Ausgabe 13 - Westsächsische Hochschule Zwickau

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Ausgabe 13 - Westsächsische Hochschule Zwickau
ISSN 1864 – 7006
Fit für die Zukunft
Von Buchführung bis Studienvorbereitung: Hochschule für morgen gerüstet
Pionier wird Professor
Ferdinand K. Piëch zum Honorarprofessor berufen
Du willst was werden? Studier‘ in Zwickau…
Neue Landing Page soll noch mehr Studienanfänger anlocken
Mehr zu unseren Angeboten
für Studenten, Absolventen und
Auszubildende erfahren
Sie zu folgenden Messen:
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in der Messe Chemnitz
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EDITORIAL
Liebe Leser,
Prof. Dr. rer. nat. habil. Gunter Krautheim
Kommen und Gehen, Willkommen und
Abschied, das Geben und Nehmen von Alt
und Jung – all das sind Prozesse, die die
Westsächsische Hochschule Zwickau (WHZ)
lebendig erhalten und weiter zukunftsfähig
machen. Dazu gehören auch unsere neue
„Landing
Page“
www.studiere-inzwickau.de, die im Januar online ging und die
wir Ihnen in diesem Heft vorstellen, ebenso
wie die Aktivitäten rund um den „virtuellen
Campus“ – Social-Media-Instrumente sind
an der WHZ nicht erst seit gestern Thema.
Über 1500 so genannte „likes“ – „Gefällt
mir“-Angaben – auf unserer Facebook-Seite
seit 2012 freuen wir uns, denn der Netzwerkgedanke ist es schließlich, der solche virtuellen Angebote so nützlich und charmant
macht.
Ende 2012 ging mit dem Abschied unseres Kanzlers Prof. Dr. Joachim Körner eine
Ära zu Ende. 21 Jahre lang hatte er das Amt
inne – welche Wertschätzung er genoss und
genießt, konnte man beim Festkolloquium im
November sehr gut beobachten. Das Gleiche
gilt für die Verabschiedung von Altmagnifizenz Prof. Dr.-Ing. habil. Karl-Friedrich Fischer am 30. Januar 2013. Auch er hat die
Geschicke unserer Hochschule in den vergangenen Jahren maßgeblich beeinflusst, auch
er war einer der prägenden Köpfe dieser
Hochschule. Über beide – und weitere – Abschiede berichten wir in diesem Heft.
Aber auch über diejenigen, die neu zur
WHZ gekommen sind, zum Beispiel über
zwei neu berufene Honorarprofessoren: Prof.
Dr. Jens Papke, Internist und Palliativmediziner, wurde am 17. Oktober auf Deutschlands
erste Honorarprofessur für „Palliative Care“
(Versorgung unheilbar Kranker und Sterbender) berufen. Und Prof. Ferdinand K. Piëch,
DER deutsche Automanager, wurde am 26.
November feierlich zum Honorarprofessor
für – wie könnte es anders sein – Kraftfahrzeugtechnik bestellt. Gerade diese Berufung
erregte deutschlandweit großes Interesse,
was uns stolz macht, jedoch kein Selbstzweck
ist. Schließlich geht es vor allem darum, dass
wir unseren Studierenden – den Fachkräften
von morgen – bestmögliche Qualität in Lehre
und Forschung bieten, und auch darum, die
WHZ weiterhin zu profilieren. Dies gelingt
auch mit der Berufung eines unserer Absolventen, um nur ein weiteres Beispiel herauszugreifen: Geigenbaumeister Robert König
wird – mit Sicherheit als einer der jüngsten
Professoren Deutschlands – unseren Studiengang Musikinstrumentenbau in Markneukirchen verstärken, wo er bereits seit 2011 als
Dozent Streichinstrumentenbau lehrt.
Unsere Ehemaligen, die Alumni, kommen
in dieser Ausgabe von campus³ zu Wort,
ebenso wie die, die im Moment an der WHZ
das Rüstzeug für ihr späteres Berufsleben erwerben. Ob der Bericht eines Alumnus aus
Zürich oder der Artikel über die Summer
School in Kopenhagen – die Lektüre solcher
persönlichen Eindrücke bringt vielleicht den
einen oder anderen dazu, ebenfalls „die Nase
in den Wind zu halten“. Dies sind nur einige
wenige Empfehlungen, die ich Ihnen an dieser Stelle geben möchte – ich lade Sie ein, die
WHZ in diesem Heft selbst für sich zu entdecken.
Vorher möchte Sie aber auch noch zu
zwei Höhepunkten dieses Semesters einladen: Nach dem großen Erfolg im vergangenen Jahr findet am 19. April von 18 bis 1 Uhr
die 2. „Lange Nacht der Technik“ auf unserem Campus Scheffelberg statt, und wenig
später, am 24. April, heißen wir unsere neuberufenen Professoren in einer akademischen
Festveranstaltung in der Aula willkommen –
und verabschieden diejenigen, die ihren
Dienst an der WHZ beenden.
Zu beiden Veranstaltungen sind Sie uns
herzlich willkommen! Viel Freude beim Lesen
– wenn Sie mögen auch in der ePaper-Ausgabe dieses Heftes auf unserer Homepage,
Ihr
Prof. Dr. rer. nat. habil. Gunter Krautheim
Rektor der Westsächsischen Hochschule
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INHALT
31
Forscher wollen Windräder optisch überwachen
Projekt „WindSens“ baut Windkraftanlage auf
GASTBEITRAG
06
Fester Anker in der
Region Südwestsachsen
CDU-Fraktionschef Steffen Flath über
Lehre und Forschung auf fundierten
wissenschaften Grundlagen
HOCHSCHULPOLITIK
07
Ferdinand K. Piëch zum
Honorarprofessor bestellt
VW-Aufsichtsratschef lobt
Engagement der Studenten
08
Eintrag ins Goldene Buch
krönt Hochschulkarriere
Feierstunde zur Verabschiedung von
Altmagnifizenz Prof. Dr.-Ing.
Karl-Friedrich Fischer
09
„Er wusste zu begeistern“
Kanzler Prof. Dr. Joachim Körner
nach 21 Jahren in den Ruhestand
verabschiedet
11
E-Mobilität braucht Fachkräfte
Zwickau und Ingolstadt haben
gemeinsam viel vor
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Selbstbestimmt leben mit Demenz
Wissenschaftler untersuchen
Lebensqualität, soziale Situation und
Wohnbedingungen
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EU-Trennungsrechnung
erfolgreich eingeführt
Sächsischer Rechnungshof hebt Stand
der Einführung als vorbildlich hervor
CAMPUS
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Du willst was werden?
Studier‘ in Zwickau
Die neue Landing Page
für Studieninteressierte ist online
StuduKo – Sudoku:
Hat das was mit Zahlen zu tun?
Zwischenbilanz nach einem Jahr
„Studienerfolg durch Kompetenz“
20
„Wir wollen weg vom Kochtopf“
Westsächsische Hochschule Zwickau
präsentiert sich deutschen Schülern
in Ägypten
21
WHZ schließt Landesvertrag ab
Antivirusprogramm für
sächsische Bildungseinrichtungen
22
Wirtschaft und Absolventen
gehen Hand in Hand
Erste Zwischenbilanz zu drei
Jahren Mentoringnetzwerk Sachsen
23
Job Factory 2.0 – Career Service
wird fortgesetzt
Serviceleistungen für Studierende und
Unternehmen werden ausgebaut
24
Orte des Lernens
Entspannen und Lernen
in der „Büffelbox“
FAKULTÄTEN
26
Forschung
10
Qualitätssicherung in der Forschung
Hochschulen lernen durch
Best-Practice-Modelle
18
Täglich 24 Stunden geöffnet
Social Media mit Kreativitätsund Partizipationspotenzial
an der Hochschule
Wenn der Aussichtsturm zur
Sehenswürdigkeit wird
Architekturstudenten entwerfen Turm
für eine Gemeinde im Thüringer Wald
INHALT
28
29
Die Erkundung des Grundlegenden
Schneeberger Fakultät arbeitet
erfolgreich mit Industriepartnern
zusammen
Schneeberg wird noch attraktiver
Studenten nutzen
neue Digitaldrucktechnik
ALUMNI
43
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32
34
Galerie in Lichtenwalde
feiert hölzernes Jubiläum
Viel Zuspruch bei Ausstellungen –
Bis 21. April dreht sich alles
ums Thema Mode
Forscher wollen Windräder
optisch überwachen
Projekt „WindSens“ baut auf dem
Dach eines Hochschulgebäudes
Windkraftanlage auf
„Selbstdisziplin ist wichtig“
Student Johannes Glöckner
über das Studium im Praxisverbund
Studieren mit Kind –
Warum nicht mit Kunst?
33
Auf einem leuchtenden
Gehweg zum zweiten Platz
38
Erste Website zur
Intarsiengeschichte online
39
ZNS baut
eLearning-Angebote aus
Eine Summer School
ist jedem zu empfehlen
Zwei Zwickauer Studenten
waren vier Wochen an Kopenhagener
Uni zu Gast
43
Wie aus Alumni
Unternehmer werden
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Deutsch-chinesischer
Doppelmaster startet
Von Zwickau nach Zürich
Absolvent der Verkehrssystemtechnik
über sein Studium und die Arbeit in
der Schweiz
47
Wirtschaftswissenschaften:
Kooperation mit Moskau
47
Wissenschaftler der Moskauer
Universität für Maschinenbau
zu Gast in Zwickau
WHZ Racing Team auf Platz 8
der Weltrangliste
Zwischen den großen Hochschulen
ist Zwickau ein anerkannter
Konkurrent
50
Köpfe und Bücher
52
Termine im Sommersemester
Elektronik ist kein Ersatz für
persönlichen Kontakt
An der ZWIK kommt auch in
Zeiten von Facebook & Co kein
Student vorbei
Herausgeber:
Westsächsische Hochschule Zwickau
Der Rektor
Dr.-Friedrichs-Ring 2A
08056 Zwickau
Tel.: 0375 536-1000
www.fh-zwickau.de
Alumni treffen sich jetzt bei XING
Angebote für Ehemalige
werden ausgebaut
INTERNATIONAL
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30
29
45
46
Mein Leben und Studium in Zwickau
Chinesischer Student nutzt
seine Chancen in Deutschland
STUDENTENLEBEN
Dekane tagen an der
Fakultät Wirtschaftswissenschaften
Hochschulvertreter diskutieren
zum Thema „Demografischer
Wandel und Hochschule“
48
36
Herausforderungen der
interkulturellen Kommunikation
Vertreter der internationalen
frankophonen Forschergemeinschaft
tagen in Zwickau
49
38
Dinge im Griff
oder im Griff der Dinge
Über eine viel beachtete Tagung
in Schneeberg
WESTSACHSEN-CLUSTER
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40
42
54
Unterzeichnungen werden sichtbar
Forscher durchleuchten Werk
Lucas Cranach des Älteren
Instrumente zur brillanten
Unternehmensführung
Neurokommunikation schafft
Wettbewerbsvorteile auf allen
Unternehmensebenen
Innovative Schichtentwicklungen
für Spanungswerkzeuge
Sächsisches Wissenschaftsministerium
fördert Projekt zur
ALD-Beschichtungstechnik
„Mit dem Horch 1904 betreten wir
absolutes Neuland“
Hochschule und August Horch
Museum laden im April zur
2. „Langen Nacht der Technik“
IMPRESSUM
Redaktion:
Redaktionsbeirat der WHZ,
Franka Platz (V.i.S.d.P.)
Franka.Platz@fh-zwickau.de
Christian Wobst, Agentur Graf Text
C.Wobst@graf-text.de
Layout, Satz & Grafik:
Umsetzung: Christian Wobst
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WHZ-Absolvent
promoviert mit Auszeichnung
Anzeigen & Druck:
VMK Verlag für Marketing und
Kommunikation GmbH & Co. KG
Faberstraße 17
67590 Monsheim
Tel.: 06243 909-0
Fax: 06243 909-400
info@vmk-verlag.de
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BIC verleiht Förderpreise
an drei Absolventen
Bildmaterial:
WHZ und die jeweiligen Autoren sowie CDU-Fraktion im
Sächsischen Landtag (S. 6), Volkswagen Sachsen/R. Köhler (S. 1, S. 7), Focus Green Engineering (S. 43)
21
Hochschulmedaille würdigt
besondere Verdienste
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Warmes Plätzchen mit Ausblick:
WHZ unterstützt Skulptur
NACHRICHTEN
Auflage:
Druckexemplare: 3200 Stück
ISSN-Nummer: 1864-7006
E-Paper: www.fh-zwickau.de
ISSN-Nummer: 1864-7014
Redaktions- und Anzeigenschluss: 1. März 2013
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GASTBEITRAG
Fester Anker in der Region Südwestsachsen
Lehre und Forschung auf fundierten wissenschaftlichen Grundlagen
von Steffen Flath
Die Westsächsische Hochschule Zwickau
ist ein fester Anker in der Region Südwestsachsen. Sie ist nicht nur eine Hochschule
„rund um das Automobil“, sondern sie hat
starke Standbeine in den Bereichen Gesundheit und Energie. Aber auch Solitäre, wie die
Angewandte Kunst Schneeberg oder der
Musikinstrumentenbau in Markneukirchen,
gehören zu ihr. Die Westsächsische Hochschule Zwickau ist bestens vernetzt in der Region, mit den Kommunen und der
Wirtschaft, beispielsweise mit den ansässigen
Firmen der Automobilbranche. Sie ist aber
auch bundesweit oder außerhalb Deutschlands gefragt und kooperiert mit anderen
Hochschulen in Lehre und Forschung.
Hier liegt die Stärke der sächsischen Fachhochschulen, die seit dem vergangenen
Herbst auch in Sachsen den Zusatz „Hochschule für angewandte Wissenschaften“ führen dürfen. Gelehrt und geforscht wird auf
fundierten wissenschaftlichen Grundlagen.
Das große und überzeugende Plus liegt jedoch darin, dass Lehre und Forschung darüber hinaus mit anwendungsorientiertem
Schwerpunkt betrieben werden. Aufgrund
dieses Ansatzes ist auch die Westsächsische
Hochschule als Forschungspartner für kleine,
mittlere und zum Teil auch große Unternehmen interessant. Den Ansatz einer forschenden Hochschule wollen wir auch in der Politik
weiter unterstützen. Nicht zuletzt deshalb
haben die Koalitionsfraktionen im Doppelhaushalt des Freistaates Sachsen 2013/2014
die Mittel für die Landesforschungsförderung
deutlich mit einem zweckgebundenen Betrag
von je 4,5 Millionen Euro pro Jahr für die anwendungsorientierte Forschung an Fachhochschulen erhöht.
Studierende gezielt für den Bedarf in
Wirtschaft und Gesellschaft auszubilden, ist
eine weitere Aufgabe der Hochschule. Gerade in Zeiten des zunehmenden Fachkräftebedarfes ist es hier in unserer Region wichtig,
junge Menschen für die Unternehmen vor
Ort fundiert zu qualifizieren. Die Ausbildung
der Menschen – ihr Wissen, ihr Können und
ihre Kreativität – ist der wichtigste Baustein
für eine florierende Wirtschaft in der Region
Südwestsachsen. Wir fördern die Kompatibilität zwischen verschiedenen Hochschultypen
in Sachsen, ohne deren Alleinstellungsmerkmale aufzugeben. In der Novelle zum Sächsischen Hochschulfreiheitsgesetz haben die
Steffen Flath ist Vorsitzender der CDU-Fraktion im Sächsischen Landtag.
Koalitionsfraktionen deshalb den Rechtsanspruch für Promotionsverfahren für Absolventen der Fachhochschulen an Universitäten fixiert. Damit wollen wir gewährleisten,
dass besonders geeignete Absolventen die
Möglichkeit einer fortführenden wissenschaftlichen Qualifikation erhalten. Eine wissenschaftliche und zugleich praxisnahe
VITA
Steffen Flath ist seit Oktober 1994 Mitglied des Sächsischen Landtags und seit
Juni 2008 Vorsitzender der CDU-Fraktion.
Geboren 1957 in Bärenstein, studierte der
verheiratete Vater zweier Kinder von 1977
bis 1982 an der Martin-Luther-Universität
Halle. Von 1990 bis 1994 war er Hauptdezernent im Landratsamt Annaberg, von
Oktober 1999 bis Oktober 2004 Sächsischer Staatsminister für Umwelt und Landwirtschaft sowie von November 2004 bis
Juni 2008 Sächsischer Staatsminister für
Kultus.
Hochschulausbildung in moderner Infrastruktur und guter Ausstattung bieten zu können,
daran wollen wir mit Ihnen gemeinsam in
den politischen Entscheidungsprozessen hinwirken.
Das Leitbild der Westsächsischen Hochschule Zwickau, Innovation und Tradition als
Grundlage des Handelns anzusehen, ist auch
das Leitbild der CDU-Fraktion des Sächsischen Landtages. Als Vorsitzender der Landtagsfraktion, aber auch als Vorsitzender des
Kuratoriums der Initiative Südwestsachsen ist
es mir Anliegen und Verpflichtung zugleich,
Sachsen und damit die Region Südwestsachsen als zukunftsorientierte Wachstumsregion
im Herzen Europas zu etablieren. Vielfältige
Potentiale aus Wirtschaft, Wissenschaft und
Politik werden wir noch stärker bündeln müssen, um eine der ältesten und traditionsreichsten deutschen Wirtschafts- und Technologieregionen zukunftsfähig zu machen.
Der Autor
Steffen Flath ist Vorsitzender der CDU-Fraktion des Sächsischen Landtages.
HOCHSCHULPOLITIK
Ferdinand K. Piëch zum Honorarprofessor bestellt
Vorsitzender des Aufsichtsrates der Volkswagen AG lobt Engagement der Studenten
Linkes Bild: Prof. Ferdinand K. Piëch erhält die Berufsurkunde aus den Händen von WHZ-Rektor Prof. Dr. rer. nat. habil. Gunter Krautheim.
Rechtes Bild: Ferdinand K. Piëch während seiner Antrittsrede zur „Strategie 2018“ des VW-Konzerns.
Ferdinand K. Piëch, Vorsitzender des Aufsichtsrates der Volkswagen AG, ist am
26. November mit einer akademischen Festveranstaltung zum Honorarprofessor für
Kraftfahrzeugtechnik an der Westsächsischen
Hochschule Zwickau (WHZ) bestellt worden.
Ferdinand K. Piëch, seit 1999 Ehrenbürger
der Stadt Zwickau, ist der WHZ seit Jahren
innerhalb wissenschaftlich-technischer Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Forschung
und der Nachwuchskräftenentwicklung verbunden.
Ab sofort wird er auch für Lehrveranstaltungen – sowohl zu Themen der Unternehmensführung als auch der Ingenieurwissenschaften – zur Verfügung stehen. „Es
ist mir eine besondere Ehre aber auch Verantwortung, als Honorarprofessor an der
Westsächsischen Hochschule Zwickau meinen Beitrag zur Ausbildung des IngenieurNachwuchses zu leisten, auf den auch wir als
Volkswagen-Konzern in der Zukunft bauen“,
so Piëch. Er habe die WHZ als „äußerst agile
und lebendige Hochschule“ kennengelernt
und sei beeindruckt vom Engagement der
Studenten.
Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich würdigte die Bedeutung dieser Honorprofessur für den Freistaat: „In Zwickau
schlägt das Herz für das Automobil, hier lebt
eine ganze Region vom Automobilbau und
für ihn. Das Ziel der Volkswagen AG, bis
2018 zum profitabelsten Autobauer der Welt
zu werden, ist nur mit Volkswagen Sachsen
und in enger Symbiose mit dem Freistaat zu
erreichen. Ich sehe es als eine bemerkenswerte Bestätigung unserer sächsischen Exzellenz in Forschung und Lehre, dass Mitglieder
der Konzernführung von VW an unseren
Hochschulen den Fach- und Führungskräftenachwuchs ausbilden. Ich gratuliere der
Westsächsischen Hochschule, dass sie einen
herausragenden Ingenieur und Unternehmer
wie Ferdinand K. Piëch gewinnen konnte. Ich
freue mich sehr darüber, dass Professor Piëch
die Zukunft des Ingenieurslandes Sachsen
mit gestalten wird."
Auch die Stadt Zwickau ist über Piëchs
Engagement mehr als erfreut: „Für die Hochschule und die Stadt stellt es einen enormen
Glücksfall dar, einen weltweit anerkannten
,Automobilisten´ als Honorarprofessor zu
haben. Wir sind Herrn Piëch ausgesprochen
dankbar, dass er sich erneut für den Standort
Zwickau engagiert“, so Oberbürgermeisterin
Dr. Pia Findeiß.
Die Westsächsische Hochschule Zwickau
sieht den engen Praxisbezug ihrer Lehre von
jeher als ihr Markenzeichen und zugleich als
Verpflichtung einer jeden Fachhochschule.
Die Hochschule erhofft sich auch und gerade
in diesem Fall ganz praktischen Nutzen für
ihre Studenten. Sie sollen unmittelbar von
den Erfahrungen des langjährigen Managers,
leidenschaftlichen Technikers und „Autobauers“ profitieren können. „Wir freuen uns, mit
Ferdinand Piëch jemanden an uns zu binden,
der die Autobranche seit Jahrzehnten kennt
wie kaum ein Zweiter, und das nicht nur aus
unternehmerischer Sicht, sondern auch als
Ingenieur mit entsprechendem Erfahrungsschatz“, so Prof. Dr. Gunter Krautheim, Rektor der Hochschule.
Auch der ehemailge Kanzler Prof. Dr. Joachim Körner freut sich, Ferdinand K. Piëch für
die Hochschule gewinnen zu können: „Als
Pionier des weltweiten Automobilbaus mit
hervorragenden persönlichen Beiträgen zur
Dieseltechnologie, zur Entwicklung des
Quattro-Antriebes für Audi-Pkw oder zum
Einsatz neuer Werkstoffe im Automobil ist er
ebenso bekannt wie für seine richtungsweisenden unternehmerischen Entscheidungen
zur VW-Mehrmarken-Philosophie.“
Ferdinand K. Piëch studierte Maschinenbau an der Eidgenössischen Technischen
Hochschule Zürich und begann seine Karriere
1963 bei Porsche in Stuttgart, wo er 1971
Technischer Geschäftsführer wurde. Seine
Karriere führte ihn über Audi in Ingolstadt,
wo er fünf Jahre lang Konzernchef war,
schließlich zu Volkswagen. Von 1993 an war
er Vorstandsvorsitzender der Volkswagen
AG. Diese Position hatte er bis 2002 inne,
seitdem ist er Vorsitzender des Aufsichtsrats
der Volkswagen AG.
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HOCHSCHULPOLITIK
Eintrag ins Goldene Buch krönt Hochschulkarriere
Feierstunde zur Verabschiedung von Altmagnifizenz Prof. Dr.-Ing. Karl-Friedrich Fischer
Prof. Dr.-Ing. habil. Dr. h. c. Karl-Friedrich
Fischer mit Zwickaus Oberbürgermeisterin
Dr. Pia Findeiß und Rektor Prof. Dr. rer. nat.
habil. Gunter Krautheim.
Prof. Karl-Friedrich Fischer mit Zwickaus Ehrenbürger Prof. Carl H. Hahn.
Der langjährige Rektor der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ), Prof. Dr.Ing. habil. Dr. h. c. Karl-Friedrich Fischer,
wurde am 30. Januar im Beisein von Ministerialdirigent Dr. Ronald Werner, Leiter der Abteilung Hochschulen im Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst, der
im Auftrag der Sächsischen Staatsministerin
ein Grußwort hielt, und Zwickaus Oberbürgermeisterin Dr. Pia Findeiß offiziell in den
Ruhestand verabschiedet. Fischer war von
2000 bis 2011 Rektor der WHZ.
Zu den zahlreichen Gästen gehörten
neben Mitarbeitern der WHZ unter anderem
Carl Hahn, ehemaliger Vorstandsvorsitzender
und Aufsichtsratsmitglied der Volkswagen
AG sowie Honorarprofessor an der WHZ und
Ehrenbürger Zwickaus, der Ehrensenator und
Enkel des DKW-Gründers Jörgen Skafte
sowie Amtskollegen verschiedener anderer
Hochschulen.
Die Feierstunde in der Aula an der PeterBreuer-Straße war von einer herzlichen und
sehr persönlichen Atmosphäre geprägt.
Im Beisein von Zwickaus Oberbürgermeisterin Dr. Pia Findeiß trug sich Altmagnifizenz Prof.
Dr.-Ing. Karl-Friedrich Fischer in das Goldene Buch der Stadt ein.
KURZVITA
Nach einem Facharbeiterabschluss als Betriebsschlosser studierte Karl-Friedrich Fischer von 1966 bis 1974 an der TU
Dresden und promovierte 1975 auf dem
Gebiet der Informatik. 1982 habilitierte er
an der TU Dresden auf dem Gebiet der
Angewandten Mechanik zum Dr. sc.
techn. Seit 1988 ist Karl-Friedrich Fischer
ordentlicher Professor an der WHZ und
war dort von 1995 bis 2000 Dekan des
Fachbereichs Maschinenbau und Kraftfahrzeugtechnik. Im Jahr 2000 wurde er
zum Rektor gewählt. Dieses Amt bekleidete er bis zum Jahr 2011. Karl-Friedrich
Fischer ist Autor zahlreicher Fachbücher.
Neben seiner Tätigkeit an der WHZ war
Karl-Friedrich Fischer von 2007 bis 2011
unter anderem Vorsitzender des Landesverbandes Sachsen des Vereins Deutscher
Ingenieure (VDI) und ist seit 1992 Vertrauensdozent der Deutschen Forschungsgemeinschaft.
Oberbürgermeisterin Dr. Pia Findeiß nutzte
die Gelegenheit und bat Fischer an Ort und
Stelle um einen Eintrag ins Goldene Buch der
Stadt.
Die Verabschiedung selbst nahm der
Rektor der Westsächsischen Hochschule,
Prof. Dr. rer. nat. habil. Gunter Krautheim,
vor. Er würdigte Karl-Friedrich Fischer als hervorragenden Ingenieur, Wissenschaftler und
Hochschullehrer, aber auch als Kollegen und
Freund. Er dankte ihm unter anderem für
„Gestaltungsfreiheiten und eine fast unerschöpfliche Geduld“ sowie für seine „Toleranz und Verständnis, die ihre Wurzeln wohl
in Ihren akademischen Grundpositionen
haben.“
Ähnlich äußerte sich Prof. Dr. oec. Gabriele Beibst, Rektorin der Ernst-AbbeFachhochschule Jena, die ein Grußwort hielt.
Sie schenkte Fischer zum Abschied einen
weitgereisten Stuhl, den er sogleich als „Regiestuhl“ in Beschlag nahm – wohl wissend,
dass er nicht der Mann ist, der ab sofort stillsitzen wird.
HOCHSCHULPOLITIK
„Er wusste zu begeistern“
Kanzler Prof. Dr. Joachim Körner nach 21 Jahren in den Ruhestand verabschiedet
Rund 120 Gäste waren am 16. November in
die Aula der Westsächsischen Hochschule
gekommen, um Prof. Dr. Joachim Körner
nach 21 Jahren als Kanzler zu verabschieden.
Gäste zur Verabschiedung von Prof. Dr. Joachim Körner (re.): Ministerialdirigent Dr. Ronald
Werner (li.), WHZ-Rektor Prof. Gunter Krautheim neben Sabine Körner, Ehefrau des Geehrten.
WHZ-Rektor Prof. Gunter Krautheim und
Prof. Dr. Joachim Körner.
Prof. Dr. Joachim Körner, Kanzler der
Westsächsischen Hochschule Zwickau
(WHZ), ging mit Ende des vergangenen Jahres in den Ruhestand. 21 Jahre lang hatte er
das Amt inne. Am 16. November fand ihm
zu Ehren ein Festkolloquium in der Aula an
der Peter-Breuer-Straße statt.
Rund 120 Gäste – Mitarbeiter, Kollegen,
Freunde und Weggefährten – waren gekommen, um Joachim Körner zu danken und ihm
für die Zukunft alles Gute zu wünschen.
Die Festredner würdigten die Verdienste
des Kanzlers auf sehr persönliche Weise und
ließen dabei auch die eine oder andere Anekdote einfließen.
Ministerialdirigent Dr. Ronald Werner,
Leiter der Abteilung Hochschulen im Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft
und Kunst, sagte, dass das Scheiden Körners
aus seinem Amt auch für das Ministerium
„einen tiefen Einschnitt“ bedeute und dass
eben nicht jeder so einfach ersetzbar sei.
Joachim Körner habe sein Amt nicht nur als
pure Pflichterfüllung verstanden, sondern
die Freude an seiner Arbeit sei stets spürbar
gewesen. „Er wusste zu begeistern, nicht
nur seine Mitarbeiter, sondern die ganze
WHZ“, so Werner.
Die Laudatio hielt Altmagnifizenz Prof.
Dr.-Ing. habil Karl-Friedrich Fischer. Er würdigte insbesondere den sorgsamen Umgang
mit der Macht, den Prof. Dr. Körner stets an
den Tag gelegt habe, ebenso seine Flexibilität
und Bereitschaft, sich mit immer neuen Gegebenheiten auseinanderzusetzen und Veränderungen zum Wohle der Hochschule
voranzutreiben, nach dem Motto „Leadership is action, not position.“
Gemeinsam war allen Rednern der Dank
und große Respekt, den sie dem scheidenden
Kanzler für seine Verdienste zollten, sowie
das Bedauern über seinen Abschied, der für
alle einen Verlust bedeute.
Anlässlich des Neuhjahrsempfangs der
Stadt Zwickau Anfang 2013 wurde Joachim
Körner die höchste Ehrung der Stadt Zwickau
zuteil: Für seine Verdienste wurde ihm die
Martin-Römer-Ehrenmedaille verliehen.
KURZVITA
Joachim Körner ist gebürtiger und „bekennender“ Zwickauer. Er machte „Abitur mit
Berufsausbildung“ zum Betriebsschlosser
im
Reichsbahn-Ausbesserungswerk
(RAW) in seiner Heimatstadt und studierte
anschließend an der Hochschule für Verkehrswesen „Friedrich List“ in Dresden
„Ingenieurökonomie des Transport- und
Nachrichtenwesens“ (Wirtschafstingenieurwesen). Über verschiedene Stationen
in der Wissenschaft und in Unternehmen
wie zum Beispiel den „Sachsenring Automobilwerken Zwickau“ kam er 1979 an
die Ingenieurhochschule Zwickau, wo er
1982 promoviert wurde. 1990 wurde er
habilitiert und war seit 1991 Kanzler der
Hochschule, die seit 1992 „Westsächsische Hochschule Zwickau“ heißt.
Ein Aushängeschild, das weit über die
Grenze der Hochschule hinaus ausstrahlte,
ist die von Körner jährlich organisierte Oldtimerausfahrt „Schwanen-Klassik“.
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FORSCHUNG
Qualitätssicherung in der Forschung
Hochschulen lernen durch Best-Practice-Modelle
von Matthias Richter und Ivonne Mallasch
Die fünf staatlichen sächsischen Hochschulen für Angewandte Wissenschaften stellen sich mit der Umsetzung des Projekts
„Qualitätssicherung/Qualitätsmanagement
in der Forschung“ den aktuellen Erfordernissen, die sich aus dem hohen Bedarf an Forschungsleistungen und dem Wettbewerb mit
anderen Hochschul- und Forschungseinrichtungen – national und international – ergeben. Die technologische Leistungsfähigkeit
und die Innovationskraft von Wissenschaft
und Wirtschaft werden auch künftig die Zukunftsfähigkeit Deutschlands bestimmen. Gerade an den Hochschulen für Angewandte
Wissenschaften bestehen durch die enge Vernetzung mit der Wirtschaft beste Voraussetzungen dafür.
Mit der Umsetzung des sächsischen
Hochschulgesetzes erwachsen für die zentralen Hochschulverwaltungen neue Qualitätsanforderungen. Dies schließt neben der
Sachqualität der Prozessabläufe die kontinuierliche Verbesserung der Kommunikationskultur und der umfassenden Verwirklichung
des Servicegedankens in allen die Forschung
unterstützenden, administrativen Tätigkeitsbereichen ein. Die Optimierung und regelmäßige Evaluation der Forschungstätigkeit an
den Hochschulen ist nicht nur eine Verpflichtung aus dem Sächsischen Hochschulgesetz –
vielmehr sind genau das die Grundlagen für
eine erfolgreiche Arbeit der Wissenschaftler.
An dem Projekt sind neben der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ) die
Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden, die Hochschule für Technik, Wirtschaft
und Kunst Leipzig, die Hochschule Mittweida
und die Hochschule Zittau/Görlitz beteiligt.
Finanziert wird es vom Staatsministerium für
Wissenschaft und Kunst. Die erste Förderperiode war 2012, die Weiterförderung des Projekts ist bis Ende 2014 vorgesehen.
SIE SIND GEFRAGT,
Herr Richter
Was wollten Sie als Kind
werden? Pilot
Was haben Sie zuletzt gelernt? Veränderungsprozesse
sehr
zeitund
können
energieaufwändig sein!
Welcher ist Ihr liebster Ort? Mein Zuhause!
Sie arbeiten im Projekt „Qualitätssicherung/Qualitätsmanagement in der Forschung“ zusammen (v.l.n.r.): Ivonne Mallasch (WHZ), Sabine Scholz (Hochschule Zittau/Görlitz), Dirk Lippik
(HTWK Leipzig), Marianne Vogel (WHZ), Birgit Heilemann-Saupe (Hochschule Mittweida).
In der ersten Projektphase von Januar bis
Dezember 2012 wurde ein „Qualitätszirkel“
der fünf projektbeteiligten Hochschulen geschaffen. Dieser ist zuständig für die Bearbeitung des Projekts an den Einrichtungen, für
die Kommunikation und Abstimmung mit
verantwortlichen Struktureinheiten und für
die Förderung eines umfangreichen Erfahrungs- und Wissensaustausches. Der Qualitätszirkel wird auch in der folgenden
Projektphase bis 2014 regelmäßig Arbeitsstände diskutieren, Ergebnisse kommunizieren und die Vernetzung mit externen
Wissensträgern intensivieren. Ziel des ersten
Projekt-Abschnitts war es unter anderem,
eine Bedarfserhebung an jeder Hochschule
vorzunehmen. Dazu wurden interne Strukturen im Bereich Qualitätssicherung in der Forschung analysiert. Erweitert wurde die
Bedarfsanalyse an jeder Hochschule durch
eine Online-Umfrage sowie persönliche Gesprächen über die Rahmenbedingungen für
Wissenschaftler. Ergänzend wurden „Best
Practice“-Ansätze zu qualitätssichernden Instrumenten anderer deutscher Hochschulen
untersucht und ausgewertet. Die Analyse der
Ergebnisse soll den Hochschulen dabei helfen,
beispielsweise vorhandene Best-PracticeModelle untereinander auszutauschen und zu
nutzen und dadurch wiederum Zeit und Kosten zu sparen sowie einheitliche Standards
aufzustellen.
Nach einer ersten Auswertung der gewonnenen Daten ergeben sich für die WHZ
im Bereich Forschung erste Handlungsfelder.
In der folgenden Periode 2013 bis 2014 werden in den Bereichen Kommunikation/Netzwerke, Forschungsförderung/Information,
Infrastruktur/ Raumressourcen, Prozesse und
Zielesystem für Forschungsleistungen entsprechende Maßnahmen zur kontinuierlichen
Verbesserung ausgearbeitet und umgesetzt.
Die Autoren
Dr.-Ing. Matthias Richter ist Prorektor für
Forschung und Wissenstransfer; Dipl.Kffr.(FH) Ivonne Mallasch arbeitet im Prorektorat Forschung und Wissenstransfer und
ist Koordinatorin im Projekt „Qualitätssicherung/Qualitätsmanagement in der Forschung“ und „Schaufenster Elektromobilität
verbindet – Bildungsinitiative Bayern/Sachsen“.
SIE SIND GEFRAGT,
Frau Mallasch
Was wollten Sie als Kind
werden? Ballerina, Tänzerin oder einfach nur groß!
Was haben Sie zuletzt gelernt? Geduld zu haben
Welcher ist Ihr liebster Ort? Den verrate
ich nicht, sonst fährt dann jeder hin!
FORSCHUNG
E-Mobilität braucht Fachkräfte
Zwickau und Ingolstadt haben gemeinsam viel vor
modulares Gesamtpaket, das sich – aufbauend auf den bereits vorhandenen Mastern
Elektromobilität und Fahrzeugelektrifizierung
– an verschiedene Ingenieurszielgruppen
richtet, um sie für Tätigkeiten in der Elektromobilität zu qualifizieren. Dazu gehören Maschinenbauingenieure, Elektrotechnikingenieure und Ingenieure, die heute bereits in
der Elektromobilität tätig sind. Der berufsbegleitende Bachelorstudiengang richtet sich an
beruflich Qualifizierte mit besonderem Fokus
auf Meister und Techniker, also an Personen,
die ihren Hochschulzugang nicht über das
allgemeine oder das Fachabitur erlangt
haben. Vor dem Hintergrund des zunehmenden Ingenieurmangels sollen damit neue Potenziale erschlossen und der Zugang zur
Hochschule für Berufstätige erleichtert werden.
Im Sinne einer intensiven Vernetzung beider Hochschulen ist geplant, die Studiengänge an beiden Standorten durchzuführen.
Dadurch erhalten die Studierenden die Möglichkeit, sich über die Landesgrenzen hinaus
mit den Inhalten des Studiums zu beschäftigen und ein neues Umfeld kennenzulernen.
Gestärkt wird dieses Konsortium durch die
enge Zusammenarbeit mit Audi und BMW.
Darüber hinaus können die Hochschulen
vom Spezialwissen der Universitäten profitieren und das Wissen der Universitäten in die
Lehre der Hochschulen integrieren.
Für Zwickau und Ingolstadt erschließt
sich mit dieser erstmaligen Kooperation ein
ganz neues Potenzial. Beide Hochschulen
profilieren sich mit der Mobilität und können
ihre umfangreichen Erfahrungen aus der Forschung als neues Wissen direkt in ihre Studiengänge einbringen. Durch die länderübergreifende, enge Vernetzung werden
Synergieeffekte entstehen, von denen alle
Beteiligten profitieren werden.
Tonio Schönfelder hat das Promotionsverfahren an der Medizinischen Fakultät der
Technischen Universität Dresden mit
„summa cum laude“ abgeschlossen. Bis
2008 studierte er Pflegemanagement an der
Westsächsischen Hochschule. In seiner Diplomarbeit hat er ein Verfahren zur Selektion
von fehlerhaften Krankenhausabrechnungen
entwickelt und die Ergebnisse in mehreren
wissenschaftlichen Artikeln publiziert.
Nach dem Studium war er noch als Mitarbeiter in einem Drittmittelprojekt an der Fakultät tätig und hat parallel an der
Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus im
Aufbaustudiengang Public Health studiert.
Dieses Studium hat er 2010 mit dem Magisterabschluss Public Health erfolgreich beendet. Seit 2009 war er als wissenschaftlicher
Mitarbeiter am Lehrstuhl für Gesundheitswissenschaften/Public Health der Medizinischen
Fakultät der TU Dresden tätig. Dabei hat er
sich vor allem mit der Erfassung von Patientenzufriedenheit auseinandergesetzt.
Diese Aktivitäten mündeten in seiner
Promotionsschrift zum Thema „Einflussfaktoren auf die Zufriedenheit stationär behandelter Patienten. Eine Querschnittstudie
basierend auf einer Versichertenstichprobe
der gesetzlichen Krankenversicherung“. In
der Arbeit hat er die Zufriedenheit von mehr
als 10.000 Patienten, die in Krankenhäusern
im Direktionsbezirk Dresden stationär behandelt worden sind, untersucht und gezeigt,
welche Faktoren die Patientenzufriedenheit
am meisten beeinflusst haben. Am wichtigsten sind den Patienten die persönliche medizinische Betreuung, die Freundlichkeit des
Personals, die Organisation und der Ablauf
von Untersuchungen, die Qualität der Mahlzeiten und die Zimmerausstattung. Die Dissertation wurde von Professor Dr. Jörg
Klewer (Fakultät Gesundheits- und Pflegewissenschaften der WHZ) und Professor Joachim Dr. Kugler (Medizinische Fakultät Carl
Gustav Carus der TU Dresden) betreut.
Die Autoren
Dr.-Ing. Matthias Richter ist Prorektor für
Forschung und Wissenstransfer; Dipl.Kffr.(FH) Ivonne Mallasch arbeitet im Prorektorat Forschung und Wissenstransfer und
ist Koordinatorin im Projekt „Qualitätssicherung/Qualitätsmanagement in der Forschung“ und „Schaufenster Elektromobilität
verbindet – Bildungsinitiative Bayern/Sachsen“.
Tonio Schönfelder.
von Matthias Richter und Ivonne Mallaschvon Susan Franke
Elektrofahrzeuge werden in der künftigen
Mobilität der Gesellschaft eine große Rolle
spielen, sei es als reines batteriegetriebenes
Elektrofahrzeug, als Hybridfahrzeug oder als
Brennstoffzellen-Fahrzeug. Kern all dieser
Fahrzeuge sind der Elektromotor und das effiziente Stellen der Energie- und Leistungsflüsse. Alle Unternehmen aus der Automobilbranche – sowohl die Automobilhersteller als
auch ihre Zulieferer – haben bereits umfangreiche Aktivitäten gestartet.
Dafür werden jetzt und in den nächsten
Jahren eine Vielzahl von hochqualifizierten
Fachkräften benötigt. Neben einer grundständigen Lehre erfordert dies unter anderem
eine berufsbegleitende Qualifizierung von
Meistern und Technikern sowie eine gezielte
Weiterbildung von Ingenieuren und Führungskräften. Dieser Herausforderung stellen
sich in den nächsten Jahren zwei Konsortien
aus Universitäten und Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) aus Bayern und Sachsen. Innerhalb der „Bildungsinitiative Elektromobilität – Schaufenster Bayern/Sachsen“ erhielten die beteiligten Hochschulen kurz vor dem Jahreswechsel
2012/13 ihren Zuwendungsbescheid. Bereits
im April 2012 waren bundesweit vier sogenannte Schaufenster von 23 Bewerberregionen für die Marktvorbereitung der Elektromobilität durch die Bundesregierung ausgewählt worden. Mit über 150 Partnern in rund
60 Projekten und einem Gesamtbudget von
mehr als 150 Millionen Euro setzt das Schaufenster „Elektromobilität verbindet“ der Freistaaten Bayern und Sachsen auf die Stärken
der beiden Bundesländer. Davon erhält die
Westsächsische Hochschule Zwickau (WHZ)
für die kommenden drei Jahre rund 650.000
Euro. Mit der Förderung können unter anderem drei wissenschaftliche Mitarbeiter finanziert und es kann in neue Versuchsstände für
Praktika in der Elektrotechnik investiert werden.
Während die Universitäten innerhalb des
Projekts Vollzeitstudiengänge, Sommeruniversitäten und Fortbildungsprogramme für
Spezialisten und Führungskräfte erarbeiten,
entwickeln die Hochschulen Zwickau und Ingolstadt ein Baukastensystem für zwei modulare
berufsbegleitende
Master
„E-Mobilität“ sowie einen berufsbegleitenden Bachelorstudiengang. Bei den Masterstudiengängen handelt es sich um ein
WHZ-Absolvent
promoviert mit Auszeichnung
11
12
FORSCHUNG
Selbstbestimmt leben mit Demenz
Wissenschaftler untersuchen Lebensqualität, soziale Situation und Wohnbedingungen
von Martin Grünendahl
Bedingung für die Studienteilnahme. Insgesamt haben wir mit 43 Personen gesprochen,
die mit dem Verdacht auf eine Demenz lebten. 35 von ihnen waren Frauen. Mithilfe der
von uns eingesetzten Demenztests (Mini
Mental State und DemTect) konnten wir 20
Menschen mitteilen, dass bei ihnen kein starker Verdacht auf Demenz besteht. 23 Personen erzielten aber Werte, die es nahe legten,
dass sie eine Demenz haben. Es gab also zwei
Gruppen von Personen in unserer Studie:
Menschen mit Demenz und Menschen ohne
Demenz. Im Folgenden werden einige Ergebnisse präsentiert, wo und wie sich diese beiden Gruppen unterscheiden.
Leben mit Demenz
Wenn in Medien und Alltag von Demenz
die Rede ist, denken die meisten von uns an
schwer pflegebedürftige Menschen, die in
einem Heim auf ihr Lebensende warten. Dass
sich aber hinter dem Sammelbegriff Demenz
sehr unterschiedliche Menschen mit sehr unterschiedlichen Lebensweisen und Kompetenzen verbergen, darauf wollte ein Projekt
der Fakultäten Gesundheits- und Pflegewissenschaften und Architektur aufmerksam
machen. Mit Unterstützung des Sächsischen
Staatsministeriums für Wissenschaft und
Kunst (SMWK) hat ein interdisziplinäres
Team aus Pflegewissenschaft (Henrike Baldauf), Gerontologie (Sarah-Anna Denzig),
Psychologie (Anke Jakob) und Architektur
(Susanne Schmidt) die Lebenssituation von
Menschen mit Demenz untersucht, die alleine zu Hause leben. Interessiert haben uns
dabei neben der Lebensqualität vor allem die
soziale Situation und die Wohnbedingungen.
Geleitet wurde das Projekt von Dorothea
Becker, Martin Grünendahl, Rainer HerttingThomasius und Ute Rosenbaum.
Formen der Demenz
Demenz ist keine einheitliche Krankheit,
sondern ein Bündel verschiedener Symptome, ein so genanntes Syndrom. Spezifisch sind die Beeinträchtigungen des
Gedächtnisses und anderer höherer Hirnfunktionen. Die Demenz umfasst im Regelfall eine längere Krankheitsdauer, die im
Anfangsstadium trotz Abnahme der kognitiven Fähigkeiten nicht zur Abhängigkeit von
anderen führen muss. Einfache tägliche Aufgaben und Freizeitaktivitäten können ohne
Probleme ausgeführt werden. Ausgehend
von dem Syndrom wird versucht, die Ursache zu ergründen. Dabei erfolgt eine Differenzierung in primäre und sekundäre
Demenzen (vgl. Abb. 1).
Primäre Demenz bedeutet, dass ursächlich Veränderungen des Gehirns zugrunde
liegen, während sekundäre Demenzen von
anderen Krankheiten außerhalb des Gehirns
ausgelöst werden. Wichtig ist eine genaue
Abklärung der Demenzform, damit je nach
Ursache die entsprechende spezifische Therapie eingeleitet werden kann. Gerade bei
den sekundären Demenzformen besteht die
Eine Erinnerung vom Enkel.
Chance, dass die Demenz aufgehalten wird
oder sich sogar rückläufig entwickelt.
Demenz in Zwickau
Es wird davon ausgegangen, dass bundesweit knapp sieben Prozent der Altersgruppe 60+ an einer Demenz leiden. Die
Stadt Zwickau hatte Ende 2010 93.750 Einwohner, von denen 30.840 Personen mindestens 60 Jahre alt waren. Zwickau ist mit
einem Anteil von 32,9 Prozent Älterer in der
Bevölkerung eine relativ „alte“ Stadt. Von
diesen Zahlen ausgehend, haben wir die Anzahl der Demenzbetroffenen in Zwickau auf
1.777 Personen, also fast 2000 Menschen
geschätzt. Innerhalb einer großen repräsentativen Studie zur Pflegebedürftigkeit in
Deutschland (sogenannte Infrateststudie)
wurde auch ermittelt, wie viele Personen mit
Demenz allein leben. Insgesamt betraf das
15,9 Prozent der Demenzerkrankten. Werden diese 15,9 Prozent in Bezug zur Gesamtzahl an Demenzbetroffenen in Zwickau
gesetzt, kann davon ausgegangen werden,
dass in der Stadt Zwickau um die 283 Menschen mit Demenz alleine wohnen.
Ergebnisse
Im Juli 2011 konnte mit der Befragung
begonnen werden. Es wurden nur Personen
in die Studie aufgenommen, die in einem Einpersonenhaushalt in Zwickau Stadt und Umgebung wohnten. Da viele Demenzerkrankungen erst spät diagnostiziert werden, war
das Vorliegen einer Demenzdiagnose nicht
Lebensqualität
Demenz hat in unserer Studie keinen
entscheidenden Einfluss auf die subjektive
Lebensqualität. Zwar gaben Personen ohne
Demenz etwas höhere Werte bezüglich ihrer
körperlichen und psychischen Lebenszufriedenheit an. Diese Unterschiede waren aber
nicht so groß, dass sie statistisch bedeutsam,
also signifikant wurden. Dasselbe galt für die
Zufriedenheit mit ihren sozialen Beziehungen, die bei Menschen mit Demenz sogar
etwas höher war. Schaut man auf die Wünsche und Bedürfnisse der Befragten, so zeigt
sich, dass auch hier Parallelen sichtbar wurden. Mehr Aktivitäten außer Haus und Begleitung bei Ausflügen und Reisen
wünschten sich beide Gruppen. In den objektiven Kompetenzen zeigten sich aber die
erwarteten Unterschiede. Demenzbetroffene
gaben deutlich häufiger Schwierigkeiten an
bei Alltagsaktivitäten wie Einkaufen, Wäsche
versorgen, Verkehrsmittel nutzen und ihre
Medikamente organisieren. Sie waren auch
mit ihrer Gesundheit weniger zufrieden und
beklagten zudem, schlechter an Gesundheitsdienste heran zu kommen. Mehr Sorgen
um ihre Gedächtnisleistung machten sich
übrigens die Menschen ohne deutlichen
Hinweis auf Demenz – ein häufiger Befund
in der Demenzforschung.
Soziale Kontakte
Die Befragten der Gruppe Demenz haben
im Mittel mit 8,4 Personen etwas kleinere
Netzwerke angegeben. Es zeigte sich jedoch
eine hohe Schwankungsbreite zwischen einer
FORSCHUNG
Abb.1.: Formen der Demenz
und 26 Personen, die als wichtig benannt
wurden. Bei den Befragten ohne Demenz lag
das Mittel bei 10,2 Personen. Während sich
das soziale Netzwerk bei Befragten mit Demenz mit 67,1 Prozent zum Großteil aus Familienmitgliedern zusammensetzt, liegt
dieser Anteil bei den Befragten ohne Demenz
nur bei 51,7 Prozent. Beziehungen zu Freunden und Bekannten hatten in Netzwerken
der Personen ohne kognitive Auffälligkeiten
einen signifikant größeren Anteil. In Bezug
auf die Zufriedenheit mit ihren sozialen Beziehungen unterschieden sich die Bewertungen zwischen den Befragten aber nicht
bedeutsam, wobei die Befragten mit Demenz
tendenziell sogar positiver geantwortet
haben.
Wohnsituation
Zum größten Teil wohnten die Befragten
in einer Mietwohnung. Etwa ein Drittel lebte
im Betreuten Wohnen, das betraf überwie-
SIE SIND GEFRAGT,
Herr Grünendahl
Was wollten Sie als Kind
werden? So groß wie
mein älterer Bruder – hat
geklappt.
Was haben Sie zuletzt gelernt? Meine
I-Tunes-Mediathek vom PC auf einen
Homeserver zu verschieben – hat erstaunlicherweise auch geklappt.
Welcher ist Ihr liebster Ort? In Gedanken
bei meinen Kindern – ist auch leiser als
real.
gend Demente. Betrachtet man die in den
Wohnungen vorhandenen vielfältigen Barrieren, so muss man den Befragten eine hohe
Kompetenz und auch Kreativität im Umgang
mit vielen Schwierigkeiten bescheinigen.
Mehr zwei Drittel der Bewohner erreichten
ihren Hauseingang lediglich über eine
Treppe. Lediglich zwei Befragte wohnten im
Erdgeschoss. Alle anderen Befragten mussten
zu ihrem jeweiligen Stockwerk laufen.
Problembereiche sind zum einen fehlende Handläufe bei den Treppen zur Wohnung sowie eine mangelnde Rutschfestigkeit
der Stufen. In der Wohnung waren besonders Teppiche mit erhöhter Kante und nicht
befestigte Läufer Stolperquellen. Auch hohe
Türschwellen, überwiegend zum Bad, waren
in den Wohnungen vorzufinden. Über die
Hälfte der Einstiege in die Dusche war nicht
barrierefrei. Nur in seltenen Fällen war der
Zugang zum Balkon schwellenfrei. Ungeachtet dieser objektiv schwierigen Bedingungen
ist die Mehrzahl der Befragten mit der Qualität ihrer Wohnbedingungen subjektiv zufrieden; ein Phänomen, das in der
Gerontologie auch als Zufriedenheitsparadoxon bekannt ist.
Fazit
Ein wesentliches Ergebnis unserer Studie
besteht in der Erkenntnis, dass Demenz allein
keinen direkten Einfluss auf die Lebensqualität hat. Es gibt sowohl Menschen mit Demenz, die sehr zufrieden mit ihrem Leben
sind, als auch solche ohne Demenz, die ihre
Lebensqualität eher kritisch beurteilen. Ein
ähnliches Muster ergibt sich mit Blick auf die
sozialen Beziehungen. Zwar sind die Netz-
werke der Befragten mit Demenz kleiner und
sie geben auch weniger Kontakte zu Freunden und Bekannten an. In der Bewertung der
sozialen Beziehungen zeigen sich aber keine
klaren Gruppenunterschiede und Menschen
mit Demenz sind tendenziell sogar zufriedener mit ihren sozialen Kontakten.
Betrachtet man die Wohnsituation, so
zeigt sich, dass sowohl Menschen mit als
auch ohne Demenz eine ganze Reihe von
Barrieren zu bewältigen haben, wenn sie in
„normalen“, nicht unbedingt altersgerechten
Wohnungen leben. Faktisch haben beide
Gruppen offenbar die Kompetenz, mit diesen
Schwierigkeiten ihren Alltag zu meistern.
Dennoch ist eine klare Forderung aus unserem Projekt, dass gerade für die Gruppe der
Menschen mit beginnender Demenz eine
präventive, zugehende Beratung vor Ort
sinnvoll ist. Sowohl Aspekte der Wohnungsanpassung und -ausstattung als auch der sozialen Integration sollten vor dem
Hintergrund einer älter werdenden Gesellschaft angesprochen und bearbeitet werden.
Leitidee ist hier die Vorstellung einer demenzfreundlichen Kommune, in der Menschen mit
ihren individuellen Problemen und Ressourcen in Gemeinschaft leben.
Der Autor
Martin Grünendahl ist Professor für Pflegeforschung und Pflegewissenschaft an der Fakultät für Gesundheits- und Pflegewissenschaften. Er lehrt dort vor allem Psychologie
und Gerontologie. Neben der Demenz gelten
seine aktuellen Forschungsinteressen dem
Einsatz von Technik in der Pflege und der
Vernetzung von Gesundheitsdienstleistungen.
13
14
FORSCHUNG
EU-Trennungsrechnung erfolgreich eingeführt
Sächsischer Rechnungshof hebt Stand der Einführung als vorbildlich hervor
von Ralf Steiner und Jana Meyer
Abb. 1: Kalkulationsgrundlagen der Westsächsischen Hochschule Zwickau
Zum 1. Januar 2007 trat der EU-Gemeinschaftsrahmen für staatliche Beihilfen für Forschung, Entwicklung und Innovation in Kraft.
Seit 1. Januar 2009 ist er rechtlich verbindlich
vorgeschrieben. Hochschulen und Forschungseinrichtungen müssen demnach, soweit sie wirtschaftliche und nicht-wirtschaftliche Tätigkeiten ausüben, die Kosten und Finanzierungen dieser beiden Tätigkeitsformen
eindeutig voneinander trennen. So soll verhindert werden, dass staatlich finanzierte Ein-
richtungen privaten Anbietern unlautere
Konkurrenz machen, indem sie ihre Leistungen aus Steuermitteln subventionieren. Bei
einer festgestellten Verletzung des EU-Vertrages drohen den Hochschulen Sanktionen
nach Artikel 108 EU-Vertrag:
• Verhinderung der Auszahlung
rechtswidriger Beihilfen
• Rückforderung rechtswidriger Beihilfen
(z. B. Landeszuschuss)
• Zahlung von Rechtswidrigkeitszinsen,
SIE SIND GEFRAGT,
Frau Meyer
Was wollten Sie als Kind
werden? Ich wollte zur
Bundeswehr und bäuchlings durch den Wald robbend unser Land schützen.
Was haben Sie zuletzt gelernt? …dass der
europäische Aal zur Sargassosee „wandert“ um zu laichen und nach dem Laichen stirbt. Das hat mir mein Sohn bei
seinen Erstklässler-Leseübungen aus dem
Grundschullexikon vorgelesen.
Welcher ist Ihr liebster Ort? Mein Platz am
gedeckten Frühstückstisch zum Samstagmorgen…mit der Aussicht auf zwei freie
Tage mit meiner Familie.
• Schadenersatz für Mitbewerber und
sonstige Dritte
• einstweilige Maßnahmen gegen
rechtswidrige Beihilfen.
Bundesweit wurde die EU-Trennungsrechnung (EUT) bis jetzt an rund 70 Prozent
aller Hochschulen realisiert. An der Westsächsischen Hochschule Zwickau erfolgte
erstmalig in Sachsen die Umsetzung auf Basis
der Vollkostenrechnung zum 1. Januar 2012
An der TU Dresden erfolgte die Einführung
der EUT in diesem Jahr.
Die Einführung an der WHZ erfolgte, wie
in Abbildung 1 dargestellt, mehrstufig. Im
Jahr 2011 wurde damit begonnen, Projekte
dem nicht wirtschaftlichen beziehungsweise
wirtschaftlichen Bereich zuzuordnen und
wirtschaftliche Projekte zu kalkulieren. Mangels einer verlässlichen Berechnungsgrundlage des Gemeinkostensatzes wurden,
orientiert an bundesweit eingeführten Modellen der EUT, für die WHZ ein Gemeinkostensatz von 80 Prozent und ein angemessener Mindestgewinn von 5 Prozent festgelegt. Ausgangspunkte der Entwicklung
eines eigenen WHZ-Modells zur Einführung
der EUT 2012 waren einerseits die umfangreichen Analysen eingeführter Modelle der
EUT an deutschen Hochschulen, die Ermittlung vorherrschender Rahmenbedingungen
(Prozesse, Kostenstrukturen, Kostensätze
etc.) an der WHZ sowie andererseits die Ableitung konkreter Erfordernisse an ein WHZModell der EUT.
Ziel war von Beginn an eine pragmatische
Vorgehensweise, das heißt die Umsetzung
der gesetzlichen Erfordernisse mit möglichst
geringem zusätzlichem Aufwand für alle Beteiligten. Ein wesentlicher Meilenstein in dieser Phase war die Modellkonzeption in
Zusammenarbeit mit verschiedenen Struktureinheiten der WHZ, dem Steuerberater und
dem Wirtschaftsprüfer. Zu den Hauptaufgaben der Projektgruppe EUT gehörten:
• die Erstellung eines Leitfadens zur
Einordnung von Projekten
FORSCHUNG
BIC verleiht Förderpreise
an drei Absolventen
Abb. 2: Ablauf der Bearbeitung wirtschaftlicher Projekte
• die Berechnung der Personalkostensätze
und des Gemeinkostensatzes, die Entwicklung eines Finanzierungsplanes in
Verbindung mit einem Leitfaden als
Kalkulationshilfe
• die Festlegungen zur Art und Weise der
Zeiterfassung sowie
• zahlreiche Überlegungen zur Einbindung
der Trennungsrechnung in die Prozesse
der Fakultäten und Verwaltung.
Das WHZ-Modell und der Ablauf der Bearbeitung von Projekten wirtschaftlicher Art
(Abb. 2) wurden mit den Gremien der Hochschule (Rektorat, Senatskommission Forschung) diskutiert und den Professoren und
Mitarbeitern in hochschulöffentlichen Veranstaltungen vorgestellt.
Die Einführung und Umsetzung der Trennungsrechnung erfolgte ohne nennenswerte
Probleme. Auch die seit Januar 2012 erforderliche Nachkalkulation der Projekte und die
damit verbundene Zeiterfassung für hochschulbeteiligtes Personal und Gerätenutzung
konnten erfolgreich umgesetzt werden. Alle
benötigten Formulare und Leitfäden werden
im Intranet der WHZ bereitgestellt.
Die Realisierung der EUT erforderte nicht
nur eine Umstellung seitens der Projektleiter
und Mitarbeiter, auch in den betroffenen
Struktureinheiten der Verwaltung ergab sich
ein beachtlicher Mehraufwand. In allen involvierten Bereichen mussten Prozesse und
Abläufe angepasst und Schwachstellen kontinuierlich beseitigt werden. Die Erfahrungen
des vergangenen Jahres haben gezeigt, dass
weitere Anpassungen und Verbesserungen
nötig sind.
Folgende Änderungen wurden zum Jahresbeginn 2013 realisiert:
• Unterscheidung zwischen Projekten der
Weiterbildung, Dienstleistung, Auftragsforschung und Nutzung von Hochschuleinrichtungen im Finanzierungsplan
• Entgeltgruppen- und -stufengenaue
Kalkulation von Drittmittelpersonal
• eingebundene Datenbank der zu
kalkulierenden Geräte und Anlagen
• Ermittlung von Mindestteilnehmerzahlen
und Preis pro Teilnehmer bei der
Kalkulation von Weiterbildungen
• Erstellung der Zeiterfassungsformulare
im Jahresüberblick über die gesamte
Laufzeit eines Projektes
• Möglichkeit der einmaligen Kalkulation
Leistungen gleicher Art durch Preislisten
beziehungsweise in Form von Rahmenvereinbarungen.
Beim Abschlussgespräch mit dem Sächsischen Rechnungshof innerhalb der Prüfung
der Drittmittelbewirtschaftung der WHZ im
Jahr 2012 wurde der erreichte Stand der Einführung der EU-Trennungsrechnung an der
WHZ ausdrücklich als vorbildlich hervorgehoben. Um auch künftig die bestmögliche
Umsetzung der Anforderungen des Gemeinschaftsrahmens zu gewährleisten, bietet das
Dezernat Forschung und Wissenstransfer
weiterhin Unterstützung und Hilfestellung zu
allen Belangen der EUT an.
Die Autoren
Dr. Ralf Steiner leitet das Dezernat Forschung, Wissens- und Technologietransfer;
Jana Meyer ist dort Projektkoordinatorin.
Drei ehemalige Studenten der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ) sind am
6. Dezember vom BIC-Forum Wirtschaftsförderung (BIC-FWF) für ihre hervorragenden
Abschlussarbeiten ausgezeichnet worden.
Den ersten Preis erhielt Maschinenbau-Absolvent Alexander Heinsch. In seiner Diplomarbeit „Entwicklung einer Planetenwickeleinheit für beliebige Profile“ konzipierte er eine
Maschine, die – weitgehend automatisiert –
den Aufbau großformatiger Batterien mit besonders vielfältigen Formen ermöglicht.
Diese Batterien werden vor allem für die
Elektrifizierung von Fahrzeug-Antrieben benötigt.
Die Jury, bestehend aus drei Mitgliedern
des Vorstandes des BIC-FWF, wählte seine
Studie unter fünf eingereichten Abschlussarbeiten aus. „Herrn Heinsch ist eine herausragende Arbeit gelungen. Alle Jurymitglieder
haben seine Arbeit unabhängig voneinander
für den ersten Preis vorgeschlagen“, sagte
Prof. Matthias Richter, Vorstandsvorsitzender
des BIC-FWF und Prorektor für Forschung
und Wissenstransfer an der WHZ. Neben
der Auszeichnung konnte sich Alexander
Heinisch über ein Preisgeld von 1000 Euro
freuen.
Mit ihm wurden noch zwei weitere Absolventen der WHZ für ihre Abschlussarbeiten ausgezeichnet. Den zweiten Preis teilten
sich Wirtschaftsromanistin Alexandra Kaiser
für die Diplomarbeit „Entwicklung eines
Kennzahlensystems als Steuerungselement
für die internen Supply-Chain-Prozesse eines
pharmazeutischen Lohnherstellers“ und Informatik-Absolvent Patrick Oeser für seine
Bachelor-Arbeit „Entwurf und prototypische
Implementierung einer Software zur Kommunikation mit einem Bordnetzsteuergerät
über CAN-USB“.
Prof. Dr.-Ing. Matthias Richter (zweiter von
links) mit den Preisträgern Alexandra Kaiser,
Alexander Heinsch und Patrick Oeser
(rechts).
15
16
CAMPUS
Du willst was werden? Studier‘ in Zwickau
Die neue Landing Page für Studieninteressierte ist online
von Gundolf Baier und Karina Kuhnert
„Du willst was werden? Studier‘ in
Zwickau…“ Unter diesem Motto ist
die neue „Landing Page“ der Westsächsischen Hochschule Zwickau
(WHZ) am 21. Januar online gegangen. Die Webseite wurde speziell für
potentielle Studienanfänger und Studieninteressenten entwickelt. Sie sollen sich damit noch besser im Angebot
der WHZ zurechtfinden, im wahrsten
Sinne des Wortes leichter an der WHZ
„landen“ können.
„Oftmals fällt es Schülern und Studieninteressenten schwer, sich durch
die Fülle an Informationen zu klicken,
wie sie eine herkömmliche Hochschulhomepage bietet. Durch die Landing-Page
wollen wir Studieninteressierten in einer optisch ansprechenden, übersichtlichen Form
und einer klaren Sprache Lust auf ein Studium
in Zwickau machen“, so Hochschulsprecherin
Franka Platz.
Die Idee, eine solche Landing Page zu gestalten, gab es im Bereich der Studienwerbung und Öffentlichkeitsarbeit schon lange.
Neben vielen Diskussionen, wie so eine Seite
zu gestalten sei und welche Inhalte hineingepackt werden sollten, erforderte das Projekt
auch einige finanzielle Ressourcen, ohne die
ein solches Projekt nicht hätte professionell
umgesetzt werden können. Die Möglichkeit,
endlich „Nägel mit Köpfen“ zu machen,
ergab sich schließlich durch Mittel aus dem
2012 zu Ende gegangenen Projekt „P3“.
Diese konnten um einen Zuschuss aus Mitteln
der sächsischen Hochschulkampagne „Pack
Dein Studium – Am besten in Sachsen“ aufgestockt werden. Der Bau des virtuellen Landeplatzes konnte beginnen.
„Zeitweilig haben bis zu sieben Personen
das Projektteam von Seiten der Hochschule
gebildet und sich des Themas – ergänzend zu
ihren eigentlichen Aufgaben – angenommen“, stellt der Prorektor für Lehre und Studium, Prof. Gundolf Baier, anerkennend fest.
„Mit dabei waren die Projektmitarbeiter Karina Kuhnert, Kathrin Schmidt und Marianne
Vogel, Franka Platz und Sascha Vogelsang
von der Studienwerbung/Öffentlichkeitsarbeit, mit Christian Ebhardt auch einer meiner
Studenten und ich selbst“, so Baier weiter. Er
behielt als Leiter des Projekts P3 die Fäden in
der Hand und trug dafür Sorge, dass die
mühsam aufgebrachten Mittel tatsächlich ter-
Die neue Landing Page.
mingerecht ausgegeben wurden. Mit der
Umsetzung wurde die Zwickauer Agentur für
Werbung und Kommunikation „ö-Konzept“
beauftragt. Diese hatte am überzeugendsten
auf die Ausschreibung reagiert und lieferte
schließlich eine Gestaltungslösung, die stark
das Corporate Design der WHZ aufgreift und
trotzdem spielerisch neu interpretiert. „Eine
Abstimmung erfolgte auch mit der Senatskommission Lehre und Studium, die nicht nur
über den Fortgang des Projekts auf dem Laufenden gehalten wurde, sondern am Ende
auch einbezogen wurde, um mit den Fakultäten abgestimmte Studiengangsbeschreibungen zu haben“, so Gundolf Baier.
Ziel war es, eine stark vereinfachte, besonders übersichtliche Seite zu gestalten, die
nur die wirklich wesentlichen Informationen
für die Zielgruppe der Studieninteressenten
enthält und nicht die Vollständigkeit der
SIE SIND GEFRAGT,
Herr Baier
Was wollten Sie als Kind
werden? Es ist zwar heute
ein bisschen peinlich, aber
mit 5 Jahren war meine
Antwort Vater. Ist mir ja auch gelungen,
wenn auch nicht als Beruf.
Was haben Sie zuletzt gelernt?
An Rom sehen und sterben ist was dran.
Welcher ist Ihr liebster Ort?
Trotz der letzten Erkenntnis: zuhause bei
meiner Familie.
WHZ-Homepage haben muss. Es
sollte nicht mit zu vielen Texten, sondern mehr mit grafischen und bildhaften
Elementen
gearbeitet
werden. Die natürlich dennoch unvermeidlichen Texte sollten in der
Sprache der Zielgruppe verfasst sein
und damit wie der Wurm nicht
zwingend dem Angler, aber in jedem
Fall dem Fisch möglichst gut
schmecken. „Alles in allem keine
leichte Aufgabe, die das Projektteam
bis zum Jahreswechsel ein ums andere Mal doch ganz schön ins
Schwitzen gebracht hat“, erinnert
sich Gundolf Baier. „Betrachtet aber
man die Rückmeldungen, die seit dem Start
der Seite angekommen sind, hat sich der Aufwand sehr gelohnt“, ergänzt Franka Platz,
„denn bis auf Kleinigkeiten, gab es durchweg
volle Zustimmung, von aufmunterndem ‚weiter so‘ bis anerkennendem ‚na endlich‘.“
Die Landing Page bietet dem Nutzer nun
einen kurzen Überblick über sämtliche Angebote der Hochschule, aber auch zu den Bewerbungsmodalitäten und zur Stadt Zwickau
mit ihren Freizeitangeboten – eben alles, was
ein künftiger Student unbedingt wissen muss,
um auf den Geschmack zu kommen. Auch
mit Smartphones und Tablet-PCs lässt sich die
Seite leicht aufrufen und ansehen. LandingPage und zentrale Homepage stehen nicht in
Konkurrenz, sondern ergänzen einander. So
verweist die Landing Page für vertiefende Informationen weiter auf die Hauptseite der
WHZ.
Die Autoren
Prof. Dr. Gundolf Baier ist Prorektor für Lehre
und Studium; Dipl.-Wirtschaftssinologin
(FH) Karina Kuhnert ist Koordinatorin im
Projekt P³.
Alle Adressen
auf einen Klick
www.studier-in-zwickau.de
www.studiere-in-zwickau.de
www.studieren-in-zwickau.de
Die Seite soll bald auch
in englischer Sprache
angeboten werden.
Bereits reserviert ist die
Domain www.study-inzwickau.de
CAMPUS
StuduKo – Sudoku: Hat das was mit Zahlen zu tun?
Zwischenbilanz nach dem ersten Jahr im Projekt „Studienerfolg durch Kompetenz“
von Gundolf Baier und Daniela Roscher
Im Oktober 2011 startete an der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ) das
Projekt „Studienerfolg durch Kompetenz –
Kompetenzentwicklung für Studierende und
Lehrende als Basis für Studienerfolg“ – kurz
und liebevoll StuduKo genannt.
Für eine Förderlaufzeit von fünf Jahren
werden aus Mitteln des Hochschulpakts insgesamt rund 2,7 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, um an der WHZ Maßnahmen
zur Erhöhung der Qualität in der Lehre zu
fördern. Ziel des Projektes StuduKo ist die Erhöhung der Erfolgsquoten, wobei gleichzeitig die Qualität der Ausbildung verbessert
werden soll. Dies beinhaltet auch, das Abschlussniveau hinsichtlich Fachwissen und
Selbstkompetenzen zu erhöhen.
Nachdem zunächst geeignete Projektmitarbeiter gefunden und eingestellt werden
konnten, nahm das Projekt mehr und mehr
an Fahrt auf und die inhaltliche Arbeit
konnte beginnen. Nach Ablauf des ersten
Jahres der Projektlaufzeit ist es nun Zeit, eine
erste Zwischenbilanz zu ziehen.
Im ersten Projektjahr konnten in allen Fakultäten eine Reihe von studentischen Tutorien durchgeführt werden. Die Inhalte der
Tutorien reichen dabei von der Unterstützung beim Fremdsprachenerwerb über Angebote zum wissenschaftlichen Arbeiten bis
hin zur Nachbereitung ingenieurwissenschaftlich-technischer Module. Insgesamt
konnten – bis zum Ende des Wintersemesters 2012/13 – mit Hilfe der Projektförderung mehr als 150 zusätzliche Tutorien
durchgeführt werden.
Diese finden begleitend zu den Lehrveranstaltungen statt und sollen beim Verstehen und Vertiefen der Lehrinhalte, aber auch
bei der Vorbereitung auf Prüfungen helfen.
Zur Unterstützung der studentischen Tutoren werden – neben der fachlichen Begleitung durch Hochschullehrer – hochschuldidaktische Weiterbildungsveranstaltungen
angeboten.
Für die Fächer Betriebswirtschaft/Volkswirtschaftslehre, Englisch, Mathematik, Physik sowie Thermodynamik/Strömungslehre
werden derzeit Lehr- und Übungsmaterialien
zur Studienbegleitung und -vorbereitung erstellt. Diese dienen dazu, in Vorbereitung auf
ein Studium beziehungsweise in der Studieneingangsphase grundlegende und vorausgesetzte Kenntnisse aufzufrischen und zu
wiederholen. Die ersten Materialien sind
über die Projektseiten im Internet verfügbar
und können genutzt werden. Sie werden
kontinuierlich weiter verbessert und ergänzt.
Rückmeldungen zu den einzelnen Materialien werden von den Autoren gern angenommen.
In den gleichen Fächern können sich Studierende mit fachlichen Fragen und Problemen, die während des Semesters oder bei
Hintergrund: Bund und
Länder haben ein gemeinsames Programm für
bessere Studienbedingungen und mehr Qualität in
der Lehre (Qualitätspakt Lehre) als dritte
Säule des Hochschulpaktes 2020 geschaffen. In zwei Bewilligungsrunden wurden
Einzel- und Verbundvorhaben von
deutschlandweit 186 Hochschulen aus
allen 16 Ländern für eine Förderung bis
2016 ausgewählt. Nach einer positiven
Zwischenbegutachtung der geförderten
Maßnahmen kann eine weitere Förderung
ab 2017 – maximal bis zum Ende der Laufzeit des Programms 2020 – erfolgen. Der
Bund stellt für den Qualitätspakt Lehre bis
zum Jahr 2020 insgesamt rund 2 Milliarden Euro zur Verfügung. Weitere Informationen zum Projekt StuduKo, zu
Ansprechpartnern und zu den einzelnen
Angeboten sowie der Zugang zu den bereits erstellten Lehr- und Übungsmaterialien sind auf den Projektseiten auf der
Homepage der WHZ zu finden.
www.fh-zwickau.de/studuko
SIE SIND GEFRAGT,
Frau Roscher
Was wollten Sie als Kind
werden? Darüber habe
ich mir bis zum Ende meiner Schulzeit eigentlich
keine Gedanken gemacht und hatte auch
keine Traumberufe.
Was haben Sie zuletzt gelernt? Dass
Humor ungleich verteilt ist und Zitate nur
bedingt als Antwort auf Autorenfragen
geeignet sind.
Welcher ist Ihr liebster Ort? Unterwegs.
der Prüfungsvorbereitung auftreten, an die
Projektmitarbeiter wenden. Durch diese Beratungsangebote können – gerade in grundlegenden Fächern – die regulären Sprechzeiten der Professoren und Lehrkräfte ergänzt
werden.
Für Studierende auf den ersten Blick
nicht immer unmittelbar ersichtlich, in ihrer
Wirkung doch vielleicht bemerkbar, werden
für Lehrende hochschuldidaktische Weiterbildungsangebote entwickelt. Im Wintersemester 2012/13 konnte an der WHZ erstmals ein semesterbegleitendes Programm
zur Entwicklung der hochschuldidaktischen
Kompetenz angeboten werden, das zehn
Einzelveranstaltungen beinhaltete. Zudem
können die Teilnahmegebühren für Veranstaltungen des Hochschuldidaktischen Zentrums Sachsen übernommen werden.
Ein wichtiges Thema ist es natürlich
auch, das Projekt bei den Studierenden
möglichst bekannt zu machen. Neben der
immer nützlichen Mund-zu-Mund-Propaganda untereinander, den Hinweisen von
den Lehrenden, Informationen auf Aushängen und Flyern spielt natürlich die Homepage eine ganz wesentliche Rolle. Unter
dem Hauptmenüpunkt „Lehre/Projekte“
sind die Seiten des Projektes seit geraumer
Zeit etabliert und von verschiedenen Stellen
der Homepage verlinkt. Auch zum sachsenweiten Hochschulinformationstag am 10. Januar 2013 war das Projekt mit einem Poster,
Flyern und mehreren Projektmitarbeitern
vertreten.
Im weiteren Verlauf des Projektes StuduKo wird das Angebot der Tutorien und der
hochschuldidaktischen
Weiterbildungen
kontinuierlich fortgesetzt. Für das Sommersemester 2013 werden die Angebote in
einem ähnlichen Umfang entwickelt. Die Erstellung der Lehr- und Übungsmaterialien
soll bis zum Ende des Wintersemesters
2013/14 abgeschlossen sein. Ab dem Sommersemester 2014 werden dann zusätzliche
Lehrkräfte und Laboringenieure in den Fakultäten eingesetzt werden, um das vorhandene Lehrpersonal zu unterstützen und die
Betreuung der Studierenden zu verbessern.
Die Autoren
Prof. Dr. Gundolf Baier ist Prorektor für Lehre
und Studium; Daniela Roscher, M.A., ist
Projektkoordinatorin im Projekt StuduKo.
17
18
CAMPUS
Christiane Langer, Studentin im Studiengang Gebärdensprachdolmetschen, brachte so ihren Unmut über das neue Sächsische Hochschulfreiheitsgesetz zum Ausdruck. Das Bild wurde auch über Facebook gepostet.
Täglich 24 Stunden geöffnet
Social Media mit Kreativitäts- und Partizipationspotenzial an der Hochschule
von Cornelia M. Enger und Christine Greiner
Dort, wo die Welt sich austauscht, darf
natürlich auch die Westsächsische Hochschule Zwickau (WHZ) nicht fehlen: Die Facebook-Seite der WHZ gibt seit Beginn 2012
aktuelle, aber auch ganz persönliche Einblicke. 1500 Personen haben schon „Gefällt
mir“ gedrückt. Das Beispiel zeigt: Nach anfänglicher Zurückhaltung ist die virtuelle Mitmach-Kommunikationswelt auch bei den
Hochschulen angekommen.
Ob Facebook, Twitter oder YouTube: Soziale Netzwerke, Blogs, Communities und
Foren sind schon lange nicht mehr auf den
SIE SIND GEFRAGT,
Frau Greiner
Was wollten Sie als Kind
werden? Kindergärtnerin
Was haben Sie zuletzt gelernt? Wände verputzen
Welcher ist Ihr liebster Ort? Ich entspanne
am liebsten in Mecklenburg-Vorpommern
privaten Bereich begrenzt. Welches Potenzial
in ihnen stecken kann, haben auch viele privatwirtschaftliche Unternehmen frühzeitig
entdeckt. Sie nutzen die neuen Möglichkeiten, um Marketing zu betreiben oder Kunden
gezielter in Entwicklungsprozesse (beispielsweise durch virtuelle Ideen-Communities)
einzubinden.
Dass mittels Social Media zeitgemäß und
crossmedial (Online-)Hochschulmarketing
betrieben werden kann, zeigen Best Practices, die sich informativ und dialogorientiert
der Studierendenberatung, den Lern- und
Forschungsprozessen oder auch der AlumniArbeit widmen. So präsentieren sich Hochschulen bei Facebook, Twitter oder Google+,
bieten die Möglichkeit kurzweiliger Beratungstouren zum Studium auf zum Teil eigenen Hochschul-YouTube-Kanälen oder
gestalten ihre Alumni-Arbeit bei XING oder
LinkedIn. Warum also nicht bei Facebook
Erstsemesterstudierenden eine Plattform für
Fragen rund um das Studium bieten und
damit die Möglichkeit einer Vernetzung
schaffen? Oder auch, wer nicht selbst dabei
sein konnte, noch im Nachgang die Vorlesungen oder ein besonderes Veranstaltungshighlight besuchen? Fotos, Kurzfilme und
Nachrichten halten das Wichtigste für jedermann fest.
An den Hochschulen erscheint der Gedanke, sich gänzlich frei in dieser Medienwelt
zu bewegen, noch etwas unvertraut, denn es
gilt zugleich, manche Herausforderung geSIE SIND GEFRAGT,
Frau Enger
Was wollten Sie als Kind
werden? Zahnarzt, weil
ich so gern hinging.
Was haben Sie zuletzt gelernt? Schwierig zu sagen; ich lerne jeden
Tag etwas dazu.
Welcher ist Ihr liebster Ort? Auf hoher
See.
CAMPUS
genüber dem Phänomen „Digital Natives“
zu nehmen. Social Media bietet die Möglichkeit, nicht nur Botschaften zu senden, sondern ebenso in einen kooperativen Dialog zu
treten und dies losgelöst von Ort, Zeit und
Unmittelbarkeit. Mit jedem Kommunikationsangebot sind Erwartungen verbunden, ob
kommunikativer Mehrwert oder Mitgestaltungsmöglichkeiten und -anreize. Der Rahmen ist frei, aber nicht grenzenlos. Offene
Kommunikation, gerade im Bereich Social
Media, bedeutet ebenso Diskussionskultur
und letztlich Zielgruppenansprache und
damit offener Zielgruppendialog, denn Ideen
erzeugen meist Resonanz, unter Umständen
auch kritische. Wie also kontrollieren? Die
Antwort könnte lauten „Das können Sie
„Wichtig
ist die Interaktion“
Die offizielle FacebookSeite der WHZ ist seit Januar 2012 online. Mit
rund 1500 „Likes“ hat
die Seite – gemessen an der Studentenzahl
der WHZ – inzwischen eine gute Abdekkung erreicht. Neben der Hauptzielgruppe, den Studenten, informieren sich
dort auch Unternehmen, Alumni und Studieninteressenten. Bei den Inhalten setzen
wir bewusst auf andere Informationen als
bei den herkömmlichen Infomaterialien.
So finden sich auf der Seite neben Veranstaltungsankündigungen und reinen
Nachrichten immer auch Posts zu „weicheren“ Themen, die einfach auch etwas
Spaß vermitteln sollen. Wichtig ist auch
ein guter Medienmix. So veröffentlichen
wir neben reinen Textbeiträgen auch viele
Fotos, Videos und Online-Umfragen.
Ganz wichtig ist auch die Rückkopplung
zu den Nutzern. Soziale Netzwerke leben
von der Interaktion. Jeder Post ist auch
eine Aufforderung an den Nutzer, seine
Meinung kundzutun. Dass dabei nicht
jeder Kommentar auf unsere Zustimmung
stößt, ist klar. Das ist aber noch lange kein
Grund, diese Beiträge zu entfernen. Gerade in sozialen Netzwerken sollte man
Kritik aushalten und sich ihr stellen. Das
tut man nicht, indem man unliebsame
Kommentare einfach löscht. Als Administratoren würden wir nur dann eingreifen,
wenn Nutzer diffamierende, rassistische
oder ehrverletzende Inhalte veröffentlichen. Bisher ist das aber nicht ein einziges
Mal der Fall gewesen.
Sascha Vogelsang, Mitarbeiter Studienwerbung/Öffentlichkeitsarbeit.
nicht [kontrollieren], Sie können nur mitschwingen“ (Patrick Honecker, Uni Köln).
Ein wegweisendes Beispiel für einen weniger rein informierenden und werbenden Marketinghintergrund ist die partizipative
Politikgestaltung. So gestaltete das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst
des Landes Baden-Württemberg begleitend
zum ersten internetgestützten Gesetzgebungsverfahren zur Wiedereinführung der
Verfassten Studierendenschaft einen OnlineDialog (www.wir-wollen-deinen-kopf.de).
Studierende wurden eingeladen, eigene
Ideen und Anregungen zu Aufgaben und zur
Organisation internetgestützt einzubringen
und zu diskutieren. Die Ergebnisse der Online-Beteili- gung wurden letztlich im Verfahren ausgewertet und berücksichtigt. Nicht
ganz so weit reichend, aber ebenso engagiert
gestaltete sich an der WHZ im Herbst 2012
eine Aktion des Studentenrates (Stura, siehe
rechte Spalte).
Es geht grundlegend um Interaktion und
Bindung, im Besonderen aber um Vernetzung, Partizipation und Kollaboration. Social
Media ist kein Selbstläufer. Verbunden mit
einer konsistenten und unter Umständen für
Hochschulen neuen Kommunikationskultur,
bieten sich hierbei im Sinne eines crossmedialen Ansatzes und damit ergänzend zu bereits
etablierten Formen weitere Chancen, kommende, aktuelle oder auch ehemalige Studierende zu erreichen, ob mit dem Ziel der
„Plattform für
Informationen“
Der Fachschaftsrat Wirtschafswissenschatfen (FSR
WiWi) nutzt intensiv das
Internet als virtuelle Plattform, um Informationen weiterzuleiten,
untereinander zu kommunizieren, Wissen
zu sammeln und anzubieten. Dadurch erhält der Student die Möglichkeit, auf diesem Weg über aktuelle Themen wie
Veranstaltungen oder Projekte frühzeitig
informiert zu werden, um aktiv bei diesen
mitwirken zu können. Denn nur durch studentisches Engagement können Verbesserungen der Studienbedingungen in Lehre,
Forschung und dem Leben auf dem Campus erreicht werden. Man findet den FSR
WiWi zum Beispiel unter dem Lern- und
Serviceportal der Fakultät Wirtschaftswissenschaften, auf Facebook, auf Studi VZ
und natürlich auf unserer eigenen Homepage www.fsr-wiwi.com.
Marco Schreier, Student
Studienwerbung oder der Gestaltung studentischen Engagements.
Die Autoren
Dr. Cornelia M. Enger ist Beauftragte des Dekans für Forschung, internationale Beziehungen und Hochschulangelegenheiten an der
Fakultät Wirtschaftswissenschaften; Christine Greiner ist Mitarbeiterin des Studentenrates der Westsächsischen Hochschule.
„Leute dazu bringen, ihre
Meinung mizuteilen“
Im Herbst 2012 startete
der Studentenrat (Stura)
Zwickau eine Aktion
gegen das neue Sächsische
Hochschulfreiheitsgesetz
(SächsHSFG). Hintergrund war, dass in
Teilen das neue Gesetz als eine Gefährdung der studentischen Vertretungen
sowie der Semestertickets gesehen wurde.
Zudem boten viele weitere gesetzliche
Neuerungen Potential, einzelne Hochschulen oder auch die gesamte sächsische
Hochschullandschaft zu beschädigen. So
wurde jeder Student der WHZ dazu aufgerufen, sich mit dem Thema auseinander
zusetzen und kreativ tätig zu werden. In
einem geeigneten Forum sollten die Projekte dann präsentiert und die besten ausgezeichnet werden. Facebook schien als
geeignetes Medium, da die Möglichkeit
besteht, unter jede eingereichte Fotomontage oder auch Zeichnung Kommentare
und Bewertungen zu posten. Optisch ist
sie ähnlich der Homepage des Stura
(www.stura-zwickau.de) gestaltet. Seitdem nutzen wir Facebook, um Informationen wie den Kulturnewsletter, Veranstaltungen der Hochschule und allgemeine
Informationen aus dem Stura an die Studenten zu bringen. Dass man über diesen
Kanal erfolgreich sein kann, zeigen schon
andere Seiten. So wurde zum Beispiel auch
im Zusammenhang mit dem neuen Sächsischen Hochschulfreiheitsgesetz eine eigene Aktionsseite „Das Ding muss weg“
erstellt. Innerhalb kurzer Zeit erreichten
die Macher der TU Chemnitz mehr als
1000 „Likes“. Zwar wird der Stura Zwikkau auch in Zukunft weiter auf Homepage
und Rundmails über die WHZ-Seite
bauen, doch mit der Facebook-Seite ist ein
weiterer wichtiger Informationskanal dazu
gekommen. Denn Leute dazu zu bringen,
ihre Meinung mitzuteilen, ist auch ein Teil
von Hochschulpolitik.
Benjamin Preuß, Student
19
20
CAMPUS
„Wir wollen weg vom Kochtopf“
Westsächsische Hochschule Zwickau präsentiert sich deutschen Schülern in Ägypten
von Ute Rosenbaum und Reingard Al-Hassan
Die Westsächsische Hochschule Zwickau
gehörte im November zu den 15 Universitäten und Hochschulen, die sich direkt in Kairo
bei jungen Studieninteressenten vorstellten
und dabei durchweg positive Erfahrungen
machten. Die Präsentation kam nach einer
ersten Kontaktaufnahme mit Dr. Michael
Harms, dem Leiter der Außenstelle des Deutschen Akademischen
Austauschdienstes
(DAAD) in Ägypten, während eines Intensivseminars im Juli 2012 in dem afrikanischen
Land zu Stande.
Der 22. November 2012 in Kairo. An der
Deutsch-Evangelischen Schule versammeln
sich ab 9 Uhr fast 400 Schüler und etwa 30
Lehrer und Betreuer aller deutschen Schulen
in Ägypten im Auditorium Maximum. Die
jungen Leute wirken aufgeschlossen und
entspannt. Heute erwartet sie der „etwas andere Schultag“, der jährliche Hochschulinformationstag der deutschen Universitäten und
Hochschulen, initiiert und veranstaltet von
der DAAD-Außenstelle in Kairo. Beliebt ist
dieser, weil man dabei direkt Leute treffen
kann, Informationen und Materialien aus erster Hand bekommt und zugleich auch mal
fragen kann, was sonst nicht auf den Homepages der Unis steht – Nachtleben, Freizeit,
Shopping und Spracherprobung inklusive.
Auch kleine Souvenirs aus dem künftigen
Studienland werden gern mit nach Hause genommen, die individuellen Gespräche ausgewertet und in ihren Aussagen verglichen,
Berufswünsche diskutiert.
Nach einer Vorstellungsrunde aller Unis
und Hochschulen erleben die jungen Gäste
eine Podiumsdiskussion der „alten Hasen“ –
DAAD-Absolventen mit Deutschlandstudium
und einem tollen Job in Ägypten; so zum Beispiel den Chef der Siemens-Niederlassung,
dessen Sohn auch als DAAD-Stipendiat in
Deutschland studiert, natürlich ebenfalls Maschinenbau.
Der WHZ-Informationsstand ist Magnet
für Jungen und Mädchen, die Kraftfahrzeugtechnik und Maschinenbau studieren wollen,
nach Kunst und nach Wirtschaftswissenschaften. Die „Top Drei“ – Medizin, Zahnmedizin und Jura – haben wir zwar nicht im
Repertoire, doch das stört nicht. Zwickau als
„klein aber fein“ und als günstiger Ausgangspunkt in die Metropolen Mitteldeutschlands scheint interessant zu sein,
einschließlich der von uns dargestellten guten
Studienbedingungen und des niedrigen
Preisniveaus.
Die Jugendlichen, die uns in kluger und
sicherer Weise ihre Zukunftspläne erläutern,
nach Studien- und Freizeitmöglichkeiten fra-
SIE SIND GEFRAGT,
Frau Rosenbaum
Was wollten Sie als Kind
werden? Kosmonautin,
Archäologin…
Was haben Sie zuletzt gelernt? Relief-Schnitzen (für Beginner)
Welcher ist Ihr liebster Ort? Alle Orte, an
denen man weit auf das Meer sehen
kann…
gen und ohne jede Scheu über die aktuelle
politische Situation in ihrem Land sprechen,
faszinieren uns und sind ihrerseits unsere Berater in Sachen „Wohin in Kairo?“. Wir könnten uns gut vorstellen, sie als Studierende, als
Kommilitonen, als Freunde in Zwickau zu begrüßen. Eine junge Frau ist wild entschlossen,
in Zwickau Kraftfahrzeugtechnik zu studieren: „Wir wollen weg vom Kochtopf, wir sind
schon ein bisschen deutsch.“ Na, dann…
Merhaba, Willkommen in Zwickau!
Die Autoren
Prof. Dr. Ute Rosenbaum ist Prorektorin für
Weiterbildung und Internationales; Dipl.-Ing.
Reingard Al-Hassan ist Direktorin der Hochschulbibliothek; beide an der Westsächsischen Hochschule Zwickau.
SIE SIND GEFRAGT,
Frau Al-Hassan
Was wollten Sie als Kind
werden? Ganz früher
wollte ich Bäuerin werden, später aber dann
eher Autos bauen.
Was haben Sie zuletzt gelernt? Linksfahren in Irland.
Welcher ist Ihr liebster Ort? Für mich gibt
es nicht DEN Ort, vielmehr halte mich an
das Motto frei nach „Pippi L.“: „Ich mach
mir die Welt, wie sie mir gefällt…“
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der Autodesk GmbH.
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CAMPUS
WHZ schließt Landesvertrag ab
Antivirusprogramm für sächsische Bildungseinrichtungen
von Rainer Ryll
Zum 1. Dezember 2012 hat die Westsächsische Hochschule Zwickau federführend
für alle Universitäten, Hochschulen und Berufsakademien in Sachsen einen Landesvertrag mit der Firma Sophos für die
kommenden fünf Jahre abgeschlossen.
Wurde in den vergangenen 13 Jahren, in
denen bereits eine Kooperation mit Sophos
bestand, diese Software allein von den Universitäten beziehungsweise Fachhochschulen
eingesetzt, konnte nun die neue Landeslizenz
dank der Unterstützung des Staatministeriums für Wissenschaft und Kunst (SMWK) für
alle Bildungseinrichtungen abgeschlossen
werden. Damit können alle Mitarbeiter und
Studierenden in Sachsen diese Software an
der Hochschule und zuhause kostenfrei nutzen. Diese Lizenz umfasst das gesamte Portfolio (Complete Security Suite).
Die Virenbekämpfung ist ein spannendes
Betätigungsfeld mit täglich neuen Herausforderungen. In den 1980 Jahren war das Betriebssystem das Hauptangriffsziel von
Computerviren. Im Normalfall trat die Schadfunktion unmittelbar nach der „Infektion“
ein. Da das Internet zu dieser Zeit noch keine
Rolle spielte, breiteten sich die Viren über Disketten und Dateiserver aus. Meist wurden Systemdateien gelöscht und das Betriebssystem
wurde damit unbrauchbar. Später aktivierten
sich die Schädlinge verzögert und konnten
sich dadurch besser ausbreiten.
Durch die weltweite Vernetzung wurde
der Datenaustausch rasant beschleunigt. Anfangs waren es nur Dateidienste wie zum Beispiel Gopher, die für die Verbreitung sorgten.
Mit Beginn der Internet-Ära und steigenden
Übertragungsgeschwindigkeiten wurde der
Computer-Kriminalität Tür und Tor geöffnet.
Heutige Computer-Viren greifen kaum
noch Betriebssysteme an. Sei es der „Verschlüsselungs-Trojaner“, der Geld zu erpressen versucht, indem er Computer-Zugänge
sperrt oder „Phishing-Trojaner“, die Kontodaten ausspähen und somit Zugriff auf Konten erlangen – Ziel der Täter ist immer die
persönliche Bereicherung.
Ausgangspunkt ist oft die fehlerhafte Programmierung von Software. Vorhandene Sicherheitslücken werden von Kriminellen
ausgenutzt, um unbemerkt Schadprogramme
in den Rechner einzuschleusen. Daher ist es
wichtig, angezeigte System- und ProgrammUpdates zu installieren.
Da auch die Viren-Programmierer dies erkannt haben, werden manchmal Funktionen
eingebaut, die eine „Verseuchung“ vorgaukeln und der Nutzer aufgefordert wird, Programme herunterzuladen. Diese stellen dann
die eigentliche Bedrohung dar.
Eine weitere Bedrohung geht von den
Nutzern selbst aus. Leichtsinnig werden
Email-Anhänge oder Dateien von unbekannten Quellen geöffnet. Jedoch kommen immer
mehr Fälschungen von Absendern oder Webseiten zum Einsatz. Täuschend echt aussehende Falsifikate zum Beispiel einer Bank oder
Post-/Paket-Zustellerfirma verleiten zum Öffnen von Anhängen, die Viren in das System
einschleusen könnten. Zur Überprüfung hilft
es oftmals schon, mit dem Mauszeiger auf
den Internet-Link zu zeigen, nicht klicken. Am
unteren Rand sieht man dann den echten
Verweis auf die Seite, die geöffnet werden
soll. Wer beispielsweise die Seiten der WHZ
über einen Internet-Verweis besuchen
möchte, findet die wahre Verknüpfung,
„www.fh-zwickau.de“. Steht dort jedoch
zum Beispiel „whz.xxxxxx.hk“, ist es in den
meisten Fällen eine Fälschung.
Der Autor
Dipl.-Ing. Rainer Ryll ist für das Softwaremanagement an der Hochschule zuständig, begleitet Softwareprojekte und bekämpft
Computerviren. Er ist Ansprechpartner für die
sächsischen Hochschulen zu Antiviren-Software.
SIE SIND GEFRAGT,
Herr Ryll
Was wollten Sie als Kind
werden? Bereits als kleines Kind war ich ein leidenschaftlicher Zugfahrer,
folglich kam nur der Lokführer in Betracht,
aber zu der Zeit gab es ja noch keine Computer
Was haben Sie zuletzt gelernt? Modellhubschrauberpilot, denn es ist gar nicht so
einfach, ein Modell nach links zu steuern,
wenn es dir entgegen kommt
Welcher ist Ihr liebster Ort? Im Winter vor
dem Computer (die acht Stunden während der Arbeitszeit reichen nicht aus), im
Sommer im Garten, dort aber computerfrei
Hochschulmedaille würdigt
besondere Verdienste
Im Oktober wurden Prof. Dr. phil. Günther Keilhofer und Dipl.-Ing. Hans-Jürgen
Uhlmann während einer akademischen Festveranstaltung mit der Hochschulmedaille der
Westsächsischen Hochschule Zwickau
(WHZ) geehrt.
Prof. Dr. phil. Günther Keilhofer, ehemaliger Geschäftsführer Personalwesen der
Volkswagen Sachsen GmbH, ist Honorarprofessor für Personalmanagement an der Fakultät Wirtschaftswissenschaften der WHZ
und seit mehreren Jahren Vorstandsvorsitzender des Hochschulvereins „Mentor e.V.“.
In den vergangenen beiden Jahren hat er im
Auftrag der Hochschule die Förderer für das
Deutschlandstipendium geworben – sehr erfolgreich, erfüllte doch die WHZ beide Male
die vorgegebene Förderquote auf Anhieb.
2012/13 kommen dank seines Engagements
bei der regionalen Wirtschaft 52 Studenten
in den Genuss des Stipendiums.
Hans-Jürgen Uhlmann war seit 2005 Dezernent für Technik der WHZ und wurde
Ende Oktober 2011 in den Ruhestand verabschiedet. Trotz Erreichens der Altersgrenze
unterstützte er die Hochschule weiter, insbesondere beim Abschluss verschiedener Baumaßnahmen, die er maßgeblich mit auf den
Weg gebracht hatte, vor allem im Bereich des
Standortes Schneeberger Straße. Auch das
Projekt der Forschungs-Bohrung zur Erkundung geothermischer Grubenwässer, die seit
Ende September 2012 in Zwickau an der
B 93 neben dem Pumpwerk Silberhof durchgeführt wird, hat Hans-Jürgen Uhlmann mit
vorangetrieben. Zuletzt organisierte er das
Campusfest auf dem Scheffelberg anläßlich
des 20-jährigen Jubiläums der WHZ im Juni
2012.
Träger der Hochschulmedaille 2012: Prof. Dr.
phil. Günther Keilhofer (rechts) und Dipl.Ing. Hans-Jürgen Uhlmann.
21
22
CAMPUS
Wirtschaft und Absolventen gehen Hand in Hand
Erste Zwischenbilanz zu drei Jahren Mentoringnetzwerk Sachsen MENTOSA
von Petra Mudra-Marzinowski
Wer wünscht sich nicht, ein wenig „an die
Hand genommen“ zu werden, um nach dem
Studium erfolgreich in den Beruf einsteigen
zu können? Das heißt, nicht nur das richtige
Unternehmen zu finden und einen seiner
Ausbildung und seinen Fähigkeiten entsprechenden Arbeitsplatz, das heißt auch, mit
Teamkompetenz und vielen anderen Fähigkeiten zur Karriereplanung und Weiterbildung
ausgerüstet starten zu können. MentoringProgramme haben sich in den vergangenen
Jahren in allen Branchen national und international als wirksame Strategie der Personalund Nachwuchsförderung etabliert.
An der Westsächsischen Hochschule
Zwickau (WHZ) startete am 1. September
2010 das dreijährige Verbundprojekt „Mentoring Netzwerk Sachsen MENTOSA“. Seit
Beginn konnten in jedem Durchgang zehn
Mentees durch das Projekt gefördert und begleitet werden. Die Auswahl der Teilnehmer
aus der um ein vielfaches höheren Bewerberzahl war für das Projektteam Herausforderung und Chance zugleich. Neben dem
Ansatz der Gewinnung von Fach- und Führungskräften nach gendergerechten Aspekten
ist das Ziel dieses durch den Europäischen Sozialfonds geförderten Verbundprojektes auch,
dass sehr gut ausgebildete Hochschulabsolventinnen und Hochschulabsolventen möglichst im Freistaat Sachsen bleiben, um hier zu
leben und zu arbeiten. Deshalb setzt das Programm bewusst an der Schnittstelle von
Hochschule und Beruf an, um den Studierenden nach dem Studium Wege aufzuzeigen,
die einen gelungenen Berufseinstieg in Sachsen ermöglichen.
Neben der Vielfalt der Studienrichtungen
und Fakultäten liegt eine weitere Besonderheit in der Auswahl von männlichen und
weiblichen Mentees, die entsprechend dem
Ansatz des Gender Mainstream gleichermaßen beim Start in ihre beruflichen Karriere
durch individuell gestaltete Mentoring-Programme gefördert werden. Persönliche Beratung durch einen Mentor in geschützter
Atmosphäre und bedarfsorientierte Coachings der Mentees in Workshops zu Themen
wie
Kommunikation, Zeitmanagement,
Teamfähigkeit und Führungsverhalten ergänzen einander.
Die Mentoren kommen aus der Praxis –
aus sächsischen Unternehmen, aus der Verwaltung sowie aus Einrichtungen von Wis-
Petra Mudra-Marzinowski (Mitte) im Beratungsgespräch mit einem Studenten.
senschaft, Kunst und Kultur. Sie fördern und
beraten die Mentees in direkter und vertrauensvoller Beziehung und binden sie frühzeitig
in bestehende fachbezogene regionale und
überregionale Netzwerke ein.
Koryphäen wie Prof. Carl H. Hahn, ehemaliger Vorstandsvorsitzender und ehemaliges Aufsichtsratsmitglied der Volkswagen AG,
Dagmar Böttcher, Personalleiterin von Siemens Chemnitz, Christiane Hille, Museumspädagogin am Deutschen Hygienemuseum
Dresden, Rosemarie Schumann, kaufmännische Geschäftsführerin der Klinikum Chemnitz gGmbH, oder Julius Göllner, CEO
Zalando Lounge, waren und sind Mentoren,
die sich engagieren und weit über die Durchgangslaufzeit hinaus mit ihren Mentees in
engem Kontakt stehen und arbeiten.
Ein Best Practice-Tandem waren zum Beispiel im zweiten Förderjahr Christin Wohlschläger, Studentin der Fakultät Automobilund Maschinenbau, und ihr Mentor Dr. Wolf-
SIE SIND GEFRAGT,
Frau Mudra-Marzinowski
Was wollten Sie als Kind werden? Ich liebe
das Backen und wollte als Kind Konditor
werden, wegen der so schönen Marzipanröschen.
Was haben Sie zuletzt gelernt? Dass Omas
so unsägliche Ratschläge sich immer bewahrheiten, zum Beispiel: „Denn nur sprechenden Menschen kann geholfen
werden.“
Welcher ist Ihr liebster Ort? der Mitteleuropäische Mischwald mit all seiner Vielfalt
gang Leidholdt aus dem Chemnitzer Unternehmen imk-automotive GmbH. MENTOSA
sicherte nicht nur einen Praktikumsplatz, sondern auch ein Diplomarbeitsthema wurde bereitgestellt und bearbeitet. Nachdem die
Studentin ihr Studium an der WHZ sehr erfolgreich abgeschlossen hatte, bekam sie
einen festen Arbeitsvertrag bei „ihrem“ Unternehmen. Nach vielen Stunden der intensiven Zusammenarbeit hatte sich ein enges
Vertrauensverhältnis entwickelt – mit viel Zeit,
Herzblut und Ideen gaben Mentor und Mentee einander immer wieder Denkanstöße und
Diskussionsmöglichkeiten. Denn auch Mentoren wollen im Sinne des lebenslangen Lernens von jungen Menschen mit Ideenreichtum und Kreativität inspiriert und bereichert werden um somit ihre Unternehmen
wettbewerbsfähiger machen zu können.
Die aufgebauten Netzwerke unter den
Mentoren sowie den Mentees aller beteiligten
sächsischen Hochschulen und Universitäten
ließen schon jetzt, nach drei Jahren, einen
überdurchschnittlichen Mentorenpool wachsen und sichern auch in Zukunft den direkten
Kontakt zu künftigen Führungskräften.
Der Folgeantrag für das vierte Durchgangsjahr an die Sächsische Aufbaubank ist
gestellt. Mit Unterstützung der Hochschulleitung wird der nächste Durchgang voraussichtlich am 1. April 2013 starten, und nach
unserem Erfolg in den vergangenen drei Jahren und der überdurchschnittlichen Verankerung von Mentees in Sachsen dürfen wir
vorrausichtlich eine erhöhte Zahl von 15
Mentees innerhalb der Projektlaufzeit
2013/2014 auswählen und fördern.
Das Zentrum für neue Studienformen
(ZNS) unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing.
habil. Christian-Andreas Schumann, in dem
MENTOSA verortet ist, hat sich ein herausforderndes Ziel gestellt und möchte im Sinne
von Diversity und der Verankerung des neuen
Sächsischen Hochschulfreiheitsgesetzes an
sächsischen Hochschulen insbesondere auch
Studierende mit Behinderung und Studierende mit Migrationshintergrund im Projekt
begleiten und unterstützen. Bewerbungen
sind unter www.mentosa.de möglich.
Die Autorin
Petra Mudra-Marzinowski ist Hochschulkoordinatorin MENTOSA im Zentrum für Neue
Studienformen (ZNS).
CAMPUS
Job Factory 2.0 – Career Service wird fortgesetzt
Serviceleistungen für Studierende und Unternehmen werden weiter ausgebaut
von Markus Haubold
„Echt super, dass es diese Anlaufstelle
gibt!“ Aussagen wie diese aus der e-Mail
einer Studentin, die die Beratung zum Bewerbungsmanagement in Anspruch genommen
hatte, motivieren das Team des Job Factory –
Career Service immer wieder neu, sich für
eine qualitativ hochwertige Beratung und
einen Ausbau des Service-Portfolios einzusetzen. Daher ist es besonders erfreulich, dass
die Fortsetzung der Förderung des Job Factory – Career Service (JFCS) aus Mitteln des
Europäischen Sozialfonds und des Freistaates
Sachsen bis September 2013 bewilligt wurde.
Neben der Fortsetzung der bereits erfolgreich
etablierten Angebote liegt der Schwerpunkt
im nunmehr zweiten Bewilligungszeitraum
auf dem Ausbau und der weiteren Etablierung der Serviceleistungen für Studierende
und Unternehmen.
Karriereberatung
Immer öfter fragen Studierende, ob es für
sie persönlich sinnvoll sei, gleich nach dem
Bachelor-Abschluss ein Master-Studium zu
beginnen oder welches Fachprofil im Hinblick
auf den späteren Berufseinstieg denn am
zielführendsten ist. Um sie bei ihrer Entscheidungsfindung zu unterstützen, hat der JFCS
im Februar sein Angebot um eine individuelle
Karriereberatung erweitert und kommt damit
der steigenden Nachfrage nach. Neben der
bereits sehr umfassend genutzten Beratung
zu den Themen des Bewerbungsmanagements komplettiert dieses Angebot eine den
gesamten Studienverlauf begleitende und
auf den Übergang und den späteren Berufseinstieg gerichtete Beratung. Termine für eine
individuelle Beratung können die Studierenden über die e-Mail-Adresse des Job Factory
– Career Service vereinbaren.
Die Angebote des Job Factory Career Service auf einen Blick.
Industry Meeting, einen branchenspezifischen Karriere-Tag der gerade in Planung ist,
ergänzt. Zudem wurde die Jobbörse übersichtlicher und benutzerfreundlicher gestaltet, um der gestiegenen Nachfrage und dem
immer größer werdenden Pool von Job- und
Praktikumsangeboten gerecht zu werden.
Neuer Workshop „Intercultural“
Wer wissen will, wie er die Visitenkarten
eines chinesischen Partners behandeln
sollte oder was in den USA zu den Tabuthemen zählt, und warum deutsche Effizienz beim Projektabschluss in China nicht
den gleichen Stellenwert hat, der ist beim
im Sommersemester startenden Workshop
„Intercultural“ genau richtig.
SIE SIND GEFRAGT,
Herr Haubold
Unternehmenskontakte
Ebenfalls ausgebaut werden die Aktivitäten zur Herstellung von Unternehmenskontakten. Besser als bisher soll es möglich sein,
den direkten Kontakt mit Unternehmensvertretern aufzunehmen. Konkret wird die bisher
angebotene
Veranstaltungsreihe
„Chancen in der Region – Unternehmen stellen sich vor“ durch weitere Formate, wie zum
Beispiel das bereits erfolgreich durchgeführten Karriere-Dinner oder das Job Factory –
Was wollten Sie als Kind
werden? Eine kurze Zeit
lang Baggerfahrer.
Was haben Sie zuletzt gelernt? Was „Adventure-based Learning“
ist. Dabei wird in einer Art Rollenspiel Wissen spielerisch vermittelt. Die Teilnehmer
stehen dabei meist im Wettbewerb zueinander.
Welcher ist Ihr liebster Ort? Ein gemütliches (Straßen)Café
Qualifizierungsmodule
Weiterhin erfolgt eine grundlegende
Überarbeitung des Qualifizierungsmoduls
„Intercultural“. Dieses soll in mehrere voneinander unabhängige Workshops zu einzelnen Kulturkreisen aufgeteilt werden, um den
Studierenden eine individuelle, auf ihre spätere Tätigkeit in einer globalisierten Arbeitswelt
fokussierte
Vorbereitung
zu
ermöglichen. Die bewährten Module Projektmanagement, Office, Führungskompetenz
und Soft Skills werden auch im Sommersemester 2013 wieder angeboten.
Der Job Factory – Career Service unter
Leitung von Prof. Dr.-Ing. habil. C.-A. Schumann ist ein Projekt des Zentrums für Neue
Studienformen. Anja Graube, Cindy Jänisch
und Markus Haubold stehen als Team des
JFCS für Fragen rund um das Thema Karriere
gern zur Verfügung. Unterstützt werden sie
regelmäßig von externen Experten, die die
hohe Qualität der Angebote sichern.
Der Autor
Markus Haubold ist wissenschaftlicher Mitarbeiter des Job Factory – Career Service am
Zentrum für Neue Studienformen. Per Mail
sind die Mitarbeiter unter der Adresse
kontakt.careerservice@fh-zwickau.de zu erreichen. Die Jobbörse kann im Internet besucht werden.
http://careerservice.fh-zwickau.de/jobs
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CAMPUS
Orte des Lernens
Entspannen und Lernen in der „Büffelbox“
von Karina Kuhnert
Informatik-Student Eldiiar Tabaldyev aus Bischkek in der „Büffelbox“, die in der zweiten
Etage des Hauptgebäudes am Kornmarkt zu finden ist.
Gelernt werden kann fast überall – und
die Westsächsische Hochschule Zwickau
(WHZ) bietet dafür eine besonders auffällige
und einladende Möglichkeit. Das innovative
Möbel sticht sofort ins Auge: Es besteht aus
einem Arbeitstisch und je zwei Sitzen, die zu
einem muschelförmigen, mit hellblauem Filz
ausgekleideten Objekt zusammengefasst
sind – liebevoll auch „Büffelbox“ genannt.
Zu finden ist die Box auf dem Campus Innenstadt in der zweiten Etage des Hauptgebäudes am Kornmarkt (R II). Sie soll den
Studierenden die Möglichkeit geben, sich außerhalb von Computer-Pools oder der Bibliothek in kleinen Gruppen zum Lernen, Kaffee
trinken oder Entspannen zwischen den Vorlesungen zusammenzufinden. „Die Sitzecken
sind nur zu einer Seite hin offen. Dadurch
kann man auch in offenen Räumen und bei
viel Publikumsverkehr relativ ungestört lernen und entspannen“, sagt der Projektleiter
und Prorektor für Lehre und Studium, Prof.
SIE SIND GEFRAGT,
Frau Kuhnert
Was wollten Sie als Kind
werden? keine Ahnung
Was haben Sie zuletzt gelernt? Das Wort für blauweiß getöntes Porzellan auf Chinesisch
Welcher ist Ihr liebster Ort? Zu Hause im
Schaukelstuhl mit einem guten Buch und
Blick über die Stadt.
Dr. Gundolf Baier. Insgesamt konnten sechs
Sitzgruppen angeschafft werden. Wenn die
Möbel bei den Studenten gut ankommen
und intensiv genutzt werden, könnten sie in
Zukunft auch an anderen Stellen der WHZ
stehen. Finanziert wurden die Lern-Möbel
durch das Projekt „P³ – Profil.Potential.Partnerschaft“, das bis Ende 2012 durch die
Hochschulinitiative Neue Bundesländer gefördert wurde, und durch einen Zuschuss des
Kanzlers der Hochschule.
Das Design der Möbelstücke geht zurück
auf Entwürfe von Christoph Hübner, Absolvent der Fakultät Angewandte Kunst
Schneeberg der WHZ. Innerhalb seiner Bachelor-Arbeit in der Studienrichtung Holzgestaltung/Produkt- und Objektdesign hat er
sich mit der Konzipierung der Möbel beschäftigt – sehr erfolgreich, wurde doch seine
Arbeit als „Beste Abschlussarbeit 2012“ ausgezeichnet. Neben den „Büffelboxen“ gestaltete er auch Möbel für den Außenbereich
der WHZ. Das Design wählte er so, dass die
Einzelstücke individuell zusammengestellt
und als Tisch, Sitzplatz oder Liege genutzt
werden können. Diese werden am Campus
Innenstadt auf der Empore des Mensa-Innenhofs aufgestellt, sobald die Temperaturen
es zulassen und die Aufstellfläche fertig saniert ist.
Die Autorin
Dipl.-Wirtschaftssinologin (FH) Karina Kuhnert ist Koordinatorin im Projekt P³.
Warmes Plätzchen mit Ausblick:
WHZ unterstützt Skulptur
Anfang November wurde das „Wunderhorn“ der Bildhauerin Erika Harbort auf der
Deutschlandschachthalde in Oelsnitz/Erzgebirge, begleitet durch die Westsächsische
Hochschule Zwickau (WHZ), technisch abgenommen. Der Abraumhalde des ehemaligen
Steinkohlenbergbaues entströmt Wärme, die
an einigen Stellen mit bloßer Hand zu spüren
ist. Das machte sich die Künstlerin zunutze:
sie schuf als Skulptur einen Stuhl mit ganzjähriger Sitzheizung.
Dieser ist in der Nähe des „Glück-AufTurmes“ aufgestellt. Dort öffnet sich dem Betrachter der Blick auf das Erzgebirgsvorland
und die Empfindung für ein Naturphänomen,
das durch exotherme Reaktionen der verkippten Waschkohlen entsteht. Besonders
jetzt, in der kalten Jahreszeit, ist eine Wanderung auf die Deutschlandschachthalde
Oelsnitz/Erzgebirge mit guter Aussicht und
einem warmen Sitzplatz sehr zu empfehlen.
In einem Studentenwettbewerb hatten
sechs Studenten zu technischen Lösungen
für die künstlerische Umsetzung des Themas
Haldenwärme entwickelt. Die Ergebnisse
waren von den Künstlern nach einer Ausschreibung der Stadt Oelsnitz aufgegriffen
worden. Als Gewinnerin des Wettbewerbs
ging Erika Harbort mit der Skulptur „Wunderhorn“ hervor.
Bei der Umsetzung ihrer Entwurfs begleitete die WHZ die Arbeiten mit technischen
Berechnungen und mit der Untersuchung
des Stuhles auf dem Prüfstand des Labors
Versorgungs- und Umwelttechnik. Forscher
des Instituts für Energiemanagement der
WHZ stellten in einer Studie fest, dass für
eine wirtschaftliche Nutzung der Wärme aus
der Halde derzeit jedoch keine Bedingungen
bestehen.
Künstlerin Erika Harbort mit ihrer Skulptur.
Technik im Fokus.
Menschen im Blick.
Denn wegweisende Ideen brauchen Menschen, die sie nach vorne bringen. Mit Ehrgeiz
und Leidenschaft bis ins Ziel und darüber hinaus – ob bei der Optimierung vorhandener
oder der Entwicklung neuer Technologien. Genau so ist MAHLE. Als weltweit führender
Hersteller von Komponenten und Systemen für den Verbrennungsmotor und dessen
Peripherie entwickeln und fertigen wir gemeinsam mit circa 49.000 Mitarbeitern zukunftsorientierte Lösungen für unsere namhaften Kunden. Und das an über 100 Standorten und
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in jedem zweiten Fahrzeug weltweit zu finden. Unsere hervorragende Marktposition kommt
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und viel Freiraum lebt – aber vor allem die Leistung eines jeden Einzelnen zu schätzen
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Manuel Pfeifers Entwurf einer liegenden Sichel ist typologisch genau genommen gar kein Turm, sondern eher eine begehbare Skulptur.
Wenn der Aussichtsturm zur Sehenswürdigkeit wird
Architekturstudenten entwerfen einen Turm für eine Gemeinde im Thüringer Wald
von Christian Knoche
Das kurze Schreiben des „Heimat- und
Geschichtsvereins des Ortsteiles Bucha – Einheitsgemeinde Unterwellenborn“, das die
Fakultät Architektur am 12. Januar 2012 erreichte, ließ noch nicht erahnen, dass es aus
heutiger Sicht den Beginn einer Projektgeschichte definiert, die außergewöhnlich ist.
Es war ja nicht das erste Mal, dass Privatleute, Firmen oder Gemeindeverwaltungen
an uns herantreten, und sich davon schnelle,
kreative und vor allem kostengünstige Ideen
unserer Studierenden erhoffen, die oftmals
auch geliefert werden. In den allermeisten
Fällen verlieren sich diese Projekte jedoch
wieder, sobald die Schlusspräsentation im
Beisein der Veranlasser erfolgt ist, sei es, weil
der Auftraggeber die Ideen selber weiterentwickelt, weil er die Maßnahme zurückstellt,
oder weil unsere Ideen schlicht zu außergewöhnlich sind, um sie schnell und direkt umsetzen zu können.
Bucha liegt etwa 70 Kilometer westlich
von Reichenbach im Thüringer Wald, die
Saaletalsperre Hohenwarte und ein Radwanderweg sind interessante Ziele für Wanderer,
Radtouristen und Familien. Dennoch hat die
Gemeinde den Wunsch, durch eine Land-
marke mit Fernwirkung mehr Aufmerksamkeit zu erzeugen – daraus wurde die Idee geboren, auf einer östlich des Ortskerns
gelegenen Anhöhe, dem Gartenhügel mit
506,4 Metern über dem Meeresspiegel,
einen Aussichtsturm zu bauen. Auch wenn
von dort aus keine speziellen Attraktionen zu
sehen sind, so bietet der Gartenhügel als
Hochpunkt der umgebenden, landwirtschaftlich geprägten Flächen doch einen weiten
Blick in die reizvolle, hügelige Landschaft.
Da das Projekt sehr gut in das Portfolio
des Institutes für Baukonstruktion und Entwurf passt und weil es sich gleichzeitig als
konstruktives Projekt im sechsten Semester
SIE SIND GEFRAGT,
Herr Knoche
Was wollten Sie als Kind
werden? Radiosprecher
Was haben Sie zuletzt gelernt? Immer mehr in
immer kürzerer Zeit erledigen
Welcher ist Ihr liebster Ort? Im Herbst an
einer Strandbar an der Cote d’Azur
des Bachelorstudienganges Architektur eignet, wurde die Projektidee von den beiden
Betreuern, Prof. Frank Schüler und Prof.
Christian Knoche, aufgegriffen. In ihrer Aufgabenstellung an die Studenten heißt es:
„Der Turm soll in etwa 12 – 15 m Höhe eine
Aussichtsplattform für bis zu 10 Besucher
aufweisen. Die Aussichtsplattform soll einen
360° Rundumblick bieten, es ist aber auch
denkbar, verschiedene Blickrichtungen von
gestaffelten Plattformen aus zu erleben. (...)
Die Erschließung erfolgt über eine Treppe,
die gleichzeitig Auf- und Abstieg ermöglicht.
Da der Turm weithin sichtbar sein wird, ist
an eine Konstruktion mit hoher Wiedererkennbarkeit gedacht. Sie soll keine Standardlösung darstellen und sich leicht und elegant
über das Gelände erheben. Gleichzeitig soll
der Turm aber auch der Situation angemessen, einfach und kostengünstig zu errichten
sein.“
Insgesamt haben sich elf Studierende dieser Herausforderung gestellt und dabei elf
völlig unterschiedliche interessante und außergewöhnliche Konstruktionen entwickelt.
Unterstützt wurden sie dabei auch von Prof.
Dr. Andreas Nietzold, dessen Einschätzung
CAMPUS
als Tragwerksplaner naturgemäß eine wesentliche Rolle spielte.
Stefan Dambrich entwickelte eine Turmfigur mit Basis und Aussichtsplattform in Form
von Dreiecken. Durch die Anordnung der
schräggestellten Stützen entsteht in den Zwischenebenen ein sich kontinuierlich veränderndes Sechseck, das beweist, wie reizvoll
auch geometrisch einfache und regelmäßige
Konstruktionen in Ihrer Wirkung sein können.
Phillipp Doberenz schlug eine Turmkonstruktion vor, die aus einer Vielzahl unterschiedlich geschnittener Flächen als geschweißte Stahlkonstruktion entwickelt
wurde und dadurch ein ganz unregelmäßiges
Erscheinungsbild erzeugt. Wichtiger Bestandteil ist aber auch die räumliche Idee: Der Weg
nach oben schlängelt sich über steile Treppen
durch eine enge Schlucht, die ganz bewusst
als Kontrast zur nur leicht hügeligen Umgebung formuliert wurde und den Benutzer erst
oben, auf der Aussichtsplattform wieder entlässt.
Alexander Knopf erzeugt auf den ersten
Blick eine formale Verwandschaft zum Doberenz-Entwurf, bietet aber dennoch ein
grundsätzlich anderes Erleben für die Benutzer: Während Doberenz die Besucher erst
oben den weiten Rundumblick genießen
lässt, bietet der Knopf-Entwurf eine luftig
zwischen zwei verdrehten Scheiben eingespannte Treppenkonstruktion an, die von
allen Podesten aus reizvolle Blicke in die Umgebung zuläßt. So wird die gesamte Treppe
zur Aussichtsplattform auf unterschiedlichen
Höhen.
Dies gilt auch für den Entwurf von Anne
Peter, doch ähnelt ihr Turm eher einer um
Mikadostäbe aufgewickelten Luftschlange
und hat dadurch eine ganz ungewöhnliche
formale Erscheinung. Er unterscheidet sich
somit von allen Entwürfen grundlegend, ist
aber auch geometrisch äußerst anspruchsvoll
in Planung, Berechnung und Umsetzung. Der
Entwurf galt lange Zeit als Favorit für die
Realisierung, letztlich jedoch überwogen die
Bedenken hinsichtlich seiner Umsetzbarkeit.
Auch Christian Ehrler, Julia Ehrig, Dorothea Hamann, Sarah Pahlke, Corinna Scheer
und Ronny Weck lieferten ihre Entwürfe ab,
die wiederum sehr eigenständige und interessante Ansätze beinhalten, es letztlich aber
aus unterschiedlichen Gründen nicht bis in
die Finalrunde schafften.
Dass die Gemeinde und der Heimat- und
Geschichtsverein es ernst meinten und die
Realisierung eines Aussichtsturmes weiterhin
beförderten, wurde den beteiligten Hochschulvertretern spätestens am 19. Juni klar.
Zu diesem Zeitpunkt wurden sie zu einer öffentlichen Bürgerversammlung nach Bucha
eingeladen, um den Bürgern ihre Entwürfe zu
präsentieren und mit ihnen zu diskutieren.
Dabei wurde letztlich der Entwurf von Manuel Pfeifer zur Ausführung beschlossen.
Sein Entwurf einer liegenden Sichel ist typologisch gar kein Turm, sondern eher eine
begehbare Skulptur. Zwei weit auskragende
Seitenteile fassen eine endlos wirkende, einläufige Treppe, die am Antritt sehr flach beginnt und noch oben hin immer steiler wird.
So wird der Aufstieg erlebbar und der Zielpunkt, eine sich aus dem Treppenverlauf logisch ableitende Aussichtsplattform, inszeniert.
Die Skulptur ist als weithin erkennbare
Landmarke so prägnant, dass sie zwangsläufig Interesse wecken und Besucher anlocken
wird, dadurch erfüllt sie die Wünsche der Initiatoren aus Bucha in hervorragender Weise.
Nach dem Beschluss in der Bürgerversammlung wurde der Planungsauftrag erteilt,
Manuel Pfeifer entwickelte seine Konstruktion weiter, detaillierte und klärte konstruktive Details. Das Büro von Prof. Dr. Andreas
Nietzold berechnete die Konstruktion im Detail und führte den statischen Nachweis. Mit
diesen Unterlagen, Bauplänen, Berechnungen und Beschreibungen wurde im Herbst
ein Fördermittelantrag gestellt, der im Vorfeld als sehr aussichtsreich bewertet wurde
und noch im ersten Quartal 2013 beschieden
werden soll.
Alle Beteiligten hoffen, dass der Turmbau
zu Bucha noch in diesem Jahr beginnen
kann...
Der Autor
Prof. Christian Knoche ist Professor für Baukonstruktion und Entwurf an der Fakultät Architektur der Westsächsischen Hochschule
Zwickau.
Die Finalentwürfe von links nach rechts: Phillipp Doberenz schlug eine Turmkonstruktion aus einer Vielzahl unterschiedlich geschnittener
Flächen vor. Stefan Dambrich entwickelte eine Turmfigur mit Basis und Aussichtsplattform in Form von Dreiecken. Der Entwurf von Anne
Peter ähnelt einer um Mikadostäbe aufgewickelten Luftschlange Bei Alexander Knopf wird die gesamte Treppe zur Aussichtsplattform auf
unterschiedlichen Höhen.
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Eine Studie von Heide Hepach.
Die Erkundung des Grundlegenden
Schneeberger Fakultät arbeitet erfolgreich mit Industriepartnern zusammen
von Ines Bruhn
Bereits im Herbstsemester 2009/10 startete das erste Experiment der Zusammenarbeit zwischen der Fachgruppe künstlerischgestalterische Grundlagen und Industriepartnern der Region. Gemeinsam mit Dr. Stephan
Kieselstein, Geschäftsführer des gleichnamigen Maschinenbauunternehmens aus Chemnitz, entstand die Idee, Draht als Material für
räumliche Studienobjekte zu verwenden.
Unter dem Thema „Linie Körper Raum“ fanden dann die gestalterischen Studien zu dreidimensionalen
Objekten
statt.
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Studierende der Richtungen Modedesign,
Holzgestaltung und Textilkunst/Textildesign
ent- wickelten ganz individuelle Lösungen
und interpretierten das Thema mit überraschend differenzierter Ideenfülle, Komplexität, Konstruktivität und Poesie. Dabei
entstanden Studien, die ohne konkreten
funktionalen Bezug sind und die ästhetische
Qualität der verwendeten Materialien in
räumlichen Zusammenhängen erlebbar machen.
Ein Experiment war und ist das Projekt
auch deshalb, weil die gestalterischen Grundlagen keine Produktentwicklungen anstreben, sondern die gestalterische Auseinandersetzung vorerst auf relativ abstraktem elementarem Niveau stattfindet. Die visuelle
Wahrnehmung und grundlegende Gestaltungsmittel sowie deren Anwendung stehen
im Mittelpunkt dieses Bereiches. Umso erfreulicher war der erfolgreiche Verlauf der
Zusammenarbeit, die in einer Ausstellung
vorgestellt und in einem gemeinsamen zweisprachigen Katalog dokumentiert werden
konnte.
Inzwischen liegen bereits die Ergebnisse
des Folgeprojektes 2011/12 vor, die wie die
Drahtobjekte auch in der Galerie des Chemnitzer Künstlerbundes der Öffentlichkeit präsentiert wurden. Die Inspiration für das neue
Studienthema „Fläche Körper Raum“ entstand durch den Austausch mit dem Unternehmen Karl Mayer Malimo Textilmaschinen
GmbH, das auch die verschiedenen technischen Textilien für die experimentellen Arbei-
SIE SIND GEFRAGT,
Frau Bruhn
Was wollten Sie als Kind
werden? Weiß ich nicht
mehr genau, ich glaube
Architekt.
Was haben Sie zuletzt gelernt? Dass die
Baumscheiben des versteinerten Waldes
Chemnitz zum größten Teil aus verkieselten Luftwurzeln bestehen.
Welcher ist Ihr liebster Ort? in der Umgebung von inspirierenden Gestaltungsideen
ten zur Verfügung gestellt hat. Die Studierenden konnten für ihre dreidimensionalen
Studien auf eine Vielfalt unterschiedlicher
Gewirke zurückgreifen. Das Spektrum reichte
dabei von Geotextilien bis zu hochaktuellen
Carbon-Faserstoffen oder Glasfasermatten,
worauf natürlich auch in den Entwürfen
Bezug genommen wurde. Struktur und
Dichte der Wirkstoffe, die weiterverarbeitet
oft nicht mehr sichtbar sind, beeinflussten die
gestalterische Auseinandersetzung und führten zu sehr differenzierten Interpretationen.
Der Katalog zur Projektdokumentation stellt
die textilen Objekte der Studierenden vor
und ermöglicht gleichzeitig ungewöhnliche
Perspektiven auf die Leistungsangebote des
Unternehmens.
Durch die Zusammenarbeit mit den Industriepartnern konnten interessante und anregende Themenstellungen für das Studium
der Gestaltungsgrundlagen erschlossen werden. Im Ergebnis entstanden zum Teil nicht
vorhersehbare positive Effekte, so dass wir
diese Form eines praxisnahen aber doch unabhängigen Studiums gern weiterführen
wollen.
Die Autorin
Ines Bruhn ist Professorin für künstlerischgestalterische Grundlagen an der Fakultät
Angewandte Kunst Schneeberg.
FAKULTÄTEN
Schneeberg wird noch attraktiver
Studieren mit Kind –
Warum nicht mit Kunst?
Studenten nutzen neue Digitaldrucktechnik
von Jörg Steinbach
Absolventin Carolin Tennstädt auf ihrem Stand auf der „Heimtextil“.
Anlässlich der „Tage der offenen Tür“ an
der Fakultät Angewandte Kunst Schneeberg
am 8. und 9. Dezember 2012 konnte die offizielle Einweihung des neuen Digitaldruckzentrums gefeiert werden. Für die Anschaffung von Großgerätetechnik stellte der
Freistaat Sachsen Investitionsmittel in Höhe
von 250.000 Euro zur Verfügung.
Hauptbestandteil der installierten Technik
ist ein Textildrucker für Reaktivtintendruck
sowie ein UV-Flachbettdrucker. Beide Geräte
ermöglichen für den Studiengang Gestaltung
– insbesondere für die Studienrichtung Textilkunst/Textildesign – eine Ausbildung, die
höchsten Ansprüchen gerecht wird und Industriestandards garantiert. Darüber hinaus
entstehen neue Potenziale für die fakultätsübergreifende Lehre und Forschung. Kooperationen mit der Wirtschaft sowie Möglichkeiten zur Generierung von Drittmitteln
eröffnen interessante Perspektiven und steigern die Attraktivität des Hochschulstandorts. Digitale Drucktechnologien erobern
zunehmend Einsatzgebiete in Forschung,
Entwicklung und Produktion.
Carolin Tennstädt und Karolin Runst,
zwei Absolventinnen der Studienrichtung
Textilkunst/Textildesign, gehörten zu den Ersten, die das Potenzial der neuen Drucktechnik nutzen konnten. Beide wagten als junge
Textildesignerinnen nach ihrem erfolgreichen
Studienabschluss im Sommer 2012 den
Schritt in die Selbstständigkeit. Mit Ihrem
Label „Macaronie“ erhielten sie eine Einladung zur diesjährigen internationalen Fachmesse Heimtextil, die vom 9. bis 12. Januar
2013 in Frankfurt/Main stattfand. Ihre aktuelle Musterkollektion, vor allem digitale Stoffentwürfe, konnte in Kooperation mit dem
Druckzentrum kurzfristig in überzeugender
Qualität für den Messeauftritt realisiert werden. Das große Interesse des Messepublikums an ihren Stoffdrucken und erste
Verkaufsverhandlungen waren ein schöner
Erfolg für die beiden Absolventinnen aus
Schneeberg. Die Fachmesse für Wohn- und
Objekttextilien ist ein wichtiger Gradmesser
für innovative Qualitätstextilien.
Der Autor
Jörg Steinbach ist freiberuflicher bildender
Künstler und ab 1. März Professor für Flächendesign an der Fakultät Angewandte
Kunst Schneeberg, Studiengang Gestaltung.
Kunst kommt bekanntlich von Können.
Bewiesen haben dies unlängst in eigener
Sache Annika Dacheneder und Daniel Fischer, beide Absolventen der Fakultät Angewandte Kunst Schneeberg. Mit ihren
Bachelorarbeiten haben die Studentin der
Studienrichtung Textilkunst/Textildesign, betreut von Professorin Annerose Schulze, und
der Student der Studienrichtung Holzgestaltung, betreut von Professor Gerd Kaden, das
Gute mit dem Nützlichen verbunden. Die Fakultät am Standort Schneeberg wollte, um
den Studienablauf familienfreundlicher zu gestalten, die Möglichkeit der Kinderbetreuung
direkt im Haus anbieten. Zunächst wurde ein
geeigneter Raum gesucht, um ein innovatives Konzept umsetzen zu können, das dem
verpflichtenden Ruf des Hauses entspricht.
„Für die Stoffgestaltung wurden Kinderzeichnungen von Tieren verwendet und einfache, fleckenhafte Formen. Die Formen der
Tiere – Hase, Löwe, Schwein und Schildkröte
– kommen in gleicher oder ähnlicher Gestalt
vor. Bei der Farbgebung war es wichtig, die
Vorgaben des Raumes zu berücksichtigen.
Die Möbel wurden aus Birkenholz gebaut,
wobei die sichtbaren Kanten in einen maigrünen Ton eingefärbt sind. Um einen guten
Übergang vom gestalteten Möbel zum Textilen zu schaffen, wurde der grüne Farbton in
der Gestaltung der Stoffe berücksichtigt und
zieht sich durch das gesamte Konzept: Die
entstandenen Stoffe sollten als Vorhänge,
Bettwäsche, Liegeauflage, Wickelauflage und
für den Paravent genutzt werden können und
dementsprechend weiter bearbeitbar sein“,
beschreiben die beiden Designer ihr Projekt.
Der neue Eltern-Kind-Raum wurde am 8.
Dezember 2012 zum Hochschulinfotag an
der Fakultät übergeben. Neben der Verbesserung der Studienbedingungen fungiert er zugleich als „Showroom“ der beiden
studentischen Designer – Nachfolgeaufträge
werden gern angenommen.
Prof. Dr. Ute Rosenbaum
SIE SIND GEFRAGT,
Herr Steinbach
Was wollten Sie als Kind
werden? schnell erwachsen
Was haben Sie zuletzt gelernt? mein neues Smartphone zu bedienen (bin noch drüber)
Welcher ist Ihr liebster Ort? das Atelier,
nachts gegen 0 Uhr.
Von Absolventen gestaltet: der Eltern-KindRaum der Fakultät Angewandte Kunst.
29
30
FAKULTÄTEN
Galerie in Lichenwalde feiert hölzernes Jubiläum
Viel Zuspruch bei Ausstellungen – Bis 21. April dreht sich alles ums Thema Mode
„50 Jahre Holzgestaltung“ wurden in der Galerie Angewandte Kunst Schneeberg gefeiert.
Die Ausstellung „Paper lá Papp“ vereinte studentische Arbeiten aus allen Studienrichtungen.
Christoph Johns Stuhl (rechtes Bild) kam extra aus China nach Lichtenwalde.
Am Abend des 4. Oktober fielen am 17
Meter langen Schaufenster der Hochschulgalerie Angewandte Kunst Schneeberg im Barockschloss Lichtenwalde bei Chemnitz die
Vorhänge. Anlass war die Eröffnung der Jubiläumsausstellung „50 Jahre Holzgestaltung“.
Fünfzig Jahre ist es her, dass in Schneeberg eine Fachklasse Holzgestaltung an der
damals gerade eröffneten „Fachschule für
Angewandte Kunst Schneeberg“ eingerichtet
wurde. Dieser bundesweit einzigartige Studiengang bietet eine breit gefächerte Ausbildung in den Vertiefungsrichtungen „Produktdesign“ und „Objektdesign“. Ein besonderes Merkmal ist die großzügig eingerich-
tete Werkstatt, die jedem Studenten jederzeit
offen steht.
In der Jubiläumsausstellung – übrigens
die zehnte insgesamt – gingen 115 Objekte
auf 300 Quadratmetern Ausstellungsfläche
einen spannenden Dialog mit der Innenarchitektur des Nordflügels im Schloss ein. Alle
ausgestellten Objekte entstanden in Schneeberg und wurden von den Studenten selbst
ausgeführt. Die nachfolgende Ausstellung
„Paper lá Papp“ wurde von Studentin und
Galeriemitarbeiterin Carolin Schulze kuratiert
und vereinte studentische Arbeiten aus allen
Studienrichtungen: Geschöpftes, Gefaltetes,
Fotografiertes, Kaschiertes und Modelliertes.
Vom drei Meter langen Papierfisch über Papiermöbel bis zum edlen Wandschmuck entfaltete sich auf 350 Quadratmetern Fläche
ein Panorama der Phantasie. Zahlreiche Objekte wurden speziell für die Ausstellung entworfen. Den weitesten Weg legte ein
Papierstuhl von Christoph John zurück. Dieser Stuhl wurde extra aus China – wo der Absolvent ein Atelier betreibt – nach
Lichtenwalde gebracht.
Noch bis zum 21. April ist die neue Ausstellung „Connect / Zeichnungen + Illustrationen + Mode“ zu sehen. Gezeigt werden
graphische Blätter zum Thema Mode, wobei
die große Vielfalt der künstlerischen Techniken besticht. Ob aquarellierte Zeichnungen,
Collagen oder Tuschezeichnungen – die
menschliche Figur steht im Mittelpunkt aller
Betrachtung. Aus der Studienrichtung Modedesign stammen die schicken Bekleidungsentwürfe, die in direkter Korrespondenz zu
den graphischen Blättern stehen. Die Fachgruppe künstlerisch-gestalterische Grundlagen stellt mit der von Prof. Thomas Knoth
kuratierten Schau einen relativ jungen
Schwerpunkt der Basisausbildung vor, der mit
besonders engem Bezug zum Fachstudium
angelegt ist.
Flankiert wird die neue Ausstellung von
einer zweiten, etwas kleineren Schau der Studienrichtung Holzgestaltung, mit der zum ersten Mal ein neues Ausstellungsformat getestet wird: „foyer special“. Das 90 Quadratmeter große Galeriefoyer soll sich künftig
skizzenhaft brandaktuellen Ergebnissen eines
oder mehrerer Studienprojekte widmen.
Dazu zählen unter anderem „Zinn“ und
„Gestühl für St. Wolfgang“. Zu sehen ist
auch das neueste Video, das innerhalb des
Projektes „Zinn“ entstand: In einer Nachtund Nebelaktion werden billige Kitschfiguren
und historisch verbrämte Kunstgewerbeobjekte aus Zinn eingesammelt, eingeschmolzen und zu wunderbar modernen Stücken
„umgegossen“. Aus Kitsch wird Kunst!
Der Erfolg gibt den Machern recht: Seit
der Wiedereröffnung der Galerie im Oktober
2012 wurden insgesamt mehr als 3000 Besucher gezählt.
Öffnungszeiten:
Die Galerie an der Schlossallee 1 in Lichtenwalde ist immer freitags, sonnabends und
sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
Die Bilder zeigen Impressionen von der Windkraftanlage auf dem Hochschulgebäude am Kornmarkt.
Forscher wollen Windräder optisch überwachen
Projekt „WindSens“ baut auf dem Dach eines Hochschulgebäudes Windkraftanlage auf
von Christopher Taudt
Die Arbeitsgruppe Optische Technologien des Leupold-Instituts für Angewandte
Naturwissenschaften (LIAN) der Westsächsischen Hochschule entwickelt in einem aktuellen Projekt des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst
(SMWK) eine optische Überwachungstechnologie für die Rotorblätter von Windkraftanlagen. Genau solch eine Windkraftanlage
steht seit Ende 2012 auf dem Dach eines der
Hochschulgebäude am Kornmarkt.
Montiert sind bislang mehrere experimentelle Sensoren, die Überbelastungen und
unvorhergesehene Lasten erfassen sollen.
Wir haben an der Hochschule ein Mess- und
Auswertungsprinzip entwickelt, mit dem
zeitlich rasche Änderungen der Belastung an
(Faserverbund-)Kunststoffen besonders gut
erfasst werden können. Somit können Einschläge von Fremdkörpern aller Art, Schwingungen und zu hohe Windlasten festgestellt
werden. Künftig sollen aus der Messdatenhistorie Rückschlüsse auf den Zustand des Rotorblattes getroffen werden. Letztlich soll das
System dazu dienen, das Versagen solcher
Anlagen zu verhindern. Innerhalb des Forschungsprojekts WindSens haben verschiedene Fachbereiche eng zusammengearbeitet: Ingenieure der Fakultät Physikalische Technik/Informatik um Prof. Peter
Hartmann vom LIAN befassten sich grundlegend mit den Eigenschaften der optischen
Messtechnik. Wissenschaftler um Prof. Dr.
Kirstin Hoffmann vom Institut für Textil- und
Ledertechnik in Reichenbach erprobten die
textile Integration von Sensoren in Faserverbundkunststoffe. Und Elektrotechniker um
Prof. Dr.-Ing. Lutz Zacharias setzten eine
Funkschnittstelle zur drahtlosen Übertragung gewonnener Messdaten um.
Die Aufstellung des Windrades samt entsprechender Sensoren bildet damit einerseits
die Zusammenführung der einzelnen Teilprojekte sowie die Möglichkeit, Kennwerte aus
einer realen Situation mit Laborkennwerten
zu vergleichen. Mit diesem außergewöhnlichen Versuchsstand kann das interdisziplinäre Projekt WindSens erfolgreich beendet
werden. Zur Verwertung der Versuchsergebnisse sind zu bisherigen Tagungsbeiträgen
SIE SIND GEFRAGT,
Herr Taudt
Was wollten Sie als Kind
werden? Rennfahrer oder
Daniel Düsentrieb
Was haben Sie zuletzt gelernt? Ich lerne noch die Zeit zu überlisten.
;-)
Welcher ist Ihr liebster Ort? kein bestimmter, denn der Weg ist das Ziel und häufiges
Reisen ist unglaublich spannend und erhellend
noch weitere Veröffentlichung von Ergebnissen sowie die Beantragung weiterer Förderprojekte in Vorbereitung.
Der Autor
Christopher Taudt ist wissenschaftlicher
Mitarbeiter in der Arbeitsgruppe Optische
Technologien. Weitere Informationen zur Arbeitsgruppe gibt es
mit dem nebenstehenden QRCode.
32
FAKULTÄTEN
„Selbstdisziplin ist wichtig“
Student Johannes Glöckner über das Studium im Praxisverbund
Johannes Glöckner während der Ausbildung zum Kraftfahrzeugmechatroniker im Volkswagen Bildungsinstitut. An der Westsächsischen Hochschule absolviert er gleichzeitig ein Studium der Kraftfahrzeugtechnik.
Johannes Glöckner, Jahrgang 1990, absolviert seit September 2009 ein Studium im
Praxisverbund (StiP) bei der Volkswagen
Sachsen GmbH. Es umfasst ein Studium der
Kraftfahrzeugtechnik an der Westsächsischen
Hochschule Zwickau und eine integrierte
Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker bei der
Volkswagen Bildungsinstitut GmbH. Mit Für
campus3 sprach Matthias Roth, Leiter Marketing/Vertrieb bei der Volkswagen Bildungsinstitut GmbH, mit Johannes Glöckner über
seine Ausbildung.
campus3: Wie war Ihr Werdegang bis
jetzt?
Johannes Glöckner: Nach der Mittelschule
besuchte ich von 2006 bis 2008 die Technische Fachoberschule im Beruflichen Schulzentrum Zschopau. Im Anschluss habe ich
meinen Zivildienst gemacht und dann im
September 2009 mein Studium im Praxisverbund bei Volkswagen Sachsen begonnen.
campus3: Aus welchen Beweggründen
haben Sie sich für diese Ausbildung und
Volkswagen entschieden?
Johannes Glöckner: Ich hatte schon in der
Mittelschule Interesse für Technik. Durch die
Entscheidung für die Fachoberschule (FOS)
konnte ich ein Jahr Zeit gegenüber dem
Gymnasium einsparen. Gut war, dass in der
FOS bereits technischer Unterricht und Praktika integriert wurden. In der FOS gab es mal
eine Infoveranstaltung der Westsächsischen
Hochschule Zwickau, in der unter anderem
das StiP vorgestellt wurde. Das hat mir sofort
gefallen, denn mir war es sehr wichtig, etwas
mit Praxisanteil zu machen. Ohne StiP wäre
ich wahrscheinlich in Richtung Berufsakademie gegangen. Da ich unbedingt etwas mit
Technik machen wollte und die Liebe zum
Automobil spätestens nach dem bestandenen Führerschein immer stärker wurde, war
die Bewerbung bei Volkswagen naheliegend.
campus3: Haben Ihre Eltern und Freunde
Sie bei der Berufswahl unterstützt?
Johannes Glöckner: Ja. Ich habe die Mei-
Hintergrund: Das „StiP“ ist eine Form des
dualen Studiums, das bedeutet, Theorie
und Praxis sind besonders intensiv miteinander verbunden. Die Westsächsische
Hochschule Zwickau bietet das ausbildungsintegrierte Modell an: parallel zum
Studium wird eine IHK-geprüfte Berufsausbildung absolviert. In 4,5 Jahren erwirbt der/die Studierende sowohl einen
Hochschulabschluss als Dipl.-Ing. (FH) als
auch einen dazu passenden IHK-Berufsabschluss. Ein Unternehmen der Region stellt
Studenten ein, fördert ihn während der
Ausbildung und stellt den Absolventen
nach dem erfolgreichen Abschluss des
Programms im Unternehmen ein. Das Studium findet an der WHZ statt. In Zusammenarbeit mit dem Volkswagen-Bildungsinstitut (VWBI) bietet die WHZ das
„StiP“ für die folgenden Studiengänge an:
• Kraftfahrzeugtechnik
• Kraftfahrzeugelektronik
• Maschinenbau
• Elektrotechnik
• Wirtschaftsingenieurwesen
Die Ausbildung beginnt Mitte August vor
Semesterbeginn. Das Studium startet mit
dem Wintersemester an der Hochschule.
nung meiner Eltern erfragt. Sie haben mir
aber die Entscheidung nicht abgenommen,
sondern mich aus ihrer Sicht beraten. Das ist
echt gut gelaufen und hat mir sehr geholfen.
Viele Freunde von mir sind über die Berufsakademie gegangen; ihre Erfahrungsberichte
haben mich in meinem Wunsch, Praxis und
Theorie zu verbinden, bestärkt.
campus3: Welche Voraussetzungen brauchen Sie für dieses Studienprogramm?
Johannes Glöckner: Selbstdisziplin ist wichtig. Der Übergang vom Zivildienst zum Start
in der Hochschule war eine echte Umstellung
von körperlicher auf geistige Arbeit. Das gilt
aber nicht nur für StiP, sondern wohl für alle
Studenten. Überhaupt würde ich sagen, dass
man nicht unbedingt mehr Voraussetzungen
erfüllen muss, als jeder andere Student auch.
campus3: Was macht Ihnen in Ausbildung und Studium besonders viel Spaß?
Johannes Glöckner: Die gute Verzahnung
von Ausbildung und Studium. Was ich in der
FAKULTÄTEN
Hochschule lerne, kann ich in der Berufsausbildung tatsächlich auch machen und ausprobieren und somit praktisch erfahren. Auch
die Projektaufgaben in der WHZ in Teams
mit anderen Studenten, die ab dem vierten
Semester verstärkt kommen, machen echt
Spaß. In der Berufsausbildung im Volkswagen Bildungsinstitut bin ich wegen unserer
dreiköpfigen Mini-StiP-Gruppe immer in andere Ausbildungsgruppen integriert. So lerne
ich viele andere Azubis kennen, mit denen
die Zusammenarbeit wirklich Spaß macht.
campus3 : Wie funktioniert die Zusammenarbeit mit den erforderlichen Partnern?
Johannes Glöckner: Bei Volkswagen Sachsen
habe ich einen Paten, der mir während der
kompletten StiP-Zeit als Ansprechpartner zur
Verfügung steht. Einmal im halben Jahr gibt
es ein Feedbackgespräch mit Durchsprache
der Noten, vor allem aber auch die Chance,
mit ihm über Praktikums- und Diplomarbeitsthemen zu sprechen. In der WHZ gibt es
keine Besonderheiten, für die Hochschule
sind wir normale Vollzeitstudenten. Im Volkswagen Bildungsinstitut will ich die sehr gute
Vorausplanung meiner Berufsausbildung hervorheben. Aber auch, wenn ich kurzfristig ein
Thema noch mal durchgehen oder vertiefen
wollte, zeigten sich die Ausbilder sehr flexibel
und haben mir die Möglichkeit gegeben. Uns
stehen im Bildungsinstitut sämtliche Ausbildungsanlagen und Technik zur Verfügung,
das weiß ich sehr zu schätzen.
campus3 : Besteht Überlastungsgefahr
durch das duale „Doppelprogramm“?
Johannes Glöckner: Nein! Ganz im Gegenteil
– Ich sehe eher den Vorteil auf meiner Seite.
Themen, die im Studium als Selbststudium
gefordert werden und die ich aus einem Buch
heraus begreifen müsste, kann ich in der
Lehrwerkstatt praktisch erfahren und auch
Ausbilder dazu befragen. Viele meiner Kommilitonen haben bereits vor dem Studium
eine Ausbildung gemacht und haben somit
denselben Vorteil. Mitstreiter, die direkt vom
Gymnasium kommen, haben eher mal ein
Problem, wenn praktisches technisches Wissen in der Hochschule vorausgesetzt wird.
Gut für mich ist, dass im Grundstudium, also
das erste anderthalbe Jahr, eher Basistechnik
Maschinenbau gelehrt wird und noch nicht
so viel Kfz-Technik. Gleichzeitig habe ich in
der Ausbildung aber schon Kfz-Technik im
Detail gemacht. Dieses Wissen ist jetzt bei
der Vertiefung Kfz-Technik in der Hochschule
Gold wert.
campus3: Gab es Schwierigkeiten in der
Arbeit oder Frusterlebnisse?
Johannes Glöckner: Auch nach längerem
Nachdenken: nein. Auf jeden Fall gab es
keine Erlebnisse, die sich „eingebrannt“ hätten. Natürlich gab es mal weniger schöne
Tage oder mal eine langweilige Vorlesung,
aber das gilt ja für alle anderen Studenten
und Azubis auch.
campus3: Wie läuft die Zusammenarbeit
mit den anderen in Ausbildung und Studium?
Johannes Glöckner: In der Ausbildung klappt
das super. Ich fühle mich voll dazugehörig
und der Kontakt zu den vielen Azubis macht
Spaß. Generell herrscht hier im Bildungsinstitut ein sehr kollegiales und echt gutes Verhältnis aller Azubis. Im Studium wissen viele
Profs und Kommilitonen gar nicht, dass ich
„nebenbei“ die Ausbildung mache.
campus3: Was würden Sie Gymnasiasten
raten, die noch keine Entscheidung für oder
gegen ein Studium und eine Studienform getroffen haben?
Johannes Glöckner: Sie sollten sich unbedingt von nahestehenden Leuten eine Einschätzung über sich selbst geben und von
diesen beraten lassen. Außerdem sollten sie
so viele Praktika wie möglich machen, auch
Ferienjobs. Also viel ausprobieren und dann
unbedingt Feedback – mündlich oder als
Zeugnis – von den Betrieben einholen, auch
wenn die dann manchmal genervt sind!
Die Entscheidung für oder gegen ein Studium ist absolut persönlich. Es werden sowohl gute Ingenieure als auch gute
Facharbeiter gebraucht, jeder muss seinen
Weg da selbst finden. Wenn man schon im
Abi merkt, dass man sich zum Beispiel mit
Berechnungen oder Problemlösungen eher
quält, sollte man sich ein technisches Studium gut überlegen, weil dort eben sehr viel
berechnet und theoretisch betrachtet wird.
campus3: Wie sehen Ihre Pläne für die
Zukunft aus?
Johannes Glöckner: Als erstes will ich meine
Ausbildung und mein Studium so gut wie
möglich beenden. Dann wird sich zeigen,
was die Zukunft bringt. Mit Volkswagen
habe ich einen Partner, mit dem mir sehr viele
Wege offen stehen. Für die nahe Zukunft
freue ich mich, dass ich die Möglichkeit habe,
hier in der Region so eine Entwicklung machen zu können und so auch den Kontakt zu
meinen Freunden und meiner Familie halten
kann. Auf längere Sicht kann ich mir eine
Entwicklung in alle Richtungen innerhalb von
Volkswagen vorstellen. Ich bin schon gespannt, welche Aufgaben und Chancen sich
vielleicht auch in anderen Werken auftun.
Auf einem leuchtenden
Gehweg zum zweiten Platz
Die Erfindung einer beleuchteten Gehwegplatte brachte dem Team "XPanel" der
WHZ Mitte November beim COSIMA-Studentenwettbewerb in München den 2. Platz
ein. In diesem Jahr darf das Team um Tommy
Müller zum weiterführenden Wettbewerb
ICAN (International Contest in Nano-/Microtechnologies) nach Barcelona fahren.
„Die Messe war gigantisch. Die Präsentation ist gut verlaufen und die Resonanz der
Besucher, die zu unserem Stand kamen, war
sehr gut. Jetzt dürfen wir uns auf Barcelona
freuen!“, sagte Tommy Müller. Ihm kam die
buchstäbliche Erleuchtung abends in seinem
Garten, als er durch die Dunkelheit von der
Wohnung zum Komposthaufen lief, um BioMüll zu entsorgen - unter Umständen sturzgefährlich. Die Idee: mit alternativen
Energien Licht ins Dunkel zu bringen – ohne
stromfressende Bewegungsmelder, die
zudem schon durch kleine Tiere wie Katzen
und Marder ausgelöst werden können.
Das Team aus fünf MikrotechnologieStudenten und einem Informatiker tüftelte
eine beleuchtete Gehwegplatte aus. Die
funktioniert so: Durch das Betreten der
Druckplatte wird die aufliegende Glasplatte
um einige Mikrometer nach unten gedrückt,
und dadurch wird eine Spannung induziert.
Diese aktiviert über eine Funkeinheit ein Signal, das ausgesendet und von einem Chip
mit Empfänger aufgefangen und verarbeitet
wird . Im Chip wird ein Zeitglied aktiviert, das
einen Stromfluss ermöglicht. Die durch die
Solarzellen eingespeiste Energie soll dann die
LED‘ s erleuchten. Da das Signal über mehrere Meter ausgesendet wird entsteht ein
Gehweg.
Björn Kretzschmar, Tommy Müller, Katja
Meinel und Sabrina Lederer (v. l.) mit einem
Prototypen der Gehwegplatte. Zum Team
„XPanel“ gehören noch Sebastian Stelzner
und Michael Schramm.
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34
FAKULTÄTEN
Dekane tagen an Fakultät Wirtschaftswissenschaften
Hochschulvertreter diskutieren zum Thema „Demografischer Wandel und Hochschule“
von Marion Wendt
Eine dreitägige Konferenz mit zwei verschiedenen Programmen vorzubereiten, zu
gestalten und umzusetzen, ohne dass das Tagesgeschäft der Fakultät darunter leidet – dieser verantwortungsvollen Aufgabe stellten
sich die Wirtschaftswissenschaftler mit der
BundesDekaneKonferenz (BDK), die vom 24.
bis 26. Oktober stattfand. Lohn der Mühe:
Auf die Westsächsische Hochschule Zwickau
(WHZ) wurde bundesweit und sehr positiv
aufmerksam gemacht. Die Fakultät war nicht
das erste Mal Gastgeber für die Vereinigung
der amtierenden Dekane der wirtschaftswissenschaftlichen Fachbereiche an Fachhochschulen der Bundesrepublik. Vor elf Jahren
fand bereits die 60. BundesDekaneKonferenz
in Zwickau statt.
Zweimal im Jahr – im Frühjahr und im
Herbst – treffen die Dekane zu ihrer Fachtagung zusammen, um sich mit hochschulpolitischen Themen und Fragestellungen aus
dem aktuellen Tagesgeschäft der Dekanate
und Hochschulleitungen zu befassen. Aber
auch das gegenseitige Kennenlernen der jeweiligen Stadt und Region gehören dazu.
Innerhalb der Veranstaltung fand zudem
das Treffen des Arbeitskreises VI der BDK
statt – einer der Arbeitskreise, die als Foren
für die wichtigsten Arbeitsfelder zu verstehen
sind. Deren Mitglieder treffen sich zwei- bis
dreimal im Jahr und versuchen, neben der
aktuellen inhaltlichen Arbeit, den Wissenstransfer zwischen Hochschule und Praxis zu
gestalten und zu fördern. In Zwickau wurde
das Treffen des Arbeitskreises genutzt, um
sich mit dem Thema „IT-Gestützte Lehre und
Wissensmanagement“ zu befassen.
Noch vor der offiziellen Eröffnung der
Konferenz, die im „Bürgersaal“ des Rathauses Zwickau stattfand, wurden die Gäste
durch eine Stadtführung mit Zwickau vertraut gemacht. Die Stadtführung gestaltete
Prof. Jürgen Härdler, ehemaliger Professor
der Fakultät Wirtschaftswissenschaften und
leidenschaftlicher Stadtführer, wie alle Teilnehmer bestätigten. Zu Beginn der Eröffnungsveranstaltung überbrachte Zwickaus
Oberbürgermeisterin Dr. Pia Findeiß ihre
Grußworte. Ihr schlossen sich die Grußworte
des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst – durch Ministerialrat
Wolfgang Zimmermann vorgetragen – an.
Prof. Gunter Krautheim, WHZ-Rektor, Prof.
Stephan Kassel, Dekan der Fakultät Wirt-
Die BundesDekaneKonferenz versammelte vom 24. bis 26. Oktober 70 Teilnehmer in
Zwickau. Das Bild zeigt eine Konferenzimpression aus der Aula an der Peter-Breuer-Straße.
Vier Blechbläser im Bergmannshabit – die „Reinsdorfer Blechbläser“ – spielten zur Eröffnung
der BundesDekaneKonferenz.
schaftswissenschaften und Prof. Hans Klaus
als Vertreter des BDK-Vorstandes, hielten
Reden. Ein Novum der Eröffnung der BDK
war die musikalische Begleitung: Vier Blechbläser im Bergmannshabit – die „Reinsdorfer
Blechbläser“ – trugen zur Auflockerung der
Veranstaltung bei. Die Zwickauer Konferenz
stand unter dem Titel „Demographischer
Wandel und Hochschule“. Unter anderen
Aspekten sollte ergründet werden, wie die
SIE SIND GEFRAGT,
Frau Wendt
Was wollten Sie als Kind
werden? Kindergärtnerin
Was haben Sie zuletzt gelernt? Yoga
Welcher ist Ihr liebster Ort? Wichtig ist
nicht wo, sondern mit wem.
FAKULTÄTEN
Hochschulen mit dem demografischen Wandel umgehen. Im Mittelpunkt standen dabei
die beiden Fragen: Was sind die aktuellen
Herausforderungen und welche Konzepte
verfolgen Wissenchaft und Wirtschaft? Dazu
hielten als Referenten Prof. Dr. Michael Behr
(Honorarprofessor der Fakultät Wirtschaftswissenschaften der WHZ) aus dem Thüringer
Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Technologie sowie Prof. Dr. Stephan Kolev (Professur
Volkswirtschaft
der
Fakultät
Wirtschaftswissenschaften) Vorträge in der
Aula Peter-Breuer-Straße. Am Nachmittag
gehörte ein Besuch des August Horch Museums zum Rahmenprogramm der Tagung, die
58 Teilnehmer und 12 Begleitpersonen
zählte.
Zu Beginn des zweiten Tages stellte Prof.
Dr. Roland Gegner, Dekan der Fakultät Betriebswirtschaft der Georg-Simon-OhmHochschule Nürnberg, in der Aula auf dem
Campus Scheffelberg den Veranstalter der
nächsten BDK vor. Mit dem Schwerpunkt
„Ansätze des Hochschulcontrollings im Rahmen aktueller Entwicklungen“ wurde die
Herbsttagung fortgesetzt. Referenten waren
Prof. Dr. Udo Mildenberger von der Hochschule der Medien Stuttgart und Prof. Dr.
Bernd Zirkler aus der Fakultät Wirtschaftswissenschaften der WHZ. Ihre Beiträge sind auf
der Homepage der BDK unter www.bundesdekane.de zum Nachlesen eingestellt.
Innerhalb des Tagungsprogramms gab es
an diesem Tag auch einen Punkt „BDK – intern“, der die Organisationsform und Zukunftsperspektiven der BDK thematisierte.
Hier trat Prof. Dr. Rainer Ziegler gemeinsam
mit Prof. Dr. Hans Klaus auf. Am Nachmittag
stand das Zusammentreffen des Arbeitskreises VI der BDK unter dem Motto „IT-gestützte Lehre und Wissensmanagement“ auf
dem Programm. Via Skype gab es hier unter
anderem einen Videovortrag durch Dr. Jutta
Pauschenwein vom Kompetenzzentrum
„ZML – Innovative Lernszenarien“ der Fachhochschule Joanneum Graz. Den Abschluss
der Tagung bildete ein gemeinsames Abendessen in der „Grünhainer Kapelle“. Auch
diese Referate sind auf der BDK-Homepage
eingestellt.
Neben dem Fachprogramm gab es noch
ein Begleitprogramm für die mitgereisten
Partner beziehungsweise Mitarbeiter der Dekane. Die großen Themen lauteten dabei
„Holzgestaltung und Mode“ und natürlich
„Robert Schumann“. Der Donnerstag stand
ganz im Zeichen der erzgebirgischen Traditionen. Der Besuch der Fakultät Angewandte
Kunst in Schneeberg war der erste Programmpunkt des Tages. Die Teilnehmer wurden herzlich durch Prof. Dorette Bárdos und
Prof. Dorothea Vent begrüßt und durch die
Räume und Werkstätten der Fakultät geführt. Hierbei fanden die vorgestellten Kleidungsstücke besonderes Interesse. Danach
ging es in die Stadt, wo der Küster die Teilnehmer durch die St.-Wolfgangs-Kirche
führte. Gestärkt durch einen kleinen Imbiss
wurde als nächstes das „Museum für bergmännische Volkskunst“ besucht. Danach war
beim anschließenden Stadtbummel der Erwerb einiger typisch erzgebirgischen Artikel
unumgänglich.
Am nächsten Tag war der Besuch des Robert-Schumann-Hauses ein weiterer Höhepunkt für die Besucher. Der Leiter des
Robert-Schumann-Hauses, Thomas Synofzik,
übernahm persönlich die Führung durch das
Haus und spielte dabei einige historische Instrumente an. Die Überraschung für unsere
Gäste war nach der Führung ein kleines „Privat“-Konzert von Thomas Synofzik. Er gab
im Saal des Robert-Schumann-Hauses am
Flügel eine Kostprobe seines Könnens mit
Robert Schumanns bekanntesten Werken,
darunter auch die weltberühmte „Träumerei“. Alle Anwesenden waren überwältigt
und begeistert – es gab viel Applaus zum
Dank. Nach einem Zwickau-Stadtbummel
trafen die Begleitungen dann ebenfalls auf
dem Campus Scheffelberg ein.
Fazit: Mit vielen Dankesworten und positiven Eindrücken verabschiedeten sich die
Teilnehmer von uns. Viele lobten die gute
Organisation und nahmen einen sehr guten
Eindruck von Zwickau und insbesondere der
Hochschule mit nach Hause. Die Mitarbeiter
der Fakultät wurden bei der Ausrichtung der
Konferenz finanziell durch Sponsoren und
personell durch studentische Hilfskräfte unterstützt. Neben den wichtigen fachlichen
Aspekten einer solchen Konferenz sind auch
immer die Präsentation der jeweiligen ausrichtenden Hochschule und deren Umfeld
von großer Bedeutung. In dieser Hinsicht war
die Konferenz in Zwickau sicher ein Erfolg.
Da erfahrungsgemäß etwa alle zehn
Jahre wieder eine BDK an der WHZ ansteht,
können wir uns schon auf das Jahr 2022 gedanklich vorbereiten.
Die Autorin
Marion Wendt ist Dekanatssekretärin der
Fakultät Wirtschaftswissenschaften.
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FAKULTÄTEN
Herausforderungen der interkulturellen Kommunikation
Vertreter der internationalen frankophonen Forschergemeinschaft tagen in Zwickau
von Nadine Rentel
Dr. Gundula Gwenn Hiller von der Universität Frankfurt/Oder.
Dr. Stephanie Schwerter (Paris), Co-Orgnisatorin der Konferenz.
Catherine Vieilledent-Monfort von der EU in
Brüssel.
Zu einer deutsch-französischen Konferenz
sind am 8. und 9. November 2012 Vertreter
der internationalen frankophonen Forschergemeinschaft an der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ) zu Gast gewesen. Ziel
der Veranstaltung war es, sich dem Themenbereich der Interkulturellen Kommunikation
aus einer interdisziplinären Perspektive zu nähern. Der Einladung folgten einerseits ausgewiesene Experten aus unterschiedlichen
Disziplinen, andererseits wurde auch Nachwuchswissenschaftlern die Gelegenheit gegeben, laufende Forschungsprojekte vorzustellen und zu diskutieren. Organisiert wurde
die Konferenz in Kooperation mit der École
des Hautes Études en Sciences Sociales
(EHESS) in Paris und unterstützt durch die
Deutsch-Französische Hochschule.
Ein Schwerpunkt des Studiengangs
Language and Business Administration an der
Fakultät Angewandte Sprachen und Interkulturelle Kommunikation der WHZ besteht
darin, die Studierenden für kulturelle Unterschiede zwischen Angehörigen unterschiedlicher Kulturen zu sensibilisieren. Die
theoretischen Grundlagen, die in den Lehrveranstaltungen vermittelt werden, finden im
5. und 6. Semester bei einem Studium und
anschließendem Praktikum in Frankreich,
Spanien, Portugal, Südamerika oder China
Anwendung.
Die sprachwissenschaftlichen Beiträge der
Konferenz legten den Schwerpunkt auf empirische Einzelstudien, anhand derer die Mechanismen interkultureller Kommunikationsprozesse offengelegt werden sollen. Die Vorträge behandelten unter anderem die Beschaffenheit und die Struktur von Kommunikationssituationen in international agie-
renden Unternehmen und Institutionen, Besonderheiten der interkulturellen Marketingkommunikation oder europäischer juristischer
Textsorten. Dabei wurden interkulturelle Problemfelder und Konfliktquellen identifiziert
und nach in der Praxis umsetzbaren Lösungsstrategien gesucht. So stand auch die computervermittelte Kommunikation im Zentrum
der Diskussion, da sich aufgrund der raumzeitlichen Distanz zwischen den Kommunikationspartnern gerade im Bereich der
Interkulturellen Kommunikation besondere
Herausforderungen für die diskursive Struktur
und die Wahl der sprachlichen Mittel in der
Interaktion stellen. Chantal Claudel aus Paris
ging dieser Fragestellung anhand der Beschreibung von Höflichkeitsformeln in der
französischen und japanischen E-MailKommunikation nach, während Nadine Rentel aus Zwickau den Gebrauch von
Eröffnungs- und Abschlusssequenzen in romanischsprachigen SMS systematisierte. Unterschiedliche nationale Selbst- und Fremdbilder und deren Didaktisierung in Geschichtsbüchern in Deutschland und Frankreich standen im Mittelpunkt des Vortrags
von Patricia von Münchow (Paris). Anhand
der Methode der kritischen Diskursanalyse ermittelte sie rekurrente Argumentationsstrategien, wie in den Lehrbüchern die Identität des
„Eigenen“ und des „Fremden“ geschaffen
beziehungsweise verstärkt wird. Den Bereich
der interkulturellen Marketingkommunikation
beleuchtete Tilman Schröder (Mannheim)
und exemplifizierte kulturspezifische Adaptationen von Internetpräsenzen von Unternehmen anhand der Webseiten deutscher und
französischer Fluggesellschaften. Zwei der
sprachwissenschaftlichen Vorträge widmeten
sich der interkulturellen Rechtskommunikation. Yasmine Mohammedi (Paris) hinterfragte die Rolle des Übersetzers in Gerichtsprozessen, in denen die Angeklagten die
Sprache nur mangelhaft beherrschen und
kaum Kenntnisse des Rechtssystems besitzen.
Catherine Vieilledent-Monfort (EU-Kommission Brüssel) berichtete aus dem Arbeitsalltag
juristischer Übersetzungen in der EU.
Die Beiträge der übersetzungswissenschaftlichen Sektion untersuchten Strategien,
mit deren Hilfe verbale, visuelle und auditive
Texte kommunikativ angemessen von der
Ausgangssprache beziehungsweise -kultur in
die Zielsprache/-kultur transferiert werden
können. In diesem Kontext spielte die Frage
eine Rolle, welche Konsequenzen eine fehlerhafte Übersetzung haben kann. Stephanie
Schwerter (Paris) untersuchte in ihrem Vortrag die Übersetzbarkeit von Buchtiteln im internationalen Kontext und wies anhand
ausgewählter Beispiele nach, dass der Grad
der kulturellen Adaptation im Bereich der
kommerziellen Übersetzung divergieren
kann. Neben den Titeln verglich sie auch die
visuelle Gestaltung von Buchcovern und
konnte zeigen, dass sich kulturbedingte Spezifika auch in nicht-sprachlichen Zeichen widerspiegeln.
Gwendolin
Lauterbach
(Zwickau) hingegen zeigte diskursive Strategien in deutsch-kirgisischen Dolmetschprozessen im Kontext von Hochschulkooperationen auf, die stark von unterschiedlichen Auffassungen von Hierarchie geprägt
sind. Auch hier stand die Frage im Zentrum,
inwieweit der Dolmetscher die Rolle des Mediators übernehmen muss beziehungsweise
kann. Jean-René Ladmiral, der ehemalige Leiter des renommierten Übersetzer- und Dol-
FAKULTÄTEN
metscherinstituts ISIT in Paris, ging der Frage
nach, inwieweit eine Übersetzung an den
Originaltext gebunden sein muss oder ein eigenes Werk darstellen darf.
Eine Vielzahl der Beiträge ließ sich im Bereich der Kulturstudien beziehungsweise der
wissenschaftlichen Mobilität verorten. Der
Chemnitzer Martin Bauch stellte eine Auswertung der Erfahrungsberichte französischer
Grundschullehrer vor, die an einem Austausch
mit deutschen Kollegen teilgenommen
haben. Dabei wies er auf die Bedeutung des
Angebots von „Rückkehrerseminaren“ hin,
die es den Teilnehmenden erlauben, ihre vielseitigen interkulturellen Erfahrungen und den
oftmals zu beobachtenden „Rückkehrerschock“ zu verarbeiten. Gundula Gwenn Hiller (Frankfurt/Oder) näherte sich der
Thematik interkultureller Begegnungen unter
der Berücksichtigung studentischer Mobilität.
Als Ausgangspunkt ihrer Überlegungen stellte
sie Anforderungen zusammen, die ein Studienaufenthalt in Deutschland an internationale
Studierende stellt und verband dies zugleich
mit der Formulierung eines Aufgabenkatalogs, der sich an die unterschiedlichen Akteure an den Hochschulen richtet. Innerhalb
ihres Vortrags diskutierte sie die Charakteristika der E-Mail-Kommunikation
zwischen ausländischen Studieren- ANZEIGE
den und deutschen Lehrenden, um
kulturspezifische Textkonventionen
aufzuzeigen.
Eine Reihe von Vorträgen widmete sich interkulturellen Kommunikationsprozessen in den Medien.
Marina Tsvetkova (Nijni Novgorod)
untersuchte eine Reihe von englischsprachigen Verfilmungen von Lev
Tolstoi’s Anna Karenina. Anhand der
verschiedenen filmischen Darstellungen zeigte sie Stereotypen auf, welche von den einzelnen Regisseuren
verwendet werden, um ein bestimmtes Russlandbild zu evozieren. Das
Thema der Nationalstereotypen
stand ebenfalls im Zentrum von Jörn
Ulberts (Brest) Vortrag. Er konzentrierte sich dabei auf die stereotype
Deutschlandsicht französischer Diplomaten im Zeitalter Ludwig XIV..
Anhand der in den beiden Vorträgen
diskutierten Fremdbilder einer bestimmten Nation ließen sich gewisse
Gemeinsamkeiten aufzeigen. Es war
dabei auffällig, dass sowohl Russland
als auch Deutschland aus der fremden Perspektive karikiert und grotesk
verzerrt dargestellt wurden. Zwei
Vorträge aus Saarbrücken konzentrierten sich auf den interkulturellen
Austausch in Film und Fernsehen. Anhand
überzeugender Beispiele aus der TV-Serie
„The Office“ wies Hans-Jürgen Lüsebrink, ein
deutschlandweit und international bekannter
und renommierter Professor für Interkulturelle
Kommunikation, auf die kulturelle Adaptation
von Inhalten und Figuren in Deutschland,
Frankreich und dem frankophonen Kanada
hin, während Christoph Vatter sich interkulturellen Kommunikationsprozessen sowie der
Verarbeitung fiktiver Kriegserfahrungen in Filmen wie „Der Wüstenfuchs“ widmete.
Die geschichtswissenschaftliche Perspektive ist von besonderer Relevanz, wenn es
beim Aufeinandertreffen von Eigen- und
Fremdkultur aufgrund einer mangelnden
SIE SIND GEFRAGT,
Frau Rentel
Was wollten Sie als Kind
werden? Tierärztin oder
Bibliothekarin
Was haben Sie zuletzt gelernt? Mit Steigeisen einen Gletscher in
Neuseeland zu besteigen
Welcher ist Ihr liebster Ort? Mein Bett,
dort bin ich am kreativsten
transkulturellen Kompetenz zu kriegerischen
Auseinandersetzungen kommt. Zudem führt
die Kulturgeprägtheit unserer heutigen Sichtweisen dazu, dass historischen Ereignissen
völlig unterschiedliche Interpretationen zugewiesen werden können. Gueorgui Chepelev
(Paris) konzentrierte sich in seinem geschichtsorientierten Vortrag auf die Wahrnehmung von französischen Freiwilligen in der
Wehrmacht und der sowjetischen Zivilbevölkerung in den besetzten Territorien der
UdSSR. Auch hier standen Stereotypen und
Verzerrungen im Mittelpunkt der Untersuchung. Alain Messaoudi (Paris) schlug in seinem Vortrag eine Brücke zwischen Literaturund Geschichtswissenschaft, indem er sich
auf den Algerienkrieg konzentrierte. Er untersuchte, auf welche Weise sich die zwischen
den verschiedenen politischen und kulturellen
Lagern abspielende Gewalt in der französischsprachigen Literatur des Maghreb widerspiegelt.
Nach Abschluss der Tagung erreichten
uns viele Dankesschreiben, in denen nicht nur
die hervorragende Organisation der Konferenz hervorgehoben, sondern auch über
durchweg positive Begegnungen mit
Zwickauer Bürgern berichtet wurde, die unseren französischen Gästen während ihrer Erkundungsgänge durch
die Stadt in den Läden und auf der
Straße hilfsbereit zur Seite standen.
Auch das historische Erscheinungsbild der Stadt Zwickau hat einen
bleibenden Eindruck hinterlassen.
Zusammengefasst kann dieses interkulturelle Projekt als voller Erfolg
für die Internationalisierungsstrategie der Hochschule gewertet werden. Die meisten Teilnehmer haben
den festen Entschluss gefasst, noch
einmal wiederzukommen – vielleicht zur für 2014 geplanten Fortsetzung der Tagungsreihe?
Aus der Konferenz wird eine
thematisch einschlägige Publikation
in französischer Sprache hervorgehen, in der ausgewählte Beiträge
mit einem Schwerpunkt auf den
Sprach-, Übersetzungs- und Kulturwissenschaften sowie auf wissenschaftlichen Mobilitätsprozessen
zusammengefasst werden.
Die Autorin
Prof. Dr. Nadine Rentel ist Professorin für Romanische Sprachen
(Schwerpunkt Wirtschaftsfranzösisch) an der Fakultät Angewandte
Sprachen und Interkulturelle Kommunikation.
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FAKULTÄTEN
Erste Website zur
Intarsiengeschichte online
Dinge im Griff oder im Griff der Dinge
Über eine viel beachtete Tagung in Schneeberg
von Thomas Pöpper
„Bei der Betrachtung menschlicher
Handlungen wird man erst gewahr, wie
sehr die Gestik, die Mensch und Gerätschaft verbindet, zusehends verkümmert.“
(Jean Baudrillard, 1974)
„Der Gebraucher ist ein vom Objekt bei
der Hand genommener...“
(Gert Selle, 2007)
Prof. Jochen Voigt von der Studienrichtung Holzgestaltung der Fakultät Angewandte Kunst Schneeberg stellte die weltweit
erste Website zu Geschichte, Technologie
und Konservierung von Reliefintarsien online.
Dort sind eine Fülle an Kerndaten und neuen
Forschungsergebnissen zu den im 17. und
18. Jahrhundert ausschließlich in Eger (heute
Cheb, Tschechische Republik) geschaffenen
Reliefintarsien zu finden, die heute zu den
Preziosen vieler namhafter Museen in Europa
und den USA zählen. Bildinhalte, grafische
Vorlagen und Kunstkammeraspekte finden
auf www.reliefintarsien.de ebenso Berücksichtigung wie kunsttechnologische Untersuchungen.
Jochen Voigt beschäftigt sich seit 25 Jahren mit diesem Thema und veröffentlichte
zahlreiche Aufsätze in Periodika und Ausstellungskatalogen. Nicht zuletzt verfasste er das
zum Standardwerk gewordene Buch „Für die
Kunstkammern Europas. Reliefintarsien aus
Eger“, das 1999 zu der von ihm kuratierten
gleichnamigen Ausstellung im Grassi Museum für Angewandte Kunst Leipzig erschien. In Deutschland, Tschechien, Polen,
Ungarn, Österreich, der Schweiz, Russland,
England, Kanada und den USA trug er umfangreiches MateriaI zusammen.
Ein von ihm 2011 als wichtiges Hauptstück des Egerer Meisters Adam Eck identifiziertes, restauriertes und kunsthistorisch
eingehend beleuchtetes Kabinett wurde dieses Jahr im Maison Rouge in Paris in der Ausstellung „Mémoires du futur“ erstmals der
Öffentlichkeit gezeigt.
Die Tagung, die vom 15. bis zum 17. November 2012 in Schneeberg stattfand, fokussierte die gestische Verbindung von Mensch
und Ding. In der bedingten Gebrauchsgeste
galt es, Haltungsmuster von bildgebendem,
ikonischem Wert zu erkennen und zu analysieren. Dabei wurde versuchsweise davon
ausgegangen, dass die handlungsästhetische
Gebrauchsgeste dem Ding vom Designer bewusst oder unbewusst eingeschrieben wurde
(qua Gestaltung, qua Gebrauchsanweisung)
und bedeutsam, also auch deutbar ist.
Die Fallstudien, die diesen neuen designtheoretischen Ansatz erprobten, reichten
vom Mittelalter bis ins 21. Jahrhundert. Studierende aller Studiengänge und zahlreiche
Gäste nutzten die Gelegenheit, Referate und
Statements von Beiträgern aus Wissenschaft
(z.B. von Prof. Dr. Petra Leutner, Akademie
Mode und Design, Hamburg, und Prof. Dr.
Christian Janecke, Hochschule für Gestaltung, Offenbach am Main), Museum (z.B.
von Dr. Eva Maria Hoyer, Grassi-Museum für
Angewandte Kunst, Leipzig, und Dr. Xenia
Riemann, Die Neue Sammlung / The International Design Museum, München) und Publizistik (z.B. Karianne Fogelberg, Akademie
der Bildenden Künste, München) zu hören
und zu diskutieren. Den weitesten Anreiseweg hatte eine Referentin aus den U.S.A.
(Prof. Dr. Jeanette Kohl, University of California, Riverside). Die Anwesenheit von nicht
wenigen Museumspraktikern (außer den bereits genannten zum Beispiel auch Dr. Antje
Scherner, Museumslandschaft Hessen, Kassel) und Museologen (zum Beispiel Prof. Dr.
Dr. Markus Walz, Hochschule für Technik,
Wissenschaft und Kunst Leipzig) ließ die Idee
aufkommen, die Tagungsergebnisse in einem
innovativen Ausstellungskonzept umzusetzen – „angewandter“ kann Kunst- und Designgeschichte kaum betrieben werden.
Das reiche Tagungs- und Begleitprogramm rundete die Video-Künstlerin Anette
Die Abbildung stammt aus Fritz Giese: Psychologie der Arbeitshand, Berlin u.a. 1928,
Fig. 16.
Rose aus Berlin auf ganz besondere Weise
ab: Sie präsentierte und kommentierte ihr filmisch-performatives Langzeitprojekt „Enzyklopädie der Handhabungen“ in der
Schneeberger Aula – eine Premiere, die ganz
neue Erkenntnisse eröffnete und sehr inspirierend wirkte.
Die Tagung wurde auch außerhalb der
Fachwelt viel beachtet, beispielsweise erschienen ausführliche Besprechungen in der
„Süddeutschen Zeitung“ (21. November
2012) und im Design Report (2013/1). Eine
Publikation der Tagungsbeiträge ist geplant.
Sie wird finanziell großzügig unterstützt von
der Erzgebirgssparkasse.
Der Autor
Prof. Dr. Thomas Pöpper ist Dekan der Fakultät Angewandte Kunst Schneeberg und
Professor für Kunst- und Designgeschichte.
SIE SIND GEFRAGT,
Herr Pöpper
Was wollten Sie als Kind
werden? Als Kind stellt
sich wohl immer zuerst
die Frage nach dem ‚wie‘:
älter, größer, selbständiger...
Was haben Sie zuletzt gelernt? Fragebögen trotz Widerwillens und ohne spezifisches Erkenntnisangebot an den Leser
auszufüllen – mit Erfolg (siehe zum Beispiel
Antwort 3)!
3. Welcher ist Ihr liebster Ort? Mein Arbeitsplatz natürlich!
FAKULTÄTEN
Unterzeichnungen werden sichtbar
Forscher durchleuchten Werk Lucas Cranach des Älteren
von Thomas Pöpper
Schneeberg, St. Wolfgangsaltar, Detail der sogenannten Alltagsansicht (links) und InfrarotReflektografie, angefertigt vom CDA 2012 (aus der soeben erschienenen Publikation).
Nachdem mit dem Projekt „Cranach in
neuem Licht“ das Reformationsretabel erstmals in den Fokus der Kunstwissenschaft gerückt, seine Monumentengeschichte und
liturgische Bedeutung wissenschaftlich neu
beleuchtet sowie der Altarraum der Schneeberger St. Wolfgangskirche mit einer modernen Lichtanlage besser ausgeleuchtet
worden waren (2010/2011; campus3 berichtete), bot es sich an, nunmehr das Werk von
europäischem Rang regelrecht zu durchleuchten, also mit der Methode der digitalen
Infrarot-Reflektografie zu untersuchen. Eine
Auswertung der im Frühjahr 2012 erfolgten
technologischen Untersuchung durch Professor Dr. Gunnar Heydenreich vom Institut für
Restaurierungs- und Konservierungswissenschaft an der Fachhochschule Köln, die die
Unterzeichnungen auf dem Malgrund sichtbar machte, lieferte wichtige Indizien für die
bislang vor allem stilkritisch begründete Annahme, dass Lucas Cranach der Ältere der
maßgebliche Urheber nicht nur des programmatischen Entwurfs, sondern auch der malerischen Ausführung des Retabels war.
Heydenreichs Untersuchungen sind eingebettet in das internetbasierte Projekt des
„Cranach Digital Archive“ (CDA), das unsere
Kenntnisse im Bereich Technologie und Restaurierung von Cranach-Werken im Allgemeinen auf eine neue Ebene hebt.
Innerhalb des von Professor Dr. Thomas
Pöpper von der Fakultät Angewandte Kunst
Schneeberg koordinierten Forschungs- und
Publikationsprojekts wurde auch die älteste
Quelle zum Altar, das Rechnungs- beziehungsweise Kastenbuch aus dem Berichtszeitraum 1538/1539, erstmals in Auszügen
ediert; dies ist einer Kooperation mit dem Historiker Dietrich Lücke aus Nauendorf zu verdanken. Das solcherart erstmals erschlossene
Dokument gibt gleich mehrere Neuigkeiten,
aber auch unterhaltsame Anekdoten preis,
und zwar nicht nur zum Altar selbst, sondern
auch zur Biografie Lucas Cranachs des Älteren: Wir erfahren erstmals von „Altar Tucher“, also sehr wahrscheinlich (Fasten-)
Tüchern zur Verhüllung des Altars. Wir können im Blick auf die Kostenansätze der Montage erahnen, wie monumental das verlorene
Gesprenge gewesen sein muss. Und wir
hören zum ersten Mal von Lucas Cranach
dem Älteren als Waffen- beziehungsweise
Munitionshändler: Der Maler ließ sich einen
Teil seines stattlichen Lohnes in Form von
„Puchssel Kugel“, also Büchsenkugeln (sehr
wahrscheinlich für im Festungskrieg benötigte, großkalibrige Wallbüchsen) auszahlen
– sicher, um diese Ware anschließend in Wittenberg gewinnbringend weiter zu veräußern.
Mit den neuen technologischen Analysen, den dokumentarischen Nachrichten aus
der Entstehungszeit des Altars, aber auch mit
der zusammenfassenden Auswertung von
jüngeren Quellen des 17. Jahrhunderts (die
die Wiedererlangung und Wiedererrichtung
des Retabels nach seinem Raub im Dreißigjährigen Krieg zum Thema haben), leistet das
Projekt einen wichtigen Beitrag zur speziellen
Monumenten- und Liturgie-, aber auch zur
allgemeinen Wirtschafts- und Künstlersozialgeschichte der Frühen Neuzeit. All das ist nun
nachzulesen im hervorragend bebilderten
Buch „Das Schneeberger Reformationsretabel“ (ISBN: 978-3-00-040507-5; 9,80 Euro).
ZNS baut
eLearning-Angebote aus
Das am Zentrum für Neue Studienformen
(ZNS) durchgeführte Projekt „Multivalente
zielgruppen- und anwendungsorientierte
Nutzung von Wissensbausteinen aus einem
komplexen Wissensbestand“ (MUZAWI)
dient als Werkzeug für die Entwicklung neuer
Lösungen im Bereich moderner LearningStrategien der Bereitstellung einer Wissensbasis und deren zielgerichteter Transformation, um so dem individuellen Bildungsbedarf des jeweiligen Anwenders gerecht zu werden.
Im Projekt wurde
beispielhaft auf die Umsetzung existierender
Inhalte aus dem Bereich des Rechnungswesens zurückgegriffen. Es wurde jedoch großer
Wert auf eine allgemeingültige Lösung gelegt, um auch andere Gebiete außerhalb des
Rechnungswesens bedienen zu können. Die
vorhandenen Inhalte wurden mittels eines
webbasierten Editors in einer neu geschaffenen Online-Wissensbasis gespeichert und
anschließend durch einen an der Hochschule
für Technik und Wirtschaft Dresden entstandenen Editor semantisch untersetzt, um aus
der Wissensbasis genau den für den Anwender erforderlichen Anteil an Wissen an die
Anwendungsstelle zu transferieren. Hierbei
wurde die zielgruppenspezifische Auswahl
der Inhalte nach dem zu erreichenden Bildungsniveau genauso berücksichtigt wie die
Aufbereitung der eingegrenzten Wissensmenge für die jeweilige Vermittlungsmethodik und den angestrebten Distributionskanal.
Mittels eines Konfigurators, bei dem
durch Auswahl für jede der drei Dimensionen
Schwierigkeitsgrad, Vermittlungsmethodik
und Distributionskanal genau der gewünschte Anteil herausgefiltert werden
kann, lassen sich nunmehr bedarfsgerechte
Teilmengen der Wissensbasis im gewünschten Ausgabeformat anzeigen. In der Prototypentwicklung wurde hierbei die Ausgabemöglichkeit der Wissensmenge einerseits als
Webseite, sowohl für stationäre als auch für
mobile Endgeräte, und andererseits als
Druckversion in Form eines pdf-Skriptes umgesetzt. Um auch auf Mobilgeräten wie Tablets oder Smartphones die Betrachtung der
Inhalte möglichst komfortabel zu gestalten,
wurde eine Funktionalität geschaffen, mit der
sich die Menge der auf dem Bildschirm angezeigten Informationen dynamisch an die
jeweilige Bildschirmgröße anpasst. Die Ergebnisse sollen als Grundlage für weitere Forschung im Bereich des eLearnings dienen.
Prof. Dr.-Ing. habil. Christian-Andreas
Schumann, Janek Götze, Frank Otto
39
40
FAKULTÄTEN
Instrumente zur brillanten Unternehmensführung
Neurokommunikation schafft Wettbewerbsvorteile auf allen Unternehmensebenen
von Eike Clausius
Neurokommunikation erklärt, warum
„Freude“ mehr ist als „Spaß“ und „Ich liebe
es“ besser als „Geschmack ist King“. Sie erklärt die Erfolge von Apple, BMW und großen Rednern. Sie ist die Essenz moderner
Forschungen der Psychologie, der Medizin,
der Neurobiologie, des Marketings, der Physik, der Robotik, der Informationstechnik und
erklärt als interdisziplinärer Ansatz, wie Kommunikation auf allen Ebenen ganzheitlich
und nachhaltig wirkt.
Moderne Unternehmen sind heute mehr
denn je gefordert, für ihre Mitarbeiter ein gesundes, kreativitätsförderndes und lebenswertes Umfeld zu schaffen. Die Neurokommunikation bietet die nötigen Werkzeuge und schafft Wettbewerbsvorteile auf
allen Ebenen.
Ein Forschungsteam an der Universität
Essen stellt seit mehr als 15 Jahre das Thema
Kommunikation in ein völlig neues Licht. Es
stellt eindrucksvoll dar, wie jedes gesprochene, gehörte, gelesene oder nur gedachte
Wort Millionen von Körperreaktionen auslöst
und für immer gespeichert wird. Durch ihre
Arbeit sind wir heute in der Lage, Marketingund Unternehmenskommunikation auf ganz
neue Weise zu betreiben. Jedes Unternehmen hat jetzt die Möglichkeit, Kommunikation konkret zu messen. Der dafür
entwickelte „Emograph“ wird von namhaften Unternehmen eingesetzt, um den Emotionswert von Werbeaussagen, Slogans und
Mitarbeitergesprächen objektiv sichtbar zu
machen.
In einem mehrtätigen Workshop mit
Martina Kreisch und Maren Kus vom
Coaching- und Trainingsinstitut MK Impuls
an der Westsächsischen Hochschule Zwickau
(WHZ) konnten sich im Oktober vergangenen Jahres zahlreiche Studenten ein Bild von
der neuen Art der Kommunikation machen.
Sie erlebten bewusst die Unterschiede und
erarbeiteten für sich eigene Veränderungsmöglichkeiten und -prozesse aus. Insbesondere das Nucleus-Modell wurde vorgestellt:
Es bildet sieben Prozesse im Gehirn eines
Menschen ab, die bei einem Entscheidungsprozess wie einem Kauf die entscheidenden
Rollen spielen und die Entscheidung zum
Kauf oder Nicht-Kauf beeinflussen.
Die sieben Prozesse sind:
1. Das 90:10-Prinzip der Wahrnehmung,
ein besonderes biologisches Prinzip der
Wahrnehmung, das etwas plakativ beschrieben werden kann mit dem Beispiel: „Eigentlich haben Sie ein schönes Büro.“ – Welches
Wort fällt Ihnen dabei auf? – Das Wort „Eigentlich“. Warum? Weil es eine Einschränkung, eine mögliche Gefahr oder sogar
Abwertung bedeutet. Das heißt, wir können
Gespräche mit Menschen noch so gut führen, zum Nachklang bleiben bei dem Gesprächspartner vermehrt die Worte im Kopf:
Er erinnert sich an die Aussagen, die ihm
missfallen haben. Es ist daher wichtig, eine
neue Sensibilität in der Kommunikation mit
Menschen zu erlernen, um sie besser und
leichter zu gewinnen, sich für bestimmte
Dinge zu entscheiden – etwa, sich bei der
WHZ zu bewerben oder eine Versicherungspolice abzuschließen.
2. Das Neurogoogle-Prinzip: Hier geht es
um die Neuroassoziation der Worte! Ein Beispiel: Angenommen, Sie gehen zur XY-Bank
und möchten Ihr Geld sicher anlegen. Der
Kundenberater sagt folgendes zu Ihnen:
„Herr Müller, mit diesem Produkt gehen Sie
keinerlei Risiko ein. Sie werden Ihr Geld nicht
verlieren.“ Oder er sagt – andere Wortwahl
bei gleicher Information – „Herr Müller, mit
dieser Anlage sind Sie auf der sicheren Seite.
Ihr Geld ist sicher angelegt.“ Der Informationsgehalt ist der gleiche, jedoch der emotionale Bezug ist ein komplett anderer. Warum?
Die nächste Gelegenheit, Neurokommunikation kennenzulernen, bietet sich ab
dem 31. Mai, wenn die Fakultät Wirtschaftswissenschaften innerhalb der Praxis-trifft-Theorie-Tage (PtT-Tage) im Jahr
2013 das folgende mehrtätige Seminar
anbietet: „Neurokommunikation – Instrumente zur brillanten Unternehmensführung“ mit Martina Kreisch und Maren Kus.
Die Teilnehmer werden unter anderem
den SEDI (Semantisches Emotionsdifferenzial), den CBI (Customer Benefit Index)
und die Negativkette kennenlernen. Sie
werden erfahren, wie Kommunikation auf
den Körper wirkt und wie sie Stress vermeiden können.
Der praktische Ansatz für Unternehmen besteht darin, dass Aussagen – ob in
Werbung, Marketing oder Mitarbeitergesprächen – wertschöpfend und zielführend
gestaltbar sind. Denn negativer Stress, verursacht durch negative Sprachformulierungen, führt zu den klassischen
Reaktionen Kampf, Flucht, Vermeidung.
Unternehmen, die also ihre Unternehmenskommunikation an der Neurokommunikation ausrichten, erreichten höhere
Umsätze, haben gesündere und motiviertere Mitarbeiter und sind gerüstet für die
Anforderungen enger werdender Märkte.
FAKULTÄTEN
– Neuroassoziation: Was verbinden Sie mit
dem Wort „Risiko“, wenn Sie Geld sicher anlegen wollen? Sicherheit? – Bestimmt nicht!
Oder? Ein weiteres Beispiel einer Versicherung: „Bei dieser Krankenversicherung sind
Sie rundum gut versorgt und auf der sicheren
Seite.“ Oder: „Bei dieser Krankenversicherung besteht kein Risiko, dass Sie keine gute
Versorgung erhalten.“
3. Denken – Was denken Sie über das
iPhone? … das heißt, Sie haben Erinnerungen, Einprägungen. Erinnerungen sind das
mentale Wiedererleben früherer Erlebnisse
und Erfahrungen, das heißt je positiver oder
besser sie sind, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass Sie zu einem späteren
Zeitpunkt, zum Beispiel ein iPhone kaufen.
Bei diesem Punkt „Denken“ geht es darum,
herauszufinden, was denken die Kunden/
Studenten über die WHZ? Was sind die Einwände, Bedenken, was finden die gegenwärtigen Studenten gut? Wie kann die
Hochschule ihr Image auf- und ausbauen
sowie positiv und verkaufsfördernd stärken?
Am Beispiel von Krankenkassen: Was denken
Sie über die DEVK? Was denken Sie über die
Techniker Krankenkasse?
4. Emotionen – Wie können Gespräche
mit Kunden/zukünftigen Studenten oder
auch die Marke „WHZ“ mit umsatz- beziehungsweise studentenfördernden und positiven Emotionen aufgeladen werden wie
SIE SIND GEFRAGT,
Herr Clausius
Was wollten Sie als Kind
werden? Unternehmer
Was haben Sie zuletzt gelernt? Geduld und Aufmerksamkeit
Welcher ist Ihr liebster Ort? Lahaina/
Maui/Hawaii
Die Teilnehmer des ersten Workshops mit den Referentinnen Prof. Eike Clausius, Maren Kus
und Martina Kreisch (von rechts nach links).
beispielsweise BMW mit der Emotion
„Freude“ am Fahren oder Mercedes Benz
mit „Sicherheit“? Warum „Emotion Selling“?
Weil dargestellt werden kann, dass Emotionen einen der wesentlichsten Einflüsse auf
Kaufentscheidungen haben. Wie umsatzund beziehungsfördernde Emotionen entstehen, beschreibt Emotion Selling.
5. Körperreaktion – Neben körpersprachlichen Signalen wie Mimik und Mikromimik
ist dies ein Punkt, der die Teilnehmer zu gleichen Teilen fasziniert wie auch sehr beeindruckt hat. Das hat zur Folge, dass wir hier
eine sehr hohe Motivation schaffen, die Methoden der Neurokommunikation und der
Epigenetik umzusetzen. Warum? Es wurde
darauf eingegangen, wie mentale Stressketten, emotionale Stressketten und physiologische Stressketten zusammenhängen.
6. Speichern / Lernen / Konditionierung
– Wie werden eventuell emotional negativ
aufgeladene Informationen – der Kundenbetreuer, die WHZ – aus dem Speicher wieder
abgerufen? Wurde etwas abgespeichert?
Was wurde abgespeichert? Ist es relevant für
die Studenten, den Umsatz? Ist es positiv?
Wann führen diese Erinnerungen zu: Ich will
Student der WHZ oder Kunde von … werden? Ich will ein Produkt haben? Ich will zur
WHZ?
7. Am Ende des oft in Sekunden ablaufenden Prozesses steht die Entscheidung des
Studenten/Kunden: Kauf oder Nichtkauf.
WHZ oder eine andere Hochschule. Anlage
oder Nichtanlage, Sparkasse oder Commerzbank? …
Der Autor
Prof. Dr. Eike Clausius ist Professor für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre an der Fakultät Wirtschaftswissenschaften Westsächsischen Hochschule Zwickau. Sein gegenwärtiger Arbeitsschwerpunkt ist die Systemische
Beratung mit dem gegenwärtigen Forschungsgebiet Emotionale Intelligenz.
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FAKULTÄTEN
Innovative Schichtentwicklungen für Spanungswerkzeuge
Sächsisches Wissenschaftsministerium fördert Projekt zur ALD-Beschichtungstechnik
von Michael Schneeweiß und Jan Glühmann
Die ALD-Beschichtungstechnik (ALD
steht für „Atomic Layer Deposition“) ist eine
Abscheidetechnik, die Schichtdicken im Nanometer-Bereich ermöglicht. Demzufolge ist
sie bisher vorrangig in den Bereichen Mikroelektronik, Solartechnik und Mikrosystemtechnik – zur Erzeugung funktionaler
Schichten auf Bauteilen – anzutreffen. Da
Hartstoffe wie zum Beispiel Titannitrid (TiN)
oder aber Aluminumoxid (Al2O3) abgeschieden werden können, wurde am Institut für
Produktionstechnik (IfP) der Westsächsischen
Hochschule Zwickau (WHZ) die Idee geboren, derartige Beschichtungen als Verschleißschutzschichten auf spezielle Spanungswerkzeuge aufzubringen und somit ein vollkommen neuartiges Anwendungsfeld zu erschließen.
Hintergrund der Überlegungen war, dass
vor allem für die Bereiche der Mikrozerspanung sowie der Feinbearbeitung im Automobilbau aktuell unbeschichtete Werkzeuge mit
geringer und zugleich hochgenauer Schneidkantenverrundung eingesetzt werden. Die
Beschichtung mit in der Werkzeugindustrie
etablierten CVD- und PVD-Verfahren würde
zu einer unzulässigen Vergrößerung des
Schneidkantenradius führen. Die Abkürzung
CVD steht für Chemical Vapor Depositon
(chemische Gasphasenabscheidung). PVD
steht für Physical Vapor Desposition (physiSIE SIND GEFRAGT,
Herr Glühmann
Was wollten Sie als Kind
werden? Erfinder, Naturforscher
Was haben Sie zuletzt gelernt? Hinterfragen, nicht hinnehmen
Welcher ist Ihr liebster Ort? Mein Zuhause
SIE SIND GEFRAGT,
Herr Schneeweiß
sowie die praktischen Spanungstests der neuartig beschichteten Feinbearbeitungswerkzeuge.
Die wesentlichsten Projektergebnisse können wie folgt zusammengefasst werden:
• Abscheidung von ALD-Al2O3 auf
Spanungswerkzeugen ist prozesssicher
möglich
• keine wesentliche Änderung der
Rauheit und der Eigenspannungen
an den Werkzeugflächen
• keine messbare Vergrößerung des
Schneidkantenradius rn durch die
Nanoschichten
• positive Beeinflussung des Verschleißverhaltens gegenüber unbeschichteten
Werkzeugen
• verfahrensabhängige Steigerung der
Werkzeugstandzeit bis zu 170 Prozent
möglich.
Durch das vom SMWK geförderte Forschungsprojekt konnte der Nutzen der ALDTechnik für Zerspanungsaufgaben bewertet
und das Potenzial dieser Beschichtungstechnologie für ein vollkommen neuartiges Anwendungsgebiet aufgezeigt werden. Industriefinanzierte Folgeprojekte wurden im Anschluss an die Projektbearbeitung initiiert,
wobei bereits 2012 das erste Projekt – zur Beschichtung spezieller Leiterplattenwerkzeuge
– in Zusammenarbeit mit einer sächsischen
Anwenderfirma erfolgreich abgeschlossen
wurde.
Was wollten Sie als Kind
werden? Taucher
Was haben Sie zuletzt gelernt? manche Dinge
brauchen Zeit (immer wieder)
Welcher ist Ihr liebster Ort? mein Modelleisenbahnkeller
Die Autoren
Prof. Dr. sc. techn. Michael Schneeweiß ist
Professor für Fertigungstechnik/Spanungstechnik und Wissenschaftsbereichsleiter Fertigungstechnik; Dr.-Ing. Jan Glühmann ist
wissenschaftlicher Mitarbeiter; beide am Institut für Produktionstechnik (IfP).
kalische Gasphasenabscheidung). Eine Steigerung der Leistungsfähigkeit derartiger Werkzeuge lässt sich nur durch die Anwendung
von Beschichtungstechnologien realisieren,
die zu keiner beziehungsweise lediglich einer
minimalen Veränderung der geometrischen
Schneidkantengestalt führen. Die ALD-Technologie eröffnet diese Möglichkeit (siehe
Bild).
Zur Bewertung der Anwendbarkeit und
des Potenzials der ALD-Technik für Zerspanungswerkzeuge wurden innerhalb eines
vom Sächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst (SMWK) geförderten Projektes, das vom 1. März bis zum 31.
Dezember 2011 lief, zwingend erforderliche
Grundsatzuntersuchungen beim Drehen,
Bohren und Fräsen durchgeführt. Dabei übernahm das Leupold-Institut für Angewandte
Naturwissenschaften (LIAN) der WHZ die
Entwicklungsarbeiten zur Beschichtungstechnologie, um anforderungsgerechte Schichten
aus Al2O3 und TiN mit vorerst zwei Schichtdicken (40 nm und 120 nm) auf Hartmetallwerkzeugen abscheiden zu können. Die
Dreh-, Fräs- und Bohrwerkzeuge wurden von
industriellen Partnern zur Verfügung gestellt.
Am Institut für Produktionstechnik (IfP)
erfolgten dann die Schichtcharakterisierung
(zum Beispiel Eigenspannungsermittlung)
ALUMNI
Alumni treffen sich jetzt bei XING
Wie aus Alumni
Unternehmer werden
Angebote für Ehemalige werden ausgebaut
von Kathrin Schmidt
Absolventen, die so genannten Alumni,
sind ein ganz bedeutendes Kapital für die Institution Hochschule, das diese nicht nur hervorbringen und dann in die weite Welt ziehen
lassen muss. Vielmehr können beide Seiten,
also Hochschule und Alumni, dauerhaft und
vor allem wechselseitig voneinander profitieren. Die Absolventen kennen die Stärken und
Schwächen ihrer Alma Mater und blicken zumeist mit positiver Grundstimmung auf die
Einrichtung zurück, der sie ihre berufliche Entwicklung zu einem bedeutenden Teil verdanken. Sie sind aufgeschlossener als andere für
die Anliegen der Hochschule und damit auch
für die Anliegen der aktuellen Studenten.
Man weiß ja noch zu gut, wie es einem selbst
erging und ist dann häufig bereit, Praktika,
Abschlussarbeiten oder Stellen im eigenen
Unternehmen anzubieten oder sich als Wissens- und Erfahrungsträger in der einen oder
anderen Form zur Verfügung zu stellen.
Auch andersherum kann und sollte daraus ein Schuh werden. Ob es den Bedarf nach
einer Weiterbildung gibt, die Suche nach qualifizierten Mitarbeitern drängt oder die Notwendigkeit zur gemeinsamen Forschung zur
Lösung unternehmensspezifischer Herausforderungen besteht – was liegt näher, als an die
eigene Hochschule heranzutreten und mit
den ehemaligen akademischen Lehrern ins
Gespräch zu kommen und zusammenzuarbeiten?
Man bezeichnet das wohl als klassische
Win-Win-Situation und meint damit, dass
beide Seiten etwas davon haben und voneinander profitieren. Das ist der Hintergrund für
das Hochschulziel, die eigenen Alumni enger
an die Hochschule zu binden, sie stärker in
Anspruch zu nehmen und ihnen gleichzeitig
auch etwas zu bieten. Seit mehreren Jahren
gibt es an der Westsächsischen Hochschule
Zwickau (WHZ) eine Alumni-Datenbank und
SIE SIND GEFRAGT,
Frau Schmidt
Was wollten Sie als Kind
werden? Daran kann ich
mich leider nicht erinnern.
Was haben Sie zuletzt gelernt? Schach zu spielen
Welcher ist Ihr liebster Ort? Da wo mein
Kind ist…
darauf aufbauende Aktivitäten. In Zukunft
sollen die bestehenden Aktivitäten ausgebaut
und erweitert werden. Denn ohne Frage hat
sich die Welt weiter gedreht und mit Social
Media ergeben sich völlig neue Möglichkeiten. Millionen von Nutzern begeben sich täglich in die virtuellen Welten von Facebook,
Xing und anderen Netzwerken, tauschen sich
aus, werden informiert und informieren sich
gegenseitig. Entscheidend ist die Möglichkeit
zum Dialog, die Möglichkeit zur selbstbestimmten Handlung und zur Teilhabe. Die
Zeiten, in denen der passive Konsum vorgefertigter Inhalte reichte, sind endgültig vorbei.
Mitreden und aktiv werden sind die Schlagworte des neuen Zeitalters. Auch die Hochschule nutzt das für sich.
Seit Januar 2012 verfügt die WHZ über
eine offizielle Facebook-Präsenz. Um auch
den Alumni der WHZ eine weitere Möglichkeit zu geben, untereinander und mit ihrer
ehemaligen Hochschule beziehungsweise Fakultäten auch über ihren Studienabschluss
hinaus in Verbindung zu bleiben, wurde im
Juni 2012 eine Alumni-Gruppe bei XING mit
dem Namen „Hochschule Zwickau – Alumni“
geschaffen. Ziel ist ein dauerhaftes Netzwerk
zwischen der Hochschule und ihren Ehemaligen. Gemeinsam mit den Alumni soll die
WHZ, insbesondere im Bereich Qualität von
Studium und Lehre, weiter verbessert werden. Für die Ehemaligen steht das Netzwerken in beruflicher und sozialer Sicht an erster
Stelle. Auch die Information über aktuelle
Forschung und Lehre und die Entwicklung der
WHZ sowie die Vermittlung qualifizierter Studierender und Absolventen für Abschlussarbeiten, Praktika und Jobs soll über das
Alumni-Netzwerk ermöglicht werden. Dieses
Angebot für die Alumni wird fortlaufend ausgebaut. Das speziell auf die WHZ zugeschnittene Portal bietet Kontaktmöglichkeiten
sowie Angebote und Informationen rund um
die Absolventen. Dort können sich ehemalige
Studierende, Professoren und Dozenten
sowie Hochschulmitarbeiter kostenfrei registrieren. Auch fachbezogene Alumni-Vereinigungen sind dort mit eigenen Gruppen
vertreten.
Die Autorin
Dipl.-Wirtschaftshispanistin (FH) Kathrin
Schmidt ist Projektmitarbeiterin im Projekt
„Studienerfolg durch Kompetenz“ (StuduKo).
An der Westsächsischen Hochschule
Zwickau (WHZ) erhalten die Studierenden
das Rüstzeug für ihren künftigen Beruf und
können damit dann ganz unterschiedliche
Karrierewege gestalten. Einige Absolventen
wagen rasch den Schritt in die Selbständigkeit – so wie die drei Gesellschafter der Focus
Green Engineering GmbH. Die drei WHZAbsolventen bekamen von verschiedenen
Seiten Starthilfe, darunter vom WHZ-Büro
des Gründernetzwerks „Saxeed“, der Sächsischen Aufbaubank (SAB) und der Sparkasse
Zwickau.
Das Team um Diplom-Maschinenbauingenieur (Spezialisierung Maschinenkonstruktion) Steve Kretschmar, Bachelor of Business
in International Marketing Stefanie Hrica und
die angehende Diplom-Wirtschaftsingenieurin Daniela Künzler feierte Anfang November
2012 mit dem Eintrag in das Handelsregister
die Unternehmensgründung ihrer „Focus
Green Engineering GmbH“. Mit dem feierlichen notariellen Akt nahm das junge Startup-Unternehmen mit seinem Sitz im BIC in
Stenn offiziell die Geschäfte auf.
„Im Vordergrund des Unternehmens stehen Fragen des allgemeinen Maschinenbaus
sowie Entwicklungen im Bereich der erneuerbaren Energien. Zurzeit entwickelt das
Team den FoCollector weiter – einen fokussierenden Solarkollektor, der Wärme, Kälte
sowie Strom produzieren kann und zum Beispiel für Prozesswärme eingesetzt werden
soll“, so Steve Kretschmar. Weiterhin setzt
das Start up mit umfassenden Ingenieurdienstleistungen Lösungen für technische
und betriebswirtschaftliche Probleme um.
Das Team der Focus Green Engineering
GmbH von links nach rechts: Stefanie Hrica,
Steve Kretschmar und Daniela Künzler.
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INTERNATIONAL
Deutsch-chinesischer
Doppelmaster startet
Die Verträge zum neuen integrierten Masterstudiengang der Fakultät Angewandte
Sprachen und Interkulturelle Kommunikation
der Westsächsischen Hochschule Zwickau
und der Germanistikfakultät der Tianjin Forgeign Studies University (TFSU) in China sind
unterschrieben. Im Wintersemester 2013/14
werden die ersten chinesischen Studierenden
ihr Studium an der WHZ beginnen, im Sommersemester 2014 fangen die ersten deutschen Studenten an. Im Wintersemester
2014/15 und Sommersemester 2015 studieren dann alle gemeinsam weiter an der Tianjin Foreign Studies University.
Ende November 2012 war die Vereinbarung von Prof. Xiu Gang, Rektor der TFSU,
unterzeichnet worden, und am 4. Dezember
setzte WHZ-Rektor Prof. Dr. Gunter Krautheim seine Unterschrift unter den Vertrag.
„Wir freuen uns sehr über diese Kooperation,
ist sie doch ein weiterer Schritt in Richtung
Internationalisierung unserer Hochschule“,
so Prof. Dr. Gunter Krautheim.
Der neue Studiengang war auf Initiative
von Prof. Dr. Doris Weidemann und Prof.
Hui-Fang Chiao (beide Fakultät Angewandte
Sprachen und Interkulturelle Kommunikation) seit Ende 2011 auf den Weg gebracht
worden. Während mehrerer intensiver Treffen und Gespräche mit den chinesischen Kollegen wurden die Inhalte ausgearbeitet. Ende
November 2012 hatten Vertreter der WHZ
die Tianjin Forgeign Studies University (TFSU)
besucht, um das Curriculum des neuen gemeinsamen Studiengangs abzustimmen.
Die Zusammenarbeit wird sich auf den
Austausch von Studierenden und Hochschullehrern, die Ausarbeitung gemeinsamer
Kurse sowie gemeinsame Forschungs- und
Entwicklungsprojekte konzentrieren.
Mein Leben und Studium in Zwickau
Chinesischer Student nutzt seine Chancen in Deutschland
von Lin Yi
Mit meinem ersten Schritt auf deutschem
Boden war ich froh, dass ich endlich in diesem modernen, ordentlichen, schönen und in
gewisser Weise romantischen Land im Zentrum Europas angekommen war. Ich möchte
dem Präsidenten der Chinesisch-Deutschen
Hochschule für Angewandte Wissenschaften
(CDHAW), Prof. Dr. Feng Xiao, für die
Chance danken, als chinesischer Student in
Deutschland Wissen vermittelt zu bekommen
und einmal ein ganz anderes Leben zu erfahren.
Obwohl ich nun in einem Land lebe, welches sowohl im geografischen als auch im
kulturellen Sinne sehr weit von meinem Heimatland entfernt ist, habe ich im Studium
und auch im täglichen Leben keine großen
Probleme, mich zu integrieren. Dies verdanke
ich nicht zuletzt meinen Lehrern und den
Mitarbeitern der WHZ, die immer sehr nett
und hilfsbereit sind. Ich habe auch viele deutsche Freunde kennengelernt und treffe mich
wöchentlich mit meinem Tandempartner.
Dank dieser Sprachlernpartnerschaft – betreut von Karola Wagner innerhalb der Fachgruppe Fachbezogene Sprachausbildung –
tauschen wir uns über die kulturellen Unterschiede und Gemeinsamkeiten unserer beiden Heimatländer aus und helfen uns gegenseitig, die Sprachen zu lernen. Auch die meisten meiner deutschen Kommilitonen sind
sehr freundlich und geduldig, wenn ich Fragen zu den Vorlesungen habe. Auch hat uns
Prof. Dr. Christian-Andreas Schumann oft bei
Problemen mit Praktika und schwierigen Aufgaben geholfen und uns einige Tipps für lekkere Restaurants gegeben.
Darüber hinaus muss man sagen, dass in
Deutschland Lebensmittel wie Obst und Gemüse sehr schmackhaft sind und in China oft
viel teurer verkauft werden. Also wenn man
gut kochen kann, ist das hier das Paradies des
Essens.
SIE SIND GEFRAGT,
Herr Lin
Prof. Dr. Gabriele Berkenbusch, Dekanin der
Fakultät Angewandte Sprachen und Interkulturelle Kommunikation, Rektor Prof. Dr.
Gunter Krautheim und Prof. Hui-Fang Chiao
bei der Vertragsunterzeichnung (von links
nach rechts).
Was wollten Sie als Kind werden?
Ingenieur
Was haben Sie zuletzt gelernt?
Flöte spielen
Welcher ist Ihr liebster Ort? an der Donau
hat es mir am besten gefallen
Lin Yi studiert in Zwickau im Studiengang
Wirtschaftsingenieurwesen.
In den fünf Monaten, die ich nun schon
in Zwickau lebe, habe ich, neben dem fachlichen Wissen in den Vorlesungen und Praktika, besonders meine Kommunikations- und
Teamfähigkeit verbessert.
Es ist für mich eine große Chance in
Deutschland, insbesondere in Zwickau, studieren zu können, ein Praktikum bei einem
deutschen Unternehmen machen zu können
und sogar die Chance auf einen Doppelabschluss zu haben.
Einen Auslandsaufenthalt in Zwickau
sollte man nicht verpassen.
Der Autor
Lin Yi, geboren am 20. Februar 1990 in Ninjing/China, studiert seit Herbst 2012 an der
Westsächsischen Hochschule Zwickau im
Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen.
INTERNATIONAL
Eine Summer School ist jedem zu empfehlen
Zwei Zwickauer Studenten waren vier Wochen an Kopenhagener Uni zu Gast
von Stephan Wohllebe und Martin Weigel
Kopenhagen – die Hauptstadt unseres
Nachbarn Dänemark im Norden. Wir hatten
die Chance, diese schöne Stadt im Sommer
2012 für vier Wochen kennen und lieben zu
lernen. Die Idee, eine Summer School zu besuchen, kam uns während einer Informationsveranstaltung des Akademischen Auslandsamtes der Westsächsischen Hochschule
Zwicka (WHZ). Wir bewarben uns für ein Stipendium aus dem Programm PROMOS (Programm zur Förderung der Mobilität von
Studierenden), das aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung über
den Deutschen Akademischen Austauschdienst finanziert und von den Akademischen
Auslandsämtern der Hochschulen verwaltet
wird. Für die Teilnahme an der Summer
School erhielten wir eine Kurspauschale in
Höhe von 500 Euro.
Wir starteten an einem Sonntagmorgen
um 9 Uhr nach der Prüfungsphase. Unsere
Reise führte uns zuerst mit dem Auto nach
Rostock. Von dort aus ging es mit der Fähre
direkt nach Dänemark. Die erste Nacht verbrachten wir in einem Hostel in Kopenhagen,
denn den Schlüssel für unsere Unterkunft bekamen wir erst am ersten Schultag.
Als wir am Montag dann das erste Mal
vor dem Haupteingang der Universität standen, waren wir sofort begeistert – die Dänen
legen offensichtlich sehr viel Wert auf das
Aussehen ihrer Gebäude und Räume. In der
Eingangshalle wurden wir sofort von den dänischen Studenten begrüßt. Sie gaben uns
die Schlüssel und führten uns zu den Klassenräumen, wo wir in Gruppen eingeteilt wurden. Die unterschiedlichen Teams arbeiteten
dann an Projekten für dänische Unternehmen.
Wir selbst bearbeiteten in einem fünfköpfigen Projektteam eine Aufgabenstellung von
Danfoss, einer international tätigen Firma mit
Sitz in Dänemark, die auf die Energietechnik
Das Foto zeigt das University College of Engineering in Kopenhagen.
spezialisiert ist. In der ersten Woche der Summer School hörten wir Vorlesungen zu den
Grundlagen des Projektmanagements und
arbeiteten zeitgleich an dem Projekt, in dem
es darum ging, zu einem technischen Problem verschiedene Lösungen zu erarbeiten.
In regelmäßigen Abständen präsentierte die
Gruppe ihre Ergebnisse. Eine Exkursion zum
Hauptwerk von Danfoss half uns, die technischen Probleme besser zu verstehen und eine
passende Lösung dafür auszuarbeiten. Die
Prüfung am Ende des Kurses bestand aus
einem Bericht und einer 15-minütigen Gruppenpräsentation sowie einer Einzelprüfung.
All das fand auf Englisch statt, was nach einer
kurzen Eingewöhnung gut zu bewältigen
war. Für den Kurs erhielten wir ein Zertifikat
mit einer Benotung. Diese wurde uns an der
WHZ angerechnet
Doch die Summer School war nicht nur
harte Arbeit, auch der soziale beziehungsweise gesellige Teil kam nicht zu kurz. Vom
ersten Tag an brachten uns die Studenten
SIE SIND GEFRAGT,
Herr Weigel
SIE SIND GEFRAGT,
Herr Wohllebe
Was wollten Sie als Kind
werden? Unternehmer
Was haben Sie zuletzt gelernt? Piwo, das polnische
Wort für Bier
Welcher ist Ihr liebster Ort? Amsterdam
Was wollten Sie als Kind
werden? Seefahrer
Was haben Sie zuletzt gelernt? Dänisch
Welcher ist Ihr liebster Ort? Strand am
Meer
und Lehrer ihre Kultur nahe. Gleich in der ersten Woche organisierten sie ein Willkommensdinner und wir konnten landestypische
Speisen wie Hering, Smörrebröd und Käse
probieren.
Außerdem bekamen wir am Ende dieser
Woche eine ausführliche Stadtführung mit
Grachtenfahrt. Uns wurden das Wahrzeichen
Kopenhagens, „die kleine Meerjungfrau“,
der Hafen sowie das historische „Nyhavn“
gezeigt.
Oft gab es Abende, an denen alle Studenten der Summer School landestypische
Speisen zubereiteten: Es gab spanisches
Omelette, englisches Frühstück, dänischen
Fisch, australisches Hähnchen und viele weitere leckere Gerichte. Wir selbst organisierten
mit ein paar Freunden ein Barbecue für rund
80 Leute.
Zum Abschluss unseres Aufenthaltes in
Dänemark unternahmen wir mit einer
Gruppe von etwa 20 Leuten einen „Roadtrip“ quer durchs Land. Wir besichtigten die
historische Stadt Roskilde und die Klippen an
der Küste. Fazit: Der vierwöchige Aufenthalt
in Dänemark war für uns eine tolle Zeit. Wir
können nur jedem empfehlen, solch eine
Sommerschule zu besuchen.
Die Autoren
Stephan Wohllebe und Martin Weigel studieren an der Fakultät Automobil- und Maschinenbau im Studiengang Industrial
Management & Engineering (IME).
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46
INTERNATIONAL
Von Zwickau nach Zürich
Absolvent der Verkehrssystemtechnik über sein Studium und die Arbeit in der Schweiz
von Enrico Puffe
Der Wunsch, zu studieren, hat sich bei
mir mit dem Abitur ausgeprägt. Verstärkt
wurde dieser durch den Besuch eines „Tages
der offenen Tür“ an der Westsächsischen
Hochschule Zwickau (WHZ) während des
letzten Schuljahres. Die dadurch gewonnenen Informationen, die Nähe zum Heimatort
Ponitz und eine Studienzusage haben mich
zur WHZ gebracht. Die Wahl des „richtigen“
Studienganges war dagegen etwas schwerer.
Nach zwei Semestern im Studium der Elektrotechnik entschied ich mich für die Verkehrssystemtechnik. Dieser Bereich interessierte mich mittlerweile etwas mehr als
kleine Teilchen, die sich von Plus zu Minus
bewegen – oder anders herum.
Das Studium war jederzeit sehr gut strukturiert, die Dozenten und Betreuer immer
sehr hilfsbereit. Praktikum und studentische
Arbeiten konnten frei gewählt werden und
wurden bestmöglich von den Betreuenden
unterstützt. Auch die relativ kleine Studiengruppengröße war sehr angenehm. Als
Schwierigkeit hatten sich für mich vor allem
die betriebswirtschaftlichen und rechtlichen
Fächer herausgestellt und waren somit eine
größere Herausforderung als die technischen
Fächer.
Doch warum das Ganze? Diese Frage
lässt sich relativ einfach beantworten. Ein
Verkehrsingenieur ist heutzutage sehr gefragt, hat viele Einsatzbereiche und wird natürlich auch in der Zukunft immer benötigt.
Ob im öffentlichen Verkehr, im motorisierten
Individualverkehr oder im Langsamverkehr
(Fußgänger und Radfahrer) – das Spektrum
ist groß und natürlich von den eigenen Interessen abhängig. Dadurch stehen einem viele
Möglichkeiten offen.
Mittlerweile arbeite ich als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Eidgenössischen
Technischen Hochschule Zürich (ETH) am Institut für Verkehrsplanung und Transportsysteme. Zu meinen Aufgaben zählen die
Mitarbeit an verschiedenen nationalen Forschungsprojekten, die Betreuung studentischer Projekt- und Abschlussarbeiten sowie
die Betreuung und Durchführung eigener
Vorlesungen am Institut.
Meinen Job habe ich relativ schnell und
unkompliziert gefunden. Die Abschlussarbeit
schrieb ich an der ETH Zürich. Sie war ein Teil
eines Forschungsprojektes, das ich anschließend weiter bearbeitet habe. Der Einstieg in
Alumnus Enrico Puffe ging nach dem Studium zum Arbeiten in die Schweiz.
die Arbeitswelt war entsprechend fließend.
Das Einstiegsgehalt für Verkehrsingenieure ist
in der Schweiz durchaus akzeptabel. Für
Deutschland kann ich keine Aussagen machen, hier kommt es sicher auch auf die Einstiegsart an (Ingenieurbüro, Ämter, …).
Die vermittelten Kenntnisse des Studiums
kann und konnte ich bisher sehr gut einsetzen. Ich habe mir sicher auch Wissen angeeignet, das ich aktuell weniger brauche, die
Bruchfestigkeit von Metallen beispielsweise
muss ich in meinem Job nicht berechnen. Da
man aber als Ingenieur ausgebildet wird,
finde ich, dass es nicht schadet, auch in anderen Bereichen Dinge zu lernen und davon
etwas zu verstehen.
Und so genannte „soft skills“ werden
heutzutage überall benötigt. Da Lernen ein
stetiger Prozess ist, lernt man auch perma-
SIE SIND GEFRAGT,
Herr Puffe
Was wollten Sie als Kind werden? Polizist,
da wurde ich in gewisser Art und Weise
geprägt
Was haben Sie zuletzt gelernt? Das Leben
zu genießen (das mach ich schon seit einer
Weile).
Welcher ist Ihr liebster Ort? am Strand, in
den Bergen, im Urlaub – fast egal, Hauptsache da, wo es mir gefällt
nent, die eigenen sozialen Kompetenzen zu
verbessern. Man benötigt zum Beispiel das
richtige Fingerspitzengefühl, wie man mit bestimmten Situationen und/oder Personen
umgehen sollte. Das lernt man auch mit der
Berufserfahrung.
Generell kann ich sagen: Der Wechsel
von der Elektrotechnik zur Verkehrssystemtechnik war für mich genau das Richtige.
Mein Job fordert mich und macht gleichzeitig
sehr viel Spaß. Ich arbeite mit sehr vielen
Menschen zusammen, die mich teils beeindrucken, teils inspirieren und mitunter auch
zum Nachdenken anregen. Kurzum: Eine Mischung von Allem ist genau das, was meinen
Job so interessant macht.
Privat lebe ich mit meiner Partnerin und
meinem bald einjährigen Sohn in einem größeren Dorf im Kanton Aargau in der Schweiz.
Zu meinen Hobbys zählen neben Geocaching
ein wenig Sport und seit zwei Jahren das Motorradfahren. Auch wenn die Schweiz nicht
das geografisch größte Land ist, so gibt es
doch viel zu entdecken.
Der Autor:
Dipl.-Ing. (FH) Enrico Puffe studierte von
2004 bis 2009 im Studiengang Verkehrssystemtechnik mit dem Schwerpunkt Verkehrstechnik und Verkehrsanlagen. Heute arbeitet
er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Verkehrsplanung und Transportsysteme an der ETH Zürich.
INTERNATIONAL
Wirtschaftswissenschaften:
Kooperation mit Moskau
Wissenschaftler der Moskauer
Universität für Maschinenbau zu Gast in Zwickau
Die Fakultät Wirtschaftswissenschaften
wird künftig mit der Moskauer Akademie für
Arbeit und Soziale Beziehungen kooperieren.
Eine entsprechende Vereinbarung wurde unlängst unterzeichnet und am 18. Dezember
2012 von den russischen Kollegen höchstpersönlich übergeben.
Bei ihrem Besuch in der Fakultät Wirtschaftswissenschaften erörterten Prof. Dr.
Olga Rybka, Prorektorin für Wissenschaft
und Studium, sowie Prof. Dr. D. Dorsh mit
dem Dekan der Fakultät Wirtschaftswissenschaften, Prof. Dr.-Ing. Stephan Kassel, und
dem Prodekan, Prof. Dr. Bernd Zirkler, die
konkrete Ausgestaltung der zukünftigen Zusammenarbeit. Diese wird sich auf die Bereiche Lehre, Forschung und Programmentwicklung erstrecken.
So sollen gemeinsame Forschungsprojekte bearbeitet und der Austausch von
Hochschullehrern und Studierenden gefördert werden. Weiteres Ziel ist auch die Ausarbeitung eines gemeinsamen Doktorandenund Master-Programms mit Doppelabschluss.
Beim Gang durch den August-Horch-Bau
waren sich die Gäste Moskauer Universität für
Maschinenbau einig: Zwickauer Studierende
haben Glück. Praktikum bei Porsche – das ist
ein Luxus, den russische Studierende nicht
kennen. Dabei haben die Moskauer viel zu
bieten: Im Seminarraum des Forum Mobile
stellten sie Ende November ihre Forschungsprojekte vor. Die Präsentation zeigte, dass die
Uni bei ihren 16.000 Studierenden mit einer
große Bandbreite an ingenieurwissenschaftlichen und technischen, aber auch wirtschaftswissenschaftlichen Studiengängen punkten
kann.
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47
So sehen Sieger aus: die Mitglieder des WHZ Racing Teams.
WHZ Racing Team auf Platz 8 der Weltrangliste
Zwischen den großen Hochschulen ist Zwickau ein anerkannter Konkurrent
Mit seinem Elektro-Rennwagen FP612e
„eMil“ hat es das WHZ Racing Team der
Westsächsischen Hochschule Zwickau unter
die Top Ten der Weltrangliste der Formula
Student geschafft: Im weltweiten Ranking
der Elektrofahrzeuge belegt das Team der
Westsächsischen Hochschule momentan
Platz 8.
In Zwickau liegen die Wurzeln für die Erfolgsgeschichte des sächsischen Automobilbaus. Eine Erfolgsgeschichte schreibt auch ein
studentisches Team von knapp 60 jungen
Leuten, die unter dem Leitspruch „Innovation
meets tradition“ unentgeltlich in einem einzigartigen Motorsportprojekt arbeiten: Jedes
Jahr im August treffen sich mehr als 90 Teams
von allen Kontinenten am Hockenheimring
und präsentieren ihre Fahrzeuge bei der „Formula Student Germany“. Dieser Wettbewerb
stammt aus den USA und findet seit 2006
auch in Deutschland rege Beteiligung. Aber
auch in vielen anderen europäischen Staaten
sowie in ferneren Ländern wie Japan, Kanada
oder China treten die Teams unterschiedlichster Hochschulen gegeneinander an. Dabei
gewinnt nicht unbedingt der schnellste Formelwagen, sondern der beste Mix aus Effizienz, Fahreigenschaften, Design und den
wirtschaftlichen Rahmenfaktoren.
„Das wird alles nur von Studenten gebaut? – das ist die typische Frage, die wir
immer wieder gestellt bekommen. Die Antwort, dass ein solches Fahrzeug in nur neun
Monaten von etwa 50 Studenten komplett
selbstständig konstruiert, entwickelt und aufgebaut wird, ruft meist großes Staunen hervor“, sagt Anna-Franziska Zapf, Projektleiterin des Teams. Wenn die Fahrzeuge dann
in unter 4 Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigen, ist die Begeisterung aller Beteiligten spürbar. Das steckt auch andere an: Das
Projekt kann sich auf breite Unterstützung
durch die großen deutschen Automobilhersteller und Zulieferer verlassen – und in jeder
Saison werden neue „Fans“ dazu gewonnen.
Im Jahr 2007 nahmen die jungen
Zwickauer zum ersten Mal am Formula-Student-Wettbewerb teil und sammelten erste
Erfahrungen im Rennsport. Durch konstante
Weiterentwicklungen und unzählige Stunden
Konstruktionsarbeit konnte das WHZ Racing
Team mit dem Schwan auf der Brust in den
darauffolgenden Jahren stetig bessere Leistungen erzielen. „Zwischen großen Namen
wie München, Zürich oder Stuttgart ist die
Hochschule Zwickau ein anerkannter Konkurrent“, so Anna-Franziska Zapf – und der
schaffte es bereits in die Top Ten der Weltrangliste. Seit 2010 gibt es aber nicht mehr
nur Fahrzeuge, die mit Verbrennungsmotoren angetrieben werden: Von diesem Zeitpunkt an wurden auch in der Werkstatt des
Zwickauer Campus Elektrofahrzeuge entwikkelt. Dabei schrammte man gleich in der ersten Saison zum wichtigsten Event in
Hockenheim knapp am Treppchen vorbei.
Doch die Studierenden ruhen sich nicht
auf ihren Erfolgen aus. Schon seit einigen
Wochen laufen die Konstruktions- und Auslegungsarbeiten auf Hochtouren, und die Telefone klingeln am laufenden Band. Mit der
Verbundenheit zum Standort und dem Blick
auf innovative Technik der Zukunft sind sich
die Zwickauer sicher, dass der Blick auf jeden
Fall in Richtung der vorderen Plätze geht.
STUDENTENLEBEN
Elektronik ist kein Ersatz für persönlichen Kontakt
An der ZWIK kommt auch in Zeiten von Facebook & Co kein Student vorbei
von Robert Jobst
Im Zeitalter des Internets stellt sich für
viele Menschen die Frage: Ist es noch notwendig, für den Traumberuf beziehungsweise den passenden Arbeitnehmer den
persönlichen Kontakt auf einer Karrieremesse
zu suchen? Die Antwort kann nur lauten:
Selbstverständlich! Denn keine Homepage,
keine E-Mail und kein Social Network kann
einen persönlichen Eindruck ersetzen.
Dies spiegelt auch die Firmenkontaktmesse ZWIK wieder. Seit mehr als 15 Jahren
bildet sie für die Studierenden aus Sachsen –
insbesondere Zwickau – Thüringen und
Nordbayern DIE Plattform, um den richtigen
Praxispartner für Praktikum und Abschlussarbeit oder den passenden Berufseinstieg zu
finden. Die ZWIK erfreut sich seit ihrem Start
wachsender Beliebtheit – im vergangenen
Jahr nahmen knapp 3000 Studierende, Absolventen und Young Professionals diese
Möglichkeit wahr.
Auch Unternehmen schätzen den persönlichen Kontakt. Die Ausstellerzahlen stiegen in den vergangenen drei Jahren um die
Hälfte auf nunmehr knapp 150 teilnehmende
SIE SIND GEFRAGT,
Herr Jobst
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ist.
Welcher ist Ihr liebster Ort? Das wird
nicht verraten.
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Die ZWIK ist die Plattform, um den richtigen Praxispartner für Praktikum und Abschlussarbeit
oder den passenden Berufseinstieg zu finden.
Unternehmen. Die ZWIK baut damit ihre Position als größte und erfolgreichste Karrieremesse in Mitteldeutschland weiter aus.
Die studentisch organisierte Karrieremesse feiert in diesem Jahr das Jubiläum ihres
15-jährigen Bestehens zum dies academicus
im Wintersemester. „Die Kontakte, die man
zur Messe sammelt – als Besucher oder als
Teammitglied – sind unersetzbar! Es ist eine
wertvolle Erfahrung, sich mit Unternehmensvertretern von Angesicht zu Angesicht zu unterhalten. Ich kann nur jedem Kommilitonen
und Besucher empfehlen, diese Möglichkeit
zu nutzen“, so der Projektleiter der vergangenen ZWIK, René Matthes.
Und so wird es zum Jubiläum der ZWIK
am 6. und 7. November 2013 einige Highlights geben – mehr wollen die Veranstalter
noch nicht verraten. Für Studenten und Unternehmen gibt es detaillierte Infos auf der
Messehomepage oder bei Facebook, und
auch die Westsächsische Hochschule
Zwickau wird vor der Messe für „ihre“ ZWIK
werben.
Der Autor
Robert Jobst war jahrelang Projektleiter der
ZWIK. Heute arbeitet er beim Zwickauer Industrie- und Wirtschaftsberatungsunternehmen IPlaCon GmbH.
49
50
KÖPFE
Dr. med.
Jens Papke
Prof. Dr.-Ing. habil.
Manfred Dietz
Hans-Günther
Pick
Der Internist und Palliativmediziner Dr. med. Jens
Papke aus Neustadt in Sachsen ist seit Oktober der erste
Honorarprofessur für „Palliative Care“ (Versorgung unheilbar Kranker und Sterbender)
in Deutschland.
Jens Papke hat schon seit 2005 einen Lehrauftrag für Palliative Care an der Fakultät Gesundheits- und Pflegewissenschaften der
Westsächsischen Hochschule Zwickau
(WHZ) inne. Erste Kontakte waren unter dem
Dekanat von Prof. Dr. Ute Rosenbaum (jetzt
Prorektorin für Weiterbildung und Internationales) zustande gekommen, während er mit
der Konzeption eines Basiskurses „Palliativmedizin für Hausärzte“ beschäftigt war und
Material zum Thema Palliativpflege suchte.
Ein Vortrag innerhalb des Scheffelberg-Podiums zur ambulanten Palliativversorgung war
schließlich die Initialzündung für eine intensivere Zusammenarbeit.
Jens Papkes Spezialgebiete sind die Internistische Onkologie (Erkennung und Behandlung von Krebserkrankungen) und die
Palliativmedizin.
Mit Ende des Wintersemesters 2012/2013 wurde
Prof. Dr.-Ing. habil. Manfred
Dietz in den Ruhestand verabschiedet. Mit der Gründung der Hochschule für Technik und Wirtschaft Zwickau –
heute Westsächsische Hochschule Zwickau
(WHZ) – im Jahre 1992 wurde Prof. Manfred
Dietz auf eine Eckprofessur Werkstofftechnik
berufen. Unter seiner Leitung bzw. Mitwirkung wurden mehr als 30 Forschungsprojekte durchgeführt. Hinzu kommt die Projektleitung bei zahlreichen Industrieaufträgen
und ständigen Industriekooperationen. Als
Beispiel für die Forschungsschwerpunkte
seien die Entwicklung von Prüftechnologien,
speziell zur zerstörungsfreien Charakterisierung keramischer Werkstoffe, von Schichtverbunden und Schneidwerkzeugen sowie
Laser- und Magnesiumschweißverbindungen
genannt. Mit Professor Manfred Dietz beendet ein Hochschullehrer seine berufliche
Laufbahn, der die heutige Fakultät Automobil- und Maschinenbau und deren Vorgänger
in Lehre, Forschung und akademischer
Selbstverwaltung maßgeblich mitgestaltete.
Hans-Günther
(Wilhelm)
Pick wurde am 14. Dezember 2012 nach 36-jähriger
Tätigkeit an der Westsächsischen Hochschule Zwickau in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Am
1. Januar 1977 nahm er seine Tätigkeit als
Leiter des Büros für Patent-, Schutzrechtsund Neuererwesen an der Ingenieurhochschule Zwickau auf und absolvierte zwischen
1978 bis 1982 parallel ein postgraduales Studium zum Fachingenieur für Schutzrecht. Seit
der Neugründung der Hochschule 1992 war
Hans-Günther Pick als Mitarbeiter im Dezernat Forschung, Wissens- und Technologietransfer tätig. Regelmäßig für Verwirrung
sorgten seine Vornamen. Während „Wilhelm
Pick“ fast jedem ein Begriff war, konnten einige „Hans-Günther Pick“ überhaupt nicht
zuordnen und bestritten sogar dessen Existenz. Spätestens beim schmetternden Trompetensolo, sei es zu Geburtstagen, Weihnachtsfeiern oder anderen Anlässen, war es
völlig egal, ob Wilhelm oder Hans-Günther
ein Ständchen zum Besten gab. So oder so
war es immer ein besonderes Erlebnis.
Maria
Dürer
Ulf
Firke
Uwe
Lüdke
Der Sari machte das Rennen:
Bei der Mercedes Fashion
Night am 6. Oktober im
Zwickauer Rathaus wurde
die Kollektion „Sixyards“ von Maria Dürer als
beste Abschlussarbeit der Studienrichtung
Modedesign der Fakultät Angewandte Kunst
Schneeberg der Westsächsischen Hochschule
Zwickau prämiert. Die Modedesigner der Fakultät Angewandte Kunst Schneeberg sind
bekannt für interessante und innovative
Kreationen. Drei Absolventinnen waren um
den Mercedes Fashion Night Award ins Rennen gegangen – Maria Dürer ging mit ihrer
Arbeit als Preisträgerin hervor. Es ist das erst
Mal, dass der von der Stadt Zwickau und
Mercedes Deutschland gestiftete Mercedes
Fashion Night Award an Modedesign-Studenten aus Schneeberg vergeben wird. Umrahmt wurde die Preisverleihung von einer
extravaganten Modenschau. Die Fakultät
präsentierte die besten aktuellen Semesterarbeiten und Abschlusskollektionen. Das Publikum im Bürgersaal des Rathauses konnten
einen Einblick in Projekte, Entwurfsstrategien
und Arbeitsprozesse gewinnen.
Ulf Firke, geboren 1960 in
Zwickau, ist neuer Leiter des
Hochschulchores der Westsächsischen
Hochschule
Zwickau. Nach seinem Studium Germanistik
/Musikerziehung an der Pädagogischen
Hochschule Zwickau war er von 1982 bis
1986 Lehrer für Musik und Deutsch in Glauchau. Seit 1990 ist er Sächsischer Landesbeauftragter für „Schulen musizieren“ und
Organisator der jährlichen größten Schulmusikbegegnung mit bisher rund 13.000 Teilnehmern. Zwischen 1990 und 2007 wirkte
Ulf Firke als Lehrer am Gerhart-HauptmannGymnasium Zwickau. Zudem war er in dieser
Zeit Leiter des gemischten Chores (Träger des
Schumannpreises). Jährlich absolvierte der
Chor bis zu zwölf Konzerte und Auftritte,
unter anderem im Konzert- und Ballhaus
„Neue Welt“ und im Dom „St. Marien“. Seit
2007 ist Ulf Firke Lehrer am Gymnasium
„Am Sandberg“ in Wilkau-Haßlau. Einen
Namen hat er sich unter anderem auch als
Komponist der Oper „Carnevale Mystico“
und des Weihnachtsmusicals „Der Schneehase“ gemacht.
Uwe Lüdke, gebürtiger
Zwickauer, war 2003 bis
2013 ehrenamtlicher Leiter
des Hochschulchores der
Westsächsischen Hochschule Zwickau
(WHZ). Schwerpunkt seiner musikalischen
und organisatorischen Arbeit war – neben
der Etablierung einer festen Konzerttradition
aus Weihnachts- und Sommerkonzert – zunehmend die musikalische Ausgestaltung der
akademischen Feierlichkeiten der WHZ. Zu
den Höhepunkten gehörten mehrere erfolgreiche Wettbewerbsteilnahmen sowie ein
Auftritt beim traditionellen „Gewandhaussingen sächsischer Chöre“ im Großen Saal des
Leipziger Gewandhauses 2010.
Uwe Lüdke studierte von 2004 bis 2009 das
Höhere Lehramt an Gymnasien für die Fächer Musik (mit Hauptfach Chorleitung),
Physik und Astronomie in Halle und von
2005 bis 2007 im Fernstudium C-Kirchenmusik in Dresden. Anschließend begann er eine
Dissertation im Bereich der systematischen
Musikwissenschaft. Ab dem Sommersemester wird er unter anderem auch an der Martin-Luther-Universität Halle tätig sein.
KÖPFE & BÜCHER
Marcus
Kaden
Diplom-Bibliothekarin
Roswitha Sachse
B.A.
Christin Klose
Marcus Kaden, Student des
Wirtschaftsingenieurwesens
an der Westsächsischen
Hochschule Zwickau (WHZ),
hat am 12. Dezember das „Planspiel Börse“
der Sparkassen gewonnen. Mit seinem
Depot „JoKeR“ wurde er Sieger in der Depotgesamtwertung im Studentenwettbewerb. Das Startkapital betrug 100.000 Euro –
der 24-Jährige stellte es so clever an, dass er
zum Spielende über ein Kapital von 114.537
Euro verfügte. Das entspricht etwa 14,5 Prozent Rendite. Marcus Kaden kaufte Aktien
von Volkswagen, BMW, Continental, Porsche und Daimler: „In den letzten Jahren sind
zum Jahresende hin Automobilaktien immer
gestiegen. Also habe ich mich ganz darauf
konzentriert", so der Student. Das zahlte sich
aus. Und noch etwas verhalf ihm zu Sieg:
„Auch wenn es mich gelegentlich mal in den
Fingern juckte, Gewinne mitzunehmen, habe
ich mir dies zum Glück bis zum Schluss verkniffen.“ Es war das dritte Mal, dass Marcus
Kaden am Planspiel Börse teilnahm. Bereits
auf Ebene der „Sparkasse Zwickau“ hatte er
Preise gewonnen.
Diplom-Bibliothekarin Roswitha Sachse feierte am 22.
Oktober 2012 ihren 65. Geburtstag und wurde zum 30.
November 2012 in den Ruhestand verabschiedet.
Geboren 1947 in Chemnitz, absolvierte sie
von 1968 bis 1972 ein Bibliothekar-Studium
in Leipzig, das sie als Diplom-Bibliothekarin
(FH) abschloss. Von 1972 bis 1990 hatte sie
die Leitung der Fachbibliothek des Bau- und
Montagekombinates Süd, Industriebau
Zwickau, inne. Seit Mai 1990 war sie an der
Westsächsischen Hochschule Zwickau als Erwerbungsleiterin in der Hochschulbibliothek
tätig. Besonders hervorzuheben ist ihre engagierte Tätigkeit beim Aufbau des Buchbestandes. Dazu dienten ihre sehr guten
partnerschaftlichen Kontakte und die Zusammenarbeit mit den Fakultäten der Hochschule sowie mit Buchhandel und Verlagen.
Roswitha Sachse machte ihr Hobby zum
Beruf, denn auch zu Hause füllen rund
20.000 Bücher ihre Regale. In der Freizeit
widmet sie sich mit Leidenschaft ihrer Liebe
zur Kunst.
Mit Christin Klose hat die
Hochschulbibliothek seit Januar eine neue Erwerbungsleiterin. Eine neue Position in
durchaus bekanntem Umfeld: Frau Klose absolvierte an der Hochschulbibliothek der
WHZ ab 2004 eine dreijährige Ausbildung
zur Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste (Fachrichtung Bibliothek).
Anschließend war sie in den Bereichen Fernleihe, Medienbearbeitung und Öffentlichkeitsarbeit der HSB tätig. Im Jahr 2008
begann Christin Klose ein berufsbegleitendes
Fernstudium „Bibliothekswissenschaft“ an
der Fachhochschule Potsdam. Dieses schloss
sie im Jahr 2012 erfolgreich ab. In ihrer Abschlussarbeit befasste sie sich mit den Herausforderungen an die moderne Erwerbungstätigkeit der Bibliotheken im digitalen
Zeitalter. Die dabei gewonnen Erkenntnisse
und Erfahrungen werden ihr sicherlich in
ihrem neuen Tätigkeitsfeld von großem Nutzen sein. Denn vor allem die verstärkte Einbindung der Bibliotheksnutzer in den
Erwerbungsprozess wird in naher Zukunft
eine wichtige Rolle spielen.
Jan
Bacher
Im Januar 2013 erschien das
Lehrbuch „Elektrokonstruktion – Gestaltung, Schaltpläne und Engineering mit
EPLAN“ von Prof. Dr.-Ing.
Gerald Zickert beim Fachbuchverlag Leipzig in der 3.
Auflage. Der Autor ist Professor für Konstruktion in der Elektrotechnik an der Fakultät
Elektrotechnik der Westsächsischen Hochschule Zwickau.
Das Buch wendet sich vorrangig an Studierende und Auszubildende einer elektrotechnischen Fachrichtung. Aber auch Praktiker,
die ihre Kenntnisse erweitern wollen, werden
interessante Informationen finden. Die Leser
erwerben wichtiges Grundwissen der Elektrokonstruktion und zur Gestaltung elektrischer
Anlagen einschließlich der Beachtung von
Aspekten der Maschinensicherheit. Vermittelt werden weiterhin Kenntnisse für die Erarbeitung von Plänen und Listen der
Elektrotechnik, wobei rechnerunterstütze
Konstruktionsmethoden selbstverständlich
sind. Die Anfertigung der Konstruktionsunterlagen wird unter Nutzung des Elektro-Engineering-Systems gezeigt und zum besseren
Verständnis mit zwei Beispielen erläutert und
veranschaulicht.
ISBN: 978-3446434202
Die Autoren Prof. Waldemar
Hellwig († 2010) und Prof.
Matthias Kolbe geben im
neu aufgelegten Fachbuch
„Spanlose Fertigung Stanzen“ einen Überblick über
den Stand der umformenden Fertigungsverfahren Biegen, Prägen, Ziehen, Gewindeformen sowie weiterer
Verfahren, die mit dem in der Praxis üblichen
Begriff „Stanzen“ verbunden werden. Dazu
gehören unter anderem das Scherschneiden,
umformendes Fügen, Gewindeschneiden,
Widerstands- und Laserschweißen.
Die 10. Auflage behandelt Beispiele zur Verdeutlichung des Fertigungsspektrums der
Stanztechnik. Die Grundlagen der wesentlichen Umformverfahren, der Aufbau von
Schneid-, Biege- und Ziehwerkzeugen bis
zum Einsatz des Lasers im Werkzeug werden
den Studierenden und Praktikern verständlich und praxisbezogen dargestellt. Bilder und
Tabellen zeigen anschaulich die Möglichkeiten des industriellen Einsatzes auf. Beispielhafte Aufgaben und deren detaillierte
Lösungswege runden die einzelnen Kapitel
ab und geben dem Konstrukteur von Werkzeugen wertvolle Hinweise.
ISBN: 978-3-8348-1802-7
Jan Bacher, Student des Musikinstrumentenbaus
am
Standort Markneukirchen
der Westsächsischen Hochschule Zwickau, ist Ende September 2012 von
der Handwerkskammer Chemnitz als bester
Jungmeister im Gewerk der Instrumentenbauer ausgezeichnet worden. Außerdem
schaffte er es unter die besten drei der 340
gefeierten Jungmeister aller Gewerke. Dafür
zeichnete ihn Sachsens Kultusministerin Brunhild Kurth besonders aus. Jan Bacher hat den
Geigenbau an der Berufsfachschule für Geigenbau in Mittenwald gelernt und danach in
unterschiedlichen Unternehmen im In- und
Ausland gearbeitet. Im Jahr 2011 begann er
sein Studium an der WHZ. Parallel dazu legte
er die Prüfungen zum Geigenbaumeister ab.
Außerdem nahm er an mehreren internationalen Geigenbauwettbewerben teil. Beim
Wettbewerb in Luby (Tschechien) belegte er
2012 den ersten Platz. Der kräftige tiefe Ton
und die strahlenden Höhen, kombiniert mit
fabelhafter Spielbarkeit und schneller Ansprache überzeugten Jury, Musiker und Publikum
sofort.
51
52
KALENDER
Sommersemester 2013 – Termine auf einen Blick
Weitere Informationen und aktuelle Termine unter www.fh-zwickau.de
Die 2. „Lange Nacht der Technik“ findet am Freitag, 19. April von 18 bis 1 Uhr auf dem Campus Scheffelberg und im August Horch Museum
Zwickau statt. Geboten werden Aktionen zum Mitmachen, Live-Musik, Feuershow und vieles mehr. Ständig aktuelle Informationen gibt es
unter www.fh-zwickau.de.
März
Montag, 11. März
Beginn der Lehrveranstaltungen
Mittwoch, 13. März, n. n.
Pflegekolleg der Fakultät Gesundheits- und
Pflegewissenschaften: „Gemeinsam geht es
besser: Begleitung für Angehörige gibt Kraft
für Patienten“; Ref.: Katrin Schlachte, ELISA
- Ökumenischer Hospizdienst für Zwickau
und Umgebung; Campus Scheffelberg
Montag,18. März, 17 Uhr
„Im Montagsgespräch mit…“ Prof. Dr. phil.
habil. Ines Busch-Lauer, Fakultät Angewandte Sprachen und Interkulturelle Kommunikation, Leiterin der Fachgruppe
Fachbezogene Sprachausbildung; „Von Versprechern, Verhörern und Verschreibern und
den Dingen, mit denen sich Angewandte
Sprachwissenschaft sonst noch beschäftigt
...Eine unterhaltsame Reise durch Sprache
und Kommunikation“; Ort: Hochschulbibliothek am Kornmarkt
Dienstag, 19. März, 17 Uhr
Reihe „Bibliothek im Dialog“: „Meine Län-
dereien – eine literarische Wanderung durch
unterschiedliche Regionen – fern und nah
und tief in uns“; Lesung mit dem Förderstudio für Literatur e. V. Zwickau; Moderation:
Dipl.-Ing. Reingard Al-Hassan, Direktorin der
Hochschulbibliothek; Ort: Hochschulbibliothek am Kornmarkt
Sonnabend, 23. März, 9 bis 13 Uhr
HIT – Hochschulinfotag an der WHZ; Zentrale Infopunkte: Aula Innenstadt, PeterBreuer-Straße und Foyer August-Horch-Bau,
Campus Scheffelberg, Scheffelstraße 39
Blatt in 33,6 Sekunden auswendig lernte;
Ort: Hochschulbibliothek am Kornmarkt
Dienstag, 16. April, 17 Uhr
Reihe „Bibliothek im Dialog“: Christian Fuchs
liest aus „Die Zelle“ – Geschichte, Hintergründe und Einblicke in die NSU-Terrorzelle;
Moderation: Dipl.-Ing. Reingard Al-Hassan,
Direktorin der Hochschulbibliothek; Ort:
Hochschulbibliothek am Kornmarkt
Dienstag, 16. April, 16.30 Uhr
Workshop der Deutschen Gesellschaft für
zerstörungsfreie Prüfung (DGZfP) – Vortrag:
April
Montag,15. April, 17 Uhr
„Im Montagsgespräch mit...“ Prof. Dr. rer.
nat. Ralf Laue, Fakultät Physikalische Technik/ Informatik, „Leistungssport für den Kopf
– Gedächtnis und Kopfrechnen lassen sich
ebenso trainieren wie Liegestütze oder Marathonläufe“, meint Ralf Laue. Er ist Begründer
der Weltmeisterschaften im Kopfrechnen
und Schiedsrichter der Memoriad – einer
„Olympiade der Gedächtnissportler“. Dort
gewann man 2012 etwa eine Goldmedaille,
wenn man ein gemischtes Kartenspiel von 52
Neue Reihe: „Im Montagsgespräch mit
Profs.“ In diesem Semester geht die Hochschulbibliothek gemeinsam mit hoffentlich
vielen Interessierten einmal im Monat auf
Entdeckertour in die Welt der Professoren.
Die neue Reihe lässt die Zuhörer auf unterhaltsame Weise Wissenschaft schnuppern und eröffnet durch Diskussionen und
Gespräche die Möglichkeit, den Menschen
„Wissenschaftler“ über Themen aus seinem Arbeitsgebiet, der Forschung oder
dem Leben kennenzulernen.
KALENDER
„Entwicklung der WMV von KfZ-Elektroniksystemen; Referent: Prof. Dr.-Ing. Matthias
Richter, Prorektor für Forschung und Wssenstransfer; Ort: Ackerbürgersaal, Jacob-Leupold-Bau (Kornmarkt)
Donnerstag, 25. April
„Girls‘ day“ an der WHZ (deutschlandweit,
für aktuelle Informationen siehe auch
www.girls-day.de und www.fh-zwickau.de)
Mai
Mittwoch, 17. April
dies academicus (vorlesungsfrei)
Mittwoch, 17. April, 12 Uhr
„Das Gedächtnis der Nation – 100 Jahre
Deutsche Nationalbibliothek“ – Führung
durch die Deutsche Nationalbibliothek Leipzig (Dauer: etwa 1,5 Stunden); Deutscher
Platz 1, Leipzig (Anfahrt mit dem SachsenTikket der Deutschen Bahn); Anmeldung erbeten über: www.fh-zwickau.de – Studium
generale; Detailinformationen zur Anreise
werden am 19. März in der 1. Veranstaltung
„Bibliothek im Dialog“ bekannt gegeben.
Die Teilnehmerzahl ist auf 45 Personen begrenzt.
Mittwoch, 17. und Donnerstag, 18. April
4. Symposium Produktionstechnik - innovativ
und interdisziplinär, Thema: 50 Jahre interdisziplinäre Ingenieurausbildung in Zwickau
Ort: Campus Innenstadt, Ansprechpartner:
Institut für Produktionstechnik (IfP),
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Tel. 0375/536-1711
Dienstag, 23. April, 17 Uhr
Reihe „Bibliothek im Dialog“:
„Wörter nicht nur richtig nachschlagen, sondern auch im Langzeitgedächtnis
speichern“;
Referent: Dr. phil. Mario Oesterreicher, Friedrich-Alexander-Uni- versität
Erlangen-Nürnberg;
Moderation:
Dipl.-Ing. Reingard Al-Hassan, Direktorin der
Hochschulbibliothek; Ort: Hochschulbibliothek am Kornmarkt
Mittwoch, 24. April
akademische Festveranstaltung:
Neuberufungen und Verabschiedungen (Ort: Aula am Ring, die genaue Zeit wird noch bekanntgegeben, voraussichtlich ab 14 Uhr)
Mittwoch, 24. April, n. n.
Pflegekolleg der Fakultät Gesundheits- und Pflegewissenschaften: „Körperliches und psychisches
Gleichgewicht der Akteure im Seniorenbereich“; Referent: Prof. Dr.
Lothar Rausch, Fakultät Gesundheits- und Pflegewissenschaften
der WHZ; Ort: Campus Scheffelberg
Sonntag, 12. Mai
Schwanenklassik – traditionelle Oldtimerausfahrt der WHZ; Start 10 Uhr; die Fahrzeuge
werden ab 8 Uhr erwartet, Anmeldungen
sind bis 10. April möglich, weitere Infos gibt
es unter der Rufnummer 0375/5361100.
Dienstag, 21. Mai, 17 Uhr
Reihe „Bibliothek im Dialog“; „Formeln und
Routinen in der Interlanguage von Deutschlernern“; Referent: Prof. Dr. Frank Kostrzewa, Pädagogische Hochschule Karlsruhe;
Moderation: Prof. Dr. phil. habil. BuschLauer. Dieser Vortrag findet im Rahmen der
Veranstaltungen des Zwickauer Zweiges der
Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS)
statt.
„Robustheit unter Stress – Automobilelektronik im Alltag“; Ort: Zentrum für Kraftfahrzeugelektronik
Dienstag, 28. Mai, 17 Uhr
Reihe „Bibliothek im Dialog“: „Zeit und Geschehen im Spiegel unserer Worte“; Lesung
aus Veröffentlichungen der Leipziger Freitagswerkstatt; Moderation: Dipl.-Ing. Reingard
Al-Hassan,
Direktorin
der
Hochschulbibliothek; Ort: Hochschulbibliothek am Kornmarkt
Freitag, 31. Mai, ab 15 Uhr
bis Sonnabend, 1. Juni, 9 bis 17 Uhr
„Praxis-trifft-Theorie-Tage“ (PtT-Tage) der
Fakultät Wirtschaftswissenschaften: Seminar
Neurokommunikation - Instrumente zur brillanten Unternehmensführung; Referenten:
Martina Kreisch & Maren Kus, MK-Impulse
GmbH; Ort: Scheffelberg, Raum wird noch
bekanntgegeben (siehe dazu auch Beitrag
auf den Seiten 40 und 41 dieser Ausgabe).
Juni
Montag, 27. Mai, 17 Uhr
Im Montagsgespräch mit...“ Prof. Dr.-Ing.
Matthias Richter, Fakultät Elektrotechnik,
Sonnabend, 1. Juni
„Studiosus“ – das Alumni- und Campusfest
der WHZ inkl. HIT (Hochschulinfotag), (Genaueres wird noch bekanntgegeben)
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BAUGENOSSENSCHAFT EG ZWICKAU
Allendestraße 36 a · 08062 Zwickau
www.wewobau.de
* lediglich ein Genossenschaftsanteil
in Höhe von 150,- € (Rückzahlung
erfolgt bei Austritt) und 25,- €
Eintrittsgeld werden fällig
Mittwoch, 12. Juni
Pflegekolleg der Fakultät Gesundheits- und Pflegewissenschaften: Therapie-Workshops (15 bis
18.30 Uhr); (Genaueres wird noch
bekanntgegeben)
Mittwoch, 12. Juni, 9.30 bis 17 Uhr
6. Zwickauer Forum für Betriebswirtschaft; Thema: „Risikomanagement und Verantwortung aus
öffentlicher und privatwirtschaftlicher Sicht“; Ort: Aula der Westsächsischen Hochschule Zwickau,
Peter-Breuer-Straße; Fortsetzung
des Forums im Arbeitskreis am
Donnerstag, den 13. Juni, 10 bis
16 Uhr auf dem Campus Scheffelberg, Haus 5, Konferenzraum EG,
für beide Veranstaltungen ist jeweils
eine Anmeldung am Institut für Betriebswirtschaft
erforderlich
(jana.ritter@fh-zwickau.de)
Donnerstag, 13. Juni, n. n.
Vortragsveranstaltung in der Reihe
„forum mobile“, Ort und Zeit der
Veranstaltung werden noch bekanntgegeben
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Lässt automobile Geschichte in Zwickau lebendig werden: das August Horch Museum.
„Mit dem Horch 1904 betreten wir absolutes Neuland“
Hochschule und August Horch Museum laden im April zur „Langen Nacht der Technik“
Wenn Rudolf Vollnhals, der Direktor des
Zwickauer August Horch Museums, an „Die
Lange Nacht der Technik“ im vergangenen
April denkt, dann kommt er noch immer ins
Schwärmen: „Diese Veranstaltung war ein
ganz großer Erfolg für beide Seiten. Wir
haben in dieser Nacht allein bei uns 1000 Besucher gezählt, das ist für unser Haus ganz
enorm und ein Grund, weshalb ich mir die
Angebote der Hochschule nicht anschauen
konnte, obwohl ich mir das fest vorgenommen hatte.“ Wenn „Die Lange Nacht der
Technik“ am 19. April zwischen 18 und 1 Uhr
ihre Neuauflage erlebt, will Rudolf Vollnhals
dem Campus Scheffelberg aber auf jeden Fall
einen Besuch abstatten. Die Veranstaltung,
die sowohl im Museum als auch an der
Hochschule mit den verschiedensten Aktionen in einer Art großer Party Technik für eine
breite Zielgruppe greifbar macht, ist vorläufiger Höhepunkt einer langen Zusammenarbeit beider Einrichtungen.
So lässt es sich Rudolf Vollnhals nicht
nehmen, jährlich mit einem seiner musealen
Schmuckstücke an der „Schwanenklassik“
getauften Oldtimerausfahrt der Hochschule
teilzunehmen. Der Kanzler und viele andere
Mitglieder der Hochschule danken es ihm,
indem sie mit ihren Gästen das August Horch
Museum besuchen, schließlich befindet sich
kein anderes Automobilmuseum in Deutschland am Originalproduktionsstandort. Rudolf
Vollnhals ist sich deshalb auch sicher, dass für
viele Studenten, die von außerhalb kommen,
das Museum eine der ersten Adressen ist,
wenn deren Eltern oder Freunde in Zwickau
zu Gast sind. Das Museum seinerseits
präsentiert sich auf Messen wie der Retro
Classic in Stuttgart und wirbt damit indirekt
KURZVITA
Rudolf Vollnhals wurde
am 3. Mai 1951 in Ingolstadt-Etting geboren. An
die Ausbildung zum Industriekaufmann schlossen
sich ein betriebswirtschaftliches Studium in
Nürnberg und ein Jura-Studium in Regensburg an. Seit 1982 arbeitet er in der
Rechtsabteilung der Audi AG. Seit 2000 ist
er zusätzlich Geschäftsführer der August
Horch Museum Zwickau gGmbH, einem
gemeinsamen Unternehmen von Audi AG
und Stadt Zwickau.
www.horch-museum.de
auch für eine lebenswerte, besuchenswerte
und eben auch studentenfreundliche Stadt.
Nicht auf den ersten Blick zu erkennen ist
die Zusammenarbeit beider Einrichtungen
auf technischem Gebiet. Dafür wird ein Projekt nach seiner Fertigstellung im Jahr 2017
jedem Besucher ins Auge fallen: ein Horch
1904. „Das älteste Exponat, das wir bislang
im Museum zeigen, ist ein Horch von 1911.
Wir finden aber, dass der erste Horch an der
Wiege des sächsischen Automobilbaus gezeigt werden soll, weshalb wir das Original,
das in Ingolstadt steht, jetzt nachbauen“,
sagt Rudolf Vollnhals. Der Nachbau ist ein
Projekt des Fördervereins des August Horch
Museums. Die Fakultät Kraftfahrzeugtechnik
hat bei der Vermessung des Originales geholfen und aus den Aufzeichnungen einen computergestützte Zeichnung des Fahrzeuges
entwickelt. „Es gibt vom Horch 1904 weder
Aufzeichnungen noch Zeichnungen. Wir betreten absolutes Neuland“, sagt Rudolf
Vollnhals. Gut, dass er mit der Westsächsischen Hochschule Zwickau um einen Partner
in der Stadt weiß, der sowohl Erfahrung im
Neubau von Fahrzeugen (Stichwort „WHZ
Racing Team“) als auch im Restaurieren von
historischen Fahrzeugen (Stichwort „Interessengemeinschaft Oldtimer“) hat.
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