Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst - soFid

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Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst - soFid
soFid - Sozialwissenschaftlicher
Fachinformationsdienst
02/2007
Sozialpsychologie
GESIS-IZ Bonn 2007
Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst
soFid
Sozialpsychologie
Band 2007/2
bearbeitet von
H. Peter Ohly
GESIS-IZ Sozialwissenschaften Bonn 2007
ISSN:
Herausgeber
bearbeitet von:
Programmierung:
Druck u. Vertrieb:
0176-4500
GESIS-IZ Sozialwissenschaften, Bonn
H. Peter Ohly
Udo Riege, Siegfried Schomisch
GESIS-IZ Sozialwissenschaften
Lennéstr. 30, 53113 Bonn, Tel.: (0228)2281-0
Printed in Germany
Die Mittel für diese Veröffentlichung wurden im Rahmen der institutionellen Förderung der Gesellschaft Sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen e.V. (GESIS) vom Bund und den
Ländern gemeinsam bereitgestellt. Das GESIS-IZ ist eine Abteilung der Gesellschaft Sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen e.V. (GESIS). Die GESIS ist ein Institut der LeibnizGemeinschaft.
© 2007 GESIS-IZ Sozialwissenschaften, Bonn. Alle Rechte vorbehalten. Insbesondere ist die
Überführung in maschinenlesbare Form sowie das Speichern in Informationssystemen, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Einwilligung des Herausgebers gestattet.
Inhalt
Vorwort .............................................................................................................................................7
Sachgebiete
1
Theoretische Ansätze und Modelle, methodische und institutionelle Aspekte .....................9
2
Sozialisation, Erziehung, Entwicklung, Persönlichkeit.......................................................16
3
Einstellung, Wahrnehmung und Verhalten .........................................................................58
4
Kommunikation und Interaktion in (Klein-) Gruppen. Organisationspsychologie .............95
5
Massenkommunikation und Medienpsychologie. Werbepsychologie ..............................120
6
Psychologie der Gesellschaft. Politische Psychologie.......................................................125
Register
Hinweise zur Registerbenutzung...................................................................................................149
Personenregister ............................................................................................................................151
Sachregister...................................................................................................................................157
Institutionenregister.......................................................................................................................169
Anhang
Hinweise zur Originalbeschaffung von Literatur ..........................................................................175
Zur Benutzung der Forschungsnachweise.....................................................................................175
soFid Sozialpsychologie 2007/2
Vorwort
7
Vorwort zum soFid „Sozialpsychologie“
Das GESIS-IZ bietet mit dem „Sozialwissenschaftlichen Fachinformationsdienst“ (soFid) zweimal
jährlich aktuelle Informationen zu einer großen Zahl spezieller Themenstellungen an. Jeder soFid
hat sein eigenes, meist pragmatisch festgelegtes Profil. Gewisse Überschneidungen sind deshalb
nicht zu vermeiden.
Quelle der im jeweiligen soFid enthaltenen Informationen sind die vom GESIS-IZ produzierten
Datenbanken SOLIS (Sozialwissenschaftliches Literaturinformationssystem) sowie SOFIS (Forschungsinformationssystem Sozialwissenschaften - bisher FORIS).
Die Datenbank SOLIS stützt sich vorwiegend auf deutschsprachige Veröffentlichungen, d.h. Zeitschriftenaufsätze, Monographien, Beiträge in Sammelwerken sowie auf Graue Literatur in den
zentralen sozialwissenschaftlichen Disziplinen. In SOLIS ist bei einigen Hinweisen unter „Standort“ eine Internet-Adresse eingetragen. Wenn Sie mit dieser Adresse im Internet suchen, finden Sie
hier den vollständigen Text des Dokuments.
Wesentliche Quellen zur Informationsgewinnung für SOFIS sind Erhebungen in den deutschsprachigen Ländern bei Institutionen, die sozialwissenschaftliche Forschung betreiben. Der Fragebogen zur Meldung neuer Projekte steht permanent im Internet unter http://www.gesis.org/IZ zur
Verfügung.
Literaturhinweise sind durch ein "-L" nach der laufenden Nummer gekennzeichnet, Forschungsnachweise durch ein "-F". Im Gegensatz zu Literaturhinweisen, die jeweils nur einmal gegeben
werden, kann es vorkommen, dass ein Forschungsnachweis in mehreren aufeinander folgenden
Diensten erscheint. Dies ist gerechtfertigt, weil Forschungsprojekte häufig ihren Zuschnitt verändern, sei es, dass das Projekt eingeengt, erweitert, auf ein anderes Thema verlagert oder ganz abgebrochen wird. Es handelt sich also bei einem erneuten Nachweis in jedem Falle um eine aktualisierte Fassung, die Rückschlüsse auf den Fortgang der Arbeiten an einem Projekt zulässt.
***
Sozialpsychologie als Disziplin im Grenzgebiet zwischen Psychologie und Soziologie befasst sich
mit psychischen Befindlichkeiten und Verhaltensweisen von Individuen in ihrem jeweiligen sozialen Kontext. Klassische und aktuelle Forschungsschwerpunkte sind der Prozess der Sozialisation,
Einstellungen/Haltungen zu und Wahrnehmung von Personen und Gruppen einschließlich deren vorurteilhafter Verzerrung sowie auf individuellen Einstellungen basierende Verhaltensweisen und schließlich Interaktionen zwischen Individuen in Gruppen (Gruppenstrukturen und prozesse).
Theoretische Ansätze und Modelle sowie methodische Aspekte sozialpsychologischer Forschung bilden den ersten Gliederungspunkt, gefolgt von Arbeiten zur Sozialisationsforschung,
zur Einstellungs-, Wahrnehmungs- und Verhaltensforschung, die teilweise thematisch sehr
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soFid Sozialpsychologie 2007/2
Vorwort
breit streuen, und Arbeiten zur Kommunikation und Interaktion in (Klein-)Gruppen. Dem
Thema Massenkommunikation und Medienpsychologie wird ein gesondertes Kapitel gewidmet,
da hier das „Soziale“ symbolisch gegenwärtig ist und zu einer besonderen Herausforderung wird.
Der letzte Gliederungspunkt, Psychologie der Gesellschaft, fasst Arbeiten zusammen, die sich
mit „nationalen Identitäten“ und mit Identitätsproblemen beschäftigen, hervorgerufen durch ökonomische, politische und soziale Veränderungen in der Gesamtgesellschaft oder in größeren gesellschaftlichen Teilbereichen/Gruppen.
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1 Theoretische Ansätze und Modelle, methodische und institutionelle Aspekte
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1 Theoretische Ansätze und Modelle, methodische und institutionelle
Aspekte
[1-L] Aderhold, Jens; Kranz, Olaf (Hrsg.):
Intention und Funktion: Probleme der Vermittlung psychischer und sozialer Systeme, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2007, 351 S., ISBN: 978-3-531-15183-0
INHALT: "In diesem Band rücken Autoren aus den Bereichen der theoretisch und empirisch
orientierten Soziologie, der Erziehungswissenschaft sowie aus Beratung und Politik jeweils
eine Frage nach Verhältnissen in den Mittelpunkt ihres Interesses: Wie nehmen soziale Systeme auf ihre personale Umwelt Bezug? Wie ist das Selbstverhältnis sinnverwendender Systeme beschaffen? Wie können alltäglich lebende Menschen ihr Verhalten an sozialen Systemen orientieren, und welche Bedeutung ist diesen Orientierungsleistungen für soziale Prozesse beizumessen? Die zunächst in sozial- und interaktionstheoretischer Perspektive entwickelten Antworten werden exemplarisch für Aufklärungen des Erziehungssystems aufgegriffen,
in dessen Kontext diese Fragestellungen besondere Brisanz gewinnen. Über diese Problematisierungen führen Beiträge hinaus, die das Verhältnis der funktional differenzierten Gesellschaft zu den Phänomenen der Eliten, der Gewalt des Terrorismus, der ökologischen Risiken,
des Gewissens beziehungsweise der Sozialform der Gruppe einer funktionalen Analyse unterziehen. Schließlich geht es vor diesem Hintergrund um das Theorie-Praxis-Verhältnis: Wie
werden die in einer spezifischen Praxis der Theorie erstellten Ergebnisse der gesellschaftlichen Praxis vermittelt, und auf welche praktischen Rezeptionsgepflogenheiten und Anschlusschancen treffen dabei theoriegeleitete Reflexionen?" (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Olaf Kranz und Jens Aderhold: Intention und Funktion: Probleme ihrer Vermittlung
(7-18); Jürgen Markowitz: Referenz und Emergenz: Zum Verhältnis von psychischen und sozialen Systemen (21-45); Peter Fuchs: Die Grammatik sozialer Systeme (46-64); Olaf Kranz:
Pragmatische Verhaltensintegration im Medium sozialer Kontextualität: Ein begriffsgeschichtlicher Rekonstruktionsversuch der soziologischen Analysen von Jürgen Markowitz
(65-112); Rudolf Stichweh: Inklusion und Exklusion in der Weltgesellschaft: Am Beispiel der
Schule und des Erziehungssystems (113-120); Bernhard Koring: Pädagogische Orientierung,
Orientierung der Pädagogik: Überlegungen zu den Grundformen pädagogischer Orientierung
(123-139); Volker Kraft: Operative Triangulierung und didaktische Emergenz: Zur Zeigestruktur der Erziehung (140-158); Hartmann Tyrell und Raf Vanderstraeten: Familie und
Schule: Zwei Orte der Erziehung (159-174); Heinz-Elmar Tenorth: Soziologie als Bildungstheorie (175-187); Jens Aderhold: Funktion von Eliten (191-218); Dirk Baecker: Die Gewalt
des Terrorismus (219-229); Ortwin Renn: Abschied von der 'Risiko-Gesellschaft'? (230-251);
Helmut Thome: Luhmanns Reflexionen über das Gewissen: Anregungen für ein empirisches
Projekt (252-269); Rudolf Wimmer: Die Gruppe - ein eigenständiger Grundtypus sozialer
Systembildung? Ein Plädoyer für die Wiederaufnahme einer alten Kontroverse (270-289);
Maren Lehmann: Systemtheorie als Hypothek (293-312); Eckart Pankoke: Feldbeherrschung
und Weltverantwortung: 'Strategisches Genie' und ziviles 'Wissensmanagement' (313-328);
Sven Thomas: Der Staat als politisches Organisationssystem: Was die Praxis von der Theorie
lernen kann (329-342).
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1 Theoretische Ansätze und Modelle, methodische und institutionelle Aspekte
[2-L] Bierhoff, Hans-Werner; Frey, Dieter (Hrsg.):
Handbuch der Sozialpsychologie und Kommunikationspsychologie, (Handbuch der Psychologie, Bd. 3), Göttingen: Verl. f. Psychologie Hogrefe 2006, 838 S., ISBN: 978-3-8017-1844-2
(Standort: UB Bonn(5)-2006/5418)
INHALT: "Das Handbuch bietet eine kompakte Darstellung zentraler Konzepte und Themen der
Sozial- und Kommunikationspsychologie in übersichtlicher und didaktisch aufbereiteter
Form. Ausgewiesene Expertinnen und Experten behandeln Themen wie Selbst und Persönlichkeit, Soziale Motive, Soziale Urteile, Einstellungen und Einstellungsänderungen, Interpersonale Beziehungen, Altruismus und Aggression, Gruppenprozesse, Intergruppenbeziehungen sowie Sprache und Kommunikation. Dieser Band unterscheidet sich jedoch von anderen Bänden durch die Berücksichtigung vielfach vernachlässigter Themen wie Soziale Emotion, Moralische Kompetenz, Soziale Repräsentation, Globalisierung und Innovation. Das Ergebnis ist eine außergewöhnlich weit greifende Darstellung der Themen, Theorien und Methoden. Das Handbuch eignet sich hervorragend als Informationsquelle für Studierende, Lehrende und Forscher der Sozial- und Kommunikationspsychologie." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Selbst und Persönlichkeit (19-82); Soziale Motive (85-263); Soziale Kognitionen
(267-369); Soziale Emotionen und Einstellungen (373-476); Soziale Interaktion und Kommunikation (479-616); Soziale Gruppenprozesse (619-783).
[3-L] Busch, Hans-Joachim (Hrsg.):
Spuren des Subjekts: Positionen psychoanalytischer Sozialpsychologie, (Schriften des Sigmund-Freud-Instituts : Reihe 3, Psychoanalytische Sozialpsychologie, Bd. 1), Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2007, 287 S., ISBN: 3-525-45404-X
INHALT: "Dem Subjekt kommt für die Auffassung des Individuums in der modernen Gesellschaft eine bedeutende Rolle zu. In der Psychoanalyse war jedoch früh erkannt worden, dass
das bürgerliche Ich nicht Herr im eigenen Haus ist. Die Autoren setzen diese Ansätze Freuds
für die Bedingungen der späten Moderne fort. Sie suchen nach unbewussten Spuren gesellschaftlicher Verhältnisse im Subjekt und nach psychischen Kräften, mit denen sich das Subjekt heute behaupten und zur Geltung bringen kann." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis:
Hans-Joachim Busch: Psychoanalytische Sozialpsychologie in Frankfurt - eine Tradition und
ihre Zukunft (13-54); Johann August Schülein: Psychoanalyse und Soziologie - Schwierigkeiten eines sinnvollen Diskurses (55-80); Robert Heim: Paradoxien des Genießens. Einige
Konstellationen zwischen Lacan und Adorno (81-110); Rolf Haubl: Be cool! Über die postmoderne Angst, persönlich zu versagen (111-133); Hans-Jürgen Wirth: Sozial-Charakter, kulturelles Gedächtnis und kollektives Trauma (134-168); Angelika Ebrecht: Masochismus und
Macht. Zur Konstitution von Herrschaft im Geschlechterverhältnis (169-199); Emilio Modena: Das Eigene und das Fremde. Zur Prophylaxe des Faschismussyndroms (200-243); HansDieter König: Hitlers charismatische Masseninszenierungen. Psychoanalytische Rekonstruktion zweier Filmsequenzen aus Leni Riefenstahls "Triumph des Willens" (244-287).
[4-L] Gadenne, Volker:
Über Werturteile in der Psychologie, in: Gerhard Zecha (Hrsg.): Werte in den Wissenschaften :
100 Jahre nach Max Weber, Tübingen: Mohr Siebeck, 2006, S. 255-277, ISBN: 3-16-149007-X
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1 Theoretische Ansätze und Modelle, methodische und institutionelle Aspekte
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INHALT: Der Beitrag befasst sich mit der Frage, ob die Psychologie eine wertfreie Wissenschaft
ist. In diesem Zusammenhang wird davon ausgegangen, dass die Psychologie heute überwiegend als empirische Wissenschaft verstanden wird. Ihrem Selbstverständnis entspricht daher
auch eine weitgehende Übereinstimmung mit der Idee der Wertfreiheit, wie sie Max Weber
vertritt. Natürlich gibt es in der jüngeren Geschichte dieser Disziplin auch andere Strömungen, die aber im Ganzen der Psychologie heute kaum ins Gewicht fallen. Da die Inhalte psychologischer Aussagen deskriptiver Natur sind, also keine Werturteile und keine normativen
Aussagen ausdrücken, ist es wichtig, die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten von deskriptiven Sätzen in der Psychologie zu sehen, die hier an illustrativen Beispielen dargestellt werden. So können technologische Aussagen als deskriptiv gewertet werden, ja selbst wertende
Begriffe in solche Begriffskonstrukte umgewandelt werden, damit sie frei von Wertungen
sind. Wesentlich sind für die Psychologie wie für jede Wissenschaft die Wertungen epistemischer Natur, die als allgemeine und spezielle methodologische Regeln verwendet werden, die
auch den Unterschied zwischen wissenschaftsinternen Wertungen (epistemische Werturteile)
und wissenschaftsexternen Wertungen markieren. Allein diese epistemischen Bewertungen
sind in der erfahrungswissenschaftlichen Psychologie zugelassen, keine anderen. Darüber
hinaus spielen auch ethische Richtlinien in der Psychologie eine bedeutende Rolle, deren Begründung nach Einschätzung des Autors aber in das Gebiet der Ethik und nicht in das der
Psychologie fällt. Daher kann man sagen, dass die dargelegten Ansichten in der Psychologie
heute im Wesentlichen mit der Auffassung Webers vereinbar sind. (ICG2)
[5-F] Grundl, Wolfgang, Prof.Dr. (Bearbeitung); Prechtel, Peter, Prof.Dr. (Betreuung):
Die psychische Anthropologie Jakob Friedrich Fries
INHALT: Historisch-systematischer Beitrag zur Philosophie des Geistes. ZEITRAUM: 19. Jahrhundert GEOGRAPHISCHER RAUM: Deutschland
METHODE: Einheit von Psychologie und Psychatrie
ART: Dissertation ENDE: 2006-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissenschaftler
INSTITUTION: Hochschule Niederrhein Abt. Mönchengladbach, FB 06 Sozialwesen, Lehrstuhl
für Sozialmedizin, insb. Sozialpsychiatrie (Richard-Wagner-Str. 101, 41065 Mönchengladbach)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0175-1505823, e-mail: grundl.hhb@gmx.de)
[6-L] Hartung, Johanna:
Sozialpsychologie, (Psychologie in der sozialen Arbeit, Bd. 3), Stuttgart: Kohlhammer 2006, 214
S., ISBN: 978-3-17-019175-4 (Standort: UB Bonn(5)-2006/8329)
INHALT: Nach der Präsentation der Bedeutung der Sozialpsychologie für die soziale Arbeit werden diverse methodische Aspekte der sozialpsychologischen Forschung thematisiert. Soziale
Wahrnehmung und Attribution, Einstellungen, deren Änderung und Rolle für das Verhalten,
Kommunikation und Interaktion in Gruppen, Konflikt und Kooperation zwischen Gruppen,
aggressives und prosoziales Verhalten stellen die einzelnen Themen der Analyse dar. (ICG)
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1 Theoretische Ansätze und Modelle, methodische und institutionelle Aspekte
[7-L] Knoblauch, Hubert; Schnettler, Bernt; Raab, Jürgen; Soeffner, Hans-Georg (Hrsg.):
Video analysis: methodology and methods: qualitative audiovisual data analysis in sociology,
Frankfurt am Main: P. Lang 2006, 217 S., ISBN: 3-631-54276-3
INHALT: "In the last few years we have witnessed the widespread proliferation of video camcorders as a powerful and sophisticated instrument for data collection. Video is increasingly
used in broad areas of research throughout the social sciences. It allows for a rich recording of
social processes and provides a completely new kind of data. Used as a 'microscope of interaction', this 'video revolution' is expected to exert profound impact on research practice. But
despite its popularity as an instrument, the methodological discussion of video is still underdeveloped. This book gathers a selection of outstanding European researchers in the field of
qualitative interpretive video analysis. The contributions discuss the crucial features of video
data and present different approaches how to handle, interpret, analyse and present video data
collected in a wide range of 'real world' social fields. The book thereby aims at providing an
overview on contemporary interpretive and qualitative approaches to video analysis." (author's abstract). Contents: Hubert Knoblauch, Bernt Schnettler, Jürgen Raab: Video-Analysis.
Methodological Aspects of Interpretive Audiovisual Analysis in Social Research (9-28);
Thomas Luckmann: Some Remarks on Scores in Multimodal Sequential Analysis (29-34);
Christian Heath, Paul Luff: Video Analysis and Organisational Practice (35-50); Lorenza
Mondada: Video Recording as the Reflexive Preservation and Configuration of Phenomenal
Features for Analysis (51-68); Hubert Knoblauch: Videography. Focused Ethnography and
Video Analysis (69-84); Jürgen Raab, Dirk Tänzler: Video Hermeneutics (85-100); Dirk vom
Lehn, Christian Heath: Discovering Exhibits: Video-Based Studies of Interaction in Museums
and Science Centres (101-114); Cornelius Schubert: Video Analysis of Practice and the Practice of Video Analysis. Selecting field and focus in videography (115-126); Anssi Peräkylä,
Johanna Ruusuvuori: Facial Expression in an Assessment (127-142); Monika Wagner-Willi:
On the Multidimensional Analysis of Video-Data. Documentary, Interpretation of Interaction
in Schools (143-154); Bernt Schnettler: Orchestrating Bullet Lists and Commentaries. A Video Performance Analysis of Computer Supported Presentations (155-172); Elisabeth Mohn:
Permanent Work on Gazes. Video Ethnography as an Alternative Methodology (173-182);
Eric Laurier, Chris Philo: Natural Problems of Naturalistic Video Data (183-192); Sigrid
Schmid: Video Analysis in Qualitative Market Research - from Viscous Reality to Catchy
Footage (193-208); Hans-Georg Soeffner: Visual Sociology on the Basis of 'Visual Concentration' (209-218).
[8-L] Krölls, Albert:
Kritik der Psychologie: das moderne Opium des Volkes, Hamburg: VSA-Verl. 2006, 158 S.,
ISBN: 978-3-89965-213-0 (Standort: THB Aachen(82)-Ae1230)
INHALT: Der Autor bietet eine grundsätzliche Auseinandersetzung mit dem deterministischen
Erklärungsschema der Psychologie, dessen sich die Vertreter unterschiedlicher Ansätze im
Rahmen der Disziplin bedienen. Anschließend werden die grundlegenden ideologischen Leistungen der Freud'schen Seelenlehre kritisch gewürdigt, ihr Einfluss - neben jenem vom Marx
- auf die sozialpsychologischen Studien der Frankfurter Schule wird untersucht. Die vom
Skinner entwickelte Alternative zum Freud'schen Modell wird zusammen mit verschiedenen
zeitgenössischen psychologischen Theorien dargestellt. Zum Schluss werden die praktischen
Leistungen verschiedener Therapieformen geschildert. (ICG2)
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1 Theoretische Ansätze und Modelle, methodische und institutionelle Aspekte
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[9-L] Nitz, David; Hoever, Inga:
Königsweg mit Schlaglöchern: methodische und ethische Komplikationen experimenteller
Forschung, in: Kölner Psychologische Studien : Beiträge zur natur-, kultur-, sozialwissenschaftlichen Psychologie, Jg. 11/2006, H. 1, S. 35-59 (Standort: USB Köln(38)-XB687; Kopie über den
Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Besonders im Gegenstandsbereich der Sozialpsychologie sind experimentelle Designs
seit jeher dominant, während alternative Ansätze - wie etwa das Rollenspiel - ein relatives
Schattendasein führen. Auch die Diskussion um die Moralität psychologischer Forschung im
Allgemeinen und humanexperimenteller Forschung im Speziellen hat sich primär an sozialpsychologischen Arbeiten entzündet. An Hand einer kritischen Betrachtung des gegenwärtigen Forschungsstands in der Sozialpsychologie bringen die Verfasser aus methodologischer
und ethischer Perspektive Argumente für (1) einen verantwortungsvolleren Einsatz experimenteller Techniken und (2) eine stärkere Berücksichtigung alternativer Forschungsansätze
vor." (Autorenreferat)
[10-L] Ondracek, Petr; Hornáková, Marta; Klenovsky, Libor:
Verhalten und Handeln, (European Inclusion Studies, Bd. 6), Berlin: Frank & Timme 2006, 291
S., ISBN: 978-3-86596-034-4 (Standort: B d. Rhein.-Westf. Techn. HS Aachen(82)-Lf1634-6)
INHALT: Das vorliegende Studienbuch ist Teil des aus insgesamt 12 Lehrbausteinen bestehenden
Studienprogramms "European Bachelor of Inclusion Studies". Es thematisiert ausgewählt Aspekte von Theorien, die für den professionellen Umgang mit interaktivem Verhalten von
Menschen im Kontext von Ex- und Inklusionsprozessen relevant sind. Dabei handelt es sich
um die Begriffe Verhalten und Handeln, um Verhaltenshermeneutik (Inklusionsförderung;
psychologische, soziologische und konstruktivistische Verhaltenshermeneutik), um Handlungsgrundlagen (professionelles Handeln, Exklusion, Inklusionsmethodik) sowie um personale Handlungsaspekte (Selbstkompetenz, Selbstsicherheit, Personzentriertheit). (ICE)
[11-L] Rust, Holger:
Homo neurooeconomicus: wie der wirtschaftswissenschaftliche Versuch, die ökonomische
Handlungslogik des Individuums durch neuronale Prozesse zu erklären, zwangsläufig zur
Soziologie zurückführt, in: Soziologie : Forum der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, Jg.
36/2007, H. 3, S. 264-279 (Standort: UuStB (Köln)38-XG0236; Kopie über den Literaturdienst
erhältlich; URL: http://www.soziologieforum-digital.de/)
INHALT: "Seit einigen Jahren wird in den klassischen (meist spieltheoretischen) Forschungs-Sets
der individualistischen Rational-Choice-Theorie verstärkt die Technik des funktionellen Magnetresonanz-Imaging (fMRI) angewendet, um neuronale Aktivitäten in zuvor bestimmten
Hirnregionen von Individuen auf bestimmte Impulse hin (Entscheidungsdilemmata, Präferenzen für das eine oder andere Cola-Getränk, Werbespots) zu messen und durch komplexe
Transformation farblich sichtbar zu machen. Dabei entdecken die Forscher zu ihrer Überraschung, dass auch solche Gehirnregionen in wirtschaftliche Entscheidungen eingebunden
sind, die für emotionale Handlungssteuerungen zuständig sind oder Repräsentationen sozialer
Präferenzen darstellen. Die neoklassische Wirtschaftstheorie entdeckt, mit anderen Worten,
die Bedeutung von kulturellen Prägungen und Gefühlen. An diese Einsichten, die als para-
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1 Theoretische Ansätze und Modelle, methodische und institutionelle Aspekte
digmatische Wende gefeiert werden, knüpft sich die pragmatische Illusion der wirtschaftlichen Verwertbarkeit der Hirnforschung und nährt den Traum vom persuasiven Schleichweg
ins Kundenhirn. Dabei werden weder die Mahnungen führender Neurowissenschaftler noch
die offensichtliche Trivialität der Befunde wahrgenommen. Vor allem aber wird ausgeblendet, dass die Ergebnisse dieser instrumentellen Variante der Hirnforschung einen der stärksten Belege für die einschlägigen und schon lange etablierten Befunde aus Soziologie und Sozialpsychologie darstellen: die durch symbolische Interaktion begründete soziokulturelle
Ausprägung der biologisch vorgeprägten menschlichen Handlungssystematik auch in wirtschaftlichem Handeln." (Autorenreferat)
[12-L] Schülein, Johann August:
Psychoanalyse und Soziologie - Schwierigkeiten eines sinnvollen Diskurses, in: Hans-Joachim
Busch (Hrsg.): Spuren des Subjekts : Positionen psychoanalytischer Sozialpsychologie, Göttingen:
Vandenhoeck & Ruprecht, 2007, S. 55-80, ISBN: 3-525-45404-X
INHALT: Der Beitrag beschreibt den schwierigen Kontakt zwischen Psychoanalyse und Soziologie. Beide Wissenschaftsdisziplinen haben es mit Themen zu tun, denen eine besondere
Komplexität eigen ist: Sie ergeben sich aus den variablen Zusammenspiel von heterogenen
Faktoren, besitzen eine prinzipiell nicht berechenbare Eigendynamik, die widersprüchlich
sein kann und stets kontingent ist (es gibt immer mögliche Alternativen). Psychische wie soziale Realität sind keine monologische Einheit, sondern (in der Sprache der idealistischen
Philosophie ausgedrückt) ein vermittelter Prozess, der sich als ein Mixtum compositum von
Ebenen, Dimensionen und Teilprozessen bewegt. Entsprechend folgt sie einer multiplen und
variablen Logik. Eng damit verbunden ist das Problem des empirischen Zugangs und der methodischen Kontrolle. Während materielle Realität ein handfestes Substrat hat, welches den
physischen Sinnesorganen eine direkte und stabile Beziehung bietet, sind psychische und soziale Realität nicht greifbar, sondern nur mithilfe psychischer und sozialer Kompetenzen erschließbar. Daraus ergeben sich erhebliche Folgeprobleme, z.B. die Schwierigkeiten, Sachverhalte zu identifizieren, das Problem, dass es kaum möglich ist, konsensfähige Methodologien und Theorien zu entwickeln und Ähnliches. Eine solche spezifische Form von autopoietischer Realität stellt daher Theorien vor unlösbare Probleme. Dazu gehören (1) die Theoriestruktur, (2) die Institutionalisierung der Selbstreflexion, (3) die Beschränkung der institutionellen Steuerungskapazitäten sowie (4) die strukturellen Kontaktprobleme von Psychoanalyse
und Soziologie. Bei der Auseinandersetzung mit der Subjektivität im sozialgeschichtlichen
Kontext geht die Soziologie von der historischen Veränderlichkeit von Subjektstrukturen aus.
Mit psychoanalytischen Konzepten lässt sich die Koevolution von sozialen und psychischen
Strukturen erfassen. Dabei eröffnet sich insgesamt die Perspektive einer interdisziplinären
Sozialforschung, die Methoden und Begriffe verbindet, statt sie zur Abgrenzung zu benutzen
und nach außen abzuschotten. Profitieren können nach Einschätzung des Autors davon alle aber nur, wenn es gelingt, die Egozentrik der Perspektiven und Kirchturmpolitik zu überwinden. (ICG2)
[13-L] Stahl, Christoph:
Multinomiale Verarbeitungsbaummodelle in der Sozialpsychologie, in: Zeitschrift für Sozialpsychologie, Jg. 37/2006, H. 3, S. 161-171 (Standort: USB Köln(38)-XG871; Kopie über den
Literaturdienst erhältlich)
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1 Theoretische Ansätze und Modelle, methodische und institutionelle Aspekte
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INHALT: "Multinomiale Verarbeitungsbaummodelle (MVB-Modelle) werden in der kognitiven
Psychologie seit über 15 Jahren angewendet. Der Vorteil der Überführung einer Theorie in
ein MVB-Modell ist zunächst in der mathematisch exakten Formulierung zu sehen; derart
formulierte Hypothesen gewinnen an Überprüfbarkeit und empirischem Gehalt. Darüber hinaus erlaubt ein validiertes MVB-Modell die Interpretation seiner Parameter als Wahrscheinlichkeiten der zugrunde liegenden Prozesse und damit die getrennte Erfassung dieser Prozesse. In der Sozialpsychologie wurden MVB-Modelle unter anderem in der Forschung zur illusorischen Korrelation, zum Inkongruenzvorteil im Gedächtnis für schemarelevantes Material,
und zu sozialer Kategorisierung eingesetzt und haben in diesen Bereichen entscheidend zum
Erkenntnisgewinn beigetragen. Eine methodische Weiterentwicklung ermöglicht die Modellierung von Parameterheterogenität und eröffnet damit neue Möglichkeiten der Anwendung
von MVB-Modellen in der Sozialpsychologie." (Autorenreferat)
[14-L] Vollmann, Morris:
"Jüdische Wissenschaft": Sigmund Freunds Psychoanalyse im Fokus von Fremdzuschreibung und Entstehungskontext, in: Amalia Barboza, Christoph Henning (Hrsg.): Deutschjüdische Wissenschaftsschicksale : Studien über Identitätskonstruktionen in der Sozialwissenschaft, Bielefeld: transcript Verl., 2006, S. 101-134, ISBN: 3-89942-502-2
INHALT: Das Selbstverständnis Freuds als atheistischer Wissenschaftler einerseits und als Jude
andererseits stellt die Pole eines Kontinuums dar, in dem die Psychoanalyse als sein Lebenswerk diskutiert wird. Die Meinungen zur Psychoanalyse als jüdischer Wissenschaft lassen
sich mit Hilfe von zwei Kategorien des Umgangs mit dieser Problematik grob ordnen: identifizierenden Zuschreibungen stehen interpretierende Nachfragen gegenüber. Die Zuschreibungen gehen zumeist davon aus, dass die Psychoanalyse eine jüdische Wissenschaft sei, und
formulieren dies als Reduktionismusvorwurf, der entweder darauf hinaus will, dass die Psychoanalyse zwar eine Wissenschaft sein mag, aber nur eine "typisch" jüdische, die ihre Partikularität selbst nicht durchschaut. Daneben gilt anderen die Psychoanalyse als säkularisierte
Form jüdischer Religion oder Mystik. Demgegenüber vermeiden die kritisch-hermeneutischen Ansätze eine voreilige Identifikation und dogmatische Bestimmung des Judentums
oder der Psychoanalyse und versuchen Gemeinsamkeiten zwischen dem methodischen Vorgehen der Psychoanalyse und Formen jüdischer Theologie oder kultureller Praxen herauszuarbeiten. Darüber hinaus wird auch die Position vertreten, dass die Psychoanalyse wesentlich
durch die Abgrenzung Freuds von religiösen Inhalten, auch denen des Judentums, ermöglicht
wurde und einen nicht zu unterschätzenden Bruch mit dieser Tradition darstellt. Der Autor
untersucht die antisemitische Zuschreibung, die die Psychoanalyse darauf festlegt, eine "typisch" jüdische Wissenschaft zu sein, und sie als solche beschreibt und kritisiert. Eine weitere
Perspektive wird darin gesehen, die Psychoanalyse jenseits von Diffamierung oder Vereinnahmung vor dem Kontext bestimmter Strömungen der jüdischen Tradition auf Gemeinsamkeiten mit deren Vernunftpotentialen hin zu analysieren. (ICG)
16
soFid Sozialpsychologie 2007/2
2 Sozialisation, Erziehung, Entwicklung, Persönlichkeit
2 Sozialisation, Erziehung, Entwicklung, Persönlichkeit
[15-L] Althof, Wolfgang; Garz, Detlef (Hrsg.):
Die Psychologie der Lebensspanne, (Suhrkamp-Taschenbuch Wissenschaft : Beiträge zur Soziogenese der Handlungsfähigkeit, 1846), Frankfurt am Main: Suhrkamp 2007, 344 S., ISBN: 978-3518-29446-8
INHALT: Mit dem Buch "Psychologie der Lebensspanne" verfolgt der Autor eine Strategie, die
über die Rekonstruktion von Kompetenzen hinausgeht und die subjektive Konstruktion von
"Biographien und Lebensgeschichten" einbezieht. In Erweiterung der "harten" strukturalen
Stufen der psychischen und moralischen Entwicklung konstruiert und übernimmt er Konzepte, die sowohl "weiche" strukturale als auch funktionalistische Stufenmodelle zum Gegenstand haben. Die Leistung des Buches besteht darin, dass die strukturalistischen Untersuchungen zur Moral durch den Zusammenschluss mit der Biographieforschung die Verbindung zu
neueren, stärker ganzheitlich ausgerichteten Forschungsansätzen gewinnen können; sie besteht weiterhin auch darin, dass sie diesen ganzheitlichen Ansätzen das sowohl empirisch wie
theoretisch vergleichsweise gut abgesicherte Modell einer Stufenentwicklung, einer "rationalen Rekonstruktion der Ontogenese" (Habermas) anbieten kann. Der grundlegende Ansatz des
Buches besteht darin, die Etappen der Kindheit, der Adoleszenz, des Erwachsenenalters sowie des Alters im Hinblick auf eine Synthese von kognitiven, moralischen, erkenntnistheoretischen, metaphysischen und religiösen Stufen zu beschreiben bzw. zu "rekonstruieren". (ICA2)
[16-F] Aslan, Bünyamin, M.A. (Bearbeitung); Niederbacher, Arne, Dr.; Zimmermann, Peter, Dr.
(Leitung):
JUNGEN 2005 - eine Bestandsaufnahme
INHALT: Erst seit etwa 15 Jahren werden Jungen als eigenständiges Thema in erziehungswissenschaftlichen und sozialwissenschaftlichen Arbeiten behandelt. In den Aufmerksamkeitsfokus
geraten Jungen dabei mit ihren Problemen auf der Suche nach männlicher Identität - seien es
Beziehungen zum anderen Geschlecht, Sexualität, Gewalt oder Leistungsstress. Geprägt vom
feministischen Diskurs und der Kritik von Frauen an Männlichkeitsvorstellungen wurde
männliche Sozialisation vor allem als Problem diagnostiziert und mit Schlagworten wie 'Dominanzansprüche', 'fehlende Väter' oder 'kleine Helden' besetzt. Im Rahmen dieser Arbeiten
hat sich aber auch herausgestellt, dass das Wissen über Jungen nach wie vor ausgesprochen
lückenhaft ist, was sich in alltagstheoretischen Sichtweisen wie 'Jungen leben mit dem Zwang
zur ständigen Überlegenheit', 'Jungen sind von der Angst gefangen, als weiblich zu gelten'
oder 'Männlichkeit bedeutet für Jungen, keine Probleme zu haben' widerspiegelt. Mittlerweile
gibt es zwar verschiedentlich Diagnosenangebote, Beobachtungen und Theorieansätze zu
Problemen der Persönlichkeitsentwicklung von Jungen. Empirische Befunde sind bislang aber nur vereinzelt und dies lediglich im Rahmen von Jugendstudien oder Schulforschungen,
die Geschlechterunterschiede thematisieren, zu verzeichnen. Die erste größere quantitative
Studie, die sich dezidiert nur auf die Belange von Jungen konzentriert hat, ist die 1995 durchgeführte 'Dortmunder Jungenbefragung'. Gerade in den letzten Jahren sind Jungen wieder
verstärkt - insb. aufgrund der Ergebnisse der PISA-Studien - in den Blickwinkel der Öffentlichkeit geraten. Im populärwissenschaftlichen Kontext gibt es zu Problemen mit Jungen zwar
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diverse pädagogische Ratgeber, in diesen wird jedoch in der Regel mit Erlebnissen, Annahmen oder Tipps von Therapeuten argumentiert. Eine umfassende erfahrungswissenschaftlich
untermauerte Argumentation ist bislang weder im populärwissenschaftlichen noch im wissenschaftlichen Diskurs zu verzeichnen. Auch die durchaus nachvollziehbaren und nahe liegenden Diagnosen von Modernisierungstheoretikern, dass infolge von Individualisierungs- und
Pluralisierungsprozessen nicht mehr von 'der' männlichen Sozialisation oder 'dem' Jungen
ausgegangen werden kann, sondern Differenzierungen notwendig seien, wurden bislang empirisch nicht überprüft. Für die Geschlechterdebatte bedeute dies offenkundig, dass weniger
auf die Bipolarität der Geschlechter und stärker auf die Bipluralität innerhalb einer Geschlechtergruppe geachtet werden müsste. 1995 wurden - wie bereits erwähnt - in einem Forschungsprojekt 1800 Jungen zu Selbstwahrnehmung, Freizeitverhalten, Vorbilder, Familie,
Freundschaft, Gewalt, Schulerfahrungen u.a. befragt. Die als Replikationsstudie angelegte
Untersuchung 'JUNGEN 2005' greift die Fragen der 1995er-Untersuchung mit einigen Ergänzungen und Anpassungen auf. Ziel A dieser Quasi-Längsschnittstudie ist einerseits die umfassende empirische Bestandaufnahme zu Selbstwahrnehmung, Einstellungen etc. von Jungen
und die Analyse sich ggf. abzeichnender Einstellungsveränderungen bei Jungen. Andererseits
gilt es die seit einigen Jahren vor dem Hintergrund modernisierungstheoretischer Ansätze in
der Geschlechterdebatte kursierenden Vermutungen, dass Jungen infolge des sozialen Wandels nicht mehr mit herkömmlichen Stereotypen beschreibbar seien, empirisch zu überprüfen.
Die Datenerhebung der Untersuchung befindet sich derzeit in der Endphase. Ziel B: Die als
quantitative Vorstudie konzipierte Untersuchung dient im Weiteren als Vorarbeit, um Aufschlüsse zu Problembereichen und Forschungsdesideraten für einen methodisch qualitativ orientierten Forschungsantrag an DFG zu gewinnen, in welchem der Fokus auf der subjektiven
Ebene und der Konstitutionsebene der Einstellungen von Jungen liegt.
METHODE: 1. Die quantitative Untersuchung (Vorstudie) besteht aus einer Übersichtsstudie und
beruht auf einer standardisierten Befragung. Die einzelnen Themen werden durch entsprechende Fragen und vorgegebene differenzierte Antwortstufen (z.B. Likert-Skalen) abgebildet.
Der Fragebogen mit insg. 101 Items richtet sich an Jungen im Alter von 14 bis 16 Jahren. Im
Zentrum der Erhebung stehen folgende spezifizierte abhängige Variablen: Freizeitverhalten,
Vorbilder, Selbstwahrnehmung/ Selbstbilder, Beziehungsgestaltung, Selbstwirksamkeitserwartungen, Einstellung zur Schule/ Koedukation sowie Schulerfahrungen. An intervenierenden und kontrollierten Variablen werden erhoben: sozialer/ kultureller Hintergrund, Bildungsabschlüsse der Eltern, Schulformzugehörigkeit der Jungen. Die Ergebnisse der Befragung werden einerseits über univariate Verteilungen, d.h. über den Wertebereich jeweils einer
Variablen mit versch. Methoden dargestellt (z.B. über Häufigkeitstabellen). Andererseits sollen die Ergebnisse unter Berücksichtigung bivariater Zusammenhänge diskutiert werden.
Hierbei geht es um die gemeinsame Verteilung der Untersuchungseinheiten über den Wertebereich zweier Variablen - auch wiederum dargestellt mit verschiedenen Methoden (z.B.
Kreuztabellen). 2. In der qualitativen Studie sollen in erster Linie Gruppendiskussionen und
fokussierte Interviews zur Anwendung kommen. Die Gruppendiskussion ist für uns die geeignete Methode, Annahmen auf der Einstellungsebene von Jungen zu prüfen. Der Vorzug
dieses Verfahrens ist, dass in kontroverser Diskussion tiefer liegende Orientierungen und Überzeugungen artikuliert werden. Meinungen und Einstellungen entwickeln sich im Alltag
nicht isoliert bei einzelnen Personen, deshalb ist es sinnvoll, die Erhebungssituation diesem
Umstand anzupassen. Im Prozess der Gruppendiskussion erfährt der einzelne dann über Mitteilungen anderer die Gültigkeit und Vertretbarkeit seiner eigenen Vorstellungen. Meinungen
und Einstellungen bilden oft auch ein vages und diffuses Potential, d.h. sie unterliegen
Schwankungen und können widersprüchlich sein. Gerade in den neueren Erörterungen quali-
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tativer Verfahren wurde verschiedentlich dafür plädiert, die Dynamik von Gruppen zu nutzen,
um auch tabuisierte Anteile von Meinungen und Einstellungen zu evozieren. Ein solches Tabuthema bei Jungen wäre bspw. 'Homosexualität und Männlichkeit'. Hinsichtlich der 'Modi
der Konstituierung' von Jungen-Selbstbildern, der Art und Weise also, in der die Diskussionsteilnehmer interaktiv in kontroverser Diskussion ihr Selbstverständnis als Junge entwickeln,
planen wir, uns an dem ausgearbeiteten und elaborierten Verfahren der 'Rekonstruktion der
Diskursorganisation' zu orientieren. Für Themenbereiche, die sich aus der Gruppendiskussion
wie auch aus der quantitativen Studie für eine Vertiefung anbieten, sollen zusätzlich Interviews durchgeführt werden. Dabei soll fokussiert vorgegangen werden, d.h. dass die Gespräche mit einem Interview-Leitfaden gesteuert werden. Die Einzelfallbefunde können entweder
kontrastierend nebeneinander oder über die Konstruktion von Typen dargestellt werden. Die
Auswahl der Interviewpartner - im Anschluss an die Gruppendiskussionen - wird sich am
Prinzip maximaler Varianz orientieren. Es wird also diejenigen Jungen für ein Interview zu
gewinnen versuchen, die in den Gruppendiskussionen durch kontroverse Beiträge aufgefallen
sind. Angedacht ist ergänzend eine dritte qualitative Methode, die wir - in Anlehnung an Methoden der Jugend-Marktforschung - Monitoring-System nennen. Bei diesem Erhebungsverfahren sind die Jungen, die ihre Altersgenossen interviewen. Ziel dieses Forschungsansatzes
ist die Verringerung des sog. 'distance bias', der zu Ergebnisverzerrung durch eine zu große
strukturelle Distanz zwischen den Interviewten und den Interviewern führt. Mit der Methode
des Monitoring soll u.a. herausgefunden werden, ob Alter, Zugehörigkeit, Sprache und
Sprachverständnis die Inhalte der Datenerhebung beeinflussen.
ART: keine Angabe BEGINN: 2005-09 ENDE: 2006-04 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Dortmund, FB 12 Erziehungswissenschaft und Soziologie, Institut
für Soziologie Lehrstuhl für Allgemeine Soziologie (44221 Dortmund)
KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: buenyamin.aslan@web.de)
[17-L] Baadte, Christiane:
Bindung und Impression-Management: beeinflusst der individuelle Bindungsstil das Selbstdarstellungsverhalten in sozialen Situationen?, in: Gruppendynamik und Organisationsberatung
: Zeitschrift für angewandte Sozialpsychologie, Jg. 37/2006, H. 2, S. 139-154 (Standort: USB
Köln(38)-XB195; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "In der Bindungstheorie von John Bowlby wird postuliert, dass die Bindungserfahrungen im Laufe der individuellen Entwicklung integriert werden in sogenannte 'innere Arbeitsmodelle', die sowohl Repräsentationen über die Umwelt als auch Einstellungen gegenüber der
eigenen Person im Sinne eines Selbstbildes beinhalten. In der vorliegenden Studie wird davon
ausgegangen, dass dieses durch Bindungserfahrungen erworbene Selbstbild Einfluss nimmt
auf die Art und Weise der Selbstdarstellung in sozialen Situationen, ein Prozess, der dazu
dient, Selbstkonzepte gegenüber einem Publikum zu kommunizieren. Anhand der 'Skala zur
Erfassung von Bindungsrepräsentationen' von I. Grau wurde zunächst der individuelle Bindungsstil ermittelt. Zudem wurde anhand des 'Fragebogens zur Erfassung positiver Selbstdarstellung' von H.D. Mummendey und S. Eifler der Grad der positiven Selbstdarstellung gemessen und anschließend mit dem ermittelten Bindungsstil verglichen. Die Gesamtstichprobe
umfasste 393 Probanden. Die Ergebnisse zeigten, dass der Bindungsstil nur dann einen Einfluss auf das Selbstdarstellungsverhalten nahm, wenn Personen über ein negatives Selbstbild
und ein negatives Fremdbild verfügten, wie dies beim ängstlich-vermeidenden Bindungsstil
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der Fall ist. Diese Teilnehmer erzielten signifikant niedrigere Werte auf der Skala zur positiven Selbstdarstellung. Zudem tendierten ältere Personen zu einer weniger positiven Selbstdarstellung. Dieser Effekt war unabhängig vom individuellen Bindungsstil." (Autorenreferat)
[18-L] Bauer, Ullrich; Grundmann, Matthias:
Sozialisation und Selektion: die Wiederentdeckung sozialer Ungleichheit in der Sozialisationsforschung ; zur Einführung in den Themenschwerpunkt, in: Zeitschrift für Soziologie der
Erziehung und Sozialisation, Jg. 27/2007, H. 2, S. 115-127 (Standort: USB Köln(38)-XG02735;
Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Einleitend in den Themenschwerpunkt wird das Verhältnis von Sozialisation und
Selektion als zentraler Zugang zur Analyse sozialer Ungleichheitsgenese und -reproduktion
bestimmt. Diskutiert wird die Frage, welchen Beitrag die Sozialisationsforschung für die
Analyse sozialer Ungleichheit leisten kann. Aus erkenntnislogischer Perspektive wird argumentiert, dass Selektion nur einen Sozialisationsausschnitt beschreiben kann und Sozialisationsprozesse damit nicht auf Selektionsmechanismen reduziert werden dürfen. In Anlehnung
an aktuelle Befunde der Ungleichheitsforschung wird für die unbedingte Verwendung des Selektionsbegriffs plädiert, wenn damit Ursachen und Mechanismen der Ungleichheitsreproduktion untersucht werden, die heute wieder zu einem notwendigen empirischen Ausgangspunkt
der Sozialisationsforschung geworden sind." (Autorenreferat)
[19-L] Beelmann, Andreas; Saur, Michael; Schulze, Diana:
Präventionserfordernisse bei ideologiemotivierter Devianz, in: Rudolf Egg (Hrsg.): Extremistische Kriminalität : Kriminologie und Prävention, Wiesbaden: Kriminolog. Zentralstelle, 2006, S.
165-193, ISBN: 3-926371-74-9
INHALT: Der Beitrag liefert den aktuellen entwicklungspsychologischen Forschungsstand zur
extremistischen Kriminalität und den Strategien und Konzepten zur Bekämpfung dieser Kriminalitätsformen. Im Hinblick auf extremistische Einstellungen lassen sich vier Subgruppen
unterscheiden: (1) rechtsextremistisch motivierte Täter, (2) gewaltbereite Jugendliche ohne
politische Ideologie, (3) Mitläufer und (4) ausländerfeindliche Jugendliche aus vagen Benachteiligungsgefühlen. Trotz dieser unterschiedlichen Erscheinungsformen ist anzunehmen, dass
sich schwere Formen der Abweichung bereits in frühen Entwicklungsphasen durch eine auffällige Einstellungs- und/oder Verhaltensentwicklung, zumindest aber in gemeinsamen Risikofaktoren einer solchen Entwicklung andeuten und identifizieren lassen. Dem entsprechend
beschäftigen sich die Autoren im ersten Schritt zunächst mit der ontogenetischen Entwicklung von negativen Einstellungen und dissozialen Verhaltensproblemen als wichtigste Voraussetzung für die Planung und Entwicklung fundierter Präventionsmaßnahmen. Im zweiten
Schritt werden sodann die derzeit gängigen Präventionsansätze bei Aggression, Gewalt und
Kriminalität vorgestellt und ihre Wirksamkeit diskutiert. Die Ausführungen machen deutlich,
dass die dargestellten Forschungen zur Entwicklung und Prävention von Aggression, Gewalt
und Kriminalität einerseits und zur Prävention einstellungsbezogener Devianz andererseits
nur lose verbunden sind. (ICG2)
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[20-L] Beer, Raphael:
Erkenntniskritische Sozialisationstheorie: Kritik der sozialisierten Vernunft, Wiesbaden: VS
Verl. für Sozialwiss. 2007, 258 S., ISBN: 978-3-531-15399-5
INHALT: Mit der Arbeit werden zwei Theoriestränge der Sozialisationstheorie und der Erkenntnistheorie aufeinander bezogen, um so Vermittlungsschritte die Richtung einer "erkenntniskritischen Sozialisationstheorie" vorzubereiten. Im ersten Teil wird zu diesem Zweck die wesentliche Ausrichtung der Sozialisationstheorie und -forschung sowohl nach ihrer inhaltlichen
Seite als auch nach ihrer methodischen Seite beleuchtet. Deutlich wird hier, dass eine inhaltliche Ausgestaltung der Sozialisationstheorie nur schwer auf einen Nenner zu bringen ist.
Deutlich wird aber auch: Die Eigenaktivität des Subjekts wird in jüngerer Zeit zunehmend
gesehen und entsprechend als Größe im Sozialisationsprozess anerkannt. Diese Anerkennung
kollidiert jedoch, so die "Kritik der sozialisierten Vernunft", mit der methodischen Grundausrichtung der Sozialisationstheorie. Diese operiert vornehmlich mit einem intersubjektivistischen Paradigma, das die Lücke füllt, die die Ausdifferenzierung moderner Gesellschaften
hinterlassen hat. Das Buch leistet insgesamt einen Beitrag zur Überwindung der Differenz
dieser grundlegend zusammengehörenden Bereiche und zeigt ein Modell für die weitere Sozialisationsforschung auf. (ICA2)
[21-L] Böckling, Saskia:
Elterlicher Umgang mit kindlicher Fernsehnutzung: Test einer deutschsprachigen Skala und
erste Befunde für die Deutschschweiz, in: Medien & Kommunikationswissenschaft, Jg. 54/2006,
H. 4, S. 599-619 (Standort: UuStB Köln (38)-FHM AP11550)
INHALT: "In den vergangenen Jahrzehnten wurde intensiv erforscht, wie Eltern Einfluss auf die
Fernsehnutzung ihrer Kinder nehmen und wie sie diese begleiten. In der internationalen Forschung haben sich dabei drei zentrale Begleitformen herauskristallisiert: aktive Mediation, restriktive Mediation und Co-Viewing, das auch als passive Mediation bezeichnet wird. Während in den USA und den Niederlanden standardisierte Instrumente zur Messung dieser drei
Begleitformen existieren, weist der deutschsprachige Raum hier ein Defizit auf. In der
Deutschschweiz vorhandene Daten, die Auskunft über elterliche Begleitformen geben, sind
zudem entweder veraltet, berücksichtigen nicht alle der als zentral identifizierten Mediationsformen in einer Untersuchung oder erfassen nur das Vorkommen bzw. Nicht- Vorkommen
derselben und sind entsprechend wenig detailliert. Vor diesem Hintergrund wird im vorliegenden Artikel eine deutschsprachige Skala zur Messung von Formen der elterlichen Fernsehbegleitung getestet. Aufbauend auf bereits vorhandenen Messinstrumenten werden aktive
und restriktive Mediation sowie Co-Viewing auch für die Deutschschweiz als wichtige Formen der elterlichen Begleitung identifiziert. Es zeigt sich darüber hinaus, dass das Alter der
Kinder ein wichtiger Differenzierungsfaktor für die Anwendung der drei Begleitformen ist."
(Autorenreferat)
[22-F] Brüß, Joachim, Dr.; Babka von Gostomski, Christian, Dr.; Wiebke, Gisela, Dipl.-Ökon.
(Bearbeitung); Heitmeyer, Wilhelm, Prof.Dr.; Möller, Renate, Dr. (Leitung):
Integration und Interaktion sowie die Entwicklung von Vorurteilen und Gewalt bei türkischen, deutschen und Aussiedler-Jugendlichen
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INHALT: Untersuchung der Integrationsprozesse türkischer, deutscher und AussiedlerJugendlicher in die bundesdeutsche Gesellschaft und die damit verbundenen wechselseitigen
Wahrnehmungen und Bewertungen. Zielvariablen der Untersuchung sind Vorurteile und Gewalttätigkeit/ -legitimation. ZEITRAUM: 1999-2005 GEOGRAPHISCHER RAUM: Nordrhein-Westfalen
METHODE: Theoretisch: sozialpsychologisch orientierte Vorurteilsforschung; migrationssoziologische Ansätze zur Integration; Desintegrationsansatz. Methodisch: Auswertung mit Hilfe
linearer Strukturgleichungsmodelle. Untersuchungsdesign: prospektives Panel DATENGEWINNUNG: Standardisierte Längsschnittbefragung, schriftlich (Auswahlverfahren: mehrstufig: a) Kontaktierung aller Haupt-, Real-, Gesamtschulen und Gymnasien aus 24 Kreisen und
kreisfreien Städten Nordrhein-Westfalens im Jahre 2000/2001, b) Teilnahme aufgrund von in
Schulen verteilten Einwilligungserklärungen von Jugendlichen aus Klasse 10, c) Versuch der
Totalerhebung der teilnahmebereiten Jugendlichen türkischer Herkunft und der teilnahmebereiten Jugendlichen mit Aussiedler-Hintergrund - Quota-Auswahl nach Gebiet, Geschlecht
und Schultyp der teilnahmebereiten Jugendlichen deutscher Herkunft, d) Erhebung 2001: postalische Befragung und Befragungen in Schulen, e) Erhebungen 2002 bis 2005: postalische
Befragungen, f) Datenbestand: 1. Welle 2001: 1.653 Türken, 3.539 Aussiedler, 6.055 Deutsche; 2. Welle 2002: 926 Türken, 1.858 Aussiedler, 2.577 Deutsche; 3. Welle 2003: 626 Türken, 1.359 Aussiedler, 1.855 Deutsche; 4. Welle 2004: 510 Türken, 1.146 Aussiedler, 1.502
Deutsche; 5. Welle 2005: 406 Türken, 963 Aussiedler, 1.244 Deutsche). Feldarbeit durch
Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Brüß, J.: Actitudes y acciones agresivas. Tensiones interétnicas
entre adolescentes Alemanes, Turcos y reasentados/ Attitudes and aggressive actions. Interethnic tensions among German, Turkish and resettler adolescents. in: Revista Migraciones,
No. 13. Madrid 2003, pp. 209-240.+++Brüß, J.: Täter und Opfer gleichermaßen? Ergebnisse
des IKG-Jugendpanel zu interethnischem aggressivem Verhalten zwischen Jugendlichen. in:
SchulVerwaltung Bayern, 26, 2003, S. 344-346.+++Brüß, J.: Kontakt aufnehmen und sich
kennen lernen! Ergebnisse des IKG-Jugendpanel 2001 zu Akkulturationspräferenzen bei Jugendlichen. in: SchulVerwaltung NRW, Jg. 14, 2003, S. 23-25.+++Brüß, J.: Proud but isolated? Effects of in-group favouritism and acculturation preferences on inter-ethnic attitudes
and contact between German, Turkish and resettler adolescents. in: Journal of Ethnic and
Migration Studies, Vol. 31, 2005, No. 1, pp. 3-27.+++Babka von Gostomski, Chr.: Mortalitätsprobleme beim IKG-Jugendpanel 2001 bis 2003. in: Journal für Konflikt- und Gewaltforschung, 6, 2004, 1, S. 164-170.+++Möller, R.; Heitmeyer, W.: Anerkennungsdefizite und
Vorurteile. Ergebnisse einer Längsschnittuntersuchung mit Jugendlichen unterschiedlicher
ethnischer Herkunft. in: Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, 7, 2004, 4, S. 497-517.
+++Babka von Gostomski, Chr.; Möller, R.; Wiebke, G.: Türkische Jugendliche mit schwerem Stand. Ergebnisse des IKG-Jugendpanels 2001 und 2002. in: SchulVerwaltung, Ausgabe
Bayern, 26, 2003, 4, S. 137-138.+++Brüß, J.: Mutual acceptance or rejection? Exploring social distance among German, Turkish and resettler adolescents. in: Turton, David; Gonzalez,
Julia; Garrido, Almudena (eds.): Immigration in Europe: issues, polities and case studies. Bilbao: Univ. of Deusto 2003, pp. 207-225.+++Brüß, J.: Zur Persistenz von Akzeptanz bzw. Ablehnung bei deutschen, türkischen und Aussiedler-Jugendlichen. in: Merkens, Hans; Wessel,
Anne (Hrsg.): Zwischen Anpassung und Widerstand. Zur Herausbildung der sozialen Identität türkischer und deutscher Jugendlicher. Jugendforschung aktuell, Bd. 8. Baltmannsweiler:
Schneider Verl. Hohengehren 2003, S. 75-90. ISBN 3-89676-691-0.
ART: gefördert BEGINN: 1999-11 ENDE: 2005-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Deutsche Forschungsgemeinschaft; Land Nordrhein-Westfalen
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INSTITUTION: Universität Bielefeld, Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (Postfach 100131, 33501 Bielefeld)
KONTAKT: Möller, Renate (Dr. Tel. 0521-106-4359, e-mail: Renate.Moeller@uni-bielefeld.de)
[23-L] Bühler-Niederberger, Doris; Sünke, Heinz:
Der Blick auf das Kind: Sozialisationsforschung, Kindheitssoziologie und die Frage nach der
gesellschaftlich-generationalen Ordnung, in: Sabine Andresen, Isabell Diehm (Hrsg.): Kinder,
Kindheiten, Konstruktionen : erziehungswissenschaftliche Perspektiven und sozialpädagogische
Verortungen, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2006, S. 25-53, ISBN: 978-3-531-15255-4
(Standort: UB Bochum(294)-DBA9627)
INHALT: Im Vordergrund der neueren interdisziplinär ausgerichteten Kindheitsdiskurse steht die
Frage, in welcher Weise gesellschaftliche Wandlungsprozesse mit dem Gegenstand "Kindheit" vermittelt sind bzw. inwieweit Veränderungen der Lebenslage von Kindern auf gesellschaftliche Entwicklungsprozesse zurückzuführen sind. Die Autoren skizzieren die Entwicklung von der Sozialisationsforschung zur Kindheitssoziologie und identifizieren "blinde Flecken" von Forschungsansätzen, die Kindheit im Paradigma von Sozialisation verorten und dabei die Sozialisation als Ordnungsmacht ausblenden. Sie diskutieren das Für und Wider des
sozialisationstheoretischen Zugangs zur Kindheit und problematisieren die Blindheit gegenüber generationalen Asymmetrien. Die Kindheitssoziologie, die Kinder als kompetente Akteure auffasst, sollte nach Meinung der Autoren im Rückgriff auf die Theorie Pierre Bourdieus um den Aspekt des "generationalen Kapitals" erweitert werden. Denn das generationale
Arrangement ist in die gesellschaftliche Ordnung eingelassen und repräsentiert ein Sozialisationsmodell, das es dringend zu verändern gilt. (ICI)
[24-F] Büxel, Hagen (Bearbeitung); Fischer, Wolfram, Prof.Dr. (Betreuung):
Von der ungewissen Nützlichkeit des Zwangs. Biografische Verarbeitung zwangsweiser
rechtlicher Betreuung
INHALT: In der rechtstatsächlichen Untersuchung von Sellin und Engels (2003) wurde erstmals
in der Deutschen Betreuungsrechtsgeschichte auch die Zahl derer erhoben, die sich gegen die
Bestellung eines rechtlichen Betreuers gewehrt haben. Wie haben diese Menschen die
zwangsweise Einsetzung eines Betreuers/ einer Betreuerin verarbeitet? Hat es ihnen geholfen,
Situationen, in denen ihr eigenes Leben oder das Leben Dritter gefährdet war, zu bewältigen?
Wurden sie durch die erfahrene Ohnmacht und/ oder Gewalt traumatisiert? Mittels narrativer
Interviews mit betroffenen Männern und Frauen und der rekonstruktiven Auswertung des erhobenen Materials nach Fischer-Rosenthal und Rosenthal soll diesen Fragen nachgegangen
werden und, unter Bezug auf systemische Sichtweisen, die Frage nach der Nützlichkeit von
Zwang diskutiert werden.
ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Kassel, FB 04 Sozialwesen, Promotionskolleg "Biographische Strukturierung als kulturelle Praxis" (Arnold-Bode-Str. 10, 34109 Kassel)
KONTAKT: Betreuer (Tel. 0561-804-2958, e-mail: wfischer@uni-kassel.de)
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[25-F] Carstensen, Tanja, Dipl.-Soz.; Groß, Melanie, Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Winker, Gabriele,
Prof.Dr. (Leitung):
Bedeutung des Internet im erwerbslosen Alltag
INHALT: Mit dem Eintreten in die Erwerbslosigkeit verändert sich auch der Alltag der Betroffenen in unterschiedlicher Hinsicht. Neben neuen Aufgaben und Themen (Jobsuche, Information zu Arbeitslosengeld, Hartz IV, rechtliche Fragen etc.) gewinnt auch die selbständige Zeitund Alltagsstrukturierung an Relevanz. Auch entfallen durch den Austritt aus dem 'normalen'
Erwerbsleben Möglichkeiten gesellschaftlicher Integration. Fragestellung: Im Projekt wurde
der Frage nachgegangen, welche Funktion, welchen Stellenwert und welche Bedeutung das
Internet im erwerbslosen Alltag hat. Inwiefern dient es Erwerbslosen als Mittel zur Beschaffung von Informationen beispielsweise zu Regelungen bezüglich des Arbeitslosengeldes? Ist
die Nutzung des Internet eine Möglichkeit zur Alltagsstrukturierung? Ist das Internet ein Gegenstand, der zum unterhaltenden Zeitvertreib eingesetzt wird? Dem Internet wird gesellschaftlich ein hoher Gebrauchswert für Erwerbslose beispielsweise bei der Suche von Arbeitsstellen zugeschrieben. Dieser unterstellte Gebrauchswert wurde durch eine Untersuchung
der Usability von Websites wie z.B. Jobbörsen oder der Arbeitsagentur überprüft. Erste Recherchen zeigten, dass Web-Angebote zum Thema Erwerbslosigkeit häufig unbrauchbar und
verwirrend für die NutzerInnen sind. Die Forscherinnen betrachteten das Internet dabei als einen 'Aktanten' (Latour), d.h. als Entität, die handelt bzw. der Handlungsmacht zugemessen
wird. In dieser Perspektive ist das Internet kein unveränderbares Artefakt, das durch verschiedene Nutzungsweisen variiert werden kann, sondern vielmehr ein Aktant, der eigensinnig in den Alltag der NutzerInnen eingreift, ihn verändert, vereinfacht und sie zu Handlungen
provoziert. Zentrale Punkte waren: Spielt das Internet im erwerbslosen Alltag eine Rolle?
Welche? Kann das Internet als Aktant zur Erweiterung von Handlungsfähigkeit genutzt werden? Wird über die Nutzung des Internet gesellschaftliche Integration ermöglicht? Ist der
Computer/ das Internet ein Aktant zur Simulation von Erwerbsarbeit? Welche Informationsangebote im Internet erweisen sich als nützlich?
METHODE: Das Projekt gliederte sich in zwei Bereiche: Im ersten Teil rekonstruierren die Forscherinnen die Bedeutung des Internet für Erwerbslose durch die Analyse der Darstellung ihrer subjektiven Erlebniswelt. Im zweiten Teil analysierten sie, ob die Websites, die sich an
Erwerbslose richten, für diese auch zweckmäßig sind. Projektziel war die Schaffung einer virtuellen Nachbarschaft nach den Bedürfnissen von Langzeiterwerbslosen. Methode: Im ersten
Schritt führten die Forscherinnen Leitfaden-Interviews mit Langzeiterwerbslosen durch, in
denen sie die Bedeutung des Internets im erwerbslosen Alltag erfragten. Im zweiten Schritt
setzten sie eine softwaregestützte Beobachtungsmethode der Usability-Forschung ein, um die
Nützlichkeit von Webangeboten für Langzeiterwerbslose zu testen.
ART: Eigenprojekt BEGINN: 2005-10 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Institution
INSTITUTION: Technische Universität Hamburg-Harburg, Arbeitsgruppe Arbeit - Gender Technik (21071 Hamburg)
KONTAKT: Leiterin (Tel. 040-42878-3445, Fax: 040-42878-2081,
e-mail: winker@tu-harburg.de)
[26-L] Conzen, Peter:
Fanatismus: Psychoanalyse eines unheimlichen Phänomens, Stuttgart: Kohlhammer 2005, 300
S., ISBN: 3-17-017426-6
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INHALT: Der Verfasser hat die Terroranschläge vom 11. September 2001 zum Anlass genommen, um das Phänomen des Fanatismus aus einer psychologischen und psychotherapeutischen Innenperspektive zu betrachten. Ihn interessieren nicht die politischen, wirtschaftlichen
oder historischen Entstehungsbedingungen des Fanatismus, sondern die Fragen der Persönlichkeitsentwicklung: Was sind die unbewussten Motive extremer Überzeugungen? Wodurch
erfolgen Weichenstellungen für das Abgleiten in fanatische Identitäten und Biografien? Auf
der Grundlage der wissenschaftlichen Fanatismusforschung untersucht der Autor am Beispiel
des Nationalsozialismus, der Roten-Armee-Fraktion und des aktuellen, islamistisch geprägten
internationalen Terrorismus das Wesen, die Charakteristika und Inhalte des menschlichen Fanatismus und präsentiert Erklärungsansätze für die Entstehung von Hass, Gewalt und Terrorismus. (ZPol, NOMOS)
[27-L] Degele, Nina:
Schönheit - Erfolg - Macht, in: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur Wochenzeitung Das
Parlament, 2007, H. 18, S. 26-32 (Standort: USB Köln(38)-Ztg00926-a; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.bpb.de/files/SYTVAQ.pdf)
INHALT: "Sichschönmachen ist keine private Angelegenheit, keine Frauensache, und hat mit
Spaß und Lust nur selten etwas zu tun. Schönheitshandeln ist ein Medium der Kommunikation, das der Inszenierung der eigenen Außenwirkung dient, das Aufmerksamkeit verschafft
oder vermeidet und die eigene Identität sichert." (Autorenreferat)
[28-F] Farhan, Tina, Dipl.-Psych. (Bearbeitung):
Die Entwicklung von Vorurteilen bei Kindern: welches Gewicht haben allgemeine kognitive
Entwicklung und soziale Einflussfaktoren?
INHALT: Die sozial-kognitive Entwicklungstheorie der Vorurteile ( Aboud, 1988) geht davon
aus, dass das Vorurteilsniveau bei Kindern sich mit ihrer allgemeinen Entwicklung verändert.
Dabei spielen die zunehmenden kognitiven Fähigkeiten und die Verschiebung des Aufmerksamkeitsfokus eine tragende Rolle. Das Ausmaß an Vorurteilen im sozialen Umfeld hat einen
Einfluss darauf, ob aufgrund erweiterter kognitiver Kapazitäten Vorurteile abgebaut oder weiter aufrechterhalten werden (Aboud, 1988). Im Rahmen des Dissertationsprojektes soll überprüft werden, welche Einstellungen und Beziehungen Schüler(innen) der dritten bis sechsten
Klasse mit unterschiedlichem kulturellen Hintergrund zueinander haben. Die Theorie von
Aboud nimmt eine Abnahme des Vorurteilsniveaus vom 9. bis zum 12. Lebensjahr an. Dies
wurde bisher jedoch in erster Linie in Kanada und den USA geprüft. Ein kindgerechter Fragebogen soll kognitive (Stereotype), affektive (Sympathieskala) und konative Facetten (soziometrische Befragung) von Vorurteilen erfassen. Studien von Aboud (1993), Black-Gutman
und Hickson (1996) und Zakrisson (1992) zeigten einen Zusammenhang zwischen Fortschritten in der kognitiven Entwicklung und dem Abbau von Vorurteilen etwa ab dem siebten Lebensjahr. Zur Überprüfung, ob auch im Grundschulalter und der Förderstufe der kognitive
Entwicklungsstand noch einen Einfluss auf interethnische Einstellungen aufweist, wird auch
der Entwicklungsstand mit einem kurzen Testverfahren erfasst. Die sozial-kognitive Entwicklungstheorie der Vorurteile legt ebenso wie das Modell sozialen Einflusses (Kelman, 2005)
und die Social Impact Theory (Nowak, Szamrej & Latané, 1990) nahe, dass soziale Normen
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und sozialer Einfluss eine wichtige Rolle für Einstellungen spielen. Auch die Gleichaltrigengruppe liefern Vergleichswerte und Normen (Petillon, 1987, 1991).
METHODE: Um zu überprüfen, ob soziale Einflussfaktoren im Sinne eines sozialen Umfeldes
mit hohem vs. niedrigem Vorurteilsniveau das eigene Vorurteilsniveau eines Kindes beeinflussen, wird die wahrgenommene Häufigkeit diskriminierenden Verhaltens in der Klasse und
im Freundeskreis erfasst (soziale Norm). Da aufgrund der soziometrischen Erfassung, befreundete Kinder einander über einen Zahlencode zugeordnet werden können, ist auch eine
Abschätzung der (Un-)Ähnlichkeit der Einstellungen befreundeter Kinder möglich. Studien
zur Kontakthypothese zeigen, dass das Ausmaß an Vorurteilen negativ mit Kontakten und
Freundschaften mit Mitgliedern einer anderen Gruppe zusammenhängt (Amir, 1969; Pettigrew & Tropp, 2000; Wagner & Machleit, 1986). Dies sollte für 9- bis 12-Jährige bezüglich
der Vorurteile gegenüber Immigranten überprüft werden. Das Längsschnittdesign bietet die
Möglichkeit, die kausale Richtung der Effekte zu testen. Ein Vergleich der Einflussstärke der
verschiedenen möglichen Einflussfaktoren auf die Einstellungen der Schüler(innen) könnte
wertvolle Anhaltspunkte für das Design von Programmen zur Verbesserung der Beziehungen
zwischen Schüler(innen) unterschiedlicher Herkunft liefern. Es wurden Pretests zur Sicherung der Verständlichkeit des Fragebogens und der Qualität der Skalen sowie eine erste Befragung der dritten und fünften Klassen an sieben Schulen durchgeführt. Im Mai/ Juni 2006
folgte die erneute Befragung der gleichen Schüler(innen).
ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Marburg, Graduiertenkolleg "Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit: Ursachen, Phänomenologie und Konsequenzen" (Gutenbergstr. 18, 35032 Marburg)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 06421-28-23625, Fax: 06421-28-23789,
e-mail: farhan@staff.uni-marburg.de)
[29-F] Franzen, Jannik, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Hark, Sabine, Prof.Dr. (Betreuung):
Verhandlungen von Körper - Geschlecht - Identität. Transgender und Transsexualität in der
Psychotherapie
INHALT: Das Dissertationsprojekt untersucht Verhandlungen von Körper, Geschlecht und Identität an einem bisher selten in den Vordergrund gerückten Ort: in der Psychotherapie. Und zwar
in Situationen, in denen Menschen, die ihr Geschlecht wechseln (wollen) bzw. Geschlechtergrenzen überschreiten, psychotherapeutische Behandlung oder Begleitung in Anspruch nehmen. Dabei soll der Einfluss von Zweigeschlechtlichkeit als grundlegender sowie in der Regel unbenannter sozialer Ordnungsstruktur auf das Erleben und Handeln von KlientInnen und
TherapeutInnen analysiert werden. Der theoretische Teil der Arbeit widmet sich der Frage,
welche Konzepte von Geschlechterrollen und Geschlechtsidentität den psychologischen Kategorien für Geschlechtsidentitätsstörungen/ Transsexualität zugrunde liegen und von diesen
(re-)produziert werden. Auch soll die Rolle der Psychotherapie in der institutionellen Transsexualitätsdiagnostik und -behandlung untersucht werden. Das Projekt thematisiert die politischen Implikationen psychologischer Theorie und Praxis sowie notwendige Veränderungsprozesse im Umgang mit Transgender- bzw. transsexuellen Menschen. Im empirischen Teil
soll untersucht werden, wie sich die in der Psychotherapie aufeinandertreffenden Personen zu
Diskursen von Transsexualität und Transgender ins Verhältnis setzen und wie im Spannungsfeld von medizinisch-psychologischer Behandlungspraxis und individueller Lebens- und
Körperwirklichkeit die Erfahrungen der KlientInnen verhandelt werden. Gleichzeitig geht es
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2 Sozialisation, Erziehung, Entwicklung, Persönlichkeit
um die Frage des Blickwinkels auf Transsexualitäts-/ Transgender-Erfahrung im Kontext der
Bearbeitung von problematischen und krisenhaften Lebensereignissen. Auch sollen Rollenkonflikte und Verunsicherungen auf Seiten der TherapeutInnen Gegenstand der Analyse sein.
Weiterhin soll untersucht werden, welche Bedürfnisse und Forderungen von transgender/
transsexuellen Menschen in Bezug auf die therapeutische Situation und die psychosoziale
Versorgung bestehen. Ihre Perspektive, zu der es bislang wenig Material gibt, bildet den
Schwerpunkt der Arbeit. (S. http://www.tgnb.de/?lang=de&d=wb_jannik ).
ART: Dissertation BEGINN: 2004-04 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine
Angabe
INSTITUTION: Technische Universität Berlin, Fak. I Geisteswissenschaften, Zentrum für Interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung (Franklinstr. 28-29, 10587 Berlin)
KONTAKT: Institution (Tel. 030-314-26974, Fax: -26988, e-mail: zifg@tu-berlin.de)
[30-L] Garz, Detlef:
Sozialpsychologische Entwicklungstheorien: von Mead, Piaget und Kohlberg bis zur Gegenwart, (Lehrbuch), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2006, 188 S., ISBN: 978-3-531-23158-7
(Standort: UB Bonn(5)-20068268)
INHALT: Der Autor beschreibt die Entwicklung von sozialpsychologischen Entwicklungstheorien, die von einem stufenförmig verlaufenden Entwicklungsprozess ausgehen. Den dargestellten Theorien liegt eine spezifische Idee der Stufenabfolge zugrunde: die Vorstellung, dass
die einzelnen Stufen jeweils auf die angegebene Weise aufeinander folgen. Es wird die Entwicklung der Theorien von Baldwins Versuch einer umfassenden Darstellung der verschiedenen Entwicklungsbereiche über Meads Aussagen zur "Rollenübernahme" und zum Selbst und
Piagets Untersuchungen zur Moral und Kognition bis zu Kohlbergs Stufen der Gerechtigkeitsentwicklung und Gillians Erweiterungen im Hinblick auf eine Moral der Fürsorge und
Anteilnahme sowie den Arbeiten zur religiösen und ästhetischen Entwicklung bei Fritz Oser
und Michael Parsons dargestellt. Zum Schluss stellt der Autor einige Praxis bezogene Reflexionen an, die sich sowohl auf Problembereiche wie auf offene Fragen und Weiterentwicklungen im Zusammenhang mit sozialpsychologischen Theorien der Entwicklung beziehen.
Das größte Hindernis auf dem Weg zu einem umfassenden Entwicklungsparadigma, das Hilfen für Therapie, Beratung und Theorien formaler Bildung geben kann, liegt nach Meinung
des Autors in dem Mangel an Forschungen zur Frage, wodurch menschliche Entwicklung
bewirkt wird. (ICF)
[31-F] Gebhard, Ulrich, Prof.Dr.; Mielke, Rosemarie, Prof.Dr. (Bearbeitung):
Selbstkonzeptentwicklung in Lernprozessen zur Bioethik (Teilprojekt 5 im Rahmen des Graduiertenkollegs "Bildungsgangforschung" - 1. Förderperiode)
INHALT: Das Selbstkonzept ist ein wichtiger Bereich der Persönlichkeitsentwicklung, auf den
sich Schule auswirkt (Fend 1997). Dabei liegt der Schwerpunkt der bisherigen Forschung in
der Regel auf Aspekten des Selbstkonzepts, die mit dem Lern- und Leistungsverhalten in unmittelbarem Zusammenhang stehen (vgl. z.B. Helmke 1992). Weitergehende Aspekte des
Selbstverständnisses einer Person, die den Hintergrund dafür bilden, wie schulische Erfahrungen in ein persönliches Sinnsystem eingebunden werden, werden dagegen eher selten
thematisiert. Dies hängt u.a. damit zusammen, dass es eine Reihe von (durchaus "guten")
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Gründen gibt, sich in schulischen Kontexten nur zurückhaltend über das Bild von der eigenen
Person zu äußern, und dass spontane Äußerungen über Selbstbilder generell eher selten sind
(Gergen 1979). Wie alle kognitiven Inhalte, sind interne Repräsentationen der eigenen Person
sowohl in latenter als auch in offen verbalisierbarer Form vorhanden. Auch latent vorhandene
Vorstellungen wirken sich auf Lernprozesse aus und neuere Forschungen deuten darauf hin,
dass ihnen in vielerlei Hinsicht eine bedeutendere Rolle zukommt, als bisher angenommen
(Chaiken & Trope 1999). Die Bearbeiter gehen davon aus, dass eine Thematisierung des
Selbstbildes einerseits Bestandteil einer ethischen Reflexion ist und sich andererseits Vorstellungen von der eigenen Person in Wechselwirkung mit ethischer Reflexionskompetenz weiterentwickeln. Auf welche Weise unterschiedliche kognitive Prozesse des Zustandekommens
und des Abrufs von latenten und offen zugänglichen internen Repräsentationen dabei von
Bedeutung sind und wie sich die Reflexion darüber durch geeignete Unterrichtskonzepte fördern lässt, steht dabei im Zentrum. Am Beispiel der Gentechnik soll untersucht werden, inwieweit sich die ethische Reflexionskompetenz (Martens 2003) und die Selbstkonzeptentwicklung dadurch unterstützen lassen, dass Vermittlungskonzepte modifiziert und ergänzt
werden durch die Verbindung mit Selbstkonzepten (Marsh 1993, Mielke 2000) und das Anknüpfen an Alltagsphantasien (Gebhard 1994, 1997, 1999a-c, 2000).
ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Hamburg, Fak. für Erziehungswissenschaft, Psychologie und Bewegungswissenschaft, FB Erziehungswissenschaft Graduiertenkolleg Bildungsgangforschung
(Von-Melle-Park 8, 20146 Hamburg); Universität Hamburg, Fak. für Erziehungswissenschaft, Psychologie und Bewegungswissenschaft, FB Erziehungswissenschaft Sektion 5 Didaktik der gesellschaftswissenschaftlichen und mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächer
(Von-Melle-Park 8, 20146 Hamburg); Universität Hamburg, Fak. für Erziehungswissenschaft, Psychologie und Bewegungswissenschaft, FB Erziehungswissenschaft Sektion 2
Schulpädagogik, Sozialpädagogik, Behindertenpädagogik und Pädagogische Psychologie Arbeitsbereich Pädagogische Psychologie (Von-Melle-Park 8, 20146 Hamburg)
KONTAKT: Gebhard, Ulrich (Prof.Dr. Tel. 040-42838-6119, Fax: 040-42838-2112,
e-mail: gebhard@erzwiss.uni-hamburg.de); Mielke, Rosemarie (Prof.Dr. Tel. 040-428382164, Fax: 040-42838-2112, e-mail: mielke@erzwiss.uni-hamburg.de)
[32-L] George, Uta; Mumme, Petra:
Zugedeckt. Aufgedeckt?: familienbiographische Verstrickung als Problem bei der Behandlung des Nationalsozialismus ; Erfahrungen in der Kollegialen Beratung, in: Gruppendynamik
und Organisationsberatung : Zeitschrift für angewandte Sozialpsychologie, Jg. 37/2006, H. 3, S.
315-328 (Standort: USB Köln(38)-XB195; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Es wird die zehnjährige Arbeit einer 'Kollegialen Beratungsgruppe' beschrieben. Hintergrund des Zusammenfindens der Teilnehmer ist die Arbeit zum Thema Nationalsozialismus. Die Gruppenmitglieder arbeiten in der Forschung und der Vermittlung des Nationalsozialismus (in Forschungsinstituten, Gedenkstätten, Schulen). Im Rahmen der Kollegialen Beratung kam der Familienbiographie der einzelnen Mitglieder eine zentrale Rolle zu. Durch die
Beschäftigung mit der Familienbiographie, so die These, werden Projektionen verringert und
eine Professionalisierung erreicht." (Autorenreferat)
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[33-F] Geßner, Christian, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Voß, Hans-Georg, Prof.Dr.rer.nat.; Rüttinger, Bruno, Prof.Dr.rer.pol. (Betreuung):
Paare aus der Herkunftsfamilien-Perspektive. Eine empirische Studie zur Entwicklung und
Erprobung eines Herkunftsfamilieninterviews (HFI) im Kontext von Partnerschaftsbeziehungen
INHALT: keine Angaben
ART: Dissertation ENDE: 2007-03 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine
Angabe
INSTITUTION: Technische Universität Darmstadt, FB 03 Humanwissenschaften, Institut für
Psychologie Arbeitsgruppe Differentielle und Entwicklungspsychologie (Alexanderstr. 10,
64283 Darmstadt); Technische Universität Darmstadt, FB 03 Humanwissenschaften, Institut
für Psychologie Arbeitsgruppe Arbeits-, Betriebs- und Organisationspsychologie (Alexanderstr. 10, 64283 Darmstadt)
KONTAKT: Voß, Hans-Georg W. (Prof.Dr. e-mail: voss@psychologie.tu-darmstadt.de); Rüttinger, Bruno (Prof.Dr. e-mail: ruettinger@psychologie.tu-darmstadt.de)
[34-L] Grundmann, Matthias; Hoffmeister, Dieter:
Die Verwobenheit von Sozialisation und Selektion: eine kritische Bestimmung des Verhältnisses von Sozialisation, Bildung und Erziehung, in: Zeitschrift für Soziologie der Erziehung
und Sozialisation, Jg. 27/2007, H. 2, S. 128-142 (Standort: USB Köln(38)-XG02735; Kopie über
den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "In dem Beitrag wird die Verwobenheit von Sozialisations- und Selektionsprozessen
begriffsanalytisch nachgezeichnet. Herausgearbeitet wird, wie sich die Begriffe Sozialisation,
Bildung und Erziehung aufeinander beziehen, welche normativen Konnotationen mit den
Begriffen verbunden sind und wie sich ihr Bedeutungshorizont verändert. Dabei zeigt sich,
wie Sozialisationsprozesse durch Selektionsprozesse überlagert werden und wie diese Überlagerung zu einer Engführung der Sozialisations-, Erziehungs- und Bildungsforschung führt."
(Autorenreferat)
[35-L] Gumbinger, Hans-Walter; Bambey, Andrea:
Vaterschaft zwischen Norm und Selbstbestimmung, in: WestEnd : neue Zeitschrift für Sozialforschung, Jg. 4/2007, H. 1, S. 92-101
INHALT: Die institutionelle Lebensform Familie bietet heute keine stabilen Rollenmuster mehr,
und traditionelle Rollenstrukturen stellen zunehmend geringere Ressourcen für die Bewältigung des familialen Alltags zur Verfügung. Damit besteht die Möglichkeit, aber auch die
Notwendigkeit, familiale Rollen stärker in selbstbestimmter Form zu gestalten. Die vorliegenden Überlegungen greifen aus den Ergebnissen einer Studie der Autoren zwei Vatertypen
heraus, um daran die Ambivalenz des normativen Leitbildes des "neuen Vaters" deutlich zu
machen. Einige Rollenaspekte des Leitbildes lassen sich nämlich als erweiterte Möglichkeiten
der selbstbestimmten Ausgestaltung der Vaterrolle verstehen, was wiederum als Effekt des
Individualisierungsprozesses der Moderne gesehen werden kann. Wird das Leitbild von Vätern jedoch lediglich als Norm interpretiert, die es unreflektiert zu befolgen gilt, kann sich die
erweiterte Möglichkeit selbstbestimmter Rollengestaltung zu dem Phänomen einer "fassaden-
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haften" Praxis moderner Vaterschaft verkehren. Den empirischen Ausgangspunkt dieses Befunds bildet ein am Institut für Sozialforschung Frankfurt a. M. durchgeführtes Forschungsprojekt, das der Spannung zwischen neuen Rollenerwartungen einerseits und traditioneller
Aufgabenteilung in den Familien und Partnerschaften andererseits nachgeht. Um das aktuelle
Spektrum der Ausgestaltung von Vaterschaft zu erfassen, wurden auf der Grundlage eines
Fragebogens mit 165 Items verschiedene Dimensionen (Cluster) der Vaterschaft erhoben. (ICA2)
[36-L] Haasler, Bernd; Schnitger, Meike:
Kompetenzerfassung bei Arbeitssuchenden: eine explorative Studie unter besonderer Berücksichtigung des Sektors privater Arbeitsvermittlung in Deutschland, (ITB-Arbeitspapiere,
Nr. 57), Bremen 2005, 167 S. (Standort: IAB-6151 BT 008; Graue Literatur;
URL: http://www.itb.uni-bremen.de/downloads/Publikationen/Arbeitspapiere/AP_57.pdf)
INHALT: "Im Hinblick auf die derzeitige arbeitsmarktpolitische Situation in Deutschland gewinnt die Diskussion um Ansätze und Verfahren zur Bilanzierung von Kompetenzen zunehmend an Bedeutung, auch um eine zielgerichtete Vermittlung von Arbeitssuchenden in den
ersten Arbeitsmarkt zu unterstützen. Die zentrale Forschungsfrage lautet, ob aus bereits vorliegenden Instrumenten europäischer Nachbarländer Hinweise zur Übertragbarkeit dieser Ansätze für die Rahmenbedingungen der Bundesrepublik Deutschland abgeleitet werden können. Im Ergebnis der Studie sollen fundierte Handlungsempfehlungen für die künftige Entwicklung und den Einsatz von praxistauglichen Instrumenten zur Erstellung von Kompetenzbilanzen von Arbeitssuchenden und damit eine mögliche Unterstützung des Vermittlungsprozesses im Rahmen der deutschen Arbeitsmarktpolitik gegeben werden. Der Fokus der Studie
liegt dabei nicht explizit in spezifischen Arbeitsloseninstrumenten. Auch Ansätze, die ebenso
in der betrieblichen, psychologischen und pädagogischen Praxis Bestand haben, werden einbezogen, da die Studie über das direkte Verwendungsfeld hinaus einen Beitrag zur wissenschaftlichen Bestandsaufnahme und Weiterentwicklung von Methoden zur Erfassung und Bilanzierung von Kompetenzen leisten soll." (Autorenreferat)
[37-L] Hahn, Alois; Schorch, Marén:
Exklusionsgeneratoren: Selbstenthüllungen durch Geständnisse und Kontrollbeobachtungen, (Diskussionsbeiträge des Kulturwissenschaftlichen Forschungskollegs/ SFB 485 "Norm und
Symbol - die kulturelle Dimension sozialer und politischer Integration" an der Universität Konstanz, Nr. 75), Konstanz 2006, 19 S. (Standort: UB Konstanz (352)-alg5:i/n67-75; Graue Literatur)
INHALT: Die Differenz Inklusion/Exklusion entwickelte sich in den letzten Jahren zu einem
festen Bestandteil theoretischer und empirischer Sozialwissenschaft, aber auch der historischen Forschung. Unter Inklusion ist dabei die Berücksichtigung von Personen in sozialen
Systemen zu verstehen, während Exklusion deren Ausgrenzung bzw. Nichtberücksichtigung
meint. Der vorliegende Beitrag fragt nach den "Generatoren" sozialer Exklusion. Sie können
u. a. Zuschreibungen von Schuld (bzw. Sünde), abweichendem Verhalten, Krankheit oder
Fremdheit sein. Als Abweichung von etablierten Normen und "Normalitäten" ziehen sie mitunter eigentümliche Formen sozialer Reaktionen nach sich (Isolation, Verfolgung, Ausgrenzung, Stigmatisierung, etc.). Diese Identifikation (kommunikative Adressierung) legt damit
fest, wer oder was jemand ist. Diese Identität ist gleichsam der Verweisungshorizont aller
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weiteren Zuschreibungen und Identifikationen. Neben generellen Beschränkungen unserer
Wahrnehmung und Kommunikation markiert jedoch das Geheimnis, die Unmöglichkeit, einen anderen absolut zu kennen, alles von jemandem zu wissen, eine Grenze. Wir sind demnach auf spezifische Methoden - die Autoren sprechen von Generatoren - angewiesen, um
Opakes durchlässig zu gestalten, Geheimnisse enthüllen und Zuschreibungen hinsichtlich der
Differenz "gesund/krank" oder "Staatsangehöriger/Ausländer" (exemplarisch für die vorliegende Untersuchung) vornehmen zu können. (ICA2)
[38-F] Helmken, Klaus (Bearbeitung); Mienert, Malte, Prof.Dr. (Leitung):
Bedingungen für die Entstehung und Veränderung individueller Werthaltungen im Jugendalter. Ein integratives Modell
INHALT: Das Forschungsprojekt, hat zum Ziel, erstmals ein umfassendes Modell für die Entstehung und Veränderung individueller Werthaltungen in der Zeit der Adoleszenz zu entwickeln
und in einer Verbindung aus Längs- und Querschnitterhebungen empirisch zu prüfen. Nicht
die bloße Deskription von Wertausprägungen, sondern die Bedingungen für Konstituierung
und Konsolidierung von individuellen Werten sollen beschrieben werden. Vorgesehen ist eine
Studie mit drei Erhebungszeitpunkten und quantitativen sowie qualitativen Methoden zur Datengewinnung und Theoriebildung. Für die Untersuchung der Wertentstehung wird der bidirektionale Zusammenhang zwischen den Werthaltungen Jugendlicher und denen ihrer Eltern,
Lehrer und Freunde erstmalig zusammenfassend beschrieben. Soziodemographische, biologische und kognitive Merkmale sowie der psychosoziale Entwicklungsstand des Jugendlichen
werden als Voraussetzungen für Wertentstehung mit erfasst. Zudem werden im Modell wichtige moderierende Faktoren für die wertbildende Interaktion zwischen dem Jugendlichen und
seinen Bezugspersonen berücksichtigt, um auf diese Weise zu einem integrativen Modell der
Wertenstehung und -veränderung zu gelangen. Zur Vorbereitung des Projekts laufen zurzeit
zwei Diplomarbeiten zur Exploration des Werteraumes von Jugendlichen, Eltern und Lehrern.
ART: gefördert BEGINN: 2006-01 ENDE: 2009-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Bremen, FB 11 Human- und Gesundheitswissenschaften, Abteilung
Entwicklungs- und Pädagogische Psychologie (Grazer Str. 2c, 28359 Bremen)
KONTAKT: Leiter (Tel. 0421-218-3079, Fax: 0421-218-7111, e-mail: mienert@uni-bremen.de)
[39-L] Huber, Christian:
Soziale Integration in der Schule?!: eine empirische Untersuchung zur sozialen Integration
von Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf im gemeinsamen Unterricht, Marburg:
Tectum Verl. 2006, 380 S., ISBN: 978-3-8288-9141-8 (Standort: UB Bonn(5)-2006/9458)
INHALT: Ziel der Untersuchung ist es, die heterogene Lerngruppe integrationspädagogisch wie
sozialpsychologisch zu problematisieren, eine Standortbestimmung der sozialen Integration
von Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf (SFB) im Alltag des gemeinsamen Unterrichts vorzunehmen und die tatsächlichen sozialpsychologischen Wirkungen schulischer
Integration zu erkunden. Die Basis der Untersuchung bilden die Integrationspädagogik, die
Theorie des sozialen Vergleichsprozesse und bereits vorliegende Ergebnisse der empirischen
Forschung. Den Kern des empirischen Teils bildet eine Befragung von Lehrern an integrati-
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ven Grundschulen Nordrhein-Westfalens. Die Untersuchung zeigt, dass Schüler mit SFB in
ihrer Klassengemeinschaft schlechter integriert sind als Schüler ohne SFB. Der Hauptgrund
hierfür liegt in föderbedarfsrelevanten Ursachen. Die Hoffnung auf eine "normalisierende"
Wirkung von Heterogenität lässt sich nicht bestätigen. Unterrichtsbezogene Maßnahmen
scheinen die Situation nicht spürbar zu entschärfen. Eine pauschale Zuweisung von Schülern
mit SFB in den Gemeinsamen Unterricht muss ebenso kritisch beurteilt werden wie eine pauschale Selektion. (ICE2)
[40-L] Ittel, Angela; Kuhl, Poldi; Hess, Markus:
Traditionelle Geschlechterrollen und Problemverhalten im Leben Jugendlicher in Berlin, in:
Angela Ittel, Hans Merkens (Hrsg.): Interdisziplinäre Jugendforschung : Jugendliche zwischen
Familie, Freunden und Feinden, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2006, S. 105-133, ISBN:
978-3-531-14662-1 (Standort: UB Duisburg-Essen(464)-OHP3437)
INHALT: "Männliche Jugendliche zeigen höhere Ausprägungen in Problemverhalten und Delinquenz als weibliche Jugendliche. Dieser Befund ist durch zahlreiche Studien belegt. In diesem Beitrag wird ein sozialisatorischer Ansatz zur Erklärung der geschlechtsspezifischen Ansätze vorgestellt. Annahme ist, dass sich die Differenz im Problemverhalten zwischen Jungen
und Mädchen über die Transmission und Zustimmung von Dominanzideologien in der Familie erklären lässt. Ergebnisse bestätigen diese Annahme und stellen geschlechterspezifische
Prozesse der Transmission und der Entstehung des 'gender gap' in der Delinquenzbeteiligung
dar." (Autorenreferat)
[41-L] Jacob, Katharina:
Zum Zusammenhang von Burnout und Gesundheitsbewusstsein: eine empirische Untersuchung zum Burnout bei Lehrern und Lehrerinnen, (Schriften aus dem Institut für Rehabilitationswissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin, Bd. 2), Aachen: Shaker 2006, 85 S.,
ISBN: 978-3-8322-5273-1 (Standort: PHB Freiburg i. Br.(Frei129)-PsyG570:60)
INHALT: Im theoretischen Teil der Untersuchung erfolgt die Definition und Eingrenzung des
Konstrukts "Burnout"; intra- und interpersonale Erklärungsansätze von Burnout werden vorgestellt sowie die Spezifika des Burnouts bei LehrerInnen dargestellt.Ein Kapitel zum Gesundheitsbewusstsein schließt den theoretischen Teil ab. Der empirische Teil stützt sich auf
eine Befragung, die an zehn berliner Schulen vorgenommen wurde. Zur Erfassung des Konstrukts Burnout wurde die deutsche Übersetzung des Maslach Burnout Inventory (MBI) verwendet; als Grundlage für die Operationalisierung von Gesundheitsbewusstsein diente die
theoretische Konzeption von Faltermaier. Fazit der Untersuchung: je positiver die Beziehung
von LehrerInnen zu ihrem Körper ausfällt, desto weniger sind diese von Burnout betroffen.
(FR)
[42-L] Jösting, Sabine:
Einarbeitungsprozesse männlicher Jugendliche in die heterosexuelle Ordnung, in: Jutta
Hartmann, Christian Klesse, Peter Wagenknecht, Bettina Fritzsche, Kristina Hackmann (Hrsg.):
Heteronormativität : empirische Studien zu Geschlecht, Sexualität und Macht, Wiesbaden: VS
Verl. für Sozialwiss., 2007, S. 151-169, ISBN: 978-3-531-14611-9
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INHALT: Der Beitrag untersucht Bedeutung und Funktion freundschaftlicher Beziehungen von
Jungen zum eigenen und zum anderen Geschlecht sowie die hierbei stattfindenden Konstruktionen jugendlicher Männlichkeit. Auf der Basis von Gruppendiskussionen mit Jungen im Alter zwischen 13 und 17 Jahren arbeitet wird herausgearbeitet, inwiefern dabei eine heterosexuelle Orientierung und Praxis zwar als unhinterfragbare Selbstverständlichkeit betrachtet,
gleichzeitig jedoch über heterosexuelle Selbstdarstellungen hervorgebracht wird. Ziel der
Einarbeitung in heterosexuelle Umgangsformen scheint die Überwindung einer kindlichen
Geschlechtertrennung hin zu einer erwachsenen Existenz über das Mittel der Sexualität zu
sein. Als zentrale Konstruktionsfelder arbeitet die Autorin mehrere Faktoren heraus: Homosozialität, Aktionsfelder heterosexueller Männlichkeit wie Sport, Technik und (Berufs)Arbeit, gelebte Beziehungen zu Mädchen sowie Lebensentwürfe, die sich im Kern einer anvisierten Rolle als Familienernährer gleichen. Die Einübung der Jungen in Heterosexualität
erfolgt somit zu großen Teilen in der gleichgeschlechtlichen Freundesgruppe. Indem sie "Einarbeitungsprozesse" in die heterosexuelle Ordnung rekonstruiert, fokussiert die Autorin auf
die Verschränkung der Konstruktionsprozesse von Geschlecht und Jugend und verfolgt eine
Vergleichsperspektive zwischen Gymnasiasten und Hauptschülern, zwischen ethnischen Herkunftsmilieus sowie zu Mädchen. (ICA2)
[43-F] Jugert, Philipp, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Noack, Peter, Prof.Dr.; Ruthland, Adam, Ph.D.
Dr. (Betreuung):
Die Entwicklung von interethnischen Freundschaften bei Kindern: interpersonale vs. intergruppale Determinanten
INHALT: Diese Arbeit versucht Theorien interpersonaler Attraktivität mit Theorien sozialer Intergruppenbeziehungen zu verknüpfen, um die Entstehung von interethnischen Freundschaften (IEF) bei Kindern zu erklären. IEF scheinen aus verschiedenen Gründen relevant. Ergebnisse zur Kontakt-Hypothese (Allport, 1954) belegen, dass IEF besonders geeignet sind Vorurteile zu reduzieren (Pettigrew 1997). Vor dem Hintergrund einer zunehmend multi-ethnischen Gesellschaft erscheinen IEF außerdem als eine Form sozialen Kapitals, das zu individueller Adaptierung und gesellschaftlicher Integration beitragen kann. Speziell für Kinder mit
Migrationshintergrund erscheinen IEF besonders geeignet, negative Effekte von sozialer Exklusion vorzubeugen sowie Schulleistungen zu verbessern und soziale Kontakte zu knüpfen,
die sich später positiv auf die berufliche Entwicklung auswirken können. Ziel der Untersuchung ist es Bedingungen zu identifizieren, die die Entstehung von IEF begünstigen. Hierbei
können drei Ebenen von Entstehungsfaktoren unterschieden werden. Auf der interpersonalen
Ebene geht es um Ähnlichkeiten in Bezug auf Aktivitäten, Interessen und Schulleistung. Auf
der intergruppalen Ebene spielen das Ausmaß der Identifikation mit der eigenen ethnischen
Gruppe sowie implizite und explizite Einstellungen gegenüber Fremdgruppen eine Rolle. Auf
einer strukturellen Ebene werden kontextuelle Faktoren wie der Ausländeranteil in der Klasse
und das Ausmaß, in dem günstige Bedingungen für Intergruppenkontakt (gleicher Status, gemeinsame Ziele, kooperative Abhängigkeit und Unterstützung durch Autoritäten) erfüllt sind,
berücksichtigt. Neben der relativen Bedeutung der einzelnen Ebenen sollen mögliche Interaktionseffekte zwischen den Ebenen untersucht werden (z.B. ob der Einfluss von Kontaktbedingungen durch das Ausmaß von Vorurteilen moderiert wird). Weitere zu untersuchende Fragen sind, ob für IEF andere Faktoren relevant sind als für intraethnische Freundschaften und
wenn ja welche, ab welchem Punkt wahrgenommene Ähnlichkeiten wichtiger als Differenzen
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sind und wie sich Kinder mit IEF von Kindern ohne IEF unterscheiden. GEOGRAPHISCHER
RAUM: Bremen
METHODE: Nach einer qualitativen Pilot-Studie ist eine quantitative Längsschnittuntersuchung
mit drei Erhebungszeitpunkten über ein Schuljahr geplant. Es sollen Haupt- und Realschüler
der 5. Jahrgangstufe in Klassen mit vergleichbarem Ausländeranteil befragt werden. Die 5.
Jahrgangstufe wurde ausgewählt, da hier durch den zwischendurch erfolgten Schulwechsel
mit der Bildung von neuen Freundschaften zu rechnen ist. Die erste Erhebungswelle sollte
daher zu Beginn des Schuljahres erfolgen, so dass Veränderungen über die Zeit erwartbar und
kausale Effekte identifizierbar sind. Für die Stichprobe werden 300 Schüler deutscher und
ausländischer Herkunft angepeilt. Veränderungen über die Zeit können dann mit Mulitlevel
Models of Change, Kausaleffekte mit Cross-Lagged Panel Analysis analysiert werden. Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 300-400; SchülerInnen der 5. Jahrgangsstufe). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des
Projekts.
ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2006-05 ENDE: 2009-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Jena, Internationales Graduiertenkolleg "Konflikt und Kooperation
zwischen sozialen Gruppen - Dynamik der Veränderung von Intergruppenbeziehungen"
(Wildstr. 1, 07743 Jena)
KONTAKT: Helbig, Muriel (Tel. 3641-945-190, e-mail: muriel.helbig@uni-jena.de)
[44-L] Jungwirth, Ingrid:
Zum Identitätskurs in den Sozialwissenschaften: eine postkolonial und queer informierte
Kritik an Georg H. Mead, Erik H. Erikson und Erving Goffman, (Sozialtheorie), Bielefeld:
transcript Verl. 2007, 407 S., ISBN: 978-3-89942-571-0
INHALT: "Unter welchen Bedingungen wurde die 'Frage der Identität' zu einer akzeptablen mehr noch: dominanten - Problematisierungsweise sozialer Phänomene? In der diskursanalytischen Untersuchung wird die sozialwissenschaftliche Prägung der Begriffe Identität und
Selbst in den Arbeiten von George H. Mead, Erik H. Erikson und Erving Goffman in Zusammenhang mit wissenschaftsgeschichtlichen Entwicklungen und sozialen Bewegungsdiskursen in den USA rekonsturiert. Die Studie ist ein Beitrag zur Geschichte der Soziologie und
zu den Gender Studies. Sie verankert feministische, queer und postkoloniale Theorien in Geschichte und Theorie der Sozialwissenschaften und präsentiert Diskursanalyse als ein wissenschaftsgeschichtliches Instrument." (Autorenreferat)
[45-F] Kärtner, Joscha, Dipl.-Psych.; Abels, Monika, Dipl.-Psych.; Chaudhary, Nandita, Dr. (Bearbeitung); Keller, Heidi, Prof.Dr. (Leitung):
Die Entwicklung des Selbsterkennens im Spiegel in verschiedenen kulturellen Umwelten
INHALT: Das Projekt beschäftigt sich mit der Entwicklung des kategorialen Selbstkonzeptes in
verschiedenen sozio-kulturellen Umwelten. Das wichtigste Maß für das entstehende Selbstkonzept ist das Selbsterkennen im Spiegel (Rouge-Test). Die Entwicklung des kategorialen
Selbstkonzeptes äußert sich phänomenologisch darin, dass Kinder ihr psychisches Erleben
von dem anderer Personen abgrenzen können, sie also in der Lage sind, zwischen dem eigenen und fremden Erleben zu differenzieren. Daran schließt sich eine ganze Reihe weiterer
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Entwicklungen an wie beispielsweise die Klasse sekundärer Emotionen. Dabei wird davon
ausgegangen, dass sich das kategoriale Selbstkonzept in Umwelten, in denen der Entwicklung
von Autonomie beirr Kind ein hoher Stellenwert zugeschrieben wird, früher entwickelt.
GEOGRAPHISCHER RAUM: Osnabrücker Raum, Umland von Kumbo (CM), Delhi und
Umland, Indien
METHODE: Der Studie liegt ein Kohortensequenzplan zugrunde. Überlappende Kohorten (je
einen Monat voneinander getrennt: 18-Monats-, 19-Monatskohorte etc.) von je 20 Kindern
werden über einen Zeitraum von 6 Wochen im Wochenabstand untersucht. Dabei werde in
jedem Kontext Kohorten derart rekrutiert, dass der komplette entwicklungssensitive Bereich
abgedeckt wird (z.B. 16-20,5 Monate im Osnabrücker Raum und 18-22,5 Monate in Kumbo,
Kamerun). Das wiederholte Erheben des Rouge-Tests erlaubt es, individuelle Enwicklungsverläufe nachzuzeichnen, den Test auf seine psychometrischen Eigenschaften hin zu untersuchen und zu testen, ob in sozio-kulturellen Kontexten, in denen Spiegel seltener vorkommen
ein Spiegelgewöhnungseffekt auftritt. Dabei gibt es neben dem Rouge-Test eine Reihe weiterer Untersuchungsbausteine die den allgemeinen Entwicklungsstand, die Motivation zur taktilen Exploration etc. erfassen. Diese weiteren Erhebungen dienen dazu, mögliche Alternativerklärungen zu entkräften. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG:
Experiment; Psychologischer Test; Beobachtung, nicht teilnehmend; Standardisierte Befragung, face to face; Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 4x80). Feldarbeit durch
Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Kärtner, Joscha; Keller, Heidi: The development of an early self concept in different socio-cultural environments. Paper
presented at the 18th Congress of the International Association of Cross-Cultural Psychology
(IACCP), Isle of Spetses, Greece, 11.-15. July. Isle of Spetses 2006.+++Kärtner, Joscha; Keller, Heidi; Yovsi, Relindis Dzeaye: Self recognition in different socio-cultural environments.
Paper presented at the Biennial Meeting of the Society for Research in Child Development
(SRCD), Atlanta, USA, 7.-10. April. Atlanta 2005.+++Kärtner, Joscha; Keller, Heidi; Yovsi,
Relindis Dzeaye: Self recognition in different socio-cultural environments. Paper presented at
the XII European Conference on Development Psychology (ESDP), La Laguna, Tenerife,
Spain, 24.-28. August. La Laguna 2005.
ART: gefördert BEGINN: 2006-02 ENDE: 2008-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Osnabrück, FB 08 Humanwissenschaften, Lehreinheit Psychologie
Fachgebiet Entwicklung und Kultur (Seminarstr. 20, 49069 Osnabrück)
KONTAKT: Kärtner, Joscha (e-mail: jkaertne@uos.de)
[46-F] Keller, Heidi, Prof.Dr. (Bearbeitung):
Interactional regulations between mothers and their infants during the first 3 months of life
in Cameroonian Nso farmers and German middle-class families
INHALT: Ziel des Projektes ist die Untersuchung von Mutter-Kind-Interaktionen im Verlauf der
ersten drei Lebensmonate. Dabei werden Mutter-Kind-Dyaden aus einem prototypisch independenten Kontext (Deutsche städtische Mittelklasse) und einem prototypisch interdependenten Kontext (Kamerunische Nso-Bauern) verglichen. Im Fokus der Analysen stehen sowohl
verbale als auch nonverbale Interaktionsstrategien. Neben dem kulturellen Vergleich besteht
ein weiteres Ziel darin, eine kultursensitive Skala zur Erfassung von Interaktionsqualität zu
entwickeln. Ergebnisse: Im Projekt konnte gezeigt werden, dass die Nso-Mütter in den ge-
soFid Sozialpsychologie 2007/2
2 Sozialisation, Erziehung, Entwicklung, Persönlichkeit
35
filmten freien Spielepisoden mehr Körperkontakt zu ihren Babys herstellen als die deutschen
Mütter. Demgegenüber bringen die deutschen Mütter sich und ihre Babys häufiger in Face-toface-Positionen, die aktive Kommunikation ermöglichen. Dieser Face-to-face-Kontakt steigt
für die deutschen Dyaden auch deutlich an im Verlauf der ersten 12 Lebenswochen und erreicht mit 3 Monaten seinen Höhepunkt. Bei den kamerunischen Nso Mutter-Kind-Paaren ist
ein vergleichbarer Anstieg nicht beobachtbar. Auch im verbalen Interaktionsverhalten der
Mütter zeigten sich Unterschiede zwischen den beiden kulturellen Gruppen. Während die
deutschen Mütter ihren Babys gegenüber einen Autonomie-betonten Sprachstil benutzten,
drückten die Nso-Mütter eher interpersonelle Bezogenheit in ihrem Sprachstil aus. Die Analysen der zeitlichen Struktur der verbalen und vokalen Interaktion komplettierten diese Bilder
von den kulturspezifischen Interaktionsstrategien. Deutsche Mütter und Babys vokalisierten
insgesamt viel häufiger als kamerunische Nso-Dyaden. Von der zeitlichen Struktur zeigten
deutsche Mutter-Kind-Paare eher gesprächsartige Verläufe, bei denen jeder Partner die Äußerung des anderen abwartet und dann darauf reagiert, während die Nso-Paare eher gleichzeitig
vokalisierten. Im Rahmen des Projekts wurde auf der Basis von umfangreichen Fallstudien,
ethnographischen Berichten, Analysen von Ethnotheorien und Verhaltensbeobachtungen die
"Nso-Sensitivity-Scale" entwickelt. Diese Skala ist analog zur Ainsworth-Sensitivity-Scale
konstruiert (9-Punkt-Skala), bildet jedoch eine Alternative zu dieser, weil sie die NsoDefinition von elterlicher Interaktionsqualität zugrunde legt. Demnach besteht gutes Elternverhalten aus Nähe, Kontrolle, Instruktion, Training und Führung kindlicher Aktivitäten. Die
Anwendung beider Skalen zeigt, dass die deutschen Mütter höhere Werte auf der AinsworthSkala erreichen und die Nso-Mütter auf der Nso-Skala. Die Studie verdeutlicht also, dass Eltern in verschiedenen kulturellen Umgebungen unterschiedliche Konzepte davon haben, was
gutes Elternverhalten ausmacht und dass Analysen der Sozialisationsziele und Ethnotheorien
unerlässlich sind, um Elternverhalten in seinem jeweiligen Kontext besser zu verstehen.
GEOGRAPHISCHER RAUM: Cameroon, Germany
METHODE: Mother-infant interaction/ independent and interdependent sociocultural orientations; cultural differences/ cultural factors; familial status and background; maternal sensitivity/ Ainsworth Sensitivity Scale and Yovsi Scale. Untersuchungsdesign: Längsschnitt DATENGEWINNUNG: Beobachtung, teilnehmend; Standardisierte Befragung; Video-recording
(Stichprobe: 50 -30 Cameroon, 20 Germany-; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit erfolgte
durch Mitarbeiterin des Projektes: Dr. Relindis D. Yovsi.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Keller, H.; Voelker, S.; Yovsi, R.D.: Conceptions of parenting in
different cultural communities: the case of West African Nso and Northern German women.
in: Social Development, 14, 2005, 1, pp. 158-180. ARBEITSPAPIERE: Manual to the assessment of maternal interactional quality (Yovsi Scale).+++Mother-infant interaction during
the 4, 8, and 12 weeks of life. The Case of German middle-class and Cameroonian Nso farmers. Paper presented at a symposium at the XIIth European Conference on Developmental
Psychology, August 24-28, 2005, Tenerife, Spain.+++Maternal interactional quality at the 4,
8, and 12 weeks of life. The case of German middle-class and Cameroonian Nso farmers. Paper presented at a symposium at the German Conference on Developmental Psychology, September 12-16, 2005, Bochum.
ART: gefördert BEGINN: 2004-05 ENDE: 2006-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Osnabrück, FB 08 Humanwissenschaften, Lehreinheit Psychologie
Fachgebiet Entwicklung und Kultur (Seminarstr. 20, 49069 Osnabrück)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0541-969-4393, Fax: 0541-969-4770, e-mail: hkeller@uos.de)
36
soFid Sozialpsychologie 2007/2
2 Sozialisation, Erziehung, Entwicklung, Persönlichkeit
[47-F] Klaus, Daniela, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Nauck, Bernhard, Prof.Dr.; Steinbach, Anja, Dr.
(Leitung):
Entwicklung paneltauglicher Instrumente zur Erfassung der Werte von Kindern sowie der
Generationenbeziehungen in Deutschland (Begleitprojekt im Rahmen von "PAIRFAM Panel Analysis of Intimate Relationships and Family Dynamics")
INHALT: Dieser Fortsetzungsantrag hebt auf das langfristige Ziel ab, ein umfassendes Modell zur
Erklärung (inter-)generativen Verhaltens (unter Verwendung der im Beziehungs- und Familienentwicklungspanel erhobenen Daten) einer empirischen Prüfung zu unterziehen. Im Erstantrag wurde hierzu bereits das Grundmodell vorgestellt, ergänzt um entsprechende Entwürfe
zur Erhebung seiner beiden zentralen Konzepte. Die beiden Instrumente zur Erfassung der
Werte von Kindern (VOC) und der intergenerativen Beziehungen (IGB) im Lebenslauf wurden weitestgehend gemäß der im Erstantrag formulierten Maßgaben umgesetzt und stehen
derzeit für einen ersten Einsatz im Mini-Panel bereit. Ihre Validierung unter Verwendung der
Daten des Mini-Panels stellt nun Hauptinhalt für die hier beantragte Projektphase dar. Dieser
Test der Instrumente soll und kann sinnvoll mit einer ersten Prüfung des unterdessen weiterentwickelten Grundmodells einhergehen, indem die generierten Indikatoren auf entsprechende Zusammenhänge untereinander bzw. mit anderen Variablen getestet werden. Abschließen
soll diese Projektphase mit der Vorlage zuverlässiger und paneltauglicher Instrumente sowie
einem detailliert ausgearbeiteten Erklärungsmodell. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
ART: gefördert BEGINN: 2006-01 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Technische Universität Chemnitz, Philosophische Fakultät, Institut für Soziologie Professur für Allgemeine Soziologie I (09107 Chemnitz)
KONTAKT: Nauck, Bernhard (Prof.Dr. e-mail: bernhard.nauck@phil.tu-chemnitz.de)
[48-L] Knabe, Andreas; Rätzel, Steffen:
Quantifying the psychological costs of unemployment: the role of permanent income, (Working Paper Series / Universität Magdeburg, Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, No. 12/2007),
Magdeburg 2007, 18 S. (Graue Literatur;
URL: http://www.ww.uni-magdeburg.de/fwwdeka/femm/a2007_Dateien/2007_12.pdf)
INHALT: "Unemployment causes significant losses in the quality of life. In addition to reducing
individual income, it also creates non-pecuniary, psychological costs. We quantify these nonpecuniary losses by using the life satisfaction approach. In contrast to previous studies, we
apply Friedman's (1957) permanent income hypothesis by distinguishing between temporary
and permanent effects of income changes. This allows us to account for intertemporal spillovers of income compensations. Our results show that, without this distinction, the nonpecuniary costs of unemployment are overestimated by roughly one-third. Nevertheless, the nonpecuniary costs of unemployment with this modified quantification method still amount to 2.3
(1.5) times the pure pecuniary costs of unemployment for men (women).This confirms the
high value of work for life satisfaction." (author's abstract)
soFid Sozialpsychologie 2007/2
2 Sozialisation, Erziehung, Entwicklung, Persönlichkeit
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[49-L] Knopf, Hartmut; Gallschütz, Christoph:
Prosozialität statt Aggressivität, (Schriftenreihe zur Entwicklung sozialer Kompetenz, Bd. 8),
Berlin: Rhombos-Verl. 2006, 154 S., ISBN: 3-938807-25-3 (Standort: Bayer. SB München(12)2007.17558)
INHALT: "Wie können prosoziales Verhalten und soziale Kompetenz gefördert werden? Welche
Möglichkeiten der Prävention und Intervention gibt es im Hinblick auf aggressives Verhalten
von Kindern? Mit diesen Fragen befassen sich die Autoren des vorliegenden Buchs. Die Autoren erläutern Phänomene der Interaktionsund Kommunikationskultur (insbesondere, aber
nicht nur an Schulen). Dabei wird neben entwicklungspsychologischen Betrachtungen vor allem eine sozialpsychologische Sicht auf verschiedene Formen des Sozialverhaltens von Kindern eingenommen. Auf der Basis einer Metaanalyse zur Reduzierung aggressiven Verhaltens
an Schulen diskutieren die Autoren darüber hinaus Handlungsstrategien, methodische Hinweise sowie praktisch einsetzbare Arbeitsmaterialien, die zu einem Präventionsprogramm zusammen gestellt werden. Am Beispiel dieses Programms zur Förderung pro-sozialen Verhaltens leiten die Autoren Eckpunkte für Förderprogramme ab und geben Hinweise, wie die pädagogischen Maßnahmen in der Praxis (unter anderem auch im Schulunterricht) umgesetzt
werden können." (Autorenreferat)
[50-L] Kobbé, Ulrich:
'Grüß Gott!' - Stigmatisationen zwischen Selbstinszenierung und Imitation: Versuch zur BeDeutung des Allgemeinen im individuellen Besonderen, in: Psychologie und Gesellschaftskritik, Jg. 30/2006, H. 3/4 = Nr. 119/120, S. 91-109 (Standort: USB Köln(38)-XG4295; Kopie über
den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Der Beitrag thematisiert die intrapsychische und interpersonelle Dynamik der Stigmatisation: Anhand der Extremfälle Stigmatisierter lassen sich Aspekte der Verschränkung von
Psyche und Soma - bzw. Leib und Seele - sowie Funktion, Struktur, Dynamik und Genese der
Symptombildung aufzeigen. Internalisierungsprozesse der Spiegelung, der Imitation und der
Identifikation werden in ihrer Bedeutung für das konkrete Subjekt diskutiert und vor dem
Hintergrund einer prothetischen Abstützung durch religiöse Systemelemente erörtert." (Autorenreferat)
[51-F] Köbel, Nils; Özaslan, Hasibe (Bearbeitung); Weyers, Stefan, Dr.; Eckensberger, Lutz H.,
Prof.Dr. (Leitung):
Die Entwicklung rechtlicher Vorstellungen und Orientierungen in der Adoleszenz im Kontext religiös-kultureller Differenz
INHALT: Das Recht stellt ein Regelsystem für Handlungen dar, dem in modernen Gesellschaften
wachsende Bedeutung zukommt. Rechtliche Denkfiguren emergieren im Übergang zum Jugendalter. Das Projekt zielt daher auf die Rekonstruktion der Entwicklung rechtlicher Vorstellungen und Orientierungen in der Adoleszenz. Im Zentrum stehen die Rechtsdimensionen
Unrecht und Sanktion, verfahrensmäßige Konfliktregelung, demokratische Normsetzung und
Menschenrechte. Rechtliche Vorstellungen sind eingebettet in moralische, religiöse und konventionelle Deutungen. In westlichen Gesellschaften ist das säkulare Recht die zentrale Instanz für die Regulation öffentlicher Konflikte. In vielen traditionellen Kulturen sind Religi-
38
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2 Sozialisation, Erziehung, Entwicklung, Persönlichkeit
on, Moral, Recht und Konvention dagegen viel stärker miteinander verzahnt. In mehrikulturellen Gesellschaften ist daher von Interesse, wie Jugendliche unterschiedlicher religiöskultureller Herkunft Rechtsnormen interpretieren und wie sie die Regelsysteme Recht, Moral,
Religion und Konvention miteinander koordinieren. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
METHODE: Untersucht werden 72 christliche und islamische Jugendliche im Alter von 12-22
Jahren, die in Deutschland aufgewachsen sind. Mit ihnen werden Interviews zum allgemeinen
Verständnis von Rechtsnormen sowie zu alltagsweltlichen Konflikten durchgeführt. Die Implikationen der Untersuchung für die Förderung demokratischen Rechtsbewusstseins sollen
systematisch aufgearbeitet und mit Fachleuten diskutiert werden.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Weyers, Stefan: Die Entwicklung von Rechtsvorstellungen im
Kontext religiös-kultureller Differenz. in: DIPF informiert. Journal des Deutschen Instituts
für Internationale Pädagogische Forschung, 2005, Nr. 8, S. 12-17. ARBEITSPAPIERE: Weyers, Stefan; Eckensberger, Lutz H.: Die Entwicklung rechtlicher Vorstellungen und Orientierungen in der Adoleszenz im Kontext religiös-kultureller Differenz. Antrag an die DFG.
Frankfurt/ Main 2004.
ART: gefördert BEGINN: 2005-09 ENDE: 2007-08 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Deutsches Institut für Internationale Pädagogische Forschung -DIPF- (Schloßstr.
29, 60486 Frankfurt am Main); Universität Frankfurt, FB 04 Erziehungswissenschaften, Institut für Allgemeine Erziehungswissenschaft WE I (Robert-Mayer-Str. 1, Fach 111, 60054
Frankfurt am Main)
KONTAKT: Weyers, Stefan (Dr. Tel. 069-798-23735, e-mail: Weyers@dipf.de)
[52-F] Labouvie, Eva, Prof.Dr. (Bearbeitung); Labouvie, Eva, Prof.Dr. (Leitung):
Familienbande - Familienschande. Geschlechterverhältnisse in Familie und Verwandtschaft
INHALT: Familie und Verwandtschaft stellen Ordnungsgefüge dar, die gesellschaftliche, soziale
und kulturelle, aber auch die Geschlechterordnung einer jeweiligen Kultur und Zeit spiegeln.
In besonderer Weise erlaubt es gerade der Mikrokosmos von Familie und Verwandtschaft,
geschlechtsspezifische Rollen und Vorstellungen, Aufgaben und Umgangsweisen, das Zusammenleben der Geschlechter auf engem Raum und die Geschlechterbeziehungen zwischen
Familienangehörigen gleichen und unterschiedlichen Geschlechts in den Blick zu nehmen. Zu
einer solchen, hier angestrebten interdisziplinären wissenschaftlichen Diskussion können unterschiedliche fachspezifische und fachübergreifende Sichtweisen beitragen. Vor dem Hintergrund der erheblichen Defizite aller Fachdisziplinen im Hinblick auf eine methodischtheoretische und inhaltliche Verbindung von Familien- und Genderforschung möchte das
Forschungsprojekt den vielfältigen Aspekten einer solchen Zusammenschau unter den folgenden Hauptaspekten nachgehen: I. Familienbande: 1. Familie und Verwandtschaft als Lebenszusammenhang, 2. Familie als Arbeitszusammenhang, 3. Geschlechterbeziehungen zwischen Familien- und Verwandtschaftsangehörigen, 4. symbolische Formen der Verwandtschaft; II. Familienschande: 1. Familienehre und verwandtschaftlicher Ehrenkodex, 2. Familie
und Verwandtschaft als Orte von Krisen und Krisenherden, 3. geschlechtsspezifische Gewalt
in der Familie.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Labouvie, Eva; Myrrhe, Ramona (Hrsg.): Familienbande - Familienschande: Geschlechterverhältnisse in Familie und Verwandtschaft. Köln: Böhlau 2007, 320
S. ISBN 978-3-412-21806-5.
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2 Sozialisation, Erziehung, Entwicklung, Persönlichkeit
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ART: gefördert BEGINN: 2006-03 ENDE: 2007-07 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Land Sachsen-Anhalt
INSTITUTION: Universität Magdeburg, Fak. für Geistes-, Sozial- und Erziehungswissenschaften, Institut für Geschichte Lehrstuhl für Neuere Geschichte und Geschlechterforschung
(Postfach 4120, 39016 Magdeburg)
KONTAKT: Leiterin (Tel. 0391-67-16129, Fax: 0391-67-16693,
e-mail: Eva.Labouvie@gse-w.uni-magdeburg.de)
[53-L] Lane, Jan-Erik; Ersson, Svante:
Gender and homosexuality as a major cultural cleavage, in: Schweizerische Zeitschrift für
Politikwissenschaft, Vol. 12/2006, Iss. 2, S. 37-66
(URL: http://www.ingentaconnect.com/content/spsa/spsr/2006/00000012/00000002/art00002/)
INHALT: "In der postmodernen Gesellschaft sind kulturelle Konfliktlinien mindestens so wichtig
wie sozio-ökonomische. Solche Konfliktlinien können nur mit Hilfe der Umfragetechnik genau untersucht werden, die ein ganz neues Gebiet für Mikro- wie auch Makro-Analysen erschließt. Der Artikel zeigt zunächst die wichtigsten Probleme der Werteforschung auf. Danach präsentiert er eine neue Analyse der Einstellungen zu Geschlecht und Homosexualität,
gestützt auf Mikro- und Makro-Daten. Ein Hauptergebnis ist, dass auf der Mikro-Ebene die
Einstellungen zu Geschlecht und Homosexualität zusammen hängen. Dies erklärt zu einem
gewissen Ausmaß die Salienz dieser Einstellungen als eine im Entstehen begriffene Konfliktlinie in fortgeschrittenen Gesellschaften. Auf der Makro-Ebene ist die Haupterkenntnis, dass
die Einstellungen zu Geschlecht und Homosexualität stark von kulturellen und zivilisatorischen Unterschieden zwischen Ländern abhängen. Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass
diese Einstellungen eine neue Konfliktlinie in fortgeschrittenen Gesellschaften bilden und
gleichzeitig stark durch länderspezifische kulturelle Besonderheiten geprägt sind." (Autorenreferat)
[54-L] Lempert, Wolfgang:
Theorien der beruflichen Sozialisation: Kausalmodell, Entwicklungstrends und Datenbasis,
Definitionen, Konstellationen und Hypothesen, Desiderate und Perspektiven, in: Zeitschrift
für Berufs- und Wirtschaftspädagogik, Bd. 103/2007, H. 1, S. 12-40 (Standort: USB Köln(38)BP9287; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Vor einigen Jahrzehnten - zumal während der siebziger und achtziger Jahre des letzten
Jahrhunderts - wurde eine Reihe theoretischer Konzeptionen veröffentlicht, die - direkt oder
indirekt - berufliche Sozialisationsprozesse und korrespondierende Arbeits-, Ausbildungsund Persönlichkeitsstrukturen betreffen. Zugleich sind immer wieder Berichte über relevante
empirische Untersuchungen erschienen. Seit einiger Zeit aber werden nur noch wenige Studien beider Kategorien publiziert, als wäre hier vorerst fast alles Erwägenswerte bedacht und
fast alles Wissenswerte erkannt. Kaum vermindert beschert uns der Büchermarkt nur noch
grundlegende Theorien 'allgemein' oder primär und sekundär sozialisierender Prozesse und
Strukturen sowie aktuelle Analysen relevanter Wandlungen unserer Arbeitswelt. Die meisten
speziellen, auf berufliche und andere tertiäre Sozialisationsprozesse bezogenen Theorieentwürfe sind jedoch weder miteinander noch mit allgemeineren Ansätzen schlüssig verknüpft,
noch wurden sie bisher empirisch befriedigend überprüft oder auch nur integrierbar und ope-
40
soFid Sozialpsychologie 2007/2
2 Sozialisation, Erziehung, Entwicklung, Persönlichkeit
rationalisierbar formuliert. Zur Präzisierung und Verringerung dieser Diskrepanzen wird hier
ein umfassendes und differenziertes Kausalmodell als Orientierungsrahmen vorgestellt, dem
unterschiedliche Theorien beruflicher Sozialisation zugeordnet werden können (1), und ausgehend von diesem Verursachungsschema zunächst ein chronologischer Überblick über ausgewählte theoretische Entwürfe (2.1, 2.2), sozialisationsrelevante arbeits- und berufssoziologische Analysen (3.1) und theorierelevante empirische Untersuchungen beruflicher Sozialisationsprozesse (3.2) präsentiert, sodann im zentralen Kapitel des Artikels eine systematische
Trias von Tabellen vorgestellt, deren Komponenten teils einander definieren, teils nach vorliegenden empirischen Studien miteinander zusammenhängen und teils als Variablen zentraler Hypothesen künftiger Forschungen fungieren könnten (4). Anschließend werden einschlägige fruchtlose Kontroversen als solche markiert (5), abschließend ein forschungsorientiertes
Theorieprogramm und eine theoriebezogene Forschungsstrategie skizziert und für beides je
spezifische Kooperationsformen empfohlen (6). Dabei werden einseitige kognitivistische Bestrebungen zurückgewiesen, die darauf zielen, informelle, implizite Sozialisationsprozesse
ausnahmslos durch formale, explizite berufliche Erziehung zu ersetzen und funktionale, unbewusste, ungewollte und unerwünschte Lern- und Entwicklungsverläufe durchgängig in intentionale, bewusste, gewollte und erwünschte Vorgänge umzuwandeln (oder durch letztere
zu substituieren). Stattdessen wird zwischen einfacheren und komplexeren Ausprägungen jeweils beider Prozessvarianten unterschieden und deren berufsspezifische wechselseitige Ergänzung akzentuiert." (Autorenreferat)
[55-L] Lohl, Jan:
'Jüdischer Krieg' und 'mörderische Wut': zum Stellenwert psychoanalytischer Traumakonzepte im wissenschaftlichen Diskurs über den Umgang mit der NS-Vergangenheit auf der
'Täterseite', in: Psychosozial, Jg. 29/2006, H. 4 = Nr. 106, S. 125-137 (Standort: USB Köln(38)XG5196; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: Der Autor stellt zunächst den Traumabegriff nach Bohleber vor und formuliert anschließend seinen zentralen Kritikpunkt aus der Perspektive, aus der Angehörige der NSVolksgemeinschaft eine traumatische Reaktion ausgebildet haben. Nach Meinung des Autors
setzt die Untersuchung der traumatischen Reaktion zu spät, nämlich erst nach dem Zweiten
Weltkrieg an. Eher müsste untersucht werden, wie ein Trauma im Kontext der psychosozialen
Struktur des Nationalsozialismus wirkt, zu einem Zeitpunkt, an dem die narzisstische Bindung an Hitler noch realitätsgerecht existierte. Da die Kriegstraumata mittels einer bereits
ausgebildeten narzisstischen Objektbeziehung und einer existierenden Projektions- und Aggressionsbereitschaft schief geheilt wurden, lässt sich die Judenverfolgung und -ermordung
thematisieren, ohne die Traumatisierungen durch leidvolle Kriegserlebnisse erwähnen zu
müssen. Der Weg zum emotionalen Kern des Traumas kann nur über die Schiefheilungsstrategien führen. (ICF)
[56-L] Mansel, Jürgen; Kahlert, Heike (Hrsg.):
Arbeit und Identität im Jugendalter: die Auswirkungen der gesellschaftlichen Strukturkrise
auf Sozialisation, (Jugendforschung), Weinheim: Juventa Verl. 2007, 240 S., ISBN: 978-3-77991745-8
soFid Sozialpsychologie 2007/2
2 Sozialisation, Erziehung, Entwicklung, Persönlichkeit
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INHALT: "Die Arbeitsorientierung und die Motivation, sich für die Ausbildung in einem bestimmten Beruf zu entscheiden und diesen auch auszuüben bzw. ausüben zu wollen, kann
auch heute noch als ein zentraler Bestandteil der Identität einer Person erachtet werden. Es
stellt sich jedoch die Frage, ob im Zuge der sich abzeichnenden Erosion der Normalerwerbsbiographie und der zunehmenden Freizeitorientierung junger Menschen sowie der wachsenden Bedeutung der Zugehörigkeit zu spezifischen kulturellen Szenen der Zusammenhang von
Arbeit und Identitätsentwicklung geändert, d.h. Arbeitsorientierung und berufliche Tätigkeit
an Relevanz für die Identitätsbildung eingebüßt haben. Vor diesem Hintergrund werden in
dem vorliegenden Band drei Themenfelder behandelt: 1. die Entwicklung einer beruflichen
Orientierung, ihre inhaltliche Ausrichtung und die Wertigkeit von Erwerbsarbeit für die aktuell heranwachsende Generation; 2. die veränderten Chancen und Risiken traditionell am Arbeitsmarkt benachteiligter Gruppen; 3. die Alternative einer Aufnahme einer selbstständigen
Tätigkeit als Arbeitskraftunternehmer angesichts der schwindenden Chancen für Jugendliche
auf dem traditionellen Arbeitsmarkt und die Frage, inwiefern junge Menschen die Kompetenzen entwickelt haben, die erforderlich sind, um sich am Markt erfolgreich als Arbeitskraftunternehmer zu behaupten." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Jürgen Mansel, Heike Kahlert:
Arbeit und Identität im Jugendalter vor dem Hintergrund der Strukturkrise. Ein Überblick
zum Stand der Forschung (7-32). Arbeitsorientierung und Wert der Arbeit im Jugendalter Caroline Bühler: Zwischen Flexibilität und Resignation. Berufliche Identität junger Erwerbstätiger (33-47); Katharina Liebsch: Ungleichzeitigkeiten und Vereindeutigungen. Strukturelle
Verflechtungen im Umgang weiblicher Jugendlicher mit (erwerbs-)bio graphischer Unsicherheit (49-60); Bozen Majerek: Die Einschätzung gesellschaftlicher Bedingungen und die Bildungs- und Berufserwartungen der Jugend in Polen (61-77). Soziale Benachteiligung und die
Folgen biographischer Einschnitte - Judith Glaesser: Berufseintritt ohne Ausbildung. Individuelle und soziale Einflussfaktoren (79-92); Matthias Drilling: 'Young urban poor'. Handlungsstrategien in kontingenten Biographieverläufen (93-111); Holger Seibert: Schlechte
Chancen in schlechten Zeiten? Ethnische Unterschiede bei den Berufseinstiegschancen von
Ausbildungsabsolventen in Westdeutschland zwischen 1977 und 2004 (113-132); Heike
Ohlbrecht: Die Bewältigung des kritischen Lebensereignisses chronische Krankheit im Jugendalter und die Auswirkungen auf die Identitätsarbeit - am Beispiel der Berufsfindung
(133-147). Selbstständige Erwerbsarbeit und Arbeitskraftunternehmer - Jürgen Angele:
Gründungen, Stilllegungen und Insolvenzen in Deutschland unter besonderer Berücksichtigung von Kleinunternehmen und Privatpersonen. Zahlen und Fakten auf der Basis der Gewerbeanzeigen- und Insolvenzstatistik sowie ein Ausblick auf die Basisstatistik zur Überschuldung privater Haushalte (149-161); Jürgen Mansel: Der Weg in die Selbstständigkeit als
Alternative. Zwischen Selbstverwirklichung und Selbstausbeutung (163-181); Friederike von
Gross: Erwerb einkommensrelevanter Leistungskompetenzen in Jugendkulturen am Beispiel
der Visual Kei-Szene (183-200); Markus Arens, Sonja Ganguin, Klaus Peter Treumann: Arbeitskraftunternehmer als E-Learner in der beruflichen Bildung. Ein Vergleich zwischen Jugendlichen und Erwachsenen (201-217).
[57-F] Mickler, Charlotte (Bearbeitung); Staudinger, Ursula, Prof.Dr. (Betreuung):
Selbstbezogene Weisheit: ein Instrument zur Messung von Persönlichkeitsreife - Entwicklung, Validierung und Alterseffekte
INHALT: The goals of this study were to develop a conception of self-related wisdom as one
form of maturity, to develop and validate an instrument for measuring it and to examine age
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soFid Sozialpsychologie 2007/2
2 Sozialisation, Erziehung, Entwicklung, Persönlichkeit
effects in self-related wisdom. Existing conceptions of personal maturity were examined for
overlapping aspects and the extracted characteristics were integrated with the Berlin Wisdom
Paradigm. The resulting concept of self-related wisdom is defined by 5 criteria, 2 basiccriteria: self-knowledge and growth- and self-regulation; and 3 meta-criteria: interrelating the
self, self-relativism and tolerance of ambiguity. In a structured interview 161 adults, 83 between 20-40, 78 between 60-80, were asked to think aloud about the question "how are you as
a friend?". 10 raters (2 per criterion) rated the protocols according to the criteria of selfrelated wisdom on a Likert-scale. The results showed satisfactory interraterreliability. Indicators of maturity predicted self-related wisdom significantly better than indicators of adaptivity. Life events and fluid intelligence showed an inverted u-shaped relationship with selfrelated wisdom, crystalline intelligence was linearly positively related to it. Self-transcendent
values were positively associated with self-related wisdom, whereas self-centered values were
not. Concerning mean-level differences older adults performed lower in the metacriteria,
which was partly due to their lower fluid intelligence and openness for experience. In the basic criteria older adults showed a tendency to perform better than younger adults. The correlational patterns confirmed the hypotheses and the construct validity of the new measure. The
age differences are interpreted as resulting from a complex interplay of developmental tasks,
age-related deficits causing a change of goals, and cohort effects like different upbringing and
societal developments. It is discussed whether older adults tend to be experts in leading an
adaptive life, rather than in self-related wisdom.
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Mickler, Charlotte: Selbstbezogene Weisheit: ein Instrument zur Messung von Persönlichkeitsreife - Entwicklung, Validierung und Alterseffekte. Dissertation. Bremen 2004, 338 S. (Download: http://www.iubremen.de/phd/files/1118317993.pdf ).
ART: Dissertation ENDE: 2004-11 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine
Angabe
INSTITUTION: Jacobs University Bremen, Jacobs Center for Lifelong Learning and Institutional
Development (Campus Ring 1, 28759 Bremen)
KONTAKT: Institution (Tel. 0421-200-4700, e-mail: sekstaudinger@iu-bremen.de)
[58-F] Mienert, Malte, Jun.-Prof.Dr. (Bearbeitung); Helmken, Klaus, Dipl.-Psych. (Leitung);
Mienert, Malte, Jun.-Prof.Dr. (Betreuung):
Werteinventar für Jugendliche und Erwachsene
INHALT: Ziel ist die Erstellung eines Werteinventars für Jugendliche und Erwachsene, um differentiell Werte zu erfassen und den Wertetransfer zwischen dem Jugendlichen und seiner sozialen Umwelt (Elternhaus, Freundeskreis, Schule) zu beschreiben.
METHODE: Erstellt werden soll ein quantitativer Fragebogen auf der Grundlage der klassischen
Testtheorie. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, online (Stichprobe: 200; die gesamte Bundesrepublik, Alter: ab 11 Jahre; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: Dissertation; Abschlussarbeit; Eigenprojekt BEGINN: 2007-01 ENDE: 2008-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution
INSTITUTION: Universität Bremen, FB 11 Human- und Gesundheitswissenschaften, Abteilung
Entwicklungs- und Pädagogische Psychologie (Grazer Str. 2c, 28359 Bremen)
KONTAKT: Leiter (Tel. 0421-218-3056, e-mail: khelmken@uni-bremen.de)
soFid Sozialpsychologie 2007/2
2 Sozialisation, Erziehung, Entwicklung, Persönlichkeit
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[59-L] Müller, Hans-Rüdiger:
Differenz und Differenzbearbeitung in familialen Erziehungsmilieus: eine pädagogische
Problemskizze, in: Zeitschrift für Soziologie der Erziehung und Sozialisation, Jg. 27/2007, H. 2,
S. 143-159 (Standort: USB Köln(38)-XG02735; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Der Beitrag geht von einer Problematisierung der gegenwärtig in der empirischen
Bildungsforschung und in den politiknahen Fachdebatten dominierenden, vor allem an sozialen Selektionsprozessen orientierten Perspektive auf die Familie als Bildungsmilieu aus. Ohne
den empirisch gut belegten Zusammenhang zwischen familialer Habitusgenese, institutionellem Bildungserfolg und späterer sozialer Platzierung zu leugnen, wird auf mögliche normative Engführungen hingewiesen, die dann einzutreten drohen, wenn familiale Bildungsleistungen lediglich an den Erwartungen der Integration in das Bildungssystem und der sozialen
Platzierung gemessen werden. Eine demgegenüber auch auf den Eigensinn der Familie als
Ort der Bildung und Sozialisation abhebende Forschungsperspektive wird, ergänzend zu
Bourdieu, im Rückgriff auf die kultursoziologische Generationentheorie Karl Mannheims und
die kulturanthropologisch ausgerichtete Familientheorie von Dieter Claessens skizziert. Damit kommt die Familie - gleichgewichtig zu den Prozessen der Vererbung kulturellen und sozialen Kapitals - als ein Ort eigendynamischer Prozesse und vielfältiger Differenzerfahrungen
in den Blick, deren Bearbeitung ein genuines Bildungspotenzial zuzusprechen ist, und die
deshalb der besonderen Aufmerksamkeit künftiger Forschung bedürfen." (Autorenreferat)
[60-F] Muraitis, Audris (Leitung):
Die Kommunikation von Angst und Gefühlen
INHALT: Gefühle und Angst können auf vielfältige Art betrachtet werden. Ein interdisziplinärer
Blick auf verschiedene theoretische und empirische Studien macht dies deutlich. Diese sehr
unterschiedlichen Studien haben zu interessanten und aufschlussreichen Ergebnissen geführt,
die zu einem verbesserten Verständnis des Phänomens des Gefühls und der Angst beigetragen
haben. Das Problem ist es jedoch, zwischen diesen verschiedenen Ansätzen aus der Soziologie, Psychologie, Evolutionspsychologie und Neurobiologie Anschlussfähigkeit herzustellen.
Die Ansätze bleiben oftmals füreinander unbrauchbar, da zum einen unklar ist, ob sie das
gleiche untersuchen und zum anderen ein ungeklärtes Verhältnis zu ihren Begrifflichkeiten
und zur Kommunikation besteht, in der Gefühle und Angst analysiert und beschrieben werden. Die Funktion von Gefühlen und der Angst lässt sich einerseits danach unterscheiden, ob
sie auf sozialer, psychischer oder organischer Ebene formuliert wird. Die Funktion unterscheidet sich je nachdem, ob sie als Inhalt des Bewusstseins, als gesellschaftliches oder kulturelles Phänomen oder im Sinne eines körperlichen, neuronalen oder hormonellen Zustands
beschrieben wird. Andererseits erfordert die Untersuchung von Gefühlen Kommunikation,
Begriffe und Bedeutungen. Untersuchungsmethoden zum Gefühl und zur Angst müssen unweigerlich ihren Weg über Kommunikation, Bedeutungen und Beschreibungen machen. Diese soziologische oder kommunikationstheoretische Prämisse soll für die Erforschung von
Angst und Gefühlen nutzbar gemacht werden. In soziologischer Hinsicht stellt sich insofern
die Frage, wann eine Mitteilung als Gefühl verstanden wird. Wie wird ein subjektives Gefühl
mitteilungsfähig? Wie muss eine Mitteilung beschaffen sein, damit man auf den Gefühlszustand der Person schließt? Wie wird eine Ausweglosigkeit hergestellt und signalisiert, dass
keine andere Wahl besteht? Wir haben es bei Gefühlen und Angst somit mit einer besonderen
Form der Kommunikation zu tun, die nicht einfach mitgeteilt werden kann, sondern erschlos-
44
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2 Sozialisation, Erziehung, Entwicklung, Persönlichkeit
sen werden muss. Eine sprachliche Mitteilung des Gefühls zieht den Verlust von Authentizität des Gefühls nach sich.
ART: keine Angabe BEGINN: 2006-01 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine
Angabe
INSTITUTION: Universität Witten-Herdecke, Fak. für das Studium fundamentale, Lehrstuhl für
Soziologie (Alfred-Herrhausen-Str. 50, 58448 Witten)
KONTAKT: Institution (Tel. 02302-926-558, Fax: 02302-926-813, e-mail: Margaw@uni-wh.de)
[61-L] Noack, Peter:
Politisch-soziale Einstellungen Jugendlicher in Abhängigkeit von familialen und schulischen
Bedingungen: ausgewählte Ergebnisse zur Ausländerfeindlichkeit, in: Angela Ittel, Hans Merkens (Hrsg.): Interdisziplinäre Jugendforschung : Jugendliche zwischen Familie, Freunden und
Feinden, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2006, S. 73-88, ISBN: 978-3-531-14662-1 (Standort: UB Duisburg-Essen(464)-OHP3437)
INHALT: "Intoleranz und speziell Ausländerfeindlichkeit in der zweiten Lebensdekade verdient
die Aufmerksamkeit der psychologischen Jugendforschung nicht nur vor dem Hintergrund
rechtsextrem motivierter Gewalttaten, sondern als eigener Untersuchungsgegenstand. Mit
diesem Verständnis als Ausgangspunkt werden empirische Befunde vor allem zu familialen
und schulischen Einflüssen auf die Einstellungen Jugendlicher berichtet und Forschungsperspektiven aufgezeigt." (Autorenreferat)
[62-F] Otto, Kerstin, M.A.; Petty, Antje; Wagler, Mark (Bearbeitung); Liebig, Sabine, Prof.Dr.
(Leitung):
Local culture - Kulturen vor und in der Schule. Ein Konzept zur verbesserten Integration
von Kindern und Jugendlichen mit und ohne Migrationshintergrund
INHALT: Untersuchung von Lernprozessen Einzelner und in der Gruppe sowie die Entwicklung
eines Bewusstseins für den eigenen Lernprozess. Link zum Forschungsprojekt: http://www.
lo-net.de/group/LocalCulture/ .
METHODE: Kompaktseminar mit Feldforschung, verteilt auf drei Tage; Kennenlernen des Konzeptes, Videokonferenz mit den USA, Tandembildung für die Feldforschung; Feldforschung,
Bearbeitung des Materials; Vorstellung der Ergebnisse, Reflexion, Videokonferenz, Diskussion
VERÖFFENTLICHUNGEN: Ein anderer Blick auf Unterricht: das Lerntagebuch. 2003. Siehe
unter: http://www.leanet.de/dyn/bin/31560-31563-1-lerntagebuch.pdf .+++Migration in der
Ausbildung von Geschichtslehrerinnen und -lehrern: neue Wege internationaler Kooperation
in der Hochschuldidaktik am Beispiel Migration. in: Alavi, Bettine; Henke-Bockschatz, Gerhard (Hrsg.): Migration und Fremdverstehen: Geschichtsunterricht und Geschichtskultur in
der multiethnischen Gesellschaft. Idenstein 2004, S. 84-96.
ART: Eigenprojekt BEGINN: 2006-10 ENDE: 2007-02 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Institution
INSTITUTION: Pädagogische Hochschule Karlsruhe, Fak. II, Institut für Sozialwissenschaften
und Europäischen Studien Abt. Geschichte (Postfach 111062, 76060 Karlsruhe)
KONTAKT: Liebig, Sabine (Prof.Dr. Tel. 0721-925-4632,
e-mail: sabine.liebig@ph-karlsruhe.de)
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[63-L] Owetschkin, Dimitrij:
Sozialisationsforschung und religiöse Sozialisation im 20. Jahrhundert aus historischer
Sicht: ein Forschungsaufriss, in: Mitteilungsblatt des Instituts für Soziale Bewegungen, 2006,
Nr. 36, S. 65-84
INHALT: Jede Gesellschaft in einer bestimmten Periode ihrer Entwicklung bringt bestimmte
Sozialisationstypen hervor und wird zugleich durch vorausgegangene Sozialisationsinhalte, formen und -praktiken, die das Handeln der Gesellschaftsmitglieder bedingen und prägen, beeinflusst. Insofern ist Sozialisation mit ihren mannigfaltigen Aspekten, Ebenen und Dimensionen ein explizit historischer Prozess. Hier kommt den übergreifenden Sinn- und Deutungszusammenhängen, wie sie sich in Religionen äußern, und den damit verbundenen Verhaltensmustern und Kompetenzen eine besondere Rolle zu. Ihre Tradierung, Modifikation oder
ihr Bedeutungsverlust sind wesentliche Momente der historischen Sozialisationsprozesse. Der
vorliegende Beitrag zeigt, dass das und wie Religiöse als eine Dimension der persönlichen
und sozialen Identität erscheint, die sich durch die Vergesellschaftung herausbildet. Um die
sozialisationsbezogenen Implikationen seiner Transformation in der Moderne zu verdeutlichen und Konturen des umfangreichen, interdisziplinären Forschungsgebiets der Sozialisation
zu umreißen, werden zunächst der Begriff der Sozialisation im Kontext unterschiedlicher Sozialisationstheorien und die allgemeine Struktur des Sozialisationsprozesses charakterisiert.
Daran schließen sich eine Diskussion einzelner Aspekte der historischen Sozialisationsforschung, ein Überblick über ausgewählte Konzeptionen der religiösen Sozialisation und einige
Überlegungen zu deren historisch-empirischer Analyse an. (ICA2)
[64-F] Panyr, Sylva, M.A. (Bearbeitung); Barz, Heiner, Prof.Dr. (Betreuung):
Elterliche Erziehungsstile in den sozialen Milieus
INHALT: In der Dissertation sollen milieuspezifische Erziehungserfahrungen und Erziehungsstile
erfasst und differenziert werden. Dabei werden milieuspezifische Ressourcen und Risikofaktoren in Hinblick auf die Erreichung individueller und gesellschaftlicher Entwicklungsziele
aufgezeigt und Handlungsempfehlungen für die pädagogische Praxis herausgearbeitet. Die
leitenden Fragestellungen der Untersuchung lauten: Welche Erziehungserfahrungen haben
Angehörige unterschiedlicher sozialer Milieus im eigenen Elternhaus gemacht? Welche eigenen milieuspezifischen Erziehungsstile weisen die Eltern auf? Welche milieuspezifischen
Ressourcen und Risiken lassen sich erkennen und wie kann auf diese eingegangen werden?
Aus empirischen Forschungsergebnissen werden folgende Grundannahmen abgeleitet (vgl.
z.B. Schneewind & Ruppert 1995, 137ff.): Es besteht die Möglichkeit der rückblickenden Erfassung des elterlichen Erziehungsstils. Es besteht die Option der Erfassung des elterlichen
Erziehungsstils über die gegenwärtig erlebten Eltern-Kind-Beziehungen junger Erwachsener.
Der elterliche (hypothetisch: milieuspezifische) Erziehungsstil ist für eigenen Erziehungsstile
der jungen Erwachsenen von Bedeutung. Dies trifft ebenfalls auf den gesamtgesellschaftlichen, allerdings (hypothetisch: milieuspezifisch) unterschiedlich aufgenommenen und umgesetzten Wertewandel zu. Intrafamiliäre (bzw., was aufzuzeigen sein wird, milieuspezifische)
Unterschiede weisen eine hohe Konstanz auf. Zielsetzung der Untersuchung: Die geplante
Arbeit soll einen Beitrag zur erziehungs- und sozialwissenschaftlichen Erziehungsforschung
leisten. Da Familien-, Erziehungs- und Sozialisationsforschung Bereiche darstellen, die eine
interdisziplinäre Öffnung und Einbeziehung verschiedener Ebenen erforderlich machen, lässt
die Untersuchung den Gewinn von relevanten und differenzierten Erkenntnissen über die sich
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2 Sozialisation, Erziehung, Entwicklung, Persönlichkeit
wandelnden Erziehungsstile und deren milieuspezifische Ausprägung erwarten. Daraus ergibt
sich die Möglichkeit der sozialpädagogischen Umsetzung der Erkenntnisse, die eine bessere
Erreichbarkeit der einzelnen Milieus (z.B. durch zielgruppenorientierte Erziehungshilfe, Erziehungsberatung und Wissensvermittlung über Erziehung) gewährleisten könnte. Durch die
Verbindung von Milieu- und Erziehungsstilforschung ergibt sich die Option, auf milieuspezifische Problemlagen und Ressourcen gezielt, an den Bedürfnissen Angehöriger einzelner Milieus orientiert, einzugehen zu können. Darüber hinaus kann die Dissertation bezogen auf die
Milieuforschung Hypothesen zur Milieusozialisation und Milieumobilität aufgrund der Familienerziehung erbringen.
METHODE: Die Erhebung fand mittels qualitativer, problemzentrierter Interviews statt. Die
Wahl dieser Erhebungsmethode bot sich aufgrund des explorativen, Hypothesen generierenden Charakters der Untersuchung an. Die Einordnung der Befragten in die sozialen Milieus
erfolgte, in Anlehnung an die Vorgehensweise in der Freiburger Studie "Weiterbildung und
soziale Milieus" (Barz 2000), aufgrund eines sog. Lebensweltteils im Interview und einer
darauf beruhenden, kommunikativ validierten Milieudiagnose. Es wurden 45 etwa zweistündige Interviews mit Eltern in der frühen Familienphase durchgeführt (im Familienzyklusmodell nach Duvall ²1985 Phasen 2 & 3). Des Weiteren werden in Einzelaspekten 160 problemzentrierte Interviews aus der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten
Untersuchung "Soziale und regionale Differenzierung von Weiterbildungsinteressen und
–verhalten" in die Auswertung einbezogen. Diese wurde von 2001 bis 2003 an der
LMU München unter Leitung von Prof.Dr. Tippelt und Prof.Dr. Barz durchgeführt.
ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Düsseldorf, Philosophische Fakultät, Erziehungswissenschaftliches
Institut Abt. Bildungsforschung und Bildungsmanagement (Universitätsstr. 1, 40225 Düsseldorf)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 089-2180-5131, e-mail: panyr@uni-muenchen.net)
[65-L] Pasqualoni, Pier-Paolo:
Zwischen Muttersprache und Vatersprache: interkulturelle Sozialisation in gemischtsprachigen Familien am Beispiel Südtirol/Alto Adige, in: Rudolf W. Keck, Margitta Rudolph
(Hrsg.): Schule in der Fremde - Fremde in der Schule : Heterogenität, Bilingualität - kulturelle
Identität und Integration, Münster: Lit Verl., 2004, S. 154-169, ISBN: 3-8258-7302-1 (Standort:
StUB Frankfurt am Main(30)-13/314/19)
INHALT: Nach einigen Ausführungen zur Entwicklung der Psychologie der Mehrsprachigkeit
untersucht der Beitrag Aspekte des Spannungsfelds zwischen Sprache(n) und Kultur(en) am
Beispiel von Familien mit einem italienischsprachigen und einem deutschsprachigen Elternteil, die in Südtirol ansässig sind, und im Umgang mit ihren Kindern. Untersucht wird die
Frage, inwieweit zwei Kulturen in einer zweisprachigen Biographie zusammenspielen. Ist die
Entscheidung für oder gegen eine dieser Kulturen die notwendige Konsequenz einer zweisprachigen Laufbahn, die bereits in der frühesten Kindheit einsetzt? Die Ergebnisse zeigen
Folgendes: Zweisprachigkeit resultiert im Verlauf der kindlichen Entwicklung aus der Notwendigkeit, mit den Menschen in der unmittelbaren Umgebung zu kommunizieren. Diese Bezugspersonen des frühen Kindesalters übernehmen die Aufgabe, im Zuge der primären Sozialisation in die Gesellschaft einzuführen: "Die signifikanten Anderen sind im Leben des Einzelnen die Starbesetzung im Spiel um seine Identität." Kinder von Eltern mit zwei verschie-
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2 Sozialisation, Erziehung, Entwicklung, Persönlichkeit
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denen Sprachen, hier Deutsch und Italienisch, entwickeln eine dementsprechend komplexere
Identität. (ICA2)
[66-L] Paul, Karsten Ingmar:
The negative mental health effect of unemployment: meta-analyses of cross-sectional and
longitudinal data, Erlangen 2006, 257 S. (Graue Literatur; URL: http://deposit.ddb.de/cgibin/dokserv?idn=982159447&dok_var=d1&dok_ext=pdf&filename=982159447.pdf)
INHALT: "Mithilfe metaanalytischer Methoden wurden die Auswirkungen von Arbeitslosigkeit
auf die psychische Gesundheit untersucht. Daten aus 237 Querschnitts- und 87 Längsschnittsstudien aus 27 Ländern flossen in die Untersuchung ein (Publikationszeitraum: 1963-2004).
Sechs verschiedene Indikatoren psychischer Gesundheit wurden analysiert: Unspezifische
Störungssymptome, Depressionssymptome, Angstsymptome, psychosomatische Symptome,
subjektives Wohlbefinden/ Lebenszufriedenheit, sowie das Selbstwertgefühl. Die durchschnittliche Gesamteffektstärke betrug d=0.51, wobei Arbeitslose eine deutlich schlechtere
psychische Gesundheit aufwiesen als Erwerbstätige. Mit einer Ausnahme war die durchschnittliche Effektstärke auch bei allen Einzelindikatoren psychischer Gesundheit von mittlerer Größe. Die Ausnahme stellten die psychosomatischen Störungssymptome dar, wo die Effektstärke nur schwach ausfiel, aber ebenfalls nachweisbar war. Insgesamt betrug der durchschnittliche Anteil von Personen mit klinisch relevanten psychischen Störungssymptomen unter den Arbeitslosen 34 Prozent, unter den Erwerbstätigen hingegen nur 16 Prozent. Das Geschlecht, die Berufsgruppe sowie die Dauer der Arbeitslosigkeit moderierten den Zusammenhang zwischen Arbeitslosigkeit und beeinträchtigter psychischer Gesundheit, wobei dieser
Zusammenhang bei Männern, Angehörigen gewerblich-technischer Berufe und Langzeitarbeitslosen signifikant stärker ausfiel als bei Frauen, Angehörigen von Büroberufen und Kurzzeitarbeitslosen. Der schädliche Einfluss von Arbeitslosigkeit auf die psychische Gesundheit
fiel zudem in ökonomisch wenig entwickelten Ländern, in Ländern mit hoher Einkommensungleichheit sowie in Ländern mit einem schwachen Arbeitslosenunterstützungssystem besonders stark aus. Metaanalysen von Längsschnittdaten bestätigten, dass Arbeitslosigkeit
nicht nur mit psychischer Beanspruchung korreliert, sondern diese auch verursacht, da ein
Wechsel von der Erwerbstätigkeit in die Arbeitslosigkeit typischerweise mit einer Befindensverschlechterung einhergeht, während ein Wechsel aus der Arbeitslosigkeit in die Erwerbstätigkeit von einer deutlichen Befindensverbesserung begleitet wird. Die metaanalytischen Ergebnisse für den Wechsel von der Schule in Arbeitslosigkeit bzw. in die Erwerbstätigkeit bestätigen ebenfalls einen kausalen Einfluss von Arbeitslosigkeit auf die psychische Gesundheit.
Es ließen sich aber auch gesundheitsbezogene Selektionseffekte auf dem Arbeitsmarkt nachweisen. Die metaanalytischen Ergebnisse zeigten, dass eine beeinträchtigte psychische Gesundheit bei Erwerbstätigen einem Arbeitsplatzverlust vorausgeht, wohingegen eine gute
psychische Gesundheit bei Arbeitslosen und Schülern einen späteren Erfolg bei der Stellensuche vorhersagt. Insgesamt zeigte sich das Bild eines Teufelkreises: Psychisch beeinträchtigte
Menschen werden leichter arbeitslos. Die Arbeitslosigkeit verstärkt dann die psychische Beeinträchtigung, was wiederum die Chancen auf eine neue Beschäftigung vermindert. Es fand
sich außerdem eine Publikationsverzerrung in dem metaanalytischen Datensatz. Sensitivitätsanalysen zeigten aber, dass diese Publikationsverzerrung zwar nachweisbar ist, aber zu
schwach ausfällt, als dass sie die Gültigkeit der metaanalytischen Ergebnisse in Frage stellen
könnte. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass inzwischen sehr eindrucksvolle empiri-
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sche Belege dafür existieren, dass Arbeitslosigkeit eine ernsthafte Gefahr für die Gesundheit
der Bevölkerung eines Landes darstellt." (Autorenreferat)
[67-F] Poulsen, Irmhild, Dr.phil. (Leitung):
Feuer braucht Brennstoff - was hält soziale Fachkräfte fit?
INHALT: Gesundheitsprävention durch "Selbstfürsorge"? Untersuchung über Faktoren und Aspekte zur Erhaltung der Gesundheit, Arbeitsfähigkeit und Arbeitszufriedenheit im Berufsfeld
Sozialer Arbeit. In Deutschland werden 50 Fachkräfte mittels Fragebögen über ihre Strategien, Einstellungen und Ressourcen zur Gesundheitsprävention befragt. Kontext/ Problemlage: Fachkräfte im Sozialen Bereich unterliegen hohen Anforderungen im beruflichen Alltag.
Oft fällt die erforderliche Abgrenzung zur Erhaltung der inneren Balance schwer. Klienten,
Träger, Gesellschaft und Politik erwarten Engagement, Professionalität und Belastbarkeit;
steigende Fallzahlen und Engpässe in Einrichtungen fordern zunehmend, eigene Grenzen zu
weit auszudehnen. Das macht krank. Wer zu viel Feuer für den Job entwickelt, muss für ausreichend Brennstoff sorgen. Dennoch gibt es immer wieder Fachkräfte, die auch nach langjähriger Tätigkeit in diesem Berufsfeld immer noch engagiert, mit Elan und neugierigem Interesse ihren Aufgaben begegnen, "nicht ausgebrannt" sind und die Fähigkeit besitzen, ihren
Beruf mit einem erfüllten Privat-/ Familienleben in Einklang zu bringen. Die Untersuchung
soll Aufschluss darüber geben, wie das gelingt. Fragestellung: Über welche "Gesunderhaltungs-Strategien" verfügen diese Menschen? Welches Selbstbild haben sie von sich? Über
welche Ressourcen, innere Einstellungen, Bedingungen verfügen sie? Welche Strategien haben sie für einen gesunden Umgang mit Stress entwickelt? Was konkret tun sie? Geschlechterperspektive: Wie reagieren die Teilnehmerinnen der Untersuchung auf Stress und Belastung im Berufsalltag? Was hält diese Frauen gesund? Wie gelingt ihnen die Vereinbarkeit von
Beruf und Familie? Erkennen und Setzen von Grenzen - ist es für sie ein großer Balanceakt?
Wie gehen sie mit Stressoren in ihrem Berufsalltag konkret um? Wo sehen sie ihre Stärken
und Fähigkeiten? Haben sie andere Handlungsmöglichkeiten bei Stress und dem Gefühl des
"Ausgebranntseins"? Welche spezifischen Handlungsstrategien haben sie entwickelt? Wie ist
ihre Lebenseinstellung allgemein im Umgang mit Anforderungen, Problemen und Aufgaben?
Was hält Frauen fit?
METHODE: Befragung von 50 Fachkräften in Deutschland (Dipl.-SozialpädagogInnen, Dipl.SozialarbeiterInnen, Dipl. PädagogInnen) mittels Fragebögen. Voraussetzung an der Teilnahme der Untersuchung: 1. bereits mindestens zehn Jahre im Berufsfeld der Sozialen Arbeit
tätig; 2. nur Mitarbeiter- und Mitarbeiterinnenebene, keine Leitungsfunktion; 3 selbst nicht
"ausgebrannt", auch nach zehn Jahren Berufstätigkeit noch engagiert und mit Elan dabei; die
Selbstwahrnehmung: Fähigkeit, im Alltag gut mit Stress und Belastungen umgehen zu können; 4. in ambulanten, stationären und teilstationären Einrichtungen öffentlicher und freier
Träger in den Bereichen: Kinder- und Jugendhilfe (Jugendzentren, betreute Wohnformen, Jugendberufshilfe Streetwork/ mobile Jugendarbeit, internationale Jugendarbeit, Jugendberatungsstellen); Familienhilfe, Behindertenhilfe, Migranten und Flüchtlinge, Krankenhilfe,
Suchtkrankenhilfe; beratende Tätigkeitsfelder, Wohnungslose, Altenhilfe.
ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung
INSTITUTION: Burnout-Institut Phoenix -BIP- (An der Röthe 16, 36145 Hofbieber)
KONTAKT: Leiterin (e-mail: irmhild.poulsen@freenet.de)
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2 Sozialisation, Erziehung, Entwicklung, Persönlichkeit
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[68-L] Psarros, Nikos; Schulte-Ostermann, Katinka (Hrsg.):
Facets of sociality, (Philosophische Analyse, Bd. 15), Frankfurt am Main: Ontos Verl. 2007, IV,
368 S., ISBN: 978-3-938793-39-8 (Standort: UB Bonn(5)-20069668)
INHALT: "The aim of this volume is to explore new approaches to the problem of the constitution of the various aspects of sociality and to confront these with received ideas. Therefore
many of the contributions to this volume are devoted to a rather holistic and antireductionist
conception of social objects, groups, joint actions and collective knowledge. The topics, that
are dealt with are: a) the question of the ontological status of social objects and their relation
to physical objects, b) collective agency and c) the question whether there can be shared
knowledge and shared beliefs a rather new topic in the discussion of the social aspects ofpersonal life." (author's abstract). Index: Barry Smith: The foundations of social coordination:
John Searle and Hernando de Soto (3-22); Nikos Psarros: The constitution of social objects
by common actions (23-31); Arto Siitonen: Kosmos Noetos and Carnap's constitution of cultural objects (33-49); Wolfgang Detel: Mental causation and the notion of action (51-83);
Pirmin Stekeler-Weithofer: From individual mind to forms of human practice (85-115); Jakob
Lindgaard: The logic of mind-talk - comment on Stekeler-Weithofer's. From individual mind
to forms of human practice (117-133); Ingvar Johansson: How do non-joint commitments
come into being? An attempt at cultural naturalism (135-149); Margaret Gilben: Acting together, joint commitment, and obligation (153-168); Raimo Tuomela: Joint action (169-207);
Frank Kannetzky: Levels of collectivity (209-242); Boris Hennig: Social facts explained and
presupposed (243-264); Richard Raatzsch: "We intend ..." (265-285); Hans Bernhard Schmid:
On not doing one's part (287-305); Deborah Tollefsen: Collective epistemic agency and the
need for collective epistemology (309-329); Lars Lundsten: Epistemology of holes (331-354);
Bernt Österman: Interpretation, understanding, and application (355-368).
[69-F] Römer, Jeanett, Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Gloger-Tippelt, Gabriele, Univ.-Prof.Dr.
(Betreuung):
Attachment and school achievement in children at early school age
INHALT: Ziel des Promotionsvorhabens ist die Untersuchung eines vermuteten Zusammenhangs
zwischen Bindung und Schulleistung. Zunächst soll die Frage geklärt werden, ob Bindung
und Schulleistung in direktem Zusammenhang stehen oder ob Mediatorvariablen eine Rolle
spielen. Des Weiteren werden die Ergebnisse genaueren Analysen unterzogen werden, welches der Anteil von Bindung im Kontext anderer Einflussgrößen auf die Schulleistung ist. Als
empirische Grundlage dieser Arbeit dienen Daten des dritten und vierten Messzeitpunktes
2004/2005 und 2006 der "Düsseldorfer Längsschnittstudie zum Eintritt in den Kindergarten
und in die Schule" (Gloger-Tippelt und MitarbeiterInnen). Es nahmen 67 Familien zum dritten bzw. 68 Familien zum vierten Messzeitpunkt teil. Zur Feststellung der jeweiligen Bindungskategorie wurde das semiprojektive "Geschichtenergänzungsverfahren zur Bindung"
(Bretherton und Ridgeway, 1990; dt. Fassung Gloger-Tippelt und König, 2002, 2006) zum
dritten Messzeitpunkt 2004/2005 angewandt. Die Schulleistung wurde zum darauffolgenden
vierten Messzeitpunkt 2006 anhand der Schulleistungstests "DEMAT 2+"(Krajewski, Liehm
und Schneider, 2004) und "ELFE 1-6" (W. Lenhard und W. Schneider, 2004) erhoben. Daten
zu Bindung und Rechenleistung (GEVB und DEMAT 2+) liegen von 56 Kindern, Daten zu
Bindung und Leseverständnis (GEV-B und ELFE 1-6) liegen von 58 Kindern vor. Darüber
hinaus wurden für diese Arbeit weitere relevante Variablen wie Intelligenzquotient, Sozial-
50
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2 Sozialisation, Erziehung, Entwicklung, Persönlichkeit
und Problemverhalten sowie das Selbstkonzept der Kinder zu den verschieden Messzeitpunkten erhoben. Obwohl vom theoretischen Hintergrund themenbezogene Hypothesen ableitbar
sind, finden sich in der gesamten Fachliteratur nur sehr wenige Studien bezüglich dieser
Thematik. Die Ergebnisse der Untersuchung würden somit Kenntnisse darüber liefern, wie
die schulische Leistung und emotionale Faktoren wie Bindung zusammen hängen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Düsseldorf
METHODE: Bindungstheorie; Schulleistungsentwicklung. Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen. Psychologischer Test (Stichprobe: 2; Leistungstests). Beobachtung, nicht teilnehmend (Bindungsmessung im Vorschulalter). Standardisierte
Befragung, schriftlich. Feldarbeit durch Bearbeiterin des Projekts.
ART: Dissertation BEGINN: 2005-07 ENDE: 2007-07 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution
INSTITUTION: Universität Düsseldorf, Philosophische Fakultät, Erziehungswissenschaftliches
Institut Abt. Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie (Universitätsstr. 1,
40225 Düsseldorf)
KONTAKT: Betreuerin (e-mail: gloger-tippelt@phil-fak-uni-duesseldorf.de)
[70-L] Rössel, Jörg; Hölscher, Michael:
Soziale Milieus in Gaststätten: eine Beobachtung, in: Sociologus : Zeitschrift für empirische
Ethnosoziologie und Ethnopsychologie, Jg. 54/2004, H. 2, S. 173-203 (Standort: USB Köln(38)BP4430; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "In den Sozialwissenschaften im deutschsprachigen Raum hat der Milieubegriff in den
vergangenen 25 Jahren eine erstaunliche Renaissance erlebt. Vor allem in der Sozialstrukturanalyse wird das Konzept als Alternative zum Klassenbegriff verwendet, um die Bevölkerung
in gesamtgesellschaftliche Makromilieus einzuordnen. Wie hier am Beispiel von Gerhard
Schulzes Begriff der Erlebnismilieus demonstriert wird, übernimmt die Milieuanalyse damit
auch die Probleme der klassenanalytischen Großgruppensoziologie. Im Gegensatz dazu wird
hier ein Konzept pluraler Milieuzugehörigkeit formuliert, das die Heterogenität und Fragmentierung der sozialen Netzwerke von Akteuren berücksichtigt. In einer empirischen Studie über
das Publikum von Gaststätten wird demonstriert, dass die dort im Kontext der Freizeit beobachteten Milieus sich nicht eindeutig gesamtgesellschaftlichen Großgruppen zuordnen lassen, sondern in komplexer Weise durch unterschiedliche Merkmale (Klassenzugehörigkeit,
Geschlecht, Alter) konstituiert sind. Auch die Strukturen der Vergemeinschaftung innerhalb
der Milieus erweisen sich als ausgesprochen heterogen. Während sich die Kommunikationsstrukturen im generationenübergreifenden Arbeitermilieu z.B. als stark geschlechtshomogam
erweisen, sind diese im Mittelklassemilieu ausgesprochen geschlechtsheterogam. Zeigen sich
also die sozialen Milieus in der empirischen Studie als komplex konstituiert, so ist die Zuordnung von Gaststätten zu Milieus vor allem durch das jeweilige Preisniveau bestimmt, also
durch ein klassisches vertikales Merkmal der Sozialstrukturanalyse. Der hier vorgeschlagene
mikrotheoretische Ansatz erlaubt damit nicht nur die Entdeckung der Komplexität der Konstituierung von sozialen Milieus sondern eröffnet auch die Möglichkeit einfacher empirischer
Erklärungen." (Autorenreferat)
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[71-L] Rössner, Dieter:
Normlernen und Kriminalität, in: Thomas Feltes, Christian Pfeiffer, Gernot Steinhilper (Hrsg.):
Kriminalpolitik und ihre wissenschaftlichen Grundlagen : Festschrift für Professor Dr. HansDieter Schwind zum 70. Geburtstag, Heidelberg: C. F. Müller, 2006, S. 1129-1140, ISBN: 3-81145241-X (Standort: LB Stuttgart(24)-55/20752)
INHALT: Der Beitrag zur Kriminologie und Kriminalpolitik liefert einen Überblick über die
Betrachtsweisen und Forschungsansätze zum Zusammenhang zwischen sozialem Norm- und
Wertlernen und krimineller Verhaltensauffälligkeit. Nach einer Auseinandersetzung mit der
Frage, wie Verbote strafrechtlich gelernt werden, folgen vier Positionen: (1) die Entstehung
moralischer Erkenntnis gemäß der Moralphilosophie (Naturalismus, Religionsethik, Vernunftethik, Diskurstheorien, Fairness als Grundprinzip), (2) der sozialpsychologische Ansatz
mit Blick auf die normative Struktur der Gesellschaft und ihre Internalisierung (romantischer
Ansatz, wertübermittlungs- oder technologischer Ansatz, progressiver Ansatz nach Kohlberg,
Diskursansatz, konfrontative Pädagogik), (3) das kriminologisch-lerntheoretisch begründete
Normerlenmodell sowie (4) der strafrechtliche Ansatz zum sozialen Normlernen in Form des
integrierenden Sanktionierens durch Täter-Opfer-Ausgleich. Die Ausführungen zeigen das
Zusammenspiel von Normlernen und Kriminalität auf. Für neue Erkenntnisse zu den Entstehungszusammenhängen der Kriminalität wie zur Kriminalprävention ist es daher angebracht,
das zum Normlernen vorhandene Wissen ebenso wie die aktuelle Diskussion in spezifischer
Weise stärker als bisher in der kriminologischen Forschung zu beachten. (ICG2)
[72-F] Rustemeyer, Ruth, Prof.Dr.; Wilde, Annett, Dr. (Bearbeitung):
Geschlechtstypik von Berufen und berufliches Selbstbild von Männern und Frauen am Beispiel von Grundschullehrer/innen und Polizist/innen
INHALT: Trotz der steigenden Erwerbsbeteiligung von Frauen besteht nach wie vor eine horizontale und vertikale Segregation des Arbeitsmarktes nach dem Geschlecht. Ein Beruf kann
demnach unter anderem dadurch gekennzeichnet sein, dass er mehrheitlich von Männern oder
Frauen ausgeübt wird. Aus der Selbstkonzeptforschung ist bekannt, dass das Selbstkonzept
einer Person kontextabhängig ist. Die Arbeitswelt als ein wesentlicher Kontext in unserer Gesellschaft sollte deshalb über die geschlechtstypische Segregation das Selbstbild der in den
Berufen tätigen Personen beeinflussen. Ziel des Projektes ist es, herauszufinden, wie sich
Männer und Frauen in ihrem beruflichen Selbstbild unterscheiden, und zwar in Abhängigkeit
davon, ob sie in einem Frauen- oder Männerberuf tätig sind. Dafür wurden Personen in einem
typischen Frauenberuf (Grundschullehrer/in) und in einem typischen Männerberuf (Polizei)
befragt. Beide Berufe ähneln sich in wichtigen Merkmalen (Ausbildungsdauer, relativ klar
definiertes Berufsfeld, Verdienst), unterscheiden sich jedoch in der Geschlechtstypik. Zur Erfassung des realen und idealen beruflichen Selbstbildes wurde ein Fragebogen neu entwickelt
und eingesetzt. Zudem wurden weitere Variablen des beruflichen Selbstbildes wie Geschlechter-Selbstkonzept, Karriereorientierung, berufliche Selbstwirksamkeit u.a. erhoben. Erste Ergebnisse zeigen, dass die Beschreibung mit femininen und maskulinen Eigenschaften mit der
Geschlechtstypik des Berufes übereinstimmt. Zudem weisen Personen im Frauenberuf in Variablen, die für eine erfolgreiche und zufriedene Berufsausübung wichtig sind ein ungünstigeres Selbstbild auf als Personen im Männerberuf. Es wird damit deutlich, dass die geschlechtstypische Arbeitsmarktsegregation neben ökonomischen auch psychologische Auswirkungen
hat.
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VERÖFFENTLICHUNGEN: Rustemeyer, R.: Interrelations among gender-role conflict, typicality of occupations, and self-esteem. in: Psychological Reports, 89, 2001, pp. 489-498.+++
Wilde, A.; Rustemeyer, R.: Frauen im Männerberuf Polizei (in Vorbereitung). ARBEITSPAPIERE: Wilde, A.; Rustemeyer, R.: Frauen im Männerberuf Polizei. Herausforderungen und
Perspektiven für die Organisation Polizei. Vortrag auf der 7. Tagung Empirische Polizeiforschung "Organisationskultur(en) & Organisationsreform in der Polizei". Hannoversch Münden, 2006.
ART: Eigenprojekt BEGINN: 2001-01 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Koblenz-Landau Campus Koblenz, FB 01 Bildungswissenschaften,
Institut für Psychologie Lehrstuhl für Sozialpsychologie (Universitätsstr. 1, 56070 Koblenz);
Universität Rostock, Philosophische Fakultät, Institut für Pädagogische Psychologie (AugustBebel-Str. 28, 18051 Rostock)
KONTAKT: Rustemeyer, Ruth (Prof.Dr. e-mail: ruste@uni-koblenz.de)
[73-L] Schneider, Wolfgang; Knopf, Monika (Hrsg.):
Entwicklung, Lehren und Lernen: zum Gedenken an Franz Emanuel Weinert, Göttingen:
Verl. f. Psychologie Hogrefe 2003, 309 S., ISBN: 3-8017-1788-7
INHALT: "Das Buch bietet einen Überblick zu Kernthemen der Entwicklungspsychologie und
der Pädagogischen Psychologie. Es enthält Beiträge zur Entwicklung kognitiver Merkmale
wie etwa des Gedächtnisses, der Sprache und des Denkens, aber auch den neuesten Forschungsstand zur Entwicklung von Moral und Persönlichkeit. Der zweite Teil des Bandes
widmet sich dem Thema Lehren und Lernen. Der Kulturvergleich von Schulleistungen wird
ebenso thematisiert wie die Rolle von schulischer Motivation, Vorwissen und Intelligenz bei
der Entwicklung schulischer Fertigkeiten. Der von Schülerinnen und Schülern von Franz Emanuel Weinert gestaltete Band erfasst die wichtigsten Inhaltsbereiche, zu denen die Arbeitsgruppe um Franz Weinert wissenschaftliche Beiträge lieferte. Der Band vermittelt einen guten Eindruck davon, dass gerade die am Max-Planck-Institut für psychologische Forschung
begonnenen Studien unser Wissen um komplexe Entwicklungsveränderungen im Rahmen einer Lebensspannenpsychologie deutlich erweitert haben. Eine Würdigung des Lebenswerks
von Franz Emanuel Weinert rundet den Band ab." (Textauszug)
[74-L] Schoon, Sonia:
Shanghai XXL: Alltag und Identitätsfindung im Spannungsfeld extremer Urbanisierung,
(Urban Studies), Bielefeld: transcript Verl. 2007, 342 S., ISBN: 978-3-89942-645-8
INHALT: Gegenstand der Untersuchung sind Shanghai und der Einfluss der Stadt auf die junge
Generation im Alter von 20 bis 30 Jahren. Auf der Basis einer qualitativen Feldstudie werden
Handlungsstrategien einer Generation sichtbar, die in der Phase des Wirtschaftsaufschwungs
aufwuchs. Den Hintergrund bildet ein Abriss der Geschichte Shanghais. Die einzigartige Dimension des Urbanisierungsprozesses in Shanghai wird in die Begriffe "Ecdynamik" und
"Pendragonisierung" gefasst. Hauptthemen der vorgestellten Interviews sind der ecdynamische Raum als allumfassende und alle Lebensbereiche beeinflussende Einheit unter besonderer Berücksichtigung des Generationenkonflikts und der unterschiedlichen Wahrnehmungen,
Lebenseinstellungen und Lebenshandlungen von Shanghairen und Zugereisten. Auf dieser
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Basis wird abschließend diskutiert, ob sich bei der neuen Generation eine spezifische, den
Umständen angepasste Identitätskonstruktion abzeichnet. (ICEÜbers)
[75-L] Sliwka, Anne; Diedrich, Martina; Hofer, Manfred:
Citizenship education: theory - research - practice, Münster: Waxmann 2006, 224 S., ISBN: 38309-1608-6
INHALT: Der Sammelband mit Beiträgen europäischer und US-amerikanischer Autoren steht im
Kontext des BLK-Programms 'Demokratie Lernen und Leben'. Wissenschaftlerinnen und pädagogische Praktiker dokumentieren interdisziplinär orientierte Formen, Demokratie und aktive Bürgerschaft in Schulen und Kommunen auf einer breiten gesellschaftlichen Basis zu
verankern. Die theoretischen Grundlagen und empirischen Befunde berücksichtigen sowohl
demokratietheoretische Überlegungen als auch politische Sozialisations- und bildungspolitische Rahmenbedingungen. Der Band soll nicht zuletzt eine Öffnung und internationale Vernetzung der deutschen Debatten über Innovationen und Reformen der politischen Bildung
und Demokratiepädagogik bewirken. Abgerundet wird er durch praktische Erkenntnisse und
Konsequenzen aus den evaluierten Projektbeispielen des Förderprogramms. (ZPol, NOMOS).
Inhaltsverzeichnis: Anne Sliwka: Citizenship Education as the Responsibility of a Whole
School: Structural and Cultural Implications (7-18); Cynthia Miller-Idriss: Dismantling the
Nation, Debunking Pride: Discourse and Practice in German Civics Classrooms (19-26); John
Annette: Community Involvement and Citizenship Education - Where is the 'Political' in Citizenship Education? (27-36); Roland Reichenbach und Bruce Maxwell: Democratic Behaviour
and Political Action: Remarks on Political Education (37-44); Gerhard Himmelmann: Teaching, Learning and Living Democracy: An Advanced Concept for German 'Political' Education
(45-58); Hans Peter Kuhn: Explaining Gender Differences in Adolescent Political and Civic
Identity: The Impact of the Self-Concept of Political Competence and Value Orientations (5972); Monika Buhl: The Role of Family Background in Citizenship Education (73-84); Hans
Oswald und Christine Schmid: The Influence of Parents and Peers on Political Participation
of Adolescents in the New States of Germany (85-96); Elena Marta and Maura Pozzi: Young
Volunteers, Family and Social Capital: From the Care of Family Bonds to the Care of Community Bonds (97-108); Peter Noack: Civic Knowledge and Intolerant Attitudes among Adolescents: Findings from Quasi-Experimental and Survey Studies (109-120); Martina Diederich: Connections between Quality of School Life and Democracy in German Schools (121134); John Potter: Developing Strategies for Citizenship Education in and beyond the School
(135-144); F. Klaus Koopmann: Experiential Civic Learning: Rationale and Practice (145154); Andrew Furco: In Service-Learning Really Better Than Community Service? A Study
of High School Service Program Outcomes (155-182); James Youniss: Forming a PoliticalMoral Identity Through Service (183-194); Heinz Reinders and James Youniss: Community
Service and Civic Development in Adolescence Theoretical Considerations and Empirical
Evidence (195-208); Schima Hassan-Beik, Christina Saß and Manfred Hofer: Service Learning at a German University: A Case Study (209-223).
[76-F] Solga, Heike, Prof.Dr.; Wagner, Gert, Prof.Dr.; Schupp, Jürgen, Prof.Dr.; Stern, E.,
Prof.Dr. (Bearbeitung):
The "Discovery" of youth's learning potential early in the life course
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INHALT: This project aims to contribute to our knowledge of social disparities in the processes
of discovering youths' learning potential-and its development-in families, schools, and vocational training markets. We are less interested in replicating well-researched variations in the
achievement-ability-relationship between social classes. Instead, we focus on within-group
differences, both during schooling (within social classes) and during transitions from school
to vocational training and labor markets (within educational groups). Such intra-group differences will reveal whether underachievement of children from lower-class and higher-class
families is generated by similar or different mechanisms, and whether the mechanisms common to all social classes differ in strength in generating underachievement. Our unique data
collection (conducted together with the SOEP) allows us to investigate intra-group variance,
even the crucial relationships between achievement, ability, and personality. In addition, a
novel decomposition of family background will be coupled with a multidimensional life course approach examining interaction between youth and their siblings, partners, and parents.
ART: gefördert BEGINN: 2006-09 ENDE: 2011-03 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Jacobs Foundation
INSTITUTION: Universität Göttingen, Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut für Soziologie
Lehrstuhl für Soziologie, insb. Empirische Sozialstrukturanalyse (Platz der Göttinger Sieben
3, 37073 Göttingen); Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung -DIW Berlin- Abt. Längsschnittstudie Sozio-oekonomisches Panel -SOEP- (14191 Berlin); Max-Planck-Institut für
Bildungsforschung (Lentzeallee 94, 14195 Berlin)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0551-39-14666, Fax: 0551-39-7692,
e-mail: hsolga@uni-goettingen.de)
[77-L] Stecklina, Gerd:
"Ich bin doch nur cool.": zur Sozialisation von Jungen, in: Medien und Erziehung : Zeitschrift
für Medienpädagogik, Jg. 51/2007, H. 2, S. 13-21
INHALT: "Kulturelle Männlichkeitsstereotype eröffnen zu Beginn des 21. Jahrhunderts weniger
ein festes Bild vom Mann als vielmehr ein Spektrum von Männlichkeiten. Angefangen beim
Bild des Mannes als Familienernährer, der Eigenschaften wie Stärke, Durchsetzungsfähigkeit
und Rationalität in sich vereint, reicht es bis hin zum 'neuen' Mann, der sich zum Beispiel
durch Sensibilität und ein Leben in einer gleichberechtigten Partnerschaft auszeichnet. Diese
Vielfalt macht die Aneignung einer individuellen männlichen Identität für Jungen nicht einfach. Sie müssen viel Eigeninitiative aufbringen, um in Auseinandersetzung mit ihrer sozialen
Umwelt ihre Vorstellungen von Mann-Sein und damit ihre eigene geschlechtliche Identität zu
entwickeln." (Autorenreferat)
[78-L] Steffgen, Georges:
Beeinflussen Narzissmus und Selbstkonzeptklarheit aggressives Fahrverhalten in selbstwertbedrohlichen Situationen?, in: Zeitschrift für Sozialpsychologie, Jg. 38/2007, H. 1, S. 43-52
(Standort: USB Köln(38)-XG871; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: Die Rolle der Persönlichkeitsvariablen Selbstwertbedrohung, Narzissmus und Selbstkonzeptklarheit für aggressives Fahrverhalten von Motorradfahrerinnen und -fahrern wird untersucht. Fragebogendaten wurden erhoben an einer Stichprobe von 126 Motorradfahrerinnen
und -fahrern (98 Männer und 28 Frauen) im Alter von 19 bis 61 Jahren. Die regressionsanaly-
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tischen Befunde belegten, dass Ärgerreaktionen von Motorradfahrerinnen und -fahrern im
Straßenverkehr durch die Interaktion von Narzissmus, Selbstkonzeptklarheit und Selbstwertbedrohung vorhergesagt werden können. Die theoretischen und empirischen Implikationen
der Befunde werden abschließend diskutiert.
[79-L] Sturzbecher, Dietmar; Hess, Markus:
Partizipation im Kindesalter, in: Benno Hafeneger, Mechthild M. Jansen, Torsten Niebling
(Hrsg.): Kinder- und Jugendpartizipation : im Spannungsfeld von Interessen und Akteuren, Opladen: B. Budrich, 2005, S. 41-62, ISBN: 3-938094-30-3
INHALT: Zunächst wird dargestellt, was aus einer handlungstheoretischen Perspektive unter
Partizipation zu verstehen ist und warum sich im Alter zwischen drei und sechs Jahren wichtige Schritte zum Erwerb von Partizipationskompetenz vollziehen. Diesen Ausführungen
schließt sich die Darstellung von Forschungsergebnissen an, die die Wechselwirkung zwischen individuellen und kontextuellen Partizipationsvoraussetzungen einerseits und Partizipationskompetenz andererseits erhellen. (ICF)
[80-L] Tervooren, Anja:
Einüben von Geschlecht und Begehren: Plädoyer für eine rekonstruktive Sozialisationstheorie, in: Feministische Studien : Zeitschrift für interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung, Jg. 25/2007, H. 1, S. 40-54 (Standort: USB Köln(38)-M XG05803; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Die Verfasserin greift in ihrem Beitrag die Debatte um die geschlechtsspezifische Sozialisation, die in den 1970er und 1980er Jahren geführt wurde unter veränderten Vorzeichen
wieder auf. Durch die Auseinandersetzung mit der Kategorie Geschlecht in den 1990er Jahren
waren Sozialisationstheorien unter Essentialismusverdacht geraten und wurden für längere
Zeit ad acta gelegt. Die Autorin fasst nun die theoretischen Erträge der Kritik an der Kategorie Geschlecht zusammen, um mit ihrer Hilfe sozialisationstheoretische Ansätze reformulieren zu können. Dabei rückt sie das mit dem Konzept des 'doing gender' verbundene Interesse
an Mikroanalysen, die besondere Materialität des Körpers und die Verschränkung von Geschlecht und Sexualität in den Mittelpunkt. Die Autorin plädiert dafür, Sozialisationstheorie
auf konkrete Untersuchungen zu gründen, die eine Rekonstruktion körperlicher Praktiken und
Inszenierungen von Geschlecht erlauben. Anhand einer ethnographischen Studie über zehnbis dreizehnjährige Kinder an einer Berliner Schule kann sie zeigen, wie Jugendliche die Performanz von Geschlecht und Heteronormativität erproben und sich körperlich aneignen."
(Textauszug)
[81-L] Uhlendorff, Harald:
Freundschaften unter Kindern im Grundschulalter, in: Lutz-Michael Alisch, Jürgen W.L.
Wagner (Hrsg.): Freundschaften unter Kindern und Jugendlichen : interdisziplinäre Perspektiven
und Befunde, Weinheim: Juventa Verl., 2006, S. 95-105, ISBN: 978-3-7799-1317-7
INHALT: Im Artikel werden Interaktionen und Aushandlungen innerhalb von Kinderfreundschaften von verschiedenen Seiten betrachtet. Sowohl theoretische Überlegungen als auch empiri-
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2 Sozialisation, Erziehung, Entwicklung, Persönlichkeit
sche Arbeiten geben Anhaltspunkte dafür, dass Aushandlungen anregend für die soziale und
kognitive Entwicklung von Kindern sind. Fraglich bleibt, ob das auch für Freundschaften gilt,
in denen sich Kinder zusammenfinden, die durch antisoziales Verhalten auffallen, da diese
Kinder oft auf Zwang und Nötigung zurückgreifen. Wünschenswert sind zurzeit langfristig
angelegte Untersuchungen, die nicht nur die unterschiedlichen Qualitäten von Aushandlungen
unter Freunden einbeziehen, sondern auch die langfristige Entwicklungsrelevanz von Freundschaften näher beleuchten können. (ICF)
[82-L] Villa, Paula-Irene:
Der Körper als kulturelle Inszenierung und Statussymbol, in: Aus Politik und Zeitgeschichte :
Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, 2007, H. 18, S. 18-26 (Standort: USB Köln(38)Ztg00926-a; Kopie über den Literaturdienst erhältlich;
URL: http://www.bpb.de/files/SYTVAQ.pdf)
INHALT: "Der Beitrag geht den Gestaltungsoptionen des Körpers einerseits und den Beharrungstendenzen des habitualisierten Leibes andererseits im Alltagshandeln nach. Dabei werden
auch aktuelle gesellschaftliche Tendenzen und Leitbilder wie Individualisierung und Ästhetisierung von sozialer Ungleichheit hinsichtlich ihrer körperlichen Dimension diskutiert." (Autorenreferat)
[83-L] Wilbert, Jürgen:
Die Etikettierung eines Verhaltens als fehlerhaft: eine empirische Untersuchung zur bewussten Gewahrwerdung eigener Verhaltensfehler, Lengerich: Pabst 2006, 172 S., ISBN: 3-89967296-8 (Standort: USB Köln(38)-11V5498)
INHALT: "Fehler sind ein alltägliches Ereignis. Besonders häufig und klar treten Fehler beim
Tippen auf. Viele dieser Fehler bleiben unbemerkt, manche werden uns hingegen bewusst
und wir korrigieren sie, während dritte blitzschnell korrigiert werden, bevor wir überhaupt
bemerken, einen Fehler begangen zu haben. Welcher Art sind aber die zugrundeliegenden
Prozesse, die dazu führen, dass ein Fehler entdeckt wird? Und was, so die weitergehende Frage, unterscheidet bewusste Fehler von Fehlern, die wir offensichtlich intern verarbeiten und
die wir korrigieren, die uns aber unbewusst bleiben? Die vorliegende Arbeit geht genau diesen Fragen nach. Dazu wird ein Modell entwickelt, das den Prozess der Bewusstwerdung von
Fehlern beschreibt. Die Bewusstwerdung eines Fehlers basiert demnach auf einem zweistufigen Prozess: Zunächst wird das Verhalten hinsichtlich unerwarteter Verhaltenseffekte überwacht. Treten solche unerwarteten Verhaltenseffekte auf, werden weiterführende Attributionsprozesse initiiert. Durch diese Attribution wird wieder ein kohärentes mentales Modell der
aktuellen Situation geschaffen. Gelingt eine Integration des unerwarteten Verhaltenseffektes
unter der Annahme, dass ein Fehler begangen wurde, wird das zugrundeliegende Verhalten
bewusst als fehlerhaft etikettiert. In vier Experimenten werden die Kernannahmen dieses Modells geprüft. Die Ergebnisse bestätigen das Modell und stützen darüber hinaus die übergeordnete These, dass das Bewusstsein ein zutiefst konstruktiver Prozess ist." (Autorenreferat)
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2 Sozialisation, Erziehung, Entwicklung, Persönlichkeit
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[84-F] Zellmer, Svenja, Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Gloger-Tippelt, Gabriele, Univ.-Prof.Dr.
(Betreuung):
Bindung in der mittleren Kindheit
INHALT: Gegenstand dieser Arbeit ist die empirische Untersuchung der Stabilität von Bindungsmustern vom Vorschulalter bis zum achten Lebensjahr im Rahmen der Düsseldorfer
"Studie zum Eintritt in den Kindergarten und die Schule". Die Bindungstheorie geht davon
aus, dass Bindung aufgrund der kontinuierlichen Erfahrungen eines Kindes mit seinen Bezugspersonen eine gewisse zeitliche Stabilität aufweist. Daher wird die Entwicklung der Bindungsmuster im Vorschulalter, über den Beginn der Grundschulzeit bis zum Ende der zweiten
Klasse erforscht. Für die Erfassung der Bindungsqualität, kamen jeweils altersadäquate Erhebungsinstrumente zum Einsatz: Im Vorschulalter, als die Kinder im Durchschnitt 5,3 Jahre alt
waren, wurde die Bindung mit der Fremden Situation (Auswertung nach Cassidy, Marvin,
1992) erfasst, zu Beginn der Grundschulzeit, als die Kinder im Mittel 6,7 Jahre alt waren, das
Geschichten-ergänzungsverfahren zur Bindung (Gloger-Tippelt, G. & König, L., 2002) und
am Ende der zweiten Klasse, als die Kinder durchschnittlich 8;3 Jahre alt waren, das Child
Attachment Interview (Target, M.; Fonagy, P. & Shmueli-Goetz, Y., 2003). Letzteres stellt
ein relativ neues Bindungsinstrument dar, bei dem durch Analyse der verbalen inhaltlichen
Aussagen des Kindes über die Bindungsbeziehungen zu Mutter, Vater und möglichen anderen relevanten Bindungsfiguren, der Form des Erzählten und dem non-verbalen Verhalten die
mentale Repräsentationen von relevanten Bindungsfiguren erfasst wird. Der Verlauf der Bindungsentwicklung kann anhand einer Stichprobe von 68 Kindern und ihren Eltern, die beim
vierten Messzeitpunkt der Längsschnittstudie erneut teilnahmen, untersucht werden. Es besteht die Annahme, dass die Bindungsentwicklung im Kontext von äußeren Bedingungen und
Lebensereignissen möglichen Risiko- oder Schutzfaktoren unterliegen kann, die zu einer Veränderung der Bindungsmuster führen kann. Daher wurde als bedeutsamer Übergang der
Schuleintritt untersucht. Zudem nimmt die Bindungstheorie an, dass die Bindungsbeziehung
die Selbstwahrnehmung und soziale Kompetenzen beeinflusst. Daher wurden das Selbstkonzept sowie Problem- und Sozialverhalten erhoben, um zu prüfen, inwiefern die kindlichen
Bindungsmuster auf diese Aspekte Einfluss nehmen und ob sich Veränderungen in der Bindungsqualität auch auf Selbstbild und Sozialverhalten auswirken. GEOGRAPHISCHER
RAUM: Düsseldorf
METHODE: Bindungstheorie; Child Attachment Interview. Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert (Child attachment interview). Experiment.
Psychologischer Test (Selbstkonzept Hartz). Qualitatives Interview. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2005-01 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Graduiertenförderung der Univ. Düsseldorf
INSTITUTION: Universität Düsseldorf, Philosophische Fakultät, Erziehungswissenschaftliches
Institut Abt. Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie (Universitätsstr. 1,
40225 Düsseldorf)
KONTAKT: Betreuerin (e-mail: gloger-tippelt@phil-fak.uni-duesseldorf.de)
[85-L] Zimmermann, Peter:
Grundwissen Sozialisation: Einführung zur Sozialisation im Kindes- und Jugendalter, (Lehrbuch), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2006, 232 S., ISBN: 3-531-15151-7 (Standort: UuStB
Köln(38)-34A614)
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2 Sozialisation, Erziehung, Entwicklung, Persönlichkeit
INHALT: "Sozialisationstheorien und Sozialisationsforschungen haben sich in der letzten Zeit
umfangreich weiterentwickelt und in ihren wissenschaftlichen Aussagen sehr stark differenziert. Deshalb sind - in diesem manchmal schon unüberschaubaren Gebiet - ordnende Gesichtspunkte sicherlich hilfreich. Was nun mit dem Begriff Sozialisation genau gemeint ist,
wird im Anschluss an diese kurzen Einführungen im zweiten Kapitel ausführlich geklärt. Es
geht hierbei um eine Definition und auch um eine Abgrenzung zu den Begriffen Erziehung
und Entwicklung. In dem darauf folgenden dritten Kapitel gehe ich auf das derzeitige Marktangebot an theoretischen Ansätzen ein. Die Leitfrage hierbei lautet: Welchen Zugang zum
Verständnis von Sozialisation bieten die verschiedenen Theorien? Die hier dargestellten Ansätze werden in den weiteren Kapiteln immer wieder in unterschiedlichen Zusammenhängen
auftauchen. Im vierten und fünften Kapitel wird der Blick auf zwei zentrale Sozialisationsinstanzen gelenkt. Was passiert in der Familie und in der Schule? Wie sehen die Auswirkungen
von gesellschaftlichen Sozial- und Organisationsstrukturen auf die Persönlichkeitsentwicklung von Kindern und Jugendlichen aus und welche Theorien und Forschungen geben hierzu
Auskunft? Das sechste Kapitel kümmert sich um die Sozialisation in der Lebensphase Jugend. In diesem Lebensabschnitt erfolgen erhebliche körperliche, geistige, emotionale und
soziale Entwicklungen. In dem Kapitel werden theoretische Ansätze gesammelt, diediese
Vorgänge zu erklären versuchen. Kein anderes Merkmal hat aber so grundsätzliche Auswirkungen auf die Sozialisation wie die Geschlechtzugehörigkeit. Ausführlich werden deshalb
auch im siebten Kapitel die Erklärungsansätze zur geschlechtspezifischen Sozialisation erörtert. Die im Vordergrund stehende Frage lautet: Wie werden Mädchen zu Mädchen und Jungen zu Jungen? Das achte Kapitel beschäftigt sich mit einer wichtigen und aktuellen Frage
der Körpersozialisation: Welchen Einfluss hat Gesundheit und das in den letzten Jahren stark
geforderte Selbstmanagement im Gesundheitsbereich - Stichwort Wellness -auf Sozialisationsvorgänge? Die Sozialisation ist von zahllosen Einflüssen abhängig. Gegenwärtig und für
die nahe Zukunft sind aber meines Erachtens zwei besonders herauszustellen: elektronische
Medien und neue Anforderungen der Arbeitswelt. Im abschließenden neunten Kapitel werde
ich unter den Stichworten "Medienvermittelte Sozialisation" und "Flexibilität - Selfness" einige Akzente der Sozialisationsproblematik im 21. Jahrhundert diskutieren." (Textauszug)
3 Einstellung, Wahrnehmung und Verhalten
[86-L] Abeler, Johannes; Altmann, Steffen; Kube, Sebastian; Wibral, Matthias:
Reciprocity and payment schemes: when equality is unfair, (Discussion Paper / Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit GmbH, No. 2500), Bonn 2006, 28 S. (Graue Literatur;
URL: http://ftp.iza.org/dp2500.pdf)
INHALT: "A growing literature stresses the importance of reciprocity, especially for employment
relations. In this paper, we study the interaction of different payment modes with reciprocity.
In particular, we analyze how equal wages affect performance and efficiency in an environment characterized by contractual incompleteness. In our experiment, one principal is matched with two agents. The principal pays equal wages in one treatment and can set individual
wages in the other. We find that the use of equal wages elicits substantially lower efforts and
efficiency. This is not caused by monetary incentives per se since under both wage schemes it
is profit-maximizing for agents to exert high efforts. The treatment difference is rather driven
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3 Einstellung, Wahrnehmung und Verhalten
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by the fact that reciprocity is violated far more frequently in the equal wage treatment. Agents
suffering from a violation of reciprocity subsequently withdraw effort. Our results suggest
that individual reward and punishment opportunities are crucial for making reciprocity a powerful contract enforcement device." (author's abstract)
[87-L] Abraham, Martin:
Wann werden Löhne als gerecht eingeschätzt?: eine tauschtheoretische Betrachtung der
Lohngerechtigkeit auf dem Arbeitsmarkt, in: Zeitschrift für Arbeitsmarktforschung, Jg. 40/
2007, H. 1, S. 9-22 (Standort: USB Köln(38)-XG1089; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Das Ziel des Beitrags ist die Klärung der Frage, warum Personen andere Determinanten als Leistung für die Einschätzung der Lohngerechtigkeit heranziehen. Diese Frage ergab
sich aus der Beobachtung, dass eine beträchtliche Anzahl von Befragten im Schweizer Arbeitsmarktsurvey angab, dass die Familiensituation, die Bildung und die Dauer der Betriebszugehörigkeit eine Rolle für die Festlegung des Lohns spielen sollten. Für dieses Phänomen
wurden drei Erklärungstypen diskutiert. Erstens kann angenommen werden, dass ein Akteur
eine Verteilungsregel eher unterstützt, wenn er von dieser profitiert. Zweitens wurde die
Möglichkeit diskutiert, dass Einstellungen zur Lohngerechtigkeit durch allgemeine moralische oder altruistische Normen beeinflusst werden. Drittens wurde ein tauschtheoretisches
Modell vorgeschlagen, das auf der Idee gleichgewichtiger Tauschbeziehungen zwischen den
Mitgliedern eines Unternehmens beruht. Die empirischen Ergebnisse zeigen, dass sowohl das
Eigeninteresse als auch das tauschtheoretische Modell zur Erklärung von Einstellungen über
Lohngerechtigkeit beitragen können. Im Hinblick auf die Wirksamkeit allgemeiner Normen
lassen sich erste Indikatoren finden, deren Interpretation jedoch problematisch ist." (Autorenreferat)
[88-L] Antecol, Heather; Barcus, Vanessa E.; Cobb-Clark, Deborah:
Gender-biased behavior at work: what can surveys tell us about the link between sexual
harassment and gender discrimination?, (Discussion Paper / Forschungsinstitut zur Zukunft der
Arbeit GmbH, No. 2647), Bonn 2007, 25 S. (Graue Literatur; URL: http://ftp.iza.org/dp2647.pdf)
INHALT: "This paper examines the links between survey-based reports of sexual harassment and
gender discrimination. In particular, we are interested in assessing whether these concepts
measure similar forms of gender-biased behavior and whether they have the same effect on
workers' job satisfaction and intentions to leave their jobs. Our results provide little support
for the notion that survey-based measures of sexual harassment and gender discrimination
capture the same underlying behavior. Respondents do appear to differentiate between incidents of sexual harassment and incidents of gender discrimination in the workplace. Both
gender discrimination and sexual harassment are associated with a substantially higher degree
of job dissatisfaction, particularly amongst men. While women who experience gender discrimination are somewhat more likely to intend to change jobs, amongst men it is sexual harassment that leads to an increased propensity to quit. We find no significant interactions between our two measures of gender bias, perhaps implying that the intensity of gender bias is
relatively unimportant for understanding job dissatisfaction and the intention to quit. At the
same time, this may reflect the lack of precision with which we estimate this interaction, especially for men." (author's abstract)
60
soFid Sozialpsychologie 2007/2
3 Einstellung, Wahrnehmung und Verhalten
[89-F] Asbrock, Frank, Dipl.-Psych. (Bearbeitung):
Wann kippen feindselige Mentalitäten in Feindseligkeit um? Diskriminierung als Konsequenz gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit
INHALT: Das Forschungsprojekt befasst sich mit der Frage, ob diskriminierendes Verhalten
gegenüber verschiedenen Fremdgruppen systematisch zusammenhängt. Es konnte gezeigt
werden, dass es einen deutlichen Zusammenhang zwischen Vorurteilen gegenüber verschiedenen Fremdgruppen gibt (Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit; Heitmeyer, 2006). Der
Autor nimmt an, dass neben einem solchen Syndrom auf Einstellungsebene auch konsensuelle Stereotype die Beziehung von diskriminierendem Verhalten gegenüber verschiedenen
Gruppen beeinflussen. Gruppen, über die ähnliche konsensuelle Stereotype bestehen, werden
auch auf ähnliche Art und Weise diskriminiert.
METHODE: Die theoretische Grundlage für die Untersuchung bildet das Stereotype Content
Model (SCM; Fiske, Cuddy, Glick & Xu, 2002). Danach ziehen konsensuelle Stereotype bestimmte Intergruppenemotionen und entsprechend bestimmte diskriminierende Verhaltensweisen nach sich. Darüber hinaus wird in dem Modell implizit angenommen, dass über verschiedene Gruppen ähnliche konsensuelle Stereotype bestehen, die entsprechend ähnlichem
diskriminierendem Verhalten führen. Das SCM ist aber inhaltlich auf die beiden breiten Stereotypendimensionen Wärme und Kompetenz beschränkt, so dass eine Erweiterung anhand
anderer Ansätze, wie z.B. der Intergroup Emotions Theory (Smith, 1993) oder der Image
Theory (Alexander, Brewer & Herrmann, 1999) überprüft werden soll. Dadurch soll eine
größere Anzahl qualitativ unterschiedlicher Facetten von Diskriminierung analysiert werden.
Eine solche theoretische Integration soll eine Beitrag zur Verdeutlichung der kognitiven und
emotionalen Grundlagen von diskriminierendem Verhalten leisten. Die empirische Umsetzung der Fragestellung beinhaltet sowohl Laborexperimente als auch die Analyse von GMFSurveydaten.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Asbrock, F.; Cohrs, J.C.: Right-wing authoritarianism and social
dominance orientation as dual predictors of prejudice: an experimental test. 2005 (manuscript
submitted for publication).
ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Bielefeld, Graduiertenkolleg "Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit: Ursachen, Phänomenologie, Konsequenzen" (Universitätsstr. 25, 33615 Bielefeld);
Universität Bielefeld, Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (Postfach
100131, 33501 Bielefeld)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0521-106-2559, Fax: 0521-106-6415,
e-mail: frank.asbrock@uni-bielefeld.de)
[90-L] Baier, Dirk; Hadjar, Andreas:
Alter Wein in neuen Schläuchen?: Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Autoritarismus, Sozialer Dominanzorientierung und Hierarchischem Selbstinteresse, in: Zeitschrift
für Politische Psychologie, Jg. 13/2005, H. 1/2, S. 7-29 (Standort: USB Köln(38)-Zs.A 5587; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Der sozialpsychologische Diskurs um die Ursachen von Fremdenfeindlichkeit und
Diskriminierung wurde in den letzten Jahrzehnten um zwei theoretische Ansätze bereichert,
die viele Bezugspunkte zum Autoritarismus-Konzept aufweisen: die Soziale Dominanzorien-
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3 Einstellung, Wahrnehmung und Verhalten
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tierung (SDO) und das Hierarchische Selbstinteresse (HSI). Ziel dieses Beitrags ist sowohl
ein theoretischer, als auch ein empirischer Vergleich dieser Konzepte, in deren Fokus jeweils
spezifische, auf der Individualebene messbare Syndrome stehen. Trotz vieler Übereinstimmungen sind Unterschiede zu konstatieren: Während die Soziale Dominanzorientierung Beziehungen zwischen Gruppen zum Gegenstand hat, geht es im klassischen AutoritarismusKonzept um die Unterwürfigkeit unter Autoritäten der eigenen Gruppe mit dem Resultat der
Projektion der eigenen Aggression auf Fremdgruppen. Das Hierarchische Selbstinteresse hingegen kommt gänzlich ohne einen Intergruppenbezug aus, weil es den Wettbewerb 'jeder gegen jeden' thematisiert. Obwohl HSI damit die individuelle Entsprechung des Marktprinzips
kapitalistischer Gesellschaften schlechthin darstellt und ein zentrales Ordnungsprinzip der
Moderne verkörpert, weist es ähnliche Ursachen und ähnlich negative Konsequenzen wie Autoritarismus auf. HSI erscheint im Sinne einer kritischen Gesellschaftstheorie als eine wichtige Ergänzung des Autoritarismus-Konzepts. SDO hingegen weist weniger Übereinstimmungen mit Autoritarismus auf und eignet sich, entsprechend der empirischen Befunde, besonders
zur Prädiktion von Antisemitismus. Weder HSI noch SDO können deshalb als 'alter Wein'
bezeichnet werden; sie tragen in differentieller Weise zur Erklärung sozialer Probleme bei."
(Autorenreferat)
[91-F] Becker, Julia, Dipl.-Psych. (Bearbeitung):
Women's internalization of sexism: predictors and antidotes
INHALT: Women are still disadvantaged and discriminated by the gender status quo. Surprisingly, studies show that beside many men, also a substantial number of women endorse sexist
attitudes and deny or legitimate gender discrimination. To explain this phenomenon, I will
develop the gender identity model. Based on Social Identity Theory (e.g., Tajfel & Turner,
1979) and Social Role Theory (Eagly & Wood, 1999), I propose that different forms of gender identity can be distinguished and that these different forms of gender identity explain different levels of women's endorsement of sexist beliefs. I hypothesize that women reject sexist
attitudes when they are highly identified with the category women and have internalized a
progressive gender role. In contrast, I expect that women who are highly identified and have
internalized a traditional gender role show the highest endorsement of sexist attitudes. In the
second part, I focus on antidotes to reduce the endorsement of subtle sexist beliefs. I assume
that especially women's endorsement of sexism is partly due to a) a lack of information about
the prevalence, various manifestations of sexism and about the harm sexism causes for women as a group and b) a lack of sensitivity towards sexism (see Swim, Mallet & Stangor,
2004). Therefore, I will test whether selective information and heightened sensitivity towards
sexism reduces the endorsement of subtle sexist beliefs. I will use the diary method and additional lab studies.
ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Marburg, Graduiertenkolleg "Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit: Ursachen, Phänomenologie und Konsequenzen" (Gutenbergstr. 18, 35032 Marburg);
Universität Marburg, FB 04 Psychologie, Arbeitsgruppe Sozialpsychologie (Gutenbergstr. 18,
35032 Marburg)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 06421-28-23625, Fax: 06421-28-23789,
e-mail: julia.becker@staff.uni-marburg.de)
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soFid Sozialpsychologie 2007/2
3 Einstellung, Wahrnehmung und Verhalten
[92-F] Beckers, Tilo, M.A. (Bearbeitung); Meulemann, Heiner, Prof.Dr. (Betreuung):
Homosexualität: eine international vergleichende Mehrebenenanalyse der Einstellungen zu
gleichgeschlechtlichem Sexualverhalten 1981-2006
INHALT: Einstellungen zur Homosexualität werden im Kontext von Theorien zur Humanentwicklung (Inglehart, Welzel) und Geschlechtergleichheit (Inglehart, Norris) mit den statistischen Mitteln der Mehrebenenanalyse international vergleichend für bis zu 58 Länder aus allen Weltregionen und schwerpunktmäßig für Europa für den Zeitraum von 1981-2006 untersucht. Neben den in der bisherigen Forschung dokumentierten Individualeffekten wie Alter
und Geschlecht, Bildung und Geschlechtsrolleneinstellung, Religiosität und postmaterialistischen Wertorientierungen werden auch so genannte "Naturnormen" untersucht, die eine enge
Verbundenheit mit normativen Vorstellungen des Natürlichen als negativen Prädiktor der
Einstellungen zur Homosexualität identifizieren. Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen aber die beträchtlichen Einflüsse von Kontext-, also Ländermerkmalen wie responsiver Demokratie, Geschlechtergleichstellung, der Rechtslage Homosexueller und der religiösen Tradition der Länder, die für die international vergleichende Einstellungsforschung exemplarisch
den theoretischen wie empirischen Nutzen von statistischen Mehrebenenanalysen demonstrieren und die Kontextgebundenheit individueller Bewertungen nachdrücklich unterstreichen.
Neben dem internationalen Vergleich werden auch länder- und ländergruppenspezifische Kohortenanalysen und weitere Analysen kumulierter Querschnitte durchgeführt, um den sozialen Wandel im Aggregat abzubilden. ZEITRAUM: 1981-2006 GEOGRAPHISCHER RAUM:
58 Länder aus allen Weltregionen, insb. Europa
METHODE: International vergleichende empirische Sekundäranalyse als Mehrebenenanalyse
(hierarchische Regressionsmodelle: Individuen in Ländern): Individualdaten: World Values
Survey (WVS), International Social Survey Program (ISSP) und Eurobarometer (EB); ergänzend: European Social Survey (ESS 2002/2003); Kontext-/ Länderdaten: Human Development Reports (HDR) des United Nations Development Programme (UNDP); Worldbank;
CIA World Factbook; World Legal Surveys der International Lesbian and Gay Association
(ILGA); International Gay and Lesbian Human Rights Committee (IGLHRC); World Christian Encyclopedia u.a. DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse von Individualdaten (Herkunft
der Daten: ZA: ISSP, Eurobarometer/ Onlinequellen: World Values Survey, European Social
Survey; Auswahlverfahren: Zufall -Verfahren variieren nach Datensätzen-); Sekundäranalyse
von Aggregatdaten (Herkunft der Daten: verschiedene Onlinequellen und Enzyklopädien).
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Beckers, T.: Attitudes on
homosexuality in the context of human development. How gender equality, democracy, religion and law shape moral tolerance towards same-sex intimacy - a cross-national two level hierarchical linear model. Arbeitspapier, das beim QMSS-Research Methods Festival in Oxford, Juli 2006, präsentiert wurde.+++Ders.: Das Recht und der homosexuelle Körper in einem weltweiten Vergleich der Zusammenhänge von Rechtsordnung, sozialen Chancen und
Einstellungen. Vortrag in der Plenarsitzung zum Thema "Körper des Rechts - Körper im
Recht" beim 33. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel, Oktober
2006; wird im Verhandlungsband zum Kongress veröffentlicht.
ART: Dissertation BEGINN: 2003-09 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Köln, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Forschungsinstitut für Soziologie (Greinstr. 2, 50939 Köln)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0221-470-6140, Fax: 0221-470-5169,
e-mail: beckers@wiso.uni-koeln.de)
soFid Sozialpsychologie 2007/2
3 Einstellung, Wahrnehmung und Verhalten
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[93-L] Benz, Wolfgang (Hrsg.):
Jahrbuch für Antisemitismusforschung 15, Berlin: Metropol-Verl. 2006, 399 S., ISBN: 978-3938690-46-8
INHALT: "Das Jahrbuch für Antisemitismusforschung ist ein Forum für wissenschaftliche Beiträge zur Antisemitismus-, Vorurteils- und Minderheitenforschung und will dieses disziplinär
breite Spektrum bündeln. Es ist deshalb fächerübergreifend und international vergleichend
ausgerichtet. Es veröffentlicht Arbeiten zur Geschichte der Judenfeindschaft, zur nationalsozialistischen Verfolgungspolitik, zum Holocaust, zu Emigration und Exil, zum Rechtsextremismus, zu Minoritätenkonflikten und zur Theorie des Vorurteils." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Martin Ulmer: Antisemitische Massenkrawalle in Stuttgart - Anlass, Verlauf,
Diskurse und Ursachen (17-41); Gregor Hufenreuter: '... ein großes Verzeichnis mit eingestreuten Verbrechern'. Zur Entstehung und Geschichte der antisemitischen Lexika SemiKürschner (1913) und Sigilla Veri (1929-1931) (43-63); Franz Maciejewski: Der Novemberprogrom in ritualgeschichtlicher Perspektive (65-84); Hannah Ahlheim: Deklassierung jüdischer Kunden: Die Commerzbank und die 'beschränkt verfügbaren Sicherungskonten' 19381945 (85-112); Christine Krause: Das KPD-Exil in Mexiko und der Antisemitismus. Stationen einer Debatte (113-132); Michael Frankl: 'Jerusalem an der Haná'. Nationaler Konflikt,
Gemeindewahlen und Antisemitismus in Mähren Ende des 19. Jahrhunderts (135-159); Dietmar Müller: Orientalismus und Nation. Juden und Muslime als Alterität im Südosteuropa der
Nationalstaaten 1878-1941 (161-184); Egon Pelikan: Antisemitismus ohne Juden in Slowenien (185-199); Iveta Leitane: Antisemitismus in Lettland nach der Wende 1991 (201-230);
Jan Weyand: Zum Stand kritischer Antisemitismusforschung (233-258); Clive D. Field: John
Bull's Judeophobia. Images of the Jews in British Public Opinion Polls since the Late 1930s
(259-300); Karola Fings: Eine 'Wannsee-Konferenz' über die Vernichtung der Zigeuner?
Neue Forschungsergebnisse zum 15. Januar 1943 und dem 'Auschwitz-Erlass' (303-333);
Brigitte Mihok: Edgar Hilsenraths Roman: 'Nacht' im historischen Kontext (335-344); Annette Schaefgen: Genoizid und Gedächtnis - zu Edgar Hilsenraths Roman 'Das Märchen vom
letzten Gedanken' (345-358); Robert Stockhammer: Augenzeugenschaft und Textgestalt 'Literatur' über den Genozid in Ruanda (359-379); Günter Schubert: Post für Eichmann (383-393).
[94-F] Besier, Gerhard, Prof.Dr.Dr. (Bearbeitung):
Täter und Opfer, Mitläufer und Opponenten. Über menschliches Verhalten in Grenzssituationen
INHALT: In beiden deutschen Diktaturen wurden "ganz normale" Durchschnittsmenschen zu
"Tätern". Sie denunzierten, raubten, vergewaltigten und töteten. Durch welche Umstände
konnte es so weit kommen, was trieb sie, was motivierte sie? Und dann gab es die andere Seite: Menschen, die Opfer dieser Taten wurden. Gibt es neben dem Täter- auch ein Opferprofil?
Und was ist mit jenen, die Opfer und Täter zugleich waren? Und jenen, die sich stets anpassten, aber auch den wenigen, die Widerstand leisteten? Warum verhalten sich Menschen in der
angedeuteten Weise? Welche empirischen und anderen Erklärungsmuster gibt es? Auf der
Grundlage von sozialwissenschaftlichen, historischen und systematischen Ansätzen will Gerhard Besier in dieser Studie den psychophysiologischen Motiven für menschliches Verhalten,
aber auch den Gründen für die unterschiedlichen Deutungen dieses Verhaltens nachgehen.
ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
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soFid Sozialpsychologie 2007/2
3 Einstellung, Wahrnehmung und Verhalten
INSTITUTION: Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung e.V. an der Technischen
Universität Dresden (01062 Dresden)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0351-463-32802, e-mail: Gerhard.Besier@mailbox.tu-dresden.de)
[95-L] Besier, Gerhard:
"Wir" und "die anderen": zur Entstehung von Vorurteilen und Feindbildern, in: Gerhard
Besier, Katarzyna Stoklosa (Hrsg.): Lasten diktatorischer Vergangenheit : Herausforderungen
demokratischer Gegenwart ; zum Rechtsextremismus heute, Münster: Lit Verl., 2006, S. 13-28,
ISBN: 3-8258-8789-8 (Standort: B d. Friedrich-Ebert-Stiftung bonn(Bo 133)-A06-02009)
INHALT: Der Verfasser zeigt, wie es zu Gruppenbildungen kommt und wie Fremd- und WirDefinitionen entstehen. Stereotype führen zu sozialen Kategorisierungen. Während sie einen
"wahren Kern" enthalten, kristallisieren sich Vorurteile um negative Einstellungen und können sich zu Feindbildern verdichten. Zur Überwindung von Stereotypen und Vorurteilen bedarf es einer Veränderung auf kognitiver Ebene - vorurteilsbehaftete Informationssuche und
einseitige Informationsinterpretation müssen vermieden werden. Veränderungen von Vorurteilen und Stereotypen sind durch Konfrontation mit Informationen möglich, die solche verzerrte Wahrnehmungen widerlegen. Empirische Untersuchungen legen nahe, dass Vorurteile,
Feindbilder, Aggressionen gegen Minderheiten und Obrigkeitsgehorsam vor allem in politischen Extremmilieus auftreten. (ICE2)
[96-F] Casper, Catharina, Dipl.-Psych.; Seifert, Bettina, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Rothermund,
Klaus, Prof.Dr.; Wentura, Dirk, Prof.Dr. (Leitung):
Automatische Stereotypaktivierung
INHALT: Das Projekt hat drei miteinander verbundene Zielsetzungen. Zunächst sollen Prozesse
der Stereotypaktivierung mithilfe von semantischen Primingverfahren analysiert werden. Ein
zentrales Charakteristikum der geplanten Untersuchungen besteht dabei darin, Primingtechniken zu entwickeln und einzusetzen, die eine eindeutige Bestimmung von Prozessen der automatischen Aktivationsausbreitung in der mentalen Repräsentation von sozialen Kategorien
und auch eine Abgrenzung zu einfachen Valenzaktivierungen ("Vorurteilen") erlauben. Das
zweite Ziel ist die Analyse moderierender Bedingungen der Stereotypaktivierung, insbesondere ihre Abhängigkeit von Gruppenzugehörigkeiten, von der Salienz sozialer Kategorien,
von der Art der Verarbeitung der Kategorieinformation und vom Typ der Kategorieinformation. Diese Untersuchungen sollen näheren Aufschluss über die mentale Repräsentation von
Stereotypen und ihre Implikationen für die soziale Informationsverarbeitung geben. Ein drittes Ziel des Vorhabens besteht darin, Techniken zur Modifikation dieser Stereotype abzuleiten und empirisch auf ihre Wirksamkeit zu überprüfen. Hierbei liegt der Schwerpunkt auf der
Entwicklung und Analyse von Trainingsmaßnahmen, die nicht auf Einsicht und Argumentation basieren, sondern stattdessen an der Eigengesetzlichkeit mentaler Gedächtnisstrukturen
anknüpfen. (S. http://www2.uni-jena.de/svw/rgroup/ ).
METHODE: semantisches Priming; Intergruppenbeziehungen
ART: gefördert BEGINN: 2006-11 ENDE: 2008-11 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Jena, DFG-Forschergruppe "Discrimination and tolerance in intergroup relations" (Humboldtstr. 11, 07743 Jena); Universität Jena, Fak. für Sozial- und
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3 Einstellung, Wahrnehmung und Verhalten
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Verhaltenswissenschaften, Institut für Psychologie Abteilung Allgemeine Psychologie II (Am
Steiger 3, Haus 1, 07743 Jena); Universität Saarbrücken, Fak. 05 Empirische Humanwissenschaften, FR 5.3 Psychologie Professur für Allgemeine Psychologie und Methodenlehre
(Postfach 151150, 66041 Saarbrücken)
KONTAKT: Rothermund, Klaus (Prof.Dr. Tel. 03641-945121,
e-mail: klaus.rothermund@uni-jena.de)
[97-L] Cohrs, J. Christopher:
Interindividuelle Unterschiede in Vorurteilen: zur Konstruktvalidität und Erklärungskraft
von rechtsgerichtetem Autoritarismus und sozialer Dominanzorientierung, in: Zeitschrift für
Politische Psychologie, Jg. 13/2005, H. 1/2, S. 113-136 (Standort: USB Köln(38)-Zs.A 5587;
Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "In diesem Beitrag werden Prädiktoren von Vorurteilen gegenüber Türken im Kontext
des Zweiprozessmodells von Duckitt (2001) untersucht. Das Modell weist rechtsgerichtetem
Autoritarismus (RWA) und sozialer Dominanzorientierung (SDO) eine zentrale Rolle zu. In
einer Stichprobe von 141 Studierenden wird die Konstruktvalidität dieser beiden Merkmale
über Zusammenhänge mit sozialer Konformität, autoritären Persönlichkeitsmerkmalen, hierarchischem Selbstinteresse, dispositionaler Empathie und Weltbildern untersucht. Die Ergebnisse zeigen Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen RWA und SDO auf und deuten an, dass soziale Konformität ein reineres Maß für Autoritarismus als RWA ist und dass
autoritäre Persönlichkeitsmerkmale, HSI und Empathie über RWA und SDO hinaus Erklärungswert für Vorurteile besitzen. Es wird die Notwendigkeit hervorgehoben, das Zweiprozessmodell zu ergänzen sowie verschiedene Dimensionen von Vorurteilen zu unterscheiden."
(Autorenreferat)
[98-L] D'Ambrosio, Conchita; Frick, Joachim R.:
Individual well-being in a dynamic perspective, (SOEPpapers on Multidisciplinary Panel Data
Research at DIW Berlin, 05/2007), Berlin 2007, 25 S. (Graue Literatur; URL:
http://www.diw.de/deutsch/produkte/publikationen/soeppapers/docs/papers/diw_sp0005.pdf)
INHALT: "This paper explores the determinants of individual well-being as measured by selfreported levels of satisfaction with income. Making full use of the panel data nature of the
German Socio-Economic Panel, we provide empirical evidence for well-being depending on
absolute and on relative levels of income in a dynamic framework. This finding holds after
controlling for other influential factors in a multivariate setting. The main novelty of the paper is the consideration of dynamic aspects: individual's own history as well as the relative income performance with respect to the others living in the society under analysis do play a major role in the assessment of well-being." (author's abstract)
[99-F] Degner, Juliane, Dr. (Bearbeitung); Wentura, Dirk, Prof.Dr. (Leitung):
Messung impliziter Vorurteile
INHALT: Im Zentrum des geplanten Forschungsprojektes steht die Untersuchung der Eigenschaften des maskierten affektiven Primings als Instrument zur indirekten Erfassung von Vorurtei-
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3 Einstellung, Wahrnehmung und Verhalten
len. Mit dieser Technik lassen sich prinzipiell automatische Bewertungsassoziationen auf
non-reaktive Weise erfassen, da die einstellungsrelevanten Stimuli subliminal dargeboten
werden. Es wird getestet ob sich hiermit (a) replizierbare Stichprobenmittelwertseffekte bei
kulturell geteilten Einstellungen (z.B. Altersvorurteile) finden lassen, (b) ob sich reliabel interindividuelle Unterschiede in Vorurteilen mit diesem Instrument erfassen lassen und (c) ob
sich Validität im Sinne konvergenter Zusammenhänge zu expliziten Einstellungsmaßen, anderen indirekten Verfahren und Verhaltensmaßen nachweisen lässt. Darüber hinaus soll getestet werden, ob sich eine wichtige und zumindest im Bereich impliziter Vorurteilsforschung
vernachlässigte Differenzierung in Abwertungs- und Feindseligkeitsvorurteile im Bereich der
automatischen Bewertungstendenzen nachweisen lässt. (S. http://www2.uni-jena.de/svw/
rgroup/ ).
METHODE: Implicit Association Test (IAT); Affective Priming
VERÖFFENTLICHUNGEN: Wentura, D.; Kulfanek, M.; Greve, W.: Masked affective priming
by name letters: evidence for a correspondence of explicit and implicit self-esteem. in: Journal of Experimental Social Psychology (in press).
ART: gefördert BEGINN: 2005-11 ENDE: 2008-11 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Jena, DFG-Forschergruppe "Discrimination and tolerance in intergroup relations" (Humboldtstr. 11, 07743 Jena); Universität Saarbrücken, Fak. 05 Empirische Humanwissenschaften, FR 5.3 Psychologie Professur für Allgemeine Psychologie und
Methodenlehre (Postfach 151150, 66041 Saarbrücken)
KONTAKT: Leiter (Tel. 0681-3024642, e-mail: wentura@mx.uni-saarland.de)
[100-F] Dost, Maik, M.A. (Bearbeitung):
Techniken der Neutralisierung. Eine explorative Analyse von Werten beim Handeln unter
Risiko
INHALT: Die Techniken der Neutralisierung sind ein Mittel der persönlichen Entschuldigung zur
Verweigerung der Kenntnisnahme von Menschenfeindlichkeit in jeglicher Form. Sie sind
zugleich individueller Ausdruck einer Orientierung an bestimmten Werten, die bei einer Ausrichtung in einem Makro-Rahmen zu einer Veränderung der gesellschaftlichen Werteorientierung führen, (Rechts-)Normen degenerieren und in der Folge das gesamtgesellschaftliche
Handeln beeinflussen kann. Der Teufelskreis, dass bestimmte (Rechts-)Normen wiederum die
gesellschaftlichen Werte rückwirkend beeinflussen und menschenfeindliches Handeln ausgedehnt wird, beginnt. Die Techniken der Neutralisierung sind deshalb ein Indiz dafür, dass
Kriminalität nicht nur als abweichendes, sondern (folgenreicher, vgl. Zeiten des Nationalsozialismus) auch als konformes Verhalten der Mehrheit betrachtet werden muss. Die ursprünglich auf die Theorie zur Erklärung abweichenden Verhaltens von Gresham M. Sykes und David Matza zurückzuführenden Techniken der Neutralisierung wurden vom deutschen Kriminologen Herbert Jäger erweitert und als Erklärungsansatz für Makrokriminalität adaptiert. Die
empirische Überprüfung der Theorie, die auch im Zusammenhang mit Phänomenen wie sozialer Distanz, Autoritarismus und Anomie angesiedelt ist, stand bis jetzt jedoch noch aus.
METHODE: In einem Feldversuch wurden deshalb im September 2005 in ausgewählten Berliner
Stadtteilen fremdenfeindliche Situationen gespielt, die rassistische und sexistische Stereotype
zur Sprache brachten. Eine junge Frau mit dunklerer Hautfarbe wurde durch einen als rechtsextrem zu identifizierenden Täter (beides Schauspieler) belästigt, um die Reaktionen der zufällig vorbeigehenden Passanten zu eruieren. Mit Hilfe von versteckten Beobachtern wurde
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3 Einstellung, Wahrnehmung und Verhalten
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zum Ersten die Reaktion der Zeugen bei der Passage der gespielten Szene festgehalten. Zum
Zweiten wurden diese Probanden mit Hilfe von Sprechfunkgeräten durch die Beobachter an
ca. 150m entfernt stehende Befragerinnen beschrieben, um sie dann in der Folge mit Hilfe eines Fragebogens u.a. nach ihren Wertorientierungen befragen zu können. Ebenso wurden
nach der Aufklärung der Probanden als Zeuge eines wissenschaftlichen Experiments Fragen
bezüglich der Entschuldigung für das eigene (Nicht-)Eingreifen gestellt, um bspw. Zusammenhänge zwischen der Verweigerung der Hilfeleistung und Schuldzuschreibungen an das
Opfer erheben zu können. Verweigerte eine Person bereits von vornherein die Bereitschaft an
der Teilnahme für die Befragung, die zunächst scheinbar nicht im Zusammenhang mit der
vorher beobachteten Situation stand, wurde diese sofort aufgeklärt. Die Analyse der Daten
des Feldexperiments ist gegenwärtiger Stand des Promotionsprojekts.
ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Marburg, Graduiertenkolleg "Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit: Ursachen, Phänomenologie und Konsequenzen" (Gutenbergstr. 18, 35032 Marburg)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 06421-28-24493)
[101-F] Eyssel, Friedrike, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Bohner, Gerd, Prof.Dr. (Leitung):
Wahrgenommene Einstellungen Anderer und die Bereitschaft von Männern, sexuelle Gewalt
auszuüben: normative Einflüsse und Verankerungseffekte
INHALT: Vergewaltigungsmythen sind Überzeugungen, die sexuelle Gewalt gegenüber Frauen
verharmlosen. Die Forschung hat gezeigt, dass Männer, die solche Mythen akzeptieren, eher
bereit sind, sexuelle Gewalt auszuüben. Die wahrgenommene Mythenakzeptanz Anderer beeinflusst die Bereitschaft, sexuelle Gewalt auszuüben im Sinne einer sozialen Norm. Es soll
untersucht werden, ob diese normativen Einflüsse zumindest teilweise als Verankerungseffekte aufzufassen sind. Das heißt, Einflüsse der Mythenakzeptanz kommen u.U. durch bloßes
Erwägen bestimmter Einstellungswerte zu Stande, wodurch bestimmte Verhaltensalternativen
kognitiv leichter verfügbar werden.
METHODE: In Laborexperimenten mit überwiegend studentischen Teilnehmern wird der Einfluss von sozialen Normen und Verankerungseffekten auf die Neigung, sexuelle Gewalt auszuüben, überprüft. In mehreren Befragungsstudien, einschließlich einer Internetbefragung,
mit heterogenen Gelegenheitsstichproben, wird eine Skala zur Erfassung der Akzeptanz moderner Mythen über sexuelle Aggression entwickelt und validiert. Untersuchungsdesign:
Querschnitt; Experiment; Fragebogenstudie DATENGEWINNUNG: Experiment (Stichprobe:
N=179, N=120, N=136; männliche Bielefelder Studenten; Auswahlverfahren: Zufall, Gelegenheit). Fragebogenstudien (Gesamtstichprobe: >1.000; männliche und weibliche Studierende, BerufspendlerInnen, InternetnutzerInnen; Auswahlverfahren: Gelegenheit). Feldarbeit
durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Bohner, G.; Jarvis, C.I.; Eyssel, F.; Siebler, F.: The causal impact
of rape myth acceptance on men's rape proclivity: comparing sexually coercive and noncoercive men. in: European Journal of Social Psychology, 35, 2005, pp. 819-828.+++Bohner, G.;
Siebler, F.; Schmelcher, J.: Social norms and the likelihood of raping: perceived rape myth
acceptance of others affects men's rape proclivity. in: Personality and Social Psychology Bulletin, 32, 2006, pp. 286-297.+++Eyssel, F.; Bohner, G.; Siebler, F.: Perceived rape myth acceptance of others predicts rape proclivity: social norm or judgmental anchoring? in: Swiss
Journal of Psychology, 65, 2006, pp. 93-99.+++Gerger, H.; Kley, H.; Bohner, G.; Siebler, F.:
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3 Einstellung, Wahrnehmung und Verhalten
The acceptance of modern myths about sexual aggression (AMMSA) scale: development and
validation in German and English. in: Aggressive Behavior (in press). ARBEITSPAPIERE:
Bohner, G.; Siebler, F.; Schmelcher, J.: Rape myth acceptance as a social norm: Its impact on
men's rape proclivity. Manuskript unter Begutachtung.+++Bohner, G.; Siebler, F.: Wahrgenommene Einstellungen Anderer und die Bereitschaft von Männern, sexuelle Gewalt auszuüben: normative Einflüsse und Verankerungseffekte. Fortsetzungsantrag auf Sachbeihilfe an
die Deutsche Forschungsgemeinschaft, 2004.+++Eyssel, F.; Bohner, G.; Siebler, F.: Effects
of perceived rape myth acceptance of others on self-reported rape proclivity. Poster präsentiert auf der British Psychological Society, 52nd Social Psychology Section Conference, Edinburgh, Aug. 2005.
ART: Eigenprojekt; gefördert BEGINN: 2002-04 ENDE: 2006-11 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Bielefeld, Fak. für Psychologie und Sportwissenschaft, Abteilung
Psychologie Arbeitseinheit 05 Sozialpsychologie (Postfach 100131, 33501 Bielefeld)
KONTAKT: Leiter (Tel. 0521-106-4437, e-mail: gerd.bohner@uni-bielefeld.de)
[102-L] Frindte, Wolfgang; Zachariae, Silke:
Autoritarismus und soziale Dominanzorientierung als Prädikatoren für fremdenfeindliche
und antisemitische Vorurteile, in: Zeitschrift für Politische Psychologie, Jg. 13/2005, H. 1/2, S.
83-111 (Standort: USB Köln(38)-Zs.A 5587; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Ausgangspunkt des Beitrages ist die verschiedentlich erhobene Forderung, sozialpsychologische Vorurteilsforschung solle sich stärker auf kritische Vergleiche entsprechender
Theorien, auf die Überprüfung ihrer Vorhersagekraft und auf die Integration potentieller Moderatoren konzentrieren, um so zu einer stärkeren Erklärungskraft und höheren Anwendbarkeit der Theorien zu kommen. Das fachtheoretische Forschungsziel ist verbunden mit der Suche nach stabilen Prädiktoren für fremdenfeindliche und antisemitische Vorurteile. Berichtet
werden die Befunde zweier Studien: In der ersten Studie, eine standardisierte Befragung
(N=239 Erwachsenen), wurden die Konzeption des 'Right Wing Authoritarianism' (RWA)
und die 'Social Dominance Orientation' (SDO) operationalisiert und in ihrem Erklärungswert
für fremdenfeindliche Vorurteile einer empirischen Prüfung unterzogen. Die Datenauswertung mittels Strukturgleichungsmodellen legt folgende Vermutungen nahe: RWA und SDO
fungieren zwar gleichermaßen als starke Prädiktoren für diskriminierende Vorurteile gegenüber Ausländern, Homosexuellen und Behinderten. RWA beeinflusst aber vor allen Ablehnungen von Homosexuellen und Ausländern, während die Ablehnung von Behinderten stärker durch Soziale Dominanzorientierung bestimmt ist. In einer zweiten Erhebungsstudie
(N=410 Erwachsene) wurden RWA und SDO als Prädiktoren für antisemitische Vorurteile
getestet. Wiederum erwies sich RWA als robuster Prädiktor. SDO dagegen lieferte keine zufrieden stellenden Aufklärungen. In der Diskussion der Ergebnisse wird vor allein auf konzeptionelle und messtheoretische Probleme von SDO aufmerksam gemacht." (Autorenreferat)
[103-L] Gambetta, Diego:
Two types of corruption and the self-fulfilling nature of the beliefs about corruption, in: Martin Kreutner (Hrsg.): The Corruption Monster : Ethik, Politik und Korruption, Wien: Czernin
Verl., 2006, S. 137-144, ISBN: 3-7076-0093-9 (Standort: UB Freiburg(25)-GE2006/7617)
soFid Sozialpsychologie 2007/2
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INHALT: Die Bekämpfung des Problems der Korruption steht im Zentrum vieler Bemühungen
auf nationaler und internationaler Ebene. Trotz dieser vielfältigen öffentlichen Thematisierung bleibt Korruption ein sehr unscharfes Phänomen, das unterschiedlich definiert wird. Es
reicht von der Korruption in der Verwaltung, über politische Korruption und Korruption im
privatwirtschaftlichen Bereich bis zu Fragen der parteipolitischen Patronage. Eine zusätzliche
Schwierigkeit ergibt sich daraus, dass der Begriff Korruption moralisch stark aufgeladen ist.
Wenn von Korruption gesprochen wird, denkt man nicht nur an eine kriminologische oder juristische Aussage über ein bestimmtes Delikt. Man verbindet damit auch einen Befund über
einen moralischen Verfall, über mangelnde sittliche Grundsätze in Politik, Verwaltung und
Wirtschaft. Der vorliegende Beitrag bemüht sich vor diesem Hintergrund um eine genauere
begrifflich-theoretische Klärung des Sachverhalts. Korruption wird generell als eine Störung
in der Ressourcenallokation einer Gesellschaft bestimmt. Als ungerecht und unfair definierte
Verteilungen von Lebenschancen verstärken sich für den Autor über den sozialpsychologischen Mechanismus des "self-fulfilling prophecy" und begünstigen den "Ausgleichsmechanismus" der Korruption. (ICA)
[104-L] Gerhards, Jürgen; Offerhaus, Anke; Roose, Jochen:
Die öffentliche Zuschreibung von Verantwortung: zur Entwicklung eines inhaltsanalytischen
Instrumentariums, in: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Jg. 59/2007, H.
1, S. 105-124 (Standort: USB Köln(38)-Haa00277-b; Kopie über den Literaturdienst erhältlich;
URL: http://www.kzfss-digital.de/)
INHALT: "Ob Akteure Fehler gemacht oder Erfolge erreicht haben und ob sie für die Lösung von
gesellschaftlichen Problemen überhaupt zuständig sind, hängt u.a davon ab, ob ihnen öffentlich die Verantwortung für ihr Handeln zugeschrieben wird. Die Attribution von Verantwortung ist ein Kernelement öffentlicher Diskurse. Die Sozialwissenschaften verfügen aber bis
dato über kein Instrumentarium der systematischen Erhebung von Attributionsaussagen. Ziel
des Beitrags ist die Darstellung einer inhaltsanalytischen Methode, die zur Analyse der öffentlichen Zuschreibung von Verantwortung entwickelt wurde. In einem ersten Schritt geben
die Verfasser einen kurzen Überblick über die Entwicklungen sowohl der qualitativen wie
auch der quantitativen inhaltsanalytischen Methoden. Im zweiten Schritt wird die Methode
einer systematischen Erhebung von Attributionsaussagen erläutert. Eine Attributionsaussage
besteht aus der Trias von Attributionssender (a), der mit seiner Aussage einen Attributionsadressaten (b) in Bezug auf einen bestimmten Attributionsgegenstand (c) verantwortlich
macht. Dieses Grundschema von Attributionsaussagen haben die Verfasser weiter verfeinert.
Im dritten Kapitel berichten die Verfasser von den Erfahrungen mit dem entwickelten Instrumentarium und von allgemeinen Strukturmerkmale von Attributionsaussagen." (Autorenreferat)
[105-F] Gezici, Meral, Dipl.-Psych. (Bearbeitung):
Conflict perception and conflict behaviour - ethnic minorities and the processes of exclusion
and integration
INHALT: Germany is a major immigrant-receiving country which means different cultural groups
possess social value disproportionately, namely, superior and inferior groups exist. In other
words, in Germany, immigrants can be regarded as one of the subordinate groups and Ger-
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mans as the dominant group. Because of the systemic obstacles such as political context, economic situation (e.g., unemployment rate), democratic issues (e.g., desired population level),
immigration policy, and attitudes towards immigration (e.g., prejudice), immigrants may encounter many problems in acting to protect their own group interests. This may lead the difficulty in involvement in the politics of receiving society. Perceiving the problems as individual or collective may also determine the political attitudes and behaviours: the attempts at social change or individual profits. Besides, other social psychological variables may have effect on political engagement and participation of immigrants that may vary with their identification with the ingroup (i.e., whether they identify with dominant or nondominant groups),
perception of intergroup relations (i.e., whether the boundaries between groups are seen as
stable, legitimate or permeable), acculturation strategies (i.e., whether integration, assimilation or segregation is used). Social dominance orientation (i.e, whether the domination of "inferior" groups by "superior" groups is desired and supported), political identity (i.e., whether
politics is salience to them, whether oriented to collective or oneself, whether blame system
or individuals, and whether have left or right ideology), power discontent (i.e., whether relative deprivation is perceived or not). Revealing a pattern of relationships between these variables is the major purpose of the present study. The sample is planned to consist of 18-25
years old men and women who live in Germany as nondominat group members. GEOGRAPHISCHER RAUM: Germany
ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Stiftung Friedensforschung -DSFINSTITUTION: Universität Marburg, FB 04 Psychologie, Arbeitsgruppe Sozialpsychologie
(Gutenbergstr. 18, 35032 Marburg); Universität Marburg, Zentrum für Konfliktforschung
(Ketzerbach 11, 35032 Marburg)
KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: gezici@staff.uni-marburg.de)
[106-F] Glassl, Stephanie, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Dollase, Rainer, Prof.Dr. (Betreuung):
Zur Opferperspektive Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit: individuelle Bewältigung
und soziale Identität
INHALT: Um das Phänomen der Diskriminierung umfassend zu verstehen, ist es notwendig, sich
auch die Perspektive der Betroffenen genauer anzuschauen. Nach Wheaton kann Diskriminierung als chronischer Stressor verstanden werden, der für die Identität einer Person von Bedeutung ist und somit bewältigt werden muss. Die Strategien, die zur Bewältigung von Diskriminierungserfahrungen eingesetzt werden, eignen sich Foster zufolge als Prädiktor für
handlungsbezogene Konsequenzen. Zudem ist bekannt, dass sich Angehörige von Minderheiten stärker mit ihrer Eigengruppe identifizieren, wenn sie zuvor Diskriminierung erlebt haben.
Die Autorin interessiert nun, welche Formen von Diskriminierung Angehörige verschiedener
gesellschaftlicher Minderheiten erleben, und welche Ereignisse dabei von ihnen als besonders
diskriminierend empfunden werden. Sie möchte herausfinden, wie die Betroffenen mit derartigen Erfahrungen umgehen, und welche Rolle ihre soziale Identität bei der Bewältigung von
Diskriminierungserfahrungen spielt. Nicht zuletzt interessiert sie, ob sich die Gruppen hinsichtlich der untersuchten Merkmale unterscheiden, und ob sich gruppenspezifische Reaktionsmuster identifizieren lassen.
METHODE: Als theoretischer Hintergrund dienen der transaktionale Ansatz zu Stress und Coping von Lazarus sowie die Theorie der Sozialen Identität von Tajfel und Turner.
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3 Einstellung, Wahrnehmung und Verhalten
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ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Marburg, Graduiertenkolleg "Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit: Ursachen, Phänomenologie und Konsequenzen" (Gutenbergstr. 18, 35032 Marburg);
Universität Bielefeld, Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (Postfach
100131, 33501 Bielefeld)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0521-106-3106, Fax: 0521-106-6415,
e-mail: stephanie.glassl@uni-bielefeld.de)
[107-L] Gniechwitz, Susan:
Antisemitismus im Lichte der modernen Vorurteilsforschung: kognitive Grundlagen latenter
Vorurteile gegenüber Juden in Deutschland, Berlin: Wiss. Verl. Berlin 2006, XIV, 423 S.,
ISBN: 978-3-86573-207-1 (Standort: B d. Rhein.-Westf. Techn. HS Aachen(82)-Lf5)
INHALT: "Die vorliegende Arbeit verknüpft aus theoretischer wie empirischer Perspektive das
Forschungsfeld Antisemitismus mit Konzepten und Methoden der modernen Vorurteilsforschung. Hintergrund ist die Annahme, dass der Wahrnehmung individueller und gesellschaftspolitischer Kommunikationsstandards eine wichtige Moderatorfunktion bei der Aufrechterhaltung latenter antisemitischer Einstellungen zukommt. Ziel der experimentellen Studie im between-subjects-Design ist die Analyse der Internalisierung bzw. der Latenz antisemitischer Einstellungen mit Hilfe des Implicit Association Test (IAT). Im Ergebnis zeigen
sich bedeutsame Zusammenhänge zwischen klassischen antisemitischen Einstellungen und
den neuen expliziten, aber moderneren und subtileren Formen von Antisemitismus. Der sekundäre Antisemitismus, die harte Israelkritik und der auf Juden bezogene 'subtle prejudice'
erfahren teilweise deutlichere Zustimmung als manifester bzw. klassischer Antisemitismus.
Explizite Einstellungen gegenüber Juden sind nach wie vor in autoritären Einstellungsmustern verhaftet und erscheinen deshalb gegenüber kurzfristigen Änderungs- bzw. Einflussversuchen relativ resistent. Daraus ist zu schlussfolgern, dass der Fortbestand antisemitischer
Einstellungen nicht allein auf Effekten der sozialen Erwünschtheit bzw. der Kommunikationsvermeidung beruht." (Autorenreferat)
[108-F] Greiner, Christian, Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Maes, Jürgen, Prof.Dr.rer.nat. (Leitung):
Rache, Drakonität und Bereitschaft zu vergeben
INHALT: Validierung des Drakonitäts-Fragebogens von Maes (1994). Testung der Effekte von
geplanter, vollzogener, aufgegebener und verworfener Rache auf Wohlbefinden und Gerechtigkeitsgefühl.
METHODE: Klass. Testtheorie; Differentialpsychologie; Sozialpsychologie der Gerechtigkeit.
Untersuchungsdesign: Querschnitt; experimentelles Design DATENGEWINNUNG: Experiment; Psychologischer Test. Standardisierte Befragung, online. Feldarbeit durch Mitarbeiter/innen des Projekts.
ART: Eigenprojekt BEGINN: 2006-10 ENDE: 2007-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Institution
INSTITUTION: Universität der Bundeswehr München, Fak. für Pädagogik, Institut für Psychologie und Empirische Pädagogik Professur für Pädagogische Psychologie, insb. Lernpsychologie (Werner-Heisenberg-Weg 39, 85577 Neubiberg)
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KONTAKT: Leiter (Tel. 089-6004-3154, e-mail: Juergen.Maes@unibw-muenchen.de)
[109-L] Haenni Hoti, Andrea:
Dominanz und Diskriminierung: Nationalismus und Ausländerfeindlichkeit unter Schweizer
Jugendlichen, Bern: Haupt 2006, 575 S., ISBN: 978-3-258-06994-4 (Standort: USB Köln(38)34A851)
INHALT: Die vorliegende Studie umfasst quantitative und qualitative Analysen zu den Einstellungen von Schweizer Jugendlichen gegenüber Migranten und Migrantinnen im eigenen
Land. Die Themen der Fragebogenerhebung beziehen sich auf die statistische Verbreitung
von Ausländerablehnung und Ausländerfeindlichkeit, wohingegen die mit Jugendlichen geführten Interviews ein anschauliches Material über deren politische Einstellungen und subjektiven Konzepte liefern. Es wird gezeigt, welchen Einfluss demographische Faktoren, wie z.B.
der Urbanisierungsgrad der Wohngegend, das Bildungsniveau, das Geschlecht oder die
sprachregionale Zugehörigkeit, auf ausländerfeindliche Einstellungen von Schweizer Jugendlichen haben. Darüber hinaus werden folgende Fragen untersucht: Welches Staatsbürgerschaftsverständnis haben ausländerfeindliche sowie nicht-ausländerablehnend eingestellte Jugendliche und welche Meinung haben sie zur Einbürgerung? Wie hängt die Einstellung der
Jugendlichen gegenüber konstruierten Fremdgruppen mit ihrer Identifikation mit der Schweizer Nation zusammen? Worauf gründet ihr Nationenverständnis und welchen Zugang zur
Demokratie besitzen sie? Es werden zunächst die begrifflichen und theoretischen Grundlagen
für die beiden empirischen Studien erläutert. Anschließend werden die Hypothesen und die
Ergebnisse der quantitativen und qualitativen Erhebungen ausführlich dargestellt. In der
Schlussbetrachtung beider Studien werden pädagogische und politische Konsequenzen diskutiert, die sich aus den gewonnenen Erkenntnissen ergeben. (ICI2)
[110-F] Hermann, Dieter, Prof.Dr. (Leitung):
Geschlechtsspezifische Folgen der Rezeption medialer Gewalt - ein empirischer Vergleich
neurologischer, soziologischer und kriminologischer Erklärungen
INHALT: Die Ergebnisse der Studien zu den Folgen des Konsums von Mediengewalt variieren
zwar erheblich, aber die neueren Metaanalysen zu der Thematik belegen einen mit zunehmender Aktualität der Studie größer werdenden Zusammenhang zwischen Medienrezeption
und Gewalthandeln; während bei Frauen der Konsum medialer Gewalt insbesondere mit einer
Zunahme der Kriminalitätsfurcht korrespondiert, reagieren Männer mit vermehrter Aggressivität und Gewalt sowie mit einem Abbau von Empathie. Allerdings ist unklar, warum Frauen
und Männer unterschiedlich reagieren. In der Studie sollen mögliche Ursachen für die geschlechtsspezifischen Reaktionen auf Mediengewalt empirisch überprüft werden. Dabei stehen zwei sich ergänzende Hypothesen im Vordergrund. Nach Hypothese 1 nehmen Frauen
und Männer medial vermittelte Gewalt unterschiedlich wahr, d.h. die Konfrontation mit Mediengewalt aktiviert unterschiedliche Hirnregionen in unterschiedlichem Ausmaß. Folglich
reagieren sie auch unterschiedlich auf Mediengewalt. Nach Hypothese 2 reagieren Frauen
und Männer sozialisationsbedingt unterschiedlich auf Gewaltmedien. Die Hypothesen sollen
durch Befragungen und Experimenten mit dem Einsatz bildgebender Verfahren, der funktionalen Magnetresonanz-Tomographie (fMRT), überprüft werden. Die Untersuchung hat den
Charakter einer Pilotstudie.
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ART: keine Angabe BEGINN: 2007-04 ENDE: 2010-03 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Heidelberg, Fak. für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut
für Soziologie (Sandgasse 9, 69117 Heidelberg); Universität Heidelberg, Juristische Fakultät,
Institut für Kriminologie (Friedrich-Ebert-Anlage 6-10, 69117 Heidelberg)
KONTAKT: Leiter (Tel. 06221-54-7449, Fax: 06221-54-7495,
e-mail: hermann@krimi.uni-heidelberg.de)
[111-F] Iser, Julia (Bearbeitung):
Ursachen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit. Vergleich, Testung und Zusammenführung theoretischer Konzepte
INHALT: Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit (GMF) bezieht sich nicht nur auf die Diskriminierung unterschiedlichster Gruppen innerhalb unserer Gesellschaft, sondern stellt auch ein
Phänomen dar, welches in verschiedenen Kontexten, auf unterschiedlichen Ebenen und in unterschiedlichem Ausmaß auftritt. Angesichts dieser Vielschichtigkeit liegt es nahe, dass es
keine monokausale Erklärung für GMF gibt und dass eine, die verschiedenen Disziplinen übergreifende Befassung mit den Ursachen von GMF angemessen ist. Durch einen systematischen theoretischen und empirischen Vergleich etablierter und vielversprechender Ansätze
aus der Sozialpsychologie und Soziologie möchte die Autorin einen Beitrag zu einem umfassenderen Verständnis Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit leisten.
METHODE: Der Autoritarismusansatz, die Theorie der Sozialen Dominanz, die Theorie der
Sozialen Identität, der Werteansatz von Schwartz sowie Aspekte des Desintegrationsansatzes
sollen theoretisch vergleichend hinsichtlich ihres Erklärungspotenzials für GMF gegenübergestellt werden. In einem zweiten Schritt sollen die Theorien simultan mit Hilfe von Strukturgleichungsmodellen gegeneinander getestet werden. Dabei steht das Forschungsvorhaben
unter einem integrierenden Paradigma: Durch die Zusammenführung sich logisch nicht widersprechender Elemente o.g. Ansätze möchte die Autorin zu einem umfassenderen Verständnis von Ursachen Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit beitragen.
ART: Dissertation; gefördert ENDE: 2007-02 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche
Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Marburg, Graduiertenkolleg "Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit: Ursachen, Phänomenologie und Konsequenzen" (Gutenbergstr. 18, 35032 Marburg)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 06421-28-24493, Fax: 06421-28-24281,
e-mail: julia_iser@web.de)
[112-L] Ittel, Angela; Hoffmann, Dagmar:
Ethnozentrismus von Jugendlichen vor dem Hintergrund autoritärer Erziehungsstile und
individueller Verunsicherungen, in: Zeitschrift für Politische Psychologie, Jg. 13/2005, H. 1/2,
S. 247-267 (Standort: USB Köln(38)-Zs.A 5587; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Der Beitrag thematisiert die Ursachen für die Genese ethnozentristischer Einstellungen von Jugendlichen vor dem Hintergrund familialer Sozialisation. Mit Blick auf sozialisationstheoretische Ressourcenmodelle wird der Frage nachgegangen, inwieweit die Indikatoren
elterlicher Erziehungsstil, Familienzusammenhalt und individuell vorhandene Verunsicherungen die Einstellungen von Jugendlichen gegenüber Menschen anderer ethnischer Herkunft
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beeinflussen. Anhand der Daten von 497 Ost- und Westberliner Familien mit jeweils (mindestens) einem gegengeschlechtlichen Geschwisterpaar ließen sich in einer Clusteranalyse
drei Gruppen von Jugendlichen klassifizieren, die als 'Ausländerdistanzierte', 'Ausländertolerante' und 'Ausländer aktiv Anerkennende' bezeichnet werden können. Das Hauptaugenmerk
der Verfasser ist auf die Extremgruppe der Ausländerdistanzierten gerichtet und hier wiederum auf das unterschiedliche geschlechtsspezifische Erleben der Geschwister im Hinblick auf
ihre familiäre Situation. Im Gruppenvergleich zeigt sich, dass die Jugendlichen, die sich Ausländern gegenüber distanziert verhalten, den in der Familie vorherrschenden Erziehungsstil
autoritärer erleben und den Familienzusammenhalt schlechter als die Toleranten und Ausländern gegenüber sehr aufgeschlossenen Jugendlichen bewerten. Die Jungen dieser Gruppe reagieren signifikant stärker auf innerfamiliale Schwierigkeiten und Verunsicherungen als die
Mädchen." (Autorenreferat)
[113-F] Jonuz, Elizabeta, Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Ottersbach, Markus, Priv.Doz. Dr. (Leitung):
Migration, Minderheit und Minderwertigkeit. Marginalisierungs- und Ethnisierungsprozesse am Beispiel der Roma
INHALT: Obwohl Roma und Sinti seit sechs Jahrhunderten in Deutschland zu den autochthonen
Bevölkerungsgruppen gehören, sind sie mit Abstand die unbeliebteste aller Minderheiten. Die
Ablehnung der Mehrheitsgesellschaft fußt nicht auf authentischen bzw. realen Erlebnissen,
sondern auf einer kulturellen (historischen) Überlieferung aus Alltagsgesprächen, Romanen,
Oper, Operette, Musik, Filmen oder Presseberichten. Die zentralen Forschungsfragen dieser
wissenschaftlichen Arbeit sind zu eruieren, wie einerseits Marginalisierungs- und Ethnisierungsprozesse am Beispiel der Roma funktionieren und anderseits zu analysieren, wie trotz
dieser Prozesse viele Roma Kompetenzen entwickelt haben, sich diesem Prozess zu widersetzen, und partiell gesellschaftlich inkludiert zu werden.
ART: gefördert ENDE: 2007-02 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung
INSTITUTION: Universität Köln, Humanwissenschaftliche Fakultät, Forschungsstelle für interkulturelle Studien (Gronewaldstr. 2, 50931 Köln)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0221-470-4646, e-mail: elli.jonuz@uni-koeln.de)
[114-L] Jugert, Philipp; Hiemisch, Anette:
Terrorismusbedrohung und sozial-kognitive Motive als Prädikatoren von konservativen
Einstellungen, in: Zeitschrift für Politische Psychologie, Jg. 13/2005, H. 1/2, S. 137-158 (Standort: USB Köln(38)-Zs.A 5587; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Untersucht wurde der Einfluss situativer Faktoren und sozial-kognitiver Motive auf
konservative Einstellungen. Bedrohung durch Terrorismus wurde als situativer Faktor in einer
Versuchsbedingung experimentell induziert und mit einer Kontrollgruppe in einer Stichprobe
von insgesamt 118 Studierenden verglichen. Die Motive Ungewissheitstoleranz, Offenheit für
Erfahrung, und der Glaube an eine gerechte Welt wurden mit Hilfe von vier Konstrukten erfasst. Konservatismus wurde über die Konstrukte Autoritarismus und Soziale Dominanzorientierung operationalisiert. Es wurde eine veränderte Fassung der SDO-Skala von Six et al.
eingesetzt, die eine Ausbalancierung innerhalb der Faktoren Gruppendominanz und Gruppenungleichheit realisiert. Es zeigte sich, dass niedrige Ausprägungen in Offenheit für Erfahrung am besten zur Vorhersage von hohen Autoritarismuswerten und hoher Gruppendomi-
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3 Einstellung, Wahrnehmung und Verhalten
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nanz, nicht aber von Gruppenungleichheit geeignet sind. Hohe Ausprägungen im GerechteWelt-Glauben sind darüber hinaus geeignet, hohe Autoritarismuswerte vorherzusagen. Überdies beeinflusst der situative Faktor Bedrohung durch Terrorismus Autoritarismus und Gruppendominanz signifikant. Personen in der Experimentalgruppe hatten signifikant höhere Ausprägungen in Autoritarismus und Gruppendominanz als Personen in der Kontrollgruppe. Dieser Experimentaleffekt zeigte sich selbst dann, wenn die sozial-kognitiven Motive konstant
gehalten wurden." (Autorenreferat)
[115-F] Keil, Silvia (Bearbeitung):
Nationale Identität, Staatsangehörigkeit und menschenfeindliche Einstellungen
INHALT: In jeder westlichen Demokratie gibt es Bevölkerungsgruppen, die fremdenfeindliche
bzw. menschenfeindliche Einstellungsmuster aufweisen. Diese Einstellungsmuster basieren
auf Ideologien der Ungleichheit und widersprechen daher dem demokratischen Gleichheitsprinzip und gefährden den sozialen Frieden. Sozialpsychologische wie soziologische Theorieansätze zur Erklärung fremdenfeindlicher Einstellungen richten den Fokus zumeist auf das
Individuum und vernachlässigen gesamtgesellschaftliche wie politische Entwicklungen sowie
die politischen Rahmenbedingungen, die das Zusammenleben zwischen unterschiedlichen
Bevölkerungsgruppen regeln. Das Bedürfnis des Individuums, nach einem positiven Selbstkonzept sowie nach Orientierung im Zeitalter der Globalisierung wird als Ausgangspunkt für
die Ethnisierung gesellschaftlicher Konflikte um Anerkennung und Ressourcen betrachtet. In
diesen Erklärungsansätzen vernachlässigt wird der Einfluss politischer und institutioneller
Rahmenbedingungen. Der Konzeption des demokratischen Nationalstaates inhärent ist jedoch
die juristische wie politische Unterscheidung zwischen Bürgern und Ausländern. In dieser
Unterscheidung wird dem Staatsvolk eine positive kollektive Identität als Träger demokratischer Herrschaft zugeschrieben. Sind die juristischen Regelungen der nationalen Zugehörigkeit, wie in der Bundesrepublik Deutschland, ethnisch konnotiert, dann spielen ethnische
Merkmale auch für die gesellschaftliche Definition von sog. Fremdgruppen eine zentrale Rolle. Eine zentrale Grundannahme des Dissertationsprojektes ist, dass es einen spezifischen Zusammenhang zwischen der staatlich-institutionellen Definition und der politischen Konstruktion nationaler Identität gibt und dass sich dies auch in den Einstellungsmustern der Bevölkerung widerspiegelt. In der Bundesrepublik Deutschland wurde bis zur Staatsangehörigkeitsrechtsreform 2000 Ausländern aus einem anderen Kulturkreis die deutsche Staatsangehörigkeit generationenübergreifend nur erschwert gewährt. Mit der Staatsangehörigkeit verbunden
sind Rechte und Pflichten. Kennzeichnend für Deutschland ist, dass ethnische Minderheiten
in der Regel Ausländer sind und nicht über zentrale politische Partizipationsmöglichkeiten
wie das passive und aktive Wahlrecht auf Landes- und Bundesebene verfügen. So sind sie
keine gleichwertigen Mitglieder im Diskurs über nationale Identität. Ethnische Merkmale für
die Definition von Gruppenzugehörigkeiten spielen so eine bedeutende Rolle. Gesellschaftliche Konflikte um materielle Ressourcen werden so verstärkt als Konflikte zwischen ethnischen Gruppen interpretiert. Die Entstehung fremdenfeindlicher Einstellungsmuster ist damit
nicht unabhängig von der politischen und juristisch-institutionellen Definition des Staatsvolkes. Ziel des Projektes ist es, die Verbindung zwischen institutionellen und politischen Rahmenbedingungen einerseits und der Ebene der individuellen Einstellungen andererseits herzustellen. Des weiteren gilt es, den Einfluss der juristisch-institutionellen und politischen Bedingungen für die Entstehung fremdenfeindlicher Einstellungen offen zu legen. Der interkulturelle Vergleich dieser Bedingungen unter Einbeziehung Frankreichs und Großbritanniens
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3 Einstellung, Wahrnehmung und Verhalten
soll die Zusammenhänge genauer klären. Die Entstehung fremdenfeindlicher Einstellungsmuster in der Bevölkerung - so die These - ist nicht unabhängig von der politischen Konstruktion sowie der staatlich-institutionellen Definition nationaler Identität. So gerät der demokratische Nationalstaat in die Pflicht, institutionelle Rahmenbedingungen zu überdenken, um der
Entstehung fremdenfeindlicher Einstellungsmuster entgegenzuwirken. Das Dissertationsprojekt wird mögliche Perspektiven aufzeigen. Angesichts des fortschreitenden europäischen Integrationsprozesses wird die Frage nach einer möglichen europäischen Identität zunehmend
an Bedeutung gewinnen. Der Kampf gegen menschenfeindliche Einstellungsmuster ist so
nicht nur ein nationaler, auch zunehmend ein europäischer. GEOGRAPHISCHER RAUM:
Bundesrepublik Deutschland, Frankreich, Großbritannien
ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Marburg, Graduiertenkolleg "Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit: Ursachen, Phänomenologie und Konsequenzen" (Gutenbergstr. 18, 35032 Marburg)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 06421-28-24493, Fax: 06421-28-24281,
e-mail: silviakeil@hotmail.com)
[116-F] Keßner, Arndt, Dipl.-Komm.Psych. (Bearbeitung):
Ideologie und Argumentation: eine qualitative Untersuchung zur Ideologie der Ungleichwertigkeit
INHALT: Der Ausgangspunkt des Vorhabens ist einfach: Die Befragten nehmen in der Längsschnittuntersuchung zur GMF zu gruppenbezogenen und thematischen Aussagen mit gradueller Zustimmung oder Ablehnung Stellung. Ergänzend zu den Ergebnissen der Untersuchungen interessiert den Autor, (1) welche Aussagen zu den Themenbereichen und Gruppen, die
in das GMF Syndrom eingegangen sind, aus der Perspektive von interviewten Personen vorliegen (was ist relevant, wird angesprochen). In den Studien konnte gezeigt werden, dass zwischen den Konstrukten des Syndroms repräsentative Zusammenhänge bestehen. Ergänzend
interessiert den Autor zunächst auf einer Mikroebene, (2) welche Erklärungen, Rechtfertigungen oder Begründungen zu den Aussagen von den Befragten angeführt werden. Diese
können in ihrem Bezug zu den Aussagen auch die Form und Bedeutung der Stellungnahmen
klären helfen, da für gleiche Stellungnahmen unterschiedliche Gründe eine Rolle spielen
können (etwa Erfahrungen, Überzeugungen, allgemeine Meinung, weltanschauliche Elemente). Die Punkte (1) und (2) werden mit dem Begriff der Argumentation (Begründen, Rechtfertigen, Erklären, Folgern) zusammengezogen. Die quantitativen Zusammenhänge zwischen
den Konstrukten des GMF Syndroms verweisen auf inhaltlich übergreifende Zusammenhänge
zwischen den Bezügen zu unterschiedlichen Gruppen und Themen. Um diese Zusammenhänge auf einer Makroebene zu erfassen und inhaltlich zu beschreiben, wird auf den Ideologiebegriff zurückgegriffen. Zwei Leitfragen ergeben sich: (1) Lassen sich Formen der Ideologie
der Ungleichwertigkeit über einzelne Gruppen hinaus nachweisen (z.B. Naturalisierung, Kosten-Nutzen oder religiöse Komplexe) und welche Rolle spielen diese Ideologien in Bezug auf
die einzelnen Gruppen? (2) In welcher Form werden diese gruppen- und themenspezifisch,
aber auch gruppen- und themenübergreifend realisiert (Sprachhandlungen, Argumentation)?
Um die Fragen zu beantworten, werden u.a. folgende Punkte thematisiert: Was ist ein Begriff
(klassisch eine Idee)? Welche Voraussetzungen sind an die Verwendung von generellen Ausdrücken (Begriffe) geknüpft? Welche Formen kommunikativer Interaktion bzw. zeichenvermittelter Handlungen lassen sich unterscheiden, um diese Voraussetzungen zu fixieren? Wel-
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che komplexeren zeichenvermittelten Handlungen lassen sich unterscheiden (Argumentationstypen)? Welche Argumentationsniveaus lassen sich innerhalb der einzelnen Argumentationstypen differenzieren (z.B. konkrete Erklärungen und Rechtfertigungen oder Verweis auf
Gesetze, Normen und Prinzipien)? Was lässt sich unter dem Ausdruck "Ideologie" (bzw. Begriffssystem) im Allgemeinen verstehen? Welche Formen der Ideologie der Ungleichwertigkeit können unterschieden werden?
METHODE: Die Arbeit soll thematisch an das Konzept zur GMF (Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit) anschließen. Die Daten werden über Interviews erhoben und qualitativ ausgewertet. Die theoretischen Überlegungen bilden die Basis zur Auswertung des Interviewmaterials.
ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Marburg, Graduiertenkolleg "Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit: Ursachen, Phänomenologie und Konsequenzen" (Gutenbergstr. 18, 35032 Marburg);
Universität Bielefeld, Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (Postfach
100131, 33501 Bielefeld)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0521-106-3106, Fax: 0521-106-6415,
e-mail: arndt_eisenach@yahoo.de)
[117-L] Kindervater, Angela; Rippl, Susanne; Boehnke, Klaus:
Autoritarismus oder autoritäre Reaktion?: eine vergleichende Analyse der Ansätze von Gerda Lederer und Detlef Oesterreich, in: Zeitschrift für Politische Psychologie, Jg. 13/2005, H.
1/2, S. 231-246 (Standort: USB Köln(38)-Zs.A 5587; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Der vorliegende Beitrag befasst sich mit den Gemeinsamkeiten und Unterschieden der
Autoritarismusansätze und Messinstrumente von Gerda Lederer und Detlef Oesterreich. Zunächst wird auf theoretischer Ebene herausgearbeitet, dass beide Forscher die klassisch autoritäre Persönlichkeit erfassen, auch wenn sie graduell unterschiedliche Ursachen dafür verantwortlich machen. Der Ansatz von Oesterreich geht jedoch darüber hinaus, da er Autoritarismus zudem als Basisreaktion menschlichen Verhaltens beschreibt, die situativ begründet
ist. Der Zusammenhang zwischen Autoritarismus und Fremdenfeindlichkeit ist aus Lederers
Position unabdingbar, während der Ansatz von Oesterreich diesen Zusammenhang nicht als
zwingend postuliert. Basierend auf einer Studierendenstichprobe, die im Wintersemester
2002/2003 (n=303) erhoben wurde, kann empirisch gezeigt werden, dass beide Messinstrumente mit externen Variablen in gleicher Weise kovariieren. Unterschiede zwischen den
Messinstrumenten zeigen sich jedoch hinsichtlich der stärkeren Reaktivität der Lederer-Skala.
Messwiederholungsvarianzanalysen bestätigen zudem, dass tatsächlich unterschiedliche Autoritarismusvarianten gefunden werden, wie es Oesterreichs Ansatz postuliert." (Autorenreferat)
[118-F] Koch, Kai-Christian, Dr.phil.; Reimer. Myriam, Dipl.-Päd.; Mescher, Heidi, Dipl.-Psych.
(Bearbeitung); Dollase, Rainer, Prof.Dr.phil. (Leitung):
Islambilder in der multikulturellen Bevölkerung. Eine empirische Untersuchung von Islambildern zur Bestimmung der Möglichkeitsbedingungen religiöser Integration und/ oder der
Mobilisierung rechtsextremer Orientierung (Teilprojekt 13 des Forschungsverbundes Desintegrationsprozesse)
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INHALT: Das Projekt untersucht Individuen und ihre Vorstellungen vom bzw. Einstellungen zum
Islam unter möglichst vielfältigen kognitiven, emotionalen und konativen Aspekten. Die Einstellungen der Mehrheitsbevölkerung werden auch mit den Einstellungen der Minderheitsbevölkerung zu den christlichen Religionen kontrastiert. Die Untersuchungen haben zum Ziel,
das Wissen über den Islam, die Akzeptanz und Toleranz, die Kontakthäufigkeit, die Rekategorisierungs- und Dekategorisierungsmöglichkeiten sowie die individuelle Ressourcenlage
des Individuums zu erheben. Diese sechs Bereiche sollen auch als theoretisch fundierte
Grundlagen für die Entwicklung von Integrationsmaßnahmen wie Aufklärung, Toleranzentwicklung und Kontaktherstellung, neue Allianzen, aber auch Salienzminderung und Schaffung von Ressourcen dienen. Durchgeführt wurde eine Mehrstichprobenuntersuchung (in Tageseinrichtungen für Kinder, Schulen, Unternehmen, Universitäten und Hochschulen, kirchliche Schulen, Religionsgemeinschaften, Jugendämtern, Polizei, Medien) mit konstantem und
variablem Fragebogenteil sowie einer experimentellen Variation der Erhebungsbedingungen
(Salienz und emotionaler Ton) bei rund 5.000 Personen. Ziel ist nicht nur die Entwicklung einer empirisch deskriptiven und bedingungskorrelierten Analyse, sondern auch die Struktur
von politischen Handlungsempfehlungen, um Integrationspotentiale im Kontakt von Mensch
zu Mensch zu stärken.
METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 697; Journalisten. Stichprobe: 216; Sozialpädagogen. Stichprobe: 526; Studenten. Stichprobe: 473; Lehrer. Stichprobe: 937; Schüler der Sekundarstufe I.
Stichprobe: 1.306; Schüler der Sekundarstufe II. Stichprobe: 492; Eltern der Sekundarstufe I.
Stichprobe: 328; Erzieher. Stichprobe: 727; Polizisten. Stichprobe: 507; Angestellte. Stichprobe: 323; Krankenhauspersonal). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Dalluse, R.; Koch, K.-C. (Hrsg.): Die Integration der Muslime.
Verl. für Sozialwiss. (in Vorbereitung).
ART: gefördert BEGINN: 2002-06 ENDE: 2005-05 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Bundesministerium für Bildung und Forschung
INSTITUTION: Universität Bielefeld, Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (Postfach 100131, 33501 Bielefeld)
KONTAKT: Leiter (e-mail: rainer.dollase@uni-bielefeld.de); Koch, Kai-Christian
(Dr. e-mail: kai-christian.koch@uni-bielefeld.de)
[119-L] Konrad, Jochen:
Stereotype in Dynamik: zur kulturwissenschaftlichen Verortung eines theoretischen Konzepts, Bad Iburg: Der Andere Verl. 2006, 248 S., ISBN: 3-89959-445-2 (Standort: UB Bonn(5)2006/9255)
INHALT: Ziel der Untersuchung ist es, einen Beitrag zur Schärfung des Stereotypenkonzepts vor
allem in der Volkskunde zu liefern. In einem ersten Teil wird vor dem Hintergrund einer Kritik an der bisherigen Stereotypenforschung der einschlägige Forschungsstand auf den Gebieten der Psychologie, der Sozialpsychologie, der Linguistik und der Kulturwissenschaften in
einem forschungsgeschichtlichen Überblick dargestellt. Hier werden wichtige Bestandteile
für eine Erweiterung des kulturwissenschaftlichen Stereotypenkonzepts sichtbar. Dieses Konzept ist Gegenstand des zweiten Teils der Untersuchung, der die Komplexitäten und die dynamisch-flexible Natur von Stereotypen in den Mittelpunkt stellt. Welche Erklärungskraft ein
erweitertes Stereotypenkonzept haben kann, wird im dritten Teil anhand einer Reihe von Beispielen deutlich. Behandelt werden das Mantafahrerstereotyp, das Türkenstereotyp im Wan-
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3 Einstellung, Wahrnehmung und Verhalten
79
del der Zeit, das Stereotyp des Chinesen in Malaysia, das Stereotyp der thailändischen Prostituierten sowie religiöse Stereotype auf den Philippinen. Stereotype, so wird gezeigt, stellen
einen zentralen Aspekt sämtlicher kulturvermittelnder Prozesse dar. (ICE2)
[120-F] Krüger, Christine, Dipl.-Jur. (Bearbeitung):
Zusammenhänge und Wechselwirkungen zwischen allgemeiner Gewaltbereitschaft und
rechtsextremen Einstellungen
INHALT: Welche Entwicklungsverläufe bestehen zwischen den Faktoren Gewaltbereitschaft,
Gewalttätigkeit und rechtsgerichteter Einstellung? Studien, welche das Entstehen und die Ursachen von Rechtsextremismus und fremdenfeindlicher Gewalt bei jungen Menschen untersuchen, weisen darauf hin, dass der Verübung fremdenfeindlicher Gewaltstraftaten eine ausgeprägte Gewaltentwicklung im Kontext individueller Aufwachsensbedingungen und Sozialisationsprozesse vorausgeht. Bei der Ausbildung von Gewaltakzeptanz und -Bereitschaft spielen rechtsextreme Orientierungen noch keine Rolle, sie dienen vielmehr dazu, Gewaltausübung zu legitimieren. Genau dieser Punkt, ob allgemeine Gewaltbereitschaft die Empfänglichkeit für rechtsextreme Ideologien begünstigt, unter deren Deckmantel schließlich fremdenfeindliche Gewaltstraftaten verübt werden, oder ob umgekehrt die fremdenfeindlichen
Einstellungen und Einbindungen in rechtsgerichtete Gruppen Gewaltbereitschaft erst hervorrufen, ist zentrale Frage der Untersuchung. Angenommen wird, dass sich zunächst Gewaltbereitschaft ausbildet, die Hinwendung zum Rechtsextremismus erfolgt später. Die Einbindung
in rechtsgerichtete Gruppierungen und die Übernahme entsprechender Einstellungen stellt einen wichtigen fördernden Faktor für die Gewaltausübung dar, ruft die Bereitschaft hierzu aber nicht hervor. Rechtsextreme und fremdenfeindliche Orientierungen werden von gewaltbereiten Jugendlichen ohne kritische Auseinandersetzung als eigene übernommen und dienen
allein der Rechtfertigung gewalttätigen Verhaltens.
METHODE: Die Erkenntnisse der angesprochenen Studien werden für die Analyse der Zusammenhänge zwischen allgemeiner Gewaltbereitschaft und rechtsextremen Einstellungen herangezogen und bilden die Basis der eigenen empirischen Untersuchung. Hierfür werden die
Biografien junger Männer untersucht, die rechtsextremistisch oder fremdenfeindlich motivierte Gewalttaten verübt haben. Zum einen wird das empirische Forschungsmaterial der Hallenser Gewaltstudie, d.h. die Lebensläufe der rechtsgerichteten Gewalttäter, vertieft analysiert,
des Weiteren werden selbst qualitative Interviews durchgeführt. Der Einzelfall soll jeweils in
seiner Eigenart möglichst genau erfasst werden, die Beleuchtung der biografisch relevanten
Ereigniszusammenhänge erfolgt aus der Binnensicht der Gewalttäter. Der Auswertung der
schon vorhandenen sowie der zu erhebenden Daten wird ein Raster zugrunde gelegt, mit welchem alle kriminologisch relevanten sozialen Instanzen und deren Bewertung für das Selbstbild herausgestellt werden. So lässt sich deren klare Bedeutung für die Gewalt im eigenen
Leben erkennen. Der individuell ermittelte Biografieverlauf wird zu den anderen Biografien
in Bezug gesetzt und vergleichend im Hinblick auf Fragestellung und Hypothese analysiert.
ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Marburg, Graduiertenkolleg "Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit: Ursachen, Phänomenologie und Konsequenzen" (Gutenbergstr. 18, 35032 Marburg);
Universität Bielefeld, Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (Postfach
100131, 33501 Bielefeld)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0521-106-6965, e-mail: christ.krueger@googlemail.com)
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soFid Sozialpsychologie 2007/2
3 Einstellung, Wahrnehmung und Verhalten
[121-L] Kühnel, Steffen; Leibold, Jürgen:
Islamophobie in der deutschen Bevölkerung: ein neues Phänomen oder nur ein neuer Name?: Ergebnisse von Bevölkerungsumfragen zur gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit
2003 bis 2005, in: Soziale Welt, Sonderband : Zeitschrift für sozialwissenschaftliche Forschung
und Praxis, 2007, Nr. 17, S. 135-154
INHALT: "Auf Grundlage der Definition der Verfasser, der Islamophobie als ablehnender Einstellung gegenüber muslimischen Personen und islamischen Glaubensrichtungen, Symbolen
und Praktiken wird zunächst anhand repräsentativer Umfragedaten ein Überblick über die
Entwicklung islamophober Einstellungen in Deutschland seit 2003 gegeben. Im Anschluss
zeigen die Verfasser, dass Islamophobie nicht unabhängig von fremdenfeindlichen Einstellungen ist, sondern eher eine Konkretisierung von Fremdenfeindlichkeit darstellt. Darüber
hinaus weisen die Analysen der Verfasser darauf hin, dass die an Muslime gerichteten Forderungen nach vorbehaltloser Anerkennung westlicher Wertvorstellungen, insbesondere der
Gleichberechtigung der Geschlechter, zum Teil auf islamophoben Einstellungen beruhen.
Insgesamt geben die Ergebnisse nach Meinung der Verfasser Anlass zu der Vermutung, dass
Islamophobie vor allem im Zuge einer neuen religiös-kulturellen Spannungslinie zwischen
Muslimen und Nicht-Muslimen in Deutschland ansteigen wird." (Autorenreferat)
[122-F] Kuschel, Stefanie (Bearbeitung); Förster, Jens, Prof.Dr. (Betreuung):
Going beyond information given: how approach versus avoidance motivational cues influence encoding of meaning and details
INHALT: In five studies the authors investigated how approach versus avoidance motivational
cues affect thinking styles. Based on the cognitive tuning account they proposed that approach motivation facilitates abstract thinking and impedes concrete thinking, whereas the reverse is true for avoidance motivation. Individuals with an approach motivation go beyond
the information given and focus on its central meaning, whereas individuals with an avoidance motivation focus on the externally provided information and attend to the specifics and
contextual features of the information at hand. Two experiments using the perceptual interference paradigm that distinguishes between encoding of meaning and perceptual details demonstrated the influence of motivational cues on thinking styles: Participants engaging in arm
flexion (approach motivation) recalled more perceptual interference than intact items, which
is attributed to higher-level, interpretative encoding operations; participants engaging in arm
extension (avoidance motivation) recalled more intact than perceptual interference items,
which is attributed to elaborative encoding operations that go beyond the immediate interpretation and examine the distinctive stimulus characteristics. Two subsequent experiments
demonstrated that encoding of perceptual interference versus intact items is bidirectionally
linked to global versus local perception, suggesting that both courses of action involve processing structural relations among elements or, respectively, of perceptual details. The fifth
experiment showed that participants with an approach motivation processed abstract whyaspects of action more fluently than concrete how-aspects of action, whereas participants with
an avoidance motivation processed how-aspects more fluently than why-aspects. Altogether,
the results suggest a functional compatibility between motivational orientations and thinking
styles. Implications for research on person perception and text understanding are discussed.
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Kuschel, Stefanie: Going
beyond information given: how approach versus avoidance motivational cues influence en-
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3 Einstellung, Wahrnehmung und Verhalten
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coding of meaning and details. Dissertation. Bremen 2006, 149 p. (Download: http://www.iubremen.de/phd/files/1148981098.pdf ).
ART: Dissertation ENDE: 2006-04 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine
Angabe
INSTITUTION: Jacobs University Bremen, School of Humanities and Social Sciences, Professorship Psychology Prof.Dr. Förster (Postfach 750561, 28725 Bremen)
KONTAKT: Institution (Tel. 0421-200-34213, e-mail: psyforschung@iu-bremen.de)
[123-F] Mescher, Heidi, Dipl.-Psych. (Bearbeitung):
Islambilder in der Polizei. Kontrollerleben und Berufszufriedenheit als Einstellungsfaktoren
INHALT: Currently police work in all western industrialised countries is challenged by the shifting requirements of multicultural societies. Questions concerning the relationship of longtime residents towards non-native minorities gain in political importance. On the one hand
there are parts of society responding with anxiety and denegation to an increasing diversification. On the other hand there will be parts of public that respond with a rising sensibility as to
any indication of discrimination - which might also be displayed by the police. Leenen et al.
(2003) point out, that second and third generation of migrants appear more and more selfconfident according to their cultural identity. In doing so they expect the police to be accepting and interculturally competent. Facing an increasing diversification the crucial challenge
can be seen in supporting the police not only while they experience uncertainty but also in
finding starting points from which an enhanced professional positioning in a multicultural society is possible. In the context of the thesis the author analyses the coherence between job satisfaction, perceived control of work quality and xenophobic attitudes. Another main focus
lies on the investigation of work-related problems concerning the daily contact to Muslim alleged criminals as well as police officers ideas about integration potentials. The central values
of civil society include the idea of the equality of people regardless of their origins, religion,
or sex. Ideologies of inequality such as racism, anti-semitism and xenophobia and the resulting discrimination in everyday social life jeopardize core elements of civil society and must
be seen as attacks on liberal democracy itself. The police as governmental agent is responsible for realizing and preserving these core elements of civil society within the Federal Republic of Germany. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Marburg, Graduiertenkolleg "Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit: Ursachen, Phänomenologie und Konsequenzen" (Gutenbergstr. 18, 35032 Marburg);
Universität Bielefeld, Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (Postfach
100131, 33501 Bielefeld)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0521-106-3105, Fax: 0521-106-8014,
e-mail: heidi.mescher@uni-bielefeld.de)
[124-L] Oesterreich, Detlef:
Autoritäre Persönlichkeitsmerkmale, politische Einstellungen und Sympathie für politische
Parteien, in: Zeitschrift für Politische Psychologie, Jg. 13/2005, H. 1/2, S. 213-229 (Standort:
USB Köln(38)-Zs.A 5587; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
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soFid Sozialpsychologie 2007/2
3 Einstellung, Wahrnehmung und Verhalten
INHALT: "Autoritäre Persönlichkeiten sind verunsicherte Menschen, die es lebensgeschichtlich
nicht gelernt haben, ohne den Schutz und die Sicherheit von Mächtigen auszukommen. Sie
klammern sich rigide an scheinbar Bewährtes und lehnen alles Fremde und Neue ab. Politisch
neigen sie deshalb konservativen bis hin zu rechtsextremen Parteien zu. Diese Grundannahme
der Theorie der autoritären Persönlichkeit ließ sich mit Hilfe einer repräsentativen Untersuchung deutscher Wähler und Wählerinnen aus dem Jahre 2003 (N=1342) klar bestätigen. Autoritäre Persönlichkeiten sympathisieren eher mit CDU/ CSU, FDP und rechtsextremen Parteien, während die Nichtautoritären mehr mit SPD, Bündnis90/ Die Grünen und PDS sympathisieren. Es ließ sich auch nachweisen, dass autoritäre Persönlichkeiten gesellschaftskritische
Positionen ablehnen. Obwohl sie sich in der Gesellschaft benachteiligt fühlen, kritisieren sie
dennoch nicht die Mächtigen in dieser Gesellschaft. Weil sie auf Autorität angewiesen sind,
machen sie für die gesellschaftlichen Verhältnisse eher schwache Minderheiten wie Asylbewerber verantwortlich." (Autorenreferat)
[125-F] Ostermann, Christine, M.A. (Bearbeitung); Heitmeyer, Wilhelm, Prof.Dr. (Betreuung):
Das Eigene und das Fremde. Die marokkanische Diaspora in Frankfurt am Main
INHALT: Basierend auf einer 14-monatigen Feldforschung in Frankfurt, Deutschland und Annoual, Marokko fokussiert die Autorin in ihrem Dissertationsprojekt soziale Netzwerkbeziehungen marokkanischer Migranten in Deutschland und ihre Wahrnehmungen des Westens. Zentral für die Analyse ist die Frage nach der Verbindung von sozialen Netzwerken und Wahrnehmungen. Die folgenden Fragen haben den Forschungsprozess geleitet: Wie haben sich
Familienstrukturen und soziale Netzwerke durch die Migration vom marokkanischen Rif
nach Deutschland verändert? Welche Strategien nutzen marokkanische Migranten um Probleme in der Diaspora zu überwinden? Wie beeinflussen persönliche Netzwerke die Ansichten
und Einstellungen von Menschen und gibt es diesbezüglich Unterschiede zwischen den Generationen? Das während der Feldforschung gesammelte Datenmaterial setzt sich aus Feldnotizen aus teilnehmender Beobachtung, unstrukturierten, narrativen und biographischen Interviews, photographischer Dokumentation, Archivmaterial (Zeitungsartikel, Flugzettel, Poster,
Filme, Musikstücke und Hörspiele), netzwerkanalytischen Leitfadeninterviews und Internetrecherchen mit Informanten zusammen. Theoretisch wurzelt die Dissertation in der Überzeugung, dass Migration sowohl aus Emigration als auch aus Immigration besteht und diese beiden Phänomene nicht voneinander getrennt analysiert werden können. Die aktuelle Situation
marokkanischer Migranten in Deutschland und die Herausforderungen von Integration sind
eng verbunden mit individuellen Migrationsgeschichten und persönlichen Verbindungen nach
Marokko und innerhalb Deutschlands. Entsprechend muss der netzwerkanalytische Ansatz
eine ego-zentrierte Perspektive einnehmen um die Verbindungen von Individuen nachzeichnen zu können. Mit der Hilfe von Narrativen aus Interviews, Gedichten, Liedtexten und Hörspielen werden die Suche nach kulturellen Wurzeln und der Wunsch nach Anerkennung in
der Diaspora untersucht. Es wird verdeutlicht, dass eine individuell gefühlte Unsicherheit in
der Diaspora einen konstanten Rückzug zu den Herkunftsregionen und eine permanente Mobilisierung von sozialen und kulturellen Reserven mit sich bringen kann. Weiterhin wird diskutiert, ob das angespannte Verhältnis von Muslimen und westlichen Gesellschaften auf unerfüllte menschliche Grundbedürfnisse zurückgeführt werden muss. GEOGRAPHISCHER
RAUM: Frankfurt am Main, Bundesrepublik Deutschland; Annoual, Marokko
ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2004-02 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
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3 Einstellung, Wahrnehmung und Verhalten
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INSTITUTION: Universität Marburg, Graduiertenkolleg "Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit: Ursachen, Phänomenologie und Konsequenzen" (Gutenbergstr. 18, 35032 Marburg);
Universität Bielefeld, Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (Postfach
100131, 33501 Bielefeld)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0561-106-3106, Fax: 0521-106-6415,
e-mail: christine.saukel@uni-bielefeld.de)
[126-F] Özelsel, Amina (Bearbeitung); Förster, Jens, Prof.Dr. (Betreuung):
When refusal-goals turn into acquiescence behavior: gender differences following refusal
priming - a goal systems account
INHALT: The aim of the current experiments was to enhance the understanding of automatic selfregulation processes facilitating the pursuit of high-priority goals acquired through socialization, which in the present proposal refers to goals of interdependence and independence. More specifically, the authors assume that a) in Western societies of today, due to gender-typed
enculturation practices, women are more likely to strive for interdependence, whereas men
are more likely to strive for independence (Cross & Madson, 1997); b) refusal-behavior is
consistent with an independent self-construal but may threaten an interdependent selfconstrual (e.g., Adachi, 1997); c) therefore, preconscious activation of a refusal-goal should
increase the accessibility of an independent self-construal in men but an interdependent selfconstrual in women (Fishbach, Friedman, & Kruglanski, 2003); and, finally, d) these differences in self-construal are expected to influence judgments and cognitive thinking style
(Kühnen, Hannover, & Schubert, 2001) in a manner that facilitates goal attainment. In five
studies, the authors tested the core assumptions of this model. As predicted we found gender
differences in self-categorization, self-reported refusal behavior, semantic self-construal assessment, inclusion of others in the self-representation as well as in semantic free procedural
tasks, suggesting that women become more interdependent and men more independent following the activation of a refusal-goal (Studies 1-4). Furthermore, we find evidence for the
context-dependency of these effects (study 4). Finally, study 5 suggests that the observed
gender differences can be accounted for by chronic differences in the goal systems of individuals. Implications for gender and cross-cultural research, assertiveness trainings in clinical
and work settings, and goal-systems theory are discussed.
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Özelsel, Amina: When refusal-goals turn into acquiescence behavior: gender differences following refusal priming - a
goal systems account. Dissertation. Bremen 2006.
ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Jacobs University Bremen, School of Humanities and Social Sciences, Professorship Psychology Prof.Dr. Förster (Postfach 750561, 28725 Bremen)
KONTAKT: Betreuer (Tel. 0421-200-3421, Fax: 0421-200-3303,
e-mail: j.foerster@iu-bremen.de)
[127-F] Pechtl, Hans, Prof.Dr. (Bearbeitung):
Der decoy-Effekt
INHALT: Analyse der Determinanten, deren Effekt im Entscheidungsverhalten.
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3 Einstellung, Wahrnehmung und Verhalten
METHODE: Experimenteller Ansatz, Anwendung von verhaltenswissenschaftlichen Theorien.
Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to
face (Stichprobe: 180; studentisches Sample, repeated measures). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Pechtl, H.: Der decoy-Effekt - ein Phänomen der kontextbeeinflussten Präferenzbildung. Berichte aus der Betriebswirtschaft. Marketing. Aachen: Shaker
2003, 248 S. ISBN 3-8322-1808-4. ARBEITSPAPIERE: Diverse working-papers.+++ Fachaufsätze.
ART: Eigenprojekt BEGINN: 2004-05 ENDE: 2009-07 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Wissenschaftler
INSTITUTION: Universität Greifswald, Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät, Fach
Wirtschaftswissenschaften Lehrstuhl für BWL, insb. Marketing (Friedrich-Loeffler-Str. 70,
17489 Greifswald)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 03834-862481, e-mail: pechtl@uni-greifswald.de)
[128-L] Porst, Rolf; Jers, Cornelia:
Die ALLBUS-'Gastarbeiter-Frage': zur Geschichte eines Standard-Instruments in der Allgemeinen Bevölkerungsumfrage der Sozialwissenschaften (ALLBUS), in: Soziale Welt : Zeitschrift für sozialwissenschaftliche Forschung und Praxis, Jg. 58/2007, H. 2, S. 145-161 (Standort:
USB Köln(38)-Haa00943; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Die 'Gastarbeiter-Frage' ist mittlerweile zu einem Standardinstrument nicht nur des
ALLBUS, sondern auch für andere Umfragen geworden, die sich mit Einstellungen zu ausländischen MitbürgerInnen befassen. In dem Beitrag werden Entstehung, Entwicklung und
Ergebnisse dieser Frage beschrieben. Es wird gezeigt, dass und wie man mit Hilfe eines split
half-Verfahrens einen optimalen Umstieg von einer antiquierten ('Gastarbeiter') hin zu einer
moderneren ('in Deutschland lebende Ausländern') Frageformulierung schafft, ohne den Zeitreihencharakter einer Frage zu beschädigen. Darüber hinaus zeigt die Entwicklung der 'Gastarbeiter-Frage', dass die Notwendigkeit und Sinnhaftigkeit eines solchen Umstiegs bereits
durch kognitive Pretestverfahren aufgezeigt und nahegelegt werden kann." (Autorenreferat)
[129-F] Rakic, Tamara, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Steffens, Melanie, Prof.Dr. (Betreuung):
Wer hat was gesagt... und wie? Der Einfluss von Aussprache auf Kategorisierung
INHALT: Woran orientieren sich Menschen bei der Kategorisierung eher: an visuellen oder an
auditiven Hinweisreizen?
METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Experiment (Stichprobe: -derzeit- 200; Studenten der Universität Jena; Auswahlverfahren: Zufall).
ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2005-10 ENDE: 2008-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Jena, Internationales Graduiertenkolleg "Konflikt und Kooperation
zwischen sozialen Gruppen - Dynamik der Veränderung von Intergruppenbeziehungen"
(Wildstr. 1, 07743 Jena)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 03641-941711, e-mail: tamara.rakic@uni-jena.de)
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3 Einstellung, Wahrnehmung und Verhalten
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[130-F] Reiter, Stefanie, Dipl.-Soz. (Bearbeitung):
Datensammlung zu Bildungsmaßnahmen, Bildungsmaterialien und außerschulischen Bildungseinrichtungen zum Abbau von Vorurteilen
INHALT: Im Auftrag der Rothschild Foundation Europe (ehemals Hanadiv Charitable Foundation) führte das efms eine "Mapping"-Studie zu existierenden Bildungsmaßnahmen, die den
Abbau von Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus zum Ziel haben, durch. Der
Schwerpunkt der Studie lag bei der Analyse entsprechender schulischer und außerschulischer
Bildungsmaßnahmen in Belgien, Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien, Polen und
Ungarn. Ziel der Untersuchung war es, zum einen einen Überblick über laufende und kürzlich
beendete Aktivitäten zu geben, und zum anderen wirkungsvolle Aktivitäten und bestehende
Schwächen und Lücken zu identifizieren. GEOGRAPHISCHER RAUM: Belgien, Bundesrepublik Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien, Polen, Ungarn
ART: gefördert ENDE: 2007-05 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Rothschild
Foundation Europe
INSTITUTION: europäisches forum für migrationsstudien -efms- Institut an der Universität
Bamberg (Katharinenstr. 1, 96052 Bamberg)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0951-932020-17, e-mail: stefanie.reiter@sowi.uni-bamberg.de)
[131-L] Rudolph, Udo; Böhm, Robert; Lummer, Michaela:
Ein Vorname sagt mehr als 1000 Worte: zur sozialen Wahrnehmung von Vornamen, in:
Zeitschrift für Sozialpsychologie, Jg. 38/2007, H. 1, S. 17-31 (Standort: USB Köln(38)-XG871;
Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: Wortnormen für je 30 männliche und weibliche deutsche Vornamen (modern, altmodisch, zeitlos) werden hinsichtlich der Wahrnehmung von Alter, Attraktivität und Intelligenz
des Namensträgers bzw. der Namensträgerin analysiert. Es wurden 104 jüngere (unter 30 Jahre) und 42 ältere (über 50 Jahre) Personen befragt. Untersucht wurden (1) Stereotype, die die
Wahrnehmung von Vornamensträgern und -trägerinnen beeinflussen, (2) die Grundlagen für
die Entstehung "zeitloser Vornamen" und (3) die Gründe für die Vornamenswahl bei eigenen
Kindern. Es zeigte sich, dass die Wahrnehmung von Vornamen vom (zugeschriebenen) Alter
der Namensträger und -trägerinnen und vom Alter der Befragten abhängt. Es fanden sich
zwei, in der Alterswahrnehmung unterschiedliche Ordnungen zeitloser Vornamen. Deutlich
wurde auch, dass die Präferenzen bei der Benennung eigener Kinder großen zeitlichen
Schwankungen unterliegen.
[132-F] Schimmel, Katrin, Dr. (Bearbeitung); Förster, Jens, Prof.Dr. (Betreuung):
Self regulatory mechanisms in the evaluation of arts: the influence of regulatory focus and
psychological distance on attitudes
INHALT: The present project examines how self-regulatory mechanisms, namely regulatory foci
(Higgins, 1997), affect attitudes towards conventional versus unconventional art. Conventional artworks (e.g., Mona Lisa by da Vinci) correspond to a traditional concept of art and
are characterized by great artistic mastery. Unconventional artworks (e.g., Fountain by Duchamp), instead, are associated with a widening of the traditional concept of art, which makes
it sometimes difficult to regard them as such. Based on findings from empirical aesthetics
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3 Einstellung, Wahrnehmung und Verhalten
(Leder et al., 2004) and regulatory focus theory (Higgins, 1997) it is assumed that a prevention focus leads to more favorable attitudes towards conventional artworks compared to a promotion focus, whereas for unconventional artworks the reverse should be true. Given that a
prevention focus bolsters a concrete processing mode and a promotion focus reinforces an abstract processing mode (Förster & Higgins, 2005), it is assumed that the influence of regulatory focus on aesthetic appreciation is due to a difference in processing modes. Consistent
with our hypothesis we found the suggested interaction pattern for typicality (Study 1), behavioral (Study 2), and liking ratings (Study 3) and for objects other than art (Study 4). It was
further demonstrated (Studies 3 and 4) that the influence of regulatory focus on affective as
well as on behavioral measures is mediated by typicality estimates, thereby showing that regulatory foci affect aesthetic appreciation by their impact on categorical processing (Martindale, 1988). In Study 5 it was demonstrated that another manipulation for processing modes,
namely psychological distance (Liberman & Trope, 1998), leads to the same results as varying regulatory focus, which supports the hypothesis that processing modes might have mediated the effects. The results are discussed in the context of empirical aesthetics and regulatory
focus literature and future lines of research are elaborated.
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Schimmel, Katrin: Self regulatory mechanisms in the evaluation of arts: the influence of regulatory focus and psychological distance attitudes. Dissertation. Bremen 2006 (Download: http://www.jacobsuniversity.de/phd/files/1148975323.pdf ).
ART: Dissertation ENDE: 2006-05 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine
Angabe
INSTITUTION: Jacobs University Bremen, School of Humanities and Social Sciences, Professorship Psychology Prof.Dr. Förster (Postfach 750561, 28725 Bremen)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0421-200-3423, Fax: 0421-200-3303,
e-mail: k.schimmel@iu-bremen.de)
[133-F] Schlüter, Elmar, Dipl.-Soz. (Bearbeitung):
Combining contextual- and longitudinal analyses in studying interethnic relations: how do
structural- and individual factors affect perceived ethnic threat and ethnic exclusionary
attitudes?
INHALT: In his dissertation the author examines the contextual and individual factors underlying
perceived ethnic threat and ethnic exclusionary attitudes. Starting point of this dissertation is
the revised threat theory (Stephan & Renfro, 2003) and theoretical approaches form conflict
theory (Blalock 1981, 1989). While the idea that perceived ethnic threat is a proximal cause
of negative intergroup attitudes and behavioral intentions has longstanding roots, to date most
empirical evidence is based on cross-sectional data only. Likewise, only relatively few comparative studies investigating the relation between ethnic threat and ethnic exlusionary attitudes in different spatial contexts do exist. In the dissertation research, the author examines
the relation between ethnic threat and ethnic exclusionary attitudes from a combined longitudinal - and contextual perspective. Specifically, using covariance structure- and multilevel
modeling for data from various multiwave panel- and cross-sectional surveys the author examines two interrelated questions: 1. What are the causal relations between perceived ethnic
threat and ethnic exclusionary attitudes? 2. How do structural- and individual characteristics
affect perceived ethnic threat and ethnic exclusionary attitudes?" (author's abstract)
soFid Sozialpsychologie 2007/2
3 Einstellung, Wahrnehmung und Verhalten
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ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Marburg, Graduiertenkolleg "Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit: Ursachen, Phänomenologie und Konsequenzen" (Gutenbergstr. 18, 35032 Marburg)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 06421-28-24494, Fax:06421-28-24281,
e-mail: schluet3@staff.uni-marburg.de)
[134-L] Schmidt, Jürgen; Behringer, Stefan:
Kognitive Balance und Arbeitsplatzwechsel: der Einfluss informeller Sozialbeziehungen auf
Vertrauensverluste und Anschlusskündigungen kritisch-loyaler Mitarbeiter, in: Gruppendynamik und Organisationsberatung : Zeitschrift für angewandte Sozialpsychologie, Jg. 37/2006, H.
3, S. 273-286 (Standort: USB Köln(38)-XB195; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: Anhand eines konkret beschriebenen Beispiels einer Kündigung im 'public good'Sektor, die eine weitere Kündigung eines Arbeitskollegen nach sich zieht (Anschlusskündigung), wird die Frage erörtert, welche Faktoren zur Arbeitsunzufriedenheit bis hin zur Kündigung führten. Als psychologischer Erklärungsansatz der Anschlusskündigung wird die Balance-Theorie von Fritz Heider verwendet. Anhand eines Modells werden die Konsequenzen
einer Kündigung eines Mitarbeiters auf die Einstellungen und das Verhalten eines anderen
Mitarbeiters beschrieben, der in einer positiven Gefühlsrelation zu diesem steht, sich aber
auch anfangs loyal zu seinem Unternehmen verhält. Obwohl die betrachtete Arbeitsorganisation einen Vertrauensvorschuss genießt und auch keine Vertragsverletzungen ihm gegenüber
vornimmt, kündigt er schließlich. Die Kündigung ist auf ein kognitives Ungleichgewicht des
Arbeitnehmers zurückzuführen, das zu einer Änderung der Einstellung zu seinem Arbeitgeber
führt. (ZPID)
[135-L] Schmidt, Peter; Winkelnkemper, Philipp; Schlüter, Elmar; Wolf, Carina:
Welche Erklärung für Fremdenfeindlichkeit: relative Deprivation oder Autoritarismus?, in:
Alexander Grasse, Carmen Ludwig, Berthold Dietz (Hrsg.): Soziale Gerechtigkeit : Reformpolitik
am Scheideweg ; Festschrift für Dieter Eißel zum 65. Geburtstag, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2006, S. 215-224, ISBN: 978-3-531-15021-5 (Standort: FHB Würzburg(863)-1000/
MF9200/G768)
INHALT: Gegenstand des vorliegenden Beitrages bilden die subjektiven Wahrnehmungen sozialer (Un)gerechtigkeit und daraus resultierende ausländerfeindliche Einstellungen in Deutschland. Anhand der Ergebnisse einer repräsentativen Bevölkerungsbefragung von 2005 wird die
Frage untersucht, ob demographische Merkmale, Schulbildung, Deprivationswahrnehmungen
sowie Autoritarismus direkte oder indirekte Ursachen von Ausländerfeindlichkeit sind. Es
werden zunächst die Zusammenhänge zwischen dem Gefühl der Wahrnehmung, dem Autoritarismus und fremdenfeindlichen Einstellungen betrachtet und 16 Hypothesen entwickelt, die
in einem Strukturgleichungsmodell empirisch überprüft werden. Nach den Ergebnissen
kommt dem Autoritarismus und dem Einfluss der Bildung eine besonders große Bedeutung
für das Entstehen von Ausländerfeindlichkeit zu. Die Autoren weisen daher auf die Notwendigkeit von gesellschaftspolitischen Interventionen zum Abbau von Fremdenfeindlichkeit hin,
welche bereits im Kindergarten und in der Grundschule ansetzen sollten. (ICI)
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soFid Sozialpsychologie 2007/2
3 Einstellung, Wahrnehmung und Verhalten
[136-F] Schulz, Franziska, Dipl.-Psych. (Bearbeitung):
Auswirkungen von Vertrauen und Kontrolle auf die Bereitschaft zu kooperativem und abweichendem Verhalten im deutsch-polnischen Kontext
INHALT: Eine Maßnahme der Förderung des Integrationsprozesses im Ostseeraum stellt die
Förderung von Kooperationen in diesem Raum dar. Ziel dieses Dissertationsprojektes ist es,
erforderliche Voraussetzungen für eine hohe Kooperationsbereitschaft und damit erfolgreiche
Kooperationen zu untersuchen. Bei der Betrachtung von Kooperationen kann kooperatives
Verhalten als konformes, nicht kooperatives Verhalten hingegen als abweichendes Verhalten
angesehen werden. Hauptansatzpunkt für die Kooperationsförderung stellt die wechselseitige
Vertrauensbildung dar. Nur wenn Menschen das Gefühl haben, sie können einander vertrauen, werden sie sich näher aufeinander einlassen und kooperieren. Liegt kein Vertrauen vor
bzw. besteht sogar Misstrauen, wird man dem Anderen hingegen aus dem Weg gehen und
den Kontakt meiden. Vertrauen bildet damit die Basis der Kooperation. Nach der ZielErwartungstheorie der Kooperation von Pruitt und Kimmel (1977) schafft Vertrauen die Erwartung, dass ein Interaktionspartner kooperieren wird. Interpersonelles Vertrauen kann
durch verschiedene Variablen beeinflusst werden. Im interkulturellen Kontext erscheinen insbesondere das Ausmaß an wahrgenommener Sozialkontrolle sowie das Motiv nach gesteigerter sozialer Identität relevant. Die soziale Identität entspricht der Selbsteinschätzung einer
Person, die aus einer relevanten Gruppenzugehörigkeit abgeleitet wird. Dabei wird der Wert
der so genannten Eigengruppe durch soziale Vergleiche von Eigen- und Fremdgruppe ermittelt, welche auf verschiedenen Vergleichsdimensionen stattfinden können. Mittels dieser Vergleiche streben Menschen danach, eine möglichst positive soziale Identität zu gewinnen bzw.
zu erhalten (Tajfel & Turner, 1986). Im Zentrum des Dissertationsprojekts steht die empirische Analyse des Vertrauens einmal als Voraussetzung für die direkte Kooperation (und im
weiteren Sinne die übergreifende Integration) und einmal als Folge einer spezifischen Konstellation von Personenmerkmalen, die die Aspekte der wahrgenommenen Kontrolle und der
sozialen Identität umfassen. Vertrauen stellt im kausalanalytischen Sinne folglich eine Mediatorvariable dar (Baron & Kenny, 1986). Neben der empirischen Analyse soll die Begriffsanalyse eine wichtige Rolle spielen, denn das Vertrauenskonzept ist gleichzeitig auf verschiedenen analytischen Ebenen angesiedelt. Da im Bereich der Verbesserung der Integration im
Ostseeraum ein Schwerpunkt auf grenzübergreifende Kooperationen, z.B. zwischen Deutschland und Polen, zu legen ist, soll diese Untersuchung im Rahmen des deutsch-polnischen
Kontextes erfolgen. Dazu sollen Erhebungen mittels Fragebogen bei Schülern deutscher, polnischer unddeutsch-polnischer Schulen erfolgen. Konkret vollzieht sich die Untersuchung in
drei Schritten: 1. es wird der Zusammenhang von Vertrauen und Kooperationsbereitschaft untersucht, 2. es wird der Zusammenhang von situativen und Persönlichkeitsmerkmalen mit
Vertrauen untersucht und 3. es erfolgt eine Analyse der Mediationswirkung von Vertrauen im
kompletten Modell. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, Polen
ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Greifswald, Graduiertenkolleg 619 "Kontaktzone Mare Balticum:
Fremdheit und Integration im Ostseeraum" (Domstr. 9a, 17487 Greifswald)
KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: franziska.schulz@uni-greifswald.de)
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[137-F] Sommerfeld, Alkje, Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Mansel, Jürgen, apl.-Prof.Dr. (Betreuung):
Emotionen im Alltagskontakt mit Migranten und ihre Relevanz für fremdenfeindliche Einstellungen und Verhaltensweisen bei Jugendlichen
INHALT: Um das Phänomen Fremdenfeindlichkeit wirklich verstehen zu können, bedarf es mehr
als nur der Analyse der objektiven Hintergründe wie die sozialen und materiellen Bedingungskonstellationen sowie von Einstellungskonzepten (Autoritarismus). Einen weiteren
wichtigen Erklärungsbeitrag können Untersuchungen über Emotionen leisten, die im Zusammenhang mit Fremden erlebt werden. Emotionen spiegeln die subjektive Sichtweise und Interpretation von Ereignissen durch eine Person wieder und drücken aus, dass etwas für eine
Person von Belang ist. Darüber hinaus begleiten und motivieren sie das Denken und Handeln
von Personen. Erkenntnisse über Emotionen im Kontext von Migranten können somit Aufschlüsse darüber geben, in welcher Weise bestimmte Sachverhalte mit Migranten für eine
Person von Relevanz sein können, welche Implikationen diese für eine Person und ihre personale wie soziale Identität haben können und darüber auch, wodurch bestimmte Einstellungen und Verhaltensweisen gegenüber Migranten motiviert sein können. Menschen mit Migrationshintergrund können auf unterschiedliche Weise und in verschiedenen Bereichen zu einem emotional relevanten Thema werden. Im Zentrum meiner Arbeit steht das Interesse an
den Emotionen, die in Alltagssituationen mit Migranten von deutschen Jugendlichen erlebt
werden und die Frage danach, in welcher Weise diese einstellungs- und verhaltenswirksam
werden. Als Untersuchungsgrundlage dienen 30 problemzentrierte Interviews, die mit 1421jährigen deutschen Jugendlichen geführt wurden. Ziel der Analyse ist es, (a) solche Situationen, Begegnungen und Kontexte mit Migranten zu identifizieren, die für den einzelnen Jugendlichen von emotionaler Relevanz sind, (b) die subjektiven Wahrnehmungs- und Bewertungsprozesse, die den jeweiligen Emotionen zugrunde liegen, herauszuarbeiten, (c) den Entwicklungsprozess von personenbezogenen hin zu gruppenbezogenen Emotionen zu rekonstruieren und (d) die möglichen Wirkungsweisen der verschiedenen Emotionen auf die Bewertungen, Einstellungen und Verhaltensintentionen und -weisen gegenüber der jeweiligen
Migrantengruppe zu erfassen.
ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2005-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Marburg, Graduiertenkolleg "Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit: Ursachen, Phänomenologie und Konsequenzen" (Gutenbergstr. 18, 35032 Marburg);
Universität Bielefeld, Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (Postfach
100131, 33501 Bielefeld)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0521-106-3106, Fax: 0521-106-6415, e-mail: Alksom@aol.com)
[138-F] Stoklosa, Katarzyna, Dr.; Besier, Gerhard, Prof.Dr.Dr. (Bearbeitung):
Nationalistische Einstellungen beiderseits der Oder und Neiße
INHALT: Im Rahmen des EU-Projekts zur Demokratie-Konsolidierung in Ostmitteleuropa führten die Autoren eine Meinungsbefragung beiderseits der deutsch-polnischen Grenze durch. In
die Stichprobe war mit Dresden und Wroclaw auch jeweils eine größere Universitätsstadt
unweit der deutsch-polnischen Grenze einbezogen, um einen Vergleich zwischen den kleinen
Orten unmittelbar an der Grenze und größeren Städten zu ermöglichen. Die Befragung basierte auf einem elf Seiten umfassenden Fragebogen, der insgesamt 17 Fragen zu nationalen Attitüden gegenüber dem Nachbarn jenseits der Grenze enthielt. Von den 800 Befragten stamm-
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3 Einstellung, Wahrnehmung und Verhalten
ten jeweils 200 aus Dresden und Wroclaw sowie je 200 aus der deutschen und der polnischen
Grenzregion. Die Ergebnisse der Befragung wurden ausgewertet und im Rahmen einer Expertenkonferenz in Walbrzych (23. bis 25. Juni 2006) vorgestellt. Der schriftliche Beitrag
wurde ausgeweitet und im deutsch-polnischen Magazin DIALOG (Januar 2007) in beiden
Sprachen veröffentlicht. GEOGRAPHISCHER RAUM: Dresden, Wroclaw
ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Europäische Union
INSTITUTION: Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung e.V. an der Technischen
Universität Dresden (01062 Dresden)
KONTAKT: Stoklosa, Katarzyna (Dr. Tel. 0351-463-33055,
e-mail: Katarzyna.Stoklosa@mailbox.tu-dresden.de)
[139-L] Stolz, Jörg:
Explaining Islamophobia: a test of four theories based on the case of a Swiss city, in: Schweizerische Zeitschrift für Soziologie, Vol. 31/2005, Iss. 3, S. 547-566 (Standort: USB Köln(38)BP04865; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Der Artikel untersucht Islamophobie anhand einer repräsentativen quantitativen Umfrage in einer Schweizer Großstadt. Eine neue Definition von 'Islamophobie' sowie praktische
Lösungen für häufig auftretende epistemologische Probleme werden vorgeschlagen. Mit deskriptiv-statistischen Methoden wird das Ausmaß der Islamophobie im Vergleich mit verschiedenen anderen Out-group-Phobien gezeigt und dargestellt, dass Islamophobie sehr stark
mit einer generellen Xenophobie zusammenhängt. Theorien, welche Islamophobie auf Frustration, Medieneinflüsse oder persönlichen Kontakt zurückführen, erhalten kaum Unterstützung durch die Daten. Demgegenüber zeigt sich, dass Islamophobie sich gut auf eine traditionalistische Weltsicht zurückführen lässt, welche ihrerseits durch schnellen sozialen Wandel
verursacht wird." (Autorenreferat)
[140-L] Stutzer, Alois; Frey, Bruno S.:
Commuting and life satisfaction in Germany, in: Informationen zur Raumentwicklung, 2007, H.
2/3, S. 179-189
INHALT: "Individuen wenden viel Zeit auf, um zwischen ihrem Wohn- und Arbeitsort hin und
her zu reisen. Für viele ist diese Routine an fünf Tagen in der Woche eine erhebliche Belastung. Gemäß der Standardökonomie wählen Individuen diese Belastung, wenn sie durch eine
entsprechend bessere Situation auf dem Arbeits- und/oder Wohnungsmarkt kompensiert wird.
Dadurch werden vergleichbare Individuen, die unterschiedlich lange pendeln, gleichgestellt
und erfahren den gleichen Nutzen. In der vorliegenden Analyse für Deutschland, die einen direkten Test zur Überprüfung dieser Hypothese verwendet, zeigt sich jedoch, dass Personen
mit längeren Pendelzeiten eine systematisch geringere subjektive Lebenszufriedenheit aufweisen. Zusätzliche empirische Tests weisen daraufhin, dass dieses aus ökonomischer Sicht
paradoxe Ergebnis nicht einfach durch Marktfriktionen erklärt werden kann. Diskutiert werden verschiedene Erklärungsansätze auf der Grundlage eines erweiterten Modells menschlichen Verhaltens." (Autorenreferat)
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3 Einstellung, Wahrnehmung und Verhalten
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[141-L] Tißberger, Martina; Dietze, Gabriele; Hrzán, Daniela; Husmann-Kastein, Jana (Hrsg.):
Weiß - Weißsein - Whiteness: kritische Studien zu Gender und Rassismus, Frankfurt am
Main: P. Lang 2006, 251 S., ISBN: 3-631-54823-0
INHALT: "Critical Whiteness Studies sind in angloamerikanischen Diskussionen zu Rassismus
seit den 1980er Jahren etabliert. Dabei geht es nicht um den 'rassisch' markierten 'Anderen',
sondern um kritische Reflexion zum weißen Subjekt rassistischer Praxis. Die 'Übersetzung'
dieser Denkfigur auf deutsche/europäische Verhältnisse ist noch in den Anfängen. Die Anthologie Weiß - Weißsein - Whiteness stellt aktuelle Forschungsarbeiten zu Interdependenzen
von 'Rasse' und Gender dar, in denen Weißsein eine zentrale Bezugsgröße ist. Die Autorinnen
arbeiten zu deutschen sowie zu internationalen Kontexten, wobei sie Weißsein aus unterschiedlichen disziplinären und transdisziplinären Perspektiven verhandeln." (Autorenreferat).
Inhaltsverzeichnis: Martina Tißberger: Die Psyche der Macht, der Rassismus der Psychologie
und die Psychologie des Rassismus (13-29); Nado Aveling: More than Just Skin Color: Reading Whiteness Across Different Locations (31-41); Jana Husmann-Kastein: Schwarz-Weiß.
Farb- und Geschlechtssymbolik in den Anfängen der Rassenkonstruktionen (43-60); Isabell
Lorey: Der weiße Körper als feministischer Fetisch. Konsequenzen aus der Ausblendung des
deutschen Kolonialismus (61-83); Martina Tißberger: The Project(ions) of 'Civilization' and
the Counter-Transferences of Whiteness: Freud, Psychoanaly is, 'Gender' and 'Race' (in Germany) (85-104); Sabine Broeck: The Subject of Enlightenment: Notations Towards an Epistemology of Slavery, Gender and Modernity (105-112); Daniela Hrzán: (Re)Discovering
FGC: Anthropology, Whiteness, Feminism (113-142); Kathrin Sieg: Rassendiskurse in der
Nachkriegszeit: Winnetou in Bad Segeberg (143-163); Michaela Wünsch: Who's Afraid of
the White Man's Mask? The Horror of Invisibility in the Stalker Film (165-180); Vron Ware:
Mothers of Invention: Good Hearts, Intelligent Minds, and Subversive Acts (181-202); Nanna
Heidenreich: Von Bio- und anderen Deutschen: Aspekte der V/Erkennungsdienste des deutschen Ausländerdiskurses (203-217); Gabriele Dietze: Critical Whiteness Theory und Kritischer Okzidentalismus. Zwei Figuren hegemonialer Selbstreflexion (219-247).
[142-L] Völk, Daniel:
Durchschaute Ideologie?: warum manche Menschen nicht an ihre eigenen Vorurteile glauben, in: Soz:mag : das Soziologie-Magazin, 2006, Nr. 9, S. 16-19
(URL: http://sozmag.soziologie.ch/09/sozmag_09_voelk.pdf)
INHALT: "Vorurteile, Ideologien und Stereotype sind zentrale Gegenstände soziologischer Forschung. Oft wird dabei aber vergessen, welchen Stellenwert im Subjekt diese Vorstellungen
überhaupt haben. Kann man die Vorurteile, die manche Menschen vertreten, überhaupt immer für bare Münze nehmen? Glauben sie wirklich an das, was sie da von sich geben? Die
Kritische Theorie zeigt, dass dem fortschreitenden Säkularisierungsprozess niemand ganz
entgehen kann, und deshalb Vorurteile zwar vertreten, aber oft gleichzeitig auch durchschaut
werden." (Autorenreferat)
[143-F] Weber, Melanie, Dipl.-Soz.Wiss. (Bearbeitung); Heinrichs, Harald, Prof.Dr. (Betreuung):
Alltagsbewusstsein des Klimawandels. Eine empirische Untersuchung individueller Wahrnehmung, Bewusstseinsbildung und Verhaltensintention in Deutschland
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INHALT: In dem sozialwissenschaftlichen Promotionsvorhaben werden Alltagsbilder zum Klimawandel analysiert. Es wird untersucht, wie der anthropogene Klimawandel von Laien im
Handlungsfeld Klimawandel und Klimapolitik wahrgenommen wird. Ziel ist es herauszufinden, mit welchen bewusstseinsbildenden und handlungsleitenden Faktoren die, vom medienvermittelten akteurspezifischen Diskurs beeinflusste, Problemwahrnehmung des Klimawandels zusammenhängt und welches Handlungspotential sich daraus ableitet lässt. Die zentralen
Forschungsfragen lauten: 1. Wie wird das Problem eines Klimawandels individuell wahrgenommen? 2. Wie lässt sich das Umweltbewusstsein für den Klimaschutz beschreiben? 3. In
welchem Maße und warum trägt individuelles Handeln zum Klimaschutz in Deutschland bei?
Welche Hemmnisse treten auf? 4. Welche Faktoren lassen sich identifizieren, die umweltgerechtes Handeln für Klimaschutz beeinflussen bzw. zu Klimaschutzhandeln führen? 5. Welche Widersprüche oder Diskrepanzen zwischen Einstellungen und Handeln beim Klimaschutz
sind erkennbar? 6. Welche nationalen und supranationalen Programme und -strategien gibt es,
die individuelles Klimaschutzverhalten fördern? Was ist deren Zielrichtung? Ergebnis soll
sein herauszufinden, wie Klimawandel und Klimadiskurs individuell wahrgenommen und in
Verhaltensintentionen umgesetzt werden. Die Untersuchung soll dabei an die Ergebnisse der
sozialwissenschaftlichen Umweltbewusstseinsforschung anknüpfen. Umfragen (Umweltbewusstseinsstudie 2004; Eurobarometerstudie 2005) zeigen, dass der Klimawandel mittlerweile von einer Mehrheit als drängendes Problem wahrgenommen wird. Nach Artikel 6 der Klimarahmenkonvention (UNFCCC) kann dies zunächst als Erfolg der ökologischen Kommunikation gewertet werden. In Art. 6 der UNFCCC werden sowohl die Entwicklung von Programmen zur Förderung öffentlichen Bewusstseins als auch der öffentliche Zugang zu Informationen und die Beteiligung der Öffentlichkeit gefordert. Sensibilisierung und öffentliche
Bewusstseinsbildung ist demnach auf Resonanz gestoßen, das Agenda Setting hat funktioniert. Gleichzeitig ist aber der Wissensstand über den Klimawandel in der breiten Bevölkerung nur unzureichend vorhanden. Dunlap (1998) findet bspw. in einer internationalen Vergleichsstudie über sechs Industrie-, Schwellen- und Entwicklungsländer heraus, dass sich
KlimawissenschaftlerInnen und Laien zwar nicht in ihrer Einschätzung zum Problem unterscheiden, aber ganz erheblich bezüglich der zugrunde liegenden Wissensbasis. Insbesondere
werden häufig Ozonloch und Treibhauseffekt im Zusammenhang mit den Ursachen für das
Klimaproblem verwechselt. Insofern bewertet die Öffentlichkeit nicht den Klimawandel sondern nur Metaphern oder Teile der von verschiedenen Akteuren gesteuerten und über die Medien vermittelten ökologischen Kommunikation. Weil der Klimawandel nur vermittelt wahrnehmbar ist, die Wahrnehmbarkeitsprozesse durch hohe Komplexität gekennzeichnet sind
und sie sich leicht politisieren lassen, kommt den Massenmedien im ökologischen Diskurs eine besondere Bedeutung zu. Die mediale Kommunikation des Klimawandels ist aber selbst
wiederum zum Teil Ergebnis des Klimadiskurses, der von den Diskurs bestimmenden Akteuren mit unterschiedlichen Interessen geführt wird. Dadurch, dass die individuelle Wahrnehmung von Klimaveränderungen (vor allem von Extremwetterereignissen) zwar möglich ist,
die Herstellung eines Zusammenhangs mit einer gefährlichen anthropogenen Störung der
Umwelt ohne wissenschaftlich-technische Hilfe allerdings nicht möglich ist, rücken die Klimawissenschaftlerinnen und die Interessen geleiteten Akteure (neben der offiziellen Regierungspolitik sind dies vor allem sozial-ökologische und ökonomische Interessengruppen) in
den Vordergrund. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
METHODE: Ziel der sozialwissenschaftlichen Umweltverhaltensforschung ist es u.a, Strategien
zur Neubildung, Veränderung und Stabilisierung von umweltrelevanten Einstellungs- und
Verhaltensmustern zu finden. Dazu müssen deren soziale Ursachen, institutionelle Fehlfunktionen und der Zusammenhang des Verhaltens resp. der Einstellung zu Verhaltensbereichen
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3 Einstellung, Wahrnehmung und Verhalten
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und individuellen sowie gruppen- bzw. schichtspezifischen Mustern (Milieus) herausgefunden werden. Überträgt man die Erkenntnisse der Umweltbewusstseinsforschung auf das Problem des globalen Klimawandels, so gilt es, die Spezifität der Klimaproblematik zu berücksichtigen. Die Komplexität ebenso wie das mediale, Experten vermittelte Verständnis der
Problematik, beeinflussen den Klimadiskurs und dadurch die Problemwahrnehmung als Voraussetzung umweltbewusster Einstellungen und umweltbewussten Handelns für Klimaschutz.
Für die Arbeit sind umweltsoziologische sowie -psychologische Arbeiten ebenso grundlegend
wie Ansätze zur ökologischen Kommunikation (u.a. Luhmann) und Modernisierungstheorien
(u. Beck). Zur methodischen Umsetzung wird ein gekoppeltes Verfahren aus quantitativen
und qualitativen Methoden gewählt: die Auswertung repräsentativer Umfragedaten in multivariaten Regressionsmodellen wird mit den qualitativen Ergebnissen aus 4 Fokusgruppendiskussionen ergänzt. Die Untersuchungsregion ist Deutschland. Untersuchungsdesign: Querschnitt; 4 Fokusgruppen DATENGEWINNUNG: Gruppendiskussion (Stichprobe: 4 -à 10-;
Personen). Sekundäranalyse von Individualdaten; Sekundäranalyse von Aggregatdaten
(Stichprobe: 2.018; Herkunft der Daten: UBS-Studie. Stichprobe: 1.561; Herkunft der Daten:
EU). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Weber, Melanie: Wahrnehmung globaler Umweltprobleme. Eine
mehrdimensionale Betrachtung am Beispiel Klimawandel. in: Brunnengräber, Achim; Walk,
Heike (Hrsg.): Multi Level Governance in einer interdependendenten Welt. Empirische Befunde und theoretische Schlussfolgerungen. Nomos-Verl. 2007 (im Erscheinen).+++ Brunnengräber, Achim; Dietz, Kristina; Weber, Melanie: Jenseits von Kyoto. in: Blätter für deutsche und internationale Politik (Hrsg.): Der Sound des Sachzwangs. Der GlobalisierungsReader. Berlin: Blätter Verl. 2006.+++Brunnengräber, Achim; Weber, Melanie: Klimawandel
als Krise gesellschaftlicher Naturverhältnisse. Zur Mehrebenenstruktur in der Klimapolitik.
in: Widerspruch, 2005, 47, S. 108-118.+++Brunnengräber, Achim; Dietz, Kristina; Weber,
Melanie: Jenseits von Kyoto. in: Blätter für deutsche und internationale Politik, 2005, 2, S.
146-150.+++Weber, Melanie; Dietz, Kristina; Brunnengräber, Achim: Ratifizierung des Kyoto-Protokolls: doch was bleibt übrig vom Klimaschutz? in: W&E, 2004, 11.+++Baumeister,
Sandra; Weber, Melanie: Verantwortungsbewusstsein und Handlungsmöglichkeiten am Beispiel der VerbraucherInnen. in: Dettling, D.; Hamkens, T.; Kempmann, L.; Damm, T. von
(Hrsg.): Lust auf Zukunft - Kommunikation für eine nachhaltige Globalisierung. Hamburg:
Books an Demand 2004. ARBEITSPAPIERE: Weber, Melanie: The global climate challenge how does individual action correspond to global climate policy? A comparative analysis of
individual perceptions, attitudes and behavioral intention towards global warming in Germany and other EU member states. Diskussionspapier 02/06 des Projekts "Global Governance und Klimawandel". Berlin 2006. See downloads: http://www.globalgovernance.de .
ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2004-08 ENDE: 2007-05 FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung
INSTITUTION: Universität Lüneburg, Fak. III Umwelt und Technik, Institut für Umweltkommunikation -INFU- (21332 Lüneburg)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0178-731-3388, e-mail: melweber@gmx.de)
[144-L] Winter, David G.:
Authoritarianism and perceiving the invasion of Iraq as a "just war", in: Zeitschrift für Politische Psychologie, Jg. 13/2005, H. 1/2, S. 159-168 (Standort: USB Köln(38)-Zs.A 5587; Kopie
über den Literaturdienst erhältlich)
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INHALT: "Most cultures have some concept of a 'just war'. In the West, classical Just War Doctrine lists several specific, necessary conditions, all of which must be met for a war to be
deemed 'just': legitimate authority, just cause, last resort, military means proportional to ends,
civilian casualties avoided, and a positive ultimate outcome. By these criteria, there have certainly been many unjust wars; yet few admit they are fighting an unjust war. Thus judgments
of actual wars involve various psychological mechanisms, such that almost any war can be
seen as 'just'. Research reported in this paper explored the relationships between authoritarianism and perceptions and evaluations of the U.S. invasion and conquest of Iraq in MarchApril 2003, in a sample of American college students. Several hundred undergraduates filled
out questionnaires containing Altemeyer's Right-Wing Authoritarianism (RWA) scale and items designed to embody specific Just War criteria. RWA predicted viewing the Iraq War as
just, even controlling for gender, U.S. nationality background, and generalized political party
preference." (author's abstract)
[145-L] Witte, Erich H.; Quaquebeke, Niels van:
Sozialpsychologische Theorien zur sozialen Macht, in: Bernd Simon (Hrsg.): Macht : zwischen
aktiver Gestaltung und Missbrauch, Göttingen: Verl. f. Psychologie Hogrefe, 2007, S. 11-25,
ISBN: 978-3-8017-2002-5 (Standort: ULB Münster(6)-3H96023)
INHALT: Vom "polymorphen" Konzept "Macht" existieren zahlreiche Definitionen. Der Beitrag
versucht eine funktionale Differenzierung des sozialpsychologischen Machtbegriffes, in der
die folgenden wesentlichen Elemente und ihre Relationen angeführt werden. Nach dem Verständnis der Autoren ist Macht immer eine zweistellige, aber asymmetrische Relation zwischen einem Machthaber (M) als Person und einem Beherrschten (B), der ein System unterschiedlichen Umfangs darstellen kann (Individual-, Mikro-, Meso-, Makrosystem). Dabei
kann M als Machthaber außerdem durch verschiedene Systemumfänge in seiner Machtposition gestützt werden (Individual-, Mikro-, Meso-, Makrosystem). Im Zentrum steht zwar immer das Machthandeln einer Person, sie kann jedoch durch unterschiedliche Arten der Rollenzuweisung dazu legitimiert sein: als Individuum durch spezielle persönliche Eigenschaften, im Mikrosystem zum Beispiel durch die Vaterrolle oder die Funktion eines Vorgesetzen,
im Mesosystem etwa als Geschäftsführer einer Bank, oder im Makrosystem als Bundeskanzlerin oder Religionsführer. Über diese Relation seitens M wird das Verhalten von B in dem
Bereich (Z) durch Einflussnahme verändert. Hierzu wendet M Machtmittel (Q) unter der Nutzung von Ressourcen (R) an, die diesem in der Höhe (H) zur Verfügung stehen. Eine Anstrengung (A) wird unternommen, um das Verhalten von B mit einer Wahrscheinlichkeit (Y)
und einem Ausmaß (X) bei einem gleichzeitigen Widerstand (W) zu verändern. Die Autoren
stellen dann diesen sehr komplexen Begriff formal in einem Modell dar. (ICA2)
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4 Kommunikation und Interaktion in (Klein-) Gruppen. Organisationspsychologie
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4 Kommunikation und Interaktion in (Klein-) Gruppen. Organisationspsychologie
[146-L] Antons, Klaus:
Das dicke Ende - wenn Abschlüsse von Gruppen "misslingen", in: Gruppendynamik und Organisationsberatung : Zeitschrift für angewandte Sozialpsychologie, Jg. 37/2006, H. 4, S. 375-391
(Standort: USB Köln(38)-XB195; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: Während in Praxis und Theorie den Anfangssituationen in Gruppen genügend Aufmerksamkeit gewidmet wird, ist der Abschluss der Gruppe - symbolisch deren Tod repräsentierend - eher ein methodisches "Stiefkind". Wenn auch heutzutage Evaluationen dazugehören und meist gut vorbereitet sind: Sie sind etwas anderes als die hier gemeinten Phänomene,
die sich oft erst ganz zum Schluss und überraschend zeigen. Anhand von vier schwierigen
Abschlusssituationen in gruppendynamischen Trainings wird die Psycho- und Soziodynamik
krisenhafter Abschlüsse aus verschiedenen Perspektiven analysiert. Es werden Hilfestellungen angeboten zum Umgang mit solchen Situationen, die sich meist durch ihr überraschendes
Auftreten auszeichnen. Das "Misslingen" eines Abschlusses hat nicht selten zu tun mit einer
unbewältigten narzisstischen Dynamik in der Gruppe; Idealisierung und Entwertung spielen
eine wichtige Rolle. Es hat aber auch zu tun mit dem Steckenbleiben in einer der Phasen, die
mit Tod und Abschied einhergehen. Damit berührt die Dynamik möglicherweise ein gesellschaftliches Tabuthema.
[147-L] Arranz Becker, O.; Hill, Paul B.; Rüssmann, K.:
Interaktions- und Kommunikationsstile: theoretische Orientierungen und Forschungsmodell, in: Paul B. Hill (Hrsg.): Interaktion und Kommunikation : eine empirische Studie zu Alltagsinteraktionen, Konflikten und Zufriedenheit in Partnerschaften, Würzburg: Ergon Verl., 2004,
S. 11-38, ISBN: 3-89913-387-0 (Standort: StB Bremen(478)-SOZ700MB802)
INHALT: Der familiensoziologische Beitrag zu Interaktions- und Kommunikationsstilen in Partnerschaften und Ehen beschreibt die wichtigsten theoretischen Argumente und liefert ihre Zusammenführung zu einem allgemeinen Modell. So werden mit Hinweis auf die Notwendigkeit einer interdisziplinären Perspektive im ersten Schritt die theoretischen Eckpfeiler des
Forschungsmodells dargestellt. Dazu gehören (1) die soziale Austauschtheorie, (2) die Bindungstheorie und (3) die Verhaltenstheorie. Auf Basis der aufgeführten theoretischen Überlegungen wird im zweiten Schritt ein Grundmodell zur Vorhersage der Partnerschaftszufriedenheit erstellt, das sich wie folgt zusammensetzt: aus (1) der unabhängigen Variable 'Sozialund Familienstruktur', (2) der intervenierenden Variable 'Konfliktpotential und Interaktionsverhalten' sowie (3) der abhängigen Variable 'Partnerschaftserfolg'. Dieses familiensoziologische Modell wird schließlich anhand von zwei Pretests und theoretischen Betrachtungen überprüft. Aufgrund der gewonnenen Ergebnisse werden an verschiedenen Stellen Revisionen
am Erhebungsinstrument und am Forschungsmodell vorgenommen. (ICG2)
[148-F] Beck, Teresa, M.A.; Isachenko, Daria, M.A.; Veit, Alexander, M.A.; Malthaner, Stefan,
M.A. (Bearbeitung); Schlichte, Klaus, PD Dr.phil.habil. (Leitung):
Mikropolitik bewaffneter Gruppen
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4 Kommunikation und Interaktion in (Klein-) Gruppen. Organisationspsychologie
INHALT: Genese bewaffneter Gruppen; Dynamik bewaffneter Gruppen; Transformation bewaffneter Gruppen. ZEITRAUM: 1990-2005 GEOGRAPHISCHER RAUM: ehemaliges Jugoslawien, Angola, Demokratische Republik Kongo, Moldawien, Zypern, Äqypten, Libanon
METHODE: historische Soziologie; Kriegsursachenforschung ("Hamburger Ansatz"); Mikrosoziologie. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Aktenanalyse, offen; Qualitatives Interview; Sekundäranalyse von Aggregatdaten. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Vgl. http://www2.rz.huberlin.de/mikropolitik/ .
ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2001-10 ENDE: 2007-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Volkswagen Stiftung
INSTITUTION: Humboldt-Universität Berlin, Philosophische Fakultät III, Institut für Sozialwissenschaften Nachwuchsgruppe Mikropolitik bewaffneter Gruppen (Unter den Linden 6,
10099 Berlin)
KONTAKT: Leiter (Tel. 030-2093-3562)
[149-F] Berthold, Annegret, Dipl.-Psych.; Lücke, Bastian, Dipl.-Sozialwirt (Bearbeitung); Mummendey, Amélie, Prof.Dr.; Kessler, Thomas, Jun.-Prof. PD Dr. (Leitung):
Psychologische Grenzen von Toleranz: Voraussetzungen und Determinanten expliziter Ablehnung und Ausgrenzung von Fremdgruppen (Teilprojekt der DFG-Forschergruppe "Discrimination and Tolerance in Intergroup Relations")
INHALT: Das Projekt untersucht Bedingungen und Determinanten für die explizit negative Behandlung und Ausschluss von Fremdgruppen. Ausgangspunkt ist, dass soziale Gruppen durch
Bezug zu gemeinsamen Standards bewertet werden. Zwei unterschiedliche Standards werden
untersucht: Maximalziele führen zu einer graduellen Bewertung von Eigen- und Fremdgruppen. Minimalziele führen dagegen zu absoluten Bewertungen (akzeptabel oder nichtakzeptabel). Vermutet wird, dass im Bereich der Maximalziele eher Wettbewerb der Gruppen
vorzufinden ist, wogegen bei Verletzungen von Minimalzielen Fremdgruppen als nicht tragbar und damit als zu exkludieren aus einer gemeinsamen Kategorie angesehen werden. Durch
diesen psychologischen Ausschluss - so die Annahme - werden nun Behandlungen der
Fremdgruppe als eher hinnehmbar oder sogar akzeptabel angesehen, die für inkludierte Gruppen als nicht legitim angesehen würden.
METHODE: Der theoretische Rahmen des Projekts ist die Selbstkategorisierungstheorie und das
Eigengruppenprojektionsmodell (Mummendey/ Wenzel, 1999). Forschungsfragen und Hypothesen werden überwiegend durch experimentelle Untersuchungen untersucht, dies wird aber
ergänzt durch Befragungsstudien sowie die Analyse von Archivdaten (z.B. Zeitungsartikel).
Intergruppenbeziehungen, Eigengruppenprojektsionsmodell (Mummendey & Wenzel, 1999),
Minimal-, Maximalziel-Differenzierung. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, standardisiert; Dokumentenanalyse, standardisiert (Zeitungsartikel).
Experiment (Stichprobe: ca. 100).
VERÖFFENTLICHUNGEN: Kessler, T.; Mummendey, A.: Prejudice and intergroup relations.
in: Hewstone, M.; Stroebe, W.; Jonas, K. (eds.): Introduction to social psychology (in press).
+++Waldzus, S.; Mummendey, A.; Wenzel, M.: When "different" means "worse": in-group
prototypicality in changing intergroup contexts. in: Journal of Experimental Social Psychology, 41, 2005, pp. 76-83. ARBEITSPAPIERE: Fritsche, I.; Kessler, T.; Mummendey, A.;
Neumann, J.: Minimal and maximal goal orientation and reactions to norm violation. Unpub-
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4 Kommunikation und Interaktion in (Klein-) Gruppen. Organisationspsychologie
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lished manuscript. Jena: Univ. 2006.+++Kessler, T.; Neumann, J.; Mummendey, A.; Schubert, T.; Waldzus, S.: Minimal goal representation as determinant of explicit negative treatment of deviants. Unpublished manuscript. Jena: Univ. 2006.+++Schubert, T.; Mummendey,
A.; Waldzus, S.; Kessler, T.: Minimal goals and the social exclusion of goal violators: the
good, the not so good, and the ugly. Unpublished manuscript. Jena: Univ. 2006.
ART: gefördert BEGINN: 2002-11 ENDE: 2008-11 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Jena, DFG-Forschergruppe "Discrimination and tolerance in intergroup relations" (Humboldtstr. 11, 07743 Jena); Universität Jena, Fak. für Sozial- und
Verhaltenswissenschaften, Institut für Psychologie Lehrstuhl für Sozialpsychologie (Humboldtstr. 26, 07743 Jena)
KONTAKT: Mummendey, Amélie (Prof.Dr. Tel. 03641-945251,
e-mail: amelie.mummendey@uni-jena.de)
[150-L] Edding, Cornelia; Kraus, Wolfgang (Hrsg.):
Ist der Gruppe noch zu helfen?: Gruppendynamik und Individualisierung, Opladen: B.
Budrich 2006, 270 S., ISBN: 978-3-86649-014-9 (Standort: UB Bonn(5)-20069962)
INHALT: "Menschen arbeiten heute in anderen Arbeitsformen und kooperieren unter anderen
Bedingungen als noch vor wenigen Jahren. Wie wirkt sich der gesellschaftliche und betriebliche Umbau auf die alltägliche Interaktion der Betroffenen aus? Wie kooperieren sie miteinander unter den neuen Bedingungen? Wie orientieren sie sich? Welche Kompetenzen sind gefragt, welche obsolet geworden? Und auf welche veränderte Wirklichkeit trifft damit die Praxis der Gruppendynamik? Und: Nimmt die Praxis der Gruppendynamik diese Veränderungen
zur Kenntnis, überprüft sie ihre Konzepte und ihre Angebote? Ausgewiesene Fachleute nehmen aus ihrem Arbeitsfeld, ihrer Erfahrung und ihrem Wissen Stellung zu diesen Fragen."
(Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Wolfgang Kraus, Cornelia Edding: Einleitung. Vom Wir
zum Ich. Individualisierung und Gruppe (7-17); Karlheinz Geißler: Instant Beratung - Vom
"Teamwork" zum "Netzwork" (19-42); Wolfgang Kraus: Angst und Individualisierung. Die
Not der Einzelnen und die Ohnmacht der Gruppe (43-59); Beate Mitzscherlich: Bedrohte Zugehörigkeit - Beheimatung in einer sichverändernden Welt (61-76); Karl Schattenhofer:
Teamarbeit jenseits der Idealisierung - eine Untersuchung (77-93); Christa Schardt, Jürgen
Bossert: Globalisierung braucht neue Organisationsstrukturen - eine Herausforderung für
Führungskräfte (95-116); Gisela Clausen: Vereine modernisieren - Die Schlüsselrolle der
Gremien (117-143); Roland Kunkel, van Kaldenkerken: Betriebsräte und Konfliktpartnerschaft (145-168); Rudolf Wimmer: Der Stellenwert des Teams in der aktuellen Dynamik von
Organisationen (169-191); Patricia Wolf: Communities of Practice - Wissensmanagement
braucht Gruppen (193-209); Jan Booij; Carla van den Bergen: Interkulturelles Pflegemanagement: Der "way of no return" (211-228); Horst Heidbrink: Gruppen im Netz: Schon vor
dem Anfang am Ende? (229-247); Cornelia Edding: Ist der Gruppe noch zu helfen? Eine aktuelle Bilanz (249-265).
[151-F] Feddes, Allard Rienk, M.A. (Bearbeitung); Kessler, Thomas, PD Dr.; Riemann, Rainer,
Prof.Dr. (Betreuung):
Dynamics of children's cross-ethnic peer relations and impact on perceived out-group homogeneity
98
soFid Sozialpsychologie 2007/2
4 Kommunikation und Interaktion in (Klein-) Gruppen. Organisationspsychologie
INHALT: Together with his supervisors Prof. Peter Noack (Jena) and Dr. Adam Ruthland (Kent
at Canterbury) the editor is interested in the role of direct and extended (indirect) cross-group
friendship relations and the formation of children's intergroup attitudes and perceptions. They
collected data from Germany (majority group) and Turkish (minority group) children. This is
a longitudinal design (time lag 8 months) with the measurement points. They look at intergroup anxiety and social norms at possible mediating processes.
METHODE: The editors' model is based on previous crock by Allport, Pettigrew, Brown, Hewstone and Killen. Main theories are contact hypothesis, extended contact hypothesis (Wright
et al., 1997), and Aboud's (1988) cognitive developmental theory of prejudice. Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: N=152; türkische Kinder -74-, deutsche Kinder -78-). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen
des Projekts.
ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2004-10 ENDE: 2007-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Jena, Internationales Graduiertenkolleg "Konflikt und Kooperation
zwischen sozialen Gruppen - Dynamik der Veränderung von Intergruppenbeziehungen"
(Wildstr. 1, 07743 Jena)
KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: a.r.feddes@uni-jena.de, Tel. 03641-941713, Fax: 03641-945192)
[152-L] Felsing, Tobias:
Kommunikationsprobleme in Teams mit hoher aufgabenbezogener Diversität: Ursachen und
Möglichkeiten zur Intervention, in: Gruppendynamik und Organisationsberatung : Zeitschrift für
angewandte Sozialpsychologie, Jg. 37/2006, H. 4, S. 401-413 (Standort: USB Köln(38)-XB195;
Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: Unter Rückgriff auf die Kommunikationstheorien von F. Schulz von Thun und H.H.
Clark wird zunächst analysiert, warum Teams mit hoher aufgabenbezogener Diversität besonders anfällig für Kommunikationsprobleme sind. Anschließend wird ein modular aufgebautes Trainings- und Teamentwicklungskonzept vorgestellt, das zur Reduktion von Kommunikationsproblemen auf der Ebene des Individuums und des Teams ansetzt. Kommunikationsprobleme werden dabei als misslungene Verständigung sowie als geringe aufgabenbezogene Offenheit und als fehlende Wertschätzung und Akzeptanz zwischen den Kommunikationsteilnehmern definiert.
[153-L] Fengler, Jörg:
Coaching und Salutogenese, in: Gruppendynamik und Organisationsberatung : Zeitschrift für
angewandte Sozialpsychologie, Jg. 37/2006, H. 4, S. 393-400 (Standort: USB Köln(38)-XB195;
Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: Bei Coaching und Salutogenese handelt es sich um zwei Konzepte, die jedes für sich
seit etwa 20 Jahren auf zunehmendes und in den letzten Jahren stark angestiegenes Interesse
stoßen. Beide sind ursprünglich in den Sozialwissenschaften beheimatet, beide sind mit Fragen der absichtsvollen Verhaltensänderung befasst. Aber in der Verknüpfung miteinander
sind sie bisher weder untersucht, noch gar konzeptionell wie auch theoretisch und methodisch
ausgearbeitet worden. Es werden erste Überlegungen zu Zusammenhängen zwischen Coa-
soFid Sozialpsychologie 2007/2
4 Kommunikation und Interaktion in (Klein-) Gruppen. Organisationspsychologie
99
ching und Salutogenese angestellt. Die Ausführungen werden anhand eines ausführlichen Berichts über einen Coaching-Prozess mit einer 50-jährigen Führungskraft veranschaulicht.
[154-L] Fladnitzer, Marliese:
Vertrauen als Erfolgsfaktor virtueller Unternehmen: Grundlagen, Rahmenbedingungen und
Maßnahmen zur Vertrauensbildung, (Gabler Edition Wissenschaft), Wiesbaden: Dt. Univ.Verl. 2006, XIX, 269 S., ISBN: 3-8350-0513-8
INHALT: "Vertrauen kann bei neueren Organisations- und Kooperationsformen einen wesentlichen Beitrag zum wirtschaftlichen Erfolg leisten. Insbesondere bei virtuellen Unternehmen,
die aufgrund zahlreicher Faktoren von einer übermäßigen Komplexität geprägt sind, ist die
Bildung von Vertrauen wesentlich. Aufbauend auf Analysen der Vertrauens- und Kooperationsforschung erarbeitet Marliese Fladnitzer einen konzeptionellen Rahmen, der unterschiedliche Dimensionen und Stadien im Vertrauensprozess im wirtschaftlichen Kontext umfasst.
Innerhalb dieses theoretischen Konstrukts formuliert sie konkrete Gestaltungsmaßnahmen für
die Vertrauensbildung zwischen Mitarbeitern virtueller Unternehmen." (Autorenreferat).
[155-L] Friederici, Markus:
"... macht Unsichtbares transparent.": über die Potentiale der Dialogischen Introspektion in
der Organisationsberatung, in: Hamburg review of social sciences, Vol. 2/2007, Iss. 1, S. 41-55
(URL: http://www.hamburg-review.com/fileadmin/pdf/02_01/March_2007_Friederici.pdf)
INHALT: Der Autor stellt das Verfahren der Dialogischen Introspektion vor. Es handelt sich
dabei um ein exploratives Verfahren, das die Teilnehmer zu einem inneren Dialog und damit
zur Selbstbeobachtung anregt. Ziel ist es, möglichst viele Erlebnisgehalte zu erfassen, insbesondere Gefühle, Affekte, Gedanken und Absichten, die eine Person jetzt oder früher gehabt
oder erfahren hat, die im Alltagsleben selten bewusst und in ihrer Vielfalt beachtet werden,
und die durch das der Selbstbeobachtung angeschlossene Gruppenverfahren wieder dem Erlebens zugänglich gemacht werden können. Es wird argumentiert, dass dessen Anwendung
beitragen kann, akteursbezogene wie strukturelle Probleme in Organisationen zu beseitigen
oder zumindest zu minimieren. Die Potentiale dieses Verfahrens werden anhand der Anwendung in einem Praxisfeld, der Organisationsberatung, verdeutlicht. (ICG2)
[156-F] Geschke, Daniel, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Mummendey, Amélie, Prof.Dr. (Betreuung):
Acculturation orientations and intergroup relations
INHALT: Zusammenhang: Akkulturationsorientierungen von Mitgliedern der Mehrheitsgesellschaft mit deren Vorurteilen, Diskriminierungsabsichten gegenüber Migranten untersuchen.
METHODE: Akkulturation: Berry und Rudmin; intergroup relations - social psychology. Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 120; deutsche Anwohner eines Wohngebietes; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit
durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2004-01 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
100
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4 Kommunikation und Interaktion in (Klein-) Gruppen. Organisationspsychologie
INSTITUTION: Universität Jena, Internationales Graduiertenkolleg "Konflikt und Kooperation
zwischen sozialen Gruppen - Dynamik der Veränderung von Intergruppenbeziehungen"
(Wildstr. 1, 07743 Jena)
KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: daniel.geschke@uni-jena.de, Tel. 03641-945198, Fax: 03641945192)
[157-L] Glöckner, Andreas:
Automatische Prozesse bei Entscheidungen: das dominierende Prinzip menschlicher Entscheidungen: Intuition, komplex-rationale Analyse oder Reduktion?, (Schriften zur Sozialpsychologie, Bd. 9), Hamburg: Kovac 2006, 274 S., ISBN: 978-3-8300-2625-9 (Standort: USB
Köln(38)-34A1109)
INHALT: "In dem vorliegenden Buch wird eine Thematik behandelt, die für viele Menschen von
hohem Interesse sein dürfte: Entscheidungen. Vermutlich war jeder schon einmal mit einer
schwierigen Entscheidungssituation konfrontiert, bei der zwischen verschiedenen Alternativen gewählt werden musste. Menschen verfügen über eine Vielzahl von Strategien, Entscheidungen zu treffen. Die Auswahl der Strategien ist dabei selbstverständlich abhängig sowohl
von Merkmalen der Entscheidungssituation (z.B. Zeitdruck, Konsequenzen und Komplexität
der Entscheidung) als auch von Merkmalen des Entscheiders (z.B. Intelligenz, Persönlichkeit,
subjektive Einschätzung der Wichtigkeit). Der Fokus des vorliegenden Buches liegt allerdings auf einer eher allgemeinen Betrachtung von generell anwendbaren Entscheidungsstrategien, wobei einige Merkmale der Situation und der Person ansatzweise berücksichtigt werden. Vom Autor wird die im Bereich der Entscheidungsforschung kritisch diskutierte These
vertreten, dass Menschen in einer Vielzahl von Entscheidungssituationen nicht analytisch oder heuristisch sondern intuitiv - also auf Basis automatischer Prozesse - entscheiden. Es wird
ein konkretes Modell entwickelt, dass es ermöglicht, intuitive Entscheidungen zu simulieren
und sowohl Wahlen als auch Entscheidungszeiten vorherzusagen. Es werden zehn Experimente be- richtet, in denen die Vorhersagen des Modells unter hochstandardisierten Bedingungen geprüft wurden. Dabei ist zu beachten, dass dem Autor das Problem der Generalisierbarkeit von Labor-Befunden auf komplexe alltägliche Entscheidungssituationen durchaus
bewusst ist. Im engeren Sinne dienen die Experimente der Testung des vorgeschlagenen Modells. Somit werden die Befunde aus dem Experiment nicht direkt auf die Umwelt generalisiert. Vielmehr stützen bzw. widersprechen die Befunde Aussagen von Modellen über basale
kognitive Prozesse. Von diesen Prozessen wird angenommen, dass sie gleichfalls in komplexeren alltäglichen Entscheidungssituationen wirken. Die in dieser Arbeit berichteten Befunde
bestätigen das vorgeschlagene Modell für intuitive Entscheidungen und deuten darauf hin,
dass intuitive Strategien - bei denen Menschen eine Vielzahl von Informationen sehr schnell
und effizient integrieren - deutlich häufiger angewendet werden als Heuristiken und rationalanalytische Strategien." (Textauszug)
[158-L] Habermann-Horstmeier, Lotte:
Restriktives Essverhalten bei Frauen in Führungspositionen: ein gesundheitlicher Risikofaktor?, in: Arbeitsmedizin, Sozialmedizin, Umweltmedizin : der Betriebsarzt ; Zeitschrift für Praxis,
Klinik, Forschung und Begutachtung in den Bereichen Arbeitshygiene, Betriebsmedizin..., Jg.
42/2007, H. 6, S. 326-337
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4 Kommunikation und Interaktion in (Klein-) Gruppen. Organisationspsychologie
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INHALT: "Übergewichtige Frauen haben es im Berufsleben deutlich schwerer. Sie gelten als
weniger leistungsfähig. Die Medien vermitteln den Eindruck, dass die erfolgreiche 'typische
Business-Frau' sehr schlank und in gewissen Grenzen auch attraktiv sein muss. Doch ist dies
auch in Wirklichkeit so? Sind Frauen in Führungspositionen schlanker als andere Frauen und
wenn ja, wie erreichen sie dieses Ziel? Dies anhand eines von uns entwickelten und per EMail verschickten Fragebogens heraus zu finden, war eines der Ziele unserer 2006 durchgeführten empirischen Studie an 300 Frauen aus dem Mittelund Top-Management deutscher
Unternehmen. Der Fragebogen bestand aus einem Mix aus offenen und geschlossenen Fragen. Acht der 50 Fragen beschäftigten sich mit dem Bereich Ernährung und Gesundheit. Wir
fanden einen Durchschnitts-BMI im unteren Normalbereich mit einem im Vergleich zum
Durchschnitt der weiblichen Bevölkerung fast doppelt so hohen Anteil an untergewichtigen
Frauen. Zusätzliche Fragen zum Essverhalten der Probandinnen zeigten bei einem Teil der
Frauen Hinweise auf sehr restriktives Essverhalten (restrained eating). Ein schlanker Körper
signalisiert Leistungsbereitschaft und Belastbarkeit. Er macht deutlich, dass seine Besitzerin
ihr Leben genauso erfolgreich managt wie ihren Beruf. Doch um einen solchen schlanken
Körper in unserer Überflussgesellschaft über Jahre hin zu behalten, bedarf es erheblicher Anstrengung. Das Essverhalten muss dauerhaft auf Gewichtsabnahme oder auf die Vermeidung
von Gewichtszunahme aus-gerichtet sein. Eine große Rolle spielt hierbei die kognitive Kontrolle des Essverhaltens sowie die Übersteuerung physiologischer Hunger- und psychologischer Appetenzsignale. 'Restrained eating' kann zu einem gestörten Essverhalten führen und
gilt als Risikofaktor für die Entwicklung einer Essstörung." (Autorenreferat)
[159-F] Haller, Melanie, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Klein, Gabriele, Prof.Dr. (Leitung):
Über eine Theorie von Intersubjektivität am Beispiel eines lateinamerikanischen Paartanzes
INHALT: Intersubjektivität ist ein Thema, welches vor allem in der Sozialpsychologie und der
Sozialphilosophie bearbeitet wurde. In der Soziologie wurde Intersubjektivität der Vorwurf
des Solipsismus gemacht und daher die Frage nach Intersubjektivität aus der Soziologie verbannt. Aus diesem Grund möchte dieses Forschungsprojekt die Frage nach Intersubjektivität
aus einer soziologischen Perspektive jenseits des Solipsimus neu stellen. Dies soll an zwei
Strängen verfolgt werden: einerseits sollen aus einer theoretischen Perspektive Theorien von
Intersubjektivität auf ihre soziologischen Dimensionen untersucht werden. Gleichzeitig soll in
der Empirie Intersubjektivität beispielhaft an gelingenden und scheiternden Übereinkünften
im Paartanz untersucht werden. Die These, die diese Arbeit verfolgt geht davon aus, dass Intersubjektivität ein soziales Phänomen ist welches sozial hergestellt wird und auf sozialem
und inkorporiertem Wissen beruht.
ART: gefördert BEGINN: 2005-01 ENDE: 2008-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Hamburg, Fak. für Erziehungswissenschaft, Psychologie und Bewegungswissenschaft, FB Bewegungswissenschaft Abt. Kultur, Medien und Gesellschaft (Mollerstr. 10, 20148 Hamburg)
KONTAKT: Leiterin (Tel. 040-42838-3525, e-mail: gabriele.klein@uni-hamburg.de)
102
soFid Sozialpsychologie 2007/2
4 Kommunikation und Interaktion in (Klein-) Gruppen. Organisationspsychologie
[160-L] Hauschildt, Eberhard:
Gewalt als religiöses Gruppenphänomen: Religionssoziologie, Praktische Theologie und die
Einsichten aus der Gruppensoziologie, in: Friedrich Schweitzer (Hrsg.): Religion, Politik und
Gewalt : Kongressband des XII. Europäischen Kongresses für Theologie, 18.-22. September 2005
in Berlin, Gütersloh: Gütersloher Verl.-Haus, 2006, S. 759-775, ISBN: 3-579-05356-6 (Standort:
UB Bielefeld(361)-16AZ270R3P7G)
INHALT: Im Rahmen der Thematik des Zusammenhangs von Religion und Gewalt als reines
Gruppenphänomen versucht der Beitrag zu prüfen, welche Bedeutung gruppensoziologische
Theorien für die Erforschung des Themas besitzen. Zunächst werden in zwei Exkursionen die
"Leerstellen" der Religionssoziologie und der Praktischen Theologie für diese Fragestellung
genauer beschrieben. Danach geht es mithilfe der Gruppensoziologie und deren Rezeption der
Sozialpsychologie um die Frage, welches die Gruppenmechanismen sind, die in religiösen
Gruppen dazu führen, das religiöse Gewalt ausgeübt wird. In einem abschließenden Fazit
wird betont, dass es nicht allein problematische Ideologien sind, sondern die Extremisierungsprozesse und der totale Charakter in Gruppen, die für die Gewalt verantwortlich sind.
Bei der Frage, wann sich Extremisierung in bestimmten Gruppen verstärkt und wann nicht,
werden zum Abschluss als Skizze einige Vermutungen über Praktiken zusammen getragen,
die eine antiextremisierende Wirkung in religiösen Gruppen entfalten können. (ICH)
[161-L] Heintel, Peter (Hrsg.):
betrifft: TEAM: dynamische Prozesse in Gruppen, (Schriften zur Gruppen- und Organisationsdynamik, Bd. 4), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2006, 260 S., ISBN: 3-531-15112-6
(Standort: UB Braunschweig(84)-PSM488)
INHALT: "Die 'klassische' Trainingsgruppe des gruppendynamischen Lernmodells ist in den
letzten vier Jahrzehnten von der Universität Klagenfurt und dem Hernstein International Management Institute erfolgreich eingesetzt und weiterentwickelt worden. Im Laufe der Zeit
wurde das Design verfeinert und für Intergruppenprozesse und Organisationszusammenhänge
fruchtbar gemacht. Der Reader 'betrifft: TEAM' ist ein Produkt jener Trainerinnen und Wissenschafterinnen, die das Projekt T-Gruppe seit Jahren durchführen, begleiten und wissenschaftlich reflektieren." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Ewald E. Krainz: Gruppendynamik als Wissenschaft (7-28); Peter Heintel, Katharina Fischer-Ledenice: Zum Ursprung
und der Bedeutung des Buches (29-30); Peter Heintel: Vorwort und Einleitung (31-35); Rudolf Wimmer: Das besondere Lernpotenzial der gruppendynamischen T-Gruppe. Seine Bedeutung für die Steuerung des Kommunikationsgeschehens in komplexen Organisationen
(36-52); Alexander Exner: Die T-Gruppe - ein Schöpfungsprozess (53-68); Roswita Königswieser: Reflexion als Sprungbrett (69-80); Marina Gambaroff: Schema zum Prozessgeschehen in der Gruppe Variation des Johari-Modells (81-84); Karin Lackner: Widerspruchsmanagement als Kriterium für Gruppenreife (85-91); Kurt Buchinger: Teamarbeit und der Nutzen
der Gruppendynamik für heutige Organisationen (92-125); Karin Lackner: Zur Aktualität von
T-Gruppen. Überlegungen zum Nutzen der Erfahrungen aus T-Gruppen (126-144); Gudrun
Vater: Gruppendynamik und ihr Beitrag zur Diversity-Debatte (145-158); Hellmut Santer:
Die Gruppe als intermediärer Raum. Kreativität und Sinnerfahrung im Spannungsfeld zwischen Individuum und System (159-182); Marina Gambaroff: Überlegungen zu archaischen
Reaktionsmustern in Gruppen (183-190); Peter Heintel: Über drei Paradoxien der T-Gruppe.
Agieren versus Analysieren Gefühl versus Begriff Intensität versus Ende (191-250); Dorothea
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4 Kommunikation und Interaktion in (Klein-) Gruppen. Organisationspsychologie
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von Ritter-Röhr: Männer - Frauen - T-Gruppe. Der Aufschrei einer alternden Trainerin (251258).
[162-F] Herbrik, Regine, M.A.; Röhl, Tobias, M.A. (Bearbeitung); Soeffner, Hans-Georg,
Prof.Dr. (Leitung):
Kommunikative Vermittlungsstrategien des Imaginären
INHALT: Das Projekt strebt die Untersuchung und Erschließung von Kommunikationssituationen
an, innerhalb derer sich die beteiligten Akteure eine gemeinsam geteilte Vorstellungswelt erarbeiten. Beobachtet, beschrieben und analysiert werden sollen dabei die Versuche der einzelnen Beteiligten, ihren Interaktionspartnern ihre eigenen inneren Bilder mitzuteilen sowie
der gemeinsame Versuch aller Beteiligten, ihre subjektiven, inneren Bilder zu einer Schnittmenge des gemeinsam geteilten Imaginären zu vermitteln, die stabil genug ist, um als Grundlage praktischen (Spiel-)Handelns zu dienen. Durch die Analyse der sich dabei ereignenden
Kommunikation - zunächst untersucht am Beispiel von Pen-and-Paper Rollenspiel-Sitzungen,
dann auch an entsprechenden Fällen aus dem Bereich der Online-Rollenspiele - sollen Aufschlüsse darüber gewonnen werden, wie die Vermittlung des Imaginären zwischen Akteuren
kommunikativ geleistet wird, wie die - jedem einzelnen Akteur bildhaft gegebenen - Entwürfe einer fiktiven Wirklichkeit in die interaktive Aushandlung eines gemeinsam geteilten Imaginären eingebracht, durch Korrekturprozesse erkennbar gemacht und situativ gerahmt werden. Untersuchungsgegenstand sind sowohl performative Akte der kommunikativen Vermittlung des Imaginären, also (gestische, mimische oder Sprech-)Handlungen, als auch objektivierte Formen, wie bspw. Skripte, Skizzen, Pläne, Symbole oder Gegenstände.
ART: gefördert BEGINN: 2006-10 ENDE: 2009-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Konstanz, Geisteswissenschaftliche Sektion, FB Geschichte und
Soziologie Fach Soziologie Forschungsgruppe Wissenssoziologie (D 35, 78457 Konstanz)
KONTAKT: Leiter (Tel. 07531-88-2165, e-mail: Hans-Georg.Soeffner@uni-konstanz.de)
[163-L] Heyder, Aribert:
Soziale Dominanz und Autoritarismus: zur Erklärung von "Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit" im Kontext des Bildungskonzeptes, in: Zeitschrift für Politische Psychologie, Jg.
13/2005, H. 1/2, S. 53-82 (Standort: USB Köln(38)-Zs.A 5587; Kopie über den Literaturdienst
erhältlich)
INHALT: "In diesem Beitrag wurde ein erster Versuch unternommen, ein differenziertes Bildungskonzept unter Einbeziehung von Autoritarismus (RWA) und sozialer Dominanzorientierung (SDO) zur Erklärung des Syndroms 'gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit'
(GMF) empirisch zu überprüfen. In Anlehnung an Heyder (2003) wurde Schulbildung nicht
einfach als demografische Variable verwendet, sondern durch theoretisch hergeleitete Konstrukte, die vom Bildungsniveau abhängen, erweitert. Die aus den beiden Theorien der autoritären Persönlichkeit (TAP, Adorno et al. 1950) und der Theorie sozialer Dominanz (SDT, Sidanius, Pratto 1999) abgeleiteten Hypothesen konnten mehrheitlich nur für die TAP nachgewiesen werden. Einige Annahmen der SDT konnten nicht bestätigt werden. In Bezug zur
Vorhersage der GMF-Elemente dominieren die beiden Konstrukte RWA und SDO, gefolgt
vom Bildungsniveau und der konformistischen Werteorientierung. Vorurteile gegenüber be-
104
soFid Sozialpsychologie 2007/2
4 Kommunikation und Interaktion in (Klein-) Gruppen. Organisationspsychologie
stimmten Gruppen als eine Dimension der GMF werden dabei besser durch RWA erklärt und
die Ideologien der Ungleichwertigkeit als zweite Dimension der GMF werden stärker von
SDO beeinflusst. Insgesamt nehmen die Ausprägungen der sieben GMF-Elemente mit steigendem Konformismus, mit der Höhe des Lebensalters, mit der Orientierung an Werten wie
Leistung und Erfolg und mit der Fähigkeit der Perspektivenübernahme zu. Empathie, sozialer
Status, kognitive Fähigkeiten und das Bildungsniveau haben eine reduzierende Wirkung auf
die Konstrukte des GMF-Syndroms." (Autorenreferat)
[164-L] Heyeres, Uwe:
Adult Sibling Relationship Questionnaire: ein Instrument zur Erfassung von Geschwisterbeziehungen im Erwachsenenalter, in: Gruppendynamik und Organisationsberatung : Zeitschrift
für angewandte Sozialpsychologie, Jg. 37/2006, H. 2, S. 215-225 (Standort: USB Köln(38)XB195; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Vorgestellt wird die Übersetzung und Erprobung eines in den USA entwickelten Instruments zur Erhebung von Daten zu Geschwisterbeziehungen im Erwachsenenalter, der 'Adult Sibling Relationship Questionnaire' (ASRQ). Das Instrument besteht aus 14 Skalen und
enthält 81 Items. Mit dem ASRQ können Daten aus Geschwisterbeziehungen im Erwachsenenalter erhoben werden. Die Items der 14 Skalen formieren drei übergeordnete Faktoren:
'Wärme', 'Konflikt' und 'Rivalität'. Die Ergebnisse der Itemanalyse (388 Teilnehmer) erbrachte für die deutschsprachige Version vergleichbar gute Ergebnisse wie für die amerikanische
Originalversion. Die Analyse der psychometrischen Informationen bestätigt schon vorhandene Untersuchungsergebnisse der Geschwisterforschung des Erwachsenenalters. Sie zeigt aber
auch auf, dass weitere, detailliertere Untersuchungen notwendig sind, um Klarheit in die vielen noch offenen Fragestellungen der Geschwisterforschung des Erwachsenenalters zu bringen." (Autorenreferat)
[165-L] Janke, Nike:
Soziales Klima an Schulen aus Lehrer-, Schulleiter- und Schülerperspektive: eine Sekundäranalyse der Studie "Kompetenzen und Einstellungen von Schülerinnen und Schülern - Jahrgangsstufe 4 (KESS 4)", (Empirische Erziehungswissenschaft, Bd. 3), Münster: Waxmann 2006,
276 S., ISBN: 978-3-8309-1680-2 (Standort: LBZ Koblenz(929)-2006/5773)
INHALT: "Das Klima einer Klasse oder Schule kann aus der Sichtweise der verschiedenen am
Schulgeschehen beteiligten Gruppen - der Schüler, Lehrer oder Schulleiter - betrachtet und
analysiert werden. Je nach betrachteter Gruppe können unterschiedliche inhaltliche Aspekte
im Vordergrund stehen: Während das soziale Klima der Schule aus Lehrersicht z. B. die Beurteilung der Beziehungen im Kollegium und zum Schulleiter beinhaltet, bezieht das Klassenklima aus Sicht der Schüler eher die vom Schüler wahrgenommene Beziehung zum Lehrer
oder die Beurteilung von Unterrichtsmerkmalen ein. In diesem Band wird mittels Mehrebenenanalysen der Frage nachgegangen, in wieweit sich das von den Lehrern wahrgenommene
Klima der Schule auf das von den Schülern wahrgenommene Klima in der Klasse auswirkt
bzw. wie diese Beurteilungen von Merkmalen der Schule oder des Schulleiters beeinflusst
werden. Als Grundlage für die Analysen dienen die Daten der Hamburger Studie 'Kompetenzen und Einstellungen von Schülerinnen und Schülern - Jahrgangsstufe 4 (KESS 4)'" (Autorenreferat)
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4 Kommunikation und Interaktion in (Klein-) Gruppen. Organisationspsychologie
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[166-L] Klüver, Jürgen; Stoica, Christina; Schmidt, Jörn:
Computersimulationen und soziale Einzelfallstudien: eine Einführung in die Modellierung
des Sozialen, Herdecke: W3L-Verl. 2006, X, 377 S., ISBN: 3-937137-41-6 (Standort: USB
Köln(38)34A4377)
INHALT: "Ein alter wissenschaftlicher Traum besteht darin, das soziale Verhalten von Menschen
und ihr Denken auf eine ähnlich exakte Weise beschreiben und evtl. prognostizieren zu können, wie es z.B. die Physiker und Chemiker in ihren Bereichen vermögen. Dies war in den
Sozialwissenschaften bisher nur mit groben statistischen Verfahren möglich und dann auch
nur, wenn es sich um eine große Anzahl von Menschen handelte. Die Analyse sozialer Einzelfälle blieb einer qualitativen Sozialforschung überlassen. Dieses Buch zeigt jedoch, wie
soziale Einzelfälle durch Computersimulationen exakt analysiert werden können. Es informiert über neue Techniken und verbindet sie mit der qualitativen Sozialforschung. Den inhaltlichen Schwerpunkt des Buchs bilden Anwendungsbeispiele aus Gebieten wie Gruppendynamik und -analyse, Sozialisationsforschung und Kommunikationsforschung. Die Beispiele zeigen, dass eine exakte Wissenschaft von sozial handelnden Menschen möglich ist. Die
behandelten Themen in diesem Buch: Qualitative Forschung: Vorzüge & Probleme; Eine Mathematik des Sozialen; Die Kunst des Modellierens; Modellierungen und Simulationen; Generalisierung revisited." (Autorenreferat)
[167-F] Kolbe, Michaela, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Boos, Margarete, Prof.Dr. (Leitung); Boos,
Margarete, Prof.Dr. (Betreuung):
Steuerung von Arbeitsgruppen
INHALT: In Organisationen spielt Gruppenarbeit eine zunehmend große, wenn auch nicht unumstrittene Rolle. Unter welchen Bedingungen Arbeitsgruppen produktiv sind und wie erfolgreich in den Gruppenprozess interveniert werden kann, ist Gegenstand sozialpsychologischer
Gruppenforschung. Ausgangspunkt des Forschungsvorhabens ist die Annahme, dass Problemlösen und Entscheiden in Gruppen eine Dynamik besitzen, die regelhaft gestaltet wird.
Untersucht wird die Frage, mit welchem Ziel, in welchen Situationen, mit welchen Mitteln
und mit welchem Ergebnis Gruppenleiter und -mitglieder die Diskussion durch direkte Einflussnahme regulieren. Grundlage sind handlungs- und systemtheoretische Konzepte (Arrow,
McGrath, & Berdahl, 2000; Cranach, Ochsenbein, & Valach, 1986) in denen Steuerung als
ein bestimmendes Merkmal individueller und kollektiver Handlung angesehen wird. Nachdem Steuerung bisher eher auf einer allgemeinen Ebene betrachtet wurde, wird nun mikroanalytisch untersucht, wie sich Steuerung konkret im Interaktionsprozess zeigt. Es wird der
Frage nachgegangen, wie sich offen erkennbare, direkte Einflussnahmen, die den Diskussionsprozess regulieren, aufrechterhalten oder in eine bestimmte Richtung lenken, in der konkreten Interaktion in Arbeitsgruppen äußern. Dabei soll ein formales Modell der Steuerung
überprüft werden, welches in der Lage ist, den Prozess der Steuerung von Kommunikation zu
beschreiben und Vorhersagen zu treffen. Bedeutsam ist die explizite Steuerung von Gruppenprozessen vor allem im organisationalen Kontext, der in der Regel durch hierarchische Strukturen, formale Rollenverteilung und zur expliziten Steuerung legitimierte Personen (z.B. Führungskraft als Diskussionsleiter) geprägt ist.
METHODE: Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert; Inhaltsanalyse, offen. Experiment (Stichprobe: n=60). Beobach-
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4 Kommunikation und Interaktion in (Klein-) Gruppen. Organisationspsychologie
tung, nicht teilnehmend. Gruppendiskussion (Stichprobe: 24). Feldarbeit durch Mitarbeiter/innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Kolbe, Michaela: Explizite Prozesskoordination von Entscheidungsfindungsgruppen. Dissertation. Göttingen: Dt. Univ.-Verl. 2006, 365 S. Siehe unter:
http://www.psych.uni-goettingen.de/abt/6/personal/kolbe/mkolbe_2006.pdf .
ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2003-02 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutscher Akademischer Austauschdienst -DAADINSTITUTION: Universität Göttingen, Biologische Fakultät inkl. Psychologie, Georg-EliasMüller-Institut für Psychologie Abt. 6 Sozial- und Kommunikationspsychologie (Goßlerstr.
14, 37073 Göttingen)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0551-397949, e-mail: mkolbe@uni-goettingen.de)
[168-L] Küpper, Beate; Zick, Andreas:
Status, Dominanz und legitimierende Mythen: eine kritische Bestandsaufnahme der Theorie
der Sozialen Dominanz, in: Zeitschrift für Politische Psychologie, Jg. 13/2005, H. 1/2, S. 31-51
(Standort: USB Köln(38)-Zs.A 5587; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Der Beitrag setzt sich kritisch mit der Social Dominance Theory von Sidanius und
Pratto (1999) auseinander. Die Theorie versucht die Aufrechterhaltung sozialer Hierarchien,
aus denen Gruppenkonflikte entstehen können, zu erklären. In Abhängigkeit ihrer individuellen Präferenz für gruppenbasierte Hierarchien - repräsentiert durch die Soziale Dominanzorientierung - neigen Individuen dazu, eher Hierarchielegitimierende bzw. -egalisierende Mythen anzunehmen bzw. diese abzulehnen. Hierarchie-legitimierende Mythen rechtfertigen die
Diskriminierung subdominanter Gruppen, was letztlich der Herstellung und Aufrechterhaltung von Statusunterschieden zwischen Gruppen diene. Der Beitrag skizziert die Theorie anhand offener Fragen, die sich aus theoretischer und empirischer Perspektive ergeben, und
nennt Ansatzpunkte zur Weiterentwicklung. Ein besonderes Augenmerk wird auf das Phänomen sozialer Vorurteile als besonders relevante Mythen sozialer Ungleichheit gelegt. Eigene
Analysen aus Umfragen zum Phänomen der Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit werden im Rahmen der Theorieprüfung vorgestellt. Darüber hinaus wird der Zusammenhang von
Dominanz und Autoritarismus diskutiert und ein neues Modell der Beziehung zwischen Dominanz, Autoritarismus und Vorurteilen entworfen." (Autorenreferat)
[169-F] Lanphen, Judith, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Wagner, Ulrich, Prof.Dr. (Betreuung):
Kooperatives Lernen als ideale Methode zur Verbesserung von Intergruppenbeziehungen
INHALT: Aufbauend auf den Ergebnissen der Forschung zu gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit soll eine Intervention an Schulen zur Reduktion von Vorurteilen, Fremdenfeindlichkeit und interethnischen Konflikten stattfinden. V.a. die Kontakttheorie (Allport, 1954; Pettigrew, 1998) bietet sich hier als ein viel versprechender Ansatzpunkt. Sie spezifiziert vier
Bedingungen, die sich als besonders förderlich für eine Verbesserung interethnischer Beziehungen und für eine Reduktion von Vorurteilen herausgestellt haben: 1. Verfolgung gemeinsamer Ziele, 2. positive Interdependenz, 3. gleicher Status der Angehörigen unterschiedlicher
ethnischer Gruppen in der Kontaktsituation und 4. positive Sanktionierung des Kontakts
durch Autoritäten. Um diese Bedingungen in multikulturellen Schulklassen zu realisieren,
soll gemeinsam mit Lehrern in der Klassenstufe 5 "Kooperatives Lernen" eingeführt werden.
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4 Kommunikation und Interaktion in (Klein-) Gruppen. Organisationspsychologie
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Verschiedene Studien - vorwiegend aus den USA - haben gezeigt, dass diese Form des Unterrichts zu einer Verbesserung von Intergruppenbeziehungen beitragen kann (z.B. Johnson &
Johnson, 1981; Ziegler, 1981). Im Hinblick auf die Benachteiligung von Kindern mit Migrationshintergrund im deutschen Schulsystem ist darüber hinaus von Interesse, dass mit dieser
Methode Schüler, die einer ethnischen Minderheit angehören, mindestens in gleichem Maße
profitieren wie andere Schüler oder sogar besonders große Leistungszuwächse aufweisen
(Slavin, 1995). Im Rahmen der Dissertation soll unter Berücksichtigung empirischer und
praktischer Erfahrungen (z.B. Johnson & Johnson, 2005) eine sorgfältige Planung und strukturierte Umsetzung der kooperativen Lernsituation erfolgen und die Wirkung dieser Intervention auf eine Reduktion von Vorurteilen und eine Verbesserung der Intergruppenbeziehungen
evaluiert werden. Dabei sollen auch mögliche Mediatoren der Effekte untersucht werden
(z.B. Angstreduktion, Wissen über die andere ethnische Gruppe, Empathie und Perspektivenübernahme; Pettigrew & Tropp, in press).
ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2007-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Marburg, Graduiertenkolleg "Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit: Ursachen, Phänomenologie und Konsequenzen" (Gutenbergstr. 18, 35032 Marburg);
Universität Marburg, FB 04 Psychologie, Arbeitsgruppe Sozialpsychologie (Gutenbergstr. 18,
35032 Marburg)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 06421-28-23636, Fax: 06421-28-23789,
e-mail: lanphenj@staff.uni-marburg.de)
[170-F] Lüders, Stephan (Bearbeitung); Warsitz, Rolf-Peter, Prof.Dr.Dr. (Betreuung):
Neid in Gruppen. Eine Untersuchung psycho- und soziodynamischer Prozesse
INHALT: keine Angaben
ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Kassel, FB 04 Sozialwesen, Promotionskolleg "Biographische Strukturierung als kulturelle Praxis" (Arnold-Bode-Str. 10, 34109 Kassel)
KONTAKT: Betreuer (Tel. 0561-804-2931, e-mail: warsitz@uni-kassel.de)
[171-F] Martiny, Sarah Elisabeth, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Kessler, Thomas, PD Dr. (Betreuung):
Identitäts-Management-Strategien: Wie reagiert man, wenn die Eigengruppe bedroht wird?
INHALT: Generelle Fragestellung: Warum liegen so widersprüchliche empirische Ergebnisse zu
der 2. Selbstwert-Hypothese von Abrams und Hogg (1988) vor? Hypothesen: Nicht der niedrige Selbstwert per se ist ausschlaggebend für eine gesteigerte Motivation IdentitätsManagement-Strategien anzuwenden, sondern die Interaktion aus hohem Selbstwert und einer
Bedrohung dieses hohen Selbstwerts. Praxisbezug: Reaktionen von realen Gruppen auf die
Bedrohung ihres kollektiven Selbstwerts erklären.
METHODE: Theoretischer Ansatz: Die Arbeit basiert theoretisch auf der sozialen Identitätstheorie nach Tajfel und Turner (1979). Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG:
Experiment (Stichprobe: ca. 380; Studenten der Universität Jena; Auswahlverfahren: Zufall).
ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2005-11 ENDE: 2008-11 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
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4 Kommunikation und Interaktion in (Klein-) Gruppen. Organisationspsychologie
INSTITUTION: Universität Jena, Internationales Graduiertenkolleg "Konflikt und Kooperation
zwischen sozialen Gruppen - Dynamik der Veränderung von Intergruppenbeziehungen"
(Wildstr. 1, 07743 Jena)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 03641-945191, e-mail: sarah.martiny@uni-jena.de)
[172-L] Menold, Natalja:
Wissensintegration und Handeln in Gruppen: Förderung von Planungs- und Entscheidungsprozessen im Kontext computerunterstützter Kooperation, (Sozialwissenschaft), Wiesbaden: Dt. Univ.-Verl. 2006, 307 S., ISBN: 978-3-8350-6052-4
INHALT: "Jede kooperativ durchzuführende Handlung erfordert einen gewissen gemeinsamen
kognitiven Bezugsrahmen - die Wissensintegration - der Kooperationspartner. Die Autorin
führt Erkenntnisse über Aspekte der Wissensintegration aus der Kommunikationsforschung
sowie der Sozial- und Organisationspsychologie zusammen, um Wissensintegration im Zusammenhang mit motivational - volitionalen Handlungsfaktoren zu untersuchen. Anwendungskontext ist die Einführung und Nutzung neuer Informations- und Kommunikationstechniken für Lern- und Arbeitsaufgaben. In diesem Rahmen steht die Wissensintegration der
Kooperationspartner mit zumeist verschiedenen Vorstellungen über den computerunterstützten Handlungsprozess vor besonderen Herausforderungen. Aus sozio-technischer Perspektive
erscheint eine partizipative Gestaltung der zukünftigen Kooperation sinnvoll. Die Planungsund Entscheidungsprozesse können dabei mittels einer speziellen Moderationstechnik, die
Prozessdiagramme als Visualisierungsmittel verwendet, unterstützt werden. Anhand von
Feldstudien werden die Effekte dieser Moderationstechnik auf die Wissensintegration und das
koordinierte Handeln in Gruppen, auch im Vergleich mit der traditionellen MetaplanModeration, analysiert. Die Ergebnisse zeigen nicht nur, wie die Wissensintegration unterstützt werden kann, sondern legen ein Fundament für die weitere Erforschung von kognitiven,
motivationalen und volitionalen Faktoren des Handelns auf Gruppenebene." (Autorenreferat).
[173-F] Noack, Martin, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Staudinger, Ursula, Prof.Dr. (Leitung):
Age climate: associations with work-related outcomes
INHALT: Altersklima wird zunächst konzeptualisiert und generalisiert. Es werden Daten aus 12
Firmen, die mit diesem neuen Instrument und weiteren Konstruktionen wie Arbeitszufriedenheit und Indikatoren der Selbstregularien untersucht wurden, analysiert. Die These ist, dass in
Unternehmen mit negativerem Altersklima die älteren Mitarbeiter mehr Dysfunktionalität
zeigen.
METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Psychologischer Test.
Standardisierte Befragung, face to face. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: Eigenprojekt BEGINN: 2006-03 ENDE: 2009-02 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Institution
INSTITUTION: Jacobs University Bremen, Jacobs Center for Lifelong Learning and Institutional
Development, Professorship Psychology Prof.Dr. Staudinger (Postfach 750561, 28725 Bremen)
KONTAKT: Leiterin (e-mail: sekstaudinger@iu-bremen.de)
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4 Kommunikation und Interaktion in (Klein-) Gruppen. Organisationspsychologie
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[174-F] Ohlert, Jeannine, Dipl.-Psych.; Hüttner, Nadine (Bearbeitung); Ochsmann, Randolph,
Prof.Dr. (Betreuung):
Social Loafing (Soziales Faulenzen) während der Vorbereitung auf eine Gruppenaufgabe
INHALT: Ausgehend vom mittlerweile umfangreich bestätigten Phänomen des Social Loafing
(Soziales Faulenzen) soll im Rahmen dieses Forschungsprojekt untersucht werden, inwieweit
sich Social Loafing bereits auf die Vorbereitung für eine Aufgabe auswirkt. Hierzu werden
zunächst einige Experimente durchgeführt, um die Existenz von Social Loafing in der Vorbereitung allgemein zu bestätigen. Anschließend soll im Rahmen einer Online-Befragung an
Sportlern das Phänomen auch im Feld nachgewiesen werden. Erwartet wird dabei, dass Personen, die vor einer Gruppenaufgabe stehen, sich schlechter vorbereiten als solche, die eine
Einzelaufgabe erwarten. Ein erstes Experiment mit männlichen Probanden und einer TauziehAufgabe konnte diese Hypothese bereits bestätigen. In einem zweiten Experiment werden
momentan weibliche Versuchspersonen in einer kognitiven Aufgabenstellung untersucht.
METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Experiment (Stichprobe:
80; männliche Studenten; Auswahlverfahren: Zufall. Stichprobe: 90; weibliche Studenten;
Auswahlverfahren: Zufall). Standardisierte Befragung, online (Stichprobe: 800; Spitzensportler in Deutschland und deren Trainer). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Ohlert, J.; Hüttner, N.; Ochsmann, R.: Leistungsabfall durch mangelnde Vorbereitung? Experimentelle Studie zum Social Loafing. in: Hecht, H.; Berti, S.;
Meinhardt, G.; Gamer, M. (Hrsg.): Experimentelle Psychologie. Lengerich: Pabst 2006.
ART: Dissertation; Abschlussarbeit BEGINN: 2005-07 ENDE: 2008-04 AUFTRAGGEBER: nein
FINANZIERER: Institution; Wissenschaftler
INSTITUTION: Universität Mainz, FB 02 Sozialwissenschaften, Medien und Sport, Psychologisches Institut Abt. Sozialpsychologie (Staudingerweg 9, 55099 Mainz)
KONTAKT: Leiterin (Tel. 06131-3924403, e-mail: ohlert@uni-mainz.de)
[175-L] Penning, Ravena:
Entwicklung und Pretest eines Fragebogens zu Macht in Partnerschaften, Finanzorganisation und Hausarbeitsverteilung, Köln 2006, 51 S. (Graue Literatur; URL: http://ceress.unikoeln.de/projekte/p14.pdf)
INHALT: "Die Operationalisierung von Macht in Partnerschaften ist in bisherigen Studien meist
auf sozialstrukturelle Komponenten beschränkt. Es wurde deshalb ein Modell entwickelt, das
soziologische und sozialpsychologische Indikatoren von Macht in Partnerschaften verbindet
und die Zusammenhänge von Macht mit verschiedenen Partnerschaftsbereichen beleuchten
soll. Als relevante Bereiche werden die partnerschaftliche Geldverwaltung, Geldverwendung,
Hausarbeitsverteilung sowie die Zufriedenheit und Stabilität der Partnerschaft betrachtet. Für
die Messung von Macht in Partnerschaften anhand der verschiedenen Indikatoren und deren
Auswirkungen in den Partnerschaftsbereichen wurde ein Fragebogen entwickelt und im
Rahmen eines Pretests bewertet. Die Ergebnisse zeigen, dass der Fragebogen von den Befragten akzeptiert wird, die Reliabilität der Skalen als zufrieden stellend betrachtet werden kann
und die postulierten Zusammenhänge gemessen werden können." (Autorenreferat)
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4 Kommunikation und Interaktion in (Klein-) Gruppen. Organisationspsychologie
[176-L] Poutvaara, Panu; Siemers, Lars-H.R.:
Smoking and social interaction, (Ruhr Economic Papers, 3), Essen 2007, 33 S., ISBN: 978-3936454-93-2 (Graue Literatur; URL: http://www.rwi-essen.de/pls/portal30/docs/FOLDER/PUBLI
KATIONEN/ RUHRECPAP/REP003/REP_07_003.PDF)
INHALT: "We study the social interaction of non-smokers and smokers as a sequential game,
incorporating insights from social psychology and experimental economics into an economic
model. Social norms affect human behavior such that non-smokers do not ask smokers to stop
smoking and stay with them, even though disutility from smoking exceeds utility from social
interaction. Overall, smoking is unduly often accepted when accommodating smoking is the
social norm. The introduction of smoking and non-smoking areas does not overcome this
specific inefficiency. We conclude that smoking bans may represent a required (second-best)
policy." (author's abstract)
[177-L] Pühl, Harald:
Institutionen als Orte der Angstbindung und -mobilisierung, in: Psychologie und Gesellschaftskritik, Jg. 31/2007, H. 1 = Nr. 121, S. 35-49 (Standort: USB Köln(38)-XG4295; Kopie über
den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Ausgehend von der bekannten These, dass Angstbindung in Institutionen wesentlich
durch Strukturen gebunden wird, stellt der Verfasser unter diesem Gesichtspunkt eine idealtypische Charakterisierung von drei Organisationstypen vor. Institutionellen Mythen kommt
seines Erachtens eine herausragende Bedeutung bei der Angstbewältigung in Institutionen zu,
ein Beispiel aus der Praxis wird dies veranschaulichen. Abschließend streift der Verfasser die
Aggressionsthematik unter dem Aspekt der Angstverarbeitung." (Autorenreferat)
[178-F] Pull, Kerstin, Prof.Dr.; Fischer, Sven, Dipl.-Volksw.; Güth, Werner, Prof.Dr. (Bearbeitung):
Implizite Verhandlungen
INHALT: Aus der experimentellen Wirtschaftsforschung wissen wir, dass Menschen sich nicht
immer so verhalten, wie in einfachen ökonomischen Modellen unterstellt. Häufig haben wir
es weniger mit dem homo oeconomicus zu tun, als mit einem homo reciprocans, der z.B. im
Ultimatum Spiel "unfaire" Angebote ausschlägt, um den Mitspieler auf diese Weise "abzustrafen", obwohl er sich selbst damit schadet. Auch in anderen experimentellen Spielen, wie
etwa dem nach dem entsprechenden effizienzlohntheoretischen Ansatz benannten "gift exchange game" beobachten wir streng reziprokes Verhalten. Warum verhalten sich Menschen
auf diese Weise? Der Ansatz "impliziter Verhandlungen" versucht eine Antwort darauf zu
geben (Pull 1999, 2003). Der Ansatz wird zum einen einer experimentellen Überprüfung zugeführt (Fischer/ Güth/ Pull 2006a), und zum anderen wird versucht, seine Logik mittels evolutionär-spieltheoretischer Analysen aufzuzeigen (Güth/ Pull 2004; Fischer/ Güth/ Pull
2006b).
METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Experiment. Feldarbeit
durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Fischer, S.; Güth, W.; Pull, K.: Evolution in imperfect commitment bargaining - strategic versus ignorant types. in: Metroeconomica 2006b (angenommen).
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4 Kommunikation und Interaktion in (Klein-) Gruppen. Organisationspsychologie
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+++Dies.: Is there as-if-bargaining? in: Journal of Socioeconomics 2006a (angenommen).
+++Dies.: Is there as-if bargaining? GEABA Discussion Paper, No. 04-34. Koblenz: German
Economic Association of Business Administration 2004.+++Dies.: Evolution in imperfect
commitment bargaining: strategic versus ignorant types. Papers on Strategic Interaction, 202003. Jena: Max Planck Institute for Research into Economic Systems 2003.+++Güth, W.;
Pull, K.: Will equity evolve? An indirect evolutionary approach. in: European Journal of Political Economy, 20, 2004, pp. 273-282.+++Pull, K.: Ultimatum games and wages: evidence
of an 'implicit bargain'? in: Schmalenbach Business Review, 55, 2003, pp. 161-171.+++Pull,
K.: What is the fair wage? A model of as-if-co-operation. Quint-Essenzen, Nr. 58. Trier 1999.
ART: keine Angabe ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine
Angabe
INSTITUTION: Universität Tübingen, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Fachrichtung
BWL Lehrstuhl für Personal und Organisation (Nauklerstr. 47, 72074 Tübingen); MaxPlanck-Institut für Ökonomik Abt. Strategische Interaktion (Kahlaische Str. 10, 07745 Jena)
KONTAKT: Pull, Kerstin (Prof.Dr. e-mail: kerstin.pull@uni-tuebingen.de)
[179-F] Riemann, Rainer, Prof.Dr.; Stößel, Katharina, Dipl.-Psych. (Bearbeitung):
Quellen interindividueller Differenzen in sozialen Einstellungen, sozialer Identität und Diskriminierung
INHALT: Sozialpsychologische Theorien zur Erklärung von Intergruppenverhalten zielen darauf
ab, Bedingungen zu spezifizieren, unter denen Gruppen oder ihre Mitglieder charakteristische
Verhaltensweisen zeigen. Dies ist eine wissenschaftlich und gesellschaftlich bedeutsame Fragestellung. Idealtypisch lassen sich Unterschiede zwischen Personen im Rahmen dieser Theorien insoweit erklären, als sie auf Bedingungsvariationen zurückzuführen sind. Individuen unterscheiden sich somit beispielsweise im Ausmaß sozialer Diskriminierung, in Abhängigkeit
vom Ausmaß, in der sich die psychologischen Situationen der Personen unterscheiden. Auf
diese Weise ist prinzipiell jedoch nicht erklärbar, warum sich das Verhalten von Personen in
derselben Situation unterscheidet, Personen unterschiedliche Situationen aufsuchen oder Situationen auf unterschiedliche Weise aktiv verändern. In diesem Forschungsprojekt sollen
Quellen interindividueller Differenzen bezüglich sozialer Einstellungen, der Tendenz Mitglieder anderer Gruppen zu diskriminieren und Merkmalen der sozialen Identität in einer
Zwillingsstudie untersucht werden. Dabei stehen drei Ziele im Vordergrund. Einerseits soll
der Einfluss genetischer und umweltbedingter Einflüsse auf ein breites Spektrum sozialer
Einstellungen quantifiziert werden. Darüber hinaus soll geprüft werden inwieweit globale
(z.B. das Ausmaß der Überlappung von peer-Gruppen) und spezifischere (z.B. Maße der
Qualität der Beziehung zu den eigenen Eltern) Umweltbedingungen Einfluss auf die Ausbildung sozialer Einstellungen nehmen. Letztlich soll die Struktur von Indikatoren sozialer Einstellungen und sozialer Diskriminierung zusammen mit breiteren Einstellungsdimensionen
und Persönlichkeitsmerkmalen untersucht werden. Hierbei geht es nicht nur darum, korrelative Zusammenhänge zu analysieren und Modelle dieser Zusammenhänge mittels Strukturgleichungsmodellen zu prüfen. Das zugrunde liegende, verhaltensgenetisch informative Design
erlaubt es zu klären, in welchem Ausmaß genetische Effekte sowie Effekte der innerhalb einer Familie geteilten oder der jeweils auf ein Familienmitglied spezifisch einwirkenden Umwelt für die phänotypischen Korrelationen ursächlich sind.
ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
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soFid Sozialpsychologie 2007/2
4 Kommunikation und Interaktion in (Klein-) Gruppen. Organisationspsychologie
INSTITUTION: Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Institut für
Psychologie Professur für Differentielle Psychologie, Persönlichkeitspsychologie und Psychologische Diagnostik (Humboldtstr. 11, 07743 Jena); Universität Jena, DFG-Forschergruppe "Discrimination and tolerance in intergroup relations" (Humboldtstr. 11, 07743 Jena)
KONTAKT: Riemann, Rainer (Prof.Dr. Tel. 03641-9-45160, Fax: 03641-9-45162,
e-mail: rainer.riemann@uni-jena.de)
[180-L] Rothe, Friederike:
Zwischenmenschliche Kommunikation: eine interdisziplinäre Grundlegung, (DUV Kommunikationswissenschaft), Wiesbaden: Dt. Univ.-Verl. 2006, XI, 260 S., ISBN: 978-3-8350-6026-5
INHALT: "Kommunikation ist ein alltägliches Phänomen: Sie findet überall, zu jeder Zeit und auf
verschiedenen Wegen statt, und per Fax, Telefon, E-Mail und Videokonferenz lassen sich
große räumliche Distanzen überwinden. Dennoch gilt die Kommunikation von Angesicht zu
Angesicht als Kommunikation schlechthin. Im privaten, im beruflichen und auch im politischen Bereich wird das Scheitern von Kommunikation als frustrierend empfunden und kann
erhebliche negative Folgen haben. Bisher konnte jedoch noch keine überzeugende Erklärung
gefunden werden, wie und warum Kommunikation funktioniert bzw. scheitert. Die Autorin
untersucht das Phänomen aus der Perspektive eines triadisch-relational bestimmten Menschenbildes und zeigt, dass Face-to-face-Kommunikation in ausreichender Qualität zu den
menschlichen Grundbedürfnissen zählt. Diese erforderliche Qualität kann aber nur im Zusammenwirken erzielt werden. Allerdings lässt das vorherrschende Selbstverständnis der Gesprächspartner als voneinander völlig unabhängige Individuen die Kommunikation immer
wieder scheitern." (Autorenreferat)
[181-F] Ruiner, Caroline, Dipl.-Soz. Dipl.-Kff. (Bearbeitung); Schneider, Werner, Prof.Dr.
(Betreuung):
Paardynamiken und biographische Verläufe - eine qualitative Paneluntersuchung
INHALT: Im Zentrum dieser Arbeit steht die Untersuchung des Verlaufscharakters von Paarbeziehungen. Damit einher geht die Analyse von Veränderungsdynamiken in den Geldarrangements und Beziehungsmustern von Paaren über den Zeitverlauf ihrer Beziehung. Unter besonderem Fokus auf Geld und Liebe in Partnerschaften sollen die Stabilität und Instabilität
bzw. Kontinuität und Diskontinuität von Paarbeziehungen und ihren jeweiligen Beziehungskonzepten und Geldarrangements aufgezeigt, betrachtet und analysiert werden. Dadurch soll
ein besseres Verständnis der impliziten und expliziten Aushandlungsprozesse und der Entwicklung von symbolischen Bedeutungen und des subjektiv gemeinten Sinns erlangt werden,
der in der Paarinteraktion geschaffen wird.
METHODE: Analyse der (Veränderungen der) Beziehungskonzepte und Geldarrangements im
Rahmen von Paarinterviews (drei Zugriffe in den Jahren 2000-2007) DATENGEWINNUNG:
Paarinterview, qualitativ (im Rahmen einer Paneluntersuchung).
ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Augsburg, Philosophisch-Sozialwissenschaftliche Fakultät, Professur für Soziologie, insb. Sozialkunde (Universitätsstr. 10, 86135 Augsburg)
KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: caroline.ruiner@phil.uni-augsburg.de, Tel. 0821-598-5281 od.
-5570)
soFid Sozialpsychologie 2007/2
4 Kommunikation und Interaktion in (Klein-) Gruppen. Organisationspsychologie
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[182-L] Sader, Manfred:
Gruppenprozesse und destruktive Gewalt, in: Gruppendynamik und Organisationsberatung :
Zeitschrift für angewandte Sozialpsychologie, Jg. 37/2006, H. 4, S. 339-346 (Standort: USB
Köln(38)-XB195; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: Es wird der Leitidee nachgegangen, dass es sich lohnt, Strukturen, Modelle und Ergebnisse der Gruppenforschung auch auf größere und große Ereignisse destruktiver Gewalt zu
übertragen. Das gilt vor allem für Beratungs- und Entscheidungsprozesse in Führungsgruppen, für Gruppenprozesse bei der Durchführung destruktiver Gewalt und auch für die Entstehung und Eskalation destruktiver Gewalt in autochthonen Gruppenprozessen. Es wird beschrieben, wie destruktive Gewalt in politischen Entscheidungsgremien entsteht, Förderung
erfährt und aufrechterhalten wird. Genannt werden etwa: uninteressierte und uninformierte
Personen in Schlüsselpositionen; ein Heer von bereitwilligen Helfern, die zum Teil grausamer
agieren, als sie müssten; Konformität gegenüber dem vorherrschenden Trend aufgrund von
Wünschen nach Statussicherung und Statuserhöhung in der Bezugsgruppe. Im Rahmen konstruktiver Vorschläge wird auf einige der wesentlichen Ansatzpunkte zur Verminderung oder
gar Verhinderung destruktiver Gewalt hingewiesen: Durch Beobachtung der Gruppenprozesse und die Möglichkeit zu deren sanktionsfreier Mitteilung wie auch durch die Entwicklung
einer Dialogkultur, für die in Familie und Schule das Fundament gelegt werden muss.
[183-F] Sander, Ekkehard, Dr. (Bearbeitung):
Unterstützungsleistungen von Jugendlichen in Gleichaltrigengruppen: Möglichkeiten und
Grenzen
INHALT: Freunde zu haben und die Zugehörigkeit zu Peers werden für Jugendliche immer wichtiger angesichts von problematischen Lebensverhältnissen und der partiellen Überforderung
der Familie. Soziale Segregation, Probleme der sozialen Integration, Entwicklungsstörungen
und Risiken im psychosozialen und gesundheitlichen Bereich - diese Probleme seien durch
Freundschaften und der Zugehörigkeit zu Peers wenigstens teilweise aufzufangen. Allerdings
können Freundschaften und soziale Beziehungen angesichts der zunehmenden Individualisierung und der Risiken der Jugendphase ebenso gut überlastet werden und so ihre positiven Potenziale nicht mehr entfalten (Böhnisch u.a. 1998). Einigkeit besteht darüber, dass sich die
Wichtigkeit von Freundschaften nicht nur bei der Bewältigung von Krisen zeigt, sondern in
ihren entwicklungsfördernden Möglichkeiten besonders für die jüngeren Jugendlichen im
Übergang von der Kindheit zur Jugend besteht (Dworkin u.a. 2003). Gesellschaftspolitisch
gefordert und jugendpolitisch gefördert werden daher eine Vielzahl von Einrichtungen und
Projekten, die soziale Aktivitäten und Beziehungen unterstützen. An dieser Stelle ist die Untersuchung über die Möglichkeiten und Grenzen von Freundschaften und Peerbeziehungen
bei Jugendlichen im Alter von 12 bis 16 Jahren platziert: Im Mittelpunkt des Projekts steht
sowohl die Frage nach den Entstehungskontexten als auch nach den unterschiedlichen Qualitäten von Freundschaften und Peerbeziehungen. Projektkonzeption: Die Ergebnisse der Jugendforschung unterstreichen die Tatsache, dass Freundschaften für Jugendliche lebenswichtig sind. Die Bedeutung von Netzwerkbeziehungen sowohl für eine gelingende Ablösung von
den Eltern als auch für die Selbständigkeit der heranwachsenden Jungen und Mädchen wird
von der Jugendforschung immer wieder hervorgehoben, z.B. von der jüngsten Shell-Studie:
"Es gibt nur noch wenige deutsche Jugendliche, die keine Vertrauensperson haben. (...) Die
wichtigste Vertrauensperson ist die Mutter (56% der dt. Jugendlichen), besonders für Mäd-
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4 Kommunikation und Interaktion in (Klein-) Gruppen. Organisationspsychologie
chen (61%). Es folgen der Partner/ Freund bzw. Partnerin/ Freundin je 50%, der Vater (30%)
besonders für Jungen 36%." (Fritzsche, Y.: Jugend 2000, S. 210). Intakte Netzwerkbeziehungen sind für das Durchstehen von individuellen Krisen und Problemen notwendig. Diese herausragende Wichtigkeit von Freundschaften zeigt sich aber nicht nur bei der Bewältigung von
Krisen, sondern besteht in ihren entwicklungsfördernden Möglichkeiten besonders für die
jüngeren Jugendlichen im Übergang von der Kindheit zur Jugend. Die Gruppe der Gleichaltrigen ist ferner als Übungsraum für beide Geschlechter unverzichtbar. Interaktion und Kommunikation zwischen den Geschlechtern ist mit der Entwicklungsaufgabe Arbeit am Selbstbild als junge Frau bzw. als junger Mann auf das Engste verbunden. Peers haben hier eine ihrer zentralen Aufgaben, sie bieten Optionen für beide Geschlechter an, diese Entwicklungsaufgaben in den Freundschaften und in den Cliquen gemeinsam zu bewältigen.
VERÖFFENTLICHUNGEN: S. http://www.dji.de/cgi-bin/projekte/output.php?projekt=378 .
ART: Eigenprojekt BEGINN: 2005-02 ENDE: 2007-06 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Deutsches Jugendinstitut e.V. Abt. Jugend und Jugendhilfe (Postfach 900352,
81503 München)
KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: sander@dji.de, Tel. 089-62306-181, Fax: 089-62306-162)
[184-L] Sanz, Andrea:
Potenziale gruppendynamischer Settings zur gesellschaftlichen Konstruktion von IdentitätsbastlerInnen, in: Rainer Fiedl, Gertraud Pölzl, Andrea Tippe (Hrsg.): Visionen und Wege : Jahrbuch für Gruppendynamik und Gruppenpsychotherapie. Bd. 5, Wie konstruieren wir Wirklichkeit ;
Konstrukt - Symbol - Lebensraum, Düsseldorf: Krammer, 2004, S. 103-117, ISBN: 3-901811-15X (Standort: TUB Braunschweig(84)-PH/B/95)
INHALT: Der Beitrag ist dem Versuch gewidmet, gruppendynamische Theoriebildung durch
soziologische Herangehensweisen zu bereichern. Die Autorin analysiert die Entwicklungen
von der sozialen Konstruktion gesellschaftlicher Wirklichkeit hin zur Ausprägung von Lebensstilen. Die Letzteren werden als sichtbare Prägung des Habitus thematisiert. Im Zusammenhang mit der Darstellung eigener alltagsweltlicher Beobachtungen werden Lernpotentiale
gruppendynamischer Settings zur Diskussion gestellt. (ICG)
[185-L] Schmid-Kloss, Gabriela:
Glückliche Partnerschaft bis ins Alter: eine Interviewstudie zu Ursachenzuschreibung in
langandauernden Partnerschaften, in: Gruppendynamik und Organisationsberatung : Zeitschrift
für angewandte Sozialpsychologie, Jg. 37/2006, H. 2, S. 197-214 (Standort: USB Köln(38)XB195; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Vorgelegt wird eine Studie zu subjektiven Zuschreibungsprozessen (Attributionen) in
Partnerschaften. Sechs Paare, die mindestens 35 Jahre lang in Erstehe verheiratet und 60 bis
80 Jahre alt waren, Kinder hatten, im Ruhestand lebten und die ihre Ehe als glücklich bezeichneten, wurden in narrativen Interviews aufgefordert, den Verlauf ihrer Ehe zu beschreiben und die Gründe für ihr langes partnerschaftliches Verhältnis zu benennen. Die Partner
wurden getrennt voneinander befragt. Dies ermöglichte die getrennte Auswertung der Darstellungen nach enthaltenen Attributionen. Die Äußerungen der jeweiligen Partner wiesen ei-
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ne hohe Übereinstimmung bezüglich Wertungen, Attributionen und Wortwahl bei der Darstellung von Ereignissen in der Ehe auf." (Autorenreferat)
[186-L] Simon, Bernd (Hrsg.):
Macht: zwischen aktiver Gestaltung und Missbrauch, Göttingen: Verl. f. Psychologie Hogrefe
2007, 136 S., ISBN: 978-3-8017-2002-5 (Standort: ULB Münster(6)-3H96023)
INHALT: "Macht und Machtmissbrauch ist wieder zum Thema geworden - auf globaler, nationaler und lokaler Ebene. In innovativer Weise beleuchtet der Band die Machtthematik aus unterschiedlicher theoretischer, empirischer und politisch-praktischer Perspektive. Ausgewiesene Wissenschaftler verschiedener sozial- und kulturwissenschaftlicher Provenienz sowie erfahrene und prominente 'Praktiker' der Macht liefern neue, tiefgreifende und provokante Einsichten." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Erich H. Witte und Niels van Quaquebeke: Sozialpsychologische Theorien zur sozialen Macht (11-25); Wolfgang Scholl: Das JanusGesicht der Macht: Persönliche und gesellschaftliche Konsequenzen Rücksicht nehmender
versus rücksichtsloser Einwirkung auf andere (27-46); Bernd Simon: Macht, Identität und
Respekt (47-65); Jan Philipp Reemtsma: Transformationen der Macht (67-81); Michael
Hartmann: Elitenrekrutierung und Macht (83-102); Peter Eigen: Korruption ist Machtmissbrauch: Zur Rolle der zivilgesellschaftlichen Organisationen bei ihrer Kontrolle (103-117);
Oskar Lafontaine: Macht, Politik und der Missbrauch der Sprache (119-131).
[187-L] Stellmacher, Jost; Petzel, Thomas:
Das Gruppenautoritarismus-Prozessmodell: zur Kontextbezogenheit autoritären Verhaltens,
in: Zeitschrift für Politische Psychologie, Jg. 13/2005, H. 1/2, S. 169-193 (Standort: USB
Köln(38)-Zs.A 5587; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Die Autoritarismusforschung ist angetreten, um Intergruppenphänomene wie Antisemitismus, Rechtsextremismus oder intergruppale Feindseligkeiten zu erklären. Dennoch ist
die Bedeutung von Gruppenmitgliedschaften für die Autoritarismusforschung bislang kaum
thematisiert worden. Der vorliegende Artikel diskutiert ein Modell, das Autoritarismus als
Gruppenphänomen beschreibt. Das Gruppenautoritarismus-Prozessmodell verbindet die traditionelle individualistisch ausgerichtete Autoritarismusforschung mit der Intergruppenpsychologie des Social Identity Approach von Tajfel und Turner. Das Gruppenautoritarismus-Prozessmodell geht davon aus, dass autoritäre Einstellungen und Verhaltensweisen sowohl von
Persönlichkeitsdispositionen als auch von situativen Kontextfaktoren bestimmt werden. Damit trägt das Gruppenautoritarismus-Prozessmodell empirischen Befunden Rechnung, die gezeigt haben, dass Autoritarismus sehr viel flexibler ist, als in den traditionellen persönlichkeitsorientierten Autoritarismusansätzen angenommen wird." (Autorenreferat)
[188-L] Stosberg, Manfred; Blüher, Stefan:
Soziale Netzwerke, in: Wolf D. Oswald, Ursula Lehr, Cornel Sieber, Johannes Kornhuber (Hrsg.)
- 3., vollst. überarb. Aufl.: Gerontologie : medizinische, psychologische und sozialwissenschaftliche Grundbegriffe, Stuttgart: Kohlhammer, 2006, S. 339-344, ISBN: 3-17-018633-7 (Standort:
THB Aachen(82)-WT46+3)
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4 Kommunikation und Interaktion in (Klein-) Gruppen. Organisationspsychologie
INHALT: Auf der Grundlage der Erkenntnis, dass soziale Integration eine wesentliche Voraussetzung für die Gestaltung eines unabhängigen und selbstverantwortlichen Lebens im Alter ist,
gerät das personenzentrierte soziale Netzwerk als Konstrukt in den Mittelpunkt zahlreicher
Forschungsaktivitäten.In Anlehnung an die soziologische Forschungstradition von Georg
Simmel befasst sich der Beitrag mit der Analyse sozialer Netzwerke und der Quantität und
Qualität sozialer Netzwerke im Alter unter dem Einfluss gesellschaftlicher Modernisierungsprozesse. Dabei wird zwischen traditionalen und modernen Netzwerken unterschieden und
eine Übersicht vorgestellt, die die wesentlichen Unterscheidungsdimensionen enthält und zugleich Chancen und Risiken gesellschaftlicher Modernisierung verdeutlicht. Danach wird gefragt, wie sich Prozesse gesellschaftlichen Wandels, z.B. solche der Individualisierung und
Pluralisierung, auf Struktur und Inhalt sozialer Netzwerke insbesondere im Alter auswirken.
Zwei idealtypische Standpunkte, der kulturpessimistische und der optimistische Standpunkt
werden diskutiert und mit Ergebnissen empirischer Untersuchungen verglichen. Die Analyse
gesellschaftlicher Modernisierungsprozesse im Sinne der beschriebenen Individualisierung
und Pluralisierung sozialer Beziehungen in der Risikogesellschaft zeigt, dass für die jetzt ältere Generation die aktive Gestaltung sozialer Netzwerke zunehmend an Bedeutung gewinnt.
Netzwerke sind daher ein Weg zu Autonomie und Kompetenz im Alter. (ICH)
[189-F] Unger, Birgit, Dipl.-Kff. (Bearbeitung):
Auswirkungen der Zusammensetzung von DFG-Graduiertenkollegs auf die Forschungsperformanz
INHALT: Wissenschaftliche Zusammenarbeit äußert sich nicht nur in Co-Autorenschaften, sondern beeinflusst auch - wie etwa Danksagungen in Fußnoten belegen - Einzelveröffentlichungen. Einen Rahmen für die Zusammenarbeit von Nachwuchswissenschaftlern bieten DFGGraduiertenkollegs. Sie werden im vorliegenden Projekt untersucht mit dem Ziel, den Zusammenhang zwischen dem Heterogenitätsgrad des Kollegs und seiner wissenschaftlichen
Performanz zu analysieren. Die Heterogenität stellt dabei eine Variable des Organisationsdesigns dar, die von der DFG als Intermediär im Wissenschaftsbereich gesteuert wird, etwa indem Forderungen nach Interdisziplinarität und Internationalität formuliert werden. Theoretisch stützt sich das Projekt auf die Überlegungen Lazears (1999) zu multikulturellen Teams
und überträgt diese auf die Heterogenität von Graduiertenkollegs; die empirische Überprüfung erfolgt anhand von 93 Kollegs. Ziel ist es, zur Beantwortung der Frage nach der optimalen Heterogenität von Graduiertenkollegs beizutragen und Gestaltungsempfehlungen zu geben. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland und Kooperationen deutscher Kollegs mit europäischen Partnern (Universitäten, Forschungsinstitute
METHODE: Theoretischer Ansatz zur Produktivität heterogener Teams basiert auf dem Aufsaz
von Lazear (1999) zu multikulturellen Teams (Lazear, E.P.: Globalization and the market for
team mates. in: The Economic Journal, Vol 109, 1999, pp. C15-C40): Überlegung, dass dem
potentiellen Nutzen aus Heterogenität, der in der Verfügbarkeit disjunkten relevanten Wissens besteht, Kosten einer erschwerten Kommunikation gegenüberstehen und in der Folge
von einem mittleren optimalen Heterogenitätsgrad auszugehen ist. Untersuchungsdesign:
Querschnitt DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen (Arbeits- und Ergebnisberichte der
93 Graduiertenkollegs der Stichprobe -GKs, deren 2. Förderperiode endet zwischen 06/05
und 09/07-; Auswahlverfahren: total). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 125;
Träger der DFG-Graduiertenkollegs der Stichprobe, ein Träger pro GK-Standort); Standardisierte Befragung, online (Stichprobe: ca. 1.836; Kollegiaten der DFG-Graduiertenkollegs der
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4 Kommunikation und Interaktion in (Klein-) Gruppen. Organisationspsychologie
117
Stichprobe; Auswahlverfahren: total). Sekundäranalyse von Aggregatdaten (Daten zu Kollegiaten der 93 Graduiertenkollegs der Stichprobe -GKs, deren 2. Förderperiode endet zwischen
06/05 und 09/07-; Auswahlverfahren: alle. Herkunft der Daten: DFG). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: Eigenprojekt; gefördert BEGINN: 2003-12 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Tübingen, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Fachrichtung
BWL Lehrstuhl für Personal und Organisation (Nauklerstr. 47, 72074 Tübingen)
KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: birgit.unger@uni-tuebingen.de)
[190-L] Waszkewitz, Bernhard:
Mensch unter Menschen und wie sie einander begegnen: eine Einführung in Verhalten, Psychologie und Organisation sozialer Phänomene, Stuttgart: Ibidem-Verl. 2006, 175 S., ISBN: 389821-626-8 (Standort: UB Saarbrücken(291)-2006/4797)
INHALT: Der Verfasser unternimmt den Versuch, Systeme zur Beschreibung individueller Persönlichkeiten sowie sozialer Verknüpfungen (Paare, Gruppen, Gesellschaften) zu entwerfen,
die eine rationale Analyse dieser Personen und Konstellationen ermöglichen. Mit Hilfe von
Arbeitsprogrammen und Tabellen soll es möglich werden, das eigene soziale Milieu differenziert zu analysieren. Dazu knüpft der Verfasser an die wesentlichen Eigenschaften und Besonderheiten sozialer Verknüpfungsformen an. Anhand von Beispielen wird gezeigt, welche
allgemeinen Prozesse Beziehungen mitbestimmen, wie sich Personen und Gruppen nach außen hin und gegenüber anderen abgrenzen und welche Techniken sie verwenden, um sich zu
behaupten. Vor diesem Hintergrund geht der Blick weiter auf das Individuum "im Strudel von
Gruppenlabyrinth und Gesellschaften" und es wird überlegt, welche Wirkungen die Gruppen
auf die Individuen ausüben und wie Individuen mit Gruppen umgehen können. (ICE2)
[191-F] Weißbach, Barbara, Dr.; Lampe, Carsten; Oppermann-Jopp, Katrin; Goldmann, Monika,
Dr.; Kipp, Angelika (Bearbeitung):
Vive la différence! Synergien in der Organisations- und Personalentwicklung durch produktive Nutzung geschlechtsspezifischer Unterschiede - Konzeptentwicklung - modellhafte innovative Maßnahme im Ziel-3-Programm, Politikfeld D
INHALT: Das Ziel des skizzierten Vorhabens einer modellhaften innovativen Maßnahme im
Politikfeld D besteht in der Entwicklung und pilothaften Erprobung eines "managing diversity"-Konzepts für die Organisations- und Personalentwicklung. Die produktive Nutzung und
Förderung sich wechselseitig ergänzender weiblicher und männlicher Rollen steht im Mittelpunkt des geplanten Projekts. Zielgruppen sind Personalmanagement und -entwicklung in
Unternehmen, Promotoren, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Mit einem transnationalen
Partner aus einem europäischen Land, das auf diesem Gebiet bereits avanciertere betriebliche
Konzepte entwickelt und realisiert hat (alternativ aus GB, NL oder IRL) sollen gute Beispiele
von wegweisenden "diversity"-Konzepten für die Anwendung in Dortmunder Unternehmen
fruchtbar gemacht werden. Angesichts eines derzeit noch geringen Bewußtseins für die synergetischen Potenziale geschlechtsspezifisch unterschiedlicher Wahrnehmungs-, Denk- und
Problemlösungsmuster in den Unternehmen steht a) die Sensibilisierungsarbeit auf der Basis
guter Praxisbeispiele zunächst im Vordergrund, b) sodann - auf der Basis zuvor geführter of-
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4 Kommunikation und Interaktion in (Klein-) Gruppen. Organisationspsychologie
fener Interviews mit Expertinnen und Experten aus Personalmanagement und Personalentwicklung sowie mit Führungskräften, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern - die Erarbeitung
von Szenarien synergetischer Nutzung und c) schließlich ein Konzept, das in einer Pilotphase
in 2 Unternehmen erprobt und evaluiert, d) anschließend der Öffentlichkeit in einem Transfer-Workshop präsentiert wird, um e) zu einem späteren Zeitpunkt in breitem Umfang in Unternehmen verschiedenster Branchen vermarktet zu werden. Der Nutzen für die Unternehmen
besteht in der Generierung einer größeren Anzahl und in der Beachtung/ Förderung (bisher)
weitgehend unbekannter Perspektiven auf unterschiedlichste Anforderungen und Herausforderungen turbulenter Umwelten. Die Wahrscheinlichkeit kreativer Problemlösungen wächst
damit. Traditionelle Organisations- und Personalentwicklungsmaßnahmen werden um eine
spezifische Variante angereichert: Die geschlechtsspezifisch unterschiedlichen Watching-,
Thinking-, Doing- und Feeling-Profile, die bisher systematisch die jeweils andere Perspektive
ausblenden und ignorieren. Synergetischer Nutzen entsteht durch produktive Konfrontation
und Ergänzung - und zwar in eher weiblich dominierten Unternehmenskulturen mit der
männlichen Brille, in männlich dominierten mit der weiblichen. Dafür gibt es aus der Coaching-Praxis bereits vielversprechende Ansätze (Bertram/ Weißbach 1999), die nach "gender
mainstream"-Kriterien angepaßt werden müssen. Das zu entwickelnde Konzept soll in Form
eines Handbuchs incl. erster Erfahrungsberichte und eines Methoden-Pools veröffentlicht
werden. Ein Zyklus bereits erprobter und bewährter Seminare (Frauensprache - Männersprache, Coachings, "Coolness"-Training) im Wechsel mit neuartigen Modulen wird unternehmensübergreifend angeboten. Handbuch, Seminar und Vermarktungskonzept stellen die Produkte des geplanten Projekts dar.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Weißbach, Barbara Vorontsowa-Schnell, Elena: Zugehörigkeit
und Identität von Migranten der ersten Generation. Arbeitsmigranten als Wanderer zwischen
den Welten: Diversity als Chance und Herausforderung. in: Personalführung, 2003, H. 12.
ART: keine Angabe BEGINN: 2002-03 ENDE: 2003-03 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: IUK GmbH Institut für sozialwissenschaftliche Technikforschung (Stockumer
Str. 259, 44225 Dortmund)
KONTAKT: Weißbach, Barbara (Dr. Tel. 0231-728-1642 o. 0173-2637623)
[192-L] Wieland, Norbert:
Benachteiligung als Merkmal (schulischer) Interaktion, in: Anke Spies, Dietmar Tredop
(Hrsg.): "Risikobiografien" : benachteiligte Jugendliche zwischen Ausgrenzung und Förderprojekten, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2006, S. 191-205, ISBN: 978-3-531-14944-8 (Standort:
USB Köln(38)-34A807)
INHALT: Der Verfasser entwickelt einleitend eine interaktionstheoretische Sicht von Benachteiligung. Als Verfahren für Interaktionsanalysen im Rahmen von Sozialarbeit wird im Folgenden die Perspektivverschränkung vorgestellt. Dies geschieht am Beispiel eines Kooperationsmodells zwischen Schule und Jugendhilfe aus Münster mit niedrigschwelligem, sozialraumbezogenen Zugang. Anhand einer Fallstudie werden die schulischen Interaktionen einer
Schulverweigerin beschrieben und es wird gezeigt, was bei einer Analyse von Benachteiligung als Merkmal schulischer Interaktionen zu beachten ist (Bezug auf psychische Strukturen
sowie organisationale und biographische Logiken). Benachteiligungen im schulischen Kontext können gemildert werden, wenn Fachkräfte als ressourcenreiche Interaktionspartner ihre
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4 Kommunikation und Interaktion in (Klein-) Gruppen. Organisationspsychologie
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Macht zurückhaltend gebrauchen und die Aushandlung eines integrativen Interaktionsziels
anstreben, das positive Motive aller Beteiligten optimal aufnimmt. (ICE2)
[193-F] Wolf, Carina, Dipl.-Psych. (Bearbeitung):
Determinanten der Bereitschaft zu Intergruppenkontakt
INHALT: Theoretische Grundlage der Arbeit: Die Grundlage für die geplante Arbeit bildet die
Kontakthypothese (Allport, 1954). Allport postulierte, dass der Kontakt zwischen sozialen
Gruppen z.B. mit unterschiedlicher Ethnizität, zu einer Verbesserung der Intergruppenbeziehung führen soll, wenn bestimmte Bedingungen gegeben sind. Inzwischen liegt umfangreiche
Forschung zu der Frage, was passiert, wenn Mitglieder verschiedener Gruppen unter unterschiedlichen Bedingungen zusammentreffen, vor. Intergruppenkontakt hat sich als eine effektive Strategie zur Reduzierung von Vorurteilen und Konflikten zwischen Gruppen erwiesen.
Insbesondere die positive Wirkung von Intergruppenfreundschaften auf die Bewertung der
Fremdgruppe ist vielfach belegt. Forschungsfrage: Obwohl viele in Deutschland lebenden
Menschen Kontaktmöglichkeiten durch ausländische Nachbarn, ausländische Arbeitskollegen
oder Klassenkameraden haben, macht offensichtlich nur ein bestimmter Teil davon Gebrauch.
Offensichtlich müssen Menschen zunächst bereit sein, überhaupt Intergruppenkontakte einzugehen, damit sich nahe Kontakte wie Bekanntschaften und Freundschaften entwickeln können. Was steht zwischen Kontaktmöglichkeiten mit "fremden" Gruppen und tatsächlichen
Kontakten? Zu der Frage, was diese Bereitschaft Intergruppenkontakte einzugehen, bestimmt,
besteht eine Forschungslücke. Anliegen des Promotionsvorhabens ist es deshalb, Determinanten der Bereitschaft zu Intergruppenkontakten aufzufinden und empirisch zu prüfen. Zentrale
Hypothesen und empirische Umsetzung: In ihrem Arbeitsmodell nimmt die Autorin an, dass
die zentralen Variablen zur Vorhersage der Bereitschaft zu Intergruppenkontakt Ergebniserwartungen an den Intergruppenkontakt und Empathie mit der "fremden" Gruppe sind. Je positiver die Ergebniserwartungen an den Intergruppenkontakt und je größer die Empathie mit der
Outgroup sind, desto größer ist die Bereitschaft zu Intergruppenkontakt. Die beiden Prädiktorvariablen ihrerseits sollen von der Höhe der Intergruppenangst und der Menge bzw. Differenziertheit des Wissens über die Outgroup bestimmt sein. Je schwächer die Intergruppenangst ausgeprägt ist und je differenzierter und umfangreicher das Wissen über die Outgroup
sind, desto positiver sind die Ergebniserwartungen an den Intergruppenkontakt und desto
größer die Empathie mit der Outgroup. Es wird also angenommen, dass der Einfluss von Intergruppenangst und Wissen auf die Bereitschaft zu Intergruppenkontakt durch die Ergebniserwartungen und Empathie (zumindest partiell) mediiert wird. GEOGRAPHISCHER RAUM:
Bundesrepublik Deutschland
METHODE: Zur empirischen Überprüfung der Annahmen sollen die Umfragedaten des GMFProjekts herangezogen werden. Außerdem soll ein Teil der spezifischen Vorhersagen des
Modells mittels experimenteller Untersuchungen getestet werden.
ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2004-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Marburg, Graduiertenkolleg "Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit: Ursachen, Phänomenologie und Konsequenzen" (Gutenbergstr. 18, 35032 Marburg);
Universität Marburg, FB 04 Psychologie, Arbeitsgruppe Sozialpsychologie (Gutenbergstr. 18,
35032 Marburg)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 06421-28-23625, Fax: 06421-28-24281,
e-mail: hinna.wolf@staff.uni-marburg.de)
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4 Kommunikation und Interaktion in (Klein-) Gruppen. Organisationspsychologie
[194-F] Woltin, Karl-Andrew, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Sassenberg, Kai, PD Dr. (Betreuung):
Gruppenbasierte Selbstkontrolle
INHALT: Generelle Fragestellung: Inwieweit zeigen Individuen kontrollierte (im Gegensatz zu
automatischer) Selbstregulation zum Wohle ihre sozialen Gruppe? Spezielle Fragestellung:
Inwieweit setzen sich Gruppenmitglieder für Gruppenziele ein, in Abhängigkeit von der Position der Gruppe bezogen auf eine Deadline zur Erreichung des Gruppenziel, unabhängig von
persönlichem Profit durch die Erreichung des Gruppenziels? Hypothese: Vor einer Deadline
werden Gruppenmitglieder vor allem zieldienliche Kontrollstrategien anwenden (selektive
primäre Kontrolle, kompensatorische primäre Kontrolle, selektive sekundäre Kontrolle), nach
einer Deadline werden Gruppenmitglieder vor allem Kontrollstrategien anwenden, die sich
auf Zielablösung und Schutz motivationaler Ressourcen beziehen (kompensatorische sekundäre Kontrolle; zu den Strategien im einzelnen siehe Heckhausen & Schulz, 1995). Dieser der
Zusammenhang zwischen Deadline-Status (prä bzw. post) und adaptive Kontrollstrategienutzung wird um so größer sein, je höher Gruppenmitglieder mit ihrer jeweiligen Gruppe identifiziert sind. Praxisbezug: Befunde lassen Rückschlüsse für die Optimierung der eigenen
Selbstkontrolle in Gruppenkontexten mit Deadlines (z.B. Projekte, Wahlen, Bürgerinitiativen)
zu.
METHODE: Theoretischer Ansatz: Bei der Verfolgung persönlicher Ziele zeigen Individuen
kontrollierte Selbstregulation. Hierfür sind zahlreiche Modelle entwickelt und getestet worden. Diese Modelle werden in der Arbeit auf den Gruppenkontext angewandt, um zu zeigen,
dass neben dem personalen auch das soziale Selbst kontrollierte Selbstregulation betreibt.
Methodisch: Fragebogen-Studien, Szenario-Studien, Experimente DATENGEWINNUNG:
Experiment (Stichprobe: 360 -derzeit-; Studenten der Friedrich-Schiller-Universität; Auswahlverfahren: Zufall).
ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2005-09 ENDE: 2008-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Jena, Internationales Graduiertenkolleg "Konflikt und Kooperation
zwischen sozialen Gruppen - Dynamik der Veränderung von Intergruppenbeziehungen"
(Wildstr. 1, 07743 Jena)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 03641-941710, e-mail: k.a.woltin@uni-jena.de)
5 Massenkommunikation und Medienpsychologie. Werbepsychologie
[195-F] Gartmann, Kerstin (Bearbeitung); Niketta, Reiner, Prof.Dr.phil. (Betreuung):
Individuum und Gesellschaft: Eine soziologische Betrachtung zur Interaktionswirkung der
Werbung, dargestellt am Beispiel des weiblichen Körperbildes
INHALT: Die Frage nach der sozialen Macht der Werbung wird in dieser Arbeit zweigeteilt und
am Beispiel der werbemedialen Darstellung der Frau untersucht. Im ersten Teil wird ein potentieller gesellschaftlicher Einfluss auf die Gestaltung von Werbebildern untersucht. Es wird
sich zeigen, dass die Werbung mehr Zerrbild als Spiegelbild der gesellschaftlichen Realität
ist. Die Omnipräsenz unrealistisch schlanker und attraktiver Mediendarstellerinnen könnte
mitverantwortlich sein für bedenkliche gesellschaftliche Entwicklungen, wie die Zunahme
der Unzufriedenheit mit dem eigenen Aussehen oder einer verzerrten Körperwahrnehmung,
soFid Sozialpsychologie 2007/2
5 Massenkommunikation und Medienpsychologie. Werberpsychologie
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der immer mehr Frauen unterliegen und die häufig mitverantwortlich gemacht wird für die
wachsende Prävalenz psychologischer Essstörungen. Den Kern der Arbeit bildet der zweite
Teil, der zunächst einen Überblick über den derzeitigen Stand der Körperbildforschung gibt.
Das Körperbild ist nicht fix ("elastic body image") und kann, wie empirische Studien zur
Körperbildforschung zeigen, bereits durch eine relativ kurze Konfrontation mit Werbung manipuliert werden. Eine kritische Diskussion bisheriger empirischer Studien soll Hinweise darauf geben, weshalb es in der Literatur teilweise unterschiedliche Ergebnisse gibt, wie die
Werbung körperbildrelevante Größen beeinflussen kann. Unter welchen Bedingungen sind
mit besorgniserregenden Werbewirkungen zu rechnen? Aufgrund gewonnener Erkenntnisse
werden Hypothesen zur Wirkung der Werbung mit attraktiven, schlanken Models formuliert,
die in einer eigenen empirischen Studie überprüft werden.
ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Osnabrück, FB 01 Sozialwissenschaften, Fachgebiet Methoden der
empirischen Sozialforschung (Seminarstr. 33, 49074 Osnabrück)
KONTAKT: Betreuer (e-mail: rniketta@uni-osnabrueck.de)
[196-L] Hoffmann, Dagmar:
Die Rezipienten - alle unberechenbare Wesen!?: über den Sinn und Unsinn der Verknüpfung von Mediensoziologie und Medienpsychologie, in: Hans-Jörg Stiehler, Lothar Mikos
(Hrsg.): Die Kunst des Betrachters : Jugendsoziologie, Kinderfilm und Medienkompetenz: Leipziger Univ.-Verl., 2006, S. 121-135, ISBN: 3-86583-131-1 (Standort: UB Mainz(77)-238800)
INHALT: Der Beitrag beschäftigt sich mit der Frage, welchen gesellschaftlichen Nutzen die Medienwissenschaft hat und wo der besondere Vorteile einer medienwissenschaftlichen Perspektive anderen Fächern gegenüber liegt (Mediensoziologie, Medienpsychologie). Die Verfasserin plädiert für eine Weiterentwicklung und Verknüpfung bestehender Disziplinen. Im Mittelpunkt ihrer Betrachtungen steht die Medienrezeption aus soziologischer und psychologischer
Perspektive, wobei typische Fragestellungen beider Disziplinen herausgearbeitet werden. Abschließend wird nach dem Umgang mit dem Unberechenbaren gefragt, danach, wie sich die
Komplexität der Rezeption und die soziale Wirklichkeit der Rezipienten möglichst präzise erfassen lassen. (ICE2)
[197-F] Ismer, Sven, M.A. (Bearbeitung); Klein, Gabriele, Prof.Dr. (Leitung):
Medium - Macht - Emotion: die mediale Inszenierung und (Re-)Konstruktion 'nationaler
Emotionen' im Vergleich der Fußballländerspiele Deutschland - Niederlande (WM Finale
1974) und Deutschland - Argentinien (Viertelfinale WM 2006) (Arbeitstitel)
INHALT: Die Fußball-WM 2006 hat das 'emotionale Klima' der bundesdeutschen Gesellschaft
grundlegend verändert. Im Vorfeld und im Verlauf der Fußball-WM wurden Tabus in Bezug
auf die öffentliche Demonstration kollektiver, auf die Nation bezogener Emotionen beseitigt,
die in der BRD seit 1945 Bestand hatten. Die feeling rules der Gesellschaft änderten sich innerhalb weniger Wochen. Es stellt sich die Frage, welche Rolle die mediale Vor- und Aufbereitung der WM bei diesem Prozess spielte. So wie Dörner dem Medium des fiktiven Films
bescheinigt hat, die politische Kultur und damit auch emotionale Dispositionen der Bevölkerung maßgeblich zu prägen, sollte dies auch für den Bereich der Sportberichterstattung bzw.
der medialen Inszenierung der hierzulande hegemonialen Fußballkultur in Betracht gezogen
122
soFid Sozialpsychologie 2007/2
5 Massenkommunikation und Medienpsychologie. Werberpsychologie
werden. Fußball ist sowohl ein Spiegel von als auch eine wichtige Quelle für soziale Ordnung, er kann mit Pornschlegel als eine der sozialen Formen betrachtet werden, '(...) mit deren
Hilfe die Industriekulturen ihr Sinn-Universum in Szene setzen.' Ein Fußballspiel muss als rituelle Veranstaltung gesehen werden, die zentrale Werte und Normen unserer Gesellschaft
thematisiert und gewissermaßen in Bildern zeigt. Stand die WM 1974 zum einen noch unter
dem Zeichen der 68er Bewegung sowie zum anderen unter dem der Auseinandersetzung mit
der RAF und dem Schock des Olympia-Attentats 1972, so kann die Weltmeisterschaft 2006
als Höhepunkt von weit reichenden Neuorientierungen der bundesdeutschen Gesellschaft betrachtet werden (neoliberale Reformen des sozialen Systems, neue Rolle der BRD auf internationaler Ebene etc.). GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
ART: Eigenprojekt BEGINN: 2006-05 ENDE: 2009-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Institution
INSTITUTION: Universität Hamburg, Fak. für Erziehungswissenschaft, Psychologie und Bewegungswissenschaft, FB Bewegungswissenschaft Abt. Kultur, Medien und Gesellschaft (Mollerstr. 10, 20148 Hamburg)
KONTAKT: Leiterin (Tel. 040-42838-3525, e-mail: gabriele.klein@uni-hamburg.de)
[198-F] Müller, Michael, M.A.; Sonnenmoser, Anne (Bearbeitung); Soeffner, Hans-Georg,
Prof.Dr.phil. (Leitung):
Serielle Produktion von Individualität. Zur symbolischen Formierung personaler Selbst- und
Umweltbezüge in medialen Beobachtungs- und Anerkennungsordnungen (Teilprojekt C3 Bewilligungsphase III)
INHALT: Im Rahmen des Forschungsvorhabens wird ein in den letzten Jahren deutlich an Kontur
gewinnendes empirisches Phänomen fokussiert: die massenmediale, durch so genannte Stilund Imageexperten approbierte Vermittlung normierter Stilisierungsvorlagen und Körperbilder. In einer gesellschaftlichen Situation wie der gegenwärtigen, in der sich der Einzelne aufgrund sozialstrukturell bedingter Individualisierungsprozesse verstärkt Selbstformungs- und
Selbstdarstellungszwängen gegenübersieht, bietet die massenmediale Vermittlung vorgefertigter Stilprodukte, zertifizierter Körperbilder und curricular planbarer Selbsttechniken für eine große Zahl moderner Zeitgenossen eine Alternative zur Stil- und Imagebildung in eigener
Regie. Allerdings - und dies ist der systematische Ansatzpunkt des Projektes - bilden sich mit
der massenmedialen Stilproliferation neuartige, medial formierte gesellschaftliche Beobachtungs- und Anerkennungsanordnungen aus, in denen sich die Bedingungen der Selbst- und
Umweltwahrnehmung der entsprechenden Medienkonsumenten grundlegend wandeln: An die
Stelle der interaktiven Genese und Bestätigung personaler Selbst- und Umweltbezüge in
Konstellationen wechselseitiger sozialer Spiegelung tritt tendenziell eine medial 'verspiegelte'
Umwelt generalisierter Idealbilder. Als Garant der Ausformung von Individualität - so die
Hypothese - erscheint in den modernen massenmedialen Beobachtungs- und Anerkennungsanordnungen nicht mehr die Bestätigung der symbolischen Projektion eines Selbstbildes innerhalb alltäglicher Interaktionsordnungen, sondern die professionell verifizierte Rejektion
des eigenen Blicks auf den eigenen Körper und all dessen, was diese Quelle "ursprünglichster
Evidenz" (Husserl) berührt - Nahrung, Kleidung, Inneneinrichtung usf. Das Forschungsinteresse des Projekts gilt der Analyse der symbolischen Ausprägung von Individualität unter den
Bedingungen medialer Beobachtungs- und Anerkennungsordnungen. Es untersucht die mediale Überformung sozialer Spiegelungsverhältnisse sowie die hiermit in Zusammenhang stehende besondere Bedeutung, die Körperbilder und Experten als symbolische Bewährungsfel-
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5 Massenkommunikation und Medienpsychologie. Werberpsychologie
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der bzw. normative Bestätigungsinstanzen personaler Selbstbehauptung diesseits (oder - je
nach Perspektive - jenseits) alltäglicher Interaktionszusammenhänge erlangen. In Kontinuität
der bisherigen Projektarbeit verdeutlicht das Projekt die historischen Transformationsprozesse moderner Individualitätsfigurationen. In sozialtheoretischer Neuorientierung zielt es auf
die Entwicklung eines empirisch fundierten theoretischen Modells, das insbesondere die medialen Bedingungen und Mechanismen der sozialen Figuration personaler Umwelt- und
Selbstbezüge konzeptionell erfasst.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Sonnenmoser, A.: Individuell oder uniform? Massenmedien und
Experten als Geburtshelfer individueller Selbstdarstellung. in: Mentges, Gabriele; Richard,
Birgit (Hrsg.): Uniformierung in Bewegung (im Druck).+++Soeffner, H.-G.: Die Kultur des
Alltags und der Alltag der Kultur. in: Jaeger, Friedrich; Rüsen, Jörn (Hrsg.): Handbuch der
Kulturwissenschaften, Bd. 3: Themen und Tendenzen. Stuttgart 2004, S. 399-412.+++ Soeffner, H.-G.: Die Wirklichkeit der Theatralität. in: Fischer-Lichte, Erika; Horn, Christian u.a.
(Hrsg.): Theatralität als Modell in den Kulturwissenschaften. Tübingen 2004, S. 235247.+++Soeffner, H.-G.; Raab, J.: Lebensführung und Lebensstile - Individualisierung, Vergemeinschaftung und Vergesellschaftung im Prozess der Modernisierung. in: Jaeger, Friedrich; Rüsen, Jörn (Hrsg.): Handbuch der Kulturwissenschaften, Bd. 3: Themen und Tendenzen. Stuttgart 2004, S. 341-355.
ART: gefördert ENDE: 2009-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Konstanz, Geisteswissenschaftliche Sektion, Kulturwissenschaftliches Forschungskolleg - SFB 485 "Norm und Symbol - die kulturelle Dimension sozialer und
politischer Integration" (Fach D 173, 78457 Konstanz); Universität Konstanz, Geisteswissenschaftliche Sektion, FB Geschichte und Soziologie Fach Soziologie Forschungsgruppe Wissenssoziologie (D 35, 78457 Konstanz)
KONTAKT: Leiter (e-mail: Hans-Georg.Soeffner@uni-konstanz.de)
[199-L] Prokop, Ulrike; Jansen, Mechthild M. (Hrsg.):
Doku-Soap, Reality-TV, Affekt-Talkshow, Fantasy-Rollenspiele: neue Sozialisationsagenturen im Jugendalter, (Kulturanalysen), Marburg: Tectum Verl. 2006, 317 S., ISBN: 978-3-82889126-5 (Standort: ULB Münster(6)-MS2350/249)
INHALT: Inhaltsverzeichnis: Ulrike Prokop: Einleitung: Der tiefenhermeneutische Ansatz in der
Medienforschung (13-26); Gunzelin Schmid Noerr: Das Medium spielt sich als Retter auf
(27-66); Sabine Mitzlaff: 'We have a dream' - Kulturanalytische Gedanken zum Medienspektakel 'Deutschland sucht den Superstar' (67-98); Anna Stach: Jugendkult und regressive Entgrenzung - Inszenierungen des weiblichen Generationenkonflikts in der Affekt-Talkshow 'Arabella' (99-128); Daniel Hajok: Theoretische Konzepte und empirische Fakten zur Mediensozialisation: Fernsehen als Sozialisationsagentur Jugendlicher (129-166); Achim Lauber,
Maren Würfel: Von 'Talkshow-Türken' und Vorurteilen - Wie das Fernsehen zum Ausländerbild von 9- bis 14-Jährigen beiträgt (167-190); Iren Schulz: Zielobjekt Taschengeld - Animeserien und Klingeltöne als Beispiele medialer Mehrfachvermarktung. Ausgewählte Ergebnisse des 'Medienkonvergenz Monitoring' (191-208); Christiane Hartmann: Die besondere Rolle
der Experten in 'THE SWAN - Endlich schön!' (209-242); Ulrike Prokop: Spiel-Strategien in
der zweiten Staffel der Sendung 'Big Brother' (243-274); Ramona Kahl: 'Nichts anderes als
ein Spiel?' Fantasy-Rollenspiele als Bühne verdrängter Lebensentwürfe (275-314).
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5 Massenkommunikation und Medienpsychologie. Werberpsychologie
[200-L] Schemer, Christian; Matthes, Jörg; Wirth, Werner:
Werbewirkung ohne Erinnerungseffekte?: eine experimentelle Studie zum Mere ExposureEffekt bei Product Placements, in: Zeitschrift für Medienpsychologie, Jg. 19/2007, Nr. 1, S. 2-13
(Standort: UB Bonn(5)-Z91/171)
INHALT: "In der Forschung zur Wirkung von Product Placements wird zumeist davon ausgegangen, dass Placements erinnert werden müssen, um eine Wirkung auf die Einstellung gegenüber der Marke entfalten zu können. Allerdings zeigen empirische Studien, dass Placements
auf Grund ihrer kurzzeitigen Einblendung oft nicht bewusst wahrgenommen und damit auch
nicht erinnert werden. Auf Basis des Mere Exposure-Effektes kann dennoch davon ausgegangen werden, dass diese nicht explizit erinnerten Placements eine Wirkung auf Einstellungen
haben können. Dieser Wirkmechanismus wird in einem 3x2x2-faktoriellen Experiment demonstriert. Versuchspersonen sahen einen TV-Magazinbeitrag, in dem ein Placement einer
unbekannten Marke mit unterschiedlicher Häufigkeit integriert wurde. Die Ergebnisse lassen
deutlich auf einen Mere Exposure-Effekt schließen: Ein mehrfach visuell dargebotenes Markenlogo führt zu einer positiveren Einstellung gegenüber der Marke trotz niedriger Erinnerung. Dieser Effekt ist allerdings an zwei für die Werbewirkungsforschung zentrale Bedingungen geknüpft: Ein hohes Beitragsinvolvement und niedriges Persuasionswissen. Gleichzeitig wird experimentell nachgewiesen, unter welchen Bedingungen sich die Erinnerung an
die Marke zwar erhöht, aber die Einstellung gegenüber der Marke verschlechtert (Reaktanzeffekt). Die Ergebnisse werden in ihrer Bedeutung für die Werbepraxis und für die zukünftige
Forschung diskutiert." (Autorenreferat)
[201-L] Schramm, Holger; Hartmann, Tilo:
Identität durch Mediennutzung?: die Rolle von parasozialen Interaktionen und Beziehungen
mit Medienfiguren, in: Dagmar Hoffmann, Lothar Mikos (Hrsg.): Mediensozialisationstheorien :
neue Modelle und Ansätze in der Diskussion, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2007, S. 201219, ISBN: 978-3-531-15268-4
INHALT: Der Beitrag zur Jugend- und Mediensoziologie formuliert eine Verbindung des Konzeptes der Parasozialen Interaktion (PSI) und Parasozialer Beziehungen (PSB) mit dem der
Identitätsbildung und -entwicklung. In den Ausführungen erfolgen daher einige grundlegende
Überlegungen zu den Schnittstellen der Konzepte. Im ersten Schritt wird zunächst der Begriff
der Identität und benachbarte Konstrukte wie Identitätsarbeit und Identitätsentwicklung aus
sozialpsychologischer und soziologischer Sicht rekonstruiert. Darauf aufbauend werden im
zweiten Schritt sukzessive das Konzept der PSI und der PSB eingeführt sowie in dem ZweiEbenen-Modell verbunden und differenziert. Im dritten Schritt werden abschließend PSI und
PSB mit Blick auf ihre Rolle bei der Identitätsarbeit und -entwicklung diskutiert. Insgesamt
zeichnet sich die Auseinandersetzung mit Medienfiguren als wichtiger Bestandteil der Identitätsentwicklung ab. Die Sozialisation über Medienfiguren kann dabei als ein ambivalenter
Prozess gedacht werden: Einerseits liegt in der Zwanglosigkeit der PSI-Prozesse für die Rezipienten die Chance, idiosynkratische Charaktereigenschaften zuzulassen und ohne Sanktionsfurcht auszuleben und so zu stärken. Andererseits ist plausibel, dass über Medienfiguren auch
Fremderwartungen vermittelt werden, z.B. indem bestimmte Charakter aus Sicht einer Gruppe unbedingt als cool, geistreich, nervig oder amüsant zu gelten haben. (ICG2)
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5 Massenkommunikation und Medienpsychologie. Werberpsychologie
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[202-F] Sommer, Denise, Dipl.-Psych.; Geschke, Daniel, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Ruhrmann,
Georg, Prof.Dr.; Sassenberg, Kai, PD Dr. (Leitung):
Migranten in den Medien - Auftreten und Wirkungen semantisch und stilistisch verzerrter
Darstellung
INHALT: Nachrichten in Printmedien wie auch im Fernsehen sollten über Sachverhalten informieren und daher neutral gestaltet und wertungsfrei sein. In diesem Forschungsprojekt wird
untersucht, inwieweit auf der pragmatischen und semantischen Darstellungsebene Nachrichten einen verzerrenden Charakter haben. Aufgrund von psychologischer Forschung zur Entstehung und Aufrechterhaltung von Stereotypen und Vorurteilen ist davon auszugehen, dass
derartige Verzerrungen einen Einfluss auf die Einstellungen von Rezipienten zu entsprechenden Gruppen haben. Diese Vorhersagen werden anhand von Sprechermeldungen und Zeitungsartikeln zu unterschiedlichen Migrantengruppen untersucht. Besondere Berücksichtigung findet dabei die Stereotypikalität der ausgewählten Bilder und die Nennung von Gruppenzugehörigkeiten in den Meldungen. (S. http://www2.uni-jena.de/svw/rgroup/ ).
METHODE: Intergruppenbeziehungen; Mediananalyse; Linguistic Intergroup Bias (LIB)
ART: gefördert BEGINN: 2006-12 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Jena, DFG-Forschergruppe "Discrimination and tolerance in intergroup relations" (Humboldtstr. 11, 07743 Jena); Universität Jena, Fak. für Sozial- und
Verhaltenswissenschaften, Lehrstuhl Grundlagen der medialen Kommunikation und der Medienwirkung (Ernst-Abbe-Platz 8, 07743 Jena)
KONTAKT: Ruhrmann, Georg (Prof.Dr. Tel. 03641-9-44930,
e-mail: georg.ruhrmann@uni-jena.de)
6 Psychologie der Gesellschaft. Politische Psychologie
[203-L] Ahbe, Thomas:
Generation 2006: wir sind Helden ; sozialpsychologischer Klimawandel ; eine neue Generation weist jubelnd unglücklich machende Anforderungen zurück, in: Medien & Zeit : Kommunikation in Vergangenheit und Gegenwart, Jg. 21/2006, Nr. 3, S. 37-39
INHALT: Der Beitrag blickt in essayistischer Form auf die "Generation 2006" und deren Euphorien rund um die Fußballweltmeisterschaft in Deutschland und postuliert für diese "Generation" einen sozialpsychologischen Klimawandel. Dass die Menschen auch nach der Halbfinalniederlage beschlossen, 'der Mannschaft weiter zuzujubeln', wird darauf zurückgeführt, dass
sie 'nicht schon wieder die Versager sein' wollten, 'jene Arbeitsbevölkerung, der die wirtschaftlichen und politischen Eliten permanent vorwerfen, nicht genug Anstrengung, Gefügigkeit und Aufopferung zu zeigen und stattdessen zu große Ansprüche'. Im 'gegenseitigen und
gemeinsamen Abheben der jüngeren Jahrgänge' manifestiert sich kein neuer Nationalismus
und der anlässlich der 'sommerlichen Vielvölkerparty' praktizierte 'aktualisierte Gelegenheitspatriotismus' ist kein Sieg des Revisionismus, sondern eher ein Normalitätszeichen. 'Die Angehörigen der jüngeren Generation in Deutschland werden sich weniger mit dem Nationalismus beschäftigen, sondern damit, dass (...) sie sich für ihr Leben in dem neuen gesamteuropäischen Gesellschaftstyp ganz neuen Umgangsweisen und Konzepten zuwenden müssen. (UN)
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soFid Sozialpsychologie 2007/2
6 Psychologie der Gesellschaft. Politische Psychologie
[204-L] Alwast, Jendris:
Aufmerksamkeit und Begierde: Spannungsmomente einer sozial-interaktiven Humananstrengung, in: Tönnis-Forum : Mitglieder-Rundbrief der Ferdinand-Tönnies-Gesellschaft e.V., Jg.
15/2006, H. 1/2, S. 305-314
INHALT: Der Titel des vorliegenden "Diskursangebots" bestimmt "Aufmerksamkeit" und "Begierde" als Humanressourcen, die - handelnd umgesetzt - soziale Wirklichkeit produzieren.
Für beide gilt, dass erst ihr kultureller Kontext ihr volles Potential erschließt und ihre humanen Möglichkeiten entbindet. Mit den Konzepten "Aufmerksamkeit" und "Begierde" will der
Autor das Soziale in seiner Genese, seinen Strukturen und Funktionen phänomenologisch erhellen. So drängt als Interaktionsmacht Begierde nicht nur auf Mangelausgleich, sondern auf
Auseinandersetzung und Selbstbehauptung mit dem Ziel der Selbstverwirklichung. Aber erst
am und im "Anderen" (Hegel) gewinnt die Begierde ihre Macht und Wirklichkeit. Die angestrebte Selbstverwirklichung realisiert sich in einem Kommunikationsgewebe, in welchem
dem "Anderen" konstitutive Bedeutung zukommt. Diese "subjektorientierten Konzepte mit
sozialphilosophischer Intention" ermöglichen für den Autor eine "Erzählung" über die Leistungskraft dieser Humanressourcen für die Genese des Sozialen. Dafür wird weiterhin das sozialethische "Potential der beiden Begriffe für eine gesellschaftlich humane Verhältnisbestimmung von Macht und Wert" geklärt und abschließend ihre Relevanz für eine "Neuordnung sozialer Leistungen" skizziert. (ICA2)
[205-F] Bartold-Pieniazek, Ewa (Bearbeitung):
Es gibt etwas von Landschaft und von Menschen, was man auch nach Jahren erbt... Auf der
Suche nach der Bedeutung der nicht mehr existierenden Grenzen
INHALT: Das Projekt untersucht das Dasein der bis 1939 existierenden polnisch-deutschen
Staatsgrenze in der Wahrnehmung des Raumes von Einwohnern der ehemaligen Grenzgebiete, im Hinblick auf deren Bedeutung für die Entwicklung der räumlich bezogenen Identität.
Nach dem II. Weltkrieg wurden das ostpreußische Ermland und Masuren ein Teil Polens. Es
entsteht die Frage, ob das Bedürfnis nach Berücksichtigung der alten Grenzen und Bildung
der neuen trotz starker Propagandapolitik immer noch bleibt; ob der Mensch die Räume, in
denen er wohnt, abgrenzen möchte GEOGRAPHISCHER RAUM: polnisch-deutsche Grenze
METHODE: Die erste Etappe der Forschungsarbeit umfasst sowohl theoretische Studien über das
Wesentliche der Grenze, als auch einen praktischen Teil - eine Forschungsreise an die ehemalige Grenze (bis Oktober 2007). Unentbehrlich zur Bildung der kulturellen Überlieferung ist
kommunikatives Gedächtnis - Gruppengedächtnis, dessen Grundlage biographisch-individuelle Erinnerung bildet. Praktische Studien sollen eine Diskurs-Analyse umfassen (wie das
Gruppengedächtnis gestaltet wurde). Forschungen des privaten Gedächtnisses und Erinnerung
erfordern zwei praktische Studien: Untersuchung der räumlich bezogenen Identität von Bewohnern der Grenzgebiete (qualitative Forschungen und die unterstützende quantitative Forschungen unter Schuljugendlichen der Städte an der ehemaligen Grenze); Untersuchung der
räumlich bezogenen Identität von aus den genannten Regionen stammenden Personen, die
sich gleichzeitig zugunsten der Überlieferung von der Grenze einsetzen (narrative Interviews)
(Etappe soll bis Oktober 2009 abgeschlossen werden).
ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Humboldt-Universität Berlin, Philosophische Fakultät I, Institut für Europäische
Ethnologie (Mohrenstr. 41, 10117 Berlin)
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6 Psychologie der Gesellschaft. Politische Psychologie
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KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: ewa.bartold-pieniazek@rz.hu-berlin.de)
[206-L] Boesch, Ernst E.:
Die Realität als Metapher, in: Psychologie und Gesellschaftskritik, Jg. 30/2006, H. 3/4 = Nr.
119/120, S. 9-37 (Standort: USB Köln(38)-XG4295; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Menschliches Handeln orientiert sich nicht an einer wie auch immer verfassten 'objektiven' Realität, sondern vielmehr an der Erfahrungsrealität, der 'erlebten' Wirklichkeit. Diese
spezifisch menschliche Realität wird nicht nur auf sachbezogene Weise erlebt, sondern ebenso auf symbolische. Symbole jedoch sind polyvalent, sie verweisen als Metaphern auf unterschiedliche handlungsleitende Bedeutungen. Bedeutungen wiederum gewinnen Objekte oder
Symbole erst aus kulturellen Bewertungs- und Erklärungssystemen, der persönlichen Vergangenheit des Subjekts als auch der Valenz der Situation. Damit wird hier nichts weniger als
ein Entwurf einer Kultur- und Handlungspsychologie intendiert. Das Selbst und seine Identität erwachsen den symbolischen Handlungen, denn diese vereinen sich in dem, was wir sind:
intentionale Subjekte." (Autorenreferat)
[207-L] Böhnke, Petra:
Policy or privacy - what matters most for individual well-being?: determinants of life satisfactions in the enlarged Europe, (Discussion Papers / Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Forschungsschwerpunkt Arbeit, Sozialstruktur und Sozialstaat, Abteilung Ungleichheit
und soziale Integration, 2007-203), Berlin 2007, 29 S. (Graue Literatur; URL: http://bibliothek.wzberlin.de/pdf/2007/i07-203.pdf); Forschungsbericht/Nummer: SP I 2007-203
INHALT: "Life satisfaction is quite heterogeneously distributed across countries of the enlarged
European Union. Previous research has shown how living conditions within individual countries, such as access to material and emotional resources, are important for personal wellbeing, but it has neglected to explain differences between countries. This article investigates
whether it also matters in which political, economic, and social circumstances people live, as
well as whether their particular perception of the quality of their societal environment plays a
role. People are well aware that the institutional and cultural settings in which their lives are
embedded create opportunities and limitations: within individual countries, perceptions of society influence life satisfaction outcomes irrespective of access to resources. However, their
importance for well-being differs across Europe: perceptions of society and material resources are highly decisive in countries which provide only a minimum of social security and
in which the reliability of political institutions is poor. In rich and stable countries, the impact
is weaker and private social support becomes more important. In addition to these countryspecific weights of life satisfaction determinants, life satisfaction variations between countries
can be explained to a large extent by taking into consideration the economic performance, the
social security level, and the political culture in a country - all in all, general conditions that
enable people to live a respectable life." (author's abstract)
[208-F] Dusche, Michael, Dr. (Bearbeitung); Malik, Jamal, Prof.Dr.; Opielka, Michael, Prof.Dr.
(Leitung):
Wahrnehmung von Bedrohung. Europa und die islamische Welt
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6 Psychologie der Gesellschaft. Politische Psychologie
INHALT: Bedrohungswahrnehmungen und Feindbilder schränken die Dialogbereitschaft von
Menschen unterschiedlicher Religionen und Weltanschauungen ein. Dies ist im Verhältnis
des Westens und Europas zu den Staaten der islamischen Welt sowie im Innenverhältnis Europas zu seinen hier lebenden Muslimen augenfällig. Das Projekt will die prinzipiellen Muster und Aussagen dieser Bedrohungsszenarien erfassen und mit seinen Ergebnissen dazu beitragen, die Wechselseitigkeit von Bedrohungsvorstellungen zu vermitteln und damit die Dialogfähigkeit wieder zu verbessern. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, Türkei, Israel/ Palästina, Indien
METHODE: Dazu bedarf es eines Verständnisses der Wirkungsweise kultureller Muster im Konfliktverhalten zwischen Staaten, Organisationen und Einzelpersonen. Im empirischen Teil sollen diese untersucht und durch qualitative Interviews mit Experten aus Deutschland, Indien,
Israel/ Palästina und der Türkei gestützt werden. Dazu sind drei, jeweils einmonatige Forschungsaufenthalte in der Türkei, in Israel/ Palästina, sowie in Indien geplant. In der Analyse
des Problemaufrisses bedient sich das Vorhaben der Begriffswerkzeuge des NeoInstitutionalismus (John W. Meyer). Danach kommen drei Kategorien von Akteuren in Konflikten in Frage: Individuen, Organisationen und Staaten. Kulturen und Zivilisationen geben
den drei Akteursarten Normen und Verhaltensmuster sowie Vorstellungen über die Beschaffenheit der Welt und die darin vorkommenden möglichen Gegner und Feinde an die Hand.
Unsere Vermutung ist, dass solche Feindbilder nur zu einem geringen Teil und nur mittelbar
auf Wahrnehmungen beruhen. Sie sind im Wesentlichen kulturelle Konstruktionen und können daher durch Analyse dekonstruiert und durch Empirie entkräftet werden. Dies ist eine
vordringliche Aufgabe der Wissenschaft. Das Projekt möchte daher auf das soziale System
Wissenschaft fokussieren, um anhand der genannten Länder auf die Fähigkeit bzw. das Unvermögen des Wissenschaftssystems zur analytischen Dekonstruktion und empirischen Entkräftung von kulturellen Mustern hinzuweisen, die im Verkehr von Konfliktparteien die Rolle
von Feindbildern annehmen. Als Beispiel für den Umgang des Wissenschaftssystems mit
Wahrnehmungsmustern zwischen Europa und der islamischen Welt dienen zunächst die in
den Oriental Studies zusammengefassten wissenschaftlichen Disziplinen und ihre Rezeption
in der islamischen Welt bzw. unter ihnen nahe stehenden Intellektuellen auch im Westen
(Postcolonial Studies). Die von Edward W. Said ausgelöste Orientalismusdebatte und auch
die neuerdings vermehrt auf die Beziehungen zwischen Europa und der islamischen Welt fokussierende Geschichtsschreibung hat in zahlreichen Beispielen unsere Vermutung bestätigt,
dass stereotype Muster gegenseitiger Wahrnehmung oft dort am stärksten vertreten sind, wo
der lebensweltliche Kontakt mit Mitgliedern der jeweils anderen Gesellschaft am geringsten
ist und wo stattdessen politische und ideologische Motive dominieren. Vor allem für die Zeit
des europäischen Kolonialismus hatte Said aufgezeigt, dass sich der akademische Orientalismus oft durch politische und ideologische Motive hat leiten lassen. Dieselbe Kritik ist nun
wiederum der Orientalismus-Kritik zuteil geworden, der vorgeworfen wird, ein stereotypes
Bild vom Westen (Reverse Orientalism/ Occidentalism) zu entwerfen, der sich aus dem Bedürfnis speist, sich als Opfer zu stilisieren und damit politisch/ moralisch zu entlasten. An
beiden Beispielen lässt sich die Abhängigkeit auch des Wissenschaftssystems von Verwerfungen im jeweiligen kulturellen Referenzsystem zeigen. Eine zunehmende Tendenz zur differenzierteren Ausdrucksweise nicht nur in wissenschaftlichen Veröffentlichungen weist jedoch auch auf den umgekehrten, positiven Einfluss des Wissenschaftssystems auf den weiteren kulturellen Referenzrahmen hin. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Aktenanalyse, offen; Qualitatives Interview. Feldarbeit durch
Mitarbeiter/-innen des Projekts.
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6 Psychologie der Gesellschaft. Politische Psychologie
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ART: Auftragsforschung BEGINN: 2006-06 ENDE: 2009-05 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Bildung und Forschung FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Universität Erfurt, Philosophische Fakultät, Lehrstuhl für Islamwissenschaft
(Postfach 900221, 99105 Erfurt); Fachhochschule Jena, FB Sozialwesen (Postfach 100314,
07703 Jena)
KONTAKT: Malik, Jamal (Prof.Dr. Tel. 0361-7374-111, e-mail: jamal.malik@uni-erfurt.de);
Opielka, Michael (Prof.Dr. Tel. 0364-1205-816, e-mail: michael.opielka@fh-jena.de)
[209-L] Duttweiler, Stefanie:
Sein Glück machen: Arbeit am Glück als neoliberale Regierungstechnologie, (Analyse und
Forschung : Sozialwissenschaften), Konstanz: UVK Verl.-Ges. 2007, 262 S., ISBN: 978-3-89669632-8
INHALT: Lebenshilferatgeber sind zu allgegenwärtigen Anleitungen der Selbstführung bzw.
alltäglichen Lebensführung geworden. Die Dissertation untersucht am Beispiel dieses Genres,
wie sehr die "Arbeit am eigenen Glück" eine "Arbeit am Selbst" ist und weist deren strategische politische Bedeutung für das Projekt der Moderne auf: Die "Arbeit an sich selbst" trägt
wesentlich zur Herstellung eines selbstbestimmten Subjektes bei, das in der Lage ist, sich den
gesellschaftlichen Anforderungen anzupassen, ohne darin aufzugehen. Damit erweist sich die
"Arbeit am Glück" als wesentliches Moment neoliberaler Regierungstechnologien. Die von
der Autorin interpretierten Glücksratgeber verweisen nur in seltenen Fällen auf diese Problematisierungsformel des "unternehmerischen Selbst"; denn im Fokus steht die Problematisierung des privaten und individuellen Glücks. Dazu entwerfen die Ratgeber Problematisierungen der Lebensführung, die auf den ersten Blick im Gegensatz zu einer unternehmerischen
Lebensführung zu stehen scheinen: Angestrebt werden das Glück im Moment, ein sinnvolles
Leben, Freude und Zufriedenheit. Die vorliegende Studie zeigt allerdings, dass sich die Problematisierungen des unternehmerischen und des glückssuchenden Selbst gerade nicht grundsätzlich widersprechen. Es ergibt sich eine indirekte Annäherung der "Problematisierungsformel" Glück an die des unternehmerischen Selbst: Beide gestatten ähnliche Selbstverhältnisse ohne ineinander aufzugehen. Die "Arbeit am eigenen Glück" evoziert Weisen der
Selbstbezüglichkeit und produziert Ressourcen, die auch für das unternehmerische Selbst charakteristisch sind. (ICA2)
[210-L] Engels, Jens Ivo:
Von der Heimat-Connection zur Fraktion der Ökopolemiker: personale Netzwerke und
politischer Verhaltensstil im westdeutschen Naturschutz, in: Arne Karsten, Hillard von Thiessen (Hrsg.): Nützliche Netzwerke und korrupte Seilschaften, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht,
2006, S. 18-45, ISBN: 978-3-525-36292-1 (Standort: USB Köln(38)-34A1422)
INHALT: Am Beispiel des traditionellen Naturschutzes und seiner Transformation zum modernen Umweltschutz wird aufgezeigt, die der Generations- und Verhaltensstilwandel seit den
späten 60er Jahren auch neue Formen der Verflechtung hervorbrachte, wobei sich der politische Verhaltensstil in einem wichtigen Sektor zivilgesellschaftlicher Politik grundlegend veränderte. Zunächst werden die nach dem Zweiten Weltkrieg auf dem Gebiet der Bundesrepublik etablierten Naturschutz-Netzwerke skizziert. In einem zweiten Teil geht es dann um deren Brüchigwerden und die Herausbildung eines neuen Netzwerks, das den ökologisierten
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6 Psychologie der Gesellschaft. Politische Psychologie
Naturschutz in den 70er Jahren prägte. Zur Erforschung der Netzwerke werden in Anlehnung
an den Begriff des Habitus (Pierre Bourdieu) gemeinsame Verhaltensweisen, Werte und
Strategien des Gruppenzusammenhaltes und - auf der anderen Seite - das Konzept des politischen Verhaltensstils herangezogen. In einem abschließenden Fazit wird versucht, den tiefgreifenden Wandel der Naturschutznetzwerke in der Bundesrepublik Deutschland in den
70ern auf unterschiedlichsten Ebenen zu verorten. (ICH)
[211-L] Gildemeister, Regine:
Es gibt nichts Gutes, außer man tut es: empirische Annäherungen an moralisches Verhalten
im sozialen Kontext, in: Gunther Klosinski (Hrsg.): Über Gut und Böse : wissenschaftliche Blicke auf die gesellschaftliche Moral, Tübingen: Attempto Verl., 2007, S. 39-53, ISBN: 3-89308382-0 (Standort: USB Köln(38)-34A757)
INHALT: Die Autorin widmet sich dem Wandel der Begründung von moralischen Standards: Sie
arbeitet heraus, dass an Stelle eines strikten Regelgehorsams eine Schadenminimierung als
Maßstab bei vielen jungen Menschen vorliegt. Es wird die Auffassung vertreten, dass es eher
ein Wandel der Moralvorstellungen als ein Niedergang der Moral sei, der in unserer Gesellschaft eingetreten ist. Anhand von verschiedenen empirischen Untersuchungen wird diese
These gestützt. Nach Meinung der Autorin hat eine Ablösung von gesinnungs- durch verantwortungsethische Positionen statt gefunden. Zum Schluss wird die Frage gestellt, ob es "gute"
Gesellschaften gibt. Da es außer eines Grundkonsenses keine konkrete Definition einer "guten" bzw. "gerechten" Gesellschaft gibt, ist es nach Meinung der Autorin konsequent, sich auf
das Aufdecken und die Beseitigung von Ungerechtigkeit zu konzentrieren. (ICF)
[212-L] Götz, Konrad:
Mobilitätsstile, in: Oliver Schöller, Weert Canzler, Andreas Knie (Hrsg.): Handbuch Verkehrspolitik, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2007, S. 759-784, ISBN: 978-3-531-14548-8
INHALT: "Der Beitrag zeichnet im ersten Teil nach, welche Schritte der Komplexitätssteigerung
die Forschung über die Verkehrserzeugung gegangen war, bevor sie mit deterministischen
Modellen an ihre Grenzen stieß. Danach wird - als Kehrseite der Medaille - dargestellt, zu
welchen Ergebnissen jene Disziplinen kamen, die die Gründe und Motive des Verkehrsverhaltens untersuchen. Dabei geht es zum einen um die auf der Mikroebene liegenden Ergebnisse der Psychologie, aber auch um Makromodelle der Gesellschaftstheorie. Das Konzept
der Mobilitätsstile wird als eines vorgestellt, das die Lücke zwischen Mikro- und Makromodellen sowie subjektloser und subjektivistischer Mobilitätsforschung schließt. Im Schlussteil
wird auf noch unbeantwortete Fragestellungen sowie auf die praktische Verwendung der Mobilitätsstilforschung eingegangen." (Textauszug)
[213-L] Greiner, Ben:
Experimental studies on solidarity, Berlin: Logos-Verl. 2006, 144 S., ISBN: 3-8325-1337-X
(Standort: USB Köln(38)-11W2044)
INHALT: Die Dissertation versucht, durch eine Übersicht der empirisch-experimentellen Forschung die folgenden Fragestellungen zu klären: Warum beobachten wir freiwillige Solidari-
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6 Psychologie der Gesellschaft. Politische Psychologie
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tät in der Natur, in der menschlichen Gesellschaft und sogar im Bereich der "rein egoistischen" ökonomischen Transaktionen? Welche Regeln und Institutionen stärken oder schwächen das Ausmaß solidarischen Verhaltens? Und wovon hängt die Bereitschaft zu "uneigennützigen" Hilfeleistungen für andere ab? Der Autor erörtert zunächst die generelle theoretische und methodologische Frage, wie das Problem, dass Präferenzen, Intentionen und Gefühle von Menschen nicht direkt beobachtet werden können, empirisch und experimentell angegangen werden kann. Diese "verborgenen Parameter", "latenten Variablen" oder "theoretischen Konstrukte" müssen jedoch existieren, um Unzulänglichkeiten des Modells des homo
oeconomicus erklären zu können. Der Überblick zum gegenwärtigen Forschungsstand der
experimentellen Forschung befasst sich mit Geschenken, Reziprozität, Gruppendynamik,
Kommunikationsstrategien und Autoritätsstrukturen. (ICA)
[214-F] Gros, Eva (Bearbeitung); Dubiel, Helmut, Prof.Dr. (Betreuung):
Neue Formen des Antisemitismus
INHALT: Es sollen zunächst die verschiedenen Stränge der Debatte um alten und neuen Antisemitismus dargestellt und eine Analyse von Gemeinsamkeiten, Überschneidungen und Zusammenhängen vorgenommen werden. Ebenso sollen Ansätze der Erklärung des Antisemitismus betrachtet werden (beispielsweise Schwan, Horkheimer/ Adorno, Arendt). 1. Die Fragestellung der Arbeit beschäftigt sich mit der Bedeutung der neuen Formen des Antisemitismus für eine funktionierende demokratische Kultur. Neben den genannten Erklärungsansätzen soll der Begriff der Lernblockade (Miller) für eine Analyse genutzt werden. Eine spezifische Problemlage innerhalb der Debatte zum neuen Antisemitismus liegt in der Vielfalt seiner
Formen und Kontexte. Des Weiteren sind die dem Thema zugehörigen Begriffe und Kategorien häufig nicht eindeutig, sondern werden widersprüchlich diskutiert. Der Ausgangspunkt
der Betrachtung ist zunächst der schuldreaktive Antisemitismus in Deutschland. 2. Die Bearbeiterin geht jedoch davon aus, dass diese, für Deutschland spezifische Form des Antisemitismus, sich mit Formen des neuen Antisemitismus überschneiden, so dass die Grenzen zwischen ihnen verschwimmen. Aus diesem Grund werden auch Formen des neuen Antisemitismus einbezogen, wenn Berührungspunkte sichtbar werden. Für weitere Informationen siehe:
http://www.uni-giessen.de/graduiertenzentrum/home/profil-egros.html .
ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Gießen, FB 03 Sozial- und Kulturwissenschaften, Institut für Soziologie Professur für Politische Soziologie und Kultursoziologie (Karl-Glöckner-Str. 21E,
35394 Gießen)
KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: e_gros@web.de)
[215-L] Heinze, Martin; Quadflieg, Dirk; Bührig, Martin (Hrsg.):
Utopie Heimat: psychiatrische und kulturphilosophische Zugänge, (Beiträge der Gesellschaft
für Philosophie und Wissenschaften der Psyche, Bd. 6), Berlin: Parodos Verl. 2006, 248 S., ISBN:
978-3-938880-02-9 (Standort: UB München(19)-8/06/10928)
INHALT: "Der Band leuchtet das Thema Heimat im Trialog zwischen Philosophie, Psychiatrie
und Kulturtheorie aus. Allgemeine Begriffsbestimmungen stehen hier neben Beiträgen, die
'Heimat' im weiteren Bedeutungsumfeld von Zuhausesein und Herkunft, aber auch im Lichte
von Gegenbegriffen wie Fremdheit und dem Unheimlichen betrachten. Dass dabei Psychiater
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6 Psychologie der Gesellschaft. Politische Psychologie
literarische Texte interpretieren und psychiatrische Themen aus philosophischer Sicht behandelt werden, ist Ausdruck des aktiven Versuchs, über die jeweiligen Fachgrenzen hinaus zu
denken." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Martin Heinze: Heimat und Sozialpsychiatrie?
(11-22); Ian Prenelle: Memory, Modernity and Urban Psychosis. The Spectacular Aesthetics
of Madness (23-32); Klaus Leferink: Der einsame Toaster - Zur Semiotik der Identität (3357); Christian Kupke: Aufschub des Gebrauchens oder Verdrillung der Zeit. Zur Psychopathologie der Verwahrlosung (59-85); Rudolf Bernet: Heimweh und Nostalgie (87-102); Karen
Joisten: Auf der Suche nach Heimat. Oder: Der Mensch zwischen Wohnen und Gehen (103124); Dirk Quadflieg: Begegnungen mit dem Unheimlichen - Heidegger trifft Freud (125136); Andreas Kriwak: Die unmögliche Heimat? (137-147); Susanna Kahlefeld: Solidarität
aus dem Wissen um die Fremdheit des eigenen Unbewussten? Julia Kristevas Ansatz zu einer
Psychologie der Fremdenfeindlichkeit (149-162); Johann Pfefferer-Wolf: Die Perspektive
Heimat (163-175); Uwe Gonther: Fremdsein im eigenen Land - Die Sehnsucht Hölderlins
nach Heimkunft (177-196); Helmut Haselbeck: Das Abseits als Heimat? Robert Walser und
die Psychiatrie (197-207); Franz Anton Cramer: Körper/Utopien: Tanz als Medium der Verortung (209-222); Hinderk M. Emrich: Film und Heimat (223-227); Inge Buck und Martin
Bührig: Literatur und Heimat - Eine Annäherung (229-244).
[216-L] Hilpert, Martin:
Bewußtsein, Identität und Gewalt, Norderstedt: Books on Demand 2006, 257 S., ISBN: 3-83342335-8 (Standort: UB Freiburg im Breisgau(25)-GE/2006/10218)
INHALT: "Menschen leben nicht allein und doch muss sich alles Erleben in ihren einzelnen Gehirnen ereignen. Weil alle Wahrnehmung, Einsicht und Handlung nur innerhalb hirnorganisch
determinierter Voraussetzungen stattfinden kann, muss in den Voraussetzungen für Wahrnehmung, Einsicht und Handlung alles Menschliche, Gesellschaftliche und Geschichtliche
bereits enthalten sein. Aus der Beschreibung der Bewusstseinsentstehung, der Identitätsfindung und Kulturentwicklung müssten die Intentionen des Menschen ersichtlich sein, die für
das Verständnis des Menschen und für die Begründung strittiger normativer Fragen das Kriterium sein sollten. In diesem Buch wird dieser Ansatz systematisch erläutert und mit empirischen Daten der Wissenschaft begründet. Es wird eine Bewusstseinstheorie entwickelt und
die individuelle Identitätsentwicklung als zwischenmenschliches Marktgeschehen nachgewiesen, durch das Gemeinschaften, Kulturen und schließlich auch Institutionen entstehen. Der
dabei wirksame Zusammenhang wird empirisch beispielsweise mit Erhebungen zur Gewalt in
Schulen belegt." (Autorenreferat)
[217-L] Kachel, Thomas:
Nationalität und Regionalität: Überlegungen zu einer präzisierenden Beschreibungsgröße
für empirische Untersuchungen nationaler und regionaler Konstruktionen in den Kulturstudien, in: Hyacinthe Ondoa (Hrsg.): Identität und interkulturelle Beziehungen: Leipziger Univ.Verl., 2005, S. 41-59, ISBN: 3-86583-084-6 (Standort: USB Köln(38)-33A9168)
INHALT: Gegenstand des Beitrags sind Ansätze zur Erforschung des Zusammenhangs von individuellem National- oder Regionalbewusstsein und gesellschaftlichen nationalen oder regionalen Deutungssystemen. Der Verfasser skizziert zwei empirische Zugänge zur Erforschung
der Wirkung nationaler und regionaler Bewusstseinskonstrukte: soziologisch und sozialpsy-
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chologisch orientierte Samplestudien einerseits, kulturwissenschaftliche Textinterpretationen
und -analysen andererseits. In beiden Fällen kritisiert der Verfasser eine polyseme oder unscharfe Verwendung des Begriffs "nationale Identität" als Untersuchungsgröße. Er rät der
empirischen Forschung zu einer Abkehr von dieser vagen Untersuchungsgröße. Als Alternative werden zwei methodische Grundsätze und neue Untersuchungsgrößen (Nationalität, Regionalität) vorgeschlagen, die auch die Besonderheit der textbasierten Methodik der Kulturstudien markieren können. (ICE2)
[218-L] Kastl, Jörg Michael:
Habitus als non-deklaratives Gedächtnis: zur Relevanz der neuropsychologischen Amnesieforschung für die Soziologie, in: sozialer sinn : Zeitschrift für hermeneutische Sozialforschung,
Jg. 5/2004, H. 2, S. 195-226
INHALT: "Ausgehend von der Beobachtung eines zunehmend naturalistischen Verständnisses
des Habitus in Bourdieus Spätschriften werden eine Reihe von Konvergenzen des Habituskonzepts mit empirischen Befunden der modernen neuropsychologischen Gedächtnisforschung heraus gearbeitet. Besonders relevant sind hier Forschungsbefunde zu so genannten
nicht-deklarativen Gedächtnisleistungen, die u.a. im Rahmen klinischer Studien im Bereich
der Amnesieforschung gewonnen wurden. Diese belegen, wie auch von Bourdieus Habitustheorie postuliert, eine funktionale Eigenständigkeit nicht-reflexiver Formen der Intentionalität auf experimentellen Wege. Der Beitrag plädiert für die Entwicklung einer interdisziplinären Forschungsperspektive und Begriffsbildung. Eine solche Neujustierung von Horizonten hätte auch Konsequenzen für eine Reihe von Problemen der soziologischen Grundlagentheorie und das wissenschaftliche Selbstverständnis der Sozialwissenschaften im Gefüge
der erfahrungswissenschaftlichen Disziplinen." (Autorenreferat)
[219-L] Klamt, Martin:
Verortete Normen: öffentliche Räume, Normen, Kontrolle und Verhalten, (Stadtforschung
aktuell, Bd. 109), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2007, 297 S., ISBN: 978-3-531-15098-7
(Standort: ULB Düsseldorf(61)-soz/p100/k63)
INHALT: "Ausgangspunkt der humangeographischen Untersuchung ist das wechselseitige Verhältnis von Mensch und Raum. Dieses soll hier im Hinblick auf einen konkreten Untersuchungsgegenstand analysiert werden. Der Untersuchungsgegenstand besteht in der Wahrnehmung des Zusammenhangs von öffentlichen Räumen, Normen und Kontrolle und der
Auswirkungen auf das Verhalten. Ausgehend von den Elementen des Untersuchungsgegenstandes ergeben sich somit folgende zentrale Forschungsfragen: Was ist öffentlicher Raum aus
Sicht der Nutzer? Welche Typen öffentlicher Räume gibt es und wie unterscheiden sich insoweit Normen, Verhalten und Kontrolle? Welche Normen vor allem sozialer Art gibt es in
den untersuchten öffentlichen Räumen? Wo darf man was bzw. wo darf man was nicht? Wie
hängen diese Normen gerade mit dem Raum zusammen bzw. sind sie dort verortet? Wie wirken sie sich auf das Verhalten aus? Wie wird all dies subjektiv von den Nutzern wahrgenommen? Ferner und mit weniger Gewicht: Welches Ausmaß hat die Videoüberwachung im Untersuchungsgebiet? Wie wird sie wahrgenommen und wie wirkt sie sich auf Normen und
Verhalten aus? Kann öffentliches Leben in den untersuchten öffentlichen Räumen in München jeweils eher als tolerant und unerkannt bezeichnet werden oder eher als kontrolliert und
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durchnormiert? Um diese Fragen behandeln zu können, werden zunächst im sich anschließenden zweiten Teil der Arbeit, dem Theorieteil, die einzelnen Elemente des Untersuchungsgegenstandes erläutert. Dabei soll jeweils eine gewisse Begriffsannäherung erarbeitet werden,
ohne den Anspruch, bestimmte Begriffe wie etwa "öffentlicher Raum" abschließend erfassen
zu können. Als thematisches Bindeglied für den Zusammenhang zwischen öffentlichen Räumen, Normen und Verhalten werden die Aspekte der Verhaltensregulierung durch öffentliche
Räume und der Urbanität als Verhaltensstil erklärt (Zweiter Teil, III). Die sich anschließenden Kapitel über (raumspezifische) Nonnen und Verhalten (Zweiter Teil, IV) legen der Arbeit
ebenfalls theoretisch abgeleitete Begriffsannäherungen zugrunde. Im Kapitel zu Videoüberwachung und Kontrolle sind verschiedene Formen der Raumkontrolle sowie die vorliegend
ausgewählte Kontrollform der Videoüberwachung im Hinblick auf ihren technischen und
quantitativen Stand erläutert. Dabei werden mögliche "panoptische" Auswirkungen auf den
öffentlichen Raum und auf den einzelnen Nutzer dargestellt (Zweiter Teil, V, Kap. 2 und 3).
Der dritte Teil der Arbeit beinhaltet die Darstellung der Empirie und (teilweise unmittelbar
damit verknüpft) die Ergebnisse und Schlussfolgerungen im Hinblick auf die Fragestellung.
Der Erläuterung der Auswahl mehrerer sich ergänzender qualitativer Methoden für die Erhebungen (Dritter Teil, I) schließt sich ein dreiteiliges Kapitel über die Wahrnehmung des hier
untersuchten Zusammenhangs an, das schwerpunktmäßig die Wahrnehmung von öffentlichen
Räumen selbst, von Normen und Verhalten in öffentlichen Räumen sowie von Videoüberwachung in öffentlichen Räumen behandelt (Dritter Teil, II, Kap. 1). Dieser Konnex wird sodann anhand des konkreten Untersuchungsgebiets betrachtet (Dritter Teil, II, Kap. 2). Die
Analyse des Untersuchungsgebiets besteht dabei in einem Vergleich fünf verschiedener und
gleichwohl eng zusammenliegender Typen öffentlicher Räume in München. Der Teil zu Empirie und Ergebnissen wird komplettiert durch die Darstellung eines durchgeführten Experiments in den Teilräumen des Untersuchungsgebiets und der daraus gewonnenen Erkenntnisse
(Dritter Teil, II, Kap. 3). Diese Erkenntnisse werden - soweit möglich - kartographisch umgesetzt und wiederum mit Bezug zum Theorieteil resümierend erklärt (Dritter Teil, III). Der
vierte und abschließende Teil der Arbeit greift die Fragestellung nochmals unter einem plakativen Aspekt auf. Den Schlussstein stellen die aus den Ergebnissen abgeleiteten Folgerungen
für weiteren Forschungsbedarf, Raumwissenschaft und Städtebau dar." (Textauszug)
[220-L] Knijff, Melanie:
Hybride Sinnsysteme in Informationsnetzwerken: moderne Identitätsbildung und Heilsuche
über den menschlichen Körper, Frankfurt am Main: P. Lang 2006, 265 S., ISBN: 3-631-55796-5
INHALT: Den Hintergrund des Buches bildet ein Phänomen, das in der soziologischen Theoriediskussion zunehmend an Bedeutung gewinnt: die deutlichen Veränderungen der Voraussetzungen sowie der Folgen (spät-)moderner Identitätskonstitution. Besonders der menschliche
Körper rückt im Zuge einer verstärkten Reflexivität der Moderne in ein Blickfeld, das geprägt
ist von Körperkult und Stilisierung. Damit nimmt der Körper die Funktion eines quasireligiösen Sinnsystems an, das sozusagen klassische, unter Deinstitutionalisierungsdruck geratene Hochreligionen ablöst. Moderne Kommunikations- und Informationstechnologien bedingen dabei einerseits die Verbreitung des Körperkults und andererseits liefert die moderne
(vor allem Medizin-)Technologie die Vorlagen zu extremen Körper- und damit Identitätsgestaltungen in Form von Cyberbodies, Cyborgs oder anderen hybriden "Transkörpern". Der Titel der Arbeit "Hybride Sinnsysteme in Informationsnetzwerken" will auf den Menschen als
eine Art Mischwesen aufmerksam machen, da der moderne Mensch in einem hohen Grade
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6 Psychologie der Gesellschaft. Politische Psychologie
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mit Technologien verflochten ist. Hybride Sinnsysteme lösen den traditionellen (und meist
durch Kirchen institutionalisierten) Glauben ab, zumindest bei einem breiten Teil moderner
Individuen. Die Herangehensweise dieser Arbeit ist nicht eindeutig mikro- oder makrosoziologisch bestimmt. Auf einer Mesoebene sollen sowohl individuelle Tendenzen als auch gesellschaftliche Strukturen analysiert werden, die zu einer solchen (Ersatz-)Religion führen.
(ICA2)
[221-L] Kobbé, Ulrich:
Wider die Nächstenliebe oder: Psychologie über die philosophische Hintertreppe: Versuch
zur Ontologie (un)solidarischer Intersubjektivität, in: Zeitschrift für Politische Psychologie, Jg.
12/2004, H. 1/2, S. 25-46 (Standort: USB Köln(38)-Zs.A 5587; Kopie über den Literaturdienst
erhältlich)
INHALT: Um Entsolidarisierungsprozesse verstehen zu können, versucht der Beitrag ein intraund intersubjektives Modell der Solidarität zu entwickeln. Dazu werden für eine Ontologie
des Subjekts psychoanalytisch-philosophische Theorien (Lacan, Castoriadis, Levinas, Zizek,
Kant, Hegel, de Sade) herangezogen. Ziel ist es, die Solidarisierungsprozesse bzw. Entsolidarisierungsprozesse nicht nur psychologisch zu fassen, sondern auch im Rahmen des "Sozialen" und der intersubjektiven Verhältnisse einzuordnen. Thematisiert wird auch die in den 10
Geboten ausgedrückte intersubjektive Ethik, die sich imperativ in Form von Verboten gegen
ein unmäßiges Begehren den "Nächsten" gegenüber wendet. In der Solidarität geht es auch
darum, die gegenseitigen Begehren in einem dialektischen Verhältnis zu bewahren, d.h. nicht
selbstunterwerfend und selbstaufopfernd Vasall des Anderen (Nächsten) zu werden, sondern
reziproke, achtsame intersubjektive Beziehungen zu wahren. Somit bedarf jede Solidarisierung differenzierter ethischer Bedingungen, die eine Anerkennung des Andersseins des Anderen erlaubt. (ICH)
[222-L] Kronauer, Martin:
Das Unbehagen in der modernen Gesellschaft: Variationen eines kulturkritischen Motivs
von Freud bis Bauman, in: Martin Kronauer, Julijana Ranc, Andreas Klärner (Hrsg.): Grenzgänge : Reflexionen zu einem barbarischen Jahrhundert ; für Helmut Dahmer, Frankfurt am Main:
Humanities online, 2006, S. 132-146, ISBN: 978-3-934157-49-1 (Standort: ULB Darmstadt(17)SozA/2006/7619)
INHALT: Der Beitrag untersucht die besondere Form des Leidens an der modernen Gesellschaft,
wie sie im Werk "Das Unbehagen in der Kultur" von Freud thematisiert wird. Hinzugezogen
werden die Studien "The Homeless Mind" von Peter Berger, Brigitte Berger und Hansfried
Kellner aus dem Jahr 1973, und Zygmunt Baumans "Unbehagen in der Postmoderne" (1997).
Alle Studien haben etwas Wesentliches gemeinsam. Unter jeweils unterschiedlichem Blickwinkel und zu unterschiedlichen Zeitpunkten interpretieren sie das Unbehagen in der modernen bzw. postmodernen Gesellschaft als Ausdruck eines grundlegenden, nicht außer Kraft zu
setzenden Zwiespalts. Gerade für die moderne, bürgerliche Gesellschaft gilt: Die Glücksmöglichkeiten des Individuums sind durch seine unhintergehbare Vergesellschaftung immer auch
eingeschränkt. Die Behauptung eines unauflösbaren Zwiespalts zwischen individuellem
Glücksstreben und gesellschaftlicher Verfasstheit, zwischen individueller Freiheit und Sicherheit im Zusammenleben bedeutet: Zugewinne in einer Hinsicht werden durch Verluste in
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anderer Hinsicht erkauft. Erforderlich ist eine Balance zwischen individueller ebenso wie sozialer Glücksmöglichkeit auf der einen Seite und deren sozialer Beschränkung auf der anderen, die historisch immer wieder neu gefunden werden muss - sonst drohen individuelle und
soziale Katastrophen. Oder, anders gesagt: Der Zwiespalt muss selbst eine gesellschaftliche
Form finden, die dazu verhilft, sozial aufgebürdetes, unnötiges Leiden zurückzudrängen und
zu ersparen. (ICA2)
[223-F] Kühl, Stefan, Univ.-Prof.Dr.Dr. (Bearbeitung):
Soziologie simulierter Brutalitäten
INHALT: In der Sozialpsychologie wurden bisher verschiedene Experimente zur Gehorsamsbereitschaft durchgeführt. Die Forschungsfrage ist: Inwiefern wurden in diesen Experimenten
Prozesse "ganz normaler Organisationen" simuliert? Welche Rückschlüsse lassen sich für die
Erklärung organisierter Brutalitäten im zwanzigsten Jahrhundert ziehen?
METHODE: Im Rahmen von Lehrveranstaltungen wurden Experimente zur Gehorsamsbereitschaft durchgeführt. Bisher wurde eine Reinterpretation von verschiedenen Experimenten unter dem Gesichtspunkt der Organisationsmitgliedschaft vorgenommen. Es sollen Reinterpretationen unter dem Gesichtspunkt Hierarchie und Organisationszweck folgen.
ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität der Bundeswehr Hamburg, FB Wirtschafts- und Organisationswissenschaften, Institut für Gesellschaftswissenschaften Professur für Soziologie (Holstenhofweg 85, 22043 Hamburg)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 040-6541-2824, e-mail: stefan.kuehl@hsu-hh.de)
[224-L] Menninghaus, Winfried:
Der Preis der Schönheit: Nutzen und Lasten ihrer Verehrung, in: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, 2007, H. 18, S. 33-38 (Standort: USB
Köln(38)-Ztg00926-a; Kopie über den Literaturdienst erhältlich;
URL: http://www.bpb.de/files/SYTVAQ.pdf)
INHALT: "Der Beitrag erörtert einige der evolutionsbiologischen Hypothesen zu den lebensbegünstigenden Vorteilen von Schönheit. Er konfrontiert sie mit gegenläufigen Mechanismen,
kraft derer die Orientierung an physischer Attraktivität pathologische Effekte zeitigen kann
(Schönheitsfalle, neurotisierender Schönheitskult)." (Autorenreferat)
[225-L] Mertus, Julie:
Findings from focus group research on public perceptions of the ICTY, in: Südosteuropa :
Zeitschrift für Gegenwartsforschung ; Zeitschrift des Südost-Instituts, Jg. 55/2007, H. 1, S. 107117
INHALT: "The research suggests continuing difficulties faced by the ICTY in establishing its
legitimacy in the states over which it exercises oversight. Only some of these problems derive
from pre-existing political orientations in support of the parties which organized and carried
out violations of international humanitarian law. Other problems are more closely related to
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the ICTY's own procedures, to a lack of clarity regarding the purposes of the ICTY, and to the
issue of communication between the ICTY and its local publics." (author's abstract)
[226-F] Michalk, Franziska (Bearbeitung); Jesse, Eckhard, Prof.Dr. (Betreuung):
Der Umgang mit Links- und Rechtsextremismus in der Bundesrepublik Deutschland seit der
Wiedervereinigung 1990. Gründe für den ungleichen Umgang
INHALT: Politischer Extremismus erhitzt immer wieder die Gemüter. Das enorme Interesse der
Öffentlichkeit an den rechtsextremistisch motivierten Gewalttaten der vergangenen Monate
zeigt die Brisanz des Themas. Auffällig ist, daß dem Rechtsextremismus die breite öffentliche
Aufmerksamkeit zuteil wird, der Linksextremismus jedoch kaum eine Rolle spielt. Nach dem
Zusammenbruch des Eisernen Vorhangs 1989 und den Erfahrungen, welche die Deutschen
mit der kommunistischen Diktatur der DDR gemacht haben, ist die Tatsache umso erstaunlicher. Die Arbeit untersucht dieses Phänomen. Ausgehend vom antiextremistischen Konsens
der bundesdeutschen Demokratie stellt die Studie sowohl den Links- als auch den Rechtsextremismus in seinen Ausprägungen vor. Dabei werden die Ideologie und Programmatik, die
Organisationsformen und die Handlungsformen aufgezeigt und miteinander verglichen. Auf
dieser Grundlage werden anschließend verschiedene Bereiche unserer Gesellschaft (Parteien,
Verfassungsschutz, Rechtsprechung, Wirtschaft, Massenmedien und Politikwissenschaft) beleuchtet. Es wird untersucht, wie man in den einzelnen Bereichen mit dem Links- und dem
Rechtsextremismus umgeht und ob den beiden Extremismusformen das gleiche Augenmerk
gilt. Abschließend geht es darum, den ungleichen Umgang mit diesen beiden Formen des politischen Extremismus zu beleuchteten. Dabei wird die Geschichte der Deutschen im vergangenen Jahrhundert - Nationalsozialismus, 68er-Bewegung und die DDR - die wichtigste Rolle
spielen.
ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Hanns-SeidelStiftung e.V.
INSTITUTION: Technische Universität Chemnitz, Philosophische Fakultät, Promotionskolleg
"Politischer Extremismus und Parteien" der Hanns-Seidel-Stiftung e.V. (Reichenhainer Str.
41, 09130 Chemnitz)
KONTAKT: Betreuer (Tel. 0371-531-27720, e-mail: Eckhard.Jesse@phil.tu-chemnitz.de)
[227-L] Mönnich, Melanie:
Soziale Kompetenz in der postindustriellen Gesellschaft: Einschätzung ihrer praktischen
Relevanz und gesellschaftlichen Funktion, Norderstedt: Books on Demand 2006, V, 218 S.,
ISBN: 3-8334-5044-4 (Standort: USB Köln(38)-33A9462)
INHALT: Die Autorin leitet die Aktualität der Problematik der sozialen Kompetenz aus den Entwicklungen der Gesamtgesellschaft ab. Dabei handelt es sich um den Übergang zur postindustriellen Gesellschaft, die fortschreitende Globalisierung und Individualisierung sowie um
die zunehmende Bedeutung der Reflexion über das eigene Handeln. Es gilt, dass die Relevanz
der sozialen Kompetenz durch das Wechselspiel zwischen der Makro- und der Mikroebenen
der Gesellschaft zustande kommt. Nach einer Auseinandersetzung mit der Rollentheorie werden die Wesensmerkmale und die Funktionen der sozialen Kompetenz thematisiert. Dabei
werden die Situationsabhängigkeit und das Machtpotential der sozialen Kompetenz erläutert.
Neben den unterschiedlichen Ausprägungen der sozialen Kompetenz werden auch die For-
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men ihrer Instrumentalisierung präsentiert. Abschließend wird die soziale Kompetenz im
Kontext des Selbstkonzepts und des Habitus zur Diskussion gestellt. (ICG)
[228-L] Neckel, Sighard:
Das Erfolgsprinzip der Selbstdarstellung: Marktgesellschaft und performative Ökonomie,
in: Lutz Musner, Heidemarie Uhl (Hrsg.): Wie wir uns aufführen : Performanz als Thema der
Kulturwissenschaften, Wien: Löcker, 2006, S. 153-165, ISBN: 3-85409-442-6 (Standort: Giessen
ZwB Philosophikum 2(26/030)-030sozHg413)
INHALT: Der Verfasser geht von der Hypothese aus, dass wir es gegenwärtig mit einer Verwandlung moderner Sozialordnungen in Marktgesellschaften zu tun haben, die nicht in erster Linie
arbeitsbezogene Leistungsbeiträge, sondern performative Markterfolge prämieren. Der Verfasser untersucht die sozioökonomische Dimension von Performativität in Hinblick auf eine
performative Ökonomie, in der die gelungene Selbstdarstellung traditionelle Werte abzulösen
beginnt. Das symbolische Kapital verlagert sich zunehmend von der Leistungsfähigkeit auf
die performative Erfolgstüchtigkeit, auf die erfolgreiche Inszenierung als "Ich-AG" und entsprechende Branding-Strategien. Gefragt ist die persönliche Darstellungskompetenz, möglichst jeden Handlungsakt als außergewöhnlichen Erfolg und jeden Erfolg als Ergebnis eigener Leistung zu inszenieren. (ICE2)
[229-L] Pape, Michael:
Persönlichkeit, Geschlecht und politische Einstellung: eine empirische Überprüfung evolutionärer Hypothesen, Frankfurt am Main: P. Lang 2006, 166 S., ISBN: 978-3-631-55366-4
(Standort: UB Bonn(5)-2006-8918)
INHALT: "Evolutionär betrachtet stellt politisches Verhalten eine soziale Anpassungsstrategie
dar. In der Entwicklung gesellschaftlicher Strukturen gelten Gruppenzentrismus und Hierarchieakzeptanz als stammesgeschichtliche Universalien. In diesem Rahmen werden die fünf
zentralen Persönlichkeitsfaktoren als dispositionelle Reaktionsmechanismen gedeutet, Geschlechterunterschiede als differentielle Reproduktionsstrategien. Diese Hypothesen wurden
in einer Studie mittels Einstellungen überprüft und weitestgehend bestätigt. Die Untersuchungsergebnisse zeigen ferner, dass der beschriebene Ansatz auch bei konkreten Fragen zur
politischen Gewalt, Partizipation, politischen Gesinnung, Werteorientierung und Gruppenzugehörigkeit einen Erklärungsbeitrag leisten kann. Gleichzeitig werden die Grenzen soziobiologischer Konzepte deutlich gemacht." (Autorenreferat)
[230-L] Pillemer, Karl; Müller-Johnson, Katrin:
Generationenambivalenzen: ein neuer Zugang zur Erforschung familialer Generationenbeziehungen, in: Frank Lettke, Andreas Lange (Hrsg.): Generationen und Familien : Analysen Konzepte - gesellschaftliche Spannungsfelder, Frankfurt am Main: Suhrkamp, 2007, S. 130-157,
ISBN: 978-3-518-29411-6
INHALT: Es wird die These vertreten, dass Ambivalenz für Intergenerationsbeziehungen charakteristisch ist. Mögliche Quellen für Ambivalenzen in den Eltern-Kind-Beziehungen im höheren Lebensalter werden diskutiert. Dabei wird die Frage aufgeworfen, welche sozial-
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strukturellen und kulturellen Faktoren die Ambivalenz in intergenerationalen Beziehungen
bewirken. Dabei werden zwei Dimensionen angesprochen, die Kurt Lüscher (2004) entwickelt hat: die persönlich-subjektive Dimension sowie die institutionell-strukturelle Dimension. Auf die Messung von Intergenerationsambivalenz wird eingegangen. (GB)
[231-L] Ramet, Sabrina P.:
The dissolution of Yugoslavia: competing narratives of resentment and blame, in: Südosteuropa : Zeitschrift für Gegenwartsforschung ; Zeitschrift des Südost-Instituts, Jg. 55/2007, H. 1, S.
26-69
INHALT: "Serbs, Croats, Kosovar Albanians, and Bosniaks remember the past differently and,
although there are differences of historical memory within each group, one can speak of there
being a dominant but evolving historical narrative among each of these national groups. This
diversity of historical memory creates resources which may be tapped by ambitious leaders.
In accounting for the Yugoslav meltdown, however, one may identify three necessary conditions which were fulfilled: widespread discontent (itself reflecting system illegitimacy and
economic deterioration), fracture lines along which the country might be dissolved, and leaders prepared to exploit discontent for their own purposes." (author's abstract)
[232-L] Reinhardt, Sibylle:
Konfliktfähigkeit als Demokratie-Kompetenz: Demokratie-Lernen, in: Perspektiven des Demokratischen Sozialismus : Zeitschrift für Gesellschaftsanalyse und Reformpolitik, Jg. 23/2006,
H. 2, S. 88-96 (Standort: FES Bonn(Bo133)-X6424)
INHALT: Die Autorin erläutert anhand empirischer Forschungsergebnisse die These, dass die
Ausbildung von Kompetenzen der Konfliktfähigkeit eine schwierige Aufgabe darstellt. Dabei
unterscheidet sie zwischen der Ebene des Privatlebens und jener des demokratischen politischen Prozesses. Anhand dieser Unterscheidung stellt sie die Frage nach den Entwicklungsund Lernprozessen, die das Verständnis für politische Konflikte fördern können. Die Analyse
von Konflikten auf der Mikro-, Meso- und Makroebene führt sie zu einer Differenzierung der
Forschungsinstrumente für die Messung von Konfliktfähigkeit. Im Rahmen eines darauf bezogenen Forschungsprogramms schlägt sie vor, durch Untersuchungen der Frage nachzugehen, welche Art von Politik-Unterricht Konfliktfähigkeit als Demokratiekompetenz fördert
und welche Art partizipativen Schullebens dem Übergang der Konfliktkompetenz vom privaten zum öffentlichen Bereich förderlich ist. (ICG)
[233-L] Reuleaux, Nele:
Nationalsozialistische Täter: die intergenerative Wirkungsmacht des malignen Narzissmus,
(Psyche und Gesellschaft), Gießen: Psychosozial-Verl. 2006, 306 S., ISBN: 978-3-89806-555-9
(Standort: LB Stuttgart(24)-56/10348)
INHALT: Von den nationalsozialistischen Tätern und deren Nachkommen wurde oftmals sowohl
der materielle als auch psychische Gewinn unterschlagen, der mit der Beteiligung an der NSHerrschaft erzielt werden konnte. Die Verstrickung in die Täterschaft kann nach der These
der Autorin nur anhand einer Untersuchung der äußeren und inneren Realitäten, insbesondere
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der der NS-Täterschaft zugrunde liegenden psychopathologischen Strukturen aufgezeigt werden, die an eine "gesellschaftskonforme Persönlichkeitsstörung" gebunden sind. Die Autorin
verortet diese Störung auf vier Ebenen: Spaltung als Grundmechanismus; Dehumanisierung
als Kompensation; Kompatibilität von innerem Bedürfnis und äußeren Anforderungen sowie
Konformität als Deckmantel des Pathologischen. Die vorliegende psychoanalytisch orientierte Analyse von Täterstrukturen und Tätermotiven stellt eine enge Verbindung von individueller Psychopathologie und den politischen Strukturen her, wobei das Konzept des "Syndroms
des malignen Narzissmus" nach Kernberg und Volkan forschungsleitend ist. Durch den Perspektivwechsel von den erkennbaren äußeren Strukturen hin zu den unsichtbaren, inneren
Strukturen kann nach Ansicht der Autorin ein entscheidender Schritt innerhalb der NSTäterforschung vollzogen werden. Im Mittelpunkt stehen die psychische Dynamik von Täterschaft sowie die Folgen der Transmission von Traumata und narzisstischen Störungen, die
anhand von Fallbeispielen verdeutlicht werden. (ICI)
[234-F] Ruhs, Daniela, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Simon, Bernd, Prof.Dr. (Leitung):
Politisierung kollektiver Identität
INHALT: Das übergeordnete Ziel des Forschungsprojekts besteht darin, das von Simon und
Klandermans (2001) vorgeschlagene sozialpsychologische Modell zur Politisierung kollektiver Identität einer empirischen Prüfung zu unterziehen. Das Modell umfasst wichtige konzeptuelle Komponenten, die ihrerseits in bewährten sozialpsychologischen Forschungstraditionen
verankert sind (insbesondere in der Identitäts-, Gerechtigkeits-, Attributions- und Protestforschung), es verbindet diese Komponenten jedoch in innovativer Weise zu einer Gesamtkonzeption, deren empirische Tragfähigkeit es noch zu überprüfen gilt. Das Arbeitsprogramm besitzt drei Schwerpunkte: 1. Überprüfung der Modellannahmen hinsichtlich der notwendigen
Politisierungsschritte; 2. Untersuchung der Rolle von Identitäts-Unternehmern und 3. Untersuchung des Zusammenwirkens unterschiedlicher Identitätsebenen.
METHODE: Geplant sind vier Laborexperimente und eine umfangreiche Feldstudie (Fragebogenstudie) mit zunächst drei Erhebungszeitpunkten. Letztere soll im Kontext der Politisierung
von Immigranten bzw. ethnischen Minderheiten in Deutschland durchgeführt werden. Die
Kombination von Laborexperimenten und Feldstudie mit Längsschnittdesign erlaubt die Identifizierung kausaler Zusammenhänge sowie kumulativer und reziproker Effekte. DATENGEWINNUNG: 4 Experimente (Stichprobe: je ca. 100; Studierende; Auswahlverfahren: Zufall).
Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 400; in Deutschland lebende Personen mit
türkischem Migrationshintergrund; Auswahlverfahren: Zufall bzw. Schneeball). Feldarbeit
durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: gefördert BEGINN: 2004-10 ENDE: 2006-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:
Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Kiel, Philosophische Fakultät, Institut für Psychologie Arbeitseinheit
Sozialpsychologie (Olshausenstr. 62, 24098 Kiel)
KONTAKT: Leiter (Tel. 0431-880-2976, e-mail: simon@psychologie.uni-kiel.de)
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[235-L] Sauer, Birgit:
Politik der Gefühle - Gefühle der Politik: eine geschlechtssensible Perspektive zur GefühlsWissens-Ordnung der Moderne, in: Sabine Ammon, Corinna Heineke, Kirsten Selbmann
(Hrsg.): Wissen in Bewegung : Vielfalt und Hegemonie in der Wissensgesellschaft, Weilerswist:
Velbrück Wissenschaft, 2007, S. 181-199, ISBN: 978-3-938808-30-6
INHALT: "Die Autorin möchte Gefühl als einen geschlechterkritischen Begriff der Politikwissenschaft handhabbar machen und "emotionale Wissensformen" als Grundlage sozialen und politischen Handelns rehabilitieren. Gefühle sind Formen gesellschaftlichen Wissens. Sie sind
Symbolisierungen und mithin nur in gesellschaftlicher Interaktion zugänglich und entstanden.
Auch Politik basiert auf Gefühlen - als Form der Kognition, des Wissens, der Motivation und
des Handelns. Eine geschlechterkritische 'Politologie der Gefühle' sollte damit beginnen, die
historisch-politische Hergestelltheit von Gefühlen in modernen Gesellschaften und ihre Codiertheit zu de- bzw. rekonstruieren. Diese Perspektive impliziert die Doppelfrage: Wie kreieren Gefühle den Raum des Politischen, und wie reguliert Politik Gefühle und macht sie nutzbar? Und: Inwieweit bedingen sich Gefühle und Wissensbestände in politischen Prozessen?"
(Autorenreferat)
[236-L] Schaller, Dominik J.; Boyadjian, Rupen; Berg, Vivianne; Scholtz, Hanno (Hrsg.):
Enteignet - Vertrieben - Ermordet: Beiträge zur Genozidforschung, Zürich: Chronos Verl.
2004, 496 S., ISBN: 3-0340-0642-X (Standort: UB Essen(465)-11/PFG/1273)
INHALT: Das 20. Jahrhundert gilt rückblickend als das Jahrhundert der Völkermorde. Aber auch
in der Gegenwart werden Menschen aufgrund ihrer ethnischen, politischen oder religiösen Identität enteignet, vertrieben und ermordet. Die Schaffung des Begriffs 'Genozid' durch den
Völkerrechtler Raphael Lemkin im Jahre 1944 markiert den Beginn einer wissenschaftlichen
Auseinandersetzung mit dem Phänomen Völkermord, die während der letzten zwanzig Jahre
Auftrieb erhalten hat. Dieser interdisziplinär ausgerichtete Band vereint 17 Beiträge internationaler Fachleute in deutscher und englischer Sprache. Mit den Methoden ihrer jeweiligen
Disziplin versuchen die Autorinnen und Autoren zu einem besseren Verständnis von kollektiver Gewalt beizutragen. So wird beispielsweise nach den sozialpsychologischen Ursachen der
Motivation von Genozidtätern und der Mobilisierung Unbeteiligter zu Akteuren von Gewaltexzessen gefragt. Den Schwerpunkt des Bandes bilden Fallstudien, die sich unter anderem
mit dem Kolonialkrieg gegen die Herero und Nama in der ehemaligen deutschen Kolonie
Südwestafrika, dem Völkermord an den Armeniern, dem Holocaust, dem Genozid der Roten
Khmer in Kambodscha und der gegenwärtigen Vernichtung indigener Lebenswelten befassen. (ZPol, NOMOS). Inhaltsverzeichnis: Dominik J. Schaller: Genozidforschung: Begriffe
und Debatten. Einleitung (9-28); Hans Rudolf Schelling: Genozid: Sozialpsychologische Erklärungsansätze (29-66); Alain Bertallo: Von der Ethnisierung zum Genozid. Mechanismen
der Mobilisierung Unbeteiligter zu Akteuren kollektiver Gewaltexzesse (67-76); Ylva Gasser:
Genozid und Kunst. Zur bildlichen Darstellung des Völkermordes an amerikanischen Indianern (77-108); Jürgen Zimmerer: Kolonialer Genozid? Vom Nutzen und Nachteil einer historischen Kategorie für eine Globalgeschichte des Völkermordes (109-128); Yvonne Kneubühler: Motivation und Verhalten deutscher 'Men on the spot' in den afrikanischen Kolonien
(129-146); Dominik J. Schaller: Kolonialkrieg, Völkermord und Zwangsarbeit in 'DeutschSüdwestafrika' (147-232); Dominik J. Schaller: Der Völkermord an den Armeniern im Osmanischen Reich, 1915-1917 Ereignis, Historiographie und Vergleich (233-278); Christoph Eb-
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nöther: Grosses Schweigen oder stilles Wirken? Zur Debatte um das Verhalten von Papst Pius
XII. im Zweiten Weltkrieg (279-294); Donald Bloxham: The Holocaust on Trial. Crimes Against Humanity, Justice, and the Writing of the Historical Record (295-318); Annamaria Orla-Bukowska: Presenting and Representing the Shoah in the Post Communist World (319348); Michael J. Bazyler: Lex Americana. Holocaust Litigation as a Restitution Model for
Other Massive Human Rights Abuses (349-394); Hans-Lukas Kieser: Verlierer der postosmanischen Ordnung. Die Kurden zwischen Assimilation, Ethnozid und Genozid (395-412);
John D. Ciorciari: 'Auto-Genocide' and the Cambodian Reign of Terror (413-436); Gregory
H. Stanton: Could the Rwandan Genocide Have Been Prevented? (437-456); Eric Markusen:
Genocide in Bosnia (457-464); Theodor Rathgeber: Völkermord heute. Die alltägliche Vernichtung indigener Lebenswelten (465-492).
[237-F] Schmidt, Hajo, Prof.Dr. (Bearbeitung):
Pychoanalyse und Friedenswissenschaft - zu un- und unterbewussten Voraussetzungen
(un)friedlichen Verhaltens
INHALT: Das Forschungsprojekt befasst sich zum einen und generell mit der Frage, inwiefern
tiefenpychologische Ansätze und Erkenntnisse Aufschlüsse über die anthropologischen
Grundlagen menschlichen Gewalt- und Kriegshandelns liefern können. Zum zweiten und
konkret wird es um politisch bedeutsame und seit der Mitscherlich-Studie der 60er Jahre über
die "Unfähigkeit zu trauern" diskutierten Zusammenhänge zwischen Schuld(un)bewusstsein
und politischer Gewalt gehen.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Schmidt, Hajo: Eine verdrängte Kategorie der Praktischen Philosophie. Versuch über 'Schuld'. in: Archiv für Rechts- und Sozialphilosophie, 1989, H. 3, S.
313-330.+++Schmidt, Hajo: Der Wunsch nach Gewalt. Zwischen Psyche und Gesellschaft.
Zur Politik des 'subjektiven Faktors'. in: Österreichisches Studienzentrum für Frieden und
Konfliktlösung (Hrsg.): Europa. Wenn Gewalt zum Alltag wird. Münster 1995, S. 2439.+++Schmidt, Hajo: Schuld und Gewalt. Tiefenpsychologische Beiträge zur Gewaltproblematik. in: Calließ, Jörg; Weller, Christoph (Hrsg.): Friedenstheorie. Fragen - Ansätze Möglichkeiten. Loccumer Protokolle, 31/03. Rehburg-Loccum 2004, S. 269-293.
ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Fernuniversität Hagen, Institut Frieden und Demokratie (Im Dünningsbruch 9,
58084 Hagen)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 02331-987-2152, e-mail: hajo.schmidt@fernuni-hagen.de)
[238-F] Schönfelder, Sven, Dipl.-Soz.Wiss. (Bearbeitung):
Rechtspopulismus als Teil Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit: sozialstrukturelle
Ursachen, individuelle Einstellungen und politische Orientierungen
INHALT: Das Promotionsvorhaben lehnt sich unmittelbar an das Projekt "Gruppenbezogene
Menschenfeindlichkeit" (GMF) an und soll die bisherige, in diesem Rahmen durchgeführte
empirische Analyse des rechtspopulistischen Potentials vertiefen und erweitern. Der Aufsatz
von Schaefer, Mansel und Heitmeyer im ersten Band der Reihe Deutsche Zustände ist dafür
Ausgangs- und Bezugspunkt. Die Autoren kommen darin zu dem Ergebnis, dass in der deutschen Bevölkerung ein erhebliches Potential an spezifischen gruppenbezogenen menschenfeindlichen Einstellungen, die als rechtspopulistisch gekennzeichnet sind, existiert, sich aber
soFid Sozialpsychologie 2007/2
6 Psychologie der Gesellschaft. Politische Psychologie
143
bislang nicht in einem entsprechend rechtspopulistischen Wahlverhalten manifestiert hat anders als bspw. in unseren mit ähnlichen ökonomischen und sozialen Problemen konfrontierten westeuropäischen Nachbarstaaten. Mit der Dissertation wird das Ziel verfolgt, Rechtspopulismus als Teil Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit hinsichtlich sozialstruktureller
Ursachen, individueller Einstellungen und politischer Orientierungen zu untersuchen. Es geht
um die Verbindung von individuellen Lebensbedingungen, biographischen Erfahrungen und
subjektiven Verarbeitungen in bezug auf die Ingroup-Outgroup-Diffenzierung als Folge für
individuelle Einstellungen und Verhaltenstendenzen. Die empirische Basis dafür bilden vor
allem die Daten der GMF-Surveys, die seit dem Jahr 2002 jährlich erhoben werden und so
auch eine Längsschnittanalyse des rechtspopulistischen Potentials ermöglichen. Im Mittelpunkt der Analyse steht die Frage nach dem in der deutschen Bevölkerung vorhandenen Potential an spezifischen, als rechtspolitisch gekennzeichneten gruppenbezogenen menschenfeindlichen Einstellungen sowie nach deren sozialen Strukturierung und Bedeutung hinsichtlich grundlegender politischer Orientierungen. Indikatoren dieser Einstellungen sind Autoritarismus in Form von "Law and Order"-Forderungen, Fremden- und Ausländerfeindlichkeit
sowie ein sekundärer Antisemitismus, der die Meinung vertritt, Juden würden versuchen, aus
der Vergangenheit des Dritten Reiches heute ihren Vorteil zu ziehen. Des weiteren soll die
sogenannte "Modernisierungsverlierer-Hypothese" auf ihren Erklärungsgehalt hin überprüft
werden, die das Bestehen und die Tradierung rechtspopulistischer Einstellungen auf eine
durch den raschen sozialen Wandel verursachte tiefgreifende gesellschaftliche Verunsicherung und Orientierungsunsicherheit zurückführt. Der in dieser These vertretene Ansatz der relativen Deprivation wird dabei um den der sozialen Desintegration und den der Anomia erweitert. Darüber hinaus gilt es zu untersuchen, ob das rechtspopulistische Potential auch eine
Affinität zu gewalthaltigen und damit rechtsextremistischen Orientierungen aufweist und wie
es sich im Zeitvergleich der letzten Jahre entwickelt hat. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
METHODE: Hinsichtlich des methodischen Vorgehens sollen quantitative und qualitative Methoden miteinander verbunden werden ("Triangulation"), um mit der empirischen Analyse
sowohl in die Breite als auch in die Tiefe gehen zu können. Quantitative Auswertungen wie
der Vergleich von Mittelwerten oder die Anwendung von bi- und multivariaten Korrelationen
werden anhand der GMF-Daten und qualitative Auswertungen mittels explorativer Interviews
vorgenommen. Die Dissertation wird damit dem vom GMF-Projekt formulierten Ziel einer
"dezidierten Aufklärung" über das Potential an rechtspopulistischen Einstellungen und Verhaltenstendenzen in Deutschland gerecht und trägt so zur ursächlich bezogenen Klärung eines
Phänomens bei, das letztlich auch eine Bedrohung für die fundamentalen Prinzipien der freiheitlichen Demokratie darstellt.
ART: Dissertation; gefördert ENDE: 2007-02 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche
Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Marburg, Graduiertenkolleg "Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit: Ursachen, Phänomenologie und Konsequenzen" (Gutenbergstr. 18, 35032 Marburg)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 06421-28-24493, Fax: 06421-28-24281,
e-mail: schoenfelder@staff.uni-marburg.de)
144
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6 Psychologie der Gesellschaft. Politische Psychologie
[239-L] Schubert, Bärbel; Heidbrink, Horst:
Partnerwahl und Wertewandel: die Veränderung von Präferenzen der Partnerwahl im Wertewandel vom Materialismus zum Postmaterialismus, in: Gruppendynamik und Organisationsberatung : Zeitschrift für angewandte Sozialpsychologie, Jg. 37/2006, H. 2, S. 173-184 (Standort:
USB Köln(38)-XB195; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Der starke Wandel, der sich in den letzten Jahrzehnten in den entwickelten Industriegesellschaften vollzogen hat, wird von Ronald Inglehart auf der Dimension vom Materialismus (wirtschaftliche Sicherheit, physische Sicherheit) zum Postmaterialismus (Zugehörigkeit
und Achtung, ästhetisch, intellektuell) beschrieben. Dabei ändern sich Werte aus Zeiten von
existenzieller Unsicherheit mit materialistischen Präferenzen hin zu Zeiten einer existenziellen Sicherheit, in denen das Leben selbstverständlich erscheint und postmaterialistische Werte
an Bedeutung gewinnen. In der vorliegenden Studie wurde die Frage aufgenommen, ob sich
auch im Bereich der Partnerschaft, und hier speziell in den Präferenzen der Partnerwahl, eine
Werteverschiebung beobachten lässt, die sich ebenfalls auf der Dimension von materialistischen zu postmaterialistischen Werten bewegt. Zur Überprüfung dieser Annahme wurde auf
der Grundlage des Inglehart-Index ein neues Messinstrument entwickelt, das die Erfassung
der Daten in einer Querschnittsuntersuchung an 525 Personen ermöglichte. Die Ergebnisse
bestätigen grundsätzlich die Hypothese, dass sich die Präferenzen der Partnerwahl von materialistischen zu postmaterialistischen Werten geändert haben. Die Ergebnisse machen vor allem auch den Bildungsstand als wesentliche Einflussgröße für die Präferenzen der Partnerwahl deutlich." (Autorenreferat)
[240-L] Siggelkow, Ingeborg (Hrsg.):
Werte und Weltbilder, (Kulturwissenschaften, Bd. 3), Frankfurt am Main: P. Lang 2006, 151 S.,
ISBN: 3-631-55695-0
INHALT: "Werte sind in Individuen verankerte soziale Regeln oder Einstellungen gefühlsmäßiger und/oder rationaler Art, die sich zu Weltbildern ausweiten können, wie am Beispiel Gerhart Hauptmanns gezeigt werden kann und - auf nationaler Ebene - an der Beziehung zwischen Russen und Deutschen. Wertorientierungen werden deutlich in bürgerlicher Liebesehe,
geschlechtsspezifischer Arbeitsteilung und Formen der Kriminalität sowie in KorruptionsMeldungen. Ehrbegriffe als Werte werden analysiert in verschiedenen Gesellschaften und an
einem Stück Stoff, dem Kopftuch." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Barbara Drinck: Das
Instrument der Diskursanalyse als Methode in der Geschlechterforschung (1-16); Marie-Luise
Schwarz-Schilling: Die bürgerliche Liebesehe (17-24); Waltraud Schade: Höhlen und Zeichen. Über die Anfänge zeitlichen, räumlichen und symbolischen Denkens (25-32); Ingeborg
Siggelkow: Arbeit, Geschlecht, Moral. Über Zusammenhänge zwischen geschlechtsspezifischer Arbeitsteilung und Formen der Kriminalität (33-54); Jörg Sydow: KorruptionsMeldungen - ein fester Bestandteil der heutigen politischen Berichterstattung in Deutschland?
Eine Analyse aus kultureller, medialer, politischer und technologischer Sicht (55-62); Christian Wipperfürth: Russen und Deutsche. Wert- und Perzeptionsdifferenzen und ihre Auswirkungen in den zweiseitigen Beziehungen (63-88); Ute Wermer: Religion ist Poesie. Gerhart
Hauptmanns Weltanschauung (89-104); Marie-Luise Schwarz-Schilling: Weibliche Würde
und weibliche Ehre in patriarchalen und demokratischen Gesellschaften (105-120); Volker
Neumann: Das Kopftuch. Ein Stück Stoff mit Symbolkraft (121-144); Hartmut Salzwedel:
Werte (145-150).
soFid Sozialpsychologie 2007/2
6 Psychologie der Gesellschaft. Politische Psychologie
145
[241-L] Starke, Kurt:
Jenseits der Zonengrenze: über die Schwierigkeiten der Altbundesdeutschen, die Ostdeutschen als zugehörig zu erkennen - am Beispiel von Partnerschaft und Sexualität, in: Zeitschrift für Sexualforschung, Jg. 19/2006, H. 4, S. 359-366 (Standort: USB Köln(38)-Zs.A 2403;
Kopie über den Literaturdienst erhältlich;
URL: http://www.thieme-connect.de/ejournals/toc/sexualforschung/5818)
INHALT: Der Beitrag thematisiert ein bestimmtes Konstrukt: den "fremden" Osten Deutschlands
anhand der häufigsten Frage, die seit 1990 in der Sexualforschung gestellt wird: Wie hat sich
das Sexualverhalten der Ostdeutschen nach der Wende, im vereinigten Deutschland verändert? Hat es die "Wende im Bett" gegeben? Die Ausführungen zeigen, dass die Urteile über
Unterschiede im Sexualverhalten der West- und Ostdeutschen keineswegs nur als Vorurteile
und als ansozialisierte Bewertungsmuster oder als nationale Stereotype abgetan werden können. Sie haben ein faktisches Substrat. Bei einem deutsch-deutschen Vergleich von Partnerschaft und Sexualität besteht zwar bei etwa zwei Dritteln der Indikatoren eine kongruente
Antwortverteilung. Die Gemeinsamkeiten überwiegen bei weitem - entgegen manchen Annahmen. Aber zugleich finden sich teils erhebliche Unterschiede oder - wie der Autor sagt "Andersheiten, die irritieren, rätselhaft sind, unerklärbar erscheinen, die als ungewöhnlich betrachtet werden und selten als mögliches Eigenes vorgestellt werden können". (ICA2)
[242-F] Tänzler, Dirk, Priv.Doz. Dr.; Giannakopoulos, Angelos, Dr. (Bearbeitung); Soeffner,
Hans-Georg, Prof.Dr. (Leitung):
Crime as a cultural problem. The relevance of perceptions of corruption to crime prevention
INHALT: Ziel des Forschungsprojekts ist eine Optimierung der Korruptionsprävention in der EU.
Die Dringlichkeit eines solchen Projekts ergibt sich aus der Tatsache, dass Korruption die
Erweiterung und Integration der Gemeinschaft erheblich beeinträchtigt, ja den Kern ihrer
Ordnungsvorstellung gefährden kann. Die bislang von der EU und den Einzelstaaten entwickelten und implementierten Präventivprogramme sind in der Regel rechtliche, administrative
sowie polizeiliche Maßnahmen. Zu Grunde gelegt wird eine in den politischen und administrativen Institutionen entwickelte Definition von Korruption, die im "top-down"-Verfahren
umgesetzt wird. Das Projekt fragt zunächst nicht nach der Korruption "an sich", sondern nach
den regional- und kulturspezifischen Wahrnehmungen von Korruption bei politischen und
administrativen Entscheidungsträgern, bei Praktikern in verschiedenen Institutionen und Behörden, vor allem aber bei den Bürgern in den Ländern der Untersuchung. Die sehr unterschiedlichen "mentalitätsbedingten" Wahrnehmungen von Korruption, so die Generalthese
des Projekts, haben einen signifikanten Einfluss auf das Problembewusstsein und damit auf
den Erfolg der Präventivmaßnahmen. Das Projekt untersucht daher das Passungsverhältnis
zwischen der "institutionalisierten" Prävention und dem "alltagspraktischen" Verständnis sowie dem daraus resultierenden Umgang mit Korruption in den EU-Beitrittsländern Bulgarien
und Rumänien, den EU-Kandidatenländern Türkei und Kroatien und den EU-Mitgliedstaaten
Deutschland, Griechenland und Großbritannien. Letztendlich sollen je spezifische Möglichkeiten der Rejustierung dieses Passungsverhältnisses in den einzelnen Ländern aufgezeigt
werden. Projekt-Homepage: http://www.uni-konstanz.de/crimeandculture/index . GEOGRAPHISCHER RAUM: Bulgarien, Rumänien, Türkei, Kroatien, Bundesrepublik Deutschland,
Griechenland, Großbritannien
146
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6 Psychologie der Gesellschaft. Politische Psychologie
METHODE: Ziel des soziologischen Forschungsprojekts ist die Vertiefung des Wissens über
Korruption in den o.g. Ländern. Dabei wird eine doppelte Fragestellung verfolgt: Gegenstand
des Projekts sind sowohl die konzeptionellen Voraussetzungen der Expertensysteme sowie
die sozio-kulturellen Bedingungen ihrer Anwendung. Im Mittelpunkt der ersten und zweiten
empirischen Phase des Forschungsprojekts steht die Rekonstruktion kultureller Wahrnehmungsmuster von Korruption bei den institutionellen Akteuren (Politik, Justiz, Polizei), den
Multiplikatoren (Medien etc.) sowie den Zielgruppen der Präventionsmaßnahmen in den ausgewählten Ländern. Die Evaluation der Expertensysteme erfolgt in der ersten empirischen
Phase auf der Basis einer soziologischen Dokumentenanalyse. In einer zweiten empirischen
Phase werden Interviews mit institutionellen und zivilgesellschaftlichen Akteure einschließlich der Medien, die mit Korruptionsprävention befasst sind, durchgeführt. Aus den so erhobenen Daten werden die Alltagsdefinitionen von Korruption in den ausgewählten Ländern rekonstruiert. In der dritten empirischen Phase sollen auf der Basis der empirischen Befunde
aus Phase eins und zwei "bottom up"-Strategien für die Korruptionsprävention formuliert
werden, um die auf "top-down"-Strategien beschränkten Expertensysteme zu ergänzen und
effektiver zu machen. Die bestehenden Präventionsprogramme und ihre praktische Anwendung ("Expertensysteme") werden einer systematischen Stärken- und Schwächen-Analyse unterworfen. Auf der Grundlage der Ergebnisse aus Phase ein bis drei werden Ansatzpunkte für
die Revision der Expertensysteme aufgezeigt, die dann auf einem Wissenschaftler-ExpertenKonferenz in Brüssel in der Abschlussphase des Projekts gemeinsam diskutiert und umgesetzt
werden. Über Links zwischen dem Wissenschaftlerkonsortium, zivilgesellschaftlichen Antikorruptionsinitiativen und den Medien sollen die im Projekt offengelegten "Alltagsperzeptionen über Korruption" an die interessierte Öffentlichkeit zurückgeleitet und an diesem konkreten Beispiel zur Entwicklung einer zivilgesellschaftlichen Kultur in den betreffenden Ländern
beigetragen werden. Mitglieder des Forschungskonsortiums: Universität Konstanz (Koordinator); Universität Tübingen; Centre for Liberal Strategies, Sofia, Bulgarien; Research Institute
for Quality of Life (Romanian Academy), Bukarest, Rumänien; Galatasaray University, Istanbul, Türkei; University of Zagreb, Kroatien; National School of Public Administration and
Local Government, Athen, Griechenland; Panteion University, Athen, Griechenland; South
East European Studies at Oxford (SEESOX), Großbritannien.
ART: gefördert BEGINN: 2006-01 ENDE: 2008-08 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Europäische Kommission
INSTITUTION: Universität Konstanz, Geisteswissenschaftliche Sektion, FB Geschichte und
Soziologie Fach Soziologie Forschungsgruppe Wissenssoziologie (D 35, 78457 Konstanz)
KONTAKT: Leiter (Tel. 07531-88-2165, e-mail: Hans-Georg.Soeffner@uni-konstanz.de od.
crimeandculture@uni-konstanz.de)
[243-L] Wagner, Mathias:
Zwischen Anpassung und Widerstand: psychosoziale Auswirkungen von Vertreibung,
Flucht und Krieg bei der deutschen Minderheit in Masuren, in: BIOS : Zeitschrift für Biographieforschung, Oral History und Lebensverlaufsanalysen, Jg. 17/2004, H. 2, S. 261-279 (Standort:
UB Bonn(5)-Z95/1; USB Köln(38)-M XE00648; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: Der Text geht vor einem skizzierten historischen Hintergrund den intergenerativen
Auswirkungen von Gewalterfahrungen und Diskriminierungen der Angehörigen der deutschen Minderheit in Masuren nach. In dem Forschungsprojekt wurden 16 Interviews mit Angehörigen von sechs verschiedenen Familien in drei Generationen durchgeführt. Es handelte
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6 Psychologie der Gesellschaft. Politische Psychologie
147
sich um offene Interviews mit narrativen Elementen. Der Autor gelangt zu folgenden Ergebnissen: Unberührt von der Frage staatlicher Diskriminierungen sind für die Zeitzeugengeneration des Zweiten Weltkrieges Verletzungen bis hin zu Traumatisierungen festzustellen. In ihrem Bemühen um Anpassung an die Mehrheitsgesellschaft und dem gleichzeitigen Versuch,
sich durch außergewöhnliche Leistungen zu exponieren, besteht eine Ähnlichkeit zwischen
der deutschen Minderheit und den in Deutschland lebenden Vertriebenen. In der polnischen
Nachkriegsgeschichte bestand für die Auseinandersetzung mit dem individuellen Leid der im
Land verbliebenen Deutschen ein gesellschaftliches Tabu. Dadurch entstand eine Belastung,
die auch die nachfolgenden Generationen betrifft. Nach Meinung des Autors ist die Thematisierung der leidvollen Vergangenheit eine Voraussetzung für das verständnisvolle Miteinander von Minderheit und Mehrheit in einer Gesellschaft. (ICF)
[244-L] Weis, Karin; Zick, Andreas:
Annäherungen an eine Psychologie des Terrorismus, in: Wissenschaft und Frieden : W&F, Jg.
25/2007, H. 1, S. 13-17
INHALT: "Journalistische und politische 'Erklärungen' des Terrorismus, insbesondere des internationalen Terrorismus, geraten fast unweigerlich in die Sackgasse standortbedingter Perspektivendivergenz: Was für die einen i.W. eine Reaktion ist auf die Aggressivität, mit der
der Kapitalismus die letzten Rohstofflager ausbeutet und sich auch die kleinsten Märkte unterwirft, stellt für die anderen ein Epiphänomen eines aus endemischen, letztlich irrationalen
(Ab-)Gründen gespeisten politischen und kulturellen Zerfallsprozesses dar, der unbedingt eine Regulierung seitens der 'internationalen Gemeinschaft', nicht zuletzt mit militärischen Mitteln, erfordert. Die folgenden 'Annäherungen an eine Psychologie des Terrorismus' lassen
sich kaum einem dieser 'weltsystemischen' Ansätze zuordnen. Was immer auf dieser Ebene
Terrorismus stimulieren oder begünstigen mag, letztlich sind Personen und Gruppen die Akteure und man kann dementsprechend mit Fug und Recht von Individual- und Sozialpsychologie klärende Beiträge erwarten. Die Überlegungen der AutorInnen lassen allerdings erkennen, dass seitens der Psychologie die Voraussetzungen für eine kritisch-integrative Auseinandersetzung mit den angesprochenen Deutungsrichtungen noch lange nicht gegeben sind."
(Autorenreferat)
[245-L] Wirth, Hans-Jürgen:
Das Dilemma von Narzissmus und Macht in der Politik, in: Psychosozial, Jg. 29/2006, H. 4 =
Nr. 106, S. 91-107 (Standort: USB Köln(38)-XG5196; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: Zunächst werden allgemeine Überlegungen zur gesellschaftlichen und politischen Bedeutung des Narzissmus angestellt. Anschließend erläutert der Autor seine Thesen am Beispiel des fundamentalistischen Terrorismus und der fundamentalistischen Antwort auf diesen
Terrorismus. Er stellt die These auf, dass im Irakkrieg die Dynamik von Narzissmus, Macht
und Paranoia eine herausragende Rolle spielt. Der Anschlag auf das World Trade Centre hat
die Amerikaner einer kollektiven Traumatisierung ausgesetzt. Nicht nur die Terroristen, sondern auch die amerikanische Führung ist seitdem einem Fanatismus verfallen, der sich durch
ein narzisstisch übersteigertes Selbstbild auszeichnet. Nach Meinung des Autors könnte Amerika aus den schrecklichen Ereignissen vom 11. September die Einsicht gewinnen, dass es auf
seine Selbstvergötzung verzichten muss, indem es begreift, wie verwundbar es als Weltmacht
148
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6 Psychologie der Gesellschaft. Politische Psychologie
ist. Das Gegenteil jedoch ist der Fall: Trotz Einspruch der Weltöffentlichkeit haben sich die
Amerikaner nicht davon abhalten lassen, ihr Trauma in einem Akt narzisstischer Wut abzuwehren, um ihr grandioses Selbstbild zu reparieren. (ICF)
Register
149
Hinweise zur Registerbenutzung
Sachregister
Grundlage für das Sachregister sind die Schlagwörter, die zur gezielten Suche der Literatur- bzw.
Forschungsnachweise in unseren Datenbanken SOFIS (bisher FORIS) und SOLIS vergeben wurden.
Um eine differenzierte Suche zu ermöglichen, werden dabei nicht nur die Haupt-, sondern auch
Nebenaspekte der Arbeiten verschlagwortet.
•
Bei einem maschinell erstellten Verzeichnis wie dem obigen Sachregister führt das zwangsläufig zu einem Nebeneinander von wesentlichen und eher marginalen Eintragungen.
Manche Begriffe machen erst in Verbindung mit anderen Sinn oder wechseln ihren Sinn in Abhängigkeit vom jeweiligen Zusammenhang.
•
Solche Zusammenhänge gehen aber bei einem einstufigen Register typischerweise verloren.
Vermeintliche Fehleintragungen gehen fast immer aufs Konto eines dieser beiden Effekte, die sich
bei der maschinellen Registererstellung grundsätzlich nicht vermeiden lassen.
Personenregister
Aufgeführt sind
•
bei Literaturnachweisen: alle aktiv an dem Werk beteiligten Personen;
•
bei Forschungsnachweisen: alle als Leiter, Betreuer oder wissenschaftliche Mitarbeiter
(„Autoren“) eines Projekts angegebenen Personen.
Institutionenregister
Aufgeführt sind nur die forschenden Institutionen. Institutionelle Auftraggeber, Finanzierer, Förderer oder dergleichen sind zwar in den Forschungsnachweisen selbst aufgeführt, nicht jedoch im
Register.
Sortierung
Die Sortierung folgt den lexikalischen Regeln, d.h. Umlaute werden wie der Grundbuchstabe sortiert. Numerische Angaben (z.B. „19. Jahrhundert“) sind ganz ans Ende sortiert, also hinter Buchstabe Z.
Nummerierung
Alle in den Registern angegebenen Zahlen beziehen sich auf die laufenden Nummern der Literatur- und Forschungsnachweise.
Personenregister
151
Personenregister
A
Abeler, Johannes 86
Abels, Monika 45
Abraham, Martin 87
Aderhold, Jens 1
Ahbe, Thomas 203
Althof, Wolfgang 15
Altmann, Steffen 86
Alwast, Jendris 204
Antecol, Heather 88
Antons, Klaus 146
Arranz Becker, O. 147
Asbrock, Frank 89
Aslan, Bünyamin 16
B
Baadte, Christiane 17
Babka von Gostomski, Christian
Baier, Dirk 90
Bambey, Andrea 35
Barcus, Vanessa E. 88
Bartold-Pieniazek, Ewa 205
Barz, Heiner 64
Bauer, Ullrich 18
Beck, Teresa 148
Becker, Julia 91
Beckers, Tilo 92
Beelmann, Andreas 19
Beer, Raphael 20
Behringer, Stefan 134
Benz, Wolfgang 93
Berg, Vivianne 236
Berthold, Annegret 149
Besier, Gerhard 94, 95, 138
Bierhoff, Hans-Werner 2
Blüher, Stefan 188
Böckling, Saskia 21
Boehnke, Klaus 117
Boesch, Ernst E. 206
Böhm, Robert 131
Bohner, Gerd 101
Böhnke, Petra 207
Boos, Margarete 167
Boyadjian, Rupen 236
Brüß, Joachim 22
Bühler-Niederberger, Doris 23
Bührig, Martin 215
Busch, Hans-Joachim 3
Büxel, Hagen 24
C
Carstensen, Tanja 25
Casper, Catharina 96
Chaudhary, Nandita 45
Cobb-Clark, Deborah 88
Cohrs, J. Christopher 97
Conzen, Peter 26
22
D
D'Ambrosio, Conchita 98
Degele, Nina 27
Degner, Juliane 99
Diedrich, Martina 75
Dietze, Gabriele 141
Dollase, Rainer 106, 118
Dost, Maik 100
Dubiel, Helmut 214
Dusche, Michael 208
Duttweiler, Stefanie 209
E
Eckensberger, Lutz H. 51
Edding, Cornelia 150
Engels, Jens Ivo 210
Ersson, Svante 53
Eyssel, Friedrike 101
F
Farhan, Tina 28
Feddes, Allard Rienk 151
Felsing, Tobias 152
Fengler, Jörg 153
Fischer, Sven 178
Fischer, Wolfram 24
Fladnitzer, Marliese 154
Förster, Jens 122, 126, 132
Franzen, Jannik 29
Frey, Bruno S. 140
Frey, Dieter 2
Frick, Joachim R. 98
152
Friederici, Markus 155
Frindte, Wolfgang 102
G
Gadenne, Volker 4
Gallschütz, Christoph 49
Gambetta, Diego 103
Gartmann, Kerstin 195
Garz, Detlef 15, 30
Gebhard, Ulrich 31
George, Uta 32
Gerhards, Jürgen 104
Geschke, Daniel 156, 202
Geßner, Christian 33
Gezici, Meral 105
Giannakopoulos, Angelos 242
Gildemeister, Regine 211
Glassl, Stephanie 106
Glöckner, Andreas 157
Gloger-Tippelt, Gabriele 69, 84
Gniechwitz, Susan 107
Goldmann, Monika 191
Götz, Konrad 212
Greiner, Ben 213
Greiner, Christian 108
Gros, Eva 214
Groß, Melanie 25
Grundl, Wolfgang 5
Grundmann, Matthias 18, 34
Gumbinger, Hans-Walter 35
Güth, Werner 178
H
Haasler, Bernd 36
Habermann-Horstmeier, Lotte 158
Hadjar, Andreas 90
Haenni Hoti, Andrea 109
Hahn, Alois 37
Haller, Melanie 159
Hark, Sabine 29
Hartmann, Tilo 201
Hartung, Johanna 6
Hauschildt, Eberhard 160
Heidbrink, Horst 239
Heinrichs, Harald 143
Heintel, Peter 161
Heinze, Martin 215
Heitmeyer, Wilhelm 22, 125
Helmken, Klaus 38, 58
Personenregister
Herbrik, Regine 162
Hermann, Dieter 110
Hess, Markus 40, 79
Heyder, Aribert 163
Heyeres, Uwe 164
Hiemisch, Anette 114
Hill, Paul B. 147
Hilpert, Martin 216
Hoever, Inga 9
Hofer, Manfred 75
Hoffmann, Dagmar 112, 196
Hoffmeister, Dieter 34
Hölscher, Michael 70
Hornáková, Marta 10
Hrzán, Daniela 141
Huber, Christian 39
Husmann-Kastein, Jana 141
Hüttner, Nadine 174
I
Isachenko, Daria 148
Iser, Julia 111
Ismer, Sven 197
Ittel, Angela 40, 112
J
Jacob, Katharina 41
Janke, Nike 165
Jansen, Mechthild M. 199
Jers, Cornelia 128
Jesse, Eckhard 226
Jonuz, Elizabeta 113
Jösting, Sabine 42
Jugert, Philipp 43, 114
Jungwirth, Ingrid 44
K
Kachel, Thomas 217
Kahlert, Heike 56
Kärtner, Joscha 45
Kastl, Jörg Michael 218
Keil, Silvia 115
Keller, Heidi 45, 46
Kessler, Thomas 149, 151, 171
Keßner, Arndt 116
Kindervater, Angela 117
Kipp, Angelika 191
Klamt, Martin 219
Klaus, Daniela 47
Personenregister
Klein, Gabriele 159, 197
Klenovsky, Libor 10
Klüver, Jürgen 166
Knabe, Andreas 48
Knijff, Melanie 220
Knoblauch, Hubert 7
Knopf, Hartmut 49
Knopf, Monika 73
Kobbé, Ulrich 50, 221
Köbel, Nils 51
Koch, Kai-Christian 118
Kolbe, Michaela 167
Konrad, Jochen 119
Kranz, Olaf 1
Kraus, Wolfgang 150
Krölls, Albert 8
Kronauer, Martin 222
Krüger, Christine 120
Kube, Sebastian 86
Kuhl, Poldi 40
Kühl, Stefan 223
Kühnel, Steffen 121
Küpper, Beate 168
Kuschel, Stefanie 122
153
Meulemann, Heiner 92
Michalk, Franziska 226
Mickler, Charlotte 57
Mielke, Rosemarie 31
Mienert, Malte 38, 58
Möller, Renate 22
Mönnich, Melanie 227
Müller, Hans-Rüdiger 59
Müller, Michael 198
Müller-Johnson, Katrin 230
Mumme, Petra 32
Mummendey, Amélie 149, 156
Muraitis, Audris 60
N
Nauck, Bernhard 47
Neckel, Sighard 228
Niederbacher, Arne 16
Niketta, Reiner 195
Nitz, David 9
Noack, Martin 173
Noack, Peter 43, 61
L
Labouvie, Eva 52
Lampe, Carsten 191
Lane, Jan-Erik 53
Lanphen, Judith 169
Leibold, Jürgen 121
Lempert, Wolfgang 54
Liebig, Sabine 62
Lohl, Jan 55
Lücke, Bastian 149
Lüders, Stephan 170
Lummer, Michaela 131
O
Ochsmann, Randolph 174
Oesterreich, Detlef 124
Offerhaus, Anke 104
Ohlert, Jeannine 174
Ondracek, Petr 10
Opielka, Michael 208
Oppermann-Jopp, Katrin 191
Ostermann, Christine 125
Ottersbach, Markus 113
Otto, Kerstin 62
Owetschkin, Dimitrij 63
Özaslan, Hasibe 51
Özelsel, Amina 126
M
Maes, Jürgen 108
Malik, Jamal 208
Malthaner, Stefan 148
Mansel, Jürgen 56, 137
Martiny, Sarah Elisabeth 171
Matthes, Jörg 200
Menninghaus, Winfried 224
Menold, Natalja 172
Mertus, Julie 225
Mescher, Heidi 118, 123
P
Panyr, Sylva 64
Pape, Michael 229
Pasqualoni, Pier-Paolo 65
Paul, Karsten Ingmar 66
Pechtl, Hans 127
Penning, Ravena 175
Petty, Antje 62
Petzel, Thomas 187
Pillemer, Karl 230
Porst, Rolf 128
154
Poulsen, Irmhild 67
Poutvaara, Panu 176
Prechtel, Peter 5
Prokop, Ulrike 199
Psarros, Nikos 68
Pühl, Harald 177
Pull, Kerstin 178
Q
Quadflieg, Dirk 215
Quaquebeke, Niels van 145
R
Raab, Jürgen 7
Rakic, Tamara 129
Ramet, Sabrina P. 231
Rätzel, Steffen 48
Reimer. Myriam 118
Reinhardt, Sibylle 232
Reiter, Stefanie 130
Reuleaux, Nele 233
Riemann, Rainer 151, 179
Rippl, Susanne 117
Röhl, Tobias 162
Römer, Jeanett 69
Roose, Jochen 104
Rössel, Jörg 70
Rössner, Dieter 71
Rothe, Friederike 180
Rothermund, Klaus 96
Rudolph, Udo 131
Ruhrmann, Georg 202
Ruhs, Daniela 234
Ruiner, Caroline 181
Rüssmann, K. 147
Rust, Holger 11
Rustemeyer, Ruth 72
Ruthland, Adam 43
Rüttinger, Bruno 33
S
Sader, Manfred 182
Sander, Ekkehard 183
Sanz, Andrea 184
Sassenberg, Kai 194, 202
Sauer, Birgit 235
Saur, Michael 19
Schaller, Dominik J. 236
Schemer, Christian 200
Personenregister
Schimmel, Katrin 132
Schlichte, Klaus 148
Schlüter, Elmar 133, 135
Schmid-Kloss, Gabriela 185
Schmidt, Hajo 237
Schmidt, Jörn 166
Schmidt, Jürgen 134
Schmidt, Peter 135
Schneider, Werner 181
Schneider, Wolfgang 73
Schnettler, Bernt 7
Schnitger, Meike 36
Scholtz, Hanno 236
Schönfelder, Sven 238
Schoon, Sonia 74
Schorch, Marén 37
Schramm, Holger 201
Schubert, Bärbel 239
Schülein, Johann August 12
Schulte-Ostermann, Katinka 68
Schulz, Franziska 136
Schulze, Diana 19
Schupp, Jürgen 76
Seifert, Bettina 96
Siemers, Lars-H.R. 176
Siggelkow, Ingeborg 240
Simon, Bernd 186, 234
Sliwka, Anne 75
Soeffner, Hans-Georg 7, 162, 198, 242
Solga, Heike 76
Sommer, Denise 202
Sommerfeld, Alkje 137
Sonnenmoser, Anne 198
Stahl, Christoph 13
Starke, Kurt 241
Staudinger, Ursula 57, 173
Stecklina, Gerd 77
Steffens, Melanie 129
Steffgen, Georges 78
Steinbach, Anja 47
Stellmacher, Jost 187
Stern, E. 76
Stoica, Christina 166
Stoklosa, Katarzyna 138
Stolz, Jörg 139
Stosberg, Manfred 188
Stößel, Katharina 179
Sturzbecher, Dietmar 79
Stutzer, Alois 140
Personenregister
Sünke, Heinz 23
T
Tänzler, Dirk 242
Tervooren, Anja 80
Tißberger, Martina 141
U
Uhlendorff, Harald 81
Unger, Birgit 189
V
Veit, Alexander 148
Villa, Paula-Irene 82
Völk, Daniel 142
Vollmann, Morris 14
Voß, Hans-Georg 33
W
Wagler, Mark 62
Wagner, Gert 76
Wagner, Mathias 243
Wagner, Ulrich 169
Warsitz, Rolf-Peter 170
Waszkewitz, Bernhard 190
Weber, Melanie 143
Weis, Karin 244
Weißbach, Barbara 191
Wentura, Dirk 96, 99
Weyers, Stefan 51
Wibral, Matthias 86
Wiebke, Gisela 22
Wieland, Norbert 192
Wilbert, Jürgen 83
Wilde, Annett 72
Winkelnkemper, Philipp 135
Winker, Gabriele 25
Winter, David G. 144
Wirth, Hans-Jürgen 245
Wirth, Werner 200
Witte, Erich H. 145
Wolf, Carina 135, 193
Woltin, Karl-Andrew 194
Z
Zachariae, Silke 102
Zellmer, Svenja 84
Zick, Andreas 168, 244
155
Zimmermann, Peter 16, 85
Sachregister
157
Sachregister
A
Abstraktion 132
abweichendes Verhalten 40, 44, 103
Adorno, T. 3
Affektivität 50, 155
Akkulturation 105, 156
Akteur 104, 244
Aktivierung 96
Aktivität 130
ALLBUS 128
Allokation 103
Alltag 25, 74, 82, 137, 150
Alltagsbewusstsein 143, 184
Alltagstheorie 209
Alltagswissen 209
älterer Arbeitnehmer 173
alter Mensch 15, 188
Altern 188
altersspezifische Faktoren 66
Altruismus 213
Ambivalenz 230
Angst 3, 60, 66, 110, 121, 139, 177, 193
Anomie 100, 112, 238
Anreizsystem 86
Anthropologie 5, 220, 237
Antisemitismus 14, 90, 93, 102, 107, 130,
163, 187, 214, 238
Arbeit 54, 56, 240
Arbeitgeber 134
Arbeitsbelastung 67, 158
Arbeitsbeziehungen 86
Arbeitsgruppe 167, 172
Arbeitskraft 173
Arbeitskraftunternehmer 56, 209
Arbeitsleistung 173
Arbeitsloser 25, 48, 66
Arbeitslosigkeit 48, 66
Arbeitsmarkt 72
Arbeitsorganisation 134, 177
Arbeitsorientierung 56
Arbeitsplatzwechsel 88
Arbeitssoziologie 54
Arbeitsuche 25
Arbeitsuchender 36
Arbeitsvermittlung 36
Arbeitswelt 54, 85
Arbeitszufriedenheit 67, 88, 134, 173
Argumentation 116
Ästhetik 30, 82
Attribution 6, 83, 104, 131, 234
Attributionstheorie 83, 104
audiovisuelle Medien 7
Aufmerksamkeit 204
Ausländer 56, 97, 102, 112, 139, 141, 151
Ausländerfeindlichkeit 8, 19, 61, 90, 100,
102, 109, 113, 115, 120, 121, 123,
130, 133, 135, 137, 141, 163, 168,
187, 199, 215, 238
ausländischer Arbeitnehmer 128
Aussage 116
außerschulische Bildung 130
Austauschtheorie 103, 147
autoritäre Erziehung 112
Autoritarismus 90, 97, 100, 102, 107, 114,
117, 124, 135, 144, 163, 168, 187, 238
B
Bauman, Z. 222
Bedrohung 114, 133, 171, 187, 208
Befragung 175
Begabung 73
Behinderter 39
Behinderung 97, 102
Belastbarkeit 158
Benachteiligung 56, 135, 192
Berichterstattung 240
berufliche Selbständigkeit 56
berufliches Selbstverständnis 72
Berufserwartung 56
Berufsfindung 56
Berufsgruppe 41, 66
Berufsorientierung 56
Berufsrolle 158
Berufssoziologie 54
berufstätige Frau 88
Berufswahl 56
Berufszufriedenheit 123
Beschäftigtenstruktur 173
Betreuung 24
Betreuungsrecht 24
158
Sachregister
Betrieb 134, 173
Betriebsklima 134, 173
Betroffener 106
Bevölkerung 121, 135
Bevölkerungsgruppe 113
Bewusstsein 41, 83, 216
Bezugsgruppe 101, 182
Bezugsperson 38, 84
Bild 50
Bildung 18, 34, 59, 239
Bildungsabschluss 146
Bildungschance 18
Bildungseinrichtung 130
Bildungsforschung 34, 59
Bildungsinhalt 75
Bildungsmaßnahme 130
Bildungsmotivation 73
Bildungsniveau 163
Bildungspolitik 75
Bildungsverlauf 76
Bindung 17, 69, 84, 147
Bioethik 31
Biographie 15, 24, 32, 184
biologische Faktoren 38, 179
Bourdieu, P. 18, 184, 218
Buber, M. 180
bürgerschaftliches Engagement 75
Burnout 41
C
CDU 124
Christ 51
chronische Krankheit 56
Coaching 153, 191
Computer 166, 172
computervermittelte Kommunikation
180
Coping-Verhalten 67, 106, 183
CSU 124
Cultural Studies Approach 217
D
Datenerfassung 7
Datengewinnung 7
Datenverarbeitung 7
Dauerarbeitslosigkeit 25
Delinquenz 40, 71
Demokratie 75, 109, 138
Demokratieverständnis 75, 232
Denken 122
Deprivation 135
Determinismus 8
deutscher Sprachraum 164
deutsche Sprache 65
deutschsprachige Schweiz 21
Deutschunterricht 165
Deutung 184
DFG 189
Dialog 155, 180
Diaspora 125
Die Grünen 124
Diktatur 94
Diskriminierung 88, 89, 90, 91, 102, 106,
109, 111, 141, 149, 156, 168, 179, 243
Diskurs 12, 18, 80, 104, 180, 214, 240
Diskussion 155, 167
Dominanz 40, 105, 109, 114, 163, 168
Druckmedien 202
Durkheim, E. 20
154,
E
EDV 172
Egoismus 213
Ehe 147, 185
Ehepaar 33, 147, 181, 185
Ehre 52, 240
Eignungsdiagnostik 36
Einfluss 167, 179, 186
Einkommen 98
Einkommenseffekt 48
Einschulung 84
Einstellung 2, 6, 16, 28, 38, 40, 41, 47, 51,
53, 56, 61, 64, 87, 92, 107, 112, 114,
115, 117, 118, 120, 121, 123, 125,
126, 128, 131, 132, 133, 134, 135,
137, 143, 151, 156, 165, 173, 179,
187, 200, 202, 230, 238
Einstellungsänderung
6, 91, 95, 96, 134,
169, 203
Einstellungsbildung 91, 95, 96, 242
Einwanderung 234
Einwohner 205
Electronic Learning 56
elektronische Medien 85
Elite 186
Eltern 21, 38, 40, 64, 65
Elternhaus 58, 64
Eltern-Kind-Beziehung 21, 35, 46, 59, 230
Sachregister
Emotionalität
60, 69, 85, 137, 155, 197,
199, 230, 235
Empathie 97, 110, 163
empirische Forschung 34
empirische Sozialforschung 163, 213
Enkulturation 126
Enteignung 236
Entscheidungsfindung 157
Entscheidungsprozess 157, 172
Entwicklungspsychologie 15, 19, 73, 77
Entwicklungstheorie 30
Erfahrung 16, 17, 64, 206, 218
Erfolg-Misserfolg 104, 146, 180
Erhebungsmethode 58
Erinnerung 200, 231
Erkenntnistheorie 4, 15, 20, 68
Erklärung 8, 116
Erleben 45
Ernährung 158
Erwachsenenalter 164
Erwachsener 58
Erwerbslosigkeit 25
Erwerbstätiger 66, 88
Erwerbstätigkeit 241
Erzählung 231
Erzieher 77, 79
Erziehungsstil 59, 64, 112, 163
Ethik 4, 9, 221, 240
Ethikunterricht 31
ethnische Beziehungen 28, 151, 169, 193
ethnische Gruppe 105, 109, 112, 113, 115,
125, 133, 137, 202, 234
ethnische Herkunft 43, 51, 236
ethnischer Konflikt 22
Ethnizität 113, 115
Ethnozentrismus 112
EU 207
EU-Erweiterung 207
europäische Zusammenarbeit 189
Evaluation 146
Exklusion 10, 37, 56, 105, 149, 207
Experiment 9, 83, 114, 213, 223
experimentelle Psychologie 9
Experte 32
F
Fachkraft 67
Faktorenanalyse 114
Fallstudie 166
159
Familie-Beruf 67
Familienangehöriger 32, 52
Familiensituation 112, 125, 147
Familiensoziologie 147
Fanatismus 26, 245
Faschismus 3, 8
FDP 124
Fehler 83, 104
Feindbild 22, 95, 99, 208
Feminismus 44, 141, 235
Fernsehen 21, 200, 202
Fernsehkonsum 110
Film 3, 215
Flucht 243
Förderung 49
Förderungsprogramm 49
Forschung
11, 18, 34, 54, 59, 102, 117,
147, 164, 182, 187, 189, 218
Forschungsansatz 3, 4, 11, 12, 23, 59, 80,
111, 135, 147, 233
Forschungsdefizit 23, 244
Forschungsergebnis 4, 90, 97, 117
Forschungsgegenstand 3, 12
Forschungsplanung 147
Forschungspraxis 12
Foucault, M. 209
Fragebogen 58, 128, 164, 175
Frankfurter Schule 3
Frau 27, 72, 91, 158, 161, 191, 195, 241
Frauenberuf 72
Freiheit 209
Freizeitverhalten 16, 127
Fremdbild 36, 82, 93, 95, 118, 151, 208,
224
Fremdgruppe
89, 90, 97, 111, 112, 115,
149, 151, 168, 187, 193
Fremdheit 37, 149
Freud, S. 8, 14, 222
Freundschaft 42, 43, 58, 81, 151, 183, 188,
193
Führung 182
Führungskraft 153, 158, 167
Führungsposition 182
Fundamentalismus 245
funktionale Differenzierung 1
Fußball 197, 203
G
Gastgewerbe 70
160
Gedächtnis 13, 73, 218
Gefährdung 158
Geheimhaltung 37
Gehirn 11
Gehorsam 223
Geld 181
Gemeinde 75
Gemeinschaft 68, 70, 216
Gemeinschaftsaufgaben 162
Generation 23, 59, 203, 233
Generationenverhältnis 23, 47, 230
generatives Verhalten 47
Gerechtigkeit 30, 87, 103, 108, 144, 211
Gerichtshof 225
Gerontologie 188
Geschlecht 29, 53, 70, 75, 77, 80, 85, 141,
229, 240
Geschlechterforschung 42, 112, 141, 235,
240
Geschlechterverhältnis
3, 42, 52, 88, 92,
235, 241
Geschwister 112, 164
Gesellschaftsbild 3
Gesellschaftsordnung 23
Gesellschaftstheorie 90, 212
Gesundheit 41, 85, 158
Gesundheitsverhalten 158
Gesundheitsvorsorge 67
Gesundheitszustand 66
Gewalt
19, 26, 101, 110, 120, 148, 160,
182, 186, 216, 223, 236, 237, 243
Gewaltbereitschaft
19, 22, 26, 120, 148,
223
Gewaltkriminalität 19
Glaube 63, 220
Gleichheit 86
Gleichwertigkeit 116
Globalisierung 143
Glück 185, 209, 222
Goffman, E. 44
Gott 50
Gouvernementalität 209
Governance 209
Grenzgebiet 138, 205
Großstadt 139
Grundlagenforschung 218
Gruppe 2, 6, 32, 43, 58, 62, 68, 79, 90, 99,
111, 120, 129, 148, 150, 151, 156,
Sachregister
161, 168, 170, 172, 174, 177, 179,
180, 182, 187, 190, 193, 194, 244
Gruppenarbeit 6, 167
Gruppendiskussion 155
Gruppendynamik
6, 146, 150, 152, 153,
155, 156, 160, 161, 162, 166, 182,
184, 213
Gruppeninteresse 194
Gruppenklima 155
Gruppenkohäsion 43, 68, 149, 171
Gruppenpädagogik 6
Gruppentherapie 155
Gruppenzugehörigkeit
43, 96, 106, 115,
136, 142, 149, 151, 171, 187, 190,
201, 229
H
Habermas, J. 20, 180
Habitus 59, 184, 218
Handbuch 2
Handlungsfähigkeit 25
Handlungsorientierung 1, 209
Handlungssystem 49
Hass 26
häusliche Gewalt 52
Hegel, G. 204
Heimat 215
Hermeneutik 10
Herrschaft 3, 145, 186
Heterophobie 163
Hilfeleistung 49, 204, 213
Hitler, A. 3
Hochschule 161
homo oeconomicus 11, 178, 213
Homosexualität 53, 92, 97, 102
Hören 129
Husserl, E. 20
Hypothese 83
I
Idealtypus 27
Identifikation 37, 50, 149, 187
Ideologie 8, 19, 40, 116, 142, 209
Ideologiekritik 8
Image 198
Imitation 50
Imperialismus 141
Individualisierung 82, 150, 184, 188, 235
Individualität 198
Sachregister
Individuum
11, 98, 150, 161, 168, 180,
194, 195, 222, 244
Information 122
Informationsmittel 25
Informationsquelle 25
Informationssystem 172
Informationstechnologie 154, 172, 220
Inklusion 10, 37, 113
Institution 177
Institutionalisierung 12
institutionelle Faktoren 115
Inszenierung 27, 82, 197, 199, 228
Integrationsbereitschaft 118
Integrationspolitik 121
Integrationsstrategie 118
Intelligenz 131
Intelligenzquotient 69
Intention 1, 155
Interaktionismus 30
interdisziplinäre Forschung 23
interkulturelle Erziehung 65
interkulturelle Faktoren 156
interkulturelle Kommunikation 65, 180
interkulturelle Kompetenz 65
interkultureller Vergleich 45, 46, 126
Internalisierung 91
internationales Recht 225
Internet 25
interpersonelle Kommunikation 116, 129,
152, 180, 182
Intersubjektivität 20, 159, 221
Intervention 49, 152
Interview 33, 36
Invasion 144
Islam 93, 118, 121, 123, 208, 240
Islamismus 26, 121
italienische Sprache 65
J
Jude 55, 107
Judentum 14, 93
Judenverfolgung 55, 93, 236
Jugendhilfe 192
Jugendkultur 56
Junge 16, 21, 42, 77, 112
junger Erwachsener 30, 58, 61, 74
K
Kategorie 80, 129
161
katholische Kirche 236
Kind 15, 21, 23, 28, 30, 43, 46, 47, 49, 62,
63, 65, 69, 76, 77, 79, 80, 81, 84, 85,
151, 201
Kindergarten 77, 79, 84
Kindheit 23, 84
Kleidung 27
Kleinkind 45
Klient 29
Klimaschutz 143
Klimawandel 143
Kognition 13, 30, 73, 83, 107
kognitive Dissonanz 134
kognitive Entwicklung 28, 81
kognitive Fähigkeit 73, 79
kognitive Faktoren 38, 101, 163
Kohlberg, L. 30
Kolleg 189
Kollektivbewusstsein 55, 162
kollektive Identität 3, 115, 171, 234
Kollektivverhalten 68, 171
Kolonialismus 141
Kolonie 236
Kolonisation 236
Kommunikation
6, 27, 49, 60, 70, 129,
147, 161, 166, 167, 172, 180, 204,
210, 213
Kommunikationsbarriere 152
Kommunikationsfähigkeit 213
Kommunikationsforschung 172, 180, 200
Kommunikationspsychologie 2, 196
Kommunikationssoziologie 196
Kommunikationsstörung 152
Kommunikationstechnologie
154, 172,
220
Kommunikationstheorie 152
Kommunikationsverhalten 70, 147, 162
kommunikatives Handeln 162, 167, 180
Konferenz 68
Konfliktbereitschaft 232
Konfliktbewältigung 81
Konfliktfähigkeit 232
Konfliktregelung 161
Konfliktverhalten 79, 105, 208
Konformität 97, 182
Konservatismus 114, 124
Konstrukt 97, 154
Konstruktivismus 4, 10, 20
Konsumverhalten 70
162
Kontakt 118, 137, 193
Kontextanalyse 187
Konvention 132
Kooperationsbereitschaft 136
Körper 27, 41, 80, 82, 141, 195, 220, 224
körperliche Entwicklung 85
Körperlichkeit 27, 224
Körpersprache 82
Korruption 103, 186, 240, 242
Kosovo 231
Kraftfahrer 78
Kraftfahrzeug 78
Kreativität 161, 227
Krieg 55, 144, 148, 237, 245
Kriegsverbrechen 55, 243
Kriminalität 19, 71, 93, 110, 240
Kriminalpolitik 71
Kritische Psychologie 8, 206
Kritische Theorie 8, 142
Kultur 62, 82, 119, 216, 220
kulturelle Faktoren 45, 46, 51, 53, 62, 63,
73, 241, 242
kulturelles Kapital 59
kulturelles System 208
kulturelles Verhalten 126
Kulturindustrie 199
Kulturkonflikt 53, 208
Kündigung 134
Kunst 132, 236
Kunstkritik 132
Küstenregion 127
L
Lacan, J. 3
Landbevölkerung 212
Längsschnittuntersuchung 47
Lebensalter 17, 21, 57, 70, 77, 102, 131
Lebensbedingungen 74, 207, 238
Lebenshilfe 199, 209
Lebenskrise 209
Lebenslauf 76, 181
Lebensqualität 48
Lebenssituation 74, 84, 140
Lebensstandard 98, 207
Lebensstil 184, 203, 212
Lebensweise 222
Lebenswelt 1, 58
Legitimation 145, 168, 186
Legitimität 145
Sachregister
Lehrbuch 85
Lehrer 38, 41, 72, 165
Leistungsanreiz 86
Leistungsfähigkeit 158, 173
Leistungsorientierung 163
Leistungsverhalten 86, 158
Leitbild 82, 199, 211
Lernen 73, 76, 161, 169
Lernfähigkeit 76
Lerngruppe 169
Lernmethode 161
Lernprozess 31, 62
Lernpsychologie 73
Lernsituation 169
Lerntheorie 71
Liebe 181
Linksradikalismus 26, 226
Literatur 215
Lohn 86
Lohnhöhe 87
Lohnpolitik 86
Lohnunterschied 86
Luhmann, N. 180
M
Macht 3, 141, 145, 175, 186, 227, 245
Machtverfall 186
Mädchen 21, 42, 112
Magazinsendung 200
Makroebene 212
Managing Diversity 191
Manipulation 8
Mann 27, 72, 88, 101, 161, 191
Männerberuf 72
Mannheim, K. 59
Männlichkeit 16, 77
Marginalität 113
Markenartikel 200
Marktwirtschaft 228
Marx, K. 8
Marxismus 221
Massenmedien 20, 143, 197, 198
Mathematik 73
Mathematikunterricht 165
Mazedonien 148
Mead, G. 20, 30, 44
Mediation 21
Medien 21, 110, 195, 201, 202
Medienpädagogik 199
Sachregister
163
Medienpolitik 199
Medienverhalten 21, 199
Medizin 220
Mehrebenenanalyse 92, 145
Mehrsprachigkeit 65
Menschenbild 95, 180
Menschenrechtsverletzung 236
Mentalität 89
Messinstrument 21, 47, 57, 117, 239
Messung 47, 99, 175, 230
Metapher 50, 206
Metaphysik 15
Methodenforschung 9, 58
Methodenlehre 6
Methodologie 4, 7, 12
Metropole 74
Migrant 62, 125, 156, 202
Migration 109, 113, 141
Mikroebene 212
Mikropolitik 148
Minderheit 105, 109, 113, 151
Mitarbeiter 134, 154, 173, 177, 191
Mitgliedschaft 187
Mitläufer 94
Mittelschicht 46
Mittelstand 46
Mobilitätsbereitschaft 88
Mobilitätsforschung 212
Mobiltelefon 199
Modellentwicklung 83, 166
Moderne 150, 211, 215, 235
Modernisierung 35, 184, 188, 220
Moral 30, 51, 71, 73, 75, 92, 211, 221, 240
moralische Erziehung 15, 71
moralisches Urteil 15, 71
Motiv 212
Motivation 26, 122, 158, 174, 213, 236
multikulturelle Gesellschaft 118, 123
Multimedia 7
Muslim 51, 97, 121, 123, 139, 208
Mutter 46, 77, 84
Muttersprache 65
Mythos 101, 168, 177
Nationalbewusstsein 197, 217
nationale Identität 115, 217
nationales Stereotyp 119
Nationalismus 109, 138, 203
Nationalität 144, 217
Nationalsozialismus
26, 32, 55, 93, 94,
233
Nationalstaat 115
Naturschutz 210
Neid 170
Neoliberalismus 209
Netzwerk 154, 183, 210
Netzwerkanalyse 6
neue Medien 199
Neurophysiologie 218
Neurose 55
Neutralisierung 100
Norm 71, 92, 211
Normbildung 71
Normsetzung 71
Normverletzung 71
N
Nachrichten 202
Nahwanderung 140
Name 131, 200
Narzissmus 55, 78, 233, 245
P
Palästinensische Gebiete 208
Paradigma 11, 180
parasoziale Interaktion 201
Partei 124
O
Obdachlosigkeit 97
Objektivität 4
öffentliche Kommunikation 226
öffentlicher Raum 219
Öffentlichkeit 104, 225
ökonomisches Modell 178
ökonomisches Verhalten 127
ökonomische Theorie 11
Ontologie 68, 221
Opfer 94, 106
Opposition 94
Organisationen 150, 161, 167, 177, 223
Organisationsanalyse 7, 155
Organisationsentwicklung 155, 191
Organisationsform 177
Organisationshandeln 60, 177
Organisationsstruktur 177
Orientierung 15, 51, 150, 184
Ostpreußen 243
Ostseeraum 136
164
Parteianhänger 124, 144
Partnerbeziehung 33, 175, 181, 190
Partnerschaft 147, 175, 181, 185, 241
Partnerwahl 33, 239
Patriotismus 203
PDS 124
Peer Group
20, 28, 42, 61, 76, 80, 151,
183
Pendler 140
Personalentwicklung 191
Personalführung 191
Persönlichkeit 2, 54, 57, 73, 124, 187, 220,
229, 233
Persönlichkeitsentwicklung 26, 31, 42, 63,
65, 73, 79, 81, 85, 201
Persönlichkeitsmerkmal
26, 36, 73, 76,
124, 136, 229
Persönlichkeitspsychologie 73
Personwahrnehmung 122
Perspektive 244
Persuasion 200
Phänomenologie 204
Philosophie 5, 71, 180, 221
physiologische Faktoren 110, 158
Piaget, J. 30
Planungsprozess 172
Pluralismus 188
Politik 1, 104, 186, 207, 235, 245
Politiker 104
Politikwissenschaft 235
politische Bildung 75, 135
politische Einstellung 19, 61, 95, 102, 109,
124, 138, 229, 238
politische Faktoren 92, 115, 210, 236
politische Kommunikation 186
politische Kultur 207, 214
politische Partizipation 229
politischer Akteur 104, 244
politische Rechte 238
politisches Handeln 75, 235
politische Sozialisation 75
politisches Verhalten 94, 210
politische Theorie 75
Politisierung 234
Polizei 123
Polizeibeamter 72, 123
Populismus 238
postindustrielle Gesellschaft 227
Postmaterialismus 239
Sachregister
Postmoderne 222, 239
postsozialistisches Land 93, 130, 136, 138,
148, 205, 231, 236, 242, 243
Präsident 245
Prävention 19, 49, 242
Pretest 147
privater Sektor 36
Privatsphäre 207
Problembewältigung 191
Problemlösen 155, 167, 191
Product Placement 200
Produktivität 189
Professionalisierung 32
Projektgruppe 189
Projektion 55, 149
prosoziales Verhalten 6, 49, 232
Prostitution 119
Psychiatrie 177, 215
psychische Faktoren 1, 41, 48, 60, 66, 69,
108, 126, 132, 137, 179
psychische Folgen 72
psychische Störung 66, 233
Psychoanalyse
3, 12, 14, 55, 141, 180,
221, 222, 233, 237
Psychodynamik 146, 170
psychologische Theorie 2, 10, 244
Psychometrie 164
Psychopathologie 215
psychosomatische Krankheit 66
psychosoziale Entwicklung 38
psychosoziale Faktoren 48, 55, 108, 158
psychosoziale Versorgung 29
Psychotherapie 8, 29
Publikum 70
Q
Qualifikation 36
qualitative Methode 7, 166
Qualitätssicherung 36, 165
R
Radikalismus 95, 160, 226
Rahmenbedingung 154
Rassismus 19, 93, 100, 130, 141, 163
Rational-Choice-Theorie 11, 212
Rationalität 68, 157
Rauchen 176
Raum 212, 219
Raumwahrnehmung 205
Sachregister
Realität 206
Reality-TV 199
Rechnen 69
Recht 51
Rechtsanwendung 24
Rechtsbewusstsein 51
rechtsextreme Partei 124
Rechtslage 92
Rechtsnorm 51, 100
Rechtsradikalismus
19, 109, 118, 120,
124, 187, 226, 238
Rechtsverletzung 71
reflexive Modernisierung 227
regionale Identität 217
Regionalismus 217
Reiz 8, 122
Rekrutierung 186
Religionskritik 14
Religionssoziologie 160
Religionszugehörigkeit 236
religiöse Faktoren 92
religiöse Gruppe 160
Religiosität 15, 102
Repräsentation 31, 198
Reproduktion 18
Ressourcen 103, 145, 186, 204
Rezipientenforschung 196
Reziprozität 103, 213
Rollenspiel 199
Rollenverständnis 35, 227
Ruhestand 185
S
Sachzwang 8
Säkularisierung 142, 211
Salutogenese 153
Sanktion 186
schichtspezifische Faktoren 64, 70
Schlüsselqualifikation 36
Schriftsteller 93
Schulbildung 73, 163
Schuld 100, 142, 237
Schulentwicklung 165
Schülerin 49, 165
Schulkind 69
Schulklima 165
Schulleistung 69, 73
Schulverweigerung 192
Segregation 72, 231
165
Sehen 129
Selbstbeobachtung 12
Selbstbestimmung 35, 209
Selbstbewusstsein 45, 48, 66
Selbstbild 16, 17, 31, 37, 41, 45, 50, 57,
67, 69, 72, 78, 81, 82, 84, 95, 99, 126,
224, 240, 245
Selbstdarstellung 17, 37, 198, 220, 228
Selbsteinschätzung 57, 78
Selbsterfahrung 32
Selbstkontrolle 8, 126, 194
Selbstorganisation 10
Selbstreferenz 1
Selbstsicherheit 10, 171
Selbstverantwortung 209
Selbstverständnis 31, 241
Selbstverwirklichung 56, 204, 209
Self-fulfilling Prophecy 103
Serbien 148, 231
Serbien und Montenegro 148
Sexismus 91, 100, 163
Sexualität 42, 80, 241
Sexualverhalten 92, 101, 241
sexuelle Belästigung 88
sexueller Missbrauch 101
Sicherheit 154
Siedlungsstruktur 212
Simulation 166
Sinn 209, 220, 222
Skalenkonstruktion 21, 117, 164
Soap Opera 199
SOEP 48, 98
Solidarität 213, 221
Sonderpädagogik 39
Sozialarbeit 6
Sozialberuf 67
soziale Anerkennung 125, 186
soziale Anziehung 224
soziale Bewegung 44
soziale Beziehungen 2, 10, 16, 28, 35, 38,
43, 58, 68, 73, 86, 90, 99, 105, 145,
149, 151, 156, 164, 176, 179, 183,
188, 190, 201, 221, 239
soziale Deprivation 98
soziale Differenzierung 20
soziale Distanz 100
soziale Einstellung 56, 179
soziale Entwicklung 81, 85
166
soziale Faktoren 3, 28, 41, 60, 66, 70, 92,
109, 133, 176, 180, 212, 238
soziale Gerechtigkeit 135
soziale Herkunft 33, 76
soziale Institution 35
soziale Integration 22, 25, 39, 62, 63, 174,
207, 238
soziale Intervention 135
soziale Isolation 48
soziale Kompetenz 163, 227
soziale Konstruktion 208
soziale Kontrolle 37, 136
soziale Mobilität 64
soziale Norm
28, 35, 44, 51, 56, 58, 71,
87, 101, 151, 219, 230
soziale Partizipation 79
sozialer Konflikt 179
sozialer Prozess 234
sozialer Raum 77, 184
sozialer Status 40, 97, 98, 168
sozialer Wandel 150, 211, 227, 238
soziale Sicherung 207
soziales Lernen 71
soziales Milieu 64, 70, 190
soziales Netzwerk 125, 188, 210
soziales Problem 90
soziales System 1, 145
soziales Urteil 168
soziale Umwelt 1, 28, 38, 58, 98, 179
soziale Ungleichheit 18, 82, 103, 168
soziale Unterstützung 183
soziale Wirklichkeit 12
Sozialforschung 12
Sozialkapital 23, 59, 75
Sozialpolitik 204
Sozialpsychiatrie 5, 215
Sozialstruktur 147
soziokulturelle Faktoren 11, 45
soziologische Theorie
1, 10, 11, 12, 54,
160, 168, 218
Spätaussiedler 22
SPD 124
Spiel 178
Spieltheorie 11, 178
Sport 82
Sportler 174
Sprachbarriere 243
Sprache 2, 46, 73, 186, 206
Spracherwerb 73
Sachregister
Sprechen 129
Staatsangehörigkeit 115
Staatsgrenze 205
Stadt 219
Stadtbevölkerung 212
Statussymbol 82
Stereotyp 19, 88, 89, 93, 95, 96, 113, 119,
130, 141, 142, 151, 199, 202, 208, 241
Stigma 50
Stigmatisierung 37, 48, 50, 141
Strafe 108
Strafrecht 71
strategisches Management 154
Stress 41, 66, 67, 106
Strukturfunktionalismus 18
Student 117, 144
Subjekt 3, 8, 12, 20, 221, 222
Subjektivität 12, 24, 221, 222
Symbol 82, 198, 206, 235, 240
symbolischer Interaktionismus 141
Systemtheorie 1
T
Talkshow 199
Tanz 82, 159, 215
Taschengeld 199
Täter 55, 94, 233
Täter-Opfer-Ausgleich 71
Tätigkeit 174
Team 152, 154
Teamarbeit 152, 161, 189
Technik 220
Terrorismus 26, 114, 121, 237, 244, 245
Test 175
Text 122
Theologie 160
Theoriebildung 13
Theorie-Praxis 90
Theorievergleich 54, 90, 102, 117, 163
Therapeut 29
Therapie 8
Tiefenpsychologie 237
Tier 224
Toleranz 61, 118, 219
Tourismus 127
Tourist 127
Tradition 139
Training 146, 152, 161, 191
Transaktionskosten 154
Sachregister
Transparenz 155
Transportgewerbe 172
Transsexualität 29
Trauma 55, 233, 243, 245
Typologie 103, 112, 177
U
Überwachung 219
UdSSR-Nachfolgestaat 93, 148
Umweltbewusstsein 143
Umweltfaktoren 210
Umweltschutz 210
Umweltverhalten 143
Ungleichheit 18, 86, 116
Universalismus 206
Unterhaltungsindustrie 199
Unternehmen 154, 191
Unternehmensgründung 56
Unterricht 73
Urbanisierung 74
Urteilsbildung 96
Utopie 215
V
Validierung 57
Validität 47, 97
Vater 35, 77, 84
Vaterschaft 35
Verantwortung 104
Verantwortungsbewusstsein 143
Verbraucher 127
Vergewaltigung 101
Verhaltensänderung 89, 153
Verhaltensbeurteilung 83
Verhaltensmuster 84, 106
Verhaltenspsychologie 83
Verhaltenssteuerung 83
Verhaltenstheorie 73, 147, 212
Verhaltenswissenschaft 218
Verhandlung 178
Verkehr 78
Verkehrsmittelwahl 212
Verkehrsteilnehmer 212
Verkehrsverhalten 78, 212
Vermeidungsverhalten 126
Versuchsperson 114
Vertrauen 81, 134, 136, 154, 207
Vertreibung 236
Vertriebener 243
167
Verwahrlosung 215
Verwandtschaft 52, 188
Video 219
virtuelle Realität 220
virtuelles Unternehmen 154
visuelle Wahrnehmung 129
Völkermord 93, 236
Volkskunde 119
Vorbild 16
Vorschulalter 84
Vorurteil 8, 19, 22, 28, 88, 89, 93, 95, 97,
99, 102, 107, 113, 119, 130, 131, 133,
138, 141, 142, 151, 156, 163, 168,
169, 202
Vorurteilsforschung 97, 102, 107
W
Waffe 148
Weber, M. 4
Weisheit 57
Weiterbildung 79
Weltanschauung 15, 208, 240
Weltbild 97, 139
Werbemittel 195
Werbung 195
Wert 86, 100, 240
Wertfreiheit 4
Wertorientierung
38, 47, 56, 58, 63, 71,
75, 156, 229, 239, 240
Wertsystem 240
Werturteil 4
Wertwandel 73, 239
Widerstand 94, 145
Wirkungsforschung 200
Wirtschaft 93
wirtschaftliches Handeln 11
Wirtschaftszweig 158
Wissen 172, 193, 227, 235
Wissenschaftler 32, 161
wissenschaftliche Arbeit 189
Wissenschaftlichkeit 4
Wissenschaftsgeschichte 44
Wohlbefinden 108, 207
Work-life-balance 67
Z
Zeichen 37, 50
Zeitreihe 128
Zigeuner 113
168
Zionismus 93
Zivilgesellschaft 75
Zufriedenheit 48, 66, 98, 140, 147, 207
Zwang 24
Zweiter Weltkrieg 55, 243
Zwischenkriegszeit 93
21. Jahrhundert 245
Sachregister
Institutionenregister
169
Institutionenregister
Burnout-Institut Phoenix -BIP- 67
Deutsches Institut für Internationale Pädagogische Forschung -DIPF- 51
Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung -DIW Berlin- Abt. Längsschnittstudie Soziooekonomisches Panel -SOEP- 76
Deutsches Jugendinstitut e.V. Abt. Jugend und Jugendhilfe 183
europäisches forum für migrationsstudien -efms- Institut an der Universität Bamberg 130
Fachhochschule Jena, FB Sozialwesen 208
Fernuniversität Hagen, Institut Frieden und Demokratie 237
Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung e.V. an der Technischen Universität Dresden
94, 138
Hochschule Niederrhein Abt. Mönchengladbach, FB 06 Sozialwesen, Lehrstuhl für Sozialmedizin,
insb. Sozialpsychiatrie 5
Humboldt-Universität Berlin, Philosophische Fakultät I, Institut für Europäische Ethnologie 205
Humboldt-Universität Berlin, Philosophische Fakultät III, Institut für Sozialwissenschaften Nachwuchsgruppe Mikropolitik bewaffneter Gruppen 148
IUK GmbH Institut für sozialwissenschaftliche Technikforschung 191
Jacobs University Bremen, Jacobs Center for Lifelong Learning and Institutional Development
57
Jacobs University Bremen, Jacobs Center for Lifelong Learning and Institutional Development,
Professorship Psychology Prof.Dr. Staudinger 173
Jacobs University Bremen, School of Humanities and Social Sciences, Professorship Psychology
Prof.Dr. Förster 122, 126, 132
Max-Planck-Institut für Bildungsforschung 76
Max-Planck-Institut für Ökonomik Abt. Strategische Interaktion 178
Pädagogische Hochschule Karlsruhe, Fak. II, Institut für Sozialwissenschaften und Europäischen
Studien Abt. Geschichte 62
Technische Universität Berlin, Fak. I Geisteswissenschaften, Zentrum für Interdisziplinäre Frauenund Geschlechterforschung 29
Technische Universität Chemnitz, Philosophische Fakultät, Institut für Soziologie Professur für
Allgemeine Soziologie I 47
Technische Universität Chemnitz, Philosophische Fakultät, Promotionskolleg "Politischer Extremismus und Parteien" der Hanns-Seidel-Stiftung e.V. 226
Technische Universität Darmstadt, FB 03 Humanwissenschaften, Institut für Psychologie Arbeitsgruppe Arbeits-, Betriebs- und Organisationspsychologie 33
170
Institutionenregister
Technische Universität Darmstadt, FB 03 Humanwissenschaften, Institut für Psychologie Arbeitsgruppe Differentielle und Entwicklungspsychologie 33
Technische Universität Hamburg-Harburg, Arbeitsgruppe Arbeit - Gender - Technik 25
Universität Augsburg, Philosophisch-Sozialwissenschaftliche Fakultät, Professur für Soziologie,
insb. Sozialkunde 181
Universität Bielefeld, Fak. für Psychologie und Sportwissenschaft, Abteilung Psychologie Arbeitseinheit 05 Sozialpsychologie 101
Universität Bielefeld, Graduiertenkolleg "Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit: Ursachen,
Phänomenologie, Konsequenzen" 89
Universität Bielefeld, Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung
116, 118, 120, 123, 125, 137
22, 89, 106,
Universität Bremen, FB 11 Human- und Gesundheitswissenschaften, Abteilung Entwicklungsund Pädagogische Psychologie 38, 58
Universität der Bundeswehr Hamburg, FB Wirtschafts- und Organisationswissenschaften, Institut
für Gesellschaftswissenschaften Professur für Soziologie 223
Universität der Bundeswehr München, Fak. für Pädagogik, Institut für Psychologie und Empirische Pädagogik Professur für Pädagogische Psychologie, insb. Lernpsychologie 108
Universität Dortmund, FB 12 Erziehungswissenschaft und Soziologie, Institut für Soziologie
Lehrstuhl für Allgemeine Soziologie 16
Universität Düsseldorf, Philosophische Fakultät, Erziehungswissenschaftliches Institut Abt. Bildungsforschung und Bildungsmanagement 64
Universität Düsseldorf, Philosophische Fakultät, Erziehungswissenschaftliches Institut Abt. Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie 69, 84
Universität Erfurt, Philosophische Fakultät, Lehrstuhl für Islamwissenschaft 208
Universität Frankfurt, FB 04 Erziehungswissenschaften, Institut für Allgemeine Erziehungswissenschaft WE I 51
Universität Gießen, FB 03 Sozial- und Kulturwissenschaften, Institut für Soziologie Professur für
Politische Soziologie und Kultursoziologie 214
Universität Göttingen, Biologische Fakultät inkl. Psychologie, Georg-Elias-Müller-Institut für
Psychologie Abt. 6 Sozial- und Kommunikationspsychologie 167
Universität Göttingen, Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut für Soziologie Lehrstuhl für Soziologie, insb. Empirische Sozialstrukturanalyse 76
Universität Greifswald, Graduiertenkolleg 619 "Kontaktzone Mare Balticum: Fremdheit und Integration im Ostseeraum" 136
Universität Greifswald, Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät, Fach Wirtschaftswissenschaften Lehrstuhl für BWL, insb. Marketing 127
Universität Hamburg, Fak. für Erziehungswissenschaft, Psychologie und Bewegungswissenschaft,
FB Bewegungswissenschaft Abt. Kultur, Medien und Gesellschaft 159, 197
Institutionenregister
171
Universität Hamburg, Fak. für Erziehungswissenschaft, Psychologie und Bewegungswissenschaft,
FB Erziehungswissenschaft Graduiertenkolleg Bildungsgangforschung 31
Universität Hamburg, Fak. für Erziehungswissenschaft, Psychologie und Bewegungswissenschaft,
FB Erziehungswissenschaft Sektion 2 Schulpädagogik, Sozialpädagogik, Behindertenpädagogik und Pädagogische Psychologie Arbeitsbereich Pädagogische Psychologie 31
Universität Hamburg, Fak. für Erziehungswissenschaft, Psychologie und Bewegungswissenschaft,
FB Erziehungswissenschaft Sektion 5 Didaktik der gesellschaftswissenschaftlichen und mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächer 31
Universität Heidelberg, Fak. für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für Soziologie
110
Universität Heidelberg, Juristische Fakultät, Institut für Kriminologie 110
Universität Jena, DFG-Forschergruppe "Discrimination and tolerance in intergroup relations"
99, 149, 179, 202
96,
Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Institut für Psychologie Abteilung Allgemeine Psychologie II 96
Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Institut für Psychologie Lehrstuhl
für Sozialpsychologie 149
Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Institut für Psychologie Professur
für Differentielle Psychologie, Persönlichkeitspsychologie und Psychologische Diagnostik
179
Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Lehrstuhl Grundlagen der medialen Kommunikation und der Medienwirkung 202
Universität Jena, Internationales Graduiertenkolleg "Konflikt und Kooperation zwischen sozialen
Gruppen - Dynamik der Veränderung von Intergruppenbeziehungen" 43, 129, 151, 156,
171, 194
Universität Kassel, FB 04 Sozialwesen, Promotionskolleg "Biographische Strukturierung als kulturelle Praxis" 24, 170
Universität Kiel, Philosophische Fakultät, Institut für Psychologie Arbeitseinheit Sozialpsychologie 234
Universität Koblenz-Landau Campus Koblenz, FB 01 Bildungswissenschaften, Institut für Psychologie Lehrstuhl für Sozialpsychologie 72
Universität Köln, Humanwissenschaftliche Fakultät, Forschungsstelle für interkulturelle Studien
113
Universität Köln, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Forschungsinstitut für Soziologie 92
Universität Konstanz, Geisteswissenschaftliche Sektion, FB Geschichte und Soziologie Fach Soziologie Forschungsgruppe Wissenssoziologie 162, 198, 242
Universität Konstanz, Geisteswissenschaftliche Sektion, Kulturwissenschaftliches Forschungskolleg - SFB 485 "Norm und Symbol - die kulturelle Dimension sozialer und politischer Integration" 198
172
Institutionenregister
Universität Lüneburg, Fak. III Umwelt und Technik, Institut für Umweltkommunikation -INFU143
Universität Magdeburg, Fak. für Geistes-, Sozial- und Erziehungswissenschaften, Institut für Geschichte Lehrstuhl für Neuere Geschichte und Geschlechterforschung 52
Universität Mainz, FB 02 Sozialwissenschaften, Medien und Sport, Psychologisches Institut Abt.
Sozialpsychologie 174
Universität Marburg, FB 04 Psychologie, Arbeitsgruppe Sozialpsychologie
91, 105, 169, 193
Universität Marburg, Graduiertenkolleg "Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit: Ursachen,
Phänomenologie und Konsequenzen" 28, 91, 100, 106, 111, 115, 116, 120, 123, 125, 133,
137, 169, 193, 238
Universität Marburg, Zentrum für Konfliktforschung 105
Universität Osnabrück, FB 01 Sozialwissenschaften, Fachgebiet Methoden der empirischen Sozialforschung 195
Universität Osnabrück, FB 08 Humanwissenschaften, Lehreinheit Psychologie Fachgebiet Entwicklung und Kultur 45, 46
Universität Rostock, Philosophische Fakultät, Institut für Pädagogische Psychologie 72
Universität Saarbrücken, Fak. 05 Empirische Humanwissenschaften, FR 5.3 Psychologie Professur
für Allgemeine Psychologie und Methodenlehre 96, 99
Universität Tübingen, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Fachrichtung BWL Lehrstuhl für
Personal und Organisation 178, 189
Universität Witten-Herdecke, Fak. für das Studium fundamentale, Lehrstuhl für Soziologie
60
ANHANG
Hinweise
175
Hinweise zur Originalbeschaffung von Literatur
Die in der Datenbank SOLIS nachgewiesene Graue Literatur enthält nahezu vollständig einen
Bibliotheksstandort zur Erleichterung der Ausleihe; dies gilt auch für einen Teil (40%) der nachgewiesenen Verlagsliteratur. In SOLIS nachgewiesene Zeitschriftenaufsätze sind zu über 60% mit
einem Standortvermerk versehen.
Beschaffung von Literatur über den Deutschen Leihverkehr
Die Standortvermerke in SOLIS (Kürzel, Ort und Sigel der besitzenden Bibliothek sowie Signatur
der Arbeit) beziehen sich auf Bibliotheken, die dem normalen Fernleihverkehr angeschlossen sind.
Sollte die gewünschte Arbeit bei Ihrer örtlichen Bibliothek nicht vorhanden sein, ersparen Ihnen
die Standortvermerke für die Fernleihe („Direktbestellung“) den u.U. sehr zeitraubenden Weg über
das Bibliothekenleitsystem.
Elektronische Bestellungen sind ebenfalls möglich, z.B. über subito - einen bundesweiten Dokumentlieferdienst der deutschen Bibliotheken für Aufsätze und Bücher.
Literaturdienst der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln
Aufsätze aus Zeitschriften, die für SOLIS ausgewertet werden und in der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln vorhanden sind, können über den Kölner Literaturdienst (KÖLI) als Kopie bestellt
werden. Diese Aufsätze enthalten den Standortvermerk „UuStB Koeln(38) - Signatur der Zeitschrift“ sowie einen Hinweis auf den Kopierdienst. Die Bestellung kann mit gelber Post, per Fax
oder elektronisch erfolgen.
Kosten für den Postversand bis zu je 20 Kopien pro Aufsatz betragen 8,- Euro, für Hochschulangehörige 4,- Euro (bei „Normalbestellung“ mit einer Lieferzeit von i.d.R. sieben Tagen); gegen
Aufpreis ist eine „Eilbestellung“ (Bearbeitungszeit: ein Arbeitstag) oder auch eine Lieferung per
Fax möglich.
Zur Benutzung der Forschungsnachweise
Die Inhalte der Forschungsnachweise beruhen auf den Angaben der Forscher selbst.
Richten Sie deshalb bitte Anfragen jeglicher Art direkt an die genannte Forschungseinrichtung
oder an den/die Wissenschaftler(in).
Das gilt auch für Anfragen wegen veröffentlichter oder unveröffentlichter Literatur, die im Forschungsnachweis genannt ist.
Informations- und Dienstleistungsangebot des
GESIS-IZ Sozialwissenschaften
Als Serviceeinrichtung für die Sozialwissenschaften erbringt das GESIS-IZ Sozialwissenschaften
überregional und international grundlegende Dienste für Wissenschaft und Praxis. Seine Datenbanken zu Forschungsaktivitäten und Fachliteratur sowie der Zugang zu weiteren nationalen und
internationalen Datenbanken sind die Basis eines umfassenden Angebotes an Informationsdiensten
für Wissenschaft, Multiplikatoren und professionelle Nutzer von Forschungsergebnissen. Zu seinen zentralen Aktivitäten gehören:
• Aufbau und Angebot von Datenbanken mit Forschungsprojektbeschreibungen (SOFIS ehemals FORIS) und Literaturhinweisen (SOLIS)
• Beratung bei der Informationsbeschaffung - Auftragsrecherchen in Datenbanken weltweit
• Informationstransfer von und nach Osteuropa
• Informationsdienste zu ausgewählten Themen
• Informationswissenschaftliche und informationstechnologische Forschung & Entwicklung
• Information und Beratung zu Fragen der Chancengleichheit in Wissenschaft und Forschung
• Internet-Service
Das GESIS-IZ Sozialwissenschaften wurde 1969 als Informationszentrum Sozialwissenschaften
von der Arbeitsgemeinschaft Sozialwissenschaftlicher Institute e.V. (ASI) gegründet. Von 1986 an
war es mit dem Zentralarchiv für empirische Sozialforschung (ZA) an der Universität zu Köln und
dem Zentrum für Umfragen, Methoden und Analysen e.V. (ZUMA), Mannheim in der Gesellschaft Sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen e.V. (GESIS) zusammengeschlossen.
Seit April 2007 ist das GESIS-IZ eine von drei Abteilungen der neu gegründeten GESIS.
GESIS ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft und wird von Bund und Ländern gemeinsam gefördert.
Im Januar 1992 wurde eine Außenstelle der GESIS (seit 2003 GESIS Servicestelle Osteuropa) in
Berlin eröffnet. Deren zentrale Aufgaben sind die sozialwissenschaftliche Informations- und Datenvermittlung zwischen Ost- und Westeuropa sowie die Förderung von Ost-West-Kooperationen
und die Unterstützung der vergleichenden Forschung. Seit Januar 2006 gehört auch das Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung (CEWS) zur GESIS. Das CEWS bietet zielgruppenadäquate Informations- und Beratungsleistungen zu Fragen der Chancengleichheit in Wissenschaft und Forschung an.
Die Datenbanken SOFIS und SOLIS
SOFIS (Forschungsinformationssystem Sozialwissenschaften)
Inhalt: SOFIS informiert über laufende, geplante und abgeschlossene Forschungsarbeiten der
letzten zehn Jahre aus der Bundesrepublik Deutschland, aus Österreich und der Schweiz.
Die Datenbank enthält Angaben zum Inhalt, zum methodischen Vorgehen und zu Datengewinnungsverfahren sowie zu ersten Berichten und Veröffentlichungen. Die Namen der
am Projekt beteiligten Forscher und die Institutsadresse erleichtern die Kontaktaufnahme.
Fachgebiete: Soziologie, Politikwissenschaft, Sozialpolitik, Sozialpsychologie, Psychologie, Bildungsforschung, Erziehungswissenschaft, Kommunikationswissenschaften, Wirtschaftswissenschaften, Demographie, Ethnologie, historische Sozialforschung, Sozialgeschichte,
Methoden der Sozialforschung, Arbeitsmarkt- und Berufsforschung sowie weitere inter-
disziplinäre Gebiete der Sozialwissenschaften wie Frauenforschung, Freizeitforschung,
Gerontologie, Sozialwesen oder Kriminologie.
Bestand der letzten 10 Jahre: rund 43.000 Forschungsprojektbeschreibungen
Quellen: Erhebungen, die das GESIS-IZ Sozialwissenschaften in der Bundesrepublik Deutschland, die Universitätsbibliothek der Wirtschaftsuniversität Wien in Österreich (bis 2001)
und SIDOS (Schweizerischer Informations- und Daten-Archivdienst) in der Schweiz bei
sozialwissenschaftlichen Forschungseinrichtungen durchführen. Die Ergebnisse der GESIS-IZ-Erhebung werden ergänzt durch sozialwissenschaftliche Informationen fachlich
spezialisierter IuD-Einrichtungen, z.B. des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesanstalt für Arbeit in Nürnberg sowie durch Auswertung von Internetquellen, Hochschulforschungsberichten sowie Jahresberichten zentraler Fördereinrichtungen und Stiftungen.
SOLIS (Sozialwissenschaftliches Literaturinformationssystem)
Inhalt: SOLIS informiert über die deutschsprachige fachwissenschaftliche Literatur ab 1945, d.h.
Aufsätze in Zeitschriften, Beiträge in Sammelwerken, Monographien und Graue Literatur
(Forschungsberichte, Kongressberichte), die in der Bundesrepublik Deutschland, Österreich oder der Schweiz erscheinen. Bei Aufsätzen aus Online-Zeitschriften und bei Grauer Literatur ist im Standortvermerk zunehmend ein Link zum Volltext im Web vorhanden.
Fachgebiete: Soziologie, Politikwissenschaft, Sozialpolitik, Sozialpsychologie, Bildungsforschung, Kommunikationswissenschaften, Demographie, Ethnologie, historische Sozialforschung, Methoden der Sozialforschung, Arbeitsmarkt- und Berufsforschung sowie
weitere interdisziplinäre Gebiete der Sozialwissenschaften wie Frauenforschung, Freizeitforschung, Gerontologie oder Sozialwesen.
Bestand: Juni 2007 ca. 350.000 Literaturnachweise
Jährlicher Zuwachs: zwischen 16.000 und 18.000 Dokumente
Quellen: Zeitschriften, Monographien einschließlich Beiträgen in Sammelwerken sowie Graue
Literatur. SOLIS wird vom GESIS-IZ Sozialwissenschaften in Kooperation mit dem
Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung in Wiesbaden, der Freien Universität Berlin Fachinformationsstelle Publizistik, dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung
der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg, den Herausgebern der Zeitschrift für Politikwissenschaft und dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung hergestellt. Weitere Absprachen bestehen mit der Zentralstelle für Psychologische Information und Dokumentation in Trier und mit dem Deutschen Institut für Internationale Pädagogische Forschung in Frankfurt/Main.
Zugang zu den Datenbanken
Der Abruf von Informationen aus den Datenbanken SOFIS und SOLIS ist prinzipiell kostenpflichtig. Beide Datenbanken sind in jeweils unterschiedlichen fachlichen Umgebungen über folgende
Hosts zugänglich:
STN International
GBI-Genios Deutsche
The Scientific & Technical
Wirtschaftsdatenbank GmbH
Information Network
Postfach 24 65
Freischützstr. 96
76012 Karlsruhe
81927 München
Deutschland
Deutschland
Tel.:+49 (0) 7247-80 85 55
Tel.:+49 (0) 89-99 28 79-0
www.stn-international.de
http://www.gbi.de/r_startseite/index.ein
An nahezu allen Hochschulstandorten sowohl in Deutschland als auch in Österreich und der
Schweiz sind beide Datenbanken auf der Basis von Pauschalabkommen mit den Hosts - z.B. für
das GBI wiso-net - in der Bibliothek oder über Institutsrechner für die Hochschulangehörigen frei
zugänglich.
infoconnex - der interdisziplinäre Informationsdienst bietet Individualkunden günstige Jahrespauschalpreise für den Zugang zu den Datenbanken SOLIS und SOFIS. Zudem stehen in infoconnex
seit Sommer 2006 im Rahmen von DFG-Nationallizenzen auch sechs Datenbanken des Herstellers
Cambridge Scientific Abstracts (CSA) zur Recherche an Hochschulen und wissenschaftlichen
Einrichtungen zur Verfügung. Das sind die Sociological Abstracts, Social Services Abstracts,
PAIS International, Worldwide Political Science Abstracts, Applied Social Sciences Index and
Abstracts (ASSIA) und der Physical Education Index. Darüber hinaus kann über infoconnex in der
Literaturdatenbank DZI SoLit des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen und in Literaturdatenbanken zu Pädagogik und Psychologie recherchiert werden (www.infoconnex.de).
Im Internetangebot der GESIS (www.gesis.org) steht - neben weiteren kostenfrei zugänglichen
Datenbanken - ein Ausschnitt aus der SOFIS-Datenbank mit Projektbeschreibungen der letzten
Jahre für inhaltliche und formale Suchen zur Verfügung. Dadurch besteht darüber hinaus die Möglichkeit, bereits gemeldete Projekte auf Aktualität zu prüfen sowie jederzeit neue Projekte für eine
Aufnahme in SOFIS mitzuteilen.
Beratung bei der Nutzung sozialwissenschaftlicher Datenbanken
Zur Unterstützung Ihrer eigenen Suche in den Datenbanken SOFIS und SOLIS bietet das GESISIZ Sozialwissenschaften entsprechende Rechercheinstrumente an, z.B. den Thesaurus oder die
Klassifikation Sozialwissenschaften. Selbstverständlich beraten wir Sie auch jederzeit bei der
Umsetzung sozialwissenschaftlicher Fragestellungen in effektive Suchstrategien in unseren Datenbanken.
Auftragsrecherchen
In Ihrem Auftrag und nach Ihren Wünschen führt das GESIS-IZ kostengünstig Recherchen in den
Datenbanken SOFIS und SOLIS durch. Darüber hinaus werden Informationen aus weiteren nationalen und internationalen Datenbanken zu sozialwissenschaftlichen und/oder fachübergreifenden
Themengebieten zusammengestellt.
Informationstransfer von und nach Osteuropa
Der Bereich Informationstransfer Osteuropa fördert die Ost-West-Kommunikation in den Sozialwissenschaften. Er unterstützt die internationale Wissenschaftskooperation mit einer Vielzahl von
Informationsdiensten.
Eine wichtige Informationsquelle für Kontakte, Publikationen oder Forschung bietet in diesem
Zusammenhang auch der Newsletter „Sozialwissenschaften in Osteuropa“, der viermal jährlich in
englischer Sprache erscheint.
Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst - soFid
Regelmäßige Informationen zu neuer Literatur und aktueller sozialwissenschaftlicher Forschung
bietet das GESIS-IZ mit diesem Abonnementdienst, der sowohl in gedruckter Form als auch auf
CD-ROM bezogen werden kann. Er ist vor allem konzipiert für diejenigen, die sich kontinuierlich
und längerfristig zu einem Themenbereich informieren wollen.
soFid ist zu folgenden Themenbereichen erhältlich:
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Allgemeine Soziologie
Berufssoziologie
Bevölkerungsforschung
Bildungsforschung
Familienforschung
Frauen- und Geschlechterforschung
Freizeit - Sport - Tourismus
Gesellschaftlicher Wandel in den
neuen Bundesländern
Gesundheitsforschung
Industrie- und Betriebssoziologie
Internationale Beziehungen +
Friedens- und Konfliktforschung
Jugendforschung
Kommunikationswissenschaft:
Massenkommunikation - Medien Sprache
• Kriminalsoziologie + Rechtssoziologie
• Kultursoziologie + Kunstsoziologie
• Methoden und Instrumente der
Sozialwissenschaften
• Migration und ethnische Minderheiten
• Organisations- und Verwaltungsforschung
• Osteuropaforschung
• Politische Soziologie
• Religionsforschung
• Soziale Probleme
• Sozialpolitik
• Sozialpsychologie
• Stadt- und Regionalforschung
• Umweltforschung
• Wissenschafts- und Technikforschung
sowiNet - Aktuelle Themen im Internet
Zu gesellschaftlich relevanten Themen in der aktuellen Diskussion werden in der Reihe sowiOnline Informationen über sozialwissenschaftliche Forschungsprojekte und Veröffentlichungen auf
Basis der Datenbanken SOFIS und SOLIS zusammengestellt. In der Reihe sowiPlus werden solche Informationen darüber hinaus mit Internetquellen unterschiedlichster Art (aktuelle Meldungen,
Dokumente, Analysen, Hintergrundmaterialien u.a.m.) angereichert. Alle Themen sind zu finden
unter www.gesis.org/Information/sowiNet.
Forschungsübersichten
Dokumentationen zu speziellen sozialwissenschaftlichen Themengebieten, Ergebnisberichte von
Forschungs- und Entwicklungsarbeiten des GESIS-IZ, Tagungsberichte und State-of-the-artReports werden in unregelmäßigen Abständen in verschiedenen Reihen herausgegeben.
Internet-Service
Die GESIS-Abteilungen GESIS-IZ Sozialwissenschaften, GESIS-ZA (ehemals Zentralarchiv für
Empirische Sozialforschung an der Universität zu Köln) und GESIS-ZUMA (Zentrum für Umfragen, Methoden und Analysen, Mannheim) sowie die GESIS-Servicestelle Osteuropa in Berlin
bieten unter
www.gesis.org
gemeinsam Informationen zum gesamten Spektrum ihrer Infrastrukturleistungen sowie Zugang zu
Informations- und Datenbeständen.
Unter dem Menü-Punkt „Literatur- & Forschungsinformation“ bietet das GESIS-IZ nicht nur
Zugang zu einem Ausschnitt aus der Forschungsprojektdatenbank SOFIS, sondern zu einer Reihe
weiterer Datenbanken und Informationssammlungen:
• Die Datenbank SOFO - sozialwissenschaftliche Forschungseinrichtungen - enthält Angaben
zu universitären und außeruniversitären Instituten in der Bundesrepublik Deutschland in den
Bereichen Soziologie, Politikwissenschaft, Psychologie, Erziehungswissenschaft, Kommunikationswissenschaft, Wirtschaftswissenschaft, Bevölkerungswissenschaft, Geschichtswissenschaft sowie Arbeitsmarkt- und Berufsforschung. Gesucht werden kann nach Namen(steilen),
Fachgebiet, Ort, Bundesland sowie organisatorischer Zuordnung (Hochschule, außeruniversitäre Forschung oder öffentlicher Bereich).
Neben Adressen, herausgegebenen Schriftenreihen u.ä. verweisen Hyperlinks ggf. auf die jeweiligen Homepages der Institutionen. Darüber hinaus gelangt man über einen weiteren Hyperlink zu allen Projektbeschreibungen eines Instituts, die in den letzten drei Jahren in die Forschungsdatenbank SOFIS aufgenommen wurden (www.gesis.org/information/SOFO).
• Die Datenbank INEastE - Social Science Research INstitutions in Eastern Europe - bietet
Tätigkeitsprofile zu sozialwissenschaftlichen Einrichtungen in vierzehn osteuropäischen Ländern. Ähnlich wie in SOFO, können auch hier die Institutionen durchsucht werden nach Namensteilen, Ort, Land, Personal, Fachgebiet, Tätigkeitsschwerpunkt und organisatorischer Zuordnung. Die zumeist ausführlichen Institutsbeschreibungen in englischer Sprache sind durch
weiterführende Hyperlinks zu den Institutionen ergänzt
(www.gesis.org/Information/Osteuropa/INEastE).
• Sozialwissenschaftliche Zeitschriften in Deutschland, Österreich und der Schweiz stehen in
einer weiteren Datenbank für Suchen zur Verfügung. Es handelt sich dabei um Fachzeitschriften, die vom GESIS-IZ in Kooperation mit weiteren fachlich spezialisierten Einrichtungen regelmäßig für die Literaturdatenbank SOLIS gesichtet und ausgewertet werden. Standardinformationen sind Zeitschriftentitel, Herausgeber, Verlag und ISSN - Redaktionsadresse und URL
zur Homepage der Zeitschrift werden sukzessive ergänzt. Immer vorhanden ist ein Link zur
Datenbank SOLIS, der automatisch eine Recherche beim GBI-Host durchführt und die in SOLIS gespeicherten Titel der Aufsätze aus der betreffenden Zeitschrift kostenfrei anzeigt; weitere Informationen zu den Aufsätzen wie Autoren oder Abstracts können gegen Entgelt direkt
angefordert werden. Die Datenbank befindet sich noch im Aufbau; eine alphabetische Liste aller ausgewerteten Zeitschriften aus den deutschsprachigen Ländern kann jedoch im PDFFormat abgerufen werden.
Zu sozialwissenschaftlichen Zeitschriften in Osteuropa liegen ausführliche Profile vor, die in
alphabetischer Reihenfolge für die einzelnen Länder ebenfalls abrufbar sind. Der Zugang erfolgt
über www.gesis.org/Information/Zeitschriften.
Über weitere Menü-Hauptpunkte werden u.a. erreicht:
• die Linksammlung SocioGuide, die - gegliedert nach Ländern und Sachgebieten - Zugang zu
Internetangeboten in den Sozialwissenschaften bietet (www.gesis.org/SocioGuide) sowie
• der GESIS-Tagungskalender (www.gesis.org/Veranstaltungen) mit Angaben zu Thema/ Inhalt,
Termin, Ort, Land, Kontaktadresse bzw. weiterführenden Links zu nationalen und internationalen Tagungen und Kongressen in den Sozialwissenschaften sowie zu Veranstaltungen in und
zu Osteuropa im Bereich der Transformationsforschung.
Newsletter
Über Neuigkeiten aus der GESIS informiert zweimonatlich der gesis report. Der Newsletter erscheint in elektronischer Form und kann abonniert werden unter: listserv@listserv.bonn.gesis.org
(Kommando im Textfeld: subscribe GESIS-Newsletter Vorname Nachname - keinen Betreff angeben)
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Lennéstraße 30
53113 Bonn
Deutschland
Tel.:+49 (0)228-2281-0
Fax:+49 (0)228-2281-120
E-mail:iz@gesis.org
GESIS-Servicestelle Osteuropa
Schiffbauerdamm 19 • 10117 Berlin
Deutschland
Tel.:+49 (0)30-23 36 11-0
Fax:+49 (0)30-23 36 11-310
E-mail:servicestelle@gesis.org