Präsentation zur DIN ISO 29990
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Präsentation zur DIN ISO 29990
Entstehung, Aufbau und Ziele der DIN ISO 29990:2010 „Lerndienstleistungen in der Aus- und Weiterbildung – grundlegende Anforderungen an Dienstleister“ Ausgangssituation National und International hat das Thema Qualität in der Bildung in den letzten zehn Jahren eine erhebliche Dynamisierung erfahren – Paradigmenwechsel von der Anbieter-Orientierung zur Nachfrage-Orientierung – Dienstleistungsorientierung – neue nationale und internationale Rahmenbedingungen Focus: – Qualitätssicherung – Transparenz und Vergleichbarkeit – Nichtdiskriminierung Stand 24.01.2014 Ausgangssituation Europäische Union und Internationale Organisationen haben sich verstärkt der Qualitätssicherung in der Bildung zugewandt – Europäische Union (Kopenhagen-Prozess, ENQA-VET; Europäischer Bezugsrahmen für die Qualitätssicherung in der beruflichen Aus- und Weiterbildung (EQARF) – UNESCO (ISCE, Bildungskonventionen) – OECD (PISA, Statistik) – ISO (IWA2, E-Learning, fachspezifische Bildungsstandards) WTO (GATS-Runde) machte das Erfordernis einheitlicher Standards deutlich. Stand 24.01.2014 GENERAL AGREEMENT ON TRADE IN SERVICES Artikel VII (Anerkennung) • • Sofern ein Mitglied eine Anerkennung autonom gewährt, gibt es jedem anderen Mitglied ausreichende Gelegenheit, nachzuweisen, dass die Ausbildung, Berufserfahrung, Zulassungen, Beglaubigungen oder Anforderungen, die im Hoheitsgebiet des anderen Mitglieds erworben beziehungsweise erfüllt worden sind, anzuerkennen sind. Ein Mitglied darf die Anerkennung nicht in einer Weise gewähren, die bei der Anwendung seiner Normen oder Kriterien für die Ermächtigung, Zulassung oder Beglaubigung von Dienstleistungserbringern ein Mittel zur Diskriminierung zwischen verschiedenen Ländern oder eine verdeckte Beschränkung des Handels mit Dienstleistungen darstellen würde. Stand 24.01.2014 Ausgangssituation Systempluralismus hat sich zzt. etabliert Positiv: – Immer mehr Anbieter wenden Qualitätssicherungssysteme an – Anzahl der zertifizierten Bildungsanbieter hat sich erheblich erhöht Bedenken: – Herabsetzung von Anforderungen; Standards, die nicht dem Stand der Technik entsprechen – Problem der Abkopplung von internationalen Standards – national und international geringe Transparenz und Vergleichbarkeit Stand 24.01.2014 QMS in der Bildung In Deutschland genutzte QMS in der Bildung Welt TQM MMS Stand d. Technik Europa Deutschland EFQM (allg.) PAS 1037 ISO 9001 (allg.) ISO 29990 Ableitungen ISO 9001 DVWO QM BQM QVB UmsetzungsIWA 2 hilfen ISO 9001 AQW Qualitätssysteme Regional ISO/IEC 19796-1 IACET (USA) EQUALS Q-For Stand 24.01.2014 AZWV LQW 3 QESplus Gütesiegelverbund Weiterbildung Bremer Modell Hamburger Prüfsiegel u.a. QMS in der Bildung AQW BQM DVWO QM EFQM LQW QESplus QVB AZWV Ausweis für Qualität in der Weiterbildung Bundesverband der Träger beruflicher Bildung e.V. Qualitätsmanagement Dachverband der Weiterbildungsorganisationen e.V. Qualitätsmodell European Foundation for Quality Management Lernerorientierte Qualitätstestierung in der Weiterbildung Qualitätsentwicklungssystem Qualitätsentwicklung im Verbund von Bildungseinrichtungen Anerkennungs- und Zulassungsverordnung Weiterbildung PAS 1037 QM STUFEN-MODELL (PAS - Publicly Available Specification) ISO/IEC 19796-1 Informationstechnik - Lernen, Ausbilden und Weiterbilden Qualitätsmanagement, -sicherung und -metriken - Teil 1: Allgemeiner Ansatz ISO 9001 Qualitätsmanagementsysteme – Anforderungen ISO 29990 Lerndienstleistungen für die Aus- und Weiterbildung — grundlegende Anforderungen an Dienstleistende IWA 2 International Workshopagreement 2: Qualitätsmanagementsysteme – Leitfaden zur Anwendung der ISO 9001:2000 in der Bildung Stand 24.01.2014 Warum noch ein QM-Standard für die Aus- und Weiterbildung • konsensbasierte weltweite Harmonisierung • Spezifik der Aus- und Weiterbildung • Überprüfung durch Zertifizierung und Akkreditierung Stand 24.01.2014 Nationales Spiegelkomitee NA 159-02-04 AA „Bildungsdienstleistungen Aufgabenbereich Der NA 159-02-04 AA ist zuständig für die Bearbeitung aller mit Dienstleistungen in der Weiterbildung in Zusammenhang stehenden Normungsvorhaben auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene. Insbesondere spiegelt er die Arbeiten des ISO/TC 232 „Learning services for non-formal education and training", dessen Sekretariat das DIN hält. Chairman des ISO/TC 232 ist Herr Dr. Thomas Rau. Auszug aus dem JAHRESBERICHT des DIN DEUTSCHES INSTITUT FÜR NORMUNG E. V. 2009 – Normenausschuss Dienstleistungen (NADL) im DIN (NA 159) S. 26 Stand 24.01.2014 ISO – Aktivitäten im Bildungsbereich ISO/TC232 Lerndienstleistungen WG2 Anbieter von Sprachlerndienstleistungen ISO/TC228 Tourismusdienstleistungen WG1 Anbieter von Lerndienstleistungen JTC1/SC36 Informationatechnologie / Informationstechnologie Lernen, Bildung und Training WG1 Tauchdienstleistungen Ausbildungsanforderungen im Freizeittauchen Workshop in 2006, in Busan (South Korea) ISO/IEC 19796-1:2005 Prozessmodell E-Learning ISO/IWA 2 Qualitätsmanagementsysteme – Leitfaden zur Anwendung der ISO 9001:2000 in der Bildung DGN und ISO/TC176 ISO/TC176 Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung ISO 10015 – Qualitätsmanagement – Leitfaden für Trainings (innerbetriebliches Erfassen von Trainingsbedarfen) SC3 Stand 24.01.2014 Scope ISO/TC 232 „Lerndienstleistungen“ (Learning services outside formal education) • Zweck: geeigneter Rahmen für die Erarbeitung von Standards auf dem Gebiet von Bildungsdienstleistungen, insbesondere Ausund Weiterbildung • Das Gremium soll in konkreten Feldern der nichtöffentlichen Bildung Standards setzen • Zunächst: - berufliche Weiterbildung - innerbetriebliche Schulungen - Sprachausbildungen Stand 24.01.2014 Warum nicht-staatliche Bildungseinrichtungen? • • • Schul- und Hochschulinstitutionen sind meist im staatlichen Sektor und sind starken politischen Einflüssen ausgesetzt Ein gemeinsamer Standard für diese Einrichtungen scheint zzt. aussichtslos Es gibt dort überwiegend output-orientierte Indikatoren GATS: ausgeschlossen sind Dienstleistungen, die in Ausübung staatlicher Hoheit durchgeführt werden Stand 24.01.2014 17 Teilnehmerländer und 15 Beobachter • • • • • • • • • • • • • • • • Australien (B) Belgien (B) Bulgarien China Dänemark (B) Deutschland Finnland Frankreich Großbritannien Hong Kong (B) Indien (B) Irland Italien Japan Kanada Kenia • • • • • • • • • • • • • • • • Luxemburg Malaysia Marokko (B) Niederlande (B) Österreich Polen (B) Portugal Rumänien (B) Russland Schweden (B) Spanien (B) Südafrika (B) Südkorea Türkei (B) Ukraine (B) USA Stand 24.01.2014 Produktentwicklung Entwurf: „Requirements for services provided by organizations active in business-oriented vocational training and further education (STAGE MODEL)“ Stand 24.01.2014 Inhaltsverzeichnis ISO 29990 Stand 24.01.2014 Lehr- und Lernprozesse • Bestimmen des Lernbedarfs • Gestalten von Lerndienstleistungen • Erbringen von Lerndienstleistungen • Monitoring von Lerndienstleistungen • Evaluation durch Lerndienstleister – Evaluation des Lernens – Evaluation der Lerndienstleistung Stand 24.01.2014 Bestimmen des Lernbedarfs Monitoring von Lerndienstleistungen Erbringen von Lerndienstleistungen Evaluation durch Lerndienstleister - des Lernens - der Lerndienstleistung Stand 24.01.2014 Zufriedenheit der interessierten Parteien Lernende, Unternehmen, andere Sponsoren und die Gesellschaft Bedürfnisse der interessierten Parteien Lernende, Unternehmen, andere Sponsoren und die Gesellschaft Gestalten von Lerndienstleistungen Lehr- und Lernprozesse • Lehr- und Lernprozesse sind als Hauptbestandteil an den Anfang gesetzt worden • Anzahl der Anforderungen der ISO 29990 ist gegenüber PAS 1037 annähernd gleich • Anforderungen ISO 29990 enthalten mehr «Details» (z.B. 3.3.1 Information und Orientierung) • ISO 29990 verweist weniger auf Dokumentationspflichten, hat dies aber übergreifend im Managementteil geregelt • Stärkere Lerner- bzw. Kundenorientierung bei ISO 29990 Stand 24.01.2014 Kompetenzen Begriff Kompetenz Wissen, Verstehen, Fertigkeiten oder Einstellungen, als Eigenschaften, die beobachtbar oder messbar bzw. beides sind und die in einer gegebenen Arbeitssituation sowie in der beruflichen und/oder persönlichen Entwicklung angewendet und beherrscht werden 3.1.2e) Ermittlung Kompetenzanforderungen im Zusammenhang mit der Bedarfsermittlung 4.6.1 Sicherung der Kompetenzen bei den Mitarbeiter/-innen Anforderungsprofile mit Schlüsselkompetenzen 4.6.2 Evaluation der Kompetenzen von Lerndienstleistern – Kompetenzen gemessen an Anforderungsprofilen bewerten – Verfahren für Bewertung und Feedback – Motivation/Arbeitszufriedenheit – Berufliche Weiterentwicklung – Verlässliche Informationen Stand 24.01.2014 Evaluation Begriff Evaluation Normatives Herangehen zur Analyse des Lernprozesses oder der Lernergebnisse gemessen an den Lernzielen 3.5 Evaluation durch Lerndienstleister 3.5.1 Ziele und Reichweite der Evaluation 3.5.2 Evaluation des Lernens 3.5.3 Evaluation der Lerndienstleistung 4.6.2 Evaluation der Kompetenzen des Lerndienstleisters Stand 24.01.2014 Übergreifende Managementanforderungen • Allgemeine Managementanforderungen • Strategie und Unternehmensmanagement • Managementbewertung • Vorbeugende Maßnahmen und Korrekturmaßnahmen • Finanzmanagement und Risikomanagement • Personalmanagement • Kommunikationsmanagement (intern/extern) • Ressourcenbereitstellung • Interne Audits • Feedback von interessierten Parteien Stand 24.01.2014 Zertifizierung und Akkreditierung • DIN ISO 29990 ist ein nach dem Stand der Technik (DIN/ISO) zertifizierbares Managementsystem – Externe Überprüfung durch Zertifizierungsstelle – Gewährleistung des Anforderungsniveaus • 2012 Akkreditierung der Zertifizierungsstellen durch DAkkS (Deutsche Akkreditierungsstelle GmbH) – EU-Verordnung Nr. 765/2008: Stärkung der Akkreditierungen und nur noch eine nationalen Akkreditierungsstelle – seit Anfang 2010 DAkkS als hoheitliche Aufgabe – DIN ISO 29990 ist das einzige branchenspezifische Managementsystem für die Aus- und Weiterbildung, für das eine akkreditierte Zertifizierung möglich ist – DAkkS nimmt auch die Akkreditierung der fachkundigen Stellen für die Maßnahme- und Trägerzulassung der Bundesagentur für Arbeit vor Stand 24.01.2014 Spezifik der Aus- und Weiterbildung Die DIN EN ISO 9001 – verlangt grundlegende Managementanforderungen und wird bereits seit Jahren von einer Reihe von Lerndienstleistern angewandt, – ist branchenübergreifend und wird dadurch der Spezifik der Lehre nicht gerecht (inhaltlich und sprachlich), – verlangt grundlegende Prozesse, die für die Lehre keine fachspezifischen und methodischen Vorgaben definieren bzw. enthalten müssen, – verlangt in Anwendung des QM-Systems nur begrenzt etwas zur Qualität der Lehre aus (z.B. über das Kundenfeedback) Die DIN ISO 29990 – verlangt ein Managementsystem mit Schwerpunkt auf den Lehr- bzw. Lernprozessen, – erwartet eine Orientierung am Bedarf der Lernenden und anderer Kunden, – fokussiert auf Feedback, Monitoring und Evaluation als zentrale Bestandteile, – verlangt eine Kompetenzentwicklung der Lehrkräfte – erfüllt weitgehend die Anforderungen der Trägerzulassung AZAV. Stand 24.01.2014 Vorteile der neuen internationalen Norm • Nutzen für den Dienstleister – Orientierung an den Bedarfen der Lernenden und anderer Kunden – Prozessoptimierung (P-D-C-A) und ständige Verbesserung der Gesamtorganisation des LDL – Klar definierte und dokumentierte Prozesse schaffen Transparenz und erleichtern das Einarbeiten bei Personal- und Zuständigkeitswechsel – Entwicklung und Nachweis der internen Qualitätsfähigkeit – Verringerung der Anzahl und Häufigkeit von Fehlern – Die Sorgfaltspflicht aus der Produkt- und Vertragshaftung kann nachgewiesen werden – Motivation des Personals und aktive Beteiligung des Personals an den Veränderungsprozessen – Kompetenzentwicklung Stand 24.01.2014 Vorteile der neuen internationalen Norm • Nutzen für die Lernenden – Transparenz/Vergleichbarkeit der Angebote – Transparenz/Vergleichbarkeit auch über Ländergrenzen hinweg – Verlässlichkeit der Angebote und Vertrauen in den LDL – Information über Bewertungskriterien für Lernangebote – Optimierte Prozesse – Verbesserte Lernumgebung – Bereitstellung von Ressourcen, einschließlich Trainer, mit ausreichenden Kompetenzen Stand 24.01.2014 Vorteile der neuen internationalen Norm • Nutzen für Unternehmen – Verbesserung der Vergleichbarkeit von Anbietern von Lerndienstleistungen für interne Trainings und externe Kurse – Neue Lernstrukturen können sich in den Unternehmen nicht nachhaltig ohne Einbeziehung der Lerndienstleistenden entwickeln • Standards erleichtern die Interaktion zwischen Bildungseinrichtungen und Unternehmen und/oder Lernenden • Bildung wird zunehmend als eine wettbewerbs-orientierte Dienstleistung betrachtet Stand 24.01.2014 Vorteile der neuen internationalen Norm • Nutzen für Behörden, die Aufträge vergeben (Arbeitsagenturen, Subventionen, öffentliche Ausschreibungen, Beschaffung durch Behörden und internationale Organisationen) – Definierte einheitliche Anforderungen – Vergleichbarkeit – Ggf. Gesetzeskonformität Stand 24.01.2014 Vorteile der neuen internationalen Norm • Nutzen für Bildungsexport und internationale Kooperationen – Internationale Marktfähigkeit – Erfüllung nationalen Zertifizierungserfordernisse anderer Länder – Gemeinsame Qualitätsgrundlage durch einheitliche Standards / gemeinsames Qualitätsverständnis – Keine Wettbewerbsverzerrung – International vergleichbare Maßstäbe für die Qualitätsentwicklung – Grundlage für die Erarbeitung weitergehender spezifischer Anforderungen für die internationale Bildungszusammenarbeit (Standards, Guidelines) Stand 24.01.2014 Veröffentlichung • 100% Zustimmung zur Internationalen Norm durch die nationalen Normungsorganisationen • Veröffentlichung der ISO 29990 am 01.09.2010 • Publikation als DIN-Norm im Dezember 2010 • Offizieller DIN-Kommentar mit Erläuterungen und Umsetzungshilfen im Beuth-Verlag Mai 2011 erschienen, 2. Auflage 2014 • Spezifikationen als Servicestandards – Sprachtraining Veröffentlichung 1. Halbjahr 2014 – Generischer Servicestandard Start Normungsvorhaben 2013 Stand 24.01.2014 Zertifizierung von Lerndienstleistern • Deutschland • Österreich 48 • Schweiz 33 • Japan 30 • Indien 25 • Frankreich 6 • Italien 6 • weitere Zertifizierungen in Argentinien, Australien, Griechenland, Indonesien, Kanada, Malta, Niederlande, Polen, Südkorea, Tschechien, USA … Anmerkung: 146 (>450 selbständige Einrichtungen) Anzahl zertifizierter Lerndienstleister auf der Grundlage von Internetrecherchen - unvollständige Angaben, da es kein Register für die Erfassung gibt. Stand 24.01.2014