Ausgabe 13 - Westsächsische Hochschule Zwickau
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Ausgabe 13 - Westsächsische Hochschule Zwickau
ISSN 1864 – 7006 Fit für die Zukunft Von Buchführung bis Studienvorbereitung: Hochschule für morgen gerüstet Pionier wird Professor Ferdinand K. Piëch zum Honorarprofessor berufen Du willst was werden? Studier‘ in Zwickau… Neue Landing Page soll noch mehr Studienanfänger anlocken Mehr zu unseren Angeboten für Studenten, Absolventen und Auszubildende erfahren Sie zu folgenden Messen: am 27./28. April 2013 in der Messe Chemnitz am 7. November 2013 in der Stadthalle Zwickau Wir suchen SIE! Gestalten Sie die Mobilität der Zukunft. Wollen Sie die nächste Generation von Fernverkehrszügen entwickeln, an zukunftsweisenden Konzepten für Straßenfahrzeuge arbeiten, die Prototypen bauen oder für eine reibungslose Produktionssteuerung in Automobilfabriken rund um den Globus sorgen? Wenn Sie solche Herausforderungen suchen, dann sind Sie bei uns, der Voith Engineering Services GmbH, Road & Rail, Chemnitz richtig. Als Teil des internationalen Voith-Konzerns agieren wir als Ingenieurdienstleister für den Schienenund Straßenfahrzeugbau. Wir bieten Ihnen anspruchsvolle Aufgaben, Verantwortung und ein gutes Betriebsklima – für eine Karriere mit Perspektive. www.voith-engineering-services.de Voith Engineering Services GmbH Road & Rail Aue 23–27, 09112 Chemnitz Tel. +49 371 65 13 42 20 Fax +49 371 65 13 42 24 career-engineering@voith.com EDITORIAL Liebe Leser, Prof. Dr. rer. nat. habil. Gunter Krautheim Kommen und Gehen, Willkommen und Abschied, das Geben und Nehmen von Alt und Jung – all das sind Prozesse, die die Westsächsische Hochschule Zwickau (WHZ) lebendig erhalten und weiter zukunftsfähig machen. Dazu gehören auch unsere neue „Landing Page“ www.studiere-inzwickau.de, die im Januar online ging und die wir Ihnen in diesem Heft vorstellen, ebenso wie die Aktivitäten rund um den „virtuellen Campus“ – Social-Media-Instrumente sind an der WHZ nicht erst seit gestern Thema. Über 1500 so genannte „likes“ – „Gefällt mir“-Angaben – auf unserer Facebook-Seite seit 2012 freuen wir uns, denn der Netzwerkgedanke ist es schließlich, der solche virtuellen Angebote so nützlich und charmant macht. Ende 2012 ging mit dem Abschied unseres Kanzlers Prof. Dr. Joachim Körner eine Ära zu Ende. 21 Jahre lang hatte er das Amt inne – welche Wertschätzung er genoss und genießt, konnte man beim Festkolloquium im November sehr gut beobachten. Das Gleiche gilt für die Verabschiedung von Altmagnifizenz Prof. Dr.-Ing. habil. Karl-Friedrich Fischer am 30. Januar 2013. Auch er hat die Geschicke unserer Hochschule in den vergangenen Jahren maßgeblich beeinflusst, auch er war einer der prägenden Köpfe dieser Hochschule. Über beide – und weitere – Abschiede berichten wir in diesem Heft. Aber auch über diejenigen, die neu zur WHZ gekommen sind, zum Beispiel über zwei neu berufene Honorarprofessoren: Prof. Dr. Jens Papke, Internist und Palliativmediziner, wurde am 17. Oktober auf Deutschlands erste Honorarprofessur für „Palliative Care“ (Versorgung unheilbar Kranker und Sterbender) berufen. Und Prof. Ferdinand K. Piëch, DER deutsche Automanager, wurde am 26. November feierlich zum Honorarprofessor für – wie könnte es anders sein – Kraftfahrzeugtechnik bestellt. Gerade diese Berufung erregte deutschlandweit großes Interesse, was uns stolz macht, jedoch kein Selbstzweck ist. Schließlich geht es vor allem darum, dass wir unseren Studierenden – den Fachkräften von morgen – bestmögliche Qualität in Lehre und Forschung bieten, und auch darum, die WHZ weiterhin zu profilieren. Dies gelingt auch mit der Berufung eines unserer Absolventen, um nur ein weiteres Beispiel herauszugreifen: Geigenbaumeister Robert König wird – mit Sicherheit als einer der jüngsten Professoren Deutschlands – unseren Studiengang Musikinstrumentenbau in Markneukirchen verstärken, wo er bereits seit 2011 als Dozent Streichinstrumentenbau lehrt. Unsere Ehemaligen, die Alumni, kommen in dieser Ausgabe von campus³ zu Wort, ebenso wie die, die im Moment an der WHZ das Rüstzeug für ihr späteres Berufsleben erwerben. Ob der Bericht eines Alumnus aus Zürich oder der Artikel über die Summer School in Kopenhagen – die Lektüre solcher persönlichen Eindrücke bringt vielleicht den einen oder anderen dazu, ebenfalls „die Nase in den Wind zu halten“. Dies sind nur einige wenige Empfehlungen, die ich Ihnen an dieser Stelle geben möchte – ich lade Sie ein, die WHZ in diesem Heft selbst für sich zu entdecken. Vorher möchte Sie aber auch noch zu zwei Höhepunkten dieses Semesters einladen: Nach dem großen Erfolg im vergangenen Jahr findet am 19. April von 18 bis 1 Uhr die 2. „Lange Nacht der Technik“ auf unserem Campus Scheffelberg statt, und wenig später, am 24. April, heißen wir unsere neuberufenen Professoren in einer akademischen Festveranstaltung in der Aula willkommen – und verabschieden diejenigen, die ihren Dienst an der WHZ beenden. Zu beiden Veranstaltungen sind Sie uns herzlich willkommen! Viel Freude beim Lesen – wenn Sie mögen auch in der ePaper-Ausgabe dieses Heftes auf unserer Homepage, Ihr Prof. Dr. rer. nat. habil. Gunter Krautheim Rektor der Westsächsischen Hochschule 3 4 INHALT 31 Forscher wollen Windräder optisch überwachen Projekt „WindSens“ baut Windkraftanlage auf GASTBEITRAG 06 Fester Anker in der Region Südwestsachsen CDU-Fraktionschef Steffen Flath über Lehre und Forschung auf fundierten wissenschaften Grundlagen HOCHSCHULPOLITIK 07 Ferdinand K. Piëch zum Honorarprofessor bestellt VW-Aufsichtsratschef lobt Engagement der Studenten 08 Eintrag ins Goldene Buch krönt Hochschulkarriere Feierstunde zur Verabschiedung von Altmagnifizenz Prof. Dr.-Ing. Karl-Friedrich Fischer 09 „Er wusste zu begeistern“ Kanzler Prof. Dr. Joachim Körner nach 21 Jahren in den Ruhestand verabschiedet 11 E-Mobilität braucht Fachkräfte Zwickau und Ingolstadt haben gemeinsam viel vor 12 Selbstbestimmt leben mit Demenz Wissenschaftler untersuchen Lebensqualität, soziale Situation und Wohnbedingungen 14 EU-Trennungsrechnung erfolgreich eingeführt Sächsischer Rechnungshof hebt Stand der Einführung als vorbildlich hervor CAMPUS 16 17 Du willst was werden? Studier‘ in Zwickau Die neue Landing Page für Studieninteressierte ist online StuduKo – Sudoku: Hat das was mit Zahlen zu tun? Zwischenbilanz nach einem Jahr „Studienerfolg durch Kompetenz“ 20 „Wir wollen weg vom Kochtopf“ Westsächsische Hochschule Zwickau präsentiert sich deutschen Schülern in Ägypten 21 WHZ schließt Landesvertrag ab Antivirusprogramm für sächsische Bildungseinrichtungen 22 Wirtschaft und Absolventen gehen Hand in Hand Erste Zwischenbilanz zu drei Jahren Mentoringnetzwerk Sachsen 23 Job Factory 2.0 – Career Service wird fortgesetzt Serviceleistungen für Studierende und Unternehmen werden ausgebaut 24 Orte des Lernens Entspannen und Lernen in der „Büffelbox“ FAKULTÄTEN 26 Forschung 10 Qualitätssicherung in der Forschung Hochschulen lernen durch Best-Practice-Modelle 18 Täglich 24 Stunden geöffnet Social Media mit Kreativitätsund Partizipationspotenzial an der Hochschule Wenn der Aussichtsturm zur Sehenswürdigkeit wird Architekturstudenten entwerfen Turm für eine Gemeinde im Thüringer Wald INHALT 28 29 Die Erkundung des Grundlegenden Schneeberger Fakultät arbeitet erfolgreich mit Industriepartnern zusammen Schneeberg wird noch attraktiver Studenten nutzen neue Digitaldrucktechnik ALUMNI 43 31 32 34 Galerie in Lichtenwalde feiert hölzernes Jubiläum Viel Zuspruch bei Ausstellungen – Bis 21. April dreht sich alles ums Thema Mode Forscher wollen Windräder optisch überwachen Projekt „WindSens“ baut auf dem Dach eines Hochschulgebäudes Windkraftanlage auf „Selbstdisziplin ist wichtig“ Student Johannes Glöckner über das Studium im Praxisverbund Studieren mit Kind – Warum nicht mit Kunst? 33 Auf einem leuchtenden Gehweg zum zweiten Platz 38 Erste Website zur Intarsiengeschichte online 39 ZNS baut eLearning-Angebote aus Eine Summer School ist jedem zu empfehlen Zwei Zwickauer Studenten waren vier Wochen an Kopenhagener Uni zu Gast 43 Wie aus Alumni Unternehmer werden 44 Deutsch-chinesischer Doppelmaster startet Von Zwickau nach Zürich Absolvent der Verkehrssystemtechnik über sein Studium und die Arbeit in der Schweiz 47 Wirtschaftswissenschaften: Kooperation mit Moskau 47 Wissenschaftler der Moskauer Universität für Maschinenbau zu Gast in Zwickau WHZ Racing Team auf Platz 8 der Weltrangliste Zwischen den großen Hochschulen ist Zwickau ein anerkannter Konkurrent 50 Köpfe und Bücher 52 Termine im Sommersemester Elektronik ist kein Ersatz für persönlichen Kontakt An der ZWIK kommt auch in Zeiten von Facebook & Co kein Student vorbei Herausgeber: Westsächsische Hochschule Zwickau Der Rektor Dr.-Friedrichs-Ring 2A 08056 Zwickau Tel.: 0375 536-1000 www.fh-zwickau.de Alumni treffen sich jetzt bei XING Angebote für Ehemalige werden ausgebaut INTERNATIONAL 44 30 29 45 46 Mein Leben und Studium in Zwickau Chinesischer Student nutzt seine Chancen in Deutschland STUDENTENLEBEN Dekane tagen an der Fakultät Wirtschaftswissenschaften Hochschulvertreter diskutieren zum Thema „Demografischer Wandel und Hochschule“ 48 36 Herausforderungen der interkulturellen Kommunikation Vertreter der internationalen frankophonen Forschergemeinschaft tagen in Zwickau 49 38 Dinge im Griff oder im Griff der Dinge Über eine viel beachtete Tagung in Schneeberg WESTSACHSEN-CLUSTER 39 40 42 54 Unterzeichnungen werden sichtbar Forscher durchleuchten Werk Lucas Cranach des Älteren Instrumente zur brillanten Unternehmensführung Neurokommunikation schafft Wettbewerbsvorteile auf allen Unternehmensebenen Innovative Schichtentwicklungen für Spanungswerkzeuge Sächsisches Wissenschaftsministerium fördert Projekt zur ALD-Beschichtungstechnik „Mit dem Horch 1904 betreten wir absolutes Neuland“ Hochschule und August Horch Museum laden im April zur 2. „Langen Nacht der Technik“ IMPRESSUM Redaktion: Redaktionsbeirat der WHZ, Franka Platz (V.i.S.d.P.) Franka.Platz@fh-zwickau.de Christian Wobst, Agentur Graf Text C.Wobst@graf-text.de Layout, Satz & Grafik: Umsetzung: Christian Wobst 11 WHZ-Absolvent promoviert mit Auszeichnung Anzeigen & Druck: VMK Verlag für Marketing und Kommunikation GmbH & Co. KG Faberstraße 17 67590 Monsheim Tel.: 06243 909-0 Fax: 06243 909-400 info@vmk-verlag.de 15 BIC verleiht Förderpreise an drei Absolventen Bildmaterial: WHZ und die jeweiligen Autoren sowie CDU-Fraktion im Sächsischen Landtag (S. 6), Volkswagen Sachsen/R. Köhler (S. 1, S. 7), Focus Green Engineering (S. 43) 21 Hochschulmedaille würdigt besondere Verdienste 24 Warmes Plätzchen mit Ausblick: WHZ unterstützt Skulptur NACHRICHTEN Auflage: Druckexemplare: 3200 Stück ISSN-Nummer: 1864-7006 E-Paper: www.fh-zwickau.de ISSN-Nummer: 1864-7014 Redaktions- und Anzeigenschluss: 1. März 2013 5 6 GASTBEITRAG Fester Anker in der Region Südwestsachsen Lehre und Forschung auf fundierten wissenschaftlichen Grundlagen von Steffen Flath Die Westsächsische Hochschule Zwickau ist ein fester Anker in der Region Südwestsachsen. Sie ist nicht nur eine Hochschule „rund um das Automobil“, sondern sie hat starke Standbeine in den Bereichen Gesundheit und Energie. Aber auch Solitäre, wie die Angewandte Kunst Schneeberg oder der Musikinstrumentenbau in Markneukirchen, gehören zu ihr. Die Westsächsische Hochschule Zwickau ist bestens vernetzt in der Region, mit den Kommunen und der Wirtschaft, beispielsweise mit den ansässigen Firmen der Automobilbranche. Sie ist aber auch bundesweit oder außerhalb Deutschlands gefragt und kooperiert mit anderen Hochschulen in Lehre und Forschung. Hier liegt die Stärke der sächsischen Fachhochschulen, die seit dem vergangenen Herbst auch in Sachsen den Zusatz „Hochschule für angewandte Wissenschaften“ führen dürfen. Gelehrt und geforscht wird auf fundierten wissenschaftlichen Grundlagen. Das große und überzeugende Plus liegt jedoch darin, dass Lehre und Forschung darüber hinaus mit anwendungsorientiertem Schwerpunkt betrieben werden. Aufgrund dieses Ansatzes ist auch die Westsächsische Hochschule als Forschungspartner für kleine, mittlere und zum Teil auch große Unternehmen interessant. Den Ansatz einer forschenden Hochschule wollen wir auch in der Politik weiter unterstützen. Nicht zuletzt deshalb haben die Koalitionsfraktionen im Doppelhaushalt des Freistaates Sachsen 2013/2014 die Mittel für die Landesforschungsförderung deutlich mit einem zweckgebundenen Betrag von je 4,5 Millionen Euro pro Jahr für die anwendungsorientierte Forschung an Fachhochschulen erhöht. Studierende gezielt für den Bedarf in Wirtschaft und Gesellschaft auszubilden, ist eine weitere Aufgabe der Hochschule. Gerade in Zeiten des zunehmenden Fachkräftebedarfes ist es hier in unserer Region wichtig, junge Menschen für die Unternehmen vor Ort fundiert zu qualifizieren. Die Ausbildung der Menschen – ihr Wissen, ihr Können und ihre Kreativität – ist der wichtigste Baustein für eine florierende Wirtschaft in der Region Südwestsachsen. Wir fördern die Kompatibilität zwischen verschiedenen Hochschultypen in Sachsen, ohne deren Alleinstellungsmerkmale aufzugeben. In der Novelle zum Sächsischen Hochschulfreiheitsgesetz haben die Steffen Flath ist Vorsitzender der CDU-Fraktion im Sächsischen Landtag. Koalitionsfraktionen deshalb den Rechtsanspruch für Promotionsverfahren für Absolventen der Fachhochschulen an Universitäten fixiert. Damit wollen wir gewährleisten, dass besonders geeignete Absolventen die Möglichkeit einer fortführenden wissenschaftlichen Qualifikation erhalten. Eine wissenschaftliche und zugleich praxisnahe VITA Steffen Flath ist seit Oktober 1994 Mitglied des Sächsischen Landtags und seit Juni 2008 Vorsitzender der CDU-Fraktion. Geboren 1957 in Bärenstein, studierte der verheiratete Vater zweier Kinder von 1977 bis 1982 an der Martin-Luther-Universität Halle. Von 1990 bis 1994 war er Hauptdezernent im Landratsamt Annaberg, von Oktober 1999 bis Oktober 2004 Sächsischer Staatsminister für Umwelt und Landwirtschaft sowie von November 2004 bis Juni 2008 Sächsischer Staatsminister für Kultus. Hochschulausbildung in moderner Infrastruktur und guter Ausstattung bieten zu können, daran wollen wir mit Ihnen gemeinsam in den politischen Entscheidungsprozessen hinwirken. Das Leitbild der Westsächsischen Hochschule Zwickau, Innovation und Tradition als Grundlage des Handelns anzusehen, ist auch das Leitbild der CDU-Fraktion des Sächsischen Landtages. Als Vorsitzender der Landtagsfraktion, aber auch als Vorsitzender des Kuratoriums der Initiative Südwestsachsen ist es mir Anliegen und Verpflichtung zugleich, Sachsen und damit die Region Südwestsachsen als zukunftsorientierte Wachstumsregion im Herzen Europas zu etablieren. Vielfältige Potentiale aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik werden wir noch stärker bündeln müssen, um eine der ältesten und traditionsreichsten deutschen Wirtschafts- und Technologieregionen zukunftsfähig zu machen. Der Autor Steffen Flath ist Vorsitzender der CDU-Fraktion des Sächsischen Landtages. HOCHSCHULPOLITIK Ferdinand K. Piëch zum Honorarprofessor bestellt Vorsitzender des Aufsichtsrates der Volkswagen AG lobt Engagement der Studenten Linkes Bild: Prof. Ferdinand K. Piëch erhält die Berufsurkunde aus den Händen von WHZ-Rektor Prof. Dr. rer. nat. habil. Gunter Krautheim. Rechtes Bild: Ferdinand K. Piëch während seiner Antrittsrede zur „Strategie 2018“ des VW-Konzerns. Ferdinand K. Piëch, Vorsitzender des Aufsichtsrates der Volkswagen AG, ist am 26. November mit einer akademischen Festveranstaltung zum Honorarprofessor für Kraftfahrzeugtechnik an der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ) bestellt worden. Ferdinand K. Piëch, seit 1999 Ehrenbürger der Stadt Zwickau, ist der WHZ seit Jahren innerhalb wissenschaftlich-technischer Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Forschung und der Nachwuchskräftenentwicklung verbunden. Ab sofort wird er auch für Lehrveranstaltungen – sowohl zu Themen der Unternehmensführung als auch der Ingenieurwissenschaften – zur Verfügung stehen. „Es ist mir eine besondere Ehre aber auch Verantwortung, als Honorarprofessor an der Westsächsischen Hochschule Zwickau meinen Beitrag zur Ausbildung des IngenieurNachwuchses zu leisten, auf den auch wir als Volkswagen-Konzern in der Zukunft bauen“, so Piëch. Er habe die WHZ als „äußerst agile und lebendige Hochschule“ kennengelernt und sei beeindruckt vom Engagement der Studenten. Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich würdigte die Bedeutung dieser Honorprofessur für den Freistaat: „In Zwickau schlägt das Herz für das Automobil, hier lebt eine ganze Region vom Automobilbau und für ihn. Das Ziel der Volkswagen AG, bis 2018 zum profitabelsten Autobauer der Welt zu werden, ist nur mit Volkswagen Sachsen und in enger Symbiose mit dem Freistaat zu erreichen. Ich sehe es als eine bemerkenswerte Bestätigung unserer sächsischen Exzellenz in Forschung und Lehre, dass Mitglieder der Konzernführung von VW an unseren Hochschulen den Fach- und Führungskräftenachwuchs ausbilden. Ich gratuliere der Westsächsischen Hochschule, dass sie einen herausragenden Ingenieur und Unternehmer wie Ferdinand K. Piëch gewinnen konnte. Ich freue mich sehr darüber, dass Professor Piëch die Zukunft des Ingenieurslandes Sachsen mit gestalten wird." Auch die Stadt Zwickau ist über Piëchs Engagement mehr als erfreut: „Für die Hochschule und die Stadt stellt es einen enormen Glücksfall dar, einen weltweit anerkannten ,Automobilisten´ als Honorarprofessor zu haben. Wir sind Herrn Piëch ausgesprochen dankbar, dass er sich erneut für den Standort Zwickau engagiert“, so Oberbürgermeisterin Dr. Pia Findeiß. Die Westsächsische Hochschule Zwickau sieht den engen Praxisbezug ihrer Lehre von jeher als ihr Markenzeichen und zugleich als Verpflichtung einer jeden Fachhochschule. Die Hochschule erhofft sich auch und gerade in diesem Fall ganz praktischen Nutzen für ihre Studenten. Sie sollen unmittelbar von den Erfahrungen des langjährigen Managers, leidenschaftlichen Technikers und „Autobauers“ profitieren können. „Wir freuen uns, mit Ferdinand Piëch jemanden an uns zu binden, der die Autobranche seit Jahrzehnten kennt wie kaum ein Zweiter, und das nicht nur aus unternehmerischer Sicht, sondern auch als Ingenieur mit entsprechendem Erfahrungsschatz“, so Prof. Dr. Gunter Krautheim, Rektor der Hochschule. Auch der ehemailge Kanzler Prof. Dr. Joachim Körner freut sich, Ferdinand K. Piëch für die Hochschule gewinnen zu können: „Als Pionier des weltweiten Automobilbaus mit hervorragenden persönlichen Beiträgen zur Dieseltechnologie, zur Entwicklung des Quattro-Antriebes für Audi-Pkw oder zum Einsatz neuer Werkstoffe im Automobil ist er ebenso bekannt wie für seine richtungsweisenden unternehmerischen Entscheidungen zur VW-Mehrmarken-Philosophie.“ Ferdinand K. Piëch studierte Maschinenbau an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich und begann seine Karriere 1963 bei Porsche in Stuttgart, wo er 1971 Technischer Geschäftsführer wurde. Seine Karriere führte ihn über Audi in Ingolstadt, wo er fünf Jahre lang Konzernchef war, schließlich zu Volkswagen. Von 1993 an war er Vorstandsvorsitzender der Volkswagen AG. Diese Position hatte er bis 2002 inne, seitdem ist er Vorsitzender des Aufsichtsrats der Volkswagen AG. 7 8 HOCHSCHULPOLITIK Eintrag ins Goldene Buch krönt Hochschulkarriere Feierstunde zur Verabschiedung von Altmagnifizenz Prof. Dr.-Ing. Karl-Friedrich Fischer Prof. Dr.-Ing. habil. Dr. h. c. Karl-Friedrich Fischer mit Zwickaus Oberbürgermeisterin Dr. Pia Findeiß und Rektor Prof. Dr. rer. nat. habil. Gunter Krautheim. Prof. Karl-Friedrich Fischer mit Zwickaus Ehrenbürger Prof. Carl H. Hahn. Der langjährige Rektor der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ), Prof. Dr.Ing. habil. Dr. h. c. Karl-Friedrich Fischer, wurde am 30. Januar im Beisein von Ministerialdirigent Dr. Ronald Werner, Leiter der Abteilung Hochschulen im Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst, der im Auftrag der Sächsischen Staatsministerin ein Grußwort hielt, und Zwickaus Oberbürgermeisterin Dr. Pia Findeiß offiziell in den Ruhestand verabschiedet. Fischer war von 2000 bis 2011 Rektor der WHZ. Zu den zahlreichen Gästen gehörten neben Mitarbeitern der WHZ unter anderem Carl Hahn, ehemaliger Vorstandsvorsitzender und Aufsichtsratsmitglied der Volkswagen AG sowie Honorarprofessor an der WHZ und Ehrenbürger Zwickaus, der Ehrensenator und Enkel des DKW-Gründers Jörgen Skafte sowie Amtskollegen verschiedener anderer Hochschulen. Die Feierstunde in der Aula an der PeterBreuer-Straße war von einer herzlichen und sehr persönlichen Atmosphäre geprägt. Im Beisein von Zwickaus Oberbürgermeisterin Dr. Pia Findeiß trug sich Altmagnifizenz Prof. Dr.-Ing. Karl-Friedrich Fischer in das Goldene Buch der Stadt ein. KURZVITA Nach einem Facharbeiterabschluss als Betriebsschlosser studierte Karl-Friedrich Fischer von 1966 bis 1974 an der TU Dresden und promovierte 1975 auf dem Gebiet der Informatik. 1982 habilitierte er an der TU Dresden auf dem Gebiet der Angewandten Mechanik zum Dr. sc. techn. Seit 1988 ist Karl-Friedrich Fischer ordentlicher Professor an der WHZ und war dort von 1995 bis 2000 Dekan des Fachbereichs Maschinenbau und Kraftfahrzeugtechnik. Im Jahr 2000 wurde er zum Rektor gewählt. Dieses Amt bekleidete er bis zum Jahr 2011. Karl-Friedrich Fischer ist Autor zahlreicher Fachbücher. Neben seiner Tätigkeit an der WHZ war Karl-Friedrich Fischer von 2007 bis 2011 unter anderem Vorsitzender des Landesverbandes Sachsen des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) und ist seit 1992 Vertrauensdozent der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Oberbürgermeisterin Dr. Pia Findeiß nutzte die Gelegenheit und bat Fischer an Ort und Stelle um einen Eintrag ins Goldene Buch der Stadt. Die Verabschiedung selbst nahm der Rektor der Westsächsischen Hochschule, Prof. Dr. rer. nat. habil. Gunter Krautheim, vor. Er würdigte Karl-Friedrich Fischer als hervorragenden Ingenieur, Wissenschaftler und Hochschullehrer, aber auch als Kollegen und Freund. Er dankte ihm unter anderem für „Gestaltungsfreiheiten und eine fast unerschöpfliche Geduld“ sowie für seine „Toleranz und Verständnis, die ihre Wurzeln wohl in Ihren akademischen Grundpositionen haben.“ Ähnlich äußerte sich Prof. Dr. oec. Gabriele Beibst, Rektorin der Ernst-AbbeFachhochschule Jena, die ein Grußwort hielt. Sie schenkte Fischer zum Abschied einen weitgereisten Stuhl, den er sogleich als „Regiestuhl“ in Beschlag nahm – wohl wissend, dass er nicht der Mann ist, der ab sofort stillsitzen wird. HOCHSCHULPOLITIK „Er wusste zu begeistern“ Kanzler Prof. Dr. Joachim Körner nach 21 Jahren in den Ruhestand verabschiedet Rund 120 Gäste waren am 16. November in die Aula der Westsächsischen Hochschule gekommen, um Prof. Dr. Joachim Körner nach 21 Jahren als Kanzler zu verabschieden. Gäste zur Verabschiedung von Prof. Dr. Joachim Körner (re.): Ministerialdirigent Dr. Ronald Werner (li.), WHZ-Rektor Prof. Gunter Krautheim neben Sabine Körner, Ehefrau des Geehrten. WHZ-Rektor Prof. Gunter Krautheim und Prof. Dr. Joachim Körner. Prof. Dr. Joachim Körner, Kanzler der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ), ging mit Ende des vergangenen Jahres in den Ruhestand. 21 Jahre lang hatte er das Amt inne. Am 16. November fand ihm zu Ehren ein Festkolloquium in der Aula an der Peter-Breuer-Straße statt. Rund 120 Gäste – Mitarbeiter, Kollegen, Freunde und Weggefährten – waren gekommen, um Joachim Körner zu danken und ihm für die Zukunft alles Gute zu wünschen. Die Festredner würdigten die Verdienste des Kanzlers auf sehr persönliche Weise und ließen dabei auch die eine oder andere Anekdote einfließen. Ministerialdirigent Dr. Ronald Werner, Leiter der Abteilung Hochschulen im Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst, sagte, dass das Scheiden Körners aus seinem Amt auch für das Ministerium „einen tiefen Einschnitt“ bedeute und dass eben nicht jeder so einfach ersetzbar sei. Joachim Körner habe sein Amt nicht nur als pure Pflichterfüllung verstanden, sondern die Freude an seiner Arbeit sei stets spürbar gewesen. „Er wusste zu begeistern, nicht nur seine Mitarbeiter, sondern die ganze WHZ“, so Werner. Die Laudatio hielt Altmagnifizenz Prof. Dr.-Ing. habil Karl-Friedrich Fischer. Er würdigte insbesondere den sorgsamen Umgang mit der Macht, den Prof. Dr. Körner stets an den Tag gelegt habe, ebenso seine Flexibilität und Bereitschaft, sich mit immer neuen Gegebenheiten auseinanderzusetzen und Veränderungen zum Wohle der Hochschule voranzutreiben, nach dem Motto „Leadership is action, not position.“ Gemeinsam war allen Rednern der Dank und große Respekt, den sie dem scheidenden Kanzler für seine Verdienste zollten, sowie das Bedauern über seinen Abschied, der für alle einen Verlust bedeute. Anlässlich des Neuhjahrsempfangs der Stadt Zwickau Anfang 2013 wurde Joachim Körner die höchste Ehrung der Stadt Zwickau zuteil: Für seine Verdienste wurde ihm die Martin-Römer-Ehrenmedaille verliehen. KURZVITA Joachim Körner ist gebürtiger und „bekennender“ Zwickauer. Er machte „Abitur mit Berufsausbildung“ zum Betriebsschlosser im Reichsbahn-Ausbesserungswerk (RAW) in seiner Heimatstadt und studierte anschließend an der Hochschule für Verkehrswesen „Friedrich List“ in Dresden „Ingenieurökonomie des Transport- und Nachrichtenwesens“ (Wirtschafstingenieurwesen). Über verschiedene Stationen in der Wissenschaft und in Unternehmen wie zum Beispiel den „Sachsenring Automobilwerken Zwickau“ kam er 1979 an die Ingenieurhochschule Zwickau, wo er 1982 promoviert wurde. 1990 wurde er habilitiert und war seit 1991 Kanzler der Hochschule, die seit 1992 „Westsächsische Hochschule Zwickau“ heißt. Ein Aushängeschild, das weit über die Grenze der Hochschule hinaus ausstrahlte, ist die von Körner jährlich organisierte Oldtimerausfahrt „Schwanen-Klassik“. 9 10 FORSCHUNG Qualitätssicherung in der Forschung Hochschulen lernen durch Best-Practice-Modelle von Matthias Richter und Ivonne Mallasch Die fünf staatlichen sächsischen Hochschulen für Angewandte Wissenschaften stellen sich mit der Umsetzung des Projekts „Qualitätssicherung/Qualitätsmanagement in der Forschung“ den aktuellen Erfordernissen, die sich aus dem hohen Bedarf an Forschungsleistungen und dem Wettbewerb mit anderen Hochschul- und Forschungseinrichtungen – national und international – ergeben. Die technologische Leistungsfähigkeit und die Innovationskraft von Wissenschaft und Wirtschaft werden auch künftig die Zukunftsfähigkeit Deutschlands bestimmen. Gerade an den Hochschulen für Angewandte Wissenschaften bestehen durch die enge Vernetzung mit der Wirtschaft beste Voraussetzungen dafür. Mit der Umsetzung des sächsischen Hochschulgesetzes erwachsen für die zentralen Hochschulverwaltungen neue Qualitätsanforderungen. Dies schließt neben der Sachqualität der Prozessabläufe die kontinuierliche Verbesserung der Kommunikationskultur und der umfassenden Verwirklichung des Servicegedankens in allen die Forschung unterstützenden, administrativen Tätigkeitsbereichen ein. Die Optimierung und regelmäßige Evaluation der Forschungstätigkeit an den Hochschulen ist nicht nur eine Verpflichtung aus dem Sächsischen Hochschulgesetz – vielmehr sind genau das die Grundlagen für eine erfolgreiche Arbeit der Wissenschaftler. An dem Projekt sind neben der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ) die Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden, die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kunst Leipzig, die Hochschule Mittweida und die Hochschule Zittau/Görlitz beteiligt. Finanziert wird es vom Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst. Die erste Förderperiode war 2012, die Weiterförderung des Projekts ist bis Ende 2014 vorgesehen. SIE SIND GEFRAGT, Herr Richter Was wollten Sie als Kind werden? Pilot Was haben Sie zuletzt gelernt? Veränderungsprozesse sehr zeitund können energieaufwändig sein! Welcher ist Ihr liebster Ort? Mein Zuhause! Sie arbeiten im Projekt „Qualitätssicherung/Qualitätsmanagement in der Forschung“ zusammen (v.l.n.r.): Ivonne Mallasch (WHZ), Sabine Scholz (Hochschule Zittau/Görlitz), Dirk Lippik (HTWK Leipzig), Marianne Vogel (WHZ), Birgit Heilemann-Saupe (Hochschule Mittweida). In der ersten Projektphase von Januar bis Dezember 2012 wurde ein „Qualitätszirkel“ der fünf projektbeteiligten Hochschulen geschaffen. Dieser ist zuständig für die Bearbeitung des Projekts an den Einrichtungen, für die Kommunikation und Abstimmung mit verantwortlichen Struktureinheiten und für die Förderung eines umfangreichen Erfahrungs- und Wissensaustausches. Der Qualitätszirkel wird auch in der folgenden Projektphase bis 2014 regelmäßig Arbeitsstände diskutieren, Ergebnisse kommunizieren und die Vernetzung mit externen Wissensträgern intensivieren. Ziel des ersten Projekt-Abschnitts war es unter anderem, eine Bedarfserhebung an jeder Hochschule vorzunehmen. Dazu wurden interne Strukturen im Bereich Qualitätssicherung in der Forschung analysiert. Erweitert wurde die Bedarfsanalyse an jeder Hochschule durch eine Online-Umfrage sowie persönliche Gesprächen über die Rahmenbedingungen für Wissenschaftler. Ergänzend wurden „Best Practice“-Ansätze zu qualitätssichernden Instrumenten anderer deutscher Hochschulen untersucht und ausgewertet. Die Analyse der Ergebnisse soll den Hochschulen dabei helfen, beispielsweise vorhandene Best-PracticeModelle untereinander auszutauschen und zu nutzen und dadurch wiederum Zeit und Kosten zu sparen sowie einheitliche Standards aufzustellen. Nach einer ersten Auswertung der gewonnenen Daten ergeben sich für die WHZ im Bereich Forschung erste Handlungsfelder. In der folgenden Periode 2013 bis 2014 werden in den Bereichen Kommunikation/Netzwerke, Forschungsförderung/Information, Infrastruktur/ Raumressourcen, Prozesse und Zielesystem für Forschungsleistungen entsprechende Maßnahmen zur kontinuierlichen Verbesserung ausgearbeitet und umgesetzt. Die Autoren Dr.-Ing. Matthias Richter ist Prorektor für Forschung und Wissenstransfer; Dipl.Kffr.(FH) Ivonne Mallasch arbeitet im Prorektorat Forschung und Wissenstransfer und ist Koordinatorin im Projekt „Qualitätssicherung/Qualitätsmanagement in der Forschung“ und „Schaufenster Elektromobilität verbindet – Bildungsinitiative Bayern/Sachsen“. SIE SIND GEFRAGT, Frau Mallasch Was wollten Sie als Kind werden? Ballerina, Tänzerin oder einfach nur groß! Was haben Sie zuletzt gelernt? Geduld zu haben Welcher ist Ihr liebster Ort? Den verrate ich nicht, sonst fährt dann jeder hin! FORSCHUNG E-Mobilität braucht Fachkräfte Zwickau und Ingolstadt haben gemeinsam viel vor modulares Gesamtpaket, das sich – aufbauend auf den bereits vorhandenen Mastern Elektromobilität und Fahrzeugelektrifizierung – an verschiedene Ingenieurszielgruppen richtet, um sie für Tätigkeiten in der Elektromobilität zu qualifizieren. Dazu gehören Maschinenbauingenieure, Elektrotechnikingenieure und Ingenieure, die heute bereits in der Elektromobilität tätig sind. Der berufsbegleitende Bachelorstudiengang richtet sich an beruflich Qualifizierte mit besonderem Fokus auf Meister und Techniker, also an Personen, die ihren Hochschulzugang nicht über das allgemeine oder das Fachabitur erlangt haben. Vor dem Hintergrund des zunehmenden Ingenieurmangels sollen damit neue Potenziale erschlossen und der Zugang zur Hochschule für Berufstätige erleichtert werden. Im Sinne einer intensiven Vernetzung beider Hochschulen ist geplant, die Studiengänge an beiden Standorten durchzuführen. Dadurch erhalten die Studierenden die Möglichkeit, sich über die Landesgrenzen hinaus mit den Inhalten des Studiums zu beschäftigen und ein neues Umfeld kennenzulernen. Gestärkt wird dieses Konsortium durch die enge Zusammenarbeit mit Audi und BMW. Darüber hinaus können die Hochschulen vom Spezialwissen der Universitäten profitieren und das Wissen der Universitäten in die Lehre der Hochschulen integrieren. Für Zwickau und Ingolstadt erschließt sich mit dieser erstmaligen Kooperation ein ganz neues Potenzial. Beide Hochschulen profilieren sich mit der Mobilität und können ihre umfangreichen Erfahrungen aus der Forschung als neues Wissen direkt in ihre Studiengänge einbringen. Durch die länderübergreifende, enge Vernetzung werden Synergieeffekte entstehen, von denen alle Beteiligten profitieren werden. Tonio Schönfelder hat das Promotionsverfahren an der Medizinischen Fakultät der Technischen Universität Dresden mit „summa cum laude“ abgeschlossen. Bis 2008 studierte er Pflegemanagement an der Westsächsischen Hochschule. In seiner Diplomarbeit hat er ein Verfahren zur Selektion von fehlerhaften Krankenhausabrechnungen entwickelt und die Ergebnisse in mehreren wissenschaftlichen Artikeln publiziert. Nach dem Studium war er noch als Mitarbeiter in einem Drittmittelprojekt an der Fakultät tätig und hat parallel an der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus im Aufbaustudiengang Public Health studiert. Dieses Studium hat er 2010 mit dem Magisterabschluss Public Health erfolgreich beendet. Seit 2009 war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Gesundheitswissenschaften/Public Health der Medizinischen Fakultät der TU Dresden tätig. Dabei hat er sich vor allem mit der Erfassung von Patientenzufriedenheit auseinandergesetzt. Diese Aktivitäten mündeten in seiner Promotionsschrift zum Thema „Einflussfaktoren auf die Zufriedenheit stationär behandelter Patienten. Eine Querschnittstudie basierend auf einer Versichertenstichprobe der gesetzlichen Krankenversicherung“. In der Arbeit hat er die Zufriedenheit von mehr als 10.000 Patienten, die in Krankenhäusern im Direktionsbezirk Dresden stationär behandelt worden sind, untersucht und gezeigt, welche Faktoren die Patientenzufriedenheit am meisten beeinflusst haben. Am wichtigsten sind den Patienten die persönliche medizinische Betreuung, die Freundlichkeit des Personals, die Organisation und der Ablauf von Untersuchungen, die Qualität der Mahlzeiten und die Zimmerausstattung. Die Dissertation wurde von Professor Dr. Jörg Klewer (Fakultät Gesundheits- und Pflegewissenschaften der WHZ) und Professor Joachim Dr. Kugler (Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus der TU Dresden) betreut. Die Autoren Dr.-Ing. Matthias Richter ist Prorektor für Forschung und Wissenstransfer; Dipl.Kffr.(FH) Ivonne Mallasch arbeitet im Prorektorat Forschung und Wissenstransfer und ist Koordinatorin im Projekt „Qualitätssicherung/Qualitätsmanagement in der Forschung“ und „Schaufenster Elektromobilität verbindet – Bildungsinitiative Bayern/Sachsen“. Tonio Schönfelder. von Matthias Richter und Ivonne Mallaschvon Susan Franke Elektrofahrzeuge werden in der künftigen Mobilität der Gesellschaft eine große Rolle spielen, sei es als reines batteriegetriebenes Elektrofahrzeug, als Hybridfahrzeug oder als Brennstoffzellen-Fahrzeug. Kern all dieser Fahrzeuge sind der Elektromotor und das effiziente Stellen der Energie- und Leistungsflüsse. Alle Unternehmen aus der Automobilbranche – sowohl die Automobilhersteller als auch ihre Zulieferer – haben bereits umfangreiche Aktivitäten gestartet. Dafür werden jetzt und in den nächsten Jahren eine Vielzahl von hochqualifizierten Fachkräften benötigt. Neben einer grundständigen Lehre erfordert dies unter anderem eine berufsbegleitende Qualifizierung von Meistern und Technikern sowie eine gezielte Weiterbildung von Ingenieuren und Führungskräften. Dieser Herausforderung stellen sich in den nächsten Jahren zwei Konsortien aus Universitäten und Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) aus Bayern und Sachsen. Innerhalb der „Bildungsinitiative Elektromobilität – Schaufenster Bayern/Sachsen“ erhielten die beteiligten Hochschulen kurz vor dem Jahreswechsel 2012/13 ihren Zuwendungsbescheid. Bereits im April 2012 waren bundesweit vier sogenannte Schaufenster von 23 Bewerberregionen für die Marktvorbereitung der Elektromobilität durch die Bundesregierung ausgewählt worden. Mit über 150 Partnern in rund 60 Projekten und einem Gesamtbudget von mehr als 150 Millionen Euro setzt das Schaufenster „Elektromobilität verbindet“ der Freistaaten Bayern und Sachsen auf die Stärken der beiden Bundesländer. Davon erhält die Westsächsische Hochschule Zwickau (WHZ) für die kommenden drei Jahre rund 650.000 Euro. Mit der Förderung können unter anderem drei wissenschaftliche Mitarbeiter finanziert und es kann in neue Versuchsstände für Praktika in der Elektrotechnik investiert werden. Während die Universitäten innerhalb des Projekts Vollzeitstudiengänge, Sommeruniversitäten und Fortbildungsprogramme für Spezialisten und Führungskräfte erarbeiten, entwickeln die Hochschulen Zwickau und Ingolstadt ein Baukastensystem für zwei modulare berufsbegleitende Master „E-Mobilität“ sowie einen berufsbegleitenden Bachelorstudiengang. Bei den Masterstudiengängen handelt es sich um ein WHZ-Absolvent promoviert mit Auszeichnung 11 12 FORSCHUNG Selbstbestimmt leben mit Demenz Wissenschaftler untersuchen Lebensqualität, soziale Situation und Wohnbedingungen von Martin Grünendahl Bedingung für die Studienteilnahme. Insgesamt haben wir mit 43 Personen gesprochen, die mit dem Verdacht auf eine Demenz lebten. 35 von ihnen waren Frauen. Mithilfe der von uns eingesetzten Demenztests (Mini Mental State und DemTect) konnten wir 20 Menschen mitteilen, dass bei ihnen kein starker Verdacht auf Demenz besteht. 23 Personen erzielten aber Werte, die es nahe legten, dass sie eine Demenz haben. Es gab also zwei Gruppen von Personen in unserer Studie: Menschen mit Demenz und Menschen ohne Demenz. Im Folgenden werden einige Ergebnisse präsentiert, wo und wie sich diese beiden Gruppen unterscheiden. Leben mit Demenz Wenn in Medien und Alltag von Demenz die Rede ist, denken die meisten von uns an schwer pflegebedürftige Menschen, die in einem Heim auf ihr Lebensende warten. Dass sich aber hinter dem Sammelbegriff Demenz sehr unterschiedliche Menschen mit sehr unterschiedlichen Lebensweisen und Kompetenzen verbergen, darauf wollte ein Projekt der Fakultäten Gesundheits- und Pflegewissenschaften und Architektur aufmerksam machen. Mit Unterstützung des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst (SMWK) hat ein interdisziplinäres Team aus Pflegewissenschaft (Henrike Baldauf), Gerontologie (Sarah-Anna Denzig), Psychologie (Anke Jakob) und Architektur (Susanne Schmidt) die Lebenssituation von Menschen mit Demenz untersucht, die alleine zu Hause leben. Interessiert haben uns dabei neben der Lebensqualität vor allem die soziale Situation und die Wohnbedingungen. Geleitet wurde das Projekt von Dorothea Becker, Martin Grünendahl, Rainer HerttingThomasius und Ute Rosenbaum. Formen der Demenz Demenz ist keine einheitliche Krankheit, sondern ein Bündel verschiedener Symptome, ein so genanntes Syndrom. Spezifisch sind die Beeinträchtigungen des Gedächtnisses und anderer höherer Hirnfunktionen. Die Demenz umfasst im Regelfall eine längere Krankheitsdauer, die im Anfangsstadium trotz Abnahme der kognitiven Fähigkeiten nicht zur Abhängigkeit von anderen führen muss. Einfache tägliche Aufgaben und Freizeitaktivitäten können ohne Probleme ausgeführt werden. Ausgehend von dem Syndrom wird versucht, die Ursache zu ergründen. Dabei erfolgt eine Differenzierung in primäre und sekundäre Demenzen (vgl. Abb. 1). Primäre Demenz bedeutet, dass ursächlich Veränderungen des Gehirns zugrunde liegen, während sekundäre Demenzen von anderen Krankheiten außerhalb des Gehirns ausgelöst werden. Wichtig ist eine genaue Abklärung der Demenzform, damit je nach Ursache die entsprechende spezifische Therapie eingeleitet werden kann. Gerade bei den sekundären Demenzformen besteht die Eine Erinnerung vom Enkel. Chance, dass die Demenz aufgehalten wird oder sich sogar rückläufig entwickelt. Demenz in Zwickau Es wird davon ausgegangen, dass bundesweit knapp sieben Prozent der Altersgruppe 60+ an einer Demenz leiden. Die Stadt Zwickau hatte Ende 2010 93.750 Einwohner, von denen 30.840 Personen mindestens 60 Jahre alt waren. Zwickau ist mit einem Anteil von 32,9 Prozent Älterer in der Bevölkerung eine relativ „alte“ Stadt. Von diesen Zahlen ausgehend, haben wir die Anzahl der Demenzbetroffenen in Zwickau auf 1.777 Personen, also fast 2000 Menschen geschätzt. Innerhalb einer großen repräsentativen Studie zur Pflegebedürftigkeit in Deutschland (sogenannte Infrateststudie) wurde auch ermittelt, wie viele Personen mit Demenz allein leben. Insgesamt betraf das 15,9 Prozent der Demenzerkrankten. Werden diese 15,9 Prozent in Bezug zur Gesamtzahl an Demenzbetroffenen in Zwickau gesetzt, kann davon ausgegangen werden, dass in der Stadt Zwickau um die 283 Menschen mit Demenz alleine wohnen. Ergebnisse Im Juli 2011 konnte mit der Befragung begonnen werden. Es wurden nur Personen in die Studie aufgenommen, die in einem Einpersonenhaushalt in Zwickau Stadt und Umgebung wohnten. Da viele Demenzerkrankungen erst spät diagnostiziert werden, war das Vorliegen einer Demenzdiagnose nicht Lebensqualität Demenz hat in unserer Studie keinen entscheidenden Einfluss auf die subjektive Lebensqualität. Zwar gaben Personen ohne Demenz etwas höhere Werte bezüglich ihrer körperlichen und psychischen Lebenszufriedenheit an. Diese Unterschiede waren aber nicht so groß, dass sie statistisch bedeutsam, also signifikant wurden. Dasselbe galt für die Zufriedenheit mit ihren sozialen Beziehungen, die bei Menschen mit Demenz sogar etwas höher war. Schaut man auf die Wünsche und Bedürfnisse der Befragten, so zeigt sich, dass auch hier Parallelen sichtbar wurden. Mehr Aktivitäten außer Haus und Begleitung bei Ausflügen und Reisen wünschten sich beide Gruppen. In den objektiven Kompetenzen zeigten sich aber die erwarteten Unterschiede. Demenzbetroffene gaben deutlich häufiger Schwierigkeiten an bei Alltagsaktivitäten wie Einkaufen, Wäsche versorgen, Verkehrsmittel nutzen und ihre Medikamente organisieren. Sie waren auch mit ihrer Gesundheit weniger zufrieden und beklagten zudem, schlechter an Gesundheitsdienste heran zu kommen. Mehr Sorgen um ihre Gedächtnisleistung machten sich übrigens die Menschen ohne deutlichen Hinweis auf Demenz – ein häufiger Befund in der Demenzforschung. Soziale Kontakte Die Befragten der Gruppe Demenz haben im Mittel mit 8,4 Personen etwas kleinere Netzwerke angegeben. Es zeigte sich jedoch eine hohe Schwankungsbreite zwischen einer FORSCHUNG Abb.1.: Formen der Demenz und 26 Personen, die als wichtig benannt wurden. Bei den Befragten ohne Demenz lag das Mittel bei 10,2 Personen. Während sich das soziale Netzwerk bei Befragten mit Demenz mit 67,1 Prozent zum Großteil aus Familienmitgliedern zusammensetzt, liegt dieser Anteil bei den Befragten ohne Demenz nur bei 51,7 Prozent. Beziehungen zu Freunden und Bekannten hatten in Netzwerken der Personen ohne kognitive Auffälligkeiten einen signifikant größeren Anteil. In Bezug auf die Zufriedenheit mit ihren sozialen Beziehungen unterschieden sich die Bewertungen zwischen den Befragten aber nicht bedeutsam, wobei die Befragten mit Demenz tendenziell sogar positiver geantwortet haben. Wohnsituation Zum größten Teil wohnten die Befragten in einer Mietwohnung. Etwa ein Drittel lebte im Betreuten Wohnen, das betraf überwie- SIE SIND GEFRAGT, Herr Grünendahl Was wollten Sie als Kind werden? So groß wie mein älterer Bruder – hat geklappt. Was haben Sie zuletzt gelernt? Meine I-Tunes-Mediathek vom PC auf einen Homeserver zu verschieben – hat erstaunlicherweise auch geklappt. Welcher ist Ihr liebster Ort? In Gedanken bei meinen Kindern – ist auch leiser als real. gend Demente. Betrachtet man die in den Wohnungen vorhandenen vielfältigen Barrieren, so muss man den Befragten eine hohe Kompetenz und auch Kreativität im Umgang mit vielen Schwierigkeiten bescheinigen. Mehr zwei Drittel der Bewohner erreichten ihren Hauseingang lediglich über eine Treppe. Lediglich zwei Befragte wohnten im Erdgeschoss. Alle anderen Befragten mussten zu ihrem jeweiligen Stockwerk laufen. Problembereiche sind zum einen fehlende Handläufe bei den Treppen zur Wohnung sowie eine mangelnde Rutschfestigkeit der Stufen. In der Wohnung waren besonders Teppiche mit erhöhter Kante und nicht befestigte Läufer Stolperquellen. Auch hohe Türschwellen, überwiegend zum Bad, waren in den Wohnungen vorzufinden. Über die Hälfte der Einstiege in die Dusche war nicht barrierefrei. Nur in seltenen Fällen war der Zugang zum Balkon schwellenfrei. Ungeachtet dieser objektiv schwierigen Bedingungen ist die Mehrzahl der Befragten mit der Qualität ihrer Wohnbedingungen subjektiv zufrieden; ein Phänomen, das in der Gerontologie auch als Zufriedenheitsparadoxon bekannt ist. Fazit Ein wesentliches Ergebnis unserer Studie besteht in der Erkenntnis, dass Demenz allein keinen direkten Einfluss auf die Lebensqualität hat. Es gibt sowohl Menschen mit Demenz, die sehr zufrieden mit ihrem Leben sind, als auch solche ohne Demenz, die ihre Lebensqualität eher kritisch beurteilen. Ein ähnliches Muster ergibt sich mit Blick auf die sozialen Beziehungen. Zwar sind die Netz- werke der Befragten mit Demenz kleiner und sie geben auch weniger Kontakte zu Freunden und Bekannten an. In der Bewertung der sozialen Beziehungen zeigen sich aber keine klaren Gruppenunterschiede und Menschen mit Demenz sind tendenziell sogar zufriedener mit ihren sozialen Kontakten. Betrachtet man die Wohnsituation, so zeigt sich, dass sowohl Menschen mit als auch ohne Demenz eine ganze Reihe von Barrieren zu bewältigen haben, wenn sie in „normalen“, nicht unbedingt altersgerechten Wohnungen leben. Faktisch haben beide Gruppen offenbar die Kompetenz, mit diesen Schwierigkeiten ihren Alltag zu meistern. Dennoch ist eine klare Forderung aus unserem Projekt, dass gerade für die Gruppe der Menschen mit beginnender Demenz eine präventive, zugehende Beratung vor Ort sinnvoll ist. Sowohl Aspekte der Wohnungsanpassung und -ausstattung als auch der sozialen Integration sollten vor dem Hintergrund einer älter werdenden Gesellschaft angesprochen und bearbeitet werden. Leitidee ist hier die Vorstellung einer demenzfreundlichen Kommune, in der Menschen mit ihren individuellen Problemen und Ressourcen in Gemeinschaft leben. Der Autor Martin Grünendahl ist Professor für Pflegeforschung und Pflegewissenschaft an der Fakultät für Gesundheits- und Pflegewissenschaften. Er lehrt dort vor allem Psychologie und Gerontologie. Neben der Demenz gelten seine aktuellen Forschungsinteressen dem Einsatz von Technik in der Pflege und der Vernetzung von Gesundheitsdienstleistungen. 13 14 FORSCHUNG EU-Trennungsrechnung erfolgreich eingeführt Sächsischer Rechnungshof hebt Stand der Einführung als vorbildlich hervor von Ralf Steiner und Jana Meyer Abb. 1: Kalkulationsgrundlagen der Westsächsischen Hochschule Zwickau Zum 1. Januar 2007 trat der EU-Gemeinschaftsrahmen für staatliche Beihilfen für Forschung, Entwicklung und Innovation in Kraft. Seit 1. Januar 2009 ist er rechtlich verbindlich vorgeschrieben. Hochschulen und Forschungseinrichtungen müssen demnach, soweit sie wirtschaftliche und nicht-wirtschaftliche Tätigkeiten ausüben, die Kosten und Finanzierungen dieser beiden Tätigkeitsformen eindeutig voneinander trennen. So soll verhindert werden, dass staatlich finanzierte Ein- richtungen privaten Anbietern unlautere Konkurrenz machen, indem sie ihre Leistungen aus Steuermitteln subventionieren. Bei einer festgestellten Verletzung des EU-Vertrages drohen den Hochschulen Sanktionen nach Artikel 108 EU-Vertrag: • Verhinderung der Auszahlung rechtswidriger Beihilfen • Rückforderung rechtswidriger Beihilfen (z. B. Landeszuschuss) • Zahlung von Rechtswidrigkeitszinsen, SIE SIND GEFRAGT, Frau Meyer Was wollten Sie als Kind werden? Ich wollte zur Bundeswehr und bäuchlings durch den Wald robbend unser Land schützen. Was haben Sie zuletzt gelernt? …dass der europäische Aal zur Sargassosee „wandert“ um zu laichen und nach dem Laichen stirbt. Das hat mir mein Sohn bei seinen Erstklässler-Leseübungen aus dem Grundschullexikon vorgelesen. Welcher ist Ihr liebster Ort? Mein Platz am gedeckten Frühstückstisch zum Samstagmorgen…mit der Aussicht auf zwei freie Tage mit meiner Familie. • Schadenersatz für Mitbewerber und sonstige Dritte • einstweilige Maßnahmen gegen rechtswidrige Beihilfen. Bundesweit wurde die EU-Trennungsrechnung (EUT) bis jetzt an rund 70 Prozent aller Hochschulen realisiert. An der Westsächsischen Hochschule Zwickau erfolgte erstmalig in Sachsen die Umsetzung auf Basis der Vollkostenrechnung zum 1. Januar 2012 An der TU Dresden erfolgte die Einführung der EUT in diesem Jahr. Die Einführung an der WHZ erfolgte, wie in Abbildung 1 dargestellt, mehrstufig. Im Jahr 2011 wurde damit begonnen, Projekte dem nicht wirtschaftlichen beziehungsweise wirtschaftlichen Bereich zuzuordnen und wirtschaftliche Projekte zu kalkulieren. Mangels einer verlässlichen Berechnungsgrundlage des Gemeinkostensatzes wurden, orientiert an bundesweit eingeführten Modellen der EUT, für die WHZ ein Gemeinkostensatz von 80 Prozent und ein angemessener Mindestgewinn von 5 Prozent festgelegt. Ausgangspunkte der Entwicklung eines eigenen WHZ-Modells zur Einführung der EUT 2012 waren einerseits die umfangreichen Analysen eingeführter Modelle der EUT an deutschen Hochschulen, die Ermittlung vorherrschender Rahmenbedingungen (Prozesse, Kostenstrukturen, Kostensätze etc.) an der WHZ sowie andererseits die Ableitung konkreter Erfordernisse an ein WHZModell der EUT. Ziel war von Beginn an eine pragmatische Vorgehensweise, das heißt die Umsetzung der gesetzlichen Erfordernisse mit möglichst geringem zusätzlichem Aufwand für alle Beteiligten. Ein wesentlicher Meilenstein in dieser Phase war die Modellkonzeption in Zusammenarbeit mit verschiedenen Struktureinheiten der WHZ, dem Steuerberater und dem Wirtschaftsprüfer. Zu den Hauptaufgaben der Projektgruppe EUT gehörten: • die Erstellung eines Leitfadens zur Einordnung von Projekten FORSCHUNG BIC verleiht Förderpreise an drei Absolventen Abb. 2: Ablauf der Bearbeitung wirtschaftlicher Projekte • die Berechnung der Personalkostensätze und des Gemeinkostensatzes, die Entwicklung eines Finanzierungsplanes in Verbindung mit einem Leitfaden als Kalkulationshilfe • die Festlegungen zur Art und Weise der Zeiterfassung sowie • zahlreiche Überlegungen zur Einbindung der Trennungsrechnung in die Prozesse der Fakultäten und Verwaltung. Das WHZ-Modell und der Ablauf der Bearbeitung von Projekten wirtschaftlicher Art (Abb. 2) wurden mit den Gremien der Hochschule (Rektorat, Senatskommission Forschung) diskutiert und den Professoren und Mitarbeitern in hochschulöffentlichen Veranstaltungen vorgestellt. Die Einführung und Umsetzung der Trennungsrechnung erfolgte ohne nennenswerte Probleme. Auch die seit Januar 2012 erforderliche Nachkalkulation der Projekte und die damit verbundene Zeiterfassung für hochschulbeteiligtes Personal und Gerätenutzung konnten erfolgreich umgesetzt werden. Alle benötigten Formulare und Leitfäden werden im Intranet der WHZ bereitgestellt. Die Realisierung der EUT erforderte nicht nur eine Umstellung seitens der Projektleiter und Mitarbeiter, auch in den betroffenen Struktureinheiten der Verwaltung ergab sich ein beachtlicher Mehraufwand. In allen involvierten Bereichen mussten Prozesse und Abläufe angepasst und Schwachstellen kontinuierlich beseitigt werden. Die Erfahrungen des vergangenen Jahres haben gezeigt, dass weitere Anpassungen und Verbesserungen nötig sind. Folgende Änderungen wurden zum Jahresbeginn 2013 realisiert: • Unterscheidung zwischen Projekten der Weiterbildung, Dienstleistung, Auftragsforschung und Nutzung von Hochschuleinrichtungen im Finanzierungsplan • Entgeltgruppen- und -stufengenaue Kalkulation von Drittmittelpersonal • eingebundene Datenbank der zu kalkulierenden Geräte und Anlagen • Ermittlung von Mindestteilnehmerzahlen und Preis pro Teilnehmer bei der Kalkulation von Weiterbildungen • Erstellung der Zeiterfassungsformulare im Jahresüberblick über die gesamte Laufzeit eines Projektes • Möglichkeit der einmaligen Kalkulation Leistungen gleicher Art durch Preislisten beziehungsweise in Form von Rahmenvereinbarungen. Beim Abschlussgespräch mit dem Sächsischen Rechnungshof innerhalb der Prüfung der Drittmittelbewirtschaftung der WHZ im Jahr 2012 wurde der erreichte Stand der Einführung der EU-Trennungsrechnung an der WHZ ausdrücklich als vorbildlich hervorgehoben. Um auch künftig die bestmögliche Umsetzung der Anforderungen des Gemeinschaftsrahmens zu gewährleisten, bietet das Dezernat Forschung und Wissenstransfer weiterhin Unterstützung und Hilfestellung zu allen Belangen der EUT an. Die Autoren Dr. Ralf Steiner leitet das Dezernat Forschung, Wissens- und Technologietransfer; Jana Meyer ist dort Projektkoordinatorin. Drei ehemalige Studenten der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ) sind am 6. Dezember vom BIC-Forum Wirtschaftsförderung (BIC-FWF) für ihre hervorragenden Abschlussarbeiten ausgezeichnet worden. Den ersten Preis erhielt Maschinenbau-Absolvent Alexander Heinsch. In seiner Diplomarbeit „Entwicklung einer Planetenwickeleinheit für beliebige Profile“ konzipierte er eine Maschine, die – weitgehend automatisiert – den Aufbau großformatiger Batterien mit besonders vielfältigen Formen ermöglicht. Diese Batterien werden vor allem für die Elektrifizierung von Fahrzeug-Antrieben benötigt. Die Jury, bestehend aus drei Mitgliedern des Vorstandes des BIC-FWF, wählte seine Studie unter fünf eingereichten Abschlussarbeiten aus. „Herrn Heinsch ist eine herausragende Arbeit gelungen. Alle Jurymitglieder haben seine Arbeit unabhängig voneinander für den ersten Preis vorgeschlagen“, sagte Prof. Matthias Richter, Vorstandsvorsitzender des BIC-FWF und Prorektor für Forschung und Wissenstransfer an der WHZ. Neben der Auszeichnung konnte sich Alexander Heinisch über ein Preisgeld von 1000 Euro freuen. Mit ihm wurden noch zwei weitere Absolventen der WHZ für ihre Abschlussarbeiten ausgezeichnet. Den zweiten Preis teilten sich Wirtschaftsromanistin Alexandra Kaiser für die Diplomarbeit „Entwicklung eines Kennzahlensystems als Steuerungselement für die internen Supply-Chain-Prozesse eines pharmazeutischen Lohnherstellers“ und Informatik-Absolvent Patrick Oeser für seine Bachelor-Arbeit „Entwurf und prototypische Implementierung einer Software zur Kommunikation mit einem Bordnetzsteuergerät über CAN-USB“. Prof. Dr.-Ing. Matthias Richter (zweiter von links) mit den Preisträgern Alexandra Kaiser, Alexander Heinsch und Patrick Oeser (rechts). 15 16 CAMPUS Du willst was werden? Studier‘ in Zwickau Die neue Landing Page für Studieninteressierte ist online von Gundolf Baier und Karina Kuhnert „Du willst was werden? Studier‘ in Zwickau…“ Unter diesem Motto ist die neue „Landing Page“ der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ) am 21. Januar online gegangen. Die Webseite wurde speziell für potentielle Studienanfänger und Studieninteressenten entwickelt. Sie sollen sich damit noch besser im Angebot der WHZ zurechtfinden, im wahrsten Sinne des Wortes leichter an der WHZ „landen“ können. „Oftmals fällt es Schülern und Studieninteressenten schwer, sich durch die Fülle an Informationen zu klicken, wie sie eine herkömmliche Hochschulhomepage bietet. Durch die Landing-Page wollen wir Studieninteressierten in einer optisch ansprechenden, übersichtlichen Form und einer klaren Sprache Lust auf ein Studium in Zwickau machen“, so Hochschulsprecherin Franka Platz. Die Idee, eine solche Landing Page zu gestalten, gab es im Bereich der Studienwerbung und Öffentlichkeitsarbeit schon lange. Neben vielen Diskussionen, wie so eine Seite zu gestalten sei und welche Inhalte hineingepackt werden sollten, erforderte das Projekt auch einige finanzielle Ressourcen, ohne die ein solches Projekt nicht hätte professionell umgesetzt werden können. Die Möglichkeit, endlich „Nägel mit Köpfen“ zu machen, ergab sich schließlich durch Mittel aus dem 2012 zu Ende gegangenen Projekt „P3“. Diese konnten um einen Zuschuss aus Mitteln der sächsischen Hochschulkampagne „Pack Dein Studium – Am besten in Sachsen“ aufgestockt werden. Der Bau des virtuellen Landeplatzes konnte beginnen. „Zeitweilig haben bis zu sieben Personen das Projektteam von Seiten der Hochschule gebildet und sich des Themas – ergänzend zu ihren eigentlichen Aufgaben – angenommen“, stellt der Prorektor für Lehre und Studium, Prof. Gundolf Baier, anerkennend fest. „Mit dabei waren die Projektmitarbeiter Karina Kuhnert, Kathrin Schmidt und Marianne Vogel, Franka Platz und Sascha Vogelsang von der Studienwerbung/Öffentlichkeitsarbeit, mit Christian Ebhardt auch einer meiner Studenten und ich selbst“, so Baier weiter. Er behielt als Leiter des Projekts P3 die Fäden in der Hand und trug dafür Sorge, dass die mühsam aufgebrachten Mittel tatsächlich ter- Die neue Landing Page. mingerecht ausgegeben wurden. Mit der Umsetzung wurde die Zwickauer Agentur für Werbung und Kommunikation „ö-Konzept“ beauftragt. Diese hatte am überzeugendsten auf die Ausschreibung reagiert und lieferte schließlich eine Gestaltungslösung, die stark das Corporate Design der WHZ aufgreift und trotzdem spielerisch neu interpretiert. „Eine Abstimmung erfolgte auch mit der Senatskommission Lehre und Studium, die nicht nur über den Fortgang des Projekts auf dem Laufenden gehalten wurde, sondern am Ende auch einbezogen wurde, um mit den Fakultäten abgestimmte Studiengangsbeschreibungen zu haben“, so Gundolf Baier. Ziel war es, eine stark vereinfachte, besonders übersichtliche Seite zu gestalten, die nur die wirklich wesentlichen Informationen für die Zielgruppe der Studieninteressenten enthält und nicht die Vollständigkeit der SIE SIND GEFRAGT, Herr Baier Was wollten Sie als Kind werden? Es ist zwar heute ein bisschen peinlich, aber mit 5 Jahren war meine Antwort Vater. Ist mir ja auch gelungen, wenn auch nicht als Beruf. Was haben Sie zuletzt gelernt? An Rom sehen und sterben ist was dran. Welcher ist Ihr liebster Ort? Trotz der letzten Erkenntnis: zuhause bei meiner Familie. WHZ-Homepage haben muss. Es sollte nicht mit zu vielen Texten, sondern mehr mit grafischen und bildhaften Elementen gearbeitet werden. Die natürlich dennoch unvermeidlichen Texte sollten in der Sprache der Zielgruppe verfasst sein und damit wie der Wurm nicht zwingend dem Angler, aber in jedem Fall dem Fisch möglichst gut schmecken. „Alles in allem keine leichte Aufgabe, die das Projektteam bis zum Jahreswechsel ein ums andere Mal doch ganz schön ins Schwitzen gebracht hat“, erinnert sich Gundolf Baier. „Betrachtet aber man die Rückmeldungen, die seit dem Start der Seite angekommen sind, hat sich der Aufwand sehr gelohnt“, ergänzt Franka Platz, „denn bis auf Kleinigkeiten, gab es durchweg volle Zustimmung, von aufmunterndem ‚weiter so‘ bis anerkennendem ‚na endlich‘.“ Die Landing Page bietet dem Nutzer nun einen kurzen Überblick über sämtliche Angebote der Hochschule, aber auch zu den Bewerbungsmodalitäten und zur Stadt Zwickau mit ihren Freizeitangeboten – eben alles, was ein künftiger Student unbedingt wissen muss, um auf den Geschmack zu kommen. Auch mit Smartphones und Tablet-PCs lässt sich die Seite leicht aufrufen und ansehen. LandingPage und zentrale Homepage stehen nicht in Konkurrenz, sondern ergänzen einander. So verweist die Landing Page für vertiefende Informationen weiter auf die Hauptseite der WHZ. Die Autoren Prof. Dr. Gundolf Baier ist Prorektor für Lehre und Studium; Dipl.-Wirtschaftssinologin (FH) Karina Kuhnert ist Koordinatorin im Projekt P³. Alle Adressen auf einen Klick www.studier-in-zwickau.de www.studiere-in-zwickau.de www.studieren-in-zwickau.de Die Seite soll bald auch in englischer Sprache angeboten werden. Bereits reserviert ist die Domain www.study-inzwickau.de CAMPUS StuduKo – Sudoku: Hat das was mit Zahlen zu tun? Zwischenbilanz nach dem ersten Jahr im Projekt „Studienerfolg durch Kompetenz“ von Gundolf Baier und Daniela Roscher Im Oktober 2011 startete an der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ) das Projekt „Studienerfolg durch Kompetenz – Kompetenzentwicklung für Studierende und Lehrende als Basis für Studienerfolg“ – kurz und liebevoll StuduKo genannt. Für eine Förderlaufzeit von fünf Jahren werden aus Mitteln des Hochschulpakts insgesamt rund 2,7 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, um an der WHZ Maßnahmen zur Erhöhung der Qualität in der Lehre zu fördern. Ziel des Projektes StuduKo ist die Erhöhung der Erfolgsquoten, wobei gleichzeitig die Qualität der Ausbildung verbessert werden soll. Dies beinhaltet auch, das Abschlussniveau hinsichtlich Fachwissen und Selbstkompetenzen zu erhöhen. Nachdem zunächst geeignete Projektmitarbeiter gefunden und eingestellt werden konnten, nahm das Projekt mehr und mehr an Fahrt auf und die inhaltliche Arbeit konnte beginnen. Nach Ablauf des ersten Jahres der Projektlaufzeit ist es nun Zeit, eine erste Zwischenbilanz zu ziehen. Im ersten Projektjahr konnten in allen Fakultäten eine Reihe von studentischen Tutorien durchgeführt werden. Die Inhalte der Tutorien reichen dabei von der Unterstützung beim Fremdsprachenerwerb über Angebote zum wissenschaftlichen Arbeiten bis hin zur Nachbereitung ingenieurwissenschaftlich-technischer Module. Insgesamt konnten – bis zum Ende des Wintersemesters 2012/13 – mit Hilfe der Projektförderung mehr als 150 zusätzliche Tutorien durchgeführt werden. Diese finden begleitend zu den Lehrveranstaltungen statt und sollen beim Verstehen und Vertiefen der Lehrinhalte, aber auch bei der Vorbereitung auf Prüfungen helfen. Zur Unterstützung der studentischen Tutoren werden – neben der fachlichen Begleitung durch Hochschullehrer – hochschuldidaktische Weiterbildungsveranstaltungen angeboten. Für die Fächer Betriebswirtschaft/Volkswirtschaftslehre, Englisch, Mathematik, Physik sowie Thermodynamik/Strömungslehre werden derzeit Lehr- und Übungsmaterialien zur Studienbegleitung und -vorbereitung erstellt. Diese dienen dazu, in Vorbereitung auf ein Studium beziehungsweise in der Studieneingangsphase grundlegende und vorausgesetzte Kenntnisse aufzufrischen und zu wiederholen. Die ersten Materialien sind über die Projektseiten im Internet verfügbar und können genutzt werden. Sie werden kontinuierlich weiter verbessert und ergänzt. Rückmeldungen zu den einzelnen Materialien werden von den Autoren gern angenommen. In den gleichen Fächern können sich Studierende mit fachlichen Fragen und Problemen, die während des Semesters oder bei Hintergrund: Bund und Länder haben ein gemeinsames Programm für bessere Studienbedingungen und mehr Qualität in der Lehre (Qualitätspakt Lehre) als dritte Säule des Hochschulpaktes 2020 geschaffen. In zwei Bewilligungsrunden wurden Einzel- und Verbundvorhaben von deutschlandweit 186 Hochschulen aus allen 16 Ländern für eine Förderung bis 2016 ausgewählt. Nach einer positiven Zwischenbegutachtung der geförderten Maßnahmen kann eine weitere Förderung ab 2017 – maximal bis zum Ende der Laufzeit des Programms 2020 – erfolgen. Der Bund stellt für den Qualitätspakt Lehre bis zum Jahr 2020 insgesamt rund 2 Milliarden Euro zur Verfügung. Weitere Informationen zum Projekt StuduKo, zu Ansprechpartnern und zu den einzelnen Angeboten sowie der Zugang zu den bereits erstellten Lehr- und Übungsmaterialien sind auf den Projektseiten auf der Homepage der WHZ zu finden. www.fh-zwickau.de/studuko SIE SIND GEFRAGT, Frau Roscher Was wollten Sie als Kind werden? Darüber habe ich mir bis zum Ende meiner Schulzeit eigentlich keine Gedanken gemacht und hatte auch keine Traumberufe. Was haben Sie zuletzt gelernt? Dass Humor ungleich verteilt ist und Zitate nur bedingt als Antwort auf Autorenfragen geeignet sind. Welcher ist Ihr liebster Ort? Unterwegs. der Prüfungsvorbereitung auftreten, an die Projektmitarbeiter wenden. Durch diese Beratungsangebote können – gerade in grundlegenden Fächern – die regulären Sprechzeiten der Professoren und Lehrkräfte ergänzt werden. Für Studierende auf den ersten Blick nicht immer unmittelbar ersichtlich, in ihrer Wirkung doch vielleicht bemerkbar, werden für Lehrende hochschuldidaktische Weiterbildungsangebote entwickelt. Im Wintersemester 2012/13 konnte an der WHZ erstmals ein semesterbegleitendes Programm zur Entwicklung der hochschuldidaktischen Kompetenz angeboten werden, das zehn Einzelveranstaltungen beinhaltete. Zudem können die Teilnahmegebühren für Veranstaltungen des Hochschuldidaktischen Zentrums Sachsen übernommen werden. Ein wichtiges Thema ist es natürlich auch, das Projekt bei den Studierenden möglichst bekannt zu machen. Neben der immer nützlichen Mund-zu-Mund-Propaganda untereinander, den Hinweisen von den Lehrenden, Informationen auf Aushängen und Flyern spielt natürlich die Homepage eine ganz wesentliche Rolle. Unter dem Hauptmenüpunkt „Lehre/Projekte“ sind die Seiten des Projektes seit geraumer Zeit etabliert und von verschiedenen Stellen der Homepage verlinkt. Auch zum sachsenweiten Hochschulinformationstag am 10. Januar 2013 war das Projekt mit einem Poster, Flyern und mehreren Projektmitarbeitern vertreten. Im weiteren Verlauf des Projektes StuduKo wird das Angebot der Tutorien und der hochschuldidaktischen Weiterbildungen kontinuierlich fortgesetzt. Für das Sommersemester 2013 werden die Angebote in einem ähnlichen Umfang entwickelt. Die Erstellung der Lehr- und Übungsmaterialien soll bis zum Ende des Wintersemesters 2013/14 abgeschlossen sein. Ab dem Sommersemester 2014 werden dann zusätzliche Lehrkräfte und Laboringenieure in den Fakultäten eingesetzt werden, um das vorhandene Lehrpersonal zu unterstützen und die Betreuung der Studierenden zu verbessern. Die Autoren Prof. Dr. Gundolf Baier ist Prorektor für Lehre und Studium; Daniela Roscher, M.A., ist Projektkoordinatorin im Projekt StuduKo. 17 18 CAMPUS Christiane Langer, Studentin im Studiengang Gebärdensprachdolmetschen, brachte so ihren Unmut über das neue Sächsische Hochschulfreiheitsgesetz zum Ausdruck. Das Bild wurde auch über Facebook gepostet. Täglich 24 Stunden geöffnet Social Media mit Kreativitäts- und Partizipationspotenzial an der Hochschule von Cornelia M. Enger und Christine Greiner Dort, wo die Welt sich austauscht, darf natürlich auch die Westsächsische Hochschule Zwickau (WHZ) nicht fehlen: Die Facebook-Seite der WHZ gibt seit Beginn 2012 aktuelle, aber auch ganz persönliche Einblicke. 1500 Personen haben schon „Gefällt mir“ gedrückt. Das Beispiel zeigt: Nach anfänglicher Zurückhaltung ist die virtuelle Mitmach-Kommunikationswelt auch bei den Hochschulen angekommen. Ob Facebook, Twitter oder YouTube: Soziale Netzwerke, Blogs, Communities und Foren sind schon lange nicht mehr auf den SIE SIND GEFRAGT, Frau Greiner Was wollten Sie als Kind werden? Kindergärtnerin Was haben Sie zuletzt gelernt? Wände verputzen Welcher ist Ihr liebster Ort? Ich entspanne am liebsten in Mecklenburg-Vorpommern privaten Bereich begrenzt. Welches Potenzial in ihnen stecken kann, haben auch viele privatwirtschaftliche Unternehmen frühzeitig entdeckt. Sie nutzen die neuen Möglichkeiten, um Marketing zu betreiben oder Kunden gezielter in Entwicklungsprozesse (beispielsweise durch virtuelle Ideen-Communities) einzubinden. Dass mittels Social Media zeitgemäß und crossmedial (Online-)Hochschulmarketing betrieben werden kann, zeigen Best Practices, die sich informativ und dialogorientiert der Studierendenberatung, den Lern- und Forschungsprozessen oder auch der AlumniArbeit widmen. So präsentieren sich Hochschulen bei Facebook, Twitter oder Google+, bieten die Möglichkeit kurzweiliger Beratungstouren zum Studium auf zum Teil eigenen Hochschul-YouTube-Kanälen oder gestalten ihre Alumni-Arbeit bei XING oder LinkedIn. Warum also nicht bei Facebook Erstsemesterstudierenden eine Plattform für Fragen rund um das Studium bieten und damit die Möglichkeit einer Vernetzung schaffen? Oder auch, wer nicht selbst dabei sein konnte, noch im Nachgang die Vorlesungen oder ein besonderes Veranstaltungshighlight besuchen? Fotos, Kurzfilme und Nachrichten halten das Wichtigste für jedermann fest. An den Hochschulen erscheint der Gedanke, sich gänzlich frei in dieser Medienwelt zu bewegen, noch etwas unvertraut, denn es gilt zugleich, manche Herausforderung geSIE SIND GEFRAGT, Frau Enger Was wollten Sie als Kind werden? Zahnarzt, weil ich so gern hinging. Was haben Sie zuletzt gelernt? Schwierig zu sagen; ich lerne jeden Tag etwas dazu. Welcher ist Ihr liebster Ort? Auf hoher See. CAMPUS genüber dem Phänomen „Digital Natives“ zu nehmen. Social Media bietet die Möglichkeit, nicht nur Botschaften zu senden, sondern ebenso in einen kooperativen Dialog zu treten und dies losgelöst von Ort, Zeit und Unmittelbarkeit. Mit jedem Kommunikationsangebot sind Erwartungen verbunden, ob kommunikativer Mehrwert oder Mitgestaltungsmöglichkeiten und -anreize. Der Rahmen ist frei, aber nicht grenzenlos. Offene Kommunikation, gerade im Bereich Social Media, bedeutet ebenso Diskussionskultur und letztlich Zielgruppenansprache und damit offener Zielgruppendialog, denn Ideen erzeugen meist Resonanz, unter Umständen auch kritische. Wie also kontrollieren? Die Antwort könnte lauten „Das können Sie „Wichtig ist die Interaktion“ Die offizielle FacebookSeite der WHZ ist seit Januar 2012 online. Mit rund 1500 „Likes“ hat die Seite – gemessen an der Studentenzahl der WHZ – inzwischen eine gute Abdekkung erreicht. Neben der Hauptzielgruppe, den Studenten, informieren sich dort auch Unternehmen, Alumni und Studieninteressenten. Bei den Inhalten setzen wir bewusst auf andere Informationen als bei den herkömmlichen Infomaterialien. So finden sich auf der Seite neben Veranstaltungsankündigungen und reinen Nachrichten immer auch Posts zu „weicheren“ Themen, die einfach auch etwas Spaß vermitteln sollen. Wichtig ist auch ein guter Medienmix. So veröffentlichen wir neben reinen Textbeiträgen auch viele Fotos, Videos und Online-Umfragen. Ganz wichtig ist auch die Rückkopplung zu den Nutzern. Soziale Netzwerke leben von der Interaktion. Jeder Post ist auch eine Aufforderung an den Nutzer, seine Meinung kundzutun. Dass dabei nicht jeder Kommentar auf unsere Zustimmung stößt, ist klar. Das ist aber noch lange kein Grund, diese Beiträge zu entfernen. Gerade in sozialen Netzwerken sollte man Kritik aushalten und sich ihr stellen. Das tut man nicht, indem man unliebsame Kommentare einfach löscht. Als Administratoren würden wir nur dann eingreifen, wenn Nutzer diffamierende, rassistische oder ehrverletzende Inhalte veröffentlichen. Bisher ist das aber nicht ein einziges Mal der Fall gewesen. Sascha Vogelsang, Mitarbeiter Studienwerbung/Öffentlichkeitsarbeit. nicht [kontrollieren], Sie können nur mitschwingen“ (Patrick Honecker, Uni Köln). Ein wegweisendes Beispiel für einen weniger rein informierenden und werbenden Marketinghintergrund ist die partizipative Politikgestaltung. So gestaltete das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg begleitend zum ersten internetgestützten Gesetzgebungsverfahren zur Wiedereinführung der Verfassten Studierendenschaft einen OnlineDialog (www.wir-wollen-deinen-kopf.de). Studierende wurden eingeladen, eigene Ideen und Anregungen zu Aufgaben und zur Organisation internetgestützt einzubringen und zu diskutieren. Die Ergebnisse der Online-Beteili- gung wurden letztlich im Verfahren ausgewertet und berücksichtigt. Nicht ganz so weit reichend, aber ebenso engagiert gestaltete sich an der WHZ im Herbst 2012 eine Aktion des Studentenrates (Stura, siehe rechte Spalte). Es geht grundlegend um Interaktion und Bindung, im Besonderen aber um Vernetzung, Partizipation und Kollaboration. Social Media ist kein Selbstläufer. Verbunden mit einer konsistenten und unter Umständen für Hochschulen neuen Kommunikationskultur, bieten sich hierbei im Sinne eines crossmedialen Ansatzes und damit ergänzend zu bereits etablierten Formen weitere Chancen, kommende, aktuelle oder auch ehemalige Studierende zu erreichen, ob mit dem Ziel der „Plattform für Informationen“ Der Fachschaftsrat Wirtschafswissenschatfen (FSR WiWi) nutzt intensiv das Internet als virtuelle Plattform, um Informationen weiterzuleiten, untereinander zu kommunizieren, Wissen zu sammeln und anzubieten. Dadurch erhält der Student die Möglichkeit, auf diesem Weg über aktuelle Themen wie Veranstaltungen oder Projekte frühzeitig informiert zu werden, um aktiv bei diesen mitwirken zu können. Denn nur durch studentisches Engagement können Verbesserungen der Studienbedingungen in Lehre, Forschung und dem Leben auf dem Campus erreicht werden. Man findet den FSR WiWi zum Beispiel unter dem Lern- und Serviceportal der Fakultät Wirtschaftswissenschaften, auf Facebook, auf Studi VZ und natürlich auf unserer eigenen Homepage www.fsr-wiwi.com. Marco Schreier, Student Studienwerbung oder der Gestaltung studentischen Engagements. Die Autoren Dr. Cornelia M. Enger ist Beauftragte des Dekans für Forschung, internationale Beziehungen und Hochschulangelegenheiten an der Fakultät Wirtschaftswissenschaften; Christine Greiner ist Mitarbeiterin des Studentenrates der Westsächsischen Hochschule. „Leute dazu bringen, ihre Meinung mizuteilen“ Im Herbst 2012 startete der Studentenrat (Stura) Zwickau eine Aktion gegen das neue Sächsische Hochschulfreiheitsgesetz (SächsHSFG). Hintergrund war, dass in Teilen das neue Gesetz als eine Gefährdung der studentischen Vertretungen sowie der Semestertickets gesehen wurde. Zudem boten viele weitere gesetzliche Neuerungen Potential, einzelne Hochschulen oder auch die gesamte sächsische Hochschullandschaft zu beschädigen. So wurde jeder Student der WHZ dazu aufgerufen, sich mit dem Thema auseinander zusetzen und kreativ tätig zu werden. In einem geeigneten Forum sollten die Projekte dann präsentiert und die besten ausgezeichnet werden. Facebook schien als geeignetes Medium, da die Möglichkeit besteht, unter jede eingereichte Fotomontage oder auch Zeichnung Kommentare und Bewertungen zu posten. Optisch ist sie ähnlich der Homepage des Stura (www.stura-zwickau.de) gestaltet. Seitdem nutzen wir Facebook, um Informationen wie den Kulturnewsletter, Veranstaltungen der Hochschule und allgemeine Informationen aus dem Stura an die Studenten zu bringen. Dass man über diesen Kanal erfolgreich sein kann, zeigen schon andere Seiten. So wurde zum Beispiel auch im Zusammenhang mit dem neuen Sächsischen Hochschulfreiheitsgesetz eine eigene Aktionsseite „Das Ding muss weg“ erstellt. Innerhalb kurzer Zeit erreichten die Macher der TU Chemnitz mehr als 1000 „Likes“. Zwar wird der Stura Zwikkau auch in Zukunft weiter auf Homepage und Rundmails über die WHZ-Seite bauen, doch mit der Facebook-Seite ist ein weiterer wichtiger Informationskanal dazu gekommen. Denn Leute dazu zu bringen, ihre Meinung mitzuteilen, ist auch ein Teil von Hochschulpolitik. Benjamin Preuß, Student 19 20 CAMPUS „Wir wollen weg vom Kochtopf“ Westsächsische Hochschule Zwickau präsentiert sich deutschen Schülern in Ägypten von Ute Rosenbaum und Reingard Al-Hassan Die Westsächsische Hochschule Zwickau gehörte im November zu den 15 Universitäten und Hochschulen, die sich direkt in Kairo bei jungen Studieninteressenten vorstellten und dabei durchweg positive Erfahrungen machten. Die Präsentation kam nach einer ersten Kontaktaufnahme mit Dr. Michael Harms, dem Leiter der Außenstelle des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) in Ägypten, während eines Intensivseminars im Juli 2012 in dem afrikanischen Land zu Stande. Der 22. November 2012 in Kairo. An der Deutsch-Evangelischen Schule versammeln sich ab 9 Uhr fast 400 Schüler und etwa 30 Lehrer und Betreuer aller deutschen Schulen in Ägypten im Auditorium Maximum. Die jungen Leute wirken aufgeschlossen und entspannt. Heute erwartet sie der „etwas andere Schultag“, der jährliche Hochschulinformationstag der deutschen Universitäten und Hochschulen, initiiert und veranstaltet von der DAAD-Außenstelle in Kairo. Beliebt ist dieser, weil man dabei direkt Leute treffen kann, Informationen und Materialien aus erster Hand bekommt und zugleich auch mal fragen kann, was sonst nicht auf den Homepages der Unis steht – Nachtleben, Freizeit, Shopping und Spracherprobung inklusive. Auch kleine Souvenirs aus dem künftigen Studienland werden gern mit nach Hause genommen, die individuellen Gespräche ausgewertet und in ihren Aussagen verglichen, Berufswünsche diskutiert. Nach einer Vorstellungsrunde aller Unis und Hochschulen erleben die jungen Gäste eine Podiumsdiskussion der „alten Hasen“ – DAAD-Absolventen mit Deutschlandstudium und einem tollen Job in Ägypten; so zum Beispiel den Chef der Siemens-Niederlassung, dessen Sohn auch als DAAD-Stipendiat in Deutschland studiert, natürlich ebenfalls Maschinenbau. Der WHZ-Informationsstand ist Magnet für Jungen und Mädchen, die Kraftfahrzeugtechnik und Maschinenbau studieren wollen, nach Kunst und nach Wirtschaftswissenschaften. Die „Top Drei“ – Medizin, Zahnmedizin und Jura – haben wir zwar nicht im Repertoire, doch das stört nicht. Zwickau als „klein aber fein“ und als günstiger Ausgangspunkt in die Metropolen Mitteldeutschlands scheint interessant zu sein, einschließlich der von uns dargestellten guten Studienbedingungen und des niedrigen Preisniveaus. Die Jugendlichen, die uns in kluger und sicherer Weise ihre Zukunftspläne erläutern, nach Studien- und Freizeitmöglichkeiten fra- SIE SIND GEFRAGT, Frau Rosenbaum Was wollten Sie als Kind werden? Kosmonautin, Archäologin… Was haben Sie zuletzt gelernt? Relief-Schnitzen (für Beginner) Welcher ist Ihr liebster Ort? Alle Orte, an denen man weit auf das Meer sehen kann… gen und ohne jede Scheu über die aktuelle politische Situation in ihrem Land sprechen, faszinieren uns und sind ihrerseits unsere Berater in Sachen „Wohin in Kairo?“. Wir könnten uns gut vorstellen, sie als Studierende, als Kommilitonen, als Freunde in Zwickau zu begrüßen. Eine junge Frau ist wild entschlossen, in Zwickau Kraftfahrzeugtechnik zu studieren: „Wir wollen weg vom Kochtopf, wir sind schon ein bisschen deutsch.“ Na, dann… Merhaba, Willkommen in Zwickau! Die Autoren Prof. Dr. Ute Rosenbaum ist Prorektorin für Weiterbildung und Internationales; Dipl.-Ing. Reingard Al-Hassan ist Direktorin der Hochschulbibliothek; beide an der Westsächsischen Hochschule Zwickau. SIE SIND GEFRAGT, Frau Al-Hassan Was wollten Sie als Kind werden? Ganz früher wollte ich Bäuerin werden, später aber dann eher Autos bauen. Was haben Sie zuletzt gelernt? Linksfahren in Irland. Welcher ist Ihr liebster Ort? Für mich gibt es nicht DEN Ort, vielmehr halte mich an das Motto frei nach „Pippi L.“: „Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt…“ ANZEIGE Anzeige A 13 Platzhalter Herr Vogelsang linke halbe JSeite ettzt anm melden n 186 x 62 mm Bisst du u Teill der Eng gineeratio on? Ste ell dich der Jury y und bew wirb Engineeration Contest ist der Studentenwettbewerb der N+P Informationssysteme GmbH in Zusammenarbeit mit der Autodesk GmbH. dic ch um einen der attraktiv ven Pre eise. Mit deiner kre eativen Id dee. und d 3D--Mauss sichern n: CAMPUS WHZ schließt Landesvertrag ab Antivirusprogramm für sächsische Bildungseinrichtungen von Rainer Ryll Zum 1. Dezember 2012 hat die Westsächsische Hochschule Zwickau federführend für alle Universitäten, Hochschulen und Berufsakademien in Sachsen einen Landesvertrag mit der Firma Sophos für die kommenden fünf Jahre abgeschlossen. Wurde in den vergangenen 13 Jahren, in denen bereits eine Kooperation mit Sophos bestand, diese Software allein von den Universitäten beziehungsweise Fachhochschulen eingesetzt, konnte nun die neue Landeslizenz dank der Unterstützung des Staatministeriums für Wissenschaft und Kunst (SMWK) für alle Bildungseinrichtungen abgeschlossen werden. Damit können alle Mitarbeiter und Studierenden in Sachsen diese Software an der Hochschule und zuhause kostenfrei nutzen. Diese Lizenz umfasst das gesamte Portfolio (Complete Security Suite). Die Virenbekämpfung ist ein spannendes Betätigungsfeld mit täglich neuen Herausforderungen. In den 1980 Jahren war das Betriebssystem das Hauptangriffsziel von Computerviren. Im Normalfall trat die Schadfunktion unmittelbar nach der „Infektion“ ein. Da das Internet zu dieser Zeit noch keine Rolle spielte, breiteten sich die Viren über Disketten und Dateiserver aus. Meist wurden Systemdateien gelöscht und das Betriebssystem wurde damit unbrauchbar. Später aktivierten sich die Schädlinge verzögert und konnten sich dadurch besser ausbreiten. Durch die weltweite Vernetzung wurde der Datenaustausch rasant beschleunigt. Anfangs waren es nur Dateidienste wie zum Beispiel Gopher, die für die Verbreitung sorgten. Mit Beginn der Internet-Ära und steigenden Übertragungsgeschwindigkeiten wurde der Computer-Kriminalität Tür und Tor geöffnet. Heutige Computer-Viren greifen kaum noch Betriebssysteme an. Sei es der „Verschlüsselungs-Trojaner“, der Geld zu erpressen versucht, indem er Computer-Zugänge sperrt oder „Phishing-Trojaner“, die Kontodaten ausspähen und somit Zugriff auf Konten erlangen – Ziel der Täter ist immer die persönliche Bereicherung. Ausgangspunkt ist oft die fehlerhafte Programmierung von Software. Vorhandene Sicherheitslücken werden von Kriminellen ausgenutzt, um unbemerkt Schadprogramme in den Rechner einzuschleusen. Daher ist es wichtig, angezeigte System- und ProgrammUpdates zu installieren. Da auch die Viren-Programmierer dies erkannt haben, werden manchmal Funktionen eingebaut, die eine „Verseuchung“ vorgaukeln und der Nutzer aufgefordert wird, Programme herunterzuladen. Diese stellen dann die eigentliche Bedrohung dar. Eine weitere Bedrohung geht von den Nutzern selbst aus. Leichtsinnig werden Email-Anhänge oder Dateien von unbekannten Quellen geöffnet. Jedoch kommen immer mehr Fälschungen von Absendern oder Webseiten zum Einsatz. Täuschend echt aussehende Falsifikate zum Beispiel einer Bank oder Post-/Paket-Zustellerfirma verleiten zum Öffnen von Anhängen, die Viren in das System einschleusen könnten. Zur Überprüfung hilft es oftmals schon, mit dem Mauszeiger auf den Internet-Link zu zeigen, nicht klicken. Am unteren Rand sieht man dann den echten Verweis auf die Seite, die geöffnet werden soll. Wer beispielsweise die Seiten der WHZ über einen Internet-Verweis besuchen möchte, findet die wahre Verknüpfung, „www.fh-zwickau.de“. Steht dort jedoch zum Beispiel „whz.xxxxxx.hk“, ist es in den meisten Fällen eine Fälschung. Der Autor Dipl.-Ing. Rainer Ryll ist für das Softwaremanagement an der Hochschule zuständig, begleitet Softwareprojekte und bekämpft Computerviren. Er ist Ansprechpartner für die sächsischen Hochschulen zu Antiviren-Software. SIE SIND GEFRAGT, Herr Ryll Was wollten Sie als Kind werden? Bereits als kleines Kind war ich ein leidenschaftlicher Zugfahrer, folglich kam nur der Lokführer in Betracht, aber zu der Zeit gab es ja noch keine Computer Was haben Sie zuletzt gelernt? Modellhubschrauberpilot, denn es ist gar nicht so einfach, ein Modell nach links zu steuern, wenn es dir entgegen kommt Welcher ist Ihr liebster Ort? Im Winter vor dem Computer (die acht Stunden während der Arbeitszeit reichen nicht aus), im Sommer im Garten, dort aber computerfrei Hochschulmedaille würdigt besondere Verdienste Im Oktober wurden Prof. Dr. phil. Günther Keilhofer und Dipl.-Ing. Hans-Jürgen Uhlmann während einer akademischen Festveranstaltung mit der Hochschulmedaille der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ) geehrt. Prof. Dr. phil. Günther Keilhofer, ehemaliger Geschäftsführer Personalwesen der Volkswagen Sachsen GmbH, ist Honorarprofessor für Personalmanagement an der Fakultät Wirtschaftswissenschaften der WHZ und seit mehreren Jahren Vorstandsvorsitzender des Hochschulvereins „Mentor e.V.“. In den vergangenen beiden Jahren hat er im Auftrag der Hochschule die Förderer für das Deutschlandstipendium geworben – sehr erfolgreich, erfüllte doch die WHZ beide Male die vorgegebene Förderquote auf Anhieb. 2012/13 kommen dank seines Engagements bei der regionalen Wirtschaft 52 Studenten in den Genuss des Stipendiums. Hans-Jürgen Uhlmann war seit 2005 Dezernent für Technik der WHZ und wurde Ende Oktober 2011 in den Ruhestand verabschiedet. Trotz Erreichens der Altersgrenze unterstützte er die Hochschule weiter, insbesondere beim Abschluss verschiedener Baumaßnahmen, die er maßgeblich mit auf den Weg gebracht hatte, vor allem im Bereich des Standortes Schneeberger Straße. Auch das Projekt der Forschungs-Bohrung zur Erkundung geothermischer Grubenwässer, die seit Ende September 2012 in Zwickau an der B 93 neben dem Pumpwerk Silberhof durchgeführt wird, hat Hans-Jürgen Uhlmann mit vorangetrieben. Zuletzt organisierte er das Campusfest auf dem Scheffelberg anläßlich des 20-jährigen Jubiläums der WHZ im Juni 2012. Träger der Hochschulmedaille 2012: Prof. Dr. phil. Günther Keilhofer (rechts) und Dipl.Ing. Hans-Jürgen Uhlmann. 21 22 CAMPUS Wirtschaft und Absolventen gehen Hand in Hand Erste Zwischenbilanz zu drei Jahren Mentoringnetzwerk Sachsen MENTOSA von Petra Mudra-Marzinowski Wer wünscht sich nicht, ein wenig „an die Hand genommen“ zu werden, um nach dem Studium erfolgreich in den Beruf einsteigen zu können? Das heißt, nicht nur das richtige Unternehmen zu finden und einen seiner Ausbildung und seinen Fähigkeiten entsprechenden Arbeitsplatz, das heißt auch, mit Teamkompetenz und vielen anderen Fähigkeiten zur Karriereplanung und Weiterbildung ausgerüstet starten zu können. MentoringProgramme haben sich in den vergangenen Jahren in allen Branchen national und international als wirksame Strategie der Personalund Nachwuchsförderung etabliert. An der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ) startete am 1. September 2010 das dreijährige Verbundprojekt „Mentoring Netzwerk Sachsen MENTOSA“. Seit Beginn konnten in jedem Durchgang zehn Mentees durch das Projekt gefördert und begleitet werden. Die Auswahl der Teilnehmer aus der um ein vielfaches höheren Bewerberzahl war für das Projektteam Herausforderung und Chance zugleich. Neben dem Ansatz der Gewinnung von Fach- und Führungskräften nach gendergerechten Aspekten ist das Ziel dieses durch den Europäischen Sozialfonds geförderten Verbundprojektes auch, dass sehr gut ausgebildete Hochschulabsolventinnen und Hochschulabsolventen möglichst im Freistaat Sachsen bleiben, um hier zu leben und zu arbeiten. Deshalb setzt das Programm bewusst an der Schnittstelle von Hochschule und Beruf an, um den Studierenden nach dem Studium Wege aufzuzeigen, die einen gelungenen Berufseinstieg in Sachsen ermöglichen. Neben der Vielfalt der Studienrichtungen und Fakultäten liegt eine weitere Besonderheit in der Auswahl von männlichen und weiblichen Mentees, die entsprechend dem Ansatz des Gender Mainstream gleichermaßen beim Start in ihre beruflichen Karriere durch individuell gestaltete Mentoring-Programme gefördert werden. Persönliche Beratung durch einen Mentor in geschützter Atmosphäre und bedarfsorientierte Coachings der Mentees in Workshops zu Themen wie Kommunikation, Zeitmanagement, Teamfähigkeit und Führungsverhalten ergänzen einander. Die Mentoren kommen aus der Praxis – aus sächsischen Unternehmen, aus der Verwaltung sowie aus Einrichtungen von Wis- Petra Mudra-Marzinowski (Mitte) im Beratungsgespräch mit einem Studenten. senschaft, Kunst und Kultur. Sie fördern und beraten die Mentees in direkter und vertrauensvoller Beziehung und binden sie frühzeitig in bestehende fachbezogene regionale und überregionale Netzwerke ein. Koryphäen wie Prof. Carl H. Hahn, ehemaliger Vorstandsvorsitzender und ehemaliges Aufsichtsratsmitglied der Volkswagen AG, Dagmar Böttcher, Personalleiterin von Siemens Chemnitz, Christiane Hille, Museumspädagogin am Deutschen Hygienemuseum Dresden, Rosemarie Schumann, kaufmännische Geschäftsführerin der Klinikum Chemnitz gGmbH, oder Julius Göllner, CEO Zalando Lounge, waren und sind Mentoren, die sich engagieren und weit über die Durchgangslaufzeit hinaus mit ihren Mentees in engem Kontakt stehen und arbeiten. Ein Best Practice-Tandem waren zum Beispiel im zweiten Förderjahr Christin Wohlschläger, Studentin der Fakultät Automobilund Maschinenbau, und ihr Mentor Dr. Wolf- SIE SIND GEFRAGT, Frau Mudra-Marzinowski Was wollten Sie als Kind werden? Ich liebe das Backen und wollte als Kind Konditor werden, wegen der so schönen Marzipanröschen. Was haben Sie zuletzt gelernt? Dass Omas so unsägliche Ratschläge sich immer bewahrheiten, zum Beispiel: „Denn nur sprechenden Menschen kann geholfen werden.“ Welcher ist Ihr liebster Ort? der Mitteleuropäische Mischwald mit all seiner Vielfalt gang Leidholdt aus dem Chemnitzer Unternehmen imk-automotive GmbH. MENTOSA sicherte nicht nur einen Praktikumsplatz, sondern auch ein Diplomarbeitsthema wurde bereitgestellt und bearbeitet. Nachdem die Studentin ihr Studium an der WHZ sehr erfolgreich abgeschlossen hatte, bekam sie einen festen Arbeitsvertrag bei „ihrem“ Unternehmen. Nach vielen Stunden der intensiven Zusammenarbeit hatte sich ein enges Vertrauensverhältnis entwickelt – mit viel Zeit, Herzblut und Ideen gaben Mentor und Mentee einander immer wieder Denkanstöße und Diskussionsmöglichkeiten. Denn auch Mentoren wollen im Sinne des lebenslangen Lernens von jungen Menschen mit Ideenreichtum und Kreativität inspiriert und bereichert werden um somit ihre Unternehmen wettbewerbsfähiger machen zu können. Die aufgebauten Netzwerke unter den Mentoren sowie den Mentees aller beteiligten sächsischen Hochschulen und Universitäten ließen schon jetzt, nach drei Jahren, einen überdurchschnittlichen Mentorenpool wachsen und sichern auch in Zukunft den direkten Kontakt zu künftigen Führungskräften. Der Folgeantrag für das vierte Durchgangsjahr an die Sächsische Aufbaubank ist gestellt. Mit Unterstützung der Hochschulleitung wird der nächste Durchgang voraussichtlich am 1. April 2013 starten, und nach unserem Erfolg in den vergangenen drei Jahren und der überdurchschnittlichen Verankerung von Mentees in Sachsen dürfen wir vorrausichtlich eine erhöhte Zahl von 15 Mentees innerhalb der Projektlaufzeit 2013/2014 auswählen und fördern. Das Zentrum für neue Studienformen (ZNS) unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. habil. Christian-Andreas Schumann, in dem MENTOSA verortet ist, hat sich ein herausforderndes Ziel gestellt und möchte im Sinne von Diversity und der Verankerung des neuen Sächsischen Hochschulfreiheitsgesetzes an sächsischen Hochschulen insbesondere auch Studierende mit Behinderung und Studierende mit Migrationshintergrund im Projekt begleiten und unterstützen. Bewerbungen sind unter www.mentosa.de möglich. Die Autorin Petra Mudra-Marzinowski ist Hochschulkoordinatorin MENTOSA im Zentrum für Neue Studienformen (ZNS). CAMPUS Job Factory 2.0 – Career Service wird fortgesetzt Serviceleistungen für Studierende und Unternehmen werden weiter ausgebaut von Markus Haubold „Echt super, dass es diese Anlaufstelle gibt!“ Aussagen wie diese aus der e-Mail einer Studentin, die die Beratung zum Bewerbungsmanagement in Anspruch genommen hatte, motivieren das Team des Job Factory – Career Service immer wieder neu, sich für eine qualitativ hochwertige Beratung und einen Ausbau des Service-Portfolios einzusetzen. Daher ist es besonders erfreulich, dass die Fortsetzung der Förderung des Job Factory – Career Service (JFCS) aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und des Freistaates Sachsen bis September 2013 bewilligt wurde. Neben der Fortsetzung der bereits erfolgreich etablierten Angebote liegt der Schwerpunkt im nunmehr zweiten Bewilligungszeitraum auf dem Ausbau und der weiteren Etablierung der Serviceleistungen für Studierende und Unternehmen. Karriereberatung Immer öfter fragen Studierende, ob es für sie persönlich sinnvoll sei, gleich nach dem Bachelor-Abschluss ein Master-Studium zu beginnen oder welches Fachprofil im Hinblick auf den späteren Berufseinstieg denn am zielführendsten ist. Um sie bei ihrer Entscheidungsfindung zu unterstützen, hat der JFCS im Februar sein Angebot um eine individuelle Karriereberatung erweitert und kommt damit der steigenden Nachfrage nach. Neben der bereits sehr umfassend genutzten Beratung zu den Themen des Bewerbungsmanagements komplettiert dieses Angebot eine den gesamten Studienverlauf begleitende und auf den Übergang und den späteren Berufseinstieg gerichtete Beratung. Termine für eine individuelle Beratung können die Studierenden über die e-Mail-Adresse des Job Factory – Career Service vereinbaren. Die Angebote des Job Factory Career Service auf einen Blick. Industry Meeting, einen branchenspezifischen Karriere-Tag der gerade in Planung ist, ergänzt. Zudem wurde die Jobbörse übersichtlicher und benutzerfreundlicher gestaltet, um der gestiegenen Nachfrage und dem immer größer werdenden Pool von Job- und Praktikumsangeboten gerecht zu werden. Neuer Workshop „Intercultural“ Wer wissen will, wie er die Visitenkarten eines chinesischen Partners behandeln sollte oder was in den USA zu den Tabuthemen zählt, und warum deutsche Effizienz beim Projektabschluss in China nicht den gleichen Stellenwert hat, der ist beim im Sommersemester startenden Workshop „Intercultural“ genau richtig. SIE SIND GEFRAGT, Herr Haubold Unternehmenskontakte Ebenfalls ausgebaut werden die Aktivitäten zur Herstellung von Unternehmenskontakten. Besser als bisher soll es möglich sein, den direkten Kontakt mit Unternehmensvertretern aufzunehmen. Konkret wird die bisher angebotene Veranstaltungsreihe „Chancen in der Region – Unternehmen stellen sich vor“ durch weitere Formate, wie zum Beispiel das bereits erfolgreich durchgeführten Karriere-Dinner oder das Job Factory – Was wollten Sie als Kind werden? Eine kurze Zeit lang Baggerfahrer. Was haben Sie zuletzt gelernt? Was „Adventure-based Learning“ ist. Dabei wird in einer Art Rollenspiel Wissen spielerisch vermittelt. Die Teilnehmer stehen dabei meist im Wettbewerb zueinander. Welcher ist Ihr liebster Ort? Ein gemütliches (Straßen)Café Qualifizierungsmodule Weiterhin erfolgt eine grundlegende Überarbeitung des Qualifizierungsmoduls „Intercultural“. Dieses soll in mehrere voneinander unabhängige Workshops zu einzelnen Kulturkreisen aufgeteilt werden, um den Studierenden eine individuelle, auf ihre spätere Tätigkeit in einer globalisierten Arbeitswelt fokussierte Vorbereitung zu ermöglichen. Die bewährten Module Projektmanagement, Office, Führungskompetenz und Soft Skills werden auch im Sommersemester 2013 wieder angeboten. Der Job Factory – Career Service unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. habil. C.-A. Schumann ist ein Projekt des Zentrums für Neue Studienformen. Anja Graube, Cindy Jänisch und Markus Haubold stehen als Team des JFCS für Fragen rund um das Thema Karriere gern zur Verfügung. Unterstützt werden sie regelmäßig von externen Experten, die die hohe Qualität der Angebote sichern. Der Autor Markus Haubold ist wissenschaftlicher Mitarbeiter des Job Factory – Career Service am Zentrum für Neue Studienformen. Per Mail sind die Mitarbeiter unter der Adresse kontakt.careerservice@fh-zwickau.de zu erreichen. Die Jobbörse kann im Internet besucht werden. http://careerservice.fh-zwickau.de/jobs 23 24 CAMPUS Orte des Lernens Entspannen und Lernen in der „Büffelbox“ von Karina Kuhnert Informatik-Student Eldiiar Tabaldyev aus Bischkek in der „Büffelbox“, die in der zweiten Etage des Hauptgebäudes am Kornmarkt zu finden ist. Gelernt werden kann fast überall – und die Westsächsische Hochschule Zwickau (WHZ) bietet dafür eine besonders auffällige und einladende Möglichkeit. Das innovative Möbel sticht sofort ins Auge: Es besteht aus einem Arbeitstisch und je zwei Sitzen, die zu einem muschelförmigen, mit hellblauem Filz ausgekleideten Objekt zusammengefasst sind – liebevoll auch „Büffelbox“ genannt. Zu finden ist die Box auf dem Campus Innenstadt in der zweiten Etage des Hauptgebäudes am Kornmarkt (R II). Sie soll den Studierenden die Möglichkeit geben, sich außerhalb von Computer-Pools oder der Bibliothek in kleinen Gruppen zum Lernen, Kaffee trinken oder Entspannen zwischen den Vorlesungen zusammenzufinden. „Die Sitzecken sind nur zu einer Seite hin offen. Dadurch kann man auch in offenen Räumen und bei viel Publikumsverkehr relativ ungestört lernen und entspannen“, sagt der Projektleiter und Prorektor für Lehre und Studium, Prof. SIE SIND GEFRAGT, Frau Kuhnert Was wollten Sie als Kind werden? keine Ahnung Was haben Sie zuletzt gelernt? Das Wort für blauweiß getöntes Porzellan auf Chinesisch Welcher ist Ihr liebster Ort? Zu Hause im Schaukelstuhl mit einem guten Buch und Blick über die Stadt. Dr. Gundolf Baier. Insgesamt konnten sechs Sitzgruppen angeschafft werden. Wenn die Möbel bei den Studenten gut ankommen und intensiv genutzt werden, könnten sie in Zukunft auch an anderen Stellen der WHZ stehen. Finanziert wurden die Lern-Möbel durch das Projekt „P³ – Profil.Potential.Partnerschaft“, das bis Ende 2012 durch die Hochschulinitiative Neue Bundesländer gefördert wurde, und durch einen Zuschuss des Kanzlers der Hochschule. Das Design der Möbelstücke geht zurück auf Entwürfe von Christoph Hübner, Absolvent der Fakultät Angewandte Kunst Schneeberg der WHZ. Innerhalb seiner Bachelor-Arbeit in der Studienrichtung Holzgestaltung/Produkt- und Objektdesign hat er sich mit der Konzipierung der Möbel beschäftigt – sehr erfolgreich, wurde doch seine Arbeit als „Beste Abschlussarbeit 2012“ ausgezeichnet. Neben den „Büffelboxen“ gestaltete er auch Möbel für den Außenbereich der WHZ. Das Design wählte er so, dass die Einzelstücke individuell zusammengestellt und als Tisch, Sitzplatz oder Liege genutzt werden können. Diese werden am Campus Innenstadt auf der Empore des Mensa-Innenhofs aufgestellt, sobald die Temperaturen es zulassen und die Aufstellfläche fertig saniert ist. Die Autorin Dipl.-Wirtschaftssinologin (FH) Karina Kuhnert ist Koordinatorin im Projekt P³. Warmes Plätzchen mit Ausblick: WHZ unterstützt Skulptur Anfang November wurde das „Wunderhorn“ der Bildhauerin Erika Harbort auf der Deutschlandschachthalde in Oelsnitz/Erzgebirge, begleitet durch die Westsächsische Hochschule Zwickau (WHZ), technisch abgenommen. Der Abraumhalde des ehemaligen Steinkohlenbergbaues entströmt Wärme, die an einigen Stellen mit bloßer Hand zu spüren ist. Das machte sich die Künstlerin zunutze: sie schuf als Skulptur einen Stuhl mit ganzjähriger Sitzheizung. Dieser ist in der Nähe des „Glück-AufTurmes“ aufgestellt. Dort öffnet sich dem Betrachter der Blick auf das Erzgebirgsvorland und die Empfindung für ein Naturphänomen, das durch exotherme Reaktionen der verkippten Waschkohlen entsteht. Besonders jetzt, in der kalten Jahreszeit, ist eine Wanderung auf die Deutschlandschachthalde Oelsnitz/Erzgebirge mit guter Aussicht und einem warmen Sitzplatz sehr zu empfehlen. In einem Studentenwettbewerb hatten sechs Studenten zu technischen Lösungen für die künstlerische Umsetzung des Themas Haldenwärme entwickelt. Die Ergebnisse waren von den Künstlern nach einer Ausschreibung der Stadt Oelsnitz aufgegriffen worden. Als Gewinnerin des Wettbewerbs ging Erika Harbort mit der Skulptur „Wunderhorn“ hervor. Bei der Umsetzung ihrer Entwurfs begleitete die WHZ die Arbeiten mit technischen Berechnungen und mit der Untersuchung des Stuhles auf dem Prüfstand des Labors Versorgungs- und Umwelttechnik. Forscher des Instituts für Energiemanagement der WHZ stellten in einer Studie fest, dass für eine wirtschaftliche Nutzung der Wärme aus der Halde derzeit jedoch keine Bedingungen bestehen. Künstlerin Erika Harbort mit ihrer Skulptur. Technik im Fokus. Menschen im Blick. Denn wegweisende Ideen brauchen Menschen, die sie nach vorne bringen. Mit Ehrgeiz und Leidenschaft bis ins Ziel und darüber hinaus – ob bei der Optimierung vorhandener oder der Entwicklung neuer Technologien. Genau so ist MAHLE. Als weltweit führender Hersteller von Komponenten und Systemen für den Verbrennungsmotor und dessen Peripherie entwickeln und fertigen wir gemeinsam mit circa 49.000 Mitarbeitern zukunftsorientierte Lösungen für unsere namhaften Kunden. Und das an über 100 Standorten und in 8 Forschungs- und Entwicklungszentren weltweit seit Jahren erfolgreich. Heute sind wir in jedem zweiten Fahrzeug weltweit zu finden. Unsere hervorragende Marktposition kommt auch Ihnen zugute: Wir bieten Ihnen ein Umfeld, das von kurzen Entscheidungswegen und viel Freiraum lebt – aber vor allem die Leistung eines jeden Einzelnen zu schätzen weiß. Ergreifen Sie Ihre Chance, und prägen Sie die Zukunft mit MAHLE. www.jobs.mahle.com Manuel Pfeifers Entwurf einer liegenden Sichel ist typologisch genau genommen gar kein Turm, sondern eher eine begehbare Skulptur. Wenn der Aussichtsturm zur Sehenswürdigkeit wird Architekturstudenten entwerfen einen Turm für eine Gemeinde im Thüringer Wald von Christian Knoche Das kurze Schreiben des „Heimat- und Geschichtsvereins des Ortsteiles Bucha – Einheitsgemeinde Unterwellenborn“, das die Fakultät Architektur am 12. Januar 2012 erreichte, ließ noch nicht erahnen, dass es aus heutiger Sicht den Beginn einer Projektgeschichte definiert, die außergewöhnlich ist. Es war ja nicht das erste Mal, dass Privatleute, Firmen oder Gemeindeverwaltungen an uns herantreten, und sich davon schnelle, kreative und vor allem kostengünstige Ideen unserer Studierenden erhoffen, die oftmals auch geliefert werden. In den allermeisten Fällen verlieren sich diese Projekte jedoch wieder, sobald die Schlusspräsentation im Beisein der Veranlasser erfolgt ist, sei es, weil der Auftraggeber die Ideen selber weiterentwickelt, weil er die Maßnahme zurückstellt, oder weil unsere Ideen schlicht zu außergewöhnlich sind, um sie schnell und direkt umsetzen zu können. Bucha liegt etwa 70 Kilometer westlich von Reichenbach im Thüringer Wald, die Saaletalsperre Hohenwarte und ein Radwanderweg sind interessante Ziele für Wanderer, Radtouristen und Familien. Dennoch hat die Gemeinde den Wunsch, durch eine Land- marke mit Fernwirkung mehr Aufmerksamkeit zu erzeugen – daraus wurde die Idee geboren, auf einer östlich des Ortskerns gelegenen Anhöhe, dem Gartenhügel mit 506,4 Metern über dem Meeresspiegel, einen Aussichtsturm zu bauen. Auch wenn von dort aus keine speziellen Attraktionen zu sehen sind, so bietet der Gartenhügel als Hochpunkt der umgebenden, landwirtschaftlich geprägten Flächen doch einen weiten Blick in die reizvolle, hügelige Landschaft. Da das Projekt sehr gut in das Portfolio des Institutes für Baukonstruktion und Entwurf passt und weil es sich gleichzeitig als konstruktives Projekt im sechsten Semester SIE SIND GEFRAGT, Herr Knoche Was wollten Sie als Kind werden? Radiosprecher Was haben Sie zuletzt gelernt? Immer mehr in immer kürzerer Zeit erledigen Welcher ist Ihr liebster Ort? Im Herbst an einer Strandbar an der Cote d’Azur des Bachelorstudienganges Architektur eignet, wurde die Projektidee von den beiden Betreuern, Prof. Frank Schüler und Prof. Christian Knoche, aufgegriffen. In ihrer Aufgabenstellung an die Studenten heißt es: „Der Turm soll in etwa 12 – 15 m Höhe eine Aussichtsplattform für bis zu 10 Besucher aufweisen. Die Aussichtsplattform soll einen 360° Rundumblick bieten, es ist aber auch denkbar, verschiedene Blickrichtungen von gestaffelten Plattformen aus zu erleben. (...) Die Erschließung erfolgt über eine Treppe, die gleichzeitig Auf- und Abstieg ermöglicht. Da der Turm weithin sichtbar sein wird, ist an eine Konstruktion mit hoher Wiedererkennbarkeit gedacht. Sie soll keine Standardlösung darstellen und sich leicht und elegant über das Gelände erheben. Gleichzeitig soll der Turm aber auch der Situation angemessen, einfach und kostengünstig zu errichten sein.“ Insgesamt haben sich elf Studierende dieser Herausforderung gestellt und dabei elf völlig unterschiedliche interessante und außergewöhnliche Konstruktionen entwickelt. Unterstützt wurden sie dabei auch von Prof. Dr. Andreas Nietzold, dessen Einschätzung CAMPUS als Tragwerksplaner naturgemäß eine wesentliche Rolle spielte. Stefan Dambrich entwickelte eine Turmfigur mit Basis und Aussichtsplattform in Form von Dreiecken. Durch die Anordnung der schräggestellten Stützen entsteht in den Zwischenebenen ein sich kontinuierlich veränderndes Sechseck, das beweist, wie reizvoll auch geometrisch einfache und regelmäßige Konstruktionen in Ihrer Wirkung sein können. Phillipp Doberenz schlug eine Turmkonstruktion vor, die aus einer Vielzahl unterschiedlich geschnittener Flächen als geschweißte Stahlkonstruktion entwickelt wurde und dadurch ein ganz unregelmäßiges Erscheinungsbild erzeugt. Wichtiger Bestandteil ist aber auch die räumliche Idee: Der Weg nach oben schlängelt sich über steile Treppen durch eine enge Schlucht, die ganz bewusst als Kontrast zur nur leicht hügeligen Umgebung formuliert wurde und den Benutzer erst oben, auf der Aussichtsplattform wieder entlässt. Alexander Knopf erzeugt auf den ersten Blick eine formale Verwandschaft zum Doberenz-Entwurf, bietet aber dennoch ein grundsätzlich anderes Erleben für die Benutzer: Während Doberenz die Besucher erst oben den weiten Rundumblick genießen lässt, bietet der Knopf-Entwurf eine luftig zwischen zwei verdrehten Scheiben eingespannte Treppenkonstruktion an, die von allen Podesten aus reizvolle Blicke in die Umgebung zuläßt. So wird die gesamte Treppe zur Aussichtsplattform auf unterschiedlichen Höhen. Dies gilt auch für den Entwurf von Anne Peter, doch ähnelt ihr Turm eher einer um Mikadostäbe aufgewickelten Luftschlange und hat dadurch eine ganz ungewöhnliche formale Erscheinung. Er unterscheidet sich somit von allen Entwürfen grundlegend, ist aber auch geometrisch äußerst anspruchsvoll in Planung, Berechnung und Umsetzung. Der Entwurf galt lange Zeit als Favorit für die Realisierung, letztlich jedoch überwogen die Bedenken hinsichtlich seiner Umsetzbarkeit. Auch Christian Ehrler, Julia Ehrig, Dorothea Hamann, Sarah Pahlke, Corinna Scheer und Ronny Weck lieferten ihre Entwürfe ab, die wiederum sehr eigenständige und interessante Ansätze beinhalten, es letztlich aber aus unterschiedlichen Gründen nicht bis in die Finalrunde schafften. Dass die Gemeinde und der Heimat- und Geschichtsverein es ernst meinten und die Realisierung eines Aussichtsturmes weiterhin beförderten, wurde den beteiligten Hochschulvertretern spätestens am 19. Juni klar. Zu diesem Zeitpunkt wurden sie zu einer öffentlichen Bürgerversammlung nach Bucha eingeladen, um den Bürgern ihre Entwürfe zu präsentieren und mit ihnen zu diskutieren. Dabei wurde letztlich der Entwurf von Manuel Pfeifer zur Ausführung beschlossen. Sein Entwurf einer liegenden Sichel ist typologisch gar kein Turm, sondern eher eine begehbare Skulptur. Zwei weit auskragende Seitenteile fassen eine endlos wirkende, einläufige Treppe, die am Antritt sehr flach beginnt und noch oben hin immer steiler wird. So wird der Aufstieg erlebbar und der Zielpunkt, eine sich aus dem Treppenverlauf logisch ableitende Aussichtsplattform, inszeniert. Die Skulptur ist als weithin erkennbare Landmarke so prägnant, dass sie zwangsläufig Interesse wecken und Besucher anlocken wird, dadurch erfüllt sie die Wünsche der Initiatoren aus Bucha in hervorragender Weise. Nach dem Beschluss in der Bürgerversammlung wurde der Planungsauftrag erteilt, Manuel Pfeifer entwickelte seine Konstruktion weiter, detaillierte und klärte konstruktive Details. Das Büro von Prof. Dr. Andreas Nietzold berechnete die Konstruktion im Detail und führte den statischen Nachweis. Mit diesen Unterlagen, Bauplänen, Berechnungen und Beschreibungen wurde im Herbst ein Fördermittelantrag gestellt, der im Vorfeld als sehr aussichtsreich bewertet wurde und noch im ersten Quartal 2013 beschieden werden soll. Alle Beteiligten hoffen, dass der Turmbau zu Bucha noch in diesem Jahr beginnen kann... Der Autor Prof. Christian Knoche ist Professor für Baukonstruktion und Entwurf an der Fakultät Architektur der Westsächsischen Hochschule Zwickau. Die Finalentwürfe von links nach rechts: Phillipp Doberenz schlug eine Turmkonstruktion aus einer Vielzahl unterschiedlich geschnittener Flächen vor. Stefan Dambrich entwickelte eine Turmfigur mit Basis und Aussichtsplattform in Form von Dreiecken. Der Entwurf von Anne Peter ähnelt einer um Mikadostäbe aufgewickelten Luftschlange Bei Alexander Knopf wird die gesamte Treppe zur Aussichtsplattform auf unterschiedlichen Höhen. 27 Eine Studie von Heide Hepach. Die Erkundung des Grundlegenden Schneeberger Fakultät arbeitet erfolgreich mit Industriepartnern zusammen von Ines Bruhn Bereits im Herbstsemester 2009/10 startete das erste Experiment der Zusammenarbeit zwischen der Fachgruppe künstlerischgestalterische Grundlagen und Industriepartnern der Region. Gemeinsam mit Dr. Stephan Kieselstein, Geschäftsführer des gleichnamigen Maschinenbauunternehmens aus Chemnitz, entstand die Idee, Draht als Material für räumliche Studienobjekte zu verwenden. Unter dem Thema „Linie Körper Raum“ fanden dann die gestalterischen Studien zu dreidimensionalen Objekten statt. 48 Studierende der Richtungen Modedesign, Holzgestaltung und Textilkunst/Textildesign ent- wickelten ganz individuelle Lösungen und interpretierten das Thema mit überraschend differenzierter Ideenfülle, Komplexität, Konstruktivität und Poesie. Dabei entstanden Studien, die ohne konkreten funktionalen Bezug sind und die ästhetische Qualität der verwendeten Materialien in räumlichen Zusammenhängen erlebbar machen. Ein Experiment war und ist das Projekt auch deshalb, weil die gestalterischen Grundlagen keine Produktentwicklungen anstreben, sondern die gestalterische Auseinandersetzung vorerst auf relativ abstraktem elementarem Niveau stattfindet. Die visuelle Wahrnehmung und grundlegende Gestaltungsmittel sowie deren Anwendung stehen im Mittelpunkt dieses Bereiches. Umso erfreulicher war der erfolgreiche Verlauf der Zusammenarbeit, die in einer Ausstellung vorgestellt und in einem gemeinsamen zweisprachigen Katalog dokumentiert werden konnte. Inzwischen liegen bereits die Ergebnisse des Folgeprojektes 2011/12 vor, die wie die Drahtobjekte auch in der Galerie des Chemnitzer Künstlerbundes der Öffentlichkeit präsentiert wurden. Die Inspiration für das neue Studienthema „Fläche Körper Raum“ entstand durch den Austausch mit dem Unternehmen Karl Mayer Malimo Textilmaschinen GmbH, das auch die verschiedenen technischen Textilien für die experimentellen Arbei- SIE SIND GEFRAGT, Frau Bruhn Was wollten Sie als Kind werden? Weiß ich nicht mehr genau, ich glaube Architekt. Was haben Sie zuletzt gelernt? Dass die Baumscheiben des versteinerten Waldes Chemnitz zum größten Teil aus verkieselten Luftwurzeln bestehen. Welcher ist Ihr liebster Ort? in der Umgebung von inspirierenden Gestaltungsideen ten zur Verfügung gestellt hat. Die Studierenden konnten für ihre dreidimensionalen Studien auf eine Vielfalt unterschiedlicher Gewirke zurückgreifen. Das Spektrum reichte dabei von Geotextilien bis zu hochaktuellen Carbon-Faserstoffen oder Glasfasermatten, worauf natürlich auch in den Entwürfen Bezug genommen wurde. Struktur und Dichte der Wirkstoffe, die weiterverarbeitet oft nicht mehr sichtbar sind, beeinflussten die gestalterische Auseinandersetzung und führten zu sehr differenzierten Interpretationen. Der Katalog zur Projektdokumentation stellt die textilen Objekte der Studierenden vor und ermöglicht gleichzeitig ungewöhnliche Perspektiven auf die Leistungsangebote des Unternehmens. Durch die Zusammenarbeit mit den Industriepartnern konnten interessante und anregende Themenstellungen für das Studium der Gestaltungsgrundlagen erschlossen werden. Im Ergebnis entstanden zum Teil nicht vorhersehbare positive Effekte, so dass wir diese Form eines praxisnahen aber doch unabhängigen Studiums gern weiterführen wollen. Die Autorin Ines Bruhn ist Professorin für künstlerischgestalterische Grundlagen an der Fakultät Angewandte Kunst Schneeberg. FAKULTÄTEN Schneeberg wird noch attraktiver Studieren mit Kind – Warum nicht mit Kunst? Studenten nutzen neue Digitaldrucktechnik von Jörg Steinbach Absolventin Carolin Tennstädt auf ihrem Stand auf der „Heimtextil“. Anlässlich der „Tage der offenen Tür“ an der Fakultät Angewandte Kunst Schneeberg am 8. und 9. Dezember 2012 konnte die offizielle Einweihung des neuen Digitaldruckzentrums gefeiert werden. Für die Anschaffung von Großgerätetechnik stellte der Freistaat Sachsen Investitionsmittel in Höhe von 250.000 Euro zur Verfügung. Hauptbestandteil der installierten Technik ist ein Textildrucker für Reaktivtintendruck sowie ein UV-Flachbettdrucker. Beide Geräte ermöglichen für den Studiengang Gestaltung – insbesondere für die Studienrichtung Textilkunst/Textildesign – eine Ausbildung, die höchsten Ansprüchen gerecht wird und Industriestandards garantiert. Darüber hinaus entstehen neue Potenziale für die fakultätsübergreifende Lehre und Forschung. Kooperationen mit der Wirtschaft sowie Möglichkeiten zur Generierung von Drittmitteln eröffnen interessante Perspektiven und steigern die Attraktivität des Hochschulstandorts. Digitale Drucktechnologien erobern zunehmend Einsatzgebiete in Forschung, Entwicklung und Produktion. Carolin Tennstädt und Karolin Runst, zwei Absolventinnen der Studienrichtung Textilkunst/Textildesign, gehörten zu den Ersten, die das Potenzial der neuen Drucktechnik nutzen konnten. Beide wagten als junge Textildesignerinnen nach ihrem erfolgreichen Studienabschluss im Sommer 2012 den Schritt in die Selbstständigkeit. Mit Ihrem Label „Macaronie“ erhielten sie eine Einladung zur diesjährigen internationalen Fachmesse Heimtextil, die vom 9. bis 12. Januar 2013 in Frankfurt/Main stattfand. Ihre aktuelle Musterkollektion, vor allem digitale Stoffentwürfe, konnte in Kooperation mit dem Druckzentrum kurzfristig in überzeugender Qualität für den Messeauftritt realisiert werden. Das große Interesse des Messepublikums an ihren Stoffdrucken und erste Verkaufsverhandlungen waren ein schöner Erfolg für die beiden Absolventinnen aus Schneeberg. Die Fachmesse für Wohn- und Objekttextilien ist ein wichtiger Gradmesser für innovative Qualitätstextilien. Der Autor Jörg Steinbach ist freiberuflicher bildender Künstler und ab 1. März Professor für Flächendesign an der Fakultät Angewandte Kunst Schneeberg, Studiengang Gestaltung. Kunst kommt bekanntlich von Können. Bewiesen haben dies unlängst in eigener Sache Annika Dacheneder und Daniel Fischer, beide Absolventen der Fakultät Angewandte Kunst Schneeberg. Mit ihren Bachelorarbeiten haben die Studentin der Studienrichtung Textilkunst/Textildesign, betreut von Professorin Annerose Schulze, und der Student der Studienrichtung Holzgestaltung, betreut von Professor Gerd Kaden, das Gute mit dem Nützlichen verbunden. Die Fakultät am Standort Schneeberg wollte, um den Studienablauf familienfreundlicher zu gestalten, die Möglichkeit der Kinderbetreuung direkt im Haus anbieten. Zunächst wurde ein geeigneter Raum gesucht, um ein innovatives Konzept umsetzen zu können, das dem verpflichtenden Ruf des Hauses entspricht. „Für die Stoffgestaltung wurden Kinderzeichnungen von Tieren verwendet und einfache, fleckenhafte Formen. Die Formen der Tiere – Hase, Löwe, Schwein und Schildkröte – kommen in gleicher oder ähnlicher Gestalt vor. Bei der Farbgebung war es wichtig, die Vorgaben des Raumes zu berücksichtigen. Die Möbel wurden aus Birkenholz gebaut, wobei die sichtbaren Kanten in einen maigrünen Ton eingefärbt sind. Um einen guten Übergang vom gestalteten Möbel zum Textilen zu schaffen, wurde der grüne Farbton in der Gestaltung der Stoffe berücksichtigt und zieht sich durch das gesamte Konzept: Die entstandenen Stoffe sollten als Vorhänge, Bettwäsche, Liegeauflage, Wickelauflage und für den Paravent genutzt werden können und dementsprechend weiter bearbeitbar sein“, beschreiben die beiden Designer ihr Projekt. Der neue Eltern-Kind-Raum wurde am 8. Dezember 2012 zum Hochschulinfotag an der Fakultät übergeben. Neben der Verbesserung der Studienbedingungen fungiert er zugleich als „Showroom“ der beiden studentischen Designer – Nachfolgeaufträge werden gern angenommen. Prof. Dr. Ute Rosenbaum SIE SIND GEFRAGT, Herr Steinbach Was wollten Sie als Kind werden? schnell erwachsen Was haben Sie zuletzt gelernt? mein neues Smartphone zu bedienen (bin noch drüber) Welcher ist Ihr liebster Ort? das Atelier, nachts gegen 0 Uhr. Von Absolventen gestaltet: der Eltern-KindRaum der Fakultät Angewandte Kunst. 29 30 FAKULTÄTEN Galerie in Lichenwalde feiert hölzernes Jubiläum Viel Zuspruch bei Ausstellungen – Bis 21. April dreht sich alles ums Thema Mode „50 Jahre Holzgestaltung“ wurden in der Galerie Angewandte Kunst Schneeberg gefeiert. Die Ausstellung „Paper lá Papp“ vereinte studentische Arbeiten aus allen Studienrichtungen. Christoph Johns Stuhl (rechtes Bild) kam extra aus China nach Lichtenwalde. Am Abend des 4. Oktober fielen am 17 Meter langen Schaufenster der Hochschulgalerie Angewandte Kunst Schneeberg im Barockschloss Lichtenwalde bei Chemnitz die Vorhänge. Anlass war die Eröffnung der Jubiläumsausstellung „50 Jahre Holzgestaltung“. Fünfzig Jahre ist es her, dass in Schneeberg eine Fachklasse Holzgestaltung an der damals gerade eröffneten „Fachschule für Angewandte Kunst Schneeberg“ eingerichtet wurde. Dieser bundesweit einzigartige Studiengang bietet eine breit gefächerte Ausbildung in den Vertiefungsrichtungen „Produktdesign“ und „Objektdesign“. Ein besonderes Merkmal ist die großzügig eingerich- tete Werkstatt, die jedem Studenten jederzeit offen steht. In der Jubiläumsausstellung – übrigens die zehnte insgesamt – gingen 115 Objekte auf 300 Quadratmetern Ausstellungsfläche einen spannenden Dialog mit der Innenarchitektur des Nordflügels im Schloss ein. Alle ausgestellten Objekte entstanden in Schneeberg und wurden von den Studenten selbst ausgeführt. Die nachfolgende Ausstellung „Paper lá Papp“ wurde von Studentin und Galeriemitarbeiterin Carolin Schulze kuratiert und vereinte studentische Arbeiten aus allen Studienrichtungen: Geschöpftes, Gefaltetes, Fotografiertes, Kaschiertes und Modelliertes. Vom drei Meter langen Papierfisch über Papiermöbel bis zum edlen Wandschmuck entfaltete sich auf 350 Quadratmetern Fläche ein Panorama der Phantasie. Zahlreiche Objekte wurden speziell für die Ausstellung entworfen. Den weitesten Weg legte ein Papierstuhl von Christoph John zurück. Dieser Stuhl wurde extra aus China – wo der Absolvent ein Atelier betreibt – nach Lichtenwalde gebracht. Noch bis zum 21. April ist die neue Ausstellung „Connect / Zeichnungen + Illustrationen + Mode“ zu sehen. Gezeigt werden graphische Blätter zum Thema Mode, wobei die große Vielfalt der künstlerischen Techniken besticht. Ob aquarellierte Zeichnungen, Collagen oder Tuschezeichnungen – die menschliche Figur steht im Mittelpunkt aller Betrachtung. Aus der Studienrichtung Modedesign stammen die schicken Bekleidungsentwürfe, die in direkter Korrespondenz zu den graphischen Blättern stehen. Die Fachgruppe künstlerisch-gestalterische Grundlagen stellt mit der von Prof. Thomas Knoth kuratierten Schau einen relativ jungen Schwerpunkt der Basisausbildung vor, der mit besonders engem Bezug zum Fachstudium angelegt ist. Flankiert wird die neue Ausstellung von einer zweiten, etwas kleineren Schau der Studienrichtung Holzgestaltung, mit der zum ersten Mal ein neues Ausstellungsformat getestet wird: „foyer special“. Das 90 Quadratmeter große Galeriefoyer soll sich künftig skizzenhaft brandaktuellen Ergebnissen eines oder mehrerer Studienprojekte widmen. Dazu zählen unter anderem „Zinn“ und „Gestühl für St. Wolfgang“. Zu sehen ist auch das neueste Video, das innerhalb des Projektes „Zinn“ entstand: In einer Nachtund Nebelaktion werden billige Kitschfiguren und historisch verbrämte Kunstgewerbeobjekte aus Zinn eingesammelt, eingeschmolzen und zu wunderbar modernen Stücken „umgegossen“. Aus Kitsch wird Kunst! Der Erfolg gibt den Machern recht: Seit der Wiedereröffnung der Galerie im Oktober 2012 wurden insgesamt mehr als 3000 Besucher gezählt. Öffnungszeiten: Die Galerie an der Schlossallee 1 in Lichtenwalde ist immer freitags, sonnabends und sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Die Bilder zeigen Impressionen von der Windkraftanlage auf dem Hochschulgebäude am Kornmarkt. Forscher wollen Windräder optisch überwachen Projekt „WindSens“ baut auf dem Dach eines Hochschulgebäudes Windkraftanlage auf von Christopher Taudt Die Arbeitsgruppe Optische Technologien des Leupold-Instituts für Angewandte Naturwissenschaften (LIAN) der Westsächsischen Hochschule entwickelt in einem aktuellen Projekt des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst (SMWK) eine optische Überwachungstechnologie für die Rotorblätter von Windkraftanlagen. Genau solch eine Windkraftanlage steht seit Ende 2012 auf dem Dach eines der Hochschulgebäude am Kornmarkt. Montiert sind bislang mehrere experimentelle Sensoren, die Überbelastungen und unvorhergesehene Lasten erfassen sollen. Wir haben an der Hochschule ein Mess- und Auswertungsprinzip entwickelt, mit dem zeitlich rasche Änderungen der Belastung an (Faserverbund-)Kunststoffen besonders gut erfasst werden können. Somit können Einschläge von Fremdkörpern aller Art, Schwingungen und zu hohe Windlasten festgestellt werden. Künftig sollen aus der Messdatenhistorie Rückschlüsse auf den Zustand des Rotorblattes getroffen werden. Letztlich soll das System dazu dienen, das Versagen solcher Anlagen zu verhindern. Innerhalb des Forschungsprojekts WindSens haben verschiedene Fachbereiche eng zusammengearbeitet: Ingenieure der Fakultät Physikalische Technik/Informatik um Prof. Peter Hartmann vom LIAN befassten sich grundlegend mit den Eigenschaften der optischen Messtechnik. Wissenschaftler um Prof. Dr. Kirstin Hoffmann vom Institut für Textil- und Ledertechnik in Reichenbach erprobten die textile Integration von Sensoren in Faserverbundkunststoffe. Und Elektrotechniker um Prof. Dr.-Ing. Lutz Zacharias setzten eine Funkschnittstelle zur drahtlosen Übertragung gewonnener Messdaten um. Die Aufstellung des Windrades samt entsprechender Sensoren bildet damit einerseits die Zusammenführung der einzelnen Teilprojekte sowie die Möglichkeit, Kennwerte aus einer realen Situation mit Laborkennwerten zu vergleichen. Mit diesem außergewöhnlichen Versuchsstand kann das interdisziplinäre Projekt WindSens erfolgreich beendet werden. Zur Verwertung der Versuchsergebnisse sind zu bisherigen Tagungsbeiträgen SIE SIND GEFRAGT, Herr Taudt Was wollten Sie als Kind werden? Rennfahrer oder Daniel Düsentrieb Was haben Sie zuletzt gelernt? Ich lerne noch die Zeit zu überlisten. ;-) Welcher ist Ihr liebster Ort? kein bestimmter, denn der Weg ist das Ziel und häufiges Reisen ist unglaublich spannend und erhellend noch weitere Veröffentlichung von Ergebnissen sowie die Beantragung weiterer Förderprojekte in Vorbereitung. Der Autor Christopher Taudt ist wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Arbeitsgruppe Optische Technologien. Weitere Informationen zur Arbeitsgruppe gibt es mit dem nebenstehenden QRCode. 32 FAKULTÄTEN „Selbstdisziplin ist wichtig“ Student Johannes Glöckner über das Studium im Praxisverbund Johannes Glöckner während der Ausbildung zum Kraftfahrzeugmechatroniker im Volkswagen Bildungsinstitut. An der Westsächsischen Hochschule absolviert er gleichzeitig ein Studium der Kraftfahrzeugtechnik. Johannes Glöckner, Jahrgang 1990, absolviert seit September 2009 ein Studium im Praxisverbund (StiP) bei der Volkswagen Sachsen GmbH. Es umfasst ein Studium der Kraftfahrzeugtechnik an der Westsächsischen Hochschule Zwickau und eine integrierte Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker bei der Volkswagen Bildungsinstitut GmbH. Mit Für campus3 sprach Matthias Roth, Leiter Marketing/Vertrieb bei der Volkswagen Bildungsinstitut GmbH, mit Johannes Glöckner über seine Ausbildung. campus3: Wie war Ihr Werdegang bis jetzt? Johannes Glöckner: Nach der Mittelschule besuchte ich von 2006 bis 2008 die Technische Fachoberschule im Beruflichen Schulzentrum Zschopau. Im Anschluss habe ich meinen Zivildienst gemacht und dann im September 2009 mein Studium im Praxisverbund bei Volkswagen Sachsen begonnen. campus3: Aus welchen Beweggründen haben Sie sich für diese Ausbildung und Volkswagen entschieden? Johannes Glöckner: Ich hatte schon in der Mittelschule Interesse für Technik. Durch die Entscheidung für die Fachoberschule (FOS) konnte ich ein Jahr Zeit gegenüber dem Gymnasium einsparen. Gut war, dass in der FOS bereits technischer Unterricht und Praktika integriert wurden. In der FOS gab es mal eine Infoveranstaltung der Westsächsischen Hochschule Zwickau, in der unter anderem das StiP vorgestellt wurde. Das hat mir sofort gefallen, denn mir war es sehr wichtig, etwas mit Praxisanteil zu machen. Ohne StiP wäre ich wahrscheinlich in Richtung Berufsakademie gegangen. Da ich unbedingt etwas mit Technik machen wollte und die Liebe zum Automobil spätestens nach dem bestandenen Führerschein immer stärker wurde, war die Bewerbung bei Volkswagen naheliegend. campus3: Haben Ihre Eltern und Freunde Sie bei der Berufswahl unterstützt? Johannes Glöckner: Ja. Ich habe die Mei- Hintergrund: Das „StiP“ ist eine Form des dualen Studiums, das bedeutet, Theorie und Praxis sind besonders intensiv miteinander verbunden. Die Westsächsische Hochschule Zwickau bietet das ausbildungsintegrierte Modell an: parallel zum Studium wird eine IHK-geprüfte Berufsausbildung absolviert. In 4,5 Jahren erwirbt der/die Studierende sowohl einen Hochschulabschluss als Dipl.-Ing. (FH) als auch einen dazu passenden IHK-Berufsabschluss. Ein Unternehmen der Region stellt Studenten ein, fördert ihn während der Ausbildung und stellt den Absolventen nach dem erfolgreichen Abschluss des Programms im Unternehmen ein. Das Studium findet an der WHZ statt. In Zusammenarbeit mit dem Volkswagen-Bildungsinstitut (VWBI) bietet die WHZ das „StiP“ für die folgenden Studiengänge an: • Kraftfahrzeugtechnik • Kraftfahrzeugelektronik • Maschinenbau • Elektrotechnik • Wirtschaftsingenieurwesen Die Ausbildung beginnt Mitte August vor Semesterbeginn. Das Studium startet mit dem Wintersemester an der Hochschule. nung meiner Eltern erfragt. Sie haben mir aber die Entscheidung nicht abgenommen, sondern mich aus ihrer Sicht beraten. Das ist echt gut gelaufen und hat mir sehr geholfen. Viele Freunde von mir sind über die Berufsakademie gegangen; ihre Erfahrungsberichte haben mich in meinem Wunsch, Praxis und Theorie zu verbinden, bestärkt. campus3: Welche Voraussetzungen brauchen Sie für dieses Studienprogramm? Johannes Glöckner: Selbstdisziplin ist wichtig. Der Übergang vom Zivildienst zum Start in der Hochschule war eine echte Umstellung von körperlicher auf geistige Arbeit. Das gilt aber nicht nur für StiP, sondern wohl für alle Studenten. Überhaupt würde ich sagen, dass man nicht unbedingt mehr Voraussetzungen erfüllen muss, als jeder andere Student auch. campus3: Was macht Ihnen in Ausbildung und Studium besonders viel Spaß? Johannes Glöckner: Die gute Verzahnung von Ausbildung und Studium. Was ich in der FAKULTÄTEN Hochschule lerne, kann ich in der Berufsausbildung tatsächlich auch machen und ausprobieren und somit praktisch erfahren. Auch die Projektaufgaben in der WHZ in Teams mit anderen Studenten, die ab dem vierten Semester verstärkt kommen, machen echt Spaß. In der Berufsausbildung im Volkswagen Bildungsinstitut bin ich wegen unserer dreiköpfigen Mini-StiP-Gruppe immer in andere Ausbildungsgruppen integriert. So lerne ich viele andere Azubis kennen, mit denen die Zusammenarbeit wirklich Spaß macht. campus3 : Wie funktioniert die Zusammenarbeit mit den erforderlichen Partnern? Johannes Glöckner: Bei Volkswagen Sachsen habe ich einen Paten, der mir während der kompletten StiP-Zeit als Ansprechpartner zur Verfügung steht. Einmal im halben Jahr gibt es ein Feedbackgespräch mit Durchsprache der Noten, vor allem aber auch die Chance, mit ihm über Praktikums- und Diplomarbeitsthemen zu sprechen. In der WHZ gibt es keine Besonderheiten, für die Hochschule sind wir normale Vollzeitstudenten. Im Volkswagen Bildungsinstitut will ich die sehr gute Vorausplanung meiner Berufsausbildung hervorheben. Aber auch, wenn ich kurzfristig ein Thema noch mal durchgehen oder vertiefen wollte, zeigten sich die Ausbilder sehr flexibel und haben mir die Möglichkeit gegeben. Uns stehen im Bildungsinstitut sämtliche Ausbildungsanlagen und Technik zur Verfügung, das weiß ich sehr zu schätzen. campus3 : Besteht Überlastungsgefahr durch das duale „Doppelprogramm“? Johannes Glöckner: Nein! Ganz im Gegenteil – Ich sehe eher den Vorteil auf meiner Seite. Themen, die im Studium als Selbststudium gefordert werden und die ich aus einem Buch heraus begreifen müsste, kann ich in der Lehrwerkstatt praktisch erfahren und auch Ausbilder dazu befragen. Viele meiner Kommilitonen haben bereits vor dem Studium eine Ausbildung gemacht und haben somit denselben Vorteil. Mitstreiter, die direkt vom Gymnasium kommen, haben eher mal ein Problem, wenn praktisches technisches Wissen in der Hochschule vorausgesetzt wird. Gut für mich ist, dass im Grundstudium, also das erste anderthalbe Jahr, eher Basistechnik Maschinenbau gelehrt wird und noch nicht so viel Kfz-Technik. Gleichzeitig habe ich in der Ausbildung aber schon Kfz-Technik im Detail gemacht. Dieses Wissen ist jetzt bei der Vertiefung Kfz-Technik in der Hochschule Gold wert. campus3: Gab es Schwierigkeiten in der Arbeit oder Frusterlebnisse? Johannes Glöckner: Auch nach längerem Nachdenken: nein. Auf jeden Fall gab es keine Erlebnisse, die sich „eingebrannt“ hätten. Natürlich gab es mal weniger schöne Tage oder mal eine langweilige Vorlesung, aber das gilt ja für alle anderen Studenten und Azubis auch. campus3: Wie läuft die Zusammenarbeit mit den anderen in Ausbildung und Studium? Johannes Glöckner: In der Ausbildung klappt das super. Ich fühle mich voll dazugehörig und der Kontakt zu den vielen Azubis macht Spaß. Generell herrscht hier im Bildungsinstitut ein sehr kollegiales und echt gutes Verhältnis aller Azubis. Im Studium wissen viele Profs und Kommilitonen gar nicht, dass ich „nebenbei“ die Ausbildung mache. campus3: Was würden Sie Gymnasiasten raten, die noch keine Entscheidung für oder gegen ein Studium und eine Studienform getroffen haben? Johannes Glöckner: Sie sollten sich unbedingt von nahestehenden Leuten eine Einschätzung über sich selbst geben und von diesen beraten lassen. Außerdem sollten sie so viele Praktika wie möglich machen, auch Ferienjobs. Also viel ausprobieren und dann unbedingt Feedback – mündlich oder als Zeugnis – von den Betrieben einholen, auch wenn die dann manchmal genervt sind! Die Entscheidung für oder gegen ein Studium ist absolut persönlich. Es werden sowohl gute Ingenieure als auch gute Facharbeiter gebraucht, jeder muss seinen Weg da selbst finden. Wenn man schon im Abi merkt, dass man sich zum Beispiel mit Berechnungen oder Problemlösungen eher quält, sollte man sich ein technisches Studium gut überlegen, weil dort eben sehr viel berechnet und theoretisch betrachtet wird. campus3: Wie sehen Ihre Pläne für die Zukunft aus? Johannes Glöckner: Als erstes will ich meine Ausbildung und mein Studium so gut wie möglich beenden. Dann wird sich zeigen, was die Zukunft bringt. Mit Volkswagen habe ich einen Partner, mit dem mir sehr viele Wege offen stehen. Für die nahe Zukunft freue ich mich, dass ich die Möglichkeit habe, hier in der Region so eine Entwicklung machen zu können und so auch den Kontakt zu meinen Freunden und meiner Familie halten kann. Auf längere Sicht kann ich mir eine Entwicklung in alle Richtungen innerhalb von Volkswagen vorstellen. Ich bin schon gespannt, welche Aufgaben und Chancen sich vielleicht auch in anderen Werken auftun. Auf einem leuchtenden Gehweg zum zweiten Platz Die Erfindung einer beleuchteten Gehwegplatte brachte dem Team "XPanel" der WHZ Mitte November beim COSIMA-Studentenwettbewerb in München den 2. Platz ein. In diesem Jahr darf das Team um Tommy Müller zum weiterführenden Wettbewerb ICAN (International Contest in Nano-/Microtechnologies) nach Barcelona fahren. „Die Messe war gigantisch. Die Präsentation ist gut verlaufen und die Resonanz der Besucher, die zu unserem Stand kamen, war sehr gut. Jetzt dürfen wir uns auf Barcelona freuen!“, sagte Tommy Müller. Ihm kam die buchstäbliche Erleuchtung abends in seinem Garten, als er durch die Dunkelheit von der Wohnung zum Komposthaufen lief, um BioMüll zu entsorgen - unter Umständen sturzgefährlich. Die Idee: mit alternativen Energien Licht ins Dunkel zu bringen – ohne stromfressende Bewegungsmelder, die zudem schon durch kleine Tiere wie Katzen und Marder ausgelöst werden können. Das Team aus fünf MikrotechnologieStudenten und einem Informatiker tüftelte eine beleuchtete Gehwegplatte aus. Die funktioniert so: Durch das Betreten der Druckplatte wird die aufliegende Glasplatte um einige Mikrometer nach unten gedrückt, und dadurch wird eine Spannung induziert. Diese aktiviert über eine Funkeinheit ein Signal, das ausgesendet und von einem Chip mit Empfänger aufgefangen und verarbeitet wird . Im Chip wird ein Zeitglied aktiviert, das einen Stromfluss ermöglicht. Die durch die Solarzellen eingespeiste Energie soll dann die LED‘ s erleuchten. Da das Signal über mehrere Meter ausgesendet wird entsteht ein Gehweg. Björn Kretzschmar, Tommy Müller, Katja Meinel und Sabrina Lederer (v. l.) mit einem Prototypen der Gehwegplatte. Zum Team „XPanel“ gehören noch Sebastian Stelzner und Michael Schramm. 33 34 FAKULTÄTEN Dekane tagen an Fakultät Wirtschaftswissenschaften Hochschulvertreter diskutieren zum Thema „Demografischer Wandel und Hochschule“ von Marion Wendt Eine dreitägige Konferenz mit zwei verschiedenen Programmen vorzubereiten, zu gestalten und umzusetzen, ohne dass das Tagesgeschäft der Fakultät darunter leidet – dieser verantwortungsvollen Aufgabe stellten sich die Wirtschaftswissenschaftler mit der BundesDekaneKonferenz (BDK), die vom 24. bis 26. Oktober stattfand. Lohn der Mühe: Auf die Westsächsische Hochschule Zwickau (WHZ) wurde bundesweit und sehr positiv aufmerksam gemacht. Die Fakultät war nicht das erste Mal Gastgeber für die Vereinigung der amtierenden Dekane der wirtschaftswissenschaftlichen Fachbereiche an Fachhochschulen der Bundesrepublik. Vor elf Jahren fand bereits die 60. BundesDekaneKonferenz in Zwickau statt. Zweimal im Jahr – im Frühjahr und im Herbst – treffen die Dekane zu ihrer Fachtagung zusammen, um sich mit hochschulpolitischen Themen und Fragestellungen aus dem aktuellen Tagesgeschäft der Dekanate und Hochschulleitungen zu befassen. Aber auch das gegenseitige Kennenlernen der jeweiligen Stadt und Region gehören dazu. Innerhalb der Veranstaltung fand zudem das Treffen des Arbeitskreises VI der BDK statt – einer der Arbeitskreise, die als Foren für die wichtigsten Arbeitsfelder zu verstehen sind. Deren Mitglieder treffen sich zwei- bis dreimal im Jahr und versuchen, neben der aktuellen inhaltlichen Arbeit, den Wissenstransfer zwischen Hochschule und Praxis zu gestalten und zu fördern. In Zwickau wurde das Treffen des Arbeitskreises genutzt, um sich mit dem Thema „IT-Gestützte Lehre und Wissensmanagement“ zu befassen. Noch vor der offiziellen Eröffnung der Konferenz, die im „Bürgersaal“ des Rathauses Zwickau stattfand, wurden die Gäste durch eine Stadtführung mit Zwickau vertraut gemacht. Die Stadtführung gestaltete Prof. Jürgen Härdler, ehemaliger Professor der Fakultät Wirtschaftswissenschaften und leidenschaftlicher Stadtführer, wie alle Teilnehmer bestätigten. Zu Beginn der Eröffnungsveranstaltung überbrachte Zwickaus Oberbürgermeisterin Dr. Pia Findeiß ihre Grußworte. Ihr schlossen sich die Grußworte des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst – durch Ministerialrat Wolfgang Zimmermann vorgetragen – an. Prof. Gunter Krautheim, WHZ-Rektor, Prof. Stephan Kassel, Dekan der Fakultät Wirt- Die BundesDekaneKonferenz versammelte vom 24. bis 26. Oktober 70 Teilnehmer in Zwickau. Das Bild zeigt eine Konferenzimpression aus der Aula an der Peter-Breuer-Straße. Vier Blechbläser im Bergmannshabit – die „Reinsdorfer Blechbläser“ – spielten zur Eröffnung der BundesDekaneKonferenz. schaftswissenschaften und Prof. Hans Klaus als Vertreter des BDK-Vorstandes, hielten Reden. Ein Novum der Eröffnung der BDK war die musikalische Begleitung: Vier Blechbläser im Bergmannshabit – die „Reinsdorfer Blechbläser“ – trugen zur Auflockerung der Veranstaltung bei. Die Zwickauer Konferenz stand unter dem Titel „Demographischer Wandel und Hochschule“. Unter anderen Aspekten sollte ergründet werden, wie die SIE SIND GEFRAGT, Frau Wendt Was wollten Sie als Kind werden? Kindergärtnerin Was haben Sie zuletzt gelernt? Yoga Welcher ist Ihr liebster Ort? Wichtig ist nicht wo, sondern mit wem. FAKULTÄTEN Hochschulen mit dem demografischen Wandel umgehen. Im Mittelpunkt standen dabei die beiden Fragen: Was sind die aktuellen Herausforderungen und welche Konzepte verfolgen Wissenchaft und Wirtschaft? Dazu hielten als Referenten Prof. Dr. Michael Behr (Honorarprofessor der Fakultät Wirtschaftswissenschaften der WHZ) aus dem Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Technologie sowie Prof. Dr. Stephan Kolev (Professur Volkswirtschaft der Fakultät Wirtschaftswissenschaften) Vorträge in der Aula Peter-Breuer-Straße. Am Nachmittag gehörte ein Besuch des August Horch Museums zum Rahmenprogramm der Tagung, die 58 Teilnehmer und 12 Begleitpersonen zählte. Zu Beginn des zweiten Tages stellte Prof. Dr. Roland Gegner, Dekan der Fakultät Betriebswirtschaft der Georg-Simon-OhmHochschule Nürnberg, in der Aula auf dem Campus Scheffelberg den Veranstalter der nächsten BDK vor. Mit dem Schwerpunkt „Ansätze des Hochschulcontrollings im Rahmen aktueller Entwicklungen“ wurde die Herbsttagung fortgesetzt. Referenten waren Prof. Dr. Udo Mildenberger von der Hochschule der Medien Stuttgart und Prof. Dr. Bernd Zirkler aus der Fakultät Wirtschaftswissenschaften der WHZ. Ihre Beiträge sind auf der Homepage der BDK unter www.bundesdekane.de zum Nachlesen eingestellt. Innerhalb des Tagungsprogramms gab es an diesem Tag auch einen Punkt „BDK – intern“, der die Organisationsform und Zukunftsperspektiven der BDK thematisierte. Hier trat Prof. Dr. Rainer Ziegler gemeinsam mit Prof. Dr. Hans Klaus auf. Am Nachmittag stand das Zusammentreffen des Arbeitskreises VI der BDK unter dem Motto „IT-gestützte Lehre und Wissensmanagement“ auf dem Programm. Via Skype gab es hier unter anderem einen Videovortrag durch Dr. Jutta Pauschenwein vom Kompetenzzentrum „ZML – Innovative Lernszenarien“ der Fachhochschule Joanneum Graz. Den Abschluss der Tagung bildete ein gemeinsames Abendessen in der „Grünhainer Kapelle“. Auch diese Referate sind auf der BDK-Homepage eingestellt. Neben dem Fachprogramm gab es noch ein Begleitprogramm für die mitgereisten Partner beziehungsweise Mitarbeiter der Dekane. Die großen Themen lauteten dabei „Holzgestaltung und Mode“ und natürlich „Robert Schumann“. Der Donnerstag stand ganz im Zeichen der erzgebirgischen Traditionen. Der Besuch der Fakultät Angewandte Kunst in Schneeberg war der erste Programmpunkt des Tages. Die Teilnehmer wurden herzlich durch Prof. Dorette Bárdos und Prof. Dorothea Vent begrüßt und durch die Räume und Werkstätten der Fakultät geführt. Hierbei fanden die vorgestellten Kleidungsstücke besonderes Interesse. Danach ging es in die Stadt, wo der Küster die Teilnehmer durch die St.-Wolfgangs-Kirche führte. Gestärkt durch einen kleinen Imbiss wurde als nächstes das „Museum für bergmännische Volkskunst“ besucht. Danach war beim anschließenden Stadtbummel der Erwerb einiger typisch erzgebirgischen Artikel unumgänglich. Am nächsten Tag war der Besuch des Robert-Schumann-Hauses ein weiterer Höhepunkt für die Besucher. Der Leiter des Robert-Schumann-Hauses, Thomas Synofzik, übernahm persönlich die Führung durch das Haus und spielte dabei einige historische Instrumente an. Die Überraschung für unsere Gäste war nach der Führung ein kleines „Privat“-Konzert von Thomas Synofzik. Er gab im Saal des Robert-Schumann-Hauses am Flügel eine Kostprobe seines Könnens mit Robert Schumanns bekanntesten Werken, darunter auch die weltberühmte „Träumerei“. Alle Anwesenden waren überwältigt und begeistert – es gab viel Applaus zum Dank. Nach einem Zwickau-Stadtbummel trafen die Begleitungen dann ebenfalls auf dem Campus Scheffelberg ein. Fazit: Mit vielen Dankesworten und positiven Eindrücken verabschiedeten sich die Teilnehmer von uns. Viele lobten die gute Organisation und nahmen einen sehr guten Eindruck von Zwickau und insbesondere der Hochschule mit nach Hause. Die Mitarbeiter der Fakultät wurden bei der Ausrichtung der Konferenz finanziell durch Sponsoren und personell durch studentische Hilfskräfte unterstützt. Neben den wichtigen fachlichen Aspekten einer solchen Konferenz sind auch immer die Präsentation der jeweiligen ausrichtenden Hochschule und deren Umfeld von großer Bedeutung. In dieser Hinsicht war die Konferenz in Zwickau sicher ein Erfolg. Da erfahrungsgemäß etwa alle zehn Jahre wieder eine BDK an der WHZ ansteht, können wir uns schon auf das Jahr 2022 gedanklich vorbereiten. Die Autorin Marion Wendt ist Dekanatssekretärin der Fakultät Wirtschaftswissenschaften. ANZEIGE . . . stark für die Region! Für die weitere Expansion des Unternehmens suchen wir engagierte Mitarbeiter! Nähere Informationen dazu unter: http://www.thermofin.de/jobs.htm thermofin® GmbH • Am Windrad 1 • D-08468 Heinsdorfergrund • Tel.: +49(0)3765/3800-0 • Fax: +49(0)3765/3800-8038 • e-mail: info@thermofin.de 35 36 FAKULTÄTEN Herausforderungen der interkulturellen Kommunikation Vertreter der internationalen frankophonen Forschergemeinschaft tagen in Zwickau von Nadine Rentel Dr. Gundula Gwenn Hiller von der Universität Frankfurt/Oder. Dr. Stephanie Schwerter (Paris), Co-Orgnisatorin der Konferenz. Catherine Vieilledent-Monfort von der EU in Brüssel. Zu einer deutsch-französischen Konferenz sind am 8. und 9. November 2012 Vertreter der internationalen frankophonen Forschergemeinschaft an der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ) zu Gast gewesen. Ziel der Veranstaltung war es, sich dem Themenbereich der Interkulturellen Kommunikation aus einer interdisziplinären Perspektive zu nähern. Der Einladung folgten einerseits ausgewiesene Experten aus unterschiedlichen Disziplinen, andererseits wurde auch Nachwuchswissenschaftlern die Gelegenheit gegeben, laufende Forschungsprojekte vorzustellen und zu diskutieren. Organisiert wurde die Konferenz in Kooperation mit der École des Hautes Études en Sciences Sociales (EHESS) in Paris und unterstützt durch die Deutsch-Französische Hochschule. Ein Schwerpunkt des Studiengangs Language and Business Administration an der Fakultät Angewandte Sprachen und Interkulturelle Kommunikation der WHZ besteht darin, die Studierenden für kulturelle Unterschiede zwischen Angehörigen unterschiedlicher Kulturen zu sensibilisieren. Die theoretischen Grundlagen, die in den Lehrveranstaltungen vermittelt werden, finden im 5. und 6. Semester bei einem Studium und anschließendem Praktikum in Frankreich, Spanien, Portugal, Südamerika oder China Anwendung. Die sprachwissenschaftlichen Beiträge der Konferenz legten den Schwerpunkt auf empirische Einzelstudien, anhand derer die Mechanismen interkultureller Kommunikationsprozesse offengelegt werden sollen. Die Vorträge behandelten unter anderem die Beschaffenheit und die Struktur von Kommunikationssituationen in international agie- renden Unternehmen und Institutionen, Besonderheiten der interkulturellen Marketingkommunikation oder europäischer juristischer Textsorten. Dabei wurden interkulturelle Problemfelder und Konfliktquellen identifiziert und nach in der Praxis umsetzbaren Lösungsstrategien gesucht. So stand auch die computervermittelte Kommunikation im Zentrum der Diskussion, da sich aufgrund der raumzeitlichen Distanz zwischen den Kommunikationspartnern gerade im Bereich der Interkulturellen Kommunikation besondere Herausforderungen für die diskursive Struktur und die Wahl der sprachlichen Mittel in der Interaktion stellen. Chantal Claudel aus Paris ging dieser Fragestellung anhand der Beschreibung von Höflichkeitsformeln in der französischen und japanischen E-MailKommunikation nach, während Nadine Rentel aus Zwickau den Gebrauch von Eröffnungs- und Abschlusssequenzen in romanischsprachigen SMS systematisierte. Unterschiedliche nationale Selbst- und Fremdbilder und deren Didaktisierung in Geschichtsbüchern in Deutschland und Frankreich standen im Mittelpunkt des Vortrags von Patricia von Münchow (Paris). Anhand der Methode der kritischen Diskursanalyse ermittelte sie rekurrente Argumentationsstrategien, wie in den Lehrbüchern die Identität des „Eigenen“ und des „Fremden“ geschaffen beziehungsweise verstärkt wird. Den Bereich der interkulturellen Marketingkommunikation beleuchtete Tilman Schröder (Mannheim) und exemplifizierte kulturspezifische Adaptationen von Internetpräsenzen von Unternehmen anhand der Webseiten deutscher und französischer Fluggesellschaften. Zwei der sprachwissenschaftlichen Vorträge widmeten sich der interkulturellen Rechtskommunikation. Yasmine Mohammedi (Paris) hinterfragte die Rolle des Übersetzers in Gerichtsprozessen, in denen die Angeklagten die Sprache nur mangelhaft beherrschen und kaum Kenntnisse des Rechtssystems besitzen. Catherine Vieilledent-Monfort (EU-Kommission Brüssel) berichtete aus dem Arbeitsalltag juristischer Übersetzungen in der EU. Die Beiträge der übersetzungswissenschaftlichen Sektion untersuchten Strategien, mit deren Hilfe verbale, visuelle und auditive Texte kommunikativ angemessen von der Ausgangssprache beziehungsweise -kultur in die Zielsprache/-kultur transferiert werden können. In diesem Kontext spielte die Frage eine Rolle, welche Konsequenzen eine fehlerhafte Übersetzung haben kann. Stephanie Schwerter (Paris) untersuchte in ihrem Vortrag die Übersetzbarkeit von Buchtiteln im internationalen Kontext und wies anhand ausgewählter Beispiele nach, dass der Grad der kulturellen Adaptation im Bereich der kommerziellen Übersetzung divergieren kann. Neben den Titeln verglich sie auch die visuelle Gestaltung von Buchcovern und konnte zeigen, dass sich kulturbedingte Spezifika auch in nicht-sprachlichen Zeichen widerspiegeln. Gwendolin Lauterbach (Zwickau) hingegen zeigte diskursive Strategien in deutsch-kirgisischen Dolmetschprozessen im Kontext von Hochschulkooperationen auf, die stark von unterschiedlichen Auffassungen von Hierarchie geprägt sind. Auch hier stand die Frage im Zentrum, inwieweit der Dolmetscher die Rolle des Mediators übernehmen muss beziehungsweise kann. Jean-René Ladmiral, der ehemalige Leiter des renommierten Übersetzer- und Dol- FAKULTÄTEN metscherinstituts ISIT in Paris, ging der Frage nach, inwieweit eine Übersetzung an den Originaltext gebunden sein muss oder ein eigenes Werk darstellen darf. Eine Vielzahl der Beiträge ließ sich im Bereich der Kulturstudien beziehungsweise der wissenschaftlichen Mobilität verorten. Der Chemnitzer Martin Bauch stellte eine Auswertung der Erfahrungsberichte französischer Grundschullehrer vor, die an einem Austausch mit deutschen Kollegen teilgenommen haben. Dabei wies er auf die Bedeutung des Angebots von „Rückkehrerseminaren“ hin, die es den Teilnehmenden erlauben, ihre vielseitigen interkulturellen Erfahrungen und den oftmals zu beobachtenden „Rückkehrerschock“ zu verarbeiten. Gundula Gwenn Hiller (Frankfurt/Oder) näherte sich der Thematik interkultureller Begegnungen unter der Berücksichtigung studentischer Mobilität. Als Ausgangspunkt ihrer Überlegungen stellte sie Anforderungen zusammen, die ein Studienaufenthalt in Deutschland an internationale Studierende stellt und verband dies zugleich mit der Formulierung eines Aufgabenkatalogs, der sich an die unterschiedlichen Akteure an den Hochschulen richtet. Innerhalb ihres Vortrags diskutierte sie die Charakteristika der E-Mail-Kommunikation zwischen ausländischen Studieren- ANZEIGE den und deutschen Lehrenden, um kulturspezifische Textkonventionen aufzuzeigen. Eine Reihe von Vorträgen widmete sich interkulturellen Kommunikationsprozessen in den Medien. Marina Tsvetkova (Nijni Novgorod) untersuchte eine Reihe von englischsprachigen Verfilmungen von Lev Tolstoi’s Anna Karenina. Anhand der verschiedenen filmischen Darstellungen zeigte sie Stereotypen auf, welche von den einzelnen Regisseuren verwendet werden, um ein bestimmtes Russlandbild zu evozieren. Das Thema der Nationalstereotypen stand ebenfalls im Zentrum von Jörn Ulberts (Brest) Vortrag. Er konzentrierte sich dabei auf die stereotype Deutschlandsicht französischer Diplomaten im Zeitalter Ludwig XIV.. Anhand der in den beiden Vorträgen diskutierten Fremdbilder einer bestimmten Nation ließen sich gewisse Gemeinsamkeiten aufzeigen. Es war dabei auffällig, dass sowohl Russland als auch Deutschland aus der fremden Perspektive karikiert und grotesk verzerrt dargestellt wurden. Zwei Vorträge aus Saarbrücken konzentrierten sich auf den interkulturellen Austausch in Film und Fernsehen. Anhand überzeugender Beispiele aus der TV-Serie „The Office“ wies Hans-Jürgen Lüsebrink, ein deutschlandweit und international bekannter und renommierter Professor für Interkulturelle Kommunikation, auf die kulturelle Adaptation von Inhalten und Figuren in Deutschland, Frankreich und dem frankophonen Kanada hin, während Christoph Vatter sich interkulturellen Kommunikationsprozessen sowie der Verarbeitung fiktiver Kriegserfahrungen in Filmen wie „Der Wüstenfuchs“ widmete. Die geschichtswissenschaftliche Perspektive ist von besonderer Relevanz, wenn es beim Aufeinandertreffen von Eigen- und Fremdkultur aufgrund einer mangelnden SIE SIND GEFRAGT, Frau Rentel Was wollten Sie als Kind werden? Tierärztin oder Bibliothekarin Was haben Sie zuletzt gelernt? Mit Steigeisen einen Gletscher in Neuseeland zu besteigen Welcher ist Ihr liebster Ort? Mein Bett, dort bin ich am kreativsten transkulturellen Kompetenz zu kriegerischen Auseinandersetzungen kommt. Zudem führt die Kulturgeprägtheit unserer heutigen Sichtweisen dazu, dass historischen Ereignissen völlig unterschiedliche Interpretationen zugewiesen werden können. Gueorgui Chepelev (Paris) konzentrierte sich in seinem geschichtsorientierten Vortrag auf die Wahrnehmung von französischen Freiwilligen in der Wehrmacht und der sowjetischen Zivilbevölkerung in den besetzten Territorien der UdSSR. Auch hier standen Stereotypen und Verzerrungen im Mittelpunkt der Untersuchung. Alain Messaoudi (Paris) schlug in seinem Vortrag eine Brücke zwischen Literaturund Geschichtswissenschaft, indem er sich auf den Algerienkrieg konzentrierte. Er untersuchte, auf welche Weise sich die zwischen den verschiedenen politischen und kulturellen Lagern abspielende Gewalt in der französischsprachigen Literatur des Maghreb widerspiegelt. Nach Abschluss der Tagung erreichten uns viele Dankesschreiben, in denen nicht nur die hervorragende Organisation der Konferenz hervorgehoben, sondern auch über durchweg positive Begegnungen mit Zwickauer Bürgern berichtet wurde, die unseren französischen Gästen während ihrer Erkundungsgänge durch die Stadt in den Läden und auf der Straße hilfsbereit zur Seite standen. Auch das historische Erscheinungsbild der Stadt Zwickau hat einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Zusammengefasst kann dieses interkulturelle Projekt als voller Erfolg für die Internationalisierungsstrategie der Hochschule gewertet werden. Die meisten Teilnehmer haben den festen Entschluss gefasst, noch einmal wiederzukommen – vielleicht zur für 2014 geplanten Fortsetzung der Tagungsreihe? Aus der Konferenz wird eine thematisch einschlägige Publikation in französischer Sprache hervorgehen, in der ausgewählte Beiträge mit einem Schwerpunkt auf den Sprach-, Übersetzungs- und Kulturwissenschaften sowie auf wissenschaftlichen Mobilitätsprozessen zusammengefasst werden. Die Autorin Prof. Dr. Nadine Rentel ist Professorin für Romanische Sprachen (Schwerpunkt Wirtschaftsfranzösisch) an der Fakultät Angewandte Sprachen und Interkulturelle Kommunikation. 37 38 FAKULTÄTEN Erste Website zur Intarsiengeschichte online Dinge im Griff oder im Griff der Dinge Über eine viel beachtete Tagung in Schneeberg von Thomas Pöpper „Bei der Betrachtung menschlicher Handlungen wird man erst gewahr, wie sehr die Gestik, die Mensch und Gerätschaft verbindet, zusehends verkümmert.“ (Jean Baudrillard, 1974) „Der Gebraucher ist ein vom Objekt bei der Hand genommener...“ (Gert Selle, 2007) Prof. Jochen Voigt von der Studienrichtung Holzgestaltung der Fakultät Angewandte Kunst Schneeberg stellte die weltweit erste Website zu Geschichte, Technologie und Konservierung von Reliefintarsien online. Dort sind eine Fülle an Kerndaten und neuen Forschungsergebnissen zu den im 17. und 18. Jahrhundert ausschließlich in Eger (heute Cheb, Tschechische Republik) geschaffenen Reliefintarsien zu finden, die heute zu den Preziosen vieler namhafter Museen in Europa und den USA zählen. Bildinhalte, grafische Vorlagen und Kunstkammeraspekte finden auf www.reliefintarsien.de ebenso Berücksichtigung wie kunsttechnologische Untersuchungen. Jochen Voigt beschäftigt sich seit 25 Jahren mit diesem Thema und veröffentlichte zahlreiche Aufsätze in Periodika und Ausstellungskatalogen. Nicht zuletzt verfasste er das zum Standardwerk gewordene Buch „Für die Kunstkammern Europas. Reliefintarsien aus Eger“, das 1999 zu der von ihm kuratierten gleichnamigen Ausstellung im Grassi Museum für Angewandte Kunst Leipzig erschien. In Deutschland, Tschechien, Polen, Ungarn, Österreich, der Schweiz, Russland, England, Kanada und den USA trug er umfangreiches MateriaI zusammen. Ein von ihm 2011 als wichtiges Hauptstück des Egerer Meisters Adam Eck identifiziertes, restauriertes und kunsthistorisch eingehend beleuchtetes Kabinett wurde dieses Jahr im Maison Rouge in Paris in der Ausstellung „Mémoires du futur“ erstmals der Öffentlichkeit gezeigt. Die Tagung, die vom 15. bis zum 17. November 2012 in Schneeberg stattfand, fokussierte die gestische Verbindung von Mensch und Ding. In der bedingten Gebrauchsgeste galt es, Haltungsmuster von bildgebendem, ikonischem Wert zu erkennen und zu analysieren. Dabei wurde versuchsweise davon ausgegangen, dass die handlungsästhetische Gebrauchsgeste dem Ding vom Designer bewusst oder unbewusst eingeschrieben wurde (qua Gestaltung, qua Gebrauchsanweisung) und bedeutsam, also auch deutbar ist. Die Fallstudien, die diesen neuen designtheoretischen Ansatz erprobten, reichten vom Mittelalter bis ins 21. Jahrhundert. Studierende aller Studiengänge und zahlreiche Gäste nutzten die Gelegenheit, Referate und Statements von Beiträgern aus Wissenschaft (z.B. von Prof. Dr. Petra Leutner, Akademie Mode und Design, Hamburg, und Prof. Dr. Christian Janecke, Hochschule für Gestaltung, Offenbach am Main), Museum (z.B. von Dr. Eva Maria Hoyer, Grassi-Museum für Angewandte Kunst, Leipzig, und Dr. Xenia Riemann, Die Neue Sammlung / The International Design Museum, München) und Publizistik (z.B. Karianne Fogelberg, Akademie der Bildenden Künste, München) zu hören und zu diskutieren. Den weitesten Anreiseweg hatte eine Referentin aus den U.S.A. (Prof. Dr. Jeanette Kohl, University of California, Riverside). Die Anwesenheit von nicht wenigen Museumspraktikern (außer den bereits genannten zum Beispiel auch Dr. Antje Scherner, Museumslandschaft Hessen, Kassel) und Museologen (zum Beispiel Prof. Dr. Dr. Markus Walz, Hochschule für Technik, Wissenschaft und Kunst Leipzig) ließ die Idee aufkommen, die Tagungsergebnisse in einem innovativen Ausstellungskonzept umzusetzen – „angewandter“ kann Kunst- und Designgeschichte kaum betrieben werden. Das reiche Tagungs- und Begleitprogramm rundete die Video-Künstlerin Anette Die Abbildung stammt aus Fritz Giese: Psychologie der Arbeitshand, Berlin u.a. 1928, Fig. 16. Rose aus Berlin auf ganz besondere Weise ab: Sie präsentierte und kommentierte ihr filmisch-performatives Langzeitprojekt „Enzyklopädie der Handhabungen“ in der Schneeberger Aula – eine Premiere, die ganz neue Erkenntnisse eröffnete und sehr inspirierend wirkte. Die Tagung wurde auch außerhalb der Fachwelt viel beachtet, beispielsweise erschienen ausführliche Besprechungen in der „Süddeutschen Zeitung“ (21. November 2012) und im Design Report (2013/1). Eine Publikation der Tagungsbeiträge ist geplant. Sie wird finanziell großzügig unterstützt von der Erzgebirgssparkasse. Der Autor Prof. Dr. Thomas Pöpper ist Dekan der Fakultät Angewandte Kunst Schneeberg und Professor für Kunst- und Designgeschichte. SIE SIND GEFRAGT, Herr Pöpper Was wollten Sie als Kind werden? Als Kind stellt sich wohl immer zuerst die Frage nach dem ‚wie‘: älter, größer, selbständiger... Was haben Sie zuletzt gelernt? Fragebögen trotz Widerwillens und ohne spezifisches Erkenntnisangebot an den Leser auszufüllen – mit Erfolg (siehe zum Beispiel Antwort 3)! 3. Welcher ist Ihr liebster Ort? Mein Arbeitsplatz natürlich! FAKULTÄTEN Unterzeichnungen werden sichtbar Forscher durchleuchten Werk Lucas Cranach des Älteren von Thomas Pöpper Schneeberg, St. Wolfgangsaltar, Detail der sogenannten Alltagsansicht (links) und InfrarotReflektografie, angefertigt vom CDA 2012 (aus der soeben erschienenen Publikation). Nachdem mit dem Projekt „Cranach in neuem Licht“ das Reformationsretabel erstmals in den Fokus der Kunstwissenschaft gerückt, seine Monumentengeschichte und liturgische Bedeutung wissenschaftlich neu beleuchtet sowie der Altarraum der Schneeberger St. Wolfgangskirche mit einer modernen Lichtanlage besser ausgeleuchtet worden waren (2010/2011; campus3 berichtete), bot es sich an, nunmehr das Werk von europäischem Rang regelrecht zu durchleuchten, also mit der Methode der digitalen Infrarot-Reflektografie zu untersuchen. Eine Auswertung der im Frühjahr 2012 erfolgten technologischen Untersuchung durch Professor Dr. Gunnar Heydenreich vom Institut für Restaurierungs- und Konservierungswissenschaft an der Fachhochschule Köln, die die Unterzeichnungen auf dem Malgrund sichtbar machte, lieferte wichtige Indizien für die bislang vor allem stilkritisch begründete Annahme, dass Lucas Cranach der Ältere der maßgebliche Urheber nicht nur des programmatischen Entwurfs, sondern auch der malerischen Ausführung des Retabels war. Heydenreichs Untersuchungen sind eingebettet in das internetbasierte Projekt des „Cranach Digital Archive“ (CDA), das unsere Kenntnisse im Bereich Technologie und Restaurierung von Cranach-Werken im Allgemeinen auf eine neue Ebene hebt. Innerhalb des von Professor Dr. Thomas Pöpper von der Fakultät Angewandte Kunst Schneeberg koordinierten Forschungs- und Publikationsprojekts wurde auch die älteste Quelle zum Altar, das Rechnungs- beziehungsweise Kastenbuch aus dem Berichtszeitraum 1538/1539, erstmals in Auszügen ediert; dies ist einer Kooperation mit dem Historiker Dietrich Lücke aus Nauendorf zu verdanken. Das solcherart erstmals erschlossene Dokument gibt gleich mehrere Neuigkeiten, aber auch unterhaltsame Anekdoten preis, und zwar nicht nur zum Altar selbst, sondern auch zur Biografie Lucas Cranachs des Älteren: Wir erfahren erstmals von „Altar Tucher“, also sehr wahrscheinlich (Fasten-) Tüchern zur Verhüllung des Altars. Wir können im Blick auf die Kostenansätze der Montage erahnen, wie monumental das verlorene Gesprenge gewesen sein muss. Und wir hören zum ersten Mal von Lucas Cranach dem Älteren als Waffen- beziehungsweise Munitionshändler: Der Maler ließ sich einen Teil seines stattlichen Lohnes in Form von „Puchssel Kugel“, also Büchsenkugeln (sehr wahrscheinlich für im Festungskrieg benötigte, großkalibrige Wallbüchsen) auszahlen – sicher, um diese Ware anschließend in Wittenberg gewinnbringend weiter zu veräußern. Mit den neuen technologischen Analysen, den dokumentarischen Nachrichten aus der Entstehungszeit des Altars, aber auch mit der zusammenfassenden Auswertung von jüngeren Quellen des 17. Jahrhunderts (die die Wiedererlangung und Wiedererrichtung des Retabels nach seinem Raub im Dreißigjährigen Krieg zum Thema haben), leistet das Projekt einen wichtigen Beitrag zur speziellen Monumenten- und Liturgie-, aber auch zur allgemeinen Wirtschafts- und Künstlersozialgeschichte der Frühen Neuzeit. All das ist nun nachzulesen im hervorragend bebilderten Buch „Das Schneeberger Reformationsretabel“ (ISBN: 978-3-00-040507-5; 9,80 Euro). ZNS baut eLearning-Angebote aus Das am Zentrum für Neue Studienformen (ZNS) durchgeführte Projekt „Multivalente zielgruppen- und anwendungsorientierte Nutzung von Wissensbausteinen aus einem komplexen Wissensbestand“ (MUZAWI) dient als Werkzeug für die Entwicklung neuer Lösungen im Bereich moderner LearningStrategien der Bereitstellung einer Wissensbasis und deren zielgerichteter Transformation, um so dem individuellen Bildungsbedarf des jeweiligen Anwenders gerecht zu werden. Im Projekt wurde beispielhaft auf die Umsetzung existierender Inhalte aus dem Bereich des Rechnungswesens zurückgegriffen. Es wurde jedoch großer Wert auf eine allgemeingültige Lösung gelegt, um auch andere Gebiete außerhalb des Rechnungswesens bedienen zu können. Die vorhandenen Inhalte wurden mittels eines webbasierten Editors in einer neu geschaffenen Online-Wissensbasis gespeichert und anschließend durch einen an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden entstandenen Editor semantisch untersetzt, um aus der Wissensbasis genau den für den Anwender erforderlichen Anteil an Wissen an die Anwendungsstelle zu transferieren. Hierbei wurde die zielgruppenspezifische Auswahl der Inhalte nach dem zu erreichenden Bildungsniveau genauso berücksichtigt wie die Aufbereitung der eingegrenzten Wissensmenge für die jeweilige Vermittlungsmethodik und den angestrebten Distributionskanal. Mittels eines Konfigurators, bei dem durch Auswahl für jede der drei Dimensionen Schwierigkeitsgrad, Vermittlungsmethodik und Distributionskanal genau der gewünschte Anteil herausgefiltert werden kann, lassen sich nunmehr bedarfsgerechte Teilmengen der Wissensbasis im gewünschten Ausgabeformat anzeigen. In der Prototypentwicklung wurde hierbei die Ausgabemöglichkeit der Wissensmenge einerseits als Webseite, sowohl für stationäre als auch für mobile Endgeräte, und andererseits als Druckversion in Form eines pdf-Skriptes umgesetzt. Um auch auf Mobilgeräten wie Tablets oder Smartphones die Betrachtung der Inhalte möglichst komfortabel zu gestalten, wurde eine Funktionalität geschaffen, mit der sich die Menge der auf dem Bildschirm angezeigten Informationen dynamisch an die jeweilige Bildschirmgröße anpasst. Die Ergebnisse sollen als Grundlage für weitere Forschung im Bereich des eLearnings dienen. Prof. Dr.-Ing. habil. Christian-Andreas Schumann, Janek Götze, Frank Otto 39 40 FAKULTÄTEN Instrumente zur brillanten Unternehmensführung Neurokommunikation schafft Wettbewerbsvorteile auf allen Unternehmensebenen von Eike Clausius Neurokommunikation erklärt, warum „Freude“ mehr ist als „Spaß“ und „Ich liebe es“ besser als „Geschmack ist King“. Sie erklärt die Erfolge von Apple, BMW und großen Rednern. Sie ist die Essenz moderner Forschungen der Psychologie, der Medizin, der Neurobiologie, des Marketings, der Physik, der Robotik, der Informationstechnik und erklärt als interdisziplinärer Ansatz, wie Kommunikation auf allen Ebenen ganzheitlich und nachhaltig wirkt. Moderne Unternehmen sind heute mehr denn je gefordert, für ihre Mitarbeiter ein gesundes, kreativitätsförderndes und lebenswertes Umfeld zu schaffen. Die Neurokommunikation bietet die nötigen Werkzeuge und schafft Wettbewerbsvorteile auf allen Ebenen. Ein Forschungsteam an der Universität Essen stellt seit mehr als 15 Jahre das Thema Kommunikation in ein völlig neues Licht. Es stellt eindrucksvoll dar, wie jedes gesprochene, gehörte, gelesene oder nur gedachte Wort Millionen von Körperreaktionen auslöst und für immer gespeichert wird. Durch ihre Arbeit sind wir heute in der Lage, Marketingund Unternehmenskommunikation auf ganz neue Weise zu betreiben. Jedes Unternehmen hat jetzt die Möglichkeit, Kommunikation konkret zu messen. Der dafür entwickelte „Emograph“ wird von namhaften Unternehmen eingesetzt, um den Emotionswert von Werbeaussagen, Slogans und Mitarbeitergesprächen objektiv sichtbar zu machen. In einem mehrtätigen Workshop mit Martina Kreisch und Maren Kus vom Coaching- und Trainingsinstitut MK Impuls an der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ) konnten sich im Oktober vergangenen Jahres zahlreiche Studenten ein Bild von der neuen Art der Kommunikation machen. Sie erlebten bewusst die Unterschiede und erarbeiteten für sich eigene Veränderungsmöglichkeiten und -prozesse aus. Insbesondere das Nucleus-Modell wurde vorgestellt: Es bildet sieben Prozesse im Gehirn eines Menschen ab, die bei einem Entscheidungsprozess wie einem Kauf die entscheidenden Rollen spielen und die Entscheidung zum Kauf oder Nicht-Kauf beeinflussen. Die sieben Prozesse sind: 1. Das 90:10-Prinzip der Wahrnehmung, ein besonderes biologisches Prinzip der Wahrnehmung, das etwas plakativ beschrieben werden kann mit dem Beispiel: „Eigentlich haben Sie ein schönes Büro.“ – Welches Wort fällt Ihnen dabei auf? – Das Wort „Eigentlich“. Warum? Weil es eine Einschränkung, eine mögliche Gefahr oder sogar Abwertung bedeutet. Das heißt, wir können Gespräche mit Menschen noch so gut führen, zum Nachklang bleiben bei dem Gesprächspartner vermehrt die Worte im Kopf: Er erinnert sich an die Aussagen, die ihm missfallen haben. Es ist daher wichtig, eine neue Sensibilität in der Kommunikation mit Menschen zu erlernen, um sie besser und leichter zu gewinnen, sich für bestimmte Dinge zu entscheiden – etwa, sich bei der WHZ zu bewerben oder eine Versicherungspolice abzuschließen. 2. Das Neurogoogle-Prinzip: Hier geht es um die Neuroassoziation der Worte! Ein Beispiel: Angenommen, Sie gehen zur XY-Bank und möchten Ihr Geld sicher anlegen. Der Kundenberater sagt folgendes zu Ihnen: „Herr Müller, mit diesem Produkt gehen Sie keinerlei Risiko ein. Sie werden Ihr Geld nicht verlieren.“ Oder er sagt – andere Wortwahl bei gleicher Information – „Herr Müller, mit dieser Anlage sind Sie auf der sicheren Seite. Ihr Geld ist sicher angelegt.“ Der Informationsgehalt ist der gleiche, jedoch der emotionale Bezug ist ein komplett anderer. Warum? Die nächste Gelegenheit, Neurokommunikation kennenzulernen, bietet sich ab dem 31. Mai, wenn die Fakultät Wirtschaftswissenschaften innerhalb der Praxis-trifft-Theorie-Tage (PtT-Tage) im Jahr 2013 das folgende mehrtätige Seminar anbietet: „Neurokommunikation – Instrumente zur brillanten Unternehmensführung“ mit Martina Kreisch und Maren Kus. Die Teilnehmer werden unter anderem den SEDI (Semantisches Emotionsdifferenzial), den CBI (Customer Benefit Index) und die Negativkette kennenlernen. Sie werden erfahren, wie Kommunikation auf den Körper wirkt und wie sie Stress vermeiden können. Der praktische Ansatz für Unternehmen besteht darin, dass Aussagen – ob in Werbung, Marketing oder Mitarbeitergesprächen – wertschöpfend und zielführend gestaltbar sind. Denn negativer Stress, verursacht durch negative Sprachformulierungen, führt zu den klassischen Reaktionen Kampf, Flucht, Vermeidung. Unternehmen, die also ihre Unternehmenskommunikation an der Neurokommunikation ausrichten, erreichten höhere Umsätze, haben gesündere und motiviertere Mitarbeiter und sind gerüstet für die Anforderungen enger werdender Märkte. FAKULTÄTEN – Neuroassoziation: Was verbinden Sie mit dem Wort „Risiko“, wenn Sie Geld sicher anlegen wollen? Sicherheit? – Bestimmt nicht! Oder? Ein weiteres Beispiel einer Versicherung: „Bei dieser Krankenversicherung sind Sie rundum gut versorgt und auf der sicheren Seite.“ Oder: „Bei dieser Krankenversicherung besteht kein Risiko, dass Sie keine gute Versorgung erhalten.“ 3. Denken – Was denken Sie über das iPhone? … das heißt, Sie haben Erinnerungen, Einprägungen. Erinnerungen sind das mentale Wiedererleben früherer Erlebnisse und Erfahrungen, das heißt je positiver oder besser sie sind, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass Sie zu einem späteren Zeitpunkt, zum Beispiel ein iPhone kaufen. Bei diesem Punkt „Denken“ geht es darum, herauszufinden, was denken die Kunden/ Studenten über die WHZ? Was sind die Einwände, Bedenken, was finden die gegenwärtigen Studenten gut? Wie kann die Hochschule ihr Image auf- und ausbauen sowie positiv und verkaufsfördernd stärken? Am Beispiel von Krankenkassen: Was denken Sie über die DEVK? Was denken Sie über die Techniker Krankenkasse? 4. Emotionen – Wie können Gespräche mit Kunden/zukünftigen Studenten oder auch die Marke „WHZ“ mit umsatz- beziehungsweise studentenfördernden und positiven Emotionen aufgeladen werden wie SIE SIND GEFRAGT, Herr Clausius Was wollten Sie als Kind werden? Unternehmer Was haben Sie zuletzt gelernt? Geduld und Aufmerksamkeit Welcher ist Ihr liebster Ort? Lahaina/ Maui/Hawaii Die Teilnehmer des ersten Workshops mit den Referentinnen Prof. Eike Clausius, Maren Kus und Martina Kreisch (von rechts nach links). beispielsweise BMW mit der Emotion „Freude“ am Fahren oder Mercedes Benz mit „Sicherheit“? Warum „Emotion Selling“? Weil dargestellt werden kann, dass Emotionen einen der wesentlichsten Einflüsse auf Kaufentscheidungen haben. Wie umsatzund beziehungsfördernde Emotionen entstehen, beschreibt Emotion Selling. 5. Körperreaktion – Neben körpersprachlichen Signalen wie Mimik und Mikromimik ist dies ein Punkt, der die Teilnehmer zu gleichen Teilen fasziniert wie auch sehr beeindruckt hat. Das hat zur Folge, dass wir hier eine sehr hohe Motivation schaffen, die Methoden der Neurokommunikation und der Epigenetik umzusetzen. Warum? Es wurde darauf eingegangen, wie mentale Stressketten, emotionale Stressketten und physiologische Stressketten zusammenhängen. 6. Speichern / Lernen / Konditionierung – Wie werden eventuell emotional negativ aufgeladene Informationen – der Kundenbetreuer, die WHZ – aus dem Speicher wieder abgerufen? Wurde etwas abgespeichert? Was wurde abgespeichert? Ist es relevant für die Studenten, den Umsatz? Ist es positiv? Wann führen diese Erinnerungen zu: Ich will Student der WHZ oder Kunde von … werden? Ich will ein Produkt haben? Ich will zur WHZ? 7. Am Ende des oft in Sekunden ablaufenden Prozesses steht die Entscheidung des Studenten/Kunden: Kauf oder Nichtkauf. WHZ oder eine andere Hochschule. Anlage oder Nichtanlage, Sparkasse oder Commerzbank? … Der Autor Prof. Dr. Eike Clausius ist Professor für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre an der Fakultät Wirtschaftswissenschaften Westsächsischen Hochschule Zwickau. Sein gegenwärtiger Arbeitsschwerpunkt ist die Systemische Beratung mit dem gegenwärtigen Forschungsgebiet Emotionale Intelligenz. ANZEIGE Anzeige A 13 Platzhalter Herr Vogelsang linke halbe Seite 186 x 62 mm 41 42 FAKULTÄTEN Innovative Schichtentwicklungen für Spanungswerkzeuge Sächsisches Wissenschaftsministerium fördert Projekt zur ALD-Beschichtungstechnik von Michael Schneeweiß und Jan Glühmann Die ALD-Beschichtungstechnik (ALD steht für „Atomic Layer Deposition“) ist eine Abscheidetechnik, die Schichtdicken im Nanometer-Bereich ermöglicht. Demzufolge ist sie bisher vorrangig in den Bereichen Mikroelektronik, Solartechnik und Mikrosystemtechnik – zur Erzeugung funktionaler Schichten auf Bauteilen – anzutreffen. Da Hartstoffe wie zum Beispiel Titannitrid (TiN) oder aber Aluminumoxid (Al2O3) abgeschieden werden können, wurde am Institut für Produktionstechnik (IfP) der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ) die Idee geboren, derartige Beschichtungen als Verschleißschutzschichten auf spezielle Spanungswerkzeuge aufzubringen und somit ein vollkommen neuartiges Anwendungsfeld zu erschließen. Hintergrund der Überlegungen war, dass vor allem für die Bereiche der Mikrozerspanung sowie der Feinbearbeitung im Automobilbau aktuell unbeschichtete Werkzeuge mit geringer und zugleich hochgenauer Schneidkantenverrundung eingesetzt werden. Die Beschichtung mit in der Werkzeugindustrie etablierten CVD- und PVD-Verfahren würde zu einer unzulässigen Vergrößerung des Schneidkantenradius führen. Die Abkürzung CVD steht für Chemical Vapor Depositon (chemische Gasphasenabscheidung). PVD steht für Physical Vapor Desposition (physiSIE SIND GEFRAGT, Herr Glühmann Was wollten Sie als Kind werden? Erfinder, Naturforscher Was haben Sie zuletzt gelernt? Hinterfragen, nicht hinnehmen Welcher ist Ihr liebster Ort? Mein Zuhause SIE SIND GEFRAGT, Herr Schneeweiß sowie die praktischen Spanungstests der neuartig beschichteten Feinbearbeitungswerkzeuge. Die wesentlichsten Projektergebnisse können wie folgt zusammengefasst werden: • Abscheidung von ALD-Al2O3 auf Spanungswerkzeugen ist prozesssicher möglich • keine wesentliche Änderung der Rauheit und der Eigenspannungen an den Werkzeugflächen • keine messbare Vergrößerung des Schneidkantenradius rn durch die Nanoschichten • positive Beeinflussung des Verschleißverhaltens gegenüber unbeschichteten Werkzeugen • verfahrensabhängige Steigerung der Werkzeugstandzeit bis zu 170 Prozent möglich. Durch das vom SMWK geförderte Forschungsprojekt konnte der Nutzen der ALDTechnik für Zerspanungsaufgaben bewertet und das Potenzial dieser Beschichtungstechnologie für ein vollkommen neuartiges Anwendungsgebiet aufgezeigt werden. Industriefinanzierte Folgeprojekte wurden im Anschluss an die Projektbearbeitung initiiert, wobei bereits 2012 das erste Projekt – zur Beschichtung spezieller Leiterplattenwerkzeuge – in Zusammenarbeit mit einer sächsischen Anwenderfirma erfolgreich abgeschlossen wurde. Was wollten Sie als Kind werden? Taucher Was haben Sie zuletzt gelernt? manche Dinge brauchen Zeit (immer wieder) Welcher ist Ihr liebster Ort? mein Modelleisenbahnkeller Die Autoren Prof. Dr. sc. techn. Michael Schneeweiß ist Professor für Fertigungstechnik/Spanungstechnik und Wissenschaftsbereichsleiter Fertigungstechnik; Dr.-Ing. Jan Glühmann ist wissenschaftlicher Mitarbeiter; beide am Institut für Produktionstechnik (IfP). kalische Gasphasenabscheidung). Eine Steigerung der Leistungsfähigkeit derartiger Werkzeuge lässt sich nur durch die Anwendung von Beschichtungstechnologien realisieren, die zu keiner beziehungsweise lediglich einer minimalen Veränderung der geometrischen Schneidkantengestalt führen. Die ALD-Technologie eröffnet diese Möglichkeit (siehe Bild). Zur Bewertung der Anwendbarkeit und des Potenzials der ALD-Technik für Zerspanungswerkzeuge wurden innerhalb eines vom Sächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst (SMWK) geförderten Projektes, das vom 1. März bis zum 31. Dezember 2011 lief, zwingend erforderliche Grundsatzuntersuchungen beim Drehen, Bohren und Fräsen durchgeführt. Dabei übernahm das Leupold-Institut für Angewandte Naturwissenschaften (LIAN) der WHZ die Entwicklungsarbeiten zur Beschichtungstechnologie, um anforderungsgerechte Schichten aus Al2O3 und TiN mit vorerst zwei Schichtdicken (40 nm und 120 nm) auf Hartmetallwerkzeugen abscheiden zu können. Die Dreh-, Fräs- und Bohrwerkzeuge wurden von industriellen Partnern zur Verfügung gestellt. Am Institut für Produktionstechnik (IfP) erfolgten dann die Schichtcharakterisierung (zum Beispiel Eigenspannungsermittlung) ALUMNI Alumni treffen sich jetzt bei XING Wie aus Alumni Unternehmer werden Angebote für Ehemalige werden ausgebaut von Kathrin Schmidt Absolventen, die so genannten Alumni, sind ein ganz bedeutendes Kapital für die Institution Hochschule, das diese nicht nur hervorbringen und dann in die weite Welt ziehen lassen muss. Vielmehr können beide Seiten, also Hochschule und Alumni, dauerhaft und vor allem wechselseitig voneinander profitieren. Die Absolventen kennen die Stärken und Schwächen ihrer Alma Mater und blicken zumeist mit positiver Grundstimmung auf die Einrichtung zurück, der sie ihre berufliche Entwicklung zu einem bedeutenden Teil verdanken. Sie sind aufgeschlossener als andere für die Anliegen der Hochschule und damit auch für die Anliegen der aktuellen Studenten. Man weiß ja noch zu gut, wie es einem selbst erging und ist dann häufig bereit, Praktika, Abschlussarbeiten oder Stellen im eigenen Unternehmen anzubieten oder sich als Wissens- und Erfahrungsträger in der einen oder anderen Form zur Verfügung zu stellen. Auch andersherum kann und sollte daraus ein Schuh werden. Ob es den Bedarf nach einer Weiterbildung gibt, die Suche nach qualifizierten Mitarbeitern drängt oder die Notwendigkeit zur gemeinsamen Forschung zur Lösung unternehmensspezifischer Herausforderungen besteht – was liegt näher, als an die eigene Hochschule heranzutreten und mit den ehemaligen akademischen Lehrern ins Gespräch zu kommen und zusammenzuarbeiten? Man bezeichnet das wohl als klassische Win-Win-Situation und meint damit, dass beide Seiten etwas davon haben und voneinander profitieren. Das ist der Hintergrund für das Hochschulziel, die eigenen Alumni enger an die Hochschule zu binden, sie stärker in Anspruch zu nehmen und ihnen gleichzeitig auch etwas zu bieten. Seit mehreren Jahren gibt es an der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ) eine Alumni-Datenbank und SIE SIND GEFRAGT, Frau Schmidt Was wollten Sie als Kind werden? Daran kann ich mich leider nicht erinnern. Was haben Sie zuletzt gelernt? Schach zu spielen Welcher ist Ihr liebster Ort? Da wo mein Kind ist… darauf aufbauende Aktivitäten. In Zukunft sollen die bestehenden Aktivitäten ausgebaut und erweitert werden. Denn ohne Frage hat sich die Welt weiter gedreht und mit Social Media ergeben sich völlig neue Möglichkeiten. Millionen von Nutzern begeben sich täglich in die virtuellen Welten von Facebook, Xing und anderen Netzwerken, tauschen sich aus, werden informiert und informieren sich gegenseitig. Entscheidend ist die Möglichkeit zum Dialog, die Möglichkeit zur selbstbestimmten Handlung und zur Teilhabe. Die Zeiten, in denen der passive Konsum vorgefertigter Inhalte reichte, sind endgültig vorbei. Mitreden und aktiv werden sind die Schlagworte des neuen Zeitalters. Auch die Hochschule nutzt das für sich. Seit Januar 2012 verfügt die WHZ über eine offizielle Facebook-Präsenz. Um auch den Alumni der WHZ eine weitere Möglichkeit zu geben, untereinander und mit ihrer ehemaligen Hochschule beziehungsweise Fakultäten auch über ihren Studienabschluss hinaus in Verbindung zu bleiben, wurde im Juni 2012 eine Alumni-Gruppe bei XING mit dem Namen „Hochschule Zwickau – Alumni“ geschaffen. Ziel ist ein dauerhaftes Netzwerk zwischen der Hochschule und ihren Ehemaligen. Gemeinsam mit den Alumni soll die WHZ, insbesondere im Bereich Qualität von Studium und Lehre, weiter verbessert werden. Für die Ehemaligen steht das Netzwerken in beruflicher und sozialer Sicht an erster Stelle. Auch die Information über aktuelle Forschung und Lehre und die Entwicklung der WHZ sowie die Vermittlung qualifizierter Studierender und Absolventen für Abschlussarbeiten, Praktika und Jobs soll über das Alumni-Netzwerk ermöglicht werden. Dieses Angebot für die Alumni wird fortlaufend ausgebaut. Das speziell auf die WHZ zugeschnittene Portal bietet Kontaktmöglichkeiten sowie Angebote und Informationen rund um die Absolventen. Dort können sich ehemalige Studierende, Professoren und Dozenten sowie Hochschulmitarbeiter kostenfrei registrieren. Auch fachbezogene Alumni-Vereinigungen sind dort mit eigenen Gruppen vertreten. Die Autorin Dipl.-Wirtschaftshispanistin (FH) Kathrin Schmidt ist Projektmitarbeiterin im Projekt „Studienerfolg durch Kompetenz“ (StuduKo). An der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ) erhalten die Studierenden das Rüstzeug für ihren künftigen Beruf und können damit dann ganz unterschiedliche Karrierewege gestalten. Einige Absolventen wagen rasch den Schritt in die Selbständigkeit – so wie die drei Gesellschafter der Focus Green Engineering GmbH. Die drei WHZAbsolventen bekamen von verschiedenen Seiten Starthilfe, darunter vom WHZ-Büro des Gründernetzwerks „Saxeed“, der Sächsischen Aufbaubank (SAB) und der Sparkasse Zwickau. Das Team um Diplom-Maschinenbauingenieur (Spezialisierung Maschinenkonstruktion) Steve Kretschmar, Bachelor of Business in International Marketing Stefanie Hrica und die angehende Diplom-Wirtschaftsingenieurin Daniela Künzler feierte Anfang November 2012 mit dem Eintrag in das Handelsregister die Unternehmensgründung ihrer „Focus Green Engineering GmbH“. Mit dem feierlichen notariellen Akt nahm das junge Startup-Unternehmen mit seinem Sitz im BIC in Stenn offiziell die Geschäfte auf. „Im Vordergrund des Unternehmens stehen Fragen des allgemeinen Maschinenbaus sowie Entwicklungen im Bereich der erneuerbaren Energien. Zurzeit entwickelt das Team den FoCollector weiter – einen fokussierenden Solarkollektor, der Wärme, Kälte sowie Strom produzieren kann und zum Beispiel für Prozesswärme eingesetzt werden soll“, so Steve Kretschmar. Weiterhin setzt das Start up mit umfassenden Ingenieurdienstleistungen Lösungen für technische und betriebswirtschaftliche Probleme um. Das Team der Focus Green Engineering GmbH von links nach rechts: Stefanie Hrica, Steve Kretschmar und Daniela Künzler. 43 44 INTERNATIONAL Deutsch-chinesischer Doppelmaster startet Die Verträge zum neuen integrierten Masterstudiengang der Fakultät Angewandte Sprachen und Interkulturelle Kommunikation der Westsächsischen Hochschule Zwickau und der Germanistikfakultät der Tianjin Forgeign Studies University (TFSU) in China sind unterschrieben. Im Wintersemester 2013/14 werden die ersten chinesischen Studierenden ihr Studium an der WHZ beginnen, im Sommersemester 2014 fangen die ersten deutschen Studenten an. Im Wintersemester 2014/15 und Sommersemester 2015 studieren dann alle gemeinsam weiter an der Tianjin Foreign Studies University. Ende November 2012 war die Vereinbarung von Prof. Xiu Gang, Rektor der TFSU, unterzeichnet worden, und am 4. Dezember setzte WHZ-Rektor Prof. Dr. Gunter Krautheim seine Unterschrift unter den Vertrag. „Wir freuen uns sehr über diese Kooperation, ist sie doch ein weiterer Schritt in Richtung Internationalisierung unserer Hochschule“, so Prof. Dr. Gunter Krautheim. Der neue Studiengang war auf Initiative von Prof. Dr. Doris Weidemann und Prof. Hui-Fang Chiao (beide Fakultät Angewandte Sprachen und Interkulturelle Kommunikation) seit Ende 2011 auf den Weg gebracht worden. Während mehrerer intensiver Treffen und Gespräche mit den chinesischen Kollegen wurden die Inhalte ausgearbeitet. Ende November 2012 hatten Vertreter der WHZ die Tianjin Forgeign Studies University (TFSU) besucht, um das Curriculum des neuen gemeinsamen Studiengangs abzustimmen. Die Zusammenarbeit wird sich auf den Austausch von Studierenden und Hochschullehrern, die Ausarbeitung gemeinsamer Kurse sowie gemeinsame Forschungs- und Entwicklungsprojekte konzentrieren. Mein Leben und Studium in Zwickau Chinesischer Student nutzt seine Chancen in Deutschland von Lin Yi Mit meinem ersten Schritt auf deutschem Boden war ich froh, dass ich endlich in diesem modernen, ordentlichen, schönen und in gewisser Weise romantischen Land im Zentrum Europas angekommen war. Ich möchte dem Präsidenten der Chinesisch-Deutschen Hochschule für Angewandte Wissenschaften (CDHAW), Prof. Dr. Feng Xiao, für die Chance danken, als chinesischer Student in Deutschland Wissen vermittelt zu bekommen und einmal ein ganz anderes Leben zu erfahren. Obwohl ich nun in einem Land lebe, welches sowohl im geografischen als auch im kulturellen Sinne sehr weit von meinem Heimatland entfernt ist, habe ich im Studium und auch im täglichen Leben keine großen Probleme, mich zu integrieren. Dies verdanke ich nicht zuletzt meinen Lehrern und den Mitarbeitern der WHZ, die immer sehr nett und hilfsbereit sind. Ich habe auch viele deutsche Freunde kennengelernt und treffe mich wöchentlich mit meinem Tandempartner. Dank dieser Sprachlernpartnerschaft – betreut von Karola Wagner innerhalb der Fachgruppe Fachbezogene Sprachausbildung – tauschen wir uns über die kulturellen Unterschiede und Gemeinsamkeiten unserer beiden Heimatländer aus und helfen uns gegenseitig, die Sprachen zu lernen. Auch die meisten meiner deutschen Kommilitonen sind sehr freundlich und geduldig, wenn ich Fragen zu den Vorlesungen habe. Auch hat uns Prof. Dr. Christian-Andreas Schumann oft bei Problemen mit Praktika und schwierigen Aufgaben geholfen und uns einige Tipps für lekkere Restaurants gegeben. Darüber hinaus muss man sagen, dass in Deutschland Lebensmittel wie Obst und Gemüse sehr schmackhaft sind und in China oft viel teurer verkauft werden. Also wenn man gut kochen kann, ist das hier das Paradies des Essens. SIE SIND GEFRAGT, Herr Lin Prof. Dr. Gabriele Berkenbusch, Dekanin der Fakultät Angewandte Sprachen und Interkulturelle Kommunikation, Rektor Prof. Dr. Gunter Krautheim und Prof. Hui-Fang Chiao bei der Vertragsunterzeichnung (von links nach rechts). Was wollten Sie als Kind werden? Ingenieur Was haben Sie zuletzt gelernt? Flöte spielen Welcher ist Ihr liebster Ort? an der Donau hat es mir am besten gefallen Lin Yi studiert in Zwickau im Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen. In den fünf Monaten, die ich nun schon in Zwickau lebe, habe ich, neben dem fachlichen Wissen in den Vorlesungen und Praktika, besonders meine Kommunikations- und Teamfähigkeit verbessert. Es ist für mich eine große Chance in Deutschland, insbesondere in Zwickau, studieren zu können, ein Praktikum bei einem deutschen Unternehmen machen zu können und sogar die Chance auf einen Doppelabschluss zu haben. Einen Auslandsaufenthalt in Zwickau sollte man nicht verpassen. Der Autor Lin Yi, geboren am 20. Februar 1990 in Ninjing/China, studiert seit Herbst 2012 an der Westsächsischen Hochschule Zwickau im Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen. INTERNATIONAL Eine Summer School ist jedem zu empfehlen Zwei Zwickauer Studenten waren vier Wochen an Kopenhagener Uni zu Gast von Stephan Wohllebe und Martin Weigel Kopenhagen – die Hauptstadt unseres Nachbarn Dänemark im Norden. Wir hatten die Chance, diese schöne Stadt im Sommer 2012 für vier Wochen kennen und lieben zu lernen. Die Idee, eine Summer School zu besuchen, kam uns während einer Informationsveranstaltung des Akademischen Auslandsamtes der Westsächsischen Hochschule Zwicka (WHZ). Wir bewarben uns für ein Stipendium aus dem Programm PROMOS (Programm zur Förderung der Mobilität von Studierenden), das aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung über den Deutschen Akademischen Austauschdienst finanziert und von den Akademischen Auslandsämtern der Hochschulen verwaltet wird. Für die Teilnahme an der Summer School erhielten wir eine Kurspauschale in Höhe von 500 Euro. Wir starteten an einem Sonntagmorgen um 9 Uhr nach der Prüfungsphase. Unsere Reise führte uns zuerst mit dem Auto nach Rostock. Von dort aus ging es mit der Fähre direkt nach Dänemark. Die erste Nacht verbrachten wir in einem Hostel in Kopenhagen, denn den Schlüssel für unsere Unterkunft bekamen wir erst am ersten Schultag. Als wir am Montag dann das erste Mal vor dem Haupteingang der Universität standen, waren wir sofort begeistert – die Dänen legen offensichtlich sehr viel Wert auf das Aussehen ihrer Gebäude und Räume. In der Eingangshalle wurden wir sofort von den dänischen Studenten begrüßt. Sie gaben uns die Schlüssel und führten uns zu den Klassenräumen, wo wir in Gruppen eingeteilt wurden. Die unterschiedlichen Teams arbeiteten dann an Projekten für dänische Unternehmen. Wir selbst bearbeiteten in einem fünfköpfigen Projektteam eine Aufgabenstellung von Danfoss, einer international tätigen Firma mit Sitz in Dänemark, die auf die Energietechnik Das Foto zeigt das University College of Engineering in Kopenhagen. spezialisiert ist. In der ersten Woche der Summer School hörten wir Vorlesungen zu den Grundlagen des Projektmanagements und arbeiteten zeitgleich an dem Projekt, in dem es darum ging, zu einem technischen Problem verschiedene Lösungen zu erarbeiten. In regelmäßigen Abständen präsentierte die Gruppe ihre Ergebnisse. Eine Exkursion zum Hauptwerk von Danfoss half uns, die technischen Probleme besser zu verstehen und eine passende Lösung dafür auszuarbeiten. Die Prüfung am Ende des Kurses bestand aus einem Bericht und einer 15-minütigen Gruppenpräsentation sowie einer Einzelprüfung. All das fand auf Englisch statt, was nach einer kurzen Eingewöhnung gut zu bewältigen war. Für den Kurs erhielten wir ein Zertifikat mit einer Benotung. Diese wurde uns an der WHZ angerechnet Doch die Summer School war nicht nur harte Arbeit, auch der soziale beziehungsweise gesellige Teil kam nicht zu kurz. Vom ersten Tag an brachten uns die Studenten SIE SIND GEFRAGT, Herr Weigel SIE SIND GEFRAGT, Herr Wohllebe Was wollten Sie als Kind werden? Unternehmer Was haben Sie zuletzt gelernt? Piwo, das polnische Wort für Bier Welcher ist Ihr liebster Ort? Amsterdam Was wollten Sie als Kind werden? Seefahrer Was haben Sie zuletzt gelernt? Dänisch Welcher ist Ihr liebster Ort? Strand am Meer und Lehrer ihre Kultur nahe. Gleich in der ersten Woche organisierten sie ein Willkommensdinner und wir konnten landestypische Speisen wie Hering, Smörrebröd und Käse probieren. Außerdem bekamen wir am Ende dieser Woche eine ausführliche Stadtführung mit Grachtenfahrt. Uns wurden das Wahrzeichen Kopenhagens, „die kleine Meerjungfrau“, der Hafen sowie das historische „Nyhavn“ gezeigt. Oft gab es Abende, an denen alle Studenten der Summer School landestypische Speisen zubereiteten: Es gab spanisches Omelette, englisches Frühstück, dänischen Fisch, australisches Hähnchen und viele weitere leckere Gerichte. Wir selbst organisierten mit ein paar Freunden ein Barbecue für rund 80 Leute. Zum Abschluss unseres Aufenthaltes in Dänemark unternahmen wir mit einer Gruppe von etwa 20 Leuten einen „Roadtrip“ quer durchs Land. Wir besichtigten die historische Stadt Roskilde und die Klippen an der Küste. Fazit: Der vierwöchige Aufenthalt in Dänemark war für uns eine tolle Zeit. Wir können nur jedem empfehlen, solch eine Sommerschule zu besuchen. Die Autoren Stephan Wohllebe und Martin Weigel studieren an der Fakultät Automobil- und Maschinenbau im Studiengang Industrial Management & Engineering (IME). 45 46 INTERNATIONAL Von Zwickau nach Zürich Absolvent der Verkehrssystemtechnik über sein Studium und die Arbeit in der Schweiz von Enrico Puffe Der Wunsch, zu studieren, hat sich bei mir mit dem Abitur ausgeprägt. Verstärkt wurde dieser durch den Besuch eines „Tages der offenen Tür“ an der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ) während des letzten Schuljahres. Die dadurch gewonnenen Informationen, die Nähe zum Heimatort Ponitz und eine Studienzusage haben mich zur WHZ gebracht. Die Wahl des „richtigen“ Studienganges war dagegen etwas schwerer. Nach zwei Semestern im Studium der Elektrotechnik entschied ich mich für die Verkehrssystemtechnik. Dieser Bereich interessierte mich mittlerweile etwas mehr als kleine Teilchen, die sich von Plus zu Minus bewegen – oder anders herum. Das Studium war jederzeit sehr gut strukturiert, die Dozenten und Betreuer immer sehr hilfsbereit. Praktikum und studentische Arbeiten konnten frei gewählt werden und wurden bestmöglich von den Betreuenden unterstützt. Auch die relativ kleine Studiengruppengröße war sehr angenehm. Als Schwierigkeit hatten sich für mich vor allem die betriebswirtschaftlichen und rechtlichen Fächer herausgestellt und waren somit eine größere Herausforderung als die technischen Fächer. Doch warum das Ganze? Diese Frage lässt sich relativ einfach beantworten. Ein Verkehrsingenieur ist heutzutage sehr gefragt, hat viele Einsatzbereiche und wird natürlich auch in der Zukunft immer benötigt. Ob im öffentlichen Verkehr, im motorisierten Individualverkehr oder im Langsamverkehr (Fußgänger und Radfahrer) – das Spektrum ist groß und natürlich von den eigenen Interessen abhängig. Dadurch stehen einem viele Möglichkeiten offen. Mittlerweile arbeite ich als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) am Institut für Verkehrsplanung und Transportsysteme. Zu meinen Aufgaben zählen die Mitarbeit an verschiedenen nationalen Forschungsprojekten, die Betreuung studentischer Projekt- und Abschlussarbeiten sowie die Betreuung und Durchführung eigener Vorlesungen am Institut. Meinen Job habe ich relativ schnell und unkompliziert gefunden. Die Abschlussarbeit schrieb ich an der ETH Zürich. Sie war ein Teil eines Forschungsprojektes, das ich anschließend weiter bearbeitet habe. Der Einstieg in Alumnus Enrico Puffe ging nach dem Studium zum Arbeiten in die Schweiz. die Arbeitswelt war entsprechend fließend. Das Einstiegsgehalt für Verkehrsingenieure ist in der Schweiz durchaus akzeptabel. Für Deutschland kann ich keine Aussagen machen, hier kommt es sicher auch auf die Einstiegsart an (Ingenieurbüro, Ämter, …). Die vermittelten Kenntnisse des Studiums kann und konnte ich bisher sehr gut einsetzen. Ich habe mir sicher auch Wissen angeeignet, das ich aktuell weniger brauche, die Bruchfestigkeit von Metallen beispielsweise muss ich in meinem Job nicht berechnen. Da man aber als Ingenieur ausgebildet wird, finde ich, dass es nicht schadet, auch in anderen Bereichen Dinge zu lernen und davon etwas zu verstehen. Und so genannte „soft skills“ werden heutzutage überall benötigt. Da Lernen ein stetiger Prozess ist, lernt man auch perma- SIE SIND GEFRAGT, Herr Puffe Was wollten Sie als Kind werden? Polizist, da wurde ich in gewisser Art und Weise geprägt Was haben Sie zuletzt gelernt? Das Leben zu genießen (das mach ich schon seit einer Weile). Welcher ist Ihr liebster Ort? am Strand, in den Bergen, im Urlaub – fast egal, Hauptsache da, wo es mir gefällt nent, die eigenen sozialen Kompetenzen zu verbessern. Man benötigt zum Beispiel das richtige Fingerspitzengefühl, wie man mit bestimmten Situationen und/oder Personen umgehen sollte. Das lernt man auch mit der Berufserfahrung. Generell kann ich sagen: Der Wechsel von der Elektrotechnik zur Verkehrssystemtechnik war für mich genau das Richtige. Mein Job fordert mich und macht gleichzeitig sehr viel Spaß. Ich arbeite mit sehr vielen Menschen zusammen, die mich teils beeindrucken, teils inspirieren und mitunter auch zum Nachdenken anregen. Kurzum: Eine Mischung von Allem ist genau das, was meinen Job so interessant macht. Privat lebe ich mit meiner Partnerin und meinem bald einjährigen Sohn in einem größeren Dorf im Kanton Aargau in der Schweiz. Zu meinen Hobbys zählen neben Geocaching ein wenig Sport und seit zwei Jahren das Motorradfahren. Auch wenn die Schweiz nicht das geografisch größte Land ist, so gibt es doch viel zu entdecken. Der Autor: Dipl.-Ing. (FH) Enrico Puffe studierte von 2004 bis 2009 im Studiengang Verkehrssystemtechnik mit dem Schwerpunkt Verkehrstechnik und Verkehrsanlagen. Heute arbeitet er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Verkehrsplanung und Transportsysteme an der ETH Zürich. INTERNATIONAL Wirtschaftswissenschaften: Kooperation mit Moskau Wissenschaftler der Moskauer Universität für Maschinenbau zu Gast in Zwickau Die Fakultät Wirtschaftswissenschaften wird künftig mit der Moskauer Akademie für Arbeit und Soziale Beziehungen kooperieren. Eine entsprechende Vereinbarung wurde unlängst unterzeichnet und am 18. Dezember 2012 von den russischen Kollegen höchstpersönlich übergeben. Bei ihrem Besuch in der Fakultät Wirtschaftswissenschaften erörterten Prof. Dr. Olga Rybka, Prorektorin für Wissenschaft und Studium, sowie Prof. Dr. D. Dorsh mit dem Dekan der Fakultät Wirtschaftswissenschaften, Prof. Dr.-Ing. Stephan Kassel, und dem Prodekan, Prof. Dr. Bernd Zirkler, die konkrete Ausgestaltung der zukünftigen Zusammenarbeit. Diese wird sich auf die Bereiche Lehre, Forschung und Programmentwicklung erstrecken. So sollen gemeinsame Forschungsprojekte bearbeitet und der Austausch von Hochschullehrern und Studierenden gefördert werden. Weiteres Ziel ist auch die Ausarbeitung eines gemeinsamen Doktorandenund Master-Programms mit Doppelabschluss. Beim Gang durch den August-Horch-Bau waren sich die Gäste Moskauer Universität für Maschinenbau einig: Zwickauer Studierende haben Glück. Praktikum bei Porsche – das ist ein Luxus, den russische Studierende nicht kennen. Dabei haben die Moskauer viel zu bieten: Im Seminarraum des Forum Mobile stellten sie Ende November ihre Forschungsprojekte vor. Die Präsentation zeigte, dass die Uni bei ihren 16.000 Studierenden mit einer große Bandbreite an ingenieurwissenschaftlichen und technischen, aber auch wirtschaftswissenschaftlichen Studiengängen punkten kann. ANZEIGE MLP Zwickau bietet beste Perspektiven – seit über 10 Jahren! Wer seine Erfolgsgeschichte nach seinem Studium konsequent fortsetzen will, für den gilt: Augen auf bei der Berufswahl! MLP bietet Ihnen beste Perspektiven – mit Sicherheit. Seit über 10 Jahren sind wir in Sachsen Akademikern und anderen anspruchsvollen Kunden Partner in allen Finanzfragen. Allein in Zwickau profitieren bereits über 1.200 Kunden von unserer ganzheitlichen Finanz- und Vermögensberatung. Um unseren Erfolg weiter auszubauen, suchen wir am Standort Zwickau Hochschulabsolventen zum Einstieg als Financial Consultant (m/w). Bewerben Sie sich jetzt. Tel 0375 • 27016 • 0 MLP Finanzdienstleistungen AG, Geschäftsstelle Zwickau II Ihr Ansprechpartner: Dirk Meier Alter Steinweg 3, 08056 Zwickau dirk.meier@mlp.de, www.mlp-zwickau2.de Job gesucht? Augen auf! 47 So sehen Sieger aus: die Mitglieder des WHZ Racing Teams. WHZ Racing Team auf Platz 8 der Weltrangliste Zwischen den großen Hochschulen ist Zwickau ein anerkannter Konkurrent Mit seinem Elektro-Rennwagen FP612e „eMil“ hat es das WHZ Racing Team der Westsächsischen Hochschule Zwickau unter die Top Ten der Weltrangliste der Formula Student geschafft: Im weltweiten Ranking der Elektrofahrzeuge belegt das Team der Westsächsischen Hochschule momentan Platz 8. In Zwickau liegen die Wurzeln für die Erfolgsgeschichte des sächsischen Automobilbaus. Eine Erfolgsgeschichte schreibt auch ein studentisches Team von knapp 60 jungen Leuten, die unter dem Leitspruch „Innovation meets tradition“ unentgeltlich in einem einzigartigen Motorsportprojekt arbeiten: Jedes Jahr im August treffen sich mehr als 90 Teams von allen Kontinenten am Hockenheimring und präsentieren ihre Fahrzeuge bei der „Formula Student Germany“. Dieser Wettbewerb stammt aus den USA und findet seit 2006 auch in Deutschland rege Beteiligung. Aber auch in vielen anderen europäischen Staaten sowie in ferneren Ländern wie Japan, Kanada oder China treten die Teams unterschiedlichster Hochschulen gegeneinander an. Dabei gewinnt nicht unbedingt der schnellste Formelwagen, sondern der beste Mix aus Effizienz, Fahreigenschaften, Design und den wirtschaftlichen Rahmenfaktoren. „Das wird alles nur von Studenten gebaut? – das ist die typische Frage, die wir immer wieder gestellt bekommen. Die Antwort, dass ein solches Fahrzeug in nur neun Monaten von etwa 50 Studenten komplett selbstständig konstruiert, entwickelt und aufgebaut wird, ruft meist großes Staunen hervor“, sagt Anna-Franziska Zapf, Projektleiterin des Teams. Wenn die Fahrzeuge dann in unter 4 Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigen, ist die Begeisterung aller Beteiligten spürbar. Das steckt auch andere an: Das Projekt kann sich auf breite Unterstützung durch die großen deutschen Automobilhersteller und Zulieferer verlassen – und in jeder Saison werden neue „Fans“ dazu gewonnen. Im Jahr 2007 nahmen die jungen Zwickauer zum ersten Mal am Formula-Student-Wettbewerb teil und sammelten erste Erfahrungen im Rennsport. Durch konstante Weiterentwicklungen und unzählige Stunden Konstruktionsarbeit konnte das WHZ Racing Team mit dem Schwan auf der Brust in den darauffolgenden Jahren stetig bessere Leistungen erzielen. „Zwischen großen Namen wie München, Zürich oder Stuttgart ist die Hochschule Zwickau ein anerkannter Konkurrent“, so Anna-Franziska Zapf – und der schaffte es bereits in die Top Ten der Weltrangliste. Seit 2010 gibt es aber nicht mehr nur Fahrzeuge, die mit Verbrennungsmotoren angetrieben werden: Von diesem Zeitpunkt an wurden auch in der Werkstatt des Zwickauer Campus Elektrofahrzeuge entwikkelt. Dabei schrammte man gleich in der ersten Saison zum wichtigsten Event in Hockenheim knapp am Treppchen vorbei. Doch die Studierenden ruhen sich nicht auf ihren Erfolgen aus. Schon seit einigen Wochen laufen die Konstruktions- und Auslegungsarbeiten auf Hochtouren, und die Telefone klingeln am laufenden Band. Mit der Verbundenheit zum Standort und dem Blick auf innovative Technik der Zukunft sind sich die Zwickauer sicher, dass der Blick auf jeden Fall in Richtung der vorderen Plätze geht. STUDENTENLEBEN Elektronik ist kein Ersatz für persönlichen Kontakt An der ZWIK kommt auch in Zeiten von Facebook & Co kein Student vorbei von Robert Jobst Im Zeitalter des Internets stellt sich für viele Menschen die Frage: Ist es noch notwendig, für den Traumberuf beziehungsweise den passenden Arbeitnehmer den persönlichen Kontakt auf einer Karrieremesse zu suchen? Die Antwort kann nur lauten: Selbstverständlich! Denn keine Homepage, keine E-Mail und kein Social Network kann einen persönlichen Eindruck ersetzen. Dies spiegelt auch die Firmenkontaktmesse ZWIK wieder. Seit mehr als 15 Jahren bildet sie für die Studierenden aus Sachsen – insbesondere Zwickau – Thüringen und Nordbayern DIE Plattform, um den richtigen Praxispartner für Praktikum und Abschlussarbeit oder den passenden Berufseinstieg zu finden. Die ZWIK erfreut sich seit ihrem Start wachsender Beliebtheit – im vergangenen Jahr nahmen knapp 3000 Studierende, Absolventen und Young Professionals diese Möglichkeit wahr. Auch Unternehmen schätzen den persönlichen Kontakt. Die Ausstellerzahlen stiegen in den vergangenen drei Jahren um die Hälfte auf nunmehr knapp 150 teilnehmende SIE SIND GEFRAGT, Herr Jobst Was wollten Sie als Kind werden? Pilot Was haben Sie zuletzt gelernt? Wir lernen jeden Tag! Seit heute weiß ich, was ein Debitor ist. Welcher ist Ihr liebster Ort? Das wird nicht verraten. ANZEIGE Die ZWIK ist die Plattform, um den richtigen Praxispartner für Praktikum und Abschlussarbeit oder den passenden Berufseinstieg zu finden. Unternehmen. Die ZWIK baut damit ihre Position als größte und erfolgreichste Karrieremesse in Mitteldeutschland weiter aus. Die studentisch organisierte Karrieremesse feiert in diesem Jahr das Jubiläum ihres 15-jährigen Bestehens zum dies academicus im Wintersemester. „Die Kontakte, die man zur Messe sammelt – als Besucher oder als Teammitglied – sind unersetzbar! Es ist eine wertvolle Erfahrung, sich mit Unternehmensvertretern von Angesicht zu Angesicht zu unterhalten. Ich kann nur jedem Kommilitonen und Besucher empfehlen, diese Möglichkeit zu nutzen“, so der Projektleiter der vergangenen ZWIK, René Matthes. Und so wird es zum Jubiläum der ZWIK am 6. und 7. November 2013 einige Highlights geben – mehr wollen die Veranstalter noch nicht verraten. Für Studenten und Unternehmen gibt es detaillierte Infos auf der Messehomepage oder bei Facebook, und auch die Westsächsische Hochschule Zwickau wird vor der Messe für „ihre“ ZWIK werben. Der Autor Robert Jobst war jahrelang Projektleiter der ZWIK. Heute arbeitet er beim Zwickauer Industrie- und Wirtschaftsberatungsunternehmen IPlaCon GmbH. 49 50 KÖPFE Dr. med. Jens Papke Prof. Dr.-Ing. habil. Manfred Dietz Hans-Günther Pick Der Internist und Palliativmediziner Dr. med. Jens Papke aus Neustadt in Sachsen ist seit Oktober der erste Honorarprofessur für „Palliative Care“ (Versorgung unheilbar Kranker und Sterbender) in Deutschland. Jens Papke hat schon seit 2005 einen Lehrauftrag für Palliative Care an der Fakultät Gesundheits- und Pflegewissenschaften der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ) inne. Erste Kontakte waren unter dem Dekanat von Prof. Dr. Ute Rosenbaum (jetzt Prorektorin für Weiterbildung und Internationales) zustande gekommen, während er mit der Konzeption eines Basiskurses „Palliativmedizin für Hausärzte“ beschäftigt war und Material zum Thema Palliativpflege suchte. Ein Vortrag innerhalb des Scheffelberg-Podiums zur ambulanten Palliativversorgung war schließlich die Initialzündung für eine intensivere Zusammenarbeit. Jens Papkes Spezialgebiete sind die Internistische Onkologie (Erkennung und Behandlung von Krebserkrankungen) und die Palliativmedizin. Mit Ende des Wintersemesters 2012/2013 wurde Prof. Dr.-Ing. habil. Manfred Dietz in den Ruhestand verabschiedet. Mit der Gründung der Hochschule für Technik und Wirtschaft Zwickau – heute Westsächsische Hochschule Zwickau (WHZ) – im Jahre 1992 wurde Prof. Manfred Dietz auf eine Eckprofessur Werkstofftechnik berufen. Unter seiner Leitung bzw. Mitwirkung wurden mehr als 30 Forschungsprojekte durchgeführt. Hinzu kommt die Projektleitung bei zahlreichen Industrieaufträgen und ständigen Industriekooperationen. Als Beispiel für die Forschungsschwerpunkte seien die Entwicklung von Prüftechnologien, speziell zur zerstörungsfreien Charakterisierung keramischer Werkstoffe, von Schichtverbunden und Schneidwerkzeugen sowie Laser- und Magnesiumschweißverbindungen genannt. Mit Professor Manfred Dietz beendet ein Hochschullehrer seine berufliche Laufbahn, der die heutige Fakultät Automobil- und Maschinenbau und deren Vorgänger in Lehre, Forschung und akademischer Selbstverwaltung maßgeblich mitgestaltete. Hans-Günther (Wilhelm) Pick wurde am 14. Dezember 2012 nach 36-jähriger Tätigkeit an der Westsächsischen Hochschule Zwickau in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Am 1. Januar 1977 nahm er seine Tätigkeit als Leiter des Büros für Patent-, Schutzrechtsund Neuererwesen an der Ingenieurhochschule Zwickau auf und absolvierte zwischen 1978 bis 1982 parallel ein postgraduales Studium zum Fachingenieur für Schutzrecht. Seit der Neugründung der Hochschule 1992 war Hans-Günther Pick als Mitarbeiter im Dezernat Forschung, Wissens- und Technologietransfer tätig. Regelmäßig für Verwirrung sorgten seine Vornamen. Während „Wilhelm Pick“ fast jedem ein Begriff war, konnten einige „Hans-Günther Pick“ überhaupt nicht zuordnen und bestritten sogar dessen Existenz. Spätestens beim schmetternden Trompetensolo, sei es zu Geburtstagen, Weihnachtsfeiern oder anderen Anlässen, war es völlig egal, ob Wilhelm oder Hans-Günther ein Ständchen zum Besten gab. So oder so war es immer ein besonderes Erlebnis. Maria Dürer Ulf Firke Uwe Lüdke Der Sari machte das Rennen: Bei der Mercedes Fashion Night am 6. Oktober im Zwickauer Rathaus wurde die Kollektion „Sixyards“ von Maria Dürer als beste Abschlussarbeit der Studienrichtung Modedesign der Fakultät Angewandte Kunst Schneeberg der Westsächsischen Hochschule Zwickau prämiert. Die Modedesigner der Fakultät Angewandte Kunst Schneeberg sind bekannt für interessante und innovative Kreationen. Drei Absolventinnen waren um den Mercedes Fashion Night Award ins Rennen gegangen – Maria Dürer ging mit ihrer Arbeit als Preisträgerin hervor. Es ist das erst Mal, dass der von der Stadt Zwickau und Mercedes Deutschland gestiftete Mercedes Fashion Night Award an Modedesign-Studenten aus Schneeberg vergeben wird. Umrahmt wurde die Preisverleihung von einer extravaganten Modenschau. Die Fakultät präsentierte die besten aktuellen Semesterarbeiten und Abschlusskollektionen. Das Publikum im Bürgersaal des Rathauses konnten einen Einblick in Projekte, Entwurfsstrategien und Arbeitsprozesse gewinnen. Ulf Firke, geboren 1960 in Zwickau, ist neuer Leiter des Hochschulchores der Westsächsischen Hochschule Zwickau. Nach seinem Studium Germanistik /Musikerziehung an der Pädagogischen Hochschule Zwickau war er von 1982 bis 1986 Lehrer für Musik und Deutsch in Glauchau. Seit 1990 ist er Sächsischer Landesbeauftragter für „Schulen musizieren“ und Organisator der jährlichen größten Schulmusikbegegnung mit bisher rund 13.000 Teilnehmern. Zwischen 1990 und 2007 wirkte Ulf Firke als Lehrer am Gerhart-HauptmannGymnasium Zwickau. Zudem war er in dieser Zeit Leiter des gemischten Chores (Träger des Schumannpreises). Jährlich absolvierte der Chor bis zu zwölf Konzerte und Auftritte, unter anderem im Konzert- und Ballhaus „Neue Welt“ und im Dom „St. Marien“. Seit 2007 ist Ulf Firke Lehrer am Gymnasium „Am Sandberg“ in Wilkau-Haßlau. Einen Namen hat er sich unter anderem auch als Komponist der Oper „Carnevale Mystico“ und des Weihnachtsmusicals „Der Schneehase“ gemacht. Uwe Lüdke, gebürtiger Zwickauer, war 2003 bis 2013 ehrenamtlicher Leiter des Hochschulchores der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ). Schwerpunkt seiner musikalischen und organisatorischen Arbeit war – neben der Etablierung einer festen Konzerttradition aus Weihnachts- und Sommerkonzert – zunehmend die musikalische Ausgestaltung der akademischen Feierlichkeiten der WHZ. Zu den Höhepunkten gehörten mehrere erfolgreiche Wettbewerbsteilnahmen sowie ein Auftritt beim traditionellen „Gewandhaussingen sächsischer Chöre“ im Großen Saal des Leipziger Gewandhauses 2010. Uwe Lüdke studierte von 2004 bis 2009 das Höhere Lehramt an Gymnasien für die Fächer Musik (mit Hauptfach Chorleitung), Physik und Astronomie in Halle und von 2005 bis 2007 im Fernstudium C-Kirchenmusik in Dresden. Anschließend begann er eine Dissertation im Bereich der systematischen Musikwissenschaft. Ab dem Sommersemester wird er unter anderem auch an der Martin-Luther-Universität Halle tätig sein. KÖPFE & BÜCHER Marcus Kaden Diplom-Bibliothekarin Roswitha Sachse B.A. Christin Klose Marcus Kaden, Student des Wirtschaftsingenieurwesens an der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ), hat am 12. Dezember das „Planspiel Börse“ der Sparkassen gewonnen. Mit seinem Depot „JoKeR“ wurde er Sieger in der Depotgesamtwertung im Studentenwettbewerb. Das Startkapital betrug 100.000 Euro – der 24-Jährige stellte es so clever an, dass er zum Spielende über ein Kapital von 114.537 Euro verfügte. Das entspricht etwa 14,5 Prozent Rendite. Marcus Kaden kaufte Aktien von Volkswagen, BMW, Continental, Porsche und Daimler: „In den letzten Jahren sind zum Jahresende hin Automobilaktien immer gestiegen. Also habe ich mich ganz darauf konzentriert", so der Student. Das zahlte sich aus. Und noch etwas verhalf ihm zu Sieg: „Auch wenn es mich gelegentlich mal in den Fingern juckte, Gewinne mitzunehmen, habe ich mir dies zum Glück bis zum Schluss verkniffen.“ Es war das dritte Mal, dass Marcus Kaden am Planspiel Börse teilnahm. Bereits auf Ebene der „Sparkasse Zwickau“ hatte er Preise gewonnen. Diplom-Bibliothekarin Roswitha Sachse feierte am 22. Oktober 2012 ihren 65. Geburtstag und wurde zum 30. November 2012 in den Ruhestand verabschiedet. Geboren 1947 in Chemnitz, absolvierte sie von 1968 bis 1972 ein Bibliothekar-Studium in Leipzig, das sie als Diplom-Bibliothekarin (FH) abschloss. Von 1972 bis 1990 hatte sie die Leitung der Fachbibliothek des Bau- und Montagekombinates Süd, Industriebau Zwickau, inne. Seit Mai 1990 war sie an der Westsächsischen Hochschule Zwickau als Erwerbungsleiterin in der Hochschulbibliothek tätig. Besonders hervorzuheben ist ihre engagierte Tätigkeit beim Aufbau des Buchbestandes. Dazu dienten ihre sehr guten partnerschaftlichen Kontakte und die Zusammenarbeit mit den Fakultäten der Hochschule sowie mit Buchhandel und Verlagen. Roswitha Sachse machte ihr Hobby zum Beruf, denn auch zu Hause füllen rund 20.000 Bücher ihre Regale. In der Freizeit widmet sie sich mit Leidenschaft ihrer Liebe zur Kunst. Mit Christin Klose hat die Hochschulbibliothek seit Januar eine neue Erwerbungsleiterin. Eine neue Position in durchaus bekanntem Umfeld: Frau Klose absolvierte an der Hochschulbibliothek der WHZ ab 2004 eine dreijährige Ausbildung zur Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste (Fachrichtung Bibliothek). Anschließend war sie in den Bereichen Fernleihe, Medienbearbeitung und Öffentlichkeitsarbeit der HSB tätig. Im Jahr 2008 begann Christin Klose ein berufsbegleitendes Fernstudium „Bibliothekswissenschaft“ an der Fachhochschule Potsdam. Dieses schloss sie im Jahr 2012 erfolgreich ab. In ihrer Abschlussarbeit befasste sie sich mit den Herausforderungen an die moderne Erwerbungstätigkeit der Bibliotheken im digitalen Zeitalter. Die dabei gewonnen Erkenntnisse und Erfahrungen werden ihr sicherlich in ihrem neuen Tätigkeitsfeld von großem Nutzen sein. Denn vor allem die verstärkte Einbindung der Bibliotheksnutzer in den Erwerbungsprozess wird in naher Zukunft eine wichtige Rolle spielen. Jan Bacher Im Januar 2013 erschien das Lehrbuch „Elektrokonstruktion – Gestaltung, Schaltpläne und Engineering mit EPLAN“ von Prof. Dr.-Ing. Gerald Zickert beim Fachbuchverlag Leipzig in der 3. Auflage. Der Autor ist Professor für Konstruktion in der Elektrotechnik an der Fakultät Elektrotechnik der Westsächsischen Hochschule Zwickau. Das Buch wendet sich vorrangig an Studierende und Auszubildende einer elektrotechnischen Fachrichtung. Aber auch Praktiker, die ihre Kenntnisse erweitern wollen, werden interessante Informationen finden. Die Leser erwerben wichtiges Grundwissen der Elektrokonstruktion und zur Gestaltung elektrischer Anlagen einschließlich der Beachtung von Aspekten der Maschinensicherheit. Vermittelt werden weiterhin Kenntnisse für die Erarbeitung von Plänen und Listen der Elektrotechnik, wobei rechnerunterstütze Konstruktionsmethoden selbstverständlich sind. Die Anfertigung der Konstruktionsunterlagen wird unter Nutzung des Elektro-Engineering-Systems gezeigt und zum besseren Verständnis mit zwei Beispielen erläutert und veranschaulicht. ISBN: 978-3446434202 Die Autoren Prof. Waldemar Hellwig († 2010) und Prof. Matthias Kolbe geben im neu aufgelegten Fachbuch „Spanlose Fertigung Stanzen“ einen Überblick über den Stand der umformenden Fertigungsverfahren Biegen, Prägen, Ziehen, Gewindeformen sowie weiterer Verfahren, die mit dem in der Praxis üblichen Begriff „Stanzen“ verbunden werden. Dazu gehören unter anderem das Scherschneiden, umformendes Fügen, Gewindeschneiden, Widerstands- und Laserschweißen. Die 10. Auflage behandelt Beispiele zur Verdeutlichung des Fertigungsspektrums der Stanztechnik. Die Grundlagen der wesentlichen Umformverfahren, der Aufbau von Schneid-, Biege- und Ziehwerkzeugen bis zum Einsatz des Lasers im Werkzeug werden den Studierenden und Praktikern verständlich und praxisbezogen dargestellt. Bilder und Tabellen zeigen anschaulich die Möglichkeiten des industriellen Einsatzes auf. Beispielhafte Aufgaben und deren detaillierte Lösungswege runden die einzelnen Kapitel ab und geben dem Konstrukteur von Werkzeugen wertvolle Hinweise. ISBN: 978-3-8348-1802-7 Jan Bacher, Student des Musikinstrumentenbaus am Standort Markneukirchen der Westsächsischen Hochschule Zwickau, ist Ende September 2012 von der Handwerkskammer Chemnitz als bester Jungmeister im Gewerk der Instrumentenbauer ausgezeichnet worden. Außerdem schaffte er es unter die besten drei der 340 gefeierten Jungmeister aller Gewerke. Dafür zeichnete ihn Sachsens Kultusministerin Brunhild Kurth besonders aus. Jan Bacher hat den Geigenbau an der Berufsfachschule für Geigenbau in Mittenwald gelernt und danach in unterschiedlichen Unternehmen im In- und Ausland gearbeitet. Im Jahr 2011 begann er sein Studium an der WHZ. Parallel dazu legte er die Prüfungen zum Geigenbaumeister ab. Außerdem nahm er an mehreren internationalen Geigenbauwettbewerben teil. Beim Wettbewerb in Luby (Tschechien) belegte er 2012 den ersten Platz. Der kräftige tiefe Ton und die strahlenden Höhen, kombiniert mit fabelhafter Spielbarkeit und schneller Ansprache überzeugten Jury, Musiker und Publikum sofort. 51 52 KALENDER Sommersemester 2013 – Termine auf einen Blick Weitere Informationen und aktuelle Termine unter www.fh-zwickau.de Die 2. „Lange Nacht der Technik“ findet am Freitag, 19. April von 18 bis 1 Uhr auf dem Campus Scheffelberg und im August Horch Museum Zwickau statt. Geboten werden Aktionen zum Mitmachen, Live-Musik, Feuershow und vieles mehr. Ständig aktuelle Informationen gibt es unter www.fh-zwickau.de. März Montag, 11. März Beginn der Lehrveranstaltungen Mittwoch, 13. März, n. n. Pflegekolleg der Fakultät Gesundheits- und Pflegewissenschaften: „Gemeinsam geht es besser: Begleitung für Angehörige gibt Kraft für Patienten“; Ref.: Katrin Schlachte, ELISA - Ökumenischer Hospizdienst für Zwickau und Umgebung; Campus Scheffelberg Montag,18. März, 17 Uhr „Im Montagsgespräch mit…“ Prof. Dr. phil. habil. Ines Busch-Lauer, Fakultät Angewandte Sprachen und Interkulturelle Kommunikation, Leiterin der Fachgruppe Fachbezogene Sprachausbildung; „Von Versprechern, Verhörern und Verschreibern und den Dingen, mit denen sich Angewandte Sprachwissenschaft sonst noch beschäftigt ...Eine unterhaltsame Reise durch Sprache und Kommunikation“; Ort: Hochschulbibliothek am Kornmarkt Dienstag, 19. März, 17 Uhr Reihe „Bibliothek im Dialog“: „Meine Län- dereien – eine literarische Wanderung durch unterschiedliche Regionen – fern und nah und tief in uns“; Lesung mit dem Förderstudio für Literatur e. V. Zwickau; Moderation: Dipl.-Ing. Reingard Al-Hassan, Direktorin der Hochschulbibliothek; Ort: Hochschulbibliothek am Kornmarkt Sonnabend, 23. März, 9 bis 13 Uhr HIT – Hochschulinfotag an der WHZ; Zentrale Infopunkte: Aula Innenstadt, PeterBreuer-Straße und Foyer August-Horch-Bau, Campus Scheffelberg, Scheffelstraße 39 Blatt in 33,6 Sekunden auswendig lernte; Ort: Hochschulbibliothek am Kornmarkt Dienstag, 16. April, 17 Uhr Reihe „Bibliothek im Dialog“: Christian Fuchs liest aus „Die Zelle“ – Geschichte, Hintergründe und Einblicke in die NSU-Terrorzelle; Moderation: Dipl.-Ing. Reingard Al-Hassan, Direktorin der Hochschulbibliothek; Ort: Hochschulbibliothek am Kornmarkt Dienstag, 16. April, 16.30 Uhr Workshop der Deutschen Gesellschaft für zerstörungsfreie Prüfung (DGZfP) – Vortrag: April Montag,15. April, 17 Uhr „Im Montagsgespräch mit...“ Prof. Dr. rer. nat. Ralf Laue, Fakultät Physikalische Technik/ Informatik, „Leistungssport für den Kopf – Gedächtnis und Kopfrechnen lassen sich ebenso trainieren wie Liegestütze oder Marathonläufe“, meint Ralf Laue. Er ist Begründer der Weltmeisterschaften im Kopfrechnen und Schiedsrichter der Memoriad – einer „Olympiade der Gedächtnissportler“. Dort gewann man 2012 etwa eine Goldmedaille, wenn man ein gemischtes Kartenspiel von 52 Neue Reihe: „Im Montagsgespräch mit Profs.“ In diesem Semester geht die Hochschulbibliothek gemeinsam mit hoffentlich vielen Interessierten einmal im Monat auf Entdeckertour in die Welt der Professoren. Die neue Reihe lässt die Zuhörer auf unterhaltsame Weise Wissenschaft schnuppern und eröffnet durch Diskussionen und Gespräche die Möglichkeit, den Menschen „Wissenschaftler“ über Themen aus seinem Arbeitsgebiet, der Forschung oder dem Leben kennenzulernen. KALENDER „Entwicklung der WMV von KfZ-Elektroniksystemen; Referent: Prof. Dr.-Ing. Matthias Richter, Prorektor für Forschung und Wssenstransfer; Ort: Ackerbürgersaal, Jacob-Leupold-Bau (Kornmarkt) Donnerstag, 25. April „Girls‘ day“ an der WHZ (deutschlandweit, für aktuelle Informationen siehe auch www.girls-day.de und www.fh-zwickau.de) Mai Mittwoch, 17. April dies academicus (vorlesungsfrei) Mittwoch, 17. April, 12 Uhr „Das Gedächtnis der Nation – 100 Jahre Deutsche Nationalbibliothek“ – Führung durch die Deutsche Nationalbibliothek Leipzig (Dauer: etwa 1,5 Stunden); Deutscher Platz 1, Leipzig (Anfahrt mit dem SachsenTikket der Deutschen Bahn); Anmeldung erbeten über: www.fh-zwickau.de – Studium generale; Detailinformationen zur Anreise werden am 19. März in der 1. Veranstaltung „Bibliothek im Dialog“ bekannt gegeben. Die Teilnehmerzahl ist auf 45 Personen begrenzt. Mittwoch, 17. und Donnerstag, 18. April 4. Symposium Produktionstechnik - innovativ und interdisziplinär, Thema: 50 Jahre interdisziplinäre Ingenieurausbildung in Zwickau Ort: Campus Innenstadt, Ansprechpartner: Institut für Produktionstechnik (IfP), ANZEIGE Tel. 0375/536-1711 Dienstag, 23. April, 17 Uhr Reihe „Bibliothek im Dialog“: „Wörter nicht nur richtig nachschlagen, sondern auch im Langzeitgedächtnis speichern“; Referent: Dr. phil. Mario Oesterreicher, Friedrich-Alexander-Uni- versität Erlangen-Nürnberg; Moderation: Dipl.-Ing. Reingard Al-Hassan, Direktorin der Hochschulbibliothek; Ort: Hochschulbibliothek am Kornmarkt Mittwoch, 24. April akademische Festveranstaltung: Neuberufungen und Verabschiedungen (Ort: Aula am Ring, die genaue Zeit wird noch bekanntgegeben, voraussichtlich ab 14 Uhr) Mittwoch, 24. April, n. n. Pflegekolleg der Fakultät Gesundheits- und Pflegewissenschaften: „Körperliches und psychisches Gleichgewicht der Akteure im Seniorenbereich“; Referent: Prof. Dr. Lothar Rausch, Fakultät Gesundheits- und Pflegewissenschaften der WHZ; Ort: Campus Scheffelberg Sonntag, 12. Mai Schwanenklassik – traditionelle Oldtimerausfahrt der WHZ; Start 10 Uhr; die Fahrzeuge werden ab 8 Uhr erwartet, Anmeldungen sind bis 10. April möglich, weitere Infos gibt es unter der Rufnummer 0375/5361100. Dienstag, 21. Mai, 17 Uhr Reihe „Bibliothek im Dialog“; „Formeln und Routinen in der Interlanguage von Deutschlernern“; Referent: Prof. Dr. Frank Kostrzewa, Pädagogische Hochschule Karlsruhe; Moderation: Prof. Dr. phil. habil. BuschLauer. Dieser Vortrag findet im Rahmen der Veranstaltungen des Zwickauer Zweiges der Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) statt. „Robustheit unter Stress – Automobilelektronik im Alltag“; Ort: Zentrum für Kraftfahrzeugelektronik Dienstag, 28. Mai, 17 Uhr Reihe „Bibliothek im Dialog“: „Zeit und Geschehen im Spiegel unserer Worte“; Lesung aus Veröffentlichungen der Leipziger Freitagswerkstatt; Moderation: Dipl.-Ing. Reingard Al-Hassan, Direktorin der Hochschulbibliothek; Ort: Hochschulbibliothek am Kornmarkt Freitag, 31. Mai, ab 15 Uhr bis Sonnabend, 1. Juni, 9 bis 17 Uhr „Praxis-trifft-Theorie-Tage“ (PtT-Tage) der Fakultät Wirtschaftswissenschaften: Seminar Neurokommunikation - Instrumente zur brillanten Unternehmensführung; Referenten: Martina Kreisch & Maren Kus, MK-Impulse GmbH; Ort: Scheffelberg, Raum wird noch bekanntgegeben (siehe dazu auch Beitrag auf den Seiten 40 und 41 dieser Ausgabe). Juni Montag, 27. Mai, 17 Uhr Im Montagsgespräch mit...“ Prof. Dr.-Ing. Matthias Richter, Fakultät Elektrotechnik, Sonnabend, 1. Juni „Studiosus“ – das Alumni- und Campusfest der WHZ inkl. HIT (Hochschulinfotag), (Genaueres wird noch bekanntgegeben) Ein ne Formel, diee au ufgeeht! 2 STUDIUM + (WOHNUNG)m = WEWOBAU.de Unsere Studentenwohnungen mit Vorteilsplus: + Küchenmöbel & E-Herd vorhanden kostenlose Kleinstreparaturen ohne Kaution / Provision* 80,- € IKEA-Gutschein pro Wohnung gute Lage, nah zur Straßenbahn In nfo os & Ange ebote:: Tele efon 0375 / 589 9 61-2 20 WESTSÄCHSISCHE WOHN- UND BAUGENOSSENSCHAFT EG ZWICKAU Allendestraße 36 a · 08062 Zwickau www.wewobau.de * lediglich ein Genossenschaftsanteil in Höhe von 150,- € (Rückzahlung erfolgt bei Austritt) und 25,- € Eintrittsgeld werden fällig Mittwoch, 12. Juni Pflegekolleg der Fakultät Gesundheits- und Pflegewissenschaften: Therapie-Workshops (15 bis 18.30 Uhr); (Genaueres wird noch bekanntgegeben) Mittwoch, 12. Juni, 9.30 bis 17 Uhr 6. Zwickauer Forum für Betriebswirtschaft; Thema: „Risikomanagement und Verantwortung aus öffentlicher und privatwirtschaftlicher Sicht“; Ort: Aula der Westsächsischen Hochschule Zwickau, Peter-Breuer-Straße; Fortsetzung des Forums im Arbeitskreis am Donnerstag, den 13. Juni, 10 bis 16 Uhr auf dem Campus Scheffelberg, Haus 5, Konferenzraum EG, für beide Veranstaltungen ist jeweils eine Anmeldung am Institut für Betriebswirtschaft erforderlich (jana.ritter@fh-zwickau.de) Donnerstag, 13. Juni, n. n. Vortragsveranstaltung in der Reihe „forum mobile“, Ort und Zeit der Veranstaltung werden noch bekanntgegeben 53 Lässt automobile Geschichte in Zwickau lebendig werden: das August Horch Museum. „Mit dem Horch 1904 betreten wir absolutes Neuland“ Hochschule und August Horch Museum laden im April zur „Langen Nacht der Technik“ Wenn Rudolf Vollnhals, der Direktor des Zwickauer August Horch Museums, an „Die Lange Nacht der Technik“ im vergangenen April denkt, dann kommt er noch immer ins Schwärmen: „Diese Veranstaltung war ein ganz großer Erfolg für beide Seiten. Wir haben in dieser Nacht allein bei uns 1000 Besucher gezählt, das ist für unser Haus ganz enorm und ein Grund, weshalb ich mir die Angebote der Hochschule nicht anschauen konnte, obwohl ich mir das fest vorgenommen hatte.“ Wenn „Die Lange Nacht der Technik“ am 19. April zwischen 18 und 1 Uhr ihre Neuauflage erlebt, will Rudolf Vollnhals dem Campus Scheffelberg aber auf jeden Fall einen Besuch abstatten. Die Veranstaltung, die sowohl im Museum als auch an der Hochschule mit den verschiedensten Aktionen in einer Art großer Party Technik für eine breite Zielgruppe greifbar macht, ist vorläufiger Höhepunkt einer langen Zusammenarbeit beider Einrichtungen. So lässt es sich Rudolf Vollnhals nicht nehmen, jährlich mit einem seiner musealen Schmuckstücke an der „Schwanenklassik“ getauften Oldtimerausfahrt der Hochschule teilzunehmen. Der Kanzler und viele andere Mitglieder der Hochschule danken es ihm, indem sie mit ihren Gästen das August Horch Museum besuchen, schließlich befindet sich kein anderes Automobilmuseum in Deutschland am Originalproduktionsstandort. Rudolf Vollnhals ist sich deshalb auch sicher, dass für viele Studenten, die von außerhalb kommen, das Museum eine der ersten Adressen ist, wenn deren Eltern oder Freunde in Zwickau zu Gast sind. Das Museum seinerseits präsentiert sich auf Messen wie der Retro Classic in Stuttgart und wirbt damit indirekt KURZVITA Rudolf Vollnhals wurde am 3. Mai 1951 in Ingolstadt-Etting geboren. An die Ausbildung zum Industriekaufmann schlossen sich ein betriebswirtschaftliches Studium in Nürnberg und ein Jura-Studium in Regensburg an. Seit 1982 arbeitet er in der Rechtsabteilung der Audi AG. Seit 2000 ist er zusätzlich Geschäftsführer der August Horch Museum Zwickau gGmbH, einem gemeinsamen Unternehmen von Audi AG und Stadt Zwickau. www.horch-museum.de auch für eine lebenswerte, besuchenswerte und eben auch studentenfreundliche Stadt. Nicht auf den ersten Blick zu erkennen ist die Zusammenarbeit beider Einrichtungen auf technischem Gebiet. Dafür wird ein Projekt nach seiner Fertigstellung im Jahr 2017 jedem Besucher ins Auge fallen: ein Horch 1904. „Das älteste Exponat, das wir bislang im Museum zeigen, ist ein Horch von 1911. Wir finden aber, dass der erste Horch an der Wiege des sächsischen Automobilbaus gezeigt werden soll, weshalb wir das Original, das in Ingolstadt steht, jetzt nachbauen“, sagt Rudolf Vollnhals. Der Nachbau ist ein Projekt des Fördervereins des August Horch Museums. Die Fakultät Kraftfahrzeugtechnik hat bei der Vermessung des Originales geholfen und aus den Aufzeichnungen einen computergestützte Zeichnung des Fahrzeuges entwickelt. „Es gibt vom Horch 1904 weder Aufzeichnungen noch Zeichnungen. Wir betreten absolutes Neuland“, sagt Rudolf Vollnhals. Gut, dass er mit der Westsächsischen Hochschule Zwickau um einen Partner in der Stadt weiß, der sowohl Erfahrung im Neubau von Fahrzeugen (Stichwort „WHZ Racing Team“) als auch im Restaurieren von historischen Fahrzeugen (Stichwort „Interessengemeinschaft Oldtimer“) hat. DAS NEUE JAHR TREIBT’S BUNT. )DKU]HXJGDUVWHOOXQJ]HLJW6RQGHUDXVVWDWWXQJXQGLVWYRQXQWHQVWHKHQGHQ$QJDEHQORVJHO|VW DER MINI BRICK LANE. BEKENNEN SIE FARBE. IN GELB, GRÜN, PINK AB 199 € / MONAT.* 'HU0,1,%ULFN/DQHZLUG6LHKHOODXIEHJHLVWHUQ6HLQH)DUE DN]HQWHLQ*HOE*UQRGHU3LQNVWHFKHQLQV$XJH5LFKWLJ6SD macht auch seine umfangreiche Sonderausstattung. Und sogar GDV0,1,60,/(9HUVLFKHUXQJVSDNHWLVWLQNOXVLYH MINI Smile Leasingbeispiel: MINI One als sondermodell Mini Brick Lane Montliche Versicherungsprämie*: 9,99 EUR Monatliche Leasingrate: Monatliche Gesamtleasingrate: Listenpreis: /HDVLQJVRQGHU]DKOXQJ /DXI]HLW Fahrleistung pro Jahr: 189,01 EUR 199,00 EUR 17.800,00 EUR (85 0RQDWH 10.000 km Autohaus Strauß GmbH MINI Lounge Werdauer Straße 164 08060 Zwickau Telefon: 0375 440066-0 MINI Vertragshändler 6WDQG=]JO(85IU=XODVVXQJ7UDQVSRUWXQGhEHU IKUXQJ(LQ$QJHERWGHU%0:%DQN*PE++HLGHPDQQVWU 0QFKHQ0RQDWOLFKH/HDVLQJUDWHLQNO0,1,60,/(9HUVL FKHUXQJVSUlPLHL+Y(85EHL0RQDWHQ/DXI]HLW NPSDXQGHLQHUHLQPDOLJHQ/HDVLQJVRQGHU]DKOXQJL+Y (85IUGHQ0,1,2QHN:DOV6RQGHUPRGHOO0,1,%ULFN/DQH'LH 9HUVLFKHUXQJVSUlPLHXPIDVVW.I]+DIWSµLFKWVRZLH9ROONDVNRXQG LVWJOWLJIU1HXXQG9RUIKUZDJHQEHL$EVFKOXVVHLQHV0,1,60,/( /HDVLQJYHUWUDJVPLWGHU%0:%DQN*PE+ELV=XODVVXQJ ELV9HUWUDJVSDUWQHUIUGLH.I]9HUVLFKHUXQJLVWGLH(5*2 9HUVLFKHUXQJ$*6HOEVWEHWHLOLJXQJ9.(857.(85 Kraftstoffverbrauch/100 km innerorts: 7,2l, außerorts: 4,4l, kombiniert: 5,4l, CO2-Emission komb.: JNP(QHUJLHHI´]LHQVNODVVH'$XVJHVWDWWHW mit Schaltgetriebe. MINI Service 3DXVDHU6WUDH 3ODXHQ 7HOHIRQ MINI Service :LOO\%UDQGW6WUDH $XHUEDFK9 7HOHIRQ MINI Service :LOO\%UDQGW5LQJ 2HOVQLW]9 7HOHIRQ www.mini-strauss.de · welcome@mini-strauss.de Ab 16.03. Der neue MINI Paceman bei uns in Zwickau. rn e g h c i m h c i ss a l K T r e d n o V „ .“ n e t i e l g e b m durchs Studiu ert seit 2010 l, TK-versich Jana Rumpe Besuchen Sie uns auch auf: