- Heftarchiv - Internet World Business
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€ 4,50 I FR. 9,00 E-COMMERCE I ONLINE-MARKETING I TECHNIK 43205 INTERNET WORLD Business AUSGABE 13/15 22. JUNI 2015 ALLE 14 TAGE TOPAKTUELL www.internetworld.de Anzeige Know-how-Serie, Teil II Sicher unterwegs in der Datenwolke S. 30 Für Rich Snippets, mit Bildern und Grafik angereicherte Einträge bei Google & Co., müssen Websites strukturierte Daten liefern. Teil 2 unserer Serie erklärt die Standards, die einzuhalten sind, damit das Textschnipsel das Richtige anzeigt. S. 18 Torsten Ahlers, CEO, Otto Group Media Ziel: „Nummer eins im Segment Frauen“ werden S. 22 Foto: Otto Group Cloud und Security Foto: Fotolia / Natalia Merzlyakova Daten mit Struktur Der Stellenmarkt für Internet-Fachkräfte S. 39 oder unter internetworld.de/stellenmarkt Stockende Revolution Ferngelenkt Der Autohersteller Jaguar Land Rover arbeitet an einer eigenen Variante des selbstfahrenden Autos. Ein Prototyp des Range Rover Sport lässt sich per Smartphone-App bei schwierigen Stellen fernsteuern. Der Fahrer befindet sich außerhalb des Fahrzeugs und manövriert es per App. Er kann lenken, beschleunigen und bremsen. So kann das Auto beispielsweise aus einer zu engen Parklücke herausbewegt werden, wenn es keinen Platz gibt, um die Tür zu öffnen. Der Fahrer darf mit der Fernsteuerung nicht weiter als zehn Meter vom Fahrzeug entfernt sein und sein „Smart Key“ muss erkannt werden. (il) Die virtuelle Währung Bitcoins steckt seit 2014 in der Krise - und hat dennoch Potenzial och vor einem guten Jahr hätte sich ein Artikel über Bitcoins ganz anders gelesen: Die Nutzerzahlen wuchsen mit schwindelerregender Geschwindigkeit, die Bewertung der virtuellen Währung erreichte beinahe wöchentlich neue Höhenrekorde. An den Wechselbörsen war ein Bitcoin zwischenzeitlich 800 US-Dollar wert, manch ein Early Adopter der ersten Stunde verdiente über Nacht ein Vermögen. Der Gesamtwert des Bitcoin-Netzwerks überschritt die 10-Millionen-Dollar-Marke. Der Erfolg rief zahlreiche Nachahmer auf den Plan: Litecoin, Dogecoin, Peercoin und Devcoin hießen die Konkurrenten. Einer der erfolgreichsten war der Auroracoin. Die Kryptowährung für Island brachte es in weniger als einem Monat auf eine Marktkapitalisierung von mehr als 70 Millionen Euro. Im Februar 2014 kam der große Krach, der den Siegeszug der virtuellen Währungen fürs Erste stoppte: Die größte BitcoinBörse Mt. Gox meldete Ende Februar 2014 Insolvenz an, Zehntausende Bitcoiner verloren ihr Geld. Doch der Crash markierte nicht das Ende des digitalen Experiments. Denn längst zeigen diejenigen Interesse an Bitcoins, die die virtuelle Währung eigentlich überflüssig machen sollte – die Banken. Mehr da◼ zu ab Seite 8. E-Commerce Online-Marketing Technik N Foto: Fotolia / Aurielaki Auto per iPhone fernsteuern Virtuell und dennoch real: Kryptowährungen könnten die Finanzwelt verändern Außen steuern: Range Rover Sport Für die Mehrheit uninteressant 4 von 10 Deutschen haben Interesse an einer Smartwatch Ich werde sie auf jeden Fall nutzen 14 % Ich kann mir vorstellen, sie zu nutzen Urlaub nach Maß Per Cookie zum Shop im Shop Gerüstet fürs Weiterbauen Der Last-Minute-Spezialist Ltur hat an seiner Datenstruktur geschraubt. Ergebnis: eine länderübergreifende Suche, die beim Datum flexibel ist und Urlaubern S. 16 viel mehr Treffer liefert. Mit einer neuen Targeting-Technik lockt der Reifenhersteller Goodyear potenzielle Kunden auf Reifen.com in den eigenen Store – sogar diejenigen, die nach KonkurS. 24 renzprodukten gesucht haben. Hagebau hat seinen Online-Shop von Intershop auf Novomind migriert. Das neue Shop-System lässt sich auch auf andere Projekte übertragen, denn Hagebau hat international so einiges vor. S. 28 26 % Die häufigsten Gründe für Nichtnutzung In eigener Sache 36 % Furcht vor Datenmissbrauch 30 % Angst vor Hacker-Angriffen 25 % Design gefällt mir nicht 18 % Geringe Akkulaufzeit 17 % INTERNET WORLD Business 13/15 Quelle: Bitkom; n = 1.011 Bundesbürger ab 14 Jahre Neuer Bezugspreis Die allgemeine Kostenentwicklung zwingt uns zu einer Erhöhung des Bezugspreises der INTERNET WORLD Business zum 1. Juli 2015 auf 5,40 Euro für das Einzelheft. Das Jahresabonnement kostet dann per Halbjahr 70,20 Euro. Wir bitten Sie um Ihr Verständnis. Nur so können wir weiterhin ein erstklassiges journalistisches Produkt liefern, wie Sie es seit Jahren gewohnt sind. Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, PF 201552, 80015 München Postvertriebsstück, DPAG, Entgelt bezahlt Der Preis ist zu hoch Die Themen-Guides der Internet World Business Mobile Internet Guide 2015 Beilage INTERNET WORLD Business 15/15 vom 20.07.2015 Druckunterlagenschluss: 30.06.2015 Buche n Ihren W Sie jetzt erbeau ftritt! Bleibe n Sie 1 Jahr lang pr äsent! Anzeigenberatung: Juliane Roschke Telefon 0 89/7 41 17-283, Fax 0 89/7 41 17-269 E-Mail juliane.roschke@nmg.de INHALT 22. Juni 2015 13/15 INTERNET WORLD Business Inhalt 3 Business-News auf Xing Xing ist mit 15 Millionen Mitgliedern längst mehr als nur ein Business-Netzwerk, um Kontakte zu knüpfen. Hier vernetzen sich Berufstätige aus den verschiedensten Branchen direkt und in mehr als 66.000 Fachgruppen. TECHNIK 8 E-COMMERCE Per Zufall nach Polen Wie Online-Shops internationalisieren 12 „Anlaufstelle für Ästheten“ Umstrukturierung bei Woonio 14 Urlaub nach Maß Ltur setzt auf länderübergreifende Suche 16 Makler und Widerruf Das Fernabsatzrecht gilt auch im Netz 17 KNOW-HOW Rich Snippets Teil 2: Standards für die Datenstruktur 18 ONLINE-MARKETING Bloggen fürs Business Tipps für erfolgreiche Coporate Blogs 20 „Die Nummer eins bei Frauen“ Torsten Ahlers im Interview 22 Per Cookie zum Shop im Shop Neuer Einsatz von Daten im Targeting 24 Die Reichweite fehlt Sind Beacons die Zukunftstechnologie? 26 Gerüstet fürs Weiterbauen Hagebau.de migriert neues Shop-System 28 Sicher in der Datenwolke Verantwortungsvoller Umgang mit der Cloud 30 Shops made by Wordpress Automattic rüstet sich für den E-Commerce Seit Anfang Mai ist auch INTERNET WORLD Business mit einem eigenen Account auf Xing vertreten. Gut einen Monat nach Start folgen schon knapp 2.000 Nutzer dem Magazin auf dem Karrierenetzwerk. 33 RUBRIKEN 4 Update Dienstleisterverzeichnis 34 Personalien 38 Termine 38 Stellenmarkt 39 Impressum 40 Szene 41 Meinung 42 Follower können über diesen Kanal täglich die wichtigsten Meldungen aus den Bereichen Mobile, E-Commerce, Online-Marketing, Social Media und Technik empfangen. 20 Viraler Überflieger Delta Air Lines integriert Internet-Hits Seit einiger Zeit hat die Plattform News-Seiten integriert, über die Publisher ihre Informationen gezielt an den Nutzer bringen können. Foto: Xing Virtuelles Geld So steht es um die Kryptowährungen Foto: Fotolia / Lukas Gojda SCHWERPUNKT 25 12 26 Foto: Fotolia / Sdecoret Das neue Angebot ermöglicht es Mitgliedern des Business-Netzwerks, die diese Themen spannend finden, sich kostenfrei und schnell zu informieren. Weitere Details dazu sind zu finden unter: www.internetworld.de/xing Social Media Facebook: facebook.com/internetworld.de Google+: internetworld.de Twitter: @internet_world Newsletter: www.internetworld.de/newsletter WhatsApp: www.internetworld.de/whatsapp Instagram: @internetworldbusiness Foto: Barcoo Menschen in diesem Heft Oliver Flaskämper Der Vorstand der Bitcoin AG und Gründer des Marktplatzes Bitcoin.de meint, dass Deutschland für BitcoinStart-ups unattraktiver als andere Länder ist, weil es hierzulande eine 9 strengere Regulierung gibt. Tim Keding Der Gründer und Geschäftsführer des Schuhportals Shoepassion.com ist davon überzeugt, dass deutsche Händler ihren Standortvorteil gegenüber europäischen Mitbewerbern 13 nutzen müssen. Roland Waedt Der Gründer und Geschäftsführer des Online-Möbelhändlers Woonio glaubt, dass die Nutzer heute keine Lust mehr haben, in mehreren unterschiedlichen Shops nach Angebo14 ten zu suchen. Torsten Ahlers Der CEO der im Mai 2015 gegründeten Otto Group Media spricht im Interview über die Pläne des Versandhändlers, künftig die Werbeflächen der eigenen Shops 22 selbst zu vermarkten. Claus Boyens Der Geschäftsführer von Host Europe liefert Argumente für die Nutzung von Cloud-Anbietern für den eigenen Shop. Ein Vorteil sei die flexible Anpassung der Kapazitäten je nach Bedarf. 30 Benjamin Prause Der Geschäftsführer des Performance-Spezialisten Eprofessional ist sich sicher, dass es bei Werbern im Bezug auf die Chancen von Wearables große Unterschiede zwischen Berufs42 und Privatmeinung gibt. UPDATE Herr Deck, herzlichen Glückwunsch zur Ernennung zum „Chief Happiness Officer“. Sind Sie jetzt so eine Art Pausenclown 2.0? Nein, das ist durchaus eine ernst gemeinte Initiative, mit der Cobe einen Fokus auf das Wohlergehen seiner Mitarbeiter legt. Denn die sind letzten Endes ein maßgeblicher Faktor des Geschäftserfolgs. Was steht denn in Ihrer Jobbeschreibung? Ich führe zum Beispiel Mitarbeiterumfragen durch, optimiere Arbeitsprozesse, informiere über neueste Erkenntnisse aus der Glücksforschung und Ernährungswissenschaft oder organisiere Workshops zu Themen wie Meditation und Communication Skills. Glück ist bei Cobe nicht mehr nur Zufall Wie wurden Sie denn zum Cobe-Glücksbringer? Ich bin einfach ein Glückspilz. Vor meinem Einstieg bei Cobe war ich lange Jahre selbstständiger Berater im Bereich Brand Communication und hatte diverse Führungspositionen im Einzelhandel. Fast unfallfrei: Auf 2,9 Millionen Kilometern verursachten Googles Self Driving Cars gerade einmal zwölf kleinere Unfälle. Google will nun monatlich Zahlen bekannt geben. Rose Bikes feilte am Konfigurator ÜBERNAHME HBC kauft Kaufhof Schlappe für Karstadt: Die Warenhauskette Kaufhof wandert für 2,8 Milliarden Euro unter das Dach von Hudson’s Bay (HBC). Die Galeria Kaufhof gehört jetzt zu Hudsons‘s Bay Kanadier versprechen die „Wiedergeburt des Warenhauses über das Internet“ und wollen insbesondere in den Online-Handel investieren. Der digitale Kanal ist für HBC nichts Neues. Im vergangenen Jahr erzielte das Handelshaus inklusive der Nobelkaufhauskette Saks und der Modekette Lord & Taylor Online-Umsätze in Höhe von 400,2 Millionen USDollar und damit 87 Prozent mehr als im Vorjahr. Für das erste Quartal 2015 wurde ein Plus bei Online von 37,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr gemeldet. Die Übernahme von Kaufhof hat sich HBC gut überlegt. Man habe jahrelang die europäische Handelslandschaft sondiert, heißt es aus dem Unternehmen. Bran- chengerüchten zufolge könnte die Modekette Lord & Taylor die Kölner Kaufhof-Zentrale als Hauptquartier für die internationale Expansion nutzen. Auch Saks soll eine Präsenz auf dem deutschen Markt bekommen. „Wir sind im Entertainment-Business. Starke Warenhäuser benötigen Investments. Und wir haben genug Geld, das auch durchzuziehen“, so HBCChef Richard Baker. „Das Warenhaus ist im Grunde nichts anderes als eine leere Box. Da kann man alles hineintun.“ Kaufhof und Hudson’s Bay haben gemeinsam 464 Filialen weltweit und erzielen einen Jahresumsatz von 10,6 Milliarden US-Dollar. Ein Drittel davon stammt von Kaufhof. (dz) den nun auch Waren aufgenommen, die nicht über Amazons Logistikzentren, sondern über die Warenhäuser der Marktplatzpartner verschickt werden. Amazon verspricht sich davon weiteres Wachstum, da Prime-Kunden bei dem E-Commerce-Riesen doppelt so viel ausgeben wie Kunden, die nicht an dem Programm teilnehmen. Gleichzeitig wälzt Amazon die Versandkosten für die Zwei-Tage-Lieferung auf den Händler ab. Aktuell gilt die Erwei(dz) terung nur für die USA. PROGRAMMERWEITERUNG Facebook verteilt in den USA kostenlose Beacons, um Händlern und Restaurants zu mehr Kundschaft zu verhelfen. Verbraucher, die sich innerhalb des Beacon-Radius befinden und Facebook via Smartphone besuchen, sehen über ihren NewsFeed sogenannte „Place Tips“, Hinweise zu Öffnungszeiten, beliebten Produkten oder bevorstehenden Events. Seit Januar testet Facebook die Initiative in New York. Unternehmensangaben zufolge konnten teilnehmende Händler den In-Store-Traffic und die Besucherzahlen auf der Website, via „Place Tips“ steigern (s. hierzu Artikel S. 26). (sg) SOCIAL MEDIA Facebook verschenkt Beacons Mehr Prime-Inventar Amazon erweitert sein Prime-Programm (Zwei-Tage-Lieferung gegen eine Jahresgebühr). In die Liste Prime-fähiger Produkte werFoto: Shutterstock.com / F. Gärtner Johannes Deck hat gerade bei der Münchner Usability-Agentur Cobe als Chief Happiness Officer angeheuert. www.cobe.de Künftig gilt für Prime kein Zwang zu FBA mehr 13/15 Das GoogleCar hält für den Krankenwagen an, obwohl es Grün hat MUSIK-STREAMING Spotify rüstet sich gegen Apple Kurz vor der Einführung von Apples StreamingDienst Apple Music am 30. Juni in über 100 Ländern sichert sich Spotify im Rahmen einer neuen Finanzierungsrunde stolze 526 Millionen US-Dollar. Spotify: Damit wird der neues Geld schwedische Muin der sik-StreamingAnbieter mit 8,5 Kasse Milliarden US-Dollar bewertet. Das frische Kapital soll dem Unternehmen helfen, sich gegen die wachsende Konkurrenz zu rüsten. Inzwischen hören Unternehmensangaben zufolge mehr als 75 Millionen Menschen weltweit Musik über Spotify. Mehr als 20 Millionen davon sind Spotify-PremiumAbonnenten. Damit hat der Musik-Streaming-Service in einem Jahr rund zehn Millionen zahlende Kunden dazugewonnen. Mit den steigenden Nutzerzahlen wachsen zudem die Ausschüttungen an die Musikindustrie: Seit dem Launch waren es mehr als drei Milliarden US-Dollar. 300 Millionen US-Dollar Wie viele Start-ups das erste Jahr überleben Großbritannien 93 % Frankreich Virtual Zoo Zukunft der Unterhaltung: Die Landmark Entertainment Group baut in China einen virtuellen Zoo samt Aquarium, Museum und Kunstgalerie. 200 Millionen US-Dollar soll das gesamte Projekt kosten. Foto: Landmark Entertainment Q&A Relaunch: Rose Bikes hat seinen Webshop neu aufgesetzt. Hauptaugenmerk lag auf dem Konfigurator, mit dem Kunden ihr Traumbike selbst zusammenstellen können. 22. Juni 2015 Foto: Spotify INTERNET WORLD Business Foto: Wikipedia / Richard Huber 4 79 % Deutschland 78 % Durchschnitt Europa 83 % In Großbritannien überstehen mehr Startups das erste Jahr als im Rest Europas INTERNET WORLD Business 13/15 Quelle: Rousseau Associates Foto: Shutterstock / Phoelix 13/15 INTERNET WORLD Business Astra: Wenn bei Astra die Kronenkorken knallen, wird tierisch gefeiert. Das zeigt die Biermarke in einem neuen viralen Spot auf Youtube, den seit dem Launch vor rund einem Monat knapp 100.000 Youtube-Nutzer sahen – inklusive dem Hinweis, dass für diesen Spot kein Bier zu Schaden kam. ZUKUNFTSFORSCHUNG Google will die Welt retten Google will das Leben in den n Städten verbessern und hat zu u diesem Zweck die neue, unab-hängige Firma Sidewalk Labss gegründet. Unter der Leitung von n New Yorks ehemaligem Vizebürgermeister und Ex-Bloomberg-CEO Dan Doctoroff soll das Unternehmen den Verkehr effizienter machen, Energieverbrauch und Lebenshaltungskosten senken und die Stadtverwaltung verbessern, meldet das Weblog Theverge.com. GoogleChef Larry Page sieht hier eine Nische; kein Technikentwickler habe sich bislang richtig um diese Bereiche gekümmert. Konkrete Pläne gibt es aber noch nicht. Page gab nur bekannt, dass Side- „Geht tierisch ab: Mit Astra rockt die Kneipe ANTI WERBUNG walk Labs eigene Projekte entwickeln, aber auch in andere Unternehmen investieren oder diese (dz) kaufen möchte. Apple plant Adblocker für iOS9 RABATTSCHLACHT EU erschwert Gutscheincodes Online-Händler, die über Gutscheincodes Rabatte versprechen oder im Handel Wertkarten verkaufen, sollen nach dem Willen der EU künftig eine Konzession als Zahlungsdienstleister haben oder mit einem Konzessionär zu- Foto: Saleduck flossen allein im ersten Quartal 2015 an die Rechteinhaber. Um weiter zu wachsen setzt Spotify zunehmend auf Content-Partnerschaften: Globale Kooperationen mit Epic TV oder Deutschlandradio sollen den StreamingDienst nun zur All-in-one-Plattform machen. Mit dem Schritt will Spotify die Musik in den Alltag der User integrieren und an individuelle Vorlieben, Orte, Stimmungen und Tageszeiten (tdz) anpassen. Gutscheincodes werden im Handling komplizierter sammenarbeiten müssen. Eine entsprechende Neufassung der sogenannten Zahlungsdiensterichtline soll Anfang Juli veröffentlicht und bis Mitte 2017 in allen EU-Staaten umgesetzt werden. Betroffen sind alle Unternehmen, die elektronische Gutscheinsysteme mit einem Gesamtbetrag von mehr als einer (dz) Million Euro betreiben. Apple führt Adblocker auf mobilen Endgeräten ein. Was bei Safari auf dem Desktop schon länger ging, soll mit dem neuen Betriebssystem iOS9 ab Herbst auch auf mobilen Endgeräten möglich sein. Die Nutzer können über entsprechende Plugins im Safari-Browser Cookies, Bilder, Pop-ups und andere Inhalte blockieren. App-Entwickler können erstmals eigene Erweiterungen beisteuern. Dazu müssen sie lediglich eine JSONDatei bereitstellen, die die Regeln ffür die zu unterdrückenden IInhalte definiert. Safari setze diese R Regeln anschließend um, ohne Infformationen über die vom Nutzer aaufgerufenen Webseiten an den A Anbieter der Erweiterung zu ü übermitteln, erklärt Apple. (lm) ONLINE-DATING Parship und Elite Partner vereint Hochzeit zweier namhafter Online-Dater: Die Internet-Partnerbörsen Parship und Elite Partner gehen künftig gemeinsame Wege. Die private Beteiligungsgesellschaft Oakley Capital, die im April dieses Jahres dem Verlagshaus Holtzbrinck die Partnerbörse Par- Virtuelle Gefühle Parship und Elite Partner werden zu Verbündeten ship abgekauft hatte, hat nun auch Elite Partner von der Burda-Tochter Tomorrow Focus übernommen. Der Kaufpreis soll dem Vernehmen nach bei 22 Millionen Euro gelegen haben. Elite Partner beschäftigt 80 Mitarbeiter. Im Geschäftsjahr 2014 stehen Umsätze in Höhe von 28 Millionen Euro und ein operativer Gewinn von 2,6 Millionen Euro in den Büchern. Parship ist mit 60 Millionen Euro Umsatz und acht Millionen Euro Gewinn rund doppelt so groß. Durch die Bündelung wehren sich beide Plattformen offenbar gegen neue Bedrohungen wie Tinder. Die US-Dating-App zählt in Deutschland derzeit rund zwei (lm) Millionen Nutzer. PAID CONTENT Blendle kommt nach Deutschland Vor gut einem Jahr ist Blendle in den Niederlanden mit seinem digitalen Zeitungskiosk gestartet. Nun will das Start-up für Paid Content auch den deutschen Markt erobern. Der offizielle Starttermin steht noch nicht fest, soll aber wohl im Spätsommer 2015 liegen. Schon jetzt sind 37 Tageszeitungen und Zeitschriften der digitalen Plattform beigetreten, darunter die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“, die „Süddeutsche Zeitung“, „Die Welt“, „Der Spiegel“, „Die Zeit“ und der „Stern“. Das Blendle-Konzept für Paid Content sieht so aus: Die Verlage stellen ihre Artikel auf der Plattform von Blendle ein. Die Internet-Nutzer können in den Artikeln blättern und einzelne Artikel, die sie interessieren, kaufen. Den Preis je Artikel legen die Verlage selbst und je nach Artikelart individuell fest. Blendle wickelt die Registrierung der Nutzer und die Bezahlung ab. Dafür kassiert das Start-up 30 Prozent der Einnahmen, der Rest wird an die Verlage weitergeleitet. In den Niederlanden verzeichnet der digitale Kiosk mittlerweile rund 300.000 Nutzer, die meisten sind unter 35 Jahre alt. Laut einer Bitkom-Studie zur Paid-Content-Nutzung bezahlt bereits rund ein Drittel der Surfer für Inhalte im Netz. Bei Blendle können Leser für Artikel, die ihnen nicht gefallen, ihr Geld zurückverlangen. Die Quote liegt (cf) bei rund fünf Prozent. Geschäftsentwicklung im interaktiven Handel Umsatzsituation: vergangene zwölf Monate gestiegen: Die fehlende Haptik wird im Online-Handel oft als großes Kaufhindernis genannt. Dem könnte in Zukunft abgeholfen werden. Neurodigital Technologies entwickelt unter dem Namen „Gloveone“ einen Cyber-Handschuh, mit dem sich die Nutzer durch die virtuelle Welt tasten können. Bei der Berührung eines Gegenstands wird an den Fingern das passende Gefühl erzeugt. Realer Preis der virtuellen Handschuhe: 200 USDollar. Die Produktion hängt allerdings vom Erfolg einer Crowdfunding-Kampagne ab, die derzeit auf Kickstarter läuft. 5 Supermarkt ohne Ware: Emmas Enkel hat am Düsseldorfer Standort der Metro einen virtuellen Supermarkt eröffnet. Metro-Mitarbeiter können Produkte des täglichen Bedarfs per QR-Code bestellen und teilweise noch am selben Tag mit nach Hause nehmen. Fulfillment-Unterstützung kommt von Metro-Tochter Real. Foto: Shutterstock / Karen Roach 22. Juni 2015 61 % wird steigen: 17 % (-5) 70 % (-3) 49 % wird gleich bleiben: 19 % (+3) (-8) gesunken: wird sinken: 23 % (+9) 11 % (+5) Ertragssituation letzte zwölf Monate gestiegen: Umsatzsituation: kommende zwölf Monate gleich geblieben: Ertragssituation kommende zwölf Monate gleich geblieben: wird steigen: 23 % (-9) 56 % wird gleich bleiben: 33 % (+3) (-3) (-6) gesunken: wird sinken: 27 % (+13) 12 % (+5) Online-Händler rechnen mit guter Zukunft INTERNET WORLD Business 13/15 Quelle: BEVH / Boniversum, Stand: Juni 2015 Änderung zum Vorjahr in Prozent UPDATE 6 INTERNET WORLD Business 22. Juni 2015 13/15 World Wide Web Swobbl will die europäische, datensichere Alternative zu Google, Yahoo, Dropbox und Facebook werden. „Swobbl soll ein einfach zu nutzendes, sicheres Datenangebot für jeden werden“, sagt Matthias Grömmer. Er ist 23 Jahre alt, studiert Wirtschaftsinformatik – und nimmt es nebenbei mit Google, Yahoo, Dropbox und Facebook auf. Swobbl ist eine Suchmaschine, bietet Mailservices und Datenablagen und neuerdings noch eine Community an. Die Nutzer bleiben stets Herr ihrer Daten. Das Start-up trackt nicht und verschlüsselt die Übertragung. Werbekunden setzen nur auf Suchbegriffe, aber nicht auf Zielgruppen- Swobbl: Suchmaschine made in Germany bietet US-Anbietern Paroli daten. „Zu Spitzenzeiten hatten wir 30.000 Suchanfragen pro Tag“, so Grömmer. Mit exakteren Suchergebnissen will er die Reichweite verbessern. Dafür kündigte er die Partnerschaft mit Microsofts Bing, investiert in mehr Serverkapazitäten, entwickelt Suchindizes und Algorithmen. Noch ist Swobbl nicht profitabel, aber die wachsende Kritik an Online-Monopolen und -Oligopolen sowie die bekannten Sicherheitsmängel treiben ihm Nutzer und Werbekunden zu. (vs) MARBACH / DEUTSCHLAND Drohnen kontrollieren Reben http://bit.ly/weingut-württemberg Für 34 Millionen Euro hat Wahanda seinen Konkurrenten Treatwell aus Amsterdam gekauft: Die Unternehmen vermitteln online und gegen Provision Termine bei Friseuren, Kosmetik-, Nagel- und Fitnessstudios sowie Wellness-Anbietern. Für die Übernahme hatte sich Wahanda im Mai 2015 umgerechnet 40 Millionen Euro Kapital beschafft. Bereits im Oktober 2014 übernahm das Londoner Unternehmen Salonmeister aus Berlin. (vs) Alter Adel, neue Technik: Herzog Michael von Württemberg lässt seine Weinreben mithilfe von Drohnen kontrollieren. 40 Hektar mit Lemberger-, Trollinger- und Syrah-Trauben wachsen in der Region um Stuttgart. Drohnen-Bilder zeigen, ob die Reben an den Hängen gedeihen. „Mit dem Trollinger am Steilhang haben wir die Tradition“, so der Herzog, „mit der Drohne die Innovation.“ (vs) NEW YORK / USA Einkaufslisten aus dem Müll http://www.genican.com/ Sag noch einer, Müll sei der letzte Dreck: Genican hat ihn als Basis für innovative Geschäfte entdeckt. Das Start-up aus New York hat ein Gerät entwickelt, das in den Deckel von Mülleimern geklebt wird, dort die Barcodes der Verpackungen scannt und diese Daten an eine App funkt, die anhand des Mülls Einkaufslisten erstellt. Die Technik steht, jetzt will Genican den Müll zu Geld machen und sucht Handelspartner, die mittels der Genican-App ermitteln, was nun fehlt, und die Kunden beliefern wollen. (vs) ONLINE-PAYMENT Sparkassen kaufen Girosolutions Die Sparkassen-Finanzgruppe hat über ihre Tochter Deutscher Sparkassenverlag den Zahlungslogistiker Girosolution übernommen. Das Unternehmen liefert unter anderem Kommunen die Infrastruktur, damit diese Zahlungen online abwickeln können. Hier wilderte zuletzt Paypal im angestammten Sparkassen-Geschäft und überzeugte zum Schrecken des Finanzinstituts bereits einige Kommunen von der eigenen Payment-Lösung. Ende vergangenen Jahres beteiligten sich die Sparkassen bereits mehrheitlich an Payone. Ziel der Übernahmen ist es auch, mehr Erfahrung im Bereich Online-Payment zu sammeln. Diese soll schließlich in den Aufbau des eigenen Payment- ZÜRICH / SCHWEIZ Einkaufen und bringen https://www.getbring.com/#!/app Die beste Werbung für internationale Bekanntheit und Verbreitung: Auf Einladung von Google präsentierte das Züricher Start-up Bring Labs seine Geschäftsidee und App auf der Entwicklerkonferenz des Suchkonzerns. Mit der App von Bring Labs teilen Wohngemeinschaften, Freundeskreise oder Nachbarn Einkaufslisten, um Shoppingtouren abzustimmen oder den Alltag effizienter zu organisieren. (vs) Dienstes „Pay Direkt“ fließen, der zusammen mit privaten und genossenschaftlichen Finanzinstituten Ende des Jahres gelauncht wer(dz) den soll. PRINTMAGAZIN Net-A-Porter profitiert von „Porter“ Net-A-Porter profitiert von seinem Hochglanz-Printmaga- Foto: Net-A-Porter Start-up LONDON / GROSSBRITANNIEN Wahanda reißt sich Konkurrent Treatwell unter den Nagel http://bit.ly/wahanda-kauf „Porter“ verhilft Net-APorter zu neuen Kunden PEKING / CHINA Baidu schneller als Google? http://bit.ly/baidu-auto Noch in diesem Jahr will der chinesische Suchkonzern Baidu ein selbstfahrendes Auto vorstellen. Das soll Baidu-Manager Jin Wang auf Chinas Cloud-Computing-Messe angekündigt haben. Bei der Entwicklung von Fahrzeugtechnik kooperiert Baidu mit BMW. Die Chinesen würden irgendwann mit ihrem fahrerlosen Auto mit dem gleichartigen Wagen von Google konkurrieren. (vs) zin „Porter“. Die Modezeitschrift, die an 25.000 Verkaufsstellen mit einer Auflage von 152.000 Exemplaren vertrieben wird, führt dem Luxusmodeversender neue Kunden zu. Eigenen Aussagen zufolge werden 46 Prozent der Auflage an Leser verkauft, die bislang noch nie bei Net-A-Porter eingekauft haben. Für das Ende März abgelaufene Geschäftsjahr 2014/15 meldet das Unternehmen einen Nettogewinn von 2,9 Millionen USDollar, die Umsätze stiegen um 22,8 Prozent. 887.000 Kunden stehen in der Kundendatei. Insgesamt wurden im vergangenen Geschäftsjahr 2,6 Millionen Bestellungen mit einem durchschnittlichen Warenkorbwert von 541 Euro abgewickelt. Durch die Fusion mit Yoox zur Yoox Net-A-Porter-Group soll der weltweit größte Luxusmodeversender entstehen. (dz) SHOP-IN-SHOP Brille24 kooperiert mit Adler Der Online-Optiker Brille24 kooperiert ab Juni mit der AdlerFiliale in Oldenburg-Wechloy. Adler-Kunden können sich durch Augenoptiker von Brille24 beraten lassen und ihre Wunschbrille anschließend mit einem 5-Euro-Wertgutschein von zu Hause aus bestellen. Bei Erfolg wird die Zusammenarbeit deutschlandweit ausgedehnt. (dz) NEWS ONLINE E-Commerce, Online-Marketing und Tools & Technik: Topaktuelle News finden Sie unter www.inter networld.de. Dort können Sie auch unseren dreimal täglich erscheinenden Newsletter bestellen. Wähle die BELIEBTESTEN WEBSITES des Jahres für den ONLINESTAR 2015 und gewinne eine Reise für zwei Personen nach Dubai! Beim OnlineStar 2015 Publikumspreis kommt es auf Deine Stimme an. Unter allen Teilnehmern verlost TravelScout24.de eine Reise nach Dubai – eine Woche für zwei Personen im Wert von 2.000,- Euro. Weitere Informationen unter onlinestar.de Eine Veranstaltung der VERLAGSGRUPPE EBNER ULM Sponsoren: Medienpartner: com! professional Internet World Business PAGE SCHWERPUNKT INTERNET WORLD Business 22. Juni 2015 13/15 Foto: Fotolia / Aurielaki 8 Glossar Altcoins Bei alternativen Kryptowährungen handelt es sich oft um BitcoinKlone, manchmal aber auch um ambitionierte technologische Weiterentwicklungen. Blockchain Die Crowd-basierte dezentrale Buchhaltung per Blockchain gilt als fälschungssicher. Alle Transaktionen werden von der Crowd überprüft, um zu garantieren, dass jeder Coin nur einmal ausgegeben wird. Mehrere Transaktionen werden zu digitalen Blöcken zusammengefasst, die neuen Blöcke werden an die Kette angehängt, die Blockchain. Virtuelles Geld: In drei Stufen zur Disruption Nach dem Bitcoin-Hype im letzten Jahr ist es um Kryptowährungen still geworden. Einige Experten glauben jedoch, dass die wirklichen Innovationen noch bevorstehen nfang 2009 war er nur wenige Euro wert, irgendwann waren es 100, dann 500 und Anfang 2014 um die 800 Euro. Der Aufstieg des Bitcoins schien jahrelang kein Ende zu kennen. Nach der Insolvenz der Bitcoin-Börse im letzten Jahr war der mediale Hype jedoch vorbei. Seitdem diskutieren nur noch Insider über die Kryptowährung als das nächste große Ding. So ist es auch kaum bekannt, dass es mittlerweile Dutzende Alternativen wie den Litecoin, den Dogecoin oder den Ripple gibt. A Stehen wir vor einer Blockchain 2.0 An Transaktionen per Blockchain kann man noch andere Informationen anhängen. So lässt sich der Tausch oder Verkauf anderer Güter protokollieren, aber auch Besitztitel an Immobilien. revolutionären Umwälzung? Dabei könnten Kryptowährungen die nächste große Innovation durch das Internet auslösen. Das zumindest glauben zwei Journalisten des US-amerikanischen „Wall Street Journal“. In ihrem Buch „Crypto- currency – wie virtuelles Geld die Margen der Onlineunsere Gesellschaft verändert“ Händler erhöhen. Zumindest zum jetziskizzieren sie, was alles pasgen Zeitpunkt allerdings sieren könnte: Sämtliche ist von solch einer disrupIntermediäre bei einer Zahl der auf tiven, das Bestehende verGeldtransaktion könnten Coinmarketcap.com gelisteten drängenden Entwicklung überflüssig werden – BanKryptowährungen wenig zu sehen. Laut einer ken, aber auch Kreditkarjüngst veröffentlichten Umtenunternehmen und Zahfrage der Deutschen Bundeslungsdienstleister wie Paypal. bank kannten Mitte 2014 nur knapp Wenn alle statt Euro und Dollar nur noch Bitcoin etc. nutzen, würden Re- 30 Prozent der Bundesbürger den Bitcoin – gierungen die Kontrolle über das Geld und von denen wiederum besaß nur jeder verlieren. Und 2,5 Milliarden Menschen Fünfzigste selbst die digitale Währung. Die Einschätzung von Ingmar Böckin ärmeren Ländern, die bisher kein Bankkonto haben, würden an das Finanzsystem mann, Referent für E-Commerce, IT-Siangeschlossen, denn auch einfachere Han- cherheit und Logistik beim E-Commercedyversionen können Transaktionen von Verband BEVH, fällt wenig positiv aus: Kryptowährungen ausführen. Geldtrans- „Die Zahlung mit Bitcoins oder alternatifers würden grenzüberschreitend und ohne ven Kryptowährungen ist kaum verbreitet Zeitverzögerungen stattfinden, und die in der deutschen E-Commerce-Landdeutlich niedrigeren Gebühren würden schaft. Ich sehe auch nicht, dass sich das 571 22. Juni 2015 13/15 INTERNET WORLD Business 9 Marktkapitalisierung der Kryptowährungen (Angaben in Euro) Bitcoin 2.915.473.178 Ripple 224.254.461 Stufe 1 der Litecoin 60.040.334 BitShares 15.299.918 Dogecoin 14.769.044 Stellar 13.929.821 Dash 13.552.071 Nxt 10.473.606 Die Marktkapitalisierung ergibt sich aus der Zahl aller kursierenden Coins und dem jeweiligen Umtauschwert pro Coin BanxShares 8.039.281 MaidSafeCoin 6.661.284 INTERNET WORLD Business 13/15 Quelle: http://coinmarketcap.com/ Stand: 1. Juni 2015 ändern wird.“ Dem einzig denkbaren Vorteil, der Möglichkeit anonymer Zahlungen, stellt er hohe Kursschwankungen, das Betrugsrisiko und die Attraktivität für Steuerhinterziehung und Schwarzmarkthandel entgegen. Auch Achim Himmelreich, Vizepräsident des Bundesverbands Digitale Wirtschaft (BVDW), äußerst sich skeptisch: „Gerade die Internet-Wirtschaft in Deutschland geht sehr vorsichtig mit Pseudowährungen wie Bitcoins um. Der erste Hype hat sich ja auch etwas gelegt, da sich die Hoffnung auf eine Massenverbreitung nicht erfüllt hat.“ Als Vorteile des Kryptogeldes sieht er die höhere Geschwindigkeit und die niedrigeren Kosten bei Transaktionen, als Nachteile mögliche HackerAngriffe, die nicht durch Institutionen wie die Europäische Zentralbank (EZB) aufgefangen werden. Als BVDW rate man Marktteilnehmern, bis auf Weiteres auf bewährte Zahlungskanäle zu vertrauen. „Bitcoin-Start-ups führen in Deutschland ein Schattendasein“ Oliver Flaskämper Vorstand der Bitcoin AG und Gründer des Marktplatzes Bitcoin.de www.bitcoin.de liche Transaktionen gegenüber. Um tatsächlich eine Alternative zu herkömmliDisruption: Bitcoin chen Zahlungsmittel zu werden, reicht das Basis des Bitcoins, der Peer-to-Peer(P2P)- nicht aus. Geldtransaktionen ohne zwischengeDas Hamburger Start-up 9flats.com schaltete Dienstleister ermöglicht, ist eine gehört zu den Websites, die Zahlungen Crowd-basierte Buchführung, die mit Bitcoins akzeptieren. Blockchain. Tausende beteiligte Roman Bach, CEO des Rechner prüfen anstehende Buchungsportals, meint, Bitcoin-Kurs * Transaktionen auf ihre man habe über die Juni 2015: Legitimität und fassen sie Zahloption eine attraktive, zu großen digitalen „Blötreue Kundschaft gewoncken“ zusammen. Der nen: „Heute sehen wir, Spitzenwert im Umtauschkurs in Euro dass Bitcoin-User Seiten November 2013: oder Dollar ergibt sich aus bevorzugen, auf denen sie Kauf- und Verkaufsangebomit Bitcoin zahlen können.“ ten auf spezialisierten Börsen Über Bitcoin sei ungefähr ein wie der deutschen Plattform * auf Bitcoin.de Monatsumsatz pro Jahr zusätzlich Bitcoin.de. Und der stieg seit 2013 rasant zu erreichen. Auch der international tätian. Anfang 2014 war ein Bitcoin zwischen ge Lieferservice Takeaway.com akzeptiert 700 und 800 Euro wert. Ende 2013 wurde Bitcoins auf einigen Länderseiten, daruner zwischenzeitlich sogar für mehr als ter auf der Hauptdomain Takeaway.com. 1.000 Euro gehandelt. Insgesamt ergab das Die deutsche Tochtermarke Liefersereine Marktkapitalisierung von mehr als 10 vice.de gehörte bis vor Kurzem zu den BitMilliarden Euro. Heute liegt der Bitcoin coin-Akzeptierern; allerdings will Takebei drei Milliarden. away seine Präsenz am deutschen Markt vereinheitlichen und die Marke Lieferser- 207 € 1.006 € Stufe 2 der Disruption: Altcoins Parallel dazu setzte eine zweite Umwälzungsstufe ein. Hunderte alternativer Kryptowährungen, auch Altcoins genannt, fluteten das Internet. Sie hießen Litecoin, Peercoin oder Devcoin. Die Initiatoren klonten den Bitcoin-Algorithmus, optimierten ihn oder schrieben ihn gleich neu. Politische Aktivisten mischten mit, Spaßvögel, ernsthafte Unternehmer und Betrüger. Eigene Kryptowährungen wurden zum Geschäftsmodell. Der Litecoin ermöglichte noch schnellere Bestätigungen von Transaktionen, der Dogecoin startete als Bitcoin-Parodie und gewann als Spaßwährung viele junge Nutzer. Der isländische Auroracoin wollte eine Alternativwährung für das von der Finanzkrise gebeutelte Island werden. Viele von ihnen blieben unbemerkt. Einige legten jedoch eine rasante Karriere hin. Anfang 2014 erreichte der Litecoin eine Marktkapitalisierung von 270 Millionen Euro, das Dogecoin-Netzwerk war rund 50 Millionen Euro wert. Lange Zeit sah es so aus, als sei der Aufstieg von Kryptowährungen unaufhaltsam. Doch dann kam der Knall: Die weltweit größte Bitcoin-Börse Mt. Gox meldete mehrere Hunderttausend Bitcoins als gestohlen, mit einem Gegenwert von 350 Millionen Euro. Seit der Insolvenz von Mt. Gox Ende Februar 2014 ist die Kryptowährungsszene paralysiert. Mehr als ein Jahr später hat sich in der Bitcoin-Landschaft auf den ersten Blick nicht viel getan. 100.000 Webshops mit Bitcoin-Integration soll es weltweit geben, dem stehen aber nur etwa gleich viele täg- „Bitcoin-User bevorzugen Websites, auf denen sie mit Bitcoins bezahlen können“ Roman Bach CEO des Buchungsportals 9Flats.com www.9flats.com vice.de zugunsten von Lieferando aufgeben – und Lieferando akzeptiert die Kryptowährung bisher nicht. Auch einige größere Unternehmen akzeptieren den Bitcoin. Paypal USA ermöglicht Händlern mittlerweile, Bitcoins zu akzeptieren, und auch auf dem US-amerikanischen Expedia-Angebot lässt sich so zahlen. Das Hamburger Gaming-Unternehmen Bigpoint ist dabei und der Online-Foodshop von Edeka. Der nutzt wie viele andere die Dienste des weltgrößten US-Anbieters Bitpay, der bisher 60.000 Webshops angeschlossen hat. Zudem ▶ Andrei Martchouk ist CEO der Züricher Yacuna AG. An der Börse können verschiedene Kryptowährungen gehandelt werden. www.yacuna.com „Mit der Blockchain ist das alles plötzlich möglich“ Richtig viel machen kann man mit Bitcoins im Moment noch nicht, oder? Andrei Martchouk: Leider ist das so. Wir reden heute von etwa 100.000 Händlern, die Bitcoin akzeptieren. Gleichzeitig gibt es aber nur um die 100.000 Transaktionen pro Tag, also durchschnittlich eine pro Händler. Auf Yacuna kann man zurzeit fünf Kryptowährungen handeln. Wie haben Sie die ausgewählt? Martchouk: Wir haben neben der Marktkapitalisierung auch berücksichtigt, wie lebendig die jeweiligen Communitys sind. Der Bitcoin ist die mit Abstand wichtigste Kryptowährung. Auch der Litecoin ist sehr erfolgreich. Der Dogecoin hat eine spannende Marketingstory. Der Glam und der Ultracoin gehen technologisch spannende, neue Wege. Und auch die Transportwährung Ripple werden wir bald aufnehmen. Glauben Sie an einen Durchbruch von Kryptowährungen? Martchouk: Es wird einen großen Wandel geben. Allerdings glaube ich nicht, dass Banken und klassische Währungen überflüssig werden. Sie werden die neue Technologie adaptieren und integrieren. P2P als Technologie für Finanztransaktionen wird unweigerlich kommen. Die Technologie ist sehr viel schneller und löst auch andere Probleme. Der Bitcoin ist nur ein Anwendungsfall für die Blockchain. Was lässt sich darüber abwickeln? Martchouk: Man kann fälschungssicher den Besitz, den Tausch und den Transport aller denkbaren digitalisierten Güter protokollieren. Man kann aber auch komplexe Smart Contracts programmieren. Ich buche ein Appartment bei Airbnb, das wird in der Blockchain vermerkt, mit der Bedingung, dass ich die Buchung bezahle. Tue ich das, bekomme ich einen digitalen Schlüssel generiert. Damit öffne ich das Appartment, das als Smart Home angeschlossen ist. Mit der Blockchain ist das alles plötzlich möglich. SCHWERPUNKT 10 INTERNET WORLD Business „Die Internet-Wirtschaft in Deutschland geht sehr vorsichtig mit Pseudowährungen wie dem Bitcoin um“ 22. Juni 2015 ups geschaffen haben, tritt Deutschland chain, die Grundlage der Bitcoin-Idee. auf der Stelle, was dazu führt, dass Mithilfe einer solchen Crowd-basierten, Bitcoin-Start-ups hier ein Schatten- dezentralen Datenbank lassen sich nicht dasein führen.“ In Deutschland sind nur Bitcoin-Transaktionen protokolliegewerbliche Bitcoin-Transaktionen ren. Es können auch alle denkbaren, digiumsatzsteuerpflichtig. Radoslav talisierbare Einheiten getauscht, gehanAlbrecht, Vorstand des Bundesver- delt und vereinbart werden, seien es bands Bitcoin e.V., findet es allerGüter oder auch Grunddings gut, dass die zuständige bucheinträge. Der Coin deutsche Regulierungsbewird dann zu einer Art Marktkapitalisierung hörde, die Bundesanstalt Transportwährung, an des Bitcoin für Finanzdienstleistungsdie Informationen ange2,9 Mrd. €, aufsicht (Bafin), Bitcoins heftet sind (siehe Interfrüh als privates Geld und view-Kasten). der zehn nächstgrößten Rechnungseinheit regulaDie Kryptowährung Kryptowährungen torisch eingeordnet hat. Ripple will ein solches 370 Mio. € „In vielen Ländern ist die universelles Tauschnetzrechtliche Lage deutlich unsiwerk auf Basis der Blockchain cherer.“ Und er schätzt die Situa- Quelle: coinmarketcap sein, ein „Internet of Vation positiver ein: „Bitcoin ist im lue“, wie Chris Larsen, Etwa Vergleich zu anderen LänCEO von Ripple Labs, erdern schon ziemlich gut in zählt: „Wir glauben an eiDeutschland angekomne Welt, in der sich WerHändler akzeptieren Bitcoin men.“ So stehe Deutschte und Währungen geTägliche Bitcoinland gut bei den Downnauso frei, sicher und Transaktionen: loads von Bitcoin-Clients verzögerungsfrei wie Inda, und die beliebteste formationen bewegen Bitcoin Wallet für Android können.“ Und für diese Vikomme aus Berlin. Flaskämper sion seien Finanzinstitutionen und Albrecht rechnen beide mit der Quelle: Yacuna die ersten Anwender, die damit Weiterentwicklung des deutschen Bit- grenzüberschreitende Zahlungen in Fiatcoin-Ökosystems in den nächsten Jahren. Währungen wie Euro oder US-Dollar abwickeln. Zurzeit haben laut Larsen schon drei Banken und ein Bezahlnetzwerk ofStufe 3 der Disruption: fiziell die Integration von Ripple verkündet, unter anderem die deutsche FidorBlockchain 2.0. Bank. In der Schweiz, die aufgrund laxer ReguAndrei Martchouk von Yacuna sieht die lierungen und der Nähe zur sonstigen Zukunft seines Unternehmens vor allem Finanzwirtschaft immer wieder als euro- in der Blockchain. Die eigene Börse sei nur päisches „Crypto Valley“ bezeichnet das Anfangsprodukt, das langfristige Ziel wird, haben sich verschiedene Start-ups sei eine Infrastruktur, die klassischen angesiedelt. Eines davon ist Yacuna, eine Finanzunternehmen die P2P-Technologie Börse, auf der man Bitcoins und Kryp- der Blockchain zur Verfügung stellt. Betowährungen handeln und tauschen sonders heiß wird in der Branche momenkann. Andrei Martchouk, CEO der Züri- tan diskutiert, dass über die Blockchain cher Yacuna AG, glaubt, dass das eigent- auch komplexe „Smart Contracts“ proliche Potenzial der Technologie noch grammiert werden können. Das Paradegrößtenteils unerforscht ist: die Block- beispiel für derartige Verträge ist eine 13/15 „Wir glauben an eine Welt, in der sich Währungen genau so frei bewegen können wie Informationen“ 100.000 Achim Himmelreich Vizepräsident BVDW www.bvdw.org Chris Larsen CEO Ripple Labs www.ripplelabs.com 100.000 existiert rund um den Globus ein Hunderte Millionen Dollar schweres Start-upÖkosystem zu Kryptowährungen. Die Start-ups arbeiten an Anwendungen, um den Bitcoin leichter und nahtloser bedienbar zu machen, und sie bauen neue Dienstleistungen damit auf. Deutsche Gesetze als Innovationsbremse? Dass die Bitcoin-Szene in Deutschland eher klein ist, liegt nach Meinung von Oliver Flaskämper, Gründer des Marktplatzes Bitcoin.de und Vorstand der Bitcoin Deutschland AG, an der vergleichsweise strengen Regulierung hierzulande. „Während unsere europäischen Nachbarn wie Großbritannien, Österreich und die Niederlande eine Willkommens- und Ermöglichungskultur für Bitcoin-Start- automatisiert ablaufende Buchung über Airbnb (siehe Interview-Kasten). Auch die Autoren des Buchs „Cryptocurrency“ sehen viel Potenzial in der Blockchain. Und sie halten es für denkbar, dass Kryptowährungen Banken überflüssig machen könnten. Das gegensätzliche Szenario wäre, dass Bitcoin & Co. in der Nische bleiben. Und dazwischen sehen sie viel Raum für andere Entwicklungspfade. Große Unternehmen oder gar Regierungen könnte etwa eigene Kryptowährungen anbieten und die Technologie erfolgreich vereinnahmen. Einer der Autoren, Paul Vigna, glaubt, dass in den nächsten Jahren viel passieren wird: „Es gibt so viele verschiedene Arten, wie Bitcoin und die damit einhergehende Technologie den Handel verändern kann. Ich bin mir sicher: In den nächsten zehn Jahren werden wir sehen, wie das alles ausprobiert wird.“ ◼ Stefan Mey Die vier wichtigsten Kryptowährungen Bitcoin Ripple Litecoin Dogecoin Von den 21 Millionen möglichen Bitcoins sind bisher zwei Drittel erzeugt. Alle zehn Minuten werden vom Algorithmus 25 neue freigeschaltet. Die gehen an den Gewinner eines Wettrechnens um ein mathematisches Rätsel. Jeder, der sich an diesem „Mining“ beteiligt, erfüllt auch Gemeinschaftsaufgaben: Überweisungen werden auf ihre Legitimität überprüft und Transaktionen in der Blockchain abgespeichert. Der Bitcoin ist die meistverbreitete Kryptowährung. Marktkapitalisierung: 2,9 Milliarden Euro, Wechselkurs: 207 € Der Ripple will ein währungsneutrales Tauschnetzwerk für alle digitalisierbaren Güter sein: Währungen, aber auch Mobilfunkminuten oder Bonuspunkte, später auch Finanztransaktionen. Der Ripple ist faktisch eine Transportwährung, an die Informationen über Transaktionen jeglicher Art angehängt werden. Er wird trotzdem auf Kryptobörsen gehandelt. Initiator ist die Firma Ripple Labs, die vor dem Start schon einige Coins selbst erzeugt hat. Marktkapitalisierung: 225 Mio. Euro, Wechselkurs: 0,7 Cent Vor allem schneller als der Bitcoin will der Litecoin sein. Die Bestätigung für eine Transaktionen dauert nicht 10, sondern nur 2,5 Minuten. Und beim Mining, dem Um-die-WetteRechnen um neu erzeugte Litecoins, soll es fairer zugehen. Beim Bitcoin haben normale User kaum noch eine Chance. Das Rennen machen PowerUser mit Spezialhardware oder große Mining-Pools. Beim Litecoin hat man auch mit handelsüblichen PC-Prozessoren realistische Chancen. Marktkapitalisierung: 60 Mio. Euro, Wechselkurs: 1,51 € Der Legende nach begann alles mit einem Tweet: „In Dogecoin investieren, das ist definitiv die nächste große Nummer.“ Das war als Parodie auf den Bitcoin-Hype gedacht. Ein Programmierer setzte den Coin trotzdem um. Er nimmt Bezug auf das InternetMeme „Doge“. Vor allem junge User nutzen den Coin, unter anderem um sich Mikrobeträge für witzige Kommentare im Netz zu schicken. Eine Dogecoin-Transaktion wird schon nach einer Minute vom Netzwerk bestätigt. Marktkapitalisierung: 15 Mio. Euro, Wechselkurs: 0,02 Cent Strategien für Ihr B2B Online Marketing 01.-02. Juli 2015, München Online, Mobile, Social für B2B Tickets n u r Herausforderung Digitale Transformation € 750,– Ab in die Zukunft: B2B Online-Marketing im Jahr 2020 zzgl. Mw St. (statt € 8 90,– zzg l. Ihr Code: Marketing Automation: Kampagnen effizient planen & umsetzen obc15iwb Leadmanagement im Fokus Social Media meets Content Marketing Top Referenten auf der Online B2B Conference 2015: Ina Lutterbüse Klickrent GmbH Stefan Hentschel Google Germany GmbH Dr. Hans-Georg Häusel Gruppe Nymphenburg Consult AG Michael Holste Proxation GmbH Robert Seeger Agentur für Kommunikationskunst Boris Turalija Walter AG Mehr Infos und Anmeldung unter: online-business-conference.de Goldsponsor: Sponsoren: Veranstalter: MwSt.) E-COMMERCE INTERNET WORLD Business 22. Juni 2015 13/15 Foto: Fotolia / sdecoret 12 Per Zufall nach Polen In welche Länder kleine und mittelständische Online-Händler expandieren, hängt oft von den Gegebenheiten im Unternehmen ab. Gezielte Marktforschung findet selten statt enn professionelle Berater hören, welche Kriterien in mittelständischen Online-Shops beim Thema Internationalisierung eine Rolle spielen, stehen ihnen schon mal die Haare zu Berge. „So doof das auch klingt, wir sind nach Mitarbeiter-Skills gegangen“, erinnert sich Tim Keding, Gründer des Online-Versenders Shoepassion.com, bei einer Diskussionsrunde zum Thema „Internationalisierung“ auf dem Pixi-User-Treffen 2015 an die Anfänge seiner Expansionsstrategie. Demnach hat es sich eher zufällig ergeben, dass der Versender rahmengenähter Lederschuhe heute eigene Länder-Shops für Österreich, die Schweiz, Polen, Frankreich und England betreibt. Weil bei Shoepassion ein Pole im Marketing arbeitete, war es für das Unternehmen naheliegend, als Erstes nach Polen zu expandieren. Der entsprechende Mitarbeiter lokalisiert Adwords-Kampagnen, übersetzt ShopTexte und geht ans Servicetelefon, wenn ein polnischer Kunde anruft. W Hürden für die Internationalisierung Diese Themen sehen die Händler als die größten Hürden bei der Internationalisierung ihres Online-Shops: 34 % Versand 52 % Zahlungsabwicklung 26 % Mitarbeiter bestimmen Risk-Management das nächste Zielland 18 % Rechtliche Vorschriften Quelle: Infografik „Internationalisierung im E-Commerce“, Heidelpay 2015 Das Berliner Start-up ist beileibe kein Einzelfall. Auch der Hersteller von Handyzubehör, Subtel, verfuhr ähnlich: „Wir machten Stellenausschreibungen mit mehreren Sprachpaaren wie Deutsch-Niederländisch oder Deutsch-Französisch. Und das Land mit der Sprache, die der erste pas- sende Bewerber sprach, wurde dann angegangen. Das war 2008“, berichtet Mitgründer Christopher Stein. Mit seinem Sortiment von 5.000 Akkus und Ladegeräten ist Subtel inzwischen in sieben Ländern präsent, darunter Finnland, die Niederlande, Italien, Spanien, Belgien, Polen, die Schweiz und Frankreich. Erfolglos ist Subtel mit der Anwendung des Prinzips Zufall nicht: 70 Prozent des Gesamtumsatzes werden laut Stein inzwischen im Ausland generiert. Doch es kann auch anders laufen. So klopfen bei dem Cross-Border-Spezialisten „Bei 3.000 Orders pro Monat entwickeln wir keine Mindmaps“ Christopher Stein Gründer und Geschäftsführer Subtel www.subtel.de für E-Commerce Henning Heesen von Salesupply regelmäßig Webhändler an, die es im Ausland aus eigener Kraft nicht geschafft haben. „Dann stellt sich oft heraus, dass die den französischen Markt mit einer oder einer halben Person beackern, während der Wettbewerb vor Ort 50 Leute hat“, schildert Heesen seinen Joballtag. Kleine Länder bieten oft bessere Chancen Dass ein Mitarbeiter Französisch spricht oder Frankreich 60 Millionen Einwohner hat, ist für Heesen zunächst sowieso kein Kriterium für oder gegen die Expansion in einen neuen Markt. Stattdessen sollten Händler recherchieren, ob sie dort zu guten Preisen verkaufen können und die Marketingkosten überschaubar sind. Statt nur auf große Länder wie Frankreich oder England zu schielen, empfiehlt Heesen, auch kleineren Ländern eine Chance zu geben: „Wenn Sie nach UK gehen, kommen Sie mit Investitionskosten unter 200.000 bis 300.000 Euro nicht weg. In Dänemark reichen 50.000 bis 100.000 Euro – und sie können zu höheren Preisen verkaufen“, weiß der Profi. Wer genauer planen möchte, kann diverse Recherche-Tools im Web nutzen. So lassen sich beispielsweise über den Google Adwords Keyword-Planer Cost-perClicks der eigenen Keywords in anderen Ländern recherchieren. Salesupply bietet ein Tool an, das nach Eingabe von EAN- 22. Juni 2015 13/15 INTERNET WORLD Business 13 derlassungen geht, ist für Keding Zalando: „Die wurden in Frankreich aus Berlin heraus der größte Online-Shop, obwohl es dort vorher schon große Geschäftsmodelle gab, die genau das Gleiche machen wie Zalando“, so der Shoepassion-Gründer. An der Logistik wird Klaus Dotzler überall noch gefeilt „Wir sollten die Chance nutzen, dass wir online weiter sind als andere“ Tim Keding Gründer und Geschäftsführer Shoepassion.com www.shoepassion.com Codes das Preisniveau der Produkte in den Zielländern auf Marktplätzen und in Online-Shops analysiert. Liegen die Verkaufspreise in einem Zielland dann 20 Prozent unter denen in Deutschland und die Keyword-Preise zehn Prozent darüber, genügt ein Native Speaker im Unternehmen nicht, um erfolgreich in das Land expandieren zu können. Shoepassion und Subtel hatten Glück. Ihre Produkte sind im Ausland gefragt, das Bestellvolumen wächst. Und das, obwohl beide Unternehmen in den Zielländern keine eigenen Niederlassungen betreiben. „In unserer Größenordnung ist man froh, wenn man einmal Spezialisten gefunden hat, die die Komplexität der Online-Marketing-Klaviatur beherrschen. Anschließend holt man einfach einen Native Speaker dazu, der die Dinge unterstützt“, sagt Keding. Das beste Beispiel dafür, dass es auch ohne Nie- Christopher Stein von Subtel geht das Thema Internationalisierung ohnehin sehr pragmatisch an: „„Wir haben die Prozesse drauf, innerhalb von zwei Wochen den Shop aufzusetzen, zu übersetzen und das Ganze dann bei Adwords hochzuladen. Wenn uns das letztendlich 3.000 Orders im Monat bringt, fangen wir nicht an, ein Mindmapping zu entwickeln“, sagt er. In Sachen Logistik sehen Subtel und Shoepassion beide noch Optimierungspotenzial. Der Schuhversender verschickt über DHL und UPS von Berlin aus, Subtel betreibt zurzeit noch ein eigenes Lager in Frankreich. „Subtels geringer Warenkorbwert erfordert effiziente und kostengünstige Versandlösungen. Deshalb haben wir für alle wichtigen Versandländer individuelle- und multimodale Versandlösungen“, sagt Stein. So reduziert Subtel beispielsweise Kosten dadurch, dass Bestellungen postfertig gebündelt in ein Land eingespeist werden. Darüber hinaus können sich andere kleine Versender aus Berlin an den Importen beteiligen. Die Partner profitieren von einem Versandkostenvorteil, Subtel subventioniert seine Logistikkosten. Dass der ausländische Kunde geduldiger auf die Pakete wartet als der von Zalando und Amazon verwöhnte deutsche, können Keding und Stein nicht bestätigen. „Die Erwartungshaltung steigt in jedem Land Shoepassion passt vor allem das Sortiment an die Zielländer an mit der Professionalisierung“, sagt Keding. Christopher Stein stimmt zu: „In den fünf größten europäischen Ländern ist Amazon präsent und setzt Standards. Wenn man sich jetzt nicht vorbereitet, ist man später entweder zu spät oder muss enorm viel und schnell investieren.“ Basierend auf ihren Erfahrungen raten Keding und Stein unisono anderen Händlern, den Schritt ins Ausland beherzt anzugehen, statt lange zu überlegen. „Wir sind im E-Commerce weiter entwickelt als viele andere Länder“, sagt Keding. „Die Chance sollten wir jetzt nutzen, statt zu warten, bis beispielsweise die Italiener mitziehen oder gar zu uns nach Deutschland kommen. Spätestens dann internationalisiert jeder“, so das Resümee von Keding. Dann komme es zum Internationalisierungskampf, der finde dann aber „bei uns zu ◼ Hause statt“. Daniela Zimmer internetworld.de/dz In welchen Ländern Internet-Nutzer welche Produkte online kaufen Elektronik Globaler Schnitt USA UK Deutschland Japan Indien 83% 83% 84% 90% 53% 79% Brasilien Russland 86% 71% China Südafrika Nigeria 96% 60% 65% Haushaltsgeräte 59% 46% 65% 58% 41% 67% 70% 62% 83% 41% 52% Möbel 53% 56% 65% 66% 53% 59% 48% 43% 65% 34% 30% Mode 76% 87% 85% 88% 66% 84% 75% 64% 97% 47% 65% Sportartikel 52% 56% 53% 66% 36% 52% 49% 51% 78% 35% 35% Kosmetikartikel 57% 50% 56% 62% 48% 68% 59% 53% 85% 41% 45% Hausbedarf 45% 36% 48% 40% 41% 60% 35% 36% 84% 31% 35% Lebensmittel 45% 26% 60% 36% 68% 52% 29% 31% 90% 31% 30% Spielwaren 49% 48% 53% 49% 32% 61% 47% 44% 75% 38% 34% Tickets 64% 74% 69% 63% 43% 79% 65% 51% 71% 69% 47% Musik / Spiele 62% 74% 75% 66% 46% 65% 62% 43% 69% 64% 57% Bücher 73% 82% 82% 80% 65% 70% 75% 52% 89% 64% 71% Services 76% 80% 76% 77% 63% 82% 70% 63% 87% 79% 80% >50 % haben in der Kategorie online gekauft 50 % – 70 % haben in der Kategorie online gekauft <50 % haben in der Kat. online gekauft Lesebeispiel: In China kaufen 96 Prozent der Internet-Nutzer Elektronikgeräte online ein, in Japan nur 53 Prozent INTERNET WORLD Business 13/15 Quelle: A.T. Kearney Connected Consumer Study arbeitet als Sales & Business Development Manager bei Hellmann eCommerce Hellmann-Ecommerce.de „Direct Injection kann Zeit und Geld sparen“ Als Teil der Hellmann Worldwide Logistics bietet Hellmann eCommerce Fullservice-Dienstleistungen in aller Welt an. Wir sprachen mit Klaus Dotzler über die Herausforderungen in der internationalen Logistik. Welche Möglichkeiten haben Händler, den internationalen Versand kostengünstiger zu gestalten? Klaus Dotzler: Wenn es eine kleinere Menge an Aufträgen ist, die ich international verschicken will, ist es sinnvoll, das von einem zentralen Warehouse aus zu verschicken. Ab einer bestimmten Auftragsmenge kann sich auch eine Direct Injection lohnen. Das heißt, man packt alle Pakete eines Tages je Land oder Ländergruppe postfertig auf eine Palette und speist diese dann direkt ins Land ein. Dort werden sie dann über lokale Carrier ausgeliefert. Ab wann lohnt sich das? Dotzler: Ob sich der Vorlauf in ein Land amortisiert, hängt immer ein bisschen von der Größe der Produkte ab, die ich auf eine Palette bekomme. Bei Kleinmöbeln passen da vielleicht zehn bis zwölf Pakete drauf, bei Unterwäsche können es 200 sein. Da kann Direct Injection dann wirklich preislich lohnender sein. Ist Direct Injection schneller als DHL? Dotzler: Das hängt vom Land ab. Wenn ich über DHL international an einen Endkunden verschicke, dauert das unter Umständen einfach eine gewisse Zeit. Mit Direct Injection haben Unternehmen eine Lieferzeit von zwei bis drei Tagen und kommen in Summe oft auch günstiger weg als mit DHL. E-COMMERCE 14 INTERNET WORLD Business 22. Juni 2015 13/15 „Anlaufstelle für Ästheten“ Von Mass Customization zum Content Commerce: Online-Möbelhändler Woonio strukturiert seit Jahresbeginn seine Geschäfte um und entwickelt sich vom Händler zum Vermittler uszeichnungen zu erhalten muss nicht heißen rentabel zu sein: Der Allgäuer Möbelhändler Woonio heimste mehrfach Preise ein – für Benutzerfreundlichkeit, für den Konfigurator, mit dem Kunden Möbel nach ihren Wünschen umgestalten können, für das Konzept. Den Shop-Award von INTERNET WORLD gab’s gleich zwei Mal. Trotzdem fehlte eine Wachstumsperspektive und die Aussicht auf anhaltende Gewinne. Seit Anfang dieses Jahres krempelt Gründer Roland Waedt deshalb den Shop um: Aus dem Fachhandel für Möbel nach Maß wird eine Content-CommercePlattform, die anderen Händlern gegen Provision Interessenten vermittelt. Das könnte eine Nische sein in einem Markt, der stark zersplittert und hart umkämpft ist: Neben den Platzhirschen Ikea (2013: knapp 4 Milliarden Euro Umsatz), Höffner/Kraft (2013: 2 Mrd. Euro) und XXL-Lutz (2013: 1,6 Mrd. Euro), die auch online verkaufen, konnten sich in Deutschland diverse Online-Shops etablieren. Von zurzeit rund 31 Milliarden Euro, die mit dem Verkauf von Einrichtung pro Jahr erwirtschaftet werden, entfallen aber nur knapp zwei Prozent auf den Online-Kanal. Es ist also noch Platz für neue Konzepte: ein Gespräch mit dem Chef von Woonio, Roland Waedt. A Woonio hat in den letzten Monaten sein Geschäftsmodell komplett verändert – lohnt sich Mass Customization nicht? Roland Waedt: Mass Customization bietet keine Grundlage für schnell wachsende Geschäfte. Wir sind im Möbelbereich nicht die einzigen, die zuletzt gescheitert sind. Auch Fab – mit Millionen von Dollars finanziert – und jetzt Nachfolger Hem haben Schwierigkeiten, das Geschäftsmodell durchzusetzen und vor allem zu internationalisieren. Mymuesli mag eine Ausnahme für diese Behauptung sein, aber im Vergleich zu Kellogg’s bedient das Unternehmen eine sehr spitze Klientel und agiert bisher außerdem nur regional oder national im deutschsprachigen Raum. „Keiner hat doch mehr Lust, auf der Suche nach einem Sessel durch verschiedene Angebote und Shops zu surfen“ Roland Waedt, Gründer und Geschäftsführer Woonio www.woonio.de Auch Chocri bietet nicht mehr nur den Schokoladenkonfigurator, sondern verkauft daneben die Produkte anderer Hersteller und baut neue Geschäfte auf. Mass Customization ist und wird kein Massengeschäft. Die Strategie bietet viele Vorteile – individuelle Angebote, keine Retouren, höhere Margen –, wird aber als eigenständiges Geschäftsmodell kaum rentabel. Die Frage bleibt: Will der Kunde Individualisiertes? Oder: Wo braucht er das? Mass Customization scheitert also an der Skalierbarkeit? Waedt: Ja. Aber Skalierbarkeit ist die Grundlage profitabler Geschäftsmodelle im Internet. Wahrscheinlich eignet sich Mass Customization als eine Strategie unter mehreren für die Produktion und den Verkauf wie etwa bei Nike ID und anderen Marken. Woonio – die kurze, aber wechselvolle Geschichte des Online-Möbelhändlers ∙ Roland Waedt beginnt 2008 eine Online-Strategie für die Schreinerei seines Vaters zu entwickeln. Der ausgebildete Medienfachwirt betreut damals Online-Etats von Marken wie Segmüller, Schöffel oder Ehrmann. ∙ Woonio startet 2009, Unternehmenssitz ist Kempten. Das Online-Möbelhaus bietet zunächst Tische, danach Betten, Sessel und Sofas, die Kunden nach eigenen Wünschen umgestalten und bestellen können. Heimische Schreiner fertigen diese Möbel. ∙ 2014 geht Woonio eine Partnerschaft mit Home24 ein. ∙ Anfang 2015 beginnt der Wandel zur Content-Commerce-Plattform. ∙ Woonio beschäftigt in Kempten fünf Mitarbeiter, 15 freie Mitarbeiter ergänzen das Team. Schätzen Verbraucher das überhaupt? Wie geht es nun weiter mit Woonio? Waedt: Wir bauen seit Anfang des Jahres Waedt: Aber ja. Anfang des Jahres haben das Geschäft komplett um, haben die wir testweise eine Plattform aufgebaut, auf Plattform zuerst für Content Commerce der wir vor allem Angebote von Amazon aufgebaut und werden sie demnächst und dessen Händlern aufgenommen und nochmals erneuern und inhaltlich erwei- mit eigenen Inhalten angereichert haben. tern. Unsere Stärken waren und sind On- Kunden schätzen diese kuratierte Ausline-Technik und Designauswahl. Woonio wahl sehr. Keiner hat doch mehr Lust, auf soll zur Plattform rund ums Wohnen und der Suche nach einem Sessel oder DekoEinrichten werden, auf der Verbraucher rationsartikel durch verschiedene AngeInspiration, Beratung und eine breite Aus- bote und Shops zu surfen. Auch die Binwahl finden. Wir treten nicht mehr als dung und Loyalität zu einer Möbelmarke Verkäufer auf, sondern aggregieren gegen oder zu einem Einrichtungshaus ist eher Provision die Waren von anderen Online- niedrig. In die meisten Online-Shops Händlern und differenzieren uns im kommen die Kunden Wettbewerb durch mehr Ideen, durch eine Google-Suche, Kreativität und Curated sie schauen sich das jewei2013 wurden ca. Shopping. lige Produkt an und sind bei Nichtgefallen schnell Ist ein weiteres Möbel-Anwieder weg. Wir bieten gebot überhaupt sinnvoll? indes einen Überblick mit Möbeln umgeSie konkurrieren mit Filiaund Anregungen. Wir besetzt, davon 1,6 % listen wie Ikea, Lutz, Höffschreiben Ideen, bei denen online ner, aber auch mit Onlinedas Produkt praktisch empKonkurrenten wie Home24 fohlen wird. Quelle: Stat. BUA, EHI oder Möbel.de? Waedt: Das macht Sinn, das haben die ersWer bei Woonio bestellt, hat es aber mit ten fünf Monate dieses Jahres bereits unterschiedlichsten Händlern und Ansprechgezeigt. Wir haben nicht den Anspruch, partnern zu tun, oder? der Schnellste oder Billigste im Internet zu Waedt: Das ist so, aber daran werden wir werden, sondern wir wollen ähnlich wie arbeiten. Das soll möglichst komfortabel Printmagazine den Leuten Inspiration funktionieren. Ziel ist, dass man an einer und Produkte bieten. Dazu stellen wir jede Stelle bestellt und kauft. Damit sind wir Woche neue Wohnwelten vor, präsentie- schon weiter als andere: Wer sich etwa bei ren täglich Wohntipps, geben Einblicke in Möbel.de für ausgesuchte Produkte inteWohnungen und werden dazu neben ressiert, wird ständig in andere OnlineFotos bald auch Video-Shows einsetzen. Shops geführt. Bei uns kann jeder einheitUnd dieses Modell funktioniert. lich bestellen und einen Warenkorb füllen. 31 Mrd. € 22. Juni 2015 13/15 Wir definieren uns nicht als Produktsuchmaschine, sondern haben gezielt 8.000 bis 10.000 Produkte von verschiedenen Online-Händlern gelistet. Qualität statt Quantität ist unser Motto. INTERNET WORLD Business Was die Möbel-Bestellung behindert Umsatz von Möbel-Shops in Deutschland Zu hohe Versandkosten Ikea 81 % Schlechte Produktberatung 91,7 Mio. € Home24 73 % Schlechte Produktfotos Sehr ansprechend und innovativ ist die Darstellung der Wohnwelten auf Woonio aber nicht. Waedt: Für den nächsten Relaunch bauen wir gerade mehr Inhalte auf, beschreiben Produkte und Wohnwelten, haben ein Team aus Stil-Beratern zusammengestellt, das Fragen beantwortet. Die aktuelle Version der Plattform war der Test, ob das Aggregations- und Inspirationskonzept funktioniert. Die neue Version der Seite wird mehr Inhalte und Formate liefern. 15 72 % 77,4 Mio. € Fab 50,0 Mio. € Begrenzte Rückgabemöglichkeiten 72 % Roller 44,7 Mio. € Lange Lieferzeiten 61 % Schlafwelt 35,2 Mio. € Schlechte Auswahl an Zahlungsmöglichkeiten 56 % INTERNET WORLD Business 13/15 Umsatz 2013 in Mio. Euro, nur Deutschland. Quelle: Statista; EHI Produkte beim Händler nicht sofort verfügbar 52 % Kein wählbarer Zustell- oder Liefertag 52 % Keine Rezensionen/Produktbewertungen anderer Kunden Wie in der Fläche hat Ikea in Deutschlands Möbelhandel auch online die Nase vorn: 2013 setzten die Schweden hier knapp 92 Mio. Euro um 46 % Wie werben Sie für Reichweite? Aufbau/Installation/Montage nicht zubuchbar Waedt: Wir arbeiten mit Growth Hacking 42 % (kreatives Marketing mittels viralem MarINTERNET WORLD Business 13/15 keting sowie Social Media, Anm. d. Red), Quelle: Ebay, 1.003 Befragte investieren also in Suchmaschinenoptimierung, Newsletter-Marketing und in das Erstellen von E-Books, die wir über Amazon und Apple verschenken oder zu lungen zum Einsatz von Möbeln und günstigen Preisen verkaufen. Wir erstellen Accessoires. Die Bücher haben meist diese Bücher oder Magazine zu Bera- einen Umfang von bis zu 100 Seiten, ein tungsthemen oder zu Wohnideen, in bis zwei Personen arbeiten etwa eine einem widmen wir uns zum Beispiel Gar- Woche an der Zusammenstellung. Dazu tenmöbeln und Gartenausstattung. Wer kommen die Ausgaben für Lizenzen von bei Amazon nach „Gartenideen“ Fotos oder Texten. Insgesucht, so der Plan, bekommt in samt ist der Aufwand für den Ergebnissen auch das die E-Books niedriger als Nur etwa E-Book genannt, kauft es für Anzeigen in Wohndaraufhin und entdeckt magazinen oder für Ferndurch die Lektüre Woosehwerbung. Wir müssen nio und seine Beratungssie außerdem nicht verin Deutschland will angebote. schenken, sondern könMöbel online nen dafür bis zu fünf Euro kaufen Und das funktioniert? verlangen. Und sie wirken Waedt: Ja, die E-Books brindeutlich nachhaltiger als gen uns viel Aufmerksamkeit. Quelle: BEVH, Boniversum Google-Anzeigen. Die führen Sie funktionieren wie Zeitschriften oder im besten Fall zu einem einmaligen BeKataloge, auch dafür geben Verbraucher ja such, während sich Leser oft mehrmals gerne Geld aus – oft sogar regelmäßig. mit einem E-Book beschäftigen und deshalb auch Woonio öfter besuchen. Wie entstehen die Bücher und wie viel Aufwand machen sie? Warum machen Sie nicht auf Woonio auf Waedt: Die Inhalte kaufen oder lizenziedie Bücher aufmerksam? ren wir von Markenherstellern, Bloggern, Waedt: Wir werden ähnliche Inhalte inteInnenarchitekten, Designern. Autoren grieren. Aber verkaufen wir auf unserer verarbeiten diese Materialien und be- Website Bücher, bringt uns das Nachteile schreiben ähnlich wie auf der Website Bil- im App-Store von Apple und bei Amazon. der oder geben Vorschläge und Empfeh- Hier eingestellt bringen die Bücher den jeder 5. Verbraucher werden durch schlechten Service abgeschreckt: 81 Prozent fürchten, dass beim Online-Kauf von Möbeln hohe Versandkosten anfallen, mehr als 70 Prozent fühlen sich schlecht beraten und informiert meisten Traffic. Natürlich binden wir tionalisierung ist für ein deutsches StartKunden noch mit weiteren Ideen, zum up unüblich – außer es entsteht im Hause Beispiel mit der Stilberatung, für die wir Rocket Internet. In Kürze wird es mit Experten und Expertinnen gewinnen Woonio UK den ersten Ableger im Auskonnten. Sie erstellen mithilfe eines klei- land, in Großbritannien, geben. nen Fragebogens Vorschläge für das nächste Wohnzimmer. So übertragen wir Hört sich nach hohen Investitionen an: Wie das Modell Outfittery oder Zalon, also das finanzieren Sie Woonio? kuratierte Einkaufen, von Mode auf Waedt: Wir haben in der Vergangenheit Möbel. Hier muss man aber realistisch viel Geld verbrannt, aber wenigstens war bleiben: Curated Shopping trägt in unse- es unser eigenes. Wir haben uns immer rer Branche kein eigenes Geschäft. Gerade aus eigenen Mitteln finanziert, das neue Modell brachte von Tag in Deutschland funktioniert Innenareins an Einnahmen. Dachitektur anders. Hier engagiedurch sind wir jetzt nicht ren die wenigsten Verbrauauf externes Kapital angecher einen Spezialisten für wiesen, es würde aber ein Wohnkonzept und das Verbrauchern sicher das Wachstum von Zusammenstellen einer wollen im Möbelhaus Woonio beschleunigen. Kompletteinrichtung. vor Ort und online Wir beschränken uns einkaufen Sie verdienen vor allem an daher auf die Ideen, aber können den Provisionen für die Verdiese müssen effizient, wirmittlung von Käufern, oder? kungsvoll und, wenn möglich, Quelle: Ebay Waedt: Ja, das ist unsere Haupteinfür den Kunden kostenlos sein. nahmequelle. Darüber hinaus platzieren Können Sie mit dem neuen Geschäfts- wir Werbeanzeigen auf der Plattform und vermarkten unsere Inhalte. Allerdings modell Woonio auch internationalisieren? Waedt: Wir wollen in Europa so schnell wollen wir das nicht intensivieren. Denn wie möglich die Nummer eins im Bereich damit kann, wie wir aus Tests erfahren Home & Living werden. Schnelle Interna- haben, die Conversion Rate sinken. Aus dem gleichen Grund verzichten wir auch wieder auf Google Adsense. Ausprobieren werden wir noch die Vermarktung von einzelnen Kategorien, zum Beispiel durch Sponsoring. Unser Geschäftsmodell ist jetzt stärker rein digital ausgerichtet als früher. 3 von 4 Wo wollen Sie in fünf Jahren stehen? Waedt: Ich hoffe, bis dahin hat sich unser Geschäftsmodell etabliert und internationalisiert. Woonio soll die erste Anlaufstelle sein für alle, die ihr Zuhause gemütlicher, ästhetischer und stilvoller gestalten ◼ möchten. Neuer Versuch: Als Content-Commerce-Plattform zeigt Woonio jetzt Produkte und Einrichtungsbeispiele Möbel nach Maß: Woonio bot zuerst Möbeldesign, das Kunden nach eigenen Wünschen verändern konnten Susanne Vieser internetworld.de/vs E-COMMERCE 16 INTERNET WORLD Business 22. Juni 2015 13/15 ∙ Seit 25 Jahren europäischer Marktführer für Last-MinuteReisen ∙ Umsatz 2013/2014: 442,5 Millionen Euro (+13,5 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr) ∙ Sortiment: Täglich rund 50 Millionen Angebote von über 10.000 Hotels und 130 Fluggesellschaften Foto: Ltur ∙ Verkaufskanäle: Website, Hotline, 142 Ltur-Shops. Online-Anteil am Gesamtumsatz: ca. 40 Prozent Urlaub nach Maß Der Last-Minute-Spezialist Ltur hat seine Website überarbeitet und setzt nun vor allem auf eine neue länderübergreifende Suche, die auch bei Preis und Datum flexibel ist roßzügige Bilderstrecken, ausführliche Begleittexte, reduzierte Navigation: Zum Start der Sommersaison hat Ltur die eigene Website merklich aufgefrischt. Doch der Relaunch beschränkt sich nicht allein auf die Optik. Vor allem unter der Haube hat der Last-Minute- und Pauschalreisenspezialist in den letzten Jahren kräftig geschraubt. „Wir haben unsere Produktionsabläufe schon vor rund zwei Jahren umgestellt, sodass wir heute aus dem Sortiment unserer Partner mehr Reiseangebote als je zuvor kombinieren können“, berichtet Markus Orth, CEO von Ltur. „Möglich macht dies vor allem die neue Player-Hub-Technologie im Backend. Diese Veränderungen transportieren wir jetzt durch den Relaunch zum Kunden.“ Über 200 Millionen Reiseangebote mussten mit durchsuchbaren Attributen ausgestattet und nach der Relevanz für die Kundensuche geordnet werden. Das Ziel: Kunden sollten bei der Suche nach einer Urlaubsreise auf mehr relevante Treffer stoßen, und das länderübergreifend mit G „Wir sind wie ein Medienportal, das von seiner Auflage lebt. Deshalb brauchen wir guten Content“ Markus Orth CEO von Ltur www.ltur.de Aufgeräumtes Design mit redaktionellen Inhalten: die neue Website von Ltur flexiblem Datum. „Viele unserer Kunden möchten irgendwann in ihren Sommerferien eine Woche lang zum günstigsten Preis irgendwohin ans Mittelmeer, haben aber feste Vorstellungen an die Serviceleistungen des Hotels wie Familienfreundlichkeit, WLAN im Zimmer oder Meerblick“, erklärt Orth. „Solche Wünsche konnte die alte Suchfunktion nicht abbilden - jetzt bekommen unsere Besucher maßgeschneiderte Last-Minute-Angebote aus der Türkei, Kreta oder Mallorca.“ Guter Content für generischen Traffic Eine derart leistungsfähige, flexible Suche ist ein Performance-Fresser. Damit die Website von Ltur dennoch schnell antwortet, wurde das Hosting komplett virtualisiert. Über eine Datenzentrale, den sogenannten Player Hub – eine Inhouse-Lösung –, spielen Fluglinien und Hotels ihre Daten in die Ltur-Suche ein, Live-Updates checken ständig die Aktualität der Angebote – ein unverzichtbares Feature in einer Branche, in der sich die Preise mehrmals am Tag ändern. Die neue Seite ist nah dran an den Bedürfnissen der Last-Minuteund Pauschaltouristen, ist Orth überzeugt. Deshalb sind die Erwartungen an den Relaunch hoch: 20 Prozent Steigerung bei der Conversion Rate (die sich um rund ein Prozent bewegt) sind das erklärte Ziel. Nach sechs Wochen Betrieb liegt die Seite in etwa im Plan. Zweites erklärtes Ziel: mehr Kunden auf die Seite bringen, ohne den Umweg über Google Adwords oder eine Meta-Reisesuche. Der Online-Reisemarkt ist eine der umkämpftesten Branchen, mit ruinösen KeywordPreisen bei Urlaubsbezug. „Wir haben bereits einen sehr hohen generischen Anteil von etwa 50 Prozent“, verrät der Ltur-CEO. „Etwa ein Viertel unserer Besucher kommt über Google, der Rest über andere Kanäle, unter anderem Meta-Reisesuchen. Das heißt für mich: Unser Content zieht unsere Besucher an. Wir sind wie ein Medienportal, das von seiner Auflage lebt. Und das bedeutet: Wir brauchen guten Content.“ Deshalb wurde mit dem Relaunch auch der „non-bookable Content“, also die Inhalte, die nicht direkt für die Reisebuchung relevant sind wie Hotelbeschreibungen, deutlich ausgeweitet. Ausführlichere Beschreibungen, mehr Fotos, integrierte Bewertungen von Holidaycheck und eine Bewertungsskala für Essen und Trinken im Hotel sollen die Besucher auf der Seite halten. Auch der Echtzeitvergleich, der dem User auf der Ltur-Seite entsprechende Angebote der Konkurrenz anbietet – und diese, falls nötig, mit einem Sofortrabatt von 100 Euro unterbietet – gehört zum neuen Content-Konzept. Er erstreckt sich deshalb jetzt auf alle angebotenen Hotels. ◼ Ingrid Lommer internetworld.de/il 22. Juni 2015 13/15 INTERNET WORLD Business 17 § Sabine Heukrodt-Bauer, LL.M. Foto: Fotolia / Beermedia Rechts- und Fachanwältin für Informationstechnologierecht in Mainz Das Fernabsatzrecht lässt sich auf online abgeschlossene Maklerverträge anwenden in Maklervertrag, der online abgeschlossen wurde, ist ein Fernabsatzvertrag und kann daher nach den allgemeinen Regeln widerrufen werden. Das entschied jüngst das Oberlandesgericht Jena (Urteil vom 4. März 2015, Az.: 2 U 205/14). Die Klägerin, eine Maklerin, forderte ihre Provision vom Beklagten ein. Der wandte ein, dass er den Vertrag fernabsatzrechtlich widerrufen habe. Dem folgte das OLG Jena und wies die Klage ab. Die Regelungen für Fernabsatzverträge gelten nach Auffassung des Gerichts auch für Makler. Darauf müssen Sie achten ∙ Auch online abgeschlossene Maklerverträge unterliegen dem Fernabsatzrecht. ∙ Wenn ein Verbraucher nicht ordnungsgemäß informiert wurde, geht der Makler beim Widerruf leer aus. WIDERRUFSRECHT Länger geht immer – und ist nicht verboten 14 Tage beträgt die normale Frist für einen Widerruf im Fernabsatz. Ein Händler, der diese Zeitspanne verlängert und dem Kunden einen Monat einräumt, handelt nicht wettbewerbswidrig und kann deshalb nicht abgemahnt werden. Das hat das OLG Frankfurt entschieden. Das Gericht argumentierte, dass die Verlängerung für den Verbraucher keine Verschlechterung bedeute. Sie sei ein Angebot, das der Verbraucher nützen könne, sofern er wolle (Az.: 6 W 42/15). (fk) In Paragraf 312 b Abs. 3 BGB – also in den gesetzlichen Regelungen zum Fernabsatzrecht – ist geregelt, dass die Vorschriften über Fernabsatzverträge „keine Anwendung auf Verträge ... über die Teilzeitnutzung von Wohngebäuden (§ 481) sowie über die Veräußerung von Grundstücken und grundstücksgleichen Rechten ...“ finden. Doch für das Gericht fällt eine Maklertätigkeit zur Vermittlung von Mietverhältnissen oder Eigentum an Wohnungen und Häusern nicht darunter. Maklerverträge unterliegen – wenn sie über das Internet geschlossen werden – dem Fernabsatzrecht. Der Verbraucher hat also ein Widerrufsrecht und muss darüber auch vom Makler informiert werden. Will der Makler seine Leistung dennoch sofort (innerhalb der Widerrufsfrist) erbringen, dann muss er vom Verbraucher die Erklärung einholen, dass dieser damit einverstanden ist und auf sein Widerrufsrecht verzichtet. Wurde der Verbraucher nicht ordnungsgemäß informiert, steht dem Makler keine Entschädigung zu. Die Marke Post darf nicht nur von der Deutschen Post genutzt werden. Der Bundesgerichtshof erlaubte dem Wettbewerber TNT die Marke „TNT Post“. Der Bestandteil „Post“ im Markennamen ist dann eine reine Funktionsbeschreibung. Aktenzeichen: I ZR 37/14 Telefonnummer in der Belehrung ist Pflicht Das OLG Hamm hat klargestellt, dass das Fehlen der Telefonnummer in der Widerrufsbelehrung wettbewerbswidrig ist (Beschluss vom 24.03.2015, Az.: I-4 U 30/15). Makler und Widerruf E www.res-media.net „Bei online abgeschlossenen Verträgen bestehen Hinweisund Belehrungspflichten“ Gerd M. Fuchs ist Rechtsanwalt in Berlin www.foxlaw.de Mit einer Widerrufsbelehrung gegenüber dem Verbraucher sichert sich der Makler zumindest ab, einen Erstattungsanspruch für die bis zum Widerruf erbrachten Mak◼ lerleistungen zu behalten. Ein Händler hatte in der Widerrufsbelehrung weder die Telefon- noch die Faxnummer noch die E-Mail-Adresse angegeben. Diese Infos befanden sich aber im Impressum. Der Händler meinte, dass die gesetzliche MusterWiderrufsbelehrung die Angabe der Telefon- und Telefaxnummer oder der E-Mail-Adresse nur verlange, soweit diese verfügbar seien – und eine Nichtverfügbarkeit könne jederzeit, auch vorübergehend, eintreten. Das OLG Hamm folgte dem nicht. Verbraucher können den Widerruf seit dem 13.06.2014 formlos erklären. Daraus ergebe sich, dass das Widerrufsrecht leicht auszuüben sein müsse, sodass sich alle dazu erforderlichen Informationen direkt aus dem Belehrungstext ergeben müssen. Auch wenn nach den Gestaltungshinweisen zur gesetzlichen MusterWiderrufserklärung die Infos nur „soweit verfügbar“ anzugeben sind, sollten sie vollständig eingefügt werden. Die Nichtverfügbarkeit einer Telefonnummer oder sogar E-Mail-Adresse dürfte heute nicht mehr erklärbar sein. Gerd M. Fuchs WERBUNG MIT „TÜV-geprüft“ allein genügt nicht Wer seinen Online-Shop mit der Angabe bewirbt, dieser sei „TÜV-geprüft“, muss auch darüber informieren, wann die Prüfung stattgefunden hat und was genau geprüft wurde. Das OLG Düsseldorf hat eine Versandapotheke auf Unterlassung verurteilt. Diese hatte ihr Qualitätsmanagement nach ISO 9001 vom TÜV überprüfen lassen, auf der Website fehlten jedoch Angaben zur Fundstelle mit Informationen zum Zertifikat. Dies wertete das Gericht als „Vorenthalten wichtiger Informationen“ und damit als wettbewerbswidrig (Az.: I-20 U 208/13). (fk) Das Logo reicht nicht: Wer mit TÜVSiegeln wirbt, muss informieren KNOW-HOW 18 INTERNET WORLD Business 22. Juni 2015 13/15 Serie: Suchergebnisse mit Rich Snippets Google und andere Suchmaschinen nutzen strukturierte Daten auf Websites, um deren Darstellung im organischen Suchergebnis anzureichern. Wie das funktioniert, erklärt diese Serie. Folge 1: Die Grundlagen: Rich-Snippets-Arten (Ausgabe 12/2015) Folge 2: Mit strukturierten Daten zum besten Ergebnis (Ausgabe 13/2015) Daten mit Struktur Für Rich Snippets, mit Bildern und Grafik angereicherte Einträge bei Google & Co., müssen Websites strukturierte Daten liefern. Hierfür gibt es verschiedene Standards eben den klassischen blauen Links mit Titel, URL und Beschreibung zeigt Google auf der Suchergebnisseite auch kleine Ausschnitte mit zusätzlichen Informationen – sogenannte Rich Snippets – an. Diese können zum Beispiel Bewertungen in Form von Sternen, kleine Video-Thumbnails oder auch Bilder eines Kochrezepts enthalten. Wer seine Website-Daten für Rich Snippets aufbereiten möchte, muss Informationen zu Inhalten und Zusammenhängen für die Suchmaschinen liefern. Dies geschieht am einfachsten über die Strukturierung der eigenen Website-Daten. N Während der erste Teil dieser Serie einen Überblick über die verschiedenen Arten von Rich Snippets und deren Vorteile gab, konzentriert sich der zweite Teil nun auf die Strukturierung der Daten und deren Implementierung. Wofür können strukturierte Daten eingesetzt werden? Strukturierte Daten unterstützen nicht nur die Anzeige von Rich Snippets, sondern ermöglichen Google auch die Darstellung weiterer Informationen in den Suchergebnissen. Breadcrumb Werden die Pfaddaten (Breadcrumb) einer Website strukturiert, kann Google diese Informationen interpretieren und diese in den Suchergebnissen statt der URL darstellen. So können die User bereits in den Suchergebnissen die Relevanz der angezeigten Kategorie erkennen und entscheiden, ob das Suchergebnis die gewünschten Informationen beinhaltet. Sitelinks Search Box Aus Google direkt auf der Seite suchen: Die Sitelinks Search Box machts möglich Die neueste Entwicklung mit strukturierten Daten ist die Sitelinks Search Box (Abbildung links). Hier zeigt Google unter dem bekannten Suchergebnis eine Suchleiste an. Diese ermöglicht Usern, die angezeigte Website direkt zu durchsuchen und so schneller zum gewünschten Inhalt zu kommen. Voraussetzung für die Sitelinks Search Box ist, dass die interne Suche der Website mit den vordefinierten Markups ausgezeichnet wird. Ob die Sitelinks Search Box eingeblendet wird, bestimmt der Algorithmus laut Google abhängig von der jeweiligen Suchanfrage. In den meisten Fällen erscheint die Sitelinks Search Box bei Suchanfragen nach dem Marken-Keyword. Wie lassen sich WebsiteDaten strukturieren? Rich Snippets können erst dann von Suchmaschinen angezeigt werden, wenn die Website-Inhalte mit bestimmten Formatierungen im Quelltext versehen werden. Durch dieses Auszeichnen der WebsiteInhalte mit einheitlich vorgegebenen Eigenschaften entstehen strukturierte Daten. Werden dann die HTML-Inhalte mit diesen Markups (Auszeichnungen) erweitert, können Suchmaschinen wie Google oder Bing die Semantik der Inhalte besser interpretieren und Verbindungen zueinander herstellen. Schema.org – das Auszeichnungsvokabular Im Juni 2011 präsentierten Google, Bing und Yahoo ihre gemeinsame Initiative Schema.org, die das Erstellen von Markup- 22. Juni 2015 13/15 19 Wann und wie werden Rich Snippets angezeigt? Das Structured Data Testing Tool von Google zeigt, ob die strukturierten Inhalte korrekt ausgezeichnet wurden Schemen für strukturierte Daten verbessern soll. Schema.org ist ein allgemein unterstütztes Auszeichnungsvokabular und beinhaltet ein einheitliches Set an vordefinierten Schema-Typen, das Zusammenhänge und Beziehungen der Inhalte darstellt. Kernziel dieser Initiative ist es, Webmastern eine zentrale Quelle für das Versehen von WebsiteInhalten mit standardisierten Markups zur Verfügung zu stellen, die von allen großen Suchmaschinen der Welt akzeptiert und verstanden werden. Im November 2011 trat auch Yandex dieser Initiative bei. Das Vokabular unterstützt die Auszeichnungssprachen Microdata, RDFa und JSON-LD – Microformats gehört allerdings nicht dazu. Auch wenn Schema.org lediglich auf Englisch verfügbar ist, so lässt es sich als Markup für alle Sprachen einsetzen. Schema.org erläutert die Funktionsweise auf einer einfachen Seite mit Inhalten aus dem Film Avatar: https://schema.org/docs/gs.html Im Beispiel geht es um den Film „Avatar“ von James Cameron. Für die Strukturierung der Inhalte zum Film wird der Schema-Typ Movie (itemtyp=“http://schema. org/Movie“) herangezogen. Innerhalb des Schema-Typs Movie bietet das Vokabular unter anderem die Eigenschaften (Properties) „Filmname“ und „Regisseur“. Daher können im Quelltext die Inhalte „Avatar“ mit der Eigenschaft Filmname (itemprop=“name“) und „James Cameron“ mit der Eigenschaft Regisseur (itemprop=“director“) ausgezeichnet werden. Da es sich bei James Cameron gleichzeitig auch um eine Person handelt, kann der Inhalt zusätzlich mit dem Schema-Typ Person (itemtyp=“http://schema.org/ Person“) ergänzt werden – inklusive der Eigenschaft Geburtsdatum (itemprop =“birthDate“). Des Weiteren lassen sich die Inhalte “Science Fiction“ (itemprop =“genre“) und der Link zum Trailer (itemprop=“trailer“) mit den Eigenschaften Genre und Trailer versehen. Mithilfe dieses Markups können Suchmaschinen nun zum Beispiel den Zusammenhang herstellen, dass James Cameron der Regisseur des Films „Avatar“ und „Avatar“ ein Film aus dem Genre Science-Fiction ist. Diese Einordnung der Beziehung bildet die Basis für die Darstellung der strukturierten Daten in Form von Rich Snippets. Schema.org bietet auf seiner Website eine große Anzahl standardisierter Schema-Typen an, zu denen jeweils bereits Eigenschaften vordefiniert sind. Zu jedem Schema-Typ bietet die Website eine Gesamtliste aller einsetzbaren Properties – inklusive einer Beschreibung der Eigenschaft: https://schema.org/docs/schemas.html Welche Auszeichnungssprachen gibt es? Microformats Mikroformate verwenden bekannte HTML-Attribute wie “class“ oder “rel“, um Auszeichnungen aus einer fest definierten Auswahl vorzunehmen. Das bekannteste Mikroformat ist das “rel=nofollow“ Linkattribut, das Suchmaschinen die Anweisung mitgibt, einem Link nicht zu folgen. Verbreitete Mikroformat-Auszeichnungen sind darüber hinaus hCard für Personen, Organisationen und Kontakte oder hCalender für Events. HTML-Code zu verändern. Welche Unterschiede zwischen den verschiedenen Beschreibungssprachen bestehen, zeigt Schema.org auf der Seite: https://schema.org/Person Jede Beschreibungssprache zur Auszeichnung von strukturierten Daten bietet Vorund Nachteile. Welche Markups für ein Unternehmen die richtigen sind, hängt vom bisherigen Aufbau der Website ab – und der Frage, mit welcher Sprache sich die Webentwickler am sichersten fühlen. Die Implementierung strukturierter Daten ist komplex. Google bietet mit dem Structured Data Testing Tool und Struc- Selbst wenn alle strukturierten Daten korrekt eingebunden sind, gibt es keine Anzeigegarantie für Rich Snippets. Letztendlich entscheidet Google, ob für ein bestimmtes Keyword Rich Snippets relevant sind und eingeblendet werden. Parallel dazu lässt sich beobachten, dass Google immer besser darin wird, fehlerhafte Daten zu erkennen und auch anzuzeigen, wenn die Daten als relevant eingestuft werden. Diese Entwicklung geht sogar so weit, dass heute Rich Snippets bei Websites dargestellt werden, die überhaupt keine Markups integriert haben. Dies passiert, wenn Google der Meinung ist, dass die Snippets einen Mehrwert für User darstellen und das Suchergebnis verbessern. Webmastern bleibt daher nur die Möglichkeit, Inhalte, die eine Relevanz für User haben könnten, nach den Vorgaben der Suchmaschinen sauber auf der Website zu strukturieren, um die Interpretation der Inhalte zu erleichtern. Das Breadcrumb Snippet zeigt, wo auf der Seite das Suchergebnis liegt microformats.org/wiki/Main_Page Microdata Microdata ist eine Erweiterung für HTML5 und setzt mit vordefiniertem Vokabular Inhaltstypen mit dazugehörigen Eigenschaften in Verbindung. Auf Basis von Microdata wurde Schema.org aufgebaut und war damit zunächst das bevorzugte Format der führenden Suchmaschinen. Heute jedoch ist Schema.org auch mit weiteren Formaten kompatibel. RDFa RDF (Resource Description Framework) bezeichnet – wie der Name bereits sagt – ein System, um beliebige Dinge bzw. Ressourcen im Internet zu beschreiben. Es wurde vom World Wide Web Consortium (W3C) als Standard zur Beschreibung von Metadaten konzipiert. JSON-LD Die Auszeichnungssprache JSON-LD steht für JavaScript Object Notation for Linked Data und bezeichnet die Empfehlung des W3C, strukturierte Daten im beliebten JSON-Format einzubetten. JSON-LD bietet den großen Vorteil, dass die Auszeichnungen als Script separat von den Inhalten eingefügt werden können, ohne den Das Structured Data Dashboard zeigt die Zahl der Auszeichnungsfehler an tured Data Dashboard zwei Testwerkzeuge an. Beide befinden sich in der Google Search Console – besser bekannt unter ihrem alten Namen Google Webmaster Tools. Welche Markups eignen sich für meine Website? Hier gibt es keine pauschale Empfehlung. Welche Markups sinnvoll sind, leitet sich individuell von den Inhalten der jeweiligen Website ab. Dabei sollten nur Daten strukturiert werden, die auf der jeweiligen Seite tatsächlich vorhanden sind und Usern einen Mehrwert bieten. Manipulationsversuche, ohne wirkliche Inhalte Rich Snippets zu erzeugen, widersprechen den Richtlinien der Suchmaschinen und sind keine nachhaltige Strategie. ◼ Siwen Zhang ist Director SEO bei der Agentur Explido. Seit ihrem Studium der Betriebswirtschaft interessiert sie sich für den Bereich Online-Marketing - ihr Spezialgebiet ist die Suchmaschinenoptimierung. Berufliche Schwerpunkte liegen auf der SEOSchulung und -beratung, der Strategieentwicklung für Großunternehmen und internationalem SEO für multinationale Konzerne. Zudem verantwortet Zhang bei Explido die strategische Weiterentwicklung des SEO-Bereichs. ONLINE-MARKETING 20 INTERNET WORLD Business 22. Juni 2015 13/15 Tipps für einen gelungenen Firmen-Blog Auch wenn die Kosten für einen Blog zu Anfang gering erscheinen: Planen Sie trotzdem genügend Budget ein, zum Beispiel Honorar für zugekaufte Bilder und Artikel, kostenpflichtige Themes und Plugins oder zusätzlichen technischen Support. Posten Sie regelmäßig. Nach der Studie „Corporate Blogs 2014“ des Karrierebibel-Betreibers Jochen Mai sind drei Artikel pro Woche optimal. Die besten Tage: Montag, Mittwoch und Freitag. Vermeiden Sie Selbstbeweihräucherung und „Marketing-Sprech“. Im Vordergrund steht der Nutzen für Ihre Leser. Greifen Sie aktuelle Themen aus der Branche auf und bringen Sie sich mit einem eigenen Standpunkt oder Lösungsvorschlag in die Diskussion ein. Betreiben Sie Agenda Setting, indem Sie selbst Themen definieren und Inhalte dazu veröffentlichen. So können Sie sich bzw. Ihr Unternehmen als Experte positionieren. Blicken Sie über den Tellerrand. Lesen und kommentieren Sie zum Beispiel auch auf anderen Blogs. Schreiben Sie nicht nur über Themen, die unmittelbar für Ihr Unternehmen relevant sind, sondern erweitern Sie Ihren Radius. Der Ökomode-Versender Hess Natur verlost zum Beispiel Tickets zur Biogartenmesse. Tracken Sie Ihre Zugriffszahlen, zum Beispiel mit Google Analytics. Zu den wichtigsten Kennzahlen gehören die Anzahl der Nutzer, die Besuche und die Seitenaufrufe. Weitere KPIs für den Erfolg sind die Anzahl der Kommentare und Social Shares. Letztere können etwa mit dem Online-Tool „Share Tally“ ermittelt werden. Foto: Fotolia / Lukas Gojda Legen Sie unbedingt einen Redaktionsplan an, in dem Sie Themen, Termine und zuständige Autoren notieren. Tragen Sie hier auch wichtige Branchentermine wie Messen und Kongresse ein, über die Sie berichten wollen. Bloggen fürs Business In der Beraterszene gelten Corporate Blogs als Wunderwaffe gegen sinkende Reichweiten bei Facebook. Sie sollen auch helfen, den steigenden Content-Hunger bei Google zu stillen orporate Blogs erleben derzeit eine Renaissance. Die Euphorie über Facebook– dem einzig wahren Social-MediaKanal – verflog in dem Moment, als mühsam aufgebaute Reichweiten mit einer Änderung des Algorithmus in sich zusammenfielen. Blogs schienen da eine gute Lösung zu sein: Mit aktuellen, hochwertigen Inhalten rund um die für einzelne Branchen relevanten Keywords können sie zusätzlichen Traffic für die Unternehmenswebsite oder den Shop generieren. Dazu kommt: Google will für ein gutes Ranking erstklassigen Content sehen. Außerdem bevorzugt die Suchmaschine Websites mit häufigen Änderungen gegenüber statischen Seiten. Auch hier können Corporate Blogs punkten, vorausge- C „Reiner Aktionismus ist unklug“ Kerstin Hoffmann, Kommunikationsund Strategieberaterin www.kerstin-hoffmann.de setzt, es werden regelmäßig neue Artikel greift, springt möglicherweise zu kurz. veröffentlicht. Die Kommunikations- und Hoffmann warnt vor „isoliertem AktioStrategieberaterin Kerstin Hoffmann nismus“ und plädiert dafür, sich erst einempfiehlt Unternehmen, eine eigene mal Gedanken über die Content-Strategie redaktionelle Plattform zu schaffen, zu machen. Im Rahmen denn „Sichtbarkeit im Internet dieser Strategie kann der kann nur mit hochwertigen Blog als „Basis für sämtliund aktuellen Inhalten erche Social-Media-Aktivireicht werden“. täten dienen, um die dorUnternehmen, die ihren DAX-30-Unternehmen tigen Interaktionen ,abzuContent ausschließlich holen‘ und zu bündeln“, so betreibt einen oder über Social-Media-PlattMichael Firnkes, Untermehrere Corporate formen von Drittanbienehmensberater und ExBlogs tern verbreiten, sind dieperte für Corporate Blogs. sen quasi ausgeliefert. Firnkes zufolge ist ein Studie „Corporate Blogs 2014“ Ständig wechselnde Nut- Quelle: Blog üblicherweise ideal, von Jochen Mai (Karrierebibel) zungsbedingungen oder um „Inhalte zu vermitReichweitenverluste wie teln, für die eine Corpoetwa bei Facebook müssen die Betreiber rate Website zu starr und auch zu konveneines Firmen-Blogs nicht kümmern. Mit tionell in der Ansprache ist“. Bevor man dem eigenen Blog steht dem Unternehmen loslegt, sollte man sich über Ziele und ein Kommunikationskanal zur Verfügung, Zielgruppe des Blogs klar werden. Richtet bei dem es die volle Kontrolle über die ver- sich der Blog an Konsumenten, an Geöffentlichten Inhalte hat. Allerdings sollte schäftskunden oder dient er ausschließder Blog auf dem unternehmenseigenen lich zur Information der eigenen MitarWebspace gehostet werden und nicht bei beiter und ist nur über das Intranet der Fremdanbietern wie zum Beispiel Blogger Firma zugänglich? Oder soll der Blog in oder Wordpress.com, die theoretisch jeder- erster Linie dem Employer Branding diezeit dichtgemacht werden können. nen, wie zum Beispiel der Azubi-Blog des Touristikunternehmens Tui? Richtig eingesetzt, kann ein UnternehErster Schritt: Die richtige mensblog das Image eines Unternehmens oder einer Marke nachhaltig stärken. FirContent-Strategie men mit erklärungsbedürftigen ProdukDoch wer einen Firmen-Blog als reine ten können ihr Angebot in verschiedenen Content-Maschine für Google & Co. be- Blog-Artikeln erläutern und so ihrer Ziel- Jedes 2. 22. Juni 2015 13/15 INTERNET WORLD Business gruppe näherbringen. Für Anwälte und hat immer etwas mit Wissenstransfer zu andere Berufsgruppen mit eingeschränk- tun.“ Junge Unternehmen haben es dabei ten Werbemöglichkeiten bewirkt ein Blog meist leichter als alteingesessene Firmen, zusätzliche Sichtbarkeit und Reichweite weiß Firnkes. „Sie sind schlicht mutiger in im Netz. der Kommunikation, weniger verkrampft Die Kommentarfunktion des Blogs in der Leseransprache und versierter im ermöglicht den direkten Dialog mit den Ausprobieren verschiedener inhaltlicher Lesern. Der Schokoladenhersteller Ritter Formen.“ Sport veranstaltet auf seinem Blog regelmäßig Gewinnspiele und Leseraktionen, Mit Artikelschreiben allein die zum Kommentieren einladen. So veranstaltete Ritter Sport kürzlich ein Plakatist es nicht getan Voting, bei dem die Leser über ihre Den Aufwand, den ein Lieblingsmotive abstimmen Corporate Blog bedeutet, konnten. Mit Gewinnspielen sollte man auf keinen Fall Newslettern oder Whiteunterschätzen. Die Leser papern, die zum kostenloerwarten regelmäßig sen Download im Tausch DAX-Unternehmensaktuelle und interessante gegen die Kontaktdaten blog (43 Prozent) Inhalte auf dem Blog – am angeboten werden, könist ein besten mehrmals in der nen über den Blog auch Karriere-Blog Woche. Doch mit dem Leads generiert werden. Artikelschreiben ist die Auch wenn sich mit Studie „Corporate Blogs 2014“ Arbeit noch lange nicht einem Corporate Blog viel Quelle: von Jochen Mai (Karrierebibel) getan. Bildrecherche und erreichen lässt, eignet sich Bildbearbeitung, Komdieses Medium nicht für jedes Unternehmen. Ein Blog muss zur mentarmoderation und das Teilen der ArUnternehmenskultur passen. Firnkes: tikel in diversen Social Media kosten „Ein erfolgreicher Blog setzt vor allem ebenfalls Zeit. Der Erfolg eines Blogs stellt eines voraus: Eine offene und transparente sich nicht von heute auf morgen ein. Alle Unternehmenskultur. Wenn diese nicht nötigen Ressourcen müssen deshalb länvorhanden ist oder wenn wichtige Stake- gerfristig eingeplant werden. Viele Unternehmensblogs haben ein holder Angst davor haben, unternehmerisches Wissen könnte in die Hände der Autorenteam und verteilen die Arbeit so Mitbewerber fallen, dann sind dies denk- auf mehreren Schultern. Gastblogger sind bar schlechte Voraussetzungen. Bloggen ebenfalls eine interessante Content-Quelle. Jeder 2. Im Azubi-Blog der Tui schreiben zum Beispiel auch Auszubildende diverser Hotels mit. Durch Outsourcing an freie Autoren oder Agenturen können Unternehmen ebenfalls den Aufwand im Haus reduzieren. Allerdings können externe Dienstleister einem Unternehmen nie die ganze Arbeit abnehmen – ein gewisser Aufwand für das Briefing bleibt ihm nicht erspart. Und: Je mehr Arbeiten rund um den Blog an externe Dienstleister herausgegeben werden, desto wichtiger wird die intensive Kommunikation zwischen den beiden Seiten, damit sich das Unternehmen immer noch voll mit den Inhalten identifizieren kann. 21 Das Blog oder der Blog? Sagt man eigentlich „der Blog“ oder „das Blog“? Laut Duden ist beides richtig. Der Begriff „Blog“ ist eine Kombination aus den Wörtern „Web“ und „Log“ für Logbuch. Volle Kontrolle Heute wird in der Mediaplanung meist zwischen den drei Medientypen „Paid Media“, „Owned Media“ und „Earned Media“ unterschieden. Erstmals wurde diese Einteilung in der Mediaplanung bei Nokia verwendet. Alle bezahlten Werbemaßnahmen, wie zum Beispiel Anzeigenschaltungen, zählen zu „Paid Media“. FirmenBlogs und andere Medien, die dem Unternehmen selbst gehören, bezeichnet man als „Owned Media“. Über diese Medien hat das Unternehmen die volle Kontrolle. Von „Earned Media“ ist die Rede, wenn etwa User Inhalte eines Unternehmens viral weiterverbreiten, zum Beispiel über Facebook. Gastbeiträge und Wikis als Alternative Muss es überhaupt ein Blog sein? Ein Lexikon oder Glossar auf der Firmen-Website ist eine sinnvolle Alternative für Unternehmen, die den Aufwand eines Blogs nicht stemmen können oder wollen. Die Inhalte können nach und nach ergänzt oder aktualisiert werden. Sucht man bei Google nach dem Keyword „Rasen säen“ landet man zum Beispiel auf der Website der Obi-Baumärkte mit ihrem ausführlichen Lexikon unter der Rubrik „Rat & Tat“. Auch durch Gastbeiträge in anderen Blogs kann der Bekanntheitsgrad der eigenen Marke gesteigert werden – ohne dass ◼ man selbst ein Blog betreiben muss. Bärbel Edel Blog-Name/URL Thema Zielgruppe Berliner Wasserbetriebe Azubi-Blog www.ausbildung.bwb.de/blog Employer Branding: Hier bloggen Azubis der Berliner Wasserbetriebe sowie Studierende, die ein duales Studium absolvieren Azubis Buffersocial https://blog.bufferapp.com Blog des Online-Dienstes Buffer rund um Social Media Marketing. Am Buffer-Blog schreiben mehrere Autoren mit B2B Conrad http://blog.conrad.de Blog von Conrad Electronic mit Schwerpunkt Technik. Gelungene Artikelüberschriften, die zum Weiterlesen animieren. Autoren sind Conrad-Mitarbeiter und freie Journalisten B2C Datev-Blog www.datev-blog.de Ein Unternehmen mit drei Blogs: Der IT-Dienstleisters Datev betreibt neben dem Datev-Blog noch einen Blog speziell für Unternehmer und einen Karriere-Blog B2B Der Energie-Blog www.derenergieblog.de Blog der Anwaltskanzlei Becker Büttner Held über Energie- und Infrastrukturrecht. Zielgruppe sind unter anderem Mandanten der Kanzlei B2B Frosta-Blog www.frostablog.de Hier bloggen die Mitarbeiter des Lebensmittelherstellers Frosta. Die Artikel werden häufig kommentiert – ein gutes Beispiel für einen Dialog mit den Lesern B2C Hessnatur-Blog http://de.hessnatur.com/blog Firmen-Blog des Ökomode-Versenders Hess Natur. Zwei Autorinnen schreiben unter anderem über das Unternehmen, über Umwelt und Soziales B2C Konversionskraft www.konversionskraft.de Blog der Agentur Web Arts mit dem Schwerpunkt Conversion-Optimierung. Hier schreiben Vorstände und Angestellte B2B Roombeez www.otto.de/roombeez Blog von Otto über Wohnen, Einrichten und Dekorieren. Das Autorenteam setzt sich aus Roombeez-Redakteuren und externen Bloggern zusammen und ist in der einschlägigen Blogosphäre offensichtlich gut vernetzt. Otto betreibt auch den Mode- und Lifestyle-Blog Two for Fashion B2C TUI Azubi-Blog www.tui-azubiblog.de Noch ein Beispiel für Employer Branding: Der Azubi-Blog des Reiseveranstalters Tui. Als Gastblogger kommen z.B. Azubis aus diversen Hotels zu Wort Azubis INTERNET WORLD Business 13/15 Quelle: Eigene Recherche Foto: Christine Halina Schramm Zehn lesenswerte Unternehmensblogs „Ein erfolgreicher Blog braucht eine offene und transparente Unternehmenskultur“ Michael Firnkes Unternehmensberater und Experte für Corporate Blogs www.blogprofis.de ONLINE-MARKETING 22 INTERNET WORLD Business 22. Juni 2015 13/15 „Die Nummer eins bei Frauen“ Torsten Ahlers, CEO der im Mai 2015 neu gegründeten Otto Group Media, spricht über die Pläne und Herausforderungen für den neuen Vermarkter sowie den Stellenwert der eigenen Kundendaten Die Otto Group Media vermarktet künftig Werbeflächen in den Online-Shops der Otto-Gruppe. Wie lange arbeitet Otto bereits an diesem Projekt? Torsten Ahlers: Vor einem Jahr wurde beschlossen, dieses Thema zu prüfen. Als ich im August 2014 dazugestoßen bin, haben wir angefangen, die entsprechenden Vorbereitungen zu treffen. Aktuell haben wir die technische Infrastruktur ausgeschrieben. Wir bereiten die Werbeflächen und die Datensegmente vor, sodass wir etwa 15 Monate nach dem Projektstart mit ersten Testkampagnen live gehen werden. Was hat die Otto Group dazu bewogen, selbst zum Vermarkter zu werden? Ahlers: Der Markt hat sich weiterentwickelt. Ich komme ja aus der klassischen Umfeldvermarktung. Jetzt sind wir in einer Phase angekommen, in der die Daten mindestens genauso wichtig sind wie das Umfeld, je nach Kampagne sogar deutlich wichtiger. Player wie die Otto Group besitzen sehr viele qualifizierte Daten und haben zu diesen Daten auch digitale Touchpoints. Aus meiner Sicht kann die Otto Group gerade im Segment Frauen mit Abstand die Nummer eins in Deutschland werden. In der Regel kaufen fünf bis zehn Prozent der Menschen, die unsere Shops besuchen, ein. Vor drei oder vier Jahren hätte man wahrscheinlich nicht mit der Vermarktung begonnen. Jetzt, durch die Entwicklung hin zu Data Driven Advertising, ist die Otto Group prädestiniert dafür. Torsten Ahlers Seit Mai 2015 ist Torsten Ahlers Geschäftsführer der neu gegründeten Otto Group Media. Bei der Otto Group arbeitet er bereits seit längerer Zeit. Zuvor war Ahlers CEO der Technologieunternehmen Next Audience und Audience Science und verantwortete dort die Bereiche Targeting, Adserver und Data-Management. Seine ersten beruflichen Erfahrungen sammelte der Betriebswirt zwischen 1995 und 1999 in den Verlagshäusern Axel Springer sowie Gruner + Jahr. Anschließend wechselte er als Geschäftsführer für fünf Jahre zu AOL. Was verstehen Sie unter „digitalen Touchpoints“? Ahlers: Damit meine ich besuchte Webseiten, Online-Shops, geöffnete Newsletter und anderes. Das sind digitale Räume, in denen wir Waren, Dienstleistungen und Mehrwerte anbieten. So sind wir in der Lage, hier mit anonymisierten CustomerRelationship-Management-Daten (CRM) gezielt Werbung auszuspielen. Die Otto Group hat im aktuellen Geschäftsbericht einen Verlust vor Steuern in Höhe von 125 Millionen ausgewiesen. Soll das Foto: Otto Group ie Otto Group ist einer der größten Online-Versender im deutschsprachigen Raum. Das Flaggschiff Otto.de ist laut einer Studie des EHI Retail Instituts und Statista gemessen am Umsatz die Nummer zwei unter den Top 100 der deutschen Online-Shops. Nur Amazon liegt in diesem Ranking vor Otto.de. Nun erschließt der Hamburger Versandhändler ein neues Geschäftsfeld und wird zum Online-Vermarkter. Dazu wurde die Otto Group Media gegründet. Eine wichtige Rolle sollen hierbei die Kundendaten spielen, die die Otto Group besitzt. INTERNET WORLD Business sprach mit Torsten Ahlers, CEO der neuen Otto Group Media, über Ziele, Beweggründe und Strategien bei dem neuen Projekt. D Projekt neue Einnahmen generieren? Ahlers: Das Thema Werbevermarktung ist ein lukratives Geschäft, wenn Sie über Daten und eigene Werbeflächen verfügen. Wir versprechen uns nach sehr kurzen Ingangsetzungsinvestitionen sehr schnell einen Break-even und gehen davon aus, dass das Geschäft sehr profitabel ist. Zudem hoffen wir, mithilfe unserer Lieferanten noch wirksamere Kampagnen zu schalten und Kunden zum Kauf auf unseren Shops zu bewegen. Welche Werbeformate werden Sie anbieten? Ahlers: Es ist noch etwas zu früh, hier ins Detail zu gehen. Wir werden im September starten, natürlich mit den IAB-Standardformaten. Zurzeit sind wir in den Detailgesprächen mit den verschiedenen Gesellschaften der Otto-Gruppe und mit prominenten Medienpartnern, weil wir mit unseren Daten, Kampagnen auf externe Sites verlängern wollen. Auf der Startseite von Otto.de finden sich momentan vereinzelt Skyscraper (Braun, rechts) und Werbeplätze für eigene Angebote (horizontal, oben) Heißt das, Sie werden auch Seiten von Drittanbietern vermarkten? Ahlers: Ja, das ist ganz klar in Planung. So können wir die Kampagnen unserer Kun- den auf hochwertigen Websites verlängern und die effektive Reichweite deutlich erhöhen – bei gleichbleibend guter Zielgenauigkeit. Mit welchen Medienpartnern werden Sie zusammenarbeiten? Ahlers: Wir führen sehr intensive Gespräche. Namen werden wir erst zur Dmexco nennen. Wir werden, was großflächige Formate betrifft, bevorzugt bei Top-AgofPublishern aufspielen, weil das zu Beginn bei uns nur begrenzt möglich sein wird. Auf dem eigenen Inventar bieten wir nach unseren eigenen Messungen eine Reichweite von 25 Millionen Unique Usern im Monat an. Haben Sie denn schon Anzeigenkunden gewinnen können? Ahlers: Wir fangen jetzt an, mit verschiedenen Agentur-Geschäftsführern zu sprechen. Sie wenden sich an uns, weil wir über diese attraktive Zielgruppe „Frauen“ verfügen. Da kommen selbstverständlich vor allem Werbekunden infrage, die mit ihren Kampagnen bevorzugt weibliche Zielgruppen ansprechen wollen. 22. Juni 2015 23 13/15 Nutzen Sie Deutlicher Rückgang beim EBIT der Otto Group 79 Mio. 401 Mio. 2013/2014 als Plattform für Ihr Whitepaper 2014/2015 Der Gewinn vor Steuern und Zinsen (EBIT) brach 2014/15 von 401 auf 79 Millionen Euro ein INTERNET WORLD Business 13/15 Quelle: Geschäftsbericht 2014/15 Otto Group; Illustration: Freepik Verkaufen Sie Ihre Werbeflächen direkt oder automatisiert? Ahlers: Beides. Selbst Agenturen gehen zunehmend zu Programmatic Guarantees (garantierte Reichweitenauslieferung im automatisierten Echtzeithandel, Anm. d. Red.) über. Natürlich verhandelt man über das eine oder andere Placement und spricht über Konditionen. Ich glaube, dass wir in drei Jahren fast alles programmatisch in das System einbuchen werden. Trotzdem können die Top-Advertiser auch im Voraus Plätze garantiert bekommen. Die Modalitäten werden teilweise die gleichen bleiben, lediglich die Technik dahinter wird sich verändern. Wie hoch wird Ihr durchschnittlicher Tausend-Kontakt-Preis sein? Ahlers: Eine Erwartung haben wir schon, aber die möchte ich heute noch nicht kommunizieren. (lacht) Sie haben bereits die Datenqualität angesprochen. Welche Rolle spielen diese Daten für Ihre Targeting-Möglichkeiten? Ahlers: Ich möchte noch nicht zu sehr ins Detail gehen. Aber natürlich werden wir mit Alter, Geschlecht und Haushaltsvorständen verschiedene Zielgruppensegmente anbieten, auf die man Kampagnen schalten kann. Wichtig ist, dass diese Ziel- gruppen immer über eine große Reichweite verfügen, sodass wir dann auch anonymisieren und dem strengen, deutschen Datenschutz gerecht werden können. Aus welchen Quellen generieren Sie neben dem Login noch Daten? Ahlers: Resultierend aus der Vielzahl der intensiven Kundenkontakte der Unternehmen der Otto Group verfügen wir über große Erfahrungen hinsichtlich der Kundengruppen. Diese Daten aus der Kundendatenbank stellen einen wesentlichen Mehrwert der Otto Group dar. Herr Ahlers, Sie sind seit vielen Jahren in der Branche tätig. Was hat Sie an der neuen Aufgabe bei Otto gereizt? Ahlers: Lustigerweise ist die Otto Group fast seit Beginn meiner beruflichen Laufbahn schon immer Kunde gewesen. Sie ist einfach ein spannendes Unternehmen, das eine extrem inspirierende Unternehmenskultur hat. Außerdem glaube ich, dass die Otto Group für das Thema Data Driven Advertising, womit ich mich im Prinzip seit 2003 intensiv auseinandersetze, in einer prädestinierten Stellung ist und als deutscher Player eine ernsthafte Alternative zu den Amerikanern bietet. Und das ◼ reizt mich. Interview: Christian Erxleben Zahlen und Fakten zur Otto Group Mit der Gründung der hundertprozentigen Tochtergesellschaft Otto Group Media ging das deutsche Handelsunternehmen den ersten Schritt zur selbstständigen Vermarktung der eigenen Werbeflächen. Aus dem Bericht der Otto Group für das abgelaufene Geschäftsjahr 2014/15 geht hervor, dass der Handelskonzern eine Umsatzsteigerung auf 12,057 Milliarden Euro verbuchen konnte. Das entspricht im Vergleich zum Vorjahr lediglich einem Plus von 0,5 Prozent. Das EBIT (Earnings Before Interest and Taxes) sank von 401 auf 79 Millionen Euro (siehe Grafik oben). Betrachtet man die Ergebnisse vor Steuern (EBT) musste die Otto Group sogar einen Verlust in Höhe von 125 Millionen Euro hinnehmen. Ein möglicher Weg zur Umsatzsteigerung könnte die im Mai 2015 gegründete Otto Group Media sein, Ihr Gewinn Ð Qualifizierte Leads Ð Hohe Aufmerksamkeit in der Zielgruppe Unser Service Ð Unsere Whitepaper-Area Ð Banner auf Website / im Newsletter ÐSocial Media Marketing auf Facebook, Twitter, Google+ www.internetworld.de eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Otto Group. An deren Spitze steht Torsten Ahlers (siehe Kasten Seite 22). Die Otto Group will künftig ihre Kundendaten dazu nutzen, um Werbung gezielt auf eigenen und auf Drittseiten auszuspielen. Werbungtreibende sollen ihre Branding-Kampagnen durch gezieltes Targeting nutzerspezifisch schalten können und somit große Streuverluste vermeiden. Die 1949 gegründete Otto Group (Sitz Hamburg) besteht heute aus 123 Unternehmen und agiert weltweit in mehr als 20 Ländern. Ich berate Sie gerne: Angelika Hochmuth Anzeigenleitung INTERNET WORLD Business angelika.hochmuth@nmg.de Tel.: 0 89 / 741 17 – 432 ONLINE-MARKETING 24 INTERNET WORLD Business 22. Juni 2015 13/15 Per Cookie zum Shop im Shop Mit einer neuen Targeting-Technik lockt Goodyear ür Reifenhersteller ist es nicht leicht, effektives Marketing zu betreiben. Die Gründe dafür sind vielseitig. Einerseits beschäftigen sich die Kunden nur während einer kurzen Zeitspanne mit dem Kauf neuer Reifen: Wer einen neuen Satz braucht, investiere im Durchschnitt 2,2 Stunden über eine Dauer von elf Tagen, erklärt Fabian Schreiber. Andererseits führt der Geo-Marketing- und AnalyticsManager für den deutschsprachigen Raum beim Reifenhersteller Goodyear an, dass die Kaufzyklen sehr lang sind. Nur alle vier F „Wir können Endverbraucher mit Reifenbedarf ansprechen“ Fabian Schreiber Manager Geo-Marketing und Analytics DACH www.goodyear.eu bis sieben Jahre werde der eigene Wagen neu bereift. Ein weiteres Problem ist, dass Goodyear keinen Direktvertrieb hat und somit auch selbst keine Daten zu Kunden oder Verkäufen erheben kann. Die Internet-Agentur Kupona hat sich auf Performance Marketing spezialisiert Steckbrief ∙ Der Online-Shop Reifen.com wurde 1989 gegründet ∙ Jährlich 600.000 Kunden und 37 stationäre Filialen ∙ Im Geschäftsjahr 2013 betrug der Umsatz 151 Millionen Euro und scheint hier eine Lösung für Werbungtreibende wie Goodyear gefunden zu haben. Mittels E-Commerce-Profiltargeting (Erklärung siehe Kasten unten) sollen sich die Werbemöglichkeiten für Anbieter ohne Direktverkauf und eigenen Shop nachhaltig verbessern. Zielgruppenansprache mit Foto: Goodyear potenzielle Kunden in den eigenen Store auf Reifen.com Third-Party Data Wie beim Retargeting werden die Besucher einer Seite, zum Beispiel Reifen.com, mit einem Cookie markiert. Wird der User hier etwa von einem der 20 größten Vermarkter im Agof-Ranking (428,51 Millionen Unique User ab 10 Jahren) wiedererkannt, wird ihm ein gemeinsames Banner von Reifen.com und Goodyear ausgespielt. „Neu ist, dass wir dem Nutzer nicht die Werbung eines Online-Shops zeigen, sondern die Werbebotschaften eines bestimmten Herstellers“, erklärt Melanie Vogelbacher, Managerin für Data Driven Advertising bei Kupona. Hat sich ein Interessent zuletzt bei Reifen.com beispielsweise das Sortiment von Pirelli angeschaut, würden ihm bei klassischem Retargeting erneut diese Reifen angezeigt werden. Beim E-CommerceProfiltargeting wird der Kunde direkt in den Goodyear-Store auf Reifen.com geleitet, obwohl er sich das Konkurrenzprodukt angeschaut hat. Dies wird möglich, weil Kupona die Kundendaten von Reifen.com hat. Im Durchschnitt wird dem Nutzer die Anzeige fünf Mal pro Monat gezeigt, sagt Vogelbacher. Im Gegensatz zur klassischen BannerKampagne mit ihren hohen Streuverlusten „können wir nun fokussiert Endverbrau- cher ansprechen, die einen Reifenbedarf Vermarkter in Deutschland ausgespielt haben“, erläutert Schreiber. Der Vorteil für werden, ein weiterer Pluspunkt. Zu den Goodyear: Durch die neue Targeting- Vermarktern zählen zum Beispiel TomorTechnik kann der Reifenhersteller interes- row Focus Media oder Sevenone Media. sierte Kunden gezielt in den eigenen Shop Es bleibt die Frage: Sind E-Commerceauf Reifen.com lotsen und somit Konkur- Profiltargeting-Kampagnen für Werbungrenten ein Schnippchen schlagen. treibende wie Goodyear tatsächlich ein Doch welche Möglichkeit hat Reifen.com, von der Zusammenarbeit zu profitieren? Der OnlineShop stellt seine wertvollen Nutzerdaten der Agentur Kupona unter der Bedingung zur Verfügung, dass der Marketingdienstleister diese nicht an Dritte (zum Beispiel Goodyear) weitergibt. Reifen.com erhält dafür über die BannerWerbung der Herstellerkampagne zusätzlichen Traffic für seinen Webstore. Werbung für den Goodyear-Store auf Reifen.com Für beide Seiten entsteht über die Website des Sportmagazins „Kicker“ also, wie Schreiber meint, „eine Win-win-Situation“. Aus der Sicht des digitalen Reifenexperten Erfolgsmodell für die Zukunft? Eine ist die Garantie, dass die kooperativen mögliche Antwort liefert ein Blick auf das Werbeanzeigen von Goodyear und Reifen. Resultat der Kampagne. com nur auf den Websites der größten Im Zeitraum zwischen Oktober und Dezember 2014 wurde die Online-Display-Kampagne von Goodyear auf den Seiten der Top-20-Vermarkter im AgofSo funktioniert E-Commerce-Profiltargeting Ranking ausgespielt. Das Ergebnis dieser Zusammenarbeit sei äußerst zufriedenstellend, so Geo-Marketing- und Ana1. Reifen.com stellt Kupona 3. Im nächsten Schritt spricht lytics-Chef Schreiber. Goodyear habe die Nutzungsrechte an Kupona auf allen großen anonymen User-Profilen für Websites die zuvor zum einen viel über den Kaufprozess und Werbekampagnen Dritter gesammelten User-Profile das Surfverhalten interessierter User im mit Goodyear-Bannern an. zur Verfügung. Allgemeinen erfahren, zum anderen seien die absoluten Verkäufe und auch die Ad Impressions deutlich gestiegen. In der Gesamtbetrachtung aller Maßnahmen, so 2. Kupona markiert die 4. Der Link hinter dem Banner Schreiber, liege „der Return On Invest Besucher von Reifen.com mit führt direkt zum Goodyear◼ (ROI) bei circa 300 Prozent“. einem Cookie. INTERNET WORLD Business 13/15 Sortiment bei Reifen.com, obwohl sich der Nutzer womöglich zuvor PirelliReifen angesehen hat. Christian Erxleben internetworld.de/erx 22. Juni 2015 13/15 INTERNET WORLD Business 25 Viraler Überflieger Vorgestellt von Delta Air Lines zitiert virale Hits wie Gangnam Style oder die Ice Bucket Challenge intönige Sicherheitsvideos auf Flügen waren gestern. Längst haben internationale Fluglinien die wichtigen und unverzichtbaren Sicherheitsinstruktionen für sich entdeckt und produzieren unterhaltsame Filmchen, die es aus dem Flieger auch in die virtuelle Welt schaffen. Delta Air Lines hat ebenfalls die Sicherheitsbotschaft neu interpretiert – und setzt auf die E Steckbrief ∙ Auftraggeber: Delta Air Lines ∙ Kampagne: The Internetest safety video on the Internet ∙ Agentur: Wieden & Kennedy New York ∙ Launch: 20.05.2015 via Youtube, offiziell 25.05. Prickelnd: Mit Mentos und Cola könnte es im Cockpit turbulent werden Hanna Heller populären jüngsten Internet-Phänomene. In dem sechsminütigen Sicherheitsvideo „The Internetest safety video on the Internet“ lässt Delta Air Lines keinen der zahlreichen viralen Hits der vergangenen Monate aus – angefangen bei „The Annoying Orange“, die als Erläuterung für das Gepäckfach herhalten muss, über Gangnam Style und Harlem Shake, die ganze Passagiergruppen zum Ausrasten bringen, bis hin zu Roomba Cat, einer Katze im HaiKostüm auf einem Staubsaugerroboter. Natürlich kommt das Video auch nicht Ist die Annoying Orange an Bord, bleibt der Flug für Passagiere und Crew stets aufregend Europa-Sales-Chefin der Vermittlungsplattform Gosnap www.gosnap.de ohne die Ice Bucket Challenge aus. Bei der Erklärung der Sicherheitsleuchten übergießt sich ein Schwimmwestenträger mit einem Eimer kalten Wasser. Delta Air Lines beweist viel Sinn für Humor – und großes Gespür für das, was die Netzgemeinschaft wirklich mag! Denn Kalte Dusche: Bei diesen Sicherheitsinstruktionen wird es bald keine Flugbegleiter mehr geben noch bevor dieses Video seinen Weg in die Delta-Flieger fand, hob die Internet-Gemeinde bereits ab. Mittlerweile 8,6 Millionen Aufrufe zählt der Clip auf Youtube, und auch auf Facebook entschieden sich mehr als 890.000 Fans für „Daumen hoch“. „Ready for take off “ – bei diesem Video schaue auch ich gerne genauer hin! PS.: Wissen Sie noch, was Mentos und Cola gemeinsam haben …? Delta zeigt’s ◼ Ihnen! Tanzeinlage im Flieger: Per Harlem Shake oder Gangnam Style die Arme und Beine lockern Online-Werbung: Neue Etats, neue Kampagnen Auftraggeber Auftrag Dienstleister Auftraggeber Auftrag Dienstleister Bundesministerium für Gesundheit Pixelpark übernimmt vom Bundesministerium für Gesundheit den Etat für Informationsmaßnahmen zu digitalen Medien. Die Agentur ist bereits für vier weitere Ministerien tätig. Publicis Pixelpark LBBW Die Landesbank Baden-Württemberg hat eine neue Lead-Agentur: Scholz & Friends, Berlin. Ausschlaggebend war offenbar die hohe Digital-Kompetenz der Agentur. Scholz & Friends Rügenwalder Mühle Zur Markteinführung des Vegetarischen Mühlen Elbkind Schnitzels und der Vegetarischen Mühlen Nuggets entwickelt Elbkind die Social-MediaKampagne #Veggieschnitzel. Messe Frankfurt Üblicherweise betreut Rocket Communications Rocket die Firmen der Muttergesellschaft Rocket Inter- Communinet. Jetzt hat sie mit der Messe Frankfurt einen cations externen Kunden gewonnen. Withings Das Start-up Withings aus Frankreich, das Wearables und Apps für den Health- und Fitness-Bereich entwickelt, hat beim Seven Ventures Pitch Day den ersten Preis gewonnen. Jetzt sollen TV-Spots die Bekanntheit steigern. Philips Der Ex-Trainer von Borussia Dortmund, Jürgen Klopp, wirbt in einem Online-Video für den Kaffeevollautomaten Coffeeswitch. Darin philosophiert er über den Umgang mit Druck. Since Today, Wien Continental Serviceplan Frankfurt ist die neue Lead-Agentur Serviceplan für den Geschäftsbereich Commercial Vehicles & Frankfurt Aftermarket von Continental. Dazu zählt etwa das Nutzfahrzeuggeschäft des Unternehmens. Ministerium für Wirtschaft, Thüringen Thüringen will mit einer Youtube-Kampagne junge Menschen zum Studium an den Hochschulstandorten Jena, Weimar, Erfurt, Ilmenau, Schmalkalden und Nordhausen bewegen. KNSK Seven Ventures TECHNIK 26 22. Juni 2015 INTERNET WORLD Business 13/15 Warum lässt Du aktuell Push-Nachrichten auf Deinem Smartphone zu? Ich bekomme relevante Informationen 48,5 % Ich werde auf neue Produkte aufmerksam 30,2 % Ich bekomme Rabatte und kann sparen 27,4 % Ich verstehe, dass sich kostenlose Apps über Werbung finanzieren 27,2 % Ich lasse mich gern überraschen 17,9 % n = 536 Nutzer, die Push-Nachrichten zulassen Warum lässt Du keine Push-Nachrichten auf Deinem Smartphone zu? Ich fühle mich belästigt 60,2 % Ich habe Bedenken, zu viele Nachrichten zu bekommen 40,1 % Ich möchte mich von möglicher Werbung nicht beeinflussen lassen Foto: Barcoo 33,8 % Ich glaube, ich würde damit zu viele Informationen über mich preisgeben 28,0 % Ich nutze Push-Nachrichten ausschließlich für private Nachrichten, z. B. von Facebook 19,4 % n = 743 Nutzer, die keine Push-Nachrichten zulassen Wofür würdest Du PushNachrichten von Geschäften zulassen? Nur für Nachrichten von von mir gewählten Geschäften 42,4 % Hinweis auf Aktionen 31,2 % Produktinformationen (z. B. Inhaltsstoffe, Herkunft) 23,5 % Navigation durch das Geschäft 10,3 % Auf mich zugeschnittene Werbung 7,2 % n = 741 Nutzer der Barcoo-App Barcoo hat die eigenen Nutzer nach ihrer Akzeptanz von PushNachrichten auf dem Smartphone befragt INTERNET WORLD Business 13/15 Quelle: Barcoo-Umfrage unter Nutzern zu Push-Nachrichten; Mehrfachnennungen möglich; Stand: Juni 2015 Die Reichweite fehlt Wie reagieren Verbraucher auf Beacons? Nachdem im vergangenen Jahr einige Testanwendungen starteten, liegen nun erste Resultate vor er Hype um Beacons ist – gefühlt – wieder etwas abgeflaut. Nachdem im vergangenen Jahr ständig neue BeaconProjekte angekündigt wurden, liegen nun die Ergebnisse von ersten Anwendungen vor. Das Fazit ist ernüchternd, denn die kleinen Sender erreichen bislang nur sehr wenige Konsumenten mit Werbung. Beacons sind kleine „Leuchtfeuer“, die Signale an Smartphones schicken. Wenn sich Konsumenten in der Nähe der Sender aufhalten, können Unternehmen ihnen über eine mobile App Push-Nachrichten übermitteln. Doch es sind hohe technische Voraussetzungen zu erfüllen, damit die Werbebotschaft eines Händlers oder einer Marke ihren Weg auf den mobilen Bildschirm findet: Die Verbraucher müssen eine mobile App installiert haben, die mit dem jeweiligen Beacon kommuniziert. Es muss Bluetooth auf dem Gerät aktiviert sein, weil die Nachricht auf diesem Funkweg übermittelt wird. Überdies muss eine Einwilligung vorliegen, dass Push-Nachrichten empfangen werden dürfen. Doch selbst wenn all dies gegeben ist, sind viele Smartphones schlicht zu alt für den Empfang von Beacon-Signalen. Und das sind nur die technischen Bedingungen. Ob die D Person die werbliche Information auch wirklich sehen will, ist dabei noch nicht berücksichtigt. Eine Umfrage unter knapp 1.590 Nutzern der Verbraucher-App Barcoo hat ergeben, dass 32 Prozent der Befragten Push-Nachrichten zulassen. Knapp 47 Prozent lehnen dies ab, der Rest sagt „ich weiß es nicht“. Die häufigsten Gründe für die Einwilligung sind die Erwartung, relevante Informationen zu erhalten oder auf neue Produkte aufmerksam gemacht zu werden, sowie die Hoffnung, durch Rabatte sparen zu können. Nutzer, die keine Push-Nachrichten zulassen, begründen dies mit dem Gefühl der „Belästigung“ und mit Bedenken, zu viele Nachrichten zu bekommen (siehe Umfrageergebnisse). Barcoo hatte 2014 den Dienst „Barcoo Beacons“ gestartet. Ladenbetreiber können ihre Filialen für 50 Euro pro Monat „Beacon-fähig“ machen. Barcoo installiert die kleinen Sender, übernimmt die Wartung und die Umsetzung der Kampagnen. Der Mymuesli-Laden am Münchner Viktualienmarkt war der erste Partner, der von Barcoo mit Beacons ausgestattet wurde. Max Wittrock, Geschäftsführer der Mymuesli GmbH, zieht nach einem Jahr Bilanz: „Wir sind große Fans der Technologie, aber man muss vorab immer sagen: Diese Point-of-Sale-Technologien wie Beacons stecken noch in den Kinderschuhen.“ Er geht davon aus, dass Beacons an Relevanz gewinnen werden, erklärt aber auch, dass bisher erst wenige Kunden den Service nutzen. Die Umfrage unter Barcoo-Anwendern hat ergeben, dass nur 12 Prozent schon einmal eine Push-Nachricht von einem Geschäft erhalten haben, als sie gerade dort waren. Homöopathische Dosis Die Haltung der Konsumenten werde in der Beacon-Diskussion häufig außer Acht gelassen, findet Tobias Dupuis, Leiter Marketing & PR beim Location-BasedServices-Anbieter Gettings. Gettings hatte im zweiten Halbjahr 2014 ein Pilotprojekt mit 140 Beacons bei 72 Partnern in der Düsseldorfer Innenstadt durchgeführt. Als Schwäche der Beacon-Technologie sieht der Mobile-Marketing-Anbieter die geringe Reichweite: Von den 4.000 potenziellen Gettings-Nutzern, die im Raum Düsseldorf die technischen Herausforderungen erfüllt und ihre Einwilligung zur 22. Juni 2015 13/15 INTERNET WORLD Business Mymuesli hat Beacons bei der Einführung der Müslidrinks verwendet, um Ladenbesucher auf diese aufmerksam zu machen 27 Michael Jacobi zuständig für Konzeption E-Commerce und Mobile bei Sport Scheck www.sportscheck.com Zufrieden mit der Umwandlungsquote Sport Scheck hat gemeinsam mit Barcoo 19 Filialen bundesweit mit Beacons ausgestattet. Facebook verbindet Beacons mit seiner mobilen App. User können hier ortsbezogene „Place Tips“ abrufen Beacon-Benachrichtigung gegeben hatten, wurden 2.000 erreicht. Die anderen hielten sich vermutlich einfach nicht in der Nähe der Test-Beacons auf. Die Nettoreichweite werde aufgrund der Hürden relativ schnell klein. „Das war eine ernüchternde Erfahrung“, meint Dupuis. User, die über die Beacon-Technologie angesprochen wurden, reagierten jedoch schnell. Jeder Fünfte klickte unmittelbar nach Erhalt auf die Push-Nachricht, 33 Prozent wurden innerhalb von fünf Minuten aktiv, nachdem die Werbung auf ihrem Smartphone gelandet war. Ob die Interaktion mit den Werbebotschaften so engagiert bleibt, wenn ihre Frequenz in Zukunft zunehmen wird, ist jedoch fraglich. Gettings-Geschäftsführer Boris Lücke kommentiert, dass die Beacon-Technologie künftig noch einer höheren Nutzerakzeptanz und einer weiteren technischen Durchdringung bedürfe. Ein Ergebnis des Pilotprojekts: Gettings vertreibt Beacons nicht proaktiv. „Beacons sind nicht unser Kerngeschäft. Unser Sales wird das erst einmal nicht forcieren“, sagt Dupuis. Eine ähnliche Erfahrung wie Gettings hat auch Pascal Hohmann, Head of Innovation bei der Unit Red, der digitalen Strategieberatung der Media-Agentur MEC, gemacht. Er betreute eine Couponing-Kampagne von L’Oréal, die testweise auch über Beacons ausgeliefert wurde. Für dieses Experiment nutzte L’Oréal den „Open Playground“, ein Beacon-Testfeld des Außenwerbers Ströer, der Deutschen Bahn und des Beacon-Herstellers Sensorberg im Düsseldorfer Hauptbahnhof. Agenturen und Werbungtreibende konn- Ströer hatte im Düsseldorfer Hauptbahnhof ein BeaconTestfeld für Agenturen und Unternehmen eingerichtet ten dort kostenfrei eigene Kampagnen via Beacons testen und Lösungen erproben. Für die L‘Oréal-Kampagne wiesen Werbe-Videos auf digitalen Bildschirmen die Passanten auf die Couponing-Aktion hin. Über die Verbraucher-App Barcoo wurden die Push-Nachrichten versendet, das Einlösen der Gutscheine („Clearing“) fand in Kooperation mit dem CouponAnbieter Coupies statt. „Die Response Rate war gut, die Einlöse-Rate der Gutscheine vergleichsweise gering“, berichtet Hohmann. Er bestätigt die Erfahrung von Sport Scheck (siehe Interview), dass mit Beacons bislang erst wenige Menschen erreicht werden. „Beacons sind kein Reichweitenthema“, sagt Hohmann. Aus seiner Sicht müssen drei Komponenten für einen Erfolg versprechenden Beacon-Einsatz zusammenkommen: eine starke Marke, die den Dialog sucht, eine App mit entsprechender Reichweite und Locations mit entsprechender Frequenz. Ganz wichtig sei jedoch, für die Kunden einen Mehrwert zu schaffen. Kunden nehmen den kontextbezogenen Dialog über die App gut an, ist Hohmann überzeugt. Wer beispielsweise länger vor einem Regal stehe, könnte via Beacons Hilfe bei der Produktauswahl angeboten bekommen und über Inhaltsstoffe oder die richtige Anwendung informiert werden. Nutzerorientierte Beacon-Kampagnen aufzusetzen ist komplex. Christian von den Brincken, Geschäftsführer Business Development bei Ströer, kam nach Abschluss des Open Playgrounds im Mai 2015 zu dem Schluss, dass sich die Technologie derzeit schneller entwickelt als die Planungsprozesse in den Agenturen und bei Werbungtreibenden. Das Interesse an der Technologie sei jedoch vorhanden. Persönliche Ansprache Barcoo-Geschäftsführer Benjamin Thym berichtet, dass sein Unternehmen schon über 1.000 Locations mit Beacons ausgestattet hat, darunter Filialen von Sport Scheck und der Supermarktkette Real. Für Thym liegt die Zukunft der Beacon-Technologie darin, die Nutzer individueller anzusprechen. Künftig werde eine echte Personalisierung und Segmentierung möglich sein, ist er überzeugt. Voraussetzung dafür ist der Zugriff auf Nutzerdaten. Und kaum ein anderes Unternehmen dürfte so viel über die Vorlieben seiner Nutzer wissen wie Facebook. Gerade hat das soziale Netzwerk angekündigt, lokalen Geschäften und Institutionen in den USA kostenlos Beacons bereitzustellen. Die Beacons senden ein Signal an die mobile Facebook-App und zeigen Nutzern „Place Tips“. Place Tips sind ein neuer ortsbezogener Service von Facebook, mit dem Unternehmen ihre Kunden direkt im Geschäft mit Informationen versorgen können. Wenn sich Place Tips in Verbindung mit den Beacons etabliert, könnte dies das Reichweitenproblem lösen, denn sehr viele Facebook-Nutzer greifen (auch) ◼ mobil auf das soziale Netzwerk zu. Ingrid Schutzmann internetworld.de/is Wofür setzen Sie die Beacons ein? Michael Jacobi: Jede Filiale arbeitet mit zwei Beacons. Eines ist am Eingang positioniert und sendet das Signal – abhängig von den Gegebenheiten der Filiale, zwischen 50 und 100 Meter weit. Das Ziel ist, Kunden mit wechselnden Kampagnen anzusprechen und in die Filiale zu führen. Der zweite Beacon ist jeweils an einem sehr zentralen Ort in der Filiale angebracht. Er registriert, ob die Ansprache durch den ersten Beacon erfolgreich war, kann die Frequenz und wiederkehrende Nutzer messen. Zudem wird er dazu verwendet, Kunden während oder nach dem Filialbesuch eine Push-Benachrichtigung zu senden. Wie groß ist die Reichweite Ihrer Beacon-Kampagnen? Jacobi: Über alle 19 Filialen erreichen wir im Monat zwischen 20.000 und 30.000 Nutzer. Die durchschnittliche Öffnungsrate beträgt 22 Prozent. Der Branchenschnitt dafür liegt laut Aussagen von Experten zwischen 20 und 25 Prozent. Im Vergleich ist das also eine sehr gute Zahl. Die Umwandlungsquote liegt bei 15 Prozent. Damit gemeint sind die Leute, die aufgrund der Push-Nachricht in die Filiale gehen. Wie schätzen Sie den Nutzen der Beacon-Kampagnen ein? Jacobi: Beacons eignen sich nicht für Reichweitenkampagnen, aber die Leute, die wir erreichen, sind für diese Form der Ansprache sehr offen. Wir sind mit der Umwandlungsquote sehr zufrieden. Lesen Sie auf Internetworld.de in der Langfassung des Interviews mit Michael Jacobi, was Sport Scheck bislang beim Beacon-Einsatz gelernt hat. TECHNIK 28 INTERNET WORLD Business 22. Juni 2015 13/15 Gerüstet fürs Weiterbauen Das neue Shop-System für Hagebau.de lässt sich auch auf andere Shop-Projekte übertragen enovieren, modernisieren, umziehen – und dabei so viel wie möglich selbst machen. Das, was Millionen von Heimwerkern bewegt, wurde unlängst auch für Hagebau.de, den Online-Shop der Hagebaumarkt-Kette, zum Thema. Denn die alte Shop-Software von Intershop, die bereits 2007 eingeführt wurde, erfüllte die Erwartungen nicht mehr. Also galt es, die Online-Filiale auf ein neues Shop-System zu migrieren. Die Wahl fiel auf „iShop“, die Shop-Software von Novomind. „Ein ganz wichtiger Punkt für uns war die Geschwindigkeit. Ziel war deshalb, das Shop-Management direkter zu gestalten“, erklärt Jörn Hartig, Leiter E-Commerce & Mobile bei Baumarkt Direkt. Baumarkt Direkt ist ein Joint Venture der Hagebau- und der OttoGruppe. Das Gemeinschaftsunternehmen betreibt Hagebau.de und den Otto-Shop Baumarktdirekt.de. Laut Hartig konnte der Shop-Manager früher viele Veränderungen im Shop nicht selbst vornehmen, sondern musste jedes Mal die IT-Abteilung bemühen. Mit dem neuen System können die Verantwortlichen Änderungen nun schnell umsetzen, beispielsweise Bilder auf der Startseite austauschen oder individualisierte Inhalte einpflegen. „Auf diese Weise können wir viel schneller reagieren als bisher“, freut sich Hartig. R Shop-Konzept vervielfältigen Gleichzeitig war ihm wichtig, eine Plattform zu schaffen, die leicht auf neue ShopProjekte übertragbar ist. Denn zum einen will sein Unternehmen künftig stärker im Ausland aktiv werden – in Österreich etwa gibt es bislang keinen Hagebau-OnlineShop –, zum anderen sind weitere Shops, etwa mit Nischen- oder Spezialangeboten, in Planung. „Wir haben da einiges in der Pipeline“, meint Hartig, will aber nicht mehr verraten. Als Nächstes steht erst einmal die Migration von Baumarktdirekt.de auf das Novomind-System an. Um diese Übertragbarkeit auf andere Shops zu erleichtern, wurde die ShopOberfläche bei der Systemumstellung an vielen Stellen von den dahinterliegenden Business-Logiken getrennt. Ein Beispiel: Die grundsätzlichen Regeln des CheckoutProzesses sind jetzt nicht mehr fest in den Shop integriert, sondern liegen an einem zentralen Ort der Shop-Plattform. Sie werden lediglich mit der jeweiligen ShopOberfläche verknüpft. Dadurch kann der einmal entwickelte Checkout-Prozess schnell und unkompliziert auch für andere Shops genutzt werden. „Das ist wie bei ver- schiedenen Automodellen: Der Motor bleibt immer gleich, nur die 45.000 Artikel finden Heimwerker im Shop der Hagebaumärkte, Karosserie ändert sich der seit April auf dem Shop-System von Novomind läuft von Modell zu Modell“, verdeutlicht Hartig. Dritter Punkt waren mit den Entwicklern bei verkürzt. Die Abbruchquoten innerhalb die Kosten. Durch den Novomind zusammen- des Bestellprozesses seien um einen Wert Umstieg konnten die gearbeitet. Binnen fünf im zweistelligen Prozentbereich gesunken. Betriebskosten für den Monaten konnte die Daneben liegt Hartig das Thema Shop deutlich gesenkt Migration abgeschlos- Mobile besonders am Herzen. „Wir hawerden, konkrete Zahsen werden. ben uns bewusst gegen einen Responsivelen möchte er aber nicht Möglich wurde dies Design-Ansatz entscheiden, weil ich nennen. Novomind bielaut Hartig durch die glaube, dass wir die Möglichkeiten eines tet sein Shop-System als agile Projektmanage- Kanals wie Mobile dadurch beschränken. gemanagte Software-asment-Methode Scrum. Wenn die Inhalte lediglich größenangea-Service-Lösung an, Mobile ist ein vollwertiger „Der Change-Prozess passt werden, kann ich die vielfältigen also als Mietlösung – war zwar groß, teilweise Spielräume des Kanals nicht mehr nutVerkaufskanal hohe Lizenzkosten entauch größer als ich zen.“ Stattdessen setzt er auf für Mobile fallen damit. Auch bei erwartet hatte, weil sich optimierte Shop-Templates. einer standardisierten Seiner Erfahrung nach unterscheidet Cloud-Lösung legt er Wert darauf, dass er die Arbeitsweise so radikal verändert“, bei der Gestaltung ein Mitspracherecht hat räumt Hartig ein. „Unter dem Strich ist das sich die Nutzung des Smartphones grundund die Software sich gut an individuelle Ergebnis aber so gut, dass ich jederzeit legend von der des Tablets. Deswegen Anforderungen anpassen lässt. „Wenn wir wieder mit dieser Methodik vorgehen wurde das Tablet strategisch dem Desktop nicht so viel Einfluss auf die Ausgestaltung würde.“ Zudem ist die interne IT-Abtei- zugeordnet, Mobile steht ausschließlich nehmen könnten, wäre die Lösung für uns lung ist nun in der Lage, Weiterentwick- für Smartphone-Anwendungen. Der Erlungen in Eigenregie vorzunehmen – frei folg gibt ihm recht: „Mobile ist bei uns ein keine Option gewesen“, betont er. vollwertiger Shopping-Kanal, kein VorabZeitgleich mit dem Shop wurde die Ver- nach dem Motto: Do it yourself. informationsmedium. Die Umsätze sind waltung der Produktdaten neu aufgestellt. höher als ich noch vor zwei, drei Jahren Das alte ProduktinformationsmanageKurzer Weg zum Produkt erwartet habe. Die Warenkörbe liegen im ment-System (PIM) von Heiler wurde durch das PIM von Novomind ersetzt. So stand bei dem Relaunch eher die Durchschnitt bei 340 Euro und sind damit Eine neue Strukturierung der Daten sorgt Gesamtarchitektur im Mittelpunkt als größer als die von Desktop-Bestellungen“, nun für eine bessere Datenqualität. Außer- einzelne Features des Online-Shops. freut er sich: Umzug und Renovierung ◼ dem wollte Hartig auch hier mehr Tempo Dennoch wurde die komplette Shopping- haben sich also gelohnt. erreichen, was unter anderem über schlan- Strecke durch viele kleine Verbesserungen kere Freigabeprozesse bei der Datenver- optimiert. Der Kunde kommt nun beispielsweise mit maximal drei Klicks zum waltung gelungen ist. Christiane Fröhlich Für die Umstellung des Shop- und des Produkt. Auch der Checkout-Prozess internetworld.de/cf PIM-Systems hat sein 10-Mann-Team eng wurde überarbeitet und um einen Schritt Baumarkt direkt Auch das Produktinformationsmanagement-System wurde ausgetauscht. Ziel war, die Produktdaten leichter und schneller einpflegen zu können ∙ Gegründet 2007 als Joint Venture der Hamburger Otto Group und der Hagebau-Gruppe, Soltau ∙ Sitz in Hamburg, 150 Mitarbeiter gesamt, E-Commerce-Team: zehn Mitarbeiter ∙ Betreibt die Online-Shops Hagebau.de und Baumarktdirekt.de ∙ Shop-System von Hagebau.de: iShop von Novomind, Produktinformationsmanagement-System iPIM von Novomind ∙ Projektdauer: 5 Monate, Launch April 2015, Umsetzung inhouse nach der Scrum-Methode DOMAINS | E-MAIL | HOSTING | SHOPS | SERVER NEXT GENERATION 1&1 CLOUD SERVER 1 MONAT KOSTENLOS TESTEN! Danach schon ab 9,99 €/Monat.* EASY TO USE – READY TO CLOUD. Die neuen 1&1 Cloud Server bieten Ihnen die perfekte Kombination aus der Leistungsstärke dedizierter Hardware und der Flexibilität der Cloud! 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Auf diese nach eigenen Wünschen und Bedürfnissen gestaltete Infrastruktur haben nur die eigenen Mitarbeiter und autorisierte Partner Zugriff. Hybrid oder Mixed Cloud Hybrid oder Mixed Clouds sind Mischformen aus beiden Modellen. Dabei laufen bestimmte Anwendungen und Services über das Internet bei öffentlichen Anbietern, während unternehmenskritische Daten und Anwendungen in einer Private Cloud oder auch im unternehmenseigenen Rechenzentrum betrieben werden. DDoS-Attacke DDoS steht für „Distributed Denial of Service“ (wörtlich: verteilte Dienstverweigerung) und bezeichnet das gezielte Lahmlegen eines Servers durch den automatisierten massenhaften Aufruf einer Website. Zero-Day-Attacke Zero-Day-Attacken nutzen eine neue Sicherheitslücke aus, die beim Programmieren beispielsweise eines Updates oder einer neuen Version entsteht. Die Hacker greifen so schnell an, dass die Entwickler kaum Zeit (null Tage = zero days) haben, für die betroffenen Systeme Gegenmaßnahmen etwa in Form von Software-Patches bereitzustellen. Sicher in der Datenwolke Wer seine Daten oder Anwendungen in eine Cloud auslagert, muss sich der möglichen Risiken bewusst sein. Ein verantwortungsvoller Umgang sorgt für Sicherheit as Versprechen der Cloudstellen in solchen TechnoAnbieter ist verlockend: logien ausgenützt werden, Egal ob einzelne Dokuda noch keine ausreichenmente, umfangreiche den Schutzmechanismen der deutschen Datenbankanwendungen zur Verfügung stehen.“ Unternehmen setzen oder ganze Server-InstalEin Anlass hierfür ist, Cloud Computing ein, lationen: Alles kann in virdass sich die Rechenzen24 % planen tuelle Rechnerinfrastruktren der Cloud-Anbieter den Einsatz turen verlagert werden. an jedem beliebigen Ort Gerade auch für Shopder Welt befinden könQuelle: KPMG Cloud-Monitor 2015 Betreiber bietet die Cloud nen. Gesucht werden oft Vorteile: flexible Kapazitäwirtschaftlich besonders ten, ortsungebundene Zugriffe, kalkulier- vorteilhafte Standorte, etwa auf Island, bare Kosten, um nur einige zu nennen. weil dort Energie billig ist, oder in Irland, „Erwartet beispielsweise ein Online-Shop weil auf der grünen Insel die Datenschutzaufgrund einer Rabattaktion einen Besu- richtlinien im europäischen Vergleich vercheransturm am Wochenende, kann er im gleichsweise locker sind. Vorfeld einen Job definieren und das System passt die Ressourcen zur festgelegten Sichere Datenhaltung Uhrzeit automatisch an“, sagt Claus Boyens, Geschäftsführer von Host Europe. ist Pflicht Cloud-Dienste legen dementsprechend in der Gunst der Anwender stetig zu. Die Viele Unternehmen stellen sich vor Unternehmensberatung KPMG stellt in allem die Frage: Sind meine Daten an ihrem „Cloud-Monitor 2015“ fest, dass die diesen Orten sicher aufgehoben? Für Zahl der Befürworter in Unternehmen in 98 Prozent der Befragten ist der Standden vergangenen vier Jahren von 28 Pro- ort des Rechenzentrums entscheidend bei der Wahl des Anbieters. 85 Prozent der zent auf 40 Prozent gewachsen ist. Gleichzeitig lehnen der Studie zufolge von KPMG Befragten erwarten, dass ihr noch immer 35 Prozent der Befragten die Cloud-Anbieter seine Serverfarmen ausNutzung von Cloud-Anwendungen ab. schließlich in Deutschland betreibt. Grundvoraussetzung für eine vertrauGrund ist vielfach die Sorge um die Sicherheit der eigenen Daten. „Cloud Computing ensvolle Zusammenarbeit von Kunden wird von vielen Unternehmen als Einfalls- und Dienstleistern ist daher nach wie vor tor für neue Angriffsmöglichkeiten wahr- eine sichere Datenhaltung. Bestimmend genommen“, stellt Alexander Geschon- für den Sicherheitsgedanken sind hier die neck, Head of Forensic bei KPMG, in der Grundwerte Vertraulichkeit, Integrität Studie fest. „Sie befürchten, dass Schwach- und Verfügbarkeit der Daten. D 44 % Oberste Pflicht des Cloud-Anbieters ist deswegen, seine technische Infrastruktur ständig aktuellen Sicherheitsstandards anzupassen. Das umfasst zum einen die physische Sicherheit seiner Anlage. Dazu zählen eine permanente Überwachung der Zugänge, etwa durch Video-Überwachung, Bewegungssensoren, Alarmsysteme und geschultes Sicherheitspersonal. Zudem sollten Versorgungskomponenten wie Stromversorgung, Klimatisierung, Internet-Anbindung und Brandschutz redundant ausgelegt sein. Zum anderen gilt es, kriminelle Angriffe aus dem Internet erfolgreich abzuwehren. „Erwartet ein Online-Shop einen Besucheransturm, passt das System die Ressourcen automatisch an“ Claus Boyens Geschäftsführer von Host Europe www.hosteurope.de 22. Juni 2015 13/15 INTERNET WORLD Business 31 systeme und spezielle Datentun- mehr auf den eigenen Servern liegen, kehrt. Deutsche Cloud-Anbieter haben nel zwischen lokalem Arbeits- sind nicht automatisch aus dem Verant- diesen Vorteil nach dem NSA-Skandal Angst vor unberechtigtem Zugriff auf sensible Daten platz und Server. wortungsbereich entschwunden, son- schnell für sich erkannt. Telekom, 1&1, 44% Der erste Schritt für einen dern unterliegen noch immer der natio- Host Europe, Strato und viele andere ver16% weisen stolz auf ihre in Deutschland statiCloud-Kunden sollte sein, sich nalen Gesetzgebung. ein Bild von der SchutzbedürfDurch die Geheimdienstskandale der onierten Rechenzentren und garantieren Angst vor Datenverlust tigkeit der eigenen Daten und letzten Jahre aufgerüttelt, sind viele Unter- die Einhaltung der strengen deutschen 13% 26% ◼ Anwendungen zu machen. Da- nehmen in den sicheren Rechtshafen der Datenschutzgesetzgebung. Bernhard Münkel von hängt im Wesentlichen ab, EU oder sogar Deutschlands zurückgeUnklarheiten hinsichtlich der Rechtslage ob und unter welchen Rahmen21% bedingungen geschäftsrelevante 14% Daten und Anwendungen in die Cloud-Lösungen können nur schwer in Cloud verlagert werden können. Inhouse-Lösungen intergriert werden Denn sowohl die Public als 23% auch die Private und die Hybrid 10% Cloud haben unter Sicherheitsaspekten einige Vor- und Angst vor Verlust des IT-Know-hows Nachteile. Public-Cloud-Dienste 11% Trifft voll und ganz zu wie beispielsweise Google Docs 13% Trifft eher zu oder Dropbox sind meist hochSicherheitsbedenken sind noch immer die standardisiert und in der Regel größte Hürde bei der Nutzung der Cloud nur sehr begrenzt an individuelle Anforderungen anpassbar. INTERNET WORLD Business 13/15 Im Gegenzug kann der Anbieter Quelle: KPMG „Cloud-Monitor 2015“, Stand: Januar 2015; Basis: n = 141; Unternehmen, solche Dienste leichter durch die über Cloud-Einsatz nachdenken automatisches Backup und redundante Systeme gegen Ausfälle schützen. Da aber viele Dazu gehören vor allem Denial-of-Service- Nutzer Zugriff auf die gleiche InfrastrukAttacken (DDoS-Attacken), bei denen tur haben, gilt es, die eigenen Daten gut Kriminelle den Server einer Website gegen fremde Zugriffe abzusichern. gezielt durch massenhafte Seitenaufrufe in Eine Private Cloud erlaubt dem Kunden die Knie zwingen, sodass der Auftritt nicht hingegen größeres Mitspracherecht und mehr erreichbar ist. Eine im vergangenen damit auch mehr Kontrolle. Er kann seine Herbst von der Allianz für Cyber-Sicher- Private Cloud individuell nach seinen heit veröffentlichte Umfrage ergab, dass eigenen Bedürfnissen und Wünschen ein2014 in Deutschland über 32.000 DDoS- richten. Gleichzeitig muss er aber mehr SINCE 1924 Angriffe auf IT-Systeme nahezu aller Verantwortung übernehmen und sich Branchen stattfanden. auch selbst um sicherheitsrelevante FraWirkungsvolle Gegenmaßnahmen ver- gen kümmern. langen ein hohes Maß an Wissen. „Host „Es empfiehlt sich, zuerst eine TestumEurope setzt in seinen Rechenzentren gebung der gewünschten Lösung in der DDoS-Filter und Firewalls ein. Besonde- Cloud aufzusetzen, um den Anbieter und ren Schutz vor Angriffen von außen bietet dessen Leistungsfähigkeit auf Herz und beispielsweise das Cloud Server Virtual Nieren prüfen zu können“, sagt Alexander Network, wodurch Kunden sensible Shop- Vierschrodt, Head of Commercial ProDatenbanken vom Internet isolieren und duct Management Server, 1&1 Internet den Zugriff auf ein internes Netzwerk be- AG. Fällt eine Entscheidung für schränken können“, so Claus Boyens. die Lösung, lässt sich diese Testumgebung in der TH E GLOBAL IN NOVATIONS SHOW Cloud zu einer KomI FA-BERLI N.DE Kriminelle nutzen jede plettlösung aufstocken. der Kunden erwarten, Wie viel Erfahrung dass ihr Cloud-Anbieter Sicherheitslücke sofort aus und Wissen sollte ein seine Rechenzentren ausschließlich Eine andere Variante, derer sich Kriminelle Kunde mitbringen? in Deutschland bedienen, sind sogenannte Zero-Day- „Sofern der Kunde auf betreibt Attacken. Bei diesen machen sich Hacker eine gemanagte, also neu auftretende Sicherheitslücken zunutze, vom Cloud-Anbieter Quelle: KPMG Cloud-Monitor 2015 die beispielsweise bei der Programmie- verwaltete Lösung setzt, rung von Software-Updates entstehen. Die sind Kenntnisse hinEntwickler haben dadurch kaum Zeit, den sichtlich der verwendeten Shop-Lösung Fehler auszubügeln. meist vollkommen ausreichend. Sofern Zudem liegen Sicherheitsrisiken darin, der Kunde einen Server mit vollständiger dass Zugangsdaten zu Cloud-Anwendun- Konfigurationsfreiheit bevorzugt, sollten gen in fremde Hände geraten können, Administrationskenntnisse vorhanden wenn ein lokaler Rechner mit Viren oder sein“, betont Vierschrodt. Trojanern verseucht ist oder Anwender Datenschutzrechtliche Aspekte spielen dazu gebracht werden, ihr Kennwort an ebenfalls eine zunehmend große Rolle einen Unberechtigten weiterzugeben. Re- bei der Datenhaltung. Große, internatiogelmäßig sind auch schwache Passwörter nale Anbieter im Markt wie Amazon, die Ursache, dass Hacker Zugriff auf ein Akamai, Google, Microsoft, IBM, Apple System bekommen und sich dann von oder Dropbox kennen keine nationalen innen weiter vorarbeiten. Grenzen. Sie werben mit den Vorteilen Schützen können Vorgaben über die internationaler Datenspeicher, etwa den Länge des Kennworts und die Häufigkeit zeit- und ortsunabhängigen Zugriffsdes Wechsels, aber auch Verschlüsselungs- möglichkeit. Doch auch Daten, die nicht Bedenken beim Cloud Computing OF F IC IA L PA RT N ER OF T H E FUTURE 83 % mit B2B-Special 12.-13. Oktober 2015 Empire Riverside Hotel Hamburg Tickets nur € 640,- Social Media? Erst nach der Pflicht kommt die Kür zzgl. MwSt. (statt € 790,- zzgl . MwSt.) Anmeldecode: Content When Storytelling turns into Leads It´s all about data KPIs Monitoring & Co. SMC15iwb Instagram & Pinterest Von der Zielsetzung zur Umsetzung Kampagnen Social Advertising, Facebook Ads & Co. B2B im Fokus Wo geht die Reise hin Top-Referenten auf der Social Media Conference (u. a.): Yasmin Akay Elke von Borcke Thomas Hutter Teamleiterin Social Media, RTL II Marketing Director, DaWanda GmbH CEO, Hutter Consult GmbH Sponsor: Dr. Sandra Johansson Senior Key Account Manager, R.O.EYE Moderation: Hendrik Unger Anna Zafiris Social Media Experte, 36grad.de Senior Social Media Manager, Corporate PR and Social Media, TÜV Rheinland Veranstalter: www.facebook.de/socialmediaconf #SMConf socialmediaconference.de Svenja Teichmann Geschäftsführerin, crowdmedia GmbH 22. Juni 2015 13/15 INTERNET WORLD Business Shops made by Wordpress 33 PraxisTipp Automattic, Anbieter des Blog- und Content-Management-Systems Wordpress, macht sich mit einer Übernahme fit für den E-Commerce-Software-Markt amhafte Firmen wie Sony, General Motors und Coca-Cola, aber auch Netzpolitik.org, Deutsche-startups.de und Mydealz.de setzen für den Betrieb ihrer Blogs oder Websites auf Wordpress. 2009 hatte das US-Unternehmen Automattic das Blog-System als Open-Source-Software auf den Markt gebracht. Mittlerweile hat es sich zu einem weitverbreiteten Content-Management-System (CMS) gemausert. Laut einer Statistik von W3Tech laufen weltweit 60 Prozent aller Websites, die ein CMS einsetzen, auf Wordpress. Nun geht Automattic-Gründer Matt Mullenweg einen Schritt weiter und wagt sich in Richtung E-Commerce. Dazu hat er Woothemes, den Anbieter von „Woocommerce“, übernommen. Woocommerce ist das meistverwendete Shop-Plug-in für Wordpress, rund 690.000 Website-Betreiber weltweit nutzen es. Dem Vernehmen nach soll Automattic 30 Millionen USDollar für die südafrikanische Firma bezahlt haben. N Vorgestellt von Miriam Tappe Solution Specialist Automation & Attribution bei Google Germany, Austria & Switzerland www.google.de Automatisierung von Werbemitteln in Google Adwords Woocommerce gilt als ein kompaktes Stand-alone-Shop-System. Nach Einschätzung von Felix Weinstein, Geschäftsführer der Agentur Lindenvalley, ist es leicht zu installieren und zu bedienen, auch die Shop-Pflege sei relativ günstig. Allerdings ist das Plug-in eher für kleinere Shops geeignet: „Woocommerce eignet sich her- Automattic Inc. Woothemes Ltd. ∙ Gegründet: 2005 in San Francisco ∙ Gegründet: 2008 in Kapstadt ∙ Mitarbeiter: 328 in 37 Ländern ∙ Mitarbeiter: 55 in 16 Ländern ∙ Hauptprodukt: Open-SourceContent-Management-System Wordpress ∙ Hauptprodukt: Shop-Plug-in Woocommerce für Wordpress ∙ 15,2 Mio. Websites weltweit nutzen Wordpress, Marktanteil 60 % ∙ 690.000 Websites weltweit nutzen Woocommerce, Marktanteil 13 % vorragend für kleine Shops mit wenigen Produkten und einer einfachen, gleich bleibenden Produktstruktur“, sagt Michael Harms, Geschäftsführer der Agentur Raum21. Das sieht auch Weinstein so: Bei größeren Shops stoße das System schnell an seine Grenzen, etwa beim Thema Multichannel. Für Steffan Butzman, Geschäftsführer der Agentur Spreewebdesign, steckt das Plug-in noch in den Kinderschuhen, da es kaum zehn Prozent der gängigen Features eines vollwertigen Shop-Systems abdecke. Auf die etablierten Shop-Systeme am Markt wird der Kauf nach Ansicht der Agenturchefs wenig Auswirkung haben: „Woocommerce wird sicherlich aufgewertet und seine Weiterentwicklung sichergestellt“, so Harms, „wer einen kleinen Shop betreibt, erhält eine gute, zukunftsfähige Lösung. Die reinen Shop-Systeme dürften ◼ davon aber nicht betroffen sein.“ Christiane Fröhlich Quellen: Unternehmensangaben, W3Tech, Builtwith Neugeschäft Etats, Launches, Optimierung und Tools für den Web-Auftritt Auftraggeber Auftrag Dienstleister Baby Company Handels GmbH Aufbau des Online-Shops Bennisnest.com auf Basis der Shop-Software Sphere.io Keynet Freie Hansestadt Bremen Einsatz des Content-Management-Systems Six CMS für die beiden neuen Webauftritte Service.bremen.de und Transparenz.bremen.de Six Offene Systeme Hekatron Vertriebs GmbH Beratung und Entwicklung von Anwendungen im Bereich Mobile Apps, Cloud und Internet der Dinge Netpioneer Kahl Gruppe Aufbau eines internationalen B2B-Shops auf Basis der Shop-Software E-matters eCommerce Suite EOS New Media Nature’s Pride Einsatz der Analyselösung Qlik View zur Optimierung der Lieferkette Qlik Royal Bank of Scotland Einsatz der Kundenservice-Lösung zur Personalisierung und Entscheidungsfindung in Echtzeit Pegasystems TAP Portugal Einbindung der Bezahlmethode in die Webauftritte der Fluglinie in Deutschland, Österreich und Luxemburg Yapital Ihre Meldung fehlt? Bitte Mail an pitch@internetworld.de Die Automatisierung von Werbemitteln in Google Adwords bietet sich vor allem bei zeitintensiven, sich mehrfach wiederholenden Aufgaben an. Zwei Beispiele zeigen die Herangehensweise: 1. Dynamische RemarketingAnzeigen Mit herkömmlichen Remarketing-Anzeigen erreichen Werbungtreibende Nutzer, die schon einmal auf ihrer Website waren. Sie werden mit bestimmten Werbebotschaften an einzelne Zielgruppen angepasst. Dynamisches Remarketing geht noch einen Schritt weiter: Dabei wird berücksichtigt, welche Produkte oder Dienstleistungen der Nutzer länger betrachtet hat, und genau dieses Produkt wird ihm erneut angezeigt. Automatisiert und dynamisch befüllen lassen sich solche Anzeigen durch in Produkt-Feeds hinterlegte Inhalte. Im Idealfall führt das Ansehen der Anzeige dann dazu, dass der Nutzer die Website des Online-Shops erneut aufsucht und den Kauf durchführt, den er zuvor noch abgebrochen hatte. 2. Anzeigenanpassungen mit Echtzeitinformationen Eine andere Möglichkeit zur Automatisierung von Werbemitteln in Adwords ist die Anzeigenanpassung mit Echtzeitinformationen. Dabei werden Adwords-Anzeigen individuell und dynamisch je nach Kontext oder Zeitpunkt angepasst. Löst ein Nutzer durch die Eingabe eines bestimmten Suchbegriffs bei Google eine Anzeige aus, so wird ein in die Anzeige eingefügter Platzhalter durch einen dynamischen Text ersetzt. So kann zum Beispiel ein dynamischer Countdown in die Anzeigen eingebaut werden, der dem Nutzer die Zeile „Nur noch __ Tage!“ anzeigt. Die Zahl der verbleibenden Tage wird automatisch kontinuierlich angepasst. Dies ist besonders im Saisongeschäft äußerst hilfreich. Auch für aktuelle Angebote eignen sich solche angepassten Textanzeigen. DIENSTLEISTERVERZEICHNIS 34 INTERNET WORLD Business AFFILIATE MARKETING PLZ CALL TRACKING PLZ 22. Juni 2015 PLZ 8 PLZ PLZ PLZ PLZ 6 7 2 7 7 1 mediadress gmbh www.mediadress.de Im Ermlisgrund 18 76337 Waldbronn Tel.: 07243-5685-0 / Fax -31 info@mediadress.de mediadress gehört zu den führenden Listbrokern und EDV-Dienstleistern rund um die Adresse. mediadress bietet als unabhängiger Broker Email-Marketing und MobileMarketing an, sowie exklusive, individuelle MultichannelLeadgenerierung durch CoSponsoring und CoRegistrierung aus ausgewählten Zielgruppen in den Segmenten B-to-C und B-to-B. 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Zuletzt war Bold bei Rocket Internet als Global Sales Director sowie Senior Manager im Global Venture Development tätig. www.careerteam.de Alena Serhatlic / Matthias Kern Kolle Rebbe, Hamburg Mit zwei Mitarbeitern verstärkt die Kreativagentur Kolle Rebbe ihre Digitalkompetenz: Alena Serhatlic, zuletzt als freie Art Direktorin tätig, soll als Creative Director Termine 7. Mobile Publishing Konferenz Vertreter unter anderem von Trend One, Bastei Lübbe, Gräfe und Unzer, Appsfactory, Funke sowie „Süddeutsche Zeitung“ referieren und diskutieren über kundennahe Business-Strategien und Produktinnovationen für Medienhäuser. Themen: News-Apps, Mobile Games, E-Books, Activity Tracker und Internet of Things. Termin: München, 24. Juni 2015 Kosten: 690 Euro inkl. MwSt. www.medien-akademie.de Info: EHI Omnichannel Days Im Fokus dieses Events stehen Trends, Geschäftsmodelle, Herausforderungen und Lösungsansätze im OmnichannelHandel. Stationäre Händler und ehema- 22. Juni 2015 Torsten Hautmann Siegfried Hakelberg Mercateo, Leipzig Payback, München Für den Bereich Digital Partner Management ist nun Torsten Hautmann beim Loyality-ProgrammAnbieter Payback zuständig. Als neuer Bereichsleiter verantwortet der 42-Jährige, der bislang fünf Jahre das Internet-Bonusprogramm Webmiles von Bertelsmann geleitet hat, insbesondere den Ausbau sowie die Art Online Kunden wie Lufthansa, HVB und Leibniz betreuen. In gleicher Position kümmert sich Matthias Kern (Foto) um Kunden wie Audi und Ritter Sport. Er war bislang bei der Omnicom-Tochter Proximity als Executive Creative Director aktiv. www.kolle-rebbe.de Florian Schmitt / James Briscoe Syzygy, Bad Homburg Zum Chief Creative Officer wurde Florian Schmitt (Foto) bei der Digitalagentur Syzygy, Bad Homburg, befördert. Dort verantwortet der 43-Jährige gruppenübergreifend die Kreation der Agenturgruppe. Zuvor war er bei der von ihm gegründeten Hi-Res tätig, die Syzygy 1999 übernommen hat. Aufgestiegen ist auch James Briscoe, der nun als Chief Media Officer der Agentur agiert. Bisher war der 39-Jährige als CEO UK und International bei der SyzygyTochter Unique Digital beschäftigt. www.syzygy.de lige Online Pure Player zeigen Beispiele aus ihrer Praxis. Termin: Köln, 24. und 25. Juni 2015 Kosten: 1.195 Euro zzgl. MwSt. www.omnichannel-days.com Info: Werbeplanung.at Summit Drei Tage lang dreht sich unter den Mottos „Training“, „Dive Deep“ sowie „Fly High“ alles um die Panels Facebook Advertising, RTA für Agencies und Advertiser sowie für Publisher, Content Marketing, Search, Advanced Social Media & Content Marketing sowie Strategy. Themen des Kongresses, der von einer Messe begleitet wird: „Rookies of the year“, „Bewegtbild im Netz“ sowie „Die kreativsten Digital-Kampagnen“. Termin: Wien (A), 30. Juni bis 2. Juli 2015 Kosten: Ab 490 Euro zzgl. MwSt. http://summit.werbeplanung.at Info: 13/15 strategische Weiterentwicklung der OnlinePartnerschaften im Programm. Mit 650 Unternehmen, die die Webseite bündelt, ist Payback.de eine der größten E-Commerce-Plattformen in Deutschland. Vor seiner Tätigkeit bei Webmiles war Hautmann bei der Arvato AG Head of Marketing. www.payback.net Ralf Priemer Channel Pilot, Hamburg Vom Gesellschafter wechselte Ralf Priemer in die Geschäftsführung von Channel Pilot. Er leitet den E-Commerce-Dienstleister zusammen mit Mirko Platz und Lars Niemann, mit denen er das Unternehmen 2012 gegründet hat. Zuletzt verantwortete Priemer als Vorstand bei der Hotel.de AG die Bereiche Marketing, Sales und Personal. www.channelpilot.de Christel Quek Brandwatch, Berlin Mit einem eigenen Büro in Singapur expandiert Brandwatch, Anbieter im Bereich Social Intelligence, in die Region Asien-Pazifik. Geleitet wird die neue Dependance von Christel Quek, die als Vice President Commercial Südostasien von Twitter zu Brandwatch kommt. www.brandwatch.de Als neuer Vertriebsleiter wechselt Siegfried Hakelberg zu Mercateo, einer Online-Beschaffungsplattform für Geschäftskunden. In der neu geschaffenen Position soll der ehemalige Vertriebschef der Hahn+Kolb Werkzeuge GmbH vor allem das Wachstum der Leipziger Firma vorantreiben. Zuletzt war Hakelberg Vertriebschef der Wollschläger GmbH. www.mercateo.com Dominik Exposito UDG, Hamburg Von Scholz & Friends, wo er zuletzt als Managing Director für die Digitaleinheit One Zero tätig war, kommt Dominik Exposito zur UDG United Digital Group. Bei der Agentur für digitale Markenführung aus Hamburg übernimmt der 31-Jährige nun ebenfalls die Position des Managing Directors. www.udg.de Thomas Dobberstein Dobberstein Marketing Consulting, Hamburg Der bisherige Head of Online Communication & Sales der Panasonic Marketing Europe GmbH Thomas Dobberstein verlässt den Elektronikkonzern, um eine eigene Firma zu gründen. Schwerpunkte von Dobberstein Marketing Consulting in Hamburg sind strategisches Marketing, Kundenbindung/CRM und digitale Transformation. www.dobberstein-mc.de Online B2B Conference Praxisnah und aktuell: alles zu Online, Mobile und Social für den B2B-Sektor. Unter anderem Thema: „Wie Sie Besucher zu Kunden machen.“ Termin: München, 1. und 2. Juli 2015 Kosten: Für unsere Leser 750 Euro zzgl. MwSt. (Code: obc15iwb) Info: www.online-businessconference.de Dmexco In diesem Jahr trifft sich die Digitalbranche unter dem Motto „Bridging World“ in Köln. Kurz vor Anmeldeschluss vermeldeten die Organisatoren erneut einen Ausstellerrekord. Das Kongressprogramm wird im Juli veröffentlicht. Termin: Köln, 16. und 17. September 2015 Kosten: Keine (bis 17. August) www.dmexco.de Info: iRetail Conference Unter dem Motto „Next Evolution of Retail“ steht hier die Zukunft des Handels auf der Agenda. Themen: Verbindung von Off- und Online-Handel und „Welche digitalen Services wünschen sich Konsumenten?“ Termin: München, 13. Juli 2015 Kosten: 58,31 Euro inkl. MwSt. www.iretail-conference.de Info: Social Media Conference Unter dem Motto „Social Media meets Content Marketing“ richtet sich die Veranstaltung mit praxisnahen Vorträgen an Marketer, Strategen und Führungskräfte. Termin: Hamburg, 12. und 13. Oktober 2015 Kosten: Für unsere Leser 640 Euro zzgl. MwSt. (Code: SMC15iwb) www.socialmediaconference.de Info: 22. Juni 2015 13/15 INTERNET WORLD Business Online-Stellenmarkt Das ausführliche Stellenangebot finden Sie unter www.internetworld.de/stellenmarkt Junior E-Commerce Manager (m/w) HiPP GmbH & Co. Vertrieb KG Online Marketing Manager (m/w) Düsseldorf SEM und Marketplaces Kremer Consulting Pfaffenhofen Steinhagen Social-Media-Manager (m/w) LaVita GmbH Kumhausen Online-Marketing-Manager (m/w) LaVita GmbH Kumhausen Online Marketingmanager (m/w) mit Schwerpunkt SEA/SEM UNTERNEHMENSGRUPPE BETTY BARCLAY Teamleiter Online-Marketing (m/w) Home Shopping Europe GmbH Nußloch Ismaning Online-Marketingmitarbeiter mit Schwerpunkt Suchmaschinenoptimierung Lampenwelt GmbH & Co. KG Schlitz Online-Marketing Manager/in UK Lampenwelt GmbH & Co. KG Schlitz Online-Marketing-Spezialist (m/w) Idealclean GmbH & Co. KG Berlin Buchen Sie jetzt Ihre Anzeige unter: 089/74117–432 Angelika Hochmuth, angelika.hochmuth@nmg.de 39 PERSONALIEN 22 40 INTERNET WORLD Business 22. Juni 2015 Axel Konjack Andreas Büchelhofer Goldmedia, München Homegate.ch, Zürich (CH) Die Beratungs- und Forschungsgruppe Goldmedia verstärkt sich mit Andreas Büchelhofer. Als neuer Associate Partner am Standort München soll der ehemalige Direktor E-Commerce von QVC Deutschland und Geschäftsführer von Home Order Television vor allem sein Know-how in den Bereichen Multichannel-Retailing, Versandhandel sowie E-Commerce einbringen. www.goldmedia.com Markus Gräßler GKK, Frankfurt Bei der CommarcoTochter GKK ist Markus Gräßler (41) künftig als dritter Geschäftsführer neben Robert Gräßler und Markus Pöttinger aktiv. Der bisherige Executive Director Client Service kümmert sich bei der Dialogagentur auch künftig um den Bereich Client Service sowie die strategische Ausrichtung und die Digitalisierung der Agentur. www.gkk.de Petra Weber / Christian Ilg Deutsche Post, Bonn Vor allem die Entwicklung neuer digitaler Services sollen Petra Weber (Foto) und Christian Ilg künftig bei der Deutschen Post Direkt vorantreiben. Die beiden haben bei dem Bonner Adressdienstleister die Geschäftsführung übernommen. Während Weber seit mehr als zehn Jahren in dem Im Lauf des Sommers wechselt Axel Konjack, der seit 2011 Geschäftsführer des Stadtportals Hamburg.de war, zur Immobilienplattform Homegate.ch in Zürich. Dort folgt er als Geschäftsführer auf Heinz M. Schwyter, der in Zukunft im Verwaltungsrat der Tamedia-Tochter aktiv sein wird. Bevor Konjack bei Hamburg.de anfing, war Unternehmen tätig ist, zuletzt als Geschäftsführerin der Deutschen Post Adress, kam Ilg 2013 vom Handelskonzern Metro. Seitdem war er in verschiedenen Positionen im Global Controlling des Postdienstleisters aktiv. www.postdirekt.de Andreas Neu / Michael Möller Teads, Hamburg Mit zwei neuen Mitarbeitern verstärkt sich der internationale Bewegtbildvermarkter Teads für den deutschen Markt: Michael Möller (Foto) kommt als Senior Sales Manager, um eine Schlüsselposition im Vertriebsteam zu übernehmen. Bisher war der 30-Jährige, der an Commercial Director Nicolas Poppitz in Hamburg berichtet, als Senior Sales Manager DACH bei Yume beschäftigt. Von Facebook Germany, wo er zuletzt Agency Partner war, wechselt Andreas Neu zu Teads. Der 41-Jährige ist nun als Head of Key Accounts tätig. www.teads.tv/de er unter anderem zwischen 2006 und 2010 beim Immobilienportal Immonet.de tätig. Weitere Stationen waren Leiter des Geschäftsfelds Internet und Investment Manager bei Axel Springer. Nachfolger des 45-Jährigen bei Hamburg.de werden Carsten Ludowig und Jan-Niko Lafrentz. www.homegate.ch Fabian Roser DDB, Hamburg Als Geschäftsführer wechselt der Digitalexperte Fabian Roser zu DDB Hamburg. Er soll die Kreativagentur zusammen mit dem Geschäftsführer Beratung Christian Backen leiten und die Kreation verantworten. Sven Klohk geht dagegen nach drei Jahren. Roser war zuvor bei Jung von Matt/next, Neue Digitale/Razorfish und Scholz & Friends tätig. www.de.ddb.com 13/15 Carsten Ludowig / Jan-Niko Lafrentz Hamburg.de, Hamburg Als Nachfolger von Axel Konjack (siehe große Meldung) übernehmen Carsten Ludowig (Foto) sowie JanNiko Lafrentz das Ruder beim Städteportal Hamburg.de. Während Ludowig (42) zuvor Vice President Sales beim Start-up Smaato war, arbeitete Lafrentz (39) bisher beim Regionalsender Hamburg 1 und bei Center.tv in der Geschäftsführung. www.hamburg.de Linda Kozlowski Evernote, San Francisco (USA) Als neuer Chief Operating Officer ist Linda Kozlowski bei Evernote für die globalen Aktivitäten, die Expansion sowie die Koordination der elf Büros weltweit verantwortlich. Dabei kümmert sich die bisherige Vice Presidentin Worldwide Operations unter anderem um Marketing, Sales, Kundenservice und Partnerschaften. www.evernote.com Kolja Brosche The Adex, Berlin Nikolas Boon Bonial.com, Berlin Die neu geschaffene Position Chief Operating Officer übernimmt Kolja Brosche bei The Adex, einem Spezialisten für Programmatic Advertising. Der bisherige Managing Director der IPGTöchter MAP sowie Cadreon verantwortet unter anderem den Bereich Sales. www.theadex.com Seit 1. Juli ist Nikolas Boon Chief Financial Officer bei Bonial.com, einem weltweit agierenden Anbieter von Digitalprospekten. Boon, der bisher beim Software-Unternehmen Itembase als CFO arbeitete, folgt auf Michael Wilken, der Bonial.com auf eigenen Wunsch verlässt. www.bonial.com INTERNET WORLD Business ISSN 1433-3309 Neue Mediengesellschaft Ulm mbH Mitarbeiter dieser Ausgabe: Einträge im Dienstleisterverzeichnis: Till Dziallas (tdz), Bärbel Edel, Stefan Mey, Marita Brotz, L.N. Schaffrath Druckmedien, till.dziallas@internetworld.de Bernhard Münkel, Helmut van Rinsum, Telefon: (089) 741 17–281, Marktweg 42 – 50, Siwen Zhang Fax: (089) 741 17–269, 47608 Geldern Christian Erxleben (erx), Sitz von Redaktion, Anzeigen, Vertrieb: E-Mail: marita.brotz@nmg.de christian.erxleben@internetworld.de Bayerstraße 16a, 80335 München Telefon (089) 741 17–0, Fax –101 Christiane Fröhlich (cf), www.internetworld.de christiane.froehlich@internetworld.de INTERNET WORLD Business ist die Fachzeitung Schlussredaktion: Ernst Altmannshofer, Dr. Christa Gogu für den Internet-Entscheider und erscheint Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 19 Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, Karlstraße 3, 89073 Ulm Geschäftsführer Florian Ebner, Dr. Günter Götz Chefredakteur: Dr. Günter Götz (gg), susanne.gillner@internetworld.de Der Bezugszeitraum für Abonnenten beträgt Art Directorin: Maria-Luise Sailer Stefan Hofer (host), stefan.hofer@internetworld.de Ingrid Lommer (il), ingrid.lommer@internetworld.de Gestaltung: jeweils ein Jahr. Leitung Herstellung/Vertrieb: Thomas Heydn, Der Bezugspreis im Abonnement beträgt 53,50 Telefon: (089) 741 17–111, Euro inklusive Versand und Mehrwertsteuer E-Mail: th@nmg.de im Halbjahr, der Preis für eine Einzelausgabe Alfred Agatz, Dagmar Breitenbauch, beträgt 4,50 Euro. In Österreich kostet das Catharina Burmester, Hedi Hefele, Laura Melchior (lm), Manuela Keller, Simone Köhnke, Leserservice: laura.melchior@internetworld.de Cornelia Pflanzer, Petra Reichenspurner, Hotline: (089) 741 17–205, Ilka Rüther, Christian Schumacher Fax: (089) 741 17–101 Ingrid Schutzmann (is), E-Mail: leserservice@internetworld.de ingrid.schutzmann@internetworld.de guenter.goetz@internetworld.de Susanne Vieser (vs), Stellvertretender Chefredakteur: zweiwöchentlich am Montag. vom 01.10.2014 Susanne Gillner (sg), Sitz des Verlags: Druck: Redaktion Print / Online: susanne.vieser@internetworld.de Abonnement 61,90 Euro im Halbjahr, in der Schweiz 107,10 Franken im Halbjahr. Das Abonnement verlängert sich automatisch um ein Jahr, wenn es nicht sechs Wochen vor Ablauf der Bezugszeit schriftlich gekündigt wird. Studenten erhalten bei Vorlage eines Nachweises einen Anzeigenleitung: Angelika Hochmuth, Bank: Deutsche Bank Telefon: (089) 741 17–432, Konto: 8264160 (BLZ 700 700 10) Frank Kemper (fk), Daniela Zimmer (dz), Fax: (089) 741 17–269, IBAN: DE08 7007 0010 0826 4160 00 frank.kemper@internetworld.de daniela.zimmer@internetworld.de E-Mail: angelika.hochmuth@internetworld.de BIC: DEUTDEMM Rabatt von 30 Prozent. 22. Juni 2015 13/15 INTERNET WORLD Business 41 Geld für Entwickler Prestashop gibt große Investition bekannt restashop, Anbieter einer Open-SourceLösung für E-Commerce, lud zum Prestashop-Day nach Paris ein. Bei der Veranstaltung verkündete das französische Unternehmen die Einrichtung eines Integrationsfonds für Softwareentwicklung in Höhe von einer Million US-Dollar. Das Geld soll die Entwicklung neuer Module und Funktionen der Shop-Software beschleunigen. Zurzeit bietet der Marktplatz von Prestashop mehr als 5.000 Module an, die in die E-Commerce-Platt- P 01 NPA Version 1.0 Wie werben auf neuen Kanälen? Erstmals fand die „New Platform Advertising“-Konferenz in Hamburg statt in umgebauter Club mit Live-Küche auf einer Bühne im Hamburger Stadtteil St. Pauli: Die Location der „New Platform Advertising“ (NPA), die 2015 erstmals stattfand, war außergewöhnlich. Bei der Konferenz ging es um Werbemöglichkeiten in neuen sozialen Medien wie Vine, Snapchat, Whatsapp oder in Messenger-Anwendungen. Veranstalter waren die Online Marketing Rockstars (OMR). Nach der Eröffnung durch OMR-Gründer Philipp Westermeyer und den Gründer der Social-Media-Agentur Facelift, Teja Töpfer, übernahm Vine- und SnapchatStar Jerome Jarre das Ruder. Er vermittelte dem jungen Publikum die Botschaft, dass nur Unternehmen, die nicht lügen, auf den sozialen Netzwerken nachhaltig erfolg- E reich unterwegs sein können. Brian Morrissey, Chefredakteur bei Digiday, und Jan Honsel, Country Manager für den deutschsprachigen Raum bei Pinterest, berichteten über die Trends im Social Media Marketing. ◼ 02 03 01 Rund 350 Gäste kamen zur ersten „New Platform Advertising“ (NPA) 02 Peter Schilling, Co-Gründer von Heftig.co, (l.) im Gespräch mit NPA-Moderator Philipp Westermeyer 03 Mit Live-Küche und viel Schwung wurde die Veranstaltung in Hamburg eröffnet form integriert werden können. Die meisten wurden von Drittanbietern entwickelt. Rund 2.000 Gäste aus 15 Ländern hatten sich in Paris eingefunden, brachten ihr Wissen zu Prestashop auf den neuesten Stand, nahmen an Roundtables und Workshops teil und diskutierten miteinander. Die Teilnehmer konnten sich auch Tipps von Prestashop-Experten holen. Außerdem gab es für Gründer und Start-ups praktische Hinweise, was es zu beachten gilt, wenn ein neuer Online-Shop entstehen soll. In der Masterclass verrieten die E-Commerce-Experten Benoit Gaillat and Mathilde Le Rouzic Tricks zur Optimierung der Conversion Rate. ◼ Verknüpfung des Handels Demandware bringt in London europäische Kunden zusammen und stellt künftige Strategie vor uf der europäischen „Demandware Xchange 15“-Konferenz in London stellte der Shop-Software-Anbieter Demandware Weiterentwicklungen seiner Commerce Cloud vor. Sie soll künftig den digitalen und den stationären Handel so verknüpfen, dass ein einheitlicher Blick auf den Kunden entsteht. Bei den Keynote-Vorträgen zeigte das Management auch, wie die Firmen Tomax und Cquotient in die DemandwareLösung integriert werden. Cquotient ist Spezialist für Datenanalyse und Personalisierung, Tomax bietet ein Kassensystem für den stationären Handel in der Cloud an. Die Unternehmen waren von Demandware im Oktober 2014 beziehungsweise Januar 2015 gekauft worden. ◼ A 01 02 03 01 01 Andy Harding, Chief Customer Officer bei House of Fraser 02 Rohit Goyal, Senior Vice President, Demandware 03 Tom Ebling, CEO Demandware 02 01 Das Publikum lauschte den Ausführungen von Thomas Benzazon, Co-Gründer von Widoobiz 02 Handwerkszeug für die Suchmaschinenoptimierung vermittelte der SEOWorkshop MEINUNG 42 INTERNET WORLD Business 22. Juni 2015 13/15 Fühlen wie ein Kunde Warum Werber in Bezug auf Wearables plötzlich mit zweierlei Maß messen eder von uns nimmt wähgabe von Daten angeht. Mehr rend eines Tages ganz verals zwei Drittel dieser eigentlich nicht technikfeindlichen Zielschiedene Rollen ein – so ist ein gruppe möchten Wearables Werber etwa nicht nur ein Werber, sondern beispielsweise auch entweder gar nicht nutzen oder haben noch keine Entscheidung ein Kunde. Das heißt: Je nachgetroffen. dem, ob jemand gerade seinen Werber- oder seinen KundenWarum? Aus meiner hut trägt, sind ihm offensichtSicht gibt es dafür zwei lich ganz andere Dinge wichtig. Gründe. Der erste ist Selten bekommt man dies so harmlos, wenn auch ein deutlich vor Augen geführt wie wenig peinlich für die Branche: Selbst die Profis im Moment: Wir stehen kurz sind von der deutschen Skepsis vor dem Durchbruch von Weagegenüber Neuem nicht frei. Es rables, also von Computern, die gab einmal eine Zeit in den 90ern, am Körper getragen werden. als Handys als PersönlichkeitsDazu zählen Fitness Tracker prothese für Wichtigtuer verpönt ebenso wie Smartwatches, Datenwaren – Ähnliches geschieht nun brillen wie Google Glass oder oft mit Wearables. Was Handys andere Geräte. Die Apple Watch betrifft, darf man heute wohl wird der Wegbereiter sein, Augsagen, dass sie sich durchgesetzt mented- und Virtual-Realityhaben – bei Smartwatches wird Brillen sind bereits weit entdasselbe geschehen. wickelt, Amazons Dash Button Spannend ist aber der zweite ordert selbstständig Waschmit„Werber sind eher reserviert, wenn es Aspekt, denn die Skepsis ist ja tel nach – und wer weiß, was als zum Teil begründet: Natürlich Nächstes kommt. um die eigenen Daten geht“ wissen Experten für digitales Hat nun jemand den Hut des Marketing, dass Datennutzung Werbungtreibenden auf, sieht er Benjamin Prause Geschäftsführer eProfessional ohne Schutz der Privatsphäre in diesem Innovationsschub die www.eprofessional.de Probleme bringt. Wir stehen Chance, seine Geschäftsmögjetzt an einer Schwelle, an der lichkeiten zu verbessern: Nach sich durch die Wearables uneiner aktuellen Umfrage einer Hamburger PR-Agentur unter Digital-Ex- Doch damit diese neue Form von Wer- glaublich viele neue Wege der Datengeperten rechnen zwei Drittel der Befragten bung funktioniert, braucht es Daten – und winnung herausbilden werden. Wie dieser damit, dass Smartwatches in fünf Jahren Daten sind etwas Kostbares. Das zeigt Vorgang konkret gestaltet wird, liegt in der so weit verbreitet sein werden wie heute unsere Umfrage „Tracking der Zukunft“, Hand der Werbungtreibenden und ihrer Smartphones. 60 Prozent sehen die Uhren bei der Online-Marketing-Experten den Berater. Sie sollten einen Weg wählen, bei als Werbekanal, der von den Verbrauchern Hut des Verbrauchers aufsetzten. In dieser dem sie sich als Kunde selbst wohlfühlen Rolle sind sie eher reserviert, was die Preis- würden. ◼ gut angenommen werden wird. J Wearables Was andere schreiben Alberto Torres, Atheer Labs Technologien wie Smartwatches und Datenbrillen könnten Organisationen großen Nutzen bringen, die genaue Einsichten in die Abläufe im Unternehmen haben wollen. Das könnte, so glaubt das Beratungsunternehmen Accenture, Einsparpotenziale in Milliardenhöhe freisetzen.Doch die Sache hat einen großen Haken: Wenn Firmen Wearable Devices an ihre Mitarbeiter verteilen, um sie zu überwachen, stößt das auf große Bedenken bezüglich der Privatsphäre. Ariana Eunjung Cha, „The Washington Post“ Kritiker erinnern an das allgemeine Gespött von 2011, als einige Nutzer des Fitbit-Armbands bemerkten, dass ihre sexuellen Aktivitäten – inklusive Informationen über die Dauer der Übung und darüber, ob sie „passiv und mit wenig Anstrengungen“ oder „aktiv und energisch“ verlief – per Voreinstellung mit der Öffentlichkeit geteilt wurden. #bewerbungsstress Zitat Andreas Schmitz, Medienentwickler, Autor Bisheriges Haupthindernis für den Einsatz von Wearables: die Unsicherheit darüber, ob die Daten in Ordnung sind, die man erhebt, und ob sie ausschließlich in die richtigen Hände geraten. So gaben mehr als die Hälfte der (im Rahmen einer Studie) von PWC Befragten an, dass sie unter keinen Umständen Daten mit Dritten teilen wollen. 57 % aller Bewerber machen schlechte Erfahrungen bei der Bewerbung bei Unternehmen 46 % aller Bewerber berichten über ihre Erfahrungen auf Online-Plattformen Wenn Bewerber mit dem Bewerbungsprozess nicht zufrieden sind, droht ein Imageschaden Quelle: Esch / Softgarden „Dieses Burnout-Ding ist nichts für mich. Ich mag meine Arbeit. Eigentlich mag ich 98 Prozent meiner Tage – außer die bei Ikea“ Oliver Samwer kokettierte auf der Gründerkonferenz Noah in Berlin mal wieder über seinen Ruf als Workaholic – und erweckte den Eindruck, Rocket Internet habe Westwing nur gegründet, damit sich Samwer für seine Nachmittage, die er zwischen Billy und Kötbullar verbringen musste, rächen kann. Quelle: „Faz.net“ Stellenmarkt 1.250.000 PI‘S 52.000 Newsletter 18.000 Druck 56.000 Social Media 200.000 unique user haben Da wir wa s e Beruflichng?! ru e d n ä r e V für DICH! Kontakt: Angelika Hochmuth Tel. 089/74117-432 angelika.hochmuth@nmg.de Reichweite und Leads: Entscheider-Zielgruppen effektiv erreichen Alle Zutaten für eine erfolgreiche Zielgruppen-Kommunikation Das neue MediaCenter von Haufe-Lexware! Finden Sie die geeigneten Maßnahmen für Ihre Business-Kampagne: – Filterung nach Zielmarkt, Werbeträger, Werbeform und Kampagnenziel – Detaillierte Infos zu den Leistungsdaten (Reichweite, Zielgruppe, etc.) Kennen Sie schon unseren neuen kostenlosen Newsletter? www.mediacenter.haufe.de/ newsletter Mediainformationen unter: Tel. 0931 2791-770 oder www.mediacenter.haufe.de Media Sales