menschen tote

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menschen tote
Aus dem Besucherbuch
„Dieses Buch mit den Worten der Gäste müssen Sie auch noch ausstellen!“
S.
„Ich glaube, man sollte jedem Menschen sagen, wie sehr man ihn liebt. Am besten
noch heute. Denn morgen kann es zu spät sein. Vielen Dank“
Lisa S.
„Der Tod schien mir bisher als etwas Abstraktes. Sicher, wir wissen, dass wir sterben werden, aber es passiert irgendwie immer nur den anderen, wir selbst fühlen
uns dem Tod fern. Diese Ausstellung hat den Tod für mich menschlich, normal
gemacht …“
Agnes
„This is almost everything I look for in art.
Do you call it art or documentary? So close to invasive without being so. Beautiful.
Isn’t it interesting, I didnt know when you’re many people are smiling.“
A.I.
„Die geschlossenen Augen der Verstorbenen können so manchem die Augen öffnen. Danke!“
Nadia Peter (24)
„Sehr geehrte Organisatoren,
zutiefst betroffen, nachdenklich und voller Trauer verlasse ich diesen Wimpernschlag der einzelnen Schicksale. Sie haben gelungen und einfühlsam in dieser
Schlichtheit dargestellt, wovor ich persönlich lieber fliehe. Dadurch wird mir jedoch
wieder einmal bewusst, das das Leben in max. 20 Zeilen zusammenfassbar ist
und ich jede Zeile, die mir verbleibt um so mehr wahrnehmen sollte.
Ich danke Ihnen“
O. Hallebe
„I lost my young wife to breast cancer eight months ago. She was braver than I
could ever imagine. I think about her constantly – and I came here to see how others were coping with the same terminally illness and mortality. What I learnt
was: No matter your age you always feel too young to die.“
Tarek
„Ich finde es gut, den Menschen zu zeigen, was es heißt zu sterben. Auf den ersten Bildern sind die Menschen so angespannt. Auf dem zweiten sehen sie so
friedlich aus und so glücklich. Was passiert nach dem Tod? Wieso stirbt man? Wo
finde ich die Antwort?“
Lisa Machatschek, 12 Jahre
„Tote Rentner – igitt“
Alex
„Mit diesen Bildern wird dem Sterben das Fürchterliche genommen. Sterben ist
auch Erlösung, ewigliche Ruhe, Entkrampfung und nichts mehr zu müssen! Sich
zu verabschieden vom Hier und Jetzt! Hinüberzugehen in eine unfassbare Sphäre
in eine Welt ohne Zeit und Raum – in die Unendlichkeit.“
V.D.
„Es tut so gut, wenn man nicht mehr allein ist mit seinen Gedanken zum Sterben.
Danke für diese mutige Idee!“
Deike Steineshoff, Mühlheim/Ruhr
„Familienmutter hat frei heute – ich gehe ins Museum. Ich bin dankbar für diese
Photos, die Texte, und versuche zu begreifen, wieso der täglich vielfache Tod in
den Nachrichten so inflationär wirkt und diese wunderbaren, ganz persönlichen
Bilder und Gedanken mich so tief rühren, nachdenklich machen und mich sogar –
glücklich machen. Vielen Dank. Danke für solche Tabubrüche!“
Ute Häringklee aus Radebeul
„Ein weißes Tuch bedeckte damals sein Gesicht, nur seine Hand war zu sehen,
und seine Stiefel. Ich durfte nicht zu ihm. Es wäre besser so. Aber noch immer ist
er da, ich kann ihn nicht loslassen. Warum Papa – warum bist Du weg?“
Deine große Tochter P.
„Als Krankenschwester einer Intensivstation wird man sehr oft mit dem Tod konfrontiert, auch mit dem von sehr jungen Menschen, die ihr Leben noch nicht richtig
begonnen haben! Diese Ausstellung zeigt Menschen, die noch nie einen Verstorbenen gesehen haben, wie friedlich und erlösend der Tod sein kann! Ich für mich
selber werde versuchen, nicht allzusehr abzustumpfen, auch wenn man sich einen
großen Schutzmantel errichtet um dies alles zu verkraften.
Vielen Dank für diese augenöffnende Ausstellung.“
D. Roßberg (21)
„Gänsehaut!“
Edda Theurich und Alfred aus Zittau
„Eine sehr beeindruckende Ausstellung. Aber ist es nicht Entwürdigung?“
Friedrich Kuhl
„Man möchte seine Hand auf die Wangen der Toten legen und ihnen dafür danken, dass sie am Leben waren, auch wenn man sie nicht kannte. Es ist so wichtig
zu wissen, dass man wirklich sterben muss, damit man das Leben bewusst lebt.“
E. Kling
„Durch diese Ausstellung wurden mir die Augen geöffnet. Ich werde das Leben
anders betrachten und jeden Tag als ein Geschenk dankend annehmen.“
E. Fandine
„In dieser Ausstellung ist es positiv, dass man über den Tod genauso nachdenkt
wie man sich über ein neues Lebewesen in einer Familie freuen kann. Ich bin erst
15 Jahre jung und finde es erstaunlich, dass jemand den Mut hatte, diese Ausstellung auf die Gesellschaft wirken zu lassen. Großes Lob. Ich bin fest davon überzeugt, dass die Menschen, die hier dargestellt werden ein schönes Leben auch
nach dem Tod haben werden! Vielen Dank für diese Ausstellung!“
Ines
„Ich bete jeden Abend, dass ich ganz alt werde. Durch diese Ausstellung ist mir
mein Leben noch wichtiger geworden als es sowieso schon ist. Das Leben ist sehr
kostbar, und man soll seine Zeit nicht verschwenden, denn man weiß nicht, wie
lange man noch lebt.“
Ann-Sophie Dormeyer (14)
„Innigsten Dank für diese so anspruchsvolle Ausstellung. Aufgewühlt gehe ich
nach Hause. So viel Ruhe und Geborgenheit für die Zukunft, das heißt, für die
Sterbephase, kann ich mit nach Hause nehmen. Die Gefühle, die mich bewegen,
kann ich in keine Worte fassen – so gewaltig. Viele solcher Ausstellungen und ein
ungezwungenes Reden über das Sterben wünschte ich mir so sehr.“
Ihre dankbare Elke T., 59 Jahre
„Leben und Tod sind sind eng beieinander. Täglich schaue ich auf die Gesichter
alter Menschen. Täglich halte ich ihre Hände und kämme das Haar bis zur letzten
Minute. Ich lese aus den Gesichtern der Menschen: Habe Achtung und Respekt
vor dem Leben und vor dem Tod …“
Liane Kahn-Baldin
„Es ist für mich immer wieder erstaunlich, dass wir Menschen erst in lebensbedrohlichen Momenten begreifen, welch ein Geschenk das Leben ist. Leben, Glück,
Liebe, Menschwerdung, Verwirklichung – alles läuft so nebenbei, selbstverständlich. Warum sind wir so wenig bewusst? Danke für die Anregungen. Ich habe hier
viel erfahren.“
Tessa
„Vor einigen Jahren ist meine Mutter gestorben. Noch sehr gut habe ich ihr Lachen vor Augen, dann den Kampf gegen den Tod und schließlich das friedliche
Gesicht im Totenbett. Danke, liebe Mutter, danke für alles. Ich denke an Dich,
Dein Sohn.“
„Ich arbeite in einem Krankenhaus auf einer urologischen Station. Ich habe schon
viele beim Sterben begleitet. Es ist manchmal schon fast normal. Diese Ausstellung zeigte mir, dass es anders ist. Ich glaube, ich werde in solch einer Situation
jetzt aufmerksamer sein. Danke!“
Antje K.
„Sehr skeptisch am Anfang, was mich erwarten würde. Ein lieber Mensch von mir
muss auch bald gehen! Es hat mich zutiefst berührt, was ich gesehen habe. Ich
habe geweint, richtig doll, mich fast geschämt dafür. Man soll die Hoffnung nie aufgeben, nicht in der letzten Sekunde. Gott beschützt uns auf diesem schweren
Weg. Eine wirklich unheimlich tiefe, gefühlvolle Ausstellung. Vielen Dank!“
Katia Renk
„Vielen Dank für diese Ausstellung, sie reißt heraus aus unserer Spaßgesellschaft,
die den Tod zu verbannen sucht. Ich bin dankbar, hier gewesen zu sein und hoffe,
dass der Eindruck anhalten wird. Und wünsche jedem, der weinen kann, dass er
sich nicht seiner Tränen schämen mag.“
F. Johne (21)
„Es wird gesagt, dass in dem Moment, wo der Tod eintritt, erlischt bzw. geht jeder
Ausdruck aus dem Gesicht. Ich finde, dass in dem Moment der Ausdruck erscheint, der dein Leben widerspiegelt.“
Y. H.
„In unserer Familie sprechen wir auch mit den Kindern über den Tod, die Angst,
die Tränen. Unser Glaube an die Auferstehung lässt uns hoffen und vertrauen,
dass der Tod nicht die stärkste Macht ist, sondern das Leben in Jesus Christus.“
Brigitte Lehmann
„Ich habe mich immer gescheut, Tote zu sehen, und da ich beruflich teilweise damit zu tun habe, vermied ich es immer so gut es ging. Deshalb hatte ich auch
Angst, hierher zu kommen. Diese Ausstellung hat mir gezeigt, dass man sich Tote
durchaus ansehen kann, wenn es auch „nur“ Fotos sind.“
Manja Slavik