menschenschlag in den Schwarzwald: Nicht der Einheimische und seit Generationen Verwurzelte, sondern der „Zugereiste“, häufig aus der Stadt, mit anderem Zungenschlag, mitunter „schnellschwätzend“ – und, wen wundert’s, zunächst kritisch beäugt. Manchmal wohl auch zu Recht, doch machen wir uns nichts vor: Ohne solche Menschen ginge oft gar nichts. Und es gibt viele Beispiele, daß gerade die „Zugereisten“ sich besonders intensiv mit ihrer Wahlheimat auseinandersetzen. Wer sich Auch Eternit ist vergänglich: Ist das Dach beschädigt, geht es rasch an die Substanz. 3/2009 Naturschutz gestellt. Hier ist ein Umdenken angebracht: Denn ein Nebenerwerbs-Landwirt, der auf die verbliebene Landwirtschaft zumindest nicht draufzahlt, der ist auch eher bereit, aus seinem Haupterwerb den einen oder anderen Betrag „rüberwachsen“ zu lassen. Und die geringeren Anforderungen an eine extensivere Wirtschaftsweise wie beispielsweise die Mutterkuhhaltung lassen sich leichter mit den Gegebenheiten eines älteren Hof- und Stallgebäudes vereinbaren. für ein Leben im „Außenbereich“ entschieden hat, dem liegt auch an der Erhaltung der Kulturlandschaft. Zumindest sollten wir dies im positiven Sinne unterstellen, auch wenn statt der Rotbunten Pferde vor dem Anwesen grasen, und statt dem Traktor der Geländewagen im Schopf steht. Umgekehrt muss allen klar sein, dass neue Nutzungen landschaftsverträglich sein müssen, Veränderungen behutsam vorgenommen werden und behördliche Auflagen auch ruhig mal strenger sein dürfen als für einen Landwirtschaftsbetrieb, der von Hof und Fläche leben muss. Gegenseitige Toleranz, Respekt vor den Leistungen früherer Generationen und Offenheit für andere Lebensformen führen jedenfalls weiter als Überheblichkeit oder Sozialneid. Wenn es gelingt, dass sich auch durchaus gut betuchte „NeuSchwarzwälder“ in Dorf- und Hofgemeinschaften einbringen, dann kann die Kulturlandschaft nur gewinnen. Das Thema wird uns weiter beschäftigen, wie es auch schon vorangegangene Generationen beschäftigt hat. Patentlösungen wird es nicht geben. Doch sollte die Tatsache Mut machen, dass das Thema Kulturlandschaft trotz oder vielleicht auch wegen der vielzitierten „Krise“ auf der Tagesordnung steht. Dazu gehört auch die eingangs erwähnte Initiative für Neues Bauen im Schwarzwald. „Unserem Schwarzwald soll auch in der Zukunft die Einmaligkeit erhalten bleiben“, so stand es im Einladungsschreiben. Dem hätte auch Hansjakob zugestimmt. Vollerwerbs-Betriebe im Intensiv-Grünland: das Walmdach bekommt Konkurrenz (Breitnau, Südschwarzwald). 7 Naturschutz Naturschutz Baukultur Schwarzwald Stellungnahme des Schwarzwaldvereins, vorgetragen vom Vizepräsidenten Hans-Martin Stübler bei der Veranstaltung „Baukultur Schwarzwald“ am 29. Juni 2009 im Regierungspräsidium Freiburg D er Schwarzwaldverein betrachtet einen wesentlichen Teil seiner Arbeitsschwerpunkte unter dem Begriff „Landschaft“. Er versteht darunter die Einzelelemente Eigenart, Vielfalt, Schönheit und Nachhaltigkeit. Für uns ist unsere Landschaft eine Kulturlandschaft, als Gesamtbegriff für Natur plus Kultur. Diese zu erhalten, zu pflegen und ihre Entwicklung kritisch zu begleiten stimmt überein mit den wesentlichen Zielen des Schwarzwaldvereins: Wandern, Wege, Heimatpflege und Naturschutz, als Grundlage eines gesamthaften Landschafts-Erlebens. In meiner Darstellung erlaube ich mir das Thema auf das Schwarzwälder Bauernhaus zu begrenzen. Der Schwarzwaldverein hat sich wiederholt in Schrift, Vortrag und einem Architektenwettwettbewerb vor ca. 10 Jahren mit diesem Thema intensiv befasst. Immer wieder stellen wir uns die Fragen: Wie kann man landschaftsgerechte Hofformen erhalten bzw. entwickeln? Wie kann man Identität wahren? Wie gelingt es, das Gesicht der Höfe bei Umbauten nicht zu zerstören? Das Schwarzwaldhaus Das idealisierte Gebäude ist der Eindachhof, auch Heidenhaus oder Höhenhaus genannt. Von diesem gab es im Laufe der Jahrhunderte viele Abwandlungen, meist bezeichnet nach den Regionen oder Tälern, in denen sie stehen. Zweck des Eindachhofes war es, alle Funktionen, die sozialen und wirtschaftlichen so gut wie möglich zu integrieren, sowie den Schutz gegen die Unbilden der Witterung zu gewährleisten. 1. Unter einem Dach sind die Menschen, die Tiere, die Vorräte und die Arbeitsgeräte – über mehrere Stockwerke verteilt – organisatorisch und arbeitswirtschaftlich sinnvoll untergebracht. 2. Dieser Hof bietet Schutz gegen Sturm (meist Süd-West), daher das weit herabgezogene Dach und der Walm. Der windabgewandte Wohnteil nach NordOst, oft gegen den Hang, mit wenig Sonne. Gegen Flugschnee ein geschlossenes und gegen die Schneelast ein steiles Dach. Die ursprüngliche Architektur war ein per- 8 fekter, gekonnter Holzbau mit Strohdach. Ab 1750 gab es erhebliche, gesetzlich vorgeschriebene, Veränderungen die der Brandsicherheit dienten (gemauerter Kamin und Schindel- oder, Schieferdach, Teile des Hauses aufgebaut aus Ziegel oder Stein). So kennen wir diese behäbigen Bauernhöfe, die Markenzeichen des Schwarzwaldes. Es gibt wohl kein Mittelgebirge mit derart landschaftsprägenden Einzelhöfen, die einen so hohen Wiedererkennungswert haben. Etwa 2 500 soll es noch geben, oft zwischen 200 – 400 Jahre alt, viele davon jedoch mit erheblichen Um- und Erweiterungsbauten aus dem Laufe der Jahrhunderte. Wenn es richtig ist, dass die Form eines Gebäudes der Funktion folgt, zu deren Zweck es errichtet wurde, so müssen wir beim Schwarzwaldhaus überlegen, welche Funktionen sich geändert haben: 1. im Sozialen: Statt mit vielen Mägden und Knechten betreibt heute eine Bauernfamilie den Hof allein, evtl. mit den Eltern, oft „nur“ im Neben- oder Zuerwerb, oder der Eigentümer hat den Hof verpachtet. 2. im Wirtschaftlichen: Statt über mehrere Stockwerke hinweg wird heute mit Maschinen am rationellsten auf einer Ebene gearbeitet. Die Viehzahlen sind erheblich größer als früher und haben wegen neuer Haltungsbedingungen kaum im Hofgebäude Platz. Welche Konsequenzen ergeben sich daraus? Man muss zur Kenntnis nehmen, dass sich grundsätzliche Veränderungen ergeben haben, die in Bezug auf die herkömmliche Bautradition im Bereich des Wohnens und noch mehr in den arbeitswirtschaftlichen Abläufen erhebliche Anpassungen erfordern. Das herkömmliche Schwarzwaldhaus kann diesen Herausforderungen kaum nachkommen. Was sind die Forderungen eines Wanderverbandes an das landwirtschaftliche Bauen? Muss man unter diesen Bedingungen einen neuen Bauernhaustyp entwerfen? Was kann, was sollte übernommen werden? Wie kann bei Neu-, Um- oder Anbauten landschaftsgerechtes Bauen erreicht werden? 3/2009 Naturschutz 1. Materialgleichheit, Materialähnlichkeit, also keine großen Kontraste zum Bestand. Wo bisher Holz und Stein verwendet wurde, soll zukünftig nicht Stahl und Glas genutzt werden. 2. Formähnlichkeit anstreben, also aus den bestehenden Bauten Merkmale übernehmen, um Homogenität mit den Altbauten zu erreichen. So müssen Dachformen, Dachüberstände, Fenster zueinander passen, also keine Totalglasfassade neben Fensterfassaden. 3. Bisherige Proportionen und Dimensio- nen wahren, Relationen zu den Vorbildern herstellen und die Farben beachten. Eine falsch gewählte Farbe entscheidet mit, ob sich das Haus in die Landschaft einpasst oder ob es auffällt. 4. Ferienhäuser, Altenteile bei den Höfen: Hier wären strengere Auflagen zu erteilen, um zu viel Gestaltungsfreiheit zu verhindern und um eine Anpassung an das Althaus zu erreichen. 5. Umnutzung: Was geschieht mit charakteristischen, wertvollen Hofgebäuden, in denen keine landwirtschaftliche Nutzung mehr stattfindet? Wenn wir diese erhalten wollen, müssen wir sie freigeben für eine gelungene Umwidmung unter Berücksichtigung der Bau- und Gestaltungsmerkmale zu Naturschutz Folgende Kriterien sind nach Ansicht des Schwarzwaldvereins zu beachten: Dauer- und Ferienwohnungen oder Freizeitzwecken. 6. Ergebnis des 1999 durchgeführten Architekten-Wettbewerbs des Schwarzwaldvereins: Bei diesem qualifizierten Wettbewerb sah man deutlich, wie die Architekten um Lösungen rangen. Doch keiner hatte eine Eindachlösung vorgeschlagen, da diese funktional im Altgebäude nicht realisierbar war. Alle schlugen mehrgliedrige Baukörper-Lösungen vor und versuchten, die Formähnlichkeit und die Proportionen im Vergleich mit dem historischen Schwarzwälder Bauernhaus zu wahren. Die Anstrengungen, landschaftsgerechte Gestaltungsergebnisse zu erarbeiten, dürfen nicht nachlassen. Wo bleibt die bäuerliche Kulturlandschaft? Beirat des Schwarzwaldvereins diskutiert über die Zukunft der Schwarzwaldhöfe Beirat des Schwarzwaldvereins am Haldenmichelhof, Breitnau (von links): Prof. W. Konold, W. Räpple, Präsident des BLHV, „Altbauer“ Wangler, E. Dieterle, Präsident des Schwarzwaldvereins, M. Wangler, Hofbesitzer, Dr. Gerecke, Hauptnaturschutzwart des Schwarzwaldvereins, Bürgermeister Schlachter, Breitnau, H. Ganter, Zimmerer, Frau Hockenjos, A. Verbeek, Forstdirektion, Dr. J. Meineke, Regierungspräsidium, Referat Naturschutz, Vizepräsident H.-M. Stübler E nde April traf sich der Beirat des Schwarzwaldvereins in Breitnau, um sich der Zukunft der Schwarzwaldhöfe zu widmen. Unter dem Titel „Schwarzwaldhaus und Landschaft – landwirtschaftliches Bauen im Schwarzwald“ diskutierten die Fachleute und zeigten sich voller Sorge über die Perspektiven der bäuerlichen Kulturlandschaft. Vizepräsident Stübler gab eine Einführung in das Thema und betonte den großen kulturellen Wert und die einmalige Architektur der Schwarzwälder Bauernhöfe. Ihre Konstruktion, die unter einem Dach Vieh und Futtermittel, aber auch die – früher großen – Landwirtsfamilien beherbergte, sei jahrhundertelang ideal gewesen, werde heute aber arbeitswirtschaftlich gesehen ein großes Problem, weil sich die Bewirtschaftung der Höfe in den letzten Jahrzehnten radikal geändert habe. Der Präsident des Badischen landwirtschaftlichen Hauptverbandes, Werner Räpple, betonte, dass die Situation der Landwirte im Schwarzwald noch nie so kritisch gewesen sei. Es müsse alles getan werden, dass der die Landwirtschaft im Schwarzwald „nicht den Anschluss verliere.“ An die Höfe werden zunehmen Forderungen herangetragen, die sie allein wegen der schlechten 3/2009 Ertragslage schon finanziell nicht erfüllen könnten, zudem verhinderten Naturschutzund Bauauflagen eine moderne Entwicklung der Betriebe. Die Teilnehmer waren sich einig, dass ohne Landwirtschaft das derzeitige Bild der Schwarzwälder Landschaft nicht zu halten sei. Die Dynamik der derzeitigen, negativen Entwicklung dürfe sich nicht beschleunigen. In vielen Nebenerwerbsbetrieben werde eine extensiver Bewirtschaftung abgestrebt, was aber langfristig zum Rückgang der Futter- und Weidequalität führe, was dann wiederum die Aufgabe der Flächen nach sich zöge. „Extensivierung auf ganzer Fläche ist der Weg ins Aus,. Viele Betriebe stehen vor einer ungewissen Zukunft“ betonte Präsident Räpple. Bürgermeister Schlachter zog die erschreckende Bilanz, dass in seiner Gemeinde Breitnau nur wenige überlebensfähige Höfe langfristig überdauern würden, darum müsse man sich auch um die Hofgebäude kümmern, die in Zukunft nicht mehr landwirtschaftlich genutzt würden. Hier seien architektonisch anspruchsvolle Lösungen vonnöten, um die Einmaligkeit der Schwarzwälder Hofarchitektur zu erhalten. Präsident Eugen Dieterle fasst die interessante Fachdiskussion zusammen. Der Rückgang und die Benachteiligung der Landwirtschaft im Schwarzwald dürfe nicht hingenommen werden,. Die Erhaltung der Kulturlandschaft sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Wenn das Land nicht hülfe, werde die wirtschaftliche Situation siegen und der Schwarzwald sein Gesicht verlieren. Darum müsse man den Mut haben, auch Ungewöhnliches zu wagen. Anschließend besuchte der Beirat den Haldenmichelhof in Breitnau, um sich an Ort und Stelle über die Probleme eines typischen Betriebes im Hochschwarzwald zu informieren. Betroffen machte die Aussage des Hofbesitzers M. Wangler, dass unter heutigen Ertragsbedingungen die vorbildliche Modernisierung des Hofes, wie sie vor ca. 15 Jahren stattfand, finanziell nicht mehr geleistet werden könne. Das warf einen beklemmenden Schatten auf die Perspektiven der Höfe im Schwarzwald. Ein Ergebnis der Beiratssitzung ist eine Stellungnahme des Schwarzwaldvereins zur „Baukultur im Schwarzwald“, die der stellvertretende Präsident Hans-Martin Stübler bei einer gleichnamigen Veranstaltung des Regierungspräsidiums Freiburg am 29. Juni 2009 vortrug. P. Lutz 9 Naturschutz Naturschutz Der Kahlschlag von Mambach: Die Bundesstraße ist nur von einem kleinen Teil des Hanges berührt. Kahlschlag – der Verkehrssicherung wegen Im Wald der Stadt Zell im Wiesental, unmittelbar angrenzend an den Ortsteil Mambach, wurde unlängst auf einer Fläche von ca. 5 ha ein vormals mit (rotfaulen) Fichten und etwas Laubholz bestockter, felsdurchsetzter Steilhang kahlgeschlagen. Begründet wurde die Maßnahme u. a. mit Sicherheitsaspekten entlang der Bundesstraße (B317). Kahlhiebe dieser Größenordnung haben im Schwarzwald zuletzt die Alliierten mit ihren F und E-Hieben hinterlassen; seither sind sie aus gutem Grund ab einer Fläche von einem Hektar genehmigungsbedürftig. Von Wolf Hockenjos E inem Bericht der Badischen Zeitung vom 22. 5. 2009 zufolge hat der Mambacher Kahlhieb in der Bevölkerung „für einige Unruhe gesorgt“. Dies, obwohl der Ortschaftsrat die Maßnahme zuvor gebilligt hatte. Da nur der südlichste und der unterste Teil des Hanges zum potenziellen Gefährdungsbereich für die B317 gerechnet werden kann, muss die Begrün- 10 dung für den das Landschaftsbild massiv verunstaltenden Eingriff einigermaßen verwundern. Der Stadtwald Zell ist ein PEFCzertifizierter Forstbetrieb; Kahlhiebe sind hier nach den Statuten nicht vorgesehen. Wer viel im Schwarzwald unterwegs ist, kann nicht umhin festzustellen, dass neuerdings die Hemmschwellen von Waldeigentümern und Förstern („Waldhütern“) gegenüber Kahlschlägen allem Anschein nach deutlich abgesenkt worden sind, insbesondere längs von mehr oder minder stark befahrenen Straßen. Am weitesten scheint die Enthemmung im südlichen Schwarzwald fortgeschritten zu sein. Exzessive Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit sind etwa im Naturschutzgebiet „Gletscher-Kessel Präg“ längs 3/2009 Naturschutz 3/2009 Naturschutz der Passstraße hinauf zur Wacht durchgeführt worden. Aber auch an Straßen von noch nachrangigerer Bedeutung wurde der Wald vielerorts auf eine Baumlänge und mehr, bergseits wie mitunter auch talseits, bedenkenlos abgeräumt. So geschehen längs des Sträßchens vom Wehratal nach Gersbach, von den Verkehrssicherungsmaßnahmen im Totalreservat des Bannwalds Wehratal ganz zu schweigen. Es fällt auf, dass nicht etwa nur sturm- und schneedruckanfällige, naturwidrige Fichtenaufforstungen abgeräumt wurden, sondern unterschiedslos auch ebenso standortsgerechte wie stabile Mischwaldgesellschaften. Ob man sich im Zuge der Abholzung wohl daran erinnert hat, dass die betr. Hanglagen in den Waldfunktionenkarten der Ämter zuallermeist als Boden- und Erosionsschutzwald ausgewiesen sind, wo sich flächenhafte Räumungen eigentlich von selbst verbieten? Durch die Aufhiebe empfindlich beeinträchtigt wird aber auch die Sichtschutz- und, schlimmer noch, die Lärmschutzfunktion der Wälder. Mit dem Erfolg, dass der Motorenlärm sonntäglicher Bikerhorden derweil noch weiter in bislang noch weniger lärmgeplagte Bereiche vordringt, ungefiltert zurückgeworfen von den kahlgeschlagenen Straßenrändern. Zumal auch schneller gefahren wird, seit das Lichtraumprofil der Straßen in so großzügiger Weise ausgeweitet worden ist. Fast gewinnt man den Eindruck, dass sich derlei Verkehrssicherungsmaßnahmen geradezu seuchenartig im Schwarzwald auszubreiten beginnen; als gelte es, neuartige Sicherheitsstandards umzusetzen. Und gerade so, als bewegten sich die Verkehrsteilnehmer nicht durch ein Waldgebirge, in welchem nun einmal, nach Sturmereignissen oder Nassschneefall, Behinderungen durch geworfene oder abgebrochene Bäume nicht auszuschließen sind: Gefahren also, die hier nach bisheriger Lesart alles andere als „atypisch“ und also auch nicht von haftungsrechtlicher Relevanz sind. Doch jüngst ergangene Urteile, so wird argumentiert, hätten die Kursänderung in der Behandlung der bewaldeten Straßenränder erzwungen. Begonnen hatte der „Seuchenzug“ bereits vor Jahren längs des idyllischen Hexenlochsträßchens und in den Spirzen zwischen Wagensteig und Thurner. Als ob ein vierspuriger Ausbau zur Schwarzwaldautobahn unmittelbar bevorstehe, so präsentierte sich plötzlich die Spirzenstraße. Inzwischen scheint man sich dort, dank einer üppig ins Kraut schießenden Strauchschicht, fast schon wieder daran gewöhnt zu haben. So regt sich denn auch kaum einer noch darüber auf, wenn etwa im Bereich der Stadt Vöhrenbach, egal ob oberhalb der vielbefahrenen Bregtalstraße oder längs des Kreissträßchens durchs Linachtal, der Wald hektarweise abgeräumt wird. Und die Beispiele machen Schule – Bild oben: Der Kahlschlag von Mambach aus der Dorfperspektive Bild unten: Der Kahlschlag aus der Pfaffenberger Perspektive aus der Ferne wie es aussieht, herrscht Ansteckungsgefahr im Naturpark Südschwarzwald. Wo sonst in Mitteleuropas Waldgebirgen wird der Verkehrsteilnehmer so heftig umsorgt? Die gegenwärtige Rechtssprechung lasse, wo immer Unfallgefahren durch Randbäume auf den Verkehrsteilnehmer lauern, eben nur noch die Totaloperation zu: die komplette Beseitigung des Waldes im mutmaßlichen Fallbereich. Waldeigentümer und Förster stünden sonst jederzeit quasi mit einem Bein im Gefängnis. Wo doch der örtlich zuständige Forstrevierleiter ohnehin nicht mehr die Zeit finde für die vorgeschriebene jährliche Kontrolle des Gesundheitszustands der Randbäume. Nicht selten scheinen Sicherheitsaspekte freilich auch eher vorgeschoben zu sein, liefern sie doch ein bequemes Alibi für das Bestreben, mittels einer einmaligen Hauruck-Aktion (mit Straßenvollsperrung) die Holzerntekosten per Kahlschlag zu minimieren. Dass dabei Kahlflächen entstehen, die weit über den Genehmigungsvorbehalt des Gesetzgebers hinausreichen, scheint niemanden zu bekümmern. Im öffentlichen Wald erteilt man sich selbst die Kahlhiebsgenehmigung: Seit der Reform von 2005 ist es um Aufsicht und Kontrollfunktion der Forstbehörden eh nicht mehr zum Besten bestellt angesichts der Reviervergrößerungen, der Schrumpfung des Personalkörpers und der fortlaufend sich ändernden Zuständigkeiten. Und weil die einstige Sonderbehörde nun schon einmal kommunalisiert worden ist, scheint mitunter auch vorauseilender Gehorsam gegenüber den Exklusivwünschen von Bürgermeistern, Landräten und Verkehrsbehörden mit im Spiel zu sein. Noch in dieser Legislaturperiode hätte eigentlich das Bundeswaldgesetz novelliert werden sollen. Von der Neufassung hatte man sich nicht nur eine praxisgerechtere Gestaltung der Verkehrssicherungspflicht im Wald versprochen. Neu regeln wollte der Gesetzgeber auch „die gute fachliche Praxis“ in der Waldwirtschaft. Daraus ist vorerst nichts geworden. Hoffen wir auf einen erneuten Anlauf in den kommenden vier Jahren. Vielleicht findet sich ja doch noch eine Lösung, die waldunfreundlichen Exzessen weniger Vorschub leistet. 11 Naturschutz Naturschutz Selbstbewusst die Zukunft der Landwirtschaft selber gestalten Beim Schwarzwaldgipfel wurde über die Sicherung der Kulturlandschaft im Schwarzwald diskutiert. I m April trafen sich in Schluchsee rund 150 Vertreter von Behörden, Verbänden und Vereinen, um die Zukunftschancen des Schwarzwalds zu erörtern. Gefördert wurde die Veranstaltung von der LEADER-Aktionsgruppe Südschwarzwald mit Mitteln der EU und des Landes. Federführender Projektträger war die Gemeinde Zell im Wiesental. Erklärtes Ziel war es, Perspektiven zu diskutieren und Kontaktmöglichkeiten zu bieten. Eine nachhaltige Entwicklung und damit auch die Sicherung der Kulturlandschaft im Schwarzwald könne langfristig nur erfolgreich sein, wenn es gelänge, starke Netzwerke zu knüpfen, hieß es. Thorsten Rudolph, Geschäftsführer der Hochschwarzwald Tourismus GmbH, machte in seiner Rede auf die Herausforderungen im Tourismusgewerbe aufmerksam. Ein Urlaub im Schwarzwald müsse für den Gast erlebnisreicher, menschlicher und authentischer werden. Der Mut zum eigenen Profil sei der Schlüssel für die Zukunft und es gelte, „Authentizität zu inszenieren“. Klare Worte fand der Vizepräsident des BLHV, Franz Käppeler, der die Pflege der Kulturlandschaft durch die Landwirte in den Mittelpunkt seiner Rede stellte. Kühe und Ziegen seien nicht nur ein schönes Fotomotiv für Gäste. Es müsse bei den Bauern auch in der Kasse klingeln. Das erste von drei Impulsreferaten wurde von Friedrich Wilhelm Gräfe zu Bahringdorf, dem stellvertretenden Vorsitzenden des Agrarausschusses im Europäischen Parlament, gehalten. Er kam zu dem Schluss, dass der Schwarzwald aus produktions- 12 technischer Sicht eindeutig ein benachteiligtes Gebiet sei. Aus kommerzieller Sicht sei die Tierhaltung für die Landwirte nicht rentabel. Der Verbraucher sei jedoch bereit, für sekundäre Qualitätsmerkmale zu bezahlen. Bioprodukte, Gentechnik, Fairer Handel und artgerechte Tierhaltung seien von zunehmender Bedeutung. Diese Merkmale gelte es, dem Verbraucher zu vermitteln und darüber Mehrwert zu schöpfen. Aus der Region müssten Projekte entwickelt, Förderanträge gestellt und Druck auf verschiedenen Ebenen gemacht werden. Bahringdorfs wertvoller Rat: „Die Politik reagiert nicht auf Argumente. Die Politik hebt den Finger in die Luft und guckt, woher der Wind weht. Also muss man gucken, dass der Wind bläst.“ Aus Fulda war Guido Fröhlich angereist, um über das Handelsunternehmen „Tegut“ zu berichten. In über 300 Lebensmittelmärkten verkauft Tegut auch ein breites Sortiment regionaler Produkte. Wesentlich seien hierbei ein hoher Qualitätsanspruch und eine langfristige Zusammenarbeit mit den Erzeugern. Tegut verstehe sich nicht nur als Lebensmittellieferant, sondern auch als Informant für den Kunden. Nur so könnten heimische Qualitätsprodukte und deren Besonderheiten vermarktet werden. Die Markenentwicklung einer Tourismusregion wurde von Peter Zimmer, dem Geschäftsführer der Futour GmbH aus München, thematisiert. Der Schwarzwald biete viel Potential, um eine „Echte Marke“ zu werden. Nach den anregenden Referaten forder- ten die „Bure zum Anlage“ Nikolaus König und Wolfgang Winterhalter auf humoristische Weise zum Mitdenken auf und stellten die Themen der Arbeitsgruppen vor. In den Gruppen, die am Nachmittag zusammen kamen, wurden Positionen zu neuen Energiequellen, Milch und Fleisch vom Grünland, bäuerliches Selbstverständnis, Tourismus, Landwirtschaft, Naturschutz und regionale Identität entwickelt. Das bäuerliche Selbstverständnis war Thema einer Gruppe rund um René Bossert von der Badischen Bauernzeitung. Klagen und Jammern würde nur runterziehen, so das Fazit. Man müsse tälerübergreifend zusammenarbeiten und selbstbewusst die Zukunft der Landwirtschaft selbst gestalten, anstatt Entwicklungen über sich ergehen zu lassen. Die von Fridolin Koch moderierte Arbeitsgruppe, die sich mit der regionalen Identität beschäftigte, kam zu dem Schluss, dass die einheitliche Beschilderung der Wanderwege durch den Schwarzwaldverein etwas Besonderes sei. Die Wurzeln einer gemeinsamen regionalen Identität lägen in der gemeinsamen Sprache, im Brauchtum und im gemeinsamen Naturraum. Hier hätte der Schwarzwaldverein zentrale Bedeutung. Moderator Stefan Dietz fasste die Ergebnisse des Tages zusammen. Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen seien notwendig und man dürfe sein Schicksal nicht anderen überlassen. Es gäbe viele gute Ansätze im Schwarzwald und für die Weiterentwicklung der Region müssten die Akteure auf die Suche nach Verbündeten gehen. 3/2009 Naturschutz Naturschutz Pamphlet, Polemik oder Paradigmenwechsel? Hubertus Knoblauch hat mit seinen ausdrücklich als „Polemik“ ausgewiesenen „Waldvisionen“ in DER SCHWARZWALD I/2009 vielfältige Reaktionen ausgelöst, die zum Teil in DER SCHWARZWALD II/2009 wiedergegeben wurden. Dem Autor soll nun abschließend die Gelegenheit gegeben werden, seine Ausführungen zu erläutern und auf die Reaktionen einzugehen. W enn man eine Polemik schreibt, wenn man einseitig schreibt, dann muss man damit rechnen, dass das kontrovers diskutiert wird und auch, dass man kräftig ein paar hinter die Ohren kriegt. Gab es! Im persönlichen Gespräch reichten die Reaktionen von „je wütender die Leserbriefe werden, um so mehr ahne ich, dass du einen Nerv getroffen hast“ bis zu „du hast einen ganzen Berufsstand beleidigt“ (was nicht mein Ansinnen war). Im Vereinsheft reichte die Spannbreite von „Böswilligkeit und Realitätsverlust“ bis „richtig und wichtig“. Es gibt eben nicht nur eine Wahrheit. Fantasielosigkeit hat mir allerdings noch nie einer vorgeworfen, das ist neu. Wobei man sich fragen muss, ob naturnaher Waldbau viel Freiraum für Fantasien mit fremden Baumarten lässt? Der Satz, bei dem mir „Böswilligkeit und Realitätsverlust“ vorgeworfen wurde, ist ein von mir adaptiertes Zitat, ich zitiere es gerne im vollen Wortlaut: „Die moderne Forstwirtschaft vertritt nun freilich schon seit Jahrzehnten den Standpunkt, dass eine Rückkehr zu den gemischten Waldungen notwendig sei…“ Nachzulesen im vom badischen Schwarzwaldverein im Jahr 1922 herausgegebenen Buch „Pflanzenleben des Schwarzwaldes“ von Friedrich Oltmanns. Wenn das nun seit knapp 100 Jahren konsequent betrieben wurde, sollte der Wald heute nicht anders aussehen? 3/2009 Aber worum ging es mir eigentlich? Ich wollte zeigen, dass die Fichte früher ein seltener Baum war, laut Bücking lag der Fichtenanteil im natürlichen Wald in BadenWürttemberg bei drei Prozent. Das sieht heute anders aus. Das Fichtenmerkblatt der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald zitiere ich so: „Bundesweit beträgt der Flächenanteil der Fichte 32,8 %. In den westlichen Bundesländern liegt der Anteil bei 45 % und im Osten bei 22 %. Besonders hoch ist der Fichtenanteil in Baden-Württemberg mit 55 %“. Der Fichtenanteil in zwei schwarzwälder Forstämtern sieht so aus, Forstbezirk Freudenstadt knapp 70 %, Forstbezirk Titisee-Neustadt 80 %. Für den Gemeindewald Feldberg, da wohne ich, gibt die Forsteinrichtung einen Wert von satten 94 % an. Als die Einrichtung im Gemeinderat beschlossen wurde (2006) und ich nach der Buche und der Tanne fragte, wurde mir vom Vertreter der Forstdirektion geantwortet, „vergessen Sie die Vogelbeere als Laubholzbeimischung nicht!“, die wäre ja da. Darf es solche Zahlen im öffentlichen Wald nach so vielen Jahren naturnahem Waldbau, die P. Weidenbach ja für sich in Anspruch nimmt, eigentlich noch geben? Die Douglasie hatte im natürlichen Wald einen Anteil von 0 Prozent, es gab sie schlichtweg nicht. Aber quasi sich kreuzend mit den Aussagen von P. Weidenbach hier im Heft, die Fläche der Douglasie wird sich nur unwesentlich erhöhen, propagiert Forstpräsident Joos in der Badischen Zeitung vom 8. Januar 2009 die Douglasie als „den Baum für den Klimawandel“, so die Überschrift. Und ich zitiere wieder und wieder die Strategie der Bundesregierung, „die Fläche der fremden Baumarten reduziert sich kontinuierlich“, also das genaue Gegenteil. Für mich als Naturschützer stellt sich eine ganz konkrete Frage. Kann die Douglasie „ökologisch wertvolle Wälder“ aufbauen? Die Douglasie kann stabile, von mir aus ästhetische, sie kann ökonomisch wertvolle Wälder aufbauen. Das muss ja nicht schlecht sein, aber ökologisch ist was ganz anderes und das sollte man dann auch klar sagen. Man möchte mit der Douglasie Geld verdienen, dieses Ansinnen von Förstern und Forstbetrieben ist ja völlig legitim, es gibt keinen Widerspruch von mir. Aber: in den Großschutzgebieten, in den bisher naturnahen Wäldern, auf Grenzstandorten hat sie aus meiner Sicht nichts zu suchen, egal ob sie gepflanzt wird oder ob sie von alleine angeflogen kommt. Es gibt einen Klimawandel, der Wald muss umgebaut werden. Und deswegen hat man jetzt die Aufgabe und die Pflicht, diesen Umbau so stabil, so naturnah wie möglich durchzuführen. Nicht einseitig orientiert an Gewinnmaximierung, sondern an den DREI Funktionen des Waldes, der Nutz-, der Schutz- und der Erholungsfunktion. Beispiele aus anderen Wirtschaftsbereichen zeigen gerade, wohin der einseitig wirtschaftlich orientierte Weg führen kann. Ich habe dieser Tage in einem Vortrag, es ging um in der Kindheit gelegten Verhaltensmuster, folgenden klugen Satz gehört „Die Probleme von heute sind die Lösungen von gestern“: Sorgen wir dafür, dass die Lösungen von heute nicht die Probleme von morgen werden! Wie schrieb es G. Schulz hier im Heft? „Die „Waldvisionen“ haben mich zu einigen Überlegungen angeregt“. Und das wollte ich erreichen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger! 13 Naturschutz Naturschutz 70 Jahre Naturschutzgebiet Wutachschlucht Hermann Schurhammer, „alemannischer Dickschädel“ und „Vater des Schutzgebietes“ Von Friedbert Zapf Vor genau 70 Jahren wurde die Wutachschlucht zum Naturschutzgebiet erklärt. Als romantische Naturschönheit hatte man die Schlucht schon Mitte des 19. Jahrhunderts wahrgenommen – ohne jedoch einen Gedanken an Schutz zu verschwenden. Erst als die Wutach Ende des 19. Jahrhunderts zum Himmel stank, erkannte man die schwerwiegenden Folgen der Industrialisierung für die Natur. Die Bestrebungen, die Wutachschlucht unter Schutz zu stellen, begannen noch vor dem Ersten Weltkrieg, erreichten Ende der Zwanziger Jahre ihren Höhepunkt und mündeten endlich 1939 in die Verordnung über das Naturschutzgebiet „WutachGauchachtal“. 14 E in ansehnlicher Wasserfall mit reichlich strömender Sturzfluth und spiegelnde Steinbassins am Felsenfuße der gewaltigen Kalkwände erhöhen den Eindruck dieses romantischen Thales, und es ist nicht zu bezweifeln, daß der Maler, der diese Natur und Landschaft studieren will, hier die reichsten und interessantesten Vorbilder für seinen Stift und Pinsel findet.“ So schwärmte Samuel Pletscher 1879, ganz im Zeitgeist der Spätromantik verfangen. Eine Bedrohung der Natur nahm der Naturfreund damals noch nicht wahr. Wutach zum „Fabrikabwasser herabgewürdigt“ Doch die schlimmen Folgen der Industrialisierung konnten In seiner „Denkschrift“ von 1927 schwärmt Schurhammer von der einzigartigen Flora (Pfingstnelke beim Räuberschlössle)… selbst in der abgelegenen Wutachschlucht bald nicht mehr übersehen werden. 1887 war die Papierfabrik in Neustadt in Betrieb gegangen, und schon 1888 gab es Beschwerden wegen des „üblen Geruchs des zur Schaumbildung neigenden, verfärbten Wassers“. Immer wieder empörten sich die „Touristen“, „dass das Wasser der Wutach durch die Abwasser der Papierfabrik Neustadt in geradezu widerwärtiger Weise verunreinigt werde“, und im Oktober 1905 forderte der Schwarzwaldverein Bonndorf, „daß man der Papierfabrik Neustadt die Einrichtung und Unterhaltung von ausreichenden Kläranlagen zur Pflicht macht, damit nicht einer unserer schönsten Schwarzwaldflüsse zu einem Fabrikabwasser herabgewürdigt wird.“ Natur in ihrer Gesamtheit schützen Ab der Wende zum 20. Jahrhundert gab es zunehmend Bestrebungen, die Natur in ihrer Gesamtheit und um ihrer selbst willen zu schützen. Hatte der Badische Schwarzwaldverein 1899 in seiner Satzung nur die „Naturschönheiten, die bekannt und zugänglich gemacht werden“ sollten, im Auge, so sprach er im Jahresbericht 1909 zum ersten Mal ausdrücklich von Naturschutz und klagte, dass manches romantische Tal durch einen Industriebau verunstaltet und das Titiseeufer durch Spekulanten ausverkauft sei. Im April 1910 3/2009 Naturschutz Naturschutz Der Tannegger Wasserfall. Als das Hochwasser 1925 den dort vorbeiführenden Weg zerstörte, sah Schurhammer seine Chance. Hermann Schurhammer in seinem Element, der „Vater des Naturschutzgebiets“ bei einer Exkursion in der Wutachschlucht forderte der Abgeordnete Rebmann in einer Sitzung des badischen Landtags die Errichtung von Naturschutzgebieten, um seltene Pflanzen und Tiere zu erhalten. Doch zurück in die Wutachschlucht. Dort erfolgte durch das Großherzogliche Forstamt Bonndorf im Februar 1911 ein erster Schritt zur Unterschutzstellung. Amtsleiter Otto Eberbach meldete dem Badischen Landesverein für Naturkunde und Naturschutz im Zuge der „Bestandsaufnahme der Naturdenkmäler Badens“ die Wutachschlucht und die Lotenbachklamm. Daraufhin fand eine Begehung statt, in deren Verlauf die Kommission auf die Kahlschläge privater Waldbesitzer in der Lotenbachklamm stieß. Der Badische Landesverein forderte das Forstamt auf, den Privatwald aufzukaufen, um zumindest zukünftig die pflegliche Bewirtschaftung zu sichern. Tatsächlich konnte Forstmeister Eberbach auch bald vier Hektar erwerben. Naturschutzgebiet, um Kahlschläge zu verhindern Nach dem Ersten Weltkrieg trat ein Mann auf den Plan, der später „Vater des Naturschutzgebietes“ genannt werden sollte – Hermann Schurhammer. Als 40-jähriger hatte er 1921 die Leitung des Wasser- und Straßenbauamts Bonndorf übernommen, und seit 1922 war er Vorsitzender des dortigen Schwarzwaldvereins. Und Schurhammer hatte sich geradezu vernarrt in die Wutachschlucht, die „nicht nur landschaftlich schön, sondern ein einzigartiges Naturwunder“ sei. „Das Jahr hat 3/2009 nicht Feiertage genug, um all die Wunder zu schauen“, sagte er einmal. Ein Dorn im Auge waren ihm der häufige Pflanzendiebstahl und die Beschädigungen, die an Geländer und Seilsicherungen entlang des Wanderwegs angerichtet wurden. Geradezu körperlichen Schmerz aber scheint er wegen der Kahlschläge der Privatwaldbesitzer empfunden zu haben. „Hinüber zur Gündelwanger Seite darf man nicht schauen“, klagte er 1924, „der Hang stöhnt ob der Wunden, die zahlreiche Kahlhiebe ihm geschlagen; und selbst nach dem Juwel der Lothenbachklamm greifen die Hände, denen der Wald nicht mehr gilt als der Erlös aus seinem Holz.“ Da beschloss Hermann Schurhammer, die Ausweisung der Wutachschlucht als Naturschutzgebiet zu betreiben, um weitere Nutzungsexzesse zu verhindern. Positive Beispiele gab es ja bereits im Land. So stand die Unterschutzstellung des durch Torfabbau bedrohten Wildseemoors bei Kaltenbronn unmittelbar bevor. Schurhammer begann im Frühjahr 1925, sein Vorhaben generalstabsmäßig umzusetzen. Er erfasste zunächst die Besonderheiten der Geologie sowie der Tier- und Pflanzenwelt und nahm Gespräche mit Forstämtern, Gemeinden und privaten Grundbesitzern auf. Aber, „es fehlte vorerst noch der Punkt, wo der Hebel erfolgreich angesetzt werden konnte“. Da kam ihm das Weihnachtshochwasser 1925 zu Hilfe, das den Holzabfuhrweg beim Tannegger Wasserfall zerstört hatte. Schurhammer schlug der Forstabteilung beim Finanz- ministerium in Karlsruhe vor, auf die Instandsetzung des Wegs zu verzichten. Der Staat solle doch seine „Wälder der Wutachsteilhänge im Wesentlichen sich selbst überlassen, wozu Abfuhrwege nicht notwendig seien, und das solle der erste Schritt zur Schaffung eines grossen Naturschutzparkes sein.“ Die Forstabteilung reagierte wenig begeistert, doch bei den lokalen Forstämtern stieß Schurhammer auf „warm befürwortendes“ Verständnis. Forstabteilung reagiert barsch ablehnend 1926 wandte sich Schurhammer an das Präsidium des Schwarzwaldvereins mit der Anregung, „bei den in Frage kommenden Verwaltungen zu betreiben, dass die Wutach- und Gauchachschlucht mit ihren einzigartigen geologischen, floristischen und faunistischen Verhältnissen zum Naturschutzpark gemacht werde“. Schurhammer erntete vom Präsidenten „begeisterte Zustimmung und vom Verein selbst in der Folge kräftigste Unterstützung“. Wider Erwarten zeigte sich auch die Fürstlich Fürstenbergische Verwaltung aufgeschlossen. Der große Waldbesitzer in der oberen Wutachschlucht bot an, auf Holznutzungen in den steilen „urwaldartigen“ Beständen zu verzichten, im „Wirtschaftswald“ keine Kahlhiebe mehr zu führen und auf Mischbestände hinzuarbeiten. Die Spitze der badischen Forstverwaltung dagegen 15 Naturschutz Naturschutz reagierte zunächst barsch ablehnend. Zwar räumte die Forstabteilung am 7. November 1927 ein, dass man die Fichtenreinbestände im Engverband „der Wirtschaft der Vergangenheit“ vorwerfen könne, doch nach den neuen waldbaulichen Richtlinien von 1925 seien zukünftig ohnehin immer Mischbestände zu begründen. Auf keinen Fall aber könne man „bei der gespannten Finanzlage des Staates auch im Staatsforstbetrieb“ auf die Einnahmen aus dem Holzeinschlag verzichten. Außerdem würden im nicht bewirtschafteten Wald „Gefahren durch Waldbrände und Insektenverheerungen heraufbeschworen“ und „Baumleichen“ würden die Zugänglichkeit der Schlucht beeinträchtigen. Und das Fazit: „Es ist somit nicht einzusehen, welche Vorteile der vorgeschlagene Naturpark bringen soll. Wir Naturkunde und Naturschutz eine „Denkschrift“ beim Ministerpräsidenten und Kultusminister ein und erhielt tatsächlich eine Einladung nach Karlsruhe. Dort trug er am 16. März 1927 dem Minister vor, die Ursprünglichkeit der Schlucht sei bedroht durch die Pflanzung von Fichten, durch Wegebau, durch Übernutzungen im Gemeindewald und nicht zuletzt durch die schon oft beklagten Kahlschläge. Und Schurhammer schloss mit einem neuen gedanklichen Ansatz im Naturschutz „Zahlreiche unwiederbringliche Naturschönheiten sind in den letzten Jahren der Wirtschaft geopfert, zerstört worden oder werden noch zerstört werden; ich nenne nur Oberrheinkraftwerke, Murgwerk, Schluchseewerk, Hochspannungsleitungen. Wenn wir schon vieles, allzu vieles aufs intensivste nutzen zu begeistern. Mit Erfolg: Der badische Landtag beschloss am 13. September 1928 einstimmig, die Regierung zu ersuchen, „als einen, wenn auch kleinen, Ersatz für die durch den Bau des Schluchseewerkes zerstörten Naturschönheiten des südl. Schwarzwalds …, der Anregung des Schwarzwaldvereins und anderer Vereine, im Wutach-Gauchach-Tal einen Naturpark zu schaffen, nach Möglichkeit statt zu geben“. Mittlerweile gab es Zustimmung von allen Seiten. Auch die Forstabteilung hatte sich schon seit einiger Zeit aufgeschlossener gezeigt und 250 Hektar staatlicher Fläche angeboten. Eine zweitägige Besichtigung, „bei der eine erfreuliche Atmosphäre gegenseitigen Vertrauens herrschte“, räumte letzte Bedenken aus. Am Ende erklärten sich alle 136 Eigentümer der 202 betroffenen Grund- Quellen Akten der Ortsgruppe Bonndorf des Schwarzwaldvereins DER SCHWARZWALD, Monatsblätter des Badischen Schwarzwaldvereins VI/1929 Hockenjos, Fritz: DER SCHWARZWALD, Sonderheft Jahrgang 1989 (125 Jahre Schwarzwaldverein e.V.) Monatsblätter des Badischen Schwarzwaldvereins IV/1924, IV/1927 Müller Dr., Karl: Das Wildseemoor bei Kaltenbronn im Schwarzwald ein Naturschutzgebiet, Karlsruhe, 1924 Pletscher, Samuel: Der Kurort Bad Boll im oberen Wutachthal bei Bonndorf und Löffingen im Schwarzwald, 1879 Einzigartige Fauna – der Feuersalamander Die Lotenbachklamm vor 1905. Die Welt ist noch in Ordnung – die beklagten Kahlschläge erfolgten erst um 1911. bedauern daher, dem Plane zur Errichtung eines Naturparkes in der Wutachschlucht nicht näher treten zu können.“ Das war ein Tiefschlag für die Naturschützer. „Der Landesverein wollte die Flinte ins Korn werfen und die Sache aufgeben“, erinnerte sich Schurhammer später. „Mein alemannischer Dickschädel gab aber noch nichts verloren.“ „Ersatz für die durch das Schluchseewerk zerstörten Naturschönheiten“ Schurhammer reichte im Namen des Badischen Schwarzwaldvereins, des Touristenvereins „Die Naturfreunde“, des Vereins Badische Heimat und des Landesvereins für 16 müssen: sollten da nicht Staat und Wirtschaft, unter deren Augen, mit deren Zustimmung und zu deren Gunsten das alles geschehen ist, daraus die heilige Pflicht ableiten, Opfer zu bringen für eine Kulturtat, für die Schaffung eines großen badischen Naturschutzparkes“ – die Einrichtung eines Naturschutzgebietes also als Kompensation für Naturzerstörungen anderenorts. Diese damals neue Betrachtungsweise – Ausgleich für einen Eingriff – entspricht dem modernen Naturschutzrecht. Gerade das Pumpspeicherkraftwerk des Schluchseewerks – 1924 hatte die Badenwerk AG das Konzessionsgesuch eingereicht – ließ erhebliche Auswirkungen auf das Landschaftsbild und auf ein bis dato intaktes Wasserregime erwarten. Als Ausgleich für diesen gewaltigen Eingriff versuchte eine Allianz aus vier Natur- und Heimatschutzvereinen mit dem Badischen Schwarzwaldverein an der Spitze – Schurhammer hatte die Federführung – , die Landtagsabgeordneten für ein Naturschutzgebiet stücke, darunter 12 Gemeinden, mit dem Schutzgebiet einverstanden. Es gab nicht ein Widerspruchsverfahren. 1939: Naturschutzgebiet „Wutach-Gauchachtal“ Aber mit der förmlichen Ausweisung hakte es immer noch. Erst gab es mehrere Ministerwechsel, dann kam die Machtergreifung der Nationalsozialisten – „die leitenden Männer hatten zunächst Wichtigeres zu tun“, bemerkte Schurhammer. Dann kam der Durchbruch. Mit dem Reichsnaturschutzgesetz vom 26. Juni 1935, dessen Entwurf aus der Weimarer Zeit stammte, waren die rechtlichen Grundlagen für eine Ausweisung gegeben. Mit Datum 4. Februar 1938 hatte Schurhammer das 19-seitige „Wissenschaftliche Gutachten“ erstellt – und endlich, am 26. Juli 1939, erließ der badische Minister des Kultus und Unterrichts die Verordnung über das damals 579 Hektar große Naturschutzgebiet „Wutach-Gauchachtal“. 3/2009 Naturschutz Naturschutz Ein neuer Steg in der Lotenbachklamm Die Schinderei hat sich gelohnt E s war eine ganz schön knifflige Aufgabe, die sich die ehrenamtlichen Helfer der Ortsgruppe Bonndorf des Schwarzwaldvereins mit der Sanierung des Steges beim großen Wasserfall in der Lotenbachklamm gestellt hatten. Angefangen von der Logistik (Materialtransport) bis hin zum Zusammenbau des Stegs vor Ort musste alles bis ins Detail geplant und aufeinander abgestimmt sein. Das Ergebnis der „Schinderei” kann sich sehen lassen, ein Steg der sich naturverträglich ins Landschaftsbild des Naturschutzgebietes einpasst und zur weiteren Sicherheit des Wanderweges durch die Lotenbachklamm beiträgt. Dafür gab es für die ehrenamtlichen Helfer des Schwarzwaldvereins Ernst Albert, Walter Rendler, Adalbert Knöpfle, Franz Görner, Horst Reiner, Peter Muri, Ferdi Bick und Bruno Morath von Wutach-Ranger Martin Schwenninger Worte der Anerkennung und des Dankes. Gefallen fand dieser daran, wie unkompliziert und unbürokratisch die ganze Aktion durchgezogen wurde. „Dies hat mir imponiert”, so Martin Schwenninger. Die ehrenamtlichen Helfer des Schwarzwaldvereines Ortsgruppe Bonndorf v. links: Adalbert Knöpfle, Ernst Albert, Ferdi Bick, Horst Reiner, Peter Muri, Franz Görner und Walter Rendler, nicht auf dem Foto Bruno Morath, haben dieser Tage in der Lotenbachklamm einen maroden Steg erneuert. Wie Lastesel. Auf den Schultern musste das benötigte Material und Werkzeug zum Stegstandort in der Lotenbachklamm getragen werden. Schon seit längerem befasst man sich in der Ortsgruppe Bonndorf des Schwarzwaldvereines mit der Sanierung der Stege in der Lotenbachklamm, die nun in die Jahre gekommen sind und witterungsbedingt Abnutzungs- und Verschleißerscheinungen zeigen. So setzen vor allem die stetig feuchten Einflüsse der Klamm den Holzkonstruktionen der Stege arg zu.Mit der Planung der Sanierung des Steges befassten sich Ernst Albert aus Wellendingen und Schlossermeister Siegfried Ketterer bereits im vergangenen Jahr. Doch zur Verwirklichung der Planung kam es nicht mehr, weil der frühe Wintereinbruch den ehrenamtlichen Helfern des Schwarzwaldvereines einen Strich durch die Rechung machte. Ein Großteil an Vorarbeit für den Stegbau wurde bereits im Herbst vorigen Jahres geleistet. In der Schlosserei von Siegfried Ketterer wurden die Stahlträger und Konsolen für den Stegunterbau angefertigt und gestrichen. Die Elemente für den Holzbelag und die Geländer wurden in der Werkstatt des Gartenhausbaus von Dirk Benz zusammengeschraubt. Der Transport der vier Stahlträger an den nur sehr schwer zugänglich Stegstandort im unwegsamen Gelände der Lotenbachklamm glich einer logistischen Meisterleistung. Lange mussten Ernst Albert und Fridolin Duttlinger suchen, bis sie die günstigste Variante für das Abseilen der Stahlträger in die Klamm gefunden hatten. Die Hinweistafel zur Erbauung des Stegs durch den Schwarzwaldverein wurde von Ferdi Bick (links) und Walter Rendler angebracht. Nach umfangreichen Vorbereitungsmaßnahmen schwebten diese dann, Dank des Einsatzes des Forstschleppers von Fridolin Duttlinger, einer Seilbahn gleichend, den zirka 200 Meter langen und sehr steilen Abhang hinunter. Alle waren erleichtert, als die Aktion abgeschlossen und die Stahlträger am Ufer des Lotenbachs für den Stegbau bereit lagen. Der Transport des weiteren Materials und des Werkzeugs erfolgte auf dem Wanderweg vom Wanderparkplatz „Schattenmühle“ aus. Wie als „Lastesel“ bepackt wurden Bodenelemente, Bohlen, Werkzeug und einfach alles was für den Stegbau benötigt wurde, zirka 400 Meter die Klamm hochgetragen. Dabei floss so mancher Schweißtropfen. Nicht ganz unproblematisch verlief der Abbau des alten und der Aufbau des neuen Steges. Die Helfer um Ernst Albert zeigten sich aber als eingespieltes Team, in dem jeder wusste, wo er anzupacken hatte. „Das gefällt mir in der Gruppe. Keiner ist bestimmend. Es nimmt jeder von jedem etwas an“, so Walter Rendler. Nach Beendigung der Arbeit am späten Nachmittag konnte man zu Recht stolz sein, auf die geleistete Arbeit. Finanziert wird die Stegsanierung überwiegend aus Geldern der Arbeitsgemeinschaft Wanderwege Wutachschlucht (w.w.w), die sich für die Wanderwegeunterhaltung in der Schlucht verantwortlich zeichnet. Bruno Morath Passt sich landschaftsverträglich in die Umgebung ein, der neue Steg bei den großen Wasserfällen in der Lotenbachklamm. 17 Naturschutz Naturschutz NaturErlebnis Hegau Bodensee Buchtaufe E nde April fand die Buchtaufe des neuen Wanderbuches „NaturErlebnis Hegau Bodensee“ in Singen statt. Präsident Eugen Dieterle war eigens angereist, um das neue Buch des Schwarzwaldvereins der Öffentlichkeit zu präsentieren. In seine Rede würdigte er das große Engagement von Dr. Elmar Zohren, dem langjährigen Naturschutzwart der Ortsgruppe Rielasingen-Worblingen. Er führe seit langem naturkundliche Wanderungen im Hegau, sagte Präsident Dieterle. Er sei es auch gewesen, der die Idee zum Buch gehabt habe. Der Hauptverein habe diese Idee gern aufgegriffen und geholfen, das Projekt zu verwirklichen. In mühevoller Kleinarbeit habe Dr. Zohren die Informationen und die 50 von ihm ausgewählten Naturziele erwandert. „Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass Sie Ihre ganze Erfahrung in das Buch eingebracht und damit ein Lebenswerk geschaffen haben, von dem wir alle noch lange profitieren werden,“ lobte Der Präsident den Autor. „Ich freue mich sehr, dass der Schwarzwaldverein dieses Buch heute der Öffentlichkeit übergeben kann.“ Auch Wolfgang Homburger, der sich vor allem um die Zugangsmöglichkeiten zu den Naturzielen kümmert und an der Endredaktion des Buches großen Anteil hatte, bekam wie Dr. Zohren Freuen sich über die Herausgabe des Wanderführers „NaturErlebnis Hegau Bodensee“ (von links nach rechts): Verleger Klaus-Michael Peter, Mitautor Wolfgang Homburger, Oberbürgermeister Oliver Ehret, Landrat Frank Hämmerle, Autor Dr. Elmar Zohren, Sindy Bublitz, Projektbetreuerin bei „PLENUM Westlicher Bodensee“, Präsident Eugen Dieterle. 18 vom Präsidenten ein Präsent mit Schwarzwaldvereins-Weinen. Auch der Oberbürgermeister von Singen, Oliver Ehret, freute sich, dass in dem Buch die Stadt Singen mit mehreren attraktiven Zielen – dem Hohentwiel, dem früheren Gartenschaugelände u.a. – vertreten ist. Der Landrat des Kreises Konstanz, Frank Hämmerle, sah das Buch als konsequente Fortsetzung des ehrenamtlichen Arbeit des Schwarzwaldvereins, der mit der Ausschilderung und Betreuung der Wanderwege schon sehr viel für Region und den Kreis getan habe. Als Vorsitzender des „PLENUM Westlicher Bodensee“ habe er das Projekt gerne unterstützt, weil das Talent von Herr Dr. Zohren in der Vermittlung naturkundlicher Themen im Landkreis allgemein bekannt sei. Dann übergab der Verleger, Klaus-Michael Peter, ganz offiziell die ersten Exemplare des druckfrischen Buches, das auf großes Interesse stieß. Anschließend bestand für die Teilnehmer der Buchtaufe die Möglichkeit, das Buch zu erwerben, die rege genutzt wurde. Die Autoren signierten das eine oder andere Buch und wünschten den Naturfreunden viel Vergnügen mit den Wanderungen zu den vorgeschlagenen Zielen im Hegau und am westlichen Bodensee. P. Lutz Info NaturErlebnis Hegau Bodensee Bestellung zum Sonderpreis für Mitglieder siehe Angebote Seite 2 3/2009 Heimatpflege Heimatpflege Tänze aus dem Schwarzwald Heute noch zeitgemäß? Von Klaus Grimm T raditionelle Tänze, wie sie früher in unserer Region zur kulturellen Selbstverständlichkeit gehörten, lösen heutzutage in der Regel eher zwiespältige, oftmals auch ablehnende Gefühle, Ansichten und Assoziationen aus. Die berechtigte Frage nach dem „Warum?“ endet teils kommentarlos, teils ideologisch. Politischer Missbrauch des Kulturgutes Musik-TanzGesang in der Zeit des Totalitarismus vor/ während des 2. Weltkrieges sind auch im 21. Jahrhundert noch gegenwärtig, bestimmend und prägend. Die häufig stehengebliebene, dem Zeitgeist nicht mehr angepasste Musik ist ein weiterer Grund, dem tradierten Tanz reserviert zu begegnen und weitgehend kritisch bis abweisend zu betrachten. Der Blick zurück Vor der Zeit der Unterhaltungsmusik und -industrie galten noch andere „Tanzgesetze“. In den meisten Schwarzwald- 3/2009 orten war es bis in die 50er/60er-Jahre üblich, sich am Wochenende sowie zu speziellen Anlässen im Jahresverlauf (z.B. Sonnwendfeier, Tanz in den Mai) in einem örtlichen Lokal oder draußen im Freien zum gemeinschaftlichen Tanz für Jung und Alt zu treffen. Tradierte, also von Generation zu Generation überlieferte Tänze wie Schottisch, Polka, Walzer oder Mazurka waren allgemein in der Bevölkerung bekannt und vertraut. Zwiefache, im Schwarzwald als Heuberger benannte Paartänze mit Taktwechsel, bereicherten das Spektrum genauso wie lokal bzw. regional vertretene Einzeltänze. Und heute? Mal ganz ehrlich, liebe Leserinnen und Leser: Wann haben Sie das letzte Mal getanzt? Zuckt es in den Beinen, wenn ein Walzer oder eine Polka gespielt werden? Kennen Sie auch Leute, die Tanzdarbietungen auf der Bühne eher belächeln, vielleicht sogar als verstaubt bewerten? Kennen Sie jemanden, der regelmäßig einmal in der Woche den Volkstanz als Hobby pflegt? Wo wird in den Ortsgruppen des Schwarzwaldvereins getanzt? Wann gab es die letzte regionale Tanzfortbildung, das letzte Tanzfest? Dieser Fragenkatalog ließe sich mühelos verlängern, um zu einer nüchternen und realistischen Bestandsaufnahme des hiesigen Volkstanzes zu gelangen. Der Blick nach vorn Um Mitmenschen für den Volkstanz gewinnen und begeistern zu können, bedarf es meines Erachtens grundlegender Weichenstellungen. 1. Wir brauchen Volksmusiker, die appetitanregend, schwungvoll und mitreißend zum Tanz aufspielen. Es sind Musiker gefragt, die den schwierigen, meist anspruchsvollen Spagat zwischen Tradition und Moderne leisten können. 2. Konservenmusik ist nur bedingt tauglich, Tanzinteressierte hinter dem Ofen hervor zu locken. Handgemachte, traditionelle Folklore – fernab von der schlagerorientierten und volkstümlichen Unterhal- 19 Heimatpflege Heimatpflege tungsmusik – stellt den unverzichtbaren direkten Kontakt zwischen Musikern und Tänzern her. Längst verloren geglaubte Klänge des Dudelsackes, der Drehleier oder des Hackbrettes sollten die Klangvielfalt und Besonderheit unserer Musiktradition ergänzen und bereichern. 3. Es gibt im Schwarzwald Musiker, die diesen Kriterien und Ansprüchen gerecht werden. Sie warten auf Gelegenheiten und Anlässe, um Musik und Tanz zusammenführen zu können. 4. Lokale Tanzleiter/-innen brauchen qualitative Fortbildungsangebote, um den heimischen Volkstanz direkt vor Ort attraktiv und fundiert unterrichten und weitergeben zu können. Nur so kommt Tanzqualität an der Basis an. 5. Volkstanz reduziert sich nicht auf die Bühnendarbietung. Fast noch wichtiger erscheint mir eine Entwicklung, die das Mittanzen zum Ziel hat – losgelöst von Bühnenstress und Publikum mit prüfendem Auge. Im Mittelpunkt muss die Freude sowie der Spaß an der tänzerischen Bewegung stehen. Hierzu bedarf es Fortbildungsangebote, damit der reichhaltige Schatz an überlieferten Tänzen alters- und generationenübergreifend gelernt und gepflegt werden kann. 6. Tanzfeste mit Livemusik sind angesagt, damit sich die Leute auch zum Tanzen in der Gemeinschaft aufgefordert fühlen. Gängige Sporthallen sind der falsche Ort. Auch heute gibt es noch alte Tanzsäle, die ein einladendes Ambiente besitzen und sofort die Brücke zwischen Tradition und Gegenwart schlagen. und vorstellbar. Der Schwäbische Albverein ist hierfür ein Beleg und leistet seit vielen Jahren hervorragende Arbeit. Der 110. Deutsche Wandertag im August 2010 bei uns im Schwarzwald steht unter dem Motto „Natur, Kultur und Wandern – eins gehört zum andern.“ Dieser Leitfaden sollte Motivation sein, Tanzideen zu entwickeln und konkrete Schritte einzuleiten. Zu unserem Kulturgut gehören die traditionellen Tänze ganz einfach dazu – egal in welchem Jahrhundert oder Jahrzehnt wir leben. Und nun? Diese Gedanken verstehen sich als Denkanstoß. Gesucht werden Interessierte und Ansprechpartner, die den Volkstanz im Schwarzwaldverein wiederbeleben bzw. weiterentwickeln möchten. Eine aktive Tanzszene ist auch in heutiger Zeit möglich Info Interessenten melden sich bitte unter: Tel. 07 61/3 80 53 23 oder per E-Mail: akademie@schwarzwaldverein.de „Hebeldank“ für Markus Manfred Jung Sein Name steht seit vielen Jahren für die Vielseitigkeit der Alemannischen Sprache und sein Einsatz für die Alemannische Sprache: Markus Manfred Jung. W enn einer das „Schatzkästlein“ verdient hat, dann der im Jahre 1954 in Zell im Wiesental geborene und heute in Wehr wohnhafte Markus Manfred Jung, dies wurde beim Festabend am 16. Mai 2009 im Lörracher Burghof mehr als deutlich. Der Geehrte wuchs in Lörrach auf und studierte Germanistik, Skandinavistik, Philosophie und Sport in Freiburg im Breisgau und in Oslo (Norwegen). Zu den bekanntesten (Lyrik-)Werken Jungs gehören unter anderem: „rägesuur“,“halbwertsziit“, „hexenoodle“, „E himmlischi Unterhaltig“ und „verruckt kommod“. Gedichte des Preisträgers wurden ins Norwegische, Rumänische, Italienische und in die romagnolische Mundart übersetzt. Nicht vergessen werden darf der äußerst gelungene und qualitativ hervorragende Text- und Bildband über Norwegen, den Markus Manfred Jung zusammen mit Erich Spiegelhalter „komponiert“ hat. Zusammen mit Thomas Burth rief Markus Manfred Jung vor vielen Jahren die Schopfheimer Literaturwerkstatt ins Leben, die heute zum festen Bestandteil im regionalen Kulturkalender gehört. Ebenso gehören vielbeachtete Theaterstücke (Klausenhof in Herrischreid) zum Werk des jüngsten Hebeldankträgers. Um die Schwierigkeiten im Verlagswesen, gerade im Bereich der Lyrik, war sich Markus Manfred Jung 20 von Anfang an bewusst. Was lag hier näher, als einen eigenen Verlag zu gründen? Zusammen mit Franz Handschuh und Wendelinus Wurth gründeten die drei „Mitstreiter“ den Gutacher Drey-Verlag, der sich erfreulicherweise gut im Verlagsgeschäft etabliert hat und eine stattliche Anzahl von bisher mehr als dreißig Titeln herausgegeben hat. Seit zwei Jahren hat Markus Manfred Jung auch das Amt des Präsidenten des Internationalen DialektInstituts mit Sitz in Innsbruck inne. Als Dichter könne Markus Manfred Jung, was bereits Johann Peter Hebel bewiesen habe: er habe die Sprache „ins Dichten gebracht“ und gezeigt, dass die „Menschen hier mit dem Alemannischen eine Sprache zur Verfügung haben, die viel mehr könne als Hochdeutsch“, so der Präsident des Hebelbundes, Hans-Jürgen Schmidt, in seiner Laudatio. Das Alemannische ist bei Markus Manfred Jung lebendig und zeitgemäß geblieben, das zeige auch der Preis der (v. l. n. r.) Karl Heinz Ott (Festredner), Hebeldankträger Markus Manfred Jung, Hans-Jürgen Schmidt (Präsident), Ulrike EbertWirminghaus (Prolog) und zwei Mädchen in der Zeller Tracht Deutschen Schallplattenkritik, den er gemeinsam mit Uli Führe bekommen hat, so Hans-Jürgen Schmidt. Dass er die Auszeichnung in Lörrach bekommt, wo er aufwuchs, beim TuS Stetten Sport trieb, im Hebel-Gymnasium sein Abitur ablegte und später auch als Referendar tätig war, freue ihn außerordentlich, sagte Jung. Der Dank des Geehrten galt in erster Linie seinen Eltern, Klärli und Gerhard Jung, die ihm aus Hebels „Schatzkästlein“ vorgelesen haben, aber natürlich auch seinen Deutschlehrern und allen, die ihn bei seinen Bemühungen um die Alemannische Sprache bisher unterstützt haben und nicht zuletzt dem Präsidium des Hebelbundes für die Auszeichnung und dem Festpublikum im Burghof. Elmar Vogt 3/2009 Aktuell Aktuell In Sorge um die Zukunft des Schwarzwaldes 140. Delegiertenversammlung in Neuenbürg mit Resolution, Wahlen und viel Wandern Von Karlheinz Scherfling Die Erhaltung der offenen Landschaft im Schwarzwald, die nur durch eine funktionierende Landwirtschaft garantiert werden kann, ist ein Schwerpunkt der Arbeit des Schwarzwaldvereins. Auch die 140. Jahreshauptversammlung in Neuenbürg war von diesem Thema geprägt, und die Delegiertenversammlung beschloss eine entsprechende Resolution an die Landespolitik. Ein weiteres Thema war die Neumarkierung der Wanderwege. Diese ist nun nach sieben Jahren im gesamten Vereinsgebiet abgeschlossen. N euenbürg wird allen Delegierten und Wanderern, die zur Hauptversammlung in den Nordschwarzwald gekommen waren, in bester Erinnerung bleiben. Die Ortsgruppe Neuenbürg, die zeitgleich ihr 125-jähriges Bestehen feierte, hatte alles bestens organisiert, und ihre Vorsitzende Barbara Hauser bekam für sich und ihre vielen Helfer mehrfach großes Lob. 164 der 239 Ortsgruppen waren durch Delegierte vertreten. Als Ehrengäste konnte Präsident Eugen Dieterle Regierungspräsident Rudolf Kühner, Karlsruhe, die Vorsitzenden der CDU- beziehungsweise FDPLandtagsfraktionen Stefan Mappus und 3/2009 Hans-Ulrich Rülke (beide Pforzheim), den CDU-Bundestagsabgeordneten Gunther Kriechbaum (Pforzheim) sowie den SPDLandtagsabgeordneten Thomas Knapp begrüßen. Auch Landrat Karl Röckinger und Neuenbürgs Bürgermeister Horst Martin waren zur Delegiertenversammlung gekommen. Unter den Ehrengästen waren auch Forstpräsident Meinrad Joos sowie Ehrenmitglied Alfred Heffner. Als Hausherr begrüßte Bürgermeister Martin die Wanderer in Neuenbürg. Er konstatierte, dass der Schwarzwaldverein eine Macht sei, die Ortsgruppe Neuenbürg sei mit ihren rund 700 Mitgliedern einer der großen und auch wich- tigen Vereine in der Stadt. Er erinnerte daran, dass die Ortsgruppe vor 125 Jahren nur wenige Tage nach der Gründung des Württembergischen Schwarzwaldvereins vom damaligen Forstmeister Üxküll gegründet wurde und später „Geburtshelferin“ weiterer sieben Ortsgruppen im oberen Enztal gewesen sei. Grußworte Regierungspräsident Kühner stellte fest, dass der Schwarzwaldverein einen der bekanntesten Fernwanderwege in Deutschland geschaffen habe und betreue. Seine Famili- 21 Aktuell Aktuell enarbeit suche ihresgleichen. Außerdem schaffe der Schwarzwaldverein den Spagat im Naturschutz zwischen den Ansprüchen des Naturschutzes und den Freizeitaktivitäten der Bürger. Auch wies er darauf hin, dass vieles privat, also in den Vereinen, besser zu machen sei als von Behörden. „Ohne Ehrenamt wäre die Umwelt ärmer,“ stellte er fest. Landrat Röckinger ging auf das Jubiläum der gastgebenden Ortsgruppe ein, bewunderte deren vielfältiges ehrenamtliches Engagement und übergab der Vorsitzenden einen Scheck. Für den Deutschen Wanderverband war Vizepräsident Mohr nach Neuenbürg gekommen. Dieser ging in seinem Grußwort ebenfalls auf das Ehrenamt ein und wies darauf hin, dass von den Verbandsmitgliedern im Jahr rund sieben Millionen Arbeitsstunden geleistet würden, was bei einem Stundensatz von zwölf Euro rund 84 Millionen Euro ausmache. Der Wandertourismus sei die Säule des Tourismus in Deutschland, rief er in Erinnerung. Jeder könne hier seinen Neigungen entsprechend Schwerpunkte setzen. Gerard Diss von der Wandervereinigung Rheinischer Raum wies darauf hin, dass in dieser Vereinigung sieben große Wanderverbände am Oberrhein zusammenarbeiten und dass eines ihrer Ziele sei, ein europäisches Recht für Wandern zu erreichen. Er überbrachte die Grüße des Vogesenclubs, der mit Remy Herry einen neuen Präsidenten habe. Dieser habe bekundet, dass er die enge Partner- schaft zwischen beiden Vereinen weiterführen werde. Diese hätten eine Verantwortung für eine einzigartigen Beziehung zwischen Deutschland und Frankreich. Bericht des Präsidenten Das Stichwort Ehrenamt tauchte auch vielfach im Bericht von Präsident Eugen Dieterle auf, denn ohne ehrenamtliche Arbeit wäre all dies nicht zu leisten, auf was er stichwortartig einging. Er verwies außerdem auf die Berichte der Fachbereiche im SCHWARZWALD II/09 hin. Eines der wesentlichen Ereignisse des abgelaufenen Jahres war der Abschluss der neuen Markierung im gesamten Vereinsgebiet. Dieses Jahrhundertprojekt, das in Zusammenarbeit mit den Kommunen und den Naturparken angegangen wurde, sei auf eine längere Zeit angelegt gewesen. Aber die Nachfrage nach der neuen Markierung sei so groß gewesen, dass der Hauptverein für eine begrenzte Zeit einen zusätzlichen Mitarbeiter einstellen musste. Sein Dank galt den Hauptfachwarten Gisela Tillmanns, Bend Wernet und Rolf Müller und deren vielen Wegewarten sowie dem hauptamtlichen Wegereferenten Patrick Schenk. Abgeschlossen wurde auch die Generalsanierung des Gedächtnishauses Fohrenbühl. Sein Dank galt allen Spendern, die rund 120 000 Euro aufgebracht haben. Präsident Dieterle verwies darauf, dass das Thema Landschaft den Schwarzwald- Für die Errichtung des Waldkulturhauses in Bad Rippoldsau wurde Erich Schmid, Initiator und Marianne Zanger, Vorsitzende der Ortsgruppe Bad Rippoldsau der Kulturpreis verliehen. 22 Empfang des Hauptvorstandes durch Bürgermeister Horst Martin verein als Schwerpunkt im Naturschutz beschäftige. Hier setze vor allem der Hauptfachwart für Naturschutz, Karl-Ludwig Gerecke, wichtige Akzente. Die Delegiertenversammlung beschloss später eine Resolution zu diesem Thema. Ein weiterer Schwerpunkt ist im Bereich Heimatpflege die Erfassung von Kleindenkmalen. Nach dem Tod von Hauptfachwart Werner Köhler übernahm Vizepräsident Georg Keller diese Arbeit. Zur Jugendarbeit sagte der Präsident, dass hier seit Jahren kontinuierlich eine hervorragende Arbeit geleistet werde. Dies sei insbesondere dem guten produktiven und harmonischen Zusammenwirken von Jugendbeirat und Bildungsreferenten Stephan Seyl zu verdanken. Die Schwarzwaldvereinsjugend stelle sich immer wieder neuen Herausforderungen. Der Präsident berichtete, dass sich die Jugend eine neue Jugendordnung gegeben habe (siehe auch Jugendseiten). Der langjährige Hauptfachwart Jugend, Jörg Schött, habe sein Amt aus beruflichen Gründen aufgegeben. Ihm sei bereits in der Hauptvorstandssitzung am 25. April in Neuenbürg für seine langjährige verdienstvolle Tätigkeit gedankt worden. Als neuen Jugendverbandsleiter hat die Jugendvollversammlung Thorsten Albrecht gewählt, als dessen Stellvertreterin Sonja Schelb. Beide wurden später bei den Wahlen von den Delegierten einstimmig bestätigt. Viele Aktivitäten habe auch der Hauptfachwart Familie, Gerhard Schmidt, entwickelt und für Wimpelübergabe von Peter Bury, Vorsitzender der OG Geisingen, an Barbara Hauser, Vorsitzende der OG Neuenbürg Hansy Vogt von „Die Feldberger“ Präsident Dieterle mit Wandertagsmütze 2010 Im Bergwerk Aktuell Ehrungen Unterstützt von den Vizepräsidenten Georg Keller und Hans-Martin Stübler zeichnete Präsident Eugen Dieterle verdiente Mitglieder mit dem Goldenen Ehrenzeichen aus (siehe Kasten). Der Preis für Verdienste um Kultur, Heimat und Wandern ging in diesem Jahr an Erich Schmid und Marianne Zanger, beide von der Ortsgruppe Bad Rippoldsau. Für einen neuen Preis für die Familienarbeit hat ein anonym bleiben wollender Sponsor Geld für drei Jahre gestiftet, um die Familienarbeit im Schwarzwaldverein zu fördern. In diesem Jahr wurde der Preis an die Familien- Goldene Ehrenzeichen Joachim Weidler, Albbruck Gunter Schön, Besenfeld Jürgen Vogt, Neuenbürg Karlheinz Kiefer, Gengenbach Eberhard Keller, Neustadt gruppen Engen und Lauterbach verliehen. Der Jugendpreis des Präsidenten ging an die Jugendgruppe Unterhamersbach. Geld und Bilanzen Einen ausführlichen Bericht über die Finanzen des Vereins und den Rechnungsabschluss gab Hauptrechner Georg Lebtig. Die Rechnungsprüfer Walter Mutz und Werner Joppek bescheinigten der Buchhalterin Annette Walzer und dem Hauptrechner eine korrekte Buchführung. Danach wurde dem Hauptvorstand einstimmig Entlastung erteilt. Noch einmal war Georg Lebtig gefragt, der den Haushaltplan für das laufende Jahr vorstellte. Auch dieser wurde von den Delegierten einstimmig gebilligt. Turnusmäßig fanden die Wahlen für die Hauptfachwarte statt, wobei mangels Kandidaten nicht alle Ämter besetzt werden konnten. In ihren Ämtern bestätigt wurden die Hauptfachwarte für Wandern, Gunter Schön, für Wege, Gisela Tillmanns, Bernd Wernet und Rolf Müller, für Naturschutz, Karl-Ludwig Gerecke, für Heimatpflege kommissarisch Vizepräsident Georg Keller, für die Jugend Thorsten Albrecht und Stellvertreterin Sonja Schelb, für Finanzen Georg Lebtig und für die Redaktion der Zeitschrift DER SCHWARZWALD Karlheinz Scherfling. Vakant blieben die Posten für Öffentlichkeitsarbeit, Familie und Kartenwesen. Zu Rechnungsprüfern wurden Walter Mutz und Dieter Kempf bestellt. Deutscher Wandertag, Wege Rechtzeitig zur Delegiertenversammlung war das Programm für den Deutschen Wandertag 2010 in Freiburg fertig geworden, das nun den Delegierten vorlag. Vizepräsident Georg Keller machte einige Ausführungen zum derzeitigen Stand der Vorbereitungen. Die Jugend des Schwarzwaldvereins im Gespräch mit einem Bergmann Franz Hilpert, Bernau Julius Glatz, Haslach Ottmar Girrbach, Dornstetten Albrecht Bacher, Calw Verdiente Mitglieder erhielten das Goldene Ehrenzeichen durch Präsident Dieterle (Fünfter von links). Wahlen der Hauptfachwarte Verkaufsstand der Hauptgeschäftsstelle mit Ellen Teichmann und Angela Blüm Aktuell eine sehr gute Entwicklung in der Eamilienarbeit gesorgt. Aus persönlichen Gründen werde Gerhard Schmidt nicht mehr kandidieren, und da kurzfristig kein möglicher Nachfolger gefunden werden konnte, werde Jugendreferent Stephan Seyl als Ansprechpartner vorübergehend fungieren. Im Ausblick auf das kommende Jahr nannte Dieterle den Deutschen Wandertag als Großprojekt, das auch eine große Herausforderung für den Schwarzwaldverein sei. Bei dieser Gelegenheit stellte er Johannes Stahr vor, der als Geschäftsstellenleiter eingestellt wurde, da Hauptgeschäftsführer Walter Sittig sich vornehmlich um die Organisation des Deutschen Wandertages kümmern müsse. Der DiplomForstwirt Johannes Stahr wurde am Tag der Delegiertenversammlung 29 Jahre alt. Vizepräsident Hans-Martin Stübler berichtete über den erfolgreichen Abschluss der Neumarkierung aller Wanderwege mit einer Gesamtlänge von 23 000 Kilometern. Leider reiche dies einigen Touristikern, Gemeinden und Landratsämtern nicht aus, die noch zusätzlich eigene Wege markieren wollen. Er bat die Ortsgruppen, bei Bekanntwerden solcher Vorhaben sich einzuschalten, das aufklärende Gespräch zu suchen und die Hauptgeschäftsstelle zu informieren. Eines der gemeinsamen Ziele von Schwarzwaldverein, Naturparken und Gemeinden sei es gewesen, den „Wildwuchs“ an Markierungen zu reduzieren, sagte Stübler. Ausklang Die Satzung musste nach Vorgaben des Finanzamtes geändert werden. Dem wurde stattgegeben.Vom Präsidium war ein Resolutionsentwurf vorgelegt worden, der sich an die Landespolitik wendet mit dem Anliegen, die offene Schwarzwaldlandschaft zu erhalten und dazu die Landwirte als Landschaftspfleger zu unterstützen. Die Resolution (siehe Seite 30) wurde einstimmig verabschiedet. Die nächste Hauptversammlung wird am 12. und 13. Juni 2010 in MitteltalObertal stattfinden. Für 2011 gibt es noch keine Bewerbung. Wandern im Enztal Es ist inzwischen zu einer guten und für die Delegierten erfreulichen Tradition geworden, dass bei der Hauptversammlung nicht nur getagt wird, sondern auch Wandern angesagt ist. So können viele von weither angereiste Mitglieder neue Gegenden kennen lernen. Bereits während der Delegiertenversammlung hatte es Angebote für die Begleiter der Delegierten gegeben, Neuenbürg und die Umgebung kennen zu lernen. Nach dem perfekt organisieren Mittagessen hatten dann alle Gelegenheit, sich den Führern der gastgebenden Ortsgruppe anzu- 23 Aktuell Aktuell schließen. Die einen zog es in das Besucherbergwerk „Frischglück“, andere wanderten auf den Spuren der Kelten, die hier einst Bergbau und Eisenverhüttung betrieben. Und wieder andere wanderten einfach durch die beschauliche Landschaft des Enztales. Volkstanz und „Feldberger“ Der Samstagabend war dann die Geburtstagsfeier der Ortsgruppe Neuenburg, deren 125-jährige Geschichte vielfältig reflektiert wurde. Vorsitzende Barbara Hauser konnte besonders die SPD-Bundestagsabgeordnete Katja Mast begrüßen, die sich als begeisterte Wanderin outete, die Freude an der Natur und am Einkehren hat, das bürgerschaftliche Engagememt schätzt und feststellte, das für sie Ehrenamt auch Heimat sei. Bürgermeister Horst Martin ging auf die sehr lebendige Ortsgruppe ein und erwähnte das besondere Engagement für das Vereinsheim unweit des Schlosses und das daneben stehende Gebäude, welches die Ortsgruppe gekauft habe, ganz im Sinne einer aktiven Stadtbildpflege.Weitere Grußworte kamen von Präsident Eugen Dieterle, dem Bezirksvorsitzenden Friedmar Klittich, vom Sprecher der Vereine, Jürgen Härter, und von Kurt Fischer vom Skiverein, der einst aus dem Schwarzwaldverein hervorgegangen war. Einen weiten Weg hinter sich hatten Mit- glieder der Ortsgruppe Geisingen mit ihrem Vorsitzenden Peter Bury. In Geisingen hatte die Hauptversammlung 2008 stattgefunden, und die Gruppe hatte in alter Tradition den Wimpel des Hauptvereins zum nächsten Versammlungsort getragen. Den langen Weg hatten die Wanderer in Etappen, teils zu Fuß, teils mit dem Rad zurückgelegt, um Präsident Eugen Dieterle den Wimpel zu übergeben, den er in den Gewahrsam der Ortsgruppe Neuenbürg übergab. Vorsitzende Barbara Hauser gab schließlich noch einen Rückblick auf 125 Jahre Ortsgruppe Neuenbürg. Umrahmt wurde der Festabend vom Orchester des Musikvereins Neuenbürg, dem Weitblick Chor aus Arnbach und der Volkstanzgruppe des Schwarzwaldvereins Bad Herrenalb. Der kurzweilige Abend wurde herzerfrischend moderiert von Vizepräsident Hans-Martin Stübler, der dann allerdings die Bühne räumen musste für das Highlight des Abends, „Die „Feldberger“ mit ihrem „Frontman“ Hansy Vogt, die den Gästen mit ihrer Musik kräftig einheizten. Der Sonntag Der Sonntag begann mit einem ökumenischen Festgottesdienst in der evangelischen Kirche, geleitet von Dekan Werner Trick und Peter Flor von der katholischen Kirchengemeinde, musikalisch umrahmt von Bezirks- kantor Bernhard Müller und dem Gesangsverein „Liederkranz Freundschaft“. Dekan Trick ging als bekennender Wanderer in seiner beeindruckenden Predigt vor allem auf die christlichen Werte hinsichtlich der Natur ein und lobte das innige Verhältnis des Schwarzwaldvereins als Wanderbewegung gegenüber Wald und Flur, die zu erhalten und zu pflegen als zentrale Aufgaben gesehen werden. Während in der Stadthalle die Stadtkapelle zum Frühschoppen spielte, empfing Bürgermeister Horst Martin Präsidium, Hauptvorstand und Vorstand der Ortsgruppe Neuenbürg im Rathaus. Noch einmal wurde die vielfältige Arbeit der Ortsgruppe und deren Vorsitzenden Bärbel Hauser gewürdigt. Präsident Eugen Dieterle bedankte sich für die Gastfreundschaft, die eine sehr harmonische Tagung ermöglicht habe, und übergab die obligatorische Wappenscheibe des Schwarzwaldvereins. Unterdessen gab es wieder geführte Wanderungen, die ihr Ziel dann in der Stadthalle hatten. Dort spielten die Stadtkapelle Neuenbürg und die Jugendkapelle des Musikvereins. Die Kindergartengruppe Buchberg und die Kinder-Volkstanzgruppe des Schwarzwaldvereins Bad Herrenalb unterhielten die Gäste, die nach der Wimpelbänderübergabe durch Präsident Eugen Dieterle ihren Heimweg antraten. Resolution des Schwarzwaldvereins zum Erhalt der Natur- und Kulturlandschaft Schwarzwald Der Schwarzwaldverein ist besorgt um die Zukunft der über Jahrhunderte gewachsenen Natur- und Kulturlandschaft Schwarzwald. Diese haben die Schwarzwaldbauern entscheidend durch ihre land- und forstwirtschaftliche Nutzung geprägt. Aktuell zwingen jedoch schwierige Ertragsverhältnisse und ungünstige wirtschaftliche Rahmenbedingungen immer mehr bäuerliche Familienbetriebe zum Aufgeben. Mit gravierenden Folgen: Die Landschaft verliert ihre Unverwechselbarkeit und damit auch den wichtigsten Anreiz, diese Region zu besuchen und dort Urlaub zu machen. Es verschwinden langfristig auch die prägenden Schwarzwaldhöfe. Ohne eine bäuerliche Struktur ist die für den Schwarzwald charakteristische Erholungslandschaft mit ihrem Wechsel von Wald, Wiesen und Feldern nicht zu erhalten. Dies hat auch beträchtliche ökologische Auswirkungen, denn mit dem Verlust von Grünlandflächen schwindet auch die Artenvielfalt. Unsere Forderungen: Wir fordern die Landesregierung auf, dafür Sorge zu tragen, dass die bäuerliche Struktur erhalten bleibt und die Landwirte im Haupt- oder Nebenerwerb eine angemessene Gegenleistung für die Pflege der Kulturlandschaft Schwarzwald erhalten. Wir fordern eine verlässliche und nachhaltige Agrarpolitik für benachteiligte Regionen, die speziell den Landwirten im Schwarzwald eine Perspektive für die Zukunft gibt. Wir fordern für die Milchbauern einen fairen Erzeugerpreis, damit der Anreiz für die Bewirtschaftung und Pflege der Offenlandflächen erhalten bleibt. Wir fordern, zum Erhalt der landschaftsprägenden Höfe Förderprogramme zu entwickeln, die es auch der jungen Generation ermöglichen, das Erbe erfolgreich fortzuführen und damit die Identität der Schwarzwaldlandschaft zu bewahren. Die gewachsene Kulturlandschaft Schwarzwald ist ein unersetzliches Gut von hoher Wertigkeit, sie ist systemrelevant. Ihr muss von der Politik im Rahmen einer nachhaltigen Entwicklung mehr als bisher Rechnung getragen werden. Wir rufen die Verbraucher auf, beim Einkauf von Lebensmitteln Produkten aus regionaler Erzeugung den Vorzug zu geben. 24 Beschlossen in der Delegiertenversammlung des Schwarzwaldvereins am 20. Juni 2009 in Neuenbürg. Aktuell Aktuell Zu Gast im Schwarzwald Deutscher Wandertag vom 5. bis 9. August 2010 im Schwarzwald und in Freiburg Von Walter Sittig Die Arbeitskreise (AK) Hauptorganisationsleiter: Georg Keller, Vizepräsident Natur, Kultur und Wandern – eins gehört zum andern. H eute setzen wir unsere Serie über den Deutschen Wandertag 2010 im Schwarzwald und in Freiburg fort. Seit der letzten Ausgabe unserer Vereinszeitschrift sind unsere Vorbereitungen weiter fortgeschritten. Über den Stand der Vorbereitungen wollen wir Sie informieren. Von Beginn der Planungen an wurden sechs verschiedene Arbeitskreise für die Organisation dieser Großveranstaltung eingerichtet. Die Aufgaben der Arbeitskreise finden Sie im nebenstehendem Kasten. Den Wanderfreunden aus ganz Deutschland können wir das neue vollständig umgesetzte und modernste Wege- und Markierungskonzept Europas vorstellen. Wir dürfen gespannt sein auf die Resonanz aus den anderen Wandergebieten. Auch der nach den Kriterien „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“ zertifizierte Westweg und der Schluchtensteig werden erstmals von den fachlich versierten Wanderern aus ganz Deutschland beurteilt werden. Kulturangebote Wanderangebote Die Ortsgruppen des Schwarzwaldvereins haben für den gesamten Schwarzwald und die Region Hegau-Bodensee 240 Wandervorschläge bei Hauptwanderwart Gunter Schön eingereicht. Diese wurden von ihm dankenswerterweise aufbereitet. In der Sitzung aller Bezirkswanderwarte des Schwarzwaldvereins am 17. Januar 2009 wurden 116 Wanderungen ausgewählt, die im Programmheft zum Deutschen Wandertag 2010 veröffentlicht wurden. Dazu kommen sieben Wanderungen im Elsass und in den Vogesen. Die qualifizierten Wanderführer des Schwarzwaldvereins werden die Wandertagsgäste auf diesen Wanderungen den Schwarzwald erleben lassen, ihnen die Menschen und deren Kultur und Geschichte in dieser gesegneten Landschaft näher bringen. 3/2009 Die Tourismusorganisationen in vielen Gemeinden des Schwarzwaldes bieten ein attraktives Rahmenprogramm mit Kulturangeboten, um unseren Wandertagsgästen aus ganz Deutschland die kulturelle Vielfalt unserer Heimat Schwarzwald zu erschließen. Hinzu kommen noch spezielle Stadtführungen an verschiedenen Orten. Auch besondere Baudenkmale, z.B. das Freiburger Münster, können außerhalb von Wanderungen besichtigt werden. Rahmenprogramm in Freiburg Ein attraktives und ansprechendes Programm wird in der „Wandertagshauptstadt“ Freiburg geboten. Unsere öffentli- AK 1 Leitung, Führung und Koordination Leitung: Präsidium, Hauptgeschäftsführer Grob- und Feinsteuerung, tagt regelmäßig Abstimmung unter den Arbeitskreisen Zusammenarbeit mit dem Deutschen Wanderverband Realisierung der Verbandsveranstaltungen Organisation „Kongress Wandern und Gesundheit“ Druckfreigabe aller Werbeprodukte Mitgliederinformation durch „Wandertags-Info“ AK 2 Öffentlichkeitsarbeit und Werbung Leitung: Hans Loritz Mitglieder: Ursula Wingender, Rudolf Maier, Ekkehard Greis, Katja Camphausen, Walter Sittig, Cornelia Karcher Erarbeiten des Styleguide, Logo und Motto, Wandertagsplakette Gestaltung Programmheft, Internet-Auftritt; Werbekonzeption Allgemeine Pressekampagne; dazu Herausgabe des Sonderheftes DER SCHWARZWALD „wandertag aktuell“ während des Deutschen Wandertages 2010 AK 3 Wandern, Unterkunft, Einkehren Leitung: Hauptwanderwart Gunter Schön Mitglieder: Alle Bezirkswanderwarte des Schwarzwaldvereins Sammlung und Bewertung der Wanderangebote Rekrutierung der Wanderführer, Schulung durch die Wanderakademie Verbesserung und Nachpflege der Wanderangebote Zusammentragen des Rahmenprogramms an den Veranstaltungsorten 25 Aktuell Aktuell chen Veranstaltungen finden im Zeitraum des Deutschen Wandertages täglich nachmittags und am Freitagabend auf dem Münsterplatz, sowie der Eröffnungsabend und die Feierstunde im Konzerthaus statt. Für diese umfangreiche Arbeit ist der Arbeitskreis 4 zuständig. Festzug Der Festzug am Sonntag, 8. August 2010, durch die historische Altstadt von Freiburg, wird sicher einer der Höhepunkte des 110. Deutschen Wandertages sein. Neben den Wanderern werden sich auch viele Trachtengruppen der deutschen Wandervereine in ihrer typischen Tracht vorstellen. Unser Bestreben ist es, unseren Gästen auch die Trachtenträger und Musikkapellen des Schwarzwaldes und der angrenzenden Gebiete zu präsentieren. Ein Einladungsschreiben mit Bitte um Mitwirkung wurde von uns Mitte Juli an zahlreiche Trachtengruppen im Schwarzwald versandt. Tourismusbörse Die Tourismusbörse findet auf dem Areal des Weihnachtsmarktes auf dem Rathausplatz in Verbindung mit der Franziskanergasse statt. Das Konzept mit den Pagodenzelten kommt hier zum Tragen. Somit befindet sich die Tourismusbörse in Nähe des Münsterplatzes, unserer „Festmeile“. Tourismusorganisationen aus ganz Deutschland, Wandervereine und andere Organisationen wie z.B. Naturparke haben die Gelegenheit, sich und ihre Angebote einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen. Gesundheitskongress Beim „Kongress – Wandern und Gesundheit“ am Freitag, 6. August 2010, werden Fachvorträge zu folgenden Themen geboten: „Herz und Kreislauf“, „Mobilität im Alter – Psychologie – Verhaltensforschung“, „Gesunde Ernährung“ und „Let`s go – jeder Schritt hält fit“. Hochkarätige Referenten werden ihr Wissen dem Fachpublikum zu den angebotenen Themen darlegen und in dem zur Verfügung stehenden Zeitbudget auch diskutieren. Eine Begleitausstellung soll die Veranstaltung im Universitätsgebäude abrunden. Abschlussveranstaltung Die Abschlussveranstaltung findet auf dem Feldberggipfel, dem mit 1492 Metern höchsten Gipfel in den deutschen Mittelgebirgen, statt. Geplant ist eine Wanderung zum Gipfel auf den ausgeschilderten Wanderwegen. Nach der Kundgebung führt ein etwa ein Kilometer langer Weg zur Todtnauer Hütte, wo die Verpflegung der Wanderer vorbereitet wird. An der Todtnauer Hütte wird sich die Veranstaltung auflösen und es erfolgt eine individuelle Rückwanderung zum Parkplatz am Haus der Natur. Helfer gesucht Die Durchführung des 110. Deutschen Wandertages bedarf der Mithilfe vieler Menschen und ein gutes Zusammenspiel vieler Organisationen. Die um Freiburg liegenden Bezirke mit ihren Ortsgruppen bringen sich in hervorragender Weise ein. Helfer werden aber immer gebraucht. Ortsgruppen oder Einzelpersonen mögen sich bitte bei ihren Bezirksvorsitzenden oder bei Hauptgeschäftsführer Walter Sittig schriftlich anmelden. Die Verantwortlichen hoffen somit, dass die gesamte Veranstaltung im Zusammenwirken aller Akteure und Helfer „gestemmt“ werden kann. AK 4 Heimatabend, Kultur Leitung: Hauptgeschäftsführer Walter Sittig Mitglieder: Monika Distler, Ulla Wingender, Harald Fritsche, Manfred Metzger, Bernd Rinn, Heinz Fehn, Rolf Völker, Bernhard Weber, Josef Feldmeier, Friedrich Hunger, Friedbert Zapf, Bernd Nössler, Georg Keller Erarbeiten des gesamten Rahmenprogramms für alle Veranstaltungen in Freiburg: Empfang Wimpelgruppe, Eröffnungsabend, Bunter Abend, Feierstunde, Mitwirkung beim Festumzug, Schlusskundgebung Organisation der gesamten Bewirtungsleistungen mit Getränken, Kaffee und Kuchen, Auf- und Abbau der Festwirtschaft Die Bezirke Breisgau-Kaiserstuhl und ElztalNördlicher Breisgau engagieren sich in großartiger Weise. Es sind aber weitere Helfer notwendig AK 5 Sponsoring und Finanzen Leitung: Präsident Eugen Dieterle Mitglieder: Georg Keller, Georg Lebtig, Annette Walzer, Walter Sittig Eine schwerwiegende Arbeit Zusage des Landes Baden-Württemberg liegt vor Verhandlungen mit Sponsoren Einholen der Inserate für das Programmheft und die Sonderausgabe AK 6 Jugendprogramm Leitung: Hauptjugendwart Torsten Albrecht Organisationsarbeit durch Bildungsreferent Stephan Seyl Konzeption Jugendprogramm liegt vor Es gibt eine Sonderveröffentlichung im Herbst und im Internet Deutscher Wandertag 2010 Geschäftsstelle in eigener Sache Die Vorbereitungen und Planungen für den Deutschen Wandertag vom 5. bis 9. August 2010 im Schwarzwald und in Freiburg laufen seit Monaten auf Hochtouren. Auch die Mitarbeiter der Hauptgeschäftsstelle sind in die Vorbereitungen zum Deutschen Wandertag 2010 mit zahlreichen Aufgaben eingebunden. Da die Erledigungen für den Deutschen Wandertag 2010 zur Zeit Vorrang haben, kann es zu Verzögerungen bei der Erledigung von Aufgaben für den Schwarzwaldverein kommen. Wir wollen aber für die Mitglieder des Schwarzwaldvereins weiterhin den gewohnten Service bieten und bitten Sie deshalb, mit uns zusammenzuarbeiten. Sie helfen uns, indem Sie sich vor Besuchen über die aktuellen Öffnungszeiten der Geschäftsstelle informieren 26 Ihre Wünsche und Bestellungen (z.B. Selbstabholung) vor einem persönlichen Besuch per Telefon, Fax oder E-Mail ankündigen Bestellungen (z.B. Urkunden, Werbemittel, usw.) möglichst langfristig im voraus aufgeben (bei Bestellungen von Urkunden z.B. 4 – 6 Wochen) Bei Anliegen an Mitarbeiter vor einem persönlichen Besuch unbedingt einen Termin vereinbaren Verständnis aufbringen, dass Abläufe möglicherweise nicht in der gewohnten Schnelligkeit erledigt werden können Wir sind alle der Überzeugung, dass der Schwarzwaldverein gestärkt aus dem Deutschen Wandertag 2010 hervorgehen wird. Daher danken wir für Ihr Verständnis, wenn Sie in der nächsten Zeit nicht immer wie gewohnt bedient werden. 3/2009 Wandern Wandern Tradition und Zukunft in einem Haus vereint Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung und die Wanderkarten des Schwarzwaldvereins D as Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg, abgekürzt LGL, entstand am 1. Januar 2009 durch Fusion des bisherigen Landesvermessungsamts und des Landesamts für Flurneuordnung. Bei der Herstellung und Herausgabe gemeinsamer Karten verbindet den Schwarzwaldverein und die Landesvermessungsverwaltung eine langjährige Tradition. Diese bewährte Zusammenarbeit wird vom LGL nahtlos fortgesetzt, denn Karten, wie zum Beispiel Wander- und Freizeitkarten, leisten einen wichtigen Beitrag für den einzelnen Bürger, alle Wander- und Naturfreunde sowie für die Tourismusinfrastruktur des Urlaubslandes Baden-Württemberg. Das LGL erfasst flächendeckend, aktuell und zuverlässig vielfältigste Daten über die Erscheinungsformen der Landschaft Baden-Württembergs und fertigt daraus die unterschiedlichsten topografischen Karten. Die Erhebung der Daten ist gesetzlich definierte Pflichtaufgabe. Selbstverständlich gibt das LGL die Daten auch digital an jedermann ab. Zu den Kunden zählen einzelne Bürger und die meisten Kommunen im Land, aber auch Planungsbüros, Wirtschaftsunternehmen und verschiedene Verwaltungszweige. Auch die großen Wandervereine nutzen Daten des LGL. Seit dem Jahr 2001 sind die wesentlichen Punkte der Zusammenarbeit von Schwarzwaldverein und LGL ganz formell in einem Kooperationsvertrag geregelt. Kernstück dieser Vereinbarung ist, dass der Schwarzwaldverein fortwährend aktuelle Wanderweginformationen und sonstige Touristikinformationen an das LGL liefert, welches diese digital als Teil einer zentralen Touristischen Datenbank führt. Mit Hilfe weiterer Datenlieferanten erweitert das LGL auf diese Weise den Datenbestand zu einem umfassenden Fachdatenpool für Tourismusinformationen, auf den es bei jeder Kartenaktualisierung zurückgreifen kann. Die Fortführung der Daten erfolgt landesweit und kontinuierlich. Das Ergebnis der gemeinsamen Arbeit zeigt sich in den Freizeitkarten 1:50 000 und den Wanderkarten 1:35 000. Momentan werden im Bereich des Schwarzwalds 25 Karten (11 Freizeitkarten und 14 Wanderkarten) regelmäßig überarbeitet und herausgegeben. Ziel ist es, Wanderkarten für den gesamten Bereich Schwarzwald anbieten zu können. Als im Jahr 2000 der 3/2009 Abbildung 1 27 Wandern Wandern Schwarzwaldverein sein Wegenetz neu konzipierte (Gelbe Raute), wurde gemeinsam mit dem LGL im Projektgebiet Hotzenwald die erste diesbezügliche Wanderkarte erstellt. Seitdem sind 14 derartige Kartenblätter überwiegend im Nord- und Südschwarzwald (siehe Abbildung 1) erschienen. Neben den traditionell gedruckten Karten sind die digitalen Karten, deren Ausgabe auf CD-ROM oder DVD erfolgt, von wesentlicher Bedeutung. Sie erfreuen sich wegen ihrer umfangreichen Zusatzfunktionalität und wegen des günstigen Preis-/Leistungsverhältnisses bei den Nutzern immer größerer Beliebtheit. Was es Neues an Produkten des LGL gibt, können Sie unter www.lgl-bw.de in Erfahrung bringen: Im Sommer 2009 erscheint die aktualisierte Version der Freizeit DVD-ROM WR50 mit dem kompletten Rad- und Wanderwegenetz in Baden-Württemberg auf Basis der Topographischen Karte 1:50 000 Bereits im Frühjahr 2009 ist das Produkt Top10 neu auf den Markt gekommen. Basis ist hier die digitale Topographische Karte 1:10 000 in Verbindung mit den amtlichen Hauskoordinaten (siehe Abbildung 2). Die Top10 stellt einen Orts- und Stadtplan in einheitlicher Qualität für ganz Baden-Württemberg dar. Neben vielen Funktionen, die aus den anderen CD/DVD-ROM Produkten bekannt sind, bietet dieses Produkt als Besonderheit eine Kartenpositionierung über die Eingabe der Hausadresse, und zwar landesweit blattschnittfrei. Auch in Zukunft ist das LGL auf die Zusammenarbeit mit dem Schwarzwaldverein und anderen Wandervereinen angewiesen, sollen die Karten ihre Aktualität beibehalten. Der Zugang zu digitalen Daten wird sich vereinfachen und verbessern. Die Karte auf Papier besitzt jedoch noch immer ihren Stellenwert beim LGL und daran wird sich auch zukünftig im Grundsatz nichts ändern. In einem weiteren Tätigkeitsschwerpunkt des LGL ist die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Schwarzwaldverein gegeben, nämlich bei Flurneuordnungen. In diesen Verfahren, wo es darum geht, durch großräumiges und objektives Bodenmanagement Landschaften zu erhalten, über Infrastrukturmaßnahmen die Standortqualität Baden-Württembergs und insbesondere des ländlichen Raums zu verbessern, die Wettbewerbsfähigkeit der land- und forstwirtschaftlichen Betriebe zu sichern und den Menschen ein attraktives Wohn- und Lebensumfeld zu schaffen, wird der Schwarzwaldverein bereits in der Planungsphase eingebunden und beteiligt. Denn die Erhaltung und Entwicklung unserer Kulturlandschaft ist sowohl eine komplexe Aufgabe in Flurneuordnungen als auch ein Anliegen des Schwarzwaldvereins. Daher arbeiten Flur- Kontakt Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung, Büchsenstraße 54, 70174 Stuttgart, Tel. 07 11/1 23-28 11, Fax 07 11/1 23-29 79, E-Mail poststelle@lgl.bwl.de Abbildung 2 neuordnungsverwaltung und Schwarzwaldverein bereits seit Jahren eng zusammen und verzichten auch zukünftig nicht auf dieses konstruktive Miteinander. Konkret äußert sich diese Zusammenarbeit zum Beispiel in den Abstimmungsgesprächen bei den Wege- und Gewässerplanungen und in den engen Kontakten bei Veranstaltungen und Arbeitstagungen der Gaunaturschutzwarte und Gauwegewarte. Gerade Vereine und Verbände sind verlässliche und unverzichtbare Partner, um die Pflege und Entwicklung der Kultur- und Heimatlandschaft zu unterstützen, insbesondere auch nach Beendigung der Flurneuordnungsverfahren, wenn nämlich die Verwaltung nicht mehr vor Ort tätig sein kann. Termine 29.08. + 26.09.2009 Flößerführung der Flößerzunft Oberes Nagoldtal, Altensteig; Geschichte und Geschichten um die Flößerei; Treffpunkt: an der Monhardter Wasserstube zw. Ebhausen u. Altensteig an der B 28 (großer Parkplatz mit Drahtzaun u. Tor); Beginn: 14 Uhr; Ende: 15:30 Uhr; Eintritt € 7,–, Kinder € 3,50 ; Anmeldung erforderlich beim Tourismusbüro Altensteig, Tel. 0 74 53/94 61-147 06.09.2009 Kinderfest im Schlossgarten in Neuenbürg; Motto: Von Kindern für Kinder; Spiel und Spaß für die ganze Familie; Beginn: 11 Uhr, Ende: 18 Uhr; kein Eintritt; Infos bei Barbara Hauser, 28 Kniebisstraße 11, 75305 Neuenbürg, Tel. 0 70 82/13 93; hauser-bp@t-online.de 06.09.2009 Sternwanderung des Bezirks Albtal rund um den kleinen Bodensee in Neureut mit dem Bezirksnaturschutzwart Hartmut Stech (Tel. 07 21/45 18 26); Treffpunkt: Neureut, Haltestelle S1/11 Bärenweg; Beginn: 10 Uhr, Ende ca. 13 Uhr; anschließend findet die Wanderkundgebung in der Halle des Kleintierzuchtvereins statt beim 29. Haxenfest der Ortsgruppe Neureut; Infos bei Arnulf Beeg, Tel. 07 21/70 62 98, E-Mail: info@schwarzwaldverein-neureut.de 13.09.2009 Oldtimer-Rallye rund um Neuenbürg; Rundfahrt mit Orientierungsaufgaben, Oldtimerschau im Schlossgarten ab 12:00 Uhr, Rahmenprogramm; Infos bei Barbara Hauser, Kniebisstr. 11, 75305 Neuenbürg, Tel. 0 70 82/13 93 13.09.2009 Tag der Heimat-Wanderertreff auf der Hohen Möhr (Schopfheim); Beginn 11:00 Uhr; Infos bei Marita Sütterlin, Alte Wehrer Str., 24, 79650 Schopfheim, Tel. 0 76 22/72 14, E-Mail: marita.suetterlin@gmx.de Wandern Schwarzwaldverein und Schwäbischer Albverein haben in Zusammenarbeit Wanderungen im Rahmen der Europawoche 2009 organisiert. „Vom Schwarzwald ins Zollernland“ lautete dieses Mal das Motto. J edes Jahr schreibt das Staatsministerium des Landes Baden-Württemberg als Koordinationsstelle die „Europawoche“ aus und ruft alle gemeinnützigen Vereine auf, Veranstaltungen im Sinne der Europawoche durchzuführen. Die deutschen Länder haben die Europawoche 2009 auf den Zeitraum vom 2. bis 10. Mai festgelegt. Die Europäische Union begeht jährlich am 9. Mai ihren „Europatag“. Am 9. Mai 1950 hatte der damalige französische Außenminister Robert Schuman eine Erklärung zur Zusammenarbeit in Europa vorgestellt und damit eine wegweisende Initiative für die Europäische Union gestartet, die heute als die „Geburtsstunde der EU“ gefeiert wird. In diesem Jahr fanden die Wanderungen des Schwarzwaldvereins und Schwäbischen Albereins in drei Etappen vom 8. bis 10. Mai von Pfalzgrafenweiler über Haiterbach, Schopfloch, Diessen, Glatt nach Horb-Betra statt. Im Mittelpunkt der dreitägigen Wanderungen standen die Kultur, die Landschaft und das Naturerlebnis. In intensiven Vorbereitungssitzungen unter Leitung von Gunter Schön, Hauptwanderwart des Schwarzwaldvereins, Karl Buhl, ehemals Wanderwart des Bezirks Nagoldtal und Christian Hellstern, Gauwanderwart des Schwäbischen Albvereins organisierten Teams aus den Bezirken Kniebis, Nagoldtal und vom Schwäbischen Albverein diese Touren. Am Freitag, 8. Mai, startete die erste Tagesetappe in Pfalzgrafenweiler auf dem Marktplatz. Die Wanderstrecke führte über die Nördlinger Hütte, die Ruine Mandelberg zum historischen Bösinger Wasserhäusle. Über Beihingen mit dem Heimatmuseum und Oberschwandorf endete diese Etappe in der Kuckucksstadt Haiterbach beim Wanderhock im Stadion-Restaurant. Die Samstagwanderung, 9. Mai, führte von Haiterbach entlang dem Altheimer Heiligenwald auf dem Gäurandweg, vorbei an Salzstetten zur Schellenberghütte der Ortsgruppe Waldachtal des Schwarzwaldvereins. Hier eröff- nete sich ein herrlicher Ausblick auf das liebliche Waldachtal. Der Weg führte weiter zum Aussichtspunkt an der ehemaligen Deponie und über die Riedhalde und den Rödelsberg zum Ziel in Schopfloch. Die Sonntagsetappe begann in Diessen und führte über das Engental talaufwärts nach Dürrenmettstetten mit dem Aussichtsturm, dann an der kuriosen, auf der ehemaligen Grenze zwischen Württemberg und Hohenzollern liegenden Kirche von Dürrenmettstetten vorbei. Glatt mit dem schönen Wasserschloss folgte auf der Strecke. Und weiter ging`s zum europäischen Kulturdenkmal Pfahljochbrücke und zur Kapelle in Neckarhausen. Nach kurzem Aufstieg wurde das Ziel Betra erreicht, wo die Wanderwoche im Sportheim ausklang. An jedem Wandertag auf diesen drei Etappen mit rund 55 Kilometern konnten die Teilnehmer die Schönheiten der Landschaft zwischen Schwarzwald und dem Zollernland entdecken und die herrlichen Ausblicke genießen. Die Wanderungen wurden von den entsprechenden Wanderführern der jeweiligen Ortsgruppen hervorragend vorbereitet und geführt. Auch die Bewirtungsteams der Ortsgruppen taten ihr Bestes und umsorgten die insgesamt rund 300 Wanderer. Ohne dieses großartige Engagement der ehrenamtlichen Helfer könnten solche Veranstaltungen nicht durchgeführt werden. Da dürfen wir sehr dankbar sein. Die Wanderungen zur Europawoche 2010 sind bereits für den 7. bis 9. Mai vorgesehen. Walter Sittig kauf, Abendkasse € 7,– Infos bei Matthias Mayer, Tel. 0 76 61/9 92 01, E-Mail: mayer@brauss-mayer.de 11.10.2009 Jubiläums-Kartoffelsalatwanderung „125 Jahre“ von Emmendingen auf den Hünersedel; Infos bei: Ratold Moriell, Gartenstraße 48, 79312 Emmendingen, Tel. 0 76 41/4 48 33, E-Mail: r.moriell@gmx.de Rast am Heimatmuseum Beihingen 19.09.2009 125 Jahre Ortsgruppe MüllheimBadenweiler; Festabend im Großen Saal des Bürgerhauses in Müllheim; Vortrag über Geschichte des Vereins, anschließend Mundart mit Frank Dietsche und Tanz; Beginn: 19 Uhr, Ende 24 Uhr; Infos bei Christa Schwarz, Tel. 0 76 31/7 35 16, E-Mail: info@swv-muellheim-badenweiler.de 10.10.2009 50 Jahre Ortsgruppe DreisamtalKirchzarten; Bunter Abend im Kurhaus Kirchzarten mit den „Ohrwürmern“ und den „Singenden Winzern“; Beginn: 20 Uhr; Eintritt: € 6,– im Vorver- 11.10.2009 Bergmesse mit Pfarrer Würz auf dem Mehliskopf bei Hundseck; traditioneller Feldgottesdienst im Gipfelbereich des Mehliskopfs bei Hundseck. Anfahrt über die B 500 Schwarzwaldhochstraße – Hundseck; kurzer Anmarsch ab Hundseck. Beginn der Messe: 11 Uhr; Dauer: ca. 1 Std.; Infos bei Klaus Mohr, Haydnweg 2, 77815 Bühl, Tel. 0 72 23/55 65, E-Mail: mohrx4@t-online.de 18.10.2009 Altes Handwerk: Der Korbmacher im Heimatmuseum Dachtel; Ein Korbmacher zeigt sein Handwerk. Körbe werden geflochten und verschiedene Modelle ausgestellt. Darstellung der Geschichte dieses Berufs, das Gewinnen der Weide und ihre Verarbeitung; Beginn: 13 Uhr, Ende: 17 Uhr 29 Wandern Der „europäische Gedanke“ wandert mit Wandern Wandern Heimat- und Wanderakademie Baden-Württemberg Exkursionen Fortbildungen Zu den Exkursionen sind keine Anmeldungen mehr erforderlich, nur wenn es ausdrücklich dabei steht. Samstag, 26. September und Sonntag 31. Okt. am Schauinsland – Landschaftspflege am Schauinsland mit Philipp Schell, 0761/2 95 18, Karl Niegisch, 0 76 33/67 26, Anmeldung Schwarzwaldverein e. V. NEU Sonntag, 13. September in Freiburg – 400 Jahre Schwarzwaldgeschichte an Freiburgs Hausberg, Schauinsland mit Hildegard Vögele, 07 61/27 34 45, Veranstalter Schwarzwaldverein e. V. Sonntag, 20. September Gütenbach im Schwarzwald – Naturdenkmal Balzer Herrgott mit Monika Schwarz, 0 77 23/5 01 23, Ingrid Schyle, Veranstalter Schwarzwaldverein e. V. Samstag, 26. September in Hinterzarten – Alte Höfe mit Karl und Friedhilde Harter, Veranstalter Schwarzwaldverein e. V. Sonntag, 27. September in Stuttgart – Die Entstehung von Stuttgart mit Karen Buchholz, Anmeldung 07 11/71 14 92, Veranstalter Schwäbischer Albverein e. V. Sonntag, 4. Oktober in Sontheim – Meteoritkrater und Schäferei mit Wolfgang Pösselt, Veranstalter Schwäbischer Albverein e. V. Wochenende 26./27. September in Weil der Stadt – Schulwandern mit Stefan Oesterle, Anmeldung Schwäbischer Albverein e. V. Samstag, 10. Oktober in Freiburg – Jugend geht anders mit Stephan Seyl, Jugendreferent, Anmeldung Schwarzwaldverein e. V. Sonntag, 11. Oktober in Albstadt-Onstmettingen – Wetterkunde Grundkurs mit Hans-Ulrich Kümmerle, Anmeldung Schwäbischer Albverein e. V. Samstag, 17. Oktober in Wolfschlugen – Moderation/Besprechungen effektiver leiten mit Uli Hempel, Anmeldung Schwäbischer Albverein e. V. Sonntag, 18. Oktober in Mühlheim – Zwei historische Kleinstädte mit Willi Rößler, 0 75 71/1 34 36, Anmeldung Schwäbischer Albverein e. V. Samstag, 10. Oktober in St. Blasien – Klassisches auf dem Schluchtensteig mit Martin Schwenninger, Wutachranger, Anmeldung Schwarzwaldverein e. V. Samstag, 24. Oktober in ReutlingenGönningen – Verteidigungsanlagen des 18. Jahrhunderts am Albrand mit Helmut Hecht, 0 71 21/29 08 80, s.h.hecht@gmx.net, Veranstalter Schwäbischer Albverein e. V. Samstag, 5. Dezember in Denzlingen – Zum Nikolaus nach St. Nikolaus mit Maria Ganter, Anmeldung 0 76 81/2 22 79, Veranstalter Schwarzwaldverein e. V. 30 Samstag, 14. November in Schwäbisch Hall – Seniorenwandern mit Uli Hempel, Anmeldung Schwäbischer Albverein e. V. Wochenende 21./22. November in Loßburg – Erfolgreiche Vereinsführung Günther Hennig, Anmeldung Schwarzwaldverein e. V. Wochenende 21./22. November in Weil der Stadt – Kompass contra GPS mit Bernd Magenau, Bernd Haller, Anmeldung Schwäbischer Albverein e. V. Wochenende 23./24. Januar in Emmendingen – Digitale Karten am PC bearbeiten mit Reinhold Piroschinski, Anmeldung Schwarzwaldverein e. V. Wochenende 6./7. Februar in Emmendingen – GPS 1: Technik (Theorie) mit Reinhold Piroschinski, Anmeldung Schwarzwaldverein e. V. Wochenende 20./21.Februar in Emmendingen – GPS 2: Handhabung (Praxis) mit Reinhold Piroschinski, Anmeldung Schwarzwaldverein e. V. Progr amm 2009 Info Bitte fordern Sie unser vollständiges Programm an oder informieren Sie sich im Internet unter www.wanderakademie.de Exkur sione n Ausbi ldung Fortb ildun g Schwäbischer Albverein e.V. Hauptgeschäftsstelle Heimat- und Wanderakademie Karin Kunz Hospitalstr. 21 B 70174 Stuttgart Tel. 07 11/2 25 85 26 Fax 07 11/2 25 85 92 akademie@schwaebischer-albverein.de Schwarzwaldverein e.V. Hauptgeschäftsstelle Heimat- und Wanderakademie Katja Camphausen Schlossbergring 15 79098 Freiburg Tel. 07 61/3 80 53 23 Fax 07 61/3 80 53 20 akademie@schwarzwaldverein.de www.wanderakademie.de 3/2009 Wandern Die nächsten Termine der Wanderführer-Ausbildung Waldbronn 2009: Grundlehrgang Wandern: 19./20.09.09 Aufbaulehrgang Natur-Kultur: 03./04.10.09 Aufbaulehrgang Wandern: 17./18.10.09 Aufbaulehrgang NaturerlebenFührungsdidaktik-Tourismus: 07./08.11.09 Abschlusslehrgang 28./29.11.09 1. in Engen 2010: Grundlehrgang Wandern: 06./07.02.10 Aufbaulehrgang Wandern: 20./21.02.10 Aufbaulehrgang NaturerlebenFührungsdidaktik-Tourismus: 06./07.03.10 Aufbaulehrgang Natur-Kultur: 20./21.03.10 Abschlusslehrgang 24./25.04.10 2. Kompaktlehrgang am Feldberg 2010: „Erste Hilfe in der Natur“: (in Freiburg) Kompakt: 17./18.04.10 07.– 15.03.10 Abschlusslehrgang 19./20.06.10 3. in Loßburg 2010: Grundlehrgang Wandern: 25./26.09.10 Aufbaulehrgang Wandern: 09./10.10.10 Aufbaulehrgang Natur-Kultur: 23./24.10.10 Aufbaulehrgang NaturerlebenFührungsdidaktik-Tourismus: 06./07.11.10 Abschlusslehrgang 20./21.11.10 BANU-Nachschulungen: 26./27.09.2009 in Emmendingen 10./11.10.2009 in Bad Liebenzell Schulungen zum Deutschen Wandertag 2010: in Emmendingen Anmeldung bis 24./25.10.09 31.07.09 in Loßburg, Anmeldung bis 14./15.11.09 30.09.09 in Emmendingen, Anmeldung bis 13./14.03.10 01.02.10 in Loßburg, Anmeldung bis 27./28.03.10 01.02.10 GPS Anwendungen GPS-Kompatibilität : Wie man mit einem GPS-Gerät richtig umgeht (Teil 6) Von Reinhold Piroschinski I n den vergangenen fünf Folgen wurden die Anwendungsmöglichkeiten von GPS-Geräten der Gruppe „Handholds“ abgehandelt. In dieser sechsten Folge wird die GPS-Kompatibilität benutzt, d. h. man projektiert am PC mittels digitaler Karten eigene Wanderrouten und lädt diese in das GPS-Gerät hoch. Das geht auch umgekehrt, wenn ein Track (Spur) mit dem GPS aufgenommen wurde. Diese kann man dann auf den PC runterladen, in den so genannten Overlay-Speicher. Dann wird der Track auf der digitalen Karte sichtbar. Diese so entstandene Wanderkarte kann nun auch in Farbe ausgedruckt werden oder aber auf einen externen SD-Speicher abgelegt werden. Auch ist es möglich, diese Karte per E-Mail zu versenden oder ins Internet zu stellen. Eine Fülle von Datensätzen und Informationen steht dem User (Anwender) nun zur Anwendung bereit, z.B. Höhenprofile, Entfernungsangaben, Zeit- und Geschwindigkeitsberechnungen, An- und Abstiegshöhen, Sichtweitenangaben, POI= Punkte von Interesse, kurzum etwa 30 verschieden nutzbare und praktische Anwendungs-Parameter. Doch bevor es soweit ist, steht das Erlernen von notwendigen Handlings-Routinen (Bedienungsmöglichkeiten) im Vordergrund. Da wären zunächst die technischen Mindestanforderungen der Hardware (Geräte) abzuklären. Aber auch die Software- und Bedienervorschriften und deren Kenngrößen sind wie folgt in den Griff zu bekommen: Die Hardware-Group = PC, Digitale Karte und GPS 1. Der Personal-Computer XP, Pentium III, Bj. 2007 VISTA ab Bj. 2008 Leistungsfähige Grafikkarte Neueste Treiber vom PC Hersteller, bezogen auf die verwendete digitale Karte 2. Digitale Karten LVA-BW, TOP25, M 1:25000, Version 3.0 MagicMap und ADAC Schnittstelle für GPS Magellan, Garmin, Alan und Co. 3/2009 Wandern Termine Gitter- und Datumsgenerator, anwendbar mit den verwendeten GPS-Geräten 3. GPS-Geräte Magellan, eXplorist-Serie, TritonSerie, Mapper Serie Garmin, Map60 X., Vista und Co., Oregon USB Port, externer SD-Speicher, Ordner für Speicher für z. B. Geocaching Empfänger SIRF III Standard Weitere GPS Fabrikate, z. B. PDA Die Work-Parts = Planungsarbeiten, Datentransfer, Datenspeicherung 1. Projektierte Tracks oder Routen auf einer digitalen Karte mittels PC planen. 2. Vorbereitung (konfigurieren) eines GPS-Geräts (hier eXplorist 600) um eine Route oder einen Track vom PC in das GPS zu laden. Siehe Bild eXplosist 600 3. Die projektierte Wanderstrecke von einem PC in das GPS-Gerät hochladen, wobei der PC auf das entsprechende GPS-Gerät einzustellen ist. Siehe Kasten: „Einen Track von der digitalen Karte in das GPS hochladen. INWEIS WICHTIGER H Nicht alle GPSGeräte sind kompatibel zu digitalen Kartenwerken. Evtl. zu prüfen ist: 1. GPS-Typ zu digitalen Karten der Schweiz, Frankreich und Italien 2. Die Schnittstelle der digitalen Karte zum verwendeten GPS 3. Vorhandenes Gittersystem und Kartendatum, werden diese vom GPS unterstützt? 4. Rechnerleistung (CPU) des verwendeten GPS-Typs 5. Anforderungen an die Treiber, PC zu digitaler Karte 31 Wandern Wandern Datenübertragung vom GPS-Gerät auf den PC Einstellungen am GPS zwecks Datenübertragung 1. GPS mittels USB-Kabel an den PC anschließen 2. GPS einschalten 3. Menü-Funktion aufrufen 4. Erweiterte Funktion 5. Kommunikation 6. Datenübertragung USB zum PC VORSICHT Nach der Datenübertragung das GPS (Hardware) auf Aus schalten und mit dem MausZeiger auf Hardware sicher trennen klicken. Nach einer Aufforderung durch den Computer den USB-Stecker vom PC trennen. Andernfalls kann das GPS-Gerät durch hohe Spannungsspitzen beschädigt werden! Einen Track von der Digitalen Karte in das GPS hoch laden Typ: Magellan GPS-eXplorist 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. Am PC Navigation aufrufen Tracks wählen Zeichnen Namen des Tracks eingeben z.B. Track 50 Mit OK bestätigen Mit dem Zeichenkreuz die zu laufende Strecke mit der linken Maustaste anklicken 8. Danach den gezeichneten Track mit der rechten Maustaste anklicken 9. Ein Fenster öffnet sich: Track 50 10. Exportieren wählen 11. GPS am PC-USB anschließen und auf Datenübertragung stellen, loggt sich automatisch ein 12. Speichern unter… 13. Suchen in: Track Logs 14. Trag Logs öffnen 15. Wechseldatenträger z. B. G, H, J (ist GPS) anklicken 16. Track Logs 17. Track Logs 2 Mal mit linker Maustaste anklicken 18. Dateinamen: Track 50.log, wählen 19. Dateityp: Magellan SD Format (eXplorist) .log einstellen 20. Speichern 21. GPS AUS (USB-Stecker erst danach ziehen!) 22. GPS EIN 23. GPS Kartenseite aufrufen 24. Menü am GPS aufrufen 25. Trackprotokoll anklicken 26. Activ Track 27. …Track 50 28. Enter 29. Auf Karte zeigen anklicken 30. ESC anklicken 31. Trackprotokoll 32. Zur Route umwandeln anklicken 33. Routennamen vergeben z.B. R 50 34. OK anklicken 35. Default Route File anklicken 36. Speichern Der Track steht nun unter Route im Speicher des GPS zur Verfügung und kann beliebig bearbeitet und verändert werden. Viel Spaß beim kreativen Track-Workshop! 32 GPS-Termine Bitte beachten Sie auch die neuen GPS-Lehrgänge in Emmendingen jeweils an folgenden Wochenenden: Digitale Karten am PC bearbeiten 23./24. Januar 2010 GPS 1: Technik (Theorie) 6./7. Februar 2010 GPS 2: Handhabung (Praxis) 20./21. Februar 2010 GPS 3: Anwendung (Praxis) 6./7. März 2010 GPS 4: Verfahrenstechniken (GPS/PC) 20./21. März 2010 Kompasstechnik mit praktischer Anwendung 18./19. September 2010 3/2009 Wandern B islang endete das Wegenetz des Schwarzwaldvereins mit dem Nordrandweg. Nördlich davon gab es Wege des Odenwaldklubs und der Naturfreunde sowie örtlich der Heimatvereine und Touristikabteilungen der Gemeinden, kein geschlossenes System und keine Anbindung an die Schwarzwaldvereinswege. Wohlgemerkt, keine schlechten Angebote, aber mehr oder weniger solche, die Auswärtigen nur durch Zufall auffielen und selten in Karten fortgeschrieben wurden. Vor zwei Jahren kam ein entscheidender Impuls durch die östlich Karlsruhes liegende Gemeinde Pfinztal. Pfinztal besteht aus vier Ortsteilen, von denen drei südlich der Pfinz liegen, also geologisch und geographisch dem Schwarzwald zugehörig sind. Die Gemeinde erwog schon früher, ihre Buchenwälder und Hügel Wanderern zu erschließen. Es entstand lediglich ein sehenswerter, aber in sich ruhender KreuzWeg. Einer Praktikantin der Fachrichtung Touristik übertrug man die Aufgabe der Erweiterung. Sie schuf über den Hauptverein die Verbindung zum Bezirkswegewart Albtal, Wilfried Süß, der mit dem Bezirksvorsitzenden Hans Ulrich Graf im Oktober 2007 erste Informationen mit Pfinztal austauschte. Schnell wurde klar, dass die Gemeinde erhebliche Investitionen zu leisten bereit war und wir ohne finanzielle Belastungen einsteigen können. Wenn eine politische Gemeinde etwas erreichen will, gehen Türen auf, an denen ein Verein oft bittstellerisch klopft. So kamen die örtlichen Vereine wie auch kompetente Vertreter der Nachbargemeinden 3/2009 mehrfach und vor allem ergebnisorientiert an den Tisch. Die zuvor eher konkurrierenden Vereine wollten nun gemeinsam wirken. Sie brachten bei der Wegeplanung umfangreiche Ortskenntnisse und heimatkundliche Orientierungen ein, fünf ihrer Wanderheime sind nun im Wegenetz verbunden. Nicht zuletzt werden sie die vereint beschlossenen Wege pflegen, zumal der Schwarzwaldverein mit einer Ausnahme keine Ortsgruppen im neuen Gebiet unterhält. Eine talentierte Praktikantin und ein erfahrener Bezirks-Wegewart agierten und die Entwicklung lief reibungslos. Es folgten mehrere Verknüpfungen mit Nachbargemeinden. Nach Osten Remchingen, im Norden trat die Gemeinde Walzbachtal mit den Ortsteilen Wössingen und Jöhlingen bei, was weiter die Streckenführung ins naturgeschützte Weingartener Moor ergab. Damit erreichten wir unsere Ortsgruppe Weingarten, die bislang eher eine Exklave darstellte. Letztlich wuchs das Bedürfnis einer Verbindung zur Stadt Stutensee, einesteils der historischen Leckerbissen und andrerseits der Anbindung an den Karlsruher Verkehrsverbund wegen. So entstand ein geschlossenes Netz neuer, attraktiver Wanderstrecken, einvernehmlich mit den Verwaltungen und den ehrenamtlich tätigen Vereinen. Es ist nicht angebracht, das nun abgeschlossene Werk in Arbeitsstunden zu gewichten. Wir engagieren uns nicht ehrenamtlich, um Zeitkarten zu stempeln. Es ist jedoch klar, dass viele Kilometer in der Natur erschlossen werden mussten, kaum ein Wanderweg war vorgegeben, aber auch keiner ging unerprobt auf die Karte. 64 Standorte für Richtungspfeile wurden festgelegt und daraus Wegschilder definiert. Da gilt der Dank an den Hauptverein, wo Patrick Schenk jeweils rasch für Berechnungen und Texte sorgte. Im Kerngebiet kamen über 70 km Wanderwege hinzu, die Endpunkte Stutensee und Remchingen nicht eingerechnet. Wie viele EDV-Stunden Wilfried Süß für Karteneinträge, Umfragen und Zeichnungen einsetzte, ist unbekannt, aber ohne seine Arbeit wäre nichts gelungen. Bei der Einweihung der neuen Wege konnten wir der Gemeinde Pfinztal für die kooperative Zusammenarbeit mit der Verwaltung insgesamt, für die Bereitstellung der Finanzen danken und zur Einstellung der Praktikantin gratulieren. Nicht zuletzt danken wir den umliegenden Gemeinden und vor allem den beteiligten Vereinen, zu denen nun freundschaftliche Beziehungen bestehen. Die Ortsgruppen des Schwarzwaldvereins laden wir ein, Wanderungen rechts und links der Pfinz zu planen, wir beraten gerne. Der Übergang vom Schwarzwald in den Kraichgau hat seine besonderen Reize. Bei guter Sicht grüßen der Königsstuhl bei Heidelberg, das Rheintal, die Pfälzer Berge und der Schwarzwald. Hans Ulrich Graf 33 Wandern Wegenetz des Schwarzwaldvereins wurde nach Norden erweitert Wandern Wandern Umtrunk beim Bau des Wanderheimes 75 Jahre Orgelfelsenhaus im Murgtal „Wie die Pfeifen einer Orgel ragt der Fels seit Urgezeit, sieht Geschlechter kommen, gehen, steht wie für die Ewigkeit….“, dichtete einst Eugen Melzer, Mitglied des Schwarzwaldvereins der Ortsgruppe Gaggenau, über die Orgelfelsengruppe hoch über Reichental. In unmittelbarer Nachbarschaft des beeindruckenden Naturdenkmals aus Wollsackgranit wurde vor 75 Jahren das 640 Meter hoch gelegene rustikale „Orgelfelsenhaus“ von der Ortsgruppe Gaggenau als Wanderheim errichtet. 34 A nlässlich des Jubiläums hat sich deren Vorsitzender Walter Fütterer mit der Historie des Hauses befasst. Demnach verfügte der Verein ab 1923 zwar über die „Julius Blass Hütte“ (eine Steingrundhütte) auf dem Schramberg, die jedoch keine Quelle besaß, noch mit Karbid beleuchtet und 1934 zugunsten des neuen Wanderheims aufgegeben wurde. 1932 erwirbt Vereinsmitglied Adolf Dambach das idyllisch gelegene Wiesengrundstück Orgelfelsen für 175 Reichsmark. Der erste Spatenstich für das Wanderheim erfolgt am 17. Mai 1934. Planung und Bauaufsicht obliegen Architekt Wilhelm Kohlbecker aus Gaggenau, der den Neubau auf 5 196 Reichsmark veranschlagt. Im Hüttenfonds befinden sich 4 000 Mark; 1 000 Goldmark müssen aufgenommen werden. Grundsteinlegung und Richtfest sind am 17. Juni 1934 unter Vorstand Willi Echle. Im November 1934 ist das „Haus unter Dach“. Mangels Straße müssen das gesamte Inventar, Kisten, Kasten, Ofen und Betten, von der Steingrundhütte ins neue Wanderheim heruntergetragen werden. Am 26. Mai 1935 wurde das Orgelfelsenhaus festlich Von Elke Schappeler eingeweiht. Eine Übernachtung kostete 30 beziehungsweise 60 Pfennig. Die letzte Versammlung fand 1939 statt. Während des Zweiten Weltkrieges wurde das Wanderheim übel zugerichtet, ein Großteil des Inventars gestohlen. Besonders bedauerlich war der Verlust des Hüttenbuches. Ab 1945 nutzte die französische Militärregierung das requirierte Orgelfelsenhaus als Jagdhütte. „Neben Charles de Gaulle soll General König, der Chef des französischen Hauptquartiers BadenBaden, zu den Jagdgästen gezählt haben“, berichtet Walter Fütterer. 1947 wurden wieder Wanderungen und Vereinstätigkeit zugelassen. Im Haus waren Türen und Fenster aufgebrochen, Scheiben eingeschlagen, das Inventar demoliert. Hüttenwart Adolf Seifried setzte alles wieder sorgfältig instand. Die Freigabe des Hauses erfolgte am 1. Februar 1949. Am 6. März 1949 fand dort die erste Monatsversammlung nach dem Krieg statt. 1957/1958 wurde das Haus umgebaut, um Sanitärräume und eine Klärgrube erweitert, die Quelle neu gefasst und eine Wasserleitung gelegt. Bis dato lieferte der Brunnen 3/2009 Wandern Wandern Jagdhornbläser aus Bühlertal Altes Haus in den 30er-Jahren und … Hausverwalter Franz Holtz, Dr. Jörg Peter, Vertreter des Landrates, Vorsitzender Walter Fütterer, Kassier Roger Ball … das Orgelfelsenhaus im heutigen Zustand vor dem Haus das (eiskalte) Wasser. Endlich war auch die Zeit des Plumpsklos vorbei. Die Petroleumlampen wurden durch Gaslicht ersetzt, die Küche mit Gasbrennern ausgerüstet. Hatte der Neubau 1934/35 rund 6000 Reichsmark gekostet, so beliefen sich die Umbaukosten 23 Jahre später auf 20000 DM. Ab 1960 fungierte Wolfgang Braun als Hüttenwart. 39 Jahre später wurde der „gute Geist des Wanderheimes“ mit dem Ehrenzeichen in Gold für besondere Verdienste im gesamten Schwarzwaldverein ausgezeichnet. 1998 bis 2005 oblag Wilfried Diedrich, ab 2005 Franz Holtz die Hausverwaltung. 1965 wurde der bisher mit Prügelholz aus dem nahen Wald bestückte Ofen durch eine Ölheizung ersetzt, zehn Jahre später die Brunnenstube der hauseigenen Quelle erneuert. 1980 installierte der Verein einen umweltfreundlichen Gasofen und in den Fol- Informationen www.schwarzwaldverein-murgtal.de/ gaggenau/ gejahren wurden von ehrenamtlichen Mitgliedern ungezählte Neuerungen und Verbesserungen im und am Haus vorgenommen. Darunter waren1990 eine Solaranlage zur Stromerzeugung sowie eine neue Dacheindeckung. Auch mit der im Jahr 2000 eingerichteten Schilfpflanzenkläranlage, die das Abwasser durch das Zusammenwirken mechanischer, biologischer und chemischer Vorgänge reinigt, praktiziert der Verein Umweltschutz. Die biologische Kläranlage hat sich inzwischen als wirkungsvoll erwiesen, denn die Abwasserwerte liegen weit unter den gesetzlichen Grenzwerten. „Das Orgelfelsenhaus hat bis heute seinen anheimelnden Hüttencharakter bewahrt und dient Wanderern und Erholungssuchenden mit 22 Betten – 14 im Schlafsaal sowie je vier Betten in zwei Zimmern – das ganze Jahr über als ideale Unterkunft“, so Vorsitzender Walter FütteWanderer von OG Gaggenau auf Orgelfelsen, um 1934 3/2009 rer. „Unser Wanderheim ist mit rund 1 800 Übernachtungen pro Jahr ausgelastet.“ Das Orgelfelsenhaus bietet sich als Ausgangspunkt für ausgedehnte Wanderungen in die tiefen Wälder ringsum ebenso an wie in das einzigartige Naturschutzgebiet Hohloh – Kaltenbronn. Am 21. Juni feierte die Ortsgruppe Gaggenau mit einem kleinen Festakt das Jubiläum „75 Jahre Orgelfelsenhaus“. 35 Familie Familie Alle sind jetzt Belchen-Juniorranger Familiengruppe Schopfheim war mit dem Belchenranger auf Tour E in richtig schönes Wochenende erlebte die Familiengruppe des Schopfheimer Schwarzwaldvereins in Neuenweg. Am Freitag trafen sich alle bis zum Abendessen im Wanderheim Belchenblick. Nach der Zimmerverteilung machten die Kinder schon eine erste kleine Wanderung, dann ging es mit Spiel und Unterhaltung weiter bis in den Abend. Am Samstag starteten alle nach dem Frühstück zur Wanderung auf den Belchen, wo der Belchenranger, Naturschutzwart Udo Bornkessel, auf einer kleinen Runde den Kindern und Erwachsenen die Besonderheiten von Flora und Fauna auf dem dritthöchsten Berg des Schwarzwaldes erklärte. Vom eisigen Wind durchgefroren, 36 wurden dann im Berggasthaus die Fragen zum Test beantwortet. Die Kinder waren so aufmerksam, dass alle den Test bestanden. Zur Belohnung durften sie die Urkunde und das Abzeichen des Belchen – Juniorrangers in Empfang nehmen. Voller Stolz ging es dann zu Fuß wieder zurück ins Wanderheim. Der Rest des Tages wurde wieder mit Spielen und Basteln verbracht. Nach einer kurzen Nacht fuhren alle nach dem Frühstück zum Haldenhof und wanderten über die Kälbelescheuer und Sirnitz durch eine schöne Landschaft, auf der in 1000 m Höhe teilweise noch Schnee lag. Zurück bei den Autos ging es dann heimwärts. Marita Sütterlin und ihre Helfer hatten es verstanden, der Familiengruppe wieder ein echt gelungenes Wochenende zu bescheren. B. Ritter 3/2009 Familie Familie Fachbereich Familienarbeit ohne Hauptfachwart I n der Delegiertenversammlung stand der langjährige Hauptfachwart für Familienarbeit, Gerhard Schmidt, nicht mehr zur Wahl. Andere Kandidaten gab es nicht, somit ist der Fachbereich zur Zeit ohne ehrenamtliche Leitung. Ansprechpartner für die Familienarbeit ist Bildungsreferent Stephan Seyl in der Hauptgeschäftsstelle in Freiburg. Gerhard Schmidts Engagement für die Familienarbeit im Hauptverein reicht bis an die Anfänge zurück. 1998 arbeitete er im AK Familienarbeit mit, der die Arbeitshilfe „Familie auf Tour“ und die ersten Familienleiterlehrgänge konzipierte. Als der Arbeitskreis es 2000 erreichte, dass die Familienarbeit im Schwarzwaldverein eige- ner Fachbereich wurde, war er zunächst stellvertretender Hauptfachwart. Seit 2003 war er Hauptfachwart, der die Familienarbeit des Schwarzwaldvereins durch das Angebot von Lehrgängen, Kontakt zu Familiengruppen und den Bezirken sowie die Durchführung von zwei Forumsveranstaltungen (2006 und 2009) prägte. Familienpreis 2009 Für den ersten Familienpreis des Schwarzwaldvereins erreichten den Hauptverein zahlreiche Einsendungen. Aus den überzeugenden Beiträgen eine Auswahl zu treffen, stellte sich als nicht leicht heraus. A uf Vorschlag von Hauptfachwart Gerhard Schmidt entschied sich der Hauptvorstand im April, den Preis in diesem Jahr zu gleichen Teilen an die Familiengruppen Lauterbach (Bezirk Fohrenbühl) und Engen (Bezirk DonauHegau-Bodensee) zu vergeben. Dabei wurde nicht nur deren erfolgreiche Familienarbeit in der Ortsgruppe gewürdigt, Beachtung fand auch das Engagement im Bezirk und die Zusammenarbeit mit dem Hauptverein. Die teilnehmenden Gruppen, die in diesem Jahr nicht berücksichtigt wurden, sind ausdrücklich eingeladen, sich im kommenden Jahr wieder an dem Verfahren zu Präsident Dieterle gratuliert den Familienleitern von Engen (Lars Nilson, links) und Lauterbach (Sandra Oehler, Mitte) zum Familienpreis 2009. beteiligen. Der Familienpreis des Schwarzwaldvereins ist mit 800 Euro dotiert und soll in den Jahren 2009 bis 2011 für besonders erfolgreiche Familienarbeit im Schwarzwaldverein verliehen werden. Die Bewer- bungsfrist endet am 01. März des jeweiligen Jahres, die Entscheidung über die Vergabe trifft der Hauptvorstand. Familiengruppe Lauterbach Familiengruppe Engen Die Familiengruppe Lauterbach wurde 2007 gegründet und traf mit ihren ersten Veranstaltungen genau den Geschmack der Zielgruppe: Die ersten Angebote fanden mit großer Beteiligung statt und seither sind der Ortsgruppe zahlreiche Familien beigetreten. Bei beachtlichen neun Familienveranstaltungen im vergangenen Jahr wanderten über 180 Teilnehmer mit – ein Erfolg, der auch durch regelmäßige Pressearbeit ausführlich dokumentiert wurde. Als erfreuliches Nebenprodukt der neu angekurbelten Familienarbeit gibt es zwei neue Jugendleiterinnen, die mittlerweile für die Jugendgruppe 14tägig Gruppenstunden anbieten. Die Familiengruppe Engen blickt bereits auf ein mehrjähriges Bestehen zurück. Seit 2009 steht Familienleiter Lars Nilson für das abwechslungsreiche Programm. Nicht zuletzt an diesen Angeboten liegt es wohl, dass die Ortsgruppe in den letzten Jahren ihre Familienmitgliedschaften verdoppeln und damit die Mitgliederzahl steigern konnte. Zum Programm der Engener Familiengruppe gehören Familienwanderungen mit Spielen, heimatkundliche Aktionen, aber auch die Beteiligung am Ferienprogramm der Stadt Engen mit ein- und zweitägigen Veranstaltungen. 3/2009 37 Jugend Jugend Die Schlucht ruft: Jugend wandert den Schluchtensteig An Pfingsten stand ein besonderes Schmankerl auf dem Wanderprogramm der Jugend im Schwarzwaldverein: Nachdem in den letzten beiden Jahren die Querwege Freiburg – Konstanz und Donaueschingen – Breisach gewandert wurden, hatten wir uns für die diesjährige Pfingstfreizeit den Qualitätswanderweg „Schluchtensteig“ von Stühlingen nach Wehr ausgesucht. D er Weg führte uns von Stühlingen durch die Wutachflühen hinauf nach Blumberg. An dem sehr steilen Anstieg zum Buchberg bewies die Gruppe, dass sie auch fit für „alpine“ Anstiege ist. Von dort aus ging es die Schleifenbachfälle hinunter und durch die klassische Wutachschlucht zur Schattenmühle. Zeitgleich fanden die Bachheimer Pfingstwandertage statt und so dachte man teilweise man sei im Europa Park gelandet. An den schmalen Stegen gab es immer wieder Verzögerungen durch Stau. Menschenschlangen von bis zu 30 Personen waren da keine Seltenheit! Auch am folgenden Pfingstmontag war die Etappe nach 38 Oberfischbach gut besucht, kein Wunder bei dieser Landschaft und dem tollen Wetter das uns die ganzen Tage über treu sein sollte. Nach der Haslachschlucht mir den beeindruckenden Rechen- und Höllochfelsen, entspannten wir gemütlich im Lenzkircher Kurgarten. Am Schluchsee verbrachten wir unseren Pausentag mit baden und Slackline. Eine Slackline ist ein Gurt, ähnlich einem LKW-Spanngurt, auf welchem man zwischen zwei Bäumen gespannt balancieren kann. Frisch ausgeruht ging es am nächsten Tag entlang dem Schluchsee über das Muchenland nach St. Blasien. Die fünfte Etappe führte uns über das Hochland und die Hochwehra- schlucht nach Todtmoos. Am siebten Tag kamen wir dann gut gelaunt an unserem Ziel in Wehr an. Dort belohnten wir uns mit einem Pizzaessen im Löwenkeller. Nach dem uns die 118 km nicht geschafft hatten, gaben doch einige bei der riesigen Pizza klein bei! Wie in den vergangenen Jahren blieben wir unserem Konzept treu, es gab jeden Tag eine Wander- und eine drei- bis vierköpfige Fahrgruppe. Die Fahrer mussten für den Tag eine passende und möglichst günstige Unterkunft suchen sowie den Einkauf organisieren. Leider mussten wir feststellen, dass dies in den stark von Tourismus geprägten Orten entlang des Schluchtensteigs alles andere als einfach war! In Schluchsee, Todtmoos und St. Blasien wollte man uns in Jugendherbergen mit Preisen von bis zu € 27,– + Kurtaxe die Nacht unterbringen. Einfache jugendgerechte Gruppenräume, wie wir sie in den letzten Jahren genutzt hatten, standen uns nicht zur Verfügung. Dass die heutigen so 3/2009 Jugend Jugendpreis 2009 Die Jugendgruppe Unterharmersbach wartet auf der Bühne der Neuenbürger Stadthalle auf die Verleihung des Jugendpreis 2009 (ganz links Jugendleiter Julian Hetzel, daneben die stellvertretende Jugendverbandsleiterin Sonja Schelb). I n diesem Jahr kann sich die Jugendgruppe Unterharmersbach über den Jugendpreis des Präsidenten freuen. Eugen Dieterle überreichte die Urkunde im Rahmen der Delegiertenversammlung am 20. Juni an den Jugendleiter Julian Hetzel. Die Jugendgruppe geht in den Anfängen auf die Familienarbeit der Ortsgruppe zurück. Den herangewachsenen Kindern der Familiengruppe sollte ein altersgerechtes Programm geboten werden. In den zurückliegenden Jahren gab es einige Angebote für die Jugend Unterharmersbach und auch zum Jugendtreffen reiste regelmäßig eine ansehnliche Anzahl an, es fehlte bis zum vergangenen Jahr allerdings ein Jugendleiter. Der konnte mittlerweile gefunden werden. Julian Hetzel bietet 14-tägig Gruppenstunden in einem Raum der Gemeinde an, bei denen gemeinsame Aktivitäten an den Wochenenden geplant werden. Der Jugendpreis des Präsidenten ist mit 500 Euro dotiert und wird jährlich an eine Jugendgruppe für den gelungen Aufbau von Jugendarbeit oder besonderes Engagement vergeben. Das Preisgeld wird in Absprache mit der Jugendverbandsleitung in Material oder Geräte investiert, und soll so nachhaltig der Jugendarbeit der Ortsgruppe dienen. Veranstaltungen nach den Sommerferien Survival-Tour im Hegau.......................................................................(26. und 27.September 2009, Hegau, 12 bis 16 Jahre) Auf den Spuren der Steinzeitjäger ......................................................(17. Oktober 2009, Bollschweil bei Freiburg, 10 bis 14 Jahre) Feuer und Flamme – ein Tag rund ums Feuer ....................................(24. Oktober 2009, Kirchzarten, 8 bis 12 Jahre) Ausflug in die Unterwelt, Höhlenexkursion ins französische Jura ......(24. November 2009, ab 14 Jahre) Infos im Jugendprogramm und auf www.jugend-im-schwarzwaldverein.de 3/2009 39 Jugend genannten „Jugendherbergen“ mit Duschen auf dem Zimmer, Internet sowie sämtlichem Komfort, inzwischen eine ganz andere Zielgruppe anvisieren, hatten wir bereits vor 2 Jahren in Konstanz wahrgenommen. Wie aktuell in der Caritas-Studie erst wieder aufgezeigt, ist heute jedes achte Kind in BadenWürttemberg von Armut bedroht! Umso wichtiger ist es, preisgünstige regionale Freizeitaktivitäten anzubieten. In der touristischen Entwicklung der letzten Jahre wurde dieses nicht zahlungskräftige Klientel offenbar immer weiter verdrängt. Vor diesem Hintergrund wird es für die Jugend im Schwarzwaldverein immer schwieriger, entsprechende Freizeitangebote im Schwarzwald zu verwirklichen. Immerhin gibt es doch immer wieder Ausnahmen wie Blumberg und Bonndorf, oder Privatpersonen in Häusern und Schluchsee, die spontan Gruppenräume bereitstellen oder die sehr engagierte Touristeninfo in Todtmoos. Trotz allem hatten wir eine tolle Zeit und sehr viel Spaß auf diesem tollen Wanderweg. Dies zeigen auch die Bilder auf unserer Webseite: www.jswv.de sowie die Fotopräsentation über unsere Wanderung auf www.youtube.com (dort einfach die Begriffe: „JSWV Schluchtensteig“ eingeben und die Bilder auf sich wirken lassen). Jugend Jugend Mit dem GPS auf Wegsuche Jugendwanderwochenende auf dem Fohrenbühl E ine Jugendabteilung des Schwarzwaldvereins Sasbach verbrachte mit den Jugendbetreuern Albert Bohnert und Martin Großmann ein Wochenende im Gedächtnishaus vom Schwarzwaldverein auf dem Fohrenbühl. Am frühen Samstagmorgen fuhren die Organisatoren mit den sieben interessierten Jugendlichen im Alter zwischen 13 und 16 Jahren zum Gedächtnishaus. Dort wurden zuerst die Zimmer verteilt, dann wurden die Jungwanderer mit entsprechenden Erläuterungen zunächst theoretisch mit dem Umgang mit dem Thema „GPS“ vertraut gemacht. Referenten waren der Vereinsvorsitzende Albert Bohnert selbst sowie sein Vorstandskollege Martin Großmann; beide hatten in den Wintermonaten bei der Wanderakademie des Schwarzwaldvereins ausgearbeitet. Und wie sich herausstellte, war dieses Wanderangebot auch bestens geeignet, um mit einem GPS die ersten Erfahrungen zu machen. Zunächst teilten sich die Jugendlichen in zwei Zweiergruppen und in eine Dreiergruppe auf, jede Gruppe hatte zunächst einmal die ersten Koordinaten einzugeben. In kleineren Zeitintervallen wurden anschließend die Wanderwege beschritten, gespannt folgte man der Peilrichtung, die zum ersten Zwischenziel führte. Dort angekommen, musste ein Teil der nächsten Koordinaten anhand einer Jahreszahl errechnet werden, um den weiteren Weg fortsetzen zu können. Beim Start wurde schon vereinbart, dass sich alle Teilnehmer beim dritten Punkt zum gemeinsamen Vesper treffen, und so kamen auch die Gruppen hintereinander an und konnten über ihre Mittelpunkt; Albert Bohnert und Martin Großmann informierten über die Möglichkeit, digitale Karten computertechnisch zu bearbeiten. Erst später ging man zum geselligen Teil über, ein lustiger Spieleabend sorgte weiterhin für Kurzweil der Wandergruppe, ehe nach einer geruhsamen ruhigen Nacht bei einem opulenten Frühstück neue Kraft für den zweiten Tag getankt wurde. Nachdem zunächst die Zimmer geräumt waren, führte der Weg nach Schramberg. Für diesen Tag war wieder eine Tour mit 10 Koordinatenkombinationen geplant und nach dem gleichen Muster wie am ersten Tag wurde die Wanderung begonnen. Der Weg führte zunächst von Schramberg steil hoch zur Burg Hohenschramberg, von dort ging es, natürlich immer nach vorgegebenen Koordinaten, die zum Teil wieder mit kleinen Aufgaben errechnet werden mussten, weiter zur Burgruine Schildeck. Dort hatten „Jung und Alt“ die ausgiebige Mittagsrast redlich verdient, ehe die GPS-Geräte erneut zur Hand Insgesamt waren die jungen Wanderer des Sasbacher Schwarzwaldvereins von der neuen Technik begeistert; vorn die beiden Wanderführer, Albert Bohnert (erster Vorsitzender) und sein Vorstandskollege Martin Großmann. …mit GPS wurden auch historische Bauten „gefunden“ einen GPS Kurs absolviert, so dass das notwendige Wissen über den Umgang mit GPS Geräten vermittelt werden konnte. Die Gruppe hatte vier baugleiche GPSGeräte dabei. Jetzt konnte das Abenteuer „Waldmännle auf Abwegen“ beginnen, der Start war in Lauterbach. Unterstützt wurden die Sasbacher Gäste vom Schwarzwaldverein Lauterbach: dieser hatte eine entsprechende Wandertour 40 ersten Erlebnisse berichten. Insgesamt waren zehn Stationen auf dem Weg der von Lauterbach über den Käppelehof bis zum Waldmännle, in der Nähe des Fohrenbühls gelegen, zu bewältigen. Die Freude war bei allen Beteiligten groß, denn trotz kleinerer Schwierigkeiten beim Errechnen der Koordinaten hatten alle drei Gruppen das Ziel erreicht. Auch die letzte knifflige Aufgabe wurde anschließend gelöst, denn nun galt es auch, wieder den Ausgangspunkt des Wanderunternehmens anzupeilen, um auf kürzestem Weg zurückmarschieren zu können. Gemeinsam und ohne Pannen im Fohrenbühler Gedächtnishaus angekommen, stärkte man sich zunächst für den weiteren Abend, denn weiterhin standen die GPS-Geräte im genommen wurden. Letztes Tagesziel war das Schwarzwaldstädtchen Schramberg, das dank der vorgegebenen Daten auch leicht gefunden wurde. An diesem sehr heißen Tag wurden zunächst die Füße in der Schiltach gekühlt, dann machte sich die Gruppe auf durch Schramberg und wurde auch auf der Suche nach einem Eiscafé rasch fündig: In lockerer Runde und mit dem erfrischendkühlem Eis ließ man die letzten zwei Tage Revue passieren. Am Nachmittag schließlich wurde wieder die Rückfahrt ins heimatliche Sasbach angetreten. Albert Bohnert und Martin Großmann bedankten sich bei den jugendlichen Teilnehmern, die sich auf das „GPS-Abenteuer eingelassen hatten, für ihr Interesse und lebhafte Mitarbeit. L.A. 3/2009 Jugend Jugend Ritterspaß zu Neuenbürg Der Ritter auf seinem Streitross nimmt einen kurzen Anlauf, zielt mit der Lanze und… zack: trifft den anvisierten Ring! Der begeisterte Beifall der Umstehenden ist ihm gewiss, bringt dieser Treffer doch wichtige Punkte im großen Ritterwettstreit zu Neuenbürg. Schon wird das Streitross – ein blaues Kinderfahrrad – an den nächsten Ritter weitergereicht, der ebenfalls sein Geschick beim Ringestechen unter Beweis stellen möchte. Die Jugendgruppe von und zu Freiburg erfolgreich bei den Ritterspielen Volle Konzentration beim ritterlichen Ringestechen Z ahlreiche lustige und spannende Ritterwettbewerbe vor der Kulisse der Burgruine in Neuenbürg waren der Höhepunkt des diesjährigen Jugendtreffens. Im Kirschengarten auf dem Schlossberg konnten die Gruppen, die zum Teil von weither angereist waren, Geschicklichkeit und Teamwork unter Beweis stellen. So galt es neben dem Ringestecken mit einem Katapult eine Mauer aus Pappkartons zu kippen, einen Seilparcours zu durchklettern oder einem Drachen goldene Eier zu stehlen. Auch die Treffsicherheit mit dem Bogen oder das Kombinationsvermögen beim Öffnen zahlreicher Verliesschlösser brachten Punkte. Am Ende triumphierten die Kinder aus Freiburg in einer Vorausscheidung (ritterliches Begifferaten, mittelalterliche Kissenschlacht und Vortrag eines selbstverfassten Heldengedichts) knapp über die Jugendgruppe aus Bermersbach. Damit qualifizierten sie sich für das große Finale gegen die Schwarzen Ritter des Jugendverbandsvorstandes, die unter Mithilfe der Jugendleiter auch souverän geschlagen wurden. Begonnen hatte das Jugendtreffen ganz neuzeitlich mit einem GPS-Stadtspiel für die Frühangereisten und einem stim- 3/2009 Auch Treffsicherheit mit dem Blasrohr brachte Punkte mungsgeladenen Fetenabend am Freitag. Am Samstagvormittag erkundeten die Kinder und Jugendlichen Neuenbürg und Umgebung: Wahlweise standen ein Besuch im Bergwerk, eine GeocachingTour in der Stadt und ein Ausflug ins Naturschutzgebiet Eyachtal auf dem Programm. Der Samstagnachmittag und Abend standen ganz im Zeichen der Ritterspiele und des Grillfestes in der Burgruine, die einen passenden Hintergrund für das Mittelalterthema darstellte. Eine Nachtwanderung zurück zur Schloßbergschule war das i-Tüpfelchen eines gelungenen Programms, und sogar das Wetter machte brav mit und hielt mehr, als die Prognosen versprochen hatten. Die Teilnehmer verabschiedeten sich am Sonntagvormittag von den Veranstaltern und Organisatoren. Die Jugendverbandsleiter Thorsten Albrecht und Sonja Schelb bedankten sich bei allen Helfern Präsident Dieterle freut sich bei der Wimpelübergabe mit den Teilnehmern über das gelungene Programm. und ganz besonders bei Angelika und Andreas Preissler aus Neuenbürg, die bestens für Verpflegung, Unterkunft und vieles mehr gesorgt hatten. Jugendtreffen 2010 Das Jugendtreffen im kommenden Jahr findet nicht wie gewohnt zeitgleich mit der Hauptversammlung statt, sondern anlässlich des Deutschen Wandertages 2010, vom 05. bis 09. August in Freiburg. 41 Service Service Liesel Schindler G ute Freunde sind mehr Wert als ein Sack voll Gold“, so ein Satz von Liesel Schindler, im Gespräch mit der Badischen Zeitung zu ihrem 90. Geburtstag. Die durch ihr jahrzehntelanges Engagement im Schwarzwaldverein bekannte EmLiesel Schindler mendingerin starb am 15. Juni 2009 im Alter von 95 Jahren. Liesel Schindler kam 1961 zum Schwarzwaldverein und hatte sich schon ein Jahr später mit der Führung von Sonntagswanderungen engagiert. Im Jahr 1979 hat sie eine Aufgabe übernommen, die zu ihrem Alterslebenswerk wurde und ihr ein und alles war: Das Organisieren und Durchführen der Mittwochswanderungen des Emmendinger Schwarzwaldvereins. In dieser Aufgabe wurde Liesel, wie sie liebevoll und mit Hochachtung in ihrer Seniorengruppe genannt wurde, zur Legende. Un- ermüdlich, geradezu rastlos, hat sie völlig eigenständig das Jahresprogramm der Mittwochswanderungen geplant, immer wieder veränderte Wanderstrecken ausgedacht, die Gasthöfe für eine gesellige Einkehr ausgekundschaftet oder die Busfahrten bestellt und natürlich die Wanderungen selbst geführt. Das Organisieren gehörte für Liesel Schindler zum Leben wie die Luft zum Atmen. Sie liebte die Wanderstrecken in der näheren Umgebung von Emmendingen, organisierte aber auch beliebte Busfahrten zu Ausflugszielen im Hochschwarzwald und in der Ortenau. Landkarten brauchte sie nicht. Die Wegmarkierungen und ihre Ortskenntnis reichten ihr aus. Nach jeder Wanderung hatte sie zudem die Wegstrecke genau aufgeschrieben. Wenn es jemanden gab, der die Emmendinger Wanderheimat wie seine Westentasche kannte, war dies Liesel Schindler. Ihr Engagement beschränkte sich nicht nur auf das Wandern. Sie organisierte Besichtigungen, Hüttenhocks, Fasnachts- und Weihnachtsveranstaltungen. Jahr für Jahr überraschte sie die Mittwochwanderer mit Lotte Stakelbeck W enige Wochen nach ihrem 94. Geburtstag verstarb Lotte Stakelbeck. Sie war weit über 50 Jahre Mitglied in der Schwabengruppe Pforzheim. Ihr Einsatz als Kassiererin/Rechnerin über eine lange Zeit von 1974 Lotte Stakelbeck bis 1996 und danach noch drei Jahre als Beisitzerin in der Vorstandschaft charakterisieren nur unzureichend ihren Einsatz zum Wohle der Ortsgruppe. Mit großer Gewissenhaftigkeit und akkurat wurde die Kasse in Ordnung gehalten. Ohne nachvollziehbare Begründung und Argumentation war dem Vereins- Alfred Intlekofer vermögen kein Geld zu „entlocken“, die Finanzen waren immer gut und sicher gehütet. Wie ihre Körperhaltung bis ins hohe Alter war, aufrecht und gerade mit sicherem Stand, so war sie in ihrem Ehrenamt in der Vorstandschaft der Schwabengruppe. Auch in anderen Bereichen, wie z.B. dem Roten Kreuz oder bei der Deutschen Rentenversicherung, war sie lange Jahre ehrenamtlich tätig und erwarb sich auch dort hohes Ansehen. Aufgrund dieses umfangreichen ehrenamtlichen, auf das Wohl einer breiten Öffentlichkeit ausgerichteten Engagements wurde Lotte Stakelbeck mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet und war auch Trägerin von mehreren Auszeichnungen der Schwarzwaldvereins-Ortsgruppe und anderer Organisationen. Friedrich Kautz Günter Schmidt U nser langjähriger Wanderwart der Schwabengruppe Pforzheim, Günter Schmidt, ist wenige Monate nach seinem 78. Geburtstag von uns gegangen. Fast 40 Jahre war er treues Mitglied der Ortsgruppe und seit 1993 als Günter Schmidt Wanderwart in der Vorstandschaft tätig. Immer hat er sich sehr um ein gutes und ausgewogenes Wanderprogramm gemüht und hat auch sehr oft selbst Wanderungen in Nah und Fern geführt, wobei es ihm stets wichtig war, den Teilnehmern auf allen Gebieten wertvolle und interessante Informationen aus der erwanderten Gegend zu geben. Auch bei mehrtägigen Ausflügen und Wanderungen war Günter oft organisatorisch und auch selbst ausführend tätig und es war sehr angenehm, mit ihm Unternehmungen auszuarbeiten und durchzuführen. Jährlich pünktlich zur Wanderführersitzung einzuladen, sie durchzuführen und für das bevorstehende neue Jahr ein zugkräftiges Programm zusammen zu 42 ihren liebevoll gebastelten Adventspäckchen. Sie war die fürsorgliche Mutter ihrer Gruppe und kümmerte sich um jeden. Außer ihrer großen Liebe zur Natur haben ihr geselliges Wesen und ihr Humor, aber auch ihr starker Wille, ihr immer wieder weitergeholfen, dies gerade in schweren Stunden und nach mehrfachen Krankenhausaufenthalten. Als es gesundheitlich wirklich nicht mehr ging und sie das Wandern aufgeben musste, trat sie zum 89. Geburtstag – nach 24 Jahren – von ihrem Amt als Leiterin der Mittwochswanderungen zurück. Liesel Schindler hat während vier Jahrzehnten etwa 600 Wanderungen geführt und Tausenden von Menschen, besonders der älteren Generation, ihre Freude an der Natur weitergegeben und deren Leben und Alltag bereichert. Der Schwarzwaldverein hatte die Verdienste von Liesel Schindler mit den Ehrenzeichen in Bronze, Silber und Gold und im Jahr 2003 mit der Ehrenmitgliedschaft gewürdigt. Beim Neujahrsempfang 1997 wurde sie von der Stadt Emmendingen für ihr außerordentliches soziales Engagement geehrt. Ratold Moriell stellen bedeutete für ihn eine Herausforderung auf die er viel Mühe, Zeit und Umsicht verwendete. Dies tat er ebenso für die monatlich aktuell und ansprechend gestalteten Aushänge der Ortsgruppe mit den geplanten Unternehmungen des vor uns liegenden Monats. Es gelang Günter auch immer wieder, ausreichend Wanderführerinnen und Wanderführer zu gewinnen, die die Ortsgruppe und auch die Gäste in neue Gebiete und Regionen führten. Günter war uns immer ein guter, treuer und verlässlicher Wanderkamerad, beliebt und angesehen, wir wussten ihn zu schätzen. – Günter fiel es nicht leicht mit den Jahren zu akzeptieren, dass seine Kräfte nachließen und dass ihm auch mal Dinge zu schwer oder zu anstrengend werden konnten. In der letzten Zeit ließ er sich aber doch in seinem Amt mehr und mehr unterstützen und wir konnten ihn Anfang 2008 in einer kleinen Feierstunde im Kreise der Wanderführer mit gebührendem Dank aus seinem Amt in den wohlverdienten „Wanderwarte-Ruhestand“ verabschieden. Wenig später musste aber auch er ins Pflegeheim umziehen. – Oft und gerne erinnern wir uns an ihn, besonders wenn wir Wege beschreiten, die wir mit ihm zusammen gegangen sind. D ie Ortsgruppe Bonndorf trauert um Alfred Intlekofer, welcher am 21. Mai kurz vor seinem 78. Geburtstag verstarb. Alfred Intlekofer hat sich um die Bonndorfer Ortsgruppe verdient gemacht. Sein stetiger und Alfred Intlekofer unermüdlicher Einsatz galt der Pflege und Instandsetzung der vom Schwarzwaldverein betreuten Wanderwege in der Wutachschlucht und der Lotenbachklamm. Von 1978 bis zum Jahr 2000 oblag ihm die Leitung der Arbeitsgruppe die sich alljährlich um die Begehbarkeit der Wutachschlucht kümmert. Bei den Arbeitseinsätzen, vor allem beim Stegbau, kamen ihm sein handwerkliches Geschick und Organisationstalent entgegen. Doch nicht nur in der Arbeitsgruppe zeigte sich Alfred Intlekofer engagiert. Als „Einzelkämpfer“ verbrachte er während der Sommermonate so manche Stunde in der von ihm so geliebten Schlucht. Aus gesundheitlichen Gründen musste er ab dem Jahr 2000 bei den Arbeitseinsätzen in der Schlucht kürzer treten. Aber auch bei sonstigen Aktivitäten der Ortsgruppe – Heimatpflege, Naturschutz, Wandern und bei den bei groß und klein beliebten Lichter- und Kinderfesten auf Bonndorfs Panoramaweg, dem Philosophenweg – war Alfred Intlekofer eine verlässliche Person, auf die man stets zählen konnte. Gefragt war sein Rat aber auch als Beirat in der Vorstandschaft der Ortsgruppe, welcher er von 1989 bis zum Jahr 2003 angehörte. Im Jahre 1981 verlieh ihm die Ortsgruppe für besondere Verdienste das Ehrenabzeichen in Bronze. Es folgten 1986 jenes in Silber und 1999 jenes in Gold durch den Hauptverein. Mit der vom ehemaligen Fachwart für Heimatpflege, Theo Hany, gestifteten Heimatpflegeplakette wurde Alfred Intlekofer 1987 ausgezeichnet. Bruno Morath 3/2009 Service Service Bundespräsident Horst Köhler überreicht Eichendorff-Plakette an Schwarzwaldverein Albbruck F ür Joachim Weidler aus Albbruck war es eine besondere Ehre, von Bundespräsident Horst Köhler empfangen zu werden. Gleichzeitig war aber auch die persönliche Verleihung der Eichendorff-Plakette an den Schwarzwaldverein Albbruck zum 100-jährigen Bestehen für den höchsten Mann der Bundesrepublik ein Novum. Während seines Aufenthaltes in Baden-Württemberg nutzte Bundespräsident Köhler die Zeit in Alpirsbach, um Joachim Weidler und seinen Wanderfreunden vom Albbrucker Schwarzwaldverein die Auszeichnung zu übergeben. Ursprünglich war dem Vereinsvorsitzenden Weidler angekündigt worden, dass Landrat Tilman Bollacher beim Festbankett zum 100-jährigen Vereinsgeburtstag die Eichendorff-Plakette überreichen sollte. Doch dieser kam mit leeren Händen, aber der Ankündigung, dass der Bundespräsident erstmals selbst dies tun werde. Dessen wanderfreudiger Vorgänger Carstens hatte vor einem Vierteljahrhundert die Patenschaft hierfür übernommen. Ehe es zur Begegnung mit dem Bundespräsidenten und seiner Frau Eva Luise kam, landeten fast täglich neue Mitteilungen des Bundespresseamtes im Briefkasten der Weidlers in Albbruck. Um dem Sicherheitsstandard zu genügen, mussten die persönlichen Daten der achtköpfigen Albbrucker Gruppe in Berlin vorliegen. „Mit der Bekanntgabe des minutiösen Tagesablaufes in Alpirsbach stieg die Nervosität“, berichtete Joachim Weidler. Doch das Wetter machte dem umfangreichen Vorhaben einen Strich durch die Rechnung. „Am Vorabend, Übergabe der Eichendorff-Plakette lange nach 22 Uhr, teilte eine Referentin des Staatsministeriums in Stuttgart mit, dass die angekündigte Wanderung mit dem Bundespräsidenten ausfallen wird. Joachim Weidler, Michaela und Michael Zettel, Eduard Leber, Willi Kiefer, Ursula Klose, Rudolf Eckert und Nicolai Weidler hatten sich lange darauf eingestellt, während der Tour auf dem Flößerwanderweg am Jockelsbauernhof dem Bundespräsidenten zu begegnen. „Ich hatte mich an meine Schulzeit erinnert und dem Bundespräsidenten einen Vierzeiler von Josef Freiherr von Eichendorff vorgetragen. In der ihm bereits übersandten Festschrift hatte er wirklich geblättert und vieles über uns schon gewusst und ganz gezielt nachgefragt“, so Weidler. Er freute sich, dass sich Köhler weit über die protokollarischen Vorgaben hinaus Zeit nahm für die Begegnung mit den Albbruckern. „Mit der Zusicherung, im kommenden Jahr die Wanderung nachzuholen, einer Widmung für meinen Enkel in der Tasche und dem Ende eines Bürgergespräches zum Thema Heimat und Globalisierung normalisierte sich wieder mein Adrenalinspiegel“, versicherte Joachim Weidler. Für ihn ist diese Auszeichnung auch Anerkennung für all die früheren Vorstände im Albbrucker Schwarzwaldverein. 100 Jahre Ortsgruppe Albbruck Studingersteg im Albtal D er Schwarzwaldverein Ortsgruppe Albbruck ist l00 Jahre alt und zeigte beim Festbankett keinerlei Alterserscheinungen. In heiterer und unterhaltsamer Weise wurde die Zeitreise in die Vergangenheit aufgenommen und optimistisch in die Zukunft geblickt. Der Landrat hatte zwar nicht, wie angekündigt, die Eichendorff-Plakette mit dabei, dafür aber die Ankündigung, dass der Bundespräsident persönlich diese Auszeichnung übergeben wolle. So konnte der Vereinsvorsitzende Joachim Weidler am 17. April beim Besuch Köhlers in Alpirsbach die hohe Auszeichnung entgegennehmen. 3/2009 Das Blasorchester Albbruck und die „Kuttruff Singers“ sorgten für den musikalischen Rahmen des Abends, der für jeden Redner spürbar mehr als nur Pflichttermin war. Sehr viele Gäste waren gekommen um mit den Wanderfreunden zu feiern. „Auf, du junger Wandersmann...“ hieß es nicht nur in dem Lied, sondern zur filmischen Darstellung des heutigen Vereins und seiner zeitgenössischen Ziele. In engem Einklang stehen Wandern, Naturschutz, Heimatpflege und Wegeerhaltung. Und hierfür hatte die Freiwillige Feuerwehr mit ihrem angekündigten Arbeitseinsatz am „Studinger Steg“ das passende Geschenk parat. Bürgermeister Stefan Kaiser verband seinen Dank an den rührigen Vorstand und sein Team mit der Übergabe des Jubiläumsschecks. „Vieles hat sich in dem Jahrhundert verändert und sie haben den Verein dem Zeitgeist angepasst“. So wie die gleich nach der Vereinsgründung diskutierte Hängebrücke 80 Meter über der Alb aus Kostengründen nicht zustande kam, musste die in den 70er Jahren geborene Vision, einen Wanderweg entlang der Alb zu errichten, ebenfalls sterben. „Dass es hier nicht zu einem Einsatz von Bundeswehrsoldaten kam und auch die Kanadier vor den schwierigen Verhältnissen kapitulierten, war für den Naturschutz vielleicht gut, für den Tourismus sicherlich aber nicht förderlich“, so Kaiser. Der Schwarzwaldverein sei ein Verein der jungen Alten, meinte der Hauptvereinspräsident Eugen Dieterle. „Wir brauchen Sie und Ihre Enkel“ war seine Botschaft, in der er die Mitglieder auch animierte, sich in der Öffentlichkeit zu Wort zu melden, wenn Entscheidungen gegen die eigentlichen Vereinsziele anstehen. Die Glückwünsche aller 18 Ortsgruppen, von denen 13 Vertreter zur Jubiläumsfeier geschickt hatten, überbrachte Bezirksvorsitzender Gert Philipp. Dass der Albbrucker Schwarzwaldverein den 100. Geburtstag überhaupt feiern konnte, ist mit das große Verdienst von Joachim Weidler, versicherte sein Vorstandsteam, in dem die Frauenquote längst erreicht ist und Kameradschaft untereinander und zu den Mitgliedern der Weg zum Erfolg ist. 43 Service Service Landesehrennadel für Dieter Kempf D ass er nach 26 Jahren im Vorstand der Ortsgruppe Renchen des Schwarzwaldvereins einen ehrenvollen Abschied bekommt, damit hatte Dieter Kempf wahrscheinlich gerechnet. Dass er dann aber auch von Bürgermeister Siefermann in Anerkennung seines ehrenamtlichen Engagements die Landesehrennadel überreicht bekommt, überraschte ihn doch. Ab 1983 war Kempf Fachwart für Naturschutz der Ortsgruppe Renchen, übernahm 1989 das Amt des Gauobmanns, im damaligen Gau Renchtal. Als 2000 die Verantwortung für die Ortsgruppe Renchen auf ihn zukam, übernahm er das Amt des Vorsitzenden, das er bis dato innehatte. Im Zuge der Bezirksreform des Schwarzwaldvereins gab er 2001, nach zwölf Jahren, sein Amt als Gauobmann an seinen damaligen Stellvertreter ab und war weitere sechs Bürgermeister Bernd Siefermann steckt Dieter Kempf die Landesehrennadel an. Jahre Stellvertretender Bezirksvorsitzender. Dieter Kempf bleibt weiterhin der Ortsgruppe Renchen als Fachwart für Naturschutz und den Bezirk Renchtal als Kassenwart erhalten. „Dieter Kempf hat sehr viel im Bereich des Naturschutzes getan“, lobte Bürgermeister Bernd Siefermann und verwies auf viele Projekte in Zusammenarbeit mit der Stadt. Als besonders großartige Leistung erinnerte er an das Waldwasserprojekt „Auenwald“, das von Land als beispielhaft bezuschusst wurde. Bürgermeister Siefermann überreichte ihm dann die Landesehrennadel. Glückwünsche kamen vom Bezirksvorsitzenden Anton Hoferer, der an 20 gemeinsame Jahre im Dienste des Schwarzwaldvereins erinnerte und die Arbeit von Dieter Kempf auf Bezirksebene hervorhob. Für sein großes Engagement für den Schwarzwaldverein, wurde er neben den Ehrenzeichen, Bronze, Silber und Gold im Herbst 2008 zum Bezirksvorsitzenden ehrenhalber ernannt. Bücherschau Schwäbische Alb – Wanderungen auf dem Nordrand- und Südrand-Weg (HW 1 + 2), von Willi Siehler, 344 Seiten, mit 283 meist farbigen Abb. und 44 Karten, elastischer Einband, Taschenbuchformat, € 21,80, Verlag des Schwäbischen Albvereins e.V., ISBN 978-38062-2203-6 Was im Schwarzwald der Westweg ist, das sind der Nordrand- („HW1“) und der Südrand-Weg („HW2“) auf der Schwäbischen Alb. Der Schwäbische Albrein hat zum hundertjährigen Jubiläum seiner wichtigsten Wanderwege, die die Alb in ihrer gesamten Länge umspannen, ein umfassenden Wanderführer herausgebracht. Autor Willi Siehler beschreibt in dem reich bebilderten Band 43 Tages- und Rundwanderstecken zwischen Donauwörth und Tuttlingen. In gewohnt kompetenter Weise finden Natur und Kultur entlang der Strecke eine ausführliche Beschreibung, so dass man als Wanderer mit dem 344 Seiten starken Buch bestens ausgerüstet ist. Zu jeder Etappe, zu jeder Rundwanderung gibt es kleine Karten und eine Fülle von Hinweisen, die uns die Vielfalt der Schwäbischen Alb am nördlichen Trauf oder am Südrand entlang der Donau vor Augen führen. Wer sich die Alb erwandern will, muss dieses Taschenbuch im Rucksack haben! P. L. Das große Buch der Linachtalsperre Wilfried Dold, Bernward Janzing, Werner Seim, 189 Seiten, ISBN 978-3-927677-75-3, dold.verlag, Vöhrenbach, €29,90 Die Reaktivierung der überregional bekannten Linachtalsperre in der Nähe von Vöhrenbach ist ein beachtliches Beispiel, wie viel ein Zusammenschluss von Bürgern, Firmen, Politik und Gemeinde erreichen kann, wenn die Motivation stimmt. In den Jahren von 2005 – 2007 wurde durch die Instandsetzung des Staudamms nicht nur ein toller Badesee für die Erholung erschaffen, sondern auch ein wichtiges Baudenkmal im Schwarzwald für die Zukunft erhalten. Das groß- 44 formatige und kurzweilig geschriebene Buch dokumentiert die Entstehungsgeschichte der ersten deutschen Eisenbetontalsperre vom Bau in den Jahren 1921-1925 bis heute. Zahlreiche historische Abbildungen vom Bau des Dammes geben einen guten Eindruck von der immensen Arbeitsleistung, die neben einheimischen Bauleuten auch viele Gastarbeiter und sogar Studenten erbracht haben. Ein Kapitel mit Zeitzeugenberichten spiegelt das einstige Arbeiterleben besonders anschaulich. Ein Beitrag über die Stromgewinnung bis in die 1960er Jahre spannt den Bogen zur nun abgeschlossenen Sanierung und aktuellen Nutzung. Für Einheimische ist dieser Bildband besonders zu empfehlen, doch auch Heimatgeschichts- und Technikbegeisterte kommen auf ihre Kosten. Fl. H. Deutschland zu Fluss von Michael Hennemann, 144 Seiten, ca. 140 Abb., Format 22,3 x 26,5 cm, Hardcover mit Schutzumschlag, Bruckmann Verlag München ISBN 978-3-76544786-0, €29,95 Von der fast skandinavisch anmutenden Mecklenburgische Seenplatte und der ursprünglichen Auenlandschaft der Spree bis hin zur spektakulären Felswelt des Donaudurchbruchs – Deutschland hat zu Wasser einiges zu bieten. Der Bruckmann Verlag stellt jetzt mit „Deutschland zu Fluss“ 50 ausgesuchte Kanurouten quer durch die Republik vor, ergänzt um viele Tipps zur Planung und Durchführung der Paddeltouren, bei denen Anfänger und Familien ebenso auf ihre Kosten kommen wie erfahrene Kanuten. In den letzten Jahren hat sich im Kanutourismus viel getan und so ist an vielen deutschen Flüssen mit einer guten Infrastruktur für Wasserwanderer zu rechnen. Zu entdecken gibt es reizvolle, stille Flüsse, große Ströme, historische Kanäle und weitverzweigte Seenlandschaften mit ruhigen Buchten und einsamen Inseln. Und überall entlang der Ufer war- ten Sehenswürdigkeiten und touristische Attraktionen wie Burgen, Schlösser, verträumte Dörfer und pulsierende Metropolen. Schöne Rastplätze und rustikale Gasthöfe laden zu einer Pause ein und bei mehrtägigen Fahrten bieten sich verschiedene Übernachtungsmöglichkeiten an, so dass nach Lust und Laune zwischen einer Übernachtung im Zelt, im Heuhotel, in der Jugendherberge oder im Hotel gewählt werden kann. Der Autor hat mit viel Liebe zum Detail 50 besonders reizvolle Kanurouten zusammengestellt. Der praxisnahe Kanuführer ist Bildband und Flussführer in einem und macht beim Lesen und Anschauen Lust aufs Paddeln. Neben praktischen Tipps zum Paddeln, Hinweisen auf Ein- und Ausstiegsstellen (leider ohne Geodaten), Zeltplätzen und Einkaufsmöglichkeiten liefert das Buch auch alles Wissenswerte zu den Sehenswürdigkeiten entlang der Ufer und garantiert eine Fülle von Eindrücken und Erlebnissen unterwegs. Bl. Wandern und Einkehren – Naturpark Südschwarzwald von G. Blitz u. E. Müller; 208 Seiten, 70 Wanderskizzen u. Stadtpläne, 3 Übersichtskarten, 31 Farbfotos, Drei Brunnen Verlag ISBN 978-37956-0225-3; € 9,50 Wer gern wandert, weiß: Es geht nichts über einen abwechslungsreichen Rundweg mit anschließender Einkehr. Als unverzichtbare Helfer bei der Planung und Vorbereitung eines gelungenen Wandertages haben sich die Wander- und Gastronomieführer des Drei Brunnen Verlages bewährt. Vom kurzen Spaziergang bis zur Mehrtages-Tour, vom einfachen Vesperstüble bis zum Gourmet-Restaurant – für jedes Alter, jeden Geschmack und jeden Geldbeutel findet sich der passende Vorschlag. Wandern und Einkehren wird mit dem vollständig überarbeiteten, aktualisierten und nun durchgängig vierfarbigen Band 4 „Naturpark Südschwarzwald“ wieder zum unvergesslichen Erlebnis. Bl. 3/2009 Service Lebens erworben hat. Der Autor stellt in diesem Werk erneut seine geschätzte Erzählfreude unter Beweis. Bl. Südschwarzwald-Radweg – bikeline-Radtourenbuch und Karte 1:50000, Verlag Esterbauer, ISBN 978-3-85000263-9, € 11,90, erhältlich bei der Hauptgeschäftsstelle in Freiburg. Ohne nennenswerten Höhenanstieg mit dem Tourenrad rund um den Südschwarzwald? Das geht! Lassen Sie sich von diesem Radweg einmal rund um den Naturpark Südschwarzwald führen und Sie werden staunen, was dieser schöne Flecken Erde sonst noch alles zu bieten hat. Von den hochgelegenen Kurorten rund um den Titisee und der beeindruckenden Wutach- schlucht bis hin zu einer ehemaligen Bahntrasse, dem Bähnle-Radweg, ist alles bereit, von Ihnen entdeckt zu werden. Kulturelle Highlights bieten im Anschluss prächtige Schlösser entlang des Rheins und natürlich die Universitäts- und Musikstadt Basel. Über die DreiLänderBrücke geht es weiter ins sonnige und weinreiche Markgräflerland, bevor Sie durch die historische und wunderschön verwinkelte Innenstadt vom fahrradfreundlichen Freiburg radeln. Sie merken schon, eine abwechslungs- und genussreiche Radtour liegt hier vor Ihnen. Präzise Karten, genaue Streckenbeschreibungen, zahlreiche Stadt- und Ortspläne, Hinweise auf das kulturelle und touristische Angebot der Region und ein umfangreiches Übernachtungsverzeichnis – in diesem Buch finden Sie alles, was Sie zu einer Radtour rund um den Naturpark Südschwarzwald brauchen – außer gutem Radlwetter, das können wir Ihnen nur wünschen. Bl. Wanderfreundliche Unterkünfte im Schwarzwald Gasthof zur Burg Familie Schmidt 79879 WutachEwattingen Tel. 07709-279 Fax 614 www.gasthof-burg.de Liebe Wanderfreunde Am Einstieg in die Wutachschlucht bietet unser familiengeführter Gasthof – 26 Zi. mit DU/WC/TV/Balkon – gemütliche neue Gasträume – ein reichhaltiges Speisenangebot – Biergarten, Spielplatz, Kegelbahn – Montag Ruhetag – • Ferienregion Wutachschlucht • Am Ostweg Pforzheim/Schaffhs. • 18 gemütliche Gästezimmer DU/WC/TV • Rustikale Gaststube • Wandern ohne Gepäck auf dem Schluchtensteig • Trockenraum mit Stiefeltrockner • Wanderkartenverleih Gasthaus „Zum Kreuz“ www.swvstore.de Familie Handke 79780 Stühlingen-Weizen Tel. 07744-92970 oder 335 www.gasthaus-kreuz.de Schwarzwaldgasthof Thurnerwirtshaus Tel. 0 76 69 / 2 10, 79274 St. Märgen mit Hallenbad und Sauna bietet für Westwegwanderer durchgehend warme Küche. Montag Ruhetag Genießen Sie unsere regionale Küche, herzhafte Vesper, Toastgerichte, verschiedene Salatteller sowie leckere Eisbecher in gemütlicher Atmosphäre. Idealer Ausgangspunkt für Wanderungen und Radtouren. Z.B. Barfußpark, 4-Burgen-Weg, Holzköpfe im Weiler Wald ... Hotel Zum Hirsch 72285 Herzogsweiler/Freudenstadt, Tel: 07445/2291 Fax: /3162 www.herzogsweiler.de Gasthof Pension Scheffellinde Fam. Wiggert und Hille Wohl umpflanzt von Hag und Bäumen zeigt mit ländlich schlichten Räumen Achdorf sich als Ausruhnest. Aus der dicht verzweigten Linde rufen wir dem schmucken Kinde Maria-Gutta spring mit dem Glas. Joseph Viktor von Scheffel Treffpunkt vieler Wanderfreunde • • • • • 78176 Blumberg-Achdorf • Telefon 0 77 02 / 94 72 • Fax 0 77 02 / 52 96 • 3/2009 Wildspezialitäten Typische Gerichte aus der Region Kuchen aus eigener Herstellung Erlesene badische und württembergische Weine Schöne Gartenterrasse Spielplatz Gästezimmer Montag Ruhetag 45 Service Geschichten aus dem Schwarzwald – Erzählungen, Originale und Berichte von Kurt Klein, Spiralbindung, Schwarzwaldverlag Offenburg, ISBN 9783941477025, € 10,– Wiederum legt uns der weithin bekannte Heimatschriftsteller ein informatives und auch unterhaltsames Buch vor. In seiner reich bebilderten Veröffentlichung sind eine Vielzahl von lesenswerten Berichten und Erzählungen zusammengefasst. Dabei werden die Schilderungen von echten Originalen eine besondere Aufmerksamkeit erfahren. Gleichzeitig sind die einzelnen Darstellungen mosaikartig von seinem heimat- und volkskundlichen Wissen über den Schwarzwald und seinen Menschen durchwoben, das er sich im Laufe seines vielschichtigen Service Service Wandern im Pfälzerwald – 30 Touren mit Bus und Bahn von Michael Erle; 112 Seiten, 120 Farbabb., 30 Karten, 1 Übersichtskarte, G. Braun Buchverlag, ISBN 978-3-7650-8508-6, € 12,90 In diesem handlichen Führer rand wird extra erläutert. Zu jeder Route gibt es eine Übersichtskarte, die die Vorbereitung erleichtert. Hinweise auf empfehlenswerte Karten runden das benutzerfreundliche Buch ab. Die Ausgangspunkte der Wanderungen sind alle bequem mit dem ÖPNV zu erreichen. Bl. werden 30 Wanderrouten im Pfälzerwald vorgestellt. Die Touren sind familienfreundlich ausgelegt. Der Pfälzerwald kann so in alle Himmelsrichtungen erkundet werden auf Wandertouren, die zwischen 9 und 20 km lang sind. Ganz wichtig sind Hinweise auf Rast- und Einkehrmöglichkeiten. Sehenswertes am Weges- Wandern und Urlaub im In- und Ausland EUROPA Wanderwochen im Bayerischen Wald gültig vom 1. Mai 2009 bis 31. Oktober 2009 www. swvstore. de Möchten Sie die einzigartigen Naturschönheiten des Nationalparks kennenlernen, den Wald erleben, durch Urwälder und entlang glasklarer Bäche wandern? Dann sind unsere Wanderwochen genau das richtige für Sie. Folgende Leistungen sind darin enthalten: 7 bzw. 5 Übernachtungen im Doppelzimmer mit Dusche,WC, Telefon, Sat-TV und Halbpension • Igelbusticket für 3 Tage (Wanderbussystem) • 3 x Rucksackbrotzeit • Spiegelauer Sommerwanderkarte • Routen und Streckenprofil für Touren durch den Nordic-Walking Park Spiegelau • Besichtigung der Glasfabrik Spiegelau • 1x Kaffee und Kuchen • kostenlose Münzen für unser Solarium „Ergoline“ • inklusiv Kurbeitrag Preise für Wandergruppen bitte anfragen. Jede 16. Person erhält einen Freiplatz. Zimmertyp A+B Preis pro Person für 7 Tage Preis pro Person für 5 Tage 290,00 € 215,00 € SCHWEIZ Weitere Infos: Hotel Hubertushof,Gasthof-Metzgerei Genosko, Hauptstr. 1, 94518 Spiegelau, Tel: 08553-96090, Fax: 08553-960996, www.hubertushof-spiegelau.de 22 Tage Nepal vom 09.10. – 30.10.2009 Trekking 13 Tage Berg-Wandern, Langtangtal, heiligen Seen von Gosainkunda Kultur 4 Tage Kathmandu, Patan Dschungel 3 Tage Chitwan-Nationalpark Veranstalter u. Auskunft Irene u. Rabindra Karki, Käsenbachstr. 11, 72070 Tübingen Wanderführer des Schwarzwaldvereins, Tel. 07071/855448, oder www.nepalfan.de Redaktionsschluss Wir wandern europaweit. Sardinien Nord 9 Tg 02.10. – 10.10.09 840,– € inkl. HP Bus/Schiff Ischia Wandern & Kuren inkl. 5 x Fango pro Woche Madeira 8 Tg 31.10. – 07.11.09 699,– € inkl. HP 07.11. – 14.11.09 Verlängerungswoche 360,– € inkl. HP 8 Tg 17.11. – 24.11.09 1080,– € inkl. HP Redaktionsschluss für das Heft IV/2009 ist der 1. Oktober 2009. Bitte schicken Sie uns Ihre Manuskripte per E-Mail an: redaktion.schwarzwald@schwarzwaldverein.de oder auf Diskette an die Redaktion. Schicken Sie bitte Bilder mit artikelbezogenen Bildnamen an: swv-bilder@werbeagentur-aufwind.com. DEUTSCHLAND Flug Genießen Sie Ihren Urlaub beim Flug EZ Zuschläge: auf Anfrage Eventuelle Änderungen vorbehalten ! Erwin Schmider Grubacker 5 77761 Schiltach Tel. 0 78 36/95 59 44 Fax 95 79 44 Mobil 01 71/2 38 69 16 erwin@wander-touren.de www.wander-touren.de Singenden Heidewirt im 3*** Heidehotel Herrenbrücke in der Lüneburger Heide, Müden an der Örtze Unser Programm ist speziell abgestimmt auf Busreisen von 25 bis 120 Personen. Spezielle Gruppenpreise für Vereine schon ab 39,– Euro HP. Im Programm sind enthalten: Tanzabend mit dem singenden Heidewirt, Heideabend mit dem Schiffer- GASTHOF · CAFÉ klavier, 5-stündige geführte Heidetour, 2-stündige Kutschfahrt durch die Heide, Kegelabend für Ihre Gruppe. Über Ihre Anfrage würden wir uns freuen. 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Zu unserem Kulturgut gehören die traditionellen Tänze ganz einfach dazu – egal in welchem Jahrhundert oder Jahrzehnt wir leben. Das Foto entstand 1993 bei der Hauptversammlung in Malsch. Foto: Karlheinz Scherfling Seltene Orchideen wachsen auch an geschützten Orten mitten in unserer Kulturlandschaft, wie diese Bocks-Riemenzunge – Naturschutzgebiet im Jennetal am Schönberg bei Freiburg. Foto: Karlheinz Scherfling Anzeigenschluss für Heft IV/2009 ist der 1. Oktober 2009. Impressum ISSN 0944-4505 Herausgeber: Schwarzwaldverein e.V., Schloßbergring 15 79098 Freiburg i. Br., Telefon 07 61/3 80 53-0, Telefax 07 61 / 3 80 53-20 Bitte versehen Sie jedes Bild mit einer Bildunterschrift und ordnen Sie es eindeutig einem Artikel zu. Bilder, die nicht zugeordnet werden können, können leider nicht verwendet werden. Bankverbindung: SPK Freiburg, BLZ 680 501 01, Kt.-Nr. 201 49 46 Für unverlangt eingesandte Beiträge, Bilder, Besprechungsexemplare usw. wird keine Haftung übernommen. Rücksendung erfolgt nur bei Rückporto. Die Redaktion behält sich deren redaktionelle Bearbeitung und Abdruck vor. Redaktion: Karlheinz Scherfling, 79111 Freiburg i. Br., Brunnstubenstr. 23, Telefon 07 61/4 36 61, redaktion.schwarzwald@schwarzwaldverein.de Die Texte sind per E-Mail, auf Diskette oder CD mit vollständiger Anschrift des Autors an die Redaktion zu schicken, ebenso Papierbilder und Dias. Redaktionsschluss: 1.1., 16.3., 1.7., 1.10. Elektronische Bilder sind mit Bildtexten und Hinweis auf den Artikel direkt zu schicken an swv-bilder@werbeagentur-aufwind.com. Anzeigenleitung: Schwarzwaldverein e.V., Angela Blüm, Schloßbergring 15, 79098 Freiburg i. Br., Telefon 07 61/3 80 53-0, Telefax 07 61 / 3 80 53-20. Bitte senden Sie Anzeigenunterlagen an obige Adresse. Gültige Anzeigenpreisliste Nr. 24 vom 1.1.2007. Preisliste auf Anfrage. Anzeigenschluss: 1.1., 15.3., 1.7., 1.10. Herstellung und Vertrieb: Druckhaus Kaufmann GmbH & Co. KG, Raiffeisenstraße 29, 77933 Lahr/Schw., Telefon 0 78 21/94 50, Fax 0 78 21 / 94 51 68, ISDN 0 78 21/98 23 25 E-Mail: kuepper@druckhaus-kaufmann.de Gestaltung und Reproduktion: werbeagentur aufwind GmbH, Kapellenstraße 43, 79353 Bahlingen, Telefon 0 76 63/91 49 74-0, Fax 0 76 63/91 49 74-50, E-Mail: swv-bilder@werbeagentur-aufwind.com Erscheint vierteljährlich im Februar/Mai/August/ November. Für Mitglieder ist der Bezugspreis durch den Mitgliedsbeitrag abgegolten. Das Jahresabonnement kostet € 8,20 zuzüglich Versandkosten. Bestellungen nimmt der Verlag entgegen. Abo-Kündigungen können nur zum jeweiligen Jahresende vorgenommen werden. Wanderheime des Schwarzwaldvereins Wanderheim Dießlinhütte Belchen-Multen (1 040 m) der Schwarzwaldvereins-Ortsgruppe Schönau. Familienfreundliche Hüttenatmosphäre, Selbstverpflegung; am Ziel des Fernskiwanderweges. Ganzjährig in Betrieb. Anmeldung bei: Frau Erika Pfefferle, Bühlweg 1, 79677 Aitern, Telefon 0 76 73/12 91 diesslin-huette@schwarzwaldverein-schoenau.de > Werben heißt informieren. WANDERHEIM BRANDENKOPF Auf einem der schönsten Aussichtsberge im mittleren Schwarzwald, direkt am Westweg und Hansjakobweg II gelegen. Zimmer teilweise mit Dusche/WC, 37 Betten, Gaststätte mit 160 Sitzplätzen, gute Küche, Bewirtschaftung ganzjährig, Rucksacktransport für Westweg und Hansjakobweg-Wanderer. Anmeldung: Wanderheim Brandenkopf, 77784 Oberharmersbach, Tel. 0 78 31/61 49, Fax 0 78 31/96 60 14, www.brandenkopf.net Gaststätte Ruhetag: vom 1.11.–28.02. Montag und Dienstag, vom 01.03.–31.10. Montag An einem der schönsten Wanderwege (Kandel-Höhenweg) im Schwarzwald liegt auf der Gemarkung Freiamt das gemütliche: Wanderheim Kreuzmoos Das Haus verfügt über 48 Übernachtungsmöglichkeiten (Zimmer & Lager) Gastraum mit 60 Sitzplätzen Großes Freigelände mit Biergarten Anmeldung & Anfrage: Gottfried Broßmer Schuttergasse 9 77955 Ettenheim Tel. 0 78 22/98 68 Verschiedenes CONCERTINA/CLOWNORGEL manuell und selbstspielend, sehr klein und leicht handlich, mit dazugehörenden Rucksack, ca. 200 Lieder gespeichert. Hervorragend geeignet für: Wanderung, Ausflüge, Kegeltouren, Aprés-Ski, Berghütten und Geburtstag. Zum mieten und kaufen. Große Auswahl in Harmonikas und anderen Instrumenten aller Art. Musik-Bistro Alter Fritz, Hauptstr. 36, 79206 Breisach, Tel. 07668-996705 ab 16 Uhr 3/2009 47 Service Bildnachweis
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