Heft - Schwarzwaldverein

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Heft - Schwarzwaldverein
E 6246
3/2009
Kulturerbe Schwarzwaldhöfe
Landwirtschaftliches Bauen im Schwarzwald
70 Jahre Naturschutzgebiet Wutachschlucht
Hermann Schurhammer, „Vater des Schutzgebietes“
In Sorge um die Zukunft des Schwarzwaldes
140. Delegiertenversammlung in Neuenbürg mit Resolution,
Wahlen und viel Wandern
Unsere Angebote zum 110. Deutschen Wandertag IM SCHWARZWALD
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€
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Tel. 0761/380530 | Fax 0761/3805320
verkauf@schwarzwaldverein.de | www.schwarzwaldverein.de
Abbildungen können vom Original abweichen, Irrtümer vorbehalten. Preise verstehen sich zzgl. Porto und Verpackung
Deutscher Wanderverband
Inhalt
Inhalt
Naturschutz
Kulturerbe Schwarzwaldhöfe
Seiten 4–7
4
Kulturerbe Schwarzwaldhöfe
„Schwarzwaldhaus und Landschaft –
landwirtschaftliches Bauen im Schwarzwald“
Gedankensplitter zu einem alten Thema
8
Baukultur Schwarzwald
10
Kahlschlag – der Verkehrssicherung wegen
12
Selbstbewusst die Zukunft der
Landwirtschaft selber gestalten
Beim Schwarzwaldgipfel wurde über die Sicherung
der Kulturlandschaft im Schwarzwald diskutiert.
14
70 Jahre Naturschutzgebiet Wutachschlucht
Hermann Schurhammer, „alemannischer Dickschädel“
und „Vater des Schutzgebietes“
18
NaturErlebnis Hegau Bodensee Buchtaufe
Wandern
75 Jahre Orgelfelsenhaus
im Murgtal
Seite 34
27
Tradition und Zukunft in einem Haus vereint
Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung
und die Wanderkarten des Schwarzwaldvereins
29
Der „europäische Gedanke“ wandert mit
30
Heimat- und Wanderakademie
Baden-Württemberg
31
GPS Anwendungen
GPS-Kompatibilität: Wie man mit einem GPS-Gerät
richtig umgeht (Teil 6)
34
75 Jahre Orgelfelsenhaus im Murgtal
Ritterspaß zu Neuenbürg
Seite 41
Tänze aus dem Schwarzwald
Heute noch zeitgemäß?
Seite 19
Heimatpflege
Tänze aus dem Schwarzwald
Heute noch zeitgemäß?
20
„Hebeldank“ für Markus Manfred Jung
Aktuell
19
21
25
140. Delegiertenversammlung in
Neuenbürg
mit Resolution,
Wahlen und viel
Wandern
Jugend & Familie
36
Alle sind jetzt Belchen-Juniorranger
Familiengruppe Schopfheim war mit dem
Belchenranger auf Tour
37
Familienpreis 2009
Für den ersten Familienpreis des Schwarzwaldvereins
erreichten den Hauptverein zahlreiche Einsendungen.
38
Die Schlucht ruft:
Jugend wandert den Schluchtensteig
40
Mit dem GPS auf Wegsuche
Jugendwanderwochenende auf dem Fohrenbühl
41
Ritterspaß zu Neuenbürg
Seite 21–24
In Sorge um die Zukunft des Schwarzwaldes
140. Delegiertenversammlung in Neuenbürg
mit Resolution, Wahlen und viel Wandern
Zu Gast im Schwarzwald
Deutscher Wandertag vom 5. bis 9. August 2010
im Schwarzwald und in Freiburg
Service
42
Personalien
44
Bücherschau
Naturschutz
Naturschutz
Kulturerbe
Schwarzwaldhöfe
„Schwarzwaldhaus und Landschaft – landwirtschaftliches Bauen
im Schwarzwald“Gedankensplitter zu einem alten Thema
„Ich wünsche nur
noch, ...daß man endlich sich dazu aufraffe, dem Schwarzwald
seine alten Höfe zu
erhalten und neue
nur so zu bauen, daß
sie zum Schwarzwald,
zu seinen Bergen und
Tälern passen und
nicht die Natur verschänden, sondern
ergänzen...“
Von Karl-Ludwig Gerecke
Hansjakob
Wie aus dem Bilderbuch: 200 Jahre alter Schwarzwaldhof am Schluchsee. Hofnachfolge und Zukunft: ungewiss
W
äre da nicht die
etwas altertümlich
klingende Formulierung, der Satz könnte aus
einem Referat des kürzlich
von
Regierungspräsidium
Freiburg und Architektenkammer veranstalteten Symposiums „Baukultur Schwarzwald“
stammen. Doch es ist ein Zitat
aus dem Jahre 1915, und
es stammt von Hansjakob und
damit von einem „Kronzeugen“ der Schwarzwälder Kultur- und Heimatgeschichte.
Und zugleich aus einer Zeit
des Umbruchs, gekennzeichnet vom Übergang von
der Agrar- zur Industriegesellschaft, von der Selbstversorgung zu Geldwirtschaft, überschattet vom Ersten Weltkrieg
und damit einer der gewaltigsten Zäsuren des 20. Jahrhunderts.
Zeiten des Umbruchs haben
immer ihre Spuren in der Kulturlandschaft
hinterlassen.
Schon Jahrhunderte vor Hansjakob haben Pest und Kriege
4
Jo wegerli, und’s Hus wird alt und wüest;
Der Rege wäscht der’s wüester alli Nacht,
Und d’Sunne bleicht der’s schwärzer alli Tag,
Und im Vertäfer popperet der Wurm.
Es regnet no dur’ dBühni abi, es pfifft
Der Wind dur d’Chlimse. Drüber tuesch du au
No d’Auge zue; es chömme Chindeschind
Und pletze dra. Z’letzt fuults im Fundament,
Und’s hilft nüt me. Und wemme nootno gar
Zweitusig zehlt, isch alles z’emme g’heit.
Und’s Dörfli sinkt no selber in si Grab.
Wo’d Chilche stoht, wo’s Vogts und’s Here Hus,
Goht mit der Zit der Pflueg.
Johann Peter Hebel: Die Vergänglichkeit
Alemannische Gedichte, 1803
ganze Landstriche entvölkert, auch im
Schwarzwald. Wir wissen nicht, wie vor
dieser Zeit die Schwarzwaldhöfe ausgesehen haben. Und auch später ist die Zeit
nicht stehen geblieben. Mag sein, daß es
im Schwarzwald gegenüber anderen Kulturlandschaften mehr Beständigkeit gegeben hat. Doch weist das unnachahmliche
Mundartgedicht von Johann Peter Hebel
(s. Kasten) darauf hin, daß auch schon
früher Wandel und Vergänglichkeit ständige Begleiter waren, und dies bereits im
frühen 19. Jahrhundert als schmerzlicher
Verlust empfunden wurde.
Der Haus- und Hoftyp, wie wir ihn heute
mit dem Schwarzwald verbinden, geht auf
das 16. Jahrhundert zurück. Schilli unterscheidet 7 verschiedene Hofformen, die
sich unter verschiedenen klimatischen, aber
auch herrschaftlichen Bedingungen entwickelt haben. Doch das soll hier
nicht im Mittelpunkt unserer
Betrachtungen stehen. Es geht
mehr um das Gemeinsame
und Verbindende, was letztlich zum unverwechselbaren
Markenzeichen der Schwarzwälder
Kulturlandschaft
geführt hat – und wie es damit
weitergehen kann.
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Naturschutz
Naturschutz
Schwarzwaldhöfe – einst
Hofgebäude – vom Verfall bedroht
(Südschwarzwald)
„Die Form folgt der Funktion“, so lautet ein
Lehrsatz der Architektur. Er lässt sich am
Schwarzwaldhaus geradezu klassisch bestätigen. Schwarzwaldhöfe sind nicht gebaut worden, damit heutige Generationen eine idyllische Postkartenlandschaft vorfinden. Schon
gar nicht als Kulisse für Fallers, Brinkmanns
& Co, die sich fürs Fernsehpublikum „gerne
unter dem Walmen tummeln“, wie Hockenjos es einmal ausgedrückt hat. Das Schwarzwaldhaus diente der Selbstversorgung und
dem Leben (und Überleben) der BauernFamilien unter oft schwierigsten naturgegebenen Bedingungen. Dafür hat sich das Eindachhaus als ideale Gebäudeform erwiesen.
Wohnung, Viehbestand, Scheune, Vorratshaltung und Heimarbeitsstätte unter einem
schützenden Dach, umgeben von Garten,
Acker, Wiese, Weidberg und Wald – geradezu
ein Musterbeispiel autarker Lebensweise. In
keinem andereren Mittelgebirge ist dies so
konsequent verwirklicht worden wie im
Schwarzwald. Und dass sich die Höfe auch
vom ästhetischen Standpunkt phantastisch in
ihre Umgebung einfügen, das ist ein glücklicher Nebeneffekt. Hermann Schilli hat es
1977 eindrücklich beschrieben, und vielleicht
ist dem heute noch größere Bedeutung zuzumessen als früher. Außerdem sind Schwarzwaldhöfe Meisterleistungen der Holzbaukunst: Vor allem der Gedanke des
„konstruktiven Holzschutzes“, verwirklicht
durch tiefgezogenen Walmen und weite
Dachüberstände, hat sich im Schwarzwaldhaus geradezu klassisch manifestiert. Ganz im
Gegensatz zu vielen Beispielen modernen
Holzbaus, wo sich die Frage aufwirft, wie der
preisgekrönte Entwurf des Architektenwettbewerbs und die „neue Sachlichkeit“ wohl in
wenigen Jahrzehnten aussehen mögen.
Neue Nutzungsformen
„…den Weidberg begrenzt oben des Bauern Wald. Vom Weidberg abwärts erstrecken sich die Wechselfelder, die wechselnd als
Acker- und Grasland genutzt werden. Dann folgt der Hof mit den darumliegenden wenigen Daueräckern... Das Haus steht
unterhalb des Quellhorizonts vereinzelt in der Flur. Wie ein Herrensitz sieht es sich an. Unterhalb... breiten sich die Matten aus.
Auf ihnen stehen die Hausmahlmühle und die Sägemühle …“
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Hermann Schilli, Hausformen des Schwarzwalds, 1977
5
Naturschutz
Naturschutz
Landwirtschaft
und Höfe heute
Wenn sich Funktionen wandeln, verändern
sich auch die Bauformen. Sie gingen und
gehen einher mit dem Übergang von der
Natural- zur Geldwirtschaft, von der Selbstversorgung zum Erwerbsbetrieb, von der
Handarbeit zur Maschine. Der Grünlandbetrieb im Schwarzwald ist heute RohstoffErzeuger für Milchfabrik und Biogasanlage.
Die Bäuerin und manchmal auch der Bauer
besorgen die Weidemilch im Tetrapack aus
dem Supermarkt. Und wenn der Feriengast
die frisch gemolkene Milch aus dem Stall
zum Frühstück holen will, dann kommt er –
kaum zu glauben, aber wahr – in Konflikt mit
von Brüssel geregelten Hygienebestimmungen. Es hat keinen Sinn, davor die Augen zu
verschließen. Wenn wir wollen, dass die Kulturlandschaft im Schwarzwald erhalten wird,
dann geht das nur durch Bewirtschaftung.
Und die sieht heute anders aus als vor 50 und
100 Jahren – und erfordert landwirtschaftliche Zweckbauten, die zwangsläufig nicht
mehr so aussehen können wie der klassische
Schwarzwaldhof.
Anstelle des Heubodens ist das Fahrsilo
getreten. Rundballen, egal ob Heu oder
Silage, erfordern horizontale Flächen, um mit
dem Frontlader rationell bewegt werden zu
können. Der Stall im alten Hof genügt nicht
mehr den Bestimmungen artgerecht erachteter Tierhaltung. Statt niedriger Anbinde-Ställe
verlangt gerade die Bio-Schiene helle und
gut durchlüftete Laufställe. Und auch die
Wohnbedürftnisse bäuerlicher Familien
haben sich verändert. Der Wohnteil im alten
Hof, oft auf der schattigen Nordseite, mit
niedrigen Räumen und kleinen Fenstern mag
auf den ersten Blick beschaulich wirken,
doch genügt er in vielen Fällen nicht mehr
heute selbstverständlichen Standards. Die
Liste ließe sich fortsetzen, und an der
Erkenntnis führt kein Weg vorbei: Was gesellschaftliche und wirtschaftliche Rahmenbedingungen heute verlangen, das passt nicht
mehr nur unter einen Walmen.
Auch die Anzahl landwirtschaftlicher
Betriebe, sei es im Haupt- oder Nebenerwerb, wird sich verringern. In maschinenbefahrbaren Lagen werden in Zukunft weniger
Betriebe größere Flächen bewirtschaften,
und aus vielen Steillagen wird sich die Landwirtschaft ganz zurückziehen. Die Folge:
Immer mehr alte Schwarzwaldhöfe verlieren
ihre Funktion. Ohne Nutzung droht den einst
stolzen Gebäuden – Johann Peter Hebel lässt
grüßen – unweigerlich der Verfall, dagegen
hilft auch kein Denkmalschutz. Wer mit offenen Augen durch den Schwarzwald wandert, dem wird bewusst, dass Hebels Gedicht
erschreckend aktuell ist. Also ein weiterer
Abgesang auf den alten Schwarzwaldhof?
Oder ein „s’isch halt so“, ein Abfinden mit
den real existierenden, unveränderlich empfundenen Rahmenbedingungen? Und in den
Vogtsbauernhöfen schauen, wie’s früher mal
war? Nein, das kann es nicht sein. Vor allem
nicht für den Schwarzwaldverein, der sich
eine nachhaltige Entwicklung der Kulturlandschaft auf die Fahnen geschrieben hat.
Wie könnte es weitergehen?
Zunächst brauchen die Bauern im Schwarzwald verlässliche Rahmenbedingungen. Die
gegenwärtige Agrarpolitik auf europäischer
und nationaler Ebene wird den Anforderungen benachteiligter Gebiete nicht
gerecht. Genau darauf zielt die von der
Delegiertenversammlung in Neuenbürg
jüngst verabschiedete Resolution zur
„Zukunft der Kulturlandschaft Schwarzwald“. Hier ist die Politik gefordert!
Zur Erhaltung, Modernisierung oder gar
Restaurierung historischer Schwarzwaldhöfe bedarf es erheblicher Investitionen. Sie
lassen sich unter den gegenwärtigen Bedingungen aus der Landwirtschaft nicht erwirtschaften. Wenn die Bewahrung des Kulturerbes ernst genommen werden soll, dann
ist das eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, wie bei anderen Kulturgütern auch.
Das heißt: Ohne Zuwendungen aus öffentlichen Mitteln, sei es Denkmalschutz oder
Agrarförderung, kann es nicht gehen.
Chance Nebenerwerb?
Eine Chance für manchen „alten“ Schwarzwaldhof könnte in der Nebenerwerbs-Landwirtschaft liegen. Auch wenn der Hof allein
keine Existenzmöglichkeit mehr bietet,
fühlen sich doch viele Hoferben ihrem
Grund und Boden und auch der Bewirtschaftungstradition verpflichtet. Allerdings
sind sie in punkto Agrarförderung gegenüber den Großbetrieben deutlich schlechter
Schwarzwald-Häuser und Nebenerwerbs-Landwirtschaft prägen ein
traditionelles Landschaftsbild (Blasiwald-Althütte nahe Schluchsee).
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Naturschutz
Neue Zweckbauten:
Ideen sind gefragt!
Für den Vollerwerbsbetrieb dagegen führt
an neuen Zweckgebäuden kein Weg
vorbei. Schwarzwaldvereins-Vizepräsident
Martin Stübler hat dazu auf dem eingangs
erwähnten Symposium die Positionen des
Schwarzwaldvereins vorgetragen (abgedruckt auf Seite 8).
Bisher fehlt es an einer zweckmäßigen
und zugleich unverwechselbaren Architektur für moderne Stall-, Lager- und Maschinengebäude. Daran hat auch der bereits
1999 durchgeführte Architektenwettbewerb des Schwarzwaldvereins nichts
geändert. Trotz breiter Beteiligung und
zweifellos gut durchdachter Lösungen:
Verwirklicht wurde letztlich keiner der
preisgekrönten Entwürfe. Wahrscheinlich
lag es wie fast immer am Geld: Die Ertragsund Fördersituation ließ wohl schon
damals nicht viel mehr als Billiglösungen
„von der Stange“ zu.
Daran hat sich bis heute kaum etwas geändert. Weder Landwirte noch Architekten
werden die Frage lösen können, wenn Politik und Gesellschaft nicht dahinter stehen!
Neue Nutzungen –
neue Lebensformen
Fördermittel und staatliche Unterstützung
sind auch in Zukunft unabdingbar. Sie sind
jedoch kein Allheilmittel, schon gar nicht in
Zeiten rasant steigender Verschuldung. Vor
allem bei den vielen Hofgebäuden, die aus
der Landwirtschaft endgültig ausgeschieden sind oder noch ausscheiden werden.
Da geht es nicht ohne private Investitionen
– und damit auch nicht ohne neue Nutzungsformen. Wer heute einen alten Hof
erwirbt, um ihn zu Wohn- oder auch Freizeitzwecken umzubauen, der muss viel
Geld in die Hand nehmen. Geld, das meist
in anderen als im ländlichen Raum geläufigen Branchen verdient sein will. Und
damit kommt oft auch ein anderer
Menschenschlag in den Schwarzwald:
Nicht der Einheimische und seit Generationen Verwurzelte, sondern der „Zugereiste“,
häufig aus der Stadt, mit anderem Zungenschlag, mitunter „schnellschwätzend“ –
und, wen wundert’s, zunächst kritisch
beäugt. Manchmal wohl auch zu Recht,
doch machen wir uns nichts vor: Ohne solche Menschen ginge oft gar nichts. Und es
gibt viele Beispiele, daß gerade die „Zugereisten“ sich besonders intensiv mit ihrer
Wahlheimat auseinandersetzen. Wer sich
Auch Eternit ist vergänglich: Ist das Dach
beschädigt, geht es rasch an die Substanz.
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Naturschutz
gestellt. Hier ist ein Umdenken angebracht:
Denn ein Nebenerwerbs-Landwirt, der auf
die verbliebene Landwirtschaft zumindest
nicht draufzahlt, der ist auch eher bereit, aus
seinem Haupterwerb den einen oder anderen Betrag „rüberwachsen“ zu lassen. Und
die geringeren Anforderungen an eine
extensivere Wirtschaftsweise wie beispielsweise die Mutterkuhhaltung lassen sich
leichter mit den Gegebenheiten eines älteren Hof- und Stallgebäudes vereinbaren.
für ein Leben im „Außenbereich“ entschieden hat, dem liegt auch an der Erhaltung
der Kulturlandschaft. Zumindest sollten wir
dies im positiven Sinne unterstellen, auch
wenn statt der Rotbunten Pferde vor dem
Anwesen grasen, und statt dem Traktor der
Geländewagen im Schopf steht. Umgekehrt
muss allen klar sein, dass neue Nutzungen
landschaftsverträglich sein müssen, Veränderungen behutsam vorgenommen werden
und behördliche Auflagen auch ruhig mal
strenger sein dürfen als für einen Landwirtschaftsbetrieb, der von Hof und Fläche
leben muss. Gegenseitige Toleranz, Respekt
vor den Leistungen früherer Generationen
und Offenheit für andere Lebensformen
führen jedenfalls weiter als Überheblichkeit oder Sozialneid. Wenn es gelingt, dass
sich auch durchaus gut betuchte „NeuSchwarzwälder“ in Dorf- und Hofgemeinschaften einbringen, dann kann die Kulturlandschaft nur gewinnen.
Das Thema wird uns weiter beschäftigen, wie es auch schon vorangegangene
Generationen beschäftigt hat. Patentlösungen wird es nicht geben. Doch sollte die
Tatsache Mut machen, dass das Thema Kulturlandschaft trotz oder vielleicht auch
wegen der vielzitierten „Krise“ auf der
Tagesordnung steht. Dazu gehört auch die
eingangs erwähnte Initiative für Neues
Bauen im Schwarzwald. „Unserem
Schwarzwald soll auch in der Zukunft die
Einmaligkeit erhalten bleiben“, so stand es
im Einladungsschreiben. Dem hätte auch
Hansjakob zugestimmt.
Vollerwerbs-Betriebe im Intensiv-Grünland: das Walmdach
bekommt Konkurrenz (Breitnau, Südschwarzwald).
7
Naturschutz
Naturschutz
Baukultur
Schwarzwald
Stellungnahme des Schwarzwaldvereins, vorgetragen vom Vizepräsidenten Hans-Martin Stübler bei der Veranstaltung „Baukultur
Schwarzwald“ am 29. Juni 2009 im Regierungspräsidium Freiburg
D
er Schwarzwaldverein betrachtet
einen wesentlichen Teil seiner
Arbeitsschwerpunkte unter dem
Begriff „Landschaft“. Er versteht darunter
die Einzelelemente Eigenart, Vielfalt,
Schönheit und Nachhaltigkeit. Für uns ist
unsere Landschaft eine Kulturlandschaft,
als Gesamtbegriff für Natur plus Kultur.
Diese zu erhalten, zu pflegen und ihre
Entwicklung kritisch zu begleiten stimmt
überein mit den wesentlichen Zielen des
Schwarzwaldvereins: Wandern, Wege,
Heimatpflege und Naturschutz, als Grundlage eines gesamthaften Landschafts-Erlebens. In meiner Darstellung erlaube ich
mir das Thema auf das Schwarzwälder
Bauernhaus zu begrenzen. Der Schwarzwaldverein hat sich wiederholt in Schrift,
Vortrag und einem Architektenwettwettbewerb vor ca. 10 Jahren mit diesem
Thema intensiv befasst. Immer wieder
stellen wir uns die Fragen: Wie kann man
landschaftsgerechte Hofformen erhalten
bzw. entwickeln? Wie kann man Identität
wahren? Wie gelingt es, das Gesicht der
Höfe bei Umbauten nicht zu zerstören?
Das Schwarzwaldhaus
Das idealisierte Gebäude ist der Eindachhof, auch Heidenhaus oder Höhenhaus
genannt. Von diesem gab es im Laufe der
Jahrhunderte viele Abwandlungen, meist
bezeichnet nach den Regionen oder
Tälern, in denen sie stehen. Zweck des
Eindachhofes war es, alle Funktionen, die
sozialen und wirtschaftlichen so gut wie
möglich zu integrieren, sowie den Schutz
gegen die Unbilden der Witterung zu
gewährleisten.
1. Unter einem Dach sind die Menschen,
die Tiere, die Vorräte und die Arbeitsgeräte – über mehrere Stockwerke verteilt – organisatorisch und arbeitswirtschaftlich sinnvoll untergebracht.
2. Dieser Hof bietet Schutz gegen Sturm
(meist Süd-West), daher das weit herabgezogene Dach und der Walm. Der
windabgewandte Wohnteil nach NordOst, oft gegen den Hang, mit wenig
Sonne. Gegen Flugschnee ein geschlossenes und gegen die Schneelast ein
steiles Dach.
Die ursprüngliche Architektur war ein per-
8
fekter, gekonnter Holzbau mit Strohdach.
Ab 1750 gab es erhebliche, gesetzlich vorgeschriebene, Veränderungen die der
Brandsicherheit dienten (gemauerter
Kamin und Schindel- oder, Schieferdach,
Teile des Hauses aufgebaut aus Ziegel
oder Stein). So kennen wir diese behäbigen Bauernhöfe, die Markenzeichen des
Schwarzwaldes. Es gibt wohl kein Mittelgebirge mit derart landschaftsprägenden
Einzelhöfen, die einen so hohen Wiedererkennungswert haben. Etwa 2 500 soll es
noch geben, oft zwischen 200 – 400 Jahre
alt, viele davon jedoch mit erheblichen
Um- und Erweiterungsbauten aus dem
Laufe der Jahrhunderte.
Wenn es richtig ist, dass die Form eines
Gebäudes der Funktion folgt, zu deren
Zweck es errichtet wurde, so müssen wir
beim Schwarzwaldhaus überlegen, welche
Funktionen sich geändert haben:
1. im Sozialen: Statt mit vielen Mägden und
Knechten betreibt heute eine Bauernfamilie den Hof allein, evtl. mit den Eltern,
oft „nur“ im Neben- oder Zuerwerb,
oder der Eigentümer hat den Hof verpachtet.
2. im Wirtschaftlichen: Statt über mehrere
Stockwerke hinweg wird heute mit
Maschinen am rationellsten auf einer
Ebene gearbeitet. Die Viehzahlen sind
erheblich größer als früher und haben
wegen neuer Haltungsbedingungen
kaum im Hofgebäude Platz.
Welche Konsequenzen
ergeben sich daraus?
Man muss zur Kenntnis nehmen, dass sich
grundsätzliche Veränderungen ergeben
haben, die in Bezug auf die herkömmliche
Bautradition im Bereich des Wohnens und
noch mehr in den arbeitswirtschaftlichen
Abläufen erhebliche Anpassungen erfordern. Das herkömmliche Schwarzwaldhaus kann diesen Herausforderungen
kaum nachkommen. Was sind die Forderungen eines Wanderverbandes an das
landwirtschaftliche Bauen? Muss man
unter diesen Bedingungen einen neuen
Bauernhaustyp entwerfen? Was kann, was
sollte übernommen werden? Wie kann bei
Neu-, Um- oder Anbauten landschaftsgerechtes Bauen erreicht werden?
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Naturschutz
1. Materialgleichheit, Materialähnlichkeit,
also keine großen Kontraste zum
Bestand. Wo bisher Holz und Stein verwendet wurde, soll zukünftig nicht Stahl
und Glas genutzt werden.
2. Formähnlichkeit anstreben, also aus den
bestehenden Bauten Merkmale übernehmen, um Homogenität mit den Altbauten
zu erreichen. So müssen Dachformen,
Dachüberstände, Fenster zueinander passen, also keine Totalglasfassade neben
Fensterfassaden.
3. Bisherige Proportionen und Dimensio-
nen wahren, Relationen zu den Vorbildern herstellen und die Farben beachten. Eine falsch gewählte Farbe entscheidet mit, ob sich das Haus in die
Landschaft einpasst oder ob es auffällt.
4. Ferienhäuser, Altenteile bei den Höfen:
Hier wären strengere Auflagen zu erteilen, um zu viel Gestaltungsfreiheit zu verhindern und um eine Anpassung an das
Althaus zu erreichen.
5. Umnutzung: Was geschieht mit charakteristischen, wertvollen Hofgebäuden,
in denen keine landwirtschaftliche
Nutzung mehr stattfindet? Wenn wir
diese erhalten wollen, müssen wir
sie freigeben für eine gelungene Umwidmung unter Berücksichtigung der
Bau- und Gestaltungsmerkmale zu
Naturschutz
Folgende Kriterien sind
nach Ansicht des Schwarzwaldvereins zu beachten:
Dauer- und Ferienwohnungen oder Freizeitzwecken.
6. Ergebnis des 1999 durchgeführten Architekten-Wettbewerbs des Schwarzwaldvereins: Bei diesem qualifizierten Wettbewerb sah man deutlich, wie die
Architekten um Lösungen rangen. Doch
keiner hatte eine Eindachlösung vorgeschlagen, da diese funktional im Altgebäude nicht realisierbar war. Alle schlugen mehrgliedrige Baukörper-Lösungen
vor und versuchten, die Formähnlichkeit
und die Proportionen im Vergleich mit
dem historischen Schwarzwälder Bauernhaus zu wahren.
Die Anstrengungen, landschaftsgerechte
Gestaltungsergebnisse zu erarbeiten, dürfen nicht nachlassen.
Wo bleibt die bäuerliche Kulturlandschaft?
Beirat des Schwarzwaldvereins diskutiert über die Zukunft der Schwarzwaldhöfe
Beirat des Schwarzwaldvereins am Haldenmichelhof, Breitnau (von links): Prof. W. Konold, W. Räpple, Präsident des BLHV, „Altbauer“ Wangler, E. Dieterle,
Präsident des Schwarzwaldvereins, M. Wangler, Hofbesitzer, Dr. Gerecke, Hauptnaturschutzwart des Schwarzwaldvereins, Bürgermeister Schlachter, Breitnau,
H. Ganter, Zimmerer, Frau Hockenjos, A. Verbeek, Forstdirektion, Dr. J. Meineke, Regierungspräsidium, Referat Naturschutz, Vizepräsident H.-M. Stübler
E
nde April traf sich der Beirat des
Schwarzwaldvereins in Breitnau, um
sich der Zukunft der Schwarzwaldhöfe
zu widmen. Unter dem Titel „Schwarzwaldhaus und Landschaft – landwirtschaftliches
Bauen im Schwarzwald“ diskutierten die
Fachleute und zeigten sich voller Sorge über
die Perspektiven der bäuerlichen Kulturlandschaft. Vizepräsident Stübler gab eine
Einführung in das Thema und betonte den
großen kulturellen Wert und die einmalige
Architektur der Schwarzwälder Bauernhöfe.
Ihre Konstruktion, die unter einem Dach
Vieh und Futtermittel, aber auch die –
früher großen – Landwirtsfamilien beherbergte, sei jahrhundertelang ideal gewesen,
werde heute aber arbeitswirtschaftlich gesehen ein großes Problem, weil sich die
Bewirtschaftung der Höfe in den letzten
Jahrzehnten radikal geändert habe.
Der Präsident des Badischen landwirtschaftlichen Hauptverbandes, Werner Räpple, betonte, dass die Situation der Landwirte im Schwarzwald noch nie so kritisch
gewesen sei. Es müsse alles getan werden,
dass der die Landwirtschaft im Schwarzwald
„nicht den Anschluss verliere.“ An die Höfe
werden zunehmen Forderungen herangetragen, die sie allein wegen der schlechten
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Ertragslage schon finanziell nicht erfüllen
könnten, zudem verhinderten Naturschutzund Bauauflagen eine moderne Entwicklung der Betriebe. Die Teilnehmer waren
sich einig, dass ohne Landwirtschaft das
derzeitige Bild der Schwarzwälder Landschaft nicht zu halten sei. Die Dynamik der
derzeitigen, negativen Entwicklung dürfe
sich nicht beschleunigen. In vielen Nebenerwerbsbetrieben werde eine extensiver
Bewirtschaftung abgestrebt, was aber langfristig zum Rückgang der Futter- und Weidequalität führe, was dann wiederum die
Aufgabe der Flächen nach sich zöge.
„Extensivierung auf ganzer Fläche ist der
Weg ins Aus,. Viele Betriebe stehen vor
einer ungewissen Zukunft“ betonte Präsident Räpple. Bürgermeister Schlachter zog
die erschreckende Bilanz, dass in seiner
Gemeinde Breitnau nur wenige überlebensfähige Höfe langfristig überdauern
würden, darum müsse man sich auch um
die Hofgebäude kümmern, die in Zukunft
nicht mehr landwirtschaftlich genutzt würden. Hier seien architektonisch anspruchsvolle Lösungen vonnöten, um die Einmaligkeit der Schwarzwälder Hofarchitektur zu
erhalten. Präsident Eugen Dieterle fasst die
interessante Fachdiskussion zusammen. Der
Rückgang und die Benachteiligung der
Landwirtschaft im Schwarzwald dürfe nicht
hingenommen werden,. Die Erhaltung der
Kulturlandschaft sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Wenn das Land nicht
hülfe, werde die wirtschaftliche Situation
siegen und der Schwarzwald sein Gesicht
verlieren. Darum müsse man den Mut
haben, auch Ungewöhnliches zu wagen.
Anschließend besuchte der Beirat den
Haldenmichelhof in Breitnau, um sich an
Ort und Stelle über die Probleme eines typischen Betriebes im Hochschwarzwald zu
informieren. Betroffen machte die Aussage
des Hofbesitzers M. Wangler, dass unter
heutigen Ertragsbedingungen die vorbildliche Modernisierung des Hofes, wie sie vor
ca. 15 Jahren stattfand, finanziell nicht mehr
geleistet werden könne. Das warf einen
beklemmenden Schatten auf die Perspektiven der Höfe im Schwarzwald.
Ein Ergebnis der Beiratssitzung ist eine
Stellungnahme des Schwarzwaldvereins zur
„Baukultur im Schwarzwald“, die der stellvertretende Präsident Hans-Martin Stübler
bei einer gleichnamigen Veranstaltung des
Regierungspräsidiums Freiburg am 29. Juni
2009 vortrug.
P. Lutz
9
Naturschutz
Naturschutz
Der Kahlschlag von Mambach: Die Bundesstraße
ist nur von einem kleinen Teil des Hanges berührt.
Kahlschlag –
der Verkehrssicherung wegen
Im Wald der Stadt Zell im Wiesental, unmittelbar angrenzend an den Ortsteil Mambach, wurde unlängst
auf einer Fläche von ca. 5 ha ein vormals mit (rotfaulen) Fichten und etwas Laubholz bestockter, felsdurchsetzter Steilhang kahlgeschlagen. Begründet wurde die Maßnahme u. a. mit Sicherheitsaspekten
entlang der Bundesstraße (B317). Kahlhiebe dieser Größenordnung haben im Schwarzwald zuletzt die
Alliierten mit ihren F und E-Hieben hinterlassen; seither sind sie aus gutem Grund ab einer Fläche von
einem Hektar genehmigungsbedürftig.
Von Wolf Hockenjos
E
inem Bericht der Badischen Zeitung
vom 22. 5. 2009 zufolge hat der Mambacher Kahlhieb in der Bevölkerung
„für einige Unruhe gesorgt“. Dies, obwohl
der Ortschaftsrat die Maßnahme zuvor
gebilligt hatte. Da nur der südlichste und
der unterste Teil des Hanges zum potenziellen Gefährdungsbereich für die B317
gerechnet werden kann, muss die Begrün-
10
dung für den das Landschaftsbild massiv
verunstaltenden Eingriff einigermaßen verwundern. Der Stadtwald Zell ist ein PEFCzertifizierter Forstbetrieb; Kahlhiebe sind
hier nach den Statuten nicht vorgesehen.
Wer viel im Schwarzwald unterwegs ist,
kann nicht umhin festzustellen, dass neuerdings die Hemmschwellen von Waldeigentümern und Förstern („Waldhütern“)
gegenüber Kahlschlägen allem Anschein
nach deutlich abgesenkt worden sind, insbesondere längs von mehr oder minder
stark befahrenen Straßen. Am weitesten
scheint die Enthemmung im südlichen
Schwarzwald fortgeschritten zu sein. Exzessive Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit sind etwa im Naturschutzgebiet „Gletscher-Kessel Präg“ längs
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Naturschutz
3/2009
Naturschutz
der Passstraße hinauf zur Wacht durchgeführt worden. Aber auch an Straßen von
noch nachrangigerer Bedeutung wurde der
Wald vielerorts auf eine Baumlänge und
mehr, bergseits wie mitunter auch talseits,
bedenkenlos abgeräumt. So geschehen
längs des Sträßchens vom Wehratal nach
Gersbach, von den Verkehrssicherungsmaßnahmen im Totalreservat des Bannwalds Wehratal ganz zu schweigen. Es fällt
auf, dass nicht etwa nur sturm- und schneedruckanfällige, naturwidrige Fichtenaufforstungen abgeräumt wurden, sondern unterschiedslos auch ebenso standortsgerechte
wie stabile Mischwaldgesellschaften. Ob
man sich im Zuge der Abholzung wohl
daran erinnert hat, dass die betr. Hanglagen
in den Waldfunktionenkarten der Ämter
zuallermeist als Boden- und Erosionsschutzwald ausgewiesen sind, wo sich
flächenhafte Räumungen eigentlich von
selbst verbieten? Durch die Aufhiebe empfindlich beeinträchtigt wird aber auch die
Sichtschutz- und, schlimmer noch, die
Lärmschutzfunktion der Wälder. Mit dem
Erfolg, dass der Motorenlärm sonntäglicher
Bikerhorden derweil noch weiter in bislang
noch weniger lärmgeplagte Bereiche vordringt, ungefiltert zurückgeworfen von den
kahlgeschlagenen Straßenrändern. Zumal
auch schneller gefahren wird, seit das Lichtraumprofil der Straßen in so großzügiger
Weise ausgeweitet worden ist. Fast gewinnt
man den Eindruck, dass sich derlei Verkehrssicherungsmaßnahmen geradezu seuchenartig im Schwarzwald auszubreiten
beginnen; als gelte es, neuartige Sicherheitsstandards umzusetzen. Und gerade so,
als bewegten sich die Verkehrsteilnehmer
nicht durch ein Waldgebirge, in welchem
nun einmal, nach Sturmereignissen oder
Nassschneefall, Behinderungen durch
geworfene oder abgebrochene Bäume
nicht auszuschließen sind: Gefahren also,
die hier nach bisheriger Lesart alles andere
als „atypisch“ und also auch nicht von haftungsrechtlicher Relevanz sind. Doch jüngst
ergangene Urteile, so wird argumentiert,
hätten die Kursänderung in der Behandlung der bewaldeten Straßenränder
erzwungen.
Begonnen hatte der „Seuchenzug“
bereits vor Jahren längs des idyllischen
Hexenlochsträßchens und in den Spirzen
zwischen Wagensteig und Thurner. Als ob
ein vierspuriger Ausbau zur Schwarzwaldautobahn unmittelbar bevorstehe, so präsentierte sich plötzlich die Spirzenstraße.
Inzwischen scheint man sich dort, dank
einer üppig ins Kraut schießenden Strauchschicht, fast schon wieder daran gewöhnt
zu haben. So regt sich denn auch kaum
einer noch darüber auf, wenn etwa im
Bereich der Stadt Vöhrenbach, egal ob
oberhalb der vielbefahrenen Bregtalstraße
oder längs des Kreissträßchens durchs
Linachtal, der Wald hektarweise abgeräumt
wird. Und die Beispiele machen Schule –
Bild oben: Der Kahlschlag von Mambach aus der Dorfperspektive
Bild unten: Der Kahlschlag aus der Pfaffenberger Perspektive aus der Ferne
wie es aussieht, herrscht Ansteckungsgefahr im Naturpark Südschwarzwald. Wo
sonst in Mitteleuropas Waldgebirgen wird
der Verkehrsteilnehmer so heftig umsorgt?
Die gegenwärtige Rechtssprechung lasse,
wo immer Unfallgefahren durch Randbäume auf den Verkehrsteilnehmer lauern,
eben nur noch die Totaloperation zu: die
komplette Beseitigung des Waldes im mutmaßlichen Fallbereich. Waldeigentümer
und Förster stünden sonst jederzeit quasi
mit einem Bein im Gefängnis. Wo doch der
örtlich zuständige Forstrevierleiter ohnehin
nicht mehr die Zeit finde für die vorgeschriebene jährliche Kontrolle des Gesundheitszustands der Randbäume. Nicht selten
scheinen Sicherheitsaspekte freilich auch
eher vorgeschoben zu sein, liefern sie doch
ein bequemes Alibi für das Bestreben, mittels einer einmaligen Hauruck-Aktion (mit
Straßenvollsperrung) die Holzerntekosten
per Kahlschlag zu minimieren. Dass dabei
Kahlflächen entstehen, die weit über den
Genehmigungsvorbehalt des Gesetzgebers
hinausreichen, scheint niemanden zu
bekümmern. Im öffentlichen Wald erteilt
man sich selbst die Kahlhiebsgenehmigung: Seit der Reform von 2005 ist es um
Aufsicht und Kontrollfunktion der Forstbehörden eh nicht mehr zum Besten
bestellt angesichts der Reviervergrößerungen, der Schrumpfung des Personalkörpers
und der fortlaufend sich ändernden Zuständigkeiten. Und weil die einstige Sonderbehörde nun schon einmal kommunalisiert
worden ist, scheint mitunter auch vorauseilender Gehorsam gegenüber den Exklusivwünschen von Bürgermeistern, Landräten
und Verkehrsbehörden mit im Spiel zu sein.
Noch in dieser Legislaturperiode hätte
eigentlich das Bundeswaldgesetz novelliert
werden sollen. Von der Neufassung hatte
man sich nicht nur eine praxisgerechtere
Gestaltung der Verkehrssicherungspflicht
im Wald versprochen. Neu regeln wollte
der Gesetzgeber auch „die gute fachliche
Praxis“ in der Waldwirtschaft. Daraus ist
vorerst nichts geworden. Hoffen wir auf
einen erneuten Anlauf in den kommenden
vier Jahren. Vielleicht findet sich ja doch
noch eine Lösung, die waldunfreundlichen
Exzessen weniger Vorschub leistet.
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Naturschutz
Naturschutz
Selbstbewusst die Zukunft
der Landwirtschaft selber gestalten
Beim Schwarzwaldgipfel wurde über die Sicherung der Kulturlandschaft im Schwarzwald diskutiert.
I
m April trafen sich in Schluchsee rund 150
Vertreter von Behörden, Verbänden und
Vereinen, um die Zukunftschancen des
Schwarzwalds zu erörtern. Gefördert wurde
die Veranstaltung von der LEADER-Aktionsgruppe Südschwarzwald mit Mitteln der EU
und des Landes. Federführender Projektträger war die Gemeinde Zell im Wiesental.
Erklärtes Ziel war es, Perspektiven zu diskutieren und Kontaktmöglichkeiten zu bieten. Eine nachhaltige Entwicklung und
damit auch die Sicherung der Kulturlandschaft im Schwarzwald könne langfristig nur
erfolgreich sein, wenn es gelänge, starke
Netzwerke zu knüpfen, hieß es.
Thorsten Rudolph, Geschäftsführer der
Hochschwarzwald Tourismus GmbH,
machte in seiner Rede auf die Herausforderungen im Tourismusgewerbe aufmerksam.
Ein Urlaub im Schwarzwald müsse für den
Gast erlebnisreicher, menschlicher und authentischer werden. Der Mut zum eigenen
Profil sei der Schlüssel für die Zukunft und
es gelte, „Authentizität zu inszenieren“.
Klare Worte fand der Vizepräsident des
BLHV, Franz Käppeler, der die Pflege der
Kulturlandschaft durch die Landwirte in den
Mittelpunkt seiner Rede stellte. Kühe und
Ziegen seien nicht nur ein schönes Fotomotiv für Gäste. Es müsse bei den Bauern
auch in der Kasse klingeln.
Das erste von drei Impulsreferaten wurde
von Friedrich Wilhelm Gräfe zu Bahringdorf, dem stellvertretenden Vorsitzenden
des Agrarausschusses im Europäischen Parlament, gehalten. Er kam zu dem Schluss,
dass der Schwarzwald aus produktions-
12
technischer Sicht eindeutig ein benachteiligtes Gebiet sei. Aus kommerzieller Sicht
sei die Tierhaltung für die Landwirte nicht
rentabel. Der Verbraucher sei jedoch bereit,
für sekundäre Qualitätsmerkmale zu bezahlen. Bioprodukte, Gentechnik, Fairer Handel und artgerechte Tierhaltung seien von
zunehmender Bedeutung. Diese Merkmale
gelte es, dem Verbraucher zu vermitteln und
darüber Mehrwert zu schöpfen. Aus der
Region müssten Projekte entwickelt, Förderanträge gestellt und Druck auf verschiedenen Ebenen gemacht werden. Bahringdorfs wertvoller Rat: „Die Politik reagiert
nicht auf Argumente. Die Politik hebt den
Finger in die Luft und guckt, woher der
Wind weht. Also muss man gucken, dass
der Wind bläst.“
Aus Fulda war Guido Fröhlich angereist,
um über das Handelsunternehmen „Tegut“
zu berichten. In über 300 Lebensmittelmärkten verkauft Tegut auch ein breites Sortiment regionaler Produkte. Wesentlich
seien hierbei ein hoher Qualitätsanspruch
und eine langfristige Zusammenarbeit mit
den Erzeugern. Tegut verstehe sich nicht
nur als Lebensmittellieferant, sondern auch
als Informant für den Kunden. Nur so könnten heimische Qualitätsprodukte und deren
Besonderheiten vermarktet werden.
Die Markenentwicklung einer Tourismusregion wurde von Peter Zimmer, dem
Geschäftsführer der Futour GmbH aus
München, thematisiert. Der Schwarzwald
biete viel Potential, um eine „Echte Marke“
zu werden.
Nach den anregenden Referaten forder-
ten die „Bure zum Anlage“ Nikolaus König
und Wolfgang Winterhalter auf humoristische Weise zum Mitdenken auf und stellten
die Themen der Arbeitsgruppen vor. In den
Gruppen, die am Nachmittag zusammen
kamen, wurden Positionen zu neuen Energiequellen, Milch und Fleisch vom Grünland, bäuerliches Selbstverständnis, Tourismus, Landwirtschaft, Naturschutz und
regionale Identität entwickelt.
Das bäuerliche Selbstverständnis war
Thema einer Gruppe rund um René Bossert
von der Badischen Bauernzeitung. Klagen
und Jammern würde nur runterziehen, so
das Fazit. Man müsse tälerübergreifend
zusammenarbeiten und selbstbewusst die
Zukunft der Landwirtschaft selbst gestalten,
anstatt Entwicklungen über sich ergehen
zu lassen.
Die von Fridolin Koch moderierte
Arbeitsgruppe, die sich mit der regionalen
Identität beschäftigte, kam zu dem Schluss,
dass die einheitliche Beschilderung der
Wanderwege durch den Schwarzwaldverein
etwas Besonderes sei. Die Wurzeln einer
gemeinsamen regionalen Identität lägen in
der gemeinsamen Sprache, im Brauchtum
und im gemeinsamen Naturraum. Hier hätte
der Schwarzwaldverein zentrale Bedeutung.
Moderator Stefan Dietz fasste die Ergebnisse des Tages zusammen. Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen seien notwendig
und man dürfe sein Schicksal nicht anderen
überlassen. Es gäbe viele gute Ansätze im
Schwarzwald und für die Weiterentwicklung der Region müssten die Akteure auf
die Suche nach Verbündeten gehen.
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Naturschutz
Naturschutz
Pamphlet, Polemik oder
Paradigmenwechsel?
Hubertus Knoblauch hat mit seinen ausdrücklich als „Polemik“ ausgewiesenen „Waldvisionen“ in DER SCHWARZWALD I/2009
vielfältige Reaktionen ausgelöst, die zum Teil in DER SCHWARZWALD II/2009 wiedergegeben wurden. Dem Autor soll nun
abschließend die Gelegenheit gegeben werden, seine Ausführungen zu erläutern und auf die Reaktionen einzugehen.
W
enn man eine Polemik schreibt,
wenn man einseitig schreibt,
dann muss man damit rechnen,
dass das kontrovers diskutiert wird und
auch, dass man kräftig ein paar hinter die
Ohren kriegt. Gab es! Im persönlichen
Gespräch reichten die Reaktionen von „je
wütender die Leserbriefe werden, um so
mehr ahne ich, dass du einen Nerv getroffen hast“ bis zu „du hast einen ganzen
Berufsstand beleidigt“ (was nicht mein
Ansinnen war). Im Vereinsheft reichte die
Spannbreite von „Böswilligkeit und Realitätsverlust“ bis „richtig und wichtig“. Es
gibt eben nicht nur eine Wahrheit. Fantasielosigkeit hat mir allerdings noch nie einer
vorgeworfen, das ist neu. Wobei man sich
fragen muss, ob naturnaher Waldbau viel
Freiraum für Fantasien mit fremden Baumarten lässt?
Der Satz, bei dem mir „Böswilligkeit und
Realitätsverlust“ vorgeworfen wurde, ist ein
von mir adaptiertes Zitat, ich zitiere es gerne
im vollen Wortlaut: „Die moderne Forstwirtschaft vertritt nun freilich schon seit
Jahrzehnten den Standpunkt, dass eine
Rückkehr zu den gemischten Waldungen
notwendig sei…“ Nachzulesen im vom
badischen Schwarzwaldverein im Jahr 1922
herausgegebenen Buch „Pflanzenleben des
Schwarzwaldes“ von Friedrich Oltmanns.
Wenn das nun seit knapp 100 Jahren konsequent betrieben wurde, sollte der Wald
heute nicht anders aussehen?
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Aber worum ging es mir eigentlich? Ich
wollte zeigen, dass die Fichte früher ein seltener Baum war, laut Bücking lag der Fichtenanteil im natürlichen Wald in BadenWürttemberg bei drei Prozent. Das sieht
heute anders aus. Das Fichtenmerkblatt der
Schutzgemeinschaft Deutscher Wald zitiere
ich so: „Bundesweit beträgt der Flächenanteil der Fichte 32,8 %. In den westlichen
Bundesländern liegt der Anteil bei 45 % und
im Osten bei 22 %. Besonders hoch ist der
Fichtenanteil in Baden-Württemberg mit
55 %“. Der Fichtenanteil in zwei schwarzwälder Forstämtern sieht so aus, Forstbezirk
Freudenstadt knapp 70 %, Forstbezirk Titisee-Neustadt 80 %. Für den Gemeindewald
Feldberg, da wohne ich, gibt die Forsteinrichtung einen Wert von satten 94 % an. Als
die Einrichtung im Gemeinderat beschlossen wurde (2006) und ich nach der Buche
und der Tanne fragte, wurde mir vom Vertreter der Forstdirektion geantwortet, „vergessen Sie die Vogelbeere als Laubholzbeimischung nicht!“, die wäre ja da. Darf es
solche Zahlen im öffentlichen Wald nach so
vielen Jahren naturnahem Waldbau, die P.
Weidenbach ja für sich in Anspruch nimmt,
eigentlich noch geben?
Die Douglasie hatte im natürlichen Wald
einen Anteil von 0 Prozent, es gab sie
schlichtweg nicht. Aber quasi sich kreuzend
mit den Aussagen von P. Weidenbach hier
im Heft, die Fläche der Douglasie wird sich
nur unwesentlich erhöhen, propagiert
Forstpräsident Joos in der Badischen Zeitung vom 8. Januar 2009 die Douglasie als
„den Baum für den Klimawandel“, so die
Überschrift. Und ich zitiere wieder und wieder die Strategie der Bundesregierung, „die
Fläche der fremden Baumarten reduziert
sich kontinuierlich“, also das genaue
Gegenteil. Für mich als Naturschützer stellt
sich eine ganz konkrete Frage. Kann die
Douglasie „ökologisch wertvolle Wälder“
aufbauen? Die Douglasie kann stabile, von
mir aus ästhetische, sie kann ökonomisch
wertvolle Wälder aufbauen. Das muss ja
nicht schlecht sein, aber ökologisch ist was
ganz anderes und das sollte man dann auch
klar sagen. Man möchte mit der Douglasie
Geld verdienen, dieses Ansinnen von Förstern und Forstbetrieben ist ja völlig legitim,
es gibt keinen Widerspruch von mir.
Aber: in den Großschutzgebieten, in den
bisher naturnahen Wäldern, auf Grenzstandorten hat sie aus meiner Sicht nichts zu
suchen, egal ob sie gepflanzt wird oder ob
sie von alleine angeflogen kommt.
Es gibt einen Klimawandel, der Wald
muss umgebaut werden. Und deswegen hat
man jetzt die Aufgabe und die Pflicht, diesen Umbau so stabil, so naturnah wie möglich durchzuführen. Nicht einseitig orientiert an Gewinnmaximierung, sondern an den
DREI Funktionen des Waldes, der Nutz-, der
Schutz- und der Erholungsfunktion. Beispiele aus anderen Wirtschaftsbereichen
zeigen gerade, wohin der einseitig wirtschaftlich orientierte Weg führen kann.
Ich habe dieser Tage in einem Vortrag, es
ging um in der Kindheit gelegten Verhaltensmuster, folgenden klugen Satz gehört
„Die Probleme von heute sind die Lösungen
von gestern“: Sorgen wir dafür, dass die
Lösungen von heute nicht die Probleme von
morgen werden! Wie schrieb es G. Schulz
hier im Heft? „Die „Waldvisionen“ haben
mich zu einigen Überlegungen angeregt“.
Und das wollte ich erreichen. Nicht mehr,
aber auch nicht weniger!
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Naturschutz
Naturschutz
70 Jahre Naturschutzgebiet Wutachschlucht
Hermann Schurhammer, „alemannischer Dickschädel“
und „Vater des Schutzgebietes“
Von Friedbert Zapf
Vor genau 70 Jahren wurde die
Wutachschlucht zum Naturschutzgebiet erklärt. Als romantische Naturschönheit hatte man
die Schlucht schon Mitte des
19. Jahrhunderts wahrgenommen – ohne jedoch einen Gedanken an Schutz zu verschwenden.
Erst als die Wutach Ende des
19. Jahrhunderts zum Himmel
stank, erkannte man die schwerwiegenden Folgen der Industrialisierung für die Natur. Die Bestrebungen, die Wutachschlucht
unter Schutz zu stellen, begannen noch vor dem Ersten
Weltkrieg, erreichten Ende der
Zwanziger Jahre ihren Höhepunkt und mündeten endlich
1939 in die Verordnung über
das Naturschutzgebiet „WutachGauchachtal“.
14
E
in ansehnlicher Wasserfall mit reichlich
strömender Sturzfluth und spiegelnde
Steinbassins am Felsenfuße der gewaltigen Kalkwände erhöhen den Eindruck dieses romantischen Thales, und es ist nicht zu
bezweifeln, daß der Maler, der diese Natur
und Landschaft studieren will, hier die reichsten und interessantesten Vorbilder für seinen Stift und Pinsel findet.“ So schwärmte
Samuel Pletscher 1879, ganz im Zeitgeist der
Spätromantik verfangen. Eine Bedrohung
der Natur nahm der Naturfreund damals
noch nicht wahr.
Wutach zum „Fabrikabwasser
herabgewürdigt“
Doch die schlimmen Folgen der
Industrialisierung konnten
In seiner „Denkschrift“
von 1927 schwärmt
Schurhammer von der
einzigartigen Flora
(Pfingstnelke beim
Räuberschlössle)…
selbst in der abgelegenen Wutachschlucht
bald nicht mehr übersehen werden. 1887
war die Papierfabrik in Neustadt in Betrieb
gegangen, und schon 1888 gab es
Beschwerden wegen des „üblen Geruchs
des zur Schaumbildung neigenden, verfärbten Wassers“. Immer wieder empörten sich
die „Touristen“, „dass das Wasser der Wutach
durch die Abwasser der Papierfabrik Neustadt in geradezu widerwärtiger Weise verunreinigt werde“, und im Oktober 1905 forderte der Schwarzwaldverein Bonndorf,
„daß man der Papierfabrik Neustadt die Einrichtung und Unterhaltung von ausreichenden Kläranlagen zur Pflicht macht, damit
nicht einer unserer schönsten Schwarzwaldflüsse zu einem Fabrikabwasser herabgewürdigt wird.“
Natur in ihrer
Gesamtheit schützen
Ab der Wende zum 20. Jahrhundert gab es zunehmend Bestrebungen, die Natur in ihrer Gesamtheit und um ihrer selbst willen zu
schützen. Hatte der Badische Schwarzwaldverein 1899 in seiner Satzung nur die
„Naturschönheiten, die bekannt und
zugänglich gemacht werden“ sollten, im
Auge, so sprach er im Jahresbericht 1909
zum ersten Mal ausdrücklich von Naturschutz und klagte, dass manches romantische Tal durch einen Industriebau verunstaltet und das Titiseeufer durch
Spekulanten ausverkauft sei. Im April 1910
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Naturschutz
Naturschutz
Der Tannegger Wasserfall. Als das
Hochwasser 1925 den dort vorbeiführenden Weg zerstörte, sah
Schurhammer seine Chance.
Hermann Schurhammer in seinem
Element, der „Vater des Naturschutzgebiets“ bei einer Exkursion in der Wutachschlucht
forderte der Abgeordnete Rebmann in einer
Sitzung des badischen Landtags die Errichtung von Naturschutzgebieten, um seltene
Pflanzen und Tiere zu erhalten.
Doch zurück in die Wutachschlucht. Dort
erfolgte durch das Großherzogliche Forstamt
Bonndorf im Februar 1911 ein erster Schritt
zur Unterschutzstellung. Amtsleiter Otto
Eberbach meldete dem Badischen Landesverein für Naturkunde und Naturschutz im
Zuge der „Bestandsaufnahme der Naturdenkmäler Badens“ die Wutachschlucht und
die Lotenbachklamm. Daraufhin fand eine
Begehung statt, in deren Verlauf die Kommission auf die Kahlschläge privater Waldbesitzer in der Lotenbachklamm stieß. Der
Badische Landesverein forderte das Forstamt
auf, den Privatwald aufzukaufen, um zumindest zukünftig die pflegliche Bewirtschaftung
zu sichern. Tatsächlich konnte Forstmeister
Eberbach auch bald vier Hektar erwerben.
Naturschutzgebiet, um
Kahlschläge zu verhindern
Nach dem Ersten Weltkrieg trat ein Mann auf
den Plan, der später „Vater des Naturschutzgebietes“ genannt werden sollte – Hermann
Schurhammer. Als 40-jähriger hatte er 1921
die Leitung des Wasser- und Straßenbauamts
Bonndorf übernommen, und seit 1922 war er
Vorsitzender des dortigen Schwarzwaldvereins. Und Schurhammer hatte sich geradezu
vernarrt in die Wutachschlucht, die „nicht
nur landschaftlich schön, sondern ein einzigartiges Naturwunder“ sei. „Das Jahr hat
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nicht Feiertage genug, um all die Wunder zu
schauen“, sagte er einmal. Ein Dorn im Auge
waren ihm der häufige Pflanzendiebstahl
und die Beschädigungen, die an Geländer
und Seilsicherungen entlang des Wanderwegs angerichtet wurden. Geradezu körperlichen Schmerz aber scheint er wegen
der Kahlschläge der Privatwaldbesitzer empfunden zu haben. „Hinüber zur Gündelwanger Seite darf man nicht schauen“,
klagte er 1924, „der Hang stöhnt ob der
Wunden, die zahlreiche Kahlhiebe ihm
geschlagen; und selbst nach dem Juwel der
Lothenbachklamm greifen die Hände,
denen der Wald nicht mehr gilt als der Erlös
aus seinem Holz.“
Da beschloss Hermann Schurhammer, die
Ausweisung der Wutachschlucht als Naturschutzgebiet zu betreiben, um weitere Nutzungsexzesse zu verhindern. Positive Beispiele gab es ja bereits im Land. So stand die
Unterschutzstellung des durch Torfabbau
bedrohten Wildseemoors bei Kaltenbronn
unmittelbar bevor. Schurhammer begann im
Frühjahr 1925, sein Vorhaben generalstabsmäßig umzusetzen. Er erfasste zunächst die
Besonderheiten der Geologie sowie der
Tier- und Pflanzenwelt und nahm
Gespräche mit Forstämtern, Gemeinden und
privaten Grundbesitzern auf. Aber, „es fehlte
vorerst noch der Punkt, wo der Hebel erfolgreich angesetzt werden konnte“. Da kam
ihm das Weihnachtshochwasser 1925 zu
Hilfe, das den Holzabfuhrweg beim Tannegger Wasserfall zerstört hatte. Schurhammer schlug der Forstabteilung beim Finanz-
ministerium in Karlsruhe vor, auf die
Instandsetzung des Wegs zu verzichten. Der
Staat solle doch seine „Wälder der Wutachsteilhänge im Wesentlichen sich selbst überlassen, wozu Abfuhrwege nicht notwendig
seien, und das solle der erste Schritt zur
Schaffung eines grossen Naturschutzparkes
sein.“ Die Forstabteilung reagierte wenig
begeistert, doch bei den lokalen Forstämtern stieß Schurhammer auf „warm befürwortendes“ Verständnis.
Forstabteilung reagiert
barsch ablehnend
1926 wandte sich Schurhammer an das Präsidium des Schwarzwaldvereins mit der
Anregung, „bei den in Frage kommenden
Verwaltungen zu betreiben, dass die
Wutach- und Gauchachschlucht mit ihren
einzigartigen geologischen, floristischen und
faunistischen Verhältnissen zum Naturschutzpark gemacht werde“. Schurhammer
erntete vom Präsidenten „begeisterte
Zustimmung und vom Verein selbst in der
Folge kräftigste Unterstützung“.
Wider Erwarten zeigte sich auch die Fürstlich Fürstenbergische Verwaltung aufgeschlossen. Der große Waldbesitzer in der
oberen Wutachschlucht bot an, auf Holznutzungen in den steilen „urwaldartigen“
Beständen zu verzichten, im „Wirtschaftswald“ keine Kahlhiebe mehr zu führen und
auf Mischbestände hinzuarbeiten. Die Spitze
der badischen Forstverwaltung dagegen
15
Naturschutz
Naturschutz
reagierte zunächst barsch ablehnend. Zwar
räumte die Forstabteilung am 7. November
1927 ein, dass man die Fichtenreinbestände
im Engverband „der Wirtschaft der Vergangenheit“ vorwerfen könne, doch nach den
neuen waldbaulichen Richtlinien von 1925
seien zukünftig ohnehin immer Mischbestände zu begründen. Auf keinen Fall aber
könne man „bei der gespannten Finanzlage
des Staates auch im Staatsforstbetrieb“ auf
die Einnahmen aus dem Holzeinschlag verzichten. Außerdem würden im nicht bewirtschafteten Wald „Gefahren durch Waldbrände
und
Insektenverheerungen
heraufbeschworen“ und „Baumleichen“
würden die Zugänglichkeit der Schlucht
beeinträchtigen. Und das Fazit: „Es ist somit
nicht einzusehen, welche Vorteile der vorgeschlagene Naturpark bringen soll. Wir
Naturkunde und Naturschutz eine „Denkschrift“ beim Ministerpräsidenten und Kultusminister ein und erhielt tatsächlich eine
Einladung nach Karlsruhe. Dort trug er am
16. März 1927 dem Minister vor, die
Ursprünglichkeit der Schlucht sei bedroht
durch die Pflanzung von Fichten, durch
Wegebau, durch Übernutzungen im
Gemeindewald und nicht zuletzt durch die
schon oft beklagten Kahlschläge. Und
Schurhammer schloss mit einem neuen
gedanklichen Ansatz im Naturschutz „Zahlreiche unwiederbringliche Naturschönheiten sind in den letzten Jahren der Wirtschaft
geopfert, zerstört worden oder werden noch
zerstört werden; ich nenne nur Oberrheinkraftwerke, Murgwerk, Schluchseewerk,
Hochspannungsleitungen. Wenn wir schon
vieles, allzu vieles aufs intensivste nutzen
zu begeistern. Mit Erfolg: Der badische
Landtag beschloss am 13. September 1928
einstimmig, die Regierung zu ersuchen, „als
einen, wenn auch kleinen, Ersatz für die
durch den Bau des Schluchseewerkes zerstörten Naturschönheiten des südl. Schwarzwalds …, der Anregung des Schwarzwaldvereins und anderer Vereine, im
Wutach-Gauchach-Tal einen Naturpark zu
schaffen, nach Möglichkeit statt zu geben“.
Mittlerweile gab es Zustimmung von allen
Seiten. Auch die Forstabteilung hatte sich
schon seit einiger Zeit aufgeschlossener
gezeigt und 250 Hektar staatlicher Fläche
angeboten. Eine zweitägige Besichtigung,
„bei der eine erfreuliche Atmosphäre gegenseitigen Vertrauens herrschte“, räumte letzte
Bedenken aus. Am Ende erklärten sich alle
136 Eigentümer der 202 betroffenen Grund-
Quellen
Akten der Ortsgruppe Bonndorf des
Schwarzwaldvereins
DER SCHWARZWALD, Monatsblätter des
Badischen Schwarzwaldvereins VI/1929
Hockenjos, Fritz: DER SCHWARZWALD,
Sonderheft Jahrgang 1989 (125 Jahre
Schwarzwaldverein e.V.)
Monatsblätter des Badischen Schwarzwaldvereins IV/1924, IV/1927
Müller Dr., Karl: Das Wildseemoor bei
Kaltenbronn im Schwarzwald ein
Naturschutzgebiet, Karlsruhe, 1924
Pletscher, Samuel: Der Kurort Bad Boll
im oberen Wutachthal bei Bonndorf
und Löffingen im Schwarzwald, 1879
Einzigartige Fauna – der Feuersalamander
Die Lotenbachklamm vor 1905. Die Welt ist
noch in Ordnung – die beklagten Kahlschläge
erfolgten erst um 1911.
bedauern daher, dem Plane zur Errichtung
eines Naturparkes in der Wutachschlucht
nicht näher treten zu können.“ Das war ein
Tiefschlag für die Naturschützer. „Der Landesverein wollte die Flinte ins Korn werfen
und die Sache aufgeben“, erinnerte sich
Schurhammer später. „Mein alemannischer
Dickschädel gab aber noch nichts verloren.“
„Ersatz für die durch das
Schluchseewerk zerstörten
Naturschönheiten“
Schurhammer reichte im Namen des Badischen Schwarzwaldvereins, des Touristenvereins „Die Naturfreunde“, des Vereins
Badische Heimat und des Landesvereins für
16
müssen: sollten da nicht Staat und Wirtschaft, unter deren Augen, mit deren Zustimmung und zu deren Gunsten das alles
geschehen ist, daraus die heilige Pflicht
ableiten, Opfer zu bringen für eine Kulturtat, für die Schaffung eines großen badischen Naturschutzparkes“ – die Einrichtung
eines Naturschutzgebietes also als Kompensation für Naturzerstörungen anderenorts.
Diese damals neue Betrachtungsweise –
Ausgleich für einen Eingriff – entspricht dem
modernen Naturschutzrecht.
Gerade das Pumpspeicherkraftwerk des
Schluchseewerks – 1924 hatte die Badenwerk AG das Konzessionsgesuch eingereicht – ließ erhebliche Auswirkungen auf
das Landschaftsbild und auf ein bis dato
intaktes Wasserregime erwarten. Als Ausgleich für diesen gewaltigen Eingriff versuchte eine Allianz aus vier Natur- und Heimatschutzvereinen mit dem Badischen
Schwarzwaldverein an der Spitze – Schurhammer hatte die Federführung – , die Landtagsabgeordneten für ein Naturschutzgebiet
stücke, darunter 12 Gemeinden, mit dem
Schutzgebiet einverstanden. Es gab nicht ein
Widerspruchsverfahren.
1939: Naturschutzgebiet
„Wutach-Gauchachtal“
Aber mit der förmlichen Ausweisung hakte
es immer noch. Erst gab es mehrere Ministerwechsel, dann kam die Machtergreifung
der Nationalsozialisten – „die leitenden Männer hatten zunächst Wichtigeres zu tun“,
bemerkte Schurhammer. Dann kam der
Durchbruch. Mit dem Reichsnaturschutzgesetz vom 26. Juni 1935, dessen Entwurf aus
der Weimarer Zeit stammte, waren die rechtlichen Grundlagen für eine Ausweisung
gegeben. Mit Datum 4. Februar 1938 hatte
Schurhammer das 19-seitige „Wissenschaftliche Gutachten“ erstellt – und endlich, am
26. Juli 1939, erließ der badische Minister
des Kultus und Unterrichts die Verordnung
über das damals 579 Hektar große Naturschutzgebiet „Wutach-Gauchachtal“.
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Naturschutz
Naturschutz
Ein neuer Steg
in der Lotenbachklamm
Die Schinderei hat sich gelohnt
E
s war eine ganz schön knifflige Aufgabe, die sich die ehrenamtlichen Helfer der Ortsgruppe Bonndorf des
Schwarzwaldvereins mit der Sanierung des
Steges beim großen Wasserfall in der Lotenbachklamm gestellt hatten. Angefangen von
der Logistik (Materialtransport) bis hin zum
Zusammenbau des Stegs vor Ort musste
alles bis ins Detail geplant und aufeinander
abgestimmt sein. Das Ergebnis der „Schinderei” kann sich sehen lassen, ein Steg der
sich naturverträglich ins Landschaftsbild des
Naturschutzgebietes einpasst und zur weiteren Sicherheit des Wanderweges durch die
Lotenbachklamm beiträgt. Dafür gab es für
die ehrenamtlichen Helfer des Schwarzwaldvereins Ernst Albert, Walter Rendler,
Adalbert Knöpfle, Franz Görner, Horst Reiner, Peter Muri, Ferdi Bick und Bruno
Morath von Wutach-Ranger Martin Schwenninger Worte der Anerkennung und des
Dankes. Gefallen fand dieser daran, wie
unkompliziert und unbürokratisch die ganze
Aktion durchgezogen wurde. „Dies hat mir
imponiert”, so Martin Schwenninger.
Die ehrenamtlichen Helfer des Schwarzwaldvereines Ortsgruppe Bonndorf v. links: Adalbert
Knöpfle, Ernst Albert, Ferdi Bick, Horst
Reiner, Peter Muri, Franz Görner und Walter
Rendler, nicht auf dem Foto Bruno Morath,
haben dieser Tage in der Lotenbachklamm
einen maroden Steg erneuert.
Wie Lastesel.
Auf den Schultern
musste das benötigte
Material und Werkzeug zum
Stegstandort in der Lotenbachklamm getragen werden.
Schon seit längerem befasst man sich in der
Ortsgruppe Bonndorf des Schwarzwaldvereines mit der Sanierung der Stege in der
Lotenbachklamm, die nun in die Jahre
gekommen sind und witterungsbedingt
Abnutzungs- und Verschleißerscheinungen
zeigen. So setzen vor allem die stetig feuchten Einflüsse der Klamm den Holzkonstruktionen der Stege arg zu.Mit der Planung der
Sanierung des Steges befassten sich Ernst
Albert aus Wellendingen und Schlossermeister Siegfried Ketterer bereits im vergangenen Jahr. Doch zur Verwirklichung der Planung kam es nicht mehr, weil der frühe
Wintereinbruch den ehrenamtlichen Helfern
des Schwarzwaldvereines einen Strich durch
die Rechung machte.
Ein Großteil an Vorarbeit für den Stegbau
wurde bereits im Herbst vorigen Jahres
geleistet. In der Schlosserei von Siegfried
Ketterer wurden die Stahlträger und Konsolen für den Stegunterbau angefertigt und
gestrichen. Die Elemente für den Holzbelag
und die Geländer wurden in der Werkstatt
des Gartenhausbaus von Dirk Benz zusammengeschraubt. Der Transport der vier
Stahlträger an den nur sehr schwer zugänglich Stegstandort im unwegsamen Gelände
der Lotenbachklamm glich einer logistischen
Meisterleistung. Lange mussten Ernst Albert
und Fridolin Duttlinger suchen, bis sie die
günstigste Variante für das Abseilen der
Stahlträger in die Klamm gefunden hatten.
Die Hinweistafel zur Erbauung des
Stegs durch den Schwarzwaldverein wurde von Ferdi Bick (links)
und Walter Rendler angebracht.
Nach umfangreichen Vorbereitungsmaßnahmen schwebten diese dann, Dank des Einsatzes des Forstschleppers von Fridolin Duttlinger, einer Seilbahn gleichend, den zirka
200 Meter langen und sehr steilen Abhang
hinunter. Alle waren erleichtert, als die
Aktion abgeschlossen und die Stahlträger
am Ufer des Lotenbachs für den Stegbau
bereit lagen. Der Transport des weiteren
Materials und des Werkzeugs erfolgte auf
dem Wanderweg vom Wanderparkplatz
„Schattenmühle“ aus. Wie als „Lastesel“
bepackt wurden Bodenelemente, Bohlen,
Werkzeug und einfach alles was für den
Stegbau benötigt wurde, zirka 400 Meter die
Klamm hochgetragen. Dabei floss so mancher Schweißtropfen. Nicht ganz unproblematisch verlief der Abbau des alten und der
Aufbau des neuen Steges. Die Helfer um
Ernst Albert zeigten sich aber als eingespieltes Team, in dem jeder wusste, wo er anzupacken hatte. „Das gefällt mir in der Gruppe.
Keiner ist bestimmend. Es nimmt jeder von
jedem etwas an“, so Walter Rendler. Nach
Beendigung der Arbeit am späten Nachmittag konnte man zu Recht stolz sein, auf die
geleistete Arbeit.
Finanziert wird die Stegsanierung überwiegend aus Geldern der Arbeitsgemeinschaft
Wanderwege
Wutachschlucht
(w.w.w), die sich für die Wanderwegeunterhaltung in der Schlucht verantwortlich
zeichnet.
Bruno Morath
Passt sich landschaftsverträglich in
die Umgebung ein, der neue Steg
bei den großen Wasserfällen in der
Lotenbachklamm.
17
Naturschutz
Naturschutz
NaturErlebnis Hegau
Bodensee Buchtaufe
E
nde April fand die Buchtaufe des
neuen Wanderbuches „NaturErlebnis
Hegau Bodensee“ in Singen statt. Präsident Eugen Dieterle war eigens angereist,
um das neue Buch des Schwarzwaldvereins der Öffentlichkeit zu präsentieren. In
seine Rede würdigte er das große Engagement von Dr. Elmar Zohren, dem langjährigen Naturschutzwart der Ortsgruppe Rielasingen-Worblingen. Er führe seit langem
naturkundliche Wanderungen im Hegau,
sagte Präsident Dieterle. Er sei es auch
gewesen, der die Idee zum Buch gehabt
habe.
Der Hauptverein habe diese Idee gern
aufgegriffen und geholfen, das Projekt zu
verwirklichen. In mühevoller Kleinarbeit
habe Dr. Zohren die Informationen und
die 50 von ihm ausgewählten Naturziele
erwandert. „Man kann mit Fug und Recht
behaupten, dass Sie Ihre ganze Erfahrung
in das Buch eingebracht und damit ein
Lebenswerk geschaffen haben, von dem
wir alle noch lange profitieren werden,“
lobte Der Präsident den Autor. „Ich freue
mich sehr, dass der Schwarzwaldverein
dieses Buch heute der Öffentlichkeit übergeben kann.“ Auch Wolfgang Homburger,
der sich vor allem um die Zugangsmöglichkeiten zu den Naturzielen kümmert
und an der Endredaktion des Buches
großen Anteil hatte, bekam wie Dr. Zohren
Freuen sich über die Herausgabe des Wanderführers „NaturErlebnis Hegau Bodensee“
(von links nach rechts): Verleger Klaus-Michael
Peter, Mitautor Wolfgang Homburger, Oberbürgermeister Oliver Ehret, Landrat Frank Hämmerle, Autor Dr. Elmar Zohren, Sindy Bublitz,
Projektbetreuerin bei „PLENUM Westlicher
Bodensee“, Präsident Eugen Dieterle.
18
vom Präsidenten ein Präsent mit Schwarzwaldvereins-Weinen.
Auch der Oberbürgermeister von Singen, Oliver Ehret, freute sich, dass in dem
Buch die Stadt Singen mit mehreren attraktiven Zielen – dem Hohentwiel, dem früheren Gartenschaugelände u.a. – vertreten
ist. Der Landrat des Kreises Konstanz,
Frank Hämmerle, sah das Buch als konsequente Fortsetzung des ehrenamtlichen
Arbeit des Schwarzwaldvereins, der mit
der Ausschilderung und Betreuung der
Wanderwege schon sehr viel für Region
und den Kreis getan habe. Als Vorsitzender
des „PLENUM Westlicher Bodensee“ habe
er das Projekt gerne unterstützt, weil das
Talent von Herr Dr. Zohren in der Vermittlung naturkundlicher Themen im Landkreis allgemein bekannt sei.
Dann übergab der Verleger, Klaus-Michael Peter, ganz offiziell die ersten Exemplare des druckfrischen Buches, das auf
großes Interesse stieß. Anschließend
bestand für die Teilnehmer der Buchtaufe
die Möglichkeit, das Buch zu erwerben,
die rege genutzt wurde. Die Autoren signierten das eine oder andere Buch und
wünschten den Naturfreunden viel Vergnügen mit den Wanderungen zu den vorgeschlagenen Zielen im Hegau und am
westlichen Bodensee.
P. Lutz
Info
NaturErlebnis Hegau Bodensee
Bestellung zum Sonderpreis
für Mitglieder siehe Angebote Seite 2
3/2009
Heimatpflege
Heimatpflege
Tänze aus dem Schwarzwald
Heute noch zeitgemäß?
Von Klaus Grimm
T
raditionelle Tänze, wie sie früher in
unserer Region zur kulturellen Selbstverständlichkeit gehörten, lösen heutzutage in der Regel eher zwiespältige, oftmals auch ablehnende Gefühle, Ansichten
und Assoziationen aus. Die berechtigte
Frage nach dem „Warum?“ endet teils kommentarlos, teils ideologisch. Politischer
Missbrauch des Kulturgutes Musik-TanzGesang in der Zeit des Totalitarismus vor/
während des 2. Weltkrieges sind auch im
21. Jahrhundert noch gegenwärtig, bestimmend und prägend. Die häufig stehengebliebene, dem Zeitgeist nicht
mehr angepasste Musik ist
ein weiterer Grund, dem
tradierten Tanz reserviert
zu begegnen und weitgehend kritisch bis abweisend zu betrachten.
Der Blick zurück
Vor der Zeit der Unterhaltungsmusik
und
-industrie galten noch
andere
„Tanzgesetze“. In den meisten Schwarzwald-
3/2009
orten war es bis in die 50er/60er-Jahre
üblich, sich am Wochenende sowie zu speziellen Anlässen im Jahresverlauf (z.B.
Sonnwendfeier, Tanz in den Mai) in einem
örtlichen Lokal oder draußen im Freien zum
gemeinschaftlichen Tanz für Jung und Alt zu
treffen. Tradierte, also von Generation zu
Generation überlieferte Tänze wie Schottisch, Polka, Walzer oder Mazurka waren
allgemein in der Bevölkerung bekannt und
vertraut. Zwiefache, im Schwarzwald als
Heuberger benannte Paartänze
mit Taktwechsel, bereicherten
das Spektrum genauso wie
lokal bzw. regional vertretene
Einzeltänze.
Und heute?
Mal ganz ehrlich, liebe
Leserinnen und Leser:
Wann haben Sie das
letzte Mal getanzt?
Zuckt es in den Beinen, wenn ein Walzer oder eine
Polka gespielt
werden? Kennen Sie auch
Leute, die Tanzdarbietungen auf der Bühne
eher belächeln, vielleicht sogar als verstaubt
bewerten? Kennen Sie jemanden, der regelmäßig einmal in der Woche den Volkstanz als
Hobby pflegt? Wo wird in den Ortsgruppen
des Schwarzwaldvereins getanzt? Wann gab
es die letzte regionale Tanzfortbildung, das
letzte Tanzfest? Dieser Fragenkatalog ließe
sich mühelos verlängern, um zu einer nüchternen und realistischen Bestandsaufnahme
des hiesigen Volkstanzes zu gelangen.
Der Blick nach vorn
Um Mitmenschen für den Volkstanz gewinnen und begeistern zu können, bedarf es
meines Erachtens grundlegender Weichenstellungen.
1. Wir brauchen Volksmusiker, die appetitanregend, schwungvoll und mitreißend
zum Tanz aufspielen. Es sind Musiker
gefragt, die den schwierigen, meist
anspruchsvollen Spagat zwischen Tradition und Moderne leisten können.
2. Konservenmusik ist nur bedingt tauglich,
Tanzinteressierte hinter dem Ofen hervor
zu locken. Handgemachte, traditionelle
Folklore – fernab von der schlagerorientierten und volkstümlichen Unterhal-
19
Heimatpflege
Heimatpflege
tungsmusik – stellt den unverzichtbaren
direkten Kontakt zwischen Musikern und
Tänzern her. Längst verloren geglaubte
Klänge des Dudelsackes, der Drehleier
oder des Hackbrettes sollten die Klangvielfalt und Besonderheit unserer Musiktradition ergänzen und bereichern.
3. Es gibt im Schwarzwald Musiker, die diesen Kriterien und Ansprüchen gerecht
werden. Sie warten auf Gelegenheiten
und Anlässe, um Musik und Tanz zusammenführen zu können.
4. Lokale Tanzleiter/-innen brauchen qualitative Fortbildungsangebote, um den heimischen Volkstanz direkt vor Ort attraktiv
und fundiert unterrichten und weitergeben zu können. Nur so kommt Tanzqualität an der Basis an.
5. Volkstanz reduziert sich nicht auf die Bühnendarbietung. Fast noch wichtiger
erscheint mir eine Entwicklung, die
das Mittanzen zum Ziel hat – losgelöst von
Bühnenstress und Publikum mit prüfendem Auge. Im Mittelpunkt muss die
Freude sowie der Spaß an der
tänzerischen Bewegung stehen. Hierzu
bedarf es Fortbildungsangebote, damit
der reichhaltige Schatz an überlieferten
Tänzen alters- und generationenübergreifend gelernt und gepflegt
werden kann.
6. Tanzfeste mit Livemusik sind angesagt,
damit sich die Leute auch zum Tanzen in
der Gemeinschaft aufgefordert fühlen.
Gängige Sporthallen sind der falsche Ort.
Auch heute gibt es noch alte Tanzsäle, die
ein einladendes Ambiente besitzen und
sofort die Brücke zwischen Tradition und
Gegenwart schlagen.
und vorstellbar. Der Schwäbische Albverein
ist hierfür ein Beleg und leistet seit vielen
Jahren hervorragende Arbeit.
Der 110. Deutsche Wandertag im August
2010 bei uns im Schwarzwald steht unter
dem Motto „Natur, Kultur und Wandern –
eins gehört zum andern.“ Dieser Leitfaden
sollte Motivation sein, Tanzideen zu
entwickeln und konkrete Schritte einzuleiten. Zu unserem Kulturgut gehören
die traditionellen Tänze ganz einfach dazu
– egal in welchem Jahrhundert oder Jahrzehnt wir leben.
Und nun?
Diese Gedanken verstehen sich als Denkanstoß. Gesucht werden Interessierte und
Ansprechpartner, die den Volkstanz im
Schwarzwaldverein wiederbeleben bzw.
weiterentwickeln möchten. Eine aktive
Tanzszene ist auch in heutiger Zeit möglich
Info
Interessenten melden sich bitte unter:
Tel. 07 61/3 80 53 23 oder per
E-Mail: akademie@schwarzwaldverein.de
„Hebeldank“ für Markus Manfred Jung
Sein Name steht seit vielen Jahren für die Vielseitigkeit der Alemannischen Sprache
und sein Einsatz für die Alemannische Sprache: Markus Manfred Jung.
W
enn einer das „Schatzkästlein“
verdient hat, dann der im Jahre
1954 in Zell im Wiesental geborene und heute in Wehr wohnhafte Markus
Manfred Jung, dies wurde beim Festabend
am 16. Mai 2009 im Lörracher Burghof mehr
als deutlich.
Der Geehrte wuchs in Lörrach auf und
studierte Germanistik, Skandinavistik, Philosophie und Sport in Freiburg im Breisgau
und in Oslo (Norwegen). Zu den bekanntesten (Lyrik-)Werken Jungs gehören unter
anderem: „rägesuur“,“halbwertsziit“, „hexenoodle“, „E himmlischi Unterhaltig“ und
„verruckt kommod“. Gedichte des Preisträgers wurden ins Norwegische, Rumänische,
Italienische und in die romagnolische
Mundart übersetzt. Nicht vergessen werden
darf der äußerst gelungene und qualitativ
hervorragende Text- und Bildband über
Norwegen, den Markus Manfred Jung
zusammen mit Erich Spiegelhalter „komponiert“ hat. Zusammen mit Thomas Burth rief
Markus Manfred Jung vor vielen Jahren die
Schopfheimer Literaturwerkstatt ins Leben,
die heute zum festen Bestandteil im regionalen Kulturkalender gehört. Ebenso
gehören vielbeachtete Theaterstücke (Klausenhof in Herrischreid) zum Werk des jüngsten Hebeldankträgers. Um die Schwierigkeiten im Verlagswesen, gerade im Bereich
der Lyrik, war sich Markus Manfred Jung
20
von Anfang an
bewusst. Was
lag hier näher,
als einen eigenen Verlag zu
gründen?
Zusammen mit
Franz
Handschuh und Wendelinus Wurth
gründeten die
drei „Mitstreiter“
den Gutacher
Drey-Verlag, der
sich erfreulicherweise gut im Verlagsgeschäft etabliert hat und eine stattliche
Anzahl von bisher mehr als dreißig Titeln
herausgegeben hat. Seit zwei Jahren hat
Markus Manfred Jung auch das Amt des
Präsidenten des Internationalen DialektInstituts mit Sitz in Innsbruck inne. Als
Dichter könne Markus Manfred Jung, was
bereits Johann Peter Hebel bewiesen habe:
er habe die Sprache „ins Dichten gebracht“
und gezeigt, dass die „Menschen hier mit
dem Alemannischen eine Sprache zur Verfügung haben, die viel mehr könne als
Hochdeutsch“, so der Präsident des Hebelbundes, Hans-Jürgen Schmidt, in seiner
Laudatio. Das Alemannische ist bei Markus
Manfred Jung lebendig und zeitgemäß
geblieben, das zeige auch der Preis der
(v. l. n. r.)
Karl Heinz Ott
(Festredner),
Hebeldankträger
Markus Manfred
Jung, Hans-Jürgen
Schmidt (Präsident), Ulrike EbertWirminghaus (Prolog) und zwei
Mädchen in der
Zeller Tracht
Deutschen Schallplattenkritik, den er
gemeinsam mit Uli Führe bekommen hat,
so Hans-Jürgen Schmidt. Dass er die Auszeichnung in Lörrach bekommt, wo er aufwuchs, beim TuS Stetten Sport trieb, im
Hebel-Gymnasium sein Abitur ablegte und
später auch als Referendar tätig war, freue
ihn außerordentlich, sagte Jung. Der Dank
des Geehrten galt in erster Linie seinen
Eltern, Klärli und Gerhard Jung, die ihm aus
Hebels „Schatzkästlein“ vorgelesen haben,
aber natürlich auch seinen Deutschlehrern
und allen, die ihn bei seinen Bemühungen
um die Alemannische Sprache bisher unterstützt haben und nicht zuletzt dem Präsidium des Hebelbundes für die Auszeichnung und dem Festpublikum im Burghof.
Elmar Vogt
3/2009
Aktuell
Aktuell
In Sorge um die
Zukunft des Schwarzwaldes
140. Delegiertenversammlung in Neuenbürg mit Resolution, Wahlen und viel Wandern
Von Karlheinz Scherfling
Die Erhaltung der offenen Landschaft im Schwarzwald, die nur durch eine funktionierende Landwirtschaft
garantiert werden kann, ist ein Schwerpunkt der Arbeit des Schwarzwaldvereins. Auch die 140. Jahreshauptversammlung in Neuenbürg war von diesem Thema geprägt, und die Delegiertenversammlung
beschloss eine entsprechende Resolution an die Landespolitik. Ein weiteres Thema war die Neumarkierung der Wanderwege. Diese ist nun nach sieben Jahren im gesamten Vereinsgebiet abgeschlossen.
N
euenbürg wird allen Delegierten und
Wanderern, die zur Hauptversammlung in den Nordschwarzwald
gekommen waren, in bester Erinnerung bleiben. Die Ortsgruppe Neuenbürg, die zeitgleich ihr 125-jähriges Bestehen feierte, hatte
alles bestens organisiert, und ihre Vorsitzende Barbara Hauser bekam für sich und
ihre vielen Helfer mehrfach großes Lob.
164 der 239 Ortsgruppen waren durch
Delegierte vertreten. Als Ehrengäste konnte
Präsident Eugen Dieterle Regierungspräsident Rudolf Kühner, Karlsruhe, die Vorsitzenden der CDU- beziehungsweise FDPLandtagsfraktionen Stefan Mappus und
3/2009
Hans-Ulrich Rülke (beide Pforzheim), den
CDU-Bundestagsabgeordneten
Gunther
Kriechbaum (Pforzheim) sowie den SPDLandtagsabgeordneten Thomas Knapp
begrüßen. Auch Landrat Karl Röckinger und
Neuenbürgs Bürgermeister Horst Martin
waren zur Delegiertenversammlung gekommen. Unter den Ehrengästen waren auch
Forstpräsident Meinrad Joos sowie Ehrenmitglied Alfred Heffner. Als Hausherr
begrüßte Bürgermeister Martin die Wanderer
in Neuenbürg. Er konstatierte, dass der
Schwarzwaldverein eine Macht sei, die Ortsgruppe Neuenbürg sei mit ihren rund 700
Mitgliedern einer der großen und auch wich-
tigen Vereine in der Stadt. Er erinnerte daran,
dass die Ortsgruppe vor 125 Jahren nur
wenige Tage nach der Gründung des Württembergischen Schwarzwaldvereins vom
damaligen Forstmeister Üxküll gegründet
wurde und später „Geburtshelferin“ weiterer
sieben Ortsgruppen im oberen Enztal gewesen sei.
Grußworte
Regierungspräsident Kühner stellte fest, dass
der Schwarzwaldverein einen der bekanntesten Fernwanderwege in Deutschland
geschaffen habe und betreue. Seine Famili-
21
Aktuell
Aktuell
enarbeit suche ihresgleichen. Außerdem
schaffe der Schwarzwaldverein den Spagat
im Naturschutz zwischen den Ansprüchen
des Naturschutzes und den Freizeitaktivitäten der Bürger. Auch wies er darauf hin, dass
vieles privat, also in den Vereinen, besser zu
machen sei als von Behörden. „Ohne Ehrenamt wäre die Umwelt ärmer,“ stellte er fest.
Landrat Röckinger ging auf das Jubiläum
der gastgebenden Ortsgruppe ein, bewunderte deren vielfältiges ehrenamtliches
Engagement und übergab der Vorsitzenden
einen Scheck.
Für den Deutschen Wanderverband war
Vizepräsident Mohr nach Neuenbürg gekommen. Dieser ging in seinem Grußwort ebenfalls auf das Ehrenamt ein und wies darauf
hin, dass von den Verbandsmitgliedern im
Jahr rund sieben Millionen Arbeitsstunden
geleistet würden, was bei einem Stundensatz
von zwölf Euro rund 84 Millionen Euro ausmache. Der Wandertourismus sei die Säule
des Tourismus in Deutschland, rief er in Erinnerung. Jeder könne hier seinen Neigungen
entsprechend Schwerpunkte setzen. Gerard
Diss von der Wandervereinigung Rheinischer
Raum wies darauf hin, dass in dieser Vereinigung sieben große Wanderverbände am
Oberrhein zusammenarbeiten und dass
eines ihrer Ziele sei, ein europäisches Recht
für Wandern zu erreichen. Er überbrachte die
Grüße des Vogesenclubs, der mit Remy
Herry einen neuen Präsidenten habe. Dieser
habe bekundet, dass er die enge Partner-
schaft zwischen beiden Vereinen weiterführen werde. Diese hätten eine Verantwortung für eine einzigartigen Beziehung zwischen Deutschland und Frankreich.
Bericht des Präsidenten
Das Stichwort Ehrenamt tauchte auch vielfach im Bericht von Präsident Eugen Dieterle
auf, denn ohne ehrenamtliche Arbeit wäre all
dies nicht zu leisten, auf was er stichwortartig einging. Er verwies außerdem auf die
Berichte der Fachbereiche im SCHWARZWALD II/09 hin. Eines der wesentlichen
Ereignisse des abgelaufenen Jahres war der
Abschluss der neuen Markierung im gesamten Vereinsgebiet. Dieses Jahrhundertprojekt,
das in Zusammenarbeit mit den Kommunen
und den Naturparken angegangen wurde,
sei auf eine längere Zeit angelegt gewesen.
Aber die Nachfrage nach der neuen Markierung sei so groß gewesen, dass der Hauptverein für eine begrenzte Zeit einen zusätzlichen Mitarbeiter einstellen musste. Sein
Dank galt den Hauptfachwarten Gisela Tillmanns, Bend Wernet und Rolf Müller und
deren vielen Wegewarten sowie dem hauptamtlichen Wegereferenten Patrick Schenk.
Abgeschlossen wurde auch die Generalsanierung des Gedächtnishauses Fohrenbühl.
Sein Dank galt allen Spendern, die rund
120 000 Euro aufgebracht haben.
Präsident Dieterle verwies darauf, dass
das Thema Landschaft den Schwarzwald-
Für die Errichtung des Waldkulturhauses in Bad Rippoldsau wurde
Erich Schmid, Initiator und Marianne Zanger, Vorsitzende der Ortsgruppe Bad Rippoldsau der Kulturpreis verliehen.
22
Empfang des Hauptvorstandes durch
Bürgermeister Horst Martin
verein als Schwerpunkt im Naturschutz
beschäftige. Hier setze vor allem der Hauptfachwart für Naturschutz, Karl-Ludwig Gerecke, wichtige Akzente. Die Delegiertenversammlung beschloss später eine Resolution
zu diesem Thema.
Ein weiterer Schwerpunkt ist im Bereich
Heimatpflege die Erfassung von Kleindenkmalen. Nach dem Tod von Hauptfachwart
Werner Köhler übernahm Vizepräsident
Georg Keller diese Arbeit. Zur Jugendarbeit
sagte der Präsident, dass hier seit Jahren kontinuierlich eine hervorragende Arbeit geleistet werde. Dies sei insbesondere dem guten
produktiven und harmonischen Zusammenwirken von Jugendbeirat und Bildungsreferenten Stephan Seyl zu verdanken. Die
Schwarzwaldvereinsjugend stelle sich immer
wieder neuen Herausforderungen. Der Präsident berichtete, dass sich die Jugend eine
neue Jugendordnung gegeben habe (siehe
auch Jugendseiten). Der langjährige Hauptfachwart Jugend, Jörg Schött, habe sein Amt
aus beruflichen Gründen aufgegeben. Ihm
sei bereits in der Hauptvorstandssitzung am
25. April in Neuenbürg für seine langjährige
verdienstvolle Tätigkeit gedankt worden. Als
neuen Jugendverbandsleiter hat die Jugendvollversammlung Thorsten Albrecht gewählt,
als dessen Stellvertreterin Sonja Schelb.
Beide wurden später bei den Wahlen von
den Delegierten einstimmig bestätigt. Viele
Aktivitäten habe auch der Hauptfachwart
Familie, Gerhard Schmidt, entwickelt und für
Wimpelübergabe von Peter Bury, Vorsitzender der OG Geisingen, an Barbara
Hauser, Vorsitzende der OG Neuenbürg
Hansy Vogt von „Die Feldberger“
Präsident Dieterle mit
Wandertagsmütze 2010
Im Bergwerk
Aktuell
Ehrungen
Unterstützt von den Vizepräsidenten Georg
Keller und Hans-Martin Stübler zeichnete
Präsident Eugen Dieterle verdiente Mitglieder mit dem Goldenen Ehrenzeichen aus
(siehe Kasten). Der Preis für Verdienste um
Kultur, Heimat und Wandern ging in diesem
Jahr an Erich Schmid und Marianne Zanger,
beide von der Ortsgruppe Bad Rippoldsau.
Für einen neuen Preis für die Familienarbeit
hat ein anonym bleiben wollender Sponsor
Geld für drei Jahre gestiftet, um die Familienarbeit im Schwarzwaldverein zu fördern. In
diesem Jahr wurde der Preis an die Familien-
Goldene Ehrenzeichen
Joachim Weidler, Albbruck
Gunter Schön, Besenfeld
Jürgen Vogt, Neuenbürg
Karlheinz Kiefer, Gengenbach
Eberhard Keller, Neustadt
gruppen Engen und Lauterbach verliehen.
Der Jugendpreis des Präsidenten ging an die
Jugendgruppe Unterhamersbach.
Geld und Bilanzen
Einen ausführlichen Bericht über die Finanzen des Vereins und den Rechnungsabschluss gab Hauptrechner Georg Lebtig. Die
Rechnungsprüfer Walter Mutz und Werner
Joppek bescheinigten der Buchhalterin
Annette Walzer und dem Hauptrechner eine
korrekte Buchführung. Danach wurde dem
Hauptvorstand einstimmig Entlastung erteilt.
Noch einmal war Georg Lebtig gefragt, der
den Haushaltplan für das laufende Jahr vorstellte. Auch dieser wurde von den Delegierten einstimmig gebilligt.
Turnusmäßig fanden die Wahlen für die
Hauptfachwarte statt, wobei mangels Kandidaten nicht alle Ämter besetzt werden konnten. In ihren Ämtern bestätigt wurden die
Hauptfachwarte für Wandern, Gunter Schön,
für Wege, Gisela Tillmanns, Bernd Wernet
und Rolf Müller, für Naturschutz, Karl-Ludwig Gerecke, für Heimatpflege kommissarisch Vizepräsident Georg Keller, für die
Jugend Thorsten Albrecht und Stellvertreterin Sonja Schelb, für Finanzen Georg Lebtig
und für die Redaktion der Zeitschrift DER
SCHWARZWALD Karlheinz Scherfling.
Vakant blieben die Posten für Öffentlichkeitsarbeit, Familie und Kartenwesen. Zu
Rechnungsprüfern wurden Walter Mutz und
Dieter Kempf bestellt.
Deutscher Wandertag, Wege
Rechtzeitig zur Delegiertenversammlung war
das Programm für den Deutschen Wandertag
2010 in Freiburg fertig geworden, das nun
den Delegierten vorlag. Vizepräsident Georg
Keller machte einige Ausführungen zum derzeitigen Stand der Vorbereitungen.
Die Jugend des Schwarzwaldvereins im
Gespräch mit einem Bergmann
Franz Hilpert, Bernau
Julius Glatz, Haslach
Ottmar Girrbach, Dornstetten
Albrecht Bacher, Calw
Verdiente Mitglieder erhielten das Goldene Ehrenzeichen durch Präsident Dieterle (Fünfter von links).
Wahlen der Hauptfachwarte
Verkaufsstand der Hauptgeschäftsstelle mit
Ellen Teichmann und Angela Blüm
Aktuell
eine sehr gute Entwicklung in der Eamilienarbeit gesorgt. Aus persönlichen Gründen
werde Gerhard Schmidt nicht mehr kandidieren, und da kurzfristig kein möglicher
Nachfolger gefunden werden konnte, werde
Jugendreferent Stephan Seyl als Ansprechpartner vorübergehend fungieren. Im Ausblick auf das kommende Jahr nannte Dieterle
den Deutschen Wandertag als Großprojekt,
das auch eine große Herausforderung für den
Schwarzwaldverein sei. Bei dieser Gelegenheit stellte er Johannes Stahr vor, der als
Geschäftsstellenleiter eingestellt wurde, da
Hauptgeschäftsführer Walter Sittig sich vornehmlich um die Organisation des Deutschen
Wandertages kümmern müsse. Der DiplomForstwirt Johannes Stahr wurde am Tag der
Delegiertenversammlung 29 Jahre alt.
Vizepräsident Hans-Martin Stübler berichtete
über den erfolgreichen Abschluss der Neumarkierung aller Wanderwege mit einer
Gesamtlänge von 23 000 Kilometern. Leider
reiche dies einigen Touristikern, Gemeinden
und Landratsämtern nicht aus, die noch
zusätzlich eigene Wege markieren wollen. Er
bat die Ortsgruppen, bei Bekanntwerden
solcher Vorhaben sich einzuschalten, das
aufklärende Gespräch zu suchen und die
Hauptgeschäftsstelle zu informieren. Eines
der gemeinsamen Ziele von Schwarzwaldverein, Naturparken und Gemeinden sei es
gewesen, den „Wildwuchs“ an Markierungen
zu reduzieren, sagte Stübler.
Ausklang
Die Satzung musste nach Vorgaben des
Finanzamtes geändert werden. Dem wurde
stattgegeben.Vom Präsidium war ein Resolutionsentwurf vorgelegt worden, der sich an
die Landespolitik wendet mit dem Anliegen,
die offene Schwarzwaldlandschaft zu erhalten und dazu die Landwirte als Landschaftspfleger zu unterstützen. Die Resolution
(siehe Seite 30) wurde einstimmig verabschiedet. Die nächste Hauptversammlung
wird am 12. und 13. Juni 2010 in MitteltalObertal stattfinden. Für 2011 gibt es noch
keine Bewerbung.
Wandern im Enztal
Es ist inzwischen zu einer guten und für die
Delegierten erfreulichen Tradition geworden, dass bei der Hauptversammlung nicht
nur getagt wird, sondern auch Wandern
angesagt ist. So können viele von weither
angereiste Mitglieder neue Gegenden kennen lernen. Bereits während der Delegiertenversammlung hatte es Angebote für die
Begleiter der Delegierten gegeben, Neuenbürg und die Umgebung kennen zu lernen.
Nach dem perfekt organisieren Mittagessen
hatten dann alle Gelegenheit, sich den Führern der gastgebenden Ortsgruppe anzu-
23
Aktuell
Aktuell
schließen. Die einen zog es in das Besucherbergwerk „Frischglück“, andere wanderten auf den Spuren der Kelten, die hier einst
Bergbau und Eisenverhüttung betrieben.
Und wieder andere wanderten einfach durch
die beschauliche Landschaft des Enztales.
Volkstanz und „Feldberger“
Der Samstagabend war dann die Geburtstagsfeier der Ortsgruppe Neuenburg, deren
125-jährige Geschichte vielfältig reflektiert
wurde. Vorsitzende Barbara Hauser konnte
besonders die SPD-Bundestagsabgeordnete
Katja Mast begrüßen, die sich als begeisterte
Wanderin outete, die Freude an der Natur
und am Einkehren hat, das bürgerschaftliche
Engagememt schätzt und feststellte, das für
sie Ehrenamt auch Heimat sei. Bürgermeister
Horst Martin ging auf die sehr lebendige
Ortsgruppe ein und erwähnte das besondere
Engagement für das Vereinsheim unweit des
Schlosses und das daneben stehende
Gebäude, welches die Ortsgruppe gekauft
habe, ganz im Sinne einer aktiven Stadtbildpflege.Weitere Grußworte kamen von Präsident Eugen Dieterle, dem Bezirksvorsitzenden Friedmar Klittich, vom Sprecher der
Vereine, Jürgen Härter, und von Kurt Fischer
vom Skiverein, der einst aus dem Schwarzwaldverein hervorgegangen war.
Einen weiten Weg hinter sich hatten Mit-
glieder der Ortsgruppe Geisingen mit ihrem
Vorsitzenden Peter Bury. In Geisingen hatte
die Hauptversammlung 2008 stattgefunden,
und die Gruppe hatte in alter Tradition den
Wimpel des Hauptvereins zum nächsten Versammlungsort getragen. Den langen Weg
hatten die Wanderer in Etappen, teils zu Fuß,
teils mit dem Rad zurückgelegt, um Präsident
Eugen Dieterle den Wimpel zu übergeben,
den er in den Gewahrsam der Ortsgruppe
Neuenbürg übergab. Vorsitzende Barbara
Hauser gab schließlich noch einen Rückblick
auf 125 Jahre Ortsgruppe Neuenbürg.
Umrahmt wurde der Festabend vom Orchester des Musikvereins Neuenbürg, dem Weitblick Chor aus Arnbach und der Volkstanzgruppe des Schwarzwaldvereins Bad
Herrenalb. Der kurzweilige Abend wurde
herzerfrischend moderiert von Vizepräsident
Hans-Martin Stübler, der dann allerdings die
Bühne räumen musste für das Highlight des
Abends, „Die „Feldberger“ mit ihrem „Frontman“ Hansy Vogt, die den Gästen mit ihrer
Musik kräftig einheizten.
Der Sonntag
Der Sonntag begann mit einem ökumenischen Festgottesdienst in der evangelischen
Kirche, geleitet von Dekan Werner Trick und
Peter Flor von der katholischen Kirchengemeinde, musikalisch umrahmt von Bezirks-
kantor Bernhard Müller und dem Gesangsverein „Liederkranz Freundschaft“. Dekan
Trick ging als bekennender Wanderer in seiner beeindruckenden Predigt vor allem auf
die christlichen Werte hinsichtlich der Natur
ein und lobte das innige Verhältnis des
Schwarzwaldvereins als Wanderbewegung
gegenüber Wald und Flur, die zu erhalten
und zu pflegen als zentrale Aufgaben gesehen werden.
Während in der Stadthalle die Stadtkapelle
zum Frühschoppen spielte, empfing Bürgermeister Horst Martin Präsidium, Hauptvorstand und Vorstand der Ortsgruppe Neuenbürg im Rathaus. Noch einmal wurde die
vielfältige Arbeit der Ortsgruppe und deren
Vorsitzenden Bärbel Hauser gewürdigt. Präsident Eugen Dieterle bedankte sich für die
Gastfreundschaft, die eine sehr harmonische
Tagung ermöglicht habe, und übergab die
obligatorische Wappenscheibe des Schwarzwaldvereins.
Unterdessen gab es wieder geführte Wanderungen, die ihr Ziel dann in der Stadthalle
hatten. Dort spielten die Stadtkapelle Neuenbürg und die Jugendkapelle des Musikvereins. Die Kindergartengruppe Buchberg
und die Kinder-Volkstanzgruppe des
Schwarzwaldvereins Bad Herrenalb unterhielten die Gäste, die nach der Wimpelbänderübergabe durch Präsident Eugen Dieterle
ihren Heimweg antraten.
Resolution des Schwarzwaldvereins
zum Erhalt der Natur- und Kulturlandschaft Schwarzwald
Der Schwarzwaldverein ist besorgt um die Zukunft der über Jahrhunderte gewachsenen Natur- und Kulturlandschaft Schwarzwald. Diese haben die Schwarzwaldbauern entscheidend durch ihre land- und
forstwirtschaftliche Nutzung geprägt.
Aktuell zwingen jedoch schwierige Ertragsverhältnisse und ungünstige wirtschaftliche Rahmenbedingungen immer mehr bäuerliche Familienbetriebe zum Aufgeben. Mit gravierenden Folgen: Die Landschaft verliert ihre Unverwechselbarkeit und damit auch den wichtigsten Anreiz, diese Region zu besuchen und dort Urlaub zu machen. Es verschwinden langfristig auch die prägenden Schwarzwaldhöfe.
Ohne eine bäuerliche Struktur ist die für den Schwarzwald charakteristische Erholungslandschaft mit
ihrem Wechsel von Wald, Wiesen und Feldern nicht zu erhalten.
Dies hat auch beträchtliche ökologische Auswirkungen, denn mit dem Verlust von Grünlandflächen
schwindet auch die Artenvielfalt.
Unsere Forderungen:
Wir fordern die Landesregierung auf, dafür Sorge zu tragen, dass die bäuerliche Struktur erhalten
bleibt und die Landwirte im Haupt- oder Nebenerwerb eine angemessene Gegenleistung für die
Pflege der Kulturlandschaft Schwarzwald erhalten.
Wir fordern eine verlässliche und nachhaltige Agrarpolitik für benachteiligte Regionen, die speziell
den Landwirten im Schwarzwald eine Perspektive für die Zukunft gibt.
Wir fordern für die Milchbauern einen fairen Erzeugerpreis, damit der Anreiz für die Bewirtschaftung und Pflege der Offenlandflächen erhalten bleibt.
Wir fordern, zum Erhalt der landschaftsprägenden Höfe Förderprogramme zu entwickeln, die es
auch der jungen Generation ermöglichen, das Erbe erfolgreich fortzuführen und damit die Identität der Schwarzwaldlandschaft zu bewahren.
Die gewachsene Kulturlandschaft Schwarzwald ist ein unersetzliches Gut von hoher Wertigkeit, sie ist
systemrelevant. Ihr muss von der Politik im Rahmen einer nachhaltigen Entwicklung mehr als bisher
Rechnung getragen werden. Wir rufen die Verbraucher auf, beim Einkauf von Lebensmitteln Produkten aus regionaler Erzeugung den Vorzug zu geben.
24
Beschlossen in der Delegiertenversammlung des Schwarzwaldvereins am 20. Juni 2009 in Neuenbürg.
Aktuell
Aktuell
Zu Gast
im Schwarzwald
Deutscher Wandertag vom 5. bis 9. August 2010
im Schwarzwald und in Freiburg
Von Walter Sittig
Die Arbeitskreise (AK)
Hauptorganisationsleiter:
Georg Keller, Vizepräsident
Natur, Kultur und Wandern
– eins gehört zum andern.
H
eute setzen wir unsere Serie über
den Deutschen Wandertag 2010 im
Schwarzwald und in Freiburg fort.
Seit der letzten Ausgabe unserer Vereinszeitschrift sind unsere Vorbereitungen weiter fortgeschritten. Über den Stand der Vorbereitungen wollen wir Sie informieren.
Von Beginn der Planungen an wurden
sechs verschiedene Arbeitskreise für die
Organisation dieser Großveranstaltung eingerichtet. Die Aufgaben der Arbeitskreise
finden Sie im nebenstehendem Kasten.
Den Wanderfreunden aus ganz Deutschland
können wir das neue vollständig umgesetzte
und modernste Wege- und Markierungskonzept Europas vorstellen. Wir dürfen gespannt
sein auf die Resonanz aus den anderen Wandergebieten. Auch der nach den Kriterien
„Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“
zertifizierte Westweg und der Schluchtensteig werden erstmals von den fachlich versierten Wanderern aus ganz Deutschland
beurteilt werden.
Kulturangebote
Wanderangebote
Die Ortsgruppen des Schwarzwaldvereins
haben für den gesamten Schwarzwald und
die Region Hegau-Bodensee 240 Wandervorschläge bei Hauptwanderwart Gunter
Schön eingereicht. Diese wurden von ihm
dankenswerterweise aufbereitet. In der Sitzung aller Bezirkswanderwarte des Schwarzwaldvereins am 17. Januar 2009 wurden 116
Wanderungen ausgewählt, die im Programmheft zum Deutschen Wandertag 2010
veröffentlicht wurden. Dazu kommen sieben Wanderungen im Elsass und in den
Vogesen. Die qualifizierten Wanderführer
des Schwarzwaldvereins werden die Wandertagsgäste auf diesen Wanderungen den
Schwarzwald erleben lassen, ihnen die Menschen und deren Kultur und Geschichte in
dieser gesegneten Landschaft näher bringen.
3/2009
Die Tourismusorganisationen in vielen
Gemeinden des Schwarzwaldes bieten ein
attraktives Rahmenprogramm mit Kulturangeboten, um unseren Wandertagsgästen aus ganz Deutschland die kulturelle
Vielfalt unserer Heimat Schwarzwald zu
erschließen. Hinzu kommen noch spezielle Stadtführungen an verschiedenen
Orten. Auch besondere Baudenkmale,
z.B. das Freiburger Münster, können
außerhalb von Wanderungen besichtigt
werden.
Rahmenprogramm
in Freiburg
Ein attraktives und ansprechendes Programm wird in der „Wandertagshauptstadt“ Freiburg geboten. Unsere öffentli-
AK 1 Leitung, Führung und Koordination
Leitung: Präsidium, Hauptgeschäftsführer
Grob- und Feinsteuerung, tagt regelmäßig
Abstimmung unter den Arbeitskreisen
Zusammenarbeit mit dem Deutschen Wanderverband
Realisierung der Verbandsveranstaltungen
Organisation „Kongress Wandern und
Gesundheit“
Druckfreigabe aller Werbeprodukte
Mitgliederinformation durch
„Wandertags-Info“
AK 2 Öffentlichkeitsarbeit und Werbung
Leitung: Hans Loritz
Mitglieder: Ursula Wingender, Rudolf Maier,
Ekkehard Greis, Katja Camphausen, Walter
Sittig, Cornelia Karcher
Erarbeiten des Styleguide, Logo und Motto,
Wandertagsplakette
Gestaltung Programmheft, Internet-Auftritt;
Werbekonzeption
Allgemeine Pressekampagne; dazu Herausgabe des Sonderheftes DER SCHWARZWALD
„wandertag aktuell“ während des Deutschen
Wandertages 2010
AK 3 Wandern, Unterkunft, Einkehren
Leitung: Hauptwanderwart Gunter Schön
Mitglieder: Alle Bezirkswanderwarte
des Schwarzwaldvereins
Sammlung und Bewertung der Wanderangebote
Rekrutierung der Wanderführer, Schulung
durch die Wanderakademie
Verbesserung und Nachpflege der Wanderangebote
Zusammentragen des Rahmenprogramms
an den Veranstaltungsorten
25
Aktuell
Aktuell
chen Veranstaltungen finden im Zeitraum
des Deutschen Wandertages täglich nachmittags und am Freitagabend auf dem
Münsterplatz, sowie der Eröffnungsabend
und die Feierstunde im Konzerthaus statt.
Für diese umfangreiche Arbeit ist der
Arbeitskreis 4 zuständig.
Festzug
Der Festzug am Sonntag, 8. August 2010,
durch die historische Altstadt von Freiburg,
wird sicher einer der Höhepunkte des 110.
Deutschen Wandertages sein. Neben den
Wanderern werden sich auch viele Trachtengruppen der deutschen Wandervereine in
ihrer typischen Tracht vorstellen. Unser
Bestreben ist es, unseren Gästen auch die
Trachtenträger und Musikkapellen des
Schwarzwaldes und der angrenzenden
Gebiete zu präsentieren. Ein Einladungsschreiben mit Bitte um Mitwirkung wurde
von uns Mitte Juli an zahlreiche Trachtengruppen im Schwarzwald versandt.
Tourismusbörse
Die Tourismusbörse findet auf dem Areal des
Weihnachtsmarktes auf dem Rathausplatz in
Verbindung mit der Franziskanergasse statt.
Das Konzept mit den Pagodenzelten kommt
hier zum Tragen. Somit befindet sich die Tourismusbörse in Nähe des Münsterplatzes,
unserer „Festmeile“. Tourismusorganisationen
aus ganz Deutschland, Wandervereine und
andere Organisationen wie z.B. Naturparke
haben die Gelegenheit, sich und ihre Angebote einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen.
Gesundheitskongress
Beim „Kongress – Wandern und Gesundheit“
am Freitag, 6. August 2010, werden Fachvorträge zu folgenden Themen geboten:
„Herz und Kreislauf“, „Mobilität im Alter –
Psychologie – Verhaltensforschung“,
„Gesunde Ernährung“ und „Let`s go –
jeder Schritt hält fit“. Hochkarätige Referenten werden ihr Wissen dem Fachpublikum zu den angebotenen Themen darlegen und in dem zur Verfügung
stehenden Zeitbudget auch diskutieren.
Eine Begleitausstellung soll die Veranstaltung im Universitätsgebäude abrunden.
Abschlussveranstaltung
Die Abschlussveranstaltung findet auf
dem Feldberggipfel, dem mit 1492 Metern
höchsten Gipfel in den deutschen Mittelgebirgen, statt. Geplant ist eine Wanderung zum Gipfel auf den ausgeschilderten
Wanderwegen. Nach der Kundgebung
führt ein etwa ein Kilometer langer Weg
zur Todtnauer Hütte, wo die Verpflegung
der Wanderer vorbereitet wird. An der
Todtnauer Hütte wird sich die Veranstaltung auflösen und es erfolgt eine individuelle Rückwanderung zum Parkplatz am
Haus der Natur.
Helfer gesucht
Die Durchführung des 110. Deutschen
Wandertages bedarf der Mithilfe vieler
Menschen und ein gutes Zusammenspiel
vieler Organisationen. Die um Freiburg
liegenden Bezirke mit ihren Ortsgruppen bringen sich in hervorragender
Weise ein. Helfer werden aber immer
gebraucht. Ortsgruppen oder Einzelpersonen mögen sich bitte bei ihren Bezirksvorsitzenden oder bei Hauptgeschäftsführer Walter Sittig schriftlich anmelden.
Die Verantwortlichen hoffen somit, dass
die gesamte Veranstaltung im Zusammenwirken aller Akteure und Helfer
„gestemmt“ werden kann.
AK 4 Heimatabend, Kultur
Leitung: Hauptgeschäftsführer Walter Sittig
Mitglieder: Monika Distler, Ulla Wingender,
Harald Fritsche, Manfred Metzger, Bernd Rinn,
Heinz Fehn, Rolf Völker, Bernhard Weber, Josef
Feldmeier, Friedrich Hunger, Friedbert Zapf,
Bernd Nössler, Georg Keller
Erarbeiten des gesamten Rahmenprogramms
für alle Veranstaltungen in Freiburg:
Empfang Wimpelgruppe, Eröffnungsabend,
Bunter Abend, Feierstunde, Mitwirkung
beim Festumzug, Schlusskundgebung
Organisation der gesamten Bewirtungsleistungen mit Getränken, Kaffee und Kuchen,
Auf- und Abbau der Festwirtschaft
Die Bezirke Breisgau-Kaiserstuhl und ElztalNördlicher Breisgau engagieren sich in großartiger Weise. Es sind aber weitere Helfer notwendig
AK 5 Sponsoring und Finanzen
Leitung: Präsident Eugen Dieterle
Mitglieder: Georg Keller, Georg Lebtig,
Annette Walzer, Walter Sittig
Eine schwerwiegende Arbeit
Zusage des Landes Baden-Württemberg
liegt vor
Verhandlungen mit Sponsoren
Einholen der Inserate für das Programmheft
und die Sonderausgabe
AK 6 Jugendprogramm
Leitung: Hauptjugendwart Torsten Albrecht
Organisationsarbeit durch Bildungsreferent
Stephan Seyl
Konzeption Jugendprogramm liegt vor
Es gibt eine Sonderveröffentlichung im Herbst
und im Internet
Deutscher Wandertag 2010
Geschäftsstelle in eigener Sache
Die Vorbereitungen und Planungen für den Deutschen Wandertag
vom 5. bis 9. August 2010 im Schwarzwald und in Freiburg laufen
seit Monaten auf Hochtouren. Auch die Mitarbeiter der Hauptgeschäftsstelle sind in die Vorbereitungen zum Deutschen Wandertag
2010 mit zahlreichen Aufgaben eingebunden. Da die Erledigungen
für den Deutschen Wandertag 2010 zur Zeit Vorrang haben, kann
es zu Verzögerungen bei der Erledigung von Aufgaben für den
Schwarzwaldverein kommen.
Wir wollen aber für die Mitglieder des Schwarzwaldvereins weiterhin den gewohnten Service bieten und bitten Sie deshalb, mit uns
zusammenzuarbeiten.
Sie helfen uns, indem Sie
sich vor Besuchen über die aktuellen Öffnungszeiten der Geschäftsstelle informieren
26
Ihre Wünsche und Bestellungen (z.B. Selbstabholung) vor einem
persönlichen Besuch per Telefon, Fax oder E-Mail ankündigen
Bestellungen (z.B. Urkunden, Werbemittel, usw.) möglichst langfristig im voraus aufgeben (bei Bestellungen von Urkunden z.B.
4 – 6 Wochen)
Bei Anliegen an Mitarbeiter vor einem persönlichen Besuch unbedingt einen Termin vereinbaren
Verständnis aufbringen, dass Abläufe möglicherweise nicht in der
gewohnten Schnelligkeit erledigt werden können
Wir sind alle der Überzeugung, dass der Schwarzwaldverein gestärkt
aus dem Deutschen Wandertag 2010 hervorgehen wird. Daher danken wir für Ihr Verständnis, wenn Sie in der nächsten Zeit nicht
immer wie gewohnt bedient werden.
3/2009
Wandern
Wandern
Tradition und Zukunft
in einem Haus vereint
Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung und die Wanderkarten des Schwarzwaldvereins
D
as Landesamt für Geoinformation
und Landentwicklung Baden-Württemberg, abgekürzt LGL, entstand
am 1. Januar 2009 durch Fusion des bisherigen Landesvermessungsamts und des
Landesamts für Flurneuordnung. Bei der
Herstellung und Herausgabe gemeinsamer
Karten verbindet den Schwarzwaldverein
und die Landesvermessungsverwaltung
eine langjährige Tradition.
Diese bewährte Zusammenarbeit wird
vom LGL nahtlos fortgesetzt, denn Karten,
wie zum Beispiel Wander- und Freizeitkarten, leisten einen wichtigen Beitrag für
den einzelnen Bürger, alle Wander- und
Naturfreunde sowie für die Tourismusinfrastruktur des Urlaubslandes Baden-Württemberg. Das LGL erfasst flächendeckend,
aktuell und zuverlässig vielfältigste Daten
über die Erscheinungsformen der Landschaft Baden-Württembergs und fertigt
daraus die unterschiedlichsten topografischen Karten. Die Erhebung der Daten ist
gesetzlich
definierte
Pflichtaufgabe.
Selbstverständlich gibt das LGL die Daten
auch digital an jedermann ab. Zu den Kunden zählen einzelne Bürger und die meisten Kommunen im Land, aber auch Planungsbüros, Wirtschaftsunternehmen und
verschiedene Verwaltungszweige. Auch
die großen Wandervereine nutzen Daten
des LGL.
Seit dem Jahr 2001 sind die wesentlichen
Punkte der Zusammenarbeit von Schwarzwaldverein und LGL ganz formell in einem
Kooperationsvertrag geregelt. Kernstück
dieser Vereinbarung ist, dass der Schwarzwaldverein fortwährend aktuelle Wanderweginformationen und sonstige Touristikinformationen an das LGL liefert, welches
diese digital als Teil einer zentralen Touristischen Datenbank führt. Mit Hilfe weiterer Datenlieferanten erweitert das LGL auf
diese Weise den Datenbestand zu einem
umfassenden Fachdatenpool für Tourismusinformationen, auf den es bei jeder Kartenaktualisierung zurückgreifen kann. Die
Fortführung der Daten erfolgt landesweit
und kontinuierlich.
Das Ergebnis der gemeinsamen Arbeit
zeigt sich in den Freizeitkarten 1:50 000
und den Wanderkarten 1:35 000. Momentan werden im Bereich des Schwarzwalds
25 Karten (11 Freizeitkarten und 14 Wanderkarten) regelmäßig überarbeitet und
herausgegeben. Ziel ist es, Wanderkarten
für den gesamten Bereich Schwarzwald
anbieten zu können. Als im Jahr 2000 der
3/2009
Abbildung 1
27
Wandern
Wandern
Schwarzwaldverein sein Wegenetz neu
konzipierte (Gelbe Raute), wurde gemeinsam mit dem LGL im Projektgebiet Hotzenwald die erste diesbezügliche Wanderkarte erstellt. Seitdem sind 14 derartige
Kartenblätter überwiegend im Nord- und
Südschwarzwald (siehe Abbildung 1)
erschienen. Neben den traditionell
gedruckten Karten sind die digitalen Karten, deren Ausgabe auf CD-ROM oder
DVD erfolgt, von wesentlicher Bedeutung.
Sie erfreuen sich wegen ihrer umfangreichen Zusatzfunktionalität und wegen des
günstigen Preis-/Leistungsverhältnisses bei
den Nutzern immer größerer Beliebtheit.
Was es Neues an Produkten des LGL gibt,
können Sie unter www.lgl-bw.de in
Erfahrung bringen:
Im Sommer 2009 erscheint die aktualisierte Version der Freizeit DVD-ROM
WR50 mit dem kompletten Rad- und
Wanderwegenetz in Baden-Württemberg
auf Basis der Topographischen Karte
1:50 000
Bereits im Frühjahr 2009 ist das Produkt
Top10 neu auf den Markt gekommen.
Basis ist hier die digitale Topographische
Karte 1:10 000 in Verbindung mit den
amtlichen Hauskoordinaten (siehe
Abbildung 2). Die Top10 stellt einen
Orts- und Stadtplan in einheitlicher Qualität für ganz Baden-Württemberg dar.
Neben vielen Funktionen, die aus den
anderen CD/DVD-ROM Produkten
bekannt sind, bietet dieses Produkt als
Besonderheit eine Kartenpositionierung
über die Eingabe der Hausadresse, und
zwar landesweit blattschnittfrei.
Auch in Zukunft ist das LGL auf die Zusammenarbeit mit dem Schwarzwaldverein
und anderen Wandervereinen angewiesen,
sollen die Karten ihre Aktualität beibehalten. Der Zugang zu digitalen Daten wird
sich vereinfachen und verbessern. Die
Karte auf Papier besitzt jedoch noch
immer ihren Stellenwert beim LGL und
daran wird sich auch zukünftig im
Grundsatz nichts ändern.
In einem weiteren Tätigkeitsschwerpunkt des LGL ist die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem
Schwarzwaldverein gegeben, nämlich bei Flurneuordnungen.
In diesen Verfahren, wo es
darum geht, durch großräumiges
und objektives Bodenmanagement Landschaften zu erhalten,
über Infrastrukturmaßnahmen die
Standortqualität Baden-Württembergs und insbesondere des
ländlichen Raums zu verbessern,
die Wettbewerbsfähigkeit der
land- und forstwirtschaftlichen
Betriebe zu sichern und den
Menschen
ein
attraktives
Wohn- und Lebensumfeld zu schaffen, wird der Schwarzwaldverein bereits
in der Planungsphase eingebunden und
beteiligt. Denn die Erhaltung und Entwicklung unserer Kulturlandschaft ist
sowohl eine komplexe Aufgabe in Flurneuordnungen als auch ein Anliegen des
Schwarzwaldvereins. Daher arbeiten Flur-
Kontakt
Landesamt für Geoinformation
und Landentwicklung,
Büchsenstraße 54, 70174 Stuttgart,
Tel. 07 11/1 23-28 11,
Fax 07 11/1 23-29 79,
E-Mail poststelle@lgl.bwl.de
Abbildung 2
neuordnungsverwaltung und Schwarzwaldverein bereits seit Jahren eng zusammen und verzichten auch zukünftig nicht
auf dieses konstruktive Miteinander. Konkret äußert sich diese Zusammenarbeit zum
Beispiel in den Abstimmungsgesprächen
bei den Wege- und Gewässerplanungen
und in den engen Kontakten bei Veranstaltungen und Arbeitstagungen der Gaunaturschutzwarte und Gauwegewarte. Gerade
Vereine und Verbände sind verlässliche und
unverzichtbare Partner, um die Pflege und
Entwicklung der Kultur- und Heimatlandschaft zu unterstützen, insbesondere auch
nach Beendigung der Flurneuordnungsverfahren, wenn nämlich die Verwaltung nicht
mehr vor Ort tätig sein kann.
Termine
29.08. + 26.09.2009
Flößerführung der Flößerzunft Oberes
Nagoldtal, Altensteig; Geschichte und
Geschichten um die Flößerei; Treffpunkt: an
der Monhardter Wasserstube zw. Ebhausen
u. Altensteig an der B 28 (großer Parkplatz
mit Drahtzaun u. Tor); Beginn: 14 Uhr; Ende:
15:30 Uhr; Eintritt € 7,–, Kinder € 3,50 ;
Anmeldung erforderlich beim Tourismusbüro Altensteig, Tel. 0 74 53/94 61-147
06.09.2009
Kinderfest im Schlossgarten in Neuenbürg; Motto: Von Kindern für Kinder;
Spiel und Spaß für die ganze Familie;
Beginn: 11 Uhr, Ende: 18 Uhr; kein Eintritt;
Infos bei Barbara Hauser,
28
Kniebisstraße 11, 75305 Neuenbürg,
Tel. 0 70 82/13 93; hauser-bp@t-online.de
06.09.2009
Sternwanderung des Bezirks Albtal
rund um den kleinen Bodensee
in Neureut mit dem Bezirksnaturschutzwart Hartmut Stech (Tel. 07 21/45 18 26);
Treffpunkt: Neureut, Haltestelle S1/11
Bärenweg;
Beginn: 10 Uhr, Ende ca. 13 Uhr;
anschließend findet die Wanderkundgebung in der Halle des Kleintierzuchtvereins
statt beim 29. Haxenfest der Ortsgruppe
Neureut; Infos bei Arnulf Beeg, Tel.
07 21/70 62 98, E-Mail:
info@schwarzwaldverein-neureut.de
13.09.2009
Oldtimer-Rallye rund um Neuenbürg;
Rundfahrt mit Orientierungsaufgaben,
Oldtimerschau im Schlossgarten ab
12:00 Uhr, Rahmenprogramm;
Infos bei Barbara Hauser, Kniebisstr. 11,
75305 Neuenbürg, Tel. 0 70 82/13 93
13.09.2009
Tag der Heimat-Wanderertreff
auf der Hohen Möhr (Schopfheim);
Beginn 11:00 Uhr;
Infos bei Marita Sütterlin,
Alte Wehrer Str., 24, 79650 Schopfheim,
Tel. 0 76 22/72 14,
E-Mail: marita.suetterlin@gmx.de
Wandern
Schwarzwaldverein und Schwäbischer Albverein haben in Zusammenarbeit Wanderungen im Rahmen
der Europawoche 2009 organisiert. „Vom Schwarzwald ins Zollernland“ lautete dieses Mal das Motto.
J
edes Jahr schreibt das Staatsministerium
des Landes Baden-Württemberg als
Koordinationsstelle die „Europawoche“
aus und ruft alle gemeinnützigen Vereine auf,
Veranstaltungen im Sinne der Europawoche
durchzuführen. Die deutschen Länder haben
die Europawoche 2009 auf den Zeitraum
vom 2. bis 10. Mai festgelegt. Die Europäische Union begeht jährlich am 9. Mai ihren
„Europatag“. Am 9. Mai 1950 hatte der damalige französische Außenminister Robert
Schuman eine Erklärung zur Zusammenarbeit in Europa vorgestellt und damit eine
wegweisende Initiative für die Europäische
Union gestartet, die heute als die „Geburtsstunde der EU“ gefeiert wird.
In diesem Jahr fanden die Wanderungen
des Schwarzwaldvereins und Schwäbischen
Albereins in drei Etappen vom 8. bis 10. Mai
von Pfalzgrafenweiler über Haiterbach,
Schopfloch, Diessen, Glatt nach Horb-Betra
statt. Im Mittelpunkt der dreitägigen Wanderungen standen die Kultur, die Landschaft
und das Naturerlebnis. In intensiven Vorbereitungssitzungen unter Leitung von Gunter
Schön, Hauptwanderwart des Schwarzwaldvereins, Karl Buhl, ehemals Wanderwart des
Bezirks Nagoldtal und Christian Hellstern,
Gauwanderwart des Schwäbischen Albvereins organisierten Teams aus den Bezirken
Kniebis, Nagoldtal und vom Schwäbischen
Albverein diese Touren.
Am Freitag, 8. Mai, startete die erste
Tagesetappe in Pfalzgrafenweiler auf dem
Marktplatz. Die Wanderstrecke führte über
die Nördlinger Hütte, die Ruine Mandelberg
zum historischen Bösinger Wasserhäusle.
Über Beihingen mit dem Heimatmuseum
und Oberschwandorf endete diese Etappe
in der Kuckucksstadt Haiterbach beim Wanderhock im Stadion-Restaurant. Die Samstagwanderung, 9. Mai, führte von Haiterbach entlang dem Altheimer Heiligenwald
auf dem Gäurandweg, vorbei an Salzstetten
zur Schellenberghütte der Ortsgruppe Waldachtal des Schwarzwaldvereins. Hier eröff-
nete sich ein herrlicher Ausblick auf das liebliche Waldachtal. Der Weg führte weiter zum
Aussichtspunkt an der ehemaligen Deponie
und über die Riedhalde und den Rödelsberg
zum Ziel in Schopfloch. Die Sonntagsetappe
begann in Diessen und führte über das
Engental talaufwärts nach Dürrenmettstetten mit dem Aussichtsturm, dann an der
kuriosen, auf der ehemaligen Grenze zwischen Württemberg und Hohenzollern liegenden Kirche von Dürrenmettstetten vorbei. Glatt mit dem schönen Wasserschloss
folgte auf der Strecke. Und weiter ging`s
zum europäischen Kulturdenkmal Pfahljochbrücke und zur Kapelle in Neckarhausen. Nach kurzem Aufstieg wurde das Ziel
Betra erreicht, wo die Wanderwoche im
Sportheim ausklang. An jedem Wandertag
auf diesen drei Etappen mit rund 55 Kilometern konnten die Teilnehmer die Schönheiten der Landschaft zwischen Schwarzwald und dem Zollernland entdecken und
die herrlichen Ausblicke genießen. Die Wanderungen wurden von den entsprechenden
Wanderführern der jeweiligen Ortsgruppen
hervorragend vorbereitet und geführt.
Auch die Bewirtungsteams der Ortsgruppen taten ihr Bestes und umsorgten die insgesamt rund 300 Wanderer. Ohne dieses
großartige Engagement der ehrenamtlichen
Helfer könnten solche Veranstaltungen
nicht durchgeführt werden. Da dürfen wir
sehr dankbar sein.
Die Wanderungen zur Europawoche
2010 sind bereits für den 7. bis 9. Mai
vorgesehen.
Walter Sittig
kauf, Abendkasse € 7,–
Infos bei Matthias Mayer,
Tel. 0 76 61/9 92 01,
E-Mail: mayer@brauss-mayer.de
11.10.2009
Jubiläums-Kartoffelsalatwanderung
„125 Jahre“ von Emmendingen auf
den Hünersedel;
Infos bei: Ratold Moriell,
Gartenstraße 48, 79312 Emmendingen,
Tel. 0 76 41/4 48 33,
E-Mail: r.moriell@gmx.de
Rast am Heimatmuseum Beihingen
19.09.2009
125 Jahre Ortsgruppe MüllheimBadenweiler; Festabend im Großen Saal
des Bürgerhauses in Müllheim; Vortrag
über Geschichte des Vereins, anschließend
Mundart mit Frank Dietsche und Tanz;
Beginn: 19 Uhr, Ende 24 Uhr;
Infos bei Christa Schwarz,
Tel. 0 76 31/7 35 16,
E-Mail: info@swv-muellheim-badenweiler.de
10.10.2009
50 Jahre Ortsgruppe DreisamtalKirchzarten; Bunter Abend im Kurhaus
Kirchzarten mit den „Ohrwürmern“
und den „Singenden Winzern“;
Beginn: 20 Uhr; Eintritt: € 6,– im Vorver-
11.10.2009
Bergmesse mit Pfarrer Würz auf dem
Mehliskopf bei Hundseck;
traditioneller Feldgottesdienst im Gipfelbereich des Mehliskopfs bei Hundseck.
Anfahrt über die B 500 Schwarzwaldhochstraße – Hundseck; kurzer Anmarsch ab
Hundseck.
Beginn der Messe: 11 Uhr; Dauer: ca. 1
Std.; Infos bei Klaus Mohr, Haydnweg 2,
77815 Bühl, Tel. 0 72 23/55 65,
E-Mail: mohrx4@t-online.de
18.10.2009
Altes Handwerk: Der Korbmacher im
Heimatmuseum Dachtel; Ein Korbmacher zeigt sein Handwerk. Körbe werden
geflochten und verschiedene Modelle ausgestellt. Darstellung der Geschichte dieses
Berufs, das Gewinnen der Weide und ihre
Verarbeitung; Beginn: 13 Uhr, Ende: 17 Uhr
29
Wandern
Der „europäische Gedanke“ wandert mit
Wandern
Wandern
Heimat- und Wanderakademie
Baden-Württemberg
Exkursionen
Fortbildungen
Zu den Exkursionen sind
keine Anmeldungen mehr
erforderlich, nur wenn es ausdrücklich
dabei steht.
Samstag, 26. September und Sonntag
31. Okt. am Schauinsland – Landschaftspflege am Schauinsland mit Philipp Schell,
0761/2 95 18, Karl Niegisch, 0 76 33/67 26,
Anmeldung Schwarzwaldverein e. V.
NEU
Sonntag, 13. September in Freiburg –
400 Jahre Schwarzwaldgeschichte an Freiburgs Hausberg, Schauinsland mit Hildegard Vögele, 07 61/27 34 45, Veranstalter
Schwarzwaldverein e. V.
Sonntag, 20. September Gütenbach im
Schwarzwald – Naturdenkmal Balzer Herrgott mit Monika Schwarz, 0 77 23/5 01 23,
Ingrid Schyle, Veranstalter Schwarzwaldverein e. V.
Samstag, 26. September in Hinterzarten –
Alte Höfe mit Karl und Friedhilde Harter,
Veranstalter Schwarzwaldverein e. V.
Sonntag, 27. September in Stuttgart – Die
Entstehung von Stuttgart mit Karen Buchholz, Anmeldung 07 11/71 14 92, Veranstalter Schwäbischer Albverein e. V.
Sonntag, 4. Oktober in Sontheim – Meteoritkrater und Schäferei mit Wolfgang Pösselt,
Veranstalter Schwäbischer Albverein e. V.
Wochenende 26./27. September in Weil
der Stadt – Schulwandern mit Stefan
Oesterle, Anmeldung Schwäbischer Albverein e. V.
Samstag, 10. Oktober in Freiburg – Jugend
geht anders mit Stephan Seyl, Jugendreferent, Anmeldung Schwarzwaldverein e. V.
Sonntag, 11. Oktober in Albstadt-Onstmettingen – Wetterkunde Grundkurs mit
Hans-Ulrich Kümmerle, Anmeldung Schwäbischer Albverein e. V.
Samstag, 17. Oktober in Wolfschlugen –
Moderation/Besprechungen effektiver leiten mit Uli Hempel, Anmeldung Schwäbischer Albverein e. V.
Sonntag, 18. Oktober in Mühlheim – Zwei
historische Kleinstädte mit Willi Rößler,
0 75 71/1 34 36, Anmeldung Schwäbischer
Albverein e. V.
Samstag, 10. Oktober in St. Blasien – Klassisches auf dem Schluchtensteig mit Martin
Schwenninger, Wutachranger, Anmeldung
Schwarzwaldverein e. V.
Samstag, 24. Oktober in ReutlingenGönningen – Verteidigungsanlagen des
18. Jahrhunderts am Albrand mit Helmut
Hecht, 0 71 21/29 08 80, s.h.hecht@gmx.net,
Veranstalter Schwäbischer Albverein e. V.
Samstag, 5. Dezember in Denzlingen –
Zum Nikolaus nach St. Nikolaus mit
Maria Ganter, Anmeldung 0 76 81/2 22 79,
Veranstalter Schwarzwaldverein e. V.
30
Samstag, 14. November in Schwäbisch
Hall – Seniorenwandern mit Uli Hempel,
Anmeldung Schwäbischer Albverein e. V.
Wochenende 21./22. November in Loßburg – Erfolgreiche Vereinsführung Günther
Hennig, Anmeldung Schwarzwaldverein e. V.
Wochenende 21./22. November in Weil
der Stadt – Kompass contra GPS mit Bernd
Magenau, Bernd Haller, Anmeldung Schwäbischer Albverein e. V.
Wochenende 23./24. Januar in Emmendingen – Digitale Karten am PC bearbeiten
mit Reinhold Piroschinski, Anmeldung
Schwarzwaldverein e. V.
Wochenende 6./7. Februar in Emmendingen – GPS 1: Technik (Theorie) mit Reinhold Piroschinski, Anmeldung Schwarzwaldverein e. V.
Wochenende 20./21.Februar in Emmendingen – GPS 2: Handhabung (Praxis) mit
Reinhold Piroschinski, Anmeldung Schwarzwaldverein e. V.
Progr
amm
2009
Info
Bitte fordern Sie unser vollständiges Programm an
oder informieren Sie sich im Internet unter www.wanderakademie.de
Exkur
sione
n
Ausbi
ldung
Fortb
ildun
g
Schwäbischer Albverein e.V.
Hauptgeschäftsstelle
Heimat- und Wanderakademie
Karin Kunz
Hospitalstr. 21 B
70174 Stuttgart
Tel. 07 11/2 25 85 26
Fax 07 11/2 25 85 92
akademie@schwaebischer-albverein.de
Schwarzwaldverein e.V.
Hauptgeschäftsstelle
Heimat- und Wanderakademie
Katja Camphausen
Schlossbergring 15
79098 Freiburg
Tel. 07 61/3 80 53 23
Fax 07 61/3 80 53 20
akademie@schwarzwaldverein.de
www.wanderakademie.de
3/2009
Wandern
Die nächsten Termine der
Wanderführer-Ausbildung
Waldbronn 2009:
Grundlehrgang Wandern:
19./20.09.09
Aufbaulehrgang Natur-Kultur:
03./04.10.09
Aufbaulehrgang Wandern:
17./18.10.09
Aufbaulehrgang NaturerlebenFührungsdidaktik-Tourismus: 07./08.11.09
Abschlusslehrgang
28./29.11.09
1. in Engen 2010:
Grundlehrgang Wandern:
06./07.02.10
Aufbaulehrgang Wandern:
20./21.02.10
Aufbaulehrgang NaturerlebenFührungsdidaktik-Tourismus:
06./07.03.10
Aufbaulehrgang
Natur-Kultur:
20./21.03.10
Abschlusslehrgang
24./25.04.10
2. Kompaktlehrgang am Feldberg 2010:
„Erste Hilfe in der Natur“:
(in Freiburg)
Kompakt:
17./18.04.10
07.– 15.03.10
Abschlusslehrgang
19./20.06.10
3. in Loßburg 2010:
Grundlehrgang Wandern:
25./26.09.10
Aufbaulehrgang Wandern:
09./10.10.10
Aufbaulehrgang Natur-Kultur:
23./24.10.10
Aufbaulehrgang NaturerlebenFührungsdidaktik-Tourismus: 06./07.11.10
Abschlusslehrgang
20./21.11.10
BANU-Nachschulungen:
26./27.09.2009 in Emmendingen
10./11.10.2009 in Bad Liebenzell
Schulungen zum
Deutschen Wandertag 2010:
in Emmendingen
Anmeldung bis
24./25.10.09
31.07.09
in Loßburg,
Anmeldung bis
14./15.11.09
30.09.09
in Emmendingen,
Anmeldung bis
13./14.03.10
01.02.10
in Loßburg,
Anmeldung bis
27./28.03.10
01.02.10
GPS
Anwendungen
GPS-Kompatibilität :
Wie man mit einem GPS-Gerät richtig umgeht (Teil 6)
Von Reinhold Piroschinski
I
n den vergangenen fünf Folgen wurden
die Anwendungsmöglichkeiten von
GPS-Geräten der Gruppe „Handholds“
abgehandelt. In dieser sechsten Folge wird
die GPS-Kompatibilität benutzt, d. h. man
projektiert am PC mittels digitaler Karten
eigene Wanderrouten und lädt diese in das
GPS-Gerät hoch. Das geht auch umgekehrt, wenn ein Track (Spur) mit dem GPS
aufgenommen wurde. Diese kann man
dann auf den PC runterladen, in den so
genannten Overlay-Speicher. Dann wird
der Track auf der digitalen Karte sichtbar.
Diese so entstandene Wanderkarte kann
nun auch in Farbe ausgedruckt werden
oder aber auf einen externen SD-Speicher
abgelegt werden.
Auch ist es möglich, diese Karte per
E-Mail zu versenden oder ins Internet zu
stellen. Eine Fülle von Datensätzen und
Informationen steht dem User (Anwender)
nun zur Anwendung bereit, z.B. Höhenprofile, Entfernungsangaben, Zeit- und
Geschwindigkeitsberechnungen, An- und
Abstiegshöhen, Sichtweitenangaben, POI=
Punkte von Interesse, kurzum etwa
30 verschieden nutzbare und praktische
Anwendungs-Parameter. Doch bevor
es soweit ist, steht das Erlernen von
notwendigen Handlings-Routinen (Bedienungsmöglichkeiten) im Vordergrund.
Da wären zunächst die technischen
Mindestanforderungen der Hardware
(Geräte) abzuklären. Aber auch die
Software- und Bedienervorschriften und
deren Kenngrößen sind wie folgt in den
Griff zu bekommen:
Die Hardware-Group =
PC, Digitale Karte und GPS
1. Der Personal-Computer
XP, Pentium III, Bj. 2007
VISTA ab Bj. 2008
Leistungsfähige Grafikkarte
Neueste Treiber vom PC Hersteller,
bezogen auf die verwendete digitale
Karte
2. Digitale Karten
LVA-BW, TOP25, M 1:25000, Version 3.0
MagicMap und ADAC
Schnittstelle für GPS Magellan, Garmin, Alan und Co.
3/2009
Wandern
Termine
Gitter- und Datumsgenerator, anwendbar mit den verwendeten GPS-Geräten
3. GPS-Geräte
Magellan, eXplorist-Serie, TritonSerie, Mapper Serie
Garmin, Map60 X., Vista und Co.,
Oregon
USB Port, externer SD-Speicher, Ordner für Speicher für z. B. Geocaching
Empfänger SIRF III Standard
Weitere GPS Fabrikate, z. B. PDA
Die Work-Parts =
Planungsarbeiten, Datentransfer, Datenspeicherung
1. Projektierte Tracks oder Routen auf
einer digitalen Karte mittels PC planen.
2. Vorbereitung (konfigurieren) eines
GPS-Geräts (hier eXplorist 600) um eine
Route oder einen Track vom PC in das
GPS zu laden. Siehe Bild eXplosist 600
3. Die projektierte Wanderstrecke von
einem PC in das GPS-Gerät hochladen,
wobei der PC auf das entsprechende
GPS-Gerät einzustellen ist. Siehe Kasten:
„Einen Track von der digitalen Karte in
das GPS hochladen.
INWEIS
WICHTIGER H
Nicht alle GPSGeräte sind kompatibel zu digitalen Kartenwerken. Evtl. zu prüfen ist:
1. GPS-Typ zu digitalen Karten der
Schweiz, Frankreich und Italien
2. Die Schnittstelle der digitalen Karte
zum verwendeten GPS
3. Vorhandenes Gittersystem und Kartendatum, werden diese vom GPS unterstützt?
4. Rechnerleistung (CPU)
des verwendeten GPS-Typs
5. Anforderungen an die Treiber,
PC zu digitaler Karte
31
Wandern
Wandern
Datenübertragung vom
GPS-Gerät auf den PC
Einstellungen am GPS zwecks
Datenübertragung
1. GPS mittels USB-Kabel an den PC
anschließen
2. GPS einschalten
3. Menü-Funktion aufrufen
4. Erweiterte Funktion
5. Kommunikation
6. Datenübertragung USB zum PC
VORSICHT
Nach der Datenübertragung das GPS (Hardware) auf Aus schalten und mit dem MausZeiger auf Hardware sicher trennen klicken.
Nach einer Aufforderung durch den Computer den USB-Stecker vom PC trennen. Andernfalls kann das GPS-Gerät durch hohe Spannungsspitzen beschädigt werden!
Einen Track von der Digitalen Karte in das GPS hoch laden
Typ: Magellan GPS-eXplorist
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
Am PC Navigation aufrufen
Tracks wählen
Zeichnen
Namen des Tracks eingeben
z.B. Track 50
Mit OK bestätigen
Mit dem Zeichenkreuz die zu
laufende Strecke mit der
linken Maustaste anklicken
8. Danach den gezeichneten Track
mit der rechten Maustaste anklicken
9. Ein Fenster öffnet sich: Track 50
10. Exportieren wählen
11. GPS am PC-USB anschließen und
auf Datenübertragung stellen,
loggt sich automatisch ein
12. Speichern unter…
13. Suchen in: Track Logs
14. Trag Logs öffnen
15. Wechseldatenträger z. B. G, H, J
(ist GPS) anklicken
16. Track Logs
17. Track Logs 2 Mal mit
linker Maustaste anklicken
18. Dateinamen: Track 50.log,
wählen
19. Dateityp: Magellan SD Format
(eXplorist) .log einstellen
20. Speichern
21. GPS AUS (USB-Stecker erst
danach ziehen!)
22. GPS EIN
23. GPS Kartenseite aufrufen
24. Menü am GPS aufrufen
25. Trackprotokoll anklicken
26. Activ Track
27. …Track 50
28. Enter
29. Auf Karte zeigen anklicken
30. ESC anklicken
31. Trackprotokoll
32. Zur Route umwandeln anklicken
33. Routennamen vergeben z.B. R 50
34. OK anklicken
35. Default Route File anklicken
36. Speichern
Der Track steht nun unter Route im Speicher des GPS zur Verfügung und kann beliebig
bearbeitet und verändert werden. Viel Spaß beim kreativen Track-Workshop!
32
GPS-Termine
Bitte beachten Sie auch die neuen
GPS-Lehrgänge in Emmendingen
jeweils an folgenden Wochenenden:
Digitale Karten am PC bearbeiten
23./24. Januar 2010
GPS 1: Technik (Theorie)
6./7. Februar 2010
GPS 2: Handhabung (Praxis)
20./21. Februar 2010
GPS 3: Anwendung (Praxis)
6./7. März 2010
GPS 4: Verfahrenstechniken (GPS/PC)
20./21. März 2010
Kompasstechnik
mit praktischer Anwendung
18./19. September 2010
3/2009
Wandern
B
islang endete das Wegenetz des
Schwarzwaldvereins mit dem Nordrandweg. Nördlich davon gab es Wege
des Odenwaldklubs und der Naturfreunde
sowie örtlich der Heimatvereine und Touristikabteilungen der Gemeinden, kein
geschlossenes System und keine Anbindung
an die Schwarzwaldvereinswege. Wohlgemerkt, keine schlechten Angebote, aber mehr
oder weniger solche, die Auswärtigen nur
durch Zufall auffielen und selten in Karten
fortgeschrieben wurden.
Vor zwei Jahren kam ein entscheidender
Impuls durch die östlich Karlsruhes liegende
Gemeinde Pfinztal. Pfinztal besteht aus vier
Ortsteilen, von denen drei südlich der Pfinz
liegen, also geologisch und geographisch
dem Schwarzwald zugehörig sind. Die
Gemeinde erwog schon früher, ihre Buchenwälder und Hügel Wanderern zu
erschließen. Es entstand lediglich ein
sehenswerter, aber in sich ruhender KreuzWeg. Einer Praktikantin der Fachrichtung
Touristik übertrug man die Aufgabe der
Erweiterung. Sie schuf über den Hauptverein die Verbindung zum Bezirkswegewart
Albtal, Wilfried Süß, der mit dem Bezirksvorsitzenden Hans Ulrich Graf im Oktober
2007 erste Informationen mit Pfinztal austauschte. Schnell wurde klar, dass die
Gemeinde erhebliche Investitionen zu leisten bereit war und wir ohne finanzielle
Belastungen einsteigen können.
Wenn eine politische Gemeinde etwas
erreichen will, gehen Türen auf, an denen
ein Verein oft bittstellerisch klopft. So
kamen die örtlichen Vereine wie auch kompetente Vertreter der Nachbargemeinden
3/2009
mehrfach und vor allem ergebnisorientiert
an den Tisch. Die zuvor eher konkurrierenden Vereine wollten nun gemeinsam
wirken. Sie brachten bei der Wegeplanung
umfangreiche Ortskenntnisse und heimatkundliche Orientierungen ein, fünf ihrer
Wanderheime sind nun im Wegenetz verbunden. Nicht zuletzt werden sie die vereint beschlossenen Wege pflegen, zumal
der Schwarzwaldverein mit einer Ausnahme keine Ortsgruppen im neuen
Gebiet unterhält.
Eine talentierte Praktikantin und ein
erfahrener Bezirks-Wegewart agierten und
die Entwicklung lief reibungslos. Es folgten
mehrere Verknüpfungen mit Nachbargemeinden. Nach Osten Remchingen, im Norden trat die Gemeinde Walzbachtal mit den
Ortsteilen Wössingen und Jöhlingen bei,
was weiter die Streckenführung ins naturgeschützte Weingartener Moor ergab. Damit
erreichten wir unsere Ortsgruppe Weingarten, die bislang eher eine Exklave darstellte.
Letztlich wuchs das Bedürfnis einer Verbindung zur Stadt Stutensee, einesteils der
historischen Leckerbissen und andrerseits
der Anbindung an den Karlsruher Verkehrsverbund wegen.
So entstand ein geschlossenes Netz
neuer, attraktiver Wanderstrecken, einvernehmlich mit den Verwaltungen und den
ehrenamtlich tätigen Vereinen. Es ist nicht
angebracht, das nun abgeschlossene Werk
in Arbeitsstunden zu gewichten. Wir engagieren uns nicht ehrenamtlich, um Zeitkarten zu stempeln. Es ist jedoch klar, dass
viele Kilometer in der Natur erschlossen
werden mussten, kaum ein Wanderweg war
vorgegeben, aber auch keiner ging unerprobt auf die Karte. 64 Standorte für Richtungspfeile wurden festgelegt und daraus
Wegschilder definiert. Da gilt der Dank an
den Hauptverein, wo Patrick Schenk jeweils
rasch für Berechnungen und Texte sorgte.
Im Kerngebiet kamen über 70 km Wanderwege hinzu, die Endpunkte Stutensee und
Remchingen nicht eingerechnet. Wie viele
EDV-Stunden Wilfried Süß für Karteneinträge, Umfragen und Zeichnungen einsetzte, ist unbekannt, aber ohne seine Arbeit
wäre nichts gelungen.
Bei der Einweihung der neuen Wege konnten wir der Gemeinde Pfinztal für die
kooperative Zusammenarbeit mit der Verwaltung insgesamt, für die Bereitstellung
der Finanzen danken und zur Einstellung
der Praktikantin gratulieren. Nicht zuletzt
danken wir den umliegenden Gemeinden
und vor allem den beteiligten Vereinen, zu
denen nun freundschaftliche Beziehungen
bestehen. Die Ortsgruppen des Schwarzwaldvereins laden wir ein, Wanderungen
rechts und links der Pfinz zu planen, wir
beraten gerne. Der Übergang vom Schwarzwald in den Kraichgau hat seine besonderen Reize. Bei guter Sicht grüßen der
Königsstuhl bei Heidelberg, das Rheintal,
die Pfälzer Berge und der Schwarzwald.
Hans Ulrich Graf
33
Wandern
Wegenetz des Schwarzwaldvereins
wurde nach Norden erweitert
Wandern
Wandern
Umtrunk beim Bau des Wanderheimes
75 Jahre Orgelfelsenhaus
im Murgtal
„Wie die Pfeifen einer Orgel ragt
der Fels seit Urgezeit, sieht
Geschlechter kommen, gehen,
steht wie für die Ewigkeit….“,
dichtete einst Eugen Melzer, Mitglied des Schwarzwaldvereins der
Ortsgruppe Gaggenau, über die
Orgelfelsengruppe hoch über
Reichental. In unmittelbarer
Nachbarschaft des beeindruckenden Naturdenkmals aus
Wollsackgranit wurde vor 75 Jahren das 640 Meter hoch gelegene rustikale „Orgelfelsenhaus“
von der Ortsgruppe Gaggenau
als Wanderheim errichtet.
34
A
nlässlich des Jubiläums hat sich
deren Vorsitzender Walter Fütterer
mit der Historie des Hauses befasst.
Demnach verfügte der Verein ab 1923 zwar
über die „Julius Blass Hütte“ (eine Steingrundhütte) auf dem Schramberg, die
jedoch keine Quelle besaß, noch mit Karbid
beleuchtet und 1934 zugunsten des neuen
Wanderheims aufgegeben wurde.
1932 erwirbt Vereinsmitglied Adolf Dambach das idyllisch gelegene Wiesengrundstück Orgelfelsen für 175 Reichsmark. Der
erste Spatenstich für das Wanderheim
erfolgt am 17. Mai 1934. Planung und Bauaufsicht obliegen Architekt Wilhelm Kohlbecker aus Gaggenau, der den Neubau auf
5 196 Reichsmark veranschlagt. Im Hüttenfonds befinden sich 4 000 Mark; 1 000 Goldmark müssen aufgenommen werden.
Grundsteinlegung und Richtfest sind am 17.
Juni 1934 unter Vorstand Willi Echle. Im
November 1934 ist das „Haus unter Dach“.
Mangels Straße müssen das gesamte
Inventar, Kisten, Kasten, Ofen und Betten,
von der Steingrundhütte ins neue Wanderheim heruntergetragen werden. Am 26. Mai
1935 wurde das Orgelfelsenhaus festlich
Von Elke Schappeler
eingeweiht. Eine Übernachtung kostete 30
beziehungsweise 60 Pfennig. Die letzte Versammlung fand 1939 statt.
Während des Zweiten Weltkrieges wurde
das Wanderheim übel zugerichtet, ein Großteil des Inventars gestohlen. Besonders
bedauerlich war der Verlust des Hüttenbuches. Ab 1945 nutzte die französische
Militärregierung das requirierte Orgelfelsenhaus als Jagdhütte. „Neben Charles de
Gaulle soll General König, der Chef des
französischen Hauptquartiers BadenBaden, zu den Jagdgästen gezählt haben“,
berichtet Walter Fütterer.
1947 wurden wieder Wanderungen und
Vereinstätigkeit zugelassen. Im Haus waren
Türen und Fenster aufgebrochen, Scheiben
eingeschlagen, das Inventar demoliert. Hüttenwart Adolf Seifried setzte alles wieder
sorgfältig instand. Die Freigabe des Hauses
erfolgte am 1. Februar 1949.
Am 6. März 1949 fand dort die erste
Monatsversammlung nach dem Krieg statt.
1957/1958 wurde das Haus umgebaut, um
Sanitärräume und eine Klärgrube erweitert,
die Quelle neu gefasst und eine Wasserleitung gelegt. Bis dato lieferte der Brunnen
3/2009
Wandern
Wandern
Jagdhornbläser aus Bühlertal
Altes Haus in den 30er-Jahren und …
Hausverwalter Franz Holtz, Dr. Jörg Peter, Vertreter des Landrates, Vorsitzender Walter Fütterer,
Kassier Roger Ball
… das Orgelfelsenhaus im heutigen Zustand
vor dem Haus das (eiskalte) Wasser. Endlich
war auch die Zeit des Plumpsklos vorbei. Die
Petroleumlampen wurden durch Gaslicht
ersetzt, die Küche mit Gasbrennern ausgerüstet. Hatte der Neubau 1934/35 rund
6000 Reichsmark gekostet, so beliefen sich
die Umbaukosten 23 Jahre später auf 20000
DM. Ab 1960 fungierte Wolfgang Braun als
Hüttenwart. 39 Jahre später wurde der „gute
Geist des Wanderheimes“ mit dem Ehrenzeichen in Gold für besondere Verdienste im
gesamten Schwarzwaldverein ausgezeichnet.
1998 bis 2005 oblag Wilfried Diedrich, ab
2005 Franz Holtz die Hausverwaltung.
1965 wurde der bisher mit Prügelholz aus
dem nahen Wald bestückte Ofen durch eine
Ölheizung ersetzt, zehn Jahre später die
Brunnenstube der hauseigenen Quelle
erneuert. 1980 installierte der Verein einen
umweltfreundlichen Gasofen und in den Fol-
Informationen
www.schwarzwaldverein-murgtal.de/
gaggenau/
gejahren wurden von ehrenamtlichen Mitgliedern ungezählte Neuerungen und Verbesserungen im und am Haus vorgenommen.
Darunter waren1990 eine Solaranlage zur
Stromerzeugung sowie eine neue Dacheindeckung. Auch mit der im Jahr 2000 eingerichteten Schilfpflanzenkläranlage, die das
Abwasser durch das Zusammenwirken
mechanischer, biologischer und chemischer
Vorgänge reinigt, praktiziert der Verein
Umweltschutz. Die biologische Kläranlage
hat sich inzwischen als wirkungsvoll erwiesen, denn die Abwasserwerte liegen weit
unter den gesetzlichen
Grenzwerten. „Das
Orgelfelsenhaus hat
bis heute seinen
anheimelnden Hüttencharakter bewahrt und
dient Wanderern und
Erholungssuchenden
mit 22 Betten – 14 im
Schlafsaal sowie je vier
Betten in zwei Zimmern
– das ganze Jahr über als
ideale Unterkunft“, so
Vorsitzender Walter FütteWanderer von OG Gaggenau
auf Orgelfelsen, um 1934
3/2009
rer. „Unser Wanderheim ist mit rund 1 800
Übernachtungen pro Jahr ausgelastet.“ Das
Orgelfelsenhaus bietet sich als Ausgangspunkt für ausgedehnte Wanderungen in die
tiefen Wälder ringsum ebenso an wie in das
einzigartige Naturschutzgebiet Hohloh –
Kaltenbronn. Am 21. Juni feierte die Ortsgruppe Gaggenau mit einem kleinen Festakt
das Jubiläum „75 Jahre Orgelfelsenhaus“.
35
Familie
Familie
Alle sind jetzt
Belchen-Juniorranger
Familiengruppe Schopfheim war mit dem Belchenranger auf Tour
E
in richtig schönes Wochenende
erlebte die Familiengruppe des
Schopfheimer Schwarzwaldvereins in
Neuenweg. Am Freitag trafen sich alle bis
zum Abendessen im Wanderheim Belchenblick.
Nach der Zimmerverteilung machten die
Kinder schon eine erste kleine Wanderung, dann ging es mit Spiel und Unterhaltung weiter bis in den Abend. Am
Samstag starteten alle nach dem Frühstück
zur Wanderung auf den Belchen, wo der
Belchenranger, Naturschutzwart Udo
Bornkessel, auf einer kleinen Runde den
Kindern und Erwachsenen die Besonderheiten von Flora und Fauna auf dem dritthöchsten Berg des Schwarzwaldes
erklärte. Vom eisigen Wind durchgefroren,
36
wurden dann im Berggasthaus die Fragen zum Test
beantwortet. Die Kinder
waren so aufmerksam, dass
alle den Test bestanden.
Zur Belohnung durften sie
die Urkunde und das
Abzeichen des Belchen –
Juniorrangers in Empfang
nehmen. Voller Stolz ging
es dann zu Fuß wieder
zurück ins Wanderheim.
Der Rest des Tages wurde wieder mit Spielen und Basteln verbracht. Nach einer kurzen Nacht fuhren alle nach dem Frühstück
zum Haldenhof und wanderten über die
Kälbelescheuer und Sirnitz durch eine
schöne Landschaft, auf der in 1000 m
Höhe teilweise noch Schnee lag. Zurück
bei den Autos ging es dann heimwärts.
Marita Sütterlin und ihre Helfer hatten es
verstanden, der Familiengruppe wieder
ein echt gelungenes Wochenende zu
bescheren.
B. Ritter
3/2009
Familie
Familie
Fachbereich
Familienarbeit ohne Hauptfachwart
I
n der Delegiertenversammlung stand der
langjährige Hauptfachwart für Familienarbeit, Gerhard Schmidt, nicht mehr zur
Wahl. Andere Kandidaten gab es nicht,
somit ist der Fachbereich zur Zeit ohne
ehrenamtliche Leitung. Ansprechpartner für
die Familienarbeit ist Bildungsreferent Stephan Seyl in der Hauptgeschäftsstelle in
Freiburg. Gerhard Schmidts Engagement
für die Familienarbeit im Hauptverein reicht
bis an die Anfänge zurück. 1998 arbeitete er
im AK Familienarbeit mit, der die Arbeitshilfe „Familie auf Tour“ und die ersten Familienleiterlehrgänge konzipierte. Als der
Arbeitskreis es 2000 erreichte, dass die
Familienarbeit im Schwarzwaldverein eige-
ner Fachbereich wurde, war er zunächst
stellvertretender Hauptfachwart. Seit 2003
war er Hauptfachwart, der die Familienarbeit des Schwarzwaldvereins durch das
Angebot von Lehrgängen, Kontakt zu Familiengruppen und den Bezirken sowie die
Durchführung von zwei Forumsveranstaltungen (2006 und 2009) prägte.
Familienpreis 2009
Für den ersten Familienpreis des Schwarzwaldvereins erreichten den Hauptverein zahlreiche
Einsendungen. Aus den überzeugenden Beiträgen eine Auswahl zu treffen, stellte sich als
nicht leicht heraus.
A
uf Vorschlag von Hauptfachwart
Gerhard Schmidt entschied sich der
Hauptvorstand im April, den Preis
in diesem Jahr zu gleichen Teilen an die
Familiengruppen Lauterbach (Bezirk
Fohrenbühl) und Engen (Bezirk DonauHegau-Bodensee) zu vergeben. Dabei
wurde nicht nur deren erfolgreiche
Familienarbeit in der Ortsgruppe gewürdigt,
Beachtung
fand
auch
das
Engagement im Bezirk und die Zusammenarbeit mit dem Hauptverein.
Die teilnehmenden Gruppen, die in diesem Jahr nicht berücksichtigt wurden, sind
ausdrücklich eingeladen, sich im kommenden Jahr wieder an dem Verfahren zu
Präsident Dieterle gratuliert den Familienleitern von Engen (Lars
Nilson, links) und Lauterbach (Sandra Oehler,
Mitte) zum Familienpreis 2009.
beteiligen. Der Familienpreis des Schwarzwaldvereins ist mit 800
Euro dotiert und soll in
den Jahren 2009 bis 2011 für besonders
erfolgreiche Familienarbeit im Schwarzwaldverein verliehen werden. Die Bewer-
bungsfrist endet am 01. März des jeweiligen Jahres, die Entscheidung über die
Vergabe trifft der Hauptvorstand.
Familiengruppe Lauterbach
Familiengruppe Engen
Die Familiengruppe Lauterbach wurde 2007 gegründet und
traf mit ihren ersten Veranstaltungen genau den Geschmack
der Zielgruppe: Die ersten Angebote fanden mit großer Beteiligung statt und seither sind der Ortsgruppe zahlreiche Familien beigetreten. Bei beachtlichen neun Familienveranstaltungen im vergangenen Jahr wanderten über 180 Teilnehmer mit
– ein Erfolg, der auch durch regelmäßige Pressearbeit ausführlich dokumentiert wurde. Als erfreuliches Nebenprodukt
der neu angekurbelten Familienarbeit gibt es zwei neue
Jugendleiterinnen, die mittlerweile für die Jugendgruppe 14tägig Gruppenstunden anbieten.
Die Familiengruppe Engen blickt bereits auf ein mehrjähriges
Bestehen zurück. Seit 2009 steht Familienleiter Lars Nilson für
das abwechslungsreiche Programm. Nicht zuletzt an diesen
Angeboten liegt es wohl, dass die Ortsgruppe in den letzten
Jahren ihre Familienmitgliedschaften verdoppeln und damit
die Mitgliederzahl steigern konnte. Zum Programm der Engener Familiengruppe gehören Familienwanderungen mit Spielen, heimatkundliche Aktionen, aber auch die Beteiligung am
Ferienprogramm der Stadt Engen mit ein- und zweitägigen
Veranstaltungen.
3/2009
37
Jugend
Jugend
Die Schlucht ruft:
Jugend wandert den
Schluchtensteig
An Pfingsten stand ein besonderes Schmankerl auf dem Wanderprogramm
der Jugend im Schwarzwaldverein: Nachdem in den letzten beiden Jahren
die Querwege Freiburg – Konstanz und Donaueschingen – Breisach gewandert wurden, hatten wir uns für die diesjährige Pfingstfreizeit den Qualitätswanderweg „Schluchtensteig“ von Stühlingen nach Wehr ausgesucht.
D
er Weg führte uns von Stühlingen
durch die Wutachflühen hinauf nach
Blumberg. An dem sehr steilen Anstieg
zum Buchberg bewies die Gruppe, dass sie
auch fit für „alpine“ Anstiege ist. Von dort aus
ging es die Schleifenbachfälle hinunter und
durch die klassische Wutachschlucht zur
Schattenmühle. Zeitgleich fanden die Bachheimer Pfingstwandertage statt und so dachte
man teilweise man sei im Europa Park gelandet. An den schmalen Stegen gab es immer
wieder Verzögerungen durch Stau. Menschenschlangen von bis zu 30 Personen
waren da keine Seltenheit! Auch am folgenden Pfingstmontag war die Etappe nach
38
Oberfischbach gut besucht, kein Wunder bei
dieser Landschaft und dem tollen Wetter das
uns die ganzen Tage über treu sein sollte.
Nach der Haslachschlucht mir den beeindruckenden Rechen- und Höllochfelsen, entspannten wir gemütlich im Lenzkircher Kurgarten. Am Schluchsee verbrachten wir
unseren Pausentag mit baden und Slackline.
Eine Slackline ist ein Gurt, ähnlich einem
LKW-Spanngurt, auf welchem man zwischen
zwei Bäumen gespannt balancieren kann.
Frisch ausgeruht ging es am nächsten Tag entlang dem Schluchsee über das Muchenland
nach St. Blasien. Die fünfte Etappe führte uns
über das Hochland und die Hochwehra-
schlucht nach Todtmoos. Am siebten
Tag kamen wir dann gut gelaunt an
unserem Ziel in Wehr an. Dort
belohnten wir uns mit einem Pizzaessen im Löwenkeller. Nach dem
uns die 118 km nicht geschafft hatten, gaben doch einige bei der riesigen Pizza klein bei!
Wie in den vergangenen Jahren
blieben wir unserem Konzept treu,
es gab jeden Tag eine Wander- und eine
drei- bis vierköpfige Fahrgruppe. Die Fahrer
mussten für den Tag eine passende und
möglichst günstige Unterkunft suchen sowie
den Einkauf organisieren. Leider mussten
wir feststellen, dass dies in den stark von
Tourismus geprägten Orten entlang des
Schluchtensteigs alles andere als einfach
war! In Schluchsee, Todtmoos und St. Blasien wollte man uns in Jugendherbergen mit
Preisen von bis zu € 27,– + Kurtaxe die
Nacht unterbringen. Einfache jugendgerechte Gruppenräume, wie wir sie in den
letzten Jahren genutzt hatten, standen uns
nicht zur Verfügung. Dass die heutigen so
3/2009
Jugend
Jugendpreis 2009
Die Jugendgruppe Unterharmersbach wartet auf der Bühne der Neuenbürger Stadthalle auf die Verleihung des Jugendpreis 2009
(ganz links Jugendleiter Julian Hetzel, daneben die stellvertretende Jugendverbandsleiterin Sonja Schelb).
I
n diesem Jahr kann sich die Jugendgruppe
Unterharmersbach über den Jugendpreis
des Präsidenten freuen. Eugen Dieterle
überreichte die Urkunde im Rahmen der
Delegiertenversammlung am 20. Juni an den
Jugendleiter Julian Hetzel. Die Jugendgruppe geht in den Anfängen auf die Familienarbeit der Ortsgruppe zurück. Den
herangewachsenen Kindern der Familiengruppe sollte ein altersgerechtes Programm
geboten werden. In den zurückliegenden
Jahren gab es einige Angebote für die
Jugend Unterharmersbach und auch zum
Jugendtreffen reiste regelmäßig eine
ansehnliche Anzahl an, es fehlte bis zum
vergangenen Jahr allerdings ein Jugendleiter. Der konnte mittlerweile gefunden werden. Julian Hetzel bietet 14-tägig Gruppenstunden in einem Raum der Gemeinde an,
bei denen gemeinsame Aktivitäten an den
Wochenenden geplant werden. Der Jugendpreis des Präsidenten ist mit 500 Euro
dotiert und wird jährlich an eine Jugendgruppe für den gelungen Aufbau von
Jugendarbeit oder besonderes Engagement
vergeben. Das Preisgeld wird in Absprache mit der Jugendverbandsleitung in
Material oder Geräte investiert, und soll so
nachhaltig der Jugendarbeit der Ortsgruppe dienen.
Veranstaltungen nach den Sommerferien
Survival-Tour im Hegau.......................................................................(26. und 27.September 2009, Hegau, 12 bis 16 Jahre)
Auf den Spuren der Steinzeitjäger ......................................................(17. Oktober 2009, Bollschweil bei Freiburg, 10 bis 14 Jahre)
Feuer und Flamme – ein Tag rund ums Feuer ....................................(24. Oktober 2009, Kirchzarten, 8 bis 12 Jahre)
Ausflug in die Unterwelt, Höhlenexkursion ins französische Jura ......(24. November 2009, ab 14 Jahre)
Infos im Jugendprogramm und auf www.jugend-im-schwarzwaldverein.de
3/2009
39
Jugend
genannten „Jugendherbergen“ mit Duschen
auf dem Zimmer, Internet sowie sämtlichem
Komfort, inzwischen eine ganz andere Zielgruppe anvisieren, hatten wir bereits vor 2
Jahren in Konstanz wahrgenommen. Wie
aktuell in der Caritas-Studie erst wieder aufgezeigt, ist heute jedes achte Kind in BadenWürttemberg von Armut bedroht! Umso
wichtiger ist es, preisgünstige regionale Freizeitaktivitäten anzubieten. In der touristischen Entwicklung der letzten Jahre wurde
dieses nicht zahlungskräftige Klientel offenbar immer weiter verdrängt. Vor diesem
Hintergrund wird es für die Jugend im
Schwarzwaldverein immer schwieriger,
entsprechende Freizeitangebote im
Schwarzwald zu verwirklichen. Immerhin gibt es doch immer wieder Ausnahmen wie Blumberg und Bonndorf, oder
Privatpersonen in Häusern und Schluchsee, die spontan Gruppenräume bereitstellen oder die sehr engagierte Touristeninfo in Todtmoos.
Trotz allem hatten wir eine tolle Zeit und
sehr viel Spaß auf diesem tollen Wanderweg. Dies zeigen auch die Bilder auf unserer Webseite: www.jswv.de sowie die Fotopräsentation über unsere Wanderung auf
www.youtube.com (dort einfach die
Begriffe: „JSWV Schluchtensteig“ eingeben
und die Bilder auf sich wirken lassen).
Jugend
Jugend
Mit dem GPS auf Wegsuche
Jugendwanderwochenende auf dem Fohrenbühl
E
ine Jugendabteilung des Schwarzwaldvereins Sasbach verbrachte mit den
Jugendbetreuern Albert Bohnert und
Martin Großmann ein Wochenende im
Gedächtnishaus vom Schwarzwaldverein auf
dem Fohrenbühl. Am frühen Samstagmorgen
fuhren die Organisatoren mit den sieben
interessierten Jugendlichen im Alter zwischen
13 und 16 Jahren zum Gedächtnishaus. Dort
wurden zuerst die Zimmer verteilt, dann wurden die Jungwanderer mit entsprechenden
Erläuterungen zunächst theoretisch mit dem
Umgang mit dem Thema „GPS“ vertraut
gemacht. Referenten waren der Vereinsvorsitzende Albert Bohnert selbst sowie sein Vorstandskollege Martin Großmann; beide hatten in den Wintermonaten bei der
Wanderakademie des Schwarzwaldvereins
ausgearbeitet. Und wie sich herausstellte, war
dieses Wanderangebot auch bestens geeignet, um mit einem GPS die ersten Erfahrungen zu machen.
Zunächst teilten sich die Jugendlichen in
zwei Zweiergruppen und in eine Dreiergruppe auf, jede Gruppe hatte zunächst einmal die ersten Koordinaten einzugeben. In
kleineren Zeitintervallen wurden anschließend die Wanderwege beschritten,
gespannt folgte man der Peilrichtung, die
zum ersten Zwischenziel führte. Dort angekommen, musste ein Teil der nächsten Koordinaten anhand einer Jahreszahl errechnet
werden, um den weiteren Weg fortsetzen zu
können. Beim Start wurde schon vereinbart,
dass sich alle Teilnehmer beim dritten Punkt
zum gemeinsamen Vesper treffen, und so
kamen auch
die Gruppen
hintereinander
an und konnten über ihre
Mittelpunkt; Albert Bohnert und Martin Großmann informierten über die Möglichkeit, digitale Karten computertechnisch zu bearbeiten.
Erst später ging man zum geselligen Teil über,
ein lustiger Spieleabend sorgte weiterhin für
Kurzweil der Wandergruppe, ehe nach einer
geruhsamen ruhigen Nacht bei einem opulenten Frühstück neue Kraft für den zweiten
Tag getankt wurde.
Nachdem zunächst die Zimmer geräumt
waren, führte der Weg nach Schramberg. Für
diesen Tag war wieder eine Tour mit 10
Koordinatenkombinationen geplant und
nach dem gleichen Muster wie am ersten Tag
wurde die Wanderung begonnen. Der Weg
führte zunächst von Schramberg steil hoch
zur Burg Hohenschramberg, von dort ging es,
natürlich immer nach vorgegebenen Koordinaten, die zum Teil wieder mit kleinen Aufgaben errechnet werden mussten, weiter zur
Burgruine Schildeck. Dort hatten „Jung und
Alt“ die ausgiebige Mittagsrast redlich verdient, ehe die GPS-Geräte erneut zur Hand
Insgesamt waren die jungen Wanderer des
Sasbacher Schwarzwaldvereins von der neuen
Technik begeistert; vorn die beiden Wanderführer, Albert Bohnert (erster Vorsitzender)
und sein Vorstandskollege Martin Großmann.
…mit GPS wurden auch historische Bauten „gefunden“
einen GPS Kurs absolviert, so dass das notwendige Wissen über den Umgang mit
GPS Geräten vermittelt werden konnte.
Die Gruppe hatte vier baugleiche GPSGeräte dabei.
Jetzt konnte das Abenteuer „Waldmännle
auf Abwegen“ beginnen, der Start war in Lauterbach. Unterstützt wurden die Sasbacher
Gäste vom Schwarzwaldverein Lauterbach:
dieser hatte eine entsprechende Wandertour
40
ersten Erlebnisse berichten. Insgesamt
waren zehn Stationen auf dem Weg der von
Lauterbach über den Käppelehof bis zum
Waldmännle, in der Nähe des Fohrenbühls
gelegen, zu bewältigen. Die Freude war bei
allen Beteiligten groß, denn trotz kleinerer
Schwierigkeiten beim Errechnen der Koordinaten hatten alle drei Gruppen das Ziel
erreicht. Auch die letzte knifflige Aufgabe
wurde anschließend gelöst, denn nun galt es
auch, wieder den Ausgangspunkt des Wanderunternehmens anzupeilen, um auf kürzestem Weg zurückmarschieren zu können.
Gemeinsam und ohne Pannen im Fohrenbühler Gedächtnishaus angekommen, stärkte
man sich zunächst für den weiteren Abend,
denn weiterhin standen die GPS-Geräte im
genommen wurden. Letztes Tagesziel war
das Schwarzwaldstädtchen Schramberg, das
dank der vorgegebenen Daten auch leicht
gefunden wurde. An diesem sehr heißen Tag
wurden zunächst die Füße in der Schiltach
gekühlt, dann machte sich die Gruppe auf
durch Schramberg und wurde auch auf der
Suche nach einem Eiscafé rasch fündig: In
lockerer Runde und mit dem erfrischendkühlem Eis ließ man die letzten zwei Tage
Revue passieren. Am Nachmittag schließlich
wurde wieder die Rückfahrt ins heimatliche
Sasbach angetreten. Albert Bohnert und Martin Großmann bedankten sich bei den
jugendlichen Teilnehmern, die sich auf das
„GPS-Abenteuer eingelassen hatten, für ihr
Interesse und lebhafte Mitarbeit.
L.A.
3/2009
Jugend
Jugend
Ritterspaß zu Neuenbürg
Der Ritter auf seinem Streitross nimmt einen kurzen Anlauf, zielt mit der Lanze und… zack:
trifft den anvisierten Ring! Der begeisterte Beifall der Umstehenden ist ihm gewiss, bringt
dieser Treffer doch wichtige Punkte im großen Ritterwettstreit zu Neuenbürg. Schon wird
das Streitross – ein blaues Kinderfahrrad – an den nächsten Ritter weitergereicht, der ebenfalls sein Geschick beim Ringestechen unter Beweis stellen möchte.
Die Jugendgruppe von und zu Freiburg erfolgreich bei den Ritterspielen
Volle Konzentration beim ritterlichen
Ringestechen
Z
ahlreiche lustige und spannende Ritterwettbewerbe vor
der Kulisse der Burgruine in
Neuenbürg waren der Höhepunkt
des diesjährigen Jugendtreffens. Im
Kirschengarten auf dem Schlossberg konnten die Gruppen, die zum Teil
von weither angereist waren, Geschicklichkeit und Teamwork unter Beweis stellen. So galt es neben dem Ringestecken
mit einem Katapult eine Mauer aus Pappkartons zu kippen, einen Seilparcours zu
durchklettern oder einem Drachen goldene Eier zu stehlen. Auch die Treffsicherheit mit dem Bogen oder das Kombinationsvermögen beim Öffnen zahlreicher
Verliesschlösser brachten Punkte.
Am Ende triumphierten die Kinder aus
Freiburg in einer Vorausscheidung (ritterliches Begifferaten, mittelalterliche Kissenschlacht und Vortrag eines selbstverfassten
Heldengedichts) knapp über die Jugendgruppe aus Bermersbach. Damit qualifizierten sie sich für das große Finale gegen
die Schwarzen Ritter des Jugendverbandsvorstandes, die unter Mithilfe der Jugendleiter auch souverän geschlagen wurden.
Begonnen hatte das Jugendtreffen ganz
neuzeitlich mit einem GPS-Stadtspiel für
die Frühangereisten und einem stim-
3/2009
Auch Treffsicherheit mit dem
Blasrohr brachte Punkte
mungsgeladenen Fetenabend am Freitag.
Am Samstagvormittag erkundeten die
Kinder und Jugendlichen Neuenbürg und
Umgebung: Wahlweise standen ein
Besuch im Bergwerk, eine GeocachingTour in der Stadt und ein Ausflug ins
Naturschutzgebiet Eyachtal auf dem Programm. Der Samstagnachmittag und
Abend standen ganz im Zeichen der Ritterspiele und des Grillfestes in der Burgruine, die einen passenden Hintergrund
für das Mittelalterthema darstellte. Eine
Nachtwanderung zurück zur Schloßbergschule war das i-Tüpfelchen eines gelungenen Programms, und sogar das Wetter
machte brav mit und hielt mehr, als die
Prognosen versprochen hatten.
Die Teilnehmer verabschiedeten sich
am Sonntagvormittag von den Veranstaltern und Organisatoren. Die Jugendverbandsleiter Thorsten Albrecht und Sonja
Schelb bedankten sich bei allen Helfern
Präsident Dieterle freut sich bei der
Wimpelübergabe mit den Teilnehmern
über das gelungene Programm.
und ganz besonders bei Angelika und
Andreas Preissler aus Neuenbürg, die
bestens für Verpflegung, Unterkunft und
vieles mehr gesorgt hatten.
Jugendtreffen 2010
Das Jugendtreffen im kommenden
Jahr findet nicht wie gewohnt zeitgleich mit der Hauptversammlung
statt, sondern anlässlich des
Deutschen Wandertages 2010, vom
05. bis 09. August in Freiburg.
41
Service
Service
Liesel Schindler G
ute Freunde sind
mehr Wert als ein
Sack voll Gold“, so
ein Satz von Liesel Schindler, im Gespräch mit der
Badischen Zeitung zu
ihrem 90. Geburtstag. Die
durch ihr jahrzehntelanges
Engagement im Schwarzwaldverein bekannte EmLiesel Schindler
mendingerin starb am 15.
Juni 2009 im Alter von 95 Jahren. Liesel Schindler
kam 1961 zum Schwarzwaldverein und hatte sich
schon ein Jahr später mit der Führung von Sonntagswanderungen engagiert. Im Jahr 1979 hat sie
eine Aufgabe übernommen, die zu ihrem Alterslebenswerk wurde und ihr ein und alles war: Das
Organisieren und Durchführen der Mittwochswanderungen des Emmendinger Schwarzwaldvereins. In dieser Aufgabe wurde Liesel, wie sie liebevoll und mit Hochachtung in ihrer
Seniorengruppe genannt wurde, zur Legende. Un-
ermüdlich, geradezu rastlos, hat sie völlig eigenständig das Jahresprogramm der Mittwochswanderungen geplant, immer wieder veränderte Wanderstrecken ausgedacht, die Gasthöfe für eine
gesellige Einkehr ausgekundschaftet oder die Busfahrten bestellt und natürlich die Wanderungen
selbst geführt. Das Organisieren gehörte für Liesel
Schindler zum Leben wie die Luft zum Atmen. Sie
liebte die Wanderstrecken in der näheren Umgebung von Emmendingen, organisierte aber auch
beliebte Busfahrten zu Ausflugszielen im Hochschwarzwald und in der Ortenau. Landkarten
brauchte sie nicht. Die Wegmarkierungen und ihre
Ortskenntnis reichten ihr aus. Nach jeder Wanderung hatte sie zudem die Wegstrecke genau aufgeschrieben. Wenn es jemanden gab, der die Emmendinger Wanderheimat wie seine Westentasche
kannte, war dies Liesel Schindler. Ihr Engagement
beschränkte sich nicht nur auf das Wandern. Sie organisierte Besichtigungen, Hüttenhocks, Fasnachts- und Weihnachtsveranstaltungen. Jahr für
Jahr überraschte sie die Mittwochwanderer mit
Lotte Stakelbeck W
enige Wochen
nach ihrem 94.
Geburtstag verstarb Lotte Stakelbeck. Sie
war weit über 50 Jahre
Mitglied in der Schwabengruppe Pforzheim.
Ihr Einsatz als Kassiererin/Rechnerin
über
eine
lange
Zeit
von
1974
Lotte Stakelbeck
bis 1996 und danach
noch drei Jahre als Beisitzerin in der Vorstandschaft charakterisieren nur unzureichend ihren
Einsatz zum Wohle der Ortsgruppe. Mit großer
Gewissenhaftigkeit und akkurat wurde die Kasse
in Ordnung gehalten. Ohne nachvollziehbare Begründung und Argumentation war dem Vereins-
Alfred Intlekofer vermögen kein Geld zu „entlocken“, die Finanzen waren immer gut und sicher gehütet. Wie
ihre Körperhaltung bis ins hohe Alter war, aufrecht und gerade mit sicherem Stand, so war sie
in ihrem Ehrenamt in der Vorstandschaft der
Schwabengruppe. Auch in anderen Bereichen,
wie z.B. dem Roten Kreuz oder bei der Deutschen Rentenversicherung, war sie lange Jahre
ehrenamtlich tätig und erwarb sich auch dort
hohes Ansehen. Aufgrund dieses umfangreichen
ehrenamtlichen, auf das Wohl einer breiten
Öffentlichkeit ausgerichteten Engagements
wurde Lotte Stakelbeck mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet und war
auch Trägerin von mehreren Auszeichnungen
der Schwarzwaldvereins-Ortsgruppe und anderer
Organisationen.
Friedrich Kautz
Günter Schmidt U
nser langjähriger
Wanderwart der
Schwabengruppe
Pforzheim,
Günter
Schmidt, ist wenige Monate nach seinem 78. Geburtstag von uns gegangen. Fast 40 Jahre war er
treues Mitglied der Ortsgruppe und seit 1993 als
Günter Schmidt
Wanderwart in der Vorstandschaft tätig. Immer hat er sich sehr um ein
gutes und ausgewogenes Wanderprogramm gemüht und hat auch sehr oft selbst Wanderungen in
Nah und Fern geführt, wobei es ihm stets wichtig
war, den Teilnehmern auf allen Gebieten wertvolle
und interessante Informationen aus der erwanderten Gegend zu geben. Auch bei mehrtägigen Ausflügen und Wanderungen war Günter oft organisatorisch und auch selbst ausführend tätig und es
war sehr angenehm, mit ihm Unternehmungen
auszuarbeiten und durchzuführen. Jährlich pünktlich zur Wanderführersitzung einzuladen, sie
durchzuführen und für das bevorstehende neue
Jahr ein zugkräftiges Programm zusammen zu
42
ihren liebevoll gebastelten Adventspäckchen. Sie
war die fürsorgliche Mutter ihrer Gruppe und kümmerte sich um jeden. Außer ihrer großen Liebe zur
Natur haben ihr geselliges Wesen und ihr Humor,
aber auch ihr starker Wille, ihr immer wieder weitergeholfen, dies gerade in schweren Stunden und
nach mehrfachen Krankenhausaufenthalten. Als es
gesundheitlich wirklich nicht mehr ging und sie
das Wandern aufgeben musste, trat sie zum 89. Geburtstag – nach 24 Jahren – von ihrem Amt als Leiterin der Mittwochswanderungen zurück. Liesel
Schindler hat während vier Jahrzehnten etwa 600
Wanderungen geführt und Tausenden von Menschen, besonders der älteren Generation, ihre
Freude an der Natur weitergegeben und deren
Leben und Alltag bereichert. Der Schwarzwaldverein hatte die Verdienste von Liesel Schindler mit
den Ehrenzeichen in Bronze, Silber und Gold und
im Jahr 2003 mit der Ehrenmitgliedschaft gewürdigt. Beim Neujahrsempfang 1997 wurde sie von
der Stadt Emmendingen für ihr außerordentliches
soziales Engagement geehrt.
Ratold Moriell
stellen bedeutete für ihn eine Herausforderung auf
die er viel Mühe, Zeit und Umsicht verwendete.
Dies tat er ebenso für die monatlich aktuell und ansprechend gestalteten Aushänge der Ortsgruppe
mit den geplanten Unternehmungen des vor uns
liegenden Monats. Es gelang Günter auch immer
wieder, ausreichend Wanderführerinnen und Wanderführer zu gewinnen, die die Ortsgruppe und
auch die Gäste in neue Gebiete und Regionen
führten. Günter war uns immer ein guter, treuer
und verlässlicher Wanderkamerad, beliebt und angesehen, wir wussten ihn zu schätzen. – Günter
fiel es nicht leicht mit den Jahren zu akzeptieren,
dass seine Kräfte nachließen und dass ihm auch
mal Dinge zu schwer oder zu anstrengend werden
konnten. In der letzten Zeit ließ er sich aber doch
in seinem Amt mehr und mehr unterstützen und
wir konnten ihn Anfang 2008 in einer kleinen Feierstunde im Kreise der Wanderführer mit gebührendem Dank aus seinem Amt in den wohlverdienten „Wanderwarte-Ruhestand“ verabschieden.
Wenig später musste aber auch er ins Pflegeheim
umziehen. – Oft und gerne erinnern wir uns an
ihn, besonders wenn wir Wege beschreiten, die
wir mit ihm zusammen gegangen sind.
D
ie
Ortsgruppe
Bonndorf trauert
um Alfred Intlekofer, welcher am
21. Mai kurz vor seinem
78. Geburtstag verstarb.
Alfred Intlekofer hat
sich um die Bonndorfer
Ortsgruppe verdient gemacht. Sein stetiger und
Alfred Intlekofer
unermüdlicher Einsatz
galt der Pflege und Instandsetzung der vom
Schwarzwaldverein betreuten Wanderwege in
der Wutachschlucht und der Lotenbachklamm.
Von 1978 bis zum Jahr 2000 oblag ihm die Leitung der Arbeitsgruppe die sich alljährlich um
die Begehbarkeit der Wutachschlucht kümmert.
Bei den Arbeitseinsätzen, vor allem beim Stegbau, kamen ihm sein handwerkliches Geschick
und Organisationstalent entgegen. Doch nicht
nur in der Arbeitsgruppe zeigte sich Alfred
Intlekofer engagiert.
Als „Einzelkämpfer“ verbrachte er während
der Sommermonate so manche Stunde in der
von ihm so geliebten Schlucht. Aus gesundheitlichen Gründen musste er ab dem Jahr 2000
bei den Arbeitseinsätzen in der Schlucht kürzer
treten. Aber auch bei sonstigen Aktivitäten der
Ortsgruppe – Heimatpflege, Naturschutz, Wandern und bei den bei groß und klein beliebten
Lichter- und Kinderfesten auf Bonndorfs Panoramaweg, dem Philosophenweg – war Alfred
Intlekofer eine verlässliche Person, auf die man
stets zählen konnte.
Gefragt war sein Rat aber auch als Beirat in
der Vorstandschaft der Ortsgruppe, welcher er
von 1989 bis zum Jahr 2003 angehörte. Im Jahre
1981 verlieh ihm die Ortsgruppe für besondere
Verdienste das Ehrenabzeichen in Bronze. Es
folgten 1986 jenes in Silber und 1999 jenes in
Gold durch den Hauptverein. Mit der vom ehemaligen Fachwart für Heimatpflege, Theo
Hany, gestifteten Heimatpflegeplakette wurde
Alfred Intlekofer 1987 ausgezeichnet.
Bruno Morath
3/2009
Service
Service
Bundespräsident Horst Köhler überreicht
Eichendorff-Plakette an Schwarzwaldverein Albbruck
F
ür Joachim Weidler aus Albbruck war es eine
besondere Ehre, von Bundespräsident Horst
Köhler empfangen zu werden. Gleichzeitig
war aber auch die persönliche Verleihung der Eichendorff-Plakette an den Schwarzwaldverein
Albbruck zum 100-jährigen Bestehen für den
höchsten Mann der Bundesrepublik ein Novum.
Während seines Aufenthaltes in Baden-Württemberg nutzte Bundespräsident Köhler die Zeit in
Alpirsbach, um Joachim Weidler und seinen Wanderfreunden vom Albbrucker Schwarzwaldverein
die Auszeichnung zu übergeben. Ursprünglich
war dem Vereinsvorsitzenden Weidler angekündigt worden, dass Landrat Tilman Bollacher beim
Festbankett zum 100-jährigen Vereinsgeburtstag
die Eichendorff-Plakette überreichen sollte.
Doch dieser kam mit leeren Händen, aber der
Ankündigung, dass der Bundespräsident erstmals selbst dies tun werde. Dessen wanderfreudiger Vorgänger Carstens hatte vor einem
Vierteljahrhundert die Patenschaft hierfür übernommen. Ehe es zur Begegnung mit dem Bundespräsidenten und seiner Frau Eva Luise kam,
landeten fast täglich neue Mitteilungen des
Bundespresseamtes im Briefkasten der Weidlers
in Albbruck. Um dem Sicherheitsstandard zu
genügen, mussten die persönlichen Daten der
achtköpfigen Albbrucker Gruppe in Berlin vorliegen. „Mit der Bekanntgabe des minutiösen
Tagesablaufes in Alpirsbach stieg die Nervosität“, berichtete Joachim Weidler. Doch das Wetter machte dem umfangreichen Vorhaben einen
Strich durch die Rechnung. „Am Vorabend,
Übergabe der Eichendorff-Plakette
lange nach 22 Uhr, teilte eine Referentin des
Staatsministeriums in Stuttgart mit, dass die angekündigte Wanderung mit dem Bundespräsidenten ausfallen wird. Joachim Weidler, Michaela und Michael Zettel, Eduard Leber, Willi
Kiefer, Ursula Klose, Rudolf Eckert und Nicolai
Weidler hatten sich lange darauf eingestellt,
während der Tour auf dem Flößerwanderweg
am Jockelsbauernhof dem Bundespräsidenten
zu begegnen.
„Ich hatte mich an meine Schulzeit erinnert
und dem Bundespräsidenten einen Vierzeiler
von Josef Freiherr von Eichendorff vorgetragen.
In der ihm bereits übersandten Festschrift hatte
er wirklich geblättert und vieles über uns schon
gewusst und ganz gezielt nachgefragt“, so
Weidler. Er freute sich, dass sich Köhler weit
über die protokollarischen Vorgaben hinaus
Zeit nahm für die Begegnung mit den Albbruckern. „Mit der Zusicherung, im kommenden
Jahr die Wanderung nachzuholen, einer Widmung für meinen Enkel in der Tasche und dem
Ende eines Bürgergespräches zum Thema Heimat und Globalisierung normalisierte sich wieder mein Adrenalinspiegel“, versicherte Joachim Weidler. Für ihn ist diese Auszeichnung
auch Anerkennung für all die früheren Vorstände im Albbrucker Schwarzwaldverein.
100 Jahre Ortsgruppe Albbruck
Studingersteg im Albtal
D
er Schwarzwaldverein Ortsgruppe Albbruck ist l00 Jahre alt und zeigte beim Festbankett keinerlei Alterserscheinungen. In
heiterer und unterhaltsamer Weise wurde die
Zeitreise in die Vergangenheit aufgenommen und
optimistisch in die Zukunft geblickt. Der Landrat
hatte zwar nicht, wie angekündigt, die Eichendorff-Plakette mit dabei, dafür aber die Ankündigung, dass der Bundespräsident persönlich diese
Auszeichnung übergeben wolle. So konnte der
Vereinsvorsitzende Joachim Weidler am 17. April
beim Besuch Köhlers in Alpirsbach die hohe Auszeichnung entgegennehmen.
3/2009
Das Blasorchester Albbruck und die „Kuttruff Singers“ sorgten für den musikalischen Rahmen des
Abends, der für jeden Redner spürbar mehr als
nur Pflichttermin war. Sehr viele Gäste waren gekommen um mit den Wanderfreunden zu feiern.
„Auf, du junger Wandersmann...“ hieß es nicht
nur in dem Lied, sondern zur filmischen Darstellung des heutigen Vereins und seiner zeitgenössischen Ziele. In engem Einklang stehen Wandern,
Naturschutz, Heimatpflege und Wegeerhaltung.
Und hierfür hatte die Freiwillige Feuerwehr mit
ihrem angekündigten Arbeitseinsatz am „Studinger
Steg“ das passende Geschenk parat.
Bürgermeister Stefan Kaiser verband seinen Dank
an den rührigen Vorstand und sein Team mit der
Übergabe des Jubiläumsschecks. „Vieles hat sich in
dem Jahrhundert verändert und sie haben den
Verein dem Zeitgeist angepasst“. So wie die gleich
nach der Vereinsgründung diskutierte Hängebrücke 80 Meter über der Alb aus Kostengründen
nicht zustande kam, musste die in den 70er Jahren
geborene Vision, einen Wanderweg entlang der
Alb zu errichten, ebenfalls sterben. „Dass es hier
nicht zu einem Einsatz von Bundeswehrsoldaten
kam und auch die Kanadier vor den schwierigen
Verhältnissen kapitulierten, war für den Naturschutz vielleicht gut, für den Tourismus sicherlich
aber nicht förderlich“, so Kaiser. Der Schwarzwaldverein sei ein Verein der jungen Alten, meinte
der Hauptvereinspräsident Eugen Dieterle. „Wir
brauchen Sie und Ihre Enkel“ war seine Botschaft,
in der er die Mitglieder auch animierte, sich in der
Öffentlichkeit zu Wort zu melden, wenn Entscheidungen gegen die eigentlichen Vereinsziele anstehen. Die Glückwünsche aller 18 Ortsgruppen, von
denen 13 Vertreter zur Jubiläumsfeier geschickt
hatten, überbrachte Bezirksvorsitzender Gert Philipp.
Dass der Albbrucker Schwarzwaldverein den
100. Geburtstag überhaupt feiern konnte, ist mit
das große Verdienst von Joachim Weidler, versicherte sein Vorstandsteam, in dem die Frauenquote längst erreicht ist und Kameradschaft untereinander und zu den Mitgliedern der Weg zum
Erfolg ist.
43
Service
Service
Landesehrennadel für Dieter Kempf
D
ass er nach 26 Jahren im Vorstand der
Ortsgruppe Renchen des Schwarzwaldvereins einen ehrenvollen Abschied bekommt, damit hatte Dieter Kempf wahrscheinlich gerechnet. Dass er dann aber auch von
Bürgermeister Siefermann in Anerkennung seines ehrenamtlichen Engagements die Landesehrennadel überreicht bekommt, überraschte
ihn doch.
Ab 1983 war Kempf Fachwart für Naturschutz
der Ortsgruppe Renchen, übernahm 1989 das
Amt des Gauobmanns, im damaligen Gau
Renchtal. Als 2000 die Verantwortung für die
Ortsgruppe Renchen auf ihn zukam, übernahm
er das Amt des Vorsitzenden, das er bis dato innehatte. Im Zuge der Bezirksreform des
Schwarzwaldvereins gab er 2001, nach zwölf
Jahren, sein Amt als Gauobmann an seinen damaligen Stellvertreter ab und war weitere sechs
Bürgermeister Bernd Siefermann steckt Dieter
Kempf die Landesehrennadel an.
Jahre Stellvertretender Bezirksvorsitzender. Dieter Kempf bleibt weiterhin der Ortsgruppe
Renchen als Fachwart für Naturschutz und den
Bezirk Renchtal als Kassenwart erhalten. „Dieter
Kempf hat sehr viel im Bereich des Naturschutzes getan“, lobte Bürgermeister Bernd Siefermann und verwies auf viele Projekte in Zusammenarbeit mit der Stadt. Als besonders
großartige Leistung erinnerte er an das Waldwasserprojekt „Auenwald“, das von Land als
beispielhaft bezuschusst wurde. Bürgermeister
Siefermann überreichte ihm dann die Landesehrennadel.
Glückwünsche kamen vom Bezirksvorsitzenden Anton Hoferer, der an 20 gemeinsame Jahre
im Dienste des Schwarzwaldvereins erinnerte
und die Arbeit von Dieter Kempf auf Bezirksebene hervorhob. Für sein großes Engagement
für den Schwarzwaldverein, wurde er neben den
Ehrenzeichen, Bronze, Silber und Gold im
Herbst 2008 zum Bezirksvorsitzenden ehrenhalber ernannt.
Bücherschau
Schwäbische Alb – Wanderungen auf dem Nordrand- und Südrand-Weg
(HW 1 + 2), von Willi Siehler, 344 Seiten, mit 283 meist
farbigen Abb. und 44 Karten, elastischer Einband, Taschenbuchformat, € 21,80,
Verlag des Schwäbischen
Albvereins e.V., ISBN 978-38062-2203-6
Was im Schwarzwald der Westweg ist, das sind
der Nordrand- („HW1“) und der Südrand-Weg
(„HW2“) auf der Schwäbischen Alb. Der Schwäbische Albrein hat zum hundertjährigen Jubiläum
seiner wichtigsten Wanderwege, die die Alb in
ihrer gesamten Länge umspannen, ein umfassenden Wanderführer herausgebracht. Autor Willi
Siehler beschreibt in dem reich bebilderten Band
43 Tages- und Rundwanderstecken zwischen Donauwörth und Tuttlingen. In gewohnt kompetenter Weise finden Natur und Kultur entlang der
Strecke eine ausführliche Beschreibung, so dass
man als Wanderer mit dem 344 Seiten starken
Buch bestens ausgerüstet ist. Zu jeder Etappe, zu
jeder Rundwanderung gibt es kleine Karten und
eine Fülle von Hinweisen, die uns die Vielfalt der
Schwäbischen Alb am nördlichen Trauf oder am
Südrand entlang der Donau vor Augen führen.
Wer sich die Alb erwandern will, muss dieses Taschenbuch im Rucksack haben!
P. L.
Das große Buch der Linachtalsperre
Wilfried Dold, Bernward Janzing, Werner Seim,
189 Seiten, ISBN 978-3-927677-75-3, dold.verlag,
Vöhrenbach, €29,90
Die Reaktivierung der überregional bekannten
Linachtalsperre in der Nähe von Vöhrenbach ist
ein beachtliches Beispiel, wie viel ein Zusammenschluss von Bürgern, Firmen, Politik und Gemeinde erreichen kann, wenn die Motivation
stimmt. In den Jahren von 2005 – 2007 wurde
durch die Instandsetzung des Staudamms nicht
nur ein toller Badesee für die Erholung erschaffen, sondern auch ein wichtiges Baudenkmal im
Schwarzwald für die Zukunft erhalten. Das groß-
44
formatige und kurzweilig geschriebene Buch dokumentiert die Entstehungsgeschichte der ersten
deutschen Eisenbetontalsperre vom Bau in den
Jahren 1921-1925 bis heute. Zahlreiche historische
Abbildungen vom Bau des Dammes geben einen
guten Eindruck von der immensen Arbeitsleistung, die neben einheimischen Bauleuten auch
viele Gastarbeiter und sogar Studenten erbracht
haben. Ein Kapitel mit Zeitzeugenberichten spiegelt das einstige Arbeiterleben besonders anschaulich. Ein Beitrag über die Stromgewinnung
bis in die 1960er Jahre spannt den Bogen zur nun
abgeschlossenen Sanierung und aktuellen Nutzung. Für Einheimische ist dieser Bildband besonders zu empfehlen, doch auch Heimatgeschichts- und Technikbegeisterte kommen auf
ihre Kosten.
Fl. H.
Deutschland zu Fluss
von Michael Hennemann,
144 Seiten, ca. 140 Abb.,
Format 22,3 x 26,5 cm,
Hardcover mit Schutzumschlag, Bruckmann Verlag
München ISBN 978-3-76544786-0, €29,95
Von der fast skandinavisch anmutenden Mecklenburgische Seenplatte und der ursprünglichen
Auenlandschaft der Spree bis hin zur spektakulären Felswelt des Donaudurchbruchs –
Deutschland hat zu Wasser einiges zu bieten. Der
Bruckmann Verlag stellt jetzt mit „Deutschland zu
Fluss“ 50 ausgesuchte Kanurouten quer durch die
Republik vor, ergänzt um viele Tipps zur Planung
und Durchführung der Paddeltouren, bei denen
Anfänger und Familien ebenso auf ihre Kosten
kommen wie erfahrene Kanuten. In den letzten
Jahren hat sich im Kanutourismus viel getan und
so ist an vielen deutschen Flüssen mit einer guten
Infrastruktur für Wasserwanderer zu rechnen. Zu
entdecken gibt es reizvolle, stille Flüsse, große
Ströme, historische Kanäle und weitverzweigte
Seenlandschaften mit ruhigen Buchten und einsamen Inseln. Und überall entlang der Ufer war-
ten Sehenswürdigkeiten und
touristische Attraktionen wie Burgen,
Schlösser, verträumte Dörfer und pulsierende
Metropolen. Schöne Rastplätze und rustikale
Gasthöfe laden zu einer Pause ein und bei mehrtägigen Fahrten bieten sich verschiedene Übernachtungsmöglichkeiten an, so dass nach Lust
und Laune zwischen einer Übernachtung im Zelt,
im Heuhotel, in der Jugendherberge oder im
Hotel gewählt werden kann. Der Autor hat mit
viel Liebe zum Detail 50 besonders reizvolle
Kanurouten zusammengestellt. Der praxisnahe
Kanuführer ist Bildband und Flussführer in einem
und macht beim Lesen und Anschauen Lust aufs
Paddeln. Neben praktischen Tipps zum Paddeln,
Hinweisen auf Ein- und Ausstiegsstellen (leider
ohne Geodaten), Zeltplätzen und Einkaufsmöglichkeiten liefert das Buch auch alles Wissenswerte zu den Sehenswürdigkeiten entlang der
Ufer und garantiert eine Fülle von Eindrücken
und Erlebnissen unterwegs.
Bl.
Wandern und Einkehren –
Naturpark Südschwarzwald
von G. Blitz u. E. Müller;
208 Seiten, 70 Wanderskizzen
u. Stadtpläne, 3 Übersichtskarten, 31 Farbfotos, Drei
Brunnen Verlag ISBN 978-37956-0225-3; € 9,50
Wer gern wandert, weiß: Es
geht nichts über einen abwechslungsreichen Rundweg mit anschließender
Einkehr. Als unverzichtbare Helfer bei der Planung
und Vorbereitung eines gelungenen Wandertages
haben sich die Wander- und Gastronomieführer des
Drei Brunnen Verlages bewährt. Vom kurzen Spaziergang bis zur Mehrtages-Tour, vom einfachen
Vesperstüble bis zum Gourmet-Restaurant – für
jedes Alter, jeden Geschmack und jeden Geldbeutel
findet sich der passende Vorschlag. Wandern und
Einkehren wird mit dem vollständig überarbeiteten,
aktualisierten und nun durchgängig vierfarbigen
Band 4 „Naturpark Südschwarzwald“ wieder zum
unvergesslichen Erlebnis.
Bl.
3/2009
Service
Lebens erworben hat. Der Autor stellt in diesem
Werk erneut seine geschätzte Erzählfreude
unter Beweis.
Bl.
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bikeline-Radtourenbuch
und Karte 1:50000,
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Ohne nennenswerten Höhenanstieg mit dem
Tourenrad rund um den Südschwarzwald? Das
geht! Lassen Sie sich von diesem Radweg einmal rund um den Naturpark Südschwarzwald
führen und Sie werden staunen, was dieser
schöne Flecken Erde sonst noch alles zu bieten
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den Titisee und der beeindruckenden Wutach-
schlucht bis hin zu einer ehemaligen Bahntrasse, dem Bähnle-Radweg, ist alles bereit,
von Ihnen entdeckt zu werden. Kulturelle
Highlights bieten im Anschluss prächtige
Schlösser entlang des Rheins und natürlich die
Universitäts- und Musikstadt Basel. Über die
DreiLänderBrücke geht es weiter ins sonnige
und weinreiche Markgräflerland, bevor Sie
durch die historische und wunderschön verwinkelte Innenstadt vom fahrradfreundlichen
Freiburg radeln. Sie merken schon, eine abwechslungs- und genussreiche Radtour liegt
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Streckenbeschreibungen, zahlreiche Stadt- und
Ortspläne, Hinweise auf das kulturelle und touristische Angebot der Region und ein umfangreiches Übernachtungsverzeichnis – in diesem
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Ihnen nur wünschen.
Bl.
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3/2009
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45
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Bl.
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des Nationalparks kennenlernen, den Wald
erleben, durch Urwälder und entlang glasklarer
Bäche wandern? Dann sind unsere Wanderwochen genau das richtige für Sie.
Folgende Leistungen sind darin enthalten:
7 bzw. 5 Übernachtungen im Doppelzimmer mit Dusche,WC, Telefon, Sat-TV und
Halbpension • Igelbusticket für 3 Tage (Wanderbussystem) • 3 x Rucksackbrotzeit •
Spiegelauer Sommerwanderkarte • Routen und Streckenprofil für Touren durch den
Nordic-Walking Park Spiegelau • Besichtigung der Glasfabrik Spiegelau • 1x Kaffee
und Kuchen • kostenlose Münzen für unser Solarium „Ergoline“ • inklusiv Kurbeitrag
Preise für Wandergruppen bitte anfragen. Jede 16. Person erhält einen Freiplatz.
Zimmertyp A+B
Preis pro Person für 7 Tage
Preis pro Person für 5 Tage
290,00 €
215,00 €
SCHWEIZ
Weitere Infos:
Hotel Hubertushof,Gasthof-Metzgerei Genosko, Hauptstr. 1, 94518 Spiegelau,
Tel: 08553-96090, Fax: 08553-960996, www.hubertushof-spiegelau.de
22 Tage Nepal vom 09.10. – 30.10.2009
Trekking
13 Tage Berg-Wandern, Langtangtal, heiligen Seen von Gosainkunda
Kultur
4 Tage Kathmandu, Patan
Dschungel 3 Tage Chitwan-Nationalpark
Veranstalter u. Auskunft Irene u. Rabindra Karki, Käsenbachstr. 11, 72070 Tübingen
Wanderführer des Schwarzwaldvereins, Tel. 07071/855448, oder www.nepalfan.de
Redaktionsschluss
Wir wandern europaweit.
Sardinien Nord 9 Tg 02.10. – 10.10.09 840,– € inkl. HP Bus/Schiff
Ischia
Wandern & Kuren
inkl. 5 x Fango pro Woche
Madeira
8 Tg 31.10. – 07.11.09 699,– € inkl. HP
07.11. – 14.11.09
Verlängerungswoche 360,– € inkl. HP
8 Tg 17.11. – 24.11.09 1080,– € inkl. HP
Redaktionsschluss für das Heft IV/2009 ist der 1. Oktober 2009.
Bitte schicken Sie uns Ihre Manuskripte per E-Mail an:
redaktion.schwarzwald@schwarzwaldverein.de oder auf Diskette an
die Redaktion. Schicken Sie bitte Bilder mit artikelbezogenen Bildnamen
an: swv-bilder@werbeagentur-aufwind.com.
DEUTSCHLAND
Flug
Genießen Sie Ihren Urlaub beim
Flug
EZ Zuschläge: auf Anfrage
Eventuelle Änderungen vorbehalten !
Erwin Schmider
Grubacker 5 77761 Schiltach Tel. 0 78 36/95 59 44 Fax 95 79 44
Mobil 01 71/2 38 69 16 erwin@wander-touren.de
www.wander-touren.de
Singenden Heidewirt
im 3*** Heidehotel Herrenbrücke
in der Lüneburger Heide, Müden an der Örtze
Unser Programm ist speziell abgestimmt auf Busreisen von 25 bis 120 Personen. Spezielle Gruppenpreise für Vereine schon ab 39,– Euro HP.
Im Programm sind enthalten: Tanzabend mit dem
singenden Heidewirt, Heideabend mit dem Schiffer-
GASTHOF · CAFÉ
klavier, 5-stündige geführte Heidetour, 2-stündige
Kutschfahrt durch die Heide, Kegelabend für Ihre
Gruppe. Über Ihre Anfrage würden wir uns freuen.
Lassen Sie sich ein unverbindliches Angebot zukommen: Tel. 0 50 53/98 26 90 I Fax 0 50 53/14 18
www.herrenbruecke.de
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info@gasthof-nagoldquelle.de · www.gasthof-nagoldquelle.de
46
3/2009
Service
Fotolia 5, 12
K.-L. Gerecke 4–7, 8, 24
P. Lutz 9
W. Hockenjos 10–11
Shutterstock 13, 32
F. Zapf 14–16
B. Morath 17
A. Bötzer 18
K. Scherfling 19, 25–27,
37, 39
Elmar Vogt 20
M.Geisenhof 25
K. Buhl 29
R. Piroschinski 32
E. Schapeler 38–39
W. Lang 40
S. Seyl 38–39, 41
J. Weidler 43
Titelbild:
Rücktitel
Volkstanz ist nach wie vor
aktuell. Zu unserem Kulturgut gehören
die traditionellen Tänze ganz einfach
dazu – egal in welchem
Jahrhundert oder Jahrzehnt wir leben.
Das Foto entstand 1993 bei der
Hauptversammlung in Malsch.
Foto: Karlheinz Scherfling
Seltene Orchideen wachsen
auch an geschützten Orten mitten in unserer Kulturlandschaft,
wie diese Bocks-Riemenzunge –
Naturschutzgebiet im Jennetal
am Schönberg bei Freiburg.
Foto: Karlheinz Scherfling
Anzeigenschluss für Heft IV/2009 ist der 1. Oktober 2009.
Impressum ISSN 0944-4505
Herausgeber: Schwarzwaldverein e.V., Schloßbergring 15
79098 Freiburg i. Br., Telefon 07 61/3 80 53-0,
Telefax 07 61 / 3 80 53-20
Bitte versehen Sie jedes Bild mit einer Bildunterschrift und
ordnen Sie es eindeutig einem Artikel zu. Bilder, die nicht zugeordnet werden können, können leider nicht verwendet werden.
Bankverbindung: SPK Freiburg, BLZ 680 501 01,
Kt.-Nr. 201 49 46
Für unverlangt eingesandte Beiträge, Bilder, Besprechungsexemplare usw. wird keine Haftung übernommen. Rücksendung
erfolgt nur bei Rückporto. Die Redaktion behält sich deren redaktionelle Bearbeitung und Abdruck vor.
Redaktion: Karlheinz Scherfling, 79111 Freiburg i. Br.,
Brunnstubenstr. 23, Telefon 07 61/4 36 61,
redaktion.schwarzwald@schwarzwaldverein.de
Die Texte sind per E-Mail, auf Diskette oder CD mit vollständiger
Anschrift des Autors an die Redaktion zu schicken, ebenso
Papierbilder und Dias. Redaktionsschluss: 1.1., 16.3., 1.7., 1.10.
Elektronische Bilder sind mit Bildtexten und Hinweis auf den Artikel
direkt zu schicken an swv-bilder@werbeagentur-aufwind.com.
Anzeigenleitung: Schwarzwaldverein e.V., Angela Blüm,
Schloßbergring 15, 79098 Freiburg i. Br., Telefon 07 61/3 80 53-0,
Telefax 07 61 / 3 80 53-20.
Bitte senden Sie Anzeigenunterlagen an obige Adresse.
Gültige Anzeigenpreisliste Nr. 24 vom 1.1.2007. Preisliste auf
Anfrage. Anzeigenschluss: 1.1., 15.3., 1.7., 1.10.
Herstellung und Vertrieb: Druckhaus Kaufmann GmbH & Co. KG,
Raiffeisenstraße 29, 77933 Lahr/Schw., Telefon 0 78 21/94 50,
Fax 0 78 21 / 94 51 68, ISDN 0 78 21/98 23 25
E-Mail: kuepper@druckhaus-kaufmann.de
Gestaltung und Reproduktion: werbeagentur aufwind GmbH,
Kapellenstraße 43, 79353 Bahlingen, Telefon 0 76 63/91 49 74-0,
Fax 0 76 63/91 49 74-50,
E-Mail: swv-bilder@werbeagentur-aufwind.com
Erscheint vierteljährlich im Februar/Mai/August/ November. Für Mitglieder ist der Bezugspreis durch den Mitgliedsbeitrag abgegolten.
Das Jahresabonnement kostet € 8,20 zuzüglich Versandkosten.
Bestellungen nimmt der Verlag entgegen. Abo-Kündigungen
können nur zum jeweiligen Jahresende vorgenommen werden.
Wanderheime des Schwarzwaldvereins
Wanderheim Dießlinhütte Belchen-Multen (1 040 m)
der Schwarzwaldvereins-Ortsgruppe Schönau. Familienfreundliche Hüttenatmosphäre,
Selbstverpflegung; am Ziel des Fernskiwanderweges. Ganzjährig in Betrieb.
Anmeldung bei: Frau Erika Pfefferle, Bühlweg 1, 79677 Aitern, Telefon 0 76 73/12 91
diesslin-huette@schwarzwaldverein-schoenau.de
>
Werben heißt informieren.
WANDERHEIM BRANDENKOPF
Auf einem der schönsten Aussichtsberge im mittleren Schwarzwald,
direkt am Westweg und Hansjakobweg II gelegen. Zimmer teilweise
mit Dusche/WC, 37 Betten, Gaststätte mit 160 Sitzplätzen, gute
Küche, Bewirtschaftung ganzjährig, Rucksacktransport für Westweg
und Hansjakobweg-Wanderer.
Anmeldung: Wanderheim Brandenkopf, 77784 Oberharmersbach,
Tel. 0 78 31/61 49, Fax 0 78 31/96 60 14, www.brandenkopf.net
Gaststätte Ruhetag: vom 1.11.–28.02. Montag und Dienstag,
vom 01.03.–31.10. Montag
An einem der schönsten Wanderwege (Kandel-Höhenweg)
im Schwarzwald liegt auf der Gemarkung Freiamt das gemütliche:
Wanderheim Kreuzmoos
Das Haus verfügt über 48 Übernachtungsmöglichkeiten (Zimmer & Lager)
Gastraum mit 60 Sitzplätzen
Großes Freigelände mit Biergarten
Anmeldung & Anfrage:
Gottfried Broßmer Schuttergasse 9 77955 Ettenheim Tel. 0 78 22/98 68
Verschiedenes
CONCERTINA/CLOWNORGEL
manuell und selbstspielend, sehr klein und leicht
handlich, mit dazugehörenden Rucksack, ca. 200
Lieder gespeichert. Hervorragend geeignet für:
Wanderung, Ausflüge, Kegeltouren, Aprés-Ski,
Berghütten und Geburtstag. Zum mieten und kaufen.
Große Auswahl in Harmonikas und anderen
Instrumenten aller Art.
Musik-Bistro Alter Fritz, Hauptstr. 36, 79206 Breisach, Tel. 07668-996705 ab 16 Uhr
3/2009
47
Service
Bildnachweis

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