Der Hirsch vom Höllental Ein Symbol des Schwarzwaldes kehrt auf

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Der Hirsch vom Höllental Ein Symbol des Schwarzwaldes kehrt auf
E 6246
4/2010
Der Hirsch vom Höllental
Ein Symbol des Schwarzwaldes kehrt auf seinen Felsen zurück
Vogtland, ein Wanderparadies
Die Ortsgruppe Stuttgart erkundete einen unbekannten Teil Deutschlands
Jugendwandern im Winter
Schneeschuhwandern mit Kindern und Jugendlichen
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Naturschutz
Ehrenamtliche Arbeit
war gefragt beim
Aufbau des Aussichtspavillons.
Seiten 35
32
Wanderer werben auf der Autobahn fürs Wandern
5
Himmelreich im Höllental
Ein „Durchgangstal“ im Wandel der Zeiten
32
Schutzhütten am „Gutachtal Wanderweg“
instand gesetzt
7
Der Hirsch vom Höllental
Ein Symbol des Schwarzwaldes kehrt nach Sanierung
auf seinen Felsen zurück
33
Ein Dank an die Helfer
33
Wandertagswimpel jetzt in Freiburg
Gneis-Kuchen, Kniebiesmauer und Absbach-Schliff
Interessantes zur Geologie des Oberen Wolftales bei
einem Seminar im Wald-Kultur-Haus
34
Kurz und bündig aus der Hauptvorstandssitzung
34
Neue Attraktion am Schluchtensteig
8
Mit Schneeschuhen
macht das Wandern im
Winter noch mehr
Spaß.
Seite 36
Auf dem Grächener
Höhenweg.
Seite 10
Wandern
10
Auf alten Walserwegen rund um den Monte Rosa
14
„Lass uns träumen vom Lago die Garda!“
Eine erlebnisreiche Wanderwoche der Ortsgruppe
Unterreichenbach
18
Auf den Spuren von Wolf und Braunbär
Wandern in den Abruzzen-Nationalparks
21
Auf romantischen Wegen an alten Kanälen
Mit dem Fahrrad von Strassburg nach Saarbrücken
22
Vom Hegau zum Bodensee
Schwäbisch-Badische Freundschaftswanderung
23
Heimat- und Wanderakademie
Baden-Württemberg
24
Das Vogtland, ein Wanderparadies im Osten
Ortsgruppe Stuttgart erkundete einen unbekannten
Teil Deutschlands
26
Nordseefisch, Römegret und eine Fee
Vielseitige Wanderreise zwischen Fjell und Fjord im
Land der Mitternachtssonne
28
Traumhafte Ausblicke auf dem „Götterpfad“
Wander-Studienreise durch das sonnige Süditalien
30
Der Fachbereich „Geoinformation“
Der Schwarzwaldverein steht vor
neuen Herausforderungen
31
Ferienwanderungen 2011 des Schwarzwaldvereins
Jugend & Familie
35
Jugendwanderformen im Winter
Schneeschuhwandern mit Kindern, Jugendlichen
und jungen Erwachsenen
38
„Mc Pommes in Brandeck oder
vom Acker zur Friteuse“
Die Familiengruppe Dornhan befasste sich
mit dem Thema Kartoffeln
38
Silbernes Ehrenzeichen für Angelika Lampert
38
Kinder halfen den Wichteln
Familienwanderung auf dem Kinderwanderweg
in Todtnau
39
Auch bei Regen kann man Spaß haben
Lauterbachs Jugend erlebte drei erlebnisreiche Tage
39
Neue Gesichter im Jugendverbandsvorstand
39
Erfolgreicher Pilotlehrgang
„Jugendwanderführer/in“
40
Wasserspaß mit Flößen
40
Markt der Möglichkeiten
Nicht jeder Wanderplan muss
neu erfunden werden
40
Auf der Suche nach dem
Schatz am Silbersee
GPS machte es leicht
Service
41
Personalien
42
Bücherschau
Inhalt
Der Edelhirsch wird am Seil
herabgelassen.
Seiten 7–8
Aktuell
Inhalt
Editorial
Editorial
Liebe Wanderfreunde,
„Der 110. Deutsche Wandertag ist Geschichte“ schrieb
unser Präsident Eugen Dieterle im „Schwarzwald 3/10“
wenige Tage nach dem Großereignis, das der Schwarzwaldverein bestens meisterte. Nun, die Geschichte hörte
nicht gleich mit der Heimkehr der Wanderer aus ganz
Deutschland in ihre Heimatorte auf. Zu den „Aufräumarbeiten“ in Freiburg gehörte auch ein großer Dank an die
vielen Helfer aus unseren Ortsgruppen, die solch einen
schönen Erfolg erst möglich gemacht haben. Und sie wurden deshalb auch zu einem Helferfeste eingeladen, bei
dem das Präsidium allen Dank sagte (siehe Seite 33). Auch
der Wandertagswimpel war noch unterwegs und ist jetzt
für einige Monate in der Obhut von Freiburgs Oberbürgermeister Dieter Salomon.
Machen Sie ein großes Kreuz im Terminkalender am
4. Juni 2011. Dann geht der Wandertagswimpel nämlich wieder auf Reisen. Traditionsgemäß wird er zum
Veranstaltungsort des nächsten Deutschen Wandertages getragen, und der ist nächstes Jahr Melle im
Oldenburger Land, nicht gerade um die Ecke für
unsere Schwarzwaldwanderer. 821,6 Kilometer sind
zurückzulegen, dafür wurden 42 Tage vorgesehen.
Wer Zeit hat mitzuwandern, ist herzlich eingeladen. Es
ist natürlich auch möglich, nur Teilstrecken zu wandern, um neue Gebiete Deutschlands kennen zu lernen. Also los geht’s am 4. Juni in Freiburg bis ins Glottertal. Und die letzte Etappe ist am 11. August von
Borgholzhausen bis Melle, wo dann der 111. Deutsche
Wandertag bis zum 15. August stattfindet.
Der Deutsche Wandertag im Schwarzwald hatte auch
Auswirkungen auf unsere Vereinszeitschrift. Nicht nur,
dass sie drei Wochen später als normal ausgeliefert
wurde, weil wir aktuelle über das Großereignis berichten wollten, sondern auch im Hinblick auf die gewohnte
Berichterstattung. Der Deutsche Wandertag und die Jahreshauptversammlung des Schwarzwaldvereins beanspruchten viel Platz, so dass etliche Berichte stehen bleiben mussten und erst jetzt in dieser Ausgabe, oder, falls
es sich um Wander- und Reiseberichte handelt, erst im
Titelbild: Einen liebevoll vom Mundartdichter Arno Müller
gestalteten Erntedankaltar kann man am dritten Wochenende im Oktober in der evangelischen Kirche in Ihringen
bewundern. Zum Fest des Abschlusses der Weinlese wird im
Winzerdorf am Kaiserstuhl Erntedank gefeiert. In einem
volkstümlichen Umzug wird der letzte geschmückte Herbstwagen in die Winzergenossengeschaft gefahren.
Foto: Karlheinz Scherfling
4
kommenden Heft veröffentlicht werden. Die Redaktion bittet dafür um
Verständnis, ebenso dafür,
dass nicht alle eingesandten Berichte veröffentlicht werden.
Dieses Thema begleitet die Redaktionsarbeit seit Jahrzehnten. Bei der großen Anzahl an Ortsgruppen und
deren vielfältigen Aktivitäten ist es nicht möglich, über
alle Ereignisse zu berichten. Deshalb wurde schon vor
Jahren vom Hauptvorstand beschlossen – und in den
Arbeitshilfen publiziert – dass über Wanderungen und
Reisen nur dann berichtet wird, „wenn sie zur Nachahmung empfohlen, von den Lesern in irgendeiner Weise
genutzt werden können oder von besonderem allgemeinen Interesse sind.“ Die meisten Leser interessieren
sich nicht für „normale“ Aktivitäten und Nachrichten, die
nur eine Ortsgruppe betreffen. In den meisten Fällen
klappt die Zusammenarbeit mit den Öffentlichkeitarbeitern in unseren Ortsgruppen, die recht gut wissen,
wie sie ihre Aktivitäten entsprechen „verkaufen“ können. Und wenn es einmal nicht verständlich ist, warum
eine Geschichte nicht veröffentlich wird, bin ich gerne
zum Gespräch bereit.
A propos „zur Nachahmung empfohlen“: Unsere Familiengruppen – von denen diesmal erfreulich viele Beitrage kamen – veranstaltete einen „Markt der Möglichkeiten“ (siehe Seite 40), auf dem man abgucken konnte,
was andere machen, weil nicht jede Aktivität neu erfunden werden muss. Unsere Zeitschrift „Der Schwarzwald“
versteht sich auch als Plattform, auf der Ortsgruppen
über ihre nachahmenswerten Aktivitäten beim Wandern, im Naturschutz und bei der Heimatpflege berichten, und unter diesem Aspekt wird auch die Auswahl
unter den vielen eingereichten Beiträgen getroffen.
Wenn dann gelegentlich ein Brief ankommt mit der
Bemerkung, dass eine Anregung aufgenommen wurde,
freut es die Redaktion besonders. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine unterhaltsame, anregende Lektüre
der neuen Ausgabe.
Karlheinz Scherfling
Hauptfachwart Redaktion DER SCHWARZWALD
Naturschutz
Naturschutz
Himmelreich im Höllental?
Ein „Durchgangstal“ im Wandel der Zeiten
Von Karl-Ludwig Gerecke
„Vier Stunden von Freiburg hundertprozentiger Sicherheit sommerbereifte LKWs in den steilen Kurven hängen
kam ich durch die sogenannte bleiben. Und der Verkehr ist genauso die
Hölle, eine Kette von Felsen, die Hölle für die Einwohner Falkensteigs, die
Tag und Nacht Lärm und Abgasen ausgesich oben wölben und eine setzt sind.
ewige Dämmerung einschliePlötzliche Stille
ßen. Neben dem schmalen
September 2010: Wir sitzen auf dem Postdurchbrochenen Weg rauscht haldefelsen hoch über dem Höllental. Dreihundert Höhenmeter unter uns die Bunein stäubender Waldbach; sein desstraße – ohne ein einziges Auto. Nur der
melancholisches Tosen und die Ruf eines Tannenhähers unterbricht kurz
die Stille. Eine Illusion? Ein Wunschbild?
Abgeschiedenheit, die einen da Oder alles Einbildung? Nein, es ist tatsächlich Realität. Wenn auch nur für wenige
umgibt, erinnern lebhaft an den Wochen, denn die Bundesstraße im HöllenOrt, wo sich die Alten den Ein- tal ist gesperrt. Nur die Bahn verbindet im
Halbstundentakt Himmelreich und Hintergang in den Orkus dachten ...
zarten. Der Grund sind Felssicherungsar-
F
erdinand Ochsenheimer schrieb diese
Zeilen in seinen 1795 veröffentlichten
„Streifereien durch einige Gegenden
Deutschlands“. 200 Jahre später hätte er von
Freiburg zum Eingang des Höllentals im
Auto gerade mal eine Viertelstunde
gebraucht. Vom „melancholischen Tosen“
des Waldbachs hätte er nichts vernommen,
und den Bach hätte er erst gar nicht zu
Gesicht bekommen. Denn der fließt verborgen unter den Brückenbauwerken der Bundesstraße mit der Nummer 31 und sein
Geräusch ist übertönt vom Dröhnen des Verkehrs, der sich zwischen den Felsen am
Hirschsprung hindurchquält. Es ist die Hölle
für den Autofahrer im Stau, wie er sich alljährlich spätestens für den ersten Schneefall
prognostizieren lässt – weil dann mit nahezu
4/2010
beiten am Hirschsprung. Genau an jenen
Felsen, die früher romantisch-schauerliche
Gefühle bei den Durchreisenden auslösten.
Und die heute, folgt man den Gutachten
von Geologie-Experten, als schwer kalkulierbares Steinschlag- Risiko für Straße und
Verkehr einzustufen sind. Für Wanderer
(und auch Nicht-Wanderer) ist die Sperrung
ein Anlass, sich dem wegen des Verkehrslärms oft gemiedenen Tal wieder einmal
zuzuwenden.
Verkehrsader Höllental
So abgeschieden wie im Eingangszitat
beschrieben war das Höllental auch vor
zweihundert Jahren nicht. Nein, schon in
längst vergangenen Jahrhunderten war das
Tal eine der wichtigsten Querverbindungen
über den Schwarzwald. Und stets wurden
Wege und Straßen dem jeweiligen „Stand
der Technik“ angepasst. Vom Fußsteig zwischen der Burg Falkensteig und der 1148
eingeweihten Oswald-Kapelle über einen
1638 angelegten “Karrenweg“ bis zum
chausseeartigen
Landsträßchen
und
schließlich zur Reichsstraße, der heute „verkehrsgerecht“ ausgebauten B 31.
Berühmte Reisende haben das Tal durchquert und in der damaligen Post-Umspannstation im Hofgut Sternen übernachtet.
Legendär die Brautfahrt Marie-Antoinettes
im Jahre 1770, und unvermeidlich auch ein
Zwischenstop des vielreisenden Dichterfürsten Johann Wolfgang von Goethe am
29. September 1779. Für die Bewohner
sicher weniger erfreulich: Der Rückzug des
geschlagenen französischen Revolutionsheers im Okto ber 1796 durch das „val d’enfer“, und anderthalb Jahrhunderte später
die sinnlose Zerstörung von Straße und
Eisenbahnbrücke, mit der 1945 in den letzten Kriegstagen der Einmarsch französischer Truppen noch aufgehalten werden
sollte (im übrigen wusste die Armeeführung
von den Risiken einer Höllental-Durchquerung und stieß vom Dreisamtal über St.
Märgen in den Hochschwarzwald vor).
Ein Meilenstein der Mobilität war die
1887 eröffnete Höllentalbahn, zugleich
„Startschuss“ für die Erschließung des Südschwarzwalds für den modernen Tourismus. Auch die Bahnlinie spiegelt den Fortschritt der Technik, von der ursprünglich
dampfbetriebenen Zahnradbahn über die
Elektrifizierung bereits in den 30er Jahren
des letzten Jahrhunderts bis zu den doppelstöckigen Zügen der DB-Regio von
heute.
5
Naturschutz
Naturschutz
Ravenna-Viadukt
und Galgenbühl
Nicht nur Technik und Bauwerke, sondern
auch Land- und Forstwirtschaft haben das Tal
im Lauf der letzten beiden Jahrhunderte
erheblich verändert. Grünland und Weiden
sind stark zurückgegangen, und im Gegenzug ist der Wald wieder vorgerückt. Teils
durch Aufforstungen mit Nadelhölzern, teils
durch natürliche Sukzession von Laubbäumen wie Weiden, Eschen und Bergahorn.
Alte Ansichten zeigen das Höllental noch mit
einem beträchtlichen Anteil offener Flächen.
Heute verschwinden manche der durchaus
spektakulären Bauwerke, allen voran das
landschaftsprägende Ravenna-Viadukt, hinter Wald und Gehölzaufwuchs. Ein gutes Beispiel ist der Galgenbühl beim Hofgut Sternen:
Auf Postkarten und Fotografien um 1900 präsentiert sich der markante Hügel vor der
Ravennabrücke, der in früheren Zeiten
tatsächlich als Richtstätte diente, waldfrei.
Den Gipfel krönte sogar ein kleiner Pavillon.
Info
… hinter dem Himmelreich öffnet sich,
gleich dem schwarzen Schlund der Hölle,
ein dunkles, furchtbares Felsental.
Thurmhoch erheben sich die Felsen zu
beiden Seiten des Weges; oft scheinen
sie diesen versperren zu wollen, oft neigen sie wieder ihre Riesenhäupter über
dem Wanderer zusammen, dass er jeden
Augenblick wähnt, sie würden über ihn
hinabstürzen, und doch drohen sie schon
seit Jahrtausenden in dieser Stellung.
Aloys SCHREIBER, Baden, 1838
Das änderte sich Ende der 40er Jahre: Da
wurde der Hügel zeitgleich mit den Wiederaufforstungen der großen Reparations-Kahlschläge (im Volksmund nach wie vor als
„Franzosenhiebe“ bekannt) kurzerhand
ebenfalls mit Fichten und Douglasien bepflanzt und damit Teil des Staatswalds im
Forstbezirk Kirchzarten. Mit der Folge, dass
sechs Jahrzehnte später von den sieben
Rundbögen des Ravennaviadukts gerade mal
noch drei zu sehen waren. Deshalb entschloss sich das Kreisforstamt Breisgau-Hochschwarzwald im Jahre 2009, den ursprünglichen Zustand zumindest teilweise
wiederherzustellen. Die nahezu hiebsreifen
Historisches Foto (Neumann, 1897) und alte Postkartenansicht (undatiert, wohl um 1900)
Bäume der seinerzeitigen Neuaufforstung
wurden gefällt, und auf dem Gipfel des Galgenbühls entsteht nach historischem Vorbild
wieder ein kleiner Aussichtspavillon.
Inzwischen ist auch einer der beiden
Brückenköpfe der alten Ravennabrücke vom
Baumwuchs befreit – und damit ein Stück
Landschafts- und Eisenbahngeschichte sichtbar gemacht. Beides sind Maßnahmen, die
auch zu den Ideen der „Interessensgemeinschaft Dreiseenbahn“ passen, auf der Höllentalstrecke wieder historische Dampfzüge
fahren zu lassen. U nd eine Ergänzung zum
„Heimatpfad“, auf dem sich, ausgehend vom
Hofgut Sternen, im Löffeltal und in der
Ravennaschlucht ein im Hochschwarzwald
einmaliges Freilichtmuseum erwandern lässt.
Zukunftsvision
Falkensteig-Tunnel
Doch gilt es, im Höllental nicht nur in die Vergangenheit, sondern vor allem in die Zukunft
zu schauen. Und da gibt es Handlungsbedarf.
Sonst droht das Tal irgendwann am Verkehr
zu ersticken. Letztlich bezahlen das Höllental
und seine Bewohner den Preis dafür,
dass die seinerzeit auch vom Schwarzwaldverein zu Recht abgelehnte Schwarzwaldautobahn nicht gebaut wurde. Denn
es bleibt dabei: Die Verbindung über das
Höllental ist als Ost-West-Achse über den
Schwarzwald auch in Zukunft unverzichtbar.
Nur: Muss sich der ganze Verkehr durch das
Nadelöhr am Hirschsprung-Felsen zwängen?
Und anschließend in Schlafzimmerhöhe den
Ort Falkensteig durchqueren? Muss er nicht!
Denn es gibt andere Lösungen, und die gilt
es zu verwirklichen. Auch wenn sie ein gerüttelt Maß an Beharrlichkeit und den oft zitierten langen Atem erfordern werden. Schon
seit Jahrzehnten gibt es die Idee eines
Straßentunnels, der die Engstelle am Hirschsprung und den Ort Falkensteig weiträumig
umgeht. Und genauso lang meinen Skeptiker, das lasse sich aus was für Gründen auch
immer nicht realisieren. Jetzt erstmals, so
scheint es, kommt der lang erhoffte Silber-
streif am Horizont. Denn es gibt zumindest
ein erstes Variantenstudium mit drei verschiedenen Tunneltrassen, und der Landkreis
Breisgau-Hochschwarzwald tritt in Vorleistung für die Planungskosten. Mit dem Ziel,
den Falkensteigtunnel bei der anstehenden
Fortschreibung des BundesverkehrswegePlans fest zu verankern. Frühestmöglicher
Baubeginn könnte dann 2020 sein. Zugegeben ein immer noch langer Zeitraum, der
manchen wieder resignieren lässt. Doch die
Geschichte des Höllentals zeigt, dass Resignation genau der falsche Weg wäre. Sonst
hätte es vor 120 Jahren auch keine Bahnlinie
oder vor 80 Jahren kein neues Viadukt gegeben. Es gilt also, die Planungen rasch voranzutreiben – im Interesse der Anwohner, aber
auch der Region Freiburg und des gesamten
Schwarzwalds, der auf leistungsfähige und
umweltverträgliche Verkehrachsen angewiesen ist. Und mit dem Tunnel könnte der Taleingang für den Wanderer wieder ein Stück
seiner ursprünglichen Romantik zurückgewinnen. So ähnlich wie es Ludwig Steub und
viele andere Reiseschriftsteller in alten
Berichten geschildert haben. Drei Wochen
Straßensperrung haben den Beweis erbracht!
Info
Der besondere Reiz dieses Waldreviers,
sein Eigenthümliches und Überraschendes ging uns aber doch erst in der Hölle
auf.... Eine enge Schlucht, ehemals sehr
steil und unwegsam, jetzt aber durch die
Arbeit der letzten Menschenalter ganz
angenehm hergestellt, mit feiner Straße
belegt, mit guten Wirtshäusern ausgestattet. Es kommt viel reisendes Volk
daher, welches betrachten will, wie das
Tal immer wilder und schauerlicher wird,
wie der Bach über Felsenblöcke schäumt,
die steinernen Wände immer steiler und
schroffer emporstarren und zuletzt der
Schlund so enge zusammensteht, dass
einmal vor uralten Zeiten oben in schwindelnder Höhe von einem Felsvorsprung
ein Hirsch zum andern sprang, wovon
die Spalte jetzt noch der Hirschensprung
heißt.
Ludwig STEUB, Reiseschilderungen,
1873
6
4/2010
Der Hirsch vom Höllental
Ein Symbol des Schwarzwaldes kehrt nach Sanierung
auf seinen Felsen hoch über der B 31 zurück
Von Gerrit Müller
Majestätisch steht er auf seinem nach ihm benannten Felsvorsprung, der Hirsch vom Höllental. Er gehört zum Schwarzwald, fast
ebenso fest wie Kirschtorte und Bollenhut. Dass es anderswo in
deutschen Landen noch weitere Höllentäler und Hirschsprünge
gibt, stört ihn wenig. Er weiß, dass sich die Reisenden den Hals nach
ihm verrenken und dass nicht nur Kinder enttäuscht reagieren,
wenn sie beim Passieren in einem Wagen der Höllentalbahn den
entscheidenden Moment verpassen, wo er zwischen zwei Tunneln
kurz erspäht werden kann. Und dass die gleiche Enttäuschung sich
breit macht, wenn Autotouristen auf den Rücksitzen eines PKW
keine Chance haben, ihn hoch über der lärmenden Straße ausmachen zu können. Und dass der Frust ganz groß ist, seit er seit
Anfang August diesen Jahres ganz fehlt.
M
ittlerweile hat sich herumgesprochen, dass sein fragiler Bronzeleib
vor den Steinschlag-Gefahren des
über ihm dräuenden Hohfelsens geschützt
werden muss und er nach Abschluss der Felssicherungsarbeiten wieder in neuem Glanz
an seinen Stammplatz zurückkehren wird.
Anlässlich dieser Transaktion kam die unvermeidliche Frage auf, seit wann der Hüter des
Höllentals schon auf seinem natürlichen
Podest steht. Gleich mehrere Antworten
kamen spontan in Umlauf, zumeist falsch
oder zumindest unvollständig. Auch die
nachfolgend dargestellten Ergebnisse eingehender Recherchen haben nicht alle Geheimnisse lösen können. Ergänzende Hinweise
aus der Leserschaft werden daher vom Verfasser und der Redaktion gerne entgegengenommen.
Drei Prototypen aus Holz
ab 1856
Eine (bis dato authentisch nicht exakt nachvollziehbare...) „alte Sage“ erzählte schon im
19. Jahrhundert, dass sich einst ein Hirsch auf
der Flucht vor einem Jäger und seinen Hunden an ebendieser Stelle dazu entschloss, seinen Verfolgern mit einem kühnen Satz zu entkommen. Dass es sich um einen
Angehörigen des auf dem schräg vis-à-vis auf
dem Falkenstein hausenden gleichnamigen
Rittergeschlechts handelte, ist wohl eine
Ausschmückung späterer Zeiten. Als am
20.9.1856 der badische Großherzog Fried-
4/2010
rich II. mit der preußischen Prinzessin Luise
Hochzeit feierte, entschloss man sich erstmals, das romantische Tableau mit einem
Holzhirsch in Szene zu setzen. Das Programm
für den Besuch der beiden jungvermählten
königlichen Hoheiten in Freiburg (auf der
Reise zur Insel Mainau) vermerkt für den 6.
Oktober lediglich die Abreise durch das Höllenthal, die „Freiburger Zeitung“ berichtet
über diesen Tag erst wieder ab der Ankunft
in
Donaueschingen
mittags
gegen
2 Uhr. Der in Neustadt erscheinende „Hochwächter“ schreibt rückblickend in seiner Ausgabe vom 30.5.1907 „Bis zum Jahre 1873-74
hielt dieser erste Hirsch den Stürmen und
dem Zahn der Zeit Trotz. Forsttaxator v. Schilling ließ bald darauf einen neuen Hirsch
anfertigen und auf der luftigen Höhe aufstellen. Die im Jahre 1874 tagende Versammlung
der deutschen Forstmänner (Vorläufer des
Deutschen Forstvereins, Anm. des Verf.)
bewunderte den romantischen Anblick auf
einem Ausflug ins Höllental. Doch schon
nach vier Jahren wurde dieser Hirsch vom
Sturm herab geworfen und der Felsen blieb
acht Jahre ohne diesen Schmuck. Erst im
Jahre 1887 wurde von drei Naturfreunden
aus Freiburg und Neustadt wieder ein Hirsch
aus Holz erstellt.“ Während von der 1874-erVersion des Hirsches leider bislang keine
Abbildung vorliegt, ist das wohl anlässlich der
Einweihung der Höllentalbahn gestiftete
Nachfolgemodell auf mehreren Zeichnungen
und Fotos dokumentiert. Wilhelm Jensen
kritisiert in der 1901 erschienenen dritten
Revierförster Helmut Schlosser nimmt
den lädierten Hirsch in Empfang
Auflage seiner Bestseller-Monografie „Der
Schwarzwald“: „Geschmackloserweise ist ...
an der mächtigst wirkenden Stelle der
„Klamm“ eine Spielerei in Gestalt eines
großen, auf dem überhängenden Felsblock
stehenden Hirsches angebracht.“ Sein ähnlich
auflagestarker Konkurrent Prof. Dr. Ludwig
Neumann sieht die Sache in der 4. Auflage
1903 von „Der Schwarzwald in Wort und
Bild“ deutlich anders: „Da, wo auf kühnem
Felsvorsprung die Gestalt eines Hirsches
sichtbar wird, beim sogenannten Hirschsprung, bietet sich ...ein Bild von unvergleichlicher Schönheit.“ Dieser Auffassung
folgt offensichtlich die große Mehrheit der
Passanten.
1907 der Edelhirsch
Als nämlich Holzhirsch Nr. 3 im Jahre 1904 in
Wind und Wetter zu Grunde geht, erhebt Hermann Fauler, Mitbesitzer der Eisenwerke in
Freiburg und Falkensteig, in der Januar-Ausgabe der Monatsblätter des Badischen
Schwarzwaldvereins seine Stimme: „Dass der
Hirsch wieder in die Erscheinung treten
muss, ist die feste Überzeugung und der
Wunsch aller, die das romantische Höllental
durchziehen. Es ergeht daher an alle Naturund Schwarzwaldfreunde die Bitte, durch ein
Scherflein beizutragen, dass der Hirsch-
7
Naturschutz
Naturschutz
Der Edelhirsch wird am Seil herabgelassen.
sprungfelsen baldtunlichst den ihm gebührenden Schmuck in künstlerischer Ausführung erhalte.“ Das Werben hat Erfolg, und
im Juli 1907 verkünden die Monatsblätter des
Schwarzwaldvereins: „Den Bemühungen
einiger Naturfreunde mit der tatkräftigen
Unterstützung staatlicher Behörden und den
Beiträgen Einheimischer und Fremder ist es
gelungen, den Hirsch in künstlerisch vollendeter Ausführung neu zu erstellen. Die
ursprünglich geplante Herstellung in EisenKunstguss scheiterte an der Höhe der Kosten;
dagegen gelang es mit den vorhandenen Mitteln die Ausführung in Kupfer-Treibarbeit mit
innerem Eisengerippe zu ermöglichen. Die
mit der Arbeit betraute Firma Heidelberger
Zinkornamenten-Fabrik (Herr Bildhauer A.
Günther in Heidelberg hat das Modell zu dem
Hirschen gefertigt) hat sich durch gediegene
Leistung den Dank der Beteiligten erworben.
Zwei Meter hoch, im Gewicht 350 kg (in
Hirschsprung mit Holzhirsch Nr. 3 Lithografie ca. 1887 (Sammlung A.Steinhart, Freiburg)
Wirklichkeit nur etwa die Hälfte, Anm. des
Verf.), steht der neue Hirsch 40 m über der
Straße stolz auf steilem Felsen. ... Es sei an dieser Stelle vermerkt, dass sich Herr H. Fauler
in Freiburg das Hauptverdienst um die Wiedererrichtung des Hirschen auf dem
Felsen erworben hat.“
Mehr als Kitsch und Kult....
Dieser Hirsch ist es nun, den man am
6. August 2010 behutsam vom Sockel geholt
hat, nachdem er über 100 Jahre erfolgreich für
das Höllental und den Schwarzwald Werbung
gemacht hat. Die öffentliche Meinung war
und ist sich weitgehend einig, dass das Denkmal den genius loci gut verkörpert und sich
künstlerisch wohltuend vom Genre-Motiv des
röhrenden Hirsches abhebt. Keine Frage, dass
es nach Abschluss der Felssanierungsarbeiten
wieder an seinen angestammten Platz gehievt
wurde, nachdem vom zuständigen Revierförster Helmut Schlosser ca. 35 Einschusslöcher
(von den Kugeln der bei Kriegsende 1945
vorbeiziehenden französischen Truppen ...)
und andere Schwachstellen in liebevoller
Kleinarbeit ausgebessert und die Lackschichten einiger „Kostümbemalungen“ (vom Zebra
bis zum Knall-rothirsch..) abgebeizt wurden.
Doch vorher wurde er nochmals auf Werbefahrt und im Triumphzug von der Forstwerkstatt in Falkensteig quer durch den
Hochschwarzwald gefahren – zur Fachversanstaltung „Rothirschtage Häusern und
Schluchsee vom 15. bis 18. Oktober 2010. Einmal noch sollte der ungerade Sechzehnender
auf einem Anhänger im Rahmen einer publikums- und pressewirksamen „Tour de
Rothirsch“ ins Land der echten Hirsche gefahren werden, bevor er wieder für weitere 100
Jahre in einsamer Höhe zwischen Rehen und
Gemsen festgeschraubt ...
Gneis-Kuchen, Kniebismauer
und Absbach-Schliff
Interessantes zur Geologie des Oberen Wolftales bei einem Seminar im Wald-Kultur-Haus
D
er Titel der Veranstaltung im WaldKultur-Haus des Schwarzwaldvereins in Rippoldsau-Holzwald ließ
nichts Ungewöhnliches ahnen: „Geologie
des Wolftales“. Dennoch gab es für die Teilnehmer einige Überraschungen in dem
vermeintlich trockenen, steinigen Thema.
Die Gesteine des Mittleren Schwarzwalds bieten eigentlich wenig Sensationelles, sieht man von den zahlreichen, pracht-
8
vollen Mineralien ab, die in den Bergwerken des Gebietes gefunden werden und
im Oberwolfacher Mineralienmuseum ausgestellt sind. Doch ansonsten gelten die
Gesteine des Schwarzwaldes – Gneis, Granit und Buntsandstein – eher als „langweilig“. Doch dem war in diesem Seminar im
Wald-Kultur-Haus nicht so. Naturschutzreferent Peter Lutz vom Schwarzwaldverein
in Freiburg und Kenner der Region hatte
ein
abwechslungsreiches
Prog ramm
zusammengestellt, um den Teilnehmern
die wichtigsten Gesteine des Schwarzwälder Grundgebirges auf anregende Weise
nahe zu bringen. Dazu standen „Handstücke“, faustgroße Anschauungsstücke der
Gesteine, zur Verfügung. An Granitbrocken
erläuterte Peter Lutz drei Mineralien, aus
denen alle Schwarzwälder Gesteine zusammengesetzt sind: Felsspat – große, teilweise
4/2010
Naturschutz
rosafarbene, in glänzenden Flächen zerbrechende Quader; Glimmer – kleine,
schwarze, schimmernde Plättchen und
Quarz – der graue, eher unscheinbare
„Klebstoff“, der das Gestein zusammenhält.
Leicht zu merken sind sie im Sinnspruch
„Feldspat, Quarz und Glimmer, die drei
vergess ich nimmer.“
Während im Granit diese Bestandteile
körnig nebeneinander liegen, erscheinen
sie beim Gneis, der aus denselben Mineralien besteht, wie durchgerührt oder in
Schlieren und Schichten angeordnet zu
sein. Das deutet auf die Entstehung der
Gesteine hin: Der Granit ist aus einer
Gesteinschmelze heraus zu seiner körnigen
Struktur erstarrt, der Gneis hingegen wurde
bei seiner Erstarrung durch ungeheure Erdkräfte bewegt und „durchgerührt“. Das
wurde auch gleich anschaulich demonstriert: Dorothee Schmid, Frau des WaldKultur-Haus-Leiters Erich Schmid, hatte
drei Marmorkuchen-Teige, stellvertretend
für die drei Mineralien. vorbereitet, die
dann auch gleich zu einem „Gneis-Kuchen“
verarbeitet wurden: Heller Vanille-Teig für
Naturschutz
Dorothee Schmid und Peter Lutz füllen im
Wald-Kultur-Haus gemeinsam den Teig für
den „Gneiskuchen“ in die Guglhupf-Form.
den Quarz, schokoladenfarbener für die
schwarzen Glimmerplättchen und – ungewöhnlich – rosafarbener, mit Kirschsaft
gefärbter Teig für den Feldspat. Eingefüllt
in die Gugelhupf-Form und fachmännisch
durchgerührt mit einer Gabel wurden so
die Prozesse bei der Gesteinsentstehung
vor aller Augen und anschaulich nachvollzogen. Was in der Gugelhupfform nur
wenige Sekunden dauerte, dafür benötigte
die Natur allerdings Millionen von Jahren.
Anschließend ging es in einer Exkursion
ins Absbachtal, das nicht weit vom WaldKultur-Haus in Rippoldsau-Holzwald liegt.
Dort sahen die Teilnehmer nach einem
anstrengenden Anstieg durch einen typischen Nordschwarzwälder Nadelwald die
mächtigen Schichten des Buntsandsteins,
die dem Grundgebirge aus Gneis und Granit aufgelagert sind. In der „Kniebismauer“
stapeln sich die verschiedenen Schichten
des Buntsandsteins zu einer beeindruckenden Höhe auf und treten auch
offen zutage. So konnten die Teilnehmer
als oberste Schicht massigen, roten Sandstein entdecken. Darunter folgte eher mürber, zu grobem Sand zerbröckelnder Stein,
der von fein geschichtetem, tonreichem
Gestein abgelöst wird. Manche Steine wirken auch wie durchlöchert: Die Erosion
hat die Tonlinsen herausgebrochen und
Schichten wie Schweizer Käse hinterlassen. Aus den Wänden waren viele Steine
herausgebrochen und auf den Weg heruntergestürzt. Sie dienten Peter Lutz zu
Erklärung der unterschiedlichen Sandsteintypen.
In einem etwas entlegenen Winkel
springt der Absbach in einem schönen
Wasserfall über diese Gesteinsmauer. Von
den regenreichen Höhen kommend, stürzt
der kleine Bach über die obersten, widerstandsfähigen Sandsteinschichten hinab.
Die darunter liegenden, weicheren Schichten hat er aber bereits ausgehöhlt, so dass
das Rinnsal über eine überhängende Sandsteinplatte herunterfällt. Einen solchen
Wasserfall nennt man im Mittleren
Schwarzwald „Schliff“ – eine geologische
und landschaftskundliche Besonderheit in
den Buntsandsteintälern des Mittleren
Schwarzwalds! So hat zum Beispiel auch
der bekannte „Schliffkopf“ vom eher unbekannten „Roten Schliff“ bei Allerheiligen
und weiteren Schliffen an den Bergeshängen seinen Namen.
Es war nicht leicht, in das enge Rondell
des Schliffs einzusteigen, denn im steilen,
unwegsamen Gelände gibt es überall verstürzte Steine, umgefallene Bäume und
lehmig-rutschige Stellen. Mittendurch gurgelt auch noch das Absbächlein, das teebraunes, humushaltiges Wasser aus den
torfigen Waldmissen der Hochfläche herabführt. Die Teilnehmer waren von der
Schönheit und Natürlichkeit des „AbsbachSchliffs“ sehr beeindruckt.
Nach der Exkursion versammelten sich
alle nochmals im Wald-Kultur-Haus, denn
inzwischen war der „Gneiskuchen“
gebacken worden. Frisch angeschnitten
konnte man im Kuchen die drei „Mineralien“ und die „Rühr-Strukuren“ entdecken,
die von der Natur und den Kuchenbäckern
auf beinahe ähnliche Weise erzeugt werden. Die Teilnehmer ließen sich zum
Abschluss der gelungenen Veranstaltung
den „Gneis-Kuchen“ schmecken.
Erich Schmid
Im beeindruckenden "Absbach-Schliff" bei Rippoldsau-Holzwald fällt der kleine Absbach in einem Wasserfall über Steilstufe des Buntsandsteins in die Tiefe.
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Wandern
Wandern
Auf alten Walserwegen
rund um den Monte Rosa
Von Karlheinz Scherfling
Man steht am Ende der Welt
und zugleich an ihrem Ursprung,
an ihrem Anbeginn und
in ihrer Mitte.
Carl Zuckmayer über Saas Fee
Stattliche dunkelbraune Häuser, gebaut aus massiven Arvenholzbalken, oft auf Pfeilern mit runden Steinplatten stehend, künden im
Alpenraum in Höhen, wo man eigentlich keine Besiedelung mehr
erwartet, von der einstigen Eroberern dieser unwirtlichen Gegenden,
den Walsern.
D
ie Walser waren alemannische Bauern, die sich schon vor dem X. Jahrhundert im deutschsprachigen Oberwallis angesiedelt hatten. Im frühen XIII
.Jahrhundert machten sie sich auf den Weg,
neue Siedlungsgebiete zu finden, zunächst
südlich ihrer Heimat in den italienischen
Tälern jenseits des Monte Rosa, später dann
weiter in den italienischen Alpen, in
Graubünden, Liechtenstein, Vorarlberg und
Tirol. In den Tälern rings um den Monte Rosa
findet sich noch eine Fülle an Zeugnissen
jener Besiedelung und Beurbarung der oberen Alpentäler. Diese kann man heute bei
einer Rundtour um den mächtigen Gebirgsstock Monte Rosa erleben, auf der „Tour
Monte Rosa“.
In neun anspruchsvollen Tagesetappen
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kann das Monte Rossa-Massiv einschließlich
der Mischabelgruppe umrundet werden,
wobei Auf- und Abstiege bis zu 1900 Höhenmeter zu bewältigen und mehr als 300 Kilometer zurückzulegen sind. Übernachtungsmöglichkeiten bieten sich sowohl in
Berghütten als auch in Gastlichen Unterkünften in den Talorten an. Auf einigen Etappen
bietet sich auch die Möglichkeit, mit Bergbahnen die zum Teil steilen Aufstiege zu verkürzen. Klassischer Ausgangsort ist Zermatt.
Beginnen kann man die Tour aber auch in
Grächen oder Saas Fee.
Wir trafen uns in dem Bergdorf Saas Fee,
einer der Perlen der Alpen, mit Roland Nanzer. Er ist einer der Initiatoren dieses Rundweges (TMR – Tour Monte Rosa) und wurde
fast in jeder Besiedelung auf unserer Tour
fröhlich von einem Bekannten begrüßt. Mit
so einem Bergwanderführer kann man sich
getrost auf den Weg machen, der gelegentlich
schon einiges an Kondition und Durchhaltevermögen verlangt. Außer dem Luxus, die
eine oder andere Steilstufe mit Bergbahnen
zu überwinden, gönnten wir uns auch noch
den leichten Tagesrucksack, da für Gepäcktransport gesorgt war. Nur für zwei Hüttenübernachtungen packten wir entsprechend
mehr ein.
Grächener Höhenweg
Gleich am Ortseingang von Saas Fee ein
atemberaubender Blick auf das Rund der
4000er, vom Allalinhorn über Alphubel bis zu
Täschhorn, Dom und Nadelhorn. Und unmittelbar vor uns alte braune Speicherhäuser der
Walser auf ihren typischen Stelzen mit den
runden Steinplatten, welche die Mäuse
abwehren sollen. Der erste Wandertag
brachte uns bereits auf einen Klassiker in dieser Region: den Grächener Höhenweg. Die
Geschäfte waren noch geschlossen, als wir
aufbrachen, vorbei an dem Haus, in dem Carl
Zuckmeyer seinen Lebensabend verbrachte,
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Auf dem Grächener Höhenweg
Europaweg
in lichte Lärchenwälder eintauchend, stetig
ansteigend bis über die Waldgrenze. Der
Blick öffnete sich über dem tief unten liegenden Saaser Tal hinüber zu Weißmies, Laggin- und Fletschhorn. Weit draußen blickten
wir auf das imposante Bietschorn.
An zahlreichen ausgesetzten Stellen war es
allerdings nicht empfehlenswert, spazieren
zu scheuen. Denn der schmale Weg verlangt
absolute Trittsicherheit, da das Gelände hunderte von Metern steil in die Saaser Schlucht
abfällt. So schön der Weg auch war, so zog er
sich doch mächtig hin, bis wir nach gut acht
Stunden die Hannigalp oberhalb von
Grächen erreichten. Hier machte uns Roland
bei einem zünftigen Vesper mit einem besonderen Wein bekannt, dem Heida. Er reift in
Visperterminen auf der anderen Talseite
heran, und zwar im höchsten Weinberg
Europas.
Der zweite Tag sollte uns gleich auf die
„Königsetappe“ der Tour Monte Rosa bringen. Der 32 Kilometer lange Europaweg
verbindet Grächen mit Zermatt. Wird er am
Stück begangen, gehört diese Höhenwanderung zu den härtesten Höhenwanderungen Europas. Uns wurde der Weg erleichtert, da seit Kurzem die neu erbaute
Europahütte auf halbem Weg unser Etappenziel war. Schon früh am Morgen gewannen wir auf einem steil ansteigenden ehemaligen Geißweg rasch an Höhe, um
alsbald wir auf einem spektakulären Aussichtpunkt hoch über Grächen, auf dem
„Grat“ anzukommen. Hier steht eine moderne Statue des heiligen Bernhards, der
Schutzpatron der Bergsteiger und Alpenbewohner ist. Jetzt folgte ein steiniger Weg.
Über Geröllhalden, Stege und abgesicherte
Felspassagen zog er sich hinauf bis zum
Steinpass, der mit 2 690 Meter der höchste
Punkt des Europaweges ist. Was waren wir
froh, als wir nach neun Stunden die Europahütte erreichten.
Am nächsten Morgen erwartete uns schon
nach kurzer Wegastrecke ein Highlight: Eine
Hängebrücke überspannt ein steiles Geröllfeld. Leo Jörger, Gemeindepräsident von
Auf dem Europaweg: Edelweiß, Raclette und der heilige Bernhard
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Randa, hatte uns am Abend erzählt, dass dieses Geröllfeld, Teil eines Blockgletschers,
durch den nachlassenden Permafrost immer
mehr steinschlagbedroht ist und selbst eine
Steinschlagverbauung nicht gegen die Gefahren helfe. Deshalb hätte man diese gefährliche Stelle bei einem mehrere Hundert Meter
steilen Ab- und Aufstieg umgehen müssen,
was wohl kaum eine Wanderer machen
würde. Es habe die Gefahr bestanden, dass
niemand mehr die vor zehn Jahren gebaute
Hütte besuchen würde. Deshalb entschlossen
sich die fünf Talgemeinen, eine 250 Meter
lange Hängebrücke über die Gefahrenstelle
zubauen. Die Brücke, die rund 3 50 000
Schweizer Franken kostete, wurde in vier
Wochen vor Ort montiert und am 4. Juli 2010
eingeweiht. Während wir über das schwankende Bauwerk schritten, krachte unter uns
der Steinschlag ...
Der Weg, der jetzt nicht mehr steinig war,
zog sich hin, und groß war die Freude, zur
Abwechslung am Wegesrand etliche Edelweiße zu entdecken. Hier blieb kein Fotoapparat im Rucksack. Auf der Täschalpe gab es
ein zünftiges Vesper vor dem weiteren Weg
zu dem idyllischen Weiler Tufteren. Jetzt
schweifte der Blick über Zermatt mit dem
Gornergrat und dem majestätischen Matterhorn. Wir ersparten uns den Abstieg und fuh-
Wandern
Wandern
Tour Monte Rosa: Steinschlagsicher über die Hängebrücke, Auge in Auge mit Steinböcken, und
immer wieder die grandiose Kulisse der 4 000er.
ren mit einer modernen U-Bahn mitten hinein ins Zentrum des Bergsteigerortes Zermatt,
wo der Tag mit einem zünftigen RacletteEssen beschlossen wurde.
Ins Pasta- und Polentaland
Waren wir bisher schon kulinarisch verwöhnt worden, so strahlte Roland am nächsten Morgen: „Heute geht’s ins Polentaland“.
Wir erlaubten uns zunächst einen Sprung im
Tourenplan. Zu Fuß wäre es an diesem Tag
von Zermatt bis hinauf auf den Theodulpass
gegangen. Wir fuhren mit der Seilbahn bis
zum Kleinen Matterhorn, wo uns Giuliano
Trucco, Bergführer und Gemeinderat von
Valtournanche und Mitglied des Komitees
TMR ans Bergseil nahm und uns entlang der
Skipiste bis zur Hütte Testa Grigia begleitete.
Dort empfingen uns die Hüttenwirte Eric,
Laurent und Massimiliano mit einem Vesperteller, auf dem Rauchfleisch, Speck, Schinken
und Käse so lecker aufgetürmt waren, dass
wir kräftig zulangten, obwohl wir noch nicht
viel geleistet hatten. Aber das sollte noch
kommen. Vor uns lag eine der längsten Etappen der Tour. Trotz Abkürzung mit Seilbahn
waren noch gut 20 Kilometer und 1950 Meter
Abstieg zu bewältigen. Vom Cole Superiore
wand sich der Weg durch ein treppenartiges,
schier endlos scheinendes Tal, bis sich plötzlich das Val d’Ayas öffnete. Aus dem schönen
alten Dorf St. Jaques brachte uns eine ganz
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neue Standseilbahn in die Höhe, und dann
war es nicht mehr weit bis zu dem alten
Walserweiler Resy, wo uns Fausta und Stello
im Refugio G.B. Ferraro empfingen, das als
Geheimtipp für gutes Essen gilt. Wir waren
im Pasta- und Polentaland angekommen.
Etwas gemütlicher war die fünfte Etappe
angelegt, wenngleich auch an diesem Tag
715 Meter Aufstieg bis zum Rothornpass und
1 130 Meter Abstieg ins Tal von Gressoney zu
bewältigen waren. Dafür wurden wir auf dieser Etappe bei erneut strahlendem Sonnenschein mit unvergesslichen Einblicken in die
gewaltige Gletscherwelt des Lyskamms und
des Monte Rosa-Massivs belohnt. Von der
Alpe St. Anna aus konnten wir die Bergwelt
bei Aperitif und „Zuppa Valdostane“ bewundern, bevor es gemütlich hinunter ging nach
Gressoney La Trinité. Zusammen mit Staval/Gressoney ist die Gemeinde Ausgangspunkt verschiedener Bergbahnen des gut
ausgebauten Skigebietes. In Gressoney wird
noch aktiv das Walsertum gepflegt. Wir
erlebten es in einem sehr schönen Museum.
Es werden sogar Kurse angeboten, in denen
„Titsch“, die ursprüngliche Sprache der
Walser gelehrt wird.
Wo das Walsertum
heute noch lebendig ist
Für den Übergang ins Val d’Otro leisten wir
uns den „Aufstieg“ mit der Seilbahn bis zum
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Wandern
Wandern
Nach mühevollem Auf- und Abstieg gab es immer ein köstliches Vesper.
Colle Salate. Wir waren jetzt den Monte RosaGletschern ganz nah, und wir machten noch
einen Abstecher mit der neuen Pendelbahn
zur Punta Indrin. Jetzt fehlten eigentlich nur
noch Steigeisen, Seil und Eispickel, denn die
Viertausender waren zum Greifen nah. Aber
so blieb es bei Erinnerungen an frühere Touren auf die Vinzent-Pyramide, die Parrotspitze, die Signalkuppe, die Zumsteinspitze.
Zum Träumen blieb noch etwas Zeit beim
zweiten Frühstück im Rifugio Guglielmina
am Colle d’Olen. Welche Überraschung, als
hinter Hütte kurz ein paar Steinböcke auftauchten. Unser Weg ging vorbei am Teufelsstein zum Passo Foric. Ein langer Weg
führte uns hinab ins Val d’Ortro. Als wir die
ersten alten Steinhäuser erreichten, in denen
auch heute noch Menschen leben, waren die
Mühen des Abstiegs fast vergessen. Kurze
Zeit darauf erreichten wir die Walser-Siedlung Follu mit den original Walserhäusern
aus der Zeit der zweiten Walserwelle, die das
Tal besiedelte. Im Restaurant „Zär Senni“
wurden wir in Walsertitsch begrüßt, und zur
Stärkung gab’s Walser Polenta. Im Talort Alagna stand ebenfalls Walsertum auf dem Programm, das wir in einem interessanten
Museum erleben konnten. Unsere Nachquartier schlugen wir im Rifugio Pastore auf
und machten noch einen Abstecher in den
Alpengarten des Parco Naturale Valsesia. An
lange Auf- und Abstiege hatten wir uns
bereits gewöhnt, auf dem Weg nach Alagna
4/2010
waren wir rund 1800 Meter abgestiegen. Und
so konnte uns der rund 20 Kilometer lange
Weg am folgenden Tag über den Turlo ins
Val Quarazz auch nicht mehr erschüttern.
Nach dreieinhalb Stunden Aufstieg auf einem
gut ausgebauten Militärweg und 1 170
Höhenmetern erreichten wir den Pass
„zTürli“ und mussten zum ersten Mal auf dieser ganzen Tour den Regenschutz auspacken. Über unendlich viele Kehren ging es
hinab ins Tal. Lang zog sich der Weg hin, bis
wir 1 440 Meter weit ins „Kratzertal“ abgestiegen waren. Was es mit diesem Namen auf
sich hat, erklärte uns Roland bei einem Aperitif im Restaurant „Zer Eggu“ am Lago delle
Fate, wo die Überrester einer alten Goldmine
verfallen.
Im Tal von Macugnaga wurde schon vor
Jahrhunderten nach Gold gegraben – daher
der Name Kratzertal – und noch bis ins letzte
Jahrhundert Erz bergmännisch abgebaut.
Einen Eindruck davon bekamen wir am folgenden Morgen beim Besuch einer alten
Goldmine. Den letzten Tag unserer Monte
Rosa-Runde ließen wir gemütlich angehen.
Nach der dem Besuch der Mine zeigte uns
Roberto Marone, Präsident des italienischen
Alpenclubs Macugnaga ein weiteres kleines
Walsermuseum, in dem auch die Taten der
früheren Schmuggler „gerühmt“ werden.
Den wohl steilsten Aufstieg der gesamten
Tour schenkten wir uns und fuhren mit der
Seilbahn hinauf zum Monte-Moro-Pass und
blickten noch einmal hinüber in die Ostwand des Monte Rosa. Im Rifugio Oberto
genossen wir zum letzten Mal italienisches
Ambiente bei einem herzhaften Mittagessen:
Polenta mit Hirschgulasch, und verabschiedeten uns von Roberto Marone. Dann ging
es hinüber in die Schweiz, vorbei an der goldenen „Madonna delle Nieve“ über die Platten eines uralten Walserweges hinab ins
Saastal, entlang des Mattmarkstausees bis
zum mächtigen Staudamm, wo wir im neuen
Restaurant bei einem Apero und einem Saasser Vesper vor der Rückfahrt nach Saas Fee
Abschied feierten von der imposanten Bergwelt Monte Rosa.
Info
Wanderführer „Tour Monte Rosa –
Matterhorn, Traumwanderung auf
Walserspuren um das Monte RosaMassiv“, von Remo Nanzer, Rotten
Verlag Visp,
ISBN 3-907 624 – 21-1
Tourenkarte 1:50 000 „Tour Monte
Rosa“, Rotten Verlag Visp,
www.rotten-verlag-visp.ch
Unterkünfte:
www.tmr-matterhorn.ch
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Wandern
Wandern
Gardasee
„Lass uns träumen
vom Lago die Garda!“
Eine erlebnisreiche Wanderwoche der Ortsgruppe Unterreichenbach
Von Marion Sorg
D
ie jährlichen Wanderwochen haben
bei der Ortsgruppe Unterreichenbach
eine lange Tradition. In diesem Jahr
startete der Schwarzwaldverein am 16. Mai
zur einwöchigen Wanderfahrt an den schönen Gardasee. Wie immer bei unseren Mehrtagesfahrten, war der Bus mit über 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmern nahezu voll
besetzt. Bei einer Rast unterwegs auf einem
Parkplatz an der Autobahn gab es Butterbrezeln und Hefekranz aus der Heimat als Wegzehrung.
Zuvor hatten wir zuhause tagelangen Dauerregen und Kälte. So waren wir ganz froh,
dass wir in den (hoffentlich) sonnigen Süden
fahren durften – es konnte mit dem Wetter ja
nur noch besser werden. Zuerst einmal sah es
aber nicht danach aus, denn auf unserer Fahrt
über den Fernpass schneite es fast bis auf die
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Autostraße herunter. Bei der weiteren Fahrt
durch Südtirol zeichnete sich aber dann so
allmählich eine bessere Wetterlage ab und im
Trentino war es nur noch schön. Über die
„Salurner Klaus“ gelangten wir dann zur
Gardasee-Region und bei Nago sahen wir
den See dann auch zum ersten Mal. Der
Gardasee ist 51 Kilometer lang, 2,4 bis 17,5
Kilometer breit und bis zu 347 Meter tief und
somit der größte See Italiens. Durch das
Mikroklima können hier südländische
Gewächse wie Palmen, Feigen und Zitronen
wachsen.
Die Entstehung des Gardasees geht zurück
bis in die Eiszeit, als riesige Gesteinsmassen
durch die Gletscher abgehobelt und am Ende
der Gletscherzunge abgelagert wurden. Beim
Rückzug der Gletscher wurden die Schmelzwasser durch diese Endmoräne gestaut. So
entstanden die großen Seen. Auf der rechten
Seeseite befuhren wir die schmale Küstenstraße, die „Gardesana Occidentale“ mit vielen engen Tunnels bis nach Limone. In
Limone angekommen, hielten wir auch
gleich Ausschau nach unserem Hotel. Nach
kurzer Suche hatten wir es auch schon entdeckt, es stand hoch oben auf dem Berg, kurz
unter dem Himmel – so kam es uns vor – ein
Rundbau auf einen Felsvorsprung, gleich
einem Adlerhorst, thronte es über dem Tal.
Darum auch der Name „Le Balze“ = „der Felsvorsprung“.
In unserem Bus machte sich Skepsis breit,
ob unser „Gefährt“ das schaffen würde, diese
enorme Höhe zu bewältigen, zumal wir ja
noch den Ballast des gesamten Reisegepäcks
bei uns hatten. Sollten wir etwa aussteigen
und zu Fuß weiter gehen? Dafür aber wäre
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Wandern
Auf dem Hosenboden bergab
der Weg wiederum zu weit gewesen.
Die Fahrt hinauf war dann auch dementsprechend abenteuerlich. Wir „kletterten“ mit
unserem Bus Höhenmeter um Höhenmeter,
Kurve um Kurve – der Weg wurde immer steiler, immer schmaler – unter uns immer wieder der Blick in die Tiefe auf den Gardasee.
Unser Busfahrer wusste nie, was hinter einer
Kurve auf ihn wartete, an ein entgegenkommendes Auto wollten wir schon gar nicht
denken. Einmal mussten zwei von uns aussteigen, um in Pfadfinderart den weiteren
Weg zu erkunden. Aber unser Busfahrer
schaffte mit Hilfe seiner beiden Copiloten die
Fahrt ganz bravourös. Von der Bergfahrt ein
wenig mitgenommen, standen wir dann endlich vor unserem Hotel „Le Balze“in 600 Meter
Höhe. Nachdem wir dann aber unsere Zimmer bezogen hatten, wurden wir mit einer
grandiosen Aussicht hinunter auf den See für
unsere Schreckensmomente bei der Auffahrt
total entschädigt – jeder von uns hatte ein
Zimmer mit Seeblick. Übrigens muss am
Gardasee die Violine erfunden worden sein,
denn von Norden nach Süden gesehen, entspricht die Form des Sees einer Geige.
Nach dem Abendessen wurden wir von
unseren beiden Wanderführerinnen von
„Wikinger-Reisen“, unserem Reiseorganisator
begrüßt. Sie gaben uns einen Überblick über
die Gestaltung der kommenden Woche in
Tremósine.
Am anderen Morgen durften wir einen
Sonnenaufgang über den Bergen und dem
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Bei dem angekündigten „Panorama-Abstieg“
lag die Betonung mehr auf „Abstieg“ und
weniger auf „Panorama“. Der Weg hinunter
durch das „Pura-Tal“ nach Limone gestaltete
sich etwas schwierig. Es ging steil abwärts
und grobes Geröll und rutschige Steinplatten
mussten überwunden werden. Einige zogen
an diversen Stellen den Sitz auf dem Hosenboden dem des Abstiegs mit den Füßen vor.
Der Abstieg erstreckte sich über 800 Höhenmeter und die angegebene Wanderzeit von
vier Stunden war um einiges überschritten
(oweih und das gleich am ersten Tag!). Aber
alle haben es dann doch ziemlich gut
geschafft.
Eingebettet von Wiesen mit rotem Mohn
erreichten wir das Franziskanerkloster „Daniele Comboni“ und schließlich waren dann
auch die ersten Häuser von Limone da. An
den Hängen in Limone gibt es noch zwei
bewirtschaftete Zitronenplantagen. Diese
Region am Gardasee lebte früher vom Anbau
der gelben Früchte. Nachdem im kalten Winter 1928 alle Zitronenbäume erfroren waren,
wurden viele Plantagen geschlossen und der
Anbau und die Vermarktung ins noch wärmere Sizilien verlegt. In den Cafes und Eisdielen in Limone konnten sich alle wieder ein
wenig stärken und die Mühen des Abstieges
waren weitestgehend vergessen. Für uns war
nur noch „Dolce Vita“ = „das süße Leben“
angesagt.
Der nächste Wandertag stand an. Vom Vortage war bei Einigen Muskelkater übrig
geblieben, was natürlich niemanden abhielt,
wieder die Wanderschuhe zu schnüren.
Die Langwanderer hatten sich als Ziel den
„Lago di Ledro“ (Ledrosee) ausgesucht. Los
ging’s vom Hotel aus erst einmal in Richtung
„Val Pura“ (Puratal), den „Monte Bestone“
rechts liegen lassend, über „Corna Vecchia“,
immer auf mehr oder weniger steil ansteigendem Pfad, welcher stellenweise den
ganzen Wanderer forderte. Nach einer wohlverdienten Rast, bei welcher die Wanderschar
den Bericht des „Geheimen Rats“ von Goethe
über seine Erlebnisse in Malcesine zu Gehör
bekam, ging es weiter, immer noch steil bergan, bis die Wanderer in der Nähe der „Corna
Vecchia“ auf die alte Militärstraße trafen. Dieser folgend wurde bald der „Passo Nota“
erreicht. Eine alte Kanone aus dem Ersten
Weltkrieg erinnerte an die seinerzeitigen sinnlosen Kämpfe in diesem Gebiet. Nach der
Stärkung mit einem deftigen Käsevesper aus
der Hüttenküche ging der Weg weiter über
einen zum Teil stark ausgewaschenen Pfad
durch das „Val Fontanine“, entlang einem
kleinen Wildbach. Wie es die dort abgelagerten Geröllmassen aussagen, muss der Bach
bei der Schneeschmelze ziemlich stark
anschwellen. Endlich kam das Ziel der „Lago
di Ledro“ in Sicht. Nach dieser Tour war es
kein Wunder, dass die ganze Wandergruppe
in die erste Cafeteria einfiel, die sich anbot,
um sich mit Eis, Kaffee und Weizenbier wieder zu regenerieren. Die „Kurz-Kurz-Wanderer“, welche mit dem Bus zum Ledrosee
gefahren waren, warteten auch schon auf die
Langwanderer und so ging es mit dem Bus
wieder gemeinsam zum Hotel zurück (Gehzeit siebeneinhalb Stunden inklusive Pausen,
17 Kilometer, 650 Höhenmeter). Auch die
Kurzwanderer starteten zu ihrer Wanderung
vom Hotel aus. Es ging über die Bergdörfer
von Tremósine. Im Gegensatz zu Limone, das
noch Teil des Trentino ist, gehört Tremósine
schon zum Distrikt der Lombardei. In diesem
Gebiet liegt auch die Gründung des „Roten
Kreuzes“ durch den Schweizer Henry Dunant, der 1859 auf der Durchreise durch die
Lombardei Zeuge der „Schlacht von Solferino“ mit vielen tausend Verletzten und Toten
geworden war.
Atemberaubende Tiefblicke
Tremósine ist ein Zusammenschluss von 18
alten Bergdörfern und wurde 1268 erstmals
urkundlich erwähnt. Pieve ist davon der
sehenswerteste und größte Ort. Die Wanderung führte teils über ein sonniges Hochplateau und teils durch schattig-idyllische Täler,
gesäumt von Zypressen und Palmen. In Pieve
wurde eine kurze Rast eingelegt, damit man
sich im historischen Ortskern ein wenig
umsehen konnte. Von der alten Steinkirche
schlug es mit 24 markanten Schlägen 12 Uhr.
Dann ging es weiter zur eigentlichen Mittagspause, bei der so genannten „Schauderterrasse“. Atemberaubend ist von dort der
Ausblick von fast 350 Meter hohen Felsen
hinunter in die Tiefe. Autos und Straßen
sahen aus, als würden sie sich in einer Spiel-
15
Wandern
See genießen. Unser Wunsch war in Erfüllung
gegangen, wir hatten wunderbares Wetter mit
Sonne und blauem Himmel. Nach einem
guten Frühstück ging es mit der ersten Wanderung los. Zeitversetzt begaben sich zwei
Gruppen mit den beiden Wanderführerinnen
auf den Weg zur selben (laut Plan rund vierstündigen) Wanderung mit „PanoramaAbstieg“ nach Limone. Der Weg führte über
den „Monte Bestone“, den Hausberg von
Limone. Vom Gipfel aus hatten wir eine sehr
schöne Aussicht auf die Gipfel des gegenüberliegenden „Monte Baldo-Massivs“, die teilweise noch mit Schnee bedeckt waren und
hinunter auf den Gardasee. Unten waren
bereits auch die ersten Boote unterwegs und
zogen ihre Spuren im See. Natürlich durfte
dort oben auch der Eintrag ins Gipfelbuch
nicht fehlen. Die Wanderung führte durch
Olivenhaine, hin und wieder war auch ein
Feigenbaum zu sehen. Unterwegs fanden wir
immer wieder Pflanzen einer seltenen Bergflora vor wie Alpenkugelblume, Gardaseealpenröschen, Hauhechel, Salbei, Bergginster,
Enzian, langblättriges Waldvögelein oder Felsenbirne. Und überall auf den Kiefern gab es
die Knäuel der Raupen des Kiefern-Prozessionsspinners. Während des ganzen Weges
war der Ruf des Kuckucks unser Begleiter.
Wandern
Wandern
zeuglandschaft befinden. Bei diesem grandiosen Blick konnte einem schon das Schaudern kommen. Über Vesio ging es zurück ins
Hotel (Gehzeit fünfeinhalb Stunden, 400
Höhenmeter). Früh aufstehen hieß es am
folgenden Morgen. Eine Fahrt nach
Verona, der Römerstadt an der Etsch, war
angesagt. Dort machten wir zusammen mit
einer Stadtführerin einen Stadtrundgang,
auch über die „Piazza Era“. Der Rest des
Tages stand zur freien Verfügung. So konnten alle Verona individuell erkunden und
besichtigen, zum Beispiel die alten Venezierhäuser begutachten oder das Denkmal
von „Dante“, dem größten Dichter Italiens
oder den legendären Balkon der Julia aus
Shakespeares „Romeo und Julia“. Natürlich
musste man auch die Arena von Verona
16
(die drittgrößte in Italien) von innen beäugen, wo in den Sommermonaten immer
die Oper nfestspiele stattfinden und täglich
rund 20.000 Menschen das Geschehen verfolgen und bejubeln. Verona blickt auf
eine alte Historie zurück und ist absolut
sehenswert. Für uns gab es viele Eindrücke, die wir an jenem Tage mitnehmen
konnten. Trotz allem waren wir froh, als
wir abends wieder in unserem „Adlerhorst“
unter dem Himmel und in der ruhigen
Bergwelt angekommen waren.
Auf richtige Schuhe achten
Nach der vielen Kultur und dem Rummel
der Großstadt stand am folgenden Tag wieder Wandern auf dem Programm. Die konditionsstarken Wanderer hatten als Ziel die
„Cima dela Volte“. Ein kurzer Bustransfer
brachte sie nach Polzone, den Ausgangspunkt der Wanderung. Einem stetig leicht
ansteigenden Fahrweg folgte die Gruppe in
ein wunderschönes Wandergebiet, das
immer wieder tolle Ausblicke auf die umliegenden Berge und genauso herrliche Tiefblicke in die Täler gewährte, für viele der
Langwanderer, die schönste Wanderung
der ganzen Woche. Dass dieser Weg auch
aus dem Ersten Weltkrieg stammt, bewiesen mehrere, in den Fels gehauene Tunnels, welche zum Teil durch herabgestürztes Gestein nur noch in gebückter Haltung
zu passieren waren. Und auf diesem, teilweise schmalen Trampelpfad fuhren doch,
man siehe und staune, fünf Mounten Biker,
die über entsprechende Kondition und fahrerisches Können verfügen mussten.
Leider kam es bei dieser Wanderung zu
einem Zwischenfall bei einem Abstieg auf
ausgewaschenem Grund, wo sich eine
Wanderkameradin den Fußknöchel zerrte.
Ein Weiterkommen war fraglich, und das
mitten in der Bergwelt, wo weit und breit
keine Fahrweg oder eine Landemöglichkeit
für einen Hubschrauber war. Also gab es
einen Pressverband um den lädierten
Knöchel und erste Gehversuche mit den
Wanderstöcken. Und siehe, mit zusammengebissenen Zähnen ging es. Letztendlich
ging es gottseidank gut aus und endete
„nur“ mit einem „dicken Ei“ am Knöchel.
Trotz dieses Zwischenfalls kam die ganze
Gruppe wohlbehalten am Zielort Vesil an.
Die Gehzeit von acht Stunden ist dem Zwischenfall mit dem Fuß zuzuschreiben, es
wurden 650 Höhenmeter überwunden.
Fazit dieses Vorfalls und Vorbeugung für
andere Wanderungen:
Liebe Wanderführer, schaut Euren Mitwanderern immer auf die Schuhe. Wanderstiefel sind in den Bergen Grundbedingung, nicht die immer mehr in Mode
kommenden Walking-Schuhe! Dies sollte
auch für den Schwarzwald Gültigkeit
haben, denn sollte etwas Ernstliches passieren, ist der Wanderführer immer in der
Verantwortung beziehungsweise hat den
Ärger. Die Kurzwanderer hingegen fuhren
mit dem Bus weiter Richtung Süden zum
mediterranen Städtchen Gargnano. Allerdings gab es zuerst unterwegs noch ein
Hindernis zu meistern, denn in einem der
Tunnels an der Küstenstraße traf sich unser
Bus mit einem anderen an einer Stelle, wo
es kein Aneinander-Vorbeikommen gab. So
musste unser Bus mehrere Meter rückwärts
rangieren mit ihm gleichzeitig eine ganze
Autoschlange. In Gargnano hat der Tourismus noch nicht so viele Spuren hinterlassen, es ist ein kleines verträumtes Fischerdorf am Berghang, umgeben von
Zitronenplantagen. An wenig erfreuliche
Ereignisse erinnern die eingemauerten
Kanonenkugeln in die Häuserfassaden im
Hafen an der „Piazza Feltrinelli“; 1866
wurde Garnano von Österreichern
beschossen. Hier steht auch die „Villa Feltrinelli“, die in den letzten beiden Jahren
des Zweiten Weltkrieges als Hauptquartier
von Mussolini diente – heute ist es die
Luxus-Herberge am Gardasee schlechthin.
Die Wanderschar deckte sich noch mit
Vesper ein und dann ging es auch hier mit
Wandern los. Die Wanderung führte über
eine alte Fahrstraße, vorbei an Zitronenplantagen und schließlich auf einem steilen
Steineichenpfad hinauf zum ursprünglichen Dorf Muslone. Kurz vor dem Ort gab
es auf einer Blumenwiese noch die Mittagspause – natürlich immer den See im
Blickfeld und gegenüber das Massiv des
„Monte Baldo“ mit seinen vier Gipfeln.
Auch Muslone ist ein uriges und sehenswertes Bergdorf, dessen Bergkirche vom
See aus von weit her zu sehen ist. Nach
dem Gang durch das alte Dorf ging es auf
anderen Wegen wieder hinunter nach
Gargnano. Dort kamen wir am Dom vorbei,
der aber leider verschlossen war (Gehzeit
drei Stunden, 450 Höhenmeter). Natürlich
gab es im mediterranen Städtchen auch
wieder eine Einkehr. Bei den Seeterrassen
erfreuten wir uns über Campari-Aperol,
Capuccino, Latte Machcchiato oder Eis.
Abends warteten im Hotel die Langwanderer bereits auf die Kurzen.
Auf den „Monte Baldo“
Ein „Mussprogramm“ am Gardasee ist
natürlich auf jeden Fall eine Schifffahrt.
Also legte unsere Gruppe einen Ruhetag
ein und begab sich auf „Mini-Kreuzfahrt“
mit Aufenthalten in Sirmione und Garda.
Hier konnten wir das italienische Leben in
vollen Zügen genießen. Bei der Fahrt mit
dem Schiff konnte von unten noch einiges
nachvollzogen werden, das die Tage zuvor
erwandert worden ist. Der letzte Tag am
Gardasee galt Malcésine und dem Gebiet
des „Monte Baldo“. Die meisten fuhren mit
der Gondelbahn hinauf zur Gipfelstation.
Die einen, um dort noch eine Wanderung
auf den „Cima dela Pozzette (2 103 m)“ zu
machen, die anderen nur des tollen Pan-
4/2010
Wandern
Wandern
oramas wegen, das man von dort oben hat.
Man bekam einen Überblick über den
Gardasee und konnte im Norden sogar
die „Brentagruppe“ erkennen. Auf dem
„Monte Baldo“ gibt es auch einen Naturpark mit Alpenpflanzen; hier kann man seltene weiße Krokusse finden. Zu Recht wird
er auch der „Botanische Garten Europas“
genannt.
Ein anderer Teil begab sich mit der Wanderführerin zur „Märchenwiese“, wo sie
eine Geschichte von Goethe vorgelesen
bekamen. Wieder andere zogen einen Sonnentag in Malcésine vor. Am wohl größten
Ort im Nordosten des Sees sollte man sich
nicht nur mit einem Gang auf
der Uferpromenade begnügen. Geht man
bergwärts Richtung der Scalierburg, so findet man kleine Gassen und Ecken, die zum
Ausruhen und Schauen einladen. Vom zinnenverkrönten Turm der Scalierburg sieht
man über die Dächer von Malcésine und
weit über den See bis nach Torbole und
Riva. In den unteren Räumen ist eine Präsentation über Goethe zu besichtigen.
Berühmtheit erlangte die Burg unter anderem auch dadurch, dass Goethe bei seiner
Bootsfahrt von Torbole nach Bardolino
durch heftige Winde in Malcésine zur Zwischenlandung gezwungen wurde. Weil die
Burg zu jener Zeit als militärische Einrichtung galt, wurde der damals noch unbekannte Dichter beim Zeichnen des Schlosses für einen Spion des österreichischen
Kaisers gehalten. So bot Malcésine einiges
und alle konnten auf ihre Kosten kommen.
Unsere „Kurz-Kurz-Wanderer“ erwanderten
sich in dieser Woche Ziele auf Seehöhe und
verbrachten einfach eine schöne Ferienwoche. Alles Schöne hat leider auch ein Ende.
Das Fazit unserer mehrtägigen Wanderreise fiel so aus:
Der „gute Wandergeist“, der uns auf mehrtägigen Wanderungen
immer begleitet, blieb uns auch dieses Mal treu. Bei unseren Wanderungen mit den hohen und steilen Auf- und Abstiegen gab es
außer ein paar verrenkten Gelenken, einigen blau gelaufenen
Zehennägeln oder einigen Popo-Landungen keine größeren Verletzungen. Das ist immer das Wichtigste.
Der Wettergott meinte es wieder einmal besonders gut mit uns,
denn wir haben keinen einzigen Regentropfen gesehen.
Es war eine Woche voll guter Kameradschaft, Harmonie und
bester Unterhaltung.
Bis auf den abenteuerlichen Anfahrtsweg war unser Hotel „unter
dem Himmel“ – „Le Balze“ für uns eine super Unterkunft. Nach
den Wanderungen konnte man die müden Gelenke und Muskeln
im schönen Hallenbad des Hotels wieder auf Vordermann bringen
oder man ließ einfach auf dem Balkon die Seele baumeln.
Das Personal beim Service des Hotels war sehr freundlich und von
der Küche wurden wir mit mediterranem Essen (Salatbuffet, Vorspeise, Hauptgang und Dessert) geradezu verwöhnt.
4/2010
Wir wurden zu einem Galabuffet und zu einem Pastabuffet eingeladen, das lauter Köstlichkeiten der Region bot und anschließend gab es noch einen Tanzabend. – Man kann es kaum glauben, dass man tagsüber stundenlang auf den Bergen Höhenmeter
um Höhenmeter bergauf und bergab bewältigt und abends noch
das Tanzbein schwingen kann. So ist das auch dieses Mal wieder
geschehen.
Mit unserem Busfahrer Niko hatten wir das große Los gezogen. Je
schwieriger die Straßenverhältnisse wurden, um so mehr Ruhe
strahlte er aus und führte uns sicher über alle Unwägbarkeiten –
nichts war ihm zu viel und nichts zu schwierig. Von dieser Seite aus,
noch einmal ein herzliches „mille Grazie“ = „vielen Dank“ an ihn.
Immer wieder konnten wir sagen: „fa bene“ = „alles ist oder tut
gut“.
Bei unseren mehrtägigen Touren küren wir immer „ein Wort der
Woche“. Dieses Mal hieß es „Dauermuskelkater“ oder „blau
gelaufene Zehennägel“ oder aber auf italienisch ganzeinfach
„Dolce Vita“.
17
Wandern
Wandern
Auf den Spuren von
Wolf und Braunbär
Wandern in den Abruzzen-Nationalparks
Von Karlheinz Scherfling
Braunbärin Jurka, die Mutter des
berühmten Bruno, lebt seit einigen Wochen im „Alternativen
Wolf- und Bärenpark Schwarzwald" in Bad Rippoldsau-Schapbach – hinter Gittern. Doch es gibt
noch Bären in freier Wildbahn, wie
zum Beispiel im Abruzzen-Nationalpark in Italien. Aber kann man
diesen großen Zotteltieren auch
als Wanderer begegnen? Ich will
Ihnen keinen Bären aufbinden,
aber man kann!
E
rst ein Blick auf die Landkarte gibt Auskunft darüber, wo genau das Wandergebiet Abruzzen liegt, dessen Nationalparks wir erkunden wollen. Es ist eine wenig
besiedelte Region im Appenin südlich von
Ancona auf der Höhe von der an der Adria
gelegenen Stadt Pescara., eine sehr vielfältige
Berglandschaft. Man begegnet den weiten
Karstebenen des Gran Sasso, den tiefsten
18
Der Gran Sasso von „Klein Tibet“ aus gesehen (oben).
Durch menschenleere Karstlandschaft führt der Weg (unten).
Canyons der Majella, durchstreift die weitläufigen Wälder der Lagaberge. Die Abruzzen
sind ein Gebiet mit einer großen Artenvielfalt,
und bereits 1923 wurde mit königlicher Verordnung ein Teil davon als Nationalpark
unter Schutz gestellt. 1992 wurden die beiden
benachbarten Nationalparks Gran SassoMonti delle Laga und der Majella-Park
gegründet.
Auf der Hochebene
„Klein-Tibet“
In Pietracamela starten wir eine Tour, die uns
dem Gran Sasso näher bringen soll. Stunde
um Stunde steigen wir durch ein lang gezo-
genes Tal bergan. Der Weg ist gut markiert,
aber kein Mensch außer uns ist unterwegs –
bis uns zwei Bergsteiger überholen. Sie wollen an einem der Kalkberge klettern. Aber
das war’s dann auch schon mit Touristen.
Wir spüren zum ersten Mal die Weite dieser
menschenleeren Landschaft. Droben auf
dem Passo La Portelle angekommen, ist man
von der Sicht über ein weites Hochtal mit
der Bezirkshauptstadt L’Aquila überwältigt.
Beim Aufstieg hatten wir ständig den Gran
Sasso, mit 2 912 Metern der höchste Berg des
Appenin, vor Augen. Man kann ihn bei einer
anspruchsvollen Hochtour besteigen. Aber
auch schon von unserem Bergpass aus
haben wir einen tollen Überblick über die
4/2010
Wandern
menschenleere Dörfer. Aber es gibt auch
eine neue Entwicklung. So hat etwa ein
Italo-Schwede dem malerischen, mittelalterlichen Dorf Santo Stefano di Sessanio
neues Leben eingehaucht. Er kaufte die
verlassenen Steinhäuser, baute in ihnen
komfortable Hotelzimmer aus und vermietet sie heute an zahlungskräftige Gäste.
Die Folge: Kleine Geschäfte konnten sich
wieder ansiedeln, für die Gäste wird Personal gebraucht, und es kommen Touristen, die sich das Dorf anschauen möchten. Beim Erdbeben vor zwei Jahren
wurde ein markanter mittelalterlicher
Wehrturm stark beschädigt. Wäre das Dorf
ohne Menschen, würde man darüber hinwegsehen. So aber gibt es jetzt EU-Mittel,
um ihn zu restaurieren. Es gibt in dieser
Region aber auch durchaus noch Bauern,
die wie früher ihre Felder bestellen. Wir
treffen eine Bäuerin, die auf ihrem Bohnenfeld in einem Sieb die Bohnen von der
Spreu trennt, und sie lädt uns ein, das
nächste Mal vielleicht bei ihr zu übernachten, denn neben Landwirtschaft verdient sie auch etwas Geld mit Agritourismo, Ferien auf dem Bauernhof. Wir
übernachten an diesem Abend allerdings
in einem fast verlassenen Bergdorf unterhalb der legendäre Feste Rocca Calascio.
Ein Ehepaar aus Rom hat hier einige halbverfallene Häuser gekauft und darin Hotelzimmer eingerichtet. Die Folge dieser
Initiative: Die Gemeinde sorgte für die
erforderliche Infrastruktur, baut jetzt auch
ben der Nationalparks, Räume zu schaffen, in denen Wildtiere ungestört leben
können. So erklärt es uns Nationalparkrangerin Paola Grassi, die uns in Pescasseroli in Empfang nimmt. Als begeisterte
Wanderer und Naturfreunde wollen wir
von ihr natürlich wissen, wo wir all die
Tiere und Pflanzen aus den Hochglanzprospekten aufspüren können. Doch sie
winkt ab. Es gibt in den Nationalparks
Zonen, in denen man überhaupt nicht
wandern darf, oder andere, in denen man
nur zu bestimmten Zeiten und in Begleitung unterwegs sein darf. Lange Gesichter.
Und die Bären? Paola lädt uns ein zu
einem „Abendspaziergang“ der sich zu
einer dreistündigen nächtlichen Exkursion
ausweiten soll. Wir wandern durch uralte
Buchenwälder, in denen Forstwirtschaft
ausgeschlossen ist, kommen in der Dämmerung über einige Lichtungen und werden immer stiller, als Paola mit dem Fernglas die Berghänge absucht. Sie weiß, dass
hier Bären leben. Aber der Kontakt mit
ihnen ist selten. Dass sie hier sind, zeigt sie
uns an einigen „abgeernteten“ Schlehensträuchern. „Diese Schlehenart, die Ramno
Alpina, ist ein Leckerbissen für die Bären,“
erklärt sie, und während wir so unsere
Gedanken über Meister Petz machen, zeigt
Gerhard auf eine Lichtung oberhalb von
uns, wo er, der „Orso bruno marsicano“,
der Bär des „Abruzzen Nationalparks“
gemütlich durchzieht. Bis es alle begriffen
haben, ist er indes schon wieder ver-
Santo Stefano di Sessanio (links), Abruzzen-Experte Giovanni Nori (Mitte), eine Distel am Wegesrand (rechts)
Fast menschenleere Dörfer
Auf dem Campo Imperatore haben wir
noch Schafe weiden gesehen. Aber die
Schafzucht, früher eine der wichtigsten
Lebensgrundlagen dieser kargen Bergwelt,
ist drastisch zurückgegangen. Giovanni
erzählt von der einst lebenswichtigen
„Transumanza“, der Wanderung der Schafherden im Sommer zu den Weiden im
Hochland und dann in tieferliegende, wärmere Weidegründe und in die Küstenregionen, wo sie verkauft werden konnten.
Die Bewohner der Bergdörfer zogen in
die Städte oder wanderten aus. Heute trifft
man deshalb in den Abruzzen auf fast
4/2010
den abenteuerlichen Weg zu dem Bergnest
aus, und so ziemlich alle leeren Häuser
und Ruinen sind inzwischen verkauft an
Leute, die hier etwa eine Ferienwohnung
einrichten wollen.
Der Feinschmecker, der
gerne Schlehen nascht
Außer Schafen, Hirtenhunden und dem
einen oder anderen Vogel, den wir nicht
zuordnen konnten, haben wir in dieser für
ihre Artenvielfalt berühmten Gegend noch
nicht viel gesehen. Auch nicht jene Gemsen, die nur in den Abruzzen vorkommen.
Kein Wunder, denn es ist eine der Aufga-
schwunden. Inzwischen ist es immer
dusterer geworden, und wir stolpern auf
steinigem Weg ins Tal und haben noch
einige Begegnungen mit Wildschweinen,
die hier offensichtlich beste Lebensbedingungen haben und sich sicher besser in
dieser nächtlichen Umgebung zurecht finden als wir Bergwanderer. Und was ist mit
den Wölfen? Giovanni winkt ab. Die Wölfe
sind zwar wieder in die Berge zurückgekommen. Aber so lange er hier schon
unterwegs war, hat er noch nie einen der
scheuen Gesellen gesehen, gehört vielleicht zwei- oder dreimal.
19
Wandern
wilde Bergwelt. Ein schmaler Weg an einem
grasigen Steilhang führt uns hinüber zur Skistation Hotel Campo Imperatore. Im Winter
soll hier weit mehr los sein als jetzt im Spätsommer, erklärt uns unser Begleiter, der
Abruzzen-Experte Giovanni Nori. Beim
Aperitif in der Hotelbar erfahren wir, dass
hier einst Mussolini gefangen gehalten und
von deutschen Fallschirmjägern befreit wurden. Von der geschmacklosen Gedenkstätte
wenden wir uns rasch ab und erleben jetzt
ein Highlight dieser Region, die Hochebene
des Campo Imperatore, im Volksmund auch
„Klein Tibet Europas“ genannt. Die 28 Kilometer lange und 8 Kilometer breite Hochebene in 1600 Metern Höhe gehört den
Schafhirten, ihren Schafen und Hirtenhunden. Auch sonst ist weit und breit nichts
zu sehen als Grasland, umsäumt von
Schutthängen und schroffen Felswänden.
Doch gelegentlich, so erzählt uns Giovanni,
war hier schon mal richtig was los. Das endlos scheinende Hochtal wurde zur Filmkulisse, bevorzugt für Italowestern, und mit
leuchtenden Augen erzählt er von Arnold
Schwarzenegger, Bud Spencer, Terence Hill
und Sergio Leone. Für uns hat Giovanni
noch eine Überraschung parat: wir stoppen
vor einem Steinhaus mitten in dieser fast
menschenleer scheinenden Gegend. „Hier
gibt es die besten Arrosticini, Lammspießchen vom Grill“ verkündet er, und in
kurzer Zeit ist ein Holzkohlenfeuer entfacht,
und darauf bruzzeln die köstlichen Fleischspieße.
Wandern
Wandern
Info
Italienische Zentrale für Tourismus:
www.enit.de
Tourist Info Abruzzen:
www.abruzzoturismo.it
Der DAV-Summit Club veranstaltet
2011 zwei geführte Elftagestouren
durch die Abruzzen.
www.dav-summit-club.de
Im Gran Sasso Nationalpark wird erklärt, wo’s langgeht.
L’Aquila,
die vergessene Stadt
Auch das gehört zu einem Aufenthalt in den
Abruzzen, ein Besuch der Provinzhauptstadt
L’Aquila. Doch was ist aus dieser Stadt, die
von Artur Rubenstein einst liebevoll „das
kleine Salzburg der Abruzzen“ genannt
wurde, geworden? Im April 2009 zerstörte ein
Erdbeben einen Großteil der historischen Altstadt. Zerstört heißt allerdings, wie wir bei
einem Rundgang sehen konnten, die meisten
Häuser stehen noch, in den Fassaden sind
breite Risse zu erkennen. Mit unzähligen
Gerüsten sind Fassaden und Balkone abgestützt, in schmalen Straßen spreizen sich
Gerüste von einer Häuserzeile zur gegenüberliegenden. Die Säulen der Arkaden sind
mit unzähligen Spanngurten provisorisch
gesichert. Und ganze Häuserzeilen sind mit
Bauzäunen abgesperrt. “Rote Zone – Betreten verboten“ ist überall zu lesen. Und damit
20
es auch der letzte Passant respektiert, stehen
überall Militärposten und Polizisten.
Freia Oliv, unsere Summit-Club-Kulturführerin, hat hier viele Monate gelebt und gearbeitet. Für sie ist es besonders erschütternd
zu sehen, was aus dieser lebendigen Stadt
geworden ist. Auf den einst von südländischem und studentischem Leben geprägten
Straßen und Plätzen sind jetzt lediglich ein
paar schaulustige Passanten zu sehen. In dem
einen oder anderen weniger beschädigten
Haus wurde ein Café neu eröffnet. An den
Bauzäunen machen sich mit Fotos von der
einst schönen Stadt die Bewohner Luft und
fordern, dass sie ihre Stadt wieder zurück
haben wollen. 308 schwarze Schleifen erinnern an die Menschen, die bei dem Beben
ums Leben kamen. Doch in anderthalb Jahren ist nichts geschehen, außer dass man den
Bewohnern Notunterkünfte am Stadtrand
gebaut hat. Wenn selbst Bankgebäude oder
die Handwerkkammer noch immer hinter
Bauzäunen stehen wie am Tag nach dem
Beben, notdürftig mit Bandagen und Rohren
gesichert, wenn auch das Parlament und die
Verwaltung der Provinz noch immer in Containern hausen, ohne dass man irgendwo den
Ansatz einer Instandsetzung sieht, fragt man
sich, was aus dieser Geisterstadt einst werden
soll. An die Versprechungen von Berlusconi
glaubt hier keiner mehr.
4/2010
Wandern
Wandern
Auf romantischen Wegen
an alten Kanälen
Mit dem Fahrrad von Straßburg nach Saarbrücken
D
ie Ortsgruppe Lörrach veranstaltete
auch in diesem Jahr vom 17. bis
20. Juni eine abwechslungsreiche
Fahrradtour. Die Firma E-Tours unter der
bewährten Leitung von Klaus Dietsche organisierte die Tour.
Bei der interessanten Stadtrundfahrt durch
Straßburg, konnten wir einen kurzen
Überblick über diese internationale Stadt
erhalten. Dann begann die Fahrradtour,
immer am Rhein-Marne-Kanal entlang. Wir
fuhren gemütlich und doch waren wir
schneller als die vielen Hausboote, die jedermann mieten kann. Wir hatten den Vorteil,
nicht an jeder Schleuse (und es gab viele
Schleusen) warten zu müssen.
Das reichhaltige Mittagspicknick in der
freien Natur hat allen gefallen und auch das
Wetter war gut, trotz schlechter Voraussage.
In Saverne, einem hübschen Elsässer Städtchen, sahen wir uns das Schloss sowie die
Altstadt an. Ein Kaffee, Pastis oder Eis durften auch nicht fehlen. Noch rund 20 Kilometer bis zu unserem Hotel, wir konnten
wählen: verladen und mit dem Bus fahren
oder mit dem Fahrrad. Wir wählten das Letztere, was dann später der/die ein oder
4/2010
andere bereut hat, denn wir mussten ein paar
Steigungen bewältigen. Beim Abendessen,
es gab feinen „ Bäckeoffe“, war auch das vergessen. Am nächsten Morgen waren unsere
Fahrradmechaniker gefordert, die erste Reifenpanne war fällig, und kurz darauf die
zweite. Nach einer ruhigen Strecke am Kanal
entlang, erreichten wir das Schiffhebewerk
von Arzwiller. Diese beeindruckende Konstruktion hat uns alle begeistert. Wir konnten
zusehen, wie ein Flussschlepper den Höhenunterschied von einem Kanal zum anderen
bewältigte. Was früher eine längere Strecke
mit 14 Schleusen bedeutete, kann jetzt in
wenigen Minuten erreicht werden.
Bei der wunderschönen, romantischen
Fahrt am alten, nicht mehr befahrenen Kanal
entlang, mussten mehrere Fotostops eingelegt werden. Die halb zerfallenen, zum Teil
mit Rosen bewachsenen ehemaligen Schleusenhäuschen strahlten einen speziellen Flair
aus. Auch der stark zugewachsene Kanal gab
manches schöne Fotomotiv ab. Die Mittagsrast am „Port de la Plaisier“ fiel wieder üppig
aus und auch die Sonne zeigte sich. Unser
Busfahrer musste für den Fußball-Nachmittag (Deutschland-Serbien) ein Gasthaus mit
Fernseher suchen, um auch diese Wünsche
zu erfüllen. Das Ergebnis ist bekannt. Die
nicht Fußballbegeisterten radelten in der
Zwischenzeit durch das hügelige Hinterland.
In dieser Nacht beherbergte uns ein umgebautes Kloster.
Auch am dritten Tag fuhren wir an kleinen
Seen und Kanälen entlang, die viel Ruhe ausstrahlten und jeden Stress zurück ließen. In
Saarralbe angekommen, unternahmen wir
eine kleine Stadtbesichtigung, um dann festzustellen: Saarralbe ist kaum noch bewohnt,
viele Häuser stehen leer und sind zum Verkauf angeboten. Das Ganze bietet ein trostloses Bild, dagegen war unser Hotel bei
Hambach ein Schmuckstück. Es folgte ein
gemütlicher Abend bei gutem Essen und
Trinken. Unser letzter Tag: beschaulich an
der Saar und am Kanal entlang, die Sonne
schien, die Stimmung super. Nach einem
lustigen Mittagspicknick mit einem Gedicht
über diese Reise, einem Dankeschön an den
Busfahrer und den Reiseleiter wurden die
Fahrräder in den Anhänger verladen. Wir
hatten vier wunderschöne Tage auf den
Fahrrädern in unserem Nachbarland erleben
dürfen.
21
Wandern
Wandern
Gutacher und Stockacher wanderten gemeinsam in einer Bilderbuchlandschaft am Bodensee.
Vom Hegau zum Bodensee
Schwäbisch-badische Freundschaftswanderung
W
ährend seiner Ausbildung zum
zertifizierten
Wanderführer
knüpfte Werner Blum, Vorsitzender der Ortsgruppe Gutach/ Schwarzwald Kontakte mit Teilnehmern der Ortsgruppen Stockach am Bodensee und Sulz
am Eck. Aus dieser Verbindung entstand
der Plan zu einer Freundschaftswanderung
aller drei Ortsgruppen, die bereits in diesem
Jahr als Schwäbisch-Badische Freundschaftwanderung Ihren Anfang fand. Die Vorgabe
war: „Zu Fuß von Moskau über Petersburg
zum Bodensee“ Rucksackvesper wurde
empfohlen ebenso das Mitführen des Ausweises. Nach dieser Ankündigung starteten
die 17 Teilnehmer der Ortsgruppe Gutach
jedoch nicht in Richtung Flughafen, sondern fuhren in den Hegau, vorbei an Singen
nach Ramsen in der Schweiz.
Hier lichtete sich das Geheimnis: Moskau
und St. Petersburg sind Flurstücke der
Gemeinde Ramsen im östlichen Teil des
Kantons Schaffhausen. Die Namen werden
zurückgeführt auf den Koalitionskrieg zwischen Frankreich und den verbündeten
Österreichern und Russen. Russische Heeresteile campierten damals in dieser
Gegend und inspirierten die Bevölkerung
zu dieser Namensgebung. Die Ortsgruppe
Stockach nutzte Ihren „Heimvorteil“ und
22
war als erste vor Ort. Gutach und Sulz am
Eck stießen anschließend dazu. Vor den
Wanderern der drei Ortsgruppen lagen 15
km Wegstrecke mit insgesamt 450 Höhenmetern. Wilhelm Joos von der Ortsgruppe
Stockach ging immer wieder auf die wechselhafte Geschichte der Region ein, Thomas
Honstetter, Gastwanderer von der Ortsgruppe Überlingen, erklärte die Grenzsteine
auf dem Firstweg, einem aussichtsreichen
Grenzweg mit herrlichem Blick auf die
uralte vulkanisch geprägte Kulturlandschaft
des Hegaus.
Der Herrentisch lud um die Mittagszeit
zur Rast ein, wo das Ehepaar Blum – nach
Gutacher Brauch – etwas Hochprozentiges
verteilte und dem Begriff „Grenzerfahrung“ eine neue Bedeutung zumaß. Die nächsten Stationen waren Mariatann und der
Parkplatz unteres Bannholz, wo
nochmals eine kurze Pause eingelegt wurde. Der Weg bis
Öhningen war dann noch recht
kurz, so dass am späten Nachmittag offizieller Einkehrschwung
gehalten wurde.
Dort war Treffpunkt mit einer
weiteren Wandergruppe, die entlang des Rheins eine kleinere
Strecke von Hemishofen nach Stein am
Rhein gewandert war und sich dort die Altstadt angeschaut hatte.
Während der Wanderung kam es zu
guten Gesprächen unter den Teilnehmern
der Ortsgruppen, so dass die vorgenannten
Wanderführer sowie Werner Blum von der
Ortsgruppe Gutach, Jörg Czarneki und Rolf
Dittus sowie Walter Mulz von der Ortsgruppe Sulz am Eck überein kamen, die
Kontakte fortzusetzen und abwechselnd
Wanderungen zu organisieren. Die Ortsgruppe Gutach wird im Jahr 2011 zu einer
Wanderung einladen.
Werner Hillmann
4/2010
Wandern
Wandern
Heimat- und Wanderakademie
Baden-Württemberg
Fortbildungen
29.01.11 in Bad Liebenzell – Öffentlichkeitsarbeit mit Günther Hennig, Schwarzwaldverrein
05.02.11 bis 06.02.11, Emmendingen –
Digitale Karten am PC bearbeiten, Reinhold
Piroschinski, Schwarzwaldverein
19.02.11 bis 20.02.11, Emmendingen –
GPS-Seminar 1: GPS-Technik, Reinhold Piroschinski, Schwarzwaldverein
26.03.11, in Stuttgart – Fit für das Ehrenamt im Schwäbischen Albverein, Erwin
Abler, Rudolf Ganser, Ulrich Hempel,
Schwäbischer Albverein
26.03.11 bis 27.03.11, Emmendingen –
GPS-Seminar 3: GPS-Anwendung (Praxis),
Reinhold Piroschinski, Schwarzwaldverein
02.04.11 in Ihringen – Der Kaiserstuhl,
Peter Lutz, Günther Hennig, Schwarzwaldverein
12.03.11 in Stuttgart – Seniorenwandern, Uli
Hempel, Schwäbischer Albverein
Exkursionen
12.03.11 bis 13.03.11, Emmendingen –
GPS-Seminar 2: GPS-Handhabung (Praxis),
Reinhold Piroschinsk, Schwarzwaldverein
10.04.11 in Veringenstadt – Neandertaler
und Hexenhemd, Georg Merk, Schwäbischer Albverein
13.04.11 in Ottenheim – Frühling im Rheinwald, Ursula Weiher, Schwarzwaldverein
30.04.11 in Bad Wildbad – Der Eiszeit auf der
Spur, Peter Will, Schwarzwaldverein
30.04.11 in Freiburg – Historisch geologische
Wanderung um Freiburg, Werner Kästle,
Schwarzwaldverein
07.05.11 in Schwetzingen – Schlossgarten
Schwetzingen, Eberhard Grießhaber, Schwarzwaldverein
07.05.11 in Überlingen – Überlingen, eine
alte Stadt mit bedeutenden Parkanlagen,
Dr. Elmar Zohren, Schwarzwaldverein
Info
Schwäbischer Albverein e.V.
Hauptgeschäftsstelle
Heimat- und Wanderakademie
Karin Kunz
Hospitalstr. 21 B
70174 Stuttgart
Tel. 07 11/2 25 85 26
Fax 07 11/2 25 85 92
akademie@schwaebischer-albverein.de
Schwarzwaldverein e.V.
Hauptgeschäftsstelle
Heimat- und Wanderakademie
Katja Camphausen
Schlossbergring 15
79098 Freiburg
Tel. 07 61/3 80 53 23
Fax 07 61/3 80 53 20
akademie@schwarzwaldverein.de
www.wanderakademie.de
Vorläufiges Programm 2011,
Änderungen und Ergänzungen
vorbehalten! Bitte entnehmen
Sie die endgültigen Veranstaltungen dem am 15. Dezember
erscheinenden Akademieprogramm 2011.
Termine für die Wanderführer-Ausbildung 2011:
1. in Sindelfingen:
Grundlehrgang Wandern:
05./06.02.11
3. in Gengenbach:
Grundlehrgang Wandern:
24./25.09.11
19./20.02.11
Aufbaulehrgang Wandern:
08./09.10.11
Aufbaulehrgang Naturerleben
Führungsdidaktik-Tourismus:
22./23.10.11
Aufbaulehrgang Wandern:
Aufbaulehrgang NaturerlebenFührungsdidaktik-Tourismus:
12./13.03.11
Aufbaulehrgang Natur-Kultur:
26./27.03.11
Aufbaulehrgang Natur-Kultur:
05./06.11.11
09./10.04.11
Abschlusslehrgang:
19./20.11.11
Abschlusslehrgang:
2. Kompaktlehrgang in Altglashütten
Kompakt:
6. bis 14. Mai 2011
Gesundheitswanderführer-Lehrgang
voraussichtlich in Rust
11. bis 13. Februar 2011
8. bis 10. April 2011
Abschlusslehrgang:
28./29. Mai 2011
Bergwandern
8. bis 10. Juli 2011
4/2010
23
Wandern
Wandern
Wanderer aus Stuttgart erkundeten mit sächsischen Freunden das Vogtland.
Das Vogtland,
ein Wanderparadies im Osten
Ortsgruppe Stuttgart erkundete einen unbekannten Teil Deutschlands
Von Helmut Wimpff
Das „unbekannt“ gilt für Wanderer aus den westlichen Bundesländern, denn für die Bewohner der östlichen Bundesländer
war das Vogtland „das“ Wandergebiet neben dem Harz.
Daher gibt es ein engmaschiges,
gut bezeichnetes Wegesystem.
Die Hotels und Pensionen haben
inzwischen weitgehend westlichen Standard.
D
urch diese Landschaft fährt die Vogtlandbahn, eine bequeme Möglichkeit
zur Anreise und um zum Startpunkt
24
einer Wanderung und wieder zurück zum
Quartier zu kommen. Unsere sächsischen
Wanderfreunde begleiteten unsauf unseren
Touren und zeigten uns stolz ihre schöne
Heimat. Wir hatten Standquartier in Zwota
bei Klingenthal. Von hier ist man mit der
Bahn in einer Stunde in Zwickau oder in Karlsbad (Tschechien). Wir sind mit dem
Wochenend-Ticket von Stuttgart hin- und
zurückgefahren. Beim Wandern schweift der
Blick oft über das weite mit Wiesen durchsetzte Waldgebiet. Da man die Bergmischwälder bei Klingenthal und Zwota
unter Schutz gestellt hat, findet man manche
seltene Pflanze, die seltenen Tiere bleiben
dem Wanderer meist verborgen. Für sportliche gibt es die Möglichkeit, das Vogtland auf
dem vom Deutschen Wanderverband prämierten, 228 Kilometer langen „Vogtland
Panorama Höhenweg“ zu umrunden, auf
Wunsch auch mit Gepäcktransport. Der erste
Wandertag, wie sollte es im Musikwinkel
auch anders sein, endete in Hüttels Musikwerke Ausstellung in Wohlhausen/Mark-
neukirchen. In den letzten 40 Jahren hat
Familie Hüttel viele alte Musikgeräte gekauft
und renoviert. Jedes dieser Geräte, ob Drehorgel, Orchestrion oder elektrisches Klavier
wurden uns mit viel Begeisterung vorgeführt. Dies war ein besonderes Erlebnis. Am
nächsten Tag führte der Weg durch das Hüttental an idyllisch gelegenen Seen vorbei,
die einst von den Flößern angelegt wurden.
Auf dem Aussichtspunkt Hoher Stein standen wir auf tschechischem Gebiet ohne
den Grenzübertritt bemerkt zu haben. Wie
schön, dass dies so problemlos geht.
Nächstes Ziel war der höchste Punkt von
Klingenthal, der 906 Meter hohe Aschberg.
Es sind zwar fast 400 Höhenmeter zu ersteigen, aber meist so human, dass einige den
in Tschechien gekauften Becherovka über
den Gipfel trugen. Vom Aussichtsturm auf
dem Aschberg hat man einen weiten Blick
über das Vogtland und nach Böhmen Auf
dem Rückweg kamen wir zur Rundkirche
„Zum Friedensfürst“ in Klingenthal. Diese
barocke Kirche ist nach der Dresdener Frau-
4/2010
Wandern
oberirdisch gefunden hat. Dieser Edelstein
wurde hier zwischen 1728 und 1800 abgebaut und zum Beispiel in der englischen
Krone verarbeitet. Auch im Grünen Gewölbe
in Dresden kann man geschliffenen Topas
von hier in den Schätzen August des Starken
bewundern. Über die Staumauer der Talsperre Muldenberg geht es leicht steigend
durch den Wald und plötzlich steht man vor
dem 23 Meter hohen, eingezäunten Topasfelsen. Der Zaun, die Bewachung und
Wenig später waren wir schon in Bublava. Es
war warm, und so freuten sich alle auf ein
gutes, tschechisches Bier. Ein gutes Pils
braucht sieben Minuten bis es im Glas ist,
unser Bier muss sehr gut gewesen sein, denn
es dauerte über 20 Minuten bis es im Glas
war. Für Durstige ist das sehr lang, aber es hat
hervorragend geschmeckt. Beim Bezahlen
wurden wir angenehm überrascht. Für ein
Glas Bier im Lokal 0,80 Euro. Davon können
wir zu Hause nur träumen. Kurzweilige Wald-
Info
eine große Anzahl Pflanzen und Tiere hier
angesiedelt oder erhalten. Es bedarf einer
großen Aufmerksamkeit und einiger Zeit um
zum Beispiel das breiblättrige Knabenkraut,
die Einbeere oder die Kuckuckslichtnelke zu
entdecken. Auch die verschiedenen Vogelarten wie das Braunkehlchen oder der Baumpiper sind schwer zwischen den Blättern der
Büsche und Bäume auszumachen. Noch
schwieriger wird es mit Molchen und Eidechsen und den Insekten wie Lilagoldfalter
oder Sumpfgrashüpfer. Man ist nun dabei das
aufkommende Gehölz zurück zu schneiden
und den Streifen mit Schafen zu beweiden,
damit er nicht zuwächst. Mitten durch dieses
Naturschutzgebiet zieht sich der Kolonnenweg, belegt mit Betonplatten. Auf ihm haben
die Grenzsoldaten ihre Patrouillenfahrten
gemacht. Das Grenzmuseum in Mödlareuth,
wo die Sperranlagen, Grenzbeobachtungstürme und anderes aufgebaut sind, lässt uns
Besucher erschaudern. Wie friedlich steht
dagegen wenige Kilometer entfernt in einem
kleinen Park der Dreifreistaatenstein Bayern/Sachsen/Thüringen (ehemals Freistaat
Reuss).
Zum Topasfelsen, auch Schneckenstein
genannt, soll es gehen. Topas ist ein meist
gelblicher Edelstein. Er kommt aber auch in
anderen Farben vor. Hier ist die einzige Stelle
auf der nördlichen Halbkugel, wo man Topas
dadurch Eintritt sind leider notwendig, damit
das letzte Drittel Fels nicht auch noch abgebaut wird, obwohl er seit 1932 unter Schutz
gestellt ist. Die Aussicht vom Fels ist leider
mäßig, da die Bäume zu hoch sind. Keine
15 Minuten haben wir den Topasfelsen
verlassen, da stehen wir vor dem Besucherbergwerk Tannenberg. Wir sehen uns den
Topasfelsen von unten an, 800 Meter vom
Eingang entfernt, 80 Meter unter der Erdoberfläche. Und hier die Überraschung, Mittagessen im Bergwerk. Wo es ein Bergwerk gibt
oder gab, sind Abraumhalden. Die höchste,
den Schneckensteinblick, hat man mit einer
Aussichtsplattform versehen. Der Blick über
das Vogtland ist toll. Hoffentlich hält man den
aufkommenden Wald kurz, damit diese Aussicht nicht zuwächst. Den steilen Abraumhang hat man zur Stabilisierung mit Lupinen
bepflanzt. Mittendurch führt ein Serpentinenweg nach unten.Klingenthal hört man oft in
Wintersportberichten. Eine futuristische Skisprungschanze, „die Vogtland Arena“, ragt am
Ortsrand in den Himmel. Im gläsernen Aufzug geht es hinauf auf den Sprungturm. Keiner von uns konnte sich vorstellen hier mit
Skiern hinab zu fahren. Einen Tag wollen wir
in Tschechien verbringen. Deshalb fahren wir
mit der Vogtlandbahn morgens nach Kraslice,
einem Ort direkt hinter der Grenze. Ein wunderschöner Weg führt hinauf zum Bleiberg.
Tourismusverband Vogtland e. V.
Göltzschtalstraße 16
08209 Auerbach
Tel.: 03 744 / 18 88 60
Fax: 03 744 / 18 88 659
E-Mail: info@Vogtlandtourist.de
Internet: www.wandern-vogtland.de
oder www.vogtlandpanoramaweg.com
Landhotel Gasthof Zwota
Klingenthaler Straße 56
08267 Zwota
Tel.: 03 74 67 / 5 67-0
Fax: 03 74 67 / 5 67-67
E-Mail: info@gasthof-zwota
Internet: www.gasthof-zwota.de
und Wiesenwege führten uns zurück nach
Kraslice. Keiner hatte Lust, noch zwei Stunden nach Zwota zu wandern, zumal die
Landkarte nicht sicher zeigt, ob man nicht
eine Stunde auf der Landstraße gehen muss.
Also fuhren wir mit der Bahn zurück. Der
Fahrkartenautomat war im Zug. Wir wollten,
wie gewohnt, unsere Fahrkarten lösen. Eine
Tschechin erklärt uns, dass in Tschechien ein
Schaffner kommt und „tschechische Preise“
kassiert. Wir bezahlten 0,40 €, der Fahrkartenautomat wollte für die selbe Strecke 1,40 €.
Wen wundert da der rege Grenzverkehr.
Gut „behütet“ ins Besucherbergwerk
Tannenberg (links).
Wandern auf dem ehemaligen Grenzstreifen (rechts).
4/2010
25
Wandern
enkirche die zweitgrößte ihrer Art in Sachsen. Ein eigenartiges Wandergebiet hatten
sich unsere Sachsen sodann vorgenommen,
das Grüne Band. Es ist die ehemalige innerdeutsche Grenze. Dieser 50 bis 200 Meter
breite und fast 1400 Kilometer lange ehemalige Grenzstreifen steht fast vollständig
unter Naturschutz. An einigen Stellen konnte
der Streifen durch Zukauf verbreitet werden. Die angrenzenden Wiesen und Äcker
werden extensiv bewirtschaftet. So hat sich
Wandern
Wandern
Nordseefisch, Römegret
und eine Fee
Vielseitige Wanderreise zwischen Fjell und Fjord im Land der Mitternachtssonne
Von Gisela Blum
Eine Wanderreise nach Norwegen, da regnet es doch
viel – diese Frage wurde mir oft gestellt. Dass dem nicht so ist, das
erlebten die 34 Teilnehmer der Reise des Schwarzwaldvereins
Pfalzgrafenweiler.
E
rwartungsvoll starteten die Teilnehmer
mit dem Bus in Richtung Norden nach
Kiel. Von dort ging es dann mit der
Color Magic Fähre nach Oslo. Sonnenschein
und eine freundliche Stadtführerin erwartete
die Reisegruppe. Der Vigeland Skulpturenpark, das Wikingerschiffmuseum und die
Sprungschanzen am Holmenkollen, Oslo
zeigten sich von ihren schönsten Seiten.
Über die E 16 erreichten wir das Hinseater
Hotel im Jotunheimen Nationalpark.
Am ersten Wandertag war die Bessegen
Tour ein besonderes Erlebnis für die konditionell guten Wanderer. Gruppe zwei wanderte vom Hotel aus zum Stuttgongkampen.
Dass die Wanderwege in Norwegen nicht so
gut ausgeschildert sind wie bei uns, das
bemerkten alle gleich am ersten Tag.
26
Der Dovrefjell Nationalpark war das nächste Ziel, hier leben Moschusochsen. Die
wollten wir in freier Natur beobachten.
Nach zwei Stunden Wanderung mit unserem Guide John sahen wir dann diese imposanten Tiere in sicherem Abstand bei der
Futtersuche. Eine grandiose Rundumsicht
begleitete uns ebenfalls den ganzen Tag auf
dieser Tour. Leider war der Abend für die
Fußballfans enttäuschend, denn im Hotel
gab es keinen Fernseher, dafür ein Klavier.
Hans rettete den Abend mit Musik.
Unsere Reise führte nun über Dombas
durch das wilde Raumatal am Vermafossen
und der Killing bru (Hähnchen Brücke) vorbei zur Trollwand, der höchsten senkrechten
Felswand Europas. Unser Busfahrer Alexander zeigte seine Fahrsicherheit, als er uns auf
dem meist besuchten Touristenweg Norwegens, dem Trollstig, sicher durch die elf Kurven zum Gipfel fuhr. Dort erwartete uns
ebenfalls eine herrliche Aussicht.
Nach einer Kaffeepause drängte die Zeit,
denn in Valldal, dem Erdbeerdorf Norwegens, wollten wir die Fähre erreichen. In
zweistündiger Fahrt fuhren wir über den
Norddalsfjord, den Sunnylvsfjord in den Geirangerfjord ein – bekannt durch die Wasserfälle „sieben Schwestern“. Im Ort Geiranger
angekommen, sahen wir wie bestellt ein
Kreuzfahrtschiff mit vielen Touristen. Nach
kurzer Fahrt erreichten wir unser einsames
Gebirgshotel Grotli, ein Hotel mit besonderem Flair. In zwei Gruppen wurde am anderen Tag gewandert, auch die starke Gruppe
kam an ihre Grenzen. Wasser, Steine und
Schnee machten diese Tour zu einer Herausforderung. Gruppe zwei hatte sich ebenfalls entschlossen, nicht den ganzen Weg zu
gehen und kehrte um. Am nächsten Tag ging
es über die alte Strynfjell Straße vorbei am
Sommerski Center nach Stryn und Klakegg.
Von dort wollten wir zum Haugebreen Gletscher wandern, aber hier suchten wir verge-
4/2010
Wandern
Wandern
Erinnerungsfotos von einer unvergesslichen Reise nach Norwegen.
bens die Beschilderung. Eine Alm mit Orchideenwiesen und schöner Aussicht war dann
unser Ziel. Am Abend erwartete uns im Hotel
in Skei ein leckeres Büffet und der Tag war
wieder voller Überraschungen. Weiter ging
es durch die Region Gaular mit vielen Wasserfällen, einsamen Tälern übers Gebirge
nach Dragsvik. Hier setzten wir mit der Fähre
nach Vagsnes über. In dieser Region gibt es
viele Himbeeren und Obstplantagen, die
hier, begünstigt durch das milde Klima, das
in vielen Fjorden herrscht, gut wachsen. In
Vik besichtigten wir die Hopperstad Stabkirche mit Führung. Bergen war unser nächstes
Tagesziel. Unser Hotel lag sehr zentral und
so konnte jeder am Abend die Stadt erkunden. Am anderen Morgen gab es eine Stadtführung mit Besuch des Fischmarkts, Gamle
Bergen und Bryggen Weltkulturerbe – ein
besonderes Erlebnis für alle. Anschließend
führte die Fahrt vorbei an Steindalsfoss und
Hardangerfjord über die Stalheimskleiva,
eine Passstraße mit extrem steilen Haarnadelkurven, die Alexander wieder alles fahrerische Können abverlangte. Einige Teilnehmer waren froh, als wir sicher in Auerland im
4/2010
Hotel ankamen. Eine Fahrt mit der berühmten Flambahn von Flam nach Myrdal stand
heute auf dem Programm.
Im Flam Touristenrummel war es gut, dass
wir unsere Plätze reserviert hatten. Dann welche Überraschung, an den Zugfenstern klebten Schilder „Reserviert Schwarzwaldverein“.
Unterwegs stoppte der Zug am Kjosfossen.
Wie im Märchen tauchte eine Fee hinter den
Bergen auf und bewegte sich zur Musik am
Wasserfall. In Myrdal stiegen wir um auf die
Bergen Bahn in Richtung Oslo, übers Fjell
vorbei am Hardanger Jokul Gletscher nach
Geilo. Dort wurden wir von Knut Koren,
unserem Norwegischen Reiseveranstalter,
empfangen. Ein Regenschauer überraschte
uns, so machte das Wandern keinen Spaß.
Also fuhren wir nach Gol zu Knut zum Kaffee trinken. Als wir im Golsfjell auf 1001 Meter
Höhe in unserem letzten Hotel angekommen
waren, wurde dann noch eine kleine Wanderung unternommen. Abends erwartete uns
ein Büffet mit Fisch in allen Variationen und
anderen Köstlichkeiten, jeder konnte nach
Herzenslust schlemmen. Beim anschließenden Tanz wurden dann die Kalorien wieder
abgebaut. Unser letzter Wandertag war von
Traumwetter und einer Fernsicht wie im Bilderbuch begleitet. Auf der Löstegard Alm gab
es Römegret, ein Norwegisches Gericht aus
Rahm und Mehl. Dieser Abschlusswandertag
war einfach Spitze. Am letzten Tag fuhren wir
durch das Hallingtal nach Oslo, jetzt hieß es
Abschied nehmen von Norwegen. Um
14 Uhr fuhren wir wieder mit der Color Magic
aus in Richtung Heimat. Das große Büffet auf
der Fähre wurde nochmals von allen Teilnehmern sichtlich genossen. Nach 20 Stunden Überfahrt waren wir in Kiel angekommen und mit vielen neuen Eindrücken von
Norwegen ging die Fahrt
zurück nach Pfalzgrafenweiler.
27
Wandern
Wandern
Traumhafte Ausblicke
auf dem „Götterpfad“
Wander-Studienreise durch das sonnige Süditalien
Von Karin Alt und Ingo Hentschel
Ein bekannter Spruch sagt „Neapel sehen und sterben!“ Die Wanderer des Schwarzwaldvereins Kehl wandeln ihn lieber um in:
„Neapel und den Süden sehen und schwärmen!!! Schwärmen von
einer unvergesslichen Woche in der Region Neapel und seiner südlichen Umgebung.
F
aszinierend, abwechslungsreich und
beeindruckend begegneten uns vor
Ort Landschaften, Bewohner, Tradition und Geschichte. Der Ausgangspunkt
für unsere Kultur- und Wanderausflüge lag
28
im südlich von Neapel gelegenen „Naturpark Cilento“, der 1997 von der Unesco
zum Weltkulturerbe erklärt worden war.
Im Landgut „Agriturismo Parmenide“ bei
Castelnuovo (Kreis Salerno) erlebten wir
in familiärem Ambiente, die regionale
mediterrane Küche und wurden mit Produkten aus eigener Herstellung verwöhnt.
Nach einer total verregneten ersten
Nacht, empfing uns, als ideale Voraussetzung für die Steilküstenwanderung (entlang dem „Golfo di Policastro), ein strahlend blauer Himmel. Der Weg führte uns
von Marina di Camerota nach Punta degli
Infreschi (Seeräuberbucht), wo auf uns
eine traumhafte Badebucht und ein besonderer Gaumenschmaus wartete. Ein Erlebnis der besonderen Art, war die Rückfahrt
mit dem Boot, von dem aus wir die unzähligen kleinen bis riesigen Grotten „hautnah“ genießen konnten, ein unvergleichliches Naturschauspiel zwischen Landschaft
und Meer, Farben und Formen.
Der nächste Tag stellte an uns eine
größere Herausforderung als „Wanderer“.
Wieder bei idealem Wetter führte uns ein
Maultierpfad von dem Bergdorf „ Caselle
in Pittari“, vorbei an einer Wallfahrtsgrotte,
in die Tiefe zu einer alten Mühle, in das
Flußtal des Bussento. Unsere Tagesetappe
beendeten wir in dem Gebirgsdorf Morigerati, nahe der unheimlichen Teufelsschlucht (Gola del Diavolo).
Ein neuer Tag brachte neue Eindrücke und
neue Impressionen. Vor unserer Tageswanderung besuchten wir die „Büffelfarm“
(Caseificio di Bufala) von „Tanuta Vannulo“, um die ökologische Herstellung
von Mozzarella kennen zu lernen. Danach
schloss sich ein Spaziergang, vorbei an
den gut erhaltenen und immer noch
beeindruckenden dorischen Tempeln, in
Paestum an. Die Wandertour des Tages
führte uns von „Monte Licosa“ nach „San
Marco“, entlang der Küste südlich von
„Castellabate“, dem 1. Unterwasserschutzgebiet Süditaliens. Unsere Rast in einem
herrlichen Pinienwald, mit den ausgesuchten Spezialitäten; wie tagesfrische
Mozzarella mit Salami, Brot und Wein, und
4/2010
Wandern
Wandern
Bella Italia!
zum Nachtisch Ricotta mit Orangenmarmelade, werden wir so schnell bestimmt
nicht vergessen. Was wäre ein Besuch
Neapels ohne die Besichtigung des Vesuvs
und von Pompeji. Am 4. Tag konnten wir
uns zu Fuß von den gewaltigen Dimensionen überzeugen. Gegenwärtig gewährt
der Krater einen 200 m tiefen Einblick und
hat an der weitesten Stelle einen Durchmesser von 600 m. Deutlich sichtbar wird
seine aktuelle Aktivität auch an den permanent austretenden Schwefeldampfschwaden. Von der Aktivität des Vesuvs im
Jahre 79 n.Chr., sowie den ungeheuren
Ausmaßen der Katastrophe, konnten wir
uns anschließend in der antiken Stadt
„Pompeji“ selbst überzeugen. Die seit 1748
ausgegrabenen Stadtteile, gewährten uns
per Mosaiken oder Wandmalereien interessante Einblicke in das dekadente und
ausschweifende Leben jener Zeit. Die
Wanderung auf dem „Götterpfad“ (Sentieri
degli Die) gehörte mit zu unseren schönsten Naturerlebnissen in Kampanien.
Traumhafte Ausblicke über das atemberaubend schöne Panorama der Küstenlandschaft, ebenso wie der Blick die Felsen hinunter auf das azurblaue und
türkisfarbene Meer, ließen uns die 1 800
Stufen ( auf 450 Höhenmeter) und die
müden Beine schnell vergessen. Nicht
weniger schön, zum Abschluss des Tages
war der Bummel durch die malerischen
Gassen von Positano mit „Cappuccino“
und „Gelati“ (echt italienischer Eiscreme).
Wer nun denkt, das bisher Erlebte, ist
nicht zu toppen, der irrt gewaltig. Am vorletzten Tag unseres Aufenthaltes an der
„Costiera Amalfitana“, stand die Tour zur
Insel Capri an. Welch eindrucksvolles
Erlebnis! Das Wechselspiel, die Gegensätzlichkeit zwischen ursprünglicher und
künstlich gestalteter Landschaft und Vege-
tation, sowie die sich perfekt einfügende
kunstvolle Architektur, waren für uns ein
weiteres „Highlight“.
Leider schon zu bald, nahte das Ende
unserer ereignisreichen Woche mit einem
Rundgang durch die imposante
Millionenstadt Neapel... und
wie schon anfangs erwähnt,
man sollte sich unbedingt
selbst ein Bild davon machen,
es lohnt sich!
29
Wandern
Wandern
Der Fachbereich „Geoinformation“
Der Schwarzwaldverein steht vor neuen Herausforderungen
Rudi Maier
S
eit einiger Zeit war die Stelle des
Hauptfachwartes Kartenwesen vakant.
Da sich die Aufgaben dieses Fachbereichs in den vergangenen Jahren geändert
haben, wurde ein neuer Fachbereich „Geoinformationen“ geschaffen, der wesentlich
mehr und andere Inhalte umfasst als unser
bisheriges Kartenwesen. Für den Fachbereich „Geoinformation“ wählte die Delegiertenversammlung in Mitteltal-Obertal am 12.
Juni 2010, wie in Heft 3/10 schon kurz
berichtet, Rudi Maier aus Rheinfelden zum
neuen Hauptfachwart. Im Folgenden erläutert Rudi Maier die heutige Bedeutung und
Arbeit dieses Fachbereiches.
Zur Erklärung des Begriffs „Geoinformation“ ein Auszug aus „Wikipedia, der freien
Enzyklopädie“ zu diesem Thema.
Geoinformation sind Informationen über
geographische Phänomene, die direkt oder
indirekt mit einer auf die Erde bezogenen
Position verbunden sind. (DIN ISO 19101).
Geoinformationen werden durch Zeichen
codierte Geodaten repräsentiert. Geodaten
stellen eine insbesondere durch Computer
verarbeitungsfähige Form von Geoinformationen dar.
Bis Ende des 20. Jahrhunderts waren
(gedruckte) Landkarten, vor allem topographische, geographische oder thematische
Karten, das einzige Medium, (raumbezogene) Gegenstände und Sachverhalte an der
Erdoberfläche zu dokumentieren und in
ihren komplexen Zusammenhängen zu veranschaulichen. Mit dem Aufkommen der
Informations- und Kommunikationstechnologie mit ihren digitalen Techniken, rechnergestützten Verfahren und leistungsfähigen
Datenspeichern ist ein spektakulärer Wandel
eingetreten. Er hat dazu geführt, dass raumbezogene Daten (Geodaten) in Datenbanken
digital geführt und aus ihnen unterschiedliche
Anwendungsformen, zum Beispiel Auskünfte, grafische oder bildhafte Präsentationen, kartografische Darstellungen, entwickelt
30
werden. Dies ermöglicht eine großartige
Entfaltung und Nutzung von Geoinformationen.
Für den Schwarzwaldverein leiten sich
daraus zwei unterschiedliche Ebenen von
Geodaten ab. Dies sind:
1. die grundsätzlichen Informationen der
Beschaffenheit der Erdoberfläche mit allen
darauf enthaltenen Elementen wie Bewuchs,
Gewässer, Bebauung, Straßen, Wege, kurz
gesagt alles, was auf einer Topographischen
Landkarte dargestellt ist, und
2. die speziellen, das Wandern betreffenden
Informationen wie zum Beispiel welche
Wege Wanderwege sind und wie diese
gekennzeichnet sind, wo Wegweiser des
Wegenetzes sind und wie deren Lage und
Bezeichnung ist.
Die Daten gemäß 1. werden einem staatlichen Auftrag entsprechend von den „Landesvermessungsämtern“ erfasst und archiviert.
Die meisten Landesvermessungsämter haben
übrigens wegen der neuen Gegebenheiten
ihre Bezeichnungen ebenfalls geändert.
So heißt das ehemalige Landesvermessungsamt Baden-Württemberg jetzt „Landesamt
für Geoinformation und Landentwicklung
(LGL)“.
Die Daten gemäß 2. werden von den
vielen ehrenamtlichen Wegewarten des
Schwarzwalvereins erfasst und im „Referat
Wege“ des Hauptvereins gebündelt und
deren Digitalisierung organisiert und in einer
Datenbank gespeichert.
Nach diesen grundsätzlichen Erklärungen
nun zur Tätigkeit des Fachbereichs Geoinformation. Um aus diesen beiden Ebenen eine
Wanderkarte erstellen zu können, bedarf es
der Zusammenführung dieser beiden Datenbereiche. Diese erfolgt zum Beispiel für die
Erstellung der Wanderkarten der „Grünen
Serie“ durch eine Kooperation mit dem LGL
in Stuttgart. Diese sehr gut funktionierende
Kooperation, deren Vereinbarung ebenfalls
noch auf den alten Gegebenheiten beruht,
wird zur Zeit auf die heutigen und in der
Zukunft zu erwartenden Gegebenheiten
angepasst.
Die Erstellung von Wanderkarten ist heute
nur noch ein Teil der Datennutzung. Durch
die Fertigstellung der flächendeckenden Neumarkierung des Wegenetzes im Schwarzwald
und der immer mehr um sich greifenden, von
den touristischen Interessen der Gemeinden
und Regionen forcierten Anlegung von Rundwegen und zertifizierten Wanderwegen (zum
Beispiel Premiumweg, Qualitätsweg wanderbares Deutschland) bedingt, entsteht eine so
nicht vorhergesehene Situation. Eine Ignorierung dieser Entwicklung durch den Schwarzwaldverein ist nicht mehr möglich, sie wäre
auch fatal. Dies aus zwei Gründen: Erstens ist
bei diesen Wegen, auch wenn die Initiative
dazu von den Gemeinden/Regionen ausgeht,
immer irgendwie der Schwarzwaldverein auf
Ortsgruppenebene/Bezirksebene eingebunden. Dies bezieht sich fast immer sowohl auf
die Planung als auch auf die Ausführung der
Beschilderung. Letztlich endet die Endplanung und Organisation, vor allem der
Beschilderung, immer auf dem Schreibtisch
des Wegereferenten in Freiburg. Sich dieser
Tatsache zu verschließen, ist weder möglich
noch sinnvoll.
Zweitens kann bei einem offensiven Vorgehen zum Beispiel durch sinnvolle Kooperationen des Schwarzwaldvereins mit dem
Tourismus in diesen Bereichen ein wesentlich größeres Gewicht des Schwarzwaldvereins erreicht und damit einen bedeutend
höherer Werbeeffekt erzielt werden. Denn
auch diese Daten der „Wanderebene“ sind
vom Schwarzwaldverein erfasst und in der
Datenbank abgelegt.
Ähnliches gilt für die vielen, zurzeit wie
Pilze entstehenden „Wanderportale im Internet“. Auch diese benötigen neben den kartographischen Grunddaten ebenfalls Daten der
„Wanderebene“. Auch die Zusammenarbeit
mit diesen Erstellern gilt es zu bewerten und
anzugehen.
Ich hoffe, dass aus diesen wenigen Darstellungen die wichtigste Aufgabe von heute
und in der Zukunft zu erkennen ist: die Öffnung des Schwarzwaldvereins nach außen
auf einer kontrollierten und für alle Beteiligten vorteilhaften Basis. Ebenso ist erkennbar,
dass diese Arbeit nur in enger Zusammenarbeit mit dem Referat Wege, hervorragend
besetzt durch Patrick Schenk mit seiner fundierten Sachkenntnis, erfolgreich sein kann.
Diese Zusammenarbeit, die mir viel Freude
bereitet, ist bereits seit Beginn meiner Arbeit
gegeben und für mich die wichtigste Grundlage für den Erfolg meiner Arbeit. Nicht
minder wichtig sind jedoch dafür auch der
Rückhalt und die Unterstützung durch das
Präsidium. Das Arbeitsfeld ist gegenüber
früheren Zeiten völlig neu und durch die Vielfalt und die Schnelllebigkeit der heutigen Zeit
wesentlich anspruchsvoller geworden.
Ich werde alles daransetzen, meine Arbeit
zum Vorteil eines modernen, zukunftgerichteten Schwarzwaldvereins auszuführen und
dem Fachbereich „Geoinformation“ die entsprechende Bedeutung zu geben und freue
mich über Ihre Mitarbeit.
Euer Hauptfachwart Fachbereich Geoinformation
Rudi Maier
E-Mail: rudolf_maier@freenet.de
4/2010
Ferienwanderungen 2011
des Schwarzwaldvereins
Radeln auf der oberschwäbischen
Barockstraße
Wanderregion: Schwäbische Alb,
Österreich, Schweiz
Radwanderung von Samstag 18. bis
Samstag 25. Juni 2011
Diese Radtour startet in Karlsruhe mit der DB
nach Ulm. Vorbei an Klöstern und Kirchen
auf der ober-schwäbischen Barockstraße
wollen wir folgende Orte kennen lernen:
Ulm, Biberach, Steinhausen, Bad Wurzach,
Memmingen, Kempten, Leutkirch, Wanden,
Tettnang, Lindau, Bregenz, Altstätten, St. Gallen, Romanshorn, Konstanz. Rückfahrt mit
DB nach Karlsruhe. Es bleibt Zeit, sich den
Sehenswürdigkeiten zu widmen.
Naturschönheiten erwandern
am Kaiserstuhl
von 9. bis 12. Mai 2011 und 12. bis 15.
September 2011
Die Rund- und Streckenwanderungen starten
immer ab Hotel und führen durch Weinberge,
Wälder, Wiesen, Höhenwege, Lösshohlgassen zum Katharinenberg (492 m), Badberg,
Neunlinden (558 m) vom nördlichen bis südlichen Kaiserstuhl nach Ihringen, dem wärmsten Ort Deutschlands. Der Kaiserstuhl ist ein
kleines Gebirge vulkanischen Ursprungs, ein
Gesamtnatur- und Kulturkunstwerk.
4/2010
Info
Schwierigkeitsgrad: mittelschwer
Teilnehmerzahl: mind. 15,
max. 25 Personen
Tagesstrecken: 60 bis 70 km
(bei Tempo ca. 17 km/h)
Besondere Voraussetzungen:
Radwandern, sicheres Beherrschen
des Fahrrades
Unterkunft: wechselnde Quartiere
Hotels (ÜF), Jugendherbergen (HP)
Kosten pro Teilnehmer: 600 bis 700 €
je nach Hotelkategorie
Leistungen: HP in Jugendherbergen, ÜF
in den Hotels, Eintrittsgeld, Versicherung,
Bahnfahrten
Anmeldeschluss: 1. April 2011
Anmeldung bei:
Wilfried Süß
Lutherstr. 7
76297 Stutensee
Telefon: 0 72 49 / 60 97
E-Mail: wui@online.de
Info
Schwierigkeitsgrad: mittelschwer
Teilnehmerzahl: mind. 10,
max. 20 Personen
Tagesstrecken: bis 15 km, 5,5 Std.,
Wandertempo ca. 3 km/h
Besondere Voraussetzungen: keine
Unterkunft: Standquartier Hotel in
Endingen
Kosten pro Teilnehmer: 151 bis 188 €
Leistungen: ÜF, Versicherung, Bus- und
Bahnfahrten, Weinprobe, Winzervesper
Anmeldeschluss: bis 2 Wochen vor
Beginn
Anmeldung bei :
Mariette Linder
Stollbruckstr. 12
79346 Endingen
Telefon: 0 76 42 / 55 11
Telefax: 0 76 42 / 55 55
E-Mail: mail@kaiserstuhlwandern.de
31
Aktuell
Aktuell
Wanderer werben auf der Autobahn fürs Wandern
Die Ortsgruppe Essen war mit einem Stand beim Still-Leben auf der A 40 dabei
I
n allen Medien war es zu hören und zu
lesen, am 18. Juli sollte die „Schlagader des
Ruhrgebiets“, die A40 komplett gesperrt
werden, eine Aktion, die es nie zuvor gegeben hatte, da diese viel befahrene Strecke als
unverzichtbar galt. So wurde denn auch die
erwartete Besucherzahl deutlich überschritten, rund drei Millionen Fußgänger, Fahrradfahrer und Skater wurden gezählt.
Schon früh hat die Ortsgruppe Essen des
Schwarzwaldvereins sich für einen Platz auf
der A40 beworben, um unseren Schwarzwaldverein entsprechend repräsentieren zu
können. Schließlich sind wir ja mittendrin unsere Ortsgruppe Essen – in der Kulturhauptstadt 2010. Wir hatten es schon nicht
mehr für möglich gehalten, überhaupt aktiv
teilnehmen zu können als uns zwei Wochen
vor Beginn dieser riesigen Veranstaltung
doch noch ein Tisch zugesagt wurde, per
Sonderverlosung. So hatten wir doch einen
passenden Rahmen zu unserem 85-jährigen
Bestehen. Auch dem Hauptverein sind wir zu
großem Dank verpflichtet, der alles so schnell
und unproblematisch zur Verfügung gestellt
hat. Täglich kam der Paketbote und brachte
Schutzhütten am „Gutachtal
Wanderweg“ instand gesetzt
neue Prospekte und Poster. Am Sonntag um
11 Uhr sollte es dann losgehen, kein einziges
Auto auf der ganzen Autobahn zwischen
Dortmund und Duisburg, was einer Gesamtlänge von 65 Kilometern entspricht.. Auch
wir mussten unser komplettes Equipment,
das ja inzwischen recht umfangreich geworden war, zu Fuß dorthin bringen. Aber alles
war bestens organisiert, und wir hatten keine
Mühe, unseren Tisch, einen von 20.000 zu
finden. Allen, die dabei waren, machte es riesigen Spaß. Unsere Wanderfreunde hatten
zusätzlich Dekorationsmaterial von daheim
mitgebracht, vom Spazierstock bis zum Wanderschuh. So konnten alle bereits von weitem
sehen: Wir sind ein Wanderverein.
Als wir dann noch ab Mittag für das leibliche Wohl sorgten und Häppchen mit dunklem Brot und Schwarzwälder Schinken
reichten, konnten wir uns vor Leuten kaum
retten. Überhaupt passte alles, das wunderbar
sonnige Wetter, freundliche, interessierte
Leute, die auch gern in die Natur gehen und
zum großen Teil noch gar nichts von uns
gehört hatten. Durch diese Aktion wurden
der Schwarzwald und unser Verein dem
Ruhrgebiet ein Stück näher gebracht, und wir
alle hoffen nach diesem tollen Tag, der uns
noch lange im Gedächtnis bleiben wird, auf
einen guten Mitgliederzuwachs. Schade, dass
der Tag so schnell zu Ende ging.
Ortsgruppe Essen
Info
Hauptgeschäftsstelle geschlossen
Ortsgruppen Schonach und Hornberg leisten
über 120 freiwillige Arbeitsstunden
D
ie beiden Ortsgruppen des Schwarzwaldvereins Schonach und Hornberg,
unterstützt durch eine Mounteinbikergruppe, nahmen sich dem Erbe von Franz
Göttler an und renovierten die dem Verfall
drohenden Schutzhütten-Dächer am „Steinbis“ und im „Himmelreich“. Die Federführung hatten Hermann Nick aus Hornberg
sowie Nikolaus Kopp aus Schonach, welche
auch die Organisation seit November 2009
innehatten. Bereits Ende Mai diesen Jahres
konnten die aufs Maß genau zugeschnittenen
Trapezbleche mit den First- und Ortgangabschlüssen vom Werk bei der Firma Finkbeiner angeliefert werden. Das Sägewerk
Finkbeiner spendete die über 125 lfm Holzrahmen und Dachlatten. Die schwierige Aufgabe bestand nun darin, die über 85 Qua-
32
dratmeter Trapezbleche samt dem Unterbaumaterial und Werkzeuge sowie Stromaggregat, die zusammen 15 Zentner wogen, zu den
Hütten zum Teil steil hoch hinauf zu transportieren. Dank eines Spezialfahrzeuges vom
städtischen Bauhof Hornberg konnten diese
bis etwa 80 Meter vor die Hütte transportiert
werden. So konnten bereits am 10. Juni mit
den Arbeiten an der „Steinbishütte“ begonnen werden, acht Tage später wurde die
„Himmelreichhütte“ in Angriff genommen.
Mit nun insgesamt über 120 freiwilligen
Arbeitsstunden konnten die beiden Schutzhütten bereits Anfang Juli in die Obhut der
drei Gemeinden Triberg, Schonach und
Hornberg übergeben werden, welche auch
die gesamten Materialkosten von 1669,29 €
zu jeweils gleichen Teilen übernahmen.
Die bevorstehende Weihnachtszeit und
Jahreswende wollen wir zu einer kleinen Pause nutzen. So ist die Hauptgeschäftsstelle in Freiburg vom
23. Dezember 2010 bis einschließlich
7. Januar 2011 geschlossen.
Allen Mitgliedern und Lesern wünschen
wir harmonische, besinnliche und erholsame Weihnachtstage und ein gutes,
gesundes und erfolgreiches Jahr 2011.
Wir freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit auch im neuen Jahr.
4/2010
Aktuell
Aktuell
Ein Dank an die Helfer
Deutscher Wandertag verdankte ihnen einen Großteil des Erfolges
A
ls kleines Dankeschön hatte Präsident Eugen Dieterle am Sonntag, 26.
September, alle Helferinnen und
Helfer des Deutschen Wandertages 2010 in
das Bürgerhaus nach Freiburg-Zähringen
eingeladen. Dort traf sich um 14 Uhr die
frohe Wanderschar, und da es zu regnen
anfing, wurde an alle Gäste ein WandertagsRegenschirm ausgeteilt und siehe da: Es
hörte auf zu regnen. Die Wanderung führte
hinaus auf das freie Feld und an den Waldrand oberhalb der Bebauung des Stadtteils
Zähringen. Vizepräsident Hans-Martin
Stübler informierte die Teilnehmer über das
Geschlecht der Zähringer, welche 1093 das
Benediktinerkloster St. Peter als neue Grablege gegründet haben. Bertold V. übersiedelte nach Feiburg und begann 1200 den
Bau des Freiburger Münsters auch mit dem
Ziel, eine neue repräsentative Grablege zu
schaffen. Er erwähnte auch weitere Besitzungen in der Region und deren Reichsgebiet, sowie das freiheitliche und soziale Wirken. Unterwegs konnte man sich einen
schönen Überblick über den nördlichen
Breisgau und den Kaiserstuhl mit dem Tuniberg verschaffen sowie den Blick schweifen
lassen bis hinüber zu den Vogesen. Naturschutzreferent Peter Lutz gab informative
Einblicke in die Erdgeschichte und die geologischen Besonderheiten des Gebietes am
West-Abhang des Schwarzwaldes.
So angereichter mit neuem Wissen über
die Region traf die Wanderschar hungrig und
durstig wieder im Bürgerhaus ein und stärkte
sich bei einem sehr guten Vesper. Nebenbei
zeigte Konrad Ganz viele schöne Bilder vom
Wandertagsgeschehen, insbesondere vom
Festumzug. So konnten alle wenigsten
ansatzweise einige Eindrücke von dem schö-
nen Fest mit nach Hause nehmen. Präsident
Eugen Dieterle dankte allen Helferinnen und
Helfern für das großartige Zusammenwirken
Aller, die gemeinsam mit den hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von
der Geschäftsstelle die Durchführung des
Wandertages erst ermöglicht haben. Jeder
hatte an seinem Platz seine Aufgabe hervorragend erfüllt. Aber nur gemeinsam sei es
möglich gewesen, diese große Veranstaltung
auszurichten. Hier habe sich wieder einmal
das großartige Zusammengehörigkeitsgefühl
der Schwarzwaldvereinsfamilie gezeigt und
bewährt. Er sei richtig stolz auf seine Leute,
das gebe ihm Kraft für die Zukunft.
Vizepräsident Georg Keller ließ anschließend kurz die technischen Daten des
Deutschen Wandertages noch einmal Revue
passieren, stellte die wichtigsten Arbeitsbereiche und deren Leitungspersonen vor und
dankte seinerseits für das gute und vertrauensvolle Zusammenwirken aller Akteure.
Die hervorragend gestalteten Kulturprogramme auf dem Münsterplatz und im Konzerthaus hätten zusammen mit dem Festumzug den Gästen unsere Heimat von der
besten Seite gezeigt. Gemeinsam sei es
gelungen, unsere Heimat Schwarzwald und
unseren Schwarzwaldverein sowohl draußen
bei den Wanderern aus ganz Deutschland als
auch nach innen hervorragend zu präsentieren. Der Schwarzwaldverein habe vermittelt,
dass er sie gerne als seine Gäste aufgenommen habe. Darüber freue er sich sehr.
Wandertagswimpel jetzt in Freiburg
Eine „Bürgermeisterstafette“ trug das kostbare Stück durch ihre Gemarkungen.
Jetzt wartet der leere Koffer.
S
eit dem 24. September 2010 steht der
Wimpel des Deutschen Wandertages
jetzt in Freiburg. An diesem Tag trug
4/2010
der Freiburger Oberbürgermeister Dr.
Dieter Salomon den Wimpel auf der letzten Etappe ins Freiburger Rathaus. Dort
wird der Wimpel in der Obhut des Oberbürgermeisters „überwintern.“ Im nächsten Sommer wird er von der Wimpelgruppe des Schwarzwaldvereins über eine
Wanderstrecke von rund 820 Kilometern
zum 111. Deutschen Wandertag nach
Melle im Osnabrücker Land gebracht,
gemäß der Tradition, dass der Wimpelbaum des Deutschen Wandertages von
einem Austragungsort des Wandertages
zum nächsten getragen werden muss.
Am 9. August fand am Feldberg die
Abschlussveranstaltung des 110. Deutschen Wandertages statt. Es war vereinbart
worden, dass von dort eine „Bürgermeisterstafette“ – ein Gemeindeoberhaupt
nach dem anderen am Wanderweg zwi-
schen Feldberg und Freiburg – den Wandertagswimpel nach Freiburg bringt. Auf
der letzten Etappe überreichte Buchenbachs Bürgermeister Wendelin Drescher
den Wimpel an Kirchzartens Rathauschef
Andreas Hall. Rund 20 Wanderer, überwiegend Mitglieder der Ortsgruppe Kirchzarten mit der Vorsitzenden Lissy Rees und
aus Ortsgruppen des Bezirks Breisgau-Kaiserstuhl sowie Vizepräsident Hans-Martin
Stübler und Hauptgeschäftsführer Walter
Sittig begleiteten ihn dabei.
Am Badenovastadion erwartete Oberbürgermeister Dieter Salomon als letzter
Teilnehmer der Bürgermeisterstafette die
Wanderschar. Es ging weiter bis zum Rathaus in Freiburg. Dort warteten Häppchen
und Getränke als Belohnung auf die Wandergruppe.
Walter Sittig
33
Aktuell
Aktuell
Kurz und bündig aus der Hauptvorstandssitzung
Der Hauptvorstand beschäftigte sich in seiner jüngsten Sitzung am 25. September 2010
in der Hauptgeschäftsstelle in Freiburg mit
einer Vielzahl von Themen. Nachfolgend
Informationen über die wichtigsten Punkte:
142. Hauptversammlung
am 28. Mai 2011 in Malsch
Nachdem sich lange keine Ortsgruppe
zwecks Ausrichtung der 142. Hauptversammlung gemeldet hatte, hat sich jetzt
dankenswerterweise die Ortsgruppe Malsch
bereit erklärt, die Hauptversammlung in
2011 auszurichten. Es findet allerdings nur
die Delegiertenversammlung am Samstag
statt. Die offizielle schriftliche Einladung
erfolgt im Frühjahr 2011 rechtzeitig vor der
Hauptversammlung.
Rückblick auf die
Hauptversammlung 2010 in Mitteltal
Präsidium und Hauptvorstand bedankten
sich ausdrücklich bei der Ortsgruppe Mitteltal-Obertal unter Leitung des Vorsitzenden Willi Seid für die hervorragende Orga-
nisation der diesjährigen Hauptversammlung. Das Rahmenprogramm mit den unterschiedlichen Wanderungen ist sehr gut
verlaufen. Der Unterhaltungsabend am
Samstag und der Wandertreff der Schwarzwaldvereinsfamilie am Sonntag rundeten
die gelungene Hauptversammlung 2010 ab.
Rückblick auf den
Deutschen Wandertag 2010
Im Mittelpunkt der Sitzung stand die Nachbetrachtung des 110. Deutschen Wandertages. Übereinstimmend wurde festgestellt,
dass es eine hervorragend gelungene Veranstaltung, ein fröhliches Wanderfest, mit gutem
Werbeffekt für den Schwarzwaldverein war.
Die Fröhlichkeit unter dem Motto „Natur, Kultur und Wandern – eins gehört zum andern“
zog sich durch alle Veranstaltungen. Die
Durchführung des 110. Deutschen Wandertages wurde als große Gemeinschaftsleistung
der „Familie“ Schwarzwaldverein mit mehreren hundert ehrenamtlichen Helfern bewältigt. Die Unterstützung aller Mitwirkenden
war beeindruckend. Präsident Eugen Die-
terle sprach Vizepräsident Georg Keller
einen besonderen Dank aus, da er sich als
Hauptorganisationsleiter in vorbildlicher
Weise in den letzten zwei Jahren für den
Deutschen Wandertag eingesetzt habe.
Weitere wichtige Themen
Der Hauptvorstand will den „Schwung“
des Deutschen Wandertages mitnehmen
und die Öffentlichkeitsarbeit des Schwarzwaldvereins nach außen stärken.
Ein „Gestaltungsleitfaden“ wird für den
Schwarzwaldverein erarbeitet, um ein einheitliches Erscheinungsbild im ganzen Verein zu entwickeln.
Über neue Entwicklungen beim WanderFitness-Pass wurde informiert, insbesondere über die Anerkennung des Passes im
Bonussystem der Krankenkassen.
Vorgesehen ist ein Workshop mit dem
Titel „Der zukunftsfähige Verein“ für interessierte Ortsgruppen zur Unterstützung der
Weiterentwicklung der Vereinsarbeit.
Walter Sittig
Neue Attraktion am Schluchtensteig
Lenzkircher Ortsgruppe baut einen Aussichtpavillon
Ehrenamtliche Arbeit war gefragt beim Aufbau
des Aussichtspavillons.
S
eit August – und somit noch rechtzeitig
für alle Herbstwanderer – hat das Haslachstädtchen Lenzkirch eine neue,
kleine Attraktion: Für alle Wanderer auf dem
zertifizierten und viel begangenen Schluchtensteig grüßt vom Aussichtpunkt oben in
der Schlicht nun ein schmucker Pavillon.
Hoch über dem Kurort kann man unter schützendem Dach eine Rast einlegen und das
herrliche Panorama genießen. Verantwortlich
für das Projekt zeichnete allein die Ortsgruppe des Schwarzwaldvereins, es wurden
keinerlei öffentliche Mittel in Anspruch
genommen. Lenzkirchs Bürgermeister Reinhard Feser lobte deshalb ausdrücklich dieses
Engagement der eifrigen Ortsgruppe, die in
den vergangen Jahren etliche Vorhaben zum
Wohle der Allgemeinheit realisiert habe. Ein
gutes Beispiel dafür sei der nur wenige
Schritte vom Pavillon entfernte Geologiepark,
34
Der neue „Bellevue“ nach historischem Vorbild
der seit einigen Jahren allen Wanderern die
heimischen Gesteine und Mineralien näher
bringe. Nach mehrheitlichem Vorstandbeschluss im Frühjahr wurden bereits wenige
Wochen später „Nägel mit Köpfen“ gemacht:
Denn binnen kurzer Zeit entstand auf einem
der schönsten Aussichtspunkte rund um
Lenzkirch ein schmucker, sechseckiger
Pavillon nach historischem Vorbild. Die verzinkte Metallkonstruktion wurde in ehrenamtlicher Vereinsarbeit mit wiederstandsfähigem Douglasienholz verkleidet. Im Innern
können Wanderer auf Mittelweg oder dem
neuen Schluchtensteig künftig ihren Rucksack abstellen und nach dem Aufstieg erst
einmal eine Verschnauf- oder wohlverdiente
Vesperpause einlegen. Die professionellen
Vorarbeiten wie die Fundamentgründung auf
felsigem Untergrund und das Metallgehäuse
wurden selbstverständlich von heimischen
Firmen ausgeführt. In Zeiten klammer
Gemeindekassen hat der Lenzkircher
Schwarzwaldverein die komplette Finanzierung gänzlich alleine gestemmt und wurde
dafür auch viel gelobt. Immerhin kostete die
neue Attraktion über 6200 Euro. Dass das
Projekt auf viel Gegenliebe stieß, zeigte indes
eine Vielzahl von wohlwollenden Gönnern,
denn rund zwei Drittel der Gesamtkosten
erbrachten zweckgebundene Spenden und
Sponsorengelder. Bei der Einweihungsfeier
dankte Bürgermeister Feser den Verantwortlichen der Ortsgruppe um den Vorsitzenden
Harald Fritsche. Mit diesem Aussichtspavillon
habe sich der Lenzkircher Schwarzwaldverein erneut um die Infrastruktur des Kurortes
verdient gemacht.
Manfred-G. Haderer
Info
Manfred-G. Haderer, Journalist
FW für Öffentlichkeitsarbeit,
OG Lenzkirch
Tel: 07653-90253
Konto:
Nr.: 17985000
Volksbank Freiburg
BLZ.: 68090000
4/2010
Jugend
Jugend
Jugendwanderformen im Winter
Schneeschuhwandern mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen
Von Matze Burger
Ob Iglubauen, Rodeln oder einfach nur eine zünftige Schneeballschlacht, der Winter bringt Spaß für
Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene gleichermaßen. Auch für vermeintliche Stubenhocker, kann
das flockige Weiß ein überzeugendes Motiv für einen Aufenthalt draußen darstellen. Doch Spiele und
andere Aktivitäten mit und im Schnee müssen sich nicht auf den Vorgarten, den Spielplatz oder einem
Wiesenhang begrenzen. Sie lassen sich ideal in das Wandern mit Schneeschuhen integrieren. Das
anstrengende Laufen wird dadurch zur Nebensache.
N
atürlich, für den ohnehin begeisternden Wanderer hat eine Schneeschuhtour per se einen hohen Erlebniswert.
Die tief verschneite Wald- und Wiesenlandschaft, mit schwer beladenen, tief herabhängenden Ästen und einer unberührten
Neuschneedecke, die sonnenbeschienen glitzernd ist, reichen zur Faszination und als Entschädigung für den Kraftaufwand meistens
aus. Kindern, Jugendlichen und jungen
Erwachsenen jedoch genügt das reine Erleben der Natur oft nicht. Die Lust am Stapfen
wird zum einen in einer Gruppe mit Gleichaltrigen und zum anderen dadurch geweckt,
dass die Tourenführung die Unternehmung
als aufregende und abenteuerliche Herausforderung vermitteln kann. Das heißt, das
Schneeschuhwandern sollte mit einem Spielbetrieb kombiniert sein, der Spaß, soziales
Miteinander und den sensiblen Umgang mit
der Natur vereint. Doch nicht nur vor diesem
Hintergrund, bedarf es einer intensiven Vorbereitung.
In Bezug auf die Tourenplanung und dessen sichere und naturschonende Durchführung, sind bei Schneeschuhtouren, im
Gegensatz zu Wanderungen ohne Schnee,
erweiterte Faktoren zu berücksichtigen. Darüber hinaus stellt die Zielgruppe Kinder,
Jugendliche und junge Erwachsene die Tou-
4/2010
renleitung vor alternative Herausforderungen. Im nachfolgenden werden die wichtigsten Bausteine aufgezeigt, die eine Schneeschuhtour in der Kinder- und Jugendarbeit
der Ortsgruppe zu einem vollen Erfolg werden lassen:
Schneeschuhe und deren
Anwendung
Leichte Materialen wie Kunststoff und Aluminium haben sich bei der Produktion von
Schneeschuhen durchgesetzt. Die Hersteller
bieten je nach Tourtyp, Körpergröße und gewicht verschiedene Modelle an. Der
Schwerpunkt auf diverse Anwendungsbereiche bestimmet die Variantenvielfalt bei der
Bindung und bei der Ausstattung von Harschkrallen und Zacken auf der Schneeschuhunterseite. Allen gemein bleibt jedoch meistens
die Wespentaille-Form, die durch eine
größere Auflagefläche des Schuhs ein zu tiefes Einsinken in den Schnee verhindert. Die
Bindung der Schneeschuhe, in die mit Bergschuhen oder mit Snowboardschuhen eingestiegen wird, fixiert grundsätzlich jedes
Schuhmaß. Wesensmerkmal des Schneeschuhwanderns ist, aufgrund der Breite des
Wintersportgeräts, das Anlegen einer hüftbreiten Spur. Abhängig von der Einsinktiefe
wird das Watscheln durch einen ausgeprägten Storchengang abgesetzt. Das Gehen in
Gruppen erfolgt für gewöhnlich hintereinander, um sich von der rotierenden Spurarbeit
innerhalb der TeilnehmerInnen erholen zu
können.
Hanglagen werden bedingt durch deren
Steilheit in direkter Falllinie oder in einer Serpentinenspur zurückgelegt. Bei einer verfestigten Schneeoberfläche unterstützen die
Steighilfen den Aufstieg. Ein Ausgleiten im
Lockerschnee wird durch das entschlossenen
einrammen der Schneeschuhkantverhindert.
Die Querung von Steilpassagen erfordert
Geschicklichkeit, indem die Fußgelenke ein
wenig abgewinkelt werden. Ski- oder Teleskopstöcke als Geh- und Balancehilfe erleichtern das Schneeschuhwandern erheblich.
Auswahl des Geländes
Die ungewohnte Gehtechnik, sowie der Charakter der Schneedecke, erfordert gerade zu
Beginn einer Wanderung eine gewisse Ausdauer und körperliche Fitness. Bei einer Veranstaltung mit Kindern, Jugendlichen und
jungen Erwachsenen ist bei der Routenwahl
neben der Länge auch auf die Höhendifferenz der Wegstrecke zu achten. Als Grundsatz
gilt, dass das Gehen mit Schneeschuhen mehr
35
Jugend
Jugend
stungen der TeilnehmerInnen können beispielsweise mit dem mühsamen verrichten
der Spurarbeit in tiefem Schnee ausgeglichen
werden. Doch grundsätzlich sollte jedes
Gruppenmitglied einmal das intensive
Pioneer-Erlebnis erfahren, die unberührte
Schneedecke als Erster zu begehen. Neben
einer abwechslungsreichen Streckenwahl mit
Wald- und Wiesenflächen, schmalen und
breiten Wegen, sollten die Rast- und Spielplätze einen großen Aktionsraum in reizvoller Landschaft bieten. Eine Schutzhütte mit
umfangreicher Freifläche oder ein Aussichtsplateau eignen sich beispielsweise hierfür
sehr gut.
Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene
entwickeln noch mehr Freude an einer
Schneeschuhwanderung, wenn sie in die Planung und Durchführung der Tour beteiligt
werden. Kartenmaterial, GPS zum Beispiel
müssen nicht fortwährend von der Tourenleitung vereinnahmt werden. Es genügt
bereits die TeilnehmerInnen mit kleinen Aufgaben zu betreuen, beispielweise Tierspuren
im Schnee zu identifizieren, damit sie sich mit
der Tour stärker verbunden fühlen.
Mit Schneeschuhen macht das Wandern im Winter noch mehr Spaß.
als doppelt soviel Wanderzeit beansprucht
wie ohne. Es empfiehlt sich daher eine kurze
Tour, auch zu Gunsten eines großzügigen
Raums für Spiele, sowie flache oder nur
gering geneigte Streckenverläufe, um die
Gefahr von Schneerutsch auszuschließen.
Um sich auch bei widrigen Wetterverhältnissen, wie z.B. Nebel oder starkem Schneefall, in der ausgewählten Region orientieren
zu können setzt voraus, dass der Tourenführung die Gegend bekannt ist. Neben dem
obligatorischen Kartenmaterial und der Ausrichtung der Schneeschuhwanderung auf
markierten Wegen, schafft ein GPS-Gerät in
das vorweg markante Wegpunkte eingespeichert wurden, die nötige Sicherheit. Eine Vorabwanderung sorgt nicht nur für Vertrautheit
in Bezug auf die Orientierung, sondern regt
auch die eigene Kreativität und Phantasie zur
Entwicklung und Ausgestaltung von Spielideen während der Schneeschuhtour mit
Gruppen an.
ausgesetzt sind, müssen diese, neben der
Hose, unbedingt wasserdicht sein. Je nach
Schneequalität sorgt ein leichter Trekkingschuh und -hose sehr schnell für nasskalte
Füße und Beine. Die mehrstündige Schneeschuhtour wird gegebenenfalls für den
Betroffenen zur Qual. Selbst ein schlecht ausgerüsteter Teilnehmer zwingt die verantwortungsbewusste Tourenführung zum Abbruch
der Veranstaltung. Neben der Kleidung, zu
der selbstverständlich auch Handschuhe und
Mütze gehören, sind bei der Ausrüstung der
Teilnehmer weitere Dinge zu beachten:
Schneeschuhe in der richtigen Größe, Skioder Teleskopstöcke, Rucksack mit Tagesvesper, ausreichend heiße und kalte
Getränke und Sonnenschutz. Die Tourenführung sollte ergänzend zur Teilnehmerausrüstung ein Erste-Hilfe-Set mit zusätzlichen
Rettungsdecken, Karte, Kompass, evtl. GPS,
Mobilfunktelefon, Fernglas, Fotokamera und
Materialen für Spiele mit sich führen.
Ausrüstung für Teilnehmer
und Tourenführer
Führung von
Schneeschuhtourgruppen
Das Schneeschuhwandern ist ausdauernd
und lässt daher die Körpertemperatur sehr
schnell steigen. Mehrschichtige atmungsaktive Kleidung ist vor diesem Hintergrund
unabdingbar und ausschließlich warmer
Pistenbekleidung vorzuziehen. Die Tourenführung sollte besonders bei der hier angesprochenen Zielgruppe darauf achten, dass
alle Teilnehmer mit wasserabweisender
Überbekleidung ausgerüstet sind. Denn nicht
nur während eines Spiels ist der Vollkontakt
mit dem Schnee vorhersehbar. Da die Schuhe
durch das Einsinken meist ständig der Nässe
Als geeignete Gruppengröße hat sich eine
Anzahl von zwischen acht bis elf TeilnehmerInnen herausgestellt. Im Hinblick darauf,
dass sich Kinder, Jugendliche und junge
Erwachsene bei einer Tour untereinander
nicht bekannt sind, erleichtert eine übersichtliche Teilnehmeranzahl Berührungsängste
abzubauen. Um die Motivation der TeilnehmerInnen und den Erlebniswert der Schneeschuhtour aufrecht zu erhalten, sollte die
Wandergeschwindigkeit das Ausdauervermögen aller Personen berücksichtigen. Ungleiche Konditionslei-
36
Spielbetrieb
Laut Schiller ist „Der Mensch (...) nur da ganz
Mensch, wo er dem Spieltrieb folgt.“ Junge
Erwachsene und Jugendliche tun sich oft
schwer, mit verstellter Mimik, Gestik und Lauten zum Beispiel ein Schneemonster oder
einen Eisbär in der imaginären Polarlandschaft zu spielen. Ein lustiges und ungehemmtes Verhalten seitens der Spielmoderation in Bezug auf solche metaphorischen
Darstellungen, wird den Spieltrieb bei der
genannten Zielgruppe jedoch wecken. Denn
gerade eine Schneeschuhwanderung eignet
sich durch die teilweise bizarre Winterlandschaft sehr gut, der Tour eine Spielidee
zugrunde zu legen. So wird für die TeilnehmerInnen aus der scheinbar öden Wanderung im nasskalten Schnee eine gefährliche
und spannende Polarexpedition, deren Mitglieder sich ständig neuen und abenteuerlichen Herausforderungen stellen müssen, um
ihr Ziel zu erreichen. Der Phantasie sind
keine Grenzen gesetzt. Einfache Spaß- und
Wettkampfspiele wie zum Beispiel ein Fangspiel – wo die Störche mit entsprechendem
Gang den hinterher schleichenden Füchsen
flüchten – werden mit Schneeschuhen an den
Füßen, die das zügige Rennen einschränken,
für alle Beteiligten zum großen Spaß. Ein
4/2010
Jugend
Gefahren für die Umwelt
und Schneeschuhwanderer
Die unberechenbarsten Gefahren sind, je
nach Schneehöhe, -beschaffenheit, -fallstärke
und die Einwirkung der Sonne, Lawinen.
Gegenwärtige und in der Vergangenheit liegende Ereignisse zeigen, dass auch in manchen Hanglagen des Schwarzwaldes ein
Restrisiko besteht. Selbst der Fuß eines Steilhangs kann je nach Schneelage zur Gefahrenzone werden und Lawinen bis in die Wälder von Talsohlen vordringen. Die
Ausstattung der Tourenleitung und aller Teilnehmer mit Lawinen-Verschütteten-Suchgeräten, Sonden und Schaufel macht nur
dann Sinn, wenn alle Mitglieder einer
Schneeschuhtourgruppe mit den Geräten
geübt umgehen können. Vor diesem Hintergrund ist, in Bezug auf die Geländewahl, für
eine Schneeschuhwanderung mit Kindern,
Jugendlichen und jungen Erwachsenen, das
Risiko einer Verschüttung durch eine Lawine
absolut auszuschließen. Im Zweifelsfalls sind
bei der Tourenplanung und -durchführung
Fachleute, wie z.B. aus Naturschutzzentren,
Bergwacht- oder DAV-Funktionäre miteinzubeziehen.
Bisweilen oft unterschätzt wird die Gefahr
die von Schnee- oder Eisbruch ausgeht.
Hohe Schnee-, Raureif- oder Eislasten am
Baum können dazu führen, dass selbst massive Äste brechen. Der Aufenthalt auf Wanderwegen mit dichtem Waldbestand ist daher
bei Schneeschuhwanderungen zu vermeiden. Der Wetterbericht ist, wie bei Wanderungen zu allen Jahreszeiten, in der
Tourenplanung zu berücksichtigen. Von
angekündigtem Schneefall sollte man sich
jedoch nicht abschrecken lassen, denn
gerade Niederschlag schafft eine eindrucksvolle Winterstimmung und füllt gegebenenfalls zügig die Schneeschuhspur der Vorgänger. Das weglose Gehen im Winter stellt
grundsätzlich eine erhebliche Gefährdung
für Tiere und deren Lebensraum da. Die
Störung und Beunruhigung des Wildes verursacht Verbissschäden von Jungpflanzen
und führt durch das Fluchtverhalten zu
einem unnötigen Verbrauch des Energiehaushalts von Tieren. Um ein unverhofftes
und damit folgenschweres Aufeinandertreffen zu verhindern, sollten nur markierte
Wanderwege für eine Schneeschuhtour verwendet werden. Dichte Waldwege sowie
schmale Pfade, die aufgrund der Schneedecke eine markierte Wanderstrecke nicht
mehr erkennen lassen, müssen unberührt
bleiben. Bei einer geplanten Schneeschuhtour im Naturschutzgebiet muss bei den
zuständigen Stellen die Information darüber
eingeholt werden, welche Wege im Winter
benutzt werden dürfen und welche speziellen Vereinbarungen zu beachten sind. Auch
unter Einhaltung dieser Maßgaben und Verhaltensregeln lassen sich im Schwarzwald
viele Schneeschuhwanderrouten finden, die
unangetastete Schneeflächen bieten und zu
gleich Kinder, Jugendliche und junge
Erwachsene in ihrem Spieltrieb nicht brem-
Spiele im Schnee sind das Salz in der Suppe bei jeder Schneeschuhwanderung
4/2010
sen. Vor dem Hintergrund, dass der Räumdienst der Gemeinden zunehmend auch auf
schmale Forst- bzw. Wanderwege vordringt,
sind gerade engagierte Wegewarte aus den
Ortsgruppen kompetente und bereitwillige
Ansprechpartner, um den Zauber einer verschneiten Winterlandschaft zu erleben.
Unterstützung durch die
Jugendgeschäftsstelle
Die Jugendgeschäftsstelle vermittelt
gerne den Kontakt zur Deutschen Wanderjugend (DWJ) in Kassel, wo 11 Paar
Schneeschuhe in unterschiedlichen Größen ausgeliehen werden können. Darüber hinaus können JugendleiterInnen
Erste-Hilfe-Set, GPS und Kartenmaterial
anfordern. Die Bibliothek der Jugendgeschäftsstelle hält zahlreiche Literatur zu
den Themen, Schneeschuh-wandern,
Orientierung mit Karte, Kompass und
GPS, sowie Spiele im Schnee, Teamkooperation- und Naturerlebnisspiele vor.
Gerne vermittelt die Jugendgeschäftsstelle an kompetente Ansprechpartner
zum Thema Schneeschuhwandern aus
dem Jugendverband. In Bezug auf
nähere Informationen zu Wanderrouten,
deren Zustand im Winter und gegebenenfalls Naturschutzregeln, auch an
Wegewarte und Naturschutzzentren.
Zum Autor
Matze Burger ist seit 01.04.2009 Fachreferent für Jugendwandern und Outdoor
im Jugendverbandsvorstand. Der in Löffingen aufgewachsene Autor war
2005/06 hauptamtlich in der Jugendgeschäftsstelle als Mitarbeiter im Freiwilligen Sozialen Jahr tätig. Seit 2007 ist er
durch seine Wahlheimat am Kaiserstuhl
ehrenamtlicher Jugendleiter in der
Jugendgruppe Endingen. Zahlreiche
Fortbildungen, sowie seine seit Jahren
begeisterte Leidenschaft zum Thema
Wintersport im Schwarzwald, begründen die Fachkompetenz des angehenden
Sozialarbeiters und Erlebnispädagogen.
Matze Burger freut sich über weitere
Anregungen zum Thema Schneeschuhwandern mit Kindern, Jugendlichen und
jungen Erwachsenen. Überdies beantwortet er gerne weiterführende und
offene Fragen zum Thema und berät
sie bei der Tourenplanung. E-Mail:
matze@jugend-im-schwarzwaldverein.de
37
Jugend
lachender, von oben bis unten weiß gepuderter Mikadoberg übereinander liegender
TeilnehmerInnen im weichen Schnee veranschaulicht dann das Zitat von Schiller.
Neben Spaßspielen lassen sich jedoch gleichermaßen Teamkooperationsspiele in eine
Schneeschuhtour mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen kombinieren. Die gemeinsame Problemlösung einer Aufgabe, wie z.B.
der Bau eines Iglus oder das ausbalancieren
auf einer Schneekugel im Team, werden
durch eine entsprechende Anleitung von
allen TeilnehmerInnen als Erlebnis wahrgenommen, was durch dessen Reflektion zu
einer positiven Erfahrung wird, die sich auf
die sozialen Kompetenzen im Alltag überträgt. Naturerfahrungsspiele dürfen bei einer
Schneeschuhwanderung
mit
Kindern,
Jugendlichen und jungen Erwachsene nicht
fehlen. Denn gerade durch eine spielerische
Vermittlung von Inhalten zum Thema Naturbelastungen durch Fehlverhalten als Schneeschuhgeher, lässt sich ein sensibles Verhalten
in der winterlichen Landschaft nachhaltig
erreichen. Das Ermitteln von Tierspuren im
Schnee die den Wanderweg kreuzen, was
beispielsweise von der Tourenführung angeregt werden kann, dient als geeignete Grundlage um die Lebensräume einzelner Tierarten
nach und nach zu beschreiben. Im Kennenund Schützenlernen der winterlichen Tierwelt im Rahmen von Naturerfahrungsspielen
liegt die Chance des Schneeschuhwanderns
mit Kindern, Jugendlichen und jungen
Erwachsenen.
Jugend
Jugend
„Mc Pommes in Brandeck oder vom Acker zur Friteuse“
Die Familiengruppe Dornhan befasste sich mit dem Thema Kartoffeln
L
eider war das Wetter am Nachmittag des
letzten Samstags im September regnerisch und kühl und somit nicht ganz optimal für eine Kartoffelernte auf dem Acker.
Deshalb sind die Organisatoren der Familiengruppe Dornhan, Jörg Baumann, Ingo
Meyer und Hans Lamprecht mit 12 Kindern
und 11 Erwachsenen nicht erst auf den
Acker, sondern gleich in die Werkstatt des
Wassermeisters nach Brandeck gefahren. Die
für die Verarbeitung benötigten Kartoffeln
waren dennoch reichlich vorhanden und
wurden von einem Landwirt vom Oberhart
gespendet. Es wurden drei Gruppen mit je
vier Kindern und einigen Erwachsenen
gebildet, die im reihum die verschiedenen
Arbeiten erledigten. Dabei haben alle Kinder
einmal die einzelnen Stationen durchlaufen.
Zunächst mussten die Kartoffeln von den
Kindern gewaschen werden, was in einem
großen Bottich mit dem Gartenschlauch im
Freien geschah. Aus dem anschließenden
Kartoffelschälen wurde gleich ein Spiel: Wer
schafft es die längste Kartoffelschale am
Stück zu fertigen? Für die Sieger gab es
Überraschungspreise. Danach wurden Kartoffelstempel geschnitzt und mit Wasserfarben bunte Bilder gedruckt. Aber auch die
Fertigung von Kartoffelschnitzeln als Vorstufe der leckeren Pommes Frites war
mit einer handkurbelbetriebenen Kartoffelschnitzelpresse, wie sie vor 40 Jahren
in kleineren ländlichen Wirtschaften
benutzt worden ist, ganz schön anstrengend.
Der nächste Schritt war das Vorfritieren
und dann das Endfritieren der Kartoffelstäbchen. Mit Salz, und Paprika gewürzt
und dazu Ketschup und Majo, so
schmeckten die fertigen Pommes dann
besonders lecker.
Nach der Arbeit mit den Kartoffeln konnten die älteren Kinder noch ihre Geschicklichkeit mit dem Rasentraktor testen. Gegen
16 Uhr gab es zusätzlich noch leckere
Kuchen und Kaffe für die Erwachsenen und
Bild oben: So, die ersten Kartoffelschnittel sind
fertig, Bild unten: Selbst gemacht schmecken
die Pommes halt doch am besten.
einen Ausklang in gemütlicher Runde, bei
der auch die Stempelkunstwerke prämiert
wurden.
Silbernes Ehrenzeichen für Angelika Lampart
S
eit über dreißig
Jahren Mitarbeit
beim Sommerzeltlager am Bockhorn, seit zwanzig
Jahren Anlaufstelle
für die Anmeldungen
beider Sommerzeltlager der Jugend im
Schwarzwaldverein –
für dieses beispielhafte Engagement verlieh
der Präsident des Schwarzwaldvereins das
Silberne Ehrenzeichen an Angelika Lampart.
Im August besuchten Präsident Eugen Dieterle und Jugendverbandsleiter Thorsten Albrecht das Zeltlager am Bockhorn, um die
langjährige ehrenamtliche Mitarbeiterin für
ihren Einsatz zu würdigen. Angelika Lampart
trägt zusammen mit ihrem Ehemann, dem
Lagerleiter Horst Lampart, seit Jahrzehnten
zum Gelingen des Zeltlagers maßgeblich bei.
In all den Jahren musste sie nur dreimal aus
beruflichen Gründen aussetzen. Präsident
Dieterle zeigte sich von der guten Stimmung
beim Zeltlager beeindruckt und dankte ausdrücklich auch den anderen Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern des Zeltlagerteams, die
durch ihr Engagement den Kindern eine
herrliche Sommerzeit im Schwarzwald
ermöglichen.
Kinder halfen den Wichteln
Familienwanderung auf dem Kinderwanderweg in Todtnau
I
m Rahmen der Ferienspaßaktion
der
Gemeinde Teningen
hat der Schwarzwaldverein eine Wanderung
für die ganze Familie
angeboten. Am Samstag, 14. August 2010,
fuhren 20 Eltern und
Großeltern mit 18 Kindern nach Todtnau, wo man mit dem Sessellift auf den Gipfel des Hasenhorns fuhr. Von
dort aus wurde dann auf dem wunderschönen Zauberweg gewandert. Spannend waren
für die Kinder vor allem die Geschichten, die
Julia und Hildegard Armbruster während der
Wanderung erzählten. Sie handelten von
38
Wichteln, die den Todtnauer Zauberwald
bewohnen und einen Zauberstein ihr Eigen
nennen, der dafür sorgt, dass der Wald seine
Farbe behält. Doch ein Wichtel verliert den
sagenumwobenen Zauberstein und wird von
Grieswurz, einer alten Buche, gestohlen, was
fatale Folgen für die Tiere des Waldes und die
Leuchtkraft des Waldes hat. Damit die Waldwelt nun aber wieder heiter und bunt wird,
mussten die Kinder den Wichteln helfen, den
Zauberstein wieder zu finden. Aber nicht nur
die Kinder haben sich von der Fantasiewelt
verzaubern lassen. Auch die Eltern waren
begeistert. Sie erlebten während der Wanderung vom Gipfel des Hasenhorns hinunter ins
Todtnauer Talbecken einen urigen Wanderpfad. Nach einer gemütlichen Grillpause und
einigen Überraschungen ging die Suche nach
dem Zauberstein weiter, die in einer dunklen
Fledermaushöhle endete. Alle Kinder fanden
dort eine Schatzkiste, die mit Zaubersteinen
gefüllt war, aus der sich die kleinen Wanderer einen mit nach Hause nehmen durften.
Glücklich, den Wichteln geholfen zu haben,
gingen alle Teilnehmer zum Abschluss Eisessen, womit ein gelungener Familientag seinen Abschluss fand.
Kurt Armbruster
4/2010
Jugend
Lauterbachs Jugend erlebte drei erlebnisreiche Tage
W
ie jedes Jahr bei Ferienbeginn
brach die Jugendgruppe des
Schwarzwaldvereins Lauterbach
zur dreitägigen Wanderung ins Wanderheim
Lindenbüble bei St. Georgen auf. Bei nicht
gerade gutem Wetter war Abmarsch und
auch die Schnitzeljagd am darauf folgenden
Tag wurde von strömendem Regen begleitet.
Nichts desto trotz hatten alle sehr viel Spaß
und gute Laune. Vor allem bei Disco und
Spielen. Am Donnerstagabend besuchte uns
die Jongliergruppe aus St. Georgen. Wir wurden in zwei Gruppen eingeteilt. Die Einen
lernten mit dem Diavolo umzugehen und die
Anderen lernten mit Bällen zu jonglieren. Es
war ein Heidenspaß. Die Ergebnisse konnten sich sehen lassen, nachdem einige ihr
Geübtes zum Besten gaben. Am dritten Tag
war Abmarsch, diesmal bei Sonnenschein
nach Triberg. Mit der Schwarzwaldbahn ging
es nach Hornberg und anschließend mit dem
Bus nach Lauterbach zurück. Alle waren sich
einig, sich im nächsten Jahr wieder zu treffen und am liebsten noch ein paar Tage mehr
dranzuhängen. Ein herzlicher Dank richtete
sich an die Organisatoren Biggi Herzog, Dani
Fehrenbacher und Tina Bonk.
Biggi Herzog
Jugend
Auch bei Regen kann man Spaß haben
Neue Gesichter im
Jugendverbandsvorstand
D
ie Jugendverbandsleiter Thorsten
Albrecht und Sonja Schelb stehen seit
über einem Jahr einem jungen Team
vor. Zur Sitzung des Leitungsgremiums der
Jugend im Schwarzwaldverein konnten zwei
neue junge Mitarbeiterinnen im Vorstand
begrüßt werden: Ramona Richert (19) aus
Endingen wurde bereits im Frühjahr zur stellvertretenden Fachwartin für Jugendwandern
und Outdoor berufen. Linda Bogner (21) aus
Waldshut-Tiengen ist stellvertretende Fachwartin für den Offenen Bereich, also mit für
die Touren, Wanderungen und Freizeiten des
Jugendprogramms zuständig.
Erfolgreicher Pilotlehrgang „Jugendwanderführer/-in“
M
it dem Pilotlehrgang Jugendwanderführer/-innen vom 10. bis 12.
September 2010 hat die Deutsche
Wanderjugend erfolgreich den Grundstein für
die Ausbildung von Jugendleiter/-innen und
Wanderführer/-innen zum Jugendwandern
gelegt. 16 Teilnehmer/-innen aus neun Mitgliedsvereinen sind die Ersten, die sich in
Hobbach im Spessart für kind- und jugendgerechte Wanderungen fit gemacht haben.
Den Start der Ausbildung begrüßte auch Dr.
Gerrit Himmelsbach, der erste Vorsitzende
des Spessartbundes, der am Freitagabend die
Ausbildungsgruppe im Spessart begrüßte.
Mit vielfältigen Methoden wurde praktisch
wie inhaltlich erarbeitet, welche Motive Kinder und Jugendliche zum Wandern haben
und was wichtig bei der Planung solcher
Wanderungen ist. Weitere Schwerpunkte bildeten die Unterrichtseinheiten Orientierung
mit Karte und Kompass, Wetter und Sicherheit sowie Ausrüstung und Verpflegung.
Besonders interessant waren die kind- und
jugendgerechten Beispielwanderungen, die
die Teilnehmer/-innen am Samstagnachmittag bei strahlendem Sonnenschein unternahmen. Anhand dieser Wanderungen wurde
anschließend festgehalten, dass Beteiligung
von Kindern und Jugendlichen ein zentraler
Punkt für eine erfolgreiche Kinder- und
Jugendwanderung ist. Je mehr die Kinder
und vor allem Jugendlichen gefragt werden,
sie Verantwortung übertragen bekommen
und eigenständig entscheiden können, desto
interessanter wird Wandern für sie.
Seit 2009 haben sich die Deutsche Wanderjugend in Kooperation mit dem Deutschen Wanderverband beraten und geplant,
wie Jugendleiter/-innen und Wanderführer/innen für das Jugendwandern begeistert werden können und welche Inhalte für deren
Ausbildung wichtig sind. Ein Anliegen ist es
auch, die verschiedenen Ausbildungen,
Juleica, Wanderführer/-in und Jugendwanderführer/-in zu verknüpfen und gegenseitig
anzuerkennen. Das bedeutet, dass für
die Weiterqualifizierung zum Wanderführer/in nach DWV Rahmenplan Jugendleiter/innen mit gültiger JuleicaCard und der
Jugendwanderführer/-innen-Ausbildung 60
Unterrichtseinheiten angerechnet werden.
Zertifizierten Wanderführer/-innen mit Jugendwanderführer/-innen Erweiterung werden auf die Juleica 30 Unterrichtseinheiten
angerechnet.
Zum Abschluss des intensiven Pilotwochenendes wurden mit den Teilnehmer/innen aus der Jugend im Schwarzwaldverein,
des Rott-Inntal-Vereins, Schwäbischen
Albvereins, Odenwaldklubs, Eifelvereins,
Sauerländischen Gebirgsvereins, Harzklubs,
Rhönklubs und der AG Spielschar das Ausbildungskonzept und die Lerninhalte ausgewertet. Da an dem Pilotlehrgang fast ausschließlich Personen teilnahmen, die aus dem
Bereich Jugend- bzw. Familienverbandsarbeit
kommen, wurde von vielen ein stärkerer Austausch mit Wanderführer/-innen des Verbandes gewünscht. Um den gegenseitigen Erfahrungsaustausch zwischen Jugendleiter/-innen
und Wanderführer/-innen zu fördern, möchten wir für die Schulungen in 2011 mehr Wanderführer/-innen gewinnen.
Die ersten Jugendwanderführer/-innen
werden, nachdem sie ihrer Praxisübung, eine
eigene Kinder- oder Jugendwanderung,
durchgeführt haben, bei der Bundesdelegiertenversammlung am 9. April 2011 in Goslar
ausgezeichnet. Wanderführer/-innen und
Jugendleiter/-innen, die Interesse am Kinderund Jugendwandern haben, sind herzlich
eingeladen, an einem der Ausbildungslehrgänge 2011 teilzunehmen. Die Lehrgänge finden vom 6. bis 8. Mai 2010 auf der Burg
Rothenfels im Spessart und 9. bis 11. September 2011 in Weil der Stadt.
Info
Weitere Informationen zu den
Lehrgängen stehen auf
www.wanderjugend.de bereit.
Deutsche Wanderjugend
Ansprechpartnerin: Andrea Metz
Wilhelmshöher Allee 157
34121 Kassel
Telefon 0561. 400 49 8-3
E-Mail: metz@wanderjugend.de
39
Familie
Familie
Wasserspaß
mit Flößen
Markt der Möglichkeiten
Nicht jeder Wanderplan muss neu erfunden werden
I
m September trafen sich 14 Familienleiter
aus sieben Ortsgruppen in Freiburg, um
Ideen und Tipps für Aktivitäten des kommenden Familienprogramms ihrer Ortsgruppen auszutauschen. Die Idee hinter der
Veranstaltung war, dass nicht jeder Familienwanderplan neu erfunden werden muss, sondern dass man gut von vergangenen Touren
anderer Familiengruppen abgucken und von
den Tipps der erfahreneren Familienleiter
profitieren kann.
Von der Naturpädagogik über Wanderungen zu regionalen Zielen wurden zu zahlrei-
che Themen Ideen präsentiert. Dabei kamen
auch organisatorische Fragen zur Sprache,
zum Beispiel die Anreise zu den Wanderungen oder Kostenübernahme von Eintrittsgelden durch die Vereine.
Interessierter Zuhörer in der Runde war
Vizepräsident Stübler, der sich von der breiten Palette der Ideen und Veranstaltungstipps
beeindruckt zeigte. Nach einem anregenden
Austausch gingen die Familienleiter am
Nachmittag auseinander mit dem Wunsch an
den Fachbereich Familienarbeit, derartige
Treffen auch in Zukunft wieder auszurichten.
D
ie Jugendgruppe des Schwarzwaldvereins Lauterbach unternahm, unter der Leitung von
Dani Fehrenbacher und Biggi Herzog
eine Wanderung ins schöne Sulzbachtal.
Bei Suuuuper Sommerwetter konnten
die selbstgebauten Flöße am Bach zu
Wasser gelassen werden. Nebenbei kam
natürlich auch der Wasserspaß nicht zu
kurz. Außerdem konnten eine Wacholderdrossel beim Füttern der Jungvögel
und ein Flusskrebs aus nächster Nähe
beobachtet werden. Bei uns ist eben die
Natur noch in Ordnung. Das meinten
auch die Kinder, für die die Zeit wieder
zu schnell vorbei war. Biggi Herzog
Auf der Suche nach dem Schatz am Silbersee
GPS machte es leicht, die versteckte Schatztruhe zu finden
Alle sind gespannt auf die ersten Hinweise für
die gleich beginnende Schatzsuche.
E
ine beachtliche Zahl von 18 Teilnehmern der Familiengruppe Dornhan,
darunter 12 Kinder, hatte sich am
Nachmittag des zweiten Samstags im September bei sonnigem und trockenem Wetter mit der Familie Baumann zu ei-nem Ausflug zum Silbersee bei Reinerzau auf den
Weg gemacht. Mit der Hilfe von beim
Hauptverein des Schwarzwaldvereins ausgeliehenen GPS-Geräten galt es beim Geo-
40
caching einen verschollenen Schatz zu finden. Geocaching ist eine Art moderne
Schnitzeljagd. Ausgerüstet mit GPS-Geräten
und den Koordinaten kann man die Schätze
finden, die jemand an-deres an ungewöhnlichen Plätzen versteckt hat. Die Gruppe
war unterwegs auf den Spuren des Herzogs
Friedrich, der vor einigen hundert Jahren
wirklich gelebt hat und einen Goldschatz
am Silbersee versteckt haben soll. Der Goldschatz war für die Finanzierung eines neuen
Schlosses in Freudenstadt bestimmt. Um die
versteckte Schatztruhe zu finden, mussten
fünf Aufgaben rund um den Silbersee gelöst
werden. Die Hinweise zur Lösung der Aufgaben waren nicht leicht zu finden. Insgesamt musste eine Strecke von fünf Kilometern zurückgelegt werden. Der Weg führte
rauf und runter und auch an einem alten
Steinbruch mit Seeblick vorbei. Nach etwa
drei Stunden waren der Fußmarsch dann
bewältigt und alle Rätsel gelöst. Mit großer
Begeisterung konnte die Schatzkiste
schließlich geborgen werden und jeder
Abenteurer wurde mit einigen goldenen
Münzen für seine Mühen belohnt. Dabei
konnten die Kinder auch ihre mitgebrachten Gegenstände gegen andere Sachen
aus der Schatztruhe eintauschen. Zum
Abschluss wurde im Gasthaus Auerhahn
Einkehr gehalten, wo der Nachmittag in
gemütlicher Runde seinen Ausklang fand.
Alle waren von dem Ausflug in die
Geschichte des Mittelalters und der Schatzsuche begeistert.
Jörg Baumann
Nach drei Stunden hatte die Suche ein Ende
und die Schatztruhe war gefunden.
4/2010
125 Jahre Ortsgruppe St. Blasien
D
er Schwarzwaldverein St. Blasien kann auf
125 Jahre seines Bestehens zurückblicken.
Zwanzig Jahre, nachdem in Freiburg der
Schwarzwaldverein gegründet wurde, kam es zu
Bildung der so genannten „Sektionen“, eine
davon war die aus dem jungen Fremdenverkehrsort im Albtal. Der Gastmeister Anton Ellensohn vom Klostergasthof, heute Klosterhof, in St.
Blasien gehörte damals schon dem Verwaltungsrat des Schwarzwaldvereins in Freiburg an. Bei
der Gründungsversammlung wurde Oberförster
Hermann Lubberger von der Bezirksförsterei
Wolfsboden zum ersten Vorsitzenden gewählt.
Dieses Amt versah er 27 Jahre. Vor einer im Gemeindewald erstellten Schutzhütte, der Sandbodenhütte, wurde im Jahre 1894 neben einem
kleinen Brunnen eine Gedenktafel für den verdienten Forstmann angebracht. Im Jahre 1891
hatte der Verein 23 Mitglieder, es wurde immer
wieder angeführt, dass „die Mitglieder ausschließlich höhere Beamte und Geschäftsleute“
waren. Zur Tätigkeit der Sektion heißt es in einem
Bericht aus dem Jahre 1898: „Erschließung von
Aussichts- und Ruhepunkten im Gebiet von Alb
und Schluchsee, Vorarbeiten für die Markierung
des Verbindungsweges von Mutterslehen über
das Bernauer Kreuz zum Weißensteinbachsattel.
Außerdem wurde ein Antrag an den Hauptverein
vorbereitet, um einen Zuschuss von 1 800 Mark,
verteilt auf drei Jahre, zum Bau eines Touristenweges von der Bernauer Albbrücke über den
Kolben zwischen Bernau und Menzenschwand
nach dem Rabenstock und zum Spießhorn mit
einer Gesamtlänge von 3 200 Metern in dreijähriger Bauzeit“.
Nach dem Ersten Weltkrieg nannte sich der
Verein „Ortsgruppe St. Blasien“. 1920 konnte die
Vorstandschaft erfreut feststellen „Infolge eifriger
Werbetätigkeit ist unsere Mitgliederzahl auf 120
gestiegen. Es ist dies ein erfreuliches Zeichen
dafür, dass die Einwohnerschaft St.Blasiens den
Zielen und Bestrebungen des uneigennützig wirkenden Schwarzwaldvereins mehr als je Interesse
entgegenbringt.“ 1934 übernahm der Zahnarzt
Wolfgang Linden den Vorsitz. Diese Aufgabe
hatte er bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs
inne. Die französische Besatzung verbot jegliche
Vereinstätigkeit.
Auf Initiative des früheren Landrats Hermann
Münch kam es dann 1951 zur Wiedergründung
des Vereins. Nach dem Protokollbuch hat der
Verein im Jahre 1961 für seine Mitglieder erstmals
einen Skikurs angeboten und 1965 heißt es:
neben der Erweiterung durch Hochgebirgswanderungen erfuhr der Wanderplan eine mannigfache Erweiterung, angeboten wurden Vogelstimmenwanderungen, Blütenwanderungen im
Kaiserstuhl, Wanderungen in den Vogesen. Im
Jura; im Höllental auf dem Jägerpfad, in der Wutachschlucht, wobei aber die nahe Heimat nie
vernachlässigt wurde.
Beim Jubiläumsfest „100 Jahre Schwarzwaldverein St.Blasien“ konnte der damalige Vorsitzende
Robert Zeiher stolz feststellen: „Wir unterhalten
heute 70 Kilometer Ortsgruppenwanderwege und
60 Kilometer Hauptvereinswanderwege“. 1993
wurde Herbert Reinhard zum Vorsitzenden gewählt. Diese Aufgabe hatte er bis zum Jahre 2005.
Er wurde beim Fest des 120-jährigen Bestehens
zum Ehrenvorsitzenden gewählt. Nunmehr steht
seit fünf Jahren Arno Lehmann an der Spitze des
Vereins. Der große Festakt zum Vereinsjubiläum
mit Ansprachen, Musik und Tanz fand am 3. Oktober im Kursaal in St. Blasien statt.
Franz Hilger
100 Jahre Ortsgruppe
Pforzheim-Dillweißenstein
gestartet und am Schluss
konnte man die stolze Zahl
von 73 255 Mark zählen.
Nach Abzug der Steinhauerkosten etc. war sogar noch
ein kleiner Restbetrag von
880 Mark für die Vereinskasse
übrig. Am 12. Juli 1924 verkündete man die Gründung
einer Schneeschuhabteilung
aber von der Gründung einer
Sängerabteilung sollte Abstand genommen werden. In
der Kriegszeit ab 1939 verVorstandschaft beim Jubiläum mit Hauptgeschätsführer Walter Sittig
suchte man den Wanderbeund Ehrenvorsitzender des Bezirks Schwarzwaldpforte Friedmar Klittich. trieb aufrecht zu erhalten und
unternahm soweit möglich
m März 1910 trafen sich einige Weißensteiner zu nur kleine Wanderungen. Auch in dieser Zeit verWanderungen in der Heimat und man beschloss gaß man seine Kameraden, die im Kriege waren
einen Verein zu gründen. So wurde am 9. April nicht und schickte ihnen eine Feldpost-Sendung als
1910 in der „Restauration zum Bahnhof“ der Würt- Gruß aus der Heimat. 1946 kam man wieder zutembergische Schwarzwaldverein – Bezirksverein sammen mit dem Vorsatz, die Vereinstätigkeit weiDillweißenstein ins Leben gerufen. Eines der Grün- ter zu führen. Dazu war damals die Genehmigung
dungsmitglieder, Eduard Reiter, übernahm den Vor- der Militärregierung notwendig. Im Mai 1948 ersitz und Gottlob Weimert zeichnete sich für die Ge- hielten die Wanderfreunde einen „Wanderpassierstaltung der Wanderungen verantwortlich. Man schein“ um über die Zonengrenze hinweg nach
schaffte verschiedene Wanderkarten und Reisefüh- Langenbrand zu wandern. 1968, als Städtepartnerrer an, um ein vielfältiges Programm anzubieten. schaften in aller Munde waren, dachte WanderBei einer Vorstandssitzung am 18. Juli 1914 be- freund Richard Winkler, dass dies auch mit Vereischloss man, die Instandsetzung des nach einem nen gehen könnte. Bei einem Familienausflug nach
Unwetter verwüsteten Monbachtales zu unterstüt- Weißenstein auf der Schwäbischen Alb erkundete
zen. Am 23. Juli 1915 war man sich einig, die rund er die Lage und knüpfte erste Kontakte mit Konrad
60 Mitglieder, die im Felde stehen, bekommen eine Boser, dem Vorsitzenden des dortigen SchwäbiLiebesgabe als Erinnerung an zuhause. Am 19. Au- schen Albvereins. Nach dem ersten Treffen war
gust 1922 konnte die Errichtung eines Gedenkstei- eine bis heute andauernde Wanderfreundschaft genes für die Gefallenen und Opfer des Krieges be- boren. Am 27. Mai 1976 führte man einen monatschlossen werden. Es wurde eine Spendenaktion lich stattfindenden Stammtisch ein, um den Zu-
I
4/2010
sammenhalt in der Vereinsfamilie zu fördern. 1980
beteiligte man sich erstmalig in Dillweißenstein
beim Straßenfest, welches ein voller Erfolg wurde.
Anlässlich des 15-jährigen Bestehens der Wanderfreundschaft mit dem Schwäbischen Albverein erwanderte man in 1983 den Mittelweg. Ab 1986
beteiligten sich die Mitglieder an den Faschingsumzügen mit jeweils zum Motto passenden selbst
gefertigten Kostümen.
Als eine der kleinsten Ortsgruppen im Schwarzwaldverein bietet die Ortsgruppe Pforzheim-Dillweißenstein eine reichhaltige Auswahl an Veranstaltungen. Das Programm enthält zwei bis drei
Veranstaltungen im Monat, die gerne angenommen
werden. Krönender Höhepunkt der Vereinsgeschichte war am 19. Juni 2010 die Feier zum 100jährigen Bestehen der Ortsgruppe. Die Vorsitzende
Eva Gattner ließ die vergangenen 100 Jahre mit
kurzweiligen Episoden Revue passieren. Der perfekte Rahmen für die Auszeichnung verdienter
Wanderfreunde und langjähriger Mitglieder war bei
dieser Veranstaltung gegeben: Gertraud Winkler
erhielt eine Auszeichnung für 60 Jahre Mitgliedschaft. Helga Entenmann, Jürgen Holzinger und
Klaus Schäfer wurden mit der bronzenen Ehrennadel und Sabine Holzinger mit der silbernen
Ehrennadel des Hauptvereins ausgezeichnet.
Musikalische Darbietungen, Einlagen eines Showtanzpaares, humoristisches von „Theo“ Pfeffinger
und dem Figurentheater von Raphael Mürle füllten
diesen gelungenen Jubiläumsabend aus. Der
Hauptgeschäftsführer des Schwarzwaldvereins
Walter Sittig überreichte der Vorsitzenden ein kleines Holzbänkle und einen Scheck, damit eine
große Bank für müde Wanderer und Spaziergänge
angeschafft werden kann.
Sabine Holzinger
41
Service
Service
Service
Service
100 Jahre Ortsgruppe Feuerbach
D
er Schwarzwaldverein Ortsgruppe Feuerbach feierte sein 100-jähriges Bestehen am
17. und 18. Juli 2010 getreu seinem Namen
im Schwarzwald. Am Samstag, 17. Juli fuhr die Reisegesellschaft mit dem Bus nach Freiburg und nach
einer Stadtbesichtigung über die Schauinsland-Passstraße ins Hotel in Rickenbach. Nach dem Abendessen saß man noch viele Stunden gemütlich
beisammen. Am Sonntag, 18. Juli, wurde in St. Blasien der Dom besucht und dem Glockengeläut
gelauscht. Weiter ging es zum Schluchsee und
nach Glashütte zur Mittagseinkehr. Der letzte
Höhepunkt des zweitägigen Ausflugs war die
Fahrt mit der Sauschwänzlesbahn von Weizen
nach Blumberg.
Ein Festbuch mit vielen Informationen
über die Wutachschlucht
Hauptautor Friedbert Zapf (rechts) und CoAutor Bruno Morath stellten in einem Pressegespräch die Festschrift der Ortsgruppe Bonndorf des Schwarzwaldvereines vor.
E
in Jahr an Recherche, Sichtung und Forschungsarbeit steckt hinter der Festschrift,
welche die Ortsgruppe Bonndorf des
Schwarzwaldvereines anlässlich ihres 125-jährigen
Bestehens im Jahre 2010 veröffentlicht. Vorgestellt
wurde das Werk wenige Tage vor dem Bonndorfer Schlossfest durch den Vorsitzenden Friedbert
Zapf und den Fachwart für Öffentlichkeitsarbeit,
Bruno Morath, die sich bei der Erstellung der Festschrift als Haupt- beziehungsweise Co-Autoren
betätigten. Allein schon durch ihr äußeres Erscheinungsbild, lässt die Festschrift auf eine interessante
Broschüre vermuten, was in der Tat so ist. Mit einer
Festschrift im ursprünglichen Sinn hat die Veröffentlichung nicht viel zu tun, denn daraus geworden ist ein Festbuch, welches sich hervorragend als
Nachschlagewerk eignet. Besonders die Freunde
des Naturschutzgebietes der Wutachschlucht,
deren Wanderwegenetz seit mehr als 100 Jahren
vom Schwarzwaldverein betreut wird, werden ihre
Freude daran haben, denn die Festschrift gilt als
Geheimtipp mit viel Insiderwissen, die in keinem
Fachbuch zur Schlucht zu finden sind. So umfasst
die Festschrift an die knapp 200 Seiten und ist mit
über 100 Fotos reich bebildert. Da die Festschrift lediglich in einer Auflage von 800 Exemplaren gedruckt wurde, ist damit zu rechnen, dass sie schnell
zur Rarität wird. Viel Gedanken hat man sich um
das Titelbild gemacht, auf dem die Weiterentwicklung des Vereines deutlich zu erkennen ist. So zeigt
dieses ein altes Foto einer ernst blickenden Herrengesellschaft mit Hut und Krawatte bei einem
Wanderausflug. Ein zweites Foto, welches den
Schwarzwaldverein von heute repräsentiert, zeigte
eine jung gebliebene und fröhliche Gruppe bei
einer Bergtour. Der Rücktitel mit seinen zwei Fotos
bringt zum Ausdruck, dass im Schwarzwaldverein
bewährtes erhalten und beibehalten wird. Dokumentiert wird dies durch einen Arbeitseinsatz aus
dem Jahre 1924 und von heute hoch oben in den
Felsgalerien der Wutachschlucht. Inhaltlich ist die
Festschrift in vier große Blöcke gegliedert. Im ersten Block, der das Thema: 125 Jahre Ortsgruppe
Bonndorf – eine „Erfolgsgeschichte" zum Thema
hat, befasst sich Hauptautor Friedbert Zapf mit der
Geschichte des Vereines von 1885 bis heute. Im
Pressespiegel des zweiten Blocks können verschiedene Vereinsveröffentlichungen von 1994 bis
zum Jahr 2010 nachgelesen werden. Der dritte
Block beinhaltet Statistiken zur Mitgliederentwicklung, Vorstandsämtertätigkeiten, Wanderführer, ehrenamtliche Helfer bei Arbeitseinsätzen und vieles
mehr. Zum Geheimtipp wird die Festschrift aber
erst durch den vierten Block, da in diesem auf die
Flößerei, die Erschließung der Wutachschlucht
sowie den Kampf und den Erhalt des Naturschutzgebietes Wutachschlucht eingegangen wird. Die
Festschrift der Ortsgruppe Bonndorf des Schwarzwaldvereines wurde in einer Auflage von 800 Stück
gedruckt. Sie umfasst 191 Seiten und 117 Bilder,
sowie Grußworte von Landrat Tilmann Bollacher,
Schwarzwaldvereinspräsident Eugen Dieterle, den
Bürgermeistern Michael Scharf (Bonndorf) und
Christian Mauch (Wutach) sowie dem Vereinsvorsitzenden Friedbert Zapf. Die informative Broschüre kann bei der Touristinformation in Bonndorf, Martinstraße 5, beim Vereinsvorsitzenden
Friedbert Zapf, Tel. 0 77 51/86 33 08 (dienstlich)
oder 07656/987788 (privat) oder von Mitgliedern
der Vorstandschaft des Schwarzwaldvereines erworben werden.
Bruno Morath
wünschten Feriendomizil. Mit dabei sind: Reiter-,
Bio- und Kinderferienhöfe, Heu-Übernachtungen,
Angebote für Gruppen, Camper, Genuss-, Wellness- und Aktivurlauber sowie barrierefreie Unterkünfte. Ergänzend zu diesem DLG-Reiseführer
finden Landliebhaber zusätzliche aktuelle Informationen, zum Beispiel zu Last-Minute-Angeboten,
im Internet unter www.landtourismus.de
Bl.
Wunderquell und Heidenstein – Geheimnisvolle Orte in
Südbaden von Georg SchmidtAbels; 160 Seiten, 90 Farbfotos,
Silberburg-Verlag Tübingen, ISBN
978-3-87407-893-1, € 17,90.
Kapellen, Quellen, Wallanlagen
und Steine sind seit Jahrhunderten mit vielen wunderbaren Geschichten, Sagen und Legenden verbunden. Rätsel und zauberhafte Märchen erzählt
man sich hier in den Landschaften am Oberrhein –
im Breisgau, im Markgräflerland und in der
Ortenau. Auf der Spur dieser überlieferten Ge-
schichten
steigt
der
Autor hinab in die
stimmungsvolle Otilliengrotte,
erzählt von geisterhaften Edelfrauen und führt den
Leser an die Hexenmatt oder das Jungferbrünnle.
Unbekanntes entdecken und Bekanntes neu sehen
lautet das Motto dieses Bandes. In Streifzügen
durch die Region verknüpft Schmidt-Abels dabei
gekonnt geheimnisumwitterte Stätten mit historischen, archäologischen und sagenkundlichen Informationen.
Bl.
Bücherschau
Urlaub auf dem
Bauernhof 2011
Bauernhöfe, Landhäuser, Landhotels, Winzerhöfe, Reiterhöfe;
46. Ausgabe, 896 Seiten, durchgehend vierfarbig, mit Landkarte,
ISBN 978-3-7690-0765-7; € 10,90;
erhältlich im Buchhandel oder
beim DLG-Verlag GmbH, Eschborner Landstr. 122,
60489 Frankfurt/Main oder im Online-Buchshop
unter www.dlg-verlag.de
Insgesamt warten über 10 000 DLG-geprüfte
Landerlebnisse von Bauernhöfen, Landhäusern,
Landhotels, Winzer- und Reiterhöfen in ganz
Deutschland in der neuen Ausgabe darauf, entdeckt zu werden. Auf rund 900 Seiten präsentieren
die Gastgeber ihre Qualitätsangebote: mit aussagekräftigen Fotos, wichtigen Informationen zu Leistungen und Service sowie den aktuellen Preisen.
Dazu kommen Freizeittipps rund um jeden Urlaubsort und zu jeder Urlaubsregion. Übersichten
zu Spezialangeboten führen schnell zum ge-
42
Lahrer Hinkender Bote 2011 –
Kalender und Kalendergeschichten für das Jahr 2011
Jahresthema: Mittelgebirge in
Baden-Württemberg; 160 Seiten,
zahlreiche farbige Abbildungen,
Silberburg-Verlag Tübingen, ISBN
978-3-87407-862-7, € 8,50.
4/2010
Service
Schwäbischer
Heimatkalender 2011
Herausgegeben von Wolfgang
Walker in Zusammenarbeit mit
dem Schwäbischen Albverein,
dem Schwäbischen Heimatbund,
dem LandFrauenverband Württemberg-Baden, dem NABU
Baden-Württemberg und dem Schwarzwaldverein; ISBN 978-3-17-021261-9, € 10,90
Wolfgang Walker wurde als neuer Herausgeber des Kalenders von den Leserinnen und Lesern begeistert angenommen. Er hat dem Kalender eine „neue Note“ gegeben. Eine Vielfalt
spannender Themen, Begegnungen mit interessanten Menschen und viele Tipps für Ausflüge,
Wanderungen und Erkundungen quer durchs
Ländle, besonders auch für junge Familien mit
Kindern, bietet der neue Jahrgang. Auch der
Humor als wichtiges Lebenselixier kommt nicht
zu kurz. Deshalb gibt es feinsinnig Humorvolles
und Geschichten zum Nachdenken und Schmunzeln. An der oberschwäbischen Barock- und Bäderstraße finden wir viel Sehenswertes in Schlössern, Klöstern und Museen und genießen Natur,
das gesunde Wasser und die Wellnessangebote
der zahlreichen Badethermen und natürlich auch
die kulinarischen Höhepunkte. Für die Arbeit der
Wandervereine gibt es zahlreiche Anregungen
und gute Tipps für eine gelingende Familienarbeit in der Natur. Ein wichtiges Standbein in der
Vereinsarbeit sind Naturschutz und Landschaftspflege. Beeindruckende Beispiele beschreiben
die Situation auf der Schwäbischen Alb und dem
Grindenschwarzwald. Das Kalendarium enthält
zahlreiche Termine von Stadt- und Brauchtumsfesten, Ausstellungen, Messen, Sportveranstaltungen und Märkten quer durchs Ländle.
HMSt.
Neue Mehrtageswanderungen
in Baden-Württemberg –
Entdecken
Erleben, Genießen von Kurt Köder
und Philipp Sauer; 200 Seiten, 93
farbige Abb. und Karten, ISBN
978-3-87407-870-2, € 16,90.
4/2010
Odenwald, Schwäbisch-Fränkischer Wald,
Schönbuch und Schwäbische Alb, Schwarzwald
und Kaiserstuhl, Oberschwaben, Allgäu und die
Bodensee-Region – viele der wunderschönen Naturräume Baden-Württembergs lassen sich mit Hilfe
dieses Wanderführers entdecken. Für ein Wanderwochenende sind die hier versammelten zwei-und
dreitägigen Touren ideal. Wertvolle praktische
Tipps erleichtern die Planung und Durch-führung
der 15 neuen Mehrtageswanderungen: Die einzelnen Touren werden nicht nur ausführlich geschildert, Ausschnitte topografischer Karten sorgen
überdies für Orientierung und die An- undAbfahrt
mit öffentlichen Verkehrsmitteln wird beschrieben.
Übernachtungsvorschläge mit Kontaktadressen
und Telefonnummern sowie hilfreiche Hinweise
für die Organisation von Wanderungen in größeren Gruppen sind ebenso enthalten wie interessante Informationen zu Sehenswürdigkeiten am
Wegrand. Für Vorfreude auf die Wanderungen sorgen die zahlreichen farbigen Fotos.
Bl.
Erlebniswelt Nordschwarzwald – eine filmische Reise
DVD, Laufzeit 74 Min, erhältlich
bei Format Punkt E GmbH
Büro Baden-Baden, HermannSielcken-Str. 60, 76530 BadenBaden, Tel. 0 7221 302.45.0
Ein Jahr lang war ein Kamerateam im Nordschwarzwald unterwegs. Ergebnis: Neben wunderschönen Stimmungsbildern
merkt der Zuschauer schnell, dass der Schwarzwald weit mehr als Postkartenklischees zu bieten
hat: Die Dokumentation zeigt neben vielen touristischen Highlights – vom Pferderennen über
die Fastnacht bis zu renommierten Museen,
Schlössern und Theatern – auch die sportlichen
Facetten dieses Gebietes: Wandern, Floßfahrten,
Fluss-Rafter, Kletterer und Mountainbiker. Auch
für Familien zeigt sich der Nordschwarzwald von
seiner besten Seite: Lehrpfade, Wildnis-, Sagenund Märchenparks, Orchideenwiesen, Wasserfälle, Burgen und Kletterfelsen bieten ein Paradies für Eltern, Großeltern und Kinder. Dazu gibt
es noch eine kleine Versüßung als Beilage: Die
DVD enthüllt neben dem 74-minütigen Film auch
ein Backrezept für die Schwarzwälder
Kirschtorte, eine Übersichtskarte und das Musikvideo „Black Forest Paradies“ von Hanna.
Bl.
Und danach kehren wir ein –
Genusswandern in Südbaden
50 Tipps für die ganze Familie;
214 Seiten, Rombach Verlag Freiburg, ISBN 978-3-7930-5067-4,
€ 12,80
Nach zwei Büchern zum
Thema „Wandern für Wissbegierige“ spricht diese Sammlung von 50 Vorschlägen eine andere Zielgruppe an: Familien mit
Kindern, in denen auch Oma und Opa mal mit
auf Ausflüge gehen. Dem entsprechend umfassen
diese kleinen Wanderungen nicht mehr als sieben
Kilometer oder zwei Stunden. Das soll kleineren
Kindern Lust auf’s Wandern machen, ohne sie
gleich zu überfordern. „Und danach kehren wir
ein“ – der Titel des Buchs ist deutlich genug: Sie
finden hier auch 50 Vorschläge, wo man nach
oder während dieser Touren ausruhen und zu
eher günstigen Preisen Speis und Trank genießen
kann – in Straußen, Landgasthöfen oder Berghütten. Wohl bekomm’s!
Bl.
Das Markgräflerland, der
Breisgau und die angrenzenden Gebiete von Dietrich
Krafft; 476 S. (2 Bände), zahlr.
Abb., Format 29,3 x 20,4 cm
(DIN A4), MV-Verlag Münster, ISBN 978-3-86582-967-2,
€ 43 – Der Autor hat in dem
zweibändigen Werk eine umfangreiche Datensammlung zur Geschichte der
Landschaft zwischen Rhein und Schwarzwald
vorgelegt. In beeindruckender Detailfülle spannt
er im ersten Band mit 250 Seiten den geschichtlichen Bogen von der Kelten-und Römerzeit bis in
die 1970er Jahre. Er verfolgt in seinen tabellarischen Darstellungen Herrschergeschlechter und
die Ereignisse in den Orten und Städten des
Breisgaus und im Markgräflerland. Abgerundet
wird derÜberblick durch unzählige Landkarten
und Bilder, eine geologische Übersicht, eine Zusammenfassung des Geld- und Münzwesens und
einer kleinen Wappenkunde. Im zweiten Band
illustrieren Karten und Schwarzweißbilder auf
212 Seiten die trockene Geschichtsmaterie. Durch
diese verknüpfenden Einblicke versucht der
Autor, Verständnis und Interesse am Leben unserer „Altvorderen“ im Markgräflerland zu wecken.
Lu
Kompass-Wander führ er
„Schluchtensteig“ von Walter
Theil; 96 S., ca. 80 Farbabb.,
Touren-Übersichtskarte; ISBN
978-3-85026-224-8, € 9,95. Erhältlich bei der Hauptgeschäftsstelle.
Die exakte und ausführliche
Tourenbeschreibung für die
6 Tagesetappen vonStühlingen bis Wehr, Infos zu
Einkehr-und Übernachtungsmöglichkeiten sowie
zuden Verbindungen des ÖPNV beschreiben diesen mit dem Gütesiegel „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“ zertifizierten Wanderweg im
Naturpark Südschwarzwald. Für jede Etappe gibt
es ein Höhenprofil. Zusammen mit den großzügigen, doppelseitigen Kartenausschnitten bietet
dieser Führer beste Orientierungs-und Planungshilfe, auch für eine individuelle Tourenplanung.
Bl.
Wir bleiben dann mal
hier – Erlebnis Westweg
von Ursula Cantieni; 100
Seiten, ca. 150 Abb.,; ISBN
978-3-7650-8578-9, € 19,90,
erhältlich im Buchhandel ab August 2010
Im Sommer 2008 machte sich die bekannte
und beliebte Schauspielerin Ursula Cantieni gemeinsam mit ihrem Mann auf den Westweg. Dieses prägende Erlebnis brachte sie dazu, der Fallers-Redaktion vorzuschlagen, die Johanna Faller
doch auch einmal auf Wanderschaft zu schicken.
Und so kam es, dass Johanna und ihre Freundin
Leni die Rucksäcke packten und loszogen. Der
Band versammelt ganz private Aufnahmen von
Ursula Cantieni und einmalige Bilder vom Dreh
der Fallers-Folgen, die im September/Oktober
2010 im SWR-Fernsehen zu sehen sein werden.
Entstanden ist so ein Fotobuch, das die schönsten
und attraktivsten Seiten des Schwarzwaldes einfängt und zeigt, warum der Westweg einer der
beliebtesten Höhenwanderwege Europas ist. Ein
unverzichtbarer Fotoband für alle Fallers-, Cantieni- und Schwarzwald-Fans.
Bl.
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Service
Der „Hinkende Bote“, der älteste Kalender
Deutschlands – erscheint seit 1800 – stand sprichwörtlich für die gesicherte Wahrheit einer Nachricht. Er überlieferte Neuigkeiten aus der weiten
Welt bis ins kleinste Dorf. Zahlreiche Volkskalender wurden nach der stelzbeinigen Gestalt benannt, doch der „Lahrer Hinkende Bote“ ist der einzige, der in Deutschland seit mehr als 200 Jahren
in ungebrochener Tradition besteht. Heute verbindet der „Lahrer Hinkende Bote“ Tradition mit zeitgenössischen Themen und ist ein nützlicher Begleiter durch das ganze Jahr. Neben einem
praktischen Kalendarium bietet er Informationen
wie beispielsweise Jahres-und Gedenktage, Pflanzaussaattermine, Wetter-und Bauernregeln oder
einen Gemüsesaisonkalender. Daneben kommt die
Unterhaltung nicht zu kurz. Das reich bebilderte
Schwerpunktthema widmet sich 2011 den Mittelgebirgen in Baden-Württemberg. Die Autoren der
Beiträge nehmen die Leser mit auf die Aussichtstürme des Schwarzwaldes, erkunden die “zehn
Tausender“ der Schwäbischen Alb oder blicken
in Bergwerke hinab. Vorschläge für Ausflüge,
Beiträge zu geschichtlichen Themen und Kurzgeschichten runden den „Hinkenden Boten“ ab, der
im Buch-und Zeitschriftenhandel erhältlich ist.
Bl.
Service
Service
Wandern und Urlaub im In- und Ausland
Genießen Sie Ihren Urlaub beim Singenden Heidewirt
Thorsten
im 3*** Heidehotel Herrenbrücke
in der Lüneburger Heide, Müden an der Örtze
Unser Programm ist speziell abgestimmt auf
Busreisen von 20 bis 120 Personen. Spezielle
Gruppenpreise für Vereine schon ab 39,– Euro HP.
Im Programm sind enthalten: Tanzabende mit dem
singenden Heidewirt, Heideabend mit dem
Schifferklavier, 5-stündige geführte Heidetour,
2-stündige Kutschfahrt durch die Heide, Kegelabend für Ihre Gruppe. Unser beheiztes Freibad ist
geöffnet vom 15.5. bis 19.9. Über Ihre Anfrage
würden wir uns freuen.
Lassen Sie sich ein unverbindliches Angebot zukommen:
Tel. 0 50 53/98 26 90, Fax 0 50 53/98 26 920, www.herrenbruecke.de
Abschalten zwischen
Himmel und Erde –
Urlaub im Zirkuswagen
La Gomera
8 Tg
07.02. – 14.02.11
€ 1150,–inkl. HP
Flug
La Gomera
8 Tg
07.02. – 14.02.11
€ 1150,–inkl. HP
Flug
Algarve
8 Tg
02.03. – 09.03.11
€ 880,–inkl. HP
Flug
Mallorca
8 Tg
11.03. – 18.03.11
€ 750,–inkl. HP
Flug
Sardinien Süd
9 Tg
08.04. – 16.04.11
€ 880,–inkl. HP
Bus/Schiff
Sardinien Nord
9 Tg
24.04. – 02.05.11
€ 900,–inkl. HP
Bus/Schiff
Provence
7 Tg
15.05. – 21.05.11
€ 630,–inkl. HP
Bus
Madeira
8 Tg
07.06. – 14.06.11
€ 1100,–inkl. HP
Flug
Dolomiten
7 Tg
03.07. – 09.07.11
€ 580,–inkl. HP
Bus
Karwendel
7 Tg
24.07. – 30.07.11
€ 545,–inkl. HP
Bus
und Achensee
Norwegen
12 Tg 13.08. – 24.08.11
€ 1489,–inkl. HP Bus/Schiff
Dolomiten
7 Tg
28.08. – 03.09.11
€ 580,–inkl. HP
Bus
Cinque Terre
7 Tg
26.09. – 02.10.11
€ 695,-inkl. HP
Bus
Korsika
10 Tg 09.10. – 18.10.11
€ 965,–inkl. HP
Bus/Schiff
Ischia
8 Tg
in Planung
Flug
Südtirol/ Neu
06.11. – 13.11.11
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EZ Zuschläge auf Anfrage. Eventuelle Änderungen vorbehalten!
Eventuelle Änderungen vorbehalten!
Erwin Schmider
Grubacker 5 77761 Schiltach Tel. 0 78 36/95 59 44 Fax 95 79 44
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und an den Fjorden der Westküste.
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Werben heißt informieren.
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Service
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Verschiedenes
Wenn Sie ihre Manuskripte
mit dem Computer schreiben, können Sie uns helfen,
Kosten und Zeit zu sparen.
Bitte schicken Sie die Daten
mit vollständiger Adresse
und Bankverbindung per
E-Mail an: karlheinz.scherfling@t-online.de oder eine
CD mit Ausdrucken postalisch an Herrn Scherfling.
Wanderheime des Schwarzwaldvereins
Wanderheim Dießlinhütte Belchen-Multen (1 040 m)
der Schwarzwaldvereins-Ortsgruppe Schönau. Familienfreundliche Hüttenatmosphäre,
Selbstverpflegung; am Ziel des Fernskiwanderweges. Ganzjährig in Betrieb.
Anmeldung bei: Frau Erika Pfefferle, Bühlweg 1, 79677 Aitern, Telefon 0 76 73/12 91
diesslin-huette@schwarzwaldverein-schoenau.de
WANDERHEIM BRANDENKOPF
Auf einem der schönsten Aussichtsberge im mittleren Schwarzwald,
direkt am Westweg und Hansjakobweg II gelegen. Zimmer teilweise
mit Dusche/WC, 37 Betten, Gaststätte mit 160 Sitzplätzen, gute
Küche, Bewirtschaftung ganzjährig, Rucksacktransport für Westweg
und Hansjakobweg-Wanderer.
Wanderheim „Belchenblick“
Anmeldung: Wanderheim Brandenkopf, 77784 Oberharmersbach,
Tel. 0 78 31/61 49, Fax 0 78 31/96 60 14, www.brandenkopf.net
79691 Neuenweg (750 m)
Aufenthalt für Familien, Gruppen und Vereine.
41 Betten. Moderne Selbstkocherküche.
Gaststätte Ruhetag: vom 1.11.–28.02. Montag und Dienstag,
vom 01.03.–31.10. Montag
Das Heim ist an Wochenenden durch eigenen
Hüttendienst teilbewirtschaftet.
www.wanderheimbelchenblick.de
Belegung: Hannelore Burger, Tel. 07621/55952
E-Mail: wanderheim.belchenblick@web.de
Wanderheim am Schlossberg in Neuenbürg
direkt am Westweg gelegen
und Ausgangspunkt für
Wanderungen im Naturpark
Schwarzwald Mitte/Nord
An einem der schönsten Wanderwege (Kandel-Höhenweg)
im Schwarzwald liegt auf der Gemarkung Freiamt das gemütliche:
Wanderheim Kreuzmoos
Das Haus verfügt über 48 Übernachtungsmöglichkeiten (Zimmer & Lager)
Gastraum mit 60 Sitzplätzen
Großes Freigelände mit Biergarten & Grill
Montag & Dienstag Ruhetag
Anmeldung & Anfrage:
Gottfried Broßmer Schuttergasse 9 77955 Ettenheim Tel. 0 78 22/98 68
www.swvstore.de
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Moderne Zimmer mit DU/WC,
Sat-TV, Tel., Fön, z.T. mit Balkon
Reichhaltiges Frühstücksbuffet
Durchgehend warme Küche
ab 11 Uhr bis 21 Uhr
Gemütliche Gasträume auch für
Familien- und Vereinsfeiern
Tagungsraum für bis zu
30 Personen
Gartenterrasse
Ganzjährig geöffnet
www.wanderheimamschlossberg.de
Ruhetag: Montag
Fam. Peter Strohecker | Hintere Schlosssteige 34 | 75305 Neuenbürg
Tel.: 07082/94 44 68-0
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Service
Service
Impressum ISSN 0944-4505
Herausgeber: Schwarzwaldverein e.V., Schlossbergring 15
79098 Freiburg i. Br., Telefon 07 61/3 80 53-0,
Telefax 07 61 / 3 80 53-20
Anzeigenleitung: Schwarzwaldverein e.V., Angela Blüm,
Schlossbergring 15, 79098 Freiburg i. Br.,
Telefon 07 61/3 80 53-0,Telefax 07 61 / 3 80 53-20.
Bankverbindung: SPK Freiburg, BLZ 680 501 01,
Kt.-Nr. 201 49 46
Redaktion: Karlheinz Scherfling, 79111 Freiburg i. Br.,
Brunnstubenstr. 23, Telefon 07 61/4 36 61,
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Die Texte sind per E-Mail, auf Diskette oder CD mit vollständiger
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Redaktionsschluss
Redaktionsschluss für das Heft I/2011 ist der
1. Januar 2011. Bitte schicken Sie uns Ihre
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ISDN 0 78 21/98 23 25
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Gestaltung und Reproduktion: werbeagentur aufwind GmbH,
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Fax 0 76 63/91 49 74-50,
E-Mail: swv-bilder@werbeagentur-aufwind.com
Erscheint vierteljährlich im Februar/Mai/August/November.
Für Mitglieder ist der Bezugspreis durch den Mitgliedsbeitrag
abgegolten. Das Jahresabonnement kostet € 8,20 zuzüglich
Versandkosten. Bestellungen nimmt der Verlag entgegen.
Abo-Kündigungen können nur zum jeweiligen Jahresende
vorgenommen werden.
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• Am Ostweg Pforzheim/Schaffhs.
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Schluchtensteig
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Dorfstraße 3
79872 Bernau im Schwarzwald
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www.schwarzwald-jaegerhof.de
Tel: 07675 727 • Fax: 07675 153
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Bildnachweis
K. Gerecke 5–6
G. Müller 7–8
P. Lutz 8–9
E. Schmid 9
K. Scherfling 10–13, 18–20, 41
C. Lachenauer 14–17
U. Kettner 21
W. Hillmann 22
W. Blum 22
Shutterstock 22, 26–27, 29, 31,32
H. Wimpff 24–25
G. Blum 26–27
I. Hentschel 28–29
H. Klein 32
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Spätburgunder Rotwein halbtrocken 0,75 | 5,95
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