die rudolfstiftung - Wiener Krankenanstaltenverbund

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die rudolfstiftung - Wiener Krankenanstaltenverbund
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Ausgabe 2/2013
Angelinas entscheidung
Wie vorbeugende Operationen Erkrankungen vermeiden
Für den Fall, dass …
Vorsorgevollmacht & PatientInnenverfügung
Wer soll für Sie entscheiden, falls Sie selbst Ihre
Wünsche nicht ausdrücken können? Seite 30
Wenn die Nieren streiken
Die Dialyse An der Rudolfstiftung wird die
Nierenersatztherapie an 365 Tagen pro Jahr
rund um die Uhr durchgeführt. Seite 22
INHALT
Im Blickfeld 10
in kürze
4
Wie die PilotInnen
ChirurgInnentraining am Simulator
Verantwortungsvolle Aufgabe
Zwei Vorstände der Rudolfstiftung im
Landessanitätsrat
im Blickfeld
des Lebens
9Elixier
Was Blutwerte bedeuten
fürs Leben
10Geschenk
Die Blutbank der Rudolfstiftung
6
Fit für 2030
Südzubau eröffnet, Dachgleiche in
der Juchgasse
einblick
die Nieren streiken
22Wenn
An der Rudolfstiftung wird Dialyse
rund um die Uhr durchgeführt
und Lächeln
24Medizin
Kleine PatientInnen brauchen
Medizin und Trost
Schwerpunkt Melanom
5
Hautkrebszentrum in der Rudolfstiftung
„Böse“ Strahlung
Prof. Kurtaran im Strahlenschutzbeirat
Vorwort der Kollegialen Führung
Verheißungsvolle Ausblicke
Einblick 22
im Darm
26Feuer
Die Ambulanz für chronische
fokus
„Angelina-Effekt“
12Der
Vorbeugende Eingriffe als wichtige
Maßnahmen der Prävention
Darmkrankheiten
– Pflege spielt eine
28CED
zentrale Rolle
Die PatientInnen erhalten Unterstützung für ihr selbstständiges Leben
us der Sicht des …
8 AÄrztlichen
Direktors
Benefiz-Matinee für Menschen
mit Down-Syndrom
Impressum: Herausgeber, Medieninhaber und Redaktion: Krankenanstalt Rudolfstiftung, Juchgasse 25, 1030 Wien, www.wienkav.at/kav/kar, Chefredaktion: Sigrid Jekl-Götz Verleger: Starmühler Agentur &
Verlag GesmbH., 1010 Wien, Schellinggasse 1, Tel.: 01/961 38 88, www.starmuehler.at, Mag.a Sonja Fehrer-Wohlfahrt (Redaktion), Cornelia Gleichweit (Grafik) Lektorat: Mag. Susanne Spreitzer, www.korrektur­
lesen.co.at Titelbild: Shutterstock Druck: Stiepan Erscheinungsort: Wien. Offenlegung nach § 25 des Mediengesetzes: Grundlegende Richtung: Information für PatientInnen, ÄrztInnen und Institutionen im
Gesundheitsbereich mit dem Ziel der Positionierung des Angebots der Krankenanstalt Rudolfstiftung. Soweit personenbezogene Bezeichnungen nur in der männlichen Form angeführt sind, beziehen sich diese
in gleicher Weise auf Frauen und Männer. Gedruckt auf ökologischem Druckpapier aus der Mustermappe von „ÖkoKauf Wien“.
Goran Andric, Rudolfstiftung, Shutterstock, Votava
In Kürze 6
EDIT
Hollywood ist überall
Liebe Leserinnen und Leser,
ein Filmstar am Cover der rudolfstiftung? Was steckt da wohl
dahinter? Angelina Jolie, eine prominente Person, deren Leben
sich im Rampenlicht abspielt, hat mit ihrem Bekenntnis zur
Entfernung ihrer Brüste enormes Aufsehen erregt.
Wir beschäftigen uns damit, was hinter solchen Eingriffen steckt.
Auch wenn der Gedanke, sich gesund unters Messer zu legen,
auf den ersten Blick abwegig erscheint: Die Präventivmedizin
hat zum Ziel, Krankheit aktiv zu verhindern. Und manchmal ist
eine Operation oder ein anderer Eingriff das beste Mittel, um die
Entwicklung ernsthafter Erkrankungen zu verhindern. In der Rudolfstiftung steht Prävention ganz oben auf der Prioritätenliste. Hier werden die unterschiedlichsten vorbeugenden
Eingriffe vorgenommen. Daher widmen wir diesmal unsere Coverstory diesem brisanten Thema.
Coverstory 12
info
29
Seelsorge an der Rudolfstiftung
m.a.l.v.e.
PatientInnenhilfsteam
ür den Fall, dass …
30FVorsorgevollmacht
versus
PatientInnenverfügung
pfel oder Tablette
32ASind
Nahrungsergänzungsmittel
sinnvoll?
34Die Rudolfstiftung auf einen Blick
Bunt gemischt und wissenswert berichten wir auch über verschiedene Einrichtungen des Hauses. Interessiert Sie Ihr Blut in
Zahlen oder Details zu Blutkonserven? Oder wollen Sie wissen,
was bei der Dialyse passiert? Wir stellen Ihnen zudem unsere
Ambulanz für chronisch entzündliche Darmerkrankungen vor. Als
Service bieten wir Ihnen auch diesmal unsere Ernährungstipps.
Ein wichtiges Thema in Zeiten, wo wir zwar immer älter, aber auch
immer pflegebedürftiger werden, ist die Frage, wie man sicherstellen kann, nach den eigenen Wünschen versorgt zu werden.
In Situationen, in denen man seinen Wünschen selbst nicht Ausdruck verleihen kann, schaffen PatientInnenverfügungen bzw.
Vorsorgevollmachten Klarheit. Wir beleuchten die Unterschiede
und Gemeinsamkeiten dieser Dokumente.
Und last but not least berichten wir über die Fortschritte in der
Modernisierung und Erweiterung der Rudolfstiftung, bei denen
mit der Eröffnung des Südzubaus und der Dachgleiche des
Neubaus in der Juchgasse neue Meilensteine erreicht werden
konnten.
Wir wünschen Ihnen eine spannende Lektüre dieser Ausgabe
unseres PatientInnenmagazins.
Die Redaktion
Kontakt:
Rudolfstiftung
Krankenanstaltar.post@wienkav.at
-0, k
Tel.: 01/711 65
die rudolfstiftung
3
in kürze
Wie die PilotInnen
Simulator PilotInnen müssen viele
erfolgreiche Flüge an einem Flug­
simulator absolvieren. In der
Rudolfstiftung werden am Simu­lator
Operationen trainiert.
In der Medizin finden oft die Trainingsversuche unter Anleitung und Aufsicht
direkt an PatientInnen statt. Mit Hilfe eines
Laparoskopie(Bauchspiegelung)- und
Resektoskopie-Simulators können chirurgische Eingriffe nun risikolos simuliert und
geübt werden. In der Rudolfstiftung können
urologische, gynäkologische und chirurgische Eingriffe geübt werden.
Chirurgische Fähigkeiten, wie Schneiden,
Nähen und vieles mehr, können an zwei
Geräten trainiert werden. Dabei geht es
sowohl um die Instrumentenkoordination
und das Geschwindigkeitstraining, als auch
um die Simulation von Operationen und
plötzlich auftretende Komplikationen, wie
etwa Blutungen. Auf einem Bildschirm ist
das Innere des Körpers abgebildet. In Handhöhe befinden sich die chirurgischen Instrumente und die Kamera. Das Feedback des
Simulators kommt prompt und ist objektiv.
Die Eingriffe können hier oft wiederholt und
perfektioniert werden.
„Wir bieten gefahrloses Training sehr nahe
an der Realität für unsere chirurgisch Tätigen. Damit steigern wir nicht nur die PatientInnensicherheit, sondern erhöhen auch
die Qualität und Effizienz. Ich selbst nutze
das Angebot immer wieder und komme
manchmal auch nach meinem Urlaub hierher, um sofort wieder in Form zu kommen“,
erzählt die Initiatorin und „Trainerin“ Marika
Huber, Oberärztin an der Gynäkologischen
Abteilung der Rudolfstiftung. Im Jahr 2012
wurden knapp 500 Eingriffe auf den Simulatoren durchgeführt.
Marika Huber war die Initiatorin des
Simulators.
Verantwortungsvolle Aufgabe
Gremium Zwei Vorstände der Rudolfstiftung sind im
Landessanitätsrat tätig.
Univ.-Prof. Dr. Klemens Rappersberger, Vorstand der Abteilung
für Dermatologie und Venerologie, und Univ.-Prof. Dr. Peter Krafft,
MBA, Vorstand der Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin,
sind als ordentliche (stimmberechtigte) Mitglieder im Landes­
sanitätsbeirat tätig.
Klemens Rappersberger
Peter Krafft
der Sanitätsbeirat ... b eratendes und begutachtendes Organ für Angelegenheiten des Gesundheitswesens ist,
die in die Zuständigkeit des Landeshauptmanns und der Landesregierung fallen?
... Gutachten über die Befähigungen von BewerberInnen für medizinische Führungspositionen
in Krankenhäusern erstellt ?
... A nträge auf Verbesserung der sanitären Verhältnisse und auf Durchführung der bezüglichen
Maßnahmen stellen kann?
... aus ehrenamtlich tätigen Mitgliedern besteht?
4 die rudolfstiftung
Rudolfstiftung
Wussten Sie, dass …?
Schwerpunkt Melanom
Der Wiener Krankenanstaltenverbund etabliert
ein Hautkrebszentrum in der Rudolfstiftung.
Haut
Die Dermatologische Abteilung der Rudolfstiftung wird zum DermatoOnkologischen (Hautkrebs) Zentrum. Besonderer Schwerpunkt ist
die Behandlung des fortgeschrittenen malignen Melanoms, der häufigsten Diagnose bei stationären PatientInnen in der von Univ.-Prof. Dr.
Klemens Rappersberger geleiteten Abteilung. Das zweite Zentrum für
diesen medizinischen Schwerpunkt befindet sich im AKH.
Hautkrebs
ist eine der
schlimmsten
Folgen von zu
viel Sonne.
In der Rudolfstiftung gibt es
ein Zentrum für
die Behandlung
dieser lebensbedrohenden
Erkrankung.
„Böse“ Strahlung
Strahlenschutz Der Vorstand des
Nuklearmedizinischen Instituts
der Rudolfstiftung ist Mitglied des
Strahlenschutz­beirats.
Gesundheitsminister Alois Stöger bestellte Prim. Univ.-Prof. Dr. Amir
Kurtaran zum Mitglied des neu eingerichteten Strahlenschutzbeirates. Dabei handelt es sich um ExpertInnen, die den Bundesminister in
allen Belangen des Strahlenschutzes, die in seinen Aufgabenbereich
fallen, beraten. Ihr Wissen soll helfen, die Bevölkerung effizient vor
Strahlen zu schützen.
Strahlenschutz und Ministerium Dafür ist das Bundesministerium für Gesundheit im Bereich Strahlenschutz
zuständig:
• Strahlenhygiene
• medizinischer Strahlenschutz und medizinische Radiologie
• medizinische Beurteilung der Anwendung ionisierender und
nichtionisierender Strahlen
• Radiopharmaka
• routinemäßige Lebensmittelüberwachung auf Radioaktivität in
Österreich
V. l. n. r.: Verwaltungsdirektor: OAR Wolfgang Preis,
Akad. KH-Manager; Pflegedirektorin: Oberin Gabriela
Kopf, HCM; Technischer Direktor: Ing. Walter Lackner,
Akad. KH-Manager; Ärztlicher Direktor: Dr. Ernst
Schenk, MBA
Verheißungsvolle
Ausblicke II
In der letzten Ausgabe haben wir über laufende Umbauten
und geplante Leistungserweiterungen in der Rudolfstiftung
geschrieben. Nun, sechs Monate später und im Vollbetrieb,
sehen wir, dass wir mit den Ergebnissen zufrieden sein
dürfen. Durch die ergriffenen Maßnahmen konnte in vielen
Fachgebieten nicht nur die absolute Zahl der PatientInnenKontakte und operativen Eingriffe erhöht, sondern auch –
entsprechend dem Wiener Spitalskonzept – der Gedanke der
Schwerpunkt-Entwicklung weiterverfolgt werden. Dadurch
kann nicht nur die Wartezeit auf Leistungen, die nicht im
niedergelassenen Bereich erbracht werden können, weiter
verkürzt, sondern auch durch die enge Zusammenarbeit der
einzelnen Abteilungen die hohe Behandlungs-/Betreuungsqualität weiterhin gewährleistet werden. Dies beruht nicht
zuletzt darauf, dass themenbezogen mehrere Abteilungen
eng zusammenarbeiten. In das Konzept der fachübergreifenden Kooperation sind alle Abteilungen einbezogen. Das
Brustgesundheitszentrum und das Schilddrüsenzentrum
seien nur beispielhaft erwähnt.
Der neue Südzubau mit seinem Hubschrauberlandeplatz im
18. Stockwerk entlastet nicht nur das Haupthaus, sondern
ermöglicht auch den direkten Transport der Patientinnen
und Patienten vom Hubschrauber in den Operationssaal, in
die Intensivstation oder in das Diagnosezentrum.
Die hohe Qualität unserer Leistungen – aufbauend auf dem
hohen Engagement und den Kompetenzen unserer MitarbeiterInnen und dem modernisierten Umfeld – hilft uns, unsere
Patientinnen und Patienten weiterhin nach dem neuesten
Stand der medizinischen Wissenschaft und unter Einhaltung
ethischer Grundsätze zu betreuen.
Die Kollegiale Führung
die rudolfstiftung
5
in kürze
Fit für 2030
Baufortschritt Die Bautätigkeiten der Rudolfstiftung machen das Krankenhaus
im 3. Bezirk bereit für die Anforderungen des Spitalskonzepts 2030.
Der Neubau in der Juchgasse
hat seine Höhe bereits erreicht.
Beste Laune bei der
Feier (v. l. n. r.):
DI Rudolf Zabrana,
Dr. Wilhelm Marhold,
Mag.a Sonja Wehsely
Unten: Mag.a Sonja
Wehsely und
DI Robert Erber,
Bauaufsicht
Juchgasse 22
Z
ahlreiche Festgäste kamen der
Einladung nach, den Rohbau, der
innerhalb der letzten 22 Monate
entstanden ist, zu besichtigen.
Die Dezentralisierung der Psychiatrie wird im Zuge des Wiener Spitalskonzepts 2030 schrittweise umgesetzt.
„Mit der Dachgleiche des neuen Gebäudes kommen wir dem Ausbau der
psychiatrischen Regionalabteilungen wieder näher“, so Mag.a Wehsely,
amtsführende Wiener Stadträtin für
Gesundheit und Soziales, anlässlich
der Feier. „Die Menschen können Alltagsgeschäfte in ihrem eigenen Umfeld
erledigen und bleiben so im sozialen
Netzwerk integriert“, ergänzt der Generaldirektor des Krankenanstaltverbunds Dr. Wilhelm Marhold.
Das neue fünfgeschoßige Gebäude
wird als Niedrigenergiehaus mit be-
6
die rudolfstiftung
grünten Dachflächen in unterschiedlichen Ebenen errichtet. Bis zu 60 Personen können in zwei psychiatrischen
Stationen aufgenommen werden, weitere sechs Betten stehen in der Tagesklinik zur Verfügung.
Offenes Haus
Die Bettenstationen und die Verwaltungsbüros werden in den Obergeschoßen angesiedelt. Das Erdgeschoß
und die umliegenden Grünräume werden öffentlich zugänglich sein. Hier
werden Ambulanzen und ein Café
eingerichtet. Die Untergeschoße nehmen Technikräume und eine Tiefgarage auf.
Im Eingangsbereich entsteht ein Vorplatz mit Bänken, die zum Verweilen
einladen. Zur Barichgasse hin wird
ein öffentlich zugänglicher kleiner
Garten geschaffen. Im ersten Obergeschoß werden drei Freiräume angelegt: ein begrünter Innenhof, eine
große Terrasse an der Westseite mit
Pflanzen und eine kleinere geschützte Terrasse an der Ostseite mit einer
niedrigen Hecke. Am Dach entsteht
ein Aufenthalts- und Therapiebereich.
Hochbeete können individuell von den
Patientinnen und Patienten gestaltet
werden.
Mag.a Wehsely und Dr. Marhold wurden von DI Robert Erber, örtliche Bauaufsicht, bis in das letzte Obergeschoß geführt und zeigten sich sehr
beeindruckt.
Der „lebende“ Firstbaum wurde geschmückt und übersiedelte im Anschluss in den PatientInnenpark der
Rudolfstiftung, wo er einen schönen,
fixen Platz zum Wachsen bekam.
Rudolfstiftung, Christian Jobst/PID, Bohmann/PID
Dachgleiche Am 22. August 2013 wurde die „Dachgleiche“
des Neubaus in der Juchgasse gefeiert.
Der Hubschrauber landet zum ersten Mal auf der
neuen Plattform des Zubaus, der 18 Stockwerke hat.
Südzubau
Eröffnung Am 18. September wurde der „Südzubau“ mit Hubschrauberplattform
feierlich eröffnet. Der erste Hubschrauber ist gelandet.
D
ie Erweiterung und Modernisierung der Rudolfstiftung schreitet
zügig voran. Am 18. September
wurde im Beisein von Gesundheits- und
Sozialstadträtin Mag.a Sonja Wehsely
der Südzubau mit 18 Obergeschoßen
und einem Hubschrauberlandeplatz
eröffnet. Mit dem Südzubau wird die
Krankenanstalt Rudolfstiftung ausgebaut, um die Rolle als Schwerpunktspital im Rahmen des Wiener Spitalskonzepts auch in Zukunft
bestmöglich zu erfüllen. Es wird einerseits den erhöhten Sicherheitsanforderungen Rechnung getragen, andererseits wird Raum geschaffen,
der sowohl den MitarbeiterInnen als
auch den PatientInnen zugutekommt.
„Diese notwendigen Um-, Aus- und
Neubauten garantieren unseren Patientinnen und Patienten beste medizinische, pflegerische und therapeutische
Betreuung und entlasten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, so der Ärztliche Direktor Dr. Ernst Schenk.
Mehr Sicherheit und Komfort
Die technische Infrastruktur und die
Sicherheitseinrichtungen der Rudolf-
stiftung sind mit dem Südzubau auf
dem neuesten Stand: Zwei zusätzliche
Lifte entlasten die bestehenden Aufzüge. Das neue Fluchtstiegenhaus mit
verbesserten Brandschutzvorkehrungen trägt wesentlich zur erhöhten Sicherheit der PatientInnen und MitarbeiterInnen bei.
Der Südzubau umfasst zwei Kellerund 18 Obergeschoße. Darin befinden sich neue Aufenthaltsbereiche für
PatientInnen, barrierefreie Toiletten,
neue Nachtdienstzimmer für MitarbeiterInnen sowie Büro- und Besprechungsräume. Das entlastet die bestehenden Abteilungen. Mehrbettzimmer
können in einem nächsten Schritt in
moderne Ein- und Zweibettzimmer
mit integrierten Sanitäranlagen umgewandelt werden.
fallpatientInnen sowie PatientInnen,
die eine intensivpflichtige Behandlung benötigen, in die Rudolfstiftung
geflogen. „Der neue Landeplatz stellt
bei Rettungseinsätzen den schnellstmöglichen Transport von PatientInnen ins Krankenhaus sicher. So können entscheidende Minuten gewonnen
werden“, betonte der Leiter der Berufsrettung Wien, Rainer Gottwald.
Die Besichtigung der Hubschrauberplattform in luftiger Höhe, erster „Probeeinsatz“ für das Intensivteam.
Hubschrauberlandeplatz
verkürzt Rettungseinsatz
Der Hubschrauberlandeplatz ist nun
über den neu gebauten Aufzug direkt
mit dem Zentral-OP-Bereich verbunden, NotfallpatientInnen erhalten so
rascher medizinische Hilfe. Vorwiegend werden Infarkt- und Schlagan-
die rudolfstiftung
7
in kürze
… des Ärztlichen
Direktors
Der Herbst ist da, die Erkältungs- und Grippezeit steht vor der Tür. Neben vielen „Erkältungen“ und grippalen Infekten werden auch
schwere Formen der saisonalen Influenza
auftreten. Diese Erkrankung beginnt schlagartig, wird durch sich ständig verändernde
Grippeviren ausgelöst und von Mensch
zu Mensch übertragen. Kennzeichen sind
neben dem plötzlichen Beginn hohes Fieber,
Husten und das allgemeine schwere Krankheitsgefühl mit generalisierten Schmerzen.
Es kann jeden treffen, besonders gefährdet sind ältere Menschen, Personen mit
schweren, akuten oder chronischen Erkrankungen oder solche, die einem erhöhten
Ansteckungsrisiko (Personal in Spitälern,
Schulen, Kindergärten, …) ausgesetzt sind.
Diese Ausgabe „der rudolfstiftung“ widmet
sich über weite Strecken präventiven Eingriffen und der Vorsorge. Hier muss auch die
Grippe angesiedelt werden. Die virale Grippe
ist eine jener Erkrankungen, die man verlässlich nur durch eine Impfung vermeiden
kann. Wohl kann man durch Schutz- und
Hygienemaßnahmen (kein Händeschütteln,
regelmäßige Reinigung der Hände, Einmaltaschentücher, Meiden von Menschenansammlungen usw.) das Ansteckungsrisiko
vermindern, eine Impfung kann dadurch
aber nicht ersetzt werden. Gerade der Zeitraum Oktober/November ist für die Schutzimpfung ideal. Sie kann beim Hausarzt, bei
Gesundheitsämtern oder BetriebsärztInnen
durchgeführt werden. Schützen Sie Ihre
Gesundheit, nützen Sie diese Möglichkeit
der Impfung.
Dr. Ernst Schenk, MBA, Ärztlicher Direktor
8 die rudolfstiftung
Benefiz-Matinee
Matinee Die Down-Syndrom-Ambulanz der
Kranken­anstalt Rudolfstiftung lädt gemeinsam
mit Down-­Syndrom Österreich zur Down-SyndromBenefiz-­Matinee für Familien.
U
nter dem Ehrenschutz von
­Mar­git Fischer steht am 01. De­zember 2013, 10.30 Uhr das Studio 44 der österreichischen Lotterien
ganz im Zeichen von Menschen mit
Down-Syndrom.
Auf dem Programm stehen ein klassisches Konzert für Kinder, Jugendliche und jung gebliebene Erwachsene des Orchesters Camerata Medica
unter der musikalischen Leitung von
Dr. Martin Donner, ein zauberhaftes Märchen aus dem Orient, vorgetragen von Parvis Mamnun, und eine Tanzeinlage durch KünstlerInnen
mit Down-Syndrom vom Verein „Ich
bin O.K. “.
Ein weiteres Highlight des Events ist
die Verleihung des „Down-Syndrom
Award 2013“ an eine bekannte Persönlichkeit des öffentlichen Lebens.
Überreicht wird die Auszeichnung
vom Präsidenten von Down-Syndrom
Österreich, DI Jürgen Wieser.
Moderiert wird die Veranstaltung von
Maya Hakvoort. Das anschließende
Buffet wird von Impacts Cateringsolutions gesponsert.
Spenden an den Verein Down-­
Syndrom-Ambulanz Wien:
Oberbank, BLZ 15150,
Kto.-Nr. 461 05 66 99,
IBAN: AT301515000461056699,
BIC: OBKLAT2L
KünstlerInnen des Vereins „Ich bin O.K.“
werden eine Tanzeinlage zum Besten geben.
Daten & Fakten
Eintrittspreis
35,– Euro pro Person (inkludiert
das künstlerische Programm sowie
das Buffet), freier Eintritt für Kinder
bis 16 Jahre sowie Menschen mit
Down-Syndrom
Ort
Studio 44 der österreichischen
Lotterien, Rennweg 44, 1030 Wien
Anmeldung
Bitte nutzen Sie die Möglichkeit der
Online-Anmeldung unter
www.down-syndrom.at/matinee
oder unter 01/71 89 476–21
Ich bin O.K., Rudolfstiftung, Shutterstock
Aus der
Sicht …
Blut im Blickfeld
Elixier des Lebens
BLUT Ohne Blut kann niemand leben. Der Blutkreislauf des Menschen
ist mit seinen Arterien, Venen und Kapillaren das längste Transport­
system des Körpers.
Ein ganz besonderer Saft
Blut besteht zu mehr als 50% aus Flüssigkeit (Blutplasma) und den festen Bestandteilen wie roten Blutkörperchen (Erythrozyten), weißen Blutkörperchen (Leukozyten)
und den Blutplättchen (Throm­­bozyten). Das
Blutplasma enthält neben vielen anderen
Eiweißstoffen (Proteinen) Gerinnungssubstanzen, die gemeinsam mit den Thrombozyten für die Blutstillung verantwortlich sind.
Aufgabe der Erythrozyten ist es, durch chemische Bindung von Sauerstoff an den Blutfarbstoff Hämoglobin diesen von der Lunge
zu den einzelnen Körperregionen zu brin-
Ein Mensch hat
zw. 4,5 und 6 Liter
Blut im Körper.
gen und Kohlendioxid zur Lunge abzutransportieren. Bei einem akuten Blutverlust von
mehr als einem Drittel des Gesamtblutvolumens von 4,5–6 Litern bei Verletzungen,
inneren Blutungen und Operationen sollte eine Transfusion mit Erythrozytenkonzentraten erfolgen. Dabei ist der individuelle Zustand der PatientInnen auch in Bezug
auf Begleiterkrankungen zu bewerten. Bei
Krankheiten, bei denen der Körper nicht
ausreichend Erythrozyten im Knochenmark
bilden kann, ist oft eine ursächliche Therapie mit Eisen oder Vitamin B12 zielführend.
Die Leukozyten sind verantwortlich für die
Abwehr von Krankheitserregern. Erhöhte
Werte im Blutbild weisen auf eine bakterielle Infektion hin, können aber auch durch
Malignome, Verbrennungen, Stoffwechselerkrankungen oder Stress hervorgerufen werden. Erniedrigte Werte finden sich bei viralen Erkrankungen.
Blut ist lebensnotwendig. Es
zirkuliert durch den ganzen Körper.
Wie viel wovon?
Wie viele der einzelnen Bestandteile sollten im
Blut eines gesunden Menschen vorhanden sein?
Frauen
über 18 Jahre
Männer
über 18 Jahre
Erythrozyten
4,0–5,2 T/l 1)
4,2–5,5 T/l
Hämoglobin
12,0–16,0 g/dl2)
14–17,0 g/dl
Hämatokrit
38–48%
40–50%
Leukozyten
4,0–9,0 G/l 3)
4,0–9,0 G/l
Thrombozyten
150–400 G/l
150–400 G/l
1)
Quelle: Referenzwerte KA Rudolfstiftung Blutbild
E
r versorgt Milliarden von Zellen mit
Sauerstoff, Proteinen und anderen
Nährstoffen. Hormone, die als Botenstoffe Entwicklung und Wachstum lenken,
gelangen dadurch zu ihren Zielorganen.
Gleichzeitig dient der Blutkreislauf dem Abtransport von Stoffwechselprodukten, die
über Niere, Darm, Lunge und Haut ausgeschieden werden.
T/l = Tera (1012)pro Liter, 2) g/dl = Gramm pro Deziliter, 3) G/l = Giga (109 pro Liter)
die rudolfstiftung 9
Im Blickfeld Blut
Geschenk fürs Leben
Blut rettete mein Leben. Dies ist ein Statement, das jährlich für
­hunderte PatientInnen der Wiener Kranken­häuser zutrifft.
Breites Leistungsspektrum
Im transfusionsmedizinischen Labor
der Blutbank wurden 2012 insgesamt
22.969 PatientInnen betreut und dabei 72.208 Analysen durchgeführt.
So wurden z. B. 12.159 ABO-Blutgruppenbestimmungen, 22.812 Suchtests
nach irregulären erythrozytären Antikörpern und 8.062 Verträglichkeitsbzw. Kreuzproben abgearbeitet. Bei
der Verträglichkeitsprobe wird getestet, ob das Erythrozytenkonzent-
rat mit den Serumeigenschaften des
Empfängerblutes kompatibel ist. Weitere Untersuchungen beinhalten die
Blutpräparate Und
über
854.000,–€
diagnostische Reagenzien
Identifizierung von irregulären Antikörpern, die Bestimmung zusätzlicher
Antigene neben ABO, Rhesus und Kell,
sowohl bei PatientInnen als auch bei
Blutprodukten, um die Blutkonserven
ideal zuzuordnen. 2012 wurden 4.345
Erythrozytenkonserven in der Blut-
Die Durchführung der Verträglichkeits­
probe ist eine der verantwortungsvollsten
Aufgaben der Blutbank
Goran Andric
aus biomedizinischen AnalytikerInnen des Zentrallabors, einer Sekretärin und LaborärztInnen, die eine rund
um die Uhr ärztliche Versorgung mit
Nacht- und Wochenenddiensten sicherstellen, die Blutbank. Seit 2003
werden auch die Patientinnen der
Semmelweis Frauenklinik in der Nacht
und an Wochenenden sowie bei allen
Problemfällen von der Blutbank der
Rudolfstiftung betreut.
gesamtwert
D
ie Blutbank der Rudolfstiftung
gibt es seit 1992. Sie wurde mit
Unterstützung des Ärztlichen Direktors und des Vorstandes des Zentrallabors von OA Dr. Walter Doleschel
aufgebaut. Heute betreibt ein Team
Optimal Blood Use
In der Rudolfstiftung verfolgt man
das Konzept von „Optimal Blood
Use“. Dabei handelt es sich um
Maßnahmen, damit
Analysenbesprechung und Freigabe der
blutgruppenserologischen Befunde
Blutkonserven stehen rund um die Uhr für
unsere PatientInnen zur Verfügung
bank gelagert und bei einer Anforderung durch die klinischen Abteilungen die entsprechenden Präparate
ausgesucht, die Verträglichkeitsprobe
durchgeführt und bei Bedarf ausgegeben. Viele Erythrozytenkonzentrate
werden auch nur für geplante operative Eingriffe für den Bedarfsfall eines größeren Blutverlustes gekreuzt
Zertifizierung
Qualitätsmanagementsystem
iso
2009
als erste Abteilung
der Rudolfstiftung
9001:2008
und bereitgestellt. Zusätzlich wurden durch die MitarbeiterInnen 195
Thrombozyten- und Plasmakonserven verwaltet. Der Gesamtwert aller
Blutpräparate und der diagnostischen
Reagenzien aus der Blutbank der Rudolfstiftung betrug 854.021,– Euro.
Die Identifizierung irregulärer Antikörper erfordert ein geschultes Auge und viel Erfahrung
Zertifizierung Um den hohen Ansprüchen im Umgang mit Blutprodukten
und transfusionsmedizinischen Analysen besser gerecht zu werden, wurde
die Blutbank 2009 als erste Abteilung
der Rudolfstiftung nach dem Qualitätsmanagementsystem ISO 9001:2008
zertifiziert. In diesem Zusammenhang
wurden für sämtliche Prozesse Arbeitsanleitungen ausgearbeitet. Auch
ein Risikomanagementsystem mit Bewertung der transfusionsmedizinischen Abläufe wurde eingeführt. Dabei
geht es darum, folgende Ziele bestmöglich zu erreichen:
PatientInnen bei Transfusionsbedarf möglichst schnell mit geeigneten Blutprodukten zu versorgen
PatientInnen als auch Personal
größtmögliche Sicherheit im Rahmen transfusionsmedizinischer Tätigkeiten zu ermöglichen
B lutprodukte effizient einzusetzen nach dem Motto „So viel wie
nötig, so wenig wie möglich“.
OA Dr. Walter Doleschel, MBA
den richtigen PatientInnen
die richtige Bluteinheit
zum optimalen Zeitpunkt transfundiert
wird.
Das erfordert enge Zusammenarbeit mit
den klinischen Abteilungen, im Speziellen
mit der Anästhesie und operativen Intensivmedizin. Im Rahmen von „Patient Blood
Management“ soll sichergestellt werden,
dass Spenderblut nur dort angewendet
wird, wo es keine Alternativen zur ursächlichen Anämiebehandlung, etwa durch
entsprechende Eisentherapie, gibt. Dies
gilt besonders auch für geplante operative
Eingriffe.
Um diese Konzepte flächendeckend in der
Rudolfstiftung zu verwirklichen, absolvieren alle neu in die Rudolfstiftung eintretenden Turnus- und AssistenzärztInnen seit
Jahren einen verpflichtenden Kurs bei OA
Dr. Doleschel. Dabei lernen sie den richtigen
Umgang mit Blutprodukten und die Durchführung des Bedsidetestes (Laboruntersuchung direkt am Krankenbett) vor der
Transfusion sowie die individuell auf den
Einzelfall abgestimmte Entscheidung zu
einer Bluttransfusion. Nur so kann die Versorgung mit Blut im erforderlichen Ausmaß
auch für die Zukunft sichergestellt werden.
OA Dr. Walter
Doleschel betreut
die Blutbank der
Rudolfstiftung
schon seit ihren
Anfängen.
„Vollwertigen künstlichen
Blutersatz gibt es noch nicht.
Wir werden auch
in den nächsten Jahren
auf Blutspenden
angewiesen sein.“
die rudolfstiftung
11
FOKUS Vorbeugende Eingriffe
Der „Angelina-Effekt“
Eingriffe als Prävention Der Gedanke, sich als „gesunder“ Mensch
einer Operation zu unterziehen, ist befremdlich. Allerdings nur bei
oberflächlicher Betrachtung.
Viele Eingriffe helfen, schwere Erkrankungen schon im Keim zu ersticken. Die Rudolfstiftung bietet zahlreiche davon an:
H
irnaneurysmen entfernen, bevor gefährliche Komplikationen entstehen
G
egen Gefäßverkalkungen vorgehen,
bevor Schlaganfälle entstehen
V erkleben von Netzhautrissen, bevor es
zur Netzhautablösung kommt
S childdrüsenoperation bei genetischem
Erkrankungsrisiko
B
iopsien bei Veränderungen der Kehlkopfschleimhaut
E ntfernung von Hautkrebsvorstufen
O
perative Entfernung von Vorstufen des
Bauchspeicheldrüsenkrebses
E ingriff, damit entzündete Schleimhaut
der Speiseröhre nicht zum Krebs führt
E ntfernung von Polypen im Rahmen von
Darmspiegelungen
B
rustentfernung bei Risikopatientinnen
B
rustrekonstruktion nach Operation
12
die rudolfstiftung
V
Krankheiten verhindern Eine medi­
zinische Dimension gewinnt dieses
Konzept bei krankhaften Veränderungen oder Defekten an Organsystemen,
die keine oder wenig Symptome verursachen, von denen man aber weiß,
dass nach unterschiedlichen Zeiträumen mit schwerwiegenden oder lebensbedrohlichen Folgen zu rechnen
ist. Das therapeutische Konzept des
rechtzeitigen Handelns durch präventive Eingriffe ermöglicht hingegen im Idealfall dauerhafte Heilung
oder vielmehr das Verhindern einer
Erkrankung.
Neue Möglichkeiten Dieses Ziel betrifft mehr oder weniger alle Sparten der klinischen Medizin. Wesentlich sind dabei die Beurteilung dieser
krankhaften Veränderungen und die
Definition des sich daraus ergebenden Risikos. Durch intensive klinische
Forschung und die enormen Fortschritte der Diagnostik ist es möglich,
nicht nur die Notwendigkeit, sondern
auch den Zeitpunkt für rechtzeitiges
Handeln zu definieren.
Schon vor der Erkrankung heilen
Besonders augenscheinlich ist dies
in der Tumortherapie: Durch rechtzeitige Entfernung sogenannter „Vorstufen“, die noch nicht bösartig sind,
lässt sich der Ausbruch der Krebserkrankung verhindern.
Moderne Möglichkeiten nutzen Die
Diagnose und Einschätzung des Risikos bedarf nicht nur großer Erfahrung, sondern auch entsprechender
Einrichtungen: hochsensible technische Geräte und moderne Möglichkeiten der Pathologie und Labordiagnostik einschließlich Molekularbiologie
und Genetik.
Großes Fachwissen nötig Auch die
Therapie erfordert aufwändige Einrichtungen und besondere ärztliche
Fähigkeiten, vor allem in Fällen, bei
denen auf möglichst schonende (nicht
operative) Weise vorgegangen wird.
Shutterstock
Vorsorge-Eingriffe
orbeugen ist die beste Medizin.
Das ist eine Binsenweisheit, die
jedem einleuchtet und die alle Menschen mit Bewusstsein für Gesundheit mit mehr oder weniger Erfolg
in ihr persönliches Leben einbauen.
Die mutige Entscheidung des HollywoodStars hat die oft tabuisierte Thematik der
vorbeugenden Eingriffe öffentlich gemacht.
Angelinas
Entscheidung
Es ist noch nicht lange her, da
sorgte die Nachricht von Angelina Jolies Brustentfernung für
gewaltiges Rauschen im Blätterwald der Regenbogenpresse.
Was für Laien schockierend und befremdlich ist, können MedizinerInnen
durchaus nachvollziehen. Bei gewissen genetischen Voraussetzungen ist
das Risiko, an Krebs zu erkranken, so
hoch, dass sich auch scheinbar radikale Eingriffe lohnen, um lebensbedrohliche Situationen zu vermeiden –
nicht nur im gynäkologischen Bereich.
Die Schlagzeilen rund um Angelina
Jolie haben die Auseinandersetzung
mit dem Thema angekurbelt.
Ein Umstand, den MedizinerInnen nur
begrüßen können. Schließlich ist es
doch wesentlich besser, sich einmal
vorsorglich unters Messer zu legen,
als sein Leben durch das Ignorieren
bestehender Vorbelastungen zu
riskieren.
die rudolfstiftung
13
FOKUS Vorbeugende Eingriffe
H
irnaneurysmen sind sackförmige Ausstülpungen der Arterienwand. Diese Gefäßwandschwächen können häufiger bei Frauen, bei
Rauchern und im Rahmen bestimmter Syndrome vorkommen. Jährlich
erleiden weltweit acht bis zehn von
100.000 Menschen (640–800 ÖsterreicherInnen/Jahr) durch den Riss
eines Aneurysmas eine
Subarachnoidalblutung
(SAB). An der erwähnten
Hirnhautblutung (SAB)
sterben im ersten Monat nach dem Ereignis nahezu 50 % der PatientInnen! 10–20 %
der Überlebenden leiden im weiteren
Verlauf an einer Behinderung. Eine
Hirnblutung kann nicht ungeschehen
gemacht werden, man kann aber eine
neuerliche Blutung durch neurochirurgische oder interventionelle Ausschaltung verhindern.
Bessere Früherkennung
Moderne bildgebende Techniken wie
CT und MRT haben es in den letzten
zwei Jahrzehnten zunehmend ermöglicht, Aneurysmen vor einer fatalen
Blutung zu entdecken!
Blutungen vorab verhindern
Die vorbeugende Aneurysma-Ausschaltung durch Operation (Abklemmen mit
Clips) oder Angiographie-gestützte Intervention (Ausfüllen mit Coils) hat
sich international etabliert.
Auch in der Rudolfstift u n g b e o b a ch t e n
wir seit Mitte der
1990er-Jahre einen
signifikanten Anstieg bei noch nicht
gerissenen Aneurysmen. 1995 waren dies
noch 8 %, 2012 schon
40 %. Dank kompetenter Expertise der
beteiligten Abteilungen (Neurochirurgie
und Zentralröntgeninstitut) sowie der
modernsten technischen Ausstat-
tung können zufällig entdeckte
Aneurysmen bei Betroffenen heute erfolgreich und mit geringem Risiko präventiv behandelt werden.
Dr. Michel Loyoddin, Facharzt
Neurochirurgie
Gehirn
Prim. Univ.-Doz. Dr. Günther
Kleinpeter ist spezialisiert auf
die Behandlung von Aneurysmen.
Er leitet seit 2005 die Abteilung
für Neurochirurgie.
Draht zur…
Der direkte bteilung:
… Augena
8
65–4607/0
Tel.: 01/711 eurochirurgie:
für N
… Abteilung 1 65–4307/08
1
g:
Tel.: 01/7
hen Abteilun
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…N
65–2008
Tel.: 01/711
14
die rudolfstiftung
Schlagader
Shutterstock, privat
Zufällig entdeckte Hirnarterienaneurysmen
Die Karotisstenose – der Schlaganfall
D
ie Atherosklerose („Gefäßverkalkung“) ist verantwortlich für
einen großen Teil schwerwiegender Folgeerkrankungen wie Herzinfarkt, periphere Verschlusskrankheit („Schaufenster-Erkrankung“)
und cerebrovaskuläre Erkrankungen (Schlaganfall, Demenz). Führen
die krankhaften Veränderungen in
der Wand der das Gehirn versorgenden Schlagader zu einer Verengung,
sprechen wir von einer Karotisstenose, welche sich dann meistens am
Hals findet. Das kann einfach mit
Ultraschall untersucht werden. RisikopatientInnen (Menschen mit
Bluthochdruck, Diabetes oder
erhöhten Blutfetten, RaucherInnen und AlkoholikerInnen)
Augen
sollten sich untersuchen lassen. Ohne Verzögerung muss die Karotis untersucht werden, wenn Symptome einer Durchblutungsstörung im Gehirn
auftreten, sich also ein Schlaganfall
ereignet.
Welches Risiko?
Meist sind Karotisstenosen harmlos.
Das Risiko bleibt aber nur gering,
wenn der Lebenswandel geändert und
mit Medikamenten behandelt wird.
Vereinzelt ist ein prophylaktischer
Eingriff (Operation oder Stenting der
Karotis) sinnvoll. Jede(r) PatientIn
mit dem Befund einer Karotisstenose sollte umgehend der/dem Neurologischen Fachärztin/arzt vorgestellt
werden. Wir bieten dieses Service
Prim.a Univ.-Prof.in
Dr.in Elisabeth
Fertl und ihr Team bieten
in der Schlaganfallambulanz der Rudolfstiftung
Hilfe für PatientInnen mit
Schlaganfall-Risiko.
an der „Schlaganfall-Ambulanz“
der Neurologischen Abteilung in
der Rudolfstiftung an. Alle PatientInnen erhalten einen „Fahrplan“ für das
weitere Vorgehen.
Sollte eine Karotisstenose Ursache eines Schlaganfalls sein, sollte diese so
bald als möglich operiert oder mit einem Stent versorgt werden. OA Dr.
Christian Prainer, Facharzt Neurologie
Netzhautabhebung kann verhindert werden
S
chwarze Punkte und
Striche, die hartnäckig im Auge schweben und jedem Blick folgen, kennen Viele.
Diese Symptome sind
Glaskörpertrübungen, ein Zeichen von
degenerativen Veränderungen im Augeninneren. Sie treten in der Regel in
höherem Alter auf,
sind anfangs vereinzelt und ohne zusätzliche Risikofaktoren, die im
Fo lgende n erwähn t
werden, meist harmlos.
In weiterer Folge kann
diese Degeneration jedoch zur Abhebung des gesamten Glaskörpers von
der Netzhaut führen. Dabei können
durch dauernden geringen Zug an
der Netzhaut einerseits dünne Stellen oder kleine Löcher bzw. durch
plötzlichen heftigen Zug Risse entstehen. Sie sind die häufigste Ursache für eine Netzhautabhebung.
Zusätzliche Risikofaktoren sind eine Kurzsichtigkeit bis -6 Dioptrien,
Voropera­t ionen oder stumpfe Verletzungen am Auge sowie eine Netzhautabhebung am Partnerauge.
Mit Laser kleben
Um eine dann notwendige Netz­
hautoperation zu vermeiden, ist
beim Auftreten von ersten Symptomen eine Netzhautuntersuchung
beim Augenarzt dringend erforderlich. Die vorgegebenen Kontrollintervalle müssen unbedingt eingehalten
werden. Kommt es dazwischen zu einer plötzlichen Verschlechterung und
zum Auftreten von Lichtblitzen,
so ist ein sofortiges Aufsuchen eines
Augenarztes oder einer Augenambulanz notwendig. Ein Netzhautriss
kann bei anliegender Netzhaut mittels Laserkoagulation verklebt und
damit eine Netzhautabhebung verhindert werden.
Priv.-Doz.in OÄin Dr. in Ulrike Stolba,
Fachärztin Augenabteilung
Univ.-Prof.in Dr.in
Susanne Binder, Prim.a
der Augenabteilung
Rudolfstiftung, rät
dringend, alle Vorsorgetermine beim Augenarzt
einzuhalten.
>
die rudolfstiftung
15
FOKUS Vorbeugende Eingriffe
Schilddrüsenoperation nach genetischem Fahrplan
D
ie Schilddrüse besteht aus Zellen, die das Schilddrüsenhormon Thyroxin produzieren,
und auch aus C-Zellen, die das Hormon Calcitonin herstellen und diffus in die Schilddrüse eingestreut
sind. Diese C-Zellen können sich
vermehren, zunächst
als gutartige CZ e l l hy p e r-
plasie, in weiterer Folge auch tumorös bis hin zum C-Zellkarzinom
(medulläres Karzinom). Calcitonin
wird in diesen Fällen verstärkt produziert und stellt schon in den Vorstufen der Erkrankung einen verlässlichen Tumormarker dar.
Liegt es in der Familie?
Dieser Tumor kann auch familiär gehäuft auftreten und ist somit
vererbbar. Genetische Veränderungen sind für die Entstehung dieses
erblichen Schilddrüsenkarzinoms
verantwortlich (Keimbahnmutation
des RET-Protoonkogens). Wird dieser Tumor diagnostiziert, so sind eine Total­entfernung der Schilddrüse
und eine ausgedehnte Lymphknotenresektion erforderlich. Anschlie-
Die 2. Chirurgische
Abteilung, geleitet
von Univ.-­Prof. ­Dr.
Michael Her­mann,
ist Teil des
Schilddrüsen­
zentrums der
Rudolfstiftung.
ßend muss eine Genanalyse durchgeführt werden, um nachzuweisen,
ob es sich um eine familiäre Erkrankung handelt.
Operieren, um zu schützen
Liegt eine solche Genmutation vor,
müssen alle Familienmitglieder genetisch untersucht werden (Familienscreening). Die betroffenen Genträger stellen eine Risikogruppe dar
Schleimhautveränderungen im Kehlkopf
Schilddrüse
Kehlkopf
16
die rudolfstiftung
Veränderungen sichern eine Heilung
und verhindern einen oft erst nach
Jahren stattfindenden Übergang in
einen bösartigen Prozess.
Im HNO-Bereich sind hier v. a. Tabakrauch und häufiger Alkoholgenuss zu
nennen. Die Kombination erhöht das
Risiko sogar um das Dreißigfache.
Werden die Symptome wie Heiserkeit, häufigeres Räuspern, Fremdkörpergefühl, Schluckstörungen, später
auch Schmerzen, ignoriert, kommt es
zu einem Fortschreiten des entzündlichen Prozesses.
Sichere Diagnose durch Biopsie
Der HNO-Arzt untersucht die Funktion
und Beschaffenheit des Organs. Weißliche Auflagerungen heißen Leukoplakien, gerötete und verdickte Schleimhaut sind chronische Entzündungen.
Rudolfstiftung, privat
W
ird bei PatientInnen Gewebe entnommen, muss
dieses einer feingeweblichen (= histologischen) Untersuchung unterzogen werden.
Zeigen sich hierbei Zellen, die
sich von den normalerweise
vorkommenden unterscheiden, sprechen wir von Dysplasie.
Je nach der Stärke spricht
man von leicht-, mitteloder hochgradigen Dysplasien. Diese entstehen
durch eine chronische
Reizung der Schleimhaut.
Rechtzeitige Diagnose und
Behandlung von dysplastischen
Haut
und es ist möglich, durch eine prophylaktische Schilddrüsenentfernung vorzusorgen, dass es gar nicht
zum Ausbruch dieser Tumorerkrankung kommt.
Mutationen sehr unterschiedlich
Es gibt unterschiedliche Mutationen, die sich in ihrer Aggressivität
und im Zeitpunkt der Erstmanifestation des Tumors unterscheiden.
Bei Genmutationen, die ein besonders hohes Entartungsrisiko darstellen, ist die vorbeugende Operation
(prophylaktische Thyreoidektomie)
schon im frühesten Kindesalter notwendig. Diese erbliche Erkrankung
kann auch mit Tumoren in anderen endokrinen Drüsen einhergehen.
Prim. Univ.-Prof. Dr. Michael Hermann
An der HNOAbteilung unter
Prim. Univ.-Prof.
Dr. Peter Franz
werden Biopsien
des Kehlkopfs
vorgenommen.
Die klinische Untersuchung allein
ermöglicht keine Aussage über den
Schweregrad der Veränderung, eine Biopsie (Punktion) sichert die Diagnose.
Die PatientInnen werden für ein bis
zwei Tage aufgenommen. In Vollnarkose werden die Biopsien durchgeführt, kleine Veränderung werden
gleich im Ganzen entfernt. Je nach
pathologischem Befund ist die Therapie zu wählen. Auch nach der Entfernung von Dysplasien sind regelmäßige Kontrollen nötig. Dr. Wolfgang
Frebort, Facharzt HNO-Heilkunde
Vermeidung von Hautkrebs
D
ie Dermatochirurgie (Chirurgie
der Haut) hat bei der Vorbeugung von „weißem Hautkrebs“
und des Melanoms große Bedeutung.
Invasive Plattenepithelkarzinome
der Haut („weißer Hautkrebs“) entwickeln sich in mehreren Stadien über
aktinische Keratosen (AK = durch
Sonne verursachte Veränderungen),
Carcinomata in situ (ein Frühstadium von Krebs). AK sind oft verkrustet
entzündliche Flecken und Knötchen.
Maligne Melanome, die bösartigs-
Die Entfernung im
Vorläuferstadium
kann Krebserkrankungen verhindern.
ten Hauttumoren, entwickeln sich
oft aus im Kindesalter entstandenen
Muttermalen, andererseits aus atypischen „dysplastischen“ „Muttermalen“. Jährlich erkranken in Österreich
weit über 5.000 Menschen an einem
Melanom. Diese Rate könnte durch
gezielte Entfernung von Vorläuferläsionen deutlich gesenkt werden.
Einer dermatochirurgischen Entfernung solcher Läsionen ist der Vor-
zug vor anderen Methoden zu geben, da nur die Entfernung mit dem
Skalpell eine anschließende histopathologische Untersuchung und
ein Staging (Stadienbestimmung –
Feststellung des Ausbreitungsgra-
Die Dermatologie
der Rudolfstiftung unter Univ.Prof. ­Dr. Klemens
Rappersberger
ist eines der zwei
Wiener Hautkrebszentren.
des eines bösartigen Tumors) beinhaltet. Sie dient als Basis für
Entscheidungen, zu welcher Therapie den PatientInnen geraten wird.
OA Dr. Nikolaus Lilgenau, Facharzt
Dermatologie und Venerologie
Draht zur…
Der direkte hen Abteilung:
isc
… 2. Chirurg 65–4207/08
Tel.: 01/711 hren Abteilung:
en-O
… Hals-Nas 1 65–4907/08
/7
Tel.: 01 1 Dermatologie
für
… Abteilung erologie:
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und V n
8
65–2707/0
Tel.: 01/711
die rudolfstiftung
17
FOKUS Vorbeugende Eingriffe
Krebsvorstufe des Pankreas entfernen
E
in Teil des Inneren der Bauchspeicheldrüse besteht nicht nur
aus Zellen, sondern in wechselndem Ausmaß aus sekretartigen, flüssigen Bestandteilen.
Sie werden als zystische Neoplasien
zusammengefasst. Ihre Klassifizierung und Bedeutung beruht auf Erkenntnissen der letzten zehn Jahre
und infolge ihrer vermehrten Häufigkeit. Die Gründe für vermehrte Diagnosen sind vorrangig in der
Verbesserung der Untersuchungsmöglichkeiten durch Ultraschall,
Computertomografie und Magnetresonanz zu finden.
Bessere Diagnose möglich
Durch klinisch-pathologische For-
schung ist es gelungen, innerhalb der zystischen Neoplasien Typen zu definieren.
Die Bedeutung dieser Typisierung liegt in der unterschiedlichen
Gefahr, sich im Laufe der Zeit und mit
zunehmender Größe in bösartige Tumore umzuwandeln. Wesentliche Kriterien für die Beurteilung sind die
Struktur in den bildgebenden Verfahren, ihre Größe, die Beziehung zum
Gangsystem der Bauchspeicheldrüse und das Zellbild nach Gewebsentnahme zur Punktion. Diese diagnostischen Details ermöglicht der große
Fortschritt von Radiologie, Endoskopie und Pathologie.
Ist die Typisierung gelungen, gibt es
klare Leitlinien für die Therapie. Zys-
Prim. Univ.-Prof. Dr.
Rudolf Roka und die
MitarbeiterInnen der
Chirurgischen Abteilung
verhindern immer wieder
Krebserkrankungen
durch präventive Eingriffe am Pankreas.
tische Tumore ohne oder mit nur geringem Entartungsrisiko werden beobachtet, während krebsgefährdete
operativ entfernt werden müssen.
Eine sehr verantwortungsvolle Entscheidung, bedenkt man, dass Eingriffe der Bauchspeicheldrüse grundsätzlich zu den großen Operationen
der Bauchchirurgie zählen.
Doch der Vorteil dominiert: Es gelingt
damit, den Ausbruch einer Krebserkrankung der Bauchspeicheldrüse zu
verhindern (!) – und dieses Karzinom
ist nach wie vor ein großes Problem
der Tumortherapie.
Univ.-Prof. Dr. Rudolf Roka
Gute Vorsorge vermeidet Dickdarmkrebs
Es beginnt gutartig
Etwa 90 % aller Dickdarmkarzinome
entstehen aus gutartigen Polypen.
Durchschnittlich vergehen acht Jahre, bis aus einem gutartigen Polypen
ein Dickdarmkrebs entsteht. Bei einer
endoskopischen Dickdarmspiegelung
(Koloskopie) kann man solche Polypen
18
die rudolfstiftung
erkennen, mit einer Schlinge vollkommen schmerzlos abtragen und damit
das Entstehen eines Dickdarmkarzinoms verhindern.
In Österreich wird seit 2007 die Vorsorgekoloskopie (Dickdarmspiegelung
bei einem gesunden Menschen) ab dem
50. Lebensjahr angeboten. Die Untersuchung wird in Sedoanalgesie (Kurznarkose bzw. Tiefschlaf) schmerzfrei
durchgeführt. Etwa 300 Stellen in Österreich bieten diese „sanfte Koloskopie“ an. Diese Stellen wurden auch mit
dem Qualitätszertifikat der Österreichischen Gesellschaft für Gastroenterologie und Hepatologie ausgezeichnet und werden regelmäßig, auch
hygienisch, kontrolliert.
Univ.-Prof. Dr.
Christian Madl,
Abteilungsvorstand 4.
Medizinische
Abteilung
Studien zeigen, dass eine Vorsorgekoloskopie das Entstehen eines Dickdarmkarzinoms um 47 % senken kann!
Damit ist die Vorsorgekoloskopie mit
durchgeführter Polypektomie (Entfernung von Polypen) Diagnose, Therapie und Karzinomprävention in einem.
OÄin Dr.in Eva Brownstone, Fachärztin
4. Med. Abteilung
Rudolfstiftung, Privat
D
er Dickdarmkrebs ist nach
Lungen- und Brustkrebs die
dritthäufigste Krebserkrankung
in Österreich. Jährlich werden 5.000
Neuerkrankungen diagnostiziert. Die
Fünf-Jahres-Überlebensrate liegt bei
61 %, wenn aber ein Dickdarmkrebs
im Frühstadium gefunden wird, liegt
sie bei 80 %.
speiseröhre
Sodbrennen – Gift für die Speiseröhre
B
is zu 20 % der Bevölkerung
in Österreich leiden mindestens einmal pro Woche an starkem Sodbrennen mit saurem Reflux
vom Magen in die Speiseröhre. Dabei kommt es häufig zu einer schweren Entzündung im unteren Bereich
der Speiseröhre. Durch die ständigen
Säureattacken kommt es zu einer Umwandlung der Schleimhaut am unteren Ende der Speiseröhre, sodass eine
sogenannte Barrett-Schleimhaut (benannt nach dem Erstbeschreiber Norman Barrett) entsteht. Ca. jeder 10. der
PatientInnen mit regelmäßigem saurem Reflux entwickelt diese Erkrankung, die der wichtigste Risikofaktor
für die Entwicklung eines Speiseröhrenkrebs (Adenokarzinom) ist. Wird eine Barrett-Schleimhaut weiter Reflux­
attacken ausgesetzt, entwickeln sich
Zelldysplasien, die als Vorstufe zum
Speiseröhrenkrebs gelten. Die Wahrscheinlichkeit, einen Speiseröhrenkrebs zu entwickeln, ist bei Menschen
mit Barrett-Schleimhaut ca. 40-mal
höher als bei anderen. Risikofaktoren
sind das männliche Geschlecht, Rauchen, obst- und gemüsearme Ernährung sowie eine Barrett-Schleimhaut
größer als 3 cm. Neue Schleimhaut
An der 4. Medizinischen Abteilung
mit Gastroenterologie, Hepatologie und Zentralendoskopie wird erfolgreich die Methode der endoskopischen Radiofrequenzablation
angewandt. Im Rahmen einer Magenspiegelung wird die BarrettSchleimhaut für wenige Sekunden
hoher Temperatur ausgesetzt. Ein
großer Teil der kranken Schleimhaut stirbt ab. Durch medikamentöse
Therapie zur Unterdrückung der Magensäure-Produktion wird Schleimhaut nachgebildet. Die meisten PatientInnen benötigen zwei bis drei
Behandlungen in mehrmonatigem Abstand. Die Behandlung
wird ohne Vollnarkose in Tiefschlaf weitgehend schmerzfrei durchgeführt.
Kaum Schmerzen
Behandelte berichten über
ein leichtes Ziehen bzw.
Fremdkörpergefühl im Bereich der Behandlungsstelle. Sie werden meist am
nächsten Tag entlassen.
Bislang wurden in der Rudolfstiftung über 40 endoskopische Radiofrequenzablationen durchgeführt.
Studienergebnisse zeigen,
dass die Rate an Speiseröhrenkrebs durch die
endoskopische Radiofrequenzablation bereits nach drei Jahren
dramatisch gesenkt
werden kann.
Prim. Univ.-Prof.
Dr. Christian Madl
Draht zur…
Der direkte hen Abteilung:
isc
… 1. Chirurg 65–4107/08
Tel.: 01/711 hen Abteilung:
isc
… 4. Medizin 65–2407/08
Tel.: 01/711
Bauchspeicheldrüse
Dickdarm
FOKUS Vorbeugende Eingriffe
Wenn Brustkrebs in den Genen liegt
A
ngelina Jolie hat sich aus Angst
vor einem Krebsleiden beide
Brüste amputieren lassen. Alle Medien haben darüber berichtet.
Wegen eines Gendefekts hatte sie ein
sehr hohes Risiko gehabt, Brustkrebs
zu bekommen.
Veränderungen in den beiden Brustkrebsgenen bringen eine ausgesprochen hohe Gefährdung mit sich. Diese Frauen haben laut internationalen
Studien ein 50 %-iges Risiko, bis zum
50. Lebensjahr an Brustkrebs zu erkranken, Nicht-Trägerinnen solcher
Mutationen 1–2 %. Bis zum 70. Lebensjahr erhöhen sich diese Prozentsätze auf ein Erkrankungsrisiko von
87 % zu 8 %. Bei Eierstockkrebs sind
es bis zum 70. Lebensjahr 44 % (Mutationsträgerinnen) gegenüber weniger als 1,5 % Risiko bei Nicht-Mutationsträgerinnen.
Intensive Vorsorge
Für Frauen mit genetischem Risiko
wird einmal jährlich eine Magnetresonanzuntersuchung (MRT) der Brüste
ab dem 25. Lebensjahr und eine Mammografie ab dem 35. Lebensjahr empfohlen. Mit der MRT-Untersuchung
werden um 50 % mehr Tumoren erkannt als mit der Mammografie. In
Sachen Eierstockkrebs wird zu einer
Prim. Univ.-Doz.
Dr. Gerhard Sliutz ist
Vorstand der Gynäkologisch-geburtshilflichen
Abteilung der Rudolfstiftung, wo auch präventive
Operationen durchgeführt werden.
20
die rudolfstiftung
jährlichen Ultraschalluntersuchung
ab dem 35. Lebensjahr und Tumormarker-Tests aus dem Blut geraten.
Doch sind hier die Früherkennungsuntersuchungen leider noch nicht so
aussagekräftig wie beim Mammakarzinom (= Brustkrebs).
Risiko sinkt
Entschließt sich eine Frau mit erhöhtem Risiko zur vorsorglichen Entfernung des Brustdrüsengewebes und
der Eierstöcke (inklusive Eileiter),
sinkt das Risiko für Mammakarzinome um 95 % und das für Eierstockkarzinome um 80 %. Das verbleibende Erkrankungsrisiko liegt nahe an
dem von Frauen ohne die familiäre
Vorbelastung.
Im Brustgesundheitszentrum der Rudolfstiftung wird Beratung diesbezüglich angeboten und vorbeugende
Eingriffe werden durchgeführt.
Univ.-Doz. Dr. Gerhard Sliutz
Eierstöcke &
Unterleib
Bei bestimmten Genkonstellationen
muss auch die Gebärmutter entfernt
werden.
Brust – die Rolle der plastischen Chirurgie
S
Brust
& Gebärmutter
ubcutane Mastektomie ist die
Bezeichnung für die Entfernung
der weiblichen oder männlichen
Brustdrüse. Die Plastische Chirurgie
sorgt dafür, dass auch das kosmetische postoperative Ergebnis passt.
Eine zentrale Frage ist dabei: Wie viel
Hautmantel kann belassen werden?
Daraus ergeben sich die Gestaltungsmöglichkeiten für die Wiederherstellung der Brustform.
Dabei wird zwischen zwei Varianten unterschieden: Bei der „Skinsparing“-Mastektomie wird der
Hautmantel erhalten. Bei der „Skin
und Nippel-sparing“-Mastektomie
bleibt auch die Brustwarze bestehen.
Die Schnittführung
Wie die Schnittführung verläuft,
bestimmt die Platzierung der endgültigen Narbe. Es gibt mehrere
Möglichkeiten. Der Schnitt kann
um den Warzenvorhof und vertikal im Stegbereich der Brust verlaufen, oder mit einem Schnitt in
der Brustumschlagfalte kombiniert sein (Invertierter T-Schnitt).
Auch nur ein Schnitt in der Unterbrustfalte ist möglich.
Welcher Schnitt gewählt wird,
hängt von der medizinischen
Situation ab. Um hautsparende Techniken einsetzen zu
können, müssen einige Kriterien erfüllt sein. Es muss
nämlich ein Sicherheitsabstand zwischen Tumor und Hautmantel der
Brustdrüse gegeben sein.
Die Brustwiederherstellung
Es gibt auch mehrere Verfahren zur
Wiederherstellung der weiblichen
Brust. Einerseits kann Eigengewebe (z. B. vom Bauch) zum Einsatz
kommen. Die andere Möglichkeit ist
Fremdgewebe (z. B. Implantat).
Aus Erfahrung der Plastischen Chirurgie kann die Kombination aus Im-
Das Team der
Plastischen Chirurgie
unter Univ.-Prof.in Dr.in
Maria Deutinger deckt
die plastisch-chirurgischen Anforderungen ab.
­ lantat und nachfolgender Bestrahp
lung auf Grund der erhöhten Kapselfibroseraten zu einem minderen ästhetischen Ergebnis führen.
Für das kosmetische Ergebnis einer
Brustrekonstruktion spielen also mehrere Faktoren eine Rolle: die Beschaffenheit des Hautmantels, die Schnittführung, die Rekonstruktionsart und
postoperative Bestrahlung. Prim.
Univ.-Prof.in Dr.in Maria Deutinger
…
Draht zur en Abteilung:
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­hilflic
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01/711 65lastische Chirurgie
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… Abteilu1/711 65–4 407/0
0
die rudolfstiftung
21
EINBLICK Dialyse
Wenn die
Nieren streiken
D
er Beginn einer chronischen Nierenerkrankung verläuft oft unbemerkt. Meist treten uncharakteristische Beschwerden, wie z. B.
Leistungsminderung und rasche Ermüdbarkeit, auf. In den meisten Fällen
stößt man bei der Routine-Urinkontrolle oder im Rahmen der Abklärung
einer Hypertonie (Bluthochdruck) oder
einer Blutarmut (Anaemie) zufällig auf
die Nierenerkrankung. Die Blutwerte
werden laufend kontrolliert, je nach
Fortschreiten der Verschlechterung der
„Nierenwerte“ (BUN, Kreatinin) wird
der Tag der Erstdialyse geplant.
Reinigung für das Blut
Die Dialyse ist ein Blutreinigungsverfahren, das bei Nierenversagen zum
Einsatz kommt. Sie ist neben der Nie-
22
die rudolfstiftung
rentransplantation die wichtigste Nierenersatztherapie bei chronischem
Nierenversagen und eine der Behandlungsmöglichkeiten bei akutem Nierenversagen.
Unter Dialyse wird ein Stoffaustausch
über eine Membran (Kapillare; künstliche Niere) verstanden, wobei auf
der einen Seite Blut/Plasma und auf
der anderen Seite eine Dialyselösung
fließt, sodass das Blut „gewaschen“
wird. Das gereinigte Blut wird den PatientInnen wieder zugeführt. Bei der
Dialyse wird entweder ein Dialyse­
shunt (chirurgisch geschaffene Verbindung zwischen einer Arterie und
Vene) vorzugsweise am Unterarm zum
Blutkompartement der PatientInnen
geschaffen oder ein Permanentkatheter implantiert.
24 Stunden bereit
Der Dialysebereich der Rudolfstiftung
ist mit 20 Positionen, die auf drei Behandlungsräume und ein Isolierzimmer aufgeteilt sind, ausgestattet.
An 365 Tagen im Jahr wird behandelt. Dabei werden über 100 PatientInnen mit chronischer Niereninsuffizienz (verminderter Leistung der Niere)
versorgt und solche mit akuter/plötzlicher Erkrankung der Nieren behandelt. Der akute Bereich umfasst auch
Krankheitsbilder anderer Fachgebiete
z. B. die Myasthenie (Muskelschwäche)
oder Multiple Sklerose, die mit Plasmapherese (Plasmaaustausch) behandelt
werden. DialysepatientInnen kommen
fix dreimal wöchentlich für rund vier
Stunden zur Dialyse. Täglich werden
drei „Schichten“ gefahren.
Fotolia, Rudolfstiftung
Haemodialyse Die MitarbeiterInnen der 3. Medizinischen Abteilung sind
seit den späten 70er-Jahren auf diese hochwertige Organersatztherapie
spezialisiert.
Links: DialysepatientInnen bekommen
entweder einen Dialyseshunt oder einen
Permanentkatheter implantiert. Rechts:
An 20 Positionen in drei Behandlungs­
räumen wird rund um die Uhr behandelt.
Unten: Das Pflegepersonal hat eine
Sonderausbildung absolviert, um den
hohen Anforderungen gerecht werden zu
können.
Dialyse stellt eine große Herausforderung dar. Viele Betroffene sind berufstätig oder haben Kinder. Auch die
psychische Komponente, z. B. die Belastung durch die Abhängigkeit von
einem Gerät, spielt eine große Rolle.
Herausforderung für Pflegepersonal
Die Pflegefachkräfte verfügen zusätzlich zur Grundausbildung über eine
einjährige Sonderausbildung, um den
hohen pflegerischen und technischen
Anforderungen gerecht zu werden.
Pflegefachkräfte der „Fußgruppe“ führen monatliche Kontrollen der Füße
bei PatientInnen mit Diabetes mellitus
Typ2 und Gefäßerkrankungen (PAVK)
durch, um Hautveränderungen frühzeitig zu erkennen. Pflegefachkräfte
der „Ernährungsgruppe“ unterstützen
die Diätologin bei Ernährungsfragen
bzw. bei anfallenden Diätproblemen.
Zentrales Thema Ernährung
Die Ernährung bei Nierenersatztherapie bedeutet nicht nur die regelmäßige
Zufuhr von Eiweiß, Fett und Kohlehydraten, sondern auch einen gezielten
Einsatz der jeweiligen Lebensmittelmengen und der Getränke.
Um Überwässerung vorzubeugen, muss
die Flüssigkeitszufuhr reduziert werden. DialysepatientInnen müssen auch
die Zusammensetzungen der Lebensmittel (z. B. kann zu viel Kalium Herzrhythmusstörungen hervorrufen) und
die für sie bekömmliche Zubereitung
kennen. Das Nahziel ist das Verhindern
von lebensbedrohlichen Komplikationen. Längerfristige Ziele sind z. B. der
Erhalt eines guten Ernährungszustandes und das Verhindern von Spätkomplikationen – und letztlich eine Nierentransplantation. Christine Harecker,
Fachpflegeperson für Dialyse
Daten & Fakten
Das Dialyseteam
1 Departmentleiter
7
Fachärzte/-ärztinnen für Innere Medizin und Nephrologie
4
0 Fachpflegepersonen inkl. Stationsleitung & Stationsleitungsvertretung P raktikantInnen der Sonderausbildung für Intensivpflege & Nierenersatztherapie
S chülerInnen des 3. Ausbildungsjahres der Gesunden- & Krankenpflegeschule
am Sozialmedizinischen Zentrum Favoriten
3
Abteilungshelferinnen
D
I
A
L
Y
S
E
w
ialyse findet statt: an 365 Tagen im
Jahr von 0–24 Uhr
ntermittierende Behandlung meist
durch lange Zeit/individuelles Therapiekonzept für den/die einzelne/n
Patienten/Patientin
kutes Nierenversagen erfordert
rasche Behandlung
ebensbegleitung, oder die Behandlung der Wahl während der Zeit des
Wartens auf die Organspende
es/No?? Die Frage, ob die betroffene
Person als OrganempfängerIn für die
Transplantation in Frage kommt oder
die maschinelle Ersatztherapie die
Therapie der Wahl bleibt
elbsthilfegruppe: im Austausch mit
Gleichbetroffenen erkennen, dass
man mit der Erkrankung und den
daraus entstandenen Veränderungen im Alltag nicht allein ist. Info für
soziale Unterstützung
rnährung ist ein wichtiges Thema
für jeden Menschen mit chronischer
Nierenersatztherapie. Die Beratung
durch das Fachpflegeteam und die
Diätologin ermöglicht eine individuelle Kost
die rudolfstiftung
23
EINBLICK Kinderheilkunde
Medizin
und Lächeln
D
ie Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde mit Department
für Neonatologie der Rudolfstiftung entstammt dem ehemaligen Mautner Markhof’schen Kinderspital. Die Integration in die Rudolfstiftung machte
eine moderne und qualitative medizinische Versorgung möglich.
Die Abteilung ist für Kinder im gesamten Südostraum von Wien zuständig.
Sie bietet Diagnose und Behandlung –
sowohl stationär als auch ambulant.
Bis auf Intensivmedizin und Behandlung von Bluterkrankungen und -tumoren ist das gesamte medizinische Angebot vorhanden.
Die gesunden und kranken Früh- und
Neugeborenen der Abteilung für Ge-
24 die rudolfstiftung
burtshilfe und Gynäkologie der Rudolfstiftung versorgt das zugehörige Department für Neonatologie. Das Team
steht rund um die Uhr zur Verfügung.
Schule im Spital
Manchmal lässt sich eine stationäre
Aufnahme nicht vermeiden. Für Kind
und Eltern bedeutet das eine extreme
Ausnahmesituation. Ganz besonders
schwer ist das für Kinder mit chronischen Erkrankungen (z. B. Asthma,
Diabetes, Epilepsie), die immer wieder Spitalsaufenthalte nötig machen.
Besonders für Schulkinder ist es
schlimm, wenn sie von längerer Krankheit aus dem Alltag gerissen werden.
Mag.a Christine Kotzian-Hörist ist
„Heilstättenlehrerin“ in der Rudolfstiftung. Flexibel, individuell und mit
viel Fingerspitzengefühl gestaltet sie
den Unterricht. Ihre Arbeit bietet viele Herausforderungen: PatientInnen
unterschiedlichen Alters, Geschlechts
und sozialer Herkunft mit verschiedenen Erkrankungen und beengte räumliche Verhältnisse.
Der Schulunterricht an der Abteilung
stellt ein Angebot dar, das gerne angenommen wird. Die Lerninhalte passen
sich den Erfordernissen der „Stammschule“ an. Kinder, die öfter ins Spital
müssen, nehmen ihre Unterlagen schon
mit. Bei unvorhergesehenen längeren
Aufenthalten, wird rasch Kontakt zur
Schule hergestellt. Das Ziel ist, mögliche
Rudolfstiftung, Privat, Shutterstock
Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde In der Rudolfstiftung werden
bis auf wenige Ausnahmen alle Behandlungen der Kinderheilkunde angeboten –­
vom Neugeborenen bis zum Jugendlichen.
Die „Roten Nasen“ sind ein
wichtiger Fixpunkt im Alltag
der kleinen PatientInnen
In der Rudolfstiftung werden Kinder
vom Baby bis zum Teenager betreut
Xxxxxxx xxxx xxxxx Xxxxxxx xxx xxxxxx xxx xxxx xxxxxxxx xxxx Xxxxxx
Xxxxxxx xxxx xxxxx Xxxxxxx xxx xxxxxx xxx xxxx xxxxxxxx xxxx Xxxxxx
Xxxxxxx xxxx xxxxx Xxxxxxx xxx xxx
Der Abteilungsvorstand
Prof. Minkov ist selbst Vater
Lehrerin (l.) und Sozialarbeiterin (r.)
arbeiten eng zusammen
Lerndefizite durch den Spitalsaufenthalt zu vermeiden und die Reintegration in die eigene Klasse zu erleichtern.
Problem mit vielen Facetten
Eine wichtige Säule in der Kinder- und
Jugendlichenbetreuung und der Familie stellt die psychosoziale Betreuung
dar. Die diplomierte Sozialarbeiterin
Ingrid Teufel und die klinische Psychologin Mag.a Miriam Janauschek beraten und unterstützen bei der Bewältigung der Krankheit. Sehr oft brauchen
Eltern und Angehörige Unterstützung,
um die Situation zu verstehen. Die Expertinnen helfen auch bei der Verarbeitung der Folgen und Auswirkungen im
Umfeld der Betroffenen.
Sozialarbeit bei Kindern und Jugendlichen umfasst aber noch viel mehr.
Oft belasten Beeinträchtigungen der
Entwicklung, Drogenprobleme, Verhaltens- und psychische Auffälligkeiten,
Migrationshintergrund, die Situation
alleinerziehender Eltern u.v.m. Ingrid
Teufel berät die betroffenen Familien
auch in Fragen zu finanziellen Unterstützungsmöglichkeiten. Gemeinsam
mit Miriam Janauschek informiert sie
Betroffene über externe Beratungs- und
Therapiemöglichkeiten.
Schutz für Kinder
Die Kinderschutzarbeit bildet einen
weiteren wichtigen Bereich an der Kinder- und Jugendabteilung. Ein Team aus
ÄrztInnen, einer Diplomkinderkrankenschwester, der diplomierten Sozialarbeiterin und der klinischen Psychologin
befassen sich eingehend mit Fällen, in
denen das Kindeswohl aus unterschiedlichen Gründen gefährdet erscheint.
Die „Roten Nasen“ kommen
Darüber hinaus helfen auch die „Rote Nasen Clowndoctors“, den Kindern
den Aufenthalt im Spital angenehmer
zu gestalten. Unglaublich, wie schnell
es diesen Profis gelingt, ein Lächeln auf
die Lippen der Kleinen und der Ange-
hörigen zu zaubern. Die Clowndoctors
Primardonna und Dr. Karl Schlotter
kommen jeden Donnerstagnachmittag
auf die Kinderstation und besuchen
die kleinen PatientInnen und ihre Begleitpersonen. Sie nehmen die Angst
vor Operationen, Untersuchungen und
medizinischen Geräten, lassen Schmerzen vergessen und vermitteln Lebensfreude.
Mag.a Miriam Janauschek
Daten & Fakten
Leitung: Univ.-Prof. Dr. Milen Minkov
ÄrztInnen: 21
Pflegepersonen: 47
Betten: 35
ca. 29.000 ambulante Besuche/Jahr
rund 1.500 stationäre PatientInnen/Jahr
rund 1.500 Geburten im Jahr
die rudolfstiftung
25
EINBLICK Ambulanz für Chronische DarMkrankheiten
r Draht
Ihr direktez für CED:
lan
zur Ambu 65–2415
1
1
7
/
1
0
Feuer im Darm
Shutterstock, Rudolfstiftung
Ambulanz für chronisch-entzündliche Darmkrankheiten (CED)
An der Rudolfstiftung beschäftigt sich eine Spezialambulanz
mit diesen schweren Erkrankungen.
26 die rudolfstiftung
E
in „Morbus Crohn“ oder eine „Colitis ulcerosa“ äußern sich in monatelang anhaltenden Beschwerden wie Durchfällen, Bauchkrämpfen,
Fieber u. a. Sie beeinflussen das Leben
von Betroffenen und Angehörigen in hohem Maß. Das trifft umso mehr zu, als
das Haupterkrankungsalter etwa zwischen dem 20. und 30. Lebensjahr liegt,
also in einem Abschnitt, in dem viele
wichtige Entscheidungen wie Berufswahl und Ausbildung, Partnersuche, Familiengründung und -planung fallen.
Die Ursachen sind bis heute trotz
intensiver Forschung nicht bekannt.
Man weiß von einer bestimmten genetisch vererbten Bereitschaft, aber
es müssen noch andere Faktoren (Umwelteinflüsse, Infektionen, Störungen
der Darmflora, Stress etc.) mitwirken,
damit es zum Ausbruch einer CED
kommt. Auch die jahrzehntelange wissenschaftliche Suche nach besonders
guten Diäten oder krankheitsfördernden Lebensmitteln blieb erfolglos.
Diagnose oft verspätet
Für die Betroffenen, besonders Morbus Crohn-Erkrankte, kommt hinzu,
dass die Beschwerden oft lange nicht
richtig zugeordnet werden können.
Noch immer gibt es vor der Diagnose oft mehrjährige Krankheitsverläufe. Darüber hinaus ist es wichtig, die
genaue Lokalisation der Entzündung
zu bestimmen, d. h., welche Bereiche
im Verdauungstrakt betroffen sind
(bei Morbus Crohn können Veränderungen vom Mund bis zum After auftreten, bei der Colitis ulcerosa ist nur
der Dickdarm befallen), und das Ausmaß der Krankheitsaktivität – von
sehr leichtem bis zu extrem schwerem und komplexem Verlauf ist alles
möglich – zu ermitteln. Die gesammelten Informationen helfen bei der
Behandlung, die leider niemals eine
Heilung bedeutet, denn nach Jahren
völliger Beschwerdefreiheit kann es
zu einem Rückfall kommen. Viele Pa-
tientInnen benötigen eine medikamentöse Dauertherapie sowie eine
regelmäßige Verlaufskontrolle, um
Komplikationen der CED oder Nebenwirkungen der Behandlung frühzeitig zu erkennen.
Aufbau der Spezialambulanz
Als 1988 in der Rudolfstiftung die
4. Medizinische Abteilung als
Gastroenterologie und Hepatologie unter Prim. Univ.-Doz.
Dr. Werner Weiss gegründet wurde, begann Dr. Thomas Feichtenschlager eine CED-Spezialambu­
lanz aufzubauen. Ziel war es,
PatientInnen mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen
eine Anlaufstelle mit einem fixen Ansprechpartner zu geben.
Heute steht die Ambulanz von
Montag bis Freitag von 8:30 bis
13:00 Uhr zur Vefügung.
Von Überweisung zu Behandlung
Im Rahmen des Erstbesuches erfolgt
eine ausführliche Anamnese. Einem
Teil der neu zugewiesenen PatientInnen ist die Diagnose bereits bekannt.
Andere sind Verdachtsfälle. Die Diagnostik erfolgt im Regelfall ambulant,
bei PatientInnen in schlechtem Zustand auch immer wieder stationär.
Die wichtigste Untersuchung ist die
Spiegelung (Endoskopie) des Verdauungstraktes, denn die Diagnose der
CED wird am häufigsten und verlässlichsten endoskopisch und histologisch gestellt. Hierfür wird eine Koloskopie (Dickdarmspiegelung), häufig
kombiniert mit einer Gastroskopie
(Magenspiegelung), in Sedoanalgesie (ein medikamentös herbeigeführter narkoseähnlicher Zustand,
der schmerzfreie Eingriffe ermöglicht), durchgeführt. Diese Untersuchungen benötigt man nicht
nur zur Diagnose, sondern auch
während des Krankheitsverlaufs,
z. B. vor Therapieänderungen, zur
Krebsvorsorge oder um Komplikationen zu beseitigen.
Da bei der Gastroskopie nur die ersten Zentimeter des Dünndarms gesehen werden und bei der optimalen
Koloskopie nur ein kleines Stück des
letzten Abschnitts des Dünndarms
eingesehen wird, bleibt der Großteil des Dünndarms nicht beurteilbar. Es besteht entweder die Möglichkeit einer Abklärung mittels CT,
MRT oder in speziellen Fragestellungen auch mittels Kapselendo­skopie.
Maßgeschneiderte Therapie
Danach wird die „maßgeschneiderte“ medikamentöse Therapie geplant.
Die Möglichkeiten reichen von nebenwirkungsarmen Medikamenten, die
lokal entzündungshemmend wirken
(quasi wie eine Salbe für die Schleimhaut), bis hin zu Kombinationen >
Das Team der Ambulanz
ist Hauptansprech­
partner der Betroffe­
nen. Es vermittelt bei
Bedarf auch an andere
Abteilungen des Hauses
weiter (v. l. n. r.: Isabella
Frebort, Thomas Feich­
tenschlager, Karoline
Sonneck, Lukas Wagner,
Eva Gulz, Sylvia Lau­
mann)
die rudolfstiftung
27
EINBLICK Ambulanz für Chronische DarMkrankheiten
> von Medikamenten, die das Immunsystem so modulieren, dass die
Entzündung beherrscht werden kann.
Im akuten Schub ist es zuweilen erforderlich, Kortison über einen bestimmten, wenn möglich kurzen Zeitraum
einzusetzen, um die Entzündung rasch
Therapieziel ist ein
möglichst beschwerdefreies Leben.
in den Griff zu bekommen. Um eine
Kortisondauertherapie zu vermeiden,
stehen Medikamente zur Verfügung,
die in das Immunsystem eingreifen.
Daher werden die PatientInnen ausführlich über Wirkung und Nebenwirkung aufgeklärt oder, wenn erforderlich, eingeschult, Medikamente selbst
zu verabreichen (Fertigspritzen).
Ziel ist es, Betroffenen ein beschwerdefreies Leben mit möglichst wenigen
Nebenwirkungen zu ermöglichen, dabei aber auch zu trachten, dass Darm-
operationen vermieden werden. Daher ist ein wichtiger Aspekt der Arbeit
dieser Ambulanz, die Wirksamkeit
plus Verträglichkeit der Behandlungen zu überwachen.
Vererbung der Erkrankung Themen.
Für schwangere Patientinnen ist die
gemeinschaftliche Behandlung von
GynäkologInnen und GastroenterologInnen unumgänglich.
Hilfe in allen Bereichen
Komplikationen bei Morbus Crohn erfordern oft auch einen chirurgischen
Eingriff. Daher sind ChirurgInnen
und AnästhesistInnen wichtige AnsprechpartnerInnen der Ambulanz.
Aber auch die Zusammenarbeit mit
vielen anderen Abteilungen – u. a. Pathologie, Röntgen– und Augenabteilung oder Dermatologie – ist für die
Betreuung der PatientInnen wichtig.
Praktisch alle Abteilungen der Rudolfstiftung arbeiten eng mit der Ambulanz zusammen. Auch in den Bereichen Ernährung, Psychotherapie
und – da viele PatientInnen noch jung
sind – Familienberatung werden die
Erkrankten unterstützt.
Dabei sind Einflüsse der Medikamente und der Krankheit auf Schwangerschaft und Stillen bis hin zu möglicher
Kooperation mit Hausarzt
Darüber hinaus ist die Zusammenarbeit mit niedergelassenen Hausund Fachärzten erforderlich, da ein
Teil der Therapie (Infusionen) dort
verabreicht wird. Ein Bindeglied
in dieser Kooperation ist die in der
Rudolfstiftung tätige Chefärztin der
WGKK, die nicht nur für Bewilligungen von Medikamenten und Untersuchungen verantwortlich ist, sondern auch hilft, wenn PatientInnen
mit schwierigen Verlaufsformen sehr
individuelle Therapien benötigen.
Damit bei diesem großen Arbeitsumfang noch etwas Zeit für wissenschaftliche Arbeit bleibt, unterstützen meist ein bis zwei junge
ÄrztInnen, das Team der Ambulanz.
Dr.in Eva Gulz, OA Dr. Thomas Feichtenschlager
CED – Pflege spielt zentrale Rolle
Die Diagnose einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung ist mit einer hohen
physischen und psychischen Belastung
verbunden und stellt für jede(n) Patientin/
Patienten einen einschneidenden Moment
im Lebensverlauf dar. Im Rahmen der länger
andauernden Erkrankung ist es notwendig,
eine kontinuierliche, langfristige therapeutische Beziehung zwischen den Pflegepersonen (Station, Endoskopie und Ambulanz)
und den Betroffenen aufzubauen, um den
Therapieerfolg zu unterstützen.
Aus diesem Grund wird darauf
geachtet, dass die pflegerische Betreuung so weit
wie möglich stets durch
die­selben Personen
stattfindet.
28
die rudolfstiftung
Pflegepersonal als
wichtige Ansprech­partner
Ein weiteres Anliegen der Pflege ist es, die
PatientInnen im Umgang mit den Problemen, die sich aus der Krankheit ergeben,
zu unterstützen. Das betreuende Pflegepersonal ist wichtiger Ansprechpartner im
Hinblick auf das Krankheitsmanagement,
welches gemeinsam mit dem ärztlichen
Team gestaltet wird. In den Ambulanzen
sind die Pflegepersonen die ersten AnsprechpartnerInnen für PatientInnen.
Die pflegerische Expertise ermöglicht eine
adäquate Einschätzung der PatientInnensituation und die Einleitung der notwendigen Maßnahmen. Fachliche und soziale
Kompetenz, aber auch das Eingehen auf die
Wünsche der PatientInnen, das Verständnis
für deren Situation und die Unterstützung
des Wohlbefindens sind bei der Betreuung
essenziell.
Hilfe bei Selbstständigkeit
Im Mittelpunkt des pflegerischen Tuns steht
immer die Eigenständigkeit und Selbstbestimmung der PatientInnen. Betroffenen
mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen wird zusätzlich die Kontaktaufnahme mit Selbsthilfegruppen wie dem ÖMCCV
1
(www.oemccv.at) und sozialen Einrichtungen empfohlen, wo beispielsweise ein
Behindertenausweis und der euro-key2 ­
(www.oear.or.at) beantragt werden können.
Österreichische Morbus Crohn-Colitis ulcerosa Vereinigung
Der euro-key sperrt WCs, Schrägaufzüge und mehr. Er ist
unter bestimmten Voraussetzungen kostenlos erhältlich.
1
2
Service info
Hintere Reihe (v. l. n. r.) Mag. P. Felix Selden (kath.), Pfr. Mag. Arno
Preis (evang.). Vordere Reihe (v. l. n. r.) Mag. Kurt Preissinger (kath.),
Dr.in Mag.a Andrea Steiner(kath.), Mag. Andreas Drechsler (kath.)
Seelsorge
Wir Seelsorgerinnen und Seelsorger möchten
für Patientinnen, Patienten und Angehörige
da sein!
Wir nehmen uns für Sie Zeit
um Ihnen zuzuhören
um mit Ihnen über das zu sprechen, was Sie bewegt
um mit Ihnen die Ängste und Hoffnungen zu teilen
um Sie im Glauben zu begleiten
um für Sie zu beten
um Ihnen die Sakramente zu spenden
Sie erreichen die Seelsorge über das Stationspersonal oder tel.:
Katholisch: 01/711 65–5902 Evangelisch: 01/711 65–5920
Wir laden Sie in die Christliche Kapelle im 2. Stock (Nähe der Aufzüge
im Haupthaus, im Südzubau) ein. Dort feiern wir jeden Sonntag und
kirchlichen Feiertag um 10.00 Uhr eine Heilige Messe. Weitere Gebetszeiten und Evangelische Gottesdienste – siehe Plakate im Haus
Montag bis Freitag Mittagsgebet um 13.OO Uhr.
m.a.l.v.e.
Initiative zur Beratung von KrebspatientInnen
an der Rudolfstiftung (KAR)
Das Team der m.a.l.v.e. bietet Information in Form von monatlich
stattfindenden Informationsnachmittagen, jeweils 13:00–15:00,
Konferenzraum, Boerhaavegasse 8, Stiege 1, Erdgeschoß, 1030
Wien. ExpertInnen der verschiedenen mit der Erkrankung befassten
Berufsgruppen liefern Wissenswertes und beantworten Fragen.
13.01.2014 Schilddrüsenkrebs – keine Angst vor der OP/ Wissenswertes für PatientInnen, Prim. Univ.- Prof. Dr. Hermann/II. Chirurgie,
Rudolfstiftung
10.02.2014 Plastische Chirurgie – Wiederherstellung nach TumorOperationen, Dr. Ali Saalabian/Dr.in Nina Gösseringer, Rudolfstiftung
10.03.2014 Humor kann Ihr Leben verändern,
Dr. Andreas Kienzl, Humortherapeut
07.04.2014 Vertrauen in kostengünstige Therapien – Generica,
Univ.-Prof. Dr. Freissmuth/Pharmakologie-AKH
12.05.2014 Kann eine Diät Krebs aushungern?
Eva Russold, Diätologin, Rudolfstiftung
02.06.2014 „Neue Möglichkeiten der onkologischen Rehabilitation
nach und bei Krebserkrankung“, Prim. Dr. Marco Hassler/
Sonnberghof Bad Sauerbrunn
Rudolfstiftung
Begleitende Unterstützung – kleine Hilfe – große Wirkung
Das PatientInnenhilfsteam der Rudolfstiftung ist einzigartig und schon mehr als 20 Jahre aktiv. Die ehrenamtlich tätigen Damen und Herren des PatientInnenhilfsteam sind zu einer unverzichtbaren Einrichtung der
Rudolfstiftung geworden. Rund 60 Personen unterschiedlichen Alters
mit verschiedenen Berufen und Lebensgeschichten haben es sich zur
Aufgabe gemacht, den PatientInnen den Spitalsaufenthalt zu erleichtern. Unabhängig von Konfessionen, politischer und sozial-ethnischer
Herkunft werden die PatientInnen durch Gespräche, die Übernahme
r Draht
kleiner Besorgungen, die Begleitung in den
Ihr direktentInnen­
Garten usw. unterstützt.
zum Patie am:
hilfste 241
Diese Arbeit ist eine wertvolle Unter711 65–1
/
1
0
stützung für Angehörige und auch das
medizinische Personal. Die Ehrenamtlichen
halten Rücksprache mit der Stationsleitung
und bekommen somit alle relevanten Informationen zu den Patientinnen und Patienten, die eine Unterstützung benötigen und dies auch so
deponiert haben. Jeder Besuch beruht auf beidseitiger Freiwilligkeit.
die rudolfstiftung
29
INFO service
Für den Fall, dass …
Vorsorgevollmacht versus Patienteninnenverfügung Wir werden
älter und brauchen – oft sehr plötzlich – medizinische Behandlung und
Pflege. Aber wer entscheidet, wenn man dazu selbst nicht in der Lage ist?
T
äglich treffen wir viele Entscheidungen – manche davon sind sehr
persönlich. Dabei handeln wir
emotional oder situationsbedingt. Wir
verlassen uns auf unsere Erfahrungen und auf unser Wissen. Jedoch ist
es oft notwendig, vor wichtigen Entscheidungen länger zu überlegen sowie fachliche Information und rechtliche Beratung einzuholen.
Persönlich und gravierend
Je persönlicher und einschneidender Entscheidungen sind, desto umfassender muss der Prozess begleitet werden. Entscheidungen, die das
eigene Leben, die eigene Gesundheit
oder finanzielle Sicherheit betreffen,
zählen zu solchen wichtigen persönlichen Entscheidungen.
Selbst weiß man zum heutigen Zeitpunkt, was man will, und kann dies
auch artikulieren. Eine Situation, die
es unmöglich macht, den eigenen Willen auszudrücken, kann rasch und
ohne Vorankündigung eintreten. Daher ist es wichtig, dass der Wille hin­
sichtlich der weiteren medizinischen
Behandlung und/oder finanziellen Gebarung anderen bekannt ist.
An die Zukunft denken
Für den Fall, dass man selbst geistig
und/oder körperlich nicht mehr in
der Lage ist, seinen Willen hinsichtlich medizinischer Behandlung und/
oder Betreuungssituation mitzuteilen, und diese Entscheidungen nicht
anderen überlassen will, gibt es die
Möglichkeit, eine Vorsorgevollmacht
oder eine PatientInnenverfügung zu
verfassen. Dies ist umso wichtiger,
da die PatientInnenvertreterfunktion, selbst für nahe Angehörige, ohne
rechtlich anerkannte Vollmacht sehr
eingeschränkt ist.
Vorsorgevollmachten und PatientInnenverfügungen sind jederzeit widerrufbar. Bei deren Verfassung muss die
Person geschäftsfähig sein. Das Dokument soll von einer Rechtsperson
Es ist nicht automatisch so, dass Angehörige entscheiden.
(z. B. Anwalt, Notar) oder vor Gericht
errichtet werden. Niemand wünscht
sich, dass solche Vereinbarungen
wirksam werden. Im Falle eines Falles werden aber PatientInnen sowie
Angehörige froh darüber sein.
Wer entscheidet?
Mit einer Vorsorgevollmacht bestimmt
man schon vor dem Eintreten des Er-
Shutterstock
Zu wissen, was passiert, wenn man selbst seine
Wünsche nicht artikulieren kann, ist eine große
Beruhigung – nicht nur für alte Menschen.
30
die rudolfstiftung
b) Welche medizinischen Handlungen werden abgelehnt?
Je genauer Ihre Willenserklärungen sind, desto
besser kann Wünschen entsprochen werden. Wenn
man sehr konkret auf beide Punkte eingeht, spricht
man von einer verbindlichen PatientInnenverfügung, bleibt man allgemein, wird diese Verfügung
als beachtlich bezeichnet.
Auf dem Prüfstand
Vorsorgevollmacht
estimmt eine Person, die für einen entscheidet
B
Wird je nach Definition sofort oder im Anlassfall
wirksam
Wird bei Hinterlegung bei Anwalt/Anwältin in
­zentralem Register vermerkt
PatientInnenverfügung
estimmt die Art der gewünschten Behandlungen
B
Wird beim Eintreten eines möglichst genau zu
­definierenden Anlassfalles wirksam
Es gibt kein zentrales Register zur Hinterlegung der
Verfügung
eignisses die Person, die im Interesse der kranken
Person entscheiden kann. Eine zukünftige Vertretungsfunktion zu bestimmen, ist besonders sinnvoll,
wenn man an einer fortschreitenden Erkrankung leidet, die längerfristig die Entscheidungsfähigkeit, Geschäftsfähigkeit oder Äußerungsfähigkeit einschränkt
oder unmöglich macht. Dies kann bei vielen Erkrankungen, z. B. Schlaganfall, Demenz oder komatösen Zuständen der Fall sein. Die Vorsorgevollmacht
kann sofort oder erst im Anlassfall wirksam werden.
Sie soll den individuellen Wünschen (medizinische
Versorgung, Wohnort, Heimaufenthalt, Pflegeleis­
tungen usw.) Rechnung tragen. Wenn diese beim/bei
der Anwalt/Anwältin oder dem/der Rechtsanwalt/
Rechtsanwältin hinterlegt wird, ist sie, wie ein Testament, in einem zentralen Register vermerkt.
Was soll geschehen?
Eine PatientInnenverfügung besteht aus zwei
­Teilen, die Folgendes regeln:
a) I n welcher Situation soll die Verfügung zur
­Anwendung kommen?
Je präziser, desto verlässlicher
„Tritt im Endstadium meiner Multiplen Sklerose
schwere Atemnot auf, so möchte ich keine maschinelle Beatmung über die Tracheostomie (Luftröhrenschnitt)“ oder: „Im Endstadium meiner Demenz
möchte ich keine Nahrungszufuhr über eine Nahrungssonde (PEG-Sonde)“ wären Sätze aus einer
verbindlichen und „bei aussichtlosen Grundleiden verzichte ich auf intensivmedizinische Hilfe“
ein Beispiel aus einer beachtlichen Verfügung.
Zum eigenen Schutz und damit die Patientenverfügung auch formal anerkannt werden kann, ist es
also notwendig, dass man genau definiert, wann
man welche Maßnahmen ablehnt. Diese sind vorher mit der Ärztin/dem Arzt des Vertrauens ausführlich und dokumentiert zu besprechen.
Seriöse Information entscheidet
Die Errichtung einer Vorsorgevollmacht und/oder
einer PatientInnenverfügung kann weit reichende Konsequenzen haben. Je weitreichender Entscheidungen sind, desto umfassender und gewissenhafter muss von Medizin und Rechtsvertretern
informiert werden. Nutzen Sie daher auch die Informationsblätter und Unterlagen verschiedener
Organisationen zu diesem Thema (siehe Kasten).
Dr. Ernst Schenk, MBA, Ärztlicher D
­ irektor der
­Rudolfstiftung
Weitere Informationen
Wer sich rechtzeitig umfassend informiert, muss im Ernstfall
keine übereilten Entscheidungen treffen (lassen).
www.wien.gv.at/sozialinfo
www.wien.gv.at/gesundheit/einrichtungen/.../patientenanwaltschaft/vorsorge
www.wien.gv.at/gesundheit/einrichtungen/.../patientenverfuegung
www.aekwien.at › Patientenrecht
www.sozialversicherung.at/.../757692_Ratgeber_Patientenverfuegung.pdf
https://www.help.gv.at/Portal.Node/hlpd/.../Patientenverfuegung
die rudolfstiftung
31
Info ernährung
Apfel oder Tablette?
Nahrungsergänzungsmittel Der Herbst ist da, die nächste Grippewelle­kommt
bestimmt. Also hin zur Apotheke und alles in den Sack, was ­angeblich fit macht?
A
uch wenn es die bunten ­Pillen
schon im Supermarkt gibt:
­Kaufen Sie besser bunte Lebensmittel! Die hohe Zufuhr einzelner Lebensmittelinhaltsstoffe in Tablettenform ist nach heutigem Wissensstand
wenig sinnvoll. Vor allem die Kombination unterschiedlicher Nährstoffe – Makronährstoffe, Vitamine,
Mineralstoffe, sekundäre Pflanzenstoffe – im Speiseplan wirkt positiv. Das nennt man den „MahlzeitenEffekt“.
Achtung, Überdosis!
Vitamine oder Mineralstoffe „auf Verdacht“ einzunehmen, macht keinen
Sinn. Der Körper scheidet aus, was
er nicht mehr braucht. Allerdings besteht bei manchen Mikronährstoffen
die Gefahr der Überdosierung, vor
allem bei fettlöslichen Vitaminen (Vitamin A, D,
E und K) sowie bei
Spurenelementen.
Untersuchungen
haben beispielsweise in diesem
Zusammenhang ergeben, dass sich
durch die Einnahme von Betacarotin (Vitamin A) das
Risiko für Lungenkrebs erhöht. Studien
mit Vitamin-E­­- und
Selen­p räparaten
wurden aus
32
die rudolfstiftung
ähn­lichen Gründen auch abgebrochen. Außerdem sind Vitaminund Mineralstoffsupplemente als
Nahrungsergänzungsmittel deklariert, für die keine Studien zur
Sicherheit gemacht werden müssen,
im Gegensatz zu Medikamenten. Es
kann auch nicht davon ausgegangen
werden, dass eine hohe Zufuhr von
Nährstoffen auch ein Mehr an positiven Effekten bringt, wenn kein Mangel daran besteht.
Das macht Sinn!
Österreich ist als Binnenland Jodmangelgebiet. Durch die Jodierung
von Speisesalz in Großküchen und
in der Lebensmittelherstellung ist
es gelungen, die Jodversorgung zu
verbessern. Eine zusätzliche Einnahme ist nicht mehr nötig. Die Einnahme von Folsäure (600 μg täglich) in
Tablettenform vor einer geplanten
Schwangerschaft bzw. in der Frühschwangerschaft zur Vorbeugung
von Neuralrohrdefekten (schwere
Missbildungen) beim ungeborenen
Kind ist wissenschaftlich anerkannt.
Weitere Mikronährstoffe in therapierelevanter Dosierung bei Mangelerscheinungen oder bei chronischen
Erkrankungen sind apothekenpflichtig und sollten von der Ärztin oder
vom Arzt verschrieben werden.
Sinnvoll ist auch der Einsatz von
Heilkräutern. Salbeiblätter, Thymiankraut, Holunder-, Kamillen- und
Lindenblüten wirken in Form von
shutterstock
Auch zu viel an
Nährstoffen k ann
krank machen
Tee, zum Gurgeln oder zur Inhalation gut bei Beschwerden von viralen Infekten. Purpursonnenhutkraut
(Echinacea purpurea) wirkt stärkend
auf das Immunsystem und kann helfen, Harnwegs- und Atemwegsinfekte vorzubeugen. Fertigpräparate sind
in Apotheken erhältlich.
Die Darmbewohner füttern!
Mit einer ballaststoffreichen Ernährung füttern Sie Ihre Mitbewohner
im Darm. Sind diese Bakterien gut
ernährt, helfen Sie Ihnen bei der Abwehr und sorgen für ein gutes Immunsystem. Wenn Sie Medikamente
einnehmen müssen, welche die Darmflora beeinträchtigen (Schmerzmittel,
Antibiotika), essen Sie täglich ein bis
zwei Sauermilchprodukte (Joghurt,
Buttermilch, Sauermilch, Acidophilusmilch, Kefir) für die Dauer der Einnahme oder nehmen Sie zusätzlich
Probiotika.
Eine Kost mit den täglichen fünf
Portionen Gemüse, Hülsenfrüchten
und Obst nach Saison sowie reich
an Vollkorngetreide bietet Ihnen
den größten gesundheitsfördernden
Nutzen. Diese Lebensmittel gewährleisten eine ausreichende Aufnahme
antioxidativer und immunologisch
wirksamer Nährstoffe zur Prävention von Krankheiten durch Nahrungsaufnahme. Mag.a Flora Koller,
­Diätologin Rudolfstiftung
Was hilft wogegen?
Möchten Sie in stressigen Zeiten Ihr Immunsystem boosten, greifen Sie zu angereicherten
Lebensmitteln wie:
Wirkstoff
Bedeutung
Lebensmittel
Betacarotin
zellschützend
Süßkartoffeln, Karotten, Kürbis, Marillen, Pfirsiche, Spinat,
Mangold, Blattsalate, Paradeiser
Vitamin C
wirkt antioxidativ
Paprikaschoten, Zitrusfrüchte, Beerenobst, Ananas, Kohlrabi, Brokkoli, Erdäpfel
Vitamin E
wirkt antioxidativ
Olivenöl, Sonnenblumenöl, Weizenkeimöl
Selen
immunmodulatorische
Effekte
Fisch, Fleisch, Hühnerei
Zink
fördert das Immunsystem
Eier, Haferflocken, Grüntee, Käse, Milch,
Linsen, Rindfleisch, Schweinefleisch
Polyphenole
entzündungshemmend
Äpfel, Beerenfrüchte, Kakao, Rotwein, Schwarz- und Grüntee,
dunkle Schokolade, Weintrauben
Glucosinolate
wirken antibakteriell,
viru­statisch und
antimykotisch
Brokkoli, Chinakohl, Kapuzinerkresse, Karfiol, Kohl, Kohlrabi, Kraut, Kren,
Kresse, Rettich, Rucola, Senf, Wasabi
die rudolfstiftung
33
info Orientierung
Die Krankenanstalt Rudolfstiftung auf einen Blick Tel. 01/711 65–01
Abteilungen
Vorstand
Pflegeleitung (Oberschwester)
Stationen
Aufnahmestation
Interim. Leitung: OA Dr. Günther Zuntner
Anneliese Michalek, OSr.
1. Medizinische Abteilung mit Diabetologie,
Endokrinologie und Onkologie,
onkologisches tagestherapeutisches Zentrum
2. M
edizinische Abteilung mit Kardiologie und
Intensivmedizin
Tel.-DW
Stationen
Tel.-DW
Sekretariat
Erdgeschoß
2588
2507/08
Interim. Leitung.: OA Dr. Christoph Schnack
Anneliese Michalek, OSr.
11. Stock A
11. Stock B
10. Stock A
2131
2141
2121
2107/08
Prim. Univ.-Prof. Dr. Franz Weidinger
Karin Heiner, OSr.
Gabriele Pesendorfer, OSr. Intensiv­station 12A
13. Stock A
13. Stock B
12. Stock B + Überwachung
12A = Intensivstation
2240
2250
2230
2221
2207/08
2224/25
2224/2225
3. M
edizinische Abteilung mit Nieren- und
Hochdruckerkrankungen
Interim. Leitung: OA Dr. Günther Zuntner
Ulrike Hegendorfer, OSr.
Elisabeth Hebenstreit, OSr. Dialyse
4. Stock B
2321
2307/08
4. Medizinische Abteilung mit Gastroenterologie,
Hepatologie und Zentralendoskopie
Prim. Univ.-Prof. Dr. Christian Madl
Ulrike Hegendorfer, OSr.
6. Stock A
10. Stock B
2420
2431
2407/08
Anästhesiologie und
operative Intensivmedizin
Prim. Univ.-Prof. Dr. Peter Krafft
Gabriele Pesendorfer, OSr.
1. Stock B
4522
4507/08
Augenabteilung
Prim.a Univ.-Prof.in Dr.in Susanne Binder
Ulrike Hegendorfer, OSr.
3. Stock B
4631
4607/08
1. Chirurgische Abteilung mit Allgemein- und
Gefäßchirurgie
Prim. Univ.-Prof. Dr. Rudolf Roka
Birgit Kaltenbrunner, OSr.
7. Stock A
7. Stock B
4121
4141
4107/08
2. Chirurgische Abteilung
Prim. Univ.-Prof. Dr. Michael Hermann,
Elisabeth Hebenstreit, OSr.
6. Stock B
5. Stock A
4231
4221
4207/08
Dermatologie und Venerologie
Prim. Univ.-Prof. Dr. Klemens Rappersberger
Josefa Günthör, OSr.
3. Stock A
2741
2707/08
Gynäkologisch-geburtshilfliche Abteilung
Prim. Univ.-Doz. Dr. Gerhard Sliutz
Josefa Günthör, OSr.
1. Stock A
4. Stock A
5. Stock A (Wochenklinik)
4734
4761
4770
4707/08
Hals-Nasen-Ohren-Abteilung
Prim. Univ.-Prof. Dr. Peter Franz
Elisabeth Hebenstreit, OSr.
9. Stock A
4921
4907/08
Kinder- und Jugendheilkunde
mit Department für Neonatologie
Prim. Univ.-Prof. Dr. Milen Minkov
Josefa Günthör, OSr.
14. Stock B
Neonatologie 1. Stock
2632
4720
2607
Neurologische Abteilung
Prim.a Univ.-Doz.in Dr.in Elisabeth Fertl
Karin Heiner, OSr.
14. Stock A
2031
2008
Neurochirurgische Abteilung
Prim. Univ.-Doz. Dr. Günther Kleinpeter
Birgit Kaltenbrunner, OSr.
8. Stock A
8. Stock B
4321
4331
4307
4308
Plastische Chirurgie
Prim.a Univ.-Prof.in Dr.in Maria Deutinger
Birgit Kaltenbrunner, OSr.
1. Stock B
4421
4407/08
Urologische Abteilung
Prim. Univ.-Prof. Dr. Walter Stackl
Elisabeth Hebenstreit, OSr.
5. Stock B
4831
4807/08
Standort Semmelweis Frauenklinik
Gynäkologisch-geburtshilfliche Abteilung
Prim.a Dr.in Michaela Riegler-Keil
Astrid Veprek, OSr.
Standort SFK
Bastieng. 36–38, 1180 Wien
34 die rudolfstiftung
01/
476 15–
1307
Tel.-DW
Anmeldung
1. Medizinische Ambulanz
Diabetikerambulanz
Diabetikerschulung
Onkologische Ambulanz
und Tagesklinik
2111
2112
2135/2136
2165
2. Medizinische Ambulanz
Gefäßambulanz
2210
2213
Institute
Vorstand
Ober- od. Stationsassistentin
Institut für Atemphysiologie
Dr. Sasan Tschakoschian
3963
Institut für Nuklearmedizin
Prim. Univ.-Prof. Dr. Amir Kurtaran
Susanna Lauber, Fachbereichsleiterin MTDG
3548
Institut für Pathologie und Mikrobiologie
Prim. Univ.-Doz. Dr. Johann Feichtinger
Christine Krug, Fachbereichsleiterin MTDG
3207
Institut für Physikalische Medizin
und Rehabilitation
Prim. Dr. Günter Gal, Susanne Schober,
Fachbereichsleiterin MTDG, Renee Manharts­
berger, Fach­bereichsleiterin MTDG
3417
Zentrallaboratorium
Interim. Leitung.: Prim. Univ.-Doz. Dr. Walter
Krugluger, DSP
Eva Löbl, Abteilungsleiterin MTDG
3308
Zentralröntgen – Diagnostische und
Interventionelle Radiologie
Prim. Univ.-Prof. Dr. Dimiter Tscholakoff
Waltraud Wölkart, Abteilungsleiterin MTDG
3107
3. Medizinische Ambulanz
Dialyse
2327
2315
4. Medizinische Ambulanz
Endoskopie-Ambulanz
2415
2412
Anästhesieambulanz
Schmerzambulanz
4511
4031
Augenambulanz
Augen-Tagesklinik, 1. Stock
4611
4636
Sonstige Einrichtungen
Chirurgische Ambulanz
Wundambulanz
4152
4155
Anstaltsapotheke
2. Chirurgische Ambulanz
„Kaiserin Elisabeth“
4211
Zentraler OP-Bereich und OP-Erdgeschoß
Dermatologische Ambulanz
Venenambulanz
Allergieambulanz
Immunambulanz + Pigment
2711
2714
2716
2715
Evangelische Seelsorge
Gynäkologische Ambulanz
Schwangeren- und
Risikoschwangerenambulanz
Ultraschall, 1. Stock
4741
4712
4737
Hygieneteam
4A
Hals-Nasen-Ohren-Ambulanz
4911
PatientinnenAdministration
Tel.-DW
Brustgesundheitszentrum
Tel.-DW
3611
Brustgesundheitszentrum
Tel.-DW
5507
4080, 4050
91430-34
Entlassungsmanagement
5920
5902
Katholische Seelsorge
2951-55
Klinisch-psychologische Beratungsstelle
/74
O
4A
2905
A
Konsiliartätigkeit 5. Psychiatrische Abteilung des Otto-Wagner-Spitals
91082
Ernährungsmedizinischer Dienst
O
2011
Kostenbeitrag
se
hgas
Baric
Sonderklasseverrechnung
Barichgasse
77A Krankenanstalt Rudolfstiftung
Ungarg
asse
77A
74A Eslarngasse
71
Klims
chgas
se
71 S Rennweg
O
P
Boerhaavegasse 13
div. Ambulanzen und
Tagesklinik
rng
as
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Krankena
nstalt
Rudolfs
tiftung
Es
la
4824
1215
Juchgasse
Haupteingang
Boerha
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4414
Ren
nw 4811
eg
77A
1220
74A
Urologische Ambulanz
Steinzentrum 5A
Juchgasse
O/77A
Ambulanz für Plastische- und
Wiederherstellungschirurgie
4311
Garage Rudolfstiftung
71/7
7
A
O
Neurochirurgische Ambulanz
Orthopäd. Konsiliarversorgung
1217
raße
ptst
Hau
Neurologische Ambulanz
Arenbergpark
Aufnahmekanzlei
Tel.-DW
r
aße
dstr
Lan
2611
1365
74A
Allgemeine Ambulanz für
Kinder und Jugendliche
Neulinggasse
4A
4A O Neulinggasse
4A
77A
Ambulanzen
Renn
weg
Botanischer
Garten
die rudolfstiftung 35
71/
77
A
Rudolfstiftung, Fotolia, Soyka/Silber „Soyka Architekten“/ZOOM.AT
Spitzenmedizin
im Herzen Wiens
Krankenanstalt Rudolfstiftung
inkl. Semmelweis Frauenklinik
Juchgasse 25, 1030 Wien
Tel.: 01/711 65-0
kar.post@wienkav.at, www.wienkav.at/kav/kar
Ihr Krankenhaus
im 3. Bezirk