Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst - soFid
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soFid - Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst 02/2007 Sozialpsychologie GESIS-IZ Bonn 2007 Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst soFid Sozialpsychologie Band 2007/2 bearbeitet von H. Peter Ohly GESIS-IZ Sozialwissenschaften Bonn 2007 ISSN: Herausgeber bearbeitet von: Programmierung: Druck u. Vertrieb: 0176-4500 GESIS-IZ Sozialwissenschaften, Bonn H. Peter Ohly Udo Riege, Siegfried Schomisch GESIS-IZ Sozialwissenschaften Lennéstr. 30, 53113 Bonn, Tel.: (0228)2281-0 Printed in Germany Die Mittel für diese Veröffentlichung wurden im Rahmen der institutionellen Förderung der Gesellschaft Sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen e.V. (GESIS) vom Bund und den Ländern gemeinsam bereitgestellt. Das GESIS-IZ ist eine Abteilung der Gesellschaft Sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen e.V. (GESIS). Die GESIS ist ein Institut der LeibnizGemeinschaft. © 2007 GESIS-IZ Sozialwissenschaften, Bonn. Alle Rechte vorbehalten. Insbesondere ist die Überführung in maschinenlesbare Form sowie das Speichern in Informationssystemen, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Einwilligung des Herausgebers gestattet. Inhalt Vorwort .............................................................................................................................................7 Sachgebiete 1 Theoretische Ansätze und Modelle, methodische und institutionelle Aspekte .....................9 2 Sozialisation, Erziehung, Entwicklung, Persönlichkeit.......................................................16 3 Einstellung, Wahrnehmung und Verhalten .........................................................................58 4 Kommunikation und Interaktion in (Klein-) Gruppen. Organisationspsychologie .............95 5 Massenkommunikation und Medienpsychologie. Werbepsychologie ..............................120 6 Psychologie der Gesellschaft. Politische Psychologie.......................................................125 Register Hinweise zur Registerbenutzung...................................................................................................149 Personenregister ............................................................................................................................151 Sachregister...................................................................................................................................157 Institutionenregister.......................................................................................................................169 Anhang Hinweise zur Originalbeschaffung von Literatur ..........................................................................175 Zur Benutzung der Forschungsnachweise.....................................................................................175 soFid Sozialpsychologie 2007/2 Vorwort 7 Vorwort zum soFid „Sozialpsychologie“ Das GESIS-IZ bietet mit dem „Sozialwissenschaftlichen Fachinformationsdienst“ (soFid) zweimal jährlich aktuelle Informationen zu einer großen Zahl spezieller Themenstellungen an. Jeder soFid hat sein eigenes, meist pragmatisch festgelegtes Profil. Gewisse Überschneidungen sind deshalb nicht zu vermeiden. Quelle der im jeweiligen soFid enthaltenen Informationen sind die vom GESIS-IZ produzierten Datenbanken SOLIS (Sozialwissenschaftliches Literaturinformationssystem) sowie SOFIS (Forschungsinformationssystem Sozialwissenschaften - bisher FORIS). Die Datenbank SOLIS stützt sich vorwiegend auf deutschsprachige Veröffentlichungen, d.h. Zeitschriftenaufsätze, Monographien, Beiträge in Sammelwerken sowie auf Graue Literatur in den zentralen sozialwissenschaftlichen Disziplinen. In SOLIS ist bei einigen Hinweisen unter „Standort“ eine Internet-Adresse eingetragen. Wenn Sie mit dieser Adresse im Internet suchen, finden Sie hier den vollständigen Text des Dokuments. Wesentliche Quellen zur Informationsgewinnung für SOFIS sind Erhebungen in den deutschsprachigen Ländern bei Institutionen, die sozialwissenschaftliche Forschung betreiben. Der Fragebogen zur Meldung neuer Projekte steht permanent im Internet unter http://www.gesis.org/IZ zur Verfügung. Literaturhinweise sind durch ein "-L" nach der laufenden Nummer gekennzeichnet, Forschungsnachweise durch ein "-F". Im Gegensatz zu Literaturhinweisen, die jeweils nur einmal gegeben werden, kann es vorkommen, dass ein Forschungsnachweis in mehreren aufeinander folgenden Diensten erscheint. Dies ist gerechtfertigt, weil Forschungsprojekte häufig ihren Zuschnitt verändern, sei es, dass das Projekt eingeengt, erweitert, auf ein anderes Thema verlagert oder ganz abgebrochen wird. Es handelt sich also bei einem erneuten Nachweis in jedem Falle um eine aktualisierte Fassung, die Rückschlüsse auf den Fortgang der Arbeiten an einem Projekt zulässt. *** Sozialpsychologie als Disziplin im Grenzgebiet zwischen Psychologie und Soziologie befasst sich mit psychischen Befindlichkeiten und Verhaltensweisen von Individuen in ihrem jeweiligen sozialen Kontext. Klassische und aktuelle Forschungsschwerpunkte sind der Prozess der Sozialisation, Einstellungen/Haltungen zu und Wahrnehmung von Personen und Gruppen einschließlich deren vorurteilhafter Verzerrung sowie auf individuellen Einstellungen basierende Verhaltensweisen und schließlich Interaktionen zwischen Individuen in Gruppen (Gruppenstrukturen und prozesse). Theoretische Ansätze und Modelle sowie methodische Aspekte sozialpsychologischer Forschung bilden den ersten Gliederungspunkt, gefolgt von Arbeiten zur Sozialisationsforschung, zur Einstellungs-, Wahrnehmungs- und Verhaltensforschung, die teilweise thematisch sehr 8 soFid Sozialpsychologie 2007/2 Vorwort breit streuen, und Arbeiten zur Kommunikation und Interaktion in (Klein-)Gruppen. Dem Thema Massenkommunikation und Medienpsychologie wird ein gesondertes Kapitel gewidmet, da hier das „Soziale“ symbolisch gegenwärtig ist und zu einer besonderen Herausforderung wird. Der letzte Gliederungspunkt, Psychologie der Gesellschaft, fasst Arbeiten zusammen, die sich mit „nationalen Identitäten“ und mit Identitätsproblemen beschäftigen, hervorgerufen durch ökonomische, politische und soziale Veränderungen in der Gesamtgesellschaft oder in größeren gesellschaftlichen Teilbereichen/Gruppen. soFid Sozialpsychologie 2007/2 1 Theoretische Ansätze und Modelle, methodische und institutionelle Aspekte 9 1 Theoretische Ansätze und Modelle, methodische und institutionelle Aspekte [1-L] Aderhold, Jens; Kranz, Olaf (Hrsg.): Intention und Funktion: Probleme der Vermittlung psychischer und sozialer Systeme, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2007, 351 S., ISBN: 978-3-531-15183-0 INHALT: "In diesem Band rücken Autoren aus den Bereichen der theoretisch und empirisch orientierten Soziologie, der Erziehungswissenschaft sowie aus Beratung und Politik jeweils eine Frage nach Verhältnissen in den Mittelpunkt ihres Interesses: Wie nehmen soziale Systeme auf ihre personale Umwelt Bezug? Wie ist das Selbstverhältnis sinnverwendender Systeme beschaffen? Wie können alltäglich lebende Menschen ihr Verhalten an sozialen Systemen orientieren, und welche Bedeutung ist diesen Orientierungsleistungen für soziale Prozesse beizumessen? Die zunächst in sozial- und interaktionstheoretischer Perspektive entwickelten Antworten werden exemplarisch für Aufklärungen des Erziehungssystems aufgegriffen, in dessen Kontext diese Fragestellungen besondere Brisanz gewinnen. Über diese Problematisierungen führen Beiträge hinaus, die das Verhältnis der funktional differenzierten Gesellschaft zu den Phänomenen der Eliten, der Gewalt des Terrorismus, der ökologischen Risiken, des Gewissens beziehungsweise der Sozialform der Gruppe einer funktionalen Analyse unterziehen. Schließlich geht es vor diesem Hintergrund um das Theorie-Praxis-Verhältnis: Wie werden die in einer spezifischen Praxis der Theorie erstellten Ergebnisse der gesellschaftlichen Praxis vermittelt, und auf welche praktischen Rezeptionsgepflogenheiten und Anschlusschancen treffen dabei theoriegeleitete Reflexionen?" (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Olaf Kranz und Jens Aderhold: Intention und Funktion: Probleme ihrer Vermittlung (7-18); Jürgen Markowitz: Referenz und Emergenz: Zum Verhältnis von psychischen und sozialen Systemen (21-45); Peter Fuchs: Die Grammatik sozialer Systeme (46-64); Olaf Kranz: Pragmatische Verhaltensintegration im Medium sozialer Kontextualität: Ein begriffsgeschichtlicher Rekonstruktionsversuch der soziologischen Analysen von Jürgen Markowitz (65-112); Rudolf Stichweh: Inklusion und Exklusion in der Weltgesellschaft: Am Beispiel der Schule und des Erziehungssystems (113-120); Bernhard Koring: Pädagogische Orientierung, Orientierung der Pädagogik: Überlegungen zu den Grundformen pädagogischer Orientierung (123-139); Volker Kraft: Operative Triangulierung und didaktische Emergenz: Zur Zeigestruktur der Erziehung (140-158); Hartmann Tyrell und Raf Vanderstraeten: Familie und Schule: Zwei Orte der Erziehung (159-174); Heinz-Elmar Tenorth: Soziologie als Bildungstheorie (175-187); Jens Aderhold: Funktion von Eliten (191-218); Dirk Baecker: Die Gewalt des Terrorismus (219-229); Ortwin Renn: Abschied von der 'Risiko-Gesellschaft'? (230-251); Helmut Thome: Luhmanns Reflexionen über das Gewissen: Anregungen für ein empirisches Projekt (252-269); Rudolf Wimmer: Die Gruppe - ein eigenständiger Grundtypus sozialer Systembildung? Ein Plädoyer für die Wiederaufnahme einer alten Kontroverse (270-289); Maren Lehmann: Systemtheorie als Hypothek (293-312); Eckart Pankoke: Feldbeherrschung und Weltverantwortung: 'Strategisches Genie' und ziviles 'Wissensmanagement' (313-328); Sven Thomas: Der Staat als politisches Organisationssystem: Was die Praxis von der Theorie lernen kann (329-342). 10 soFid Sozialpsychologie 2007/2 1 Theoretische Ansätze und Modelle, methodische und institutionelle Aspekte [2-L] Bierhoff, Hans-Werner; Frey, Dieter (Hrsg.): Handbuch der Sozialpsychologie und Kommunikationspsychologie, (Handbuch der Psychologie, Bd. 3), Göttingen: Verl. f. Psychologie Hogrefe 2006, 838 S., ISBN: 978-3-8017-1844-2 (Standort: UB Bonn(5)-2006/5418) INHALT: "Das Handbuch bietet eine kompakte Darstellung zentraler Konzepte und Themen der Sozial- und Kommunikationspsychologie in übersichtlicher und didaktisch aufbereiteter Form. Ausgewiesene Expertinnen und Experten behandeln Themen wie Selbst und Persönlichkeit, Soziale Motive, Soziale Urteile, Einstellungen und Einstellungsänderungen, Interpersonale Beziehungen, Altruismus und Aggression, Gruppenprozesse, Intergruppenbeziehungen sowie Sprache und Kommunikation. Dieser Band unterscheidet sich jedoch von anderen Bänden durch die Berücksichtigung vielfach vernachlässigter Themen wie Soziale Emotion, Moralische Kompetenz, Soziale Repräsentation, Globalisierung und Innovation. Das Ergebnis ist eine außergewöhnlich weit greifende Darstellung der Themen, Theorien und Methoden. Das Handbuch eignet sich hervorragend als Informationsquelle für Studierende, Lehrende und Forscher der Sozial- und Kommunikationspsychologie." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Selbst und Persönlichkeit (19-82); Soziale Motive (85-263); Soziale Kognitionen (267-369); Soziale Emotionen und Einstellungen (373-476); Soziale Interaktion und Kommunikation (479-616); Soziale Gruppenprozesse (619-783). [3-L] Busch, Hans-Joachim (Hrsg.): Spuren des Subjekts: Positionen psychoanalytischer Sozialpsychologie, (Schriften des Sigmund-Freud-Instituts : Reihe 3, Psychoanalytische Sozialpsychologie, Bd. 1), Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2007, 287 S., ISBN: 3-525-45404-X INHALT: "Dem Subjekt kommt für die Auffassung des Individuums in der modernen Gesellschaft eine bedeutende Rolle zu. In der Psychoanalyse war jedoch früh erkannt worden, dass das bürgerliche Ich nicht Herr im eigenen Haus ist. Die Autoren setzen diese Ansätze Freuds für die Bedingungen der späten Moderne fort. Sie suchen nach unbewussten Spuren gesellschaftlicher Verhältnisse im Subjekt und nach psychischen Kräften, mit denen sich das Subjekt heute behaupten und zur Geltung bringen kann." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Hans-Joachim Busch: Psychoanalytische Sozialpsychologie in Frankfurt - eine Tradition und ihre Zukunft (13-54); Johann August Schülein: Psychoanalyse und Soziologie - Schwierigkeiten eines sinnvollen Diskurses (55-80); Robert Heim: Paradoxien des Genießens. Einige Konstellationen zwischen Lacan und Adorno (81-110); Rolf Haubl: Be cool! Über die postmoderne Angst, persönlich zu versagen (111-133); Hans-Jürgen Wirth: Sozial-Charakter, kulturelles Gedächtnis und kollektives Trauma (134-168); Angelika Ebrecht: Masochismus und Macht. Zur Konstitution von Herrschaft im Geschlechterverhältnis (169-199); Emilio Modena: Das Eigene und das Fremde. Zur Prophylaxe des Faschismussyndroms (200-243); HansDieter König: Hitlers charismatische Masseninszenierungen. Psychoanalytische Rekonstruktion zweier Filmsequenzen aus Leni Riefenstahls "Triumph des Willens" (244-287). [4-L] Gadenne, Volker: Über Werturteile in der Psychologie, in: Gerhard Zecha (Hrsg.): Werte in den Wissenschaften : 100 Jahre nach Max Weber, Tübingen: Mohr Siebeck, 2006, S. 255-277, ISBN: 3-16-149007-X soFid Sozialpsychologie 2007/2 1 Theoretische Ansätze und Modelle, methodische und institutionelle Aspekte 11 INHALT: Der Beitrag befasst sich mit der Frage, ob die Psychologie eine wertfreie Wissenschaft ist. In diesem Zusammenhang wird davon ausgegangen, dass die Psychologie heute überwiegend als empirische Wissenschaft verstanden wird. Ihrem Selbstverständnis entspricht daher auch eine weitgehende Übereinstimmung mit der Idee der Wertfreiheit, wie sie Max Weber vertritt. Natürlich gibt es in der jüngeren Geschichte dieser Disziplin auch andere Strömungen, die aber im Ganzen der Psychologie heute kaum ins Gewicht fallen. Da die Inhalte psychologischer Aussagen deskriptiver Natur sind, also keine Werturteile und keine normativen Aussagen ausdrücken, ist es wichtig, die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten von deskriptiven Sätzen in der Psychologie zu sehen, die hier an illustrativen Beispielen dargestellt werden. So können technologische Aussagen als deskriptiv gewertet werden, ja selbst wertende Begriffe in solche Begriffskonstrukte umgewandelt werden, damit sie frei von Wertungen sind. Wesentlich sind für die Psychologie wie für jede Wissenschaft die Wertungen epistemischer Natur, die als allgemeine und spezielle methodologische Regeln verwendet werden, die auch den Unterschied zwischen wissenschaftsinternen Wertungen (epistemische Werturteile) und wissenschaftsexternen Wertungen markieren. Allein diese epistemischen Bewertungen sind in der erfahrungswissenschaftlichen Psychologie zugelassen, keine anderen. Darüber hinaus spielen auch ethische Richtlinien in der Psychologie eine bedeutende Rolle, deren Begründung nach Einschätzung des Autors aber in das Gebiet der Ethik und nicht in das der Psychologie fällt. Daher kann man sagen, dass die dargelegten Ansichten in der Psychologie heute im Wesentlichen mit der Auffassung Webers vereinbar sind. (ICG2) [5-F] Grundl, Wolfgang, Prof.Dr. (Bearbeitung); Prechtel, Peter, Prof.Dr. (Betreuung): Die psychische Anthropologie Jakob Friedrich Fries INHALT: Historisch-systematischer Beitrag zur Philosophie des Geistes. ZEITRAUM: 19. Jahrhundert GEOGRAPHISCHER RAUM: Deutschland METHODE: Einheit von Psychologie und Psychatrie ART: Dissertation ENDE: 2006-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissenschaftler INSTITUTION: Hochschule Niederrhein Abt. Mönchengladbach, FB 06 Sozialwesen, Lehrstuhl für Sozialmedizin, insb. Sozialpsychiatrie (Richard-Wagner-Str. 101, 41065 Mönchengladbach) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0175-1505823, e-mail: grundl.hhb@gmx.de) [6-L] Hartung, Johanna: Sozialpsychologie, (Psychologie in der sozialen Arbeit, Bd. 3), Stuttgart: Kohlhammer 2006, 214 S., ISBN: 978-3-17-019175-4 (Standort: UB Bonn(5)-2006/8329) INHALT: Nach der Präsentation der Bedeutung der Sozialpsychologie für die soziale Arbeit werden diverse methodische Aspekte der sozialpsychologischen Forschung thematisiert. Soziale Wahrnehmung und Attribution, Einstellungen, deren Änderung und Rolle für das Verhalten, Kommunikation und Interaktion in Gruppen, Konflikt und Kooperation zwischen Gruppen, aggressives und prosoziales Verhalten stellen die einzelnen Themen der Analyse dar. (ICG) 12 soFid Sozialpsychologie 2007/2 1 Theoretische Ansätze und Modelle, methodische und institutionelle Aspekte [7-L] Knoblauch, Hubert; Schnettler, Bernt; Raab, Jürgen; Soeffner, Hans-Georg (Hrsg.): Video analysis: methodology and methods: qualitative audiovisual data analysis in sociology, Frankfurt am Main: P. Lang 2006, 217 S., ISBN: 3-631-54276-3 INHALT: "In the last few years we have witnessed the widespread proliferation of video camcorders as a powerful and sophisticated instrument for data collection. Video is increasingly used in broad areas of research throughout the social sciences. It allows for a rich recording of social processes and provides a completely new kind of data. Used as a 'microscope of interaction', this 'video revolution' is expected to exert profound impact on research practice. But despite its popularity as an instrument, the methodological discussion of video is still underdeveloped. This book gathers a selection of outstanding European researchers in the field of qualitative interpretive video analysis. The contributions discuss the crucial features of video data and present different approaches how to handle, interpret, analyse and present video data collected in a wide range of 'real world' social fields. The book thereby aims at providing an overview on contemporary interpretive and qualitative approaches to video analysis." (author's abstract). Contents: Hubert Knoblauch, Bernt Schnettler, Jürgen Raab: Video-Analysis. Methodological Aspects of Interpretive Audiovisual Analysis in Social Research (9-28); Thomas Luckmann: Some Remarks on Scores in Multimodal Sequential Analysis (29-34); Christian Heath, Paul Luff: Video Analysis and Organisational Practice (35-50); Lorenza Mondada: Video Recording as the Reflexive Preservation and Configuration of Phenomenal Features for Analysis (51-68); Hubert Knoblauch: Videography. Focused Ethnography and Video Analysis (69-84); Jürgen Raab, Dirk Tänzler: Video Hermeneutics (85-100); Dirk vom Lehn, Christian Heath: Discovering Exhibits: Video-Based Studies of Interaction in Museums and Science Centres (101-114); Cornelius Schubert: Video Analysis of Practice and the Practice of Video Analysis. Selecting field and focus in videography (115-126); Anssi Peräkylä, Johanna Ruusuvuori: Facial Expression in an Assessment (127-142); Monika Wagner-Willi: On the Multidimensional Analysis of Video-Data. Documentary, Interpretation of Interaction in Schools (143-154); Bernt Schnettler: Orchestrating Bullet Lists and Commentaries. A Video Performance Analysis of Computer Supported Presentations (155-172); Elisabeth Mohn: Permanent Work on Gazes. Video Ethnography as an Alternative Methodology (173-182); Eric Laurier, Chris Philo: Natural Problems of Naturalistic Video Data (183-192); Sigrid Schmid: Video Analysis in Qualitative Market Research - from Viscous Reality to Catchy Footage (193-208); Hans-Georg Soeffner: Visual Sociology on the Basis of 'Visual Concentration' (209-218). [8-L] Krölls, Albert: Kritik der Psychologie: das moderne Opium des Volkes, Hamburg: VSA-Verl. 2006, 158 S., ISBN: 978-3-89965-213-0 (Standort: THB Aachen(82)-Ae1230) INHALT: Der Autor bietet eine grundsätzliche Auseinandersetzung mit dem deterministischen Erklärungsschema der Psychologie, dessen sich die Vertreter unterschiedlicher Ansätze im Rahmen der Disziplin bedienen. Anschließend werden die grundlegenden ideologischen Leistungen der Freud'schen Seelenlehre kritisch gewürdigt, ihr Einfluss - neben jenem vom Marx - auf die sozialpsychologischen Studien der Frankfurter Schule wird untersucht. Die vom Skinner entwickelte Alternative zum Freud'schen Modell wird zusammen mit verschiedenen zeitgenössischen psychologischen Theorien dargestellt. Zum Schluss werden die praktischen Leistungen verschiedener Therapieformen geschildert. (ICG2) soFid Sozialpsychologie 2007/2 1 Theoretische Ansätze und Modelle, methodische und institutionelle Aspekte 13 [9-L] Nitz, David; Hoever, Inga: Königsweg mit Schlaglöchern: methodische und ethische Komplikationen experimenteller Forschung, in: Kölner Psychologische Studien : Beiträge zur natur-, kultur-, sozialwissenschaftlichen Psychologie, Jg. 11/2006, H. 1, S. 35-59 (Standort: USB Köln(38)-XB687; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Besonders im Gegenstandsbereich der Sozialpsychologie sind experimentelle Designs seit jeher dominant, während alternative Ansätze - wie etwa das Rollenspiel - ein relatives Schattendasein führen. Auch die Diskussion um die Moralität psychologischer Forschung im Allgemeinen und humanexperimenteller Forschung im Speziellen hat sich primär an sozialpsychologischen Arbeiten entzündet. An Hand einer kritischen Betrachtung des gegenwärtigen Forschungsstands in der Sozialpsychologie bringen die Verfasser aus methodologischer und ethischer Perspektive Argumente für (1) einen verantwortungsvolleren Einsatz experimenteller Techniken und (2) eine stärkere Berücksichtigung alternativer Forschungsansätze vor." (Autorenreferat) [10-L] Ondracek, Petr; Hornáková, Marta; Klenovsky, Libor: Verhalten und Handeln, (European Inclusion Studies, Bd. 6), Berlin: Frank & Timme 2006, 291 S., ISBN: 978-3-86596-034-4 (Standort: B d. Rhein.-Westf. Techn. HS Aachen(82)-Lf1634-6) INHALT: Das vorliegende Studienbuch ist Teil des aus insgesamt 12 Lehrbausteinen bestehenden Studienprogramms "European Bachelor of Inclusion Studies". Es thematisiert ausgewählt Aspekte von Theorien, die für den professionellen Umgang mit interaktivem Verhalten von Menschen im Kontext von Ex- und Inklusionsprozessen relevant sind. Dabei handelt es sich um die Begriffe Verhalten und Handeln, um Verhaltenshermeneutik (Inklusionsförderung; psychologische, soziologische und konstruktivistische Verhaltenshermeneutik), um Handlungsgrundlagen (professionelles Handeln, Exklusion, Inklusionsmethodik) sowie um personale Handlungsaspekte (Selbstkompetenz, Selbstsicherheit, Personzentriertheit). (ICE) [11-L] Rust, Holger: Homo neurooeconomicus: wie der wirtschaftswissenschaftliche Versuch, die ökonomische Handlungslogik des Individuums durch neuronale Prozesse zu erklären, zwangsläufig zur Soziologie zurückführt, in: Soziologie : Forum der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, Jg. 36/2007, H. 3, S. 264-279 (Standort: UuStB (Köln)38-XG0236; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.soziologieforum-digital.de/) INHALT: "Seit einigen Jahren wird in den klassischen (meist spieltheoretischen) Forschungs-Sets der individualistischen Rational-Choice-Theorie verstärkt die Technik des funktionellen Magnetresonanz-Imaging (fMRI) angewendet, um neuronale Aktivitäten in zuvor bestimmten Hirnregionen von Individuen auf bestimmte Impulse hin (Entscheidungsdilemmata, Präferenzen für das eine oder andere Cola-Getränk, Werbespots) zu messen und durch komplexe Transformation farblich sichtbar zu machen. Dabei entdecken die Forscher zu ihrer Überraschung, dass auch solche Gehirnregionen in wirtschaftliche Entscheidungen eingebunden sind, die für emotionale Handlungssteuerungen zuständig sind oder Repräsentationen sozialer Präferenzen darstellen. Die neoklassische Wirtschaftstheorie entdeckt, mit anderen Worten, die Bedeutung von kulturellen Prägungen und Gefühlen. An diese Einsichten, die als para- 14 soFid Sozialpsychologie 2007/2 1 Theoretische Ansätze und Modelle, methodische und institutionelle Aspekte digmatische Wende gefeiert werden, knüpft sich die pragmatische Illusion der wirtschaftlichen Verwertbarkeit der Hirnforschung und nährt den Traum vom persuasiven Schleichweg ins Kundenhirn. Dabei werden weder die Mahnungen führender Neurowissenschaftler noch die offensichtliche Trivialität der Befunde wahrgenommen. Vor allem aber wird ausgeblendet, dass die Ergebnisse dieser instrumentellen Variante der Hirnforschung einen der stärksten Belege für die einschlägigen und schon lange etablierten Befunde aus Soziologie und Sozialpsychologie darstellen: die durch symbolische Interaktion begründete soziokulturelle Ausprägung der biologisch vorgeprägten menschlichen Handlungssystematik auch in wirtschaftlichem Handeln." (Autorenreferat) [12-L] Schülein, Johann August: Psychoanalyse und Soziologie - Schwierigkeiten eines sinnvollen Diskurses, in: Hans-Joachim Busch (Hrsg.): Spuren des Subjekts : Positionen psychoanalytischer Sozialpsychologie, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 2007, S. 55-80, ISBN: 3-525-45404-X INHALT: Der Beitrag beschreibt den schwierigen Kontakt zwischen Psychoanalyse und Soziologie. Beide Wissenschaftsdisziplinen haben es mit Themen zu tun, denen eine besondere Komplexität eigen ist: Sie ergeben sich aus den variablen Zusammenspiel von heterogenen Faktoren, besitzen eine prinzipiell nicht berechenbare Eigendynamik, die widersprüchlich sein kann und stets kontingent ist (es gibt immer mögliche Alternativen). Psychische wie soziale Realität sind keine monologische Einheit, sondern (in der Sprache der idealistischen Philosophie ausgedrückt) ein vermittelter Prozess, der sich als ein Mixtum compositum von Ebenen, Dimensionen und Teilprozessen bewegt. Entsprechend folgt sie einer multiplen und variablen Logik. Eng damit verbunden ist das Problem des empirischen Zugangs und der methodischen Kontrolle. Während materielle Realität ein handfestes Substrat hat, welches den physischen Sinnesorganen eine direkte und stabile Beziehung bietet, sind psychische und soziale Realität nicht greifbar, sondern nur mithilfe psychischer und sozialer Kompetenzen erschließbar. Daraus ergeben sich erhebliche Folgeprobleme, z.B. die Schwierigkeiten, Sachverhalte zu identifizieren, das Problem, dass es kaum möglich ist, konsensfähige Methodologien und Theorien zu entwickeln und Ähnliches. Eine solche spezifische Form von autopoietischer Realität stellt daher Theorien vor unlösbare Probleme. Dazu gehören (1) die Theoriestruktur, (2) die Institutionalisierung der Selbstreflexion, (3) die Beschränkung der institutionellen Steuerungskapazitäten sowie (4) die strukturellen Kontaktprobleme von Psychoanalyse und Soziologie. Bei der Auseinandersetzung mit der Subjektivität im sozialgeschichtlichen Kontext geht die Soziologie von der historischen Veränderlichkeit von Subjektstrukturen aus. Mit psychoanalytischen Konzepten lässt sich die Koevolution von sozialen und psychischen Strukturen erfassen. Dabei eröffnet sich insgesamt die Perspektive einer interdisziplinären Sozialforschung, die Methoden und Begriffe verbindet, statt sie zur Abgrenzung zu benutzen und nach außen abzuschotten. Profitieren können nach Einschätzung des Autors davon alle aber nur, wenn es gelingt, die Egozentrik der Perspektiven und Kirchturmpolitik zu überwinden. (ICG2) [13-L] Stahl, Christoph: Multinomiale Verarbeitungsbaummodelle in der Sozialpsychologie, in: Zeitschrift für Sozialpsychologie, Jg. 37/2006, H. 3, S. 161-171 (Standort: USB Köln(38)-XG871; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) soFid Sozialpsychologie 2007/2 1 Theoretische Ansätze und Modelle, methodische und institutionelle Aspekte 15 INHALT: "Multinomiale Verarbeitungsbaummodelle (MVB-Modelle) werden in der kognitiven Psychologie seit über 15 Jahren angewendet. Der Vorteil der Überführung einer Theorie in ein MVB-Modell ist zunächst in der mathematisch exakten Formulierung zu sehen; derart formulierte Hypothesen gewinnen an Überprüfbarkeit und empirischem Gehalt. Darüber hinaus erlaubt ein validiertes MVB-Modell die Interpretation seiner Parameter als Wahrscheinlichkeiten der zugrunde liegenden Prozesse und damit die getrennte Erfassung dieser Prozesse. In der Sozialpsychologie wurden MVB-Modelle unter anderem in der Forschung zur illusorischen Korrelation, zum Inkongruenzvorteil im Gedächtnis für schemarelevantes Material, und zu sozialer Kategorisierung eingesetzt und haben in diesen Bereichen entscheidend zum Erkenntnisgewinn beigetragen. Eine methodische Weiterentwicklung ermöglicht die Modellierung von Parameterheterogenität und eröffnet damit neue Möglichkeiten der Anwendung von MVB-Modellen in der Sozialpsychologie." (Autorenreferat) [14-L] Vollmann, Morris: "Jüdische Wissenschaft": Sigmund Freunds Psychoanalyse im Fokus von Fremdzuschreibung und Entstehungskontext, in: Amalia Barboza, Christoph Henning (Hrsg.): Deutschjüdische Wissenschaftsschicksale : Studien über Identitätskonstruktionen in der Sozialwissenschaft, Bielefeld: transcript Verl., 2006, S. 101-134, ISBN: 3-89942-502-2 INHALT: Das Selbstverständnis Freuds als atheistischer Wissenschaftler einerseits und als Jude andererseits stellt die Pole eines Kontinuums dar, in dem die Psychoanalyse als sein Lebenswerk diskutiert wird. Die Meinungen zur Psychoanalyse als jüdischer Wissenschaft lassen sich mit Hilfe von zwei Kategorien des Umgangs mit dieser Problematik grob ordnen: identifizierenden Zuschreibungen stehen interpretierende Nachfragen gegenüber. Die Zuschreibungen gehen zumeist davon aus, dass die Psychoanalyse eine jüdische Wissenschaft sei, und formulieren dies als Reduktionismusvorwurf, der entweder darauf hinaus will, dass die Psychoanalyse zwar eine Wissenschaft sein mag, aber nur eine "typisch" jüdische, die ihre Partikularität selbst nicht durchschaut. Daneben gilt anderen die Psychoanalyse als säkularisierte Form jüdischer Religion oder Mystik. Demgegenüber vermeiden die kritisch-hermeneutischen Ansätze eine voreilige Identifikation und dogmatische Bestimmung des Judentums oder der Psychoanalyse und versuchen Gemeinsamkeiten zwischen dem methodischen Vorgehen der Psychoanalyse und Formen jüdischer Theologie oder kultureller Praxen herauszuarbeiten. Darüber hinaus wird auch die Position vertreten, dass die Psychoanalyse wesentlich durch die Abgrenzung Freuds von religiösen Inhalten, auch denen des Judentums, ermöglicht wurde und einen nicht zu unterschätzenden Bruch mit dieser Tradition darstellt. Der Autor untersucht die antisemitische Zuschreibung, die die Psychoanalyse darauf festlegt, eine "typisch" jüdische Wissenschaft zu sein, und sie als solche beschreibt und kritisiert. Eine weitere Perspektive wird darin gesehen, die Psychoanalyse jenseits von Diffamierung oder Vereinnahmung vor dem Kontext bestimmter Strömungen der jüdischen Tradition auf Gemeinsamkeiten mit deren Vernunftpotentialen hin zu analysieren. (ICG) 16 soFid Sozialpsychologie 2007/2 2 Sozialisation, Erziehung, Entwicklung, Persönlichkeit 2 Sozialisation, Erziehung, Entwicklung, Persönlichkeit [15-L] Althof, Wolfgang; Garz, Detlef (Hrsg.): Die Psychologie der Lebensspanne, (Suhrkamp-Taschenbuch Wissenschaft : Beiträge zur Soziogenese der Handlungsfähigkeit, 1846), Frankfurt am Main: Suhrkamp 2007, 344 S., ISBN: 978-3518-29446-8 INHALT: Mit dem Buch "Psychologie der Lebensspanne" verfolgt der Autor eine Strategie, die über die Rekonstruktion von Kompetenzen hinausgeht und die subjektive Konstruktion von "Biographien und Lebensgeschichten" einbezieht. In Erweiterung der "harten" strukturalen Stufen der psychischen und moralischen Entwicklung konstruiert und übernimmt er Konzepte, die sowohl "weiche" strukturale als auch funktionalistische Stufenmodelle zum Gegenstand haben. Die Leistung des Buches besteht darin, dass die strukturalistischen Untersuchungen zur Moral durch den Zusammenschluss mit der Biographieforschung die Verbindung zu neueren, stärker ganzheitlich ausgerichteten Forschungsansätzen gewinnen können; sie besteht weiterhin auch darin, dass sie diesen ganzheitlichen Ansätzen das sowohl empirisch wie theoretisch vergleichsweise gut abgesicherte Modell einer Stufenentwicklung, einer "rationalen Rekonstruktion der Ontogenese" (Habermas) anbieten kann. Der grundlegende Ansatz des Buches besteht darin, die Etappen der Kindheit, der Adoleszenz, des Erwachsenenalters sowie des Alters im Hinblick auf eine Synthese von kognitiven, moralischen, erkenntnistheoretischen, metaphysischen und religiösen Stufen zu beschreiben bzw. zu "rekonstruieren". (ICA2) [16-F] Aslan, Bünyamin, M.A. (Bearbeitung); Niederbacher, Arne, Dr.; Zimmermann, Peter, Dr. (Leitung): JUNGEN 2005 - eine Bestandsaufnahme INHALT: Erst seit etwa 15 Jahren werden Jungen als eigenständiges Thema in erziehungswissenschaftlichen und sozialwissenschaftlichen Arbeiten behandelt. In den Aufmerksamkeitsfokus geraten Jungen dabei mit ihren Problemen auf der Suche nach männlicher Identität - seien es Beziehungen zum anderen Geschlecht, Sexualität, Gewalt oder Leistungsstress. Geprägt vom feministischen Diskurs und der Kritik von Frauen an Männlichkeitsvorstellungen wurde männliche Sozialisation vor allem als Problem diagnostiziert und mit Schlagworten wie 'Dominanzansprüche', 'fehlende Väter' oder 'kleine Helden' besetzt. Im Rahmen dieser Arbeiten hat sich aber auch herausgestellt, dass das Wissen über Jungen nach wie vor ausgesprochen lückenhaft ist, was sich in alltagstheoretischen Sichtweisen wie 'Jungen leben mit dem Zwang zur ständigen Überlegenheit', 'Jungen sind von der Angst gefangen, als weiblich zu gelten' oder 'Männlichkeit bedeutet für Jungen, keine Probleme zu haben' widerspiegelt. Mittlerweile gibt es zwar verschiedentlich Diagnosenangebote, Beobachtungen und Theorieansätze zu Problemen der Persönlichkeitsentwicklung von Jungen. Empirische Befunde sind bislang aber nur vereinzelt und dies lediglich im Rahmen von Jugendstudien oder Schulforschungen, die Geschlechterunterschiede thematisieren, zu verzeichnen. Die erste größere quantitative Studie, die sich dezidiert nur auf die Belange von Jungen konzentriert hat, ist die 1995 durchgeführte 'Dortmunder Jungenbefragung'. Gerade in den letzten Jahren sind Jungen wieder verstärkt - insb. aufgrund der Ergebnisse der PISA-Studien - in den Blickwinkel der Öffentlichkeit geraten. Im populärwissenschaftlichen Kontext gibt es zu Problemen mit Jungen zwar soFid Sozialpsychologie 2007/2 2 Sozialisation, Erziehung, Entwicklung, Persönlichkeit 17 diverse pädagogische Ratgeber, in diesen wird jedoch in der Regel mit Erlebnissen, Annahmen oder Tipps von Therapeuten argumentiert. Eine umfassende erfahrungswissenschaftlich untermauerte Argumentation ist bislang weder im populärwissenschaftlichen noch im wissenschaftlichen Diskurs zu verzeichnen. Auch die durchaus nachvollziehbaren und nahe liegenden Diagnosen von Modernisierungstheoretikern, dass infolge von Individualisierungs- und Pluralisierungsprozessen nicht mehr von 'der' männlichen Sozialisation oder 'dem' Jungen ausgegangen werden kann, sondern Differenzierungen notwendig seien, wurden bislang empirisch nicht überprüft. Für die Geschlechterdebatte bedeute dies offenkundig, dass weniger auf die Bipolarität der Geschlechter und stärker auf die Bipluralität innerhalb einer Geschlechtergruppe geachtet werden müsste. 1995 wurden - wie bereits erwähnt - in einem Forschungsprojekt 1800 Jungen zu Selbstwahrnehmung, Freizeitverhalten, Vorbilder, Familie, Freundschaft, Gewalt, Schulerfahrungen u.a. befragt. Die als Replikationsstudie angelegte Untersuchung 'JUNGEN 2005' greift die Fragen der 1995er-Untersuchung mit einigen Ergänzungen und Anpassungen auf. Ziel A dieser Quasi-Längsschnittstudie ist einerseits die umfassende empirische Bestandaufnahme zu Selbstwahrnehmung, Einstellungen etc. von Jungen und die Analyse sich ggf. abzeichnender Einstellungsveränderungen bei Jungen. Andererseits gilt es die seit einigen Jahren vor dem Hintergrund modernisierungstheoretischer Ansätze in der Geschlechterdebatte kursierenden Vermutungen, dass Jungen infolge des sozialen Wandels nicht mehr mit herkömmlichen Stereotypen beschreibbar seien, empirisch zu überprüfen. Die Datenerhebung der Untersuchung befindet sich derzeit in der Endphase. Ziel B: Die als quantitative Vorstudie konzipierte Untersuchung dient im Weiteren als Vorarbeit, um Aufschlüsse zu Problembereichen und Forschungsdesideraten für einen methodisch qualitativ orientierten Forschungsantrag an DFG zu gewinnen, in welchem der Fokus auf der subjektiven Ebene und der Konstitutionsebene der Einstellungen von Jungen liegt. METHODE: 1. Die quantitative Untersuchung (Vorstudie) besteht aus einer Übersichtsstudie und beruht auf einer standardisierten Befragung. Die einzelnen Themen werden durch entsprechende Fragen und vorgegebene differenzierte Antwortstufen (z.B. Likert-Skalen) abgebildet. Der Fragebogen mit insg. 101 Items richtet sich an Jungen im Alter von 14 bis 16 Jahren. Im Zentrum der Erhebung stehen folgende spezifizierte abhängige Variablen: Freizeitverhalten, Vorbilder, Selbstwahrnehmung/ Selbstbilder, Beziehungsgestaltung, Selbstwirksamkeitserwartungen, Einstellung zur Schule/ Koedukation sowie Schulerfahrungen. An intervenierenden und kontrollierten Variablen werden erhoben: sozialer/ kultureller Hintergrund, Bildungsabschlüsse der Eltern, Schulformzugehörigkeit der Jungen. Die Ergebnisse der Befragung werden einerseits über univariate Verteilungen, d.h. über den Wertebereich jeweils einer Variablen mit versch. Methoden dargestellt (z.B. über Häufigkeitstabellen). Andererseits sollen die Ergebnisse unter Berücksichtigung bivariater Zusammenhänge diskutiert werden. Hierbei geht es um die gemeinsame Verteilung der Untersuchungseinheiten über den Wertebereich zweier Variablen - auch wiederum dargestellt mit verschiedenen Methoden (z.B. Kreuztabellen). 2. In der qualitativen Studie sollen in erster Linie Gruppendiskussionen und fokussierte Interviews zur Anwendung kommen. Die Gruppendiskussion ist für uns die geeignete Methode, Annahmen auf der Einstellungsebene von Jungen zu prüfen. Der Vorzug dieses Verfahrens ist, dass in kontroverser Diskussion tiefer liegende Orientierungen und Überzeugungen artikuliert werden. Meinungen und Einstellungen entwickeln sich im Alltag nicht isoliert bei einzelnen Personen, deshalb ist es sinnvoll, die Erhebungssituation diesem Umstand anzupassen. Im Prozess der Gruppendiskussion erfährt der einzelne dann über Mitteilungen anderer die Gültigkeit und Vertretbarkeit seiner eigenen Vorstellungen. Meinungen und Einstellungen bilden oft auch ein vages und diffuses Potential, d.h. sie unterliegen Schwankungen und können widersprüchlich sein. Gerade in den neueren Erörterungen quali- 18 soFid Sozialpsychologie 2007/2 2 Sozialisation, Erziehung, Entwicklung, Persönlichkeit tativer Verfahren wurde verschiedentlich dafür plädiert, die Dynamik von Gruppen zu nutzen, um auch tabuisierte Anteile von Meinungen und Einstellungen zu evozieren. Ein solches Tabuthema bei Jungen wäre bspw. 'Homosexualität und Männlichkeit'. Hinsichtlich der 'Modi der Konstituierung' von Jungen-Selbstbildern, der Art und Weise also, in der die Diskussionsteilnehmer interaktiv in kontroverser Diskussion ihr Selbstverständnis als Junge entwickeln, planen wir, uns an dem ausgearbeiteten und elaborierten Verfahren der 'Rekonstruktion der Diskursorganisation' zu orientieren. Für Themenbereiche, die sich aus der Gruppendiskussion wie auch aus der quantitativen Studie für eine Vertiefung anbieten, sollen zusätzlich Interviews durchgeführt werden. Dabei soll fokussiert vorgegangen werden, d.h. dass die Gespräche mit einem Interview-Leitfaden gesteuert werden. Die Einzelfallbefunde können entweder kontrastierend nebeneinander oder über die Konstruktion von Typen dargestellt werden. Die Auswahl der Interviewpartner - im Anschluss an die Gruppendiskussionen - wird sich am Prinzip maximaler Varianz orientieren. Es wird also diejenigen Jungen für ein Interview zu gewinnen versuchen, die in den Gruppendiskussionen durch kontroverse Beiträge aufgefallen sind. Angedacht ist ergänzend eine dritte qualitative Methode, die wir - in Anlehnung an Methoden der Jugend-Marktforschung - Monitoring-System nennen. Bei diesem Erhebungsverfahren sind die Jungen, die ihre Altersgenossen interviewen. Ziel dieses Forschungsansatzes ist die Verringerung des sog. 'distance bias', der zu Ergebnisverzerrung durch eine zu große strukturelle Distanz zwischen den Interviewten und den Interviewern führt. Mit der Methode des Monitoring soll u.a. herausgefunden werden, ob Alter, Zugehörigkeit, Sprache und Sprachverständnis die Inhalte der Datenerhebung beeinflussen. ART: keine Angabe BEGINN: 2005-09 ENDE: 2006-04 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Dortmund, FB 12 Erziehungswissenschaft und Soziologie, Institut für Soziologie Lehrstuhl für Allgemeine Soziologie (44221 Dortmund) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: buenyamin.aslan@web.de) [17-L] Baadte, Christiane: Bindung und Impression-Management: beeinflusst der individuelle Bindungsstil das Selbstdarstellungsverhalten in sozialen Situationen?, in: Gruppendynamik und Organisationsberatung : Zeitschrift für angewandte Sozialpsychologie, Jg. 37/2006, H. 2, S. 139-154 (Standort: USB Köln(38)-XB195; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "In der Bindungstheorie von John Bowlby wird postuliert, dass die Bindungserfahrungen im Laufe der individuellen Entwicklung integriert werden in sogenannte 'innere Arbeitsmodelle', die sowohl Repräsentationen über die Umwelt als auch Einstellungen gegenüber der eigenen Person im Sinne eines Selbstbildes beinhalten. In der vorliegenden Studie wird davon ausgegangen, dass dieses durch Bindungserfahrungen erworbene Selbstbild Einfluss nimmt auf die Art und Weise der Selbstdarstellung in sozialen Situationen, ein Prozess, der dazu dient, Selbstkonzepte gegenüber einem Publikum zu kommunizieren. Anhand der 'Skala zur Erfassung von Bindungsrepräsentationen' von I. Grau wurde zunächst der individuelle Bindungsstil ermittelt. Zudem wurde anhand des 'Fragebogens zur Erfassung positiver Selbstdarstellung' von H.D. Mummendey und S. Eifler der Grad der positiven Selbstdarstellung gemessen und anschließend mit dem ermittelten Bindungsstil verglichen. Die Gesamtstichprobe umfasste 393 Probanden. Die Ergebnisse zeigten, dass der Bindungsstil nur dann einen Einfluss auf das Selbstdarstellungsverhalten nahm, wenn Personen über ein negatives Selbstbild und ein negatives Fremdbild verfügten, wie dies beim ängstlich-vermeidenden Bindungsstil soFid Sozialpsychologie 2007/2 2 Sozialisation, Erziehung, Entwicklung, Persönlichkeit 19 der Fall ist. Diese Teilnehmer erzielten signifikant niedrigere Werte auf der Skala zur positiven Selbstdarstellung. Zudem tendierten ältere Personen zu einer weniger positiven Selbstdarstellung. Dieser Effekt war unabhängig vom individuellen Bindungsstil." (Autorenreferat) [18-L] Bauer, Ullrich; Grundmann, Matthias: Sozialisation und Selektion: die Wiederentdeckung sozialer Ungleichheit in der Sozialisationsforschung ; zur Einführung in den Themenschwerpunkt, in: Zeitschrift für Soziologie der Erziehung und Sozialisation, Jg. 27/2007, H. 2, S. 115-127 (Standort: USB Köln(38)-XG02735; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Einleitend in den Themenschwerpunkt wird das Verhältnis von Sozialisation und Selektion als zentraler Zugang zur Analyse sozialer Ungleichheitsgenese und -reproduktion bestimmt. Diskutiert wird die Frage, welchen Beitrag die Sozialisationsforschung für die Analyse sozialer Ungleichheit leisten kann. Aus erkenntnislogischer Perspektive wird argumentiert, dass Selektion nur einen Sozialisationsausschnitt beschreiben kann und Sozialisationsprozesse damit nicht auf Selektionsmechanismen reduziert werden dürfen. In Anlehnung an aktuelle Befunde der Ungleichheitsforschung wird für die unbedingte Verwendung des Selektionsbegriffs plädiert, wenn damit Ursachen und Mechanismen der Ungleichheitsreproduktion untersucht werden, die heute wieder zu einem notwendigen empirischen Ausgangspunkt der Sozialisationsforschung geworden sind." (Autorenreferat) [19-L] Beelmann, Andreas; Saur, Michael; Schulze, Diana: Präventionserfordernisse bei ideologiemotivierter Devianz, in: Rudolf Egg (Hrsg.): Extremistische Kriminalität : Kriminologie und Prävention, Wiesbaden: Kriminolog. Zentralstelle, 2006, S. 165-193, ISBN: 3-926371-74-9 INHALT: Der Beitrag liefert den aktuellen entwicklungspsychologischen Forschungsstand zur extremistischen Kriminalität und den Strategien und Konzepten zur Bekämpfung dieser Kriminalitätsformen. Im Hinblick auf extremistische Einstellungen lassen sich vier Subgruppen unterscheiden: (1) rechtsextremistisch motivierte Täter, (2) gewaltbereite Jugendliche ohne politische Ideologie, (3) Mitläufer und (4) ausländerfeindliche Jugendliche aus vagen Benachteiligungsgefühlen. Trotz dieser unterschiedlichen Erscheinungsformen ist anzunehmen, dass sich schwere Formen der Abweichung bereits in frühen Entwicklungsphasen durch eine auffällige Einstellungs- und/oder Verhaltensentwicklung, zumindest aber in gemeinsamen Risikofaktoren einer solchen Entwicklung andeuten und identifizieren lassen. Dem entsprechend beschäftigen sich die Autoren im ersten Schritt zunächst mit der ontogenetischen Entwicklung von negativen Einstellungen und dissozialen Verhaltensproblemen als wichtigste Voraussetzung für die Planung und Entwicklung fundierter Präventionsmaßnahmen. Im zweiten Schritt werden sodann die derzeit gängigen Präventionsansätze bei Aggression, Gewalt und Kriminalität vorgestellt und ihre Wirksamkeit diskutiert. Die Ausführungen machen deutlich, dass die dargestellten Forschungen zur Entwicklung und Prävention von Aggression, Gewalt und Kriminalität einerseits und zur Prävention einstellungsbezogener Devianz andererseits nur lose verbunden sind. (ICG2) 20 soFid Sozialpsychologie 2007/2 2 Sozialisation, Erziehung, Entwicklung, Persönlichkeit [20-L] Beer, Raphael: Erkenntniskritische Sozialisationstheorie: Kritik der sozialisierten Vernunft, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2007, 258 S., ISBN: 978-3-531-15399-5 INHALT: Mit der Arbeit werden zwei Theoriestränge der Sozialisationstheorie und der Erkenntnistheorie aufeinander bezogen, um so Vermittlungsschritte die Richtung einer "erkenntniskritischen Sozialisationstheorie" vorzubereiten. Im ersten Teil wird zu diesem Zweck die wesentliche Ausrichtung der Sozialisationstheorie und -forschung sowohl nach ihrer inhaltlichen Seite als auch nach ihrer methodischen Seite beleuchtet. Deutlich wird hier, dass eine inhaltliche Ausgestaltung der Sozialisationstheorie nur schwer auf einen Nenner zu bringen ist. Deutlich wird aber auch: Die Eigenaktivität des Subjekts wird in jüngerer Zeit zunehmend gesehen und entsprechend als Größe im Sozialisationsprozess anerkannt. Diese Anerkennung kollidiert jedoch, so die "Kritik der sozialisierten Vernunft", mit der methodischen Grundausrichtung der Sozialisationstheorie. Diese operiert vornehmlich mit einem intersubjektivistischen Paradigma, das die Lücke füllt, die die Ausdifferenzierung moderner Gesellschaften hinterlassen hat. Das Buch leistet insgesamt einen Beitrag zur Überwindung der Differenz dieser grundlegend zusammengehörenden Bereiche und zeigt ein Modell für die weitere Sozialisationsforschung auf. (ICA2) [21-L] Böckling, Saskia: Elterlicher Umgang mit kindlicher Fernsehnutzung: Test einer deutschsprachigen Skala und erste Befunde für die Deutschschweiz, in: Medien & Kommunikationswissenschaft, Jg. 54/2006, H. 4, S. 599-619 (Standort: UuStB Köln (38)-FHM AP11550) INHALT: "In den vergangenen Jahrzehnten wurde intensiv erforscht, wie Eltern Einfluss auf die Fernsehnutzung ihrer Kinder nehmen und wie sie diese begleiten. In der internationalen Forschung haben sich dabei drei zentrale Begleitformen herauskristallisiert: aktive Mediation, restriktive Mediation und Co-Viewing, das auch als passive Mediation bezeichnet wird. Während in den USA und den Niederlanden standardisierte Instrumente zur Messung dieser drei Begleitformen existieren, weist der deutschsprachige Raum hier ein Defizit auf. In der Deutschschweiz vorhandene Daten, die Auskunft über elterliche Begleitformen geben, sind zudem entweder veraltet, berücksichtigen nicht alle der als zentral identifizierten Mediationsformen in einer Untersuchung oder erfassen nur das Vorkommen bzw. Nicht- Vorkommen derselben und sind entsprechend wenig detailliert. Vor diesem Hintergrund wird im vorliegenden Artikel eine deutschsprachige Skala zur Messung von Formen der elterlichen Fernsehbegleitung getestet. Aufbauend auf bereits vorhandenen Messinstrumenten werden aktive und restriktive Mediation sowie Co-Viewing auch für die Deutschschweiz als wichtige Formen der elterlichen Begleitung identifiziert. Es zeigt sich darüber hinaus, dass das Alter der Kinder ein wichtiger Differenzierungsfaktor für die Anwendung der drei Begleitformen ist." (Autorenreferat) [22-F] Brüß, Joachim, Dr.; Babka von Gostomski, Christian, Dr.; Wiebke, Gisela, Dipl.-Ökon. (Bearbeitung); Heitmeyer, Wilhelm, Prof.Dr.; Möller, Renate, Dr. (Leitung): Integration und Interaktion sowie die Entwicklung von Vorurteilen und Gewalt bei türkischen, deutschen und Aussiedler-Jugendlichen soFid Sozialpsychologie 2007/2 2 Sozialisation, Erziehung, Entwicklung, Persönlichkeit 21 INHALT: Untersuchung der Integrationsprozesse türkischer, deutscher und AussiedlerJugendlicher in die bundesdeutsche Gesellschaft und die damit verbundenen wechselseitigen Wahrnehmungen und Bewertungen. Zielvariablen der Untersuchung sind Vorurteile und Gewalttätigkeit/ -legitimation. ZEITRAUM: 1999-2005 GEOGRAPHISCHER RAUM: Nordrhein-Westfalen METHODE: Theoretisch: sozialpsychologisch orientierte Vorurteilsforschung; migrationssoziologische Ansätze zur Integration; Desintegrationsansatz. Methodisch: Auswertung mit Hilfe linearer Strukturgleichungsmodelle. Untersuchungsdesign: prospektives Panel DATENGEWINNUNG: Standardisierte Längsschnittbefragung, schriftlich (Auswahlverfahren: mehrstufig: a) Kontaktierung aller Haupt-, Real-, Gesamtschulen und Gymnasien aus 24 Kreisen und kreisfreien Städten Nordrhein-Westfalens im Jahre 2000/2001, b) Teilnahme aufgrund von in Schulen verteilten Einwilligungserklärungen von Jugendlichen aus Klasse 10, c) Versuch der Totalerhebung der teilnahmebereiten Jugendlichen türkischer Herkunft und der teilnahmebereiten Jugendlichen mit Aussiedler-Hintergrund - Quota-Auswahl nach Gebiet, Geschlecht und Schultyp der teilnahmebereiten Jugendlichen deutscher Herkunft, d) Erhebung 2001: postalische Befragung und Befragungen in Schulen, e) Erhebungen 2002 bis 2005: postalische Befragungen, f) Datenbestand: 1. Welle 2001: 1.653 Türken, 3.539 Aussiedler, 6.055 Deutsche; 2. Welle 2002: 926 Türken, 1.858 Aussiedler, 2.577 Deutsche; 3. Welle 2003: 626 Türken, 1.359 Aussiedler, 1.855 Deutsche; 4. Welle 2004: 510 Türken, 1.146 Aussiedler, 1.502 Deutsche; 5. Welle 2005: 406 Türken, 963 Aussiedler, 1.244 Deutsche). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Brüß, J.: Actitudes y acciones agresivas. Tensiones interétnicas entre adolescentes Alemanes, Turcos y reasentados/ Attitudes and aggressive actions. Interethnic tensions among German, Turkish and resettler adolescents. in: Revista Migraciones, No. 13. Madrid 2003, pp. 209-240.+++Brüß, J.: Täter und Opfer gleichermaßen? Ergebnisse des IKG-Jugendpanel zu interethnischem aggressivem Verhalten zwischen Jugendlichen. in: SchulVerwaltung Bayern, 26, 2003, S. 344-346.+++Brüß, J.: Kontakt aufnehmen und sich kennen lernen! Ergebnisse des IKG-Jugendpanel 2001 zu Akkulturationspräferenzen bei Jugendlichen. in: SchulVerwaltung NRW, Jg. 14, 2003, S. 23-25.+++Brüß, J.: Proud but isolated? Effects of in-group favouritism and acculturation preferences on inter-ethnic attitudes and contact between German, Turkish and resettler adolescents. in: Journal of Ethnic and Migration Studies, Vol. 31, 2005, No. 1, pp. 3-27.+++Babka von Gostomski, Chr.: Mortalitätsprobleme beim IKG-Jugendpanel 2001 bis 2003. in: Journal für Konflikt- und Gewaltforschung, 6, 2004, 1, S. 164-170.+++Möller, R.; Heitmeyer, W.: Anerkennungsdefizite und Vorurteile. Ergebnisse einer Längsschnittuntersuchung mit Jugendlichen unterschiedlicher ethnischer Herkunft. in: Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, 7, 2004, 4, S. 497-517. +++Babka von Gostomski, Chr.; Möller, R.; Wiebke, G.: Türkische Jugendliche mit schwerem Stand. Ergebnisse des IKG-Jugendpanels 2001 und 2002. in: SchulVerwaltung, Ausgabe Bayern, 26, 2003, 4, S. 137-138.+++Brüß, J.: Mutual acceptance or rejection? Exploring social distance among German, Turkish and resettler adolescents. in: Turton, David; Gonzalez, Julia; Garrido, Almudena (eds.): Immigration in Europe: issues, polities and case studies. Bilbao: Univ. of Deusto 2003, pp. 207-225.+++Brüß, J.: Zur Persistenz von Akzeptanz bzw. Ablehnung bei deutschen, türkischen und Aussiedler-Jugendlichen. in: Merkens, Hans; Wessel, Anne (Hrsg.): Zwischen Anpassung und Widerstand. Zur Herausbildung der sozialen Identität türkischer und deutscher Jugendlicher. Jugendforschung aktuell, Bd. 8. Baltmannsweiler: Schneider Verl. Hohengehren 2003, S. 75-90. ISBN 3-89676-691-0. ART: gefördert BEGINN: 1999-11 ENDE: 2005-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft; Land Nordrhein-Westfalen 22 soFid Sozialpsychologie 2007/2 2 Sozialisation, Erziehung, Entwicklung, Persönlichkeit INSTITUTION: Universität Bielefeld, Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (Postfach 100131, 33501 Bielefeld) KONTAKT: Möller, Renate (Dr. Tel. 0521-106-4359, e-mail: Renate.Moeller@uni-bielefeld.de) [23-L] Bühler-Niederberger, Doris; Sünke, Heinz: Der Blick auf das Kind: Sozialisationsforschung, Kindheitssoziologie und die Frage nach der gesellschaftlich-generationalen Ordnung, in: Sabine Andresen, Isabell Diehm (Hrsg.): Kinder, Kindheiten, Konstruktionen : erziehungswissenschaftliche Perspektiven und sozialpädagogische Verortungen, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2006, S. 25-53, ISBN: 978-3-531-15255-4 (Standort: UB Bochum(294)-DBA9627) INHALT: Im Vordergrund der neueren interdisziplinär ausgerichteten Kindheitsdiskurse steht die Frage, in welcher Weise gesellschaftliche Wandlungsprozesse mit dem Gegenstand "Kindheit" vermittelt sind bzw. inwieweit Veränderungen der Lebenslage von Kindern auf gesellschaftliche Entwicklungsprozesse zurückzuführen sind. Die Autoren skizzieren die Entwicklung von der Sozialisationsforschung zur Kindheitssoziologie und identifizieren "blinde Flecken" von Forschungsansätzen, die Kindheit im Paradigma von Sozialisation verorten und dabei die Sozialisation als Ordnungsmacht ausblenden. Sie diskutieren das Für und Wider des sozialisationstheoretischen Zugangs zur Kindheit und problematisieren die Blindheit gegenüber generationalen Asymmetrien. Die Kindheitssoziologie, die Kinder als kompetente Akteure auffasst, sollte nach Meinung der Autoren im Rückgriff auf die Theorie Pierre Bourdieus um den Aspekt des "generationalen Kapitals" erweitert werden. Denn das generationale Arrangement ist in die gesellschaftliche Ordnung eingelassen und repräsentiert ein Sozialisationsmodell, das es dringend zu verändern gilt. (ICI) [24-F] Büxel, Hagen (Bearbeitung); Fischer, Wolfram, Prof.Dr. (Betreuung): Von der ungewissen Nützlichkeit des Zwangs. Biografische Verarbeitung zwangsweiser rechtlicher Betreuung INHALT: In der rechtstatsächlichen Untersuchung von Sellin und Engels (2003) wurde erstmals in der Deutschen Betreuungsrechtsgeschichte auch die Zahl derer erhoben, die sich gegen die Bestellung eines rechtlichen Betreuers gewehrt haben. Wie haben diese Menschen die zwangsweise Einsetzung eines Betreuers/ einer Betreuerin verarbeitet? Hat es ihnen geholfen, Situationen, in denen ihr eigenes Leben oder das Leben Dritter gefährdet war, zu bewältigen? Wurden sie durch die erfahrene Ohnmacht und/ oder Gewalt traumatisiert? Mittels narrativer Interviews mit betroffenen Männern und Frauen und der rekonstruktiven Auswertung des erhobenen Materials nach Fischer-Rosenthal und Rosenthal soll diesen Fragen nachgegangen werden und, unter Bezug auf systemische Sichtweisen, die Frage nach der Nützlichkeit von Zwang diskutiert werden. ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Kassel, FB 04 Sozialwesen, Promotionskolleg "Biographische Strukturierung als kulturelle Praxis" (Arnold-Bode-Str. 10, 34109 Kassel) KONTAKT: Betreuer (Tel. 0561-804-2958, e-mail: wfischer@uni-kassel.de) soFid Sozialpsychologie 2007/2 2 Sozialisation, Erziehung, Entwicklung, Persönlichkeit 23 [25-F] Carstensen, Tanja, Dipl.-Soz.; Groß, Melanie, Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Winker, Gabriele, Prof.Dr. (Leitung): Bedeutung des Internet im erwerbslosen Alltag INHALT: Mit dem Eintreten in die Erwerbslosigkeit verändert sich auch der Alltag der Betroffenen in unterschiedlicher Hinsicht. Neben neuen Aufgaben und Themen (Jobsuche, Information zu Arbeitslosengeld, Hartz IV, rechtliche Fragen etc.) gewinnt auch die selbständige Zeitund Alltagsstrukturierung an Relevanz. Auch entfallen durch den Austritt aus dem 'normalen' Erwerbsleben Möglichkeiten gesellschaftlicher Integration. Fragestellung: Im Projekt wurde der Frage nachgegangen, welche Funktion, welchen Stellenwert und welche Bedeutung das Internet im erwerbslosen Alltag hat. Inwiefern dient es Erwerbslosen als Mittel zur Beschaffung von Informationen beispielsweise zu Regelungen bezüglich des Arbeitslosengeldes? Ist die Nutzung des Internet eine Möglichkeit zur Alltagsstrukturierung? Ist das Internet ein Gegenstand, der zum unterhaltenden Zeitvertreib eingesetzt wird? Dem Internet wird gesellschaftlich ein hoher Gebrauchswert für Erwerbslose beispielsweise bei der Suche von Arbeitsstellen zugeschrieben. Dieser unterstellte Gebrauchswert wurde durch eine Untersuchung der Usability von Websites wie z.B. Jobbörsen oder der Arbeitsagentur überprüft. Erste Recherchen zeigten, dass Web-Angebote zum Thema Erwerbslosigkeit häufig unbrauchbar und verwirrend für die NutzerInnen sind. Die Forscherinnen betrachteten das Internet dabei als einen 'Aktanten' (Latour), d.h. als Entität, die handelt bzw. der Handlungsmacht zugemessen wird. In dieser Perspektive ist das Internet kein unveränderbares Artefakt, das durch verschiedene Nutzungsweisen variiert werden kann, sondern vielmehr ein Aktant, der eigensinnig in den Alltag der NutzerInnen eingreift, ihn verändert, vereinfacht und sie zu Handlungen provoziert. Zentrale Punkte waren: Spielt das Internet im erwerbslosen Alltag eine Rolle? Welche? Kann das Internet als Aktant zur Erweiterung von Handlungsfähigkeit genutzt werden? Wird über die Nutzung des Internet gesellschaftliche Integration ermöglicht? Ist der Computer/ das Internet ein Aktant zur Simulation von Erwerbsarbeit? Welche Informationsangebote im Internet erweisen sich als nützlich? METHODE: Das Projekt gliederte sich in zwei Bereiche: Im ersten Teil rekonstruierren die Forscherinnen die Bedeutung des Internet für Erwerbslose durch die Analyse der Darstellung ihrer subjektiven Erlebniswelt. Im zweiten Teil analysierten sie, ob die Websites, die sich an Erwerbslose richten, für diese auch zweckmäßig sind. Projektziel war die Schaffung einer virtuellen Nachbarschaft nach den Bedürfnissen von Langzeiterwerbslosen. Methode: Im ersten Schritt führten die Forscherinnen Leitfaden-Interviews mit Langzeiterwerbslosen durch, in denen sie die Bedeutung des Internets im erwerbslosen Alltag erfragten. Im zweiten Schritt setzten sie eine softwaregestützte Beobachtungsmethode der Usability-Forschung ein, um die Nützlichkeit von Webangeboten für Langzeiterwerbslose zu testen. ART: Eigenprojekt BEGINN: 2005-10 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Technische Universität Hamburg-Harburg, Arbeitsgruppe Arbeit - Gender Technik (21071 Hamburg) KONTAKT: Leiterin (Tel. 040-42878-3445, Fax: 040-42878-2081, e-mail: winker@tu-harburg.de) [26-L] Conzen, Peter: Fanatismus: Psychoanalyse eines unheimlichen Phänomens, Stuttgart: Kohlhammer 2005, 300 S., ISBN: 3-17-017426-6 24 soFid Sozialpsychologie 2007/2 2 Sozialisation, Erziehung, Entwicklung, Persönlichkeit INHALT: Der Verfasser hat die Terroranschläge vom 11. September 2001 zum Anlass genommen, um das Phänomen des Fanatismus aus einer psychologischen und psychotherapeutischen Innenperspektive zu betrachten. Ihn interessieren nicht die politischen, wirtschaftlichen oder historischen Entstehungsbedingungen des Fanatismus, sondern die Fragen der Persönlichkeitsentwicklung: Was sind die unbewussten Motive extremer Überzeugungen? Wodurch erfolgen Weichenstellungen für das Abgleiten in fanatische Identitäten und Biografien? Auf der Grundlage der wissenschaftlichen Fanatismusforschung untersucht der Autor am Beispiel des Nationalsozialismus, der Roten-Armee-Fraktion und des aktuellen, islamistisch geprägten internationalen Terrorismus das Wesen, die Charakteristika und Inhalte des menschlichen Fanatismus und präsentiert Erklärungsansätze für die Entstehung von Hass, Gewalt und Terrorismus. (ZPol, NOMOS) [27-L] Degele, Nina: Schönheit - Erfolg - Macht, in: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, 2007, H. 18, S. 26-32 (Standort: USB Köln(38)-Ztg00926-a; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.bpb.de/files/SYTVAQ.pdf) INHALT: "Sichschönmachen ist keine private Angelegenheit, keine Frauensache, und hat mit Spaß und Lust nur selten etwas zu tun. Schönheitshandeln ist ein Medium der Kommunikation, das der Inszenierung der eigenen Außenwirkung dient, das Aufmerksamkeit verschafft oder vermeidet und die eigene Identität sichert." (Autorenreferat) [28-F] Farhan, Tina, Dipl.-Psych. (Bearbeitung): Die Entwicklung von Vorurteilen bei Kindern: welches Gewicht haben allgemeine kognitive Entwicklung und soziale Einflussfaktoren? INHALT: Die sozial-kognitive Entwicklungstheorie der Vorurteile ( Aboud, 1988) geht davon aus, dass das Vorurteilsniveau bei Kindern sich mit ihrer allgemeinen Entwicklung verändert. Dabei spielen die zunehmenden kognitiven Fähigkeiten und die Verschiebung des Aufmerksamkeitsfokus eine tragende Rolle. Das Ausmaß an Vorurteilen im sozialen Umfeld hat einen Einfluss darauf, ob aufgrund erweiterter kognitiver Kapazitäten Vorurteile abgebaut oder weiter aufrechterhalten werden (Aboud, 1988). Im Rahmen des Dissertationsprojektes soll überprüft werden, welche Einstellungen und Beziehungen Schüler(innen) der dritten bis sechsten Klasse mit unterschiedlichem kulturellen Hintergrund zueinander haben. Die Theorie von Aboud nimmt eine Abnahme des Vorurteilsniveaus vom 9. bis zum 12. Lebensjahr an. Dies wurde bisher jedoch in erster Linie in Kanada und den USA geprüft. Ein kindgerechter Fragebogen soll kognitive (Stereotype), affektive (Sympathieskala) und konative Facetten (soziometrische Befragung) von Vorurteilen erfassen. Studien von Aboud (1993), Black-Gutman und Hickson (1996) und Zakrisson (1992) zeigten einen Zusammenhang zwischen Fortschritten in der kognitiven Entwicklung und dem Abbau von Vorurteilen etwa ab dem siebten Lebensjahr. Zur Überprüfung, ob auch im Grundschulalter und der Förderstufe der kognitive Entwicklungsstand noch einen Einfluss auf interethnische Einstellungen aufweist, wird auch der Entwicklungsstand mit einem kurzen Testverfahren erfasst. Die sozial-kognitive Entwicklungstheorie der Vorurteile legt ebenso wie das Modell sozialen Einflusses (Kelman, 2005) und die Social Impact Theory (Nowak, Szamrej & Latané, 1990) nahe, dass soziale Normen soFid Sozialpsychologie 2007/2 2 Sozialisation, Erziehung, Entwicklung, Persönlichkeit 25 und sozialer Einfluss eine wichtige Rolle für Einstellungen spielen. Auch die Gleichaltrigengruppe liefern Vergleichswerte und Normen (Petillon, 1987, 1991). METHODE: Um zu überprüfen, ob soziale Einflussfaktoren im Sinne eines sozialen Umfeldes mit hohem vs. niedrigem Vorurteilsniveau das eigene Vorurteilsniveau eines Kindes beeinflussen, wird die wahrgenommene Häufigkeit diskriminierenden Verhaltens in der Klasse und im Freundeskreis erfasst (soziale Norm). Da aufgrund der soziometrischen Erfassung, befreundete Kinder einander über einen Zahlencode zugeordnet werden können, ist auch eine Abschätzung der (Un-)Ähnlichkeit der Einstellungen befreundeter Kinder möglich. Studien zur Kontakthypothese zeigen, dass das Ausmaß an Vorurteilen negativ mit Kontakten und Freundschaften mit Mitgliedern einer anderen Gruppe zusammenhängt (Amir, 1969; Pettigrew & Tropp, 2000; Wagner & Machleit, 1986). Dies sollte für 9- bis 12-Jährige bezüglich der Vorurteile gegenüber Immigranten überprüft werden. Das Längsschnittdesign bietet die Möglichkeit, die kausale Richtung der Effekte zu testen. Ein Vergleich der Einflussstärke der verschiedenen möglichen Einflussfaktoren auf die Einstellungen der Schüler(innen) könnte wertvolle Anhaltspunkte für das Design von Programmen zur Verbesserung der Beziehungen zwischen Schüler(innen) unterschiedlicher Herkunft liefern. Es wurden Pretests zur Sicherung der Verständlichkeit des Fragebogens und der Qualität der Skalen sowie eine erste Befragung der dritten und fünften Klassen an sieben Schulen durchgeführt. Im Mai/ Juni 2006 folgte die erneute Befragung der gleichen Schüler(innen). ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Marburg, Graduiertenkolleg "Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit: Ursachen, Phänomenologie und Konsequenzen" (Gutenbergstr. 18, 35032 Marburg) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 06421-28-23625, Fax: 06421-28-23789, e-mail: farhan@staff.uni-marburg.de) [29-F] Franzen, Jannik, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Hark, Sabine, Prof.Dr. (Betreuung): Verhandlungen von Körper - Geschlecht - Identität. Transgender und Transsexualität in der Psychotherapie INHALT: Das Dissertationsprojekt untersucht Verhandlungen von Körper, Geschlecht und Identität an einem bisher selten in den Vordergrund gerückten Ort: in der Psychotherapie. Und zwar in Situationen, in denen Menschen, die ihr Geschlecht wechseln (wollen) bzw. Geschlechtergrenzen überschreiten, psychotherapeutische Behandlung oder Begleitung in Anspruch nehmen. Dabei soll der Einfluss von Zweigeschlechtlichkeit als grundlegender sowie in der Regel unbenannter sozialer Ordnungsstruktur auf das Erleben und Handeln von KlientInnen und TherapeutInnen analysiert werden. Der theoretische Teil der Arbeit widmet sich der Frage, welche Konzepte von Geschlechterrollen und Geschlechtsidentität den psychologischen Kategorien für Geschlechtsidentitätsstörungen/ Transsexualität zugrunde liegen und von diesen (re-)produziert werden. Auch soll die Rolle der Psychotherapie in der institutionellen Transsexualitätsdiagnostik und -behandlung untersucht werden. Das Projekt thematisiert die politischen Implikationen psychologischer Theorie und Praxis sowie notwendige Veränderungsprozesse im Umgang mit Transgender- bzw. transsexuellen Menschen. Im empirischen Teil soll untersucht werden, wie sich die in der Psychotherapie aufeinandertreffenden Personen zu Diskursen von Transsexualität und Transgender ins Verhältnis setzen und wie im Spannungsfeld von medizinisch-psychologischer Behandlungspraxis und individueller Lebens- und Körperwirklichkeit die Erfahrungen der KlientInnen verhandelt werden. Gleichzeitig geht es 26 soFid Sozialpsychologie 2007/2 2 Sozialisation, Erziehung, Entwicklung, Persönlichkeit um die Frage des Blickwinkels auf Transsexualitäts-/ Transgender-Erfahrung im Kontext der Bearbeitung von problematischen und krisenhaften Lebensereignissen. Auch sollen Rollenkonflikte und Verunsicherungen auf Seiten der TherapeutInnen Gegenstand der Analyse sein. Weiterhin soll untersucht werden, welche Bedürfnisse und Forderungen von transgender/ transsexuellen Menschen in Bezug auf die therapeutische Situation und die psychosoziale Versorgung bestehen. Ihre Perspektive, zu der es bislang wenig Material gibt, bildet den Schwerpunkt der Arbeit. (S. http://www.tgnb.de/?lang=de&d=wb_jannik ). ART: Dissertation BEGINN: 2004-04 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Technische Universität Berlin, Fak. I Geisteswissenschaften, Zentrum für Interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung (Franklinstr. 28-29, 10587 Berlin) KONTAKT: Institution (Tel. 030-314-26974, Fax: -26988, e-mail: zifg@tu-berlin.de) [30-L] Garz, Detlef: Sozialpsychologische Entwicklungstheorien: von Mead, Piaget und Kohlberg bis zur Gegenwart, (Lehrbuch), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2006, 188 S., ISBN: 978-3-531-23158-7 (Standort: UB Bonn(5)-20068268) INHALT: Der Autor beschreibt die Entwicklung von sozialpsychologischen Entwicklungstheorien, die von einem stufenförmig verlaufenden Entwicklungsprozess ausgehen. Den dargestellten Theorien liegt eine spezifische Idee der Stufenabfolge zugrunde: die Vorstellung, dass die einzelnen Stufen jeweils auf die angegebene Weise aufeinander folgen. Es wird die Entwicklung der Theorien von Baldwins Versuch einer umfassenden Darstellung der verschiedenen Entwicklungsbereiche über Meads Aussagen zur "Rollenübernahme" und zum Selbst und Piagets Untersuchungen zur Moral und Kognition bis zu Kohlbergs Stufen der Gerechtigkeitsentwicklung und Gillians Erweiterungen im Hinblick auf eine Moral der Fürsorge und Anteilnahme sowie den Arbeiten zur religiösen und ästhetischen Entwicklung bei Fritz Oser und Michael Parsons dargestellt. Zum Schluss stellt der Autor einige Praxis bezogene Reflexionen an, die sich sowohl auf Problembereiche wie auf offene Fragen und Weiterentwicklungen im Zusammenhang mit sozialpsychologischen Theorien der Entwicklung beziehen. Das größte Hindernis auf dem Weg zu einem umfassenden Entwicklungsparadigma, das Hilfen für Therapie, Beratung und Theorien formaler Bildung geben kann, liegt nach Meinung des Autors in dem Mangel an Forschungen zur Frage, wodurch menschliche Entwicklung bewirkt wird. (ICF) [31-F] Gebhard, Ulrich, Prof.Dr.; Mielke, Rosemarie, Prof.Dr. (Bearbeitung): Selbstkonzeptentwicklung in Lernprozessen zur Bioethik (Teilprojekt 5 im Rahmen des Graduiertenkollegs "Bildungsgangforschung" - 1. Förderperiode) INHALT: Das Selbstkonzept ist ein wichtiger Bereich der Persönlichkeitsentwicklung, auf den sich Schule auswirkt (Fend 1997). Dabei liegt der Schwerpunkt der bisherigen Forschung in der Regel auf Aspekten des Selbstkonzepts, die mit dem Lern- und Leistungsverhalten in unmittelbarem Zusammenhang stehen (vgl. z.B. Helmke 1992). Weitergehende Aspekte des Selbstverständnisses einer Person, die den Hintergrund dafür bilden, wie schulische Erfahrungen in ein persönliches Sinnsystem eingebunden werden, werden dagegen eher selten thematisiert. Dies hängt u.a. damit zusammen, dass es eine Reihe von (durchaus "guten") soFid Sozialpsychologie 2007/2 2 Sozialisation, Erziehung, Entwicklung, Persönlichkeit 27 Gründen gibt, sich in schulischen Kontexten nur zurückhaltend über das Bild von der eigenen Person zu äußern, und dass spontane Äußerungen über Selbstbilder generell eher selten sind (Gergen 1979). Wie alle kognitiven Inhalte, sind interne Repräsentationen der eigenen Person sowohl in latenter als auch in offen verbalisierbarer Form vorhanden. Auch latent vorhandene Vorstellungen wirken sich auf Lernprozesse aus und neuere Forschungen deuten darauf hin, dass ihnen in vielerlei Hinsicht eine bedeutendere Rolle zukommt, als bisher angenommen (Chaiken & Trope 1999). Die Bearbeiter gehen davon aus, dass eine Thematisierung des Selbstbildes einerseits Bestandteil einer ethischen Reflexion ist und sich andererseits Vorstellungen von der eigenen Person in Wechselwirkung mit ethischer Reflexionskompetenz weiterentwickeln. Auf welche Weise unterschiedliche kognitive Prozesse des Zustandekommens und des Abrufs von latenten und offen zugänglichen internen Repräsentationen dabei von Bedeutung sind und wie sich die Reflexion darüber durch geeignete Unterrichtskonzepte fördern lässt, steht dabei im Zentrum. Am Beispiel der Gentechnik soll untersucht werden, inwieweit sich die ethische Reflexionskompetenz (Martens 2003) und die Selbstkonzeptentwicklung dadurch unterstützen lassen, dass Vermittlungskonzepte modifiziert und ergänzt werden durch die Verbindung mit Selbstkonzepten (Marsh 1993, Mielke 2000) und das Anknüpfen an Alltagsphantasien (Gebhard 1994, 1997, 1999a-c, 2000). ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Hamburg, Fak. für Erziehungswissenschaft, Psychologie und Bewegungswissenschaft, FB Erziehungswissenschaft Graduiertenkolleg Bildungsgangforschung (Von-Melle-Park 8, 20146 Hamburg); Universität Hamburg, Fak. für Erziehungswissenschaft, Psychologie und Bewegungswissenschaft, FB Erziehungswissenschaft Sektion 5 Didaktik der gesellschaftswissenschaftlichen und mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächer (Von-Melle-Park 8, 20146 Hamburg); Universität Hamburg, Fak. für Erziehungswissenschaft, Psychologie und Bewegungswissenschaft, FB Erziehungswissenschaft Sektion 2 Schulpädagogik, Sozialpädagogik, Behindertenpädagogik und Pädagogische Psychologie Arbeitsbereich Pädagogische Psychologie (Von-Melle-Park 8, 20146 Hamburg) KONTAKT: Gebhard, Ulrich (Prof.Dr. Tel. 040-42838-6119, Fax: 040-42838-2112, e-mail: gebhard@erzwiss.uni-hamburg.de); Mielke, Rosemarie (Prof.Dr. Tel. 040-428382164, Fax: 040-42838-2112, e-mail: mielke@erzwiss.uni-hamburg.de) [32-L] George, Uta; Mumme, Petra: Zugedeckt. Aufgedeckt?: familienbiographische Verstrickung als Problem bei der Behandlung des Nationalsozialismus ; Erfahrungen in der Kollegialen Beratung, in: Gruppendynamik und Organisationsberatung : Zeitschrift für angewandte Sozialpsychologie, Jg. 37/2006, H. 3, S. 315-328 (Standort: USB Köln(38)-XB195; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Es wird die zehnjährige Arbeit einer 'Kollegialen Beratungsgruppe' beschrieben. Hintergrund des Zusammenfindens der Teilnehmer ist die Arbeit zum Thema Nationalsozialismus. Die Gruppenmitglieder arbeiten in der Forschung und der Vermittlung des Nationalsozialismus (in Forschungsinstituten, Gedenkstätten, Schulen). Im Rahmen der Kollegialen Beratung kam der Familienbiographie der einzelnen Mitglieder eine zentrale Rolle zu. Durch die Beschäftigung mit der Familienbiographie, so die These, werden Projektionen verringert und eine Professionalisierung erreicht." (Autorenreferat) 28 soFid Sozialpsychologie 2007/2 2 Sozialisation, Erziehung, Entwicklung, Persönlichkeit [33-F] Geßner, Christian, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Voß, Hans-Georg, Prof.Dr.rer.nat.; Rüttinger, Bruno, Prof.Dr.rer.pol. (Betreuung): Paare aus der Herkunftsfamilien-Perspektive. Eine empirische Studie zur Entwicklung und Erprobung eines Herkunftsfamilieninterviews (HFI) im Kontext von Partnerschaftsbeziehungen INHALT: keine Angaben ART: Dissertation ENDE: 2007-03 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Technische Universität Darmstadt, FB 03 Humanwissenschaften, Institut für Psychologie Arbeitsgruppe Differentielle und Entwicklungspsychologie (Alexanderstr. 10, 64283 Darmstadt); Technische Universität Darmstadt, FB 03 Humanwissenschaften, Institut für Psychologie Arbeitsgruppe Arbeits-, Betriebs- und Organisationspsychologie (Alexanderstr. 10, 64283 Darmstadt) KONTAKT: Voß, Hans-Georg W. (Prof.Dr. e-mail: voss@psychologie.tu-darmstadt.de); Rüttinger, Bruno (Prof.Dr. e-mail: ruettinger@psychologie.tu-darmstadt.de) [34-L] Grundmann, Matthias; Hoffmeister, Dieter: Die Verwobenheit von Sozialisation und Selektion: eine kritische Bestimmung des Verhältnisses von Sozialisation, Bildung und Erziehung, in: Zeitschrift für Soziologie der Erziehung und Sozialisation, Jg. 27/2007, H. 2, S. 128-142 (Standort: USB Köln(38)-XG02735; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "In dem Beitrag wird die Verwobenheit von Sozialisations- und Selektionsprozessen begriffsanalytisch nachgezeichnet. Herausgearbeitet wird, wie sich die Begriffe Sozialisation, Bildung und Erziehung aufeinander beziehen, welche normativen Konnotationen mit den Begriffen verbunden sind und wie sich ihr Bedeutungshorizont verändert. Dabei zeigt sich, wie Sozialisationsprozesse durch Selektionsprozesse überlagert werden und wie diese Überlagerung zu einer Engführung der Sozialisations-, Erziehungs- und Bildungsforschung führt." (Autorenreferat) [35-L] Gumbinger, Hans-Walter; Bambey, Andrea: Vaterschaft zwischen Norm und Selbstbestimmung, in: WestEnd : neue Zeitschrift für Sozialforschung, Jg. 4/2007, H. 1, S. 92-101 INHALT: Die institutionelle Lebensform Familie bietet heute keine stabilen Rollenmuster mehr, und traditionelle Rollenstrukturen stellen zunehmend geringere Ressourcen für die Bewältigung des familialen Alltags zur Verfügung. Damit besteht die Möglichkeit, aber auch die Notwendigkeit, familiale Rollen stärker in selbstbestimmter Form zu gestalten. Die vorliegenden Überlegungen greifen aus den Ergebnissen einer Studie der Autoren zwei Vatertypen heraus, um daran die Ambivalenz des normativen Leitbildes des "neuen Vaters" deutlich zu machen. Einige Rollenaspekte des Leitbildes lassen sich nämlich als erweiterte Möglichkeiten der selbstbestimmten Ausgestaltung der Vaterrolle verstehen, was wiederum als Effekt des Individualisierungsprozesses der Moderne gesehen werden kann. Wird das Leitbild von Vätern jedoch lediglich als Norm interpretiert, die es unreflektiert zu befolgen gilt, kann sich die erweiterte Möglichkeit selbstbestimmter Rollengestaltung zu dem Phänomen einer "fassaden- soFid Sozialpsychologie 2007/2 2 Sozialisation, Erziehung, Entwicklung, Persönlichkeit 29 haften" Praxis moderner Vaterschaft verkehren. Den empirischen Ausgangspunkt dieses Befunds bildet ein am Institut für Sozialforschung Frankfurt a. M. durchgeführtes Forschungsprojekt, das der Spannung zwischen neuen Rollenerwartungen einerseits und traditioneller Aufgabenteilung in den Familien und Partnerschaften andererseits nachgeht. Um das aktuelle Spektrum der Ausgestaltung von Vaterschaft zu erfassen, wurden auf der Grundlage eines Fragebogens mit 165 Items verschiedene Dimensionen (Cluster) der Vaterschaft erhoben. (ICA2) [36-L] Haasler, Bernd; Schnitger, Meike: Kompetenzerfassung bei Arbeitssuchenden: eine explorative Studie unter besonderer Berücksichtigung des Sektors privater Arbeitsvermittlung in Deutschland, (ITB-Arbeitspapiere, Nr. 57), Bremen 2005, 167 S. (Standort: IAB-6151 BT 008; Graue Literatur; URL: http://www.itb.uni-bremen.de/downloads/Publikationen/Arbeitspapiere/AP_57.pdf) INHALT: "Im Hinblick auf die derzeitige arbeitsmarktpolitische Situation in Deutschland gewinnt die Diskussion um Ansätze und Verfahren zur Bilanzierung von Kompetenzen zunehmend an Bedeutung, auch um eine zielgerichtete Vermittlung von Arbeitssuchenden in den ersten Arbeitsmarkt zu unterstützen. Die zentrale Forschungsfrage lautet, ob aus bereits vorliegenden Instrumenten europäischer Nachbarländer Hinweise zur Übertragbarkeit dieser Ansätze für die Rahmenbedingungen der Bundesrepublik Deutschland abgeleitet werden können. Im Ergebnis der Studie sollen fundierte Handlungsempfehlungen für die künftige Entwicklung und den Einsatz von praxistauglichen Instrumenten zur Erstellung von Kompetenzbilanzen von Arbeitssuchenden und damit eine mögliche Unterstützung des Vermittlungsprozesses im Rahmen der deutschen Arbeitsmarktpolitik gegeben werden. Der Fokus der Studie liegt dabei nicht explizit in spezifischen Arbeitsloseninstrumenten. Auch Ansätze, die ebenso in der betrieblichen, psychologischen und pädagogischen Praxis Bestand haben, werden einbezogen, da die Studie über das direkte Verwendungsfeld hinaus einen Beitrag zur wissenschaftlichen Bestandsaufnahme und Weiterentwicklung von Methoden zur Erfassung und Bilanzierung von Kompetenzen leisten soll." (Autorenreferat) [37-L] Hahn, Alois; Schorch, Marén: Exklusionsgeneratoren: Selbstenthüllungen durch Geständnisse und Kontrollbeobachtungen, (Diskussionsbeiträge des Kulturwissenschaftlichen Forschungskollegs/ SFB 485 "Norm und Symbol - die kulturelle Dimension sozialer und politischer Integration" an der Universität Konstanz, Nr. 75), Konstanz 2006, 19 S. (Standort: UB Konstanz (352)-alg5:i/n67-75; Graue Literatur) INHALT: Die Differenz Inklusion/Exklusion entwickelte sich in den letzten Jahren zu einem festen Bestandteil theoretischer und empirischer Sozialwissenschaft, aber auch der historischen Forschung. Unter Inklusion ist dabei die Berücksichtigung von Personen in sozialen Systemen zu verstehen, während Exklusion deren Ausgrenzung bzw. Nichtberücksichtigung meint. Der vorliegende Beitrag fragt nach den "Generatoren" sozialer Exklusion. Sie können u. a. Zuschreibungen von Schuld (bzw. Sünde), abweichendem Verhalten, Krankheit oder Fremdheit sein. Als Abweichung von etablierten Normen und "Normalitäten" ziehen sie mitunter eigentümliche Formen sozialer Reaktionen nach sich (Isolation, Verfolgung, Ausgrenzung, Stigmatisierung, etc.). Diese Identifikation (kommunikative Adressierung) legt damit fest, wer oder was jemand ist. Diese Identität ist gleichsam der Verweisungshorizont aller 30 soFid Sozialpsychologie 2007/2 2 Sozialisation, Erziehung, Entwicklung, Persönlichkeit weiteren Zuschreibungen und Identifikationen. Neben generellen Beschränkungen unserer Wahrnehmung und Kommunikation markiert jedoch das Geheimnis, die Unmöglichkeit, einen anderen absolut zu kennen, alles von jemandem zu wissen, eine Grenze. Wir sind demnach auf spezifische Methoden - die Autoren sprechen von Generatoren - angewiesen, um Opakes durchlässig zu gestalten, Geheimnisse enthüllen und Zuschreibungen hinsichtlich der Differenz "gesund/krank" oder "Staatsangehöriger/Ausländer" (exemplarisch für die vorliegende Untersuchung) vornehmen zu können. (ICA2) [38-F] Helmken, Klaus (Bearbeitung); Mienert, Malte, Prof.Dr. (Leitung): Bedingungen für die Entstehung und Veränderung individueller Werthaltungen im Jugendalter. Ein integratives Modell INHALT: Das Forschungsprojekt, hat zum Ziel, erstmals ein umfassendes Modell für die Entstehung und Veränderung individueller Werthaltungen in der Zeit der Adoleszenz zu entwickeln und in einer Verbindung aus Längs- und Querschnitterhebungen empirisch zu prüfen. Nicht die bloße Deskription von Wertausprägungen, sondern die Bedingungen für Konstituierung und Konsolidierung von individuellen Werten sollen beschrieben werden. Vorgesehen ist eine Studie mit drei Erhebungszeitpunkten und quantitativen sowie qualitativen Methoden zur Datengewinnung und Theoriebildung. Für die Untersuchung der Wertentstehung wird der bidirektionale Zusammenhang zwischen den Werthaltungen Jugendlicher und denen ihrer Eltern, Lehrer und Freunde erstmalig zusammenfassend beschrieben. Soziodemographische, biologische und kognitive Merkmale sowie der psychosoziale Entwicklungsstand des Jugendlichen werden als Voraussetzungen für Wertentstehung mit erfasst. Zudem werden im Modell wichtige moderierende Faktoren für die wertbildende Interaktion zwischen dem Jugendlichen und seinen Bezugspersonen berücksichtigt, um auf diese Weise zu einem integrativen Modell der Wertenstehung und -veränderung zu gelangen. Zur Vorbereitung des Projekts laufen zurzeit zwei Diplomarbeiten zur Exploration des Werteraumes von Jugendlichen, Eltern und Lehrern. ART: gefördert BEGINN: 2006-01 ENDE: 2009-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Bremen, FB 11 Human- und Gesundheitswissenschaften, Abteilung Entwicklungs- und Pädagogische Psychologie (Grazer Str. 2c, 28359 Bremen) KONTAKT: Leiter (Tel. 0421-218-3079, Fax: 0421-218-7111, e-mail: mienert@uni-bremen.de) [39-L] Huber, Christian: Soziale Integration in der Schule?!: eine empirische Untersuchung zur sozialen Integration von Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf im gemeinsamen Unterricht, Marburg: Tectum Verl. 2006, 380 S., ISBN: 978-3-8288-9141-8 (Standort: UB Bonn(5)-2006/9458) INHALT: Ziel der Untersuchung ist es, die heterogene Lerngruppe integrationspädagogisch wie sozialpsychologisch zu problematisieren, eine Standortbestimmung der sozialen Integration von Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf (SFB) im Alltag des gemeinsamen Unterrichts vorzunehmen und die tatsächlichen sozialpsychologischen Wirkungen schulischer Integration zu erkunden. Die Basis der Untersuchung bilden die Integrationspädagogik, die Theorie des sozialen Vergleichsprozesse und bereits vorliegende Ergebnisse der empirischen Forschung. Den Kern des empirischen Teils bildet eine Befragung von Lehrern an integrati- soFid Sozialpsychologie 2007/2 2 Sozialisation, Erziehung, Entwicklung, Persönlichkeit 31 ven Grundschulen Nordrhein-Westfalens. Die Untersuchung zeigt, dass Schüler mit SFB in ihrer Klassengemeinschaft schlechter integriert sind als Schüler ohne SFB. Der Hauptgrund hierfür liegt in föderbedarfsrelevanten Ursachen. Die Hoffnung auf eine "normalisierende" Wirkung von Heterogenität lässt sich nicht bestätigen. Unterrichtsbezogene Maßnahmen scheinen die Situation nicht spürbar zu entschärfen. Eine pauschale Zuweisung von Schülern mit SFB in den Gemeinsamen Unterricht muss ebenso kritisch beurteilt werden wie eine pauschale Selektion. (ICE2) [40-L] Ittel, Angela; Kuhl, Poldi; Hess, Markus: Traditionelle Geschlechterrollen und Problemverhalten im Leben Jugendlicher in Berlin, in: Angela Ittel, Hans Merkens (Hrsg.): Interdisziplinäre Jugendforschung : Jugendliche zwischen Familie, Freunden und Feinden, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2006, S. 105-133, ISBN: 978-3-531-14662-1 (Standort: UB Duisburg-Essen(464)-OHP3437) INHALT: "Männliche Jugendliche zeigen höhere Ausprägungen in Problemverhalten und Delinquenz als weibliche Jugendliche. Dieser Befund ist durch zahlreiche Studien belegt. In diesem Beitrag wird ein sozialisatorischer Ansatz zur Erklärung der geschlechtsspezifischen Ansätze vorgestellt. Annahme ist, dass sich die Differenz im Problemverhalten zwischen Jungen und Mädchen über die Transmission und Zustimmung von Dominanzideologien in der Familie erklären lässt. Ergebnisse bestätigen diese Annahme und stellen geschlechterspezifische Prozesse der Transmission und der Entstehung des 'gender gap' in der Delinquenzbeteiligung dar." (Autorenreferat) [41-L] Jacob, Katharina: Zum Zusammenhang von Burnout und Gesundheitsbewusstsein: eine empirische Untersuchung zum Burnout bei Lehrern und Lehrerinnen, (Schriften aus dem Institut für Rehabilitationswissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin, Bd. 2), Aachen: Shaker 2006, 85 S., ISBN: 978-3-8322-5273-1 (Standort: PHB Freiburg i. Br.(Frei129)-PsyG570:60) INHALT: Im theoretischen Teil der Untersuchung erfolgt die Definition und Eingrenzung des Konstrukts "Burnout"; intra- und interpersonale Erklärungsansätze von Burnout werden vorgestellt sowie die Spezifika des Burnouts bei LehrerInnen dargestellt.Ein Kapitel zum Gesundheitsbewusstsein schließt den theoretischen Teil ab. Der empirische Teil stützt sich auf eine Befragung, die an zehn berliner Schulen vorgenommen wurde. Zur Erfassung des Konstrukts Burnout wurde die deutsche Übersetzung des Maslach Burnout Inventory (MBI) verwendet; als Grundlage für die Operationalisierung von Gesundheitsbewusstsein diente die theoretische Konzeption von Faltermaier. Fazit der Untersuchung: je positiver die Beziehung von LehrerInnen zu ihrem Körper ausfällt, desto weniger sind diese von Burnout betroffen. (FR) [42-L] Jösting, Sabine: Einarbeitungsprozesse männlicher Jugendliche in die heterosexuelle Ordnung, in: Jutta Hartmann, Christian Klesse, Peter Wagenknecht, Bettina Fritzsche, Kristina Hackmann (Hrsg.): Heteronormativität : empirische Studien zu Geschlecht, Sexualität und Macht, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2007, S. 151-169, ISBN: 978-3-531-14611-9 32 soFid Sozialpsychologie 2007/2 2 Sozialisation, Erziehung, Entwicklung, Persönlichkeit INHALT: Der Beitrag untersucht Bedeutung und Funktion freundschaftlicher Beziehungen von Jungen zum eigenen und zum anderen Geschlecht sowie die hierbei stattfindenden Konstruktionen jugendlicher Männlichkeit. Auf der Basis von Gruppendiskussionen mit Jungen im Alter zwischen 13 und 17 Jahren arbeitet wird herausgearbeitet, inwiefern dabei eine heterosexuelle Orientierung und Praxis zwar als unhinterfragbare Selbstverständlichkeit betrachtet, gleichzeitig jedoch über heterosexuelle Selbstdarstellungen hervorgebracht wird. Ziel der Einarbeitung in heterosexuelle Umgangsformen scheint die Überwindung einer kindlichen Geschlechtertrennung hin zu einer erwachsenen Existenz über das Mittel der Sexualität zu sein. Als zentrale Konstruktionsfelder arbeitet die Autorin mehrere Faktoren heraus: Homosozialität, Aktionsfelder heterosexueller Männlichkeit wie Sport, Technik und (Berufs)Arbeit, gelebte Beziehungen zu Mädchen sowie Lebensentwürfe, die sich im Kern einer anvisierten Rolle als Familienernährer gleichen. Die Einübung der Jungen in Heterosexualität erfolgt somit zu großen Teilen in der gleichgeschlechtlichen Freundesgruppe. Indem sie "Einarbeitungsprozesse" in die heterosexuelle Ordnung rekonstruiert, fokussiert die Autorin auf die Verschränkung der Konstruktionsprozesse von Geschlecht und Jugend und verfolgt eine Vergleichsperspektive zwischen Gymnasiasten und Hauptschülern, zwischen ethnischen Herkunftsmilieus sowie zu Mädchen. (ICA2) [43-F] Jugert, Philipp, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Noack, Peter, Prof.Dr.; Ruthland, Adam, Ph.D. Dr. (Betreuung): Die Entwicklung von interethnischen Freundschaften bei Kindern: interpersonale vs. intergruppale Determinanten INHALT: Diese Arbeit versucht Theorien interpersonaler Attraktivität mit Theorien sozialer Intergruppenbeziehungen zu verknüpfen, um die Entstehung von interethnischen Freundschaften (IEF) bei Kindern zu erklären. IEF scheinen aus verschiedenen Gründen relevant. Ergebnisse zur Kontakt-Hypothese (Allport, 1954) belegen, dass IEF besonders geeignet sind Vorurteile zu reduzieren (Pettigrew 1997). Vor dem Hintergrund einer zunehmend multi-ethnischen Gesellschaft erscheinen IEF außerdem als eine Form sozialen Kapitals, das zu individueller Adaptierung und gesellschaftlicher Integration beitragen kann. Speziell für Kinder mit Migrationshintergrund erscheinen IEF besonders geeignet, negative Effekte von sozialer Exklusion vorzubeugen sowie Schulleistungen zu verbessern und soziale Kontakte zu knüpfen, die sich später positiv auf die berufliche Entwicklung auswirken können. Ziel der Untersuchung ist es Bedingungen zu identifizieren, die die Entstehung von IEF begünstigen. Hierbei können drei Ebenen von Entstehungsfaktoren unterschieden werden. Auf der interpersonalen Ebene geht es um Ähnlichkeiten in Bezug auf Aktivitäten, Interessen und Schulleistung. Auf der intergruppalen Ebene spielen das Ausmaß der Identifikation mit der eigenen ethnischen Gruppe sowie implizite und explizite Einstellungen gegenüber Fremdgruppen eine Rolle. Auf einer strukturellen Ebene werden kontextuelle Faktoren wie der Ausländeranteil in der Klasse und das Ausmaß, in dem günstige Bedingungen für Intergruppenkontakt (gleicher Status, gemeinsame Ziele, kooperative Abhängigkeit und Unterstützung durch Autoritäten) erfüllt sind, berücksichtigt. Neben der relativen Bedeutung der einzelnen Ebenen sollen mögliche Interaktionseffekte zwischen den Ebenen untersucht werden (z.B. ob der Einfluss von Kontaktbedingungen durch das Ausmaß von Vorurteilen moderiert wird). Weitere zu untersuchende Fragen sind, ob für IEF andere Faktoren relevant sind als für intraethnische Freundschaften und wenn ja welche, ab welchem Punkt wahrgenommene Ähnlichkeiten wichtiger als Differenzen soFid Sozialpsychologie 2007/2 2 Sozialisation, Erziehung, Entwicklung, Persönlichkeit 33 sind und wie sich Kinder mit IEF von Kindern ohne IEF unterscheiden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bremen METHODE: Nach einer qualitativen Pilot-Studie ist eine quantitative Längsschnittuntersuchung mit drei Erhebungszeitpunkten über ein Schuljahr geplant. Es sollen Haupt- und Realschüler der 5. Jahrgangstufe in Klassen mit vergleichbarem Ausländeranteil befragt werden. Die 5. Jahrgangstufe wurde ausgewählt, da hier durch den zwischendurch erfolgten Schulwechsel mit der Bildung von neuen Freundschaften zu rechnen ist. Die erste Erhebungswelle sollte daher zu Beginn des Schuljahres erfolgen, so dass Veränderungen über die Zeit erwartbar und kausale Effekte identifizierbar sind. Für die Stichprobe werden 300 Schüler deutscher und ausländischer Herkunft angepeilt. Veränderungen über die Zeit können dann mit Mulitlevel Models of Change, Kausaleffekte mit Cross-Lagged Panel Analysis analysiert werden. Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 300-400; SchülerInnen der 5. Jahrgangsstufe). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2006-05 ENDE: 2009-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Jena, Internationales Graduiertenkolleg "Konflikt und Kooperation zwischen sozialen Gruppen - Dynamik der Veränderung von Intergruppenbeziehungen" (Wildstr. 1, 07743 Jena) KONTAKT: Helbig, Muriel (Tel. 3641-945-190, e-mail: muriel.helbig@uni-jena.de) [44-L] Jungwirth, Ingrid: Zum Identitätskurs in den Sozialwissenschaften: eine postkolonial und queer informierte Kritik an Georg H. Mead, Erik H. Erikson und Erving Goffman, (Sozialtheorie), Bielefeld: transcript Verl. 2007, 407 S., ISBN: 978-3-89942-571-0 INHALT: "Unter welchen Bedingungen wurde die 'Frage der Identität' zu einer akzeptablen mehr noch: dominanten - Problematisierungsweise sozialer Phänomene? In der diskursanalytischen Untersuchung wird die sozialwissenschaftliche Prägung der Begriffe Identität und Selbst in den Arbeiten von George H. Mead, Erik H. Erikson und Erving Goffman in Zusammenhang mit wissenschaftsgeschichtlichen Entwicklungen und sozialen Bewegungsdiskursen in den USA rekonsturiert. Die Studie ist ein Beitrag zur Geschichte der Soziologie und zu den Gender Studies. Sie verankert feministische, queer und postkoloniale Theorien in Geschichte und Theorie der Sozialwissenschaften und präsentiert Diskursanalyse als ein wissenschaftsgeschichtliches Instrument." (Autorenreferat) [45-F] Kärtner, Joscha, Dipl.-Psych.; Abels, Monika, Dipl.-Psych.; Chaudhary, Nandita, Dr. (Bearbeitung); Keller, Heidi, Prof.Dr. (Leitung): Die Entwicklung des Selbsterkennens im Spiegel in verschiedenen kulturellen Umwelten INHALT: Das Projekt beschäftigt sich mit der Entwicklung des kategorialen Selbstkonzeptes in verschiedenen sozio-kulturellen Umwelten. Das wichtigste Maß für das entstehende Selbstkonzept ist das Selbsterkennen im Spiegel (Rouge-Test). Die Entwicklung des kategorialen Selbstkonzeptes äußert sich phänomenologisch darin, dass Kinder ihr psychisches Erleben von dem anderer Personen abgrenzen können, sie also in der Lage sind, zwischen dem eigenen und fremden Erleben zu differenzieren. Daran schließt sich eine ganze Reihe weiterer 34 soFid Sozialpsychologie 2007/2 2 Sozialisation, Erziehung, Entwicklung, Persönlichkeit Entwicklungen an wie beispielsweise die Klasse sekundärer Emotionen. Dabei wird davon ausgegangen, dass sich das kategoriale Selbstkonzept in Umwelten, in denen der Entwicklung von Autonomie beirr Kind ein hoher Stellenwert zugeschrieben wird, früher entwickelt. GEOGRAPHISCHER RAUM: Osnabrücker Raum, Umland von Kumbo (CM), Delhi und Umland, Indien METHODE: Der Studie liegt ein Kohortensequenzplan zugrunde. Überlappende Kohorten (je einen Monat voneinander getrennt: 18-Monats-, 19-Monatskohorte etc.) von je 20 Kindern werden über einen Zeitraum von 6 Wochen im Wochenabstand untersucht. Dabei werde in jedem Kontext Kohorten derart rekrutiert, dass der komplette entwicklungssensitive Bereich abgedeckt wird (z.B. 16-20,5 Monate im Osnabrücker Raum und 18-22,5 Monate in Kumbo, Kamerun). Das wiederholte Erheben des Rouge-Tests erlaubt es, individuelle Enwicklungsverläufe nachzuzeichnen, den Test auf seine psychometrischen Eigenschaften hin zu untersuchen und zu testen, ob in sozio-kulturellen Kontexten, in denen Spiegel seltener vorkommen ein Spiegelgewöhnungseffekt auftritt. Dabei gibt es neben dem Rouge-Test eine Reihe weiterer Untersuchungsbausteine die den allgemeinen Entwicklungsstand, die Motivation zur taktilen Exploration etc. erfassen. Diese weiteren Erhebungen dienen dazu, mögliche Alternativerklärungen zu entkräften. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Experiment; Psychologischer Test; Beobachtung, nicht teilnehmend; Standardisierte Befragung, face to face; Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 4x80). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Kärtner, Joscha; Keller, Heidi: The development of an early self concept in different socio-cultural environments. Paper presented at the 18th Congress of the International Association of Cross-Cultural Psychology (IACCP), Isle of Spetses, Greece, 11.-15. July. Isle of Spetses 2006.+++Kärtner, Joscha; Keller, Heidi; Yovsi, Relindis Dzeaye: Self recognition in different socio-cultural environments. Paper presented at the Biennial Meeting of the Society for Research in Child Development (SRCD), Atlanta, USA, 7.-10. April. Atlanta 2005.+++Kärtner, Joscha; Keller, Heidi; Yovsi, Relindis Dzeaye: Self recognition in different socio-cultural environments. Paper presented at the XII European Conference on Development Psychology (ESDP), La Laguna, Tenerife, Spain, 24.-28. August. La Laguna 2005. ART: gefördert BEGINN: 2006-02 ENDE: 2008-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Osnabrück, FB 08 Humanwissenschaften, Lehreinheit Psychologie Fachgebiet Entwicklung und Kultur (Seminarstr. 20, 49069 Osnabrück) KONTAKT: Kärtner, Joscha (e-mail: jkaertne@uos.de) [46-F] Keller, Heidi, Prof.Dr. (Bearbeitung): Interactional regulations between mothers and their infants during the first 3 months of life in Cameroonian Nso farmers and German middle-class families INHALT: Ziel des Projektes ist die Untersuchung von Mutter-Kind-Interaktionen im Verlauf der ersten drei Lebensmonate. Dabei werden Mutter-Kind-Dyaden aus einem prototypisch independenten Kontext (Deutsche städtische Mittelklasse) und einem prototypisch interdependenten Kontext (Kamerunische Nso-Bauern) verglichen. Im Fokus der Analysen stehen sowohl verbale als auch nonverbale Interaktionsstrategien. Neben dem kulturellen Vergleich besteht ein weiteres Ziel darin, eine kultursensitive Skala zur Erfassung von Interaktionsqualität zu entwickeln. Ergebnisse: Im Projekt konnte gezeigt werden, dass die Nso-Mütter in den ge- soFid Sozialpsychologie 2007/2 2 Sozialisation, Erziehung, Entwicklung, Persönlichkeit 35 filmten freien Spielepisoden mehr Körperkontakt zu ihren Babys herstellen als die deutschen Mütter. Demgegenüber bringen die deutschen Mütter sich und ihre Babys häufiger in Face-toface-Positionen, die aktive Kommunikation ermöglichen. Dieser Face-to-face-Kontakt steigt für die deutschen Dyaden auch deutlich an im Verlauf der ersten 12 Lebenswochen und erreicht mit 3 Monaten seinen Höhepunkt. Bei den kamerunischen Nso Mutter-Kind-Paaren ist ein vergleichbarer Anstieg nicht beobachtbar. Auch im verbalen Interaktionsverhalten der Mütter zeigten sich Unterschiede zwischen den beiden kulturellen Gruppen. Während die deutschen Mütter ihren Babys gegenüber einen Autonomie-betonten Sprachstil benutzten, drückten die Nso-Mütter eher interpersonelle Bezogenheit in ihrem Sprachstil aus. Die Analysen der zeitlichen Struktur der verbalen und vokalen Interaktion komplettierten diese Bilder von den kulturspezifischen Interaktionsstrategien. Deutsche Mütter und Babys vokalisierten insgesamt viel häufiger als kamerunische Nso-Dyaden. Von der zeitlichen Struktur zeigten deutsche Mutter-Kind-Paare eher gesprächsartige Verläufe, bei denen jeder Partner die Äußerung des anderen abwartet und dann darauf reagiert, während die Nso-Paare eher gleichzeitig vokalisierten. Im Rahmen des Projekts wurde auf der Basis von umfangreichen Fallstudien, ethnographischen Berichten, Analysen von Ethnotheorien und Verhaltensbeobachtungen die "Nso-Sensitivity-Scale" entwickelt. Diese Skala ist analog zur Ainsworth-Sensitivity-Scale konstruiert (9-Punkt-Skala), bildet jedoch eine Alternative zu dieser, weil sie die NsoDefinition von elterlicher Interaktionsqualität zugrunde legt. Demnach besteht gutes Elternverhalten aus Nähe, Kontrolle, Instruktion, Training und Führung kindlicher Aktivitäten. Die Anwendung beider Skalen zeigt, dass die deutschen Mütter höhere Werte auf der AinsworthSkala erreichen und die Nso-Mütter auf der Nso-Skala. Die Studie verdeutlicht also, dass Eltern in verschiedenen kulturellen Umgebungen unterschiedliche Konzepte davon haben, was gutes Elternverhalten ausmacht und dass Analysen der Sozialisationsziele und Ethnotheorien unerlässlich sind, um Elternverhalten in seinem jeweiligen Kontext besser zu verstehen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Cameroon, Germany METHODE: Mother-infant interaction/ independent and interdependent sociocultural orientations; cultural differences/ cultural factors; familial status and background; maternal sensitivity/ Ainsworth Sensitivity Scale and Yovsi Scale. Untersuchungsdesign: Längsschnitt DATENGEWINNUNG: Beobachtung, teilnehmend; Standardisierte Befragung; Video-recording (Stichprobe: 50 -30 Cameroon, 20 Germany-; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit erfolgte durch Mitarbeiterin des Projektes: Dr. Relindis D. Yovsi. VERÖFFENTLICHUNGEN: Keller, H.; Voelker, S.; Yovsi, R.D.: Conceptions of parenting in different cultural communities: the case of West African Nso and Northern German women. in: Social Development, 14, 2005, 1, pp. 158-180. ARBEITSPAPIERE: Manual to the assessment of maternal interactional quality (Yovsi Scale).+++Mother-infant interaction during the 4, 8, and 12 weeks of life. The Case of German middle-class and Cameroonian Nso farmers. Paper presented at a symposium at the XIIth European Conference on Developmental Psychology, August 24-28, 2005, Tenerife, Spain.+++Maternal interactional quality at the 4, 8, and 12 weeks of life. The case of German middle-class and Cameroonian Nso farmers. Paper presented at a symposium at the German Conference on Developmental Psychology, September 12-16, 2005, Bochum. ART: gefördert BEGINN: 2004-05 ENDE: 2006-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Osnabrück, FB 08 Humanwissenschaften, Lehreinheit Psychologie Fachgebiet Entwicklung und Kultur (Seminarstr. 20, 49069 Osnabrück) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0541-969-4393, Fax: 0541-969-4770, e-mail: hkeller@uos.de) 36 soFid Sozialpsychologie 2007/2 2 Sozialisation, Erziehung, Entwicklung, Persönlichkeit [47-F] Klaus, Daniela, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Nauck, Bernhard, Prof.Dr.; Steinbach, Anja, Dr. (Leitung): Entwicklung paneltauglicher Instrumente zur Erfassung der Werte von Kindern sowie der Generationenbeziehungen in Deutschland (Begleitprojekt im Rahmen von "PAIRFAM Panel Analysis of Intimate Relationships and Family Dynamics") INHALT: Dieser Fortsetzungsantrag hebt auf das langfristige Ziel ab, ein umfassendes Modell zur Erklärung (inter-)generativen Verhaltens (unter Verwendung der im Beziehungs- und Familienentwicklungspanel erhobenen Daten) einer empirischen Prüfung zu unterziehen. Im Erstantrag wurde hierzu bereits das Grundmodell vorgestellt, ergänzt um entsprechende Entwürfe zur Erhebung seiner beiden zentralen Konzepte. Die beiden Instrumente zur Erfassung der Werte von Kindern (VOC) und der intergenerativen Beziehungen (IGB) im Lebenslauf wurden weitestgehend gemäß der im Erstantrag formulierten Maßgaben umgesetzt und stehen derzeit für einen ersten Einsatz im Mini-Panel bereit. Ihre Validierung unter Verwendung der Daten des Mini-Panels stellt nun Hauptinhalt für die hier beantragte Projektphase dar. Dieser Test der Instrumente soll und kann sinnvoll mit einer ersten Prüfung des unterdessen weiterentwickelten Grundmodells einhergehen, indem die generierten Indikatoren auf entsprechende Zusammenhänge untereinander bzw. mit anderen Variablen getestet werden. Abschließen soll diese Projektphase mit der Vorlage zuverlässiger und paneltauglicher Instrumente sowie einem detailliert ausgearbeiteten Erklärungsmodell. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland ART: gefördert BEGINN: 2006-01 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Technische Universität Chemnitz, Philosophische Fakultät, Institut für Soziologie Professur für Allgemeine Soziologie I (09107 Chemnitz) KONTAKT: Nauck, Bernhard (Prof.Dr. e-mail: bernhard.nauck@phil.tu-chemnitz.de) [48-L] Knabe, Andreas; Rätzel, Steffen: Quantifying the psychological costs of unemployment: the role of permanent income, (Working Paper Series / Universität Magdeburg, Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, No. 12/2007), Magdeburg 2007, 18 S. (Graue Literatur; URL: http://www.ww.uni-magdeburg.de/fwwdeka/femm/a2007_Dateien/2007_12.pdf) INHALT: "Unemployment causes significant losses in the quality of life. In addition to reducing individual income, it also creates non-pecuniary, psychological costs. We quantify these nonpecuniary losses by using the life satisfaction approach. In contrast to previous studies, we apply Friedman's (1957) permanent income hypothesis by distinguishing between temporary and permanent effects of income changes. This allows us to account for intertemporal spillovers of income compensations. Our results show that, without this distinction, the nonpecuniary costs of unemployment are overestimated by roughly one-third. Nevertheless, the nonpecuniary costs of unemployment with this modified quantification method still amount to 2.3 (1.5) times the pure pecuniary costs of unemployment for men (women).This confirms the high value of work for life satisfaction." (author's abstract) soFid Sozialpsychologie 2007/2 2 Sozialisation, Erziehung, Entwicklung, Persönlichkeit 37 [49-L] Knopf, Hartmut; Gallschütz, Christoph: Prosozialität statt Aggressivität, (Schriftenreihe zur Entwicklung sozialer Kompetenz, Bd. 8), Berlin: Rhombos-Verl. 2006, 154 S., ISBN: 3-938807-25-3 (Standort: Bayer. SB München(12)2007.17558) INHALT: "Wie können prosoziales Verhalten und soziale Kompetenz gefördert werden? Welche Möglichkeiten der Prävention und Intervention gibt es im Hinblick auf aggressives Verhalten von Kindern? Mit diesen Fragen befassen sich die Autoren des vorliegenden Buchs. Die Autoren erläutern Phänomene der Interaktionsund Kommunikationskultur (insbesondere, aber nicht nur an Schulen). Dabei wird neben entwicklungspsychologischen Betrachtungen vor allem eine sozialpsychologische Sicht auf verschiedene Formen des Sozialverhaltens von Kindern eingenommen. Auf der Basis einer Metaanalyse zur Reduzierung aggressiven Verhaltens an Schulen diskutieren die Autoren darüber hinaus Handlungsstrategien, methodische Hinweise sowie praktisch einsetzbare Arbeitsmaterialien, die zu einem Präventionsprogramm zusammen gestellt werden. Am Beispiel dieses Programms zur Förderung pro-sozialen Verhaltens leiten die Autoren Eckpunkte für Förderprogramme ab und geben Hinweise, wie die pädagogischen Maßnahmen in der Praxis (unter anderem auch im Schulunterricht) umgesetzt werden können." (Autorenreferat) [50-L] Kobbé, Ulrich: 'Grüß Gott!' - Stigmatisationen zwischen Selbstinszenierung und Imitation: Versuch zur BeDeutung des Allgemeinen im individuellen Besonderen, in: Psychologie und Gesellschaftskritik, Jg. 30/2006, H. 3/4 = Nr. 119/120, S. 91-109 (Standort: USB Köln(38)-XG4295; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Der Beitrag thematisiert die intrapsychische und interpersonelle Dynamik der Stigmatisation: Anhand der Extremfälle Stigmatisierter lassen sich Aspekte der Verschränkung von Psyche und Soma - bzw. Leib und Seele - sowie Funktion, Struktur, Dynamik und Genese der Symptombildung aufzeigen. Internalisierungsprozesse der Spiegelung, der Imitation und der Identifikation werden in ihrer Bedeutung für das konkrete Subjekt diskutiert und vor dem Hintergrund einer prothetischen Abstützung durch religiöse Systemelemente erörtert." (Autorenreferat) [51-F] Köbel, Nils; Özaslan, Hasibe (Bearbeitung); Weyers, Stefan, Dr.; Eckensberger, Lutz H., Prof.Dr. (Leitung): Die Entwicklung rechtlicher Vorstellungen und Orientierungen in der Adoleszenz im Kontext religiös-kultureller Differenz INHALT: Das Recht stellt ein Regelsystem für Handlungen dar, dem in modernen Gesellschaften wachsende Bedeutung zukommt. Rechtliche Denkfiguren emergieren im Übergang zum Jugendalter. Das Projekt zielt daher auf die Rekonstruktion der Entwicklung rechtlicher Vorstellungen und Orientierungen in der Adoleszenz. Im Zentrum stehen die Rechtsdimensionen Unrecht und Sanktion, verfahrensmäßige Konfliktregelung, demokratische Normsetzung und Menschenrechte. Rechtliche Vorstellungen sind eingebettet in moralische, religiöse und konventionelle Deutungen. In westlichen Gesellschaften ist das säkulare Recht die zentrale Instanz für die Regulation öffentlicher Konflikte. In vielen traditionellen Kulturen sind Religi- 38 soFid Sozialpsychologie 2007/2 2 Sozialisation, Erziehung, Entwicklung, Persönlichkeit on, Moral, Recht und Konvention dagegen viel stärker miteinander verzahnt. In mehrikulturellen Gesellschaften ist daher von Interesse, wie Jugendliche unterschiedlicher religiöskultureller Herkunft Rechtsnormen interpretieren und wie sie die Regelsysteme Recht, Moral, Religion und Konvention miteinander koordinieren. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Untersucht werden 72 christliche und islamische Jugendliche im Alter von 12-22 Jahren, die in Deutschland aufgewachsen sind. Mit ihnen werden Interviews zum allgemeinen Verständnis von Rechtsnormen sowie zu alltagsweltlichen Konflikten durchgeführt. Die Implikationen der Untersuchung für die Förderung demokratischen Rechtsbewusstseins sollen systematisch aufgearbeitet und mit Fachleuten diskutiert werden. VERÖFFENTLICHUNGEN: Weyers, Stefan: Die Entwicklung von Rechtsvorstellungen im Kontext religiös-kultureller Differenz. in: DIPF informiert. Journal des Deutschen Instituts für Internationale Pädagogische Forschung, 2005, Nr. 8, S. 12-17. ARBEITSPAPIERE: Weyers, Stefan; Eckensberger, Lutz H.: Die Entwicklung rechtlicher Vorstellungen und Orientierungen in der Adoleszenz im Kontext religiös-kultureller Differenz. Antrag an die DFG. Frankfurt/ Main 2004. ART: gefördert BEGINN: 2005-09 ENDE: 2007-08 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Deutsches Institut für Internationale Pädagogische Forschung -DIPF- (Schloßstr. 29, 60486 Frankfurt am Main); Universität Frankfurt, FB 04 Erziehungswissenschaften, Institut für Allgemeine Erziehungswissenschaft WE I (Robert-Mayer-Str. 1, Fach 111, 60054 Frankfurt am Main) KONTAKT: Weyers, Stefan (Dr. Tel. 069-798-23735, e-mail: Weyers@dipf.de) [52-F] Labouvie, Eva, Prof.Dr. (Bearbeitung); Labouvie, Eva, Prof.Dr. (Leitung): Familienbande - Familienschande. Geschlechterverhältnisse in Familie und Verwandtschaft INHALT: Familie und Verwandtschaft stellen Ordnungsgefüge dar, die gesellschaftliche, soziale und kulturelle, aber auch die Geschlechterordnung einer jeweiligen Kultur und Zeit spiegeln. In besonderer Weise erlaubt es gerade der Mikrokosmos von Familie und Verwandtschaft, geschlechtsspezifische Rollen und Vorstellungen, Aufgaben und Umgangsweisen, das Zusammenleben der Geschlechter auf engem Raum und die Geschlechterbeziehungen zwischen Familienangehörigen gleichen und unterschiedlichen Geschlechts in den Blick zu nehmen. Zu einer solchen, hier angestrebten interdisziplinären wissenschaftlichen Diskussion können unterschiedliche fachspezifische und fachübergreifende Sichtweisen beitragen. Vor dem Hintergrund der erheblichen Defizite aller Fachdisziplinen im Hinblick auf eine methodischtheoretische und inhaltliche Verbindung von Familien- und Genderforschung möchte das Forschungsprojekt den vielfältigen Aspekten einer solchen Zusammenschau unter den folgenden Hauptaspekten nachgehen: I. Familienbande: 1. Familie und Verwandtschaft als Lebenszusammenhang, 2. Familie als Arbeitszusammenhang, 3. Geschlechterbeziehungen zwischen Familien- und Verwandtschaftsangehörigen, 4. symbolische Formen der Verwandtschaft; II. Familienschande: 1. Familienehre und verwandtschaftlicher Ehrenkodex, 2. Familie und Verwandtschaft als Orte von Krisen und Krisenherden, 3. geschlechtsspezifische Gewalt in der Familie. VERÖFFENTLICHUNGEN: Labouvie, Eva; Myrrhe, Ramona (Hrsg.): Familienbande - Familienschande: Geschlechterverhältnisse in Familie und Verwandtschaft. Köln: Böhlau 2007, 320 S. ISBN 978-3-412-21806-5. soFid Sozialpsychologie 2007/2 2 Sozialisation, Erziehung, Entwicklung, Persönlichkeit 39 ART: gefördert BEGINN: 2006-03 ENDE: 2007-07 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Land Sachsen-Anhalt INSTITUTION: Universität Magdeburg, Fak. für Geistes-, Sozial- und Erziehungswissenschaften, Institut für Geschichte Lehrstuhl für Neuere Geschichte und Geschlechterforschung (Postfach 4120, 39016 Magdeburg) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0391-67-16129, Fax: 0391-67-16693, e-mail: Eva.Labouvie@gse-w.uni-magdeburg.de) [53-L] Lane, Jan-Erik; Ersson, Svante: Gender and homosexuality as a major cultural cleavage, in: Schweizerische Zeitschrift für Politikwissenschaft, Vol. 12/2006, Iss. 2, S. 37-66 (URL: http://www.ingentaconnect.com/content/spsa/spsr/2006/00000012/00000002/art00002/) INHALT: "In der postmodernen Gesellschaft sind kulturelle Konfliktlinien mindestens so wichtig wie sozio-ökonomische. Solche Konfliktlinien können nur mit Hilfe der Umfragetechnik genau untersucht werden, die ein ganz neues Gebiet für Mikro- wie auch Makro-Analysen erschließt. Der Artikel zeigt zunächst die wichtigsten Probleme der Werteforschung auf. Danach präsentiert er eine neue Analyse der Einstellungen zu Geschlecht und Homosexualität, gestützt auf Mikro- und Makro-Daten. Ein Hauptergebnis ist, dass auf der Mikro-Ebene die Einstellungen zu Geschlecht und Homosexualität zusammen hängen. Dies erklärt zu einem gewissen Ausmaß die Salienz dieser Einstellungen als eine im Entstehen begriffene Konfliktlinie in fortgeschrittenen Gesellschaften. Auf der Makro-Ebene ist die Haupterkenntnis, dass die Einstellungen zu Geschlecht und Homosexualität stark von kulturellen und zivilisatorischen Unterschieden zwischen Ländern abhängen. Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass diese Einstellungen eine neue Konfliktlinie in fortgeschrittenen Gesellschaften bilden und gleichzeitig stark durch länderspezifische kulturelle Besonderheiten geprägt sind." (Autorenreferat) [54-L] Lempert, Wolfgang: Theorien der beruflichen Sozialisation: Kausalmodell, Entwicklungstrends und Datenbasis, Definitionen, Konstellationen und Hypothesen, Desiderate und Perspektiven, in: Zeitschrift für Berufs- und Wirtschaftspädagogik, Bd. 103/2007, H. 1, S. 12-40 (Standort: USB Köln(38)BP9287; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Vor einigen Jahrzehnten - zumal während der siebziger und achtziger Jahre des letzten Jahrhunderts - wurde eine Reihe theoretischer Konzeptionen veröffentlicht, die - direkt oder indirekt - berufliche Sozialisationsprozesse und korrespondierende Arbeits-, Ausbildungsund Persönlichkeitsstrukturen betreffen. Zugleich sind immer wieder Berichte über relevante empirische Untersuchungen erschienen. Seit einiger Zeit aber werden nur noch wenige Studien beider Kategorien publiziert, als wäre hier vorerst fast alles Erwägenswerte bedacht und fast alles Wissenswerte erkannt. Kaum vermindert beschert uns der Büchermarkt nur noch grundlegende Theorien 'allgemein' oder primär und sekundär sozialisierender Prozesse und Strukturen sowie aktuelle Analysen relevanter Wandlungen unserer Arbeitswelt. Die meisten speziellen, auf berufliche und andere tertiäre Sozialisationsprozesse bezogenen Theorieentwürfe sind jedoch weder miteinander noch mit allgemeineren Ansätzen schlüssig verknüpft, noch wurden sie bisher empirisch befriedigend überprüft oder auch nur integrierbar und ope- 40 soFid Sozialpsychologie 2007/2 2 Sozialisation, Erziehung, Entwicklung, Persönlichkeit rationalisierbar formuliert. Zur Präzisierung und Verringerung dieser Diskrepanzen wird hier ein umfassendes und differenziertes Kausalmodell als Orientierungsrahmen vorgestellt, dem unterschiedliche Theorien beruflicher Sozialisation zugeordnet werden können (1), und ausgehend von diesem Verursachungsschema zunächst ein chronologischer Überblick über ausgewählte theoretische Entwürfe (2.1, 2.2), sozialisationsrelevante arbeits- und berufssoziologische Analysen (3.1) und theorierelevante empirische Untersuchungen beruflicher Sozialisationsprozesse (3.2) präsentiert, sodann im zentralen Kapitel des Artikels eine systematische Trias von Tabellen vorgestellt, deren Komponenten teils einander definieren, teils nach vorliegenden empirischen Studien miteinander zusammenhängen und teils als Variablen zentraler Hypothesen künftiger Forschungen fungieren könnten (4). Anschließend werden einschlägige fruchtlose Kontroversen als solche markiert (5), abschließend ein forschungsorientiertes Theorieprogramm und eine theoriebezogene Forschungsstrategie skizziert und für beides je spezifische Kooperationsformen empfohlen (6). Dabei werden einseitige kognitivistische Bestrebungen zurückgewiesen, die darauf zielen, informelle, implizite Sozialisationsprozesse ausnahmslos durch formale, explizite berufliche Erziehung zu ersetzen und funktionale, unbewusste, ungewollte und unerwünschte Lern- und Entwicklungsverläufe durchgängig in intentionale, bewusste, gewollte und erwünschte Vorgänge umzuwandeln (oder durch letztere zu substituieren). Stattdessen wird zwischen einfacheren und komplexeren Ausprägungen jeweils beider Prozessvarianten unterschieden und deren berufsspezifische wechselseitige Ergänzung akzentuiert." (Autorenreferat) [55-L] Lohl, Jan: 'Jüdischer Krieg' und 'mörderische Wut': zum Stellenwert psychoanalytischer Traumakonzepte im wissenschaftlichen Diskurs über den Umgang mit der NS-Vergangenheit auf der 'Täterseite', in: Psychosozial, Jg. 29/2006, H. 4 = Nr. 106, S. 125-137 (Standort: USB Köln(38)XG5196; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Der Autor stellt zunächst den Traumabegriff nach Bohleber vor und formuliert anschließend seinen zentralen Kritikpunkt aus der Perspektive, aus der Angehörige der NSVolksgemeinschaft eine traumatische Reaktion ausgebildet haben. Nach Meinung des Autors setzt die Untersuchung der traumatischen Reaktion zu spät, nämlich erst nach dem Zweiten Weltkrieg an. Eher müsste untersucht werden, wie ein Trauma im Kontext der psychosozialen Struktur des Nationalsozialismus wirkt, zu einem Zeitpunkt, an dem die narzisstische Bindung an Hitler noch realitätsgerecht existierte. Da die Kriegstraumata mittels einer bereits ausgebildeten narzisstischen Objektbeziehung und einer existierenden Projektions- und Aggressionsbereitschaft schief geheilt wurden, lässt sich die Judenverfolgung und -ermordung thematisieren, ohne die Traumatisierungen durch leidvolle Kriegserlebnisse erwähnen zu müssen. Der Weg zum emotionalen Kern des Traumas kann nur über die Schiefheilungsstrategien führen. (ICF) [56-L] Mansel, Jürgen; Kahlert, Heike (Hrsg.): Arbeit und Identität im Jugendalter: die Auswirkungen der gesellschaftlichen Strukturkrise auf Sozialisation, (Jugendforschung), Weinheim: Juventa Verl. 2007, 240 S., ISBN: 978-3-77991745-8 soFid Sozialpsychologie 2007/2 2 Sozialisation, Erziehung, Entwicklung, Persönlichkeit 41 INHALT: "Die Arbeitsorientierung und die Motivation, sich für die Ausbildung in einem bestimmten Beruf zu entscheiden und diesen auch auszuüben bzw. ausüben zu wollen, kann auch heute noch als ein zentraler Bestandteil der Identität einer Person erachtet werden. Es stellt sich jedoch die Frage, ob im Zuge der sich abzeichnenden Erosion der Normalerwerbsbiographie und der zunehmenden Freizeitorientierung junger Menschen sowie der wachsenden Bedeutung der Zugehörigkeit zu spezifischen kulturellen Szenen der Zusammenhang von Arbeit und Identitätsentwicklung geändert, d.h. Arbeitsorientierung und berufliche Tätigkeit an Relevanz für die Identitätsbildung eingebüßt haben. Vor diesem Hintergrund werden in dem vorliegenden Band drei Themenfelder behandelt: 1. die Entwicklung einer beruflichen Orientierung, ihre inhaltliche Ausrichtung und die Wertigkeit von Erwerbsarbeit für die aktuell heranwachsende Generation; 2. die veränderten Chancen und Risiken traditionell am Arbeitsmarkt benachteiligter Gruppen; 3. die Alternative einer Aufnahme einer selbstständigen Tätigkeit als Arbeitskraftunternehmer angesichts der schwindenden Chancen für Jugendliche auf dem traditionellen Arbeitsmarkt und die Frage, inwiefern junge Menschen die Kompetenzen entwickelt haben, die erforderlich sind, um sich am Markt erfolgreich als Arbeitskraftunternehmer zu behaupten." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Jürgen Mansel, Heike Kahlert: Arbeit und Identität im Jugendalter vor dem Hintergrund der Strukturkrise. Ein Überblick zum Stand der Forschung (7-32). Arbeitsorientierung und Wert der Arbeit im Jugendalter Caroline Bühler: Zwischen Flexibilität und Resignation. Berufliche Identität junger Erwerbstätiger (33-47); Katharina Liebsch: Ungleichzeitigkeiten und Vereindeutigungen. Strukturelle Verflechtungen im Umgang weiblicher Jugendlicher mit (erwerbs-)bio graphischer Unsicherheit (49-60); Bozen Majerek: Die Einschätzung gesellschaftlicher Bedingungen und die Bildungs- und Berufserwartungen der Jugend in Polen (61-77). Soziale Benachteiligung und die Folgen biographischer Einschnitte - Judith Glaesser: Berufseintritt ohne Ausbildung. Individuelle und soziale Einflussfaktoren (79-92); Matthias Drilling: 'Young urban poor'. Handlungsstrategien in kontingenten Biographieverläufen (93-111); Holger Seibert: Schlechte Chancen in schlechten Zeiten? Ethnische Unterschiede bei den Berufseinstiegschancen von Ausbildungsabsolventen in Westdeutschland zwischen 1977 und 2004 (113-132); Heike Ohlbrecht: Die Bewältigung des kritischen Lebensereignisses chronische Krankheit im Jugendalter und die Auswirkungen auf die Identitätsarbeit - am Beispiel der Berufsfindung (133-147). Selbstständige Erwerbsarbeit und Arbeitskraftunternehmer - Jürgen Angele: Gründungen, Stilllegungen und Insolvenzen in Deutschland unter besonderer Berücksichtigung von Kleinunternehmen und Privatpersonen. Zahlen und Fakten auf der Basis der Gewerbeanzeigen- und Insolvenzstatistik sowie ein Ausblick auf die Basisstatistik zur Überschuldung privater Haushalte (149-161); Jürgen Mansel: Der Weg in die Selbstständigkeit als Alternative. Zwischen Selbstverwirklichung und Selbstausbeutung (163-181); Friederike von Gross: Erwerb einkommensrelevanter Leistungskompetenzen in Jugendkulturen am Beispiel der Visual Kei-Szene (183-200); Markus Arens, Sonja Ganguin, Klaus Peter Treumann: Arbeitskraftunternehmer als E-Learner in der beruflichen Bildung. Ein Vergleich zwischen Jugendlichen und Erwachsenen (201-217). [57-F] Mickler, Charlotte (Bearbeitung); Staudinger, Ursula, Prof.Dr. (Betreuung): Selbstbezogene Weisheit: ein Instrument zur Messung von Persönlichkeitsreife - Entwicklung, Validierung und Alterseffekte INHALT: The goals of this study were to develop a conception of self-related wisdom as one form of maturity, to develop and validate an instrument for measuring it and to examine age 42 soFid Sozialpsychologie 2007/2 2 Sozialisation, Erziehung, Entwicklung, Persönlichkeit effects in self-related wisdom. Existing conceptions of personal maturity were examined for overlapping aspects and the extracted characteristics were integrated with the Berlin Wisdom Paradigm. The resulting concept of self-related wisdom is defined by 5 criteria, 2 basiccriteria: self-knowledge and growth- and self-regulation; and 3 meta-criteria: interrelating the self, self-relativism and tolerance of ambiguity. In a structured interview 161 adults, 83 between 20-40, 78 between 60-80, were asked to think aloud about the question "how are you as a friend?". 10 raters (2 per criterion) rated the protocols according to the criteria of selfrelated wisdom on a Likert-scale. The results showed satisfactory interraterreliability. Indicators of maturity predicted self-related wisdom significantly better than indicators of adaptivity. Life events and fluid intelligence showed an inverted u-shaped relationship with selfrelated wisdom, crystalline intelligence was linearly positively related to it. Self-transcendent values were positively associated with self-related wisdom, whereas self-centered values were not. Concerning mean-level differences older adults performed lower in the metacriteria, which was partly due to their lower fluid intelligence and openness for experience. In the basic criteria older adults showed a tendency to perform better than younger adults. The correlational patterns confirmed the hypotheses and the construct validity of the new measure. The age differences are interpreted as resulting from a complex interplay of developmental tasks, age-related deficits causing a change of goals, and cohort effects like different upbringing and societal developments. It is discussed whether older adults tend to be experts in leading an adaptive life, rather than in self-related wisdom. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Mickler, Charlotte: Selbstbezogene Weisheit: ein Instrument zur Messung von Persönlichkeitsreife - Entwicklung, Validierung und Alterseffekte. Dissertation. Bremen 2004, 338 S. (Download: http://www.iubremen.de/phd/files/1118317993.pdf ). ART: Dissertation ENDE: 2004-11 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Jacobs University Bremen, Jacobs Center for Lifelong Learning and Institutional Development (Campus Ring 1, 28759 Bremen) KONTAKT: Institution (Tel. 0421-200-4700, e-mail: sekstaudinger@iu-bremen.de) [58-F] Mienert, Malte, Jun.-Prof.Dr. (Bearbeitung); Helmken, Klaus, Dipl.-Psych. (Leitung); Mienert, Malte, Jun.-Prof.Dr. (Betreuung): Werteinventar für Jugendliche und Erwachsene INHALT: Ziel ist die Erstellung eines Werteinventars für Jugendliche und Erwachsene, um differentiell Werte zu erfassen und den Wertetransfer zwischen dem Jugendlichen und seiner sozialen Umwelt (Elternhaus, Freundeskreis, Schule) zu beschreiben. METHODE: Erstellt werden soll ein quantitativer Fragebogen auf der Grundlage der klassischen Testtheorie. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, online (Stichprobe: 200; die gesamte Bundesrepublik, Alter: ab 11 Jahre; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Dissertation; Abschlussarbeit; Eigenprojekt BEGINN: 2007-01 ENDE: 2008-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Bremen, FB 11 Human- und Gesundheitswissenschaften, Abteilung Entwicklungs- und Pädagogische Psychologie (Grazer Str. 2c, 28359 Bremen) KONTAKT: Leiter (Tel. 0421-218-3056, e-mail: khelmken@uni-bremen.de) soFid Sozialpsychologie 2007/2 2 Sozialisation, Erziehung, Entwicklung, Persönlichkeit 43 [59-L] Müller, Hans-Rüdiger: Differenz und Differenzbearbeitung in familialen Erziehungsmilieus: eine pädagogische Problemskizze, in: Zeitschrift für Soziologie der Erziehung und Sozialisation, Jg. 27/2007, H. 2, S. 143-159 (Standort: USB Köln(38)-XG02735; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Der Beitrag geht von einer Problematisierung der gegenwärtig in der empirischen Bildungsforschung und in den politiknahen Fachdebatten dominierenden, vor allem an sozialen Selektionsprozessen orientierten Perspektive auf die Familie als Bildungsmilieu aus. Ohne den empirisch gut belegten Zusammenhang zwischen familialer Habitusgenese, institutionellem Bildungserfolg und späterer sozialer Platzierung zu leugnen, wird auf mögliche normative Engführungen hingewiesen, die dann einzutreten drohen, wenn familiale Bildungsleistungen lediglich an den Erwartungen der Integration in das Bildungssystem und der sozialen Platzierung gemessen werden. Eine demgegenüber auch auf den Eigensinn der Familie als Ort der Bildung und Sozialisation abhebende Forschungsperspektive wird, ergänzend zu Bourdieu, im Rückgriff auf die kultursoziologische Generationentheorie Karl Mannheims und die kulturanthropologisch ausgerichtete Familientheorie von Dieter Claessens skizziert. Damit kommt die Familie - gleichgewichtig zu den Prozessen der Vererbung kulturellen und sozialen Kapitals - als ein Ort eigendynamischer Prozesse und vielfältiger Differenzerfahrungen in den Blick, deren Bearbeitung ein genuines Bildungspotenzial zuzusprechen ist, und die deshalb der besonderen Aufmerksamkeit künftiger Forschung bedürfen." (Autorenreferat) [60-F] Muraitis, Audris (Leitung): Die Kommunikation von Angst und Gefühlen INHALT: Gefühle und Angst können auf vielfältige Art betrachtet werden. Ein interdisziplinärer Blick auf verschiedene theoretische und empirische Studien macht dies deutlich. Diese sehr unterschiedlichen Studien haben zu interessanten und aufschlussreichen Ergebnissen geführt, die zu einem verbesserten Verständnis des Phänomens des Gefühls und der Angst beigetragen haben. Das Problem ist es jedoch, zwischen diesen verschiedenen Ansätzen aus der Soziologie, Psychologie, Evolutionspsychologie und Neurobiologie Anschlussfähigkeit herzustellen. Die Ansätze bleiben oftmals füreinander unbrauchbar, da zum einen unklar ist, ob sie das gleiche untersuchen und zum anderen ein ungeklärtes Verhältnis zu ihren Begrifflichkeiten und zur Kommunikation besteht, in der Gefühle und Angst analysiert und beschrieben werden. Die Funktion von Gefühlen und der Angst lässt sich einerseits danach unterscheiden, ob sie auf sozialer, psychischer oder organischer Ebene formuliert wird. Die Funktion unterscheidet sich je nachdem, ob sie als Inhalt des Bewusstseins, als gesellschaftliches oder kulturelles Phänomen oder im Sinne eines körperlichen, neuronalen oder hormonellen Zustands beschrieben wird. Andererseits erfordert die Untersuchung von Gefühlen Kommunikation, Begriffe und Bedeutungen. Untersuchungsmethoden zum Gefühl und zur Angst müssen unweigerlich ihren Weg über Kommunikation, Bedeutungen und Beschreibungen machen. Diese soziologische oder kommunikationstheoretische Prämisse soll für die Erforschung von Angst und Gefühlen nutzbar gemacht werden. In soziologischer Hinsicht stellt sich insofern die Frage, wann eine Mitteilung als Gefühl verstanden wird. Wie wird ein subjektives Gefühl mitteilungsfähig? Wie muss eine Mitteilung beschaffen sein, damit man auf den Gefühlszustand der Person schließt? Wie wird eine Ausweglosigkeit hergestellt und signalisiert, dass keine andere Wahl besteht? Wir haben es bei Gefühlen und Angst somit mit einer besonderen Form der Kommunikation zu tun, die nicht einfach mitgeteilt werden kann, sondern erschlos- 44 soFid Sozialpsychologie 2007/2 2 Sozialisation, Erziehung, Entwicklung, Persönlichkeit sen werden muss. Eine sprachliche Mitteilung des Gefühls zieht den Verlust von Authentizität des Gefühls nach sich. ART: keine Angabe BEGINN: 2006-01 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Witten-Herdecke, Fak. für das Studium fundamentale, Lehrstuhl für Soziologie (Alfred-Herrhausen-Str. 50, 58448 Witten) KONTAKT: Institution (Tel. 02302-926-558, Fax: 02302-926-813, e-mail: Margaw@uni-wh.de) [61-L] Noack, Peter: Politisch-soziale Einstellungen Jugendlicher in Abhängigkeit von familialen und schulischen Bedingungen: ausgewählte Ergebnisse zur Ausländerfeindlichkeit, in: Angela Ittel, Hans Merkens (Hrsg.): Interdisziplinäre Jugendforschung : Jugendliche zwischen Familie, Freunden und Feinden, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2006, S. 73-88, ISBN: 978-3-531-14662-1 (Standort: UB Duisburg-Essen(464)-OHP3437) INHALT: "Intoleranz und speziell Ausländerfeindlichkeit in der zweiten Lebensdekade verdient die Aufmerksamkeit der psychologischen Jugendforschung nicht nur vor dem Hintergrund rechtsextrem motivierter Gewalttaten, sondern als eigener Untersuchungsgegenstand. Mit diesem Verständnis als Ausgangspunkt werden empirische Befunde vor allem zu familialen und schulischen Einflüssen auf die Einstellungen Jugendlicher berichtet und Forschungsperspektiven aufgezeigt." (Autorenreferat) [62-F] Otto, Kerstin, M.A.; Petty, Antje; Wagler, Mark (Bearbeitung); Liebig, Sabine, Prof.Dr. (Leitung): Local culture - Kulturen vor und in der Schule. Ein Konzept zur verbesserten Integration von Kindern und Jugendlichen mit und ohne Migrationshintergrund INHALT: Untersuchung von Lernprozessen Einzelner und in der Gruppe sowie die Entwicklung eines Bewusstseins für den eigenen Lernprozess. Link zum Forschungsprojekt: http://www. lo-net.de/group/LocalCulture/ . METHODE: Kompaktseminar mit Feldforschung, verteilt auf drei Tage; Kennenlernen des Konzeptes, Videokonferenz mit den USA, Tandembildung für die Feldforschung; Feldforschung, Bearbeitung des Materials; Vorstellung der Ergebnisse, Reflexion, Videokonferenz, Diskussion VERÖFFENTLICHUNGEN: Ein anderer Blick auf Unterricht: das Lerntagebuch. 2003. Siehe unter: http://www.leanet.de/dyn/bin/31560-31563-1-lerntagebuch.pdf .+++Migration in der Ausbildung von Geschichtslehrerinnen und -lehrern: neue Wege internationaler Kooperation in der Hochschuldidaktik am Beispiel Migration. in: Alavi, Bettine; Henke-Bockschatz, Gerhard (Hrsg.): Migration und Fremdverstehen: Geschichtsunterricht und Geschichtskultur in der multiethnischen Gesellschaft. Idenstein 2004, S. 84-96. ART: Eigenprojekt BEGINN: 2006-10 ENDE: 2007-02 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Pädagogische Hochschule Karlsruhe, Fak. II, Institut für Sozialwissenschaften und Europäischen Studien Abt. Geschichte (Postfach 111062, 76060 Karlsruhe) KONTAKT: Liebig, Sabine (Prof.Dr. Tel. 0721-925-4632, e-mail: sabine.liebig@ph-karlsruhe.de) soFid Sozialpsychologie 2007/2 2 Sozialisation, Erziehung, Entwicklung, Persönlichkeit 45 [63-L] Owetschkin, Dimitrij: Sozialisationsforschung und religiöse Sozialisation im 20. Jahrhundert aus historischer Sicht: ein Forschungsaufriss, in: Mitteilungsblatt des Instituts für Soziale Bewegungen, 2006, Nr. 36, S. 65-84 INHALT: Jede Gesellschaft in einer bestimmten Periode ihrer Entwicklung bringt bestimmte Sozialisationstypen hervor und wird zugleich durch vorausgegangene Sozialisationsinhalte, formen und -praktiken, die das Handeln der Gesellschaftsmitglieder bedingen und prägen, beeinflusst. Insofern ist Sozialisation mit ihren mannigfaltigen Aspekten, Ebenen und Dimensionen ein explizit historischer Prozess. Hier kommt den übergreifenden Sinn- und Deutungszusammenhängen, wie sie sich in Religionen äußern, und den damit verbundenen Verhaltensmustern und Kompetenzen eine besondere Rolle zu. Ihre Tradierung, Modifikation oder ihr Bedeutungsverlust sind wesentliche Momente der historischen Sozialisationsprozesse. Der vorliegende Beitrag zeigt, dass das und wie Religiöse als eine Dimension der persönlichen und sozialen Identität erscheint, die sich durch die Vergesellschaftung herausbildet. Um die sozialisationsbezogenen Implikationen seiner Transformation in der Moderne zu verdeutlichen und Konturen des umfangreichen, interdisziplinären Forschungsgebiets der Sozialisation zu umreißen, werden zunächst der Begriff der Sozialisation im Kontext unterschiedlicher Sozialisationstheorien und die allgemeine Struktur des Sozialisationsprozesses charakterisiert. Daran schließen sich eine Diskussion einzelner Aspekte der historischen Sozialisationsforschung, ein Überblick über ausgewählte Konzeptionen der religiösen Sozialisation und einige Überlegungen zu deren historisch-empirischer Analyse an. (ICA2) [64-F] Panyr, Sylva, M.A. (Bearbeitung); Barz, Heiner, Prof.Dr. (Betreuung): Elterliche Erziehungsstile in den sozialen Milieus INHALT: In der Dissertation sollen milieuspezifische Erziehungserfahrungen und Erziehungsstile erfasst und differenziert werden. Dabei werden milieuspezifische Ressourcen und Risikofaktoren in Hinblick auf die Erreichung individueller und gesellschaftlicher Entwicklungsziele aufgezeigt und Handlungsempfehlungen für die pädagogische Praxis herausgearbeitet. Die leitenden Fragestellungen der Untersuchung lauten: Welche Erziehungserfahrungen haben Angehörige unterschiedlicher sozialer Milieus im eigenen Elternhaus gemacht? Welche eigenen milieuspezifischen Erziehungsstile weisen die Eltern auf? Welche milieuspezifischen Ressourcen und Risiken lassen sich erkennen und wie kann auf diese eingegangen werden? Aus empirischen Forschungsergebnissen werden folgende Grundannahmen abgeleitet (vgl. z.B. Schneewind & Ruppert 1995, 137ff.): Es besteht die Möglichkeit der rückblickenden Erfassung des elterlichen Erziehungsstils. Es besteht die Option der Erfassung des elterlichen Erziehungsstils über die gegenwärtig erlebten Eltern-Kind-Beziehungen junger Erwachsener. Der elterliche (hypothetisch: milieuspezifische) Erziehungsstil ist für eigenen Erziehungsstile der jungen Erwachsenen von Bedeutung. Dies trifft ebenfalls auf den gesamtgesellschaftlichen, allerdings (hypothetisch: milieuspezifisch) unterschiedlich aufgenommenen und umgesetzten Wertewandel zu. Intrafamiliäre (bzw., was aufzuzeigen sein wird, milieuspezifische) Unterschiede weisen eine hohe Konstanz auf. Zielsetzung der Untersuchung: Die geplante Arbeit soll einen Beitrag zur erziehungs- und sozialwissenschaftlichen Erziehungsforschung leisten. Da Familien-, Erziehungs- und Sozialisationsforschung Bereiche darstellen, die eine interdisziplinäre Öffnung und Einbeziehung verschiedener Ebenen erforderlich machen, lässt die Untersuchung den Gewinn von relevanten und differenzierten Erkenntnissen über die sich 46 soFid Sozialpsychologie 2007/2 2 Sozialisation, Erziehung, Entwicklung, Persönlichkeit wandelnden Erziehungsstile und deren milieuspezifische Ausprägung erwarten. Daraus ergibt sich die Möglichkeit der sozialpädagogischen Umsetzung der Erkenntnisse, die eine bessere Erreichbarkeit der einzelnen Milieus (z.B. durch zielgruppenorientierte Erziehungshilfe, Erziehungsberatung und Wissensvermittlung über Erziehung) gewährleisten könnte. Durch die Verbindung von Milieu- und Erziehungsstilforschung ergibt sich die Option, auf milieuspezifische Problemlagen und Ressourcen gezielt, an den Bedürfnissen Angehöriger einzelner Milieus orientiert, einzugehen zu können. Darüber hinaus kann die Dissertation bezogen auf die Milieuforschung Hypothesen zur Milieusozialisation und Milieumobilität aufgrund der Familienerziehung erbringen. METHODE: Die Erhebung fand mittels qualitativer, problemzentrierter Interviews statt. Die Wahl dieser Erhebungsmethode bot sich aufgrund des explorativen, Hypothesen generierenden Charakters der Untersuchung an. Die Einordnung der Befragten in die sozialen Milieus erfolgte, in Anlehnung an die Vorgehensweise in der Freiburger Studie "Weiterbildung und soziale Milieus" (Barz 2000), aufgrund eines sog. Lebensweltteils im Interview und einer darauf beruhenden, kommunikativ validierten Milieudiagnose. Es wurden 45 etwa zweistündige Interviews mit Eltern in der frühen Familienphase durchgeführt (im Familienzyklusmodell nach Duvall ²1985 Phasen 2 & 3). Des Weiteren werden in Einzelaspekten 160 problemzentrierte Interviews aus der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Untersuchung "Soziale und regionale Differenzierung von Weiterbildungsinteressen und –verhalten" in die Auswertung einbezogen. Diese wurde von 2001 bis 2003 an der LMU München unter Leitung von Prof.Dr. Tippelt und Prof.Dr. Barz durchgeführt. ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Düsseldorf, Philosophische Fakultät, Erziehungswissenschaftliches Institut Abt. Bildungsforschung und Bildungsmanagement (Universitätsstr. 1, 40225 Düsseldorf) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 089-2180-5131, e-mail: panyr@uni-muenchen.net) [65-L] Pasqualoni, Pier-Paolo: Zwischen Muttersprache und Vatersprache: interkulturelle Sozialisation in gemischtsprachigen Familien am Beispiel Südtirol/Alto Adige, in: Rudolf W. Keck, Margitta Rudolph (Hrsg.): Schule in der Fremde - Fremde in der Schule : Heterogenität, Bilingualität - kulturelle Identität und Integration, Münster: Lit Verl., 2004, S. 154-169, ISBN: 3-8258-7302-1 (Standort: StUB Frankfurt am Main(30)-13/314/19) INHALT: Nach einigen Ausführungen zur Entwicklung der Psychologie der Mehrsprachigkeit untersucht der Beitrag Aspekte des Spannungsfelds zwischen Sprache(n) und Kultur(en) am Beispiel von Familien mit einem italienischsprachigen und einem deutschsprachigen Elternteil, die in Südtirol ansässig sind, und im Umgang mit ihren Kindern. Untersucht wird die Frage, inwieweit zwei Kulturen in einer zweisprachigen Biographie zusammenspielen. Ist die Entscheidung für oder gegen eine dieser Kulturen die notwendige Konsequenz einer zweisprachigen Laufbahn, die bereits in der frühesten Kindheit einsetzt? Die Ergebnisse zeigen Folgendes: Zweisprachigkeit resultiert im Verlauf der kindlichen Entwicklung aus der Notwendigkeit, mit den Menschen in der unmittelbaren Umgebung zu kommunizieren. Diese Bezugspersonen des frühen Kindesalters übernehmen die Aufgabe, im Zuge der primären Sozialisation in die Gesellschaft einzuführen: "Die signifikanten Anderen sind im Leben des Einzelnen die Starbesetzung im Spiel um seine Identität." Kinder von Eltern mit zwei verschie- soFid Sozialpsychologie 2007/2 2 Sozialisation, Erziehung, Entwicklung, Persönlichkeit 47 denen Sprachen, hier Deutsch und Italienisch, entwickeln eine dementsprechend komplexere Identität. (ICA2) [66-L] Paul, Karsten Ingmar: The negative mental health effect of unemployment: meta-analyses of cross-sectional and longitudinal data, Erlangen 2006, 257 S. (Graue Literatur; URL: http://deposit.ddb.de/cgibin/dokserv?idn=982159447&dok_var=d1&dok_ext=pdf&filename=982159447.pdf) INHALT: "Mithilfe metaanalytischer Methoden wurden die Auswirkungen von Arbeitslosigkeit auf die psychische Gesundheit untersucht. Daten aus 237 Querschnitts- und 87 Längsschnittsstudien aus 27 Ländern flossen in die Untersuchung ein (Publikationszeitraum: 1963-2004). Sechs verschiedene Indikatoren psychischer Gesundheit wurden analysiert: Unspezifische Störungssymptome, Depressionssymptome, Angstsymptome, psychosomatische Symptome, subjektives Wohlbefinden/ Lebenszufriedenheit, sowie das Selbstwertgefühl. Die durchschnittliche Gesamteffektstärke betrug d=0.51, wobei Arbeitslose eine deutlich schlechtere psychische Gesundheit aufwiesen als Erwerbstätige. Mit einer Ausnahme war die durchschnittliche Effektstärke auch bei allen Einzelindikatoren psychischer Gesundheit von mittlerer Größe. Die Ausnahme stellten die psychosomatischen Störungssymptome dar, wo die Effektstärke nur schwach ausfiel, aber ebenfalls nachweisbar war. Insgesamt betrug der durchschnittliche Anteil von Personen mit klinisch relevanten psychischen Störungssymptomen unter den Arbeitslosen 34 Prozent, unter den Erwerbstätigen hingegen nur 16 Prozent. Das Geschlecht, die Berufsgruppe sowie die Dauer der Arbeitslosigkeit moderierten den Zusammenhang zwischen Arbeitslosigkeit und beeinträchtigter psychischer Gesundheit, wobei dieser Zusammenhang bei Männern, Angehörigen gewerblich-technischer Berufe und Langzeitarbeitslosen signifikant stärker ausfiel als bei Frauen, Angehörigen von Büroberufen und Kurzzeitarbeitslosen. Der schädliche Einfluss von Arbeitslosigkeit auf die psychische Gesundheit fiel zudem in ökonomisch wenig entwickelten Ländern, in Ländern mit hoher Einkommensungleichheit sowie in Ländern mit einem schwachen Arbeitslosenunterstützungssystem besonders stark aus. Metaanalysen von Längsschnittdaten bestätigten, dass Arbeitslosigkeit nicht nur mit psychischer Beanspruchung korreliert, sondern diese auch verursacht, da ein Wechsel von der Erwerbstätigkeit in die Arbeitslosigkeit typischerweise mit einer Befindensverschlechterung einhergeht, während ein Wechsel aus der Arbeitslosigkeit in die Erwerbstätigkeit von einer deutlichen Befindensverbesserung begleitet wird. Die metaanalytischen Ergebnisse für den Wechsel von der Schule in Arbeitslosigkeit bzw. in die Erwerbstätigkeit bestätigen ebenfalls einen kausalen Einfluss von Arbeitslosigkeit auf die psychische Gesundheit. Es ließen sich aber auch gesundheitsbezogene Selektionseffekte auf dem Arbeitsmarkt nachweisen. Die metaanalytischen Ergebnisse zeigten, dass eine beeinträchtigte psychische Gesundheit bei Erwerbstätigen einem Arbeitsplatzverlust vorausgeht, wohingegen eine gute psychische Gesundheit bei Arbeitslosen und Schülern einen späteren Erfolg bei der Stellensuche vorhersagt. Insgesamt zeigte sich das Bild eines Teufelkreises: Psychisch beeinträchtigte Menschen werden leichter arbeitslos. Die Arbeitslosigkeit verstärkt dann die psychische Beeinträchtigung, was wiederum die Chancen auf eine neue Beschäftigung vermindert. Es fand sich außerdem eine Publikationsverzerrung in dem metaanalytischen Datensatz. Sensitivitätsanalysen zeigten aber, dass diese Publikationsverzerrung zwar nachweisbar ist, aber zu schwach ausfällt, als dass sie die Gültigkeit der metaanalytischen Ergebnisse in Frage stellen könnte. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass inzwischen sehr eindrucksvolle empiri- 48 soFid Sozialpsychologie 2007/2 2 Sozialisation, Erziehung, Entwicklung, Persönlichkeit sche Belege dafür existieren, dass Arbeitslosigkeit eine ernsthafte Gefahr für die Gesundheit der Bevölkerung eines Landes darstellt." (Autorenreferat) [67-F] Poulsen, Irmhild, Dr.phil. (Leitung): Feuer braucht Brennstoff - was hält soziale Fachkräfte fit? INHALT: Gesundheitsprävention durch "Selbstfürsorge"? Untersuchung über Faktoren und Aspekte zur Erhaltung der Gesundheit, Arbeitsfähigkeit und Arbeitszufriedenheit im Berufsfeld Sozialer Arbeit. In Deutschland werden 50 Fachkräfte mittels Fragebögen über ihre Strategien, Einstellungen und Ressourcen zur Gesundheitsprävention befragt. Kontext/ Problemlage: Fachkräfte im Sozialen Bereich unterliegen hohen Anforderungen im beruflichen Alltag. Oft fällt die erforderliche Abgrenzung zur Erhaltung der inneren Balance schwer. Klienten, Träger, Gesellschaft und Politik erwarten Engagement, Professionalität und Belastbarkeit; steigende Fallzahlen und Engpässe in Einrichtungen fordern zunehmend, eigene Grenzen zu weit auszudehnen. Das macht krank. Wer zu viel Feuer für den Job entwickelt, muss für ausreichend Brennstoff sorgen. Dennoch gibt es immer wieder Fachkräfte, die auch nach langjähriger Tätigkeit in diesem Berufsfeld immer noch engagiert, mit Elan und neugierigem Interesse ihren Aufgaben begegnen, "nicht ausgebrannt" sind und die Fähigkeit besitzen, ihren Beruf mit einem erfüllten Privat-/ Familienleben in Einklang zu bringen. Die Untersuchung soll Aufschluss darüber geben, wie das gelingt. Fragestellung: Über welche "Gesunderhaltungs-Strategien" verfügen diese Menschen? Welches Selbstbild haben sie von sich? Über welche Ressourcen, innere Einstellungen, Bedingungen verfügen sie? Welche Strategien haben sie für einen gesunden Umgang mit Stress entwickelt? Was konkret tun sie? Geschlechterperspektive: Wie reagieren die Teilnehmerinnen der Untersuchung auf Stress und Belastung im Berufsalltag? Was hält diese Frauen gesund? Wie gelingt ihnen die Vereinbarkeit von Beruf und Familie? Erkennen und Setzen von Grenzen - ist es für sie ein großer Balanceakt? Wie gehen sie mit Stressoren in ihrem Berufsalltag konkret um? Wo sehen sie ihre Stärken und Fähigkeiten? Haben sie andere Handlungsmöglichkeiten bei Stress und dem Gefühl des "Ausgebranntseins"? Welche spezifischen Handlungsstrategien haben sie entwickelt? Wie ist ihre Lebenseinstellung allgemein im Umgang mit Anforderungen, Problemen und Aufgaben? Was hält Frauen fit? METHODE: Befragung von 50 Fachkräften in Deutschland (Dipl.-SozialpädagogInnen, Dipl.SozialarbeiterInnen, Dipl. PädagogInnen) mittels Fragebögen. Voraussetzung an der Teilnahme der Untersuchung: 1. bereits mindestens zehn Jahre im Berufsfeld der Sozialen Arbeit tätig; 2. nur Mitarbeiter- und Mitarbeiterinnenebene, keine Leitungsfunktion; 3 selbst nicht "ausgebrannt", auch nach zehn Jahren Berufstätigkeit noch engagiert und mit Elan dabei; die Selbstwahrnehmung: Fähigkeit, im Alltag gut mit Stress und Belastungen umgehen zu können; 4. in ambulanten, stationären und teilstationären Einrichtungen öffentlicher und freier Träger in den Bereichen: Kinder- und Jugendhilfe (Jugendzentren, betreute Wohnformen, Jugendberufshilfe Streetwork/ mobile Jugendarbeit, internationale Jugendarbeit, Jugendberatungsstellen); Familienhilfe, Behindertenhilfe, Migranten und Flüchtlinge, Krankenhilfe, Suchtkrankenhilfe; beratende Tätigkeitsfelder, Wohnungslose, Altenhilfe. ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung INSTITUTION: Burnout-Institut Phoenix -BIP- (An der Röthe 16, 36145 Hofbieber) KONTAKT: Leiterin (e-mail: irmhild.poulsen@freenet.de) soFid Sozialpsychologie 2007/2 2 Sozialisation, Erziehung, Entwicklung, Persönlichkeit 49 [68-L] Psarros, Nikos; Schulte-Ostermann, Katinka (Hrsg.): Facets of sociality, (Philosophische Analyse, Bd. 15), Frankfurt am Main: Ontos Verl. 2007, IV, 368 S., ISBN: 978-3-938793-39-8 (Standort: UB Bonn(5)-20069668) INHALT: "The aim of this volume is to explore new approaches to the problem of the constitution of the various aspects of sociality and to confront these with received ideas. Therefore many of the contributions to this volume are devoted to a rather holistic and antireductionist conception of social objects, groups, joint actions and collective knowledge. The topics, that are dealt with are: a) the question of the ontological status of social objects and their relation to physical objects, b) collective agency and c) the question whether there can be shared knowledge and shared beliefs a rather new topic in the discussion of the social aspects ofpersonal life." (author's abstract). Index: Barry Smith: The foundations of social coordination: John Searle and Hernando de Soto (3-22); Nikos Psarros: The constitution of social objects by common actions (23-31); Arto Siitonen: Kosmos Noetos and Carnap's constitution of cultural objects (33-49); Wolfgang Detel: Mental causation and the notion of action (51-83); Pirmin Stekeler-Weithofer: From individual mind to forms of human practice (85-115); Jakob Lindgaard: The logic of mind-talk - comment on Stekeler-Weithofer's. From individual mind to forms of human practice (117-133); Ingvar Johansson: How do non-joint commitments come into being? An attempt at cultural naturalism (135-149); Margaret Gilben: Acting together, joint commitment, and obligation (153-168); Raimo Tuomela: Joint action (169-207); Frank Kannetzky: Levels of collectivity (209-242); Boris Hennig: Social facts explained and presupposed (243-264); Richard Raatzsch: "We intend ..." (265-285); Hans Bernhard Schmid: On not doing one's part (287-305); Deborah Tollefsen: Collective epistemic agency and the need for collective epistemology (309-329); Lars Lundsten: Epistemology of holes (331-354); Bernt Österman: Interpretation, understanding, and application (355-368). [69-F] Römer, Jeanett, Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Gloger-Tippelt, Gabriele, Univ.-Prof.Dr. (Betreuung): Attachment and school achievement in children at early school age INHALT: Ziel des Promotionsvorhabens ist die Untersuchung eines vermuteten Zusammenhangs zwischen Bindung und Schulleistung. Zunächst soll die Frage geklärt werden, ob Bindung und Schulleistung in direktem Zusammenhang stehen oder ob Mediatorvariablen eine Rolle spielen. Des Weiteren werden die Ergebnisse genaueren Analysen unterzogen werden, welches der Anteil von Bindung im Kontext anderer Einflussgrößen auf die Schulleistung ist. Als empirische Grundlage dieser Arbeit dienen Daten des dritten und vierten Messzeitpunktes 2004/2005 und 2006 der "Düsseldorfer Längsschnittstudie zum Eintritt in den Kindergarten und in die Schule" (Gloger-Tippelt und MitarbeiterInnen). Es nahmen 67 Familien zum dritten bzw. 68 Familien zum vierten Messzeitpunkt teil. Zur Feststellung der jeweiligen Bindungskategorie wurde das semiprojektive "Geschichtenergänzungsverfahren zur Bindung" (Bretherton und Ridgeway, 1990; dt. Fassung Gloger-Tippelt und König, 2002, 2006) zum dritten Messzeitpunkt 2004/2005 angewandt. Die Schulleistung wurde zum darauffolgenden vierten Messzeitpunkt 2006 anhand der Schulleistungstests "DEMAT 2+"(Krajewski, Liehm und Schneider, 2004) und "ELFE 1-6" (W. Lenhard und W. Schneider, 2004) erhoben. Daten zu Bindung und Rechenleistung (GEVB und DEMAT 2+) liegen von 56 Kindern, Daten zu Bindung und Leseverständnis (GEV-B und ELFE 1-6) liegen von 58 Kindern vor. Darüber hinaus wurden für diese Arbeit weitere relevante Variablen wie Intelligenzquotient, Sozial- 50 soFid Sozialpsychologie 2007/2 2 Sozialisation, Erziehung, Entwicklung, Persönlichkeit und Problemverhalten sowie das Selbstkonzept der Kinder zu den verschieden Messzeitpunkten erhoben. Obwohl vom theoretischen Hintergrund themenbezogene Hypothesen ableitbar sind, finden sich in der gesamten Fachliteratur nur sehr wenige Studien bezüglich dieser Thematik. Die Ergebnisse der Untersuchung würden somit Kenntnisse darüber liefern, wie die schulische Leistung und emotionale Faktoren wie Bindung zusammen hängen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Düsseldorf METHODE: Bindungstheorie; Schulleistungsentwicklung. Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen. Psychologischer Test (Stichprobe: 2; Leistungstests). Beobachtung, nicht teilnehmend (Bindungsmessung im Vorschulalter). Standardisierte Befragung, schriftlich. Feldarbeit durch Bearbeiterin des Projekts. ART: Dissertation BEGINN: 2005-07 ENDE: 2007-07 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Düsseldorf, Philosophische Fakultät, Erziehungswissenschaftliches Institut Abt. Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie (Universitätsstr. 1, 40225 Düsseldorf) KONTAKT: Betreuerin (e-mail: gloger-tippelt@phil-fak-uni-duesseldorf.de) [70-L] Rössel, Jörg; Hölscher, Michael: Soziale Milieus in Gaststätten: eine Beobachtung, in: Sociologus : Zeitschrift für empirische Ethnosoziologie und Ethnopsychologie, Jg. 54/2004, H. 2, S. 173-203 (Standort: USB Köln(38)BP4430; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "In den Sozialwissenschaften im deutschsprachigen Raum hat der Milieubegriff in den vergangenen 25 Jahren eine erstaunliche Renaissance erlebt. Vor allem in der Sozialstrukturanalyse wird das Konzept als Alternative zum Klassenbegriff verwendet, um die Bevölkerung in gesamtgesellschaftliche Makromilieus einzuordnen. Wie hier am Beispiel von Gerhard Schulzes Begriff der Erlebnismilieus demonstriert wird, übernimmt die Milieuanalyse damit auch die Probleme der klassenanalytischen Großgruppensoziologie. Im Gegensatz dazu wird hier ein Konzept pluraler Milieuzugehörigkeit formuliert, das die Heterogenität und Fragmentierung der sozialen Netzwerke von Akteuren berücksichtigt. In einer empirischen Studie über das Publikum von Gaststätten wird demonstriert, dass die dort im Kontext der Freizeit beobachteten Milieus sich nicht eindeutig gesamtgesellschaftlichen Großgruppen zuordnen lassen, sondern in komplexer Weise durch unterschiedliche Merkmale (Klassenzugehörigkeit, Geschlecht, Alter) konstituiert sind. Auch die Strukturen der Vergemeinschaftung innerhalb der Milieus erweisen sich als ausgesprochen heterogen. Während sich die Kommunikationsstrukturen im generationenübergreifenden Arbeitermilieu z.B. als stark geschlechtshomogam erweisen, sind diese im Mittelklassemilieu ausgesprochen geschlechtsheterogam. Zeigen sich also die sozialen Milieus in der empirischen Studie als komplex konstituiert, so ist die Zuordnung von Gaststätten zu Milieus vor allem durch das jeweilige Preisniveau bestimmt, also durch ein klassisches vertikales Merkmal der Sozialstrukturanalyse. Der hier vorgeschlagene mikrotheoretische Ansatz erlaubt damit nicht nur die Entdeckung der Komplexität der Konstituierung von sozialen Milieus sondern eröffnet auch die Möglichkeit einfacher empirischer Erklärungen." (Autorenreferat) soFid Sozialpsychologie 2007/2 2 Sozialisation, Erziehung, Entwicklung, Persönlichkeit 51 [71-L] Rössner, Dieter: Normlernen und Kriminalität, in: Thomas Feltes, Christian Pfeiffer, Gernot Steinhilper (Hrsg.): Kriminalpolitik und ihre wissenschaftlichen Grundlagen : Festschrift für Professor Dr. HansDieter Schwind zum 70. Geburtstag, Heidelberg: C. F. Müller, 2006, S. 1129-1140, ISBN: 3-81145241-X (Standort: LB Stuttgart(24)-55/20752) INHALT: Der Beitrag zur Kriminologie und Kriminalpolitik liefert einen Überblick über die Betrachtsweisen und Forschungsansätze zum Zusammenhang zwischen sozialem Norm- und Wertlernen und krimineller Verhaltensauffälligkeit. Nach einer Auseinandersetzung mit der Frage, wie Verbote strafrechtlich gelernt werden, folgen vier Positionen: (1) die Entstehung moralischer Erkenntnis gemäß der Moralphilosophie (Naturalismus, Religionsethik, Vernunftethik, Diskurstheorien, Fairness als Grundprinzip), (2) der sozialpsychologische Ansatz mit Blick auf die normative Struktur der Gesellschaft und ihre Internalisierung (romantischer Ansatz, wertübermittlungs- oder technologischer Ansatz, progressiver Ansatz nach Kohlberg, Diskursansatz, konfrontative Pädagogik), (3) das kriminologisch-lerntheoretisch begründete Normerlenmodell sowie (4) der strafrechtliche Ansatz zum sozialen Normlernen in Form des integrierenden Sanktionierens durch Täter-Opfer-Ausgleich. Die Ausführungen zeigen das Zusammenspiel von Normlernen und Kriminalität auf. Für neue Erkenntnisse zu den Entstehungszusammenhängen der Kriminalität wie zur Kriminalprävention ist es daher angebracht, das zum Normlernen vorhandene Wissen ebenso wie die aktuelle Diskussion in spezifischer Weise stärker als bisher in der kriminologischen Forschung zu beachten. (ICG2) [72-F] Rustemeyer, Ruth, Prof.Dr.; Wilde, Annett, Dr. (Bearbeitung): Geschlechtstypik von Berufen und berufliches Selbstbild von Männern und Frauen am Beispiel von Grundschullehrer/innen und Polizist/innen INHALT: Trotz der steigenden Erwerbsbeteiligung von Frauen besteht nach wie vor eine horizontale und vertikale Segregation des Arbeitsmarktes nach dem Geschlecht. Ein Beruf kann demnach unter anderem dadurch gekennzeichnet sein, dass er mehrheitlich von Männern oder Frauen ausgeübt wird. Aus der Selbstkonzeptforschung ist bekannt, dass das Selbstkonzept einer Person kontextabhängig ist. Die Arbeitswelt als ein wesentlicher Kontext in unserer Gesellschaft sollte deshalb über die geschlechtstypische Segregation das Selbstbild der in den Berufen tätigen Personen beeinflussen. Ziel des Projektes ist es, herauszufinden, wie sich Männer und Frauen in ihrem beruflichen Selbstbild unterscheiden, und zwar in Abhängigkeit davon, ob sie in einem Frauen- oder Männerberuf tätig sind. Dafür wurden Personen in einem typischen Frauenberuf (Grundschullehrer/in) und in einem typischen Männerberuf (Polizei) befragt. Beide Berufe ähneln sich in wichtigen Merkmalen (Ausbildungsdauer, relativ klar definiertes Berufsfeld, Verdienst), unterscheiden sich jedoch in der Geschlechtstypik. Zur Erfassung des realen und idealen beruflichen Selbstbildes wurde ein Fragebogen neu entwickelt und eingesetzt. Zudem wurden weitere Variablen des beruflichen Selbstbildes wie Geschlechter-Selbstkonzept, Karriereorientierung, berufliche Selbstwirksamkeit u.a. erhoben. Erste Ergebnisse zeigen, dass die Beschreibung mit femininen und maskulinen Eigenschaften mit der Geschlechtstypik des Berufes übereinstimmt. Zudem weisen Personen im Frauenberuf in Variablen, die für eine erfolgreiche und zufriedene Berufsausübung wichtig sind ein ungünstigeres Selbstbild auf als Personen im Männerberuf. Es wird damit deutlich, dass die geschlechtstypische Arbeitsmarktsegregation neben ökonomischen auch psychologische Auswirkungen hat. 52 soFid Sozialpsychologie 2007/2 2 Sozialisation, Erziehung, Entwicklung, Persönlichkeit VERÖFFENTLICHUNGEN: Rustemeyer, R.: Interrelations among gender-role conflict, typicality of occupations, and self-esteem. in: Psychological Reports, 89, 2001, pp. 489-498.+++ Wilde, A.; Rustemeyer, R.: Frauen im Männerberuf Polizei (in Vorbereitung). ARBEITSPAPIERE: Wilde, A.; Rustemeyer, R.: Frauen im Männerberuf Polizei. Herausforderungen und Perspektiven für die Organisation Polizei. Vortrag auf der 7. Tagung Empirische Polizeiforschung "Organisationskultur(en) & Organisationsreform in der Polizei". Hannoversch Münden, 2006. ART: Eigenprojekt BEGINN: 2001-01 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Koblenz-Landau Campus Koblenz, FB 01 Bildungswissenschaften, Institut für Psychologie Lehrstuhl für Sozialpsychologie (Universitätsstr. 1, 56070 Koblenz); Universität Rostock, Philosophische Fakultät, Institut für Pädagogische Psychologie (AugustBebel-Str. 28, 18051 Rostock) KONTAKT: Rustemeyer, Ruth (Prof.Dr. e-mail: ruste@uni-koblenz.de) [73-L] Schneider, Wolfgang; Knopf, Monika (Hrsg.): Entwicklung, Lehren und Lernen: zum Gedenken an Franz Emanuel Weinert, Göttingen: Verl. f. Psychologie Hogrefe 2003, 309 S., ISBN: 3-8017-1788-7 INHALT: "Das Buch bietet einen Überblick zu Kernthemen der Entwicklungspsychologie und der Pädagogischen Psychologie. Es enthält Beiträge zur Entwicklung kognitiver Merkmale wie etwa des Gedächtnisses, der Sprache und des Denkens, aber auch den neuesten Forschungsstand zur Entwicklung von Moral und Persönlichkeit. Der zweite Teil des Bandes widmet sich dem Thema Lehren und Lernen. Der Kulturvergleich von Schulleistungen wird ebenso thematisiert wie die Rolle von schulischer Motivation, Vorwissen und Intelligenz bei der Entwicklung schulischer Fertigkeiten. Der von Schülerinnen und Schülern von Franz Emanuel Weinert gestaltete Band erfasst die wichtigsten Inhaltsbereiche, zu denen die Arbeitsgruppe um Franz Weinert wissenschaftliche Beiträge lieferte. Der Band vermittelt einen guten Eindruck davon, dass gerade die am Max-Planck-Institut für psychologische Forschung begonnenen Studien unser Wissen um komplexe Entwicklungsveränderungen im Rahmen einer Lebensspannenpsychologie deutlich erweitert haben. Eine Würdigung des Lebenswerks von Franz Emanuel Weinert rundet den Band ab." (Textauszug) [74-L] Schoon, Sonia: Shanghai XXL: Alltag und Identitätsfindung im Spannungsfeld extremer Urbanisierung, (Urban Studies), Bielefeld: transcript Verl. 2007, 342 S., ISBN: 978-3-89942-645-8 INHALT: Gegenstand der Untersuchung sind Shanghai und der Einfluss der Stadt auf die junge Generation im Alter von 20 bis 30 Jahren. Auf der Basis einer qualitativen Feldstudie werden Handlungsstrategien einer Generation sichtbar, die in der Phase des Wirtschaftsaufschwungs aufwuchs. Den Hintergrund bildet ein Abriss der Geschichte Shanghais. Die einzigartige Dimension des Urbanisierungsprozesses in Shanghai wird in die Begriffe "Ecdynamik" und "Pendragonisierung" gefasst. Hauptthemen der vorgestellten Interviews sind der ecdynamische Raum als allumfassende und alle Lebensbereiche beeinflussende Einheit unter besonderer Berücksichtigung des Generationenkonflikts und der unterschiedlichen Wahrnehmungen, Lebenseinstellungen und Lebenshandlungen von Shanghairen und Zugereisten. Auf dieser soFid Sozialpsychologie 2007/2 2 Sozialisation, Erziehung, Entwicklung, Persönlichkeit 53 Basis wird abschließend diskutiert, ob sich bei der neuen Generation eine spezifische, den Umständen angepasste Identitätskonstruktion abzeichnet. (ICEÜbers) [75-L] Sliwka, Anne; Diedrich, Martina; Hofer, Manfred: Citizenship education: theory - research - practice, Münster: Waxmann 2006, 224 S., ISBN: 38309-1608-6 INHALT: Der Sammelband mit Beiträgen europäischer und US-amerikanischer Autoren steht im Kontext des BLK-Programms 'Demokratie Lernen und Leben'. Wissenschaftlerinnen und pädagogische Praktiker dokumentieren interdisziplinär orientierte Formen, Demokratie und aktive Bürgerschaft in Schulen und Kommunen auf einer breiten gesellschaftlichen Basis zu verankern. Die theoretischen Grundlagen und empirischen Befunde berücksichtigen sowohl demokratietheoretische Überlegungen als auch politische Sozialisations- und bildungspolitische Rahmenbedingungen. Der Band soll nicht zuletzt eine Öffnung und internationale Vernetzung der deutschen Debatten über Innovationen und Reformen der politischen Bildung und Demokratiepädagogik bewirken. Abgerundet wird er durch praktische Erkenntnisse und Konsequenzen aus den evaluierten Projektbeispielen des Förderprogramms. (ZPol, NOMOS). Inhaltsverzeichnis: Anne Sliwka: Citizenship Education as the Responsibility of a Whole School: Structural and Cultural Implications (7-18); Cynthia Miller-Idriss: Dismantling the Nation, Debunking Pride: Discourse and Practice in German Civics Classrooms (19-26); John Annette: Community Involvement and Citizenship Education - Where is the 'Political' in Citizenship Education? (27-36); Roland Reichenbach und Bruce Maxwell: Democratic Behaviour and Political Action: Remarks on Political Education (37-44); Gerhard Himmelmann: Teaching, Learning and Living Democracy: An Advanced Concept for German 'Political' Education (45-58); Hans Peter Kuhn: Explaining Gender Differences in Adolescent Political and Civic Identity: The Impact of the Self-Concept of Political Competence and Value Orientations (5972); Monika Buhl: The Role of Family Background in Citizenship Education (73-84); Hans Oswald und Christine Schmid: The Influence of Parents and Peers on Political Participation of Adolescents in the New States of Germany (85-96); Elena Marta and Maura Pozzi: Young Volunteers, Family and Social Capital: From the Care of Family Bonds to the Care of Community Bonds (97-108); Peter Noack: Civic Knowledge and Intolerant Attitudes among Adolescents: Findings from Quasi-Experimental and Survey Studies (109-120); Martina Diederich: Connections between Quality of School Life and Democracy in German Schools (121134); John Potter: Developing Strategies for Citizenship Education in and beyond the School (135-144); F. Klaus Koopmann: Experiential Civic Learning: Rationale and Practice (145154); Andrew Furco: In Service-Learning Really Better Than Community Service? A Study of High School Service Program Outcomes (155-182); James Youniss: Forming a PoliticalMoral Identity Through Service (183-194); Heinz Reinders and James Youniss: Community Service and Civic Development in Adolescence Theoretical Considerations and Empirical Evidence (195-208); Schima Hassan-Beik, Christina Saß and Manfred Hofer: Service Learning at a German University: A Case Study (209-223). [76-F] Solga, Heike, Prof.Dr.; Wagner, Gert, Prof.Dr.; Schupp, Jürgen, Prof.Dr.; Stern, E., Prof.Dr. (Bearbeitung): The "Discovery" of youth's learning potential early in the life course 54 soFid Sozialpsychologie 2007/2 2 Sozialisation, Erziehung, Entwicklung, Persönlichkeit INHALT: This project aims to contribute to our knowledge of social disparities in the processes of discovering youths' learning potential-and its development-in families, schools, and vocational training markets. We are less interested in replicating well-researched variations in the achievement-ability-relationship between social classes. Instead, we focus on within-group differences, both during schooling (within social classes) and during transitions from school to vocational training and labor markets (within educational groups). Such intra-group differences will reveal whether underachievement of children from lower-class and higher-class families is generated by similar or different mechanisms, and whether the mechanisms common to all social classes differ in strength in generating underachievement. Our unique data collection (conducted together with the SOEP) allows us to investigate intra-group variance, even the crucial relationships between achievement, ability, and personality. In addition, a novel decomposition of family background will be coupled with a multidimensional life course approach examining interaction between youth and their siblings, partners, and parents. ART: gefördert BEGINN: 2006-09 ENDE: 2011-03 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Jacobs Foundation INSTITUTION: Universität Göttingen, Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut für Soziologie Lehrstuhl für Soziologie, insb. Empirische Sozialstrukturanalyse (Platz der Göttinger Sieben 3, 37073 Göttingen); Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung -DIW Berlin- Abt. Längsschnittstudie Sozio-oekonomisches Panel -SOEP- (14191 Berlin); Max-Planck-Institut für Bildungsforschung (Lentzeallee 94, 14195 Berlin) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0551-39-14666, Fax: 0551-39-7692, e-mail: hsolga@uni-goettingen.de) [77-L] Stecklina, Gerd: "Ich bin doch nur cool.": zur Sozialisation von Jungen, in: Medien und Erziehung : Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg. 51/2007, H. 2, S. 13-21 INHALT: "Kulturelle Männlichkeitsstereotype eröffnen zu Beginn des 21. Jahrhunderts weniger ein festes Bild vom Mann als vielmehr ein Spektrum von Männlichkeiten. Angefangen beim Bild des Mannes als Familienernährer, der Eigenschaften wie Stärke, Durchsetzungsfähigkeit und Rationalität in sich vereint, reicht es bis hin zum 'neuen' Mann, der sich zum Beispiel durch Sensibilität und ein Leben in einer gleichberechtigten Partnerschaft auszeichnet. Diese Vielfalt macht die Aneignung einer individuellen männlichen Identität für Jungen nicht einfach. Sie müssen viel Eigeninitiative aufbringen, um in Auseinandersetzung mit ihrer sozialen Umwelt ihre Vorstellungen von Mann-Sein und damit ihre eigene geschlechtliche Identität zu entwickeln." (Autorenreferat) [78-L] Steffgen, Georges: Beeinflussen Narzissmus und Selbstkonzeptklarheit aggressives Fahrverhalten in selbstwertbedrohlichen Situationen?, in: Zeitschrift für Sozialpsychologie, Jg. 38/2007, H. 1, S. 43-52 (Standort: USB Köln(38)-XG871; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Die Rolle der Persönlichkeitsvariablen Selbstwertbedrohung, Narzissmus und Selbstkonzeptklarheit für aggressives Fahrverhalten von Motorradfahrerinnen und -fahrern wird untersucht. Fragebogendaten wurden erhoben an einer Stichprobe von 126 Motorradfahrerinnen und -fahrern (98 Männer und 28 Frauen) im Alter von 19 bis 61 Jahren. Die regressionsanaly- soFid Sozialpsychologie 2007/2 2 Sozialisation, Erziehung, Entwicklung, Persönlichkeit 55 tischen Befunde belegten, dass Ärgerreaktionen von Motorradfahrerinnen und -fahrern im Straßenverkehr durch die Interaktion von Narzissmus, Selbstkonzeptklarheit und Selbstwertbedrohung vorhergesagt werden können. Die theoretischen und empirischen Implikationen der Befunde werden abschließend diskutiert. [79-L] Sturzbecher, Dietmar; Hess, Markus: Partizipation im Kindesalter, in: Benno Hafeneger, Mechthild M. Jansen, Torsten Niebling (Hrsg.): Kinder- und Jugendpartizipation : im Spannungsfeld von Interessen und Akteuren, Opladen: B. Budrich, 2005, S. 41-62, ISBN: 3-938094-30-3 INHALT: Zunächst wird dargestellt, was aus einer handlungstheoretischen Perspektive unter Partizipation zu verstehen ist und warum sich im Alter zwischen drei und sechs Jahren wichtige Schritte zum Erwerb von Partizipationskompetenz vollziehen. Diesen Ausführungen schließt sich die Darstellung von Forschungsergebnissen an, die die Wechselwirkung zwischen individuellen und kontextuellen Partizipationsvoraussetzungen einerseits und Partizipationskompetenz andererseits erhellen. (ICF) [80-L] Tervooren, Anja: Einüben von Geschlecht und Begehren: Plädoyer für eine rekonstruktive Sozialisationstheorie, in: Feministische Studien : Zeitschrift für interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung, Jg. 25/2007, H. 1, S. 40-54 (Standort: USB Köln(38)-M XG05803; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Die Verfasserin greift in ihrem Beitrag die Debatte um die geschlechtsspezifische Sozialisation, die in den 1970er und 1980er Jahren geführt wurde unter veränderten Vorzeichen wieder auf. Durch die Auseinandersetzung mit der Kategorie Geschlecht in den 1990er Jahren waren Sozialisationstheorien unter Essentialismusverdacht geraten und wurden für längere Zeit ad acta gelegt. Die Autorin fasst nun die theoretischen Erträge der Kritik an der Kategorie Geschlecht zusammen, um mit ihrer Hilfe sozialisationstheoretische Ansätze reformulieren zu können. Dabei rückt sie das mit dem Konzept des 'doing gender' verbundene Interesse an Mikroanalysen, die besondere Materialität des Körpers und die Verschränkung von Geschlecht und Sexualität in den Mittelpunkt. Die Autorin plädiert dafür, Sozialisationstheorie auf konkrete Untersuchungen zu gründen, die eine Rekonstruktion körperlicher Praktiken und Inszenierungen von Geschlecht erlauben. Anhand einer ethnographischen Studie über zehnbis dreizehnjährige Kinder an einer Berliner Schule kann sie zeigen, wie Jugendliche die Performanz von Geschlecht und Heteronormativität erproben und sich körperlich aneignen." (Textauszug) [81-L] Uhlendorff, Harald: Freundschaften unter Kindern im Grundschulalter, in: Lutz-Michael Alisch, Jürgen W.L. Wagner (Hrsg.): Freundschaften unter Kindern und Jugendlichen : interdisziplinäre Perspektiven und Befunde, Weinheim: Juventa Verl., 2006, S. 95-105, ISBN: 978-3-7799-1317-7 INHALT: Im Artikel werden Interaktionen und Aushandlungen innerhalb von Kinderfreundschaften von verschiedenen Seiten betrachtet. Sowohl theoretische Überlegungen als auch empiri- 56 soFid Sozialpsychologie 2007/2 2 Sozialisation, Erziehung, Entwicklung, Persönlichkeit sche Arbeiten geben Anhaltspunkte dafür, dass Aushandlungen anregend für die soziale und kognitive Entwicklung von Kindern sind. Fraglich bleibt, ob das auch für Freundschaften gilt, in denen sich Kinder zusammenfinden, die durch antisoziales Verhalten auffallen, da diese Kinder oft auf Zwang und Nötigung zurückgreifen. Wünschenswert sind zurzeit langfristig angelegte Untersuchungen, die nicht nur die unterschiedlichen Qualitäten von Aushandlungen unter Freunden einbeziehen, sondern auch die langfristige Entwicklungsrelevanz von Freundschaften näher beleuchten können. (ICF) [82-L] Villa, Paula-Irene: Der Körper als kulturelle Inszenierung und Statussymbol, in: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, 2007, H. 18, S. 18-26 (Standort: USB Köln(38)Ztg00926-a; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.bpb.de/files/SYTVAQ.pdf) INHALT: "Der Beitrag geht den Gestaltungsoptionen des Körpers einerseits und den Beharrungstendenzen des habitualisierten Leibes andererseits im Alltagshandeln nach. Dabei werden auch aktuelle gesellschaftliche Tendenzen und Leitbilder wie Individualisierung und Ästhetisierung von sozialer Ungleichheit hinsichtlich ihrer körperlichen Dimension diskutiert." (Autorenreferat) [83-L] Wilbert, Jürgen: Die Etikettierung eines Verhaltens als fehlerhaft: eine empirische Untersuchung zur bewussten Gewahrwerdung eigener Verhaltensfehler, Lengerich: Pabst 2006, 172 S., ISBN: 3-89967296-8 (Standort: USB Köln(38)-11V5498) INHALT: "Fehler sind ein alltägliches Ereignis. Besonders häufig und klar treten Fehler beim Tippen auf. Viele dieser Fehler bleiben unbemerkt, manche werden uns hingegen bewusst und wir korrigieren sie, während dritte blitzschnell korrigiert werden, bevor wir überhaupt bemerken, einen Fehler begangen zu haben. Welcher Art sind aber die zugrundeliegenden Prozesse, die dazu führen, dass ein Fehler entdeckt wird? Und was, so die weitergehende Frage, unterscheidet bewusste Fehler von Fehlern, die wir offensichtlich intern verarbeiten und die wir korrigieren, die uns aber unbewusst bleiben? Die vorliegende Arbeit geht genau diesen Fragen nach. Dazu wird ein Modell entwickelt, das den Prozess der Bewusstwerdung von Fehlern beschreibt. Die Bewusstwerdung eines Fehlers basiert demnach auf einem zweistufigen Prozess: Zunächst wird das Verhalten hinsichtlich unerwarteter Verhaltenseffekte überwacht. Treten solche unerwarteten Verhaltenseffekte auf, werden weiterführende Attributionsprozesse initiiert. Durch diese Attribution wird wieder ein kohärentes mentales Modell der aktuellen Situation geschaffen. Gelingt eine Integration des unerwarteten Verhaltenseffektes unter der Annahme, dass ein Fehler begangen wurde, wird das zugrundeliegende Verhalten bewusst als fehlerhaft etikettiert. In vier Experimenten werden die Kernannahmen dieses Modells geprüft. Die Ergebnisse bestätigen das Modell und stützen darüber hinaus die übergeordnete These, dass das Bewusstsein ein zutiefst konstruktiver Prozess ist." (Autorenreferat) soFid Sozialpsychologie 2007/2 2 Sozialisation, Erziehung, Entwicklung, Persönlichkeit 57 [84-F] Zellmer, Svenja, Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Gloger-Tippelt, Gabriele, Univ.-Prof.Dr. (Betreuung): Bindung in der mittleren Kindheit INHALT: Gegenstand dieser Arbeit ist die empirische Untersuchung der Stabilität von Bindungsmustern vom Vorschulalter bis zum achten Lebensjahr im Rahmen der Düsseldorfer "Studie zum Eintritt in den Kindergarten und die Schule". Die Bindungstheorie geht davon aus, dass Bindung aufgrund der kontinuierlichen Erfahrungen eines Kindes mit seinen Bezugspersonen eine gewisse zeitliche Stabilität aufweist. Daher wird die Entwicklung der Bindungsmuster im Vorschulalter, über den Beginn der Grundschulzeit bis zum Ende der zweiten Klasse erforscht. Für die Erfassung der Bindungsqualität, kamen jeweils altersadäquate Erhebungsinstrumente zum Einsatz: Im Vorschulalter, als die Kinder im Durchschnitt 5,3 Jahre alt waren, wurde die Bindung mit der Fremden Situation (Auswertung nach Cassidy, Marvin, 1992) erfasst, zu Beginn der Grundschulzeit, als die Kinder im Mittel 6,7 Jahre alt waren, das Geschichten-ergänzungsverfahren zur Bindung (Gloger-Tippelt, G. & König, L., 2002) und am Ende der zweiten Klasse, als die Kinder durchschnittlich 8;3 Jahre alt waren, das Child Attachment Interview (Target, M.; Fonagy, P. & Shmueli-Goetz, Y., 2003). Letzteres stellt ein relativ neues Bindungsinstrument dar, bei dem durch Analyse der verbalen inhaltlichen Aussagen des Kindes über die Bindungsbeziehungen zu Mutter, Vater und möglichen anderen relevanten Bindungsfiguren, der Form des Erzählten und dem non-verbalen Verhalten die mentale Repräsentationen von relevanten Bindungsfiguren erfasst wird. Der Verlauf der Bindungsentwicklung kann anhand einer Stichprobe von 68 Kindern und ihren Eltern, die beim vierten Messzeitpunkt der Längsschnittstudie erneut teilnahmen, untersucht werden. Es besteht die Annahme, dass die Bindungsentwicklung im Kontext von äußeren Bedingungen und Lebensereignissen möglichen Risiko- oder Schutzfaktoren unterliegen kann, die zu einer Veränderung der Bindungsmuster führen kann. Daher wurde als bedeutsamer Übergang der Schuleintritt untersucht. Zudem nimmt die Bindungstheorie an, dass die Bindungsbeziehung die Selbstwahrnehmung und soziale Kompetenzen beeinflusst. Daher wurden das Selbstkonzept sowie Problem- und Sozialverhalten erhoben, um zu prüfen, inwiefern die kindlichen Bindungsmuster auf diese Aspekte Einfluss nehmen und ob sich Veränderungen in der Bindungsqualität auch auf Selbstbild und Sozialverhalten auswirken. GEOGRAPHISCHER RAUM: Düsseldorf METHODE: Bindungstheorie; Child Attachment Interview. Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert (Child attachment interview). Experiment. Psychologischer Test (Selbstkonzept Hartz). Qualitatives Interview. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2005-01 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Graduiertenförderung der Univ. Düsseldorf INSTITUTION: Universität Düsseldorf, Philosophische Fakultät, Erziehungswissenschaftliches Institut Abt. Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie (Universitätsstr. 1, 40225 Düsseldorf) KONTAKT: Betreuerin (e-mail: gloger-tippelt@phil-fak.uni-duesseldorf.de) [85-L] Zimmermann, Peter: Grundwissen Sozialisation: Einführung zur Sozialisation im Kindes- und Jugendalter, (Lehrbuch), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2006, 232 S., ISBN: 3-531-15151-7 (Standort: UuStB Köln(38)-34A614) 58 soFid Sozialpsychologie 2007/2 2 Sozialisation, Erziehung, Entwicklung, Persönlichkeit INHALT: "Sozialisationstheorien und Sozialisationsforschungen haben sich in der letzten Zeit umfangreich weiterentwickelt und in ihren wissenschaftlichen Aussagen sehr stark differenziert. Deshalb sind - in diesem manchmal schon unüberschaubaren Gebiet - ordnende Gesichtspunkte sicherlich hilfreich. Was nun mit dem Begriff Sozialisation genau gemeint ist, wird im Anschluss an diese kurzen Einführungen im zweiten Kapitel ausführlich geklärt. Es geht hierbei um eine Definition und auch um eine Abgrenzung zu den Begriffen Erziehung und Entwicklung. In dem darauf folgenden dritten Kapitel gehe ich auf das derzeitige Marktangebot an theoretischen Ansätzen ein. Die Leitfrage hierbei lautet: Welchen Zugang zum Verständnis von Sozialisation bieten die verschiedenen Theorien? Die hier dargestellten Ansätze werden in den weiteren Kapiteln immer wieder in unterschiedlichen Zusammenhängen auftauchen. Im vierten und fünften Kapitel wird der Blick auf zwei zentrale Sozialisationsinstanzen gelenkt. Was passiert in der Familie und in der Schule? Wie sehen die Auswirkungen von gesellschaftlichen Sozial- und Organisationsstrukturen auf die Persönlichkeitsentwicklung von Kindern und Jugendlichen aus und welche Theorien und Forschungen geben hierzu Auskunft? Das sechste Kapitel kümmert sich um die Sozialisation in der Lebensphase Jugend. In diesem Lebensabschnitt erfolgen erhebliche körperliche, geistige, emotionale und soziale Entwicklungen. In dem Kapitel werden theoretische Ansätze gesammelt, diediese Vorgänge zu erklären versuchen. Kein anderes Merkmal hat aber so grundsätzliche Auswirkungen auf die Sozialisation wie die Geschlechtzugehörigkeit. Ausführlich werden deshalb auch im siebten Kapitel die Erklärungsansätze zur geschlechtspezifischen Sozialisation erörtert. Die im Vordergrund stehende Frage lautet: Wie werden Mädchen zu Mädchen und Jungen zu Jungen? Das achte Kapitel beschäftigt sich mit einer wichtigen und aktuellen Frage der Körpersozialisation: Welchen Einfluss hat Gesundheit und das in den letzten Jahren stark geforderte Selbstmanagement im Gesundheitsbereich - Stichwort Wellness -auf Sozialisationsvorgänge? Die Sozialisation ist von zahllosen Einflüssen abhängig. Gegenwärtig und für die nahe Zukunft sind aber meines Erachtens zwei besonders herauszustellen: elektronische Medien und neue Anforderungen der Arbeitswelt. Im abschließenden neunten Kapitel werde ich unter den Stichworten "Medienvermittelte Sozialisation" und "Flexibilität - Selfness" einige Akzente der Sozialisationsproblematik im 21. Jahrhundert diskutieren." (Textauszug) 3 Einstellung, Wahrnehmung und Verhalten [86-L] Abeler, Johannes; Altmann, Steffen; Kube, Sebastian; Wibral, Matthias: Reciprocity and payment schemes: when equality is unfair, (Discussion Paper / Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit GmbH, No. 2500), Bonn 2006, 28 S. (Graue Literatur; URL: http://ftp.iza.org/dp2500.pdf) INHALT: "A growing literature stresses the importance of reciprocity, especially for employment relations. In this paper, we study the interaction of different payment modes with reciprocity. In particular, we analyze how equal wages affect performance and efficiency in an environment characterized by contractual incompleteness. In our experiment, one principal is matched with two agents. The principal pays equal wages in one treatment and can set individual wages in the other. We find that the use of equal wages elicits substantially lower efforts and efficiency. This is not caused by monetary incentives per se since under both wage schemes it is profit-maximizing for agents to exert high efforts. The treatment difference is rather driven soFid Sozialpsychologie 2007/2 3 Einstellung, Wahrnehmung und Verhalten 59 by the fact that reciprocity is violated far more frequently in the equal wage treatment. Agents suffering from a violation of reciprocity subsequently withdraw effort. Our results suggest that individual reward and punishment opportunities are crucial for making reciprocity a powerful contract enforcement device." (author's abstract) [87-L] Abraham, Martin: Wann werden Löhne als gerecht eingeschätzt?: eine tauschtheoretische Betrachtung der Lohngerechtigkeit auf dem Arbeitsmarkt, in: Zeitschrift für Arbeitsmarktforschung, Jg. 40/ 2007, H. 1, S. 9-22 (Standort: USB Köln(38)-XG1089; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Das Ziel des Beitrags ist die Klärung der Frage, warum Personen andere Determinanten als Leistung für die Einschätzung der Lohngerechtigkeit heranziehen. Diese Frage ergab sich aus der Beobachtung, dass eine beträchtliche Anzahl von Befragten im Schweizer Arbeitsmarktsurvey angab, dass die Familiensituation, die Bildung und die Dauer der Betriebszugehörigkeit eine Rolle für die Festlegung des Lohns spielen sollten. Für dieses Phänomen wurden drei Erklärungstypen diskutiert. Erstens kann angenommen werden, dass ein Akteur eine Verteilungsregel eher unterstützt, wenn er von dieser profitiert. Zweitens wurde die Möglichkeit diskutiert, dass Einstellungen zur Lohngerechtigkeit durch allgemeine moralische oder altruistische Normen beeinflusst werden. Drittens wurde ein tauschtheoretisches Modell vorgeschlagen, das auf der Idee gleichgewichtiger Tauschbeziehungen zwischen den Mitgliedern eines Unternehmens beruht. Die empirischen Ergebnisse zeigen, dass sowohl das Eigeninteresse als auch das tauschtheoretische Modell zur Erklärung von Einstellungen über Lohngerechtigkeit beitragen können. Im Hinblick auf die Wirksamkeit allgemeiner Normen lassen sich erste Indikatoren finden, deren Interpretation jedoch problematisch ist." (Autorenreferat) [88-L] Antecol, Heather; Barcus, Vanessa E.; Cobb-Clark, Deborah: Gender-biased behavior at work: what can surveys tell us about the link between sexual harassment and gender discrimination?, (Discussion Paper / Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit GmbH, No. 2647), Bonn 2007, 25 S. (Graue Literatur; URL: http://ftp.iza.org/dp2647.pdf) INHALT: "This paper examines the links between survey-based reports of sexual harassment and gender discrimination. In particular, we are interested in assessing whether these concepts measure similar forms of gender-biased behavior and whether they have the same effect on workers' job satisfaction and intentions to leave their jobs. Our results provide little support for the notion that survey-based measures of sexual harassment and gender discrimination capture the same underlying behavior. Respondents do appear to differentiate between incidents of sexual harassment and incidents of gender discrimination in the workplace. Both gender discrimination and sexual harassment are associated with a substantially higher degree of job dissatisfaction, particularly amongst men. While women who experience gender discrimination are somewhat more likely to intend to change jobs, amongst men it is sexual harassment that leads to an increased propensity to quit. We find no significant interactions between our two measures of gender bias, perhaps implying that the intensity of gender bias is relatively unimportant for understanding job dissatisfaction and the intention to quit. At the same time, this may reflect the lack of precision with which we estimate this interaction, especially for men." (author's abstract) 60 soFid Sozialpsychologie 2007/2 3 Einstellung, Wahrnehmung und Verhalten [89-F] Asbrock, Frank, Dipl.-Psych. (Bearbeitung): Wann kippen feindselige Mentalitäten in Feindseligkeit um? Diskriminierung als Konsequenz gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit INHALT: Das Forschungsprojekt befasst sich mit der Frage, ob diskriminierendes Verhalten gegenüber verschiedenen Fremdgruppen systematisch zusammenhängt. Es konnte gezeigt werden, dass es einen deutlichen Zusammenhang zwischen Vorurteilen gegenüber verschiedenen Fremdgruppen gibt (Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit; Heitmeyer, 2006). Der Autor nimmt an, dass neben einem solchen Syndrom auf Einstellungsebene auch konsensuelle Stereotype die Beziehung von diskriminierendem Verhalten gegenüber verschiedenen Gruppen beeinflussen. Gruppen, über die ähnliche konsensuelle Stereotype bestehen, werden auch auf ähnliche Art und Weise diskriminiert. METHODE: Die theoretische Grundlage für die Untersuchung bildet das Stereotype Content Model (SCM; Fiske, Cuddy, Glick & Xu, 2002). Danach ziehen konsensuelle Stereotype bestimmte Intergruppenemotionen und entsprechend bestimmte diskriminierende Verhaltensweisen nach sich. Darüber hinaus wird in dem Modell implizit angenommen, dass über verschiedene Gruppen ähnliche konsensuelle Stereotype bestehen, die entsprechend ähnlichem diskriminierendem Verhalten führen. Das SCM ist aber inhaltlich auf die beiden breiten Stereotypendimensionen Wärme und Kompetenz beschränkt, so dass eine Erweiterung anhand anderer Ansätze, wie z.B. der Intergroup Emotions Theory (Smith, 1993) oder der Image Theory (Alexander, Brewer & Herrmann, 1999) überprüft werden soll. Dadurch soll eine größere Anzahl qualitativ unterschiedlicher Facetten von Diskriminierung analysiert werden. Eine solche theoretische Integration soll eine Beitrag zur Verdeutlichung der kognitiven und emotionalen Grundlagen von diskriminierendem Verhalten leisten. Die empirische Umsetzung der Fragestellung beinhaltet sowohl Laborexperimente als auch die Analyse von GMFSurveydaten. VERÖFFENTLICHUNGEN: Asbrock, F.; Cohrs, J.C.: Right-wing authoritarianism and social dominance orientation as dual predictors of prejudice: an experimental test. 2005 (manuscript submitted for publication). ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Bielefeld, Graduiertenkolleg "Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit: Ursachen, Phänomenologie, Konsequenzen" (Universitätsstr. 25, 33615 Bielefeld); Universität Bielefeld, Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (Postfach 100131, 33501 Bielefeld) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0521-106-2559, Fax: 0521-106-6415, e-mail: frank.asbrock@uni-bielefeld.de) [90-L] Baier, Dirk; Hadjar, Andreas: Alter Wein in neuen Schläuchen?: Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Autoritarismus, Sozialer Dominanzorientierung und Hierarchischem Selbstinteresse, in: Zeitschrift für Politische Psychologie, Jg. 13/2005, H. 1/2, S. 7-29 (Standort: USB Köln(38)-Zs.A 5587; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Der sozialpsychologische Diskurs um die Ursachen von Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung wurde in den letzten Jahrzehnten um zwei theoretische Ansätze bereichert, die viele Bezugspunkte zum Autoritarismus-Konzept aufweisen: die Soziale Dominanzorien- soFid Sozialpsychologie 2007/2 3 Einstellung, Wahrnehmung und Verhalten 61 tierung (SDO) und das Hierarchische Selbstinteresse (HSI). Ziel dieses Beitrags ist sowohl ein theoretischer, als auch ein empirischer Vergleich dieser Konzepte, in deren Fokus jeweils spezifische, auf der Individualebene messbare Syndrome stehen. Trotz vieler Übereinstimmungen sind Unterschiede zu konstatieren: Während die Soziale Dominanzorientierung Beziehungen zwischen Gruppen zum Gegenstand hat, geht es im klassischen AutoritarismusKonzept um die Unterwürfigkeit unter Autoritäten der eigenen Gruppe mit dem Resultat der Projektion der eigenen Aggression auf Fremdgruppen. Das Hierarchische Selbstinteresse hingegen kommt gänzlich ohne einen Intergruppenbezug aus, weil es den Wettbewerb 'jeder gegen jeden' thematisiert. Obwohl HSI damit die individuelle Entsprechung des Marktprinzips kapitalistischer Gesellschaften schlechthin darstellt und ein zentrales Ordnungsprinzip der Moderne verkörpert, weist es ähnliche Ursachen und ähnlich negative Konsequenzen wie Autoritarismus auf. HSI erscheint im Sinne einer kritischen Gesellschaftstheorie als eine wichtige Ergänzung des Autoritarismus-Konzepts. SDO hingegen weist weniger Übereinstimmungen mit Autoritarismus auf und eignet sich, entsprechend der empirischen Befunde, besonders zur Prädiktion von Antisemitismus. Weder HSI noch SDO können deshalb als 'alter Wein' bezeichnet werden; sie tragen in differentieller Weise zur Erklärung sozialer Probleme bei." (Autorenreferat) [91-F] Becker, Julia, Dipl.-Psych. (Bearbeitung): Women's internalization of sexism: predictors and antidotes INHALT: Women are still disadvantaged and discriminated by the gender status quo. Surprisingly, studies show that beside many men, also a substantial number of women endorse sexist attitudes and deny or legitimate gender discrimination. To explain this phenomenon, I will develop the gender identity model. Based on Social Identity Theory (e.g., Tajfel & Turner, 1979) and Social Role Theory (Eagly & Wood, 1999), I propose that different forms of gender identity can be distinguished and that these different forms of gender identity explain different levels of women's endorsement of sexist beliefs. I hypothesize that women reject sexist attitudes when they are highly identified with the category women and have internalized a progressive gender role. In contrast, I expect that women who are highly identified and have internalized a traditional gender role show the highest endorsement of sexist attitudes. In the second part, I focus on antidotes to reduce the endorsement of subtle sexist beliefs. I assume that especially women's endorsement of sexism is partly due to a) a lack of information about the prevalence, various manifestations of sexism and about the harm sexism causes for women as a group and b) a lack of sensitivity towards sexism (see Swim, Mallet & Stangor, 2004). Therefore, I will test whether selective information and heightened sensitivity towards sexism reduces the endorsement of subtle sexist beliefs. I will use the diary method and additional lab studies. ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Marburg, Graduiertenkolleg "Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit: Ursachen, Phänomenologie und Konsequenzen" (Gutenbergstr. 18, 35032 Marburg); Universität Marburg, FB 04 Psychologie, Arbeitsgruppe Sozialpsychologie (Gutenbergstr. 18, 35032 Marburg) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 06421-28-23625, Fax: 06421-28-23789, e-mail: julia.becker@staff.uni-marburg.de) 62 soFid Sozialpsychologie 2007/2 3 Einstellung, Wahrnehmung und Verhalten [92-F] Beckers, Tilo, M.A. (Bearbeitung); Meulemann, Heiner, Prof.Dr. (Betreuung): Homosexualität: eine international vergleichende Mehrebenenanalyse der Einstellungen zu gleichgeschlechtlichem Sexualverhalten 1981-2006 INHALT: Einstellungen zur Homosexualität werden im Kontext von Theorien zur Humanentwicklung (Inglehart, Welzel) und Geschlechtergleichheit (Inglehart, Norris) mit den statistischen Mitteln der Mehrebenenanalyse international vergleichend für bis zu 58 Länder aus allen Weltregionen und schwerpunktmäßig für Europa für den Zeitraum von 1981-2006 untersucht. Neben den in der bisherigen Forschung dokumentierten Individualeffekten wie Alter und Geschlecht, Bildung und Geschlechtsrolleneinstellung, Religiosität und postmaterialistischen Wertorientierungen werden auch so genannte "Naturnormen" untersucht, die eine enge Verbundenheit mit normativen Vorstellungen des Natürlichen als negativen Prädiktor der Einstellungen zur Homosexualität identifizieren. Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen aber die beträchtlichen Einflüsse von Kontext-, also Ländermerkmalen wie responsiver Demokratie, Geschlechtergleichstellung, der Rechtslage Homosexueller und der religiösen Tradition der Länder, die für die international vergleichende Einstellungsforschung exemplarisch den theoretischen wie empirischen Nutzen von statistischen Mehrebenenanalysen demonstrieren und die Kontextgebundenheit individueller Bewertungen nachdrücklich unterstreichen. Neben dem internationalen Vergleich werden auch länder- und ländergruppenspezifische Kohortenanalysen und weitere Analysen kumulierter Querschnitte durchgeführt, um den sozialen Wandel im Aggregat abzubilden. ZEITRAUM: 1981-2006 GEOGRAPHISCHER RAUM: 58 Länder aus allen Weltregionen, insb. Europa METHODE: International vergleichende empirische Sekundäranalyse als Mehrebenenanalyse (hierarchische Regressionsmodelle: Individuen in Ländern): Individualdaten: World Values Survey (WVS), International Social Survey Program (ISSP) und Eurobarometer (EB); ergänzend: European Social Survey (ESS 2002/2003); Kontext-/ Länderdaten: Human Development Reports (HDR) des United Nations Development Programme (UNDP); Worldbank; CIA World Factbook; World Legal Surveys der International Lesbian and Gay Association (ILGA); International Gay and Lesbian Human Rights Committee (IGLHRC); World Christian Encyclopedia u.a. DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse von Individualdaten (Herkunft der Daten: ZA: ISSP, Eurobarometer/ Onlinequellen: World Values Survey, European Social Survey; Auswahlverfahren: Zufall -Verfahren variieren nach Datensätzen-); Sekundäranalyse von Aggregatdaten (Herkunft der Daten: verschiedene Onlinequellen und Enzyklopädien). VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Beckers, T.: Attitudes on homosexuality in the context of human development. How gender equality, democracy, religion and law shape moral tolerance towards same-sex intimacy - a cross-national two level hierarchical linear model. Arbeitspapier, das beim QMSS-Research Methods Festival in Oxford, Juli 2006, präsentiert wurde.+++Ders.: Das Recht und der homosexuelle Körper in einem weltweiten Vergleich der Zusammenhänge von Rechtsordnung, sozialen Chancen und Einstellungen. Vortrag in der Plenarsitzung zum Thema "Körper des Rechts - Körper im Recht" beim 33. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel, Oktober 2006; wird im Verhandlungsband zum Kongress veröffentlicht. ART: Dissertation BEGINN: 2003-09 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Köln, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Forschungsinstitut für Soziologie (Greinstr. 2, 50939 Köln) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0221-470-6140, Fax: 0221-470-5169, e-mail: beckers@wiso.uni-koeln.de) soFid Sozialpsychologie 2007/2 3 Einstellung, Wahrnehmung und Verhalten 63 [93-L] Benz, Wolfgang (Hrsg.): Jahrbuch für Antisemitismusforschung 15, Berlin: Metropol-Verl. 2006, 399 S., ISBN: 978-3938690-46-8 INHALT: "Das Jahrbuch für Antisemitismusforschung ist ein Forum für wissenschaftliche Beiträge zur Antisemitismus-, Vorurteils- und Minderheitenforschung und will dieses disziplinär breite Spektrum bündeln. Es ist deshalb fächerübergreifend und international vergleichend ausgerichtet. Es veröffentlicht Arbeiten zur Geschichte der Judenfeindschaft, zur nationalsozialistischen Verfolgungspolitik, zum Holocaust, zu Emigration und Exil, zum Rechtsextremismus, zu Minoritätenkonflikten und zur Theorie des Vorurteils." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Martin Ulmer: Antisemitische Massenkrawalle in Stuttgart - Anlass, Verlauf, Diskurse und Ursachen (17-41); Gregor Hufenreuter: '... ein großes Verzeichnis mit eingestreuten Verbrechern'. Zur Entstehung und Geschichte der antisemitischen Lexika SemiKürschner (1913) und Sigilla Veri (1929-1931) (43-63); Franz Maciejewski: Der Novemberprogrom in ritualgeschichtlicher Perspektive (65-84); Hannah Ahlheim: Deklassierung jüdischer Kunden: Die Commerzbank und die 'beschränkt verfügbaren Sicherungskonten' 19381945 (85-112); Christine Krause: Das KPD-Exil in Mexiko und der Antisemitismus. Stationen einer Debatte (113-132); Michael Frankl: 'Jerusalem an der Haná'. Nationaler Konflikt, Gemeindewahlen und Antisemitismus in Mähren Ende des 19. Jahrhunderts (135-159); Dietmar Müller: Orientalismus und Nation. Juden und Muslime als Alterität im Südosteuropa der Nationalstaaten 1878-1941 (161-184); Egon Pelikan: Antisemitismus ohne Juden in Slowenien (185-199); Iveta Leitane: Antisemitismus in Lettland nach der Wende 1991 (201-230); Jan Weyand: Zum Stand kritischer Antisemitismusforschung (233-258); Clive D. Field: John Bull's Judeophobia. Images of the Jews in British Public Opinion Polls since the Late 1930s (259-300); Karola Fings: Eine 'Wannsee-Konferenz' über die Vernichtung der Zigeuner? Neue Forschungsergebnisse zum 15. Januar 1943 und dem 'Auschwitz-Erlass' (303-333); Brigitte Mihok: Edgar Hilsenraths Roman: 'Nacht' im historischen Kontext (335-344); Annette Schaefgen: Genoizid und Gedächtnis - zu Edgar Hilsenraths Roman 'Das Märchen vom letzten Gedanken' (345-358); Robert Stockhammer: Augenzeugenschaft und Textgestalt 'Literatur' über den Genozid in Ruanda (359-379); Günter Schubert: Post für Eichmann (383-393). [94-F] Besier, Gerhard, Prof.Dr.Dr. (Bearbeitung): Täter und Opfer, Mitläufer und Opponenten. Über menschliches Verhalten in Grenzssituationen INHALT: In beiden deutschen Diktaturen wurden "ganz normale" Durchschnittsmenschen zu "Tätern". Sie denunzierten, raubten, vergewaltigten und töteten. Durch welche Umstände konnte es so weit kommen, was trieb sie, was motivierte sie? Und dann gab es die andere Seite: Menschen, die Opfer dieser Taten wurden. Gibt es neben dem Täter- auch ein Opferprofil? Und was ist mit jenen, die Opfer und Täter zugleich waren? Und jenen, die sich stets anpassten, aber auch den wenigen, die Widerstand leisteten? Warum verhalten sich Menschen in der angedeuteten Weise? Welche empirischen und anderen Erklärungsmuster gibt es? Auf der Grundlage von sozialwissenschaftlichen, historischen und systematischen Ansätzen will Gerhard Besier in dieser Studie den psychophysiologischen Motiven für menschliches Verhalten, aber auch den Gründen für die unterschiedlichen Deutungen dieses Verhaltens nachgehen. ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe 64 soFid Sozialpsychologie 2007/2 3 Einstellung, Wahrnehmung und Verhalten INSTITUTION: Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung e.V. an der Technischen Universität Dresden (01062 Dresden) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0351-463-32802, e-mail: Gerhard.Besier@mailbox.tu-dresden.de) [95-L] Besier, Gerhard: "Wir" und "die anderen": zur Entstehung von Vorurteilen und Feindbildern, in: Gerhard Besier, Katarzyna Stoklosa (Hrsg.): Lasten diktatorischer Vergangenheit : Herausforderungen demokratischer Gegenwart ; zum Rechtsextremismus heute, Münster: Lit Verl., 2006, S. 13-28, ISBN: 3-8258-8789-8 (Standort: B d. Friedrich-Ebert-Stiftung bonn(Bo 133)-A06-02009) INHALT: Der Verfasser zeigt, wie es zu Gruppenbildungen kommt und wie Fremd- und WirDefinitionen entstehen. Stereotype führen zu sozialen Kategorisierungen. Während sie einen "wahren Kern" enthalten, kristallisieren sich Vorurteile um negative Einstellungen und können sich zu Feindbildern verdichten. Zur Überwindung von Stereotypen und Vorurteilen bedarf es einer Veränderung auf kognitiver Ebene - vorurteilsbehaftete Informationssuche und einseitige Informationsinterpretation müssen vermieden werden. Veränderungen von Vorurteilen und Stereotypen sind durch Konfrontation mit Informationen möglich, die solche verzerrte Wahrnehmungen widerlegen. Empirische Untersuchungen legen nahe, dass Vorurteile, Feindbilder, Aggressionen gegen Minderheiten und Obrigkeitsgehorsam vor allem in politischen Extremmilieus auftreten. (ICE2) [96-F] Casper, Catharina, Dipl.-Psych.; Seifert, Bettina, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Rothermund, Klaus, Prof.Dr.; Wentura, Dirk, Prof.Dr. (Leitung): Automatische Stereotypaktivierung INHALT: Das Projekt hat drei miteinander verbundene Zielsetzungen. Zunächst sollen Prozesse der Stereotypaktivierung mithilfe von semantischen Primingverfahren analysiert werden. Ein zentrales Charakteristikum der geplanten Untersuchungen besteht dabei darin, Primingtechniken zu entwickeln und einzusetzen, die eine eindeutige Bestimmung von Prozessen der automatischen Aktivationsausbreitung in der mentalen Repräsentation von sozialen Kategorien und auch eine Abgrenzung zu einfachen Valenzaktivierungen ("Vorurteilen") erlauben. Das zweite Ziel ist die Analyse moderierender Bedingungen der Stereotypaktivierung, insbesondere ihre Abhängigkeit von Gruppenzugehörigkeiten, von der Salienz sozialer Kategorien, von der Art der Verarbeitung der Kategorieinformation und vom Typ der Kategorieinformation. Diese Untersuchungen sollen näheren Aufschluss über die mentale Repräsentation von Stereotypen und ihre Implikationen für die soziale Informationsverarbeitung geben. Ein drittes Ziel des Vorhabens besteht darin, Techniken zur Modifikation dieser Stereotype abzuleiten und empirisch auf ihre Wirksamkeit zu überprüfen. Hierbei liegt der Schwerpunkt auf der Entwicklung und Analyse von Trainingsmaßnahmen, die nicht auf Einsicht und Argumentation basieren, sondern stattdessen an der Eigengesetzlichkeit mentaler Gedächtnisstrukturen anknüpfen. (S. http://www2.uni-jena.de/svw/rgroup/ ). METHODE: semantisches Priming; Intergruppenbeziehungen ART: gefördert BEGINN: 2006-11 ENDE: 2008-11 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Jena, DFG-Forschergruppe "Discrimination and tolerance in intergroup relations" (Humboldtstr. 11, 07743 Jena); Universität Jena, Fak. für Sozial- und soFid Sozialpsychologie 2007/2 3 Einstellung, Wahrnehmung und Verhalten 65 Verhaltenswissenschaften, Institut für Psychologie Abteilung Allgemeine Psychologie II (Am Steiger 3, Haus 1, 07743 Jena); Universität Saarbrücken, Fak. 05 Empirische Humanwissenschaften, FR 5.3 Psychologie Professur für Allgemeine Psychologie und Methodenlehre (Postfach 151150, 66041 Saarbrücken) KONTAKT: Rothermund, Klaus (Prof.Dr. Tel. 03641-945121, e-mail: klaus.rothermund@uni-jena.de) [97-L] Cohrs, J. Christopher: Interindividuelle Unterschiede in Vorurteilen: zur Konstruktvalidität und Erklärungskraft von rechtsgerichtetem Autoritarismus und sozialer Dominanzorientierung, in: Zeitschrift für Politische Psychologie, Jg. 13/2005, H. 1/2, S. 113-136 (Standort: USB Köln(38)-Zs.A 5587; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "In diesem Beitrag werden Prädiktoren von Vorurteilen gegenüber Türken im Kontext des Zweiprozessmodells von Duckitt (2001) untersucht. Das Modell weist rechtsgerichtetem Autoritarismus (RWA) und sozialer Dominanzorientierung (SDO) eine zentrale Rolle zu. In einer Stichprobe von 141 Studierenden wird die Konstruktvalidität dieser beiden Merkmale über Zusammenhänge mit sozialer Konformität, autoritären Persönlichkeitsmerkmalen, hierarchischem Selbstinteresse, dispositionaler Empathie und Weltbildern untersucht. Die Ergebnisse zeigen Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen RWA und SDO auf und deuten an, dass soziale Konformität ein reineres Maß für Autoritarismus als RWA ist und dass autoritäre Persönlichkeitsmerkmale, HSI und Empathie über RWA und SDO hinaus Erklärungswert für Vorurteile besitzen. Es wird die Notwendigkeit hervorgehoben, das Zweiprozessmodell zu ergänzen sowie verschiedene Dimensionen von Vorurteilen zu unterscheiden." (Autorenreferat) [98-L] D'Ambrosio, Conchita; Frick, Joachim R.: Individual well-being in a dynamic perspective, (SOEPpapers on Multidisciplinary Panel Data Research at DIW Berlin, 05/2007), Berlin 2007, 25 S. (Graue Literatur; URL: http://www.diw.de/deutsch/produkte/publikationen/soeppapers/docs/papers/diw_sp0005.pdf) INHALT: "This paper explores the determinants of individual well-being as measured by selfreported levels of satisfaction with income. Making full use of the panel data nature of the German Socio-Economic Panel, we provide empirical evidence for well-being depending on absolute and on relative levels of income in a dynamic framework. This finding holds after controlling for other influential factors in a multivariate setting. The main novelty of the paper is the consideration of dynamic aspects: individual's own history as well as the relative income performance with respect to the others living in the society under analysis do play a major role in the assessment of well-being." (author's abstract) [99-F] Degner, Juliane, Dr. (Bearbeitung); Wentura, Dirk, Prof.Dr. (Leitung): Messung impliziter Vorurteile INHALT: Im Zentrum des geplanten Forschungsprojektes steht die Untersuchung der Eigenschaften des maskierten affektiven Primings als Instrument zur indirekten Erfassung von Vorurtei- 66 soFid Sozialpsychologie 2007/2 3 Einstellung, Wahrnehmung und Verhalten len. Mit dieser Technik lassen sich prinzipiell automatische Bewertungsassoziationen auf non-reaktive Weise erfassen, da die einstellungsrelevanten Stimuli subliminal dargeboten werden. Es wird getestet ob sich hiermit (a) replizierbare Stichprobenmittelwertseffekte bei kulturell geteilten Einstellungen (z.B. Altersvorurteile) finden lassen, (b) ob sich reliabel interindividuelle Unterschiede in Vorurteilen mit diesem Instrument erfassen lassen und (c) ob sich Validität im Sinne konvergenter Zusammenhänge zu expliziten Einstellungsmaßen, anderen indirekten Verfahren und Verhaltensmaßen nachweisen lässt. Darüber hinaus soll getestet werden, ob sich eine wichtige und zumindest im Bereich impliziter Vorurteilsforschung vernachlässigte Differenzierung in Abwertungs- und Feindseligkeitsvorurteile im Bereich der automatischen Bewertungstendenzen nachweisen lässt. (S. http://www2.uni-jena.de/svw/ rgroup/ ). METHODE: Implicit Association Test (IAT); Affective Priming VERÖFFENTLICHUNGEN: Wentura, D.; Kulfanek, M.; Greve, W.: Masked affective priming by name letters: evidence for a correspondence of explicit and implicit self-esteem. in: Journal of Experimental Social Psychology (in press). ART: gefördert BEGINN: 2005-11 ENDE: 2008-11 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Jena, DFG-Forschergruppe "Discrimination and tolerance in intergroup relations" (Humboldtstr. 11, 07743 Jena); Universität Saarbrücken, Fak. 05 Empirische Humanwissenschaften, FR 5.3 Psychologie Professur für Allgemeine Psychologie und Methodenlehre (Postfach 151150, 66041 Saarbrücken) KONTAKT: Leiter (Tel. 0681-3024642, e-mail: wentura@mx.uni-saarland.de) [100-F] Dost, Maik, M.A. (Bearbeitung): Techniken der Neutralisierung. Eine explorative Analyse von Werten beim Handeln unter Risiko INHALT: Die Techniken der Neutralisierung sind ein Mittel der persönlichen Entschuldigung zur Verweigerung der Kenntnisnahme von Menschenfeindlichkeit in jeglicher Form. Sie sind zugleich individueller Ausdruck einer Orientierung an bestimmten Werten, die bei einer Ausrichtung in einem Makro-Rahmen zu einer Veränderung der gesellschaftlichen Werteorientierung führen, (Rechts-)Normen degenerieren und in der Folge das gesamtgesellschaftliche Handeln beeinflussen kann. Der Teufelskreis, dass bestimmte (Rechts-)Normen wiederum die gesellschaftlichen Werte rückwirkend beeinflussen und menschenfeindliches Handeln ausgedehnt wird, beginnt. Die Techniken der Neutralisierung sind deshalb ein Indiz dafür, dass Kriminalität nicht nur als abweichendes, sondern (folgenreicher, vgl. Zeiten des Nationalsozialismus) auch als konformes Verhalten der Mehrheit betrachtet werden muss. Die ursprünglich auf die Theorie zur Erklärung abweichenden Verhaltens von Gresham M. Sykes und David Matza zurückzuführenden Techniken der Neutralisierung wurden vom deutschen Kriminologen Herbert Jäger erweitert und als Erklärungsansatz für Makrokriminalität adaptiert. Die empirische Überprüfung der Theorie, die auch im Zusammenhang mit Phänomenen wie sozialer Distanz, Autoritarismus und Anomie angesiedelt ist, stand bis jetzt jedoch noch aus. METHODE: In einem Feldversuch wurden deshalb im September 2005 in ausgewählten Berliner Stadtteilen fremdenfeindliche Situationen gespielt, die rassistische und sexistische Stereotype zur Sprache brachten. Eine junge Frau mit dunklerer Hautfarbe wurde durch einen als rechtsextrem zu identifizierenden Täter (beides Schauspieler) belästigt, um die Reaktionen der zufällig vorbeigehenden Passanten zu eruieren. Mit Hilfe von versteckten Beobachtern wurde soFid Sozialpsychologie 2007/2 3 Einstellung, Wahrnehmung und Verhalten 67 zum Ersten die Reaktion der Zeugen bei der Passage der gespielten Szene festgehalten. Zum Zweiten wurden diese Probanden mit Hilfe von Sprechfunkgeräten durch die Beobachter an ca. 150m entfernt stehende Befragerinnen beschrieben, um sie dann in der Folge mit Hilfe eines Fragebogens u.a. nach ihren Wertorientierungen befragen zu können. Ebenso wurden nach der Aufklärung der Probanden als Zeuge eines wissenschaftlichen Experiments Fragen bezüglich der Entschuldigung für das eigene (Nicht-)Eingreifen gestellt, um bspw. Zusammenhänge zwischen der Verweigerung der Hilfeleistung und Schuldzuschreibungen an das Opfer erheben zu können. Verweigerte eine Person bereits von vornherein die Bereitschaft an der Teilnahme für die Befragung, die zunächst scheinbar nicht im Zusammenhang mit der vorher beobachteten Situation stand, wurde diese sofort aufgeklärt. Die Analyse der Daten des Feldexperiments ist gegenwärtiger Stand des Promotionsprojekts. ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Marburg, Graduiertenkolleg "Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit: Ursachen, Phänomenologie und Konsequenzen" (Gutenbergstr. 18, 35032 Marburg) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 06421-28-24493) [101-F] Eyssel, Friedrike, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Bohner, Gerd, Prof.Dr. (Leitung): Wahrgenommene Einstellungen Anderer und die Bereitschaft von Männern, sexuelle Gewalt auszuüben: normative Einflüsse und Verankerungseffekte INHALT: Vergewaltigungsmythen sind Überzeugungen, die sexuelle Gewalt gegenüber Frauen verharmlosen. Die Forschung hat gezeigt, dass Männer, die solche Mythen akzeptieren, eher bereit sind, sexuelle Gewalt auszuüben. Die wahrgenommene Mythenakzeptanz Anderer beeinflusst die Bereitschaft, sexuelle Gewalt auszuüben im Sinne einer sozialen Norm. Es soll untersucht werden, ob diese normativen Einflüsse zumindest teilweise als Verankerungseffekte aufzufassen sind. Das heißt, Einflüsse der Mythenakzeptanz kommen u.U. durch bloßes Erwägen bestimmter Einstellungswerte zu Stande, wodurch bestimmte Verhaltensalternativen kognitiv leichter verfügbar werden. METHODE: In Laborexperimenten mit überwiegend studentischen Teilnehmern wird der Einfluss von sozialen Normen und Verankerungseffekten auf die Neigung, sexuelle Gewalt auszuüben, überprüft. In mehreren Befragungsstudien, einschließlich einer Internetbefragung, mit heterogenen Gelegenheitsstichproben, wird eine Skala zur Erfassung der Akzeptanz moderner Mythen über sexuelle Aggression entwickelt und validiert. Untersuchungsdesign: Querschnitt; Experiment; Fragebogenstudie DATENGEWINNUNG: Experiment (Stichprobe: N=179, N=120, N=136; männliche Bielefelder Studenten; Auswahlverfahren: Zufall, Gelegenheit). Fragebogenstudien (Gesamtstichprobe: >1.000; männliche und weibliche Studierende, BerufspendlerInnen, InternetnutzerInnen; Auswahlverfahren: Gelegenheit). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Bohner, G.; Jarvis, C.I.; Eyssel, F.; Siebler, F.: The causal impact of rape myth acceptance on men's rape proclivity: comparing sexually coercive and noncoercive men. in: European Journal of Social Psychology, 35, 2005, pp. 819-828.+++Bohner, G.; Siebler, F.; Schmelcher, J.: Social norms and the likelihood of raping: perceived rape myth acceptance of others affects men's rape proclivity. in: Personality and Social Psychology Bulletin, 32, 2006, pp. 286-297.+++Eyssel, F.; Bohner, G.; Siebler, F.: Perceived rape myth acceptance of others predicts rape proclivity: social norm or judgmental anchoring? in: Swiss Journal of Psychology, 65, 2006, pp. 93-99.+++Gerger, H.; Kley, H.; Bohner, G.; Siebler, F.: 68 soFid Sozialpsychologie 2007/2 3 Einstellung, Wahrnehmung und Verhalten The acceptance of modern myths about sexual aggression (AMMSA) scale: development and validation in German and English. in: Aggressive Behavior (in press). ARBEITSPAPIERE: Bohner, G.; Siebler, F.; Schmelcher, J.: Rape myth acceptance as a social norm: Its impact on men's rape proclivity. Manuskript unter Begutachtung.+++Bohner, G.; Siebler, F.: Wahrgenommene Einstellungen Anderer und die Bereitschaft von Männern, sexuelle Gewalt auszuüben: normative Einflüsse und Verankerungseffekte. Fortsetzungsantrag auf Sachbeihilfe an die Deutsche Forschungsgemeinschaft, 2004.+++Eyssel, F.; Bohner, G.; Siebler, F.: Effects of perceived rape myth acceptance of others on self-reported rape proclivity. Poster präsentiert auf der British Psychological Society, 52nd Social Psychology Section Conference, Edinburgh, Aug. 2005. ART: Eigenprojekt; gefördert BEGINN: 2002-04 ENDE: 2006-11 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Bielefeld, Fak. für Psychologie und Sportwissenschaft, Abteilung Psychologie Arbeitseinheit 05 Sozialpsychologie (Postfach 100131, 33501 Bielefeld) KONTAKT: Leiter (Tel. 0521-106-4437, e-mail: gerd.bohner@uni-bielefeld.de) [102-L] Frindte, Wolfgang; Zachariae, Silke: Autoritarismus und soziale Dominanzorientierung als Prädikatoren für fremdenfeindliche und antisemitische Vorurteile, in: Zeitschrift für Politische Psychologie, Jg. 13/2005, H. 1/2, S. 83-111 (Standort: USB Köln(38)-Zs.A 5587; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Ausgangspunkt des Beitrages ist die verschiedentlich erhobene Forderung, sozialpsychologische Vorurteilsforschung solle sich stärker auf kritische Vergleiche entsprechender Theorien, auf die Überprüfung ihrer Vorhersagekraft und auf die Integration potentieller Moderatoren konzentrieren, um so zu einer stärkeren Erklärungskraft und höheren Anwendbarkeit der Theorien zu kommen. Das fachtheoretische Forschungsziel ist verbunden mit der Suche nach stabilen Prädiktoren für fremdenfeindliche und antisemitische Vorurteile. Berichtet werden die Befunde zweier Studien: In der ersten Studie, eine standardisierte Befragung (N=239 Erwachsenen), wurden die Konzeption des 'Right Wing Authoritarianism' (RWA) und die 'Social Dominance Orientation' (SDO) operationalisiert und in ihrem Erklärungswert für fremdenfeindliche Vorurteile einer empirischen Prüfung unterzogen. Die Datenauswertung mittels Strukturgleichungsmodellen legt folgende Vermutungen nahe: RWA und SDO fungieren zwar gleichermaßen als starke Prädiktoren für diskriminierende Vorurteile gegenüber Ausländern, Homosexuellen und Behinderten. RWA beeinflusst aber vor allen Ablehnungen von Homosexuellen und Ausländern, während die Ablehnung von Behinderten stärker durch Soziale Dominanzorientierung bestimmt ist. In einer zweiten Erhebungsstudie (N=410 Erwachsene) wurden RWA und SDO als Prädiktoren für antisemitische Vorurteile getestet. Wiederum erwies sich RWA als robuster Prädiktor. SDO dagegen lieferte keine zufrieden stellenden Aufklärungen. In der Diskussion der Ergebnisse wird vor allein auf konzeptionelle und messtheoretische Probleme von SDO aufmerksam gemacht." (Autorenreferat) [103-L] Gambetta, Diego: Two types of corruption and the self-fulfilling nature of the beliefs about corruption, in: Martin Kreutner (Hrsg.): The Corruption Monster : Ethik, Politik und Korruption, Wien: Czernin Verl., 2006, S. 137-144, ISBN: 3-7076-0093-9 (Standort: UB Freiburg(25)-GE2006/7617) soFid Sozialpsychologie 2007/2 3 Einstellung, Wahrnehmung und Verhalten 69 INHALT: Die Bekämpfung des Problems der Korruption steht im Zentrum vieler Bemühungen auf nationaler und internationaler Ebene. Trotz dieser vielfältigen öffentlichen Thematisierung bleibt Korruption ein sehr unscharfes Phänomen, das unterschiedlich definiert wird. Es reicht von der Korruption in der Verwaltung, über politische Korruption und Korruption im privatwirtschaftlichen Bereich bis zu Fragen der parteipolitischen Patronage. Eine zusätzliche Schwierigkeit ergibt sich daraus, dass der Begriff Korruption moralisch stark aufgeladen ist. Wenn von Korruption gesprochen wird, denkt man nicht nur an eine kriminologische oder juristische Aussage über ein bestimmtes Delikt. Man verbindet damit auch einen Befund über einen moralischen Verfall, über mangelnde sittliche Grundsätze in Politik, Verwaltung und Wirtschaft. Der vorliegende Beitrag bemüht sich vor diesem Hintergrund um eine genauere begrifflich-theoretische Klärung des Sachverhalts. Korruption wird generell als eine Störung in der Ressourcenallokation einer Gesellschaft bestimmt. Als ungerecht und unfair definierte Verteilungen von Lebenschancen verstärken sich für den Autor über den sozialpsychologischen Mechanismus des "self-fulfilling prophecy" und begünstigen den "Ausgleichsmechanismus" der Korruption. (ICA) [104-L] Gerhards, Jürgen; Offerhaus, Anke; Roose, Jochen: Die öffentliche Zuschreibung von Verantwortung: zur Entwicklung eines inhaltsanalytischen Instrumentariums, in: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Jg. 59/2007, H. 1, S. 105-124 (Standort: USB Köln(38)-Haa00277-b; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.kzfss-digital.de/) INHALT: "Ob Akteure Fehler gemacht oder Erfolge erreicht haben und ob sie für die Lösung von gesellschaftlichen Problemen überhaupt zuständig sind, hängt u.a davon ab, ob ihnen öffentlich die Verantwortung für ihr Handeln zugeschrieben wird. Die Attribution von Verantwortung ist ein Kernelement öffentlicher Diskurse. Die Sozialwissenschaften verfügen aber bis dato über kein Instrumentarium der systematischen Erhebung von Attributionsaussagen. Ziel des Beitrags ist die Darstellung einer inhaltsanalytischen Methode, die zur Analyse der öffentlichen Zuschreibung von Verantwortung entwickelt wurde. In einem ersten Schritt geben die Verfasser einen kurzen Überblick über die Entwicklungen sowohl der qualitativen wie auch der quantitativen inhaltsanalytischen Methoden. Im zweiten Schritt wird die Methode einer systematischen Erhebung von Attributionsaussagen erläutert. Eine Attributionsaussage besteht aus der Trias von Attributionssender (a), der mit seiner Aussage einen Attributionsadressaten (b) in Bezug auf einen bestimmten Attributionsgegenstand (c) verantwortlich macht. Dieses Grundschema von Attributionsaussagen haben die Verfasser weiter verfeinert. Im dritten Kapitel berichten die Verfasser von den Erfahrungen mit dem entwickelten Instrumentarium und von allgemeinen Strukturmerkmale von Attributionsaussagen." (Autorenreferat) [105-F] Gezici, Meral, Dipl.-Psych. (Bearbeitung): Conflict perception and conflict behaviour - ethnic minorities and the processes of exclusion and integration INHALT: Germany is a major immigrant-receiving country which means different cultural groups possess social value disproportionately, namely, superior and inferior groups exist. In other words, in Germany, immigrants can be regarded as one of the subordinate groups and Ger- 70 soFid Sozialpsychologie 2007/2 3 Einstellung, Wahrnehmung und Verhalten mans as the dominant group. Because of the systemic obstacles such as political context, economic situation (e.g., unemployment rate), democratic issues (e.g., desired population level), immigration policy, and attitudes towards immigration (e.g., prejudice), immigrants may encounter many problems in acting to protect their own group interests. This may lead the difficulty in involvement in the politics of receiving society. Perceiving the problems as individual or collective may also determine the political attitudes and behaviours: the attempts at social change or individual profits. Besides, other social psychological variables may have effect on political engagement and participation of immigrants that may vary with their identification with the ingroup (i.e., whether they identify with dominant or nondominant groups), perception of intergroup relations (i.e., whether the boundaries between groups are seen as stable, legitimate or permeable), acculturation strategies (i.e., whether integration, assimilation or segregation is used). Social dominance orientation (i.e, whether the domination of "inferior" groups by "superior" groups is desired and supported), political identity (i.e., whether politics is salience to them, whether oriented to collective or oneself, whether blame system or individuals, and whether have left or right ideology), power discontent (i.e., whether relative deprivation is perceived or not). Revealing a pattern of relationships between these variables is the major purpose of the present study. The sample is planned to consist of 18-25 years old men and women who live in Germany as nondominat group members. GEOGRAPHISCHER RAUM: Germany ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Stiftung Friedensforschung -DSFINSTITUTION: Universität Marburg, FB 04 Psychologie, Arbeitsgruppe Sozialpsychologie (Gutenbergstr. 18, 35032 Marburg); Universität Marburg, Zentrum für Konfliktforschung (Ketzerbach 11, 35032 Marburg) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: gezici@staff.uni-marburg.de) [106-F] Glassl, Stephanie, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Dollase, Rainer, Prof.Dr. (Betreuung): Zur Opferperspektive Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit: individuelle Bewältigung und soziale Identität INHALT: Um das Phänomen der Diskriminierung umfassend zu verstehen, ist es notwendig, sich auch die Perspektive der Betroffenen genauer anzuschauen. Nach Wheaton kann Diskriminierung als chronischer Stressor verstanden werden, der für die Identität einer Person von Bedeutung ist und somit bewältigt werden muss. Die Strategien, die zur Bewältigung von Diskriminierungserfahrungen eingesetzt werden, eignen sich Foster zufolge als Prädiktor für handlungsbezogene Konsequenzen. Zudem ist bekannt, dass sich Angehörige von Minderheiten stärker mit ihrer Eigengruppe identifizieren, wenn sie zuvor Diskriminierung erlebt haben. Die Autorin interessiert nun, welche Formen von Diskriminierung Angehörige verschiedener gesellschaftlicher Minderheiten erleben, und welche Ereignisse dabei von ihnen als besonders diskriminierend empfunden werden. Sie möchte herausfinden, wie die Betroffenen mit derartigen Erfahrungen umgehen, und welche Rolle ihre soziale Identität bei der Bewältigung von Diskriminierungserfahrungen spielt. Nicht zuletzt interessiert sie, ob sich die Gruppen hinsichtlich der untersuchten Merkmale unterscheiden, und ob sich gruppenspezifische Reaktionsmuster identifizieren lassen. METHODE: Als theoretischer Hintergrund dienen der transaktionale Ansatz zu Stress und Coping von Lazarus sowie die Theorie der Sozialen Identität von Tajfel und Turner. soFid Sozialpsychologie 2007/2 3 Einstellung, Wahrnehmung und Verhalten 71 ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Marburg, Graduiertenkolleg "Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit: Ursachen, Phänomenologie und Konsequenzen" (Gutenbergstr. 18, 35032 Marburg); Universität Bielefeld, Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (Postfach 100131, 33501 Bielefeld) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0521-106-3106, Fax: 0521-106-6415, e-mail: stephanie.glassl@uni-bielefeld.de) [107-L] Gniechwitz, Susan: Antisemitismus im Lichte der modernen Vorurteilsforschung: kognitive Grundlagen latenter Vorurteile gegenüber Juden in Deutschland, Berlin: Wiss. Verl. Berlin 2006, XIV, 423 S., ISBN: 978-3-86573-207-1 (Standort: B d. Rhein.-Westf. Techn. HS Aachen(82)-Lf5) INHALT: "Die vorliegende Arbeit verknüpft aus theoretischer wie empirischer Perspektive das Forschungsfeld Antisemitismus mit Konzepten und Methoden der modernen Vorurteilsforschung. Hintergrund ist die Annahme, dass der Wahrnehmung individueller und gesellschaftspolitischer Kommunikationsstandards eine wichtige Moderatorfunktion bei der Aufrechterhaltung latenter antisemitischer Einstellungen zukommt. Ziel der experimentellen Studie im between-subjects-Design ist die Analyse der Internalisierung bzw. der Latenz antisemitischer Einstellungen mit Hilfe des Implicit Association Test (IAT). Im Ergebnis zeigen sich bedeutsame Zusammenhänge zwischen klassischen antisemitischen Einstellungen und den neuen expliziten, aber moderneren und subtileren Formen von Antisemitismus. Der sekundäre Antisemitismus, die harte Israelkritik und der auf Juden bezogene 'subtle prejudice' erfahren teilweise deutlichere Zustimmung als manifester bzw. klassischer Antisemitismus. Explizite Einstellungen gegenüber Juden sind nach wie vor in autoritären Einstellungsmustern verhaftet und erscheinen deshalb gegenüber kurzfristigen Änderungs- bzw. Einflussversuchen relativ resistent. Daraus ist zu schlussfolgern, dass der Fortbestand antisemitischer Einstellungen nicht allein auf Effekten der sozialen Erwünschtheit bzw. der Kommunikationsvermeidung beruht." (Autorenreferat) [108-F] Greiner, Christian, Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Maes, Jürgen, Prof.Dr.rer.nat. (Leitung): Rache, Drakonität und Bereitschaft zu vergeben INHALT: Validierung des Drakonitäts-Fragebogens von Maes (1994). Testung der Effekte von geplanter, vollzogener, aufgegebener und verworfener Rache auf Wohlbefinden und Gerechtigkeitsgefühl. METHODE: Klass. Testtheorie; Differentialpsychologie; Sozialpsychologie der Gerechtigkeit. Untersuchungsdesign: Querschnitt; experimentelles Design DATENGEWINNUNG: Experiment; Psychologischer Test. Standardisierte Befragung, online. Feldarbeit durch Mitarbeiter/innen des Projekts. ART: Eigenprojekt BEGINN: 2006-10 ENDE: 2007-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität der Bundeswehr München, Fak. für Pädagogik, Institut für Psychologie und Empirische Pädagogik Professur für Pädagogische Psychologie, insb. Lernpsychologie (Werner-Heisenberg-Weg 39, 85577 Neubiberg) 72 soFid Sozialpsychologie 2007/2 3 Einstellung, Wahrnehmung und Verhalten KONTAKT: Leiter (Tel. 089-6004-3154, e-mail: Juergen.Maes@unibw-muenchen.de) [109-L] Haenni Hoti, Andrea: Dominanz und Diskriminierung: Nationalismus und Ausländerfeindlichkeit unter Schweizer Jugendlichen, Bern: Haupt 2006, 575 S., ISBN: 978-3-258-06994-4 (Standort: USB Köln(38)34A851) INHALT: Die vorliegende Studie umfasst quantitative und qualitative Analysen zu den Einstellungen von Schweizer Jugendlichen gegenüber Migranten und Migrantinnen im eigenen Land. Die Themen der Fragebogenerhebung beziehen sich auf die statistische Verbreitung von Ausländerablehnung und Ausländerfeindlichkeit, wohingegen die mit Jugendlichen geführten Interviews ein anschauliches Material über deren politische Einstellungen und subjektiven Konzepte liefern. Es wird gezeigt, welchen Einfluss demographische Faktoren, wie z.B. der Urbanisierungsgrad der Wohngegend, das Bildungsniveau, das Geschlecht oder die sprachregionale Zugehörigkeit, auf ausländerfeindliche Einstellungen von Schweizer Jugendlichen haben. Darüber hinaus werden folgende Fragen untersucht: Welches Staatsbürgerschaftsverständnis haben ausländerfeindliche sowie nicht-ausländerablehnend eingestellte Jugendliche und welche Meinung haben sie zur Einbürgerung? Wie hängt die Einstellung der Jugendlichen gegenüber konstruierten Fremdgruppen mit ihrer Identifikation mit der Schweizer Nation zusammen? Worauf gründet ihr Nationenverständnis und welchen Zugang zur Demokratie besitzen sie? Es werden zunächst die begrifflichen und theoretischen Grundlagen für die beiden empirischen Studien erläutert. Anschließend werden die Hypothesen und die Ergebnisse der quantitativen und qualitativen Erhebungen ausführlich dargestellt. In der Schlussbetrachtung beider Studien werden pädagogische und politische Konsequenzen diskutiert, die sich aus den gewonnenen Erkenntnissen ergeben. (ICI2) [110-F] Hermann, Dieter, Prof.Dr. (Leitung): Geschlechtsspezifische Folgen der Rezeption medialer Gewalt - ein empirischer Vergleich neurologischer, soziologischer und kriminologischer Erklärungen INHALT: Die Ergebnisse der Studien zu den Folgen des Konsums von Mediengewalt variieren zwar erheblich, aber die neueren Metaanalysen zu der Thematik belegen einen mit zunehmender Aktualität der Studie größer werdenden Zusammenhang zwischen Medienrezeption und Gewalthandeln; während bei Frauen der Konsum medialer Gewalt insbesondere mit einer Zunahme der Kriminalitätsfurcht korrespondiert, reagieren Männer mit vermehrter Aggressivität und Gewalt sowie mit einem Abbau von Empathie. Allerdings ist unklar, warum Frauen und Männer unterschiedlich reagieren. In der Studie sollen mögliche Ursachen für die geschlechtsspezifischen Reaktionen auf Mediengewalt empirisch überprüft werden. Dabei stehen zwei sich ergänzende Hypothesen im Vordergrund. Nach Hypothese 1 nehmen Frauen und Männer medial vermittelte Gewalt unterschiedlich wahr, d.h. die Konfrontation mit Mediengewalt aktiviert unterschiedliche Hirnregionen in unterschiedlichem Ausmaß. Folglich reagieren sie auch unterschiedlich auf Mediengewalt. Nach Hypothese 2 reagieren Frauen und Männer sozialisationsbedingt unterschiedlich auf Gewaltmedien. Die Hypothesen sollen durch Befragungen und Experimenten mit dem Einsatz bildgebender Verfahren, der funktionalen Magnetresonanz-Tomographie (fMRT), überprüft werden. Die Untersuchung hat den Charakter einer Pilotstudie. soFid Sozialpsychologie 2007/2 3 Einstellung, Wahrnehmung und Verhalten 73 ART: keine Angabe BEGINN: 2007-04 ENDE: 2010-03 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Heidelberg, Fak. für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für Soziologie (Sandgasse 9, 69117 Heidelberg); Universität Heidelberg, Juristische Fakultät, Institut für Kriminologie (Friedrich-Ebert-Anlage 6-10, 69117 Heidelberg) KONTAKT: Leiter (Tel. 06221-54-7449, Fax: 06221-54-7495, e-mail: hermann@krimi.uni-heidelberg.de) [111-F] Iser, Julia (Bearbeitung): Ursachen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit. Vergleich, Testung und Zusammenführung theoretischer Konzepte INHALT: Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit (GMF) bezieht sich nicht nur auf die Diskriminierung unterschiedlichster Gruppen innerhalb unserer Gesellschaft, sondern stellt auch ein Phänomen dar, welches in verschiedenen Kontexten, auf unterschiedlichen Ebenen und in unterschiedlichem Ausmaß auftritt. Angesichts dieser Vielschichtigkeit liegt es nahe, dass es keine monokausale Erklärung für GMF gibt und dass eine, die verschiedenen Disziplinen übergreifende Befassung mit den Ursachen von GMF angemessen ist. Durch einen systematischen theoretischen und empirischen Vergleich etablierter und vielversprechender Ansätze aus der Sozialpsychologie und Soziologie möchte die Autorin einen Beitrag zu einem umfassenderen Verständnis Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit leisten. METHODE: Der Autoritarismusansatz, die Theorie der Sozialen Dominanz, die Theorie der Sozialen Identität, der Werteansatz von Schwartz sowie Aspekte des Desintegrationsansatzes sollen theoretisch vergleichend hinsichtlich ihres Erklärungspotenzials für GMF gegenübergestellt werden. In einem zweiten Schritt sollen die Theorien simultan mit Hilfe von Strukturgleichungsmodellen gegeneinander getestet werden. Dabei steht das Forschungsvorhaben unter einem integrierenden Paradigma: Durch die Zusammenführung sich logisch nicht widersprechender Elemente o.g. Ansätze möchte die Autorin zu einem umfassenderen Verständnis von Ursachen Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit beitragen. ART: Dissertation; gefördert ENDE: 2007-02 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Marburg, Graduiertenkolleg "Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit: Ursachen, Phänomenologie und Konsequenzen" (Gutenbergstr. 18, 35032 Marburg) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 06421-28-24493, Fax: 06421-28-24281, e-mail: julia_iser@web.de) [112-L] Ittel, Angela; Hoffmann, Dagmar: Ethnozentrismus von Jugendlichen vor dem Hintergrund autoritärer Erziehungsstile und individueller Verunsicherungen, in: Zeitschrift für Politische Psychologie, Jg. 13/2005, H. 1/2, S. 247-267 (Standort: USB Köln(38)-Zs.A 5587; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Der Beitrag thematisiert die Ursachen für die Genese ethnozentristischer Einstellungen von Jugendlichen vor dem Hintergrund familialer Sozialisation. Mit Blick auf sozialisationstheoretische Ressourcenmodelle wird der Frage nachgegangen, inwieweit die Indikatoren elterlicher Erziehungsstil, Familienzusammenhalt und individuell vorhandene Verunsicherungen die Einstellungen von Jugendlichen gegenüber Menschen anderer ethnischer Herkunft 74 soFid Sozialpsychologie 2007/2 3 Einstellung, Wahrnehmung und Verhalten beeinflussen. Anhand der Daten von 497 Ost- und Westberliner Familien mit jeweils (mindestens) einem gegengeschlechtlichen Geschwisterpaar ließen sich in einer Clusteranalyse drei Gruppen von Jugendlichen klassifizieren, die als 'Ausländerdistanzierte', 'Ausländertolerante' und 'Ausländer aktiv Anerkennende' bezeichnet werden können. Das Hauptaugenmerk der Verfasser ist auf die Extremgruppe der Ausländerdistanzierten gerichtet und hier wiederum auf das unterschiedliche geschlechtsspezifische Erleben der Geschwister im Hinblick auf ihre familiäre Situation. Im Gruppenvergleich zeigt sich, dass die Jugendlichen, die sich Ausländern gegenüber distanziert verhalten, den in der Familie vorherrschenden Erziehungsstil autoritärer erleben und den Familienzusammenhalt schlechter als die Toleranten und Ausländern gegenüber sehr aufgeschlossenen Jugendlichen bewerten. Die Jungen dieser Gruppe reagieren signifikant stärker auf innerfamiliale Schwierigkeiten und Verunsicherungen als die Mädchen." (Autorenreferat) [113-F] Jonuz, Elizabeta, Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Ottersbach, Markus, Priv.Doz. Dr. (Leitung): Migration, Minderheit und Minderwertigkeit. Marginalisierungs- und Ethnisierungsprozesse am Beispiel der Roma INHALT: Obwohl Roma und Sinti seit sechs Jahrhunderten in Deutschland zu den autochthonen Bevölkerungsgruppen gehören, sind sie mit Abstand die unbeliebteste aller Minderheiten. Die Ablehnung der Mehrheitsgesellschaft fußt nicht auf authentischen bzw. realen Erlebnissen, sondern auf einer kulturellen (historischen) Überlieferung aus Alltagsgesprächen, Romanen, Oper, Operette, Musik, Filmen oder Presseberichten. Die zentralen Forschungsfragen dieser wissenschaftlichen Arbeit sind zu eruieren, wie einerseits Marginalisierungs- und Ethnisierungsprozesse am Beispiel der Roma funktionieren und anderseits zu analysieren, wie trotz dieser Prozesse viele Roma Kompetenzen entwickelt haben, sich diesem Prozess zu widersetzen, und partiell gesellschaftlich inkludiert zu werden. ART: gefördert ENDE: 2007-02 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung INSTITUTION: Universität Köln, Humanwissenschaftliche Fakultät, Forschungsstelle für interkulturelle Studien (Gronewaldstr. 2, 50931 Köln) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0221-470-4646, e-mail: elli.jonuz@uni-koeln.de) [114-L] Jugert, Philipp; Hiemisch, Anette: Terrorismusbedrohung und sozial-kognitive Motive als Prädikatoren von konservativen Einstellungen, in: Zeitschrift für Politische Psychologie, Jg. 13/2005, H. 1/2, S. 137-158 (Standort: USB Köln(38)-Zs.A 5587; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Untersucht wurde der Einfluss situativer Faktoren und sozial-kognitiver Motive auf konservative Einstellungen. Bedrohung durch Terrorismus wurde als situativer Faktor in einer Versuchsbedingung experimentell induziert und mit einer Kontrollgruppe in einer Stichprobe von insgesamt 118 Studierenden verglichen. Die Motive Ungewissheitstoleranz, Offenheit für Erfahrung, und der Glaube an eine gerechte Welt wurden mit Hilfe von vier Konstrukten erfasst. Konservatismus wurde über die Konstrukte Autoritarismus und Soziale Dominanzorientierung operationalisiert. Es wurde eine veränderte Fassung der SDO-Skala von Six et al. eingesetzt, die eine Ausbalancierung innerhalb der Faktoren Gruppendominanz und Gruppenungleichheit realisiert. Es zeigte sich, dass niedrige Ausprägungen in Offenheit für Erfahrung am besten zur Vorhersage von hohen Autoritarismuswerten und hoher Gruppendomi- soFid Sozialpsychologie 2007/2 3 Einstellung, Wahrnehmung und Verhalten 75 nanz, nicht aber von Gruppenungleichheit geeignet sind. Hohe Ausprägungen im GerechteWelt-Glauben sind darüber hinaus geeignet, hohe Autoritarismuswerte vorherzusagen. Überdies beeinflusst der situative Faktor Bedrohung durch Terrorismus Autoritarismus und Gruppendominanz signifikant. Personen in der Experimentalgruppe hatten signifikant höhere Ausprägungen in Autoritarismus und Gruppendominanz als Personen in der Kontrollgruppe. Dieser Experimentaleffekt zeigte sich selbst dann, wenn die sozial-kognitiven Motive konstant gehalten wurden." (Autorenreferat) [115-F] Keil, Silvia (Bearbeitung): Nationale Identität, Staatsangehörigkeit und menschenfeindliche Einstellungen INHALT: In jeder westlichen Demokratie gibt es Bevölkerungsgruppen, die fremdenfeindliche bzw. menschenfeindliche Einstellungsmuster aufweisen. Diese Einstellungsmuster basieren auf Ideologien der Ungleichheit und widersprechen daher dem demokratischen Gleichheitsprinzip und gefährden den sozialen Frieden. Sozialpsychologische wie soziologische Theorieansätze zur Erklärung fremdenfeindlicher Einstellungen richten den Fokus zumeist auf das Individuum und vernachlässigen gesamtgesellschaftliche wie politische Entwicklungen sowie die politischen Rahmenbedingungen, die das Zusammenleben zwischen unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen regeln. Das Bedürfnis des Individuums, nach einem positiven Selbstkonzept sowie nach Orientierung im Zeitalter der Globalisierung wird als Ausgangspunkt für die Ethnisierung gesellschaftlicher Konflikte um Anerkennung und Ressourcen betrachtet. In diesen Erklärungsansätzen vernachlässigt wird der Einfluss politischer und institutioneller Rahmenbedingungen. Der Konzeption des demokratischen Nationalstaates inhärent ist jedoch die juristische wie politische Unterscheidung zwischen Bürgern und Ausländern. In dieser Unterscheidung wird dem Staatsvolk eine positive kollektive Identität als Träger demokratischer Herrschaft zugeschrieben. Sind die juristischen Regelungen der nationalen Zugehörigkeit, wie in der Bundesrepublik Deutschland, ethnisch konnotiert, dann spielen ethnische Merkmale auch für die gesellschaftliche Definition von sog. Fremdgruppen eine zentrale Rolle. Eine zentrale Grundannahme des Dissertationsprojektes ist, dass es einen spezifischen Zusammenhang zwischen der staatlich-institutionellen Definition und der politischen Konstruktion nationaler Identität gibt und dass sich dies auch in den Einstellungsmustern der Bevölkerung widerspiegelt. In der Bundesrepublik Deutschland wurde bis zur Staatsangehörigkeitsrechtsreform 2000 Ausländern aus einem anderen Kulturkreis die deutsche Staatsangehörigkeit generationenübergreifend nur erschwert gewährt. Mit der Staatsangehörigkeit verbunden sind Rechte und Pflichten. Kennzeichnend für Deutschland ist, dass ethnische Minderheiten in der Regel Ausländer sind und nicht über zentrale politische Partizipationsmöglichkeiten wie das passive und aktive Wahlrecht auf Landes- und Bundesebene verfügen. So sind sie keine gleichwertigen Mitglieder im Diskurs über nationale Identität. Ethnische Merkmale für die Definition von Gruppenzugehörigkeiten spielen so eine bedeutende Rolle. Gesellschaftliche Konflikte um materielle Ressourcen werden so verstärkt als Konflikte zwischen ethnischen Gruppen interpretiert. Die Entstehung fremdenfeindlicher Einstellungsmuster ist damit nicht unabhängig von der politischen und juristisch-institutionellen Definition des Staatsvolkes. Ziel des Projektes ist es, die Verbindung zwischen institutionellen und politischen Rahmenbedingungen einerseits und der Ebene der individuellen Einstellungen andererseits herzustellen. Des weiteren gilt es, den Einfluss der juristisch-institutionellen und politischen Bedingungen für die Entstehung fremdenfeindlicher Einstellungen offen zu legen. Der interkulturelle Vergleich dieser Bedingungen unter Einbeziehung Frankreichs und Großbritanniens 76 soFid Sozialpsychologie 2007/2 3 Einstellung, Wahrnehmung und Verhalten soll die Zusammenhänge genauer klären. Die Entstehung fremdenfeindlicher Einstellungsmuster in der Bevölkerung - so die These - ist nicht unabhängig von der politischen Konstruktion sowie der staatlich-institutionellen Definition nationaler Identität. So gerät der demokratische Nationalstaat in die Pflicht, institutionelle Rahmenbedingungen zu überdenken, um der Entstehung fremdenfeindlicher Einstellungsmuster entgegenzuwirken. Das Dissertationsprojekt wird mögliche Perspektiven aufzeigen. Angesichts des fortschreitenden europäischen Integrationsprozesses wird die Frage nach einer möglichen europäischen Identität zunehmend an Bedeutung gewinnen. Der Kampf gegen menschenfeindliche Einstellungsmuster ist so nicht nur ein nationaler, auch zunehmend ein europäischer. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, Frankreich, Großbritannien ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Marburg, Graduiertenkolleg "Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit: Ursachen, Phänomenologie und Konsequenzen" (Gutenbergstr. 18, 35032 Marburg) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 06421-28-24493, Fax: 06421-28-24281, e-mail: silviakeil@hotmail.com) [116-F] Keßner, Arndt, Dipl.-Komm.Psych. (Bearbeitung): Ideologie und Argumentation: eine qualitative Untersuchung zur Ideologie der Ungleichwertigkeit INHALT: Der Ausgangspunkt des Vorhabens ist einfach: Die Befragten nehmen in der Längsschnittuntersuchung zur GMF zu gruppenbezogenen und thematischen Aussagen mit gradueller Zustimmung oder Ablehnung Stellung. Ergänzend zu den Ergebnissen der Untersuchungen interessiert den Autor, (1) welche Aussagen zu den Themenbereichen und Gruppen, die in das GMF Syndrom eingegangen sind, aus der Perspektive von interviewten Personen vorliegen (was ist relevant, wird angesprochen). In den Studien konnte gezeigt werden, dass zwischen den Konstrukten des Syndroms repräsentative Zusammenhänge bestehen. Ergänzend interessiert den Autor zunächst auf einer Mikroebene, (2) welche Erklärungen, Rechtfertigungen oder Begründungen zu den Aussagen von den Befragten angeführt werden. Diese können in ihrem Bezug zu den Aussagen auch die Form und Bedeutung der Stellungnahmen klären helfen, da für gleiche Stellungnahmen unterschiedliche Gründe eine Rolle spielen können (etwa Erfahrungen, Überzeugungen, allgemeine Meinung, weltanschauliche Elemente). Die Punkte (1) und (2) werden mit dem Begriff der Argumentation (Begründen, Rechtfertigen, Erklären, Folgern) zusammengezogen. Die quantitativen Zusammenhänge zwischen den Konstrukten des GMF Syndroms verweisen auf inhaltlich übergreifende Zusammenhänge zwischen den Bezügen zu unterschiedlichen Gruppen und Themen. Um diese Zusammenhänge auf einer Makroebene zu erfassen und inhaltlich zu beschreiben, wird auf den Ideologiebegriff zurückgegriffen. Zwei Leitfragen ergeben sich: (1) Lassen sich Formen der Ideologie der Ungleichwertigkeit über einzelne Gruppen hinaus nachweisen (z.B. Naturalisierung, Kosten-Nutzen oder religiöse Komplexe) und welche Rolle spielen diese Ideologien in Bezug auf die einzelnen Gruppen? (2) In welcher Form werden diese gruppen- und themenspezifisch, aber auch gruppen- und themenübergreifend realisiert (Sprachhandlungen, Argumentation)? Um die Fragen zu beantworten, werden u.a. folgende Punkte thematisiert: Was ist ein Begriff (klassisch eine Idee)? Welche Voraussetzungen sind an die Verwendung von generellen Ausdrücken (Begriffe) geknüpft? Welche Formen kommunikativer Interaktion bzw. zeichenvermittelter Handlungen lassen sich unterscheiden, um diese Voraussetzungen zu fixieren? Wel- soFid Sozialpsychologie 2007/2 3 Einstellung, Wahrnehmung und Verhalten 77 che komplexeren zeichenvermittelten Handlungen lassen sich unterscheiden (Argumentationstypen)? Welche Argumentationsniveaus lassen sich innerhalb der einzelnen Argumentationstypen differenzieren (z.B. konkrete Erklärungen und Rechtfertigungen oder Verweis auf Gesetze, Normen und Prinzipien)? Was lässt sich unter dem Ausdruck "Ideologie" (bzw. Begriffssystem) im Allgemeinen verstehen? Welche Formen der Ideologie der Ungleichwertigkeit können unterschieden werden? METHODE: Die Arbeit soll thematisch an das Konzept zur GMF (Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit) anschließen. Die Daten werden über Interviews erhoben und qualitativ ausgewertet. Die theoretischen Überlegungen bilden die Basis zur Auswertung des Interviewmaterials. ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Marburg, Graduiertenkolleg "Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit: Ursachen, Phänomenologie und Konsequenzen" (Gutenbergstr. 18, 35032 Marburg); Universität Bielefeld, Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (Postfach 100131, 33501 Bielefeld) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0521-106-3106, Fax: 0521-106-6415, e-mail: arndt_eisenach@yahoo.de) [117-L] Kindervater, Angela; Rippl, Susanne; Boehnke, Klaus: Autoritarismus oder autoritäre Reaktion?: eine vergleichende Analyse der Ansätze von Gerda Lederer und Detlef Oesterreich, in: Zeitschrift für Politische Psychologie, Jg. 13/2005, H. 1/2, S. 231-246 (Standort: USB Köln(38)-Zs.A 5587; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Der vorliegende Beitrag befasst sich mit den Gemeinsamkeiten und Unterschieden der Autoritarismusansätze und Messinstrumente von Gerda Lederer und Detlef Oesterreich. Zunächst wird auf theoretischer Ebene herausgearbeitet, dass beide Forscher die klassisch autoritäre Persönlichkeit erfassen, auch wenn sie graduell unterschiedliche Ursachen dafür verantwortlich machen. Der Ansatz von Oesterreich geht jedoch darüber hinaus, da er Autoritarismus zudem als Basisreaktion menschlichen Verhaltens beschreibt, die situativ begründet ist. Der Zusammenhang zwischen Autoritarismus und Fremdenfeindlichkeit ist aus Lederers Position unabdingbar, während der Ansatz von Oesterreich diesen Zusammenhang nicht als zwingend postuliert. Basierend auf einer Studierendenstichprobe, die im Wintersemester 2002/2003 (n=303) erhoben wurde, kann empirisch gezeigt werden, dass beide Messinstrumente mit externen Variablen in gleicher Weise kovariieren. Unterschiede zwischen den Messinstrumenten zeigen sich jedoch hinsichtlich der stärkeren Reaktivität der Lederer-Skala. Messwiederholungsvarianzanalysen bestätigen zudem, dass tatsächlich unterschiedliche Autoritarismusvarianten gefunden werden, wie es Oesterreichs Ansatz postuliert." (Autorenreferat) [118-F] Koch, Kai-Christian, Dr.phil.; Reimer. Myriam, Dipl.-Päd.; Mescher, Heidi, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Dollase, Rainer, Prof.Dr.phil. (Leitung): Islambilder in der multikulturellen Bevölkerung. Eine empirische Untersuchung von Islambildern zur Bestimmung der Möglichkeitsbedingungen religiöser Integration und/ oder der Mobilisierung rechtsextremer Orientierung (Teilprojekt 13 des Forschungsverbundes Desintegrationsprozesse) 78 soFid Sozialpsychologie 2007/2 3 Einstellung, Wahrnehmung und Verhalten INHALT: Das Projekt untersucht Individuen und ihre Vorstellungen vom bzw. Einstellungen zum Islam unter möglichst vielfältigen kognitiven, emotionalen und konativen Aspekten. Die Einstellungen der Mehrheitsbevölkerung werden auch mit den Einstellungen der Minderheitsbevölkerung zu den christlichen Religionen kontrastiert. Die Untersuchungen haben zum Ziel, das Wissen über den Islam, die Akzeptanz und Toleranz, die Kontakthäufigkeit, die Rekategorisierungs- und Dekategorisierungsmöglichkeiten sowie die individuelle Ressourcenlage des Individuums zu erheben. Diese sechs Bereiche sollen auch als theoretisch fundierte Grundlagen für die Entwicklung von Integrationsmaßnahmen wie Aufklärung, Toleranzentwicklung und Kontaktherstellung, neue Allianzen, aber auch Salienzminderung und Schaffung von Ressourcen dienen. Durchgeführt wurde eine Mehrstichprobenuntersuchung (in Tageseinrichtungen für Kinder, Schulen, Unternehmen, Universitäten und Hochschulen, kirchliche Schulen, Religionsgemeinschaften, Jugendämtern, Polizei, Medien) mit konstantem und variablem Fragebogenteil sowie einer experimentellen Variation der Erhebungsbedingungen (Salienz und emotionaler Ton) bei rund 5.000 Personen. Ziel ist nicht nur die Entwicklung einer empirisch deskriptiven und bedingungskorrelierten Analyse, sondern auch die Struktur von politischen Handlungsempfehlungen, um Integrationspotentiale im Kontakt von Mensch zu Mensch zu stärken. METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 697; Journalisten. Stichprobe: 216; Sozialpädagogen. Stichprobe: 526; Studenten. Stichprobe: 473; Lehrer. Stichprobe: 937; Schüler der Sekundarstufe I. Stichprobe: 1.306; Schüler der Sekundarstufe II. Stichprobe: 492; Eltern der Sekundarstufe I. Stichprobe: 328; Erzieher. Stichprobe: 727; Polizisten. Stichprobe: 507; Angestellte. Stichprobe: 323; Krankenhauspersonal). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Dalluse, R.; Koch, K.-C. (Hrsg.): Die Integration der Muslime. Verl. für Sozialwiss. (in Vorbereitung). ART: gefördert BEGINN: 2002-06 ENDE: 2005-05 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung INSTITUTION: Universität Bielefeld, Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (Postfach 100131, 33501 Bielefeld) KONTAKT: Leiter (e-mail: rainer.dollase@uni-bielefeld.de); Koch, Kai-Christian (Dr. e-mail: kai-christian.koch@uni-bielefeld.de) [119-L] Konrad, Jochen: Stereotype in Dynamik: zur kulturwissenschaftlichen Verortung eines theoretischen Konzepts, Bad Iburg: Der Andere Verl. 2006, 248 S., ISBN: 3-89959-445-2 (Standort: UB Bonn(5)2006/9255) INHALT: Ziel der Untersuchung ist es, einen Beitrag zur Schärfung des Stereotypenkonzepts vor allem in der Volkskunde zu liefern. In einem ersten Teil wird vor dem Hintergrund einer Kritik an der bisherigen Stereotypenforschung der einschlägige Forschungsstand auf den Gebieten der Psychologie, der Sozialpsychologie, der Linguistik und der Kulturwissenschaften in einem forschungsgeschichtlichen Überblick dargestellt. Hier werden wichtige Bestandteile für eine Erweiterung des kulturwissenschaftlichen Stereotypenkonzepts sichtbar. Dieses Konzept ist Gegenstand des zweiten Teils der Untersuchung, der die Komplexitäten und die dynamisch-flexible Natur von Stereotypen in den Mittelpunkt stellt. Welche Erklärungskraft ein erweitertes Stereotypenkonzept haben kann, wird im dritten Teil anhand einer Reihe von Beispielen deutlich. Behandelt werden das Mantafahrerstereotyp, das Türkenstereotyp im Wan- soFid Sozialpsychologie 2007/2 3 Einstellung, Wahrnehmung und Verhalten 79 del der Zeit, das Stereotyp des Chinesen in Malaysia, das Stereotyp der thailändischen Prostituierten sowie religiöse Stereotype auf den Philippinen. Stereotype, so wird gezeigt, stellen einen zentralen Aspekt sämtlicher kulturvermittelnder Prozesse dar. (ICE2) [120-F] Krüger, Christine, Dipl.-Jur. (Bearbeitung): Zusammenhänge und Wechselwirkungen zwischen allgemeiner Gewaltbereitschaft und rechtsextremen Einstellungen INHALT: Welche Entwicklungsverläufe bestehen zwischen den Faktoren Gewaltbereitschaft, Gewalttätigkeit und rechtsgerichteter Einstellung? Studien, welche das Entstehen und die Ursachen von Rechtsextremismus und fremdenfeindlicher Gewalt bei jungen Menschen untersuchen, weisen darauf hin, dass der Verübung fremdenfeindlicher Gewaltstraftaten eine ausgeprägte Gewaltentwicklung im Kontext individueller Aufwachsensbedingungen und Sozialisationsprozesse vorausgeht. Bei der Ausbildung von Gewaltakzeptanz und -Bereitschaft spielen rechtsextreme Orientierungen noch keine Rolle, sie dienen vielmehr dazu, Gewaltausübung zu legitimieren. Genau dieser Punkt, ob allgemeine Gewaltbereitschaft die Empfänglichkeit für rechtsextreme Ideologien begünstigt, unter deren Deckmantel schließlich fremdenfeindliche Gewaltstraftaten verübt werden, oder ob umgekehrt die fremdenfeindlichen Einstellungen und Einbindungen in rechtsgerichtete Gruppen Gewaltbereitschaft erst hervorrufen, ist zentrale Frage der Untersuchung. Angenommen wird, dass sich zunächst Gewaltbereitschaft ausbildet, die Hinwendung zum Rechtsextremismus erfolgt später. Die Einbindung in rechtsgerichtete Gruppierungen und die Übernahme entsprechender Einstellungen stellt einen wichtigen fördernden Faktor für die Gewaltausübung dar, ruft die Bereitschaft hierzu aber nicht hervor. Rechtsextreme und fremdenfeindliche Orientierungen werden von gewaltbereiten Jugendlichen ohne kritische Auseinandersetzung als eigene übernommen und dienen allein der Rechtfertigung gewalttätigen Verhaltens. METHODE: Die Erkenntnisse der angesprochenen Studien werden für die Analyse der Zusammenhänge zwischen allgemeiner Gewaltbereitschaft und rechtsextremen Einstellungen herangezogen und bilden die Basis der eigenen empirischen Untersuchung. Hierfür werden die Biografien junger Männer untersucht, die rechtsextremistisch oder fremdenfeindlich motivierte Gewalttaten verübt haben. Zum einen wird das empirische Forschungsmaterial der Hallenser Gewaltstudie, d.h. die Lebensläufe der rechtsgerichteten Gewalttäter, vertieft analysiert, des Weiteren werden selbst qualitative Interviews durchgeführt. Der Einzelfall soll jeweils in seiner Eigenart möglichst genau erfasst werden, die Beleuchtung der biografisch relevanten Ereigniszusammenhänge erfolgt aus der Binnensicht der Gewalttäter. Der Auswertung der schon vorhandenen sowie der zu erhebenden Daten wird ein Raster zugrunde gelegt, mit welchem alle kriminologisch relevanten sozialen Instanzen und deren Bewertung für das Selbstbild herausgestellt werden. So lässt sich deren klare Bedeutung für die Gewalt im eigenen Leben erkennen. Der individuell ermittelte Biografieverlauf wird zu den anderen Biografien in Bezug gesetzt und vergleichend im Hinblick auf Fragestellung und Hypothese analysiert. ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Marburg, Graduiertenkolleg "Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit: Ursachen, Phänomenologie und Konsequenzen" (Gutenbergstr. 18, 35032 Marburg); Universität Bielefeld, Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (Postfach 100131, 33501 Bielefeld) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0521-106-6965, e-mail: christ.krueger@googlemail.com) 80 soFid Sozialpsychologie 2007/2 3 Einstellung, Wahrnehmung und Verhalten [121-L] Kühnel, Steffen; Leibold, Jürgen: Islamophobie in der deutschen Bevölkerung: ein neues Phänomen oder nur ein neuer Name?: Ergebnisse von Bevölkerungsumfragen zur gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit 2003 bis 2005, in: Soziale Welt, Sonderband : Zeitschrift für sozialwissenschaftliche Forschung und Praxis, 2007, Nr. 17, S. 135-154 INHALT: "Auf Grundlage der Definition der Verfasser, der Islamophobie als ablehnender Einstellung gegenüber muslimischen Personen und islamischen Glaubensrichtungen, Symbolen und Praktiken wird zunächst anhand repräsentativer Umfragedaten ein Überblick über die Entwicklung islamophober Einstellungen in Deutschland seit 2003 gegeben. Im Anschluss zeigen die Verfasser, dass Islamophobie nicht unabhängig von fremdenfeindlichen Einstellungen ist, sondern eher eine Konkretisierung von Fremdenfeindlichkeit darstellt. Darüber hinaus weisen die Analysen der Verfasser darauf hin, dass die an Muslime gerichteten Forderungen nach vorbehaltloser Anerkennung westlicher Wertvorstellungen, insbesondere der Gleichberechtigung der Geschlechter, zum Teil auf islamophoben Einstellungen beruhen. Insgesamt geben die Ergebnisse nach Meinung der Verfasser Anlass zu der Vermutung, dass Islamophobie vor allem im Zuge einer neuen religiös-kulturellen Spannungslinie zwischen Muslimen und Nicht-Muslimen in Deutschland ansteigen wird." (Autorenreferat) [122-F] Kuschel, Stefanie (Bearbeitung); Förster, Jens, Prof.Dr. (Betreuung): Going beyond information given: how approach versus avoidance motivational cues influence encoding of meaning and details INHALT: In five studies the authors investigated how approach versus avoidance motivational cues affect thinking styles. Based on the cognitive tuning account they proposed that approach motivation facilitates abstract thinking and impedes concrete thinking, whereas the reverse is true for avoidance motivation. Individuals with an approach motivation go beyond the information given and focus on its central meaning, whereas individuals with an avoidance motivation focus on the externally provided information and attend to the specifics and contextual features of the information at hand. Two experiments using the perceptual interference paradigm that distinguishes between encoding of meaning and perceptual details demonstrated the influence of motivational cues on thinking styles: Participants engaging in arm flexion (approach motivation) recalled more perceptual interference than intact items, which is attributed to higher-level, interpretative encoding operations; participants engaging in arm extension (avoidance motivation) recalled more intact than perceptual interference items, which is attributed to elaborative encoding operations that go beyond the immediate interpretation and examine the distinctive stimulus characteristics. Two subsequent experiments demonstrated that encoding of perceptual interference versus intact items is bidirectionally linked to global versus local perception, suggesting that both courses of action involve processing structural relations among elements or, respectively, of perceptual details. The fifth experiment showed that participants with an approach motivation processed abstract whyaspects of action more fluently than concrete how-aspects of action, whereas participants with an avoidance motivation processed how-aspects more fluently than why-aspects. Altogether, the results suggest a functional compatibility between motivational orientations and thinking styles. Implications for research on person perception and text understanding are discussed. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Kuschel, Stefanie: Going beyond information given: how approach versus avoidance motivational cues influence en- soFid Sozialpsychologie 2007/2 3 Einstellung, Wahrnehmung und Verhalten 81 coding of meaning and details. Dissertation. Bremen 2006, 149 p. (Download: http://www.iubremen.de/phd/files/1148981098.pdf ). ART: Dissertation ENDE: 2006-04 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Jacobs University Bremen, School of Humanities and Social Sciences, Professorship Psychology Prof.Dr. Förster (Postfach 750561, 28725 Bremen) KONTAKT: Institution (Tel. 0421-200-34213, e-mail: psyforschung@iu-bremen.de) [123-F] Mescher, Heidi, Dipl.-Psych. (Bearbeitung): Islambilder in der Polizei. Kontrollerleben und Berufszufriedenheit als Einstellungsfaktoren INHALT: Currently police work in all western industrialised countries is challenged by the shifting requirements of multicultural societies. Questions concerning the relationship of longtime residents towards non-native minorities gain in political importance. On the one hand there are parts of society responding with anxiety and denegation to an increasing diversification. On the other hand there will be parts of public that respond with a rising sensibility as to any indication of discrimination - which might also be displayed by the police. Leenen et al. (2003) point out, that second and third generation of migrants appear more and more selfconfident according to their cultural identity. In doing so they expect the police to be accepting and interculturally competent. Facing an increasing diversification the crucial challenge can be seen in supporting the police not only while they experience uncertainty but also in finding starting points from which an enhanced professional positioning in a multicultural society is possible. In the context of the thesis the author analyses the coherence between job satisfaction, perceived control of work quality and xenophobic attitudes. Another main focus lies on the investigation of work-related problems concerning the daily contact to Muslim alleged criminals as well as police officers ideas about integration potentials. The central values of civil society include the idea of the equality of people regardless of their origins, religion, or sex. Ideologies of inequality such as racism, anti-semitism and xenophobia and the resulting discrimination in everyday social life jeopardize core elements of civil society and must be seen as attacks on liberal democracy itself. The police as governmental agent is responsible for realizing and preserving these core elements of civil society within the Federal Republic of Germany. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Marburg, Graduiertenkolleg "Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit: Ursachen, Phänomenologie und Konsequenzen" (Gutenbergstr. 18, 35032 Marburg); Universität Bielefeld, Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (Postfach 100131, 33501 Bielefeld) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0521-106-3105, Fax: 0521-106-8014, e-mail: heidi.mescher@uni-bielefeld.de) [124-L] Oesterreich, Detlef: Autoritäre Persönlichkeitsmerkmale, politische Einstellungen und Sympathie für politische Parteien, in: Zeitschrift für Politische Psychologie, Jg. 13/2005, H. 1/2, S. 213-229 (Standort: USB Köln(38)-Zs.A 5587; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) 82 soFid Sozialpsychologie 2007/2 3 Einstellung, Wahrnehmung und Verhalten INHALT: "Autoritäre Persönlichkeiten sind verunsicherte Menschen, die es lebensgeschichtlich nicht gelernt haben, ohne den Schutz und die Sicherheit von Mächtigen auszukommen. Sie klammern sich rigide an scheinbar Bewährtes und lehnen alles Fremde und Neue ab. Politisch neigen sie deshalb konservativen bis hin zu rechtsextremen Parteien zu. Diese Grundannahme der Theorie der autoritären Persönlichkeit ließ sich mit Hilfe einer repräsentativen Untersuchung deutscher Wähler und Wählerinnen aus dem Jahre 2003 (N=1342) klar bestätigen. Autoritäre Persönlichkeiten sympathisieren eher mit CDU/ CSU, FDP und rechtsextremen Parteien, während die Nichtautoritären mehr mit SPD, Bündnis90/ Die Grünen und PDS sympathisieren. Es ließ sich auch nachweisen, dass autoritäre Persönlichkeiten gesellschaftskritische Positionen ablehnen. Obwohl sie sich in der Gesellschaft benachteiligt fühlen, kritisieren sie dennoch nicht die Mächtigen in dieser Gesellschaft. Weil sie auf Autorität angewiesen sind, machen sie für die gesellschaftlichen Verhältnisse eher schwache Minderheiten wie Asylbewerber verantwortlich." (Autorenreferat) [125-F] Ostermann, Christine, M.A. (Bearbeitung); Heitmeyer, Wilhelm, Prof.Dr. (Betreuung): Das Eigene und das Fremde. Die marokkanische Diaspora in Frankfurt am Main INHALT: Basierend auf einer 14-monatigen Feldforschung in Frankfurt, Deutschland und Annoual, Marokko fokussiert die Autorin in ihrem Dissertationsprojekt soziale Netzwerkbeziehungen marokkanischer Migranten in Deutschland und ihre Wahrnehmungen des Westens. Zentral für die Analyse ist die Frage nach der Verbindung von sozialen Netzwerken und Wahrnehmungen. Die folgenden Fragen haben den Forschungsprozess geleitet: Wie haben sich Familienstrukturen und soziale Netzwerke durch die Migration vom marokkanischen Rif nach Deutschland verändert? Welche Strategien nutzen marokkanische Migranten um Probleme in der Diaspora zu überwinden? Wie beeinflussen persönliche Netzwerke die Ansichten und Einstellungen von Menschen und gibt es diesbezüglich Unterschiede zwischen den Generationen? Das während der Feldforschung gesammelte Datenmaterial setzt sich aus Feldnotizen aus teilnehmender Beobachtung, unstrukturierten, narrativen und biographischen Interviews, photographischer Dokumentation, Archivmaterial (Zeitungsartikel, Flugzettel, Poster, Filme, Musikstücke und Hörspiele), netzwerkanalytischen Leitfadeninterviews und Internetrecherchen mit Informanten zusammen. Theoretisch wurzelt die Dissertation in der Überzeugung, dass Migration sowohl aus Emigration als auch aus Immigration besteht und diese beiden Phänomene nicht voneinander getrennt analysiert werden können. Die aktuelle Situation marokkanischer Migranten in Deutschland und die Herausforderungen von Integration sind eng verbunden mit individuellen Migrationsgeschichten und persönlichen Verbindungen nach Marokko und innerhalb Deutschlands. Entsprechend muss der netzwerkanalytische Ansatz eine ego-zentrierte Perspektive einnehmen um die Verbindungen von Individuen nachzeichnen zu können. Mit der Hilfe von Narrativen aus Interviews, Gedichten, Liedtexten und Hörspielen werden die Suche nach kulturellen Wurzeln und der Wunsch nach Anerkennung in der Diaspora untersucht. Es wird verdeutlicht, dass eine individuell gefühlte Unsicherheit in der Diaspora einen konstanten Rückzug zu den Herkunftsregionen und eine permanente Mobilisierung von sozialen und kulturellen Reserven mit sich bringen kann. Weiterhin wird diskutiert, ob das angespannte Verhältnis von Muslimen und westlichen Gesellschaften auf unerfüllte menschliche Grundbedürfnisse zurückgeführt werden muss. GEOGRAPHISCHER RAUM: Frankfurt am Main, Bundesrepublik Deutschland; Annoual, Marokko ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2004-02 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft soFid Sozialpsychologie 2007/2 3 Einstellung, Wahrnehmung und Verhalten 83 INSTITUTION: Universität Marburg, Graduiertenkolleg "Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit: Ursachen, Phänomenologie und Konsequenzen" (Gutenbergstr. 18, 35032 Marburg); Universität Bielefeld, Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (Postfach 100131, 33501 Bielefeld) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0561-106-3106, Fax: 0521-106-6415, e-mail: christine.saukel@uni-bielefeld.de) [126-F] Özelsel, Amina (Bearbeitung); Förster, Jens, Prof.Dr. (Betreuung): When refusal-goals turn into acquiescence behavior: gender differences following refusal priming - a goal systems account INHALT: The aim of the current experiments was to enhance the understanding of automatic selfregulation processes facilitating the pursuit of high-priority goals acquired through socialization, which in the present proposal refers to goals of interdependence and independence. More specifically, the authors assume that a) in Western societies of today, due to gender-typed enculturation practices, women are more likely to strive for interdependence, whereas men are more likely to strive for independence (Cross & Madson, 1997); b) refusal-behavior is consistent with an independent self-construal but may threaten an interdependent selfconstrual (e.g., Adachi, 1997); c) therefore, preconscious activation of a refusal-goal should increase the accessibility of an independent self-construal in men but an interdependent selfconstrual in women (Fishbach, Friedman, & Kruglanski, 2003); and, finally, d) these differences in self-construal are expected to influence judgments and cognitive thinking style (Kühnen, Hannover, & Schubert, 2001) in a manner that facilitates goal attainment. In five studies, the authors tested the core assumptions of this model. As predicted we found gender differences in self-categorization, self-reported refusal behavior, semantic self-construal assessment, inclusion of others in the self-representation as well as in semantic free procedural tasks, suggesting that women become more interdependent and men more independent following the activation of a refusal-goal (Studies 1-4). Furthermore, we find evidence for the context-dependency of these effects (study 4). Finally, study 5 suggests that the observed gender differences can be accounted for by chronic differences in the goal systems of individuals. Implications for gender and cross-cultural research, assertiveness trainings in clinical and work settings, and goal-systems theory are discussed. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Özelsel, Amina: When refusal-goals turn into acquiescence behavior: gender differences following refusal priming - a goal systems account. Dissertation. Bremen 2006. ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Jacobs University Bremen, School of Humanities and Social Sciences, Professorship Psychology Prof.Dr. Förster (Postfach 750561, 28725 Bremen) KONTAKT: Betreuer (Tel. 0421-200-3421, Fax: 0421-200-3303, e-mail: j.foerster@iu-bremen.de) [127-F] Pechtl, Hans, Prof.Dr. (Bearbeitung): Der decoy-Effekt INHALT: Analyse der Determinanten, deren Effekt im Entscheidungsverhalten. 84 soFid Sozialpsychologie 2007/2 3 Einstellung, Wahrnehmung und Verhalten METHODE: Experimenteller Ansatz, Anwendung von verhaltenswissenschaftlichen Theorien. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 180; studentisches Sample, repeated measures). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Pechtl, H.: Der decoy-Effekt - ein Phänomen der kontextbeeinflussten Präferenzbildung. Berichte aus der Betriebswirtschaft. Marketing. Aachen: Shaker 2003, 248 S. ISBN 3-8322-1808-4. ARBEITSPAPIERE: Diverse working-papers.+++ Fachaufsätze. ART: Eigenprojekt BEGINN: 2004-05 ENDE: 2009-07 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissenschaftler INSTITUTION: Universität Greifswald, Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät, Fach Wirtschaftswissenschaften Lehrstuhl für BWL, insb. Marketing (Friedrich-Loeffler-Str. 70, 17489 Greifswald) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 03834-862481, e-mail: pechtl@uni-greifswald.de) [128-L] Porst, Rolf; Jers, Cornelia: Die ALLBUS-'Gastarbeiter-Frage': zur Geschichte eines Standard-Instruments in der Allgemeinen Bevölkerungsumfrage der Sozialwissenschaften (ALLBUS), in: Soziale Welt : Zeitschrift für sozialwissenschaftliche Forschung und Praxis, Jg. 58/2007, H. 2, S. 145-161 (Standort: USB Köln(38)-Haa00943; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Die 'Gastarbeiter-Frage' ist mittlerweile zu einem Standardinstrument nicht nur des ALLBUS, sondern auch für andere Umfragen geworden, die sich mit Einstellungen zu ausländischen MitbürgerInnen befassen. In dem Beitrag werden Entstehung, Entwicklung und Ergebnisse dieser Frage beschrieben. Es wird gezeigt, dass und wie man mit Hilfe eines split half-Verfahrens einen optimalen Umstieg von einer antiquierten ('Gastarbeiter') hin zu einer moderneren ('in Deutschland lebende Ausländern') Frageformulierung schafft, ohne den Zeitreihencharakter einer Frage zu beschädigen. Darüber hinaus zeigt die Entwicklung der 'Gastarbeiter-Frage', dass die Notwendigkeit und Sinnhaftigkeit eines solchen Umstiegs bereits durch kognitive Pretestverfahren aufgezeigt und nahegelegt werden kann." (Autorenreferat) [129-F] Rakic, Tamara, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Steffens, Melanie, Prof.Dr. (Betreuung): Wer hat was gesagt... und wie? Der Einfluss von Aussprache auf Kategorisierung INHALT: Woran orientieren sich Menschen bei der Kategorisierung eher: an visuellen oder an auditiven Hinweisreizen? METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Experiment (Stichprobe: -derzeit- 200; Studenten der Universität Jena; Auswahlverfahren: Zufall). ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2005-10 ENDE: 2008-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Jena, Internationales Graduiertenkolleg "Konflikt und Kooperation zwischen sozialen Gruppen - Dynamik der Veränderung von Intergruppenbeziehungen" (Wildstr. 1, 07743 Jena) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 03641-941711, e-mail: tamara.rakic@uni-jena.de) soFid Sozialpsychologie 2007/2 3 Einstellung, Wahrnehmung und Verhalten 85 [130-F] Reiter, Stefanie, Dipl.-Soz. (Bearbeitung): Datensammlung zu Bildungsmaßnahmen, Bildungsmaterialien und außerschulischen Bildungseinrichtungen zum Abbau von Vorurteilen INHALT: Im Auftrag der Rothschild Foundation Europe (ehemals Hanadiv Charitable Foundation) führte das efms eine "Mapping"-Studie zu existierenden Bildungsmaßnahmen, die den Abbau von Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus zum Ziel haben, durch. Der Schwerpunkt der Studie lag bei der Analyse entsprechender schulischer und außerschulischer Bildungsmaßnahmen in Belgien, Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien, Polen und Ungarn. Ziel der Untersuchung war es, zum einen einen Überblick über laufende und kürzlich beendete Aktivitäten zu geben, und zum anderen wirkungsvolle Aktivitäten und bestehende Schwächen und Lücken zu identifizieren. GEOGRAPHISCHER RAUM: Belgien, Bundesrepublik Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien, Polen, Ungarn ART: gefördert ENDE: 2007-05 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Rothschild Foundation Europe INSTITUTION: europäisches forum für migrationsstudien -efms- Institut an der Universität Bamberg (Katharinenstr. 1, 96052 Bamberg) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0951-932020-17, e-mail: stefanie.reiter@sowi.uni-bamberg.de) [131-L] Rudolph, Udo; Böhm, Robert; Lummer, Michaela: Ein Vorname sagt mehr als 1000 Worte: zur sozialen Wahrnehmung von Vornamen, in: Zeitschrift für Sozialpsychologie, Jg. 38/2007, H. 1, S. 17-31 (Standort: USB Köln(38)-XG871; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Wortnormen für je 30 männliche und weibliche deutsche Vornamen (modern, altmodisch, zeitlos) werden hinsichtlich der Wahrnehmung von Alter, Attraktivität und Intelligenz des Namensträgers bzw. der Namensträgerin analysiert. Es wurden 104 jüngere (unter 30 Jahre) und 42 ältere (über 50 Jahre) Personen befragt. Untersucht wurden (1) Stereotype, die die Wahrnehmung von Vornamensträgern und -trägerinnen beeinflussen, (2) die Grundlagen für die Entstehung "zeitloser Vornamen" und (3) die Gründe für die Vornamenswahl bei eigenen Kindern. Es zeigte sich, dass die Wahrnehmung von Vornamen vom (zugeschriebenen) Alter der Namensträger und -trägerinnen und vom Alter der Befragten abhängt. Es fanden sich zwei, in der Alterswahrnehmung unterschiedliche Ordnungen zeitloser Vornamen. Deutlich wurde auch, dass die Präferenzen bei der Benennung eigener Kinder großen zeitlichen Schwankungen unterliegen. [132-F] Schimmel, Katrin, Dr. (Bearbeitung); Förster, Jens, Prof.Dr. (Betreuung): Self regulatory mechanisms in the evaluation of arts: the influence of regulatory focus and psychological distance on attitudes INHALT: The present project examines how self-regulatory mechanisms, namely regulatory foci (Higgins, 1997), affect attitudes towards conventional versus unconventional art. Conventional artworks (e.g., Mona Lisa by da Vinci) correspond to a traditional concept of art and are characterized by great artistic mastery. Unconventional artworks (e.g., Fountain by Duchamp), instead, are associated with a widening of the traditional concept of art, which makes it sometimes difficult to regard them as such. Based on findings from empirical aesthetics 86 soFid Sozialpsychologie 2007/2 3 Einstellung, Wahrnehmung und Verhalten (Leder et al., 2004) and regulatory focus theory (Higgins, 1997) it is assumed that a prevention focus leads to more favorable attitudes towards conventional artworks compared to a promotion focus, whereas for unconventional artworks the reverse should be true. Given that a prevention focus bolsters a concrete processing mode and a promotion focus reinforces an abstract processing mode (Förster & Higgins, 2005), it is assumed that the influence of regulatory focus on aesthetic appreciation is due to a difference in processing modes. Consistent with our hypothesis we found the suggested interaction pattern for typicality (Study 1), behavioral (Study 2), and liking ratings (Study 3) and for objects other than art (Study 4). It was further demonstrated (Studies 3 and 4) that the influence of regulatory focus on affective as well as on behavioral measures is mediated by typicality estimates, thereby showing that regulatory foci affect aesthetic appreciation by their impact on categorical processing (Martindale, 1988). In Study 5 it was demonstrated that another manipulation for processing modes, namely psychological distance (Liberman & Trope, 1998), leads to the same results as varying regulatory focus, which supports the hypothesis that processing modes might have mediated the effects. The results are discussed in the context of empirical aesthetics and regulatory focus literature and future lines of research are elaborated. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Schimmel, Katrin: Self regulatory mechanisms in the evaluation of arts: the influence of regulatory focus and psychological distance attitudes. Dissertation. Bremen 2006 (Download: http://www.jacobsuniversity.de/phd/files/1148975323.pdf ). ART: Dissertation ENDE: 2006-05 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Jacobs University Bremen, School of Humanities and Social Sciences, Professorship Psychology Prof.Dr. Förster (Postfach 750561, 28725 Bremen) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0421-200-3423, Fax: 0421-200-3303, e-mail: k.schimmel@iu-bremen.de) [133-F] Schlüter, Elmar, Dipl.-Soz. (Bearbeitung): Combining contextual- and longitudinal analyses in studying interethnic relations: how do structural- and individual factors affect perceived ethnic threat and ethnic exclusionary attitudes? INHALT: In his dissertation the author examines the contextual and individual factors underlying perceived ethnic threat and ethnic exclusionary attitudes. Starting point of this dissertation is the revised threat theory (Stephan & Renfro, 2003) and theoretical approaches form conflict theory (Blalock 1981, 1989). While the idea that perceived ethnic threat is a proximal cause of negative intergroup attitudes and behavioral intentions has longstanding roots, to date most empirical evidence is based on cross-sectional data only. Likewise, only relatively few comparative studies investigating the relation between ethnic threat and ethnic exlusionary attitudes in different spatial contexts do exist. In the dissertation research, the author examines the relation between ethnic threat and ethnic exclusionary attitudes from a combined longitudinal - and contextual perspective. Specifically, using covariance structure- and multilevel modeling for data from various multiwave panel- and cross-sectional surveys the author examines two interrelated questions: 1. What are the causal relations between perceived ethnic threat and ethnic exclusionary attitudes? 2. How do structural- and individual characteristics affect perceived ethnic threat and ethnic exclusionary attitudes?" (author's abstract) soFid Sozialpsychologie 2007/2 3 Einstellung, Wahrnehmung und Verhalten 87 ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Marburg, Graduiertenkolleg "Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit: Ursachen, Phänomenologie und Konsequenzen" (Gutenbergstr. 18, 35032 Marburg) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 06421-28-24494, Fax:06421-28-24281, e-mail: schluet3@staff.uni-marburg.de) [134-L] Schmidt, Jürgen; Behringer, Stefan: Kognitive Balance und Arbeitsplatzwechsel: der Einfluss informeller Sozialbeziehungen auf Vertrauensverluste und Anschlusskündigungen kritisch-loyaler Mitarbeiter, in: Gruppendynamik und Organisationsberatung : Zeitschrift für angewandte Sozialpsychologie, Jg. 37/2006, H. 3, S. 273-286 (Standort: USB Köln(38)-XB195; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Anhand eines konkret beschriebenen Beispiels einer Kündigung im 'public good'Sektor, die eine weitere Kündigung eines Arbeitskollegen nach sich zieht (Anschlusskündigung), wird die Frage erörtert, welche Faktoren zur Arbeitsunzufriedenheit bis hin zur Kündigung führten. Als psychologischer Erklärungsansatz der Anschlusskündigung wird die Balance-Theorie von Fritz Heider verwendet. Anhand eines Modells werden die Konsequenzen einer Kündigung eines Mitarbeiters auf die Einstellungen und das Verhalten eines anderen Mitarbeiters beschrieben, der in einer positiven Gefühlsrelation zu diesem steht, sich aber auch anfangs loyal zu seinem Unternehmen verhält. Obwohl die betrachtete Arbeitsorganisation einen Vertrauensvorschuss genießt und auch keine Vertragsverletzungen ihm gegenüber vornimmt, kündigt er schließlich. Die Kündigung ist auf ein kognitives Ungleichgewicht des Arbeitnehmers zurückzuführen, das zu einer Änderung der Einstellung zu seinem Arbeitgeber führt. (ZPID) [135-L] Schmidt, Peter; Winkelnkemper, Philipp; Schlüter, Elmar; Wolf, Carina: Welche Erklärung für Fremdenfeindlichkeit: relative Deprivation oder Autoritarismus?, in: Alexander Grasse, Carmen Ludwig, Berthold Dietz (Hrsg.): Soziale Gerechtigkeit : Reformpolitik am Scheideweg ; Festschrift für Dieter Eißel zum 65. Geburtstag, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2006, S. 215-224, ISBN: 978-3-531-15021-5 (Standort: FHB Würzburg(863)-1000/ MF9200/G768) INHALT: Gegenstand des vorliegenden Beitrages bilden die subjektiven Wahrnehmungen sozialer (Un)gerechtigkeit und daraus resultierende ausländerfeindliche Einstellungen in Deutschland. Anhand der Ergebnisse einer repräsentativen Bevölkerungsbefragung von 2005 wird die Frage untersucht, ob demographische Merkmale, Schulbildung, Deprivationswahrnehmungen sowie Autoritarismus direkte oder indirekte Ursachen von Ausländerfeindlichkeit sind. Es werden zunächst die Zusammenhänge zwischen dem Gefühl der Wahrnehmung, dem Autoritarismus und fremdenfeindlichen Einstellungen betrachtet und 16 Hypothesen entwickelt, die in einem Strukturgleichungsmodell empirisch überprüft werden. Nach den Ergebnissen kommt dem Autoritarismus und dem Einfluss der Bildung eine besonders große Bedeutung für das Entstehen von Ausländerfeindlichkeit zu. Die Autoren weisen daher auf die Notwendigkeit von gesellschaftspolitischen Interventionen zum Abbau von Fremdenfeindlichkeit hin, welche bereits im Kindergarten und in der Grundschule ansetzen sollten. (ICI) 88 soFid Sozialpsychologie 2007/2 3 Einstellung, Wahrnehmung und Verhalten [136-F] Schulz, Franziska, Dipl.-Psych. (Bearbeitung): Auswirkungen von Vertrauen und Kontrolle auf die Bereitschaft zu kooperativem und abweichendem Verhalten im deutsch-polnischen Kontext INHALT: Eine Maßnahme der Förderung des Integrationsprozesses im Ostseeraum stellt die Förderung von Kooperationen in diesem Raum dar. Ziel dieses Dissertationsprojektes ist es, erforderliche Voraussetzungen für eine hohe Kooperationsbereitschaft und damit erfolgreiche Kooperationen zu untersuchen. Bei der Betrachtung von Kooperationen kann kooperatives Verhalten als konformes, nicht kooperatives Verhalten hingegen als abweichendes Verhalten angesehen werden. Hauptansatzpunkt für die Kooperationsförderung stellt die wechselseitige Vertrauensbildung dar. Nur wenn Menschen das Gefühl haben, sie können einander vertrauen, werden sie sich näher aufeinander einlassen und kooperieren. Liegt kein Vertrauen vor bzw. besteht sogar Misstrauen, wird man dem Anderen hingegen aus dem Weg gehen und den Kontakt meiden. Vertrauen bildet damit die Basis der Kooperation. Nach der ZielErwartungstheorie der Kooperation von Pruitt und Kimmel (1977) schafft Vertrauen die Erwartung, dass ein Interaktionspartner kooperieren wird. Interpersonelles Vertrauen kann durch verschiedene Variablen beeinflusst werden. Im interkulturellen Kontext erscheinen insbesondere das Ausmaß an wahrgenommener Sozialkontrolle sowie das Motiv nach gesteigerter sozialer Identität relevant. Die soziale Identität entspricht der Selbsteinschätzung einer Person, die aus einer relevanten Gruppenzugehörigkeit abgeleitet wird. Dabei wird der Wert der so genannten Eigengruppe durch soziale Vergleiche von Eigen- und Fremdgruppe ermittelt, welche auf verschiedenen Vergleichsdimensionen stattfinden können. Mittels dieser Vergleiche streben Menschen danach, eine möglichst positive soziale Identität zu gewinnen bzw. zu erhalten (Tajfel & Turner, 1986). Im Zentrum des Dissertationsprojekts steht die empirische Analyse des Vertrauens einmal als Voraussetzung für die direkte Kooperation (und im weiteren Sinne die übergreifende Integration) und einmal als Folge einer spezifischen Konstellation von Personenmerkmalen, die die Aspekte der wahrgenommenen Kontrolle und der sozialen Identität umfassen. Vertrauen stellt im kausalanalytischen Sinne folglich eine Mediatorvariable dar (Baron & Kenny, 1986). Neben der empirischen Analyse soll die Begriffsanalyse eine wichtige Rolle spielen, denn das Vertrauenskonzept ist gleichzeitig auf verschiedenen analytischen Ebenen angesiedelt. Da im Bereich der Verbesserung der Integration im Ostseeraum ein Schwerpunkt auf grenzübergreifende Kooperationen, z.B. zwischen Deutschland und Polen, zu legen ist, soll diese Untersuchung im Rahmen des deutsch-polnischen Kontextes erfolgen. Dazu sollen Erhebungen mittels Fragebogen bei Schülern deutscher, polnischer unddeutsch-polnischer Schulen erfolgen. Konkret vollzieht sich die Untersuchung in drei Schritten: 1. es wird der Zusammenhang von Vertrauen und Kooperationsbereitschaft untersucht, 2. es wird der Zusammenhang von situativen und Persönlichkeitsmerkmalen mit Vertrauen untersucht und 3. es erfolgt eine Analyse der Mediationswirkung von Vertrauen im kompletten Modell. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, Polen ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Greifswald, Graduiertenkolleg 619 "Kontaktzone Mare Balticum: Fremdheit und Integration im Ostseeraum" (Domstr. 9a, 17487 Greifswald) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: franziska.schulz@uni-greifswald.de) soFid Sozialpsychologie 2007/2 3 Einstellung, Wahrnehmung und Verhalten 89 [137-F] Sommerfeld, Alkje, Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Mansel, Jürgen, apl.-Prof.Dr. (Betreuung): Emotionen im Alltagskontakt mit Migranten und ihre Relevanz für fremdenfeindliche Einstellungen und Verhaltensweisen bei Jugendlichen INHALT: Um das Phänomen Fremdenfeindlichkeit wirklich verstehen zu können, bedarf es mehr als nur der Analyse der objektiven Hintergründe wie die sozialen und materiellen Bedingungskonstellationen sowie von Einstellungskonzepten (Autoritarismus). Einen weiteren wichtigen Erklärungsbeitrag können Untersuchungen über Emotionen leisten, die im Zusammenhang mit Fremden erlebt werden. Emotionen spiegeln die subjektive Sichtweise und Interpretation von Ereignissen durch eine Person wieder und drücken aus, dass etwas für eine Person von Belang ist. Darüber hinaus begleiten und motivieren sie das Denken und Handeln von Personen. Erkenntnisse über Emotionen im Kontext von Migranten können somit Aufschlüsse darüber geben, in welcher Weise bestimmte Sachverhalte mit Migranten für eine Person von Relevanz sein können, welche Implikationen diese für eine Person und ihre personale wie soziale Identität haben können und darüber auch, wodurch bestimmte Einstellungen und Verhaltensweisen gegenüber Migranten motiviert sein können. Menschen mit Migrationshintergrund können auf unterschiedliche Weise und in verschiedenen Bereichen zu einem emotional relevanten Thema werden. Im Zentrum meiner Arbeit steht das Interesse an den Emotionen, die in Alltagssituationen mit Migranten von deutschen Jugendlichen erlebt werden und die Frage danach, in welcher Weise diese einstellungs- und verhaltenswirksam werden. Als Untersuchungsgrundlage dienen 30 problemzentrierte Interviews, die mit 1421jährigen deutschen Jugendlichen geführt wurden. Ziel der Analyse ist es, (a) solche Situationen, Begegnungen und Kontexte mit Migranten zu identifizieren, die für den einzelnen Jugendlichen von emotionaler Relevanz sind, (b) die subjektiven Wahrnehmungs- und Bewertungsprozesse, die den jeweiligen Emotionen zugrunde liegen, herauszuarbeiten, (c) den Entwicklungsprozess von personenbezogenen hin zu gruppenbezogenen Emotionen zu rekonstruieren und (d) die möglichen Wirkungsweisen der verschiedenen Emotionen auf die Bewertungen, Einstellungen und Verhaltensintentionen und -weisen gegenüber der jeweiligen Migrantengruppe zu erfassen. ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2005-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Marburg, Graduiertenkolleg "Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit: Ursachen, Phänomenologie und Konsequenzen" (Gutenbergstr. 18, 35032 Marburg); Universität Bielefeld, Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (Postfach 100131, 33501 Bielefeld) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0521-106-3106, Fax: 0521-106-6415, e-mail: Alksom@aol.com) [138-F] Stoklosa, Katarzyna, Dr.; Besier, Gerhard, Prof.Dr.Dr. (Bearbeitung): Nationalistische Einstellungen beiderseits der Oder und Neiße INHALT: Im Rahmen des EU-Projekts zur Demokratie-Konsolidierung in Ostmitteleuropa führten die Autoren eine Meinungsbefragung beiderseits der deutsch-polnischen Grenze durch. In die Stichprobe war mit Dresden und Wroclaw auch jeweils eine größere Universitätsstadt unweit der deutsch-polnischen Grenze einbezogen, um einen Vergleich zwischen den kleinen Orten unmittelbar an der Grenze und größeren Städten zu ermöglichen. Die Befragung basierte auf einem elf Seiten umfassenden Fragebogen, der insgesamt 17 Fragen zu nationalen Attitüden gegenüber dem Nachbarn jenseits der Grenze enthielt. Von den 800 Befragten stamm- 90 soFid Sozialpsychologie 2007/2 3 Einstellung, Wahrnehmung und Verhalten ten jeweils 200 aus Dresden und Wroclaw sowie je 200 aus der deutschen und der polnischen Grenzregion. Die Ergebnisse der Befragung wurden ausgewertet und im Rahmen einer Expertenkonferenz in Walbrzych (23. bis 25. Juni 2006) vorgestellt. Der schriftliche Beitrag wurde ausgeweitet und im deutsch-polnischen Magazin DIALOG (Januar 2007) in beiden Sprachen veröffentlicht. GEOGRAPHISCHER RAUM: Dresden, Wroclaw ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Europäische Union INSTITUTION: Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung e.V. an der Technischen Universität Dresden (01062 Dresden) KONTAKT: Stoklosa, Katarzyna (Dr. Tel. 0351-463-33055, e-mail: Katarzyna.Stoklosa@mailbox.tu-dresden.de) [139-L] Stolz, Jörg: Explaining Islamophobia: a test of four theories based on the case of a Swiss city, in: Schweizerische Zeitschrift für Soziologie, Vol. 31/2005, Iss. 3, S. 547-566 (Standort: USB Köln(38)BP04865; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Der Artikel untersucht Islamophobie anhand einer repräsentativen quantitativen Umfrage in einer Schweizer Großstadt. Eine neue Definition von 'Islamophobie' sowie praktische Lösungen für häufig auftretende epistemologische Probleme werden vorgeschlagen. Mit deskriptiv-statistischen Methoden wird das Ausmaß der Islamophobie im Vergleich mit verschiedenen anderen Out-group-Phobien gezeigt und dargestellt, dass Islamophobie sehr stark mit einer generellen Xenophobie zusammenhängt. Theorien, welche Islamophobie auf Frustration, Medieneinflüsse oder persönlichen Kontakt zurückführen, erhalten kaum Unterstützung durch die Daten. Demgegenüber zeigt sich, dass Islamophobie sich gut auf eine traditionalistische Weltsicht zurückführen lässt, welche ihrerseits durch schnellen sozialen Wandel verursacht wird." (Autorenreferat) [140-L] Stutzer, Alois; Frey, Bruno S.: Commuting and life satisfaction in Germany, in: Informationen zur Raumentwicklung, 2007, H. 2/3, S. 179-189 INHALT: "Individuen wenden viel Zeit auf, um zwischen ihrem Wohn- und Arbeitsort hin und her zu reisen. Für viele ist diese Routine an fünf Tagen in der Woche eine erhebliche Belastung. Gemäß der Standardökonomie wählen Individuen diese Belastung, wenn sie durch eine entsprechend bessere Situation auf dem Arbeits- und/oder Wohnungsmarkt kompensiert wird. Dadurch werden vergleichbare Individuen, die unterschiedlich lange pendeln, gleichgestellt und erfahren den gleichen Nutzen. In der vorliegenden Analyse für Deutschland, die einen direkten Test zur Überprüfung dieser Hypothese verwendet, zeigt sich jedoch, dass Personen mit längeren Pendelzeiten eine systematisch geringere subjektive Lebenszufriedenheit aufweisen. Zusätzliche empirische Tests weisen daraufhin, dass dieses aus ökonomischer Sicht paradoxe Ergebnis nicht einfach durch Marktfriktionen erklärt werden kann. Diskutiert werden verschiedene Erklärungsansätze auf der Grundlage eines erweiterten Modells menschlichen Verhaltens." (Autorenreferat) soFid Sozialpsychologie 2007/2 3 Einstellung, Wahrnehmung und Verhalten 91 [141-L] Tißberger, Martina; Dietze, Gabriele; Hrzán, Daniela; Husmann-Kastein, Jana (Hrsg.): Weiß - Weißsein - Whiteness: kritische Studien zu Gender und Rassismus, Frankfurt am Main: P. Lang 2006, 251 S., ISBN: 3-631-54823-0 INHALT: "Critical Whiteness Studies sind in angloamerikanischen Diskussionen zu Rassismus seit den 1980er Jahren etabliert. Dabei geht es nicht um den 'rassisch' markierten 'Anderen', sondern um kritische Reflexion zum weißen Subjekt rassistischer Praxis. Die 'Übersetzung' dieser Denkfigur auf deutsche/europäische Verhältnisse ist noch in den Anfängen. Die Anthologie Weiß - Weißsein - Whiteness stellt aktuelle Forschungsarbeiten zu Interdependenzen von 'Rasse' und Gender dar, in denen Weißsein eine zentrale Bezugsgröße ist. Die Autorinnen arbeiten zu deutschen sowie zu internationalen Kontexten, wobei sie Weißsein aus unterschiedlichen disziplinären und transdisziplinären Perspektiven verhandeln." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Martina Tißberger: Die Psyche der Macht, der Rassismus der Psychologie und die Psychologie des Rassismus (13-29); Nado Aveling: More than Just Skin Color: Reading Whiteness Across Different Locations (31-41); Jana Husmann-Kastein: Schwarz-Weiß. Farb- und Geschlechtssymbolik in den Anfängen der Rassenkonstruktionen (43-60); Isabell Lorey: Der weiße Körper als feministischer Fetisch. Konsequenzen aus der Ausblendung des deutschen Kolonialismus (61-83); Martina Tißberger: The Project(ions) of 'Civilization' and the Counter-Transferences of Whiteness: Freud, Psychoanaly is, 'Gender' and 'Race' (in Germany) (85-104); Sabine Broeck: The Subject of Enlightenment: Notations Towards an Epistemology of Slavery, Gender and Modernity (105-112); Daniela Hrzán: (Re)Discovering FGC: Anthropology, Whiteness, Feminism (113-142); Kathrin Sieg: Rassendiskurse in der Nachkriegszeit: Winnetou in Bad Segeberg (143-163); Michaela Wünsch: Who's Afraid of the White Man's Mask? The Horror of Invisibility in the Stalker Film (165-180); Vron Ware: Mothers of Invention: Good Hearts, Intelligent Minds, and Subversive Acts (181-202); Nanna Heidenreich: Von Bio- und anderen Deutschen: Aspekte der V/Erkennungsdienste des deutschen Ausländerdiskurses (203-217); Gabriele Dietze: Critical Whiteness Theory und Kritischer Okzidentalismus. Zwei Figuren hegemonialer Selbstreflexion (219-247). [142-L] Völk, Daniel: Durchschaute Ideologie?: warum manche Menschen nicht an ihre eigenen Vorurteile glauben, in: Soz:mag : das Soziologie-Magazin, 2006, Nr. 9, S. 16-19 (URL: http://sozmag.soziologie.ch/09/sozmag_09_voelk.pdf) INHALT: "Vorurteile, Ideologien und Stereotype sind zentrale Gegenstände soziologischer Forschung. Oft wird dabei aber vergessen, welchen Stellenwert im Subjekt diese Vorstellungen überhaupt haben. Kann man die Vorurteile, die manche Menschen vertreten, überhaupt immer für bare Münze nehmen? Glauben sie wirklich an das, was sie da von sich geben? Die Kritische Theorie zeigt, dass dem fortschreitenden Säkularisierungsprozess niemand ganz entgehen kann, und deshalb Vorurteile zwar vertreten, aber oft gleichzeitig auch durchschaut werden." (Autorenreferat) [143-F] Weber, Melanie, Dipl.-Soz.Wiss. (Bearbeitung); Heinrichs, Harald, Prof.Dr. (Betreuung): Alltagsbewusstsein des Klimawandels. Eine empirische Untersuchung individueller Wahrnehmung, Bewusstseinsbildung und Verhaltensintention in Deutschland 92 soFid Sozialpsychologie 2007/2 3 Einstellung, Wahrnehmung und Verhalten INHALT: In dem sozialwissenschaftlichen Promotionsvorhaben werden Alltagsbilder zum Klimawandel analysiert. Es wird untersucht, wie der anthropogene Klimawandel von Laien im Handlungsfeld Klimawandel und Klimapolitik wahrgenommen wird. Ziel ist es herauszufinden, mit welchen bewusstseinsbildenden und handlungsleitenden Faktoren die, vom medienvermittelten akteurspezifischen Diskurs beeinflusste, Problemwahrnehmung des Klimawandels zusammenhängt und welches Handlungspotential sich daraus ableitet lässt. Die zentralen Forschungsfragen lauten: 1. Wie wird das Problem eines Klimawandels individuell wahrgenommen? 2. Wie lässt sich das Umweltbewusstsein für den Klimaschutz beschreiben? 3. In welchem Maße und warum trägt individuelles Handeln zum Klimaschutz in Deutschland bei? Welche Hemmnisse treten auf? 4. Welche Faktoren lassen sich identifizieren, die umweltgerechtes Handeln für Klimaschutz beeinflussen bzw. zu Klimaschutzhandeln führen? 5. Welche Widersprüche oder Diskrepanzen zwischen Einstellungen und Handeln beim Klimaschutz sind erkennbar? 6. Welche nationalen und supranationalen Programme und -strategien gibt es, die individuelles Klimaschutzverhalten fördern? Was ist deren Zielrichtung? Ergebnis soll sein herauszufinden, wie Klimawandel und Klimadiskurs individuell wahrgenommen und in Verhaltensintentionen umgesetzt werden. Die Untersuchung soll dabei an die Ergebnisse der sozialwissenschaftlichen Umweltbewusstseinsforschung anknüpfen. Umfragen (Umweltbewusstseinsstudie 2004; Eurobarometerstudie 2005) zeigen, dass der Klimawandel mittlerweile von einer Mehrheit als drängendes Problem wahrgenommen wird. Nach Artikel 6 der Klimarahmenkonvention (UNFCCC) kann dies zunächst als Erfolg der ökologischen Kommunikation gewertet werden. In Art. 6 der UNFCCC werden sowohl die Entwicklung von Programmen zur Förderung öffentlichen Bewusstseins als auch der öffentliche Zugang zu Informationen und die Beteiligung der Öffentlichkeit gefordert. Sensibilisierung und öffentliche Bewusstseinsbildung ist demnach auf Resonanz gestoßen, das Agenda Setting hat funktioniert. Gleichzeitig ist aber der Wissensstand über den Klimawandel in der breiten Bevölkerung nur unzureichend vorhanden. Dunlap (1998) findet bspw. in einer internationalen Vergleichsstudie über sechs Industrie-, Schwellen- und Entwicklungsländer heraus, dass sich KlimawissenschaftlerInnen und Laien zwar nicht in ihrer Einschätzung zum Problem unterscheiden, aber ganz erheblich bezüglich der zugrunde liegenden Wissensbasis. Insbesondere werden häufig Ozonloch und Treibhauseffekt im Zusammenhang mit den Ursachen für das Klimaproblem verwechselt. Insofern bewertet die Öffentlichkeit nicht den Klimawandel sondern nur Metaphern oder Teile der von verschiedenen Akteuren gesteuerten und über die Medien vermittelten ökologischen Kommunikation. Weil der Klimawandel nur vermittelt wahrnehmbar ist, die Wahrnehmbarkeitsprozesse durch hohe Komplexität gekennzeichnet sind und sie sich leicht politisieren lassen, kommt den Massenmedien im ökologischen Diskurs eine besondere Bedeutung zu. Die mediale Kommunikation des Klimawandels ist aber selbst wiederum zum Teil Ergebnis des Klimadiskurses, der von den Diskurs bestimmenden Akteuren mit unterschiedlichen Interessen geführt wird. Dadurch, dass die individuelle Wahrnehmung von Klimaveränderungen (vor allem von Extremwetterereignissen) zwar möglich ist, die Herstellung eines Zusammenhangs mit einer gefährlichen anthropogenen Störung der Umwelt ohne wissenschaftlich-technische Hilfe allerdings nicht möglich ist, rücken die Klimawissenschaftlerinnen und die Interessen geleiteten Akteure (neben der offiziellen Regierungspolitik sind dies vor allem sozial-ökologische und ökonomische Interessengruppen) in den Vordergrund. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Ziel der sozialwissenschaftlichen Umweltverhaltensforschung ist es u.a, Strategien zur Neubildung, Veränderung und Stabilisierung von umweltrelevanten Einstellungs- und Verhaltensmustern zu finden. Dazu müssen deren soziale Ursachen, institutionelle Fehlfunktionen und der Zusammenhang des Verhaltens resp. der Einstellung zu Verhaltensbereichen soFid Sozialpsychologie 2007/2 3 Einstellung, Wahrnehmung und Verhalten 93 und individuellen sowie gruppen- bzw. schichtspezifischen Mustern (Milieus) herausgefunden werden. Überträgt man die Erkenntnisse der Umweltbewusstseinsforschung auf das Problem des globalen Klimawandels, so gilt es, die Spezifität der Klimaproblematik zu berücksichtigen. Die Komplexität ebenso wie das mediale, Experten vermittelte Verständnis der Problematik, beeinflussen den Klimadiskurs und dadurch die Problemwahrnehmung als Voraussetzung umweltbewusster Einstellungen und umweltbewussten Handelns für Klimaschutz. Für die Arbeit sind umweltsoziologische sowie -psychologische Arbeiten ebenso grundlegend wie Ansätze zur ökologischen Kommunikation (u.a. Luhmann) und Modernisierungstheorien (u. Beck). Zur methodischen Umsetzung wird ein gekoppeltes Verfahren aus quantitativen und qualitativen Methoden gewählt: die Auswertung repräsentativer Umfragedaten in multivariaten Regressionsmodellen wird mit den qualitativen Ergebnissen aus 4 Fokusgruppendiskussionen ergänzt. Die Untersuchungsregion ist Deutschland. Untersuchungsdesign: Querschnitt; 4 Fokusgruppen DATENGEWINNUNG: Gruppendiskussion (Stichprobe: 4 -à 10-; Personen). Sekundäranalyse von Individualdaten; Sekundäranalyse von Aggregatdaten (Stichprobe: 2.018; Herkunft der Daten: UBS-Studie. Stichprobe: 1.561; Herkunft der Daten: EU). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Weber, Melanie: Wahrnehmung globaler Umweltprobleme. Eine mehrdimensionale Betrachtung am Beispiel Klimawandel. in: Brunnengräber, Achim; Walk, Heike (Hrsg.): Multi Level Governance in einer interdependendenten Welt. Empirische Befunde und theoretische Schlussfolgerungen. Nomos-Verl. 2007 (im Erscheinen).+++ Brunnengräber, Achim; Dietz, Kristina; Weber, Melanie: Jenseits von Kyoto. in: Blätter für deutsche und internationale Politik (Hrsg.): Der Sound des Sachzwangs. Der GlobalisierungsReader. Berlin: Blätter Verl. 2006.+++Brunnengräber, Achim; Weber, Melanie: Klimawandel als Krise gesellschaftlicher Naturverhältnisse. Zur Mehrebenenstruktur in der Klimapolitik. in: Widerspruch, 2005, 47, S. 108-118.+++Brunnengräber, Achim; Dietz, Kristina; Weber, Melanie: Jenseits von Kyoto. in: Blätter für deutsche und internationale Politik, 2005, 2, S. 146-150.+++Weber, Melanie; Dietz, Kristina; Brunnengräber, Achim: Ratifizierung des Kyoto-Protokolls: doch was bleibt übrig vom Klimaschutz? in: W&E, 2004, 11.+++Baumeister, Sandra; Weber, Melanie: Verantwortungsbewusstsein und Handlungsmöglichkeiten am Beispiel der VerbraucherInnen. in: Dettling, D.; Hamkens, T.; Kempmann, L.; Damm, T. von (Hrsg.): Lust auf Zukunft - Kommunikation für eine nachhaltige Globalisierung. Hamburg: Books an Demand 2004. ARBEITSPAPIERE: Weber, Melanie: The global climate challenge how does individual action correspond to global climate policy? A comparative analysis of individual perceptions, attitudes and behavioral intention towards global warming in Germany and other EU member states. Diskussionspapier 02/06 des Projekts "Global Governance und Klimawandel". Berlin 2006. See downloads: http://www.globalgovernance.de . ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2004-08 ENDE: 2007-05 FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung INSTITUTION: Universität Lüneburg, Fak. III Umwelt und Technik, Institut für Umweltkommunikation -INFU- (21332 Lüneburg) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0178-731-3388, e-mail: melweber@gmx.de) [144-L] Winter, David G.: Authoritarianism and perceiving the invasion of Iraq as a "just war", in: Zeitschrift für Politische Psychologie, Jg. 13/2005, H. 1/2, S. 159-168 (Standort: USB Köln(38)-Zs.A 5587; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) 94 soFid Sozialpsychologie 2007/2 3 Einstellung, Wahrnehmung und Verhalten INHALT: "Most cultures have some concept of a 'just war'. In the West, classical Just War Doctrine lists several specific, necessary conditions, all of which must be met for a war to be deemed 'just': legitimate authority, just cause, last resort, military means proportional to ends, civilian casualties avoided, and a positive ultimate outcome. By these criteria, there have certainly been many unjust wars; yet few admit they are fighting an unjust war. Thus judgments of actual wars involve various psychological mechanisms, such that almost any war can be seen as 'just'. Research reported in this paper explored the relationships between authoritarianism and perceptions and evaluations of the U.S. invasion and conquest of Iraq in MarchApril 2003, in a sample of American college students. Several hundred undergraduates filled out questionnaires containing Altemeyer's Right-Wing Authoritarianism (RWA) scale and items designed to embody specific Just War criteria. RWA predicted viewing the Iraq War as just, even controlling for gender, U.S. nationality background, and generalized political party preference." (author's abstract) [145-L] Witte, Erich H.; Quaquebeke, Niels van: Sozialpsychologische Theorien zur sozialen Macht, in: Bernd Simon (Hrsg.): Macht : zwischen aktiver Gestaltung und Missbrauch, Göttingen: Verl. f. Psychologie Hogrefe, 2007, S. 11-25, ISBN: 978-3-8017-2002-5 (Standort: ULB Münster(6)-3H96023) INHALT: Vom "polymorphen" Konzept "Macht" existieren zahlreiche Definitionen. Der Beitrag versucht eine funktionale Differenzierung des sozialpsychologischen Machtbegriffes, in der die folgenden wesentlichen Elemente und ihre Relationen angeführt werden. Nach dem Verständnis der Autoren ist Macht immer eine zweistellige, aber asymmetrische Relation zwischen einem Machthaber (M) als Person und einem Beherrschten (B), der ein System unterschiedlichen Umfangs darstellen kann (Individual-, Mikro-, Meso-, Makrosystem). Dabei kann M als Machthaber außerdem durch verschiedene Systemumfänge in seiner Machtposition gestützt werden (Individual-, Mikro-, Meso-, Makrosystem). Im Zentrum steht zwar immer das Machthandeln einer Person, sie kann jedoch durch unterschiedliche Arten der Rollenzuweisung dazu legitimiert sein: als Individuum durch spezielle persönliche Eigenschaften, im Mikrosystem zum Beispiel durch die Vaterrolle oder die Funktion eines Vorgesetzen, im Mesosystem etwa als Geschäftsführer einer Bank, oder im Makrosystem als Bundeskanzlerin oder Religionsführer. Über diese Relation seitens M wird das Verhalten von B in dem Bereich (Z) durch Einflussnahme verändert. Hierzu wendet M Machtmittel (Q) unter der Nutzung von Ressourcen (R) an, die diesem in der Höhe (H) zur Verfügung stehen. Eine Anstrengung (A) wird unternommen, um das Verhalten von B mit einer Wahrscheinlichkeit (Y) und einem Ausmaß (X) bei einem gleichzeitigen Widerstand (W) zu verändern. Die Autoren stellen dann diesen sehr komplexen Begriff formal in einem Modell dar. (ICA2) soFid Sozialpsychologie 2007/2 4 Kommunikation und Interaktion in (Klein-) Gruppen. Organisationspsychologie 95 4 Kommunikation und Interaktion in (Klein-) Gruppen. Organisationspsychologie [146-L] Antons, Klaus: Das dicke Ende - wenn Abschlüsse von Gruppen "misslingen", in: Gruppendynamik und Organisationsberatung : Zeitschrift für angewandte Sozialpsychologie, Jg. 37/2006, H. 4, S. 375-391 (Standort: USB Köln(38)-XB195; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Während in Praxis und Theorie den Anfangssituationen in Gruppen genügend Aufmerksamkeit gewidmet wird, ist der Abschluss der Gruppe - symbolisch deren Tod repräsentierend - eher ein methodisches "Stiefkind". Wenn auch heutzutage Evaluationen dazugehören und meist gut vorbereitet sind: Sie sind etwas anderes als die hier gemeinten Phänomene, die sich oft erst ganz zum Schluss und überraschend zeigen. Anhand von vier schwierigen Abschlusssituationen in gruppendynamischen Trainings wird die Psycho- und Soziodynamik krisenhafter Abschlüsse aus verschiedenen Perspektiven analysiert. Es werden Hilfestellungen angeboten zum Umgang mit solchen Situationen, die sich meist durch ihr überraschendes Auftreten auszeichnen. Das "Misslingen" eines Abschlusses hat nicht selten zu tun mit einer unbewältigten narzisstischen Dynamik in der Gruppe; Idealisierung und Entwertung spielen eine wichtige Rolle. Es hat aber auch zu tun mit dem Steckenbleiben in einer der Phasen, die mit Tod und Abschied einhergehen. Damit berührt die Dynamik möglicherweise ein gesellschaftliches Tabuthema. [147-L] Arranz Becker, O.; Hill, Paul B.; Rüssmann, K.: Interaktions- und Kommunikationsstile: theoretische Orientierungen und Forschungsmodell, in: Paul B. Hill (Hrsg.): Interaktion und Kommunikation : eine empirische Studie zu Alltagsinteraktionen, Konflikten und Zufriedenheit in Partnerschaften, Würzburg: Ergon Verl., 2004, S. 11-38, ISBN: 3-89913-387-0 (Standort: StB Bremen(478)-SOZ700MB802) INHALT: Der familiensoziologische Beitrag zu Interaktions- und Kommunikationsstilen in Partnerschaften und Ehen beschreibt die wichtigsten theoretischen Argumente und liefert ihre Zusammenführung zu einem allgemeinen Modell. So werden mit Hinweis auf die Notwendigkeit einer interdisziplinären Perspektive im ersten Schritt die theoretischen Eckpfeiler des Forschungsmodells dargestellt. Dazu gehören (1) die soziale Austauschtheorie, (2) die Bindungstheorie und (3) die Verhaltenstheorie. Auf Basis der aufgeführten theoretischen Überlegungen wird im zweiten Schritt ein Grundmodell zur Vorhersage der Partnerschaftszufriedenheit erstellt, das sich wie folgt zusammensetzt: aus (1) der unabhängigen Variable 'Sozialund Familienstruktur', (2) der intervenierenden Variable 'Konfliktpotential und Interaktionsverhalten' sowie (3) der abhängigen Variable 'Partnerschaftserfolg'. Dieses familiensoziologische Modell wird schließlich anhand von zwei Pretests und theoretischen Betrachtungen überprüft. Aufgrund der gewonnenen Ergebnisse werden an verschiedenen Stellen Revisionen am Erhebungsinstrument und am Forschungsmodell vorgenommen. (ICG2) [148-F] Beck, Teresa, M.A.; Isachenko, Daria, M.A.; Veit, Alexander, M.A.; Malthaner, Stefan, M.A. (Bearbeitung); Schlichte, Klaus, PD Dr.phil.habil. (Leitung): Mikropolitik bewaffneter Gruppen 96 soFid Sozialpsychologie 2007/2 4 Kommunikation und Interaktion in (Klein-) Gruppen. Organisationspsychologie INHALT: Genese bewaffneter Gruppen; Dynamik bewaffneter Gruppen; Transformation bewaffneter Gruppen. ZEITRAUM: 1990-2005 GEOGRAPHISCHER RAUM: ehemaliges Jugoslawien, Angola, Demokratische Republik Kongo, Moldawien, Zypern, Äqypten, Libanon METHODE: historische Soziologie; Kriegsursachenforschung ("Hamburger Ansatz"); Mikrosoziologie. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Aktenanalyse, offen; Qualitatives Interview; Sekundäranalyse von Aggregatdaten. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Vgl. http://www2.rz.huberlin.de/mikropolitik/ . ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2001-10 ENDE: 2007-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Volkswagen Stiftung INSTITUTION: Humboldt-Universität Berlin, Philosophische Fakultät III, Institut für Sozialwissenschaften Nachwuchsgruppe Mikropolitik bewaffneter Gruppen (Unter den Linden 6, 10099 Berlin) KONTAKT: Leiter (Tel. 030-2093-3562) [149-F] Berthold, Annegret, Dipl.-Psych.; Lücke, Bastian, Dipl.-Sozialwirt (Bearbeitung); Mummendey, Amélie, Prof.Dr.; Kessler, Thomas, Jun.-Prof. PD Dr. (Leitung): Psychologische Grenzen von Toleranz: Voraussetzungen und Determinanten expliziter Ablehnung und Ausgrenzung von Fremdgruppen (Teilprojekt der DFG-Forschergruppe "Discrimination and Tolerance in Intergroup Relations") INHALT: Das Projekt untersucht Bedingungen und Determinanten für die explizit negative Behandlung und Ausschluss von Fremdgruppen. Ausgangspunkt ist, dass soziale Gruppen durch Bezug zu gemeinsamen Standards bewertet werden. Zwei unterschiedliche Standards werden untersucht: Maximalziele führen zu einer graduellen Bewertung von Eigen- und Fremdgruppen. Minimalziele führen dagegen zu absoluten Bewertungen (akzeptabel oder nichtakzeptabel). Vermutet wird, dass im Bereich der Maximalziele eher Wettbewerb der Gruppen vorzufinden ist, wogegen bei Verletzungen von Minimalzielen Fremdgruppen als nicht tragbar und damit als zu exkludieren aus einer gemeinsamen Kategorie angesehen werden. Durch diesen psychologischen Ausschluss - so die Annahme - werden nun Behandlungen der Fremdgruppe als eher hinnehmbar oder sogar akzeptabel angesehen, die für inkludierte Gruppen als nicht legitim angesehen würden. METHODE: Der theoretische Rahmen des Projekts ist die Selbstkategorisierungstheorie und das Eigengruppenprojektionsmodell (Mummendey/ Wenzel, 1999). Forschungsfragen und Hypothesen werden überwiegend durch experimentelle Untersuchungen untersucht, dies wird aber ergänzt durch Befragungsstudien sowie die Analyse von Archivdaten (z.B. Zeitungsartikel). Intergruppenbeziehungen, Eigengruppenprojektsionsmodell (Mummendey & Wenzel, 1999), Minimal-, Maximalziel-Differenzierung. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, standardisiert; Dokumentenanalyse, standardisiert (Zeitungsartikel). Experiment (Stichprobe: ca. 100). VERÖFFENTLICHUNGEN: Kessler, T.; Mummendey, A.: Prejudice and intergroup relations. in: Hewstone, M.; Stroebe, W.; Jonas, K. (eds.): Introduction to social psychology (in press). +++Waldzus, S.; Mummendey, A.; Wenzel, M.: When "different" means "worse": in-group prototypicality in changing intergroup contexts. in: Journal of Experimental Social Psychology, 41, 2005, pp. 76-83. ARBEITSPAPIERE: Fritsche, I.; Kessler, T.; Mummendey, A.; Neumann, J.: Minimal and maximal goal orientation and reactions to norm violation. Unpub- soFid Sozialpsychologie 2007/2 4 Kommunikation und Interaktion in (Klein-) Gruppen. Organisationspsychologie 97 lished manuscript. Jena: Univ. 2006.+++Kessler, T.; Neumann, J.; Mummendey, A.; Schubert, T.; Waldzus, S.: Minimal goal representation as determinant of explicit negative treatment of deviants. Unpublished manuscript. Jena: Univ. 2006.+++Schubert, T.; Mummendey, A.; Waldzus, S.; Kessler, T.: Minimal goals and the social exclusion of goal violators: the good, the not so good, and the ugly. Unpublished manuscript. Jena: Univ. 2006. ART: gefördert BEGINN: 2002-11 ENDE: 2008-11 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Jena, DFG-Forschergruppe "Discrimination and tolerance in intergroup relations" (Humboldtstr. 11, 07743 Jena); Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Institut für Psychologie Lehrstuhl für Sozialpsychologie (Humboldtstr. 26, 07743 Jena) KONTAKT: Mummendey, Amélie (Prof.Dr. Tel. 03641-945251, e-mail: amelie.mummendey@uni-jena.de) [150-L] Edding, Cornelia; Kraus, Wolfgang (Hrsg.): Ist der Gruppe noch zu helfen?: Gruppendynamik und Individualisierung, Opladen: B. Budrich 2006, 270 S., ISBN: 978-3-86649-014-9 (Standort: UB Bonn(5)-20069962) INHALT: "Menschen arbeiten heute in anderen Arbeitsformen und kooperieren unter anderen Bedingungen als noch vor wenigen Jahren. Wie wirkt sich der gesellschaftliche und betriebliche Umbau auf die alltägliche Interaktion der Betroffenen aus? Wie kooperieren sie miteinander unter den neuen Bedingungen? Wie orientieren sie sich? Welche Kompetenzen sind gefragt, welche obsolet geworden? Und auf welche veränderte Wirklichkeit trifft damit die Praxis der Gruppendynamik? Und: Nimmt die Praxis der Gruppendynamik diese Veränderungen zur Kenntnis, überprüft sie ihre Konzepte und ihre Angebote? Ausgewiesene Fachleute nehmen aus ihrem Arbeitsfeld, ihrer Erfahrung und ihrem Wissen Stellung zu diesen Fragen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Wolfgang Kraus, Cornelia Edding: Einleitung. Vom Wir zum Ich. Individualisierung und Gruppe (7-17); Karlheinz Geißler: Instant Beratung - Vom "Teamwork" zum "Netzwork" (19-42); Wolfgang Kraus: Angst und Individualisierung. Die Not der Einzelnen und die Ohnmacht der Gruppe (43-59); Beate Mitzscherlich: Bedrohte Zugehörigkeit - Beheimatung in einer sichverändernden Welt (61-76); Karl Schattenhofer: Teamarbeit jenseits der Idealisierung - eine Untersuchung (77-93); Christa Schardt, Jürgen Bossert: Globalisierung braucht neue Organisationsstrukturen - eine Herausforderung für Führungskräfte (95-116); Gisela Clausen: Vereine modernisieren - Die Schlüsselrolle der Gremien (117-143); Roland Kunkel, van Kaldenkerken: Betriebsräte und Konfliktpartnerschaft (145-168); Rudolf Wimmer: Der Stellenwert des Teams in der aktuellen Dynamik von Organisationen (169-191); Patricia Wolf: Communities of Practice - Wissensmanagement braucht Gruppen (193-209); Jan Booij; Carla van den Bergen: Interkulturelles Pflegemanagement: Der "way of no return" (211-228); Horst Heidbrink: Gruppen im Netz: Schon vor dem Anfang am Ende? (229-247); Cornelia Edding: Ist der Gruppe noch zu helfen? Eine aktuelle Bilanz (249-265). [151-F] Feddes, Allard Rienk, M.A. (Bearbeitung); Kessler, Thomas, PD Dr.; Riemann, Rainer, Prof.Dr. (Betreuung): Dynamics of children's cross-ethnic peer relations and impact on perceived out-group homogeneity 98 soFid Sozialpsychologie 2007/2 4 Kommunikation und Interaktion in (Klein-) Gruppen. Organisationspsychologie INHALT: Together with his supervisors Prof. Peter Noack (Jena) and Dr. Adam Ruthland (Kent at Canterbury) the editor is interested in the role of direct and extended (indirect) cross-group friendship relations and the formation of children's intergroup attitudes and perceptions. They collected data from Germany (majority group) and Turkish (minority group) children. This is a longitudinal design (time lag 8 months) with the measurement points. They look at intergroup anxiety and social norms at possible mediating processes. METHODE: The editors' model is based on previous crock by Allport, Pettigrew, Brown, Hewstone and Killen. Main theories are contact hypothesis, extended contact hypothesis (Wright et al., 1997), and Aboud's (1988) cognitive developmental theory of prejudice. Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: N=152; türkische Kinder -74-, deutsche Kinder -78-). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2004-10 ENDE: 2007-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Jena, Internationales Graduiertenkolleg "Konflikt und Kooperation zwischen sozialen Gruppen - Dynamik der Veränderung von Intergruppenbeziehungen" (Wildstr. 1, 07743 Jena) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: a.r.feddes@uni-jena.de, Tel. 03641-941713, Fax: 03641-945192) [152-L] Felsing, Tobias: Kommunikationsprobleme in Teams mit hoher aufgabenbezogener Diversität: Ursachen und Möglichkeiten zur Intervention, in: Gruppendynamik und Organisationsberatung : Zeitschrift für angewandte Sozialpsychologie, Jg. 37/2006, H. 4, S. 401-413 (Standort: USB Köln(38)-XB195; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Unter Rückgriff auf die Kommunikationstheorien von F. Schulz von Thun und H.H. Clark wird zunächst analysiert, warum Teams mit hoher aufgabenbezogener Diversität besonders anfällig für Kommunikationsprobleme sind. Anschließend wird ein modular aufgebautes Trainings- und Teamentwicklungskonzept vorgestellt, das zur Reduktion von Kommunikationsproblemen auf der Ebene des Individuums und des Teams ansetzt. Kommunikationsprobleme werden dabei als misslungene Verständigung sowie als geringe aufgabenbezogene Offenheit und als fehlende Wertschätzung und Akzeptanz zwischen den Kommunikationsteilnehmern definiert. [153-L] Fengler, Jörg: Coaching und Salutogenese, in: Gruppendynamik und Organisationsberatung : Zeitschrift für angewandte Sozialpsychologie, Jg. 37/2006, H. 4, S. 393-400 (Standort: USB Köln(38)-XB195; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Bei Coaching und Salutogenese handelt es sich um zwei Konzepte, die jedes für sich seit etwa 20 Jahren auf zunehmendes und in den letzten Jahren stark angestiegenes Interesse stoßen. Beide sind ursprünglich in den Sozialwissenschaften beheimatet, beide sind mit Fragen der absichtsvollen Verhaltensänderung befasst. Aber in der Verknüpfung miteinander sind sie bisher weder untersucht, noch gar konzeptionell wie auch theoretisch und methodisch ausgearbeitet worden. Es werden erste Überlegungen zu Zusammenhängen zwischen Coa- soFid Sozialpsychologie 2007/2 4 Kommunikation und Interaktion in (Klein-) Gruppen. Organisationspsychologie 99 ching und Salutogenese angestellt. Die Ausführungen werden anhand eines ausführlichen Berichts über einen Coaching-Prozess mit einer 50-jährigen Führungskraft veranschaulicht. [154-L] Fladnitzer, Marliese: Vertrauen als Erfolgsfaktor virtueller Unternehmen: Grundlagen, Rahmenbedingungen und Maßnahmen zur Vertrauensbildung, (Gabler Edition Wissenschaft), Wiesbaden: Dt. Univ.Verl. 2006, XIX, 269 S., ISBN: 3-8350-0513-8 INHALT: "Vertrauen kann bei neueren Organisations- und Kooperationsformen einen wesentlichen Beitrag zum wirtschaftlichen Erfolg leisten. Insbesondere bei virtuellen Unternehmen, die aufgrund zahlreicher Faktoren von einer übermäßigen Komplexität geprägt sind, ist die Bildung von Vertrauen wesentlich. Aufbauend auf Analysen der Vertrauens- und Kooperationsforschung erarbeitet Marliese Fladnitzer einen konzeptionellen Rahmen, der unterschiedliche Dimensionen und Stadien im Vertrauensprozess im wirtschaftlichen Kontext umfasst. Innerhalb dieses theoretischen Konstrukts formuliert sie konkrete Gestaltungsmaßnahmen für die Vertrauensbildung zwischen Mitarbeitern virtueller Unternehmen." (Autorenreferat). [155-L] Friederici, Markus: "... macht Unsichtbares transparent.": über die Potentiale der Dialogischen Introspektion in der Organisationsberatung, in: Hamburg review of social sciences, Vol. 2/2007, Iss. 1, S. 41-55 (URL: http://www.hamburg-review.com/fileadmin/pdf/02_01/March_2007_Friederici.pdf) INHALT: Der Autor stellt das Verfahren der Dialogischen Introspektion vor. Es handelt sich dabei um ein exploratives Verfahren, das die Teilnehmer zu einem inneren Dialog und damit zur Selbstbeobachtung anregt. Ziel ist es, möglichst viele Erlebnisgehalte zu erfassen, insbesondere Gefühle, Affekte, Gedanken und Absichten, die eine Person jetzt oder früher gehabt oder erfahren hat, die im Alltagsleben selten bewusst und in ihrer Vielfalt beachtet werden, und die durch das der Selbstbeobachtung angeschlossene Gruppenverfahren wieder dem Erlebens zugänglich gemacht werden können. Es wird argumentiert, dass dessen Anwendung beitragen kann, akteursbezogene wie strukturelle Probleme in Organisationen zu beseitigen oder zumindest zu minimieren. Die Potentiale dieses Verfahrens werden anhand der Anwendung in einem Praxisfeld, der Organisationsberatung, verdeutlicht. (ICG2) [156-F] Geschke, Daniel, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Mummendey, Amélie, Prof.Dr. (Betreuung): Acculturation orientations and intergroup relations INHALT: Zusammenhang: Akkulturationsorientierungen von Mitgliedern der Mehrheitsgesellschaft mit deren Vorurteilen, Diskriminierungsabsichten gegenüber Migranten untersuchen. METHODE: Akkulturation: Berry und Rudmin; intergroup relations - social psychology. Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 120; deutsche Anwohner eines Wohngebietes; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2004-01 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft 100 soFid Sozialpsychologie 2007/2 4 Kommunikation und Interaktion in (Klein-) Gruppen. Organisationspsychologie INSTITUTION: Universität Jena, Internationales Graduiertenkolleg "Konflikt und Kooperation zwischen sozialen Gruppen - Dynamik der Veränderung von Intergruppenbeziehungen" (Wildstr. 1, 07743 Jena) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: daniel.geschke@uni-jena.de, Tel. 03641-945198, Fax: 03641945192) [157-L] Glöckner, Andreas: Automatische Prozesse bei Entscheidungen: das dominierende Prinzip menschlicher Entscheidungen: Intuition, komplex-rationale Analyse oder Reduktion?, (Schriften zur Sozialpsychologie, Bd. 9), Hamburg: Kovac 2006, 274 S., ISBN: 978-3-8300-2625-9 (Standort: USB Köln(38)-34A1109) INHALT: "In dem vorliegenden Buch wird eine Thematik behandelt, die für viele Menschen von hohem Interesse sein dürfte: Entscheidungen. Vermutlich war jeder schon einmal mit einer schwierigen Entscheidungssituation konfrontiert, bei der zwischen verschiedenen Alternativen gewählt werden musste. Menschen verfügen über eine Vielzahl von Strategien, Entscheidungen zu treffen. Die Auswahl der Strategien ist dabei selbstverständlich abhängig sowohl von Merkmalen der Entscheidungssituation (z.B. Zeitdruck, Konsequenzen und Komplexität der Entscheidung) als auch von Merkmalen des Entscheiders (z.B. Intelligenz, Persönlichkeit, subjektive Einschätzung der Wichtigkeit). Der Fokus des vorliegenden Buches liegt allerdings auf einer eher allgemeinen Betrachtung von generell anwendbaren Entscheidungsstrategien, wobei einige Merkmale der Situation und der Person ansatzweise berücksichtigt werden. Vom Autor wird die im Bereich der Entscheidungsforschung kritisch diskutierte These vertreten, dass Menschen in einer Vielzahl von Entscheidungssituationen nicht analytisch oder heuristisch sondern intuitiv - also auf Basis automatischer Prozesse - entscheiden. Es wird ein konkretes Modell entwickelt, dass es ermöglicht, intuitive Entscheidungen zu simulieren und sowohl Wahlen als auch Entscheidungszeiten vorherzusagen. Es werden zehn Experimente be- richtet, in denen die Vorhersagen des Modells unter hochstandardisierten Bedingungen geprüft wurden. Dabei ist zu beachten, dass dem Autor das Problem der Generalisierbarkeit von Labor-Befunden auf komplexe alltägliche Entscheidungssituationen durchaus bewusst ist. Im engeren Sinne dienen die Experimente der Testung des vorgeschlagenen Modells. Somit werden die Befunde aus dem Experiment nicht direkt auf die Umwelt generalisiert. Vielmehr stützen bzw. widersprechen die Befunde Aussagen von Modellen über basale kognitive Prozesse. Von diesen Prozessen wird angenommen, dass sie gleichfalls in komplexeren alltäglichen Entscheidungssituationen wirken. Die in dieser Arbeit berichteten Befunde bestätigen das vorgeschlagene Modell für intuitive Entscheidungen und deuten darauf hin, dass intuitive Strategien - bei denen Menschen eine Vielzahl von Informationen sehr schnell und effizient integrieren - deutlich häufiger angewendet werden als Heuristiken und rationalanalytische Strategien." (Textauszug) [158-L] Habermann-Horstmeier, Lotte: Restriktives Essverhalten bei Frauen in Führungspositionen: ein gesundheitlicher Risikofaktor?, in: Arbeitsmedizin, Sozialmedizin, Umweltmedizin : der Betriebsarzt ; Zeitschrift für Praxis, Klinik, Forschung und Begutachtung in den Bereichen Arbeitshygiene, Betriebsmedizin..., Jg. 42/2007, H. 6, S. 326-337 soFid Sozialpsychologie 2007/2 4 Kommunikation und Interaktion in (Klein-) Gruppen. Organisationspsychologie 101 INHALT: "Übergewichtige Frauen haben es im Berufsleben deutlich schwerer. Sie gelten als weniger leistungsfähig. Die Medien vermitteln den Eindruck, dass die erfolgreiche 'typische Business-Frau' sehr schlank und in gewissen Grenzen auch attraktiv sein muss. Doch ist dies auch in Wirklichkeit so? Sind Frauen in Führungspositionen schlanker als andere Frauen und wenn ja, wie erreichen sie dieses Ziel? Dies anhand eines von uns entwickelten und per EMail verschickten Fragebogens heraus zu finden, war eines der Ziele unserer 2006 durchgeführten empirischen Studie an 300 Frauen aus dem Mittelund Top-Management deutscher Unternehmen. Der Fragebogen bestand aus einem Mix aus offenen und geschlossenen Fragen. Acht der 50 Fragen beschäftigten sich mit dem Bereich Ernährung und Gesundheit. Wir fanden einen Durchschnitts-BMI im unteren Normalbereich mit einem im Vergleich zum Durchschnitt der weiblichen Bevölkerung fast doppelt so hohen Anteil an untergewichtigen Frauen. Zusätzliche Fragen zum Essverhalten der Probandinnen zeigten bei einem Teil der Frauen Hinweise auf sehr restriktives Essverhalten (restrained eating). Ein schlanker Körper signalisiert Leistungsbereitschaft und Belastbarkeit. Er macht deutlich, dass seine Besitzerin ihr Leben genauso erfolgreich managt wie ihren Beruf. Doch um einen solchen schlanken Körper in unserer Überflussgesellschaft über Jahre hin zu behalten, bedarf es erheblicher Anstrengung. Das Essverhalten muss dauerhaft auf Gewichtsabnahme oder auf die Vermeidung von Gewichtszunahme aus-gerichtet sein. Eine große Rolle spielt hierbei die kognitive Kontrolle des Essverhaltens sowie die Übersteuerung physiologischer Hunger- und psychologischer Appetenzsignale. 'Restrained eating' kann zu einem gestörten Essverhalten führen und gilt als Risikofaktor für die Entwicklung einer Essstörung." (Autorenreferat) [159-F] Haller, Melanie, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Klein, Gabriele, Prof.Dr. (Leitung): Über eine Theorie von Intersubjektivität am Beispiel eines lateinamerikanischen Paartanzes INHALT: Intersubjektivität ist ein Thema, welches vor allem in der Sozialpsychologie und der Sozialphilosophie bearbeitet wurde. In der Soziologie wurde Intersubjektivität der Vorwurf des Solipsismus gemacht und daher die Frage nach Intersubjektivität aus der Soziologie verbannt. Aus diesem Grund möchte dieses Forschungsprojekt die Frage nach Intersubjektivität aus einer soziologischen Perspektive jenseits des Solipsimus neu stellen. Dies soll an zwei Strängen verfolgt werden: einerseits sollen aus einer theoretischen Perspektive Theorien von Intersubjektivität auf ihre soziologischen Dimensionen untersucht werden. Gleichzeitig soll in der Empirie Intersubjektivität beispielhaft an gelingenden und scheiternden Übereinkünften im Paartanz untersucht werden. Die These, die diese Arbeit verfolgt geht davon aus, dass Intersubjektivität ein soziales Phänomen ist welches sozial hergestellt wird und auf sozialem und inkorporiertem Wissen beruht. ART: gefördert BEGINN: 2005-01 ENDE: 2008-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Hamburg, Fak. für Erziehungswissenschaft, Psychologie und Bewegungswissenschaft, FB Bewegungswissenschaft Abt. Kultur, Medien und Gesellschaft (Mollerstr. 10, 20148 Hamburg) KONTAKT: Leiterin (Tel. 040-42838-3525, e-mail: gabriele.klein@uni-hamburg.de) 102 soFid Sozialpsychologie 2007/2 4 Kommunikation und Interaktion in (Klein-) Gruppen. Organisationspsychologie [160-L] Hauschildt, Eberhard: Gewalt als religiöses Gruppenphänomen: Religionssoziologie, Praktische Theologie und die Einsichten aus der Gruppensoziologie, in: Friedrich Schweitzer (Hrsg.): Religion, Politik und Gewalt : Kongressband des XII. Europäischen Kongresses für Theologie, 18.-22. September 2005 in Berlin, Gütersloh: Gütersloher Verl.-Haus, 2006, S. 759-775, ISBN: 3-579-05356-6 (Standort: UB Bielefeld(361)-16AZ270R3P7G) INHALT: Im Rahmen der Thematik des Zusammenhangs von Religion und Gewalt als reines Gruppenphänomen versucht der Beitrag zu prüfen, welche Bedeutung gruppensoziologische Theorien für die Erforschung des Themas besitzen. Zunächst werden in zwei Exkursionen die "Leerstellen" der Religionssoziologie und der Praktischen Theologie für diese Fragestellung genauer beschrieben. Danach geht es mithilfe der Gruppensoziologie und deren Rezeption der Sozialpsychologie um die Frage, welches die Gruppenmechanismen sind, die in religiösen Gruppen dazu führen, das religiöse Gewalt ausgeübt wird. In einem abschließenden Fazit wird betont, dass es nicht allein problematische Ideologien sind, sondern die Extremisierungsprozesse und der totale Charakter in Gruppen, die für die Gewalt verantwortlich sind. Bei der Frage, wann sich Extremisierung in bestimmten Gruppen verstärkt und wann nicht, werden zum Abschluss als Skizze einige Vermutungen über Praktiken zusammen getragen, die eine antiextremisierende Wirkung in religiösen Gruppen entfalten können. (ICH) [161-L] Heintel, Peter (Hrsg.): betrifft: TEAM: dynamische Prozesse in Gruppen, (Schriften zur Gruppen- und Organisationsdynamik, Bd. 4), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2006, 260 S., ISBN: 3-531-15112-6 (Standort: UB Braunschweig(84)-PSM488) INHALT: "Die 'klassische' Trainingsgruppe des gruppendynamischen Lernmodells ist in den letzten vier Jahrzehnten von der Universität Klagenfurt und dem Hernstein International Management Institute erfolgreich eingesetzt und weiterentwickelt worden. Im Laufe der Zeit wurde das Design verfeinert und für Intergruppenprozesse und Organisationszusammenhänge fruchtbar gemacht. Der Reader 'betrifft: TEAM' ist ein Produkt jener Trainerinnen und Wissenschafterinnen, die das Projekt T-Gruppe seit Jahren durchführen, begleiten und wissenschaftlich reflektieren." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Ewald E. Krainz: Gruppendynamik als Wissenschaft (7-28); Peter Heintel, Katharina Fischer-Ledenice: Zum Ursprung und der Bedeutung des Buches (29-30); Peter Heintel: Vorwort und Einleitung (31-35); Rudolf Wimmer: Das besondere Lernpotenzial der gruppendynamischen T-Gruppe. Seine Bedeutung für die Steuerung des Kommunikationsgeschehens in komplexen Organisationen (36-52); Alexander Exner: Die T-Gruppe - ein Schöpfungsprozess (53-68); Roswita Königswieser: Reflexion als Sprungbrett (69-80); Marina Gambaroff: Schema zum Prozessgeschehen in der Gruppe Variation des Johari-Modells (81-84); Karin Lackner: Widerspruchsmanagement als Kriterium für Gruppenreife (85-91); Kurt Buchinger: Teamarbeit und der Nutzen der Gruppendynamik für heutige Organisationen (92-125); Karin Lackner: Zur Aktualität von T-Gruppen. Überlegungen zum Nutzen der Erfahrungen aus T-Gruppen (126-144); Gudrun Vater: Gruppendynamik und ihr Beitrag zur Diversity-Debatte (145-158); Hellmut Santer: Die Gruppe als intermediärer Raum. Kreativität und Sinnerfahrung im Spannungsfeld zwischen Individuum und System (159-182); Marina Gambaroff: Überlegungen zu archaischen Reaktionsmustern in Gruppen (183-190); Peter Heintel: Über drei Paradoxien der T-Gruppe. Agieren versus Analysieren Gefühl versus Begriff Intensität versus Ende (191-250); Dorothea soFid Sozialpsychologie 2007/2 4 Kommunikation und Interaktion in (Klein-) Gruppen. Organisationspsychologie 103 von Ritter-Röhr: Männer - Frauen - T-Gruppe. Der Aufschrei einer alternden Trainerin (251258). [162-F] Herbrik, Regine, M.A.; Röhl, Tobias, M.A. (Bearbeitung); Soeffner, Hans-Georg, Prof.Dr. (Leitung): Kommunikative Vermittlungsstrategien des Imaginären INHALT: Das Projekt strebt die Untersuchung und Erschließung von Kommunikationssituationen an, innerhalb derer sich die beteiligten Akteure eine gemeinsam geteilte Vorstellungswelt erarbeiten. Beobachtet, beschrieben und analysiert werden sollen dabei die Versuche der einzelnen Beteiligten, ihren Interaktionspartnern ihre eigenen inneren Bilder mitzuteilen sowie der gemeinsame Versuch aller Beteiligten, ihre subjektiven, inneren Bilder zu einer Schnittmenge des gemeinsam geteilten Imaginären zu vermitteln, die stabil genug ist, um als Grundlage praktischen (Spiel-)Handelns zu dienen. Durch die Analyse der sich dabei ereignenden Kommunikation - zunächst untersucht am Beispiel von Pen-and-Paper Rollenspiel-Sitzungen, dann auch an entsprechenden Fällen aus dem Bereich der Online-Rollenspiele - sollen Aufschlüsse darüber gewonnen werden, wie die Vermittlung des Imaginären zwischen Akteuren kommunikativ geleistet wird, wie die - jedem einzelnen Akteur bildhaft gegebenen - Entwürfe einer fiktiven Wirklichkeit in die interaktive Aushandlung eines gemeinsam geteilten Imaginären eingebracht, durch Korrekturprozesse erkennbar gemacht und situativ gerahmt werden. Untersuchungsgegenstand sind sowohl performative Akte der kommunikativen Vermittlung des Imaginären, also (gestische, mimische oder Sprech-)Handlungen, als auch objektivierte Formen, wie bspw. Skripte, Skizzen, Pläne, Symbole oder Gegenstände. ART: gefördert BEGINN: 2006-10 ENDE: 2009-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Konstanz, Geisteswissenschaftliche Sektion, FB Geschichte und Soziologie Fach Soziologie Forschungsgruppe Wissenssoziologie (D 35, 78457 Konstanz) KONTAKT: Leiter (Tel. 07531-88-2165, e-mail: Hans-Georg.Soeffner@uni-konstanz.de) [163-L] Heyder, Aribert: Soziale Dominanz und Autoritarismus: zur Erklärung von "Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit" im Kontext des Bildungskonzeptes, in: Zeitschrift für Politische Psychologie, Jg. 13/2005, H. 1/2, S. 53-82 (Standort: USB Köln(38)-Zs.A 5587; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "In diesem Beitrag wurde ein erster Versuch unternommen, ein differenziertes Bildungskonzept unter Einbeziehung von Autoritarismus (RWA) und sozialer Dominanzorientierung (SDO) zur Erklärung des Syndroms 'gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit' (GMF) empirisch zu überprüfen. In Anlehnung an Heyder (2003) wurde Schulbildung nicht einfach als demografische Variable verwendet, sondern durch theoretisch hergeleitete Konstrukte, die vom Bildungsniveau abhängen, erweitert. Die aus den beiden Theorien der autoritären Persönlichkeit (TAP, Adorno et al. 1950) und der Theorie sozialer Dominanz (SDT, Sidanius, Pratto 1999) abgeleiteten Hypothesen konnten mehrheitlich nur für die TAP nachgewiesen werden. Einige Annahmen der SDT konnten nicht bestätigt werden. In Bezug zur Vorhersage der GMF-Elemente dominieren die beiden Konstrukte RWA und SDO, gefolgt vom Bildungsniveau und der konformistischen Werteorientierung. Vorurteile gegenüber be- 104 soFid Sozialpsychologie 2007/2 4 Kommunikation und Interaktion in (Klein-) Gruppen. Organisationspsychologie stimmten Gruppen als eine Dimension der GMF werden dabei besser durch RWA erklärt und die Ideologien der Ungleichwertigkeit als zweite Dimension der GMF werden stärker von SDO beeinflusst. Insgesamt nehmen die Ausprägungen der sieben GMF-Elemente mit steigendem Konformismus, mit der Höhe des Lebensalters, mit der Orientierung an Werten wie Leistung und Erfolg und mit der Fähigkeit der Perspektivenübernahme zu. Empathie, sozialer Status, kognitive Fähigkeiten und das Bildungsniveau haben eine reduzierende Wirkung auf die Konstrukte des GMF-Syndroms." (Autorenreferat) [164-L] Heyeres, Uwe: Adult Sibling Relationship Questionnaire: ein Instrument zur Erfassung von Geschwisterbeziehungen im Erwachsenenalter, in: Gruppendynamik und Organisationsberatung : Zeitschrift für angewandte Sozialpsychologie, Jg. 37/2006, H. 2, S. 215-225 (Standort: USB Köln(38)XB195; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Vorgestellt wird die Übersetzung und Erprobung eines in den USA entwickelten Instruments zur Erhebung von Daten zu Geschwisterbeziehungen im Erwachsenenalter, der 'Adult Sibling Relationship Questionnaire' (ASRQ). Das Instrument besteht aus 14 Skalen und enthält 81 Items. Mit dem ASRQ können Daten aus Geschwisterbeziehungen im Erwachsenenalter erhoben werden. Die Items der 14 Skalen formieren drei übergeordnete Faktoren: 'Wärme', 'Konflikt' und 'Rivalität'. Die Ergebnisse der Itemanalyse (388 Teilnehmer) erbrachte für die deutschsprachige Version vergleichbar gute Ergebnisse wie für die amerikanische Originalversion. Die Analyse der psychometrischen Informationen bestätigt schon vorhandene Untersuchungsergebnisse der Geschwisterforschung des Erwachsenenalters. Sie zeigt aber auch auf, dass weitere, detailliertere Untersuchungen notwendig sind, um Klarheit in die vielen noch offenen Fragestellungen der Geschwisterforschung des Erwachsenenalters zu bringen." (Autorenreferat) [165-L] Janke, Nike: Soziales Klima an Schulen aus Lehrer-, Schulleiter- und Schülerperspektive: eine Sekundäranalyse der Studie "Kompetenzen und Einstellungen von Schülerinnen und Schülern - Jahrgangsstufe 4 (KESS 4)", (Empirische Erziehungswissenschaft, Bd. 3), Münster: Waxmann 2006, 276 S., ISBN: 978-3-8309-1680-2 (Standort: LBZ Koblenz(929)-2006/5773) INHALT: "Das Klima einer Klasse oder Schule kann aus der Sichtweise der verschiedenen am Schulgeschehen beteiligten Gruppen - der Schüler, Lehrer oder Schulleiter - betrachtet und analysiert werden. Je nach betrachteter Gruppe können unterschiedliche inhaltliche Aspekte im Vordergrund stehen: Während das soziale Klima der Schule aus Lehrersicht z. B. die Beurteilung der Beziehungen im Kollegium und zum Schulleiter beinhaltet, bezieht das Klassenklima aus Sicht der Schüler eher die vom Schüler wahrgenommene Beziehung zum Lehrer oder die Beurteilung von Unterrichtsmerkmalen ein. In diesem Band wird mittels Mehrebenenanalysen der Frage nachgegangen, in wieweit sich das von den Lehrern wahrgenommene Klima der Schule auf das von den Schülern wahrgenommene Klima in der Klasse auswirkt bzw. wie diese Beurteilungen von Merkmalen der Schule oder des Schulleiters beeinflusst werden. Als Grundlage für die Analysen dienen die Daten der Hamburger Studie 'Kompetenzen und Einstellungen von Schülerinnen und Schülern - Jahrgangsstufe 4 (KESS 4)'" (Autorenreferat) soFid Sozialpsychologie 2007/2 4 Kommunikation und Interaktion in (Klein-) Gruppen. Organisationspsychologie 105 [166-L] Klüver, Jürgen; Stoica, Christina; Schmidt, Jörn: Computersimulationen und soziale Einzelfallstudien: eine Einführung in die Modellierung des Sozialen, Herdecke: W3L-Verl. 2006, X, 377 S., ISBN: 3-937137-41-6 (Standort: USB Köln(38)34A4377) INHALT: "Ein alter wissenschaftlicher Traum besteht darin, das soziale Verhalten von Menschen und ihr Denken auf eine ähnlich exakte Weise beschreiben und evtl. prognostizieren zu können, wie es z.B. die Physiker und Chemiker in ihren Bereichen vermögen. Dies war in den Sozialwissenschaften bisher nur mit groben statistischen Verfahren möglich und dann auch nur, wenn es sich um eine große Anzahl von Menschen handelte. Die Analyse sozialer Einzelfälle blieb einer qualitativen Sozialforschung überlassen. Dieses Buch zeigt jedoch, wie soziale Einzelfälle durch Computersimulationen exakt analysiert werden können. Es informiert über neue Techniken und verbindet sie mit der qualitativen Sozialforschung. Den inhaltlichen Schwerpunkt des Buchs bilden Anwendungsbeispiele aus Gebieten wie Gruppendynamik und -analyse, Sozialisationsforschung und Kommunikationsforschung. Die Beispiele zeigen, dass eine exakte Wissenschaft von sozial handelnden Menschen möglich ist. Die behandelten Themen in diesem Buch: Qualitative Forschung: Vorzüge & Probleme; Eine Mathematik des Sozialen; Die Kunst des Modellierens; Modellierungen und Simulationen; Generalisierung revisited." (Autorenreferat) [167-F] Kolbe, Michaela, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Boos, Margarete, Prof.Dr. (Leitung); Boos, Margarete, Prof.Dr. (Betreuung): Steuerung von Arbeitsgruppen INHALT: In Organisationen spielt Gruppenarbeit eine zunehmend große, wenn auch nicht unumstrittene Rolle. Unter welchen Bedingungen Arbeitsgruppen produktiv sind und wie erfolgreich in den Gruppenprozess interveniert werden kann, ist Gegenstand sozialpsychologischer Gruppenforschung. Ausgangspunkt des Forschungsvorhabens ist die Annahme, dass Problemlösen und Entscheiden in Gruppen eine Dynamik besitzen, die regelhaft gestaltet wird. Untersucht wird die Frage, mit welchem Ziel, in welchen Situationen, mit welchen Mitteln und mit welchem Ergebnis Gruppenleiter und -mitglieder die Diskussion durch direkte Einflussnahme regulieren. Grundlage sind handlungs- und systemtheoretische Konzepte (Arrow, McGrath, & Berdahl, 2000; Cranach, Ochsenbein, & Valach, 1986) in denen Steuerung als ein bestimmendes Merkmal individueller und kollektiver Handlung angesehen wird. Nachdem Steuerung bisher eher auf einer allgemeinen Ebene betrachtet wurde, wird nun mikroanalytisch untersucht, wie sich Steuerung konkret im Interaktionsprozess zeigt. Es wird der Frage nachgegangen, wie sich offen erkennbare, direkte Einflussnahmen, die den Diskussionsprozess regulieren, aufrechterhalten oder in eine bestimmte Richtung lenken, in der konkreten Interaktion in Arbeitsgruppen äußern. Dabei soll ein formales Modell der Steuerung überprüft werden, welches in der Lage ist, den Prozess der Steuerung von Kommunikation zu beschreiben und Vorhersagen zu treffen. Bedeutsam ist die explizite Steuerung von Gruppenprozessen vor allem im organisationalen Kontext, der in der Regel durch hierarchische Strukturen, formale Rollenverteilung und zur expliziten Steuerung legitimierte Personen (z.B. Führungskraft als Diskussionsleiter) geprägt ist. METHODE: Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert; Inhaltsanalyse, offen. Experiment (Stichprobe: n=60). Beobach- 106 soFid Sozialpsychologie 2007/2 4 Kommunikation und Interaktion in (Klein-) Gruppen. Organisationspsychologie tung, nicht teilnehmend. Gruppendiskussion (Stichprobe: 24). Feldarbeit durch Mitarbeiter/innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Kolbe, Michaela: Explizite Prozesskoordination von Entscheidungsfindungsgruppen. Dissertation. Göttingen: Dt. Univ.-Verl. 2006, 365 S. Siehe unter: http://www.psych.uni-goettingen.de/abt/6/personal/kolbe/mkolbe_2006.pdf . ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2003-02 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutscher Akademischer Austauschdienst -DAADINSTITUTION: Universität Göttingen, Biologische Fakultät inkl. Psychologie, Georg-EliasMüller-Institut für Psychologie Abt. 6 Sozial- und Kommunikationspsychologie (Goßlerstr. 14, 37073 Göttingen) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0551-397949, e-mail: mkolbe@uni-goettingen.de) [168-L] Küpper, Beate; Zick, Andreas: Status, Dominanz und legitimierende Mythen: eine kritische Bestandsaufnahme der Theorie der Sozialen Dominanz, in: Zeitschrift für Politische Psychologie, Jg. 13/2005, H. 1/2, S. 31-51 (Standort: USB Köln(38)-Zs.A 5587; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Der Beitrag setzt sich kritisch mit der Social Dominance Theory von Sidanius und Pratto (1999) auseinander. Die Theorie versucht die Aufrechterhaltung sozialer Hierarchien, aus denen Gruppenkonflikte entstehen können, zu erklären. In Abhängigkeit ihrer individuellen Präferenz für gruppenbasierte Hierarchien - repräsentiert durch die Soziale Dominanzorientierung - neigen Individuen dazu, eher Hierarchielegitimierende bzw. -egalisierende Mythen anzunehmen bzw. diese abzulehnen. Hierarchie-legitimierende Mythen rechtfertigen die Diskriminierung subdominanter Gruppen, was letztlich der Herstellung und Aufrechterhaltung von Statusunterschieden zwischen Gruppen diene. Der Beitrag skizziert die Theorie anhand offener Fragen, die sich aus theoretischer und empirischer Perspektive ergeben, und nennt Ansatzpunkte zur Weiterentwicklung. Ein besonderes Augenmerk wird auf das Phänomen sozialer Vorurteile als besonders relevante Mythen sozialer Ungleichheit gelegt. Eigene Analysen aus Umfragen zum Phänomen der Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit werden im Rahmen der Theorieprüfung vorgestellt. Darüber hinaus wird der Zusammenhang von Dominanz und Autoritarismus diskutiert und ein neues Modell der Beziehung zwischen Dominanz, Autoritarismus und Vorurteilen entworfen." (Autorenreferat) [169-F] Lanphen, Judith, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Wagner, Ulrich, Prof.Dr. (Betreuung): Kooperatives Lernen als ideale Methode zur Verbesserung von Intergruppenbeziehungen INHALT: Aufbauend auf den Ergebnissen der Forschung zu gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit soll eine Intervention an Schulen zur Reduktion von Vorurteilen, Fremdenfeindlichkeit und interethnischen Konflikten stattfinden. V.a. die Kontakttheorie (Allport, 1954; Pettigrew, 1998) bietet sich hier als ein viel versprechender Ansatzpunkt. Sie spezifiziert vier Bedingungen, die sich als besonders förderlich für eine Verbesserung interethnischer Beziehungen und für eine Reduktion von Vorurteilen herausgestellt haben: 1. Verfolgung gemeinsamer Ziele, 2. positive Interdependenz, 3. gleicher Status der Angehörigen unterschiedlicher ethnischer Gruppen in der Kontaktsituation und 4. positive Sanktionierung des Kontakts durch Autoritäten. Um diese Bedingungen in multikulturellen Schulklassen zu realisieren, soll gemeinsam mit Lehrern in der Klassenstufe 5 "Kooperatives Lernen" eingeführt werden. soFid Sozialpsychologie 2007/2 4 Kommunikation und Interaktion in (Klein-) Gruppen. Organisationspsychologie 107 Verschiedene Studien - vorwiegend aus den USA - haben gezeigt, dass diese Form des Unterrichts zu einer Verbesserung von Intergruppenbeziehungen beitragen kann (z.B. Johnson & Johnson, 1981; Ziegler, 1981). Im Hinblick auf die Benachteiligung von Kindern mit Migrationshintergrund im deutschen Schulsystem ist darüber hinaus von Interesse, dass mit dieser Methode Schüler, die einer ethnischen Minderheit angehören, mindestens in gleichem Maße profitieren wie andere Schüler oder sogar besonders große Leistungszuwächse aufweisen (Slavin, 1995). Im Rahmen der Dissertation soll unter Berücksichtigung empirischer und praktischer Erfahrungen (z.B. Johnson & Johnson, 2005) eine sorgfältige Planung und strukturierte Umsetzung der kooperativen Lernsituation erfolgen und die Wirkung dieser Intervention auf eine Reduktion von Vorurteilen und eine Verbesserung der Intergruppenbeziehungen evaluiert werden. Dabei sollen auch mögliche Mediatoren der Effekte untersucht werden (z.B. Angstreduktion, Wissen über die andere ethnische Gruppe, Empathie und Perspektivenübernahme; Pettigrew & Tropp, in press). ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2007-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Marburg, Graduiertenkolleg "Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit: Ursachen, Phänomenologie und Konsequenzen" (Gutenbergstr. 18, 35032 Marburg); Universität Marburg, FB 04 Psychologie, Arbeitsgruppe Sozialpsychologie (Gutenbergstr. 18, 35032 Marburg) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 06421-28-23636, Fax: 06421-28-23789, e-mail: lanphenj@staff.uni-marburg.de) [170-F] Lüders, Stephan (Bearbeitung); Warsitz, Rolf-Peter, Prof.Dr.Dr. (Betreuung): Neid in Gruppen. Eine Untersuchung psycho- und soziodynamischer Prozesse INHALT: keine Angaben ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Kassel, FB 04 Sozialwesen, Promotionskolleg "Biographische Strukturierung als kulturelle Praxis" (Arnold-Bode-Str. 10, 34109 Kassel) KONTAKT: Betreuer (Tel. 0561-804-2931, e-mail: warsitz@uni-kassel.de) [171-F] Martiny, Sarah Elisabeth, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Kessler, Thomas, PD Dr. (Betreuung): Identitäts-Management-Strategien: Wie reagiert man, wenn die Eigengruppe bedroht wird? INHALT: Generelle Fragestellung: Warum liegen so widersprüchliche empirische Ergebnisse zu der 2. Selbstwert-Hypothese von Abrams und Hogg (1988) vor? Hypothesen: Nicht der niedrige Selbstwert per se ist ausschlaggebend für eine gesteigerte Motivation IdentitätsManagement-Strategien anzuwenden, sondern die Interaktion aus hohem Selbstwert und einer Bedrohung dieses hohen Selbstwerts. Praxisbezug: Reaktionen von realen Gruppen auf die Bedrohung ihres kollektiven Selbstwerts erklären. METHODE: Theoretischer Ansatz: Die Arbeit basiert theoretisch auf der sozialen Identitätstheorie nach Tajfel und Turner (1979). Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Experiment (Stichprobe: ca. 380; Studenten der Universität Jena; Auswahlverfahren: Zufall). ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2005-11 ENDE: 2008-11 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft 108 soFid Sozialpsychologie 2007/2 4 Kommunikation und Interaktion in (Klein-) Gruppen. Organisationspsychologie INSTITUTION: Universität Jena, Internationales Graduiertenkolleg "Konflikt und Kooperation zwischen sozialen Gruppen - Dynamik der Veränderung von Intergruppenbeziehungen" (Wildstr. 1, 07743 Jena) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 03641-945191, e-mail: sarah.martiny@uni-jena.de) [172-L] Menold, Natalja: Wissensintegration und Handeln in Gruppen: Förderung von Planungs- und Entscheidungsprozessen im Kontext computerunterstützter Kooperation, (Sozialwissenschaft), Wiesbaden: Dt. Univ.-Verl. 2006, 307 S., ISBN: 978-3-8350-6052-4 INHALT: "Jede kooperativ durchzuführende Handlung erfordert einen gewissen gemeinsamen kognitiven Bezugsrahmen - die Wissensintegration - der Kooperationspartner. Die Autorin führt Erkenntnisse über Aspekte der Wissensintegration aus der Kommunikationsforschung sowie der Sozial- und Organisationspsychologie zusammen, um Wissensintegration im Zusammenhang mit motivational - volitionalen Handlungsfaktoren zu untersuchen. Anwendungskontext ist die Einführung und Nutzung neuer Informations- und Kommunikationstechniken für Lern- und Arbeitsaufgaben. In diesem Rahmen steht die Wissensintegration der Kooperationspartner mit zumeist verschiedenen Vorstellungen über den computerunterstützten Handlungsprozess vor besonderen Herausforderungen. Aus sozio-technischer Perspektive erscheint eine partizipative Gestaltung der zukünftigen Kooperation sinnvoll. Die Planungsund Entscheidungsprozesse können dabei mittels einer speziellen Moderationstechnik, die Prozessdiagramme als Visualisierungsmittel verwendet, unterstützt werden. Anhand von Feldstudien werden die Effekte dieser Moderationstechnik auf die Wissensintegration und das koordinierte Handeln in Gruppen, auch im Vergleich mit der traditionellen MetaplanModeration, analysiert. Die Ergebnisse zeigen nicht nur, wie die Wissensintegration unterstützt werden kann, sondern legen ein Fundament für die weitere Erforschung von kognitiven, motivationalen und volitionalen Faktoren des Handelns auf Gruppenebene." (Autorenreferat). [173-F] Noack, Martin, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Staudinger, Ursula, Prof.Dr. (Leitung): Age climate: associations with work-related outcomes INHALT: Altersklima wird zunächst konzeptualisiert und generalisiert. Es werden Daten aus 12 Firmen, die mit diesem neuen Instrument und weiteren Konstruktionen wie Arbeitszufriedenheit und Indikatoren der Selbstregularien untersucht wurden, analysiert. Die These ist, dass in Unternehmen mit negativerem Altersklima die älteren Mitarbeiter mehr Dysfunktionalität zeigen. METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Psychologischer Test. Standardisierte Befragung, face to face. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Eigenprojekt BEGINN: 2006-03 ENDE: 2009-02 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Jacobs University Bremen, Jacobs Center for Lifelong Learning and Institutional Development, Professorship Psychology Prof.Dr. Staudinger (Postfach 750561, 28725 Bremen) KONTAKT: Leiterin (e-mail: sekstaudinger@iu-bremen.de) soFid Sozialpsychologie 2007/2 4 Kommunikation und Interaktion in (Klein-) Gruppen. Organisationspsychologie 109 [174-F] Ohlert, Jeannine, Dipl.-Psych.; Hüttner, Nadine (Bearbeitung); Ochsmann, Randolph, Prof.Dr. (Betreuung): Social Loafing (Soziales Faulenzen) während der Vorbereitung auf eine Gruppenaufgabe INHALT: Ausgehend vom mittlerweile umfangreich bestätigten Phänomen des Social Loafing (Soziales Faulenzen) soll im Rahmen dieses Forschungsprojekt untersucht werden, inwieweit sich Social Loafing bereits auf die Vorbereitung für eine Aufgabe auswirkt. Hierzu werden zunächst einige Experimente durchgeführt, um die Existenz von Social Loafing in der Vorbereitung allgemein zu bestätigen. Anschließend soll im Rahmen einer Online-Befragung an Sportlern das Phänomen auch im Feld nachgewiesen werden. Erwartet wird dabei, dass Personen, die vor einer Gruppenaufgabe stehen, sich schlechter vorbereiten als solche, die eine Einzelaufgabe erwarten. Ein erstes Experiment mit männlichen Probanden und einer TauziehAufgabe konnte diese Hypothese bereits bestätigen. In einem zweiten Experiment werden momentan weibliche Versuchspersonen in einer kognitiven Aufgabenstellung untersucht. METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Experiment (Stichprobe: 80; männliche Studenten; Auswahlverfahren: Zufall. Stichprobe: 90; weibliche Studenten; Auswahlverfahren: Zufall). Standardisierte Befragung, online (Stichprobe: 800; Spitzensportler in Deutschland und deren Trainer). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Ohlert, J.; Hüttner, N.; Ochsmann, R.: Leistungsabfall durch mangelnde Vorbereitung? Experimentelle Studie zum Social Loafing. in: Hecht, H.; Berti, S.; Meinhardt, G.; Gamer, M. (Hrsg.): Experimentelle Psychologie. Lengerich: Pabst 2006. ART: Dissertation; Abschlussarbeit BEGINN: 2005-07 ENDE: 2008-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution; Wissenschaftler INSTITUTION: Universität Mainz, FB 02 Sozialwissenschaften, Medien und Sport, Psychologisches Institut Abt. Sozialpsychologie (Staudingerweg 9, 55099 Mainz) KONTAKT: Leiterin (Tel. 06131-3924403, e-mail: ohlert@uni-mainz.de) [175-L] Penning, Ravena: Entwicklung und Pretest eines Fragebogens zu Macht in Partnerschaften, Finanzorganisation und Hausarbeitsverteilung, Köln 2006, 51 S. (Graue Literatur; URL: http://ceress.unikoeln.de/projekte/p14.pdf) INHALT: "Die Operationalisierung von Macht in Partnerschaften ist in bisherigen Studien meist auf sozialstrukturelle Komponenten beschränkt. Es wurde deshalb ein Modell entwickelt, das soziologische und sozialpsychologische Indikatoren von Macht in Partnerschaften verbindet und die Zusammenhänge von Macht mit verschiedenen Partnerschaftsbereichen beleuchten soll. Als relevante Bereiche werden die partnerschaftliche Geldverwaltung, Geldverwendung, Hausarbeitsverteilung sowie die Zufriedenheit und Stabilität der Partnerschaft betrachtet. Für die Messung von Macht in Partnerschaften anhand der verschiedenen Indikatoren und deren Auswirkungen in den Partnerschaftsbereichen wurde ein Fragebogen entwickelt und im Rahmen eines Pretests bewertet. Die Ergebnisse zeigen, dass der Fragebogen von den Befragten akzeptiert wird, die Reliabilität der Skalen als zufrieden stellend betrachtet werden kann und die postulierten Zusammenhänge gemessen werden können." (Autorenreferat) 110 soFid Sozialpsychologie 2007/2 4 Kommunikation und Interaktion in (Klein-) Gruppen. Organisationspsychologie [176-L] Poutvaara, Panu; Siemers, Lars-H.R.: Smoking and social interaction, (Ruhr Economic Papers, 3), Essen 2007, 33 S., ISBN: 978-3936454-93-2 (Graue Literatur; URL: http://www.rwi-essen.de/pls/portal30/docs/FOLDER/PUBLI KATIONEN/ RUHRECPAP/REP003/REP_07_003.PDF) INHALT: "We study the social interaction of non-smokers and smokers as a sequential game, incorporating insights from social psychology and experimental economics into an economic model. Social norms affect human behavior such that non-smokers do not ask smokers to stop smoking and stay with them, even though disutility from smoking exceeds utility from social interaction. Overall, smoking is unduly often accepted when accommodating smoking is the social norm. The introduction of smoking and non-smoking areas does not overcome this specific inefficiency. We conclude that smoking bans may represent a required (second-best) policy." (author's abstract) [177-L] Pühl, Harald: Institutionen als Orte der Angstbindung und -mobilisierung, in: Psychologie und Gesellschaftskritik, Jg. 31/2007, H. 1 = Nr. 121, S. 35-49 (Standort: USB Köln(38)-XG4295; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Ausgehend von der bekannten These, dass Angstbindung in Institutionen wesentlich durch Strukturen gebunden wird, stellt der Verfasser unter diesem Gesichtspunkt eine idealtypische Charakterisierung von drei Organisationstypen vor. Institutionellen Mythen kommt seines Erachtens eine herausragende Bedeutung bei der Angstbewältigung in Institutionen zu, ein Beispiel aus der Praxis wird dies veranschaulichen. Abschließend streift der Verfasser die Aggressionsthematik unter dem Aspekt der Angstverarbeitung." (Autorenreferat) [178-F] Pull, Kerstin, Prof.Dr.; Fischer, Sven, Dipl.-Volksw.; Güth, Werner, Prof.Dr. (Bearbeitung): Implizite Verhandlungen INHALT: Aus der experimentellen Wirtschaftsforschung wissen wir, dass Menschen sich nicht immer so verhalten, wie in einfachen ökonomischen Modellen unterstellt. Häufig haben wir es weniger mit dem homo oeconomicus zu tun, als mit einem homo reciprocans, der z.B. im Ultimatum Spiel "unfaire" Angebote ausschlägt, um den Mitspieler auf diese Weise "abzustrafen", obwohl er sich selbst damit schadet. Auch in anderen experimentellen Spielen, wie etwa dem nach dem entsprechenden effizienzlohntheoretischen Ansatz benannten "gift exchange game" beobachten wir streng reziprokes Verhalten. Warum verhalten sich Menschen auf diese Weise? Der Ansatz "impliziter Verhandlungen" versucht eine Antwort darauf zu geben (Pull 1999, 2003). Der Ansatz wird zum einen einer experimentellen Überprüfung zugeführt (Fischer/ Güth/ Pull 2006a), und zum anderen wird versucht, seine Logik mittels evolutionär-spieltheoretischer Analysen aufzuzeigen (Güth/ Pull 2004; Fischer/ Güth/ Pull 2006b). METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Experiment. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Fischer, S.; Güth, W.; Pull, K.: Evolution in imperfect commitment bargaining - strategic versus ignorant types. in: Metroeconomica 2006b (angenommen). soFid Sozialpsychologie 2007/2 4 Kommunikation und Interaktion in (Klein-) Gruppen. Organisationspsychologie 111 +++Dies.: Is there as-if-bargaining? in: Journal of Socioeconomics 2006a (angenommen). +++Dies.: Is there as-if bargaining? GEABA Discussion Paper, No. 04-34. Koblenz: German Economic Association of Business Administration 2004.+++Dies.: Evolution in imperfect commitment bargaining: strategic versus ignorant types. Papers on Strategic Interaction, 202003. Jena: Max Planck Institute for Research into Economic Systems 2003.+++Güth, W.; Pull, K.: Will equity evolve? An indirect evolutionary approach. in: European Journal of Political Economy, 20, 2004, pp. 273-282.+++Pull, K.: Ultimatum games and wages: evidence of an 'implicit bargain'? in: Schmalenbach Business Review, 55, 2003, pp. 161-171.+++Pull, K.: What is the fair wage? A model of as-if-co-operation. Quint-Essenzen, Nr. 58. Trier 1999. ART: keine Angabe ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Tübingen, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Fachrichtung BWL Lehrstuhl für Personal und Organisation (Nauklerstr. 47, 72074 Tübingen); MaxPlanck-Institut für Ökonomik Abt. Strategische Interaktion (Kahlaische Str. 10, 07745 Jena) KONTAKT: Pull, Kerstin (Prof.Dr. e-mail: kerstin.pull@uni-tuebingen.de) [179-F] Riemann, Rainer, Prof.Dr.; Stößel, Katharina, Dipl.-Psych. (Bearbeitung): Quellen interindividueller Differenzen in sozialen Einstellungen, sozialer Identität und Diskriminierung INHALT: Sozialpsychologische Theorien zur Erklärung von Intergruppenverhalten zielen darauf ab, Bedingungen zu spezifizieren, unter denen Gruppen oder ihre Mitglieder charakteristische Verhaltensweisen zeigen. Dies ist eine wissenschaftlich und gesellschaftlich bedeutsame Fragestellung. Idealtypisch lassen sich Unterschiede zwischen Personen im Rahmen dieser Theorien insoweit erklären, als sie auf Bedingungsvariationen zurückzuführen sind. Individuen unterscheiden sich somit beispielsweise im Ausmaß sozialer Diskriminierung, in Abhängigkeit vom Ausmaß, in der sich die psychologischen Situationen der Personen unterscheiden. Auf diese Weise ist prinzipiell jedoch nicht erklärbar, warum sich das Verhalten von Personen in derselben Situation unterscheidet, Personen unterschiedliche Situationen aufsuchen oder Situationen auf unterschiedliche Weise aktiv verändern. In diesem Forschungsprojekt sollen Quellen interindividueller Differenzen bezüglich sozialer Einstellungen, der Tendenz Mitglieder anderer Gruppen zu diskriminieren und Merkmalen der sozialen Identität in einer Zwillingsstudie untersucht werden. Dabei stehen drei Ziele im Vordergrund. Einerseits soll der Einfluss genetischer und umweltbedingter Einflüsse auf ein breites Spektrum sozialer Einstellungen quantifiziert werden. Darüber hinaus soll geprüft werden inwieweit globale (z.B. das Ausmaß der Überlappung von peer-Gruppen) und spezifischere (z.B. Maße der Qualität der Beziehung zu den eigenen Eltern) Umweltbedingungen Einfluss auf die Ausbildung sozialer Einstellungen nehmen. Letztlich soll die Struktur von Indikatoren sozialer Einstellungen und sozialer Diskriminierung zusammen mit breiteren Einstellungsdimensionen und Persönlichkeitsmerkmalen untersucht werden. Hierbei geht es nicht nur darum, korrelative Zusammenhänge zu analysieren und Modelle dieser Zusammenhänge mittels Strukturgleichungsmodellen zu prüfen. Das zugrunde liegende, verhaltensgenetisch informative Design erlaubt es zu klären, in welchem Ausmaß genetische Effekte sowie Effekte der innerhalb einer Familie geteilten oder der jeweils auf ein Familienmitglied spezifisch einwirkenden Umwelt für die phänotypischen Korrelationen ursächlich sind. ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft 112 soFid Sozialpsychologie 2007/2 4 Kommunikation und Interaktion in (Klein-) Gruppen. Organisationspsychologie INSTITUTION: Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Institut für Psychologie Professur für Differentielle Psychologie, Persönlichkeitspsychologie und Psychologische Diagnostik (Humboldtstr. 11, 07743 Jena); Universität Jena, DFG-Forschergruppe "Discrimination and tolerance in intergroup relations" (Humboldtstr. 11, 07743 Jena) KONTAKT: Riemann, Rainer (Prof.Dr. Tel. 03641-9-45160, Fax: 03641-9-45162, e-mail: rainer.riemann@uni-jena.de) [180-L] Rothe, Friederike: Zwischenmenschliche Kommunikation: eine interdisziplinäre Grundlegung, (DUV Kommunikationswissenschaft), Wiesbaden: Dt. Univ.-Verl. 2006, XI, 260 S., ISBN: 978-3-8350-6026-5 INHALT: "Kommunikation ist ein alltägliches Phänomen: Sie findet überall, zu jeder Zeit und auf verschiedenen Wegen statt, und per Fax, Telefon, E-Mail und Videokonferenz lassen sich große räumliche Distanzen überwinden. Dennoch gilt die Kommunikation von Angesicht zu Angesicht als Kommunikation schlechthin. Im privaten, im beruflichen und auch im politischen Bereich wird das Scheitern von Kommunikation als frustrierend empfunden und kann erhebliche negative Folgen haben. Bisher konnte jedoch noch keine überzeugende Erklärung gefunden werden, wie und warum Kommunikation funktioniert bzw. scheitert. Die Autorin untersucht das Phänomen aus der Perspektive eines triadisch-relational bestimmten Menschenbildes und zeigt, dass Face-to-face-Kommunikation in ausreichender Qualität zu den menschlichen Grundbedürfnissen zählt. Diese erforderliche Qualität kann aber nur im Zusammenwirken erzielt werden. Allerdings lässt das vorherrschende Selbstverständnis der Gesprächspartner als voneinander völlig unabhängige Individuen die Kommunikation immer wieder scheitern." (Autorenreferat) [181-F] Ruiner, Caroline, Dipl.-Soz. Dipl.-Kff. (Bearbeitung); Schneider, Werner, Prof.Dr. (Betreuung): Paardynamiken und biographische Verläufe - eine qualitative Paneluntersuchung INHALT: Im Zentrum dieser Arbeit steht die Untersuchung des Verlaufscharakters von Paarbeziehungen. Damit einher geht die Analyse von Veränderungsdynamiken in den Geldarrangements und Beziehungsmustern von Paaren über den Zeitverlauf ihrer Beziehung. Unter besonderem Fokus auf Geld und Liebe in Partnerschaften sollen die Stabilität und Instabilität bzw. Kontinuität und Diskontinuität von Paarbeziehungen und ihren jeweiligen Beziehungskonzepten und Geldarrangements aufgezeigt, betrachtet und analysiert werden. Dadurch soll ein besseres Verständnis der impliziten und expliziten Aushandlungsprozesse und der Entwicklung von symbolischen Bedeutungen und des subjektiv gemeinten Sinns erlangt werden, der in der Paarinteraktion geschaffen wird. METHODE: Analyse der (Veränderungen der) Beziehungskonzepte und Geldarrangements im Rahmen von Paarinterviews (drei Zugriffe in den Jahren 2000-2007) DATENGEWINNUNG: Paarinterview, qualitativ (im Rahmen einer Paneluntersuchung). ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Augsburg, Philosophisch-Sozialwissenschaftliche Fakultät, Professur für Soziologie, insb. Sozialkunde (Universitätsstr. 10, 86135 Augsburg) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: caroline.ruiner@phil.uni-augsburg.de, Tel. 0821-598-5281 od. -5570) soFid Sozialpsychologie 2007/2 4 Kommunikation und Interaktion in (Klein-) Gruppen. Organisationspsychologie 113 [182-L] Sader, Manfred: Gruppenprozesse und destruktive Gewalt, in: Gruppendynamik und Organisationsberatung : Zeitschrift für angewandte Sozialpsychologie, Jg. 37/2006, H. 4, S. 339-346 (Standort: USB Köln(38)-XB195; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Es wird der Leitidee nachgegangen, dass es sich lohnt, Strukturen, Modelle und Ergebnisse der Gruppenforschung auch auf größere und große Ereignisse destruktiver Gewalt zu übertragen. Das gilt vor allem für Beratungs- und Entscheidungsprozesse in Führungsgruppen, für Gruppenprozesse bei der Durchführung destruktiver Gewalt und auch für die Entstehung und Eskalation destruktiver Gewalt in autochthonen Gruppenprozessen. Es wird beschrieben, wie destruktive Gewalt in politischen Entscheidungsgremien entsteht, Förderung erfährt und aufrechterhalten wird. Genannt werden etwa: uninteressierte und uninformierte Personen in Schlüsselpositionen; ein Heer von bereitwilligen Helfern, die zum Teil grausamer agieren, als sie müssten; Konformität gegenüber dem vorherrschenden Trend aufgrund von Wünschen nach Statussicherung und Statuserhöhung in der Bezugsgruppe. Im Rahmen konstruktiver Vorschläge wird auf einige der wesentlichen Ansatzpunkte zur Verminderung oder gar Verhinderung destruktiver Gewalt hingewiesen: Durch Beobachtung der Gruppenprozesse und die Möglichkeit zu deren sanktionsfreier Mitteilung wie auch durch die Entwicklung einer Dialogkultur, für die in Familie und Schule das Fundament gelegt werden muss. [183-F] Sander, Ekkehard, Dr. (Bearbeitung): Unterstützungsleistungen von Jugendlichen in Gleichaltrigengruppen: Möglichkeiten und Grenzen INHALT: Freunde zu haben und die Zugehörigkeit zu Peers werden für Jugendliche immer wichtiger angesichts von problematischen Lebensverhältnissen und der partiellen Überforderung der Familie. Soziale Segregation, Probleme der sozialen Integration, Entwicklungsstörungen und Risiken im psychosozialen und gesundheitlichen Bereich - diese Probleme seien durch Freundschaften und der Zugehörigkeit zu Peers wenigstens teilweise aufzufangen. Allerdings können Freundschaften und soziale Beziehungen angesichts der zunehmenden Individualisierung und der Risiken der Jugendphase ebenso gut überlastet werden und so ihre positiven Potenziale nicht mehr entfalten (Böhnisch u.a. 1998). Einigkeit besteht darüber, dass sich die Wichtigkeit von Freundschaften nicht nur bei der Bewältigung von Krisen zeigt, sondern in ihren entwicklungsfördernden Möglichkeiten besonders für die jüngeren Jugendlichen im Übergang von der Kindheit zur Jugend besteht (Dworkin u.a. 2003). Gesellschaftspolitisch gefordert und jugendpolitisch gefördert werden daher eine Vielzahl von Einrichtungen und Projekten, die soziale Aktivitäten und Beziehungen unterstützen. An dieser Stelle ist die Untersuchung über die Möglichkeiten und Grenzen von Freundschaften und Peerbeziehungen bei Jugendlichen im Alter von 12 bis 16 Jahren platziert: Im Mittelpunkt des Projekts steht sowohl die Frage nach den Entstehungskontexten als auch nach den unterschiedlichen Qualitäten von Freundschaften und Peerbeziehungen. Projektkonzeption: Die Ergebnisse der Jugendforschung unterstreichen die Tatsache, dass Freundschaften für Jugendliche lebenswichtig sind. Die Bedeutung von Netzwerkbeziehungen sowohl für eine gelingende Ablösung von den Eltern als auch für die Selbständigkeit der heranwachsenden Jungen und Mädchen wird von der Jugendforschung immer wieder hervorgehoben, z.B. von der jüngsten Shell-Studie: "Es gibt nur noch wenige deutsche Jugendliche, die keine Vertrauensperson haben. (...) Die wichtigste Vertrauensperson ist die Mutter (56% der dt. Jugendlichen), besonders für Mäd- 114 soFid Sozialpsychologie 2007/2 4 Kommunikation und Interaktion in (Klein-) Gruppen. Organisationspsychologie chen (61%). Es folgen der Partner/ Freund bzw. Partnerin/ Freundin je 50%, der Vater (30%) besonders für Jungen 36%." (Fritzsche, Y.: Jugend 2000, S. 210). Intakte Netzwerkbeziehungen sind für das Durchstehen von individuellen Krisen und Problemen notwendig. Diese herausragende Wichtigkeit von Freundschaften zeigt sich aber nicht nur bei der Bewältigung von Krisen, sondern besteht in ihren entwicklungsfördernden Möglichkeiten besonders für die jüngeren Jugendlichen im Übergang von der Kindheit zur Jugend. Die Gruppe der Gleichaltrigen ist ferner als Übungsraum für beide Geschlechter unverzichtbar. Interaktion und Kommunikation zwischen den Geschlechtern ist mit der Entwicklungsaufgabe Arbeit am Selbstbild als junge Frau bzw. als junger Mann auf das Engste verbunden. Peers haben hier eine ihrer zentralen Aufgaben, sie bieten Optionen für beide Geschlechter an, diese Entwicklungsaufgaben in den Freundschaften und in den Cliquen gemeinsam zu bewältigen. VERÖFFENTLICHUNGEN: S. http://www.dji.de/cgi-bin/projekte/output.php?projekt=378 . ART: Eigenprojekt BEGINN: 2005-02 ENDE: 2007-06 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Deutsches Jugendinstitut e.V. Abt. Jugend und Jugendhilfe (Postfach 900352, 81503 München) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: sander@dji.de, Tel. 089-62306-181, Fax: 089-62306-162) [184-L] Sanz, Andrea: Potenziale gruppendynamischer Settings zur gesellschaftlichen Konstruktion von IdentitätsbastlerInnen, in: Rainer Fiedl, Gertraud Pölzl, Andrea Tippe (Hrsg.): Visionen und Wege : Jahrbuch für Gruppendynamik und Gruppenpsychotherapie. Bd. 5, Wie konstruieren wir Wirklichkeit ; Konstrukt - Symbol - Lebensraum, Düsseldorf: Krammer, 2004, S. 103-117, ISBN: 3-901811-15X (Standort: TUB Braunschweig(84)-PH/B/95) INHALT: Der Beitrag ist dem Versuch gewidmet, gruppendynamische Theoriebildung durch soziologische Herangehensweisen zu bereichern. Die Autorin analysiert die Entwicklungen von der sozialen Konstruktion gesellschaftlicher Wirklichkeit hin zur Ausprägung von Lebensstilen. Die Letzteren werden als sichtbare Prägung des Habitus thematisiert. Im Zusammenhang mit der Darstellung eigener alltagsweltlicher Beobachtungen werden Lernpotentiale gruppendynamischer Settings zur Diskussion gestellt. (ICG) [185-L] Schmid-Kloss, Gabriela: Glückliche Partnerschaft bis ins Alter: eine Interviewstudie zu Ursachenzuschreibung in langandauernden Partnerschaften, in: Gruppendynamik und Organisationsberatung : Zeitschrift für angewandte Sozialpsychologie, Jg. 37/2006, H. 2, S. 197-214 (Standort: USB Köln(38)XB195; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Vorgelegt wird eine Studie zu subjektiven Zuschreibungsprozessen (Attributionen) in Partnerschaften. Sechs Paare, die mindestens 35 Jahre lang in Erstehe verheiratet und 60 bis 80 Jahre alt waren, Kinder hatten, im Ruhestand lebten und die ihre Ehe als glücklich bezeichneten, wurden in narrativen Interviews aufgefordert, den Verlauf ihrer Ehe zu beschreiben und die Gründe für ihr langes partnerschaftliches Verhältnis zu benennen. Die Partner wurden getrennt voneinander befragt. Dies ermöglichte die getrennte Auswertung der Darstellungen nach enthaltenen Attributionen. Die Äußerungen der jeweiligen Partner wiesen ei- soFid Sozialpsychologie 2007/2 4 Kommunikation und Interaktion in (Klein-) Gruppen. Organisationspsychologie 115 ne hohe Übereinstimmung bezüglich Wertungen, Attributionen und Wortwahl bei der Darstellung von Ereignissen in der Ehe auf." (Autorenreferat) [186-L] Simon, Bernd (Hrsg.): Macht: zwischen aktiver Gestaltung und Missbrauch, Göttingen: Verl. f. Psychologie Hogrefe 2007, 136 S., ISBN: 978-3-8017-2002-5 (Standort: ULB Münster(6)-3H96023) INHALT: "Macht und Machtmissbrauch ist wieder zum Thema geworden - auf globaler, nationaler und lokaler Ebene. In innovativer Weise beleuchtet der Band die Machtthematik aus unterschiedlicher theoretischer, empirischer und politisch-praktischer Perspektive. Ausgewiesene Wissenschaftler verschiedener sozial- und kulturwissenschaftlicher Provenienz sowie erfahrene und prominente 'Praktiker' der Macht liefern neue, tiefgreifende und provokante Einsichten." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Erich H. Witte und Niels van Quaquebeke: Sozialpsychologische Theorien zur sozialen Macht (11-25); Wolfgang Scholl: Das JanusGesicht der Macht: Persönliche und gesellschaftliche Konsequenzen Rücksicht nehmender versus rücksichtsloser Einwirkung auf andere (27-46); Bernd Simon: Macht, Identität und Respekt (47-65); Jan Philipp Reemtsma: Transformationen der Macht (67-81); Michael Hartmann: Elitenrekrutierung und Macht (83-102); Peter Eigen: Korruption ist Machtmissbrauch: Zur Rolle der zivilgesellschaftlichen Organisationen bei ihrer Kontrolle (103-117); Oskar Lafontaine: Macht, Politik und der Missbrauch der Sprache (119-131). [187-L] Stellmacher, Jost; Petzel, Thomas: Das Gruppenautoritarismus-Prozessmodell: zur Kontextbezogenheit autoritären Verhaltens, in: Zeitschrift für Politische Psychologie, Jg. 13/2005, H. 1/2, S. 169-193 (Standort: USB Köln(38)-Zs.A 5587; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Die Autoritarismusforschung ist angetreten, um Intergruppenphänomene wie Antisemitismus, Rechtsextremismus oder intergruppale Feindseligkeiten zu erklären. Dennoch ist die Bedeutung von Gruppenmitgliedschaften für die Autoritarismusforschung bislang kaum thematisiert worden. Der vorliegende Artikel diskutiert ein Modell, das Autoritarismus als Gruppenphänomen beschreibt. Das Gruppenautoritarismus-Prozessmodell verbindet die traditionelle individualistisch ausgerichtete Autoritarismusforschung mit der Intergruppenpsychologie des Social Identity Approach von Tajfel und Turner. Das Gruppenautoritarismus-Prozessmodell geht davon aus, dass autoritäre Einstellungen und Verhaltensweisen sowohl von Persönlichkeitsdispositionen als auch von situativen Kontextfaktoren bestimmt werden. Damit trägt das Gruppenautoritarismus-Prozessmodell empirischen Befunden Rechnung, die gezeigt haben, dass Autoritarismus sehr viel flexibler ist, als in den traditionellen persönlichkeitsorientierten Autoritarismusansätzen angenommen wird." (Autorenreferat) [188-L] Stosberg, Manfred; Blüher, Stefan: Soziale Netzwerke, in: Wolf D. Oswald, Ursula Lehr, Cornel Sieber, Johannes Kornhuber (Hrsg.) - 3., vollst. überarb. Aufl.: Gerontologie : medizinische, psychologische und sozialwissenschaftliche Grundbegriffe, Stuttgart: Kohlhammer, 2006, S. 339-344, ISBN: 3-17-018633-7 (Standort: THB Aachen(82)-WT46+3) 116 soFid Sozialpsychologie 2007/2 4 Kommunikation und Interaktion in (Klein-) Gruppen. Organisationspsychologie INHALT: Auf der Grundlage der Erkenntnis, dass soziale Integration eine wesentliche Voraussetzung für die Gestaltung eines unabhängigen und selbstverantwortlichen Lebens im Alter ist, gerät das personenzentrierte soziale Netzwerk als Konstrukt in den Mittelpunkt zahlreicher Forschungsaktivitäten.In Anlehnung an die soziologische Forschungstradition von Georg Simmel befasst sich der Beitrag mit der Analyse sozialer Netzwerke und der Quantität und Qualität sozialer Netzwerke im Alter unter dem Einfluss gesellschaftlicher Modernisierungsprozesse. Dabei wird zwischen traditionalen und modernen Netzwerken unterschieden und eine Übersicht vorgestellt, die die wesentlichen Unterscheidungsdimensionen enthält und zugleich Chancen und Risiken gesellschaftlicher Modernisierung verdeutlicht. Danach wird gefragt, wie sich Prozesse gesellschaftlichen Wandels, z.B. solche der Individualisierung und Pluralisierung, auf Struktur und Inhalt sozialer Netzwerke insbesondere im Alter auswirken. Zwei idealtypische Standpunkte, der kulturpessimistische und der optimistische Standpunkt werden diskutiert und mit Ergebnissen empirischer Untersuchungen verglichen. Die Analyse gesellschaftlicher Modernisierungsprozesse im Sinne der beschriebenen Individualisierung und Pluralisierung sozialer Beziehungen in der Risikogesellschaft zeigt, dass für die jetzt ältere Generation die aktive Gestaltung sozialer Netzwerke zunehmend an Bedeutung gewinnt. Netzwerke sind daher ein Weg zu Autonomie und Kompetenz im Alter. (ICH) [189-F] Unger, Birgit, Dipl.-Kff. (Bearbeitung): Auswirkungen der Zusammensetzung von DFG-Graduiertenkollegs auf die Forschungsperformanz INHALT: Wissenschaftliche Zusammenarbeit äußert sich nicht nur in Co-Autorenschaften, sondern beeinflusst auch - wie etwa Danksagungen in Fußnoten belegen - Einzelveröffentlichungen. Einen Rahmen für die Zusammenarbeit von Nachwuchswissenschaftlern bieten DFGGraduiertenkollegs. Sie werden im vorliegenden Projekt untersucht mit dem Ziel, den Zusammenhang zwischen dem Heterogenitätsgrad des Kollegs und seiner wissenschaftlichen Performanz zu analysieren. Die Heterogenität stellt dabei eine Variable des Organisationsdesigns dar, die von der DFG als Intermediär im Wissenschaftsbereich gesteuert wird, etwa indem Forderungen nach Interdisziplinarität und Internationalität formuliert werden. Theoretisch stützt sich das Projekt auf die Überlegungen Lazears (1999) zu multikulturellen Teams und überträgt diese auf die Heterogenität von Graduiertenkollegs; die empirische Überprüfung erfolgt anhand von 93 Kollegs. Ziel ist es, zur Beantwortung der Frage nach der optimalen Heterogenität von Graduiertenkollegs beizutragen und Gestaltungsempfehlungen zu geben. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland und Kooperationen deutscher Kollegs mit europäischen Partnern (Universitäten, Forschungsinstitute METHODE: Theoretischer Ansatz zur Produktivität heterogener Teams basiert auf dem Aufsaz von Lazear (1999) zu multikulturellen Teams (Lazear, E.P.: Globalization and the market for team mates. in: The Economic Journal, Vol 109, 1999, pp. C15-C40): Überlegung, dass dem potentiellen Nutzen aus Heterogenität, der in der Verfügbarkeit disjunkten relevanten Wissens besteht, Kosten einer erschwerten Kommunikation gegenüberstehen und in der Folge von einem mittleren optimalen Heterogenitätsgrad auszugehen ist. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen (Arbeits- und Ergebnisberichte der 93 Graduiertenkollegs der Stichprobe -GKs, deren 2. Förderperiode endet zwischen 06/05 und 09/07-; Auswahlverfahren: total). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 125; Träger der DFG-Graduiertenkollegs der Stichprobe, ein Träger pro GK-Standort); Standardisierte Befragung, online (Stichprobe: ca. 1.836; Kollegiaten der DFG-Graduiertenkollegs der soFid Sozialpsychologie 2007/2 4 Kommunikation und Interaktion in (Klein-) Gruppen. Organisationspsychologie 117 Stichprobe; Auswahlverfahren: total). Sekundäranalyse von Aggregatdaten (Daten zu Kollegiaten der 93 Graduiertenkollegs der Stichprobe -GKs, deren 2. Förderperiode endet zwischen 06/05 und 09/07-; Auswahlverfahren: alle. Herkunft der Daten: DFG). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Eigenprojekt; gefördert BEGINN: 2003-12 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Tübingen, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Fachrichtung BWL Lehrstuhl für Personal und Organisation (Nauklerstr. 47, 72074 Tübingen) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: birgit.unger@uni-tuebingen.de) [190-L] Waszkewitz, Bernhard: Mensch unter Menschen und wie sie einander begegnen: eine Einführung in Verhalten, Psychologie und Organisation sozialer Phänomene, Stuttgart: Ibidem-Verl. 2006, 175 S., ISBN: 389821-626-8 (Standort: UB Saarbrücken(291)-2006/4797) INHALT: Der Verfasser unternimmt den Versuch, Systeme zur Beschreibung individueller Persönlichkeiten sowie sozialer Verknüpfungen (Paare, Gruppen, Gesellschaften) zu entwerfen, die eine rationale Analyse dieser Personen und Konstellationen ermöglichen. Mit Hilfe von Arbeitsprogrammen und Tabellen soll es möglich werden, das eigene soziale Milieu differenziert zu analysieren. Dazu knüpft der Verfasser an die wesentlichen Eigenschaften und Besonderheiten sozialer Verknüpfungsformen an. Anhand von Beispielen wird gezeigt, welche allgemeinen Prozesse Beziehungen mitbestimmen, wie sich Personen und Gruppen nach außen hin und gegenüber anderen abgrenzen und welche Techniken sie verwenden, um sich zu behaupten. Vor diesem Hintergrund geht der Blick weiter auf das Individuum "im Strudel von Gruppenlabyrinth und Gesellschaften" und es wird überlegt, welche Wirkungen die Gruppen auf die Individuen ausüben und wie Individuen mit Gruppen umgehen können. (ICE2) [191-F] Weißbach, Barbara, Dr.; Lampe, Carsten; Oppermann-Jopp, Katrin; Goldmann, Monika, Dr.; Kipp, Angelika (Bearbeitung): Vive la différence! Synergien in der Organisations- und Personalentwicklung durch produktive Nutzung geschlechtsspezifischer Unterschiede - Konzeptentwicklung - modellhafte innovative Maßnahme im Ziel-3-Programm, Politikfeld D INHALT: Das Ziel des skizzierten Vorhabens einer modellhaften innovativen Maßnahme im Politikfeld D besteht in der Entwicklung und pilothaften Erprobung eines "managing diversity"-Konzepts für die Organisations- und Personalentwicklung. Die produktive Nutzung und Förderung sich wechselseitig ergänzender weiblicher und männlicher Rollen steht im Mittelpunkt des geplanten Projekts. Zielgruppen sind Personalmanagement und -entwicklung in Unternehmen, Promotoren, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Mit einem transnationalen Partner aus einem europäischen Land, das auf diesem Gebiet bereits avanciertere betriebliche Konzepte entwickelt und realisiert hat (alternativ aus GB, NL oder IRL) sollen gute Beispiele von wegweisenden "diversity"-Konzepten für die Anwendung in Dortmunder Unternehmen fruchtbar gemacht werden. Angesichts eines derzeit noch geringen Bewußtseins für die synergetischen Potenziale geschlechtsspezifisch unterschiedlicher Wahrnehmungs-, Denk- und Problemlösungsmuster in den Unternehmen steht a) die Sensibilisierungsarbeit auf der Basis guter Praxisbeispiele zunächst im Vordergrund, b) sodann - auf der Basis zuvor geführter of- 118 soFid Sozialpsychologie 2007/2 4 Kommunikation und Interaktion in (Klein-) Gruppen. Organisationspsychologie fener Interviews mit Expertinnen und Experten aus Personalmanagement und Personalentwicklung sowie mit Führungskräften, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern - die Erarbeitung von Szenarien synergetischer Nutzung und c) schließlich ein Konzept, das in einer Pilotphase in 2 Unternehmen erprobt und evaluiert, d) anschließend der Öffentlichkeit in einem Transfer-Workshop präsentiert wird, um e) zu einem späteren Zeitpunkt in breitem Umfang in Unternehmen verschiedenster Branchen vermarktet zu werden. Der Nutzen für die Unternehmen besteht in der Generierung einer größeren Anzahl und in der Beachtung/ Förderung (bisher) weitgehend unbekannter Perspektiven auf unterschiedlichste Anforderungen und Herausforderungen turbulenter Umwelten. Die Wahrscheinlichkeit kreativer Problemlösungen wächst damit. Traditionelle Organisations- und Personalentwicklungsmaßnahmen werden um eine spezifische Variante angereichert: Die geschlechtsspezifisch unterschiedlichen Watching-, Thinking-, Doing- und Feeling-Profile, die bisher systematisch die jeweils andere Perspektive ausblenden und ignorieren. Synergetischer Nutzen entsteht durch produktive Konfrontation und Ergänzung - und zwar in eher weiblich dominierten Unternehmenskulturen mit der männlichen Brille, in männlich dominierten mit der weiblichen. Dafür gibt es aus der Coaching-Praxis bereits vielversprechende Ansätze (Bertram/ Weißbach 1999), die nach "gender mainstream"-Kriterien angepaßt werden müssen. Das zu entwickelnde Konzept soll in Form eines Handbuchs incl. erster Erfahrungsberichte und eines Methoden-Pools veröffentlicht werden. Ein Zyklus bereits erprobter und bewährter Seminare (Frauensprache - Männersprache, Coachings, "Coolness"-Training) im Wechsel mit neuartigen Modulen wird unternehmensübergreifend angeboten. Handbuch, Seminar und Vermarktungskonzept stellen die Produkte des geplanten Projekts dar. VERÖFFENTLICHUNGEN: Weißbach, Barbara Vorontsowa-Schnell, Elena: Zugehörigkeit und Identität von Migranten der ersten Generation. Arbeitsmigranten als Wanderer zwischen den Welten: Diversity als Chance und Herausforderung. in: Personalführung, 2003, H. 12. ART: keine Angabe BEGINN: 2002-03 ENDE: 2003-03 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: IUK GmbH Institut für sozialwissenschaftliche Technikforschung (Stockumer Str. 259, 44225 Dortmund) KONTAKT: Weißbach, Barbara (Dr. Tel. 0231-728-1642 o. 0173-2637623) [192-L] Wieland, Norbert: Benachteiligung als Merkmal (schulischer) Interaktion, in: Anke Spies, Dietmar Tredop (Hrsg.): "Risikobiografien" : benachteiligte Jugendliche zwischen Ausgrenzung und Förderprojekten, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2006, S. 191-205, ISBN: 978-3-531-14944-8 (Standort: USB Köln(38)-34A807) INHALT: Der Verfasser entwickelt einleitend eine interaktionstheoretische Sicht von Benachteiligung. Als Verfahren für Interaktionsanalysen im Rahmen von Sozialarbeit wird im Folgenden die Perspektivverschränkung vorgestellt. Dies geschieht am Beispiel eines Kooperationsmodells zwischen Schule und Jugendhilfe aus Münster mit niedrigschwelligem, sozialraumbezogenen Zugang. Anhand einer Fallstudie werden die schulischen Interaktionen einer Schulverweigerin beschrieben und es wird gezeigt, was bei einer Analyse von Benachteiligung als Merkmal schulischer Interaktionen zu beachten ist (Bezug auf psychische Strukturen sowie organisationale und biographische Logiken). Benachteiligungen im schulischen Kontext können gemildert werden, wenn Fachkräfte als ressourcenreiche Interaktionspartner ihre soFid Sozialpsychologie 2007/2 4 Kommunikation und Interaktion in (Klein-) Gruppen. Organisationspsychologie 119 Macht zurückhaltend gebrauchen und die Aushandlung eines integrativen Interaktionsziels anstreben, das positive Motive aller Beteiligten optimal aufnimmt. (ICE2) [193-F] Wolf, Carina, Dipl.-Psych. (Bearbeitung): Determinanten der Bereitschaft zu Intergruppenkontakt INHALT: Theoretische Grundlage der Arbeit: Die Grundlage für die geplante Arbeit bildet die Kontakthypothese (Allport, 1954). Allport postulierte, dass der Kontakt zwischen sozialen Gruppen z.B. mit unterschiedlicher Ethnizität, zu einer Verbesserung der Intergruppenbeziehung führen soll, wenn bestimmte Bedingungen gegeben sind. Inzwischen liegt umfangreiche Forschung zu der Frage, was passiert, wenn Mitglieder verschiedener Gruppen unter unterschiedlichen Bedingungen zusammentreffen, vor. Intergruppenkontakt hat sich als eine effektive Strategie zur Reduzierung von Vorurteilen und Konflikten zwischen Gruppen erwiesen. Insbesondere die positive Wirkung von Intergruppenfreundschaften auf die Bewertung der Fremdgruppe ist vielfach belegt. Forschungsfrage: Obwohl viele in Deutschland lebenden Menschen Kontaktmöglichkeiten durch ausländische Nachbarn, ausländische Arbeitskollegen oder Klassenkameraden haben, macht offensichtlich nur ein bestimmter Teil davon Gebrauch. Offensichtlich müssen Menschen zunächst bereit sein, überhaupt Intergruppenkontakte einzugehen, damit sich nahe Kontakte wie Bekanntschaften und Freundschaften entwickeln können. Was steht zwischen Kontaktmöglichkeiten mit "fremden" Gruppen und tatsächlichen Kontakten? Zu der Frage, was diese Bereitschaft Intergruppenkontakte einzugehen, bestimmt, besteht eine Forschungslücke. Anliegen des Promotionsvorhabens ist es deshalb, Determinanten der Bereitschaft zu Intergruppenkontakten aufzufinden und empirisch zu prüfen. Zentrale Hypothesen und empirische Umsetzung: In ihrem Arbeitsmodell nimmt die Autorin an, dass die zentralen Variablen zur Vorhersage der Bereitschaft zu Intergruppenkontakt Ergebniserwartungen an den Intergruppenkontakt und Empathie mit der "fremden" Gruppe sind. Je positiver die Ergebniserwartungen an den Intergruppenkontakt und je größer die Empathie mit der Outgroup sind, desto größer ist die Bereitschaft zu Intergruppenkontakt. Die beiden Prädiktorvariablen ihrerseits sollen von der Höhe der Intergruppenangst und der Menge bzw. Differenziertheit des Wissens über die Outgroup bestimmt sein. Je schwächer die Intergruppenangst ausgeprägt ist und je differenzierter und umfangreicher das Wissen über die Outgroup sind, desto positiver sind die Ergebniserwartungen an den Intergruppenkontakt und desto größer die Empathie mit der Outgroup. Es wird also angenommen, dass der Einfluss von Intergruppenangst und Wissen auf die Bereitschaft zu Intergruppenkontakt durch die Ergebniserwartungen und Empathie (zumindest partiell) mediiert wird. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Zur empirischen Überprüfung der Annahmen sollen die Umfragedaten des GMFProjekts herangezogen werden. Außerdem soll ein Teil der spezifischen Vorhersagen des Modells mittels experimenteller Untersuchungen getestet werden. ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2004-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Marburg, Graduiertenkolleg "Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit: Ursachen, Phänomenologie und Konsequenzen" (Gutenbergstr. 18, 35032 Marburg); Universität Marburg, FB 04 Psychologie, Arbeitsgruppe Sozialpsychologie (Gutenbergstr. 18, 35032 Marburg) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 06421-28-23625, Fax: 06421-28-24281, e-mail: hinna.wolf@staff.uni-marburg.de) 120 soFid Sozialpsychologie 2007/2 4 Kommunikation und Interaktion in (Klein-) Gruppen. Organisationspsychologie [194-F] Woltin, Karl-Andrew, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Sassenberg, Kai, PD Dr. (Betreuung): Gruppenbasierte Selbstkontrolle INHALT: Generelle Fragestellung: Inwieweit zeigen Individuen kontrollierte (im Gegensatz zu automatischer) Selbstregulation zum Wohle ihre sozialen Gruppe? Spezielle Fragestellung: Inwieweit setzen sich Gruppenmitglieder für Gruppenziele ein, in Abhängigkeit von der Position der Gruppe bezogen auf eine Deadline zur Erreichung des Gruppenziel, unabhängig von persönlichem Profit durch die Erreichung des Gruppenziels? Hypothese: Vor einer Deadline werden Gruppenmitglieder vor allem zieldienliche Kontrollstrategien anwenden (selektive primäre Kontrolle, kompensatorische primäre Kontrolle, selektive sekundäre Kontrolle), nach einer Deadline werden Gruppenmitglieder vor allem Kontrollstrategien anwenden, die sich auf Zielablösung und Schutz motivationaler Ressourcen beziehen (kompensatorische sekundäre Kontrolle; zu den Strategien im einzelnen siehe Heckhausen & Schulz, 1995). Dieser der Zusammenhang zwischen Deadline-Status (prä bzw. post) und adaptive Kontrollstrategienutzung wird um so größer sein, je höher Gruppenmitglieder mit ihrer jeweiligen Gruppe identifiziert sind. Praxisbezug: Befunde lassen Rückschlüsse für die Optimierung der eigenen Selbstkontrolle in Gruppenkontexten mit Deadlines (z.B. Projekte, Wahlen, Bürgerinitiativen) zu. METHODE: Theoretischer Ansatz: Bei der Verfolgung persönlicher Ziele zeigen Individuen kontrollierte Selbstregulation. Hierfür sind zahlreiche Modelle entwickelt und getestet worden. Diese Modelle werden in der Arbeit auf den Gruppenkontext angewandt, um zu zeigen, dass neben dem personalen auch das soziale Selbst kontrollierte Selbstregulation betreibt. Methodisch: Fragebogen-Studien, Szenario-Studien, Experimente DATENGEWINNUNG: Experiment (Stichprobe: 360 -derzeit-; Studenten der Friedrich-Schiller-Universität; Auswahlverfahren: Zufall). ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2005-09 ENDE: 2008-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Jena, Internationales Graduiertenkolleg "Konflikt und Kooperation zwischen sozialen Gruppen - Dynamik der Veränderung von Intergruppenbeziehungen" (Wildstr. 1, 07743 Jena) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 03641-941710, e-mail: k.a.woltin@uni-jena.de) 5 Massenkommunikation und Medienpsychologie. Werbepsychologie [195-F] Gartmann, Kerstin (Bearbeitung); Niketta, Reiner, Prof.Dr.phil. (Betreuung): Individuum und Gesellschaft: Eine soziologische Betrachtung zur Interaktionswirkung der Werbung, dargestellt am Beispiel des weiblichen Körperbildes INHALT: Die Frage nach der sozialen Macht der Werbung wird in dieser Arbeit zweigeteilt und am Beispiel der werbemedialen Darstellung der Frau untersucht. Im ersten Teil wird ein potentieller gesellschaftlicher Einfluss auf die Gestaltung von Werbebildern untersucht. Es wird sich zeigen, dass die Werbung mehr Zerrbild als Spiegelbild der gesellschaftlichen Realität ist. Die Omnipräsenz unrealistisch schlanker und attraktiver Mediendarstellerinnen könnte mitverantwortlich sein für bedenkliche gesellschaftliche Entwicklungen, wie die Zunahme der Unzufriedenheit mit dem eigenen Aussehen oder einer verzerrten Körperwahrnehmung, soFid Sozialpsychologie 2007/2 5 Massenkommunikation und Medienpsychologie. Werberpsychologie 121 der immer mehr Frauen unterliegen und die häufig mitverantwortlich gemacht wird für die wachsende Prävalenz psychologischer Essstörungen. Den Kern der Arbeit bildet der zweite Teil, der zunächst einen Überblick über den derzeitigen Stand der Körperbildforschung gibt. Das Körperbild ist nicht fix ("elastic body image") und kann, wie empirische Studien zur Körperbildforschung zeigen, bereits durch eine relativ kurze Konfrontation mit Werbung manipuliert werden. Eine kritische Diskussion bisheriger empirischer Studien soll Hinweise darauf geben, weshalb es in der Literatur teilweise unterschiedliche Ergebnisse gibt, wie die Werbung körperbildrelevante Größen beeinflussen kann. Unter welchen Bedingungen sind mit besorgniserregenden Werbewirkungen zu rechnen? Aufgrund gewonnener Erkenntnisse werden Hypothesen zur Wirkung der Werbung mit attraktiven, schlanken Models formuliert, die in einer eigenen empirischen Studie überprüft werden. ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Osnabrück, FB 01 Sozialwissenschaften, Fachgebiet Methoden der empirischen Sozialforschung (Seminarstr. 33, 49074 Osnabrück) KONTAKT: Betreuer (e-mail: rniketta@uni-osnabrueck.de) [196-L] Hoffmann, Dagmar: Die Rezipienten - alle unberechenbare Wesen!?: über den Sinn und Unsinn der Verknüpfung von Mediensoziologie und Medienpsychologie, in: Hans-Jörg Stiehler, Lothar Mikos (Hrsg.): Die Kunst des Betrachters : Jugendsoziologie, Kinderfilm und Medienkompetenz: Leipziger Univ.-Verl., 2006, S. 121-135, ISBN: 3-86583-131-1 (Standort: UB Mainz(77)-238800) INHALT: Der Beitrag beschäftigt sich mit der Frage, welchen gesellschaftlichen Nutzen die Medienwissenschaft hat und wo der besondere Vorteile einer medienwissenschaftlichen Perspektive anderen Fächern gegenüber liegt (Mediensoziologie, Medienpsychologie). Die Verfasserin plädiert für eine Weiterentwicklung und Verknüpfung bestehender Disziplinen. Im Mittelpunkt ihrer Betrachtungen steht die Medienrezeption aus soziologischer und psychologischer Perspektive, wobei typische Fragestellungen beider Disziplinen herausgearbeitet werden. Abschließend wird nach dem Umgang mit dem Unberechenbaren gefragt, danach, wie sich die Komplexität der Rezeption und die soziale Wirklichkeit der Rezipienten möglichst präzise erfassen lassen. (ICE2) [197-F] Ismer, Sven, M.A. (Bearbeitung); Klein, Gabriele, Prof.Dr. (Leitung): Medium - Macht - Emotion: die mediale Inszenierung und (Re-)Konstruktion 'nationaler Emotionen' im Vergleich der Fußballländerspiele Deutschland - Niederlande (WM Finale 1974) und Deutschland - Argentinien (Viertelfinale WM 2006) (Arbeitstitel) INHALT: Die Fußball-WM 2006 hat das 'emotionale Klima' der bundesdeutschen Gesellschaft grundlegend verändert. Im Vorfeld und im Verlauf der Fußball-WM wurden Tabus in Bezug auf die öffentliche Demonstration kollektiver, auf die Nation bezogener Emotionen beseitigt, die in der BRD seit 1945 Bestand hatten. Die feeling rules der Gesellschaft änderten sich innerhalb weniger Wochen. Es stellt sich die Frage, welche Rolle die mediale Vor- und Aufbereitung der WM bei diesem Prozess spielte. So wie Dörner dem Medium des fiktiven Films bescheinigt hat, die politische Kultur und damit auch emotionale Dispositionen der Bevölkerung maßgeblich zu prägen, sollte dies auch für den Bereich der Sportberichterstattung bzw. der medialen Inszenierung der hierzulande hegemonialen Fußballkultur in Betracht gezogen 122 soFid Sozialpsychologie 2007/2 5 Massenkommunikation und Medienpsychologie. Werberpsychologie werden. Fußball ist sowohl ein Spiegel von als auch eine wichtige Quelle für soziale Ordnung, er kann mit Pornschlegel als eine der sozialen Formen betrachtet werden, '(...) mit deren Hilfe die Industriekulturen ihr Sinn-Universum in Szene setzen.' Ein Fußballspiel muss als rituelle Veranstaltung gesehen werden, die zentrale Werte und Normen unserer Gesellschaft thematisiert und gewissermaßen in Bildern zeigt. Stand die WM 1974 zum einen noch unter dem Zeichen der 68er Bewegung sowie zum anderen unter dem der Auseinandersetzung mit der RAF und dem Schock des Olympia-Attentats 1972, so kann die Weltmeisterschaft 2006 als Höhepunkt von weit reichenden Neuorientierungen der bundesdeutschen Gesellschaft betrachtet werden (neoliberale Reformen des sozialen Systems, neue Rolle der BRD auf internationaler Ebene etc.). GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland ART: Eigenprojekt BEGINN: 2006-05 ENDE: 2009-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Hamburg, Fak. für Erziehungswissenschaft, Psychologie und Bewegungswissenschaft, FB Bewegungswissenschaft Abt. Kultur, Medien und Gesellschaft (Mollerstr. 10, 20148 Hamburg) KONTAKT: Leiterin (Tel. 040-42838-3525, e-mail: gabriele.klein@uni-hamburg.de) [198-F] Müller, Michael, M.A.; Sonnenmoser, Anne (Bearbeitung); Soeffner, Hans-Georg, Prof.Dr.phil. (Leitung): Serielle Produktion von Individualität. Zur symbolischen Formierung personaler Selbst- und Umweltbezüge in medialen Beobachtungs- und Anerkennungsordnungen (Teilprojekt C3 Bewilligungsphase III) INHALT: Im Rahmen des Forschungsvorhabens wird ein in den letzten Jahren deutlich an Kontur gewinnendes empirisches Phänomen fokussiert: die massenmediale, durch so genannte Stilund Imageexperten approbierte Vermittlung normierter Stilisierungsvorlagen und Körperbilder. In einer gesellschaftlichen Situation wie der gegenwärtigen, in der sich der Einzelne aufgrund sozialstrukturell bedingter Individualisierungsprozesse verstärkt Selbstformungs- und Selbstdarstellungszwängen gegenübersieht, bietet die massenmediale Vermittlung vorgefertigter Stilprodukte, zertifizierter Körperbilder und curricular planbarer Selbsttechniken für eine große Zahl moderner Zeitgenossen eine Alternative zur Stil- und Imagebildung in eigener Regie. Allerdings - und dies ist der systematische Ansatzpunkt des Projektes - bilden sich mit der massenmedialen Stilproliferation neuartige, medial formierte gesellschaftliche Beobachtungs- und Anerkennungsanordnungen aus, in denen sich die Bedingungen der Selbst- und Umweltwahrnehmung der entsprechenden Medienkonsumenten grundlegend wandeln: An die Stelle der interaktiven Genese und Bestätigung personaler Selbst- und Umweltbezüge in Konstellationen wechselseitiger sozialer Spiegelung tritt tendenziell eine medial 'verspiegelte' Umwelt generalisierter Idealbilder. Als Garant der Ausformung von Individualität - so die Hypothese - erscheint in den modernen massenmedialen Beobachtungs- und Anerkennungsanordnungen nicht mehr die Bestätigung der symbolischen Projektion eines Selbstbildes innerhalb alltäglicher Interaktionsordnungen, sondern die professionell verifizierte Rejektion des eigenen Blicks auf den eigenen Körper und all dessen, was diese Quelle "ursprünglichster Evidenz" (Husserl) berührt - Nahrung, Kleidung, Inneneinrichtung usf. Das Forschungsinteresse des Projekts gilt der Analyse der symbolischen Ausprägung von Individualität unter den Bedingungen medialer Beobachtungs- und Anerkennungsordnungen. Es untersucht die mediale Überformung sozialer Spiegelungsverhältnisse sowie die hiermit in Zusammenhang stehende besondere Bedeutung, die Körperbilder und Experten als symbolische Bewährungsfel- soFid Sozialpsychologie 2007/2 5 Massenkommunikation und Medienpsychologie. Werberpsychologie 123 der bzw. normative Bestätigungsinstanzen personaler Selbstbehauptung diesseits (oder - je nach Perspektive - jenseits) alltäglicher Interaktionszusammenhänge erlangen. In Kontinuität der bisherigen Projektarbeit verdeutlicht das Projekt die historischen Transformationsprozesse moderner Individualitätsfigurationen. In sozialtheoretischer Neuorientierung zielt es auf die Entwicklung eines empirisch fundierten theoretischen Modells, das insbesondere die medialen Bedingungen und Mechanismen der sozialen Figuration personaler Umwelt- und Selbstbezüge konzeptionell erfasst. VERÖFFENTLICHUNGEN: Sonnenmoser, A.: Individuell oder uniform? Massenmedien und Experten als Geburtshelfer individueller Selbstdarstellung. in: Mentges, Gabriele; Richard, Birgit (Hrsg.): Uniformierung in Bewegung (im Druck).+++Soeffner, H.-G.: Die Kultur des Alltags und der Alltag der Kultur. in: Jaeger, Friedrich; Rüsen, Jörn (Hrsg.): Handbuch der Kulturwissenschaften, Bd. 3: Themen und Tendenzen. Stuttgart 2004, S. 399-412.+++ Soeffner, H.-G.: Die Wirklichkeit der Theatralität. in: Fischer-Lichte, Erika; Horn, Christian u.a. (Hrsg.): Theatralität als Modell in den Kulturwissenschaften. Tübingen 2004, S. 235247.+++Soeffner, H.-G.; Raab, J.: Lebensführung und Lebensstile - Individualisierung, Vergemeinschaftung und Vergesellschaftung im Prozess der Modernisierung. in: Jaeger, Friedrich; Rüsen, Jörn (Hrsg.): Handbuch der Kulturwissenschaften, Bd. 3: Themen und Tendenzen. Stuttgart 2004, S. 341-355. ART: gefördert ENDE: 2009-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Konstanz, Geisteswissenschaftliche Sektion, Kulturwissenschaftliches Forschungskolleg - SFB 485 "Norm und Symbol - die kulturelle Dimension sozialer und politischer Integration" (Fach D 173, 78457 Konstanz); Universität Konstanz, Geisteswissenschaftliche Sektion, FB Geschichte und Soziologie Fach Soziologie Forschungsgruppe Wissenssoziologie (D 35, 78457 Konstanz) KONTAKT: Leiter (e-mail: Hans-Georg.Soeffner@uni-konstanz.de) [199-L] Prokop, Ulrike; Jansen, Mechthild M. (Hrsg.): Doku-Soap, Reality-TV, Affekt-Talkshow, Fantasy-Rollenspiele: neue Sozialisationsagenturen im Jugendalter, (Kulturanalysen), Marburg: Tectum Verl. 2006, 317 S., ISBN: 978-3-82889126-5 (Standort: ULB Münster(6)-MS2350/249) INHALT: Inhaltsverzeichnis: Ulrike Prokop: Einleitung: Der tiefenhermeneutische Ansatz in der Medienforschung (13-26); Gunzelin Schmid Noerr: Das Medium spielt sich als Retter auf (27-66); Sabine Mitzlaff: 'We have a dream' - Kulturanalytische Gedanken zum Medienspektakel 'Deutschland sucht den Superstar' (67-98); Anna Stach: Jugendkult und regressive Entgrenzung - Inszenierungen des weiblichen Generationenkonflikts in der Affekt-Talkshow 'Arabella' (99-128); Daniel Hajok: Theoretische Konzepte und empirische Fakten zur Mediensozialisation: Fernsehen als Sozialisationsagentur Jugendlicher (129-166); Achim Lauber, Maren Würfel: Von 'Talkshow-Türken' und Vorurteilen - Wie das Fernsehen zum Ausländerbild von 9- bis 14-Jährigen beiträgt (167-190); Iren Schulz: Zielobjekt Taschengeld - Animeserien und Klingeltöne als Beispiele medialer Mehrfachvermarktung. Ausgewählte Ergebnisse des 'Medienkonvergenz Monitoring' (191-208); Christiane Hartmann: Die besondere Rolle der Experten in 'THE SWAN - Endlich schön!' (209-242); Ulrike Prokop: Spiel-Strategien in der zweiten Staffel der Sendung 'Big Brother' (243-274); Ramona Kahl: 'Nichts anderes als ein Spiel?' Fantasy-Rollenspiele als Bühne verdrängter Lebensentwürfe (275-314). 124 soFid Sozialpsychologie 2007/2 5 Massenkommunikation und Medienpsychologie. Werberpsychologie [200-L] Schemer, Christian; Matthes, Jörg; Wirth, Werner: Werbewirkung ohne Erinnerungseffekte?: eine experimentelle Studie zum Mere ExposureEffekt bei Product Placements, in: Zeitschrift für Medienpsychologie, Jg. 19/2007, Nr. 1, S. 2-13 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/171) INHALT: "In der Forschung zur Wirkung von Product Placements wird zumeist davon ausgegangen, dass Placements erinnert werden müssen, um eine Wirkung auf die Einstellung gegenüber der Marke entfalten zu können. Allerdings zeigen empirische Studien, dass Placements auf Grund ihrer kurzzeitigen Einblendung oft nicht bewusst wahrgenommen und damit auch nicht erinnert werden. Auf Basis des Mere Exposure-Effektes kann dennoch davon ausgegangen werden, dass diese nicht explizit erinnerten Placements eine Wirkung auf Einstellungen haben können. Dieser Wirkmechanismus wird in einem 3x2x2-faktoriellen Experiment demonstriert. Versuchspersonen sahen einen TV-Magazinbeitrag, in dem ein Placement einer unbekannten Marke mit unterschiedlicher Häufigkeit integriert wurde. Die Ergebnisse lassen deutlich auf einen Mere Exposure-Effekt schließen: Ein mehrfach visuell dargebotenes Markenlogo führt zu einer positiveren Einstellung gegenüber der Marke trotz niedriger Erinnerung. Dieser Effekt ist allerdings an zwei für die Werbewirkungsforschung zentrale Bedingungen geknüpft: Ein hohes Beitragsinvolvement und niedriges Persuasionswissen. Gleichzeitig wird experimentell nachgewiesen, unter welchen Bedingungen sich die Erinnerung an die Marke zwar erhöht, aber die Einstellung gegenüber der Marke verschlechtert (Reaktanzeffekt). Die Ergebnisse werden in ihrer Bedeutung für die Werbepraxis und für die zukünftige Forschung diskutiert." (Autorenreferat) [201-L] Schramm, Holger; Hartmann, Tilo: Identität durch Mediennutzung?: die Rolle von parasozialen Interaktionen und Beziehungen mit Medienfiguren, in: Dagmar Hoffmann, Lothar Mikos (Hrsg.): Mediensozialisationstheorien : neue Modelle und Ansätze in der Diskussion, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2007, S. 201219, ISBN: 978-3-531-15268-4 INHALT: Der Beitrag zur Jugend- und Mediensoziologie formuliert eine Verbindung des Konzeptes der Parasozialen Interaktion (PSI) und Parasozialer Beziehungen (PSB) mit dem der Identitätsbildung und -entwicklung. In den Ausführungen erfolgen daher einige grundlegende Überlegungen zu den Schnittstellen der Konzepte. Im ersten Schritt wird zunächst der Begriff der Identität und benachbarte Konstrukte wie Identitätsarbeit und Identitätsentwicklung aus sozialpsychologischer und soziologischer Sicht rekonstruiert. Darauf aufbauend werden im zweiten Schritt sukzessive das Konzept der PSI und der PSB eingeführt sowie in dem ZweiEbenen-Modell verbunden und differenziert. Im dritten Schritt werden abschließend PSI und PSB mit Blick auf ihre Rolle bei der Identitätsarbeit und -entwicklung diskutiert. Insgesamt zeichnet sich die Auseinandersetzung mit Medienfiguren als wichtiger Bestandteil der Identitätsentwicklung ab. Die Sozialisation über Medienfiguren kann dabei als ein ambivalenter Prozess gedacht werden: Einerseits liegt in der Zwanglosigkeit der PSI-Prozesse für die Rezipienten die Chance, idiosynkratische Charaktereigenschaften zuzulassen und ohne Sanktionsfurcht auszuleben und so zu stärken. Andererseits ist plausibel, dass über Medienfiguren auch Fremderwartungen vermittelt werden, z.B. indem bestimmte Charakter aus Sicht einer Gruppe unbedingt als cool, geistreich, nervig oder amüsant zu gelten haben. (ICG2) soFid Sozialpsychologie 2007/2 5 Massenkommunikation und Medienpsychologie. Werberpsychologie 125 [202-F] Sommer, Denise, Dipl.-Psych.; Geschke, Daniel, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Ruhrmann, Georg, Prof.Dr.; Sassenberg, Kai, PD Dr. (Leitung): Migranten in den Medien - Auftreten und Wirkungen semantisch und stilistisch verzerrter Darstellung INHALT: Nachrichten in Printmedien wie auch im Fernsehen sollten über Sachverhalten informieren und daher neutral gestaltet und wertungsfrei sein. In diesem Forschungsprojekt wird untersucht, inwieweit auf der pragmatischen und semantischen Darstellungsebene Nachrichten einen verzerrenden Charakter haben. Aufgrund von psychologischer Forschung zur Entstehung und Aufrechterhaltung von Stereotypen und Vorurteilen ist davon auszugehen, dass derartige Verzerrungen einen Einfluss auf die Einstellungen von Rezipienten zu entsprechenden Gruppen haben. Diese Vorhersagen werden anhand von Sprechermeldungen und Zeitungsartikeln zu unterschiedlichen Migrantengruppen untersucht. Besondere Berücksichtigung findet dabei die Stereotypikalität der ausgewählten Bilder und die Nennung von Gruppenzugehörigkeiten in den Meldungen. (S. http://www2.uni-jena.de/svw/rgroup/ ). METHODE: Intergruppenbeziehungen; Mediananalyse; Linguistic Intergroup Bias (LIB) ART: gefördert BEGINN: 2006-12 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Jena, DFG-Forschergruppe "Discrimination and tolerance in intergroup relations" (Humboldtstr. 11, 07743 Jena); Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Lehrstuhl Grundlagen der medialen Kommunikation und der Medienwirkung (Ernst-Abbe-Platz 8, 07743 Jena) KONTAKT: Ruhrmann, Georg (Prof.Dr. Tel. 03641-9-44930, e-mail: georg.ruhrmann@uni-jena.de) 6 Psychologie der Gesellschaft. Politische Psychologie [203-L] Ahbe, Thomas: Generation 2006: wir sind Helden ; sozialpsychologischer Klimawandel ; eine neue Generation weist jubelnd unglücklich machende Anforderungen zurück, in: Medien & Zeit : Kommunikation in Vergangenheit und Gegenwart, Jg. 21/2006, Nr. 3, S. 37-39 INHALT: Der Beitrag blickt in essayistischer Form auf die "Generation 2006" und deren Euphorien rund um die Fußballweltmeisterschaft in Deutschland und postuliert für diese "Generation" einen sozialpsychologischen Klimawandel. Dass die Menschen auch nach der Halbfinalniederlage beschlossen, 'der Mannschaft weiter zuzujubeln', wird darauf zurückgeführt, dass sie 'nicht schon wieder die Versager sein' wollten, 'jene Arbeitsbevölkerung, der die wirtschaftlichen und politischen Eliten permanent vorwerfen, nicht genug Anstrengung, Gefügigkeit und Aufopferung zu zeigen und stattdessen zu große Ansprüche'. Im 'gegenseitigen und gemeinsamen Abheben der jüngeren Jahrgänge' manifestiert sich kein neuer Nationalismus und der anlässlich der 'sommerlichen Vielvölkerparty' praktizierte 'aktualisierte Gelegenheitspatriotismus' ist kein Sieg des Revisionismus, sondern eher ein Normalitätszeichen. 'Die Angehörigen der jüngeren Generation in Deutschland werden sich weniger mit dem Nationalismus beschäftigen, sondern damit, dass (...) sie sich für ihr Leben in dem neuen gesamteuropäischen Gesellschaftstyp ganz neuen Umgangsweisen und Konzepten zuwenden müssen. (UN) 126 soFid Sozialpsychologie 2007/2 6 Psychologie der Gesellschaft. Politische Psychologie [204-L] Alwast, Jendris: Aufmerksamkeit und Begierde: Spannungsmomente einer sozial-interaktiven Humananstrengung, in: Tönnis-Forum : Mitglieder-Rundbrief der Ferdinand-Tönnies-Gesellschaft e.V., Jg. 15/2006, H. 1/2, S. 305-314 INHALT: Der Titel des vorliegenden "Diskursangebots" bestimmt "Aufmerksamkeit" und "Begierde" als Humanressourcen, die - handelnd umgesetzt - soziale Wirklichkeit produzieren. Für beide gilt, dass erst ihr kultureller Kontext ihr volles Potential erschließt und ihre humanen Möglichkeiten entbindet. Mit den Konzepten "Aufmerksamkeit" und "Begierde" will der Autor das Soziale in seiner Genese, seinen Strukturen und Funktionen phänomenologisch erhellen. So drängt als Interaktionsmacht Begierde nicht nur auf Mangelausgleich, sondern auf Auseinandersetzung und Selbstbehauptung mit dem Ziel der Selbstverwirklichung. Aber erst am und im "Anderen" (Hegel) gewinnt die Begierde ihre Macht und Wirklichkeit. Die angestrebte Selbstverwirklichung realisiert sich in einem Kommunikationsgewebe, in welchem dem "Anderen" konstitutive Bedeutung zukommt. Diese "subjektorientierten Konzepte mit sozialphilosophischer Intention" ermöglichen für den Autor eine "Erzählung" über die Leistungskraft dieser Humanressourcen für die Genese des Sozialen. Dafür wird weiterhin das sozialethische "Potential der beiden Begriffe für eine gesellschaftlich humane Verhältnisbestimmung von Macht und Wert" geklärt und abschließend ihre Relevanz für eine "Neuordnung sozialer Leistungen" skizziert. (ICA2) [205-F] Bartold-Pieniazek, Ewa (Bearbeitung): Es gibt etwas von Landschaft und von Menschen, was man auch nach Jahren erbt... Auf der Suche nach der Bedeutung der nicht mehr existierenden Grenzen INHALT: Das Projekt untersucht das Dasein der bis 1939 existierenden polnisch-deutschen Staatsgrenze in der Wahrnehmung des Raumes von Einwohnern der ehemaligen Grenzgebiete, im Hinblick auf deren Bedeutung für die Entwicklung der räumlich bezogenen Identität. Nach dem II. Weltkrieg wurden das ostpreußische Ermland und Masuren ein Teil Polens. Es entsteht die Frage, ob das Bedürfnis nach Berücksichtigung der alten Grenzen und Bildung der neuen trotz starker Propagandapolitik immer noch bleibt; ob der Mensch die Räume, in denen er wohnt, abgrenzen möchte GEOGRAPHISCHER RAUM: polnisch-deutsche Grenze METHODE: Die erste Etappe der Forschungsarbeit umfasst sowohl theoretische Studien über das Wesentliche der Grenze, als auch einen praktischen Teil - eine Forschungsreise an die ehemalige Grenze (bis Oktober 2007). Unentbehrlich zur Bildung der kulturellen Überlieferung ist kommunikatives Gedächtnis - Gruppengedächtnis, dessen Grundlage biographisch-individuelle Erinnerung bildet. Praktische Studien sollen eine Diskurs-Analyse umfassen (wie das Gruppengedächtnis gestaltet wurde). Forschungen des privaten Gedächtnisses und Erinnerung erfordern zwei praktische Studien: Untersuchung der räumlich bezogenen Identität von Bewohnern der Grenzgebiete (qualitative Forschungen und die unterstützende quantitative Forschungen unter Schuljugendlichen der Städte an der ehemaligen Grenze); Untersuchung der räumlich bezogenen Identität von aus den genannten Regionen stammenden Personen, die sich gleichzeitig zugunsten der Überlieferung von der Grenze einsetzen (narrative Interviews) (Etappe soll bis Oktober 2009 abgeschlossen werden). ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Humboldt-Universität Berlin, Philosophische Fakultät I, Institut für Europäische Ethnologie (Mohrenstr. 41, 10117 Berlin) soFid Sozialpsychologie 2007/2 6 Psychologie der Gesellschaft. Politische Psychologie 127 KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: ewa.bartold-pieniazek@rz.hu-berlin.de) [206-L] Boesch, Ernst E.: Die Realität als Metapher, in: Psychologie und Gesellschaftskritik, Jg. 30/2006, H. 3/4 = Nr. 119/120, S. 9-37 (Standort: USB Köln(38)-XG4295; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Menschliches Handeln orientiert sich nicht an einer wie auch immer verfassten 'objektiven' Realität, sondern vielmehr an der Erfahrungsrealität, der 'erlebten' Wirklichkeit. Diese spezifisch menschliche Realität wird nicht nur auf sachbezogene Weise erlebt, sondern ebenso auf symbolische. Symbole jedoch sind polyvalent, sie verweisen als Metaphern auf unterschiedliche handlungsleitende Bedeutungen. Bedeutungen wiederum gewinnen Objekte oder Symbole erst aus kulturellen Bewertungs- und Erklärungssystemen, der persönlichen Vergangenheit des Subjekts als auch der Valenz der Situation. Damit wird hier nichts weniger als ein Entwurf einer Kultur- und Handlungspsychologie intendiert. Das Selbst und seine Identität erwachsen den symbolischen Handlungen, denn diese vereinen sich in dem, was wir sind: intentionale Subjekte." (Autorenreferat) [207-L] Böhnke, Petra: Policy or privacy - what matters most for individual well-being?: determinants of life satisfactions in the enlarged Europe, (Discussion Papers / Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Forschungsschwerpunkt Arbeit, Sozialstruktur und Sozialstaat, Abteilung Ungleichheit und soziale Integration, 2007-203), Berlin 2007, 29 S. (Graue Literatur; URL: http://bibliothek.wzberlin.de/pdf/2007/i07-203.pdf); Forschungsbericht/Nummer: SP I 2007-203 INHALT: "Life satisfaction is quite heterogeneously distributed across countries of the enlarged European Union. Previous research has shown how living conditions within individual countries, such as access to material and emotional resources, are important for personal wellbeing, but it has neglected to explain differences between countries. This article investigates whether it also matters in which political, economic, and social circumstances people live, as well as whether their particular perception of the quality of their societal environment plays a role. People are well aware that the institutional and cultural settings in which their lives are embedded create opportunities and limitations: within individual countries, perceptions of society influence life satisfaction outcomes irrespective of access to resources. However, their importance for well-being differs across Europe: perceptions of society and material resources are highly decisive in countries which provide only a minimum of social security and in which the reliability of political institutions is poor. In rich and stable countries, the impact is weaker and private social support becomes more important. In addition to these countryspecific weights of life satisfaction determinants, life satisfaction variations between countries can be explained to a large extent by taking into consideration the economic performance, the social security level, and the political culture in a country - all in all, general conditions that enable people to live a respectable life." (author's abstract) [208-F] Dusche, Michael, Dr. (Bearbeitung); Malik, Jamal, Prof.Dr.; Opielka, Michael, Prof.Dr. (Leitung): Wahrnehmung von Bedrohung. Europa und die islamische Welt 128 soFid Sozialpsychologie 2007/2 6 Psychologie der Gesellschaft. Politische Psychologie INHALT: Bedrohungswahrnehmungen und Feindbilder schränken die Dialogbereitschaft von Menschen unterschiedlicher Religionen und Weltanschauungen ein. Dies ist im Verhältnis des Westens und Europas zu den Staaten der islamischen Welt sowie im Innenverhältnis Europas zu seinen hier lebenden Muslimen augenfällig. Das Projekt will die prinzipiellen Muster und Aussagen dieser Bedrohungsszenarien erfassen und mit seinen Ergebnissen dazu beitragen, die Wechselseitigkeit von Bedrohungsvorstellungen zu vermitteln und damit die Dialogfähigkeit wieder zu verbessern. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, Türkei, Israel/ Palästina, Indien METHODE: Dazu bedarf es eines Verständnisses der Wirkungsweise kultureller Muster im Konfliktverhalten zwischen Staaten, Organisationen und Einzelpersonen. Im empirischen Teil sollen diese untersucht und durch qualitative Interviews mit Experten aus Deutschland, Indien, Israel/ Palästina und der Türkei gestützt werden. Dazu sind drei, jeweils einmonatige Forschungsaufenthalte in der Türkei, in Israel/ Palästina, sowie in Indien geplant. In der Analyse des Problemaufrisses bedient sich das Vorhaben der Begriffswerkzeuge des NeoInstitutionalismus (John W. Meyer). Danach kommen drei Kategorien von Akteuren in Konflikten in Frage: Individuen, Organisationen und Staaten. Kulturen und Zivilisationen geben den drei Akteursarten Normen und Verhaltensmuster sowie Vorstellungen über die Beschaffenheit der Welt und die darin vorkommenden möglichen Gegner und Feinde an die Hand. Unsere Vermutung ist, dass solche Feindbilder nur zu einem geringen Teil und nur mittelbar auf Wahrnehmungen beruhen. Sie sind im Wesentlichen kulturelle Konstruktionen und können daher durch Analyse dekonstruiert und durch Empirie entkräftet werden. Dies ist eine vordringliche Aufgabe der Wissenschaft. Das Projekt möchte daher auf das soziale System Wissenschaft fokussieren, um anhand der genannten Länder auf die Fähigkeit bzw. das Unvermögen des Wissenschaftssystems zur analytischen Dekonstruktion und empirischen Entkräftung von kulturellen Mustern hinzuweisen, die im Verkehr von Konfliktparteien die Rolle von Feindbildern annehmen. Als Beispiel für den Umgang des Wissenschaftssystems mit Wahrnehmungsmustern zwischen Europa und der islamischen Welt dienen zunächst die in den Oriental Studies zusammengefassten wissenschaftlichen Disziplinen und ihre Rezeption in der islamischen Welt bzw. unter ihnen nahe stehenden Intellektuellen auch im Westen (Postcolonial Studies). Die von Edward W. Said ausgelöste Orientalismusdebatte und auch die neuerdings vermehrt auf die Beziehungen zwischen Europa und der islamischen Welt fokussierende Geschichtsschreibung hat in zahlreichen Beispielen unsere Vermutung bestätigt, dass stereotype Muster gegenseitiger Wahrnehmung oft dort am stärksten vertreten sind, wo der lebensweltliche Kontakt mit Mitgliedern der jeweils anderen Gesellschaft am geringsten ist und wo stattdessen politische und ideologische Motive dominieren. Vor allem für die Zeit des europäischen Kolonialismus hatte Said aufgezeigt, dass sich der akademische Orientalismus oft durch politische und ideologische Motive hat leiten lassen. Dieselbe Kritik ist nun wiederum der Orientalismus-Kritik zuteil geworden, der vorgeworfen wird, ein stereotypes Bild vom Westen (Reverse Orientalism/ Occidentalism) zu entwerfen, der sich aus dem Bedürfnis speist, sich als Opfer zu stilisieren und damit politisch/ moralisch zu entlasten. An beiden Beispielen lässt sich die Abhängigkeit auch des Wissenschaftssystems von Verwerfungen im jeweiligen kulturellen Referenzsystem zeigen. Eine zunehmende Tendenz zur differenzierteren Ausdrucksweise nicht nur in wissenschaftlichen Veröffentlichungen weist jedoch auch auf den umgekehrten, positiven Einfluss des Wissenschaftssystems auf den weiteren kulturellen Referenzrahmen hin. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Aktenanalyse, offen; Qualitatives Interview. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. soFid Sozialpsychologie 2007/2 6 Psychologie der Gesellschaft. Politische Psychologie 129 ART: Auftragsforschung BEGINN: 2006-06 ENDE: 2009-05 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Bildung und Forschung FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Erfurt, Philosophische Fakultät, Lehrstuhl für Islamwissenschaft (Postfach 900221, 99105 Erfurt); Fachhochschule Jena, FB Sozialwesen (Postfach 100314, 07703 Jena) KONTAKT: Malik, Jamal (Prof.Dr. Tel. 0361-7374-111, e-mail: jamal.malik@uni-erfurt.de); Opielka, Michael (Prof.Dr. Tel. 0364-1205-816, e-mail: michael.opielka@fh-jena.de) [209-L] Duttweiler, Stefanie: Sein Glück machen: Arbeit am Glück als neoliberale Regierungstechnologie, (Analyse und Forschung : Sozialwissenschaften), Konstanz: UVK Verl.-Ges. 2007, 262 S., ISBN: 978-3-89669632-8 INHALT: Lebenshilferatgeber sind zu allgegenwärtigen Anleitungen der Selbstführung bzw. alltäglichen Lebensführung geworden. Die Dissertation untersucht am Beispiel dieses Genres, wie sehr die "Arbeit am eigenen Glück" eine "Arbeit am Selbst" ist und weist deren strategische politische Bedeutung für das Projekt der Moderne auf: Die "Arbeit an sich selbst" trägt wesentlich zur Herstellung eines selbstbestimmten Subjektes bei, das in der Lage ist, sich den gesellschaftlichen Anforderungen anzupassen, ohne darin aufzugehen. Damit erweist sich die "Arbeit am Glück" als wesentliches Moment neoliberaler Regierungstechnologien. Die von der Autorin interpretierten Glücksratgeber verweisen nur in seltenen Fällen auf diese Problematisierungsformel des "unternehmerischen Selbst"; denn im Fokus steht die Problematisierung des privaten und individuellen Glücks. Dazu entwerfen die Ratgeber Problematisierungen der Lebensführung, die auf den ersten Blick im Gegensatz zu einer unternehmerischen Lebensführung zu stehen scheinen: Angestrebt werden das Glück im Moment, ein sinnvolles Leben, Freude und Zufriedenheit. Die vorliegende Studie zeigt allerdings, dass sich die Problematisierungen des unternehmerischen und des glückssuchenden Selbst gerade nicht grundsätzlich widersprechen. Es ergibt sich eine indirekte Annäherung der "Problematisierungsformel" Glück an die des unternehmerischen Selbst: Beide gestatten ähnliche Selbstverhältnisse ohne ineinander aufzugehen. Die "Arbeit am eigenen Glück" evoziert Weisen der Selbstbezüglichkeit und produziert Ressourcen, die auch für das unternehmerische Selbst charakteristisch sind. (ICA2) [210-L] Engels, Jens Ivo: Von der Heimat-Connection zur Fraktion der Ökopolemiker: personale Netzwerke und politischer Verhaltensstil im westdeutschen Naturschutz, in: Arne Karsten, Hillard von Thiessen (Hrsg.): Nützliche Netzwerke und korrupte Seilschaften, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 2006, S. 18-45, ISBN: 978-3-525-36292-1 (Standort: USB Köln(38)-34A1422) INHALT: Am Beispiel des traditionellen Naturschutzes und seiner Transformation zum modernen Umweltschutz wird aufgezeigt, die der Generations- und Verhaltensstilwandel seit den späten 60er Jahren auch neue Formen der Verflechtung hervorbrachte, wobei sich der politische Verhaltensstil in einem wichtigen Sektor zivilgesellschaftlicher Politik grundlegend veränderte. Zunächst werden die nach dem Zweiten Weltkrieg auf dem Gebiet der Bundesrepublik etablierten Naturschutz-Netzwerke skizziert. In einem zweiten Teil geht es dann um deren Brüchigwerden und die Herausbildung eines neuen Netzwerks, das den ökologisierten 130 soFid Sozialpsychologie 2007/2 6 Psychologie der Gesellschaft. Politische Psychologie Naturschutz in den 70er Jahren prägte. Zur Erforschung der Netzwerke werden in Anlehnung an den Begriff des Habitus (Pierre Bourdieu) gemeinsame Verhaltensweisen, Werte und Strategien des Gruppenzusammenhaltes und - auf der anderen Seite - das Konzept des politischen Verhaltensstils herangezogen. In einem abschließenden Fazit wird versucht, den tiefgreifenden Wandel der Naturschutznetzwerke in der Bundesrepublik Deutschland in den 70ern auf unterschiedlichsten Ebenen zu verorten. (ICH) [211-L] Gildemeister, Regine: Es gibt nichts Gutes, außer man tut es: empirische Annäherungen an moralisches Verhalten im sozialen Kontext, in: Gunther Klosinski (Hrsg.): Über Gut und Böse : wissenschaftliche Blicke auf die gesellschaftliche Moral, Tübingen: Attempto Verl., 2007, S. 39-53, ISBN: 3-89308382-0 (Standort: USB Köln(38)-34A757) INHALT: Die Autorin widmet sich dem Wandel der Begründung von moralischen Standards: Sie arbeitet heraus, dass an Stelle eines strikten Regelgehorsams eine Schadenminimierung als Maßstab bei vielen jungen Menschen vorliegt. Es wird die Auffassung vertreten, dass es eher ein Wandel der Moralvorstellungen als ein Niedergang der Moral sei, der in unserer Gesellschaft eingetreten ist. Anhand von verschiedenen empirischen Untersuchungen wird diese These gestützt. Nach Meinung der Autorin hat eine Ablösung von gesinnungs- durch verantwortungsethische Positionen statt gefunden. Zum Schluss wird die Frage gestellt, ob es "gute" Gesellschaften gibt. Da es außer eines Grundkonsenses keine konkrete Definition einer "guten" bzw. "gerechten" Gesellschaft gibt, ist es nach Meinung der Autorin konsequent, sich auf das Aufdecken und die Beseitigung von Ungerechtigkeit zu konzentrieren. (ICF) [212-L] Götz, Konrad: Mobilitätsstile, in: Oliver Schöller, Weert Canzler, Andreas Knie (Hrsg.): Handbuch Verkehrspolitik, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2007, S. 759-784, ISBN: 978-3-531-14548-8 INHALT: "Der Beitrag zeichnet im ersten Teil nach, welche Schritte der Komplexitätssteigerung die Forschung über die Verkehrserzeugung gegangen war, bevor sie mit deterministischen Modellen an ihre Grenzen stieß. Danach wird - als Kehrseite der Medaille - dargestellt, zu welchen Ergebnissen jene Disziplinen kamen, die die Gründe und Motive des Verkehrsverhaltens untersuchen. Dabei geht es zum einen um die auf der Mikroebene liegenden Ergebnisse der Psychologie, aber auch um Makromodelle der Gesellschaftstheorie. Das Konzept der Mobilitätsstile wird als eines vorgestellt, das die Lücke zwischen Mikro- und Makromodellen sowie subjektloser und subjektivistischer Mobilitätsforschung schließt. Im Schlussteil wird auf noch unbeantwortete Fragestellungen sowie auf die praktische Verwendung der Mobilitätsstilforschung eingegangen." (Textauszug) [213-L] Greiner, Ben: Experimental studies on solidarity, Berlin: Logos-Verl. 2006, 144 S., ISBN: 3-8325-1337-X (Standort: USB Köln(38)-11W2044) INHALT: Die Dissertation versucht, durch eine Übersicht der empirisch-experimentellen Forschung die folgenden Fragestellungen zu klären: Warum beobachten wir freiwillige Solidari- soFid Sozialpsychologie 2007/2 6 Psychologie der Gesellschaft. Politische Psychologie 131 tät in der Natur, in der menschlichen Gesellschaft und sogar im Bereich der "rein egoistischen" ökonomischen Transaktionen? Welche Regeln und Institutionen stärken oder schwächen das Ausmaß solidarischen Verhaltens? Und wovon hängt die Bereitschaft zu "uneigennützigen" Hilfeleistungen für andere ab? Der Autor erörtert zunächst die generelle theoretische und methodologische Frage, wie das Problem, dass Präferenzen, Intentionen und Gefühle von Menschen nicht direkt beobachtet werden können, empirisch und experimentell angegangen werden kann. Diese "verborgenen Parameter", "latenten Variablen" oder "theoretischen Konstrukte" müssen jedoch existieren, um Unzulänglichkeiten des Modells des homo oeconomicus erklären zu können. Der Überblick zum gegenwärtigen Forschungsstand der experimentellen Forschung befasst sich mit Geschenken, Reziprozität, Gruppendynamik, Kommunikationsstrategien und Autoritätsstrukturen. (ICA) [214-F] Gros, Eva (Bearbeitung); Dubiel, Helmut, Prof.Dr. (Betreuung): Neue Formen des Antisemitismus INHALT: Es sollen zunächst die verschiedenen Stränge der Debatte um alten und neuen Antisemitismus dargestellt und eine Analyse von Gemeinsamkeiten, Überschneidungen und Zusammenhängen vorgenommen werden. Ebenso sollen Ansätze der Erklärung des Antisemitismus betrachtet werden (beispielsweise Schwan, Horkheimer/ Adorno, Arendt). 1. Die Fragestellung der Arbeit beschäftigt sich mit der Bedeutung der neuen Formen des Antisemitismus für eine funktionierende demokratische Kultur. Neben den genannten Erklärungsansätzen soll der Begriff der Lernblockade (Miller) für eine Analyse genutzt werden. Eine spezifische Problemlage innerhalb der Debatte zum neuen Antisemitismus liegt in der Vielfalt seiner Formen und Kontexte. Des Weiteren sind die dem Thema zugehörigen Begriffe und Kategorien häufig nicht eindeutig, sondern werden widersprüchlich diskutiert. Der Ausgangspunkt der Betrachtung ist zunächst der schuldreaktive Antisemitismus in Deutschland. 2. Die Bearbeiterin geht jedoch davon aus, dass diese, für Deutschland spezifische Form des Antisemitismus, sich mit Formen des neuen Antisemitismus überschneiden, so dass die Grenzen zwischen ihnen verschwimmen. Aus diesem Grund werden auch Formen des neuen Antisemitismus einbezogen, wenn Berührungspunkte sichtbar werden. Für weitere Informationen siehe: http://www.uni-giessen.de/graduiertenzentrum/home/profil-egros.html . ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Gießen, FB 03 Sozial- und Kulturwissenschaften, Institut für Soziologie Professur für Politische Soziologie und Kultursoziologie (Karl-Glöckner-Str. 21E, 35394 Gießen) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: e_gros@web.de) [215-L] Heinze, Martin; Quadflieg, Dirk; Bührig, Martin (Hrsg.): Utopie Heimat: psychiatrische und kulturphilosophische Zugänge, (Beiträge der Gesellschaft für Philosophie und Wissenschaften der Psyche, Bd. 6), Berlin: Parodos Verl. 2006, 248 S., ISBN: 978-3-938880-02-9 (Standort: UB München(19)-8/06/10928) INHALT: "Der Band leuchtet das Thema Heimat im Trialog zwischen Philosophie, Psychiatrie und Kulturtheorie aus. Allgemeine Begriffsbestimmungen stehen hier neben Beiträgen, die 'Heimat' im weiteren Bedeutungsumfeld von Zuhausesein und Herkunft, aber auch im Lichte von Gegenbegriffen wie Fremdheit und dem Unheimlichen betrachten. Dass dabei Psychiater 132 soFid Sozialpsychologie 2007/2 6 Psychologie der Gesellschaft. Politische Psychologie literarische Texte interpretieren und psychiatrische Themen aus philosophischer Sicht behandelt werden, ist Ausdruck des aktiven Versuchs, über die jeweiligen Fachgrenzen hinaus zu denken." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Martin Heinze: Heimat und Sozialpsychiatrie? (11-22); Ian Prenelle: Memory, Modernity and Urban Psychosis. The Spectacular Aesthetics of Madness (23-32); Klaus Leferink: Der einsame Toaster - Zur Semiotik der Identität (3357); Christian Kupke: Aufschub des Gebrauchens oder Verdrillung der Zeit. Zur Psychopathologie der Verwahrlosung (59-85); Rudolf Bernet: Heimweh und Nostalgie (87-102); Karen Joisten: Auf der Suche nach Heimat. Oder: Der Mensch zwischen Wohnen und Gehen (103124); Dirk Quadflieg: Begegnungen mit dem Unheimlichen - Heidegger trifft Freud (125136); Andreas Kriwak: Die unmögliche Heimat? (137-147); Susanna Kahlefeld: Solidarität aus dem Wissen um die Fremdheit des eigenen Unbewussten? Julia Kristevas Ansatz zu einer Psychologie der Fremdenfeindlichkeit (149-162); Johann Pfefferer-Wolf: Die Perspektive Heimat (163-175); Uwe Gonther: Fremdsein im eigenen Land - Die Sehnsucht Hölderlins nach Heimkunft (177-196); Helmut Haselbeck: Das Abseits als Heimat? Robert Walser und die Psychiatrie (197-207); Franz Anton Cramer: Körper/Utopien: Tanz als Medium der Verortung (209-222); Hinderk M. Emrich: Film und Heimat (223-227); Inge Buck und Martin Bührig: Literatur und Heimat - Eine Annäherung (229-244). [216-L] Hilpert, Martin: Bewußtsein, Identität und Gewalt, Norderstedt: Books on Demand 2006, 257 S., ISBN: 3-83342335-8 (Standort: UB Freiburg im Breisgau(25)-GE/2006/10218) INHALT: "Menschen leben nicht allein und doch muss sich alles Erleben in ihren einzelnen Gehirnen ereignen. Weil alle Wahrnehmung, Einsicht und Handlung nur innerhalb hirnorganisch determinierter Voraussetzungen stattfinden kann, muss in den Voraussetzungen für Wahrnehmung, Einsicht und Handlung alles Menschliche, Gesellschaftliche und Geschichtliche bereits enthalten sein. Aus der Beschreibung der Bewusstseinsentstehung, der Identitätsfindung und Kulturentwicklung müssten die Intentionen des Menschen ersichtlich sein, die für das Verständnis des Menschen und für die Begründung strittiger normativer Fragen das Kriterium sein sollten. In diesem Buch wird dieser Ansatz systematisch erläutert und mit empirischen Daten der Wissenschaft begründet. Es wird eine Bewusstseinstheorie entwickelt und die individuelle Identitätsentwicklung als zwischenmenschliches Marktgeschehen nachgewiesen, durch das Gemeinschaften, Kulturen und schließlich auch Institutionen entstehen. Der dabei wirksame Zusammenhang wird empirisch beispielsweise mit Erhebungen zur Gewalt in Schulen belegt." (Autorenreferat) [217-L] Kachel, Thomas: Nationalität und Regionalität: Überlegungen zu einer präzisierenden Beschreibungsgröße für empirische Untersuchungen nationaler und regionaler Konstruktionen in den Kulturstudien, in: Hyacinthe Ondoa (Hrsg.): Identität und interkulturelle Beziehungen: Leipziger Univ.Verl., 2005, S. 41-59, ISBN: 3-86583-084-6 (Standort: USB Köln(38)-33A9168) INHALT: Gegenstand des Beitrags sind Ansätze zur Erforschung des Zusammenhangs von individuellem National- oder Regionalbewusstsein und gesellschaftlichen nationalen oder regionalen Deutungssystemen. Der Verfasser skizziert zwei empirische Zugänge zur Erforschung der Wirkung nationaler und regionaler Bewusstseinskonstrukte: soziologisch und sozialpsy- soFid Sozialpsychologie 2007/2 6 Psychologie der Gesellschaft. Politische Psychologie 133 chologisch orientierte Samplestudien einerseits, kulturwissenschaftliche Textinterpretationen und -analysen andererseits. In beiden Fällen kritisiert der Verfasser eine polyseme oder unscharfe Verwendung des Begriffs "nationale Identität" als Untersuchungsgröße. Er rät der empirischen Forschung zu einer Abkehr von dieser vagen Untersuchungsgröße. Als Alternative werden zwei methodische Grundsätze und neue Untersuchungsgrößen (Nationalität, Regionalität) vorgeschlagen, die auch die Besonderheit der textbasierten Methodik der Kulturstudien markieren können. (ICE2) [218-L] Kastl, Jörg Michael: Habitus als non-deklaratives Gedächtnis: zur Relevanz der neuropsychologischen Amnesieforschung für die Soziologie, in: sozialer sinn : Zeitschrift für hermeneutische Sozialforschung, Jg. 5/2004, H. 2, S. 195-226 INHALT: "Ausgehend von der Beobachtung eines zunehmend naturalistischen Verständnisses des Habitus in Bourdieus Spätschriften werden eine Reihe von Konvergenzen des Habituskonzepts mit empirischen Befunden der modernen neuropsychologischen Gedächtnisforschung heraus gearbeitet. Besonders relevant sind hier Forschungsbefunde zu so genannten nicht-deklarativen Gedächtnisleistungen, die u.a. im Rahmen klinischer Studien im Bereich der Amnesieforschung gewonnen wurden. Diese belegen, wie auch von Bourdieus Habitustheorie postuliert, eine funktionale Eigenständigkeit nicht-reflexiver Formen der Intentionalität auf experimentellen Wege. Der Beitrag plädiert für die Entwicklung einer interdisziplinären Forschungsperspektive und Begriffsbildung. Eine solche Neujustierung von Horizonten hätte auch Konsequenzen für eine Reihe von Problemen der soziologischen Grundlagentheorie und das wissenschaftliche Selbstverständnis der Sozialwissenschaften im Gefüge der erfahrungswissenschaftlichen Disziplinen." (Autorenreferat) [219-L] Klamt, Martin: Verortete Normen: öffentliche Räume, Normen, Kontrolle und Verhalten, (Stadtforschung aktuell, Bd. 109), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2007, 297 S., ISBN: 978-3-531-15098-7 (Standort: ULB Düsseldorf(61)-soz/p100/k63) INHALT: "Ausgangspunkt der humangeographischen Untersuchung ist das wechselseitige Verhältnis von Mensch und Raum. Dieses soll hier im Hinblick auf einen konkreten Untersuchungsgegenstand analysiert werden. Der Untersuchungsgegenstand besteht in der Wahrnehmung des Zusammenhangs von öffentlichen Räumen, Normen und Kontrolle und der Auswirkungen auf das Verhalten. Ausgehend von den Elementen des Untersuchungsgegenstandes ergeben sich somit folgende zentrale Forschungsfragen: Was ist öffentlicher Raum aus Sicht der Nutzer? Welche Typen öffentlicher Räume gibt es und wie unterscheiden sich insoweit Normen, Verhalten und Kontrolle? Welche Normen vor allem sozialer Art gibt es in den untersuchten öffentlichen Räumen? Wo darf man was bzw. wo darf man was nicht? Wie hängen diese Normen gerade mit dem Raum zusammen bzw. sind sie dort verortet? Wie wirken sie sich auf das Verhalten aus? Wie wird all dies subjektiv von den Nutzern wahrgenommen? Ferner und mit weniger Gewicht: Welches Ausmaß hat die Videoüberwachung im Untersuchungsgebiet? Wie wird sie wahrgenommen und wie wirkt sie sich auf Normen und Verhalten aus? Kann öffentliches Leben in den untersuchten öffentlichen Räumen in München jeweils eher als tolerant und unerkannt bezeichnet werden oder eher als kontrolliert und 134 soFid Sozialpsychologie 2007/2 6 Psychologie der Gesellschaft. Politische Psychologie durchnormiert? Um diese Fragen behandeln zu können, werden zunächst im sich anschließenden zweiten Teil der Arbeit, dem Theorieteil, die einzelnen Elemente des Untersuchungsgegenstandes erläutert. Dabei soll jeweils eine gewisse Begriffsannäherung erarbeitet werden, ohne den Anspruch, bestimmte Begriffe wie etwa "öffentlicher Raum" abschließend erfassen zu können. Als thematisches Bindeglied für den Zusammenhang zwischen öffentlichen Räumen, Normen und Verhalten werden die Aspekte der Verhaltensregulierung durch öffentliche Räume und der Urbanität als Verhaltensstil erklärt (Zweiter Teil, III). Die sich anschließenden Kapitel über (raumspezifische) Nonnen und Verhalten (Zweiter Teil, IV) legen der Arbeit ebenfalls theoretisch abgeleitete Begriffsannäherungen zugrunde. Im Kapitel zu Videoüberwachung und Kontrolle sind verschiedene Formen der Raumkontrolle sowie die vorliegend ausgewählte Kontrollform der Videoüberwachung im Hinblick auf ihren technischen und quantitativen Stand erläutert. Dabei werden mögliche "panoptische" Auswirkungen auf den öffentlichen Raum und auf den einzelnen Nutzer dargestellt (Zweiter Teil, V, Kap. 2 und 3). Der dritte Teil der Arbeit beinhaltet die Darstellung der Empirie und (teilweise unmittelbar damit verknüpft) die Ergebnisse und Schlussfolgerungen im Hinblick auf die Fragestellung. Der Erläuterung der Auswahl mehrerer sich ergänzender qualitativer Methoden für die Erhebungen (Dritter Teil, I) schließt sich ein dreiteiliges Kapitel über die Wahrnehmung des hier untersuchten Zusammenhangs an, das schwerpunktmäßig die Wahrnehmung von öffentlichen Räumen selbst, von Normen und Verhalten in öffentlichen Räumen sowie von Videoüberwachung in öffentlichen Räumen behandelt (Dritter Teil, II, Kap. 1). Dieser Konnex wird sodann anhand des konkreten Untersuchungsgebiets betrachtet (Dritter Teil, II, Kap. 2). Die Analyse des Untersuchungsgebiets besteht dabei in einem Vergleich fünf verschiedener und gleichwohl eng zusammenliegender Typen öffentlicher Räume in München. Der Teil zu Empirie und Ergebnissen wird komplettiert durch die Darstellung eines durchgeführten Experiments in den Teilräumen des Untersuchungsgebiets und der daraus gewonnenen Erkenntnisse (Dritter Teil, II, Kap. 3). Diese Erkenntnisse werden - soweit möglich - kartographisch umgesetzt und wiederum mit Bezug zum Theorieteil resümierend erklärt (Dritter Teil, III). Der vierte und abschließende Teil der Arbeit greift die Fragestellung nochmals unter einem plakativen Aspekt auf. Den Schlussstein stellen die aus den Ergebnissen abgeleiteten Folgerungen für weiteren Forschungsbedarf, Raumwissenschaft und Städtebau dar." (Textauszug) [220-L] Knijff, Melanie: Hybride Sinnsysteme in Informationsnetzwerken: moderne Identitätsbildung und Heilsuche über den menschlichen Körper, Frankfurt am Main: P. Lang 2006, 265 S., ISBN: 3-631-55796-5 INHALT: Den Hintergrund des Buches bildet ein Phänomen, das in der soziologischen Theoriediskussion zunehmend an Bedeutung gewinnt: die deutlichen Veränderungen der Voraussetzungen sowie der Folgen (spät-)moderner Identitätskonstitution. Besonders der menschliche Körper rückt im Zuge einer verstärkten Reflexivität der Moderne in ein Blickfeld, das geprägt ist von Körperkult und Stilisierung. Damit nimmt der Körper die Funktion eines quasireligiösen Sinnsystems an, das sozusagen klassische, unter Deinstitutionalisierungsdruck geratene Hochreligionen ablöst. Moderne Kommunikations- und Informationstechnologien bedingen dabei einerseits die Verbreitung des Körperkults und andererseits liefert die moderne (vor allem Medizin-)Technologie die Vorlagen zu extremen Körper- und damit Identitätsgestaltungen in Form von Cyberbodies, Cyborgs oder anderen hybriden "Transkörpern". Der Titel der Arbeit "Hybride Sinnsysteme in Informationsnetzwerken" will auf den Menschen als eine Art Mischwesen aufmerksam machen, da der moderne Mensch in einem hohen Grade soFid Sozialpsychologie 2007/2 6 Psychologie der Gesellschaft. Politische Psychologie 135 mit Technologien verflochten ist. Hybride Sinnsysteme lösen den traditionellen (und meist durch Kirchen institutionalisierten) Glauben ab, zumindest bei einem breiten Teil moderner Individuen. Die Herangehensweise dieser Arbeit ist nicht eindeutig mikro- oder makrosoziologisch bestimmt. Auf einer Mesoebene sollen sowohl individuelle Tendenzen als auch gesellschaftliche Strukturen analysiert werden, die zu einer solchen (Ersatz-)Religion führen. (ICA2) [221-L] Kobbé, Ulrich: Wider die Nächstenliebe oder: Psychologie über die philosophische Hintertreppe: Versuch zur Ontologie (un)solidarischer Intersubjektivität, in: Zeitschrift für Politische Psychologie, Jg. 12/2004, H. 1/2, S. 25-46 (Standort: USB Köln(38)-Zs.A 5587; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Um Entsolidarisierungsprozesse verstehen zu können, versucht der Beitrag ein intraund intersubjektives Modell der Solidarität zu entwickeln. Dazu werden für eine Ontologie des Subjekts psychoanalytisch-philosophische Theorien (Lacan, Castoriadis, Levinas, Zizek, Kant, Hegel, de Sade) herangezogen. Ziel ist es, die Solidarisierungsprozesse bzw. Entsolidarisierungsprozesse nicht nur psychologisch zu fassen, sondern auch im Rahmen des "Sozialen" und der intersubjektiven Verhältnisse einzuordnen. Thematisiert wird auch die in den 10 Geboten ausgedrückte intersubjektive Ethik, die sich imperativ in Form von Verboten gegen ein unmäßiges Begehren den "Nächsten" gegenüber wendet. In der Solidarität geht es auch darum, die gegenseitigen Begehren in einem dialektischen Verhältnis zu bewahren, d.h. nicht selbstunterwerfend und selbstaufopfernd Vasall des Anderen (Nächsten) zu werden, sondern reziproke, achtsame intersubjektive Beziehungen zu wahren. Somit bedarf jede Solidarisierung differenzierter ethischer Bedingungen, die eine Anerkennung des Andersseins des Anderen erlaubt. (ICH) [222-L] Kronauer, Martin: Das Unbehagen in der modernen Gesellschaft: Variationen eines kulturkritischen Motivs von Freud bis Bauman, in: Martin Kronauer, Julijana Ranc, Andreas Klärner (Hrsg.): Grenzgänge : Reflexionen zu einem barbarischen Jahrhundert ; für Helmut Dahmer, Frankfurt am Main: Humanities online, 2006, S. 132-146, ISBN: 978-3-934157-49-1 (Standort: ULB Darmstadt(17)SozA/2006/7619) INHALT: Der Beitrag untersucht die besondere Form des Leidens an der modernen Gesellschaft, wie sie im Werk "Das Unbehagen in der Kultur" von Freud thematisiert wird. Hinzugezogen werden die Studien "The Homeless Mind" von Peter Berger, Brigitte Berger und Hansfried Kellner aus dem Jahr 1973, und Zygmunt Baumans "Unbehagen in der Postmoderne" (1997). Alle Studien haben etwas Wesentliches gemeinsam. Unter jeweils unterschiedlichem Blickwinkel und zu unterschiedlichen Zeitpunkten interpretieren sie das Unbehagen in der modernen bzw. postmodernen Gesellschaft als Ausdruck eines grundlegenden, nicht außer Kraft zu setzenden Zwiespalts. Gerade für die moderne, bürgerliche Gesellschaft gilt: Die Glücksmöglichkeiten des Individuums sind durch seine unhintergehbare Vergesellschaftung immer auch eingeschränkt. Die Behauptung eines unauflösbaren Zwiespalts zwischen individuellem Glücksstreben und gesellschaftlicher Verfasstheit, zwischen individueller Freiheit und Sicherheit im Zusammenleben bedeutet: Zugewinne in einer Hinsicht werden durch Verluste in 136 soFid Sozialpsychologie 2007/2 6 Psychologie der Gesellschaft. Politische Psychologie anderer Hinsicht erkauft. Erforderlich ist eine Balance zwischen individueller ebenso wie sozialer Glücksmöglichkeit auf der einen Seite und deren sozialer Beschränkung auf der anderen, die historisch immer wieder neu gefunden werden muss - sonst drohen individuelle und soziale Katastrophen. Oder, anders gesagt: Der Zwiespalt muss selbst eine gesellschaftliche Form finden, die dazu verhilft, sozial aufgebürdetes, unnötiges Leiden zurückzudrängen und zu ersparen. (ICA2) [223-F] Kühl, Stefan, Univ.-Prof.Dr.Dr. (Bearbeitung): Soziologie simulierter Brutalitäten INHALT: In der Sozialpsychologie wurden bisher verschiedene Experimente zur Gehorsamsbereitschaft durchgeführt. Die Forschungsfrage ist: Inwiefern wurden in diesen Experimenten Prozesse "ganz normaler Organisationen" simuliert? Welche Rückschlüsse lassen sich für die Erklärung organisierter Brutalitäten im zwanzigsten Jahrhundert ziehen? METHODE: Im Rahmen von Lehrveranstaltungen wurden Experimente zur Gehorsamsbereitschaft durchgeführt. Bisher wurde eine Reinterpretation von verschiedenen Experimenten unter dem Gesichtspunkt der Organisationsmitgliedschaft vorgenommen. Es sollen Reinterpretationen unter dem Gesichtspunkt Hierarchie und Organisationszweck folgen. ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität der Bundeswehr Hamburg, FB Wirtschafts- und Organisationswissenschaften, Institut für Gesellschaftswissenschaften Professur für Soziologie (Holstenhofweg 85, 22043 Hamburg) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 040-6541-2824, e-mail: stefan.kuehl@hsu-hh.de) [224-L] Menninghaus, Winfried: Der Preis der Schönheit: Nutzen und Lasten ihrer Verehrung, in: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, 2007, H. 18, S. 33-38 (Standort: USB Köln(38)-Ztg00926-a; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.bpb.de/files/SYTVAQ.pdf) INHALT: "Der Beitrag erörtert einige der evolutionsbiologischen Hypothesen zu den lebensbegünstigenden Vorteilen von Schönheit. Er konfrontiert sie mit gegenläufigen Mechanismen, kraft derer die Orientierung an physischer Attraktivität pathologische Effekte zeitigen kann (Schönheitsfalle, neurotisierender Schönheitskult)." (Autorenreferat) [225-L] Mertus, Julie: Findings from focus group research on public perceptions of the ICTY, in: Südosteuropa : Zeitschrift für Gegenwartsforschung ; Zeitschrift des Südost-Instituts, Jg. 55/2007, H. 1, S. 107117 INHALT: "The research suggests continuing difficulties faced by the ICTY in establishing its legitimacy in the states over which it exercises oversight. Only some of these problems derive from pre-existing political orientations in support of the parties which organized and carried out violations of international humanitarian law. Other problems are more closely related to soFid Sozialpsychologie 2007/2 6 Psychologie der Gesellschaft. Politische Psychologie 137 the ICTY's own procedures, to a lack of clarity regarding the purposes of the ICTY, and to the issue of communication between the ICTY and its local publics." (author's abstract) [226-F] Michalk, Franziska (Bearbeitung); Jesse, Eckhard, Prof.Dr. (Betreuung): Der Umgang mit Links- und Rechtsextremismus in der Bundesrepublik Deutschland seit der Wiedervereinigung 1990. Gründe für den ungleichen Umgang INHALT: Politischer Extremismus erhitzt immer wieder die Gemüter. Das enorme Interesse der Öffentlichkeit an den rechtsextremistisch motivierten Gewalttaten der vergangenen Monate zeigt die Brisanz des Themas. Auffällig ist, daß dem Rechtsextremismus die breite öffentliche Aufmerksamkeit zuteil wird, der Linksextremismus jedoch kaum eine Rolle spielt. Nach dem Zusammenbruch des Eisernen Vorhangs 1989 und den Erfahrungen, welche die Deutschen mit der kommunistischen Diktatur der DDR gemacht haben, ist die Tatsache umso erstaunlicher. Die Arbeit untersucht dieses Phänomen. Ausgehend vom antiextremistischen Konsens der bundesdeutschen Demokratie stellt die Studie sowohl den Links- als auch den Rechtsextremismus in seinen Ausprägungen vor. Dabei werden die Ideologie und Programmatik, die Organisationsformen und die Handlungsformen aufgezeigt und miteinander verglichen. Auf dieser Grundlage werden anschließend verschiedene Bereiche unserer Gesellschaft (Parteien, Verfassungsschutz, Rechtsprechung, Wirtschaft, Massenmedien und Politikwissenschaft) beleuchtet. Es wird untersucht, wie man in den einzelnen Bereichen mit dem Links- und dem Rechtsextremismus umgeht und ob den beiden Extremismusformen das gleiche Augenmerk gilt. Abschließend geht es darum, den ungleichen Umgang mit diesen beiden Formen des politischen Extremismus zu beleuchteten. Dabei wird die Geschichte der Deutschen im vergangenen Jahrhundert - Nationalsozialismus, 68er-Bewegung und die DDR - die wichtigste Rolle spielen. ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Hanns-SeidelStiftung e.V. INSTITUTION: Technische Universität Chemnitz, Philosophische Fakultät, Promotionskolleg "Politischer Extremismus und Parteien" der Hanns-Seidel-Stiftung e.V. (Reichenhainer Str. 41, 09130 Chemnitz) KONTAKT: Betreuer (Tel. 0371-531-27720, e-mail: Eckhard.Jesse@phil.tu-chemnitz.de) [227-L] Mönnich, Melanie: Soziale Kompetenz in der postindustriellen Gesellschaft: Einschätzung ihrer praktischen Relevanz und gesellschaftlichen Funktion, Norderstedt: Books on Demand 2006, V, 218 S., ISBN: 3-8334-5044-4 (Standort: USB Köln(38)-33A9462) INHALT: Die Autorin leitet die Aktualität der Problematik der sozialen Kompetenz aus den Entwicklungen der Gesamtgesellschaft ab. Dabei handelt es sich um den Übergang zur postindustriellen Gesellschaft, die fortschreitende Globalisierung und Individualisierung sowie um die zunehmende Bedeutung der Reflexion über das eigene Handeln. Es gilt, dass die Relevanz der sozialen Kompetenz durch das Wechselspiel zwischen der Makro- und der Mikroebenen der Gesellschaft zustande kommt. Nach einer Auseinandersetzung mit der Rollentheorie werden die Wesensmerkmale und die Funktionen der sozialen Kompetenz thematisiert. Dabei werden die Situationsabhängigkeit und das Machtpotential der sozialen Kompetenz erläutert. Neben den unterschiedlichen Ausprägungen der sozialen Kompetenz werden auch die For- 138 soFid Sozialpsychologie 2007/2 6 Psychologie der Gesellschaft. Politische Psychologie men ihrer Instrumentalisierung präsentiert. Abschließend wird die soziale Kompetenz im Kontext des Selbstkonzepts und des Habitus zur Diskussion gestellt. (ICG) [228-L] Neckel, Sighard: Das Erfolgsprinzip der Selbstdarstellung: Marktgesellschaft und performative Ökonomie, in: Lutz Musner, Heidemarie Uhl (Hrsg.): Wie wir uns aufführen : Performanz als Thema der Kulturwissenschaften, Wien: Löcker, 2006, S. 153-165, ISBN: 3-85409-442-6 (Standort: Giessen ZwB Philosophikum 2(26/030)-030sozHg413) INHALT: Der Verfasser geht von der Hypothese aus, dass wir es gegenwärtig mit einer Verwandlung moderner Sozialordnungen in Marktgesellschaften zu tun haben, die nicht in erster Linie arbeitsbezogene Leistungsbeiträge, sondern performative Markterfolge prämieren. Der Verfasser untersucht die sozioökonomische Dimension von Performativität in Hinblick auf eine performative Ökonomie, in der die gelungene Selbstdarstellung traditionelle Werte abzulösen beginnt. Das symbolische Kapital verlagert sich zunehmend von der Leistungsfähigkeit auf die performative Erfolgstüchtigkeit, auf die erfolgreiche Inszenierung als "Ich-AG" und entsprechende Branding-Strategien. Gefragt ist die persönliche Darstellungskompetenz, möglichst jeden Handlungsakt als außergewöhnlichen Erfolg und jeden Erfolg als Ergebnis eigener Leistung zu inszenieren. (ICE2) [229-L] Pape, Michael: Persönlichkeit, Geschlecht und politische Einstellung: eine empirische Überprüfung evolutionärer Hypothesen, Frankfurt am Main: P. Lang 2006, 166 S., ISBN: 978-3-631-55366-4 (Standort: UB Bonn(5)-2006-8918) INHALT: "Evolutionär betrachtet stellt politisches Verhalten eine soziale Anpassungsstrategie dar. In der Entwicklung gesellschaftlicher Strukturen gelten Gruppenzentrismus und Hierarchieakzeptanz als stammesgeschichtliche Universalien. In diesem Rahmen werden die fünf zentralen Persönlichkeitsfaktoren als dispositionelle Reaktionsmechanismen gedeutet, Geschlechterunterschiede als differentielle Reproduktionsstrategien. Diese Hypothesen wurden in einer Studie mittels Einstellungen überprüft und weitestgehend bestätigt. Die Untersuchungsergebnisse zeigen ferner, dass der beschriebene Ansatz auch bei konkreten Fragen zur politischen Gewalt, Partizipation, politischen Gesinnung, Werteorientierung und Gruppenzugehörigkeit einen Erklärungsbeitrag leisten kann. Gleichzeitig werden die Grenzen soziobiologischer Konzepte deutlich gemacht." (Autorenreferat) [230-L] Pillemer, Karl; Müller-Johnson, Katrin: Generationenambivalenzen: ein neuer Zugang zur Erforschung familialer Generationenbeziehungen, in: Frank Lettke, Andreas Lange (Hrsg.): Generationen und Familien : Analysen Konzepte - gesellschaftliche Spannungsfelder, Frankfurt am Main: Suhrkamp, 2007, S. 130-157, ISBN: 978-3-518-29411-6 INHALT: Es wird die These vertreten, dass Ambivalenz für Intergenerationsbeziehungen charakteristisch ist. Mögliche Quellen für Ambivalenzen in den Eltern-Kind-Beziehungen im höheren Lebensalter werden diskutiert. Dabei wird die Frage aufgeworfen, welche sozial- soFid Sozialpsychologie 2007/2 6 Psychologie der Gesellschaft. Politische Psychologie 139 strukturellen und kulturellen Faktoren die Ambivalenz in intergenerationalen Beziehungen bewirken. Dabei werden zwei Dimensionen angesprochen, die Kurt Lüscher (2004) entwickelt hat: die persönlich-subjektive Dimension sowie die institutionell-strukturelle Dimension. Auf die Messung von Intergenerationsambivalenz wird eingegangen. (GB) [231-L] Ramet, Sabrina P.: The dissolution of Yugoslavia: competing narratives of resentment and blame, in: Südosteuropa : Zeitschrift für Gegenwartsforschung ; Zeitschrift des Südost-Instituts, Jg. 55/2007, H. 1, S. 26-69 INHALT: "Serbs, Croats, Kosovar Albanians, and Bosniaks remember the past differently and, although there are differences of historical memory within each group, one can speak of there being a dominant but evolving historical narrative among each of these national groups. This diversity of historical memory creates resources which may be tapped by ambitious leaders. In accounting for the Yugoslav meltdown, however, one may identify three necessary conditions which were fulfilled: widespread discontent (itself reflecting system illegitimacy and economic deterioration), fracture lines along which the country might be dissolved, and leaders prepared to exploit discontent for their own purposes." (author's abstract) [232-L] Reinhardt, Sibylle: Konfliktfähigkeit als Demokratie-Kompetenz: Demokratie-Lernen, in: Perspektiven des Demokratischen Sozialismus : Zeitschrift für Gesellschaftsanalyse und Reformpolitik, Jg. 23/2006, H. 2, S. 88-96 (Standort: FES Bonn(Bo133)-X6424) INHALT: Die Autorin erläutert anhand empirischer Forschungsergebnisse die These, dass die Ausbildung von Kompetenzen der Konfliktfähigkeit eine schwierige Aufgabe darstellt. Dabei unterscheidet sie zwischen der Ebene des Privatlebens und jener des demokratischen politischen Prozesses. Anhand dieser Unterscheidung stellt sie die Frage nach den Entwicklungsund Lernprozessen, die das Verständnis für politische Konflikte fördern können. Die Analyse von Konflikten auf der Mikro-, Meso- und Makroebene führt sie zu einer Differenzierung der Forschungsinstrumente für die Messung von Konfliktfähigkeit. Im Rahmen eines darauf bezogenen Forschungsprogramms schlägt sie vor, durch Untersuchungen der Frage nachzugehen, welche Art von Politik-Unterricht Konfliktfähigkeit als Demokratiekompetenz fördert und welche Art partizipativen Schullebens dem Übergang der Konfliktkompetenz vom privaten zum öffentlichen Bereich förderlich ist. (ICG) [233-L] Reuleaux, Nele: Nationalsozialistische Täter: die intergenerative Wirkungsmacht des malignen Narzissmus, (Psyche und Gesellschaft), Gießen: Psychosozial-Verl. 2006, 306 S., ISBN: 978-3-89806-555-9 (Standort: LB Stuttgart(24)-56/10348) INHALT: Von den nationalsozialistischen Tätern und deren Nachkommen wurde oftmals sowohl der materielle als auch psychische Gewinn unterschlagen, der mit der Beteiligung an der NSHerrschaft erzielt werden konnte. Die Verstrickung in die Täterschaft kann nach der These der Autorin nur anhand einer Untersuchung der äußeren und inneren Realitäten, insbesondere 140 soFid Sozialpsychologie 2007/2 6 Psychologie der Gesellschaft. Politische Psychologie der der NS-Täterschaft zugrunde liegenden psychopathologischen Strukturen aufgezeigt werden, die an eine "gesellschaftskonforme Persönlichkeitsstörung" gebunden sind. Die Autorin verortet diese Störung auf vier Ebenen: Spaltung als Grundmechanismus; Dehumanisierung als Kompensation; Kompatibilität von innerem Bedürfnis und äußeren Anforderungen sowie Konformität als Deckmantel des Pathologischen. Die vorliegende psychoanalytisch orientierte Analyse von Täterstrukturen und Tätermotiven stellt eine enge Verbindung von individueller Psychopathologie und den politischen Strukturen her, wobei das Konzept des "Syndroms des malignen Narzissmus" nach Kernberg und Volkan forschungsleitend ist. Durch den Perspektivwechsel von den erkennbaren äußeren Strukturen hin zu den unsichtbaren, inneren Strukturen kann nach Ansicht der Autorin ein entscheidender Schritt innerhalb der NSTäterforschung vollzogen werden. Im Mittelpunkt stehen die psychische Dynamik von Täterschaft sowie die Folgen der Transmission von Traumata und narzisstischen Störungen, die anhand von Fallbeispielen verdeutlicht werden. (ICI) [234-F] Ruhs, Daniela, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Simon, Bernd, Prof.Dr. (Leitung): Politisierung kollektiver Identität INHALT: Das übergeordnete Ziel des Forschungsprojekts besteht darin, das von Simon und Klandermans (2001) vorgeschlagene sozialpsychologische Modell zur Politisierung kollektiver Identität einer empirischen Prüfung zu unterziehen. Das Modell umfasst wichtige konzeptuelle Komponenten, die ihrerseits in bewährten sozialpsychologischen Forschungstraditionen verankert sind (insbesondere in der Identitäts-, Gerechtigkeits-, Attributions- und Protestforschung), es verbindet diese Komponenten jedoch in innovativer Weise zu einer Gesamtkonzeption, deren empirische Tragfähigkeit es noch zu überprüfen gilt. Das Arbeitsprogramm besitzt drei Schwerpunkte: 1. Überprüfung der Modellannahmen hinsichtlich der notwendigen Politisierungsschritte; 2. Untersuchung der Rolle von Identitäts-Unternehmern und 3. Untersuchung des Zusammenwirkens unterschiedlicher Identitätsebenen. METHODE: Geplant sind vier Laborexperimente und eine umfangreiche Feldstudie (Fragebogenstudie) mit zunächst drei Erhebungszeitpunkten. Letztere soll im Kontext der Politisierung von Immigranten bzw. ethnischen Minderheiten in Deutschland durchgeführt werden. Die Kombination von Laborexperimenten und Feldstudie mit Längsschnittdesign erlaubt die Identifizierung kausaler Zusammenhänge sowie kumulativer und reziproker Effekte. DATENGEWINNUNG: 4 Experimente (Stichprobe: je ca. 100; Studierende; Auswahlverfahren: Zufall). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 400; in Deutschland lebende Personen mit türkischem Migrationshintergrund; Auswahlverfahren: Zufall bzw. Schneeball). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: gefördert BEGINN: 2004-10 ENDE: 2006-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Kiel, Philosophische Fakultät, Institut für Psychologie Arbeitseinheit Sozialpsychologie (Olshausenstr. 62, 24098 Kiel) KONTAKT: Leiter (Tel. 0431-880-2976, e-mail: simon@psychologie.uni-kiel.de) soFid Sozialpsychologie 2007/2 6 Psychologie der Gesellschaft. Politische Psychologie 141 [235-L] Sauer, Birgit: Politik der Gefühle - Gefühle der Politik: eine geschlechtssensible Perspektive zur GefühlsWissens-Ordnung der Moderne, in: Sabine Ammon, Corinna Heineke, Kirsten Selbmann (Hrsg.): Wissen in Bewegung : Vielfalt und Hegemonie in der Wissensgesellschaft, Weilerswist: Velbrück Wissenschaft, 2007, S. 181-199, ISBN: 978-3-938808-30-6 INHALT: "Die Autorin möchte Gefühl als einen geschlechterkritischen Begriff der Politikwissenschaft handhabbar machen und "emotionale Wissensformen" als Grundlage sozialen und politischen Handelns rehabilitieren. Gefühle sind Formen gesellschaftlichen Wissens. Sie sind Symbolisierungen und mithin nur in gesellschaftlicher Interaktion zugänglich und entstanden. Auch Politik basiert auf Gefühlen - als Form der Kognition, des Wissens, der Motivation und des Handelns. Eine geschlechterkritische 'Politologie der Gefühle' sollte damit beginnen, die historisch-politische Hergestelltheit von Gefühlen in modernen Gesellschaften und ihre Codiertheit zu de- bzw. rekonstruieren. Diese Perspektive impliziert die Doppelfrage: Wie kreieren Gefühle den Raum des Politischen, und wie reguliert Politik Gefühle und macht sie nutzbar? Und: Inwieweit bedingen sich Gefühle und Wissensbestände in politischen Prozessen?" (Autorenreferat) [236-L] Schaller, Dominik J.; Boyadjian, Rupen; Berg, Vivianne; Scholtz, Hanno (Hrsg.): Enteignet - Vertrieben - Ermordet: Beiträge zur Genozidforschung, Zürich: Chronos Verl. 2004, 496 S., ISBN: 3-0340-0642-X (Standort: UB Essen(465)-11/PFG/1273) INHALT: Das 20. Jahrhundert gilt rückblickend als das Jahrhundert der Völkermorde. Aber auch in der Gegenwart werden Menschen aufgrund ihrer ethnischen, politischen oder religiösen Identität enteignet, vertrieben und ermordet. Die Schaffung des Begriffs 'Genozid' durch den Völkerrechtler Raphael Lemkin im Jahre 1944 markiert den Beginn einer wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Phänomen Völkermord, die während der letzten zwanzig Jahre Auftrieb erhalten hat. Dieser interdisziplinär ausgerichtete Band vereint 17 Beiträge internationaler Fachleute in deutscher und englischer Sprache. Mit den Methoden ihrer jeweiligen Disziplin versuchen die Autorinnen und Autoren zu einem besseren Verständnis von kollektiver Gewalt beizutragen. So wird beispielsweise nach den sozialpsychologischen Ursachen der Motivation von Genozidtätern und der Mobilisierung Unbeteiligter zu Akteuren von Gewaltexzessen gefragt. Den Schwerpunkt des Bandes bilden Fallstudien, die sich unter anderem mit dem Kolonialkrieg gegen die Herero und Nama in der ehemaligen deutschen Kolonie Südwestafrika, dem Völkermord an den Armeniern, dem Holocaust, dem Genozid der Roten Khmer in Kambodscha und der gegenwärtigen Vernichtung indigener Lebenswelten befassen. (ZPol, NOMOS). Inhaltsverzeichnis: Dominik J. Schaller: Genozidforschung: Begriffe und Debatten. Einleitung (9-28); Hans Rudolf Schelling: Genozid: Sozialpsychologische Erklärungsansätze (29-66); Alain Bertallo: Von der Ethnisierung zum Genozid. Mechanismen der Mobilisierung Unbeteiligter zu Akteuren kollektiver Gewaltexzesse (67-76); Ylva Gasser: Genozid und Kunst. Zur bildlichen Darstellung des Völkermordes an amerikanischen Indianern (77-108); Jürgen Zimmerer: Kolonialer Genozid? Vom Nutzen und Nachteil einer historischen Kategorie für eine Globalgeschichte des Völkermordes (109-128); Yvonne Kneubühler: Motivation und Verhalten deutscher 'Men on the spot' in den afrikanischen Kolonien (129-146); Dominik J. Schaller: Kolonialkrieg, Völkermord und Zwangsarbeit in 'DeutschSüdwestafrika' (147-232); Dominik J. Schaller: Der Völkermord an den Armeniern im Osmanischen Reich, 1915-1917 Ereignis, Historiographie und Vergleich (233-278); Christoph Eb- 142 soFid Sozialpsychologie 2007/2 6 Psychologie der Gesellschaft. Politische Psychologie nöther: Grosses Schweigen oder stilles Wirken? Zur Debatte um das Verhalten von Papst Pius XII. im Zweiten Weltkrieg (279-294); Donald Bloxham: The Holocaust on Trial. Crimes Against Humanity, Justice, and the Writing of the Historical Record (295-318); Annamaria Orla-Bukowska: Presenting and Representing the Shoah in the Post Communist World (319348); Michael J. Bazyler: Lex Americana. Holocaust Litigation as a Restitution Model for Other Massive Human Rights Abuses (349-394); Hans-Lukas Kieser: Verlierer der postosmanischen Ordnung. Die Kurden zwischen Assimilation, Ethnozid und Genozid (395-412); John D. Ciorciari: 'Auto-Genocide' and the Cambodian Reign of Terror (413-436); Gregory H. Stanton: Could the Rwandan Genocide Have Been Prevented? (437-456); Eric Markusen: Genocide in Bosnia (457-464); Theodor Rathgeber: Völkermord heute. Die alltägliche Vernichtung indigener Lebenswelten (465-492). [237-F] Schmidt, Hajo, Prof.Dr. (Bearbeitung): Pychoanalyse und Friedenswissenschaft - zu un- und unterbewussten Voraussetzungen (un)friedlichen Verhaltens INHALT: Das Forschungsprojekt befasst sich zum einen und generell mit der Frage, inwiefern tiefenpychologische Ansätze und Erkenntnisse Aufschlüsse über die anthropologischen Grundlagen menschlichen Gewalt- und Kriegshandelns liefern können. Zum zweiten und konkret wird es um politisch bedeutsame und seit der Mitscherlich-Studie der 60er Jahre über die "Unfähigkeit zu trauern" diskutierten Zusammenhänge zwischen Schuld(un)bewusstsein und politischer Gewalt gehen. VERÖFFENTLICHUNGEN: Schmidt, Hajo: Eine verdrängte Kategorie der Praktischen Philosophie. Versuch über 'Schuld'. in: Archiv für Rechts- und Sozialphilosophie, 1989, H. 3, S. 313-330.+++Schmidt, Hajo: Der Wunsch nach Gewalt. Zwischen Psyche und Gesellschaft. Zur Politik des 'subjektiven Faktors'. in: Österreichisches Studienzentrum für Frieden und Konfliktlösung (Hrsg.): Europa. Wenn Gewalt zum Alltag wird. Münster 1995, S. 2439.+++Schmidt, Hajo: Schuld und Gewalt. Tiefenpsychologische Beiträge zur Gewaltproblematik. in: Calließ, Jörg; Weller, Christoph (Hrsg.): Friedenstheorie. Fragen - Ansätze Möglichkeiten. Loccumer Protokolle, 31/03. Rehburg-Loccum 2004, S. 269-293. ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Fernuniversität Hagen, Institut Frieden und Demokratie (Im Dünningsbruch 9, 58084 Hagen) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 02331-987-2152, e-mail: hajo.schmidt@fernuni-hagen.de) [238-F] Schönfelder, Sven, Dipl.-Soz.Wiss. (Bearbeitung): Rechtspopulismus als Teil Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit: sozialstrukturelle Ursachen, individuelle Einstellungen und politische Orientierungen INHALT: Das Promotionsvorhaben lehnt sich unmittelbar an das Projekt "Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit" (GMF) an und soll die bisherige, in diesem Rahmen durchgeführte empirische Analyse des rechtspopulistischen Potentials vertiefen und erweitern. Der Aufsatz von Schaefer, Mansel und Heitmeyer im ersten Band der Reihe Deutsche Zustände ist dafür Ausgangs- und Bezugspunkt. Die Autoren kommen darin zu dem Ergebnis, dass in der deutschen Bevölkerung ein erhebliches Potential an spezifischen gruppenbezogenen menschenfeindlichen Einstellungen, die als rechtspopulistisch gekennzeichnet sind, existiert, sich aber soFid Sozialpsychologie 2007/2 6 Psychologie der Gesellschaft. Politische Psychologie 143 bislang nicht in einem entsprechend rechtspopulistischen Wahlverhalten manifestiert hat anders als bspw. in unseren mit ähnlichen ökonomischen und sozialen Problemen konfrontierten westeuropäischen Nachbarstaaten. Mit der Dissertation wird das Ziel verfolgt, Rechtspopulismus als Teil Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit hinsichtlich sozialstruktureller Ursachen, individueller Einstellungen und politischer Orientierungen zu untersuchen. Es geht um die Verbindung von individuellen Lebensbedingungen, biographischen Erfahrungen und subjektiven Verarbeitungen in bezug auf die Ingroup-Outgroup-Diffenzierung als Folge für individuelle Einstellungen und Verhaltenstendenzen. Die empirische Basis dafür bilden vor allem die Daten der GMF-Surveys, die seit dem Jahr 2002 jährlich erhoben werden und so auch eine Längsschnittanalyse des rechtspopulistischen Potentials ermöglichen. Im Mittelpunkt der Analyse steht die Frage nach dem in der deutschen Bevölkerung vorhandenen Potential an spezifischen, als rechtspolitisch gekennzeichneten gruppenbezogenen menschenfeindlichen Einstellungen sowie nach deren sozialen Strukturierung und Bedeutung hinsichtlich grundlegender politischer Orientierungen. Indikatoren dieser Einstellungen sind Autoritarismus in Form von "Law and Order"-Forderungen, Fremden- und Ausländerfeindlichkeit sowie ein sekundärer Antisemitismus, der die Meinung vertritt, Juden würden versuchen, aus der Vergangenheit des Dritten Reiches heute ihren Vorteil zu ziehen. Des weiteren soll die sogenannte "Modernisierungsverlierer-Hypothese" auf ihren Erklärungsgehalt hin überprüft werden, die das Bestehen und die Tradierung rechtspopulistischer Einstellungen auf eine durch den raschen sozialen Wandel verursachte tiefgreifende gesellschaftliche Verunsicherung und Orientierungsunsicherheit zurückführt. Der in dieser These vertretene Ansatz der relativen Deprivation wird dabei um den der sozialen Desintegration und den der Anomia erweitert. Darüber hinaus gilt es zu untersuchen, ob das rechtspopulistische Potential auch eine Affinität zu gewalthaltigen und damit rechtsextremistischen Orientierungen aufweist und wie es sich im Zeitvergleich der letzten Jahre entwickelt hat. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Hinsichtlich des methodischen Vorgehens sollen quantitative und qualitative Methoden miteinander verbunden werden ("Triangulation"), um mit der empirischen Analyse sowohl in die Breite als auch in die Tiefe gehen zu können. Quantitative Auswertungen wie der Vergleich von Mittelwerten oder die Anwendung von bi- und multivariaten Korrelationen werden anhand der GMF-Daten und qualitative Auswertungen mittels explorativer Interviews vorgenommen. Die Dissertation wird damit dem vom GMF-Projekt formulierten Ziel einer "dezidierten Aufklärung" über das Potential an rechtspopulistischen Einstellungen und Verhaltenstendenzen in Deutschland gerecht und trägt so zur ursächlich bezogenen Klärung eines Phänomens bei, das letztlich auch eine Bedrohung für die fundamentalen Prinzipien der freiheitlichen Demokratie darstellt. ART: Dissertation; gefördert ENDE: 2007-02 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Marburg, Graduiertenkolleg "Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit: Ursachen, Phänomenologie und Konsequenzen" (Gutenbergstr. 18, 35032 Marburg) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 06421-28-24493, Fax: 06421-28-24281, e-mail: schoenfelder@staff.uni-marburg.de) 144 soFid Sozialpsychologie 2007/2 6 Psychologie der Gesellschaft. Politische Psychologie [239-L] Schubert, Bärbel; Heidbrink, Horst: Partnerwahl und Wertewandel: die Veränderung von Präferenzen der Partnerwahl im Wertewandel vom Materialismus zum Postmaterialismus, in: Gruppendynamik und Organisationsberatung : Zeitschrift für angewandte Sozialpsychologie, Jg. 37/2006, H. 2, S. 173-184 (Standort: USB Köln(38)-XB195; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Der starke Wandel, der sich in den letzten Jahrzehnten in den entwickelten Industriegesellschaften vollzogen hat, wird von Ronald Inglehart auf der Dimension vom Materialismus (wirtschaftliche Sicherheit, physische Sicherheit) zum Postmaterialismus (Zugehörigkeit und Achtung, ästhetisch, intellektuell) beschrieben. Dabei ändern sich Werte aus Zeiten von existenzieller Unsicherheit mit materialistischen Präferenzen hin zu Zeiten einer existenziellen Sicherheit, in denen das Leben selbstverständlich erscheint und postmaterialistische Werte an Bedeutung gewinnen. In der vorliegenden Studie wurde die Frage aufgenommen, ob sich auch im Bereich der Partnerschaft, und hier speziell in den Präferenzen der Partnerwahl, eine Werteverschiebung beobachten lässt, die sich ebenfalls auf der Dimension von materialistischen zu postmaterialistischen Werten bewegt. Zur Überprüfung dieser Annahme wurde auf der Grundlage des Inglehart-Index ein neues Messinstrument entwickelt, das die Erfassung der Daten in einer Querschnittsuntersuchung an 525 Personen ermöglichte. Die Ergebnisse bestätigen grundsätzlich die Hypothese, dass sich die Präferenzen der Partnerwahl von materialistischen zu postmaterialistischen Werten geändert haben. Die Ergebnisse machen vor allem auch den Bildungsstand als wesentliche Einflussgröße für die Präferenzen der Partnerwahl deutlich." (Autorenreferat) [240-L] Siggelkow, Ingeborg (Hrsg.): Werte und Weltbilder, (Kulturwissenschaften, Bd. 3), Frankfurt am Main: P. Lang 2006, 151 S., ISBN: 3-631-55695-0 INHALT: "Werte sind in Individuen verankerte soziale Regeln oder Einstellungen gefühlsmäßiger und/oder rationaler Art, die sich zu Weltbildern ausweiten können, wie am Beispiel Gerhart Hauptmanns gezeigt werden kann und - auf nationaler Ebene - an der Beziehung zwischen Russen und Deutschen. Wertorientierungen werden deutlich in bürgerlicher Liebesehe, geschlechtsspezifischer Arbeitsteilung und Formen der Kriminalität sowie in KorruptionsMeldungen. Ehrbegriffe als Werte werden analysiert in verschiedenen Gesellschaften und an einem Stück Stoff, dem Kopftuch." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Barbara Drinck: Das Instrument der Diskursanalyse als Methode in der Geschlechterforschung (1-16); Marie-Luise Schwarz-Schilling: Die bürgerliche Liebesehe (17-24); Waltraud Schade: Höhlen und Zeichen. Über die Anfänge zeitlichen, räumlichen und symbolischen Denkens (25-32); Ingeborg Siggelkow: Arbeit, Geschlecht, Moral. Über Zusammenhänge zwischen geschlechtsspezifischer Arbeitsteilung und Formen der Kriminalität (33-54); Jörg Sydow: KorruptionsMeldungen - ein fester Bestandteil der heutigen politischen Berichterstattung in Deutschland? Eine Analyse aus kultureller, medialer, politischer und technologischer Sicht (55-62); Christian Wipperfürth: Russen und Deutsche. Wert- und Perzeptionsdifferenzen und ihre Auswirkungen in den zweiseitigen Beziehungen (63-88); Ute Wermer: Religion ist Poesie. Gerhart Hauptmanns Weltanschauung (89-104); Marie-Luise Schwarz-Schilling: Weibliche Würde und weibliche Ehre in patriarchalen und demokratischen Gesellschaften (105-120); Volker Neumann: Das Kopftuch. Ein Stück Stoff mit Symbolkraft (121-144); Hartmut Salzwedel: Werte (145-150). soFid Sozialpsychologie 2007/2 6 Psychologie der Gesellschaft. Politische Psychologie 145 [241-L] Starke, Kurt: Jenseits der Zonengrenze: über die Schwierigkeiten der Altbundesdeutschen, die Ostdeutschen als zugehörig zu erkennen - am Beispiel von Partnerschaft und Sexualität, in: Zeitschrift für Sexualforschung, Jg. 19/2006, H. 4, S. 359-366 (Standort: USB Köln(38)-Zs.A 2403; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.thieme-connect.de/ejournals/toc/sexualforschung/5818) INHALT: Der Beitrag thematisiert ein bestimmtes Konstrukt: den "fremden" Osten Deutschlands anhand der häufigsten Frage, die seit 1990 in der Sexualforschung gestellt wird: Wie hat sich das Sexualverhalten der Ostdeutschen nach der Wende, im vereinigten Deutschland verändert? Hat es die "Wende im Bett" gegeben? Die Ausführungen zeigen, dass die Urteile über Unterschiede im Sexualverhalten der West- und Ostdeutschen keineswegs nur als Vorurteile und als ansozialisierte Bewertungsmuster oder als nationale Stereotype abgetan werden können. Sie haben ein faktisches Substrat. Bei einem deutsch-deutschen Vergleich von Partnerschaft und Sexualität besteht zwar bei etwa zwei Dritteln der Indikatoren eine kongruente Antwortverteilung. Die Gemeinsamkeiten überwiegen bei weitem - entgegen manchen Annahmen. Aber zugleich finden sich teils erhebliche Unterschiede oder - wie der Autor sagt "Andersheiten, die irritieren, rätselhaft sind, unerklärbar erscheinen, die als ungewöhnlich betrachtet werden und selten als mögliches Eigenes vorgestellt werden können". (ICA2) [242-F] Tänzler, Dirk, Priv.Doz. Dr.; Giannakopoulos, Angelos, Dr. (Bearbeitung); Soeffner, Hans-Georg, Prof.Dr. (Leitung): Crime as a cultural problem. The relevance of perceptions of corruption to crime prevention INHALT: Ziel des Forschungsprojekts ist eine Optimierung der Korruptionsprävention in der EU. Die Dringlichkeit eines solchen Projekts ergibt sich aus der Tatsache, dass Korruption die Erweiterung und Integration der Gemeinschaft erheblich beeinträchtigt, ja den Kern ihrer Ordnungsvorstellung gefährden kann. Die bislang von der EU und den Einzelstaaten entwickelten und implementierten Präventivprogramme sind in der Regel rechtliche, administrative sowie polizeiliche Maßnahmen. Zu Grunde gelegt wird eine in den politischen und administrativen Institutionen entwickelte Definition von Korruption, die im "top-down"-Verfahren umgesetzt wird. Das Projekt fragt zunächst nicht nach der Korruption "an sich", sondern nach den regional- und kulturspezifischen Wahrnehmungen von Korruption bei politischen und administrativen Entscheidungsträgern, bei Praktikern in verschiedenen Institutionen und Behörden, vor allem aber bei den Bürgern in den Ländern der Untersuchung. Die sehr unterschiedlichen "mentalitätsbedingten" Wahrnehmungen von Korruption, so die Generalthese des Projekts, haben einen signifikanten Einfluss auf das Problembewusstsein und damit auf den Erfolg der Präventivmaßnahmen. Das Projekt untersucht daher das Passungsverhältnis zwischen der "institutionalisierten" Prävention und dem "alltagspraktischen" Verständnis sowie dem daraus resultierenden Umgang mit Korruption in den EU-Beitrittsländern Bulgarien und Rumänien, den EU-Kandidatenländern Türkei und Kroatien und den EU-Mitgliedstaaten Deutschland, Griechenland und Großbritannien. Letztendlich sollen je spezifische Möglichkeiten der Rejustierung dieses Passungsverhältnisses in den einzelnen Ländern aufgezeigt werden. Projekt-Homepage: http://www.uni-konstanz.de/crimeandculture/index . GEOGRAPHISCHER RAUM: Bulgarien, Rumänien, Türkei, Kroatien, Bundesrepublik Deutschland, Griechenland, Großbritannien 146 soFid Sozialpsychologie 2007/2 6 Psychologie der Gesellschaft. Politische Psychologie METHODE: Ziel des soziologischen Forschungsprojekts ist die Vertiefung des Wissens über Korruption in den o.g. Ländern. Dabei wird eine doppelte Fragestellung verfolgt: Gegenstand des Projekts sind sowohl die konzeptionellen Voraussetzungen der Expertensysteme sowie die sozio-kulturellen Bedingungen ihrer Anwendung. Im Mittelpunkt der ersten und zweiten empirischen Phase des Forschungsprojekts steht die Rekonstruktion kultureller Wahrnehmungsmuster von Korruption bei den institutionellen Akteuren (Politik, Justiz, Polizei), den Multiplikatoren (Medien etc.) sowie den Zielgruppen der Präventionsmaßnahmen in den ausgewählten Ländern. Die Evaluation der Expertensysteme erfolgt in der ersten empirischen Phase auf der Basis einer soziologischen Dokumentenanalyse. In einer zweiten empirischen Phase werden Interviews mit institutionellen und zivilgesellschaftlichen Akteure einschließlich der Medien, die mit Korruptionsprävention befasst sind, durchgeführt. Aus den so erhobenen Daten werden die Alltagsdefinitionen von Korruption in den ausgewählten Ländern rekonstruiert. In der dritten empirischen Phase sollen auf der Basis der empirischen Befunde aus Phase eins und zwei "bottom up"-Strategien für die Korruptionsprävention formuliert werden, um die auf "top-down"-Strategien beschränkten Expertensysteme zu ergänzen und effektiver zu machen. Die bestehenden Präventionsprogramme und ihre praktische Anwendung ("Expertensysteme") werden einer systematischen Stärken- und Schwächen-Analyse unterworfen. Auf der Grundlage der Ergebnisse aus Phase ein bis drei werden Ansatzpunkte für die Revision der Expertensysteme aufgezeigt, die dann auf einem Wissenschaftler-ExpertenKonferenz in Brüssel in der Abschlussphase des Projekts gemeinsam diskutiert und umgesetzt werden. Über Links zwischen dem Wissenschaftlerkonsortium, zivilgesellschaftlichen Antikorruptionsinitiativen und den Medien sollen die im Projekt offengelegten "Alltagsperzeptionen über Korruption" an die interessierte Öffentlichkeit zurückgeleitet und an diesem konkreten Beispiel zur Entwicklung einer zivilgesellschaftlichen Kultur in den betreffenden Ländern beigetragen werden. Mitglieder des Forschungskonsortiums: Universität Konstanz (Koordinator); Universität Tübingen; Centre for Liberal Strategies, Sofia, Bulgarien; Research Institute for Quality of Life (Romanian Academy), Bukarest, Rumänien; Galatasaray University, Istanbul, Türkei; University of Zagreb, Kroatien; National School of Public Administration and Local Government, Athen, Griechenland; Panteion University, Athen, Griechenland; South East European Studies at Oxford (SEESOX), Großbritannien. ART: gefördert BEGINN: 2006-01 ENDE: 2008-08 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Europäische Kommission INSTITUTION: Universität Konstanz, Geisteswissenschaftliche Sektion, FB Geschichte und Soziologie Fach Soziologie Forschungsgruppe Wissenssoziologie (D 35, 78457 Konstanz) KONTAKT: Leiter (Tel. 07531-88-2165, e-mail: Hans-Georg.Soeffner@uni-konstanz.de od. crimeandculture@uni-konstanz.de) [243-L] Wagner, Mathias: Zwischen Anpassung und Widerstand: psychosoziale Auswirkungen von Vertreibung, Flucht und Krieg bei der deutschen Minderheit in Masuren, in: BIOS : Zeitschrift für Biographieforschung, Oral History und Lebensverlaufsanalysen, Jg. 17/2004, H. 2, S. 261-279 (Standort: UB Bonn(5)-Z95/1; USB Köln(38)-M XE00648; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Der Text geht vor einem skizzierten historischen Hintergrund den intergenerativen Auswirkungen von Gewalterfahrungen und Diskriminierungen der Angehörigen der deutschen Minderheit in Masuren nach. In dem Forschungsprojekt wurden 16 Interviews mit Angehörigen von sechs verschiedenen Familien in drei Generationen durchgeführt. Es handelte soFid Sozialpsychologie 2007/2 6 Psychologie der Gesellschaft. Politische Psychologie 147 sich um offene Interviews mit narrativen Elementen. Der Autor gelangt zu folgenden Ergebnissen: Unberührt von der Frage staatlicher Diskriminierungen sind für die Zeitzeugengeneration des Zweiten Weltkrieges Verletzungen bis hin zu Traumatisierungen festzustellen. In ihrem Bemühen um Anpassung an die Mehrheitsgesellschaft und dem gleichzeitigen Versuch, sich durch außergewöhnliche Leistungen zu exponieren, besteht eine Ähnlichkeit zwischen der deutschen Minderheit und den in Deutschland lebenden Vertriebenen. In der polnischen Nachkriegsgeschichte bestand für die Auseinandersetzung mit dem individuellen Leid der im Land verbliebenen Deutschen ein gesellschaftliches Tabu. Dadurch entstand eine Belastung, die auch die nachfolgenden Generationen betrifft. Nach Meinung des Autors ist die Thematisierung der leidvollen Vergangenheit eine Voraussetzung für das verständnisvolle Miteinander von Minderheit und Mehrheit in einer Gesellschaft. (ICF) [244-L] Weis, Karin; Zick, Andreas: Annäherungen an eine Psychologie des Terrorismus, in: Wissenschaft und Frieden : W&F, Jg. 25/2007, H. 1, S. 13-17 INHALT: "Journalistische und politische 'Erklärungen' des Terrorismus, insbesondere des internationalen Terrorismus, geraten fast unweigerlich in die Sackgasse standortbedingter Perspektivendivergenz: Was für die einen i.W. eine Reaktion ist auf die Aggressivität, mit der der Kapitalismus die letzten Rohstofflager ausbeutet und sich auch die kleinsten Märkte unterwirft, stellt für die anderen ein Epiphänomen eines aus endemischen, letztlich irrationalen (Ab-)Gründen gespeisten politischen und kulturellen Zerfallsprozesses dar, der unbedingt eine Regulierung seitens der 'internationalen Gemeinschaft', nicht zuletzt mit militärischen Mitteln, erfordert. Die folgenden 'Annäherungen an eine Psychologie des Terrorismus' lassen sich kaum einem dieser 'weltsystemischen' Ansätze zuordnen. Was immer auf dieser Ebene Terrorismus stimulieren oder begünstigen mag, letztlich sind Personen und Gruppen die Akteure und man kann dementsprechend mit Fug und Recht von Individual- und Sozialpsychologie klärende Beiträge erwarten. Die Überlegungen der AutorInnen lassen allerdings erkennen, dass seitens der Psychologie die Voraussetzungen für eine kritisch-integrative Auseinandersetzung mit den angesprochenen Deutungsrichtungen noch lange nicht gegeben sind." (Autorenreferat) [245-L] Wirth, Hans-Jürgen: Das Dilemma von Narzissmus und Macht in der Politik, in: Psychosozial, Jg. 29/2006, H. 4 = Nr. 106, S. 91-107 (Standort: USB Köln(38)-XG5196; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Zunächst werden allgemeine Überlegungen zur gesellschaftlichen und politischen Bedeutung des Narzissmus angestellt. Anschließend erläutert der Autor seine Thesen am Beispiel des fundamentalistischen Terrorismus und der fundamentalistischen Antwort auf diesen Terrorismus. Er stellt die These auf, dass im Irakkrieg die Dynamik von Narzissmus, Macht und Paranoia eine herausragende Rolle spielt. Der Anschlag auf das World Trade Centre hat die Amerikaner einer kollektiven Traumatisierung ausgesetzt. Nicht nur die Terroristen, sondern auch die amerikanische Führung ist seitdem einem Fanatismus verfallen, der sich durch ein narzisstisch übersteigertes Selbstbild auszeichnet. Nach Meinung des Autors könnte Amerika aus den schrecklichen Ereignissen vom 11. September die Einsicht gewinnen, dass es auf seine Selbstvergötzung verzichten muss, indem es begreift, wie verwundbar es als Weltmacht 148 soFid Sozialpsychologie 2007/2 6 Psychologie der Gesellschaft. Politische Psychologie ist. Das Gegenteil jedoch ist der Fall: Trotz Einspruch der Weltöffentlichkeit haben sich die Amerikaner nicht davon abhalten lassen, ihr Trauma in einem Akt narzisstischer Wut abzuwehren, um ihr grandioses Selbstbild zu reparieren. (ICF) Register 149 Hinweise zur Registerbenutzung Sachregister Grundlage für das Sachregister sind die Schlagwörter, die zur gezielten Suche der Literatur- bzw. Forschungsnachweise in unseren Datenbanken SOFIS (bisher FORIS) und SOLIS vergeben wurden. Um eine differenzierte Suche zu ermöglichen, werden dabei nicht nur die Haupt-, sondern auch Nebenaspekte der Arbeiten verschlagwortet. • Bei einem maschinell erstellten Verzeichnis wie dem obigen Sachregister führt das zwangsläufig zu einem Nebeneinander von wesentlichen und eher marginalen Eintragungen. Manche Begriffe machen erst in Verbindung mit anderen Sinn oder wechseln ihren Sinn in Abhängigkeit vom jeweiligen Zusammenhang. • Solche Zusammenhänge gehen aber bei einem einstufigen Register typischerweise verloren. Vermeintliche Fehleintragungen gehen fast immer aufs Konto eines dieser beiden Effekte, die sich bei der maschinellen Registererstellung grundsätzlich nicht vermeiden lassen. Personenregister Aufgeführt sind • bei Literaturnachweisen: alle aktiv an dem Werk beteiligten Personen; • bei Forschungsnachweisen: alle als Leiter, Betreuer oder wissenschaftliche Mitarbeiter („Autoren“) eines Projekts angegebenen Personen. Institutionenregister Aufgeführt sind nur die forschenden Institutionen. Institutionelle Auftraggeber, Finanzierer, Förderer oder dergleichen sind zwar in den Forschungsnachweisen selbst aufgeführt, nicht jedoch im Register. Sortierung Die Sortierung folgt den lexikalischen Regeln, d.h. Umlaute werden wie der Grundbuchstabe sortiert. Numerische Angaben (z.B. „19. Jahrhundert“) sind ganz ans Ende sortiert, also hinter Buchstabe Z. Nummerierung Alle in den Registern angegebenen Zahlen beziehen sich auf die laufenden Nummern der Literatur- und Forschungsnachweise. Personenregister 151 Personenregister A Abeler, Johannes 86 Abels, Monika 45 Abraham, Martin 87 Aderhold, Jens 1 Ahbe, Thomas 203 Althof, Wolfgang 15 Altmann, Steffen 86 Alwast, Jendris 204 Antecol, Heather 88 Antons, Klaus 146 Arranz Becker, O. 147 Asbrock, Frank 89 Aslan, Bünyamin 16 B Baadte, Christiane 17 Babka von Gostomski, Christian Baier, Dirk 90 Bambey, Andrea 35 Barcus, Vanessa E. 88 Bartold-Pieniazek, Ewa 205 Barz, Heiner 64 Bauer, Ullrich 18 Beck, Teresa 148 Becker, Julia 91 Beckers, Tilo 92 Beelmann, Andreas 19 Beer, Raphael 20 Behringer, Stefan 134 Benz, Wolfgang 93 Berg, Vivianne 236 Berthold, Annegret 149 Besier, Gerhard 94, 95, 138 Bierhoff, Hans-Werner 2 Blüher, Stefan 188 Böckling, Saskia 21 Boehnke, Klaus 117 Boesch, Ernst E. 206 Böhm, Robert 131 Bohner, Gerd 101 Böhnke, Petra 207 Boos, Margarete 167 Boyadjian, Rupen 236 Brüß, Joachim 22 Bühler-Niederberger, Doris 23 Bührig, Martin 215 Busch, Hans-Joachim 3 Büxel, Hagen 24 C Carstensen, Tanja 25 Casper, Catharina 96 Chaudhary, Nandita 45 Cobb-Clark, Deborah 88 Cohrs, J. Christopher 97 Conzen, Peter 26 22 D D'Ambrosio, Conchita 98 Degele, Nina 27 Degner, Juliane 99 Diedrich, Martina 75 Dietze, Gabriele 141 Dollase, Rainer 106, 118 Dost, Maik 100 Dubiel, Helmut 214 Dusche, Michael 208 Duttweiler, Stefanie 209 E Eckensberger, Lutz H. 51 Edding, Cornelia 150 Engels, Jens Ivo 210 Ersson, Svante 53 Eyssel, Friedrike 101 F Farhan, Tina 28 Feddes, Allard Rienk 151 Felsing, Tobias 152 Fengler, Jörg 153 Fischer, Sven 178 Fischer, Wolfram 24 Fladnitzer, Marliese 154 Förster, Jens 122, 126, 132 Franzen, Jannik 29 Frey, Bruno S. 140 Frey, Dieter 2 Frick, Joachim R. 98 152 Friederici, Markus 155 Frindte, Wolfgang 102 G Gadenne, Volker 4 Gallschütz, Christoph 49 Gambetta, Diego 103 Gartmann, Kerstin 195 Garz, Detlef 15, 30 Gebhard, Ulrich 31 George, Uta 32 Gerhards, Jürgen 104 Geschke, Daniel 156, 202 Geßner, Christian 33 Gezici, Meral 105 Giannakopoulos, Angelos 242 Gildemeister, Regine 211 Glassl, Stephanie 106 Glöckner, Andreas 157 Gloger-Tippelt, Gabriele 69, 84 Gniechwitz, Susan 107 Goldmann, Monika 191 Götz, Konrad 212 Greiner, Ben 213 Greiner, Christian 108 Gros, Eva 214 Groß, Melanie 25 Grundl, Wolfgang 5 Grundmann, Matthias 18, 34 Gumbinger, Hans-Walter 35 Güth, Werner 178 H Haasler, Bernd 36 Habermann-Horstmeier, Lotte 158 Hadjar, Andreas 90 Haenni Hoti, Andrea 109 Hahn, Alois 37 Haller, Melanie 159 Hark, Sabine 29 Hartmann, Tilo 201 Hartung, Johanna 6 Hauschildt, Eberhard 160 Heidbrink, Horst 239 Heinrichs, Harald 143 Heintel, Peter 161 Heinze, Martin 215 Heitmeyer, Wilhelm 22, 125 Helmken, Klaus 38, 58 Personenregister Herbrik, Regine 162 Hermann, Dieter 110 Hess, Markus 40, 79 Heyder, Aribert 163 Heyeres, Uwe 164 Hiemisch, Anette 114 Hill, Paul B. 147 Hilpert, Martin 216 Hoever, Inga 9 Hofer, Manfred 75 Hoffmann, Dagmar 112, 196 Hoffmeister, Dieter 34 Hölscher, Michael 70 Hornáková, Marta 10 Hrzán, Daniela 141 Huber, Christian 39 Husmann-Kastein, Jana 141 Hüttner, Nadine 174 I Isachenko, Daria 148 Iser, Julia 111 Ismer, Sven 197 Ittel, Angela 40, 112 J Jacob, Katharina 41 Janke, Nike 165 Jansen, Mechthild M. 199 Jers, Cornelia 128 Jesse, Eckhard 226 Jonuz, Elizabeta 113 Jösting, Sabine 42 Jugert, Philipp 43, 114 Jungwirth, Ingrid 44 K Kachel, Thomas 217 Kahlert, Heike 56 Kärtner, Joscha 45 Kastl, Jörg Michael 218 Keil, Silvia 115 Keller, Heidi 45, 46 Kessler, Thomas 149, 151, 171 Keßner, Arndt 116 Kindervater, Angela 117 Kipp, Angelika 191 Klamt, Martin 219 Klaus, Daniela 47 Personenregister Klein, Gabriele 159, 197 Klenovsky, Libor 10 Klüver, Jürgen 166 Knabe, Andreas 48 Knijff, Melanie 220 Knoblauch, Hubert 7 Knopf, Hartmut 49 Knopf, Monika 73 Kobbé, Ulrich 50, 221 Köbel, Nils 51 Koch, Kai-Christian 118 Kolbe, Michaela 167 Konrad, Jochen 119 Kranz, Olaf 1 Kraus, Wolfgang 150 Krölls, Albert 8 Kronauer, Martin 222 Krüger, Christine 120 Kube, Sebastian 86 Kuhl, Poldi 40 Kühl, Stefan 223 Kühnel, Steffen 121 Küpper, Beate 168 Kuschel, Stefanie 122 153 Meulemann, Heiner 92 Michalk, Franziska 226 Mickler, Charlotte 57 Mielke, Rosemarie 31 Mienert, Malte 38, 58 Möller, Renate 22 Mönnich, Melanie 227 Müller, Hans-Rüdiger 59 Müller, Michael 198 Müller-Johnson, Katrin 230 Mumme, Petra 32 Mummendey, Amélie 149, 156 Muraitis, Audris 60 N Nauck, Bernhard 47 Neckel, Sighard 228 Niederbacher, Arne 16 Niketta, Reiner 195 Nitz, David 9 Noack, Martin 173 Noack, Peter 43, 61 L Labouvie, Eva 52 Lampe, Carsten 191 Lane, Jan-Erik 53 Lanphen, Judith 169 Leibold, Jürgen 121 Lempert, Wolfgang 54 Liebig, Sabine 62 Lohl, Jan 55 Lücke, Bastian 149 Lüders, Stephan 170 Lummer, Michaela 131 O Ochsmann, Randolph 174 Oesterreich, Detlef 124 Offerhaus, Anke 104 Ohlert, Jeannine 174 Ondracek, Petr 10 Opielka, Michael 208 Oppermann-Jopp, Katrin 191 Ostermann, Christine 125 Ottersbach, Markus 113 Otto, Kerstin 62 Owetschkin, Dimitrij 63 Özaslan, Hasibe 51 Özelsel, Amina 126 M Maes, Jürgen 108 Malik, Jamal 208 Malthaner, Stefan 148 Mansel, Jürgen 56, 137 Martiny, Sarah Elisabeth 171 Matthes, Jörg 200 Menninghaus, Winfried 224 Menold, Natalja 172 Mertus, Julie 225 Mescher, Heidi 118, 123 P Panyr, Sylva 64 Pape, Michael 229 Pasqualoni, Pier-Paolo 65 Paul, Karsten Ingmar 66 Pechtl, Hans 127 Penning, Ravena 175 Petty, Antje 62 Petzel, Thomas 187 Pillemer, Karl 230 Porst, Rolf 128 154 Poulsen, Irmhild 67 Poutvaara, Panu 176 Prechtel, Peter 5 Prokop, Ulrike 199 Psarros, Nikos 68 Pühl, Harald 177 Pull, Kerstin 178 Q Quadflieg, Dirk 215 Quaquebeke, Niels van 145 R Raab, Jürgen 7 Rakic, Tamara 129 Ramet, Sabrina P. 231 Rätzel, Steffen 48 Reimer. Myriam 118 Reinhardt, Sibylle 232 Reiter, Stefanie 130 Reuleaux, Nele 233 Riemann, Rainer 151, 179 Rippl, Susanne 117 Röhl, Tobias 162 Römer, Jeanett 69 Roose, Jochen 104 Rössel, Jörg 70 Rössner, Dieter 71 Rothe, Friederike 180 Rothermund, Klaus 96 Rudolph, Udo 131 Ruhrmann, Georg 202 Ruhs, Daniela 234 Ruiner, Caroline 181 Rüssmann, K. 147 Rust, Holger 11 Rustemeyer, Ruth 72 Ruthland, Adam 43 Rüttinger, Bruno 33 S Sader, Manfred 182 Sander, Ekkehard 183 Sanz, Andrea 184 Sassenberg, Kai 194, 202 Sauer, Birgit 235 Saur, Michael 19 Schaller, Dominik J. 236 Schemer, Christian 200 Personenregister Schimmel, Katrin 132 Schlichte, Klaus 148 Schlüter, Elmar 133, 135 Schmid-Kloss, Gabriela 185 Schmidt, Hajo 237 Schmidt, Jörn 166 Schmidt, Jürgen 134 Schmidt, Peter 135 Schneider, Werner 181 Schneider, Wolfgang 73 Schnettler, Bernt 7 Schnitger, Meike 36 Scholtz, Hanno 236 Schönfelder, Sven 238 Schoon, Sonia 74 Schorch, Marén 37 Schramm, Holger 201 Schubert, Bärbel 239 Schülein, Johann August 12 Schulte-Ostermann, Katinka 68 Schulz, Franziska 136 Schulze, Diana 19 Schupp, Jürgen 76 Seifert, Bettina 96 Siemers, Lars-H.R. 176 Siggelkow, Ingeborg 240 Simon, Bernd 186, 234 Sliwka, Anne 75 Soeffner, Hans-Georg 7, 162, 198, 242 Solga, Heike 76 Sommer, Denise 202 Sommerfeld, Alkje 137 Sonnenmoser, Anne 198 Stahl, Christoph 13 Starke, Kurt 241 Staudinger, Ursula 57, 173 Stecklina, Gerd 77 Steffens, Melanie 129 Steffgen, Georges 78 Steinbach, Anja 47 Stellmacher, Jost 187 Stern, E. 76 Stoica, Christina 166 Stoklosa, Katarzyna 138 Stolz, Jörg 139 Stosberg, Manfred 188 Stößel, Katharina 179 Sturzbecher, Dietmar 79 Stutzer, Alois 140 Personenregister Sünke, Heinz 23 T Tänzler, Dirk 242 Tervooren, Anja 80 Tißberger, Martina 141 U Uhlendorff, Harald 81 Unger, Birgit 189 V Veit, Alexander 148 Villa, Paula-Irene 82 Völk, Daniel 142 Vollmann, Morris 14 Voß, Hans-Georg 33 W Wagler, Mark 62 Wagner, Gert 76 Wagner, Mathias 243 Wagner, Ulrich 169 Warsitz, Rolf-Peter 170 Waszkewitz, Bernhard 190 Weber, Melanie 143 Weis, Karin 244 Weißbach, Barbara 191 Wentura, Dirk 96, 99 Weyers, Stefan 51 Wibral, Matthias 86 Wiebke, Gisela 22 Wieland, Norbert 192 Wilbert, Jürgen 83 Wilde, Annett 72 Winkelnkemper, Philipp 135 Winker, Gabriele 25 Winter, David G. 144 Wirth, Hans-Jürgen 245 Wirth, Werner 200 Witte, Erich H. 145 Wolf, Carina 135, 193 Woltin, Karl-Andrew 194 Z Zachariae, Silke 102 Zellmer, Svenja 84 Zick, Andreas 168, 244 155 Zimmermann, Peter 16, 85 Sachregister 157 Sachregister A Abstraktion 132 abweichendes Verhalten 40, 44, 103 Adorno, T. 3 Affektivität 50, 155 Akkulturation 105, 156 Akteur 104, 244 Aktivierung 96 Aktivität 130 ALLBUS 128 Allokation 103 Alltag 25, 74, 82, 137, 150 Alltagsbewusstsein 143, 184 Alltagstheorie 209 Alltagswissen 209 älterer Arbeitnehmer 173 alter Mensch 15, 188 Altern 188 altersspezifische Faktoren 66 Altruismus 213 Ambivalenz 230 Angst 3, 60, 66, 110, 121, 139, 177, 193 Anomie 100, 112, 238 Anreizsystem 86 Anthropologie 5, 220, 237 Antisemitismus 14, 90, 93, 102, 107, 130, 163, 187, 214, 238 Arbeit 54, 56, 240 Arbeitgeber 134 Arbeitsbelastung 67, 158 Arbeitsbeziehungen 86 Arbeitsgruppe 167, 172 Arbeitskraft 173 Arbeitskraftunternehmer 56, 209 Arbeitsleistung 173 Arbeitsloser 25, 48, 66 Arbeitslosigkeit 48, 66 Arbeitsmarkt 72 Arbeitsorganisation 134, 177 Arbeitsorientierung 56 Arbeitsplatzwechsel 88 Arbeitssoziologie 54 Arbeitsuche 25 Arbeitsuchender 36 Arbeitsvermittlung 36 Arbeitswelt 54, 85 Arbeitszufriedenheit 67, 88, 134, 173 Argumentation 116 Ästhetik 30, 82 Attribution 6, 83, 104, 131, 234 Attributionstheorie 83, 104 audiovisuelle Medien 7 Aufmerksamkeit 204 Ausländer 56, 97, 102, 112, 139, 141, 151 Ausländerfeindlichkeit 8, 19, 61, 90, 100, 102, 109, 113, 115, 120, 121, 123, 130, 133, 135, 137, 141, 163, 168, 187, 199, 215, 238 ausländischer Arbeitnehmer 128 Aussage 116 außerschulische Bildung 130 Austauschtheorie 103, 147 autoritäre Erziehung 112 Autoritarismus 90, 97, 100, 102, 107, 114, 117, 124, 135, 144, 163, 168, 187, 238 B Bauman, Z. 222 Bedrohung 114, 133, 171, 187, 208 Befragung 175 Begabung 73 Behinderter 39 Behinderung 97, 102 Belastbarkeit 158 Benachteiligung 56, 135, 192 Berichterstattung 240 berufliche Selbständigkeit 56 berufliches Selbstverständnis 72 Berufserwartung 56 Berufsfindung 56 Berufsgruppe 41, 66 Berufsorientierung 56 Berufsrolle 158 Berufssoziologie 54 berufstätige Frau 88 Berufswahl 56 Berufszufriedenheit 123 Beschäftigtenstruktur 173 Betreuung 24 Betreuungsrecht 24 158 Sachregister Betrieb 134, 173 Betriebsklima 134, 173 Betroffener 106 Bevölkerung 121, 135 Bevölkerungsgruppe 113 Bewusstsein 41, 83, 216 Bezugsgruppe 101, 182 Bezugsperson 38, 84 Bild 50 Bildung 18, 34, 59, 239 Bildungsabschluss 146 Bildungschance 18 Bildungseinrichtung 130 Bildungsforschung 34, 59 Bildungsinhalt 75 Bildungsmaßnahme 130 Bildungsmotivation 73 Bildungsniveau 163 Bildungspolitik 75 Bildungsverlauf 76 Bindung 17, 69, 84, 147 Bioethik 31 Biographie 15, 24, 32, 184 biologische Faktoren 38, 179 Bourdieu, P. 18, 184, 218 Buber, M. 180 bürgerschaftliches Engagement 75 Burnout 41 C CDU 124 Christ 51 chronische Krankheit 56 Coaching 153, 191 Computer 166, 172 computervermittelte Kommunikation 180 Coping-Verhalten 67, 106, 183 CSU 124 Cultural Studies Approach 217 D Datenerfassung 7 Datengewinnung 7 Datenverarbeitung 7 Dauerarbeitslosigkeit 25 Delinquenz 40, 71 Demokratie 75, 109, 138 Demokratieverständnis 75, 232 Denken 122 Deprivation 135 Determinismus 8 deutscher Sprachraum 164 deutsche Sprache 65 deutschsprachige Schweiz 21 Deutschunterricht 165 Deutung 184 DFG 189 Dialog 155, 180 Diaspora 125 Die Grünen 124 Diktatur 94 Diskriminierung 88, 89, 90, 91, 102, 106, 109, 111, 141, 149, 156, 168, 179, 243 Diskurs 12, 18, 80, 104, 180, 214, 240 Diskussion 155, 167 Dominanz 40, 105, 109, 114, 163, 168 Druckmedien 202 Durkheim, E. 20 154, E EDV 172 Egoismus 213 Ehe 147, 185 Ehepaar 33, 147, 181, 185 Ehre 52, 240 Eignungsdiagnostik 36 Einfluss 167, 179, 186 Einkommen 98 Einkommenseffekt 48 Einschulung 84 Einstellung 2, 6, 16, 28, 38, 40, 41, 47, 51, 53, 56, 61, 64, 87, 92, 107, 112, 114, 115, 117, 118, 120, 121, 123, 125, 126, 128, 131, 132, 133, 134, 135, 137, 143, 151, 156, 165, 173, 179, 187, 200, 202, 230, 238 Einstellungsänderung 6, 91, 95, 96, 134, 169, 203 Einstellungsbildung 91, 95, 96, 242 Einwanderung 234 Einwohner 205 Electronic Learning 56 elektronische Medien 85 Elite 186 Eltern 21, 38, 40, 64, 65 Elternhaus 58, 64 Eltern-Kind-Beziehung 21, 35, 46, 59, 230 Sachregister Emotionalität 60, 69, 85, 137, 155, 197, 199, 230, 235 Empathie 97, 110, 163 empirische Forschung 34 empirische Sozialforschung 163, 213 Enkulturation 126 Enteignung 236 Entscheidungsfindung 157 Entscheidungsprozess 157, 172 Entwicklungspsychologie 15, 19, 73, 77 Entwicklungstheorie 30 Erfahrung 16, 17, 64, 206, 218 Erfolg-Misserfolg 104, 146, 180 Erhebungsmethode 58 Erinnerung 200, 231 Erkenntnistheorie 4, 15, 20, 68 Erklärung 8, 116 Erleben 45 Ernährung 158 Erwachsenenalter 164 Erwachsener 58 Erwerbslosigkeit 25 Erwerbstätiger 66, 88 Erwerbstätigkeit 241 Erzählung 231 Erzieher 77, 79 Erziehungsstil 59, 64, 112, 163 Ethik 4, 9, 221, 240 Ethikunterricht 31 ethnische Beziehungen 28, 151, 169, 193 ethnische Gruppe 105, 109, 112, 113, 115, 125, 133, 137, 202, 234 ethnische Herkunft 43, 51, 236 ethnischer Konflikt 22 Ethnizität 113, 115 Ethnozentrismus 112 EU 207 EU-Erweiterung 207 europäische Zusammenarbeit 189 Evaluation 146 Exklusion 10, 37, 56, 105, 149, 207 Experiment 9, 83, 114, 213, 223 experimentelle Psychologie 9 Experte 32 F Fachkraft 67 Faktorenanalyse 114 Fallstudie 166 159 Familie-Beruf 67 Familienangehöriger 32, 52 Familiensituation 112, 125, 147 Familiensoziologie 147 Fanatismus 26, 245 Faschismus 3, 8 FDP 124 Fehler 83, 104 Feindbild 22, 95, 99, 208 Feminismus 44, 141, 235 Fernsehen 21, 200, 202 Fernsehkonsum 110 Film 3, 215 Flucht 243 Förderung 49 Förderungsprogramm 49 Forschung 11, 18, 34, 54, 59, 102, 117, 147, 164, 182, 187, 189, 218 Forschungsansatz 3, 4, 11, 12, 23, 59, 80, 111, 135, 147, 233 Forschungsdefizit 23, 244 Forschungsergebnis 4, 90, 97, 117 Forschungsgegenstand 3, 12 Forschungsplanung 147 Forschungspraxis 12 Foucault, M. 209 Fragebogen 58, 128, 164, 175 Frankfurter Schule 3 Frau 27, 72, 91, 158, 161, 191, 195, 241 Frauenberuf 72 Freiheit 209 Freizeitverhalten 16, 127 Fremdbild 36, 82, 93, 95, 118, 151, 208, 224 Fremdgruppe 89, 90, 97, 111, 112, 115, 149, 151, 168, 187, 193 Fremdheit 37, 149 Freud, S. 8, 14, 222 Freundschaft 42, 43, 58, 81, 151, 183, 188, 193 Führung 182 Führungskraft 153, 158, 167 Führungsposition 182 Fundamentalismus 245 funktionale Differenzierung 1 Fußball 197, 203 G Gastgewerbe 70 160 Gedächtnis 13, 73, 218 Gefährdung 158 Geheimhaltung 37 Gehirn 11 Gehorsam 223 Geld 181 Gemeinde 75 Gemeinschaft 68, 70, 216 Gemeinschaftsaufgaben 162 Generation 23, 59, 203, 233 Generationenverhältnis 23, 47, 230 generatives Verhalten 47 Gerechtigkeit 30, 87, 103, 108, 144, 211 Gerichtshof 225 Gerontologie 188 Geschlecht 29, 53, 70, 75, 77, 80, 85, 141, 229, 240 Geschlechterforschung 42, 112, 141, 235, 240 Geschlechterverhältnis 3, 42, 52, 88, 92, 235, 241 Geschwister 112, 164 Gesellschaftsbild 3 Gesellschaftsordnung 23 Gesellschaftstheorie 90, 212 Gesundheit 41, 85, 158 Gesundheitsverhalten 158 Gesundheitsvorsorge 67 Gesundheitszustand 66 Gewalt 19, 26, 101, 110, 120, 148, 160, 182, 186, 216, 223, 236, 237, 243 Gewaltbereitschaft 19, 22, 26, 120, 148, 223 Gewaltkriminalität 19 Glaube 63, 220 Gleichheit 86 Gleichwertigkeit 116 Globalisierung 143 Glück 185, 209, 222 Goffman, E. 44 Gott 50 Gouvernementalität 209 Governance 209 Grenzgebiet 138, 205 Großstadt 139 Grundlagenforschung 218 Gruppe 2, 6, 32, 43, 58, 62, 68, 79, 90, 99, 111, 120, 129, 148, 150, 151, 156, Sachregister 161, 168, 170, 172, 174, 177, 179, 180, 182, 187, 190, 193, 194, 244 Gruppenarbeit 6, 167 Gruppendiskussion 155 Gruppendynamik 6, 146, 150, 152, 153, 155, 156, 160, 161, 162, 166, 182, 184, 213 Gruppeninteresse 194 Gruppenklima 155 Gruppenkohäsion 43, 68, 149, 171 Gruppenpädagogik 6 Gruppentherapie 155 Gruppenzugehörigkeit 43, 96, 106, 115, 136, 142, 149, 151, 171, 187, 190, 201, 229 H Habermas, J. 20, 180 Habitus 59, 184, 218 Handbuch 2 Handlungsfähigkeit 25 Handlungsorientierung 1, 209 Handlungssystem 49 Hass 26 häusliche Gewalt 52 Hegel, G. 204 Heimat 215 Hermeneutik 10 Herrschaft 3, 145, 186 Heterophobie 163 Hilfeleistung 49, 204, 213 Hitler, A. 3 Hochschule 161 homo oeconomicus 11, 178, 213 Homosexualität 53, 92, 97, 102 Hören 129 Husserl, E. 20 Hypothese 83 I Idealtypus 27 Identifikation 37, 50, 149, 187 Ideologie 8, 19, 40, 116, 142, 209 Ideologiekritik 8 Image 198 Imitation 50 Imperialismus 141 Individualisierung 82, 150, 184, 188, 235 Individualität 198 Sachregister Individuum 11, 98, 150, 161, 168, 180, 194, 195, 222, 244 Information 122 Informationsmittel 25 Informationsquelle 25 Informationssystem 172 Informationstechnologie 154, 172, 220 Inklusion 10, 37, 113 Institution 177 Institutionalisierung 12 institutionelle Faktoren 115 Inszenierung 27, 82, 197, 199, 228 Integrationsbereitschaft 118 Integrationspolitik 121 Integrationsstrategie 118 Intelligenz 131 Intelligenzquotient 69 Intention 1, 155 Interaktionismus 30 interdisziplinäre Forschung 23 interkulturelle Erziehung 65 interkulturelle Faktoren 156 interkulturelle Kommunikation 65, 180 interkulturelle Kompetenz 65 interkultureller Vergleich 45, 46, 126 Internalisierung 91 internationales Recht 225 Internet 25 interpersonelle Kommunikation 116, 129, 152, 180, 182 Intersubjektivität 20, 159, 221 Intervention 49, 152 Interview 33, 36 Invasion 144 Islam 93, 118, 121, 123, 208, 240 Islamismus 26, 121 italienische Sprache 65 J Jude 55, 107 Judentum 14, 93 Judenverfolgung 55, 93, 236 Jugendhilfe 192 Jugendkultur 56 Junge 16, 21, 42, 77, 112 junger Erwachsener 30, 58, 61, 74 K Kategorie 80, 129 161 katholische Kirche 236 Kind 15, 21, 23, 28, 30, 43, 46, 47, 49, 62, 63, 65, 69, 76, 77, 79, 80, 81, 84, 85, 151, 201 Kindergarten 77, 79, 84 Kindheit 23, 84 Kleidung 27 Kleinkind 45 Klient 29 Klimaschutz 143 Klimawandel 143 Kognition 13, 30, 73, 83, 107 kognitive Dissonanz 134 kognitive Entwicklung 28, 81 kognitive Fähigkeit 73, 79 kognitive Faktoren 38, 101, 163 Kohlberg, L. 30 Kolleg 189 Kollektivbewusstsein 55, 162 kollektive Identität 3, 115, 171, 234 Kollektivverhalten 68, 171 Kolonialismus 141 Kolonie 236 Kolonisation 236 Kommunikation 6, 27, 49, 60, 70, 129, 147, 161, 166, 167, 172, 180, 204, 210, 213 Kommunikationsbarriere 152 Kommunikationsfähigkeit 213 Kommunikationsforschung 172, 180, 200 Kommunikationspsychologie 2, 196 Kommunikationssoziologie 196 Kommunikationsstörung 152 Kommunikationstechnologie 154, 172, 220 Kommunikationstheorie 152 Kommunikationsverhalten 70, 147, 162 kommunikatives Handeln 162, 167, 180 Konferenz 68 Konfliktbereitschaft 232 Konfliktbewältigung 81 Konfliktfähigkeit 232 Konfliktregelung 161 Konfliktverhalten 79, 105, 208 Konformität 97, 182 Konservatismus 114, 124 Konstrukt 97, 154 Konstruktivismus 4, 10, 20 Konsumverhalten 70 162 Kontakt 118, 137, 193 Kontextanalyse 187 Konvention 132 Kooperationsbereitschaft 136 Körper 27, 41, 80, 82, 141, 195, 220, 224 körperliche Entwicklung 85 Körperlichkeit 27, 224 Körpersprache 82 Korruption 103, 186, 240, 242 Kosovo 231 Kraftfahrer 78 Kraftfahrzeug 78 Kreativität 161, 227 Krieg 55, 144, 148, 237, 245 Kriegsverbrechen 55, 243 Kriminalität 19, 71, 93, 110, 240 Kriminalpolitik 71 Kritische Psychologie 8, 206 Kritische Theorie 8, 142 Kultur 62, 82, 119, 216, 220 kulturelle Faktoren 45, 46, 51, 53, 62, 63, 73, 241, 242 kulturelles Kapital 59 kulturelles System 208 kulturelles Verhalten 126 Kulturindustrie 199 Kulturkonflikt 53, 208 Kündigung 134 Kunst 132, 236 Kunstkritik 132 Küstenregion 127 L Lacan, J. 3 Landbevölkerung 212 Längsschnittuntersuchung 47 Lebensalter 17, 21, 57, 70, 77, 102, 131 Lebensbedingungen 74, 207, 238 Lebenshilfe 199, 209 Lebenskrise 209 Lebenslauf 76, 181 Lebensqualität 48 Lebenssituation 74, 84, 140 Lebensstandard 98, 207 Lebensstil 184, 203, 212 Lebensweise 222 Lebenswelt 1, 58 Legitimation 145, 168, 186 Legitimität 145 Sachregister Lehrbuch 85 Lehrer 38, 41, 72, 165 Leistungsanreiz 86 Leistungsfähigkeit 158, 173 Leistungsorientierung 163 Leistungsverhalten 86, 158 Leitbild 82, 199, 211 Lernen 73, 76, 161, 169 Lernfähigkeit 76 Lerngruppe 169 Lernmethode 161 Lernprozess 31, 62 Lernpsychologie 73 Lernsituation 169 Lerntheorie 71 Liebe 181 Linksradikalismus 26, 226 Literatur 215 Lohn 86 Lohnhöhe 87 Lohnpolitik 86 Lohnunterschied 86 Luhmann, N. 180 M Macht 3, 141, 145, 175, 186, 227, 245 Machtverfall 186 Mädchen 21, 42, 112 Magazinsendung 200 Makroebene 212 Managing Diversity 191 Manipulation 8 Mann 27, 72, 88, 101, 161, 191 Männerberuf 72 Mannheim, K. 59 Männlichkeit 16, 77 Marginalität 113 Markenartikel 200 Marktwirtschaft 228 Marx, K. 8 Marxismus 221 Massenmedien 20, 143, 197, 198 Mathematik 73 Mathematikunterricht 165 Mazedonien 148 Mead, G. 20, 30, 44 Mediation 21 Medien 21, 110, 195, 201, 202 Medienpädagogik 199 Sachregister 163 Medienpolitik 199 Medienverhalten 21, 199 Medizin 220 Mehrebenenanalyse 92, 145 Mehrsprachigkeit 65 Menschenbild 95, 180 Menschenrechtsverletzung 236 Mentalität 89 Messinstrument 21, 47, 57, 117, 239 Messung 47, 99, 175, 230 Metapher 50, 206 Metaphysik 15 Methodenforschung 9, 58 Methodenlehre 6 Methodologie 4, 7, 12 Metropole 74 Migrant 62, 125, 156, 202 Migration 109, 113, 141 Mikroebene 212 Mikropolitik 148 Minderheit 105, 109, 113, 151 Mitarbeiter 134, 154, 173, 177, 191 Mitgliedschaft 187 Mitläufer 94 Mittelschicht 46 Mittelstand 46 Mobilitätsbereitschaft 88 Mobilitätsforschung 212 Mobiltelefon 199 Modellentwicklung 83, 166 Moderne 150, 211, 215, 235 Modernisierung 35, 184, 188, 220 Moral 30, 51, 71, 73, 75, 92, 211, 221, 240 moralische Erziehung 15, 71 moralisches Urteil 15, 71 Motiv 212 Motivation 26, 122, 158, 174, 213, 236 multikulturelle Gesellschaft 118, 123 Multimedia 7 Muslim 51, 97, 121, 123, 139, 208 Mutter 46, 77, 84 Muttersprache 65 Mythos 101, 168, 177 Nationalbewusstsein 197, 217 nationale Identität 115, 217 nationales Stereotyp 119 Nationalismus 109, 138, 203 Nationalität 144, 217 Nationalsozialismus 26, 32, 55, 93, 94, 233 Nationalstaat 115 Naturschutz 210 Neid 170 Neoliberalismus 209 Netzwerk 154, 183, 210 Netzwerkanalyse 6 neue Medien 199 Neurophysiologie 218 Neurose 55 Neutralisierung 100 Norm 71, 92, 211 Normbildung 71 Normsetzung 71 Normverletzung 71 N Nachrichten 202 Nahwanderung 140 Name 131, 200 Narzissmus 55, 78, 233, 245 P Palästinensische Gebiete 208 Paradigma 11, 180 parasoziale Interaktion 201 Partei 124 O Obdachlosigkeit 97 Objektivität 4 öffentliche Kommunikation 226 öffentlicher Raum 219 Öffentlichkeit 104, 225 ökonomisches Modell 178 ökonomisches Verhalten 127 ökonomische Theorie 11 Ontologie 68, 221 Opfer 94, 106 Opposition 94 Organisationen 150, 161, 167, 177, 223 Organisationsanalyse 7, 155 Organisationsentwicklung 155, 191 Organisationsform 177 Organisationshandeln 60, 177 Organisationsstruktur 177 Orientierung 15, 51, 150, 184 Ostpreußen 243 Ostseeraum 136 164 Parteianhänger 124, 144 Partnerbeziehung 33, 175, 181, 190 Partnerschaft 147, 175, 181, 185, 241 Partnerwahl 33, 239 Patriotismus 203 PDS 124 Peer Group 20, 28, 42, 61, 76, 80, 151, 183 Pendler 140 Personalentwicklung 191 Personalführung 191 Persönlichkeit 2, 54, 57, 73, 124, 187, 220, 229, 233 Persönlichkeitsentwicklung 26, 31, 42, 63, 65, 73, 79, 81, 85, 201 Persönlichkeitsmerkmal 26, 36, 73, 76, 124, 136, 229 Persönlichkeitspsychologie 73 Personwahrnehmung 122 Perspektive 244 Persuasion 200 Phänomenologie 204 Philosophie 5, 71, 180, 221 physiologische Faktoren 110, 158 Piaget, J. 30 Planungsprozess 172 Pluralismus 188 Politik 1, 104, 186, 207, 235, 245 Politiker 104 Politikwissenschaft 235 politische Bildung 75, 135 politische Einstellung 19, 61, 95, 102, 109, 124, 138, 229, 238 politische Faktoren 92, 115, 210, 236 politische Kommunikation 186 politische Kultur 207, 214 politische Partizipation 229 politischer Akteur 104, 244 politische Rechte 238 politisches Handeln 75, 235 politische Sozialisation 75 politisches Verhalten 94, 210 politische Theorie 75 Politisierung 234 Polizei 123 Polizeibeamter 72, 123 Populismus 238 postindustrielle Gesellschaft 227 Postmaterialismus 239 Sachregister Postmoderne 222, 239 postsozialistisches Land 93, 130, 136, 138, 148, 205, 231, 236, 242, 243 Präsident 245 Prävention 19, 49, 242 Pretest 147 privater Sektor 36 Privatsphäre 207 Problembewältigung 191 Problemlösen 155, 167, 191 Product Placement 200 Produktivität 189 Professionalisierung 32 Projektgruppe 189 Projektion 55, 149 prosoziales Verhalten 6, 49, 232 Prostitution 119 Psychiatrie 177, 215 psychische Faktoren 1, 41, 48, 60, 66, 69, 108, 126, 132, 137, 179 psychische Folgen 72 psychische Störung 66, 233 Psychoanalyse 3, 12, 14, 55, 141, 180, 221, 222, 233, 237 Psychodynamik 146, 170 psychologische Theorie 2, 10, 244 Psychometrie 164 Psychopathologie 215 psychosomatische Krankheit 66 psychosoziale Entwicklung 38 psychosoziale Faktoren 48, 55, 108, 158 psychosoziale Versorgung 29 Psychotherapie 8, 29 Publikum 70 Q Qualifikation 36 qualitative Methode 7, 166 Qualitätssicherung 36, 165 R Radikalismus 95, 160, 226 Rahmenbedingung 154 Rassismus 19, 93, 100, 130, 141, 163 Rational-Choice-Theorie 11, 212 Rationalität 68, 157 Rauchen 176 Raum 212, 219 Raumwahrnehmung 205 Sachregister Realität 206 Reality-TV 199 Rechnen 69 Recht 51 Rechtsanwendung 24 Rechtsbewusstsein 51 rechtsextreme Partei 124 Rechtslage 92 Rechtsnorm 51, 100 Rechtsradikalismus 19, 109, 118, 120, 124, 187, 226, 238 Rechtsverletzung 71 reflexive Modernisierung 227 regionale Identität 217 Regionalismus 217 Reiz 8, 122 Rekrutierung 186 Religionskritik 14 Religionssoziologie 160 Religionszugehörigkeit 236 religiöse Faktoren 92 religiöse Gruppe 160 Religiosität 15, 102 Repräsentation 31, 198 Reproduktion 18 Ressourcen 103, 145, 186, 204 Rezipientenforschung 196 Reziprozität 103, 213 Rollenspiel 199 Rollenverständnis 35, 227 Ruhestand 185 S Sachzwang 8 Säkularisierung 142, 211 Salutogenese 153 Sanktion 186 schichtspezifische Faktoren 64, 70 Schlüsselqualifikation 36 Schriftsteller 93 Schulbildung 73, 163 Schuld 100, 142, 237 Schulentwicklung 165 Schülerin 49, 165 Schulkind 69 Schulklima 165 Schulleistung 69, 73 Schulverweigerung 192 Segregation 72, 231 165 Sehen 129 Selbstbeobachtung 12 Selbstbestimmung 35, 209 Selbstbewusstsein 45, 48, 66 Selbstbild 16, 17, 31, 37, 41, 45, 50, 57, 67, 69, 72, 78, 81, 82, 84, 95, 99, 126, 224, 240, 245 Selbstdarstellung 17, 37, 198, 220, 228 Selbsteinschätzung 57, 78 Selbsterfahrung 32 Selbstkontrolle 8, 126, 194 Selbstorganisation 10 Selbstreferenz 1 Selbstsicherheit 10, 171 Selbstverantwortung 209 Selbstverständnis 31, 241 Selbstverwirklichung 56, 204, 209 Self-fulfilling Prophecy 103 Serbien 148, 231 Serbien und Montenegro 148 Sexismus 91, 100, 163 Sexualität 42, 80, 241 Sexualverhalten 92, 101, 241 sexuelle Belästigung 88 sexueller Missbrauch 101 Sicherheit 154 Siedlungsstruktur 212 Simulation 166 Sinn 209, 220, 222 Skalenkonstruktion 21, 117, 164 Soap Opera 199 SOEP 48, 98 Solidarität 213, 221 Sonderpädagogik 39 Sozialarbeit 6 Sozialberuf 67 soziale Anerkennung 125, 186 soziale Anziehung 224 soziale Bewegung 44 soziale Beziehungen 2, 10, 16, 28, 35, 38, 43, 58, 68, 73, 86, 90, 99, 105, 145, 149, 151, 156, 164, 176, 179, 183, 188, 190, 201, 221, 239 soziale Deprivation 98 soziale Differenzierung 20 soziale Distanz 100 soziale Einstellung 56, 179 soziale Entwicklung 81, 85 166 soziale Faktoren 3, 28, 41, 60, 66, 70, 92, 109, 133, 176, 180, 212, 238 soziale Gerechtigkeit 135 soziale Herkunft 33, 76 soziale Institution 35 soziale Integration 22, 25, 39, 62, 63, 174, 207, 238 soziale Intervention 135 soziale Isolation 48 soziale Kompetenz 163, 227 soziale Konstruktion 208 soziale Kontrolle 37, 136 soziale Mobilität 64 soziale Norm 28, 35, 44, 51, 56, 58, 71, 87, 101, 151, 219, 230 soziale Partizipation 79 sozialer Konflikt 179 sozialer Prozess 234 sozialer Raum 77, 184 sozialer Status 40, 97, 98, 168 sozialer Wandel 150, 211, 227, 238 soziale Sicherung 207 soziales Lernen 71 soziales Milieu 64, 70, 190 soziales Netzwerk 125, 188, 210 soziales Problem 90 soziales System 1, 145 soziales Urteil 168 soziale Umwelt 1, 28, 38, 58, 98, 179 soziale Ungleichheit 18, 82, 103, 168 soziale Unterstützung 183 soziale Wirklichkeit 12 Sozialforschung 12 Sozialkapital 23, 59, 75 Sozialpolitik 204 Sozialpsychiatrie 5, 215 Sozialstruktur 147 soziokulturelle Faktoren 11, 45 soziologische Theorie 1, 10, 11, 12, 54, 160, 168, 218 Spätaussiedler 22 SPD 124 Spiel 178 Spieltheorie 11, 178 Sport 82 Sportler 174 Sprachbarriere 243 Sprache 2, 46, 73, 186, 206 Spracherwerb 73 Sachregister Sprechen 129 Staatsangehörigkeit 115 Staatsgrenze 205 Stadt 219 Stadtbevölkerung 212 Statussymbol 82 Stereotyp 19, 88, 89, 93, 95, 96, 113, 119, 130, 141, 142, 151, 199, 202, 208, 241 Stigma 50 Stigmatisierung 37, 48, 50, 141 Strafe 108 Strafrecht 71 strategisches Management 154 Stress 41, 66, 67, 106 Strukturfunktionalismus 18 Student 117, 144 Subjekt 3, 8, 12, 20, 221, 222 Subjektivität 12, 24, 221, 222 Symbol 82, 198, 206, 235, 240 symbolischer Interaktionismus 141 Systemtheorie 1 T Talkshow 199 Tanz 82, 159, 215 Taschengeld 199 Täter 55, 94, 233 Täter-Opfer-Ausgleich 71 Tätigkeit 174 Team 152, 154 Teamarbeit 152, 161, 189 Technik 220 Terrorismus 26, 114, 121, 237, 244, 245 Test 175 Text 122 Theologie 160 Theoriebildung 13 Theorie-Praxis 90 Theorievergleich 54, 90, 102, 117, 163 Therapeut 29 Therapie 8 Tiefenpsychologie 237 Tier 224 Toleranz 61, 118, 219 Tourismus 127 Tourist 127 Tradition 139 Training 146, 152, 161, 191 Transaktionskosten 154 Sachregister Transparenz 155 Transportgewerbe 172 Transsexualität 29 Trauma 55, 233, 243, 245 Typologie 103, 112, 177 U Überwachung 219 UdSSR-Nachfolgestaat 93, 148 Umweltbewusstsein 143 Umweltfaktoren 210 Umweltschutz 210 Umweltverhalten 143 Ungleichheit 18, 86, 116 Universalismus 206 Unterhaltungsindustrie 199 Unternehmen 154, 191 Unternehmensgründung 56 Unterricht 73 Urbanisierung 74 Urteilsbildung 96 Utopie 215 V Validierung 57 Validität 47, 97 Vater 35, 77, 84 Vaterschaft 35 Verantwortung 104 Verantwortungsbewusstsein 143 Verbraucher 127 Vergewaltigung 101 Verhaltensänderung 89, 153 Verhaltensbeurteilung 83 Verhaltensmuster 84, 106 Verhaltenspsychologie 83 Verhaltenssteuerung 83 Verhaltenstheorie 73, 147, 212 Verhaltenswissenschaft 218 Verhandlung 178 Verkehr 78 Verkehrsmittelwahl 212 Verkehrsteilnehmer 212 Verkehrsverhalten 78, 212 Vermeidungsverhalten 126 Versuchsperson 114 Vertrauen 81, 134, 136, 154, 207 Vertreibung 236 Vertriebener 243 167 Verwahrlosung 215 Verwandtschaft 52, 188 Video 219 virtuelle Realität 220 virtuelles Unternehmen 154 visuelle Wahrnehmung 129 Völkermord 93, 236 Volkskunde 119 Vorbild 16 Vorschulalter 84 Vorurteil 8, 19, 22, 28, 88, 89, 93, 95, 97, 99, 102, 107, 113, 119, 130, 131, 133, 138, 141, 142, 151, 156, 163, 168, 169, 202 Vorurteilsforschung 97, 102, 107 W Waffe 148 Weber, M. 4 Weisheit 57 Weiterbildung 79 Weltanschauung 15, 208, 240 Weltbild 97, 139 Werbemittel 195 Werbung 195 Wert 86, 100, 240 Wertfreiheit 4 Wertorientierung 38, 47, 56, 58, 63, 71, 75, 156, 229, 239, 240 Wertsystem 240 Werturteil 4 Wertwandel 73, 239 Widerstand 94, 145 Wirkungsforschung 200 Wirtschaft 93 wirtschaftliches Handeln 11 Wirtschaftszweig 158 Wissen 172, 193, 227, 235 Wissenschaftler 32, 161 wissenschaftliche Arbeit 189 Wissenschaftlichkeit 4 Wissenschaftsgeschichte 44 Wohlbefinden 108, 207 Work-life-balance 67 Z Zeichen 37, 50 Zeitreihe 128 Zigeuner 113 168 Zionismus 93 Zivilgesellschaft 75 Zufriedenheit 48, 66, 98, 140, 147, 207 Zwang 24 Zweiter Weltkrieg 55, 243 Zwischenkriegszeit 93 21. Jahrhundert 245 Sachregister Institutionenregister 169 Institutionenregister Burnout-Institut Phoenix -BIP- 67 Deutsches Institut für Internationale Pädagogische Forschung -DIPF- 51 Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung -DIW Berlin- Abt. Längsschnittstudie Soziooekonomisches Panel -SOEP- 76 Deutsches Jugendinstitut e.V. Abt. Jugend und Jugendhilfe 183 europäisches forum für migrationsstudien -efms- Institut an der Universität Bamberg 130 Fachhochschule Jena, FB Sozialwesen 208 Fernuniversität Hagen, Institut Frieden und Demokratie 237 Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung e.V. an der Technischen Universität Dresden 94, 138 Hochschule Niederrhein Abt. Mönchengladbach, FB 06 Sozialwesen, Lehrstuhl für Sozialmedizin, insb. Sozialpsychiatrie 5 Humboldt-Universität Berlin, Philosophische Fakultät I, Institut für Europäische Ethnologie 205 Humboldt-Universität Berlin, Philosophische Fakultät III, Institut für Sozialwissenschaften Nachwuchsgruppe Mikropolitik bewaffneter Gruppen 148 IUK GmbH Institut für sozialwissenschaftliche Technikforschung 191 Jacobs University Bremen, Jacobs Center for Lifelong Learning and Institutional Development 57 Jacobs University Bremen, Jacobs Center for Lifelong Learning and Institutional Development, Professorship Psychology Prof.Dr. Staudinger 173 Jacobs University Bremen, School of Humanities and Social Sciences, Professorship Psychology Prof.Dr. Förster 122, 126, 132 Max-Planck-Institut für Bildungsforschung 76 Max-Planck-Institut für Ökonomik Abt. Strategische Interaktion 178 Pädagogische Hochschule Karlsruhe, Fak. II, Institut für Sozialwissenschaften und Europäischen Studien Abt. Geschichte 62 Technische Universität Berlin, Fak. I Geisteswissenschaften, Zentrum für Interdisziplinäre Frauenund Geschlechterforschung 29 Technische Universität Chemnitz, Philosophische Fakultät, Institut für Soziologie Professur für Allgemeine Soziologie I 47 Technische Universität Chemnitz, Philosophische Fakultät, Promotionskolleg "Politischer Extremismus und Parteien" der Hanns-Seidel-Stiftung e.V. 226 Technische Universität Darmstadt, FB 03 Humanwissenschaften, Institut für Psychologie Arbeitsgruppe Arbeits-, Betriebs- und Organisationspsychologie 33 170 Institutionenregister Technische Universität Darmstadt, FB 03 Humanwissenschaften, Institut für Psychologie Arbeitsgruppe Differentielle und Entwicklungspsychologie 33 Technische Universität Hamburg-Harburg, Arbeitsgruppe Arbeit - Gender - Technik 25 Universität Augsburg, Philosophisch-Sozialwissenschaftliche Fakultät, Professur für Soziologie, insb. Sozialkunde 181 Universität Bielefeld, Fak. für Psychologie und Sportwissenschaft, Abteilung Psychologie Arbeitseinheit 05 Sozialpsychologie 101 Universität Bielefeld, Graduiertenkolleg "Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit: Ursachen, Phänomenologie, Konsequenzen" 89 Universität Bielefeld, Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung 116, 118, 120, 123, 125, 137 22, 89, 106, Universität Bremen, FB 11 Human- und Gesundheitswissenschaften, Abteilung Entwicklungsund Pädagogische Psychologie 38, 58 Universität der Bundeswehr Hamburg, FB Wirtschafts- und Organisationswissenschaften, Institut für Gesellschaftswissenschaften Professur für Soziologie 223 Universität der Bundeswehr München, Fak. für Pädagogik, Institut für Psychologie und Empirische Pädagogik Professur für Pädagogische Psychologie, insb. Lernpsychologie 108 Universität Dortmund, FB 12 Erziehungswissenschaft und Soziologie, Institut für Soziologie Lehrstuhl für Allgemeine Soziologie 16 Universität Düsseldorf, Philosophische Fakultät, Erziehungswissenschaftliches Institut Abt. Bildungsforschung und Bildungsmanagement 64 Universität Düsseldorf, Philosophische Fakultät, Erziehungswissenschaftliches Institut Abt. Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie 69, 84 Universität Erfurt, Philosophische Fakultät, Lehrstuhl für Islamwissenschaft 208 Universität Frankfurt, FB 04 Erziehungswissenschaften, Institut für Allgemeine Erziehungswissenschaft WE I 51 Universität Gießen, FB 03 Sozial- und Kulturwissenschaften, Institut für Soziologie Professur für Politische Soziologie und Kultursoziologie 214 Universität Göttingen, Biologische Fakultät inkl. Psychologie, Georg-Elias-Müller-Institut für Psychologie Abt. 6 Sozial- und Kommunikationspsychologie 167 Universität Göttingen, Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut für Soziologie Lehrstuhl für Soziologie, insb. Empirische Sozialstrukturanalyse 76 Universität Greifswald, Graduiertenkolleg 619 "Kontaktzone Mare Balticum: Fremdheit und Integration im Ostseeraum" 136 Universität Greifswald, Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät, Fach Wirtschaftswissenschaften Lehrstuhl für BWL, insb. Marketing 127 Universität Hamburg, Fak. für Erziehungswissenschaft, Psychologie und Bewegungswissenschaft, FB Bewegungswissenschaft Abt. Kultur, Medien und Gesellschaft 159, 197 Institutionenregister 171 Universität Hamburg, Fak. für Erziehungswissenschaft, Psychologie und Bewegungswissenschaft, FB Erziehungswissenschaft Graduiertenkolleg Bildungsgangforschung 31 Universität Hamburg, Fak. für Erziehungswissenschaft, Psychologie und Bewegungswissenschaft, FB Erziehungswissenschaft Sektion 2 Schulpädagogik, Sozialpädagogik, Behindertenpädagogik und Pädagogische Psychologie Arbeitsbereich Pädagogische Psychologie 31 Universität Hamburg, Fak. für Erziehungswissenschaft, Psychologie und Bewegungswissenschaft, FB Erziehungswissenschaft Sektion 5 Didaktik der gesellschaftswissenschaftlichen und mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächer 31 Universität Heidelberg, Fak. für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für Soziologie 110 Universität Heidelberg, Juristische Fakultät, Institut für Kriminologie 110 Universität Jena, DFG-Forschergruppe "Discrimination and tolerance in intergroup relations" 99, 149, 179, 202 96, Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Institut für Psychologie Abteilung Allgemeine Psychologie II 96 Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Institut für Psychologie Lehrstuhl für Sozialpsychologie 149 Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Institut für Psychologie Professur für Differentielle Psychologie, Persönlichkeitspsychologie und Psychologische Diagnostik 179 Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Lehrstuhl Grundlagen der medialen Kommunikation und der Medienwirkung 202 Universität Jena, Internationales Graduiertenkolleg "Konflikt und Kooperation zwischen sozialen Gruppen - Dynamik der Veränderung von Intergruppenbeziehungen" 43, 129, 151, 156, 171, 194 Universität Kassel, FB 04 Sozialwesen, Promotionskolleg "Biographische Strukturierung als kulturelle Praxis" 24, 170 Universität Kiel, Philosophische Fakultät, Institut für Psychologie Arbeitseinheit Sozialpsychologie 234 Universität Koblenz-Landau Campus Koblenz, FB 01 Bildungswissenschaften, Institut für Psychologie Lehrstuhl für Sozialpsychologie 72 Universität Köln, Humanwissenschaftliche Fakultät, Forschungsstelle für interkulturelle Studien 113 Universität Köln, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Forschungsinstitut für Soziologie 92 Universität Konstanz, Geisteswissenschaftliche Sektion, FB Geschichte und Soziologie Fach Soziologie Forschungsgruppe Wissenssoziologie 162, 198, 242 Universität Konstanz, Geisteswissenschaftliche Sektion, Kulturwissenschaftliches Forschungskolleg - SFB 485 "Norm und Symbol - die kulturelle Dimension sozialer und politischer Integration" 198 172 Institutionenregister Universität Lüneburg, Fak. III Umwelt und Technik, Institut für Umweltkommunikation -INFU143 Universität Magdeburg, Fak. für Geistes-, Sozial- und Erziehungswissenschaften, Institut für Geschichte Lehrstuhl für Neuere Geschichte und Geschlechterforschung 52 Universität Mainz, FB 02 Sozialwissenschaften, Medien und Sport, Psychologisches Institut Abt. Sozialpsychologie 174 Universität Marburg, FB 04 Psychologie, Arbeitsgruppe Sozialpsychologie 91, 105, 169, 193 Universität Marburg, Graduiertenkolleg "Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit: Ursachen, Phänomenologie und Konsequenzen" 28, 91, 100, 106, 111, 115, 116, 120, 123, 125, 133, 137, 169, 193, 238 Universität Marburg, Zentrum für Konfliktforschung 105 Universität Osnabrück, FB 01 Sozialwissenschaften, Fachgebiet Methoden der empirischen Sozialforschung 195 Universität Osnabrück, FB 08 Humanwissenschaften, Lehreinheit Psychologie Fachgebiet Entwicklung und Kultur 45, 46 Universität Rostock, Philosophische Fakultät, Institut für Pädagogische Psychologie 72 Universität Saarbrücken, Fak. 05 Empirische Humanwissenschaften, FR 5.3 Psychologie Professur für Allgemeine Psychologie und Methodenlehre 96, 99 Universität Tübingen, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Fachrichtung BWL Lehrstuhl für Personal und Organisation 178, 189 Universität Witten-Herdecke, Fak. für das Studium fundamentale, Lehrstuhl für Soziologie 60 ANHANG Hinweise 175 Hinweise zur Originalbeschaffung von Literatur Die in der Datenbank SOLIS nachgewiesene Graue Literatur enthält nahezu vollständig einen Bibliotheksstandort zur Erleichterung der Ausleihe; dies gilt auch für einen Teil (40%) der nachgewiesenen Verlagsliteratur. In SOLIS nachgewiesene Zeitschriftenaufsätze sind zu über 60% mit einem Standortvermerk versehen. Beschaffung von Literatur über den Deutschen Leihverkehr Die Standortvermerke in SOLIS (Kürzel, Ort und Sigel der besitzenden Bibliothek sowie Signatur der Arbeit) beziehen sich auf Bibliotheken, die dem normalen Fernleihverkehr angeschlossen sind. Sollte die gewünschte Arbeit bei Ihrer örtlichen Bibliothek nicht vorhanden sein, ersparen Ihnen die Standortvermerke für die Fernleihe („Direktbestellung“) den u.U. sehr zeitraubenden Weg über das Bibliothekenleitsystem. Elektronische Bestellungen sind ebenfalls möglich, z.B. über subito - einen bundesweiten Dokumentlieferdienst der deutschen Bibliotheken für Aufsätze und Bücher. Literaturdienst der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln Aufsätze aus Zeitschriften, die für SOLIS ausgewertet werden und in der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln vorhanden sind, können über den Kölner Literaturdienst (KÖLI) als Kopie bestellt werden. Diese Aufsätze enthalten den Standortvermerk „UuStB Koeln(38) - Signatur der Zeitschrift“ sowie einen Hinweis auf den Kopierdienst. Die Bestellung kann mit gelber Post, per Fax oder elektronisch erfolgen. Kosten für den Postversand bis zu je 20 Kopien pro Aufsatz betragen 8,- Euro, für Hochschulangehörige 4,- Euro (bei „Normalbestellung“ mit einer Lieferzeit von i.d.R. sieben Tagen); gegen Aufpreis ist eine „Eilbestellung“ (Bearbeitungszeit: ein Arbeitstag) oder auch eine Lieferung per Fax möglich. Zur Benutzung der Forschungsnachweise Die Inhalte der Forschungsnachweise beruhen auf den Angaben der Forscher selbst. Richten Sie deshalb bitte Anfragen jeglicher Art direkt an die genannte Forschungseinrichtung oder an den/die Wissenschaftler(in). Das gilt auch für Anfragen wegen veröffentlichter oder unveröffentlichter Literatur, die im Forschungsnachweis genannt ist. Informations- und Dienstleistungsangebot des GESIS-IZ Sozialwissenschaften Als Serviceeinrichtung für die Sozialwissenschaften erbringt das GESIS-IZ Sozialwissenschaften überregional und international grundlegende Dienste für Wissenschaft und Praxis. Seine Datenbanken zu Forschungsaktivitäten und Fachliteratur sowie der Zugang zu weiteren nationalen und internationalen Datenbanken sind die Basis eines umfassenden Angebotes an Informationsdiensten für Wissenschaft, Multiplikatoren und professionelle Nutzer von Forschungsergebnissen. Zu seinen zentralen Aktivitäten gehören: • Aufbau und Angebot von Datenbanken mit Forschungsprojektbeschreibungen (SOFIS ehemals FORIS) und Literaturhinweisen (SOLIS) • Beratung bei der Informationsbeschaffung - Auftragsrecherchen in Datenbanken weltweit • Informationstransfer von und nach Osteuropa • Informationsdienste zu ausgewählten Themen • Informationswissenschaftliche und informationstechnologische Forschung & Entwicklung • Information und Beratung zu Fragen der Chancengleichheit in Wissenschaft und Forschung • Internet-Service Das GESIS-IZ Sozialwissenschaften wurde 1969 als Informationszentrum Sozialwissenschaften von der Arbeitsgemeinschaft Sozialwissenschaftlicher Institute e.V. (ASI) gegründet. Von 1986 an war es mit dem Zentralarchiv für empirische Sozialforschung (ZA) an der Universität zu Köln und dem Zentrum für Umfragen, Methoden und Analysen e.V. (ZUMA), Mannheim in der Gesellschaft Sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen e.V. (GESIS) zusammengeschlossen. Seit April 2007 ist das GESIS-IZ eine von drei Abteilungen der neu gegründeten GESIS. GESIS ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft und wird von Bund und Ländern gemeinsam gefördert. Im Januar 1992 wurde eine Außenstelle der GESIS (seit 2003 GESIS Servicestelle Osteuropa) in Berlin eröffnet. Deren zentrale Aufgaben sind die sozialwissenschaftliche Informations- und Datenvermittlung zwischen Ost- und Westeuropa sowie die Förderung von Ost-West-Kooperationen und die Unterstützung der vergleichenden Forschung. Seit Januar 2006 gehört auch das Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung (CEWS) zur GESIS. Das CEWS bietet zielgruppenadäquate Informations- und Beratungsleistungen zu Fragen der Chancengleichheit in Wissenschaft und Forschung an. Die Datenbanken SOFIS und SOLIS SOFIS (Forschungsinformationssystem Sozialwissenschaften) Inhalt: SOFIS informiert über laufende, geplante und abgeschlossene Forschungsarbeiten der letzten zehn Jahre aus der Bundesrepublik Deutschland, aus Österreich und der Schweiz. Die Datenbank enthält Angaben zum Inhalt, zum methodischen Vorgehen und zu Datengewinnungsverfahren sowie zu ersten Berichten und Veröffentlichungen. Die Namen der am Projekt beteiligten Forscher und die Institutsadresse erleichtern die Kontaktaufnahme. Fachgebiete: Soziologie, Politikwissenschaft, Sozialpolitik, Sozialpsychologie, Psychologie, Bildungsforschung, Erziehungswissenschaft, Kommunikationswissenschaften, Wirtschaftswissenschaften, Demographie, Ethnologie, historische Sozialforschung, Sozialgeschichte, Methoden der Sozialforschung, Arbeitsmarkt- und Berufsforschung sowie weitere inter- disziplinäre Gebiete der Sozialwissenschaften wie Frauenforschung, Freizeitforschung, Gerontologie, Sozialwesen oder Kriminologie. Bestand der letzten 10 Jahre: rund 43.000 Forschungsprojektbeschreibungen Quellen: Erhebungen, die das GESIS-IZ Sozialwissenschaften in der Bundesrepublik Deutschland, die Universitätsbibliothek der Wirtschaftsuniversität Wien in Österreich (bis 2001) und SIDOS (Schweizerischer Informations- und Daten-Archivdienst) in der Schweiz bei sozialwissenschaftlichen Forschungseinrichtungen durchführen. Die Ergebnisse der GESIS-IZ-Erhebung werden ergänzt durch sozialwissenschaftliche Informationen fachlich spezialisierter IuD-Einrichtungen, z.B. des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesanstalt für Arbeit in Nürnberg sowie durch Auswertung von Internetquellen, Hochschulforschungsberichten sowie Jahresberichten zentraler Fördereinrichtungen und Stiftungen. SOLIS (Sozialwissenschaftliches Literaturinformationssystem) Inhalt: SOLIS informiert über die deutschsprachige fachwissenschaftliche Literatur ab 1945, d.h. Aufsätze in Zeitschriften, Beiträge in Sammelwerken, Monographien und Graue Literatur (Forschungsberichte, Kongressberichte), die in der Bundesrepublik Deutschland, Österreich oder der Schweiz erscheinen. Bei Aufsätzen aus Online-Zeitschriften und bei Grauer Literatur ist im Standortvermerk zunehmend ein Link zum Volltext im Web vorhanden. Fachgebiete: Soziologie, Politikwissenschaft, Sozialpolitik, Sozialpsychologie, Bildungsforschung, Kommunikationswissenschaften, Demographie, Ethnologie, historische Sozialforschung, Methoden der Sozialforschung, Arbeitsmarkt- und Berufsforschung sowie weitere interdisziplinäre Gebiete der Sozialwissenschaften wie Frauenforschung, Freizeitforschung, Gerontologie oder Sozialwesen. Bestand: Juni 2007 ca. 350.000 Literaturnachweise Jährlicher Zuwachs: zwischen 16.000 und 18.000 Dokumente Quellen: Zeitschriften, Monographien einschließlich Beiträgen in Sammelwerken sowie Graue Literatur. SOLIS wird vom GESIS-IZ Sozialwissenschaften in Kooperation mit dem Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung in Wiesbaden, der Freien Universität Berlin Fachinformationsstelle Publizistik, dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg, den Herausgebern der Zeitschrift für Politikwissenschaft und dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung hergestellt. Weitere Absprachen bestehen mit der Zentralstelle für Psychologische Information und Dokumentation in Trier und mit dem Deutschen Institut für Internationale Pädagogische Forschung in Frankfurt/Main. Zugang zu den Datenbanken Der Abruf von Informationen aus den Datenbanken SOFIS und SOLIS ist prinzipiell kostenpflichtig. Beide Datenbanken sind in jeweils unterschiedlichen fachlichen Umgebungen über folgende Hosts zugänglich: STN International GBI-Genios Deutsche The Scientific & Technical Wirtschaftsdatenbank GmbH Information Network Postfach 24 65 Freischützstr. 96 76012 Karlsruhe 81927 München Deutschland Deutschland Tel.:+49 (0) 7247-80 85 55 Tel.:+49 (0) 89-99 28 79-0 www.stn-international.de http://www.gbi.de/r_startseite/index.ein An nahezu allen Hochschulstandorten sowohl in Deutschland als auch in Österreich und der Schweiz sind beide Datenbanken auf der Basis von Pauschalabkommen mit den Hosts - z.B. für das GBI wiso-net - in der Bibliothek oder über Institutsrechner für die Hochschulangehörigen frei zugänglich. infoconnex - der interdisziplinäre Informationsdienst bietet Individualkunden günstige Jahrespauschalpreise für den Zugang zu den Datenbanken SOLIS und SOFIS. Zudem stehen in infoconnex seit Sommer 2006 im Rahmen von DFG-Nationallizenzen auch sechs Datenbanken des Herstellers Cambridge Scientific Abstracts (CSA) zur Recherche an Hochschulen und wissenschaftlichen Einrichtungen zur Verfügung. Das sind die Sociological Abstracts, Social Services Abstracts, PAIS International, Worldwide Political Science Abstracts, Applied Social Sciences Index and Abstracts (ASSIA) und der Physical Education Index. Darüber hinaus kann über infoconnex in der Literaturdatenbank DZI SoLit des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen und in Literaturdatenbanken zu Pädagogik und Psychologie recherchiert werden (www.infoconnex.de). Im Internetangebot der GESIS (www.gesis.org) steht - neben weiteren kostenfrei zugänglichen Datenbanken - ein Ausschnitt aus der SOFIS-Datenbank mit Projektbeschreibungen der letzten Jahre für inhaltliche und formale Suchen zur Verfügung. Dadurch besteht darüber hinaus die Möglichkeit, bereits gemeldete Projekte auf Aktualität zu prüfen sowie jederzeit neue Projekte für eine Aufnahme in SOFIS mitzuteilen. Beratung bei der Nutzung sozialwissenschaftlicher Datenbanken Zur Unterstützung Ihrer eigenen Suche in den Datenbanken SOFIS und SOLIS bietet das GESISIZ Sozialwissenschaften entsprechende Rechercheinstrumente an, z.B. den Thesaurus oder die Klassifikation Sozialwissenschaften. Selbstverständlich beraten wir Sie auch jederzeit bei der Umsetzung sozialwissenschaftlicher Fragestellungen in effektive Suchstrategien in unseren Datenbanken. Auftragsrecherchen In Ihrem Auftrag und nach Ihren Wünschen führt das GESIS-IZ kostengünstig Recherchen in den Datenbanken SOFIS und SOLIS durch. Darüber hinaus werden Informationen aus weiteren nationalen und internationalen Datenbanken zu sozialwissenschaftlichen und/oder fachübergreifenden Themengebieten zusammengestellt. Informationstransfer von und nach Osteuropa Der Bereich Informationstransfer Osteuropa fördert die Ost-West-Kommunikation in den Sozialwissenschaften. Er unterstützt die internationale Wissenschaftskooperation mit einer Vielzahl von Informationsdiensten. Eine wichtige Informationsquelle für Kontakte, Publikationen oder Forschung bietet in diesem Zusammenhang auch der Newsletter „Sozialwissenschaften in Osteuropa“, der viermal jährlich in englischer Sprache erscheint. Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst - soFid Regelmäßige Informationen zu neuer Literatur und aktueller sozialwissenschaftlicher Forschung bietet das GESIS-IZ mit diesem Abonnementdienst, der sowohl in gedruckter Form als auch auf CD-ROM bezogen werden kann. Er ist vor allem konzipiert für diejenigen, die sich kontinuierlich und längerfristig zu einem Themenbereich informieren wollen. soFid ist zu folgenden Themenbereichen erhältlich: • • • • • • • • • • • • • Allgemeine Soziologie Berufssoziologie Bevölkerungsforschung Bildungsforschung Familienforschung Frauen- und Geschlechterforschung Freizeit - Sport - Tourismus Gesellschaftlicher Wandel in den neuen Bundesländern Gesundheitsforschung Industrie- und Betriebssoziologie Internationale Beziehungen + Friedens- und Konfliktforschung Jugendforschung Kommunikationswissenschaft: Massenkommunikation - Medien Sprache • Kriminalsoziologie + Rechtssoziologie • Kultursoziologie + Kunstsoziologie • Methoden und Instrumente der Sozialwissenschaften • Migration und ethnische Minderheiten • Organisations- und Verwaltungsforschung • Osteuropaforschung • Politische Soziologie • Religionsforschung • Soziale Probleme • Sozialpolitik • Sozialpsychologie • Stadt- und Regionalforschung • Umweltforschung • Wissenschafts- und Technikforschung sowiNet - Aktuelle Themen im Internet Zu gesellschaftlich relevanten Themen in der aktuellen Diskussion werden in der Reihe sowiOnline Informationen über sozialwissenschaftliche Forschungsprojekte und Veröffentlichungen auf Basis der Datenbanken SOFIS und SOLIS zusammengestellt. In der Reihe sowiPlus werden solche Informationen darüber hinaus mit Internetquellen unterschiedlichster Art (aktuelle Meldungen, Dokumente, Analysen, Hintergrundmaterialien u.a.m.) angereichert. Alle Themen sind zu finden unter www.gesis.org/Information/sowiNet. Forschungsübersichten Dokumentationen zu speziellen sozialwissenschaftlichen Themengebieten, Ergebnisberichte von Forschungs- und Entwicklungsarbeiten des GESIS-IZ, Tagungsberichte und State-of-the-artReports werden in unregelmäßigen Abständen in verschiedenen Reihen herausgegeben. Internet-Service Die GESIS-Abteilungen GESIS-IZ Sozialwissenschaften, GESIS-ZA (ehemals Zentralarchiv für Empirische Sozialforschung an der Universität zu Köln) und GESIS-ZUMA (Zentrum für Umfragen, Methoden und Analysen, Mannheim) sowie die GESIS-Servicestelle Osteuropa in Berlin bieten unter www.gesis.org gemeinsam Informationen zum gesamten Spektrum ihrer Infrastrukturleistungen sowie Zugang zu Informations- und Datenbeständen. Unter dem Menü-Punkt „Literatur- & Forschungsinformation“ bietet das GESIS-IZ nicht nur Zugang zu einem Ausschnitt aus der Forschungsprojektdatenbank SOFIS, sondern zu einer Reihe weiterer Datenbanken und Informationssammlungen: • Die Datenbank SOFO - sozialwissenschaftliche Forschungseinrichtungen - enthält Angaben zu universitären und außeruniversitären Instituten in der Bundesrepublik Deutschland in den Bereichen Soziologie, Politikwissenschaft, Psychologie, Erziehungswissenschaft, Kommunikationswissenschaft, Wirtschaftswissenschaft, Bevölkerungswissenschaft, Geschichtswissenschaft sowie Arbeitsmarkt- und Berufsforschung. Gesucht werden kann nach Namen(steilen), Fachgebiet, Ort, Bundesland sowie organisatorischer Zuordnung (Hochschule, außeruniversitäre Forschung oder öffentlicher Bereich). Neben Adressen, herausgegebenen Schriftenreihen u.ä. verweisen Hyperlinks ggf. auf die jeweiligen Homepages der Institutionen. Darüber hinaus gelangt man über einen weiteren Hyperlink zu allen Projektbeschreibungen eines Instituts, die in den letzten drei Jahren in die Forschungsdatenbank SOFIS aufgenommen wurden (www.gesis.org/information/SOFO). • Die Datenbank INEastE - Social Science Research INstitutions in Eastern Europe - bietet Tätigkeitsprofile zu sozialwissenschaftlichen Einrichtungen in vierzehn osteuropäischen Ländern. Ähnlich wie in SOFO, können auch hier die Institutionen durchsucht werden nach Namensteilen, Ort, Land, Personal, Fachgebiet, Tätigkeitsschwerpunkt und organisatorischer Zuordnung. Die zumeist ausführlichen Institutsbeschreibungen in englischer Sprache sind durch weiterführende Hyperlinks zu den Institutionen ergänzt (www.gesis.org/Information/Osteuropa/INEastE). • Sozialwissenschaftliche Zeitschriften in Deutschland, Österreich und der Schweiz stehen in einer weiteren Datenbank für Suchen zur Verfügung. Es handelt sich dabei um Fachzeitschriften, die vom GESIS-IZ in Kooperation mit weiteren fachlich spezialisierten Einrichtungen regelmäßig für die Literaturdatenbank SOLIS gesichtet und ausgewertet werden. Standardinformationen sind Zeitschriftentitel, Herausgeber, Verlag und ISSN - Redaktionsadresse und URL zur Homepage der Zeitschrift werden sukzessive ergänzt. Immer vorhanden ist ein Link zur Datenbank SOLIS, der automatisch eine Recherche beim GBI-Host durchführt und die in SOLIS gespeicherten Titel der Aufsätze aus der betreffenden Zeitschrift kostenfrei anzeigt; weitere Informationen zu den Aufsätzen wie Autoren oder Abstracts können gegen Entgelt direkt angefordert werden. Die Datenbank befindet sich noch im Aufbau; eine alphabetische Liste aller ausgewerteten Zeitschriften aus den deutschsprachigen Ländern kann jedoch im PDFFormat abgerufen werden. Zu sozialwissenschaftlichen Zeitschriften in Osteuropa liegen ausführliche Profile vor, die in alphabetischer Reihenfolge für die einzelnen Länder ebenfalls abrufbar sind. Der Zugang erfolgt über www.gesis.org/Information/Zeitschriften. Über weitere Menü-Hauptpunkte werden u.a. erreicht: • die Linksammlung SocioGuide, die - gegliedert nach Ländern und Sachgebieten - Zugang zu Internetangeboten in den Sozialwissenschaften bietet (www.gesis.org/SocioGuide) sowie • der GESIS-Tagungskalender (www.gesis.org/Veranstaltungen) mit Angaben zu Thema/ Inhalt, Termin, Ort, Land, Kontaktadresse bzw. weiterführenden Links zu nationalen und internationalen Tagungen und Kongressen in den Sozialwissenschaften sowie zu Veranstaltungen in und zu Osteuropa im Bereich der Transformationsforschung. Newsletter Über Neuigkeiten aus der GESIS informiert zweimonatlich der gesis report. Der Newsletter erscheint in elektronischer Form und kann abonniert werden unter: listserv@listserv.bonn.gesis.org (Kommando im Textfeld: subscribe GESIS-Newsletter Vorname Nachname - keinen Betreff angeben) GESIS-IZ Sozialwissenschaften Lennéstraße 30 53113 Bonn Deutschland Tel.:+49 (0)228-2281-0 Fax:+49 (0)228-2281-120 E-mail:iz@gesis.org GESIS-Servicestelle Osteuropa Schiffbauerdamm 19 • 10117 Berlin Deutschland Tel.:+49 (0)30-23 36 11-0 Fax:+49 (0)30-23 36 11-310 E-mail:servicestelle@gesis.org