Knochentanz zur Geisterstunde - Bosse

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Knochentanz zur Geisterstunde - Bosse
3–10 Jahre
Auszug aus dem Themenkreis „Knochentanz zur Geisterstunde“ (Camille Savage-Kroll), Konzeptordner (BE 2820)
Knochentanz zur Geisterstunde
Camille Saint-Saëns’ „Danse Macabre“ zum Singen, Tanzen und Spielen
Der Tanz der Skelette (Hartmann Schedel, Nürnberg 1493)
Halloween, gefeiert am 31. Oktober, ist bei Kindern im Englischsprachigen Raum ein sehr
beliebter Feiertag. Auch in Deutschland ist er mittlerweile populär geworden. Die Stundenbilder eignen sich thematisch sehr gut für diese Zeit, können aber auch jederzeit eingesetzt werden.
Die lustigen „Skelettbewegungen“ dienen hierbei zur Veranschaulichung, um eine differenzierte
Arbeit mit Körperspannung und -entspannung in den Mittelpunkt zu stellen. Durch die intensive
Auseinandersetzung mit der Musik anhand einer Choreographie sowie der Improvisation wird SaintSaëns’ „Danse Macabre“ umfassend erlebt und internalisiert. Die Musik und die hier beschriebenen
Aktivitäten sind sehr intensiv – deshalb ist es ratsam, zwei Unterrichtsstunden einzuplanen, um so
Zeit zum Erholen und Reflektieren einzubauen. Eine zweite Stunde könnte damit beginnen, dass eine
Aufnahme aus der letzten Stunde als Einstieg angehört wird.
Materialien
• Röhrenglocken / Wah Wah Tube / Klangbaustein mit dem Ton D
• Musik: Camille Saint-Saëns „Danse Macabre“ (ganz + Ausschnitte)
• CD-Tracks:
1. Mitternacht und Tritonus
2. Tanz
3. Fossilien (aus Karneval)
4. Lied
5. Lied ABABA
6. Hahn
7. Danse Macabre GANZ
Die Kinder sitzen bequem auf dem Boden. Die Lehrperson spricht mit den Kindern über das Werk:
„Danse Macabre“ ist ein verrücktes Stück von einem französischen Pianisten, Organisten, Musikwissenschaftler, Musikpädagogen und Komponisten: Camille Saint-Saëns. Vielleicht kennt ihr noch ein
Werk von Saint-Saëns? Ein Thema aus dem „Karneval der Tiere“ setzt er auch im „Danse Macabre“ ein,
ihr werdet es gleich hören.
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TIMPANO – Elementare Musikpraxis in Themenkreisen
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Sie erklärt, dass das Werk eine Tondichtung ist – was heißt das? Ein sinfonisches Stück, das einen
außermusikalischen Inhalt (eine Geschichte) mit musikalischen Mitteln beschreibt: nach einer alten
Legende erscheint jedes Jahr um Mitternacht an Halloween der „Tod“. Er ruft mit seiner Geige die
Toten aus ihren Gräbern und animiert sie mitzutanzen. Die Skelette tanzen, bis der Hahn in der
Morgendämmerung kräht. Dann kehren sie in ihre Gräber zurück.
„Der Anfang klingt so:“ (anspielen: Ausschnitt „Mitternacht und Tritonus“). Die Lehrperson fragt:
Hörbeispiel
Wie oft hat die Harfe ein D gespielt? Hat jemand mitgezählt? (ggf. noch mal anhören). 12 mal! Was
könnte dies bedeuten? (Mitternacht) Ein Kind darf es auf den Röhrenglocken / Wah Wah Tube /
Klangbaustein spielen.
Danach spielt die Solo-Geige (deren E-Saite einen Halbton tiefer gestimmt ist) den Tritonus.
(anspielen: Ausschnitt „Mitternacht und Tritonus“) Was könnte dies sein? (der Teufel) Der Tritonus
wurde früher das „Teufelsintervall“ genannt, da er so schräg klingt.
Die Lehrperson kündigt den Tanz an und spielt die Musik einmal vor (anspielen: Ausschnitt
„Tanz“). Zum Vergleich wird einen Ausschnitt aus „Karneval der Tiere“ gehört (anspielen: Fossilien).
Die Lehrperson fragt die Kinder, wie Skelette tanzen und fordert sie auf Bewegungen auszuprobieren.
Sie greift gute Beispiele der Kinder auf und regt alle Kinder an diese nachzuahmen oder durch eigene
Ideen zu ergänzen.
Die Tanzchoreographie wird einstudiert:
„Knochentanz“
Tanz
Aufstellung im Raum: Kinder stehen verteilt im Raum, sodass alle die Lehrperson gut im Blick
haben können. Bewegungsidee: wie Marionetten an Fäden
Zählzeiten
Bewegung
1
R Arm vom Ellenbogen hochheben, Hand hängt nach unten und wird leicht
geschüttelt, Arm bleibt oben
2
L Arm ebenso
3
R Fuß auf Zehnspitzen, Knie nach außen gebeugt
4
L Fuß ebenso
5
In dieser Position: R Arme vom Ellenbogen aus nach vorne bewegen, R Fuß
macht einen Schritt nach vorne
6
L Arme vom Ellenbogen aus nach vorne bewegen, L Fuß macht einen Schritt
nach vorne
7
R Arme vom Ellenbogen aus nach vorne bewegen, R Fuß macht einen Schritt
nach vorne
8
Drehung mit Schwung über die R Schulter
9–16
Zählzeiten 1–8 wiederholen
Die Lehrperson kann bei der Erarbeitung als Hilfestellung kurze Bewegungsanweisungen rhythmisch mitsprechen. Z.B.:
„rechts hoch, links hoch,
Zehen rechts, Zehen links,
Schritt rechts, Schritt links, Schritt rechts und drehen“
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3–10 Jahre
Die Lehrperson singt den Kindern das Lied „Um Mitternacht zur Geisterstund“ vor. Dabei unterstreicht sie den Text mit pantomimischen Bewegungen. Das Lied wird phrasenweise durch Vor- und
Nachsingen einstudiert und anschließend mit der Musik gesungen (Ausschnitt „Lied“).
Lied
Geisterstund’
T.: Camille Savage-Kroll (*1981)
Melodie: Camille Saint-Saëns (aus „Danse Macabre“)
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© Gustav Bosse Verlag, Kassel
Die Lehrperson erklärt, dass das Lied an einer Stelle etwas anders kommt, nämlich überlappend
(ABABA): Gruppe B setzt ein, bevor Gruppe A zu Ende gesungen hat (s. Beispiel). Sie teilt die Kinder in
zwei Gruppen und gibt klare Einsätze.
Zum Beispiel: Grün = Gruppe A | Blau = Gruppe B
Um Mitternacht zur Geisterstund’
der Tod auf seiner Fiedel brummt
Skelette steigen aus dem Grab
und tanzen den wilden Danse Macabre
Um Mitternacht zur Geisterstund’
der Tod auf seiner Fiedel brummt
usw.
Dieser Teil wird auch zur Musik gesungen (Ausschnitt „Lied ABABA“).
Die Lehrperson zeigt eine Übersicht, geht diese mit den Kindern durch und bespricht das, was sie
sehen. Ablauf:
Glocke
Tritonus
Tanz
Lied
Tanz x 2
Lied
Tanz
Lied – überlappend
Impro 1
Lied
Impro 2
Hahn kräht
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