- Heftarchiv - Internet World Business

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- Heftarchiv - Internet World Business
€ 4,50 I FR. 9,00
E-COMMERCE I ONLINE-MARKETING I TECHNIK
43205
INTERNET WORLD Business
AUSGABE 26/14 22. DEZEMBER 2014
ALLE 14 TAGE TOPAKTUELL
www.internetworld.de
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Foto: Interactive Media
Online Werbeplanung 1/15
Im Interview: Daniel Neuhaus
Warum Google bei Big
Data die Nase vorn hat
S. 20
Von Ad Exchange bis Yield-Optimierung: Auf 72 Seiten verschafft der
Business Guide Online Werbeplanung einen Überblick über Trends,
Technologien und Dienstleister im
Online-Marketing. Ihr persönliches
Exemplar liegt dieser Ausgabe bei.
Foto: Fotolia / Gena96
INTERNET WORLD Business Guide
Neue Serie: Lead-Generierung
Zehn Tipps für frische
Kundenadressen
Der Stellenmarkt für
Internet-Fachkräfte
S. 28
S. 41
oder unter internetworld.de/stellenmarkt
Digitaler Führerschein
Märkte, Milliarden, Malheure
Smartphone wird zum Ausweis
Das vergangene Jahr war für die digitale Wirtschaft alles, bloß nicht langweilig
Digitaler
Ausweis:
Soll die
Chipkarte
ergänzen
Die Top 5 der Werbung
Weltweite Ad Spendings 2014 (brutto)
as Jahr geht zu Ende, wie
es angefangen hat: turbulent. Spanien führt eine „LinkSteuer“ für News-Aggregatore
ren ein, die auf Verlagsseiten
ve
e
verlinken
– und Google
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reagiert
prompt. Die spanisc
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Verlagsangebote fliege
e aus dem Index, Google
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News wird in Spanien gesc
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schlossen.
Und während in
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Deutschland die Gesellsc
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schaft
noch streitet, wie
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man mit disruptiven Gesc
c
schäftsmodellen
wie der
Ta
Taxi-Konkurrenz Uber umgehen
soll, wird Uber in Frankreich
ge
e
kurzerhand
landesweit verboten.
ku
u
Der Tod des US-amerikanischen Schauspielers
Robin Williams lässt seinen Namen
sp
p
weltweit zum meistgesuchten Begriff im
Netz werden, in Deutschland liegt „WM
2014“ auf Platz eins. Alibaba erlöst 25 Milliarden Dollar beim Börsengang, Facebook
kauft für 19 Milliarden das 250-MannStart-up Whatsapp, Publicis zahlt 3,6 Milliarden für Sapient. Dagegen wirken die
800 Millionen, die Adobe für die StockfotoBörse Fotolia ausgibt, fast wie Kleingeld.
Weltbild-Pleite, Apple Watch und ZalandoBörsengang – ein Blick zurück auf ein
bewegtes Internet-Jahr 2014 ab Seite 8. ◼
E-Commerce
Online-Marketing
Technik
D
y
otograph
/ Style-ph
terstock
Foto: Shut
Der US-Bundesstaat Iowa hat die Entwicklung eines digitalen Führerscheins
beschlossen, der fälschungssicher auf
dem Smartphone gespeichert werden
soll. Spannend daran: In den USA gibt es
alauskeinen Personalausre
erweis – der Führersh
halb
schein wird deshalb
g als
im Alltag häufig
Identifikations-h-und Altersnachweis benutzt.
USA
189,06
58,61*
28,24*
China (ohne Hongkong)
73,13
30,81
12,14
Japan
40,19
9,61
3,37
Deutschland
27,71
Angaben
in Mrd.
US Dollar
6,67
2,11
Höchste Qualitätsansprüche
Digitale Werbekampagnen versuchen in
diesem Jahr mit Storytelling den User auf
allen Kanälen anzusprechen. Philips,
Opel, Edeka und Pepsi zeigen, was digitale
S. 18
Werbung wirklich kann.
Mobile Webseiten müssen perfekt sein,
um den Kunden zu begeistern. Bei der
Optimierung helfen Agenturen mit unterschiedlichen Tests. Doch wer kann was?
S. 30
Ein Überblick bringt Klarheit.
* inkl. SMS, MMS
und Werbung in
MessengerDiensten
Online
Mobile Internet
Bei der digitalen Werbung liegt
Deutschland nur auf Platz 5
INTERNET WORLD Business 26/14
Quelle: eMarketer, Dezember 2014
10 %
aller InternetNutzer spenden
direkt auf der
Website
6%
spenden
per SMS
Der Klick ist noch die Ausnahme: 57 Prozent aller
Internet-Nutzer spenden per Banküberweisung
INTERNET WORLD Business 26/14;
Quelle: Bitkom n = 1.003 befragte Internet-Nutzer ab 14 Jahre
Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, PF 201552, 80015 München
Postvertriebsstück, DPAG, Entgelt bezahlt
25,22
Alle Kanäle
Kreative Selbstläufer
Für Wachstum optimieren Online-Händler
Reichweite und Preise. Doch Kunden
müssen Handelsmarken auch mögen.
Deshalb lohnt es sich, die Namen zu kennen, denen Verbraucher vertrauen. S. 14
Im Kommen: digitale Wohltätigkeit
Großbritannien
12,59*
4,67*
Marken für die Imagepflege
Die Themen-Guides der
Internet World Business
E-Payment Guide 2015
Beilage
INTERNET WORLD
Business 5/15
vom 02.03.2015
Anzeigenschluss:
23.01.2015
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INHALT
22. Dezember 2014
26/14
INTERNET WORLD Business
Inhalt
SCHWERPUNKT
Aus BIG wird
SMART DATA
KNOW-HOW
Was für ein Jahr!
Ein Blick zurück auf 2014
Serie Lead-Generierung, Teil 1
Der Weg zu den Adressen der Consumer
8
Daten zu sammeln ist keine Kunst. Schwierig wird es,
die Informationen für die Bestandskundenpflege oder
die Neukundengewinnung sinnvoll zu nutzen.
28
Best of E-Commerce 2014
Die Online-Shops und die Pleiten des Jahres
12
Höchste Qualitätsansprüche
Kriterien für den Erfolg mobiler Webseiten
30
Wie man mit dem richtigen Einsatz von Daten mehr
Effizienz im Marketing erreicht, erfahren die Teilnehmer am 29. Januar 2015 auf der neuen Konferenz
SMART DATA Summit in München.
Imagepflege bringt’s
Alternativen zur Rabattspirale
14
Medizin für Marktplätze
Wie Aponeo über Amazon verkauft
32
Acht aktuelle Vorträge und Praxisberichte geben einen
Einblick in folgende Themen:
Tengelmann fördert Shopwings
Einstieg in die Lebensmittel-Logistik
16
Nur 60 Prozent mit Breitband
Wie User in Deutschland online gehen
34
Coup für Emmas Enkel
Metro beteiligt sich mit 15 Prozent
16
Der Super-GAU für Shops
Pannen in Online-Shops zu Weihnachten
35
Recht: Keine tote Adresse
Kontaktangaben im Impressum
17
E-COMMERCE
TECHNIK
Update
4
36
Dienstleisterverzeichnis
Evolution statt Revolution
Daniel Neuhaus erklärt Big Data
18
20
Digitale Raubritter
Vermarkter klagen gegen Adblock Plus
21
Ein Song, ein Gefühl
Spotify erinnert an besondere Momente
22
îPersonalisiertes Marketing mit Smart Data
îTante Emma 2.0: datengestützte MultichannelStrategien
îCustomer Journey mit Smart Data
îData und Audience Management im Marketing-Mix
îDatenschutz bei Marketing und Profiling
RUBRIKEN
ONLINE-MARKETING
Kreative Selbstläufer
Die besten Digital-Werbekampagnen 2014
3
Personalien
40
Impressum
40
Stellenmarkt
41
Meinung: Native Advertising
42
INTERNET WORLD Business präsentiert den SMART
DATA Summit. Leser erhalten deshalb mit dem Code
SDSJ15iwb Sonderkonditionen und können für
490 Euro zzgl. MwSt. (statt 590 Euro zzgl. MwSt.) an
der Konferenz teilnehmen.
12
Aktuelle Informationen, das komplette Konferenzprogramm, alle Referenten und die Anmeldung unter:
www.smart-data-summit.de
18
Foto: Fotolia / Olly
30
Foto: Shutterstock / Jezper
Social Media
Facebook:
facebook.com/internetworld.de
Google+:
internetworld.de
Twitter:
@internet_world
Newsletter:
www.internetworld.de/newsletter
Menschen in diesem Heft
Hartmut Deiwick
ist kaufmännischer Leiter bei der
Versandapotheke Aponeo. Die Firma
verkauft eigene Produkte auch über
Amazon. Mit dem Wechsel der
Marktplatz-Lösung stieg der Umsatz
32
über Amazon um 250 Prozent.
Georg Hansbauer
ist Gründer und Geschäftsführer von
Testbirds. Bei dem Unternehmen
können weltweit mehr als 50.000
registrierte Nutzer mit mehr als
100.000 Geräten mobile Webseiten
31
oder Apps testen.
Linda Mozham,
Mitglied der Geschäftsleitung bei der
OMS, hält den Begriff Native Advertising für ein Buzzword. Sie glaubt
aber, dass Werbung im Stil und Optik
der jeweiligen Plattform die Wirkung
42
von Kampagnen erhöhen kann.
Paco Panconcelli,
Managing Director der Quantcast
Deutschland GmbH, hält die SpotifyKampagne #DerSongAls für sehr
gelungen. Ihm gefällt vor allem, dass
der Streaming-Dienst den einzelnen
22
User in den Mittelpunkt stellt.
Sebastian Plagge
ist Head of Digital bei Saatchi &
Saatchi Düsseldorf. QR-Codes sind
für ihn bei der Kreation von Kampagnen nicht mehr gefragt. Stattdessen
lag 2014 der Fokus stärker auf dem
Verbraucher und der Messbarkeit. 18
Martin Rothhaar
ist Berater bei Elaboratum. Er beobachtet, dass die Konkurrenz im
E-Commerce immer härter wird. Die
einfachste Strategie Kunden einzufangen ist seiner Meinung nach das
Gewähren von Rabatten.
14
UPDATE
INTERNET WORLD Business
Gesundes Umfeld: Die Krankenkasse Barmer GEK startet
eine groß angelegte NativeAdvertising-Kampagne auf
Focus Online. In einem aus
Redaktions- und Kundeninhalten bestehenden Special
informiert der Versicherer auf
Focus Online saisonabhängig
zu Gesundheitsthemen.
Q&A
Ben Prause,
COO Eprofessional, gibt eine
Einschätzung
der digitalen
Wirtschaft für
das vergangene
und das kommende Jahr.
Worauf sollte man 2015 in der
digitalen Wirtschaft mehr als
bisher achten?
Dass man sich von der Magie
von Big Data nicht hypnotisieren lässt, in Ehrfurcht erstarrt
oder aber in blinden Aktionismus verfällt.
Renault setzt auf Smart TV:
Der Automobilhersteller
wirbt als erster Werbekunde
mit eigener App auf der neu
eröffneten „Brand World“ im
App-Portal der Video-onDemand-Plattform Telekom
Entertain. Vermarktet wird
das neue Werbeangebot von
Interactive Media.
Barmer GEK mit nutzwertigem Content
Transaktionsgebühren
entstehen. Bestellungen, die dennoch
weiterverarbeitet wurden, werden nach Angaben des Marktplatzes noch überprüft. Amazon
will mit den betroffenen Händlern direkt in Kontakt treten. (is)
PRICING-FEHLER
Software-Panne trifft
Amazon-Händler
Kopfhörer, Spielzeug, Matratzen
und Kleider zum Schleuderpreis:
Die Preisgestaltungs-Software
„Repricer Express“ hat einigen
britischen Händlern im Weihnachtsgeschäft mehr als nur
Kopfzerbrechen bereitet. Mit Repricer Express können Preise auf
MEDIA-SATURN
Positive Bilanzeffekte
durch Multichannel
Foto: Amazon
Was wird 2015 entscheidende
Impulse setzen?
Facebook. Facebook hat in
diesem Jahr starke Akzente
gesetzt und wird die digitale
Werbeindustrie 2015 nachhaltig
mitprägen.
Welche Entwicklung betrachten Sie mit Sorge?
Fehlendes Branchen-Knowhow gepaart mit weitreichender Entscheidungsbefugnis in
politischen Gremien ist eine
gefährliche Mischung für die
digitale Wirtschaft.
22. Dezember 2014
Pricing Bug löst Bestellschub bei Amazon UK aus
Marktplätzen automatisiert angepasst werden. Wegen eines technischen Fehlers zeichnete die Lösung Tausende von Produkten
auf Amazon UK für rund eine
Stunde mit einem Preis von nur
einem Penny aus. Das nutzen viele Kunden aus, was die betroffenen Händler zu der Befürchtung
veranlasste, aufgrund des Software-Fehlers hohe Verluste einstecken zu müssen. Laut Amazon
UK konnte der größte Teil der
Schnäppchen-Bestellungen sofort storniert werden. Den Verkäufern sollen aus der SoftwarePanne weder Storno-Kosten noch
Die wichtigsten Wochen im
E-Commerce sind noch nicht
vorbei, doch Media Saturn kann
in seiner Bilanz für das zum 30.
September ausgelaufene Geschäftsjahr 2013/14 schon mit
steigenden
Online-Umsätzen
aufwarten: Die dort verzeichneten 1,45 Milliarden Euro, ein Plus
von 30 Prozent gegenüber dem
Vorjahr (6,9 Prozent vom Gesamtumsatz), belegen, dass die
Multichannel-Strategie des Elekronik-Retailers voll aufgegangen ist. Insgesamt schrumpften
die Umsätze der Elektroniksparte allerdings um 0,3 Prozent auf
21,0 Milliarden Euro.
Metro-Chef Olaf Koch sah bei
der Bilanzkonferenz des Handelskonzerns jedoch Anzeichen
für eine Trendwende: „Wir haben
bei der konsequenten Ausrichtung auf unsere Kundengruppen
in den Bereichen Sortiment,
Dienstleistungen und Mehrkanalvertrieb in allen Geschäften
26/14
Videos,
Fotos und
Details zu
dem neuen
Modell Zoe
deutliche Fortschritte erzielt“, so
Koch. Demnächst soll der Anteil
am Gesamtumsatz bei über zehn
Prozent liegen. Hoffen lässt insbesondere die trotz Umsatzrückgang gestiegene Profitabilität:
Das Ebit des Unternehmens verbesserte sich auf 244 Millionen
Euro (2012/13: 184 Millionen
Euro). Darin enthalten sind Sonderfaktoren in Höhe von 91 Millionen Euro. Hierbei handelt es
sich um zahlreiche Restrukturierungs- und Effizienzsteigerungsmaßnahmen, wie zum Beispiel
die Verkleinerung von Verkaufsflächen und die Neuausrichtung
der Zentrale in Ingolstadt. (vg)
ROCKET INTERNET
Super-Inkubator mit
Roland Berger
Anfang Oktober war Rocket
Internet mit viel Lärm an die
Börse gegangen, jetzt plant der
Inkubator das nächste große
Ding: ein Joint Venture mit der
Unternehmensberatung Roland
Berger. In einem Interview mit
dem „Manager Magazin“ kündigte der neue Roland-BergerChef Charles-Edouard Bouée
einen „Super-Inkubator für große
Unternehmen“ an. „Unsere Firma wird wie eine Fabrik funktionieren und eine Firma mit
digitalem Geschäftsmodell nach
der anderen produzieren“, zitiert
ihn die Wirtschaftszeitschrift.
Beide Unternehmen sollen demnach 50 Prozent an dem „SuperInkubator“ halten. Bereits in den
nächsten sechs Monaten soll das
neue Unternehmen operativ
(vg)
tätig werden.
PETSMART
US-Megadeal in
Tierbedarf-Sparte
Der US-amerikanische Fachhändler für Tiernahrung und
-zubehör Petsmart hat einen
neuen Besitzer. Für 8,7 Milliarden
US-Dollar ging das amerikanische Fressnapf-Pendant an ein
Konsortium unter der Führung
des Private Equity Fonds BC Partners. Neben dem umfangreichen
E-Commerce-Geschäft betreibt
Petsmart 1.340 Läden. Schon seit
Sommer hatten aggressive Hedgefonds Petsmart zum Verkauf gedrängt. Am Ende steht jetzt die
größte Übernahme durch einen
Finanzinvestor dieses Jahres. (il)
8,7-Milliarden-Dollar-Deal:
Petsmart wechselt Besitzer
Deutsche glauben an Paketdrohnen
Posten per Print
Like-Button auf Papier:
Das brasilianische PromiMagazin „Contigo“ integrierte für C&A einen
Like-Button. Der PrintLike-Button enthält einen
Chip, der sich mit dem
Web verbinden kann.
Damit das Like auf dem
richtigen Facebook
Account landet, mussten sich die User im
Vorfeld allerdings bei
dem Netzwerk anmelden und dort eine Ausgabe des Magazins
bestellen.
Welche Technologie wird Ihrer Meinung nach unseren Alltag bis
2020 stark verändern? (Angaben in Prozent)
41,8
37,7
31,8
Selbst fahrende
Autos
Drohnen (für den
Paketversand)
Helme u.Ä. zur
Darstellung virtueller
Realität
21,8
3,9
Smartwatches
Sonstiges
14,5
Keine
INTERNET WORLD Business 26/14
Quelle: Statista; repräsentative Online-Befragung von 1.000 Personen (1 – 64 Jahre) in D
Fotos: Flaticon
4
22. Dezember 2014
5
26/14
Digitale Weihnachtsstory:
Maria und Josef lernen sich bei
Elitepartner.de kennen, Maria
diskutiert bei Netmoms.de über
unbefleckte Empfängnis, Josef
mietet einen Esel über Mietwagen-check.de und den Stall über
Holidaycheck.de. Das ist die
Tomorrow Focus Christmas Story,
zu bewundern auf Youtube.
Curated Service für
mehr Stil beim Outfit
Zalando setzt auf Curated Shopping: Noch hat das jüngste Baby
des Modeversenders keinen Namen, doch der Geburtstermin soll
innerhalb der nächsten sechs Mo-
Zalando-Stylistin Suzie plauderten
rund eine halbe Stunde lang im
hauseigenen Fotostudio über aktuelle Modetrends zur „besten Sause
des Jahres“. Rund 200 Leute verfolgten Unternehmensaussagen
zufolge die Live-Show. Weitere
525 Nutzer riefen den Mitschnitt
nachträglich über Youtube ab.
Um große Reichweite ging es den
Berlinern erst mal nicht, sondern
um die technische Machbarkeit
des Formats. Dass weitere Folgen
ausgestrahlt werden, steht schon
so gut wie fest.
(dz)
BING
Was soll ich kaufen? Zalando
hilft mit Stilberatung
nate sein. Anders als viele Konkurrenten will Zalando nicht nur
Männer, sondern auch Frauen
beraten. Wer den Service in Anspruch nehmen will, macht einen
Online-Style-Test und kann sich
dann den passenden Stylisten
auswählen. Entsprechende Mitarbeiter werden gerade gesucht, eine
eigene Website wird bereits
gebaut. Sie soll, ähnlich wie die
Zalando-Lounge, mit der Hauptseite von Zalando verbunden sein.
Bereits on air ging der OnlineHändler mit seiner eigenen Modeshow auf Basis von Google Hangouts. Die TV- und Hörfunk-Moderatorin Hadnet Tesfai und die
Goodbye Facebook,
hallo Tripadvisor
Facebook hat seine Partnerschaft
mit Microsofts Suchmaschine
Bing beendet und setzt in Zukunft
offenbar auf eine eigene GraphTechnologie: Web-Suchergebnisse
bleiben bei der Suche in Facebook
künftig außen vor, das Netzwerk
konzentriert sich auf die Beiträge
seiner eigenen Nutzer. Indessen
ist Bing eine Kooperation mit
Tripadvisor eingegangen. Bei
einer Anfrage nach einem Hotel
bringt die Suchmaschine nicht
nur die Hotelinformationen inklusive Nutzerbewertungen auf
den Bildschirm, sondern ermöglicht das Auswählen der Reisedaten und das Buchen der Unter(skr)
kunft.
WEARABLES
Smartwatches und Co.
vom Weihnachtsmann
Besuchen Sie die
Auftaktveranstaltung
des E-Commerces:
28. Februar 2015
Kongress Palais
Kassel
Ein Wachstum um mehr als 177
Prozent gegenüber dem letztjährigen Weihnachtsgeschäft: Wearables sind im Kommen, prognostiziert das Centre for Retail
Research (CRR) in einer aktuellen
Studie für den deutschen Markt.
Insgesamt knapp eine Million
Smartwatches, Fitness-Tracker
etc. sollen in den letzten sechs
Wochen des Jahres über die
Ladentische gehen, damit werde
ein Umsatz von 126,17 Millionen
Euro gegenüber 45,15 Millionen
Die Jahresauftaktveranstaltung für Online-Händler:
Der 8. plentymarkets OnlineHändler-Kongress in Kassel
Das Bild prägen im Jahr 2015 viele unabhängige E-Commerce
Experten, die das Know-how um die wichtigsten Diskurse mitbringen und somit den starken externen Input der Veranstaltung
gestalten:
Foto: Fotolia / Tereez
ZALANDO
ToFo-Mitarbeiter als
Protagonisten der digitalen Weihnachtsstory
Zu Weihnachten sehr
beliebt: Wearables
Euro im Vorjahr erreicht, so das
CRR. Aufs ganze Jahr 2014 gesehen ist Deutschland bei den vier
untersuchten Ländern mit einem
Umsatz von 465,69 Millionen
Euro führend. Auf Rang zwei folgt
Großbritannien (395,45 Millionen Euro) vor Spanien (198,99
(cb)
Millionen Euro).
»
»
»
»
»
»
»
»
»
Dr. Jens Rothenstein, ECC Köln
Astrid Jacobi, jacobi&jacobi
Adrian Hotz, Adrian Hotz eCommerce Beratung
Johannes Altmann, Shoplupe
Dominik Wojcik , Trust Agents
Alexander Graf, Kassenzone
Peter Höschl, shopanbieter.de
Torsten Hubert, Web Arts
Mario Fischer, Website Boosting
Powered by
plentymarkets:
E-Commerce ERP für erfolgreichen Online-Handel.
Das volle Programm:
Smartphone wird zum Einkaufsberater am Verkaufsort
Recherche vorher
25 %
Bestellung online, wenn nicht verfügbar
22 %
Lesen von Kaufbewertungen
17 %
Recherche im Laden
17 %
Suche nach Alternativen in der Nähe
15 %
Preisverhandlungen
15 %
Freunde oder Bekannte fragen
15 %
(Fast) allwissend
und mobil: Das
Smartphone spielt
eine entscheidende
Rolle am Point of
Sale, den Abruf
von weiteren Infos,
Preisvergleiche
oder die Suche
nach Alternativen
betreffend.
Online-Shop
Prozesse
Multi-Channel
CRM
Warenwirtschaft
Auftragsabwicklung
Up2Date
Cloud
INTERNET WORLD Business 26/14
Quelle: Sevenone Media / Lightspeed GMI; Basis: Smartphone-Besitzer, die auch selbst einkaufen 14 – 69 Jahre; n = 985
www.plentymarkets.com
UPDATE
6
INTERNET WORLD Business
22. Dezember 2014
26/14
World Wide Web
Start-up
Das Münchner Start-up
All3DP.com informiert über
3-D-Druck und baut einen
Marktplatz für Druckspezialisten auf.
PARIS / FRANKREICH
Funkverbindung zum Internet
http://www.ubudu.com/
FRANKREICH / NIEDERLANDE / INDIEN
Verbot von Uber-Pop
http://bit.ly/1sfdyU4 (NL) // http://bit.ly/1GelHyz (Indien)
Mit seinen „U Beacons“ bietet das Pariser Start-up Ubudu Apple
Paroli: Die Funksender kommunizieren via Bluetooth Low Energy
kabellos mit Smartphones, aber auch mit dem Internet und das
in beide Richtungen. U Beacons ermöglichen damit nicht nur
Push-Nachrichten, die Kunden können in U-Beacon-Netzen
auch Informationen aus dem Web suchen. (vs)
Die Niederlande, Indien und Frankreich verbieten Uber-Pop, die
Online-Vermittlung von Privatfahrern und Fahrgästen: Laut der
Den Haager Wirtschaftskammer verstoße der Dienst gegen Taxiregeln, denen zufolge der Transport von Passagieren eine Lizenz
erfordert. Indien verbot Uber-Pop, nachdem eine Frau vergewaltigt worden war: Angeblich war der Uber-Fahrer einschlägig vorbestraft, aber Uber hatte das Führungszeugnis nicht geprüft. (vs)
Was in der Industrie bereits
Alltag ist, soll nun massentauglich werden: das Ausdrucken von dreidimensionalen
Produkten wie Schmuck, Figurinen oder Deko-Artikeln. „Wir
bringen Verbrauchern das
Thema 3-D-Druck näher und
vernetzen sie mit Anbietern“,
sagt Mathias Plica, Mitgründer
von All3DP. Das Start-up hat
SEATTLE / USA
Amazon wird zum Hersteller
http://amzn.to/12FIWoX
ein englischsprachiges Portal
aufgebaut: die Verbraucher
finden hier Informationen über
3-D-Druck sowie die Links zu
Anbietern. „Es gibt immer mehr
Dienstleister wie Sculpteo,
Shopway oder ,I Materialise‘,
die 3-D-Entwürfe ausdrucken
oder Konstruktionsdateien zugänglich machen“, weiß Plica.
„Der Markt wird sich teilen in
Tüftler, die drucken, und Selbermacher, die drucken lassen.“ All3DP plant Werbevermarktungen und Affiliate-Provisionen, der High-Tech
Gründerfonds finanziert die
Idee. Die Gründer bringen einschlägige Erfahrungen mit:
Plica und Stefan SchwarzUlrich bauten das Computerportal Chip-Online mit auf,
Anatol Locker schreibt über
Technik. Das Trio ist überzeugt:
„Für 3-D-Druck entstehen Massenmärkte, aber bis die funktionieren, wird es noch dauern.“
Wer sich jetzt positioniert, hat
jedoch die Nase vorn. (vs)
WIEN / ÖSTERREICH
Billa liefert Lebensmittel
http://www.billashop.at
Billa gibt online Gas: Der Supermarkt aus
Österreich liefert nicht mehr nur in Wien
Bestellungen aus, sondern jetzt auch in Salzburg, Linz und Graz. Bis 10 Uhr morgens bestellt, wird am gleichen Tag geliefert. Die Ware
kann auch abgeholt werden. Ab 2015 kooperiert
Billa zudem mit Lockbox: Das Start-up liefert
Metallanker für Haustüren – mit ihnen werden
die Lebensmittelboxen fest angebracht, sollte
der Kunde nicht zu Hause sein. (vs)
INSTAGRAM
KIVEDA / KÜCHEN QUELLE
Mehr aktive Nutzer
als Twitter
David schluckt
Goliath
Ein Bild sagt mehr als 140 Zeichen. Zumindest was die aktive
Nutzung angeht, hat der Bilderdienst Instagram den Kurznachrichtendienst Twitter überholt.
Wie Instagram in seinem Blog
bekannt gab, kommt die Facebook-Tochter nun auf 300 Millionen aktive monatliche Nutzer.
Twitter hatte zuletzt die Zahl von
284 Millionen kommuniziert.
Zwei Neuerungen plant die FotoCommunity zudem: Verifizierungs-Haken sollen – ähnlich wie
bei Twitter und Facebook – aufdecken, ob der Star echt ist oder
ob es sich um einen Fake Account
handelt. Generell will Instagram
Maßnahmen gegen Spam- und
Fake Accounts ergreifen und
diese entfernen.
(vg)
Nicht immer fressen die Großen
die Kleinen: Das Anfang 2013
gegründete Berliner KüchenStart-up Kiveda hat seinen 36
Jahre alten Konkurrenten Küchen
Quelle übernommen. Damit sichern sich die Berliner Newcomer
Zugriff auf fünf Megastores und
ein 100-köpfiges Küchen-Fachberaterteam, das flächendeckend
in ganz Deutschland bei Kunden
zu Hause Küchen plant.
Beide Marken sollen auch weiterhin unabhängig voneinander
auf dem Markt agieren. Dabei
soll Kiveda den Hauptwachstumshebel Online bei Küchen
Quelle stärken, während Kiveda
von der Vor-Ort-Präsenz von
Küchen Quelle profitiert. Darüber hinaus wollen beide Unter-
TANGSHAN / CHINA
Best Buy verkauft Five Stars
http://bit.ly/1wWOd8d
US-Elektronikhändler Best Buy verkauft
seine chinesische Tochter Five Stars an
die Immobiliengruppe Jiayuan. Noch im
August hatten die US-Amerikaner ins
Online-Geschäft investiert und unter
5stars.cn einen Shop eröffnet. Best Buy
tritt online gegen sehr starke chinesische
Konkurrenz an und will sich nun auf sein
Amerikageschäft konzentrieren. (vs)
nehmen den B2B-Geschäftsbereich deutlich ausbauen. (dz)
Foto: Fotolia / So47
All3DP: Infos und Marktplatz rund um 3-D-Druck
Lukrative Geschäfte übernimmt
Amazon selbst: Was bisher für
Bestseller auf dem Marketplace
und für Händler galt, betrifft jetzt
auch Hersteller: Unter dem Label
„Amazon Elements“ verkauft das
Online-Kaufhaus selbst produzierte
Windeln und Pflegetücher. „Pinzon“
steht für Handtücher und Bettwäsche aus Amazon-Fertigung und
Strathwood für die eigene Gartenmöbel-Serie. Noch verkauft Amazon
seine Waren nur in den USA. (vs)
GOOGLE
Mit „Kaufen“-Button
gegen Amazon
Immer mehr Produktsuchen
beginnen direkt bei Amazon.
Dem will Google etwas entgegensetzen und denkt Informationen des „Wall Street Journal“
zufolge darüber nach, einen
„Jetzt kaufen“-Button einzuführen. Dieser soll es den Kunden
ermöglichen, direkt auf der
Google-Seite bei Shopping-Partnern zu bestellen, indem sie ihre
Liefer- und Bezahldaten dort
eingeben. Diese Informationen
will der Konzern dann an den
entsprechenden Händler weiterleiten. Derzeit lote Google das
Interesse der Händler aus, heißt
Google sucht Maßnahmen
gegen Amazon-Suche
es in dem Bericht. Die Begeisterung halte sich jedoch in Grenzen,
da die E-Commerce-Betreiber
einen Preiskrieg befürchten und
die Hoheit über die Produktdarstellung behalten wollen. (skr)
NEWS ONLINE
E-Commerce, Online-Marketing
und Tools & Technik: Topaktuelle
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8
Köpfe 2014
Was für ein Jahr!
Satya Nadella
wird neuer CEO
von Microsoft
und krempelt
den Konzern um
Milliarden für Start-ups, Schelte für Marktzahlen, neue Player, hässliche Pleiten, coole
Gadgets: Die Digital Economy erlebte 2014 ein Jahr, das alles war, bloß nicht langweilig
as Bruttoinlandsprodukt (BIP) von
Malta lag 2013 bei 8,5 Milliarden USDollar. Diese Zahl sollte man im Hinterkopf behalten, denn sie hilft dabei, einige
Vorgänge einzuordnen, die 2014 die Branche in Aufregung versetzt haben.
Januar Der Weihnachtsbaum ist noch
nicht entsorgt, da übernimmt Google das
kalifornische Start-up Nest Labs – für 3,2
Milliarden US-Dollar. Nest stellt Heizungsthermostate und Rauchmelder her, die
sich über ein Smartphone kontrollieren
lassen. Und: Nest-Gründer Tony Fadell
gilt als einer der Väter des iPod.
Facebook hat die 1-Milliarde-Nutzerten, doch
Schwelle schon längst überschritten,
twork für
Unternehmen, die das Social Network
die Kommunikation mit ihren Kunden
nutzen, merken immer wenigerr davon:
014 ihren
Die Zuckerberg-Company, die 2014
neidet die
zehnten Geburtstag feiert, beschneidet
d lässt die
Reichweite von Firmen-Posts und
ng zahlen.
Absender für die volle Verbreitung
Schlechte Nachrichten auch auss Europa:
olvenz an,
Der Weltbild-Verlag meldet Insolvenz
edoubler
das Performance-Netzwerk Tradedoubler
eskarbaut Personal ab und das Bundeskarvertellamt verbietet dem Zimmerverumittler HRS seine Bestpreis-Klausel. Sie verpflichtete die Hotels,
nirgends günstigere Konditionen anzubieten als bei HRS.
D
Steffen Hopf löst
Heiko Genzlinger
als Chef von
Yahoo Deutschland ab
Greg Ellis wird
CEO der Scout24
Gruppe
Marianne
Stroehmann verlässt Interactive
Media und wechselt zu Google
Der Hit „Gangnam Style“ von
Psy wird auf Youtube über 2 Mrd.
Mal abgerufen
Kurz vor Inkrafttreten des neuen Bankenstandards SEPA zieht die EU-Kommission
die Reißleine – und gewährt einen Aufschub bis August. Feierlaune dagegen von
Dortmund bis Duisburg: Als erste neue
Top-Level-Domain mit deutschem Regionalbezug geht .ruhr ans Netz.
Februar 19 Milliarden Dollar lässt Facebook für eine 250-Mann-Firma springen:
Whatsapp hat sich innerhalb weniger Jahre
zum meistverwendeten Messenger weltweit gemausert und setzt an, die SMS in
Rente zu schicken. Der enorme Kaufpreis
erklärt sich aus zwei Faktoren: Whatsapp
hat rund 700 Millionen Nutzer – und
Facebook sehr viel Geld in der Kasse.
Via Online-Petition fordern Zigtausende
das ZDF auf, den „Wetten, dass?“-Moderator Markus Lanz zu entlassen. Damit
erreicht ein Shitstorm seinen Höhepunkt,
der Zweifel aufwirft, wie es um den Geisteszustand bei der Netzgemeinde bestellt
ist. Die Zweifel am Sicherheitsniveau im
Netz bestehen hingegen schon länger – sie
werden bestätigt, als russische Hacker 1,6
Millionen deutsche E-Mail-Adressen
erbeuten – mit Passwort, versteht sich.
Deutsche Internet-Verbände schütten
die Szene zu mit immer neuen Prognosen
über die Zukunft des E-Commerce. Und
E-Commerce-Exp
E-Commerce-Experten
wie Jochen Krisch
Heine
und Gerrit Heinemann
bekommen fast
Schleudertrau
ein Schleudertrauma
vom Kopfschütteln,
Er
weil viele dieser Erhebungen
nicht nur methodische Schwäc
Schwächen aufweisen, sondern
auch die Realität nicht abbilden. Heinemanns Fazit: „D
„Der E-Commerce wird
schlechtgerechnet
schlechtgerechnet.“
dokumenti ist dagegen der BesuKlar dokumentiert
cherrekord, den Ende Februar die 18.
Zum Sch
Schreien: Zalando gewinnt
In
den Internet
World Shop
Award
Awa 2014 – und geht im
Okt
Oktober
an die Börse
22. Dezember 2014
26/14
9
04
01
01 Ende mit Schrecken: Weltbild muss
im Januar 2014 Insolvenz anmelden
05
02 3,2 Milliarden Dollar gibt Google für
den Thermostathersteller Nest aus
03 Facebook kappt Posting-Reichweite
04 Die Apple Watch kommt (erst 2015)
05 Mit .ruhr startet im Januar die erste
deutsche New-Top-Level-Domain
Auflage der E-Commerce-Messe Internet
World verzeichnet. Über 13.000 Besucher
kommen auf das Münchner Messegelände.
INTERNET WORLD Business und Internetworld.de präsentieren sich aus diesem
Anlass mit neuer Optik und inhaltlich
fokussiert. Und Zalando hat Grund zum
Schreien: Der Modehändler gewinnt den
Internet World Shop Award 2014.
März Die Shop-Softwareschmiede ePages, deren Online-Shops bislang vor allem
Hosting-Kunden von Strato
und T-Online bekannt waren, verbündet sich mit dem
Hosting-Marktführer 1&1.
Und damit die Ehe auch lange hält, steigt 1&1 im Gegenzug bei ePages ein.
Schlechte Presse erhält dagegen die Kölner Eyeo
GmbH, die den Adblocker
Adblock Plus vertreibt. Immer mehr Content-Seiten
bangen um ihr Geschäftsmodell, wenn Werbung einfach unterdrückt wird. Delikat: Werbekunden können sich gegen Bezahlung vom AdblockBann freikaufen.
April Der Arbeitskampf zwischen Amazon und Verdi verschärft sich. Die Gewerkschaft fordert, die Arbeiter in den
Amazon-Logistikzentrum nach dem Ta-
06
02
03
rifvertrag für den Einzelhandel zu bezahlen – Amazon schaltet auf stur. Begleitet
werden diese Auseinandersetzungen von
TV-Berichten über die angeblich schlechten Arbeitsbedingungen bei Amazon.
Dass dem US-Riesen Ärger zu bereiten
dem deutschen Handel allein nicht aus der
Klemme hilft, zeigt ein Selbstversuch der
Redaktion: Online bestellen und im Ge-
Im September startet der Videostreaming-Dienst Netflix in Deutschland
schäft abholen (Click & Collect), klappt
nur selten wirklich gut.
Mai Wenn Amazon schlimm ist, kann es
bei Zalando nicht besser sein, glaubt der
07
Privatsender RTL und schickt Enthüllungsjournalist Günter Wallraff auf die
Pirsch. Das Ergebnis ist eine dramatische
Reportage über die Zustände in den Auslieferungszentren des Modeversenders –
die RTL nach einer gerichtlichen Verfügung nicht mehr zeigen darf, weil einige
Fakten nicht stimmten.
Von der Öffentlichkeit weithin unbemerkt startet derweil die Telekom ihre mobile Bezahllösung My Wallet. Ihr ergeht es
ein wenig wie der PaymentTochter Yapital von Otto:
Wenige kennen sie, noch weniger nutzen sie.
Am 13. Mai spricht der
Europäische Gerichtshof ein
Urteil mit Folgen: Er schreibt
das „Recht auf Vergessenwerden“ fest. In der Folge erhält Google allein in
Deutschland über 70.000
Anträge von Personen, die
Webinhalte aus dem GoogleIndex gelöscht wissen wollen – rund
250.000 Seiten sind davon betroffen.
Aus Amerika schwappt ein neuer Trend
nach Deutschland: Beacons, das sind kleine Mini-Peilsender, die die Lokalisierung
und Erfassung von Smartphones
ermöglichen. Die Sender tun nichts weiter
als ein codiertes Signal auszustrahlen. ▶
Die
Deals des
Jahres
AT&T kauft DirecTV (TV-Online-Portal)
für
49 Mrd. $
Alibaba erlöst beim Börsengang
ca.
25 Mrd. $
Facebook kauft Whatsapp (MessengerApp) für
19 Mrd. $
Google kauft Nest (Home Automation)
für
3,2 Mrd. $
Facebook kauft Oculus (Virtual-RealityBrille) für
2 Mrd. $
Rocket Internet erlöst beim
Börsengang
1,6 Mrd. €
(ca. 2 Mrd. $)
Amazon kauft Twitch (Gamer Videos)
für
930 Mio. $
Zalando erlöst beim Börsengang
600 Mio. €
(ca. 780 Mio. $)
06 Die Internet World Messe
wird 18 – und alle kommen:
Besucheransturm auf dem
Messegelände in München
07 Erzürnter Professor:
E-Commerce-Experte Gerrit
Heinemann stellt Marktprognosen deutscher Verbände infrage
SCHWERPUNKT
10
INTERNET WORLD Business
22. Dezember 2014
26/14
08 Beacons bringen Smartphones und
Local Business zusammen
09 Streitthema des Jahres: Uber greift
das deutsche Taxigewerbe an
10 Hat weder Lenkrad noch Pedale: Das
Google-Auto fährt ohne Fahrer – und
beflügelt Zukunftsvisionen
09
Köpfe 2014
10
08
Paypal-Chef
David Marcus
wechselt zu
Facebook
Oliver Samwer
bringt Rocket
Internet und
Zalando an die
Börse
Jack Ma
bringt Alibaba
erfolgreich
an die Börse
Günther
Oettinger (CDU)
wird neuer
EU-Digitalkommissar
Martin Sinner
wird Chef der
Online-Unit von
Media Saturn
13
Empfängt ein Smartphone dieses Signal, nehmigung für weitere Testflüge. Einen
wird es erkannt – wenn auf dem Gerät ei- Namen für den Lieferservice aus der Luft
ne entsprechende App installiert ist.
gibt es bereits: Amazon Prime Air.
Juni Ein kleines Vehikel bekommt große
August Im ständigen Ringen der Marellt den
kenartikler um die Hoheit über die VerPresse: Google stellt
bstt fahtrieeb
Prototypen eines selbst
triebswege
verzeichnet der
o
renden Autos vor – ohne
Online-Handel einen
e. Das
D
Lenkrad und Pedale.
wichtigen Sieg: Adidas
die
Wägelchen beflügeltt d
gibt sein Verbot, seine
ie
Fantasie. Sieht so di
die
Produkte auf Onlinefah-Zukunft des AutofahMarktplätzen zu hann
d
deln, auf. Es wäre rechtrens aus? Auch um den
mitttllich
ic wohl ohnehin nicht
neuartigen Fahrvermittnth
a
haltbar
gewesen. Wechsel
lungsdienst Uber en
enttte.
aan der Tabellenspitze:
brennt eine Debatte.
Serviceplan-DigitalDer schickt sich an,,
herkömmlichen
tochter Plan Net überTaxis das Wasser
nimmt den Mobileabzugraben. Dafür
und E-Commercebekommt er massiv
Spezialisten HMMH
dtGegenwind von Stadtund w
wird damit zur größten
fsvverbänDigitaal
verwaltungen, BerufsverbänDigitalagentur
Deutschlands.
den und Gerichten.
Dass BKA meldet, dass die
Juli Nachdem Gerüchte
rücchte über
d Cyber-Attacken auf
Zahl der
enggang von
Webs
sh
einen baldigen Börsengang
Webshops
zunimmt. Nach
Im Clinch:
Rocket Internet bereits im FrühAngaben des Amtes war bejahr kursierten, schafft der Start- Verdi will Ama- reits jeder achte Shop Ziel eines
up-Inkubator aus Berlin die zon zu einem
kriminellen Angriffs. Oft geht
Voraussetzungen dazu und wird neuen Tarifver- es dabei um Erpressung –
eine Aktiengesellschaft. Und trag zwingen
manchmal auch um MarktbeAmazon zeigt, dass sein Ende
reinigung auf die harte Tour.
September Die Burda-Betei2013 viral verbreitetes Video vom
Flug einer Paketauslieferungsdrohne kein ligung Zooplus verzehnfacht ihren QuarScherz war: Der Konzern beantragt bei talsgewinn: Die Zukunft von Medienkonder US-Luftfahrtbehörde FAA eine Ge- zernen liegt folglich vielleicht nicht nur im
14
Bedrucken von Papier, sondern eventuell
auch im Verkauf von Katzenfutter.
United Internet steigt kurz vor dem für
Oktober anvisierten Rocket-Börsengang
bei den Berlinern ein und erwirbt für 435
Millionen Euro zehn Prozent der Firmenanteile. Ganz andere Maßstäbe setzt da der
Börsengang der chinesischen AlibabaGruppe: Der 50-jährige Alibaba-Gründer
Jack Ma erlöst beim größten IPO in der
Geschichte Chinas rund 25 Milliarden
US-Dollar – das ist das Dreifache des maltesischen Bruttoinlandsprodukts.
Die Gespräche am Rande der Dmexco,
die am 10. September in Köln zum sechsten Mal ihre Tore öffnet, bestimmt indes
ein anderes Thema: Am Vorabend hat
Apple neben neuen Smartphones und
einem Mobile-Payment-System auch eine
Smartwatch vorgestellt. Auf den Markt soll
die Apple Watch allerdings erst 2015 kommen. Der Digitalmesse tut das keinen Ab-
13 Neuer, lauter größer: Die Dmexco
feiert im September Rekorde
14 Bestellung auf Zuruf: Mit „Echo“ will
Amazon die Küchen und Wohnzimmer der Kunden erobern
15 Touchscreens halten Einzug in die
Umkleidekabinen
16 Gerichtlich untersagt: RTL-Reportage
über Arbeitsbedingungen bei Zalando
15
22. Dezember 2014
26/14
INTERNET WORLD Business
11
Die
Flops des
Jahres
11
SEPA
11 Mehr als nur ein Scherz: Amazon
testet Auslieferung per Flugdrohne
12 Verstärkung für Serviceplan: Plan
Net übernimmt HMMH und wird zur
größten Digitalagentur Deutschlands
12
bruch: Sie verzeichnet mit fast 32.000 Be- Zeiten:
Bertelsmann
übernimmt lungen auf Zuruf abwickeln können – eisuchern einen neuen Rekord.
Gruner+Jahr komplett, bald darauf er- ne digitale Revolution. Still geworden ist
schüttert eine Kündigungswelle das Haus. es derweil um einen anderen Game ChanOktober Nahezu zeitgleich gehen Rocket
November Amazon, in der medialen
Internet und seine wichtigste Gründung
ger: Ob Google seine Datenbrille Glass jeZalando an die Börse. Das Ergebnis fällt Wahrnehmung häufig das personifizierte mals auf den Markt bringen wird, erzunächst ernüchternd aus: Beide Papiere Böse, sorgt in der Vorweihnachtszeit für scheint unsicher –zu groß sind die Vorbekönnen den hohen Ausgabehalte in der Bevölkerung.
Dezember Der Branchenverkurs nicht halten und geben
band HDE gibt eine eindrucksnach dem IPO deutlich nach.
volle Prognose für das WeihSpäter dreht sich der Wind:
nachtsgeschäft ab: Mit 18 ProZum Jahresende liegen beide
zent wird der E-Commerce 15
Werte deutlich über dem AusMal so schnell wachsen wie der
gabekurs. Insgesamt konnte
stationäre Handel. Der HDE
Rocket Internet rund 1,6 Mrd.
erwartet einen Online-Umsatz
Euro erlösen, Zalando kommt
von zehn Milliarden Euro.
auf 600 Millionen.
Staatliche Hilfe kann er dabei
Im seit Jahren schwelenden
nicht erwarten: Das BundesStreit um das Leistungsarbeitsgericht stellt in einem
schutzrecht schafft Google
Urteil fest, dass das Verbot von
Fakten: Der SuchmaschinenSonntagsarbeit auch für Callkonzern listet Links zu Articenter gilt.
keln von Verlagen, die
E-Commerce und OnlineLizenzgebühren für ihre
Marketing wurden 2014 vollOrganisiertes Verbrechen: Jeder achte deutsche Online-Shop
Inhalte fordern, nur noch in
jährig. Die digitale Wirtschaft
wurde bereits Ziel einer kriminellen Cyber-Attacke
der kürzesten Form auf, die
gehört weiterhin zu den maßohne Bezahlung möglich ist.
geblichen Wachstumstreibern
Ergebnis: Axel Springer vermeldet für einzelne Angebote Reichwei- Belebung am Arbeitsmarkt. Rund 10.000 in Deutschland. Es gibt Jahre, über die
tenverluste von bis zu 80 Prozent und gibt – allerdings nur befristet eingestellte – man in der Rückschau hätte Schlimmeres
◼
danach klein bei. Fall erledigt? Absolut Aushilfen sollen den 9.000 festen Mitar- sagen können.
nicht: Springer-Boss Mathias Döpfner beitern dabei helfen, den Auftragsberg
sieht den Traffic-Einbruch als Beleg für zum Jahreswechsel zu stemmen. In den
Googles Marktmacht und will Lizenzzah- USA stellt der Handelsriese unterdessen
Frank Kemper
lungen gerichtlich erstreiten. Insgesamt „Echo“ vor, eine Lautsprechersäule mit
internetworld.de/fk
erlebt die Medienbranche 2014 unruhige Sprachsteuerung. Sie soll Online-Bestel-
Einmal verschoben,
dann doch in Kraft
getreten. Aber der Nutzen der Single Euro
Payment Area für Verbraucher und
Unternehmen erschließt sich bis
heute nur den wenigsten
Bitcoins
Die virtuelle Währung
bleibt weiterhin Spekulationsobjekt ohne echte
praktische Relevanz
Google Glass
Beim einstigen Traum
für Geeks ist der Lack
ab. Man munkelt, dass
Google die Datenbrille einschlafen lassen könnte
Amazon Fire Phone
Das Smartphone des Handelsriesen liegt wie Blei in
den Regalen. Warum sich an
Amazon binden, wenn Alternativen frei zu haben sind?
Digitale Agenda
Das Konzept der Bundesregierung
fällt bei Experten durch: zu spät,
zu wenig, zu zaghaft
Andrea Voßhoff (CDU)
16
Die Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit
tritt im Januar 2014
die Nachfolge des
streitbaren Peter
Schaar an – und glänzt
seitdem durch Abwesenheit in der öffentlichen Debatte
E-COMMERCE
12
INTERNET WORLD Business
22. Dezember 2014
26/14
Best of E-Commerce 2014
Unsere völlig voreingenommene, persönliche, keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebende Liste der Online-Shops,
die Sie unserer Meinung nach dieses Jahr gesehen haben sollten – und die Pleiten, derer wir gedenken wollen
Lange wurde um Ottos Projekt
Collins ein Geheimnis gemacht,
jetzt lernt das Baby laufen: Das
App-Konzept von About You
überzeugt auch Kritiker.
Curated Shopping, die optische
Suche per App, ein Größenberater, ein Kundenfeed: Das sind
nur einige der Ideen, die Zalando
in diesem Jahr umgesetzt hat.
Ausge
zeichneter
Möbel
Servic
e
Prima Informationswert, transparente Prozesse, hohe Sicherheit:
Fashionforhome ist der Shop mit
dem besten Service, fand das
Institut für Service-Qualität.
Die Handelskooperation der
ANWR Group schafft, was andere
gern hätten: eine Plattform für
4.200 Schuhgeschäfte, die Webshop und Beratung verbindet.
Einstie
g in
E-Foo s
d
Neue W
ege
fahren
Dass nicht nur Start-ups bekannte
Strukturen neu denken können,
zeigte BMW in diesem Jahr mit
seinem Online-Direktvertrieb.
Volvo will bald nachziehen.
Das
Unmö
glic
umset he
zen
Fisch übers Internet verkaufen –
wer hätte geglaubt, dass das
funktioniert? Tut es, und zwar
bei Deutsche See. Muss an dem
appetitlichen Shop liegen.
Spann
end
Vertrie es
bs
konze pt
Feuer
we
der Id rk
een
Mutig
a
ders d nenken
Es tut sich was im OnlineLebensmittelhandel. Stellvertretend für viele Konzepte steht
der neue Rewe-Shop: ambitioniert, aber noch problembehaftet.
Erfolg
a
individ uf
uell
Gott und die Welt bastelt, häkelt,
strickt und filzt – und verkauft
auf Dawanda. Der Marktplatz
hat viel an Reichweite und Bekanntheitsgrad gewonnen.
Umsat
zgigant
An den fabelhaften Zahlen von
Zooplus kam dieses Jahr keiner
vorbei: 427 Mio. Euro Umsatz,
3,8 Mio. Euro Gewinn, 2,7 Millionen aktive Kunden. Puh!
INTERNET WORLD Business
13
„Es ist strategisch sinnvoll,
ausgefallener aufzutreten“
Disrup
tiv
schön
Ist Airbnb nun schuld am Wohnungsnotstand in Berlin
oder nicht? Egal, was Studien dazu sagen: Der SharingEconomy-Anbieter ist längst etabliert und auch durch
gesetzliche Initiative nicht mehr zu vertreiben. Nebenbei hat
er einen der schönsten Relaunches des Jahres hingelegt.
Schön
disrup
tiv
Keiner spaltete die Gemüter in diesem Jahr so sehr wie
Uber. Die Fahrdienst-App wurde in mehreren Ländern verboten und als Gefahr für Leib und Leben eingestuft, trotzdem fährt das Unternehmen unbeirrt weiter – fällt ja auch
leicht bei einer Bewertung von 25 Milliarden US-Dollar.
Hickha
ck um
die Zu
kunft
Das Sterben auf Raten von
Weltbild war schwer mitanzuschauen in diesem Jahr. Neubesitzer Droege will den Shop
jetzt zum Marktplatz ausbauen.
Netshops Commerce ist die meistdekorierte E-Commerce-Agentur des Jahres. Ihr Erfolgsrezept: Shops einfach
ein bisschen mutiger bauen als die
Konkurrenz – und mit Engelszungen
auf die Kundschaft einreden. Geschäftsführer Stefan Sobczak über Emotion im
Shop und neues Design für die Zukunft.
Herr Sobczak, Sie bauen Shops anders
als die anderen – warum?
Stefan Sobczak: Wir finden es einfach
aus strategischer Sicht sinnvoll, etwas
ausgefallener aufzutreten. Den Kampf
gegen Amazon gewinnt man nicht mehr,
indem man seinen USP auf große Sortimente, günstige Preise oder schnelle
Verfügbarkeit ausrichtet. Außerdem
sind wir fest davon überzeugt, dass Nutzer konsequent über alle Kanäle ein
durchgängiges Einkaufserlebnis erwarten. Wenn sich eine Marke in Printanzeigen oder in Fernsehspots bis ins kleinste
Detail brillant darstellt – warum tut sie
es dann nicht auch im Webshop?
Es ist fast erschreckend, wie sich viele
Marken als Shop im Internet präsentieren. Wenn man da die Logos rausstreicht, sind viele Marken-Shops austauschbar. Warum ist das so?
Sobczak: Viele Marken nehmen den
E-Commerce grundsätzlich noch nicht
so ernst wie andere Vertriebskanäle.
Wer hier nur auf die Standard-Templates
der gängigen Shop-Systeme setzt, hat
es schwer. Dabei kann man durchaus bei
rund 80 Prozent des Shops auf Standard-Features setzen. Aber wer wirklich
erfolgreich sein will, muss bei den restlichen 20 Prozent etwas anders machen.
Wo sehen Sie die Grenze der Leistungsfähigkeit von Standard-Shop-Software?
Sobczak: Man kann aus Standardsoftware eine ganze Menge herausholen.
Aber wenn man sich vom Wettbewerb
abgrenzen und zu den Top Ten gehören
möchte, muss man irgendwann davon
Stefan Sobczak
ist Geschäftsführer der Netshops
Commerce GmbH und durfte in
diesem Jahr für die Arbeit seiner
noch jungen Agentur satte sieben
E-Commerce-Preise mit nach
Hause nehmen.
Abstand nehmen. Shop-Systeme werden
gerne dafür kritisiert, dass sie keine oder
zu langsam Innovation bringen. Aber der
Ansatz ist falsch: Wenn das Shop-System
eine Innovation bringt und 5.000 Kunden
sie gleichzeitig nutzen, ist es keine Innovation mehr. So nutzen wir gerne die
vorhandenen und optimierten CheckoutProzesse mit Payment-Modul und E-MailNewsletter-System, aber die 20 Prozent
on top bauen wir individuell.
Werden Webshops in Zukunft noch so
aussehen, wie wir sie heute kennen?
Sobczak: Ich denke, den Wandel wird
gar nicht so sehr die Optik, sondern eher
die Vielfalt an neuen Devices – von der
Apple-Watch bis zum Riesenfernseher –
bringen. Die Herausforderung besteht
dann darin zu überlegen, welches Sortiment wir zu welchem Zeitpunkt auf welches Endgerät bringen. Abends haben
Sie ganz andere Interessen als an einem
Dienstagmorgen. Und vor Weihnachten
interessieren Sie andere Produkte als
vor einer Konfirmation. Hier wird sich in
Zukunft eine Menge tun.
Interview: Daniela Zimmer
Das gesamte Interview zum Nachlesen
gibt’s auf www.internetworld.de
Keine
Chanc
e
gegen
Zooplu
s
Der Online-Markt für Tierbedarf
ist so eng, dass für Petobel kein
Platz war – oder lag dessen
Scheitern eher an der unglücklichen Hand von Epic Companies?
Oh wie
schad
e
Aus für Shop-Award-Gewinner
Local Gourmet. Für das Konzept,
Fleisch bei angeschlossenen
örtlichen Bauern zu bestellen,
fand sich leider kein Investor.
E-COMMERCE
INTERNET WORLD Business
22. Dezember 2014
26/14
Foto: Shutterstock / Ringlet
14
Marken des
Vertrauens
Schritt
1
Suche
Frag Finn
72 %
71 %
Ecosia
67 %
Google
Schritt
2
Test & Infos
Test.de
74 %
Chip.de
73 %
Testsieger.de
70 %
Schritt
3
Preisvergleich
Imagepflege bringt’s
Für Wachstum optimieren Online-Händler Reichweite und Preise. Doch damit allein ist
Google
66 %
T-Online
Shop
65 %
Check24
65 %
Schritt
4
Rabatt/Gutschein
Gutschein
rausch.de
Gutschein
sammler.de
Sparwelt.de
68 %
66 %
65 %
Schritt
5
Shop-Kontrolle
Trusted
Shops
S@afer
Shopping
Geprüfter
Shop (Ontrust)
76 %
74 %
73 %
Vertrauenswürdigste E-Commerce-Marken in der
jeweiligen Verkaufsphase, Quelle: Elaboratum 2014
es noch nicht getan – Kunden müssen Handelsmarken auch mögen
ie Verzweiflung scheint groß zu sein im
Online-Handel: Für die Kinderdaunenjacke gibt’s 60 Prozent Rabatt, für den
Wollpullover 40. Nach dem ersten Besuch
im Online-Shop lockt der E-Book-Reader
via Retargeting-Anzeige mit einer Preisreduzierung von 20 Prozent zum erneuten
Besuch ein, der Laptop ist dann sogar 40
Prozent billiger: So viele Schnäppchen wie
in diesem Jahr gab es im Internet noch nie.
Und das ausgerechnet zur Weihnachtszeit,
wenn alle Welt nach Geschenken sucht, die
Euros lockerer als sonst sitzen und der
Handel sich über hohe Bons freuen sollte.
Normalerweise erzielen Händler bis zu
drei Viertel ihres Umsatzes in der Vorweihnachtszeit. In diesem Jahr werden jedoch
die Marktgesetze außer Kraft gesetzt. „Die
Konkurrenz im E-Commerce wird immer
härter“, beobachtet Martin Rothhaar von
der Beratung Elaboratum. „Die einfachste
Strategie Kunden einzufangen ist zunächst
der Rabatt.“ Doch das ist ein zweischneidiges Schwert: Angesichts schnell purzelnder
Preise fragen sich die Kunden, ob die Qualität der Ware stimmt, oder kalkulieren die
Händler etwa mit zu hohen Preisen? Als
Folge wechseln sie den Shop oder geben
den Kauf ganz auf. Beim Handel mindern
die Rabatte zudem Einnahmen und Ge-
D
winn. „Händler müssen sich überlegen, ob
sie die Preisschlacht zu Weihnachten 2015
wieder mitmachen“, sagt Rothhaar. „Wer
sich langfristig als Spezialist oder als vertrauenswürdiger Händler positioniert,
kann dem Preisdiktat entgehen.“
Bekannt ist nicht
gleich seriös
Profilierung und Imagepflege heißt die
nachhaltigere Alternative zur Preisspirale.
Mit einem markanten Angebot, kundennahen und zum Angebot passenden Services sowie durch die strategische Auswahl
von beliebten Bezahlsystemen, Produktsuchen oder Preisvergleichen können sich
gerade kleinere und mittelständische
Online-Shops gegenüber bekannteren
Marken wie Amazon, Ebay oder Zalando
behaupten. Zu diesem Ergebnis kommt zumindest die Studie „E-Commerce Markenchampions 2014/ 2015“ von Elaboratum.
Untersucht wurden die bekanntesten
Marken entlang der sogenannten Customer Journey, des Prozesses vom Suchen
und Entdecken eines Produkts bis hin zu
seinem Kauf. Rund 1.500 Kunden wurden
befragt, ob sie Services und Shops kennen –
und sofern sie sie kannten, wie glaubwürdig, sympathisch, einzigartig oder attraktiv sie die Namen bewerten. In den Kästen
am Rand dieser Seiten finden sich die
Shops, die die Kunden auf dem Weg zur
Kaufentscheidung als besonders vertrauenswürdig einstuften. Hohe Werte in allen
fünf Kategorien stehen hier folglich für ein
gutes Image.
Eine Ergebnis der Analyse: Bekannte
Marken mit hoher Reichweite haben nicht
„Bekanntheit bringt nicht
alles, Händler sollten auf
ihre Positionierung achten“
Martin Rothhaar,
Berater, www.elaboratum.de
22. Dezember 2014
26/14
INTERNET WORLD Business
15
Bekanntheit bildet Vertrauen
automatisch ein gutes Renommee. Google
etwa nutzen mehr als 90 Prozent der deutschen Verbraucher, nur knapp 66 Prozent
halten die Suchmaschine aber beim Preisvergleich für vertrauenswürdig. Billiger.de
kennen 91 Prozent, aber nur für etwa 60
Prozent ist der Preisvergleich transparent
und glaubwürdig. Auch Zalando ist den
meisten Verbrauchern ein Begriff, doch nur
rund 60 Prozent finden den Modehändler
sympathisch. Die Folgen, wenn Marken
nicht als seriös gelten: schneller Wechsel,
fehlende Loyalität und Kundenbindung –
unter Umständen sogar mehr Retouren:
„Bei einem Shop, den ich nicht so mag, fällt
mir das Rücksenden von Waren leichter“,
zitiert Rothhaar Kundenmeinungen.
Beratung, Reparatur
und lange Garantie
Mit Bestnoten in allen Kategorien hat sich
der Online-Shop Thomann.de als ein
Markenchampion im E-Commerce entpuppt: Das Unternehmen mit Sitz im fränkischen Burgebrach verkauft Instrumente,
Verstärker, Mikrofone und Zubehör in
ganz Europa. Es bietet einen Teil seiner
Angebote zwar in Preisvergleichen wie
Billiger.de, Google Shopping oder Geizhals.de an, hat sich aber im mittleren Preissegment etabliert. Thomann wächst so um
bis zu sieben Prozent pro Jahr: „Das ist für
unsere Branche ziemlich gut“, meint Hans
Thomann. „Die Zeit der großen Zuwächse
ist vorbei“ (INTERNET WORLD Business-Interview: http://bit.ly/12QTwZp).
Über Jahre hat sich Thomann durch
intensive Beratung am Telefon, per Mail
und auf seinen Websites beliebt gemacht.
Wer kauft, findet neben Produktbeschreibungen Testberichte, Kauf-Rankings und
alternative Marken. Er kann
sich auf den Reparaturservice verlassen sowie auf eine
um zwei Jahre verlängerte
Rundumgarantie für alle Geräte. Kunden vergeben für
solche Services Bestnoten,
wenn es um Werte wie Vertrauenswürdigkeit, Zuverlässigkeit und Sympathie
geht. Thomann kann von
treuen Stammkunden in
ganz Europa berichten und
von Empfehlungen, die neues Geschäft bringen. Das
Unternehmen erwirtschaftet
rund 500 Millionen Euro im
Jahr und wächst weiter.
Beliebte Partner
steigern das Image
Spezialisten wie Thomann
gelingt es leichter, sich gegen
Konkurrenten wie Amazon
und Ebay durch ein unverwechselbares Angebot und
passenden Service zu behaupten. Unter den Markenchampions ist daher auch
kein weiteres Online-Kauf-
Suche
44 %
Information
55 %
Preisvergleich
65 %
Rabatt
59 %
Shop-Siegel
83 %
Kauf
80 %
Bezahlen
88 %
Wie wahrscheinlich ist es, dass
Sie die Bestellung abbrechen,
wenn Sie unbekannte Dienste
und Shops sehen?
INTERNET WORLD Business 26/14
Quelle: Elaboratum
haus zu finden, sondern neben Thomann
und Ebay noch ein Spezialist: Zooplus.
Der Tierfutterhandel nimmt Kunden
durch seine übersichtliche Seite, viele Informationen sowie ein lebhaftes Forum für
Fragen rund ums Tier für sich ein. Zooplus
löst mit dem Lieferservice ein Problem
von Tierliebhabern – den Transport von
sperrigen Spielsachen und Möbeln oder
schweren Vorratspackungen.
Die Beliebtheit von Online-Shops nimmt
noch zu, wenn sie auf bekannte und sympathische Dienstleister setzen. Das gilt bei
Referenzen für die eigene Zuverlässigkeit,
also einem Shop-Siegel, wie auch den Bezahlarten. 80 Prozent der Kunden brechen
die Bestellung in einem ihnen unbekannten Shop wieder ab, 88 Prozent, wenn sie
auf unbekannte Zahlarten treffen. Befinden
sie sich noch im Such- und Informationsprozess, schrecken unbekannte Namen
allerdings weniger ab (siehe Grafik links):
Eine Suchmaschine, die sie nicht kennen,
verlassen nur 44 Prozent.
Erwiesenermaßen lieben deutsche Verbraucher Rechnungskauf, Überweisung,
Bankeinzug und – Paypal. Das Bezahlsystem aus den USA hat aufgrund seiner
internationalen Verbreitung einen guten
Namen, aber auch, weil es praktisch, einfach und für jeden leicht verständlich ist.
Mithilfe von Paypal können Händler sogar
die in Deutschland ungeliebte Vorauskasse
durchsetzen: Die Treuhandkonto-Funktion
garantiert allen Beteiligten, dass es nicht
zu Verlusten kommt. Paypal ist damit
die vertrauenswürdigste und beliebteste
E-Commerce-Marke der Deutschen.
„Je unbekannter ein Shop ist, umso
wichtiger wird ein bekanntes Prüfsiegel“,
so Rothhaar. Fehlt eine solche Referenz,
verlassen 83 Prozent der Käufer den Shop.
Die bekanntesten Siegel sind der geprüfte
Shop von Ontrust.net, S@fer Shopping
sowie Trusted Shops. Letzterer ist am beliebtesten, da er als besonders glaub- und
vertrauenswürdig sowie sympathisch gilt.
Spezialisierung, praktische Services
und ein guter Name: So lassen sich sogar
die preissensiblen Deutschen dazu hinreißen, mehr auszugeben – nicht nur für
◼
Geschenke.
Marken des
Vertrauens
Schritt
6
Shops
Thomann
75 %
Zooplus
Ebay
73 %
70 %
Schritt
7
Bezahlen
Paypal
76 %
Sofortüber
weisung.de
Amazon
Payment
73 %
70 %
Susanne Vieser
internetworld.de/vs
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E-COMMERCE
16
INTERNET WORLD Business
22. Dezember 2014
26/14
Tengelmann fördert Shopwings
Nach dem Verkauf des Lebensmittelhandels an Edeka setzt Tengelmann auf Lebensmittel-Logistik
liver Samwer hat in Sachen Überzeugungsarbeit wieder einmal ganze
Arbeit geleistet: Kurz nachdem Tengelmann bekannt gab, für das Lebensmittelgeschäft im eigenen Haus keine Perspektive mehr zu sehen, kauften sich der Handelsriese über seine Tochter Tengelmann
Ventures bei dem Lebensmittellieferdienst
Shopwings ein. Für 36 Prozent der Anteile an dem Rocket-Internet-Start-up sollen
Medienberichten zufolge zehn Millionen
Euro geflossen sein. Welche Ziele Tengelmann Ventures mit der Beteiligung an
O
Shopwings verfolgt, war bis Redaktionsschluss nicht in Erfahrung zu bringen.
Auch Shopwings selbst schweigt noch beharrlich. Doch das frische Geld dürfte zumindest den nationalen Rollout des Startups pushen.
Mühselige Handarbeit
Shopwings ist, wie man es aus dem
Samwer-Reich kennt, ein Klon des USVorbilds Instacart (das im Juni 2014 erst
mit Andreessen Horowitz eine Finanzierungsrunde über 44 Millionen
US-Dollar abschloss). Geschulte
Einkäufer sollen dabei den Kunden die bestellten Lebensmittel
aus benachbarten Supermärkten
direkt nach Hause bringen. Die
Lieferfrist zwischen 9.00 und
21.00 Uhr umfasst zwei Stunden.
Den Kunden kostet der Lieferservice mit definiertem Zustellfenster 4,90 Euro. Erste Testgebiete
sind München und Berlin. In den
beiden Städten finden sich Ange-
„Geschulte Einkäufer“
sollen die Ware zum Kunden bringen
Die Produkte muss Shopwings zurzeit noch manuell in den Shop einpflegen
bote von Aldi Süd, Alnatura, Edeka, Lidl
und V-Markt.
Allerdings: Kooperationen mit den
genannten Supermärkten gibt es noch
nicht. „Derzeit existieren noch keine offiziellen Partnerschaften. Aus diesem
Grund mussten wir die Produkte aus den
Supermärkten einzeln kaufen, abfotografieren und auf unserer Seite anbieten“,
erklärt eine Rocket-Sprecherin auf Anfrage
von INTERNET WORLD Business. Dauerhaft kann das natürlich keine Lösung
sein. „Wir wollen ganz klar Partner des
Einzelhandels sein, keine Konkurrenz. Es
laufen derzeit Verhandlungen mit dem
Ziel, offizielle Partnerschaften herzustellen“, hieß es schon zum Launch im Oktober
vonseiten des Unternehmens. Zur Unterschrift kam bislang aber noch kein Vertrag.
Die Einkäufer rekrutiert Shopwings auf
Freiberuflerbasis. Sie geben vorab ihre
verfügbare Zeit und das gewünschte Postleitzahlengebiet an, die Aufträge werden
ihnen dann per App vermittelt. Die Bezahlung richtet sich nach der Größe des Einkaufskorbs. Bis zu 20 Euro pro Stunde las◼
sen sich dabei erzielen.
Daniela Zimmer
Foto: Emmas Enkel
Coup für
Emmas Enkel
Metro zeigt Innovationsfreude im E-Commerce und
beteiligt sich mit 15 Prozent an Emmas Enkel
er Einstieg des Handelsriesen Metro
bei Emmas Enkel hat eine der größten
Herausforderungen des MultichannelSupermarkts gelöst: „Wir verzeichnen eine
nationale Nachfrage, doch unsere Supply
Chain war zunächst lokal ausgelegt. Mit
der Metro haben wir einen nationalen
Skalierpartner gefunden, mit dem wir die
nächsten Schritte gehen können“, erklärt
Mitgründer Sebastian Diehl.
Gemeinsam wollen die beiden Partner
neue Standorte für Filialen erschließen,
aus denen heraus dann auch Online-Kunden beliefert werden können. Dabei fühlt
sich Diehl nicht nur von Metropolen, sondern auch von kleinen Gemeinden stark
angezogen. „Das Thema Nahversorgung
ist zum Politikum geworden. Es gibt
inzwischen schon beeindruckende Offensiven der ländlichen Regionen selbst“,
D
erzählt Diehl. „Teilweise melden sich Orte
bei uns mit fast fertigen Business-Plänen.
Da liegen beispielsweise CrowdfundingProjekte auf der Hand, bei denen ganze
Ortschaften eine Filiale finanzieren, auch
wenn wir den Eigentümern das Prinzip
Crowdfunding vermutlich erst noch erklären müssen.“ Auch für Franchise-Konzepte ist er offen. Metro als Geldgeber
kehrt mit Emmas Enkel also von den großen Einkaufsparks am Stadtrand zurück
in die Tausend-Seelen-Gemeinden.
Preislich konkurrenzfähig
Dass man abseits der Discount-Kunden
genügend Menschen findet, die bei Emmas Enkel einkaufen, daran hat Diehl keinen Zweifel. Man sei bei den Preisen zumindest im Hinblick auf die klassischen
Emmas Enkel: Sebastian Diehl und Benjamin Brüser kommen durch den
Metro-Einstieg dem nationalen Roll-out näher
Lebensmittelketten konkurrenzfähig und
die Tatsache, dass das Sortiment künftig
von Real geliefert werde, sorge für zusätzliche Luft im Pricing. Darüber hinaus biete
auch das Multichannel-Konzept von Emmas Enkel Preisvorteile: Die IT sei von
Anfang an Multichannel-fähig gewesen,
die Läden seien für den MultichannelHandel ausgebaut und die Lagerflächen in
den Läden können optimal ausgenutzt
werden. Große Hoffnungen setzt Diehl
unter anderem in die ältere Kundschaft.
„Entweder sie lernt dazu und surft selbst
im Netz oder sie nutzt die Hotline“, sagt er.
Bislang ist Emmas Enkel mit zwei eigenen Läden und einem Franchisenehmer in
Düsseldorf, Berlin und Essen präsent. Die
Umsätze des 2011 gelaunchten Unternehmens steigen jährlich im dreistelligen
Prozentbereich, in Düsseldorf werden 70
Prozent der Umsätze online generiert.
„Düsseldorf läuft gut, da fließt kein Geld
mehr rein“, sagt Diehl. Jetzt bestehe die
Herausforderung darin, das Wachstum zu
managen. Bei der Logistik setzt Emmas
Enkel bislang auf Click & Collect oder die
Auslieferung durch eine eigene Flotte.
„Wenn ich einen Lieferwagen voll auslaste,
ist so ein Fahrzeug eine tolle Werbefläche,
die durch die Stadt fährt“, sagt Diehl.
„Warum sollte ich darauf verzichten?“ ◼
Daniela Zimmer
22. Dezember 2014
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INTERNET WORLD Business
17
§
Sabine Heukrodt-Bauer LL.M.
Foto: Fotolia / Gajus
Rechts- und Fachanwältin für
Informationstechnologierecht
in Mainz
Kontaktangaben im Impressum müssen eine unmittelbare Kommunikation ermöglichen
Das müssen Sie beachten
∙ Eine E-Mail-Adresse im
Impressum darf nicht nur eine
automatische Standardantwort
auslösen.
∙ Kontakttelefonnummern im
Impressum dürfen keine teuren 0900-Nummern sein
lich allgemeine Links auf weitere Informationsquellen enthielt. Das Landgericht
Koblenz (Urteil vom 3. November 2014,
Az.: 15 O 318/13, noch nicht rechtskräftig)
sah diesen „toten Briefkasten“ als nicht
ausreichend im Sinne des Telemediengesetzes an. Paragraf 5 TMG schreibt die
Möglichkeit der unmittelbaren Kommunikation mit dem Seitenbetreiber vor.
E-Commerce-Anbieter sollten dafür
Sorge tragen, dass die E-Mail-Adresse, die
im Impressum angegeben wird, auch eine
persönliche Kommunikation mit dem
Kunden ermöglicht.
Gleiches gilt für angegebene Telefonnummern, doch nicht nur das: Das Oberlandesgericht Frankfurt am Main hat in
einer aktuellen Entscheidung im Oktober
2014 (Urteil vom 2. Oktober 2014, Az.:
6 U 219/13, nicht rechtskräftig) festgestellt, dass im Impressum keine 0900-Rufnummer angegeben werden darf, für die
Kosten von bis zu 2,99 Euro pro Minute
entstehen. Auch hier sieht das Gericht die
telefonische Kontaktaufnahme erheblich
„Das TMG schreibt eine
Möglichkeit zur umittelbaren
Kommunikation vor“
Rolf Albrecht
Fachanwalt für IT-Recht und
Gewerblichen Rechtsschutz
www.volke2-0.de
eingeschränkt, da die unmittelbare Kommunikationsmöglichkeit nicht gegeben
ist; viele potenzielle Anrufer könnten sich
durch die hohen Telefonkosten von einem
◼
Anruf abhalten lassen.
Rolf Albrecht
DATENSICHERUNG
PAYPAL
Hosting Provider haftet für
fehlendes Backup
Merkwürdige Wendung im
Gewinnspiel-Fall
Gehen bei einem Server-Crash in einem
Rechenzentrum Kundendaten verloren,
weil kein Backup angelegt wurde, haftet
der Hosting Provider für den Schaden –
auch dann, wenn die Datensicherung
nicht ausdrücklich im Vertrag stand. Nach
einem Urteil des Landgerichts Duisburg
(Az.: 22 O 102/12) gehört ein Backup zu
den Nebenpflichten des Providers. Einen
Ausweg aus dieser Verpflichtung gibt es
nur, wenn der Hoster dem Kunden einen
Backup-Service angeboten und dieser ihn
nicht in Anspruch genommen hat. (fk)
Das Gewinnspiel „Willste? Kriegste!“ drohte für Paypal teuer zu werden. Das Unternehmen hatte im Juni 2013 viele Kunden
benachrichtigt, dass sie 500 Euro gewonnen
haben – und kurz darauf die Zusage unter
Hinweis auf einen technischen Fehler zurückgezogen. Ein Kunde klagte vor dem
Amtsgericht Jena und bekam Recht: Paypal
muss ihm 500 Euro zahlen. Doch dann zog
er seine Klage zurück, das Urteil wird nun
nicht rechtsgültig. Die Vermutung steht im
Raum, dass Paypal am Ende mehr zahlte,
um einen Präzedenzfall zu vermeiden. (fk)
Quelle: Domain-recht.de
Ein Online-Händler hatte Sonderpreise
ausgezeichnet und dabei jeweils den
höheren Normalpreis durchgestrichen
mit angezeigt. Nachdem die Sonderpreise offenbar auch nach 21 Wochen
noch immer galten und sich im
gesamten Zeitraum weder die Sonderpreise noch die durchgestrichenen
Normalpreise geändert hatten, war
der Händler von der Wettbewerbszentrale abgemahnt worden. Begründung: Der Verbraucher gehe bei der
Werbung mit den Sonderpreisen von
aktuellen, kurzzeitigen Preisreduzierungen aus. Tatsächlich haben die
Sonderpreise über einen langen Zeitraum hinweg unverändert gegolten.
Der höhere Referenzpreis sei also entweder niemals verlangt worden oder
der Sonderpreis sei der eigentliche
Normalpreis. Das Landgericht Berlin
gab der Wettbewerbszentrale recht.
Sonderpreise dürfen nicht zum
„Standardpreis“ werden. Durchgestrichene alte Verkaufspreise müssen vor
Kurzem auch tatsächlich so verlangt
worden sein. Werbung mit alten, nur
ausgedachten Preisen („Mondpreise“)
ist unzulässig.
Foto: Fotolia / Vege
in Online-Shop braucht ein Impressum,
das gehört mittlerweile im E-Commerce
zum Allgemeinwissen. Was genau dort
angegeben werden muss, ist jedoch häufig
Gegenstand von wettbewerbsrechtlichen
Auseinandersetzungen. So wurde jetzt ein
großer Internet-Provider von der Wettbewerbszentrale verklagt, weil er zwar eine
E-Mail-Adresse im Impressum veröffentlichte, aber die Mails, die an diese Adresse
geschickt werden, nicht individuell beantwortete. Stattdessen erhielten die Absender eine automatische Antwort, die ledig-
Sonderpreise dürfen nicht
dauernd gelten
Werbung mit einem dauernd durchgestrichenen Preis ist irreführend
(Urteil des Landgerichts Berlin vom
04.09.2014, Az.: 52 O 92/14).
Keine tote Adresse
E
www.res-media.net
Versprochen: Paypal muss seine
Gewinnzusagen einhalten
ONLINE-MARKETING
18
INTERNET WORLD Business
22. Dezember 2014
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Kreative
Selbstläufer
Storytelling war der Kampagnen-Trend in diesem Jahr.
er Vorwurf der mangelnden Kreation
klebt an der digitalen Werbung wie
lästiger Kaugummi am Schuh. „Der inhaltlichen und formalen Gestaltung von
Werbung kommt in der Gattung Online
aktuell noch viel zu wenig Beachtung zu“,
meint auch Paul Mudter, Vorsitzender des
OVK im BVDW. Dabei haben Elemente
wie Aufbau, Platzierung, Größe oder Farbe einen wesentlichen Einfluss auf den Erfolg von Bannern und Co., wie eine OVKStudie zeigt. Die Wahrnehmung von digitalen Kampagnen in Premium-Werbeumfeldern hängt ihr zufolge zu 47 Prozent
von der Kreation ab.
D
Trotz aller Kritik: Kampagnen, die mit
innovativen Ideen Zugang zu Kopf, Herz
und Geldbeutel des Konsumenten finden,
gibt es viele. Die besten aus dem vergangenen Jahr wurden auch 2014 mit DigitalPreisen wie dem New Media Award oder
den Cannes Cyber Lions prämiert.
Laut Roman Hilmer, Managing Director
bei Fork Unstable Media, waren bei Werbungtreibenden in diesem Jahr zwei
Aspekte besonders gefragt. „Zum einen
setzten unsere Kunden vermehrt auf Storytelling und nutzten dabei die digitalen
Kanäle, um Geschichten zu vertiefen, multimediale Erlebnisse zu schaffen und sich
„Out sind QR-Code-Kampagnen.
Sie haben nie funktioniert und
werden es auch nie“
Sebastian Plagge
Head of Digital
Saatchi & Saatchi Düsseldorf
http://saatchi.de
Foto: Fotolia / Olly
Und: Die User wurden auf allen Kanälen angesprochen
mit der Community auszutauschen“, erklärt Hilmer. „Zum anderen entwickelten
wir auf Kundenwunsch vermehrt technisch anspruchsvolle Kampagnen.“ Das
kann Sven Korhummel, Chef der Agentur
Cyperfection, bestätigen. Für ihn standen
2014 integrierte Multichannel-Kampagnen im Fokus, die die User auf längere Zeit
binden und zum Mitmachen anregen.
Ein weiterer Trend: Die Advertiser konzentrieren sich in ihrer Ansprache stärker
auf den Verbraucher, beobachtet Sebastian
Plagge. „Kunden verlangen verstärkt eine
konsequente Abstimmung der Gesamtkampagne mit konkreten Kundenbedürfnissen entlang der gesamten Customer
Journey“, so der Head of Digital bei Saatchi
& Saatchi. Plagge zufolge stand zudem das
Thema Messbarkeit von Kommunikation
ganz oben auf der Prioritätenliste der Kunden. „Für sie wird immer wichtiger, aussagekräftige Insights über die Wirkung ihrer
Kampagnen zu erhalten, um sie zeitnah
aussteuern und optimieren zu können.“
Also ein klarer Trend hin zu mehr Effizienz und einem effektiveren Einsatz des
Marketingbudgets, so sein Fazit.
Unverzichtbar für die Kampagnenverbreitung waren 2014 die sozialen Netzwerke.
Sie sorgten für so manchen Viral-Hit wie
etwa Edekas „Supergeil“. Hilmer von Fork
Unstable Media stellt allerdings fest, dass
es für Marken immer schwieriger wird,
über Facebook hohe Reichweiten zu erzielen. Hier kommen andere Plattformen ins
Spiel, vor allem Youtube gilt als Reichweitenbringer. „Wir haben dieses Jahr festgestellt, dass gerade die junge Zielgruppe
durch die smarte Einbindung von Youtube-Stars angesprochen werden kann“, so
die Erfahrung Hilmers.
Wie schnell innovative Werbekampagnen zum Selbstläufer werden können, zeigen die Beispiele von Opel und Edeka, die
im Folgenden vorgestellt werden. Die Projekte für Philips und Pepsi wiederum
demonstrieren, mit welchen Technologien
Kampagnen kanalübergreifend realisiert
◼
werden.
Susanne Gillner
internetworld.de/sg
Rasurtest mit Philips – Werbung auf allen digitalen Kanälen
∙ Auftraggeber: Philips
∙ Dienstleister: Ströer Digital Group, Carat
∙ Digitale Kanäle: Display, Mobile, Public Video
Video-Netzwerk im Bereich Digital Out-of-Home
(DOOH) mit einem internen Online-Adserver. So können Bewegtbildkampagnen aus dem Web auf Screens
Im September präsentierte die Ströer Gruppe Neuigkeiten für alle Werbungtreibende: Unter dem Begriff
Public Video verknüpfte der Vermarkter das eigene
Erstmals wurde eine Kampagne über den Ströer
Online Adserver auf Public Video ausgeliefert
Auf der Empfehlungsmarketing-Plattform Mytest
rief Philips User zum Produkttest auf
an Flug- oder Bahnhöfen verlängert werden. Philips ist
der erste Werbekunde, dessen Kampagne über alle
Ströer-Medienkanäle (Display, Mobile und Public Video
sowie die eigenentwickelte crossmediale Empfehlungsmarketing-Plattform Mytest) ausgespielt wurde.
Die Kampagne für den Shaver 9000 begann mit einer
zweiwöchigen Bewerbungsphase, in der Ströer über
Mytest zum Produkttest aufrief. Derzeit wird der Rasierer – insgesamt 15 Wochen lang – in der Zielgruppe
von 50 Teilnehmern getestet. Sie veröffentlichen Berichte, Videos und Fotos via Social Media; zudem gibt
es Wettbewerbe und spezielle Aktionen. Unter allen
Teilnehmern werden abschließend zehn Shaver verlost. Ziel ist es, Begeisterung und positive Reichweite
für das Produkt zu wecken sowie den authentischen
User Generated Content im Nachgang positiv für die
Marke und das Produkt zu nutzen. Da die Kampagne
noch läuft, gibt es nur einen Zwischenstand aus der
Abschlussumfrage: 71 Prozent der Tester würden
ihren alten Rasierer gegen einen Philips eintauschen.
22. Dezember 2014
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INTERNET WORLD Business
Supergeil – Edekas viraler Werbedurchbruch
∙ Auftraggeber: Edeka
∙ Agentur: Jung von Matt
∙ Digitale Kanäle: Social Media, Youtube
„Super-Würstchen, Super-Dorsch, Super-Bio, alles
geil“: Das Video, das in diesem Jahr Edeka zu einem
unglaublichen viralen Erfolg verholfen hat, besticht vor
allem durch seine Skurrilität. Im Clip testet der Künstler Friedrich Liechtenstein zu lässigem ElektropopBeat minutenlang verschiedene Produkte der Supermarktkette und badet beispielsweise singend in Milch.
Ziel war es, die Vielfalt der Edeka-Eigenmarken einem
jüngeren Publikum zu kommunizieren. Das Video bescherte nicht nur Liechtenstein weltweit Bekanntheit
und Kultstatus, sondern verhalf vor allem Edeka zu
einem Word-of-Mouth-Erfolg der Extraklasse. In den
ersten 20 Stunden gab es auf Youtube bereits mehr als
200.000 Klicks, rund drei Millionen User haben den
Spot in den ersten fünf Tagen nach Veröffentlichung
abgerufen. Inzwischen sind es über 12 Millionen. Die
User verbreiteten die Kampagne in Windeseile
über die sozialen Netzwerke; auf Facebook
gibt es inzwischen zahlreiche Fanseiten. Auch
Supergeil-Nachfolger: „Kassensymphonie“ ist
im Social Web ebenso beliebt
Friedrich Liechtenstein badet für Edeka in Milch –
der Clip hat inzwischen Kultstatus
wenn der Clip für viele mittlerweile nur noch „supernervig“ ist, Edeka und Jung von Matt werden der Produktion von Virals noch lange nicht müde: Der nächste
Clip mit Erfolgsgarantie ist bereits online – und übertrifft in Sachen Abrufzahlen sogar „Supergeil“ mit
Friedrich Liechtenstein. Im Weihnachts-Video „Kassensymphonie“ spielen Edeka-Kassiererinnen und
-Kassierer Klassiker wie „Jingle Bells“ mit den Scannern ihrer Supermarktkassen. Der Clip wurde auf Youtube am 30. November 2014 veröffentlicht und bis
Mitte Dezember fast 15 Millionen Mal angesehen.
Umparken im Kopf – Wie Opel mit Vorurteilen aufräumt
∙ Auftraggeber: Opel
∙ Agentur: Scholz & Friends
∙ Digitale Kanäle: Video, Webseite, Social Media,
Banner
„Umparken im Kopf“ an den Start. Mit plakativen Aussagen wie „18 Prozent der Deutschen mögen keine Oliven. 60 Prozent davon haben noch nie eine Olive pro-
Vorurteile abbauen, die Marke Opel neu entdecken: Mit
diesen Zielen ging im März 2014 die Image-Kampagne
Die Facebook-Seite der Umparken-Kampagne. Stand derzeit:
Über 36.000 Likes
Der Autobauer reagierte auch
auf aktuelle Ereignisse wie den
Eurovision Song Contest
biert“ gelang es Opel, auf allen Kanälen deutschlandweit präsent zu sein. Vor allem in Social Media wurden
die Sprüche diskutiert, Twitter war mit 89 Prozent die
beliebteste Plattform. Zum Erfolg trugen auch die
zahlreichen prominenten Markenbotschafter wie die
Schauspielerin Karoline Herfurth bei. Nach dem Kampagnen-Ende fand die Aktion vor allem auf Facebook
ihre Fortsetzung; die Seite hat inzwischen über 36.000
Likes. Opel macht sich dabei auch aktuelle Ereignisse
zunutze wie etwa die Aufregung um die ESC-Gewinnerin Conchita Wurst. Nach dem Musikwettbewerb im
Mai dieses Jahres postete Opel in der Chronik eine
Zeichnung von einem Bart mit passendem Spruch. Wie
erfolgreich die Kampagne tatsächlich war, hat das
Marktforschungsinstitut Yougov ermittelt. So hat Ende
Februar nur jeder fünfte Deutsche Werbung von Opel
wahrgenommen, Anfang April war es fast jeder dritte.
Die Kampagne wurde von den über 51-Jährigen am
stärksten wahrgenommen (34 Prozent aller Deutschen), unter 50 Jahren waren es nur 24 Prozent.
Unbelievable Bus Shelter – Augmented Reality mit Pepsi Max
∙ Auftraggeber: Pepsi Max
∙ Agenturen: AMV BBDO London, OMK UK
∙ Digitale Kanäle: Youtube, Social Media
Begeistert haben die Agenturen in diesem Jahr innovative Kampagnenformen, die Smartphone, DesktopBrowser und Augmented Reality integrieren. Ein Beispiel für eine solche crossmediale Verzahnung ist der
Werbeclip „Unbelievable Bus Shelter“ von Pepsi Max.
Er wurde im März 2014 auf Youtube veröffentlicht.
Das Video zeigt, wie dank Augmented Reality in der
New Oxford Street in London eine unscheinbare Haltestelle zum Mittelpunkt des Geschehens wird. Dazu
wurde die seitliche Glaswand des Bushäuschens
durch einen Bildschirm ersetzt. Dieser war mit einer
kleinen Kamera verbunden, dadurch war die dahinterliegende Straße im Livestream zu sehen. Auf den
ersten Blick entstand der Eindruck einer durchsichtigen Glasscheibe. Vor der Straße im Hintergrund
wurden nun verschiedene Animationen eingeblendet:
Die Wartenden sahen beispielsweise einen Tiger auf
sich zulaufen, mehrere Ufos erschienen am Himmel
oder eine Krake zog einen Passanten in die Kanalisation. Diese Szenarien, die sich vor den Augen der
Pendler abspielten, führten nach einer ersten
Schrecksekunde und einigem Erstaunen und Unglauben zu zahlreichen witzigen Szenen, die rasch
Verbreitung fanden: Viele Passanten motivierte dies
zu einer Interaktion. Sie stellten sich vor die Kamera
und ließen sich zusammen mit den Ufos oder dem
Roboter fotografieren, um die Bilder selbst im Social
Web zu teilen.
Für Pepsi eine erfolgreiche Aktion – mit schneller
Verbreitung, positiven Assoziationen und vergleichsweise geringen Kosten. Bis heute wurde das Video auf
Youtube fast sieben Millionen Mal angesehen.
Ufos in London? Möglich gemacht mit
Livestreams und animierten Videos
Scheinbar unscheinbar: Ein Bushäuschen, ausgestattet mit Augmented-Reality-Technik
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ONLINE-MARKETING
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INTERNET WORLD Business
22. Dezember 2014
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Evolution statt Revolution
Daten müssen zum entscheidenden USP für Vermarkter werden, fordert Daniel Neuhaus von Interactive
Media. Wie das geht und welche Möglichkeiten Big Data Werbungtreibenden bietet, erklärt er im Interview
Wie gut konnten Sie Werbungtreibende in
diesem Jahr an das Thema datengesteuerte
Display-Werbung heranführen?
Daniel Neuhaus: Das Interesse ist riesig,
aber auch die Unsicherheit. Nur wenige
haben schon eine klare Strategie, etwa, wie
sie eigene Daten nutzen können. Das
hängt aber immer von der Größe des
jeweiligen Unternehmens ab. Je größer,
desto mehr Silos gibt es, in denen sich die
Daten befinden, und desto komplexer ist
die Umsetzung. Aus meiner Sicht ist 2014
das erste Jahr, in dem Big Data wirklich
überall zum Topthema geworden ist, aber
wir sind weit davon entfernt, dass das
Thema schon umgesetzt ist.
Was raten Sie Advertisern bei der Umsetzung: Inhouse machen oder externe Dienstleister beauftragen?
Neuhaus: Grundsätzlich rate
ich großen Werbungtreibenden anzufangen, eigene Kompetenzen aufzubauen, wie es
Otto oder die Telekom bereits
machen. Für kleine und mittlere Unternehmen sieht die
Sache anders aus. Wenn ich mir
im Moment die Landschaft der
Dienstleister im Bereich Big
Data ansehe, dann ist es für
Advertiser fast nicht nachvollziehbar, was auf dem Markt
passiert. Quasi über Nacht werden Adserver und andere Systeme zu Data-ManagementPlattformen. Für viele ist es
daher im Moment besser, mit
Dienstleistern erste Gehversuche zu machen und erste Erfahrungen zu sammeln. Mit der
Zeit wird sich der Markt der
Anbieter sortieren und in drei,
vier Jahren wird es dann auch
für die Kleineren einfacher, das
Ganze inhouse zu machen.
Grundsätzlich glaube ich aber
nicht, dass das eine Revolution
von heute auf morgen ist. Das
ist eine Evolution, die sich vermutlich zehn Jahre hinziehen
wird, bis sie ihre maximale
Wirksamkeit entfaltet.
den Markt von allen Seiten ein.
Search ist dabei nur noch ein
Aspekt. Immer relevanter wird
der Login und die Cross-DeviceIdentifikation oder besser
Cross-Product-Identifikation.
So entsteht diese unglaubliche
Breite an Daten. Ich glaube
eher, dass es in zweiter Reihe,
zwischen Facebook, Amazon
und Ebay, ein hartes Rennen
um die Gunst der Werbetreibenden geben wird, wobei hier
Facebook die Nase vermutlich
vorn haben dürfte.
2015 sollen bei Interactive
Media alle gängigen Werbeformen über Real-Time Advertising buchbar sein. Je mehr Drittanbieter hinzukommen, desto
undurchsichtiger wird das Ganze aber, gerade bei Merkmalen
wie Brand Safety. Ihre Meinung?
Neuhaus: Aus Sicht eines Vermarkters kann ich sagen, dass
wir kein Brand-Safety-Problem
haben. Wir haben ein klar definiertes Portfolio, bei dem eindeutig erkennbar ist, ob darin
„Beim Thema Datenhoheit wird Google noch
irgendwelche Brand-Safetylange Zeit die Nase vorn haben“
Probleme existieren. Das Problem diesbezüglich, das bei
Daniel Neuhaus
verschiedenen Real-Time-AdMitglied der Geschäftsführung bei Interactive Media
vertising (RTA)-Anbietern aufBeim Thema Datenhoheit ist
gekommen ist, beruht im WeGoogle für gewöhnlich der Erstgenannte. Stimmen Sie dem zu und was warum Facebook mit Atlas seine Daten sentlichen darauf, dass diese teilweise eine
halten Sie von neuen Playern auf dem auch außerhalb der eigenen Seite nutzbar Art Ad-Exchange-Ansatz fahren, auf dem
Markt wie Facebook Atlas?
macht, ist vermutlich, dass sie sich hierü- undurchsichtige Anbieter Reichweite zur
Neuhaus: Google wird noch lange Zeit die
ber deutlich breiter aufstellen können. So Verfügung stellen können, darunter auch
Nase vorn haben, auch vor Facebook, da können sie den bei Facebook schnell sehr viel Longtail. Dieses Problem ist naGoogle einfach viel breiter aufgestellt ist schwindenden Desktop-Reichweiten zu- türlich für Werbungtreibende wichtig.
als Facebook. Facebook hat sehr gute gunsten von Mobile etwas entgegensetzen. Wenn sie bei uns oder anderen etablierten
Daten, die in zwei Welten, Desktop- und Google wiederum kreist durch die Kombi- Vermarktern über RTA einkaufen, haben
Mobile-seitig, existieren. Einer der Gründe, nation der unterschiedlichsten Ansätze sie dieses Problem nicht.
Foto: Interactive Media
ichtige Schlagwörter gab es in diesem
Jahr einige – eines davon war Big
Data. Die Unternehmen sitzen auf Datenbergen, die, intelligent genutzt, OnlineWerbung für User optimieren und die Performance der Kampagnen steigern sollen.
Während sich manche Firmen schon mit
dem Filtern und Verwalten ihrer Daten
beschäftigen (Smart Data), sind andere
noch mit der Technologie überfordert und
wissen nicht, wie sie die Informationen beispielsweise für die Erfassung der Customer
Journey oder für Targeting nutzen können.
Ein Vermarkter, der sich nicht zuletzt durch
die Akquisition des Retargeting-Anbieters
Xplosion Interactive schon länger mit der
Datenwelt auseinandersetzt, ist Interactive
Media. Die Telekom-Tochter launchte erst
im September eine eigene Datenplattform
(ADP, siehe Kasten). Wie sich Deutschland
in Sachen Data Driven Advertising schlägt,
erklärt Daniel Neuhaus, Mitglied der
Geschäftsführung Interactive Media und
Geschäftsführer Xplosion Interactive.
W
Datengesteuerte Display-Werbung (Data Driven Advertising)
Adserver: Server, von dem oder über den
das Werbemittel auf Webseiten ausgeliefert wird, inklusive Reporting- und Tracking-Funktion
gebündelt und an Agenturen, Werbungtreibende oder über Werbemarktplätze
weiterverkauft
Ad Exchange: Online-Werbemarktplatz,
auf dem Display-Werbeplätze meist in
Echtzeit verkauft werden, funktioniert
wie eine Börse, alle Vermarktungspartner (Publisher, Advertiser, Ad Networks)
agieren gemeinsam auf einer Plattform
Ad Network: Ein Werbenetzwerk kauft
Inventar von unterschiedlichen Publishern oder Ad Exchanges; dieses wird
Komplex: Welt der Daten
Brand Safety: Markensicherheit, Schutz
der Marke vor Betrug und Missbrauch,
etwa schädlichen Display-Platzierungen
Data Management Platform
(DMP): Plattform, die Lösungen
für das zentrale Sammeln, Verwalten und Nutzen von Profildaten aus verschiedenen Quellen
ermöglicht. Manchmal wird
dabei auch nach Lösungen für
Werbungtreibende, Media-Agenturen und Publisher unterschieden. Mit den Daten sollen Nutzer
bestimmten Profilen zugeordnet
werden, um zielgerichtete Werbung auszuspielen
Demand-Side Platform (DSP): Technologieplattform, die Media-Einkäufern einen
Zugang zu verschiedenen Inventarquellen bietet; Werbeplätze werden auktionsbasiert nach bestimmten Kriterien in
Echtzeit ersteigert
Sell-Side Platform (SSP): Dienstleister
für Publisher und Vermarkter – sie schaffen technische Schnittstellen zu den
Nachfragequellen wie Demand-SidePlattformen, Werbenetzwerken etc.
22. Dezember 2014
26/14
Sie suchen für Ihre Datenplattform ADP im
Moment Partner. Was ist Ihr Anliegen?
Neuhaus: Unsere Datenplattform ist kein
„Closed Shop“. Wir sind offen für eine Zusammenarbeit mit allen Vermarktern und
Agenturen. Wir haben die ADP deshalb
alleine gestartet, da wir nicht glauben, dass
eine Branchenlösung, die von vorneherein
versucht, als Joint Venture Erfolg zu haben,
erfolgreich sein kann. Die Möglichkeiten,
die die Branche hierzulande im Datenbereich noch hat, sind klein und wenn wir in
Deutschland nicht schnell mit Lösungen
INTERNET WORLD Business
kommen, werden wir keine Chance mehr
haben. Die ADP ist daher zwar aus den Bedürfnissen der Interactive Media heraus
forciert worden, aber wir erhalten uns eine
hohe Neutralität. Wir denken, dass kein
Anbieter in Deutschland in der Lage ist,
eine Lösung komplett alleine zu stemmen.
Das ist auch bei den meisten VermarkterKollegen der Konsens. Neben dem Umfeld
müssen Daten der entscheidende USP bei
Vermarktern werden. Mit Partnerschaften
erhoffen wir uns zum einen zusätzliche
hochwertige Daten, zum anderen wollen
wir den deutschen Datenstandard aufbauen. Das schaffen wir allerdings nur,
wenn dieser für Agenturen und Werbungtreibende in einer hohen Qualität und in
einer Konsistenz überall verfügbar ist.
Wie sieht es im Moment noch mit der
Auslieferung auf den verschiedenen Geräten aus?
Neuhaus: Wir konzentrieren uns vor
allem auf Web und Mobile Web. Apps
weniger, da wir glauben, dass Apps nicht
mehr lange bestimmend sein werden. Der
Audience Discovery Platform (ADP)
Auf der Dmexco 2014 launchte Interactive Media die Datenplattform ADP. Die Telekom-Tochter will sie vermarkterübergreifend
öffnen und einen neuen Daten-Marktstandard für den deutschen Werbemarkt etablieren
Mit seiner eigenen Einkaufsplattform ist
Interactive Media bereits seit Anfang
2013 auf dem Markt, seit diesem Jahr
betreibt der Vermarkter nun auch seine
eigene Datenplattform, die Audience
Discovery Platform (ADP). Dabei werden
Zielgruppendaten von Vermarktern und
Werbungtreibenden auf einer Plattform
zusammengeführt. Allein Interactive
Media verfügt über harte Daten und Bewegungsprofile von über 35 Millionen
Usern. Ziel ist es, eine konsolidierte,
partnerübergreifende Reichweite zu
generieren und so einen neuen DatenMarktstandard für den deutschen Wer-
bemarkt zu etablieren. Dazu ist Interactive Media auf der Suche nach Partnern.
Grundsätzlich ist die ADP nur für das
Sammeln und Segmentieren der Daten
zuständig und nicht für das Verkaufen
und Steuern der Media. Schnittstellen zu
allen relevanten DSPs (Demand-Side
Platform), SSPs (Sale-Side Platform) und
Adservern sind daher in der ADP integriert. Aushängeschild ist Opel als Hauptpresenter der Bundesliga 2014/2015. Die
Kampagne umfasst Display-, Mobileund Bewegtbildwerbung im Sportportfolio des Vermarkters auf T-online.de,
Kicker und Laola1.tv.
Opel setzte als Hauptpresenter der
Bundesliga als Erster auf die ADP
21
Trend geht in Richtung HTML-basierte
Seiten, die in ihrem Funktionsumfang und
der Bedienung kaum mehr von Apps zu
unterscheiden sind. Der Aufwand für Firmen, Apps für unterschiedliche Betriebssysteme zu realisieren, ist einfach enorm
hoch. Daher wird es aus unserer Sicht
einen deutlichen Shift geben. Im Moment
machen wir verschiedene Tests, dabei
konzentrieren wir uns nicht nur auf eigene
Entwicklungen. Für Mobile beobachten
wir weiter den Markt auf der Suche nach
sinnvollen Identifikationsmechaniken.
Was steht außer dem Ausbau der ADP noch
an im nächsten Jahr?
Neuhaus: Wir wollen Kunden wie Opel
von unserer ADP begeistern und diejenigen ansprechen, die sich im Data-Umfeld
bewegen möchten, aber nicht wissen wie.
Das Ziel ist eine Kombination aus Datenkompetenz, hochwertigem Umfeld und
sinnvollem Storytelling.
Ihre persönlichen Wünsche für die DisplayWerbebranche für 2015?
Neuhaus: Ich wünsche mir weniger Buzzwords wie Native Advertising und mehr
Mut. In Deutschland haben wir das Problem, dass zu wenig investiert wird und
zu wenig Risikobereitschaft und Durchhaltevermögen existiert, um Dinge zu
entwickeln. Wenn wir so weitermachen,
wird es schwierig werden „Made in Germany“ in unserem Segment als Qualitäts◼
siegel zu halten.
Interview: Susanne Gillner
Digitale Raubritter
Das Landgericht München beschäftigt sich mit dem Werbeblocker Adblock Plus
as für User praktisch ist, ist für Ver- Rolls. IP und Pro Sieben Sat1 gehen wegtbildangebote der Konzerne langfrismarkter zu einem Problem gewor- getrennt gegen Eyeo und den Geschäfts- tig für Unternehmen unattraktiv und ein
den: Werbeblocker. Daher reichten Pro führer Till Faida vor, die Argumente ganzes Geschäftsmodell droht vom Tisch
Sieben Sat1 und IP Deutschland bereits im ähneln sich aber.
gefegt zu werden. Pro Sieben Sat1 und IP
Juli Klage gegen die Eyeo GmbH und den
Fest steht: Für die Vermarkter ist Bewegt- stößt aber nicht nur die Blacklist, auf der
Einsatz ihres Adblock Plus ein. Am 17. bild das Display-Segment mit dem größ- die geblockten Seiten verzeichnet sind,
Dezember fand nun die erste mündliche ten Potenzial. Fallen Anzeigeneinnahmen sauer auf. Ein wesentlich größerer Kritikund öffentliche Anhörung vor dem Land- aus diesem Bereich weg, werden die Be- punkt ist das Whitelisting-Geschäftsmogericht München statt.
dell der Eyeo GmbH. AnzeiDie zentrale Frage dabei:
gen von Firmen, die auf dieser
Was ist akzeptable OnlineListe stehen, werden vom
Werbung? Nach Meinung
Werbeblocker verschont und
der Eyeo GmbH sind das Antrotz Installation der Software
zeigen, die User nicht stören.
weiter auf den Webseiten der
Dazu zählt für den Betreiber
User ausgeliefert. Für kleinere
von Adblock Plus vor allem
Webseiten und Blogs ist das
statische Werbung, die ideakostenfrei, größere Unternehlerweise nur aus Text besteht
men wie Google etwa müssen
und ohne Bilder oder anidafür zahlen. Eyeo will 30 Promierte Elemente auskommt.
zent der Werbeeinnahmen.
Für Formate, die diese
Als Grund nennt der Anbieter
Kriterien der „Acceptable
den „erheblichen Aufwand“
Ads Initiative“ von Eyeo
für die Betreuung der genehnicht erfüllen, empfiehlt das
migten Ausnahmen. Für die
Unternehmen seinen BloKläger stellt dies ein kartellcker. Er verhindert beispielsrechtliches Problem dar: Adweise die Auslieferung von
Till Faida, Geschäftsführer der Eyeo GmbH. Sein Versprechen:
blocker gebe es inzwischen
Bewegtbildwerbung wie PreWebseiten ohne nervige Werbung
zwar einige, allerdings biete
Foto: Eyeo GmbH
W
keiner ein derartiges „marktbeherrschendes“ Whitelisting an.
Eyeo selbst sieht keine Behinderung des
Wettbewerbs. Die Installation des Adblockers sei eine autonome User-Entscheidung, Eyeo stelle nur die Software zur Verfügung. In den Whitelists sieht Faida eine
Art zusätzliche Dienstleistung: Vermarkter können so mehr Werbereichweite und
Zugang zu den Adblock-Plus-Usern bekommen, die die Anzeigen ursprünglich
geblockt hatten. Dafür will Eyeo auch entsprechend vergütet werden. Zudem nennt
Faida vor Gericht erstmals Nutzerzahlen
für Deutschland, die seine Argumente
stützen sollen: Lediglich 3,2 Prozent der
deutschen Internet-User sollen Adblock
Plus installiert haben. Wirtschaftliche
Nachteile entstehen den Vermarktern
durch die Whitelists laut Eyeo daher nicht.
Ebenfalls ungeklärt ist auch das Urheberrecht: Adblock Plus blockiert als Software
alle Ad Requests der Browser. Das ist für
die Vermarkter ein Eingriff in die Integrität einer Seite und stelle damit eine Verletzung des Urheberrechts dar.
Die Frage, ob Eyeo wirklich ein digitaler
Raubritter ist, wie die Gegenseite behauptet, ist noch nicht geklärt. Die Entscheidung soll im März 2015 fallen. Bei Pro Sieben geht es um einen Streitwert von 2,5
Millionen Euro, bei RTL um eine Million
Euro. Leicht dürfte es für Eyeo nicht werden: Inzwischen haben auch Zeit Online
und Axel Springer Klage eingereicht. ◼
Susanne Gillner
TOP-KAMPAGNE
22
INTERNET WORLD Business
22. Dezember 2014
26/14
Ein Song, ein Gefühl
Vorgestellt
von
Spotify-User können Erinnerungen an besondere Momente unter #DerSongAls teilen
m Radio läuft ein Song und sofort werden
Erinnerungen wach: an einen besonderen
Menschen etwa oder einen tollen Urlaub.
Jeder hat solche emotionalen Verbindungen zu bestimmten Liedern – eine Tatsache,
die sich Spotify für seine aktuelle BrandingKampagne zunutze macht.
Unter dem Hashtag #DerSongAls ruft
der Streaming-Dienst User auf, persönliche
Erinnerungen mit der Spotify-Community
zu teilen. Und das geht ganz einfach: auf
der Webseite www.spotify-dersongals.de
den eigenen Lieblingssong markieren, die
Geschichte dazu kurz erzählen und mit
einem Video oder Foto individualisieren.
Der Hashtag sorgt dafür, dass der Beitrag
nach dem Upload auf die Website auch
direkt in den sozialen Netzwerken zugeordnet wird.
Die Cross-Channel-Kampagne startete
in den USA und Großbritannien. In
Deutschland sind neben der eigenen Web-
I
Paco Panconcelli
Managing Director der Quantcast
Deutschland GmbH, eines Digitalmarketing-Unternehmens mit
Fokus auf Echtzeitwerbung
www.quantcast.com/de
Auf der Spotify-Microsite erzählen User ihre eigene Geschichte zum Song
site auch Mobile, Social Media, Online,
Video, Kino und Print integriert. Die Clips
auf Youtube konnten zusammen fünfstellige Abrufzahlen erzielen.
Mit der Idee trifft Spotify den Zeitgeist.
Denn im Gegensatz zur sonst eher stereotypen Werbewelt stellt der Musik-Streaming-Dienst den einzelnen User in den
Mittelpunkt – besser
gesagt, seine ganz eigene, mit einem Song verbundene Erinnerung.
Üblicherweise orientiert sich die Musikindustrie an Download-Charts und Verkaufszahlen. Daher ist
die Fokusverschiebung
genau das, was ich an
dieser Kampagne als
begeisterter
SpotifyNutzer besonders erfriUnvergessen: Der erste Song im ersten eigenen Auto
schend finde: Hier zählt
nicht die Masse, sondern das Individuum.
Und das hat Spotify mit seiner Kampagne
gekonnt umgesetzt.
Mein Fazit: Es ist richtig, den einzelnen
Verbraucher anzusprechen und zu involvieren und ihn nicht in einer wie auch
immer definierten „Zielgruppe“ verschwinden zu lassen. Das erzeugt Aufmerksamkeit und Relevanz auf einer ganz persönli◼
chen Ebene. Gut gemacht, Spotify.
Fristlos gekündigt: Der Lieblingssong tröstet und macht Mut
Steckbrief
∙ Auftraggeber: Spotify
∙ Kampagne: #DerSongAls
∙ Online-Kanäle: Microsite,
Mobile, Social Media
∙ Produktion: Acne Production
∙ Start: Oktober 2014
Unter dem Hashtag #DerSongAls
läuft die Kampagne im Social Web
Online-Werbung: Neue Etats, neue Kampagnen
Auftraggeber
Auftrag
Dienstleister
Auftraggeber
Auftrag
Dienstleister
BrownForman
Umsetzung einer neuen Kampagne für die
Brown-Forman-Marke Jack Daniel’s Winter
Jack; mit u. a. Bannern, Mailings, Facebook,
Spots und Out-Of-Home
Arnold Worldwide, Universal
McCann
Germanwings
Entwicklung einer Kampagne mit Targeting;
dabei wird deutschen Skype-Nutzern während
einer Verbindung der günstigste Flug zum Aufenthaltsort des Chat-/Telefonpartners angezeigt
Grey, Microsoft
Advertising
Cortal
Consors
Begleitung des aktuellen Markenrelaunches
von Cortal Consors unter dem Motto „Banking,
wie wir leben“; mit integrierter Kampagne,
darunter Spots, Out-of-Home und Print
Serviceplan
Gruppe
Kia Motors
Europe
Neue Lead-Agentur für die Digital-Plattform;
Aufgabe ist die Weiterentwicklung des Portals
Sapient Nitro
Kölnticket
DA Direkt
Verantwortung des Media-Etats der Deutschen
Allgemeinen Versicherung DA Direkt
Universal
McCann
Verantwortung der neuen Kampagne „Local
Hero" mit Online-Aktionen sowie Out-of-Home,
Anzeigenmotiven und PoS-Maßnahmen
Frahm und
Wandelt
Delica AG
Umsetzung einer integrierten Kampagne zum
internationalen Marktlaunch der Marke Café
Royal; Markenbotschafter ist Robbie Williams;
mit Online- und TV-Videos, Social Media
Serviceplan
Suisse
Universal
Music Group
Vermarktung der Portale Universal-music.de,
Klassikakzente.de und Jazzecho.de
Ströer Digital
Smartmobil
Umsetzung einer neuen Kampagne für den Mobilfunkanbieter; mit u.a. TV, Radio, Social Media
Isobar Germany
Umsetzung einer Branding-Kampagne mit
Google Adwords für die österreichische Gütezeichen-Zertifizierung
E-Dialog
Telefónica
Germany / O2
Entwicklung einer Weihnachtskampagne; mit
Microsite und Social-Media-Maßnahmen
Interone, O2
Euro-Label
E-Commerce
Gütezeichen
24. - 25. März 2015, München
Finales
Kongres
sProgram
m
Die Zukunft des
E-Commerce
Customer
Centricity
Dominik Brendel,
HRS
E-Commerce
im B2B
Nico Jung,
MÜPRO
E-Commerce
abroad
Sïmon Saneback,
E-commerce & Cross
Border Specialist
Keynote
Sucharita Mulpuru,
Forrester Research
Don Davis,
Internet Retailer
Dr. Oliver Breiden,
METRO Properties /
METRO Group
CrossChannel
Keynote
David Mattin,
trendwatching
Christian Drehkopf,
Zalando SE
CrossChannel
Florian Hermsdorf,
Otto Group
CrossChannel
Keynote
E-Commerce
im B2B
Michael Schreiber,
Festool GmbH
Customer
Centricity
Stefan Edl,
Facebook
Mit Code IW15iwb 240,– € sparen:
internetworld-messe.de
Keynote
Peter Thulson,
shopkick
Keynote
Johannes Ehling,
Ernsting‘s family
GmbH & Co. KG
Customer
Centricity
Louisa Classen,
Fliesenmax
GmbH & Co. KG
E-Commerce
abroad
Gerard Spatafora,
Millésima SA
InternetWorldMesse
#iwm
Kongressprogramm I Dienstag, 24. März 2015
Eröffnung Internet World – Die Zukunft des E-Commerce
08.45 – 11.00
Moderation: Prof. Dr. Gerrit Heinemann, Leiter eWeb-Research-Center, Hochschule Niederrhein
KeynoteSession
The future of shopping
Peter Thulson, VP International Partnerships & Managing Director, Germany, shopkick
Key digital-fueled consumer trends for 2015 and beyond!
David Mattin, Head of Trends & Insights, trendwatching
Herausforderung Transformation – Veränderte Handelslandschaften erfordern neue Konzepte!
Johannes Ehling, Geschäftsführer, Ernsting‘s family GmbH & Co. KG
11.00 – 11.30
11.30– 13.00
Kaffeepause & Besuch der Messe
Von Multi- zu Cross-Channel
Customer Centricity
Digitalisierung am POS
Blackbox „Kunde“
Moderation: Thomas Lang, Geschäftsführer,
Carpathia Consulting GmbH
Moderation: Svenja Teichmann, Geschäftsführerin,
crowdmedia GmbH
THE INSPIRATION STORE – Ein stationärer Kanal für
Online-Händler
Dr. Oliver Breiden, Program Office, METRO PROPERTIES /
METRO GROUP
Beyond Commerce: The Journey Towards a Consistent
Customer Experience
Michael Hubrich, Director Sales DACH, hybris Software
E-Commerce goes Local Shop
Christian Rößler, Head of Connected Retail, Serviceplan Sales
Die neue Rolle der Filiale im Cross-Channel Handel
Daniel Röthlin, CEO, Ex Libris
Customer Engagement – wie der Markenkern Kunden zur
Loyalität führt
Dominik Brendel, Director Customer Engagement, HRS
Börse in Anlegers Hosentasche | Finanzkommunikation im
Spagat zwischen Röhrenjeans und Cordhose
Edda Vogt, verantwortliche Redakteurin und Portalmanagerin,
Deutsche Börse AG
13.00 – 14.00
14.00 – 15.30
Mittagspause & Besuch der Messe
Logistik
It´s
all about mobile
Emotional Shopping
Moderation: Thomas Lang, Geschäftsführer,
Carpathia Consulting GmbH
Moderation: Kay Städele, Redakteur Ressort Digital,
Verlag Werben & Verkaufen GmbH
M-Commerce: Chancen und Herausforderungen für den Handel
Florian Hermsdorf, Senior Projektmanager, E-Commerce
Competence Center der Otto Group
Die Kunst Emotionen zu wecken | Wie man mit Female
Commerce Online Shopping zum Erlebnis macht
Philipp Hausser, Online & E-Commerce Manager,
medi GmbH / ITEM m6 & CEP
„What you see is not what you get!“ – Shop-Management im
Multi-Device-Zeitalter
Oliver Goerke, Geschäftsführer, piazza blu² GmbH
Success Criteria for Fashion M-Commerce
Christian Drehkopf, Head of Mobile Shop, Zalando SE
Online Vertrieb von Fliesen – Ein schmaler Grat zwischen
Emotionalisierung und erklärungsbedürftigem Produkt
Louisa Classen, Head of E-Commerce & Marketing und
Sven Wähnke, Senior Consult E-Commerce, beide Fliesenmax
GmbH & Co. KG
Emotional Shopping – Über die Kunst, Licht zu verkaufen
John Agricola, E-Commerce Manager, Occhio GmbH
15.30 – 16.00
16.00 – 17.45
Kaffeepause & Besuch der Messe
Internet of Things
Moderation: Holger Schmidt, FOCUS-Chefkorrespondent für die digitale Wirtschaft und Netzoekonom.de
KeynoteSession
hybris Labs: Connected Retail
Sven Haiges, Technology Strategist at hybris, hybris Labs
Nach Smart Home jetzt Smart Production
Jan Westerbarkey, Unternehmensleitung Westa-Gruppe, Gütersloh
08.45 – 11.00
E-Commerce – Geld verbrennen oder profitabel arbeiten
Marcus Diekmann, Autor und Mitglied im Business-Beirat
E-Commerce der INTERNET WORLD Business
KeynoteSession
Round-Table: Profitabilität von Online Shops
Moderation: Daniela Zimmer, Redaktion, INTERNET WORLD
Business & Prof. Dr. Gerrit Heinemann
11.00 – 11.30
Männer
informieren sich vor
dem Online-Einkauf
deutlich intensiver
als
Frauen*
Smart Data
Smart Data – Innovation
11.30 – 13.00
Moderation: Ingrid Schutzmann, Redaktion,
INTERNET WORLD Business
Innovationsstrategien für Smart Data im E-Commerce
Dr. Alexander Borek, Senior Consultant, Gartner Deutschland GmbH
Zentrale Daten für alle Marken: Erfolgreiches Product Information
Management (PIM) bei JAKO-O und in der HABA-Firmenfamilie
Dr.-Ing. Volker Neundorf, Leiter Prozess-/ IT-Projektsteuerung,
Habermaaß GmbH
Smart Data als SaaS Lösung
Filialautodisposition im stationären Lebensmittelhandel
Mark Michaelis, Bereichsleitung Retail Systeme & Services,
Kaiser‘s Tengelmann GmbH
13.00 – 14.00
Personalisierung mit Smart Data
14.00 – 15.30
Moderation: Ingrid Schutzmann, Redaktion,
INTERNET WORLD Busines
40%
Top oder Flop – datenbasiertes Display-Advertising in
Realtime bei OTTO
Kerstin Pape, Leiterin Onlinemarketing, OTTO und Ilka Voss,
Executive Projektleiterin Online Marketing, Otto (GmbH & Co KG)
Das Potenzial von Multikanal-Recommendations nutzen –
Chancen und Grenzen der Personalisierung
Dr. Philipp Sorg, Data Mining Manager und Peter Stahl,
Senior Business Development Manager, beide econda GmbH
Personalisierte Kundenansprache mit Smart Data
N.N
15.30 – 16.00
16.00 – 17.45
Von der Evolution zur Revolution!
Wie sich die Menschen, Marken & Märkte verändern.
Lebendige Einblicke aus der Trend- und Consumer
Insightforschung in 50 Metropolen weltweit.
Oliver Leisse, Gründer und Geschäftsführer, SEE MORE
Institut für Trendforschung und innovative Strategien
Programmänderung vorbehalten
KeynoteSession
der deutschen
Internet-Nutzer
hätten Interesse
ihre Lebensmittel
online zu kaufen.*
* W3B Report <<Trends im E-Commerce>>
fittkaumass.de/reports
Kongressprogramm I Mittwoch, 25. März 2015
E-Commerce abroad
09.30 – 10.45
Begrüßung durch den Moderator: Don Davis, editor-in-chief, Internet Retailer
KeynoteSession
Where the growth is coming in global e-commerce
Don Davis, editor-in-chief, Internet Retailer
10.45 – 11.15
Kaffeepause & Besuch der Messe
E-Commerce abroad
11.15 – 13.15
Von Multi- zu Cross-Channel
Different Markets – Different Needs
Moderation: Don Davis, editor-in-chief,
Internet Retailer
Moderation: Daniela Zimmer, Redaktion,
INTERNET WORLD Business
The Death of E-commerce As We Know It
Sïmon Saneback, E-commerce & Cross Border Specialist,
Sweden
Welche Chancen und Herausforderungen bieten sich beim
Aufbau einer neuen internationalen Multi-Channel Marke
Katja Felke, Head of E-Commerce, TheKASE
The Growth Opportunity – China‘s Cross-Border
E-Commerce
Lac Tran, EVP Global E-Commerce, web2asia
Go global – be local! Globalisierung durch Lokalisierung
Christoph Helbig, Project Manager Globalization, Spreadshirt
From Retail to E-tail to Me-tail – Examples of successful
ecommerce personalisation strategies
Mark Lewis, Co- Founder, Global CTO & CEO,
AsiaPac Practicology
Round-Table: Different Markets, Different Needs
Participants: Sïmon Saneback, Lac Tran, Mark Lewis
13.15 – 14.15
14.15 – 16.30
Internationalisierung & Logistik
Grenzenlos wachsen – Wie smarte Fulfillment- und
Retourenlösungen internationale Expansion ermöglichen
Stefan Donat, Geschäftsführer Vertrieb und Marketing,
Docdata Germany GmbH
Customer Journey from Shop to Screen
Markus Kasperbauer, Bereichsleitung E-Commerce & Logistik,
Sport Bittl
Mittagspause & Besuch der Messe
Different Markets – Different Needs
Logistik
Konflikt- oder Synergieeffekt
Moderation: Don Davis, editor-in-chief,
Internet Retailer
Moderation: Daniela Zimmer, Redaktion,
INTERNET WORLD Business
Seamless payment for cultural needs
Christoph Jung, Head of Sales D-A-CH, Ingenico Payment Services
Round Table – Local-Commerce-Offensive: Wie Münchens
Marienplatz-Händler ihre Multichannel-Zukunft aufbauen
Es diskutieren: Fabian Goehler (Geschäftsführer, Ludwig Beck
Online), Dominik Haupt (Geschäftsführer, Multichannel
Commerce Agentur norisk), Christiane Hoss-Nurminen
(E-Commerce Leitung, Bettenrid), Ralf Mager (Gesamtverantwortlicher E-Commerce Leiter, Lodenfrey), Peter Schön (Leiter
E-Commerce, Sporthaus Schuster)
From TV to digital Entertainment – the Digital Transformation
of the international broadcasting group MTG
Arnd Benninghoff, Deputy CEO MTGx
(the digital business of MTG), CEO of MTGx Ventures
Wild wild East – How to succeed in E-Commerce in
Eastern Europe
Jan Vichr, Founder & Chief Executive Officer,
Fashion Days Group
Our International E-Commerce for Online Wine Sales –
An experience and insights from real world
Gerard Spatafora, E-Commerce & M-Commerce Manager,
Millésima SA
ca. 16.30
Online Handel goes stationär
N.N.
Chancen und Herausforderungen von Mobile Apps im Cross
Channel Management einer Versicherung
Daniel Hörschläger, Leiter eIT und Dr. Darius Zumstein,
Leiter eAnalytics, beide Sanitas Krankenversicherung
Ende des 2. Kongresstages & Besuch der Messe
Vortrag in englischer Sprache
E-Commerce abroad
09.30 – 10.45
KeynoteSession
The State of Online Retail in the US: 2015
Sucharita Mulpuru, VP & Principal Analyst, Forrester Research
10.45 – 11.15
Kaffeepause & Besuch der Messe
Customer Centricity
E-Commerce im B2B
Customer Experience Management
Multichannel B2B
Moderation: Svenja Teichmann, Geschäftsführerin,
crowdmedia GmbH
Moderation: Thomas Lang, Geschäftsführer,
Carpathia Consulting GmbH
My Favorite Webshops: Wie Online-Käufer ihre Webshop-Wahl
treffen
Susanne Fittkau, Geschäftsführerin, Fittkau & Maaß
Consulting GmbH
Digitale Transformation
Andreas Bernt-Bärtl, Head of Central Digital Marketing,
Vaillant Group
Der User im Fokus – User-Experience-Research in der Otto
Group
Jens-Ole Boelsen, Leiter User-Experience, E-Commerce
Competence Center der Otto Group
Der schmale Grat – Wie sich Conversion und Markeninszenierung im Onlineshop miteinander vereinen lassen
Sebastian Bomm, Geschäftsführender Gesellschafter,
Kommerz – digitale Marken- & Einkaufserlebnisse GmbH
Die digitale Neuausrichtung einer Schweizer Alpenbahn
Michael Kistler, Leiter Marketing-Kommunikation & E-Business,
Rhätische Bahn AG und Sascha Bader, Senior Consultant, Unic
11.15 – 13.15
Old Economy im digitalen Wandel: Multi-Channel Lösung für
den Mittelstand
Nico Jung, Leiter International E-Commerce, MÜPRO
B2B eCommerce Prozesse – Warum wir dem B2C
hinterher hecheln
Stephan Wenger, eCommerce Manager, Anton Paar GmbH
& B2B Unternehmensberater
E-Commerce und Marke. Wie verhält man sich als Marke und
Hersteller im B2C-Handel?
Andreas Unger, Head of eCommerce, STABILO
International GmbH
13.15 – 14.15
Mittagspause & Besuch der Messe
Cross-Channel Marketing
Herausforderung B2B
14.15 – 16.30
Moderation: Svenja Teichmann, Geschäftsführerin,
crowdmedia GmbH
Moderation: Thomas Lang, Geschäftsführer,
Carpathia Consulting GmbH
Emotionalisierung von Marken durch zielgruppenfokussierte
Content-Strategien
Stefan Sobczak, Geschäftsführer, Netshops Commerce GmbH
Papier Liebl – B2B Commerce im traditionellen Mittelstand
Wolf Sternberg, Leiter eCommerce, Papier Liebl GmbH
Fallstudie Vorwerk International – Eine Social-MediaPerformance-Kampagne im 5-Länder-Vergleich
Erik Bodes, Global Director Digital, Vorwerk
Performance meets Brand
Stefan Edl, Client Partner Retail, D-A-CH, Facebook
Crossmedia: Gelungene 360 Grad Kommunikation
N.N.
Internationaler B2B Online-Shop in der Vakuum-Technik:
Ein Spagat zwischen Informations- und Einkaufsplattform
Hartmut Schlee, Leiter E-Commerce, J. Schmalz GmbH
B2B Commerce: Über anspruchsvolle Kunden, Fallstricke und
Erfolgsfaktoren
Dr. David Hoeflmayr, Vorsitzender des Vorstands,
Thomas-Krenn.AG
Internationales Online Marketing für regionale Märkte im B2B
Michael Schreiber, Leiter Online Communication, Festool GmbH
Ende des 2. Kongresstages & Besuch der Messe
ca. 16.30
Programmänderung vorbehalten
KNOW-HOW
28
INTERNET WORLD Business
22. Dezember 2014
26/14
Serie: Professionell
Leads
generieren
Für den Aufbau von Kundenbeziehungen sind qualifizierte Leads unerlässlich.
Diese Serie zeigt, wie man
Kundenadressen gewinnt
Foto: Fotolia / Gena96
Folge 1: B2C Leads –
Adressen von Consumern
(Ausgabe 26/2014)
Folge 2: B2B Leads –
Adressen in Unternehmen
(Ausgabe 1/2015)
Kundenadressen finden
Ohne Leads keine Newsletter-Kampagne: Zehn Tipps für B2C-Unternehmen, die Sie
sofort umsetzen können, um frische Adressen für Ihren Mail-Verteiler zu bekommen
ead-Generierung ist der Beginn einer
jeden Direktmarketing-Kampagne.
Werbung dürfen Sie nur an die Adressaten
verschicken, die entweder bereits Kunden
bei Ihnen sind oder die ausdrücklich eingewilligt haben. Grundlage für die rechtlich sichere Erhebung neuer Kundendaten
im Rahmen eines Newsletters oder Ähnlichem ist das sogenannte Double-Opt-in-
L
Leads selbst generieren oder einkaufen?
Spezialisierte Händler bieten Kundenadressen zum Kauf oder zur Miete an.
Doch es sprechen gute Gründe dafür, Leads selbst zu generieren
Foto: Fotolia / Grafikplusfoto
Viele Unternehmen kaufen Leads ein,
statt sie selbst zu generieren. Meist ist
die Qualität dieser Adresslisten mit der
von selbst erstellten jedoch nicht zu vergleichen. Bei eigenen Leads haben sich
die Kunden bewusst entschieden, sich
bei Ihnen anzumelden. Gekaufte Leads
hingegen stammen größtenteils aus Da-
tenbanken von Gewinnspielen. Die Teilnehmer haben sich nur angemeldet, um
an dem Gewinnspiel teilnehmen zu können. Für Unternehmen mit sehr breiter
Zielkundschaft kann sich der Adresskauf
trotzdem lohnen. Je spezieller jedoch Ihr
Sortiment ist, desto weniger können Sie
mit gekauften Leads anfangen.
Verfahren. Das bedeutet: Der Kunde gibt
seine E-Mail-Adresse ein und bestätigt per
Klick, dass er mit den angegebenen Nutzungsbedingungen einverstanden ist.
Wirksam wird die Anmeldung aber erst,
wenn der Kunde einen Bestätigungs-Link
anklickt, den er in einer automatisch erstellten Mail zugeschickt bekommt. Dieses
Prinzip ist bei jedem der zehn folgenden
Tipps einzuhalten.
1. Gewinnspiele
Die Besucher Ihrer Website geben ihre
Daten ein, um an einem Gewinnspiel teilzunehmen. Gleichzeitig erklären sie sich
bereit, in Ihren Verteiler aufgenommen zu
werden. Rechtlich ist bislang noch nicht
endgültig geklärt, ob eine Gewinnspielteilnahme an die Zustimmung zur Speicherung respektive der Weitergabe der
Daten gekoppelt werden darf. Deshalb
sollte die Einwilligung zum Werbeempfang optional sein. Der Nachteil von
Gewinnspielen: Viele Teilnehmer sind
möglicherweise an Ihren Produkten oder
Dienstleistungen nicht interessiert, sondern lediglich an den potenziellen Gewinnen. Gewinnspieldatensätze gelten deshalb als nicht besonders hochwertig.
2. Coupons und Pröbchen
Geschenke bekommt jeder Kunde gern.
Folglich stehen Coupons, noch mehr aber
kostenlose Produktproben bei den Kunden hoch im Kurs. Indem Sie den Verbrauchern anbieten, ihnen Gratisproben zuzu-
schicken, können Sie ihnen gleichzeitig Ihre
Produkte vorstellen und Leads generieren.
Der Nachteil bei solchen Kampagnen: Sie
sind deutlich teurer und aufwendiger als
andere Werkzeuge zur Lead-Generierung.
Interessant sind Produktproben vor allem
bei hochpreisigen Produkten wie Parfüm
oder Kosmetikartikeln. Ebenfalls gern
eingesetzt wird das Werbeinstrument,
wenn beim Kunden ein langfristiger Bedarf mit vielen Folgekäufen zu erwarten
ist. So sind die Hersteller von Babyartikeln
und Babynahrung beispielsweise sehr
spendabel, wenn es um Produktproben
geht. Hipp, Bebivita und Pampers etwa
schicken jungen Eltern komplette Boxen
mit diversen Produktproben, um sie langfristig an die eigene Marke zu binden.
3. Kostenlose E-Books
Was in Büchern steht, hat für viele Verbraucher nach wie vor eine größere Relevanz und auch eine höhere Wertigkeit als
Texte auf Websites. Das gilt nicht nur für
gedrucktes Papier, sondern auch für
E-Books. Viele Unternehmen machen
sich dies zunutze und bieten potenziellen
Kunden kostenlose E-Books mit Themen
rund um das eigene Produktangebot an.
Um das E-Book herunterladen zu können, werden die Kunden aufgefordert,
ihre E-Mail-Adresse einzugeben. Wirklich erfolgreich wird diese Art der LeadGewinnung, wenn das E-Book den Lesern
einen echten Mehrwert liefert und keine
Unternehmenswerbung verbreitet. In diesem Fall können Sie, entsprechende Hin-
22. Dezember 2014
weis-Mails an relevante Blogs
und Nachrichtenportale vorausgesetzt, auf eine virale Verbreitung hoffen. Großer Vorteil der kostenlosen E-Books
zur Lead-Gewinnung: Die
Leser haben offensichtlich Interesse am Thema des Buchs –
und demzufolge auch an Ihren
Produkten.
4. Testangebote
26/14
INTERNET WORLD Business
29
Umfrage für den Übergrößenanbieter Happy Size durchgeführt. Im Rahmen der Umfrage wurde an die Teilnehmer
die Frage gestellt, ob sie Interesse am Erhalt eines Katalogs
für Damenmode ab Konfektionsgröße 40 von Happy Size
haben. Auf diese Weise wurden
nach Angaben von Schober
13.000 Leads generiert, von
denen mehr als 12,5 Prozent
nach Erhalt des Katalogs mindestens einmal Ware bei Happy
Size bestellt haben.
Bieten Sie Ihren Kunden kostenlose Schnupperangebote für
ihre Dienstleistungen an, damit
sie sich ein Bild von Angebot
8. Webinare
machen können. Clever gelöst
hat dies beispielsweise der
Webinare werden zur LeadOnline-Sprachentrainer Rosetta
Gewinnung zwar überwiegend
im B2B-Bereich eingesetzt,
Stone, bei dem interessierte
Die offensive Vermarktung eines Newsletters mit attrakdoch das Werkzeug kann auch
Website-Besucher eine austiven Kundenvorteilen bringt neue Kundenkontakte
funktionieren, wenn Sie sich
führliche Online-Demo kosdirekt an Endkunden richten.
tenlos ausprobieren können.
Bevor die Demo gestartet wird, werden die wertiger Content zu Ihnen führt, desto Bei einem Webinar halten Sie live vor
Interessenten aufgefordert, ihre E-Mail- mehr qualifizierten Traffic können Sie in Ihren über das Internet zugeschalteten
Adresse einzugeben. Dies ist keine Pflicht, Ihre Richtung lenken. Dabei bezieht sich Zuschauern einen Vortrag. Anschließend
für die Kunden aber auf den ersten Blick das Content Marketing nicht nur auf Ihre können diese Fragen stellen und mit Ihnen
nicht ersichtlich.
Website, sondern auf viele weitere Platt- diskutieren. Der Ablauf ist also der Gleiformen. Publizieren Sie auf einem Unter- che wie bei einem Seminar vor Ort. Damit
nehmens-Blog, in den sozialen Medien interessierte Besucher an Ihrem kostenlo5. Newsletter bewerben
und auf speziell erstellten Landing Pages sen Webinar teilnehmen können, müssen
Wenn Besucher auf Ihrer Website nichts zu konkreten Themen. Veröffentlichen Sie sie sich zunächst mit ihrer E-Mail-Adresse
kaufen, sind sie nicht unbedingt für Sie ver- Gastartikel auf themenrelevanten Blogs registrieren – und schon haben Sie einen
loren. Versuchen Sie, sie für Ihren Newslet- und anderen Websites. Um Content Mar- Lead. Wirksam ist diese Methode der
ter zu gewinnen, indem Sie diesen aktiv keting zur Lead-Gewinnung zu nutzen, Lead-Gewinnung, wenn ein Webinar Ihre
bewerben und mit konkreten Vorteilen bedarf es einer langfristigen Themenpla- potenzielle Zielgruppe anspricht, aber
locken – beispielsweise mit einem Rabatt- nung mit einem gezielten Agenda Setting. keine Werbeveranstaltung ist. So organigutschein oder Ähnlichem. Indem Sie Ihren Mit selbst durchgeführten Studien lassen siert beispielsweise die DAB Bank regelNewsletter bewerben, können Sie vielleicht sich beispielsweise perfekt eigene Themen mäßig kostenlos Webinare rund um das
sogar unentschlossene Besucher doch noch in den Medien platzieren. Außerdem emp- Thema Geldanlage. Den Teilnehmern könvom Kauf überzeugen. Wenn Kunden fehlenswert: Branchenmessen oder jedes nen anschließend perfekt passende Anlageeinen Rabattgutschein für die Newsletter- Jahr wiederkehrende Themen können von produkte per Mail empfohlen werden.
Anmeldung sofort für einen Kauf einlösen Ihnen als Aufhänger für Artikel genutzt
können, steigert das die Conversion Rate werden. Diese Artikel lassen sich langfris9. Telefonische Beratung
und erhöht zusätzlich Ihre Abonnenten- tig planen und bilden ein Grundgerüst für
zahl. Gut gelöst hat das etwa der Mode- Ihr Content Marketing.
Insbesondere Unternehmer, die beraShop 3Suisses, der auf seinen Seiten den
tungsbedürftige Produkte anbieten, sollNewsletter mit einem 10-Euro-Gutschein
ten ihren Kunden die Möglichkeit geben,
7. Umfragen
für Abonnenten sehr offensiv bewirbt.
sich kostenfrei über das Angebot zu inforNeben Gewinnspielen sind Umfragen für mieren, entweder direkt über eine
die Lead-Gewinnung sehr nützlich. Um 0800-Nummer oder über einen Rückruf6. Content Marketing
den Verbrauchern einen Anreiz für die service, bei dem der Kunde seine Daten
Am besten lotst man potenzielle Kunden Teilnahme zu geben, können Sie Preise eingeben muss – und so für einen neuen
auf die eigene Website und in den eigenen ausloben, die unter allen Teilnehmern ver- Lead sorgt. Beliebt ist diese Technik vor
Datenbestand, indem man über Themen lost werden. Es kann sich auch rechnen, allem bei Lead-Händlern wie Finanz- und
rund um das eigene Produkt- und Dienst- die Teilnehmer mit einem geringen Geld- Versicherungsvergleichsportalen, die die
leistungsangebot schreibt. Je mehr hoch- betrag zu belohnen. Das gilt insbesondere Kundendaten an Makler weiterverkaufen.
dann, wenn die Umfrage
nicht zu Ihrer Website oder
10. Adressen kaufen
Ihrem Unternehmen durchgeführt wird, sondern ein Sie müssen nicht zwangsläufig selbst Leads
Thema behandelt, das inhalt- generieren. Sie können die Leads auch
lich zu Ihrem Produktange- kaufen. Im Internet finden Sie zahllose
bot passt. Solche Umfragen Adressbroker, die komplette Datenkönnen auf diversen Portalen bestände entweder verkaufen oder ververöffentlicht werden. Eine mieten. Je mehr Informationen über die
typische Vorgehensweise zur Personen vorliegen und je klarer sich ihr
Lead-Gewinnung: Während Profil zeichnen lässt, desto teurer sind in
der Umfrage werden die Teil- der Regel die Daten.
B2B-Leads sind meist wertvoller und
nehmer gefragt, ob sie
Interesse an dem Newsletter daher kostspieliger als B2C-Leads – es gibt
einer Firma haben, deren aber noch andere Methoden der GenerieAngebot für sie perfekt passe. rung. Wie Sie Businesskontakte gewinnen,
Ein Beispiel: Die Schober lesen Sie in der nächsten Ausgabe.
Rosetta Stone suggeriert, dass für die Nutzung
◼
eServices GmbH hat eine
Markus Siek
der Demo eine E-Mail-Adresse erforderlich ist
So können
Sie mobil Leads
generieren
Leads lassen sich auch perfekt über
kostenlose Smartphone-Apps generieren. Das macht beispielsweise der
Diät-Konzern Weight Watchers vor,
dessen gleichnamige App eingeschränkt auch von Nichtmitgliedern
genutzt werden kann. Die am Abnehmen Interessierten können sich über
kalorienarme Rezepte informieren
und Erfolgsgeschichten von WeightWatchers-Mitgliedern lesen. Die App
kommt völlig ohne Push-up-Nachrichten und Werbeeinblendungen aus.
Stattdessen wird der Nutzer mit jedem
App-Aufruf ganz subtil dazu verleitet,
sich bei der Abnehm-Community zu
registrieren. Weitere beliebte Vorgehensweise bei kostenlosen Ratgeberund Spiele-Apps: Die Kunden müssen
sich, kostenlos, mit ihrer E-MailAdresse beim Anbieter registrieren, um
Werbeeinblendungen auszuschalten.
Weight Watchers bietet
in seiner App viele nützliche Informationen auch
für Nichtmitglieder. Doch
nur wer sich registriert,
kann das komplette Angebot nutzen.
TECHNIK
INTERNET WORLD Business
22. Dezember 2014
26/14
Foto: Shutterstock / Jezper
30
Höchste Qualitätsansprüche
Mobile Webseiten müssen perfekt sein, um den Kunden zu begeistern. Bei der Optimierung
helfen Agenturen mit unterschiedlichen Tests. Doch wer kann was? Ein Überblick
bbruchrate 71,4 Prozent – mit
Neukunden und damit
diesem erschreckend hohen
auch Umsatz. Jeder
Wert sah sich die Allianz bei
Shop-Betreiber sollte
der Registrierung ihrer
daher sorgsam darauf
Kunden über das Portal
achten, sie zu vermeiGerätetypen
My.Allianz.ch konfrontiert.
den. Jan Wolter, Europaallein auf Android-Basis
waren 2014 weltweit
Vor allem Smartphone-NutGeschäftsführer
der
im Einsatz
zer brachen den RegistrieAgentur Applause, weiß:
rungsprozess ab, meist nach„Nutzer erwarten von
dem sie mehrfach versucht hatAnfang an nichts weniger
ten, ihr Geburtsdatum korrekt ein- Quelle: Open Signal
als Perfektion. Laden mobile
zugeben. Was war passiert? In der mobilen
Websites oder Apps nicht innerhalb
Variante des Portals wurde das Eingabefeld von drei Sekunden, erfüllen sie nicht die
für das Geburtsdatum verkürzt dargestellt: Ansprüche an Optik, Design und HandAus der Ausfüllhilfe mit dem Formathin- habung, oder funktionieren sie schlicht
weis „TT.MM.JJJJ“ wurde „TT.MM“. Die nicht richtig, sehen sich User zügig nach
Eingabe musste so zwangsläufig scheitern.
Alternativen um.“
Georg Hansbauer, Gründer und Geschäftsführer des Münchner UnternehFehler frustrieren und
mens Testbirds, bestätigt: „Angesichts der
großen Konkurrenz werden Benutzerkosten Kunden
freundlichkeit und Funktionalität zu den
Solche Fehler auf mobilen Webseiten entscheidenden Erfolgskriterien. Nur wer
führen schnell zu großem Frust bei den Qualität bietet, kann sich auf lange Sicht in
Kunden und kosten im schlechtesten Fall diesem Haifischbecken behaupten.“
A
18.800
Ausgewählte Kriterien für gute Qualität
Auch bei mobilen Webseiten gilt: Sowohl Form als auch Inhalt müssen stimmen.
Neben der Usability ist daher das Erscheinungsbild nicht zu vernachlässigen.
1. Funktionalität
Läuft die App oder Website einwandfrei
auf allen möglichen Mobile Devices und
Software-Versionen der verschiedenen
Anbieter? Falls nicht, ist das ein absolutes K.-o.-Kriterium.
2. Nutzerfreundlichkeit
Ist die Nutzung für meine Zielgruppe
selbsterklärend oder gibt es Verbesserungsvorschläge, an die ich selbst nicht
gedacht habe? Entwickler laufen Gefahr
betriebsblind zu werden. Durch das TesQuelle: Testcloud.de
ting mit Menschen der potenziellen Zielgruppe erhalten sie wertvolles Feedback zu unerkanntem Potenzial und
wünschenswerten Funktionen.
3. Rechtschreibung und Design
Sind die Texte frei von Rechtschreibfehlern? Spricht der Auftritt meine Zielgruppe richtig an? Sekundenschnell entscheidet der User über Akzeptanz oder
Missfallen. Schreibfehler oder ein wenig
ansprechendes Design lassen die Nutzer
an der Qualität des Angebots zweifeln.
Dabei ist die Qualitätsoptimierung
sowohl im B2C- als auch im B2B-Bereich
essenziell. Schlecht gemachte mobile
Webseiten können sich außer auf die
Reputation auch negativ auf den wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens
oder auf die Kundenbindung auswirken.
Das gilt für große, bekannte Marken wie
für junge Start-ups gleichermaßen.
Um mobile Anwendungen zu testen,
bieten Dienstleister und Agenturen verschiedene Tools und Services an. Das USUnternehmen Applause mit Deutschlandsitz in Berlin verspricht beispielsweise
Qualitätstests über den gesamten Lebenszyklus mobiler Anwendungen. Das Angebot reicht von der Unterstützung in der
ersten Entwicklungsphase einer App, über
die Möglichkeit von Crowd-basiertem
Testen unter realen Bedingungen vor dem
Launch, bis hin zur Bereitstellung von
Analysedaten nach dem Launch. Diese
sollen zeigen, was Nutzern gefällt und was
nicht. Zudem hat das Unternehmen das
Tool „Mobile SDK“ entwickelt. Es soll die
unveröffentlichte App schnell und einfach
auf die Geräte der Tester übertragen und
nach dem Test automatische Fehler- und
Absturzberichte sowie ein Nutzer-Feedback liefern. Die Kosten für die ApplauseAngebote sind sehr unterschiedlich. Während das Basisangebot bei 2.000 Euro startet, können bei der Nutzung erweiterter
Funktionen auch Kosten im sechsstelligen
Euro-Bereich zusammenkommen.
Mensch und Maschine
testen gleichzeitig
Auch der 2011 in Berlin gegründete Wettbewerber Testcloud.de hat sich das kontinuierliche Testen während des gesamten
Entwicklungsprozesses auf die Fahnen
geschrieben. Im Unterschied zu Applause
kombiniert das Test-Management-System
(TMS) von Testcloud automatisierte Tes-
„Nutzer erwarten von
Anfang an nichts weniger
als Perfektion“
Jan Wolter
Europa-Geschäftsführer Applause
www.applause.de
ting Tools mit realen Software-Testern.
Der Vorteil laut Testcloud: Während automatisiertes Testing im Projekt dafür sorgt,
schnell und vollautomatisch funktionale
Fehler aufzudecken, sollen die Menschen
unbekannte Macken aufspüren und unentdeckte Potenziale erkennen.
Auch bei Testcloud variieren die Preise
stark. Als Self-Service-Test ist die ExpertVersion mit Einbindung von Profi-Testern
und zwei User Accounts ab 750 Euro im
Monat zu haben. Für größere EntwicklerTeams oder für Kunden mit dem Wunsch
nach einem umfangreichen Support bietet
die Berliner Agentur einen Enterprise Service. Ein Projektmanager begleitet dann
das Testing und kümmert sich auch um
Dinge wie Media Monitoring, um bei
negativen Bewertungen in den App Stores
22. Dezember 2014
26/14
31
Nutzen Sie
als Plattform
für Ihr Webinar
Die Formularanalyse von M-Pathy liefert Kennzahlen für jedes einzelne Feld
eines Formulars auf einer mobilen Webseite
einschreiten zu können. Der Preis für solche Services wird individuell verhandelt.
Testbirds wiederum konzentriert sich
ganz auf das Crowd-basierte Testen mit
Menschen. Die Münchner haben dafür
nach eigenem Bekunden einen Pool aus
weltweit mehr als 50.000 registrierten
Nutzern aufgebaut, die mit über 100.000
Geräten mobile Webseiten oder Apps testen. Laut Testbirds können hier genau die
Personen für einen Test ausgewählt werden, die den Merkmalen der Zielgruppe
entsprechen. Für B2B-Tests hat Testbirds
den Ansatz „Bring Your Own Crowd“ entwickelt. Dabei fungieren die unternehmenseigenen Leute als Test-Crowd, betriebsfremde Tester sind ausgeschlossen.
Am kostengünstigsten ist auch bei Testbirds der Self Test. Er ist für etwa 1.000
Euro zu haben. Bei einem Managed Service, bei dem ein Projektmanager den Test
begleitet und die Ergebnisse auswertet,
hängen die Kosten von der individuellen
Testgestaltung ab. Sie sind daher von Fall
zu Fall unterschiedlich. Bestandskunden,
die ihre Apps und Webseiten kontinuierlich testen lassen, bekommen ein sogenanntes Unit-Modell, wodurch die einzelnen Tests günstiger werden.
einer Immobilie einen Schieberegler integriert. In den Sessions zeigte sich, dass dieser im mobilen Kontext nur schwer bedient
werden konnte. Die Besucher hatten Probleme, den Slider exakt mit einem Fingerdruck anzusteuern. Außerdem reagierte
das Element zu sensibel auf den Touch.
Schließlich ersetzte Immobilienscout24
den Slider durch eine Auswahl der Umkreiskilometer aus einer angezeigten Liste.
M-Pathy arbeitet nicht mit einer festen
Preisliste, da der Agentur zufolge alle Projekte individuell geplant und durchgeführt
werden. Vom Prinzip her setzt sich der
Preis für ein Projekt aber aus den Lizenzkosten, dem Setup und dem Analyseauf◼
wand zusammen.
Ð Qualifizierte Leads
Ð Hohe Aufmerksamkeit in der Zielgruppe
Ð Werbung auf mehreren Kanälen
Ð Bereitstellung On Demand
Susann Naumann
Unser Service
Ð Produktion / Technischer Support
Ð Banner auf Website / im Newsletter
ÐSocial Media Marketing auf Facebook,
Twitter, Google+
Ð Aufzeichnung des Webinars und
Bereitstellung auf internetworld.de
Ð Lead-Qualifizierung
Analyse von Interaktionen
offenbart Usability-Probleme
Einen etwas anderen Ansatz hat M-Pathy
gewählt. Die Dresdner Agentur analysiert
nach eigenen Angaben die Interaktionsdaten von Nutzern, die sich in ihrer natürlichen Umgebung, also etwa mit dem
Smartphone unterwegs oder mit dem Tablet auf dem Sofa, befinden. Dabei werden
sämtliche Gesten wie Touch, Zoom oder
Wischen aufgezeichnet und als Film in
Echtzeit wiedergegeben. Auf diese Weise
soll sichtbar werden, welche Nutzungsprobleme Conversions behindern.
Ein Beispiel verdeutlicht das Vorgehen
von M-Pathy: Der Kunde Immobilienscout24 hatte auf der Startseite seiner
mobilen Version für die Umkreissuche
Ihr Gewinn
„Nur wer Qualität bietet,
kann sich auf lange Sicht
in diesem Haifischbecken
behaupten“
Georg Hansbauer,
Gründer und Geschäftsführer
von Testbirds
www.testbirds.de
www.internetworld.de/webinare
Ich berate Sie gerne:
Angelika Hochmuth
Anzeigenleitung INTERNET WORLD Business
angelika.hochmuth@nmg.de
Tel.: 0 89 / 741 17 – 432
TECHNIK
32
INTERNET WORLD Business
22. Dezember 2014
26/14
Medizin für
Marktplätze
Tool gewechselt, Umsatz gesteigert. Wie die Versandapotheke Aponeo erfolgreich über Amazon und Co. verkauft
er dort präsent ist, wo viele Augen trägt und die gleichzeitig technisch einhinschauen, hat die Chance auf fach an das bestehende Shop-System
mehr Umsatz. Deswegen ist es für Online- angebunden werden kann.
Shops attraktiv, die eigenen Produkte
Zur Präsentation wurden Speed4Trade
außer über die eigene Website auch auf (Produkt: Emmida), Via-Ebay (Produkt:
Marktplätzen wie Ebay oder Amazon zu Via-Ebay) und Channeladvisor (Produkt:
vertreiben. Wie gut das Verkaufen über Marktplätze) eingeladen. Nach der EvaluMarktplätze funktionieren kann, wenn ierung entschied sich Aponeo für „Marktdas Tool dafür stimmt, hat die Versand- plätze“ von Channeladvisor. Das USapotheke Aponeo herausgefunden: Nach Unternehmen hat weltweit Niederlassundem Wechsel der Marktplatz-Lösung stieg gen und ist auch in Berlin mit einem Büro
der Umsatz über Amazon um 250 Prozent. vertreten. Wichtig für Deiwick, denn „eiZuvor hatte das Berliner Unternehmen ne unserer Bedingungen war deutschspramit einem Tool eines britischen Anbieters chiger Support“.
ein Jahr lang, von Mai 2013 bis Juni 2014,
Via-Ebay wäre zwar auch ein gutes Tool
den Verkauf über Marktplätze getestet – gewesen, meint er, „aber wir wollten auch
und dabei das Potenzial des Vertriebska- Amazon anbinden und das ist mit Vianals erkannt. Auf der Habenseite
Ebay nicht möglich“.
konnte das eingesetzte WerkSpeed4Trade konnte zum
zeug relativ niedrige Kosten
Auswahlzeitpunkt nicht
ins Feld führen. Doch in
mit einer Repricing-Funkder Praxis offenbarten
tion aufwarten, Channelsich auch die Grenzen des
advisor schon. Repricing
Bestellungen am Tag ist die Funktion, mit der
Tools. Die Lösung hatte
treffen bei Aponeo
zu wenig Möglichkeiten
die Preise der Konkurrenz
über Amazon ein.
geboten, zwischen den
automatisiert beobachtet
Produkten zu unterscheiwerden.
Gegebenenfalls
den, erklärt Hartmut Deiwick,
wird dann der Preis eines eigekaufmännischer Leiter der Onnen Produkts gesenkt oder erhöht.
line-Apotheke Aponeo.
„Channeladvisor ist im LösungsverAlso machte er sich auf die Suche nach gleich die teuerste Variante, dafür aber
einer Software, die die zahlreichen unter- auch die beste“, meint Deiwick. Beim Ausschiedlichen Produktdaten sauber über- wahlprozess habe man den Mehrwert
gesehen, den eine bessere Middleware biete, sagt der kaufmännische Leiter. Als
„Wenn wir die Schnittstelle zu „Middleware“ wird die Marktplatzanbindung bezeichnet, weil sie den Online-Shop
Amazon selbst programmiert
mit verschiedenen Marktplätzen verbindet:
hätten, hätte das viel internen Sie stellt einen Datenfeed bereit, der die
Produktdaten und Preise weiterleitet.
Aufwand gekostet“
Die Lizenzgebühren für das Tool hängen vom Umsatz ab, der über die angeHartmut Deiwick
schlossenen Marktplätze generiert wird.
Kaufmännischer Leiter
Aponeo
www.aponeo.de
Einfache Integration
W
500
Die technische Anbindung der Lösung,
die als Software as a Service bereitgestellt
wird, gestaltete sich unkompliziert, berichtet Kevin Langhans, in der IT-Abteilung bei Aponeo für das Middleware-Projekt zuständig: „Der Aufwand war gering.
Alles ging schnell.“ Deiwick vergleicht:
„Wenn wir die Schnittstelle für die Anbindung an Amazon selbst programmiert
hätten, hätte uns das viel internen Aufwand und etwa sechs Monate Zeit gekostet. Mit Channeladvisor betrug die
Installationszeit nur rund sechs
Wochen.“
Jeder Marktplatz hat ganz bestimmte Vorgaben an den Daten-
Die Versandapotheke Aponeo bearbeitet mehr als 3.000 Bestellungen pro Tag
feed. Dieser standardisierte Strom aus
Produktinformationen sorgt dafür, dass
Artikel aus dem Shop im Marktplatz
ordentlich beschrieben werden. „Bei unserem Datenfeed ist nicht alles so hinterlegt, wie Amazon es vorgibt“, sagt Langhans. Die Software von Channeladvisor
ermöglicht es jedoch, Business Rules zu
definieren. Wenn bei einem Produkt ein
Attribut erwartet wird, das jedoch nicht
Über Aponeo
Bei der Versandapotheke
Aponeo können Kunden
Arzneien bestellen, aber
auch Wellness- und Beauty-Produkte,
Nahrungsergänzungsmittel
sowie
Produkte für Tiere. Der Katalog umfasst rund 140.000 Artikel.
1995 gründete Konstantin
Primbas die Bären-Apotheke
in Berlin-Lichtenberg, 2006
expandierte er ins Web. Heute hat
Aponeo mehr als 750.000 Kunden und
verarbeitet mehr als 3.000 Bestellungen am Tag.
Rund 80 Aponeo-Mitarbeiter, überwiegend Apotheker
und pharmazeutisch ausgebildete Kräfte, leisten den Bestellservice und erwirtschaften laut Unternehmen einen Jahresumsatz von
mehr als 35 Millionen Euro.
vorhanden ist, werden durch diese vorher
definierten Regeln automatisch die fehlenden Informationen ergänzt.
Im März 2014 erfolgte die Anbindung
an Ebay, im Juni 2014 die Anbindung an
Amazon. Bei Amazon konnte Aponeo
50.000 Produkte einstellen, deren Präsentation zuvor Schwierigkeiten verursacht
hatte. „Wir konnten unsere Infos zu den
Produkten nicht adäquat auf Amazon darstellen“, erläutert Deiwick. Heute treffen
500 Bestellungen am Tag über Amazon ein
und zwischen 50 und 100 Bestellungen
über Ebay. Die beiden Marktplätze stehen
so für 15 Prozent des Gesamtumsatzes.
Probleme im laufenden Betrieb hatte ITMann Langhans bislang nicht. Es sei noch
nicht vorkommen, dass es einen Fehler in
der Übermittlung einer Bestellung gegeben habe. Zukünftig sollen neben Amazon
und Ebay weitere Marktplätze angebunden werden. Zurzeit laufen Gespräche
über die Anbindung an Meinpaket.de.
Nicole Krahl, zuständig für Controlling
und Reporting bei Aponeo, arbeitet täglich mit dem Marktplatz-Tool. „Es bietet
viele Möglichkeiten und Einstellungen
und ist deshalb sehr komplex“, kommentiert sie. Doch mit der Zeit sei der Umgang
damit einfacher geworden. Deiwicks
Bilanz: „Die Middleware macht, was sie
machen soll. Wir behalten die Kosten im
◼
Blick. Das Gesamtpaket stimmt.“
Ingrid Schutzmann
internetworld.de/is
Wenn Sie von München
nach Frankfurt wollen,
fliegen Sie ja auch nicht
über Fort Meade, Maryland.
Warum sollte man nicht auch beim Datenaustausch den direkten Weg nehmen? In unserer in
Deutschland gehosteten clouD kommunizieren virtuelle Server direkt untereinander oder mit Ihnen.
Direkte Wege gehen heißt: Daten geschützt zur Verfügung stellen. Die Sicherheit von Daten in unserer
clouD ist für uns selbstverständlich, weil es um Ihre Daten geht. Wir stehen für Ihre Sicherheit.
Das nennen wir Hosting – safe in Germany. filoo.de/meade
TECHNIK
INTERNET WORLD Business
34
Internet-Nutzung 2014
22. Dezember 2014
Internet-Zugang 2014
26/14
Breitbandnutzung im Detail 2013 und 2014
DSL
41,3 %
38,1 %
Offliner
20,2 %
Offliner
23,2 %
Nutzung geplant
2,9 %
Onliner
Kabelanschluss
Sonstiges/k. A.
Breitband
7,7 %
59,2 %
76,8 %
9,6 %
11,6 %
2013
Mobilfunkzugang
Schmalband
2014
6,2 %
8,1 %
9,9 %
Anderer breitbandiger Zugang
Immer noch sind 20 Prozent der Deutschen
nicht im Internet unterwegs
INTERNET WORLD Business 26/14
Quelle: (N)Onliner Atlas 2014
Knapp zehn Prozent surfen noch mit
Schmalband-Leitungen im Web
Kabel und Mobilfunk
gewinnen auf Kosten von
DSL an Nutzern
1,2 %
1,4 %
INTERNET WORLD Business 26/14
Quelle: D21-Digital-Index
INTERNET WORLD Business 26/14
Quelle: D21-Digital-Index, n = 2.995
Nur 60 Prozent mit Breitband
Rund jeder siebte Internet-Nutzer muss noch über einen Schmalband-Zugang surfen. Immer mehr
Kunden gehen über Kabel und Mobilfunk online. Nur wenige Haushaltsgeräte haben Webzugang
ie Initiative D21 untersucht im sogenannten (N)Onliner Atlas bereits seit
2001 jedes Jahr, wie viel Prozent der Bundesbürger online sind. Seit vergangenem
Jahr gibt es mit dem D21-Digital-Index
eine weitergehende Studie, bei der unter
anderem analysiert wird, über welche
Technologien und mit welchen Geräten
der Internet-Zugang erfolgt. Dieser Index
soll den „Digitalisierungsgrad“ der Gesellschaft erfassen.
Ein Ergebnis der von TNS Infratest
durchgeführten Befragung: Die Zahl der
Smartphone-Besitzer steigt stark an, und
auch bei den Tablets geht der Ausstattungsgrad der Bürger beständig nach
oben. Letzterer ist von 13 Prozent im vergangenen Jahr auf 28 Prozent angestiegen.
Überraschend: 2014 sind immer noch
20,2 Prozent der Deutschen nicht online,
nur 2,9 Prozent planen den Schritt ins
Internet. Von den 76,8 Prozent der als
D
Onliner Klassifizierten gehen 9,9 Prozent
über eine schmalbandige Verbindung ins
Web, 59,2 Prozent haben einen Breitbandzugang.
Hierbei macht die DSL-Technologie
erwartungsgemäß immer noch den größten Anteil mit 38,1 Prozent von allen
Zugängen aus, auch wenn der Prozentsatz
im Vergleich zum Vorjahr rückläufig ist.
Verantwortlich für den Rückgang sind in
erster Linie Kunden, die zu Kabelanbietern gewechselt haben. 11,6 Prozent der
Befragten gaben an, über Kabel zu surfen,
das sind zwei Prozent mehr als 2013. Und
auch der Mobilfunkzugang wird für
immer mehr Kunden zum vollwertigen
Ersatz für DSL: Waren 2013 nur 6,2 Prozent mit LTE und HSPA online, so sind es
2014 schon 8,1 Prozent.
War früher nur der PC mit dem Internet verbunden, so ist es heutzutage eine
ganze Bandbreite an Geräten. Unter allen
befragten Internet-Nutzern lagen Desktop-PC und Notebook (jeweils 70 Prozent) ganz vorn.
Etwas eigentümlich mutet die Zahl
derer an, die angaben, ihr Smartphone
und Tablet mit dem Internet verbunden zu
haben: Nur 61 Prozent gehen laut der Studie mit dem Smartphone ins Web. Bei
Tablets sind es sogar weniger als ein Drittel. Eine Erklärung für diese äußerst niedrigen Werte liefert die Initiative D21 allerdings nicht, ebenso wenig wie für den vergleichsweise hohen Wert bei Fernsehern
(27 Prozent), die an den Router angeschlossen sind. Verstärker, Receiver und
Stereoanlagen sind bei immerhin 13 Prozent der Befragten online.
Dass das Thema Smart Home zwar im
Bereich der Unterhaltungselektronik langsam auf dem Vormarsch ist, anderweitig
im Haushalt aber noch nicht die von der
Branche gewünschte Akzeptanz besitzt,
Gerätenutzung
Informationsverhalten vor
dem letzten Online-Kauf
Desktop-PC
62 % 62 %
Notebook
13 %
DVD-/Blu-ray-Player
Tablet
11 %
28 %
47 %
Haushaltsgeräte
13 %
Gespräch mit Freunden oder Bekannten
4%
38 %
Smartphone
Handy
Smartphone
52 % 66 %
Haustechnik
61 %
2%
53 % 41 %
Nichts davon
13 %
Verstärker, Receiver, Stereoanlage
70 %
59 % 58 %
Im Internet auf Preisvergleichsseiten
7%
27 %
Notebook
48 %
Beratung im Laden
Fernseher
70 %
61 %
Im Internet über Kundenbewertungen
Christopher Bertele
Mit dem Internet vernetzte Geräte
Desktop-PC
Im Internet über Produktsuche
zeigen die Umfragewerte bei Haushaltsgeräten und Haustechnik. Lediglich vier
beziehungsweise zwei Prozent haben Geräte aus diesen Kategorien mit dem Internet verbunden.
In der Studie wurde unter anderem auch
abgefragt, wofür die Konsumenten den
Internet-Zugang nutzen – unabhängig
vom Endgerät oder der Zugangstechnologie. Sehr häufig wurde die Information vor
einem Online-Einkauf genannt, wobei
sich die meisten hierbei auf die Produktsuche, auf Kundenempfehlungen und
Preisvergleichsseiten verlassen. Nur sieben Prozent informieren sich im stationären Geschäft, bevor sie online einkaufen.
Das sogenannte Showrooming scheint
also keine gängige Praxis zu sein.
E-Commerce boomt: Derzeit kaufen
zwei Drittel der Onliner regelmäßig im
Web ein.
◼
Keines der genannten
Basis: Befragte, die
Online-Shopping nutzen
Sieben Prozent informierten sich vor
einem Web-Kauf im stationären Shop
INTERNET WORLD Business 26/14;
Quelle: D21-Digital-Index
2014
2013
Die Zahl der Smartphone- und Tablet-Besitzer steigt weiter stark an
INTERNET WORLD Business 26/14;
Quelle: D21-Digital-Index, n = 2.995
Tablet
32 %
2%
Basis: Befragte
Internet-Nutzer
Abgesehen von den üblichen Devices wie PC, Smartphone oder Tablet sind nur wenige Geräte im Haushalt mit dem Internet verbunden
INTERNET WORLD Business 26/14; Quelle: D21-Digital-Index, n = 2.995
22. Dezember 2014
26/14
INTERNET WORLD Business
Der Super-GAU für Shops
35
PraxisTipp
Mitten im Weihnachtsgeschäft sorgte eine Panne im Ebay-Shop von Notebooksbilliger.de
bei einem Großteil des Sortiments für einen Preis von 5,99 Euro. Ein Blick auf die Folgen
Philipp Martin
en Albtraum eines jeden OnlineHändlers hat Notebooksbilliger.de erlebt: In der Nacht vom 8.
auf den 9. Dezember sorgte ein
Fehler im Datenexportmodul dafür,
dass viele Produkte im Ebay-Shop
des Elektronikhändlers für nur 5,99
Euro angeboten wurden.
Viele Käufer ließen sich die
Schnäppchen nicht entgehen und
deckten sich mit Handys, Notebooks, Waschmaschinen und Ähnlichem ein. Die Schnäppchen-Seite
Mydealz.com heizte den Verkauf
weiter an, indem sie die Angebote
mit dem Hinweis „Extremer Preisfehler“ bewarb. Erst am frühen
Morgen fiel die Panne bei Notebooksbilliger.de auf, der Ebay-Shop
wurde sofort deaktiviert, die Bestellungen wurden storniert.
D
Geschäftsführer bei SC Networks,
Hersteller von Evalanche, einer
E-Mail-Marketing-AutomationLösung
www.sc-networks.com
Foto: Fotolia / Daniel Ernst
8 Punkte für erfolgreiches
Lead Management
Tablets zum Schleuderpreis: Eine
h
Anfechtung der Verträge ist möglich
Gültiges Rechtsgeschäft?
Noch am selben Tag schickte der Händler
den Käufern Mails mit dem Hinweis auf
den Fehler und einer Anfechtung des
Rechtsgeschäfts. Kunden, die bereits gezahlt hatten, erhielten ihr Geld zurück.
Doch ist Notebooksbilliger.de damit aus
dem Schneider? Rechtlich ist die Situation
heikel. Prinzipiell gilt, dass ein Produktangebot im Shop kein verbindliches Verkaufsangebot darstellt. Erst die Bestätigungs-Mail des Händlers macht aus dem
Kaufangebot des Kunden – nämlich dem
Absenden des Warenkorbs – einen gülti-
Wie kann es Firmen gelingen, erfolgreich den Schritt vom E-Mail-Marketing zum Lead Management zu gehen:
Interessenten zu generieren, zu
qualifizieren und schließlich zu Kunden zu entwickeln? Martin Philipp,
Geschäftsführer bei SC Networks,
empfiehlt folgendes Vorgehen:
1. Definieren Sie genau, wen Sie erreichen möchten.
gen Kaufabschluss. Ausnahme:
e:
wa
Nimmt der Shop die Zahlung, etwa
per Paypal, sofort entgegen, gilt dies
als Kaufanerkennung.
Für eine Plattform wie Ebay gelten jedoch
eigene Regeln. Der Blog Shopanbieter.de
hat mehrere Rechtsanwälte dazu befragt
und ihr Fazit lautet: Mit dem Sofortkauf bei
Ebay wird grundsätzlich unmittelbar ein
Kaufvertrag geschlossen. Die einzige
Chance für Notebooksbilliger.de besteht
tatsächlich in einer Anfechtung der Verträge wegen falscher Übermittlung nach
Paragraf 120 BGB. Entscheidend ist dabei,
wie es zu der Panne gekommen ist, also
etwa durch einen Fehler in der Software.
Wie können Shop
ShoppB t ib solch
l h einen
i
SSuper-GAU
GAU
Betreiber
verhindern? Zum einen sollte sich jeder
Händler überlegen, welche Methoden der
Früherkennung es gibt. Shopanbieter.de
empfiehlt beispielsweise eine Routine, die
die Bestellfrequenz misst und bei Auffälligkeiten sofort Alarm schlägt. Des Weiteren sollte klar sein, welcher Mitarbeiter für
die Überwachung der Systeme zuständig
ist, wer wann im Notfall – auch für eine
Rechtsberatung – erreichbar ist und welche Notfallpläne es für die einzelnen Kanäle gibt. Zudem ist sinnvoll, Regeln für die
Kundenkommunikation aufzustellen. ◼
2. Erstellen Sie relevante und attraktive Inhalte für Ihre Wunschkunden:
Leitfäden, Checklisten, Whitepaper,
E-Books. Nutzen Sie Ihre Website, den
Unternehmensblog und Social Media,
um Reichweite aufzubauen.
3. Achten Sie darauf, dass Sie anonyme Webseiten-Besucher zu Interessenten konvertieren, die Ihnen bekannt
sind. Tauschen Sie Ihre Inhalte gegen
Daten (E-Mail-Adresse, Name) des
Interessenten und seine Erlaubnis (per
Opt-in), ihn per E-Mail anzusprechen.
Christiane Fröhlich
4. Überlegen Sie, wie Sie Ihre Interessenten mit relevanten Inhalten vom
Erstkontakt bis zum Kaufabschluss
leiten können. Bauen Sie dazu die entsprechenden Kampagnen zur Qualifizierung der Leads auf.
Neugeschäft
Etats, Launches, Optimierung und Tools für den Webauftritt
Auftraggeber
Auftrag
Coop, Schweiz
Microsite www.coop.ch/festtage für das Festtagssortiment des Händlers
Dienstleister
Goldbach Interactive
Discovery
Communications
Zahlungsabwicklung und Anbindung der Zahlungsarten Mastercard, Visa,
Maestro für den europäischen Online-Shop des Discovery Channels
Heidelberger Payment
Funke Mediengruppe
Anpassung der mobilen News-Seiten für die „Berliner Morgenpost“ und
das „Hamburger Abendblatt
Sevenval
Hessnatur
Steuerung von Online-Marketing, Kaufprozessen und Warenpräsentation
im Online-Shop mit der Data-Driven E-Commerce Suite von Econda
Econda
Macoon
Umsetzung des Online-Shops www.macooncase.com im Responsive Design
Pixelpark
Marc O’Polo
Umsetzung eines neuen E-Shops für die Fashion-Marke Marc O'Polo in
sieben Ländern
Valtech
Roller
Relaunch des Möbel-Shops Roller.de, technische Umsetzung auf Basis
des Hybris B2C Commerce Accelerator
Publicis Pixelpark
Sky Deutschland
Integration der Bezahllösung „Wirecard Checkout Seamless“ auf
Skyonline.de für „Sky Starter“ und „Sky Film“
Wirecard
UBS
iPad-App „Planet Art“ informiert über Geschehnisse und Entwicklungen
auf dem Markt für zeitgenössische Kunst
Razorfish Deutschland
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5. Definieren Sie in Ihren ServiceLevel-Agreements, wer was, wann
und wie in Ihrem Lead-ManagementProzess zum gemeinsamen Erfolg
beisteuern muss.
6. Entwickeln Sie Ihr Lead-ScoringModell und definieren Sie, wie Sie
Interessenten und ihre Aktivitäten bewerten. Legen Sie auch fest, wann der
Lead vom Marketing an den Vertrieb
übergeben wird.
7. Bauen Sie ein effizientes Lead Routing auf, um Ihre Vertriebsmitarbeiter
bestmöglich auf den Interessenten
vorzubereiten und den potenziellen
Kunden optimal zu betreuen.
8. Messen Sie, welche Aktivitäten welche Ergebnisse produzieren.
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PERSONALIEN
40
INTERNET WORLD Business
22. Dezember 2014
Anne Rech
Mustafa Özyurt
Kisura, Berlin
Rainer Pfeil
Kaufda, Berlin
Zalando, Berlin
Die Position als Chief
Technical Officer übernimmt Mustafa Özyurt
bei Kisura, einer Webshopping-Plattform
für Frauen. Der 35-Jährige, der insbesondere die technische Infrastruktur und die
Datenbanktechnologie vorantreiben soll,
wechselt vom Inkubator Rocket Internet.
Dort war er Senior Software Entwickler
bei der Crowdfunding-Plattform Zencap.
www.kisura.de
Katrin Hana
Paymill, München
Der Online-Zahlungsdienstleister Paymill
verstärkt das Führungsteam mit Katrin Hana, die neuer Head of
Products ist. In der Position verantwortet
die 33-Jährige unter anderem Produktneuheiten. Bislang war Hana Abteilungsleiterin Global Product Management Mobile bei Payback und dort unter anderem
für die Entwicklung der App zuständig.
www.paymill.com
Vom britischen OnlineVersandhändler Asos,
bei dem sie zuletzt als
Senior Marketing and
Communications Manager
für Deutschland beschäftigt
war, wechselt Anne Rech zu Zalando.
Dort heuert sie als Marketing-Chefin
des Eigenmarken-Entwicklers Zlabels
an. Rech, die zuvor unter anderem bei
der Kreativagentur Heimat sowie dem
PR-Software-Anbieter
Gorkana tätig war, beerbt in ihrer neuen Position Jan Wilmking,
der sich künftig auf seine
Tätigkeit als Geschäftsführer
konzentrieren wird. Als Asos-Vertreterin gehörte Rech außerdem zu den
Juroren bei der Pro-Sieben-CastingShow „Fashion Hero“.
www.zalando.de
Marcel Heuer
Quantcast, München
Wolfgang Macht
Netzpiloten, Berlin
Nach München auch
Hamburg: Quantcast,
Spezialist für AudienceMessung und Real-Time Bidding, eröffnet
eine zweite Niederlassung in Deutschland.
Geleitet wird das Büro von Marcel Heuer,
der als Agency Sales Manager für die Betreuung der norddeutschen Geschäftspartner zuständig ist. Zuletzt war der 32Jährige als Senior Sales Manager bei der
Teads Deutschland GmbH tätig.
www.quantcast.com/de
Die Internet-Gruppe
Netzpiloten, Betreiber und Vermarkter diverser Informations- und Unterhaltungsplattformen, startet eine eigene ContentAgentur. Die Leitung der neuen Tochter
Netzpiloten Magazin übernimmt Netzpiloten-Gründer Wolfgang Macht.
www.netzpiloten.de
Michael Wiesemann
G+J, Hamburg
Andrew Santos
Spree7, Berlin
Unter anderem in der
Kundenberatung und
Kampagnenplanung ist
Andrew Santos in Zukunft beim TradingDesk-Unternehmen Spree7 tätig. Als Head
of Client Services ist der bisherige Mitarbeiter von eDarling, der bei dem Partnerportal die Unit Mobile Marketing aufbaute,
direkt der Geschäftsführung unterstellt.
www.spree7.com
26/14
Romy Habelt
Xpose360, Augsburg
Das PerformanceTeam verstärkt Romy
Habelt bei der Xpose360
GmbH. Zu den Aufgaben Habelts, die bislang als Head of Affiliate Marketing bei
Eteleon aktiv war, zählt der Ausbau von
Branchen-Verticals.
www.xpose360.de
Vom Bereichsleiter
Digital Publishing in
der Mobile Unit steigt
Michael Wiesemann zum Director Mobile
Unit innerhalb von G+J Digital Products
beim Verlagshaus Gruner + Jahr auf. Der
35-Jährige, der seit 2012 beim Hamburger Unternehmen tätig ist, verantwortet
damit die Abteilungen Digital Publishing,
App-Marketing und Mobile Services.
www.guj.de
Als neuer Verkaufsleiter Handel steuert
Rainer Pfeil künftig bei
Kaufda, einem Anbieter für digitale Prospektwerbung, die Vermarktung von
Kaufda und Meinprospekt in Berlin. Vor
seinem Wechsel zur Axel-Springer-Tochter war Pfeil seit 2009 als Anzeigenleiter
beim Verlagshaus M. DuMont Schauberg
für die „Mitteldeutsche Zeitung“ tätig.
www.kaufda.de
Sylvia Edmands
Payback, München
Bei der MultichannelMarketingplattform
Payback übernimmt
Sylvia Edmands die Leitung der Bereiche
Product und Mobile. Die 44-Jährige, die
zuvor bei AOL UK, Telefónica und O2 tätig
war, kommt von HID Global. Dort war sie
Vice President Mobile Solutions.
www.payback.de
Andreas Palm
HEG, Köln
Die Kölner Host Europe Group (HEG) hat
Andreas Palm als neuen
CEO für den Bereich Mass Hosting eingestellt. In der neu geschaffenen Position
verantwortet Palm, der bislang Chief
Sales und Market Officer in Zentraleuropa
für das Hosting-Geschäft eines internationalen Unternehmens tätig war, die Entwicklung und strategische Ausrichtung
des Geschäftsbereichs in Europa.
www.heg.com
INTERNET WORLD Business
ISSN 1433-3309
Neue Mediengesellschaft Ulm mbH
Sitz von Redaktion, Anzeigen, Vertrieb:
Bayerstraße 16a, 80335 München
Telefon (089) 741 17–0, Fax –101
www.internetworld.de
Sitz des Verlags:
Neue Mediengesellschaft Ulm mbH,
Karlstraße 3, 89073 Ulm
Geschäftsführer
Florian Ebner,
Dr. Günter Götz
Chefredakteur:
Dr. Günter Götz (gg),
guenter.goetz@internetworld.de
Stellvertretender Chefredakteur:
Frank Kemper (fk),
frank.kemper@internetworld.de
Leitung Online-Redaktion:
Tanja Gabler (tga),
tanja.gabler@internetworld.de
Mitarbeiter dieser Ausgabe:
Christopher Bertele, Susann Naumann,
Helmut van Rinsum, Markus Siek
Redaktion:
Schlussredaktion:
Ernst Altmannshofer, Dr. Christa Gogu
Till Dziallas (tdz),
till.dziallas@internetworld.de
Christiane Fröhlich (cf),
christiane.froehlich@internetworld.de
Susanne Gillner (sg),
susanne.gillner@internetworld.de
Vera Günther (vg),
vera.guenther@internetworld.de
Stefan Hofer (host),
stefan.hofer@internetworld.de
Ingrid Lommer (il),
ingrid.lommer@internetworld.de
Ingrid Schutzmann (is),
ingrid.schutzmann@internetworld.de
Susanne Vieser (vs),
susanne.vieser@internetworld.de
Daniela Zimmer (dz),
daniela.zimmer@internetworld.de
Textchefin:
Vera Günther (vg),
vera.guenther@internetworld.de
Art Directorin:
Maria-Luise Sailer
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Catharina Burmester, Hedi Hefele,
Manuela Keller, Simone Köhnke,
Cornelia Pflanzer, Petra Reichenspurner,
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Telefon: (089) 741 17–432,
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Einträge im Dienstleisterverzeichnis:
Marita Brotz,
Telefon: (089) 741 17–281,
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INTERNET WORLD Business ist die Fachzeitung
für den Internet-Entscheider und erscheint
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Der Bezugszeitraum für Abonnenten beträgt
jeweils ein Jahr.
Der Bezugspreis im Abonnement beträgt 53,50
Euro inklusive Versand und Mehrwertsteuer
im Halbjahr, der Preis für eine Einzelausgabe
beträgt 4,50 Euro. In Österreich kostet das
Abonnement 61,90 Euro im Halbjahr, in der
Schweiz 107,10 Franken im Halbjahr. Das
Abonnement verlängert sich automatisch um ein
Jahr, wenn es nicht sechs Wochen vor Ablauf der
Bezugszeit schriftlich gekündigt wird. Studenten
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22. Dezember 2014
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22. Dezember 2014
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Der Inhalt entscheidet
Native Advertising kann die Wirkung von Kampagnen erhöhen, ist aber kein Erfolgsgarant
ative Advertising wird vielerorts
bereits als Allheilmittel für erfolgreiche Werbekampagnen gehandelt. Erstaunlich, denn wirklich neu sind hier nur das
Etikett und das schöne Buzzword
„Native“. Sponsored Content, also
bezahlte Werbeanzeigen im Look &
Feel des jeweiligen Mediums, ist
dagegen ein alter Bekannter, der seit
jeher Einsatz im Marketing findet.
Auch online bieten die meisten Verlage
und Tageszeitungen bereits seit langer Zeit
entsprechende Advertorial-Werbeformate
an. Der Vorteil: Redaktionell anmutende
Werbeformate beeinträchtigen den Lesefluss des Nutzers nicht, die Werbung ist
weniger aufdringlich und wird bestenfalls
als zusätzliches Mehrwertangebot wahrgenommen.
Warum erlebt diese altbekannte Werbeplatzierung gerade jetzt eine solche Renaissance? Ausgelöst wurde der aktuelle Trend
vor allem durch neue technische Aussteuerungsmöglichkeiten. Die technische
Umsetzung von Werbeanzeigen im redaktionellen Kontext hat sich in jüngster Zeit
deutlich vereinfacht. Heute bieten eine
ganze Reihe von Technologieanbietern
effiziente Lösungen, die die kontextsensitive Aussteuerung der nativen Werbeformate automatisiert übernehmen – und das
über alle Screens.
Ein weiterer Grund für das große Interesse an nativen Werbeformaten ist die
rasant wachsende Bedeutung des MobileKanals. Die kleineren Displays mobiler
Endgeräte bieten am Rand des redaktionellen Contents deutlich weniger Platz für
klassische Banner und gestalterisch nicht
so viele Möglichkeiten wie auf den großen
N
Matthew Knight,
Head of Innovation, Carat
Haben wir bereits eine klare Definition von „Native“, und spielt das
überhaupt eine Rolle? Nein und nein.
Ich hatte dazu schon eine ganze Reihe
von Gesprächen, und was daran wirklich interessant war: Verschiedene
Leute wollen mit dir sprechen – und
sie wollen über ganz unterschiedliche
Dinge sprechen.
Tracey Diamond,
UCD Graduate School
Dublin
Vielleicht stehen wir vor einer Neuordnung der Media- und Werbeindustrie. Das könnte ein holperiger
Prozess werden, in dem die Branche
allgemein akzeptierte Standards
entwickeln muss. Wenn das funktionieren soll, ist das uralte MarketingMantra von völliger Offenheit ohne
Täuschung wichtiger denn je. Redaktionen müssen die journalistische
Unabhängigkeit wahren und deutlich
machen, wer den Stift führt. Regulierer müssen regulieren. Die Integrität
beider Parteien steht auf dem Spiel.
„Wirklich neu an Native Advertising ist nur das Etikett und
das schöne Buzzword ‚Native‘“
Linda Mozham
Mitglied der Geschäftsleitung OMS
www.oms.eu
Screens. Mithilfe nativer Werbeformate
sind die Unternehmen in der Lage, ihre
Werbung direkt im Content-Umfeld zu
platzieren. Die Kombination aus Sponsored Content und automatisierter, bezahlbarer Kontextsensitivität sowie die zunehmende Relevanz des mobilen Werbekanals hat den Trend zum Advertorial unter dem neuen Namen „Native Advertising“ wiederbelebt, und das aus gutem
Grund: Egal unter welchem Etikett, ob
#SEPA
Zitat
Joe Lazauskas,
Chefredakteur Contently
Foto: Fotolia / Reeel
Die „New York Times“ und der
„Guardian“ waren zwei der letzten
Publisher, die Sponsored Content in
ihre Werbeangebote aufgenommen
haben, doch beide kamen in diesem
Jahr an Bord. Die Frage ist nicht, ob
man Sponsored Content veröffentlicht oder nicht, sondern wie man es
macht.
der UK-Online-Shopper
kennen den internationalen
Bezahlstandard SEPA nicht.
Quelle: PPRO Group, Umfrage unter 1.000 britischen Online-Käufern
„Bitte kauft mehr in den
en
rt –
(kleinen) Läden am Ort
die packen das ganze
Graffl nett ein, geben gern
chen
Rabatt, beim Umtauschen
d
gibts kein Gschiss und
bei Zalando hab ich
noch nie ein Glasl
Prosecco (oder zwei)
zusätzlich zur
Komplettverarztung
bekommen!“
Foto: Tibor Bozi
Was andere
schreiben
nun Advertorial, Sonderveröffentlichung
oder Native Advertising – Werbung in Stil
und Optik der jeweiligen Plattform besitzt
nach wie vor das Potenzial, Werbekampagnen erfolgreich zu gestalten.
Viel wichtiger als die Bezeichnung ist
allerdings die inhaltliche Qualität. Denn
nur interessante, gehaltvolle Inhalte kommen bei den Nutzern an und sorgen für
Engagement. Es gilt, inhaltlich zu punkten: Der Werbe-Content muss den Nutzer
thematisch abholen und ihm einen erkennbaren Mehrwert bieten. Plumpe
„Kauf mich!“-Kommunikation funktioniert beim Native Advertising nicht.
Neben spannenden, redaktionell anmutenden Inhalten gewinnt nicht zuletzt die
Kreation bei der Gestaltung nativer Werbeformate an Bedeutung. Der präsentierte
Content muss unbedingt mit dem Medienumfeld harmonieren. Der Werbetreibende darf mit seiner Marke und seinen
Botschaften nicht im Vordergrund stehen.
Die richtige Planung und Umsetzung von
gut gemachtem und nachhaltig erfolgreichem Native Advertising bedeutet somit
für viele Werbekunden sowohl aus inhaltlicher als auch aus gestalterischer Sicht
eine echte Herausforderung. Richtig eingesetzt, kann Native Advertising durchaus
die Klaviatur der Möglichkeiten ergänzen,
um die Akzeptanz und Wirkung von Werbekampagnen zu stärken. Jedoch: Das
alleinige Allheilmittel für garantierte Werbeerfolge ist Native Advertising deshalb
noch lange nicht. Das gilt vor allem dann,
wenn klassische Werbeinhalte und -formate eins zu eins in den redaktionellen
Kontext gepresst werden. Aber das wäre
◼
wohl auch zu einfach.
Kabarettistin Monika Gruber kann dem Einkaufen
auf Zalando nichts abgewinnen
Quelle: Facebook
Was wir herstellen,
das testen wir. Was
wir testen, das läuft.
Um zu gewährleisten, dass unsere Systeme sich völlig problemlos in Ihre Serverinfrastruktur implementieren lassen und dort reibungsfrei arbeiten, haben wir neben
diversen technischen Features ein spezielles Hardware-Testgerät entwickelt: Wir
nennen es „Thomas-Krenn-Techniker“. Wir bieten nichts an, was wir nicht getestet
haben. Das nennen wir Service made in Germany. thomas-krenn.com/thomas-krenn