- Heftarchiv - Internet World Business
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€ 4,50 I FR. 9,00 E-COMMERCE I ONLINE-MARKETING I TECHNIK 43205 INTERNET WORLD Business AUSGABE 10/15 11. MAI 2015 ALLE 14 TAGE TOPAKTUELL www.internetworld.de Anzeige Smart TV SEO für mobile Websites S. 18 24 Millionen Fernsehgeräte sind in Deutschland mit dem Internet verbunden, entweder direkt oder über eine Settop-Box, eine Konsole oder einen HDMI-Stick. Die Werbewirtschaft erkundet noch die Möglichkeiten der neuen Technik. S. 20 Pilotprojekt in München Kofferraum als Paketbox S. 31 Foto: DHL Paket Neue Serie Foto: Shutterstock / Ozerina Anna Fernsehen geht online Der Stellenmarkt für Internet-Fachkräfte S. 39 oder unter internetworld.de/stellenmarkt Das fast verlorene Rennen Streit um Marken Verwechslungsgefahr Wie die großen US-Konzerne weltweit die digitale Wirtschaft dominieren inmal einloggen und gut ist – wer sich mit seinem Google- oder FacebookAccount anmeldet, surft im Netz komfortabler: Statt sich in Foren vor dem Kommentieren aufwendig identifizieren zu müssen, reicht ein Klick. Und angemeldeten Google-Nutzern stellt der Konzern ein breites Spektrum an Gratis-Services zur Verfügung. Was die großen US-Player ihren Nutzern kostenlos anbieten, ist grandios. Die Kehrseite der Medaille: Vor der Marktmacht von Google, Facebook, Apple und Amazon kapituliert der Rest der digitalen Wirtschaft. Immer deutlicher fällt die Kritik an den monopolartigen Strukturen aus, die die US-amerikanischen MegaKonzerne aufgebaut haben. Oft wollen die Kritiker allerdings nicht öffentlich mit ihrem Namen erscheinen, denn es geht die Angst um: Kaum ein Online-Werber kann es sich leisten, bei Google oder Facebook in Ungnade zu fallen – und offenbar gibt es Grund zur Annahme, dies könne geschehen, wenn man seine Kritik zu offen äußert. Regionale Player wie T-Online, United Internet Media und G+J EMS stehen derweil unter enormem wirtschaftlichem Druck und hadern mit ihrem Standort: Die strengen EU-Vorgaben zum Datenschutz erleichtern der US-Konkurrenz das Spiel, lautet der Vorwurf. Mehr zu einem fast schon verlorenen Kampf ab Seite 8. ◼ E-Commerce Online-Marketing Technik E Foto: Fotolia / Fotomike1976 Ein herber Schlag für Microsoft: Ein EU-Gericht verweigerte dem Softwarekonzern das Recht, das Logo des Video-Messaging-Dienstes Skype in der Europäischen Union als Marke anzumelden. Begründung der Luxemburger Richter: Der Name des 2011 von Microsoft gekauften Unternehmens ähnele zu sehr dem des britischen Fernsehsenders Sky. Die Wolkenform des Skype-Logos verstärke die Verwechslungsgefahr. Sky klagt deshalb seit Jahren gegen Skype. Das letzte ort könnte jetzt der EuGH haben. Wort Schnecke gegen Ferrari: US-Konzerne setzen die Deutschland AG unter Druck Zu ähnlich für die EU: Markenzeichen von Sky und Skype Mobiler E-Commerce in UK Angaben in Mrd. Pfund Sterling 2013 8,55 2014 Abendkasse im Netz Wandlung zum Publisher Die Roboter kommen CTS Eventim führt den Verkauf von Tickets in Europa an. Doch einige Veranstalter kooperieren jetzt lieber mit Anbietern von White-Label-Lösungen. So können sie in S. 12 Kontakt mit ihren Kunden bleiben. Vom digitalen Branchenverzeichnis zum Ratgeber für alle Lebenslagen: Um gegen Google eine Chance zu haben, setzen die Gelben Seiten auf eine neue Content-MarS. 22 keting-Strategie. Neue Technologien treiben die Lageroptimierung voran. Noch können Menschen besser picken als Maschinen. Doch Konzerne wie Amazon arbeiten mit Hochdruck S. 26 am vollautomatischen Lager. 15,29 2015 Mobile Werbung weltweit: Android vorn 19,92 2016 24,12 2017 28,01 2018 32,13 45,77 % 45,44 % Android iOS 5,48 % Sonstige Kein Ende in Sicht: Die Briten kaufen immer mehr mobil ein Erstmals sieht der Mobilvermarkter Operanetworks Android in den Werbeumsätzen leicht vor Apple INTERNET WORLD Business 10/15; Quelle: Operanetworks; 1. Quartal 2015 Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, PF 201552, 80015 München Postvertriebsstück, DPAG, Entgelt bezahlt INTERNET WORLD Business 10/15 Quelle: Emarketer.com, Mai 2015 Die neuen Themen-Guides der Internet World Business Buche n Ihren W Sie jetzt erbeau ftritt! Bleibe n Sie 1 Jahr lang pr äsent! ! NEU Business Guide: Email-Marketing 2015 Beilage INTERNET WORLD Business 13/15 vom 22.06.2015 ! NEU Anzeigenschluss: 21.05.2015 Anzeigenberatung: Juliane Roschke Telefon 0 89/7 41 17-283, Fax 0 89/7 41 17-269 E-Mail juliane.roschke@nmg.de Business Guide: SEO / SEM 2016 Beilage INTERNET WORLD Business 26/15 vom 21.12.2015 Anzeigenschluss: 13.11.2015 INHALT 11. Mai 2015 10/15 INTERNET WORLD Business Inhalt 3 Internet World 2016 Nach der Messe ist vor der Messe: Am 1. und 2. März 2016 dreht sich auf dem Münchner Messegelände wieder alles um das Thema E-Commerce. 2016 wird die Internet World, Europas führende E-Commerce Messe, noch größer. Es präsentieren sich über 360 Aussteller auf 19.000 m². Bereits jetzt haben 120 Aussteller gebucht beziehungsweise reserviert. TECHNIK Aufholjagd im Schneckentempo Wie Google & Co. den Werbemarkt dominieren 8 E-COMMERCE Abendkasse im Netz Der Ticket-Verkauf im Internet boomt 12 Ein steiniger Weg Ergebnisse der EHI-Omnichannel-Studie 14 Tückische Detailarbeit Edeloptics’ langer Weg zum neuen Webshop 16 Bewerber und ihre Daten Online-Recruiting-Regeln für Unternehmen 17 Die Roboter kommen Wie Technik die Lagerhaltung revolutioniert 26 Die Ladenfläche wird zum Lager Drei Beispiele für Click & Collect 28 Zentrale Datenablage für alle PIM-Einführung bei Habermaaß 30 Kofferraum als Paketbox Audi, Amazon und DHL starten Pilotprojekt 31 Hilfe beim Auslandshandel Hermes präsentiert Start-up Borderguru SEO für Mobile Teil 1: Mobile Suche und Technikgrundlagen 18 ONLINE-MARKETING Fernsehen geht online Werbemöglichkeiten auf dem Smart TV 20 Wandlung zum Publisher Content-Marketing bei den Gelben Seiten 22 Lange Nacht der Kreation Der New Media Award 2015 23 Link zwischen CRM und CMS Microsoft und Adobe arbeiten zusammen 24 Der Audi und die Meute Kfz-Werkstätten episch in Szene gesetzt 25 Schwerpunkte der Messe sind unter anderem E-Commerce, Multichannel, Online-Marketing, Logistik und Software. Die Messe wird begleitet von einem umfang- 33 RUBRIKEN Update KNOW-HOW Sichern Sie sich bis zum 31. Mai 2015 noch 5 % Rabatt bei Ihrer Standbuchung und denken Sie schon jetzt an die Buchung von Vortragsplätzen. 4 Dienstleisterverzeichnis 34 Personalien 38 Termine 38 Stellenmarkt 39 Impressum 40 Szene 41 Meinung 42 Foto: Marion Vogel SCHWERPUNKT reichen Rahmenprogramm mit Fachvorträgen, Diskussionsforen, Speed-Networking, Guided Tours, Preisverleihungen sowie dem Messeschwerpunkt „Zukunftstechnologien zum Anfassen“. 20 Foto: Fotolia / Macrovector 12 Weitere Informationen, Impressionen der Internet World 2015 und das Buchungsformular für Aussteller für 2016 unter: www.internetworld-messe.de. Social Media Foto: Fotolia / DWP Foto: Tennis-point.de 26 Facebook: facebook.com/internetworld.de Google+: internetworld.de Twitter: @internet_world Newsletter: www.internetworld.de/newsletter WhatsApp: www.internetworld.de/whatsapp Instagram: @internetworldbusiness Menschen in diesem Heft Oliver Blecken Der CEO von Mediacom meint, dass trotz des zunehmenden technischen Fortschritts menschliches Know-how nicht aus dem Agenturgeschäft wegzudenken ist und auch in Zukunft 9 benötigt werden wird. Hanns-Wolfgang Trippe Der Geschäftsführer bei der Beratungsfirma Trippe warnt davor, dass Veranstalter, die über Vermarkter wie CTS Eventim ihre Tickets absetzen, die Hoheit über den Preis und 12 ihre Kundendaten verlieren. Thomas Wagner Der Vorsitzende der Geschäftsführung der Sevenone Media ist von den Interaktionsmöglichkeiten des Smart TV überzeugt und sieht zugleich ein neues, interessantes Feld 21 für die Werbungtreibenden. Stephan Theiß Der Geschäftsführer der Gelbe Seiten Marketing Gesellschaft ist der Überzeugung, dass das Branchenverzeichnis durch die Integration des neuen Gesundheitsportals sein Angebot 22 abrundet. Wayne Morris Der Corporate Vice President von Microsoft Business Solutions will durch die neue strategische Partnerschaft mit Adobe Neukunden für die Salesforce-Konkurrenz Dynamics 24 CRM hinzugewinnen. Marcus Diekmann Der Geschäftsführer der Shopmacher GmbH ist der Auffassung, dass Online-Gemeinschaftsportale wie die „Online City Wuppertal“ momentan noch keine Konkurrenz für Amazon 42 und Co. darstellen. UPDATE INTERNET WORLD Business Ingo Heinrich, Gründer und CEO der SocialShoppingPlattform Stylefruits, über die Zusammenarbeit mit externen Shops. www.stylefruits.de Wie entstehen Partnerschaften mit Shops? Es gibt bei uns Partnerschaften, wie zum Beispiel mit Esprit, die wir fast seit unserer Gründung pflegen. Ansonsten kommen viele Shops auf uns zu und fragen, ob sie ihre Produkte bei uns integrieren können. Des Weiteren sprechen wir auch Shops direkt an. Das haben wir insbesondere getan, als wir mit dem Damenmodesegment nach Großbritannien, Frankreich, in die Niederlande und nach Polen expandiert haben. Wie funktioniert das Abrechnungsmodell? In diesem Sinn kann man uns als klassische Werbeplattform begreifen, auf der die Shops ihre Produkte bewerben. Für jeden Klick in den PartnerShops, der von StylefruitsUsern getätigt wird, werden wir vergütet. Das bedeutet, dass die Zusammenarbeit mit unseren Partner-Shops auf einer Cost-per-Click-Basis funktioniert. Wissen Sie, wie viele Verkäufe durch Stylefruits generiert werden? Ja, denn es ist grundsätzlich so, dass wir die Verkäufe nachverfolgen und somit wissen, welche Umsätze mit unserer Hilfe erzielt wurden. Zudem ist es für die Shops wichtig, dass wir stetig Optimierungen vornehmen. Hierzu schauen wir uns genau an, welche Produkte gerade gut auf Stylefruits funktionieren und welche nicht. Die enge Zusammenarbeit mit unseren Partner-Shops und der stetige Austausch sind ein wichtiger Erfolgsfaktor für beide Seiten. Orsay zeigt sich auf jed jedem Bildschirm gut in Form Überarbeitet: Die e Modesentiert marke Orsay präsentiert ihren Webshop ab b sofort im Responsive Design (Agentur: Mzentrale). Die zunehmend mobill surfende Zielgruppe gab den Ausschlag. GOOGLE & FACEBOOK US-Giganten gehen auf Verlage zu Die beiden amerikanischen Internet-Giganten Google und Facebook suchen offenbar die Nähe der deutschen Verlage. Beide Konzerne haben in den vergangenen Tagen Projekte angeschoben, die das zuletzt angespannte Klima erheblich verbessern könnten. Zusammen mit acht Verlagen hat Google die Digital News Initiative (DNI) gegründet, über die Projekte im Bereich des digitalen Journalismus gefördert werden sollen. Dafür stellte Google 150 Millionen Euro zur Verfügung. Von Anfang an waren die „F.A.Z.“ und „Die Zeit“ mit von der Partie, inzwischen haben sich zahlreiche weitere Verlage aus Deutschland der DNI angeschlossen, darunter der „Spiegel“, die „SZ“ und die Bauer Media Group. Als Grund gaben die Verlagsvertreter an, die Plattform sei eine gute Ebene, um in Dialog zu treten und Google die Anliegen der Medienhäuser näherzubringen. Bei Axel Springer stößt DNI hingegen auf Kritik: Die gebotenen 150 Millionen seien gemessen an den jährlichen Umsätzen von Google „ein Witz“. Auch Facebook will die Verlage enger an sich binden. Das Netzwerk arbeitet offenbar daran, seine Plattform als Nachrichtenportal aufzuwerten. Nach Informationen des „Wall Street Journal“ will Facebook mit „Instant Articles“ die Verlage dazu animieren, News und andere Inhalte direkt auf Facebook zu veröffentlichen, Facebook und Google locken Europas Publisher anstatt nur durch Links zu ihren eigenen Websites weiterzuleiten. Die Publisher sollen damit gelockt werden, dass sie an den Werbeumsätzen beteiligt werden. Es soll sogar die Möglichkeit geben, die gesamten erzielten Werbeeinnahmen für sich zu (hvr) behalten. TWITTER Appetit auf Häppchen Der Kurznachrichtendienst Twitter soll in Übernahmeverhandlungen mit der News-App Circa stehen. Das berichtet der Online-Dienst Business Insider. Circa verfolgt die Strategie, Nachrichten an das Mobile-Zeitalter anzupassen. Dafür werden Mobile Bank Märkte und Börsenkurse immer im Blick behalten können Kunden der Consorsbank mit der neuen App für die Apple Watch. Außerdem ermöglicht es die App, den eigenen Kontostand zu überprüfen und bequem nach dem nächsten Geldautomaten zu suchen. Fernziel: Das Mobile Device zur Bank am Handgelenk zu machen. 10/15 Happy Birthday: Maybelline New York wird 100 Jahre alt und feiert das mit einer Multichannel-Kampagne auf dem Schweizer Markt. Gleichzeitig wird eine neue App mit Anwendungstipps für Nutzer Perfektes Make-up in wenigen eingeführt. Schritten dank 100 Mini-Tutorials die News in kleinere Fragmente zerlegt; der Nutzer wird mit immer neuen, kurzen Nachrichten-Häppchen auf dem Laufenden gehalten. Bislang bietet die App Circa selbst keine News an, sondern nur die technische Plattform. Vor diesem Hintergrund würde Circa gut zu Twitter passen, da über den Dienst millionenfach Nachrichten generiert werden. Seit der Gründung von Circa im Jahr 2011 hat das Start-up rund sechs Millionen Dollar Kapital eingeworben. Wie viel das Unternehmen derzeit wert ist, ist (hvr) unklar. Ergebnisse ihres Studienkonzepts wollen AGF und Youtube in diesem Jahr präsentieren. Hintergrund ist die zunehmende Verbreitung von mobilen Endgeräten und anderen Screens, wodurch die Bedeutung von Online-Video bei der Mediennutzung wächst. Bereits im Jahr 2010 ergab eine Erhebung der European Interactive Advertising Association (EIAA), dass rund ein Drittel der deutschen Internet-Nutzer mehr Zeit mit Online-Bewegtbildinhalten verbringt als vor dem TV-Gerät. Foto: Shutterstock / Julius Kielaitis Q&A 11. Mai 2015 Foto: Shutterstock / Quka 4 BEWEGTBILDMESSUNG AGF misst künftig auch Youtube Als Meilenstein für den Bewegtbildstandard in Deutschland sieht die Arbeitsgemeinschaft Fernsehforschung (AGF) ihr jüngstes Vorhaben: Das Unternehmen, das von den Sendergruppen ARD, ZDF, RTL und Pro Sieben Sat1 finanziert wird, misst regelmäßig die Einschaltquoten beim Fernsehen in Deutschland. Künftig soll nun auch die Nutzung von Bewegtbild auf Youtube in die Reichweitenmessungen mit einbezogen werden. Damit soll es konvergente Nettoreichweiten für TV und Online-Video geben. Die ersten Youtube-Videos werden von der AGF erfasst Seit Jahren fordert die Branche – unter anderem die Organisation Werbungtreibende im Markenverband (OWM) – deshalb einen einheitlichen, crossmedialen Standard zur Leistungsbemessung, zumal sich der Bewegtbildmarkt zunehmend diversifiziert: Neben Content-Angeboten klassischer Fernsehsender treten auch immer mehr Video-Portale und Streaming-Anbieter wie Netflix in den Markt ein. (host) Signalfarbe Rot Anzeigen mit rotem Hintergrund erreichen eine höhere Conversion Rate (plus 31 Prozent) 31 % 28 % -1 % 24 % -8 % INTERNET WORLD Business 10/15 14 % 14 % 13 % -16 % -16 % -22 % -23 % Quelle: Rocket Fuel; Basis: n = 1.076 5 xx. 11. Monat Mai 2015 2015 10/15 x/15 Spread it with Spreadshirt: Der T-Shirt-Shop stimuliert die Kunden in seiner neuen TV-Kampagne mit Slogans und emotionalen Motiven. Dabei gelingt es, den Kampf gegen den Krebs („Spread Hope“) und mit alkoholreichen Nächten („Spread Shit happens when you party naked“) stilvoll miteinander zu verbinden. MEDIA MARKT Das auf Babyprodukte spezialisierte Start-up Windeln.de hat ein eher schwaches Börsendebüt hingelegt. Der erste Kurs am 6. Mai lag mit 18 Euro unter dem Ausgabepreis von 18,50. Insgesamt wurden 11,4 Millionen Papiere ausgegeben, wodurch das Unternehmen aus Grünwald bei München 100 Millionen Euro einnimmt. In etwa der gleiche Betrag soll an die bisherigen Eigentümer gehen. Mit dem Geld will Windeln.de seine Expansion finanzieren. Das Unternehmen vertreibt Baby- und Kleinkinder(hvr) produkte über das Netz. Die ersten Geschäftszahlen von Rocket Internet seit dem Börsengang im vergangenen Oktober sind da. Demnach machte die Start-up-Holding der SamwerBrüder im Jahr 2014 mit 20,2 Millionen Euro einen deutlichen Rocket Internet: Börsenstart zündet noch nicht Werbung, sogenannte Seasonals, möglich sein. Im März 2015 kam Mediamarkt.de laut dem IVW auf 12,2 Millionen Visits, Saturn.de auf 8,8 Millionen. (erx) SNAPCHAT QR-Codes für Nutzer Der Kurznachrichtendienst Snapchat launcht jetzt Snapcodes. Jeder Nutzer erhält dazu einen individuellen QR-Code. Wird dieser von einem anderen Nutzer eingescannt, folgt er ihm Ihr Gewinn Foto: Unternehmen ROCKET INTERNET Massive Verluste für Samwer-Brüder Müder Börsenstart als Plattform für Ihr Whitepaper Botschaften mit Tiefsinn mittels T-Shirt in der Welt verbreiten Verlust. Die roten Zahlen seien entstanden, weil Rocket Internet im vergangenen Jahr keine Unternehmen verkauft und damit Geld in die Kassen gespült habe, erklärte CEO Oliver Samwer. Man habe stattdessen zehn weitere Unternehmen auf den Markt gebracht und in die Rocket-Plattform investiert. Der Umsatz für 2014 beläuft sich auf insgesamt 104 Millionen Euro. Im Vergleich zu 2013 seien das 43 Prozent mehr gewesen, so das Unternehmen in seiner Bekanntgabe. Trotz des massiven Verlusts sprach Rocket Internet von einer starken Leistung: „Wir sind sehr zufrieden mit der Performance unserer Unternehmen, die sich im Rahmen unserer Erwartungen bewegt“, erläutert (skr) Samwer. WINDELN.DE Nutzen Sie Banner-Werbung für Externe Ð Qualifizierte Leads Ð Hohe Aufmerksamkeit in der Zielgruppe Jeder Snapchat-User erhält einen QR-Code MSH, die Media-Saturn-Holding, integriert neue Werbeformen auf ihren Webseiten Mediamarkt.de und Saturn.de. Durch eine Kooperation mit dem Vermarkter Triad Retail Media können dort jetzt auch externe Werbungtreibende Online-Werbung buchen. Neben Banner-Werbung und Targeting-Kampagnen soll auch von der Jahreszeit abhängige automatisch. Außerdem können Nutzer eine Vektorversion des Snapcodes auf der eigenen Website integrieren. Durch die neue Funktion erhält die Anwendung indirekt auch einen „Follow“Button. Ein derartiges Tool gab es bei Snapchat bislang noch (erx) nicht. Unser Service Ð Unsere Whitepaper-Area Ð Banner auf Website / im Newsletter ÐSocial Media Marketing auf Facebook, Twitter, Google+ Nutzungszeiten im mobilen Internet 2012 2013 2014 2015 Stunden am Tag Anteil mobiler Nutzung im Vergleich zur Gesamtnutzung 3,21 Std. www.internetworld.de 43 % 37 % 2,60 Std. 31 % 1,76 Std. 21 % 14 % 1,00 Std. 0,57 Std. 16 – 24 25 – 34 35 – 44 45 – 54 55 – 64 Ich berate Sie gerne: 16 – 24 25 – 34 35 – 44 45 – 54 55 – 64 Mobiles Internet gewinnt seit 2012 in allen Altersklassen an Bedeutung INTERNET WORLD Business 10/15 Quelle: Global Web Index; Basis: n = 47.622 Angelika Hochmuth Anzeigenleitung INTERNET WORLD Business angelika.hochmuth@nmg.de Tel.: 0 89 / 741 17 – 432 UPDATE 6 INTERNET WORLD Business 11. Mai 2015 10/15 World Wide Web Start-up Flatbook.co übernimmt für verreiste Bewohner die Miete. Dafür beansprucht das Startup für sich das Recht, über die Wohnung verfügen zu dürfen. Flatbook.co: Zwischenmieter mit Sonderwünschen Gründer wollen die Wohnung in Abwesenheit der eigentlichen Mieter mit hochwertigen Möbeln ausstatten und zu teureren Preisen weitervermieten. Bei einer Monatsmiete von beispielsweise 2.500 US-Dollar könne man laut Flatbook pro Nacht durchaus 250 US-Dollar verlangen. Am Ende der Zwischenvermietung soll die Wohnung wieder in den ursprünglichen Zustand zurückversetzt werden. Schadensfälle sind bis zu 10.000 US-Dollar abgedeckt. Inwiefern die Idee bei Mietern und Vermietern auf Interesse stößt, ist ungewiss. Momentan ist Flatbook weltweit in über 30 Städten aktiv, unter anderem in Berlin. (erx) ZÜRICH / SCHWEIZ Schweizer Banken machen mobil http://bit.ly/paymit-ch Mit dem Mai ist auch Kickstarter nach Deutschland gekommen: Die Plattform hilft, kreative Projekte wie Bücher, Konzerte oder Filme zu finanzieren. Investoren erhalten kein Geld, sondern Naturalien. Von Deutschland aus will Kickstarter auch in Spanien und Italien landen. Seit 2009 wurden über Kickstarter 80.000 Projekte mit 1,6 Mrd. US-Dollar finanziert. Startnext aus Dresden setzt auf das gleiche Geschäft. (vs) Die Schweizer Kantonalbank und UBS starten Ende Mai ihre eigene Bezahl-App. Mit Paymit werden Nutzer zwar erst viel später bezahlen können, aber zumindest ist schon jetzt der Geldtransfer unter Bekannten möglich. Voraussetzung für Paymit ist ein Schweizer Konto, eine Schweizer Handynummer sowie eine Kreditkarte. Dadurch können auch Kunden anderer Banken Paymit nutzen. (vs) MOFFETT FIELDS / USA Untersuch dich selbst http://www.scanadu.com Herzfrequenz, Blutdruck, Fieber messen oder gar ein Schwangerschaftstest: Mit seinen Aufsätzen Scout und Scanflu macht das US-amerikanische Start-up Scanadu das Smartphone zum medizinischen Messgerät. Nutzer finanzierten die ersten Geräte durch Crowdfunding vor. Nun beteiligten sich die chinesischen Unternehmen Fosun International und Tencent mit 35 Millionen US-Dollar an Scanadu: In China ist Selbst- und Online-Medikation weitverbreitet. (vs) MALWARE Täglich Tausende Computerviren Die Virenflut wächst und beschäftigt die Antivirus-Hersteller. Nach neuen Zahlen von Pandalabs erscheinen pro Tag 255.000 neue Schädlingsvarianten. Im vierten Quartal 2014 hat das Forschungsunternehmen über 23.500.000 Viren gezählt. Beim Großteil davon handelt es sich um leicht abgeänderte Varianten existierender Schädlinge. Diese Strategie soll davor schützen, von den Antivirenprogrammen schnell erkannt werden. Erstaunlich ist auch eine weitere Zahl: Nach den Erkenntnissen des „Schädlingsbekämpfungsunternehmens“ ist jeder dritte PC weltweit mit Malware infiziert. Am schlimmsten ist es in China. Hier hat Pandalabs eine Infek- PARIS / FRANKREICH Privater Autoverleih expandiert http://www.drivy.de Nach ersten Tests in Berlin, Köln und München startet das Pariser Start-up Drivy in ganz Deutschland durch: Bei Drivy können Autobesitzer ihr Fahrzeug tage- oder stundenweise verleihen. Seit dem Start hat Drivy rund 500.000 Nutzer gewonnen, die Zugriff erhalten auf 26.000 Wagen. Die deutschen Konkurrenten heißen Autonetzer.de und Tamyca.de. (vs) tionsrate von fast 50 Prozent ermittelt. In Deutschland liegt dieser Wert bei 24,8 Prozent. (afi) SCHANGHAI / CHINA Amazon bietet Alibaba Paroli http://www.haiwaigou.com Amazon verschärft in China den Konkurrenzkampf mit der Plattform Alibaba. Die im November von Amazon gegründete Shopping-Site Haiwaigou bietet inzwischen 1,6 Millionen internationale Produkte an. Die beliebtesten werden in der Freihandelszone in Schanghai gelagert. (hvr) Kleeberg, der überwiegend saisonale Zutaten verwendet und mit ihnen ungewöhnliche Gerichte kreiert. Zum Start kredenzt er Knusperbrezel mit gebratenem Spargel. Parallel zum Youtube-Format wurde die Website Lidl-kochen.de gestartet, zudem liegt in den Filialen das gedruckte Magazin „Gerneküche“ aus. Mit diesen Marketingmaßnahmen, die sich die Agentur Fischer Appelt ausgedacht hat, will Lidl weiter an seinem Image feilen und sich als Anbieter qualitativ hochwertiger Lebensmittel empfehlen. (hvr) LIDL Discounter startet Koch-Channel Der Discounter Lidl startet ein eigenes Youtube-Format: die „Gerneküche“. Im Mittelpunkt der Show steht Sternekoch Kolja Ebook.de zu übernehmen. Das Team sowie die Marken Hugendubel.de und Ebook.de sollen unter dem Dach von Hugendubel Digital betrieben werden. Per Dalheimer, Geschäftsführer von Ebook.de, wird das Unternehmen von Hamburg aus leiten und an die Gesellschafter des 1893 in München gegründeten Familienunternehmens berichten. Hugendubel-Mitarbeiter sollen gemeinsam mit dem E-Commerce-Team aus Hamburg an der Verzahnung von Online- und Filialgeschäft arbeiten. (dz) NEWS ONLINE Foto: Unternehmen Der Sommer naht und mit ihm die Urlaubszeit. Das bedeutet, dass viele Wohnungen in Deutschland wochenlang leer stehen. Das kanadische Startup Flatbook setzt genau hier an: Es erstattet den Verreisten die gesamte Miete und zahlt ihnen zusätzlich noch eine monatliche Aufwandsentschädigung. Dafür nimmt das Unternehmen von Lucas Pellan und Francis Davidson für sich in Anspruch, die Wohnung uneingeschränkt nutzen und zum Beispiel das Mobiliar ausräumen zu dürfen. Die beiden NEW YORK / USA Kickstarter startet Europa-Expansion in Deutschland http://www.kickstarter.com Sternekoch Kleebergs Überraschungsgericht E-BOOK.DE Hugendubel wächst Die Buchhandelskette Hugendubel hat angekündigt, zum 1. Juli 2015 „die deutliche Mehrheit“ an dem E-Book-Unternehmen E-Commerce, Online-Marketing und Tools & Technik: Topaktuelle News finden Sie unter www.inter networld.de. Dort können Sie auch unseren dreimal täglich erscheinenden Newsletter bestellen. Homepage Easy All inclusive - Sie werden es lieben! 10 .de-Domains inklusive! 60 GB Cloud-Speicher inklusive! > 10 .de-Inklusiv-Domains > 80 GB Webspace > Unbegrenzter Traffic > 350 E-Mail-Adressen > 40 GB E-Mail-Speicher > 30 FTP-Zugänge > 40 MySQL-5-Datenbanken > PHP5, Perl, Python, SSI, SSH > 60 GB Cloud-Speicher Fotos und Videos sicher und komfortabel mit Freunden teilen > Über 130 One-Klick-Apps wie Joomla, Wordpress, Drupal, Magento, phpBB, Moodle, PrestaShop, PiWik 49 2, ¤/Monat* Preis gilt dauerhaft! 3UHLV0RQDWLQNO0Z6W(VIlOOWNHLQH(LQULFKWXQJVJHEKUDQ9HUWUDJVODXI]HLWMHZHLOV0RQDWHMHGHU]HLWNQGEDUPLWHLQHP0RQDW)ULVW]XP9HUWUDJVHQGH 030 - 20 18 10 00 | nur unter www.1blu.de/easy Nur bis Ende Mai 2015! Bestellungen nach dem 31.05.2015 können leider nicht angenommen werden. SCHWERPUNKT INTERNET WORLD Business 11. Mai 2015 10/15 Foto: Fotolia / Fotomike1976 8 Aufholjagd im Schneckentempo Google, Facebook, Amazon, Apple: Die digitale Wirtschaft wird weltweit von großen US-amerikanischen Companies bestimmt – auch in Deutschland oogle statt Stepstone. Eine kleine Geschichte aus dem Recruiting-Bereich zeigt, welch dominante Rolle der Suchmaschinen-Riese spielt: Der Technologiekonzern Voith, der früher durchaus Stellenanzeigen in den großen Jobbörsen schaltete, probiert seit vergangenem Jahr einen anderen Weg: Suchmaschinenmarketing. Google Adwords in Kombination mit der G GOOGLE GOOGLE FACEBOOK Von den vier US-amerikanischen Top-Unternehmen ist Google am breitesten aufgestellt: Youtube verschafft Zugang zum Bewegtbildmarkt, mit Android besitzt Google die weltweit am weitesten verbreitete Mobiltechnologie (Marktanteil laut IDC knapp 82 %) und mit Google Plus ein soziales Netzwerk. Google Mail, Google Maps und weitere Webanwendungen bieten den Usern ein Rundumsorglos-Paket für ihr Leben im virtuellen Raum – eine unerschöpfliche Datenquelle. Weltweit betrug Googles Umsatz 2014 mit Werbung 59,06 Milliarden US-Dollar. Über zwei Billionen Suchanfragen gingen über die Plattform, der Marktanteil bei der Suche liegt weltweit bei 73 %. Auch bei den digitalen Werbeausgaben führt die Internet-Plattform: Laut Emarketer hatte Google einen Anteil von 31 % am weltweiten Volumen von 146 Milliarden US-Dollar. Hierzulande hatte Google 2014 einen Anteil von 91,2 % am Suchmaschinenmarkt (SEO United). Laut OVK-Report lagen die Bruttospendings für Suchmaschinenwerbung 2013 bei 2,56 Milliarden Euro. Auch im zukunftsträchtigen MobileBereich ist die Company inzwischen stark aufgestellt. Laut Emarketer kommt Google hier auf einen Werbemarktanteil von 40,5 %. Präsenz auf der Homepage ersetzt die klassische Stellenanzeige. Das Nachsehen haben die Jobbörsen als Publisher. Kein Einzelfall. Google, Facebook, Amazon & Co. dominieren auch hierzulande die digitale Wirtschaft. Das zeigt sich schon daran, dass nur die wenigsten Marktteilnehmer bereit sind, öffentlich Kritik zu äußern. Ob Verbände, Vermarkter, Publisher oder Dienstleister – normalerweise drängt es sie ans Mikrofon. Bei diesem Thema bleibt man jedoch lieber im Hintergrund. Monopolartige Zustände schnüren den Markt ein „Ein freier Markt braucht ein Oligopol von Anbietern“, erklärt ein Media-Fachmann einer führenden Agentur. Aber im Digital Business finde man zunehmend monopolartige Zustände, fügt der Experte, der anonym bleiben will, hinzu. Das betrifft vor allem Google: Das Unternehmen bestimmt in Europa durch seine erdrückende Dominanz im Suchmaschinenbereich und den Vorsprung bei der Verbreitung des mobilen Betriebssystems Android den Markt. Das hat unlängst wieder die europäischen Wettbewerbshüter auf den Plan gerufen (siehe Seite 10). Facebook, Amazon und Apple haben zwar keine so starke Stellung wie Google, stehen aber in den Startlöchern, ihre Marktmacht zu erweitern – allen voran Facebook, dem mit Blick auf User-Daten und mobile Verankerung großes Potenzial eingeräumt wird. Das Nachsehen haben nationale Player, die auf ihren eigenen Märkten in die Defensive geraten. Publisher und Vermarkter zum Beispiel geht Geschäft verloren, wenn Werbung über Google, Facebook oder in Zukunft Amazon mit automatisierten Lösungen ausgespielt wird. Insbesondere für Agenturen hat die Entwicklung weitreichende Folgen. Wer mit Facebook oder Google ins Geschäft kommen wolle, müsse mit dem entsprechenden Headquarter in den USA sprechen, so ein Insider. Die lokalen Filialen seien nur Vermittler in dem Geschäft. Um aber in Menlo Park oder Mountain View Gehör zu finden, müssen die Agenturen international ihre Etats zusammenführen. Ein Quäntchen Rabatt hie und da in Hamburg oder München nütze wenig. Die Folge: Nur noch große Agenturen können im internationalen Poker mitspielen. Auch das klassische Einkaufs- und Planungsgeschäft ist weniger gefragt, wenn ein großer Teil der Kampagnen über die US-Giganten abgewickelt wird. Die übernehmen dann gleich einen Teil der Aufgaben der Agenturen mit. Doch egal ob Google, Facebook, Amazon oder Google – sie alle haben etwas, was im Werbemarkt in Zukunft eine wich- 11. Mai 2015 10/15 INTERNET WORLD Business WELTWEITE ONLINE-SPENDINGS Online wirdsich künftig zum wichtigsten Werbemedium entwickeln Angaben in Mrd. US-$ 104,58 119,84 20,8 % 23,2 % 2012 2013 137,53 25,3 % 2014 154,29 27,0 % 2015 171,08 28,4 % 2016 187,65 29,8 % 2017 204,01 31,1 % 2018 Online-Spendings Online-Anteil Werbeausgaben gesamt Quelle: Emarketer.com, Stand: März 2014 (danach Schätzung) tige Rolle spielen wird: Reichweite, Technologie und Kundendaten. Diese bilden den Treibstoff für datengesteuertes Marketing. Und die Zahl digitaler Daten explodiert geradezu. 2015 soll sie insgesamt ein Volumen von 8,59 Exobyte erreichen. Das sind 8,59 Milliarden Gigabyte. Wer das technologische Know-how besitzt, um riesige Datenmengen zu verarbeiten, und daraus wiederum Angebote und Produkte schafft, die für Endverbraucher und Werbekunden attraktiv sind, hat die Nase vorn. Die Big Four haben dieses Know-how. Und sie bieten schon heute eine enorme Reichweite auf Basis ihrer Produkte. „Bei Technologie und Daten ist die Übermacht der globalen Player Google, Facebook und Amazon inzwischen so groß, dass wir dagegen allein keine Chance haben“, gibt Thomas Port zu. Der Geschäftsführer Digital bei Sevenone Media plädiert deshalb für eine nationale, besser noch europäische Zusammenarbeit. „Insbesondere bei der Datenauslieferung – Stichwort Programmatic Advertising – müssen wir europäische Player gemeinsame Lösungen entwickeln“, so Port. Für Jörg Blumtritt, Geschäftsführer von Datarella, einem Dienstleister im Bereich Big-Data-Strategien, hat die US-Konkurrenz vor allem zwei Stärken.: Erstens spiele das Thema Reichweite ihnen in die Hände. Sie verfügen über viele Kontakte, hohe Abdeckung in der Bevölkerung und hohe Nutzungsintensität ihrer Angebote. Die zweite Stärke – „First Party Opt-in“ – ist vielleicht noch wichtiger: „Facebook, Google, Amazon und auch Apple haben in der Regel eine Eins-zu-eins-Beziehung zu ihren Kunden“, erklärt Blumtritt. Damit einher gehe die ausdrückliche Erklärung der Nutzer, dass sie ihnen ihre Daten überlassen. „Die kochen auch nur mit Wasser“ „Diese großen Digitalmarken entwickeln zunehmend geschlossene Systeme, die eine große Verbindlichkeit, Nähe und Kundenbindung schaffen“, bestätigt Thomas Koch, Geschäftsführer bei der Agentur Pilot in Hamburg. Das führe bei einer großen Nutzungsintensität zu einer hohen Loyali- FACEBOOK FACEBOOK Facebook verfügt nicht nur über das größte soziale Netzwerk, sondern mit der Foto-Sharing-App Instagram und dem Messenger Whatsapp auch über wichtige Anwendungen im mobilen Bereich. Die Werbeeinnahmen legten 2014 im vierten Quartal um 53 % auf 3,59 Milliarden US-Dollar zu, 70 % entfielen auf Mobile Ads. Der Gesamtumsatz des Konzerns lag im ganzen Jahr bei 12,47 Milliarden US-Dollar. Laut Allfacebook.de hatte das Netzwerk im ersten Quartal 2015 1,44 Milliarden aktive Nutzer, davon 307 Millionen in Europa. 1,25 Milliarden Menschen weltweit nutzen Facebook mobil, 581 Millionen davon ausschließlich mobil. Auf Facebook werden täglich 45 Milliarden Nachrichten verschickt und 4 Milliarden Video-Aufrufe getätigt. Auch Instagram und Whatsapp verfügen inzwischen über eine stattliche Reichweite: Whatsapp verzeichnet 800 Millionen User, Instagram 300 Millionen. Für den deutschen Markt sind die Zahlen spärlicher. Im Mai 2014 hatte Facebook ungefähr 28 Millionen Nutzer. Der Umsatz lässt sich nur hochrechnen. Laut Allfacebook.de erzielt das Netzwerk in Europa pro User einen Umsatz von 2,99 US-Dollar. Damit läge Facebook in Deutschland bei knapp 84 Millionen Euro. Marktexperten gehen allerdings von über 100 Millionen Euro aus. tät der User. Ein wichtiger Punkt. Bei den Klagen über die Marktmacht der US-amerikanischen Companies wird eines allzu schnell vergessen: Alle haben ihre Reichweite durch Produkte aufgebaut, die den Nutzern einen unschlagbar hohen Mehrwert bieten. Über cleveres Marketing, die richtigen Partnerschaften und geschickte Zukäufe haben die Big Four ihre Stellung in ihrem Bereich ausgebaut. „Die kochen auch nur mit Wasser“, erklärt zwar Joachim Schneidmadl, Vorstand von Virtual Minds, sie haben es aber wohl schneller zum Kochen gebracht als ihre Wettbewerber. Und die Vermarkter und Publisher in Deutschland? Regionale Player wie T-Online, United Internet Media oder auch G+J Electronic Media Sales oder die DigitalVermarkter der großen TV-Sender stehen unter gewaltigem Druck – auch aufgrund der politischen Rahmenbedingungen. Außerhalb Europas sind Datenschutz und Wettbewerb weniger reguliert. „Für die US-Giganten gelten weder unsere Jugendschutz- und Datenschutzgesetze noch die gleichen Lizenzanforderungen und Urheberrechte. Das ist Wettbewerbsverzerrung“, klagt Port. Innerhalb Europas machen es Steuerschlupflöcher den großen Konzernen zudem leichter, ihre Steuerlast zu minimieren. Auch das hat in der Vergangenheit Google, Facebook & Co. bei ihrem Wachstum einen Vorteil verschafft. Dennoch sei es zu einfach, nur nach einer Lockerung des Kartellrechts oder der Datenschutzbestimmungen in Europa zu rufen. Vielmehr habe man es in Deutschland einfach versäumt, Kompetenzen und Know-how für Daten und Technologie aufzubauen, sagen manche Experten hinter vorgehaltener Hand. Insbesondere in der Werbevermarktung habe man vielmehr den Premium-Content wie einen Schild vor sich hergetragen. Doch der steht zunehmend auf dem Prüfstand. „Premium zeigt sich zu allererst nicht an Premiumpreisen“, sagt Koch. Premiuminventar sei vielmehr gekennzeichnet durch einen zielgruppengerechten, attraktiven Content, sichtbare und wahrnehmungsstarke Formate, valide Nutzerdaten, Targeting mit hoher Güte und nicht zuletzt einen geringen Clutter Index (Verhältnis von Werbemaßnahmen zu Content auf einer Seite). Eine Qualitätssicherung, die inzwischen manche Agenturen übernehmen, wie der Pilot-Geschäftsführer hinzufügt. Nationale Allianzen als Gegengewicht Weitere Maßnahmen: Die nationalen Vermarkter sollen ihr Werbeinventar mit Blick auf seine Qualität weiterentwickeln und neuen technischen Lösungen wie Programmatic Advertising proaktiv und nicht reaktiv begegnen, fordert Koch. Eine Option sind zudem Joint Ventures wie Ad Audience oder La Place Media, eine französische Vermarktungsallianz für RealTime Bidding. Derartige Zusammenschlüsse verschaffen ihren Mitgliedern die entsprechende Reichweite – und damit einen stärkeren Hebel am Markt. Diese ▶ 9 Oliver Blecken CEO bei Mediacom, erklärt, wie sich das Digital Business in Europa gegen die Big Four in Stellung bringen kann. www.mediacom.de „Bei Zukunftsthemen nicht den Anschluss verlieren“ Wie verändert sich das Agenturgeschäft, wenn Technologie und Daten die Kampagnensteuerung übernehmen? Oliver Blecken: Automatisierte Lösungen entstehen nicht von selbst. Es braucht jemanden, der für eine Kampagne die Zielparameter und Regeln festlegt und der in Echtzeit analysiert und optimiert, sodass am Ende des Tages auch das gewünschte Ergebnis erzielt wird. Technologie und Daten helfen enorm, diesen Prozess effizienter und effektiver zu machen. Sie bedürfen aber der Einstellung und Ordnung durch Experten. Und genau diese Expertise müssen alle aufbauen, die als Dienstleister im Bereich Kommunikation und Werbung tätig sind. Hierzulande rufen viele schnell nach dem Datenschutz. Lässt sich das mit den veränderten Marktbedingungen noch vereinbaren? Blecken: In Deutschland und in der EU ist der Schutz personenbezogener Daten ein Grundrecht. Die USA haben dagegen eine prinzipiell andere Einstellung zu dem Thema. Die ist sehr pragmatisch und erlaubt die Nutzung von Daten in viel größerem Umfang. Ein Beispiel: In den USA wird nicht mehr darüber diskutiert, ob ein selbst fahrendes Auto überhaupt kommt, sondern nur noch wie schnell es zum Massenprodukt reift. Wie kann sich ein solcher Bereich hierzulande entwickeln, wenn die Verwendung von Daten nur eingeschränkt möglich ist, auf denen aber auch solche Systeme basieren? Politik und Gesetzgeber stehen hier vor sehr schwierigen Entscheidungen: der Abwägung der Grundrechte des Einzelnen gegenüber der wirtschaftlichen Zukunftsfähigkeit unseres Landes. Wie verhindern wir in Abhängigkeit von globalen Playern zu geraten, die in Technologie und Daten schon mehrere Schritte weiter sind? Blecken: Das erreichen wir nur, wenn wir Schritt halten. Europa braucht eigene starke Player, die in der Lage sind, Technologie und Fortschritt voranzutreiben. SCHWERPUNKT 10 INTERNET WORLD Business EU-Kommission prüft Google Bereits seit 2010 läuft ein Verfahren der EU-Kommission gegen Google. Das Unternehmen steht wegen seiner möglicherweise marktbeherrschenden Stellung auf dem Prüfstand. Nun haben die Kartellwächter den Ton verschärft. Das Unternehmen nutze nach „vorläufiger Auffassung eine marktbeherrschende Stellung missbräuchlich aus, indem es den eigenen Preisvergleichsdienst auf seinen allgemeinen Suchergebnisseiten im Europäischen Wirtschaftsraum systematisch bevorzugt“. Im Klartext: Google gibt auf den Suchergebnisseiten dem eigenen Dienst Google Shopping den Vorzug vor anderen Preisvergleichsseiten. Mit Blick auf einen Marktanteil von über 90 Prozent haben diese keine Chance gegen das Angebot des Internet-Riesen. Ein weiteres Verfahren bezieht sich auf das mobile Betriebssystem Android, das mit rund 70 Prozent Marktanteil ebenfalls eine starke Stellung in Europa hat. Hier überprüft die Behörde, inwieweit Google seine Marktstellung missbraucht, um Endgerätehersteller zu verpflichten, Google-Anwendungen auf dem Gerät zu installieren – und so die Produkte von Wettbewerbern behindert. 11. Mai 2015 Joint Ventures können aber nur funktionieren, wenn die einzelnen Vermarkter über ihren Schatten springen und Entscheidungshoheit abgeben. Einen ähnlichen Weg gehen auch Agenturen. Sie bauen eigene Ad Networks auf wie zum Beispiel Xaxis (Group M). Den Playern ist klar, dass sie vor allem im Bereich Datenmanagement und Technologie mit dem Know-how der Big Four gleichziehen müssen, wenn sie sich ihr Geschäft nicht zunehmend aus der Hand nehmen lassen wollen (siehe Interview, Seite 9). In diesem Kontext setzen manche Agenturen auch auf Beratung etwa mit Blick auf die richtige Auswahl der Publisher und Umfelder in einem Markt der immer unübersichtlicher wird. Die klassische MediaAgentur als Auslaufmodell Gerade die klassischen Media-Agenturen sehen manche Marktpartner unter besonderem Druck. „Die müssen sich über ihr Geschäftsmodell der Zukunft Gedanken machen“, erklärt ein Experte. Im digitalen Bereich spielt Programmatic Buying eine immer wichtigere Rolle. Da treten händischer Media-Einkauf und Rabatte immer mehr in den Hintergrund. Auch das ist positiv für Google oder Facebook. David Eicher, Geschäftsführer der Münchner Agentur Webguerillas, sieht einen weiteren Effekt: Wenn Werbung zunehmend über automatisierte Lösungen ausgespielt werde, trete die kreative Leitung immer mehr in den Hintergrund. Ein neuer Typ von Agentur sei gefragt: Diese müsse Werbekunden mit Blick auf Daten und Technologie beraten, darüber hinaus aber auch ein besonderes Wissen über Konsumenten bereitstellen können, etwa Motivationspsychologie. „Doch allein über Algorithmen wird man mit Verbrauchern wohl kaum in einen echten Dialog kommen oder sie gar zu MarkenFans machen. Echte Interaktion setzt nun mal echte Menschen voraus – im echten Leben genauso wie im digitalen“, sagt AMAZON FACEBOOK Amazon hat, was für Werbekunden besonders spannend ist – Kundendaten, inklusive Verkaufshistorie und Suchgeschichte auf der Plattform. Und die bietet inzwischen alles: vom Buch über Rasenmäher bis hin zum ZebraKuscheltier. Damit hat Amazon 2014 weltweit einen Umsatz von knapp 89 Milliarden US-Dollar erzielt. In Deutschland betrug der Umsatz im letzten Jahr 11,9 Milliarden US-Dollar. Hierzulande erreichte Amazon 24,78 Millionen Internet-Nutzer (Oktober 2014), das entspricht einer Reichweite von fast 46 % (Statista). Weltweit hat Amazon rung 260 Millionen aktive Kun- Eicher. Es gibt also durchaus Hoffnung – sowohl für die regionalen Agenturen als auch für die Publisher und die Vermarkter. Einer bleibt Sieger im Kampf der Giganten Eine andere Frage ist, wer von den Big Four das Rennen machen wird im Kampf der Giganten. Hier sehen viele Marktbeobachter einen Vorteil bei Facebook. Über die Möglichkeit, sich auf vielen fremden Plattformen mithilfe der Facebook-Daten anzumelden, habe Facebook eine breite Informationsbasis zu jedem einzelnen Nutzer, erklärt Klaus Breyer, Geschäftsführer der Social-Media-Agentur Buddybrand in Berlin – aus Datenschutzgründen sanktioniert durch das Opt-in beim Facebook-Anmeldeprozess. Google hingegen greife im Wesentlichen auf Daten aus dem Webtracking zurück, ohne die Identität der Nutzer zu kennen. Ein anderes Argument: Mobile. Suchanfragen gehen laut Datarella-Geschäfts- APPLE FACEBOOK „Werbekunden müssen ihre Bindung an die Big Four gut überdenken“ Thomas Koch Geschäftsführer Pilot www.pilot.de Apple hat eine starke Stellung im Mobile Business, dem Zukunftsmarkt schlechthin. In den Top-Märkten Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Spanien und Italien kommt Apples Betriebssystem iOS zwar nur auf einen Marktanteil von 23,8 Prozent, aber in den USA hat der Marktanteil von iOS laut Kantar Worldpanel bis November 2014 auf 47,4 % zugelegt und liegt damit nur knapp hinter Googles AndroidBetriebssystem (48,4 %). Ähnliches gilt für Australien, in Japan liegt Apple mit 53 % sogar vor Android. Vor allem durch den Verkauf des iPhone 6 erwirtschaftete der Technologie-Konzern im vierten Quartal 2014 weltweit einen Umsatz von 74,6 Milliar- 10/15 den US-Dollar, was im Vergleich zum Vorjahr einem Plus von 30 % entspricht. Gewinn: 18 Milliarden US-Dollar. Apple soll über Reserven von 194 Milliarden US-Dollar verfügen – genug Spielraum also für Akquisitionen. Für den Werbemarkt sind vor allem der Datenbestand und das technische Know-how im mobilen Bereich interessant. Beim App Store hat Google aber inzwischen aufgeholt: Laut Statista hat Google 2014 in Google Play 1,3 Millionen Mobile Apps gelistet, während im App Store 1,2 Millionen angeboten wurden. In Deutschland hat Google Play den App Store von Apple laut App Annie 2014 mit Blick auf den Umsatz zum ersten Mal überholt. denkonten. Neben einem eigenen App Store gibt es seit 2012 die Plattform Amazon Web Services – kurz Amazon Cloud. Diese funktioniert wie ein OnlineLaufwerk und verzeichnete im November 2014 bereits eine Millionen Nutzer. Mit der Amazon Advertising Platform offeriert die Company Werbekunden seit Kurzem, anonymisierte Amazon-Nutzer auch außerhalb von Amazon zu erreichen, wenn diese im Web oder auf anderen Websites surfen. Amazon bietet in diesem Kontext auch Targeting-Optionen an. Dies ist besonders interessant, weil Amazon über valide Daten zu Kundeninteressen und Kaufabsichten verfügt. führer Blumtritt auf mobilen Endgeräten um 40 Prozent zurück. Der Grund: Entsprechende Services werden innerhalb der Apps genutzt. Facebook sei mit Whatsapp und Instagram für diesen Bereich besser eingestellt. Hier messen Experten allerdings auch Apple großes Potenzial zu. Das Unternehmen verhalte sich zwar bislang eher wie ein klassischer Technologiehersteller und weniger wie ein Datenunternehmen, verfüge aber über eine enorme Informationsbasis mit Blick auf die mobile Nutzung. Zudem bleibe abzuwarten, wie die eigene Werbeplattform iAd weiterentwickelt werde. Und Amazon? Der E-Commerce-Riese hat bisher wenig aus seiner Amazon Advertising Platform gemacht. Unter dem globalen Vermarktungschef Seth Dallaire und dem deutschen Vermarktungs-Direktor Philip Missler (früher Interactive Media) will Amazon seine Kundendaten nutzen, um Medialeistung auf Amazon und im Web einzukaufen. Daten, die besonders wertvoll sind, da sie Informationen aus der Kaufhistorie der Endkunden mit deren Suchabfragen kombinieren. Informationen, die Amazon schon lange für sein sehr erfolgreiches Empfehlungssystem nutzt. Auch hier erwächst ein neuer Konkurrent, den die etablierten Vermarkter im Auge behalten müssen. Am Ende kommt es auch auf die Werbekunden an. „Die müssen ihre Bindung an die Big Four gut überdenken, wollen sie auch weiterhin autark agieren“, sagt Thomas Koch von Pilot. Seien erst einmal enge Bindungen gewachsen, werde ein Partnerwechsel schwer, sei am Ende gar unmöglich, warnt er. Bei Google ist das mit Blick auf den Suchmaschinenmarkt heute schon bei vielen Unternehmen der Fall. Insofern ist eine Konkurrenz der großen Vier mit Blick auf klassische Werbevermarktung sicher wünschenswert. Das verhindert ein Monopol, schafft ein Oligopol – und bietet womöglich Spielraum für die regionalen Player. Die haben nur eine Chance: Technologie und Daten-Know-how aufzubauen – und ◼ sich auf eigene Stärken zu besinnen. Raoul Fischer FRANKFURT 12. Mai 2015 DÜSSELDORF 19. Mai 2015 MÜNCHEN 21. Mai 2015 Die Konferenz für Trends im Online Marketing Für INTERNET WORLD Business-Leser Vom regelmäßigen Newsletter zu individuellem one2one – Eine Reise durch die Möglichkeiten im E-Mail Marketing. nur € 189,–* statt € 249,–* Ihr Anmeldecode: Messenger als neueste Evolutionsstufe der digitalen Kommunikation? Wie können Marken auf populären Diensten wie WhatsApp & Co. erfolgreich ihre Zielgruppe erreichen? OMF15iwb Mobile First – Warum das Mobile-Segment ein strategischer Wachstumsmarkt ist. Es referieren u.a.: Johannes Lenz, Corporate Blogger, AKOM360 GmbH Unsere Moderatorinnen: Kathrin Schürmann, Rechtsanwältin, SCHÜRMANN WOLSCHENDORF DREYER Infos und Anmeldung: Nikolaus von Graeve, Geschäftsführer, rabbit eMarketing GmbH Oliver von Wersch, Geschäftsführer, G+J Digital Products Ingrid Schutzmann, Ressortleitung Tools & Technik, INTERNET WORLD Business Daniela Zimmer, Ressortleitung E-Commerce, INTERNET WORLD Business onlinemarketingforum.de *zzgl. MWSt. Sponsoren: Veranstalter: E-COMMERCE INTERNET WORLD Business 11. Mai 2015 10/15 Foto: Fotolia / DWP 12 Abendkasse im Netz CTS Eventim führt den Verkauf von Tickets in Europa an. Doch einige Veranstalter kooperieren jetzt lieber mit Anbietern von White-Label-Lösungen. Aus gutem Grund Was haben Sie schon mit dem Smartphone oder Tablet bestellt? Bücher Schuhe/ Bekleidung Eintrittskarten Flug-/ Bahntickets CDs/DVDs Quelle: Tomorrow Focus 2014 esucher mit Eintrittskarte auf dem Smartphone haben Vortritt: In Leipzig, Dresden oder Berlin locken die historischen 360-Grad-Ansichten des Künstlers Yadegar Asisi die Massen an. Wer allerdings das Ticket online bestellt, muss nicht an die Kasse. Am Ende der Warteschlange greifen daher einige zu Smartphone oder Tablet. Die Karten für die geschichtsträchtigen Schauen können natürlich auch bei CTS Eventim geordert werden. Sie kosten dort einen Euro mehr und müssen ausgedruckt werden. Wer indes die Website Asisi.de besucht, erhält ein Handyticket. Besucher, die am Montag kommen wollen, wenn es ruhiger ist, können gar den Preis bestimmen. Karten direkt vom Veranstalter, dynamische Preise, Ticket aufs Handy: Die Vermarktung von Konzerten, Sportwettkämpfen oder Kulturstätten und Freizeitparks verändert sich gerade stark. Neue Online-Shop-Systeme ermöglichen den Direktvertrieb: „Veranstalter wollen den Ticketverkauf in ihre Websites einbinden“, beobachtet Oliver Nützel, Geschäftsführer des White-Label-Systems Regiondo. „Der E-Commerce bricht jetzt auch im Ticketverkauf Strukturen auf.“ Neben Start-ups bemüht sich auch der Softwareriese SAP um ein Stück vom Kuchen der rund vier Milliarden Euro schweren Event-Sparte. Auf den ersten Blick könnten die Ticketvermarkter durch den Direktvertrieb überflüssig werden, zumal immer mehr Eintrittskarten im Internet oder von mobilen Geräten gekauft werden. Bei Großveranstaltungen ist der Online-Anteil auf über 40 Prozent gewachsen. „Die White- B Label-Anbieter entwickeln sich zu einer Konkurrenz, die am Marktanteil von CTS Eventim und anderen Vermarktern knabbern“, bestätigt Hanns-Wolfgang Trippe, Berater und Kenner des Veranstaltungsbetriebs. Faktisch bleiben die Veranstalter aber auf die Marktmacht, die Bekanntheit und die Internationalität der großen Verkaufshelfer Live Nation, Eventim und Reservix angewiesen, gerade wenn sie Pop-Konzerte und Sport-Events organisieren, unbekannt oder unerfahren in (Online-)Mar- „Verkaufen Veranstalter über Vermarkter wie Eventim, verlieren sie die Hoheit über Preis und Kundendaten“ Hanns-Wolfgang Trippe Geschäftsführer Beratung Trippe www.trippe-beratung.de ketingfragen sind. Doch auch die Vermarkter reagieren auf den Umbruch im Vertrieb, sie beschleunigen die Internationalisierung und vertikalisieren Geschäfte. Lukrative Geschäfte neben dem Ticketverkauf Besonders erfolgreich besetzt CTS Eventim neue Märkte – so erfolgreich, dass das Bundeskartellamt gerade die Marktmacht der Bremer überprüft (siehe rechts). Der Nummer zwei im Ticketverkauf der Welt gehören 22.000 Vorverkaufsstellen, diverse Online-Ticketbörsen und Callcenter. Pro Jahr bringt sie damit rund 100 Millionen Tickets für 200.000 Veranstaltungen unters Publikum. Das Unternehmen ist an Konzertagenturen wie Marek Lieberberg und Semmel Concerts oder Showgeschäften wie Holiday on Ice beteiligt. Ihm gehören Veranstaltungsstätten wie die Kölner Lanxess Arena, die Berliner Waldbühne oder das Hammersmith Apollo Theatre in London. Eventim feilt auch an technischen Systemen, beginnt, Verkaufsdaten und Erfahrungen mit Kunden zu vermarkten, entwickelt Zugangs-, sogar Mautkontrollen und stellt Reisen zusammen. Und so besetzen die Bremer auch als Veranstalter einen Spitzenplatz auf dem Weltmarkt. Rund 690 Millionen Euro erlöste Eventim 2014, davon entfielen 58 Prozent auf den Ticketverkauf und 12 Prozent auf das Live Entertainment, die Veranstaltungssparte. „CTS Eventim verkauft online, offline und als Erster auch per App, während andere 11. Mai 2015 10/15 INTERNET WORLD Business 13 Ticketmarkt: Anteil der Verkaufskanäle Vorverkaufsstelle 44 % 43 % Per Internet 28 % 36 % Abendkasse 11 % 12 % Wettbewerb Telefonische Bestellung 16 % 9% „Online-Ticketing ist in Zeiten von Smartphones ein altmodischer Markt. Tickets müssten nicht ausgedruckt werden“ Weiterverkauf (Ebay, Fansale etc.) 2% 0% 2008 2013 Statt anzurufen kauft man heute sein Ticket im Netz. Plattformen für den Zweitmarkt, auf dem Fans und Profis Karten verkaufen, heben nicht ab Oliver Nützel Geschäftsführer Regiondo www.regiondo.de INTERNET WORLD Business 10/15 Quelle: Musikmarkt, BDV/GfK 2013 noch mit responsivem Design herumexperimentieren“, berichtet Trippe. Profitable Provisionen, gewinnträchtige Gebühren Auf 30 Prozent beziffert Eventim den eigenen Online-Anteil. Er soll auf 50 Prozent steigen. Das erhöht den Gewinn. Während Vorverkaufsstellen höchstens einen Euro pro Karte verdienen, bleiben bei OnlineTickets etwa sieben Euro hängen. Der Verkauf ermöglicht zudem neue Services: 2012 führte Eventim das „Fanticket“ ein – für zwei Euro Aufpreis gab es einen Ausdruck mit Bildern und typografischen Extras. Heute haben Käufer keine Wahl und werden zur Abnahme des „attraktiven Sammlerstücks“ (Eigenwerbung) gezwungen. Überhaupt sind Ticketverkäufer findig beim Erhöhen der Preise: Zusätzlich zur Provision vom Veranstalter verdienen sie an Vorverkaufs-, Versand- und anderen Zuschlägen. Das bringt nicht nur die Fans auf, sondern auch die Veranstalter. „Ihnen stinkt, dass Vermarkter die Preise durch eigene Gebühren in die Höhe treiben“, sagt Trippe. „Außerdem wollen sie ihre Kundschaft selbst ansprechen.“ Doch über deren Adressen wacht der Vermarkter – er erlaubt nur anonymisierte Einblicke und lässt sich diese auch noch gut bezahlen. Hier wittern Systemanbieter wie Eventbrite, White Label eCommerce – gegründet vom einstigen Eventim-Geschäftsführer Arndt Scheffler – Amiando oder Regiondo Chancen: „Wir bieten Veranstaltern Preishoheit, außerdem können sie sich mit einem White-Label-System leichter mit Vermarktungspartnern vernetzen“, wirbt Nützel. Ein Argument, dem sich regionale Veranstalter jetzt zunehmend öffnen. Sie ersparen sich damit Aufwand: Viele Online-Ticketbörsen sind geschlossene Systeme, in die ein Event noch per Hand nach den Angaben auf dem Telefax eingetragen wird und die festgelegte Kartenkontingente verkaufen. Drei Tage vor der Veranstaltung endet der Vorverkauf – selbst Online-Kauf von Eintrittskarten in Deutschland bei attraktiven Events bleiben oft Karten übrig, die nur mit höchstem Aufwand zu vermarkten sind. Last-minute-Apps wie Tickethelden, Freestyle.ch, 50Hours oder Frugl sind daran gescheitert oder mussten ihr Geschäftsmodell ändern. „In Zeiten von Smartphones und Tablets wirkt der Verkauf von Tickets, auch wenn er online organisiert wird, altmodisch“, urteilt Nützel. Shop-Systeme sind billiger und bieten mehr Vernetzung: Der Wettbewerbsdruck unter den Anbietern führt dazu, dass nur etwa zehn Prozent der Einnahmen als Servicegebühr erhoben werden. Die Systeme erlauben die Integration von Ticketbörsen und vielen weiteren Handelspartnern: Hotel-Concierge-Services etwa, Reisebüros, regionale Organisationen, Spezialisten. Mit direktem Zugriff müssen verfügbare Plätze nicht mehr kontingentiert und kann der Verkauf bis zum Veranstaltungsbeginn über alle Kanäle organisiert werden. „Theater, regionale Veranstalter oder Vereine sollten ihren Kartenverkauf selbst in die Hand nehmen und sich selbst vermarkten“, rät Trippe. „So gewinnen sie im Internet Sichtbarkeit zurück, die sie neben den Großveranstaltungen auf Ticketbörsen unweigerlich verlieren.“ 50 % 38,2 % 40 % 34 % 34,3 % 30 % 39,5 % 41 % technischer Service 35,7 % 26 % 22 % 18 % 20 % 16 % 8% 10 % 2003 5% 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Der Online-Anteil beim Ticketkauf ist auf über 40 Prozent gestiegen. Die Verkäufer freuen sich: Online erzielen sie 7, stationär nur 1 Euro pro Karte INTERNET WORLD Business 10/15 Quelle: Agof Vermarktung oder 2015 Ob sich durch den Direktvertrieb Marktmacht verschiebt, bleibt fraglich: Veranstalter müssen selbst eine Vermarktungsmaschinerie aufbauen, die Finanzierungsrisiken der Events allein stemmen. Das kann überfordern. Und die White-LabelAnbieter sind klein und daher Übernahmekandidaten für Große. So werden wohl Eventim & Co wenn nicht mehr als Vermarkter, so doch als technische Unterstüt◼ zer weiter im Geschäft mitmischen. Susanne Vieser internetworld.de/vs Das Bundeskartellamt überprüft die Geschäfte von CTS Eventim. Angeblich übe das Unternehmen Druck auf Veranstalter aus, um etwa Events exklusiv zu vermarkten und höhere Kartenkontingente und bessere Konditionen zu bekommen. Vorverkaufsstellen klagen, dass Eventim mithilfe von Gebühren den Online-Verkauf bevorzuge und sie aus dem Markt dränge. „Es ist allgemein bekannt, dass wir in Deutschland eine gute Marktposition haben“, kontert Eventim-Chef Schulenberg. „Wir sind Technologie- und Innovationsführer und können uns gegenüber unseren Wettbewerbern häufig durchsetzen.“ Beobachter sind kritisch: „CTS Eventim kontrolliert die wesentlichen Veranstalter, hat bekannte Veranstaltungsstätten im Portfolio und ist der größte Vermarkter in Deutschland“, sagt Berater Trippe. Eventims Macht resultiert aus der Vertikalisierung der Geschäfte, aber auch aus Kundenverhalten: „Die meisten Verbraucher kaufen beim Bekanntesten und Teuersten, obwohl sie Preise online vergleichen können. Das fördert die Konzentration.“ Eventims Größe bremst Ideen: 2013 traten Start-ups an, um den Lastminute-Verkauf zu ermöglichen. Die Restkarten aus den geschlossenen Systemen der Ticketbörsen zu übernehmen und zu vermarkten kam jedoch zu teuer. Florian Kosak, Gründer und Betreiber von Tab-Ticketbroker und ehemaliger Betreiber von 50Hours, beziffert die Kosten pro Kauf auf rund 100 Euro. Wie Konkurrent Frugl änderte 50Hours das Geschäft, vermarktet nun Freizeitangebote und organisiert zudem den Weiterverkauf von Oktoberfest- und ChampionsLeague-Karten für Firmen. „Eventim bezeichne ich als monopolistisches Ticketvertriebssystem, die Vertikalisierung bringt dem Unternehmen Vorteile“, urteilt er. „Sofern sich neue Märkte und Nischen auftun, kann Eventim diese schnell selbst besetzen oder aber Konkurrenz übernehmen.“ E-COMMERCE INTERNET WORLD Business 11. Mai 2015 10/15 Foto: Shutterstock / Peshkova 14 Ein steiniger Weg Deutschlands traditionelle Handelsketten erschließen den Omnichannel-Handel. In einer aktuelle EHI-Studie wurden Entscheider zu ihren Erfahrungen befragt an muss jeden Tag von vorn anfangen.“ Mit diesem Zitat eines Händlers beginnt die Studie „Omnichannel Commerce 2015“, für die das EHI Retail Insti- M Projektstatus von Omnichannel-Services In-Store-Order 20 5 Omnichannel ist noch nicht In-Store-Return 18 6 1 Click & Collect mit Zahlung im Webshop 17 5 3 Anzeige Filialbestände im Webshop 15 8 2 Click & Collect mit Zahlung im Store 13 0 tute 25 Entscheider der größten deutschen stationären Handelskettenbefragt hat, vor welchen Herausforderungen sie bei der Implementierung von Omnichannel-Services stehen. Der Tenor der Befragten lässt sich rasch zusammenfassen: Die hohe Geschwindigkeit der technischen Entwicklung und der wachsende Anspruch der Kunden halten die Händler auf Trab. 5 In absoluten Zahlen 4 10 Im Einsatz 15 Geplant 8 20 Nicht geplant Wie steht Ihr Unternehmen zu folgenden Omnichannel-Services? INTERNET WORLD Business 10/15 Quelle: EHI, n = 25, Pilotprojekte wurden schon zu „Im Einsatz“ gezählt 25 überall angekommen Das Thema Omnichannel gehen die Befragten derzeit auf höchst unterschiedliche Weise an: Gerade Händler, die noch einen großen Umsatzanteil stationär erwirtschaften, sehen ihre Filialen weiterhin als wichtigsten Kontaktpunkt zu ihrer Kundschaft an. Des Öfteren bekamen die Studienautoren das Argument, im Laden könne der Kunde sehr persönlich und damit am besten bedient werden, in ihren Interviews zu hören. Doch fanden sich auch Händler, die gedanklich schon im Omnichannel-Zeitalter angekommen sind. Drei der 15 befragten Händler behandeln inzwischen alle Touchpoints gleich. „Das, was wir offline können, müssen wir auch online können und das, was Online bietet, muss auch offline integriert werden“, bringt es ein Studienteilnehmer auf den Punkt. Und ein anderer gibt die Empfehlung, sich von Unternehmensseite nicht nur auf die populären Kanäle zu konzentrieren, sondern vor allem denjenigen Aufmerksamkeit zu widmen, die am schlechtesten laufen. Bei der Implementierung von Omnichannel-Services nannten die Händler unisono zwei Faktoren, die ihnen am meisten Kopfzerbrechen bereiten: Mensch und Maschine. Reumütig bekannten diverse Händler, dass sie schon vor Jahren mehr Weitsicht hätten haben müssen, um jetzt besser aufgestellt zu sein. Denn selbst wenn die Verknüpfung von Systemen, die im Multichannel noch separat nebeneinander existierten, glückt, müssen alle Mitarbeiter auf sämtlichen Ebenen das Thema bis zum Kunden „leben“. Hier gaben diverse Befragte an, die Anforderungen an das Change-Management unterschätzt zu haben. Auch beim Kundenverständnis hapert es zuweilen. Das führt dazu, dass Kunden die eigenen Omnichannel-Services kaum nutzen und Händler sich das Phänomen nicht erklären können. Insgesamt definieren die Handelsketten vier zentrale Omnichannel-Services, die es zu 11. Mai 2015 10/15 implementieren gilt: Online-Verfügbarkeitsanzeigen von stationären Produkten, Click & Collect, Instore-Retouren und Instore-Ordering. Dabei erweist sich vor allem die Verfügbarkeit bei der Umsetzung als problematisch: Die Real-Time-Anbindung des stationären Warenwirtschaftssystems an den Online-Shop stellt die Händler vor besondere Herausforderungen. INTERNET WORLD Business Größte Herausforderungen bei Omnichannel Geschäftsführung 11 Top-Management 7 Marketing 6 3 IT 5 Profitabilität 1 Multi-/Cross-/OmnichannelAbteilung 4 Sortiment 1 Vertrieb 3 Kundenverständnis 1 Kunden 3 Abteilungsleiter 2 Change-Management Verknüpfung der Systeme Digitalisierungsprozess Händler misstrauen ihren Kunden Beim Thema Click & Collect zeigt sich, dass Händler Omnichannel-Services tatsächlich nicht mit der Brille des Kunden sehen. Denn wenn Kunden zur Online-Bezahlung einer Ware genötigt werden, die sie später in einer Filiale abholen, ist das nicht sehr kundenorientiert. Der Standpunkt der Händler, die die Bezahlung erst im Laden ablehnen, ist pragmatisch: „Es ist immer schöner, wenn man das Geld schon hat, dann kommt der Kunde auch“, so ein Studienteilnehmer. Händler, die ihren Kunden mehr Vertrauen entgegenbringen, berichten im Rahmen der Studie allerdings von guten Erfahrungen: 80 bis 90 Prozent der bestellten Waren werden auch tatsächlich abgeholt, so ein Entscheider. Argwöhnisch zeigen sich die Händler auch, wenn es darum geht, Instore-Retouren zurückzuerstatten. Denn unter Umständen ist bei einer Online-Bestellung der Kaufpreis noch gar nicht sicher beim Händler angekommen. Als Lösung bietet ein Händler etwa online keine für Händler eher unsicheren Zahlungsarten an. Für die Mitarbeiter erleichtert das den Prozess und sie können den Kunden bedenkenlos den Kaufpreis erstatten. Wie sich Unternehmen beim Thema Omnichannel organisieren, wird nicht zuletzt auch an der Zuordnung der Budgets deutlich. Acht der befragten Händler haben ein eigenes Omnichannel-Budget im Inves- Organisatorische Verantwortung für Omnichannel Einheitliches Markenbild 8 5 1 Was sind die größten Herausforderungen bezogen auf Omnichannel in Ihrem Unternehmen? INTERNET WORLD Business 10/15 Quelle: EHI, n = 25 (5 x keine Angabe) Kundenverständnis 15 Zuordnung von OmnichannelBudgets im Unternehmen Eigenes Omnichannel-Budget 8 IT 6 Marketing 4 1 Wer ist in Ihrem Unternehmen die treibende Kraft beim Thema Omnichannel? INTERNET WORLD Business 10/15 Quelle: EHI, n = 25, Mehrfachnennungen möglich Ladenbau 1 Digital Unit 1 Logistik 1 E-Commerce 1 Projektgebunden titionsvolumen eingeplant und beziehen die von der Thematik betroffenen Bereiche wie IT, Logistik, HR, Marketing oder E-Commerce mit ein. In sechs Unternehmen findet sich das Omnichannel-Budget direkt im Bereich der IT wieder, vier Händler sehen Omnichannel im Marketing-Budget. Ähnlich aufschlussreich wie die Budgetfrage ist auch die Ergebniszurechnung. Fast alle befragten Unternehmen weisen Online-Umsätze in Teilen auch den Filialen zu. Zumeist wird der Umsatz dem Store zugeschlagen, in dem bezahlt wurde. Für andere Händler gehören die Online-Umsätze dem Stationärgeschäft, wenn diese im Bezirk einer Filiale getätigt werden – zum einen, weil eine Filiale die Markensichtbarkeit erhöht, zum anderen, weil vorab in der Filiale eine Beratung stattgefunden haben könnte. Ein Händler nutzt für die Zurechnung einen Code aus der Filiale, über den die Beratungszeit prozentual dem OnlineUmsatz zugerechnet wird. Ein anderer gab in der Befragung an, dass er beim Control- PROKOM ling die Kanäle zwar unterscheide, Mitarbeitern zu Motivationszwecken aber nur Gesamtumsätze präsentiere. Die Devise dabei lautet: Hauptsache, der Kunde bleibt unser Kunde, egal auf welchem Kanal. Wie erfolgreich Multichannel ist, das können die Händler heute nur schwer beziffern. Eine echte Omnichannel-Kennzahl gibt es noch nicht, weil die komplette Customer Journey eines Kunden kaum zu erfassen ist. Die Notlösung ist ein Mix aus unterschiedlichen Kennzahlen wie Nutzung von Omnichannel-Services, Kundenfrequenz pro Kanal oder Kassenbonabgleiche zwischen Filialen und Webshop. Ein Händler berichtet, dass OmnichannelKunden 30 bis 35 Prozent höhere Kassenbons generieren als Einkanalkunden. Dort ◼ also lohnt sich Omnichannel. 3 Keine Angabe 6 0 2 4 6 8 In absoluten Zahlen Wo planen Sie das OmnichannelBudget in Ihrem Investitionsvolumen ein? INTERNET WORLD Business 10/15 Quelle: EHI, n = 25, Mehrfachnennungen möglich Daniela Zimmer internetworld.de/dz Kongress für die (internationale) Produktkommunikation über alle Kanäle 24. und 25. Juni 2015 in Düsseldorf Themen 9^ZGdaaZkdcEgdYj`i^c[dgbVi^dc^cYZgY^\^iVaZcL^gihX]V[i HiVcYVgY^h^Zgjc\jcYEgdoZhhbVcV\ZbZcikdcEgdYj`iYViZc <adWVa^h^ZgiZhEgdYj`ibVcV\ZbZci HnhiZbVjhlV]ajcYHiZjZgjc\ www.prokom-kongress.de zeitig Früh lden anme d un n! p s are E-COMMERCE 16 INTERNET WORLD Business 11. Mai 2015 10/15 ShopFacts Sortiment Brillen, Sonnenbrillen, Sportbrillen, Kontaktlinsen Betreiber Tückische Detailarbeit Edeloptics GmbH, Hamburg Eigentlich wollte Edeloptics nach einem Jahr mit der Realisierung des neu aufgesetzten USP Shop-Systems mit Responsive-Design-Oberfläche fertig sein – schließlich wurden es zwei Riesige Auswahl, einzigartiges Ladengeschäftkonzept, bei dem Kunden infrage kommende Brillen zunächst via iPad auswählen, anschließend werden sie aus dem Lager geholt, individuelle Webshops in 53 Ländern D Shop-Software Eigenentwicklung mit Responsive Shop Frontend WWW www.edel-optics.de ie Zahlen sprachen für sich: Der Anteil mobiler Webshop-Besucher beim Hamburger Multichannel-Optiker Edeloptics hatte seit dem Jahr 2011 kontinuierlich so zugenommen, dass keine andere Wahl mehr blieb, als den Webshop für mobile Besucher zu optimieren. Nach einigem Für und Wider entschied sich Gründer und Geschäftsführer Dennis Martens für einen Relaunch im Responsive Design: „Ausschlaggebend war für uns vor allem der Anspruch, einen Medienbruch zu vermeiden“, erklärt er die Entscheidung. „Wenn die Navigation sich beispielsweise beim Wechsel vom Desktop auf das Tablet ändert, kann die Bedienroutine der Kunden leiden.“ Kleine Pixel, großes Kopfzerbrechen Darüber hinaus setzt das Team um Martens für die Zukunft auf eine einfachere Wartung und Pflege der Plattform, da bei nur einem Quelltext Änderungen und Aktualisierungen simultan durch alle Kanäle gehen, während Mobile-Sites oder Apps separat betreut werden müssen. Doch um künftig Arbeit zu sparen, musste das Inhouse-Entwicklerteam bei Edelop- „Ausschlaggebend für die Entscheidung für Responsive Design war, einen Medienbruch zu vermeiden“ Dennis Martens Gründer Edeloptics tics anfangs erst einmal eine Schippe drauf- duktdaten wie Währungen und Preise belegen. Denn einige Aufgaben waren dienen muss, ist die Datenbank sehr groß. schwieriger zu lösen als gedacht – der ver- Um eine schnelle Abfrage und eine gute anschlagte Zeitraum für die technische Performance zu erzielen, entschied sich das Umsetzung verdoppelte sich so von einem Team für den Einsatz des Suchservers Elasauf zwei Jahre. „Generell ist die Program- ticsearch. Darüber hinaus wurde die Gerämierung von Responsive Design deutlich komplexer, weil die Elemente immer in ihrer Dynamik zu betrachten sind“, schildert Edeloptics-Chefentwickler Tobias Bender das Problem. Jeder Schritt und jede Änderung müssen stets mit Blick auf die Konstellation aus Bildschirmgröße und Auflösung betrachtet werden. „Die größte Herausforderung ist Unter Hochdruck: Zwei Jahre tüftelte das IT-Team das Austarieren der Ansprüche vom Handy- über den an der Shop-System-Eigenentwicklung Tablet- bis zum DesktopKunden“, erklärt Bender. Für Kopfzerbrechen sorgte auch die teerkennung an den Dienstleister WURFL Anpassung der Responsive-Seiten an die ausgelagert, die ausgelieferten Bildgrößen verschiedenen Textlängen der 18 Spra- werden vor allem für kleinere Handy-Dischen, die derzeit auf 53 Domains ausge- plays serverseitig produziert. spielt werden. Hier setzte Edeloptics auf Gut gelöst ist im neuen Shop, dass die das Prinzip „Trial and Error“. Die Lösung Kunden die für sie günstigste Seitenaufteibestand schließlich darin, dass bei der lung selbst einstellen können. Dazu lassen Anlage der Komponenten von vornherein sich Filter und Serviceinformationen verdie Textumbrüche eingeplant werden. bergen und drei Größenraster wählen. Mar„Man gestaltet also so, dass die Anzahl der tens ist sich sicher: „Jetzt sind wir bereit, Zeilen in einem Element für die Optik die Verfolgung von Mister Spex online mit nicht maßgeblich ist“, beschreibt Bender neuen Möglichkeiten aufzunehmen.“ ◼ das Vorgehen. Ein weiterer Aspekt, mit dem sich Edeloptics intensiv auseinandersetzte, war die Daniela Zimmer Performance der Seite. Denn da das System internetworld.de/dz 53 Länder mit unterschiedlichen Pro- 11. Mai 2015 10/15 INTERNET WORLD Business 17 § Foto: Fotolia / Julien Eichinger Sabine Heukrodt-Bauer Bewerber und ihre Daten Welche Regeln für die Online-Suche von Unternehmen nach neuen Mitarbeitern gelten as Bayerische Landesamt für Datenschutzaufsicht führt derzeit anlasslose Stichproben per Post durch, in denen der datenschutzkonforme Umgang mit Bewerberdaten überprüft wird. Die DatenschutzAufsichtsbehörde, die für die bayerischen Unternehmen zuständig ist, hat hierzu 75 zufällig ausgewählte Unternehmen in Bayern angeschrieben. Doch nicht nur im Freistaat müssen Unternehmen Spielregeln einhalten, wenn sie im Internet nach Mitarbeitern suchen. Dieser Beitrag erläutert, welche datenschutzrechtlichen Bestimmungen grundsätzlich im Umgang mit Bewerberdaten gelten. D Was Sie beachten müssen ∙ Daten von Bewerbern dürfen nur so lange gespeichert werden, bis die Stelle besetzt wurde. ∙ Bestimmte Dinge darf der Arbeitgeber erst bei der Einstellung abfragen. Welche Daten dürfen erhoben werden? Eine Datenerhebung ist nur so weit zulässig, wie die Daten zur Entscheidung über die Bewerbung erforderlich sind. Dabei gilt eine Trennung zwischen Bewerbung und Einstellung des Mitarbeiters. So dürfen zum Beispiel Familienstand, Krankenversicherung, Religionszugehörigkeit oder Staatsangehörigkeit erst bei der Einstellung erfragt werden. Dürfen Unterlagen abgelehnter Bewerber gesammelt werden? Die Speicherung der Bewerbung für eine spätere Stelle oder Weiterleitung im Unternehmen ist nur mit der aktiven Zustim◼ mung des Bewerbers gestattet. Sebastian Kraska Wann dürfen Referenzen über den Bewerber eingeholt werden? Für die Einholung von Auskünften und Referenzen beispielsweise bei vorherigen Arbeitgebern oder Ausbildungsstellen ist in aller Regel eine Einwilligung des Bewerbers erforderlich. Wann müssen Bewerberdaten gelöscht werden? Daten müssen gelöscht werden, sobald sie für die Erfüllung des Erhebungszwecks nicht mehr erforderlich sind. Dies ist bei abgelehnten Bewerbern spätestens vier Monate nach der Einstellungsentscheidung der Fall. „Familienstand und Religion dürfen erst bei der Einstellung abgefragt werden“ Sebastian Kraska Externer Datenschutzbeauftragter www.iitr.de Fachanwältin für Informationstechnologierecht und gewerblichen Rechtsschutz www.res-media.net Alternative zur Unterlassungserklärung? Um eine einstweiligen Verfügung in Abmahnungssachen zu erwirken, muss eine Wiederholungsgefahr bestehen. Eine notarielle Unterwerfungserklärung schließt diese erst aus, wenn der Androhungsbeschluss auch zugestellt wurde (Urteil des Oberlandesgerichts Köln vom 10.04.2015, Az.: 6 U 149/14). Ist eine notarielle Unterwerfungserklärung eine Alternative zur Unterlassungserklärung? Angemahnten bietet sie gegenüber einem gerichtlichen Verfahren den Vorteil, sich im Wiederholungsfall „nur“ Ordnungsmitteln und nicht einer hohen Vertragsstrafe aus der Unterlassungserklärung unterwerfen zu müssen. Der Abmahner muss die Urkunde nach Erhalt dem Abgemahnten aber zunächst formell zustellen und danach auch noch einen Androhungsbeschluss bei Gericht erwirken und ihn ebenfalls zustellen. Das OLG Köln urteilte jetzt, dass im Zeitraum bis zur Zustellung des Androhungsbeschlusses immer noch eine einstweilige Verfügung erwirkt werden könne. Die Revision beim Bundesgerichtshof ist zugelassen. Eventuell kann die Frist bis Zustellung des Androhungsbeschlusses durch eine zeitlich befristete Unterlassungserklärung überbrückt werden. BREITBAND-INTERNET DSL zu langsam – Sonderkündigungsrecht Erreicht ein DSL-Anschluss regelmäßig nicht die mit dem Anbieter vereinbarte Bandbreite, kann der Teilnehmer den Vertrag vor Ablauf der Mindestlaufzeit kündigen. Das hat das Amtsgericht München entschieden (Az.: 223 C 20760/14). Im verhandelten Fall war eine Geschwindigkeit von 18 MBit/s vereinbart, erreicht wurden jedoch nur 5,4 bis 7,2 MBit/s. Das Argument des Betreibers, die Formulierung „bis zu 18 Mbit/s“ lasse einen Spielraum zu, ließ das Gericht nicht gelten. Die Spitzengeschwindigkeit müsse zumindest zeitweise erreicht werden. (fk) Bis zu 40.000 »Selektoren« (etwa IP-Adressen oder Handynummern) soll der BND im deutschen Internet ausgespäht und die Erkenntnisse an die NSA weitergereicht haben. Quelle: Heise.de KOCHBOXEN Verminderter MwSt.-Satz Food-Versender, die ihren Kunden nicht nur Kochrezepte schicken, sondern auch gleich noch die passenden Zutaten, können darauf einen reduzierten Mehrwertsteuersatz von 7 statt 19 Prozent ansetzen. Das hat das Finanzgericht Berlin-Brandenburg jetzt entschieden (Beschluss vom 22. Januar 2015, Az.: 5 V 5260/14). Ausschlaggebend für das Urteil war, dass das Gericht die Angebotsbestandteile der Verpackung, Foto: Hellofresh des Zusammenstellens der Menüs sowie der Rezepte nur als Hilfsmittel für den eigentlichen Zweck einstufte: dem Kunden zu ermöglichen, schmackhafte Gerichte zu kochen. (fk) KNOW-HOW INTERNET WORLD Business 11. Mai 2015 10/15 Foto: Shutterstock / Ozerina Anna 18 SEO für Mobile Internet-Nutzer suchen auf mobilen Geräten nicht wie am PC. Daher werden andere Serie: SEO für mobile Endgeräte Auf Smartphones suchen Nutzer anders als am Desktop. Diese Serie beschreibt, wie Websites für die mobile Suche optimiert werden Folge 1: Die mobile Suche und technische Grundlagen (Ausgabe 10/2015) Folge 2: Gestaltung und Optimierung mobiler Geräte (Ausgabe 11/2015) Warnung in Snippet-Vorschau: Google weist User darauf hin, wenn die Website nicht für Mobile optimiert ist Keywords und technische Voraussetzungen für die Suchmaschinenoptimierung benötigt eit dem 21. April ist „Mobile-Friend- grundsätzlichen Wandel in der Plätze in den Suchergebliness“ (wie gut eine Webseite auf dem Gerätenutzung weltweit hin. nissen noch wichtiger, da Mobilgerät nutzbar ist) ein Ranking-Faktor Damit ist eine Mobiledie Smartphone-Nutzer bei Google. Wer sich als Website-Betreiber Strategie für Onlinekeine Lust auf langes darauf nicht einstellt, verliert wichtigen Shops nicht mehr nur Scrollen haben und selten der SmartphoneSuch-Traffic. Websites, die nicht für den Kür, sondern Pflicht. auf eine hintere Seite der User tätigen einen mobilen Zugriff optimiert sind, werden in Ergebnisliste klicken. Einkauf den Suchergebnissen auf dem Smartphone Shop-Betreiber sollten Fokus auf kurze schlechter gelistet. Insbesondere für Onlinedaher frühzeitig die für ihre Shops kann dies zu Umsatzeinbußen fühSeite wichtigsten Suchbegriffe Keywords Quelle: Google ren, da knapp 70 Prozent der Internet-Nutausfindig machen und diese sinnzer mobil surfen und shoppen. Die mobile Suche hat auch Auswirkungen voll in die Gesamtstruktur des Shops einIm ersten Teil der INTERNET WORLD auf die Suchmaschinenoptimierung. Auf- binden. Die richtigen Keywords sind die Business-Serie werden die Besonderhei- grund des kleinen Smartphone-Bild- Voraussetzung, damit organischer Traffic ten der mobilen Suche und die techni- schirms ist der sichtbare Bereich zwar sehr generiert wird. Wichtig: Nutzer mobiler schen Grundlagen einer für die mobile komprimiert, dafür wird er aber bewusster Endgeräte verwenden andere Keywords Nutzung optimierten Website vorgestellt. wahrgenommen. Darum sind die oberen als Desktop-User. Sie tippen kürzere SuchIm zweiten Teil geht es um die begriffe ein. Generische Shortadäquate Gestaltung von MobilHead Keywords („Buchhandgeräten und die Optimierungslung“) sind Traffic-stärker als möglichkeiten auf der Website. spezifische Longtail-Keywords „Mobil“ ist nicht gleichzuset(„Buchhandlung Hamburg zen mit „von unterwegs aus“, Mitte“) und müssen in das Keydenn 68 Prozent der mobilen word-Set mit einfließen. Suchanfragen finden zu Hause statt. In den USA gehen die MarKennzeichnung von keter sogar davon aus, dass 2015 die mobile die Desktop-Suche Mobile-Websites übersteigen wird. Die MultiGoogle kennzeichnet in den screen-Welt gehört mittlerweile Suchergebnissen jede URL einer zum Alltag vieler Nutzer: Fast 40 für den mobilen Gebrauch optiProzent surfen während sie fernmierten Website mit dem Hinsehen gleichzeitig mit ihrem weis „Für Mobilgeräte“, sodass Mobiltelefon im Internet. Diese Beim „Mobile-friendly“-Test von Google fiel die Website Entwicklung deutet auf einen der Drogeriekette Budnikowsky durch (Stand: 17.04.2015) der User direkt erkennen kann, S 29 % xx. Monat 11. Mai 2015 2015 10/15 10/15 19 dass das Suchergebnis auf seinem Mobil- und Verwaltungsaufwand, denn es müsgerät optimal angezeigt wird. Wenn sen zwei unabhängige Websites parallel Inhalte nicht erreichbar sind oder eine betreut werden. Das Ranking kann Funktion der Webseite auf dem Smart- schlechter sein, weil oftmals weniger phone gestört ist, wird auch dies in den Backlinks vorhanden sind und sich die mobilen Suchergebnissen von Google an- Inhalte tendenziell gleichen. Shop-Betreiber sollten sichergehen, gezeigt. Viele Smartphones können dass ihr mobiler Auftritt beispielsweise Flash nicht darstellen. Google weist bereits von den Suchmaschinen nicht als Duplicate Conauf den Suchergebnisseiten darauf hin und erschwert tent gewertet wird. das Aufrufen der Seite, Canonical Tags und der Smartphone-User das rel=“alternate“-Tag intuitiv gestaltet ist. Daher sollte die Naviweil das Title-Element suchen nach lokalen kein Link mehr ist. Wenn geben dem Crawler den gationsleiste lieber vertikal statt horizontal Informationen Hinweis, wo die entspre- ausgerichtet sein. Auch die einzelnen der Nutzer trotzdem auf die Seite möchte, muss er chende Originalseite hin- Menüpunkte der Navigation dürfen nicht terlegt ist. Bei der mobilen zu lang sein und sollten genügend Abstand einwilligen, indem er auf Quelle: Google Seite muss das Tag link rel= zueinander haben, damit auch Smartphone„Trotzdem versuchen“ klickt. “canonical“ implementiert werden, das auf Nutzer einzelne Elemente per Touch ausdie entsprechende Desktop-URL verweist. wählen können. Produktseiten sollten Mobile-Probleme Bei der Desktop-Seite fügt man das Tag schlank gehalten sein und über gut platlink rel=“alternate“ hinzu, das auf die ent- zierte Call-to-Action-Buttons verfügen. direkt erkennen sprechende mobile URL verweist. Dies Ein weiteres Kriterium, das aus SEOGoogle selbst bietet Hilfestellung an, um hilft dem Crawler, die mobilen Seiten der Perspektive für diese Design-Variante zu testen, wie gut eine Website für Mobile Website zu finden. Werden mobile Inhalte spricht, ist die Tatsache, dass Google selbst optimiert ist, und zeigt auf, wo Probleme über eine eigenständige Website zur Ver- Responsive Webdesign empfiehlt. Aus liegen. Eine schnelle Ad-hoc-Analyse ist fügung gestellt, können diese auch SEO-Sicht ist eine App mit dem Google-Tool „Test auf Optimie- erst nach der Desktop-Version sinnvoll, da Informatiorung für Mobilgeräte“ möglich. Für die erstellt werden. nen aus vorinstallierten Eine andere Möglichkeit kontinuierliche Untersuchung der WebApps als eigenständiger seite eignen sich die kostenlosen Google ist Responsive Webdesign. Ranking-Faktor berückWebmaster Tools und das integrierte Tool Es passt sich automatisch sichtigt werden. Appder Internet„Benutzerfreundlichkeit auf Mobilgerä- an die Anforderungen Inhalte können somit Nutzer surften ten“. Hier werden für jede URL die Pro- des Geräts an. Zu den direkt aus den Google2014 mobil bleme hinsichtlich mobiler Nutzerfreund- gängigen Formaten zähSuchergebnissen abgerulichkeit aufgelistet. Der „Leitfaden für len Smartphone, Tablet fen werden. Wer eine hoch, Tablet quer und DeskMobilgeräte“ enthält weitere Infos. Google-Suche auf AndroidQuelle: Statista Es gibt verschiedene Wege, eine mobile top. Hierfür werden im Design Geräten durchführt, dem werden Website zu realisieren. Zum einen ist es entsprechende Darstellungsbereiche für passende Apps in den Suchergebnissen möglich, eine eigenständige mobile Website den Website-Inhalt festgelegt. angezeigt, die der User gleich über den Aus der Perspektive der Suchmaschi- Google Play Store installieren kann. (m.beispiel-shop.de) zu erstellen. Sie bietet den Vorteil, dass sie direkt von den mobi- nenoptimierung hat eine auf die Größe In der nächsten Teil der Serie geht es um len Geräten erkannt und angesteuert wird. der verschiedenen Displays optimierte die nutzerfreundliche Gestaltung mobiler ◼ Ruft man die Website mit einem mobilen Website den Vorteil, dass die Benutzer- Webseiten. Endgerät auf, wird man automatisch durch freundlichkeit (Mobile Usability) steigt Java Script, HTTP_USER_AGENT oder und so auch das Ranking besser ist. Dabei .htaccess auf die mobile Version weitergelei- werden dieselbe URL und derselbe Code Janina Schaefer tet. Indem die Website speziell für mobile verwendet, lediglich die Anzeige wird an Die Autorin arbeitet als SEO Nutzer ausgelegt ist, kann sie direkt an die die jeweils verwendete Bildschirmgröße Consultant bei der Agentur besonderen Bedürfnisse der Zielgruppe angepasst. Die technische Basis sind neufür Suchmaschinenoptimierung Artaxo angepasst werden. Hierzu zählen etwa das este Webstandards wie HTML5 und CSS3. AG. Das Hamburger Unternehmen Die Struktur der Webseite muss bereits Design der Navigation oder auch die Mögwurde vor 15 Jahren gegründet und im Vorfeld so gestaltet werden, dass sie lichkeit, lange Inhalte gekürzt anzuzeigen. berät zu Online-Marketing. Der Nachteil einer eigenständigen auch für mit mobilen Geräten surfende www.artaxo.com mobilen Website-Version liegt im Arbeits- Besucher angenehm sowie sinnvoll und 94 % 69 % Lokale Suchanfragen 'LHORNDOH6XFKHEHL*RRJOHLP9HUJOHLFK]XU'HVNWRS6XFKHIIQXQJV]HLWHQ:HJEHVFKUHLEXQJHQXQG3URPRWLRQVVWHKHQLP)RNXV Responsive Webdesign macht’s möglich: Ein Design für alle Geräte Mobile Optionen Eigenständige mobile Website í:HEVLWHLVWI¾UPRELOH(QGJHU¦WH RSWLPLHUW]%PEHLVSLHOVKRSGH í0RELOHU:HEDXIWULWWLVWDXIGLHVSH]L HOOHQ%HG¾UIQLVVHYRQPRELOHQ1XW zern ausgerichtet í'DV'HVLJQGHU1DYLJDWLRQGLH *U¸¡HXQGGLH3RVLWLRQYRQ%XWWRQV GLHDQJH]HLJWH7H[WO¦QJHHWFVLQG DQGLHEHVRQGHUH1XW]XQJVVLWXDWLRQ GHU0RELOH8VHUDQJHSDVVW í(LQHPRELOH:HEVLWHHUIRUGHUW]XV¦W] OLFKH5HVVRXUFHQGDVLHVW¦QGLJ DNWXDOLVLHUWZHUGHQPXVV Responsive Webdesign í$OOHVN¸QQHUHLQ'HVLJQI¾UDOOH (QGJHU¦WH í'DVUHDNWLRQVI¦KLJH:HEGHVLJQ SDVVWVLFKDXWRPDWLVFKGHPMHZHLOL JHQ(QGJHU¦WDQXQGVWHXHUWGHQ ,QKDOWRSWLPDODXV í$XIZDQGLP9RUIHOGEHLGHU3UR JUDPPLHUXQJPLW+70/XQG&66 í6S¦WHUJHULQJHU%HWUHXXQJV DXIZDQGGDQXUHLQH:HEVLWH DNWXDOLVLHUWZHUGHQPXVV Mobile App 91 % ,17(51(7:25/'%XVLQHVV Öffnungszeiten Stadtplan Angebote Adressen Customer Service 62 % 45 % 43 % 43 % 26 % Produktverfügbarkeit 25 % ,OOXVWUDWLRQHQ)ODWLFRQ4XHOOH*RRJOH í.HLQ(UVDW]I¾UGHQPRELOHQ:HE DXIWULWW í$SSPXVVYRP8VHUEHZXVVWKHUXQ WHUJHODGHQZHUGHQ í'XUFKVXFKPDVFKLQHQJHVWHXHUWHQ 7UDIILFN¸QQHQDXFKQHXH.XQGHQ JHZRQQHQZHUGHQ í+RKH.RVWHQJUR¡HU3URJUDPPLHU DXIZDQGPXVVUHJHOP¦¡LJDNWXDOL VLHUWZHUGHQ ONLINE-MARKETING INTERNET WORLD Business xx. 11.Monat Mai 2015 2015 10/15 x/15 Foto: Fotolia / Macrovector 20 Fernsehen geht online 2014 haben Smart TVs in Deutschland ihren Durchbruch erlebt. Doch wie steht es um Anbieter den Markt, das Nutzungsverhalten und die Möglichkeiten für Werbungtreibende? Smartclip Die Multiscreen-Video- und BrandAdvertising-Plattform will es ihren Kunden im Bewegtbildsegment ermöglichen, gezielt einen gewünschten Kundenkreis zu erreichen. Sevenone Media Die Tochter der Pro Sieben Sat1 Media AG ist für die Vermarktung der audiovisuellen Medien verantwortlich und betreibt Markt- und Programmforschung. IP Deutschland Der Vermarkter ist unter anderem für die Werbeflächen von RTL und N-TV in den Bereichen TV, Mobile und Online zuständig. Goldbach Media Die Schweizer Unternehmensgruppe hat sich auf die Vermarktung elektronischer Medien (TV, Video, DOOH) spezialisiert. itte April 2015 war es so weit: Der Amazon Fire TV Stick kam auch in Deutschland in den Handel. Über eine HDMI-Verbindung können Nutzer ihre Fernsehgeräte mit dem Internet verbinden und dort auf verschiedenste Dienste wie die Video-Plattform Netflix oder mehrere Gaming-Apps zurückgreifen – für 39 Euro. Dieses preisgünstige Gadget könnte die Zahl der Fernseher, die in Deutschland mit dem Internet verbunden sind, noch einmal deutlich erhöhen. Wie viele das momentan in Deutschland sind, ist schwer zu beziffern. Thorsten Schütte-Gravelaar, Geschäftsführer der Vermarktungsplattform Smartclip, vertraut dabei auf die Zahlen von Sevenone Media. In der aktuellen Studie vom Herbst 2014, die von der GfK Retail und Technology durchgeführt wurde, wird von 10 Millionen HbbTV-fähigen Geräten (siehe Glossar rechte Seite) gesprochen. Das bedeutet, dass knapp 97 Prozent der Smart TV in Deutschland mit der HbbTV-Technologie kompatibel sind. Insgesamt gibt es laut der Studie 24 Millionen Empfänger in Deutschland, die mit dem Internet verbunden sind – neben Smart TV ist dies beispielsweise auch über Internet-Sticks (z. B. Google Chromecast, Amazon Fire M TV Stick), Set-Top-Boxen (z. B. Apple TV), Blu-ray-Player oder auch Spielekonsolen möglich. Schütte-Gravelaar glaubt, dass damit jetzt die kritische Masse in Deutschland erreicht sei. Cornelia Schmid, Analystin bei der Münchner Kommunikationsberatung Brainagency, ist sich dennoch nicht sicher: „Im Moment gibt es bezogen auf die an das Internet angeschlossenen TV-Haushalte verschiedenste Zahlen, hier fehlt dem Markt noch eine verlässliche Angabe. Aktuell realistisch ist die Annahme, dass circa ein Drittel der Haushalte ihren Fernseher auch tatsächlich mit dem Internet verbunden hat und die Funktionen nutzt.“ Die Frage nach der konkreten Anwendung der vorhandenen Technologien bleibt umstritten. TV ist und bleibt ein Lean-Back-Medium So ist es auch nicht verwunderlich, dass im Bezug auf den Interaktivitätsfaktor der Smart-TV-Geräte die Meinungen auseinandergehen. Für Thomas Wagner ist es in einem ersten Schritt entscheidend, dass der Begriff der Interaktivität differenziert betrachtet wird. Der Vorsitzende der Geschäftsführung der Sevenone Media ist zuständig für den Verkauf klassischer und digitaler TV-Werbeformen: „Nebentätigkeiten beim Fernsehen sind nicht neu. Früher wurde in der Zeitung geblättert, jetzt ist man auf dem Second Screen unterwegs.“ Wichtig ist für Wagner jedoch der Fakt, dass der Augenkontakt vom Second Screen immer wieder zum großen Bildschirm zurückführt: „Auch im Unterbewusstsein kann das Fernsehen Botschaften beim Nutzer verankern, wenn er auf dem Second Screen unterwegs ist.“ Laut einer Studie, so der Sevenone-Chef, kommen 70 Prozent der User früher oder später wieder auf den großen Screen zurück. Trotz dieser hohen Quote bezweifelt Schmid, dass sich die interaktiven Elemente auf dem Smart TV durchsetzen wird: „TV bleibt meiner Meinung nach Lean-Back-Medium, aber durch die LeanForward-Möglichkeiten können die Konsumenten selbstbestimmt entscheiden, ob und wann sie aktiv werden.“ Ähnlich sehen das auch Damian Rodgett, Managing Director bei der Agentur Pilot Screentime, und Smartclip-Geschäftsführer SchütteGravelaar. Sie bestätigen eine Studie von Tomorrow Focus Media, die im abgelaufenen Jahr 466 Personen zu ihrem Nut- xx. Monat 11. Mai 2015 2015 10/15 x/15 INTERNET WORLD Business 21 Verwendungszweck von Smart-TV-Geräten Videos anschauen 51,1 % Sendungen in Mediatheken sehen 44,8 % Infos zum Programm suchen 30,7 % Musik hören 29 % Dateien vom Computer ansehen 27,5 % Im Internet surfen 25,1 % Geo-Targeting macht das Ausspielen regionaler Informationen in nationalen Werbespots möglich Internet-TV-Sender abrufen 24 % Spielen 9,4 % Glossar E-Mails checken 9,2 % Social-Media-Angebote nutzen 8,2 % HbbTV Video Chat Über „Hybrid broadcast broadband TV“ können TV- und InternetAngebote miteinander verknüpft werden. 7,5 % Videos, Programmdetails und Musik werden auf den deutschen Smart TVs am häufigsten abgerufen INTERNET WORLD Business 10/15 Quelle: Tomorrow Focus Media; Februar 2014; n = 466 Personen, die Smart-TV nutzen zungsverhalten auf dem Smart TV befragt hatte. Dabei gab mehr als die Hälfte der Nutzer an, das Endgerät zum Schauen von Videos zu nutzen (51,1 Prozent), knapp die Hälfte der Nutzer streamt Inhalte aus Mediatheken (44,8 Prozent). Immerhin fast ein Drittel sucht auf dem Smart TV nach weiterführenden Informationen zum Programm. Dies funktioniert über den HbbTV-Bereich der Fernsehgeräte. Dort sind zusätzliche Produktinformationen oder ergänzende Funktionen wie Votings verfügbar. Switch-in Ads sind Werbeformate, die dem Zuschauer beim Senderwechsel einige Sekunden angezeigt werden ter Wert, so Schmids Einordnung. Außerdem erwische man den Nutzer in einem Moment hoher Aufmerksamkeit. Trotzdem sei von einem extensiven Einsatz abzuraten, um den Zuschauer nicht abzuschrecken, damit dieser nicht letzten Endes den Stecker des Smart TV zieht. Neben dem Red Button und den Switch-in Ads Neue Werbemodelle durch Red-Button-Technologie An dieser Stelle wird es für die Werbungtreibenden interessant. Denn im HbbTVBereich, der über den sogenannten Red Button (siehe Glossar rechts) der Fernbedienung erreicht werden kann, können Unternehmen aktiv werden. „Durch das Drücken des Red Buttons gelangt der Nutzer zum Beispiel auf die Microsite des Kunden, auf der ihm Content mit Mehrwert angeboten wird“, erklärt die Projektmanagerin von Brainagency. Ein weiteres Werbemodell sind die Switch-in Ads: Beim Umschalten des Programmes erscheint für rund zehn Sekunden eine Red-Button-Box im rechten unteren Bereich des Bildschirms, die beispielsweise mit der Botschaft des Werbekunden gefüllt werden kann. In einem zweiwöchigen Test im Oktober und November 2014 wurde der Trailer zum ersten Teil des Kinofilms Mockingjay mit der Switch-in-Technologie auf Pro Sieben, Sat1, Sixx und Kabel 1 eingeblendet. Der Spot erzeugte 4,8 Millionen Ad Impressions und rund 45.000 Klicks, was einer Klickrate von knapp einem Prozent entspricht. Dies sei im Vergleich zu Online-Kampagnen kein schlech- „Solange wir über Satellit und Kabel ausgeliefert werden, ist Targeting nicht möglich“ Thomas Wagner Geschäftsführer und Vorsitzender der Geschäftsführung bei Sevenone Media www.sevenonemedia.de sind vorinstallierte Anwendungen auf den Smart-TV-Geräten reizvoll. In den Apps können Unternehmen zum Beispiel über Video-Formate oder via Banner werben und außerhalb des laufenden Fernsehprogramms Zuschauer ansprechen. Durch die Integration digitaler Werbestrategien wie Frequency Capping und Adserver-Technologien in den Fernsehbereich ergeben sich für Werbungtreibende neue Möglichkeiten. Da die Geräte über die IP-Adresse des Netzes örtlich zuordenbar werden, können nationale Werbespots regionalisiert ausgestrahlt werden. „Es ist grundsätzlich heute schon ermittelbar, wo das Gerät steht, wie es grundsätzlich genutzt wird, wann das Gerät ein- und ausgeschaltet wird und auf welchem Sender der Nutzer ist“, erläutert Schütte-Gravelaar. Darin bestehe für Regional- und Spartensender die Chance, den eigenen Anteil an den Werbeerlösen zu steigern. Der technologische Fortschritt mache es möglich, gezielt auch kleine und mittlere TV-Reichweiten zu buchen und somit womöglich an der Vormachtstellung von Sevenone Media und IP Deutschland zu rütteln. Die beiden Player vereinten 82,6 Prozent der Brutto-Werbeeinnahmen aus dem deutschen TVMarkt im Jahr 2013 auf sich. Der nächste Schritt führt zum Behavioral Marketing. Sobald die Vermarkter wissen, wer vor dem Fernseher sitzt, können die Werbeformate eine tiefere Ebene erreichen und Kunden noch konsequenter ihre Zielgruppe ansprechen. Dies wird erst möglich, wenn das lineare Fernsehen größtenteils über Breitbandkabel (IP TV) gestreamt wird, sagt Wagner. Und Cornelia Schmid von Brainagency ist sich sicher: „Die Preisfindung, die Werbeplatzauswahl und auch der Inhalt wird in Zukunft dynamisch sein. Es wird sich noch ein wenig hinziehen, aber das wird ◼ die Zukunft sein.“ Christian Erxleben internetworld.de/erx Red Button Mit der roten Taste der Fernbedienung kann der Nutzer beispielsweise zusätzliche Programminformationen oder interaktive Angebote (z. B. Voting) abrufen. Smart TV Smart TV (zum Teil auch Hybrid TV) genannt, sind mit Schnittstellen (z. B. USB, WLAN) ausgerüstet und ermöglichen die Verknüpfung des Breitbandanschlusses mit dem klassischen Fernsehen. Web TV Beim Web- oder Internet-TV wird das Bewegtbild auf dem PCScreen abgespielt. Das geschieht entweder live oder auf Abruf (Video-on-Demand). IP TV Mit Internet Protocol Television (IP TV) wird das Fernsehen nicht über die klassischen Übertragungswege (z. B. Kabel, Satellit, DVB-T), sondern über den Breitbandanschluss abgewickelt. ONLINE-MARKETING 22 INTERNET WORLD Business xx. 11.Monat Mai 2015 2015 10/15 x/15 Wandlung zum Publisher Die Gelben Seiten betreiben jetzt auch Content-Marketing und bauen ein Portal zum Thema Gesundheit auf islang ist es nur ein digitales Branchenverzeichnis. Auf Gelbeseiten.de geht der User lediglich, wenn er nach einem Handwerker, einem Tierarzt oder einem Schlüsseldienst sucht: Wer in den Suchschlitz ein Stichwort, einen Namen oder eine Postleitzahl eingibt, bekommt dort die Firmen und Dienstleister der unmittelbaren Umgebung angezeigt. B schen Fachbegriffe erklärt, rundet das Content-Angebot ab. „Wir wollen neue Nutzer gewinnen und zugleich unsere bisherigen Nutzer noch enger an uns binden“, sagt Gelbe-Seiten-Chef Stephan Theiß. Das Portal vollzieht damit einen Schritt in Richtung Content-Marketing. Es bietet redaktionell verfasste Inhalte an und versucht damit im Web zu punkten: bei den Usern, die die Inhalte hoffentlich interessant finden, und bei Google. Denn die Suchmaschine belohnt Webseiten, die regelmäßig frischen Content auffahren, mit einem höheren Platz im Ranking. „Gesünder Leben“ soll dazu beitragen. Nicht mehr nur Branchenverzeichnis, sondern auch Publisher: Gelbe Seiten starten mit 65 Beiträgen zu den Themen Gesundheit, Familie und Lifestyle Portal eröffnet neue Vermarktungschancen „Wir wollen neue Nutzer gewinnen und bisherige enger an uns binden“ Stephan Theiß, Geschäftsführer Gelbe Seiten Marketing Gesellschaft, Frankfurt Doch jetzt vollzieht die Seite einen Schwenk. Dem reinen Suchangebot wird ab sofort ein Themenportal mit dem Titel „Gesünder Leben“ zur Seite gestellt. Rund 65 Beiträge in den Rubriken Krankheiten, Heilmethoden, Sex, Familie oder Lifestyle sind zum Start hinterlegt und sollen das Interesse an den Gelben Seiten im Netz neu entfachen. Im Tagesrhythmus werden hier neue Beiträge eingepflegt. Ein integriertes Gesundheitslexikon, das in verständlichem Deutsch die vielen medizini- Vor dem Relaunch: Sparsame, rein auf den Nutzen zentrierte Optik Mit der Erstellung der Inhalte wurde die Hamburger Agentur Content Fleet beauftragt, ein Hamburger Start-up, das im Zuge des Content-Marketing-Hypes derzeit einen erstaunlichen Aufstieg erlebt. Zu den neueren Kunden zählt etwa auch die Elektronik-Fachmarktkette Saturn, für die der Blog „Turn On“ erstellt wird. In den Schlagzeilen war Content Fleet zudem, weil der Außenwerbekonzern Ströer erst kürzlich angekündigt hatte, die Mehrheit der Anteile zu übernehmen. Für die Gelben Seiten ergibt die Wandlung zum Publisher durchaus Sinn. „Der Bereich Gesundheit ist in unseren Suchanfragen einer der am meisten frequentierten“, sagt Theiß. Diesen Usern können nun künftig auch interessante Beiträge geboten werden. Zudem eröffnet das so aufgefrischte Portal in der Vermarktung neue Perspektiven. Wer beispielsweise einen Artikel über die Heilkraft der Arnikasalbe liest, dem werden am unteren Ende gleich die Adressen von Hautärzten in der unmittelbaren Nähe angezeigt. In Kürze soll das Angebot „Gesünder Leben“ auf Facebook übertragen werden – eine entsprechende Präsenz ist im Aufbau. Dort wird dann auch die Aktion „Gesünder Essen“ aufgegriffen, ein Wettbewerb, der sich an Kindergärten richtet und dort Kochkurse verlost. Das Content-Portal soll also ausloten, was geht, und könnte damit durchaus eine Blaupause für andere Bereiche sein. Denkbar wäre es beispielsweise, zum Thema Handwerk ein entsprechendes Portal aufzubauen und dadurch die Marke Gelbe Seiten auch in diesem Bereich mehr in den Fokus zu rücken. Wer dann beispielsweise zu Dachausbau googelt, könnte auf das Portal verwiesen werden, weil dort entsprechende Beiträge zu lesen sind – und darunter dann auch gleich Hinweise auf Handwerksbetriebe in der Nähe erhalten, die solche Umbauten ausführen. Wenn auf den Gelben Seiten künftig die inhaltliche Kompetenz ausgebaut wird, Frisch relauncht: Schon etwas großzügiger. Im Hintergrund läuft nun eine interaktive Karte mit, die zur Suche führt könnte dies Signalwirkung auf andere Anbieter haben. Denn das Portal zählt zu den Schwergewichten und bekannteren Marken im Web. Knapp 5,5 Millionen Unique User wies die Website Gelbeseite.de im Monat Februar auf, die App wurde nach Angaben des Unternehmens bislang rund 2,6 Millionen mal heruntergeladen. Finde-Erlebnisse werden überlebenswichtig Doch auf solchen Zahlen darf sich im Internet niemand ausruhen. Die Portale Dasoertliche (8,9 Mio. Unique User) und Dastelefonbuch.de (10,6 Mio.) buhlen um die gleiche Kundschaft – auch wenn die Angebote jeweils einen anderen Schwerpunkt setzen. Und Google hat die lokale Suche ebenfalls ausdrücklich zum Wachstumsmarkt erklärt: Über Angebote wie Google My Business können sich kleine Händler und Dienstleister ausführlich darstellen und über Google Maps sofort ausfindig gemacht werden. Deshalb wurde die Website von Gelbe Seiten einem Relaunch unterzogen: Der Webauftritt ist nun für sämtliche Endgeräte optimiert und funktioniert damit auf allen Tablets und Smartphones. „Die Zukunft ist Mobile“, sagt Stephan Theiß. „Optimale Finde-Erlebnisse, egal ob nach einem Handwerker, einem guten Restaurant oder einem Geschäft in der Umgebung, werden überlebenswichtig.“ Dies dürfte jedoch weniger für den User gelten als für Branchenverzeichnisse wie ■ Gelbe Seiten. Helmut van Rinsum internetworld.de/hvr xx. Monat 11. Mai 2015 2015 10/15 x/15 INTERNET WORLD Business 23 Lange Nacht der Kreation Rechtsradikale marschieren unfreiwillig gegen Rechts und Kreditkarten verschwinden im Schlitz von digitalen Plakaten – ein Fall für den New Media Award reative Late Night, das Motto des New Media Award, den der Digitalvermarkter Interactive Media am 7. Mai in Hamburg verliehen hat – um ein Haar hätte es auch für die Auswahl der Gewinner gegolten. Lange und kontroverse Diskussionen prägten die Sitzung der Jury im März, bei der es darum ging, aus den insgesamt 212 Einreichungen in fünf Wettbewerbskategorien die Spreu vom Weizen zu trennen. Einig waren sich die 26 Juroren allerdings sofort in der Kategorie Best Use of Creative Technology. Die Hilfsorganisation Misereor und die Agentur Kolle Rebbe schufen das erste Spendenplakat, das Kreditkarten akzeptiert. Das PlaCard ist mit einem Leseschlitz für Kreditkarten ausgestattet. Sobald man seine Karte durchgezogen hat, werden nicht nur 2 Euro abgebucht, es startet auch eine Filmsequenz, die das Resultat der Spende unmittelbar sichtbar macht: So werden nach dem C Spenden ganz einfach: Das PlaCard bucht direkt von der Kreditkarte ab Durchziehen der Kreditkarte durch den Leseschlitz etwa eine Scheibe Brot aboder die Fesseln eines philippinischen Gefängniskindes durchgeschnitten. Best Branded Entertainment & Experience bot nach Ansicht der Jury das inter- aktive Spiel „Five Minutes“. Das ZombieSpektakel, das Studenten der Filmakademie Baden-Württemberg in Kooperation mit der Londoner Agentur Unit9 inszenierten, kann es hinsichtlich Storytelling durchaus mit den Horror-Profis aus Hollywood aufnehmen. Entstanden ist der Auftritt für die Uhrenmarke G-Shock. Die beste integrierte Kampagne konzipierten GGH Lowe und Grabarz & Partner. Sie verwandelten den jährlichen Naziaufmarsch im Städtchen Wunsiedel in einen unfreiwilligen Spendenlauf. Für jeden von den Neonazis zurückgelegten Meter kamen 10 Euro Exit-Deutschland zugute, dem Aussteigerprogramm für Neonazis. Rechtsradikale gingen erstmals gegen Rechts auf die Straße. Das Ergebnis: 10.000 Euro und ein gewaltiger Buzz auf allen klassischen und digitalen Kanälen. Für den sorgten ebenso Hashtags wie #fanta23 und #Fanta 12. Mit „100 Dingen, die du tun solltest, bevor du erwachsen bist“ brachte sich das etwas in die Jahre gekommene Softgetränk Fanta zurück ins Bewusstsein von Europas Teenagern. Die Kampagne forderte die Jugendlichen auf, ihre verrücktesten Momente auf Instagram und Facebook zu teilen. Die Aktion schlug so ein, dass es Gold in der Kategorie Best Effective Communication gab. Eine Digitalkampagne für den Pay-TVSender Sky zu entwickeln, dieser Aufgabe stellten sich 18 Nachwuchsteams aus Agenturen in der Young Lions Kategorie: Julian Dany und Ralph Tharayil gelang das am besten. Um auf das vielfältige Serienangebot von Sky aufmerksam zu machen, erfanden die Youngsters von Lukas Lindemann Rosinski die „Snip It“-Funktion. Serienfans können damit unterhaltsame Szenen als vorgenerierte Snippets über die Second-Screen-Technologie mit Freunden teilen. Eine Idee, die auch beim Auftraggeber Sky den größten Anklang fand. ◼ Vera Günther Die Gewinner des New Media Award 2015 Platzierung Kampagne Kategorie Best Use of Creative Technology Gold Das PlaCard Silber Audi Test Drive Cube Bronze SlowDownDad Kategorie Best Branded Entertainment & Experience Gold Five Minutes Silber GT Ride – Viral Gaming for Kia Bronze The Berlin Wall of Sound Kategorie Best Integrated Campaigns Gold Rechts gegen Rechts – Der unfreiwilligste Spendenlauf Deutschlands Silber Just ROO it! Bronze Mein Weg Kategorie Best Effective Communication Gold Fanta Play Now – 100 Dinge, die du tun solltest, bevor du erwachsen bist Silber Futbol 2014 Bronze Sexy Compliments Kategorie Young Lions Gold Snip it INTERNET WORLD Business 10/15 Auftraggeber Agenturen Bischöfliches Hilfswerk Misereor e. V. Kolle Rebbe Audi Samsung Electronics Philipp und Keuntje Cheil Germany / Cheil Poland Starcom Casio G-Shock Kia Motors Europe SoundCloud Filmakademie BW / Unit9 La Red / Artificial Rome Grey / Studio 206 Exit-Deutschland Bernd Hummel GmbH Techniker Krankenkasse GGH Lowe /Grabarz & Partner Cheil Germany / Cheil UK Fischer Appelt /Fork Unstable Media / Endemol Beyond / Pilot Media Coca-Cola Deutschland Heimat / Mediacom / Scholz & Volkmer PepsiCo Deutschland Coca-Cola Deutschland OMD / Die Botschaft Communications Mediacom / Ogilvy & Mather Berlin Sky Deutschland Julian Dany und Ralph Tharayil (Lukas Lindemann Rosinski) ONLINE-MARKETING 24 INTERNET WORLD Business xx. 11.Monat Mai 2015 2015 10/15 x/15 Link zwischen CRM und CMS Adobe investiert in Marketing Services, Microsoft baut setzt auf Customer Relationship Management (CRM). Eine strategische Partnerschaft zwischen den Unternehmen soll diese Welten jetzt enger zusammenführen icrosoft macht Windows und Office, Adobe macht Photoshop und PDF – das war einmal. Beide Konzerne sprechen mit ihren Produkten inzwischen immer stärker die digitale Wirtschaft an. Microsoft hat mit Azure ein Betriebssystem für Cloud-basierte Anwendungen im Programm und tritt mit Dynamics CRM gegen Player wie Salesforce an. Und die Marketing Cloud von Adobe wird durch immer mehr Tools zum Content Management System für Marketer. Auf dem Adobe Summit in London verkündeten beide Unternehmen eine strategische Partnerschaft, in der ihre Kompetenzen gebündelt werden sollen. chen wir es den Leuten, zusammenzuarbeiten. Ritenour: Entscheidend ist auch das ID-Management. Die Zusammenarbeit ermöglicht es, eine Kunden-ID mit Daten anzureichern und diese Informationen dann sowohl für Marketingzwecke als auch für Kundendienst zu nutzen. Adobe arbeitet bereits mit IDs für das Marketing. Microsoft setzt IDs im CRM ein. Diese Informationen zusammenzuführen, das bietet sehr viele Möglichkeiten im Multichannel-Marketing. M Robin Ritenour Worum geht es in der neuen Partnerschaft genau? Vice President, Wayne Morris: Wir sprechen über Strategic Partnerships Adobe, New York die Integration von Microsoft Dynamics CRM und Adobe Marketing Cloud. Das bedeutet, eine Reihe von Attribute eines Kunden aus dem Robin Ritenour: Wir haben eine Reihe von CRM herauszuziehen und als Profilinfor- Kunden, die beide Systeme einsetzen. Und mationen für das Marketing zur Verfü- seitdem Microsoft Dynamics CRM vergung zu stellen. Dieselben Informationen, stärkt in den Markt schiebt, ist die Zahl der die über Jahre im Verkauf und Kunden- Dynamics-Anwender unter unseren Kundienst gesammelt wurden, sind jetzt auch den gestiegen. Wir bekamen vermehrt Anfür Anwendungen im Marketing-Kontext fragen, ob wir nicht einen Konnektor für verfügbar, zum Beispiel für die Zielgrup- die beiden Systeme entwickeln könnten. pensegmentierung oder das Targeting. Wir haben bereits den Adobe Experience Manager (AEM) für die Microsoft-PlattBedeutet das für mich als Anwender von form Azure zertifizieren lassen. Nutzer, die Dynamics CRM, dass ich jetzt die Marke- AEM auf Azure einsetzen, haben heute schon eine Datenplattform, die ihnen zum ting Cloud umsonst dazubekomme? Beispiel ID-Management erleichtert. Morris (lacht): Das würden wir gern machen. Nein, es geht darum, einen Konnektor zur Verfügung zu stellen, also eine Vor zwei Monaten hat Adobe eine Partnerschaft mit IBM bekannt gegeben, 2014 mit Schnittstelle zwischen beiden Produkten. Die Produkte im Überblick Die Übernahme des Web-Analyse-Anbieters Omniture im Jahr 2009 markiert eine geschäftliche Neuausrichtung des Kreativsoftware-Herstellers Adobe. 2012 wurde die Adobe Marketing Cloud vorgestellt, ein SaaS-Angebot, in das Adobe nach und nach immer mehr MarketingTools integriert hat. Heute erwirtschaftet der Konzern mit der Marketing Cloud rund 25 Prozent seines Umsatzes. Microsoft Dynamics CRM ist ein Teil des Geschäftsbereichs Dynamics. Die Customer-Relationship-Management-Lösung dient zum Verwalten und Organisieren von Kundenkontakten. Sie kann Cloudbasiert genutzt werden und ist komplett in Outlook integriert. Im Gegensatz zu den anderen Tools in der Dynamics-Familie ist Dynamics CRM eine komplette Eigenentwicklung auf Basis von .Net 3.0.. Wayne Morris Corporate Vice President, Microsoft Business Solutions, Redmond SAP. Was macht die Zusammenarbeit mit Microsoft so besonders? Ritenour: Die Partnerschaft mit Microsoft bietet uns zum ersten Mal die Möglichkeit, Customer Services und Marketing zu verbinden, etwas, was für unsere Kunden extrem wertvoll ist. Ehrlich gesagt: Aus Marketingsicht kann ich mir kein anderes Unternehmen vorstellen, das derzeit diese Möglichkeiten bietet. Bei unserer Partnerschaft mit IBM geht es um unsere grundsätzliche Offenheit gegenüber Services anderer Unternehmen. Und bei SAP geht es sehr speziell um die Integration unserer Dienste in die Shop-Software Hybris. Glauben Sie, mit der Partnerschaft auch neue Kunden gewinnen zu können? Morris: Ja, das ist der Plan. Wir starten mit einer Co-Selling-Strategie. Zunächst konzentrieren wir uns dabei auf Branchen, in denen wir beide schon eine Reihe von Kunden und einige interessante Business Cases vorweisen können, zum Beispiel in der Finanz- oder der Reisebranche. Damit hoffen wir, den Nutzen für Kunden deutlich zu machen, die eins der Produkte bereits verwenden – oder auch keins davon. Arbeiten Sie auch daran, die Nutzeroberflächen der beiden Produkte zu vereinheitlichen? Wird es künftig keinen Unterschied im Look-and-feel mehr geben? Morris: Der entscheidende Punkt ist die Datenbasis, die werden wir vereinheitlichen. Es wird aber nach wie vor Unterschiede im User Interface geben, weil Sales-Leute anders arbeiten als Marketing-Leute. Viele der grundsätzlichen Funktionen sind gleich. Deshalb ermögli- Die berühmte 360-Grad-Sicht auf den Kunden also? Morris: Genau, darum geht es. Den Kunden kennenzulernen, bevor er es weiß. Und wenn man den Kunden dann kennt, wenn man eine Beziehung zu ihm hat, zum Beispiel weil er etwas gekauft hat, dann kann man dieses Profil anreichern und diese Informationen ins Marketing zurückspielen. Auf dieser Basis kann man dann vorhersagen, was er als Nächstes tun wird – und ihm auf dieser Basis Angebote machen, die dazu passen. Blicken wir auf die Zeitleiste: In welchem Stadium ist das Projekt jetzt. Ritenour: Die Konnektoren sind fertig, wir haben einige ausgesuchte Kunden, die sie derzeit testen. Wenn die Tests abgeschlossen sind, werden wir die Ergebnisse mit den Kunden diskutieren. Wir haben auch schon Use Cases, die wir veröffentlichen werden. Im Moment bekommen wir auch viele Anfragen von Kunden, die bereits beide Produkte nutzen und jetzt den Zusatznutzen sehen. Marketing-Software nimmt im AdobePortfolio einen immer breiteren Raum ein. Doch wie wichtig ist CRM für Microsoft? Morris: Seitdem Satya Nadella an der Spitze von Microsoft steht, ist die Ausrichtung des Unternehmens viel klarer geworden. Wir haben drei große Ziele, nämlich mehr Personal Computing, also zum Beispiel Windows 10, die VR-Brille Hololens und Geräte in verschiedenen Formfaktoren. Das nächste Thema ist die Produktivität von Geschäftsprozessen. Darüber haben wir in der Vergangenheit nicht so viel gesprochen, aber es geht darum, auch dort den Kunden die richtigen Angebote machen zu können. Und das dritte ist die Entwicklung der intelligenten Cloud. Früher haben wir bei Dynamics nicht über Umsätze gesprochen, heute tun wir das schon. Dynamics ist ein schnell wachsendes Geschäftsfeld und ein wichtiger Teil der Microsoft Cloud for Business. ◼ Interview: Frank Kemper 11. Mai 2015 10/15 INTERNET WORLD Business 25 Der Audi und die Meute Vorgestellt von Audi setzt seinen Kfz-Service monumental online und im TV und in Szene in Audi, der sich seinen Weg durch eine staubige, einsame Wüstenlandschaft bahnt, düster dreinschauende Männer und ein dramatisches Crescendo: So eindrucksvoll beginnt der Spot, mit dem Audi derzeit auf sein After-Sales-Angebot aufmerksam macht. Auf dem Bordcomputer der Limousine leuchtet die Anzeige „Service fällig“ auf, was eine wenig vertrauenserweckende, am Straßenrand herumlungernde Meute von Mechanikern aus ihrer Lethargie erwachen lässt. Immer mehr der finsteren Gestalten jagen in einem verbitterten Kampf mit Schraubenschlüsseln bewaffnet hinter dem Audi her. Die erlösende Zuflucht vor dem tobenden Mob bietet am Ende des Spots der Audi-Service-Partner, der die Luxuslimousine vor dem Zugriff der feindlichen Schrauber schützt. Die grandiosen Bilder lassen kurzzeitig vermuten, man habe es mit einem Blockbuster im Stile von World War Z zu tun. Doch tatsächlich wird hier der Kfz-Service von Audi monumental in Szene gesetzt: E Steckbrief ∙ Auftraggeber: Audi ∙ Kampagne: Mechanics ∙ Agentur: Thjnk ∙ Start: Februar 2015 ∙ Kanäle: TV, Online, Kino, Youtube, Facebook, Print Martin Michel Geschäftsführer von Sky Media Network www.skymedianetwork.de Ein Audi, ein Audi! Die Mechaniker-Meute nimmt die Verfolgung auf Der außergewöhnliche Spot, der vor allem im Netz für Furore sorgt, wurde von der Agentur Thjnk und dem vielfach ausgezeichneten Regisseur Sebastian Strasser inszeniert. Allein über den offiziellen AudiDeutschland-Kanal auf Youtube wurde er bereits über 1,2 MillioÜberraschende Auflösung: Nur wo Audi draufsteht, nen Mal abgerufen. gibt es auch es den richtigen Service Mit der Idee, den Service zum heimlichen Star zu machen, ist Audi ein echter Coup erwarten, stattdessen stellt Audi überragelungen. Der Zuschauer würde hier schend das eher langweilige Thema Kfzeigentlich Werbung für ein neues Modell Service in den Mittelpunkt – und beweist Alle kämpfen verbissen: Jeder will den Service-Auftrag ergattern damit Mut, denn der Plot und die Bildsprache polarisieren. Auf Facebook hat die Kampagne eine intensive Diskussion zwischen Audi-Anhängern und Vertretern der freien Werkstätten losgetreten. Anhaltende Aufmerksamkeit dürfte dem Automobilhersteller damit sicher sein. Trotz aller Kritik von außen – die Message von Audi ist eindeutig: Dein Baby ist nur bei unseren Vertragswerkstätten in den richtigen Händen. Für mich eine gelungene Kampagne, die nicht nur ein echter Hingucker ist, sondern durch die überraschende Auflösung definitiv hängen bleibt! ◼ Online-Werbung: Neue Etats, neue Kampagnen Auftraggeber Auftrag Dienstleister Auftraggeber Auftrag Dienstleister Bosch Kampagne für den Roboter-Rasenmäher Indigo Connect mit Bewegtbild-Spots und POS-Maßnahmen und einer Landing Page Heye Mini Deutschland Serviceplan Campaign X Deutscher Golf Verband Verantwortung der crossmedialen Kampagnenentwicklung. Die Serviceplan-Tochter Mediaplus übernimmt die Mediaplanung Serviceplan Berlin Nach Pitch-Gewinn Realisierung sämtlicher Werbemaßnahmen für den deutschen Markt. Mini ist der Startkunde für die erst im Januar 2015 gegründete Serviceplan-Tochter Rügenwalder German Pellets Kampagne des Energieholz-Herstellers auf N-tv.de und Telebörse.de. Genutzt wird das neue Angebot „Share-of-Voice-100“. Darüber werden andere Werbeformate auf der Seite unterdrückt IP Deutschland Influencer- und Multiplikatoren-Kampagne zum Elbkind vegetarischen Schinken Spicker, dazu SocialMedia-Aktionen und Content-Marketing auf Facebook, Youtube, Instagram und Twitter Samsung Leo Burnett Happy Dog Selfie-Kampagne für das Hundefutter mit Microsite, einem Online-Gewinnspiel sowie begleitendem Teaser Code64 Kampagne zur Einführung des neuen TV-Modells SUHD mit digitaler Werbung, Social-Web-Aktionen sowie Out-of-Home- und POS-Maßnahmen Hella POS-Kampagne für den Mineralwasser-Produ- Pilot zenten: Kühlschränke mit einem durchsichtigen Screentime Full-HD-Display zeigen die Produktpalette sowie Nachrichten und den Wetterbericht Schaper & Brümmer Launch-Kampagne für das pflanzliche Arzneimittel Vitango in den Bereichen Classic, PR und Digital, insbesondere Content-Marketing über die Website Wefra Werbeagentur TECHNIK 26 INTERNET WORLD Business 11. Mai 2015 10/15 Die Roboter kommen Neue Technologien treiben die Lageroptimierung voran. Noch können Menschen besser picken als Maschinen. Das könnte sich aber bald ändern och kann kein Roboter einen Menschen ersetzen, wenn es darum geht, ein Produkt im Regal zu identifizieren, es herauszunehmen und für den Versand zu verpacken. Doch Forscher experimentieren weltweit mit Robotern, die beim Picken von Waren helfen sollen. Ganz vorn mit dabei ist der Online-Händler Amazon. Das US-Unternehmen hat erstmals zur „Amazon Picking Challenge“ aufgerufen. Rund 30 Teams aus Forschungseinrichtungen schicken ihre Roboter ins Rennen. Deren Aufgabe: Ware aus Regalen entnehmen und auf einem Tisch ablegen. Für den Wettbewerb muss die Maschine viele Fertigkeiten mitbringen. Sie muss das gesuchte Objekt erkennen, die Arm- und Greifbewegung steuern, das Produkt richtig anfassen, damit es nicht beschädigt wird, und eigene Fehler beim Picken erkennen. Für das korrekte Herausnehmen in einem vorgegebenen Zeitraum erhalten die Roboter Punkte. Geht ein Produkt kaputt oder wird das fal- sche aus dem Regal genommen, gibt es Punktabzug. Insgesamt winken bei dem Wettbewerb, der während der Internationalen Konferenz für Robotics und Automation (ICRA 2015) Ende Mai 2015 in Seattle stattfindet, Preisgelder Amazon hat zur „Amazon Picking Challenge“ eingeladen: Forscherteams schicken ihre in Höhe von 26.000 US-Dollar. Roboter ins Rennen. Sie müssen Waren im Regal identifizieren und herausnehmen Dass Amazon einer der Vorreiter bei der Automatisierung von Abläufen im Warenlager ist, ist nicht verwunderlich. Der E-Com- den Lagermitarbeitern. Wenn der Mitar- sich auf der obersten Ebene eines Regalmerce-Pionier arbeitet unentwegt an der beiter das Produkt aus dem Regalfach ent- lagers, heben von oben die Kisten heraus Optimierung seiner technologischen nommen und in die Versandverpackung und transportieren sie zur Warenausgabe. Der Sportausrüster Tennis-point.de hat Infrastruktur. 2012 hat Amazon Kiva Sys- gelegt hat, fährt der Roboter das Regal tems für rund 775 Millionen US-Dollar wieder zurück. Klingt einfach, ist aber Ende 2012 mit der Vergrößerung des gekauft. Der Technologieanbieter mit Sitz hochkomplex, weil die Wege und die Steu- Logistikzentrums sein Kleinteilelager mit in North Reading, Massachusetts, der erung des gesamten Systems berechnet Autostore automatisiert. In dem Lager demnächst in Amazon Robotics umbe- werden müssen. Der Vorteil für die Mit- werden Tennisbekleidung und -schuhe, arbeiter: Sie müssen sich nicht mehr selbst Griffbänder, Tennisbälle und viele andere nannt wird, stellt Lagerroboter her. Die Maschinen von Kiva fahren unter bewegen, die Regale werden zu ihnen Artikel aufbewahrt. Das 23 Meter breite und 37 Meter lange Regale, heben sie an und bringen sie zu transportiert. Das spart Zeit. Die LogistikAutomatisierung von Kiva wird jedoch Kleinteilelager besteht aus 15 Ebenen. Auf nicht außerhalb der USA angeboten. der 16. Ebene verrichten 28 Roboter ihre Arbeit. Es ist ein in sich geschlossenes System, in dessen Inneren über 41.000 Kisten Roboter im Kleinteilelager mit den eingelagerten Waren untergeEine andere Möglichkeit, die Lagerhaltung bracht sind. Die Roboter können 20 Stunmit einem Roboter-System zu optimieren, den am Stück arbeiten, vier Stunden lang bietet das norwegische Unternehmen wird ihre Batterie aufgeladen. Hatteland mit der Lösung „Autostore“. Eingehende Bestellungen werden bis 22 Das Prinzip ist ein anderes als bei Kiva Sys- Uhr an die Lösung weitergereicht. Das tems: Die Roboter von Autostore bewegen System berechnet nachts, welche Kisten nach oben gehoben werden müssen, und steuert die Roboter. Am nächsten Tag ist die Position der Kisten so vorbereitet, dass 01 Roboter von Kiva bringen bei Amazon sie schnell zur Warenausgabe kommen. Regale zum Lagermitarbeiter Vor der Installation des automatisierten 02 Im Kleinteilelager von Tennis-point.de Kleinteilelagers waren die Artikel auf zwei verrichten Roboter von Autostore ihre Hallen verteilt. Alles wurde händisch Arbeit kommissioniert, berichtet Timo Beck03 Die Roboter bringen die Ware schneller mann, der als Software-Entwickler Teil zum Warenausgang, wo sie verpackt des Projektteams war, das die Logistikpround versendet wird zesse geplant hat. Früher benötigte ein Mitarbeiter beim Picken von Kleinteilen im Schnitt eine Minute pro Artikel. Nun schafft er 3,5 Artikel pro Minute. Die Automatisierung verringert nicht nur die Fehlerquote beim Kommissionieren, sondern senkt auch die Personal- und damit die Lagerkosten. Dieses Ziel dürfte auch Amazon verfolgen. Und Roboter kommen auch nicht auf die Idee, für bessere Arbeitsbedingungen zu streiken. ◼ Foto: Tennis-point.de 01 02 Foto: Tennis-point.de p Foto: Amazon N 03 Ingrid Schutzmann internetworld.de/is 01.-02. März 2016, München Jetzt Aussteller werden! internetworld-messe.de Noch bis 31.05.2015 Frühbucherpreis sichern! TECHNIK 28 INTERNET WORLD Business 11. Mai 2015 10/15 Die Ladenfläche wird zum Lager Wie ändern sich Prozesse durch die Verzahnung von stationärem und Online-Handel? Drei Beispiele für die Umsetzung von Click & Collect nline bestellen und im Ladengeschäft abholen: Die nahtlose Verzahnung der Einkaufswege ist aus Kundensicht einleuchtend und erscheint logisch, muss aber im Hintergrund gut organisiert sein. Hier sind drei Beispiele, wie Einzelhändler Click & Collect organisieren. Der Online-Shop des Sporthauses Schuster ist seit 2008 im Netz. Zurzeit arbeitet das Sporthaus daran, dass Kunden Waren online bestellen und in der Münchner Innenstadt abholen können. „Die größte Herausforderung ist, den internen Workflow und die technischen Prozesse so zu gestalten, dass die Ware möglichst schnell am Click & Collect-Point im Geschäft zur Abholung bereitsteht“, erklärt Peter Schön, Leiter E-Commerce/Distanzhandel im Sporthaus Schuster: „Neben einer schnellen Benachrichtigung muss der Kunde darüber hinaus im Laden empfangen werden. Das Verkaufspersonal muss so geschult sein, dass über die reine Abholung des Wunschprodukts auch die passende Beratung und Zusatzempfehlungen direkt bei Abholung zur Verfügung stehen.“ Das Sporthaus betreibt in Martinsried bei München ein Nachschublager und hat auch im Geschäft mehrere Lagerflächen, auf die das Sortiment verteilt ist. Schön ist es wichtig, die Stornoquote so gering wie möglich zu halten. Wenn ein Kunde online ein Produkt zur Abholung im Laden bestellt, muss sichergestellt sein, dass dieses Produkt auch tatsächlich verfügbar ist. „Wir können und wollen es uns nicht erlauben, einem Click & CollectKunden eine Absage zu erteilen. Bei meh- O reren Lagerflächen, möglichen Scanfehlern und eventuellen Zwischenverkäufen im Ladengeschäft ist das nicht so einfach“, sagt Schön. Das erfordere von den Verkaufsmitarbeitern, noch genauer zu arbeiten, sodass das Warenwirtschaftssystem jederzeit erkennt, wo die Produkte gerade liegen und ob sie verfügbar sind. Es sei ein stetiger Prozess, bei der Bestandserfassung noch präziser zu werden, betont Schön. Bis Ende des Jahres soll der Click & Collect-Prozess bei Sport Schuster eingeführt werden. Im Geschäft wird es einen eigenen „Click & Collect-Point“ geben. „Wir werden Click & Collect als Reservierung, also als Click & Reserve, anbieten. Heißt, der Kunde könnte im Ladengeschäft anprobieren, umtauschen und seinen Warenkorb beliebig ergänzen“, berichtet Schön. Trifft die Reservierung ein, holt ein Mitarbeiter das bestellte Produkt gleich aus dem Regal. So stellt er sicher, dass es in der Zwischenzeit nicht an jemand anderen verkauft wird. Im ersten Schritt wird die Online-Reservierung nicht für das Gesamtsortiment eingeführt. „Wir fangen mit einem kleinen Angebot an. Erst wenn alles perfekt läuft und wir den Prozess beherrschen, weiten wir es auf das gesamte Sortiment aus“, plant Schön. Die niederländische Kaufhauskette de Bijenkorf ermöglicht bereits die Abholung von Online-Bestellungen in allen Filialen. Wie stark der Service nachgefragt Sport Schuster wird Click & Reserve bis Ende des Jahres einführen - im ersten Schritt nur für ein Teilsortiment Konen führte Click & Collect parallel zum Start des Webshops im Februar 2015 ein. Die Ware wird im Haus gepickt holschein. Daraufhin erscheint der Lagerort des Pakets auf dem Display. Docdata Click & Collect ist mit dem Order Management System des Online-Shops, dem Warehouse Management System von Docdata und den Paketdiensten verbunden. Foto: Konen wird, verrät das Kaufhaus nicht, es seien jedoch viele Bestellungen pro Geschäft, und die Zahl nehme laufend zu, sagt Marlous Vennegoor op Nijhuis, Business Consultant bei de Bijenkorf. Sobald das Paket im Laden eintrifft, erhält der Kunde eine Benachrichtigungs-Mail mit QR-Code. Abgeholt werden die Bestellungen am Kundendienstschalter. „Die Veränderung in unseren Logistikprozessen war nur minimal, weil wir bereits ein System in den Läden für Online-Bestellungen einsetzen“, berichtet Vennegoor op Nijhuis. Für die Abwicklung arbeitet de Bijenkorf mit dem Fulfillment-Dienstleister Docdata zusammen. Mit dessen Lösung „Click & Collect“ scannen die Angestellten im Geschäft eintreffende Pakete und weisen ihnen einen Lagerort zu. „Die Information auf den Paketen ist sehr präzise. Wir sehen, ob eine Bestellung fehlt oder ob in einem Paket ein Artikel fehlt“, erklärt die E-Commerce-Spezialistin. Kommt der Kunde zum Abholen, scannt der Verkäufer den QR-Code auf dem Ab- „Interner“ Picker bei Konen Das Münchner Traditionskaufhaus Konen hat mit dem Start des Online-Shops im Februar 2015 den Click & Collect-Service eingeführt. Die Bestellungen haben sich gut entwickelt, sagt Claudia Haas, Leitung Marketing bei Konen. Rund 30 Prozent der Kunden, die online bestellen, holen die Ware im Geschäft in der Münchner Innenstadt ab. Am Servicepoint im Kaufhaus wurde eine Click & Collect-Lounge mit Verpackungsservice eingerichtet. Für die Abholung im Laden waren keine logistischen Änderungen, zum Beispiel mehr Lagerfläche im Geschäft, nötig. „Die Ware wird direkt im Haus gepickt. Neu ist die Position des ,internen‘ Pickers, der die bestellte Ware sowohl für Click & Collect als auch für Wunschlieferung und Paketversand im Haus zusammenführt“, berichtet Haas. ◼ Ingrid Schutzmann internetworld.de/is Die niederländische Kaufhauskette de Bijenkorf arbeitet mit dem FulfillmentDienstleister Docdata zusammen und nutzt dessen Lösung DOMAINS | MAIL | HOSTING | E-SHOPS | SERVER 6 MONATE Ę €/Monat GDQDFKĦ0RQDW 1&1 HOSTING UNLIMITED PLUS NEU! NO LIMITS! 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Mai 2015 10/15 Zentrale Datenablage für alle Bei der Einführung eines Product Information Manage- n jedem Unternehmen bilden sich im In ein Product Information Management Lauf der Zeit unterschiedliche IT-Sys- System (PIM) fließen Daten der verschietemlandschaften heraus. Eine Folge: Die denen Lieferanten und Hersteller ein. Sie Daten liegen verteilt in verschiedenen werden darin zentral gelagert und einLösungen, alles ist unübersichtlich. Bei heitlich gepflegt, sodass alle am Produktder Haba-Firmenfamilie war das nicht verkauf Beteiligten jederzeit auf aktuelle anders. Die verschiedenen Töchter der Texte, Maße und Preise zugreifen können. Habermaaß GmbH, darunter der Online- Aus dem PIM wandern die Daten in die Shop Jako-o, der Kindermöbel- und Spiele- Online-Shops und Webseiten, an den hersteller Haba sowie Wehrfritz, Ausstatter Point of Sale oder ins Callcenter. Auch von Krippen, Kindergärten und Schulen, Werbemittel, Kataloge oder Directproduzierten und speicherten ihre Pro- Mailing-Kampagnen speisen sich aus der duktdaten auf ganz unterschiedliche Art. zentralen Datenhaltung eines Product „Da wurde mit PDFs, Excel und anderen Information Management Systems. ZuOffice-Dateien gearbeitet. Alles war sehr sätzliche Daten wie Produktvideos, Bilder, inhomogen“, erinnert sich Volker Montageanleitungen oder Neundorf, Leiter Prozess- und Prüfzertifikate werden in IT-Projektsteuerung bei der einem zentralen Digital Habermaaß GmbH. Die Asset Management SysFolge war ein hoher Pfletem, in diesem Fall von geaufwand. Wenn sich Celum, vorgehalten. Produktnummern oder Bei Haba kamen unter verwaltet Haba Texte änderten, musste anderem die PIM-Lösunzentral im das in mehreren Systemen gen von Stibo Systems, PIM aktualisiert werden. Informatica (Heiler) und Als sich das Unternehmen Hybris in die engere AusQuelle: daranmachte, seine Printwahl. Letztlich fiel die Wahl Habermaaß GmbH Werbemittel, sprich die Kataauf Hybris, weil auf dieser logerstellung, zu vereinfachen, wurden die Software bereits das Shop-System von Projektbeteiligten mit einer grundlegen- Jako-o basiert. „Hybris hatten wir schon den Anforderung konfrontiert: „Wir haben im Haus und wir erwarteten, dass die in der Analyse festgestellt, dass dafür eine Schnittstelle nicht so komplex wird, wenn zentrale Datenhaltung mit einem Product wir das Hybris-PIM mit der Hybris-ShopInformation Management System nötig Software verbinden“, nennt Neundorf die ist“, beschreibt Neundorf den Anlass für Gründe für die Wahl. Implementierungsein umfangreiches IT-Projekt. Gleichzeitig partner war der E-Business-Dienstleister wollte man bei der Haba-Firmenfamilie Arithnea. Seine Aufgabe war die techniauch noch „Microsoft Dynamics AX“ als sche Konzeption, das Coaching der EntSoftware für Enterprise Resource Planning wickler und die Einführung von Scrum als (ERP) einführen. „Ziel war die Konsolidie- Vorgehensmodell. rung der Systemlandschaft und die AblöRecht schnell stellte sich heraus, dass sung von Insellösungen“, erklärt Neundorf. das Entwicklerteam bei Habermaaß mit Foto: Habermaaß GmbH ment Systems hat die IT von Habermaaß viel gelernt I 41.281 Produkte Habermaaß startete 1938 als Fabrik für feine Holzwaren. Die Firma stellt Spiele und Möbel für Kinder her der „reinen Scrum-Lehre“ nicht klarkam. „Scrum bedeutet kooperatives Entwickeln“, erläutert Neundorf. Wenn das interne Entwicklerteam, wie bei Habermaaß, groß ist und die externen Entwickler des Dienstleisters nicht immer vor Ort sind, wird es schwierig. „Wir haben Scrum nicht nach Lehrbuch durchgeführt, sondern die Methodik angepasst“, berichtet der Leiter IT-Projektsteuerung. Für Diskussionen sorgte der unternehmensinterne Wunsch nach individuellen Anpassungen und das Beharren des externen Dienstleisters, nahe an dem von der Software vorgegebenen Standard zu bleiben. Der Dienstleister habe sich immer wieder dafür eingesetzt, nicht zu viele individuelle Anpassungen vorzunehmen. „Wenn man innerhalb des Standards bleibt, ist langfristig die Pflege des Systems einfacher“, argumentiert Neundorf. Dass der Dienstleister dem Kunden hier nicht nach dem Mund geredet hat, schätzt er. Aufwand unterschätzt Die Verbindung des PIM mit dem ERPSystem stellte sich als langwieriger heraus als ursprünglich gedacht. „Wir hatten den Aufwand unterschätzt, beide Systeme in einen Gleichklang zu bringen“, berichtet Neundorf. „Künftig werden wir für die Schnittstellenanpassung mehr Zeit einplanen“, beschreibt er, was er und sein Team gelernt haben: „Das Wissen darüber soll Jako-o ist der Online-Shop in der Haba-Familie. Auch die Marken „Qiéro!“ für Frauen und „FiT-Z“ gehören dazu Das Projekt im Überblick ∙ Zielsetzung: eine Plattform für alle Produktinformationen innerhalb der Haba-Firmenfamilie (Haba, Jako-o und Wehrfritz) ∙ Eingesetzte Lösung: Hybris Product Information Management (PIM) ∙ Dienstleister: Arithnea ∙ Dauer der Umsetzung: 2 Jahre ∙ Geschätzte Gesamtkosten: über eine halbe Million Euro im Unternehmen gehalten werden.“ Also: nicht nur den externen Dienstleister machen lassen. Und noch etwas hat jetzt für Neundorf einen wichtigen Stellenwert: „testen, testen, testen.“ Die Anforderungen der Nutzer an das PIM sollten bereits in der Umsetzung getestet werden. Die Einführung des zentralen Datenhaltungssystems brachte neue Aufgaben für die Mitarbeiter mit sich. Abläufe änderten sich. Das IT-Team bereitete die Mitarbeiter mit Schulungen auf die Änderungen vor. Auch nachdem das PIM in Betrieb war, kamen kontinuierlich Fragen zur Bedienung auf. „Geht das? Und wenn ja, wie geht das?“, wollten die Mitarbeiter wissen. Deshalb richtete Neundorf kurzerhand eine „PIM-Sprechstunde“ ein. Jeder PIMAnwender konnte ohne Anmeldung kommen. Ein Entwickler und der PIM-Betreuer in der IT standen Rede und Antwort. „Am Anfang fand die PIM-Sprechstunde wöchentlich statt, jetzt ist sie nur noch einmal im Monat nötig“, erzählt Neundorf. Mit dem Erreichten ist er zufrieden. Die zentrale Datenhaltung kommt Habermaaß beim Relaunch des Shops von Wehrfritz zugute, der für Mitte des Jahres ge◼ plant ist. Ingrid Schutzmann internetworld.de/is 11. Mai 2015 10/15 INTERNET WORLD Business 31 So funktioniert die Lieferung 1. Schritt: Orten des Autos Foto: DHL Paket Der aktuelle Standort des Fahrzeugs wird mit Zustimmung des Fahrers geortet. Die Standortdaten werden dem Paketboten übermittelt. Kofferraum als Paketbox Gemeinsam zu neuen Lösungen in der Zustellung: Amazon, Audi und DHL Paket testen in einem Pilotprojekt die Lieferung online bestellter Ware in geparkte Autos Ein digitaler Schlüssel mit Zeitlimit öffnet das Auto Und so funktioniert der Service: Audi schaltet für die Fahrzeuge seinen Service „Audi connect easy delivery“ als Sonderausstattung frei. Die Fahrer erhalten damit eine App, die sie über alle Zugriffe auf ihr Fahrzeug informiert. Bestellt der Kunde online über Amazon Prime ein Produkt, kann er dort als Lieferadresse „Mein Auto“ wählen. Zudem gibt er ein Zeitfenster und den ungefähren Aufenthaltsort des Autos für die Zustellung an. Diese Daten werden an Audi und an DHL übermittelt. Nähert sich der Paketbote dem Fahrzeug, wird über das Handheld des Paketboten eine Verbindung zum Audi-Backend aufgebaut. Dort lassen sich die Fahrzeugfunktionen wie etwa die Verrieglung steuern. Im Backend wird nun ein digitaler Schlüssel erstellt, der zeitlich begrenzt die Heckklappe freigibt, sodass der Bote den Kofferraum öffnen kann. Jede Lieferung erhält zusätzlich eine an die jeweilige Bestellung geknüpfte Zugangsnummer, die der Kunde im Bestellprozess bestätigen muss. Ist das Paket abgelegt, schließt der Bote die Heckklappe und der Kofferraum wird wieder automatisch verriegelt. Dies kann der Kunde über die Audi-App mitverfolgen. Abschließend erhält er von DHL Paket per E-Mail eine Lieferbestätigung. Einer der Knackpunkte ist die Sicherheit, schließlich erhält ein Fremder Zugriff auf das eigene Auto. „Das Pilotprojekt soll dazu dienen, die Sicherheitsstandards streng zu überprüfen und bei Bedarf weiter zu optimieren“, erklärt Christiane Stark, Projektleiterin bei Audi. „Gemeinsam mit unseren Kooperationspartnern werden wir dabei mehrere technische Lösungen testen, um diejenige weiterzuverfolgen, die sich als beste und sicherste erweist.“ Außerdem bleiben etliche Detailfragen zu klären: Was passiert, wenn das Fahrzeug in einem geschlossenen Bereich, etwa einer Parkgarage, abgestellt wurde? Oder wenn in einer Tiefgarage keine Funkverbindung besteht? Kann der Kunde auch eine Retoure aus dem Kofferraum versenden? Amazon erklärt, dass man an der Lösung solcher Probleme bereits arbeite. Außerdem solle der Service langfristig allen Prime-Kunden deutschlandweit zur Verfügung stehen, unabhängig von der Automarke. Wann das sein wird, ist aber noch ungewiss. Ganz neu ist die Idee, das Auto als Zustellungsort zu verwenden, allerdings nicht: Schon 2012 wurde in Belgien das Start-up Cardrops gegründet. Für rund 100 Euro können Kunden einen Sender zur Lokalisierung des Autos bestellen, jede Lieferung kostet dann fünf Euro. 2. Schritt: Paket ablegen Erreicht der Paketbote das Auto, wird der Kofferaum mit einem zeitlich begrenzt gültigen digitalen Schlüssel geöffnet. Volvo testet Kofferraumzustellung schon seit 2013 Auch Volvo ist auf dem Gebiet aktiv. Ende 2013 hat der Autobauer gemeinsam mit dem Logistikunternehmen Bring und dem Online-Lebensmittelhändler Linasmatkasse.se einen einmonatigen Test mit 100 Volvo-Kunden durchgeführt. Basis war auch hier die Technologie des Autoherstellers, nämlich das Telematiksystem Volvo On Call, über das die Kunden via Smartphone auch die Klimaanlage des Autos steuern oder den Benzinstand abrufen können. Weltweit hat Volvo bereits 250.000 Autos mit Volvo On Call ausgeliefert. Inzwischen hat Volvo weitere Tests durchgeführt und arbeitet an der kommerziellen Markteinführung des Services – auch gemeinsam mit Drittfirmen. So interessiert sich beispielsweise die schweizeri◼ sche Bahn SBB für das System. Christiane Fröhlich internetworld.de/cf 3. Schritt: Bestätigung Nach der Lieferung wird der Kofferraum automatisch wieder verriegelt. Der Kund erhält eine Nachricht über die Zustellung in sein Auto. Foto: Volvo as Problem ist so alt wie der E-Commerce: Oft ist der Kunde nicht zu Hause, wenn der Paketbote klingelt. Deshalb arbeiten viele Unternehmen an neuen Lösungen, angefangen von Lieferungen innerhalb bestimmter Zeitfenster über die Zustellung an einen alternativen Wunschort bis hin zu verschiedene Varianten von Paketboxen im Treppenhaus. Jetzt haben Amazon, Audi und DHL Paket eine neue Variante im Visier: die Lieferung von Bestellungen in den Kofferraum. In diesen Tagen beginnt im Großraum München ein Pilotprojekt, um die technischen Anforderungen und die Kundenakzeptanz zu testen. Der Versuch ist auf mehrere Monate angelegt, teilnehmen können ausschließlich ausgewählte Audi-Kunden. Diese müssen zudem Mitglied bei Amazon Prime sein, da in den Testbetrieb nur Bestellungen über den Amazon-Zusatzservice eingebunden wurden. D For Digital Professionals Ihr täglicher Newsletter Am Puls der Branche Jetzt kostenlos anmelden: internetworld.de/newsletter TECHNIK 11. Mai 2015 10/15 INTERNET WORLD Business Hilfe beim Auslandshandel 33 PraxisTipp Hermes Europe schickt Borderguru ins Rennen. Das Start-up soll OnlineHändler beim grenzüberschreitenden Verkauf unterstützen hoppen in New York – das geht natürlich auch via Internet. Doch oft ist der Einkauf in ausländischen Online-Läden für den Kunden intransparent: Er weiß nicht so genau, was an Steuern, Zöllen und Versandkosten auf ihn zukommt und wann die Ware tatsächlich geliefert wird. Der Logistikdienstleister Hermes will hier Abhilfe schaffen. Anfang April hat das Hamburger Unternehmen das Start-up Borderguru gegründet, das eine gleichnamige Software-Lösung anbietet. Das Tool wird in den Webshop integriert und stellt dort alle nötigen Informationen zusammen, sobald der Kunde sein Heimatland angegeben hat, in das die Ware verschickt werden soll. Zudem ermöglicht Borderguru das Abwickeln der Zahlung in der eigenen Währung oder mit einer bevorzugten Zahlungsmethode. Auch die Auswahl der Versandart sowie die Koordination des Versands inklusive Sendungsverfolgung deckt die Lösung ab. Im ersten Schritt richtet sich der Shipping Client an US-Händler, die nach Europa verschicken möchten. In den vergangenen Monaten hat Borderguru mit dem US-Bademoden-Label Venus umfangreiche Tests durchgeführt. Nun ist die Lösung marktreif, erste Gespräche mit 15 bis 20 Händlern in den USA laufen bereits. Bis zum Jahresende will die hundertprozentige Hermes-Tochter den Service auf den Handel von Europa in die USA und nach China ausdehnen. Zielgruppe sind alle Händler, die ihr internationales Geschäft S Robert Hein Mitgründer und Geschäftsführer der 004 GmbH in Aschaffenburg www.004gmbh.de Automatisierte Kommunikation im Verkaufsprozess Eine Mischung aus Logistik-Dienstleistung und Paketdienst, Zoll- und Zahlungsabwicklungssystem will Borderguru international tätigen Shop-Betreibern bieten forcieren möchten. Besonderes Augenmerk liegt jedoch auf der Textil-Branche. Ziel ist nach Hermes-Angaben, Händlern zu helfen, weltweit neue Kunden zu gewinnen. Gleichzeitig empfiehlt sich Hermes international tätigen Shop-Betreibern als Logistikpartner und erschließt sich seinerseits neue Kundengruppen. Paketbox kommt Ende 2015 Doch nicht nur mit eigenen Tochterfirmen arbeitet Hermes an der Entwicklung von Services. Zusammen mit den Paketdienstleistern UPS, DPD und GLS entwickelt Hermes schon seit einiger Zeit eine Paketbox, also eine Art Hausbriefkasten für Pakete (siehe INTERNET WORLD Business 2/15, S. 28). Noch im Mai 2015 soll ein zwei- bis dreimonatiger Test mit bis zu 80 Mitarbeitern der vier Firmen starten. Im Herbst dieses Jahres soll dann die Markteinführung sein. Das Besondere an der Box, die unter dem Arbeitstitel „Unibox“ läuft: Das System soll auch für weitere Partner offen, also universal einsetzbar sein. Der Platzhirsch im deutschen Zustellmarkt, die DHL, hat seit Mitte 2014 eine eigene Box, den sogenannten Paketkasten im Angebot. Er kostet einmalig zwischen 99 Euro und 387 Euro. Diesen Preis will Hermes ◼ mit seinen Partnern unterbieten. Christiane Fröhlich Neugeschäft Etats, Launches, Optimierung und Tools für den Webauftritt Auftraggeber Auftrag Dienstleister Aventics Relaunch der Unternehmens-Website in 19 Ländern im Responsive Design Cybay New Media Baumarkt Direkt Relaunch des Online-Shops auf Basis von Novomind iShop und Einsatz des Produktdaten-Informationssystems iPIM Novomind Barmenia Versicherung Überarbeitung der iPad-App „Lebens Checker“ für Versicherungsmakler und Entwicklung der neue Webanwendung „KV-Zusatz-Check“ Arithnea Daslagerhaus.de Abwicklung der Zahlarten Kreditkarte, Sofortüberweisung und Paypal Heidelpay Hoffmann Group Einrichtung eines neuen B2B- und B2C-Shops für den Werkzeughersteller in 18 Sprachen auf Basis von SAP Hybris Valtech Kicktipp GmbH Entwicklung einer Apple-Watch-App für das Fußball-Tippangebot The App Guys Maryan Beachwear Group Aufbau eines B2C-Online-Shops für die Bademodenmarke Watercult im Responsive Design Mzentrale NDR Media Relaunch des NDR-Shops auf Basis der Oxid Enterprise Edition Werk4.1 Neue Medien Unicepta Neuentwicklung der Website des Unternehmens für Medienbeobachtung B+D Interactive/FSW Vaillant Relaunch von 60 Marken-Websites in 30 Ländern im Responsive Design auf Basis des Content-Management-Systems Firstspirit Nexum/Materna Ihre Meldung fehlt? Bitte Mail an pitch@internetworld.de Anlassbezogene E-Mails, sogenannte Trigger-Mails, sind ein unverzichtbarer Bestandteil jedes Verkaufsprozesses. Standard-Mails wie Bestell- und Versandbestätigung sind weitestgehend in die jeweilige Shop-Software integriert. Die Kommunikation mit den Kunden lässt sich aber noch weiter automatisieren. Zwei Beispiele: Lieferverzögerung Nur wenig verärgert einen Kunden mehr als das Ausbleiben der bestellten Ware, ohne dass er über den Grund der Verzögerung und den neuen Liefertermin informiert wird. Oft ist ein erboster Anruf bei der Service-Hotline die Folge, verbunden mit der Drohung des Kunden, „nie wieder hier einzukaufen“. Wird ein neues Lieferdatum im ERP eingepflegt, kann der Kunde automatisiert per Mail über die Lieferverzögerung informiert werden. Ein Anruf beim Kundenservice ist nicht mehr nötig. Zahlungsprozess Gerade bei Zahlungsarten wie Kauf auf Rechnung oder Vorkasse sind schnelle und automatisierte Kommunikationsprozesse hilfreich. In beiden Fällen bindet das Reservieren der bestellten Ware Kapital des Shop-Betreibers. Zahlt der Kunde innerhalb des vorgegebenen Zeitraums nicht, kann eine Erinnerungs-Mail, inklusive freundlicher Zahlungsaufforderung oder die Stornierung des Auftrags für einen sauberen und frei verfügbaren Warenbestand sorgen. Automatisierte E-Mails eignen sich darüber hinaus auch für Benachrichtigungen über eingegangene Retouren und die Bestätigung von Rückzahlungen. Vorteile einer automatisierten Kommunikation sind eine messbare Steigerung der Kundenzufriedenheit und -bindung und damit auch des Customer Lifetime Value, also der zu erwartenden Umsätze, die der Kunde aktuell tätigt und künftig tätigen wird. Zudem kann eine Automatisierung helfen, kostenintensive Bereiche der Wertschöpfungskette, wie den Kundenservice, zu entlasten. DIENSTLEISTERVERZEICHNIS 34 INTERNET WORLD Business AFFILIATE MARKETING BILDBEARBEITUNG PLZ 11. Mai 2015 PLZ PLZ 6 6 EMAIL MARKETING ADRESSANBIETER 9 PLZ 1 PLZ 2 Intelligente Digitalisierung von Marken und Kundenbeziehungen. Deutschlandweit an 10 Standorten in Ihrer Nähe. UDG United Digital Group www.udg.de Tel +49 40 45 06 99 30 info@udg.de Marktführer in Deutschland, Internationale Expertise, spezialisierte Tools und mehr als 10 Jahre Erfahrung. Hier könnte Ihr Eintrag stehen! 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Die beiden kennen sich bereits aus gemeinsamen P&C-Tagen. www.outfittery.de Adrian Kielich Mobext, Frankfurt Die Leitung des AppEntwicklers Mobext am Standort der Muttergesellschaft Havas Media übernimmt Adrian Kielich. Bisher leitete der ehemalige Mindshare- und Paypal-Mitarbeiter das Mobext-Office in Polen. Unterstützung erhält Kielich künftig von Laura Hoeborn, die zuletzt als digitale Planerin bei Havas Media gearbeitet hat. www.mobext.com 11. Mai 2015 Christian Meermann P&C, Düsseldorf Gleich zwei Top-Manager nehmen ihren Hut beim Multibrand-Händler Peek & Cloppenburg aus Düsseldorf: Während sich Marketingleiter Christian Hupertz bereits Ende April verabschiedete, verlässt Christian Meermann Ende Mai das Unternehmen. Der bisherige Online-Chef des Modefilialisten, der zuvor Marketing-Chef bereich umfasst Großbritannien, die DACH-Länder sowie Benelux, Skandinavien und Osteuropa. Bei Live Rail handelt es sich um eine Plattform zur Vermarktung von Video-Werbeinventar. Woods hatte seit 2009 das Deutschland-Geschäft des Social Networks von Hamburg aus aufgebaut. Auch in seinem neuen Job bleibt er Mark Zuckerberg treu: Live Rail wurde 2014 von Facebook für rund 500 Millionen US-Dollar übernommen www.liverail.com bei Zalando war, hatte erst vor rund einem Jahr beim P&C-Ableger Fashion ID – dem E-Commerce-Geschäft von Peek & Cloppenburg – angeheuert. Laut Textilwirtschaft haderten Meermann und Hupertz mit Führungs- und Entscheidungsstrukturen bei P&C. www.peek-cloppenburg.de Jan Bechler Thjnk, Hamburg Als neuer Chief Digital Offiver kommt Jan Bechler zur Hamburger Agenturgruppe Thjnk. Der 35-Jährige, der die Digitalisierung der Agentur vorantreiben soll, folgt auf Martin Drust, der Ende 2014 als Leiter Marketing zum Hamburger Fußball-Club FC St. Pauli wechselte. Bislang war Bechler unter anderem bei Axel Springer Ventures sowie Radio Marketing Services (RMS) tätig. www.thjnk.de Boris Meixner Starcom, Frankfurt F. Scott Woods Live Rail, Hamburg Ab sofort ist F. Scott Woods, ehemaliger Deutschland-Chef von Facebook, als Head of Northern Europe bei Live Rail tätig. Der Verantwortungs- Termine Global E-Commerce Summit Strategien in einer konkurrenzbetonten globalen E-Commerce-Landschaft stehen hier auf der Agenda. Themen: „The End of Online Shopping in 2020“, „Going international“ sowie „A new Shopper DNA“. Termin: Barcelona (E), 9. und 10. Juni 2015 Kosten: 1.295 Euro zzgl. MwSt. http://e-commercesummit.com Info: Guided Selling Live! 2015 Auf dieser Konferenz vermitteln Vertreter zum Beispiel von AL-KO, Pish Posh Baby und Komplett Best Practices für den erfolgreichen Einsatz interaktiver Produktberatung an Touchpoints. Termin: Wien (A), 16. Juni 2015 Die Publicis-Tochter Starcom Mediavest Group hat Boris Meixner als neuen Client Service Director Digital geholt. Er soll das Digitalgeschäft vorantreiben und berichtet an Stefan Uhl, CEO Starcom Mediavest Group DACH. Bislang war Meixner bei Havas Media, Karstadt Quelle und Jaron (heute UDG) tätig. www.smvgroup.com Kosten: Für unsere Leser 290 Euro inkl. MwSt. (Code: GSL15IWB) http://live.guided-selling.org Info: Digital Advisory Board Summit Digitalexperten und Unternehmensvertreter diskutieren über „Digitale Expertenbeiräte als erfolgskritische Komponente in der digitalen Transformation“. Termin: Hamburg, 17. Juni 2015 Kosten: 950 Euro (für Firmen), 650 Euro (für Manager mit Bewerbung); Preise inkl. MwSt. (bis 16. Juni) Info: www.digitaladvisoryboard.de Future Day 2015 Mehr als 500 Entscheider und Zukunftspioniere treffen sich zu diesem Kongress, um unter anderem über das Thema „Big Data ist die pure Bedrohung?“ zu diskutieren. 10/15 Norbert Lang / Frank Krause United Internet, Montabaur Nach 13 Jahren als CFO verlässt Norbert Lang die United Internet AG in Montabaur auf eigenen Wunsch. Er wolle nach insgesamt 21 Jahren bei dem Internet-Konzern mehr Freiraum für private Themen und neue Projekte. Als CFO beerbt ihn Frank Krause (50, Foto), der zuletzt bei Vodafone das Ressort Strategy & Corporate Development verantwortete. www.united-internet.de Gunnar Gröger Interactive Media CCSP, Darmstadt Der Webvermarkter Interactive Media CCSP verstärkt sich mit Gunnar Gröger, der als Leiter Partner Management für Akquise und Betreuung von Publishern zuständig ist. Der 39-Jährige, der an Senior Vice President Sales / Publisher Oliver Wolde berichtet, kommt von Mediakraft Networks. www.interactivemedia.net Karel Ellis-Gray Adsquare, London Lars Richter M-net, München Seit 1. Mai 2015 leitet Lars Richter bei M-net in München die Business Unit Geschäftskunden. Er kommt von Telefónica Germany und folgt beim regionalen Internet- und Telefonanbieter nun auf Ralf Straßberger, der Ende 2014 gegangen ist. www.m-net.de Termin: Frankfurt am Main, 23. Juni 2015 Kosten: 318 Euro zzgl. MwSt. www.zukunftskongress2015.com Info: 5. Mobile-Publishing Konferenz Vertreter unter anderem von Trend One, Bastei Lübbe, Gräfe und Unzer, Appsfactory, Funke sowie Süddeutsche Zeitung referieren und diskutieren über kundennahe Business-Strategien und Produktinnovationen für Medienhäuser. Themen: News-Apps, Mobile Games, E-Books, Activity Tracker und Internet of Things. Termin: München, 24. Juni 2015 Kosten: 590 Euro inkl. MwSt. (bis 22. Mai) www.medien-akademie.de Info: EHI Omnichannel Days Im Fokus stehen Trends, Geschäftsmodelle, Herausforderungen und Lösungs- Mit dem neuen Country Manager UK Karel Ellis-Gray verstärkt die Berliner Adsquare GmbH, Spezialist für Mobile Audience Data, ihr Team in Großbritannien. Ellis-Gray, der bislang unter anderem bei Trademob und Next Performance tätig war, berichtet direkt an Tom Laband, CEO von Adsquare. www.adsquare.com ansätze im Omnichannel-Handel. Stationäre Händler und ehemalige Online Pure Player zeigen Beispiele aus ihrer Praxis. Termin: Köln, 24. und 25. Juni 2015 Kosten: 1.195 Euro zzgl. MwSt. Info: www.omnichannel-days.com Online B2B Conference Praxisnah und aktuell: Hier dreht sich alles um Online, Mobile und Social für den B2B-Sektor. Vortragsthemen: „Wie Sie Besucher zu Kunden machen“, „Digitale Transformation: Change – Social – Culture“ und „Was das digitale Marketing von der Hirnforschung lernen kann“. Termin: München, 1. und 2. Juli 2015 Kosten: Für unsere Leser 750 Euro zzgl. MwSt. (Code: obc15iwb) www.online-businessInfo: conference.de 11. Mai 2015 10/15 INTERNET WORLD Business 39 Online-Stellenmarkt Das ausführliche Stellenangebot finden Sie unter www.internetworld.de/stellenmarkt Online Shop Manager (m/w) Hallhuber GmbH München Online-Marketing-Manager/SEM (m/w) Bonn norisbank GmbH Bonn Online Category Manager Fashion (m/w) Home Shopping Europe GmbH Ismaning Experte (m/w) Online Marketing AdmiralDirekt.de GmbH Köln Teamleiter (m/w) e-Commerce VfB Stuttgart 1893 e.V. Stuttgart Online Project Manager (m/w) Hallhuber GmbH München Buchen Sie jetzt Ihre Anzeige unter: 089/74117–432 Angelika Hochmuth, angelika.hochmuth@nmg.de Crossmedial Mitarbeiter finden ▪ Print, Online, Newsletter, Apps ▪ Optimale Zielgruppenansprache ▪ Hohe Verbreitung ▪ effizient und ohne Streuverluste In allen Fragen rund um das Karriereportal berät Sie Frau Hochmuth gerne persönlich! Angelika Hochmuth ▪ 0 89 / 7 41 17 - 432 ▪ angelika.hochmuth@nmg.de PERSONALIEN 40 INTERNET WORLD Business 11. Mai 2015 Holger Ruban / Ralph Goedecke Jan Gallas / Stefan Weishaupt Wall Street English, München Dmitry Pankov Spree7, Berlin Conrad Electronic, Hirschau Seit 1. Mai 2015 bilden Ralph Goedecke (Foto) sowie Holger Ruban, der bislang fürs B2B-Geschäft des Multichannel-Anbieters zuständig war, gemeinsam mit Bernhard Bach die Geschäftsführung von Conrad Electronic. Während Ruban als neuer CEO Jörn Werner ablöst, ist Goedecke künftig für die Bereiche IT und E-Commerce zuständig. Mit zwei Mitarbeitern verstärkt der Münchner Sprachschulanbieter Wall Street English sein Team: Während Stefan Weishaupt als neuer Manager Inside Sales anheuert, ist Jan Gallas als Online Lead Manager künftig für den Ausbau des Online-Geschäfts zuständig. Zuletzt war er Online Marketing Manager bei Sprachlernen24. www.wallstreetenglish.de Marion E. Bauer Shoplupe, Miesbach Als Head of Marketing & Cooperation ist Marion Eleonore Bauer bei der Shoplupe GmbH für die Bereiche Marketing, strategische Kooperationen und Events zuständig, die bisher Gründer und Geschäftsführer Johannes Altmann verantwortete. Vor ihrem Wechsel in die neu geschaffene Position war die 38-Jährige beim Dating-Portal Neu.de als Head of Marketing & Product beschäftigt. www.shoplupe.com Or Perlman / Stas Rosenbaum / Shir Nissanpur Ad2games, Berlin Mit drei neuen Mitarbeitern auf Management-Ebene verstärkt sich das Performance-Marketing-Unternehmen Ad2games in Berlin: Or Perlman heuert als Head of Performance Marketing an und verantwortet die strategische Ausrichtung von Programmatic Buying und Selling. Für den globalen Ausbau des Bereichs Media Buying ist Shir Nissanpur (Foto) zutsändig. Er kommt als Head of Networks und Media Buying. Und Stas Rosenbaum, der wie seine beiden Kollegen aus Tel Aviv zu Ad2games wechselt, übernimmt bei den Berlinern die Position des Head of Publisher. www.ad2games.com Sascha Richter Quicklead, Frankfurt Bei der Agentur Rabbit Mobile ist Sascha Richter zum Produktmanager für das Lizenzprodukt Quicklead aufgestiegen. Damit verantwortet Richter, der seit 2012 als Kundenberater für den Frankfurter Dienstleister tätig ist, in Zukunft die strategische Weiterentwicklung, die Kundenberatung und den Vertrieb der Business-Lösung für digitale LeadErfassung/-Management auf Events. www.quicklead.de 10/15 Der Manager kam im Frühjahr 2014 von der Bechtle-Tochter ARP zu Conrad in Hirschau. Er soll insbesondere die verstärkte Ausrichtung auf den Online-Kanal vorantreiben, die Werner forciert hat. Der bisherige CEO wechselt zum Autoteile-Händler A.T.U. nach Weiden in der Oberpfalz. www.conrad.de Urte Litfin Silverpop, München Rund ein Jahr nach der Übernahme des Digital-Marketing-Spezialisten Silverpop investiert IBM in den Ausbau der Digital-Marketing-Lösungen. Dazu beitragen soll nun Sales Managerin Central and Northern Europe, Urte Litfin, die neue Wachstumsmärkte erschließen und die Kernmärkte Deutschland, Österreich und Schweiz ausbauen soll. Bisher war Litfin Europe Sales Leader bei IBM. www.silverpop.com Als neuer Senior Digital Media Analyst wechselt Dmitry Pankov zur Spree7 GmbH, einem Spezialisten für Programmatic Buying aus Berlin. Bisher war Pankov, der sich künftig insbesondere um die Kampagnenoptimierung kümmert, bei Affinitas. Dort begleitete er als Online Marketing Manager den Launch des russischen eDarling-Portals. www.spree7.com Astrid Byl Payone, Kiel Der Payment Service Provider Payone holt Astrid Byl als Director Finance an Bord. Vor ihrem Wechsel zu dem Kieler Unternehmen, bei dem sie für Risikomanagement, Compliance sowie Finanz- und Rechnungswesen zuständig ist, war die 45-Jährige als Vice President bei Barclaycard / Barclays Bank tätig. www.payone.de Claus Boyens Host Europe, Köln Andreas Schwibbe Tradedoubler, München Als Product Director ist Andreas Schwibbe, Mitgründer und ehemaliger CEO von Adnologies, neu im internationalen Team von Tradedoubler. Dort verantwortet er die marktübergreifende Weiterentwicklung des Produktportfolios. www.tradedoubler.com Das Gesamtgeschäft des Kölner HostingProviders verantwortet künftig Claus Boyens, der als Geschäftsführer bei dem Unternehmen anheuert. Der 39-Jährige, der insbesondere neue Marktanteile erschließen soll, wechselt von 1&1 zu Host Europe. Dort berichtet er an Andreas Palm, CEO Mass Hosting bei der Konzernmutter HEG. www.hosteurope.de INTERNET WORLD Business ISSN 1433-3309 Neue Mediengesellschaft Ulm mbH Redaktion Print / Online: Mitarbeiter dieser Ausgabe: Einträge im Dienstleisterverzeichnis: Druck: Till Dziallas (tdz), Raoul Fischer, Helmut van Rinsum, Marita Brotz, L.N. Schaffrath Druckmedien, till.dziallas@internetworld.de Janina Schaefer Telefon: (089) 741 17–281, Marktweg 42 – 50, Fax: (089) 741 17–269, 47608 Geldern Christian Erxleben (erx), Sitz von Redaktion, Anzeigen, Vertrieb: christian.erxleben@internetworld.de Bayerstraße 16a, 80335 München Christiane Fröhlich (cf), Telefon (089) 741 17–0, Fax –101 christiane.froehlich@internetworld.de www.internetworld.de Sitz des Verlags: Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, Karlstraße 3, 89073 Ulm Chefredakteur: Art Directorin: Maria-Luise Sailer vera.guenther@internetworld.de Gestaltung: Alfred Agatz, Dagmar Breitenbauch, Der Bezugszeitraum für Abonnenten beträgt jeweils ein Jahr. Leitung Herstellung/Vertrieb: Thomas Heydn, Der Bezugspreis im Abonnement beträgt 53,50 Telefon: (089) 741 17–111, Euro inklusive Versand und Mehrwertsteuer E-Mail: th@nmg.de im Halbjahr, der Preis für eine Einzelausgabe beträgt 4,50 Euro. In Österreich kostet das Ingrid Lommer (il), Catharina Burmester, Hedi Hefele, ingrid.lommer@internetworld.de Manuela Keller, Simone Köhnke, Leserservice: Laura Melchior (lm), Cornelia Pflanzer, Petra Reichenspurner, Hotline: (089) 741 17–205, laura.melchior@internetworld.de Ilka Rüther, Christian Schumacher Fax: (089) 741 17–101 Dr. Günter Götz (gg), Ingrid Schutzmann (is), guenter.goetz@internetworld.de ingrid.schutzmann@internetworld.de zweiwöchentlich am Montag. vom 01.10.2014 Vera Günther (vg), Geschäftsführer für den Internet-Entscheider und erscheint Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 19 susanne.gillner@internetworld.de stefan.hofer@internetworld.de Dr. Günter Götz INTERNET WORLD Business ist die Fachzeitung Ernst Altmannshofer, Dr. Christa Gogu Susanne Gillner (sg), Stefan Hofer (host), Florian Ebner, E-Mail: marita.brotz@nmg.de Schlussredaktion: E-Mail: leserservice@internetworld.de Abonnement 61,90 Euro im Halbjahr, in der Schweiz 107,10 Franken im Halbjahr. Das Abonnement verlängert sich automatisch um ein Jahr, wenn es nicht sechs Wochen vor Ablauf der Bezugszeit schriftlich gekündigt wird. Studenten erhalten bei Vorlage eines Nachweises einen Anzeigenleitung: Susanne Vieser (vs), Angelika Hochmuth, Bank: Deutsche Bank Stellvertretender Chefredakteur: susanne.vieser@internetworld.de Telefon: (089) 741 17–432, Konto: 8264160 (BLZ 700 700 10) Frank Kemper (fk), Daniela Zimmer (dz), Fax: (089) 741 17–269, IBAN: DE08 7007 0010 0826 4160 00 frank.kemper@internetworld.de daniela.zimmer@internetworld.de E-Mail: angelika.hochmuth@internetworld.de BIC: DEUTDEMM Rabatt von 30 Prozent. 11. Mai 2015 10/15 INTERNET WORLD Business 41 Fotos: Veranstalter Burda Net.night zum Internet of Things Diskussionen über neue Geschäftsmodelle, die durch die Vernetzung von Alltagsgegenständen entstehen Panel beim User-Treffen 2015 von Pixi: INTERNET WORLD BusinessRedakteurin Daniela Zimmer diskutiert mit Online-Händlern „Familientreffen“ bei Pixi Software Vorstellung von Neuerungen bei der Software, Strategievorträge und Best Practices eim diesjährigen Anwender-Event in München gaben die Pixi-Geschäftsführer Dirk Haschke und Gregor Walter Ende April Einblicke in die Pixi-Produktstrategie. Neben zahlreichen kleinen Verbesserungen kann die Versandhandelssoftware nun auch Aufträge in anderen Währungen abwickeln. Pixi-Anwender sollen dadurch leichter in Nicht-EuroMärkte expandieren können. B Auch auf den Trend zur verstärkten Datenauswertung hat Pixi reagiert: Mit dem Werkzeug „Pixi Analytics“ können alle Daten über einen Connector per Excel in Echtzeit analysiert werden. Neben Produkt-News hörten die rund 200 Gäste auch Strategievorträge wie „Bildung von Eigenmarken“ sowie BestPractice-Beispiele von Kunden, die die ◼ Software einsetzen. enn künftig Alltagsgegenstände mit Sensoren ausgestattet und vernetzt sind, wie wird das unser Leben verändern? Um diese Frage drehten sich die Vorträge bei der Burda Net.night Ende April in München. Burda-Digital-Vorstand Stefan Winners sowie die Burda-Direct-Chefs Michael Rohowski und Gerhard Thomas diskutierten mit Speakern von BMW, Bosch und Siemens Hausgeräte sowie der Universität St. Gallen über neue Geschäftsmodelle. „Wir glauben, dass das Internet of Things das Leben deutlich komfortabler, effizienter und angenehmer machen wird“, W sagt Christian Deilmann, Geschäftsführer des Start-ups Tado GmbH. Tado bietet ein vernetztes Thermostat zur Steuerung der Heizung an. Nicht nur das Zuhause, auch das Auto wird vernetzt. „Ziel der Konnektivität ist es, die Zeit im Auto durch personalisierte Services nutzbar zu machen“, erklärt Michael Würtenberger, bei BMW zuständig für Car IT. ◼ Gastgeber und Speaker der Burda Net.night zum Internet der Dinge tools 2015 präsentiert webbasierte Anwendungen Welche Tools eine Menge alltäglicher Arbeit erleichtern, was sich durch die Digitalisierung verändert und wie man davon profitiert 16.-17. Juni 2015 Expo + Konferenz Am 16. und 17. Juni 2015 in Berlin auf der tools 2015 erfahren Entscheider und Unternehmer aus der Digitalen Wirtschaft und dem Mittelstand, wie sie dies tun und mit welchen webbasierten Tools dies anderen Firmen bereits schon gelungen ist. An zwei Tagen können Fachbesucher sich nicht nur über die vielen, innovativen Lösungen der Aussteller informieren, sondern auch in der Konferenz spannende Erfolgsgeschichten anderer Unternehmen hören, welche die Digitale Transformation in ihrem Business-Prozess bereits erfolgreich gemeistert haben. Zur schnellen Orientierung strukturiert die tools alle Konferenzthemen und webbasierten Lösungen nach den gängigen Einsatzbereichen in Unternehmen: HR & Collaboration, Finance & Controlling, Marketing & Sales, IT & Tech und Operations & Supply Chain. Der Digitale Wandel ist unaufhaltsam und verlangt eine rapide Anpassung unserer Arbeitsweisen. Unternehmen müssen sich dieser Herausforderung stellen und die Chancen automatisierter Arbeitsweisen durch webbasierte Tools nutzen, um sich nachhaltig Wettbewerbsvorteile zu sichern. In der Konferenz erwarten die Besucher spannende Keynotes und Expertenpanels die Trends und Chancen der Digitalen Transformation in den verschiedenen Unternehmensbereichen beleuchten. Es geht darum, wie auch interne Abläufe automatisiert werden sollten, um in Zukunft erfolgreich zu bleiben. Über die Elemente einer ganzheitlichen E-Commerce-Strategie werden u. a. Ivonne Sokoll, CMO bei Shipcloud, und Hubertus Bessau, Co-Founder bei MyMuesli sprechen. In Workshops können die webbasierten Tools live ausprobiert werden. Hier zeigt z.B. die e-vendo AG mit ihrer Lösung e-vendo den Fachbesuchern, wie erfolgreiches Cross-Channeling funktioniert. Auf innovative Lösungen der Aussteller im Bereich E-Commerce Electronic Sales GmbH, die Hermes Logistik Gruppe Deutschland, Crowd Guru oder die Schober Information Group darf sich gefreut werden. Sichern Sie sich jetzt 20% auf den Ticketpreis mit Eingabe des Aktionscodes InternetWorld unter www.tools-berlin.de/Ticketing! Das tools-Team informiert Sie gerne zu allen Details unter 030/30382316 oder tools@messe-berlin.de. Weitere Informationen zu Speakern und Programm finden Sie auf www.tools-berlin.de. Strategischer und fachlicher Partner: MEINUNG 42 INTERNET WORLD Business 11. Mai 2015 10/15 Nur Schall und Rauch Warum die heutigen Ansätze der lokalen Einkaufsportale im E-Commerce scheitern Lokale Einkaufsportale: Was andere schreiben Stephan Sperling, Netzstrategen.com Wir brauchen keine Local-ShoppingPortale! Warum soll ich mir als Kunde die Internetadresse eines Local-Shopping-Portals merken, wenn ich Google und Amazon habe? Wie viele Domains können, wollen und müssen wir Kunden uns merken? Olaf Kolbrück, Etailment Reizvoll macht Atalanda (Anbieter hinter Online City Wuppertal) vor allem der Abschied von der starren Denke, den lokalen Marktplatz als reines Shopping-Portal zu sehen. Stattdessen können Händler den Marktplatz auch schlicht als digitales Schaufenster nutzen, um Kunden die Option zu bieten, Sortimente und Warenverfügbarkeit abzuchecken. Das kommt jenen Händlern entgegen, deren Warenwirtschaftssysteme noch auf dem Stand musealer Kontokorrentbücher sind. Erich Reimann, Wirtschaftsjournalist Tatsache ist: Wer kleine Händler ins Internet bringen will, stößt auf ganz praktische Probleme. Oft fehlt den Läden ein elektronisches Warenwirtschaftssystem, das es ermöglicht, sofort zu überprüfen, ob ein bestimmter Artikel verfügbar ist. Der Erfolg der jüngsten Initiativen wird deshalb ganz wesentlich von deren Bereitschaft abhängen, sich auf die Erfordernisse des Online-Handels einzulassen und das nötige Geld in die Hand zu nehmen. nline-Giganten wie Amazon, Ebay und Zalando unterhöhlen die wirtschaftliche Grundlage des Einzelhandels. Unsere Klein- und Mittelzentren bluten aus, Fußgängerzonen wie die in Steinfurt und Marl gleichen Geisterstädten. Doch das ist nur der Anfang. Experten schätzen: Bis 2020 werden rund 25 Prozent der heutigen Non-Food-Umsätze online abgewickelt – und fehlen damit in den Kassen des stationären Einzelhandels. Bei Büchern, Elektronik und PCs beträgt der OnlineAnteil laut eWeb Research Center bereits heute mehr als 30 Prozent. Kommunen und Einzelhändler haben die Gefahr inzwischen erkannt und formieren Widerstand gegen die immer mächtiger werdenden Internet-Riesen. Das Aufbegehren ist überfällig. Neue Konzepte, die Off- und Online verknüpfen, sind gefragt wie nie zuvor. Locafox, Simply Local, Online City Atalanda, Hierbeidir.com und Take-it-local.de üben sich in der Lösung des Problems. Aber die bisherigen Ansätze sind nicht mehr als Schall und Rauch. Eines der Konzepte mit dem wohl größten Medienecho ist die Online City Wuppertal. Diese Initiative stellt dem Handel eine Plattform zur Verfügung, auf der Ware eingestellt und verkauft werden kann. Eine Logistiklösung ist integriert. Zugleich werden die Händler aufwendig „fit gemacht“. Vor allem die Lieferung am Tag der Bestellung wird als Killerargument angeführt. Doch die Initiative offenbart entscheidende Mankos. Erkundigt man sich etwa am Dienstag auf der City-Plattform nach einem Kinderschlafsack, erhält der O „Online City Wuppertal bietet heute weder ein schlüssiges Nischenkonzept noch Killerpreise“ Marcus Diekmann, GF der Shopmacher GmbH www.shopmacher.de Suchende die Info, dieses Produkt könne bei sofortiger Bestellung frühestens am Freitag geliefert werden. Keine Spur von Same Day Delivery. Vier Artikel in der Kategorie „Sportartikel für Damen“ sind zudem mit Abstand zu wenig. Und wenn der Füller „Lamy AL-star graphite“ auf gängigen Plattformen für rund 18 Euro angeboten wird, bei Online City Wuppertal aber 23,90 Euro kostet, dann kann auch von einem Killerpreis nicht die Rede sein. Online City Wuppertal bietet heute weder ein schlüssiges Nischenkonzept #Problemmüll 1,8 Millionen Tonnen noch Killerpreise. Eine echte Sortimentspolitik ist nicht zu erkennen. Die fehlende Motivation der Händler tut ihr Übriges. Denn innerhalb von zwei Jahren und trotz eines bemerkenswerten Medienechos konnten in Wuppertal bislang lediglich ein paar Dutzend Händler gewonnen werden. Zum Vergleich: Ebay hat im Gebiet Wuppertal rund 500 aktive gewerbliche Händler, von denen knapp 165 Zahlung bei Abholung anbieten. Eine Alternative für den stationären Handel aufzubauen, das versuchen derzeit auch andere Portale wie etwa Simply Local. Dort finden sich auf der Suche nach einem Philips Fernseher in Hamburg Angebote von großen Playern wie Cyberport und Saturn – Unternehmen, die ohnehin schon sehr gut off- und online aufgestellt sind. Locafox, eine lokale Suchmaschine für Produkte im stationären Einzelhandel, hat in ganz Berlin kein einziges Fernsehgerät im Angebot. Und wer dort nach einer Krups Nespresso Pixie sucht, bekommt diese Maschine für 219,95 Euro angeboten. Nur einen Klick weiter, auf Amazon, gibt es das Gerät für 140 Euro. Damit wir uns nicht falsch verstehen: Die Grundidee von Online-Gemeinschaftsportalen ist gut und richtig. Aber die heutigen Konzepte müssen dringend neu gedacht und auf eine andere Grundlage gestellt werden. Die Portale, die sich derzeit als Weiße Ritter gegen Amazon und Co. zu positionieren suchen, werden mit den bislang sichtbaren Konzepten binnen kürzester Zeit zu lahmen Gäulen, die niemandem helfen. Auch nicht den stationären Händlern. ◼ Zitat Elektroschrott sind 2014 in Deutschland angefallen. Das sind 21,5 Foto: Shutterstock / BoBaa22 Kilo pro Kopf Quelle: UN Global E-Waste Monitor 2014 „Wir haben uns seit Jahren dagegen gewehrt und sind der Meinung, dass Überwachung in dieser Form unzulässig ist“ Klaus Landefeld vom Branchenverband Eco will den Bundesnachrichtendienst wegen der fortwährenden Überwachung des InternetKnotens DE-CIX verklagen. Quelle: NDR 01.-02. Juli 2015, München Strategien für Ihr B2B Online Marketing Tickets n u r € 750,– zzgl. Mw St. (statt € 8 90,– zzg l. Ihr Code: MwSt.) obc15iwb Mehr Infos und Anmeldung unter: online-business-conference.de Goldsponsor: Sponsoren: Veranstalter: JOSS WA ANDERE SUCHEN KOSTEN GELD! DURCHSCHNITTLICH 20% MEHR UMSATZ IN IHREM ONLINE-SHOP. UNSERE SUCHE BRINGT GELD - GARANTIERT! Testen auch Sie unsere revolutionäre Suche für spürbaren Mehrumsatz - von FINDOLOGIC. Alle Infos unter: www.findologic.com/erfolg FINDOLOGIC GmbH . Jakob-Haringer-Str. 5a . A-5020 Salzburg . Tel. +43/6 62/45 67 08 . office@findologic.com . www.findologic.com