Kommunikationswissenschaft

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Kommunikationswissenschaft
soFid
Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst
Kommunikationswissenschaft:
Massenkommunikation - Medien Sprache
2009|1
Kommunikationswissenschaft
Massenkommunikation - Medien - Sprache
Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst
soFid
Kommunikationswissenschaft
Massenkommunikation - Medien - Sprache
Band 2009/1
bearbeitet von
Hannelore Schott und Bernhard Meyer
mit einem Beitrag von
Annett Heft
GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften 2009
ISSN:
Herausgeber:
bearbeitet von:
Programmierung:
Druck u. Vertrieb:
1431-1038
GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften
Abteilung Fachinformation für die Sozialwissenschaften
Hannelore Schott und Bernhard Meyer
Siegfried Schomisch
GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften
Lennéstr. 30, 53113 Bonn, Tel.: (0228)2281-0
Printed in Germany
Die Mittel für diese Veröffentlichung wurden im Rahmen der institutionellen Förderung von GESIS
durch den Bund und die Länder gemeinsam bereitgestellt.
© 2009 GESIS. Alle Rechte vorbehalten. Insbesondere ist die Überführung in maschinenlesbare
Form sowie das Speichern in Informationssystemen, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Einwilligung des Herausgebers gestattet.
Inhalt
Vorwort ................................................................................................................................................. 7
Annett Heft
Zivilgesellschaftliche Akteure im europäischen Mediendiskurs .......................................................... 9
Sachgebiete
1
Massenkommunikation............................................................................................................ 25
1.1
Allgemeines............................................................................................................................. 25
1.2
Geschichte der Medien, Pressegeschichte............................................................................... 50
1.3
Massenmedien..........................................................................................................................58
1.4
Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie.............................................. 68
1.5
Medieninhalte...........................................................................................................................78
1.6
Mediennutzung.......................................................................................................................112
1.7
Medienwirkung...................................................................................................................... 146
1.8
Journalismus...........................................................................................................................169
1.9
Medien und Politik, internationale Kommunikation..............................................................189
1.10
Medien und Ökonomie...........................................................................................................212
1.11
Medien und Recht.................................................................................................................. 222
1.12
Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation........................................... 231
1.13
Medienpädagogik, Medienarbeit........................................................................................... 239
1.14
Öffentliche Meinung, Meinungsforschung............................................................................ 250
1.15
Sonstiges................................................................................................................................ 252
2
Sprache und interpersonelle Kommunikation........................................................................258
Register
Hinweise zur Registerbenutzung....................................................................................................... 289
Personenregister................................................................................................................................. 291
Sachregister........................................................................................................................................299
Institutionenregister........................................................................................................................... 319
Anhang
Hinweise zur Originalbeschaffung von Literatur...............................................................................325
Zur Benutzung der Forschungsnachweise......................................................................................... 325
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1
Vorwort
7
Vorwort
zum soFid „Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache“
GESIS bietet mit dem „Sozialwissenschaftlichen Fachinformationsdienst“ (soFid) zweimal jährlich aktuelle Informationen zu einer großen Zahl spezieller Themenstellungen an. Jeder soFid hat
sein eigenes, meist pragmatisch festgelegtes Profil. Gewisse Überschneidungen sind deshalb nicht
zu vermeiden.
Quelle der im jeweiligen soFid enthaltenen Informationen sind die von GESIS produzierten Datenbanken SOLIS (Sozialwissenschaftliches Literaturinformationssystem) sowie SOFIS (Forschungsinformationssystem Sozialwissenschaften – bisher FORIS).
Die Datenbank SOLIS stützt sich vorwiegend auf deutschsprachige Veröffentlichungen, d.h. Zeitschriftenaufsätze, Monographien, Beiträge in Sammelwerken sowie auf Graue Literatur in den
zentralen sozialwissenschaftlichen Disziplinen. In SOLIS ist bei einigen Hinweisen unter „Standort“ eine Internet-Adresse eingetragen. Wenn Sie mit dieser Adresse im Internet suchen, finden
Sie hier den vollständigen Text des Dokuments.
Wesentliche Quellen zur Informationsgewinnung für SOFIS sind Erhebungen in den deutschsprachigen Ländern bei Institutionen, die sozialwissenschaftliche Forschung betreiben. Zur Meldung
neuer Projekte steht unter http://www.gesis.org/SOFIS/Erhebung/ permanent ein Fragebogen zur
Verfügung.
Literaturhinweise sind durch ein "-L" nach der laufenden Nummer gekennzeichnet, Forschungsnachweise durch ein "-F". Im Gegensatz zu Literaturhinweisen, die jeweils nur einmal gegeben
werden, kann es vorkommen, dass ein Forschungsnachweis in mehreren aufeinander folgenden
Diensten erscheint. Dies ist gerechtfertigt, weil Forschungsprojekte häufig ihren Zuschnitt verändern, sei es, dass das Projekt eingeengt, erweitert, auf ein anderes Thema verlagert oder ganz abgebrochen wird. Es handelt sich also bei einem erneuten Nachweis in jedem Falle um eine aktualisierte Fassung, die Rückschlüsse auf den Fortgang der Arbeiten an einem Projekt zulässt.
***
Der soFid „Kommunikationswissenschaft“ wird in enger Kooperation mit der Fachinformationsstelle Publizistik der Freien Universität Berlin erstellt.
Die interdisziplinäre Ausrichtung von „Kommunikationswissenschaft“ schließt sowohl Fragen der
Massenkommunikation, d.h. der medienvermittelten öffentlichen Kommunikation ein, als auch
der individuellen, interpersonellen Kommunikation, bei der die Aspekte der Sprache eine starke
Beachtung erfahren. Die neueren Entwicklungen im Bereich der interaktiven Medien, der Multimedia-Anwendung und der Computerkommunikation, die hier noch unter Massenkommunikation
subsumiert sind, lassen diese Unterscheidung allerdings wieder unscharf werden.
8
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1
Vorwort
Der Gegenstandsbereich der Massenkommunikation umfasst neben einem methodenorientierten
kommunikationswissenschaftlichen bzw. kommunikationssoziologischen Schwerpunkt auch ökonomische, rechtliche, politische und pädagogische Fragestellungen sowie ausgewählte Nachweise
zur Medientechnik und zu Werbung und Öffentlichkeitsarbeit. Maßgebend ist das Verständnis von
Publizistik- und Kommunikationswissenschaft als einer integrierten Sozialwissenschaft und damit
die sozialwissenschaftliche Ausrichtung der dokumentierten Arbeiten. Darüber hinaus wurden jedoch auch praxisorientierte Informationen aufgenommen, die für Wissenschaftler interessant sein
können.
Aus dem sehr unterschiedlichen Umfang der Kapitel 1 (Massenkommunikation/Medien) und 2
(Sprache, interpersonelle Kommunikation) wird allerdings deutlich, dass Probleme der Massenkommunikation und der Medien weitaus häufiger untersucht und diskutiert werden, als das für interpersonelle Kommunikation der Fall ist.
Dieser soFid-Ausgabe ist ein fachwissenschaftlicher Beitrag vorangestellt, der aus dem Institut für
Publizistik- und Kommunikationswissenschaft der Freien Universität Berlin stammt. In dem Beitrag werden ausgewählte Ergebnisse der Magisterarbeit „Zivilgesellschaftliche Akteure im europäischen Mediendiskurs. Eine Fallstudie zur EU-Dienstleistungsrichtlinie“ von Annett Heft präsentiert, die sie für diesen soFid zur Verfügung gestellt hat. Wir danken ihr dafür.
Mit der Aufnahme von Fachbeiträgen streben wir eine stärkere Vernetzung mit der Wissenschaft
an und möchten diesen Band als zusätzliche Kommunikationsplattform für das Fachgebiet anbieten.
Zivilgesellschaftliche Akteure im europäischen Mediendiskurs
Eine Fallstudie zur EU-Dienstleistungsrichtlinie
Annett Heft
1
Einleitung
Vor dem Hintergrund der Diskussion um die demokratische Legitimität der Europäischen Union
(EU) und dem Ringen um Möglichkeiten zur Akzeptanzsteigerung europäischer Politik befasst sich
der vorliegende Beitrag1 mit der Rolle zivilgesellschaftlicher Akteure in europäischen Mediendiskursen. Ausgangspunkt ist dabei die Annahme, dass von der öffentlichen Einbindung der europäischen Zivilgesellschaft in europäische Politik positive Effekte für die Stärkung demokratischer Legitimität und die Entwicklung europäischer Öffentlichkeit abgeleitet werden können. Auf Basis der
Analyse bisheriger Studien zur europäischen Öffentlichkeit und einer Inhaltsanalyse zur Berichterstattung deutscher Qualitätszeitungen über die Debatte um die EU-Dienstleistungsrichtlinie wird untersucht, a) inwiefern zivilgesellschaftliche Akteure durch Thematisierungen in europäischen Debatten sichtbar werden, b) ob die Zivilgesellschaft in europäischen Debatten Resonanz erhält und c) inwieweit europäische Öffentlichkeit durch zivilgesellschaftliche Akteure mit einer europäischen
Perspektive gestärkt wird. Die Entwicklung europäischer Öffentlichkeiten wurde mittlerweile in einer Vielzahl empirischer Forschungsarbeiten untersucht, dabei lag der Fokus häufig auf dem Grad
an Europäisierung (vgl. Gerhards 2000, Eilders/Voltmer 2003, Koopmans/Pfetsch 2003, Koopmans/
Erbe 2003, Peter 2004, Trenz 2004, Pfetsch 2004a, Brüggemann et al. 2006). Die Frage nach der
Offenheit europäischer Debatten für zivilgesellschaftliche Akteure und nach den Leistungen dieser
Akteure für die Stärkung europäischer Öffentlichkeit, die im Mittelpunkt des vorliegenden Beitrags
steht, wurde bisher weniger prominent berücksichtigt (vgl. aber Koopmans 2007, Adam 2007).
2
Demokratisches Regieren, Öffentlichkeit und Zivilgesellschaft in der
Europäischen Union
2.1
Zivilgesellschaft und demokratisches Regieren
Mit der europäischen Integration sind Veränderungen der nationalen politischen Institutionen und
ihrer Kompetenzen, Beschränkungen der nationalen Souveränität der Mitgliedsstaaten und Veränderungen des gesellschaftlichen Willensbildungsprozesses verbunden (vgl. Zürn 2006: 243, Sturm/
Pehle 2005: 11f.). Als Folge dieser Europäisierung zeigen Studien eine Machtverschiebung zugunsten der Exekutiven auf Kosten der parlamentarischen Beteiligung (vgl. Wessels/Maurer/Mittag
2003). Vor diesem Hintergrund gibt es in der Europaforschung eine lebhafte Diskussion über die
Frage der demokratischen Legitimität der EU und die Suche nach Möglichkeiten, den demokratischen Standard zu verbessern. Neben dem Vorschlag einer Aufwertung des Europäischen Parlamentes lassen sich dabei zwei zentrale Ansätze ausmachen:
Zum ersten wird in der Stärkung und Einbindung der europäischen Zivilgesellschaft in europäische
Politik eine wesentliche Möglichkeit zur Verbesserung politischer Partizipation und damit der Legi-
1
Der Beitrag beruht auf Ergebnissen einer Magisterarbeit, die 2007 am Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft der Freien Universität Berlin verfasst wurde.
10
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Vorwort
timität der EU gesehen. Besonders die Governance-Forschung betont, im Mehrebenensystem der
EU könne nur durch ein Zusammenwirken staatlicher und privater Akteure regiert werden und unterstreicht die Relevanz nicht-staatlicher Akteure (vgl. Benz 2004, Jansen 2005).2 Auch die Europäische Kommission betont mit den Prinzipien Inclusiveness, Diversity und Participation die
Wichtigkeit der Einbindung und Responsivität gegenüber der Zivilgesellschaft:
„Citizens should have a right to express their views, be heard and have the opportunity for
dialogue with the decision-makers. At EU level, where there is an added risk that institutions are remote from the citizens, this principle is of particular importance.” (Commission
of the European Communities 2006: 6).
Zum zweiten gilt die Entwicklung einer europäischen Öffentlichkeit als grundlegende Voraussetzung demokratischen Regierens in der EU. Es besteht, wie Risse formuliert, Konsens, dass moderne Demokratien auf vielfältige Kanäle der Interessensvermittlung und -aggregation angewiesen
sind, um Legitimität und Effektivität demokratischen Regierens zu sichern. Eine pluralistische öffentliche Diskussion in unabhängigen Medien gilt dabei als „zentrale Vermittlungsinstanz zwischen Staat und Gesellschaft in der Demokratie“ (Risse 2002: 15).
Verbindendes Element zwischen beiden Ansätzen ist, dass sich die Konzeption des Legitimationspotenzials der Zivilgesellschaft wesentlich aus der Verschränkung mit dem Konzept der politischen Öffentlichkeit speist. Die Berücksichtigung zivilgesellschaftlicher Akteure, die in Ausschüssen oder durch Formen des Lobbying ihre Interessen einbringen, bedeutet allein, so der Ansatz der vorliegenden Arbeit, keine Stärkung demokratischer Legitimität, wenn diese Interessensvertretung nicht durch öffentliche, prinzipiell für alle Bürger zugängliche Aushandlungsprozesse
getragen ist.3 Vor diesem Hintergrund stellt auch die vorliegende Arbeit eine Verbindung her zwischen europäischer Zivilgesellschaft und europäischer Öffentlichkeit, indem sie sich mit der Rolle
zivilgesellschaftlicher Akteure im europäischen Mediendiskurs befasst. Dabei stützt sich die Analyse – in Anlehnung an die Begriffsverwendung in der Europaforschung (vgl. Koopmans 2007,
Finke/ Knodt 2005) – auf ein weites Verständnis zivilgesellschaftlicher Akteure, das einzelne Bürger, soziale Bewegungen und Nongovernmental Organisations (NGOs) ebenso einschließt wie
stärker organisierte Vereine, Verbände und sonstige Interessenvertretungen. 4 Unter Mediendiskurs
wird in Anlehnung an Peters (2005: 87) eine Debatte verstanden, bei der Positionen, Meinungen
und Stellungnahmen verschiedener Akteure zu einem politischen Issue in den Medien sichtbar
werden. Europa und europäisch bezieht sich in dieser Analyse stets auf den geografischen Raum
bzw. die Länder, welche als Mitgliedsländer der EU konkret an der Gestaltung europäischer Politik beteiligt sind und sich daher der Frage nach der demokratischen Legitimität der EU stellen
müssen.
2
3
4
Während Verfechter des Governance-Konzeptes neue Möglichkeiten der Einbindung nicht-staatlicher
Akteure in Verhandlungssysteme sehen und darin emanzipatorische Kräfte vermuten, verweisen Kritiker
auf vielfältige Effizienz-, Inklusions- und Legitimationslücken (vgl. Roth 2001: 34f.).
Vgl. ähnlich Gerhards (2002: 146-150), der betont, dass Präsenzöffentlichkeiten kein funktionales Äquivalent für massenmediale Öffentlichkeiten darstellen.
Nach der von Peters (1993: 330-344) und Habermas (2006) vorgenommenen Differenzierung politischer
Akteure in Zentrum und Peripherie bilden die Regierung mit Verwaltungsapparat, Parlament, Gerichte
und die Parteien das Zentrum des politischen Systems, die Peripherie bilden einzelne Politiker, Interessengruppen, Lobbyisten und vielfältige Akteure der Zivilgesellschaft. Die Peripherieakteure lassen sich
nochmals nach ihrer relativen Nähe zum Zentrum unterteilen. Akteure mit Entscheidungsmacht und Einfluss auf das Zentrum gehören zur inneren Peripherie. Akteure, deren Aktivität auf die Thematisierung
von Problemen und das Stellen von Forderungen begrenzt ist, bilden die äußere Peripherie. Die Zivilgesellschaft im engeren Sinne bzw. den Kern der Zivilgesellschaft bilden nach Habermas die Akteure der
äußeren Peripherie (1997: 443).
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1
Vorwort
2.1
11
Zivilgesellschaft und europäische Öffentlichkeit
Öffentlichkeit kann mit Gerhards und Neidhardt definiert werden als
„... ein intermediäres System, dessen politische Funktion in der Aufnahme (Input) und Verarbeitung (Throughput) bestimmter Themen und Meinungen sowie in der Vermittlung der
aus dieser Verarbeitung entstehenden öffentlichen Meinungen (Output) einerseits an die
Bürger, andererseits an das politische System besteht.“ (1993: 54)
Besonders partizipative/pluralistische und deliberative Demokratietheorien betonen, dass eine
funktionierende politische Öffentlichkeit darauf angewiesen ist, dass neben den Akteuren des politischen Zentrums auch die Vereinigungen der Zivilgesellschaft und Interessengruppen ihre politischen Interessen öffentlich artikulieren, da es neben dem nur punktuellen Wahlakt die Meinungsbildung in der Öffentlichkeit ist, welche die Zivilgesellschaft mit den Entscheidungsprozessen der
Institutionen des politischen Zentrums verbindet und Rückkopplungsprozesse zwischen Zentren
und Peripherien fördert (vgl. Habermas 1996, 2006; Ferree et al. 2002, Latzer/Saurwein 2006).
Im Hinblick auf die Konstitutionsbedingungen europäischer Öffentlichkeit werden jedoch als Defizite beklagt, dass sich die Akteure des politischen Zentrums aufgrund der Institutionenstruktur
der EU wenig um öffentliche Thematisierungen bemühen würden und dass es auch keine Konkurrenz um Thematisierungen durch Akteure der Zivilgesellschaft gäbe, weil diese aufgrund der politischen Gelegenheitsstruktur der EU eher versuchen würden, ihre Interessen über Lobbying an die
Ausschüsse der EU zu vermitteln statt sich um die Mobilisierung öffentlicher Aufmerksamkeit
durch die Medien zu bemühen (Gerhards 2002: 152-154). Die europäische Zivilgesellschaft sei
eine „geräuschlose Interessenten- und Expertengesellschaft“, so Kaelble (2001: 196). Auf der anderen Seite verbinden sich gerade mit dem Agieren zivilgesellschaftliche Akteure – wie in den
jüngsten Debatten um die Dienstleistungsrichtlinie und eine europäische Verfassung geschehen –
Hoffnungen auf eine Art „Europäisierung von unten“: So formuliert Kantner, die Thematisierung
relevanter Issues durch zivilgesellschaftlicher Akteure an verschiedenen Orten in Europa und das
Bemühen um mediale Aufmerksamkeit sei maßgeblich für die Entwicklung europäischer Öffentlichkeit, da diese zwar „von oben“ unterstützt, aber nicht „verordnet“ werden könne (Kantner
2004: 146).
Darüber hinaus werden mit der Entwicklung der Zivilgesellschaft auf europäischer Ebene in der
Literatur positive Effekte für die Entstehung einer transnationalen bzw. europäischen Perspektive
verbunden. Wenn sich Akteure der Vertretung kollektiver Interessen verschreiben, die unabhängig
von nationalen Grenzziehungen bestehen, könnten damit nationale Perspektiven der Interessensartikulation zurücktreten hinter europäische Interessen bzw. eine europäische Perspektive. Gerhards
schreibt entsprechend den transnationalen Interessengruppen oder Protestbewegungen, die europäische Fragen möglichst unter einem europäischen Blickwinkel diskutieren, eine entscheidende
Rolle bei der Entwicklung europäischer Öffentlichkeit zu (vgl. Gerhards 2000, 2002). Auch Neidhardt et al. (2000) argumentieren, wenn sich zivilgesellschaftliche Akteure verstärkt transnational
zusammenschließen oder supranationale Allianzen eingehen, welche „die national-segmentären
Strukturen der Ländergemeinschaft durchkreuzen und überformen“ (2000: 283), dann lasse sich auf
„... eine Anreicherung der national verfaßten Öffentlichkeiten nicht nur mit europäischen
Themen, sondern ebenso mit europäischen Sprechern ... [hoffen, A. H.], die weniger die Interessen ihrer Herkunftsländer als die Meinungen von kollektiven Akteuren vertreten, die
quer zu den nationalen Blöcken koordiniert sind.“ (2000: 284)
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Vorwort
Öffentlichkeit, welche sich auf den Referenzrahmen Europa (vgl. Saxer 2006: 78) bezieht, wird
derzeit vor allem in der Form der Europäisierung der nationalen Öffentlichkeiten analysiert. Dieses Modell gilt vor dem Hintergrund demokratietheoretischer Anforderungen als zurzeit leistungsfähigste Form europäischer Öffentlichkeit (vgl. Eilders/Voltmer 2003: 253).5 Mit dem Begriff der
Europäisierung ist dabei zunächst einmal die Thematisierung europäischer Themen durch nationale, transnationale und supranationale Sprecher in den jeweiligen nationalen Massenmedien gemeint (vgl. Gerhards 1993: 103, Latzer/Saurwein 2006: 16). Zusätzlich wird von einigen Autoren
mit Blick auf die sozialintegrativen Mechanismen europäischer Öffentlichkeit gefordert, diese
Thematisierung müsse mit der Einnahme einer europäischen, nicht nationalstaatlichen Perspektive
(Gerhards 1993) bzw. einer „Wir“-Perspektive (Brüggemann et al. 2006: 217) einhergehen, um
von einer europäischen Kommunikationsgemeinschaft sprechen zu können. So argumentieren
zum Beispiel Risse et al. (2003), dass rein nationalistische Perspektiven bei der Thematisierung
von Issues mit europäischem Bezug eher Abgrenzungen zu den anderen europäischen Kommunikatoren schaffe, während eine Kommunikationsgemeinschaft darin bestehe, dass sich die Sprecher
auch als legitime Teilnehmer einer Debatte anerkennen und dies in ihrer Perspektive mit Bezug
auf ein europäisches „Wir“ auch deutlich machen:
„Thus, accepting other fellow Europeans as legitimate speakers in a public sphere implies
that the 'we' in whose name actors speak and to whom they relate, extends beyond national
boundaries.” (2003: 57) 6
Thematisierung
Die Forschung zur europäischen Öffentlichkeit verzeichnet einen starken Europäisierungstrend
bezogen auf die Berichterstattung über EU-Institutionen und EU-Politiken und einen moderaten
Europäisierungstrend beim Anteil europäischer Identifikationsbezüge (Brüggemann et al. 2006).
Betrachtet man jedoch differenzierter die Akteure der Thematisierung nationaler und europäischer
Politik in den nationalen Massenmedien, so zeigt sich, dass die Exekutiven deutliche Nutznießer
der Europäisierung öffentlicher Debatten sind. So stammen nach einer Claimsanalyse von Koopmans (2007) mehr als die Hälfte aller Sprecheräußerungen in europäisierten Debatten von Exekutivakteuren (nationale Debatten: 34 Prozent), Legislativakteure tauchen dagegen nur zu 15 Prozent
als Sprecher auf (nationale Debatten: 20 Prozent). Noch stärker sind die Auswirkungen der Europäisierung für Akteure der Zivilgesellschaft, die in europäischen Debatten mit rund 13 Prozent der
Sprecheräußerungen extrem schwach repräsentiert sind (nationale Debatten: 35 Prozent). Nach
Koopmans belegen diese Daten ein ernstes Demokratiedefizit. Dieser Eindruck wird bestärkt
durch die Ergebnisse der Analysen von Adam zu den Debatten um die europäische Verfassung
und die EU-Erweiterung, in denen zivilgesellschaftliche Akteure nur marginal als Urheber kommunikativer Verweise vertreten waren (vgl. Adam 2007: 182).
Bei der Vielfalt der Akteure im europäischen Mehrebenensystem scheint sich der Aufmerksamkeitsvorsprung, den die Exekutiven schon auf nationaler Ebene genießen, nochmals zu potenzieren. Zivilgesellschaftliche Akteure haben offensichtlich auf europäischer Ebene geringe Zugangschancen. Weil sie nicht über ausreichend Ressourcen verfügen, um fortwährend um öffentliche
Aufmerksamkeit zu ringen, konzentrieren sie ihre Ressourcen auf stille „Informationspolitik“ und
gehen nur bei wenigen politischen Issues zur „Protestpolitik“ über (vgl. Kriesi 2001: 22-25). In
Fällen derartiger Konfliktkommunikation dürfte dann die Offenheit der medialen Debatten für Ak5
6
Daneben werden das Modell einer pan-europäischen Öffentlichkeit (vgl. Eilders/Voltmer 2003: 251, Gerhards 1993: 102, Neidhardt et al. 2000: 264) und das Modell segmentierter transnationaler Themenöffentlichkeiten (vgl. Eder 2000, Eder/Kantner 2000) diskutiert.
Für eine Übersicht über weitere Indikatoren für Europäisierung vgl. Tobler (2006).
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Vorwort
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teure der Zivilgesellschaft größer sein. Für eine entsprechende Betrachtung von Themenöffentlichkeiten sprechen die Ergebnisse von Pfetsch, die in einer Analyse der Akteure in deutschen
Pressekommentaren gezeigt hat, dass die Zugangschancen zur öffentlichen Debatte nach Themenkomplex und politischem Prozess differieren.7 Bei Diskussionen über konkrete Inhalte und Auswirkungen von Politik kann man nach Pfetsch davon ausgehen, dass sich auch die Betroffenen an
der politischen Peripherie zu Wort melden und von den Medien auch wahrgenommen werden
(vgl. Pfetsch 2004b: 78). Die „Geräuschlosigkeit“ europäischer Politik wird dann unterbrochen
werden, wenn zivilgesellschaftliche Akteure zu den Politiken, die auf supranationaler Ebene ausgehandelt werden, öffentlich Stellung nehmen und Forderungen sowohl an ihre nationalen politischen Entscheidungsträger als auch an die Institutionen der supranationalen Ebene stellen. Damit
erzwingen sie Resonanzen und öffentliche Positionierungen dieser Akteure, was wiederum die
mediale Beachtung und Berichterstattung über europäische Politikprozesse erhöhen wird. Die Intensität europäischer Mediendebatten nimmt also zu, wenn zivilgesellschaftliche Akteure (insbesondere durch Protestpolitik) öffentliche Thematisierungen betreiben (Hypothese 1).
Entsprechend der bisherigen Forschungsergebnisse zur europäischen Öffentlichkeit muss in diesen
Mediendebatten von einer Dominanz der Exekutivakteure gegenüber Legislativakteuren und insbesondere den Vertretern der Zivilgesellschaft ausgegangen werden (Hypothese 2).
Für die Akteure der Zivilgesellschaft ist anzunehmen, dass deren Anteil an öffentlichen Thematisierungen nach Organisationsgrad und Organisationsraum differiert (Hypothese 3). So verfügen
stärker institutionalisierte Verbände und Vereine, welche auf festen Mitgliedschaften beruhen, in
der Regel über größere Ressourcen als schwächer institutionalisierte Initiativen und soziale Bewegungen, die nicht auf feste Mitgliedschaften zurückgreifen können und stärker auf punktuelle Unterstützung und öffentliche Aufmerksamkeit angewiesen sind (vgl. Jarren/Donges 2002: 152-158).
Dieser Ressourcenvorteil wird sich in der Regel in einem Aufmerksamkeitsvorteil für die stärker
institutionalisierten Akteure niederschlagen. Hinsichtlich der Organisationsräume ist für die vorliegende Untersuchung die Differenzierung zwischen nationalen Räumen und dem transnationalen
Raum der EU von Interesse. Sowohl auf der nationalen als auch auf der europäischen Ebene gibt
es eine Vielzahl an Interessenvertretungen. Im Vergleich zwischen nationalen und transnationalen
Interessenorganisationen ist aber die finanzielle und personelle Ausstattung der europäischen Interessenvertretungen, abgesehen von wirtschaftlichen Interessenverbänden, in der Regel schlechter
als die nationaler Interessenvertretungen (vgl. Rucht 2000: 187 f., Kaelble 2001: 195). Diese
schlechtere Ausstattung wird neben dem Fakt, dass die auf nationaler Ebene etablierten Interessensvertretungen auf bereits vorhandene Beziehungen zu nationalen Medienakteuren zurückgreifen können und sie durch Nähe und Prominenz ggf. stärker den medialen Selektions- und Verarbeitungsprozessen entsprechen, zu einem Aufmerksamkeitsnachteil für die transnational organisierten Akteure führen (vgl. Staab 1990).
Resonanz
Die EU-Kommission hat explizit den Anspruch formuliert, den Dialog mit der Zivilgesellschaft zu
stärken. Im Sinne verbesserter Input-Legitimation sollte sich dies auch in stärkerer öffentlicher
7
Das Akteursensemble beschränkte sich auf wenige politische Eliten, wenn es um Normen und Regeln politischen Handelns oder die Legitimation von Politik allgemein ging, bei konkreten Sachfragen und Entscheidungen war dagegen eine stärkere Offenheit der medialen Diskussion zu finden. Die Analyse von
Pfetsch (2004b) ergab insgesamt ein Verhältnis von 73 Prozent an Zentrumsakteuren, denen nur 27 Prozent Peripherieakteure als Sprecher gegenüberstanden. Bei einzelnen Themen (Arbeitslosigkeit, Löhne)
war der Anteil der Peripherieakteure jedoch deutlich höher, bei anderen Themen noch niedriger (Thema
Deutsche Einheit).
14
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1
Vorwort
Resonanz für die Zivilgesellschaft äußern. Da Zentrumsakteure jedoch faktisch mehr Entscheidungsmacht besitzen als Peripherieakteure, ist zu erwarten, dass diese auch mehr Resonanz für ihre
Entscheidungen und Positionen erhalten (Hypothese 4). Interessant ist an dieser Stelle, in welchem
Umfang Forderungen und Positionen der Peripherieakteure überhaupt öffentliche Resonanz erhalten.
Perspektive
Eine europäische Perspektive der Berichterstattung oder ein kollektives Zusammen-gehörigkeitsgefühl wird als wesentlicher Indikator der Entstehung einer transnationalen Kommunikationsgemeinschaft in Europa verstanden. Hinsichtlich des Anteils an europäischen Identitätsbezügen im
Sinne von auf Europa bezogenen „Wir“-Bezugnahmen finden Brüggemann et al. (2006) im Vergleich zu nationalen Gemeinschaftsbezügen einen moderaten Europäisierungstrend.8 Eine differenzierte Analyse, auf welche Akteure diese europäischen „Wir“-Bezugnahmen wesentlich zurückgehen, findet sich in der bisherigen Forschung jedoch noch nicht. Es soll hier die These geprüft werden, dass der Organisationsraum und der Organisationsgrad Einfluss auf die öffentlich
vertretene Perspektive haben (Hypothese 5). Gerhards argumentiert dazu plausibel, eine europäische Perspektive sei mit höherer Wahrscheinlichkeit von europäischen Akteuren wie dem europäischen Parlament oder der Kommission zu erwarten als von nationalen Akteuren, weil die europäischen Akteure stärker den Strukturbedingungen des europäischen Politikfeldes unterworfen seien,
die nationalen Akteure wiederum in höherem Maße den Restriktionen der nationalen Politik unterliegen (2000: 295). Auch die vorherrschenden Handlungsorientierungen der Akteure der Zivilgesellschaft dürften stark durch deren organisatorische Anbindung und ihren Institutionalisierungsgrad beeinflusst werden. Nationale Verbände werden sich in erster Linie der Interessenvertretung
ihrer nationalen Mitgliederschaften widmen (vgl. Jarren/Donges 2002, Mayntz 1992). Europäische Verbände, die aus nationalen Verbänden bestehen, müssen dagegen zwischen verschiedenen
Handlungslogiken changieren und versuchen, die kollektive Interessenvertretung auf der transnationalen Ebene mit den Interessen der nationalen Mitgliedsverbände in Einklang zu bringen (vgl.
Kohler-Koch/ Conzelmann/Knodt 2004). So kann zwar einerseits von den europäischen Dachverbänden die Vertretung transnationaler Interessen und die Einnahme einer europäischen Perspektive erwartet werden, auf der anderen Seite stellt sich aufgrund ihrer häufig begrenzten Budgets und
der genannten Rücksichtnahmen die Frage, inwiefern die transnationalen Verbände überhaupt die
Macht zur eigenständigen Thematisierung haben. Nur wenn ihnen dies gelingt, können sie zu einer Anreicherung der europäischen Öffentlichkeit mit einer europäischen Perspektive führen. Bei
der Thematisierung europäischer Politik durch die jeweiligen nationalen Vertreter der Verbände in
den durch nationale Medien hergestellten Öffentlichkeitsarenen sprechen diese auch wiederum in
zwei Funktionen, einmal als Vertreter des nationalen Mitgliedsverbandes, zum anderen als Vertreter des übergeordneten europäischen Dachverbandes. Ob sie dabei eine europäische Perspektive
unterstützen oder gegenüber dem nationalen Publikum eher eine nationale Sichtweise vertreten,
bleibt eine empirische Frage. Initiativen und soziale Bewegungen, deren Zusammenhalt nicht
durch Organisationsstrukturen, sondern durch Bezug auf gemeinsame Werte gesichert wird, können sich am ehesten der Vertretung von Gemeinwohlinteressen widmen, die nicht durch territoriale Grenzen bestimmt werden (vgl. Romahn 2006, Rucht 2002). Egal ob sie im nationalen oder
transnationalen Raum organisiert sind, ihre Inhalte wie zum Beispiel Menschenrechte oder Umweltschutz machen nicht an nationalen Grenzen halt. Da sie nicht auf formalisierten Mitgliedschaftsbeziehungen beruhen, müssen sie bei öffentlichen Thematisierungen auch weniger auf spe-
8
So haben Identifikationen mit Europa von einem Wert von unter 1 Prozent im Jahr 1982 auf 5 Prozent im
Jahr 2003 zugenommen. Gleichzeitig nahmen die Identifikationsbezüge auf die eigene Nation zwischen
1996 und 2003 leicht ab (vgl. Brüggemann et al. 2006).
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Vorwort
15
zifische nationale Interessenslagen Rücksicht nehmen. Daher kann von ihnen erwartet werden,
dass sie mit einer transnationalen, respektive europäischen Perspektive argumentieren.
3
Fallstudie zur Dienstleistungsrichtlinie
3.1
Fallauswahl, Untersuchungsmaterial und Operationalisierung
Die Debatte um die Dienstleistungsrichtlinie der EU (DLR), um die in einem drei Jahre währenden Diskussionsprozess gerungen wurde, bietet sich wegen der breiten Beteiligung nationaler und
transnationaler zivilgesellschaftlicher Akteure als Fallbeispiel an, um zu analysieren, ob zivilgesellschaftliche Akteure in der Mediendebatte sichtbar sind – Thematisierung – und ob sie als anerkannte Akteure der Debatte vorkommen – Resonanz. Die Debatte wurde zu weiten Teilen als Auseinandersetzung um das „soziale Europa“ geführt. Sie ist damit ein gutes Beispiel um zu prüfen,
ob die Diskussion mit Bezug auf eine europäische Perspektive geführt wurde und welche Akteure
diese eingebracht haben – Perspektive.9
Für die vorliegende Analyse der Berichterstattung zur Dienstleistungsrichtlinie in deutschen überregionalen Qualitätszeitungen wurden die Süddeutsche Zeitung (SZ), Die Welt und die tageszeitung (taz) bewusst ausgewählt. Der Analysezeitraum erstreckt sich vom 13. Januar 2004 bis zum
31. Dezember 2006. Damit wird ab dem ersten Richtlinienvorschlag der Europäischen Kommission (2004) bis zur Verabschiedung der Richtlinie Ende 2006 der gesamte Issue-Cycle der Politikdefinition und Programmentwicklung umfasst. In diesem Zeitraum werden alle Aussagen definierbarer Akteure, die eine Meinungsäußerung, Stellungnahme oder Positionierung mit thematischem
Bezug zur DLR enthalten, kodiert.10 Thematisierung und Offenheit der Debatte werden ermittelt
durch die Verteilung der Häufigkeit, mit der verschiedene Akteure als Urheber von Aussagen zu
Wort kommen. Resonanz wird operationalisiert durch die Messung struktureller Verbindungen
zwischen Sprechern und Adressaten.11 Mit dem Konstrukt Perspektive als Ausdruck kollektiver
Identifikation soll beschrieben werden, aus welchem Blickwinkel heraus die DLR diskutiert wird,
wie bei dieser konkreten Sachfrage das Gemeinwesen definiert wird und wie die Grenzziehungen
dabei verlaufen. Erfolgt die Definition des Gemeinwesens im Sinne von „Wir“-Abgrenzungen mit
Blick auf die eigene Nation/das Land bzw. eine enger definierte Bezugsgruppe oder wird die kollektive Einheit mit Blick auf Europa konstruiert, eventuell geteilt nach Westeuropa und Osteuropa
oder die neuen bzw. die alten EU-Mitgliedsländer. Als Indikatoren gelten entsprechende Wir-Refe-
9
Für eine differenzierte Darstellung des politischen und medialen Issue-Cycle und der Akteure der politischen Diskussion – im vorliegenden Fall hatte neben den Zentrumsakteuren eine Vielzahl an Verbänden,
NGOs, Gewerkschaften (DGB und EGB) sowie Attac als transnationales Netzwerk durch verschiedene
öffentliche Aktionen (Demonstrationen, Kampagnen, E-Mail-Aktionen, Presseerklärungen) versucht, ihre
Positionen einzubringen – vgl. Heft (2007).
10 Die Auswahl der Analyseeinheiten erfolgte zweistufig auf Basis des Volltextangebotes des elektronischen Archives LexisNexis „Wirtschaft“. Als erste Stufe wurde mit den Suchbegriffen Dienstleistungsrichtlinie, Dienstleistungs-Richtlinie und Bolkestein Richtlinie eine automatische Stichwort-Suche in der
Datenbank durchgeführt. Auf der zweiten Auswahlstufe wurde das vorliegende Sample (463 Artikel) auf
kodierrelevante Aussagen zum Thema DLR geprüft. Es ergaben sich 355 Artikel, in denen 1222 Aussagen kodiert wurden.
11 Vgl. zur Methode der Claim-Analyse Koopmans und Statham (1999), Koopmans (2002) sowie zur Differenzierung zwischen Thematisierung und Resonanz Adam (o.J.: 7-9).
16
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Vorwort
renzen auf Europa, die Europäer oder Teile Europas als kollektive Einheit oder Wir-Referenzen, die
sich als Ausdruck der Zugehörigkeit zu einer national definierten Gruppe interpretieren lassen.12
3.2
Ergebnisse und Diskussion
Thematisierung
Am Verlauf des medialen Issue-Cycles lassen sich zwei Höhepunkte der medialen Aufmerksamkeit in den Monaten Februar/März 2005 und im Februar 2006 ablesen. Stellt man dem medialen
Issue-Cycle den politischen Issue-Cycle gegenüber, so finden sich im März 2005 neben den Protestereignissen gegen die DLR13 mit den Stellungnahmen des Europäischen Parlamentes und der
Kommission sowie dem Ratstreffen entscheidende Termine. Ebenso fallen im Februar 2006 die
Protestmobilisierungen von Gewerkschaften und sozialen Bewegungen zeitlich zusammen mit der
Abstimmung im Europaparlament. Die zweite Abstimmung im Europaparlament im November
2006 erlangte demgegenüber kaum mediale Aufmerksamkeit. Die Intensität der Mediendebatte ist
in den Monaten der Protestmobilisierungen am höchsten, gleichzeitig wurden in diesen Monaten
auch wichtige politische Entscheidungen getroffen. Dieses Zusammenfallen von Protestmobilisierungen und politischen Schlüsselterminen legt nahe, dass es sich um einen wechselseitigen Prozess handelt, bei dem die Mobilisierung zivilgesellschaftlicher Ressourcen besonders dann aufmerksamkeitsgenerierend ist, wenn politische Entscheidungen anstehen und ein konkreter Ansprechpartner gegeben ist. Das Europäische Parlament, welches im Fall der DLR weitreichende
Mitentscheidungsrechte besaß, stellte offensichtlich einen solchen Ansprechpartner dar, was dessen Attraktivität als „Plattform zur Herstellung von Öffentlichkeit“ (Jachtenfuchs/ Kohler-Koch
2004: 97) unterstreicht.
Deutlich mehr als die Hälfte aller Aussagen zur DLR geht auf Zentrumsakteure zurück, zivilgesellschaftliche Akteure haben mit insgesamt 30 Prozent der Aussagen Anteil an der Debatte (Tabelle 1). Die Detailbetrachtung zeigt, dass die Exekutiven (national und EU) und Legislativen in
gleichem Maße als Sprecher Aufmerksamkeit fanden (jeweils 26 Prozent der Aussagen). Dabei ist
das europäische Parlament mit 16 Prozent der Aussagen derjenige Zentrumsakteur, der in der öffentlichen Debatte am häufigsten mit seinen Positionen sichtbar wird, noch vor der Kommission
und den nationalen Regierungen. Die nationalen Legislativen erlangen dagegen mit nur 10 Prozent
der Aussagen vergleichsweise wenig Aufmerksamkeit. Bei den Akteuren der Zivilgesellschaft
sind es vor allem die stärker organisierten Akteure, die ihre Meinungen und Forderungen einbringen können: So erreichen Gewerkschaften und Arbeitnehmerorganisationen mit 15 Prozent der
Aussagen die mit Abstand häufigsten Thematisierungen dieser Akteursgruppe, daneben erlangen
Wirtschafts- und Arbeitgeberorganisationen respektable Beachtung (7 Prozent der Aussagen). Der
Anteil der NGOs und sozialen Bewegungen an der öffentlichen Debatte ist dagegen mit nur 2 Prozent der Aussagen marginal. Berücksichtigt man zudem die Herkunft der Akteure der Zivilgesellschaft, zeigt sich, dass in den nationalen Mediendebatten vor allem nationale Akteure agieren. Für
Wirtschafts- und Arbeitgeberorganisationen sprechen zu 95 Prozent nationale Akteure 14, während
12 Der Intra-Coder-Reliabilitätstest ergab bei der Identifikation der Aussagen einen Reliabilitätskoeffizienten von .91. Bei den zentralen Variablen auf Aussagenebene wurde ein Reliabilitätskoeffizient von
durchschnittlich .85 erreicht, was insgesamt als hinreichende Qualität bewertet werden kann.
13 Die europäischen Gewerkschaften hatten unter Führung des Europäischen Gewerkschaftsbundes am
19.03.2005 im Rahmen eines „Aktionstages für ein soziales Europa“ zu einer Demonstration gegen die
DLR in Brüssel aufgerufen, auch die soziale Bewegung Attac beteiligte sich mit eigenen Kampagnen und
Aktionen.
14 Umfasst Akteure mit der Codierung „nationaler Akteur Deutschland“ und „Akteur anderes EU-Land“.
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1
Vorwort
17
transnationale Akteure15 in der deutschen Mediendebatte nur zu rund 4 Prozent als Urheber von
Aussagen Aufmerksamkeit erhalten. Für die Arbeitnehmerorganisationen/ Gewerkschaften sprechen immerhin 14 Prozent als Vertreter transnationaler Akteure, mit 76 Prozent der Aussagen dieser Akteursgruppe sind auch hier national organisierte Akteure stark überrepräsentiert. NGOs/soziale Bewegungen treten dagegen in der vorliegenden Debatte hauptsächlich als transnationaler
Akteur in Erscheinung.
Tabelle 1: Akteursspektrum der Aussagen in Welt, SZ und taz
Akteursspektrum
Prozent
n = 1222
Zentrumsakteure national
30
Zentrumsakteure EU
30
Zivilgesellschaft
30
Medien
10
Gesamt
100
Basis: n = 1222 Aussagen
Betrachtet man die Pluralität des Akteursensembles über die gesamte Debatte, so nehmen zivilgesellschaftliche Akteure auf den ersten Blick einen beachtlichen Anteil an Thematisierungen ein.
Europäische Debatten scheinen also in Fällen konkreter Sachpolitik durchaus inklusiv für die Zivilgesellschaft. Zur Einordnung dieser Ergebnisse können die genannten Studien von Koopmans
und Pfetsch als Bewertungsmaßstab herangezogen werden. Nach Koopmans geht in europäisierten
Debatten rund ein Fünftel aller Sprecheräußerungen durch nationale Akteure auf Akteure der Zivilgesellschaft zurück, in nationalen Debatten sind es dagegen mehr als ein Drittel. Deutlich stärker inklusiv ist die öffentliche Debatte aber beim Themenfeld Pensions and Retirement, bei dem
nationale zivilgesellschaftlicher Akteure 46 Prozent der Aussagen einbringen (vgl. Koopmans
2007). In der Analyse von Pfetsch hatten Peripherieakteure beim Thema Arbeitslosigkeit einen
Anteil von rund 60 Prozent der Sprecheräußerungen, beim Thema Löhne betrug der Anteil sogar
fast 85 Prozent. Gemessen an diesen Vergleichswerten hätte man im konkreten Fall einen noch
höheren Anteil an Sprecheräußerungen durch Akteure der Zivilgesellschaft erwarten können. Aus
Pluralitätsgesichtspunkten bleibt darüber hinaus problematisch, dass sich die Aufmerksamkeit für
zivilgesellschaftliche Akteure auf die stärker organisierten Akteure aus Wirtschaft und Gewerkschaften beschränkt und NGOs und soziale Bewegungen daneben kaum eine Chance auf öffentliche Thematisierungen haben. Der Agenda Building-Erfolg zivilgesellschaftlicher Akteure differierte im vorliegenden Fall zudem deutlich je nach betrachtetem Medium. Ohne die Aufmerksamkeit der taz für NGOs und soziale Bewegungen wäre diese Akteursgruppe im Mediendiskurs praktisch nicht vorgekommen.
Resonanz
Nur in ungefähr einem Drittel der öffentlichen Thematisierungen werden konkrete SprecherAdressaten-Beziehungen sichtbar. Diese öffentliche Resonanz entfiel in der untersuchten Debatte
15 Umfasst sowohl die auf supranationaler/transnationaler Ebene institutionalisierten Akteure als auch europäische Akteure allgemein.
18
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Vorwort
fast ausschließlich auf Zentrumsakteure. Der Anteil von rund 6 Prozent der Adressierungen, die
auf zivilgesellschaftliche Akteure entfallen, ist daneben marginal (Tabelle 2). Bei den Zentrumsakteuren dominieren neben der europäischen Legislative (27 Prozent der Adressierungen) ganz
klar die Exekutiven (Exekutive EU: 30 Prozent, Exekutive national: 20 Prozent) als Adressaten
öffentlicher Resonanz. Die Tendenz der Bezugnahmen ist dabei überwiegend negativ: In mehr als
der Hälfte der Bezüge wird Kritik geäußert, 26 Prozent der Bezugnahmen sind neutral und rund
ein Fünftel der Bezugnahmen beinhaltet Unterstützung.
Tabelle 2: Adressaten öffentlicher Resonanz
Adressaten
Prozent
n = 398
Zentrumsakteure national gesamt
29
Zentrumsakteure EU gesamt
65
Zivilgesellschaft gesamt
Gesamt
6
100
Basis: n = 398 Sprecher-Adressaten-Beziehungen
Mit Blick auf die Akteure der Zivilgesellschaft zeigt sich damit ein deutliches Ungleichgewicht
zwischen deren Chancen, einerseits ihre Positionen selbst in die Mediendebatte einzubringen und
andererseits öffentliche Resonanz und vielleicht sogar Anerkennung für ihre Forderungen zu erlangen. Lag der Anteil zivilgesellschaftlicher Akteure als Urheber von Aussagen noch bei fast einem Drittel aller Aussagen, so entfällt auf diese Gruppe lediglich ein Anteil von 6 Prozent aller öffentlichen Bezugnahmen. Die Diskussion im engeren Sinne wurde faktisch allein unter den Zentrumsakteuren ausgetragen.
Perspektive
Eine europäische Perspektive wird als Indikator der Entstehung einer transnationalen Kommunikationsgemeinschaft in Europa verstanden. Mehr als die Hälfte der Aussagen zur Dienstleistungsrichtlinie kommt jedoch ohne eine nähere Bestimmung des betroffenen Gemeinwesens durch entsprechende „Wir“-Abgrenzungen aus. Daneben findet sich in der Debatte eine enorme Berücksichtigung der europäischen Gemeinschaft, die Dienstleistungsrichtlinie wurde beinahe doppelt so
häufig mit Blick darauf diskutiert, was diese für Europa insgesamt oder Teile Europas bedeutet als
dass gefragt wurde, welche Konsequenzen sie für das eigene Land bringt (Tabelle 3).16
16 Nationale Perspektive umfasst explizite und implizite Bezüge auf das eigene Land/die eigene Nation
oder Bezüge auf Anhängerschaft/Klientel national. Transnationale Perspektive EU beinhaltet sowohl
den Bezug auf Europa insgesamt als auch den Bezug auf einzelne europäische Länder bzw. geographische Regionen (alte/westliche Mitgliedsländer, neue/osteuropäische Mitgliedsländer).
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19
Tabelle 3: Perspektiven verschiedener Akteursgruppen in Prozent
Perspektive
Zentrum
Zentrum Zivilgesellnational europäisch
schaft
Medien
Gesamt
n = 365
n = 358
n = 373
n = 126
n = 1222
nationale Perspektive
25
2
17
18
15
transnationale Perspektive EU
18
32
29
53
29
keine Perspektive
57
66
54
28
56
100
100
100
100*
100
Gesamt
Basis: n = 1222 Aussagen (signifikant bei p < .05) *fehlende Werte = Kategorie Sonstiges
Eine nationale Sichtweise wurde in der Debatte vor allem durch die nationalen Zentrumsakteure
vertreten. Diese müssen sich vor ihrem nationalen Publikum für ihre politischen Positionen rechtfertigen und um Zustimmung werben, dafür haben sie dem Publikum die Richtlinie besonders
häufig mit Blick auf das eigene Land erklärt: Nationale Zentrumsakteure argumentieren in einem
Viertel ihrer Aussagen mit einer nationalen Perspektive und nur in 18 Prozent der Fälle mit einer
transnationalen Perspektive. Die Differenz ist zwar signifikant, aber weniger deutlich als theoretisch vermutet. Bei den europäischen Zentrumsakteuren stand dagegen, wie ebenfalls vermutet
werden konnte, der Blick auf Europa im Mittelpunkt, sie argumentieren deutlich mit Bezug auf
eine transnationale Perspektive. Medienakteure können in dieser Debatte als Vorreiter der europäischen Integration bezeichnet werden. Sie haben bei der Diskussion der Richtlinie ihren Blick am
häufigsten auf die Gemeinschaft Europas gerichtet.
Die zivilgesellschaftlichen Akteure beziehen sich in ihren Aussagen insgesamt fast doppelt so
häufig auf Europa als gemeinsamen Identifikationsraum als auf eine nationale Gemeinschaft. Tabelle 4 stellt die Akteure der Zivilgesellschaft in den Mittelpunkt und differenziert diese nach ihrer
Herkunft und ihrem Organisations-/Institutionalisierungsgrad.17
Nach den vorliegenden Daten blieben die stärker organisierten zivilgesellschaftlichen Akteure der
nationalen Ebene am stärksten einer nationalen Interpretation verbunden, sie vertreten nahezu
gleichermaßen nationale und transnationale Perspektiven. Ähnlich wie bei den nationalen Zentrumsakteuren dürfte sich hierin die Rückbindung an die nationalen Mitgliederschaften ausdrücken. Die schwächer organisierten Zivilgesellschaftsakteure zeichnen sich demgegenüber
durch einen deutlich höheren Anteil transnationaler Identifikationsbezüge aus (51 Prozent). Wissenschaftler/Experten und NGOs/soziale Bewegungen erwiesen sich also ebenso wie die Medienakteure als „gute Europäer“. Für die transnational organisierte Zivilgesellschaft bildete Europa
ebenso den wesentlichen Bezugspunkt der Diskussion.
17 Die Gruppe Zivilgesellschaft stark bilden Wirtschaft/Arbeitgeberorg., Arbeitnehmerorg./Gewerkschaften, parteinahe Org./Stiftungen und sonstige Vereine/Verbände. Für die Gruppe Zivilgesellschaft
schwach wurden zusammengefasst Wissenschaft/Experten, NGOs/soziale Bewegungen sowie allgemeine Öffentlichkeit und Einzelpersonen. Basis der nationalen Akteure bilden die Akteure, für welche als
Herkunft nationaler Akteur Deutschland oder nationaler Akteur anderes EU-Land kodiert wurde. Die
transnationalen Akteure bilden Akteure mit Herkunft transnationaler/supranationaler Akteur oder europäischer Akteur allgemein. Das Sample beinhaltete nur Medienakteure nationaler Herkunft. Die Kategorie sonstige Perspektive wurde aus dieser Analyse ausgeschlossen.
20
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Tabelle 4: Perspektiven nationaler und transnationaler zivilgesellschaftlicher Akteure in Prozent
nationale Akteure
Perspektive
transnationale Akteure
Zivilgesell- ZivilgesellMedien
schaft stark schaft schwach
Zivilgesellschaft stark
Zivilgesellschaft schwach
Gesamt
n = 233
n = 47
n = 125
n = 30
n = 32
n = 467
nationale Perspektive
21
17
18
7
6
18
transnationale
Perspektive EU
24
51
54
47
28
36
keine Perspektive
55
32
28
46
66
46
100
100
100
100
100
100
Gesamt
Basis: n = 467 Aussagen zivilgesellschaftlicher Akteure (signifikant bei p < .01)
4
Schlussfolgerungen und Ausblick
Die Analyse vorliegender empirischer Studien und die Inhaltsanalyse zur Diskussion um die
Dienstleistungsrichtlinie der EU in deutschen Qualitätszeitungen zeigen, dass europäische Debatten stärker durch Zentrumsakteure geprägt sind als nationale Debatten. Zwar kommen Akteure der
Zivilgesellschaft durchaus als Sprecher in europäischen Debatten vor und sie scheinen diese im
Einzelfall auch zu mobilisieren, ihr Anteil an Thematisierungen ist aber bei europäischen Debatten
durchweg geringer als bei nationalen Debatten. Nach diesen Befunden müssen allzu optimistische
Aussagen über den Beitrag zivilgesellschaftlicher Akteure zu mehr öffentlicher Transparenz europäischer Politik relativiert werden. Diese Einschätzung wird dadurch gestärkt, dass sich die Aufmerksamkeit für zivilgesellschaftliche Akteure stets auf die stärker organisierten Akteure aus
Wirtschaft und Gewerkschaften beschränkt, während schwächer organisierte Akteure daneben
kaum öffentliche Sichtbarkeit erlangen. Dies ist zwar auch als Defizit nationaler Debatten bekannt, es bleibt gleichwohl aus Pluralitäts- und Legitimationsgesichtspunkten höchst bedenklich
und erhält gerade vor dem Hintergrund, dass von einer Einbeziehung der Zivilgesellschaft in europäische Politik Demokratisierungseffekte erwartet werden, besondere Brisanz. Noch kritischer
fällt der Befund in Hinblick auf die Verteilung öffentlicher Resonanzen aus: In der Debatte um die
Dienstleistungsrichtlinie wurde die Zivilgesellschaft in keiner Weise als relevanter Dialogpartner
öffentlich sichtbar. Von Inclusiveness, Diversity und Participation kann auf dieser Basis keine
Rede sein. Betrachtet man den Anteil europäischer Identifikationsbezüge als Ausdruck der Europäisiertheit einer Debatte, so scheint die Zivilgesellschaft tatsächlich einen Beitrag zur Stärkung
dieser Europäisiertheit zu leisten. Die Akteure der Zivilgesellschaft brachten deutlich stärker europäische Identifikationsbezüge in die Debatte ein als die nationalen Zentrumsakteure. Allerdings
waren es vor allem die Akteure der transnational organisierten Zivilgesellschaft und schwächer organisierte Akteure der nationalen Zivilgesellschaft, die in der Auseinandersetzung häufiger eine
europäische Perspektive vertraten. Gerade diejenigen Akteure der Zivilgesellschaft, von denen in
dieser Hinsicht die stärksten Impulse für die Europäisierung von Öffentlichkeiten und die europäische Integration erwartet werden können, sind aber im Mediendiskurs am marginalsten sichtbar.
Wenn also selbst im Fall der Diskussion um die Dienstleistungsrichtlinie, an der transnationale
Akteure der Zivilgesellschaft neben nationalen Akteuren aktiv beteiligt waren, diese in Mediendebatten so wenig Berücksichtigung finden, scheinen die Erwartungen über deren Beitrag zur Stär-
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Vorwort
21
kung europäischer Legitimität und europäischer Öffentlichkeit derzeit zu positiv formuliert zu
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Zur Person
Annett Heft studierte von 2001 bis 2007 an der Freien Universität Berlin Publizistik- und Kommunikationswissenschaft sowie Soziologie und Theaterwissenschaft/Kulturelle Kommunikation an
der Humboldt Universität zu Berlin. Zurzeit ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für
Publizistik- und Kommunikationswissenschaft der Freien Universität Berlin.
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1.1 Allgemeines
1
Massenkommunikation
1.1
Allgemeines
25
[1-L] Allison, Mary Ann:
Measuring urban communication: frameworks and methods for developing the criteria for
the urban communication foundation communicative city award, in: International
Communication Gazette, Vol. 70/2008, No. 3-4, S. 275-289
(gaz.sagepub.com/content/vol70/issue3-4/)
INHALT: Der Beitrag ist eine Antwort auf den Call for Papers der Urban Communication Foundation zur Entwicklung von Kriterien für den Preis für eine kommunikative Stadt (Communicative City Award). Unter Bezugnahme auf Ansätze der Theorie komplexer Systeme, auf
Modelle der Koppelung globaler Strukturen und auf Literatur zu den "wicked problems" präsentiert die Autorin einen Bezugsrahmen für die Evaluierung vorgeschlagener Kriterien. Zur
Unterstützung der praktischen Anwendung der Ziele des 'Communicative City Program'
macht die Autorin den Vorschlag, die Balanced-Scorecard-Methode einschließlich einiger
Ideen von Bhutans Arbeit an Indikatoren für ein nationales Glücksbrutto (Gross National
Happiness) zu übernehmen. Der Beitrag schließt mit dem vorläufigen Entwurf für eine Balanced Scorecard zum Thema kommunikative Stadt als Anregung für zusätzliche Vorschläge
und eine weiter Zusammenarbeit. (UNübers.)
[2-L] Baecker, Dirk:
Communication with computers, or how next society: calls for an understanding of temporal
form, in: Soziale Systeme : Zeitschrift für soziologische Theorie, Jg. 13/2007, H. 1/2, S. 409-420
(Standort: USB Köln(38)-M XG 07784; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Kommunikation mithilfe elektronischer Medien, so vermutet Niklas Luhmann in seinem Buch 'Die Gesellschaft der Gesellschaft' (Kap. 2.VII.), unterscheidet sich in wesentlichen Hinsichten von der Kommunikation in den Medien der Sprache, der Schrift und des
Buchdrucks. Der Computer trennt die Eingabe von Daten von ihrem Abruf und damit die
Mitteilung vom Verstehen: 'Wer etwas eingibt, weiß nicht (und wenn er es wüsste, brauchte
er den Computer nicht), was auf der anderen Seite entnommen wird' (309). Vermittelt über
den Bildschirm und damit ein neues Verhältnis von Oberfläche und Tiefe, wie es bisher nur
aus Religion und Kunst bekannt war (304), wird die Kommunikation abhängig von strukturellen Kopplungen mit der 'unsichtbaren Maschine' des Computers, die neben die in den traditionellen Gesellschaften dominierenden strukturellen Kopplungen mit Geistern und Göttern und
in der modernen Gesellschaft dominierenden strukturellen Kopplungen mit Bewusstseinssystemen treten (117f.). Luhmann vermutet, dass die Folgen der Umstellung der Gesellschaft auf
Kommunikation im Verbreitungsmedium des Computers ähnlich weitreichend sind wie die
erst allmählich verstandenen Umstellungen auf die Kommunikation in den Medien der Schrift
(antike Hochkultur) und des Buchdrucks (moderne Gesellschaft) (Kap. 2. XIV.). Dieser Beitrag überprüft Luhmanns Vermutung eines Unterschieds der Bildschirmkommunikation und
stellt seine beiden Argumente vor, die diese Vermutung stützen." (Autorenreferat)
26
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1.1 Allgemeines
[3-L] Banse, Gerhard:
Visionen der Informationsgesellschaft 2016, (e-Culture, Bd. 10), Berlin: Trafo Verl. Weist
2008, 184 S., ISBN: 978-3-89626-632-3
INHALT: Die Debatte um die "Informationsgesellschaft" konzentriert sich auch in Polen derzeit
stark auf die technische und/oder ökonomische Seite von netzbasierter Kommunikation; soziale und vor allem kulturelle Aspekte werden zwar nicht marginalisiert, jedoch oftmals unzureichend einbezogen. Dabei zeigen allein die Diskussionen über das Recht auf informationelle Selbstbestimmung angesichts anstehender technischer Entwicklungen (z.B. RFID-Technologie), welche nicht-technischen Effekte moderne Informations- und Kommunikationstechnologien haben (können). In Vorträgen, Diskussionen und vor allem in mehreren Arbeitsgruppen sollen vor diesem Hintergrund unter Einbeziehung von Studenten Vorstellungen für wünschenswerte und mögliche Entwicklungen im Bereich der Informationsgesellschaft entwickelt
werden. Dabei geht es auch um die Herausarbeitung von Aufgaben und Handlungsweisen für
unterschiedliche gesellschaftliche Institutionen, insbesondere für Ausbildungseinrichtungen
(etwa Veränderungen in Lehrprogrammen, Programme für spezielle Kurse und postgraduale
Studien) sowie um die Entwicklung von Strategien und Maßnahmen zur digitalen Integration
und Bürgerbeteiligung. Mit der Tagung sollen einerseits die Diskussion um die technischen,
vor allem jedoch um die nichttechnischen Seiten der Informationsgesellschaft in Polen befördert und andererseits ein Beitrag zur Ableitung solcher Ziele bzw. Perspektiven für die Informationsgesellschaft, die (auch) im Interesse zukünftiger Generationen liegen, geleistet werden (vor allem in Richtung Wohlstand, Fortschritt, Wachstum, Wettbewerbsfähigkeit, Nachhaltigkeit). Zentral dafür sind der Wissenstransfer von Deutschland nach Polen sowie das
Aufzeigen nationaler (z.B. kultureller) Spezifika, die den Wissenstransfer behindern
könn(t)en. Zugleich sind in multi- und transdisziplinärer Weise Ziele, Perspektiven und Visionen für zukünftige Entwicklungen zu formulieren, die als Anregungen oder Anforderungen
für Entwicklungen vor allem im Bereich der Informationstechnik, aber auch der (Aus- und
Weiter-)Bildung, der Politik und des Rechts dienen können (sollten?). Hintergrund der Tagung sind sowohl das Aktionsprogramm "Informationsgesellschaft Deutschland 2006" als
auch das EU-Programm 2010 "eAccessibility". Die Tagung ist Höhepunkt der Aktivitäten des
Internationalen Zentrums für Nachhaltigkeit und Informationsgesellschaft (CRI) an der Schlesischen Universität Katowice im Rahmen des Polnisch-Deutschen Jahres. (DIPF/Verlag)
[4-L] Becker, Jörg:
Kommunikation verbindet - wirklich?: Paradoxien der Informationsgesellschaft, in:
Communicatio Socialis : internationale Zeitschrift für Kommunikation in Religion, Kirche und
Gesellschaft, Jg. 41/2008, Nr. 2, S. 153-170 (Standort: USB Köln(38)-M XA 01287; Kopie über
den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Dass Kommunikation die Menschen untereinander sinnstiftend verbindet, dass obendrein Kommunikationsprozesse zwischen verfeindeten Gruppen und Ländern friedensstiftend
wirken können, diese zwei Annahmen gehören zu den kaum hinterfragten Grundannahmen
sowohl der Kommunikationswissenschaft als auch der Friedensforschung. Sie sind eine Leerstelle in beiden Wissenschaften. Wenn aber demgegenüber das Phänomen der Lüge keine
Ausnahme in sozialen Kommunikationsprozessen darstellt, sondern zur Systemstabilität des
gesamtgesellschaftlichen Kommunikationsprozesses sogar nötig ist und wenn außerdem
Nicht-Wissen und implizite Wissensbestände zu vielen Entscheidungen besser befähigen als
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1
1.1 Allgemeines
27
Wissen, dann gilt es gegenüber der gegenwärtig überbordenden Informationsgesellschaft
Strategien der Abkoppelung zu entwickeln. Denn gerade weil sich unter der Bedingung von
Globalisierung Kommunikationsbeziehungen ungeheuerlich intensivieren und verdichten,
sind sie zu meiden, ist ihnen zu entweichen, sind sie zu unterlaufen, wenn es gilt, soziale Räume für ein friedliches, gerechtes und humanes Leben zu erhalten oder wieder zu schaffen."
(Autorenreferat)
[5-L] Brunkhorst, Hauke:
Die kommunikative Wende der Soziologie: Jürgen Habermas im Kontext der
Nachkriegssoziologie, in: Richard Faber, Eva-Maria Ziege (Hrsg.): Das Feld der Frankfurter
Kultur- und Sozialwissenschaften nach 1945, Würzburg: Königshausen u. Neumann, 2008, S.
167-187, ISBN: 978-3-8260-3869-3 (Standort: UB Bonn(5)-2008/3949)
INHALT: Der Beitrag erörtert die These, dass Habermas' Werk vorrangig den Versuch darstellt,
die Theorie der Gesellschaft auf den Begriff der Kommunikation umzustellen. Hierin erkennt
der Autor die besondere Nähe von Habermas zu Niklas Luhmann, wobei es ihm auf die Differenz beider nicht weniger ankommt als auf ihre Übereinstimmung bei der Substitution des
Handlungsbegriffs durch den "viel umfassenderen" Begriff der Kommunikation: Luhmanns
Perspektive ist strikt funktional; zwar stark freiheitsorientiert, aber nicht, wie im Falle von
Habermas, "normativ emanzipatorisch". Die emanzipatorische Perspektive bleibt für den Autor gerade heute mehr denn je weltweit wichtig, weil der soziale Ausschluss ganzer Teilpopulationen und Weltregionen einen kaum entschärfbaren "moralischen Skandal" darstellt. Der
Autor resümiert: Sollte sich die menschenrechtlich integrierte globale Öffentlichkeit, wie Habermas vermutet, mit diesem Skandal nicht abfinden, dann werden - fast wie in der ursprünglichen Anlage der kritischen Gesellschaftstheorie von Marx - System- und Legitimationskrise
der Weltgesellschaft ineinander greifen und sich - mit höchst ungewissem Ausgang - wechselseitig verstärken. (ICA2)
[6-L] Carpentier, Nico:
The belly of the city: alternative communicative city networks, in: International
Communication Gazette, Vol. 70/2008, No. 3-4, S. 237-255
(gaz.sagepub.com/content/vol70/issue3-4/)
INHALT: Im Gegensatz zur Vorstellung einer informationellen Stadt zeichnet sich das Modell einer kommunikativen Stadt durch die normative Einstellung zu einer Reihe sozialer, politischer, ethischer und räumlicher Dimensionen aus. Auf der Grundlage einer erweiterten Version von Kurzmanns Beschreibung einer kommunikativen Stadt betont der Beitrag die Bedeutung alternativer Medienorganisationen für die Entwicklung (des Konzepts) einer kommunikativen Stadt, wohl auf der diskursiven als auch auf der praxisbezogenen Ebene. Mit anderen
Worten tragen die Existenz alternativer städtischer Medien als eines der gedanklichen Konstrukte, die das Ziel haben, die Stadt, ihre Bewohner und ihre lokalen Gemeinschaften zu
konzipieren, und die sie definierenden Merkmale (wobei die partizipatorischen und ortsübergreifenden besonders wichtig sind) zur Entwicklung eines Diskurses über die kommunikative
Stadt bei. Die materielle Existenz dieser urbanen alternativen Medien ist gleichzeitig ein Beweis dafür, dass es die kommunikative Stadt bereits gibt, obwohl einige ihrer wichtigsten
Ausprägungen im Bauch der Stadt versteckt bleiben und von den offiziellen Stadtkulturen
28
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1.1 Allgemeines
ignoriert werden. Der Beitrag gibt eine Übersicht über theoretische Ansätze zu alternativen
Medien, um die Bedeutung dieses Bauchs der Stadt für die Stadt insgesamt aufzuzeigen. Der
Überblick beginnt mit vier unterschiedlichen Ansätzen zu alternativen Medien (das Modell
der Medien lokaler Gemeinschaften, das Alternativitätsmodell, das zivilgesellschaftliche Medienmodell und das rhizomatische, d.h. vielwurzelig verflochtene Medienmodell). Alle Ansätze zeigen die Bedeutung von partizipatorischen und ortsübergreifenden Elementen für eine
alternative Medientheorie und für die kommunikative Stadt. (UNübers.)
[7-L] Dorer, Johanna; Geiger, Brigitte; Köpl, Regina (Hrsg.):
Medien - Politik - Geschlecht: feministische Befunde zur politischen
Kommunikationsforschung, (Medien - Kultur - Kommunikation), Wiesbaden: VS Verl. für
Sozialwiss. 2008, 285 S., ISBN: 978-3-531-15419-0
INHALT: Geschlecht ist spätestens seit Amtsantritt der ersten deutschen Bundeskanzlerin ein relevanter Faktor der politischen Kommunikationskultur. Der Band versammelt die unterschiedlichen interdisziplinären Ansätze aus Kommunikationswissenschaft, Politikwissenschaft und feministischer Theorie zum Verhältnis von Medien, Politik und Geschlecht, mit
dem Ziel, einen umfangreichen und thematisch vielfältigen Bogen zur politischen Kommunikationsforschung aus feministischer Sicht zu spannen und den aktuellen Forschungsstand zu
dokumentieren. Zunächst werden Grundlagen der politischen Kommunikation aus feministischer Perspektive erläutert du entwickelt. Der zweite Teil des Bandes setzt sich mit den AkteurInnen des politischen Kommunikationsprozesses auseinander und der dritte Teil behandelt unterschiedliche Politikfelder von der Frauenpolitik über Gewalt, Antirassismus und Migration bis hin zur Entwicklungspolitik. (RG) Inhaltsverzeichnis: Johanna Dorer, Brigitte
Geiger, Regina Köpl: Politische Kommunikationsforschung aus feministischer Perspektive Einleitung (7-15). Grundlagen und feministische Zugänge - Nancy Fraser: Die Transnationalisierung der Öffentlichkeit - Legitimität und Effektivität der öffentlichen Meinung in einer
postwestfälischen Welt (18-34); Regina Köpl: Verschiebungen - Neuvermessungen - (Wieder)Entdeckungen: feministische Diskurse zum Verhältnis von Öffentlichkeit/ Privatheit als
zentralen Kategorien politischer Kommunikation (35-50); Elisabeth Klaus: Der Gegensatz
von Information ist Desinformation, der Gegensatz von Unterhaltung ist Langeweile (51-64).
AkteurInnen - Birgit Wolf: Geschlechterdarstellung in den Nachrichten: Monitoring, Quoten
und Befunde (66-78); Christina Holtz-Bacha: Die Darstellung von Politikerinnen in den deutschen Medien (79-90); Sieglinde Katharina Rosenberger: "Herz und Verstand" - Frauenimage
im österreichischen Bundespräsidentschaftswahlkampf 2004 (91-103); Günther Pallaver,
Günther Lengauer: Weibliche Repräsentanz und Media Frames: Politikerinnen in Österreichs
Medien (104-123); Eva Flicker: Der Diskurs "Frauenbewegung" in den Medien (124-139);
Wendy Harcourt: Politische Frauenorganisationen: neue Kulturen im Cyberspace schaffen
(140-154); Margreth Lünenborg: Die Aufmacher: Geschlechterverhältnisse im Politikressort
(155-171); Johanna Dorer: Geschlechterkonstruktion im Prozess der Rezeption politischer
Berichterstattung (172-187). Politikfelder - Sabine Lang, Birgit Sauer: Mediales Indexieren:
die Reduktion von Frauen- auf Familienpolitik im bundesdeutschen Wahlkampf 2002 (190203); Brigitte Geiger: Die Herstellung von Öffentlichkeit für Gewalt an Frauen (204-217);
Irmtraud Voglmayr: No wrinkles, no age? Alter(n)sbilder und -diskurse in den Medien (218232); Johanna Schaffer: Ambivalenzen der Sichtbarkeit: zum Verhältnis von Sichtbarkeit und
politischer Handlungsfähigkeit (233-248); Hanna Hacker: First Contact, First Plug-in: Konstruktion und Repräsentation von Begegnungen zwischen Fremden mit Computern (249-265);
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1.1 Allgemeines
29
Elisabeth Klaus, Susanne Kassel: Frauenrechte als Kriegslegitimation in den Medien (266280).
[8-L] Felsmann, Klaus-Dieter (Hrsg.):
Der Rezipient im Spannungsfeld von Zeit und Medien: erweiterte Dokumentation zu den 11.
Buckower Mediengesprächen 2007, (Buckower Mediengespräche, 11), München: KoPaed 2008,
157 S., ISBN: 978-3-86736-011-1
INHALT: "Angesichts der Tatsache, dass immer mehr Menschen unter dem Gefühl einer permanenten Beschleunigung aller Lebensprozesse leiden, stellten die '11. Buckower Mediengespräche' die Frage nach dem Phänomen 'Zeit' als solchem, versuchten daraus abgeleitet Ursachen für eine veränderte Zeitwahrnehmung zu klären und erörterten Strategien für ein sinnvolles Zeitmanagement. Gerade die mediale Entwicklung eröffnet innerhalb der modernen
Gesellschaft ein Überangebot von Möglichkeiten, die den Einzelnen als permanente Herausforderung erreichen und trotz aller Bemühungen, Dinge schneller oder gar parallel zu erledigen, innerhalb eines Menschenlebens in Gänze nicht zu bewältigen sind. Es bedarf also sinnvoller Techniken der Auswahl und der Interpretation, die erlernt werden müssen. Eine wirkungsvolle Medienbildung kann hier von entscheidender Bedeutung sein. Die im vorliegenden Band versammelten Aufsätze verstehen sich als Anregung für eine notwendige weiterführende Diskussion der angesprochenen Zusammenhänge." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Klaus-Dieter Felsmann: "Denk-mal" Tankstelle (9-12); Martin Widmer: Langsam kommen wir an (13-16); Thomas Macho: Zeitrechnung und Kalenderreform - Himmlische und irdische Zeitmaschinen (17-36); Alexander Grau: Zeitpunkte, Zeitfenster, Zeiträume - Wie das
Gehirn unsere Wahrnehmung organisiert (37-44); Franz Josef Röll: Beschleunigung als eine
Kraft gesellschaftlicher Transformation (45-52); Günther Schatter: Zeitsouveränität und elektronische Medien Das Programm und seine schrittweise Selbstauflösung (53-70); Ralf Lankau: Auf der Suche nach der verlorenen Zeit - Gedanken zur aktuellen Medienrezeption (7180); Lothar Mikos: Mediengenerationen und Wandel der Mediennutzung (81-88); Bernd
Schorb: Der medienpädagogische zeitgemäße Zeitgeist oder Medienbildung statt Medienkompetenz! (89-98); Gudrun Sommer: Die Zeit des Films ist das Kino - Antwort auf die Frage, warum Dokumentarfilm, Filmbildung und Kino zusammengehören (99-106); Paul D.
Bartsch: Beschleunigung und Medienrevolution - Eine Betrachtung über literarische Spuren
von Wandel und Kontinuität (107-116); Stefan Haupt: Prioritäten, Werte und Worte (117122); Ingrid Geretschlaeger: Im Spannungsfeld von Zeit und Medien: der Mensch (123-126);
Ronald "Lynne" Linder: Außerschulisch organisierte Bildung im Blick - Eine Beobachtung
(127-136); Anita Leyh: Neuronenfeuer statt Philosophenschelte - Wie ein Podcast Wissenschaft transportiert (137-142); Stephan J. Mitterwieser: Keine Zeit für die Schule des Sehens?
Zwischen Bildungsstandards und Kernkompetenzen (143-148); Friedemann Schuchardt: Medienbildung und Zeitmanagement (149-154); Margret Albers: Alles eine Frage der Zeit...
(155-156).
[9-L] Filipovic, Alexander:
Öffentliche Kommunikation in der Wissensgesellschaft: sozialethische Analysen, (Forum
Bildungsethik, Bd. 2), Bielefeld: Bertelsmann 2007, 329 S., ISBN: 978-3-7639-3541-3
30
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1.1 Allgemeines
INHALT: "Heute vermitteln die Medien das Wissen zwischen der Gesellschaft und den Individuen. So sprechen Soziologen von einer Wissensgesellschaft. Die individuellen Möglichkeiten,
sich dieses Wissen anzueignen, sind maßgeblich für die Lebenschancen: Sie entscheiden über
den Bildungsstand, die Möglichkeiten im Erwerbsleben und das Einkommen, über die Gestaltungsmöglichkeiten und die Teilnahme im gesellschaftlichen und politischen Leben. Der Autor analysiert und bewertet gesellschaftliche Trends, Bildung und die Medien aus der Perspektive der Beteiligungsgerechtigkeit, wie die christliche Sozialethik sie vertritt. Daraus leitet er eine Medienethik ab, die eine gerechte Vermittlung und Aneignung von Wissen fordert." (Autorenreferat)
[10-L] Filk, Christian; Ruchatz, Jens:
Frühe Film- und Mediensoziologie: Emilie Altenlohs Studie "Zur Soziologie des Kino" von
1914, (Veröffentlichungen des Forschungsschwerpunkts Massenmedien und Kommunikation an
der Gesamthochschule Siegen, 164/165), Siegen: Univ.-Verl. Siegen 2007, 102 S. (Standort: UB
Bonn(5)-2007/4500)
INHALT: Die Verfasser behandeln Altenlohs Studie "Zur Soziologie des Kino" als "Diskursereignis der Medienbeobachtung". Ihre Re-Lektüre des Textes von 1914 zeigt, dass Altenloh
das Verhältnis von gesellschaftlicher Differenzierung und Medienkonsum ebenso behandelt
wie sie Kino im Sinne einer Film- und Mediensoziologie avant la lettre als Ort der Gemeinschaftsstiftung und soziale Institution in der Industriegesellschaft vorstellt. Produktion wie
Rezeption des neuen Mediums Film zeugen für Altenloh gleichermaßen von der industriellen
Moderne. Die historische Bedeutung von Altenlohs Studie auf methodologischer Ebene sehen
die Verfasser in der Vermittlung zwischen qualitativem und quantitativem Zugriff. Schwerpunkte in Altenlohs Studie sind die industrielle Produktion von Unterhaltung, der moderne
Mensch im Kino sowie Arbeit, Freizeit und gesellschaftliche Einheit. Eine Auswahlbiographie Emilie Kiep-Altenlohs ist beigefügt. (ICE2)
[11-L] Funiok, Rüdiger:
Entwicklung der Medienethik im deutschen Sprachraum, in: Zeitschrift für
Kommunikationsökologie und Medienethik, Jg. 19/2007, Nr. 1, S. 54-60
INHALT: Der Beitrag unternimmt den Versuch einer Bestandsaufnahme der Medienethik im
deutschsprachigen Raum, die sich erst relativ spät entwickelt hat. Der Autor setzt den Beginn
der deutschsprachigen Medienethikdebatte mit einem Aufsatz von U. Saxer im Jahre 1970 an.
Er listet die medienethischen Publikationen seit Anfang der 1980er Jahre (Monografien, Dissertationen und Habilitationen, Sammelwerke), die Selbstkontrollgremien und ihre Publikationen sowie die medienethischen Verreinigungen, Initiativen und Journalistenpreise auf und
fragt abschließend, ob es sich bei der deutschsprachigen Medienethik um eine "Erfolgsgeschichte" handelt. Dazu wird untersucht, wie und ob die von U. Saxer und M. Rühl formulierten "drei wichtigsten Mängelanzeigen und Forderungen an die Medienethik" - Überwindung
der Instrumentalisierung medienethischer Aussagen, ausreichende wissenschaftliche Fundierung, empirische Erfassung der Steuerungsressource Moral - aufgegriffen wurden. Der Autor
kommt zu dem Schluss, dass zwar in der Medienbranche das Bewusstsein gewachsen ist, die
Selbstkontrolle in gesellschaftlicher Verantwortung wahrnehmen zu sollen, insgesamt aber
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1
1.1 Allgemeines
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die Qualität der öffentlichen Diskussion medienethischer Fragen noch als "mangelhaft" zu bezeichnen ist. (RG)
[12-L] Götzenbrucker, Gerit:
Soziale Netzwerkanalyse als Methode für die Publizistik- und Kommunikationswissenschaft,
in: Medien-Journal : Zeitschrift für Kommunikationskultur, Jg. 32/2008, Nr. 2, S. 62-73
INHALT: Soziale Netzwerkforschung basiert auf der mathematischen Graphentheorie und wurde
erstmals in soziometrischen Ansätzen angewandt. Verbunden mit gruppendynamischen Ansätzen, der soziologischen Opinion-Leader-, Diffusions- und Innovationsforschung sowie
wirtschaftswissenschaftlichen Modellen entstand eine Forschungsrichtung, die eine Erweiterung der Analyse empirischer Daten mit graphischen Verfahren und mathematischen Modellen darstellt. (KB)
[13-L] Grimm, Jürgen; Schmidt, Peter; Kneidlinger, Bernadette; Winkelnkemper, Phillip:
Individualisierung oder Aggregierung?: zur Anwendung von Strukturvergleichsmodellen im
Rahmen der Agenda-Setting-Foschung, in: Medien-Journal : Zeitschrift für
Kommunikationskultur, Jg. 32/2008, Nr. 2, S. 7-52
INHALT: Der Aufsatz kombiniert die Erörterung von methodischen Fragen der Medienwirkungsforschung mit der Präsentation von empirischen Forschungsergebnissen zum AgendaSetting in Österreich. Die vorgestellte Studie kommt zum Ergebnis, dass sich Agenda-Setting
in Österreich mit Hilfe von Strukturvergleichsmodellen eindeutig nachweisen lässt. (KB)
[14-L] Gumpert, Gary; Drucker, Susan J.:
Communicative cities, in: International Communication Gazette, Vol. 70/2008, No. 3-4, S. 195208 (gaz.sagepub.com/content/vol70/issue3-4/)
INHALT: Die Kommunikation innerhalb von Städten macht einen signifikanten Unterschied für
die allgemeine menschliche Lebensqualität aus. Die Frage 'was macht eine Stadt kommunikativ' lässt mehrere Interpretationen zu: (1) wie kommuniziert eine Stadt? und (2) wie fördert
sie Kommunikation? Der Beitrag entwickelt den Vorschlag für einen Kommunikationsansatz
zur Untersuchung von Stadtlandschaften. Er untersucht die Bemühungen der Urban Communication Foundation zur Entwicklung von Kriterien für eine kommunikative Stadt. Er liefert
einen Bezugsrahmen für Elemente einer kommunikativen Stadt, Elemente, die eine Stadt disqualifizieren, kommunikativ zu sein, und unterbreitet den Vorschlag für einen Satz festgelegter und halb-festgelegter Merkmale zur Operationalisierung und Förderung kommunikativer
Städte. (UNübers.)
[15-L] Hartmann, Frank:
Medien und Kommunikation, (UTB Profile, 3014), Wien: Facultas-Verl. 2008, 109 S., ISBN:
978-3-8252-3014-2 (Standort: UB Bonn(5)-2008/4682)
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soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1
1.1 Allgemeines
INHALT: Der Verfasser beginnt seine Darstellung mit dem Leitmedium Druck und dem Prinzip
der Literalität. Er skizziert dann die mit dem Fotoapparat aufgekommene neue Bedeutung von
Kommunikation und zeigt, wie Medien sukzessive zur gesellschaftlichen Produktivkraft wurden und als Formprinzip die Wirklichkeit bestimmten. Sodann wird der Zusammenhang von
Kultur und technischer Entwicklung thematisiert, wie er in der Wahrnehmung der Medienkultur als "Kulturindustrie" auftaucht. Neue Modellbildungen mit enormer Wirkung auf die Entwicklung der Kommunikationswissenschaft werden der Kybernetik zugeschrieben, die Automation und Elektronisierung eine mathematische Form gab. Aus theoretischer Perspektive
werden die systemische Kommunikationstheorie (Konstruktivismus), die Massenkommunikation sowie die Wahrnehmung von Fernsehbildern behandelt. Weitere Themen sind die Spannungen zwischen kritischer und systemtheoretischer Sozialwissenschaft (Medienkonstruktivismus) und die auf die Materialität der Kommunikation gerichteten Forschungsansätze. Unter den Leitbegriffen "Mediologie" und "Medialität" wird diskutiert, wie ein kulturwissenschaftlicher Ansatz neben die Kommunikationswissenschaft und die technisch orientierte Medientheorie tritt. Abschließend wird eine Ausblick auf neuere Ansätze gegeben, die für eine
neue Sicht auf die vielfältigen Wechselwirkungen zwischen Menschen und Technik plädieren
(Netzwerke, dezentralisierte Technologie). (ICE2)
[16-L] Hepp, Andreas:
Globalisierung der Medien und transkulturelle Kommunikation, in: Aus Politik und
Zeitgeschichte : Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, 2008, H. 39, S. 9-16
(www.bpb.de/files/OUOX87.pdf)
INHALT: Globalisierung der Medienkommunikation wird verstanden als vielschichtiger Prozess
einer fortschreitenden Zunahme weltweiter Kommunikationsbeziehungen. Diese Globalisierung wird von Internet und Mobilkommunikation ebenso getragen wie von Fernsehen und
Film. Bei der Betrachtung von transkultureller Kommunikationen geht es um kulturübergreifende Kommunikationsbeziehungen in diesem globalen Kommunikationsnetzwerk. In dem
Beitrag werden dazu zwei Beispiele dargestellt: (1) der Kommunikationsraum Europa im
Hinblick auf eine transnationale Öffentlichkeit sowie (2) der Kommunikationsraum von Diaspora-Gemeinschaften, d.h. Migranten, die deterritoriale Vergemeinschaftungen bilden. (GB)
[17-L] Herbert, Eva-Maria:
Zwischen Macht, Freiheit und Moral: Massenmedien im Zeitalter der Globalisierung,
Marburg: Tectum Verl. 2008, 155 S., ISBN: 978-3-8288-9546-1 (Standort: USB Köln(38)35A/5323)
INHALT: Das Buch führt in das Spannungsfeld von Macht, Freiheit und Moral ein, in dem sich
die Massenmedien im Zeitalter der Globalisierung befinden. Die Verfasserin setzt sich zunächst auf definitorischer Ebene mit den Begriffen Medienethik, Massenmedien, Informationsgesellschaft und Globalisierung auseinander. Sie fragt vor diesem Hintergrund nach der
Notwendigkeit medienethischer Standards und beschreibt die gegenwärtige Situation, was die
Mindeststandards journalistischen Handelns und die Medienselbstkontrolle angeht. Anhand
von Beispielen aus Deutschland wird der Umgang der Massenmedien mit Verantwortung dargestellt. Im Folgenden werden Herausforderungen benannt, mit denen sich die Medienethik
angesichts der Veränderungen in der Mediengesellschaft (Globalisierung, Digitalisierung,
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1
1.1 Allgemeines
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Kommerzialisierung, mediale Vernetzung, Informationsflut, Weblogs) auseinandersetzen
muss. Dieser Wandel wirft für die journalistische Praxis endogene (Realitätskonstruktion,
Boulevardisierung, Stereotypisierung) wie exogene (Einflüsse von Recht, Politik, Marketing)
Probleme auf. Abschließend setzt sich die Verfasserin mit der Frage auseinander, wie mit diesen Herausforderungen umgegangen werden kann (Ethikberatung, Medienkodex, Qualitätskontrolle und öffentlicher Diskurs) und wie sich das Bild der Massenmedien weiterentwickeln kann. (ICE2)
[18-L] Hrachovec, Herbert; Pichler, Alois (Hrsg.):
Philosophy of the information society: proceedings of the 30. International Ludwig
Wittgensten Symposium, Kirchberg am Wechsel, Austria 2007. Vol. 2, (Publications of the
Austrian Ludwig Wittgenstein Society. New Series, Vol. 7), Frankfurt am Main: Ontos Verl.
2008, 326 S., ISBN: 978-3-86838-002-6 (Standort: UB Köln(38)-35A9283)
INHALT: "This is the second of two volumes of the proceedings from the 30th International
Wittgenstein Symposium in Kirchberg, August 2007. It contains selected contributions on the
Philosophy of media, Philosophy of the Internet, on Ethics and the political economy of information society. Also included are papers presented in a workshop on electronic philosophy
resources and open source/open access." (author's abstract). Contents: Chris Chesher: Binding
Time: Harold Innis and the balance of new media (9-26); August Fenk: A view of the iconic
turn from a semiotic perspective (27-42); Theo Hug: Medienphilosophie und Bildungsphilosophie - Ein Plädoyer für Schnittstellenerkundungen (43-74); Theo Hug: Medienwissenschaft, Medientheorie oder Medienphilosophie? (75-88); Siegfried J. Schmidt: Media Philosophy - A Reasonable Programme? (89-108); Maurizio Ferraris: Science of Recording (109124); Frank Hartmann: Weltkommunikation und World Brain. Zur Archäologie der Informationsgesellschaft (125-140); Michael Heim: Avatars und Lebensform: Kirchberg 2007 (141148); Kristof Nyiri: Towards a Philosophy of the Mobile Information Society (149-166); Gerhard Clemenz: On our Knowledge of Markets for Knowledge - A Survey (167-184); Charles
Ess: East-West Perspectives on Privacy, Ethical Pluralism and Global Information Ethics
(185-204); Peter Fleissner: Information Society: A Second "Great Transformation"? (205214); Niels Gottschalk-Mazouz: Internet and the flow of knowledge: Which ethical and political challenges will we face? (215-232); Michael Nentwich: Will the Open Access Movement be successful? (233-242); Ursula Schneider: Globalisierte Produktion von (akademischem) Wissen - ein Wettbewerbsspiel (243-260); Thomas Bartscherer, Paolo D'Iorio: Philosophy in an Evolving Web: Necessary Conditions, Web Technologies, and the Discovery
Project (261-274); Stefan Gradmann: Some thoughts on the importance of Open Source and
Open Access for an emerging digital scholarship (275-286); Cameron McEwen: The Necessary Multiplicity (287-304).
[19-L] Jäckel, Michael; Mai, Manfred (Hrsg.):
Medienmacht und Gesellschaft: zum Wandel öffentlicher Kommunikation, (Jahrestagung der
Sektion Medien- und Kommunikationssoziologie der Deutschen Gesellschaft für Soziologie
"Medien und Macht", 2007, Trier), Frankfurt am Main: Campus Verl. 2008, 286 S., ISBN: 978-3593-38593-8 (Standort: UB Bonn(5)-2008/4941)
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soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1
1.1 Allgemeines
INHALT: Inhaltsverzeichnis: Michael Jäckel, Manfred Mai: "Soviel Macht war noch nie?" - Einführung in die Thematik (7-10); Gerhard Vowe, Marco Dohle: Welche Macht wird den Medien zugeschrieben? - Das Verhältnis von Medien und Politik im Spiegel der Mediatisierungsdebatte (11-36); Martin Hambückers: Berlusconis Aufholjagd - Italiens Parlamentswahl 2006
(37-56); Katrin Döveling: Powered by emotions: Zur Macht der Emotionen im Reality TV
(57-82); Hilaria Gössmann: Die Macht der Fiktion: Zum Einflusspotenzial von Fernsehdramen in Japan (83-98); Lutz Hieber: Neue Soziale Bewegungen und Medienmacht (99-122);
Manfred Mai: Macht und Gegenmacht: Zum Verhältnis politischer und medialer Macht (123146); Meike Isenberg: Zentralismus als Antwort auf Digitalisierung? - Zur Reform der (privaten) Medienaufsicht (147-170); Michael Jäckel: Macht und Ohnmacht des Publikums (171196); Josef Wehner: "Social Web" - Zu den Rezeptions- und Produktionsstrukturen im Internet (197-218); Ute Volkmann: Leser-Reporter: Die neue Macht des Publikums? (219-240);
Christian Stegbauer, Elisabeth Bauer: Macht und Autorität im offenen Enzyklopädieprojekt
Wikipedia (241-264); Nicole Zillien: Internet, Macht, Gesundheit: Zum Wandel des Arzt-Patienten-Gesprächs (264-284).
[20-L] Jäckel, Michael; Mai, Manfred (Hrsg.):
Online-Vergesellschaftung?: mediensoziologische Perspektiven auf neue
Kommunikationstechnologien, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2005, 224 S., ISBN: 3-53114583-5 (Standort: UuStB Köln(38)-32A3906)
INHALT: "Der soziologische Begriff der Vergesellschaftung ist unter anderem eng verbunden
mit den Arbeiten von Max Weber und Georg Simmel. Anknüpfungen an diese Klassiker finden sich zunehmend in aktuellen Untersuchungen zu technisch vermittelten Sozialbeziehungen. Ob die sozialen Prozesse in 'virtuellen Gruppen', Chatforen, Videokonferenzen oder
Mailinglisten jedoch mit den Begrifflichkeiten der klassischen Gemeinschaft-GesellschaftDebatte angemessen erfasst werden können, ist umstritten. Die teils kontroversen Beiträge
des Bandes verfolgen das gemeinsame Ziel, die Nutzung neuer Informations- und Kommunikationstechnologien als Prozesse der Vergemeinschaftung oder Vergesellschaftung zu untersuchen. Der Band stellt entsprechende systemtheoretische, netzwerkanalytische, informationswissenschaftliche und techniksoziologische Ansätze vor und gibt auf diese Weise einen
umfassenden Überblick zum Themenkomplex der 'Online-Vergesellschaftung'." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Michael Jäckel, Manfred Mai: Online-Vergesellschaftung? Mediensoziologische Perspektiven auf neue Kommunikationstechnologien - eine Einführung (7-11);
Tilmann Sutter: Vergesellschaftung durch Medienkommunikation als Inklusionsprozess (1332); Ruth Ayaß: Interaktion ohne Gegenüber? (33-49); Jochen Gläser: Neue Begriffe, alte
Schwächen: Virtuelle Gemeinschaft (51-72); Udo Thiedeke: Programmiere Dich selbst! Die
Persona als Form der Vergesellschaftung im Cyberspace (73-90); Gerd Sebald: Vergesellschaftungsprozesse in der "Free/ Open Source-Softwareentwicklung" (91-103); Roger Häussling: Neue Kommunikationstechnologien und Prozesse der Vergemeinschaftung im Unternehmen. Netzwerktheoretische Interaktionsanalyse in einem Sales Support Center (105-135);
Andreas Schelske: Computerunterstützte Vergesellschaftung (137-154); Nicole Zillien: "PowerPoint makes you dumb". Ein Klärungsversuch mit Hilfe der Theorie der Strukturierung
(155-174); Uwe Matzat: Die Einbettung der Online-Interaktion in soziale Netzwerke der Offline-Welt (175-199); Christian Stegbauer: Soziale Formen im Internet (201-221).
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1.1 Allgemeines
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[21-L] Jeffres, Leo W.:
An urban communication audit: measuring aspects of a 'communicative city', in:
International Communication Gazette, Vol. 70/2008, No. 3-4, S. 257-273
(gaz.sagepub.com/content/vol70/issue3-4/)
INHALT: Der Beitrag geht davon aus, dass man Gemeinden und Städte wie Kommunikationssysteme behandeln kann, und erläutert die Anwendungsmöglichkeiten des Prüfverfahrensansatzes der International Communication Association (ICA) für die Beschreibung organisationsinterner Kommunikation, die Kartographie des Forschungsfeldes und die Bereitstellung einer
Stichprobe der Messungen. Dabei gehen Netzwerk- und Systemtheorie eine Verbindung ein,
den es geht darum, in welchem Ausmaß das Kommunikationsnetzwerk die Menschen mit
dem sozialen System einer Gemeinde verlinkt. Dies ist eine der potentiellen Zielsetzungen,
die auch modifiziert werden können, wenn sie zur Analyse einer Gemeinde oder speziellen
Problemen passen sollen. Es wird ein Instrumentarium von zehn methodischen Ansätzen angeboten, das von quantitativen Erhebungen, Inhaltsanalysen und Bestandsaufnahmen bis zu
qualitativen Methoden wie Tiefeninterviews mit Informanten und Entscheidungsträgern oder
Beobachtungen und kritischen Ereignisanalysen reicht. (UNübers.)
[22-L] Kepplinger, Hans Matthias:
Was unterscheidet die Mediatisierungsforschung von der Medienwirkungsforschung?, in:
Publizistik : Vierteljahreshefte für Kommunikationsforschung, Jg. 53/2008, Nr. 3, S. 326-338
(Standort: UB Bonn (5)-Z57/193; USB Köln(38)-FHM AP00663; Kopie über den Literaturdienst
erhältlich; www.springerlink.de/content/1862-2569)
INHALT: "Die Mediatisierungsforschung ist aus drei Gründen keine Variante der traditionellen
Medienwirkungsforschung, sondern ein eigenständiger Ansatz. Erstens: Im Zentrum des Interesses stehen nicht Individuen, sondern Strukturen, die sich durch die Orientierung der Individuen an den Medien ändern. Das Verhalten der Individuen ist nur ein Indikator für strukturelle Aspekte. Zweitens: Neben den direkten Wirkungen der Medien auf diejenigen, die sie
nutzen. werden die indirekten Wirkungen der Medien in die Analyse einbezogen. Hierbei
handelt es sich um die Auswirkungen der medial hervorgerufenen Verhaltensänderungen der
Mediennutzer auf Dritte, die u. U. die Medienangebote selbst nicht kennen. Besonders bedeutsam sind hierbei, weil sie oft über großen Einfluss verfügen, die Protagonisten der Berichterstattung - jene, über die die Medien berichten. Drittens: Die kausalen Erklärungen der
Medienwirkungen werden durch finale bzw. funktionale Erklärungen ergänzt. Die Akteure
werden als intentional handelnde Individuen betrachtet. Sie orientieren ihr Verhalten an den
Erfordernissen der sozialen Umgebungen, in denen sie agieren, sowie der Medien, auf deren
Resonanz sie angewiesen sind." (Autorenreferat)
[23-L] Klaus, Elisabeth:
What do we really know about Herta Herzog?: eine Spurensuche, in: Medien &
Kommunikationswissenschaft, Jg. 56/2008, Nr. 2, S. 227-252 (Standort: UuStB Köln (38)-FHM
AP11550)
INHALT: "Der Beitrag behandelt Leben und Werk Herta Herzogs von den Anfängen ihrer wissenschaftlichen Laufbahn in Wien bis zu ihrer Zeit in den USA und ihrer späteren Rückkehr
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nach Deutschland und Österreich. Herzog wurde vor allem für eine ihrer Soap Opera-Studien
bekannt und gilt als eine Pionierin des Uses-and-Gratifications-Ansatzes. Der Beitrag zeigt,
dass Herzogs Werk bis in Umfang und Inhalt vielfältiger ist, als es diese Rezeption nahelegt.
Bis in ihr Spätwerk hinein finden sich darin etwa deutliche Bezüge zur Kritischen Theorie der
Frankfurter Schule, Ihr Interesse an Unterhaltungsprogrammen wie Quizshows und Soap
Operas wurde später von der feministischen Genreforschung wieder aufgenommen. In der
amerikanischen Marktforschung hat Herzog zugleich eine herausragende Rolle bei der Etablierung der Motivationsforschung gespielt." (Autorenreferat)
[24-L] Knoll, Eva Marie:
Public Value, in: MedienWirtschaft : Zeitschrift für Medienmanagement und
Kommunikationsökonomie ; Printmedien, Hörfunk, Fernsehen, Telekommunikation, Multimedia,
Jg. 5/2008, Nr. 3, S. 34-38
INHALT: "Public Value" ist ein kontrovers diskutierter Begriff in der Debatte um das Angebot
öffentlich-rechtlicher Rundfunkanstalten. Ziel des Beitrags ist es, diesen Ansatz vor dem Hintergrund seiner theoretischen Entwicklung zu beleuchten, um ihn so von anderen Begriffen
und Konzepten abzugrenzen. (KB)
[25-L] Koenen, Erik:
Fachgeschichte im Generationenfokus: Überlegungen zu einer generationsgeschichtlichen
Heuristik für die Fachgeschichte der Kommunikationswissenschaft, in: Karl-Siegbert Rehberg
(Hrsg.): Die Natur der Gesellschaft : Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen
Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2, Frankfurt am Main: Campus Verl.,
2008, S. 1610-1625, ISBN: 978-3-593-38440-5
INHALT: "Die Wissenschaftsgeschichte unterscheidet in ihren Forschungen die historische, kognitive und soziale Identität eines Faches (Wolf Lepenies). Der Vortrag soll das auf die Ebene
der Geschichte einer Disziplin herabbrechen, die am Beginn des 20. Jahrhunderts aus der Gemengelage von frühen (vor-)wissenschaftlichen Bemühungen zur Erforschung der Presse,
Nationalökonomie und Soziologie entstand: der Zeitungswissenschaft. Ihre 'Nachfolgedisziplin', die heutige Kommunikationswissenschaft, richtet den Blick auf ihren 'Urahn' aus ähnlichen Perspektiven. Ideen- und Sozialgestalt stehen im epistemologischen Zentrum der kommunikationswissenschaftlichen Fachgeschichte. Im Vortrag soll entlang dieser Leitlinien die
Genese kommunikationswissenschaftlicher Fachgeschichtsschreibung nach 1945 nachgezeichnet werden. Dabei fallen insbesondere mit dem Blick auf die Auseinandersetzung um
die Geschichte des Fachs in der NS-Zeit (phasenabhängige) Generationenspezifika auf: Anfänglich herrschte das Beschweigen der als 'NS-Führungswissenschaft' belasteten Disziplin
vor. Dies ist teils aus den kontinuierlichen Karrieren ihrer Wissenschafts-'Eliten' erklärbar.
Die nächste Epoche der Fachgeschichtsschreibung ist gekennzeichnet von einem Aufbrechen
dieser Strukturen. Diese Generation fragte erstmals kritisch nach der Vergangenheit ihres
Fachs und ihrer 'Lehrer'. Vom Bruch mit dem 'Establishment' gekennzeichnet, trug dies oftmals den Charakterzug einer abschätzig auch als 'Nazi-Zählen' zu bezeichnenden Handlungsqualität. Eine nunmehr zu konstatierende 'dritte Generation' scheint sich von beiden Extremen
zu lösen. Einerseits sind die Netzwerke und Strukturen 'Ehemaliger' lückenhaft geworden.
Das bot Raum für ein zunehmend kritisches Fachverständnis. Beides mündete in einer distan-
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1.1 Allgemeines
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zierten, differenzierten Form von kommunikationswissenschaftlicher Fachgeschichtsschreibung. Die 'Erinnerungsarbeit' im Fach weist also in allen oben skizzierten Phasen spezifische
Merkmale auf. Ziel des Vortrags ist es, anhand der (dominanten und essentiellen) biographischen Forschung des Fachs Perspektiventriangulationen zu identifizieren. Dabei sollen die
Besonderheiten der generationenspezifischen Fragestellungen je nach Art und Reichweite der
erzielbaren/ erzielten Erkenntnisse, Epoche, Forschungsethik und verwandter Methodik in
Abgleich zueinander gebracht werden. Im Umkehrschluss ergeben sich vielleicht auch Kriterien für die ethisch-normative Qualität von Fachgeschichte im Kontext 'belasteter' Disziplinen." (Autorenreferat)
[26-L] Kolb, Karin:
Traditionslinien der Essener Kommunikationswissenschaft: eine wissenschaftshistorische
Rekonstruktion, (Signifikation : Beiträge zur Kommunikationswissenschaft, Bd. 6), Münster:
Nodus Publ. 2007, 297 S., ISBN: 978-3-89323-656-5
INHALT: Das Buch berücksichtigt in seiner Analyse sowohl Wissenschaftstheorie als auch Wissenschaftsgeschichte der Kommunikationswissenschaft. Für die vollständige historische Rekonstruktion wird der Stand der deutschsprachigen kommunikationswissenschaftlichen Lehrbuchliteratur dargestellt. Dabei rücken Entstehung und Entwicklung der Kommunikationsforschung sowie die Vernetzung mit Nachbardisziplinen in den Vordergrund. Die Institutionalisierung der Bonner Kommunikationsforschung und die Entwicklung kommunikationswissenschaftlicher Methoden und Verfahren in der Essener Kommunikationswissenschaft werden in
den beiden letzten Kapiteln thematisiert. (DIPF/Bal)
[27-L] Krämer, Sybille:
Medium, Bote, Übertragung: kleine Metaphysik der Medialität, Frankfurt am Main:
Suhrkamp 2008, 379 S., ISBN: 978-3-518-58492-7 (Standort: UB Bonn(5)-2008/4037)
INHALT: Was ist ein Medium? Die zeitgenössische Mediendebatte rekonstruiert Medien zumeist
in Begriffen technischer Mittel und Apparate und verklärt sie zum archimedischen Punkt unseres Weltverhältnisses. Hier nimmt die Verfasserin einen Perspektivenwechsel vor. Sie fragt,
was es bedeutet, wenn wir Medien nicht als Mittel, sondern als Mitte und Mittler bestimmen.
Die Antwort darauf wird durch das "Botenmodell" gegeben, das Übertragung als ein kulturphilosophisches Schlüsselkonzept ausweist. Der Bote erscheint in diesem Zusammenhang als
die Figur eines Dritten, der zwischen heterogenen Welten platziert ist und damit Kommunikation und Austausch ermöglicht. Die kulturstiftende Leistung des Übertragens wird am Beispiel der imaginären Figur des Engels, der Krankheitsübertragung durch Viren, der Eigentumsübertragung durch Geld, der Sprachübertragung in der Übersetzung, der Gefühlsübertragung in der Psychoanalyse und schließlich der Übertragung von Wahrnehmung und Wissen
durch Zeugen analysiert. "Aisthetisierung" - im Sinne des Wahrnehmbarmachens eines Abwesenden bzw. eines Unsinnlichen - erweist sich dabei als die Elementaraufgabe von Medien.
Die Verfasserin will den Boden bereiten für eine kritische Auseinandersetzung mit dem demiurgischen Menschenbild als Homo faber bzw. Homo generator. Sie sieht den Menschen eher
als Boten denn als Macher und Konstrukteur. (ICE2)
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1.1 Allgemeines
[28-L] Krotz, Friedrich:
Sind Medien Kanäle?: ist Kommunikation Informationstransport? ; das mathematisch/
technische Kommunikationsmodell und die sozialwissenschaftliche
Kommunikationsforschung, in: Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.): Die Natur der Gesellschaft :
Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006.
Teilbd. 1 u. 2, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2008, S. 1044-1059, ISBN: 978-3-593-38440-5
INHALT: "'Who says what to whom, through what channel and with what effect?' - damit wollte
Harold Lasswell 1948 das Feld der Kommunikationswissenschaft beschreiben. In die gleiche
Richtung weist das mathematische Kommunikationsmodell von Shannon und Weaver: Sie
wird bei ihnen zu einem Konzept der Nachrichtentechniker, die Medien als Kanäle verstehen
und über Signalgebungen und technische Informationsbegriffe grübeln. So entsteht ein naturwissenschaftlich inspiriertes Kommunikationsmodell, das in der sozialwissenschaftlichen
Kommunikationswissenschaft vorherrschend wird. Es hat auch deswegen soviel Akzeptanz
gefunden, weil es für die quantitative Kommunikationsforschung gut verwendbar war. Sozialwissenschaftlich inspirierte Ansätze blieben demgegenüber randständig. - Sie konzipieren
Kommunikation als soziales Handeln im Sinne Max Webers oder untersuchen sie wie die
Cultural Studies von den jeweiligen Handlungskontexten her, schließen an Meads Vorstellungen von Interaktion als wechselseitige Interpretation von Symbolen oder an die Theorie kommunikativen Handelns von Habermas an. Der Vortrag analysiert Konsequenzen, die sich aus
einer derartigen naturwissenschaftlichen Kommunikationsvorstellung ergeben: Sie ist kommunikator- statt rezipientenorientiert, tendiert zu technizistischen, isolierten Konzepten und
dazu, die Frage nach dem Warum und Wozu zu übersehen sowie, die sozialen und kulturellen
Kontexte mediatisierter Kommunikation einerseits und ihre Bedeutung für die Rekonstruktion
der Kontexte andererseits zu ignorieren. Schließlich überbetont sie Inhalte und verdinglicht
Kommunikation mit und mittels Medien als etwas eigenständiges, anstatt - gerade heute
wichtig - verschiedene Formen von Kommunikation zu analysieren, die wie Fernsehen,
Schreiben, Telefonieren oder Computerspielen alle von dem auch von Gesten begleiteten
Face-to-face-Gespräch von Menschen miteinander abgeleitet sind. Von daher kann man sagen, dass ein derartiges naturwissenschaftliches Modell für manche Fragestellungen adäquat
ist, dass sich aber eine sozialwissenschaftliche Kommunikationswissenschaft darauf nicht beschränken darf: das wird angesichts des Wandels der Medien gerade heute immer deutlicher."
(Autorenreferat)
[29-L] Kurilla, Robin A.:
Der kommunikative Aufbau authentischer Gefühlswelten: eine sozialkonstruktivistische
Remodellierung kommunikationstheoretischer Emotionsbegriffe, (Essener Studien zur
Semiotik und Kommunikationsforschung, Bd. 21), Aachen: Shaker 2007, 209 S., ISBN: 978-38322-6554-0 (Standort: UB Bochum(294)-HXA/8100)
INHALT: Ziel der Untersuchung ist es, einen sozialkonstruktivistischen Emotionsbegriff, der Gefühle als soziale Produkte betrachtet, in drei kommunikationswissenschaftlich relevante
Theorien einzubauen, nämlich die Theorien Bühlers, Meads und Luhmanns. Der Verfasser
fragt nach den Konsequenzen eines solchen Einbaus in das jeweilige Theoriegebäude und
vergleicht die Theorien mit Hilfe der Koordinaten des "Vorhandenen" und des "Zuhandenen".
Ausgewählte Bereiche einschlägiger kommunikationswissenschaftlicher Empirie werden im
Folgenden mit dem nun zur Verfügung stehenden Begriffsnetz neu vermessen: das Verhältnis
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von Mediennutzung und Gefühl, die "Kunst des Lügens" und die lehr- und lernbare Empathie, Emotionen in der Werbekommunikation und "corporate emotion". In einer wissenschaftstheoretischen Perspektive verortet der Verfasser seinen Ansatz abschließend innerhalb
der sozialwissenschaftlichen Paradigmendiskussion zwischen Alltagsphänomenologie und
Systemdenken. (ICE2)
[30-L] Langenbucher, Wolfgang R.:
Wie lernen Gesellschaften?: Dokumentation einer Vergeblichkeit, neidische Blicke zu den
Historikern und ein (neuer) Versuch, für ein großes Thema zu werben, in: Medien-Journal :
Zeitschrift für Kommunikationskultur, Jg. 32/2008, Nr. 1, S. 58-64
INHALT: Plädoyer für ein neues Forschungsprofil des Instituts für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft der Universität Wien mit dem Schwerpunkt Gesellschaftliches Lernen.
(KB)
[31-L] Mehling, Gabriele:
Fernsehen mit Leib und Seele: eine phänomenologische Interpretation des Fernsehens als
Handeln, (Kommunikation audiovisuell, Bd. 37), Konstanz: UVK Verl.-Ges. 2007, 390 S., ISBN:
978-3-89669-665-6 (Standort: USB Köln(38)-34A8229)
INHALT: Die Untersuchung greift aus subjektzentrierter Perspektive die Frage auf, was Menschen mit dem Fernsehen in ihrem Alltag machen, wie Fernsehen und tägliches Leben ineinander greifen. Im Anschluss an eine Problematisierung des Alltagsbegriffs wird die Aufwertung des Alltags bei Husserl erörtert und dessen Konzeption der Lebenswelt vorgestellt. Fernsehen wird als Handeln interpretiert, wobei die Dimensionen Subjektivität, Leiblichkeit, Zeitlichkeit und Intersubjektivität im Mittelpunkt stehen. Die Untersuchung entwirft so eine Perspektive, in der der Zuschauer als "leibliches Selbst in der Mitte des Handelns" steht. Sie fragt
abschließend nach den Rezipienten als Untersuchungsgegenstand einer phänomenologisch
orientierten Rezeptionsforschung und nach ihrer Beziehung zum forschend-handelnden Subjekt des Wissenschaftlers. (ICE2)
[32-L] Messmer, Heinz:
Gesellschaft als Kommunikation - Kommunikation als Gesellschaft?: Plädoyer für die
Berücksichtigung ethnomethodologischer Konversationsanalyse in Niklas Luhmanns
Gesellschaftstheorie, in: Soziale Systeme : Zeitschrift für soziologische Theorie, Jg. 13/2007, H.
1/2, S. 480-490 (Standort: USB Köln(38)-M XG 07784; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Die nachfolgenden Überlegungen beschäftigen sich mit der Frage, wie weit die kommunikative Grundlegung einer Theorie der Gesellschaft getrieben werden kann, die sich auch
noch empirisch einlösen lässt. Darauf hat er keine eindeutige Antwort parat. Dennoch wird er
argumentieren, dass eine empirische Fundierung der gesellschaftstheoretischen Aussagen in
der Systemtheorie Niklas Luhmanns in gewisser Weise wünschenswert wäre - nicht zuletzt
aus Gründen ihrer Weiterentwicklung und Anschlussfähigkeit. In diesem Zusammenhang
möchte er zunächst das Verhältnis der Theorie zu ihrem Gegenstand, der Gesellschaft, problematisieren. Dann wird er zu zeigen versuchen, warum eine empirische Fundierung gerade
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auch in der Luhmannschen Gesellschaftstheorie nützlich sein kann. Aus verschiedenen Gründen macht er sich dabei besonders für eine Berücksichtigung der ethnomethodologischen
Konversationsanalyse stark, von der er sich einen theoretischen Zugewinn hinsichtlich der
kommunikationstheoretischen Verortung von Gesellschaft verspricht." (Autorenreferat)
[33-L] Neumann, Julia:
Der Arbeitsmarkt Medien und Information: Verbleib und Erfolg der Absolventen des
Hamburger Studiengangs Mediendokumentation, in: Information - Wissenschaft & Praxis :
NfD, Jg. 59/2008, H. 4, S. 221-226 (Standort: USB Köln(38)-AP2326; Kopie über den
Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Eine jüngst an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg durchgeführte Studie untersucht die Beschäftigungsaussichten der dort ausgebildeten Medien- und Informationsfachkräfte. In diesem Rahmen wurde auch eine Verbleibstudie erstellt, bei der 147
Ehemalige des Studiengangs Mediendokumentation Auskunft über ihren beruflichen Werdegang gaben. Den Absolventen gelang es überwiegend innerhalb kurzer Zeit, eine Stelle zu
finden. Häufig diente das Praxissemester oder eine studienbegleitende Beschäftigung als Einstieg ins Postgraduale Arbeitsleben. Nur ein geringer Teil der Alumni ist im Bereich des Archiv- und Dokumentationswesens tätig. Die Mehrzahl der Befragten arbeitet in Presse- und
Verlagshäusern, in New-Media-Unternehmen, PR- und Werbeagenturen sowie in Rundfunkanstalten und in der Filmproduktion." (Autorenreferat)
[34-L] Nöth, Winfried; Bishara, Nina; Neitzel, Britta:
Mediale Selbstreferenz: Grundlagen und Fallstudien zu Werbung, Computerspiel und den
Comics, Köln: Halem 2008, 247 S., ISBN: 978-3-938258-74-3 (Standort: UB Bonn(5)2008/5138)
INHALT: "In drei Fallstudien zu Werbung, Computerspiel und Comics untersuchen die Autoren
den Aspekt der Selbstreferenz in den Medien unter semiotischen Gesichtspunkten. Ausgangspunkt ist eine sehr weite Konzeption des Begriffs der Selbstreferenz, die zwischen verschiedenen Graden, Ebenen und Formen der Selbstbezüglichkeit der Zeichen und Texte unterscheidet. Die untersuchten Medien stehen exemplarisch für drei Prototypen im Kontinuum
zwischen Referenz und Selbstreferenz in den Medien. Während Werbung nie genuin selbstreferenziell sein kann, da ihr Auftrag ist, auf ein Produkt hinzuweisen, ist das Computerspiel,
wie jedes andere Spiel auch, insofern selbstreferenziell, als das Ziel/der Zweck eines jeden
Spieles im Spielen des Spiels liegt. Zwischen diesen beiden Polen des Kontinuums zwischen
medialer Referenz und Selbstreferenz liegt das Genre der Comics, das in seiner Narrativität
referenziell, aber in seiner Fiktionalität selbstreferenziell ist." (Autorenreferat)
[35-L] Przyborski, Aglaja:
Sprechen Bilder?: Ikonizität als Herausforderung für die Qualitative Medienforschung, in:
Medien-Journal : Zeitschrift für Kommunikationskultur, Jg. 32/2008, Nr. 2, S. 74-89
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INHALT: Der Beitrag diskutiert die Erforschung formaler Elemente der Bildgestaltung als Träger
ikonischer Semantik als einer Herausforderung für die qualitative Medienforschung. Angesichts der Digitalisierung kommt dieser Frage besondere Bedeutung zu. (KB)
[36-L] Quiring, Oliver; Schweiger, Wolfgang:
Interactivity: a review of the concept and a framework for analysis, in: Communications : the
European Journal of Communication Research, Vol. 33/2008, No. 2, S. 147-167 (Standort: USB
Köln(38)-MXA00767; Kopie über den Literaturdienst erhältlich;
www.reference-global.com/toc/comm/33/2)
INHALT: Die Begriffe "Interaktivität" und "interaktive Medien" wurden in den späten 1980er
und frühen 1990er Jahren, als die Multimediaeuphorie Politiker, Wirtschaftler und Wissenschaftler gleichermaßen faszinierte, zu bezeichnenden Modewörtern. Von Beginn der wissenschaftlichen Debatte an komplizierte der uneinheitliche Gebrauch des Begriffs "Interaktivität"
massiv die Vergleichbarkeit zahlreicher empirischer Untersuchungen. Dies ist der Ausgangspunkt des Beitrags. Dieser beleuchtet zunächst die terminologischen Ursprünge von "Interaktivität" und nimmt eine Unterscheidung zu verwandten Begriffen vor. Anschließend restrukturiert und erweitert er bisherige Forschungsergebnisse auf der Grundlage eines neuen analytischen Bezugsrahmens, der drei Ebenen interaktiver Kommunikation berücksichtigt (Aktionsebene, Ebene der subjektiven Situationsbewertung und Ebene des Bedeutungsaustauschs).
Abschließend wird ein systematischer Überblick über spezifische Kriterien interaktiver Kommunikation gegeben. (UNübers.)
[37-L] Raab, Jürgen:
Visuelle Wissenssoziologie: theoretische Konzeption und materiale Analysen, Konstanz: UVK
Verl.-Ges. 2008, 397 S., ISBN: 978-3-86764-102-9
INHALT: "Jürgen Raab entwickelt eine visuelle Wissenssoziologie als anthropologisch und phänomenologisch begründete Kommunikations- und Medienwissenschaft. Die Basis seiner
theoretischen Konzeption bilden semi-professionelle Film- und Videoproduktionen. Vergleichende Fallanalysen veranschaulichen das zentrale analytische Verfahren der sozialwissenschaftlichen Bildhermeneutik und überprüfen es auf deren empirische Tragfähigkeit. Die Einzelfallrekonstruktion führen zu der These, dass die technischen Artefakte und ihre audiovisuellen Konstruktionen die außermediale 'Wirklichkeit' und die Sozialität sich medialisierender
Gesellschaften nicht auflösen. Vielmehr tragen sie sowohl zur Absicherung traditioneller wie
zur Ausbildung neuer Weltsichten und Vergemeinschaftungsformen bei." (Autorenreferat)
[38-L] Schäfer, Mike S.:
Diskurskoalitionen in den Massenmedien: ein Beitrag zur theoretischen und methodischen
Verbindung von Diskursanalyse und Öffentlichkeitssoziologie, in: Kölner Zeitschrift für
Soziologie und Sozialpsychologie, Jg. 60/2008, H. 2, S. 367-397 (Standort: USB Köln(38)Haa00277-b; Kopie über den Literaturdienst erhältlich;
www.vsjournals.de/index.php;do=show_article/sid=ca39b98d4b5f267ada3f50a408fc81d3/site=kz
fss/area=soz/id=6733)
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INHALT: "Diskursanalysen in der Tradition Michel Foucaults und die am Wissenschaftszentrum
Berlin für Sozialforschung (WZB) entwickelte Öffentlichkeitstheorie sind die beiden zentralen Ansätze, die zur soziologischen Analyse öffentlicher und massenmedialer Kommunikation in Anschlag gebracht werden. Beide Ansätze weisen auf relevante Aspekte gesellschaftlicher Kommunikation hin. Sie werden aber bislang nicht zu verbinden versucht. Dies ist das
Anliegen des vorliegenden Artikels: Zunächst wird gezeigt, dass die theoretischen Prämissen
beider Ansätze Parallelen aufweisen. Anschließend wird versucht, mittels des Konzepts der
'Diskurskoalitionen' eine theoretische Brücke zwischen Diskursanalyse und WZB-Öffentlichkeitstheorie zu schlagen, und es wird vorgeschlagen, Diskurskoalitionen mittels multipler
Korrespondenzanalysen zu rekonstruieren. In der Folge wird die Berichterstattung deutscher
Leit-Printmedien über zwei biowissenschaftliche Themen exemplarisch untersucht. Für die
beispielhaft analysierten Fälle, die Humangenomforschung und die Stammzellforschung, zeigen sich jeweils plausibel interpretierbare Diskurskoalitionen, die ein unterschiedliches Ausmaß an Diskursmacht zu besitzen scheinen." (Autorenreferat)
[39-L] Schicha, Christian:
Aufgaben, Ansätze und Arbeitsfelder der Medienethik, in: Zeitschrift für
Kommunikationsökologie und Medienethik, Jg. 19/2007, Nr. 1, S. 133-145
INHALT: Medienethik soll als Form der angewandten Moralphilosophie einen systematischen
Beitrag zur Beurteilung potenziell moralischer Verfehlungen leisten und sich dabei auf ein
philosophisch fundiertes Kategoriensystem beziehen, das normative Kriterien für den angemessenen Umgang mit Medieninhalten formuliert und klare Verantwortungszuschreibungen
vornimmt. Der Disziplin Medienethik kommt dabei die Aufgabe zu, Defizite im Bereich der
Medienangebote, der Mediennutzung sowie der Programminhalte aufzuzeigen und alternative
Handlungskonzepte anzubieten, anhand derer die Qualität und moralische Angemessenheit
medialen Handelns bewertet werden können. Von dieser Ausgangsposition her beschreibt der
Beitrag Aufgaben, Ansätze und Arbeitsfelder der Medienethik. Behandelt werden die Ambivalenz der Medienethik zwischen Theorie und Praxis, die Bezugsebenen ethischer Verantwortung, die Ebenen der medienethischen Argumentation, Arbeitsfelder medienethischer Reflexionen, medienethisch relevante Praxisfälle und die Medienselbstkontrollinstanzen. Abschließend wird die Frage diskutiert, ob "sich die skizzierten anspruchsvollen moralischen
Maximen und praktischen Verhaltensregeln in der aktuellen Medienlandschaft überhaupt
noch realisieren lassen." Der Autor kommt zu dem Schluss, dass eine "adäquate Medienethik
(...) weder die Medienbetreiber, das Publikum noch die Sozialisationsinstanzen aus der Verantwortung" entlässt. (RG)
[40-L] Schmidt, Siegfried J.:
Systemflirts: Ausflüge in die Medienkulturgesellschaft, Weilerswist: Velbrück Wissenschaft
2008, 229 S., ISBN: 978-3-938808-41-2
INHALT: Soziale Systeme nutzen den Spielraum, den ihnen "die Medien" eröffnen, für ein kreatives Austesten von Interaktionen mit anderen sozialen Systemen. Systemflirts, so der Verfasser, sind angesagt, und die Flirtpartner finden sich in unterschiedlichen Bereichen: Werbung
und Politik, Kunst und Werbung, Wirtschaft und Kunst, Medien und Religion oder Medien
und Öffentlichkeit. Die Beziehungen zwischen diesen Partnern sind nicht völlig neu. Neu ist
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aber, dass Systemflirts in Medienkulturgesellschaften unter den Bedingungen voller Einsicht
in die Medialität aller Weltverhältnisse geführt werden. Diese Einsicht dominiert seit einiger
Zeit den medientheoretischen wie den medienphilosophischen Diskurs. In den gesellschaftlichen Entwicklungen stehen, so der Autor, Fragen nach den Konditionen von Öffentlichkeitskulturen im Vordergrund: Welche Rolle spielen Gefühle bei allen Teilnehmern in/von Medienprozessen, welche Bedeutsamkeit kommt dem Erzählen zu, wie wirken operativen Fiktionen in den verschiedenen Bereichen von Medienkulturgesellschaften? Wie beeinflussen die
Bedingungen medialer Öffentlichkeit besonders sensible gesellschaftliche Systeme wie etwa
Kunst und Politik? Systemflirts erhalten besonderen Reiz, wenn an den Rändern von Systemen experimentiert wird. In diesem Kontext bekommt etwa die von vielen bereits totgesagte
"Konkrete Dichtung" insofern eine neue Bedeutung, als sie im Lichte medienkultureller Beobachtung als ein Literatur- und Kunstprogramm erscheint, in dem schon Medialitätsbedingungen exploriert worden sind. Die technischen Möglichkeiten der Erzeugung von Virtualitäten haben nicht nur die Differenz real/virtuell dauervirulent werden lassen, sondern auch die
Differenz authentisch/virtuell. Es wird der Frage nachgegangen, ob der Mensch in Zeiten des
Internet noch eine Chance auf Authentizität hat. Diese Frage macht nicht etwa an der Schwelle des Todes halt. Das neue Motto, so die These, lautet: Virtuell bis in den Tod und über den
Tod hinaus in das Leben im virtuellen Friedhof. Dem Verfasser geht es nicht um den Entwurf
einer neuen "großen Theorie", sondern darum, Beobachtungs- und Beschreibungsperspektiven auszuprobieren. Es wird argumentiert, dass alle Medien- und Kulturtheorie kultürlich
Kinder von Medienkultur-Gesellschaften sind und keine neutralen Beobachtungen und Beschreibungen. (ICF2)
[41-F] Schorr, Angela, Prof.Dr. (Leitung):
Befragungsstudie und Analyse von Websites deutscher und internationaler Kommunikationsforscher, u.a. als Grundlage für ein Gutachten für den Wissenschaftsrat zur aktuellen
Lage der deutschen Kommunikations- und Medienwissenschaft
INHALT: keine Angaben
ART: ENDE: 2007-02 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Siegen, FB 02 Erziehungswissenschaft und Psychologie, Fach Psychologie Professur für Medienpsychologie und Pädagogische Psychologie (57068 Siegen)
KONTAKT: Leiterin (Tel. 0271-740-4685, -2828, Fax: 0271-740-4684,
e-mail: schorr@psychologie.uni-siegen.de)
[42-L] Schwarzenegger, Christian:
Das Leben ist anderswo: Anregungen zur Justierung des Blicks auf Heterotopien
europäischer Alltagskultur, in: Medien & Zeit : Kommunikation in Vergangenheit und
Gegenwart, Jg. 23/2008, Nr. 3, S. 19-42
INHALT: Der Autor wendet seinen Blick vom politischen Europa der EU ab und versucht eine
zusätzliche Perspektive auf Europa anzuregen, in der, neben den Elitendiskursen einer politischen Öffentlichkeit, Europäisierung auch dort beobachtet wird, wo sie als sozialer Prozess
stattfindet - "unten" im "Irgendwo" alltäglicher Lebensrealitäten von Europäerinnen und Europäern. Über eine Rekapitulation des Begriffes "Kommunikationsraum" plädiert er dafür,
Europa als "kommunizierten Raum" zu konzipieren und durch die Identifikation vielfältiger
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sozial konstituierter Räume als Schauplatz von Vergemeinschaftungsprozessen neue Beobachtungsgrundlagen für neue Beobachtungen zu gewinnen, die vorderhand ohne nationalstaatlich abgeleitete Öffentlichkeiten auskommen. In Anlehnung an Michel Foucault bezeichnet der Autor dieses Europa als ein Europa der Heterotopien, der anderen Orte, das man so
entdecken kann, und das sich für ihn auch und besonders durch populärkulturelles und konsumistisches Handeln ausdrückt. Dies ist auch ein vergnügliches "Europa buffa", das es als Erlebnisgemeinschaft zu untersuchen gilt. (UN2)
[43-L] Silverstone, Roger:
Mediapolis: die Moral der Massenmedien, (Edition Zweite Moderne), Frankfurt am Main:
Suhrkamp 2008, 296 S., ISBN: 978-3-518-41973-1 (Standort: UB Bonn(5)-2008/6353)
INHALT: Der Verfasser setzt sich mit der Krise der Kommunikation auseinander, die er für eine
Krise von Moral, Ethik und Politik hält. Er will zeigen, dass der gedankenlose Umgang mit
der medialen Umwelt die Fähigkeit zu humanem Handeln bedroht und dass Realitäten wie
Möglichkeiten der globalen Kommunikation thematisiert werden müssen, wenn die Abwärtsspirale zunehmender globaler Verständnislosigkeit und Inhumanität umgekehrt werden soll.
Die Bedeutung der Medien für die Interpretation der Welt belegt der Verfasser mit folgender
Episode: Nach dem Beginn der Luftangriffe auf die Taliban fragte die BBC einen afghanischen Hufschmied, wie er sich die plötzlichen Bombardements erkläre. Die Al-Qaida, antwortete dieser, habe wohl viele Amerikaner mitsamt ihrer Esel getötet und zwei ihrer Burgen
zerstört. Im globalen Zeitalter ist die Interpretation der Welt notwendig ungleichzeitig und
polyperspektiv. Damit sind viele demokratischen Modelle überholt, die von der Retrofiktion
der griechischen Polis mit ihrer Agora ausgehen, auf der die Menschen zusammenkommen,
beraten und entscheiden. In der Mediapolis konstatiert der Verfasser einen Strukturwandel
hin zu einer virtuellen, kosmopolitischen Öffentlichkeit, die unser Wissen und unsere Erfahrungen prägt. Ausgehend von Hannah Arendt, Ulrich Beck und Jürgen Habermas entwirft er
eine neue Ethik der Massenmedien, eine Ethik der Gastfreundschaft, der Verpflichtung und
der Verantwortung. (ICE2)
[44-L] Soeffner, Hans-Georg:
Symbolische Präsenz: unmittelbare Vermittlung - zur Wirkung von Symbolen, in: Jürgen
Raab, Michaela Pfadenhauer, Peter Stegmaier, Jochen Dreher, Bernt Schnettler (Hrsg.):
Phänomenologie und Soziologie : theoretische Positionen, aktuelle Problemfelder und empirische
Umsetzungen, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2008, S. 53-64, ISBN: 978-3-531-15428-2
INHALT: Der Autor intendiert mit seinen kulturanthropologischen Reflexionen eine Ergänzung
der von Alfred Schütz und Thomas Luckmann protosoziologisch entworfenen Symboltheorie.
Er nimmt am Beispiel des "Fall Mose" und der alttestamentarischen Legende vom "goldenen
Kalb" eine konkrete Symbolinterpretation vor und führt vor diesem Hintergrund eine Unterscheidung zwischen Symbolen erster und zweiter Ordnung ein: Erste werden unvermittelt
sinnlich wahrgenommen und können aufgrund ihrer unmittelbaren Präsenz unwillkürliche,
auch körperliche Reaktionen auslösen; letztere sind immer nur vermittelt präsent und daher
auf mediale Repräsentationen angewiesen. Beide Symbolordnungen verweisen jedoch auf das
Transzendente und Unsichtbare, das einerseits den Symbolen ihre Wirkungsmacht und andererseits dem Außeralltäglichen, auf das sich die Symbole beziehen, die Aura der Heiligkeit
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verleiht. Um den Prozess analytisch zu durchdringen, in dem die Symbole erster und zweiter
Ordnung ihre oft unvermittelte und kaum zu kontrollierende Kraft entfalten, schlägt der Autor
ein phänomenologisches Drei-Stufen-Modell der Symbolisierung vor. Dadurch lässt sich verdeutlichen, dass Symbole Antworten auf das anthropologische Problem der Selbsterfahrung
des Menschen als Bewohner unterschiedlicher, widersprüchlicher und miteinander konkurrierender Wirklichkeiten sind. (ICI2)
[45-L] Stegbauer, Christian (Hrsg.):
Netzwerkanalyse und Netzwerktheorie: ein neues Paradigma in den Sozialwissenschaften,
(Netzwerkforschung, Bd. 1), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2008, 596 S., ISBN: 978-3531-15738-2
INHALT: "In der Netzwerkanalyse und der Netzwerktheorien stehen Muster von Relationen im
Mittelpunkt der Forschung. Die Netzwerkforschung knüpft an Klassiker der Soziologie und
an verschiedene theoretische Richtungen und bekannte Methoden an. Durch das neue Paradigma der Netzwerkforschung ist aber in den letzten Jahren eine Vielfalt an theoretischen und
empirischen Forschungsarbeiten angestoßen worden, die dieses Feld zum vielleicht dynamischsten Bereich in der Sozialforschung aufsteigen ließ. Dies liegt an der Tatsache, dass mit
Hilfe der Netzwerkforschung Antworten auf zahlreiche noch nicht oder noch nicht ausreichend geklärte Fragen gegeben werden können. Im Band werden wichtige Theoriestränge
und methodische Zugänge, sowohl einführend als auch in Form neuester Forschungsergebnisse behandelt." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Christian Stegbauer: Netzwerkanalyse
und Netzwerktheorie. Einige Anmerkungen zu einem neuen Paradigma (11-19); Klaus Liepelt: KorRelationen: Empirische Sozialforschung zwischen Königsweg und Kleiner Welt (2147); Jessica Haas, Sophie Mützel: Netzwerkanalyse und Netzwerktheorie in Deutschland.
Eine empirische Übersicht und theoretische Entwicklungspotentiale (49-62); Roger Häußling:
Zur Verankerung der Netzwerkforschung in einem methodologischen Relationalismus (6578); Jan Fuhse: Netzwerke und soziale Ungleichheit (79-90); Betina Hollstein: Strukturen,
Akteure, Wechselwirkungen. Georg Simmels Beiträge zur Netzwerkforschung (91-103);
Christian Stegbauer: Weak und Strong Ties. Freundschaft aus netzwerktheoretischer Perspektive (105-119); Stefan Bernhard: Netzwerkanalyse und Feldtheorie. Grundriss einer Integration im Rahmen von Bourdieus Sozialtheorie (121-130); Clemens Blümel: Institutionelle Muster der Wissensproduktion in den Optischen Technologien: Feldtheoretische Perspektiven zur
Interpretation von Netzwerkstrukturen (131-144); Per Kropp: Methodologischer Individualismus und Netzwerkforschung. Ein Diskussionsbeitrag (145-153); Boris Holzer: Netzwerke
und Systeme. Zum Verhältnis von Vernetzung und Differenzierung (155-164); Steffen Albrecht: Netzwerke und Kommunikation. Zum Verhältnis zweier sozialwissenschaftlicher Paradigmen (165-178); Thomas N. Friemel: Netzwerkanalytische Methoden zur Identifizierung
von Kommunikationsrollen (179-190); Christian Stegbauer: Die Bedeutung des Positionalen.
Netzwerk und Beteiligung am Beispiel von Wikipedia (191-199); Florian Straus, Renate Höfer: Identitätsentwicklung und soziale Netzwerke (201-211); Lothar Krempel: Netzwerkanalyse. Ein wachsendes Paradigma (215-226); Jürgen Pfeffer: Visualisierung sozialer Netzwerke (227-238); Florian Windhager, Lukas Zenk, Hanna Risku: Situated Organizational Mapping (239-249); Sebastian Erlhofer: Missing Data in der Netzwerkanalyse (251-260); Peter
Mutschke: Zentralitätsanomalien und Netzwerkstruktur. Ein Plädoyer für einen "engeren"
Netzwerkbegriff und ein community-orientiertes Zentralitätsmodell (261-272); Cora Schaefer, Bettina Hoser: Die Beeinflussung von Zentralitätsmaßen der sozialen Netzwerkanalyse
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durch Gästeaccounts in Internet-Diskussionsforen (273-286); Markus Schubert: Elemente der
Netzwerkanalyse für prognostische Studien. Wie die Netzwerkanalyse deterministische und
stochastische Prognosen ergänzen kann (287-294); Marina Hennig: Mit welchem Ziel werden
bestehende Netzwerke generiert? (295-307); Wolfgang Sodeur, Volker G. Täube: Die Bedeutung der Identifikation von Subgruppen für die Erklärung von Informationsflüssen (309-320);
Matthias Trier, Annette Bobrik: Dynamische Analyse von Netzwerken elektronischer Kommunikation. Kann der Zentralität getraut werden? (323-334); Kai Fischbach, Peter A. Gloor,
Johannes Putzke, Daniel Oster: Analyse der Dynamik sozialer Netzwerke mit Social Badges
(335-345); Jan H. Marbach: Netzwerk und Sozialkapital. Dynamische Zusammenhänge im
Licht von Paneldaten der Umfrageforschung (347-358); Richard Heidler: Zur Evolution sozialer Netzwerke. Theoretische Implikationen einer akteursbasierten Methode (359-372); Michael Mäs, Andrea Knecht: Die Entwicklung von negativen Beziehungen in Schulklassen
(373-384); Dieter Bögenhold, Jörg Marschall: Metapher, Methode, Theorie. Netzwerkforschung in der Wirtschaftssoziologie (387-400); Michael Vyborny, Gunther Maier: Die Regionalforschung als Anwendungsgebiet der Netzwerkanalyse? (401-412); Alexander Mehler,
Barbara Frank-Job, Philippe Blanchard, Hans-Jürgen Eikmeyer: Sprachliche Netzwerke (413427); Carlotta von Bock und Polach: Neue Institutionenökonomie und Netzwerkanalyse.
Theoretische und methodische Anknüpfungspunkte am Beispiel des Spargelanbaus in Brandenburg (429-441); Sam Zeini, Andreas Harrer, H. Ulrich Hoppe: Innovationsprozesse in
Open-Source-Communities aus netzwerkanalytischer Sicht (443-454); Isabel Hatzel, Patric
Üschner: Transparentes Parlament. Informelle Netzwerke der Bundestagsabgeordneten (455466); Reiner Becker: Persönliche Beziehungsnetzwerke und ihre Bedeutung in der Verfestigung von rechtsextremistischen Orientierungen (467-478); Kai Marquardsen, Silke Röbenack: "...der Freundeskreis, der Bekanntenkreis hat sich total verändert". Rekonstruktionen von
sozialen Beziehungskontexten bei Arbeitslosengeld-II-EmpfängerInnen (479-489); Andreas
Wald: Der Netzwerkansatz in der Führungsforschung (493-502); Nicoline Scheidegger: Die
Wirkung struktureller Löcher auf den Karriereerfolg im Management. Eine kontingente Betrachtung (503-516); Philipp Schauwecker: Unternehmen als Akteure egozentrierter Netzwerke (517-527); Claudia Müller: Analyse der Selbstorganisation in virtuellen Wiki-basierten Informationsräumen (529-539); Gerhard Fuchs: Die Steuerung virtueller Projektnetzwerke: email und schlözen (541-553); Birgit Peuker: Untersuchung von Risikokontroversen mittels
netzwerkanalytischer Methoden (557-565); Diana Lindner: Die experimentelle Überprüfung
dynamischer Vernetzungsprozesse (567-578); Stephan Lorenz: Von der Akteur-NetzwerkTheorie zur prozeduralen Methodologie. Kleidung im Überfluss (579-588).
[46-L] Strehle, Samuel; Szabo, Sacha (Hrsg.):
Unterhaltungswissenschaft: Populärkultur im Diskurs der cultural studies, (Studien zur
Unterhaltungswissenschaft, Bd. 1), Marburg: Tectum Verl. 2008, 163 S., ISBN: 978-3-82889635-2 (Standort: UB Duisburg(464)-E11NZX7668)
INHALT: "Unterhaltungswissenschaft bringt zusammen, was scheinbar nicht zusammengehört:
Sie verknüpft Theorien mit Gegenständen, auf die Theorien nur selten oder nie angewandt
wurden. Die Beiträge dieses Bandes untersuchen die medientheoretische Bedeutung der Graffitis an den Wänden, die Identitätsprobleme Commander Datas auf dem Raumschiff Enterprise, den kolonialen Diskurs im 'Dschungelbuch' und die postmoderne Geschlechterkonstruktion im Online-Rollenspiel 'World of Warcraft'. Mit Hilfe kultursoziologischer Theorien beantworten sie, ob man 'Herr der Ringe' als Kriegserklärung gegen die Moderne verstehen muss
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und was es mit dem Phänomen Zeit in 'Terminator 2' auf sich hat." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Institut für Theoriekultur: Manifest der Unterhaltungswissenschaft (7-10); Samuel Strehle: Fortsetzung des Aufstands mit anderen Mitteln? Eine kultursoziologische und medientheoretische Analyse des Graffiti-Writings (11-38); Elke Regina Maurer: Maschinen und
Menschen. Phänomene einer Beziehung in der Science-Fiction-Serie "Star Trek" (39-68);
Stephanie Bethmann: Ringkrieg gegen die Moderne? Ein soziologischer Zugang zu R. R.
Tolkiens "Der Herr der Ringe" (69-94); Daniel Bultmann: Moglis Bestimmung im Garten der
Arten. Führerlose Massen, Artentrennung und Familienwerte im "Dschungelbuch" (95-120);
Sacha Szabo: Die "A-N-T-Wort" des Terminators. Bruno Latours Akteur-Netzwerk-Theorie
und das Aktantennetzwerk in "Terminator 2" (121-134); Christian Schmieder: World of
QueerCraft vs. World of TravestyCraft? Kommunikation und Geschlecht im Online-Rollenspiel "World of Warcraft" (135-160); Martin Dornberg: Unterhaltung, Wissenschaft, Unterhaltungswissenschaft Theorie, Kultur, Theoriekultur (161-163).
[47-L] Tatzl, Gabriele:
Web-Experimente in der Kommunikationswissenschaft, in: Medien-Journal : Zeitschrift für
Kommunikationskultur, Jg. 32/2008, Nr. 2, S. 53-61
INHALT: Der Beitrag befasst sich mit den Spezifika und Problemen der Erhebungsmethode des
Web-Experiments. Im Zentrum stehen dabei die Kontrolltechniken des internetbasierten Experimentierens sowie Schwierigkeiten der technischen Umsetzbarkeit. (KB)
[48-L] Trenz, Hans-Jörg:
Methodologischer Nationalismus oder Mediennationalismus: über die begrenzte
Notwendigkeit einer Neuorientierung der Medien- und Öffentlichkeitsforschung in Europa,
in: Medien & Zeit : Kommunikation in Vergangenheit und Gegenwart, Jg. 23/2008, Nr. 3, S. 4-17
INHALT: Der Autor stellt die Frage nach der Notwendigkeit einer Neuorientierung der Medienund Öffentlichkeitsforschung in Europa und kommt zu dem Schluss, dass diese nur begrenzt
notwendig ist. Nationale Öffentlichkeitsarenen sind auch weiterhin relevante Schauplätze von
europäischen Diskursen und es gilt zu hinterfragen ob die Beobachtung Europas in der gängigen Form an einem Methodischen Nationalismus oder aber an einem Nationalismus der Medien liegt, die ihrerseits aufgrund nationaler Interessensparameter berichten und für eine europäische Perspektive oftmals auch mangelhaft qualifiziert sind. Nach Meinung des Autors ist
die Annahme einheitlicher nationaler Öffentlichkeit nur eine lebendig gehaltene Scheinattrappe. Europäische Öffentlichkeit muss daher weniger auf eine Überwindung als vielmehr auf
die Erneuerung nationaler Öffentlichkeiten abzielen. Als mögliche Maßnahme dazu sieht er
die Schaffung eines Grundangebots an kritischer, qualifizierter und marktfähiger Europaberichterstattung durch finanzielle staatliche Zuwendung. (UN2)
[49-L] Wittmann, Frank:
Medienkultur und Ethnographie: ein transdisziplinärer Ansatz ; mit einer Fallstudie zu
Senegal, (Cultural studies, Bd. 29), Bielefeld: transcript Verl. 2007, 422 S., ISBN: 978-3-89942747-9 (Standort: ULB Münster(6)-3K7001)
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INHALT: Der Verfasser führt verschiedene theoretische und empirische Reflexionsstränge zur
Aktualität der Medienkultur und zu Afrika im Wandel so zusammen, dass ein eigener medienkulturwissenschaftlicher Ansatz entwickelt und in Fallstudien zur Medienkultur des westafrikanischen Landes Senegal angewendet werden kann. Die Untersuchung ist in drei Teile
gegliedert. Der erste Teil führt in das theoretische Konzept der Untersuchung ein und behandelt vergleichend neuere Ansätze der Medienkulturwissenschaft wie soziokulturellen Konstruktivismus, Mediendispositivforschung, Theatralitätsansatz, Medienethnologie und Cultural Studies. Auf der Basis einer Kritik an den Cultural Studies im Allgemeinen und dem Circuit of Culture im Besonderen wird im zweiten Teil auf der Grundlage des Kreislaufmodells
ein Ansatz für die ethnographische Analyse von transnationalen Medienkulturen entwickelt.
Der ethnographische Ansatz der Medienkulturwissenschaft konzipiert Medienkultur als einen
Kontext, der sich aus den Praktiken von Kommunikatoren, Rezipienten und Regulationsakteuren sowie den ihnen inhärenten Identitäten und Repräsentationen konstituiert. Der dritte
Teil der Untersuchung basiert auf einem Feldforschungsprojekt im Senegal und stellt an den
Beispielen Konflikt, Konfliktlösung und Plurimedialität dar, wie der ethnographische Ansatz
der Medienkulturwissenschaft für die Analyse einer westafrikanischen Medienkultur verwendet werden kann. (ICE2)
[50-L] Wodak, Ruth; Koller, Veronika (Hrsg.):
Handbook of communication in the public sphere, (Handbooks of applied linguistics, Vol. 4),
Berlin: de Gruyter 2008, XV, 462 S., ISBN: 978-3-11-018832-5 (Standort: UB Köln(38)35A6051)
INHALT: "This volume brings together research from different traditions which maps the vast
territory of language and communication in the public sphere from a variety of angles, including (critical) discourse analysis, genre theory and media studies. The book is divided into the
three broad Fields of business, politics and media, ensuring the interdisciplinary nature of the
volume. Every contribution provides the state of the art of the respective field as well as most
relevant theoretical frameworks, a discussion of methodologies and some empirical examples.
The book addresses students and researchers in various fields of the Social Sciences." (author's abstract). Contents: Veronika Koller, Ruth Wodak: Shifting boundaries and emergent
public spheres (1-20); Scott Wright: Language, communication and the public sphere: Definitions (21-44); Phil Graham: Public space, common goods, and private interests: Emergent definitions in globally mediated humanity (45-66); Nick Couldry: Media discourse and the naturalisation of categories (67-88); Michelle M. Lazar: Language, communication and the public
sphere: A perspective from feminist critical discourse analysis (89-112); Guy Cook: Advertisements and Public Relations (113-130); Gerlinde Mautner: Language and communication
design in the marketplace (131-154); Veronika Koller: Identity, image, impression: Corporate
self-promotion and public reactions (155-180); Aud Solbjorg Skulstad: Creating a "green"
image in the public sphere: Corporate environmental reports in a genre perspective (181-202);
Lidia De Michelis: Britain TM and "corporate" national identity (203-222); Paul A. Chilton:
Political terminology (223-242); Martin Reisigl: Rhetoric of political speeches (243-270);
Florian Oberhuber: Dissemination and implementation of political concepts (271-290); Ruth
Wodak: The contribution of critical linguistics to the analysis of discriminatory prejudices
and stereotypes in the language of politics (291-316); Werner Holly: Tabloidisation of political communication in the public sphere (317-342); Theo van Leeuwen: News genres (343362); Helmut Gruber: Specific genre features of new mass media (363-382); Kay Richardson:
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Specific debate formats of mass media (383-400); Christine Anthonissen: The Sounds of silence in the media: Censorship and self-censorship (401-428); Rodney H. Jones: Technology,
democracy and participation in space (429-446).
[51-L] Wohlgemuth, Michael:
Der kommunikative Charakter kapitalistischen Wettbewerbs: eine "Österreichische"
Replik auf Habermas, in: Reinhard Neck (Hrsg.): Was bleibt vom Positivismusstreit?, Frankfurt
am Main: P. Lang, 2008, S. 137-173, ISBN: 978-3-631-54701-4
INHALT: Der Beitrag setzt sich mit neueren Arbeiten von J. Habermas auseinander. Die Untersuchung beginnt mit der Diskurstheorie und allgemeiner mit der Theorie kommunikativen
Handelns, die Habermas seit den 1980er Jahren entwickelt hat und zur Begründung politischer Prozesse heranzieht. Unter Verwendung des Ansatzes der Österreichischen Schule der
Nationalökonomie, insbesondere von Argumenten von F. A. Hayek, zeigt der Autor auf, dass
gerade die kapitalistische Wettbewerbsgesellschaft, die von Habermas und der gesamten Kritischen Theorie immer abgelehnt wurde, als ein Kommunikationsnetz gesehen werden kann,
das viele der von Habermas aufgestellten Anforderungen wesentlich besser erfüllt als der politische Prozess, in dem durch diverse Formen des Staatsversagens die Präferenzen der Bürger
inadäquat repräsentiert werden. Im politischen Prozess werden Meinungen oligopolistisch
produziert, während der Marktprozess (zumindest in seiner idealen Form) die von Habermas
postulierten Merkmale eines herrschaftsfreien Diskurses erfüllt. Aus der Arbeit des Verfassers kann der Schluss gezogen werden, dass der Kapitalismus jene Wirtschaftordnung sein
müsste, die durch die Habermasschen Theorien am besten gerechtfertigt würde. (ICG2)
[52-L] Wunden, Wolfgang:
"Gemeinschaft und Fortschritt" (Rom 1971): das vatikanische Grundlagendokument ;
Beitrag zu einer europäischen Medienethik, in: Zeitschrift für Kommunikationsökologie und
Medienethik, Jg. 19/2007, Nr. 1, S. 69-73
INHALT: Mit dem vatikanischen Grundlagendokument "Communio et Progressio" (CeP) aus
dem Jahre 1971 unternimmt die katholische Kirche den Versuch einer Öffnung von Kirche
und Theologie zur modernen Kultur und beginnt eine verstärkte Auseinandersetzung mit modernen kulturellen Ausdrucksformen und Technologien. Ausgehend von der einleitenden programmatischen Feststellung: "Gemeinschaft und Fortschritt der menschlichen Gesellschaft
sind die obersten Ziele sozialer Kommunikation und ihrer Medien, wie der Presse, des Films,
des Hörfunks und des Fernsehens" werden die für die Medienethik wichtigsten Passagen des
Textes vorgestellt und analysiert. Anhand von drei Thesen wird erläutert, welchen Beitrag
CeP zur Entwicklung einer europäischen Medienethik leisten kann. Das Fazit lautet: "Gegen
alle Vorbehalte empfiehlt sich, die kommunikationswissenschaftlichen und medienethischen
Grundlagen, wie sie im Dokument 'Communio et Progressio' niedergelegt sind, als wertvollen
Beitrag zu einer europäischen Exploration im Medienbereich zu betrachten. Eine Medienethik
im Sinne der Förderung des gesellschaftlichen Gesprächs und der Verständigung zwischen
Menschen und Gruppen kann und sollte ein wichtiger Teil dessen sein, was als kulturell verstandene europäische Identität zu fassen und zu entwickeln ist." (RG)
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1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte
1.2
Geschichte der Medien, Pressegeschichte
[53-L] Arning, Holger:
Die Mythen der Macht in der Kirchenpresse: Diskurse von Katholizismus und
Nationalsozialismus im Jahr 1934, in: Communicatio Socialis : internationale Zeitschrift für
Kommunikation in Religion, Kirche und Gesellschaft, Jg. 41/2008, Nr. 1, S. 36-57 (Standort: USB
Köln(38)-M XA 01287; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: " 'Unser Kirchenblatt' aus Recklinghausen war in den ersten Jahren des 'Dritten Reichs'
die auflagenstärkste katholische Sonntagszeitung im Bistum Münster. Exemplarisch unterzog
Holger Arning 33 Ausgaben des Blattes aus den Jahren 1933 und 1934 einer Diskursanalyse,
um ein differenziertes Bild des Ringens von Weltanschauung und Religion beziehungsweise
von Macht und Widerstand zu zeichnen. Die Ergebnisse verdeutlichen, wie Katholizismus
und Nationalsozialismus mit Versprechungen und Drohungen versuchten, das Handlungspotenzial für sich zu gewinnen, das aus den Bedürfnissen, Hoffnungen, Aggressionen und Ängsten der einzelnen Menschen resultierte. Der Katholizismus behauptete dabei seine Autonomie
und wirkte dem Nationalsozialismus vor allem im Bereich der Religion entgegen. Andererseits zeigt der Verfasser auch, wie die katholischen Autoren bei bestimmten Themen Übereinstimmung mit den Nationalsozialisten demonstrierten, z.B. durch ihre Affinität zu den Mythen der Volksgemeinschaft und des Führertums sowie ihre mangelnde Wertschätzung der
pluralistischen Demokratie. Dadurch trugen sie teilweise dazu bei, einige der strukturellen
Rahmenbedingungen zu schaffen, auf deren Basis die Nationalsozialisten später gegen ihren
Willen agieren konnten." (Autorenreferat)
[54-F] Bartz, Christina, Dr.; Epping-Jäger, Cornelia, Dr.; Otto, Isabell, M.A. (Bearbeitung);
Schneider, Irmela, Prof.Dr. (Leitung):
Sondierungen der Mediennutzung (Teilprojekt C5)
INHALT: Das Projekt geht den Verfahren nach, die mit großem Aufwand zur Beobachtung und
Profilierung des Nutzers eingesetzt werden, seitdem dessen Adressierung prekär geworden
ist. Adressierungsprobleme entstehen mit der funktionalen Differenzierung der Gesellschaft
und der beginnenden 'Massenkommunikation', also seit etwa 1800. Wenn Kommunikation
nicht mehr von der Vorstellung eines homogenen Publikums ausgehen kann, wird der Kommunikationserfolg fortdauernd unsicher. In welchem Ausmaß dieser Einschnitt, z.B. angezeigt als Wechsel von simple audience zu mass audience, ein bis heute verhandeltes Problem
erzeugt, belegen die gewaltigen publizistischen, wissenschaftlichen und technologischen Investitionen, die seit der Etablierung der Massenmedien zur Beobachtung des Nutzers vorgenommen werden. Sie sind von der Erwartung geleitet, die hartnäckig gestellte Frage nach der
sozialen und kulturellen Wirkung der Medien zu beantworten. Auch die gegenwärtig, also um
2000, vorangetriebene Digitalisierung verfolgt exakt dieses Ziel: Adressierung des individuellen Mediennutzers möglichst ohne jeden 'Streuverlust'. ZEITRAUM: 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts bis Gegenwart GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, USA
METHODE: Diskursgeschichte DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen. Aktenanalyse, offen. Diskursanalyse.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Bartz, Christina; Ruchatz, Jens (Hrsg.): Mit Telemann durch die
deutsche Fernsehgeschichte: Kommentare und Glossen des Fernsehkritikers Martin Morlock.
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1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte
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Bielefeld: transcript Verl. 2006. ISBN 3-89942-327-5.+++Bartz, Christina; Schneider, Irmela: Spektakel der Normalisierung. Mediologie, Bd. 17. München: Fink 2007. ISBN 978-37705-4459-2.+++Bartz, Christina: MassenMedium Fernsehen: die Semantik der Masse in der
Medienbeschreibung. Masse und Medium, Bd. 6. Zugl. Köln, Univ., Diss., 2005. Bielefeld:
transcript Verl. 2007. ISBN 978-3-89942-628-1.+++Schneider, Irmela; Bartz, Christina
(Hrsg.): Formationen der Mediennutzung I: Medienereignisse. Bielefeld: transcript Verl.
2007. ISBN 978-3-89942-616-8.+++Schneider, Irmela; Otto, Isabel (Hrsg.): Formationen der
Mediennutzung II: Strategien der Verdatung. Bielefeld: transcript Verl. 2007 (im Druck).
ISBN 978-3-89942-742-4.+++Schneider, Irmela (Hrsg.): Bd. 3 in Planung. Bielefeld: transcript Verl.+++Otto, Isabell: Aggressive Medien: zur diskursiven Regulation von Mediengewalt. Bielefeld: transcript Verl. 2008 (im Erscheinen).
ART: BEGINN: 2005-01 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche
Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Köln, Kulturwissenschaftliches Forschungskolleg SFB-FK 427
"Medien und kulturelle Kommunikation" (Bernhard-Feilchenfeld-Str. 11, 50969 Köln); Universität Köln, Philosophische Fakultät, Institut für Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft
(Meister-Ekkehart-Str. 11, 50937 Köln)
KONTAKT: Bartz, Christina (Dr. Tel. 0221-470-5384, e-mail: t.bartz@uni-koeln.de)
[55-L] Bernhold, Monika:
Nach dem Fernsehen: Fernsehgeschichte(n) im 21. Jahrhundert ; vergleichend, transmedial,
kritisch/ situiert, global, in: Medien & Zeit : Kommunikation in Vergangenheit und Gegenwart,
Jg. 23/2008, Nr. 2, S. 22-27
INHALT: Gegenstand des Beitrags sind fernsehgeschichtliche Forschungsdesiderate. Besonderes
Augenmerk gilt den Zugängen und Perspektiven aktueller Fernsehhistoriografien. Für den
Fall Österreich wird ein weites Feld an Aufgaben und Herausforderungen formuliert, vor allem was die Vernetzung der bisher geleisteten Erhebungen mit der im österreichischen bzw.
internationalen Kontext erbrachten einschlägigen Forschung anbelangt. Ausgehend von der
Feststellung, dass eine großflächig und systematisch analysierte Programmgeschichte bzw.
Institutionengeschichte des Österreichischen Fernsehens bisher nicht existiert, identifiziert
und beschreibt die Autorin drei ausgewählte Zugänge und Perspektiven aktueller Fernsehhistoriographien, die aus ihrer Sicht symptomatisch für gegenwärtige und interessant für zukünftige Forschungen sind: 1. vergleichende und transhistorische Perspektiven; 2. transmediale
und transdisziplinäre Herangehensweisen; 3. kritisch-sinuierte, globale und postkoloniale
Historisierungen des Fernsehens. Diese drei Tendenzen überschneiden sich in verschiedenen
Fernsehhistoriografien, sind gleichzeitig wirksam, oder aber kennzeichnen auch differente
Zugangsweisen. (UN)
[56-L] Beutelschmidt, Thomas:
Grenzüberschreitender Verkehr: Anregungen zu einer komparativen Betrachtung der
Fernsehkulturen in der DDR und Österreich, in: Medien & Zeit : Kommunikation in
Vergangenheit und Gegenwart, Jg. 23/2008, Nr. 2, S. 4-12
INHALT: Der Beitrag liefert einen kurzen Abriss über die Entwicklung des Fernsehens der DDR
und beschreibt dessen Reichhaltigkeit und Vielgestaltigkeit. Am Beispiel der Kooperation der
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1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte
Fernsehanstalten der DDR und Österreichs wird beschrieben, dass die Grenzen zwischen Ost
und West nicht so hermetisch und undurchlässig waren, wie oft dargestellt. Es fanden Kooperationen auf den Feldern spezifischer Produktionen, in Fragen des Programmaustauschs und
der wechselseitigen organisatorischen Unterstützung statt. Der Beitrag arbeitet konkrete Anknüpfungspunkte für weitere Auseinandersetzungen mit den Fernsehgeschichten Österreichs
und der DDR heraus. Abschließend werden sechs Themenkomplexe für weitere komparative
organisations-, programm- und auch personenbezogene Forschungen benannt und beschrieben: 1. Übernahmen von ostdeutschen Fernsehproduktionen durch den ORF bzw. von österreichischen Beiträgen durch das DDR-Fernsehen und die Auswahl und Präsenz von österreichischen Kinofilmen im DDR-Fernsehen; 2. Betrachtung entstandener Koproduktionen; 3.
Vergleiche mit Literaturadaptionen nach Prosatexten österreichischer Autoren durch das
DDR-FS mit ORF-Verfilmungen der selben Stoffe; 4. Vergleiche von Drameninszenierungen
nach österreichischen Autoren im DDR-Fernsehen und im ORF; 5. Unersuchungen zu den
(historischen) Österreichbezügen in Produktionen des DDR-Fernsehens im Vergleich zu
DDR-Themen in Sendungen des ORF; 6. Recherchen zur Präsenz österreichischer Protagonisten in den DDR-Medien. Die vergleichende Forschung zu den Fernsehkulturen der DDR
und Österreichs wird in das Projekt eines "European Television History Networks" als gemeinsamem Nenner für interdisziplinäre Forschungen im Bereich der europäischen Fernsehgeschichte eingeordnet. (UN)
[57-L] Fickers, Andreas:
Europäische Fernsehgeschichte: elf Kernkonzepte zur vergleichenden theoretischen Analyse
und historischen Interpretation, in: Medien & Zeit : Kommunikation in Vergangenheit und
Gegenwart, Jg. 23/2008, Nr. 3, S. 69-80
INHALT: Der Autor, stellvertretender Leiter des von ihm mitinitiierten "European Television
History Network", berichtet über den Ansatz einer vergleichenden europäischen Fernsehgeschichte, der in diesem Projekt realisiert wird. Über die Beschreibung von elf Kernkonzepten
zur vergleichenden Analyse und historischen Interpretation führt er aus, dass sich aus epistemologischer Perspektive sowohl das Fernsehen als auch Europa als ein "flow", also in stetem
fließenden Bedeutungswandel verstehen lassen. Trotz lokaler und diachroner Unterschiedlichkeiten können dennoch historische Muster ausgemacht werden, die es erlauben von einer
"europäischen Fernsehgeschichte" zu sprechen. Der Beitrag arbeitet heraus, dass sich Fernsehen und Europa gemeinsam besonders als Studienobjekte einer multiperspektivischen "histoire crois" eignen, um durch die Analyse von Prozessen der Zirkulation und Aneignung respektive Ablehnung, die Hybridität kultureller Transferprozesse im Zeitalter der Transnationalisierung und Globalisierung zu verdeutlichen. Gerade die Gegenüberstellung mit einem
Außerhalb lässt das gemeinsam Europäische innerhalb aller Pluralitäten erkennen. (UN2)
[58-L] Gumbert, Heather L.:
Mythen und Lektionen des DDR-Fernsehens: eine amerikanische Perspektive, in: Rundfunk
und Geschichte : Mitteilungen des Studienkreises Rundfunk und Geschichte, Jg. 33/2007, Nr. 3-4,
S. 52-56
INHALT: Der Beitrag beschreibt die Entstehung und Entwicklung des Mediums Fernsehen und
seine Auswirkung auf die DDR-Gesellschaft zwischen 1952 und 1956. "In dieser Zeit ist das
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1
1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte
53
Fernsehen von einer Kuriosität zum wichtigsten Kommunikationsmittel der DDR geworden."
Es wurde dementsprechend auch zum wichtigen Instrument der SED-Politik. Der Autor
kommt in der Analyse der Geschichte des Fernsehens in der DDR zu dem Schluss, dass das
Fernsehen einerseits nie hat eine revolutionäre Öffentlichkeit forcieren können, sondern jenen
Sozialismus gefordert hat, der von einer revolutionären Legende der 1940er Jahre geprägt
war, und andererseits zunehmend von Werten und Vorstellungen der bürgerlichen Welt (Nationalismus, Heimat, Arbeitsstolz, Familientreue) beeinflusst wurde. "Auch wenn das Fernsehen nicht mehr ein Medium der ideologischen Verwandlung darstellte, nahm es noch aktiv an
der Entwicklung des Sozialismus teil. Der Sozialismus der SED wurde durch die sozialistischen Vorstellungen der Zuschauer ergänzt; die Glückserwartungen der Menschen haben sich
im Fernsehprogramm durchgesetzt. Die Revolution ist also weitergelaufen." (UN)
[59-L] Hickethier, Knut:
Das Programm - Schlüsselbegriff der Medienwissenschaft: zur
Programmgeschichtsforschung der Rundfunkmedien, in: Medien & Zeit : Kommunikation in
Vergangenheit und Gegenwart, Jg. 23/2008, Nr. 2, S. 13-21
INHALT: Der Beitrag skizziert das medienwissenschaftlich orientierte Forschungsfeld der Programmgeschichte des Rundfunks und des Fernsehens und dessen Einfluss auf mögliche, noch
zu ziehende Querverbindungen zwischen Programmkonzept, -schema und -struktur. Die Veränderungen in der Aufbereitung und die damit verbundenen Unterschiede im Programm, manifestiert beispielsweise in Relaunches, lassen eine weitergehende, gesellschaftliche Interpretation zu. Die Programmgeschichte wird auf diese Weise nicht allein als eine Themengeschichte verstanden, sondern wird zur Folie, auf der sich eine weiter führende "Medienkulturgeschichte" entwickeln kann. Rundfunkprogramme haben wesentlich zur Ausgestaltung des
Programms als kulturelle Erscheinungs- und Präsentationsform der Moderne beigetragen. In
diesem Sinne versteht sich Programmgeschichte als eine Mediengeschichte, "als 'Gedächtnis'
für die ungeheure Vielfalt der medialen Erscheinungsweisen." In den programmgeschichtlichen Arbeiten wird die Verbindung zur allgemeinen Mediengeschichte häufig über das Modell des Dispositivs gesucht, wobei dieses zunächst für das Kino entwickelte Modell auch auf
das Fernsehen und den Hörfunk übertragen wurde. "Es liegt nahe, dies auch auf andere Medien insbesondere auf Erscheinungsformen im Internet auszuweiten." (UN)
[60-L] Kain, Florian:
Modellfall politischer Pression im öffentlich-rechtlichen Fernsehen: warum Dieter
Hildebrandts "Notizen aus der Provinz" vom ZDF 1979 abgesetzt wurden, in: Rundfunk und
Geschichte : Mitteilungen des Studienkreises Rundfunk und Geschichte, Jg. 33/2007, Nr. 3-4, S.
5-18
INHALT: "Der Beitrag analysiert unter Zugriff auf das ZDF-interne Schrifttum die Umstände,
die dazu führten, dass Dieter Hildebrandts Satire-Reihe 'Notizen aus der Provinz' 1979 eingestellt wurde. Was bereits von zeitgenössischen Medien als 'Modellfall politischer Pression'
auf das öffentlich-rechtliche Fernsehen interpretiert wurde, beweist die Analyse der Akten
aus dem Unternehmensarchiv von Europas größter Fernsehanstalt: Die Sendung wurde trotz
guter Einschaltquoten auf Druck von Politikern der CDU/CSU vom Bildschirm verbannt,
auch wenn öffentlich 'programmliche Gründe' wie die vermeintliche 'Überholtheit' des Kon-
54
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1
1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte
zepts angeführt wurden. Maßgeblich verantwortlich waren Programmdirektor Dieter Stolte
und Intendant Karl-Günther von Hase. Die Reihe des Kabarettisten war zuvor immer wieder
in die Kritik von konservativen Politikern aus den ZDF-Aufsichtsgremien geraten, unter anderem weil Hildebrandt in seinen Moderationen auch vor der satirischen Behandlung der gesellschaftlich aufgeheizten Atmosphäre durch den RAF-Terrorismus und der daraus resultierenden sicherheitspolitischen Debatte nicht Halt machen wollte. Der Fall steht exemplarisch
für das Machtverhältnis zwischen Medien und Politik in einem Zeitraum, in dem das öffentlich-rechtliche Fernsehen vor der historischen Herausforderung durch den Markteintritt kommerzieller Anbieter stand." (Autorenreferat)
[61-L] Käuser, Andreas:
Adorno - Gehlen - Plessner: Medien-Anthropologie als Leitdiskurs der 1950er Jahre, in: Lars
Koch (Hrsg.): Modernisierung als Amerikanisierung? : Entwicklungslinien der westdeutschen
Kultur 1945-1960, Bielefeld: transcript Verl., 2007, S. 129-153, ISBN: 978-3-89942-615-1
(Standort: USB Köln(38)-35A2200)
INHALT: In diskurshistorischer und -analytischer Absicht zeigt der Verfasser, wie die Anthropologie der Medien zum deutschen Leitdiskurs der 1950er Jahre wird und welche Denkfiguren
und Begriffskonstellationen dabei entfaltet werden. Dabei scheint ein Diskurs auf, der seit
1900, verstärkte aber seit den 1920er Jahren, die modernen Fortschritte kontrastierend und
konterkarierend begleitet. Die Modernität der massenmedialen Innovationen der 1950er Jahre
wurden im Diskurs der gesellschaftsdeutenden Soziologie als Moment des regressiven Rückschritts umgedeutet. Bei Adorno, Gehlen und Plessner erkennt der Verfasser Traditionslinien,
die dem kulturkritischen Denkstil der 1920er Jahre entstammen. Was Adorno als Regression
und Reproduktion bezeichnet, heißt bei Gehlen Primitivität. Die reale Modernisierung des
medientechnischen Fortschritts wird durch eine gegenläufige Primitivisierung gekennzeichnet, in der neben den Fortschritt ein kultureller Konservatismus tritt, der sich mit Entwicklungen der Medienkultur verbindet. (ICE2)
[62-L] Knoop, Hildegard:
Viel Kultur und ein "bisschen" Politik: Guy Walter und das Kabarettprogramm im
Südwestfunk 1947-1962, in: Rundfunk und Geschichte : Mitteilungen des Studienkreises
Rundfunk und Geschichte, Jg. 33/2007, Nr. 3-4, S. 19-32
INHALT: "Das Kabarett der 1950er Jahre in Westdeutschland wird gemeinhin mit den großen
Kabarett-Ensembles wie der 'Münchner Lach- und Schießgesellschaft', den Berliner 'Stachelschweinen' und dem Düsseldorfer 'Kom(m)ödchen' verbunden. Vor allem diese drei Ensembles schafften ab den späteren 1950er Jahren mit ihren Programmen den Sprung ins Massenmedium Fernsehen. Auf den Kleinkunst-Bühnen der jungen Bundesrepublik gab es jedoch
eine Vielzahl weiterer Ensembles. Das Ensemble-Kabarett war die vorherrschende Form des
Kabaretts bis in die 1970er Jahre hinein. Der Aufsatz geht der Frage nach, wie diese 'Kabarett-Landschaft' im Hörfunk abgebildet wurde. Er untersucht das Kabarettprogramm des Südwestfunks (SWF) in den Jahren 1947 bis 1962, einem Zeitraum, in dem es an diesem Sender
eine eigene Programmsparte 'Kabarett' gab, verantwortet von einem Redakteur mit einer ganz
besonderen Lebensgeschichte, von Guy Walter, der als Remigrant aus Frankreich nach Ba-
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1
1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte
55
den-Baden kam und das chanson-geprägte Pariser Cabaret und das Revue-Kabarett im Berlin
der 1920er Jahre als Vorlieben und Vorgaben 'im Gepäck' hatte." (Autorenreferat)
[63-L] Koenen, Erik:
Auf Schleichwegen in die neue Zeit?: Anmerkungen zur Re-Konstituierung der
Zeitungswissenschaft als Publizistik(wissenschaft) nach 1945, in: Karl-Siegbert Rehberg
(Hrsg.): Die Natur der Gesellschaft : Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen
Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2, Frankfurt am Main: Campus Verl.,
2008, S. 3310-3324, ISBN: 978-3-593-38440-5
INHALT: "Man sollte meinen, dass der Begriff 'Anpassung' in der historischen Forschung zur
Frage der Diskontinuität und Kontinuität von Eliten in Deutschland nach 1945 eine zentrale
Bedeutung besitzt. Meist wird er aber nur dort benutzt, wo es um das flüchtige Erklären und
Verstehen-Wollen von Anpassungsakten einzelner (meist prominenter) Persönlichkeiten geht.
An einer systematischen Auseinandersetzung mit dem Begriff, der letztlich ein wesentliches
Movens für Elitenkontinuität(en) ist, fehlt es bislang. Genau dies ist in der Diskussion um ein
allgemeines Erklärungsmodell der Diskontinuitäten und Kontinuitäten von Karrieren in unterschiedlichen politischen Systemen vonnöten. Insofern sollte seine heuristische Erklärungskraft auch für die fach- und wissenschaftshistorische Forschung geprüft werden. Der Vorschlag des Verfassers ist, mit 'Anpassung' erst einmal nicht einzelne Handlungsweisen zu fassen, sondern - mit Hilfe eines ideen- und institutionenhistorischen Zugangs - das Klima und
den Kontext zu untersuchen, in denen 'Anpassung' gefördert oder gestört wird. Das ermöglicht dann im Vergleich mit der Entwicklung verschiedener Fächer, Muster diskursiver und
institutioneller Strategien herauszustellen, die die Kontinuität von Wissenschaften nach 1945
getragen haben. Mittlerweile ist die disziplingeschichtliche Auseinandersetzung innerhalb der
Kommunikationswissenschaft (biographisch und institutionengeschichtlich) soweit gediehen,
dass ein systematischer Blick auf die Mechanismen und Prozesse, die es ihrer Vorläuferdisziplin Zeitungswissenschaft trotz ihrer 'Überanpassung' an den NS-Staat erlaubten, nach 1945
Kontinuität zu wahren, möglich wird. Ziel des Vortrags ist es, nach einer Systematisierung
der institutionellen Mechanismen und Prozesse des 'Überlebens' der Zeitungswissenschaft
nach 1945, der Frage nachzugehen, mit welchen Ideen das Fach sich seinen Bestand in der
Nachkriegszeit zu sichern suchte. Dabei zeigt sich aus der Perspektive der longue durée die
Auseinandersetzung um den Wandel des Fachs von einer Geistes- zu einer Sozialwissenschaft. Die von den arrivierten Eliten des Fachs nach 1945 immer noch transportierte 'konservative Dogmatik' (Stefanie Averbeck) wurde immer weniger der Erkenntnis von Medien und
Öffentlichkeit in einer demokratischen Gesellschaft gerecht. Erst mit Neugründungen von Instituten in den 1960er Jahren sicherte sich das Fach mit einer sozialwissenschaftlichen Neuorientierung von Erkenntnisinstrumentarien und Erkenntnisperspektiven sein 'Überleben'."
(Autorenreferat)
[64-L] Mattelart, Armand:
Kommunikation ohne Grenzen?: Geschichte der Ideen und Strategien globaler Vernetzung,
Berlin: Avinus 2007, 300 S., ISBN: 978-3-930064-20-5 (Standort: UB Münster(6)MS7850/347(2))
56
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1
1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte
INHALT: Der Verfasser verfolgt die Geschichte der globalen Vernetzung bis in die Mitte des 19.
Jahrhunderts zurück. Er beschreibt die Entwicklung von den Ursprüngen der modernen Kommunikationstechnologien über den Telegraphen bis hin zum Golfkrieg und zur aktuellen Globalisierungsdebatte. Dabei unterscheidet er drei historische Phasen, die er jeweils unter einem
spezifischen Blickwinkel betrachtet: (1) die Zeit von 1850 bis 1950 unter dem Aspekt
"Krieg", (2) die Zeit von 1950 bis 1980 unter dem Aspekt "Fortschritt" und (3) den Zeitraum
von 1980 bis 1992 unter dem Aspekt "Kultur". Im ersten Teil zeigt der Verfasser den Zusammenhang von Kommunikationstechnologien mit dem kriegerisch-strategischen Absichten der
Nationalstaaten auf, zu dem sich parallel Sozialutopien zur friedensstiftenden Kraft dieser
Technologien entwickeln. Der zweite Teil wendet sich den verschiedenen Formen des Fortschrittsglaubens zu, denen die Kommunikationstechnologie vor allem in der zweiten Hälfte
des 20. Jahrhunderts Nahrung gaben. Der dritte Teil behandelt die scheinbar totale Übermacht
des amerikanischen Kulturangebots auf dem globalen Markt und die Verabsolutierung neoliberaler Marktgesetze sowie den Weg zurück zu nationalen Traditionen. (ICE2)
[65-F] Prodöhl, Ines, M.A. (Bearbeitung); Herren, Madeleine, Prof.Dr. (Betreuung):
Die Politik des Wissens. Allgemeine Enzyklopädien im 'Dritten Reich', in der Schweiz und in
der SBZ/ DDR
INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: 'Dritte Reich', Schweiz, SBZ/ DDR
ART: BEGINN: 2007-10 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Heidelberg, Philosophische Fakultät, Zentrum für Europäische Geschichts- und Kulturwissenschaften -ZEGK- Historisches Seminar Professur für Neuere Geschichte (Postfach 105760, 69047 Heidelberg)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 06221-54-2169, Fax: 06221-54-2267,
e-mail: ines.prodoehl@zegk.uni-heidelberg.de)
[66-L] Schade, Edzard:
Wege zur Analyse von Radio- und Fernsehwandel: publizistische Programmierung von
Rundfunkorganisationen, in: Medien & Zeit : Kommunikation in Vergangenheit und
Gegenwart, Jg. 23/2008, Nr. 2, S. 28-43
INHALT: Der Beitrag hebt die erweiterte Programmgeschichte auf eine Metaebene und betont
die Notwendigkeit einer reflektierten Analyseperspektive, die sich nicht nur auf den Wandel
in der Planung und Kontrolle des Programms sondern auch auf den Wandel der Organisationen stützen soll. Am Beispiel von Organisationsanalysen werden verschiedene Wege aufgezeigt, wie die publizistische Entwicklung von Rundfunkmedien nachgezeichnet werden kann.
Nach Meinung des Autors können weiterführende Einzel- bzw. Vergleichsstudien nur auf
diese Art und unter der stetigen Reflexion der eigenen Beobachtungen und Restriktionen mit
historischen Quellen verbunden werden. Damit soll die Vergleichbarkeit unterschiedlicher
"Fernsehgeschichten" gesteigert werden und Programmwandel als Wandel verschiedener
Ebenen sichtbar werden. Der Beitrag plädiert dafür, die Komplexität programmhistorischer
Studien einerseits aufzubauen, indem Programmgeschichte als "Geschichte der Programmierung" verstanden wird. Zugleich aber spricht er sich bei der Entwicklung von Analysedesigns
für ein theoretisch und methodisch reflektiertes Komplexitätsmanagement aus. "Je nach
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1
1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte
57
Theoriewahl richtet sich der Analysefokus stärker auf die organisationsspezifischen Entwicklungen oder auf den organisationsübergreifenden institutionellen Wandel". (UN)
[67-F] Schrastetter, Jan (Bearbeitung):
Fremd- und Eigenbilder in deutschsprachigen belehrend-unterhaltenden Periodika der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts
INHALT: keine Angaben ZEITRAUM: 1800-1850
ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität München, Fak. für Kulturwissenschaften, Institut für Volkskunde Europäische Ethnologie (Ludwigstr. 25/0, 80539 München)
KONTAKT: Institution (Tel. 089-2180-2348, e-mail: volkskunde@lrz.uni-muenchen.de)
[68-F] Schriefer, Andreas (Bearbeitung); Boshof, Egon, Prof.Dr.; Laufhütte, Hartmut, Prof.Dr.
(Betreuung):
Deutsche, Slowaken und Magyaren im Spiegel deutschsprachiger historischer Zeitungen
und Zeitschriften in der Slowakei
INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Slowakei
VERÖFFENTLICHUNGEN: Schriefer, Andreas: Deutsche, Slowaken und Magyaren im Spiegel deutschsprachiger historischer Zeitungen und Zeitschriften in der Slowakei. Zugl.: Passau,
Univ., Diss. Interethnica, 9. Komarno: Forum institute 2007, 263 S. ISBN 978-80-89249-114.
ART: ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Passau, Philosophische Fakultät, Lehrstuhl für Neuere und Neueste
Geschichte (94030 Passau)
[69-L] Siegert, Paul Ferdinand:
Die Geschichte der E-Mail: Erfolg und Krise eines Massenmediums, (Technik, Körper,
Gesellschaft, Bd. 2), Bielefeld: transcript Verl. 2008, 360 S., ISBN: 978-3-89942-896-4
INHALT: Als kulturwissenschaftliche Untersuchung versucht die Studie, technische, techniksoziologische und historische Ebenen miteinander zu vermitteln. Der Begriff der Technik wird
zunächst techniksoziologisch problematisiert und als doppelte Disposition zwischen Sachtechnik und Tatsache vorgestellt. Es schließen sich Überlegungen zu Technikgeneseprozessen
an, die in den aktuellen systemischen Modellen soziotechnischer Netzwerke münden. Auf
dieser Grundlage wird die Frage behandelt, wie sich aus den frühen Rechenanlagen zum Lösen komplexer mathematischer Probleme ein Kommunikationsmedium entwickeln konnte.
Dabei werden die sozialen, technischen und diskursiven Ausweitungen eines ständig wachsenden und sich verfilzenden Netzes beschrieben. Am Ende der Entwicklung steht die Redefinition der Rechenmaschine als Informations- und Kommunikationsmedium. Sodann wird die
Entwicklung des Email-Dienstes im Internet als asynchrone, schriftliche computergestützte
Kommunikation angefangen mit den frühen Formen des Nachrichtenaustauschs innerhalb der
Mainframes der Time-Sharing-Systeme über den Boom von Email-Software Ende des 1970er
Jahre bis zur Etablierung des SMTP-Standards nachgezeichnet. Anhand der Emails der Ms-
58
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1
1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte
gGroup wird die enge Kopplung des Standards an seinen sozialen Kontext verdeutlicht. Die
Untersuchung beschreibt insgesamt, wie sich das soziotechnische Netz der computergestützten Kommunikation etablierte und Email als Kulturhybrid ausbildete. (ICE2)
[70-L] Srubar, Helena:
Zauber aus dem Osten: Pan Tau erobert die westdeutschen Bildschirme, in: Osteuropa :
interdisziplinäre Monatszeitschrift zur Analyse von Politik, Wirtschaft, Gesellschaft, Kultur und
Zeitgeschichte in Osteuropa, Ostmitteleuropa und Südosteuropa, Jg. 57/2007, H. 5, S. 69-82
(Standort: USB Köln(38)-M-AP04813; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Der sympathische Kinderheld Pan Tau war das wichtigste populärkulturelle Exportprodukt der sozialistischen Tschechoslowakei. In den frühen 1970er Jahren revolutionierte
die Serie das westdeutsche Kinderfernsehen. Mit ihrer Mischung von Alltag und Phantastik
bot sie kindgerechte Unterhaltung und filmische Qualität. Vor allem aber galt sie als konsumkritisch, anarchisch und subversiv - zu dieser Zeit Attribute höchster Wertschätzung. Gleichzeitig erfüllte sie in Prager Lesart den Kanon der humanistischen Moralvorstellungen und
fügte sich in die sozialistische Staatsideologie." (Autorenreferat)
1.3
Massenmedien
[71-L] Adolf-Grimme-Institut (Hrsg.):
Jahrbuch Fernsehen 2008, Marl 2008, 616 S., ISBN: 978-3-9807428-7-0 (Standort: UB
Trier(385)-21/z13551; Graue Literatur)
INHALT: Das ARD-Jahrbuch 2008 enthält folgende Essays: Gunter Hofmann: Die PodcastKanzlerin. Warum Angela Merkels Medien-Performance so erfolgreich ist (20-30); Mario
Sixtus: Fernsehen, sei umschlungen! Wie deutsche TV-Sender den Weg ins Internet beschreiten (32-42); Isabelle Bourgeois: La télé, c'est moi! Nicola Sarkozy - Meister der Medieninszenierung (44-54); Herfried Münkler: Prime-Time-Terrorismus. Immer mehr Terroristen setzen
Fernsehbilder als Waffen ein (56-64); Caspar Busse: Sag' zum Abschied leise Sirius. Eine
Nachlese zum Comeback des Medienunternehmers Leo Kirch (66-74); Jan Feddersen: GEZ
ist geil! Was das öffentlich-rechtliche Fernsehen dringend braucht, ist Coolness (76-88). Außerdem enthält der Sammelband den Fernsehjahresrückblick 2007 des Medienwissenschaftlers Dietrich Leder, ausgewählte Fernsehkritiken, die Preisträger verschiedener deutscher
Fernsehpreise sowie einen Serviceteil mit medienökonomischen Daten und den Anschriften
der wichtigsten Medienunternehmen in Deutschland. (KB)
[72-L] Barth, Christof; Hemmer, Martine:
Medien und Medienpolitik, in: Wolfgang H. Lorig, Mario Hirsch (Hrsg.): Das politische System
Luxemburgs : eine Einführung, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2008, S. 208-229, ISBN:
978-3-531-14182-4 (Standort: UB Köln(38)-35A5596)
INHALT: Der Beitrag skizziert im ersten Abschnitt zunächst die Medienlandschaft Luxemburgs,
wobei der Schwerpunkt auf aktuellen journalistischen Medien liegt. Im Einzelnen werden un-
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1
1.3 Massenmedien
59
ter Berücksichtigung von empirischem Datenmaterial drei maßgebliche Bereiche dargestellt:
(1) die Presse (Strukturen und Rahmenbedingungen, Pressetitel, Reichweite und
Verbreitung), (2) Hörfunk und Fernsehen sowie (3) der Journalismus in Luxemburg. Tabellen
zu den einzelnen Mediengattungen im Anhang ergänzen dieses Kapitel. Der zweite Abschnitt
betrachtet sodann die Medienpolitik der letzten Jahre und damit den Entstehungskontext der
jetzigen Situation. In diesem Zusammenhang werden folgende Aspekte beleuchtet: (1) die
Beziehungen zwischen dem Staat und der dominanten RTL Group, (2) der öffentlich-rechtliche Radiosender 100,7, (3) die privatisierte Grundversorgung mit Informationen, (4) die Frage nach der Medienpolitik als Standortpolitik sowie (5) die Berücksichtigung der Sprachenvielfalt. In einem Fazit wird die Frage nach der Meinungsvielfalt kritisch erörtert, beispielsweise wird der luxemburgische Journalismus als Verlautbarungsjournalismus bezeichnet. Ferner wird darauf hingewiesen, dass der Markt für audiovisuelle Medien trotz Liberalisierung
nach wie vor von der RTL Group dominiert wird. (ICG2)
[73-L] Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger e.V. -BDZV- (Hrsg.):
Zeitungen 2008, Berlin: ZV Zeitungsverl. 2008, 367 S., ISBN: 978-3-939705-06-2
INHALT: Inhaltsverzeichnis: Dieter Keller: Zur wirtschaftlichen Lage der deutschen Zeitungen
(17-94); Gernot Facius: Déjà-vu - Zeitungen und der öffentlich-rechtliche Rundfunk (97101); Heribert Prantl: Freiheit wozu? Vom Glanz und Elend der Pressefreiheit (103-109);
Reiner Mittelbach: "Where NEWS?" - die Zukunft der Verlagsindustrie; Helmut Heinen:
Hände weg vom Pressemarkt - klare Botschaft an die Post (121-125); Volker Nickel: Standpunkt: Brüssels Manipulation an der Werbung (127-139); Thomas Breyer-Mayländer: Crossmedia in Redaktion und Vermarktung - Produkte und Organisation (141-151); Anja Pasquay:
Zur Reichweite der Zeitungen 2008 (153-163); Katja Riefler: Hyperlokale Nachrichtenangebote - Struktur, Konzept, Erfolgsfaktoren (165-177); Holger Kansky: Alles von der Zeitung Bewegte Bilder im Internet (179-185); Robert Danch: Lokale Onlinevermarktung: Kunden
begeistern - Werbung verkaufen (187-199); Uwe Jürgens, Ricarda Veigel: Werr darf das?
Rechtsfragen zum Online-Publishing (201-211); Lutz Tillmanns: Weniger Staat bitte! Zur Arbeit des Deutschen Presserats (213-219); Anett Keller, Michael Rediske: Verhaftet, gefoltert,
getötet - zur Situation der Pressefreiheit weltweit (221-231); Joachim Donnerstag: TOMs
Book: Zeitungskampagne für junge Zielgruppen (233-237). Außerdem enthält der Band eine
Chronik des Zeitungsgeschehens 2007/2008, eine Zusammenstellung aller Tages-, Wochenund Sonntagszeitungen in Deutschland, Daten zum BDZV sowie statistische Angaben zum
deutschen Zeitungsmarkt, den Verlagen und Organisationen. (KB)
[74-L] Christova, Christiana; Förger, Dirk:
Zur Situation der Medien in Rumänien, in: KAS-Auslands-Informationen, 2008, Nr. 8, S. 4367 (Standort: USB Köln(38)-M XE 00681; Kopie über den Literaturdienst erhältlich;
www.kas.de/wf/doc/kas_14774-544-1-30.pdf)
INHALT: "Von einer konsolidierten Medienlandschaft ist Rumänien noch entfernt. Gewiss, die
Pressefreiheit hat sich nach 2004 verbessert und die Verfassung spricht von Gewissens-, Meinungs- und Religionsfreiheit, verbietet Zensur und sichert das Recht auf Information. Doch
hört 'freie Meinungsäußerung' da auf, wo 'die Ehre' anderer und die 'nationale Sicherheit' betroffen sind. Die Medienlandschaft des Landes selbst ist vielfältig: Lokal und regional gibt es
60
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1
1.3 Massenmedien
ein breites Angebot an Tages- und Wochenzeitungen. Im TV-Bereich sind die Privaten im
Kommen. Der öffentlich-rechtliche Hörfunk hat zahlreiche Kanäle sowie internationale, lokale und regionale Sender. Noch kaum verbreitet ist das Internet. Bei den Besitzverhältnissen
sind Korruption und 'oligopolistische' Marktstrukturen kennzeichnend. Die Werbung für
Staatsfirmen und die Subventionierung vieler Medien schaffen wirtschaftlich-politischen
Druck, setzen journalistischer Unabhängigkeit Grenzen. Soll Medienfreiheit in Rumänien
Wurzeln finden, wäre eine Reform der institutionellen Voraussetzungen ebenso vonnöten wie
eine Rückbesinnung auf ethische Standards." (Autorenreferat)
[75-L] Fürst, Gebhard:
Strategische Aspekte der katholischen Medienarbeit, in: Communicatio Socialis :
internationale Zeitschrift für Kommunikation in Religion, Kirche und Gesellschaft, Jg. 41/2008,
Nr. 1, S. 3-13 (Standort: USB Köln(38)-M XA 01287; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Katholische Medien stehen in einem harten Wettbewerb mit anderen Anbietern. Dabei erreichen die kirchlichen Medienangebote heute jedoch vor allem die eher traditionell geprägten Milieus, die der Institution Kirche sowieso schon nahe stehen. Der Verfasser, Vorsitzender der Publizistischen Kommission der Deutschen Bischofskonferenz, weist in seinem
Beitrag auf die Herausforderung hin, die Kommunikation über die Massenmedien in kirchlicher Verantwortung gesellschaftlich breitgefächert anschlussfähig zu machen. Religiöse Themen, die dem menschlichen Bedürfnis nach Sinnorientierung dienen, müssen in der Medienwelt ihre angemessene Berücksichtigung finden. Die Digitalisierung fordert die Kirche heraus, neue Optionen eines kirchlichen Engagements in der Medienwelt zu prüfen. Dies betrifft
insbesondere die Bereiche Fernsehen und Internet. Einerseits muss die Kirche in den Programmen des öffentlichrechtlichen Rundfunks weiterhin vertreten sein, andererseits könnte
ein eigenes katholisches Fernsehen eine wichtige zusätzliche Informationsfunktion erfüllen.
Neben den elektronischen Medien räumt der Verfasser aber auch den gedruckten Medien wie
Büchern und der katholischen Presse einen wichtigen Platz ein. Außerdem verweist er auf die
Bedeutung von multiplikatorenbezogenen Angeboten. Hierzu zählen die katholische Journalistenausbildung, die Katholische Nachrichtenagentur und die Filmkritik." (Autorenreferat)
[76-L] Görtler, Loreen:
Europäische Union - Europäische Medienunion?: zur Rolle der Medien im europäischen
Integrationsprozess, Saarbrücken: VDM Verl. Dr. Müller 2007, 154 S., ISBN: 978-3-8364-51857 (Standort: SUB Hamburg(18)-A2008/4529)
INHALT: "'Vier Fünftel unserer geistigen Habe sind europäisches Gemeingut' (Ortega y Gasset)
Besonders mit dem Fokus auf transnationale Medienaktivitäten sollen im Verlauf dieses Buches theoretische Grundlagen und Konzeptionen für das Zusammenwachsen der EU und seiner Bürger- mit den derzeitigen Realzuständen, -bedingungen und -schwierigkeiten in Verbindung gebracht und verglichen werden. Unter der Fragestellung 'Europäische Union - Europäische Medienunion?' ist es das Ziel dieses Buches zu klären, welche Möglichkeiten und
Chancen, welche Bedingungen und Schwierigkeiten es für die Entwicklung von gemeinsam
agierenden europäischen Medien mit den EU-Bürgern als Zielpublikum gibt. Unter Berufung
auf bereits existierende paneuropäische Medien soll geklärt werden, ob und auf welche Weise
diese zum europäischen Integrationsprozess beitragen können." (Autorenreferat)
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1.3 Massenmedien
61
[77-L] Hasenberg, Peter:
Maßstab Menschendienlichkeit: das Medienengagement der katholischen Kirche, in: tv
diskurs : Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 12/2008, H. 2, S. 30-35
INHALT: "Was hat Kirche mit Medien zu tun? Ins Bewusstsein der Öffentlichkeit schiebt sich
das Thema eher punktuell: Wenn Großereignisse wie Papstwahl und Weltjugendtag auf allen
Sendern zu sehen sind, wenn über Pläne zur Etablierung eines digitalen katholischen Fernsehkanals in Deutschland berichtet wird oder wenn Bischöfe gegen einen Skandalfilm protestieren. Kirche ist nicht nur Gegenstand medialer Berichtersattung oder kritischer Begleiter, sondern auch selbst ein wichtiger Akteur im Medienbereich. Bei aller medialen Präsenz und öffentlichen Aufmerksamkeit - in bestimmten Einzelfällen ist die gesamte Bandbreite kirchlichen Engagements in den Medien kaum bekannt, ebenso wenig ist die Frage nach der Motivation für kirchliches Handeln im Medienbereich Gegenstand öffentlicher Erörterung." (Autorenreferat)
[78-L] Johnson, Thomas J.; Fahmy, Shahira:
The CNN of the Arab world or a shill for terrorists?: how support for press freedom and
political ideology predict credibility of Al-Jazeera among its audience, in: International
Communication Gazette, Vol. 70/2008, Nr. 5, S. 338-360
(gaz.sagepub.com/content/vol70/issue5/)
INHALT: Der Beitrag berichtet über die Ergebnisse einer Befragung der Zuschauer von AlDschasira auf der arabischsprachigen Webseite des Fernsehsenders, die untersuchte, wie die
Zuschauer von Al-Dschasira die Glaubwürdigkeit des Senders einschätzen. Wie nicht anders
zu erwarten war, bescheinigten die Zuschauer Al-Dschasira eine hohe Glaubwürdigkeit auf
allen Gebieten. Sie bewerteten CNN und BBC hoch in Bezug auf deren Kompetenz, stuften
sie aber hinsichtlich ihrer Vertrauenswürdigkeit niedrig ein. Infolgedessen wurden BBC und
CNN auch in anderen Glaubwürdigkeitsaspekten niedrig bewertet. In Bezug auf ihre Glaubwürdigkeit wurden die lokalen arabischen Medien in allen Aspekten am niedrigsten bewertet.
Je jünger die Befragten waren und je mehr sie Al-Dschasira nutzten, desto mehr neigten sie
dazu, den Sender als glaubwürdig einzuschätzen. (RGübers.)
[79-L] Kersten, Joachim:
Medien und Innere Sicherheit, in: Hans-Jürgen Lange, H. Peter Ohly, Jo Reichertz (Hrsg.): Auf
der Suche nach neuer Sicherheit : Fakten, Theorien und Folgen, Wiesbaden: VS Verl. für
Sozialwiss., 2008, S. 293-305, ISBN: 978-3-531-16124-2
INHALT: Der Beitrag beschäftigt sich mit der Inneren Sicherheit im Hinblick auf mediale Repräsentanz. Kriminalität hat Menschen schon immer fasziniert, und so überrascht es nicht, dass
TV-Sender "Krimis" senden oder "Polizei-Dokus" (Polizisten werden auf Streife begleitet).
Der Beitrag sieht hier eine Tendenz zur "Glorifizierung" der Polizeiarbeit, jedenfalls formen
die Medien ein Bild der Polizei, das nur in Teilen realistisch ist. Der Artikel wendet sich dann
der Frage zu, ob und inwieweit Medienkonsum Gewaltbereitschaft fördern kann. Grundsätzlich kann ein Zusammenhang nicht bestätigt werden, doch kann Medienkonsum eine vorhandene Gewaltneigung möglicherweise stimulieren. Medien werden aber auch von Terroristen
und Kriminellen genutzt (etwa dem so genannten "Schwarzen Block"), um ihre Ziele der Öf-
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1.3 Massenmedien
fentlichkeit nahezubringen oder sich als Opfer der Polizei zu präsentieren. Aber auch die Polizei nutzt die Medien, etwa zur Fahndungsunterstützung. Moderne Polizei ist längst auf Öffentlichkeitsarbeit eingestellt, da auch die Medien Informationen von der Polizei einfordern.
Durch die allgemeine Medienverfügbarkeit (z.B. Fotohandy) kann aber auch Fehlverhalten
der Polizei dokumentiert werden. Der Beitrag geht abschließend auf technologische Entwicklungen, wie etwa die geplante "Online-Durchsuchung", ein und kommt hinsichtlich des "BigBrother"-Medienphänomens zu dem Schluss, dass durch dieses exhibitionistische Fernsehformat die Anwesenheit von Überwachungskameras im Alltag "normalisiert" wird. Hinsichtlich
der Videoüberwachung wird allerdings Entwarnung gegeben: "Big Brother", also die Orwell'sche Vision des Überwachungsstaats, ist nicht Realität geworden. Die Überwachung hat andererseits aber bislang auch keine durchschlagenden Effekte auf die Bekämpfung der Massenkriminalität gezeigt, während spektakuläre Taten (z.B. "Kofferbomber") so durchaus aufgeklärt werden konnten. (ICB)
[80-L] Müller, Jürgen E.:
Media encounters and media theories, (Film und Medien in der Diskussion, Bd. 16), Münster:
Nodus Publ. 2008, 325 S., ISBN: 978-3-89323-368-7 (Standort: UB Bonn(5)-2008/3878)
INHALT: "During the last decade discourses in Media Studies and related disciplines have come
to the general recognition of the fact that media can't be seen as isolated 'monads' but that
they are part of complex networks, which are in constant interaction with other complex media networks and inter-cultural series. This discursive shift is confirmed and reinforced by
theories and research in the fields of intermediality, interculturality and sociability, scholarly
fields which take the analysis and reconstruction of these processes as their main object of
study. When media are considered as processes of multi- and intermedial interaction, the study of their encounters, i.e. their 'configurations' and 'functions', takes on a crucial relevance.
The reconstruction of Media Encounters thus becomes a fundamental analytical field for media theory and history. Interactions and intermedialities in the audiovisual and digital media
are thus the focus of this volume which brings new insights into relevant - and state of the art
- theories and historiographies of inter-mediality and hybridity, as well as into the specific
kinds of interconnectedness between historical, cultural and media processes. The contributions to this international volume discuss the interactions between media identities and cultural
identities; they map their respective profiles and circulation or distribution, and analyse these
media encounters in process on the basis of inter-media paradigms, historical developments
and social functions. There will be three main axes of research (axes de pertinence) to our
field: I) media encounters and media theories, media identities and cultural identities, II) paradigmatic case studies of intermedia interactions in the audiovisual and digital media and III)
media encounters and historiography (of the media). Throughout the book, the question of social functions and the (possible) social relevance of intermedia-processes will cross-cut between these three axes." (author's abstract). Contents: Jürgen E. Müller: Media Encounters An Introduction (7-29); Silvestra Mariniello: What Literacy for Intermediality? (31-48); Peter
Klotz: The Mediality of Description and its Philosophical Underpinnings. Depth - Width - Intensity (49-56); Joachim Paech: Intermedialität als Methode und Verfahren (57-76); Jörg Helbig: Intermedialität - eine spezifische Form des Medienkontakts oder globaler Oberbegriff?
Neue Überlegungen zur Systematik intersemiotischer Beziehungen (77-86); Jay David Bolter,
Blair Maclmyre, Maribeth Gandy, Petra Schweitzer: Benjamin's Crisis of Aura and Digital
Media (87-100); Hans Bouwknegt: Meta-Semiotics in the Digital Era. The Analytical and
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1.3 Massenmedien
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Creative Dimensions of a Semiotic Method (101-122); Roger Odin: Pratiques amateurs (cinema) et intermedialite. Une approche semio-pragmatique (123-132); Andrzej Gwozdz: Intermedialität - kulturelle Identitäten - Wim Wenders (133-146); Jong-Ho Pih: Phänomenologie
der Intermedialität. Ein Vergleich zwischen dem deutschen und koreanischen Film (147-158);
Klaus Benesch: Myth, Media, and the Obsolescence of Postmodern Drama. Don DeLillo's
Tragicomedy Valparaiso (159-170); Ernest W. B. Hess-Lüttich: Benjamin Britten's Opera
Death in Venice. The Language of Music, Gaze, and Dance (171-184); Dagmar von Hoff:
Textualität und Visualität. Elfriede Jelineks Roman und Michael Hanekes gleichnamiger Film
Die Klavierspielerin (185-200); Jürgen E. Müller: Perspectives for an Intermedia History of
the Social Functions of Television (201-216); Eva-Maria Hartmann: Shakespeares Dramen
im Kino. "A Shakespeare that is about how we feel and how we think today" (217-226); Georg Schmid: "Interior Intermediality". Context, Connotation, Historicisation of Meaning and
the All-englobing Multimediaverse (227-238); Olivier Nilsson-Julien: When Monsieur Armstrong came to Paris. French-American Media Encounters in the Tour de France (239-254);
Walter Moser: "Quando o Brasil era modern". Carlos Diegues et Vladimir Carvalho: Transmédiations de la culture populaire dans le film brésilien (255-276); John Plunkett: Nineteenth-Century Optical Recreations and Teaching New Media (277-290); Myriam Tsikounas:
Un exemple de crations et de circulations d'images. Les representations du Paris "populaire"
(de 1830 à aujourd'hui)(291-306); Francois Jost: Quand la télévision était un cabaret (307320).
[81-L] Neuwöhner, Ulrich:
Perspektiven des Radios im digitalen Zeitalter: eine Analyse anhand von Daten aus der
angewandeten Hörerforschung, in: Media Perspektiven, 2008, Nr. 5, S. 247-254 (Standort: UB
Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich;
www.media-perspektiven.de/uploads/tx_mppublications/05-2008_Neuwoehner.pdf)
INHALT: Anhand von Daten aus der Media Analyse, der Langzeitstudie Massenkommunikation
und weiterer Studien beleuchtet der Beitrag die aktuelle Position des Mediums Hörfunk. Es
zeigt sich, dass die Hörerbindung seit Beginn des neuen Jahrhunderts insgesamt stabil ist, wobei einzelne, vor allem jüngere Hörergruppen eine rückläufige Bindung aufweisen. Ein paralleler Befund gilt bei den Tagesreichweiten: Bezogen auf die Gesamtbevölkerung ab 14 Jahren
sind die Werte relativ stabil, bei den Jüngeren, und hier besonders bei den 14- bis 24-jährigen
Frauen, sind sie rückläufig. Die Ursachen könnten im Medium selbst zu suchen sein sowie in
der Entwicklung konkurrierender Angebote. Analysiert man die Entwicklung der Tagesreichweiten nach öffentlichrechtlichen und kommerziellen Sendern, wird deutlich, dass beide Systeme Verluste bei jungen Hörern hinnehmen mussten. Besonders betroffen sind die PopMainstream-Programme mit einer Mischung aus Musik der 1980er Jahre bis heute und einem
hohen Serviceanteil. Im gleichen Zeitraum haben die Komplementärmedien wie MP3-Player
oder Handys mit MP3-Player und Radio sowie sonstige Tonträger an Attraktivität gewonnen.
Fazit: Radio begleitet als massenattraktives Medium nach wie vor die Menschen durch den
Tag. Und es steht - nicht zum ersten Mal in seiner Geschichte - vor der Herausforderung, junge Hörer an sich zu binden. Präsenz auf mobilen Endgeräten und die Wahrnehmung der Möglichkeiten, die die Digitalisierung auf Senderseite bietet, sind der Weg für das Radio der Zukunft. (RG2)
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1.3 Massenmedien
[82-F] Schroer, Markus, Priv.Doz. Dr. (Bearbeitung):
Soziologie des Visuellen/ Soziologie des Films
INHALT: Es ist mittlerweile zum Allgemeinplatz geworden, unsere Gesellschaft als eine stark visuell orientierte Gesellschaft zu beschreiben. Die Soziologie scheint davon aber insgesamt
nur wenig Notiz genommen zu haben. In der überwiegenden Mehrzahl der Fälle untersucht
die Soziologie textliche Repräsentationen der Gesellschaft und nicht bildliche. Es sind aber
gerade die bildlichen Repräsentationen, die im zunehmenden Maße bestimmen, wie die Gesellschaft über sich selbst nachdenkt. Deshalb gilt es im Sinne einer visuellen Soziologie (wie
sie etwa von Norman K. Denzin, Uwe Flick, Hans-Georg Soeffner oder Jürgen Raab zu konstituieren versucht wird), sich stärker als bisher den optischen Repräsentationen zuzuwenden.
Dabei geht es nicht zuletzt um die Frage: Wer fotografiert/ filmt wen? Konnte man bis in die
jüngste Vergangenheit von einem Machtgefälle ausgehen, das beispielsweise Eltern und Kolonialherren so selbstverständlich zu Fotografen machte wie es Kinder und Eingeborene zu
Fotografierten machte, so erleben wir heute ein Aufbrechen dieses Gefälles. Nicht zuletzt
durch die Zunahme von Digitalkameras und Fotohandys steigt nicht nur die Anzahl der Bildproduktion, vielmehr fällt auch die starre Einteilung in Fotografen und Fotografierte und damit die von Beobachtern und Beobachteten. Heute beobachtet, fotografiert und filmt gewissermaßen jeder jeden. Darüber hinaus ist ebenso die Frage zentral: Wer fotografiert was?
Schon in Bourdieus "Die feinen Unterschiede" und seinen Schriften zur "illegitimen Kunst"
der Fotografie wird deutlich, dass die gleichen Objekte sehr unterschiedlich fotografiert werden, je nachdem, ob es sich bei den Fotografen um Männer oder Frauen, junge oder alte Menschen usw. handelt. Zu den visuellen Formen und Artefakten, in denen eine Gesellschaft sich
darstellt, gehört auch der Film. Beim Film haben wir es mit einem Medium zu tun, das bisher
noch viel zu wenig in die empirische Sozialforschung einbezogen wird. Dabei handelt es sich
bei Filmen um eine bestimmte Deutung von Wirklichkeit. An Filmen lässt sich ablesen, wie
kulturelle Erfahrungen wie Krieg, Drogenmissbrauch, Liebe, Familie, Arbeit, Geburt, Kindheit und Tod reflektiert werden. Dabei werden Vergleiche zwischen unterschiedlichen Ländern möglich, denen sich womöglich die gleichen Themen stellen, ohne dass sie deshalb auch
in der gleichen Manier behandelt werden. Anbieten würde sich eine Verknüpfung mit dem
Thema Grenze, Grenzkonflikte, Wahrnehmung von Grenzen usw. hinsichtlich der Frage: Wie
werden Grenzen im Film thematisiert? Welche Bedeutungen werden ihnen zugeschrieben?
Die visuelle Soziologie ist zum einen gleichsam theoretisch als empirisches Verfahren zu entwickeln, zum anderen aber auch selbst hinsichtlich ihrer Möglichkeiten und Grenzen empirisch zu erproben.
ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Technische Universität Darmstadt, FB 02 Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften, Institut für Soziologie Prof.Dr. Martina Löw (Residenzschloss, 64283 Darmstadt)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 06151-163266, Fax: 06151-166035,
e-mail: schroer@ifs.tu-darmstadt.de)
[83-L] Siebenhaar, Klaus (Hrsg.):
Medien im 21. Jahrhundert: Theorie - Technologie - Markt, (Medien und Zukunft, Bd. 1),
Berlin: Lit Verl. 2008, 104 S., ISBN: 978-3-8258-1073-3
INHALT: "Wohin führt die Entwicklung der Medien im 21. Jahrhundert? Die hier versammelten
Beiträge von Wissenschaftlern unterschiedlicher Fachdisziplinen unterscheiden zwischen drei
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1.3 Massenmedien
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grundlegenden Dimensionen der Medienentwicklung: den meinungs- und öffentlichkeitsbildenden Funktionen von Medien, den imaginären Grundlagen kultureller Identitätsmuster und
Wertbildungen medialer Prozesse sowie der konstitutiven Funktion von Medientechniken für
die Herausbildung unserer perzeptiven, kommunikativen und kognitiven Praxis. Diesen zentralen Gesichtspunkten liegt kein vereinheitlichender - und damit verengender - Medienbegriff zugrunde, sondern ein Verständnis von Medien, das körperliche, symbolische und technische Konfigurationen einschießt." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Ernst Elitz: Zur Eröffnung der BerlinMediaProfessionalSchool (7-12); Klaus Siebenhaar: Wie und warum
kommt der Mensch zu seinen Medien? (13-18); Sybille Krämer: Medien als Mitte und Mittler
- Grundlinien einer Medientheorie aus dem "Geiste des Botenganges" (19-32); Stefan Damm:
Was sich von selbst versteht. Zur medialen Konstruktion populärer Mythen (33-60); Jochen
Hörisch: "Talking about my Generation". Mediensozialisation im Zeitalter von Cyberspace
und Digitalisierung (51-60); Dieter Spolte: Der Teil und das Ganze - Gefahren und Chancen
der bevorstehenden Medienrevolution (61-74); Bernd Holznagel: Medienmarkt und Medienmacht: Neue regulatorische Herausforderungen in der digitalen Ära (75-86); Matthias Prinz:
Die Reduzierung der Risiken und Schäden negativer Berichterstattung (87-94); Beth Simone
Noveck: The Critical Potential of Social Networking - ICA Plenary (95-103).
[84-L] Stark, Birgit; Kraus, Daniela:
Crossmediale Strategien überregionaler Tageszeitungen: empirische Studie am Beispiel des
Pressemarkts in Österreich, in: Media Perspektiven, 2008, Nr. 6, S. 307-317 (Standort: UB
Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich;
www.media-perspektiven.de/uploads/tx_mppublications/06-2008_Stark_Kraus.pdf)
INHALT: Tageszeitungen gehen unterschiedliche Wege in der crossmedialen Vernetzung, wobei
in Österreich bisher eher das Modell der Mehrfachverwertung oder jenes der Autonomie verwirklicht wurde als das echter Komplementarität. Ein integriertes Newsroom-Modell wird
derzeit nicht als realistisch eingeschätzt und in den meisten Fällen auch nicht für erstrebenswert gehalten. In einer Studie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften wurden in
Inhaltsanalysen und Leitfadeninterviews die Tageszeitungen "Der Standard", "Die Presse",
"Kronen Zeitung", "Kurier" und "Österreich" sowie deren Onlineausgaben untersucht. Die
Ergebnisse zeige, dass Ausgangspunkt der strategischen Positionierung bei den Verantwortlichen nach wie vor das Printprodukt ist. Die Onlineaktivitäten der Tageszeitungsverlage dienen in erster Linie dazu, die Präsenz der Marke im Internet zu sichern. So verwundert es
nicht, dass die Themengewichtung der Onlineausgaben in der Regel der traditionellen Zeitungslogik entspricht und der Content-Fluss primär von Print zu Online verläuft. Entgegen
anders lautender Vorurteile sind die Onlinemeldungen jedoch deutlich länger als die Printmeldungen. Auch die Quellentransparenz der Beiträge erweist sich im Onlinemedium nicht
geringer als in der Printausgabe. Eine crossmediale Vernetzung findet auf inhaltlicher Ebene
bisher kaum statt, bimediales Arbeiten der Journalisten ist noch die Ausnahme. Print- und
Onlineleser überschneiden sich nur teilweise. (UN2)
[85-L] Thomaß, Barbara (Hrsg.):
Mediensysteme im internationalen Vergleich, (UTB, 2831), Konstanz: UVK Verl.-Ges. 2007,
368 S., ISBN: 978-3-8252-2831-6 (Standort: UB Köln(38)-35A490)
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1.3 Massenmedien
INHALT: "Das Lehrbuch führt systematisch und verständlich in Theorie, Methodik und Gegenstandsbereiche der international vergleichenden Mediensystemforschung ein. Es macht mit
deren Fragestellungen vertraut und arbeitet die für den Vergleich relevanten Strukturelemente
heraus. Der Forschungsbereich wird einerseits inhaltlich (durch ausgewählte Themenstellungen) und andererseits räumlich (durch bedeutende Länder und Weltregionen) erschlossen. Mit
zahlreichen weiterführenden Literaturhinweisen, Übungsfragen und Lösungen sowie einem
Glossar." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Barbara Thomaß: Mediensysteme vergleichen
(12-41); Barbara Thomaß: Kommunikationspolitik (42-58); Barbara Pfetsch, Eva Mayerhöffer, Silke Adam: Politische Kommunikation (59-75); Barbara Thomaß: Public Service Broadcasting (76-90); Markus Behmer: Pressesysteme (91-105); Gerd Hallenberger: Unterhaltungsformate im Fernsehen (106-121); Manfred Knoche: Medienkonzentration (122-144); Uwe
Hasebrink: Medienrezeption (145-162); Thomas Hanitzsch: Journalismuskulturen (163-176);
Elisabeth Klaus, Margareth Lünenborg: Das Gendering internationaler Mediensysteme (177192); Hans J. Kleinsteuber: Medientechniken (193-209); Barbara Thomaß: Westeuropa (210228); Barbara Thomaß: Osteuropa (229-245); Hans J. Kleinsteuber: Nordamerika (246-258);
Annette Massmann: Lateinamerika (259-278); Oliver Hahn, Zahi Alawi: Arabische Welt
(279-298); Vinzenz Hediger: Asien (299-313); Stefan Brüne: Afrika (südlich der Sahara)
(314-325); Barbara Thomaß: Ausblick: Desiderata und offene Forschungsfragen (326-337).
[86-L] Trappel, Josef:
Online-Medien: Leistungsprofil eines neuen Massenmediums, Konstanz: UVK Verl.-Ges.
2007, 262 S., ISBN: 978-3-86764-013-8 (Standort: UB Bonn(5)-2008/3998)
INHALT: Online-Medien können aus kommunikationswissenschaftlicher Sicht als eigenständiges Medium betrachtet werden. Ansätze der politischen Ökonomie in Verbindung mit der
Strukturationstheorie legen eine Analyse der Online-Medien auf Makro- und Meso-Ebene
nahe, die durch eine Betrachtung der Rezeptionsmuster und -strukturen ergänzt wird. Der
Verfasser nimmt eine empirische Sichtung ausgewählter Online-Medien (n=30) in der
Schweiz, Deutschland und Österreich vor. Diese Erhebung beruht auf einer Stichprobe aus
dem Sommer 2006. Sowohl die formalen Strukturen der ausgewählten Online-Medien als
auch die Formate der ausgewählten Beiträge auf den Websites werden dargestellt. In einem
zweiten empirischen Schritt werden die Ergebnisse einer qualitativen Befragung der Leiter
der ausgewählten Online-Redaktionen referiert, die zwischen Sommer 2005 und Sommer
2006 stattgefunden hat. Es ergibt sich das Bild einer durchaus vielfältigen neuen Medieninstitution, deren redaktionelle Einheiten in fast allen Fällen klein sind und die auf dem Weg zur
Ausschöpfung der publizistischen Möglichkeiten nur in kleinen Schritten vorangekommen
ist. Online-Medien sind höchstens in Einzelfällen in der Lage, den redaktionell-journalistischen Standards der etablierten Massenmedien zu entsprechen. Auf dieser Basis werden abschließend Grundzüge einer Online-Medien-Politik formuliert. (ICE2)
[87-L] Wang, Georgette:
Reconceptualizing the role of culture in media globalization: reality television in greater
China, in: Journal für Entwicklungspolitik, Vol. 24/2008, No. 1, S. 82-98
INHALT: "Der behauptete Niedergang amerikanischer Medien am Weltmarkt, die Entstehung
von sprachlich-kulturellen Märkten und die Entstehung neuer Zentren lassen die Diskussion
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1.3 Massenmedien
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über kulturelle Homogenisierung versus Heterogenisierung in einem neuen Licht erscheinen.
Dieser Aufsatz untersucht die Rolle von Kultur in Bezug darauf, wie die Präferenzen der ZuseherInnen die Produktionsentscheidungen beeinflussen und damit das Genre von importierten Medien transformieren. Als Beispiel wird die Transformation von Realitiy-Shows in China herangezogen. Es wird argumentiert, dass die Notwendigkeit besteht, über den konzeptionellen 'Entwederoder'-Rahmen hinauszugehen und kulturelle, ökonomische und mediale
Macht sowie die Macht der ZuseherInnen eher als bewegende Kräfte anstatt als dualistische
Dichotomie mit einer linearen, vorgegebenen Beziehung zu sehen." (Autorenreferat)
[88-L] Wasko, Janet:
What is media imperialism?, in: Journal für Entwicklungspolitik, Vol. 24/2008, No. 1, S. 33-56
INHALT: "Die Debatte über Medienimperialismus entwickelte sich in den 1970er und 1980er
Jahren im Umfeld der Kommunikationswissenschaften. Die darauf folgenden Jahrzehnte waren durch kritische Diskussionen geprägt, im Rahmen derer AkademikerInnen über die
Brauchbarkeit des Konzeptes debattierten. In der Zwischenzeit breiteten sich Medien auf globaler Ebene aus und entwickelten sich in vielfältiger Weise weiter. Ist Medienimperialismus
in einem zunehmend globalisierten und diversifizierten Mediensystem noch ein gangbares
Konzept? Oder haben sich neue Formen von Kulturimperialismus herausgebildet? Dieser
Aufsatz diskutiert, wie diese Konzepte in der Vergangenheit definiert wurden, auf welche
Weise sie kritisiert und neu definiert wurden und worin ihre aktuelle Relevanz liegen kann."
(Autorenreferat)
[89-L] Weinacht, Stefan; Scherer, Helmut (Hrsg.):
Wissenschaftliche Perspektiven auf Musik und Medien, (Musik und Medien), Wiesbaden: VS
Verl. für Sozialwiss. 2008, 226 S., ISBN: 978-3-531-15274-5 (Standort: UB Bonn(5)-2008/6997)
INHALT: "Für das boomende Forschungsfeld 'Musik & Medien' beansprucht dieser Band einen
Überblickscharakter. Er ist in die drei Bereiche Musikwirtschaft, Musik als Medieninhalt und
Rezeption von Musik gegliedert. Für jeden dieser Bereiche gibt einer der enthaltenden Beiträge einen Überblick über mögliche Forschungsfragen und den Stand der bisherigen Forschung
(Bsp.: Musik als Medieninhalt in den verschiedenen Gattungen). Der zweite Beitrag greift
beispielhaft einen Vertiefungsbereich heraus (Bsp.: Musikjournalismus). Und der dritte Beitrag stellt eine aktuell bearbeitete Fallstudie dar (Bsp.: Eurovision Song Contest). So sollen
vorhandenes Wissen zusammengetragen und Desiderata benannt werden." (Autorenreferat).
Inhaltsverzeichnis: Stefan Weinacht, Helmut Scherer: "Musik und Medien" auf dem Weg aus
dem Niemandsland der Disziplinen (7-18); Mike Friedrichsen: Musik im Spannungsfeld von
Wirtschaftsgut und kulturellem Angebot (19-38); Stephan Kaiser, Max Ringlstetter: Die Krise
der Musikindustrie: Diskussion bisheriger und potenzieller Handlungsoptionen (39-56); Michael Becker: Am Anfang war mal das Wort... Aktuelle Trends in der Produktpolitik der Kultur-Radios (57-64); Ines Vogel, Uli Gleich: Music's in the air - and everywhere... Musik als
Teil des Medienangebots (65-84); Gunter Reus: Musikjournalismus - Ergebnisse aus der wissenschaftlichen Forschung (85-102); Irving Wolther: Mehr als Musik: Die sieben Dimensionen des Eurovision Song Contests (103-118); Holger Schramm: Rezeption und Wirkung von
Musik in den Medien (135-154); Dagmar Hoffmann: "Lost in Music" oder "Musik für eine
andere Wirklichkeit"? Zur Sozialisation Jugendlicher mit Musik und Medien (155-176); Dag-
68
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1.3 Massenmedien
mar Unz, Frank Schwab, Jelka Mönch: Filmmusik und Emotionen (177-192); Christoph
Hempel: Visualisierung von Musik (193-206); Holger Schramm, Stefan Weinacht: Musik und
Medien - eine Auswahlbiografie (207-226).
1.4
Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie
[90-L] Coenen, Christopher; Riehm, Ulrich:
Entwicklung durch Vernetzung: Informations- und Kommunikationstechnologien in Afrika,
(Studien des Büros für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag, 26), Berlin: Ed.
Sigma 2008, 272 S., ISBN: 978-3-8360-8126-9
INHALT: "Entwicklungsländer und moderne Information und Kommunikationstechnologien
(IKT): Wie geht das zusammen? Dieses oft diskutierte, aber selten detailliert untersuchte Thema wird in diesem Buch vor allem anhand Afrikas südlich der Sahara behandelt, einer Weltregion mit erheblichen Entwicklungshemmnissen. Im Fokus steht dabei die besonders voraussetzungsreiche Internetnutzung. Tatsächlich sind die Hürden für einen entwicklungsförderlichen Einsatz moderner IKT und speziell des Internets dort weiterhin sehr hoch. Die Ergebnisse der materialreichen Studie für die auch Forschungen vor Ort durchgeführt wurden, verweisen indes nicht bloß auf Potenziale der IKT für Entwicklung, sondern sie zeigen auch, dass
sich die Internetnutzung in Subsahara-Afrika bereits vielfältig darstellt und derzeit dynamisch
entwickelt. Nicht nur mit Blick auf schwerpunktmäßig untersuchten Felder (Demokratisierung, Wirtschaft, Bildung und Forschung) bestehen erhebliche Chancen und Bedarfe für
einen Ausbau der Informationsgesellschaft in dieser Weltregion. Vorschläge, wie darauf politisch reagiert und Entwicklung durch Vernetzung gefördert werden kann, bilden einen weiteren Schwerpunkt des Bandes." (Autorenreferat)
[91-L] Dannecker, Martin:
Sexualität und Internet, in: Zeitschrift für Sexualforschung, Jg. 20/2007, H. 4, S. 331-339
(Standort: USB Köln(38)-Zs.A 2403; Kopie über den Literaturdienst erhältlich;
www.thieme-connect.de/ejournals/toc/sexualforschung/29529)
INHALT: Im Rahmen von Überlegungen zum Zusammenhang zwischen Sexualität und Internet
wird Cybersex zunächst als eine neue Sexualform ausgewiesen, in der das Internet nicht nur
eine Kontaktbörse für Face-to-face-Begegnungen darstellt, sondern auch einen Raum für eine
in sich abgeschlossene, im Orgasmus mündende Sexualität. Das Aufkommen des Cybersex
wird als eine Zerstreuung der Sexualität in Sexualitäten bezeichnet, mit der eine Aufwertung
der sexuellen Partialtriebe einhergeht. Die beim Cybersex ablaufenden Prozesse werden mit
besonderem Blick auf die Bezüge zwischen virtueller und realer Sexualität erörtert. Auswirkungen der virtuellen Sexualität auf das reale Sexualverhalten werden thematisiert.
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1
1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie
69
[92-L] Drüeke, Ricarda; Weber, Karsten:
Politische Kommunikation im Web 2.0: konzeptionelle Überlegungen zu einem (nicht völlig)
neuen Phänomen, in: Zeitschrift für Kommunikationsökologie und Medienethik, Jg. 10/2008, Nr.
1, S. 48-51
INHALT: Das Internet und vor allem das so genannte Web 2.0 begründen eine neue Medienform,
die durch die veränderten Rollen von Rezipientinnen und Rezipienten sowie der Medien
selbst nicht ohne weiteres mit den klassischen Massenmedien des Print- und Rundfunkbereichs verglichen werden können. Der Beitrag untersucht, welche Auswirkungen von der starken inhaltlichen Beteiligung individueller Nutzerinnen und Nutzer am Web 2.0 auf Kommunikation im Allgemeinen und politische Kommunikation im Speziellen zu erwarten sind. Dabei wird zunächst der Frage nachgegangen, "ob das Web 2.0 nicht doch bloß ein Hype ist
oder tatsächlich eine Neuerung der Internetkommunikation darstellt." Die Autoren konstatieren, dass das Web 2.0 tatsächlich soziale Veränderungen ausgelöst hat. Die Darstellungsseite
der politischen Kommunikation kann im Web 2.0 nicht mehr ohne Weiteres kontrolliert werden. Hinzu kommt, dass die klassischen Massenmedien ihrer Gatekeeper-Funktion und der
Kontrolle über die Themensetzung (Agenda) zumindest teilweise verlustig gehen. "Natürlich
ist es keineswegs ausgemacht, dass Web 2.0-Angebote an die Stelle der Massenmedien treten
und diese vollständig verdrängen werden, doch die Fähigkeit, politische Debatten mithilfe der
traditionellen Massenmedien zu beginnen, zu kanalisieren, aber auch zu beenden, wird wohl
geschwächt werden." Abschließend werden die positiven (mehr Partizipation) und negativen
('anything goes') kommunikationsethischen Implikationen dieser Entwicklung diskutiert.
(UN)
[93-L] Fisch, Martin; Gscheidle, Christoph:
Technische Ausstattung der Onliner in Deutschland: Ergebnisse der ARD/ZDFOnlinestudie 2008, in: Media Perspektiven, 2008, Nr. 7, S. 345-349 (Standort: UB Bonn(5)Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich;
www.media-perspektiven.de/uploads/tx_mppublications/Fisch_I.pdf)
INHALT: Bei der technischen Ausstattung der Onliner in Deutschland haben sich vor allem in
drei Bereichen starke Veränderungen vollzogen. So sind bei den Internetzugängen im Jahr
2008 Breitbandverbindungen nahezu Standard. Stark gewachsen sind auch die Übertragungsgeschwindigkeiten. Waren bis 2006 Anschlüsse mit Datenraten von 1 Mbit marktbeherrschend, wurden diese 2007 von der 2-Mbit-Variante abgelöst. Im Bereich der Abrechnungsmodelle setzten sich die Flatrates durch. 86 Prozent aller Onliner haben 2008 ihre Kosten auf
diese Weise fixiert. Andere Zahlungsvarianten spielen nur noch eine Nebenrolle. Bei den verwendeten Computern kann die Mehrzahl der Onliner auf multimediafähige PCs zurückgreifen. In einigen weiteren Bereichen zeigen sich unterschiedliche Tendenzen: Die Verbreitung
von Triple Play (Fernsehen, Internet und Telefonie aus der Hand eines Anbieters) stagniert
auf niedrigem Niveau. Auch die Gerätekonvergenz im Wohnzimmer (sog. Wohnzimmer-PC
zum Abspielen oder Aufzeichnen von DVDs, Video- und Audiodateien) schreitet kaum voran. Dagegen ist Voice over IP, die Internettelefonie, auf dem Vormarsch, vor allem bei den
Jüngeren. (RG2)
70
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1
1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie
[94-L] Hamelink, Cees J.:
New media, the internet and the North/ South conflict, in: Journal für Entwicklungspolitik,
Vol. 24/2008, No. 1, S. 16-32
INHALT: "Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) sind ein permanentes Thema
in Nord-Süd-Konflikten. Fragen des ungleichen Zugangs zu diesen Technologien wurden bereits in den ersten UN-Generalversammlungen diskutiert; sie waren in den 1970er Jahren Gegenstand von UNESCO-Verhandlungen über eine Neue Internationale Informationsordnung
und standen auf der Agenda der UN-Weltinformationsgipfel von 2003 und 2005. Zwei Elemente charakterisieren diese Debatten und Verhandlungen. Zum einen werden die Kosten
und Nutzen von Informationstechnologien von marginalisierten AkteurInnen sehr stark als
Frage von Kolonialisierung versus Dekolonialisierung thematisiert. Zum anderen propagieren
dominante AkteurInnen die Frage der globalen Verbreitung von digitalen Medien, insbesondere des Internet, vor allem im Rahmen eines Diskurses von sozialem Fortschritt - ein Diskurs, welcher sich vielfach als Instrument hegemonialer Kontrolle entpuppt. Vor diesem Hintergrund kann das Internetzeitalter, trotz aller Verlautbarungen über eine post-koloniale Ära,
als Teil eines fortgesetzten Kolonialisierungsprozesses interpretiert werden. Eine Dekolonialisierung ist angesichts eines globalen digitalen Kapitalismus nur dann möglich, wenn sich die
Kolonialisierten der digitalen Kontrolle ihrer KolonisatorInnen durch Prozesse der 'digitalen
Dissoziation' entziehen." (Autorenreferat)
[95-L] Hartig-Perschke, Rasco:
Weblogs - ein neuer Typus der Internet-Kommunikation, (Research Report / Technische
Universität Hamburg-Harburg, Institut für Technik und Gesellschaft, 11), Hamburg 2007, 95 S.
(Graue Literatur; www.tu-harburg.de/tbg/Deutsch/RR11.pdf)
INHALT: "Computervermittelte Kommunikation ist zu einem festen Bestandteil unseres Alltags
geworden - ob beruflich oder privat, ob E-Mail, Webpage oder Chat. Die Anwendungszwecke von Online-Diensten reichen von der Informationsbeschaffung über den Einkauf bis hin
zu neuen Formen des Datings. Während die Anwendungsfelder gut eingeführter Services zunehmend ausgedehnt werden, kommt es im Netz parallel immer wieder zur Einführung genuin neuer oder abgeleiteter Formen der 'computer-mediated communication' (CMC). Zu diesen
'neueren' Formen zählen auch die so genannten Weblogs: Websites, die Informationen in
Form von Nachrichten, Kommentaren und vor allem in der Form von Links für interessierte
UserInnen bereithalten, und die in weitreichende Verweisungsstrukturen eingebunden sind.
Weblogs können dabei unterschiedlichen Zwecken dienen. Im Mittelpunkt des vorliegenden
Textes steht die kommunikationstheoretisch fundierte Auseinandersetzung mit dem Nachrichtenaufkommen in Blogs. Wie lassen sich Kommunikationsnetzwerke theoretisch beschreiben,
die ihren Ursprung in den einzelnen Einträgen und Kommentaren miteinander verlinkter Weblogs haben? Und: Welche Bedeutung besitzen sie für den Aufbau sozialer Strukturen im
Netz?" (Autorenreferat)
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1
1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie
71
[96-L] Hofkirchner, Wolfgang:
Das Internet: Medium einer bewussten gesellschaftlichen Entwicklung, in: Peter Fleissner,
Vicente Romano (Hrsg.): Digitale Medien - neue Möglichkeiten für Demokratie und
Partizipation?, Berlin: Trafo Verl. Weist, 2007, S. 141-152, ISBN: 978-3-89626-553-1
INHALT: "The paper presents a dialectical view of the Internet. In an echelon structure the first
layer considers Internet as a technology. All the concepts of technology assessment, technophobia and technoeuphoria, technopessimism and -optimism can be applied. On the second
levet technology is seen as a subsystem of society. A third layer applies evolutionary concepts
to the Internet under the dialectical term "Aufhebung" (in German it has three different meanings: removing, storing, and lifting up to a higher level). In a more general context the Internet is seen as a contribution to human intelligence, improving the Problem solving capabilities of humankind." (author's abstract)
[97-F] Jers, Cornelia, Dipl.rer.com; Taddicken, Monika, Dipl.-Soz.Wiss.; Uzler, Christine, Dipl.Soz. (Bearbeitung); Schenk, Michael, Prof.Dr.Dr. (Leitung):
Die Diffusion der Medieninnovation Web 2.0: Determinanten und Auswirkungen aus der
Perspektive des Nutzers
INHALT: Der Begriff Web 2.0 bezeichnet übergreifend die in den letzten Jahren entstandenen
vielfältigen Möglichkeiten der Partizipation und Kollaboration im Internet. Die zunehmende
Verbreitung dieser Medieninnovation zeugt von ihrer gesellschaftlichen Relevanz heute und
in der Zukunft. Dennoch partizipieren derzeit (noch) nicht alle Teile der Bevölkerung am
Phänomen Web 2.0. Bislang ist aber weitgehend ungeklärt, welche Internetnutzer aus welchen Motiven und mit welchem Nutzen am Web 2.0 teilnehmen. Deshalb kann bisher kaum
abgeschätzt werden, welche Folgen sich aus der zunehmenden Verbreitung von Web 2.0-Anwendungen ergeben werden. Dabei ist nicht nur die individuelle Ebene relevant, sondern es
sind gleichfalls die Auswirkungen für Gruppen- und Gesellschaftsprozesse bedeutsam. So
kann eine weitere digitale Spaltung der Gesellschaft, eine 'digital divide 2.0', befürchtet werden.
METHODE: Um diese Fragestellungen auf der Mikro-, Meso- und Makroebene beantworten zu
können, beinhaltet das beantragte Projekt ein mehrstufiges Forschungsdesign, das quantitative
und qualitative Methoden integriert. Zielsetzung ist eine Antwort auf die Frage, welche Konsequenzen sich aus der steigenden Nutzung von Web 2.0-Anwendungen für Individuen,
Gruppen und die Gesellschaft ergeben.
ART: BEGINN: 2008-06 ENDE: 2010-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche
Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Hohenheim, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für
Sozialwissenschaften Forschungsstelle für Medienwirtschaft und Kommunikationsforschung
(70593 Stuttgart)
KONTAKT: Leiter (Tel. 0711-459-22653, Fax: 0711-459-27324)
72
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1
1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie
[98-L] Mayer, Florian; Schoeneborn, Dennis:
Der Einsatz von WikiWebs in Organisationen: Überlegungen aus systemtheoretischer
Perspektive, in: Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.): Die Natur der Gesellschaft : Verhandlungen des
33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2,
Frankfurt am Main: Campus Verl., 2008, S. 1899-1910, ISBN: 978-3-593-38440-5
INHALT: "WikiWebs sind technische Plattformen, die kollaborative Kommunikation ermöglichen und erleichtern. Die Besonderheit dieser neuen 'Social Software'-Applikation, die zusammen mit anderen Anwendungen unter dem Sammelbegriff des 'Web 2.0' firmiert, liegt einerseits in der Möglichkeit zum Abruf, Neueinstellen, zur Verknüpfung und Veränderung von
Beiträgen, selbst wenn diese zuvor von anderen erstellt worden waren. Darüber hinaus halten
die Wiki-Anwendungen eine Historie der Veränderungen eines jeden Beitrags vor, was die
Beobachtung von Entscheidungen möglich macht. Prominentestes Beispiel ist die gemeinschaftlich erstellte Web-Enzyklopädie Wikipedia. Zunehmend finden Wiki-Technologien
aber auch in Unternehmen Verwendung, um den Erfahrungsaustausch zwischen Mitarbeitern
zu befördern. Die Theorie sozialer Systeme nach Luhmann (1984; 2000; Seidl & Becker,
2006) versteht Organisationen als Systeme, die durch die Kommunikation von Entscheidungen konstituiert werden. Bezieht man dies auf Wiki-Technologien, so ist in theoretischer Hinsicht zu vermuten, dass Wiki-basierte Kommunikationsplattformen das Konstitutionsverhältnis zwischen Organisation und Entscheidungskommunikation in dreierlei Hinsicht prägen: 1.
Wiki-basierte Formen der Kommunikation schaffen eine (empirische) Beobachtbarkeit der
Emergenz von Organisation. Editierungshistorie und Diskussionsseiten schaffen ein MetaNarrativ. In diesem verdichten sich Kommunikationen zu Entscheidungen, dem Konstituens
der Organisation (Robichaud, Giroux & Taylor, 2004). 2. Dadurch ermöglichen Wikis auch
neue Formen der Beobachtbarkeit der Kontingenz dieser Entscheidungen. Während die
Hauptfunktion organisationalen Gedächtnisses die Diskriminierung zwischen Vergessen und
Erinnern ist (vgl. Luhmann, 2000), schaffen WikiWebs eine vollständige Erinnerbarkeit der
Entscheidungskommunikation bezüglich einzelner Beiträge. 3. Schließlich lässt sich die Notwendigkeit einer Rekalibrierung der kommunikativen Legitimation von Entscheidung ableiten. Während in konventionellem Organisationsgeschehen Entscheidungen zunächst getroffen
und oftmals erst post hoc rationalisiert werden (vgl. Cyert & March, 1963), wird in Wiki-basierten Plattformen Entscheidungskommunikation ad hoc sichtbar: Dies wiederum verstärkt
mutmaßlich den provokativen, Widerspruch erzeugenden Charakter kommunizierter Entscheidungen, was sich beispielartig in sogenannten 'Edit Wars' bestätigt." (Autorenreferat)
[99-L] Meier, Stefan:
(Bild-)Diskurs im Netz: Konzept und Methode für eine semiotische Diskursanalyse im
World Wide Web, Köln: Halem 2008, 473 S., ISBN: 978-3-938258-83-5 (Standort: UB Bonn(5)20085142)
INHALT: Der Verfasser entwickelt in seiner methodologisch angelegten Untersuchung Ansätze
eines Analyseinstrumentariums, um das komplexe Zeichenhandeln und die Dynamik der Datenentwicklung im Netz für ein strukturiertes Analysekorpus operationalisierbar und einer
diskursanalytisch ausgerichteten qualitativen Internetforschung zugänglich zu machen. Unter
semiotischer Perspektive wird Kommunikation im Netzdiskurs als ein multimodales Zeichenhandeln deutlich, das sprachliche, audio-visuelle und hypertextuelle Mittel in bedeutungsgenerierender Korrespondenz zum Einsatz bringt. Online-Diskurse bilden eine Verschränkung
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1
1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie
73
von Makro- und Mikroebene, die sich in den Einzelkommunikaten in multimodaler Intertextualität und diskursmotivierten Codes und Mustern manifestiert. Diskursanalyse im Netz erfordert onlinemedien-adäquate Erhebungsverfahren und semiotische Methoden zur Untersuchung multimodalen Zeichenhandelns auf interpersonaler und überindividueller Ebene - eine
semiotische Diskursanalyse. Das Netz weist eine medienspezifische Relevanzsetzung diskursiver Wissensbestände auf, die im intertextuellen und intermedialen Verbund entsteht. Als
Fallbeispiel dient dem Verfasser der gesellschaftliche Online-Diskurs um die Wehrmachtsausstellung. (ICE2)
[100-L] Mrazek, Thomas:
Die geadelten Nutzer, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2008, H. 1,
S. 17-21
INHALT: Für diesen Beitrag hat der Autor mit fünf Journalisten gesprochen, die für ihre Redaktionen die Benutzer-Plattformen betreuen und moderieren. I. Kruck beschreibt die Arbeit von
drei fest angestellten, drei freien und drei ehrenamtlichen Mitarbeitern bei Focus Online, die
täglich an die 1000 Beiträge sichten, beantworten und die meisten davon innerhalb von 2
Stunden freistellen. P. Schick von Welt Online beschreibt die Organisation der Benutzerbeteiligung bei seiner Zeitung, K. Borchert von Der Westen erläutert, wie die Leser-Community
bei ihrem Portal gepflegt wird und geht auf die Problematik der rechtsextremen Beiträge zurück. Bei n-tv.de werden neben den klassischen Foren und Chats für die Nutzer auch drei
neue interaktive Talkformate bei denen sich die Zuschauer über Internet beteiligen können,
erläuterte kurz der Community-Manager T. Leidel. M. Kloth von Spiegel Online gab abschießend Auskunft zu der User-Generated-Content-Plattform 'Einestages'. (PT)
[101-L] Ockenfeld, Marlies (Hrsg.):
Leitbild Informationskompetenz: Positionen, Praxis, Perspektiven im europäischen
Wissensmarkt ; 27. Online-Tagung der DGI, 57. Jahrestagung der DGI ; Frankfurt am
Main, 23.-25. Mai 2005 ; Proceedings, Frankfurt am Main 2005, 279 S., ISBN: 3-925474-54-4
(Graue Literatur)
INHALT: Inhaltsverzeichnis: Session 1: Informationskompetenz & Wirtschaft - Moderation:
Claudia Jüch, Oliver Bendel: Die Geister, die ich rief ... elektronische Hilfe- und Unterstützungssysteme für die betriebliche Kommunikation (11-14); Marianne Ingold: Informationskompetenz: ein (neues) Leitbild für betriebliche Informationsstellen? (15-26); Session 2: Wissensorganisation I - Moderation: Prof.Dr. Ulrike Spree, Simon Holzer: Neue Suchverfahren
für Web Retrieval und Bibliothekenbestände (27-28); Philipp Mayr, Maximilian Stempfhuber, Anne-Kathrin Walter: Auf dem Weg zum wissenschaftlichen Fachportal - Modellbildung
und Integration heterogener Informationssammlungen (29-43); Dirk Lewandowski: Integration von Web-Verzeichnissen in algorithmische Suchmaschinen (45-61); Session 3: Informationskompetenz & Wissenschaft - Moderation: Thomas Hapke, Sandra Zilles: Das BMBF-Verbundprojekt BibTutor (61-72); Sandra Merten: Informationskompetenz vermitteln - das modulare Blended-Learning-Szenario der Bibliothek der Universität Konstanz (73-78); Session
4: Wissensorganisation II - Moderation: Christiane Wolff. Brigitte Jörg, Hans Uszkoreit: The
ontology-based architecture of it world, a comprehensive web information system for a
science and technology discipline (79-90); Robert Strötgen, Udo Riege: Evaluierung von An-
74
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1
1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie
fragetransfers für sozialwissenschaftliche Internetdokumente (91-98); Session 5: New information products - Moderation: Karen Falke, Christian Dömich: Praktisches Textmining von
Wirtschaftsinformation (99-102); Kerstin Dix, Christoph Klees, Nina Mönch: Online Platforms der AegisMedia Gruppe Deutschland - Websites, Intranets, Extranets (103-109); Manfred Hauer: Neue Wege in der maschinellen Indexierung, im semantischen Retrieval und in
der interorganisationellen Arbeitsorganisation (111-116); Session 6: Intellectual property Moderation: Dr. Reiner Schwarz Kaske, Beatrix Wicenec: Aus der Praxis der Patentinformation (117); Reinhard Schramm: Patentanalysen mittels kommerzieller und nichtkommerzieller
Datenbanken (119); Session 7: New information services I - Moderation: Prof.Dr. Stephan
Büttner, Wolfgang Sander-Beuermann: Aktuelle Entwicklungen und Probleme internetbasierter Suchtechnologien (121-122); Dirk Tunger: Frühwarnsysteme - über eine strategische Auswertung von Informationen zu einem neuen Mehrwert (123-130); Thomas Mandl, Rene
Schneider, Robert Strötgen: Ein "Fast-Forward"-Ansatz zur Erstellung eines Systems zum
cross-lingualen Question Answering (131-141); Session 8: Digital Rights Management - Moderation: Bernd Meidel, Ulrich Korvvitz, Elke Roesner: Vascoda-Studie "Digital Rights Management Systeme" (143); Andreas Quest: Zugriffs- und Rechteverwaltung in Presseportalen
und Pressearchiven bei Unternehmen und Behörden (145-147); Haike Meinhardt: Regulierung oder Ver-Riegelung von Wissen? Technische, rechtliche und politische Ansatze im Bereich des geistigen Eigentums und ihre Verschränkungen (149-162); Session 9: New information services II - Moderation: Prof.Dr. Christa Womser-Hacker, Claus-Peter Klas, Sascha
Kriewel, Norbert Fuhr, Andre Schaefer: DAFFODIL - Nutzerorientiertes Zugangssystem für
heterogene Digitale Bibliotheken (163-173); Fabio Tosques, Philipp Mayr: Web Services Einsatzmöglichkeiten für das Information Retrieval im WWW (175-188); Marc Andre Selig,
Erich Weichselgartner, Christiane Baier: Modulare Architektur zur performanten Anbindung
multipler Retrievalschnittstellen für bibliographische Datenbanken (189-196); Session 10:
Change Management - Moderation: Dr. Gabriele Kirch-Verfuß - Vortrag mit Podiumsdiskussion; Session 11: Informationsraum Europa - Moderation: Patrick Müller, Rainer Michaeli:
Competitive Intelligence zwischen Anspruch und Wirklichkeit - die europäische Perspektive
(199); Michael Düro: EUR-Lex: die Inhaltserschließung für einen besseren Zugang zum EURecht (201); Gesa Büttner: Fakten und Trends zur Kulturpolitik - das Informationssystem
"Compendium" (203-211); Session 12: Trends in der Qualifizierung I - Moderation: Heike D.
Gruhl, Christina Thomas: Das neue Aus- und Fortbildungsangebot des IID (213); Gustav A.
Mohrlüder: Weniger ist mehr: die Vermittlung von mediendokumentarischen Kernkompetenzen im neuen VFM-Fortbildungsprogramm (215); Heike Ditlevsen, Bettina Fischer: Das neue
Fortbildungsportal für Bibliothek und Information www.wissenbringtweiter.de (217-219);
Session 13: 20. newcomer-forum (Genios Award) - Moderation: Prof.Dr. Ralph Schmidt,
Carl Rauch: Langfristige Datenspeicherung - eine Metrik zum Vergleich verschiedener Speicherstrategien (221-229); Julia Drews: Das Intranet als betriebsinternes Informationstool eine Untersuchung zu Nutzung, Akzeptanz und Optimierung des InfoPort der HSH Nordbank
(231-242); Jochen Braun, Jens Fauldrath, Arne Kunisch: Evaluation des T-Online OnComputer und OnComputer Insider anhand eines heuristischen Benchmarkings mit vergleichbaren
Webangeboten (243-258); Session 14: Trends in der Qualifizierung II - Moderation: Prof.Dr.
Ursula Georgy, Barbara Müller-Heiden: Fachwirt/ Fachwirtin für Medien- und Informationsdienste (259-260); Marc Rittberger: Informationskompetenzen. Der Euroguide im Kontext
der Berufszertifizierungen (261-267); Gabriele Freudenberg: Die FAMI-Ausbildung in der
Praxis (269-274).
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1
1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie
75
[102-L] Schauer, Thomas (Hrsg.):
Leben im Cyberspace: die Bildung von Sozialkapital in virtuellen Welten ; Dokumentation
eines Symposiums in Kooperation mit der deutschen EU-Ratspräsidentschaft am 26. Juni
2007 im Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit in Wien, Bonn: Protext-Verl. 2007, 42
S., ISBN: 978-3-929118-66-7 (Standort: UB Bonn(5)-P2008/618)
INHALT: Inhaltsverzeichnis: Peter Fleissner: Soziales Leben in virtuellen Welten? (6-13); Jutta
Croll: Salto Mortale im Netz: Welche Werte gelten in der digitalen Welt? (14-23); Thomas
Schauer: Wechselwirkungen zwischen Virtualität und Realität (24-28); Anton Fricko: Digitale Communities - soziale, wirtschaftliche und kulturelle Auswirkungen in einer zunehmend
virtuellen Gesellschaft (29-36); Martin Bredl: Sozialkapital in virtuellen Welten (37-38);
Ernst Gehmacher: Sozialkapital im Internet - Empirische Resultate (39-41).
[103-L] Scolik, Reinhard; Wippersberg, Julia (Hrsg.):
Was ist neu am neuen Fernsehen?: Technik, Nutzung, Inhalt - digital, mobil, interaktiv,
Berlin: Lit Verl. 2007, III, 206 S., ISBN: 978-3-8258-0836-5 (Standort: UB Bonn(5)-2008/3905)
INHALT: "Die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Fragen der 'Neuen Medien' - die im
Gegensatz zu anderen Forschungsbereichen bei Vertretern der Praxis immer auf hohe Resonanz stößt - gibt ein deutliches Zeugnis über Wert und Unwert der Einschätzung von Medienentwicklung, Marktchancen und Rezipientenverhalten. Trotzdem - oder vielleicht gerade
deswegen - ist es besonders spannend, sich angesichts der 'digitalen Revolution' auf dem Sektor der audiovisuellen Medien mit Zukunftsfragen auseinanderzusetzen und erste, wenn vielleicht auch vage, Antworten zu suchen. Der vorliegende Tagungsband dokumentiert diesen
Versuch, der vom Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft gemeinsam mit
gewichtigen Vertretern der Kommunikationsbranche bei der TVienna 2007, dem ersten Wiener Symposion zu Fernsehen & Medienwandel, unternommen wurde. Unter der Generalfrage
'Was ist neu am neuen Fernsehen?' wurden am 22. Mai 2007 unterschiedliche Dimensionen
der rezenten Entwicklung auf dem Fernsehsektor in Österreich diskutiert: im Vordergrund
standen dabei die in Europa stattfindende Digitalisierung des Fernsehens als Ausgangspunkt
für interaktives und mobiles Fernsehen." (Textsauszug). Inhaltsverzeichnis: Reinhard Scolik:
Neue Distributionswege von Fernsehen (7-12); Alfred Grinschgl: Die Digitalisierung des
Rundfunks in Österreich (13-20); Karl Pachner: IP-TV als TV-Verbreitungsebene (21-32);
Helmut Leopold: Die Zeit ist reif für die Medienplattform der nächsten Generation: IPTV Telekombetreiber am Zug (33-44); Reinhard Scolik, Julia Wippersberg: Einige Bemerkungen
zum Interaktiven Fernsehen (45-54); Nina Forman, Julia Wippersberg: Formen von Interaktivität im Fernsehen (55-72); Karl Watzl: Telefonfernsehen (73-84); Daniel Leitner: !TV4Cable - Feldversuch zu interaktivem Fernsehen (85-90); Max Palla: Interaktives TV - und was
sagt die Werbung? (91-100); Reinhard Scolik: Mobiles Fernsehen (101-108); Michael Wagenhofer: Mobiles Fernsehen - Einblicke und Ausblicke (109-114); Alexander Koppel, Hannes Harborth: Mobiles Fernsehen und Mobilfunkbetreiber - ein Zwischenbericht (115-118);
Thomas Prantner: Neues Fernsehen für Österreich - mobil, interaktiv, multimedial, online
(119-128); Walter Zinggl: Symbiose von großen und kleinen Zahlen (129-130); Orhan Kipcak: Anmerkungen zum Handy TV (131-138); Julia Wippersberg: Mobiles Fernsehen - Sehbares Fernsehen? - Fernsehinhalte unter erschwerten Bedingungen (139-148); Reinhard Scolik, Julia Wippersberg: Zur Nutzung von interaktivem und mobilem Fernsehen (149-156);
Roland Burkart: Neues Fernsehen, neues Medium? - Über den Begriff "Neue Medien" und
76
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1
1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie
seine Sinnhaftigkeit zu der Forderung nach einem neuen Publikum (157-168); Podiumsdiskussion: Neue Chancen - neues Publikum? Über Chancen und Grenzen der schönen neuen
Fernsehwelt (169-192).
[104-F] Stapf, Kurt-H., Prof.Dr.rer.nat. (Bearbeitung):
Sicherheit in der Kommunikationstechnik
INHALT: keine Angaben
ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Gottlieb Daimler- und Karl Benz-Stiftung
INSTITUTION: Universität Tübingen, Fak. für Informations- und Kognitionswissenschaften,
Psychologisches Institut Abt. Allgemeine Psychologie und Psychologische Methoden - Kognitionspsychologie (Friedrichstr. 21, 72072 Tübingen)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 07071-29-74375, Fax: 07071-29-3363,
e-mail: stapf@uni-tuebingen.de)
[105-L] Stegbauer, Christian:
Raumzeitliche Struktur im Internet, in: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur
Wochenzeitung Das Parlament, 2008, H. 39, S. 3-9 (www.bpb.de/files/OUOX87.pdf)
INHALT: "Ein Leben im Internet, welches unabhängig von Raum und Zeit wäre, ist weder empirisch auffind- noch vorstellbar. Wir bleiben also, trotz stark gewachsener Möglichkeiten des
Datenzugriffs und der weltweiten Arbeitsteilung, an Orte gebunden. Diese Orte, ebenso wie
das Internet selbst, müssen heute freilich als stärker differenziert und fragmentiert angesehen
werden, als dies noch vor einigen Jahrzehnten der Fall war. Unsere raumzeitliche Verortung
bleibt eine wesentliche Konstante, die uns, auch ohne dass wir es unbedingt wollen, Orientierung bietet und aus der unser Handlungsrahmen und unsere Beziehungen auch weiterhin im
Wesentlichen erwachsen werden." (Autorenreferat)
[106-L] Willems, Herbert (Hrsg.):
Weltweite Welten: Internet-Figurationen aus wissenssoziologischer Perspektive, Wiesbaden:
VS Verl. für Sozialwiss. 2008, 387 S., ISBN: 978-3-531-15314-8
INHALT: "Auf allen Ebenen (kulturell, ökonomisch, politisch u.s.w.) verbindet sich mit der Entwicklung des Internets ein bedeutsamer Wandel von Handlungs- und Erfahrungsbedingungen. Im Zuge der 'Online-Vergesellschaftung' (Jäckel/Mai) ändern sich Voraussetzungen, Potentiale, Zwänge und Probleme der Wirklichkeitskonstruktion grundlegend und systematisch.
Der Band versammelt Untersuchungen, die diesem Wandel mit wissenssoziologischen Mitteln nachgehen. Privilegiert wird eine Perspektive, die alle relevanten sozialen Ordnungsebenen einschließt (Interaktion, Feld/Subsystem, Gesellschaft), ein Netzwerkkonzept beinhaltet,
den Akteur fokussiert und historisch-differenzierungstheoretisch ausgerichtet ist." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Ernst von Kardorff: Virtuelle Netzwerke - neue Formen der
Kommunikation und Vergesellschaftung? (23-56); Tilmann Sutter: "Interaktivität" neuer Medien - Illusion und Wirklichkeit aus der Sicht einer soziologischen Kommunikationsanalyse
(57-74); Julian Gebhardt: Die Telematisierung kommunikativen Handelns. Umrisse einer
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1
1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie
77
Konstitutionsanalyse interpersonaler Telekommunikation im Alltag (75-102); Christina
Schachtner: Virtualität, Identität, Gemeinschaft. Reisende im Netz (103-118); Hans Geser:
Vom Brockhaus zum WorldwideWiki (119-142); Christian Stegbauer: Verteilte Wissensproduktion aus netzwerkanalytischer Perspektive (143-166); Tina Guenther, Jan Schmidt: Wissenstypen im "Web 2.0" - eine wissenssoziologische Deutung von Prodnutzung im Internet
(167-188); Herbert Willems, Sebastian Pranz: Formationen und Transformationen der Selbstthematisierung. Von der unmittelbaren Interaktion zum Internet (189-222); Michaela Goll:
Professionalisierungs- und Inszenierungsstrategien in der beruflichen Netzkommunikation
(223-246); Ernst von Kardorff: Zur Veränderung der Experten-Laien-Beziehung im Gesundheitswesen und in der Rehabilitation (247-268); Antonia L. Krummheuer: Zwischen den Welten. Verstehenssicherung und Problembehandlung in künstlichen Interaktionen von menschlichen Akteuren und personifizierten virtuellen Agenten (269-294); Udo Thiedeke: Spiel-Räume. Zur Soziologie entgrenzter Exklusionsbereiche (295-318); Sebastian Pranz: Die Präsentation des Raumes im Videospiel (319-340); Niels Werber: Sehnsüchtige Semantik. Neue Medien, neue Literatur im Word Wide Web (341-362); Josef Wehne: "Taxonomische Kollektive" - Zur Vermessung des Internets (363-382).
[107-L] Winter, Rainer:
Perspektiven eines alternativen Internet, in: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur
Wochenzeitung Das Parlament, 2008, H. 39, S. 23-28 (www.bpb.de/files/OUOX87.pdf)
INHALT: Nach einer theoretischen Betrachtung des Verhältnisses von Alltagsleben, Kultur und
Medien werden alternative Dimensionen des Internet dargestellt. Zunächst geht es um die Internetnutzung durch die neuen sozialen Bewegungen, die sich für eine demokratische Globalisierung einsetzen. Anschließend wird auf die Schaffung neuer Räume durch den Einsatz taktischer Medien und die Möglichkeiten des elektronischen Widerstands eingegangen. Eine
Analyse der Bedeutung des Internet für (jugendliche) Fangemeinschaften schließt sich an.
Hierbei wird vor allem die Rolle der "Ezines" (Internetportale im Magazinstil) behandelt. In
der Schlussbetrachtung wird die Frage nach der Bedeutung einer transnationalen Öffentlichkeit aufgeworfen. (GB)
[108-L] Woesler, Martin:
Das Internet in China als Exponent der Globalisierung und Förderer einer kritischen
Öffentlichkeit, (Scripta Sinica, Bd. 11), Bochum: Europ. Univ.-Verl. 2005, 58, XXXVI S., ISBN:
3-89966-176-1 (Standort: SLUB Dresden(88)-AP/19620/W843/(2))
INHALT: Das Internet zeichnet sich durch Interaktivität, Individualisierung und Erleichterung
der Kommunikation aus. Es dient der politischen Information, Organisation und Partizipation.
Internetkommunikation ist ein Menschenrecht. Erst durch die Anonymität des Internets ist in
China eine kritische Öffentlichkeit entstanden, die zuvor durch soziale Kontrolle unterdrückt
war. Seinem Wesen nach fördert das Internet Menschenrecht und kritische Öffentlichkeit.
Versuche zur Kontrolle des Internet durch Sperrung von URLs in China haben sich als leicht
umgehbar erwiesen. (ICE2)
78
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1
1.5 Medieninhalte
1.5
Medieninhalte
[109-L] Beck, Klaus; Amann, Rolf:
"Investoren handeln auf eigenes Risiko. Aktienkurse können steigen oder fallen.": zur
Qualität der Finanzberatung in der Wirtschaftsberichterstattung privater Spartenkanäle,
in: Zeitschrift für Kommunikationsökologie und Medienethik, Jg. 10/2008, Nr. 1, S. 57-72
INHALT: "Vorgestellt werden die Ergebnisse einer systematischen Inhaltsanalyse der Wirtschaftsberichterstattung in den Spartenprogrammen n-tv, N24 und Bloomberg TV. Im Mittelpunkt stehen die mediale Anlage- und Finanzberatung sowie die Frage, ob und ggf. wie Werbetreibende und Sponsoren Einfluss auf das redaktionelle Programm und die Ratgebung des
Fernsehens nehmen. Untersucht wird, welche Rolle Journalisten und Analysten als externe
Experten hierbei spielen. Auf der Basis einer sekundärwissenschaftlichen Auswertung der
medien- und finanzrechtlichen sowie der medienethischen Normenkataloge und des kommunikationswissenschaftlichen Kenntnisstandes wurden Analyse- und Qualitätskriterien entwickelt, die in einer mehrstufigen, quantifizierenden und qualitativen Inhaltsanalyse angewendet
werden. Die Ergebnisse weisen zwar nicht auf justitiable Rechtsverstöße hin, wohl aber werden schwerwiegende publizistische Qualitätsmängel erkennbar: So spielen Finanz-Analysten
vielfach die Rolle scheinbar neutraler Experten, obgleich sie eigene oder die wirtschaftlichen
Interessen Dritter vertreten. Auf solche potenziellen Interessenkonflikte wird in den Programmen jedoch nur ausnahmsweise hingewiesen; unkritische Berichterstattung und anbieterfreundliche Ratschläge dominieren." (Autorenreferat)
[110-L] Bergmann, Wolfgang:
Theater im Fernsehen, in: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur Wochenzeitung Das
Parlament, 2008, H. 42, S. 28-34 (www.bpb.de/files/IEKWKZ.pdf)
INHALT: Das Theater und das Fernsehen sind zwei Medien, die sich elementar voneinander unterscheiden: Das Theater setzt das Live-Erlebnis, die physische Anwesenheit des Publikums
im Zuschauerraum und der Schauspieler auf der Bühne voraus, während das Fernsehen der
berühmten "vierten Wand", der unsichtbaren Wand am Bühnenrand, eine fünfte hinzufügt eine aus Glas, die undurchdringlich ist für die Unmittelbarkeit des Theatererlebnisses. Der
Autor zeigt in seinem Beitrag, dass die Beziehung zwischen Bewegtbildmedien und dem
Theater mit der Erfindung des Films beginnt. Er zeichnet die Entwicklung und den Erfolg des
Theaterfilms in der ehemaligen DDR und der Bundesrepublik Deutschland nach und beleuchtet die engen Beziehungen zwischen Theater, Film und Fernsehen. Das Bild vom "Sex ohne
Anfassen" ist seiner Meinung nach falsch, wenn es um die Beschreibung der komplexen Zusammenhänge zwischen Bewegtbildmedien und theatralen Ausdrucksformen und deren
wechselseitiger Durchdringung geht. Theater, Film und Fernsehen haben mehr miteinander
zu tun, als manchem Genre-Separatisten lieb ist. (ICI2)
[111-F] Bishara, Nina; Tafreshi, Agnes, Dr. (Bearbeitung); Nöth, Winfried, Prof.Dr. (Leitung):
Darstellung des Fremden in den Medien: vergleichende interkulturelle Untersuchung Brasilien/ Deutschland
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1
1.5 Medieninhalte
79
INHALT: Die Strategien der Darstellung des Fremden in den brasilianischen und deutschen Medien, Film und Werbung sollen aus semiotischer Sicht interkulturell erforscht werden. Vor
dem Hintergrund der philosophischen Diskurse der Postmoderne über das Andere und das
Fremde geht es um die Darstellungsformen des Fremden und die Einstellungen ihnen gegenüber. Nach Erhebungen relevanten Datenmaterials in Brasilien und Deutschland werden die
Formen der medialen Repräsentation des Fremden in beiden Ländern mit kultursemiotischen
Ansätzen im Detail verglichen und bewertet. GEOGRAPHISCHER RAUM: Brasilien, Bundesrepublik Deutschland
METHODE: Das Projekt ist auf den Gebieten der Mediensemiotik und der interkulturellen Kulturforschung angesiedelt. Die anzuwendende Methodologie basiert insbesondere auf der Semiotik von Charles S. Peirce, deren phänomenologische, ästhetische und ethische Implikationen besonders themenrelevant sind. Dabei soll jedoch auch der Dialog mit der Philosophie
des Anderen, wie sie sich in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts entwickelt hat, nicht aus
den Augen verloren werden. DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Aktenanalyse, offen; Beobachtung, nicht teilnehmend; Sekundäranalyse von Individualdaten. Feldarbeit durch
Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Nöth, Winfried: Towards a semiotics of the cultural other. in:
American Journal of Semiotics, 17, 2001, 2, pp. 239-251.+++Nöth, Winfried: The spatial representation of cultural otherness. in: Sun, Hee; Gertz, Kim; Valsiner, Jan; Breaux, J.-P.
(eds.): Semiotic rotations in cultural worlds. Advances in cultural psychology. Greenwich,
CT: Age 2007.+++Nöth, Winfried; Santaella, Lucia: Otherness at the roots of cultural semiosis. in: Petrilli, S. (ed.): La filosofia del linguaggio come arte dell'ascolto / Philosopy of language as the Art of Listening - on Augusto Ponzio's scientific research. Bari: Ed. Da Sud
2007, pp. 117-129. ARBEITSPAPIERE: Forschungsantrag, 20 S.
ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Kassel, Interdisziplinäre Arbeitsgruppe Kulturforschung (34109
Kassel)
KONTAKT: Leiter (e-mail: noeth@uni-kassel.de)
[112-F] Bock, Annekatrin, M.A. (Bearbeitung); Knieper, Thomas, Prof.Dr. (Betreuung):
Produktion und Rezeption von TV-Kriminalserien (Arbeitstitel)
INHALT: Ableitung von Rezeptionsmotiven (Wer schaut welche Art von TV-Kriminalserie aus
welchem Grund); Entwicklung eines Analysemodels, mit dem Inhalte von TV-Serien erfasst,
analysiert und interpretiert werden können (adaptionsfähiges Modell, das sich neuen Fragestellungen anpassen lässt und das die Komplexität des Produktions- und Rezeptionskontextes
von TV-Serien abzubilden vermag); Ableitung von praxisorientierten Anleitungen für Produzenten von TV-Serien (Welche Trends zeichnen sich ab? Wie müssen aktuelle Serien geschaffen sein, um möglichst viele Zuschauer anzusprechen?). GEOGRAPHISCHER RAUM:
USA, Bundesrepublik Deutschland
VERÖFFENTLICHUNGEN: Bock, Annekatrin: CSI - Crime Scene Investigation - eine Kriminalserie im Diskurs. in: Hißnauer, Christian; Jahn-Sudmann, Andreas (Hrsg.): Medien - Zeit Zeichen: Beiträge des 19. Film- und Fernsehwissenschaftlichen Kolloquiums, Göttingen
2006. Marburg. Schüren 2006, S. 116-132. ISBN 978-3-89472-434-4.+++Bock, Annekatrin:
'If you figure it out...' - Erfolg von TV-Kriminalserien am Beispiel CSI Crime Scene Investigation. in: Becker, Andreas R. et al (Hrsg.): Medien - Diskurse - Deutungen: Dokumentation
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des 20. Film- und Fernsehwissenschaftlichen Kolloquiums, Paderborn 2007. Marburg: Schüren 2007, S. 111-117. ISBN 978-3-89472-620-1.
ART: BEGINN: 2005-10 ENDE: 2009-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution;
Wissenschaftler
INSTITUTION: Technische Universität Braunschweig, Carl-Friedrich-Gauß-Fakultät, Institut
für Sozialwissenschaften Lehrstuhl für Kommunikations- und Medienwissenschaften (Bienroder Weg 97, 38106 Braunschweig)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0531-391-8931, e-mail: annekatrin.bock@tu-braunschweig.de)
[113-L] Bohrmann, Thomas:
Religion und Moral im Unterhaltungsprogramm des Fernsehens, in: tv diskurs :
Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 12/2008, H. 2, S. 60-65
INHALT: "Das Fernsehen ist nach wie vor das Leitmedium gegenwärtiger Medienkultur. Es informiert, bildet und unterhält. Auch religiöse, kirchliche und moralische Themen werden mit
seiner Hilfe verbreitet und einem größeren Publikum medial vor Augen geführt. Verstärkt
kommen solche Inhalte im Unterhaltungsbereich des Fernsehens zur Sprache. Neben den
Pfarrer- und Nonnenserien behandeln vor allem auch alltägliche Fernsehserien und Daily
Soaps grundlegende moralische Fragen des Menschen. Indem das Fernsehen anhand verschiedener Unterhaltungsformate (besonders Serien und Soaps) Wertmaßstäbe und Moralvorstellungen thematisiert, präsentiert es - so die zugrunde liegende These des Beitrags - eine besondere Form der 'Alltagsethik' und trägt somit zum Wertediskurs innerhalb einer wertpluralen Gesellschaft bei." Seine Thesen stellt der Autor am Beispiel der seit 2002 in der ARD
ausgestrahlten Serie "Um Himmels Willen" dar. Im zweiten Schritt werden kurz die vier populärsten deutschen Daily Soaps (Gute Zeiten, schlechte Zeiten; Unter uns; Verbotene Liebe;
Mariendorf) untersucht. Auch durch diese Serien, die nicht in der kirchlichen Nähe angesiedelt sind, werden moralische und ethische Werde vermittelt. (PT2)
[114-L] Bruell, Cornelia:
Kollektive Identität in der radikalen Demokratietheorie: die Wahlen zum Europäischen
Parlament in österreichischen Medien, in: Martin Nonhoff (Hrsg.): Diskurs - radikale
Demokratie - Hegemonie : zum politischen Denken von Ernesto Laclau und Chantal Mouffe,
Bielefeld: transcript Verl., 2007, S. 195-222, ISBN: 978-3-89942-494-2 (Standort: UB
Siegen(467)-31OYV3655)
INHALT: Die Autorin nähert sich dem Denken von Ernesto Laclau und Chantal Mouffe mit den
Mitteln einer empirischen Analyse. Die Hegemonietheorie wird mit einer Kombination von
qualitativer und quantitativer Inhaltsanalyse verknüpft. Auf methodischer Ebene wird herausgearbeitet, dass zwar Äquivalenzbeziehungen im Diskurs bestehen, dass aber weit bedeutender so genannte "Simultanzen" sind, d.h. die parallele Thematisierung bestimmter Aspekte,
ohne dass dabei zwangsläufig eine enge (etwa: kausale) Verbindung zwischen beiden hergestellt wird. Entsprechend wird die vorgenommene Untersuchung als "Simultanzanalyse" beschrieben. Diese Analyse wird angeleitet durch die Frage, ob sich im öffentlichen Diskurs der
Presse so etwas wie eine europäische Identität entwickelt. Dabei gilt der Autorin eine Identität dann als gut etabliert, wenn in einem gesellschaftlichen Zusammenhang vergleichbare
Knotenpunkte eingerichtet werden und ähnliche antagonistische Fronten entstehen. Unter der
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1.5 Medieninhalte
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Annahme, dass sich Aspekte einer solchen Identität schon auf den verschiedenen nationalen
Ebenen anzeigen, werden in vier österreichischen Zeitungen die Diskussionen um die Europawahl des Jahres 2004, und zwar nach den Konjunkturen von Themenkomplexen und Subthemen sowie nach feststellbaren Simultanzen zwischen Themen und Subthemen untersucht.
(ICA2)
[115-L] Buttlar, Cary von (Hrsg.):
Das vereinigte Deutschland in der überregionalen Presse Frankreichs 1989 bis 1994:
Kontinuität und Wandel französischer Deutschlandbilder, (Schriftenreihe der Gesellschaft für
Deutschlandforschung e.V., 91), Berlin: Duncker & Humblot 2006, 372 S., ISBN: 978-3-42812081-9
INHALT: Die deutsche Wiedervereinigung stellte die deutsch-französischen Beziehungen vor
eine schwierige Bewährungsprobe. Die Autorin fragt, wie die Wiedervereinigung in Frankreich aufgenommen wurde und welche Vorstellungen die Franzosen von einem vereinigten
Deutschland entwickelten. Hierfür wertet sie - einer hermeneutisch-interpretierenden Methodik folgend - Berichte, Kommentare und Meldungen der vier führenden überregionalen Tageszeitungen Le Monde, Le Figaro, La Croix und L'Humanite aus. Der Untersuchungszeitraum erstreckt sich von den ersten Flüchtlingswellen im Oktober 1989 bis zum Ende der ersten Legislaturperiode des gesamtdeutschen Bundestag im Oktober 1994. Buttlar folgt der
gängigen Unterscheidung der vier Dimensionen Regierung, Parteipolitik, veröffentlichte sowie öffentliche Meinung und legt ihren Schwerpunkt auf die veröffentlichte Meinung, da sich
hier die 'wesentlichen Wahrnehmungsmuster' einer heterogen zusammengesetzten Bildungselite 'mit unterschiedlicher politischer und ideologischer Orientierung' (18) widerspiegeln.
Die Auswertung der Pressemeldungen ist in acht thematische Blöcke gegliedert, darunter
Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus, Deutschlands Rolle in Europa und insbesondere die deutsch-französischen Beziehungen, deren Kräfteverhältnis durch die Wiedervereinigung neu bewertet wurde. Insgesamt zeichnet Buttlar ein vielfältig schattiertes Bild der französischen Wahrnehmung Deutschlands und ordnet diese in ihren historischen Kontext ein.
Zugleich zeigt sie auch die Projektionen auf das französische Rollenbild auf, denn Frankreich
habe für sich in Anspruch genommen, was es Deutschland nicht zugestehen wollte, etwa die
'Entwicklung patriotischer Gefühle' oder die 'faktische Übernahme einer politischen Führungsrolle in Europa': 'Die Reaktionen der französischen Kommentatoren auf das Deutschland der Jahre 1989 bis 1994 standen deshalb in einem unübersehbaren Spannungsverhältnis
zu wesentlichen Elementen ihres eigenen nationalen Selbstverständnisses' (342). (ZPol, NOMOS)
[116-L] Diehl, Laura K.:
Die Konjunktur von Mao-Images in der bundesdeutschen "68er"-Bewegung, in: Sebastian
Gehrig, Barbara Mittler, Felix Wemheuer (Hrsg.): Kulturrevolution als Vorbild? : Maoismen im
deutschsprachigen Raum, Frankfurt am Main: P. Lang, 2008, S. 179-201, ISBN: 978-3-63157641-0 (Standort: UB Freiburg (25)-GE2008/6063)
INHALT: Die Funktion von Mao als Ikone der Gegenidentität der "68er" gegen die bürgerliche
Gesellschaft beruhte vor allem auf dem Erfolg der Kulturrevolution und einer der Ikone inhärenten Gewalt, die als befreiende Gewalt verstanden wurde. Die Konjunktur verschiedener
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1.5 Medieninhalte
"Images" von Mao in der bundesdeutschen "68er"-Bewegung lässt sich anhand ausgewählter
Beispiele aus der "68er"-Publizistik aufzeigen. Zurückgegriffen wird hier auf die Literaturzeitschrift "Kursbuch", das Studentenmagazin "konkret", die "Rote Presse Korrespondenz"
und "Agit 883". Hier finden sich Mao-Images, die von provokativer Popkultur (konkret) über
literarisch-intellektuelle Auseinandersetzungen (Kursbuch) und organisatorisch-parteipolitische Debatten (Rote Presse Korrespondenz) bis zu anarchistisch-militanten Pamphleten reichen (Agit 883). (ICE2)
[117-L] Elsbergen, Gisbert van:
Die Terroranschläge vom 11. September 2001 und 7. Juli 2005 im Spiegel der Presse, in:
Peter Nitschke (Hrsg.): Globaler Terrorismus und Europa : Stellungnahmen zur
Internationalisierung des Terrors, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2008, S. 125-146, ISBN:
978-3-531-15520-3 (Standort: UB Hagen(708)-PDDNITG)
INHALT: Der Beitrag analysiert die Berichterstattung über Terrorismus in der Presse. Dabei stehen die beiden Terroranschläge vom 11.September 2001 in den USA und vom 7.Juli 2005 in
London im Vordergrund der Betrachtung. Insgesamt werden sechs Tageszeitungen aus der
Bundesrepublik Deutschland für einen Vergleich herangezogen. Neben dem Gesamteindruck
der Titelseiten werden die Leitartikel, die Schlagzeilen und die Bilder einer genaueren Inhaltsanalyse unterzogen. Abschließend wird ein Ausblick auf weitere Forschungen in diesem
Bereich gegeben. (GB)
[118-L] Feddersen, Arne; Rott, Armin:
Erfolgsfaktoren von Fußball-Live-Übertragungen: das Beispiel der deutschen
Nationalmannschaft, in: MedienWirtschaft : Zeitschrift für Medienmanagement und
Kommunikationsökonomie ; Printmedien, Hörfunk, Fernsehen, Telekommunikation, Multimedia,
Jg. 5/2008, Sh., S. 34-46
INHALT: Anhand sämtlicher 194 Übertragungen der deutschen Fußballnationalmannschaft zwischen Januar 1993 und Dezember 2006 werden mithilfe einer autoregressiven Regressionsschätzung die Determinanten der Zuschauernachfrage nach Fußballübertragungen im Fernsehenm identifiziert, quantifiziert und anschließend für eine Beispielsprognose genutzt. (KB)
[119-L] Gerhards, Jürgen; Schäfer, Mike S.:
Legitimation durch Massenmedien?: die öffentliche Thematisierung der
Humangenomforschung im Ländervergleich, in: Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.): Die Natur der
Gesellschaft : Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in
Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2008, S. 1078-1094, ISBN: 978-3593-38440-5
INHALT: "Kontext: Die Entwicklung der modernen Biowissenschaften lässt vormals feste Definitionen der Natur des Menschen brüchig werden. Entsprechend waren biowissenschaftliche
Themen in der Vergangenheit oft Gegenstand öffentlicher Debatten. In diesen Debatten werden auch die Grenzen wissenschaftlicher Forschung neu justiert. Entsprechend versuchen unterschiedliche Akteure, darin zu Wort zu kommen und mit ihren Argumenten und Deutungen
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ihre Positionen zu begründen. Eines der massenmedial prominentesten bio-wissenschaftlichen
Forschungsfelder war die Entschlüsselung des menschlichen Erbguts. Fragestellung: Wir haben den massenmedialen Diskurs über diese Humangenomforschung in Qualitäts-Tageszeitungen und im Internet in Deutschland, Österreich, Frankreich, den USA und England mit einer systematischen Inhaltsanalyse rekonstruiert. Dabei haben wir drei Dimensionen medialen
Erfolgs unterschieden: In welchem Ausmaß gelingt es Akteuren, zu Wort zu kommen (Standing)? Welche Bewertungen der Humangenomforschung dominieren? Welche inhaltlichen
Deutungsmuster werden zur Interpretation der Humangenomforschung und zur Untermauerung der Bewertungen verwendet (Framing)? Deskriptive Ergebnisse: Der Ländervergleich
zeigt deutliche Gemeinsamkeiten. In allen Ländern konzentriert sich die Berichterstattung auf
Ereignisse aus der Wissenschaft. Wissenschaftler, namentlich Humangenomforscher, und ihre
politischen und wirtschaftlichen Unterstützer dominieren das Standing. Dementsprechend fallen auch die Bewertung des Themas und seine Deutung aus: Humangenomforschung wird
eher positiv dargestellt, als wissenschaftliche Errungenschaft mit positiven medizinischen und
wirtschaftlichen Effekten. Kurz: Die Verfasser finden eine länder- und medienübergreifende
Hegemonie der Befürworter der Humangenomforschung. Erklärung: Sie haben über qualitative Interviews versucht, diese Hegemonie zu erklären. Dabei haben sie sich auf zwei Modelle
für öffentliche Meinungsbildungsprozesse bezogen. Das Agenda Building-Modell geht davon
aus, dass Medieninhalte durch das bestimmt werden, was Redaktionen von medienexternen
Akteuren erhalten. Das medien-konstruktivistische Modell betrachtet die mediale Öffentlichkeit als von Journalisten konstruiertes Bild einer Realität. Sie können zeigen, dass sich die gefundene Hegemonie wohl v.a. durch die Aktivität extramedialer Akteure erklären lässt: durch
die unterschiedliche Ressourcenausstattung der befragten Akteure und durch ihre unterschiedlich ausgeprägte Präferenz dafür, sich überhaupt in die Debatte einzumischen. Literaturhinweis: Gerhards, Jürgen und Schäfer, Mike Steffen (2006): Die Herstellung einer öffentlichen
Hegemonie: Humangenomforschung in der deutschen und der US-amerikanischen Presse.
Wiesbaden: Verlag für Sozialwissenschaften." (Autorenreferat)
[120-L] Goese, Stefan; Zeughardt, Claudia:
Die ARD-Themenwoche "Mehr Zeit zu leben: Chancen einer alternden Gesellschaft" im
Urteil der Zuschauer: Ergebnisse der Repräsentativbefragung, in: Media Perspektiven, 2008,
Nr. 8, S. 386-393 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den
Literaturdienst erhältlich;
www.media-perspektiven.de/uploads/tx_mppublications/08-2008_Geese.pdf)
INHALT: Vom 20. bis 26. April 2008 richtete die ARD ihre dritte Themenwoche aus, dieses Mal
mit dem Titel "Mehr Zeit zu leben: Chancen einer alternden Gesellschaft". In fiktionalen wie
journalistischen und unterhaltenden Genres und in allen Fernsehprogrammen, im Radio und
begleitend im Internet und Videotext wurde das Thema demografischer Wandel behandelt.
Anschließend wurden in einer repräsentativen Telefonbefragung Resonanz und Bewertungen
der Bevölkerung ermittelt. Mit 57 Prozent wurde erneut eine Mehrheit der Bevölkerung von
der Themenwoche erreicht. Je nach Altersgruppe zeigten sich hier Unterschiede: Während ab
65-Jährige zu 72 Prozent die Themenwoche wahrnahmen, waren es bei den 14- bis 29-Jährigen nur 37 Prozent. Am stärksten wurden auch in diesem Jahr die Sendungen und Beiträge
zum demografischen Wandel im Fernsehen genutzt. Die Bewertung der Themenwoche fiel
insgesamt positiv aus. 62 Prozent der Befragten und 71 Prozent der Nutzer fanden das Thema
sehr gut oder gut. Gut drei Viertel sehen in der intensiven Behandlung relevanter Themen
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einen besonderen Nutzen für die Gesellschaft und 62 Prozent trauen solche Schwerpunktsetzungen nur öffentlich-rechtlichen Sendern zu. Kritisch merkten die Befragten u.a. an, die
Auswirkungen von Einwanderung auf die demografische Entwicklung seien zu kurz gekommen (47 Prozent), es sei zuviel über die alten und zu wenig über die jungen Menschen berichtet worden (42 Prozent), und knapp 20 Prozent konnten mit dem Thema persönlich nichts anfangen. (UN2)
[121-L] Goethals, Gregor T.:
Ritual und die Repräsentation von Macht in Kunst und Massenkultur, in: Andrea Belliger,
David J. Krieger (Hrsg.) - 4. Aufl.: Ritualtheorien : ein einführendes Handbuch, Wiesbaden: VS
Verl. für Sozialwiss., 2008, S. 301-320, ISBN: 978-3-531-16109-9
INHALT: Der Beitrag weist zunächst darauf hin, welche Rolle und Funktion die Religion in früheren Zeiten hatte. Heutzutage wird diese Funktion, etwa "Erlösung" zu versprechen und Antworten auf die Frage nach der Stellung des Menschen im Universum oder nach dem Zustand
der Gesellschaft zu geben, zu Teilen von der zeitgenössischen Kunst übernommen. Die Betrachtung von Kunst in einem der modernen "Kunsttempel" ist jedoch ein "privates Ritual".
Zu allen Zeiten ließen sich Herrscher von Künstlern portraitieren, um ihrem Volk sehr vorteilhafte Bilder ihrer selbst zu vermitteln. Die modernen elektronischen Massenmedien bieten
da ganz neue Möglichkeiten. Der Artikel stellt heraus, dass der amerikanische Präsident Ronald Reagan eine meisterhafte Fähigkeit hatte, das Fernsehen zur Darstellung ritualisierter Ereignisse zu nutzen (etwa beim Absturz des "Challenger" Space-Shuttles). Auch Reagans Pressekonferenzen waren gut orchestrierte, sorgfältig geplante Medienereignisse, die Ritualcharakter bekamen und dem Zuschauer eine "Geschichte" anboten (etwa: gütiger Präsident, der
unfairen Fragen und Anfeindungen souverän begegnet). Tatsächlich aber war Reagan nicht so
souverän, wie es geplant war, so dass seine Berater Reagans Kontakte zu Journalisten, die
"ungeplante Fragen" stellten und aus dem Ritual ausbrachen, schließlich stark einschränkten.
Heute bieten die modernen Massenmedien eine sinnstiftende "Erzählung", die das Selbstverständnis der Nation formt. Nicht nur in Nachrichtensendungen wird eine sorgfältige hergestellte Komposition von Weltereignissen dargeboten, eingeordnet und interpretiert. Auch im
Unterhaltungsprogramm werden Wertvorstellungen in die Haushalte transportiert (der Kampf
von Gut gegen Böse, der "American Way of Life"). Es wird so in Form ritualisierter medialer
Darstellungen eine soziale Identität einer Nation hergestellt und ermöglicht, die viele Millionen Menschen in einem riesigen Land über Einkommens-, Überzeugungs- und Religionsgrenzen miteinander verbindet, die sich gar nicht kennen. Die Funktion der Sinnstiftung und Identitätsbildung wurde früher in homogeneren Gesellschaften von der Religion geleistet. (ICB)
[122-L] Gögl, Alexandra:
Kinderspiel Karriereziel: das Mutterbild der beratenden Frauenzeitschriften 1996 und
2006, in: Communicatio Socialis : internationale Zeitschrift für Kommunikation in Religion,
Kirche und Gesellschaft, Jg. 41/2008, Nr. 2, S. 121-140 (Standort: USB Köln(38)-M XA 01287;
Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Seit 2006 wird in Deutschland eine hitzige Debatte darüber geführt, ob Mütter mit
Kindern berufstätig sein sollen. Von arbeitenden Rabenmüttern und untätigen Hausfrauen ist
die Rede. Jungen Frauen fehlen Orientierungsmodelle im privaten Nahbereich. Worauf sie
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zurückgreifen können, das sind die Identifikationsvorlagen, die ihnen die Medien liefern. Hier
kommt den Frauenzeitschriften eine entscheidende Rolle zu: Sie werden eigens für Frauen
produziert - und von 82 Prozent der deutschen Frauen regelmäßig gelesen. Eine Inhaltsanalyse der Titel 'Brigitte', 'Freundin', 'Für Sie', 'Woman', 'Cosmopolitan', 'Maxi', 'Petra' und 'Myself' zeigte, dass sie eine Lanze für die berufstätige Mutter brechen: Sie betonten in ihrer Berichterstattung im Jahr 2006 weit mehr als noch 1996, dass eine Frau auch mit hoher beruflicher Verantwortung eine gute Mutter sein kann - und dass eine Mutter umgekehrt nicht ungeeignet für eine Führungsposition ist. Allerdings lancierten sie zunehmend das Bild einer Supermutter, die den Spagat zwischen Kind und Karriere mühelos schafft." (Autorenreferat)
[123-L] Häussler, Thomas:
Person vs. Argumentation?: die Personalisierung der politischen Berichterstattung in
Großbritannien und der Schweiz seit 1960, in: Zeitschrift für Kommunikationsökologie und
Medienethik, Jg. 10/2008, Nr. 1, S. 6-9
INHALT: Wenn im politischen Prozess Personen gegenüber Positionen die Oberhand gewinnen,
ist das aus Sicht einer politischen Ethik problematisch, die demokratische Auseinandersetzung im Ideal eines argumentativen Für und Wider begreift. Der Beitrag setzt sich kritisch
mit der Rolle der Medien in diesem Prozess, bei dem das "Normative (...) durch das Expressive ersetzt (wird), das seinerseits den Charakter des Authentischen längst abgestreift hat und
Ausdruck der 'Verdinglichung' ist", auseinander, indem aus diskursethischer Perspektive verschiedene politische Debatten in Großbritannien seit den 1960er Jahren analysiert werden.
Zunächst werden die Defizite der bisherigen Forschung kritisch beleuchtet, um diese dann in
einem deliberativen Modell kompensieren zu können. Anschließend werden die charakteristischen Personalisierungsstrukturen der politischen Presseberichterstattung über ausgewählte
Themen in Großbritannien zwischen 1960/65 und 2000/05 schematisch dargestellt. Der diskursethische Ansatz ermöglicht es, die Personalisierung analytisch einzuschränken und ihre
verschiedenen Facetten zu rekonstruieren. Dabei geht es nicht darum, "die Personalisierung in
sich quasi phänomenologisch darzustellen." Vielmehr geht es um die Frage nach den systematischen Verzerrungen im Diskurs aufgrund von Personalisierung durch die Verbindung
von Normativem und Expressivem. Die Analyse zeigt, dass nicht jede Form von Personalisierung per se problematisch ist, sondern es durchaus Fälle gibt, die im Einklang mit dem deliberativen Modell stehen. (UN)
[124-L] Herz, Ruth:
Realität oder Fiktion: die Darstellung der Justiz im Fernsehen, in: Neue Kriminalpolitik :
Forum für Praxis, Recht und Kriminalwissenschaften, Jg. 20/2008, H. 3, S. 114-119
INHALT: "Politiker haben sich längst in einer Wirklichkeit eingerichtet, die - wie man ohne
Übertreibung sagen kann - von den Medien bestimmt wird. Minister und Parlamentsabgeordnete sprechen häufiger mit und durch das Fernsehen 'direkt' zu den Bürgern als dass sie sich
im Bundestag äußern, was sie dazu zwingt sich mediengerecht zu äußern. Sie wissen zum
Beispiel, dass sie kurze Sätze bilden und dabei einige Schlüsselsätze formulieren müssen, die
aus dem Zusammenhang herausgenommen werden können und dennoch zitierfähig bleiben,
damit sie am Abend in den Kurznachrichten vorkommen. Ihre Gesprächspartner sind dann
nicht ihre politischen Partner oder Gegner und auch nicht die Bürger, sondern die Journalis-
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ten. Soweit die Exekutive und Administrative Gewalt im Staat. Im Folgenden wird der Frage
nachgegangen, wie es mit der dritten Gewalt, der Justiz bestellt steht. Findet auch die Justiz
im Fernsehen statt? Hat sich der Staat so weit zurückgezogen und die Aufgabe der Bestätigung gemeinsamer Normen und Werte den Massenmedien, insbesondere dem Fernsehen,
überlassen?" (Autorenreferat)
[125-L] Heuser, Jürgen:
Demografischer Wandel - ARD treibt gesellschaftliche Debatte an: Bilanz der dritten ARDThemenwoche "Mehr Zeit zu leben: Chancen einer alternden Gesellschaft", in: Media
Perspektiven, 2008, Nr. 8, S. 382-385 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM
XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich;
www.media-perspektiven.de/uploads/tx_mppublications/08-2008_Heuser_02.pdf)
INHALT: Die ARD behandelt seit dem Jahr 2006 gesellschaftspolitisch wichtige Themen umfassend in ihren Radio- und Fernsehprogrammen im Rahmen einer ARD-Themenwoche. In der
diesjährigen Themenwoche "Mehr Zeit zu leben: Chancen einer alternden Gesellschaft" wurde der demografische Wandel im Radio und Fernsehen abgebildet und durch Internetangebote
und im Videotext begleitet. Ziel dieser Themenwoche (20. - 26. April) war es, die Diskussion
über den Prozess des demografischen Wandels, der alle Lebensbereiche berührt, anzuregen,
Denkanstöße, Ideen und Modelle zu präsentieren und dabei die Chancen der alternden Gesellschaft in den Mittelpunkt zu stellen. Die Akzeptanz beim Publikum war groß und positiv.
Von den Befragten wurde der gesellschaftliche Mehrwert (Public Value), den die ARD bietet,
wahrgenommen. Fast alle (90 Prozent) Befragten finden es wichtig, dass die ARD derartige
aktuelle Themen aufgreift und intensiv behandelt. 77 Prozent sind der Meinung, dass die
ARD mit der Themenwoche einen wertvollen Beitrag für unsere Gesellschaft leistet. Auch in
der Presse stieß die Themenwoche mit über 700 Artikeln auf eine breite Resonanz. (UN2)
[126-L] Hoffmann, Kay:
Zehn Jahre nach Breloers "Todesspiel": das Doku-Drama bleibt der Maßstab zur
filmischen Behandlung des "Deutschen Herbstes", in: Rundfunk und Geschichte : Mitteilungen
des Studienkreises Rundfunk und Geschichte, Jg. 33/2007, Nr. 3-4, S. 71-73
INHALT: Aus Anlass des 30. Jahrestages des "Deutschen Herbstes" wurden zahlreiche Dokumentarfilme und Reportagen in das Programm insbesondere des öffentlich-rechtlichen Fernsehens, "das immer mehr auf Ereignisse und Events zu setzen scheint", aufgenommen. Der
Beitrag gibt einen Überblick über die einschlägigen Sendebeiträge und kommt zu der Bewertung, dass das wichtigste Fernsehstück zum "Deutschen Herbst" der Zweiteiler "Todesspiel"
von Heinrich Breloer ist. Breloer fügt aus Interviews, Eigenrecherche, Originalmaterial und
vielerlei Dokumenten ein Bild zusammen, "wie es gewesen sein könnte". Der Beitrag setzt
sich kritisch und inhaltlich am Beispiel der beiden Teile des "Todesspiels" ("Volksgefängnis"
und "Entführt die Landshut") mit dem Genre es Doku-Dramas auseinander. Die Bedeutung
des Genres Doku-Drama kann man auch daran ablesen, dass eine 12-teilige DVD-Edition der
Wochenzeitung "Die Zeit" zu deutschen "Schicksalsstunden" überwiegend Doku-Dramen
aufweist. Kritisch wird angemerkt, dass sich Breloer in "Todesspiel" auf die terroristischen
Akte und die direkte Reaktion des Staates konzentriert. "Was dabei völlig vernachlässigt
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wird, sind die Konsequenzen aus der Überreaktion des Staates im Nachgang dieser Ereignisse." (UN)
[127-F] Inan, Alev (Bearbeitung); Pollak, Guido, Prof.Dr. (Betreuung):
Islam goes Internet. Websites islamischer Organisationen in Deutschland
INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Passau, Philosophische Fakultät, Lehrstuhl für Allgemeine Pädagogik (94030 Passau)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0851-509-2636, Fax: 0851-509-2632,
e-mail: alev.inan@uni-passau.de)
[128-L] Inescu, Günal; Requate, Jörg:
Auf dem Weg nach Europa: Appelle als Kommunikationsform der Türkei mit Europa, in:
Medien & Zeit : Kommunikation in Vergangenheit und Gegenwart, Jg. 23/2008, Nr. 3, S. 58-68
INHALT: Die Autoren widmen sich einem Thema, das in Europa mit unterschiedlicher Intensität,
gerade aber in Deutschland und Österreich mit besonderer Emotionalität diskutiert wird, nämlich der Frage der europäischen Integration der Türkei. Dazu greifen sie auf ein bereits früher
vorgestelltes Konzept zu, wonach Europa als appellative Instanz zu verstehen ist. In jeweils
variierenden Kommunikationszusammenhängen wird daher in Form von Appellen durch die
Frage wer wen wie adressiert, wenn es um Europa geht, und wen die Angerufenen aber auch
die Appellierenden dabei jeweils vertreten, Europa im thematischen und historischen Wandel
unterschiedlich konstruiert und in Dienst genommen. In einer Rekonstruktion von Appellen
als Kommunikationsform der Türkei mit Europa wird der (Dis)Kurs, den die Türkei nach Europa genommen hat, hier seit den ersten Assoziierungsschritten zwischen Türkei und EU ausgeleuchtet. (UN2)
[129-L] Jäger, Elfi; Behrens, Sonja:
Der Klimawandel auf dem internationalen Fernsehmarkt, in: tv diskurs : Verantwortung in
audiovisuellen Medien, Jg. 12/2008, H. 1, S. 4-9
INHALT: "Stellt man sich die Frage nach Programmtrends, wird man zum einen an 'Green TV' in
den nächsten Monaten und Jahren nicht vorbeikommen, interessant ist aber auch der 'Klimawandel' im Formathandel." In ihrem Beitrag stellen die Autorinnen zunächst die gegenwärtig
auf dem internationalen Fernsehmarkt erfolgreich gehandelten Sendereihen vor, die das Thema Ökologie in unterhaltsamer Form aufbereiten. Die Hinwendung zum unmittelbaren sozialen Kontext, insbesondere zur Familie als Folge von 11. September 2001 führte zur Entwicklung von nicht nur in den USA erfolgreichen Fernsehformaten, die sich der unmittelbaren
Umgebung annehmen. Es geht in ihnen um die Erziehung der Kinder, um Haustiere, um Häuser und Wohnungen, Kochen oder Abnehmen. Ein Format, das so alt ist wie das Fernsehen
selbst, ist die Quizshow. Variiert als Quiz-, Game- oder Castingshow gehören diese Formate,
in denen auf Leistung gesetzt wird, nach wie vor zu den Erfolgreichsten. Die wichtigsten Vertreter dieser Formate werden kurz vorgestellt. (PT2)
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[130-L] Kempf, Mathias:
Tendenzen im TV: die politischen Präferenzen der Hauptnachrichtensendungen,
Saarbrücken: VDM Verl. Dr. Müller 2007, 161 S., ISBN: 978-3-8364-2319-9 (Standort: UB
Bonn(5)-2007/7734)
INHALT: Der Verfasser argumentiert, dass ein Mindestmaß an politischer Ausgewogenheit zumindest in den Nachrichtensendungen des deutschen Fernsehens derzeit gegeben ist. Die öffentlich-rechtlichen Sender, vor allem das ZDF, bieten nach wie vor eine innere Meinungsvielfalt in ihren Nachrichten, so dass momentan nicht von Manipulation gesprochen werden
kann. Die privaten Sender zeigen deutlichere Tendenzen. Unterstellt man, dass die schwächeren Sender RTL2 und VOX aufgrund der Besitzverhältnisse ähnliche Tendenzen aufweisen
wie RTL, Kabel 1 als von N24 beliefertes Mitglied der Kirch-Gruppe hingegen dem Beispiel
von SAT.1 und ProSieben folgt, so erhält man ein Verhältnis von drei zu drei. Es wird festgestellt, dass ein einigermaßen zufriedenstellender Status Quo der politischen Meinungen in den
Nachrichtensendungen besteht, und dass die Privaten bedingt auch einen Teil zur politischen
Berichterstattung und somit zur politischen Meinungsbildung beitragen. Von Entpolitisierung
kann zumindest bei den großen Sendern nicht mehr gesprochen werden. Eine gewisse Leistung, die sie bezüglich der Nachrichten insbesondere für politisch weniger Interessierte erbringen, ist ihnen nicht abzusprechen. Wenn sich die Medienlandschaft durch die breite Einführung des digitalen Fernsehens weiter ausdifferenziert, könnte der Status Quo gefährdet
werden. Insbesondere jetzt, da die Zukunft der Kirch-Gruppe ungewiss ist. Die einfachste Lösung wäre, die Bildung medialer Oligopole kartellrechtlich noch kritischer zu überwachen.
Die Einführung des digitalen Fernsehens kann so auch als Chance gesehen werden, alte Kartelle aufzubrechen und wieder einer Vielzahl an kleineren Anbietern eine Chance zu geben.
Es kommt auch in Zukunft, so die These, vor allem auf eine kritische und mündige Öffentlichkeit an. (ICF2)
[131-L] Kleiner, Marcus S.; Nieland, Jörg-Uwe:
Medienopfer Kasachstan: eine medienethische Bewertung des Films Borat, in: Zeitschrift für
Kommunikationsökologie und Medienethik, Jg. 19/2007, Nr. 1, S. 45-53
INHALT: Der Film "Borat" (Hauptdarsteller Sacha Baron Cohen), der die fiktive Reise eines kasachischen Fernsehreporters mit - aus westlicher Sicht - antisemitischer und frauenfeindlicher
Grundhaltung in die USA mit dem Ziel, die dortigen Gebräuche und Gewohnheiten der Menschen zu studieren, zum Gegenstand hat, hat eine heftige internationale Diskussion über die
Grenzen von Satire ausgelöst. Der Film ist eine "Fake-Dokumentation" bzw. ein "Mockumentary", bei dem sich aus medienethischer Sicht die Frage stellt, ob es sich um einen verantwortungslosen Umgang mit kulturellen, ethischen, religiösen, sexistischen etc. Identitäten und
Haltungen handelt oder um eine legitime und instruktive Form von Kultur- und Gesellschaftskritik im Medium der Satire, die mit den Stilmitteln "Fake und Fälschung", "subversive Affirmation", "Überidentifizierung" und "Imagebeschmutzung" arbeitet. Aus dieser Perspektive
untersucht der Beitrag das Verhältnis zwischen lokaler, kultureller "Eigensinnigkeit", ihrer satirischen Kritik und den Möglichkeiten einer gegenstandsorientierten Bewertung. Auf der
Grundlage der Analysen des Kasachstan-Bildes und des Amerika-Bildes in "Borat" sowie der
medialen Anschlusskommunikationen, die in der Verwandlung von Kasachstan "vom Medienopfer zum Medienstar" resultierten, werden in vier Thesen aktuelle Herausforderungen
für die Medienethik formuliert. (RG)
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1.5 Medieninhalte
89
[132-L] Körner, Swen:
Dicke Kinder - revisited: zur Kommunikation juveniler Körperkrisen, Bielefeld: transcript
Verl. 2008, 225 S., ISBN: 978-3-89942-954-1
INHALT: "Immer neue Zahlenparaden belegen, was uns im Alltag 'natürlich' vertraut zu sein
scheint: Deutsche Kinder haben ein Gewichts- und Fitnessproblem. Die Studie vollzieht den
Switch von kommunizierter Aufgeregtheit und Betroffenheit auf die theoriegeleitete Analyse
ihrer Erfolgsbedingungen. Im Anschluss an die Systemtheorie Luhmanns werden die vielfältigen gesellschaftlichen Diskurse über Bewegungsarmut und Übergewicht bei Kindern einer
kommunikationstheoretischen Analyse unterzogen. Was man zu sehen bekommt, wenn nicht
dicke und unfitte Kinder selbst, sondern die Kommunikation über sie in den Blick gerät, wird
am Beispiel sozialer Beobachter wie Massenmedien, Politik, Sport, Erziehung und Wissenschaft vorgeführt. Neben den Mechanismen und Risiken dieser Variante moderner Krisenkommunikation steht dabei nicht zuletzt die Fragwürdigkeit ihrer moralischen Effekte zur
Diskussion." (Autorenreferat).
[133-L] Kurpas, Sebastian:
Der Europäische Reformkonvent im Spiegel der Qualitätspresse: Beispiel einer
europäischen Öffentlichkeit?, (Integration Europas und Ordnung der Weltwirtschaft, Bd. 34),
Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges. 2008, 230 S., ISBN: 978-3-8329-3370-8 (Standort: UB Bonn(5)2008/4927)
INHALT: "Nach den negativen Referenden zum europäischen Verfassungsvertrag stellt sich die
Frage nach der Perspektive einer europäischen Öffentlichkeit mit neuer Dringlichkeit. Diese
Studie untersucht daher, ob zumindest die Berichterstattung über den Verfassungskonvent ein
Beispiel für eine europäische Öffentlichkeit war. Falls selbst unter den relativ günstigen Bedingungen des Konvents nationale Unterschiede die Berichterstattung dominiert haben sollten, wären grundlegende Voraussetzungen eines konstruktiven transnationalen Austauschs in
der EU nicht gegeben. Das Kernstück des Buches bildet eine detaillierte Inhaltsanalyse von
mehr als 2000 Artikeln aus je zwei britischen, deutschen, französischen und österreichischen
Zeitungen. Die Unterteilung des 20-monatigen Untersuchungszeitraums in fünf Zeitabschnitte
erlaubt es, die Entwicklung der Berichterstattung genau zu verfolgen und dauerhafte Muster
hervorzuheben. So ergibt sich ein differenziertes Bild, das einige weiterreichende Aussagen
über Bedingungen, Möglichkeiten und Grenzen transnationaler Kommunikation in der EU
zulässt." (Autorenreferat)
[134-L] Kyriakidou, Maria:
Rethinking media events in the context of a global public sphere: exploring the audience of
global disasters in Greece, in: Communications : the European Journal of Communication
Research, Vol. 33/2008, Nr. 3, S. 273-291 (Standort: USB Köln(38)-MXA00767; Kopie über den
Literaturdienst erhältlich; www.reference-global.com/toc/comm/33/3)
INHALT: Aktuelle Berichte über Globalisierung und grenzüberschreitende Medienflüsse haben
zu einer Neuformierung der traditionellen Debatte über Medienevents geführt und Fragen
zum integrativen Potenzial von Medienevents auf globaler Ebene aufgeworfen. Der Beitrag
widmet sich diesem Thema, indem er globale Katastrophen als Medienevents und einige der
90
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1.5 Medieninhalte
Merkmale der sie umgebenden globalen Öffentlichkeit in einer ihrer speziellen Ausprägungen, nämlich dem griechischen Publikum, untersucht. Empirische Basis bilden Diskussionen
von Fokusgruppen, in denen Fragen der Wahrnehmung und des Framings von Katastrophen
aber auch das Potenzial der Förderung globaler Solidarität angesprochen werden. (UNübers.)
[135-L] Liebetruth, Dörte:
Den EU-Einfluss auf den Alltag vor Ort transparent machen: Bedeutung der
Europäisierung regional- und lokalbezogener Presseberichterstattung, in: Zeitschrift für
Kommunikationsökologie und Medienethik, Jg. 10/2008, Nr. 1, S. 20-24
INHALT: Regionale Tageszeitungen haben auf Grund des inhaltlichen Profils ihrer Berichterstattung und ihres im deutschen Sprachraum großen Leserkreises das Potenzial, Europa den Menschen näher zu bringen. Der Beitrag setzt sich mit dem normativen Anspruch an die Berichterstattung regionaler Tageszeitungen auseinander, den Einfluss der EU auf den Alltag vor Ort
transparent zu machen. Ausgehend vom politischen Einfluss der EU im europäischen Mehrebenensystem (1) und einer Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten regional- und lokalbezogener Europaberichterstattung regionaler Tageszeitungen (2) begründet er diesen normativen Anspruch mit demokratietheoretischen Argumenten (3). Er hält fest, dass sowohl outputorientierte als auch input-orientierte Argumente für die Bedeutsamkeit lokal- und regionalbezogener Europaberichterstattung in regionalen Tageszeitungen sprechen. Transparenz, die in
der Berichterstattung von Regionalzeitungen hergestellt wird und Beziehungen zwischen der
europäischen und der lokal/ regionalen Ebene sichtbar macht, kann einen Beitrag zur Lösung
des Demokratiedefizits der EU leisten. (UN)
[136-L] Liepach, Martin; Melischek, Gabriele; Seethaler, Josef (Hrsg.):
Jewish images in the media, (Relation , N.F., Vol. 2), Wien: Verl. d. Österreich. Akad. d. Wiss.
2007, 293 S., ISBN: 978-3-7001-3878-5
INHALT: Der Sammelband untersucht das Image von Juden und die Darstellung jüdischer Persönlichkeitsbilder in den Medien der westlichen Welt. Ausgehend von historischen Fragestellungen und historischen Ereignissen, werden Entwicklung, Dauerhaftigkeit und Wirkungen
von auf Juden bezogenen Stereotypen sowohl im zeitgenössischen Kontext als auch aus multidisziplinären Perspektiven beschrieben. Teil I legt den Fokus auf die Produktion und Reproduktion von Persönlichkeitsbildern und Stereotypen durch die Medien - vom Klischee des
'Ewigen Juden' bis zur zum Nachteil Israels parteiischen Berichterstattung über den NahostKonflikt, während sich Teil II mit den Reaktionen der Medien auf Stereotype und Antisemitismus - von der Reaktion der deutsch-jüdischen Presse auf die Damaskus-Affäre im Jahre
1840, über die Funktion der Medien bei der Konstruktion des kollektiven Gedächtnisses am
Beispiel des Holocaust bis hin zu medienbezogenen Aktivitäten zur Bekämpfung des Antisemitismus auf der Ebene europäischer Institutionen befasst. (RG) Inhaltsverzeichnis: I.
(Re)Producing images and stereotypes - Nelly Elias, Julia Bernstein: Wandering Jews, wandering stereotypes: media representation of the Russian-speaking Jews in the FSU, Israel and
Germany (15-38); Philip Webb: Antisemitic roots of homelessness: myth, exile and radicals
in American homelessness (39-60); Michaela Haibl: Sichtbarkeit und Wirkung: "jüdische"
Visiotype in humoristischen Zeitschriften des späten 19. Jahrhunderts (61-84); Hatice Bayraktar: Stereotypes of Jews in Turkish caricatures, 1933-1945 (84-104); Brigitte Sion: "Dear
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1.5 Medieninhalte
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editor, once again, Jews are only about money?" Antisemitic letters to the editors in the Swiss
media and the crisis over Holocaust-era dormant accounts (1995-2002) (105-119); Linards
Udris, Mark Eisenegger: Jewish and muslim actors in the media: presentation of a method for
capturing typifications of inclusion and exclusion (121-137); Roland Schatz, Christian Kolmer: The portrayal of the war in the Middle East: media analysis of news coverage by ARD
and ZDF (139-149). II. Dealing with stereotypes and antisemitism - Kerstin von der Krone:
Die Berichterstattung zur Damaskus-Affäre in der deutsch-jüdischen Presse (153-176); Ruth
E. Iskin: Relational media images: Jewish responses to the Jewish banker stereotype in 1890s
Paris and 1955 Israel (177-202); Stephanie Seul: "Any reference to jews on the wireless
might prove a double-edged weapon". Jewish images in the British propaganda campaign towards the German public, 1938-1939 (203-232); Carsten Hennig: Reconstructing the collective memory: visual history and representations of the Holocaust in selected works of Steven
Spielberg (233-245); Hanno Loewy: The survivor as villain: X-men, comic culture and
Auschwitz fantasies (247-267); Elisabeth Kuebler: European efforts to combat antisemitism
and the role of the media (269-285).).
[137-L] Linzmaier, Vera:
Lebensmittelskandale in den Medien: Risikoprofile und Verbraucherverunsicherung,
(Medien + Gesundheit, Bd. 3), München: R. Fischer 2007, 333 S., ISBN: 978-3-88927-441-0
(Standort: UB Bonn(5)-2007/9160)
INHALT: Die Untersuchung setzt sich mit der Frage auseinander, ob sich in der Berichterstattung
über Lebensmittelskandale skandalspezifische oder skandalübergreifende Risikoprofile nachweisen lassen und wie diese aussehen. Zudem werden die Berichterstattung von "Süddeutscher Zeitung" und "BILD" miteinander verglichen. Die Verfasserin setzt sich zunächst auf
theoretischer Ebene mit der Berichterstattung, der Verunsicherung der Verbraucher und medialen Risikoprofilen auseinander. Vor diesem Hintergrund werden Ergebnisse einer empirischen Untersuchung vorgelegt, die Gruppendiskussionen mit einem inhaltsanalytischen Vorgehen verknüpft. Behandelt werden Ausmaß, Beachtungsgrad, Ereigniszyklus und Sensationalismus in der Berichterstattung über Lebensmittelskandale anhand von fünf Fallstudien:
BSE, Nitrofen, MKS, MPA und Acrylamid. Die Untersuchung zeigt, dass sowohl skandalspezifische als auch skandalübergreifende Risikoprofile existieren und dass die Berichterstattung
geeignet ist, einer Verunsicherung der Verbraucher Vorschub zu leisten. (ICE2)
[138-L] Lorenz, Daniel; Scharf, Wilfried:
Die Fälle Verheugen und Seehofer in der Bild-Zeitung, in Qualitätszeitungen und in der
Wochenpresse: kommunikationsethische Überlegungen, in: Zeitschrift für
Kommunikationsökologie und Medienethik, Jg. 10/2008, Nr. 1, S. 10-13
INHALT: Der Beitrag untersucht exemplarisch an der Berichterstattung über eine angebliche Affäre des EU-Kommissars Günter Verheugen und die uneheliche Vaterschaft des Bundesministers Horst Seehofer, wie sich die Berichterstattung der 'Bild'-Zeitung und der Illustrierten
'Bunte' auf die Qualitätspresse auswirkt. Es geht um die Vermischung von Privatem und Politischem (Öffentlichem). Mittels Diskursanalyse untersucht wurden neben der 'Bild'-Zeitung
die national verbreiteten Tageszeitungen 'Süddeutsche Zeitung' (SZ), 'Frankfurter Allgemeine
Zeitung' (FAZ), 'Die Welt' (Welt), 'Frankfurter Rundschau' (FR), und die 'Die Tageszeitung'
92
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1.5 Medieninhalte
(TAZ) sowie die Wochenzeitung 'Die Zeit' und die Magazine 'Der Spiegel', 'Focus' und
'Stern'. Wegen des diskursiven Kontextes wurden auch Artikel der 'Bunten' herangezogen. Es
sollte festgestellt werden, welche Übereinstimmungen und Unterschiede es bei der Deutungsproduktion und bei der Wirklichkeitskonstruktion zwischen den verschiedenen Blättern gibt,
wie die Darstellung insgesamt aussieht und ob medienpolitischer Handlungsbedarf besteht.
Die Autoren sehen eine Gefahr für Qualitätszeitungen dann gegeben, wenn sie auf von anderen lancierte Kampagnen eingehen müssen. "Hier die Balance zwischen dem Informationsbedürfnis der Öffentlichkeit und dem eigenen wirtschaftlichen Erfolg (Auflage, Marktanteil) einerseits und dem Schutz der Privatsphäre andererseits zu halten, fällt gewiss in manchen Fällen schwer." Einen medienpolitischen Handlungsbedarf sehen sie weder auf der Organisationsebene noch auf der berufsbezogenen oder personalen Ebene. (UN)
[139-F] Majoul, Burhan Shawi, M.F.A. (Bearbeitung); Young, Brigitte, Prof.Dr. (Betreuung):
Das Bild der Frau in arabischen Filmen
INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Arabien
ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Münster, FB 06 Erziehungswissenschaft und Sozialwissenschaften,
Institut für Politikwissenschaft Abt. B Vergleichende Politikwissenschaft Professur für Politikwissenschaft und internationale, vergleichende politische Ökonomie, insb. feministische
Ökonomie (Scharnhorststr. 100, 48151 Münster)
KONTAKT: Betreuerin (Tel. 0251-83-25318, Fax: 0251-83-29341.
e-mail: byoung@uni-muenster.de)
[140-L] Meister, Dorothee M.; Sander, Uwe; Treumann, Klaus Peter; Burkatzki, Eckhard; Hagedorn, Jörg; Strotmann, Mareike; Wegener, Claudia:
Mediale Gewalt: ihre Rezeption, Wahrnehmung und Bewertung durch Jugendliche,
Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2008, 230 S., ISBN: 978-3-531-15672-9 (Standort: UB
Bonn(5)-2008/6347)
INHALT: Die vorliegende Analyse behandelt das Verhältnis von Medien und Gewalt bei Jugendlichen rekonstruktiv aus der Perspektive der Jugendlichen selbst. Zunächst werden der theoretische Rahmen der Studie dargestellt, vor allem das Bielefelder Medienkompetenzmodell,
und der methodische Ansatz erläutert, das gleichfalls in Bielefeld entwickelte Verfahren einer
Bestimmung und Auswahl prototypischer Fälle, die mit Hilfe qualitativer Methoden vertiefend und vergleichend betrachtet werden. Neben einer standardisierten Umfrage (n=3271)
kommen Gruppendiskussionen und qualitative Einzelinterviews zur Anwendung. Die im Folgenden vorgelegten Ergebnisse der Untersuchung informieren über die Rezeption realer Gewalt in Nachrichtensendungen und Muster ihrer Legitimierung durch Heranwachsende, die
Motive für die Rezeption fiktionaler gewalttätiger Medieninhalte, die Wahrnehmung von Gewaltdarstellungen, die Genrepräferenzen und deren Rechtfertigung, Einflüsse der Medienkompetenz Jugendlicher auf die Rezeption gewaltbezogener Medieninhalte und potenzielle
Risikogruppen, identifiziert durch psychosoziale Merkmalskonstellationen. Abschließend
werden pädagogische Empfehlungen zum Problemzusammenhang der Wahrnehmung, Rezeption und Bewertung medialer Gewalt durch Jugendliche formuliert. (ICE2)
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[141-L] Merz, Bernd (Interviewter); Gottberg, Joachim von (Interviewer):
Frohe Botschaft und christliches Feeling: die EKD will neben dem Glauben auch Seelsorge
und Werte in den Medien sehen, in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg.
12/2008, H. 2, S. 24-29
INHALT: Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) ist an dem vor fünf Jahren privatinitiativ gestarteten Projekt "Bibel TV" beteiligt. B. Merz, der langjährige Rundfunkbeauftragte der
EKD wurde gerade für fünf Jahre in den Dienst von "Bibel TV" als Geschäftsführer gestellt.
In dem Gespräch gibt er Auskunft zu der Motivation der Kirchen, sich in diesem Fernsehprogramm, aber auch in anderen Sendern wie dem Privatradio "Radio Paradiso" zu engagieren.
Er äußert sich grundsätzlich zum Engagement der christlichen Kirchen in den Medien, das
sich nicht nur auf kirchliche Programme beschränkt, sondern sich auf moralische und ethische
Belange in der Medienarbeit bezieht. Die Mitwirkung in den Programmbeiräten sowohl der
öffentlich-rechtlichen wie als auch der privaten Programmanbieter wird als ein Anliegen zur
Sensibilisierung der Programmverantwortlichen verstanden, moralische Belange zu achten
und "im Zusammenleben mit anderen Menschen zu menschenwürdigen, Gott wohlgefälligen
Verhaltensweisen zu finden". In diesem Sinne können die beiden christlichen Kirchen unabhängig von der institutionellen Anbindung tätig sein. (PT2)
[142-L] Michels, Eckard:
Geschichtspolitik im Fernsehen: die WDR-Dokumentation "Heia Safari" von 1966/67 über
Deutschlands Kolonialvergangenheit, in: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, Jg. 56/2008, H. 3,
S. 467-492 (Standort: USB Köln(38)-FHM EP67; Kopie über den Literaturdienst erhältlich;
www.atypon-link.com/OLD/doi/abs/10.1524/vfzg.2008.0020)
INHALT: "Die von Ralph Giordano für den WDR produzierte zweiteilige Dokumentation 'Heia
Safari' von 1966 rief einen der größten Fernsehskandale in der Bundesrepublik in den sechziger Jahren hervor. Die Sendung zeichnete ein sehr kritisches Bild über die deutsche Präsenz
in Afrika bis 1918 und den Umgang mit dieser Kolonialvergangenheit seit dem Ende des Ersten Weltkriegs. Der Zweiteiler zeugt zugleich von der großen Gestaltungsfreiheit, welche
Journalisten in den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten damals besaßen und von einer
Kultur der Provokation, derer sich Fernsehmacher wie Giordano bedienten, um Diskussionen
anzuregen und zugleich sich selbst ins Rampenlicht der Öffentlichkeit zu stellen. Zugleich
zeigt ein Vergleich mit anderen zeitgeschichtlichen Dokumentationen des westdeutschen
Fernsehen der sechziger Jahre, dass es durchaus Parallelen zwischen den Reaktionen auf
'Heia Safari' und anderen Produktionen aus dieser Zeit gibt." (Autorenreferat)
[143-L] Nelson, Sonia Ambrosio de:
Understanding the press imaging of 'terrorist': a pragmatic visit to the Frankfurt School, in:
International Communication Gazette, Vol. 70/2008, Nr. 5, S. 325-337
(gaz.sagepub.com/content/vol70/issue5/)
INHALT: Medien stehen im Zentrum vieler öffentlicher Debatten ähnlich wie Terrorismus und
Islam seit den Ereignissen des 11. Septembers in den USA Teil eines globalen Diskurses sind.
Der Beitrag versucht mit Hilfe des Ansatzes der sozialen Konstruktion sozialer Probleme am
Beispiel Singapurs darzustellen, wie die Medien das Image vom 'Terroristen' prägen. Eine
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1.5 Medieninhalte
Kombination von Medienforschung und kritischer sozialer Reflexion ermöglicht die Bereitstellung von Instrumenten zur Identifizierung einer sozial rationalen Dimension. Die Anwendung einer derartigen Methode legt die komplexen Beziehungen zwischen den Medien und
ihrer Rolle im Prozess der Staatenbildung offen. Der Stadtstaat passt zu einem gesellschaftlichen Ordnungsmodell, in dem gesellschaftliche Integration, Ordnung und Stabilität fundamental sind. Die Bevölkerung Singapurs besteht überwiegend aus nichtislamischen Chinesen.
Geographisch liegt Singapur jedoch zwischen Malaysia, einem muslimischen Land, und Indonesien, dessen Bevölkerung zu 89 Prozent muslimisch ist. Der Beitrag untersucht Singapurs in der politischen Mitte angesiedelte englischsprachige Tageszeitung "The Straits Times"
und das in ihr gezeichnete Bild von Terroristen in der Folge der Ereignisse des 11. September. Die Daten erstrecken sich über drei Zeitabschnitte: (1) direkt nach dem 11. September;
(2) zwischen Januar und Februar 2002, als eine Gruppe von Männern unter der Beschuldigung "terroristischer Aktivitäten" in Singapur verhaftet wurden ; und (3) dem September
2002, dem Zeitpunkt zu dem die Behörden Singapurs die Verhaftung einer zweiten Gruppe
von "Terrorverdächtigen" bekannt machte. (RGübers.)
[144-L] Nielsen-Sikora, Jürgen; Kulac, Abdullah:
Die Türkei und Europa: eine Zwischenbilanz des Dialogs mit Blick auf die Zeitung Zaman,
in: Gabriele Clemens (Hrsg.): Die Türkei und Europa, Münster: Lit Verl., 2007, S. 189-213,
ISBN: 978-3-8258-0782-5 (Standort: ULB Münster(6)-3K6491)
INHALT: Im Mittelpunkt des Beitrages steht die aktuelle Diskussion über den EU-Beitritt der
Türkei. Im ersten Teil fragen die Autoren danach, was diese Diskussion über die Dialogpartner selbst aussagt. Sie bewerten die argumentative Auseinandersetzung über das Thema Türkei-Europa insgesamt positiv, da mit der Debatte zugleich ein Reflexionsprozess in Gang gesetzt wird, welcher zeigt, dass es eine kritische Öffentlichkeit gibt, die sich mit Gegenwartsund Zukunftsfragen der Politikgestaltung intensiv beschäftigt. Die Autoren untersuchen im
zweiten Teil am Beispiel der türkischen Tageszeitung "Zaman" den politischen und interkulturellen Dialog in der türkischen Öffentlichkeit. Nach ihrer Auffassung führt die Diskussion
auf Seiten Europas zu einem Selbstvergewisserungsdiskurs über die europäische Identität,
während sich die Türkei im Zuge der zahlreichen Reformen und der Westorientierung in einer
Identitätskrise befindet. Der Dialog wird somit zwischen zwei Partnern geführt, die sich über
ihre eigene Identität noch im Unklaren sind. Hinsichtlich der Haltung der Zeitung "Zaman" zu
Europa kommen die Autoren zu dem Ergebnis, dass die Zeitung den interkulturellen Dialog
sucht und mit Hilfe der Berichterstattung bemüht, eine Brücke zwischen der türkischen Kultur und der Kultur Westeuropas zu schlagen. Die Autoren bewerten "Zaman" daher als ein
positives Beispiel für die türkische Presseberichterstattung über das Verhältnis zwischen der
Türkei und der EU. (ICI2)
[145-L] Nossek, Hillel:
"News media"-media events: terrorist acts as media events, in: Communications : the
European Journal of Communication Research, Vol. 33/2008, Nr. 3, S. 313-330 (Standort: USB
Köln(38)-MXA00767; Kopie über den Literaturdienst erhältlich;
www.reference-global.com/toc/comm/33/3)
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INHALT: Auf der Basis von Längsschnittuntersuchungen zur Medienberichterstattung über terroristische Angriffe legt der Beitrag ein Modell vor, wie die Berichterstattung über derartige
Angriffe als ein Medienevent verstanden werden kann und untersucht die gesellschaftliche
Funktion einer solchen Berichterstattung. Die wichtigste Annahme des Modells ist, dass Journalisten ihr Ritual der Berichterstattung verändern, wenn sie sich mit außergewöhnlichen terroristischen Anschlägen befassen. Sie geben ihren normalen normativen Bezugsrahmen, der
derartige Aktivitäten nach kritischer Überprüfung des Regierungshandelns einordnen würde,
auf und nehmen bei der Berichterstattung eine national-patriotische Haltung ein, die das Ziel
hat, Normalität und Ordnung wiederherzustellen. Dieses Modell kann nützlich dabei sein, die
Rolle der Medien nach einem Terroranschlag zu klären. Während die Medien auf der einen
Seite das Risiko eingehen, das terroristische Ereignis noch zu verstärken, indem sie ihm die
öffentliche Bühne bereiten, nach der die Täter suchen, untergraben auf der anderen Seite
Journalisten, die als Patrioten und nicht als Profis handeln, die Botschaft der Terroristen. Anstatt dass eine Botschaft von Terror, Furcht und Alarm verbreitet wird, senden die Medien an
das angegriffene Land und seine Gesellschaft eine Botschaft von Solidarität, Partnerschaft
und unbeugsamem Widerstand gegen die terroristische Bedrohung. Das Modell kann auch
dazu dienen, die Medienberichterstattung über andere krisenhafte Situationen und nicht nur
die über massive Terrorattacken besser zu verstehen. (UNübers.)
[146-L] Pankauke, Wiebke:
Der europäische Verfassungskonvent: in der britischen, französischen und deutschen Presse,
Saarbrücken: VDM Verl. Dr. Müller 2007, 137 S., ISBN: 978-3-8364-1179-0 (Standort: UB
Saarbrücken(291)-2008/396)
INHALT: Gegenstand der Untersuchung ist die Berichterstattung über die europäische Verfassungsgebung in der Tagespresse Deutschlands (FAZ, SZ), Frankreichs (Le Figaro, Le Monde) und Großbritanniens (Times, Guardian) in den Jahren 2001 bis 2003. Zunächst werden in
theoretischer Perspektive die verschiedenen nationalen Verfassungstraditionen analysiert und
Mechanismen der journalistischen Berichterstattung herausgearbeitet, um dann die Bedeutung
des Verfassungskonvents für die europäische Integration herauszuarbeiten. Die sich anschließende empirische Analyse zeigt, dass die Berichterstattung der Tageszeitungen von nationalen Verfassungstraditionen, historischen Prädispositionen und den Bedingungen auf den Pressemärkten beeinflusst wird. Insgesamt ähneln die in den Zeitungen vertretenen Positionen zur
europäischen Verfassungsgebung auffallend deutlich den grundlegenden europapolitischen
Linien der jeweiligen Regierung. (ICE2)
[147-L] Paul, Heike; Ganser, Alexandra (Hrsg.):
Screening gender: Geschlechterszenarien in der gegenwärtigen US-amerikanischen
Populärkultur, (Erlanger Studien zur Anglistik und Amerikanistik, Bd. 9), Berlin: Lit Verl. 2007,
244 S., ISBN: 978-3-8258-0598-2 (Standort: UuStB Köln(38)-35A5620)
INHALT: "Geschlechterrollen und Geschlechterbeziehungen in der gegenwärtigen US-amerikanischen Populärkultur - in Fernsehserien, Filmen, Computerwelten und Literatur - stehen im
Mittelpunkt dieses Bandes. Wie haben Dekaden feministischer und gesellschaftspolitischer
Debatten das Männer- und Frauenbild in der Populärkultur verändert? Welches Spektrum
männlicher und weiblicher Identitätsentwürfe lässt sich in gegenwärtigen populärkulturellen
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Diskursen ausmachen und welche Vorstellungen von Partnerschaft, Gemeinschaft und Familie leiten sich davon ab? Sind populärkulturelle Repräsentationen von Geschlecht und Geschlechterdifferenz in ihrer ästhetischen und politischen Dimension als tendenziell subversiv
oder affirmativ im Hinblick auf bestehende Strukturen und aktuelle Diskussionen zu bewerten? Anhand einer Vielzahl von Fallbeispielen, die sich von der Fernsehserie 'Sex and the
City' bis hin zu virtuellen Schönheitswettbewerben erstrecken, gehen die Autoren und Autorinnen des Bandes diesen und ähnlichen Fragestellungen nach." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Heike Paul, Alexandra Ganser: Einleitung: Screening Gender: Geschlechterszenarien in der gegenwärtigen US-amerikanischen Populärkultur (1-5); Zoe Antonia Kusmierz:
Carries im Wunderland: Konsum, Raum und gender von Carrie Meeber bis Carrie Bradshaw
(6-17); Vanessa Künnemann: 'Sex and the City' zwischen puritanischem Erbe und Provokation: eine amerikanische Serie im Spannungsfeld von Pornografie, sexuellem Diskurs, Zensur
und Prüderie (18-32); Sabine Sielke: Postfeminismus und kulturelle Amnesie: zur Serialität
feministischer Perspektiven oder: sind 'Sex and the City', 'Fear of Flying' und 'The Feminine
Mystique' Episoden ein und derselben Seifenoper? (33-58); Heike Paul: 'Feminist Chicks?:
Chick lit' als (post)feministische Populärliteratur (59-74); Karin Höpker, Andrea Kuhn: Making over 'The Stepford Wives': gender, nostalgia, and irony in the Hollywood remake (7596); Karin Esders: 'Trapped in the Uncanny Valley': von der unheimlichen Schönheit künstlicher Körper (97-115); Katja Kanzler: 'Sex in Outer Space: Star Trek' (116-129); Markus
Rheindorf: Split masculinities and homosocial desire in 'Nip Tuck' and 'Six Feet Under' (130147); Ralph J. Poole: Forever young, beautiful, and troubled? Hedonism, youth cult, and family planning in 'Dawson's Creek' and 'Queer as Folk' (148-174); Bernd Elzer: "Real Men
Watch Soaps": constructing masculinities in and through American daytime drama (175-202);
Alexandra Ganser: 'Good Girls Go to Heaven, Bad Girls Go Everywhere Else!?' Mütter und
Töchter in US-amerikanischen Road Movies (203-218); Silvia Bauer: Schwarze Körper des
Aufbegehrens und das Begehren des weißen Künstlers: reflexive Ästhetik und ironische Ethnographie in David LaChapelles 'Rize' (219-241).
[148-L] Peng, Zengjun:
Framing the anti-war protests in the global village: a comparative study of newspaper
coverage in three countries, in: International Communication Gazette, Vol. 70/2008, Nr. 5, S.
361-377 (gaz.sagepub.com/content/vol70/issue5/)
INHALT: Die Untersuchung vergleicht die Presseberichterstattung über Antikriegs-Proteste in
drei Ländern auf der theoretischen Basis des Framing-Ansatzes. Nachrichtenbeiträge in den
Zeitungen "The New York Times" (USA), "The Times" (Großbritannien) und "People's Daily" (VR China) wurden über einen Zeitraum von sechs Monaten unter den Aspekten Nachrichtenauswahl, Platzierung, Quelle, Frames, Themen und eine im ganzen zustimmende Haltung zu den Protestierern analysiert. Die Ergebnisse zeigen signifikante Unterschiede in der
Berichterstattung nicht nur zwischen gegensätzlichen Mediensystemen (USA und Großbritannien auf der einen und China auf der anderen Seite), sondern auch zwischen vergleichbaren
Mediensystemen ( USA vs. Großbritannien). Der Beitrag geht den Gründen für diese Unterschiede und den theoretischen Implikationen nach. (RGübers.)
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1
1.5 Medieninhalte
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[149-L] Rath, Matthias; Erdemir, Pinar:
"Denn sieh', das Fremde liegt so nah!": der Einbruch kultureller Heterogenität in die
nationale Medienethik, in: Zeitschrift für Kommunikationsökologie und Medienethik, Jg.
19/2007, Nr. 1, S. 62-68
INHALT: Der Beitrag untersucht am Beispiel der von türkischen Jugendlichen in Deutschland
via Satellit rezipierten türkischen Fernsehsendungen, wie Kulturgrenzen übergreifende Medienangebote unter den Bedingungen der Globalisierung zu bewerten sind. Anknüpfend an eine
kurze Skizzierung der Globalisierung der Medien im allgemeinen, wird der Transkulturalität
von Medieninhalten unter Fokussierung auf die Bedingungen der Verwertung kultureller Heterogenität nachgegangen. Daran anschließend wird versucht, mit ethischen Begründungen
die Notwendigkeit und Möglichkeit einer formalen Moralisierung medialer Angebote unter
den Bedingungen kultureller Heterogenität nachzuweisen. Dabei dient die Kantische Definition von Aufklärung als inhaltliches Prinzip formaler Kritik. Abschließend werden diese Überlegungen im Hinblick auf das in Deutschland via Satellit zu empfangende türkische Fernsehen konkretisiert. Der Beitrag kommt zu dem Schluss, dass das türkische Fernsehen in
Deutschland den Rezipienten, v.a. den türkischen Jugendlichen, nur unvollständige Anschlüsse an die deutsche Gesellschaft ermöglicht. Jugendliche müssen sich zwischen den transkulturellen und kulturell heterogenen Angeboten weitgehend allein orientieren. Es ist die Aufgabe
der Medienerziehung, "in Zeiten der Globalisierung" ein formales Beurteilungskriterium zur
Verfügung zu stellen, das zugleich die Zielrichtung medialer Angebote berücksichtigt. "Medienerziehung für globalisierte Medienmärkte muss trans- und multikulturelle Aspekte berücksichtigen. Die Bildungsinstitutionen sind dafür noch nicht ausreichend vorbereitet." (RG)
[150-L] Reichertz, Jo:
Ein Engel für RTL: Linda de Mol als moderne Engelerscheinung, in: Michael N. Ebertz,
Richard Faber (Hrsg.): Engel unter uns : soziologische und theologische Miniaturen, Würzburg:
Königshausen u. Neumann, 2008, S. 165-176, ISBN: 978-3-8260-3850-1 (Standort: UB
Würzburg(20)-BN4500E16)
INHALT: Im vorliegenden Beitrag wird die "Surprise-Show" des privaten Fernsehsenders RTL
analysiert, die in den Jahren 1994 und 1995 mit der Moderatorin Linda de Mol ausgestrahlt
wurde. In der Sendung wurden die (geheimen, aber oft geäußerten ) großen und kleinen
Wunschträume von fünf bis sieben "einfachen" Menschen vor einem Studiopublikum und den
Augen von Millionen von Fernsehzuschauern erfüllt. Nach der Grundidee des Formats wurden aber keine materiellen oder finanziellen Bedürfnisse berücksichtigt, sondern nur solche
Wünsche erfüllt, die zum einen im Sinne einer christlichen Ethik moralisch korrekt sind und
zum anderen versprechen, bei den Zuschauern Rührung und bei den Überraschten "Tränen
der Freude" hervorzurufen. In der vorliegenden Studie werden u.a. folgende Fragen untersucht: Was leistet die "Surprise-Show" objektiv für die Mitspieler und Zuschauer innerhalb
einer bestimmten Gesellschaft, welches Angebot und Sinnstruktur liefert dieses Produkt und
auf welche Nachfrage reagiert es? Welche Rolle spielt die Moderatorin bei der als "Wunder"
inszenierten Wunscherfüllung? Ist sie es, die das Wunder bewirkt? Hat sie die Macht, das Unmögliche möglich zu machen? Ist sie gar ein Engel oder eine höhere Macht, welche fähig ist,
in den Lauf der Welt einzugreifen? (ICI2)
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1.5 Medieninhalte
[151-F] Reichwald, Ursula, Dipl.-Psych. (Bearbeitung):
Medienpsychologie: Darstellung des Psychologen und psychologischer Sachverhalte in den
Medien und deren Auswirkungen auf Jugendliche
INHALT: keine Angaben
ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Tübingen, Fak. für Informations- und Kognitionswissenschaften,
Psychologisches Institut Abt. Klinische und Entwicklungspsychologie (Gartenstr. 29, 72074
Tübingen)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 07071-29-77686, Fax: 07071-552413,
e-mail: ursula.reichwald@uni-tuebingen.de)
[152-L] Roose, Jochen:
In nächster Nähe so fern?: grenzübergreifende Lokal- und Regionalberichterstattung als
Aspekt von europäischer Integration, in: Zeitschrift für Soziologie, Jg. 37/2008, H. 4, S. 321341 (Standort: USB Köln(38)-XG01232; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "In der Soziologie wird das Verschwinden der zwischenstaatlichen Grenzen insbesondere in der Europäischen Union diskutiert. Der Artikel untersucht diese These für das Phänomen grenzübergreifender Regionalberichterstattung. In welchem Ausmaß ist in Regionalzeitungen, die in der Nähe der deutschen Außengrenzen erscheinen, Regionalberichterstattung
auch Auslandsberichterstattung? Verglichen wird die Häufigkeit, in der inländische und ausländische Städte in den Zeitungen Erwähnung finden, wobei die Einwohnerzahl der Städte
und ihre geographische Entfernung zum Erscheinungsort der Zeitung kontrolliert werden. Es
zeigt sich, dass Ereignisse jenseits der Staatsgrenze mit deutlich geringerer Wahrscheinlichkeit in den Zeitungen vorkommen als Ereignisse im Inland. Zur Erklärung der Unterschiede
zwischen den Nachbarländern werden drei Einflüsse getestet: 1. Intensität der wirtschaftlichen Verflechtung, 2. Dauer der EU-Mitgliedschaft, 3. Sprachkenntnis. Während die wirtschaftliche Verflechtung und die Dauer der EU-Mitgliedschaft keinen Einfluss haben, zeigt
sich ein signifikanter Effekt der gegenseitigen Sprachkenntnis. Je größer die Wahrscheinlichkeit ist, dass eine beliebige Person aus dem deutschen Grenzgebiet und eine beliebige Person
aus dem benachbarten Grenzgebiet sich in einer der beiden Muttersprachen unterhalten können, desto intensiver ist die Berichterstattung aus dem Nachbarland." (Autorenreferat)
[153-L] Rucht, Dieter; Yang, Mundo; Zimmermann, Ann:
Politische Diskurse im Internet und in Zeitungen: das Beispiel Genfood, Wiesbaden: VS Verl.
für Sozialwiss. 2008, 224 S., ISBN: 978-3531-15942-3
INHALT: "Das Internet gilt vielen als ein Instrument, das im Vergleich zu herkömmlichen Massenmedien eine öffentliche Debatte mit einem weitaus breiteren Spektrum an Akteuren und
argumentativen Gesichtspunkten zu aktuellen politischen Fragen ermöglichen würde. Damit
könne das Internet zu einer Demokratisierung und Rationalisierung öffentlicher Diskurse beitragen. Diese Annahme wird anhand des Streits um Nutzen und Gefahren von Genfood mit
quantitativen empirischen Mitteln im deutschsprachigen Raum untersucht. Neben einer konventionellen Inhaltsanalyse wird auch eine methodisch innovative Analyse von Hyperlinks
und Webseiten durchgeführt. Im Ergebnis zeigen sich nur relativ kleine Unterschiede zwi-
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schen Internet und Qualitätszeitungen, sofern das Internet nicht von der Angebotsseite erschlossen wird, sondern aus der Perspektive derjenigen Nutzer, die Google als Suchmaschine
heranziehen. Zudem scheint das Internet zu einer Fragmentierung politischer Öffentlichkeit
beizutragen." (Autorenreferat)
[154-L] Rucht, Dieter; Yang, Mundo; Zimmermann, Ann:
Politische Diskurse im Internet und in Zeitungen: das Beispiel Genfood, Wiesbaden: VS Verl.
für Sozialwiss. 2008, 224 S., ISBN: 978-3-531-15942-3 (Standort: UB Köln(38)-35A5210)
INHALT: "Das Internet gilt vielen als ein Instrument, das im Vergleich zu herkömmlichen Massenmedien eine öffentliche Debatte mit einem weitaus breiteren Spektrum an Akteuren und
argumentativen Gesichtspunkten zu aktuellen politischen Fragen ermöglichen würde. Damit
könne das Internet zu einer Demokratisierung und Rationalisierung öffentlicher Diskurse beitragen. Diese Annahme wird anhand des Streits um Nutzen und Gefahren von Genfood mit
quantitativen empirischen Mitteln im deutschsprachigen Raum untersucht. Neben einer konventionellen Inhaltsanalyse wird auch eine methodisch innovative Analyse von Hyperlinks
und Webseiten durchgeführt. Im Ergebnis zeigen sich nur relativ kleine Unterschiede zwischen Internet und Qualitätszeitungen, sofern das Internet nicht von der Angebotsseite erschlossen wird, sondern aus der Perspektive derjenigen Nutzer, die Google als Suchmaschine
heranziehen. Zudem scheint das Internet zu einer Fragmentierung politischer Öffentlichkeit
beizutragen." (Autorenreferat)
[155-L] Rußmann, Uta:
Agenda Setting und Internet: Themensetzung im Spannungsfeld von Onlinemedien und
sozialen Netzwerken, (INTERNET Research, Bd. 30), München: R. Fischer 2007, 367 S., ISBN:
978-3-88927-435-9 (Standort: ULB Münster ZB Sozialwiss.(6A)-MS7960/636)
INHALT: "Mit den zunehmenden Veränderungen der Medienlandschaft stellt sich die Frage nach
Agenda-Setting-Effekten durch neue, internetbasierte interaktive Medien. Bleibt das existierende kollektive Gedächtnis der Gesellschaft erhalten oder kommt es mit der zunehmenden
Individualisierung der Themenrezeption zu einer Zersplitterung der Themenlandschaft? Die
Autorin geht diesen Fragen nach und integriert die massenmedialen Themensetzungsprozesse
unter besonderer Berücksichtigung der Onlinemedien in einen gesamtgesellschaftlichen Kontext, um Aussagen über die Auswirkungen auf die interpersonale Kommunikation in sozialen
Netzwerken zu treffen. In einer qualitativen empirischen Untersuchung wird die Tragfähigkeit der Agenda-Setting-Hypothese im gegenwärtigen Medienwandel getestet." (Autorenreferat)
[156-L] Schafraad, Pytrik; Scheepers, Peer; Wester, Fred:
Dealing with the "devil of the past": attention to the far riht in the German press (19872004), in: Publizistik : Vierteljahreshefte für Kommunikationsforschung, Jg. 53/2008, Nr. 3, S.
362-385 (Standort: UB Bonn (5)-Z57/193; USB Köln(38)-FHM AP00663; Kopie über den
Literaturdienst erhältlich; www.springerlink.de/content/1862-2569)
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INHALT: "In diesem Beitrag untersuchen wir, wie deutsche Tageszeitungen in den letzten zwanzig Jahren über Rechtsradikalismus berichtet haben. Dies geschieht mit einer systematischquantitativen Inhaltsanalyse der 'Frankfurter Allgemeinen Zeitung', der 'Süddeutschen Zeitung' und der 'Bild-Zeitung'. Insgesamt wurden 1621 Berichte aus neun Perioden zwischen
1986 und 2004 analysiert. Die Analyse zeigt, dass die Berichterstattung über Rechtsradikalismus in deutschen Zeitungen relativ einheitlich war. Die Zeitungen beschränkten sich hauptsächlich auf abweichende Aspekte des Rechtsradikalismus: die fremdenfeindlichen Standpunkte, die rechtsradikalen Akteure in juristischen Konflikten, die fremdenfeindliche Gewalt
und die schlechten Beziehungen der Rechtsradikalen zu anderen Parteien. In den Jahren 1989,
1994 und 2004 war dies deutlicher zu sehen als in den anderen Jahren. Im Gegensatz zu niederländischen Zeitungen ist in deutschen Zeitungen keine Entwicklung hin zu einer offenen
und vielfältigen Berichterstattung über diese Themen erkennbar. SZ und FAZ berichteten
ausführlicher als die 'Bild-Zeitung'. Erwartet wurde, dass die 'Bild-Zeitung' mehr sensationelle aufgemachte Berichte veröffentlichte, zum Beispiel über fremdenfeindliche Gewalt. Dies
wurde allerdings nur teilweise bestätigt." (Autorenreferat)
[157-L] Schellenberg, Britta:
Zum Umgang mit Rechtsextremismus in den Medien: Analyse und Empfehlungen, in: Lothar
Stock, Carina Tausch, Rainer Vor (Hrsg.): Die Welt zu Gast bei wem? : Rechtsextremismus,
Fremdenfeindlichkeit und Migration in Sachsen, Deutschland und Europa, Münster: Lit Verl.,
2008, S. 173-186, ISBN: 978-3-8258-1336-9 (Standort: UB FU Berlin(188)-083668)
INHALT: Die Verfasserin geht der Frage nach, warum trotz anhaltender und deutlicher Präsenz
des Rechtsextremismus die Berichterstattung zu diesem Thema weiterhin defizitär ist. Sie
knüpft hier an die ARD/ZDF-Studie "Rechtsextremismus und Fernsehen" an und arbeitet vier
Aspekte heraus, deren Fehlen die grundlegenden Schwächen der Berichterstattung markiert:
Kontinuität der Berichterstattung, Auseinandersetzung mit dem Rechtsextremismus und seinen Vertretern, Reflektieren der Wirkungen und Vermeidung von Stereotypen, Thematisierung von Migration und Ausländern. Als Ursachen dieser Defizite sieht sie den Visualisierungs-, Dramatisierungs- und Quotendruck und ein Übergewicht ereignisorientierter und tagespolitischer Berichterstattung. (ICE2)
[158-L] Schicha, Christian:
Skandale in den Medien durch die Medien: eine Typologie von Formen, Ausprägungen und
Motiven, in: Zeitschrift für Kommunikationsökologie und Medienethik, Jg. 10/2008, Nr. 1, S. 7383
INHALT: Medien haben im Rahmen ihrer Kontroll- und Kritikfunktion die Aufgabe, gesellschaftlich relevante Skandale aufzudecken und öffentlich zu machen. Der Maßstab zur Beurteilung von Skandalen wandelt sich im Laufe der Zeit und ist stets von den gängigen Normund Wertmaßstäben der entsprechenden Gemeinschaft abhängig. Der Beitrag beschäftigt sich
mit Skandalen, in die Medien unmittelbar involviert waren und somit selbst eine moralisch
fragwürdige Rolle gespielt haben. Es wird exemplarisch eine Typologie von Medienskandalen vorgelegt, bei denen nach den Motiven derartiger Verfehlungen gefragt wird. Dabei wird
herausgearbeitet, welche Normen konkret verletzt worden sind und welche Konsequenzen die
Medienskandale letztlich für das entsprechende Medium auch langfristig zur Folge hatten. Es
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zeigt sich, dass nicht nur Boulevardmedien in diese Medienskandale verwickelt waren, sondern auch Qualitätszeitungen und Fernsehsender aus dem öffentlich-rechtlichen Spektrum,
die sich durch eine besonders hohe Glaubwürdigkeit auszeichnen sollten. "Der 'Spaß' hört
aber an dem Punkt auf, wo Menschen durch moralisch fragwürdige Aktionen von Berichterstattern massiv geschädigt wurden. Dies ist beim Paparazzi-Journalismus ebenso der Fall wie
bei den Rufmord-Kampagnen der 'Bild'-Zeitung. Den traurigen Höhepunkt dieser Entwicklung dokumentieren die skizzierten Fälle in Borken und Gladbeck, wo Tote zu beklagen waren." (UN)
[159-L] Schicke-Schäfer, Ramona:
Desires everywhere: die Rolle der Frau in den US-amerikanischen Fernsehserien "Ally
McBeal" und "Sex and the City", Saarbrücken: VDM Verl. Dr. Müller 2007, 69 S., ISBN: 9783-8364-4727-0
INHALT: "Was man(n) früher für die klassische Rollenverteilung zwischen Mann und Frau hielt,
befindet sich in der Auflösung. Der Mann als Patriarch und die Frau als Hausmütterchen sind
ein Fall für die Geschichtsbücher. Frauen gelten nicht mehr als 'alte Jungfer', wenn sie jenseits der 30 weder Mann noch Kinder vorweisen können. Stattdessen genießen sie ihren beruflichen Erfolg und die Freiheit, die das Single-Leben mit sich bringt. Allerdings birgt dieses
Leben, wie jedes andere auch, seine Schattenseiten. Ende der 1990er Jahre etablierten sich
zwei US-amerikanische, Fernsehserien ganz vorn in der Beliebtheitsskala der vornehmlich
weiblichen Zuschauer: 'Sex and the City' und 'Ally McBeal'. Über eine grundsätzliche Analyse dieser beiden Formate bis hin zur konkreten vergleichenden Gegenüberstellung einzelner
ausgewählter Folgen und Szenen nähert sich Ramona Schicke-Schäfer dem modernen Lebensgefühl der erfolgreichen, aber manchmal auch einsamen Mittdreißigerin und ihren populären Identifikationsfiguren in der gegenwartsbezogenen Fernsehkultur. Das Buch richtet sich
an selbstbewusste, intelligente Frauen und Männer." (Autorenreferat)
[160-L] Schierl, Thomas (Hrsg.):
Prominenz in den Medien: zur Genese und Verwertung von Prominenten in Sport,
Wirtschaft und Kultur, Köln: Halem 2007, 359 S., ISBN: 978-3-938258-61-3
INHALT: Prominenz ist längst nicht mehr ein nebensächlicher Berichterstattungsgegenstand, der
lediglich auf Gesellschaftsseiten und in TV-Boulevardmagazinen eine Rolle spielt. Prominenz ist vielmehr ein wichtiger Faktor in der aktuellen Medienlandschaft. Prominenz als Medieninhalt ist ein wertvolles Gut geworden, das Rezipienten eine ganze Reihe unterschiedlicher Gratifikationen bietet. Für Medienunternehmen wiederum ist Prominenz ein zunehmend
ökonomisch wichtiger Rohstoff, der auf Grund der hohen Nachfrage nach Prominenzberichterstattung verstärkt zur Nachrichten- bzw. Unterhaltungsproduktion genutzt wird, um Rezipienten zu binden. Trotz der steigenden Relevanz in den Massenmedien hat sich die Forschung,
insbesondere die Kommunikationsforschung, diesem Untersuchungsgegenstand bisher nur in
geringem Maße angenommen. Mit dem Reader wird der Versuch unternommen einen grundlegenden multiperspektivischen Beitrag zu diesem Forschungsfeld zu leisten und weitere Forschungsperspektiven aufzuzeigen. Zu den untersuchungsleitenden Fragestellungen gehören
u.a.: Wie entsteht Prominenz? Wer profitiert wie von Prominenten in Zeitschriften, Hörfunk
und Fernsehen? Welchen Preis zahlen Prominente für ihre Bekanntheit? Wie hat sich die Pro-
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minenzberichterstattung verändert? (RG) Inhaltsverzeichnis: 1. Prominenz als Medieninhalt Thomas Schierl: Prominenz in den Medien. Eine empirische Studie zu Veränderungen in der
Prominenzberichterstattung im Zeitraum 1973 bis 2003 (11-41); Louis Bosshart, Carole Witmer: Medien-Prominenz: die Wahl der Miss Schweiz als eine Win-Win-Situation? (42-59);
Christoph Jacke: Stars und Prominenz. Kulturprogrammwender in der Medienproduktion
zwischen Tradition und Abversion (60-80); Jan Räker: Die Veröffentlichung von Abbildungen Prominenter ohne deren Zustimmung - führt das 'Caroline-Urteil' des EGMR zu einem
neuen juristischen Prominenzbegriff? (81-97). 2. Prominenz aus medienökonomischer Perspektive - Thomas Schierl: Ökonomie der Prominenz: Celebrity sells. Zur medialen Produktion und Reproduktion von Prominenz (98-121); Max Ringlstetter, Stephan Kaiser, Susanne
Knittel, Philipp Bode: Der Einsatz von Prominenz in der Medienbranche: eine Analyse des
Zeitschriftensektors (122-141); Kerstin Fröhlich, Helena Johansson, Gabriele Siegert: Einmal
'Star' und zurück. Der Einfluss der Medien auf den Produktlebenszyklus von Prominenz (142163); Daniela Schaaf: Celebrity Placement. Die medienökonomischen Konsequenzen des
Einsatzes von Prominenten als kommunikatives Marketinginstrument in den Massenmedien
(164-183). 3. Rezeption von Prominenz - Gregor Daschmann: Der Preis der Prominenz. Medienpsychologische Überlegungen zu den Wirkungen von Medienberichterstattung auf die
dargestellten Akteure (184-211); Holger Schramm: Prominenz aus Rezipientensicht. Zur
Tragfähigkeit des Konzeptes parasozialer Interaktionen und Beziehungen für die Prominenzforschung (212-234); Tilo Hartmann, Christoph Klimmt: Virtuelle Medienfiguren: Stars auf
Tastendruck? (235-255); Ingrid Paus-Hasebrink: Genial? In jedem Fall crossmedial? Die
Stars und Helden der Kinder (256-278). 4. Prominenz im Sport - Markus Stauff: Prominente
Gesichter, Schweiß und Tränen. Zum Stellenwert des Sports im Prominenten-System (279301); Alan Tomlinson, Christopher Young: A time for heroes? The nature of the heroic in
past and present, with particular reference to selected cases from football (soccer) (302-327);
Christoph Bertling: Medienpräsenz in People-Magazinen als produktpolitische Strategie für
Hochleistungssportler (328-352).
[161-L] Schneider, Irmela:
Zur Relationierung von Medialisierung/Amerikanisierung und
Globalisierung/Lokalisierung in Mediendiskursen des 20. Jahrhunderts, in: Lars Koch
(Hrsg.): Modernisierung als Amerikanisierung? : Entwicklungslinien der westdeutschen Kultur
1945-1960, Bielefeld: transcript Verl., 2007, S. 155-180, ISBN: 978-3-89942-615-1 (Standort:
USB Köln(38)-35A2200)
INHALT: Die Verfasserin setzt sich mit der Frage auseinander, welches Bedeutungsspektrum
von Medialisierung, Amerikanisierung und Globalisierung sich in publizistischen Mediendiskursen des 20. Jahrhunderts rekonstruieren lässt. Sie beschreibt Amerikanisierung als Prozesskategorie, deren zentrale Bedeutung in der Organisation von Zusammenhängen zwischen
unterschiedlichen Diskursen liegt. Amerikanisierung verweist auf eine identitätsversichernde
Grenzziehung zwischen dem Eigenen und dem Anderen. Bis in die 1970er Jahre werden die
deutschen Mediendiskurse von kritischen Reflektionen über Massenkultur und Massenkonsum dominiert. Die dabei als "typisch amerikanisch" verorteten Diskurse fungieren als Leitmotive der orientierungsstiftend wirkenden Kulturkontraste, die im zusehends beschleunigten
gesellschaftlichen Veränderungsprozess fundamentale Ordnungskategorien bereitstellten. Erst
in den 1980er Jahren wurde die inhaltlich weitgehend entleerte Kategorie der Amerikanisierung vor dem Hintergrund medientechnologischer Veränderungen und mit dem Entstehen der
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Netzwerkgesellschaft vom konsum- und modernekritischen Globalisierungsparadigma abgelöst. (ICE2)
[162-L] Schneider, Nina:
Websites zu Fernsehformaten für Jugendliche: eine Analyse der begleitenden Webangebote
von Gute Zeiten, schlechte Zeiten, Marienhof, fabrixx und Die Simpsons, (Angewandte
Medienforschung, Bd. 41), München: R. Fischer 2007, 251 S., ISBN: 978-3-88927-437-3
(Standort: Württ. LB Stuttgart(24)-58/9686)
INHALT: Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen fernsehkonvergente Internetangebote im Interessenbereich von Jugendlichen. Untersucht werden die begleitenden Angebote zu den
Fernsehsendungen "Gute Zeiten, schlechte Zeiten", "Marienhof", "fabrixx" und "Die Simpsons". Die Untersuchung bewegt sich auf den drei Ebenen "Produkt" (qualitative Online-Inhaltsanalyse), "Nutzer" (quantitative Online-Befragung) und "Produzent" (qualitative Leitfadeninterviews). Die Darstellung der Ergebnisse orientiert sich an den gegenwärtigen Hauptelementen fernsehkonvergenter Internetangebote (Fernsehfolgen im Internet, Personeninformationen, Hintergrundinformationen zur Sendung, interaktive Elemente). In einem Exkurs
wird auf sonstige Lieblingsseiten der befragten Nutzer eingegangen. Die Untersuchung zeigt,
dass die Fans der Sendungen die begleitenden Webangebote komplementär nutzen. Besonders an der Folgenvorschau besteht ein starkes Interesse. Die Art der Inhaltsaufbereitung hat
keinen Einfluss auf deren Nutzung. Die User erhoffen sich einen expliziten Zusatznutzen, daher ist die Aktualität der Informationen wichtig. Für die dauerhafte Nutzung einer Websites
ist der Einsatz anspruchsvoller interaktiver Angebote zentral. Als besonders gelungen in der
Nutzerorientierung erweist sich das fernsehkonvergente Begleitangebot zu "Gute Zeiten,
schlechte Zeiten". (ICE2)
[163-F] Scholz, Markus (Bearbeitung); Bundschuh, Konrad, Prof.Dr.phil.habil. (Betreuung):
Pressebilder - eine quantitative und qualitative Untersuchung der Darstellung von Behinderung und Menschen mit Behinderung in der Presse
INHALT: Die Arbeit versucht herauszufinden, wie Behinderung allgemein und Menschen mit
unterschiedlichen Behinderungen in der Presse dargestellt werden. Unterschiede zwischen
den einzelnen Presseerzeugnisse und unterschiedlichen Arten von Einschränkungen hinsichtlich Themen, Sprache, Eigenschaften, Behinderungsbild, beschriebene Handlungsmuster, etc.
sollen herausgearbeitet werden. Qualitativ werden vorkommende Arten von Artikeln beschrieben und klischeehafte Typisierungen gesucht und jeweils durch Textbeispiele belegt.
ZEITRAUM: 01/2000 bis 04/2005 GEOGRAPHISCHER RAUM: deutscher Sprachraum
METHODE: Qualitative und quantitative Inhaltsanalyse auf Basis der 'Grounded Theory' mit explorativem Fokus. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen (Stichprobe: 2.000; Bild, Süddeutsche Zeitung, Bunte, Focus,
Der Spiegel, Stern, SuperIllu; Auswahlverfahren: total -mit E.-).
VERÖFFENTLICHUNGEN: Scholz, Markus: Die Darstellung von Menschen mit Behinderung
in regelmäßig erscheinenden Printmedien. in: VHN, 4, 2007, S. 330-331.
ART: BEGINN: 2006-03 ENDE: 2009-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissenschaftler
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1.5 Medieninhalte
INSTITUTION: Universität München, Fak. für Psychologie und Pädagogik, Institut für Präventions-, Integrations- und Rehabilitationsforschung Lehrstuhl für Geistigbehinderten- und Verhaltensgestörtenpädagogik (Leopoldstr. 13, 80802 München)
KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: markus.scholz78@googlemail.com)
[164-F] Schröder, Frank, Prof.Dr. (Bearbeitung):
Die groben Unterschiede: eine kulturgeographische Analyse massenmedialer Erzählungen
über das ostdeutsche Land und seine Leute
INHALT: Das Projekt untersucht aus einer strukturalistisch-konstruktivistischen Perspektive, wie
in (westdeutschen) Massenmedien seit der deutschen Einheit 1990 über Ostdeutschland und
die Ostdeutschen berichtet wird und welche 'kulturelle Ordnung' der deutschen Gesellschaft
damit konstruiert und etabliert wurde. Die empirische Basis ist eine Inhaltsanalyse von 322
Textpassagen aus der Ostdeutschland-Berichterstattung des Nachrichtenmagazins 'Der Spiegel' im Zeitraum 1990 bis 2000. GEOGRAPHISCHER RAUM: Ostdeutschland
ART: BEGINN: 2002-01 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution
INSTITUTION: Universität München, Fak. für Geowissenschaften, Department für Geographie
Lehrstuhl für Sozialwissenschaftliche Geographie (Luisenstr. 37, 80333 München)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 089-289-22814, Fax: 089-289-22804, e-mail: f.schroeder@lmu.de)
[165-L] Schroer, Markus (Hrsg.):
Gesellschaft im Film, (Wissen und Studium : Sozialwissenschaften), Konstanz: UVK Verl.-Ges.
2007, 397 S., ISBN: 978-3-89669-684-7
INHALT: "Der Film gilt als Leitmedium unserer Zeit, spielt in der Soziologie jedoch eine eher
marginale Rolle. Dabei sind Filme längst nicht nur zum zentralen Bestandteil des Alltagslebens avanciert, vielmehr eröffnen sie auch Einblicke in die Verfassung und den Wandel sozialer Wirklichkeit. In Beiträgen über Architektur, Stadt, Familie, Gewalt, Geschlecht, Sexualität, Körper, Jugend, Medien, Politik, Sport, Sterben, Tod, Überwachung, Utopie, Wissenschaft und Wohnen im Film überprüfen die Autoren, wie das filmische Nachdenken über Gesellschaft zur Quelle soziologischer Erkenntnis gemacht werden kann." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Markus Schroer: Einleitung: Die Soziologie und der Film (7-13); Alexa M.
Kunz, Bernhard Schäfers: Architektur und Stadt im Film (14-48); Markus Schroer: Beobachten und Überwachen im Film (49-86); Thies Albers, Matthias Grundmann: Familie im Film Die Familie im filmischen Wandel (87-110); Jörg Metelmann: Gewalt im Film (111-128);
Udo Göttlich: Jugend und Jugendlichkeit im Film (129-147); Lothar Mikos: Medien im Film
(148-170); Jürgen Raab, Hans-Georg Soeffner: Politik im Film. Über die Präsentation der
Macht und die Macht der Präsentation (171-198); Dagmar Hoffmann: Sexualität, Körper und
Geschlecht im Film (198-229); Robert Gugutzer: Sport im Film (230-263); Stephan Moebius,
Tina Weber: Tod im Film. Beitrag über die mediale Repräsentation des Todes (264-308); Sebastian Nestler, Rainer Winter: Utopie im Film (309-332); Peter Weingart: Wissenschaft im
Spielfilm (333-355); Thomas Düllo: Wohnen im Film (356-392).
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[166-L] Schulz, Wolfgang; Held, Thorsten (Hrsg.):
Mehr Vertrauen in Inhalte: das Potenzial von Ko- und Selbstregulierung in den digitalen
Medien, (Schriftenreihe Medienforschung der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen,
Bd. 59), Berlin: Vistas Verl. 2008, 217 S., ISBN: 978-3-89158-479-8 (Standort: UB Bonn(5)2008/6216)
INHALT: "Wie kann das Vertrauen der Nutzerinnen und Nutzer in die Inhalte digitaler Medien
gestärkt werden? Im Rahmen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft fand vom 9. bis zum 11.
Mai 2007 in Leipzig eine Medienexpertenkonferenz zu diesem Thema statt. Der vorliegende
Band dokumentiert die Papiere, die zur Vorbereitung der Konferenz erstellt wurden, und enthält sowohl die Schlussfolgerungen der deutschen Ratspräsidentschaft als auch Ergebnisse
und Handlungsperspektiven aus wissenschaftlicher Sicht. Schwerpunkte sind die Fragen, wie
durch Online-Angebote die Entwicklung von Kindern gefördert werden kann, welche Angebote im Internet zu Vertrauen in Inhalte und zur Vielfalt beitragen und welche Potenziale
Selbst- und Ko-Regulierung bei digitalen Medien aufweisen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Wolfgang Schulz, Thorsten Held: Vertrauen in die Inhalte digitaler Medien - Eine
Aufgabe für Gesellschaft und Staat (9-18); Sonia Livingstone: Eine Bestandsaufnahme der
Möglichkeiten für vorteilhafte, kindgerechte Online-Ressourcen: Die Gesichtspunkte Vertrauen, Risiken und Medienkompetenz (19-52); Sonia Livingstone, Bojana Lobe: Schlussfolgerungen aus der AG 1 (53-58); Richard Collins: Wer bietet in der digitalen Welt zuverlässige und vielfältige Informationen, und wie können Nutzer darauf zugreifen? - Unterschiedliche Arten von Anbietern und ihre Funktion für die öffentliche Kommunikation (59-90); Richard Collins, Wolfgang Schulz: Schlussfolgerungen aus der AG 2 (91-92) Michael Latzer,
Florian Saurwein: Vertrauen in die Industrie - Vertrauen in die Nutzer: Selbstregulierung und
Selbsthilfe bei digitalen Medieninhalten in der EU (93-142); Michael Latzer, Nico van Eijk:
Schlussfolgerungen aus der AG 3 (143-144); Thomas Kleist, Carmen Patzer: Ko-Regulierung
als Instrument der modernen Regulierung (145-172); Alexander Scheuer, Peggy Valcke:
Schlussfolgerungen aus der AG 4 (173-176); Schlussfolgerungen der deutschen Ratspräsidentschaft (177-184); Wolfgang Schulz, Thorsten Held: Handlungsperspektiven zur Stärkung
des Vertrauens in Inhalte digitaler Medien (185-204).
[167-L] Schuppener, Georg (Hrsg.):
Sprache des Rechtsextremismus: Spezifika der Sprache rechtsextremistischer Publikationen
und rechter Musik, Leipzig: Ed. Hamouda Wiss.-Verl. 2008, 197 S., ISBN: 978-3-940075-14-7
(Standort: UB Bochum(294)-HYA/9370)
INHALT: "Identitätsstiftung, Selbstdarstellung und Propaganda des Rechtsextremismus erfolgen
im Wesentlichen mit sprachlichen Mitteln. Dennoch hat die Sprache des Rechtsextremismus
bislang noch keine hinreichende Aufmerksamkeit gefunden. Zudem sind sprachliche Codes
oftmals schwerer zu entschlüsseln als beispielsweise grafische Symbole. Aus diesen Gründen
lohnt es sich, die Spezifika der Sprache in rechtsextremen Medien näher zu betrachten. Der
vorliegende Band versammelt Beiträge, die sich dieser Thematik auf sehr unterschiedliche
Weise nähern. Im Zentrum des Interesses stehen dabei vor allem rechtsextreme Fanzines und
Texte rechtsextremer Musik. Die Grundlage der Untersuchungen stellt authentisches Quellenmaterial dar, das außerhalb der rechtsextremen Szene nicht oder nur sehr schwer zugänglich
ist" (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Georg Schuppener: Die Sprache des Rechtsextremismus - Ein lange vernachlässigter Bereich der Forschung - Anstatt eines Vorwortes (9-14);
106
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1.5 Medieninhalte
Katrin Schulz: Einige Gedanken zur Thematik - "Sprache des Rechtsextremismus" (15-17);
Volker Scholz: Rechtsextremismus und Mythologie aus Sicht des Verfassungsschutzes (1825); Juliane Lohmann: Die Sprache des Rechtsextremismus am Beispiel des Fanzines "Sachsens Glanz" (26-38); Maxi Konang: Die Untersuchung der Sprache des Rechtsextremismus
anhand des "Freien Rundbriefs Dresden" (38-49); Gesche Gerdes: Die Sprache im rechtsextremen Fanzine - "Der Foiersturm" (50-58); Laura Hörold: Der Aufbruch #2 (59-77); Marcus
Engert: Sprache des Rechtsextremismus - Merkmalsbestimmung auf der Grundlage der
sprachlichen Analyse von vier sächsischen Magazinen (78-95); Nora-Maria Jakubetz und
Kristin Narr: Die Mitteldeutsche Jugendzeitung - Vorstellung und sprachliche Analyse (96111); Julia Opitz: Die rechtsextremistische Musikszene im Überblick (112-126); Nadja Ritter:
Inhalte von rechtsextremistischem Liedgut (127-133); Jolien van de Laar: Beziehungen zur
germanischen Mythologie in Liedtexten rechtsextremer Bands (134-140); Christina Bouse:
Sprache der Gewalt und der Fremdenfeindlichkeit in Texten rechtsextremer Musik (141-146);
Florian Sieber: Szeneinterne Skinheadströmungen im Vergleich - Eine Analyse anhand ausgewählter Musikbeispiele (147-162); Kateryna Prasol: Rechtsextremismus in der Ukraine
(163-175); Florian Müller, Mira Sommer und Franziska Thiel: Funktionen der Sprache in
rechtsextremen Medien - Eine Zusammenfassung (176-182).
[168-L] Schwan, Anna:
Das Deutschlandbild in den amerikanischen Medien: Der Bundestagswahlkampf 2002 und
die Irak-Frage im Spiegel der US-Presse, in: Josef Raab, Jan Wirrer (Hrsg.): Die deutsche
Präsenz in den USA, Münster: Lit Verl., 2008, S. 479-512, ISBN: 978-3-8258-0039-0 (Standort:
UB Duisburg(464)-E11BOMC1094)
INHALT: Die Irak-Krise 2002 war Ausdruck eines Paradigmenwechsel in der Außenpolitik der
Bundesrepublik: eine Verlagerung vom früheren Axiom der Atlantikbindung hin zu einer Politik, die bereit ist, eigene Interessen auch dann zu vertreten, wenn sie der Verbündeter entgegenstehen. Die US-Medien nahmen diesen Wechsel wahr und vollzogen ihn nach. Allerdings
blieben die wahren Gründe für die Dissonanz in den deutsch-amerikanischen Beziehungen,
die im Bundestagswahlkampf 2002 evident wurden, für das US-Publikum weitgehend verborgen. Der vorliegende Beitrag zeigt, dass die amerikanische Berichterstattung über Deutschland, den Bundestagswahlkampf und die Irak-Frage mehr oder weniger in Stereotypen stecken blieb. Besonders zwei Stereotype treten hervor: (1) das unberechenbare und antisemitischen Deutschlands, vor allem ausgedrückt in der Berichterstattung über den "MöllemannSkandal"; (2) das "unzuverlässige" Deutschland, wobei dieses Bild in der ersten Phase nach
9/11 in seiner Umkehrung zu beobachten ist. Deutschland wird als "reif" und "zuverlässig"
eingestuft, da es den transatlantischen Beziehungen aus amerikanischer Sicht nach kommt.
Dies lässt sich besonders in der Analyse der Berichterstattung zur Irak-Frage beobachten.
(ICA2)
[169-L] Sennewald, Nanja:
Alien Gender: die Inszenierung von Geschlecht in Science-Fiction-Serien, Bielefeld: transcript
Verl. 2007, 309 S., ISBN: 978-3-89942-805-6
INHALT: Die Studie untersucht die Inszenierung von Geschlecht in der populären Kultur am
Beispiel von sechs Science-Fiction-Serien. Der Fokus der Arbeit liegt auf dem "Doing Gen-
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1.5 Medieninhalte
107
der", der Inszenierung von Geschlecht durch die Figuren, wobei sowohl die Narration als
auch die Bildebene untersucht werden. Durch den Blick auf die Narration können Änderungen in der Figurenkonzeption im Verlauf eines Handlungsbogens, der mehrere Staffeln einer
Serie umfasst, erkannt werden. Gleichzeitig wird die visuelle Darstellung der Figuren betrachtet und durch Bildanalysen überprüft, ob sich die bildimmanenten Aussagen über Geschlecht parallel, kommentierend oder widersprüchlich zur Narration verhalten. Es zeigt sich,
dass das hegemoniale Bild heldischer Männlichkeit nach wie vor reproduziert wird, gleichzeitig aber auch neue, weibliche Figurentypen auftreten. Anhand geschlechtsspezifisch kodierter
Themen wie Macht, Autorität, Gewalt, Partnerschaft, Sexualität und Elternschaft werden die
narrativen und visuellen Strategien der Geschlechterinszenierung beleuchtet. (RG)
[170-L] Seyffer, Christiane:
Das Bild der Soldatin im dritten Irakkonflikt: eine Untersuchung der deutschen
Presseberichterstattung zur Folterin von Abu Gharib, Saarbrücken: VDM Verl. Dr. Müller
2007, 101 S., ISBN: 978-3-8364-4695-2 (Standort: UB Siegen(467)-01AML2683)
INHALT: "Zu den am häufigsten in den Medien gezeigten Bildern aus dem dritten Irakkrieg gehört eine Aufnahme, auf der die junge Gefreite Lynndie England mit grinsendem Gesicht
nackte irakische Häftlinge schikaniert. Bedenkt man, dass es Tausende von Folterfotos gibt,
ist der Verdacht nicht von der Hand zu weisen, dass das Bild der folternden weiblichen Soldatin zur Verstörung des Publikums besonders geeignet war. Die Autorin Christiane Seyffer
nimmt die öffentlichen Reaktionen zu den Ereignissen im Bagdader Gefängnis zum Anlass
einer kritischen Überprüfung der Valenz und Resistenz traditioneller Geschlechterbilder in
unserer Gesellschaft, die, so ihre These, gerade im Krieg als einem Konstruktionsort von
Männlichkeit par excellence besonders deutlich zu Tage treten. Grundlage ihrer Untersuchung bildet die 'Kritische Diskursanalyse' anknüpfend an Siegfried Jäger (DISS). Analysiert
werden mediale Debatten über die weibliche Soldatin zu den Fotos und Folterungen im Gefängnis von Abu Gharib inder deutschen Presse." (Autorenreferat)
[171-L] Storck, Thorsten Walter:
Die Ausstrahlung Gottes: eine Analyse medialer Selbstrepräsentationen pfingstlichcharismatischer Christen in Deutschland, Heidelberg 2008, 257 S. (Graue Literatur;
deposit.d-nb.de/cgi-bin/dokserv?idn=989454304&dok_var=d1&dok_ext=pdf&filename=9894543
04.pdf)
INHALT: "Die Dissertation behandelt die mediale Selbstrepräsentation religiöser Kleingruppen
am Beispiel der charismatisch-christlichen Gemeinde 'Die Taube Heidelberg e.V.'. Durch die
literarische Darstellung und Analyse zahlreicher im Internet veröffentlichter Videoaufnahmen
von Gottesdiensten werden die Grundthemen dieser Spielart des Christentums unter den
Schlagworten 'Somatisierung', 'Emotionalisierung' und 'Verzauberung' entwickelt. Die medialen Produkte der Gemeinde werden anschließend als 'Diskursblasen' jenseits der 'imaginierten
Mitte der Gesellschaft' interpretiert. Dabei wird gezeigt, wie moderne Medien mit religiösen
Vorstellungen gekoppelt und so zu Instrumenten der Selbstermächtigung und Identitätskonstruktion werden können." (Autorenreferat)
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1.5 Medieninhalte
[172-L] Trebbe, Joachim; Schönhagen, Philomen (Hrsg.):
Fernsehen und Integration: eine Studie zur sprachregionalen und ethnischen
Repräsentation in der Schweiz, (Kommunikationswissenschaft), Konstanz: UVK Verl.-Ges.
2008, 202 S., ISBN: 978-3-86764-109-8 (Standort: UB Duisburg-Essen()-E11KNSE1069+1)
INHALT: "Die Schweiz ist seit Jahrhunderten eine viersprachige Nation, die heute einen der
höchsten Ausländeranteile in Westeuropa hat. Aufgrund dessen bestehen bei Schweizern eine
sprachregionale und eine nationale Identität und bei ethnischen Minderheiten im (Schweizer)
Migrationskontext eine doppelte Identität durch die Heimat- und Ankunftskultur. Die Studie
untersucht, inwieweit diese doppelten Identitäten aus Sicht der Zuschauer massenmedial repräsentiert sind und inwieweit die Fernsehprogramme zur Integration beitragen. Dazu wurden
in drei Sprachregionen Gruppendiskussionen mit Schweizern und Migranten durchgeführt.
Als Ergebnis zeigt sich, dass das Schweizer Fernsehen der doppelten Multikulturalität des
Landes nur bedingt gerecht wird und dass sein Integrationspotenzial nicht ausgeschöpft
wird." (Autorenreferat)
[173-L] Verhovnik, Melanie:
Geschlagen, missbraucht, vernachlässigt: der Umgang deutscher Printmedien mit
innerfamiliärer Gewalt gegen Kinder, in: Communicatio Socialis : internationale Zeitschrift für
Kommunikation in Religion, Kirche und Gesellschaft, Jg. 41/2008, Nr. 2, S. 141-152 (Standort:
USB Köln(38)-M XA 01287; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Jessica, Karolina, Kevin und Tim - diese Namen stehen für eine lange Reihe extremer
Fälle von Kindesmisshandlung und vernachlässigung, die in den vergangenen Jahren, nicht
zuletzt wegen der intensiven Berichterstattung darüber, für Aufmerksamkeit sorgten. Die
Verfasserin beschäftigt sich in ihrem Beitrag mit dem Umgang deutscher Printmedien mit innerfamiliärer Gewalt gegen Kinder. Als problematisch beurteilt sie insbesondere das von den
Medien gezeichnete Bild, das von Einzelfällen und schweren Gewaltformen dominiert wird,
sich in Wirklichkeit aber sehr viel facettenreicher darstellt. Die Ergebnisse der Studie geben
Anlass, mehr Engagement von Medienschaffenden, Hilfsorganisationen und Politikern zu fordern: Gewalt gegen Kinder darf in den Medien nicht als monokausales Phänomen geschildert
werden, sondern erfordert eine professionelle Auseinandersetzung u. a. mit den gesellschaftlichstrukturellen Rahmenbedingungen." (Autorenreferat)
[174-L] Vidra, Zsusanna:
Die EU-Darstellung in der ungarischen Presse während des Erweiterungsprozesses (19962004), in: Frank Baasner (Hrsg.): Von welchem Europa reden wir? : Reichweiten nationaler
Europadiskurse, Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges., 2008, S. 133-154, ISBN: 978-3-8329-3277-0
(Standort: UB Siegen(467)-31PEN11973)
INHALT: Der ungarische Mediendiskurs zum Beitrittsprozess war überwiegend ein innenpolitisches Thema. Das lässt sich an verschiedenen Tendenzen im Mediendiskurs festmachen.
Nicht nur der Inhalt der behandelten Themen weist auf den innenpolitischen Tenor des Diskurses hin, sondern auch der Umstand, dass die meisten Themen politisiert werden. Der Blick
auf das diskursive Feld der verschiedenen Themen zeigt, dass an erster Stelle die Rechtskonservativen den Diskurs erzeugen und ihm eine stark nationalistische Note verleihen. Der in-
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1.5 Medieninhalte
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terne und politisierte Charakter des ungarischen Diskurses über den Erweiterungsprozess
wird zusätzlich dadurch bestätigt, dass jene Themen, die für die EU im Mittelpunkt standen,
wie die Frage der Migration der Arbeitskräfte und die Situation der Roma-Bevölkerung, während des gesamten Beitrittsprozesses in Ungarn Randthemen bleiben. Ein anderer Schwerpunkt der Untersuchung gilt der Frage, wie sich das Bild der EU verändert. Die wichtigste
Beobachtung hierzu lautet, dass die Bilder recht stabil bleiben und fast während des gesamten
Beitrittsprozesses mit gleicher Intensität vorherrschen. Das erste Bild von der EU als einem
Projekt mit allzu komplizierter Struktur taucht zu dem Zeitpunkt, da die Verhandlungen über
die EU-Reformen in Brüssel beginnen, etwas häufiger auf, verschwindet aber nie gänzlich.
Das wichtigste Element dieses Bildes ist die "Ungewissheit": man weiß nicht so recht, welchem Gebilde man beitritt. Das zweite Bild betrifft eine alles beherrschende, autoritäre EU,
die Vorschriften macht und einem sagt, was man zu tun und zu lassen hat. Dieses Bild wird
mit Bezug zu nahezu allen Themen verwendet und zwar vor allem von der rechtsgerichteten
politischen Rhetorik und Presse. Die positiven Bilder verweisen auf die Vorschriften und
Normen, die Ungarn von der EU vorgegeben werden und so dazu beitragen können, dass
überkommene "schlechte Verfahrensweisen" bei der Umsetzung von Projekten überwunden
werden können. Dies ist ein klarer Bezug zur "kulturellen Überlegenheit" Europas, es ist Ausdruck des Wunsches, dazuzugehören und damit die alte "historische Bestimmung" zu überwinden, immer zum weniger entwickelten Teil der Welt zu gehören. (ICF2)
[175-L] Walter, Jochen:
Die Türkei - "Das Ding auf der Schwelle": (De-)Konstruktionen der Grenzen Europas,
Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2008, 258 S., ISBN: 978-3-531-15931-7 (Standort: UB
Bonn(5)-2008/6493)
INHALT: Der Verfasser fragt einleitend - orientiert an den "critical geopolitics" - nach dem
grundlegend sozialen Charakter geographischer Ordnungsbestimmungen, konkret nach der
sozialen Konstruktion Europas, nach europäischen Selbstidentifikationen und Identitätskonstruktionen. Er problematisiert sodann Europa angesichts des Beitrittswunsches der Türkei als
"essentially contested concept". Vor diesem Hintergrund werden Ergebnisse einer konstruktivistischen Diskursanalyse vorgelegt, die die Medienberichterstattung ausgewählter deutscher
(FAZ, Spiegel, BILD) und britischer Printmedien (Times, Economist, Daily Mirror) vollumfänglich und spartenübergreifend für drei unterschiedliche Zeiträume zwischen 1960 und
2004 untersucht. Gefragt wird, in wie fern die Debatte um die Zugehörigkeit der Türkei zu
Europa durch unterschiedliche, thematisch voneinander abgegrenzte Diskurse bestimmt wird
und unter welchem thematischen Blickwinkel (ökonomisch, geostrategisch, politisch-kulturell, religiös, institutionell) über die türkische Zugehörigkeit zu Europa debattiert wird. Es
zeigt sich, dass die Türkei über verschiedene Zeiträume, aber auch Ländergrenzen hinweg
vorwiegend als ein "Dazwischen" gesehen wird. (ICE2)
[176-L] Wamper, Regina:
Das Kreuz mit der Nation: christlicher Antisemitismus in der 'Jungen Freiheit', (Edition
DISS, Bd. 18), Münster: Unrast-Verl. 2008, 206 S., ISBN: 978-3-89771-747-3 (Standort: UB
Bielefeld(361)-IB260W243)
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1.5 Medieninhalte
INHALT: Die Verfasserin setzt sich zunächst auf theoretischer Ebene mit den zentralen Begriffen
Antisemitismus, Antijudaismus, christlicher Traditionalismus und Fundamentalismus auseinander. Es schließt sich eine kritische Diskursanalyse von Artikeln aus der "Jungen Freiheit"
an, die sich auf 49 Artikel aus den Jahren 2000 bis 2007 stützt. Thema ist das Judenbild der
"Jungen Freiheit" unter besonderer Berücksichtigung christlicher Motive. Analysiert werden
Artikel zu den Themen Kirche, Christentum und Religion, in denen das Judentum behandelt
wird, die aber zugleich explizit christliche Themen wie das Zweite Vatikanische Konzil, den
interreligiösen Dialog, die Ökumene, die Exegese und die Judenmission behandeln. Die Verfasserin arbeitet typische Wissensfragmente über Juden und Judentum heraus und zeigt anhand einer Feinanalyse von zwei Artikeln, wie und mit welchen Strategien die "Junge Freiheit" Inhalte vermittelt ("Im Anfang war das Blut" über den Film "Die Passion Christi" und
"Die letzte Konsequenz" über Brandanschläge auf Kirchen). Die Untersuchung zeigt, dass
über den Religionsdiskurs der "Jungen Freiheit" antijudaistische, moderne und sekundär antisemitische Bilder reproduziert werden. (ICE2)
[177-L] Weber, Tina:
Codierungen des Todes: Zusammenhänge von filmischen Inszenierungen des Todes und
kulturellen Umgangsformen mit dem Tod, in: Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.): Die Natur der
Gesellschaft : Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in
Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2008, S. 3485-3494, ISBN: 978-3593-38440-5
INHALT: "Der Tod, so der Befund von Aries, (1986) verliert seine gesellschaftliche Bedeutung
im Zuge von Säkularisierungs- und Modernisierungsprozessen und findet im öffentlichen Leben keinen Platz mehr, da er in funktionalisierte Bereiche wie etwa der Medizin oder den
Rechtswissenschaften abgeschoben und kaum noch wahrgenommen wird. (vgl. Hahn, 1976)
Diese These blieb nicht unkritisiert (vgl. Feldmann, 1977), gleichwohl kann nicht bestritten
werden, dass das konkrete Sterben dem alltäglichen Anblick entzogen scheint. Dennoch liegen für bestimmte Fernsehprogramme in den USA bereits Untersuchungen vor, in denen festgestellt werden konnte, dass innerhalb dreier Jahrzehnte (70-90er Jahre) die Themen Tod und
Sterben mit einer steigenden Verwissenschaftlichung, Offenheit und 'Tiefe' dargestellt wurden. (vgl. McIllwain, 2005) Die Ergebnisse zeigen eine Zunahme der Todesdarstellung und
der Kontextualisierung von Todeserfahrungen sowie individueller und kollektiver Trauerarbeit. Seit 2000 treten jedoch besonders Serien hervor, die die Toten nicht nur als Ausgangspunkt für Ermittlungen betrachten. Das Besondere an diesen Serien ist die explizite Fokussierung auf den Tod, tote Körper und das Sterben. Die Toten stehen im Mittelpunkt, körperliche
Zeugenaussagen und thanatologische Maßnahmen bestimmen die Szenerie. Diese neuartigen
Serien sind u.a. Six Feet Under (SFU), Crime Scene Investigation (CSI Las Vegas und Spin
offs), Medical Detectives, Crossing Jordan oder Autopsy. Mit Ausnahme von Six Feet Under
konzentrieren sich die Serien auf Verbrechen, wobei die Leiche meistens im Mittelpunkt der
Spurensuche steht. Detaillierte Untersuchungen auf Spuren am toten Körper oder das Nachstellen des Tatherganges und des konkreten Sterbemoments bezeugen die Spurensuche. Six
Feet Under hingegen zeigt das Leben einer amerikanischen Durchschnittsfamilie, die ein Bestattungsgeschäft besitzt. Das Promotionsprojekt befasst sich mit der aktuellen amerikanischen TV Serie Six Feet Under und setzt sich mit den filmischen Inszenierungen von toten
Körpern auseinander. Welche Codes vom toten Körper werden vorausgesetzt bzw. welche
vorhandenen Codes von toten Körpern werden vom Film aufgegriffen, mit filmischen Codes
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generiert und erweitert? Welche gesellschaftlichen Symptomatiken im Umgang mit dem Tod
lassen sich aus der filmischen Inszenierung von Toten ableiten?" (Autorenreferat)
[178-L] Werth, Christoph H.:
Das Eigentliche bleibt unsichtbar: Religion und Medien, in: Die Politische Meinung :
Monatsschrift zu Fragen der Zeit, Jg. 54/2008, H. 9 = Nr. 466, S. 69-72 (Standort: USB Köln(38)EP15460; Kopie über den Literaturdienst erhältlich;
www.kas.de/wf/doc/kas_14506-544-1-30.pdf)
INHALT: In einer weitgehend säkularisierten Gesellschaft gibt es, so der Verfasser, ein Informationsbedürfnis: "Was bewegt die Christen eigentlich?" Oft besteht von Seiten der Kirche die
Tendenz, fertige Lösungen als Beschlüsse der Bischofskonferenz oder der Synode wie einen
massiven Block in die Redaktionen zu stellen. Aber das bedeutet zugleich, dass die Kirchen
ihre Problemlagen und Entwicklungsprozesse zu wenig darstellen. Schließlich könnte man
auch über noch offene Fragen die Medien informieren. Der Bürgerrundfunk und die Offenen
Kanäle bieten gute Möglichkeiten, wie sich Christen vor Ort in die Gesellschaft einbringen
können. Kirche und Religion können, so die These, heute nur als Angebot kommuniziert werden, wobei Authentizität und Glaubwürdigkeit sehr wichtig sind. Aber keine vermittelte
Kommunikation kann den unmittelbaren Vollzug von Religion - das religiöse Erleben - ersetzen. (ICF2)
[179-L] Wolther, Irving:
Mehr als Musik: die sieben Dimensionen des "Eurovision Song Contests", in: Karl-Siegbert
Rehberg (Hrsg.): Die Natur der Gesellschaft : Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen
Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2, Frankfurt am Main: Campus Verl.,
2008, S. 4896-4905, ISBN: 978-3-593-38440-5
INHALT: "Der Eurovision Song Contest (ESC) ist der weltweit größte internationale Wettbewerb
für populäre Musik und das erfolgreichste Fernsehunterhaltungsprogramm in Europa. Obwohl der ESC ursprünglich das Ziel verfolgte, die Entstehung neuer Lieder zu fördern, handelte es sich doch stets um ein von den Fernsehanstalten inszeniertes Medienereignis, das erst
nachrangig musikökonomischen Zwecken dient. Für das Publikum ist der ESC auf Grund seiner Periodizität, seiner spezifischen Programmstruktur und nicht zuletzt des Zugehörigkeitsgefühls der Zuschauer, das auf Schemata nationaler und kultureller Identifikation beruht, zu
einem hochgradig ritualisierten Medienereignis geworden. Seine Bedeutung geht daher weit
über die eines bloßen Musikwettbewerbs hinaus, und viele Länder nutzen den ESC als Mittel
national-kultureller Repräsentation. Somit bietet die Veranstaltung eine einmalige Möglichkeit zur Gegenüberstellung unterschiedlicher Nutzungsmodelle von Popularmusik für die Präsentation und Konstruktion nationaler Identitäten, da sie bereits in der Anlage auf einen internationalen (und damit interkulturellen) Vergleich von Musik ausgelegt ist. Der Erfolg der
Darbietungen hängt letztlich davon ab, wie die kulturspezifisch geprägten Darstellungsformen von Popmusik mit den Hörgewohnheiten der Zuschauer in anderen Ländern resonieren.
Die Ergebnisse einer Befragung der 36 Delegationsleiter beim 49. Eurovision Song Contest in
Istanbul 2004 bestätigen, dass der ESC eine Fernsehsendung mit einem ausgesprochen hohen
national-kulturellen Repräsentationspotenzial ist, das von den Programmgestaltern erkannt
und aktiv genutzt wird. Sie bestätigen auch die Vorreiter-/ Nachzügler-Theorie von Reinhard
112
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1.5 Medieninhalte
Bendix (1996): Je stärker sich ein Land als 'Nachzügler' gegenüber den demokratischen und
industriellen Standards der westeuropäischen 'Vorreiter' begreifen muss, desto eher wird es
seine national-kulturelle Diversität beim ESC zur Schau stellen, da es in der nationalen Kultur
die Quelle seines künftigen Erfolgs sieht. Ein Ende dieses 'Kampfes der Kulturen' ist nicht abzusehen, da die Aufteilung zwischen Vorreitern und Nachzüglern nicht statisch ist, sondern
einem kontinuierlichen Wandlungsprozess unterliegt." (Autorenreferat)
1.6
Mediennutzung
[180-L] Albrecht, Steffen; Hartig-Perschke, Rasco; Lübcke, Maren:
Weblog-Kommunikation und Öffentlichkeit: eine Untersuchung am Beispiel des
Bundestagswahlkampfs 2005, in: Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.): Die Natur der Gesellschaft :
Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006.
Teilbd. 1 u. 2, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2008, S. 1886-1898, ISBN: 978-3-593-38440-5
INHALT: "Innerhalb des Internet breiten sich neue Medientechnologien aus. Weblogs und Wikis,
aber auch Anbieter wie der Online-Fotodienst "flickr" ermöglichen es den Nutzern, Inhalte
schnell und zu geringen Kosten einem potentiellen Massenpublikum zur Verfügung zu stellen. Ihre Benutzung erfordert kaum medienspezifische Kenntnisse, und sie unterstützen die
Zusammenarbeit der Nutzer bei der Erstellung vernetzter Inhalte. Wie verändern diese neuen
Medien die Kommunikation? Befürworter der Entwicklungen loben die Entstehung einer diskursiveren Form der Öffentlichkeit aus, in der Berichte nicht aus einer Quelle stammen, sondern aus der Vernetzung vieler einzelner Beiträge resultieren. Dagegen mahnen die Erfahrungen mit anderen Formen der computervermittelten Kommunikation zur Vorsicht, denn Merkmale traditioneller Medien wie die Gatekeeper-Funktion haben sich auch im Internet als relevant herausgestellt. Dieser Beitrag untersucht empirisch anhand eines Samples von 317 Weblogs, die sich mit dem Bundestagswahlkampf 2005 befassen, wie Akteure mit den neuen
medialen Möglichkeiten umgehen und welche Kommunikationsmuster sich dabei etablieren.
Er analysiert mit Mitteln der sozialen Netzwerkanalyse die Vernetzungsstrukturen zwischen
den Weblogs, zeichnet unterschiedliche Nutzungsweisen durch eine inhaltliche Analyse nach
und untersucht an einem Fallbeispiel, welche Dynamik sich aus der intensiven Beobachtung
von Kommunikation innerhalb der Blogosphäre ergibt und welche Mechanismen dabei wirksam werden. Die Ergebnisse erlauben eine Einschätzung darüber, wie sich die computervermittelte Kommunikation verändert und welche gesellschaftlichen Effekte diese neuen Medien
der Kommunikation tatsächlich nach sich ziehen. Die Studie zeigt, dass Weblogs vor allem
für massenmedial orientierte Kommunikation genutzt werden, dass sich aus vernetzten Diskussionen jedoch auch Chancen der gesellschaftlichen Teilhabe an der Öffentlichkeit ergeben." (Autorenreferat)
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1.6 Mediennutzung
113
[181-L] Amann, Rolf; Martens, Dirk:
Synthetische Welten: ein neues Phänomen im Web. 2.0 ; Ergebnisse einer explorativen
Grundlagenstudie am Beispiel von "Second Life", in: Media Perspektiven, 2008, Nr. 5, S. 255270 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den
Literaturdienst erhältlich;
www.media-perspektiven.de/uploads/tx_mppublications/05-2008_AmannMartens.pdf)
INHALT: Im Mai 2008 waren weltweit durchschnittlich rund 60.000 Nutzer (bei über 13 Millionen Registrierten) zum selben Zeitpunkt bei Second Life aktiv. Die Nutzerschaft von Second
Life ist damit eine bisher sehr überschaubare, aber teilweise sehr intensiv und mit großem
Zeitaufwand in der virtuellen Welt aktive Minderheit. Die Stichprobe der Untersuchung weist
ein Durchschnittsalter von 36 Jahren auf (ab 50-Jährige stellen dabei einen Anteil von immerhin 10 Prozent); auch Bildungsniveau und Einkommen liegen deutlich über dem Bevölkerungsdurchschnitt. Die Nutzungsfrequenz ist hoch, die durchschnittliche Dauer der Besuche
beträgt bei den Befragten 3,7 Stunden an Werktagen und 5,1 Stunden am Wochenende. Wöchentliche Nutzungsdauern von über 30 Stunden sind keine Seltenheit. Das Zeitbudget für die
Nutzung anderer Medien und auch für weitere Freizeitaktivitäten wird dadurch verändert,
Teilnehmer von Second Life sehen unter anderem weniger fern als vorher. Die Nutzer können
virtuelle Gegenstände, Landschaften, Gebäude, Kleidungsstücke mittels eines "3D-Tools" erzeugen. Es gibt kein ausdifferenziertes Spielszenario, sondern die Nutzer gestalten ihre virtuellen Personifikationen, die Avatare, die synthetische Welt eigenständig aus, organisieren sich
in Gruppen und Gemeinschaften und entwickeln eigene Regelwerke. Ein wichtiger Teil der
Motivation der Teilnehmer ergibt sich daraus, virtuelle Kontakte in das reale Leben der Nutzer zu übertragen oder umgekehrt reale Kontakte im virtuellen Raum zu pflegen. Weitere Anreize sind die Möglichkeit, alternative Verhaltensmodelle auszuprobieren oder auch Geschäftsmodelle zu testen. Letzteres ist mit ein Grund, warum inzwischen auch Unternehmen
und viele Freiberufler in Second Life aktiv sind. (RG2)
[182-L] Beinke, Lothar:
Das Internet - ein Instrument zur Berufsorientierung Jugendlicher?, Frankfurt am Main: P.
Lang 2008, 123 S., ISBN: 978-3-631-57764-6 (Standort: UB Duisburg(464)-E11IED1192+1)
INHALT: "Die Studie beschäftigt sich mit der Brauchbarkeit der Informationen, die Jugendliche
im Prozess der Berufswahl den speziellen Datenbanken entnehmen. Das Internet steht dabei
in Konkurrenz mit den bisherigen Informationsgebern - Eltern, Peergroups, Betriebspraktika
und Informationszentren. Helfen die zusätzlichen Informationen bei den Jugendlichen bisherige Lücken zu schließen oder steigern sie lediglich die Datenflut, die letztlich die Unsicherheit vor der Berufsentscheidung erhöht? Die Schüler verfügen zwar überwiegend über eigene
Computer mit Internetzugang und nutzen sie auch. Sie widmen diesem Medium aber keinen
Vorzug. Es ist für sie eine Möglichkeit, Informationen zu ergänzen. Diese Ergänzung kommt
jedoch ohne strukturierende Hilfen durch die Schule nicht aus. Sollten sich die Schulen dieser
Unterstützung allerdings annehmen, ist mit einer wirksamen Entscheidungsfindung für einen
Beruf zu rechnen." (Autorenreferat)
114
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1
1.6 Mediennutzung
[183-L] Bruin, Andreas de:
Netz-Welten junger Menschen verstehen, in: Medien und Erziehung : Zeitschrift für
Medienpädagogik, Jg. 52/2008, H. 3, S. 10-15
INHALT: "Seit einiger Zeit ist eine gesellschaftliche Entwicklung zu konstatieren, die Chancen
wie auch Risiken in sich birgt und die es aufmerksam zu beobachten gilt: die zunehmenden
Aktivitäten junger Menschen im Internet. Ein Thema ist von besonderer Relevanz, und zwar
die Notwendigkeit, die vielseitigen Online-Aktivitäten von Jugendlichen aus der Innenperspektive verstehen zu lernen, sprich: aus der Sicht der jungen Netz-Nutzerinnen und -Nutzer.
Dieses Verständnis kann als Ausgangspunkt für den bislang noch zu wenig geförderten Dialog mit jungen Menschen fungieren." Welche Motivationen junge Menschen dazu bringen
können, im Netz aktiv zu sein, wird am Beispiel des Dokumentarfilms "Google zeigt mich,
also bin ich" (2006, S. Kaim) exemplarisch vorgestellt und diskutiert. Der Autor plädiert für
einen Dialog mit den Jugendlichen, der von dem Verständnis der Lebenswelten junger Menschen ausgehen soll. (PT2)
[184-L] Duckwitz, Amelie:
Think global - act local?: globale und translokale Internetnutzung ausländischer und
deutscher Studierender, (Schriften zur Medienwissenschaft, Bd. 18), Hamburg: Kovac 2008,
322 S., ISBN: 978-3-8300-3679-1 (Standort: UB Frankfurt/O(521)-AP18420D836)
INHALT: Gegenstand der Untersuchung ist die Internetnutzung durch ausländische und deutsche
Studenten. Die Verfasserin setzt sich zunächst auf theoretischer Ebene mit dem Internet als
globalem Medium sowie mit dem Begriff der Kultur auseinander. Sie legt sodann die Ergebnisse ihrer empirischen Untersuchung vor, die vermittels einer online-Befragung in Deutschland (n=2150, darunter ca. 500 Studenten ausländischer Herkunft) und begleitenden Interviews sowie einer Befragung von deutschen Studenten im Ausland (n=127) erhoben wurden.
Die Ergebnisse zeigen, dass das Internet für Studierende zum festen Bestandteil ihres Alltags
geworden ist. Dabei wird zum einen ein hoher studienbezogener Anteil der Internetnutzung
sowie - bei Auslandsstudenten - die Funktion des Internet als kommunikative Brücke ins Heimatland deutlich. Die Sprache erscheint als bedeutender Faktor, von dem die grenzüberschreitende Nutzung des Internet abhängt. Über alle Nutzungsfaktoren hinweg lassen sich
vier Nutzungstypen identifizieren: Pragmatiker, Netizens, Alternativ/Engagierte und Skeptiker. Ausländische Studenten interessieren sich vor allem für Themen ihres Heimatlandes. Die
Befunde legen nahe, dass das Internet sein Potenzial vor allem in der transnationalen Nutzung
entfalten und hier zur Bildung translokaler Öffentlichkeiten beitragen kann. Häufiges Thema
der interpersonellen Kommunikation sind die Unterschiede zwischen der eigenen und der
fremden Kultur. Die Untersuchung zeigt, (1) dass das Internet nicht unabhängig vom Aufenthaltsort genutzt wird und (2) dass es die Form der Kommunikation vorgibt, die dann kulturell
differenziert ausgestaltet wird. (ICE2)
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1.6 Mediennutzung
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[185-L] Eimeren, Birgit van; Frees, Beate:
Bewegtbildnutzung im Internet: Ergebnisse der ARD/ZDF-Onlinestudie 2008, in: Media
Perspektiven, 2008, Nr. 7, S. 350-355 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM
XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich;
www.media-perspektiven.de/uploads/tx_mppublications/Eimeren_II.pdf)
INHALT: Der Beitrag untersucht die Entwicklung der gesamten Bewegtbildnutzung im Internet,
die im Vergleich zu den letzten Jahren stark zugenommen hat, und wirft einen besonderen
Blick auf die Nutzung von Fernsehinhalten im Internet. Alle visuellen Angebotsformen zusammen genommen werden 2008 von 55 Prozent der Internetanwender gelegentlich genutzt.
Für rund ein Viertel aller Onliner und gut die Hälfte der 14- bis 29-Jährigen gehört der Konsum von Videos und Fernsehsendungen im Netz (live oder zeitversetzt) schon zur Wochenroutine. Analoge Videorecorder sind noch immer die Hauptnutzungsform für zeitversetztes
Fernsehen, die bei fast zwei Drittel (63%) aller Internetnutzer zum Einsatz kommen. An
zweiter Stelle folgen die Videoportale mit 44 Prozent zeitversetzter Fernsehnutzung. An dritter Stelle stehen die DVD- und Festplattenrecorder, die von 39 Prozent der Onliner für zeitversetztes Fernsehen ab und zu genutzt werden. Derzeit sind es rund 23 Millionen Menschen,
die Videos und Fernsehsendungen im und über das Internet, linear und zeitversetzt, auf unterschiedlichen Endgeräten und an unterschiedlichen Orten zumindest ab und zu nutzen. Die Inhalte von Medienanbietern und Fernsehsendern werden somit schon heute in relevantem Umfang auf unterschiedlichen medialen Plattformen genutzt. (RG2)
[186-L] Eimeren, Birgit van; Frees, Beate:
Internetverbreitung - größter Zuwachs bei Silver-Surfern: Ergebnisse der ARD/ZDFOnlinestudie 2008, in: Media Perspektiven, 2008, Nr. 7, S. 330-344 (Standort: UB Bonn(5)Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich;
www.media-perspektiven.de/uploads/tx_mppublications/Eimeren_I.pdf)
INHALT: Das Wachstum des Internets in Deutschland, gemessen an der Zahl seiner Nutzer, hält
weiter an. Die zwölfte Ausgabe der jährlich durchgeführten ARD/ZDF-Onlinestudie weist für
März/April 2008 einen Anteil von 65,8 Prozent der deutschen Bevölkerung aus, die zumindest gelegentlich ins Netz gehen. Dies entspricht einem Anstieg um rund fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr. In den letzten Jahren haben sich die Steigerungsraten deutlich abgeflacht.
Dieses verlangsamte Wachstum des Internets ist wesentlich auf die Ausschöpfung der Kerngruppen der Nutzer vor allem Jüngere - zurückzuführen: 2008 sind 19 von 20 Personen unter
30 Jahre online. Der größte Wachstumsschub geht erneut von den Älteren aus. Bei den 60bis 79-Jährigen stieg seit dem vergangenen Jahr der Anteil der Onliner von 26,3 Prozent auf
29, 2 Prozent. Auch für die kommenden Jahre sind in dieser Altersgruppe erhebliche Wachstumspotenziale vorhanden. Es bleiben aber weiterhin gravierende Nutzungsunterschiede zwischen jüngeren und älteren Nutzern bestehen. Während über 70 Prozent der 14- bis 19-Jährigen sich an Gesprächsforen und Newsgroups beteiligen, tun dies nur rund 4 Prozent der ab
60-Jährigen. Das Internet bleibt für die überwiegende Mehrheit der Nutzer vorrangig ein Informationsmedium, seine Unterhaltungsfunktion gewinnt jedoch vor allem bei den Jüngeren
an Bedeutung. E-Mail und Suchmaschinen bleiben für die Bundesbürger die am häufigsten
genutzten Anwendungen im Netz. (RG2) (RG)
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1.6 Mediennutzung
[187-L] Engel, Bernhard; Müller, Dieter K.:
Zeitversetzte Nutzung im AGF/GfK-Fernsehpanel: Maßnahmen zur vollständigen
Abbildung der Fernsehnutzung, in: Media Perspektiven, 2008, Nr. 8, S. 410-419 (Standort: UB
Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich;
www.media-perspektiven.de/uploads/tx_mppublications/08-2008_Engel-Mueller_01.pdf)
INHALT: Die zeitversetzte Nutzung des Fernsehens spielte bisher keine große Rolle, auch wenn
in Deutschland zeitweise bis zu 80 Prozent der Fernsehhaushalte mit einem Videorecorder
ausgestattet waren. Diese Situation hat sich geändert, seit DVD-Recorder und zunehmend
auch Festplattenrecorder in den Haushalten eingesetzt werden, die gegenüber dem VHS-Videorecorder über erheblich mehr Funktionen verfügen. Vor dem Hintergrund einer sich immer stärker fragmentierenden und differenzierenden Fernsehlandschaft wird das Archivieren
(und Anschauen) von Fernsehsendungen jenseits der Echtzeit-Ausstrahlung stark an Bedeutung gewinnen und kann künftig nicht mehr als "Randphänomen" abgetan werden. Im
AGF/GfK-Fernsehpanel wird derzeit nur ein Teil der zeitversetzten Fernsehnutzung gemessen. In den publizierten Reichweiten sind diese Werte zudem nicht berücksichtigt. Im Auftrag
der Arbeitsgemeinschaft Fernsehforschung (AGF) wird die Ausrüstung aller Haushalte im
GfK-Fernsehpanel mit neuen Messgeräten vorbereitet, die in der Lage sind vielfältige Anforderungen zu erfüllen. Leitgedanke der Anpassungen ist es, eine möglichst hohe Kompatibilität zu den Analysen für das lineare Fernsehen zu erhalten und die gemessenen Nutzungsvorgänge in den Analysen vollständig zu verwenden. Um diese Anforderungen zu erfüllen, ist
das Konzept des so genannten gemeinsamen Nutzungsanteils entwickelt worden, so dass ab
1. Juli 2009 auch die zeitversetzte Fernsehnutzung komplett in den Leistungswerten der
AGF/GfK-Fernsehforschung enthalten sein wird. (UN)
[188-F] Erlhofer, Sebastian, M.A.; Kallass, Kerstin, M.A. (Bearbeitung); Bucher, Hans-Jürgen,
Prof.Dr.; Liebert, Wolf-Andreas, Prof.Dr. (Leitung):
Netzwerkkommunikation im Internet. Diskurslinguistische und medienwissenschaftliche
Analyse selbstorganisierter Formen der Wissensproduktion und -distribution in Weblogs +
Wikis
INHALT: Ziel des Projektes ist die Erforschung grundlegender kommunikativer Muster der
selbstorganisierten Wissensproduktion und -distribution in kollaborativen Online-Kommunikationen. Als Paradigmen dafür werden einerseits die so genannten Weblogs, ein im Internet
sich ausbreitendes Phänomen einer nicht-organisierten Publizistik, sowie die Wikis als Beispiel für kollaborativ erstellte Open-Content-Enzyklopädien herangezogen. Projekthomepage:
www.netzwerke-im-internet.de/ . GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepubilk Deutschland, Schweiz, Österreich
METHODE: Theoretisch zielt das Projekt auf eine Erweiterung des sprach- und medienwissenschaftlichen Kommunikationsbegriffs ab, der in beiden Disziplinen noch nicht netzwerk-orientiert fundiert ist. In Abgrenzung zu den an Foucault angelehnten linguistischen Diskursbegriffen, ist der dem Projekt zugrunde liegende Diskursbegriff handlungstheoretisch orientiert.
Ausgehend von einer Theorie kollektiven Handelns werden konkrete Akteure mit spezifischen Interessen identifiziert, die nach bestimmten Handlungsmustern handeln, also informieren, erzählen, argumentieren, appellieren, Entwarnung geben, Maßnahmen empfehlen usw.
Ein handlungstheoretischer Diskursbegriff ist auch anschlussfähig an makrostrukturelle Analysen, wie sie in der Soziologie und der Medienwissenschaft vorgeschlagen wurden. Während
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1.6 Mediennutzung
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der sprachwissenschaftliche Diskursbegriff die mediale Seite von Diskursen nicht thematisiert, oder, wie die englische Diskursanalyse additiv aufschaltet, liegt der Schwerpunkt einer
medienwissenschaftlichen Analyse gerade in der Integration von Diskursstrukturen und Medienstrukturen. Die medienwissenschaftlichen Ansätze zur Analyse von Online-Diskursen
führen den Begriff des Netzwerkes in die Diskursanalyse ein und machen sie damit anschlussfähig für die angesichts des Internet wieder erstarkte Netzwerkforschung. Grundlagentheoretisch geht es insofern darum, die für Face-to-Face-Kommunikation einerseits und Massenkommunikation andererseits bereits etablierten Beschreibungskategorien der Diskursdynamik und -strukturen, der Darstellungsformen, der Kohärenz, der Kommunikationsqualität, der
Adressierung (insb. der Experten-Laien-Adressierung), der sprachlichen Form und der strategischen Prinzipien, für eine Anwendbarkeit auf internetbasierte Netzwerkkommunikationen
zu erweitern. Dabei integriert das Projekt auf theoretischer und methodischer Ebene die Traditionen der handlungstheoretischen Diskursanalyse, der Hyperlink-Network-Analysis (HNA)
und der Computer-mediated-Discourse-Analysis (CMDA) und entwickelt sie weiter zu einer
netzwerk-orientierten Diskursanalyse kollaborativer Kommunikationsformen. Netzwerktheorie, Diskurstheorie. Methodisch betritt das Projekt insofern Neuland, als dass es die diskursanalytische Perspektive um das Konzept des Primär- und Sekundärdiskurses erweitert. Es
werden sowohl Primärdiskurse der Wiki- und Weblog-Kommunikation untersucht, als auch
Sekundärdiskurse, in denen die Teilnehmer an die Primärdiskurse mit bestimmten Handlungen wie Kommentaren oder Bewertungen anknüpfen und ihre Diskursperspektive thematisieren. Folgende Perspektiven auf Netzwerkkommunikationen werden im Rahmen der analytischen Betrachtung eingenommen: 1. Perspektive der Diskursdynamik (handlungsorientierte,
sprachlich-rhetorische Analyse); 2. Perspektive der Netzwerkstrukturen (medienwissenschaftliche Verlinkungsanalyse); 3. Perspektive der Netzwerk-Gemeinschaft (mikrostrukturell-linguistische und makrostrukturell-medienwissenschaftliche Analyse). Netzwerkanalyse, Diskursanalyse. In dem Projekt kommen Ansätze und ihre Methoden aller drei Analyseebenen
zum Einsatz, werden aber zu einer integrativen Analysestrategie zusammengefasst. Die Berücksichtigung der drei Ebenen garantiert auch eine Theoriebildung, in der diskursive Mikrostrukturen und sozio-kulturelle Makrostrukturen in einen systematischen Zusammenhang
gebracht werden können. Die gewählten Gegenstände der Wikis und Weblogs sind insofern
für ein derartiges Forschungsprogramm geeignet, weil sie erstens vielfältige Diskurse konstituieren, zweitens eine dynamische Komponente haben, die auf Aktionen der einzelnen Diskursteilnehmer zurückzuführen sind, und drittens Netzwerkgemeinschaften konstituieren, die
über die dazu geführten Metadiskurse (Diskussionsgruppen) zugänglich werden. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert (Stichprobe:
7,3 Mio; Weblog-Postings, deutschsprachig von 2007/ 2008; Auswahlverfahren: Zufall.
Stichprobe: 1.125; Postings/ Weblogs zum Thema Tsunami von 2004/2005; Auswahlverfahren: Zufall). Standardisierte Befragung, online (Stichprobe: 910 Personen; Blogger, die Blogroll nutzen; Auswahlverfahren: Selbstselektion). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des
Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Erlhofer, Sebastian; Bucher, Hans-Jürgen: Blogroll-Nutzung. Erste Befunde der Blogroll-Umfrage 2008. in: Berichte des DFG-Forschungsprojekts "Netzwerkkommunikation im Internet", Nr. 08 (1). 2008.+++Erlhofer, Sebastian: Aktivitäten auf Diskussionsseiten. Zur Einordnung der Lebhaftigkeit der Diskussionsseiten 'Tsunami' und #Second Life' im Vergleich. in: Berichte des DFG-Forschungsprojekts "Netzwerkkommunikation
im Internet", Nr. 08 (2). 2008.+++Kallass, Kerstin: Artikelentstehung in der Wikipedia. Zu
Textkonstitutionsmustern und Schreibprozessen bei Wikipedia-Artikeln. in: Berichte des
DFGForschungsprojekts "Netzwerkkommunikation im Internet", Nr. 08 (3). 2008.+++Erlho-
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fer, S.: Datenerhebung in der Blogosphere: methodische Herausforderungen und Lösungswege. in: Welker, M. (Hrsg.): Online-Inhaltsanalyse. Köln: Halem 2009 (im Erscheinen).+++
Ders.: Missing Data in der Netzwerkanalyse. in: Stegbauer, C. (Hrsg.): Netzwerkanalyse und
Netzwerktheorie. Ein neues Paradigma in den Sozialwissenschaften. Wiesbaden: VS-Verl. für
Sozialwiss. 2008, S. 251-260.+++Bucher, Hans-Jürgen; Erlhofer, Sebastian; Kallass, Kerstin;
Liebert, Wolf-Andreas: Netzwerkkommunikation und Internetdiskurse: Grundlagen eines
netzwerkorientierten Kommunikationsbegriffs. in: Zerfaß, Ansgar; Welker, Martin; Schmidt,
Jan (Hrsg.): Kommunikation, Partizipation und Wirkungen im Social Web. Bd. 1: Grundlagen und Methoden. Von der Gesellschaft zum Individuum. Köln: Halem 2008, S. 41-61.+++
Bucher, Hans-Jürgen: Netzwerkkommunikation im Internet: diskursiver Mehrwert oder kommunikatives Chaos? in: Osnabrücker Beiträge zur Sprachtheorie, 2007, 72, S. 9-33.+++Bucher, Hans-Jürgen; Büffel, Steffen: Weblogs - Journalismus in der Weltgesellschaft. Grundstrukturen einer netzwerkorientierten Form der Medienkommunikation. in: Picot, Arnold; Fischer, Tim (Hrsg.): Weblogs professionell. Grundlagen, Konzepte und Praxis im unternehmerischen Umfeld. Heidelberg: dpunkt 2006, S. 131-156.+++Bucher, Hans-Jürgen: Macht das
Internet uns zu Weltbürgern? Globale Online-Diskurse: Strukturwandel der Öffentlichkeit in
der Netzwerk-Kommunikation. in: Fraas, Claudia; Klemm, Michael (Hrsg): Mediendiskurse:
Bestandsaufnahme und Perspektiven. Frankfurt am Main u.a.: Lang 2005, S. 187-218.+++Bucher, Hans-Jürgen; Büffel, Steffen: Vom Gatekeeper-Journalismus zum Netzwerk-Journalismus. Weblogs als Beispiel journalistischen Wandels unter den Bedingungen globaler Medienkommunikation. in: Behmer, Markus et. al. (Hrsg.): Journalismus im Wandel. Analysedimensionen, Konzepte, Fallstudien. Wiesbaden: VS-Verl. für Sozialwiss. 2005, S. 85-121.+++Liebert, Wolf-Andreas: Wissenskonstruktion durch kooperatives Schreiben in Netzwerkmedien.
in: Voß, Reinhard (Hrsg.): LernLust und EigenSinn. Systemisch-konstruktivistische Lernwelten. Heidelberg: Auer 2005, S. 244-256.+++Liebert, Wolf-Andreas; Kohl, Christian: Selbstorganisation der Wissenschaftsvermittlung: Quellentransparenz, Kontroversität und Qualitätssicherung in der Internet-Enzyklopädie Wikipedia. in: Fachsprache, 2004, 3-4, S. 134-148.
+++Liebert, Wolf-Andreas: Diskursdynamik in der Risikokommunikation. Eine diskurs-linguistische Untersuchung der Trierer Luftschadstoff-Debatte 1974-2001. in: Deutsche Sprache, 2004, 32, S. 137-161.+++Liebert, Wolf-Andreas: Über Kontrollverluste der wissenschaftsjournalistischen Semantik und die Chancen einer selbstorganisierten, partizipativen
Wissenskonstruktion. in: Pohl, Inge (Hrsg.): Bedeutung und Stabilität in der Semantik. Frankfurt am Main u.a.: Lang 2004, S. 325-347.
ART: BEGINN: 2007-09 ENDE: 2009-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche
Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Trier, FB II Sprach-, Literatur- und Medienwissenschaften, Fach
Medienwissenschaft (Universitätsring 15, 54286 Trier); Universität Koblenz-Landau Campus
Koblenz, FB 02 Philologie, Kulturwissenschaften, Institut für Kulturwissenschaft (Postfach
201602, 56016 Koblenz)
KONTAKT: Erlhofer, Sebastian (Tel. 0651-201-3457)
[189-L] Erlhofer, Sebastian:
Informationssuche im World Wide Web: Taktiken und Strategien bei der Nutzung von
Suchmaschinen, Berlin: WVB-Verl. 2007, 231 S., ISBN: 978-3-86573-292-7
INHALT: Das Internet ist in den letzten Jahren zum zentralen Punkt der Informationsbeschaffung
herangewachsen. Tausende von täglich neu erscheinenden Seiten bergen immenses Wissen
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1.6 Mediennutzung
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und unzählige Informationen. Schon jetzt wirkt das Dickicht an Inhalten schier undurchsichtig und es stellt sich schnell die Frage, wie die Nutzer ihre Informationssuche im Web überhaupt bewältigen und wie sie dabei vorgehen. Dieser Frage wird in drei Schritten nachgegangen. Zunächst werden bereits bestehende Forschungsbefunde zusammengefasst und erörtert.
Im zweiten Schritt wird ein handlungstheoretisches Nutzungsmodell entwickelt, das schließlich im dritten Schritt empirisch erforscht wird. Das angewandte Forschungsdesign integriert
qualitative wie quantitative Methoden. So kommen das Laute Denken und die Blickaufzeichnung im Labor mit 30 Probanden zum Einsatz. Ferner werden Logfiles von über acht Millionen Suchanfragen von Suchmaschinen sowie Fragebögen ausgewertet. Eine teilnehmende
Beobachtung von 18 Probanden über einen größeren Zeitraum wird theorieverifizierend eingesetzt. Als Ergebnis der Untersuchung werden Taktiken und Strategien beschrieben, die bei
der Informationssuche im World Wide Web angewandt werden. (DIPF/Verlag)
[190-L] Fahr, Annette:
Politische Talkshows aus Zuschauersicht: Informiertheit und Unterhaltung im Kontext der
Politikvermittlung, (Angewandte Medienforschung, Bd. 43), München: R. Fischer 2008, 233 S.,
ISBN: 978-3-88927-455-7 (Standort: UB Duisburg-Essen(464)-E11KNXT1056+1)
INHALT: "Hochwertige mediale Politikvermittlung versorgt den Bürger mit vielfältiger und substantieller Information über das aktuelle politische Geschehen. Dieser Idealvorstellung steht
die Kritik an der Entertainisierung der Politik gegenüber, die unterstellt, dass unterhaltende
Elemente zunehmend die inhaltliche Substanz verdrängen. Dieser normativen Perspektive
wird eine rezipientenorientierte Betrachtung von Informations- und Unterhaltungseffekten
durch politische Information - insbesondere durch politische Talkshows - gegenübergestellt.
Die Arbeit untersucht zum einen, welche Elemente im Polittalk von den Zuschauern als besonders informativ bzw. unterhaltsam erachtet werden. Weiterhin wird der Einfluss der Rezipientenpersönlichkeit auf die Wahrnehmung von Informiertheit und Unterhaltung betrachtet.
Zuletzt werden unterschiedliche Stile der Informations- bzw. Unterhaltungsrezeption identifiziert. Auf Basis von Continuous-Response-Messungen werden ähnliche Rezeptionsverläufe
gruppiert und zu charakteristischen Rezeptionstypen zusammengefasst. Dabei erweisen sich
Informations- sowie Beziehungsorientierung der Zuschauer als wahrnehmungsleitende Parameter bei der Rezeption politischer Talkshows." (Autorenreferat)
[191-L] Fisch, Martin; Gscheidle, Christoph:
Mitmachnetz Web 2.0 - rege Beteiligung nur in Communitys: Ergebnisse der ARD/ZDFOnlinestudie 2008, in: Media Perspektiven, 2008, Nr. 7, S. 356-364 (Standort: UB Bonn(5)Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich;
www.media-perspektiven.de/uploads/tx_mppublications/Fisch_II.pdf)
INHALT: Das so genannte Web 2.0 bedeutet einen grundlegenden Wandel im Umgang mit dem
Internet. Ohne technischen Vorwissen kann der Nutzer eigene Beiträge im WorldWideWeb
publizieren, Beiträge anderer kommentieren, sich virtuell vernetzen in Foren präsentieren.
Unter dem Schlagwort "Mitmachnetz" bieten sich den Nutzern damit vielfältige Partizipationsmöglichkeiten, doch diese neuen Möglichkeiten werden derzeit noch deutlich weniger genutzt als die klassischen Nutzungsformen des Internets. Zwei Drittel der Onliner sind nicht
daran interessiert, sich mit eigenen Beiträgen (user-generated Content) am Web 2.0 zu beteili-
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1.6 Mediennutzung
gen. Das Internet wird weiter zuvorderst als Abrufmedium begriffen und genutzt. Zwischen
den verschiedenen Web-2.0-Angeboten bestehen gerade im Hinblick auf den Grad der Nutzerpartizipation große Unterschiede. Zu differenzieren ist hier etwa zwischen virtuellen Spielewelten, Weblogs, Wikipedia, Bilder- und Videocommunitys, sozialen Netzwerken und sozialen Lesezeichensammlungen (Social Bookmarking). Bei den meisten Angeboten ist es nur
eine geringe Zahl von Onlinern, die für die Bereitstellung der Inhalte sorgt. So rufen 51 Prozent der Onliner beispielsweise Inhalte auf Videoportalen ab, bereitgestellt werden diese aber
von gerade einmal drei Prozent der Onliner. Massenattraktiv ist also nicht der "Mitmachgedanke" des Web 2.0, sondern ein schlichtes Unterhaltungs- und Informationsbedürfnis, welches durch user-generierte Inhalte einer Minderheit befriedigt wird. (RG2)
[192-L] Funke, Gesine:
Wie Sonderschüler fernsehen: das Fernsehen im Alltag von lernbehinderten Jugendlichen
und Schülern mit Erziehungsschwierigkeiten ; eine repräsentative Studie für NRW,
Marburg: Tectum Verl. 2007, 220 S., ISBN: 978-3-8288-9318-4 (Standort: UB Bonn(5)2007/6162)
INHALT: Ziel der Untersuchung ist es, aktuelle Daten zur Fernsehnutzung von Schülern mit Erziehungs- und Lernschwierigkeiten zu liefern und zu überprüfen, ob sich das Fernsehverhalten von Sonderschülern von den Fernsehgewohnheiten der Jugendlichen an allgemein bildenden Schulen unterscheidet. Die Verfasserin setzt sich zunächst auf theoretischer Ebene mit
Medienverhalten, Freizeitverhalten und Sonderschule auseinander. Im Folgenden werden Ergebnisse einer Befragung von 445 Schülern der Sekundarstufe I an Schulen für Lernbehinderte und für Erziehungshilfe in Nordrhein-Westfalen sowie einer Kontrollgruppe von 168 Schülern an allgemeinbildenden Schulen aus dem Jahr 2003 vorgelegt. Gefragt wird nach Fernsehnutzung der Schüler, Fernsehgewohnheiten, Gründen für Fernsehen, Wahl der Fernsehprogramme, Fernsehverhalten, Freizeitverhalten sowie Freunden und Lebenseinstellung. Die Untersuchung zeigt, dass das Fernsehen bei Schülern mit Erziehungsschwierigkeiten oder Lernbehinderung zu den drei beliebtesten Freizeitbeschäftigungen gehört. Der Vergleich mit
Schülern an allgemeinbildenden Schulen bestätigt die Erkenntnis, dass das Fernseh- und Freizeitverhalten von Schülern in hohem Maße abhängig von der Schulform ist. (ICE2)
[193-L] Geese, Stefan; Gerhard, Heinz:
Die Fußball-Europameisterschaft 2008 im Fernsehen: Daten zur Rezeption und Bewertung,
in: Media Perspektiven, 2008, Nr. 9, S. 442-449 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich;
www.media-perspektiven.de/uploads/tx_mppublications/09-2008_Geese.pdf)
INHALT: Nach der großen Zuschauerbegeisterung bei der Fußball-WM 2006 war es von besonderem Interesse, wie die deutschen Fernsehzuschauer die Fußball-Europameisterschaft 2008
in Österreich und der Schweiz annehmen würden. Im Vergleich zur WM 2006 war der Spielplan der EM 2008 bei 24 teilnehmenden Mannschaften mit 31 Spielen weniger umfangreich.
Alle 31 Spiele wurden live im öffentlich-rechtlichen Fernsehen übertragen. Insgesamt haben
56,94 Millionen Zuschauer mindestens eines der 27 im Ersten und im ZDF übertragenen
Spiele gesehen. Das sind 78, 0 Prozent aller potenziellen Fernsehzuschauer in Deutschland,
der höchste Wert, den eine Fußball-Europameisterschaft bisher erreicht hat. Die Spiele der
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1.6 Mediennutzung
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deutschen Mannschaft waren mit jeweils über 20 Millionen Zuschauern die meistgesehenen.
Erneut spielte das gemeinsame Fußballerlebnis, sei es in Form des Public Viewings oder im
eher privaten Rahmen mit Freunden und Bekannten, eine große Rolle. Insgesamt haben 33,4
Prozent mindestens ein Spiel der EM außer Haus gesehen, wobei der Anteil der Seher, die das
Spiel bei Freunden oder Bekannten verfolgt haben, am größten ist. Die Qualität der Berichterstattung durch ARD/ Das Erste und ZDF wurde von 68 Prozent der Befragten mit den Bestnoten sehr gut/ gut beurteilt. Die wichtigsten Faktoren für das wohlwollende Gesamturteil
waren dabei die professionelle Gestaltung und kompetente journalistische Begleitung der
Übertragungen. Kritisch wurde "zuviel geredet" angemerkt, ein gutes Viertel wünschte sich
"mehr Hintergrundinformationen". (UN2)
[194-L] Gerhards, Maria; Mende, Annette:
Ein Drittel der Deutschen bleibt weiter offline: Ergebnisse der ARD/ZDF-Onlinestudie 2008,
in: Media Perspektiven, 2008, Nr. 7, S. 365-377 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich;
www.media-perspektiven.de/uploads/tx_mppublications/Gerhards.pdf)
INHALT: Die Zahl derjenigen Deutschen, die das Internet nicht nutzen, die so genannten Offliner, ist im vergangenen Jahr weiter gesunken. 22,16 Millionen Erwachsene ab 14 Jahre sind
im Jahr 2008 ohne Internetzugang bzw. -nutzung, dies entspricht 34, 2 Prozent der erwachsenen Bevölkerung. Deutlich mehr als zwei Drittel aller Offliner gehören zur Gruppe der NichtBerufstätigen und Rentner. Die technische Haushaltsausstattung der Offliner ist deutlich reduzierter, vor allem weniger "digital" als die der Onliner. Die größten Unterschiede zeigen sich
beim Besitz von PCs, aber auch bei Digitalkameras, MP3-Player, DVD-Playern und bei mobilen Telefonen. In Bezug auf die Mediennutzung generell zeigt sich bei Offlinern eine höhere Tagesreichweite für Tageszeitung und Fernsehen als bei den Onlinern. Das Radio liegt hier
bei Onlinern wie Offlinern auf etwa dem gleichen Niveau. Unter den seit Jahren von den Offlinern gegen das Internet vorgebrachten Argumenten haben 2008 vor allem die Sicherheitsbedenken zugenommen. Die Angst vor dem Verlust persönlicher Kontakte durch die zunehmende Verbreitung des Internets nimmt bei vielen Offlinern ebenfalls zu. Die Informationsleistung des Internets lässt dagegen mehr als 70 Prozent kalt. Grundsätzlich nehmen Offliner die
Entwicklungen in der Onlinewelt durchaus wahr, die Durchdringung der Gesellschaft durch
das Internet ist auch für sie eine Realität. Distanz und Skepsis gegenüber dem Internet sind
bei den "erfahrenen" Offlinern deutlicher ausgeprägt als bei denen, die für sich einen Internetanschluss planen. (RG2)
[195-L] Gilles, David; Hagenah, Jörg; Meulemann, Heiner:
Freizeit zunehmend durch Fernsehen bestimmt: Freizeit und Fernsehnutzung in
Deutschland 1987-2005, in: Informationsdienst Soziale Indikatoren : ISI ;
Sozialberichterstattung, gesellschaftliche Trends, aktuelle Informationen ; eine ZUMAPublikation, 2008, H. 40, S. 11-14
(www.gesis.org/Publikationen/Zeitschriften/ISI/pdf-files/isi-40.pdf)
INHALT: "Seit den 1980er Jahren hat sich die Fernsehlandschaft in Deutschland grundlegend
verändert. Mit der Einführung des dualen Rundfunks wurde das Privatfernsehen etabliert, das
seitdem immer weitere Kanäle anbietet. Zugleich wurde die ausgestrahlte Sendezeit auch bei
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den öffentlich-rechtlichen Sendern deutlich ausgeweitet. Auf technischer Seite hat die Verbreitung von Kabel- und Satellitenfernsehen das erweiterte Programmangebot für eine wachsende Zahl von Bürgern zugänglich gemacht. Im gleichen Zeitraum, in dem sich das Fernsehangebot derart gewandelt hat, ist die den Bürgern zur Verfügung stehende Freizeit gewachsen. Der folgende Beitrag greift nun die Frage auf ob der Zuwachs an Freizeit bei den Deutschen auch zu einer Ausweitung des Fernsehkonsums geführt hat." (Autorenreferat)
[196-L] Gleich, Uli:
Digitales Fernsehen aus Sicht der Nutzer, in: Media Perspektiven, 2008, Nr. 9, S. 485-490
(Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst
erhältlich; www.media-perspektiven.de/uploads/tx_mppublications/09-2008_FoDi.pdf)
INHALT: Im vergangenen Jahr konnten knapp 40 Prozent der deutschen Haushalte Fernsehen digital empfangen. Gegenüber den Vorjahren ist damit erneut eine Steigerung festzustellen, im
Vergleich zu anderen Ländern (z.B. Großbritannien, Skandinavien) ist der Digitalisierungsgrad in Deutschland allerdings zum Teil deutlich geringer. Laut einiger Nutzungs- und Akzeptanzstudien zu digitalen Fernsehangeboten sind die Konsumenten insbesondere an Funktionen interessiert, die den Programmablauf individualisieren und die Souveränität bei der
Angebotsauswahl erhöhen (z.B. zeitversetztes Fernsehen, Personal Video Recorder, Video on
Demand). Dagegen besteht an Kommunikations- und Interaktionsoptionen (z.B. E-MailDienste, Spiele, Sendungsbeteiligung, User generated content) deutlich weniger Interesse. Die
bisherigen Mediennutzungsgewohnheiten ändern sich durch die digitalen Fernsehangebote
nur langsam. Auch gegenüber dem digitalen Fernsehen nehmen die Nutzer eine eher passiv
konsumierende ("Lean back") als eine aktiv gestaltende ("Lean forward") Haltung ein. Dies
gilt auch für so genannte Web-TV-Angebote, wie beispielsweise YouTube oder MyVideo,
die sich vor allem bei jüngeren Nutzergruppen großer Beliebtheit erfreuen. Darüber hinaus
spielen für die Nutzung digitaler Angebote auch persönliche Merkmale wie Neugier und Risikobereitschaft eine Rolle. (UN2)
[197-L] Gleich, Uli:
Nutzung und Akzeptanz von Hörmedien: ARD-Forschungsdienst, in: Media Perspektiven,
2008, Nr. 5, S. 271-277 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie
über den Literaturdienst erhältlich;
www.media-perspektiven.de/uploads/tx_mppublications/05-2008_Fodi.pdf)
INHALT: Aufgrund der Digitaltechnik hat sich das Spektrum der Hörmedien(-angebote) in den
letzten Jahren stark erweitert. Kassetten und CDs werden ergänzt durch digitale Speicherbzw. Abspielmedien (z.B. MP3-Player, PDA's, Mobiltelefone). Vor allem die jüngere Generation verfügt inzwischen über Erfahrungen mit digitalen Hörmedienangeboten. Neben der
Mobilität, wie sie beispielsweise MP3-Player bieten, spielen dabei individuelle Interessen und
Bedürfnisse im Hinblick auf Inhalte und Nutzungsoptionen eine Rolle. Während mithilfe des
MP3-Players einerseits viel Musik gehört wird, befriedigen Podcasts andererseits spezifische
Informationsinteressen. Die Frage, in welchem Ausmaß diese neuen Hörmedien-Angebote
eine Konkurrenz zum traditionellen Radio darstellen, ist bislang noch nicht geklärt. Im Tagesverlauf gehört das Radio jedenfalls unverändert zu den wichtigsten Medien. Internationale
und deutsche Studien zeigen, dass sich die Verbreitung und Akzeptanz neuer Hörmedienan-
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1.6 Mediennutzung
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gebote kontinuierlich fortentwickelt. Die Attraktivität der neuen Angebote sehen die Studien
in der Möglichkeit eines individualisierten Medienkonsums begründet. Die Studien zeigen,
dass für die Nutzung, Akzeptanz und Bewertung sowie für die Wirkung von auditiven Angeboten, die über diverse Arten von Hörmedien vermittelt werden können, eine Reihe von Faktoren ausschlaggebend ist. Sie liegen einerseits in den technischen Möglichkeiten der Übertragung (Stichwort Mobilität und Interaktivität), andererseits in der inhaltlichen Qualität der
Informations- und/oder Unterhaltungsangebote begründet. Je mehr Angebote verfügbar sind,
desto eher ist mit einer Diversifizierung des Publikums zu rechnen, das jeweils spezifische
Erwartungen an die unterschiedlichen Angebote entwickelt. (RG2)
[198-L] Hagenah, Jörg:
Das sportmediale System: Zusammenhänge zwischen Mediennutzung und Sportaktivität, in:
Sport und Gesellschaft : Zeitschrift für Sportsoziologie, Sportphilosophie, Sportökonomie,
Sportgeschichte, Jg. 5/2008, H. 1, S. 27-52
INHALT: "Als ein bisher eher bescheiden beackertes Feld kann die Medienwirkungsforschung
im Bereich des Sportes bezeichnet werden. Es mangelt gleichermaßen an theoretischen Konzepten wie an empirischen Überprüfungen. Ziel des Beitrags ist es erstens, mit Hilfe einer
Übertragung des dynamisch-transaktionalen Ansatzes (Früh & Schönbach, 1982) auf das System des Mediensports einen theoretischen Zugang zum Themenfeld 'Sport und Medien' zu ermöglichen. Dazu wird das 'Magische Viereck' des Mediensports auf der Mikro-, Meso- und
Makroebene vorgestellt, um zweitens eine empirische Untersuchung des Wechselspiels zwischen medialer TV-Sportrezeption und Sportaktivität exemplarisch auf der Mikroebene verorten und untersuchen zu können. Dabei lassen sich über die Konstrukte Sport-Informationssuche und parainteraktive Emotionssuche indirekte Einflüsse zwischen den beiden Aktivitäten
messen." (Autorenreferat)
[199-L] Hanekop, Heidemarie:
Die Herausbildung neuer Nutzungsformen von IuK-Technologien: ein empirisches
Forschungsdesign basierend auf Nutzungsexperimenten, in: Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.):
Die Natur der Gesellschaft : Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für
Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2008, S. 1980-1989,
ISBN: 978-3-593-38440-5
INHALT: "Internet und mobile Kommunikationstechnologien haben weit reichende Veränderungen im Alltag und in den sozialen Beziehungen der Menschen ausgelöst. Dennoch tut sich die
Technik- und Kommunikationssoziologie auch hier nach wie vor schwer damit, Technikentwicklung und Aneignung als wechselseitigen Prozess zu empirisch zu untersuchen. Ein prozessbegleitendes Forschungsdesign bietet sich an, allerdings besteht dessen Schwierigkeit
darin, dass der Endpunkt (des Prozesses) in Form einer reifen Technologie und sozial verfestigten Nutzungspraxen (noch) offen ist. Im Folgenden soll ein qualitatives Forschungsdesign
beschrieben werden, mit dem die Herausbildung neuer Nutzungsformen im Aneignungsprozess von neuen Internetanwendungen untersucht werden kann. Im Mittelpunkt des Designs
stehen qualitative Fallanalysen zur Nutzung innovativer Internetanwendungen. Zwei Gründe
sprechen für den Einsatz qualitativen Methoden: erstens setzen die Untersuchungen in einem
Entwicklungsstadium an, in dem es (noch) keine Massen-Diffusion gibt (nur early adopter).
124
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1.6 Mediennutzung
Zweitens zielt die Fragestellung nicht auf die quantitative Ausbreitung, sondern auf die qualitative Dimension von Nutzungsformen. Nutzungsformen (im Verständnis der Verfasserin)
manifestieren sich in alltäglichen Handlungspraxen im Einsatz der Technologie. Sie sind
i.d.R. routinisierte Handlungen, denen explizite und implizite soziale Regeln zugrunde liegen.
Sie beziehen sich auf ein sozial verfestigtes Set an Handlungsmustern mit einer spezifischen
sozialen Bedeutungszuweisung. Soziale Erwartungen, Konventionen und Regeln, die mit einer bestimmten Technologie verknüpft werden, führen dazu, dass die sich Nutzungsformen
meist pfadabhängig weiterentwickeln. Ziel des empirischen Forschungsdesigns ist es, die
Herausbildung derartiger Nutzungsformen bei neuen Internet- und Mobilkommunikationsanwendungen zu untersuchen. Das empirische Design beruht auf einer Kombination von strukturiertem Nutzungstest und Fokusgruppendiskussion. Die im Test gesammelten Erfahrungen
sind Gegenstand der Fokusgruppendiskussion, in der die Teilnehmer ihre Erfahrungen reflektieren. In der Auswertung werden Kodierungsverfahren eingesetzt, aber auch typologisierende Beschreibungen von Nutzungspraktiken. In dem Beitrag wird das Forschungsdesign am
Beispiel einer Untersuchung von mobilen TV-Diensten auf dem Handy vorgestellt." (Autorenreferat)
[200-L] Häusler, Sascha:
Soziale Netzwerke im Internet: Entwicklung, Formen und Potenziale zu kommerzieller
Nutzung, Saarbrücken: VDM Verl. Dr. Müller 2007, 72 S., ISBN: 978-3-8364-5264-9 (Standort:
UB Lüneburg(1027)-EDV22.6/174)
INHALT: "Zwischenmenschliche Beziehungen spielen im gesellschaftlichen Leben eine große
Rolle; jeder Mensch lebt in einem Netz aus Verwandtschaft, Freundschaft und Bekanntschaft.
Mit dem Medium Internet hat sich ein neues Kommunikations- und Interaktionsmittel entwickelt, das die Menschen zur Pflege und Bildung ihrer sozialen Kontakte nutzen. Diese beiden
Punkte bilden die Grundlage für das Thema des vorliegenden Buches: Soziale Netzwerke im
Internet. Als Teil junger Entwicklungsprozesse im Internet, die mit den derzeit viel diskutierten Schlagworten 'Web 2.0' und 'Social Software' verbunden werden, sind soziale Netzwerke
im Internet ein sehr aktueller Untersuchungsgegenstand. Verschiedene wissenschaftliche Disziplinen widmen sich der Thematik. Dieses Buch konzentriert sich auf die Teilaspekte Entwicklung, Formen und Potenziale der kommerziellen Nutzung und fokussiert sich hierbei besonders auf die, in der bisherigen Forschung noch lückenhafte, ökonomische Perspektive.
Folgende Frage ist Kern der Betrachtung: Welche kommerziellen Nutzungsmöglichkeiten
bieten soziale Netzwerke im Internet?" (Autorenreferat)
[201-L] Hoffmann, Dagmar:
Kult und Kultur, Spaß oder auch Ernst?: Inszenierung und Kommunikation in sozialen
Online-Netzwerken, in: Medien und Erziehung : Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg. 52/2008,
H. 3, S. 16-23
INHALT: "Soziale Netzwerke im Internet erfreuen sich steigender Beliebtheit bei Kindern und
Jugendlichen. Sie dienen ihnen nicht nur zur Kommunikation, sondern auch zur Selbstdarstellung und -inszenierung. Anhand einer Analyse des Online-Portals schülerVZ werden Formen,
Möglichkeiten und Risiken dieser Aspekte beleuchtet." In ihrem Beitrag konzentriert sich die
Autorin auf zwei Aspekte - die Inszenierungs- und die Kommunikationspraktiken der Schüle-
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1.6 Mediennutzung
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rinnen und Schüler im Netz. In der explorativen teilnehmenden Beobachtung sollte untersucht
werden, "inwieweit die jeweiligen Formen der Präsentation und Kommunikation im schülerVZ sowohl jugendtypisch und damit reizvoll als auch verständlich und gleichwohl ethisch
bedenklich sein können". (PT2)
[202-L] Hofmann, Ole:
Individuelle Fernsehnutzungsmuster von Kindern: wie Kinder sich durch ihr Programm
schalten, Kassel 2007, 282 S. (Standort: UB Göttingen(7)-DISS2008A1028; Graue Literatur)
INHALT: "Die Arbeit zeigt individuelle Muster kindlicher Fernsehnutzung anhand des Datenmaterials der GfK-Fernsehforschung auf. Methodisch ist dies möglich, da hinter dem stark reduzierten Wert einer Einschaltquote Tausende einzelner Fernsehnutzungen stehen. Jedes Schalten, jeder Wechsel der Personenkonstellation oder des Fernsehers in den rund 5.500 Familien
im Panel der GfK-Fernsehforschung wird automatisch im Sekundentakt aufgezeichnet. Diese
Daten können Einblicke darüber gewähren, was ansonsten empirisch kaum zugänglich ist:
Fernsehnutzung von Kindern im natürlichen Umfeld der Familien. Zwar sagen die Daten
nichts über die Situation aus, in denen der Fernseher, läuft, ob etwa vor dem Fernseher gesprochen, gelacht oder vielleicht gespielt wird. (...) In einer entsprechenden methodischen
Aufbereitung und vor dem Hintergrund systematischen Programmwissens bieten die individuellen Nutzungsdaten aber Einblicke, wie sich Kinder mit der Fernbedienung im Fernsehprogramm bewegen und wo sich in der alltäglichen Programmnutzung die in der medienpädagogischen Diskussion identifizierten Problembereiche, wie etwa überfordernde Programminhalte, finden." (Autorenreferat)
[203-L] Keilhauer, Jan; Würfel, Maren; Kießling, Matthias:
Tendenzen in der konvergenzbezogenen Mediennutzung des Medienensembles durch
Jugendliche: Zwischenergebnisse des Medienkonvergenz Monitoring, in: Diskurs Kindheitsund Jugendforschung, Jg. 3/2008, H. 3, S. 353-358 (Standort: USB Köln(38)-XG 9053; Kopie
über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Jugendliche leben in sich schnell wandelnden, konvergierenden Medienwelten, in denen Medien technisch zusammenwachsen und Inhalte medienübergreifend präsentiert werden. Das Projekt Medienkonvergenz Monitoring der Professur für Medienpädagogik und
Weiterbildung der Universität Leipzig untersucht konvergenzbezogene Nutzungsstrukturen
Jugendlicher und ihre Aneignung des konvergenten Medienensembles in der Langzeitperspektive. Dargestellt werden aktuelle Teilergebnisse aus einer Onlinebefragung von 12- bis
19-Jährigen. Sie weisen darauf hin, dass Jugendliche sich dem Internet verstärkt als Massenmedium mit neuen Ma Nutzungsqualitäten zuwenden. Sie nutzen im Internet sowohl Inhalte
aus den traditionellen Massenmedien als auch internetspezifische Inhalte programm- und zeitunabhängig und eingebettet in sozial-kommunikative Kontexte. Das Internet nimmt als Unterhaltungsmedium eine zentrale Position in den alltäglichen Medienwelten Jugendlicher ein.
Es ist zum Teil wichtiger als andere Medien, wenn Jugendliche ihre medialen Vorlieben mit
dem konvergenten Medienensemble verfolgen. Es schließen sich Fragen an, welchen sich das
Projekt unter Anwendung quantitativer und qualitativer Methoden widmen wird." (Autorenreferat)
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1.6 Mediennutzung
[204-F] Kimmerle, Joachim, Dr.rer.nat. (Bearbeitung):
Kooperative Wissenskonstruktion mit Wikis (im Rahmen des Eliteprogramms für Postdoktorandinnen und Postdoktoranden)
INHALT: keine Angaben
ART: BEGINN: 2008-01 ENDE: 2009-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER:
Landesstiftung Baden-Württemberg gGmbH
INSTITUTION: Universität Tübingen, Fak. für Informations- und Kognitionswissenschaften,
Psychologisches Institut Abt. Angewandte Kognitionspsychologie und Medienpsychologie
(Konrad Adenauer Str. 40, 72072 Tübingen)
KONTAKT: Leiter (Tel. 07071-979-346, Fax: 07071-979-100,
e-mail: j.kimmerle@iwm-kmrc.de)
[205-F] Kissau, Kathrin, M.A.; Seveker, Marina, Dr.; Murt, Bengü, M.A. (Bearbeitung); Hunger,
Uwe, Dr. (Leitung):
Das Politische Potential des Internet. Die virtuelle Diaspora der Migranten aus Russland
und der Türkei in Deutschland
INHALT: Das Forschungsprojekt untersucht die politischen Aktivitäten, die Migranten in
Deutschland im Internet entfalten. Dabei gilt das Forschungsinteresse der Vernetzung und der
Online-Beteiligung an politischen Prozessen sowohl im Herkunftsland der Migranten als auch
im Aufnahmeland. Exemplarisch soll dies anhand der Migranten aus Russland und der Türkei
in Deutschland untersucht werden. Zentrale Frage ist dabei, inwiefern das Internet die bereits
bekannten politischen Aktivitäten von Migranten aus der Diaspora heraus verändert. Erleichtert das Internet lediglich den Kommunikations- und Informationsfluss zwischen den Mitgliedern der Diaspora oder bekommen die Aktivitäten eine ganz neue Qualität, weil neue Einflusswege erfolgreich genutzt werden? Welche Einwirkungen auf das politische Geschehen
im Herkunftsland und im Aufenthaltsland sind feststellbar, wie vollziehen sie sich und welche
Folgen haben sie? Weitere Informationen sind auf der Projekthomepage unter: ppi.uni-muenster.de/ abrufbar. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
METHODE: Die zentralen Forschungsfragen des Projektes, welche Potentiale das Internet für
Migranten und ihre Selbstorganisation in Diaspora-Gemeinschaften entfalten kann, welche
daraus resultierenden Einflüsse auf politische Ereignisse im Herkunftsland zu erkennen sind
und in welchem Verhältnis sie zu Offline-Geschehen im aktuellen Aufenthaltsland stehen,
sollen an zwei zahlenmäßig besonders relevanten Zuwanderergruppen in Deutschland untersucht werden, nämlich an türkisch/ kurdischen Migranten und an Migranten aus Russland.
Die methodische Vorgehensweise des Projektes besteht aus vier Schritten: 1. Die Erfassung
von möglichst vielen und möglichst relevanten Internetseiten sowohl der türkisch/ kurdischen
als auch der russischen Diaspora mit dem Ziel, einen Überblick über die Grundstruktur des
Internetangebots zu gewinnen und erste Kategorien zu bilden. 2. Die vertiefende Inhaltsanalyse von zehn Seiten mit primärem Politikbezug mit dem Ziel, das politische ethnische Internet
beider Gruppen zu charakterisieren, Themen, Argumente und Vernetzungen offenzulegen. 3.
Die Durchführung einer Anbieter- und Nutzerbefragung über die Motive, Ziele und wahrgenommene Erfolge der Internetnutzung einerseits und der Verbindung zwischen den Netzaktivitäten und Offline-Engagement andererseits mit dem Ziel, Förderungen und Hemmnisse politischer Aktivitäten zu erkennen. 4. Die Interpretation der in den vorangegangen Schritten
gesammelten Daten kombiniert mit einem Vergleich der beiden untersuchten Gruppen mit
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1.6 Mediennutzung
127
dem Ziel, abschließende Thesen über das politische Potential des Internet für Migranten zu
gewinnen und Handlungsempfehlungen auch für politische Entscheidungsträger zu erarbeiten. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert
(Stichprobe: 400; Webseitenanalyse; Auswahlverfahren: total). Standardisierte Befragung,
schriftlich (Stichprobe: 300; Migranten aus der ehemaligen Sowjetunion und der Türkei; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Kissau, Kathrin; Hunger, Uwe: Politische Sphären von Migranten
im Internet. Internet Research, Bd. 34. München: R. Fischer 2009 (in Vorbereitung).+++Hunger, Uwe; Kissau, Kathrin: Politics 2.0. Special edition of the German policy studies. 2008 (in
preparation).+++Kissau, Kathrin: Ethnische Sphären im Internet. in: Müller, Marion; Zifonun, Darius (Hrsg.): Ethnowissen. Soziologische Beiträge zu ethnischer Differenzierung und
Migration. Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2008 (in Vorbereitung).+++Hunger, Uwe;
Kissau, Kathrin: The internet as a means of studying transnationalism and diaspora? in: Faist,
Thomas; Bauböck, Rainer; Romanos, Eduardo (eds.): Diaspora and transnationalism. Concepts, theories and methods. Amsterdam: IMISCOE-Amsterdam Univ. Pr. 2008 (in print).
ARBEITSPAPIERE: Kissau, Kathrin: Zugang zur politischen Öffentlichkeit finden
Deutschtürken (nur) im Internet. Ergebnisse einer Onlinebefragung. PPI Working Paper, 9.
Münster: Univ., Inst. für Politikwissenschaft 2008, 10 S. (Download unter: ppi.uni-muenster.de/Materialien/workingpaper_9.pdf ).+++Murt, Bengü: "Sanal Dünya" - Die politische Internetsphäre der Deutschtürken. PPI Working Paper, 8. Münster: Univ., Inst. für Politikwissenschaft 2008, 25 S. (Download unter: ppi.uni-muenster.de/Materialien/workingpaper8.pdf ).
+++Kissau, Kathrin; Hunger, Uwe: The Internet as a means of studying Diaspora and transnationalism? PPI Working Paper, 7. Münster: Univ., Inst. für Politikwissenschaft 2008, 19 S.
(Download unter: ppi.uni-muenster.de/Materialien/workingpaper7.pdf ).+++Düvel, Caroline:
Lokal - Translokal - Digital. Kommunikative Vernetzungsprozesse junger russischer Migranten in Deutschland via digitaler Medien. PPI Working Paper, 6. Münster: Univ., Inst. für Politikwissenschaft 2008, 11 S. (Download unter: ppi.uni-muenster.de/Materialien/workingpaper
_6.pdf ).+++Kissau, Kathrin: Politische Internetnutzung von Migranten aus der ehemaligen
Sowjetunion. PPI Working Paper, 5. Münster: Univ., Inst. für Politikwissenschaft 2007, 15 S.
(Download unter: ppi.uni-muenster.de/Materialien/workingpaper_5.pdf ).+++Seveker, Marina: Der Charakter des politisch geprägten Webs postsowjetischer Migranten in Deutschland.
PPI Working Paper, 4. Münster: Univ., Inst. für Politikwissenschaft 2007, 28 S. (Download
unter: ppi.uni-muenster.de/Materialien/Workingpaper_4.pdf)+++Smitten, Susanne in der:
Chancen und Probleme politischer Online-Partizipation. PPI Working Paper, 3. Münster:
Univ., Inst. für Politikwissenschaft 2007, 10 S. (Download unter: ppi.uni-muenster.de/Materialien/workingpaper_3.pdf )+++Schlicht, Daniela: Zwischen religiöser Unterweisung und
modernem Marketing: Die Websites der türkischen Migrantenselbstorganisationen DITIB
und MILLI GÖRÜS im Vergleich. PPI Working Paper, 2. Münster: Univ., Inst. für Politikwissenschaft 2007, 8 S. (Download unter: ppi.uni-muenster.de/Materialien/workingpaper_
2.pdf ).+++Kissau, Kathrin; Smitten, Susanne in der; Hunger, Uwe: Politisches Potential des
Internet: die virtuelle Diaspora der Migranten aus Russland und der Türkei in Deutschland
(Projektskizze). PPI Working Paper, 1. Münster: Univ., Inst. für Politikwissenschaft 2007, 7
S. (Download unter: ppi.uni-muenster.de/Materialien/workingpaper_1.pdf ).
ART: BEGINN: 2007-04 ENDE: 2008-09 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER:
Fritz Thyssen Stiftung
INSTITUTION: Universität Münster, FB 06 Erziehungswissenschaft und Sozialwissenschaften,
Institut für Politikwissenschaft (Scharnhorststr. 100, 48151 Münster)
KONTAKT: Kissau, Kathrin (Tel. 0251-8329943, e-mail: kissau@uni-muenster.de)
128
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1.6 Mediennutzung
[206-L] Kissau, Kathrin:
Internetnutzung von Migranten - ein Weg zur Integration?, in: Aus Politik und Zeitgeschichte
: Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, 2008, H. 39, S. 29-34
(www.bpb.de/files/OUOX87.pdf)
INHALT: "Die Nutzung des Internet durch Migranten besitzt das Potential, ihre Integration im
Aufnahmeland zu fördern und gleichzeitig die Kontakte zum Herkunftsland weiter zu pflegen, ohne dass diese doppelte Orientierung ihre Integration in beide Gesellschaften behindern
würde. Die virtuelle Sphäre des Internet stellt einen Raum dar, innerhalb dessen diese zweifachen Interessenausrichtungen und Identitäten ausgehandelt und ausgelebt werden können."
(Autorenreferat)
[207-L] Knobloch-Westerwick, Silvia; Keplinger, Caterina:
Murder for pleasure: impacts of plot complexity and need for cognition on mystery
enjoyment, in: Journal of media psychology : theories, methods, and applications, Vol. 20/2008,
Nr. 3, S. 117-128 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/171)
INHALT: Das Experiment untersuchte, welchen Einfluss die Komplexität der präsentierten Hinweise und das Bedürfnis nach Kognition auf das Vergnügen bei der Rezeption fiktionaler Kriminalstories haben. Dazu wurde eine kurze Mordgeschichte in vier Segmente aufgeteilt und
154 Probanden vorgelegt. Komplexität wurde als ein dreistufiger Faktor durch Kombinationen von Hinweisen, die in den ersten drei Abschnitten entweder auf die Verdächtigen A oder
B hinwiesen, manipuliert, während im letzten Abschnitt der Schuldige entlarvt wurde. Die
Leser gaben nach jedem Abschnitt Auskunft über ihren Verdacht und über den Grad ihres
Vergnügens. Zum Abschluss gaben die Probanden Auskunft über das Lesevergnügen und
ihre emotionalen Reflexe insgesamt und bewerteten dann das Bedürfnis nach Kognition auf
einer Skala. Die Ergebnisse für das Vergnügen an dem gesamten Krimirätsel und während
der Rezeption zeigen, dass ein höherer Komplexitätsgrad generell weniger Gefallen fand.
Darüber hinaus kann der Einfluss, den das Bedürfnis nach Kognition auf das Lesevergnügen
insgesamt hat, mittels einer linearen Kurve dargestellt werden, wobei ein mittelstarkes Bedürfnis nach Kognition in größeres Vergnügen mündet. Probanden mit einem überdurchschnittlichen Bedürfnis nach Kognition bildeten insofern eine Ausnahme, als sie beim Lesen
am meisten Gefallen an einer durchschnittlichen Komplexität fanden. (UNübers.)
[208-L] Krämer, Nicole C.; Winter, Stephan:
Impression management 2.0: the relationship of self-esteem, extraversion, self-efficacy, and
self-presentation within social networking sites, in: Journal of media psychology : theories,
methods, and applications, Vol. 20/2008, Nr. 3, S. 106-116 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/171)
INHALT: Die Webseiten von sozialen Netzwerken wie MySpace, Facebok und StudiVZ sind populäre Plattformen zur Kommunikation von Persönlichkeitsmerkmalen. Aktuelle theoretische
und empirische Arbeiten zu Webseiten und Web 2.0 Plattformen zeigen, dass Impression Management ein wichtiges Motiv für die aktive Teilnahme an Webseiten sozialer Netzwerke ist.
Die bestimmenden Faktoren für diese spezielle Form der Selbstdarstellung und das Ausmaß
der Selbstenthüllung im Internet sind jedoch bislang nicht untersucht worden. In einer explorativen Studie wurde das Verhältnis von selbstbeschriebenen (offline) Persönlichkeitsmerk-
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1.6 Mediennutzung
129
malen und der Selbstdarstellung (online) in den Profilen von sozialen Netzwerken untersucht.
Eine Erhebung unter 58 Nutzern der deutschen Web 2.0 Plattform StudiVZnet und eine Inhaltsanalyse der Profile der Teilnehmer zeigte, dass in Bezug auf Impression Management
Selbstvertrauen am stärksten mit der Anzahl der virtuellen Freunde, dem Grad des Profils im
Detail und dem Stil des persönlichen Fotos korreliert. Die Ergebnisse zeigen auch einen
leichten Einfluss von Extraversion, wohingegen Selbstwertgefühl keinen signifikanten Effekt
auslöst. (UNübers.)
[209-L] Leiner, Dominik J.; Quiring, Oliver:
Bedeutung von Interaktivität für den Nutzer: Entwicklung einer Skala zur Messung
wahrgenommener Interaktivität, in: Medien & Kommunikationswissenschaft, Jg. 56/2008, Nr.
2, S. 187-208 (Standort: UuStB Köln (38)-FHM AP11550)
INHALT: "In welcher Weise Medien tatsächlich genutzt werden, hängt maßgeblich davon ab,
wie Nutzer sie wahrnehmen. Ein zentraler Aspekt neuer Mediendienste ist deren Interakivität,
doch eben deren Wahrnehmung wurde in der Forschung bislang wenig beachtet. Die vorgestellte Studie untersucht die Wahrnehmungskomponente des Phänomens Interaktivität und
entwickelt eine kompakte Skala zu deren Messung. Anhand psychologischer Ansätze zur subjektiven Bedeutung wurde dazu ein neues Untersuchungsdesign entwickelt, welches der vermuteten Konfundierung bestehender Operationalisierungen begegnet: Statt zu messen, ob
technische Eigenschaften wahrgenommen werden, wird der praktische Zusatznutzen von Interaktivität für den Nutzer analysiert. An diesem orientiert sich die Wahrnehmung. Um dem
breiten Geltungsbereich von Interaktivität gerecht zu werden, wurde erstmals eine breite Palette internetbasierter Dienste untersucht. Die Ergebnisse bestätigen im Wesentlichen die bislang eher technisch begründeten Konstrukte von Interaktivität, geben aber zugleich neue Hinweise auf den Stellenwert und die Verortung einzelner Aspekte." (Autorenreferat)
[210-L] Lü, Qiaoping:
Medienkompetenz der Studierenden an chinesischen Hochschulen, (VS research), Wiesbaden:
VS Verl. für Sozialwiss. 2008, 300 S., ISBN: 978-3-8350-7009-7 (Standort: UB Bielefeld(361)AC/803.08/L948)
INHALT: "Im Zeitalter von globalen technologischen und gesellschaftlichen Veränderungen
auch im asiatischen Raum stellt Medienkompetenz eine notwendige Voraussetzung für die
Teilhabe am Fortschritt dar. Die Autorin untersucht anhand einer umfangreichen empirischen
Erhebung an acht chinesischen Universitäten die Medienkompetenz chinesischer Studierender. Sie formuliert vier zentrale Fragestellungen: 1. die Fruchtbarkeit des wissenschaflichen
Konzepts der Medienkompetenz für den chinesischen Kulturraum nachzuweisen und die
Möglichkeiten einer brauchbaren Operationalisierung zu belegen; 2. die Medienkompetenz
chinesischer Studierender zu rekonstruieren; 3. die Typologie unterschiedlicher medialer Nutzungsprofile der Studierenden zu identifizieren sowie 4. darauf aufbauend Vorschläge und
Empfehlungen zur Förderung ihrer Medienkompetenz an chinesischen Hochschulen zu entwickeln. Die empirische Erhebung wird nach dem Bielefelder Medienkompetenz-Modell, der
Wissensklufthypothese, dem sozialökologischen Ansatz und dem Bourdieuschen Kapitalsorten- und Habitusansatz ausgewertet. Dabei kommt die Autorin zu dem Ergebnis, dass die Unterschiede zwischen den Studierenden vom wirtschaftlichen Umfeld der Universitätsstandorte
130
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1.6 Mediennutzung
abhängen und dass sich die Studierenden je nach ihrem Medienhandeln als 'Anfänger', 'Musterstudenten', 'Informatiker', 'Kritiker', 'Netzwürmer' und 'Allrounder' charakterisieren
lassen."(HS2)
[211-L] Luchtenberg, Sigrid:
Interkulturelle Medienkompetenz als Antwort auf die Rolle der Medien im interkulturellen
Zusammenleben, in: Bildungsforschung, Jg. 5/2008, Ausg. 1, 14 S.
(www.bildungsforschung.org/bildungsforschung/Archiv/2008-01/medienkompetenz)
INHALT: "In diesem Beitrag werden Ergebnisse aus Untersuchungen zur Rolle der deutschsprachigen Medien (Fernsehen und Printmedien) in Bezug auf Migration und Multikulturalität
vorgestellt. Es ergibt sich ein Mediendiskurs, der in Sprache wie Inhalten oft zur Ausgrenzung im Sinne von Wir-Sie beiträgt. Es wird analysiert, wie die Förderung interkultureller
Medienkompetenz dazu beitragen kann, Medienkonsumenten und -konsumentinnen im Umgang mit dem Mediendiskurs kritischer und aufmerksamer zu machen." (Autorenreferat)
[212-L] Mahrt, Merja:
Conversations about local media and their role in community integration, in:
Communications : the European Journal of Communication Research, Vol. 33/2008, No. 2, S.
233-246 (Standort: USB Köln(38)-MXA00767; Kopie über den Literaturdienst erhältlich;
www.reference-global.com/toc/comm/33/2)
INHALT: Seit Jahrzehnten interessieren sich Wissenschaftler dafür, welche Beziehung zwischen
der kommunalen Integration und der Nutzung lokaler Medien besteht. Einige gehen davon
aus, dass die Nutzung lokaler Medien die Integration fördert. Andere wiederum sehen in der
kommunalen Integration die Voraussetzung für die Beachtung der Medien. Der Beitrag berichtet über eine Studie, die untersuchte, ob überhaupt eine Beziehung zwischen den beiden
Dimensionen existiert und ob persönliche Gespräche über die in den Medien behandelten
Themen beide Phänomene zusammenbringen können. Die Ergebnisse zeigen, dass soziale Integration nicht nur in einer Beziehung zur Mediennutzung steht, sondern dass insbesondere
Gespräche über Medieninhalte dabei eine Rolle spielen. Daraus ergibt sich, dass der Beitrag
der Medien zu einer kommunalen Integration ein indirekter ist, indem sie gegenseitige Gespräche erleichtern und über die Gesprächsthemen helfen, Individuen sozial zu integrieren.
(UNübers.)
[213-L] Mauch, Martina:
Auf den Spuren des digital divide: Chancengleichheit durch Selbstkategorisierung, Berlin:
dissertation.de 2008, 227 S., ISBN: 978-3-86624-334-7
INHALT: "Der Computer spielt als Medium eine zunehmend zentrale Rolle in Ausbildung und
Beruf. Daher ist es aus Gründen der Chancengleichheit von Interesse, potenziell benachteiligte Personengruppen im Computerumgang (digital divide) mit Interventionsmaßnahmen zu unterstützen. Nach wissenschaftlichen Studien sind männliche Personen in den meisten computerbezogenen Parametern den weiblichen Personen überlegen (gender gap). Die Autorin Martina Mauch gibt einführend einen Überblick über Geschlechtsunterschiede am Computer und
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1.6 Mediennutzung
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deren Ursachen. Darauf aufbauend erweitert sie diese um eine sozialpsychologische Perspektive und leitet daraus eine Intervention ab. Experimentell nutzt sie Effekte, die durch eine Aktivierung unterschiedlicher Ebenen der Selbstkategorisierung eines Individuums hervorgerufen werden. Immer dann, wenn sich Personen in einer Situation als Frau oder Mann kategorisieren, lassen sie sich in ihren Leistungen am Computer von Geschlechterstereotypen beeinflussen. Kategorisieren sich Frauen während des Computerumgangs nicht zu einer negativ
stereotypisierten Gruppe, dann erreichen sie die gleichen Leistungen wie Männer. Demnach
entstehen Geschlechtsunterschiede am Computer erst durch Selbstkategorisierungsprozesse in
der jeweiligen Situation. Sie existieren nicht per se. Die von Frau Mauch entwickelte sozialpsychologische Intervention erlaubt es, mit relativ geringem Aufwand Chancengleichheit herzustellen." (Autorenreferat)
[214-L] Meckel, Miriam:
Aus Vielen wird das Eins gefunden: wie Web 2.0 unsere Kommunikation verändert, in: Aus
Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, 2008, H. 39, S. 17-23
(www.bpb.de/files/OUOX87.pdf)
INHALT: Web 2.0 ermöglicht die selbst organisierte Interaktion und Kommunikation der Nutzer
durch Herstellung, Tausch und Weiterverarbeitung von nutzerbasierten Inhalten über Weblogs, Wikis und Social Networks. Über kommunikative und soziale Vernetzung verändern
die Nutzer die gesellschaftliche Kommunikation - weg von den Wenigen, die für Viele produzieren, hin zu den Vielen, aus denen Eins entsteht: das virtuelle Netzwerk der sozial und global Verbundenen. Diese Veränderung durch die Vernetzung bringt langfristig ein gewandeltes
Gesellschaftsmodell hervor, das sich als eine Netzwerkgesellschaft beschreiben lässt. Diese
steht für einen veränderten Zugriff auf Informationen, veränderte Wissensstrukturen und neue
Kommunikationsstrategien: Lineare werden durch reflexive Strukturen ersetzt, Hierarchien
weichen Netzwerken. (GB)
[215-L] Nedelcu, Mihaela:
Internet diaspora: how Romanian scholars abroad connect home, (Working Paper Series of
the Research Network 1989, 17), Berlin 2008, 20 S. (Graue Literatur;
nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-27273)
INHALT: "Recent migrations occur in a world deeply transformed by the digital revolution. The
technological context of XXIst century is profoundly changing the nature of distant social relations. Nowadays, new migrants' generations can practice daily a biography liberated from
territorial constraints, being 'here and there' at the same time and able to take decision and act
over the borders. Information and communication technologies (ICT) are intrinsically related
to new networked ways of being, generating new patterns of transnational action. They facilitate both a transnational mobilization around local and specific aims, and local actions based
on more universal principles. In addition, the use of ICTs by highly skilled migrants, endowed with high human, social and cultural capital, give place to innovative collaborative strategies. This paper aims to approach and explain some outcomes of the Romanian scientific
migration by integrating this new reality. First, a short theoretical review will highlight the recent renewal of brain migration approaches, with specific focus on 'diaspora networks'. Then,
the study of a website and a related virtual network (www.ad-astra.ro) of Romanian scientists
132
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1
1.6 Mediennutzung
scattered around the world will enable the analysis of the role of e-practices in the emergence
of a transnational space in which migrants and non-migrants meet and act jointly in a new
transnational public sphere. In this way, this paper will account for the emergence of a Romanian scientific e-diaspora, its impact on the scientific and research reform in Romania and its
contribution to transnationally enable local change and reverse brain drain." (author's abstract)
[216-L] Neuberger, Christoph; Nuernbergk, Christian; Rischke, Melanie:
Der Leser - unser neuer Mitarbeiter, in: message : internationale Fachzeitschrift für
Journalismus, 2008, H. 1, S. 10-16
INHALT: In einem Forschungsprojekt am Institut für Kommunikationswissenschaft der Universität Münster wurde der Frage nachgegangen, wie sich die redaktionelle Linie und die Nutzerbeteiligung auf einer Webseite vereinbaren lassen. Dafür wurden zunächst 413 relevante Internet-Anbieter ausgewählt, von denen sich 183 an einer postalischen Befragung beteiligt haben. Befragt wurden die Leiter von Internetredaktionen aus den Bereichen Presse (98 Tageszeitungen sowie 14 Wochenzeitungen und Publikumszeitschriften), Rundfunk (32 Fälle) und
reinen Internet Internetanbietern (39 Fälle). In ihrem Beitrag stellen die Autoren ausgewählte
Ergebnisse der Studie vor. Die Mehrzahl der Redaktionen bietet den Nutzern Beteiligung an,
nicht alle möglichen Beteiligungsarten werden bei allen Redaktionen angeboten. Fast alle Redaktionen wollen die Hoheit über ihre Webseiten behalten und prüfen die Beiträge vor der
Veröffentlichung. Nicht selten werden sie deshalb mit Zensurvorwürfen konfrontiert. 95 Prozent der Befragten waren der Auffassung, dass der Wandel der Öffentlichkeit, der im Internet
stattfindet Auswirkungen auf den (Internet)Journalismus haben wird. (PT)
[217-L] Neuhaus Bühler, Rachel Patricia:
Determinanten des internetgestützten Hilfesuchverhaltens Jugendlicher: psychosoziale,
soziodemographische und gesundheitsbezogene Merkmale Jugendlicher, die das Internet als
Ressource einsetzen, Saarbrücken: VDM Verl. Dr. Müller 2007, 180 S., ISBN: 3-639-00551-1
INHALT: "Niederschwellige Hilfsangebote im Internet könnten helfen, die unzureichende Versorgungssituation psychisch kranker Jugendlicher zu verbessern. Derartige Angebote für Jugendliche existieren bereits, jedoch ist wenig bekannt, von welchen Jugendlichen und wie oft
diese Angebote benutzt werden. In der vorliegenden Querschnittuntersuchung wurden 658 Jugendliche zu internetgestütztem gesundheitsbezogenem Hilfesuchverhalten und ihren Einstellungen zu Computer und Internet befragt. Zudem wurden soziodemographische, psychosoziale und gesundheitsbezogene Merkmale erhoben. Neben Angaben zur Verbreitung der Nutzung von Internet und Online-Beratungen bei gesundheitsbezogenen Problemen interessierten
diejenigen Determinanten des internetgestützten Hilfesuchverhaltens, die darauf hinweisen,
welche Jugendlichen von derartigen Informations- und Beratungsangeboten profitieren können. Ergebnisse der logistischen Regression weisen darauf hin, dass computer- und internetbegeisterte Jugendliche, die zudem über ein positives Bewältigungsverhalten verfügen, von
der Hilfsquelle Internet profitieren. Bei detaillierter Betrachtung der untersuchten Merkmale
zeigt sich auch, dass Jugendliche, die sich bei gesundheitlichen Problemen Hilfe im Internet
suchen, mit Ausnahme von erhöhtem aktivem Bewältigungsverhalten über weniger psychosoziale und gesundheitsbezogene Ressourcen verfügen." (Autorenreferat)
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1
1.6 Mediennutzung
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[218-L] Nuscheler, Franz; Wittmann, Veronika:
Global Digital Divide: eine neue Dimension der Zentrum-Peripherie-Polarisierung, in:
Journal für Entwicklungspolitik, Vol. 24/2008, No. 1, S. 99-121
INHALT: "Der Beitrag untersucht die Dimensionen, Fragmentierungen und Auswirkungen des
ungleichen Zugangs zu modernen Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT)
von Menschen unterschiedlicher Entwicklungsräume. Er versucht im Besonderen aufzuzeigen, warum die digitale Kluft eine neue Dimension der Zentrum-Peripherie-Disparität bildet,
die in der Regel mit einem politischen Machtgefälle und einer sozioökonomischen Polarisierung begründet wird. Gleichbedeutend mit industriell erzeugten oder agrarischen Gütern wurden Wissen und Information zu bedeutenden politischen und ökonomischen Ressourcen. Diese weltgesellschaftlichen Veränderungen werfen wiederum Fragen des Zugangs, der Verteilungsgerechtigkeit und den Besitzrechten an ihnen auf. Die Darstellung und Analyse der These, dass die digitale Kluft der Gegenwart zu einer Verschärfung des Zentrum-Peripherie-Gegensatzes führen wird, ist das zentrale Thema des vorliegenden Artikels." (Autorenreferat)
[219-L] Oehmichen, Ekkehardt; Schröter, Christian:
Medienübergreifende Nutzungsmuster: Struktur- und Funktionsverschiebungen ; eine
Analyse auf Basis der ARD/ZDF-Online-Studien 2008 und 2003, in: Media Perspektiven,
2008, Nr. 8, S. 394-409 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie
über den Literaturdienst erhältlich;
www.media-perspektiven.de/uploads/tx_mppublications/08-2008_Oehmichen.pdf)
INHALT: Welchen Stellenwert haben die vier Medien Fernsehen, Radio, Tageszeitung und Internet bei Onlinern, Offlinern und in der Gesamtbevölkerung? Welche Unterschiede gibt es diesbezüglich zwischen verschiedenen Alters- und Lebensstilgruppen, wie sie die MedienNutzerTypologie MNT 2.0 ausweist? Anhand von Daten aus den ARD/ZDF-Onlinestudien 2003
und 2008 werden intermediale Nutzungsanteile berechnet und zur Ermittlung von Nutzungsund Funktionsverschiebungen in diesem Fünfjahreszeitraum herangezogen. Vergleicht man
die intermedialen Nutzungsanteile der einzelnen Medien zwischen Gruppen mit bzw. ohne
Internetzugang, also bei On- und Offlinern, zeigt sich, dass insbesondere die tägliche Fernsehnutzung und die Tageszeitungslektüre unter den Druck der Onlinenutzung geraten sind.
Während der Fernsehnutzungsanteil bei Offlinern noch knapp die Hälfte ausmacht, liegt der
entsprechende Wert für Onliner nur bei einem Drittel. Der intermediale Nutzungsanteil des
Internets liegt bei Onlinern aktuell bei 23,1 Prozent, der den drei anderen Medien im Prinzip
verloren geht. Vergleicht man die intermedialen Nutzungsanteile nach demografischen und
typologischen Gruppen, wird eine Generationenkluft erkennbar: Für die jungen Altersgruppen und diejenigen MNT-Milieus, zu denen eher junge Bürger zählen (Junge Wilde, Zielstrebige Trendsetter), ist die Attraktivität des Internets am höchsten. Spürbar ist aber auch, dass
bei einzelnen MedienNutzerTypen der mittleren Generation wie Berufsorientierten und Modernen Kulturorientierten oder auch bei Kulturorientierten Traditionellen in der älteren Generation der Mediengebrauch in Bewegung ist und die Bereitschaft, sich auf die medialen Spezifika des Internets allmählich stärker einzulassen, wachsen wird. (UN2)
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1.6 Mediennutzung
[220-L] Petri, Janina:
Fern sehen oder doch nur Fernsehen?: deutsche und italienische Jugendliche im Umgang
mit Fernsehinformation, in: Medien und Erziehung : Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg.
52/2008, H. 3, S. 61-67
INHALT: Für ihre Magisterarbeit an der Universität Leipzig hatte die Autorin jeweils acht Heranwachsende aus Perugia und Leipzig im Alter zwischen 14 und 18 Jahren zu ihrem Umgang
mit Informationsangeboten im Fernsehen befragt. Ziel war es herauszufinden, welche Rolle
Nachrichten und Informationssendungen bei der täglichen Identitätsarbeit der Jugendlichen
spielen. Die Antworten in Deutschland und in Italien zeigten große Unterschiede. Den italienischen Jugendlichen stehen engere individuelle Spielräume zur Verfügung. Das Familienleben ist dort ausgeprägter, die Jugendlichen verfügen seltener als in Deutschland über eigene
Fernseher, das italienische Programmangebot ist wesentlich kleiner als in Deutschland, die
Nutzung von Internet ist weniger häufig. Die größeren Spielräume in Deutschland erlauben es
den Jugendlichen in Leipzig, sich sehr selektiv bestimmten medialen Inhalten zuzuwenden.
Sie wählen solche Angebote, die ihnen in ihrer Identitätssuche helfen. "Hierin liegt auch die
Erklärung für die unterschiedliche Bedeutung, die Heranwachsende aus Leipzig und Perugia
Fernsehinformationen beimessen." (PT2)
[221-L] Petsche, Hans-Joachim; Zapf, Antje; Köhler, Thomas:
Die Neuen Medien und die kulturelle Vielfalt Europas: eine empirisch-vergleichende
Erhebung unter Studierenden Deutschlands, Polens, Spaniens, Tschechiens und Ungarns.
Halbbd. 2, Vergleichende Darstellung der Erhebungsdaten, (e-Culture, Bd. 11.2), Berlin:
Trafo Verl. Weist 2007, 281 S., ISBN: 978-3-89626-735-1
INHALT: "Die vorliegenden beiden Halbbände des elften Bandes 'Die Neuen Medien und die
kulturelle Vielfalt Europas' basieren auf einer Befragung, die der 'Potsdamer CultMedia-Netzknoten' initiiert und organisiert sowie mit einigen anderen Knoten des Netzwerks realisiert
hat. Mit dem europaweit bisher einmaligen Pilotprojekt einer vergleichenden Erhebung an europäischen Universitäten in acht Ländern (in sieben Sprachen) sollen kulturelle, insbesondere
für die Identitätsbildung relevante Praxen im Umgang mit dem Internet identifiziert werden,
um in weiterführenden Längsschnittstudien die sich ergebenden Veränderungspotentiale aufzudecken. Zudem soll ein Material bereitgestellt werden, das die Konvergenz der begrifflichen und forschungsmethodischen Ansätze der am CultMedia-Projekt beteiligten Länder befördern soll. Als Ausgangspunkt der Befragung wurden kulturelle Wandlungen an Veränderungen der kommunikativen Praxen festgemacht, und zwar in den folgenden sieben Dimensionen: 1. Fachkultur; 2. Erfahrungen in der Internetnutzung; 3. Aktuelle Internetnutzung; 4.
Nutzung "alter" Medien; 5. Motivation für die Nutzung des Internets; 6. Internet, Identität und
virtuelle Gemeinschaften; 7. erwartete soziale Veränderungen. Damit zielte die Erhebung auf
eine beschreibende Diagnose des Zusammenhangs von Internetnutzung und kulturellem Wandel ab. Die umfangreichen Erhebungsdaten, die in dieser Publikation vorgelegt und für einschlägige Forschungsansätze bereitgestellt werden, wurden im Zuge einer ersten Auswertung
unter den folgenden fünf, für die Forschungsfelder des CultMedia-Projekts zentralen Gesichtspunkten analysiert: (1) Identifikation nationalspezifischer Nutzerprofile, (2) Medienkompetenz und internetgestütztes Lernen, (3) Rolle des Internets bei der Wissensaneignung,
(4) Verhältnis von Lokalität und Globalität im Umgang mit dem Internet sowie (5) Identifikation von Sicherheitskulturen." (Autorenreferat)
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1.6 Mediennutzung
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[222-L] Petsche, Hans-Joachim; Zapf, Antje; Köhler, Thomas:
Die Neuen Medien und die kulturelle Vielfalt Europas: eine empirisch-vergleichende
Erhebung unter Studierenden Deutschlands, Polens, Spaniens, Tschechiens und Ungarns.
Halbbd. 1, Konzeptioneller Ansatz und ausgewählte Ergebnisse, (e-Culture, Bd. 11.1), Berlin:
Trafo Verl. Weist 2007, 148 S., ISBN: 978-3-89626-731-3
INHALT: "Die vorliegenden beiden Halbbände des elften Bandes 'Die Neuen Medien und die
kulturelle Vielfalt Europas' basieren auf einer Befragung, die der 'Potsdamer CultMedia-Netzknoten' initiiert und organisiert sowie mit einigen anderen Knoten des Netzwerks realisiert
hat. Mit dem europaweit bisher einmaligen Pilotprojekt einer vergleichenden Erhebung an europäischen Universitäten in acht Ländern (in sieben Sprachen) sollen kulturelle, insbesondere
für die Identitätsbildung relevante Praxen im Umgang mit dem Internet identifiziert werden,
um in weiterführenden Längsschnittstudien die sich ergebenden Veränderungspotentiale aufzudecken. Zudem soll ein Material bereitgestellt werden, das die Konvergenz der begrifflichen und forschungsmethodischen Ansätze der am CultMedia-Projekt beteiligten Länder befördern soll. Als Ausgangspunkt der Befragung wurden kulturelle Wandlungen an Veränderungen der kommunikativen Praxen festgemacht, und zwar in den folgenden sieben Dimensionen: 1. Fachkultur; 2. Erfahrungen in der Internetnutzung; 3. Aktuelle Internetnutzung; 4.
Nutzung 'alter' Medien; 5. Motivation für die Nutzung des Internets; 6. Internet, Identität und
virtuelle Gemeinschaften; 7. erwartete soziale Veränderungen. Damit zielte die Erhebung auf
eine beschreibende Diagnose des Zusammenhangs von Internetnutzung und kulturellem Wandel ab. Die umfangreichen Erhebungsdaten, die in dieser Publikation vorgelegt und für einschlägige Forschungsansätze bereitgestellt werden, wurden im Zuge einer ersten Auswertung
unter den folgenden fünf, für die Forschungsfelder des CultMedia-Projekts zentralen Gesichtspunkten analysiert: (1) Identifikation nationalspezifischer Nutzerprofile, (2) Medienkompetenz und internetgestütztes Lernen, (3) Rolle des Internets bei der Wissensaneignung,
(4) Verhältnis von Lokalität und Globalität im Umgang mit dem Internet sowie (5) Identifikation von Sicherheitskulturen." (Autorenrefrat)
[223-L] Pfaff-Rüdiger, Senta; Meyen, Michael (Hrsg.):
Alltag, Lebenswelt und Medien: qualitative Studien zum subjektiven Sinn von
Medienangeboten, (Mediennutzung, Bd. 10), Berlin: Lit Verl. 2007, 296 S., ISBN: 978-3-82580897-6 (Standort: UB Bonn(5)-2008/3951)
INHALT: "Medien sind in den Alltag eingewoben, fungieren als Tagesbegleiter und werden
meist beiläufig und ohne große Anstrengung genutzt. Doch was treibt Menschen dazu, ihre
Zeit medialen Angeboten zu widmen? Von welchen Faktoren wird die Mediennutzung beeinflusst? Gibt es gruppenspezifische Nutzungsmuster? Und warum werden einzelne Formate
und Medien genutzt? In den Beiträgen dieses Buches werden die Bedürfnisstrukturen und die
Alltagsbeanspruchung von Rezipienten in den Mittelpunkt gerückt und dadurch Alltagsmuster einzelner Nutzergruppen und Nutzungsmuster einzelner Formate und Medien präsentiert.
Hieraus werden Mediennutzungsmotive abgeleitet und Rückschlüsse auf den Stellenwert medialer Inhalte gezogen. Der Einsatz von Leitfadeninterviews und Gruppendiskussionen erbrachte eine Vielzahl neuer sowie eine Ausdifferenzierung bereits bekannter Mediennutzungsmotive, wodurch die in diesem Sammelband präsentierten Studien auch für Medienmacher interessant werden" (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Vorwort (7-8); Senta Pfaff-Rüdiger: Medien im Alltag - Methodenprobleme qualitativer Nutzungsforschung (9-46); Myrian
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1.6 Mediennutzung
Altmann: Internet im Ruhestand? Oder: "Opa, davon verstehst Du nix." - Nutzungsmuster
und Nutzungsmotive von älteren Onlinern (47-72); Carmen Heubuch: Kämpfer und der "Club
der wilden Pferde" - Die Bedeutung von Zeitschriften für acht- bis elfjährige Kinder (73-96);
Arne Hörmann: "Was interessiert es mich, ob da in München ein Radl umgefallen ist?" - Mediennutzung deutscher Auswanderer am Beispiel Bali (97-124); Sarina Märschel: Welchen
Hunger stillen Medien? - Funktionen von Medien im Leben von Frauen mit Essstörungen
(125-150); Barbara Fuhrmann: Neue Töne für die Stadt - Motive für die Nutzung des nichtkommerziellen Aus- und Fortbildungskanals M94,5 (151-170); Barbara Zmeck: "Dienstagabend ist klar, was ich mache." - Geschlechtsspezifische Motive für die Nutzung von Sex and
the City (171-186); Christine Thonhauser: "Da filtert man sich das Beste raus." - Printmediennutzung von jungen Männern zwischen 16 und 25 Jahren (187-214); Nora Münz: Links und
liebenswert - Nutzungsmotive von Lesern der tageszeitung (taz) (215-236); David Berndt:
"Wo gibt es Baustellen? Was gibt es wieder für einen Ärger? Was macht der Bürgermeister?"
- Nutzungsmotive von Regionalzeitungslesern - Das Beispiel LVZ (237-256); Andreas Scheu
& Anna Heyl "Sprachrohr der Ossis" - Nutzungsmotive von Lesern des Neuen Deutschlands
(257-274).
[224-L] Plasser, Fritz:
EU-Skepsis als informationelles Paradoxon, in: Anton Pelinka, Fritz Plasser (Hrsg.):
Europäisch Denken und Lehren : Festschrift für Heinrich Neisser, Innsbruck: Innsbruck Univ. Pr.,
2007, S. 249-255, ISBN: 978-3-902571-36-6 (Standort: UB Siegen(467)-31PEN12000)
INHALT: Je geringer das persönliche Informationsniveau über europäische Politik, so der Verfasser, desto seltener wird in alltäglichen Gesprächen über ein EU-relevantes Thema diskutiert. Geringes Interesse für europäische Angelegenheiten und verknappte Aufmerksamkeitsspannen für EU-relevante Berichterstattung charakterisieren mehrheitlich die EU-Skeptiker.
Sie stehen der EU skeptisch bis ablehnend gegenüber, obwohl sie sich nach eigenen Angaben
überwiegend als unzureichend bis uninformiert bezeichnen. Substanzielle Informationsdefizite und Wissenslücken führen bei EU-Skeptikern aber nicht zu einem erhöhten Informationsbedarf, sondern - im Gegenteil - zu einer tendenziellen Vermeidung EU-relevanter Informationsangebote in den Massenmedien. Dies ist, so die These, ein Informationsparadoxon. Der
"harte" Kern der EU-Skeptiker hat sich von der redaktionellen Europa-Berichterstattung weitgehend abgekoppelt, obwohl er über seine Informationsdefizite Bescheid weiß. Das Informationsparadoxon umschattet Bemühungen zur Schaffung einer europäischen, der MehrebenenPolitik der Europäischen Union adäquaten politischen Öffentlichkeit und kann auch mit verstärkten Informations- und PR-Kampagnen der Europäischen Kommission nicht gelöst werden. (ICF2)
[225-L] Quiring, Oliver; Jandura, Olaf:
Interaktives Fernsehen als Problem in der Diffusionsforschung: wie sich Schlüsselereignisse
und die Kommunikation über neue Medien auf die Verbreitung neuer TV-Angebote
auswirken, in: Publizistik : Vierteljahreshefte für Kommunikationsforschung, Jg. 53/2008, Nr. 3,
S. 386-413 (Standort: UB Bonn (5)-Z57/193; USB Köln(38)-FHM AP00663; Kopie über den
Literaturdienst erhältlich; www.springerlink.de/content/1862-2569)
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INHALT: "Mit der zunehmenden Digitalisierung der Fernsehübertragungswege verbinden die
Anbieter neuerer Fernsehdienste Hoffnungen auf eine Etablierung interaktiver Fernsehelemente. Bisherige Studien zum Potenzial neuer digitaler und interaktiver Optionen erbrachten
jedoch eher gemischte Befunde. Allerdings beschränkte sich die Forschung bis auf wenige
Ausnahmen darauf, Adoptionsbereitschaften und nicht die tatsächliche Adoption von Fernsehinnovationen zu untersuchen. Darüber hinaus kamen ausschließlich Querschnittdesigns
zum Einsatz, die es unmöglich machen, die Dynamik der Diffusion dieser Innovationen genauer unter die Lupe zu nehmen. Der folgende Beitrag unternimmt mithilfe einer Kombination aus Trendbetrachtung und quasi-experimentellem Design den Versuch, Einblicke in die
Dynamik der tatsächlichen Diffusion interaktiven Fernsehens zu geben. Dabei stellt sich heraus, dass neben bereits lange bekannten Einflussfaktoren Schlüsselereignisse eine zentrale
Rolle bei der Diffusion medialer Innovationen spielen. Sie verleihen dem Diffusionsprozess
neue Impulse, indem sie die Kommunikation über Innovationen anregen." (Autorenreferat)
[226-L] Röhr-Sendlmeier, Una M.; Götze, Irina; Stichel, Rebecca:
Medienerziehung in der Familie: Regeln und Motive, Umfang und Auswirkungen der
Nutzung von Computer, Fernseher und Videokonsole, in: Zeitschrift für Familienforschung :
Beiträge zu Haushalt, Verwandtschaft und Lebenslauf, Jg. 20/2008, H. 2, S. 107-130 (Standort:
USB Köln(38)-Z3070; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Ausgehend von einem Forschungsüberblick über förderliche und abträgliche Auswirkungen der Fernseh- und Computernutzung werden empirische Daten zur familiären Medienerziehung vorgestellt. In zwei aufeinander aufbauenden Studien mit 282 Dritt- und Viertklässlern und ihren Eltern wurden das Ausmaß der Mediennutzung, Regeln und Motive der
Medienerziehung sowie die Lesekompetenz der Kinder erhoben. Schon bei insgesamt moderaten Gesamtnutzungsdauern korrelierte die Höhe des Fernseh- und Computerkonsums negativ mit der Lesekompetenz. Explizite elterliche Restriktionen gingen mit einer geringeren
Nutzung von Fernseher, Computer und Videokonsole einher. Selbstständige Nutzungsentscheidungen durch das Kind hingen dagegen mit höherem Konsum zusammen. Motive der
Eltern für die Medienrezeption des Kindes, die normativ als weniger erwünscht anzusehen
sind - etwa damit das Kind sich nicht langweilt -, korrelierten mit erhöhtem Medienkonsum.
Das Motiv der Wissenserweiterung stand jedoch in keiner überzufälligen Beziehung zum
Ausmaß des Mediengebrauchs. Die Ergebnisse geben Hinweise auf die Gültigkeit der Verdrängungshypothese des Lesens durch das Fernsehen und sprechen gegen Positionen, nach
denen erst bei deutlich erhöhter Nutzung negative Zusammenhänge mit schulisch relevanten
Fähigkeiten festzustellen sind." (Autorenreferat)
[227-L] Sanderson, Jimmy:
Spreading the word: emphatic interaction displays on BlockMaverick.com, in: Journal of
media psychology : theories, methods, and applications, Vol. 20/2008, No. 4, S. 156-167
(Standort: UB Bonn(5)-Z91/171)
INHALT: Die Studie untersucht, wie sich Menschen durch nachdrückliche Interaktionen, verstanden als verhaltensmäßige Auswirkungen parasozialer Beziehungen, offenbaren. Partner
dieser Interaktion war der Besitzer einer Mannschaft der National Basketball Association
(NBA), Mark Cuban, bei seinem Auftritt in der populären Fernsehshow "Dancing with the
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1.6 Mediennutzung
Stars", die von der American Broadcasting Corporation (ABC) ausgestrahlt wird. Mit Hilfe
einer konstanten vergleichenden Methode wurden 1.700 Antwortschreiben auf 10 Einträge,
die Cuban während seines Auftritts in der Show auf seinem Blog (www.blockmaverick.com)
plaziert hatte, induktiv kodiert. Auf Grund der Datenanalyse lassen sich drei Kategorien nachdrücklicher Interaktion herausarbeiten: (1) emotionale Intensität, (2) Ergebenheit und (3) Ratsuche. Die Ergebnisse der Studie verweisen auf eine Rollenumkehr bei der parasozialen Interaktion, die darin besteht, dass die Mediennutzer eher die Prominenten beraten, als dass sie
diese um Rat bitten. Sie zeigen darüber hinaus, dass die nachdrückliche Interaktion dem Fan
dabei hilft, sich sein bevorzugtes Bild von dem Prominenten zu bewahren. Beide Ergebnisse
werden signifikant beeinflusst von den interaktiven Merkmalen der computervermittelten
Kommunikation (CMC), die einen Zugang zur direkten Kommunikation nachdrücklicher Interaktion mit Prominenten ermöglichen. (UNübers.)
[228-L] Schachtner, Christina:
Jugendliche und digitale Medien: Mediennutzung im Kontext der Lebensorientierungen der
nachwachsenden Generation, in: Medien und Erziehung : Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg.
52/2008, H. 3, S. 36-42
INHALT: In ihrem Beitrag geht die Autorin der Frage nach, ob und wieweit sich die Themen,
Probleme und Gefühle heutiger Jugendlicher in den Ergebnissen der Medienforschung implizit oder explizit spiegeln. Anders formuliert heißt die Frage: "Inwieweit suchen Jugendliche
mithilfe von Medien Probleme zu lösen bzw. inwieweit lehnen sie die Nutzung ab, weil sie
dort nicht finden, was sie suchen?" Mit dem Ziel, den Gebrauch digitaler Medien durch Jugendliche vor dem Hintergrund ihrer Lebenslagen zu verstehen, werden zunächst die Erkenntnisse zur Lebenslage und Problemwahrnehmung heutiger Jugendlicher vorgestellt. Anschließend wird geprüft, ob sich die Erkenntnisse über die Probleme und Herausforderungen,
mit denen die Jugendlichen konfrontiert sind, in der auf Jugendliche bezogenen Medienforschung widerspiegeln. Zusammenfassend wird festgehalten, "dass sich im Mediengebrauch
Jugendlicher sowohl die an heutige Jugendliche gestellten Forderungen nach Selbstorganisation und Leistung, der Wunsch Jugendlicher nach Freundschaft und Gemeinschaft als auch die
in der Schell Studie 2006 festgestellten Spaltungstendenzen widerspiegeln". Deutlich zeichnet
sich ab, dass die Nutzung und Gebrauch digitaler Medien als "Differenzierungsgeneratoren"
zwischen bildungsnahen und bildungsfernen Jugendlichen wirken. Mögliche Perspektiven für
Medienforschung und Medienpädagogik werden abschließend formuliert. (PT2)
[229-F] Schroer, Joachim, Dr. (Bearbeitung); Hertel, Guido, Prof.Dr. (Betreuung):
Wikipedia: auslösende und aufrechterhaltende Faktoren der freiwilligen Mitarbeit an einem
Web-2.0-Projekt
INHALT: Erklärung der motivationalen Prozesse bei a) aktiven Wikipedia-Autoren; b) Wikipedia-Lesern, die möglicherweise selbst für Wikipedia aktiv werden könnten. Einfluss auf Ausmaß des Engagements, Zufriedenheit und Teilnahmebereitschaft. 3 empirische Studien
(n1=106; n2=354; n3=256).
METHODE: 1. Modell basiert auf a) Forschung zur Motivation von Teilnehmern sozialer Bewegungen; b) arbeitspsychologischen Modellen (Job Charakteristics Modell). 2. Empirische
Feldstudien, quantitativ und qualitativ; z.T. Längsschnitt. Untersuchungsdesign: Trend,
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1.6 Mediennutzung
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Zeitreihe (2-malige Messung); Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen
(Stichprobe: 354+106=460; aktive Wikipedia-Autoren; Auswahlverfahren: convenience-sample, Schneeball, Mailingliste). Standardisierte Befragung, online (Stichprobe: 460; aktive Wikipedia-Autoren; Auswahlverfahren: convenience-sample, Schneeball, Mailingliste. Stichprobe: 256; Wikipedia-Leser; Auswahlverfahren: convenience-sample, Schneeball, Mailingliste,
Presse, sample über Panel). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Schroer, Joachim: Wikipedia: Auslösende und aufrechterhaltende
Faktoren der freiwilligen Mitarbeit an einem Web-2.0-Projekt. Zugl.: Würzburg, Univ., Diss.,
2008. Berlin: Logos Verl. 2008, 253 S. ISBN 978-3-8325-1886-8.
ART: ENDE: 2008-06 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Würzburg, Philosophische Fakultät 02 Philosophie, Psychologie, Erziehungs- und Gesellschaftswissenschaften, Institut für Psychologie Lehrstuhl für Psychologie II Professur für Arbeits-, Betriebs- und Organisationspsychologie (Röntgenring 10, 97070
Würzburg)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0931-31-6062, Fax: 0931-31-6063,
e-mail: schroer@psychologie.uni-wuerzburg.de)
[230-F] Sengpiel, Michael, Dipl.-Psych.; Struve, Doreen, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Wandke,
Hartmut, Prof.Dr.sc.nat. (Leitung); Wandke, Hartmut, Prof.Dr.sc.nat. (Betreuung):
Adaptive Lernunterstützung zur interaktiven Systemnutzung für ältere Benutzer (ALISA)
INHALT: In dem Projekt soll untersucht werden, wie Senioren bei der Benutzung von interaktiven Systemen unterstützt werden können. Hierbei stehen die Bereiche Training (Entwicklung
einer Lernumgebung) und Arbeitsmittelgestaltung im Vordergrund. Es ist allgemein bekannt,
dass besonders Senioren mit einer Vielzahl von Problemen beim Einstieg in neuartige technische Systeme konfrontiert sind. Zudem verhalten sich ältere Menschen oft altersrollenkonform und bauen eine gewisse Angstschwelle zur Nutzungsolcher Systeme auf.
METHODE: Die Forscher gehen davon aus, dass ältere Personen sich altersrollenkonform verhalten und besondere Probleme mit dem Einstieg in die Nutzung neuartiger technischer Systeme haben, jedoch nach dem Überwinden einer Schwelle annähernd so gut wie Jüngere mit
einem System interagieren können. Um das Überwinden dieser Schwelle leicht zu machen,
sollte sie möglichst niedrig gehalten werden. Hier setzt das Projekt an: Die Schwellenreduktion erfolgt zum einen auf der Basis der Selektions-Optimierungs-Kompensations-Theorie aus
der kognitiven Altersforschung, zum anderen durch das sozialpsychologisch begründete Lernen am Modell. Als Untersuchungsgegenstand für die Experimente dient ein simulierter Fahrscheinautomat. Zu Fahrscheinautomaten gibt es psychologisch-ergonomische Voruntersuchungen, sie sind leicht zugänglich und gut simulierbar. Die Untersuchungen werden so angelegt, dass es möglich wird, durch Trainings- und Gestaltungsmaßnahmen (im Sinne eines
transgenerational design) Kohorteneffekte von echten Alterseffekten zu trennen. Deshalb
werden nicht nur ältere, sondern auch jüngere Probanden untersucht. DATENGEWINNUNG:
Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Struve, D.; Sengpiel, M.; Wandke, H.: Adaptive Lernunterstützung zur interaktiven Systemnutzung für ältere Benutzer (ALISA). in: Zeitschrift für Arbeitswissenschaft, 2006, 3, S. 161-171.+++Sengpiel, M.; Dittberner, D.: The computer literacy
scale (CLS) for older adults - development and validation. in: Herczeg, M.; Kindsmüller, C.
(Hrsg.): Mensch und Computer 2008: viel mehr Interaktion. München: Oldenbourg 2008, S.
7-16.+++Sengpiel, M.; Struve, D.; Dittberner, D.; Wandke, H.: Entwicklung von Trainings-
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1.6 Mediennutzung
programmen für ältere Benutzer von IT-Systemen unter Berücksichtigung des Computerwissens. in: Wegge, J.; Frieling, E.; Schmidt, K.-H. (Hrsg.): Alter und Arbeit. Themenheft der
Wirtschaftspsychologie. 2008.+++Struve, D.; Wandke, H.: Guided Error Training - eine erfolgreiche Instruktionsmethode für ältere Benutzer interaktiver Systeme? in: Maier, E.; Roux,
P. (Hrsg.): Zusammenfassung der Beiträge zum Usability Day VI Seniorengerechte Schnittstellen zur Technik, Dornbirn, 14. Mai 2008. 2008, S. 121-128.+++Struve, D.: "Guided error
training" für ältere Benutzer interaktiver Systeme. Beitrag zur Doktorandenwerkstatt der Gesellschaft für Arbeitswissenschaft e.V. GfA-Pr. 2008, S. 811-814.+++Struve, D.: Process-oriented versus product-oriented worked examples for training older adults interactive systems.
in: Bouma, H.; Dario, P.; Micera, S.; Fozard, J.L.; Sagawa, K. (eds.): Conference Proceedings
of the 6th International Conference of the International Society for Gerontechnology, Pisa,
June 4-6, 2008. CD-Rom. 2008.
ART: BEGINN: 2007-12 ENDE: 2009-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche
Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Humboldt-Universität Berlin, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät II,
Institut für Psychologie Professur für Kognitive Ergonomie, Ingenieurpsychologie (Unter den
Linden 6, 10099 Berlin)
KONTAKT: Leiter (e-mail: hartmut.wandke@psychologie.hu-berlin.de, Tel. 030-2093-9340 od.
-9358)
[231-L] Vandoninck, Sofie; Roe, Keith:
The digital divide in Flanders: disappearance or persistence?, in: Communications : the
European Journal of Communication Research, Vol. 33/2008, No. 2, S. 247-255 (Standort: USB
Köln(38)-MXA00767; Kopie über den Literaturdienst erhältlich;
www.reference-global.com/toc/comm/33/2)
INHALT: Jüngste empirische Untersuchungen legen nahe, dass die sogenannte "digitale Spaltung" sowohl in Europa als auch in Nordamerika fortbesteht. Ziel der (Folge-)Studie ist es,
festzustellen, ob auch in Flandern eine digitale Spaltung existiert, und wenn dies der Fall ist,
ihr Ausmaß und ihre wichtigsten Ausprägungen zu untersuchen. Die Ergebnisse zeigen, dass
die digitale Spaltung immer noch sehr gegenwärtig ist, obwohl es Anzeichen dafür gibt, dass
sie sich verkleinert, und dass sich ihre Strukturen immer noch entlang der klassischen soziodemographischen Linien wie Geschlecht, Alter, Bildungsgrad und beruflicher Status beschreiben lassen. (UNübers.)
[232-L] Vogelgesang, Waldemar:
Die eigenwillige Mediennutzung von Jugendlichen: Facetten - Kompetenzen - Szenen, in:
AJS-Informationen : Analysen, Materialien, Arbeitshilfen zum Jugendschutz, Jg. 44/2008, H. 1, S.
4-13 (www.ajs-bw.de/media/files/aktuell/2008/ajs_info_1_2008.pdf)
INHALT: Der Autor zeigt zu Beginn das Mediennutzungsverhalten von Jugendlichen in seiner
gesamten Bandbreite auf und macht damit deutlich, dass die verschiedenen Medien zur Lebenswelt heutiger Kinder und Jugendlicher dazu gehören und diese selbstverständlich damit
aufwachsen und sie souverän und auch selektiv nutzen (Mediensozialisation). Nach einem
Exkurs zur Mediennutzung Jugendlicher im Rahmen des Weltjugendtages in Köln, geht der
Autor auf die vorhandene Vielfalt von (medienfokussierten) Jugendkulturen und Jugendsze-
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1.6 Mediennutzung
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nen ein. Die Ausführungen basieren auf eigenen Forschungen des Autors in der Forschungsgruppe "Jugend- und Medienkultur" an der Universität Trier. Ein Ergebnis der Untersuchungen ist, dass jugendliche Medienszenen heute als prototypische Lebensbereiche zu kennzeichnen sind, für die zunehmende Selbstqualifizierung, Selbstkultivierung und Selbstsozialisierung. Es wird darüber hinaus deutlich, dass die Kluft zwischen Erwachsenen und Jugendlichen in Bezug auf ihr Medienwissen und ihre Mediennutzung immer größer wird (lebenweltliche Fremdheit). Im Schlusskapitel geht er kurz auf das aktuell diskutierte Suchtpotenzial,
vor allem von interaktiven Medien (Onlinesucht), ein. Er betont aber, dass das Fernsehen und
die Computerspiele nicht die Verursacher von gestörten Familienbeziehungen sind (wie oftmals behauptet), sondern dass sie diese lediglich aufdecken. Er fordert daher die Forschungspraxis stärker als bisher auf, die lebensweltlichen und biographischen Kontexte der Jugendlichen sowie deren Medienkarrieren und -kompetenz zu untersuchen. Mit Blick auf einen wirksamen Jugendschutz sollte ein Verbundprojekt zwischen ordnungspolitischen, medienpädagogischen und familienbezogenen Strategien entwickelt werden. (ich)
[233-F] Vowe, Gerhard, Prof.Dr.; Wolling, Jens, Prof.Dr. (Bearbeitung):
Entwicklung der individuellen politischen Online-Kommunikation in Deutschland. Panelgestützte Analyse kurz- und langfristiger Veränderungen
INHALT: Unterscheiden sich diejenigen, die über einen Online-Zugang verfügen, in ihrer politischen Kommunikation von denjenigen, die diese Möglichkeit (noch) nicht haben? Kann man
also vermuten, dass die Möglichkeit des Online-Zugangs Ausmaß und Art der politischen
Kommunikation der Online-Nutzer verändert? Lässt sich nachweisen, dass Online-Nutzer
sich anders politisch informieren, anders über politische Probleme kommunizieren und anders
an politischen Entscheidungen teilhaben als die Nicht-Online-Nutzer? Diese Fragen sollen
empirisch durch eine telefonische Befragung einer mehrstufigen Zufallsstichprobe der Einwohner von Erfurt und Kassel beantwortet werden. Zu prüfen ist die Vermutung, dass ein
Einfluss des Online-Zugangs auf die politische Kommunikation auch dann nachzuweisen ist,
wenn man andere Faktoren, die Einfluss auf politische Kommunikation haben (z.B. unterschiedliches politisches Interesse oder unterschiedliche Ausstattung mit anderen Medien), berücksichtigt. Für ein solches Vorhaben ist nun der richtige Zeitpunkt gekommen, dass erst
jetzt die Gruppe der Online-Nutzer eine Größe und soziale Zusammensetzung aufweist, die
differenzierte Messungen des individuellen politischen Kommunikationsverhaltens im Vergleich zu dem von Nicht-Online-Nutzern erlaubt. Damit könnte die Untersuchung zur Klärung des Grundproblems beitragen, inwieweit Unterschiede im kommunikativen Handeln
nicht allein durch Unterschiede in den Motiven, sondern auch durch die Unterschiede in den
Rahmenbedingungen (hier: den technischen Restriktionen) erklärt werden können. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland (insbes. Erfurt und Kassel)
ART: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Düsseldorf, Philosophische Fakultät, Sozialwissenschaftliches Institut Lehrstuhl für Kommunikations- und Medienwissenschaft I (Universitätsstr. 1, 40225 Düsseldorf); Technische Universität Ilmenau, Fak. für Mathematik und Naturwissenschaften, Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft Fachgebiet Empirische Medienforschung, Politische Kommunikation (Postfach 100565, 98684 Ilmenau)
KONTAKT: Vowe, Gerhard (Prof.Dr. Tel. 0211-81-11540, Fax: 0211-81-11929,
e-mail: vowe@uni-duesseldorf.de); Wolling, Jens (Prof.Dr. Tel. 03677-69-4673,
Fax: 03677-69-4650, e-mail: Jens.Wolling@etc.tu-ilmenau.de)
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1.6 Mediennutzung
[234-L] Wagner, Ulrike:
Die Aneignung konvergenter Medienwelten bei Heranwachsenden: Lebensweltorientierung
als Zugang zum Medienhandeln Heranwachsender, in: Zeitschrift für Soziologie der Erziehung
und Sozialisation, Jg. 28/2008, H. 3, S. 257-270 (Standort: USB Köln(38)-XG02735; Kopie über
den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Im vorliegenden Beitrag wird anhand von qualitativen Fallstudien aufgezeigt, wie
komplex sich die Medienaneignung Heranwachsender zwischen 11 und 17 Jahren in konvergenten Medienwelten vollzieht. Dabei geht es vor allem um die Frage wie Heranwachsende
Medien wahrnehmen und verarbeiten. Die fünf Muster zur konvergenzbezogenen Medienaneignung, die im Rahmen der empirischen Studie herausgearbeitet wurden, verdeutlichen, welche Relevanz konvergenten Medienwelten in den Lebensvollzügen von Heranwachsenden zukommt und wie die Chancen und Risiken, die sich dabei ausmachen lassen, einer differenzierten Betrachtung zugänglich gemacht werden können. Zentrales Merkmal ist dabei die Orientierung an der Lebenswelt Heranwachsender, um die komplexen Verarbeitungsprozesse nachvollziehen zu können." (Autorenreferat)
[235-L] Weber, Stefan:
Die Ethik wissenschaftlicher Textproduktion im Zeitalter des Internets: wie Google und
Wikipedia zunehmend die Recherche in der Bibliothek ersetzen, in: Communicatio Socialis :
internationale Zeitschrift für Kommunikation in Religion, Kirche und Gesellschaft, Jg. 41/2008,
Nr. 1, S. 14-35 (Standort: USB Köln(38)-M XA 01287; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Der Verfasser beschäftigt sich in seinem Beitrag mit den Veränderungen der Textund Wissensproduktion, die vor allem mit der Verbreitung des Internets zusammenhängen. Er
sieht mehrere problematische Aspekte im Kontext der Wissenschaftsethik: einerseits den zunehmenden Trend, Textpassagen aus dem Internet als eigene auszugeben ('Copy-Paste-Syndrom'), andererseits auch Probleme mit der 'Googleisierung' der wissenschaftlichen Recherche und der Informationsqualität in der Online-Enzyklopädie 'Wikipedia'. Der Autor stellt
fest, dass durch das Internet sukzessive die Fähigkeit verloren zu gehen scheint, zwischen
wissenschaftlichen und nicht-wissenschaftlichen, seriösen und unseriösen Quellen zu unterscheiden. Damit liegt ein Qualitätsverlust der textbasierten Wissenschaft insgesamt vor, der
durch eine aktuelle Studie des Autors belegt wird. Neue Richtlinien für den Umgang mit Webquellen, Strategien der Plagiatsprävention und die aktive Erforschung der Veränderung der
Wissenskultur (Stichwort 'Copy & Paste Studies') seien dringend erforderlich." (Autorenreferat)
[236-L] Wilde, Thomas; Hess, Thomas; Hilbers, Konrad:
Methodische Probleme der Akzeptanzforschung bei nicht marktreifen Technologien: eine
empirische Analyse am Beispiel interaktiven Fernsehens, in: MedienWirtschaft : Zeitschrift für
Medienmanagement und Kommunikationsökonomie ; Printmedien, Hörfunk, Fernsehen,
Telekommunikation, Multimedia, Jg. 5/2008, Nr. 3, S. 6-13
INHALT: Die Einführung des interaktiven Fernsehens setzt eine breite Akzeptanz auf Seiten der
Nutzer voraus. Um diese zu erforschen wurden drei charakteristische Problemfelder bei der
Akzeptanz neuer Medientechnologien herausgegriffen und mit den üblichen Forschungsdesi-
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1.6 Mediennutzung
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gns untersucht. Diese erweisen sich als wirksamer gegenüber den neueren "early
adopter"-Stichproben, die oft Validitäts- oder Theoriebasisprobleme mit sich bringen. (KB)
[237-L] Wollscheid, Sabine:
Lesesozialisation in der Familie: eine Zeitbudgetanalyse zu Lesegewohnheiten, Wiesbaden:
VS Verl. für Sozialwiss. 2008, 248 S., ISBN: 978-3-531-15819-8
INHALT: "Diese Arbeit geht davon aus, dass sich die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen,
die die Familie als Institution der Lesesozialisation umgeben, in den letzten Jahren verändert
haben. Es finden sich einerseits Hinweise dafür, dass Eltern und Kinder zunehmenden Zeitrestriktionen ausgesetzt sind, andererseits sind gleichzeitig die Anforderungen der Gesellschaft
an Bildung und Erziehung gestiegen. Unter Berücksichtigung von sozialisationstheoretischen
Ansätzen sowie Ansätzen, die insbesondere auf das Zusammenwirken von Bildung und Zeit
abstellen, wird die Frage aufgeworfen, inwieweit die Familie als Institution der Lesesozialisation überhaupt noch von Bedeutung ist und wie sich verschiedene Familientypen diesbezüglich voneinander unterscheiden. Im Rahmen einer empirischen Analyse mit Daten der Zeitbudgeterhebung des Statistischen Bundesamtes kann unter anderem gezeigt werden, dass sich
bisherige Bildungsungleichheiten durch die gleichzeitige Betrachtung von Bildung und Zeit
nicht mehr eindeutig nachweisen lassen, sondern erst 'auf den zweiten Blick' sichtbar werden.
Familien mit idealen Voraussetzungen lassen sich durch Vorbildverhalten der Eltern, regelmäßige Interaktionen zwischen Eltern und Kindern sowie eine hohe Bildung beschreiben."
(Autorenreferat)
[238-F] Würfel, Maren, M.A.; Keilhauer, Jan, M.A.; Kießling, Matthias, M.A. (Bearbeitung);
Schorb, Bernd, Prof.Dr. (Leitung):
Monitoring und Langzeitauswertung der Entwicklung der Medienkonvergenz und ihrer Relevanz für Heranwachsende
INHALT: Ziel des Projektes ist es, 1. aktuelle Entwicklungen im konvergenten Medienensemble
aufzudecken und hinsichtlich ihrer Relevanz für Heranwachsende zu untersuchen; 2. sollen
unter der Langzeitperspektive Aussagen über die konvergenzbezogene Medienaneignung von
Heranwachsenden eruiert werden. Dabei liegt der Fokus der Untersuchung auf der Analyse
von Mediennutzungsstrukturen sowie auf der themen- und interessengeleiteten Aneignung
des konvergenten Medienensembles. "Monitoring und Langzeitauswertung der Entwicklungen der Medienkonvergenz und ihrer Relevanz für Heranwachsende" ist eine Fortführung des
Projektes "Medienkonvergenz Monitoring" mit inhaltlich-methodischer Neuausrichtung.
METHODE: Analyse der konvergenzbezogenen Medienaneignung von Heranwachsenden auf
Grundlage der 1. regelmäßigen Beobachtung der Nutzerseite (quantitative Trenduntersuchung
und qualitative Paneluntersuchung); 2. kontinuierlichen Beobachtung konvergenzrelevanter
Entwicklungen auf der Angebotsseite und 3. Analyse von Nutzungsstudien. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Panel DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe:
20; medienaffine Heranwachsende im Alter von 12-17 Jahren; Auswahlverfahren: gezielt).
Standardisierte Befragung, online (Stichprobe: mind. 1.000; medienaffine Heranwachsende
im Alter von 12-17 Jahren). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Die Ergebnisse des Projektes werden regelmäßig unter: www.medienkonvergenz-monitoring.de veröffentlicht.
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ART: BEGINN: 2006-08 ENDE: 2009-07 AUFTRAGGEBER: Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien -SLM- FINANZIERER: Institution; Auftraggeber
INSTITUTION: Universität Leipzig, Fak. für Sozialwissenschaften und Philosophie, Institut für
Kommunikations- und Medienwissenschaft Professur für Medienpädagogik und Weiterbildung (Postfach 100920, 04009 Leipzig)
KONTAKT: Würfel, Maren (Tel. 0341-9735888, e-mail: wuerfel@uni-leipzig.de); Keilhauer,
Jan (Tel. 0341-9735888, e-mail: keilhau@uni-leipzig.de)
[239-L] Zillien, Nicole; Lenz, Thomas:
Die Nutzung von Gesundheitsinformationen in computerbasierten Netzwerken, in: KarlSiegbert Rehberg (Hrsg.): Die Natur der Gesellschaft : Verhandlungen des 33. Kongresses der
Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2, Frankfurt am Main: Campus
Verl., 2008, S. 1911-1920, ISBN: 978-3-593-38440-5
INHALT: "Interaktive Internetangebote zu Gesundheitsthemen weisen neben dem informativen
Aspekt auch eine wichtige emotionale Komponente auf. Warschauer (2003) stellte beispielsweise bezüglich mehrerer Foren, die das Thema Infertilität diskutierten, ein äußerst breites
Gesprächsspektrum fest: Ausgehend von den medizinischen Fragen wurden finanzielle
Aspekte, Erfahrungen mit bestimmten Kliniken und Ärzten und eben auch soziale und emotionale Seiten des Themengebietes angesprochen. Gleichzeitig birgt der interaktive Austausch
zu Gesundheitsthemen jedoch unter anderem das Risiko der Fehlinformation: Nicht nur die in
Foren und Newsgroups vertretenen Äußerungen von Laien könnten fehlerhaft sein, sondern
insgesamt konkurrieren im Internet medizinisch-wissenschaftliche Informationen scheinbar
gleichberechtigt sowohl mit Werbeseiten der Wirtschaft als auch mit schlicht falschen beziehungsweise unseriösen Informationsangeboten (vgl. Eysenbach 2002). Alles in allem stellen
sich die potenziellen Auswirkungen der gesundheitlichen Internetnutzung somit als sehr vielfältig dar: Auf der einen Seite stehen beispielsweise der (anonyme) Zugriff auf interaktive
Netzwerke, die stark vereinfachte Verfügbarkeit selbst spezieller Gesundheitsinformationen
sowie die aus der besseren Informiertheit entstehenden Mitsprachemöglichkeiten bei medizinischen Entscheidungen; auf der anderen Seite stehen das Risiko der gesundheitlichen Fehlinformation, schichtspezifische Unterschiede der gesundheitlichen Internetnutzung (digital divide), negative Auswirkungen auf Arzt-Patienten-Gespräche und nicht zuletzt auch Verunsicherungen der Informationssuchenden. Die Annahme, dass Patienten mit Hilfe des Internets zu
kritisch hinterfragenden Gesundheitskunden werden, trifft deshalb bestenfalls auf jene Teile
der Bevölkerung zu, die über eine entsprechende internettechnische Ausstattung, eine hohe
Medienkompetenz und eine hohe Formalbildung verfügen - also paradoxerweise auf jene, die
gleichzeitig niedrigere Krankheitsraten und ein ohnehin höheres gesundheitliches Wissen aufweisen. Die Ausweitung der gesundheitlichen Selbstverantwortung - die aktuell unter dem
Schlagwort des informierten Patienten eine zentrale politische Forderung darstellt und durch
die Verfügbarkeit des Internets eine informationstechnologische Basis zur Umsetzung erhält könnte deshalb zu einer weiteren Verstärkung der gesundheitlichen Benachteiligung statusniedrigerer oder älterer Patienten führen." (Autorenreferat)
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[240-L] Zillien, Nicole:
Auf der anderen Seite: zu den Ursachen der Internet-Nichtnutzung, in: Medien &
Kommunikationswissenschaft, Jg. 56/2008, Nr. 2, S. 209-226 (Standort: UuStB Köln (38)-FHM
AP11550)
INHALT: "Die Forschung zum Zusammenhang von sozio-ökonomischen Merkmalen und der
Nutzung des Internets hat sich in den letzten Jahren stark ausdifferenziert, aber kaum mit den
Nichtnutzern des Internets beschäftigt. Auf Basis der Allensbacher Computerund Technikanalyse 2006 werden in dem vorliegenden Beitrag die fünf zentralen Begründungen für die
Nichtnutzung des Internets herausgearbeitet. Diese reichen von fehlender Motivation und
mangelnden Kompetenzen zur Nutzung des Internets über materielle Barrieren und Zweifel
an der Zweckmäßigkeit der eigenen Internetnutzung bis hin zur expliziten Ablehnung des
Mediums. Während es jedoch in signifikantem Ausmaß vom Alter und der Schulbildung,
vom Einkommen, der beruflichen Tätigkeit und vom Wohnort abhängt, ob jemand zu den
Nichtnutzern des Internets gehört, werden die Motive der Internet-Nichtnutzung in nur sehr
geringem Ausmaß durch sozio-ökonomische Merkmale statistisch erklärt. Eine Unterscheidung in mittellose have-nots auf der einer und bessergestellte want-nots auf der anderen Seite
greift demnach zu kurz. Vielmehr findet sich weitgehend unabhängig von sozio-ökonomischen Variablen ein Mit- und Nebeneinander der unterschiedlichen Begründungen für die
Nichtnutzung des Internets." (Autorenreferat)
[241-L] Zischke, Vera:
Virtuelle Beziehungen: Chancen und Grenzen sozialer Beziehungen im Netz am Beispiel
eines Online-Selbsthilfeforums, Saarbrücken: VDM Verl. Dr. Müller 2007, 116 S., ISBN: 978-38365-1296-4 (Standort: USB Köln(38)-35A1697)
INHALT: "Ist es möglich, im Internet eine Freundschaft zu knüpfen, ohne den anderen je gesehen zu haben? Können soziale Prozesse im Netz überhaupt mit traditionellen Begriffen des
Sozialen erklärt werden? Oder zwingt die virtuelle Welt mit ihrer Anonymität, ihrer Technik
und Entkörperlichung dazu, ganz neue Begriffe zu entwickeln? Denn eines steht fest: Die virtuelle Welt ist eine Sozialwelt. In Foren tauschen sich Menschen über ihre Geheimnisse aus.
Sie spielen, flirten und beraten sich in Lebenskrisen. Und doch geht die klassische Soziologie
davon aus, dass eine tiefe emotionale Bindung nur dann entstehen kann, wenn sich Menschen
leibhaftig begegnen. Die Autorin analysiert, ob traditionelle Begriffe des Sozialen wie
Freundschaft und Gemeinschaft tatsächlich vor den technischen Strukturen des Internet kapitulieren müssen. Daneben fragt sie aber auch die Nutzer eines Online-Selbsthilfeforums, wie
sie selbst ihre Online-Beziehungen einschätzen, wie wichtig sie ihnen sind und ob sie auch
außerhalb des Internet Bestand haben. Ein Ergebnis: Online geknüpfte Beziehungen genießen
eine hohe Wertschätzung - egal ob sie nur auf dem Bildschirm gepflegt werden, oder auch
beim gemeinsamen Kaffeetrinken." (Autorenreferat)
[242-F] Zysno, Peter V., Prof.Dr.; Heim, J. (Bearbeitung):
Netzbasiertes Kommunikationsmonitoring in Organisationen (NeKoMo)
INHALT: Die Qualität zielbezogener Kommunikation wird nicht nur durch die Inhalte ausgetauschter Informationen bestimmt. Auch - und gerade - formale Aspekte wie etwa die Topo-
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soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1
1.6 Mediennutzung
logie der Kommunikationsmuster, die Häufigkeit von Kommunikationsereignissen, Antwortund Umlaufzeiten prägen wesentlich den Erfolg organisationaler Kommunikation.
METHODE: Aufbauend auf langfristig erhobenen Datenbeständen anonymisierter E-Mail-Kommunikation einer zielorientierten Organisation sollen zunächst Kategorien von Kommunikationsmustern erstellt und bestimmten Aufgabentypen zugeordnet werden. Anschließend sollen
durch den Vergleich des formalen Kommunikationsverhaltens verschiedener Gruppen Empfehlungen für einzelne Teilnehmer entwickelt werden.
ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Technische Hochschule Aachen, Philosophische Fakultät, Institut für Psychologie Lehrstuhl Betriebs- und Organisationspsychologie (Jägerstr. 17-19, 52066 Aachen)
KONTAKT: Zysno, Peter (Prof.Dr. Tel. 0241-80-93991, Fax: 0241-80-92526,
e-mail: peter.zysno@psych.rwth-aachen.de)
1.7
Medienwirkung
[243-F] Al-Jabiri, Ishtar, Dipl.-Soz.; Glück, Antje, Dipl.-Journ. (Bearbeitung); Gerhards, Jürgen,
Prof.Dr.; Schäfer, Mike S., Dr. (Leitung):
Zur massenmedialen Konstruktion der Terrorismusgefahr im interkulturellen Vergleich
INHALT: Individuen und Gruppen reagieren auf Ereignisse, die sie als Bedrohung interpretieren,
mit Angst und Furcht. In der westlichen Welt wird gegenwärtig v.a. das Handeln islamistischer Terrorgruppen als zentrale Bedrohung interpretiert; in der islamischen Welt werden hingegen die völkerrechtlich teils unzureichend legitimierten Interventionen v.a. westlicher Länder als Staatsterrorismus interpretiert. Diese empfundenen Bedrohungen können zur Mobilisierung breiter Bevölkerungsgruppen sowie zur (De)Legitimierung global wirksamer Politiken führen. Die entsprechenden Wahrnehmungen und Interpretationen von Bedrohungen
speisen sich dabei meist nicht aus der unmittelbaren Erfahrung, sondern sind über Massenmedien vermittelt, die zentrale Institutionen der Konstruktion von Bedrohung und Angst darstellen. Vor diesem Hintergrund wird das beantragte Projekt eine Analyse der Medienberichterstattung über terroristische Bedrohungen im Vergleich westlicher und islamischer Länder
vorlegen. Dabei sollen die massenmedial - konkreter: im Fernsehen - dargestellten Bedrohungen und damit verbundenen massenmedialen Emotionalisierungsstrategien in einer kulturvergleichenden Perspektive herausgearbeitet werden.
METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert (TV-Sendungen ARD, BBC, CNN, Al-Jazeera, Al-Arabia). Qualitatives Interview (TV-Journalisten).
ART: BEGINN: 2008-09 ENDE: 2010-08 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: im Rahmen
des Exzellenzclusters "Languages of Emotions"
INSTITUTION: Freie Universität Berlin, FB Politik- und Sozialwissenschaften, Institut für Soziologie Arbeitsbereich Makrosoziologie (Garystr. 55, 14195 Berlin)
KONTAKT: Schäfer, Mike S. (Dr. e-mail: mike.schaefer@fu-berlin.de, Tel. 030-838-57642)
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1
1.7 Medienwirkung
147
[244-L] Banse, Gerhard:
Internet, Kultur, Demokratie, in: Peter Fleissner, Vicente Romano (Hrsg.): Digitale Medien neue Möglichkeiten für Demokratie und Partizipation?, Berlin: Trafo Verl. Weist, 2007, S. 41-56,
ISBN: 978-3-89626-553-1
INHALT: "In this article the results of two studies of the Bureau of Technology Assessment
(TAB) of the German Parliament, 'New Media and Culture' and 'Analysis of Internet based
communication in cultural perspective', are discussed. The results of the studies recommend
that one should not look for pure positive results. Instead, one should always consider the relativity of advantages and disadvantages of new media. Technology depends also on the disposition of the individual, on values, norms, expectations and on the general societal framework, which creates a selective environment for the choice of specific types of technologies."
(author's abstract)
[245-L] Bonfadelli, Heinz:
Mediensozialisation von Jugendlichen mit Migrationshintergrund: theoretische
Perspektiven und empirische Befunde, in: Zeitschrift für Soziologie der Erziehung und
Sozialisation, Jg. 28/2008, H. 3, S. 243-256 (Standort: USB Köln(38)-XG02735; Kopie über den
Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Der Beitrag befasst sich mit dem Einfluss und den Funktionen sowohl der klassischen
als auch der neuen Medien im Sozialisationsprozess von Jugendlichen mit Migrationshintergrund. Trotz der wachsenden Bedeutung dieses ethnisch geprägten und tendenziell aus bildungsfernen Familien stammenden Segments der Heranwachsenden, ist dieser soziokulturellen Gruppe in der Sozialisationsforschung wie in der Mediensozialisationsforschung bis jetzt
wenig Aufmerksamkeit zugekommen. In empirischer Hinsicht werden Befunde aus quantitativen wie qualitativen Studien zur Illustration und Vertiefung präsentiert, insbesondere aus einem Schweizer Forschungsprojekt." (Autorenreferat)
[246-L] Brosius, Hans-Bernd; Schwer, Katja:
Die Forschung über Mediengewalt: Deutungshoheit von Kommunikationswissenschaft,
Medienpsychologie oder Medienpädagogik?, (Schriftenreihe der Landeszentrale für Medien
und Kommunikation, Bd. 26), Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges. 2008, 187 S., ISBN: 978-3-83293371-5 (Standort: UB Duisburg(464)-E11KLEZ1850+2)
INHALT: "Die vorliegende Studie untersucht die wissenschaftliche und öffentliche Debatte um
Mediengewalt, um der Frage nachzugehen, ob eine der Disziplinen Kommunikations- und
Medienwissenschaft, Medienpsychologie oder Medienpädagogik in besonderer Weise die
Diskussion prägen kann. Spiegelt die öffentliche Debatte den Standard der wissenschaftlichen
Erkenntnisse wider oder sind andere Faktoren für die Präsenz von Wissenschaftlern und
Theorien verantwortlich? Welche Disziplin und welche Autoren dominieren in den Fachmedien, die in besonderer Weise dazu berufen sind, zwischen Wissenschaft und öffentlicher Debatte die Vermittlung schwieriger Inhalte zu übernehmen? Ziel der Untersuchung ist es, die
verfügbaren Aussagen zur Wirkung von Mediengewalt besser vergleichen und einordnen zu
können. Damit ist die Studie auch ein Beitrag zum besseren gegenseitigen Verständnis von
Wissenschaft und Öffentlichkeit." (Autorenreferat)
148
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1
1.7 Medienwirkung
[247-L] Döring, Nicola:
Psychische Folgen der Internetnutzung, in: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur
Wochenzeitung Das Parlament, 2008, H. 39, S. 41-46 (www.bpb.de/files/OUOX87.pdf)
INHALT: Neben den Lebensbereichen Gesundheit, Identität, soziale Beziehungen kann das Internet auch in den Bereichen Bildung, Beruf, Konsum, Freizeit Spiritualität oder Sexualität unterstützend eingesetzt werden. Dabei ist es generell so, dass den Chancen des Internet zur
Steigerung der Lebensqualität entsprechende Risiken gegenüberstehen, die durch umsichtiges
Verhalten und durch Internetkompetenz weitgehend ausgeglichen werden können. Welche
psychischen Folgen das Internet für den Einzelnen hat, wird entscheidend davon bestimmt,
wie sich die Internetaktivitäten in den Alltag einfügen. (GB)
[248-F] Eckart, Christel, Prof.Dr.; Stach, Anna, Dr. (Leitung):
Körperinszenierungen und Aufstiegsträume in neuen Fernsehformaten am Beispiel der TVSendung "Germany's Next Topmodel" und ihre Bedeutung für Selbstvorstellungen und soziale Orientierungen von jungen Frauen und Männern
INHALT: Die Pilotstudie Körperinszenierungen und Aufstiegsträume in neuen Fernsehformaten
am Beispiel der TV-Sendung "Germany's Next Topmodel" und ihre Bedeutung für Selbstvorstellungen und soziale Orientierungen von jungen Frauen und Männern ist innerhalb des Hessischen Forschungsschwerpunkts Fokus Geschlechterdifferenzen: theoretische Neuorientierungen, soziokulturelle Differenzierungsprozesse und internationale Entwicklungen an der
Schnittstelle der Forschungsfelder Arbeitsorganisation und Arbeitsbeziehungen und Körper,
Identität, Konstruktion angesiedelt. Gegenstand ist die Inhalts- und Wirkungsanalyse des
Neuen Formats "Germany's Next Topmodel" aus der Perspektive der kritischen Medienforschung. Die Casting-Show "Germany's Next Topmodel" inszeniert (Aus-)Bildungsprozesse,
die den Bewerberinnen eine Karriere als Model verspricht. Das betrifft nicht nur die Gewinnerin, die als "Topmodel" aus der Sendung gehen wird. Gezeigt werden Prüfungsleistungen
und ihre Beurteilungen durch ein ExpertInnen-Team, die den Weg zum Berufseinstieg ebnen
sollen. Im Zentrum dieser betont auf Leistung ausgerichteten Lern- und Beurteilungsprozesse
stehen die körperlichen Inszenierungen der Mädchen, aber auch die der ExpertInnen als RepräsentantInnen einer Elite der Kreativbranche. Im Fotoshooting und beim Laufstegtraining
müssen sich die Auszubildenden mit ihren Selbstpräsentationen beweisen. Der Einstieg in das
Arbeitsleben ist daher unmittelbar mit der körperlichen Inszenierung von Weiblichkeit verknüpft. Eine zentrale Rolle spielt der traumhafte soziale Aufstieg, der mit den dargestellten
Arbeitsleistungen und der inszenierten Körperlichkeit verbunden ist. Die Studie zielt auf die
Erhebung von Rezeptionsweisen und kollektiven Bearbeitungen der Sendung in Gruppen sowie auf individuelle Orientierungs- und Verarbeitungsprozesse, die in Einzelinterviews herausgearbeitet werden sollen. Mit der Perspektive auf die Verbindung der Körperpräsentation
mit Lern- und Arbeitsprozessen verbindet das Projekt Themen der Arbeitsschwerpunkte Arbeitsorganisation und Arbeitsbeziehungen und Körper, Identität, Konstruktion. Diese Überschneidung verweist ihrerseits auf Wandlungsprozesse in der Arbeitsgesellschaft, sowie auf
Wandlungsprozesse im körperlichen Selbstbezug, der um das Thema der Selbstoptimierung
kreist. Die Wandlungsprozesse berühren die Selbstverständnisse von Frauen und Männern.
Für die neuen Selbstverständnisse liefern massenwirksame Neue Formate Modelle.
ART: BEGINN: 2006-04 ENDE: 2008-08 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER:
Land Hessen Ministerium für Wissenschaft und Kunst
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1
1.7 Medienwirkung
149
INSTITUTION: Universität Kassel, FB 05 Gesellschaftswissenschaften, Fachgruppe Soziologie
Fachgebiet Frauen- und Geschlechterforschung (34109 Kassel); Universität Kassel, Interdisziplinäre Arbeitsgruppe Frauen- und Geschlechterforschung (34109 Kassel)
KONTAKT: Stach, Anna (Dr. Tel. 0561-804-2883, Fax: 0561-804-3068,
e-mail: astach@uni-kassel.de)
[249-L] Fischer, Thomas:
Jugendmedienschutz - überflüssige Bevormundung oder notwendiger Gewaltschutz?: ein
Beitrag für und über die öffentliche Diskussion zur Mediengewalt, in: tv diskurs :
Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 12/2008, H. 1, S. 56-61
INHALT: Seit der Markteinführung des Mediums Video Ende der 70-er Jahre wird in der Öffentlichkeit das Thema Gewalt in den Medien diskutiert. Einführung des privaten Fernsehens
Mitte der 80-er Jahre und später Markteinführung der Computerspiele führten jeweils zur
Verstärkung der öffentlichen Debatten und zu Veränderungen der Jugendschutzmaßnahmen.
Nach Geschehnissen wie dem Amoklauf in Erfurt setzte eine aufgeregte Berichterstattung
ein, die weit von einer sachlichen Auseinandersetzung entfernt war. Ergebnisse der Medienwirkungsforschung wurden und werden oft auf die bloßen kausalen Zusammenhänge reduziert und verfälscht. Populistische politische Reaktionen und Förderungen nach Verboten sind
keine Seltenheit. In seinem Resumé stellt der Autor fest, dass die emotionalisierte öffentliche
Diskussion eine sachliche Auseinandersetzung mit dem Thema Mediengewalt erschwert. Die
Frage nach der Wirkung kann nicht ohne die Frage nach der Hinwendung zu Mediengewalt
gestellt werden. Sonst "besteht die Gefahr, Jugendlichen Stärken und Kompetenzen abzusprechen, die sich gerade beim Umgang mit neuen Medien zeigen". (PT2)
[250-F] Franzen, Martina, M.A. (Bearbeitung); Weingart, Peter, Prof.Dr. (Betreuung):
Torwächter der Wissenschaft oder Einfallstor für die Massenmedien? Zur Rolle der Wissenschaftsjournale am Beispiel der Stammzellforschung
INHALT: Die wissenschaftliche Publikation gilt als basales Element des wissenschaftlichen
Kommunikationssystems. Während die Herstellung von Wissen strikten internen Kriterien
genügen muss, entzieht sich die Darstellung von Wissen der wissenschaftlichen Kontrolle.
Auf der Darstellungsebene ist die moderne Wissenschaft von technischen Verbreitungsmedien abhängig. Die Operationen des wissenschaftlichen Funktionssystems müssen sich demzufolge an den Selektionsentscheidungen von Organisationen - in dem hier vorliegenden Fall
also an den redaktionellen Standards der Wissenschaftsjournale - orientieren. An dieser Stelle
werden zwei Entscheidungen wirksam, die folgenreich für das Wissenschaftssystem sind:
zum einen die Selbstselektion des Autors (gesteuert über die disziplinäre Ausrichtung und
den Impact Faktor des Journals) und zum anderen die redaktionelle Entscheidung seitens der
Wissenschaftsjournale über die Annahme oder Ablehnung von Beiträgen. Neben der rein wissenschaftlichen Relevanz der eingereichten Manuskripte finden bei den Herausgeberentscheidungen auch weitere Kriterien Berücksichtigung, die nicht dem wissenschaftlichen Primärcode der Wahrheit verpflichtet sind, wie z.B. die Reputation des Autors, aber auch solche - so
die These - die die massenmediale Anschlussfähigkeit des veröffentlichten wissenschaftlichen
Ergebnisses ermöglichen, um den Marktwert des Journals zu steigern. Das Forschungsziel besteht darin, die Medialisierungstendenzen innerhalb des wissenschaftlichen Funktionssystems
150
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1
1.7 Medienwirkung
empirisch auf der Basis von naturwissenschaftlichen Publikationen sowie ihrer begleitenden
Kommentierungen innerhalb der Wissenschaftsjournale zu erfassen und in ihren Konsequenzen für die Wissenschaftsdynamik zu analysieren. Fokussiert wird hierbei auf die Programmierungsleistungen von Wissenschaft in Bezug auf Nachrichtenwerte. Als Fallbeispiel dient
die Stammzellforschung im Beobachtungszeitraum von 1998-2007. Projekthomepage unter:
www.uni-bielefeld.de/iwt/gk/personen/mitglieder/franzen/promotion.html .
ZEITRAUM: 1998-2007
VERÖFFENTLICHUNGEN: Franzen, Martina: Torwächter der Wissenschaft oder Einfallstor
für die Massenmedien? Zur Rolle von Science und Nature an der Schnittstelle von Wissenschaft und Öffentlichkeit. in: Stöckel, S. (Hrsg.): Verwissenschaftlichung der Gesellschaft Vergesellschaftung der Wissenschaft. Wissenschaftszeitschriften im 19. und 20. Jahrhundert.
Stuttgart: Steiner (im Erscheinen).
ART: BEGINN: 2005-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Bielefeld, Fak. für Soziologie, International Graduate School in Sociology -IGSS- (Postfach 100131, 33501 Bielefeld); Universität Bielefeld, Graduiertenkolleg
724 "Auf dem Weg in die Wissensgesellschaft: Wissenschaft in Anwendungs- und Beratungskontexten" (Postfach 100131, 33501 Bielefeld)
KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: martina_franzen@web.de)
[251-L] Gottberg, Joachim von:
Empathie, Medien und Jugendschutz: Mitgefühl kann auch zu Gewalt und Intoleranz
führen, in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 12/2008, H. 1, S. 36-39
INHALT: Empathie, die Fähigkeit, sich in andere einzufühlen, ist eine wichtige Voraussetzung
für das Funktionieren von Gemeinschaft und bildet die Grundlage für religiöse und gesellschaftliche Wertvorstellungen. Was die Medienberichterstattung betrifft, "so ist die Empathie
ein ganz wichtiger Effekt, der letztlich dazu führt, dass wir uns um andere kümmern, dass wir
deren Perspektive verstehen und dass wir hilfsbereit sind". Am Beispiel der Reaktionen auf
den Völkermord in Ruanda, bei dem 1994 über eine Million Menschen ums Leben kam und
der Tsunami-Katastrophe in Thailand, der Weihnachten 2004 200000 Menschen zum Opfer
fielen, wird sichtbar, dass unsere Empathiefähigkeit nicht mechanischen Gesetzen folgt. Ob
und wie wir reagieren, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Nähe zu den Opfern, besondere Hilflosigkeit der Opfer, Übersichtlichkeit der Zusammenhänge, Kenntnis der Krisengebiete, Bilder von individuellem Leid sind die wichtigsten dieser Faktoren. Der Autor erinnert
daran, dass Empathie keinesfalls nur prosoziale Wirkungen hat. Sie kann auch Aggressionen
und Gewaltbereitschaft gegenüber den Tätern und zur Entstehung bzw. Festigung der Vorurteile führen. (PT2)
[252-L] Gräb, Wilhelm:
Das Fernsehen als religiöser Sinnproduzent, in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen
Medien, Jg. 12/2008, H. 2, S. 48-53
INHALT: "Das Fernsehen erfüllt zahlreiche religiöse Funktionen. Es schreibt die alten Mythen
vom Ursprung und Ende alller Dinge weiter, liefert Strategien zur Bewältigung alltäglicher
Beziehungsprobleme, aber auch der Krisen- und Grenzerfahrungen des Lebens. Es baut mora-
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1.7 Medienwirkung
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lische Resonanzräume auf, führt in die Begegnung mit dem Geheimnisvollen der Wirklichkeit und verbindet die Menschen bei besonderen Ereignissen wie 9/11 zu einer weltweiten
Kommunikationsgemeinschaft." Die einzelnen Funktionen werden im Beitrag dargestellt.
(PT2)
[253-L] Grau, Alexander:
Empathie - die kurze Geschichte eines großen Gefühls, in: tv diskurs : Verantwortung in
audiovisuellen Medien, Jg. 12/2008, H. 1, S. 31-35
INHALT: "Einfühlungstheorien, die diesen Namen tragen, gibt es seit dem 19. Jahrhundert.
Theorien der Einfühlung gibt es allerdings seit der Antike. vor allem für Aristoteles ist die
Einfühlung ein wesentlicher Aspekt der Rhetorik und Poetik. Die Aufklärung entdeckt sie als
anthropologische Grundlage einer Ethik. Insbesondere Diderot sieht aber, dass dieser ethische
Ansatz ohne mediale Kommunikation leer bleibt - ein Gedanke, der sich noch in Susan Sontags berühmten Essay 'Das Leiden anderer betrachten' wiederfindet." (Autorenreferat)
[254-L] Heinen, Christina:
Was kann die Hirnforschung zu einer Theorie der Medienwirkung beitragen?: die tv
impuls-Tagung am 19. Oktober 2007 widmete sich dem Dialog zwischen Hirnforschung und
Sozialwissenschaften, in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 12/2008, H. 1,
S. 102-105
INHALT: Angesichts der Debatten um die Wirkung des erhöhten Medienkonsums und problematischer Medieninhalte auf Kinder haben im Rahmen der Veranstaltungsreihe der Freiwilligen
Selbstkontrolle Fernsehen (FSF) Hirnforscher und Sozialwissenschaftler darüber diskutiert,
ob neurologische Forschungsergebnisse als Argumente in der der Medienwirkungsforschung
genutzt werden können. In dem Bericht werden die Vorträge der Veranstaltung und die anschließende Podiumsdiskussion zusammengefasst. Die Experten warnten davor, die Befunde
der Hirnforschung hinsichtlich ihrer Aussagekraft und Reichweite überzubewerten. In der
Hirnforschung handelt es sich noch überwiegend um Korrelationsexperimente, die ein bestimmtes Verhalten mit lokalisierbaren Gehirnarealen in Verbindung bringen. Diese statistischen Korrelationen dürfen nicht in kausale Zusammenhänge umgedeutet werden, wie es in
der populistischen Argumentation oft geschieht. (PT)
[255-L] Holzer, Boris:
Seebeben mit Zuschauer: die Tsunami-Katastrophe als Weltereignis, in: Stefan Nacke, René
Unkelbach, Tobias Werron (Hrsg.): Weltereignisse : theoretische und empirische Perspektiven,
Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2008, S. 227-247, ISBN: 978-3-531-15311-7
INHALT: Es wird gezeigt, dass die Berichte über die Tsunami-Katastrophe und die sich anschließenden Diskussionen nicht nur in dem Sinn "international", dass an mehreren Orten der Welt
und in vielen Sprachen über ein und dasselbe Thema geredet wurde. Vielmehr wurde im Rahmen dieses Diskurses die Weltgesellschaft selbst thematisch. Das ist insofern bemerkenswert,
als die "Weltgesellschaft" oft einen eher diffusen - und nach Meinung einiger Beobachter:
hoffnungslos abstrakten - Hintergrund sozialen Handelns abgibt. Für einen beschränkten Zeit-
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raum aber wurde die Semantik der Weltgesellschaft gleichsam zur Praxis: Sowohl in der Gegenüberstellung mit der äußeren Natur als auch in der Reflexion interner Differenzen wurde
die Einheit eines globalen Gesellschaftssystems kommunikativ zugänglich gemacht und damit selbst zum Thema. Man könnte auch von einem Fall akuter oder "heißer" Kosmopolitisierung sprechen - im Unterschied zur "banalen", unbemerkt bleibenden Kosmopolitisierung des
Alltags. Bevor diese Hypothese im letzten Teil des Artikels anhand der Darstellung des Tsunamis und seiner Folgen in den Massenmedien überprüft wird, wird der Stellenwert dieser Katastrophe in der Weltgesellschaft des beginnenden 21. Jahrhunderts in drei Schritten präzisieren: Zunächst wird die Tsunami-Katastrophe als ein "Weltereignis" dargestellt, das durch die
globale Teilnahme Betroffener einerseits und nicht betroffener Zuschauer andererseits konstituiert wurde. Im Anschluss wird gezeigt, an welchen Punkten der Kontext einer entwickelten
Weltgesellschaft dieses Ereignis von früheren Naturkatastrophen, insbesondere dem Erdbeben von Lissabon, abhebt. Drittens wird die Rolle von Hilfsorganisationen und spontanen
Hilfsprojekten für die episodische Realisierung und zeitweise "Eskalation" transnationaler
Solidarität herausgestellt. Abschließend wird untersucht, in welcher Form "Weltgesellschaft"
im Rahmen der Tsunami-Berichterstattung konkret thematisiert und damit performativ ins
Zentrum der Solidaritätskundgebungen und Spendenrituale gestellt wurde. (LO2)
[256-L] Hopf, Werner H.; Huber, Günter L.; Weiß, Rudolf H.:
Media violence and youth violence: a 2-year longitudinal study, in: Journal of media
psychology : theories, methods, and applications, Vol. 20/2008, Nr. 3, S. 79-96 (Standort: UB
Bonn(5)-Z91/171)
INHALT: Die Häufigkeit der Kontakte mit Mediengewalt und acht zusätzliche Risikofaktoren
wurden mit Hilfe einer Pfadanalyse in einer zweijährigen Langzeitstudie analysiert. Die Kontakte mit Mediengewalt (Gesamtzahl) hatten einen größeren Einfluss auf das Gewaltverhalten
der untersuchten Schüler (ß=28) und spätere gewalttätige Straftaten (ß=30) als andere Risikofaktoren. Direkte Auswirkungen wurden auch durch im 1. Zeitraum angesprochene Risikofaktoren ausgelöst, die dann wiederum durch die verbleibenden Risikofaktoren in der zweiten
und dritten Analyseschicht verstärkt wurden. Folgende Teilergebnisse sind von besonderer
Relevanz: 1. elektronische Videospiele sind der stärkste Risikofaktor in Bezug auf Gewaltkriminalität und 2. aggressive Stimmungen sind in Verbindung mit Rachemotiven die Hauptrisikofaktoren für Gewalt in der Schule und Gewaltkriminalität, sei es dass diese durch Medien
(Fernsehen) ausgelöst wurden oder auf realen Erfahrungen beruhen. Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass je häufiger Kinder Horror- und Gewaltfilme während ihrer Kindheit
sehen und je häufiger sie gewalttätige elektronische Videospiele zu Beginn ihrer Adoleszenz
spielen, desto gewalttätiger und straffälliger werden diese Schüler im Alter von 14 Jahren
sein. (UNübers.)
[257-L] Kaminski, Winfred (Interviewter); Gottberg, Joachim von (Interviewer):
Entscheiden, zu wem man hält: trotz Empathie können wir nicht mit allen gleichermaßen
fühlen, in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 12/2008, H. 1, S. 24-29
INHALT: "Wenn wir Romane lesen oder Filme sehen, fiebern wir mit, als würden wir die Handlung selbst erleben. Unsere Fähigkeit zur Empathie macht es uns möglich, mit den Protagonisten zu lachen, zu weinen, uns mit ihnen zu freuen oder zu fürchten. Verliebt sich 'unsere'
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1.7 Medienwirkung
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Filmfigur, fühlen wir das Glück, wenn die Gefühle erwidert werden, aber auch den Kummer,
wenn die Liebe unglücklich verläuft. Aber was machen wir, wenn sich zwei in dieselbe Frau
oder denselben Mann verlieben? Über die Bedeutung von Empathie bei Medienerleben
sprach 'tv diskurs' mit dem Direktor des Instituts für Medienforschung und Medienpädagogik." (Autorenreferat)
[258-L] Kissau, Kathrin:
Das Integrationspotential des Internet für Migranten, (VS research), Wiesbaden: VS Verl. für
Sozialwiss. 2008, 225 S., ISBN: 978-3-531-15991-1 (Standort: UB Bonn(5)-2008/4297)
INHALT: "Die Entwicklungen der modernen Informationstechnologien verstärken die Prozesse
der Entgrenzung und Verflechtung, die unter dem Schlagwort 'Globalisierung' subsumiert
werden können. Dies wirkt sich auch auf gesellschaftliche Strukturbedingungen in Deutschland aus, die zeitgleich vom Wandel hin zu einer Einwanderungsgesellschaft beeinflusst werden. Migranten sind dadurch mit einer Aufnahmegesellschaft konfrontiert, in der das Internet
eine zunehmende Bedeutung einnimmt. Hier stellt sich die Frage, welche Rolle dieses Medium für Migranten bei der Integration im Aufnahmeland spielen kann. Kathrin Kissau zeigt
am Beispiel jüdischer Einwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion, dass das Internet ihre
Eingliederung und gesellschaftliche Teilhabe erleichtern und forcieren kann. Über Prozesse
der Information, Kommunikation und Partizipation können Migranten so mit Hilfe des Internet in die Aufnahmegesellschaft eingebunden werden und sich selbst ein neues soziales Netzwerk aufbauen." (Autorenreferat)
[259-L] Klein, Markus; Pitsch, Werner; Emrich, Eike:
Vom Umgang mit Krisen: empirische Befunde zum Kollektivgut Gesundheit bei Kindern
und Jugendlichen, in: Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.): Die Natur der Gesellschaft :
Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006.
Teilbd. 1 u. 2, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2008, S. 2743-2755, ISBN: 978-3-593-38440-5
INHALT: "In Anlehnung an Opp (1978, 18) kann von einer 'Krise' dann gesprochen werden,
wenn Individuen in einer bestimmten Anzahl einen auf die Produktion eines Kollektivgutes
(wie z.B. Gesundheit) bezogenen Sachverhalt wahrnehmen, der als unerwünscht betrachtet
wird. Das Vorliegen einer tatsächlichen Krise ist grundsätzlich an die Existenz des perzipierten Sachverhalts gebunden. In dem anderen Fall, nämlich dass der Sachverhalt real gar nicht
vorhanden ist, spricht man von einer 'eingebildeten Krise' (ebd.). Eine 'soziale Krisenkonstruktion', also die Zuschreibung einer spezifisch negativ eingeschätzten Qualität zu einem
sozialen, auf die Produktion von Kollektivgütern bezogenen Sachverhalt, verläuft unabhängig
davon, ob der perzipierte Sachverhalt vorhanden ist oder nicht. Am Beispiel der Diskussion
über sportmotorische Leistungsfähigkeit und Gesundheit von Kindern und Jugendlichen soll
demonstriert werden, wie mit Hilfe der massenmedialen Darstellung besorgniserregender Zustände eine Krise in den genannten Bereichen konstruiert und nachfolgend ihre Legitimationsfunktion für die (Sport-)Wissenschaft sowie für Sportorganisationen illustriert wird (vgl.
Emrich i. Dr.). Entsprechend der Definition Opps ist zunächst zu klären, ob es die behauptete
Krise überhaupt gibt. Anhand einer empirischen Studie zur motorischen Leistungsfähigkeit
und Gesundheit von Kindern kann dabei gezeigt werden, dass die in der Diskussion unterstellten Sachverhalte in der Realität nicht in der Eindeutigkeit belegbar sind, wie dies vieler-
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1.7 Medienwirkung
orts dargestellt wird. Die Datenerhebung geschah im Rahmen der IDEFIKS-Studie im Saarland. Insgesamt wurden 931 Schülerinnen und Schüler verschiedener Schularten (Gymnasien,
Erweiterte Realschulen und Gesamtschulen) im Saarland (überwiegend der 9. Klassenstufe)
sowie deren Eltern zu verschiedenen Aspekten des Gesundheits- und Bewegungsverhaltens
befragt. 222 dieser Schülerinnen und Schüler wurden weiterhin medizinisch und sportmotorisch untersucht. Eine krisenhafte Verschlechterung von motorischen Leistungen sowie eine
Zunahme gesundheitlicher Defizite im Vergleich mit älteren Studien lassen sich mit den Daten nicht belegen. In der medialen Darstellung auch durch Vertreter der Sportwissenschaft
zeigen sich dagegen Muster von öffentlicher Aufmerksamkeitserzeugung durch krisenhafte
Darstellungen und eine Inflation starker Wörter (negatives Kassandra-Syndrom, vgl. Weingart, 2001, ähnlich in der Argumentation Kurucz, 1986). Dies bildet die Legitimationsbasis
für in der Gesundheitspolitik mit Unterstützung des organisierten Sports reklamierte Ansprüche einer 'Reglementierung' des Umgangs mit dem Körper zur Herstellung des Kollektivgutes
Gesundheit." (Autorenreferat)
[260-L] Kunczik, Michael:
Medien und Gewalt: Der aktuelle Forschungsstand, in: Ullrich Dittler, Michael Hoyer (Hrsg.):
Aufwachsen in virtuellen Medienwelten : Chancen und Gefahren digitaler Medien aus
medienpsychologischer und medienpädagogischer Perspektive, München: KoPaed, 2008, S. 163185, ISBN: 978-3-86736-045-6 (Standort: UB Köln(38)-35A7113)
INHALT: Der Verfasser gibt einen Überblick über aktuelle theoretische Erklärungsansätze zum
Thema "Medien und Gewalt" und Medienwirkungstheorien. Behandelt werden die Katharsisthese, die Inhibitionsthese, die Habitualisierungsthese, die Kultivierungsthese, die Suggestionsthese, die Excitation-Transfer-These, die Stimulationsthese, Priming-Ansätze, die SkriptTheorie sowie die Theorie des Beobachtungslernens. Der Verfasser geht dann auf den Stand
der empirischen Forschung ein, die inhaltsanalytische Studien, Metaanalysen, Problemgruppenanalysen und Studien zur subjektiven Gewaltwahrnehmung umfasst. Im Resultat zeigt
sich, dass die These von der Wirkungslosigkeit der Medien nicht länger haltbar ist. Bei Vorliegen entsprechender Randbedingungen kann Mediengewalt einen Beitrag zur Herausbildung violenter Persönlichkeiten liefern. (ICE2)
[261-L] Lukesch, Helmut:
Sozialisation durch Massenmedien, in: Klaus Hurrelmann, Matthias Grundmann, Sabine Walper
(Hrsg.) - 7. vollst. überarb. Aufl.: Handbuch Sozialisationsforschung, Weinheim: Beltz, 2008, S.
384-395, ISBN: 978-3-407-83160-6 (Standort: UB Bonn(5)-2008/5009)
INHALT: Medien sind heutzutage ausgesprochen weit verbreitet und der Medienkonsum ist ausgeprägt. Massenmedien sind aber auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, und es sind einige
wenige Menschen, die entscheiden, welche Botschaften massenmedial vermittelt und verbreitet werden. Medienkonsum ist zu einer bedeutenden Sozialisationserfahrung geworden und
die Medien haben eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Weltbildern. Der Beitrag beschreibt Sozialisationsprozesse als "inzidentelles Lernen", das nicht geplant, sondern zufällig
geschieht - nicht jedoch regellos. Medienkonsum kann Konsequenzen nach sich ziehen, die
den Medienmachern nicht bewusst und von ihnen auch nicht intendiert waren. So etwa, wenn
Misstrauen gegenüber Fremden bei älteren Frauen durch hohen medialen Gewaltkonsum ge-
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1.7 Medienwirkung
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fördert wird. Der Artikel wendet sich der Frage zu, ob der Mensch "Subjekt" oder "Objekt"
im medialen Sozialisationsprozess ist. Menschen können durch Konsum bestimmter Fernsehszenen kompensatorischen Genuss aus dem Mediengebrauch ziehen, also etwa eigenen
Gewaltphantasien Befriedigung verschaffen durch das Anschauen entsprechender Szenen in
einem Medium. Medienkonsum kann dazu beitragen, dass ein "Skript" (=Handlungsmuster)
aktiv generiert wird, das zuvor im Fernsehen beobachtet wurde: In späteren Alltagssituationen können diese Skripte dann unter Umständen aktiviert werden, auch wenn die "reale Situation" dann nur sehr oberflächlich der Filmsituation ähnelt. "Medienbotschaften" können einen
"Priming-Effekt" haben, indem ein Subsystem des semantischen Gedächtnisses etwa allgemein aggressive Gedanken und "Skripts des Betreffenden "ansprechen" kann. Der Beitrag
weist dann auf Bereiche hin, in denen Sozialisationseffekte des Medienkonsums gefunden
werden konnten. Einmal ist dies der Bereich der "Stereotypen- und Vorurteilsbildung": Geschlechtsrollen- und Berufsstereotypen und Vorstellungen über psychisch Kranke und Behinderte sowie "rassische, ethnische oder religiöse Minderheiten" können durch entsprechende
mediale Darstellungen gefördert werden. Außerdem kann Medienkonsum ungünstige Auswirkungen auf Schulleistungen haben, insbesondere dann, wenn er parallel zur Erledigung von
Aufgaben stattfindet. Schließlich findet sich Sozialisation durch Medien auch bei der Vermittlung politischer Positionen (etwa im Wahlkampf) oder bei der Konsumenten-orientierten
Produktwerbung (die insbesondere für die privaten Medienunternehmen eine große Rolle
spielt). Der Beitrag bringt abschließend die Auffassung zum Ausdruck, dass ein zu ausgedehnter und umfassender Medienkonsum insbesondere bei Kindern und Jugendlichen wohl
eher negative Auswirkungen haben dürfte. (ICB)
[262-L] Matthes, Jörg:
Framing-Effekte: zum Einfluss der Politikberichterstattung auf die Einstellungen der
Rezipienten, (Rezeptionsforschung, Bd. 13), München: R. Fischer 2007, 339, X S., ISBN: 978-388927-438-0 (Standort: UB Bonn(5)-2008/3145)
INHALT: Ziel der Untersuchung ist es, die Wirkungen der politischen Medienberichterstattung
auf die Einstellung der Bürger zu untersuchen. Als forschungsleitende Perspektive dient der
Framing-Ansatz. Zunächst erfolgt ein detaillierter Überblick zum Framing in Kommunikationsprozessen - strategischem Framing von Kommunikatoren, Framing bei Journalisten, Frames in Medientexten, Frames bei Rezipienten sowie zur Wirkung von Frames. Überlegungen
zur Messung und Wirkung von Frames schließen sich an. Vor diesem Hintergrund werden
Ergebnisse einer empirischen Studie zum Thema Arbeitslosigkeit vorgelegt, in der die Daten
einer Inhaltsanalyse mit einer Panelbefragung der Rezipienten verknüpft werden. Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass die Berichterstattung zum Thema Arbeitslosigkeit die
realen politischen Einstellungen der Rezipienten beeinflusst. Dieser Einfluss hängt allerdings
von der Art der Einstellungsbildung ab. Überlegungen zur Zukunft des Framing-Ansatzes
schließen die Untersuchung ab. (ICE2)
156
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1.7 Medienwirkung
[263-L] McCurdy, Patrick M.:
Inside the media event: examining the media practices of Dissent! at the Hori-Zone ecovillage at the 2005 G8 Gleneagles Summit, in: Communications : the European Journal of
Communication Research, Vol. 33/2008, Nr. 3, S. 293-311 (Standort: USB Köln(38)-MXA00767;
Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.reference-global.com/toc/comm/33/3)
INHALT: Internationale Konferenzen wie der G8-Gipfel haben sich von abgeschotteten Treffen
der wirtschaftlichen Elite zu originären politischen Medienevents entwickelt. Die vorherrschende Beschäftigung mit derartigen Events ist textzentriert, wobei im Mittelpunkt die Art
und Weise der Protestberichterstattung und die Aktionen und Interaktionen an den jeweiligen
Orten stehen. Medienevents sollten aber auch aus der Perspektive derjenigen untersucht werden, die Teil dieses Ereignisses sind. In diesem Sinne unternimmt der Beitrag den Versuch
mit Hilfe eines Mediatisierungsansatzes die Medienpraktiken des Dissent!?-Netzwerkes beim
G8-Gipfel und speziell das Ökodorf Hori-Zone zu analysieren. In Folge der Einschätzung des
G8-Gipfels als Medienevent wurde Hori-Zone als ein eigener Ort innerhalb dieses Medienevents eingerichtet. Die Analyse der Proteste, die von diesem Lager ausgingen, kommt zu dem
Ergebnis, dass diese als Teil des Medienevents eine Transformation von direkter zu spektakulärer Aktion erfuhren. Abschließend werden die Bedeutung und die Implikationen des Verständnisses politischer Medienevents aus der Perspektive derer, die Teil eines solchen Events
sind, zusammengefasst. (UNübers.)
[264-L] McRobbie, Angela:
Make-over-TV und postfeministische symbolische Gewalt, in: Robert Schmidt, Volker
Woltersdorff (Hrsg.): Symbolische Gewalt : Herrschaftsanalyse nach Pierre Bourdieu, Konstanz:
UVK Verl.-Ges., 2008, S. 169-192, ISBN: 978-3-86764-121-0
INHALT: Die Verfasserin untersucht eine auf den Erfordernissen des zeitgenössischen sozioökonomischen Systems beruhende 'Frauenbewegung' und zeigt, dass der Ort für die Durchführung und Orchestrierung dieser Bewegung auf dem Terrain der Populärkultur, insbesondere
des Genres der sogenannten Make-over-TV-Programme zu finden ist. Die Schlüsselfunktion
dieser Stilberatungs-Programmformate ist es, Frauen von einem momentan als unakzeptabel
betrachteten Zustand in einen anderen zu versetzen, nämlich einen stark verbesserten Zustand
des guten Aussehens und des Wohlbefindens. Diese 'Frauenbewegung' bezieht sich auf die
Notwendigkeit für Frauen, insbesondere die unter 50-Jährigen, welche noch immer einen potenziellen Wert für den Arbeitsmarkt darstellen, als aktive Teilnehmerinnen auf diesem Markt
sowie in der Konsumgesellschaft aufzutreten bzw. sich daran zu orientieren, da das dann verfügbare Einkommen neue Bereiche des Kaufens und Shoppens erschließt. Diese Fernsehprogramme eröffnen für diese Frauen, insbesondere denen aus der Arbeiter- oder der unteren
Mittelklasse, nicht nur einfach das Feld der Konsumgesellschaft, sondern sie leiten sie aktiv
an, sodass sie lernen, die richtige Auswahl zu treffen. Dieser transformative Effekt führt zu
einer gesünderen Subjektivität, zu Frohsinn, einem besseren 'Selbstwertgefühl' und einer verbesserten Qualität sexueller Beziehungen. Das landesweite Fernsehen beschäftigt sich damit,
an den Selbstbildern von Frauen zu arbeiten, die in der Vergangenheit leicht hätten übersehen
oder unsichtbar gemacht werden können, während sie den Lebenszyklus von Heirat, Kinderkriegen und Älterwerden durchschritten. Heute jedoch ist es zu einem Charakteristikum, beinahe einem Anspruch im Leben der Frauen geworden, aus dem Schatten ins Rampenlicht der
Sichtbarkeit zu treten, in eine Helligkeit, die eine geradezu dramatisierende Wirkung des In-
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1.7 Medienwirkung
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dividuums nach sich zieht, eine Art Spektakularisierung femininer Subjektivität, die zur
Norm wird. (ICF2)
[265-L] Mikos, Lothar:
Trauer, Wut und Leidenschaft: Empathie bei Film und Fernsehen, in: tv diskurs :
Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 12/2008, H. 1, S. 19-23
INHALT: "Filme und Fernsehsendungen werden nicht nur verstanden, sondern auch emotional
wahrgenommen. Dabei spielen die Figuren, die in fiktionalen Erzählungen auftauchen, eine
besondere Rolle. Es gibt verschiedene Arten von emotionalen Beziehungen, die Zuschauer zu
diesen Figuren aufbauen können: von der Identifikation und Projektion bis hin zu parasozialer
Interaktion und Empathie. Letztere zeichnet sich dadurch aus, dass die Zuschauer mit den
Film- und Fernsehfiguren mitfühlen. Um dies zu ermöglichen, sind allerdings bestimmte
Strukturen in den audiovisuellen Erzählungen ebenso notwendig wie bestimmte Voraussetzungen bei den Zuschauern." Mit Blick auf Kinder lässt sich folgern, dass für Kinder die imaginative Empathie schwerer als die körperliche Empathie nachzuvollziehen ist. Sie müssen
erst die Figuren und ihren moralischen Standpunkt verstehen und bewerten können um sie
sympathisch zu finden. (PT2)
[266-L] Mikos, Lothar:
Fernsehen und Globalisierung der Fankultur, in: Michael Rautenberg, Angela Tillmann,
Lothar Böhnisch (Hrsg.): Doppelpässe : eine sozialwissenschaftliche Fußballschule, Weinheim:
Juventa Verl., 2008, S. 271-290, ISBN: 978-3-7799-1739-7
INHALT: Der soziale Wandel, der sich auf gesellschaftlicher Ebene in Formen der Detraditionalisierung und Deterritorialisierung der reflexiven Moderne zeigt, hat, so der Verfasser, auch
den Fußball als kulturelles und soziales Phänomen erfasst. Das betrifft sowohl die Struktur
der Fußballligen, der Verbände und Vereine als auch die Struktur der Konstitution von Fangemeinden. Aufgrund der Professionalisierung, Kommerzialisierung und Mediatisierung des
Fußballs auf globaler Ebene haben sich Fangemeinden von lokal gebundenen face-to-faceGemeinschaften zu globalen, medienvermittelten imaginierten Gemeinschaften entwickelt.
Beide Formen von Fangemeinden existieren nebeneinander und einige individuelle Fans leben auch beide Formen des Fantums aus. Im globalen Medien/Sport-Komplex zielen die Aktivitäten von Vereinen, Sponsoren, Werbetreibenden, der Telekommunikations- und der Medienindustrie auf die imaginierten Gemeinschaften. Diese stellen aus deren Perspektive ein
Marktpotenzial dar. Die mit der reflexiven Moderne und der Mediatisierung und Kommerzialisierung des Fußballs verbundenen Entwicklungen werden von der traditionellen Fanszene,
zu der auch intellektuelle Fans gehören, eher negativ bewertet. Das ist aber ahistorisch, denn
der Fußball und seine Fans sind Teil einer kulturellen, sozialen und gesellschaftlichen Entwicklung und aus dieser auch nicht herauszulösen. Als Fußballanhänger mag man die Veränderungen des Fußballs und der Fankulturen bedauern, doch sowohl über das Fernsehen als
auch über den wachsenden Markt für Fantourismus besteht zumindest die Möglichkeit den eigenen Erfahrungshorizont zu erweitern. Nationaler und lokaler Fußball kann, so die These,
dank dieser Entwicklung weltweit Fans begeistern, sofern sie über das Fernsehen am Geschehen in den lokalen und nationalen Ligen teilhaben können. Zugleich können sich Fans auf der
ganzen Welt dank der global operierenden Merchandisingindustrie mit den Objekten ihrer
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1.7 Medienwirkung
Fanbegierde eindecken und damit ihrer Zugehörigkeit zu einer Fangemeinde auch symbolisch
Ausdruck verleihen. (ICF2)
[267-F] Möller, Ingrid, Dr.phil. (Bearbeitung); Krahé, Barbara, Prof.Dr. (Betreuung):
Mediengewalt und Aggression: eine längsschnittliche Betrachtung des Zusammenhangs am
Beispiel des Konsums gewalthaltiger Bildschirmspiele
INHALT: In einer Längsschnittstudie wurde untersucht, inwieweit sich die regelmäßige Beschäftigung mit dem Medium der gewalthaltigen Bildschirmspiele auf aggressionsbegünstigende
Kognitionen und die Aufrechterhaltung einer aggressiven Persönlichkeitsdisposition auswirkt. Es wurden insgesamt N=349 Mädchen und Jungen im Alter von 12 bis 16 Jahren im
Abstand von sechs Monaten zweimal zu ihrem Konsum von und der Präferenz für gewalthaltige Bildschirmspiele sowie zu normativen Überzeugung bzgl. der Angemessenheit aggressiven Verhaltens in Konfliktsituationen und zur feindseligen Attribution in uneindeutigen Situationen befragt. Geschlecht und Aggressivität wurden als antezedente Variablen des Gewaltspielkonsums berücksichtigt. Die Ergebnisse zeigten, dass zwar sowohl Jungen als auch
Mädchen regelmäßig Bildschirmspiele nutzten, sich aber insbesondere die hochaggressiven
Jungen zu den Gewaltgenres hingezogen fühlten. Die Analyse der querschnittlichen Zusammenhänge zu T1 erbrachte, dass der Gewaltspielkonsum erwartungskonform die Akzeptanz
physisch-aggressiver Handlungen vorhersagte: Je mehr sie sich mit Kampfspielen beschäftigten, desto mehr stimmten Jugendliche physisch-aggressiven Verhaltensweisen als angemessener Reaktion auf einen Konflikt zu. Dieser Zusammenhang wurde dabei durch einen Moderatoreffekt der Aggressivität qualifiziert: Danach stimmten insbesondere diejenigen Jugendlichen, die sich selbst als aggressiv beschrieben und zusätzlich viel Gewaltspiele nutzten, den
aggressiven Normen zu. Der Einfluss des Medienkonsums auf die Attribution in uneindeutigen sozialen Interaktionen zeigte sich hingegen nur indirekt, fast vollständig durch die normativen Überzeugungen vermittelt. Die Analyse der längsschnittlichen Daten über den Zeitraum
eines halben Jahres ergab für Mädchen und Jungen eine stärkere Beeinflussung der Aggressivität durch den Gewaltspielkonsum als umgekehrt der Beschäftigung mit dem Medium durch
die Persönlichkeit. Auch die aufgrund sozialkognitiver Erklärungsmodelle zur langfristigen
Wirkung von Mediengewalt getroffene Annahme, dass eine allmähliche Verfestigung aggressiver Tendenzen in der Persönlichkeitsstruktur durch verschiedene Prozesse, wie z.B. die normativen Überzeugungen vermittelt werden, konnte empirisch mittels Mediationsanalysen gestützt werden.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Möller, Ingrid: Mediengewalt und Aggression: eine längsschnittliche Betrachtung des Zusammenhangs am Beispiel des Konsums gewalthaltiger Bildschirmspiele. Dissertation. Potsdam 2006, 270 S. (Download: opus.kobv.de/ubp/volltexte/2006/773/
pdf/moeller_diss.pdf ).
ART: ENDE: 2006-06 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Potsdam Campus Golm, Humanwissenschaftliche Fakultät, Institut
für Psychologie Abt. Sozialpsychologie (Postfach 601553, 14415 Potsdam)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0331-977-2822, e-mail: ingrid.moeller@uni-potsdam.de)
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1
1.7 Medienwirkung
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[268-L] Naval, Concepcion; Sadaba, Charo:
How the media can influence and collaborate in the development of youth participation, in:
Journal of social science education, 2007, H. 1, k.A.
(www.sowi-onlinejournal.de/2007-1/naval-sadaba_media.htm)
INHALT: "This paper's objective is to deal with the educational potentiality of media in the development of the communicative and participative competences which are clearly needed and
an essential part of all civic education. After a description of the situation in Spain at present
with reference to the absence of participation and its possible causes, the text refers to the
support that educational policy has given to civic education in schools over the last 15 years,
and which will, hopefully, help to improve the situation. Secondly, the paper deals with the
relationship between media and citizen participation, and analyzes the situation of young Spaniards and their relationship with the media in an attempt to discover if, by using media and
new media it would be possible to generate positive attitudes towards participation. Before
the conclusions a practical case study where media have been used to motivate youth will be
analyzed." (author's abstract)
[269-L] Otto, Isabell:
Aggressive Medien: zur Geschichte des Wissens über Mediengewalt, (Formationen der
Mediennutzung, Bd. 4), Bielefeld: transcript Verl. 2008, 339 S., ISBN: 978-3-89942-883-4
INHALT: Mediengewalt ist insbesondere nach spektakulären Amokläufen Thema öffentlicher
Debatten, die um die Frage kreisen, ob Medien ihre Nutzer zu Gewalttaten programmieren
und so die taten verursachen können. Empirisch ist ein kausaler Zusammenhang zwischen
Mediennutzung und Gewalttaten bislang trotz mit großem Aufwand betriebener Mediengewaltforschung bislang unbewiesen. Die Studie untersucht, wie sich die Kausalformel "Mediengewalt" historisch herausgebildet hat und welcher Gewinn darin liegt, die MediengewaltDebatte beständig mit "ungeklärtem Wissen" zu versorgen. Im Fokus der Untersuchung steht
dabei die sozialwissenschaftliche Mediengewaltforschung, mit deren Hilfe die "Kurzschlussformel" mit zwar umstrittener, aber dennoch einflussreicher wissenschaftlicher Autorität ausgestattet wird. In punktuellen Einzelanalysen wird beleuchtet, warum das Wissen über Mediengewalt gleichermaßen einflussreich wie unsicher ist. Ausgangspunkt ist dabei die Frage,
ob nicht eben die "Unsicherheit" der Diagnose "Mediengewalt" und in ihrer Folge die diskursive Praxis der "Regierung" ("Regierung" verstanden im Sinne des Gouvernementalitätsansatzes von M. Foucault) von Mediennutzung ihre Relevanz in öffentlichen Debatten ausmacht.
Die zentrale Hypothese lautet, dass die diskursiven Praktiken, die sich um die Formel "Mediengewalt" gruppieren, den Mediennutzer zur autonomen Regulierung seines eigenen Rezeptionsverhaltens auffordern. (RG)
[270-L] Paulitz, Tanja:
Disparate Konstruktionen von Männlichkeit und Technik: Formen der
Vergeschlechtlichung ingenieurwissenschaftlichen Wissens um 1900, in: Petra Lucht, Tanja
Paulitz (Hrsg.): Recodierungen des Wissens : Stand und Perspektiven der Geschlechterforschung
in Naturwissenschaften und Technik, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2008, S. 123-140, ISBN:
978-3-593-38601-0
160
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1.7 Medienwirkung
INHALT: Der Beitrag zur medienwissenschaftlichen Geschlechterforschung fokussiert auf die
Analyse der Wirkmächtigkeit populärer Medien hinsichtlich der Unterwerfung und Ermächtigung (empowerment) des Selbst. Die Autorin schließt theoretisch an die Begriffsfassung von
Medien als "Technologien des Geschlechts" an und erweitert diese systematisch. Sie geht zunächst davon aus, dass populäre Medien das Denken und Handeln von Menschen nicht nahtlos bestimmen. Daher wird die medienwissenschaftliche Frage nach der Wirkung beispielsweise von Kino und Fernsehen zur Frage nach den Wirklichkeitsvorstellungen, die Medien
erzeugen und in denen sich Rezipientlnnen zurechtfinden und platzieren müssen, verschoben.
An historischen und aktuellen Fallbeispielen wird gezeigt, wie Weiblichkeit als Angebot für
spezifische Subjektpositionen erscheint, die von Medien als "Technologien des Subjekts" hervorgebracht werden. Sie wirken nicht nur repressiv, sondern sind auch mit produktiven Formen des Erfolgs-, Macht- und Lustversprechens verbunden. Deutlich wird insgesamt die Verwobenheit dieser Leitbilder mit den aktuellen Normen der ökonomischen Rationalität neoliberaler Selbstvermarktung. (ICA2)
[271-L] Payrhuber, Andrea; Granzner-Stuhr, Stefanie; Vitouch, Peter:
Wertevermittlung durch real-world-embedded Fernsehformate, in: Erich H. Witte (Hrsg.):
Sozialpsychologie und Werte : Beiträge des 23. Hamburger Symposions zur Methodologie der
Sozialpsychologie, Lengerich: Pabst, 2008, S. 209-242, ISBN: 978-3-89967-451-4 (Standort: UB
Siegen(467)-31OCY3424)
INHALT: "Das Fernsehen hat sich in den letzten Jahren zu einem bedeutsamen Sozialisationsagenten entwickelt. Das liegt an den sich verändernden Familienstrukturen und den Zeitbudgets, die für das Fernsehen aufgewendet werden. Serielle Formate sind durch ihre formale
Struktur besonders gut geeignet, Bindungen aufzubauen und so einen fixen Stellenwert im
Leben wie auch im Sozialisationsprozess ihrer Seher einzunehmen. In der vorliegenden Untersuchung wird versucht, festzustellen, ob es Zusammenhänge mit den von Jugendlichen als
für sie bedeutsam angegebenen Werten (Shell Jugendstudie 2006) und den in TV-Jugendserien transportierten Werten gibt. Zu diesem Zweck wurde eine Filmsequenzanalyse an ausgewählten TV-Formaten durchgeführt und die Ergebnisse mit der Rangreihe der Werte aus der
Shell-Jugendstudie verglichen. Begleitend dazu wurden Gruppendiskussionen mit Jugendlichen durchgeführt, die mit der Methode der rekonstruktiven Sozialforschung nach Bohnsack
ausgewertet wurden. Diese Ergebnisse wurden als Hinweise für die Identifikation von intervenierenden Variablen zur Interaktion zwischen TV-Konsum der Jugendlichen und Werteangebot in den Jugendformaten genutzt. Wahrscheinlich ist ein 'Uses and Effects'-Modell, das
von vermittelnden Variablen wie Media Literacy, Mediennutzungsstrategien und Neigung
zum Aufbau parasozialer Beziehungen beeinflusst wird." (Autorenreferat)
[272-L] Potter, Robert F.; Lang, Annie; Bolls, Paul D.:
Identifying structural features of audio: orienting responses during radio messages and their
impact on recognition, in: Journal of media psychology : theories, methods, and applications,
Vol. 20/2008, No. 4, S. 168-177 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/171)
INHALT: Die Studie untersuchte die Fähigkeit neun unterschiedlicher struktureller auditiver
Merkmale, einordnende Antworten von Radiohörern hervorzulocken. Darüber hinaus untersuchte sie die Auswirkung der einordnenden Antwort darauf, wie die Hörer eine Information,
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1.7 Medienwirkung
161
die unmittelbar im Anschluss an das einordnend-herausgelockte strukturelle Merkmal präsentiert wurde, im Gedächtnis behalten. Die Ergebnisse zeigen, dass Hörer signifikant abnehmende kardiale Muster bezüglich der Einordnung für acht der neun Merkmale aufweisen.
Wenn man diese Merkmale als eine Gesamtkategorie betrachtet, steigern sie das Wiedererkennungsgedächtnis für eine Information, die nach ihrem Einsatz präsentiert wurde, im Vergleich zu einer Information, die unmittelbar vorher präsentiert wurde. (UNübers.)
[273-F] Reichwald, Ursula, Dipl.-Psych. (Bearbeitung):
Emotionale Wahrnehmung und Medienpsychologie: szenische Darstellung komplexer Emotionen und emotional accuracy
INHALT: keine Angaben
ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Tübingen, Fak. für Informations- und Kognitionswissenschaften,
Psychologisches Institut Abt. Klinische und Entwicklungspsychologie (Gartenstr. 29, 72074
Tübingen)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 07071-29-77686, Fax: 07071-552413,
e-mail: ursula.reichwald@uni-tuebingen.de)
[274-L] Röll, Franz J.:
Die coole Jugend: der Umgang mit Wahrnehmungsgewohnheiten im digitalen Zeitalter, in:
MedienConcret : Magazin für die medienpädagogische Praxis, 2008, H. 2008, S. 14-18
(www.medienconcret.de/mc2008/coole_jugend.htm)
INHALT: "Geht es um die Mediennutzung Jugendlicher, verweisen Pädagogen - wie auch in diesem Heft immer wieder - gerne auf die anerkannte JIM-Studie des medienpädagogischen Forschungsverbunds Südwest. Doch auch anderenorts wird Jugend erforscht. So haben MTV Network und Microsoft in einer aktuellen Studie mit dem attraktiven Titel 'Circuits of Cool'
die Auswirkungen moderner Kommunikations- und Unterhaltungstechnologien auf das Leben
junger Menschen untersucht. Diese Studie, die vor allem die Profitinteressen der Konsumindustrie bedient, steht im Zentrum des Beitrags, der wesentliche Ergebnisse vorstellt und reflektiert. Da eine Wertediskussion nicht im Blickfeld der Studie stand, bezieht sich der Autor
hier auf den Wertewandel, der bei jungen Leuten heute einher geht mit ihren Vorlieben und
Konsummustern in der sich stetig verändernden Lebenswelt." (Autorenreferat)
[275-L] Roth-Ebner, Caroline E.:
Identitäten aus der Starfabrik: jugendliche Aneignung der crossmedialen Inszenierung
'Starmaina', Opladen: Budrich UniPress 2008, 210 S., ISBN: 978-3-940755-10-0
INHALT: Formate wie "Starmania" und "Deutschland sucht den Superstar" sind - neben vielen
anderen Dingen, die dazu gesagt werden können - Orte der Identitätskonstruktion Jugendlicher. Die Autorin untersucht in ihrer Studie die crossmediale Aneignung der Castingshow
"Starmania" (ORF) und deren Relevanz für die Identitätskonstruktionen von Jugendlichen. Im
ersten Kapitel werden die theoretischen und methodischen Grundlagen der Studie entwickelt.
Auf theoretischer Seite stellen postmoderne Diskurse und konstruktivistische Annahmen die
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1.7 Medienwirkung
Basis der Arbeit dar. Die beiden zentralen Begriffe der Arbeit, "Crossmedia" und "Postmoderne Identitäten", werden ebenfalls im ersten Kapitel definiert und in ihrer Bedeutung für die
Studie erläutert. Außerdem wird das Verhältnis von Medien und Identität theoretisch anhand
vorhandener Forschungsarbeiten in diesem Bereich dargestellt. Der kurze Abriss belegt einen
starken Zusammenhang zwischen Medien- und Subjektscripts. Dem methodischen Zugang ist
ein eigener Abschnitt gewidmet, in welchem das Forschungsdesign dargestellt sowie das verwendete Instrumentarium an Methoden begründet und erläutert wird. Zentral ist dabei ein an
der Grounded Theory (Glaser/Strauss 1967) orientiertes Beziehungsnetz zur Schlüsselkategorie "Identität", welches die empirischen Daten in ihrer Relation zueinander sichtbar macht.
Dieses Modell liefert die Grundlage für die Entwicklung der Theorie dieser Arbeit. Im zweiten Kapitel wird die crossmediale Inszenierung Starmania detailliert beschrieben. Dabei stehen die Inszenierungen von "Wirklichkeit" unter den Bedingungen eines crossmedialen Designs sowie die Rezeption des Formats in seiner crossmedialen Ausprägung im Fokus des Interesses. Eine kritische Reflexion über die Show rundet das zweite Kapitel ab. Die Handlungsstrategien der Identitätsbildung am Beispiel von Starmania im dritten Kapitel bilden den
Hauptteil der Arbeit. Dazu werden zuerst die Rahmenbedingungen der jugendlichen Identitätsbildung erläutert, um die Forschungsergebnisse in einen gesellschaftlichen, biografischen
und medialen Kontext zu stellen. Danach wird gezeigt, welche Strategien die Jugendlichen
für die Entwicklung von personaler und sozialer Identität aus dem Repertoire von Starmania
schöpfen, bzw. wie Starmania bereits vorhandene Strategien beeinflusst. Dazu wird auf das
gesamte empirische Datenmaterial zurückgegriffen sowie auf die dargestellten theoretischen
Diskurse verwiesen. Am Ende wird die zentrale Fragestellung der Forschungsarbeit beantwortet, indem die Resultate in Hinblick auf die wesentlichen Konsequenzen komprimiert
werden. Die Reflexion der Forschungsergebnisse hinsichtlich praktischer und theoretischer
Schlussfolgerungen setzt den Schlusspunkt der Arbeit. Dabei werden aus den Forschungsergebnissen medienpädagogische Handlungskonsequenzen abgeleitet sowie Desiderate für weitere Forschungsarbeiten formuliert. Zur Struktur dieser Arbeit sei angemerkt, dass Theorie
und Empirie nicht in voneinander getrennten Texten abgehandelt werden, sondern empirische
Ergebnisse und theoretische Ausführungen fortlaufend miteinander verknüpft werden. Der
methodische Ansatz der Triangulation, welchen ich für meine Studie gewählt habe, erfordert
es, ein Geflecht zwischen rezipierten Arbeiten, eigenen Daten und Interpretationen herzustellen, das nicht durch pragmatische Einteilung entsteht, sondern durch inhaltliche Kohärenz.
(FR2)
[276-F] Santaella, Lucia, Prof.Dr. (Bearbeitung); Nöth, Winfried, Prof.Dr.; Ludes, Peter, Prof.Dr.;
Kramer, Stephan, Priv.Doz. Dr. (Leitung):
Mediale Schlüsselbilder im interkulturellen Vergleich
INHALT: Die Bildschirmmedien bestimmen wesentlich die Prozesse multimedialer Globalisierung. Weltweit kommunizierte Bilder strahlen in alle Medien aus, von der Tageszeitung über
die Zeitschriften bis hin zu den Internetseiten der Nachrichtenanbieter, und sie bilden einen
globalen Pool von teils kulturspezifischen, teils transkulturellen Schlüsselbildern, die international als Key Visuals erforscht werden. Ziele dieses Projektes sind die systematische Erfassung von Key Visuals, die Analyse ihrer Botschaften, die Bestimmung ihrer transkulturellen
Gemeinsamkeiten und ihrer kulturspezifischen Unterschiede. Gegenstand der Untersuchungen sind Fernsehberichte aus Brasilien, China, Deutschland und den USA über Naturkatastrophen und Weltereignisse in Politik und Sport. Das Untersuchungsmaterial entstammt dem
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1.7 Medienwirkung
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weiterzuentwickelnden IUB-Archiv von Jahresrückblicken maßgeblicher Fernsehanstalten
dieser Länder. Die in ihrer Bedeutung und Funktion bestimmten Key Visuals werden hinsichtlich ihrer erwünschten und tatsächlichen Wirkung bei der Vermittlung kultureller und
politisch-ideologischer Botschaften analysiert. Das Länderspektrum, auf welches sich die Untersuchungen bezieht, steht exemplarisch für das Spannungsfeld zwischen Hegemonieansprüchen der neuen und alten "ersten" Welt (USA und Deutschland) sowie der Globalisierung einerseits und den eigenen medialen und kulturellen Wegen andererseits in der alten und neuen
Welt der Schwellenländer (China und Brasilien). Die Ergebnisse der Untersuchungen zu den
medial und kulturell halb antipodischen halb benachbarten vier Ländern versprechen Einsichten in das Maß an Globalisierung der Schlüsselbilder und in die Formen der Resistenz gegen
sie. Leitfragen der Analysen sind: Wie kommunizieren transnationale Medienanbieter welche
Weltereignisse? Wie wird in den einzelnen Ländern das globale Medienangebot produziert,
rezipiert, politisch gewichtet und kulturell bewertet? Wie differenzieren sich Key Visuals unter den Bedingungen der medialen Dispositive in den unterschiedlichen Aneignungsräumen
aus? Wie erzeugen die Medienbilder in unterschiedlichen Kontexten Key Visuals, und wie
tragen sie zur Bildung kollektiver Gedächtnisse bei? Welche transkulturellen Übereinstimmungen und welche kulturspezifischen Ausprägungen und Differenzen gibt es in den Erinnerungsbildern? Wie und wo wird die Verbreitung globaler Key Visuals als Bedrohung des Eigenen durch das Fremde empfunden, welche Formen kultureller Resistenz werden dabei mobilisiert? Wie entstehen globale Key Visuals und deren Hybridformate aus kulturellen und
transkulturellen Repräsentationsstrategien? Welche Wahrnehmungen generieren, und auf
welche medialen und kulturellen Dispositive verweisen sie? Welche Key Visuals reflektieren
und repräsentieren etwa gleiche und unterschiedliche Werte in verschiedenen Kulturen? Welche Einflüsse haben die medialen Veränderungen auf die Key Visuals? GEOGRAPHISCHER
RAUM: Brasilien, China, Deutschland, USA
METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen; Beobachtung, nicht
teilnehmend; Qualitatives Interview. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Ludes, P. (ed.): Visual hegemonies: an outline. The world language of key visuals, Vol. 1. Münster: Lit Verl. 2005, 145 p. (Translation into Portuguese: Boccia, Leonardo: Hegemonias visuais - uma introducao. With an introduction by Paulo César
Alves. Salvador Bahia: Hexis 2007). (Translation into Chinese: Liu, Zhimin with an introduction by Stefan Kramer. Beijing: China Radio and Television Pr. 2008).
ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Kassel, Interdisziplinäre Arbeitsgruppe Kulturforschung (34109
Kassel); Jacobs University Bremen gGmbH, School of Humanities and Social Sciences, Professorship Mass Communication Prof.Dr. Ludes (Postfach 750561, 28725 Bremen)
KONTAKT: Nöth, Winfried (Prof.Dr. e-mail: noeth@uni-kassel.de)
[277-L] Schaap, Gabi; Konig, Ruben; Renckstorf, Karsten; Wester, Fred:
Measuring the complexity of viewers' television news interpretation: integration, in:
Communications : the European Journal of Communication Research, Vol. 33/2008, No. 2, S.
211-232 (Standort: USB Köln(38)-MXA00767; Kopie über den Literaturdienst erhältlich;
www.reference-global.com/toc/comm/33/2)
INHALT: Interpretation gilt als wichtiger Faktor, wenn es um die Wirkungen von Nachrichten
geht. Konzeptualisierung und Operationalisierung von Interpretation sind allerdings problematisch. In dem Beitrag wird Interpretation mittels des strukturellen Merkmals Komplexität
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1.7 Medienwirkung
definiert. In einem früheren Beitrag wurde ein Aspekt der interpretativen Komplexität, nämlich der der Differenzierung, operationalisiert und gemessen, um die Brauchbarkeit des Ansatzes für die Nachrichtenforschung zu testen. Die Nachfolgeuntersuchung stellt eine Methode zur Messung und Analyse eines zweiten Aspekts interpretativer Komplexität vor: Integration. Während Differenzierung die Breite der Interpretationen repräsentiert, steht Integration
für Kohäsion der Interpretationen. Der Beitrag beschreibt zwei Dimensionen von Integration,
die als Mikro- bzw. Makro-Integrationen benannt werden, und versucht deren Brauchbarkeit
durch Operationalisierung und Analyse in einer umfangsmäßig kleinen Studie (N=19) zu testen. Die Ergebnisse zeigen, dass die Methode durch Messung der Unterschiede in der Kohäsion Daten liefert, die hilfreich dabei sind, systematisch zu untersuchen und zu vergleichen, wie
Zuschauer Nachrichten interpretieren. Die Meriten des Ansatzes, der anzuwendenden Methode und ihre Brauchbarkeit für die Untersuchung der Wirkung von Nachrichten werden evaluiert. (UNübers.)
[278-L] Scheufele, Bertram:
Das Erklärungsdilemma der Medienwirkungsforschung: eine Logik zur theoretischen und
methodischen Modellierung von Medienwirkungen auf die Meso- und Makro-Ebene, in:
Publizistik : Vierteljahreshefte für Kommunikationsforschung, Jg. 53/2008, Nr. 3, S. 339-361
(Standort: UB Bonn (5)-Z57/193; USB Köln(38)-FHM AP00663; Kopie über den Literaturdienst
erhältlich; www.springerlink.de/content/1862-2569)
INHALT: "Ausgehend vom deduktiv-nomologischen Erklärungsschema, dem Prinzip der Varianzzerlegung, Klassifikationen von Medienwirkungen und einer Mehr-Ebenen-Heuristik entfaltet der Beitrag eine varianzanalytische Logik zur Modellierung von Medienwirkungen jenseits des einzelnen Rezipienten. Daran lässt sich das Erklärungsdilemma erläutern, vor dem
die Wirkungsforschung bei der Analyse von Medienwirkungen auf Mesound Makro-Einheiten steht. Der Beitrag beschäftigt sich damit sowohl formal-logisch als auch anhand ausgewählter Wirkungsbeispiele (Aktienmarkt, öffentliche Meinung, rechte Gewalt). Das Erklärungsdilemma ist ernst zu nehmen. Denn es umfasst Probleme, die z.B. weit über die simple
Frage von Individual- und Aggregatdaten hinausgehen. Dazu gehört die Modellierung von
Mikro-MakroVerknüpfungen und deren Dynamik, die ihrerseits Folgefragen aufwerfen etwa die Frage, wo Medienwirkungen aufhören." (Autorenreferat)
[279-L] Schoenmakers, Jan:
Diskriminierung zwischen den Zeilen?: Auftreten und Wirkungen impliziter sprachlicher
Verzerrungen ; eine empirische Untersuchung der Medienberichterstattung über
Migranten, Düsseldorf: VDM Verl. Dr. Müller 2007, 95 S., ISBN: 978-3-8364-5035-5 (Standort:
ULB Münster(6A)-MS8050/411)
INHALT: "Wir erwarten von Nachrichten Objektivität. Journalisten versuchen daher, ausgewogen zu berichten und sich expliziter Wertungen zu enthalten. Doch nicht nur, was explizit gesagt wird, bestimmt, wie wir eine Nachricht auffassen. Wir interpretieren vielmehr solche Informationen an Hand dessen, wie sie formuliert werden. Das Sprachverständnis baut darauf
auf, zwischen den Zeilen lesen zu können. Werden uns so in Nachrichten bereits bestimmte
Interpretationen nahe gelegt, ohne dass wir uns dessen bewusst sind? Dieser Frage geht Jan
Schoenmakers mit einer Untersuchung der Berichterstattung über Migranten nach. Mit psy-
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1.7 Medienwirkung
165
cholinguistischen Modellen analysiert er, wie sich subtile Unterschiede in der Formulierung
auf die Interpretation auswirken. Dabei konzentriert er sich vor allem auf die Wortarten, die
Journalisten wählen, um ein Ereignis zu beschreiben. Er untersucht daraufhin, ob Handlungen
von Migranten anders formuliert werden als vergleichbare Handlungen gebürtiger Deutscher.
Auf Basis dieser Befunde beurteilt Schoenmakers, ob die Berichterstattung über Migranten
Stereotype verstärkt." (Autorenreferat)
[280-L] Schramm, Holger:
Wirkungen von Musik, in: Beate Schneider und Stefan Weinacht (Hrsg.): Musikwirtschaft und
Medien : Märkte - Unternehmen - Strategien, München: R. Fischer, 2007, S. 265-297, ISBN: 9783-88927-421-2
INHALT: Dass Musik Wirkungen auf Menschen zeigt, ist in der Forschung unbestritten. Allerdings wird die Frage nach dem Ausmaß der Musikwirkung kontrovers diskutiert. Ausgehend
von "Mythen" der Wirkung von Musik (Musik kann als medizinisches Heilmittel eingesetzt
werden, Musik ist eine "Allzweckwaffe" für den Umgang mit Problemen im Alltag, Kleinkinder werden durch Beschallung mit Musik intelligenter) unternimmt der Beitrag den Versuch
einer Bestandsaufnahme des Forschungsstands der Musikwirkungsforschung. Eine Metaanalyse von 153 Musikstudien, die zwischen 1911 und 1997 durchgeführt wurden ergab, dass ein
Drittel der Studien keine Wirkungen der Musik belegen, bei 23 Prozent der Studien die Ergebnisse lediglich auf schwache bzw. komplexe Wirkungen hindeuteten und bei 44 Prozent
der Studien Wirkungen nachgewiesen werden konnten. Referiert werden Arbeiten und Ergebnisse zum Stellenwert des Musikhörens (Mediennutzung und Freizeitbeschäftigung, Zeitbudget für Radio und Tonträger, Aktivitäten beim Musikhören), zu Motiven des Musikhörens
(Stimmungsregulation, Entspannung, Aktivierung, Lebenshilfe), zu Geschmack und Präferenzen beim Musikhören (Pop, Rock, Schlager und Volksmusik, Dance, Klassik) und zu Varianten bzw. Rezeptionskategorien (Unbewusstes Hören, Integratives Hören, Bewusstes Hören)
des Musikhörens. (UN)
[281-L] Schulz, Markus S.:
The role of the Internet in transnational mobilization: a case study of the Zapatista
Movement, 1994-2005, in: Mark Herkenrath (Ed.): Civil society : local and regional responses to
global challenges, Münster: Lit Verl., 2007, S. 129-156, ISBN: 978-3-8258-0533-3 (Standort: UB
Bielefeld(361)-HU410/C5S6)
INHALT: "The Internet has been hailed as a promising tool for fostering transnational interactive
communication, the creation of a global civil society, and the empowerment of grassroots actors. This article focuses on the seminal case of the Zapatista movement, in which the Internet
is widely seen as having had a crucial role. The activist and scholar Cleaver (1995) spoke of a
'new electronic fabric of struggle'. Other activists, or hacktivists as several called themselves,
used the term 'cybemal' to refer to the on-line dimension of the struggle. Ronfeldt and Arquilla (1998), researchers of the Rand Corporation, a Santa Monica-based think-tank serving the
Pentagon, saw in the conflict in Chiapas a new type of warfare and called it a 'social netwar'.
Because of the Zapatistas' extensive network structure they grouped them in the same category as Al-Quaeda and warned about the emerging threat long before Al-Quaeda's attack on the
World Trade Center and the Pentagon. Castells (1998) regarded the Zapatista insurgency as
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the prototypical form of contention in what he described as the emerging network society.
Even the Mexican PRI government spoke of an 'Internet war' (e.g., Gurria 1995), and President Fox (2000) later commended the Zapatistas for their pioneering achievements in using
the Internet. Yet, these terms tend to exaggerate the Internet's role in the uprising and trivialize the causes of the conflict and of the fact that real arms were used and real people died.
When the Mexican government spoke of a 'guerra de Internet' it did so to downplay the offline significance of the conflict, while the computer-skilled Zapatista supporters from post-industrial countries were flattered by such a characterization of their activities. This collusion
between foes have led thus to an Inflation of the Internet's role and impact. More systematic
empirical scrutiny is warranted in order to assess the Internet's role vis-à-vis other media interfaces, while avoiding the pitfalls of exaggeration and underestimation. This paper builds on
the author's previous research on the Zapatista uprising (Schulz 1998, 2001) and extends it
through a focus on the media aspects. The data set consists of over 42,000 electronic mails
and webpages as well as national and international mass media sources and ethnographic
fieldwork in multiple sites in Mexico, the United States, and Europe over the period 19942005." (author's abstract)
[282-F] Sielschott, Stephan, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Kelle, Udo, Prof.Dr.; Weller, Christoph,
Prof.Dr. (Betreuung):
Die mediale Reproduktion einer gruppenbezogenen Ideologie der Ungleichwertigkeit. Eine
Frame-Analyse der Berichterstattung deutscher und internationaler Print-Medien (Arbeitstitel)
INHALT: Mediale Berichterstattung kann dazu beitragen, Phänomene Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit (GMF) zu verstärken oder auch abzubauen. Die Massenmedien befinden
sich in einem Dilemma zwischen kritischen Aufklärungsintentionen und der Gefahr, die Verbreitung negativer Einstellungen bezüglich marginalisierter Gruppen zu beschleunigen. Das
Dissertationsprojekt fokussiert auf die mediale Thematisierung der GMF-Phänomene Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus, Islamophobie, Etabliertenvorrechte, Sexismus,
Homophobie, Obdachlosen- sowie Behindertenabwertung. Mittels einer Inhaltsanalyse verschiedener Print-Medien soll untersucht werden, welche Muster der gruppenbezogenen Anerkennung und Abwertung sich jeweils in Bezug auf die neun GMF-Einzel-Phänomene identifizieren lassen. Beispielsweise könnten schwache Gruppen durch medial verbreitete Schuldzuschreibungen, Bedrohungszuschreibungen oder Sanktionsforderungen abgewertet bzw. diskriminiert werden. Die mediale Kritik gruppenbezogener Diskriminierung, die Betonung gesamtgesellschaftlicher Verantwortlichkeiten oder die Forderung nach einer Verbesserung der
gruppenbezogenen Situation, liefen im Gegenteil auf eine Anerkennung oder Aufwertung
marginalisierter Gruppen hinaus. Da innerhalb des GMF-Projekts nachgewiesen werden
konnte, dass sich menschenfeindliche Einstellungen zumeist auf mehrere Gruppen gleichzeitig beziehen, werden die verschiedenen GMF-Phänomene als Syndrom konzipiert. Dieser
Syndrom-Charakter verschiedener GMF-Phänomene soll hier frame-analytisch überprüft werden. Mit Blick auf dieses Ziel wird zu fragen sein, ob sich in Bezug auf unterschiedliche Einzel-Phänomene gleichartige oder ähnliche mediale Anerkennungs- und Abwertungs-Muster
identifizieren lassen. Sollte dies der Fall sein, so ließen sich die Thematisierungsmuster als
phänomen- und themen-unabhängige Frames beschreiben. Im Rahmen der Analyse wird zudem eine medien- und ländervergleichende sowie die zeitliche Entwicklung in den Blick nehmende Perspektive verfolgt. GEOGRAPHISCHER RAUM: u.a. Bundesrepublik Deutschland
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METHODE: Erhebungstechnik: Quantitative Inhaltsanalyse (Früh 2004). Ausgangsmaterial:
Deutsche und ausländische Print-Medien. Analysezeitraum: 2002-2008 (analog zum GMFSurvey). Kategoriensystem: Theorie-, literatur- und empiriegeleitete Kategorienbildung; Kategorisierung medialer Abwertungs- und Anerkennungsmuster; Kategorisierung der GMFPhänomene; Kategorisierung von Akteuren bzw. Sprechern. Stichprobenziehung: Systematische Zufallsauswahl. Pretest: Validitäts- und Reliabilitätsprüfung. Codierung: Zuordnung von
Textinhalten in Kategorien; Erfassung, Kontrolle und Bereinigung der Daten. Datenauswertung: Uni-, bi- und multivariate Datenanalyse.
ART: BEGINN: 2008-02 ENDE: 2010-08 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche
Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Marburg, Graduiertenkolleg 884 "Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit: Ursachen, Phänomenologie und Konsequenzen" (Gutenbergstr. 18, 35032 Marburg)
KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: stephan.sielschott@staff.uni-marburg.de)
[283-L] Trandafoiu, Ruxandra:
Eating cake at the European Round Table: 'Panem et Circenses' in the mediation of the
European Union's 50th anniversary by the British and the Irish Press, in: Communications :
the European Journal of Communication Research, Vol. 33/2008, Nr. 3, S. 351-368 (Standort:
USB Köln(38)-MXA00767; Kopie über den Literaturdienst erhältlich;
www.reference-global.com/toc/comm/33/3)
INHALT: Der Beitrag analysiert die sich überschneidenden gefühlsmäßigen Expressionen von
Nationalismus, Euroskeptizismus und Europafreundlichkeit in Großbritannien und Irland bei
den Festlichkeiten zum 50. Geburtstag der Europäischen Union im März 2007. Anlass für solche diskursiven Manifestationen in der irischen und britischen nationalen Presse waren Herstellung und öffentlicher Verzehr von vierundfünfzig nationalen Gebäcken auf dem Berliner
Volksfest. Der öffentliche, rituelle und gesellige Verzehr von Nationalgerichten repräsentierte
die Abkehr von der üblichen abgestandenen Rezeptur politischer Gipfel und sollte Identitätsgefühle mit dem Projekt der Europäischen Union erzeugen. Der Event lieferte jedoch Presse,
Politikern und Öffentlichkeit die Gelegenheit, sich in rückwärts gewandte nationale Projektionen zu verbeißen. Was bleibt ist ein von Fragmentierung und unterschiedlichen Angaben, die
entlang der facettenreichen Beziehungen zwischen Globalisierung, Nationalgerichten und nationaler Identität interpretiert werden müssen, durchsetzter Medienevent. (UNübers.)
[284-L] Unz, Dagmar; Schwab, Frank; Winterhoff-Spurk, Peter:
TV news - the daily horror?: emotional effects of violent television news, in: Journal of media
psychology : theories, methods, and applications, Vol. 20/2008, No. 4, S. 141-155 (Standort: UB
Bonn(5)-Z91/171)
INHALT: In zwei Studien wurde der Einfluss gewalthaltiger Fernsehnachrichten auf die emotionalen Erfahrungen und die Gesichtsausdrücke der Zuschauer untersucht. Dabei wurden sowohl formale und inhaltliche Aspekte der Nachrichtenberichterstattung als auch die Gratifikationen der Zuschauer als unabhängige Variablen berücksichtigt. Die Analysen zeigten, dass
Gewalt in Fernsehnachrichten in erster Linie negative Emotionen hervorruft, abhängig jeweils
vom Typus der dargestellten Gewalt. Auswirkungen der Art und Weise der Präsentation und
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1.7 Medienwirkung
von erwarteten Gratifikationen auf die Gefühle der Zuschauer sind nachweisbar. Im Großen
und Ganzen ist Angst weder das einzige noch das vorherrschendste Gefühl. Die Zuschauer
scheinen hingegen auf Gewalt mit "anderen kritischen" moralischen Emotionen wie Wut und
Verachtung zu reagieren. Dies spiegelt die Sorge um die Integrität der sozialen Ordnung und
die Missbilligung der Anderen wider. Emotionen wie Traurigkeit und Angst, die als Folge des
Leidens anderer Menschen ausgelöst werden, werden sehr viel seltener gezeigt. Die Ergebnisse zeigen im Wesentlichen ein komplexes Netz von Beziehungen zwischen Medienvariablen,
Eigenschaften der Zuschauer und emotionalen Prozessen. (UNübers.)
[285-L] Wegener, Claudia:
Medien, Aneignung und Identität: "Stars" im Alltag jugendlicher Fans, Wiesbaden: VS Verl.
für Sozialwiss. 2008, 419 S., ISBN: 978-3-531-15442-8 (Standort: USB_Köln(38)-35A2586)
INHALT: "Medienstars und -sternchen sind oftmals die Vorbilder heutiger Jugendlicher. Welche
Rolle diese populären Bezugspersonen tatsächlich im Lebensalltag ihrer Fans spielen, zeichnet das Buch anschaulich und differenziert nach. Vor dem Hintergrund eines Modells medialer Beziehungen wurde mittels eines komplexen methodischen Designs untersucht, wer die
Idole der Jungendlichen sind, welche Bedeutung Jugendliche diesen medialen Bezugspersonen zuweisen, welche Umgangs- und Aneignungsformen sie ihnen gegenüber entwickeln und
welchen Nutzen jugendliche Fans aus 'medialen Beziehungen' ziehen. Dass die Auseinandersetzung mit unterschiedlichsten Medienfiguren durchaus konstruktiv zur Selbstbindung im
Sinne eines Identitätsgefühls bzw. zur Identitätskonstruktion beitragen kann, belegen ausführliche Interviews mit 13-18jährigen Fans." (Autorenreferat)
[286-L] Zillien, Nicole; Lenz, Thomas:
Medien und Gesellschaft, in: Herbert Willems (Hrsg.): Lehr(er)buch Soziologie : für die
pädagogischen und soziologischen Studiengänge. Bd. 1, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss.,
2008, S. 435-454, ISBN: 978-3-531-14977-6
INHALT: "Zeitung, Internet, Radio und Fernsehen erfüllen in modernen Gesellschaften zentrale
Informations-, Orientierungs-, Entscheidungs- und Gedächtnisfunktionen. Ohne Medien sind
heutige Gesellschaften, ist soziale und subjektive Wirklichkeit überhaupt, kaum noch vorstellbar. In diesem Beitrag wird einleitend an einem Beispiel aus der Medienwirkungsforschung gezeigt, wie sich empirische Studien dem Zusammenhang von Medien und Gesellschaft bzw. Publikum nähern. Daran anschließend werden wichtige Medienwirkungstheorien
im Überblick dargestellt. Am Anfang der Medienwirkungsforschung steht das Stimulus-Response-Modell, das eine direkte Medienwirkung im Sinne eines Reiz-Reaktions-Mechanismus annimmt. Einer Auseinandersetzung mit diesem Modell folgt die Darstellung des Nutzen- und Belohnungsansatzes, der Agenda-Setting-Forschung, der Kultivierungshypothese,
der wissenschaftlichen Debatte zur medialen Gewaltdarstellung und der Wissenskluftforschung. Die entsprechenden Theorien werden zunächst in ihren Grundzügen erläutert und anhand klassischer Studien veranschaulicht. Daraufhin wird für den jeweiligen Forschungsbereich auf Ergebnisse aktueller Untersuchungen eingegangen, wobei hier ein Fokus auf den
Bereichen Schule, Jugend und Internet liegt." (Autorenreferat)
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1.8 Journalismus
1.8
169
Journalismus
[287-L] Backmund, Michael:
Journalistisches Gipfel-Desaster, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus,
2008, H. 1, S. 74-79
INHALT: Durch eine inhaltanalytische Studie der DJU "Medienpolitische Analyse der Berichterstattung zum G8-Gipfel" konnte belegt werden, dass viele Medien in Deutschland bei der Berichterstattung über den G8-Gipfel in Rostock im Mai 2006 "versagt" haben. In seinem Beitrag stellt der Autor einige gravierende Beispiele der falschen Berichterstattung vor. So wurde
das von der dpa verbreitete Zitat "Wir müssen den Krieg in diese Demonstration reintragen"
fast in allen Blättern wiederholt, obwohl es so nie gesagt wurde. Agentur- und Polizeimeldungen wurden unüberprüft übernommen, "Gegenrecherchen fanden nicht statt". Die Medien
übernahmen die schon im Vorfeld des Gipfels verbreiteten Stereotypen und Feindbildmarkierungen. Wächterfunktion und kritische Berichterstattung übernahmen die Blogger, "die in
kurzer Zeit wertvolle Informationen lieferten und damit viele Falschmeldungen der kommerziellen Medien entlarven konnten." (PT)
[288-L] Blum, Roger:
Ein europäisches Modell für die Struktur der Ethikinstitutionen?, in: Zeitschrift für
Kommunikationsökologie und Medienethik, Jg. 19/2007, Nr. 1, S. 76-82
INHALT: Die Strukturen der Selbstregulierung der Medien haben sich seit dem Beginn des 20.
Jahrhunderts aus systemtheoretischen und demokratietheoretischen Überlegungen entwickelt.
Jede Selbstregulierung kommt nicht ohne Institutionen in der Form von Infrastrukturen aus.
Es können zwei konträr einander gegenüberstehende Typen von Ethikinstitutionen ermittelt
werden: Presseräte und Ombudsleute. Der Beitrag gibt einen international vergleichenden
Überblick über die jeweiligen Institutionen, ihre Arbeitsweise und ihre Kompetenzen auf allen fünf Kontinenten und fragt, ob sich ein spezifisch europäisches Modell der Struktur von
Ethikinstitutionen herausbildet. Es wird ein Strukturmodell der Ethikinstitutionen mit neun
Ländertypen erstellt, die nach Kriterien der Arbeitsweise der Institutionen (Mediation, Dezision oder Mischtyp) und nach den Kriterien der Ansiedlungsstufe (dezentral, zentral oder kombiniert) bestimmt werden. Ein Vergleich dieser Modelle führt zu dem Schluss, dass ein kombiniert-heterogenes mit familialen Ombudsleuten oder einem nationalen Ombudsmann und
mit regionalen/lokalen Presseräten oder einem nationalen Presserat das zu präferierende Modell ist, die Durchsetzung eines europäischen Modells, das sich an diesem orientiert, aber
noch einen "harten und steinigen Weg" vor sich hat. Es wird noch einige Zeit dauern, "bis
überall in Europa Ombudsleute Presseräte stützen und in eine lichte Zukunft entführen." (RG)
[289-L] Brosda, Carsten:
Normative Maßstäbe deliberativer Öffentlichkeit: zur ethischen Verantwortung eines
diskursiven Journalismus in der Politikvermittlung, in: Zeitschrift für
Kommunikationsökologie und Medienethik, Jg. 10/2008, Nr. 1, S. 14-19
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soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1
1.8 Journalismus
INHALT: Journalistisches Handeln lässt sich idealtypisch als kommunikatives verständnisorientiertes auf Sprache gründendes Handeln verstehen. "Auf dieser Basis kann eine journalistische Ethik begründet werden, die nicht von außen, durch den massenkommunikativen oder
mediensystemischen Rahmen hindurch auf Journalismus angewendet werden muss, sondern
die aus den Fundamenten des journalistischen Handelns heraus Geltung hat." Der Beitrag
skizziert einige Implikationen dieses Journalismus-Verständnis. Dabei wird zwischen demokratietheoretischen, journalismustheoretischen, journalismusethischen und medienpolitischen
Implikationen differenziert. Der Autor kommt zu dem Schluss, dass sich mit der Theorie des
kommunikativen Handelns von Habermas ein handlungstheoretisches und normatives Journalismusverständnis begründen lässt. Mit Hilfe der Diskurstheorie lassen sich die allen journalistischen Handlungen immanenten Annahmen auch journalismusethisch nutzen und in Anforderungen an einen diskursiven Politikjournalismus übersetzen, der Maßstäbe öffentlicher
Kommunikationsqualität hinsichtlich der vorgebrachten Argumente und der Teilhabechancen
aller Betroffenen formuliert. "Es geht um einen Journalismus, der nach Gründen fragt, verstehen will, gewichtet und bewertet. Einen Journalismus, der sich für die diskursive Öffentlichkeit und ihre Gespräche verantwortlich fühlt." (UN)
[290-L] Carlson, Matt:
Die bloggenden Blattmacher, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2008,
H. 2, S. 26-30
INHALT: Die von den Bloggern geschaffene neue Kommunikationsform ist in den Redaktionen
angekommen und ist zum festen Bestandteil des politischen Diskurses in den USA geworden.
Die Zeitungen binden zunehmend Blogs in ihre politische Berichterstattung im Internet ein.
In seinem Beitrag beleuchtet der Autor diesen Trend, die möglichen bzw. sinnvollen Ausprägungen der Einbindung der Blogs und die Auswirkungen der Blogs auf den traditionellen
Journalismus. (PT)
[291-L] Dressing, Harald; Martini, M.; Witthöft, M.; Bailer, J.; Gass, P.:
Werden Journalisten häufiger Stalkingopfer?: erste empirische Untersuchungsergebnisse,
in: Das Gesundheitswesen : Sozialmedizin, Gesundheits-System-Forschung, Public Health,
Öffentlicher Gesundheitsdienst, Medizinischer Dienst, Jg. 69/2007, H. 12, S. 699-703 (Standort:
USB Köln(38)-Un I Zs.402 / LS; Kopie über den Literaturdienst erhältlich;
www.thieme-connect.de/ejournals/abstract/gesu/doi/10.1055/s-2007-993179)
INHALT: "Die vorliegende Studie untersucht die Lebenszeitprävalenz der Stalking-Viktimisierung bei Journalisten, da diese Berufsgruppe aufgrund des beruflichen Profils als stärker gefährdet erscheint. Im Rahmen einer Internetbefragung berichteten 493 Journalisten bezüglich
ihrer persönlichen Stalking-Erfahrungen. 12% dieses Samples gab an, einmal im Leben Opfer
von Stalking geworden zu sein aufgrund von Umständen, die nicht im beruflichen Bereich
liegen. Darüber hinaus fand sich ein Anteil von Stalking-Fällen, der ausschließlich auf die
journalistische Tätigkeit zurückzuführen ist. Die Lebenszeitprävalenz für ausschließlich beruflich bedingtes Stalking betrug 2,2%. Aufgrund methodischer Schwierigkeiten sind die vorgelegten Ergebnisse vorsichtig zu interpretieren, da die Untersuchungsstichprobe kein repräsentatives Sample darstellt. Vergleiche mit Befunden aus repräsentativen Bevölkerungsstichproben weisen die vorgelegten Daten aber durchaus als valide Diskussionsgrundlage für ein
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1.8 Journalismus
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in der Forschung aufgrund methodischer Probleme bisher vernachlässigtes Thema aus." (Autorenreferat)
[292-L] Elia, Cristina:
Vierzig Jahre Presseombudsmann: wer sind die Leserschaftsanwälte und wie
kommunizieren sie? ; eine vergleichende Analyse, in: Zeitschrift für Kommunikationsökologie
und Medienethik, Jg. 19/2007, Nr. 1, S. 100-105
INHALT: Der Beitrag präsentiert die Ergebnisse einer international vergleichenden Untersuchung zu Selbstverständnis und Funktion des Ombudsmannes in unterschiedlichen journalistischen Kulturen. Dabei werden drei Idealtypen journalistischer Kulturen gebildet: 1. mediterranes oder polarisiert-pluralistisches Modell: "Mittelmeerraum und Lateinamerika"; 2. kontinentaleuropäisches oder demokratisch-korporatistisches Modell: "Europäischer Raum"; 3.
nordatlantisches oder liberales Modell: "Angelsächsischer Raum". Den ausgewählten Ombudsleuten wurde ein Fragebogen mit vierzig Fragen zugestellt, die weltweite Rücklaufquote
betrug nahezu sechzig Prozent. Die Analyse zeigt bemerkenswerte Unterschiede zwischen
den Ombudsleuten in den drei verschiedenen Journalismus-Kulturen: Im angelsächsischen
Raum gibt es die längste Tradition, und sie scheint auch dazugeführt zu haben, dass sich Ombudsleute am stärksten "professionalisiert" haben. "Die angelsächsischen Ombudsleute haben
in den vergangenen vierzig Jahren offenbar gelernt, wie sie intensiver und effektiver kommunizieren können - mit ihrer Leserschaft ebenso wie mit den Kollegen in den Redaktionen."
(RG)
[293-L] Gärtner, Christel:
Religion bei Meinungsmachern: zum religiösen Habitus von Elitejournalisten, in: tv diskurs :
Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 12/2008, H. 2, S. 36-41
INHALT: "In diesem Beitrag werden erste Ergebnisse aus dem an der Universität Münster angesiedelten DFG-Projekt 'Religion bei Meinungmachern - der Stellenwert religiöser Orientierungen bei meinungsbildenden Eliten in Deutschland' präsentiert. Auf der Datengrundlage
von Interviews mit Journalisten, die dem sogenannten Kommentariat, also der Öffentlichkeitselite, angehören, wird die Bedeutung der religiösen Orientierung für die Wahrnehmung
der Religionsentwicklung im Zentrum stehen." Mit insgesamt 14 Journalisten und Journalistinnen aus 14 unterschiedlichen Medien, in der Regel Chefredakteure/innen oder Ressortleiter/innen, wurden nichtstandardisierte Interviews geführt. Zwei Beispiele hat die Autorin ausgewählt, um die Ausprägungen vom religiösen Habitus zu illustrieren. Gemeinsamkeiten und
Unterschiede zwischen den beiden Probanden werden aufgezeigt. (PT2)
[294-F] Hestermann, Thomas, Dipl.-Soz.Wiss. (Bearbeitung):
Fernsehberichterstattung über Gewaltkriminalität und was die Macher leitet: Motive und
Entscheidungsstrukturen
INHALT: Das Forschungsprojekt soll klären, welche Beweggründe und Maßstäbe Fernsehjournalisten leiten, wenn sie über Gewaltkriminalität berichten. GEOGRAPHISCHER RAUM:
Bundesrepublik Deutschland
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1.8 Journalismus
METHODE: Dies geschieht vor allem durch die Befragung von etwa 35 Redakteuren, Produzenten und Planern, also denen, die Fernsehbeiträge zu diesem Thema selbst herstellen oder sie
redaktionell verantworten. Durch eine Methodentriangulation werden Befragung und Inhaltsanalyse verknüpft: Dazu gehören neben den eigenen Interviews neuere befragungsbasierte
Studien; zum anderen die wichtigsten Programmanalysen und die eigene Auswertung von
352 Sendungen (Boulevardmagazine der fünf größten Sender, n=120, und die Hauptnachrichten der acht größten Sender, n=232), aus denen zum Thema Gewaltkriminalität in Deutschland ohne Terrorismus 194 Beiträge in den Boulevardmagazinen und 85 Nachrichtenbeiträge
herausgefiltert und transkribiert wurden und noch weiter analysiert werden. DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 35; Auswahlverfahren: Programmanalyse). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: BEGINN: 2006-09 ENDE: 2009-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Land Niedersachsen Ministerium für Wissenschaft und Kultur
INSTITUTION: Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen e.V. (Lützerodestr. 9,
30161 Hannover)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0511-348-3675, e-mail: hestermann@kfn.uni-hannover.de)
[295-L] Horky, Thomas (Hrsg.):
Die Fußball-WM 2006 - Analysen zum Mediensport, (Sport & Kommunikation, Bd 3),
Norderstedt: Books on Demand 2007, 216 S., ISBN: 978-3-8334-9348-5 (Standort: UB Leipzig
(L189)-DK654.19)
INHALT: "Die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 hat Medien-Geschichte geschrieben. Wissenschaftler aus mehreren Ländern untersuchen in diesem Buch die Berichterstattung über die
Fußball-WM aus verschiedenen Perspektiven mit unterschiedlichen Methoden. Im Fokus der
Studien zum Phänomen des Mediensports stehen die Berichterstattung der Printmedien, das
Public Viewing und die Mediennutzung von Sportjournalisten." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Hans Leyendecker: Investigativer Sportjournalismus und die Fußball-WM (15-20);
Lothar Mikos: Fußball-Weltmeisterschaft 2006 und Globalisierung - Das Ende der Vormachtstellung von Europa? (21-37); HISPOJO-Forschungsgruppe & Thomas Horky: Öffentliches
Fernsehen in Gemeinschaft - Studie zur geselligen Rezeption der Fußball-WM 2006 (38-60);
Stephan Lenhardt: Was sagen die Experten? - Rolle und Struktur von Fußball-Expertengesprächen während der Weltmeisterschaft 2006 (61-86); Susanne Kistler, Christoph Klimmt &
Helmut Scherer: Der Kicker als Zentrum der Fußballkompetenz: Die Leitmedien im Sportjournalismus (87-100); Thorsten Schauerte & Jürgen Schwier: Leitmedium Bild? - Zur Mediennutzung von Sportjournalisten (101-118); Jörg Hagenah: Packt Kicker-Leser das WM-Fieber? - Zur Bindungswirkung der Fußball-WM an die Bundesliga (119-138); Minas Dimitriou,
Gerold Sattlecker & Erich Müller: Die Fußball-WM 2006 im Spiegel der österreichischen
Printmedien: Zwischen Identifikation und Personalisierung (139-152); Emma Poulton: Don't
Mention the War? The English Press Reporting of the 2006 World Cup (153-176); Stefan
Mertens: Stereotypes and identities in the Dutch-speaking mass media coverage of the 2006
World Championship in Germany: a comparative analysis (177-188); Christoph Gerrit Grimmer: Das Medienbild von Jürgen Klinsmann - eine qualitative Studie zur Berichterstattung in
deutschen Printmedien (189-208).
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[296-F] Isermann, Holger, M.A. (Leitung); Knieper, Thomas, Prof.Dr. (Betreuung):
Politische Kommunikation vs. Wissenschaftskommunikation: ein Vergleich zweier ähnlicher
Systeme!
INHALT: Thesen: Der Ausbau von strukturellen Kopplungen zu den Systemen Wirtschaft und
Medien führt in beiden Systemen zu ähnlichen Entwicklungen. Die politische und die wissenschaftliche Kommunikation innerhalb des jeweiligen Systems weisen große Ähnlichkeiten
auf. Sie zeichnet sich vor allem durch Konkurrenzen bzw. 'das Konzept der einzigen Lösung'
aus. Die mediale Berichterstattung über die beiden Systeme geht bei allen Ähnlichkeiten aber
von einem jeweils unterschiedlichen Systembild aus. Daraus leiten sich unter anderem folgende Fragestellungen ab: Warum haben Medien und Gesellschaft hinsichtlich der beiden
Systeme Politik und Wissenschaft ein unterschiedliches Bild verinnerlicht? Wo liegen die genauen Gründe für die verschiedene Wahrnehmung? Ist das gegenwärtige Systembild der Wissenschaft überholt? Was bedeutet eine Aktualisierung dieses wissenschaftlichen Systembildes
für den Wissenschaftsjournalismus bzw. die Gesellschaft?
METHODE: Der Ansatz ist ein systemtheoretischer, der sich im Wesentlichen auf die Überlegungen Luhmanns und neuerer Strömungen in der Systemtheorie stützt. Mithilfe eines Multimethodendesign aus quantitativen und qualitativen Ebenen soll unter anderem das Selbstbild
der Wissenschaftsjournalisten beleuchtet und ihr Blick auf das Wissenschaftssystem analysiert werden. DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen (verschiedene Journalistische Artikel - Wissenschafts- und politischer Journalismus). Standardisierte Befragung, online (Wissenschaftsjournalisten). Qualitatives Interview (zur Anreicherung der Befragungsergebnisse).
Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: BEGINN: 2008-08 ENDE: 2010-08 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution
INSTITUTION: Technische Universität Braunschweig, Carl-Friedrich-Gauß-Fakultät, Institut für
Sozialwissenschaften Lehrstuhl für Kommunikations- und Medienwissenschaften (Bienroder
Weg 97, 38106 Braunschweig)
KONTAKT: Leiter (Tel. 0531-391-8964, Fax: 0531-391-8962, e-mail: h.isermann@tu-bs.de)
[297-L] Karmasin, Matthias; Weder, Franzisca:
Medienethik in Österreich: Defizite in Ausbildung, Beruf und institutioneller Regulierung,
in: Zeitschrift für Kommunikationsökologie und Medienethik, Jg. 19/2007, Nr. 1, S. 83-91
INHALT: Der Beitrag untersucht den Stellenwert ethischer Fragen in der journalistischen Ausbildung sowie im Beruf in Bezug zu bestehenden und notwendigen (Selbst-)Regulationsmechanismen auf institutioneller Ebene. Die Basis bilden Daten einer explorativen Untersuchung
der Ausbildungssituation zu Kommunikationsberufen in Österreich, einer qualitativen Befragung von österreichischen Journalisten und einer Bevölkerungsstichprobe zur Moral von
Journalisten und einer Studie zu Medienselbst-Regulierung in der österreichischen Medienlandschaft anhand internationaler Best Practice Modelle. Aus dem so ermittelten Status quo
der Medienethik in Österreich wird die These abgeleitet, dass eine Implementierung von Medienethik in einer der drei beschriebenen Dimensionen, d.h. entweder eine verstärkte Ausund Weiterbildung in Medienethik (1) oder ein bewusstes Berufsethos (2) oder die institutionelle Verankerung von Medienethik (3) nicht funktioniert, sondern es ein Zusammenspiel geben muss, in dem alle Dimensionen als miteinander verknüpft sich gegenseitig bedingend und
damit aufeinander bezogen verstanden werden. (RG)
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[298-L] Krüger, Uwe:
Der Preis des Whistleblowing, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus,
2008, H. 2, S. 46-53
INHALT: In dem Beitrag werden zwei Geschichten nacherzählt: die eines BKA-Mitarbeiters, der
über die Folter von Häftlingen im Libanon öffentlich sprach und die einer Altenpflegerin, die
Missstände in einem Pflegeheim öffentlich anprangerte. "Nachdem die Medien ihre Scheinwerfer ausgeschaltet hatten, standen beide ungeschützt im Regen." Ein Interview mit der
Gründerin des Whistleblower-Netzwerks ergänzt die Storys. Sie beklagt, dass es in Deutschland - anders als in den USA oder Großbritannien keine gesetzliche Regelung zum Schutz
von Whistleblowern gibt. (PT)
[299-L] Kuban, Thomas:
Mit dem Gesicht des Feindes, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus,
2008, H. 1, S. 60-65
INHALT: Für seine Recherchen in der rechtsextremen Musikszene erhielt der Autor den Leuchtturm-Preis 2007 des Netzwerks Recherche. Im vorliegenden Beitrag beschreibt er seine Recherchejahre, die mit einer zufälligen Skinhead-Party in seinem Wohnviertel vor ca. 10 Jahren begannen. Um an Informationen zu kommen und nicht aufzufallen, hatte er mit bis zu 40
Identitäten gleichzeitig gearbeitet. Ab 2003 begann er, geheime Neonazi-Konzerte mit einer
Kamera aufzunehmen. Er beschreibt die Obsession, mit der er die Recherchen betrieb, aber
auch die Schwierigkeiten, sein Material in den Medien zu platzieren. An Hintergrundberichten über die Neonazi-Szene war kaum eine Redaktion interessiert, interessant waren "spektakuläre mit Gesetzesverstößen - aber nur, wenn sie noch spektakulärer waren als alles bisher
Gesendete." So überstiegen seine Investitionen die Honorare bei Weitem und so hat er beschlossen die Recherchen zu beenden. Die Ergebnisse seiner Recherchen will er in einem
Buch und einem Dokumentarfilm zusammenfassen. (PT)
[300-L] Leif, Thomas:
Pressefreiheit unter Druck: Recherche-Journalismus als Qualitäts-Anker, in:
Forschungsjournal Neue Soziale Bewegungen, Jg. 21/2008, H. 3, S. 165-178
INHALT: "Der Autor kritisiert in seinem Beitrag die mangelnde Qualität im journalistischen Alltag. Recherche - die eigentliche Kernaufgabe des Journalisten - wird vernachlässigt. Selbst
wenn Skandale ans Licht kommen, werden diese selten von Journalisten 'ausgegraben', sondern oft von gut präparierten Informanten 'gesetzt'. Oft reichen dann auch spektakuläre Rücktritte, die Strukturen und die wahren Motive für die Rücktritte bleiben meist im Dunkeln.
Dies spiegelt auch das unzureichende Problembewusstsein vieler Journalisten im Umgang mit
Informanten wider. Umgang, Kontrolle, Pflege und der Schutz von Informanten gehören aber
zu den Kernaufgaben professioneller Journalisten. Vor dem Hintergrund, dass echte Informanten immer seltener werden, ist dies eine bedrohliche Entwicklung. Nicht nur Wirtschaftsunternehmen blocken gegenüber Journalisten ab, auch die Auskunftspflicht der Behörden entwickelt sich in der Praxis immer mehr zu einer Farce. Führende Politiker versuchen Themen
auf wenige Argumente zu reduzieren. Es wird versucht, gewichtige andere Gründe aus der öffentlichen Diskussion herauszuhalten. Desinformation durch Informationsverweigerung und
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gezielte Auslassung: Diese Technik funktioniert auch, weil zu viele Journalisten sich zu
schnell von den Behörden abweisen lassen. Darüber hinaus konstatiert der Autor ein Ungleichgewicht zwischen vernachlässigten ernsthaften Themen und belangloser Berichterstattung. Insoweit muss auch an die Mediennutzer appelliert werden. Aber nicht nur die Mediennutzer, auch die Wissenschaft muss in die Pflicht genommen werden. Die Wirkungen der Medien auf Wirtschaft und Gesellschaft wachsen, Medienkritik und Medienanalyse bleiben aber
eine Orchideen-Disziplin. Auch in Lehre und Ausbildung herrscht ein Missverhältnis: Während zahlreiche Seminare zu Öffentlichkeitsarbeit und PR angeboten werden, gibt es kaum
Angebote, in denen die notwendigen Kompetenzen für Recherche vermittelt werden. Stattdessen sollte Recherche von der Ausnahme zum Normalzustand werden. Ziel sollte es sein,
nicht nur von Recherche zu reden, sondern Recherche zu ermöglichen, zu fördern und finanziell abzusichern. Recherche schärft das Auswahl-Sensorium für Wichtiges und Unwichtiges,
sie bringt für die Medien Marktvorteile durch die Präsentation von echter Exklusivität und sie
fördert - schließlich - die oft verwaiste Fachkompetenz in den Redaktionen und bringt Folgegeschichten, weil das Vertrauen von Informanten oft auch an das erkennbare Qualitätsniveau
der Medien gekoppelt ist." (Autorenreferat)
[301-L] Machill, Marcel; Beiler, Markus; Zenker, Martin:
Journalistische Recherche im Internet: Bestandsaufnahme journalistischer Arbeitsweisen in
Zeitungen, Hörfunk, Fernsehen und Online, (Schriftenreihe Medienforschung der
Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen, Bd. 60), Berlin: Vistas Verl. 2008, 406 S., ISBN:
978-3-89158-480-4
INHALT: Die Mehrmethodenstudie "Journalistische Recherche im Internet" liefert Erkenntnisse
über die Einbindung von Online-Recherchen in den Gesamtrechercheprozess von Journalisten. In die Beobachtungsstudie wurden 235 Journalisten aus vier Mediensparten mit 234 Medienangeboten einbezogen. Die Studie zeigt, dass computergestützte Recherchen inzwischen
mehr als die Hälfte der gesamten Recherchezeit in Anspruch nehmen. Dabei konzentrieren
sich Journalisten weniger auf Primarquellen, sondern meist auf einige ausgewählte Internetangebote, speziell das von Wikipedia oder von journalistischen Online-Diensten. Die Nutzung von Suchmaschinen zeitigte nur einen mittelmäßigen Rechercheerfolg. (KB)
[302-L] Morresi, Enrico:
Journalistische Ethik in Italien, in: Zeitschrift für Kommunikationsökologie und Medienethik,
Jg. 19/2007, Nr. 1, S. 92-95
INHALT: Der Beitrag gibt eine Einschätzung des Status quo der Medienethik und speziell der
journalistischen Ethik in Italien. In einem historischen Abriss wird erläutert, dass im journalistischen Selbstverständnis die nach dem Ende des Faschismus formulierten Freiheitsrechte
in erster Linie die Freiheit der Journalisten Informationen anzubieten und erst in zweiter Linie
die Freiheit der Bürger, Informationen zu beziehen, sichern sollen. Im italienischen Selbstverständnis (sowohl der Bürger als auch der Journalisten) sind Politiker "Objekte von Schmähungen und Zynismus". Journalisten sind in Italien in einem professionellen, von einem staatlichen Gesetz geregelten Berufsstand organisiert, der einem Pflichtenkodex (Codice deontologico) unterliegt. Die Bestimmungen dieses Kodex, die den Persönlichkeitsschutz und den
Schutz der Privatsphäre sichern sollen, werden erläutert und es wird eine negative Bilanz sei-
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ner Wirksamkeit gezogen. "Die aktuelle Frage lautet: Werden sich die Dinge ändern durch
den drohenden direkten Eingriff des Staates, durch den 'Garante', indem man den Berufsstand
('Ordine') übergeht? Eines ist sicher: In der öffentlichen Meinung herrscht Ungeduld und Gereiztheit gegenüber der immer schamloseren Einmischung in die Privatsphäre von Menschen
durch die Medien. Daher ist es notwendig, die Grenzen einer verantwortungsvollen Publizistik in der Zivilgesellschaft zu ziehen." (RG)
[303-L] Neverla, Irene; Schoon, Wiebke:
Europäischer Journalismus: Annäherung an eine vernachlässigte Dimension europäischer
Öffentlichkeit, in: Medien & Zeit : Kommunikation in Vergangenheit und Gegenwart, Jg.
23/2008, Nr. 3, S. 18-30
INHALT: Der Europäische Journalismus ist nach Meinung der Autorinnen eine vernachlässigte
Kategorie europäischer Öffentlichkeit und gleicht eher einem Phantom. Über eine Auseinandersetzung mit definitorischen Fragen der begrifflichen Komponenten Europa und Journalismus konstatieren sie die unumgängliche Pluralität beider Begriffe - eine Vielfalt, die letztlich
integraler Bestandteil eines Journalismus sein muss, der sich als "europäisch" verstehen will.
Ausgehend vom Mikrokosmos Brüssel als kommunikativem Knotenpunkt der EU erkunden
sie auf professionsanalytischer Ebene die Potentiale einer Kultur des europäischen Journalismus. Anschließend wird durch einen externen Vergleich mit anglo-amerikanischen Journalismustraditionen auf das in der Vielfalt vorhandene "gemeinsam Europäische" hingewiesen,
wodurch die Diskussion über einen europäischen Journalismus um eine gesellschaftsanalytische und schließlich um eine normative Ebene erweitert wird. (UN2)
[304-L] Nordenson, Bree:
Heißt die Lösung Uncle Sam?, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus,
2008, H. 1, S. 30-35
INHALT: In den USA gilt traditionell der Staat als eine Gefahr für die Unabhängigkeit des Journalismus. Angesichts der gegenwärtigen Krise der amerikanischen Presse - sinkende Auflagen, redaktioneller Abbau, Schließung von Auslandsbüros - fängt man an, darüber zu diskutieren, ob der Staat nicht an der Sicherung der Zukunft des Journalismus beteiligt werden sollte. In ihrem Beitrag fasst die Autorin die Argumente und die Lösungsvorschläge aus der Debatte, die in den USA zur Zukunft des Journalismus geführt wird, zusammen. (PT)
[305-L] Offerhaus, Anke:
Transparenz und massenmediale Öffentlichkeit als Voraussetzung demokratischer
Legitimation: Informationsquellen und ihre Zugänglichkeit aus der Sicht von EUKorrespondenten, in: Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.): Die Natur der Gesellschaft :
Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006.
Teilbd. 1 u. 2, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2008, S. 4052-4065, ISBN: 978-3-593-38440-5
INHALT: "Demokratie und Massenmedien stellen in den gegenwärtigen europäischen Gesellschaften ein wichtiges Interaktionsfeld dar. Die Legitimation eines demokratischen Systems
speist sich nicht nur aus der Beteiligung der Bürger an den regelmäßig stattfindenden Wahlen
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1
1.8 Journalismus
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(sog. Input-Legitimation) und der unter ihnen vorhandenen Unterstützung des politischen
Systems (Legitimation durch Identität). Sondern beides setzt zur Meinungsbildung wiederum
die Möglichkeit eines regelmäßigen Zugangs zu Informationen über das politische Geschehen
voraus (Legitimation durch Öffentlichkeit und Transparenz). Da aber die Bürger in modernen
Demokratien nicht unmittelbar am politischen Prozess beteiligt sind, treten Journalisten als
Vermittler von Information und damit auch als entscheidende Einflussnehmer in diesen Prozess der politischen Kommunikation ein. Ihnen obliegt die Funktion der Recherche, Selektion
und Veröffentlichung relevanter politischer Informationen, für das sie ein professionelles Arbeitsfeld entwickelt haben. Im Hinblick auf die Europäische Union wird von unterschiedlicher Seite seit geraumer Zeit eine kommunikative Krisensituation diagnostiziert, was zuletzt
an der Diskussion um die Ursachen der gescheiterten Verfassungsreferenden in Frankreich
und den Niederlanden sichtbar wurde. Die erhobenen Vorwürfe sind mannigfaltig: Gerade
über die Medien werde die EU innenpolitisch gedeutet, sie sei nach wie vor schwer kommunizierbar, da zu weit weg vom Alltag der Bürgerinnen und Bürger und noch immer sei es
kaum möglich, politische Zuständigkeiten zuzurechnen. Wie aber sieht die Öffentlichkeitsorientierung der EU aus? Wie gestaltet sich der Informationszugang zu den EU-Institutionen
und wie hat er sich im Laufe der zunehmenden politischen Integration entwickelt? Wie arbeiten die EU-Korrespondenten in Brüssel und wie schätzen sie die Institutionen im Hinblick auf
ihre Zugänglichkeit ein? - Das Ziel des Beitrags ist die Analyse des professionellen Arbeitsfelds der EU-Korrespondenten in Brüssel unter der Prämisse von Transparenz und Öffentlichkeit als legitimatorischer Grundlage der EU. Dazu wird zunächst Skizze der Öffentlichkeitsstruktur und -aktivitäten der verschiedenen Institutionen sowie der Struktur des EU-Korrespondentencorps präsentiert. Darüber hinaus soll auf der Grundlage zahlreicher Interviews
mit deutschen EU-Korrespondenten sowie Pressesprechern der jeweiligen Institutionen eine
Einschätzung der gegenwärtigen Öffentlichkeitsorientierung der Europäischen Union und ihrer jeweiligen Institutionen gegeben werden." (Autorenreferat)
[306-L] Otto, Kim; Adamek, Sascha:
Unterwanderte Regierung, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2008,
H. 2, S. 58-63
INHALT: Für das WDR-Magazin Monitor recherchierten die Autoren zum Thema "Konzernvertreter in Ministerien". In der Sendung, die mit dem Adolf-Grimme-Preis 2007 ausgezeichnet
wurde, hatten sie bewiesen, dass Mitarbeiter großer Konzerne bereits eigene Schreibtische in
Ministerien haben "Und schreiben fleißig an Gesetzen mit." Im vorliegenden Beitrag beschreiben sie ihre Recherchen zu der Sendung und geben anschließend Einblick in die Recherche von zwei Fällen, an denen sie in Folge der Magazinsendung gearbeitet haben. Der
erste Fall betraf die Mitarbeit eines leitenden Angestellten von DaimlerChysler im Bundesverkehrsministerium, im zweiten Fall hatte ein Manager von BASF in der Europäischen
Kommission an der Chemikalienverordnung REACH gearbeitet. Die vollständigen Recherchen wurden in einem Buch publiziert. (PT)
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[307-L] Pöttker, Horst; Schulzki-Haddouti, Christiane (Hrsg.):
Vergessen? Verschwiegen? Verdrängt?: 10 Jahre "Initiative Nachrichtenaufklärung",
Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2007, 255 S., ISBN: 978-3-531-15435-0 (Standort: UB
Bonn(5)2008/3327)
INHALT: "Es gibt viele Gründe dafür, warum bestimmte Themen in den Medien zu kurz kommen. Die 'Initiative Nachrichtenaufklärung' (INA) versucht, sie dennoch ins öffentliche Bewusstsein zu heben. Seit 1997 veröffentlicht sie Jahr für Jahr eine Top-Ten-Liste, die auf die
blinden Flecken der journalistischen Berichterstattung hinweist. Der Band dokumentiert die
Top-Ten-Listen der vergangenen zehn Jahre und gibt Auskunft über Arbeitsweisen, Erfolge
und Probleme dieser zivilgesellschaftlichen Initiative. Verschiedene Expertenbeiträge zur investigativen Recherche zeigen, wie Journalisten dem Problem der medialen Vernachlässigung
entgegenwirken können. Inhaltsverzeichnis: Horst Pöttker Recherche - chronisches Defizit
des Journalismus - Die INA bemüht sich um Ausgleich (15-24); Christian Schicha: Vernachlässigung als Thema - Nachrichtenaufklärung trotz Nachrichtenfaktoren (25-34); Rita Vock:
Was gilt als wichtig? - Über die strukturelle Vernachlässigung von Nachrichten (35-54);
Christiane Schulzki-Haddouti: Auf der Suche nach dem Vernachlässigten - Recherchieren für
die Initiative Nachrichtenaufklärung (55-62) Peter Ludes: Verdunkelungsgefahren oder Medienzivilisierung? (63-80); Caja Thimm, Sandra Berlinecke: Mehr Öffentlichkeit für unterdrückte Themen? - Chancen und Grenzen von Weblogs (81-102); Johannes Ludwig: Investigativer Journalismus: Handwerk oder "Hohe Kunst"? (103-120); Hubertus Gärtner: Investigativer Journalismus im Lokalen (121-130); Manfred Redelfs: "Investigative Reporting" in den
USA: Welche Strukturen stützen den Recherche-Journalismus? (131-156); Carl Jensen: Thirty Years of Censored News (157-166); Christoph Hickmann: Von wichtigen und weniger
wichtigen Geschichten. Eine Polemik (167-172); Statut der Initiative Nachrichtenaufklärung
(173-176); Geschäftsordnung der Jury der Initiative Nachrichtenaufklärung (177-178) Die
Top Ten der vernachlässigten Themen 2006 (Ausführliche Dokumentation) (179-212); Die
Top Ten der vernachlässigten Themen 1997-2005 (Kurzfassungen) (213-240).
[308-L] Pöttker, Horst:
Whistleblower und Journalisten: zur Spruchpraxis des Deutschen Presserats, in: Zeitschrift
für Kommunikationsökologie und Medienethik, Jg. 19/2007, Nr. 1, S. 127-132
INHALT: Trotz formeller Pflicht zur Vertraulichkeit informieren so genannte "Whistleblower"
Journalisten über Missstände in Unternehmen und Institutionen. An derartigen Informationen
besteht ein gesellschaftliches Interesse, allerdings sind sie abhängig von dem Grad der Sicherheit potentieller Whistleblower, unerkannt zu bleiben. Zur Professionalität des Öffentlichkeitsberufs Journalismus gehört daher der Informantenschutz. "Wenn sich potentielle Informanten nicht darauf verlassen können, dass Journalisten die Zeugnisverweigerungspflicht erfüllen, kann es kaum zum Whistleblowing und damit zum Entstehen von Öffentlichkeit mit
Selbstregulierungskraft kommen." Aus dieser Perspektive setzt sich der Beitrag mit der einschlägigen Spruchpraxis des Deutschen Presserats auseinander. Er kommt zu dem Ergebnis,
dass diese durch "Inkonsistenz" gekennzeichnet ist. Einerseits bekräftigt der Presserat in seinen Entscheidungen die Zeugnisverweigerungspflicht, die er in anderen Entscheidungen wieder entkräftet. "Die Spruchpraxis stimmt nicht mit der emphatischen Verteidigung des Zeugnisverweigerungsrechts auf der politischen Bühne überein." Abschließend werden konkrete
Empfehlungen zur Verbesserung der Arbeit und Spruchpraxis des Deutschen Presserats for-
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muliert. Bezogen auf das Thema Informantenschutz lautet die zentrale Empfehlung: "Der
Presserat sollte in seinem Verhaltenskodex und in seiner Spruchpraxis klar zum Ausdruck
bringen, dass Journalisten grundsätzlich die Pflicht haben, besonders bei heiklen Informationen ihre Informanten zu schützen." (RG)
[309-L] Prinzing, Marlies:
Harte Grenzen: warum gegenwärtig mit einer europäischen Professionsethik im
Journalismus nicht zu rechnen ist, in: Zeitschrift für Kommunikationsökologie und
Medienethik, Jg. 19/2007, Nr. 1, S. 14-20
INHALT: Der Beitrag untersucht, ob aus dem Zusammenwachsen Europas folgt, dass sich auch
die Arten der medialen Übermittlung zu einer europäischen Journalismuskultur und in deren
Folge zu einer europäischen Journalismusethik vereinen. Gegenstände der Untersuchung sind
die Mediensysteme, die (nationalen) journalistischen Kulturen und die jeweiligen Professionsethiken. Zur Analyse werden aktuelle Studien sekundäranalytisch herangezogen und Praxisbeispiele erörtert. Die Untersuchung kommt zu dem Schluss, dass eine gemeinsame europäische Professionsethik nicht in Sicht ist. "Journalisten handeln in der Regel kontextgeprägt,
bezogen auf 'ihr' Mediensystem, auf 'ihr' Land." Technologie wie Internet und Satellitenfernsehen können helfen, technische Barrieren zu überwinden. "Ein Schlüssel, um kulturelle Barrieren zu überwinden, ist der Dialog." Indem Journalisten sich diesem transnationalen Dialog
stellen, öffnen sie ihre Medien und weisen den Weg zum "globalen Dorf." (RG)
[310-L] Rauchenzauner, Elisabeth:
Schlüsselereignisse in der Medienberichterstattung, (VS research), Wiesbaden: VS Verl. für
Sozialwiss. 2008, 190 S., ISBN: 978-3-531-15958-4 (Standort: UB Bonn(5)-2008/4701)
INHALT: Ziel der Verfasserin ist es, die Theorie der Schlüsselereignisse weiterzuentwickeln.
Hierzu wird zum einen der Begriff des Schlüsselereignisses medien-, journalismus-, genre-,
länder- und kulturspezifisch differenziert. Zum anderen werden Überlegungen zur Schaffung
von Schlüsselbegriffen, -bildern und -figuren vorgelegt und Veränderungen durch Schlüsselereignisse in der Medienberichterstattung berücksichtigt. Außerdem werden weitere Ansätze
der Nachrichtenselektion in Gestalt der Nachrichtenwerttheorie, der Gatekeepingtheorie, der
News-Bias-Forschung und des Agenda-Setting-Ansatzes einbezogen. Vier Themengebiete
werden anschließend an die theoretische Auseinandersetzung empirisch untersucht (Befragung von Journalisten, Inhaltsanalyse zum Schlüsselereignis 9/11, Experteninterview): (1)
Bedeutung von Schlüsselbegriffen, -bildern und -figuren im Zusammenhang mit Schlüsselereignissen; (2) kurz- und langfristige journalistische Veränderungen durch Schlüsselereignisse;
(3) Bedeutung von Nachrichtenfaktoren für Schlüsselereignisse; (4) Journalisten als Gatekeeper im Zusammenhang mit Schlüsselereignissen. Die Verfasserin versteht Schlüsselereignisse
als spektakuläre Ereignisse, die die Aufmerksamkeit der Medien in besonderem Maße auf
sich ziehen, weil sie etwas Einzigartiges haben, z. B. einen neuen Sachverhalt beinhalten oder
eine besonders große Tragweite besitzen, und über das Potenzial verfügen, die Medienberichterstattung langfristig zu verändern. (ICE2)
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[311-L] Reemtsma, Jan Philipp:
Gewaltopfer - kann man Abstinenz von der Öffentlichkeit fordern?, in: Mittelweg 36 :
Zeitschrift des Hamburger Instituts für Sozialforschung, Jg. 17/2008, H. 4, S. 30-44 (Standort:
USB Köln(38)-FHM XG7349; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: Der Autor diskutiert das Thema "Öffentlichkeit, Medien und Abstinenz" zunächst unter der allgemeinen Frage, ob es ein Recht der Öffentlichkeit auf Information gibt und was im
Einzelnen unter Pressefreiheit zu verstehen ist. Er setzt sich anschließend mit den Ursachen
und Folgen des wachsenden öffentlichen Interesses an Verbrechensopfern kritisch auseinander. Er beleuchtet ferner die widersprüchliche Bedürfnislage des Gewaltopfers in Bezug auf
die Kommunikation mit der Öffentlichkeit und problematisiert die Art und Weise, wie die
Massenmedien und insbesondere das Fernsehen diese Bedürfnisse ausnutzen, indem sie die
Selbstbestimmung des Opfers durch eine vorgetäuschte Intimität unterminieren. (ICI)
[312-L] Roose, Jochen:
Auf dem Weg zur europäischen Gesellschaft?: grenzübergreifende Lokalberichterstattung
an EU-Binnengrenzen, in: Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.): Die Natur der Gesellschaft :
Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006.
Teilbd. 1 u. 2, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2008, S. 4482-4492, ISBN: 978-3-593-38440-5
INHALT: "Die europäische Integration ist nicht mehr allein ein politischer, sondern der Intention
nach zunehmend auch ein gesellschaftlicher Prozess. Dies setzt die Frage nach einem europäischen Wahrnehmungsraum auf die wissenschaftliche Agenda. Interesse an einander wäre
eine Vorbedingung für Gesellschaftsbildung. In der Zeitungsberichterstattung müsste sich das
Interesse an Ereignissen auch in seiner räumlichen Ausdehnung zeigen. Dies trifft besonders
auf Lokalberichterstattung zu, denn Lokalnachrichten werden vor allem aufgrund von Relevanz und Nähe ausgewählt. Der Vortrag untersucht, in welchem Maße die Staatsgrenze Einfluss hat auf die Lokalberichterstattung von deutschen Zeitungen, die grenznah erscheinen.
Dazu wurde für deutsche, grenznah erscheinende Regionalzeitungen erhoben, in welcher
Häufigkeit aus Orten diesseits und jenseits der Staatsgrenze berichtet wird. Es zeigt sich, dass
Ereignisse aus dem angrenzenden Ausland mit deutlich geringerer Wahrscheinlichkeit berichtet werden als Ereignisse im Inland (unter Kontrolle von Einwohnerdichte und Entfernung).
Dieser Befund gilt für alle deutschen Nachbarländer. Um die Stärke des Einflusses zu den unterschiedlichen Nachbarländern zu erklären, kommen drei Faktoren in Frage: die Intensität
der Wirtschaftsverflechtung, die Dauer der EU-Mitgliedschaft und damit der Offenheit der
Grenze und schließlich die Sprachdifferenz. Die Intensität der Wirtschaftsverflechtung und
die Dauer der EU-Mitgliedschaft können die unterschiedliche Intensität der Auslandsberichterstattung jeweils nicht erklären. Dagegen gibt es einen Zusammenhang mit der Sprache: Je
mehr Deutsche die Sprache des Nachbarlandes sprechen, desto intensiver ist auch die Lokalauslandsberichterstattung aus dem betreffenden Land. Die Integration der Menschen Europas
über die nationalstaatlichen Grenzen hinweg scheint demnach nicht allein von rechtlichen
Hürden, sondern in starkem Maße von Sprache und kultureller Ähnlichkeit abzuhängen."
(Autorenreferat)
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[313-L] Rucht, Dieter; Teune, Simon (Hrsg.):
Nur Clowns und Chaoten?: die G8-Proteste in Heiligendamm im Spiegel der Massenmedien,
Frankfurt am Main: Campus Verl. 2008, 254 S., ISBN: 978-3-593-38764-2 (Standort: UB
Siegen(467)-01AMEP1196)
INHALT: "Der Protest gegen den G8-Gipfel in Heiligendamm war ein großes Medienereignis.
Bilder von Greenpeace-Aktivisten in Schlauchbooten, von Popkonzerten und Protestcamps,
aber auch von den gewalttätigen Ausschreitungen gingen um die Welt. Sozialwissenschaftler,
Medienschaffende und Aktivisten rekonstruieren in diesem Band, welches Bild der Proteste
die Massenmedien gezeichnet haben und welche Rolle dabei Journalisten und die Protestierer
selbst spielten. Welchen Einfluss hatten sie darauf, wie Fernsehzuschauer und Zeitungsleser
den Gipfel und seine Gegner wahrnahmen?" (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Simon Teune: Gegen Zaun, Gipfel und Käfighaltung. Eine Chronik des Protestes gegen das G8-Treffen
in Heiligendamm (17-30); Elke Steven: Demonstrationsbeobachtung, polizeiliche Öffentlichkeitsarbeit und Medienberichte (31-52); Dieter Rucht, Simon Teune: Eine quantitative Analyse der G8-Berichterstattung in den Printmedien (53-76); Dieter Rucht: Die Ereignisse in Heiligendame im Spiegel der Kommentarspalten (77-96); Sabrina Herrmann: Schlüsselszenen
des Protests. Der Wettbewerb um die Aufmerksamkeit der TV-Nachrichten (97-120); Frauke
Distelrath: Attac, der G8-Gipfel und die Medien (121-142); Stefan Zimmer: Eine andere Medienwelt ist möglich Zur Rolle des unabhängigen Medienzentrums (143-168); Daniel Schulz:
Die Berichterstattung und ihre Probleme aus Sicht von Printmedien Journalisten (169-190);
Stefan Raue: Die Berichterstattung und ihre Probleme aus Sicht eines TV-Journalisten (191218); Mundo Yang: Partner, Kritiker oder Antagonist? Drei globalisierungskritische Protestdramaturgien (219-240); Dieter Rucht, Simon Teune: Was bleibt vom Medienereignis Heiligendamm? (241-252).
[314-L] Schäfer, Sabine:
Journalismus: "The story of an impossible autonomy"?, in: Zeitschrift für
Kommunikationsökologie und Medienethik, Jg. 10/2008, Nr. 1, S. 39-42
INHALT: Die Untersuchung über den journalistischen Herstellungsprozess der "Tagesschau"
geht den Fragen nach, was Journalisten tun, um dem Ideal einer objektiven und wahren Berichterstattung gerecht zu werden, welche Praktiken sie dabei anwenden und was mit Berufsnormen in der alltäglichen Praxis passiert. Mittels Beobachtung und qualitativer Interviews
wurde versucht herauszufinden, was es aus der Perspektive der beteiligten Akteure bedeutet,
"für ein Produkt zu arbeiten", das über die höchste Glaubwürdigkeit im deutschen Fernsehen
verfügt und das diese Position im sozialen Gefüge des Journalismus auch behalten will. "Autonomie ist dabei das Zauberwort, das eine gleichbleibend hohe journalistische Qualität verspricht." Die Autorin grenzt den Begriff der Autonomie gegen die der Unabhängigkeit und
Selbstbezüglichkeit ab. Es wird deutlich, dass es sich bei Wahrheit und Objektivität um Objekte sozialer Aushandlungs- und Distinktionsprozesse handelt. "In der Suche nach der objektiven Wahrheit erkennen und anerkennen sich Journalisten als Angehörige des sozialen Feldes Journalismus und damit als Konkurrenten innerhalb des Feldes und als Partner im Kampf
um die Autonomie des journalistischen Feldes gegenüber Einflussnahmen von außen." Die
Selbstbezüglichkeit des Journalismus ist aus dieser Perspektive ein Ergebnis journalistischer
Berufspraxen beim Kampf um die relative Autonomie des journalistischen Feldes. Autonomie
wiederum macht anfällig für eigene Fehlleistungen und externe Einflussnahmen. Die Autorin
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diskutiert daher abschließend, welche Handlungsmöglichkeiten Heteronomie journalistischen
Akteuren bietet. (UN)
[315-L] Schicha, Christian:
Alles wird Knut?: die Initiative Nachrichtenaufklärung stellt seit 10 Jahren die Top 10 der
vernachlässigten Themen und Nachrichten vor, in: Zeitschrift für Kommunikationsökologie
und Medienethik, Jg. 19/2007, Nr. 1, S. 107-118
INHALT: Ausgehend von dem Medienhype um den Berliner Eisbär Knut, der 2007 zumindest
quantitativ die nationale und auch internationale Nachrichtenlage dominierte, erläutert der
Beitrag die Arbeit der 1997 an der Universität Siegen gegründeten "Initiative Nachrichtenaufklärung" (INA), die jedes Jahr eine Rangliste der in der Bundesrepublik Deutschland am
meisten vernachlässigten Themen und Nachrichten veröffentlicht. Sie will damit einen "kleinen symbolischen Beitrag" dazu leisten, indem sie wichtige Themen und Nachrichten, die in
der "Mainstreamberichterstattung" nicht genügend Beachtung finden, der breiten Öffentlichkeit zugänglich macht. Zunächst werden der Forschungsstand zu den Themenkomplexen
journalistische Vernachlässigung und Nachrichtenfaktoren als Auswahlkriterium und Begrenzung für die Medienberichterstattung referiert und dann in Anschluss an die Darstellung der
Arbeitsweise und des Auswahlverfahrens der INA die Top Ten der vernachlässigten Themen
des Jahres 2006 vorgestellt. (RG)
[316-F] Schraaf, Ursula (Bearbeitung); Krämer, Heike (Leitung):
Strukturwandel der Medienberufe
INHALT: Die Studie wird den Wandel der Medienberufe in arbeitsorganisatorischer und qualifikatorischer Hinsicht untersuchen. Im Mittelpunkt stehen 'Content-Produzenten', darunter sind
jene Job-Profile und Tätigkeiten zu verstehen, die unmittelbar mit der Erstellung von Medieninhalten befasst sind. Inhaltlich will sich die Untersuchung somit auf solche Tätigkeiten konzentrieren, deren primäres Charakteristikum die Produktion von 'Content' ist - gleich, ob dieser 'Content' in redaktionellen Inhalten, Werbung, Unterhaltung oder der Herstellung von
Kommunikation (etwa mit Chats, Foren oder Blogs) besteht. Die Studie unterscheidet bewusst nicht zwischen tradierten Berufsbildern wie Journalisten und Werbetextern oder neu
entstandenen Jobprofilen wie technischen Redakteuren und Online-Journalisten, sondern argumentiert entlang der ausgeübten Tätigkeiten und damit gemäß einer beruflichen Realität,
die von Medienschaffenden weniger bestimmte Bildungswege, als vielmehr Erfahrungen und
erfolgreich ausgeübte Tätigkeiten verlangt. Immer häufiger werden auch crossmediales Wissen, technisches Know-how und betriebswirtschaftliche Kenntnisse nachgefragt. Gleichzeitig
müssen Vertreter bestimmter medienfremder Berufe vermehrt journalistische Fertigkeiten besitzen. Die hier skizzierte Studie fragt, welches Wissen und welche Fähigkeiten Medienschaffende erwerben müssen, um in dieser Berufsrealität arbeiten und sie positiv lenken zu können.
Gleichzeitig will sie Entgrenzungs- und Deprofessionalisierungstendenzen in traditionelljournalistischen Berufen identifizieren und Maßnahmen aufzeigen, die eine wirksame Gegensteuerung erlauben. Die Studie orientiert sich dabei an folgenden Forschungsfragen: Welche
Tätigkeiten der Hersteller werden am Arbeitsmarkt nachgefragt, und wie lässt sich die Nachfrage quantifizieren? Welches Rollenselbstbild haben die Hersteller von Medieninhalten in
medienspezifischen und medienfremden Unternehmen angesichts der in der neueren For-
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schungsliteratur festgestellten Tendenz zu fortschreitender Deprofessionalisierung und Entgrenzung der Berufe? Wie werden die Hersteller von Medieninhalten von außen beurteilt
(Fremdbild)? Welche Produzenten von Medieninhalten beherrschen die am Arbeitsmarkt
nachgefragten Tätigkeiten bereits heute; wer kann sie erlernen und wie können Bildungslücken geschlossen werden? Welche neuen Berufsbilder ergeben sich aufgrund der am Markt
nachgefragten Tätigkeiten? Welcher Art sind die Arbeitsbedingungen in diesen Berufen? Gibt
es medienübergreifende (horizontale) Berufschancen? Gibt es einen 'Gesamtmedien-Arbeitsmarkt' für die Hersteller von Medieninhalten ('Content-Spezialisten')? Von zentraler Bedeutung für die geplante Studie ist die Frage, welchen Beitrag schon heute die geregelte Ausbildung in Medienberufen bzw. die geregelte Fortbildung leisten und welche Defizite hier evtl.
auszumachen sind. Es kann davon ausgegangen werden, dass die zu untersuchenden 'ContentBerufe' dem Muster des Journalistenberufs folgend für Quereinsteiger aus den unterschiedlichsten Bildungsgängen offen stehen. Welchen Anteil dabei Absolventen einer dualen Erstausbildung (in einem Medienberuf) haben, kann derzeit ebenso wenig beantwortet werden
wie die Frage, welche Fortbildungsbedarfe sich für solche Quereinsteiger in bisher nicht geregelten Berufen ergeben. Die Studie soll nach Absprache mit dem BMBF in Zusammenarbeit
mit dem Institut für Medien und Kompetenzforschung (MMB) Essen als Drittmittelnehmer
durchgeführt werden. Projekthomepage unter: www2.bibb.de/tools/fodb/fodb_info.php?fpvNr=4.00.843&typ=2&freie_suche= .
METHODE: Um die beschriebenen Forschungsziele zu erreichen, wird ein dreistufiges Untersuchungsdesign vorgeschlagen, das in einem ersten Schritt vorhandene Quellen auswertet sowie
Interviews mit Fachexperten und Fallstudien vorsieht. Auf dieser Grundlage ist eine Liste von
Tätigkeiten zu entwickeln, die Content-Produzenten ausüben. Diese Liste beschreibt und systematisiert alle auf die Beschaffung, Bearbeitung und Verbreitung von Inhalten bezogenen
Tätigkeiten und Arbeitsinhalte von Content-Produzenten in der gesamten Breite der Medienbranchen ebenso wie in Anwenderunternehmen. Der zeitliche Anteil einschlägiger Tätigkeiten wird dabei ebenso erfasst wie die eingesetzten Arbeitsmittel und das Spektrum der Arbeitsergebnisse bzw. Medienprodukte. Ebenfalls erfasst wird hierbei das Niveau der Qualifikationen und Kompetenzen, die zur Ausübung erforderlich sind.
ART: BEGINN: 2006-10 ENDE: 2008-09 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER:
keine Angabe
INSTITUTION: Bundesinstitut für Berufsbildung -BIBB- (Postfach 201264, 53142 Bonn)
KONTAKT: Leiterin (Tel. 0228-107-2431, e-mail: kraemer@bibb.de)
[317-L] Schreiber, Norbert (Hrsg.):
Anna Politkowskaja: Chronik eines angekündigten Mordes, Klagenfurt: Wieser 2007, 250 S.,
ISBN: 978-3-85129-652-5
INHALT: Die Beiträge sind der russischen Journalistin Politkowskaja gewidmet, die im Oktober
2006 ermordet wurde. Gewürdigt wird ihre Arbeit, in deren Mittelpunkt der Konflikt in
Tschetschenien stand. Außerdem schrieb sie über die Zustände im heutigen Russland, die
nach ihren Recherchen geprägt sind von Korruption und fehlender Gewaltenteilung - vor allem die Justiz agiere nicht unabhängig. Die Autoren nehmen diese Themen auf und beschreiben die Probleme des Landes, die ihrer Ansicht nach - wie auch der Mord an Politkowskaja in den westlichen Demokratien kaum wahrgenommen würden. Als einen wesentlichen
Schlüssel zur Erklärung der krisenhaften, undemokratischen Entwicklung betrachten die Autoren die fehlende Aufarbeitung der stalinistischen Vergangenheit. Behindert werde damit die
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Entstehung einer Zivilgesellschaft. Auch Konfliktlösungen beispielsweise für Tschetschenien
könnten deshalb nicht gefunden werden, schreibt die Historikerin Irina Scherbakowa. Während die Russen mehrheitlich der Auffassung seien, die stalinistische Verfolgung dieses Volkes gehöre lange der Vergangenheit an, empfänden die Tschetschenen diese Ereignisse als
unmittelbaren Teil ihrer Geschichte. 'Das Unverständnis für diesen Unterschied in der historischen Zeitrechnung hat sehr schwere und fast nicht wiedergutzumachende Folgen, die letzten
Endes zu der jetzigen Situation in Tschetschenien führen.' (85) Es gilt als wahrscheinlich,
dass Politkowskaja wegen ihrer ungeschminkten Berichterstattung über den Konflikt im Auftrag erschossen wurde. Die Politikwissenschaftlerin Margareta Mommsen interpretiert die
Auftragsmorde an Journalisten, Vertretern des Staates, Bankiers und Unternehmern als einen
'Ausdruck vollkommener Rechtlosigkeit und (...) offenkundiger politischer Ohnmacht' (113).
Vom Status eines 'lupenreinen Demokraten', als den Exkanzler Schröder ihn bezeichnete, sehen die Autoren den russischen Präsidenten Putin weit entfernt. Dessen 'gelenkte Demokratie'
sei geprägt durch politische Intrigen und Abrechnungen - 'Symptome des Niedergangs eines
Systems' (136). (ZPol, NOMOS). Inhaltsverzeichnis: Norbert Schreiber: Ante scriptum: Leben - Tod - Erinnerung. Chronik eines angekündigten Mordes (11-44); Anna Politkowskaja:
Tschetschenien. Der Hass wird über die Ufer treten (45-52); Harald Loch: Der Tschetschenien-Krieg (53-58); Natalia Liublina: David gegen Goliath. Anna Stepanowna Politkowskaja ein Porträt (59-62); "Also blende ich diese Gedanken einfach aus ..." - Interview mit Anna
Politkowskaja auf der Leipziger Buchmesse 2005 (63-66); Irina Scherbakowa: Russlands Gedächtnis - Vergangenheitsbewältigung als Beitrag zur Zivilgesellschaft (67-86); Anna Politkowskaja: "Ungenehmigte Trauer" - Die Macht und das Naive (87-94); Fritz Pleitgen: Mordversuch an Menschenrechten - Bürgergesellschaft in Russland (95-112); Margareta Mommsen: Gorbatschow - Jelzin - Putin. Von Gorbatschows Perestroika zu Putins gelenkter Demokratie (113-136); Harald Loch: Russland im Herbst. Politkowskaja und ihre politische Literatur (137-146); "Die Personen aus meinem ersten Tschetschenien-Buch sind inzwischen alle
tot" Anna Politkowskaja im Gespräch (147-152); Andrei Nekrasov: Das "coole" Gespenst des
Nationalismus geht um. Ein Brief aus Russland (153-186); Rupert Neudeck: Von Wladimir
Putin und anderen "lupenreinen Demokraten" - Wie "global" ist Pressefreiheit? (187-228);
Anna Politkowskaja: In Kiew kann man Triebe sprießen lassen (229-232); Wladimir Putin:
"... eine Kritikerin der jetzigen Machtverhältnisse" (233-234); Irina Scherbakown: Mit letzter
Kraft schreien. Ein Nachruf (235-240).
[318-L] Sehl, Annika:
Qualitätsmanagement im Videojournalismus: eine qualitative Studie der ARD-Anstalten,
(VS research), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2008, 204 S., ISBN: 978-3-8350-7030-1
(Standort: UB Heidelberg(16)-2008A6353)
INHALT: Ziel der Untersuchung, deren Kernstück mündliche Leitfadeninterviews mit Videojournalismus-Beauftragten, -Koordinatoren und -Projektleitern der zehn ARD-Anstalten bilden, ist es, gestützt auf das Konzept des Total Quality Management herauszuarbeiten, in wie
fern sich Videojournalismus auf das redaktionelle Qualitätsmanagement der ARD-Anstalten
auswirkt. Die Verfasserin stellt zunächst die Konzepte "redaktionelles Qualitätsmanagement"
und "Videojournalismus" vor, bevor empirische Untersuchungsergebnisse zu den Punkten
journalistische Qualität, Qualität als Leitmaxime der Redaktion, Publikumsorientierung, Mitarbeiterorientierung und Prozessorientierung vorgelegt werden. Die Untersuchung macht eine
überwiegend positive Gesamtbilanz des redaktionellen Qualitätsmanagements im Videojour-
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nalismus für die ARD-Anstalten sichtbar. Die Anstalten setzen Videojournalismus nicht aus
reinen Kostengründen ein. Für die crossmedialen Projekte der Anstalten scheint Videojournalismus unverzichtbar. Als wesentlicher Aspekt des Qualitätsmanagements wird die Ausbildung genannt. (ICE2)
[319-L] Stolleis, Michael:
Konzertierter Rufmord: die Kampagne gegen Horst Dreier, in: Merkur : deutsche Zeitschrift
für europäisches Denken, Jg. 62/2008, H. 8 = H. 711, S. 717-720 (Standort: USB Köln(38)AP4481; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: Der Autor kommentiert die seines Erachtens beispiellose Kampagne gegen den Würzburger Staatsrechtler Horst Dreier, der Anfang 2008 als neuer Vizepräsident des Bundesverfassungsgerichts vorgeschlagen wurde. Dreier wurde jedoch in einer vielstimmigen "konzertierten Aktion", unter anderem von Seiten der katholischen Kirche, von einigen Abgeordneten
und ihnen nahestehenden Journalisten sowie von Amnesty International "unmöglich" gemacht. In der "Neuen Juristischen Wochenschrift" wurde der Umgang mit Dreier deshalb als
"unerträgliche Rabulistik" bezeichnet, die an "Schmähkritik" grenze. Der Autor zeichnet die
Kampagne in detaillierter Weise nach, die seiner Meinung nach die innenpolitische Lage in
Deutschland bei ethisch schwierigen Fragen, wie z.B. der Folter, erkennen lässt. Die Vorgänge sind ferner ein kritisches Lehrstück der politischen Kultur und des von der Parteipolitik
unwidersprochen dominierten Auswahlverfahrens am Bundesverfassungsgericht. (ICI)
[320-L] Studer, Peter:
Ein Blick in die Maschinerie des Schweizer Presserats, in: Zeitschrift für
Kommunikationsökologie und Medienethik, Jg. 19/2007, Nr. 1, S.96-99
INHALT: Der Vorsitzende des Schweizer Presserats erläutert Aufgabenstellung und Arbeitsweise
der im Jahre 1978 gegründeten Institution, deren Handlungsgrundlage die "Erklärung der
Pflichten und Rechte der Schweizer Journalistinnen und Journalisten" (1972/1999) ist. In der
Form eines fiktiven Interviews werden Fragen zum Selbstverständnis des Presserates, seiner
Verankerung in der Medienbranche und der Entstehung des Journalistenkodex behandelt. Am
Beispiel der Beurteilung von Interviews wird dargelegt, dass der Schweizer Presserat (im Gegensatz zu seinem deutschen Pendant) seine Richtlinien nicht als normative Statements sondern als "ethisch-praktische Handreichung an Journalisten" versteht. Abschließend wird das
Verhältnis von Medienrecht und Medienethik angesprochen und danach gefragt, ob das System Presserat als "verrechtlicht" zu bezeichnen ist. Dieses wird anhand der Erläuterung des
Verfahrensablaufs der Behandlung einer beim Schweizer Presserat eingehenden Beschwerde
verneint. (RG)
[321-L] Theiß, Jennie:
Journalisten als Punktrichter: die Berichterstattung über das TV-Duell 2005, Saarbrücken:
VDM Verl. Dr. Müller 2007, 122 S., ISBN: 978-3-8364-1133-2 (Standort: UB Erfurt(547)AP34150T377)
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INHALT: "Das TV-Duell zwischen Gerhard Schröder und Angela Merkel war für die Veranstalter ein voller Erfolg: 20 Millionen Zuschauer verfolgten es auf den Fernsehbildschirmen.
Dass eine politische Sendung so hohe Einschaltquoten erzielt, ist Ergebnis der Inszenierung
des Aufeinandertreffens als Höhepunkt des Wahlkampfes. Eine wichtige Rolle spielt dabei
die Vor- und Nachberichterstattung in den Medien. Wer wird als Favorit und anschließender
Sieger präsentiert? Und welche Bedeutung wird dem Ereignis zugemessen? Die Autorin Jennie Theiß geht diesen Fragen nach. In einer qualitativen Inhaltsanalyse untersucht sie die Berichterstattung über das TV-Duell in neun überregionalen Tageszeitungen und vier Fernsehsendern. Das Buch richtet sich an Wissenschaftler, die die Inszenierung von Wahlkämpfen erforschen, und Akteure aus den Bereichen Politik und Medien." (Autorenreferat)
[322-L] Waterstraat, Swantje:
Wenn Gefragte zensieren, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2008, H.
1, S. 44-47
INHALT: Seit dem 1. Januar 2007 gilt ein novellierter Pressekodex, nach dem es presseethisch
nicht zwingend ist, dass Interviews autorisiert werden müssen. Dennoch ist es in Deutschland,
anders als in vielen anderen westlichen Ländern, immer noch üblich, dass Interviews vor der
Veröffentlichung vom Interviewten gelesen werden. Dies hat zum einen damit zu tun, dass
Journalisten vielfach nicht wissen, dass standesrechtlich die Autorisierung nicht zwingend ist.
Zum anderen ist es häufig so, dass Journalisten, die keine Autorisierungsvereinbarung anbieten, keine Interviews bekommen. Die Freigabepraxis wird in der Regel von allen Beteiligten
als selbstverständliche Praxis akzeptiert. In einem kurzen Kommentar zum Thema schreibt
M. Haller unter dem Titel "Autorisierung: Wer fährt mit wem Schlitten?", dass vielfach die
Journalisten selber Schuld an der 'unseligen Autorisierungspraxis' sind. Da sie selbst häufig in
der Druckfassung von dem geführten Gespräch massiv abweichen, fühlt sich der Interviewte
gerechtfertigt, ebenfalls andere Formulierungen einzubringen. (PT)
[323-L] Waterstraat, Swantje:
Die Autorisierung politischer Presseinterviews: Spielregel zwischen Politik und Presse,
Saarbrücken: VDM Verl. Dr. Müller 2007, 112 S., ISBN: 978-3-8364-1440-1 (Standort: UB
Köln(38)-35A8494)
INHALT: "In Deutschland ist es ein ungeschriebenes Gesetz, dass politische Presseinterviews vor
der Veröffentlichung dem Interviewten zur Freigabe vorgelegt werden. Bei dieser so genannten Autorisierung haben die Interviewpartner die Möglichkeit, eventuelle Fehler im Text zu
korrigieren. Dabei kommt es immer wieder vor, dass Politiker bzw. deren Pressestellen die
Interviewaussagen stark verändern oder sogar zurückziehen. Unter Journalisten ist die Autorisierung daher umstritten. Die Autorin Swantje Waterstraat gibt einführend einen Überblick
über das politische Presseinterview, die Entstehung der Autorisierung sowie über den Umgang damit im Ausland. In einem Exkurs zum Verhältnis zwischen Politik, Public Relations
und Journalismus zeigt sie die Beziehungen zwischen den Akteuren aus system- und handlungstheoretischer Perspektive auf. Im empirischen Teil ihrer Arbeit fragt sie bei Praktikern
nach, welchen Zwecken die Autorisierung dient, inwieweit die veröffentlichten Gespräche
den geführten Interviews entsprechen und wie Konflikte bei der Autorisierung vermieden
werden können." (Autorenreferat)
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1
1.8 Journalismus
187
[324-L] Wellgraf, Stefan:
Migration und Medien: wie Fernsehen, Radio und Print auf die Anderen blicken, (Soziologie
und Anthropologie, Bd. 5), Berlin: Lit Verl. 2008, 152 S., ISBN: 978-3-8258-1124-2 (Standort:
UB Köln(38)-35A7373)
INHALT: Die Untersuchung fragt aus konstruktivistischer Perspektive nach den Entstehungszusammenhängen medialer Bilder vom Leben der Migranten in Deutschland. Zunächst wird der
theoretische Rahmen in Gestalt der Diskurstheorie Foucaults, der Feldtheorie Bourdieus und
der Medientheorie McLuhans umschrieben. Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen im Folgenden jeweils zwei Fallstudien aus Fernsehen (Frontal 21, Türkisch für Anfänger), Radio
(Radioeins, Deutschlandradio) und Printmedien (SZ, Spiegel). Zudem werden die im Zuge
der Migrationsdebatte wirksam werdenden inter- und intramedialen Dynamiken nachvollzogen. Als alternative Sichtweise von Migration wird der Kinofilm "Gegen die Wand" vorgestellt. Als Darstellungsmerkmale von Migration erweisen sich die Beschreibung von Migranten als kulturell Fremde, die negative Fokussierung auf den Islam, die Beschränkung migrantischer Sprecherpositionen, die suggestive Wirkung von Kollektivsymbolen und die Kategorisierung der Migranten als Bedrohung. Gleichzeitig gibt es deutliche medienspezifische Unterschiede in den von Fernsehen, Radio und Printmedien gezeichneten Migrantenbildern. Die
Untersuchung zeigt, welchen Einfluss das zur Verfügung stehende Wissen, die Arbeitsbedingungen in den Redaktionen, die technischen Bedingungen des jeweiligen Mediums und die
politische Einbindung - öffentlich-rechtlich/privat - auf die Migrationsberichterstattung der
Medienanbieter haben. (ICE2)
[325-L] Wilke, Jürgen:
Über den Tag hinaus: Journalisten als Buchautoren, in: Communicatio Socialis :
internationale Zeitschrift für Kommunikation in Religion, Kirche und Gesellschaft, Jg. 41/2008,
Nr. 2, S. 171-191 (Standort: USB Köln(38)-M XA 01287; Kopie über den Literaturdienst
erhältlich)
INHALT: "Journalisten arbeiten für den Tag. Dennoch schreiben sie auch Bücher. Über die Motive lässt sich nur spekulieren. Der Verfasser beschäftigt sich in seinem Beitrag zum einen mit
den verschiedenen Arten von Journalisten-Büchern sowie den vielfältigen intermedialen Vermarktungsstrategien. Das Spektrum an Buchgattungen ist breit: Es reicht von journalistischen
Autobiografien, Praktiker-Literatur, professionellen Medien- und Berufsfeldanalysen über
Belletristik, Gesammelte Werke bis hin zu Sach- und Reiseberichten, Lebens- und Anlageberatungs-Büchern und Skandal- und Enthüllungsgeschichten. Besonders breit in der Öffentlichkeit rezipiert und diskutiert werden Debatten- und Thesenbücher. Der Zugang zu Veröffentlichungen ist dabei für Journalisten einfacher als für andere Autoren. Ein Indikator für die
Bedeutung der Journalisten-Bücher können Bestsellerlisten sein. Dazu hat der Autor die Rankings des Magazins 'Der Spiegel' 2001 bis 2007 ausgewertet. Hier finden sich etliche Buchtitel von Journalisten." (Autorenreferat)
188
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1
1.8 Journalismus
[326-L] Wormer, Holger:
Reviewer oder Reporter: eine neue Rolle des Wissenschaftsjournalismus in der
wissenschaftlichen Qualitätssicherung?, in: Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.): Die Natur der
Gesellschaft : Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in
Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2008, S. 5431-5445, ISBN: 978-3593-38440-5
INHALT: "Mit den fragwürdigen Arbeiten des Koreaners Hwang et al. erfuhr erstmals seit langem wieder ein Fall wissenschaftlichen Fehlverhaltens breite öffentliche Aufmerksamkeit in
fast allen nationalen und internationalen Medien. Oftmals stellten Berichterstatter dabei auch
die Vertrauensfrage an das System Wissenschaft, dessen Kontrollmechanismen wurden angezweifelt. In der Vergangenheit galt die Berichterstattung der Medien über wissenschaftliches
Fehlverhalten für Wissenschaftler keineswegs als selbstverständlich. Insbesondere die (Un-)
Zulässigkeit einer Verdachtsberichterstattung ist bis heute umstritten. In dem Beitrag wird daher untersucht, ob dem Journalismus für dieses Berichterstattungsfeld - so selbstverständlich
wie in der Demokratie beispielsweise dem Politikjournalismus - eine Kontrollaufgabe zugewiesen werden kann. Daran schließt sich die Frage an, ob angesichts einer propagierten
'Selbstkontrolle der Wissenschaft' besondere Regeln bei der Wahrnehmung einer solchen
Kontrollaufgabe gelten sollten. In einem zweiten Teil wird anhand der Berichterstattungsmuster einiger populär gewordener Fälle aus Naturwissenschaft und Medizin (Herrmann et al.,
Schön et al.) ebenso wie einiger nur mit wenig Medienöffentlichkeit begleiteten 'kleinen' Fälle diskutiert, welche besonderen Anforderungen diese Form der Berichterstattung an einen
Journalisten stellt und ob er diesen gerecht werden kann. Der beobachtbare Trend vom Wissenschaftsjournalismus zum alltagszentrierten Wissensjournalismus ('Nutzwert-News' und
'Staun-TV') liefert den Hintergrund für zwei weitere diskussionswürdige Fragen: 1. Inwieweit
haben die Medien tatsächlich 'die Funktion der öffentlichen Kontrolle betrügerischen Verhaltens in der Wissenschaft schon längst übernommen' (Weingart 2003)? 2. Sind die Medien
künftig für eine solche Aufgabe strukturell ausreichend vorbereitet oder wo besteht Handlungsbedarf?" (Autorenreferat)
[327-L] Wyss, Vinzenz:
Der Schweizer Presserat im Urteil der Journalisten, in: Zeitschrift für
Kommunikationsökologie und Medienethik, Jg. 19/2007, Nr. 1, S. 6-13
INHALT: Die Stiftung Schweizer Presserat ließ durch das Institut für Angewandte Medienwissenschaft eine Befragung unter Schweizer Journalisten durchführen, die klären sollte, inwieweit diese die Arbeit des Presserates als Selbstkontrollinstanz kennen und bewerten. Die Ergebnisse der Studie zeigen, inwiefern Journalisten aus ausgewählten Redaktionen die "Erklärung der Pflichten und Rechte der Journalistinnen und Journalisten" kennen, in ihrem Berufsalltag anwenden und wie sie diese bewerten. In der Studie wurde insbesondere abgeklärt, ob
sich einzelne Gruppen der befragten Journalisten in ihrem Urteil unterscheiden. Unterschieden wurde nach Sprachregion, Medientyp, Größe der Redaktion bzw. Reichweite, hierarchischer Position, Alter und Geschlecht. Die Ergebnisse zeigen, dass in allen Sprachregionen der
Schweiz 90 Prozent der Journalisten wissen, dass der Presserat dem Publikum und den Journalisten als Beschwerdeinstanz für medienethische Fragen zur Verfügung steht. Der Journalistenkodex wird von mehr als der Hälfte der befragten Journalisten im Berufsalltag mindestens einmal pro Jahr konsultiert, wobei redaktionelle Führungskräfte diesen häufiger nutzen
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1.8 Journalismus
189
als "normale" Redakteure. Unterstrichen wird die Notwendigkeit der Publikation der Stellungnahmen des Presserates in den Medien, wobei nur eine Minderheit der Befragten davon
ausgeht, dass dies durch die eigene Redaktion geschieht. Journalisten, die in Redaktionen mit
gut ausgebautem Qualitätssicherungssystem arbeiten, beurteilen die Relevanz und Nützlichkeit des Presserats und seiner Instrumente generell besser als Journalisten aus Redaktionen
mit weniger etablierten Strukturen der Qualitätssicherung. Fazit: "Die Studie stellt dem
Schweizer Presserat insgesamt ein gutes Zeugnis aus." (RG)
1.9
Medien und Politik, internationale Kommunikation
[328-L] Ayish, Muhammad I.:
The new Arab public sphere, (Medien und politische Kommunikation - Naher Osten und
islamische Welt, Vol. 15), Berlin: Frank & Timme 2008, 251 S., ISBN: 978-3-86596-168-6
(Standort: BSB München(12).2008.25005)
INHALT: "Since the 1990s, a new Western intellectual tradition has argued that global transformations sweeping the Arab World mark a shift in Arab political communications. Western
writers have taken the introduction of new media technologies as manifestations of a new more democratic - public sphere. Such arguments have been closely aligned with Western efforts to bring about-democratic reforms to a region long shackled by 'political authoritarianism'. In this book, the writer takes this vision to task for failing to grasp the real dynamics of
an Arab public sphere. The author argues that we could never conceive of the Arab public
sphere outside the boundaries of sustainable egalitarian and participatory political developments in Arab societies. He harnesses the notion of 'Islamo-cracy' to put forward a new public
sphere perspective that draws on both Islamic moral values and contemporary political practices. This synthesis holds a great promise both for inter-Arab World communications as well
as for dialogue with other cultures." (author's abstract)
[329-F] Ballensiefen, Moritz, Dipl.-Soz.Wiss. (Bearbeitung); Korte, Karl-Rudolf, Prof.Dr.rer.pol.habil.Dr.phil. (Betreuung):
Der Bundestagswahlkampf im Bild der Medien - eine Inhaltsanalyse zur visuellen
Politik(er)darstellung ausgewählter Printmedien
INHALT: Den Massenmedien kommt eine Leitfunktion zur politischen Information der Bürger
zu, die besonders innerhalb der Wahlkampfkommunikation der Parteikampagnen einen hohen
Stellenwert einnimmt. Politiker müssen medial kommunizieren können, um sich und ihre Arbeit zu legitimieren. Der Bundestagswahlkampf 2005 hat auf der einen Seite ein bisher unbekanntes Ausmaß an Medienberichterstattung ausgelöst: Noch nie wurde im Vorfeld einer
Wahl so ausführlich und intensiv über die Parteien und ihre Kandidaten berichtet, wie im Jahr
2005. Noch nie gab es derart viele TV-Formate, Sonderausgaben und Diskussionsrunden.
Aber auch noch nie wurde eine Bundestagswahl von mehr journalistischen Kommentaren begleitet. Auf der anderen Seite hat der Bundestagswahlkampf 2005 gezeigt, dass die wahlkämpfenden Parteien auf diese Entwicklung reagieren und in ihrer Kommunikationsstrategie
einen hohen Grad an Professionalität aufweisen. Über den klassischen paid media Kanal der
parteieigenen Kampagnen hinaus wurde daher verstärkt versucht, Einfluss auf die free media
190
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1
1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation
Berichterstattung zu nehmen. Die Vermittlung politischer Botschaften über die Massenmedien als Transporteur bietet zahlreiche Vorteile: sie ist kostengünstig und schnell, erreicht eine
enorme Reichweite und wird im Gegensatz zur Parteiwerbung als recht objektiv und glaubwürdig wahrgenommen. Einen Bereich vernachlässigen die Kommunikationsexperten in ihrer
Strategie trotz zunehmender personeller wie instrumenteller Professionalisierung bisher jedoch: die visuelle Politik(er)-Darstellung. Anders als textliche Inhalte sind Medienbilder in
besonderem Maße in der Lage, Emotionen zu transportieren und darüber Aufmerksamkeit für
beide zentralen Teilbereiche einer Kommunikationsstrategie zu erzeugen: die Imagelinie und
die Angrifflinie einer Partei. Bildverlust bedeutet innerhalb einer Kommunikationsstrategie
Machtverlust. Die visuelle Außendarstellung als Form der Politikvermittlung wird sowohl innerhalb der politischen Strategieformulierung als auch in der wissenschaftlichen Betrachtung
weitestgehend ausgeblendet. Die kommerzielle Produktwerbung hat diese Funktion schon
sehr viel länger implementiert, bedenkt man beispielsweise die Schock-Foto-Kampagne des
Benetton Konzern aus den 1990er Jahren. Bilder sind Eyecatcher. Sie sind nicht nur in der
Lage zu Emotionalisieren sondern ihr besonderer Vorteil liegt darin begründet, dass sie ihre
Botschaft auf einen Blick transportieren und dem Bildgedächtnis des Betrachters lange in Erinnerung bleiben. Während die Wirkung von Bildern auf die Rezipienten mittlerweile recht
ausführlich - vor allem innerhalb der Psychologie und Kommunikationsforschung - diskutiert
wurde, fehlen methodische politikwissenschaftliche Ansätze zur Untersuchung visueller
Kommunikation. ZEITRAUM: 2005 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
METHODE: Das Dissertationsprojekt hat es sich zur Aufgabe gemacht, ein Kategoriensystem zu
entwickeln, das die Analyse visueller (politischer) Medienkommunikation erfassen und auswerten kann. Als Fallbeispiel zur Umsetzung der Inhaltsanalyse von Medienbildern wurde die
Kandidatendarstellung im Bundestagswahlkampf 2005 ausgewählt und in meinungsbildenden
Tageszeitungen untersucht. Im Zentrum des Forschungsinteresses steht dabei die Frage, ob
der Medienberichterstattung auf visueller Ebene ein News-Bias nachzuweisen ist. Welche
Elemente der visuellen Personendarstellung lassen sich dabei als Kriterien zur Analyse eines
Medienbildes anwenden? Werden die Kandidaten in den einzelnen Medien mit redaktionellen
Mustern dargestellt? Und verändern sich diese im Phasenverlauf des Wahljahres?
ART: BEGINN: 2006-01 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Stipendium; Evonik
Industries Promovendenprogramm
INSTITUTION: Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg, FB Gesellschaftswissenschaften,
Institut für Politikwissenschaft NRW School of Governance (Lotharstr. 65, 47057 Duisburg)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0203-379-1229, e-mail: moritz.ballensiefen@uni-due.de)
[330-L] Barber, Benjamin R.:
Schwächt oder stärkt E-Technologie die Demokratie?, in: Caroline Y. Robertson-von Trotha
(Hrsg.): Kultur und Gerechtigkeit, Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges., 2007, S. 33-42, ISBN: 9783-8329-2604-5 (Standort: UB Bonn(5)-2007/5007)
INHALT: Im Vordergrund steht die Frage, so der Verfasser, ob Technologie der Zivilgesellschaft
dient und ob man sie für demokratische Zwecke einsetzen kann. Unterstützt oder untergräbt
diese die Demokratie? Ist eine verkabelte, vernetzte Welt eine bessere und gleichzeitig demokratischere Welt oder ist es umgekehrt so, dass eine solche Welt Hierarchie und Autokratie
begünstigt und 'weiche' Gewalt uns durch die verschiedenen Ebenen hindurch beherrschen
kann, ohne dass wir überhaupt in der Lage sind, diese Gewalt zu erkennen? Es wird analy-
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1
1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation
191
siert, ob Computer, verkabelte und unverkabelte Netze, bestimmte Tugenden haben, die geeignet sind, repräsentative oder starke Demokratien zu unterstützen. In diesem Kontext wird
auf sieben Eigenschaften der neuen Medientechnologien eingegangen: Speed (Geschwindigkeit), Interactivity (Interaktivität), Laterality (Lateralität), Directness (Unmittelbarkeit), Segmentation (Auflösungstendenz), Anonymity (Anonymität) und Monopoly (Monopolbildung).
(ICF2)
[331-L] Baumgartner, Sabrina; Donges, Patrick; Vogel, Martina:
Regeln der Regierungskommunikation als normative Herausforderung: das Beispiel der
Schweizer Kantone, in: Zeitschrift für Kommunikationsökologie und Medienethik, Jg. 10/2008,
Nr. 1, S. 43-47
INHALT: Ausgehend von der These, dass eine steigende Bedeutung von Regierungskommunikation einen erhöhten Bedarf an Regelungen dieser Regierungskommunikation nach sich zieht,
untersucht die Studie, an welchen Normen sich Regierungskommunikation orientieren kann
und soll, wie entsprechende Regeln demokratietheoretisch begründet werden können und wie
und wo solche Regeln der Regierungskommunikation angesiedelt werden sollen. Diesen Fragen wird anhand der Regierungskommunikation der Schweizer Kantone nachgegangen. Die
Regeln der Regierungskommunikation in den Kantonen werden mittels einer qualitativen Dokumentenanalyse erhoben. In einem ersten Schritt wird geprüft, ob Regelungen auf der Stufe
der Verfassung vorhanden sind und ob weitere Regelungen existieren. In einem zweiten
Schritt geht es um interne Regelungen, d.h. ob sich die Regierungen selbst Normen in Form
von Leitbildern oder anderen fortgeschriebenen Regeln zur Kommunikation gegeben haben.
Es zeigt sich, dass Normen der Regierungskommunikation vor allem auf der unverbindlichsten Stufe zu finden sind, wo sie von der Regierung selbst formuliert werden können. Es trifft
auch nicht zu, dass in den Leitbildern die in der Verfassung oder den Gesetzen festgehaltenen
normativen Bezüge übernommen werden. "Das Fazit ist also, dass die Kantone die normative
Herausforderung an ihre Regierungskommunikation seit Mitte der 1990er Jahre angenommen
haben und hier vor allem auf eine Selbstregelung setzen." (UN)
[332-L] Bockmühl, Eva:
Demokratische Willensbildung im Internetzeitalter: eine politökonomische Analyse,
(Demokratie und Demokratisierungsprozesse, Bd. 4), Hamburg: Kovac 2008, XVII, 332 S., ISBN:
978-3-8300-3712-5 (Standort: UB Bonn(5)-2008/4922)
INHALT: Unter Verwendung des Analyserahmens der Neuen Politischen Ökonomie fragt die
Verfasserin anhand von Nutzen-Kosten-Kategorien nach den Vor- und Nachteilen des Internet für die gesellschaftliche Partizipationsfähigkeit der Bürger. Dabei geht sie in drei Schritten vor. Im ersten Teil wird der modelltheoretische Analyserahmen entwickelt, auf dessen
Basis im weiteren Verlauf die konkreten Auswirkungen des Interneteinsatzes diskutiert werden (ökonomisches Demokratiemodell, kollektive Willensbildung). Im zweiten Teil werden
die konkreten Auswirkungen des Internet auf die einzelnen Prozessschritte der kollektiven
Willensbildung (Informationsbereitstellung, Informationsrezeption, Diskussion, Abstimmung) dargestellt. Im dritten Teil werden das ökonomische Demokratiemodell und die Wirkungszusammenhänge des Internet zusammengeführt und es wird gezeigt, welche konkreten
Nutzen-Kosten-Wirkungen der Einsatz des Internet hinsichtlich demokratischer Gestaltungs-
192
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1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation
dimensionen auslösen kann. Zudem wird die Frage behandelt, in wie fern die dargestellten
Effekte sogar eine Transformation der Staatsverfassung legitimieren, wenn eine rein repräsentative Demokratie um direktdemokratische Elemente erweitert wird. (ICE2)
[333-L] Bollow, Jörn:
Hinterfragt: das politische Fernsehinterview als dialogisches Handlungsspiel, (Beiträge zur
Dialogforschung, Bd. 38), Tübingen: Niemeyer 2007, 178 S., ISBN: 978-3-484-75038-8
(Standort: UB Bonn(5)-2007/8705)
INHALT: Die vorliegende Dissertation untersucht das politische Fernsehinterview im Rahmen
der Theorie des dialogischen Handlungsspiels. Der Verfasser stellt zunächst diesen Ansatz
vor und erläutert zwei Basistypen des politischen Interviews aus dieser Sicht: das Interview
als exploratives Handlungsspiel und als argumentatives Handlungsspiel. Explorative Interviews sind von einem übergeordneten Wissensanspruch dominiert, in argumentativen Interviews vertritt der Interviewer einen "übergeordneten modalen Wahrheitsanspruch". Zwei exemplarische Interviews werden für jeden dieser Typen analysiert: Hard Talk (BBC World)Interview mit Clare Short und "Bericht aus Berlin"-Interview mit Gerhard Schröder als Beispiele für explorative Handlungsspiele, Newsnight (BBC 2)-Interview mit Tony Blair und
"Was nun?"-Interview mit Gerhard Schröder als Beispiel für argumentative Handlungsspiele.
Analysiert werden kommunikativer Zweck des Interviews, Intervieweröffnung, Argumentationsstruktur und -diskurs, Vermeidungs- und Initiativprinzip, Insistieren, Fragedisqualifizierung und Agenda Setting. (ICE2)
[334-L] Brettschneider, Frank; Rettich, Markus:
"100 Tage Medien-Schonfrist"?: Regierungen in der Medienberichterstattung nach
Bundestagswahlen, in: Jens Tenscher, Helge Batt (Hrsg.): 100 Tage Schonfrist : Bundespolitik
und Landtagswahlen im Schatten der Großen Koalition, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss.,
2008, S. 73-89, ISBN: 978-3-531-15197-7 (Standort: UB Bonn(5)-2008/3433)
INHALT: Die Studie stützt sich auf eine umfängliche inhaltsanalytische Auswertung der Nachrichtensendungen der fünf reichweitenstärksten Fernsehanstalten von Oktober 1998 bis Juli
2006 und bettet den Regierungsstart 2005/2006 in einen größeren zeitlichen Kontext ein. Dabei wird deutlich, dass die Medien weder 1998 noch 2002 das (neue) Regierungsbündnis mit
Samthandschuhen anfassten: Eine, sogar auf rund 300 Tage ausgedehnte, mediale Schonfrist
gab es nur für den 1998 ins Amt gewählten "Medienkanzler" Gerhard Schröder. Auch seine
Nachfolgerin, Angela Merkel, konnte 2005 mit einem Medienbonus starten, von dem dieses
Mal aber auch das neue Regierungsbündnis in Gänze profitierte. Dieses kam, zumindest so
lange das großkoalitionäre "Stillhalteabkommen" bis zu den Landtagswahlen im März 2006
noch währte, deutlich besser in der Medienberichterstattung weg als die beiden Vorgängerregierungen. Erst die dann öffentlich werdenden Auseinandersetzungen zwischen den Koalitionären um das weitere politische Vorgehen veränderten die Tonlage, die sich in einer zunehmend kritischer werdenden Medienberichterstattung manifestierte. Je mehr es um konkrete
Politik ging und Bruchstellen innerhalb der Großen Koalition im Jahr 2006 zum Vorschein
kamen, desto mehr gerieten die Regierenden - und mit ihnen die Kanzlerin - unter medialen
Druck und, dem folgend, in ein öffentliches Stimmungstief. Die Massenmedien entpuppten
sich hierbei, so die Interpretation der Autoren, eher als Reflektor politischer Auseinanderset-
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1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation
193
zung und weniger als eigenständige Opposition. Sie gewährten keine Schonfrist, sondern
spiegelten in hohem Maße die Intensität und Offenheit der politischen Kontroverse wider.
(ICF2)
[335-L] Bucher, Ulrike; Finka, Maros (Hrsg.):
The electronic city, (Future urban research in Europe, Vol. 1), Berlin: Berliner WissenschaftsVerl. 2008, 256 S., ISBN: 978-3-8305-1452-7 (Standort: UB Köln(38)-35A9492)
INHALT: "The topic 'The Electronic City' refers to the introduction and the consequences of the
new information and communication technologies for urban life. In which way can 'E-Europe'
for all be realised? How can the digital divide be overcome? What are the consequences for
the socially disfavoured groups and how can they participate in the E-City? Is human behaviour different in virtual space? These are the questions which are Part of many discourses on
this topic and which are addressed in this book." (author's abstract). Contents: Frank Eckardt:
E-City - From Researching the Virtual towards Understanding the Real Urban Life (9-24);
Christine Nippe: City Representations in Net Art (25-44); Beata Sirowy: Renegotiating Place
- The transformation of urban places in an information society (45-64); Joanna Saad-Sulonen:
Everyday life in the interactive city: exploring the potentials of interweaving digital technologies and urban space (65-76); Daniela Müller: e-visions - mind the gap ... (77-96); Evangelos
Asprogerakas, Byron Ioannou Redefining space: The web access profile of the Small and medium sized Greek Cities (97-110); Koray Velibeyoglu: Urban ICT Policies for Turkish Local
Governments: the case of Yalova IT City (111-132); Sara Wilford: E-Government and Political Participation - E-Government and Privacy (133-152); Pirjo Elovaara: Between Stability
and Instability - a Project about e-Democracy (153-176); Stela Lovacka: Introduction to Building E-Government in Slovakia (177-194); Maarit Kahila, Marketta Kyttä: Web-based SoftGIS Method in Research and Urban Planning Practices (195-218); Francesco Rotondo: Utility
of Web and Electronic Meeting Systems Supporting Collaborative Planning: The Case of an
Agricultural Park (219-240); Silvia Gullino: Urban regeneration in Baltimore: can CitiStat be
one of the answers to build more social inclusive processes? (241-256).
[336-L] Donges, Patrick:
Medialisierung politischer Organisationen: Parteien in der Mediengesellschaft, Wiesbaden:
VS Verl. für Sozialwiss. 2008, 244 S., ISBN: 978-3-531-15867-9 (Standort: UB Bonn(5)2008/3972)
INHALT: "Die Mediengesellschaft stellt politische Organisationen wie Parteien vor große Herausforderungen: Die Konkurrenz um die Aufmerksamkeit der Medien wie des Publikums erhöht sich ebenso wie Aufwand und Geschwindigkeit der Kommunikation. Parteien reagieren
auf diese Herausforderungen durch den Ausbau von Kommunikationsabteilungen und einer
Erhöhung ihrer Kommunikationsleistung. Die Studie untersucht solche Formen der Medialisierung auf Basis der neoinstitutionalistischen Organisationstheorie und durch empirische
Fallstudien traditioneller Parteiorganisationen in Deutschland, Großbritannien, Österreich und
der Schweiz." (Autorenreferat)
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1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation
[337-L] Dylla, Daria W.:
Eine ökonomische Analyse der Mediendemokratie: der Rational-Choice-Ansatz und die
Stimmenmaximierung, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2008, 304 S., ISBN: 978-3-53115752-2 (Standort: UB Bonn(5)-2008/6494)
INHALT: Die Verfasserin unternimmt den Versuch, die auf dem Rational-Choice-Ansatz basierende, von Anthony Downs entwickelte Ökonomische Theorie der Demokratie der Erklärung
politischer Entscheidungen zugrunde zu legen. Hierzu geht sie primär theoretisch vor. Im Anschluss an eine umfassende Einführung in der ökonomische Analyse der Demokratie wird das
Forschungsprogramm des Rational Choice-Ansatzes vorgestellt. Die Kernannahmen dieses
Forschungsprogramms, die Annahmen des methodologischen Individualismus und der Handlungsrationalität, werden sodann um zwei für das politische Handeln besonders relevante Zusatzannahmen erweitert: das Handlungsziel und die äußeren Handlungsrestriktionen des politischen Entscheidungsträgers. Besondere Aufmerksamkeit erfahren zwei Typen von Handlungsrestriktionen: der Zwang zur Orientierung beim Fällen politischer Entscheidungen an
der antizipierten Bürgerreaktion sowie die Dauerbegleitung des politischen Handelns durch
die Massenmedien. Im Mittelpunkt stehen hier die Analyse der wechselseitigen Beziehungen
zwischen Regierenden und Regierten und die Wählergewinnung mittels der politischen
(Selbst-)Medialisierung. Ziel des sich anschließenden empirischen Teils ist die Überprüfung
der Hypothese über die Ableitungsmöglichkeit von politischen Entscheidungen aus dem
Handlungsprinzip der Wählerstimmenmaximierung. Als Fallbeispiel dient die außenpolitische Entscheidung der polnischen Regierung über die politische und militärische Unterstützung der USA in ihrer Irakpolitik im Jahr 2003. (ICE2)
[338-L] Feuß, Sebastian:
Die imaginäre Kampagne: eine Untersuchung der Presseberichterstattung vor und nach der
Bundestagswahl 2005, (Medien und Politik, Bd. 34), Berlin: Lit Verl. 2008, 99 S., ISBN: 978-38258-1207-2 (Standort: UB Duisburg-Essen()-E11ALZ1691)
INHALT: Der Verfasser setzt sich zunächst auf theoretischer Ebene aus kommunikationswissenschaftlicher Sicht mit dem Verhältnis von Medien und Politik auf Polity-, Politics- und Policy-Dimension auseinander. Darüber hinaus werden auch die Presseberichterstattung im
Wahlkampf sowie die Berufsauffassungen von Journalisten angesprochen. Im Folgenden
wird die Presseberichterstattung vor und nach der Bundestagswahl 2005 in zwei Zeitabschnitten (23.5.2005-23.8.2005; 1.3.2006-31.5.2006) am Beispiel von fünf überregionalen Qualitätstageszeitungen und einer Boulevardzeitung inhaltsanalytisch untersucht. Zusätzlich wurden auf der Basis der inhaltanalytischen Ergebnisse qualitative Leitfadeninterviews mit Redakteuren aus den Politik-Ressorts der untersuchten Medien geführt. Die Untersuchung zeigt,
dass die Sozialdemokraten in allen untersuchten Medien einer äußerst negativen Berichterstattung und Kommentierung ausgesetzt waren. Ein medienübergreifender Feldzug gegen die
SPD hat 2005 jedoch nicht stattgefunden. Die Medienberichterstattung war allerdings durch
Wirklichkeitsfremde, Selbstreferenzialität und blindes Vertrauen in die Demoskopie charakterisiert - und das hat sich auch nach den ersten 100 Tagen der Großen Koalition nicht geändert.
(ICE2)
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1
1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation
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[339-L] Filzmaier, Peter; Plaikner, Peter; Duffek, Karl A. (Hrsg.):
Mediendemokratie Österreich, (Edition Politische Kommunikation, 1), Wien: Böhlau 2007, 312
S., ISBN: 978-3-205-77598-0
INHALT: Der Band ist als Einführung in den Master of Science-Lehrgang 'Politische Kommunikation' an der Universität Krems konzipiert. Entsprechend sind die Beiträge zusammengestellt. Eingangs vermittelt Filzmaier einen Überblick über den Rahmen und die Grundregeln
politischer Kommunikation und führt dabei drei wissenschaftliche Zugänge zusammen: die
Wahl-, die Kommunikations- und die Parteienforschung. Skizziert werden österreichische Besonderheiten, die Anwendung von in den USA erprobten Strategien sowie das mäßige Politikinteresse der Bürger. Unter anderem beschäftigt sich dann Plaikner sehr konkret mit der
(mehr vermuteten als tatsächlichen) Macht der Medien im Kontext der schwierigen Arbeitsbedingungen von Journalisten, aber auch mit dem strittigen Eingreifen des Herausgebers der
'Kronen Zeitung', Hans Dichand, in die Politik. In einem anderen Beitrag wird die für Österreich spezifische 'Presseförderung' dargestellt, über die beispielsweise 2005 mit 12,8 Millionen Euro Zeitungen am Leben und unabhängig gehalten wurden - und trotzdem habe Österreich eine Medienkonzentration wie kaum ein anderer Staat, schreibt Zankel. Thematisiert
werden außerdem das Spannungsverhältnis zwischen Publikums- und Werbemarkt der Medien, das Wahlverhalten 2006 sowie die Frage, ob Österreich eine Umfragedemokratie ist. Rosenberger und Seeber schreiben, dass die Meinungsforschung zwar tatsächlich eine symbolische Wirklichkeit herstelle, durch die Komplexitätsreduktion von politischen Prozessen diese
aber überhaupt nur kommunizierbar blieben - tendenziell damit aber auch weniger kontrollierbar. (ZPol, NOMOS)Inhaltsverzeichnis: Peter Filzmaier: Rahmen und Grundregeln politischer Kommunikation (13-36); Karl A. Duffek: Politische Kommunikation im Kontext defizitärer politischer Öffentlichkeit (37-44); Peter Plaikner: Die unkontrollierte Ohnmacht - Redaktionen zwischen Arbeitsdruck, Medienmacht und journalistischer Verantwortung (45-61);
Peter Filzmaier, Peter Hajek: Die Nationalratswahl 2006: Ergebnisse und Wahlverhalten (6390); Peter Plaikner: Immer wieder Österreich. Wolfgang Fellners Traum von der neuen zweitgrößten Tageszeitung (91-102); Gerhard Weis: FAQ's zum Thema ORF: Was Sie immer
schon über den ORF wissen wollten (103-117); Peter Filzmaier: Das österreichische Politikund Mediensystem im internationalen Vergleich (119-142); Wolfgang Bachmayer: Kommunikation in Politik und in Wirtschaft: ganz gleich oder völlig anders? (143-148); Werner Beutelmeyer: Personen, Themen oder Stimmungen ist die Frage. Eine Chronologie der politischen Meinungsströme zur Nationalratswahl 2006 (149-157); Erwin Zankel: Das Ideal des öffentlich-rechtlichen Anspruchs und die ernüchternde Realität (159-164); Nadja Vaskovich:
Der Publikumsmarkt in Österreich -Status Quo und Perspektiven (165-178); Peter Plaikner:
Die Medienlandschaft zwischen Donau-Wasserkopf und Alpen-Herrgottswinkel (179-209);
Harry Schranz: Agenda Setting (211-226); Elmar Richl: Campaigning - oder die Macht des
mobilisierten Menschen (227-242); Peter Köppl: Public Affairs & Lobbying: Management
der Außenpolitik eines Unternehmens (243-250); Sylvia Wörgetter: Der politische Kommentar in Österreich (251-258); Christian Mooser, Franz Renner: Mediencoaching in der Ära des
Politainments (259-272); Armin Wolf: "Danke für das Gespräch!" - Das Interview als (gefährdete) Form politischer Kommunikation (273-280); Sieglinde Rosenberger / Gilg Seeber:
Umfragendemokratie? - Meinungsumfragen, Prognosen, Hochrechnungen, Wahltagsbefreiung, exit polls, Wählerströme (281-291); Peter Filzmaier, Peter Plaikner, Karl A. Duffek: Internet und Neue Medien (293-307).
196
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1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation
[340-L] Fuchs, Christian:
Cyberprotest und Demokratie, in: Peter Fleissner, Vicente Romano (Hrsg.): Digitale Medien neue Möglichkeiten für Demokratie und Partizipation?, Berlin: Trafo Verl. Weist, 2007, S. 57-88,
ISBN: 978-3-89626-553-1
INHALT: "Cyberprotest is an emerging field of social movement research that reflects the role of
alternative online media, online protests, and online protest communication in society. These
approaches are mainly descriptive and empirical, what is missing is a broader theoretical perspective that embeds the phenomena of cyberprotest into social theory and provides theoretical concepts that can guide research. Cyberprotest is a global hypercycle of the socio-technological Internet system and the protest system. This paper tries to make a contribution to establishing its theoretical foundations by considering cyberprotest within the perspective of social systems theory and self-organization theory." (author's abstract)
[341-L] Göhler, Gerhard; Schmalz-Jacobsen, Cornelia; Walther, Christian (Hrsg.):
Macht und Medien: über das Verhältnis von Politik und Kommunikation, (Ed. OSI-Club),
Frankfurt am Main: P. Lang 2007, 155 S., ISBN: 978-3-631-56428-8
INHALT: Haben Medien Macht über die Politik? Oder ist es umgekehrt? Der Sammelband entstand aus einer Ringvorlesung des OSI-Clubs und geht diesen Fragen nach. Die Beiträge
stammen von Journalisten, Redakteuren, Politikern sowie Wissenschaftlern und beleuchten
das Thema aus verschiedenen Blickwinkeln. Reflektiert wird die mediale Praxis im Umfeld
politischer Macht. Es zeigt die Verflechtung von Medien und Politik in der heutigen Zeit und
verweist auf die Zwänge, denen beide unterliegen, denn letztendlich brauchen Politik und Publizistik einander, was sich im Begriff 'Mediokratie' (60) wieder findet. Der Politiker mit dem
Drang nach Öffentlichkeit trifft auf den Journalisten, der einen privilegierten Zugang zu Informationen sucht. Das Buch zeigt zudem den Wandel im Verhältnis zwischen Politik und
Medien hin zu einer zunehmenden Personalisierung, einem höheren medialen Tempo sowie
einer dauerpräsenten 'Medienmeute' (30). Dies ist oft der Grund, dass zwei Grundrechte aufeinanderprallen, 'die Pressefreiheit auf der einen Seite und die Persönlichkeitsrechte auf der
anderen Seite' (25). (ZPol, NOMOS). Inhaltsverzeichnis: Cornelia Schmalz-Jacobsen: Liberale und Medien (11-12); Uwe Vorkötter: Die Macht der Medien in der Mediendemokratie (1328); Tissy Bruns: Politikberichterstattung zwischen Plenum und Talkshow (29-42); Lorenz
Maroldt: Das Lokale ist politisch (43-52); Jürgen Leinemann: Personalisierung in der Politikberichterstattung (53-66); Ulrike Herrmann: Wie alternativ ist die Alternativpresse, wenn es
um die Frauenfrage geht? (67-74); Peter Radunski: Wahlen und Werbung - Was Wahlkampf
bewirkt, und was nicht (75-88); Jürgen Trittin: Regierung - Macht - Medien. Möglichkeiten
und Grenzen von Regierungskommunikation (89-104); Josef Klein: Grenzen der Reformkommunikation am Beispiel der Agenda 2010 (105-118); Bartholomäus Grill: Auf verlorenem
Posten? Als Korrespondent in Afrika (119-136); Jutta Roitsch: Beruf als Politik - Karl Hermann Flach zwischen FDP und FR (137-150); Christian Walther: Nachwort: Politologie und
Publizistik in Berlin - einige (un-)akademische Bemerkungen zu einem akademischen Defizit
(151-155)
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1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation
197
[342-L] Hachmeister, Lutz (Hrsg.):
Grundlagen der Medienpolitik: ein Handbuch, München: Dt. Verl.-Anst. 2008, 448 S., ISBN:
978-3-421-04297-2 (Standort: UB Bonn(5)-2008/4093)
INHALT: "Medienpolitik ist ein Indikator für den Stand der Freiheit in modernen Gesellschaften.
Es geht um Macht über Medienunternehmen und um die Vermittlung politischen Denkens
und Handelns. Dieses Handbuch gibt in fundierten Artikeln namhafter Publizisten und Wissenschaftler Auskunft über die historischen Grundlagen und theoretischen Modelle sowie die
wichtigsten Akteure und Felder heutiger Medienpolitik." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis:
Bernd Gäbler: Affären (23-27); Wolfgang Eichhorn: Agenda-Setting (28-32); Kai Hafez: AlDschasira (33-37); Steffen Grimberg: BBC Steffen Grimberg (38-43); Ulrike Sauer: Berlusconi, Silvio (44-47); Dirk Schäfer: Bernays, Edward L. (48-51); Thomas Schuler: Bertelsmann (52-56); Arnulf Kutsch: Bücher, Karl (57-60); Matthias von Hein: China (61-64); Andreas Elter: CNN (65-69); Oliver Castendyk, Monika Menz: Datenschutz (70-74); Claus Leggewie: Demokratie (75-79); Kai Burkhardt: Deutschland (80-85); Horst Pöttker: Diktatur (8693); Thomas Latschen, Wolfgang Wessels: Europäische Medienpolitik (94-98); Gerti Schön:
FCC (99-102); Lutz Hachmeister, Knut Hickethier: Fernsehen (103-111); Christian Wagener:
Förderung (112-116); Dirk Leuffen: Frankreich (117-122); Wolfgang Hagen: Gates, Bill
(123-126); Lutz Hachmeister: Goebbels, Joseph (127-131); Harald Neymann: Google (132135); Peter Littger: Großbritannien (136-141); Carsten Brosda: Habermas, Jürgen (142-145);
David A. Chipp: Harmsworth, Alfred Charles William (146-150); Kai Burkhardt: Hearst,
William Randolph (151-155); Kurt Koszyk: Hugenberg, Alfred (156-159); Gangolf Hübinger: Intellektuelle (160-164); Hans J. Kleinsteuber: Internationale Medienpolitik (165-169);
Gisela Schmalz: Internet (170-175); Ralf Siepmann: Japan (176-181); Stephan Weichert:
Journalismus (182-189); Klaus Kreimeier: Kino (190-195); Marcel Rosenbach: Kirch, Leo
(196-200); Christian Schulte: Kluge, Alexander (201-204); Lutz Hachmeister: Kommunikation (205-213); Jan Tonnemacher, Kai Burkhardt: Kommunikationspolitik (214-219); Lutz
Hachmeister, Michael Meyen: Kommunikationswissenschaft (220-226); Herfried Münkler:
Krieg (227-230); Thymian Bussemer: Lasswell, Harold D. (231-234); Benno Ennker: Lenin,
Wladimir Iljitsch Ul'janov (235-238); Thomas Vesting: Luhmann, Niklas (239-243); Christian Zabel: Markt (244-247); Marcus S. Kleiner, Jörg-Uwe Nieland: Marx, Karl (248-251);
Hans J. Kleinsteuber: McLuhan, Herbert Marshall (252-255); Gerhard Vowe: Medien und
Politik (256-259); Claudia K. Huber: Medienkonzerne (260-266); Thomas Vesting: Medienrecht (267-271); Nadine Barthel: Murdoch, Keith Rupert (272-276); Siegfried Weichlein:
Mussolini, Benito (277-280); Leif Kramp: New York Times (281-285); Lutz Hachmeister,
Sabine Sasse: Noelle-Neumann, Elisabeth (286-292); Carsten Brosda: Öffentlichkeit (293296); Claus Leggewie: Politik (297-300); Kerstin Goldbeck: Presse (301-306); Thymian Bussemer: Propaganda (307-311); Ulrike Röttger: Public Relations (312-316); Kurt Koszyk: Publizistik (317-322); Christian Meier: Pulitzer, Joseph (323-326); Stephan Ruß-Mohl: Qualtität
(327-332); Ernst Elitz, Claudia K. Huber: Radio (333-337); Otfried Jarren, Patrick Donges:
Regulierung (338-342); Johanna Haberer, Daniel Meier: Religion (343-347); Markus Wehner: Russland (348-352); Stefan Krings: Schmitt, Carl (353-356); Peter Burghardt: Slim, Carlos Helu (357-361); Udo Göttlich: Sozialforschung (362-367); Dietrich Leder, Dieter Anschlag: Sport (368-372); Hans-Jürgen Jakobs: Springer, Axel und Friede (373-376); Tobias
Gostomzyk, Marion Romes (377-382); Stephan Weichert: Terrorismus (383-387); Jan Lingemann: Time Warner (388-392); Sophie Mützel: USA (393-398); Julia von Dobeneck: Verbände (399-403); Thomas Petersen: Wahlkampf (404-407); Kai Burkhardt: Weber, Max
198
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1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation
(408-411); Mirko Derpmann: Werbung (412-417); Diemut Roether: Zensur (418-423); Harald Martenstein: Zola, Emile (424-426).
[343-L] Hahn, Julia; Haida, Larissa; Kusuma, Sheila; Mok, Kathrin; Schmid, Michaela; Schulz,
Kerstin; Schwendemann, Nicolas; Szep, Michael:
Europa als Gegenstand politischer Kommunikation: eine Fallstudie zur deutschen EURatspräsidentschaft, (Internationale und Interkulturelle Kommunikation, Bd. 6), Berlin: Frank &
Timme 2008, 225 S., ISBN: 978-3-86596-186-0 (Standort: Pfälz. LB Speyer(107)-108/4060)
INHALT: Die Untersuchung setzt sich mit der Frage auseinander, welche Themen und Frames
mit europapolitischem Bezug bei der Bundesregierung, den Medien und den Bürgern im ersten Halbjahr 2007 identifiziert werden können, wie die Öffentlichkeit zur deutschen EU-Ratspräsidentschaft bewertet werden kann und welche Rückschlüsse sich für die Legitimität der
Bundesregierung ergeben. Sie basiert auf einer inhaltsanalytischen Untersuchung von überregionalen Tageszeitungen sowie Nachrichtensendungen und Magazinen im Fernsehen. Die
Verfasser setzen sich zunächst mit öffentlichkeitstheoretischen Konzepten auseinander sowie
mit den kommunikationstheoretischen Ansätzen des Agenda-Setting und Framing. Im Anschluss an Überlegungen zum politischen Kommunikationsdreieck von Bürgern, Medien und
Politik werden die Agenden der drei Akteurgruppen dargestellt, bevor die Darstellung und
Wahrnehmung des politischen Europa anhand folgender Politikfelder und -prozesse analysiert
wird: Sozial-, Wirtschafts- und Rechtspolitik; Verfassungsvertrag; Außen- und Sicherheitspolitik; Erweiterungs- und Nachbarschaftspolitik; Klima- und Energiepolitik; EU-Ratspräsidentschaft und Angela Merkel. Es zeigt sich, dass der Europadiskurs von Bundesregierung und
Medien im wesentlichen europafreundlich ist, während das Interesse der Bürger an europapolitischen Themen ambivalent ist. (ICE2)
[344-L] Hahn, Julia; Mok, Kathrin; Roessler, Patrick; Schmid, Michaela; Schwendemann, Nicolas:
Mediated events in political communication: a case study on the German European Union
Council Presidency 2007, in: Communications : the European Journal of Communication
Research, Vol. 33/2008, Nr. 3, S. 331-350 (Standort: USB Köln(38)-MXA00767; Kopie über den
Literaturdienst erhältlich; www.reference-global.com/toc/comm/33/3)
INHALT: Der Beitrag wirft mit Hilfe einer Fallstudie einen multiperspektivischen Blick auf die
Kraft politischer Events als einer Strategie zur Beeinflussung der Bildung einer öffentlichen
Meinung in Bezug auf die Europäische Union und die europäische Idee. Als Fall dient ein
hervorstechendes politisches Thema des Jahres 2007, nämlich die deutsche Präsidentschaft
des Europäischen Rats. Die öffentliche Wahrnehmung von Ereignissen wird nach den unterschiedlichen Graden ihrer jeweiligen Mediatisierung mit Blick auf drei Gruppen von Handelnden, die deutsche Regierung, die Medien und das Publikum, analysiert. Die Fallstudie
vergleicht den Stellenwert der drei wichtigsten Ziele der deutschen Präsidentschaft auf den
Agenden der Handelnden und beschreibt, wie Themen im Verlauf von dreiunterschiedlichen
Zeiträumen geframed wurden. Die Ergebnisse zeigen, dass die Medienagenda stark von den
von der Regierung terminierten Events beeinflusst wurde. In Bezug auf die Frames, die in der
Öffentlichkeit identifiziert werden konnten, zeigt sich, dass die Medien unterschiedliche In-
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1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation
199
terpretationen anboten, die sich je nach den Intentionen der politischen Führer und den Wahrnehmungen der Bürger unterschieden. (UNübers.)
[345-L] Harasymiw, Bohdan; Ilnytzkyi, Oleh S. (Hrsg.):
Information and manipulation strategies in the 2004 Ukrainian presidential elections,
(Aspects of the Orange Revolution, Vol. 2 / Soviet and post-soviet politics and society, 64),
Stuttgart: Ibidem-Verl. 2007, 250 S., ISBN: 978-3-89821-699-9 (Standort: UB Bonn(5)2008/4206 (2))
INHALT: "In Ukraine's presidential elections of 2004, the establishment candidate Viktor Yanukovych had the advantages of a solid regional base, access to administrative resources, dominance in the media, help by Russian spin-doctors, and support of Moscow. Yet the winner
was the pro-Western challenger, Viktor Yushchenko. How did Ukrainian voters break
through the barrage of propaganda so as to deliver their ultimate verdict? Was the divide between Eastern and Western Ukraine fact or PR fiction? In this volume, scholars from two continents examine various aspects of the elections that turned into the 'Orange Revolution' focusing on electoral campaigns and attempts to manipulate results. Following the editor's scenesetting chapter which looks at the electoral laws and their consequences in the previous decade's elections, presidential and parliamentary, the contributors take up specific features of the
2004 contest. The critical part played by a single independent television channel is analyzed
by Marta Dyczok. Ilya Khineyko reviews the coverage of the elections in the Russian press,
favourable to Yanukovych and always looking for parallels between Russia and Ukraine as
well as keeping in mind Moscow's interests. The myths and stereotypes of the campaign are
taken up in two contributions by Lyudmyla Pavlyuk and Olena Yatsunska. Clearly, constructed images often overshadowed real issues. Valerii Polkonsky's essay exposes the linguistic
innovations of the campaign, including the irony and humour unleashed by such incidents as
the 'egg attack' on Yanukovych. In Kerstin Zimmer's final paper, the machine politics, administrative resources and fraud which had worked so well in Donets'k are shown to have been
less than successful on the national level for reasons of scale and impersonality." (author's abstract). Contents: Bohdan Harasymiw: Introduction (11-12); Bohdan Harasymiw: Elections in
Post-Communist Ukraine, 1994-2004: An Overview (13-76); Marta Dyczok: Breaking
Through the Information Blockade: Election and Revolution in Ukraine 2004 (77-106); Ilya
Khineyko: The View from Russia: Russian Press Coverage of the 2004 Presidential Elections
in Ukraine (107-140); Lyudmyla Pavlyuk: Extreme Rhetoric in the 2004 Presidential Campaign: Images of Geopolitical and Regional Division (141-170); Valerii Polkovsky: The Language of the Presidential Election Campaign in Ukraine (171-190); Olena Yatsunska: Image
Myths in the 2004 Ukrainian Presidential Election Campaign (191-222); Kerstin Zimmer:
The Comparative Failure of Machine Politics, Administrative Resources and Fraud (223250).
[346-L] Holtz-Bacha, Christina (Hrsg.):
Frauen, Politik und Medien, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2008, 269 S., ISBN: 978-3531-15693-4
INHALT: "Wenngleich der Anteil von Frauen in der deutschen Politik noch längst nicht ihrem
Anteil an der Bevölkerung entspricht, haben sie sich mittlerweile doch auch auf den höheren
200
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1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation
Ebenen der Politik etabliert. Erledigen sich damit auch die Klagen über die Art und Weise,
wie die Medien über Politikerinnen berichten? Führt die stärkere Sichtbarkeit von Frauen in
der Politik auch zu einer besonderen Ansprache von Wählerinnen? Dieses Buch fasst Untersuchungen aus verschiedenen Ländern, in denen Frauen höchste Staatsämter innehaben, zusammen und prüft, wie die Medien mit ihnen umgehen und wie sich Wahlkampagnen von
und für Frauen gestalten." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Christina Holtz-Bacha: Frauen, Politik, Medien: Ist die Macht nun weiblich? (3-24); Christina Bauer: Merkel, Roth... und
sonst keine Politikerinnen im Fernsehen (25-48); Thomas Koch & Christina Holtz-Bacha:
Der Merkel-Faktor - Die Berichterstattung der Printmedien über Merkel und Schröder im
Bundestagswahlkampf 2005 (49-70); Christina Holtz-Bacha: Angela Merkel und der Fußball.
Die Eroberung einer Männerbastion (71-82); Susanne Kinnebrock & Thomas Knieper: Männliche Angie und weiblicher Gerd? Visuelle Geschlechter- und Machtkonstruktionen auf Titelseiten von politischen Nachrichtenmagazinen (83-103); Christina Holtz-Bacha & Thomas
Koch: Das Auge wählt mit: Bildberichterstattung über Angela Merkel (104-121); Jacob Leidenbetger & Thomas Koch: "Bambi und der böse Wolf" - Ségolène Royal und der französische Präsidentschaftswahlkampf in der deutschen und französischen Presse (122-150); Elisabeth Gerber: Michelle Bachelet und die Massenmedien: Die Kosten einer Kulturrevolution
(151-179); Malvina Rodriguez: "Lieber Hillary als Evita?" - Christina Kirchner und der argentinische Präsidentschaftswahlkampf in der argentinischen und deutschen Presse (180207); Tom Moring: Television and gender in Finnish presidential elections (208-234); Annette Keil & Christina Holtz-Bacha: Zielgruppe Frauen - ob und wie die großen Parteien um
Frauen werben (235-265).
[347-L] Ibelings, Ingo (Hrsg.):
Politische Beteiligung durch eProzesse: Stand und Perspektiven internetbasierter
Informatikanwendungen in einer elektronischen Demokratie, Oldenburg: Bibliotheks- u.
Informationssystem d. Univ. Oldenburg 2008, VIII, 225 S., ISBN: 978-3-8142-2095-6
INHALT: "Der vorliegende Seminarband entstand im Rahmen des Seminars 'eDemokratie - Informatikanwendungen in der Politik' im Wintersemester 2005/2006 an der Carl von Ossietzky
Universität Oldenburg. Schwerpunkt der Lehrveranstaltung war eine inhaltliche Auseinandersetzung mit den Themengebieten Elektronische Gesetzesfolgenabschätzung, Balanced E-Government, Bürgerrechte im Internet, Elektronische Demokratische Parteien, Elektronische
Wahlen, Politische Beteiligung im Internet, Datenschutz und Anonymität. Es stand hierbei
insbesondere die technische Realisierbarkeit internetbasierter Informatikanwendungen in einzelnen Politikfeldern im Vordergrund, wobei auch untersucht werden sollte, inwieweit die an
politischen Prozessen beteiligten Akteure einen Zugang zu den unterschiedlichen Systemen
erhalten können und welche Sicherheitsaspekte zu berücksichtigen sind." (Autorenreferat).
Inhaltsverzeichnis: Edzard Weber: Ansätze für eine elektronische und selbstorganisierende
Gesetzesfolgenabschätzung (2-28); Katja Neumann, Katja Witt: Balanced E-Government Bürgernähe vs. Verwaltungsmodernisierung (30-62); Winfried Klinker: Die Bürgerrechte im
Internet - Bedrohungen und Schutzmöglichkeiten (64-86); Anke Lederer, Hauke Tschirner:
Elektronische Demokratische Parteien - am Beispiel der VVVD (88-115); Sönke Brummerloh, Mareike Wagner: Elektronische Wahlen im internationalen Vergleich (118-182); Dirk
Räder: Möglichkeiten der politischen Beteiligung im Internet (184-201); Wolfgang Deeken:
Datenschutz und Anonymität bei politischen eProzessen (204-224).
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1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation
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[348-L] Jun, Uwe:
Professionalisierung der politischen Kommunikation in Großbritannien, in: Karsten Grabow,
Patrick Köllner (Hrsg.): Parteien und ihre Wähler : gesellschaftliche Konfliktlinien und
Wählermobilisierung im internationalen Vergleich, Sankt Augustin: Konrad-Adenauer-Stiftung,
2008, S. 177-206, ISBN: 978-3-939826-56-9 (Standort: UB Bonn(5)-P2008/388)
INHALT: Die Planung, Durchführung und Evaluation von Kommunikationsleistungen politischer
Akteure werden in zunehmendem Maße von professionellen Beratern inner- und außerhalb
der politischen Organisationen bzw. Institutionen mitbestimmt. Eigens engagierte Kommunikations-, Werbe- und Marketing-Experten, Meinungsforscher, Medienberater und Mitarbeiter
von Agenturen konzipieren gemeinsam mit den politisch verantwortlichen Akteuren spezifische Kommunikationsstrategien für die einzelnen Wahlkampfphasen. Die durch das Fernsehen beschleunigte Medialisierung der Politik bewirkte dabei einen deutlichen Schub in Richtung Professionalisierung der politischen Kommunikation. Dieser Prozess ist in Großbritannien weiter vorangeschritten als in den meisten westeuropäischen Demokratien, wie im vorliegenden Beitrag näher gezeigt wird. Nach einem Überblick über die historische Entwicklung
der Professionalisierung der Wahlkämpfe in Großbritannien werden die Regierungskommunikation der New Labour-Partei, die öffentlichen Reaktionen nach dem Vorwurf des "OverSpin" und die Organisation des Wahlkampfes 2005 untersucht. (ICI2)
[349-L] Kleinsteuber, Hans J.:
'Deutsche Welle' und 'German TV' in den USA: Auswärtige Kulturpolitik auf einem
schwierigen Markt, in: Josef Raab, Jan Wirrer (Hrsg.): Die deutsche Präsenz in den USA,
Münster: Lit Verl., 2008, S. 451-478, ISBN: 978-3-8258-0039-0 (Standort: UB Duisburg(464)E11BOMC1094)
INHALT: Der Beitrag untersucht, welche Initiativen die deutsche auswärtige Kulturpolitik in den
letzten Jahren ergriffen hat, um auf dem amerikanischen Medienmarkt präsent zu sein. Im
Mittelpunkt stehen die Bemühungen um die Etablierung des 24-h-Programms German TV
von ARD/ZDF/DW, ein deutschsprachiger Auslandskanal, der seit April 2002 als Pay-TV in
den USA präsent ist. Im Jahre 2004 erhielt er seine Lizenz für Kanada und wird inzwischen
auch in Lateinamerika vermarktet. Gleichwohl ist die Resonanz auf dem amerikanischen
Markt auf dieses Angebot bisher eher verhalten, angestrebte Verkaufszahlen wurden nicht erreicht. Seit Sommer 2004 wird vehement der Abbruch des Projekts gefordert. Zur Vorgeschichte dieses Projekts wird einleitend die bisherige mediale Präsenz Deutschlands auf dem
US-amerikanischen Rundfunkmarkt über den Auslandssender Deutsche Welle (DW) dargestellt. Darauf folgt die Vorgeschichte und der gegenwärtige Stand von German TV. Die Darstellung endet mit dem Versuch, einige Gründe dafür zu benennen, warum dieses Projekt in
unruhige Fahrwasser geraten ist. Der Autor resümiert: "Ein Land, das sich gern als 'Exportweltmeister' etikettiert und eine breit angelegte und kostspielige auswärtige Kulturpolitik betreibt, scheitert jämmerlich bei der Errichtung einer inzwischen weit verbreiteten Einrichtung,
einem TV-Auslandskanal". (ICA2)
202
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1
1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation
[350-L] Lesmeister, Christiane:
Informelle politische Kommunikationskultur: hinter den Kulissen politisch-medialer
Kommunikation, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2008, 220 S., ISBN: 978-3-531-15845-7
(Standort: UB Bonn(5)-2008/3624)
INHALT: "Die Wahrheit exklusiv für Journalisten? Was passiert in den zahlreichen Hintergrundkreisen, Hintergrundgesprächen, in der Kommunikation 'hinter den Kulissen' der politischen
und journalistischen Elite? Das Konzept der informellen politischen Kommunikationskultur
dient als Basis für die systematische Untersuchung der informellen Kommunikation zwischen
den Eliten aus Politik und Journalismus. Die Studie analysiert Strukturbedingungen, Normen,
Voraussetzungen, Erwartungen und Ziele, Strategien sowie Rollen der informellen politischen Kommunikation. Empirische Grundlage sind 32 Leitfadengespräche mit aktiven und einigen ehemaligen Spitzenpolitikern sowie ranghohen Journalisten überregionaler Leitmedien." (Autorenreferat)
[351-L] Lingenberg, Swantje:
Europäische Öffentlichkeit aus Publikumssicht: ein pragmatischer Ansatz mit Fallstudien
zur europäischen Verfassungsdebatte, in: Medien & Zeit : Kommunikation in Vergangenheit
und Gegenwart, Jg. 23/2008, Nr. 3, S. 43-57
INHALT: Der Beitrag beschäftigt sich mit einer in Bezug auf die Europäische Öffentlichkeit wenig beachteten und doch elementaren Komponente von Öffentlichkeit : dem Publikum. Aufbauend auf dem Öffentlichkeitsbegriff John Deweys, der von territorialen, sprachlichen und
kulturellen Entitäten losgelöst Anwendung finden kann, wird Europäische Öffentlichkeit als
ein Netzwerk von themen- und ereigniszentrierten Teilöffentlichkeiten definiert und somit in
den kommunikativen Praktiken von jeweiligen Diskursteilnehmern verankert. Publika werden
somit zu einem Faktor, der nicht gekürzt werden kann, da die Rezeption, Kontextualisierung
und Sinngebung, die Medieninformation durch kulturell handelndes Publikum erfahren, konstitutiv für entstehende Öffentlichkeiten sind. Spezifika solcher Sinngebungsmuster werden
abschließend anhand der Debatte zur gescheiterten EU-Verfassung in Deutschland, Frankreich und Italien empirisch herausgearbeitet und zeigen auffallende Konvergenzen bei Themen und Argumenationshaushalten. (UN2)
[352-L] Lovacka, Stela:
Introduction to building e-government in Slovakia, in: Ulrike Bucher, Maros Finka (eds.): The
electronic city, Berlin: Berliner Wissenschafts-Verl., 2008, S. 177-194, ISBN: 978-3-8305-1452-7
(Standort: UB Köln(38)-35A9492)
INHALT: "The notion of space and time has rapidly changed over the last decades. Thanks to
technology development, the terms of distance and time gain new spatial and temporal qualities which influence the character of society. The label of so-called information society has
more or less penetrated into most branches of professional and private lives of people. The
pace of technological progress in computer industry has been a driving force of unlimited increase and innovations in recent years. New technologies accelerate the pace of progress, modernisation and structural adjustment of our economies (Challenges for the European Information Society beyond 2005, 4), simultaneously enhance communication by overcoming geo-
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1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation
203
graphical distance (Thompson 1999, in West 2004, 16). It is assumed that the most crucial
impact of the information society would be a new quality of social, successful economic and
political life, as well as creation of such conditions that would contribute to building up
knowledge society exploiting the methods and devices of information science. The swift development of modern information and communication technologies (ICTs) has far-reaching
effects an all aspects of modern life, including governments who are important suppliers and
users of ICTs. They concern with how to exploit the potential of ICTs to promote greater efficiency and transparency having on-line services tailored to the needs of citizens and businesses. The need to adopt current global trends in terms of topical social issues is manifested in
myriads of applications. In the conditions of Slovakia, the development of information society in the context of public administration reform is one of them. In order to function effectively it calls for modernisation by implementing ICTs. In the paper, we aim to point out the process of public administration reform and building e-government in the Slovak Republic. In
Slovak geographical research e-government and 'the Internet Geography' (Kellerman 2004,
64) are Brand new topics that have not been yet much explored. The increasing interest in research of such issues by geographers proves the current interest in space-related and interdisciplinary topics where interregional and intraregional differences are apparent. The paper
considers the perspective of new technology on public-sector service delivery as well as the
current potential of Slovaks to participate in the process of e-government. The paper is divided into two main parts - the first introducing essentials of e-government, the second depicting Slovakia in the light of selected variables measuring e-indicators of citizens. Closer attention is paid to the region of Presov, one of economically weak regions situated on the eastern part of Slovakia." (author's abstract)
[353-L] Marcelo, Julian:
Neue Produktivkräfte in alten Produktionsweisen: die Proletarier und die
Informationsgesellschaft, in: Peter Fleissner, Vicente Romano (Hrsg.): Digitale Medien - neue
Möglichkeiten für Demokratie und Partizipation?, Berlin: Trafo Verl. Weist, 2007, S. 165-209,
ISBN: 978-3-89626-553-1
INHALT: "Information- and communication technologies (ICTs) have already become economically rather important. Many socio-political studies of the so called 'information society' show
also their effects in the everyday life of a large fraction of the people of the world. ICTs and
the Internet represent a direct productive force. Its potential for changes in production and society has to be assessed more precisely. Objectively, information and knowledge are mechanisms which can undermine the capitalistic mode of production and the capitalistic relations
of production (for feudalism money has played a similar role). Without neglecting the contradictions induced by the enduring capitalism, ICTs provide the basis for new relations of production and an optimistic perspective for humankind." (author's abstract)
[354-L] Marx, Stefan:
Die Legende vom Spin Doctor: Regierungskommunikation unter Schröder und Blair,
Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2008, 292 S., ISBN: 978-3-531-15974-4 (Standort: UB
Bonn(5)-2008/3925)
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1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation
INHALT: Der Verfasser legt einen Vergleich der politischen Nachrichtenmärkte London und
Berlin vor, beschreibt den Einfluss von Politikvermittlungsexperten über die pure Kommunikation hinaus und zeichnet ein kritisches Bild des "Spin Doctoring". Er identifiziert drei Faktoren, die eine veränderte Kommunikationsumwelt für Regierungen schaffen: die gesellschaftlichen Individualisierungsprozesse, mediale Vielfalt und Konkurrenz, steigende journalistische Ansprüche. Die Kommunikationsstile der Regierungen Blair und Schröder werden
vergleichend dargestellt - die "spin machine" Blairs und die Vermittlungsprobleme der Regierung Schröder. Vor diesem Hintergrund werden Ergebnisse von Experteninterviews (n=50)
zur Regierungskommunikation in London und Berlin vorgelegt. Dabei geht es um das von
den Befragten jeweils wahrgenommene Umfeld für politische Kommunikation, die Stellung
und Rollenwahrnehmung der Politikvermittlungsexperten, ihren Einfluss auf politische Entscheidungen und mediale Berichterstattung, den Begriff "Spin Doctor" und die praktischen
Folgen von politischer Kommunikation in der Mediengesellschaft. Der Verfasser arbeitet auf
dieser Basis Parallelen und Unterschiede der Kommunikationsstile beider Regierungen sowie
die entsprechenden Herausforderungen an die Regierungs-PR heraus. Die PR-Arbeit der Regierung Blair wird als "postmoderne Regierungskommunikation mit strategisch-proaktivem
Charakter", die der Regierung Schröder als "postmoderne Regierungskommunikation mit taktisch-passivem Charakter" bezeichnet. "Spin Doctoring" erscheint als reiner Medienmythos.
(ICE2)
[355-L] Möller, Frank:
Friedenswissenschaft als Bildforschung, in: Wissenschaft und Frieden : W&F, Jg. 26/2008, H.
3, S. 34-37
INHALT: "Dass Friedenswissenschaft sich (auch) mit Bildern beschäftigen sollte, bedarf keiner
ausführlichen Begründung: Visualität ist 'ein Medium, in dem Politik (...) betrieben wird' und
damit auch Friedens- und Kriegspolitik. Visualität ist allerdings auch ein Medium, in dem
Kriegspolitik kritisiert und unterminiert werden kann. Gerüchte, nach denen die Veröffentlichung bestimmter Fotos (vor allem Nick Uts 'Accidental Napalm') zum Ende des Vietnamkriegs beigetragen habe, halten sich hartnäckig (auch wenn unter den Befürwortern dieser
These umstritten ist, warum sie zum Ende des Kriegs beigetragen haben). Der Legitimitätsverlust der US-amerikanischen Kriegführung im Irak in Folge der Veröffentlichung der Fotografien aus Abu Ghureib kann kaum bestritten werden." (Autorenreferat)
[356-L] Nolting, Tobias:
Zwischen Aufklärung und Beeinflussung: PR-Anzeigen in der strategischen politischen
Kommunikation ; eine inhaltsanalytische Längsschnittstudie anhand der
Nachrichtenmagazine "Der Spiegel" und "Focus", in: Sozialwissenschaftlicher
Fachinformationsdienst : Kommunikationswissenschaft ; Massenkommunikation - Medien Sprache, 2008, Bd. 1, S. 9-16
(www.gesis.org/fileadmin/upload/dienstleistung/fachinformationen/servicepublikationen/sofid/Fa
chbeitraege/Kommunikationswissenschaft_2008-1.pdf)
INHALT: Anhand einer Inhaltsanalyse der Anzeigen in politisch profilierten Publikumszeitschriften ("Der Spiegel", "Focus") wird gezeigt, dass - wenn auch mit Schüben und Brüchen ein Anstieg politischer PR im Rahmen von Anzeigenschaltungen festzustellen ist. Ein beson-
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1
1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation
205
ders deutlicher Sprung vollzieht sich am Ende der 1980er Jahre. Auffällig ist darüber hinaus,
dass politische PR-Anzeigen vorrangig von wirtschaftlichen Akteuren eingesetzt werden, die
als Auftraggeber eindeutig dominieren. Das hängt, so die These, sicherlich auch damit zusammen, dass auf Seiten der Unternehmen und Wirtschaftsverbände am ehesten Werbe- und PRBudgets vorhanden sind, die eine Investition in politisch motivierte Anzeigenkampagnen erlauben. Aufbauend auf die bisherigen Ergebnisse ist ein weitergehendes Forschungsprojekt
konzipiert worden, in dem die Untersuchung von folgenden Punkten vorgesehen ist: Zunächst
soll die Stichprobe weiter ausgebaut und dann vor allem nach Erklärungen für die Besonderheiten der Entwicklung gesucht werden. Von Interesse ist nicht nur, wie sich die politische
PR in diesem speziellen Fall entwickelt hat, sondern auch warum gerade so und nicht anders.
Dafür ist es notwendig, so der Autor, die neuralgischen Punkte genauer unter die Lupe zu
nehmen: Welche Auffälligkeiten zeigen sich an den Stellen, an denen ein besonders Auf oder
Ab in der Verlaufskurve zu beobachten ist? Und: Welche Erklärungsfaktoren können dafür
herangezogen werden? In einem nächsten Schritt sollen die Befunde für die Bundesrepublik
in einen internationalen Kontext eingeordnet werden. Es ist zu hinterfragen, ob die deutsche
Entwicklung ein Sonderweg ist oder sich so oder so ähnlich auch in anderen Staaten vollzogen hat. Dafür werden Ausgaben des "Time Magazine" (USA) und "Profil" (Österreich) ausgewertet und Gemeinsamkeiten und Unterschieden identifiziert. Die Hypothese ist, dass sich
die deutsche Entwicklung in den USA früher und stärker, in Österreich hingegen später und
schwächer vollzogen hat. Die Befunde werden für eine der vielen PR-Tauschbeziehungen beschreiben können, wie sie sich in den letzten Jahren nachweislich entwickelt hat. (ICF2)
[357-L] Ochsenfarth, Helge:
Elektronische Demokratie: Theorie und Beispiele internetgestützter Kommunikation,
Saarbrücken: VDM Verl. Dr. Müller 2008, 108, VI S., ISBN: 978-3-8364-2154-6 (Standort: UB
d. Humboldt-Univ.(11)-SR850O16)
INHALT: "Mit der rasanten Verbreitung der neuen Informations- und Kommunikationstechnologien, insbesondere des Internet, ging vielerorts die Hoffnung auf demokratisierende Prozesse
in den politischen Systemen einher. Welche Demokratisierungspotentiale sind der internetgestützten Kommunikation inhärent und wie werden diese Potentiale tatsächlich genutzt? Der
Autor des Buches führt zunächst in ideengeschichtliche Konzepte der direkten und repräsentativen Demokratie ein, erklärt die wesentlichen computervermittelten Kommunikationsformen und analysiert die Netzrealität, z.B. Verbreitung des Internet und Nutzerinnenverhalten.
Darauf aufbauend wird das demokratisierende Potential empirisch untersucht. Schwerpunkt
bildet hier die Bedeutung des Internet für die Non-Governmental-Organization (NGO) Attac.
Diesem Beispiel organisierter Nutzung computervermittelter Kommunikation werden das
Bürgernetz 'Publikom' und das Konzept des 'Hacktivism' gegenübergestellt." (Autorenreferat)
[358-L] Romano, Vicente:
Informations- und Kommunikationstechnologien und Demokratie, in: Peter Fleissner, Vicente
Romano (Hrsg.): Digitale Medien - neue Möglichkeiten für Demokratie und Partizipation?,
Berlin: Trafo Verl. Weist, 2007, S. 21-40, ISBN: 978-3-89626-553-1
INHALT: "With each wave of new communication technologies people hope anew they can shape society towards more democracy. Actually, the recent wave of ICT and computer mediated
206
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1
1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation
communication assists the already politically active person considerably (as one can learn
from Omnynews, Indynet and Rebelión). But also some doubts are in place: Up to which
point can the Internet really make the citizens independent of the commercial system of mass
media? Is it really possible to develop alternatives? The personal knowledge and skills have
to be there, but also cheap access to the Internet and related technologies is needed. The
world wide digital divide has to be overcome." (author's abstract)
[359-L] Rosumek, Lars:
Die Kanzler und die Medien: acht Porträts von Adenauer bis Merkel, Frankfurt am Main:
Campus Verl. 2007, 325 S., ISBN: 978-3-593-38214-2
INHALT: Rosumek wendet sich mit seiner Untersuchung über das Verhältnis der Kanzler der
BRD zu den Medien gegen zwei häufig vertretene Thesen: Zum einen sei die zunehmende
Amerikanisierung von Wahlkämpfen und politischer Kommunikation kein neues Phänomen,
vielmehr seien die Anfänge bereits während der Kanzlerschaft Adenauers erkennbar. Zum anderen sei die These vom Übergang der Massen- in die Mediendemokratie ebenfalls nicht haltbar, '(e)in rein auf Medien gestütztes Regieren ist in Deutschland auch in einer Nach-Schröder-Ära nicht möglich.' (293) Rosumek analysiert, wie die jeweiligen Amtsinhaber die Medien genutzt haben und welche Strategien dabei verfolgt wurden. Dabei werden einerseits die
Kontinuität in der Mediennutzung deutscher Kanzler deutlich, andererseits die Effekte einer
sich rasant ausdifferenzierenden Medienlandschaft auf politische Kommunikation und die Erwartungshaltung des Publikums. Rosumek hat eine Studie verfasst, die aufgrund des untersuchten Zeitraums und der Thematik für Politologen, Historiker sowie für die politische Bildung nützlich ist. (ZPol, NOMOS)
[360-L] Rucht, Dieter:
Protest als Kommunikation, in: Dieter Gosewinkel, Gunnar Folke Schuppert (Hrsg.): WZBJahrbuch 2007 : politische Kultur im Wandel von Staatlichkeit, Berlin: Ed. Sigma, 2008, S. 337356, ISBN: 978-3-89404-007-9
INHALT: Kollektive und öffentliche Proteste sowie die darauf bezogenen Reaktionen sind, so
der Verfasser, genuiner Bestandteil der politischen Kultur einer Gesellschaft, sofern der Begriff politische Kultur nicht auf die subjektive Dimension, also auf politische Orientierungen,
beschränkt wird. Insbesondere zeigen Proteste an, welche gesellschaftlichen Normen, Interessen und Verhaltensweisen akzeptiert und welche umstritten sind. Der Autor behandelt sozialen bzw. politischen Protest in einer interaktionszentrierten Perspektive als einen vielschichtigen Kommunikationsakt, in dem Dritten, vor allem den Massenmedien, eine herausragende
Bedeutung zukommt. Ausgehend von einer Typologie zentraler kommunikativer Ziele und
Funktionen von Protest werden die zentralen Adressaten und Strategien erörtert. Vor diesem
Hintergrund werden signifikante Veränderungen von Protestkommunikation in einer langfristigen historischen Perspektive untersucht. Abschließend werden die kommunikativen Bedingungen für einen auf breite und positive öffentliche Resonanz zielenden Protest behandelt.
Hierbei geht es darum, ein Optimum zwischen widersprüchlichen Anforderungen im Hinblick
auf das öffentliche Erscheinungsbild des Protests zu finden. (ICF2)
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1
1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation
207
[361-L] Russ, Gabriele; Wassermann, Heinz P. (Hrsg.):
Lostage: Medien und Politik im Nationalratswahlkampf 2006, (Schriftenreihe Medien und
Design, Bd. 2), Graz: Leykam 2007, 293 S., ISBN: 978-3-7011-0093-4 (Standort: Bayer. SB
München(12)-2007.61743)
INHALT: "Medien gelten heutzutage weitgehend als diejenigen, die über Sieg und Niederlage
von Wahlgängen (mit)bestimmen: Die vorliegende Studie führender Tageszeitungen, Nachrichtenmagazine und elektronischer Medien analysiert, in wie weit dieses Bild für die Nationalratswahlen 2006 Gültigkeit hatte und wie letztlich aus 'gefühlten' Siegern Verlierer - und
umgekehrt! - wurden. Hatten sich in diesen Herbsttagen einfach die Wähler 'geirrt' oder muss
womöglich die Politikwissenschaft ihre bisherig gültigen Axiome überdenken?" (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Gabriele Russ, Heinz P. Wassermann: Ein "Großkampfjahr" als
Thema medialer Dauerreflexion (7-9); Heinz P. Wassermann: Methodik (10-15); Susanne
PUller, Patricia Puschnik, Ingo Suppan: APA (16-32); Birgit Bröckel, Carl-Michael Drack,
Petra Fleck: Der Falter (33-46); Karl-Siegfried Deutsch, Claudia Hummer: Der Standard (4757); Karl-Martin Pold, Cornelia Schuss: Die Presse (58-76); Birgit Bröckel, Carl-Michael
Drack, Petra Fleck: Format (77-87); Michael Neumayr, Katrin Scheikl, Jakob Traby: Kleine
Zeitung (88-110); Christoph Regger, Johannes Wigand: Kurier (111-127); Markus Rodlauer,
Katharina Stierschneider: Neue Kronen Zeitung ("Steirerkrone") (128-144); Birgit Bröckel,
Carl-Michael Drack, Petra Fleck: News (145-158); Kathrin Stoiser, Nina Strasser: Oberösterreichische Nachrichten (159-174); Susanne Eigner, Maria Fanta, Jürgen Hofer: Orf (175199); Birgit Bröckel, Carl-Michael Drack, Petra Fleck: profil (200-213); Daniela Hütter, Monika Melcher: Salzburger Nachrichten (214-224); Iris Burtscher, Ernst Grabenwarter: Tiroler
Tageszeitung (225-238); Andrea Dunst, Oliver Krajacic: Vorarlberger Nachrichten (239247); Heinz P. Wassermann: Erstens kommt es anders ... - ... und zweitens als man denkt!
Empirische Analysen der Papierform(en) (248-279); Gabriele Russ, Heinz P. Wassermann:
Zusammenfassung (280-283); Gabriele Russ: Der Blick der Anderen: Ausländische Pressestimmen zur Nationalratswahl (284-293).
[362-L] Sakr, Naomi:
Oil, arms and media: how US interventionism shapes Arab TV, in: Journal für
Entwicklungspolitik, Vol. 24/2008, No. 1, S. 57-81
INHALT: "Obwohl das Paradigma des Kulturimperialismus überwunden zu sein scheint und trotz
der Behauptungen, dass arabische Medien Anti-Amerikanismus schüren würden, werfen die
US-Interventionen in der arabischen Welt die Frage auf, ob Imperialismus-Konzepte zur Erklärung der Programmgestaltung wichtiger arabischer TV-Kanäle herangezogen werden können. Anknüpfend an Konzepte zur Elitenkollaboration untersucht dieser Beitrag die Hintergründe der Gründung und Ausweitung der zwei saudi-arabischen Satelliten-Fernsehstationen
MBC und Rotana sowie der katarischen Station Al-Jazeera, welche seit 2006 auch in englischer Sprache sendet. Im Anschluss werden die Interventionen des Pentagon in arabische
Nachrichtenproduktionen sowie Vereinbarungen zwischen den Golfstaaten und Hollywood
untersucht. Es stellt sich heraus, dass die Abhängigkeit der herrschenden arabischen Familien
von militärischer Unterstützung der USA sich in deren Entscheidungen über die Gestaltung
von arabischem Satellitenfernsehen widerspiegelt." (Autorenreferat)
208
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1
1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation
[363-L] Steiner, Adrian; Hoffmann, Jochen:
Politikberatung in kommunikationswissenschaftlicher Perspektive, in: Stephan Bröchler,
Rainer Schützeichel (Hrsg.): Politikberatung, Stuttgart: Lucius u. Lucius, 2008, S. 103-129, ISBN:
978-3-8252-8351-3 (Standort: LB Oldenburg(45)-Pol330/082745)
INHALT: Die Funktion von Beratung als Kommunikation liegt in einer Beobachtung höherer
Ordnung: Das Einbringen der externen Perspektive des Beraters erweitert die Möglichkeiten
der Selbst- und Fremdbeobachtung des Klienten. Politikberatung findet ihre Funktion in der
Steigerung von Reflexivität in Sachen politischer Kommunikation. Beratungsbedarf in der
politischen Kommunikation kann mit den Strukturbedingungen politischer Systeme und den
Spezifika einer funktional differenzierten Gesellschaft erklärt werden. (GB)
[364-L] Tresch, Anke:
Öffentlichkeit und Sprachenvielfalt: medienvermittelte Kommunikation zur Europapolitik
in der Deutsch- und Westschweiz, (Studien zur Schweizer Politik, Bd. 1), Baden-Baden: Nomos
Verl.-Ges. 2008, 301 S., ISBN: 978-3-8329-3361-6 (Standort: ULB Münster, Zweigbibl.
Sozialwiss.(6A)-MF1500/137)
INHALT: Gegenstand der Untersuchung ist Öffentlichkeit auf der Grundlage medienvermittelter
politischer Kommunikationsprozesse. Zunächst wird der Stellenwert politischer Kommunikation und Öffentlichkeit in demokratischen Systemen behandelt und ein handlungstheoretisches Analysemodell zur Erklärung des Entstehungsprozesses politischer Kommunikation in
der medialen Öffentlichkeit vorgestellt. Sodann werden die Restriktionen der schweizerischen
Europapolitik benannt (Allianzstrukturen, Kräfteverhältnisse, politische Einstellungen der Bevölkerungsteile). Untersucht werden im Folgenden Prozesse, Strukturen und Inhalte der medienvermittelten politischen Kommunikation in Tageszeitungen der Deutsch- und Westschweiz am Beispiel der Europapolitik zwischen Februar 2000 und März 2001. Die inhaltsanalytische Vollerhebung des Nachrichtenteils, der Leitartikel und Pressekommentare erfasst
Neue Zürcher Zeitung, Tages-Anzeiger, Le Temps sowie Tribune de Genève und folgt der
Methode der "political claims analysis". Die Analyse der öffentlichen Europadebatte erfolgt
in Hinblick auf die zeitliche Dimension der Kommunikationsprozesse, die soziale Dimension
der Kommunikationsstrukturen sowie die sachliche Dimension der Kommunikationsinhalte.
Die Untersuchung zeigt, dass es keine grundsätzliche Unvereinbarkeit zwischen der Sprachenvielfalt und einer integrierten Öffentlichkeit gibt. Indem sich Schweizer Qualitätszeitungen an gemeinsamen Nachrichtenwerten orientieren, stellen sie geteiltes Wissen vor, ermöglichen sprachenübergreifende Kommunikations- und Meinungsbildungsprozesse und tragen zur
räumlich-sozialen Integration bei. (ICE2)
[365-L] Tuletz, Holger:
eGovernment und aktivierender Staat: Möglichkeiten zur Lösung des staatlichen
Steuerungsproblems, Saarbrücken: VDM Verl. Dr. Müller 2007, 76 S., ISBN: 978-3-8364-14173 (Standort: ULB Münster(6)-3K1871)
INHALT: Der Autor argumentiert, dass der Einsatz des Internets die Verwaltungsarbeit, die zu
großen Teilen Informationsarbeit ist, unabhängig von Raum, Zeit und Hierarchie macht. Informationen sind theoretisch überall, immer und für jeden zugänglich. Die einzige Schranke
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1
1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation
209
bildet, neben datenschutzrechtlichen Aspekten, der Organisationsaufbau der öffentlichen Verwaltung. Deswegen müssen die Einführung von eGovernment und die Umstellung eingespielter Arbeitsprozesse Hand in Hand gehen. eGovernment heißt nicht nur, bestimmte Leistungen
der Verwaltung elektronisch verfügbar zu machen hat. Mit Hilfe moderner Informationstechnik sollen Prozesse auf ihre Effizienz und Effektivität durchleuchtet und wenn nötig optimiert
werden. Eine Integration gesellschaftlicher Kräfte in die Verwaltungsarbeit ist dabei im Sinne
des Steuerungsproblems wünschenswert. New Public Management und dessen deutsche Ausprägung, das Neue Steuerungsmodell, sind die Steuerungsprobleme so gut wie gar nicht angegangen. Ihr Ziel ist vielmehr das effiziente und kundenorientierte "Dienstleistungsunternehmen Staat". Rationalisierungs- und Einsparungspotentiale sind die Motive für die Einführung
des Neuen Steuerungsmodells in deutschen Kommunen gewesen. Es wird gezeigt, dass eGovemment als Instrument der Verwaltungsreform generell das Leitbild aktivierender Staat verwirklichen kann. Die Prinzipien des aktivierenden Staates - Dialog, Kooperation, Leistungsverbesserung und Ko-Produktion - können durch die Potentiale von eGovernment in sinnvoller Weise unterstützt werden. Vor dem Hintergrund einer Analyse des Regierungsprogramms
"Moderner Staat - Moderne Verwaltung" wird die These vertreten, dass die Umsetzung des
aktivierenden Staates in "Moderner Staat - Moderne Verwaltung" nicht voran kommt. Weder
das Instrument (BundOnline 2005), noch das Ziel ("Moderner Staat - Moderne Verwaltung")
eignen sich, um auf die Steuerungsprobleme des Staates eine Antwort zu geben. Damit wird falls es bei BundOnline 2005 keinen Richtungswechsel gibt - die Chance vertan, eine grundlegende Veränderung im Staat-Bürger-Verhältnis einzuleiten. Im derzeitigen Stadium der Initiative geht es vorrangig nicht um die Lösung des Steuerungsproblems und den notwendigen
Funktionswandel von Staat und Verwaltung, sondern um Kosteneinsparungen. Die Steuerungsinstrumente bleiben dieselben. (ICF2)
[366-L] Uden, Ronald:
Der Zweck heiligt die Medien: politische Kommunikation zwischen Inszenierung und
Glaubwürdigkeit, in: Zeitschrift für Kommunikationsökologie und Medienethik, Jg. 10/2008, Nr.
1, S. 30-33
INHALT: Politische Kommunikationsprozesse werden zunehmend durch Inszenierungsvariable
beeinflusst, die aus der Medienwelt, insbesondere der Unterhaltungsindustrie und den Gesetzmäßigkeiten öffentlichkeitswirksamer Präsentationen abgeleitet werden. In der Spannung
zwischen Unterhaltung und Inszenierung als notwendiger Bestandteil moderner Medienkommunikation wird die Frage nach einer Grenzziehung virulent. Der Autor systematisiert den
Grenzbereich der Inszenierung aus ethischer Sicht durch Normverletzungen, die an fünf
Stichworten (Betrug, Integrität, Ästhetik, Symbolik, Banalität) exemplifiziert und erläutert
werden. Er kommt zu dem Schluss, dass sich ethische Grenzziehungen in modernen, demokratischen Mediengesellschaften "nicht auf universale Prinzipien, religiöse Setzungen oder
Naturrechtsphilosophien berufen (können), aber auf einen gesellschaftlichen Konsenskorridor, der mit großer Sensibilität Glaubwürdigkeit und Wahrhaftigkeit in der politischen Kommunikation einfordert." Die ethische Wahrnehmung und Verarbeitung kultureller Wertesysteme und moralischer Gravitationsfelder im öffentlichen Diskurs bleiben eine notwendige Voraussetzung gelingender politischer Kommunikation und ein unabdingbarer Bestandteil eines
professionellen Kommunikations- oder Kampagnenmanagements. (UN)
210
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1
1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation
[367-L] Voß, Jochen:
Symbolische Politik im Wahlkampf: eine vergleichende Analyse der BundestagsWahlkämpfe 1998 und 2002 von CDU und SPD, Marburg: Tectum Verl. 2007, 475 S., ISBN:
978-3-8288-9238-5
INHALT: Die Wahlkampfstrategien der Parteien gleichen immer mehr der Markenkommunikation profitorientierter Unternehmen. In den Wahlkämpfen 1998 und 2002 haben CDU und SPD
sich auf eine umfassende Symbolpolitik gestützt. Mit Symbolpolitik bezeichnet der Autor die
konkret-thematische, die abstrakt-ideologische und die personale Symbolisierung, die entweder auf Fakten aufbauen oder konstruiert werden. Im Hauptteil werden zunächst die Spitzenkandidaten, das Wahlmanagement und die Wahlkampfstrategie der CDU und SPD in den beiden Bundestagswahlen verglichen. Weiterhin wird die kommunikative Umsetzung der Wahlkampfstrategien untersucht. Im abschließenden Teil führt der Autor Methodik und Untersuchungsgegenstand zusammen. Während die SPD 1998 kaum thematische Symbolisierung betrieb, gelang es ihr im Gegensatz zur CDU 2002 mit dem Irak-Krieg und der Flut des Sommers 2002 Themen für sich zu besetzen, die die Bevölkerung emotional ansprachen. Ideologisch kommunizierte die SPD Verdichtungssymbole wie Innovation, Gerechtigkeit und das
Bild von einem modernen Wahlkampf. Die von der CDU erzeugten Symbole Zukunft und Sicherheit verfehlten hingegen ihr Ziel. Weiterhin gelang es der SPD vortrefflich, ihr Image mit
den zugeschriebenen Eigenschaften ihres Spitzenkandidaten Gerhard Schröder zu verbinden.
Der Autor gelangt zu dem Schluss, dass '(s)ymbolische Politik in allen Bereichen auf dem
Vormarsch war und ist' (295). Der interdisziplinäre Ansatz und die konzise Analyse der
Wählkämpfe 1998 und 2002 machen die Dissertation sowohl für die Politikwissenschaft als
auch für die Kommunikationswissenschaft fruchtbar. Von besonderem Nutzen sind die vom
Autor geführten Interviews mit den entsprechenden Wahlkampfmanagern sowie die umfassende Dokumentation von Wahlplakaten und Werbespots im Anhang des Buches. (ZPol, NOMOS)
[368-L] Vowe, Gerhard; Opitz, Stephanie; Dohle, Marco:
Medienpolitische Weichenstellungen in Deutschland: Rückblick und Vorausschau, in:
Medien & Kommunikationswissenschaft, Jg. 56/2008, Nr. 2, S. 159-186 (Standort: UuStB Köln
(38)-FHM AP11550; www.m-und-k.info/MuK/hefte/Aufsatz_08_02.pdf)
INHALT: "Welche Entscheidungen der letzten 60 Jahre waren medienpolitische Weichenstellungen und welche werden es in den nächsten zehn Jahren sein? Unter Weichenstellungen werden diejenigen kollektiv bindenden Entscheidungen verstanden, mit denen die Struktur eines
Politikfeldes in zeitlicher, sachlicher und sozialer Hinsicht gebildet wird. Welchen medienpolitischen Entscheidungen in der Vergangenheit und in der Zukunft dieser Stellenwert zukommt, darüber gibt es zahlreiche Vermutungen; es ist aber bislang nicht in einer methodisch
kontrollierten Weise ermittelt worden. Um den Konsens und Dissens über die Weichenstellungen auszuloten, wurden Anfang 2007 30 Experten für deutsche Medienpolitik in einem
Delphi-Verfahren befragt. Aus dem vorgelegten Katalog von 44 historischen und 35 zukünftigen Entscheidungen wurden von den Experten in hoher Übereinstimmung zwölf historische
und drei zukünftige Entscheidungen als Weichenstellungen ausgewählt. Historisch besonders
dichte Zeiträume waren die Jahre 1945-49 und 1981-84, in denen die Basis der Medienordnung gelegt bzw. verändert wurde. Deutlich wird ein durchgängiges Primat der Rundfunkpolitik gegenüber den anderen Bereichen der Medienpolitik. Der Onlinebereich schiebt sich
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1
1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation
211
aber merklich nach vorne. Zukünftig werden nach Auffassung der Experten Weichen vor allem durch Regeln zur Vielfaltssicherung gestellt. Alle Entscheidungen, die als zukünftige
Weichenstellungen eingeordnet werden, werden als sehr wahrscheinlich eingeschätzt. Im
Hinblick auf die Akteurskonstellation der Medienpolitik vermuten die Experten, dass sich der
Machtzuwachs für Medienanbieter und für interbzw. supranationale Organisationen fortsetzt.
Zivilgesellschaftliche Akteure bleiben medienpolitisch marginal." (Autorenreferat)
[369-L] Zeh, Wolfgang:
Legitimationsprobleme im frühen Medienabsolutismus: Normierungsmacht ohne
Befolgungspflicht?, in: Zeitschrift für Parlamentsfragen, Jg. 39/2008, H. 3, S. 633-647 (Standort:
USB Köln(38)-XF148; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "The functioning of mass media in favor of both development and dissemination of
parliamentary democracy is highly significant, historically as well as currently. Such as in
other media societies of the western world, in today's Germany parliamentarism is vitally dependent on mass media's role. Therefore, they have become an integrating component of the
system of democratic institutions. They exercise political power, on the one hand by cooperating with state institutions as well as, on the other, by competing with those. Since the historical era of absolutism has come to an end, the exercise of state power requires particular political legitimacy. The mass media have not yet met this challenge, although they intensively
take part in both producing and changing social standards. They lay claim to a public assignment of keeping a check upon all other players of the political game, while for themselves
deny any public responsibility. This way, the media's political position approaches that one
which was occupied by 'absolute' rulers in ancient times." (author's abstract)
[370-L] Zittel, Thomas:
Die elektronische Wählerkommunikation von Abgeordneten aus vergleichender
Perspektive: Medienwandel oder Demokratiewandel?, in: Zeitschrift für Politikwissenschaft :
Journal of Political Science, Jg. 18/2008, H. 2, S. 185-208 (Standort: USB Köln(38)-EWA Z3338;
Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Das Internet stellt ein zusätzliches Medium in der Wählerkommunikation von Abgeordneten dar. Die Debatte um elektronische Demokratie sieht das Medium darüber hinaus als
Faktor für Demokratiewandel, der u.a. die Ausbildung dyadischer Repräsentationsbeziehungen unterstützt. Der erste Teil des Aufsatzes ist einer theoretischen Diskussion dieser These
gewidmet. Dabei wendet der Verfasser sich gegen ihren technik-deterministischen Grundtenor, indem der Verfasser sie mit institutionalistischen Theorien politischer Repräsentation
konfrontiert. Im zweiten Teil des Aufsatzes testet der Verfasser die Bedeutung des Internets
für die Wählerkommunikation in einer vergleichenden Untersuchung, die den bundesdeutschen Fall einschließt, und die auf die Nutzung persönlicher Webseiten durch Abgeordnete
zielt. Die Analyse zeigt, dass das neue Medium Druck auf etablierte Strukturen von Wählerkommunikation ausübt. Gleichzeitig zeigt sich aber auch, dass die Nutzung des Internets zur
Wählerkommunikation von institutionellen Konfigurationen moderiert ist. Den Effekten des
Mediums auf Repräsentation sind aus diesem Grund Grenzen gesetzt." (Autorenreferat)
212
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1
1.10 Medien und Ökonomie
1.10
Medien und Ökonomie
[371-L] Berger, Sven:
Entertainment auf unterschiedlichem Niveau: eine vergleichende Analyse der
Unterhaltungsindustrien von Deutschland und den USA, Saarbrücken: VDM Verl. Dr. Müller
2007, 108 S., ISBN: 978-3-8364-1111-0 (Standort: ULB Münster(6)-3K74)
INHALT: "Die Unterhaltungsindustrie der USA ist ungleich größer und weltweit wesentlich präsenter als es die deutsche Unterhaltungsindustrie ist. Teile der amerikanischen EntertainmentIndustrie werden nahezu in die ganze Welt exportiert, während das deutsche Pendant sich fast
ausschließlich auf das Landesinnere beschränkt. Der Autor Sven Berger stellt die Märkte beider Länder vor, und analysiert in welchen Segmenten die Unterschiede am größten sind. Außerdem wird festgestellt, wie gravierend die Diskrepanzen zwischen den Industrien beider
Länder wirklich sind, und inwiefern einige Entwicklungen der Entertainmentbranche eines
Landes von der gleichen Branche des anderen Landes beeinflusst wird. Da die einzelnen Segmente der Unterhaltungsindustrie sehr zahlreich und verschieden sind, war es nötig, einzelne
Märkte auszuwählen, um diese genauer untersuchen zu können. Die Einschränkung fiel auf
die Bereiche des Fernsehmarktes, des Heimkino/ DVD-Marktes, sowie des Kinomarktes. Außerdem wurden Freizeitparks Teil dieses Werkes, um einen Bereich abzudecken, der nicht direkt von den Medien beeinflusst wird." (Autorenreferat)
[372-L] Dolata, Ulrich:
Das Internet und die Transformation der Musikindustrie: Rekonstruktion und Erklärung
eines unkontrollierten sektoralen Wandels, (MPIfG Discussion Paper, 08/7), Köln 2008, 40 S.
(Graue Literatur; www.mpi-fg-koeln.mpg.de/pu/mpifg_dp/dp08-7.pdf)
INHALT: "Die Musikindustrie befindet sich seit Ende der 1990er-Jahre in einer tiefen und anhaltenden Restrukturierungskrise, die maßgeblich durch ein neues Set an Technologien - Digitalisierung, Datenkomprimierung und das Internet - angestoßen worden ist. In diesem Aufsatz
werden die Wirkungen dieser neuen technologischen Konstellation auf die sozioökonomischen Strukturen und Institutionen des Sektors sowie auf die Handlungsorientierungen seiner
Kernakteure untersucht. Die Rekonstruktion des technikgetriebenen Wandels der Musikindustrie zeigt, dass die wesentlichen Impulse der Restrukturierung von den Rändern des Sektors beziehungsweise von sektorexternen Akteuren ausgingen - und nicht von den etablierten
Musikkonzernen. Diese haben die neuen technologischen Herausforderungen sehr zögerlich
aufgenommen, darauf zunächst vor allem mit Blockadehaltungen und Eindämmungsstrategien reagiert und erst vor dem Hintergrund eines massiven und unabweisbaren Veränderungsdrucks damit begonnen, sich strategisch neu zu positionieren. Die geringe Antizipations- und
Adaptionsfähigkeit der zentralen Akteure der Musikindustrie wird aus dem Zusammenspiel
mehrerer Faktoren erklärt. Neben (1) generellen Schwierigkeiten der Antizipation grundlegend neuer technologischer Möglichkeiten und (2) aufwendigen Prozessen der Etablierung
neuer, zu ihnen passender institutioneller Rahmenbedingungen haben (3) der technologische
Konservatismus und (4) die oligopolistische Struktur des Sektors zusammen mit (5) den hierarchischen Organisationsstrukturen seiner führenden Unternehmen einen vom Kern des Sektors ausgehenden und durch ihn kontrollierten Wandel blockiert." (Autorenreferat)
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1
1.10 Medien und Ökonomie
213
[373-L] Dreiskämper, Thomas:
Medienökonomie: eine Autopolemik, in: Zeitschrift für Kommunikationsökologie und
Medienethik, Jg. 10/2008, Nr. 1, S. 84-98
INHALT: Im Mittelpunkt des Beitrags steht die besondere Verantwortung eines Medienmanagers
unter ökonomischen Gesichtspunkten. Zunächst erläutert der Autor die Begrifflichkeiten und
Konzepte des ökonomischen Umfeldes. In einem zweiten Schritt wird dann einerseits definiert, was ein Medienmanager ist, und andererseits systematisiert, welche Aufgaben er hat.
Daran schließt sich die Frage an, ob es ein "Konzept der Verantwortung" im Kontext der Managementtheorie gibt und insbesondere, ob die herrschende Wirtschaftstheorie, nach deren
Maßgaben und auf deren Paradigmen aufbauend Manager ökonomisch ausgebildet werden,
ein solches Konzept kennt. In einem dritten Ansatz werden die Hauptcharakteristika der Medienwirtschaft, die gleichzeitig das Spannungsfeld im Umfeld "managementorientierter Verantwortung" abstecken, skizziert. Der Autor kommt zu der Schlussfolgerung, dass auf Grund
der erarbeiteten Ergebnisse eine umstandslose Anwendung betriebswirtschaftlicher Modelle
und Theorien auf das Management medialer Produktionen unzureichend ist, wenn der Medienmanager seiner besonderen Verantwortung im Unternehmen und gegenüber der Gesellschaft gerecht werden soll. "Welche Art und in welcher Intensität eine bestimmte Form der
Sozialverantwortlichkeit überwiegt, erscheint weniger aber grundsätzlich als eher situationsabhängig beantwortet zu werden: Manager zeigen sich eben selten einer Gesinnungsethik und
häufig ihrer Betriebsfunktion verpflichtet." (UN)
[374-L] Ettl-Huber, Silvia:
Konzentration von Einflusspotenzialen in Mediennetzwerken: eine netzwerkanalytische
Untersuchung von Eigentumsverflechtungen in den neuen EU-Staaten Mittel- und
Osteuropas, (Beiträge zur Medienökonomie, Bd. 8), Wien: Lit Verl. 2008, 383 S., ISBN: 978-37000-0799-9 (Standort: StUB Frankfurt(30)-8856647)
INHALT: "Medien sind einflussreich. Diese Vorstellung ist im Diskurs über die Medien allgegenwärtig. Einfluss wird dabei nicht selten als Macht formuliert. Alleine die Abfrage des
deutschen Begriffpaares 'Medien und Macht' fördert in einer Google-Recherche knapp sieben
Millionen Einträge zu Tage. Es wird unterstellt, dass Medien Einfluss haben, und es wird thematisiert, wo sie diese haben. Dies vor allem im Rahmen der Medienwirkungsforschung, die
in der Wissenschaft gut etabliert ist. Sie ist nicht Thema dieser vorliegenden Arbeit. Weniger
klar als Forschungsfeld abgegrenzt ist die Frage des Einflusspotenzials, das die hinter den
Medien stehenden EigentümerInnen und Eigentumsnetzwerke haben. Hier reihen sich vielmehr chronistisch festgehaltene Anekdoten über einzelne Akte der Einflussausübung von Medienunternehmerinnen oder Chefredakteurinnen aneinander. Diese verstellen häufig den Blick
auf die strukturellen Einflusspotenziale zwischen und innerhalb der (Medien-)Unternehmen.
Ansätze für die Beschäftigung mit dem Themenkomplex des Einflusspotenzials im Medienbereich finden sich in der Kommunikationswissenschaft in der Diskussion der Medienvielfalt
(siehe Kapitel 4 'Vielfalt im Medienbereich'). Hier findet die Auseinandersetzung nicht unter
dem Blickwinkel von Einflusspotenzialen, sondern unter dem Begriff der Vielfalt statt. An
der Zahl der Publikationen gemessen wurde bisher einige wissenschaftliche Energie darauf
verwendet, Vielfalt im Medienbereich zu definieren und zu messen. Die Frage der Konzentration von Einflusspotenzialen im Medienbereich wird in der Kommunikationswissenschaft im
Kontext der Medienkonzentrationsdebatte geführt (siehe Kapitel 1. Konzentration im Me-
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1.10 Medien und Ökonomie
dienbereich). Der Medienkonzentration werden verschiedene Auswirkungen auf Gesellschaft,
Ökonomie und Politik zugeschrieben. Exemplarisch sei hier auf Sandra B. Hrvatin (2004a)
verwiesen. Sie fasst in ihrer Einführungsrede zur Konferenz über MedieneigentümerInnenschaft in Südosteuropa die Auswirkungen der Medienkonzentration aus ihrer Sicht zusammen. Medienkonzentration führe demnach dazu, dass Randgruppen vom Medienzugang ausgeschlossen, nicht-kommerzielle Anliegen eliminiert, politische Ansichten der Medieneigentümerinnen favorisiert, Journalismus in PR-Dienst verwandelt und Individuen als Zahlen,
Prozente und Reichweitenanteile behandelt werden. Die (Medien-)Konzentrationsforschung
liefert auch Ansätze für die Messung von Medienkonzentration. Hier steht sie vor der methodischen Herausforderung, Konzentration international ebenso wie medienübergreifend darzustellen. Gleichzeitig steht sie vor der Aufgabe, ökonomische gleich wie publizistische Konzentration zu messen. Die Methoden und Problemfelder der etablierten Medienkonzentrationsforschung werden in Kapitel 5.5. beschrieben. Die Frage, wer die Medien besitzt, ist in der
Medienkonzentrationsforschung eine grundlegende. So einfach die Frage 'Wem gehören die
Medien?' klingen mag, so schwierig ist ihre Beantwortung. Hinter den Medien stehen häufig
komplexe Unternehmenskonstrukte, an deren Enden die konkreten Personen der EigentümerInnen oft schwer festzumachen sind. Zusätzlich ist der Informations- und Forschungsstand
zur MedieneigentümerInnenschaft national sehr unterschiedlich. So sind über die Besitzstruktur der Medienmärkte in Mittel- und Osteuropa zwar einige Studien angestrengt worden (siehe Kapitel 4.1. Der Stand der Forschung zu Medien in Mittel- und Osteuropa), es mangelt
aber bisher an einer Analyse der Eigentumsstruktur. Die hier vorliegende Arbeit beschäftigt
sich mit der methodologischen Frage, wie Einflusspotenziale in Mediennetzwerken messbar
sind. Dabei wird diese Thematik gegenstandstheoretisch, methodologisch und empirisch-methodisch behandelt. Aufbauend auf die skizzierte Problemstellung gilt es für den Themenbereich der Analyse von Mediennetzwerken unter dem Blickwinkel von Einflusspotenzialen
drei wissenschaftliche Aufgaben zu erledigen: 1.) ein gegenstandstheoretisches Gerüst für das
Verständnis des Zusammenhangs von Medienkonzentration, Steuerung von Medienmärkten,
Vielfaltsdebatte und Netzwerkanalyse herzustellen, 2.) eine methodologische Weiterentwicklung der Konzentrationsforschung zu leisten und 3.) exemplarisch einen Medienmarkt bzw.
einen Medienraum anhand der Netzwerkanalyse zu beschreiben und damit die Tauglichkeit
der neuen vorgeschlagenen Instrumentarien für die Beforschung von Mediennetzwerken zu
überprüfen. Die hier vorgestellte und angewandte Untersuchungsmethode der Netzwerkanalyse sollte die Frage beantworten, welche Einflusspotenziale sich für einzelne Medieneigentümerinnen unter Berücksichtigung ihres Netzwerks ergeben. Dabei wird die Frage der Einflusspotenziale sowohl in der Konnotation als ökonomisches Einflusspotenzial (ausgehend
von wirtschaftlicher Verfügungsgewalt) als auch als publizistisches Einflusspotenzial (ausgehend von publizistischem Einfluss) gestellt. Mit Hilfe der Netzwerkanalyse werden Maßzahlen eingeführt, die eine neue Bemessung von Machtkonzentration zulassen sollen (methodologischer Teil). Exemplarischer Analyseraum sind die zehn neuen mittel- und osteuropäischen EU-Staaten (empirischer Teil). Analysewerkzeug ist das Instrument der Netzwerkanalyse. Schließlich sollte in der vorliegenden Arbeit erstmals Datenmaterial zum Medieneigentum aus Mittel- und Osteuropa zusammengestellt und analysiert werden. Dieses Vorgehen
folgt dem Bestreben, den Blick der europäischen Medienforschung verstärkt auf die neuen
EU-Staaten zu richten. Die zentrale forschungsleitende Fragestellung der vorliegenden Arbeit
ist: Was kann die Netzwerkanalyse für die Klärung von Konzentration in Medienlandschaften
leisten?" (Textauszug)
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1.10 Medien und Ökonomie
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[375-L] Habann, Frank; Nienstedt, Heinz-Werner; Reinelt, Julia:
Erfolgsfaktoren von Markterweiterungen in der Zeitschriftenbranche, in: MedienWirtschaft :
Zeitschrift für Medienmanagement und Kommunikationsökonomie ; Printmedien, Hörfunk,
Fernsehen, Telekommunikation, Multimedia, Jg. 5/2008, Sh., S. 48-58
INHALT: In einer empirischen Studie mit 174 Probanden und acht differenzierten Markterweiterungen von vier Zeitungen werden mittels eines Strukturvergleichsmodells Hypothesen zum
Einfluss von sieben potentiellen Erfolgsfaktoren getestet. (KB)
[376-L] Kallfaß, Hermann:
Der Markt für Programmzeitschriften: eine Analyse der Initiatoren, Formen und
Wirkungen entstandener Produktdifferenzierung, in: MedienWirtschaft : Zeitschrift für
Medienmanagement und Kommunikationsökonomie ; Printmedien, Hörfunk, Fernsehen,
Telekommunikation, Multimedia, Jg. 5/2008, Nr. 3, S. 14-32
INHALT: Der Markt für Programmzeitschriften in Deutschland differenzierte sich durch die Einführung neuer Titel stark aus. Der Beitrag analysiert die aufgetretenen Wettbewerbsprozesse
zwischen Innovatoren und Imitatoren sowie deren Wirkungen auf die Marktergebnisse. Im
Mittelpunkt steht dabei die Differenzierung der angebotenen Zeitschriften auf dem Markt.
(KB)
[377-L] Karmasin, Matthias:
Macht und Verantwortung im Oligopol der Wahrheit, in: MedienWirtschaft : Zeitschrift für
Medienmanagement und Kommunikationsökonomie ; Printmedien, Hörfunk, Fernsehen,
Telekommunikation, Multimedia, Jg. 5/2008, Nr. 2, S. 36-38
INHALT: Der Beitrag von Medienunternehmen zur Erreichung des Zieles, Europa im Bereich
der "Corporate Social Responsibility" (CSR) zum führenden Wirtschaftsraum zu machen, ist
enorm. Dennoch ist auf dem Weg zum CSR-Benchmark noch beträchtliche Anstrengung erforderlich, sowohl funktional als auch thematisch. (KB)
[378-L] Kaumanns, Ralf; Siegenheim, Veit A.:
Die Telekommunikationsstrategie von Google, in: MedienWirtschaft : Zeitschrift für
Medienmanagement und Kommunikationsökonomie ; Printmedien, Hörfunk, Fernsehen,
Telekommunikation, Multimedia, Jg. 5/2008, Nr. 2, S. 18-29
INHALT: Google hat sich angesichts der Bedrohungen durch die Netzbetreiber durch verschiedene Akquisitionen, Beteiligungen und Investitionen in die Lage versetzt, zu einem aktiven Modus in der Telekommunikationsindustrie und auch im Segment des Mobilfunks zu werden.
Die Erschließung neuer Geschäftsfelder ist so bestens vorbereitet. (KB)
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1.10 Medien und Ökonomie
[379-L] Langenohl, Andreas; Schmidt-Beck, Kerstin:
Die Medien als Bühne für Finanzprofis?: prekär gewordene Medienverhältnisse nach dem
Börsenfall, in: Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.): Die Natur der Gesellschaft : Verhandlungen des
33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2,
Frankfurt am Main: Campus Verl., 2008, S. 4345-4356, ISBN: 978-3-593-38440-5
INHALT: "Medien und Ökonomie stehen in modernen Gesellschaften in einem auf Austausch
beruhenden Passungsverhältnis zueinander. Beispielhaft ist dieses Theorem für den Bereich
der Werbung aufgestellt worden. Demnach bieten Medienorgane den Interessen der Ökonomie ein öffentliches Forum, um im Gegenzug ihren Bestand durch Einnahmen zu sichern und
den Aufmerksamkeitswert eigener Beiträge über (Werbe-)Informationen zu steigern. In den
letzten Jahren sind zunehmend auch Finanzexperten als Medienakteure u.a. in TV-Börsensendungen präsent. Medien als Transporteure von Botschaften bieten der Finanzökonomie damit
eine Bühne zur Selbst-Präsentation, während gleichzeitig vor allem bei guter Börsenentwicklung der Aufmerksamkeitswert entsprechender Medienbeiträge steigt. Das Passungsverhältnis
geht damit in einer Vorteilspartnerschaft auf. Finanzprofis fungieren darin als MaklerInnen finanzwirtschaftlicher Informationen ebenso wie als RepräsentantInnen ihrer Organisationen
und WerbeträgerInnen in eigener Sache. Der Beitrag beleuchtet anhand von Daten aus Interviews mit Finanzprofis deren Medienverhältnis im Kontext des öffentlichen Krisendiskurses
um den Niedergang der Börse in den Jahren 2000 bis 2003. Dieses Verhältnis wird, so die
These, aus der Subjektperspektive potentiell prekär, wenn sich die Rahmenbedingungen der
Passung zwischen Finanzökonomie und Medien verschieben. Im Kontext der Börsenkrise
wurden nicht nur finanzwirtschaftliche Botschaften, Produkte und Organisationen fragwürdig, sondern auch die Medienakteure der Finanzökonomie gerieten in den Verdacht, sich am
Verlust von Anlegergeldern mit schuldig gemacht zu haben. An der Rezeption dieses medialen Diskurses, der als eine punktuelle, einseitige Aufkündigung der Vorteilspartnerschaft
durch die Medien gedeutet werden kann und der damit die prinzipielle Passung zwischen Medien und Finanzökonomie verschleiert oder aber unterläuft, wird gezeigt, wie Finanzprofis
auf die Personalisierung der Kritik, die sich gegen die ganze professionelle Gemeinschaft
richtet, reagieren. Auf dieser empirischen Grundlage wird das Theorem der Passung von Medien und Ökonomie neu bewertet, indem es um die Dimension der Krise solcher Passungsverhältnisse erweitert wird." (Autorenreferat)
[380-L] Mörl, Christoph; Groß, Mathias:
Soziale Netzwerke im Internet: Analyse der Monetarisierungsmöglichkeiten und die
Entwicklung eines integrierten Geschäftsmodells, Boizenburg: Hülsbusch 2008, 157 S., ISBN:
978-3-940317-22-3 (Standort: Bayer. SB München(12)-2008.38591)
INHALT: "StudiVZ, MySpace oder Facebook - die Strukturen sowie die Basistechnologien hinter diesen sozialen Netzwerken schaffen die Grundlage für eine neue Kommunikationskultur
im Internet des 21. Jahrhunderts. Das exponentielle Wachstum der Nutzerzahlen stützt diese
Aussage. Die zentrale Herausforderung für die Gründer und Investoren derartiger Webangebote ist allerdings die Sicherstellung der wirtschaftlichen Nachhaltigkeit. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich deshalb mit den Möglichkeiten der Monetarisierung von Social Networks
im Internet. Sie betrachtet die aktuellen Entwicklungen in diesem Marktumfeld und analysiert
auf Grundlage aktueller soziologischer und betriebswirtschaftlicher Forschung die Erlöspotenziale anhand verschiedener Praxisbeispiele. Auf der Basis der gewonnenen Erkenntnisse
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wird schließlich ein integriertes Geschäftsmodell eines modellhaften Social Networks entwickelt, welches die dynamischen Anforderungen des Web-Umfeldes berücksichtigt und als
Orientierungshilfe für zukünftige Entwicklungen in diesem Bereich dienen möchte." (Autorenreferat)
[381-L] Nienstedt, Heinz-Werner; Proner, Patrick; Scherer, Joerg:
Der Einfluss der Marktstellung auf die Anzeigen- und Vertriebspreise regionaler
Tageszeitungen, in: MedienWirtschaft : Zeitschrift für Medienmanagement und
Kommunikationsökonomie ; Printmedien, Hörfunk, Fernsehen, Telekommunikation, Multimedia,
Jg. 5/2008, Sh., S. 6-18
INHALT: In diesem Beitrag wird der Einfluss der Marktstellung von Regionalzeitungen auf die
Bildung von Anzeigen- und Vetriebspreisen in den Ländern Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz empirisch untersucht. Das Ergebnis zeigt, daß Marktmacht zwar zu höheren Vertriebspreisen führt, aber zu eher niedrigen Tausend-Auflage-Preisen auf dem Anzeigenmarkt.
(KB)
[382-L] Popp, Wolfgang; Parke, Lennart; Kaumanns, Ralf:
Rechtemanagement in der digitalen Medienwelt: Herausforderung und Erfolgsfaktor für
Rundfunkunternehmen, in: Media Perspektiven, 2008, Nr. 9, S. 453-466 (Standort: UB
Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich;
www.media-perspektiven.de/uploads/tx_mppublications/09-2008_Popp.pdf)
INHALT: Mit dem einschneidenden Wandel, den der Medienmarkt seit einigen Jahren durchmacht, geht auch eine rasante Veränderung des Marktes für Lizenzen, Nutzungs- und Verwertungsrechte einher. Neue Nutzungsformen und Gewinnoptionen treten hervor, der Wettbewerb um attraktive Inhalte wird immer intensiver. Angesichts dieser veränderten Rahmenbedingungen nimmt die ökonomische Sicherung, Nutzung und Verwertung von mit dem Inhalt verbundenen Nutzungsrechten eine wichtige Rolle ein. Das Rechtemanagement besitzt
dadurch eine geschäftskritische Bedeutung für jedes Rundfunkunternehmen. Unter Rechtemanagement wird die Konzeption, Planung, Durchführung und Kontrolle der strategischen und
operativen Aufgaben des Erwerbs, der Dokumentation, der Nutzung und der Verwertung von
Nutzungsrechten unter Verwendung unterstützender Ideen und Tools verstanden. Die Aufgaben des Rechtemanagements lassen sich aus einer strategischen und aus einer operativen Perspektive betrachten. Herausforderungen für die Umsetzung eines zukunftsorientierten und
wettbewerbsfähigen Rechtemanagements sind eine kontinuierliche Anpassung von Programm-/ Rechteerwerbsund Verwertungsstrategien; eine adäquate Organisationsstruktur mit
klar abgegrenzten Rollen, Aufgaben und Verantwortlichkeiten für alle Aspekte des Rechtemanagements; die Steigerung der Effizienz durch optimierte Abläufe sowie die weitestgehende Automatisierung von sich stetig wiederholenden, identischen Abläufen durch eine adäquate IT-Systemlandschaft. (UN2)
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[383-L] Röper, Horst:
Konzentrationssprung im Markt der Tageszeitungen: Daten zur Konzentration der
Tagespresse in der Bundesrepublik Deutschland im 1. Quartal 2008, in: Media Perspektiven,
2008, Nr. 8, S. 420-437 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie
über den Literaturdienst erhältlich;
www.media-perspektiven.de/uploads/tx_mppublications/08-2008_Roeper.pdf)
INHALT: In den beiden letzten Jahren ist die Konzentration im Zeitungsmarkt so stark gestiegen
wie seit vielen Jahren nicht mehr. 2008 stammen nunmehr 58,5 Prozent der verkauften Exemplare aus den zehn größten Verlagsgruppen; das ist ein Zuwachs um 3,2 Prozentpunkte gegenüber der letzten Untersuchung 2006. Auf die fünf größten Verlage entfallen bereits 44,8
Prozent der Auflage (2006: 41,3%). Nie zuvor seit 1989 war der Konzentrationsgrad gemessen als Anteile der Verlage an der Gesamtauflage - in der Tageszeitungsbranche so hoch.
Maßgeblich für diesen Konzentrationsschub waren Übernahmen auch von hochauflagigen
Zeitungen durch die führenden Konzerne. Erstmals seit Beginn dieser Marktuntersuchungen
wurde sogar eine der führenden Verlagsgruppen (Süddeutsche Zeitung) durch eine andere
Gruppe (Stuttgart) annähernd vollständig übernommen. Bilanzierend hält der Autor fest, dass
das deutsche Kartellrecht den hohen Konzentrationsgrad im Pressewesen zwar nicht verhindern, aber doch abschwächen konnte. Viele Verlage realisierten Zukäufe außerhalb ihrer ursprünglichen Märkte. Der damit verbundenen Anhäufung publizistischer Macht in wenigen
Händen, die durch Beteiligungen bei Radio und Fernsehen und Internetengagements noch
verstärkt wird, ist mit dem Kartellrecht nicht wirkungsvoll zu begegnen. Zusätzlich gefährdet
wird die publizistische Vielfalt durch die aktuell zu beobachtenden Einsparungen im redaktionellen Bereich. Die Vielfalt im Sinne einer Vielfalt originärer journalistischer Leistungen, so
das Resümee, ist zunehmend gefährdet. (UN2)
[384-L] Schneider, Beate; Weinacht, Stefan (Hrsg.):
Musikwirtschaft und Medien: Märkte - Unternehmen - Strategien, (Praxisforum
Medienmanagement, Bd. 7), München: R. Fischer 2007, 297 S., ISBN: 978-3-88927-421-2
INHALT: Der Sammelband untersucht aus unterschiedlichen Perspektiven, wie Musikwirtschaft
und Musikmanagement funktionieren und welche Rolle die Massenmedien in diesem Prozess
spielen. Künstler, Produzenten, Labelmanager der verschiedensten operativen Bereiche und
Unternehmenstypen sowie Konzertmanager geben auf der Grundlage langjähriger Berufserfahrungen Einblicke in die Musikproduktion. Chefs von Marketingagenturen, Promotionmanager und Lobbyisten erläutern, wie Musik vermittelt und vermarktet wird. Zu rechtlichen
und institutionellen Bedingungen des Musikgeschäfts äußern sich Vertreter des Bundesverbandes der Phonographischen Wirtschaft, der GEMA, der Hitparaden-Macher bei Media
Control/ GfK international und Fachanwälte. Die Sicht der Medien auf Musik und Musikwirtschaft liefern Programmmanager, Redakteure und Marketingchefs von Fernseh-, Radio-, und
Printunternehmen. Abschließend wird ein Überblick über den kommunikationswissenschaftlichen Forschungsstand zur Musikrezeption gegeben. (UN) Inhaltsverzeichnis: Stefan Weinacht, Beate Schneider: Kooperation und Konkurrenz: zum Verhältnis von Musik und Medien
(5-13); Vito C.: Eine Bandgeschichte im Spiegel der Medien (15-24); Mousse T.: Entstehungsgeschichte eines deutschen Erfolgsproduzenten (25-31); Johannes Cordes: Artist-AndRepertoire, Majorlabels und Musikmanagment (33-47); Christian Handke: Indies im Aufwind? Die Krise am Tonträgermarkt und ihr Verteilungseffekt (49-72); Mareile Seifert: Ar-
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beitsbereiche des Musik-Marketing (73-82); Manfred Schütz, Kurt Erping: Herstellung und
Distribution (83-93); Jürgen Reichert: Promotion (95-108); Hartmut Spiesecke: Der Musikmarkt und die Aufgaben der Deutschen Phonoverbände (109-119); Hans-Herwig Geyer: Die
GEMA - eine Verwertungsgesellschaft (121-128); Katharina Berneike, Lena Rohde, Björn
Pitzschke, Stefan Weinacht: Urheberrecht in der Musikwirtschaft (129-145); Kay Speckelsen:
Piraterie und Strafverfolgung (147-160); Ulrike Altig: Die media control Charts (161-169);
Stephan Balzer: Künstler als Werbeträger (171-181); Peter James: Musikexportbüro (183196); Achim Köller: Concertbooking (197-210); Manfred Teubner: Musik-Shows im Fernsehen (211-224); Uli Kniep: Musik, die sich sehen lässt: Formate im Fernsehen (225-236); Magnus von Zitzewitz: Musikvermarktung im Fernsehen (237-246); Lars Peters: Radio und Musik (247-264); Holger Schramm: Wirkungen von Musik (265-297).
[385-F] Seufert, Wolfgang, Prof.Dr.; Lesser, Katja; Volland, Benjamin (Bearbeitung):
Medienausgaben privater Haushalte
INHALT: Im Rahmen dieses Grundlagenprojektes erfolgen Sekundäranalysen von Daten der
Einkommens- und Verbrauchsstichproben (EVS) des Statistischen Budesamtes aus den Jahren 1998 und 2003. Ziel ist es zum einen, die wesentlichen Faktoren auf das Ausgabenverhalten privater Haushalte für Medientechnik und Medieninhalte zu ermitteln. Zum anderen soll
untersucht werden, ob unterschiedliche Medienkonsumententypen mit ähnlichem Ausgabenverhalten und ähnlicher Ausstattung mit Medientechnik identifizierbar sind, deren Zusammensetzung sich über soziodemographische Merkmale erklären lässt. Im positiven Fall wird
das Mediennutzungsverhalten gleich strukturierter Gruppen (Zeitaufwand der Haushaltmitglieder für die Nutzung verschiedener Medien), das im Rahmen von Zeitbudgeterhebungen
ermittelt wurde, analysiert werden.
METHODE: Mikroökonomische Konsumtheorie - Anwendung auf Medienausgaben. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse von Individualdaten
(EVS-Mikrodaten; Herkunft der Daten: Statistisches Bundesamt; Auswahlverfahren: Zufall).
ART: BEGINN: 2005-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution
INSTITUTION: Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Institut für
Kommunikationswissenschaft Lehrstuhl für Kommunikationswissenschaft, insb. Ökonomie
und Organisation der Medien (Ernst-Abbe-Platz 8, 07743 Jena)
KONTAKT: Seufert, Wolfgang (Prof.Dr. Tel. 03641-944-951, Fax: 03641-944-952,
e-mail: w.seufert@uni-jena.de)
[386-L] Stark, Birgit; Holly, Ina von:
Medien-Selbstkontrolle im Spannungsfeld von gesellschaftlicher Verantwortung: Corporate
Social Responsibility-Strategien in deutschen Medienverlagen, in: Zeitschrift für
Kommunikationsökologie und Medienethik, Jg. 19/2007, Nr. 1, S. 21-29
INHALT: Vor dem Hintergrund der Diskussion um Begriffe wie "Media Responsibility" und
"Media Governance" und den ausdrücklichen Bekenntnissen von Unternehmen zu ihrer sozialen Verantwortung im Rahmen so genannter "Corporate Social Responsibility-Strategien"
(CSR-Strategien) geht der Beitrag der Frage nach, wie Medien ihre gesamtgesellschaftliche
Verantwortung definieren und in welchem Umfang sie überhaupt gesellschaftliche Verantwortung wahrnehmen. Ausgangspunkte der explorativen Studie sind das CSR-Engagement
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1.10 Medien und Ökonomie
deutscher Medienverlage und die Entwicklungsmöglichkeiten für Konzepte wie dem "MediaGovernance-Modell." Die an Fallbeispielen (A. Springer, Bertelsmann, Gruner+Jahr, Burda)
gewonnenen Ergebnisse zeigen, dass CSR zum einen noch nicht von allen großen Verlagen
aufgegriffen wird und zum anderen von den praktizierenden Unternehmen keine ganzheitliche Philosophie vorliegt, die CSR als Teil der Unternehmenskultur bzw. -strategie versteht.
"Weiterreichende Konzepte im Sinne einer Media Governance sind nur ansatzweise verankert." Die Ergebnis machen deutlich, wie unterschiedlich Medienunternehmen gesellschaftliche Verantwortung interpretieren. Insgesamt erkennen sie aber die Notwendigkeit, CSR in
eine Gesamtkonzeption einzubinden und dies als Teil der Unternehmenskultur zu verankern.
"Verantwortungskultur" im Medienbereich kann nach Meinung der Autorinnen aber nicht nur
durch Selbstverpflichtung der Unternehmen etabliert werden, sondern es bedarf der Einbeziehung und Beteiligung der politischen und zivilgesellschaftlichen Akteure. (RG)
[387-L] Thomä, Manuel:
Mit Web-TV ins Regionalblatt, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus,
2008, H. 2, S. 20-24
INHALT: Als Ende der 90er Jahre die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten ihre Präsenz im
Internet auszubauen begannen, gab es massive Proteste der privaten Programmanbieter, die
durch die Presseverleger unterstützt wurden. Die nun beschlossene Zusammenarbeit zwischen
dem Westdeutschen Rundfunk und der privaten WAZ-Mediengruppe "hat die Machtverhältnisse zwischen ARD-Anstalten, privaten Anbietern und Verlegern durcheinander gewirbelt".
Während die privaten Programmanbieter in diesem "Pakt" einen "Angriff auf die Meinungsvielfalt und den fairen Wettbewerb" (J. Doetz) sehen, bleiben die Verleger im BDZV "merkwürdig leise". Bei einer Befragung unter Online-Redaktionen von 46 Tageszeitungen haben
nur 39 Prozent angegeben, dass sie an einer ähnlichen Allianz interessiert wären. Vier mögliche Alternativen zu solcher Kooperation werden kurz vorgestellt: Werbefinanzierte Gratisangebote, Clips von Privaten und Agenturen, eigene Allrounder und eigene Spezialisten. Mit
dem teueren Netz-TV lässt sich bislang kein Geld verdienen. Die Aktivitäten der Verlagshäuser dienen der Marktbesetzung. "Man will ganz vorne mit dabei sein, sollte sich der Trend
durchsetzen." (PT)
[388-L] Vogel, Andreas:
Stabile Positionen in schrumpfenden Märkten: Daten zum Markt und zur Konzentration
der Publikumspresse in Deutschland im I. Quartal 2008, in: Media Perspektiven, 2008, Nr. 9,
S. 467-484 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den
Literaturdienst erhältlich;
www.media-perspektiven.de/uploads/tx_mppublications/09-2008_Vogel.pdf)
INHALT: Die Verlagswirtschaft erzielt immer noch deutlich höhere Renditen als die meisten anderen deutschen Wirtschaftsbranchen. Dies gilt besonders für die Publikumspresse. Nach den
Ergebnissen der aktuellen Konzentrationsanalyse im Markt der Publikumszeitschriften erzielten die vier führenden Verlage Bauer, Burda, Springer und Gruner und Jahr im I. Quartal
2008 einen Marktanteil von 61,9 Prozent an der verkauften Auflage. Das ist ein Prozentpunkt
weniger als in der letzten Untersuchung 2006. Die Abstände zwischen den Konzernen sind
kleiner geworden und die Reihenfolge hat sich leicht verschoben: Die Marktmacht von Bauer
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und Springer sinkt, diejenige von Burda und Gruner und Jahr steigt an. Im Teilmarkt der mindestens 14-täglich erscheinenden Titel hat die WAZ-Gruppe 2008 mit 8,5 Prozent Marktanteil Gruner und Jahr erstmals vom vierten Rang verdrängt; im Gesamtmarkt rangiert sie mit
deutlichem Abstand hinter dem Hamburger Großverlag. Erstmals seit knapp 30 Jahren hat
sich somit die Zusammensetzung der vier größten Verlagsgruppen bei den mindestens 14-täglich erscheinenden Titeln verändert. Die Sichtung der Geschäftszahlen und Geschäftsberichte
zeigt, dass in den vier Großverlagen die Erfolgsmeldungen deutlich die formulierten Bedenken überwiegen. Umsatzrenditen von zehn Prozent markieren eher den unteren Rand des geschäftlichen Erfolgs. Dass die deutsche Publikumspresse hieran nach wie vor ihren wesentlichen Anteil hat, steht außer Frage. (UN2)
[389-L] Vogel, Andreas:
Online-Geschäftsfelder der Pressewirtschaft: Web 2.0 führt zu neuem Beteiligungsboom der
Verlage, in: Media Perspektiven, 2008, Nr. 5, S. 236-246 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB
Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich;
www.media-perspektiven.de/uploads/tx_mppublications/05-2008_Vogel.pdf)
INHALT: Seit Mitte der 1990er Jahre befassen sich die deutschen Verleger zunehmend engagierter mit den Möglichkeiten des Internets. Zu den neuen Geschäftsfeldern im Internet zählt die
Bereitstellung publizistischer Onlinewerbeträger, wobei bisher allerdings die Online-Nettowerbeumsätze hinter den Prognosen zurückgeblieben sind. Der Beitrag leistet eine Bestandsaufnahme der wichtigsten Onlineaktivitäten von Burda, Springer, Gruner+Jahr, Bauer, Holtzbrinck, Madsack, DuMont Schauberg, SWMH/ Medienunion/ GWV, WAZ, Ippen-Gruppe
und FAZ. Dabei zeigen sich unterschiedliche Strategien: Während beispielsweise Burda das
Digitalgeschäft zur "starken zweiten Säule des Unternehmens" erklärt hat und ein sehr breites
Spektrum von Onlinefirmen (Content, Spiele, Portale, Shops, Technologien oder auch Versicherungsdienstleistungen) aufweist, sind die Onlineengagements von Gruner+Jahr und vor allem von Bauer sehr viel stärker auf die Printtitel bezogen. Springer und Holtzbrinck sind online ebenfalls in zahlreichen printfernen Segmenten aktiv (E-Commerce, Finanzdienstleistungen, Portale, Automarkt etc.). Insgesamt zeigt die Bestandsaufnahme der Onlineaktivitäten
der großen Printunternehmen zahlreiche Engagements in publizistikfernen Bereichen. Die
IVW-Statistik zeigt, dass bei der Onlinenutzung der Anteil redaktioneller Inhalte in den letzten Jahren gesunken ist. Nutzungszuwächse verzeichnen eher medienferne Aktivitäten wie
Social Networks, Onlineshopping, Gaming, Software- oder Musikdownloads etc. Es ist zu erwarten, dass die Verlage ihre Onlineumsätze künftig nur durch Ausweitung medienferner Angebote werden steigern können. (RG2)
[390-L] Werle, Martin:
Eingeschaltet oder abgemeldet?: Interessen des Publikums im deutschen Radio- und
Fernsehmarkt, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2008, 299 S., ISBN: 978-3-531-15792-4
(Standort: UB Bonn(5)-2008/3467)
INHALT: Die Fragestellung der vorliegenden Untersuchung, die theoretisch an der Neuen Institutionenökonomik sowie an publikums- und rezipientenorientierten Ansätzen anschließt, richtet sich auf die Problematik, wie veränderte oder erweiterte Einflussmöglichkeiten des Publikums zu einem besseren Marktergebnis im Rundfunk beitragen können. Zunächst wird unter-
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1.10 Medien und Ökonomie
sucht, welche Faktoren für die Leistung des Rundfunkmarktes maßgeblich sind, und die Hypothese diskutiert, dass die zentralen Defizite des Rundfunks als Markt aus einer mangelnden
Berücksichtigung von Publikumsinteressen resultieren. Gängige Konzeptionen von Publikum
sind der Rezipient als Bürger, als Konsument und als Mediennutzer. Es wird ein Modell vorgestellt, das die Beziehungen zwischen Sender und Rezipienten darstellt, wobei der Schwerpunkt auf den Prozessen auf Rezipientenseite liegt. Mit Hilfe dieses Modells wird gefragt,
wie der Rezipient aus einem gegebenen Programm die für ihn besten Sendungen herausfinden
kann und welche Optionen zur Rückbindung des Rezipienten an den Sender eine Effektivitäts- und Effizienzsteigerung des Rundfunkmarktes versprechen. Abschließend wird die Frage aufgeworfen, wie diese Optionen in die Praxis umgesetzt werden können. (ICE2)
[391-L] Wu, Steven; Papies, Dominik; Clement, Michel:
Medienprodukte: Adoption versus Akzeptanz, in: MedienWirtschaft : Zeitschrift für
Medienmanagement und Kommunikationsökonomie ; Printmedien, Hörfunk, Fernsehen,
Telekommunikation, Multimedia, Jg. 5/2008, Nr. 2, S. 6-16
INHALT: In der Marketingforschung wird zwischen dem Konzept der Adoption und dem der
Akzeptanz unterschieden. Für die Medienwirtschaft ist diese Differenzierung zentral, da sie
deren jeweiligen Geschäftsmodelle tangieren. Während bei Büchern deren Adoption von vorrangiger Bedeutung ist, ist bei zweiseitigen Märkten wie bei Zeitsschriften sowohl die Adoption - also der Erwerb - als auch die Nutzung finanziell bedeutsam, da diese zum großen Teil
aus Werbung finanziert wird. Bei allen Medienprodukten ist immer die gegenseitige Abhängigkeit beider Faktoren zu betrachten. (KB)
1.11
Medien und Recht
[392-L] Bäcker, Kerstin:
Starkes Recht und schwache Durchsetzung: das Dilemma des Auskunftsanspruchs und der
Rechtsdurchsetzung im Internetzeitalter, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM,
Jg. 52/2008, Nr. 5, S. 391-396 (Standort: USB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst
erhältlich)
INHALT: Bekennt sich eine Rechtsordnung zu geistigem Eigentum als schützenswertem Eigentum, so ist zwingend auch dessen Umsetzung abzusichern. Daher muß die Bundesregierung ähnlich wie in Frankreich und Großbritannien bereits geschehen - ein Instrumentarium für
eine effektive Absicherung des geistigen Eigentums bei allen Nutzungsformen, einschließlich
des Internets, gesetzlich verankern. (KB)
[393-L] Gall, Andreas:
Die neuen Verjährungsregelungen im Rundfunkgebührenstaatsvertrag, in: Zeitschrift für
Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 52/2008, Nr. 6, S. 484-493 (Standort: USB Köln(38)XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
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1.11 Medien und Recht
223
INHALT: Trotz der in der Schuldrechtsreform vom 1.1.2002 auf drei Jahre verkürzten Verjährungsfrist gilt bei vorher entstandenen Rundfunkgebührenforderungen noch bis zum 1.4.2005
die bisherige vierjährige Verjährungsfrist. (KB)
[394-L] Goerlich, Helmut; Laier, René:
"Parlamentsfernsehen" und Öffentlichkeitsarbeit des Deutschen Bundestages: zu Grenzen
und Möglichkeiten einer parlamentarischen Selbstdarstellung, in: Zeitschrift für Urheber- und
Medienrecht : ZUM, Jg. 52/2008, Nr. 6, S. 475-484 (Standort: USB Köln(38)-XD107; Kopie über
den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: Ein "Parlamentsfernsehen" des Deutschen Bundestages verstößt gegen die Kompetenzordung des Grundgesetzes und ist somit rechtswidrig. Zulässig ist nur die Öffentlichkeitsarbeit des Parlaments in Form von Kooperationen mit den öffentlichrechtlichen Anstalten, sofern diese nicht die Regeln der Finanzierung des Rundfunks tangieren. (KB)
[395-L] Grassmuck, Volker:
Of price discrimination, rootkits and flatrates, in: Hans-Jörg Kreowski (Hrsg.): Informatik und
Gesellschaft : Verflechtungen und Perspektiven, Münster: Lit Verl., 2008, S. 83-102, ISBN: 9783-8258-8768-1 (Standort: UB Köln(38)-35A5622)
INHALT: Der Verfasser thematisiert die Auswirkungen der Informationstechnologie in Gestalt
von PC und Internet auf das Urheberrecht. Im Mittelpunkt steht das "Digital Rights Management" (DRM). Die Problematik von DRM wird am Beispiel von Sonys Versuch dargestellt,
Inhalte vermittels "eXtendend Copy Protection" zu schützen. Dieser Versuch stellte einen
weitgehenden Eingriff in die Rechte der Verbraucher dar und musste schließlich beendet werden. DRM hat sich nicht als Lösung, sondern als kollektive Illusion der Content-Industrie erwiesen. Eine Alternative stellt die Flatrate-Konstruktion der "Global License" dar. (ICE)
[396-L] Gundel, Jörg:
Nationale Rundfunkfinanzierung, Art. 86 EGV und das EG-Beihilfenrecht: die Position der
Gemeinschaftsgerichte ; eine Bestandsaufnahme aus Anlass von EuG, Urteil vom 26.Juni
2008, Rs. T-442/03 - SIC-Kommission, ZUM 2008, 766 (in diesem Heft), in: Zeitschrift für
Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 52/2008, Nr. 10, S. 758-765 (Standort: USB Köln(38)XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: Insgesamt kann sich die Europäische Kommission in den Grundlinien ihrer Behandlung der nationalen Rundfunkfinanzierung durch die Rechtsprechung bestätigt sehen. Dies
gilt sowohl für die Frage der staatlichen Finanzierung, als auch für die Anforderungen an die
externe Kontrolle der Anstalten zur Erfüllung ihres Auftrags. (KB)
[397-F] Henrich-Franke, Christian, Dr. (Bearbeitung):
Transmitting and the receiving Europe - the European broadcasting space as a legal regime
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1.11 Medien und Recht
INHALT: Das Forschungsprojekt ist ein integraler Bestandteil eines europäischen Verbundprojekts zum Thema "Transmitting and receiving Europe". Aus der Perspektive unterschiedlicher
Disziplinen problematisiert das Verbundprojekt Europa als einen Kommunikationsraum, innerhalb dessen im 20. Jahrhundert unterschiedliche Vorstellungen und Konzeptionen von Europa als politischer und kultureller Einheit gehandelt wurden. Das übergeordnete Ziel besteht
darin, die Frage nach der Bedeutung des Rundfunks - und insbesondere von Rundfunktechnologie - für die unterschiedlichen "Erfindungen Europas" als eine integrierte und/ der fragmentierte politische, kulturelle und wirtschaftliche Einheit zu beantworten. Dabei wird von der
These ausgegangen, dass Rundfunkübertragungen die wirksamste und einflussreichste Art der
nationalen und transnationalen Kommunikation des 20. Jahrhunderts waren. Im Mittelpunkt
der gemeinsamen Projektarbeit steht also die mediale Konstruktion Europas - auf der Sendewie auf der Empfangsseite von Rundfunkprogrammen - in einem sich permanent wandelnden
politischen, kulturellen und technischen Umfeld. Das Teilprojekt trägt zum übergeordneten
Ziel des Verbundprojektes bei, indem es die Verbindung zwischen der Transmission und dem
Empfang Europas näher betrachtet, nämlich die Rundfunkfrequenzen, die als ein Vehikel für
die Übertragung von Rundfunkprogrammen dienen, in den Blick nimmt. Es analysiert, inwieweit internationale Abkommen zur Regulierung von Rundfunkfrequenzen, in denen immerhin
die Sende- und Empfangsgebiete von Rundfunkübertragungen definiert wurden, die mediale
Konstruktion Europas beeinflussen. ZEITRAUM: 20. Jahrhundert GEOGRAPHISCHER
RAUM: Europa
ART: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Siegen, FB 01 Sozialwissenschaften, Philosophie, Theologie, Geschichte, Geographie, Fach Geschichte Lehrstuhl Wirtschafts- und Sozialgeschichte sowie
Didaktik der Geschichte (57068 Siegen)
KONTAKT: Institution, Sekretariat (Tel. 0271-740-3921, Fax: 0271-740-3924,
e-mail: eleonore.althaus@uni-siegen.de)
[398-L] Hirsch, Burkhard:
Das Schweigen im Blätterwalde, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus,
2008, H. 2, S. 10-16
INHALT: "Das Vorratsdatenspeichungsgesetz verändert die Republik. Daran ändert auch der Eilbeschluss des Bundesverfassungsgerichtes Ende März wenig. Die Richter setzten zwar Hürden für die Verwendung der Daten, aber das Speichern unterbinden sie noch nicht." Obwohl
durch das Gesetz der Informantenschutz ausgehöhlt wurde, kam es kaum zu Protesten unter
den Journalisten. "Es scheint, als ob der Berufsstand in kollektive Schreckstarre verfallen ist
und es lieber den üblichen Verdächtigen überlässt zu sagen, was Sache ist - und nach Karlsruhe zu gehen. Bei der Vorratsspeicherung ist das ein schwerer Fehler." Der Autor, ehemals Innenminister von NRW und Bundestagsvizepräsident, hat gegen die Vorratsdatenspeicherung
Verfassungsbeschwerde eingelegt. (PT)
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1.11 Medien und Recht
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[399-L] Jungheim, Stephanie:
Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 11. September 2007 zu den
Rundfunkgebühren: eine verpasste Chance, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht :
ZUM, Jg. 52/2008, Nr. 6, S. 493-499 (Standort: USB Köln(38)-XD107; Kopie über den
Literaturdienst erhältlich)
INHALT: Das BVerfG hat die Chance verpasst, die Auslegung des Art. 5 GG den veränderten
Medienrealitäten anzupassen, indem die Vielfaltsgewährleistung von der einseitigen Verknüpfung mit dem Rundfunk gelöst und zum übergeordneten Rechtsprinzip aller Massenmedien erhoben wird. Nur auf diesem Wege ist der crossmedialen Verflechtung großer Medienkonzerne und den daraus erwachsenden Gefahren für die öffentliche Meinunsgbildung zu begegnen. (KB)
[400-L] Kübler, Friedrich:
Medien, Menschenrechte und Demokratie: das Recht der Massenkommunikation,
Heidelberg: C. F. Müller 2008, 467 S., ISBN: 978-3-8114-3603-9 (Standort: ULB Münster(6)3K10229)
INHALT: Ziel des Verfassers ist es, das Recht der Massenkommunikation als ein von durchgängigen Prinzipien beherrschtes Rechtsgebiet vertiefend darzustellen. In einem ersten Teil werden historische und verfassungsrechtliche Grundlagen des Rechts der Massenkommunikation
und der Stellung der Massenmedien in der Gesellschaft umrissen. Im zweiten Teil wird der
Themenkomplex "Presse" behandelt - Pressefreiheit, Presserecht, Presseunternehmen und
Wettbewerb. Der dritte Teil wendet sich dem Rundfunk zu und behandelt sowohl die Rundfunkfreiheit, den öffentlich-rechtlichen Rundfunk und den privaten Rundfunk als auch rechtsformübergreifende Regelungsfragen der Rundfunkordnung. In einem vierten, abschließenden
Teil werden Schranken der öffentlichen Kommunikation in Gestalt des Schutzes gegen Massenmedien thematisiert. Hier geht es um Kollisionsfelder im publizistischen Prozess, den
Schutz kollektiver Rechtsgüter (Staat, Jugend, öffentliche Ordnung), der Schutz individueller
Rechtsgüter (Ehre, Persönlichkeit, Unternehmen) sowie zivilrechtliche Ansprüche und ihre
Durchsetzung (Gegendarstellung, Unterlassung, Schadensersatz). (ICE2)
[401-L] Libertus, Michael:
Die Revision des EU-Regulierungsrahmens für elektronische Kommunikation: Problematik
aus Sicht des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, in: Media Perspektiven, 2008, Nr. 5, S. 226235 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den
Literaturdienst erhältlich;
www.media-perspektiven.de/uploads/tx_mppublications/05-2008_Libertus_01.pdf)
INHALT: Bereits seit Mitte der 1990er Jahre verfolgt die Europäische Union eine Politik der Deregulierung und Liberalisierung im Bereich der Telekommunikation. Gegenwärtig steht die
Revision des seit 2002 geltenden Rechtsrahmens für elektronische Kommunikationsnetze und
-dienste an, die die Europäische Kommission für einen weiteren Liberalisierungsschub nutzen
möchte. Während der geltende Rechtsrahmen die Belange des Rundfunks bei vielen wichtigen grundsätzlichen Regelungen berücksichtigt, beinhalten die von der Kommission vorgelegten und im Europäischen Parlament diskutierten Revisionsvorschläge erhebliche Risiken
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1.11 Medien und Recht
für den Rundfunk. Die deutschen öffentlichrechtlichen und privaten Rundfunkveranstalter
und auch die Bundesländer sehen viele der EU-Vorschläge als problematisch an. Die ARD
fordert unter anderem, die im geltenden EU-Rahmen anerkannte Verbindung zwischen Inhalte- und Infrastrukturregulierung beizubehalten. Die Festlegungen durch den Genfer Wellenplan 2006 müssen respektiert werden. Außerdem wird darauf gedrungen, die vorhandenen
Gestaltungskompetenzen der Mitgliedstaaten, insbesondere im Hinblick auf Ziele der Kulturund audiovisuellen Politik, zu erhalten. Der Bundesrat hat sich für das Weiterbestehen von
Ausnahmeregeln für den Rundfunk ausgesprochen. (RG2)
[402-L] May, Frank Christian:
Pressefreiheit und Meinungsvielfalt, (Schriften zur Medienwirtschaft und zum
Medienmanagement, Bd. 20), Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges. 2008, 246 S., ISBN: 978-3-83293492-7 (Standort: UB Bonn(5)-2008/5189)
INHALT: Ziel der Untersuchung ist es, die den Marktprozess in der Presse bestimmenden ökonomischen Wirkungsmechanismen mit Hilfe allokationstheoretischer Modelle zu rekonstruieren
und hieraus Schlussfolgerungen für die Wettbewerbspolitik zu ziehen. Vor dem Hintergrund
der strukturellen Gegebenheiten auf realen Pressemärkten werden die ökonomischen Ursachen der lokalen Angebotskonzentration und ihre Auswirkungen auf die Marktfähigkeit heterogener Meinungspublikationen untersucht. Darauf aufbauend werden das Problem der optimalen Interessenabwägung von Leser- und Anzeigenkunden im verlegerischen Gewinnmaximierungskalkül und seine Implikationen für das Marktverhalten von Zeitungsverlagen behandelt. Angesichts der Interdependenz von wirtschaftlichem und publizistischem Wettbewerb
wird analysiert, in wie fern sich die Pressefinanzierung auf den Prozess der öffentlichen Meinungsbildung auswirkt. Dabei steht die Frage im Vordergrund, ob bestimmte Beschränkungen der Freiheit zu Vorstößen im ökonomischen Wettbewerb der Erhaltung eines funktionsfähigen Meinungswettbewerbs in der Presse dienen können. Diese Frage stellt sich beispielsweise im Rahmen der medienpolitischen Diskussion um die Zulässigkeit von Gratiszeitungen.
(ICE2)
[403-L] Mikat, Claudia:
Leckere Plätzchen, bittere Pillen: Studie des Hans-Bredow-Instituts zur Evaluation des
Jugendschutzgesetzes zeigt Stärken und Schwachstellen auf, in: tv diskurs : Verantwortung in
audiovisuellen Medien, Jg. 12/2008, H. 1, S. 62-67
INHALT: "Mit der Reform des Jugendmedienschutzes im Jahr 2003 haben Bund und Länder insbesondere mit Blick auf das Modell der 'Regulierten Selbstregulierung' Neuland betreten. Es
wurde vereinbart, dass nach einer Einführungsphase eine Evaluation des Systems durch eine
externe Institution stattfinden soll. Das beauftragte Hamburger Hans-Bredow-Institut (HBI)
legte das Ergebnis am 30. Oktober 2007 vor. Bei der Untersuchung, einer retrospektiven Gesetzesfolgenabschätzung auf der Grundlage von u.a. Akteursworkshops, Expertengesprächen,
Ladenbegehungen, Statistiken und Veröffentlichungen der beteiligten Institutionen handelt es
sich um eine Defizitanalyse: Konkrete Vorschläge für eine gesetzliche Neuregelung werden
den politischen und fachlichen Akteuren überlassen. Aber es gibt zahlreiche Hinweise, wie
das System des Jugendschutzes verbessert werden kann." (Autorenreferat)
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1.11 Medien und Recht
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[404-L] Niederalt, Stephanie:
Das Urheberrecht vor einem 3. Korb - ausgewählte Handlungsfelder: Diskussionsbericht zu
der gleich lautenden Arbeitssitzung des Instituts für Urheber- und Medienrecht am 7. März
2008, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 52/2008, Nr. 5, S. 397-402
(Standort: USB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: Zusammenfassung der Diskussionen der Arbeitstagung zu folgenden Themenbereichen: (1) Reformbedarf im Bereich der Kabelweiterleitung; (2) Teilhabe ausübender Künstler
an den Schutznormen des UrhG; (3) Vergütungsansprüche für private Vervielfältigung; (4)
der doppelte Schadenersatz bei Urheberrechtsverletzungen; (5) Auskunftsanspruch im Internetzeitalter. (KB)
[405-L] Pfennig, Gerhard:
Reformbedarf beim Kabelweitersenderecht?, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht :
ZUM, Jg. 52/2008, Nr. 5, S. 363-372 (Standort: USB Köln(38)-XD107; Kopie über den
Literaturdienst erhältlich)
INHALT: Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass Gründe zu einer prinzipiellen Änderung der Regelungen zur Kabelweitersendung in Deutschland nicht vorliegen. Weder hat sich
an der Vertragspraxis etwas geändert, noch beeinflußt die Einführung neuer Verbreitungswege die geltende Rechtslage. (KB)
[406-L] Richter, Andrei:
Post-Soviet perspective on censorship and freedom of the media: an overview, in:
International Communication Gazette, Vol. 70/2008, Nr. 5, S. 307-324
(gaz.sagepub.com/content/vol70/issue5/)
INHALT: Der Beitrag gibt einen Überblick darüber wie Journalisten und Medien in den Staaten
der ehemaligen Sowjetunion durch das Gesetz reguliert werden und wie in der soziopolitischen Struktur einer rechtsstaatlichen Ordnung ihre Arbeit so optimiert werden kann, dass sie
die Grundlage für öffentliche Eintracht und Stabilität bilden kann. Der Autor sieht die gesetzlichen Bedingungen für eine freie Presse in der Entwicklung von Mechanismen für den Zugang von Journalisten zur Information, der Errichtung von öffentlich-rechtlichem Rundfunk,
dem Zugang der politischen Opposition zu öffentlichen (oder staatlichen) Medien, der Privatisierung der Massenmedien, usw.. Einschränkungen unter dem Vorwand von informationeller Souveränität oder dem Kampf gegen Terrorismus und politischen Extremismus dürfen die
ideologische und politische Vielfalt in den Medien und in der Gesellschaft nicht untergraben.
Der Beitrag schließt mit einer vergleichenden Bestandsaufnahme zum Grad der Pressefreiheit
in allen15 Staaten der ehemaligen Sowjetunion. (RGübers.)
[407-L] Ritlewski, Kristoff M.:
Pluralismussicherung im 10. Rundfunkänderungsstaatsvertrag: ein Beitrag zur Dogmatik
der Pluralismussicherung, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 52/2008, Nr.
5, S. 403-410 (Standort: USB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
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1.11 Medien und Recht
INHALT: Mit dem 10. Rundfunkänderungsstaatsvertrag hat der Gesetzgeber positive Neuerungen eingeführt, so die überfällige Zentralisierung der bundesweiten Zulassung und Aufsicht
und die Einführung der Plattformregulierung. Andere Bereiche, wie die notwendige gesellschaftliche Kontrolle in vielfaltsrelevanten Bereichen, wurden mit der Zweigliederung der
Aufsicht in die ZAK und die GVK nur im Ansatz zufriedenstellend gelöst. Völlig unnötig ist
hingegen die Neustrukturierung der KEK. (KB)
[408-L] Rossen-Stadtfeld, Helge:
Beurteilungsspielräume der Medienaufsicht, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht :
ZUM, Jg. 52/2008, Nr. 6, S. 457-475 (Standort: USB Köln(38)-XD107; Kopie über den
Literaturdienst erhältlich)
INHALT: Der Jugendmedienschutz-Staatsvertrag räumt der Aufsichtsbehörde KJM besondere
Beurteilungsspielräume ein. Innerhalb dieses Spielräume findet eine wertend-abwägende
Ausgestaltung des Mediensystems statt, für die Verwaltungsgerichte keine Zuständigkeit in
Anspruch nehmen können. Sie kontrollieren lediglich, ob die Abwägung angemessen erfolgte. (KB)
[409-L] Rumyantsev, Andrey:
Die Garantie des kollektiven Gutes der fehlerfreien Berichterstattung als
medienübergreifender Rechtsgrundsatz: zugleich ein Beitrag zu einer funktionalinstitutionellen Theorie des Medienrechts, (Juristische Schriftenreihe, Bd. 260), Münster: Lit
Verl. 2007, XXII, 446 S., ISBN: 978-3-8258-0394-0
INHALT: In modernen Gesellschaften wurden materiale Wertsysteme durch solche ersetzt, die
auf Konventionen beruhen. Diese müssen immer neu ausgehandelt und gelegentlich auch
"verkauft" werden. Hierzu tragen die periodischen Massenmedien erheblich bei. Deshalb muß
die Rationalität des öffentlichen Diskurses in einer Demokratie als wichtiges Schutzgut betrachtet werden. Da die institutionellen Formen ihrer Gewährleistung in aller Regel versagen,
wird die Einführung eines subjektiven Rechts von jedermann vorgeschlagen, die Korrektur
fehlerhafter Medienberichte zu verlangen. (DIPF/Verlag)
[410-L] Scharf, Wilfried:
Warum die Religionsfreiheit das erste Menschenrecht ist: und warum die Meinungsfreiheit
Demokratie konstituiert, in: Zeitschrift für Kommunikationsökologie und Medienethik, Jg.
19/2007, Nr. 1, S. 40-44
INHALT: Die öffentlichen Auseinandersetzungen um die Absetzung von Aufführungen der Oper
"Idomeneo" in Berlin, die in der dänischen Zeitung "Jyllands Posten" veröffentlichten Mohammed-Karikaturen und die Vorlesung Papst Benedikts XVI. an der Universität Regensburg
mit dem Titel "Glauben, Vernunft und Universität" markieren einen Konflikt zwischen den
Menschenrechten Religionsfreiheit auf der einen und Meinungsfreiheit mit ihren Ableitungen
Pressefreiheit, Wissenschaftsfreiheit und Kunstfreiheit auf der anderen Seite. "Beim Abwägen der Pressefreiheit, der Wissenschaftsfreiheit auf der einen Seite gegen die Religionsfreiheit auf der anderen soll nicht vergessen werden, dass die Religionsfreiheit im Grunde das
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1.11 Medien und Recht
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erste Menschenrecht ist." Dies wird an der Entstehungsgeschichte der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung, die zugleich die Menschenrechte verkündete, erläutert. Auf der anderen
Seite sind die Meinungsfreiheit und die von ihr abgeleiteten Freiheiten "so wichtig, weil keiner die Wahrheit kennt." Das Grundrecht der freien Meinungsäußerung ist als unmittelbarster
Ausdruck der menschlichen Persönlichkeit Grundlage jeder Freiheit und damit der Demokratie. "Die genannten Freiheiten gelten gerade dann, wenn es sich um einen Beitrag zum geistigen Meinungskampf in einer die Öffentlichkeit wesentlich berührenden Frage handelt. Dies
war sowohl bei den Mohammed-Karikaturen als auch bei der Papst-Vorlesung und der 'Idomeneo-Absetzung' gegeben." (RG)
[411-L] Scheuer, Alexander:
Konvergenz der Medien - Divergenz im europäischen Jugendmedienschutz?: zur
Harmonisierung der Binnenmarktregeln, in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen
Medien, Jg. 12/2008, H. 2, S. 10-14
INHALT: "Die Europäische Union steht vor einem weiteren Schritt der Integration. Mit dem Vertrag von Lissabon und der Europäischen Grundrechtecharta wird veruscht, die 'Harmonie der
Widersprüche' - die Vereinbarung vom immer engeren Zusammenschluss der Völker Europas
unter Wahrung der Eigenständigkeit der Mitgliedstaaten - neu auszutarieren. Die Konvergenz
des Rechts schreitet auch im Medienbereich voran, denn mit der Ende 2007 in Kraft getretenen Richtlinie über audiovisuelle Mediendienste wird auch für de Jugendmedienschutz ein
neues Kapitel aufgeschlagen: Zukünftig gelten gemeinsame Mindeststandards nicht nur - wie
bislang - für das Fernsehen, sondern auch für neue audiovisuelle Abrufmedien. Allein für
Trägermedien, vor allem im Kino aufgeführte Filme und audiovisuelle Werke auf DVD,
scheint der Binnenmarkt nicht gleichermaßen eröffnet." (Autorenreferat)
[412-L] Uriona, Viviana:
Straßenprotest und Mediendemokratie: Debatte um ein neues Rundfunkgesetz in
Argentinien, in: WeltTrends : Zeitschrift für internationale Politik und vergleichende Studien, Jg.
16/2008, H. 61, S. 71-78 (Standort: UuStB Köln (38)-LXE782; Kopie über den Literaturdienst
erhältlich)
INHALT: "Die Agrarlobby schlüpft ins Gewand sozialer Bewegungen. Sie bedient sich dabei deren Protestformen sowie der Parteilichkeit kommerzieller Massenmedien. Eine staatliche Umverteilung ihrer gigantischen Weltmarktgewinne soll so verhindert werden. Diese Entwicklung löste die Diskussion um die Demokratisierung des aus der Militärdiktatur stammenden
Rundfunkgesetzes aus. Es besteht die Hoffnung, dass diese Debatte die überfällige Reform
der Medienlandschaft in Richtung Presse- und Meinungsfreiheit vorantreibt." (Autorenreferat)
[413-L] Walter, Gregor:
Internetkriminalität: eine Schattenseite der Globalisierung, (SWP-Studie, S 16), Berlin 2008,
35 S. (Graue Literatur; www.swp-berlin.org/common/get_document.php?asset_id=5022)
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1.11 Medien und Recht
INHALT: "Mit dem Internet ist in etwa dreißig Jahren eine vollständig neue Kommunikationsinfrastruktur entstanden, die inzwischen aus Lebens- und Arbeitswelt kaum noch wegzudenken
ist. Die Besonderheit des Netzes liegt darin, dass hier Digitalisierung und Globalisierung aufeinandertreffen, denn dort, wo das Internet existiert, haben die herkömmlichen nationalstaatlichen Grenzziehungen keinerlei Bedeutung. Dies ist besonders brisant im Hinblick auf die
'dunklen Seite' des Netzes, denen sich die Studie widmet. Globalisierung und Digitalisierung
erschweren bereits für sich genommen die Prävention und Verfolgung kriminellen Verhaltens, verstärken sich aber auch noch wechselseitig. Das Spektrum der Internetkriminalität
reicht von 'herkömmlichen' Straftaten wie Volksverhetzung und Kinderpornographie über
neue Formen des Betrugs bis hin zu unerwünschten Werbe-E-Mails ('Spam'), Computerviren
und Bedrohungen durch 'Cyberterrorismus'. Bei etlichen Transaktionsformen sind mittlerweile besorgniserregende Trends zu beobachten. Trotzdem ist der Versuch der Bekämpfung der
verschiedenen Formen der Internetkriminalität keineswegs aussichtslos. Konkret empfiehlt
die Studie, die Harmonisierung des internationalen Rechts weiter voranzutreiben und in
Deutschland sowohl staatlicherseits als auch bei den entsprechenden nichtstaatlichen Initiativen Kompetenzen zu bündeln und klar erkennbare Ansprechpartner zu schaffen. Die nationalen Regelungen sollten maßvoll und unter systematischer Berücksichtigung (a) der Möglichkeiten und Grenzen der internationalen Rechtsangleichung, (b) der Durchsetzbarkeit und (c)
der Vereinbarkeit mit den Grundrechten an die besonderen Herausforderungen durch das Internet angepasst werden." (Autorenreferat)
[414-L] Weber, Karsten:
Plädoyer für unlimitierte Meinungsfreiheit als Grundlage einer europäischen Medienethik:
europäische Medienethiken? ; europäische Medienethik!, in: Zeitschrift für
Kommunikationsökologie und Medienethik, Jg. 19/2007, Nr. 1, S. 35-39
INHALT: Der Beitrag plädiert auf der "Basis einer radikal liberalen oder, eigentlich besser, einer
libertären Position" für ein unlimitiertes Recht auf freie Meinungsäußerung. Er geht von der
Voraussetzung aus, dass es keine europäischen Medienethiken gibt und nicht geben kann,
sondern nur eine europäische Medienethik im Sinne eines grundlegenden Normen- und Wertekatalogs. Da die kulturelle Vielfalt Europas zu groß ist, als dass eine bestimmte materiale
Festlegung allgemein konsensfähig sein könnte, handelt es sich dabei um eine 'thin theory',
die auf Prinzipien aufbaut und nicht auf materialen Bestimmungen. Zur Sicherung eines solchen Mindeststandards sollte eine europäische Verfassung ein unlimitiertes Recht auf freie
Rede verbriefen. "Die Bürger der einzelnen Staaten können ihren eigenen moralischen Traditionen und ihrer jeweiligen historische gewachsenen Verantwortung viel besser dadurch gerecht werden, dass sie selbst das Recht auf freie Rede dazu nutzen, gegen Hass und Intoleranz
ein Zeichen zu setzen. (...) Gerade die Pluralität der Medienethiken wird den Zusammenstoß
unterschiedlicher Kulturen mit befeuern, denn die Asymmetrie, die sich bisher bei der Ausgestaltung der Meinungsfreiheit zeigt, befördert den Missbrauch durch Waffenungleichheit."
(RG)
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1
1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation
1.12
231
Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation
[415-L] Aronovsky, Alexandra; Furnham, Adrian:
Gender portrayals in food commercials at different times of the day: a content analytic
study, in: Communications : the European Journal of Communication Research, Vol. 33/2008,
No. 2, S. 169-190 (Standort: USB Köln(38)-MXA00767; Kopie über den Literaturdienst
erhältlich; www.reference-global.com/toc/comm/33/2)
INHALT: Der Beitrag untersucht 153 Werbespots für Lebensmittel eines populären britischen
Fernsehkanals. Dabei wurden achtzig "Tages"- und 73 "Abend"-Spots getrennt nach elf Inhaltskategorien kodiert, die zentralen Figuren in der Werbung bestimmte Eigenschaften zuwiesen (Geschlecht, Art und Weise der Präsentation, Glaubwürdigkeit, Rolle, Alter, Ort, Argumente, Hintergrund, Art der Belohnung, Produktappeal, Schlusskommentar). Obwohl beide
Geschlechter in acht auf das Tagesprogramm und neun auf das Abendprogramm bezogenen
inhaltsanalytischen Kategorien stereotyp dargestellt wurden, zeigte sich in den tagsüber gesendeten Werbespots, dass die Werbung mehr auf weibliche Rezipienten zugeschnitten war,
was sich in einem größeren Anteil nicht stereotyper weiblicher Darstellungen im Gegensatz
zur Betonung weiblicher Stereotype niederschlug. Die Ergebnisse werden im Hinblick auf
implizierte Geschlechterideologien und ihre Zielgenauigkeit vor dem Hintergrund des gesellschaftlichen Klimas in Bezug auf Geschlechterrollen diskutiert. (UNübers.)
[416-L] Brüggemann, Michael:
Europäische Öffentlichkeit durch Öffentlichkeitsarbeit?: die Informationspolitik der
Europäischen Kommission, (Medien - Kultur - Kommunikation), Wiesbaden: VS Verl. für
Sozialwiss. 2008, 333 S., ISBN: 978-3-531-15704-7 (Standort: UB Bonn(5)-2008/7142)
INHALT: Die Förderung einer europäischen Öffentlichkeit wird allgemein als ein probates Gegenmittel zur Akzeptanzkrise der EU gesehen. Anforderungen an eine europäische Informationspolitik ergeben sich aus drei Richtungen: der der normativen Theorie der Öffentlichkeit,
der der Theorie effektiven Kommunikationsmanagements und der der Forschung zum Thema
europäische Öffentlichkeit. Der Verfasser untersucht die Informationspolitik der EU seit der
Jahrtausendwende zum einen auf allgemeiner Ebene, zum anderen am Fallbeispiel der von
der Kommission durchgeführten Erweiterungskampagne; besondere Aufmerksamkeit erfahren die EU-Staaten Deutschland und Frankreich. Methodisch kommen Expertenbefragungen
und Dokumentenanalysen zum Einsatz. Die Informationspolitik der EU erweist sich als fragmentiert und embryonal. Der Verfasser stellt das Mehrebenensystem der Informationspolitik,
die Umsetzung der Transparenzregeln durch die Kommission sowie die PR der Kommission
dar und kontrastiert die Politik der Kommission unter Prodi mit der Politik der neuen Kommunikationskommissarin Wallström unter Barroso. Sodann werden Strukturen, Ressourcen
und konkrete Aktivitäten der Öffentlichkeitsarbeit in der Erweiterungskampagne untersucht.
Der Verfasser bilanziert die Informationspolitik der EU als "Politik mit angezogener Handbremse" und befürwortet eine Informationspolitik mit den Leitbildern Transparenz und
Rechtfertigung. (ICE2)
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soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1
1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation
[417-L] Erhard, Michael:
Krisen-PR bei politischen Parteien, Hamburg: Diplomica Verl. 2008, 100 S., ISBN: 978-38366-5943-7 (Standort: UuStB Köln(38)-13B5394)
INHALT: Nach einer Einführung in die Grundbegriffe der Public Relations und der Abgrenzung
zu anderen Bereichen der Öffentlichkeitsarbeit werden die Unterschiede und Besonderheiten
von Polit-PR im Vergleich zur "klassischen" PR von Unternehmen aufgezeigt, bevor ein
Überblick die Entwicklungen und Probleme der politischen Öffentlichkeitsarbeit behandelt.
Anschließend werden die funktionalen Aufgaben und die bedeutendsten methodischen Ansätze der Krisen-PR thematisiert. Dabei wird insbesondere auf die jeweiligen Vor- und Nachteile
der einzelnen Ansätze für die politische PR eingegangen. Zudem wird auch die Bedeutung
des erfolgreichen Umgangs in der medial vermittelten Öffentlichkeit mit Affären und Skandalen erläutert. Es wird dabei nicht nur die Rolle der Krisen-PR als Instrument gegenüber der
Öffentlichkeit näher betrachtet, sondern auch ihre Relevanz für die Geschlossenheit und
Kampagnefähigkeit der Parteien, die letztendlich mitendscheidend für das "Unternehmensziel" sind: Die erfolgreiche (Wieder-)Wahl und die daraus resultierende Möglichkeit, die eigenen politischen Konzepte umsetzen zu können. Vor diesem Hintergrund wird das Verhalten
der einzelnen relevanten Akteure inner- und außerhalb des Parteiensystems bei den jüngsten
Partei-Affären analysiert. Der Schwerpunkt der Analyse liegt auf den grundlegenden Verhaltensweisen, die mit Hilfe einzelner Beispiele verdeutlicht werden. Da auf dem Weg zur Öffentlichkeit sich die PR in erster Linie der Massenmedien bedient (beziehungsweise bedienen
muss), wird deren Berichterstattung über die Ereignisse nicht nur als Spiegel der PR-Aktivitäten der Parteien betrachtet, sondern zugleich als Indikator für die Qualität der Krisen-PR.
Daraus resultierend werden die Fehler aufgezeigt, welche die Parteien bei der Konzeption und
Umsetzung von Krisen-PR in den letzten Jahren begangen haben. (ICF2)
[418-L] Gast, Wolfgang:
Willst du mit mir in den Urlaub fahren? Ja, aber am Ende der Reise gut ankommen:
Lebensgefühle und Rollenbilder in jugend- und altersexklusiver Werbung 2006 und 2008, in:
Medien und Erziehung : Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg. 52/2008, H. 2, S. 50-60
INHALT: In seiner aktuellen Werbespot-Textanalyse bezieht sich der Autor auf eine systematisch angelegte Inhaltsanalyse von Fernsehwerbung aus dem Jahre 2006, in der 316 unterschiedliche Werbespots von ARD, ZDF und RTL untersucht wurden. In der quantitativen
Analyse wurde nach "inhaltlich manifesten Merkmalen" wie Produktbereichen, soziodemografischen Merkmalen der Protagonisten oder nach verwendeten Milieus gefragt. Unter den
'formalen manifesten Merkmalen' wurden unter anderem Spot-Typen, Anglizismen, Ironie/
Komik, Musik und Off-Kommentare untersucht. Die Ergebnisse dieser Inhaltsanalyse werden
vorgestellt. Auf der Grundlage der Befunde wurde im zweiten Schritt eine Kurzerhebung altersexklusiver Werbespots, die im Januar 2008 im ZDF und in RTL ausgestrahlt wurden,
durchgeführt. Die medienhermeneutische Textanalyse dieser Spots konnte Tendenzen aufzeigen, wie sich das Medienbild der Generationen entwickelt. Verglichen mit den relativ positiven Befunden des Jahres 2006 bezüglich der Angemessenheit der altersspezifischer Ansprache war diese Ansprache in den ausgewählten Spots des Jahres 2008 wenig differenziert. Die
"den Alten in den Spots zugewiesenen Rollen waren lebensabgewandt und am Defizit-Modell
orientiert, bei altersinklusiven Spots häufiger auch am Konkurrenzmodell". (PT2)
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1
1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation
233
[419-L] Gleich, Uli:
Aktuelle Ergebnisse der Werbewirkungsforschung: ARD-Forschungsdienst, in: Media
Perspektiven, 2008, Nr. 6, S. 318-324 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM
XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: Menschen werden täglich mit tausenden von Werbebotschaften konfrontiert. Die Werbewirkungsforschung untersucht, wie viele dieser Botschaften es schaffen, die Aufmerksamkeit der Konsumenten zu gewinnen, wahrgenommen und verstanden zu werden und ihre intendierte Wirkung zu erzielen. Der Beitrag gibt einen Überblick über die aktuelle Fachliteratur zur Untersuchung der Faktoren, die diese Prozesse beeinflussen können. Diese Faktoren
können einerseits von den Kommunikatoren beeinflusst werden (z.B. Medienwahl, Platzierung, Kommunikationsstrategie, Werbegestaltung), andererseits aber auch durch Merkmale
auf Seiten der Rezipienten (z.B. Wahrnehmung, Motivation, Fähigkeiten, Verständnis). Die
vorgestellten Studien beschäftigen sich mit den Voraussetzungen für die Beschäftigung mit
Werbung, mit Methoden der Kombination von Werbung und Programm, mit der Effizienz
persuasiver Botschaften auf Empfänger, die sich in einer positiven Stimmung ("mood") befinden, den negativen Einflüssen von Sex- und Gewaltdarstellungen auf die von TV-Werbung in
ihrem Umfeld, dem positiven bzw. negativen "ad framing", dem Einsatz von Prominenten in
der Werbung, der Wirkung von Humor in der Werbung, notwendigen kognitiven Fähigkeiten
zur Erkennung der Mehrdeutigkeit von Begriffen, Aussagen und Slogans in der Werbung, der
Verwendung "figurativer" Sprache in der Werbung, der Funktion nonverbaler bzw. nicht-textlicher Gestaltungselemente sowie dem Einfluss von Farben bzw. der Bezeichnung von Farben
auf die Wahrnehmung und Beurteilung von Produkten. (UN)
[420-L] Gries, Rainer:
Produkte & Politik: zur Kultur- und Politikgeschichte der Produktkommunikation, Wien:
WUV-Univ.-Verl. 2006, 176 S., ISBN: 978-3-85114-980-7
INHALT: Der Historiker und Kommunikationswissenschaftler Gries vermittelt einen Überblick
über die Geschichte der Wechselbeziehungen von Produktkommunikation und politischer
Kommunikation im Laufe des 20. Jahrhunderts. Er zeigt, dass Produktwerbung auch dann politische Dimensionen haben kann, wenn sie nicht offen mit politischen Symbolen und Losungen argumentiert. Nach Meinung des Autors haben sich Markenprodukte zu Medien entwickelt. Kommunikationen für Markenprodukte, die ihrer Aussage nach völlig unpolitisch sind,
haben 'im Kern höchst politische Funktionen' (12), denn sie schaffen auf emotionale Weise
Vertrauen. Dieses beziehe sich zuerst natürlich auf das Produkt, zugleich werde auch Vertrauen in Staat und Gesellschaft gefördert. Mit dem Vertrieb von Markenprodukten sei auch der
Vertrieb von Vertrauen verbunden. Und dieses Produkt-Vertrauen habe 'fundamentale politische Dimensionen' (153). (ZPol, NOMOS)
[421-L] Holtz-Bacha, Christina (Hrsg.):
Stereotype?: Frauen und Männer in der Werbung, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2008,
291 S., ISBN: 978-3-531-15695-8 (Standort: UB Köln(38)-35A7377)
INHALT: "Frauen sind jung, schön und schlank. Männer sind harte Jungs, die Tölpel in der Küche oder sehen einfach nur gut aus. Die Klage darüber, dass die Werbung Frauen und Männer
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soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1
1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation
auf solche Stereotypen reduziert, ist ebenso alt wie die Befürchtungen, dass diese Stereotypen
gesellschaftliche Auswirkungen haben. Gelten sie heute noch? Dieses Buch zieht Bilanz nach
rund 50 Jahren Forschung zu Werbung und Geschlechterstereotypen und legt neue Ergebnisse
aus der Analyse von Werbung vor sowie darüber, wie Rezipientinnen und Rezipienten mit
solcher Werbung umgehen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Christina Holt-Bacha: Köcheln auf kleiner Flamme. Frauen und Männer in der Werbung - ein thematischer Dauerbrenner (5-13); Romy Fröhlich: Werbung in Deutschland. Auf dem Weg zu einem Frauenberuf?
(14-39); Jutta Stender-Vorwachs: Frau und Mann in der Werbung rechtlich betrachtet (4049); Nicole M. Wilk: Die ges(ch)ichtslose Frau. Überlegungen zum Verlust von weiblichen
Vorbildern in der Werbung (50-75); Angela Vennemann, Christina Holt-Bacha: Mehr als
Frühjahrsputz und Südseezauber? Frauenbilder in der Fernsehwerbung und ihre Rezeption
(76-106); Guido Zurstiege: Fit und flott - und ein wenig sexy in schwarz-weiß: Die strukturelle Ambivalenz werblicher Medienangebote (107-123); Raphaela Drefiler: Vom Patriarchat
zum androgynen Lustobjekt - 50 Jahre Männer im stern (124-154); Carolin Burgen, Thomas
Koch: Die Entdeckung der Neuen Alten? Best-Ager in der Werbung (155-175); Klaus Moser,
Christopher Verheyen: Sex-Appeal in der Werbung: Die Entwicklung der letzten zehn Jahre
(176-196); Thomas Koch, Lutz Hofer: Immer schlanker und kranker? Models in der Werbung
(197-223); Maria-Lena Gläßel: Werbeschönheiten als Vorbild - Beeinflussen die Werbebilder
die eigene Körperwahrnehmung von Frauen? (224-261); Alina Kessel: Female Marketing.
Sternstunde der Frauen - Der Kunde ist Königin (262-286).
[422-L] Humburg, Heiko:
In Zeiten von Jugendarbeitslosigkeit und 'Hartz IV': PR-Strategien der Bundeswehr, in:
Wissenschaft und Frieden, Dossier : Beilage zu Wissenschaft und Frieden, 2008, H. 58, S. 8-14
INHALT: Die Bundeswehr bedient sich, so der Verfasser, bei ihrer Einflussarbeit professioneller
Apparate aus Forschern und PR-Experten, aber auch "unabhängiger" Journalisten, Fernsehstationen, diverser staatlicher und halbstaatlicher Stellen sowie Städten und Kommunen. Dabei geht es allgemein gesprochen um Deutungshoheit über die Auslands- und Kriegseinsätze
der Bundeswehr, um ein "normales", positives Image der Streitkräfte und im Speziellen um
Nachwuchswerbung, also um Rekrutierung für aktuelle und künftige Kampfeinsätze in aller
Welt. Die militaristische Propaganda legt sich, so die These, - unterstützt durch staatliche und
privatwirtschaftliche Stellen - wie Mehltau über die Gesellschaft. Die Bundeswehr zielt mit
ihrer Werbung besonders auf Jugendliche und versucht, deren Perspektivlosigkeit auszunutzen. Es ist notwendig, dass von Seiten der Friedensbewegung aber auch der Gewerkschaften
der militaristischen Propaganda der Bundeswehr in Schulen, Arbeitsämtern und der Öffentlichkeit entschlossener als bisher entgegentreten wird. (ICF2)
[423-L] Konrad, Daniel:
Die politische PR als Scharnier zwischen Medien, Politik und Gesellschaft, Marburg: Görich
u. Weiershäuser 2007, 79 S., ISBN: 978-3-89703-714-4 (Standort: FES Bibl. Bonn(Bo133)-A0800976)
INHALT: Kernfrage der Untersuchung ist, ob politische PR die Funktion eines Scharniers zwischen Medien, Politik und Gesellschaft wahrnehmen und so zur besseren Funktionsfähigkeit
der einzelnen Systeme beitragen kann. Der Verfasser skizziert zunächst den Wandel der poli-
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1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation
235
tischen Kommunikation und die Entwicklung zur Mediengesellschaft als den Hintergrund des
Bedeutungszuwachses, den politische PR erfahren hat. Er stellt theoretisches Konzept und
Praxis des Politikmarketing dar, um dann Struktur, Funktion und Akteure professioneller Politikvermittlung näher zu untersuchen. Hier geht es um die politische PR als Machtfaktor in
der politischen Öffentlichkeit, um die Professionalisierung der Politikvermittlung und - auch
im Vergleich mit Großbritannien und den USA - um die "Spin Doktoren", deren Wahrnehmung in der Öffentlichkeit "zwischen Macht und Mythos" schwankt. Auf der Basis von Gesprächen mit Journalisten und Politikberatern wird das Selbstverständnis der Akteure der politischen Öffentlichkeit beschrieben. Die Untersuchung schließt mit einer kritischen Würdigung der politischen PR und ihrer Bedeutung für die Politikvermittlung. (ICE2)
[424-L] Koss, Florian:
Was Kommunikation und Unternehmenserfolg gemeinsam haben: Untersuchungen zum
Kommunikationsverhalten und dessen Auswirkung auf den Unternehmenserfolg,
Saarbrücken: VDM Verl. Dr. Müller 2007, VII, 118 S., ISBN: 978-3-8364-2429-5 (Standort: FH
Hof(1051)-100QP345K86W3)
INHALT: "Nicht nur für Banken, mit ihrem traditionellem Problem, sich und ihre als austauschbar wahrgenommenen Produkte ausreichend differenzieren zu können, gewinnt Kommunikation enorm an Bedeutung. Sie ist längst zu einem wichtigen Erfolgsfaktor für alle Unternehmen geworden. Aber wie kann der strategisch optimierte Einsatz von Kommunikation ungenutzte Potentiale aktivieren und effektiver als Erfolgsfaktor eingesetzt werden? Im ersten Teil
dieses Buches, werden aus verschiedenen Modellen der identitätsorientierten und integrierten
Kommunikation eine theoretische 'Musterlösung' erarbeitet und daraus Lösungsansätze abgeleitet, um Kommunikation besser als Erfolgsfaktor zu nutzen und Mehrwert zu schaffen. Im
zweiten Teil wird mit Hilfe einer aufwendigen empirischen Studie zum Kommunikationsverhalten von Banken die Gültigkeit der entwickelten Aussagen in der Praxis untersucht. Mit einer Vielzahl von Instrumenten wird die Kommunikation der einzelnen Banken analysiert und
durch den Kommunikationsindex KOMIX verglichen. Die gemessene Kommunikationsleistung wird dann mit Image-Rankings und finanziellen Kennzahlen der jeweiligen Unternehmen verglichen, um Zusammenhänge zwischen Kommunikation und Unternehmenserfolg zu
ermitteln." (Autorenreferat)
[425-L] Löw, Martina:
Wenn Sex zum Image wird: über die Leistungsfähikgeit vergeschlechtlichter
Großstadtbilder, in: Dieter Schott, Michael Toyka-Seid (Hrsg.): Die europäische Stadt und ihre
Umwelt, Darmstadt: Wissenschaftl. Buchges., 2008, S. 193-206, ISBN: 978-3-534-20369-7
(Standort: UB Köln(38)-35A6636)
INHALT: Die Verfasserin zeigt, dass sich städtische Räume in ihren Profilierungs- und Imagekampagnen wesentlich über Bildproduktionen erschließen und unterscheiden. Bilder öffnen
nicht nur Raumerfahrungen, sie selektieren sie auch und verschließen andere. Diese Bildproduktionen gehen in Bezug auf Städte systematisch mit einer Sexualisierung des städtischen
Alltags einher. Wurde bis zum Ende des 19. Jahrhunderts die traditionale Stadt als Bildmontage eines um ein Zentrum gruppierten Kunstwerks dargestellt, tritt seit Beginn des 20. Jahrhunderts die Panoramadarstellung der Stadt in den Mittelpunkt. Seit den 1980er Jahren wird
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soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1
1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation
die Stadt zum Spektakel. Städte werden systematisch mit Erotik und Sexualität verknüpft.
Der Reiz der Großstadt basiert wesentlich auf der sozialen Konstruktion ihrer Sexualisierung.
(ICE2)
[426-L] Möbus, Pamela; Heffler, Michael:
Der Werbemarkt 2007: stabiles Wachstum bei leicht abflauender Werbekonjunktur, in:
Media Perspektiven, 2008, Nr. 6, S. 282-290 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM
XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich;
www.media-perspektiven.de/uploads/tx_mppublications/06-2008_Moebus_Heffler_01.pdf)
INHALT: Auch 2007 war für die Werbeträger in Deutschland insgesamt ein erfolgreiches Jahr.
Die Bruttoumsätze der klassischen Medien sind um 3,8 Prozent auf insgesamt 20,9 Mrd. Euro
gestiegen. Die Zuwächse waren jedoch geringer als in den Vorjahren. Dies deutet auf eine
leichte Abschwächung der Werbekonjunktur hin. Die Bilanz der ersten vier Monate 2008 mit
nur 1,3 Prozent Wachstum bestätigt diese Einschätzung. Bei den einzelnen Medien entwickelten sich die Werbeumsätze unterschiedlich. Print erzielte insgesamt nur ein unterdurchschnittliches Wachstum von 1,4 Prozent brutto. Während die Tageszeitungen den höchsten Zuwachs
des Pressesektors erreichten, erlitten die Publikumzeitschriften leichte Umsatzeinbußen. Der
Werbeträger Fernsehen erzielte mit einer Umsatzsteigerung von 5,3 Prozent den höchsten Zuwachs seit dem Jahr 2000, auch die ZAW-Nettodaten ermittelten für TV ein leichtes Plus.
Das Radio konnte seine Bruttoumsätze 2007 um 6,8 Prozent auf 1,3 Mrd Euro steigern, auch
netto ergab sich ein Plus. Das Internet hat sich mit Bruttoumsätzen von 1,1 Mrd. Euro als
Werbeträger etabliert. Wichtigste werbetreibende Branche waren für alle Werbeträger betrachtet erneut die Handelsorganisationen. (UN2)
[427-L] Müller, Dieter K.:
Kaufkraft kennt keine Altersgrenze: ein kritischer Beitrag zur Werberelevanz von
Alterszielgruppen, in: Media Perspektiven, 2008, Nr. 6, S. 291-298 (Standort: UB Bonn(5)Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich;
www.media-perspektiven.de/uploads/tx_mppublications/06-2008_Mueller_01.pdf)
INHALT: Selbst für viele Marketingexperten ist es heute kaum noch nachvollziehbar, wie die Altersgruppe der 14- bis 49-Jährigen als "werberelevante" Zielgruppe so stark in den Fokus der
TV-Media- und Programmplanung rücken konnte. Ende der 1950er Jahre wurde eine Zielgruppe "18 bis 49" erstmals vom US-Network ABC im Konkurrenzkampf mit CBS und NBC
eingeführt. Die Reichweiten in dieser Zielgruppe wurden quasi zur Währung der Fernsehwerbung: zur quantitativen Grundlage für Planungsentscheidungen. Der private Fernsehsender
RTL begann Anfang der 1990er Jahre diese Zielgruppe als "14 bis 49" in Deutschland zu propagieren, um sich besser gegen ARD und ZDF zu positionieren. Im Gegensatz zu den USA
allerdings beschrieb diese Zielgruppe in Deutschland von Anfang an weder eine spezifische
Generation noch eine Bevölkerungsgruppe mit ähnlichem Konsumverhalten. Das Lebensalter
korreliert immer weniger mit dem Konsumverhalten, die Älteren haben sich den Jüngeren angepasst. Die konsumkräftigsten Konsumenten sind heute schon zwischen 50 und 59 Jahre alt,
und die Konsumenten, die heute oder morgen älter als 49 Jahre sind, weisen aktiveres und intensiveres Konsumverhalten auf als ihre Vorgänger. Immer mehr Experten fordern deshalb
die endgültige Abkehr von der Altersgruppe 14 bis 49 in der TV-Planung und -Abrechnung.
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1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation
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Werbeinvestitionen sind nur dann effektiv, wenn sie sich an den Konsumeinstellungen der
Verbraucher und ihrem tatsächlichen Konsumverhalten orientieren. (UN2)
[428-L] Opitz, Stephanie; Vowe, Gerhard:
Dienstleister zwischen Leistungsnehmern und Anspruchsgruppen: welche Normen gelten in
der politischen Kommunikationsberatung?, in: Zeitschrift für Kommunikationsökologie und
Medienethik, Jg. 10/2008, Nr. 1, S. 34-38
INHALT: Der Beitrag untersucht, welche Normen das Verhältnis zwischen denjenigen, die ihre
Dienste in Form von Kommunikationsberatung anbieten, und den Leistungsnehmern, die diese Dienstleistungen nachfragen, bestehen. Dieser normative Aspekt wurde im Rahmen einer
Studie, die das Ziel hat, eine "empirisch basierte Typologie der politischen Kommunikationsdienstleister in Deutschland" zu erstellen, untersucht. Die Dienstleister werden als eigenständige Organisationen oder spezialisierte Organisationsteile definiert, die sowohl technischoperative wie auch strategischkonzeptionelle Aufgaben im Bereich der politischen Kommunikation übernehmen, z.B. im Wahlkampf, in politischer PR und in "Public Affairs" oder Lobbying. Das Sample für die Untersuchung beruht auf einer Auswahl von Kommunikationsdienstleistern auf der Basis einer Typologie mit 36 Idealtypen. Die Untersuchung zeigt, dass
Kommunikationsdienstleister in einem sehr komplexen sozialen Umfeld agieren. Sie müssen
zu den Leistungsnehmern ein Vertrauen aufbauen, das die Beauftragung erst ermöglicht und
dieses Vertrauen bei der Leistungserbringung erfüllen. Dabei müssen sie ein verästeltes Netzwerk zu "Anspruchsgruppen" aufbauen und erhalten, um im Interesse der Leistungsnehmer
Einfluss auf Journalisten und politische Entscheider ausüben zu können. Dieses komplexe
Beziehungsgeflecht wird durch vielfältige Normen strukturiert. "Normen werden also nicht
als Dekor für Feiertage gebraucht, sondern sie bilden eine basale Voraussetzung für den
Markterfolg eines Dienstleisters. Umso schwieriger ist es, sie Tag für Tag alle unter einen
Hut zu bekommen." (UN)
[429-L] Radunovic, Filip:
Text- und Rezeptionsanalyse revisited, in: Medien-Journal : Zeitschrift für
Kommunikationskultur, Jg. 32/2008, Nr. 2, S. 90-97
INHALT: Der Aufsatz stellt die Prognosefähigkeit werbesemiotischer Ansätze in Bezug auf die
Rezeption von Werbung dar. (KB)
[430-L] Stipp, Horst:
Werbung und Festplattenrecorder: kann Werbung noch im Schnelldurchlauf wirken?, in:
Media Perspektiven, 2008, Nr. 6, S. 299-306 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM
XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich;
www.media-perspektiven.de/uploads/tx_mppublications/06-2008_Stipp.pdf)
INHALT: Seit nunmehr zehn Jahren sind Festplattenrecorder - DVR oder PVR, am bekanntesten
unter der Marke TiVo - in der US-amerikanischen Medienbranche ein wichtiges Thema. Der
Beitrag untersucht, ob die massenhafte Verbreitung der Geräte, die zeitversetztes Fernsehen
und das schnelle Vorspulen von Werbeeinblendungen ermöglichen, das Geschäftsprinzip des
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1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation
kommerziellen Fernsehens gefährden würde. Derzeit ist rund ein Viertel aller US-Haushalte
mit einem Festplattenrecorder ausgestattet. Die bisherigen Daten zeigen, dass bei DVR-Nutzern noch durchschnittlich 70 Prozent des Fernsehkonsums "live" bleiben, 30 Prozent entfallen auf zeitversetztes Sehen. Am häufigsten werden DVRs bei erfolgreichen Serien während
der Primetime eingesetzt. Eine 2006 durchgeführte Pilotstudie zum Einfluss der DVR-Nutzung auf die Werberezeption ergab, dass DVR-Nutzer auch dann eine erstaunlich hohe Werbeerinnerung zeigen, wenn sie die Werbung im Schnelldurchlauf vorgespult haben. Dies wurde in mehreren Studien bestätigt. Werbewirkung geht demnach durch Festplattenrecorder
nicht völlig verloren, und es eröffnen sich Möglichkeiten, die Gestaltung von Spots im Hinblick auf den Schnelldurchlauf zu optimieren. (UN2)
[431-L] Volcic, Zala:
Former Yugoslavia on the World Wide Web: commercialization and branding of nationstates, in: International Communication Gazette, Vol. 70/2008, Nr. 5, S. 395-413
(gaz.sagepub.com/content/vol70/issue5/)
INHALT: Seit dem gewaltsamen Zusammenbruch des früheren Jugoslawien versuchen die "neuen" Nationalstaaten Slowenien, Kroatien, Bosnien und Herzegowina, Serbien, Kosovo, Montenegro und Mazedonien sich auf der globalen Landkarte zu positionieren und dabei gleichzeitig unterschiedliche "Marken" (nationaler) Identität zu schaffen. Der Beitrag untersucht auf
der Basis einer Textanalyse offizieller regierungsamtlicher Webseiten wie diese vormals jugoslawischen Staaten das Internet zur Schaffung und Verbreitung ihrer Selbstbilder für die
Welt benutzen. Die analysierten regierungsamtlichen Webseiten "framen" die Nation als
einen "Markenartikel", indem sie Mechanismen der Werbung einsetzen um ihre jeweiligen
Nationen zu fördern und zu verkaufen. Die Webseiten präsentieren die nationalen Territorien,
die Geschichte, Produkte und Bürger als Gebrauchsgegenstände, die an ausländische Investoren und Touristen verkauft werden können. Auf diese Weise werden die ehemaligen jugoslawischen Länder zu Markenartikelstaaten transformiert, die die Funktion haben, ihre Bürger
entweder auf die Rolle der exotischen Anderen, die dazu da sind, von reichen westlichen
Touristen konsumiert zu werden, oder die von Waren für ausländische Investitionen zu degradieren. (RGübers.)
[432-L] Volpers, Helmut; Bernhard, Uli; Schnier, Detlef:
Public Relations und werbliche Erscheinungsformen im Fernsehen: eine Typologisierung
persuasiver Kommunikationsangebote des Fernsehens, (Schriftenreihe Medienforschung der
Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen, Bd. 61), Berlin: Vistas Verl. 2008, 269 S., ISBN:
978-3-89158-485-9
INHALT: "Der deutsche Fernsehmarkt befindet sich in einem tiefgreifenden Umbruch: Merkmale hierfür sind ein 'anschwellendes Medienangebot' und die Konvergenz zwischen TV und
Online-Medien. Neue Finanzierungsformen jenseits der klassischen Werbung wirken als Katalysotoren für die Entgrenzung zwischen werblichen Erscheinungsformen und Programm.
Die Hemmschwelle, das redaktionelle Programm für interessengeleitete Botschaften zu öffnen, scheint bei vielen Programmverantwortlichen gesunken zu sein. Die vorliegende Untersuchung liefert eine typologische Beschreibung aller persuasiven Kommunikationsangebote,
die sich in der gegenwärtigen Fernsehpraxis finden lassen. Persuasive Kommunikation um-
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1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation
239
fasst alle medialen Botschaften, deren Ziel es ist, das Publikum einseitig zu beeinflussen.
Hierzu gehören PR und Werbung gleichermaßen." (Autorenbreferat) (KB)
1.13
Medienpädagogik, Medienarbeit
[433-L] Bachmair, Ben:
Kulturell situiertes Handeln und Lernen: der Gedanke der Kulturökologie, in: MedienJournal : Zeitschrift für Kommunikationskultur, Jg. 32/2008, Nr. 1, S. 19-30
INHALT: Eine kulturökologische Medienpädagogik hat zum Ziel, die neuen medienkulturellen
Kulturräume des Internets mit den Strukturen des schulischen Lernens zu verknüpfen und auf
diese Weise den Kindern zu ermöglichen, ihre vorhandenen Handlungskompetenzen zu entwickeln. (KB)
[434-L] Bertow, Andreas:
Schüler, Lehrer und neue Medien in der Grundschule: Mediennutzung im Kontext von
Entwicklungstendenzen sowie technischer Voraussetzungen, (Medienpädagogik und
Mediendidaktik, Bd. 14), Hamburg: Kovac 2008, 285 S., ISBN: 978-3-8300-3768-2 (Standort: PH
Ludwigsburg(Lg1)-Paed3vfBer)
INHALT: Die Arbeit untersucht folgende zwei Fragestellungen: Welche generellen Nutzungstendenzen bei Grundschülern und Grundschullehrern lassen sich zu zwei Messzeitpunkten hinsichtlich des Einsatzes Neuer Medien feststellen und in welchem Maße sind diese Entwicklungen überhaupt von den technischen Voraussetzungen in der Grundschule bestimmt? Die
Erlangung von Medienkompetenzen ist zwar ein erklärtes Ziel medienpädagogischen Strebens, wird in dieser Arbeit deshalb auch im theoretischen Teil ausführlich behandelt, trotzdem steht dieser Aspekt nicht im Mittelpunkt des Forschungsvorhabens. Zusammenfassend
soll somit eruiert werden, ob sich die Mediennutzung der Grundschüler und Lehrer und außerdem der medienpädagogische Einsatz der Lehrer innerhalb eines Schulhalbjahres verändern und ob diese überhaupt an technische Gegebenheiten geknüpft sind. Im theoretischen
Teil werden essentielle Forschungsergebnisse und -traditionen analysiert. Im empirischen
Teil soll eine qualitative Explorationsstudie grundlegende Befunde zur Bedeutung Neuer Medien für Schüler und Lehrer liefern. Darüber hinaus dient sie der Klärung des schülereigenen
Sprachgebrauchs. Die quantitative Untersuchung mit Längsschnittdesign zu zwei Messzeitpunkten sowie einer Differenzierung zwischen Treatment- und Kontrollgruppe, erlaubt Aussagen über Entwicklungstendenzen und Rückschlüsse auf die technischen Gegebenheiten.
(FR2)
[435-L] Böck, Margit:
Lernen - ein zentraler Begriff für die Kommunikationswissenschaft?: zur Einleitung, in:
Medien-Journal : Zeitschrift für Kommunikationskultur, Jg. 32/2008, Nr. 1, S. 5-10
INHALT: Die Verwendung des Begriffs "Lernen" im konstruktivistischen Sinne verändert das
Verständnis von Medien, Kommunikation, Kommunikatoren und Wirkungen. Die Lernenden
240
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1
1.13 Medienpädagogik, Medienarbeit
rücken als aktiv Bedeutung-Schaffende in den Mittelpunkt der Betrachtung. Das Vernetzen
von Vorwissen mit neuen Inhalten, bei dem beide Elemente transformiert werden, führt zu einer Veränderug der Ressourcen der Lernenden, die nicht einfach in der Übernahme von medial vermittelten Inhalten besteht. (KB)
[436-L] Bonfadelli, Heinz:
Medien und Lernen: der Beitrag der Wissenskluft-Perspektive, in: Medien-Journal :
Zeitschrift für Kommunikationskultur, Jg. 32/2008, Nr. 1, S. 11-18
INHALT: Der durch öffentliche Kommunikationskampagnen intensiverte Zufluss an Informationen muss nicht in jedem Fall zu einer Verstärkung bestehender Wissensklüfte führen, sondern
kann durchaus zu einem Ausgleich bestehender Wissensdefizite bei unterprivilegierten Zielgruppen führen. (KB)
[437-L] Buermann, Uwe:
Kinder und Jugendliche zwischen Virtualität und Realität, in: Aus Politik und Zeitgeschichte :
Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, 2008, H. 39, S. 34-40
(www.bpb.de/files/OUOX87.pdf)
INHALT: "Insbesondere Kinder, aber auch Jugendliche, sind auf Grund ihrer fehlenden persönlichen Reife nicht in der Lage, sich gegenüber den Gefahren des Internet zu behaupten. Sie benötigen den Schutz der Eltern, Erzieher und Lehrer. Computer mit Internetzugang sollten
nicht in Kinder- und Jugendzimmern stehen, sondern im Verkehrsbereich des Familienlebens
(Wohnzimmer, Flur oder Küche) platziert werden. Die beste Erziehung zur Medienkompetenz beginnt mit Medienabstinenz: Je jünger die Kinder sind, desto größer sollte der Anteil
der realen im Verhältnis zu den virtuellen Erfahrungen sein." (Autorenreferat)
[438-L] Buermann, Uwe:
Aufrecht durch die Medien: Chancen und Gefahren des Informationszeitalters und die
neuen Aufgaben der Pädagogik ; eine Forschungsarbeit des "Instituts für Pädagogik,
Sinnes- und Medienökologie" (IPSUM), Flensburg: Flensburger Hefte Verl. 2007, 224 S.,
ISBN: 978-3-935679-38-1 (Standort: LB Coburg(70)-2007/1936)
INHALT: Der Verfasser legt eine medienkritische Schrift zur Medien- und Informationsgesellschaft vor. Als zentrale Tendenz identifiziert er einen schleichenden Aufmerksamkeitsmangel, auch bei Erwachsenen, vor allem aber bei Kindern und Jugendlichen. Das Wechselspiel
zwischen Wahrnehmen und Wahrgenommenwerden beschreibt er anhand von Medienformaten wie Quizsendungen, Talkshows, Doku- und Reality Soaps und Talentshows. Auf der Basis einer quantitativen wie qualitativen Online-Befragung werden Auswirkungen der neuen
Medien auf das Kommunikationsverhalten sichtbar gemacht. In der Konsequenz wird die
Forderung erhoben, klassische Kommunikationsformen zu pflegen (Brief, Gespräch), um
dem zunehmenden Qualitätsverlust menschlicher Begegnungen entgegen zu wirken. Verschiedene Lebensmodelle für ein Leben im Informationszeitalter werden dargestellt. Als zentrale Frage der Gegenwart wird die Frage nach dem Ich bestimmt. Entsprechend werden ab-
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1
1.13 Medienpädagogik, Medienarbeit
241
schließend konkrete Anforderungen an die Pädagogik, vor allem die Medienpädagogik formuliert. (ICE2)
[439-L] Dittler, Ullrich; Hoyer Michael (Hrsg.):
Aufwachsen in virtuellen Medienwelten: Chancen und Gefahren digitaler Medien aus
medienpsychologischer und medienpädagogischer Perspektive, München: KoPaed 2008, 317
S., ISBN: 978-3-86736-045-6 (Standort: UB Köln(38)-35A7113)
INHALT: "Kinder und Jugendliche führen heute ein anderes Leben als die Generationen vor ihnen. Interaktive und digitale Medien, kurzlebige Medieninhalte und künstliche Stars sowie
andere Kunstprodukte der Pop-Kultur sind wesentliche Bestandteile der kindlichen und jugendlichen Lebenswelt. Während den vergangenen Generationen noch Radio und Fernsehen
mit ihrem - aus heutiger Sicht - relativ beschränkten Unterhaltungs- und Informationsangebot
als Leitmedium diente, ist aktuell ein Wechsel zu verzeichnen: denn Radio und Fernsehen
verlieren für die heutigen Kids ständig an Bedeutung, während interaktive Unterhaltungs-, Informations- und Kommunikationsmedien, wie Handys, Computer und Spielkonsolen, immer
selbstverständlicher werden. Dieser Wandel des gesellschaftlichen Leitmediums ist ein in der
Mediengeschichte bisher beispielloser Vorgang. Er beinhaltet Chancen aber auch Gefahren.
Der vorliegende Sammelband greift die öffentliche Diskussion auf und stellt die aktuelle Forschung dar. Durch die Zusammenführung von aktuellen Forschungsergebnisse und Theorieansätzen können wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse der Mediennutzung und Medienwirkung präsentiert werden. Im Rahmen dieses Buches werden jedoch nicht nur aktuelle Forschungsergebnisse vorgestellt und verschiedene Ansätze diskutiert, sondern auch Handlungsempfehlungen von kompetenter Seite gegeben." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Jürgen
Ertelt: Handy: Das Schweizer Messer in der Mediennutzung Jugendlicher (15-26); Katharina
Hellwig: "Weil man mehr über die Handys wissen kann...": Zur Thematisierung des Mobiltelefons zwischen Erwachsenen und Kindern (27-40); Ulrike Behrens, Lucie Höhler: Mobile
Risiken: Jugendschutzrelevante Aspekte von Handys und Spielekonsolen (41-56); Claudia
Raabe, Klaus Rummler, Judith Seipold: Orientierung, Gender, Medienkompetenz: Beiträge
des Fernsehens zur Lebensgestaltung und Alltagsorientierung von Kindern -Ergebnisse einer
qualitativen und quantitativen Fernsehprogrammanalyse (57-84); Britta Schmitz: Im Spagat
zwischen 'Macho' und 'Weichei' - Männer als Rezipienten 'Deutscher Daily Soaps' (85-98);
Stefan Wesener: Faszinationskraft von Bildschirmspielen - Spieldynamik und Atmosphäre
(99-110); Jörg Müller-Lietzkow: eSport: Strukturelle Verankerung und wissenschaftliche
Einordnung eines (Jugend-)Phänomens (111-136); Ingrid Möller: Die Rolle der Emotionen
beim Konsum von Computer- und Videospielen (137-150); Winfred Kaminski: Empathie
beim Medienerleben: Eine Annäherung mit Blick auf die Bildschirmspiele (151-162); Michael Kunczik: Medien und Gewalt: Der aktuelle Forschungsstand (163-186); Hansjörg Martin
Klumpp: Sinn statt Unsinn: Computerspiele in kindlicher Hand: Wie Eltern und Lehrer kindliche Leidenschaft sinnvoll steuern können (187-208); Thilo Trump, Maria Gerhards, Walter
Klingler: Web 2.0: Begriffsdefinition und Nutzertypen (209-222); Christoph Busch: Rechtsradikale im Web 2.0: "... take up positions an 'Mainstream' groups" (223-238); Rudolf Kammerl: 14- bis 16-jährige Jugendliche im Chat: Erwartete und erhaltene Gratifikationen (239256); Henning Pätzold: Die dritte Dimension des Lernens Versprechen und Wirklichkeit virtueller 3D-Umgebungen in Lernprozessen (257-274); Christian Pfeiffer, Thomas Mößle,
Matthias Kleimann, Florian Rehbein: Die PISA-Verlierer und ihr Medienkonsum: Eine Analyse auf der Basis verschiedener empirischer Untersuchungen (275-306).
242
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1
1.13 Medienpädagogik, Medienarbeit
[440-L] Dörken-Kucharz, Thomas (Hrsg.):
Medienkompetenz: Zauberwort oder Leerformel des Jugendmedienschutzes?,
(Jugendmedienschutz und Medienbildung, Bd. 1), Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges. 2008, 149 S.,
ISBN: 978-3-8329-3287-9 (Standort: UB Bonn(5)-2008/3996)
INHALT: Inhaltsverzeichnis: Helga Theunert: Jugendmedienschutz und Medienkompetenz: Kongruenz, Koexistenz, Konkurrenz (35-46); Karl Kardinal Lehmann: Medienkompetenz und
Verantwortung - Schlüsselbegriffe einer menschendienlichen Medienkommunikation (47-60);
Stefan Aufenanger: Quo vadis Medienpädagogik? - Zum Verhältnis von Medienkompetenz
und Jugendmedienschutz (61-68); Gert Scobel: Zugespitzt! - Zusammenfassung der Workshops vom ersten Tag (70-80); Ingrid Paus-Hasebrink: "Gute Marken - Schlechte Marken:
Markenbildung in Daily Soaps" ; Ein Blick in die Kommunikationsforschung (81-92); Friederike Siller: Online-Spiele im Visier! (93-96); Hanne Walberg: Wie erreichen wir die Eltern? Medienkompetenzvermittlung in "Problemfamilien" (97-108); Uwe Hasebrink: Zappen, surfen, simsen - Jugendmedienschutz im Mediendschungel ; Überlegungen aus der Perspektive
der Mediennutzungsforschung (109-116); Helga Theunert, Ulrike Wagner: Neue Wege durch
die konvergente Medienwelt: Eine Untersuchung zur konvergenzbezogenen Medienaneignung von 11- bis 17-Jährigen (117-128); Henning Scheich: Visuelle Medien und unreife Gehirne (129-136).
[441-L] Ertelt, Jürgen:
netzcheckers.de: die Zukunft eines zukunftsweisenden Projekts, in: Medien und Erziehung :
Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg. 52/2008, H. 2, S. 41-45
INHALT: Das Jugendportal 'netzcheckers.de' dient als ein informeller Lehrraum, in dem sich Jugendliche multimedial ausprobieren und neue Formen der Kommunikation und der Wissensaneignung erlernen können. Bereits bevor 2005 Web 2.0 zum Begriff für interagierendes Internet wurde, hatte 'netzcheckers.de' auf Schreibrechte ohne Filter und Freigaben gesetzt. "Die
Direktheit der Veröffentlichung als Wert des Ernstgenommenseins war eine Bedingung für
das Mitmachportal." Ein durchschlagender Erfolg blieb 'netzcheckers.de' versagt, da es einerseits nur über kleinbleibende nicht flexible Ressourcen verfügt, andererseits das Projekt anstelle "fragwürdige Gruppenzusammengehörigkeiten" vorzumachen (wie z.B. SchülerVZ)
konsequent den medienpädagogischen Anspruch verfolgt. "Die Folge ist akuter Besucherschwund". Im vorliegenden Beitrag werden einige Ideen vorgestellt und diskutiert, wie das
Portal künftig für Jugendliche attraktiver gestaltet werden könnte, ohne den medienpädagogischen Anspruch aufzugeben. (PT2)
[442-L] Fromme, Johannes; Sesink, Werner (Hrsg.):
Pädagogische Medientheorie, (Medienbildung und Gesellschaft, Bd. 6), Wiesbaden: VS Verl.
für Sozialwiss. 2008, 170 S., ISBN: 978-3-531-15839-6 (Standort: UB Heidelberg(16)-FD5/585)
INHALT: "Die Medienpädagogik hat sich in den vergangenen Jahren als wissenschaftliche
(Teil-) Disziplin zunehmend ausdifferenziert und dabei auch einen eigenen 'Theoriediskurs'
begonnen. Dieser Band bündelt relevante Beiträge mit dem Ziel der Reflexion theoretischer
Grundlagen der Medienpädagogik. Die Autoren greifen dazu zentrale Theorien und Diskurse
aus den Sozial-, Geistes- und Kulturwissenschaften auf und gehen der Frage nach, inwieweit
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1
1.13 Medienpädagogik, Medienarbeit
243
sie helfen können, pädagogisch und bildungstheoretisch relevante Phänomene der sich wandelnden Medienwelt besser zu verstehen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Johannes
Fromme, Werner Sesink: Einleitung (7-12); Werner Sesink: Bildungstheorie und Medienpädagogik - Versuch eines Brückenschlags (13-36); Norbert Meder: Die Luhmannsche Systemtheorie und der Medienbegriff (37-50); Winfried Marotzki, Benjamin Jörissen: Wissen,
Artikulation und Biographie: theoretische Aspekte einer Strukturalen Medienbildung (51-70);
Torsten Meyer: Zwischen Kanal und Lebens-Mittel: pädagogisches Medium und mediologisches Milieu (71-94); Heidi Schelhowe: Digitale Medien als kulturelle Medien: Medien zum
Begreifen wesentlicher Konzepte der Gegenwart (95-114); Rainer Winter: Die Politik der
Aufführung - Interpretative Ethnographie und kritische Pädagogik im 21. Jahrhundert (115128); Birgit Althans, Nino Ferrin: Spielräume des Geschlechtlichen - Sex und Gender im Internet (129-150); Klaus Sachs-Hombach: Marshall McLuhans Medientheorie aus bildwissenschaftlicher Sicht (151-168).
[443-F] Gimmler, Roland, Dr. (Bearbeitung); Six, Ulrike, Prof.Dr. (Leitung):
Medienerziehung im Kindergarten - Entwicklung der medienbezogenen Problemwahrnehmungen und -bewältigungsstrategien von Erzieherinnen und Erziehern
INHALT: Zentrale Ziele: (1) Analyse des in NRW vorliegenden Status Quo der (a) medienpädagogischen Ausbildung von Erzieherinnen und (b) der Medienerziehung im Kindergarten,
einschließlich der Voraussetzungen und Bedingungen aufseiten der Einrichtungen und beteiligten Personen. (2) Vergleich des Status Quo mit der vor knapp zehn Jahren von uns ermittelten Sachlage. Fragestellungen: Inwieweit und wie haben sich curriculare Vorgaben, institutionelle Rahmenbedingungen und Inhalte der Erzieherinnenausbildung gegenüber 1997 verändert? Haben sich die medienpädagogische Praxis im Kindergarten und die hierfür grundlegenden Kenntnisse, Einstellungen und Problemwahrnehmungen der Erzieherinnen bezüglich
Medien, kindlicher Mediennutzung und Medienerziehung im Vergleich zu 1997 verändert?
Und ist Medienerziehung in den nordrhein-westfälischen Kindergärten inzwischen zum Standard geworden? Um dabei auch die Auswirkungen der seither umgesetzten medienpädagogischen Initiativen in NRW berücksichtigen zu können, galt es ebenfalls zu klären, inwieweit
Fortbildungsmaßnahmen von den Zielgruppen zur Kenntnis genommen und tatsächlich auch
genutzt wurden bzw. werden und welche Informations- und Praxismaterialien überhaupt rezipiert und in welchem Umfang in der Praxis verwendet werden. GEOGRAPHISCHER RAUM:
Nordrhein-Westfalen
METHODE: Theoretischer Ansatz: Medienkompetenz und medienpädagogische Kompetenz;
methodischer Ansatz: Erhebung durch verschiedene Teilstudien: schriftliche und mündliche,
qualitative und quantitative Befragungen, Dokumentanalysen. Untersuchungsdesign: Trend,
Zeitreihe; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Dokumentenanalyse, offen (Stichprobe: 2;
Lehrpläne der Erzieherinnen-Ausbildung in NRW von 1996 und 2004; Auswahlverfahren: total). Teilstandardisierte Befragung, telefonisch (Stichprobe: 101 -geplant-, 43 -realisiert-;
Lehrkräfte an Institutionen der Erzieherinnenausbildung, die einen staatlich anerkannten Abschluss anbieten; Auswahlverfahren: total. Stichprobe: 10; Erzieherinnen, die bereits 1997 an
der Untersuchung teilnahmen; Auswahlverfahren: Zufall). Themenzentriertes persönliches Interview, teilstandardisiert (Stichprobe: 45; Erzieherinnen an Kindergärten in NRW; Auswahlverfahren: Zufall). Standardisierte Befragung, telefonisch (Stichprobe: 550; Erzieherinnen an
Kindergärten in NRW; Auswahlverfahren: repräsentativ). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen
des Projekts; Feldarbeit durch ein kommerzielles Umfrageinstitut.
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1.13 Medienpädagogik, Medienarbeit
VERÖFFENTLICHUNGEN: Six, Ulrike; Gimmler, Roland: Die Förderung von Medienkompetenz im Kindergarten. Eine empirische Studie zu Bedingungen und Handlungsformen der
Medienerziehung. Schriftenreihe Medienforschung, Bd. 57. Berlin: Vistas 2007. ISBN 978-389158-459-0. Eine Kurzzusammenfassung der Studie ist unter www.lfm-nrw.de/downloads/
medienkom-kiga-zusamm.pdf abrufbar. 6 S.
ART: BEGINN: 2005-11 ENDE: 2006-10 AUFTRAGGEBER: Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen -LfM- FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Universität Koblenz-Landau Campus Landau, FB 08 Psychologie, IKMS - Institut für Kommunikationspsychologie, Medienpädagogik und Sprechwissenschaft Abt. Kommunikationspsychologie, Medienpädagogik -IKM- (Xylanderstr. 1, 76829 Landau)
KONTAKT: Leiterin (Tel. 06341-9217-14, e-mail: six@ikms-uni-landau.de)
[444-L] Götz, Maya (Hrsg.):
Journalismus mit Jugendlichen für Jugendliche: politische Medienbildung in der Schule,
(Edition TelevIZIon), München: KoPaed 2007, 260 S., ISBN: 978-3-86736-022-7 (Standort: UB
Duisburg(464)-E11/NRKB2618)
INHALT: Inhaltsverzeichnis: 1. Hintergrund: Jugend und Medien: Maya Götz: Jugend: Das
Phantom beschreiben - Erlebnisorientierung, Stile, Szenen und Kombirausch (14-27); Renate
Krist: Die erste Multimediageneration - Die Mediennutzung und Fernsehpräferenzen der 12bis 17-Jährigen (28-43); Alexandra Durner: Politische Medienbildung für die Schule - Die
kritische Auseinandersetzung mit Welt und ihrer medialen Inszenierung (44-55); Maya Götz:
Medien, ja bitte - Politik, nein danke? - Das Grundproblem einer politischen Medienbildung
bei Jugendlichen (56-62); 2. Journalistisches Arbeiten mit Jugendlichen: Alexandra Durner:
Wie lassen sich DVD und CD-ROM "Die Realität der Medien" in der Schule einsetzen? (6486); Helmut Lukesch, Regine Bachmaier, Cathrin Zügner: Im Fernsehen wird alles so gezeigt, wie es in Wirklichkeit ist? - Die quantitative Evaluation der Unterrichtseinheiten 87103); Alexandra Durner: Medienbildung zwischen Organisation, Lebenswelt, Spiel und Wissen - Die qualitative Evaluation der Unterrichtseinheiten (104-129); Eva Schatz: "Das Thema
an sich war o. k., aber ..." - Die Qualitätskriterien Jugendlicher (130-160); Alexandra Durner:
Das Spiel mit Fantasien und Klischees - Die Beiträge von Jugendlichen (161-190); 3. Jugendliche arbeiten mit Profis - Erfahrungen aus den Projekten: Jörg Lösel: blaateen - Das Jugendmagazin auf BR-alpha (192-196); Markus Mörchen, Imke Meier: Kinder ernst nehmen - Wie
PuR (ZDF) seine Zielgruppe in den Redaktionsalltag einbindet (197-205); Wolfgang Gushurst: DASDING (SWR) - Jugendliche für Jugendliche (206-213); Alexandra Durner, Sigrid
Korn: Die "Mainfrankentour" (BR) (214-218); Sabrina Esslinger: Von Patchworkfamilien
und Zwiebeltränen - Die Erfahrungen einer 10. Klasse (219-222); 4. Feedback und Schlussfolgerungen: Alexandra Durner, Maya Götz: Von "viel gelernt" bis "Journalismus ist nicht
immer spannend!" (224-240).
[445-L] Holzwarth, Peter; Niesyto, Horst:
Präsentativer und diskursiver Selbstausdruck junger Migranten und Migrantinnen im
Kontext verschiedener (medien-) kultureller Ressourcen, in: Forum Qualitative
Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, Vol. 9/2008, No. 3, 28 S.
(nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0114-fqs0803101)
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1.13 Medienpädagogik, Medienarbeit
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INHALT: "Der folgende Beitrag stellt den Forschungsansatz 'Eigenproduktionen mit Medien' vor
und konkretisiert ihn am Beispiel eines EU-Projekts CHICAM (Children in Communication
about Migration). Ausgangspunkt ist die Überlegung, dass Kinder und Jugendliche die Chance haben sollten, sich in Forschungskontexten auch mittels Fotos und Videofilmen zu äußern
- ergänzend zu sprachlichen Artikulationsformen. Der Beitrag skizziert zunächst wesentliche
Überlegungen, die sich mit dem Forschungsansatz verbinden. Danach werden am Beispiel
des EU-Projekts Formen des präsentativen und diskursiven Selbstausdrucks in medialen Eigenproduktionen von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund dargestellt. Es
wird aufgezeigt, welche Vorteile eine Öffnung in Bezug auf visuelle Dimensionen sowohl im
Kontext subjektadäquater Forschungsmethoden in der Migrationsforschung als auch im Zusammenhang mit Identitätskonzepten und Selbstnarrationen mit sich bringt. Der abschließende Teil informiert über Analysemethoden (audio-) visueller Materialien, die in Projekten wie
CHICAM angewendet werden." (Autorenreferat)
[446-L] Jewitt, Carey:
Multimodality, media, learning and identity, in: Medien-Journal : Zeitschrift für
Kommunikationskultur, Jg. 32/2008, Nr. 1, S. 31-39
INHALT: Der Beitrag befasst sich mit der Multimodalität der digitalen Medien und deren Bedeutung für das Lernen und die Herausbildung der Persönlichkeit. (KB)
[447-F] Keilhauer, Jan, M.A.; Weißflog, Gregor, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Schorb, Bernd,
Univ.-Prof.Dr.; Schwarz, Reinhold, Prof.Dr. (Leitung):
PID - Perspektiven im Diskurs. Tschechische und deutsche Jugendliche mit Medien aktiv im
Diskurs zur Präimplantationsdiagnostik
INHALT: In diesem transnationalen medienpädagogischen Praxisprojekt wurden Jugendliche aus
Tschechien und Deutschland mit Hilfe der aktiven themenzentrierten Medienarbeit dazu befähigt, sich die komplexen Sachverhalte der Präimplantationsdiagnostik anzueignen: in schulischen Praxisprojekten und gemeinsamen Workshops, durch Expertenvorträge und Onlinediskussionen. Aufbauend auf diesem Wissen haben sie sich kritisch mit den Fakten auseinandergesetzt und einen eigenen Standpunkt zum Thema PID entwickelt. Diesen haben sie in selbstgestalteten Filmen zum Ausdruck gebracht und in verschiedenen Öffentlichkeiten präsentiert.
Damit tragen sie aktiv zum gesellschaftlichen Diskurs über die Präimplantationsdiagnostik
bei und fördern die kritische Auseinandersetzung mit der Problematik. Die im Projekt gesammelten Erfahrungen werden im Sinne der Nachhaltigkeit pädagogisch Tätigen zugänglich gemacht. Am Beispiel der Präimplantationsdiagnostik werden Pädagogen Wege aufgezeigt, wie
Jugendliche in Projekten aktiver Medienarbeit gesellschaftlich relevante und ethisch komplexe Themen bearbeiten können. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland,
Tschechien
ART: BEGINN: 2008-07 ENDE: 2010-08 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung
INSTITUTION: Universität Leipzig, Fak. für Sozialwissenschaften und Philosophie, Institut für
Kommunikations- und Medienwissenschaft Professur für Medienpädagogik und Weiterbildung (Postfach 100920, 04009 Leipzig); Universität Leipzig, Medizinische Fakultät, Institut
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soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1
1.13 Medienpädagogik, Medienarbeit
für Arbeitsmedizin und Sozialmedizin -IfAS- Selbständige Abt. Sozialmedizin (Riemannstr.
32, 04107 Leipzig)
KONTAKT: Keilhauer, Jan (Tel. 0341-9735888, e-mail: keilhau@uni-leipzig.de)
[448-L] Kortmann, Matthias:
Web 2.0 - ein Thema für Soziale Medienarbeit: strukturelle Bedingungen zur Entstehung
von Web 2.0, in: Medien und Erziehung : Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg. 52/2008, H. 3, S.
43-49
INHALT: "Web 2.0 ist ein mediales Dauerthema und wird bei den Internetnutzerinnen und -nutzern zunehmend beliebter. Aus diesem Grund kann sich auch die Medienpädagogik dem Phänomen Web 2.0 nicht verschließen." In seinem Beitrag gibt der Autor zunächst einen Überblick über die Engwicklung der strukturellen Voraussetzungen des Web 2.0 und diskutiert anschließend drei möglichen Anwendungsarten, die auf eine starke Beteiligung der Nutzer und
deren Engagenment, eigene Inhalte zu gestalten, ausgelegt sind: Blogs und Podcasts ("So
denke ich"), FlickR und YouTube ("Das mache ich") und Social Networks ("Das bin ich").
Der Einsatz von Web 2.0 wird exemplarisch am Beispiel des Internetprojekts "netzchecker
2.0" gezeigt. Abschließend wird ein "denkbarer Kurs" zum Kommunikationstraining unter
Einsatz von Web 2.0 kurz präsentiert. (PT2)
[449-L] Lange, Andreas; Theunert, Helga:
Popularkultur und Medien als Sozialisationsagenturen: Jugendliche zwischen souveräneigensinniger und instrumentalisierender Subjektivierung, in: Zeitschrift für Soziologie der
Erziehung und Sozialisation, Jg. 28/2008, H. 3, S. 231-242 (Standort: USB Köln(38)-XG02735;
Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Popularkultur und Medien stellen aufgrund unterschiedlichster gesellschaftlicher Entwicklungen zusehends wichtiger werdende Sozialisationsagenturen dar. Der Beitrag untersucht auf der Angebotsseite das derzeit entstehende 'Medien-Kultur-Ökonomie-Konglomerat'
und rollt die dazu korrespondierenden Entwicklungen auf. Als wichtige, auf das Aneignungshandeln Jugendlicher bezogene Merkmale werden die Medienkonvergenz und Interaktivität
herausgearbeitet. Um das Aneignungsgeschehen konzeptionell zu rahmen, werden sozialisationstheoretische Überlegungen verbunden mit neueren Ansätzen zur Subjektivierung im Jugendalter. Als oftmals übersehene Resultate der Aneignung wird auf die Herausbildung von
Kompetenzen eingegangen, bevor rekonstruiert wird, dass auch der Bereich der Medienaneignung im Jugendalter nicht losgelöst von Strukturen sozialer Ungleichheit zu denken ist. Im
Resümee wird daher für ein Monitoring von Risiken und Chancen der Erweiterung medialer
Räume plädiert." (Autorenreferat)
[450-L] Luca, Renate; Aufenanger, Stefan:
Geschlechtersensible Medienkompetenzförderung: Mediennutzung und Medienkompetenz
von Mädchen und Jungen sowie medienpädagogische Handlungsmöglichkeiten,
(Schriftenreihe Medienforschung der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen, Bd. 58),
Berlin: Vistas Verl. 2007, 259 S., ISBN: 978-3-89158-468-2 (Standort: UB Bonn(5)-2008/5428)
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1.13 Medienpädagogik, Medienarbeit
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INHALT: "Mädchen und Jungen nutzen Medien sehr unterschiedlich. Nutzungsstudien zeigen
beispielsweise, dass Jungen im Vergleich zu Mädchen in ihrer Freizeit lieber den PC nutzen,
Mädchen nehmen demgegenüber eher einmal ein Buch zur Hand. Auch wenn das Fernsehen
Lieblingsmedium beider Geschlechter ist, divergieren die inhaltlichen Präferenzen jedoch
enorm: Während Daily Soaps von den Mädchen wesentlich lieber gesehen werden, liegen die
Vorlieben der Jungen bei Sportsendungen und Actionserien und -cartoons. Mädchen und Jungen unterscheiden sich auch in ihren Kompetenzen im Umgang mit Medien. Mädchen wird
nachgesagt, dass ihre technischen Kompetenzen eher schwächer ausgebildet sind, so dass der
Zugang zum und die Nutzung des PC im Geschlechtervergleich bei ihnen weniger ausgeprägt
ist. Jungen hingegen - so auch die PISA-Studie - scheinen mit Blick auf eine 'kritisch-argumentative Auseinandersetzung' mit Texten weniger lesekompetent als Mädchen. Diese Ausführungen verdeutlichen im Ansatz die unterschiedlichen medialen Präferenzen und Aneignungsweisen von Mädchen und Jungen. Ziel der vorliegenden Studie war es, die wissenschaftlichen Erkenntnisse über die unterschiedlichen Nutzungsgewohnheiten und -kompetenzen systematisch aufzubereiten, um auf dieser Basis Maßnahmen zur Förderung von Medienkompetenz so ausrichten zu können, dass sie den geschlechterspezifischen Fähigkeiten und
Defiziten besser gerecht werden. Über die Auswertung bestehender Forschungsergebnisse
hinaus wurden beispielhaft Praxisprojekte ermittelt, die eine geschlechterhomogene Medienkompetenzförderung umsetzen. Theoretische Befunde und Praxisbeispiele wurden schließlich
kontrastiert, um Bedarfe für die Medienkompetenzforschung und -förderung ableiten zu können. Dabei zeigt sich, dass weniger eine geschlechterspezifische als vielmehr eine geschlechtersensible Medienpädagogik notwendig ist, bei deren Umsetzung unterschiedliche mediale,
personale, soziale und situative Faktoren berücksichtigt werden müssen." (Textauszug)
[451-L] Niesyto, Horst; Ketter, Verena:
Jugendliche und Web 2.0: Nutzung und medienpädagogische Förderung in
bildungsbenachteiligten Milieus, in: Medien und Erziehung : Zeitschrift für Medienpädagogik,
Jg. 52/2008, H. 2, S. 23-29
INHALT: "Es reicht nicht aus, nur auf die technischen, ästhetischen und kommunikativen Potenziale von Web 2.0 hinzuweisen. An der Zielgruppe Jugendliche verdeutlicht der Beitrag soziokulturelle Unterschiede in der Nutzung von Internet und Web 2.0. Am Beispiel einer aktuellen Praxisforschungsstudie werden erste Befunde referiert, die Möglichkeiten einer medienpädagogischen Förderung insbesondere in bildungsbenachteiligten Milieus aufzuzeigen." In
ihrem Beitrag geben die Autoren zunächst eine Übersicht über den aktuellen Forschungsstand
zur Nutzung von Web 2.0 durch Jugendliche. Sie zeigt, dass die Befunde nicht einheitlich
sind. Während in einigen Studien, insbesondere in der JIM-Studie 2007, kein relevanter Unterschied bei der Nutzung des Netzes bezüglich Bildungshintergrund festgestellt wurde, betonen andere Studien verschiedene Aspekte, die auf die Bedeutung bildungsbezogener und soziokultureller Unterschiede für die Art und Weise der Nutzung von Web 2.0 hinweisen. In
dem praxisbezogenen Forschungsprojekt "Medienbildung im Kontext von Web 2.0", das im
Rahmen des Promotionsverfahrens der Autorin entwickelt wurde, wurde untersucht, über
welche Vorerfahrungen Jugendliche mit Web 2.0 verfügen, welche Potenziale Web 2.0 für
Bildung und Lernen in der außerschulischen Jugendbildung bietet und welche Konzepte für
eine handlungsbezogene Medienarbeit mit Web 2.0 zielgruppenspezifisch zu entwickeln sind.
Ergebnisse, die in der explorativen Phase des Projektes gewonnen wurden, werden vorgestellt. (PT2)
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1.13 Medienpädagogik, Medienarbeit
[452-L] Röll, Franz Josef:
Weblogs in der Bildungsarbeit: öffentliche und interpersonale Kommunikation, in: Medien
und Erziehung : Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg. 52/2008, H. 3, S. 58-61
INHALT: "Weblogs eröffnen neue Formen des dezentralisierenden Dialogs und damit neue individuelle und kollektive Kommunikationsformen. Es werden vier Nutzungsformen von Weblogs näher betrachtet: öffentliche und interpersonale Kommunikation, Identitätsarbeit und
Wissensgenerierung. Weblogs sind demnach ein Instrument des Informations-, Beziehungs-,
Identitäts- und Wissensmanagements." In seinem Beitrag behandelt der Autor die vier Dimensionen von Weblogs und skizziert jeweils, wie die Nutzungsformen in die Bildungsarbeit
einbezogen werden können. (PT2)
[453-L] Sander, Ekkehard; Lange, Andreas:
"Die Jungs habe ich über Lokalisten kennen gelernt": virtuelle Freundschaften oder
Intensivierung der örtlichen Vernetzung unter Gleichaltrigen?, in: Medien und Erziehung :
Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg. 52/2008, H. 3, S. 24-31
INHALT: "Elektronisch basierte 'Soziale Netzwerke' boomen. Damit rücken in den öffentlichen
Diskussionen die Fragen nach der ökonomischen Verwertung ebenso in den Vordergrund wie
die damit verbundenen Probleme des Datenschutzes. Unter einer medienpädagogischen und
jugendsoziologischen Perspektive geht es um die Risiken und Chancen für die Jugendlichen.
Der Beitrag rekonstruiert, wie heranwachende Jungen und Mädchen die neuen Möglichkeiten
der elektronisch lancierten lokalen Netzwerke in ihren sozialen Beziehungen nutzen und wie
sie diese einschätzen." Der Beitrag basiert auf einer empirischen Studie mit 13- bis 16-jährigen Jugendlichen aus dem Großraum München, die nach ihren positiven und negativen Erfahrungen bezüglich der Unterstützungsleistungen von lokalen Netzen in Freundschaften und
Peerbeziehungen befragt wurden. Es wurden vier Gruppendiskussionen und 16 Einzelinterviews geführt. In dem Beitrag werden die gewonnenen Erkenntnisse vorgestellt und diskutiert. (PT2)
[454-L] Schell, Fred (Interviewter):
Aktive Medienarbeit im Zeitalter des partizipativen Netzes, in: Medien und Erziehung :
Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg. 52/2008, H. 2, S. 9-12
INHALT: "Im Kontext von Web 2.0 hervorgehobene mediale Potenziale zur Aktivierung der Individuen und zur Förderung ihrer Partizipation an gesellschaftlichen Prozessen wurden bereits lange vor der Entfaltung der aktuellen Medienanwendungen erkannt und auch in der
praktischen medienpädagogischen Arbeit berücksichtigt." Im Gespräch mit "einem der Pioniere der Aktiven Medienarbeit" wird zunächst daran erinnert, dass die Forderung der Beteiligung der Mediennutzer an der Medienproduktion nicht neu ist und dass in der Medienpädagogik Erfahrungen mit handlungsorientierter Medienarbeit seit langer Zeit vorliegen. Wie man
diese Erfahrungen für die pädagogische Arbeit mit Anwendungen des Web 2.0 nutzen kann,
wird diskutiert: Schaffung von Zugangsmöglichkeiten zum Netz für Heranwachsende aus bildungs- und sozial benachteiligten Milieus, Bereitstellung von Handlungsräumen, in denen Jugendliche gemeinsame Medienerfahrungen machen können sowie fachliche und pädagogische Betreuung bei der aktiven Nutzung der Angebote. Ziel ist es, die Medien als Mittel der
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1.13 Medienpädagogik, Medienarbeit
249
Kommunikation und der gesellschaftlichen Partizipation zu nutzen. Dieses Ziel ist nicht neu,
Web 2.0 bietet aber neue Potenziale für Aktive Medienarbeit. (PT2)
[455-L] Theunert, Helga; Gebel, Christa:
Jugendmedienschutz: erhebliche Kritik aus der Alltagsperspektive, in: Medien und Erziehung
: Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg. 52/2008, H. 1, S. 18-25
INHALT: Das innere System des Jugendschutzes in Deutschland garantiert nicht, dass die Regelungen im Medienalltag befolgt werden. Zwei Begründungszusammenhänge können angeführt werden: Eltern, als Verantwortliche für das Medienverhalten der Kinder und die Individualisierung des Medienhandelns. Um die Unzulänglichkeiten des gegenwärtigen Jugendmedienschutzes identifizieren und Hinweise auf Bedingungsgefüge der Schutzdefizite aufzeigen
zu können, führte das Institut für Medienpädagogik JFF eine "qualitative Untersuchung zum
Umgang exemplarischer Endverbraucher mit dem Jugendmedienschutz durch". In die Studie
waren Eltern von 6- bis 17-Jährigen aus 15 Familien, davon unabhängig wurden 18 Jugendliche, jeweils aus hohen und niedrigen Bildungsmilieus befragt. In ihrem Beitrag stellen die
Autorinnen die Studie und ihre Befunde vor. Obwohl klare Akzeptanz des Jugendmedienschutzes durch die Eltern und Jugendliche bestätigt wurde, besteht bei seiner Umsetzung in
den Medienalltag ein "erheblicher Optimierungsbedarf". (PT)
[456-L] Tillmann, Angela:
Identitätsspielraum Internet: Lernprozesse und Selbstbildungspraktiken von Mädchen und
jungen Frauen in der virtuellen Welt, (Geschlechterforschung), Weinheim: Juventa Verl. 2008,
231 S., ISBN: 978-3-7799-1320-7 (Standort: UB Bonn(5)-2008/5165)
INHALT: Gegenstand der Untersuchung ist ein virtuelles, insbesondere für den außerschulischen
Bereich konzipiertes Angebot für Mädchen ("LizzyNet"), das die Verfasserin zunächst vorstellt. Von der Konzeption her nimmt LizzyNet Bezug auf (de-) konstruktivistische Geschlechtertheorien und davon beeinflusste neuere Ansätze zur Mädchenarbeit. Die Untersuchung basiert auf einer qualitativen Inhaltsanalyse. Im Mittelpunkt stehen Qualitäten und
Funktionen von Online-Beziehungen und Online-Netzwerken in ihrer Bedeutung für Identitätsarbeit. Das Internet wird als "Identitätsraum" konzeptualisiert und auf seine identitätsstiftende Funktion hin befragt. Mit Hilfe des "paradigmatischen Modells" von Strauss und Corbin werden die Verbindungen zwischen den Bedingungen der Internet- und LizzyNet-Nutzung, den Handlungsstrategien, den beeinflussenden Faktoren und den Konsequenzen gezeigt. Anschließend werden die Schlüsselkategorien dann in Hinblick auf die Kernkategorie
"Identitätsspielräume" geordnet. Abschließend werden Konsequenzen für die pädagogische
Arbeit formuliert. Die Untersuchung zeigt, dass die auf LizzyNet identifizierten Identitätsspielräume informelle Lernprozesse und Formen von Identitätsarbeit ermöglichen, auf die das
sozialräumliche Umfeld bisher wenig Einfluss nimmt. (ICE2)
250
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1
1.14 Öffentliche Meinung, Meinungsforschung
1.14
Öffentliche Meinung, Meinungsforschung
[457-L] Baden, Christian; Vreese, Claes H. de:
Making sense: a reconstruction of people's understandings of the European constitutional
referendum in the Netherlands, in: Communications : the European Journal of Communication
Research, Vol. 33/2008, No. 2, S. 117-145 (Standort: USB Köln(38)-MXA00767; Kopie über den
Literaturdienst erhältlich; www.reference-global.com/toc/comm/33/2)
INHALT: Der Beitrag untersucht, wie sich die Wähler das niederländische Referendum zur EUVerfassung zusammenreimen. Auf der Grundlage einer Reihe von Interviews mit Fokusgruppen wird identifiziert, auf welchen Informationen die Menschen ihr Verständnis begründeten
und es wird den Beziehungen nachgegangen, die sie zwischen ihren eigenen Einschätzungen
ihres Wahlverhaltens ziehen. Aus der Perspektive der Herstellung kognitiver Verbindungen
zur Konstruktion von Meinungen werden Modelle menschlicher Überlegungen als Pfade
durch semantische Netzwerke konstruiert. Es zeigt sich, das es ein hohes Maß an Übereinstimmung bezüglich des Wissens gab, das diesen Konstrukten zugrunde lag, dass aber die
Menschen diese Information sehr unterschiedlich nutzten. Sie wählten strategisch Bezugsrahmen ihrer informationellen Umgebung aus und ordneten Gegenargumente so ein, dass sie in
ihre Konstrukte passten. Wähler, die mit Ja votierten und Wähler, die mit Nein votierten,
machten systematisch von zusätzlichen unterschiedlichen Informationen Gebrauch und versuchten gleichzeitig ihre spezifischen Bedenken bei ihrer Einschätzung zu personalisieren.
Das Verständnis der Menschen wird auf diese Weise durch den öffentlichen Diskurs informiert und eingeschränkt, aber keinesfalls durch diesen determiniert. Der Beitrag plädiert angesichts der Aktivität und Kreativität der Wähler für eine stärkere Betonung der Rezipientenperspektive in der politischen Kommunikationsforschung. (UNübers.)
[458-L] Ettinger, Patrik; Udris, Linards:
Die Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus: Deutung und Wertung eines sozialen
Phänomens in der öffentlichen Kommunikation, in: Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.): Die Natur
der Gesellschaft : Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in
Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2008, S. 5551-5566, ISBN: 978-3593-38440-5
INHALT: "Die öffentliche gesellschaftliche Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus ist ein
sehr diskontinuierliches Phänomen und entzündet sich in der Regel an wenigen resonanzstarken Skandalereignissen. Der Beitrag hat zum Ziel, Ursachen für diese diskontinuierliche gesellschaftliche Auseinandersetzung mit dem Rechtsextremismus zu erfassen und mögliche
Folgen zu reflektieren. Die empirische Basis für die Analyse der Ursachen, Dynamiken und
Regularitäten solcher Thematisierungswellen des Rechtsextremismus bilden Daten zur öffentlichen Kommunikation, die durch eine umfassende Inhaltsanalyse aller für die gesellschaftliche Bewertung des Rechtsextremismus relevanten massenmedialen und parlamentarischen
Diskussionen seit 1998 in der Schweiz gewonnen wurden. Auf der Basis dieser Daten werden
drei Fragen diskutiert. Erstens: Inwieweit sind diese Skandalisierungswellen Ausdruck einer
gesellschaftlichen Sensibilisierung für das Phänomen Rechtsextremismus? Als Indikatoren
für die Diskussion dieser These dienen den Verfassern einerseits die Nachhaltigkeit der öffentlichen Kommunikation über Rechtsextremismus und andererseits ihr Differenzierungs-
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1.14 Öffentliche Meinung, Meinungsforschung
251
grad. Zweitens: Inwieweit sind diese Skandalisierungswellen getrieben durch eine befürchtete
resp. bereits beobachtete Diffusion rechtsextremer Deutungsmuster in die Mitte der Gesellschaft? Als wichtigster Indikator hierfür ist die Verwendung rigider Differenzsemantiken
durch definitionsmächtige etablierte Akteure zu nennen, die rechtsextreme Deutungsmuster
erst anschlussfähig machen. Drittens: Inwieweit sind diese Skandalisierungswellen zurückzuführen auf Veränderungen der Strukturen und Bedingungen der öffentlichen Kommunikation
selbst, die als Effekte des neuen Strukturwandels der Öffentlichkeit beschrieben werden? Im
Licht der Strukturwandelsthese sind die Skandalisierungswellen und der 'medienplebiszitäre'
Druck auf das politische System vor allem durch die Ökonomie der Aufmerksamkeitsgenerierung zu erklären - ein Prozess, der zu Aktionismus verführt und die Nachhaltigkeit der politischen Moral zu entwerten droht." (Autorenreferat)
[459-L] Krause, Norbert:
Die Debatte um Studiengebühren: systematische Rekonstruktion eines rapiden
Meinungswandels, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2008, 204 S., ISBN: 978-3-531-15901-0
INHALT: "In den Jahren zwischen 1993 und 2005 hat ein massiver Wandel der öffentlichen Meinung zur Frage der Studiengebühren stattgefunden. Diese Meinungsentwicklung, die letztlich
zu einer breiten Befürwortung von Studiengebühren geführt hat, zeichnet Norbert Krause mit
Hilfe einer Analyse von etwa 1000 Artikeln der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und der
Süddeutschen Zeitung nach. Er zeigt beispielsweise, wie sich das Argumentationsrepertoire
der Befürworter kontinuierlich erweitert hat, während das der Gegner stagnierte oder gar
schrumpfte. Auf Grundlage dieser Medienanalyse hat der Autor qualitative Interviews geführt, u. a. mit dem ehemaligen Präsidenten der Hochschulrektorenkonferenz Klaus Landfried
und der früheren Bildungsministerin Edelgard Bulmahn. Anhand der gewonnenen Aussagen
werden verschiedene Thesen entwickelt, die den Meinungswandel zum Thema der Studiengebühren erklären können." (Autorenreferat)
[460-L] Meißner, Stefan:
Personalisierter Massenkonsum und das Internet, in: Dominik Schrage, Markus R. Friederici
(Hrsg.): Zwischen Methodenpluralismus und Datenhandel : zur Soziologie der kommerziellen
Konsumforschung, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2008, S. 143-166, ISBN: 978-3-53115470-1
INHALT: "Stefan Meißner untersucht die Herausforderungen, mit denen die kommerzielle Konsumforschung durch das Internet konfrontiert ist, in einer mediensoziologischen Perspektive.
Im Zentrum seines Beitrags steht die Frage, inwieweit die kommunikationstheoretischen Modelle, an denen sich die Konsumforschung bislang orientierte, angesichts des Internet noch
haltbar sind. Seine Prognose ist, dass gerade die unüberschaubare Masse von Daten, welche
die Internetnutzung produziert und die einer Vielzahl von Interessierten - oftmals ohne den
Beitrag professioneller Markforscher - zugänglich sind, die lange Zeit vorherrschende Vorstellung deplausibilisiere, dass Informationen über das Verbraucherverhalten ein knappes Gut
seien. Dies stelle auch den oftmals an die Marktforschung herangetragenen Anspruch in Frage, dass das Verhältnis von Unternehmen und Konsumenten mit ihrer Hilfe steuerbar(er) werde." (Autorenreferat)
252
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1.14 Öffentliche Meinung, Meinungsforschung
[461-L] Palme, Imma:
Sozialstaat und öffentliche Meinung, in: Anton Pelinka (Hrsg.): Wie sozial kann unsere Welt
sein?, Wien: ÖGB-Verl., 2005, S. 328-344, ISBN: 3-7035-1061-7 (Standort: Bonn F.-EbertStiftung(Bo133)-C05-01482)
INHALT: Das österreichische Institut für empirische Sozialforschung (IFES) wiederholte im Februar 2005 eine Studie aus dem Jahr 1976 über die Einstellungen der Bevölkerung zum Sozialstaat und zur Sozialversicherung. Die Befragungsergebnisse zeigen, dass die österreichische
Bevölkerung auch heute wie vor 30 Jahren eine sozialstaatliche Absicherung als Schutz vor
Arbeitslosigkeit, Krankheit, Alter und Armut befürwortet. Die Autorin stellt in ihrem Beitrag
die einzelnen Ergebnisse anhand tabellarischer Übersichten vor, die folgende Bereiche umfassen: Einstellung zur Sozialversicherung, sozialpolitische Aufgabenbereiche, Finanzierung der
Krankenversicherung, allgemeine Zufriedenheit mit dem Sozialstaat und seiner Lenkungsfunktion, Wichtigkeit und Bedrohung verschiedener sozialer Bereiche (z.B. Gesundheitswesen, Schulwesen, Kinderbetreuung vorschulische Förderung der Kinder und Familienförderung), Finanzierung der Pensionsversicherung, Bereitschaft zur Selbstbeteiligung bei öffentlichen Leistungen sowie Wichtigkeit des Sozialstaates und Bedrohung des Wohlstandes. (ICI)
[462-L] Smeenk, Sanne G.A.; Selm, Martine van; Eisinga, Rob:
Web surveying academics in six European countries, in: Communications : the European
Journal of Communication Research, Vol. 33/2008, No. 2, S. 191-210 (Standort: USB Köln(38)MXA00767; Kopie über den Literaturdienst erhältlich;
www.reference-global.com/toc/comm/33/2)
INHALT: Das Internet wird zunehmend als Instrument und Plattform für Umfrageforschung verwendet. Es wurden mehrere Prinzipien entwickelt, wie man mit den neuen Herausforderungen, denen sich Forscher, die Online-Umfragen durchführen, stellen müssen, umgehen soll.
In dem Beitrag werden einige dieser Herausforderungen, die in den einzelnen Phasen einer
internetbasierten Umfrage, die 2004/2005 unter nahezu 10.000 Probanden in sechs europäischen Ländern durchgeführt wurde, diskutiert. Es wird beschrieben, wie und in welchem Ausmaß die Prinzipien und Methoden von Online-Umfragen zur Bewältigung der Herausforderungen zur Anwendung kamen. Dies reicht von der Gestaltung repräsentativer Bezugsrahmen, der Fragebogenkonstruktion, dem Ansprechen potentieller Probanden, der Fragebogenverteilung und der Verbesserung der Rücklaufquote bis zur Abklärung von Daten und der Datenverarbeitung. Da wo es relevant ist, werden auch die Unterschiede zwischen den sechs beteiligten Ländern angesprochen. Der Beitrag kommt zu dem Schluss, dass die meisten, wen
nicht alle Probleme, die bei Online-Umfragen auftreten, gelöst werden können, wenn man die
Prinzipien beachtet, die auch für konventionelle Umfragen gelten. (UNübers.)
1.15
Sonstiges
[463-L] Burd, Gene:
The mediated metropolis as medium and message, in: International Communication Gazette,
Vol. 70/2008, No. 3-4, S. 209-222 (gaz.sagepub.com/content/vol70/issue3-4/)
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1.15 Sonstiges
253
INHALT: Städte und Kommunikation bilden eine historische Einheit und die neuen Kommunikationstechnologien und die Globalisierung verändern die Grenzen multizentrierter, multikultureller und multimedialer städtischer Regionen. Die 'kommunikative Stadt' ist ein Medium mit
einem traditionellen lokalen und internen Raum und Platz, das gleichzeitig seine Botschaft in
einen externen virtuellen Cyberspace übermittelt. Die Auswirkungen sozialer Unterschiede
und medialer Konvergenz auf die urbane Identität werfen Fragen nach dem Konsens, dem
Gemeinschaftssinn und der 'kommunikativen' Funktion einer Stadt auf, wenn diese in einer
neuen urbanen Geographie digitalisiert, entmaterialisiert und entterritorisiert werden. (UNübers.)
[464-L] Garzone, Giuliana; Sarangi, Srikant (Hrsg.):
Discourse, ideology and specialized communication, (Linguistic insights ; studies in language
and communication, Vol. 33), Bern: P. Lang 2008, 494 S., ISBN: 978-3-03910-888-6 (Standort:
THB Aachen(82)-Nk525-33)
INHALT: "This book approaches the issue of ideology in specialized communication in professional, institutional and disciplinary settings across domains as diverse as law, healthcare,
corporate management, migration, NGOs, etc. What unites the contributors is their commitment to a discourse view of language use, i.e., the view that organisational and professional
practices are rooted in social, ideological orders, although a variety of perspectives on the exact nature of the relationship between ideology and discourse can be discerned in individual
chapters. The acts of interpretation - by participants and analysts alike - are invested in ideology, explicitly or implicitly. This manifest / hidden duality surrounding ideology-in-discourse constitutes the main focus. Challenging the traditional presumption of objectivity, impersonality and non-involvement that has often characterized research on Language for Specific
Purposes, this book demonstrates how the specialized communication setting is a critical site
where ideology is intrinsically embodied in discursive practices." (author's abstract). Contents: Giulina Garzone, Srikant Sarangi: Discourse, Ideology and Specialized Communication: a Critical Introduction (9-38); Srikant Sarnggi: Other-orientation in Patient-centred Healthcare Communication: Unveiled Ideology or Discoursal Ecology? (39-72); Giuseppina Cortese: The right to be just other children: protectionist and liberationist ideologies in the discourse of children's rights (73-100); Donella Antelmi: Manifest ideology and hidden ideology
in legal language: definitions and terms (101-118); Chiara Degano: 'Good' and 'Bad' subjects:
ideology in social research (119-140); Marc Silver: Rethinking 'Ideology': a critical analysis
of how historians read and respond to ideology (141-164); James Archibald: Responsible mediation or communicating the true message across the cultural divide (165-180); Francesca
Bargiela-Chiappin, Elisa Turra: Organizational change from old to new economy: exploring
consensus and conflict in business meetings (181-206); Gina Poncini, Lorene Hiris: When
(un)ethical behavior is an issue for the industry: n examination of CEO letters of securities
brokerage firms (207-232); Sylvain Dieltjens, Priscilla Heynderickx: Strategic uses of the
pronoun We in business communication (233-250); Estrella Montolío Duran: Advising without cmmitting: the use of argumentative reservation in texts written by consultants (251276); John Douthwaite: Gender and ideology in advertising (277-310); Robin Anderson: Genre bending in economic journalism: an analysis of the Lex Column in the 'Financial Times'
(311-334); Maria Freddi: Ideology and ethics in the discourse of designers: a Corpus Study
(335-378); Paola Catenaccio: De-humanising the alien: the construction of migrants' rights in
EU legislation (355-378); Davide Mazzi: The rhetoric of judicial texts: the interplay of repor-
254
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1.15 Sonstiges
ted argumentation and the judge's argumentative voice (379-400); Lidia de Michelis: "A forward-looking country": BritainTM and the unbearable lightness of 'Corporate' national identity (401-432); Antonio Pinna: Evaluation and ideology in political discourse: the Use of modal
verbs in G. W. Bush's presidential speeches (433-452); Alison Duguid: Men at work: how
those at number 10 construct their working identity (453-484).
[465-L] Grau, Alexander:
Mission auf Sendung, in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 12/2008, H.
2, S. 18-23
INHALT: "Medien und Religion waren schon immer untrennbar miteinander verbunden. So sind
Religionen schon aus Gründen der Kommunikation und Identitätsbildung auf mediale Vermittlung angewiesen. Zugleich haben religiöse Konzepte unser Verständnis von Medien entscheidend geprägt. Dies zeigt sich nicht zuletzt an unserem Umgang mit Bildern und unserer
Vorstellung von Medienpädagogik und Medienpsychologie." In seinem Beitrag fasst der Autor die Entwicklung der religiösen Konzepte und den Stellenwert der Medien für ihre Vermittlung zusammen. (PT2)
[466-L] Kiening, Christian (Hrsg.):
Mediale Gegenwärtigkeit, (Medienwandel - Medienwechsel - Medienwissen, Bd. 1), Zürich:
Chronos Verl. 2007, 329 S., ISBN: 978-3-03-400873-0 (Standort: UB Mannheim(180)2007A6460)
INHALT: "Wir leben in einer medial geprägten Gegenwart. Medien bestimmen, was uns sinnlich
gegeben ist. Sie beeinflussen, was uns als Wirklichkeit erscheint. Sie lassen räumlich und
zeitlich Entferntes gegenwärtig werden. Doch wie gelingt ihnen dies? Und welche Gegenwärtigkeit ist es, die sie herstellen? Der vorliegende Band sucht Antworten auf diese Fragen, indem er auf die Geschichte medialer Präsenzphantasmen blickt: auf antike Epiphanien in Kultbild und Tragödie, mittelalterliche Diskussionen der Eucharistie, neuzeitliche Emphatisierungen des Kunstwerks und moderne Verheißungen einer neuen Sinnlichkeit." (Autorenreferat).
Inhaltsverzeichnis: Christian Kiening: Mediale Gegenwärtigkeit. Paradigmen - Semantiken Effekte (9-70); Hans Ulrich Gumbrecht: Is There a Problem With "Authentic Presence"? (7180); Dieter Mersch: Absentia in praesentia. Negative Medialität (81-94); Uwe Wirth: Die Interferenz von Performativität und Indexikalität bei der Erzeugung von Aufmerksamkeit (95110); Angelika Linke: Das Schielen auf den Dritten. Zur konfigurativen Bestimmtheit von
Kommunikation (111-126); Adrian Stähli: Die mediale Präsenz des Bildes oder: Was meinen
wir eigentlich genau damit, wenn wir danach fragen, was ein Bild sei? (127-146); Ulrich Johannes Beil: Bedecken, Beflecken, Beschwören. Präsenzeffekte in der Antigone des Sophokles (147-178); Marc-Aeilko Aris: Quid sumit mus? Präsenz (in) der Eucharistie (179-192);
Burkhard Hasebrink: Diesseits? Eucharistie bei Meister Eckhart im Kontext der Debatte um
'Präsenzkultur' (193-206); Susanne Reichlin: Erzählen vom magischen Augenblick. Präsenzeffekte in Jörg Wickrams Goldtfaden (207-224); Lothar van Laak: Nachahmung nach der
Nachahmungsästhetik. Mimesis und Präsenz bei Karl Philipp Moritz (225-242); Barbara
Straumann: Präsenz und Resonanz. Stimme in Germaine de Staels Corinne ou l'Italie (243264); Sabine Schneider: Die stumme Sprache der Dinge. Eine andere Moderne in der Erzählliteratur des 19. Jahrhunderts (265-282); Margrit Tröhler: Die sinnliche Präsenz der Dinge
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1.15 Sonstiges
255
oder: die skeptische Versöhnung mit der Moderne durch den Film (283-306); Alexandra Kleihus: Zum Problem der Präsenz in Sporterzählungen von Siegfried Lenz, Uwe Johnson und
Alan Sillitoe (307-324).
[467-F] Klemm, Matthias, M.A.; Weyand, Jan, Dr.; Kolber, Aysel (Bearbeitung); Engelhardt, Michael von, Prof.Dr.; Gruber, Ilja, Prof.Dr.; Wenzel, Ulrich, Dr. (Leitung):
Kultur, Öffentlichkeit, Kommunikation. Inter- und intrakulturelle Gesundheitsdiskurse in
der Stadt
INHALT: Das Projekt untersucht unterschiedlichen Formen öffentlicher Kommunikation über
Gesundheit in Erlangen. Dabei ist insbesondere die Kommunikation von Angehörigen unterschiedlicher Professionen, Generationen und Kulturen von Interesse. In diesem Zusammenhang werden auch Interviews mit unterschiedlichen Berufsgruppen durchgeführt. In der soziologischen Theorie wird die Frage nach einer angemessenen Beschreibung der öffentlichen
Kommunikation zwischen diesen Gruppen unterschiedlich beantwortet. Eine empirisch fundierte Untersuchung von stadtöffentlichen Gesundheitskommunikationen soll hier zur Klärung beitragen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Erlangen, Bayern
METHODE: Qualitative Sozialforschung; rekonstruktives Verfahren (Sequenzanalyse). Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Befragung, mündlich; Einzelinterview;
Gruppendiskussion; Expertengespräch; Qualitatives Interview. Beobachtung, teilnehmend.
Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Wenzel, Ulrich; Weyand, Jan: Integration durch Öffentlichkeitsbteiligung? in: Deutsches Institut für Urbanistik (Hrsg.): Die Zukunft lokaler Demokratie. Opladen: Leske & Budrich 2006. S. 123-158.+++Haus der Zukunft: Erlangen 2030. Projektbericht. Erlangen 2005.
ART: BEGINN: 2001-10 ENDE: 2003-03 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Bildung
und Forschung FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Universität Erlangen-Nürnberg, Philosophische Fakultät und Fachbereich Theologie, Institut für Soziologie (Kochstr. 4, 91054 Erlangen)
KONTAKT: Weyand, Jan (Dr. Tel. 09131-8522086, e-mail: jnweyand@phil.uni-erlangen.de)
[468-L] Knoblauch, Hubert:
Die populäre Religion, in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 12/2008, H.
2, S. 42-47
INHALT: "Religion ist nicht nur medial präsent, sie hat auch Züge der Populärkultur in sich aufgenommen. Durch die damit einhergehende Entgrenzung religiöser Kommunikation verwischt zunehmend die Trennung von Popkultur und Religion. Dabei entsteht eine neue soziale Form der Religiosität, die die Kluft von Privatheit und Öffentlichkeit überschreitet und traditionelle religiöse Formen durchsetzt und ergänzt." In dem Beitrag erläutert der Autor seine
Thesen und illustriert sie anhand aktueller Entwicklungen. Mit dem Begriff der populären Religion weist er darauf hin, dass neben den herkömmlichen kirchlichen Ausprägungen der Religion eine neue soziale Form der Religion getreten ist. Sie ist nicht mehr beschränkt auf den
Ausschnitt der Kultur, der von den Kirchen geprägt wird, sondern diffundiert in die öffentliche Kultur. Gleichzeitig wirkt die populäre Kultur auf die religiöse Kommunikation, was bei
der Eventisierung der religiösen Zeremonie sichtbar wird. (PT2)
256
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1.15 Sonstiges
[469-L] Kümmel-Schnur, Albert; Schröter, Jens (Hrsg.):
Äther: ein Medium der Moderne, (Medienumbrüche, Bd. 19), Bielefeld: transcript Verl. 2008,
401 S., ISBN: 978-3-89942-610-6 (Standort: UB Bonn(5)-2008/4998)
INHALT: Inhaltsverzeichnis: Albert Kümmel-Schnur: Einleitung. Äther als Thema der Medienwissenschaft? (13-28); Stefan Kramer: Äther: Und es gibt ihn doch... Desontologisierte Überlegungen zur Immanenz der Medien (33-53); Frank Furtwängler: An Nichts denken müssen.
Über den Äther und die Medienwissenschaft vor einer Medienwissenschaft (57-70); Tristan
Thielmann: Die Wiederkehr des Raummediums Äther (75-95); Christian Kassung, Marius
Hug: Der Raum des Äthers. Wissensarchitekturen - Wissenschaftsarchitekturen (99-129);
Antje Pfannkuchen: Ezra Pounds Vortex im Äther der Kunst (133-157); Jürgen Stöhr:
"Äther" und "Sinn" - Ein Sprung als Präzedenzfall (161-200); Alexandra Lembert: Nebulose
Gefilde. Äther in der britischen Literatur um 1900 (205-222); Holger Steinmann: "Der Pfad
ist keinem bezeichnet". Zur Umschreibung des Äthers bei Hölderlin und Poe (227-250); Laurence A. Rickels: Dem Schleier gleich (255-272); Wolfgang Hagen: Veronica on TV. Ikonographien im Äther - Baraduc... Beckett (277-310); Stefan Rieger: Im Äther der Intuition. Reichenbachs Lehre vom Od und die Kulturtheorie (315-335); Albert Kümmel-Schnur: "Ein
Körnlein war's" - Fechners Totengeister (1836/1866) (339-362); Jens Schröter: Der Äther des
Sozialen. Anmerkungen zu Bruno Latours Einstein-Rezeption (367-393).
[470-L] Peters, Hans Peter; Heinrichs, Harald; Jung, Arlena; Kallfass, Monika; Petersen, Imme:
Medialisierung der Wissenschaft als Voraussetzung ihrer Legitimierung und politischen
Relevanz, in: Renate Mayntz, Friedhelm Neidhardt, Peter Weingart, Ulrich Wengenroth (Hrsg.):
Wissensproduktion und Wissenstransfer : Wissen im Spannungsfeld von Wissenschaft, Politik
und Öffentlichkeit, Bielefeld: transcript Verl., 2008, S. 269-292, ISBN: 978-3-89942-834-6
INHALT: Die Medialisierung der Politik erzwingt nach der These der Autoren auch eine Medialisierung der Wissenschaft als Voraussetzung ihrer Legitimierung und aufgrund der politischen Wirksamkeit von wissenschaftlichen Expertisen. Im Interface von Wissenschaft und
Medien sind Anpassungen an die medialen Erwartungen festzustellen und diese Medienorientierung hat wiederum Einflussnahmen der Wissenschaft auf die Politik zur Folge. Die Autoren berichten aus dem Forschungsprojekt "Integration wissenschaftlicher Expertise in medienvermittelte öffentliche Diskurse" (INWEDIS), das am Beispiel der biomedizinischen Forschungsfelder Stammzellforschung und Epidemiologie folgende Themen untersuchte: (1) die
Anpassung der Wissenschaft an die Erfordernisse medialer Kommunikation seitens der Wissenschaftsorganisationen und Wissenschaftler, (2) das mediale Konstrukt von Wissenschaft
hinsichtlich der Legitimität wissenschaftlicher Geltungsansprüche als Grundlage politischer
Regulation und (3) die medialen Einflusspfade, über welche die Wissenschaft potentiell Eingang in den Politikprozess findet. Hierzu wurden knapp 400 deutsche Stammzellforscher und
Epidemiologen schriftlich befragt, 20 Leitfadeninterviews mit Pressestellenleitern wissenschaftlicher Einrichtungen durchgeführt, rund 240 Zeitungsartikel zur Stammzellforschung
und Epidemiologie ausgewertet und 40 Personen aus dem politisch-administrativen System
interviewt.(ICI2)
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1.15 Sonstiges
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[471-L] Rolf, Gabriele; Zwick, Markus; Wagner, Gert G. (Hrsg.):
Fortschritte der informationellen Infrastruktur in Deutschland: Festschrift für Johann
Hahlen zum 65. Geburtstag und Hans-Jürgen Krupp zum 75. Geburtstag, Baden-Baden:
Nomos Verl.-Ges. 2008, 446 S., ISBN: 978-3-8329-3540-5
INHALT: "Die informationelle Infrastruktur hat sich in Deutschland in den letzten zehn Jahren in
nicht erwarteter Weise deutlich positiv weiter entwickelt. Die Mikrodaten stehen über die
Forschungsdatenzentren der großen Datenproduzenten der Wissenschaft zur Verfügung. Die
Einzeldaten von Personen, Haushalten und Unternehmen werden in anonymisierter Form
breit und erfolgreich genutzt. Die Festschrift ehrt mit Herrn Prof. Krupp und Herrn Staatssekretär a.D. Hahlen zwei Persönlichkeiten, die in herausragender Weise diesen Prozess geprägt
haben. Als gemeinsame Vorsitzende der Kommission zur Verbesserung der informationellen
Infrastruktur zwischen Wissenschaft und Statistik haben sie gemeinsam mit ihrer Arbeit die
heute schon fast selbstverständlichen Forschungsdatenzentren, aber auch den Rat für Sozialund Wirtschaftsdaten erst ermöglicht. Die 23 aktuellen Beiträge der Festschrift erlauben einen
breiten Blick auf die informationelle Infrastruktur in Deutschland." (Autorenreferat)
[472-L] Schmitt, Alexander:
Normen für Deutschland, Europa und die ganze Welt?: prinzipiengeleitete Überlegungen
zum gegenwärtigen Stand transnationaler interner Unternehmenskommunikation, in:
Zeitschrift für Kommunikationsökologie und Medienethik, Jg. 19/2007, Nr. 1, S. 30-34
INHALT: Im Rahmen der Forschungsfragen zur Unternehmenskommunikation "gewinnt die ethische Dimension interner Kommunikation im Unternehmen und ihre Erforschung zunehmend
an Bedeutung." Innerhalb der Unternehmensethik hat dabei die interne Kommunikation die
Zufriedenheit der einzelnen Mitarbeiter im Blick. Vor diesem Hintergrund analysiert der Beitrag zunächst die Gleichheit bzw. Differenz kulturellen Strebens und die Differenzen kultureller Normen. Danach werden diverse Instrumente für eine gelingende interne Unternehmenskommunikation und Unternehmenskultur vorgestellt. Abschließend werden konkrete Vorschläge für Kodizes in der internen Unternehmenskommunikation erläutert und eine Bewertung der derzeitigen Unternehmenspraxis vorgenommen. Fazit: "Im Moment verfügen die
Unternehmen weder über einheitliche ethische Standards der Unternehmenskommunikation,
noch über einheitliche Werte-Definitionen." Vereinbarungen wie der "Deutsche Corporate
Governance Kodex" oder das "Netzwerk CSR-Europe" sind erste Schritte für Vereinbarungen, die nicht mehr vom einzelnen Unternehmen, sondern vernetzt für alle (teilnehmenden)
Unternehmen Gültigkeit beanspruchen. (RG)
[473-L] Stock, Wolfgang G.; Stock, Mechtild:
Wissensrepräsentation: Informationen auswerten und bereitstellen, (Einführung in die
Informationswissenschaft, Bd. 2), München: Oldenbourg 2008, 441 S., ISBN: 978-3-486-58439-4
INHALT: "Wissensrepräsentation ist die Wissenschaft, Technik und Anwendung von Methoden
und Werkzeugen, Wissen derart abzubilden, damit dieses in digitalen Datenbanken optimal
gesucht und gefunden werden kann. Sie ermöglicht die Gestaltung von Informationsarchitekturen, die - auf der Grundlage von Begriffen und Begriffsordnungen arbeitend gestatten, Wissen in seinen Bedeutungszusammenhängen darzustellen. Ohne elaborierte Techniken der
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soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1
1.15 Sonstiges
Wissensrepräsentation ist es unmöglich, das 'semantische Web' zu gestalten. Das Lehrbuch
vermittelt Kenntnisse über Metadaten und beschreibt eingehend sowohl dokumentarische wie
bibliothekarische Ansätze der Inhaltserschließung (Thesauri und Klassifikationssysteme), Bemühungen der Informatik um Begriffsordnungen (Ontologien) als auch nutzerkonzentrierte
Entwicklungen im Web 2.0 (Folksonomies). Es geht um das Auswerten und Bereitstellen von
Informationen bei Diensten im World Wide Web, bei unternehmensinternen Informationsdiensten im Kontext des betrieblichen Wissensmanagement sowie bei fachspezifischen professionellen (kommerziellen) Datenbanken." (Textauszug)
2
Sprache und interpersonelle Kommunikation
[474-L] Arzoz, Xabier:
The nature of language rights, in: JEMIE : Journal on ethnopolitics and minority issues in
Europe, Vol. 6/2007, Iss. 2, 35 S. (www.ecmi.de/jemie/download/2-2007-Arzoz.pdf)
INHALT: "The discussion on language rights is affected by some confusion on the nature and
status of rights. In this paper, a rigorous characterisation of language rights is proposed. It is
argued that the general assimilation or equation between language rights and human rights is
not only erroneous as far as it is inaccurate, but it leads to a distorted image of the relationship
between law and politics. While human rights do limit (at least, ideally) state behaviour, language rights are, more often than not, an issue devolved to the political process. The point
being made in this paper is that recognition of language rights (as such or as part of minority
rights) is based primarily on contingent historical reasons. Some tentative explanations on the
poor status or unequal recognition of language rights in international and domestic law will
also be offered throughout the paper." (author's abstract)
[475-L] Barni, Monica; Extra, Guus (Hrsg.):
Mapping linguistic diversity in multicultural contexts, (Contributions to the sociology of
language, 94), Berlin: de Gruyter 2008, X, 348 S., ISBN: 978-3-11-019591-0 (Standort: UB
Heidelberg(16)-2008A6898)
INHALT: "Within the European context, linguistic diversity can be studied at the level of both
official state languages and non-national languages. This comprehensive overview offers insightful crossnational and crosscontinental perspectives on non-national languages in terms of
both regional and immigrant languages. The book focuses on mapping linguistic diversity in
both the private and public domain. Methodological issues and empirical outcomes are explored for a variety of European and non-European countries and languages. The book consists
of four parts. Part 1 provides an introduction to the subject, as well as an overview and discussion of migration statistics and language use. Part 2 deals with the mapping of regional
languages in Europe, exemplified by case studies on Welsh, Basque, and Frisian. Part 3 focuses on immigrant languages in Europe and includes case studies from both national (Switzerland, Italy, France) and crossnational (Multilingual Cities Project) perspectives. Part 4 turns
to mapping linguistic diversity abroad with case studies on Australia, South Africa, Turkey,
and Japan." (author's abstract). Contents: Guus Extra and Monica Barni: Mapping linguistic
diversity in multicultural contexts: Cross-national and cross-linguistic perspectives (3-42);
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1
2 Sprache und interpersonelle Kommunikation
259
Michel Poulain: European migration statistics: Definitions, data and challenges (43-68); Colin
Williams: The Welsh language in the United Kingdom: Beyond cartography (69-92); Jasone
Cenoz: The Status of Basque in the Basque country (93-114); Durk Gorter: Language surveys
on Frisian in the Netherlands (115-138); Guus Extra, Kutlay Yagmur: Mapping immigrant
minority languages in multicultural cities (139-162); Dominique Caubet: Immigrant languages and languages of France (163-194); Georges Lüdi: Mapping immigrant languages in
Switzerland (195-216); Monica Barni: Mapping immigrant languages in Italy (217-244); Katharina Brizic and Kutlay Yagmur: Mapping linguistic diversity in an emigration and immigration context: Case studies on Turkey and Austria (245-264); Izak van der Merwe, Johannes H. van der Merwe: The Linguistic Atlas of South Africa: Mapping diversity in space and
time (265-292); Sandra Kipp: Community languages in Australia (293-310); Peter Backhaus:
The linguistic landscape of Tokyo (311-334).
[476-F] Barth-Weingarten, Dagmar, Dr.phil.; Heidtmann, Daniela, Dr.phil.; Spranz-Fogasy, Thomas, Prof.Dr.phil.; Reitemeyer, Ulrich, Dr.; Schmitt, Reinhold, Dr.sc.hum. (Bearbeitung); Deppermann, Arnulf, Prof.Dr.phil. (Leitung):
Sprachlich-kommunikative Verfahren der Dokumentation von Verstehen in der verbalen
Interaktion
INHALT: Wie zeigen Gesprächsteilnehmer einander, ob und wie sie ihre Partner verstanden haben? Mit welchen sprachlich-kommunikativen Verfahren erreichen sie ein gemeinsames Verständnis? Dient die Thematisierung von Verstehen im Gespräch wirklich nur zur Klärung von
Verstehensproblemen? In welchem Verhältnis stehen Fragen der Verständigung zu den Handlungsaufgaben und dem sozialen Kontext des Gesprächs? Das Projekt untersucht die sprachlich-kommunikativen Verfahren, mit denen Gesprächsteilnehmer einander in der verbalen Interaktion anzeigen, wie sie Beiträge ihrer Gesprächspartner verstehen und wie ihre eigenen
Äußerungen verstanden werden sollen. Das Projekt will am Beispiel der Untersuchung von
"Verstehen in der verbalen Interaktion" einen Beitrag zur Klärung des Zusammenhangs von
Sprachstruktur (sprachliche Konstruktionen), Interaktionsstruktur (kommunikative Aufgaben
und interaktive Organisationsformen) und Sozialstruktur (institutionelle Strukturen und Identitäten) leisten. Dabei wird gefragt, wie sich 'Verstehen' in beobachtbaren Aktivitäten manifestiert und damit als zentrales Konzept einer Theorie der verbalen Interaktion erforscht und
konzeptualisiert werden kann. Vier Teilprojekte widmen sich der gesamten Spannweite von
sprachlich-kommunikativen Verfahren, mit denen Verstehen in der verbalen Interaktion dokumentiert wird: 1. sprachliche Konstruktionen des Verstehens von Äußerungen; 2. multimodale Praktiken der Dokumentation von Verstehen; 3. sequenzielle und interaktionstypologische Organisation von Verstehen; 4. (Re-)Produktion sozialer Strukturen in Verstehensprozessen. GEOGRAPHISCHER RAUM: deutsches Sprachgebiet
METHODE: qualitative Forschung: Konversationsanalyse (sequenzanalytische Einzelfallanalysen und Kollektionsanalysen); multimodale Videoanalyse; ethnographische Gesprächsanalyse; ergänzend: quantitative Korpuslinguistik DATENGEWINNUNG: Gesprächs-/ Konversationsanalyse (Stichprobe: 250; Gespräche). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Deppermann, Arnulf; Elstermann, Mechthild: Lexikalische Bedeutung oder Konstruktionsbedeutungen? Eine Untersuchung am Beispiel von Konstruktionen mit verstehen. in: Stefanowitsch, Anatol; Fischer, Kerstin (Hrsg.): Konstruktionsgrammatik II: Von der Konstruktion zur Anwendung. Tübingen: Stauffenburg 2008, S. 103-133.+++
Deppermann, Arnulf: Verstehen im Gespräch. in: Kämper, Heidrun; Eichinger, Ludwig M.
260
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1
2 Sprache und interpersonelle Kommunikation
(Hrsg.): Sprache - Kognition - Kultur. Sprache zwischen mentaler Struktur und kultureller
Prägung. Jahrbücher des Instituts für deutsche Sprache 2007. Berlin: de Gruyter 2008, S. 225261.+++Deppermann, Arnulf; Schmitt, Reinhold: Koordination. Zur Begründung eines neuen
Forschungsgegenstandes. in: Schmitt, Reinhold (Hrsg.): Koordination. Analysen zur multimodalen Interaktion. Studien zur deutschen Sprache, 38. Tübingen: Narr 2007, S. 15-54.+++
Schmitt, Reinhold; Deppermann, Arnulf: Monitoring und Koordination als Voraussetzungen
der multimodalen Konstitution von Interaktionsräumen. in: Schmitt, Reinhold (Hrsg.): Koordination. Analysen zur multimodalen Interaktion. Studien zur deutschen Sprache, 38. Tübingen: Narr 2007, S. 95-128.+++Schmitt, Reinhold: Einleitung. in: Schmitt, Reinhold (Hrsg.):
Koordination. Analysen zur multimodalen Interaktion. Studien der deutschen Sprache, 38.
Tübingen: Narr, 2007, S. 7-14.+++Schmitt, Reinhold; Fiehler, Reinhard; Reitemeier, Ulrich:
Audiovisuelle Datenkonstitution und Koordinationsprozesse. in: Schmitt, Reinhold (Hrsg.):
Koordination. Analysen zur multimodalen Interaktion. Studien zur deutschen Sprache, 38.
Tübingen: Narr 2007, S. 377-410.
ART: BEGINN: 2007-01 ENDE: 2012-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution
INSTITUTION: Institut für Deutsche Sprache -IDS- (Postfach 101621, 68016 Mannheim)
KONTAKT: Leiter (Tel. 0621-1581-309, e-mail: deppermann@ids-mannheim.de)
[477-F] Beerkens, Roos, M.A. (Bearbeitung):
Rezeptive Mehrsprachigkeit im Grenzgebiet zwischen den Niederlanden und Deutschland ein Vergleich zwischen zivilgesellschaftlichem und staatlichem interkulturellem Diskurs
INHALT: Der Fokus dieses Projekts liegt auf der so genannten 'rezeptiven Mehrsprachigkeit'. In
Zeiten zunehmender Kontakte sucht man nach Wegen, um mit anderssprachigen Partnern zu
kommunizieren. Dieses Forschungsvorhaben analysiert eine eher neue Strategie, bei der die
Teilnehmer einer interkulturellen Kommunikation ihre Muttersprache sprechen und gleichzeitig über ausreichende Kenntnisse der jeweils anderen Sprache verfügen, um sich gegenseitig
zu verstehen. Im Rahmen einer Feldstudie werden sowohl zivilgesellschaftliche, als auch
staatliche Organisationen in Deutschland und in den Niederlanden untersucht. Dabei kommt
es zu einem doppelten Vergleich zwischen den verschiedenen Organisationen und den verschiedenen Kulturen. Durch diese qualitativ aufgebaute, vergleichende Diskursanalyse soll
die Hypothese überprüft werden, dass rezeptive Mehrsprachigkeit eine erfolgreiche Kommunikationsstrategie im deutsch-niederländischen Grenzgebiet darstellt. Indem zivilgesellschaftliche und staatliche Organisationen verglichen werden, kann eine bessere Einsicht in die zivilgesellschaftlichen Verständigungsprozesse in den beiden Ländern gewonnen werden. Somit
kann interkultureller Diskurs auch als ein Barometer für die Entwicklung einer europäischen
Zivilgesellschaft gesehen werden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Grenzgebiet zwischen den
Niederlanden und der Bundesrepublik Deutschland
ART: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Münster, Graduiertenkolleg "Zivilgesellschaftliche Verständigungsprozesse vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart - Deutschland und die Niederlande im Vergleich" (Alter Steinweg 6-7, 48143 Münster)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0251-83-28549, e-mail: roos.beerkens@uni-muenster.de)
[478-F] Besters-Dilger, Juliane, Prof.Dr. (Leitung):
Language policy in Ukraine. Anthropological, linguistic and further perspectives
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1
2 Sprache und interpersonelle Kommunikation
261
INHALT: 1. Analyse der Sprachensituation in der Ukraine; 2. Empfehlungen für zukünftige
Sprachenpolitik, unter Berücksichtigung der Forderungen des Europarats. ZEITRAUM: 20062008 GEOGRAPHISCHER RAUM: Ukraine
METHODE: Interdisziplinäres Projekt mit verschiedenen Ansätzen (Diskursanalyse, Analyse
von Gesetzen, teilnehmende Beobachtung, Umfrage, Interviews ...). Untersuchungsdesign:
Querschnitt DATENGEWINNUNG: Beobachtung, teilnehmend (Bevölkerung der Region
Odessa). Gruppendiskussion (Stichprobe: 200; je 4 Gruppen in 5 ukrainischen Städten -Kiev,
Lemberg, Odessa, Donetsk, Luck-). Qualitatives Interview (Stichprobe: ca. 20; je 4 Gruppen
in 5 ukrainischen Städten -Kiev, Lemberg, Odessa, Donetsk, Luck-). Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 2.015; Bevölkerung der Ukraine -alle Regionen-; Auswahlverfahren: Quota). Feldarbeit durch ein kommerzielles Umfrageinstitut.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Besters-Dilger, Juliane (Hrsg.): Sprachpolitik und Sprachensituation in der Ukraine. Analyse und Empfehlungen / Language policy and language situation in
Ukraine. Analysis and recommandations. ISBN 978-966-518-461-4.
ART: BEGINN: 2006-08 ENDE: 2008-07 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: INTAS - Internationale Assoziation zur Förderung der Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern
der unabhängigen Staaten der ehemaligen Sowjetunion
INSTITUTION: Universität Freiburg, Philologische Fakultät, Slavisches Seminar (Universitätsstr. 9, 79098 Freiburg im Breisgau)
KONTAKT: Leiterin (Tel. 0761-2038315)
[479-L] Bischoff, Alexander; Dahinden, Janine; Conca, Antoinette; Rothenbühler, Igor; Kurth,
Elisabeth; Delli, Chantal:
Wirkt interkulturelle Mediation integrierend?: Materialienband, Neuchâtel 2005, 559 S.
(Graue Literatur;
doc.rero.ch/lm.php?url=1000,44,4,20080604144211-FK/Bischoff_Alexander_-_Wirkt_interkultur
elle_Mediation_integrierend_20080604.pdf)
INHALT: In dem Materialienband werden die Studien präsentiert, die im Rahmen des Projekts
"Interkulturelle Mediation: Trägt sie zur Inklusion bei? Vergleich von Politiken und Praktiken
in den Bereichen Gesundheits-, Bildungs-, Sozialwesen und Justiz" durchgeführt worden
sind. Die Kapitel sind bereichsspezifisch, in der Reihenfolge Bildungs-, Sozial-, Justiz- und
Gesundheitsbereich. Die Kapitel 7 und 8 basieren auf Fallstudien zur interkulturellen Mediation in den Schulen Genfs und Basels. In Kapitel 9 folgt die Darstellung der Fallstudie in den
CASS: "La médiation interculturelle dans les CASS (Centre d'action sociale et de santé)". Kapitel 10, 11 und 12 beinhalten drei Fallstudien im Justizbereich: "Mediationstätigkeiten im
Community Policing in Basel", "Das Strafverfahren in Basel und der Umgang mit Fremdsprachigkeit" und "La médiation interculturelle dans la prison à Genève" sowie den Umfragebericht "Interkulturelle Vermittlungstätigkeiten in Polizei und Justiz des Kantons Genf". Die
letzten drei Kapitel enthalten die Untersuchungen im Gesundheitsbereich: Interkulturelle Vermittlungstätigkeiten in der Frauenklinik, "Die Mittlerin in der Mitte - Wie Dolmetscherinnen
ihre Mediationsrollen wahrnehmen" und Interkulturelle Vermittlungstätigkeit in den Gesundheitsdiensten Basel und Genf. Zum Schluss werden Empfehlungen für Politik und Praxis im
Hinblick auf die interkulturelle Mediation formuliert. (ICF2)
262
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1
2 Sprache und interpersonelle Kommunikation
[480-L] Blanke, Detlev; Scharnhorst, Jürgen (Hrsg.):
Sprachenpolitik und Sprachkultur, (Sprache : System und Tätigkeit, Bd. 57), Frankfurt am
Main: P. Lang 2007, 280 S., ISBN: 978-3-631-55592-7 (Standort: LB Koblenz(929)-2007/5965)
INHALT: "'Die lebendige Vielfalt der Sprachen, Kulturen und Regionen bereichern uns' heißt es
in der 'Berliner Erklärung', welche die Staats- und Regierungschefs von 27 Staaten der Europäischen Union im März 2007 abgegeben haben. Was kann die Politik, was kann jeder Einzelne tun, um diesen Reichtum zu bewahren, vielleicht sogar zu mehren? Wie viele Sprachen
gibt es eigentlich in der EU, wie ist ihr rechtlicher Status, in welchen Bereichen werden sie
tatsächlich gebraucht? Diese und viele andere Fragen beantwortet dieser Band, der auf Vorträge einer gleichnamigen Tagung zurückgeht. Sprachwissenschaftler verschiedener Disziplinen informieren über die Sprachsituation ausgewählter Länder, erinnern an die unterschiedlichen Traditionen, weisen auf Möglichkeiten hin, das Gewachsene zu pflegen. Der Band ist
aber auch ein Plädoyer für Neues, Grenzüberschreitendes; nicht zuletzt ist er ein Beitrag zur
Diskussion um die europäische Verfassung." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Jürgen
Scharnhorst: Einführung in das Tagungsthema "Sprachenpolitik und Sprachkultur" (9-20);
Gerhard Stickel: Das Europa der Sprachen - Motive und Erfahrungen der Europäische Sprachenföderation EFNIL (21-46); Johannes Klare: Sprachkultur und Sprach(en)politik in der
Romania (Frankreich, Spanien, Italien) (47-120); Wim Jansen: Das Niederländische im Kontext der europäischen Sprachenpolitik (121-138); Vit Dovalil: Sprachenpolitik in der Tschechischen Republik (unter besonderer Berücksichtigung der Beziehungen zur EU und zum Europarat) (139-162); Rudolf-Josef Fischer: Englisch-Kompetenz in Deutschland (163-178); Sabine Fiedler: Lingua-franca-Kommunikation: Eine vergleichende Studie Englisch - Esperanto
(179-204); Detlev Blanke: sprachenpolitische Aspekte internationaler Plansprachen - Unter
besonderer Berücksichtigung des Esperanto (205-254) Jürgen Scharnhorst: Schlusswort zur
Tagung "Sprachenpolitik und Sprachkultur" (255-256); Jürgen Scharnhorst: Literatur zum
Thema "Sprachenpolitik und Sprachkultur" (Auswahl) (257-268); Jürgen Scharnhorst: Angewandte Sprachkultur: Der "Verein zur Förderung sprachwissenschaftlicher Studien e. V."
(1991-2006) (269-277).
[481-F] Boukricha, Hana, Dipl.-Inform.; Pfeiffer-Leßmann, Nadine; Becker-Asano, Christian,
Dipl.-Inform.; Pfeiffer, Thies, Dipl.-Inform. (Bearbeitung); Rickheit, Gert, Prof.Dr.; Wachsmuth,
Ipke, Prof.Dr. (Leitung):
Modelling partners (sub-project A1)
INHALT: Im Teilprojekt wird die Bildung und Aufrechterhaltung individueller Partnermodelle,
die einen impliziten Gedächtnisabruf ermöglichen und die Grundlage für Alignmentprozesse
adressiert. Partnermodelle bestehen dabei aus Mechanismen und Repräsentationen, die wichtig für die Anpassung an den situativen Kontext sind und die eine wichtige Rolle für eine effektive Kommunikation spielen. Projekthomepage: www.sfb673.org/projects/A1/ .
VERÖFFENTLICHUNGEN: Siehe unter: www.sfb673.org/projects/A1/content/blogsection/6/
66/lang,de/ . ARBEITSPAPIERE: Siehe unter: www.sfb673.org/projects/A1/content/blogsec
tion/6/66/lang,de/ .
ART: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Bielefeld, Fak. für Linguistik und Literaturwissenschaft, SFB 673
Alignment in Communication (Universitätsstr. 25, 33615 Bielefeld)
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1
2 Sprache und interpersonelle Kommunikation
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KONTAKT: Rickheit, Gert (Prof.Dr. Tel. 0521-106-5310, e-mail: gert.rickert@uni-bielefeld.de);
Wachsmuth, Ipke (Prof.Dr. Tel. 0521-106-2924, Fax: 0521-106-2962,
e-mail: ipke@techfak.uni-bielefeld.de)
[482-L] Bousfield, Derek; Locher, Miriam A. (Hrsg.):
Impoliteness in language: studies on its interplay with power in theory and practice,
(Language, power and social process, 21), Berlin: de Gruyter 2008, VIII, 346 S., ISBN: 978-3-11020266-3 (Standort: UB Bonn(5)-2008/5079)
INHALT: "The volume addresses the enormous imbalance that exists between academic interest
in politeness phenomena when compared to impoliteness phenomena. Researchers working
with Brown and Levinson's (1987) seminal work on politeness rarely focused explicitly on
impoliteness. As a result, only one aspect of facework/ relational work has been studied in detail. Next to this research desideratum, politeness research is on the move again, with alternative conceptions of politeness to those of Brown and Levinson being further developed. In
this volume researchers present, discuss and explore the concept of linguistic impoliteness,
the crucial differences and interconnectedness between lay understandings of impoliteness
and the academic concept within a theory of facework/ relational work, as well as the exercise
of power that is involved when impoliteness occurs. The authors offer solid discussions of the
theoretical issues involved and draw on data from political interaction, interaction with legally constituted authorities, workplace interaction in the factory and the office, code-switching
and Internet practices. The collection offers inspiration for research on impoliteness in many
different research fields, such as (critical) discourse analysis, conversation analysis, pragmatics and stylistics, as well as linguistic approaches to studies in conflict and conflict resolution." (author's abstract). Contents: Miriam A. Locher and Derek Bousfield: Impoliteness and
power in language (1-13); Theoretical focus on research on impoliteness: Jonathan Culpeper:
Reflections on impoliteness, relational work and power (17-44); Marina Terkourafi: Toward a
unified theory of politeness, impoliteness, and rudeness (45-74); Political interaction: Miriam
A. Locher and Richard J. Watts: Relational work and impoliteness: Negotiating norms of linguistic behaviour (77-99); Maria Dolores Garcia-Pastor: Political campaign debates as zerosum games: Impoliteness and power in candidates' exchanges (101-123); Interaction with legally constituted authorities: Derek Bousfield: Impoliteness in the struggle for power (127153); Holger Limberg: Threats in conflict talk: Impoliteness and manipulation (155-179);
Dawn Elizabeth Archer: Verbal aggression and impoliteness: Related or synonymous? (181207); Workplace interaction: Stephanie Schnurr, Meredith Marra and Janet Holmes: Impoliteness as a means of contesting power relations in the workplace (211-229); Louise Mullany:
"Stop hassling me!" Impoliteness, power and gender identity in the professional workplace
(231-251); Further empirical studies: Holly R. Cashman: "You're screwed either way": An
exploration of code-switching, impoliteness and power (255-279); Sage Lambert Graham: A
manual for (im)politeness?: The impact of the FAQ in an electronic community of practice
(281-304).
[483-F] Bovermann, Till; Jang, Kyung-Won; Kösling, Hendrik, Dr.; Weiß, Petra, Dr.; Wrede,
Britta, Dr.; Tränkle, Daniela; Herzig, Cornelia (Bearbeitung); Ritter, Helge, Prof.Dr.; Sagerer,
Gerhard, Prof.Dr.; Sichelschmidt, Lorenz, Dr. (Leitung):
Alignment of attention in mediated communication (sub-project A5)
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soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1
2 Sprache und interpersonelle Kommunikation
INHALT: Gegenstand des Teilprojekts ist die systematische Untersuchung und Modellierung von
Alignment im Hinblick auf die Frage der Übertragbarkeit der kognitiven Mechanismen von
direkter "Face-to-face- Kommunikation" auf verschiedene Arten von medienvermittelter
Kommunikation. Projekhomepage: www.sfb673.org/projects/A5/ .
VERÖFFENTLICHUNGEN: Siehe unter: www.sfb673.org/projects/A5/content/blogsection/6/
65/lang,de/ . ARBEITSPAPIERE: Siehe unter: www.sfb673.org/projects/A5/content/blogsec
tion/6/65/lang,de/ .
ART: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Bielefeld, Fak. für Linguistik und Literaturwissenschaft, SFB 673
Alignment in Communication (Universitätsstr. 25, 33615 Bielefeld)
KONTAKT: Ritter, Helge (Prof.Dr. Tel. 0521-106-6062, Fax: 0521-106-6011
e-mail: helge@techfak.uni-bielefeld.de); Sagerer, Gerhard (Prof.Dr. Tel. 0521-106-2935,
e-mail: sagerer@techfak.uni-bielefeld.de); Sichelschmidt, Lorenz (Dr. Tel. 0521-106-6447)
[484-L] Buchinger, Kurt:
Interkulturelle Arbeit und Kommunikation - gibt es das?, in: Gruppendynamik und
Organisationsberatung : Zeitschrift für angewandte Sozialpsychologie, Jg. 39/2008, H. 1, S. 8-16
(Standort: USB Köln(38)-XB195; Kopie über den Literaturdienst erhältlich;
www.gruppendynamik-digital.de)
INHALT: Diskutiert wird, wie unwahrscheinlich gelingende Kommunikation überhaupt ist, zumal sich bei näherer Betrachtung erweist, dass die Betrachtung von "Kultur" als Kollektivphänomen eine wenig nuancierte ist. Im Grunde hat schon die Kommunikation von zwei Personen eine Unterschiedlichkeit zu bewältigen, die als Kulturdifferenz beschreibbar ist. Interkulturelle Kommunikation scheint insofern ein sinnloser Begriff, da er keinen signifikanten
Unterschied zu jeder anderen Kommunikation bezeichnet. Dennoch ist sein allgemeiner Gebrauch sinnvoll, denn er hilft wahrzunehmen, dass jeder Versuch zu kommunizieren, bildlich
gesprochen, eine Reise in ein unbekanntes fremdes Land ist, wo Menschen wie unsereins,
bloß sehr verschieden von uns leben. Der Begriff der interkulturellen Kommunikation weist
darauf hin, dass jede Kommunikation eine Begegnung zwischen zwei oder mehreren gleicherweise wertvollen unbekannten Kulturen ist. Da sie so verschieden, unbekannt und gleicher Weise wertvoll sind, sollten sie sich zuerst miteinander respektvoll bekannt machen. Das
ist nicht leicht, weil sie einander nur mit der Brille der eigenen Kultur sehen können. Gelingende Kommunikation ist sehr unwahrscheinlich.
[485-L] Cardi, Valeria:
Regional or minority language use before judicial authorities: provisions and facts, in:
JEMIE : Journal on ethnopolitics and minority issues in Europe, Vol. 6/2007, Iss. 2, 24 S.
(www.ecmi.de/jemie/download/2-2007-Cardi.pdf)
INHALT: "The aim of this article is to consider whether different levels of linguistic protection
and promotion lead to different regional or minority language use patterns before judicial authorities. The analysis, carried out among those EU member states which have ratified the European Charter for Regional or Minority Languages (ECRML) and which have signed undertakings from Article 9, paragraph 1 at (i) and (ii) levels, shows that regional or minority languages have rarely if ever been used before courts, as they are perceived by their speakers as
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1
2 Sprache und interpersonelle Kommunikation
265
inadequate for the judicial domain. It also shows that, while one of the elements influencing
the language choice of regional or minority language speakers, namely the lack of employees
of the judiciary sufficiently competent in the relevant regional or minority language, has proved to vary according to the levels of linguistic protection implemented. Other factors (fear of
delays in the proceedings, fear of being seen as 'troublemakers', lack of adequate terminology
and lack of information) do not seem to depend on the different degrees of enforceability of
the relevant linguistic provisions." (author's abstract)
[486-L] Codó, Eva:
Immigration and bureaucratic control: language practices in public administration,
(Language, power and social process, Vol. 20), Berlin: de Gruyter 2008, XVII, 254 S., ISBN: 9783-11-019589-7 (Standort: UB Frankfurt/ Main(30)-88/533/84)
INHALT: Die vorliegende Untersuchung zeigt, wie die Kontrolle der öffentlichen Verwaltung
über Migranten funktioniert und wie die Verwaltung es zu Wege bringt, die Migranten am
Zugang zu Schlüsselinformationen aus dem Bereich des Verwaltungsverfahrens zu hindern.
Grundlage der Untersuchung sind Daten, die in einem multilingualen Einwanderungsbüro in
Spanien gesammelt wurden. Die Verfasserin beschreibt den Prozess der Kommunikation und
des Informationsaustauschs zwischen Migranten und Beamten, analysiert die Strategien, mit
denen die Gesprächspartner ihre konfligierenden Ziele verfolgen, fragt nach dem hierarchischen Status der verschiedenen zur Verwendung kommenden Sprachen, problematisiert die
Reaktion der öffentlichen Verwaltung auf zunehmende soziale Heterogenität und zeigt, wie
soziale Inklusion und Exklusion als Ergebnis spezifischer diskursiver und klassifikatorischer
Strategien und Praktiken entstehen. Vor dem Hintergrund einer Beschreibung der Situation in
staatlichen Einwanderungsbüros behandelt die Verfasserin im zweiten Teil ihrer Untersuchung den dort stattfindenden Informationsaustausch und die Art und Weise, in der Sprache
für bestimmte institutionelle Zwecke eingesetzt wird. Der dritte Teil befasst sich mit sozialer
Kontrolle und ihrer Ausübung durch diskursive Praktiken. Abschließend wird die komplexe
Beziehung zwischen individueller Agency und institutionellen Verfahren diskutiert und gezeigt, wie sie in ihrem Zusammenwirken Uniformität und soziale Kontrolle im Einwanderungsbüro garantieren. (ICE)
[487-F] Dehn-Hindenberg, Andrea (Bearbeitung); Grewe, Norbert, Prof.Dr.; Beushausen, Ulla,
Prof.Dr. (Betreuung):
Analyse und Optimierung der Kommunikationskompetenzen von Therapeuten der Gesundheitsberufe der Logopädie, Ergotherapie und Physiotherapie (Arbeitstitel)
INHALT: "Was muss konkret in der Interaktion zwischen Therapeut und Patient passieren, damit
ein Arbeitsbündnis gelingt?" ist die zentrale Ausgangsfrage des Forschungsvorhabens. Sie basiert auf der Arbeitshypothese, dass ein Zusammenhang zwischen kommunikativen Parametern und der Patientenzufriedenheit und somit zu einer motivierten Mitarbeit (Compliance)
besteht. Diese Untersuchung der Kommunikationsbewertung aus Therapeuten- und aus Patientensicht soll Ausgangsbasis für Erkenntnisse sein, in welchem Umfang Kommunikationskompetenzen gemäß dem kommunikationspsychologischen Forschungsstand im medizinischen Kontext ausgebaut werden sollten, um eine optimale gesundheitstherapeutische Versor-
266
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1
2 Sprache und interpersonelle Kommunikation
gung der Patienten zu gewährleisten. Die Entwicklung von Lehrmaterial für Gesundheitsberufe, basierend auf den gewonnenen Erkenntnissen, wird angestrebt.
ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Hildesheim, FB I Erziehungs- und Sozialwissenschaften, MargotMöller-Promotionskolleg (Marienburger Platz 22, 31141 Hildesheim); Universität Hildesheim, FB I Erziehungs- und Sozialwissenschaften, Institut für Psychologie (Marienburger
Platz 22, 31141 Hildesheim); Fachhochschule Hildesheim-Holzminden-Göttingen, Fak. Soziale Arbeit und Gesundheit Standort Hildesheim (Brühl 20, 31134 Hildesheim)
KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: andrea.dehn-hindenberg@t-online.de)
[488-L] Demont-Heinrich, Christof:
The death of cultural imperialism - and power too?: a critical analysis of American prestige
press representations of the hegemony of English, in: International Communication Gazette,
Vol. 70/2008, Nr. 5, S. 378-394 (gaz.sagepub.com/content/vol70/issue5/)
INHALT: Der Beitrag ist ein gekürztes Kapitel einer kürzlich fertiggestellten Dissertation und
untersucht kritisch ausgewählte Texte aus einem Pool von insgesamt 275 Berichten zum globalen Aufstieg der englischen Sprache, die von 1991 bis 2003 in den fünf amerikanischen
Qualitätszeitungen "Los Angeles Times", "International Herald Tribune", "The New York Times", "The Wall Street Journal" und "The Washington Post" erschienen sind. Speziell werden
Äußerungen hinterfragt, die den Tod des Kulturimperialismus verkünden. Der Beitrag dekonstruiert und problematisiert diese Äußerungen entlang einer Anzahl theoretischer und analytischer Leitlinien. Nach Feststellung des Autors besteht eine starke Neigung dazu, Globalisierung durch die Brille des kulturellen Konsums zu betrachten. Er hält dagegen, dass man,
wenn sich zu sehr auf kulturellen Konsum und kreative Aneignung fokussiert und zu leichtfertig mit dem Gebrauch des Schlagworts vom "cultural flow" umgeht, Gefahr läuft, die spezifischen und erheblichen Ungleichheiten bei der Produktion und Distribution aus dem Blick
zu verlieren, die die heutige globale gesellschaftliche Ordnung charakterisieren. Der Autor
wendet sich auch gegen die Aufwertung individuellen Handelns in den Texten und einen
Blick auf die Globalisierung von unten nach oben, der die Auflösung globaler Machtunterschiede impliziert. (RGübers.)
[489-L] Dimbath, Oliver:
Symbolische Ordnungen, in: Herbert Willems (Hrsg.): Lehr(er)buch Soziologie : für die
pädagogischen und soziologischen Studiengänge. Bd. 1, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss.,
2008, S. 269-287, ISBN: 978-3-531-14977-6
INHALT: "Der Mensch ist ein animal symbolicum - die Welt, in die er hineingeboren wird, ist
symbolisch vorgeprägt und vorinterpretiert. Er kann sie nicht anders erfahren als in dieser
(symbolischen) Form. Symbolische Ordnungen bilden eine Grundlage menschlicher Kommunikation. Sie repräsentieren die Strukturen, in denen soziales Handeln stattfindet. Die in diesem Aufsatz dargelegten Überlegungen zu symbolischen Ordnungen beginnen mit einer Klärung des Symbolbegriffs: Symbole unterscheiden sich von Zeichen darin, dass sie auf etwas
Außeralltägliches verweisen, z.B. auf Institutionen. Ebenso wie Institutionen nicht nur einen
einzelnen Handlungssachverhalt regeln, sondern ganze komplexe Abläufe und Handlungszusammenhänge, verweisen Symbole nicht nur auf einen Gegenstand. Symbolische Ordnungen
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1
2 Sprache und interpersonelle Kommunikation
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sind die sprachlichen Entsprechungen institutioneller Strukturen. Sie erschließen sich durch
die Beobachtung von Ritualen und durch die Analyse ihrer meist mythologischen Legitimationserzählungen. Im Weiteren werden mit Foucault, Bourdieu und Elias drei soziologische
Theoretiker vorgestellt, die symbolische Ordnungen als vorgegebene Handlungsrahmen von
Menschen fassen. Die Möglichkeit der Gestaltung symbolischer Ordnungen durch den Einzelnen (Akteur) ist in diesen Ansätzen nicht oder kaum vorgesehen. Vielmehr erscheinen
symbolische Ordnungen als Felder der Disziplinierung und der Distinktion im Kampf um Anerkennung. Dennoch zeigt die empirische Beobachtung, dass sich symbolische Ordnungen
wandeln. Anhand zweier weiterer Ansätze - der Ritual-Theorie von Douglas und der Wissenssoziologischen Diskursanalyse - wird vorgeführt, welchen Anteil Akteure an Transformationsprozessen haben können. Die Analyse symbolischer Ordnungen kann dabei helfen, manifeste und latente soziale Zusammenhänge zu verstehen. Zur Illustration dieses abstrakten
Gegenstands dienen Beispiele aus dem Bereich der Schulkultur." (Autorenreferat)
[490-L] Dorn, Maria Juliana:
Außenpolitische Kommunikation und Konfliktmanagement: eine vergleichende Analyse
außenpolitischer Kommunikation in sicherheitspolitischen Spannungsfeldern westlicher
Demokratien seit dem Ende des Kalten Krieges, Passau 2008, VII, 223, XLIX S. (Graue
Literatur;
deposit.d-nb.de/cgi-bin/dokserv?idn=989324176&dok_var=d1&dok_ext=pdf&filename=9893241
76.pdf)
INHALT: Verstimmungen in den internationalen Beziehungen auf Grund kommunikativer
Schwächen ereignen sich, obwohl persönliche Kommunikation nach wie vor als die höchste
ausgebildete und bedeutendste Form kommunikativen Handelns angesehen wird. Zu klären
ist insbesondere die Frage, inwiefern sich westliche Demokratien in der Verwendung und Gestaltung politischer Kommunikation in der Außen- und Sicherheitspolitik unterscheiden. Welche Bedeutung der Kommunikation in der Außen- und Sicherheitspolitik zwischen westlichen
Demokratien beigemessen werden kann, wird im Folgenden kurz anhand der aktuellen Entwicklungen in der internationalen Politik aufgezeigt. Außenpolitische Kommunikation wird
dabei im weiteren Sinne verstanden. Aus diesem Grund wird in der Entwicklung eines Untersuchungsmodells versucht, mögliche beeinflussende Faktoren auf drei unterschiedlichen Ebenen zu bündeln um diese in einen zweiten Schritt als Vergleichskriterien in der Analyse von
Länderstudien anzuwenden. Die Länderstudien beziehen sich dabei auf ausgewählte Demokratien: Die Vereinigten Staaten von Amerika, die Bundesrepublik Deutschlands und die
Russische Föderation als Sonderfall einer Demokratie. Als Vergleichsebene dient die Ebene
der Staats- und Regierungschefs. Deren Kommunikationsstil und die Verwendung der außenpolitischen Kommunikation in sicherheitspolitischen Spannungsfeldern bilden die Grundlage
für die Fallstudien. (ICD2)
[491-F] Ebert, Christian (Bearbeitung); Rickheit, Gert, Prof.Dr.; Jäger, Gerhard, Prof.Dr. (Leitung):
Processing of implicit common ground (sub-project A2)
INHALT: Das Ziel des Teilprojekts besteht darin, relevante Faktoren für die Bildung eines impliziten gemeinsamen Weltwissens (implicit common ground) zu entwickeln und detaillierte Er-
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2 Sprache und interpersonelle Kommunikation
kenntnisse über den Prozess der Entstehung konvergierender Repräsentationen der Gesprächspartner während eines Dialogs zu gewinnen. Projekthomepage: www.sfb673.org/projects/A2/ .
VERÖFFENTLICHUNGEN: Siehe unter: www.sfb673.org/projects/A2/content/blogsection/6/
65/lang,de/ . ARBEITSPAPIERE: Siehe unter: www.sfb673.org/projects/A2/content/blogsec
tion/6/65/lang,de/ .
ART: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Bielefeld, Fak. für Linguistik und Literaturwissenschaft, SFB 673
Alignment in Communication (Universitätsstr. 25, 33615 Bielefeld)
KONTAKT: Rickheit, Gert (Prof.Dr. Tel. 0521-106-5310, e-mail: gert.rickert@uni-bielefeld.de);
Jäger, Gerhard (Prof.Dr. Tel. 0521-106-3576, Fax: 0521-106-6982,
e-mail: gerhard.jaeger@uni-bielefeld.de)
[492-L] Eitz, Thorsten; Stötzel, Georg:
Wörterbuch der "Vergangenheitsbewältigung": die NS-Vergangenheit im öffentlichen
Sprachgebrauch, Darmstadt: Wissenschaftl. Buchges. 2007, 786 S., ISBN: 978-3-534-21047-3
(Standort: UB Bonn(5)-2008/2419)
INHALT: Die Verfasser legen ein Wörterbuch vor, das anhand detaillierter Wort- und Diskursgeschichten den Umgang mit der nationalsozialistischen Vergangenheit im Sprachgebrauch der
Gegenwart nachzeichnet. Unterschiedliche Pfade der Vergangenheitsbewältigung und unterschiedliche Geschichtsbilder werden so sichtbar. Behandelt werden die Begriffe Anschluss
(Österreichs),
Auschwitz,
Auschwitz-Lüge,
Auschwitz-Vergleiche,
Ausmerzung,
Befreiung/Niederlage, Drittes Reich, Elite, Endlösung (der Judenfrage), entartete Kunst, Entnazifizierung, Ermächtigungsgesetz, Euthanasie, Gestapo, Gleichschaltung, Großdeutschland,
Hitler-Vergleiche, Holocaust, Invasion (der Alliierten), Kollektivschuld, Konzentrationslager,
Lebensunwertes Leben, Machtergreifung, Mischehe, Nachkriegszeit, Nazi-Methoden, Nazivergleich, NSDAP, Reichskristallnacht, SA, Schreibtischtäter, Selektion, SS, Stunde Null,
Vergangenheitsbewältigung, Viertes Reich, Wehrmacht, Widerstand, Wiedergutmachung.
Die Verfasser stützen sich vor allem auf Pressequellen. (ICE2)
[493-L] Fehlen, Fernand:
Multilingualismus und Sprachenpolitik, in: Wolfgang H. Lorig, Mario Hirsch (Hrsg.): Das
politische System Luxemburgs : eine Einführung, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2008, S.
45-61, ISBN: 978-3-531-14182-4 (Standort: UB Köln(38)-35A5596)
INHALT: Der Beitrag zur Gesellschaft und Geschichte Luxemburgs beschreibt im ersten Schritt
zunächst die Sprachensituation des Landes, die sich durch eine Dreisprachigkeit - Deutsch,
Französisch, Luxemburgisch - auszeichnet. Der zweite Schritt betrachtet in einem historischen Rückblick die Sprachgeschichte seit der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis in die
1980er Jahre. Der dritte Schritt widmet sich schließlich der Sprachenpolitik Luxemburgs, die
sich zwischen Pragmatismus und Laisser faire bewegt. Dabei umfassen die Ausführungen
zwei Haupttypen der Sprachplanung: (1) die Corpusplanung, in der es um die Standardisierung und Normierung einzelner Sprachen geht, sowie (2) die Statusplanung und ihre Maßnahmen in der Arbeitsmarkt- und Schulpolitik zur Förderung der Leistungsfähigkeit einzelner
Sprachen (Sprachanforderungen auf dem Arbeitsmarkt, Sprachenunterricht, Integration der
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2 Sprache und interpersonelle Kommunikation
269
Ausländerkinder, Luxemburgisch als Fremdsprache, sprachliche Identität, Luxemburgisch als
offizielle EU-Sprache). (ICG2)
[494-L] Friemel, Thomas N.:
Anatomie von Kommunikationsrollen: Methoden zur Identifizierung von Akteursrollen in
gerichteten Netzwerken, in: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Jg.
60/2008, H. 3, S. 473-499 (Standort: USB Köln(38)-Haa00277-b; Kopie über den Literaturdienst
erhältlich)
INHALT: "Die Identifizierung von generalisierbaren Akteursrollen in sozialen Systemen ist seit
jeher ein zentrales Anliegen der Sozialwissenschaften. Dies gilt insbesondere für die Identifizierung von Kommunikationsrollen, um die überaus komplexen Prozesse der inter-personalen
und massenmedialen Kommunikation systematisch zu beschreiben und zu verstehen. Der vorliegende Beitrag zeigt auf, welche theoretischen und methodischen Überlegungen bei der
Operationalisierung von Akteursrollen in gerichteten Netzwerken zu berücksichtigen sind.
Basierend auf einer netzwerkanalytischen Betrachtung werden zum einen Unzulänglichkeiten
in bestehenden Operationalisierungen von Kommunikationsrollen aufgezeigt und zum anderen neue Konzepte vorgeschlagen. Die diskutierten Konzepte lassen sich zwei unterschiedlichen Ansätzen zuordnen. Einerseits können Mikrostrukturen wie dyadische und triadische
Ego-Rollen als Basis für die Operationalisierung verwendet werden und andererseits kann
man von der Gesamtstruktur des Netzwerks ausgehen. Für den ersten Fall werden unterschiedliche Aggregationsregeln diskutiert, welche eine Anwendung in komplexeren Netzwerken ermöglichen. Beim zweiten Ansatz, der Berücksichtigung der Gesamtstruktur, werden die
Eignung unterschiedlicher Zentralitätsmaße, das Konzept des Blockmodelling und die hierarchische Strukturanalyse besprochen. Zwecks Anschaulichkeit beschränkt sich dieser Beitrag
auf Rollen in Kommunikationsnetzwerken. Die vorgestellten Konzepte sind jedoch auch auf
andere Netzwerke übertragbar, die aus gerichteten Beziehungen bestehen." (Autorenreferat)
[495-L] Fuchs, Albert; Schuchart, Claudia:
Gewaltwahrnehmung und Gewaltbegriff: wie (un-)bestimmt ist der Alltagssprachgebrauch
von "Gewalt"?, (Edition Sozio-Publishing, 505), Belm: Sozio-Publ. 2007, 27 S., ISBN: 978-3935431-75-0 (Standort: Nds. LB Hannover(34)-3Kap34359)
INHALT: "Um den Einfluss der subjektiven Sicht der Konfliktpartner auf die Dynamik gewaltförmiger Interaktionen klären zu können, erscheint ein Bezugsbegriff von Gewalt erforderlich, der es erlaubt, individuelle und gruppenspezfische Besonderheiten der Gewaltwahrnehmung zu erfassen. Ein solcher Bezugsbegriff sollte möglichst weitgehend sozial geteilt sein
und daher durch eine empirische Analyse des Alltagssprachgebrauchs etabliert werden. Zunächst ist jedoch zu klären, ob der alltagssprachliche Gewaltbegriff in seinem Umfang hinreichend bestimmt ist für eine empirische Explikation. Unterstellt man - vor dem Hintergrund
vorliegender, bis dato eher beiläufiger Befunde -, dass der alltagssprachliche Gewaltbegriff
trotz seiner augenscheinlichen Vagheit im Kern relativ präzise ist, müssten, im Sinne einer
dualistischen Begriffstheorie, Bedeutungskern und Identifizierungskriterien operational differenzierbar sein. Ein Indikator dafür wäre der Nachweis einer sprungfunktionalen Beziehung
zwischen der (eingeschätzten) Typizität potentieller Anwendungsfälle des Gewaltbegriffs und
der Wahrscheinlichkeit ihrer Zuordnung zu diesem Begriff. Es wird über zwei Versuche (mit
270
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2 Sprache und interpersonelle Kommunikation
N = 83 und 72 Vpn, Studierende der Pädagogischen Hochschule Erfurt in den Jahren 1994
und 1997) berichtet, einen entsprechenden Nachweis zu erbringen. Während bei Verwendung
einer einfachen Klassifikationsaufgabe zur Bestimmung der Begriffszugehörigkeit von 30
zeitgeschichtlichen gewaltverdächtigen Aktivitäten eine lineare Beziehung zwischen der Typizität dieser Ereignisse und ihrer Zuordnungswahrscheinlichkeit besteht, ergibt sich eine
nicht-lineare (quadratische) Funktion, wenn die InformantInnnen Begriffszugehörigkeit und
Intensität der fraglichen Aktivitäten getrennt beurteilen können. Anscheinend folgt der alltagssprachliche Begriffsgebrauch einer dreiwertigen Logik. Zur Absicherung dieser Interpretation sollte allerdings der Itempool erweitert und die Datenanalyse (auch) auf individuellem
Niveau durchgeführt werden." (Autorenreferat)
[496-L] Gebhardt, Julian:
Telekommunikatives Handeln im Alltag: eine sozialphänomenologische Analyse
interpersonaler Medienkommunikation, (Medien - Kultur - Kommunikation), Wiesbaden: VS
Verl. für Sozialwiss. 2008, 291 S., ISBN: 978-3-531-15989-8 (Standort: UB Bonn(5)-2008/6378)
INHALT: "Ziel der Arbeit ist es, die kommunikationswissenschaftliche Analyse der alltäglichen
Aneignung und Nutzung von Medien der interpersonalen Telekommunikation auf eine neue
grundlagentheoretische Basis zu stellen. Gegen die dominante Sicht technikdeterministischer
Ansätze wird die zwischenmenschliche Genese und Einbettung medialer kommunikativer
Handlungspraktiken auf die fundamentalen Ausgangsprobleme ihrer sozialen und damit intersubjektiven Verfasstheit rückbezogen. Aufbauend auf der Sozialphänomenologie von Alfred
Schütz (und Thomas Luckmann) werden die basalen intersubjektiven Konstitutionsbedingungen interpersonaler Medienkommunikation herausgearbeitet und so ein besseres Verständnis
der Sozialitätsbedingungen von Medien und medialer Kommunikationspraktiken ermöglicht.
Die Arbeit konstituiert eine handlungstheoretisch begründete und alltagsweltlich fundierte
Analyseperspektive, vor deren Hintergrund sich die auf diesem Feld vorliegenden Forschungsansätze einordnen, präzisieren und weiter entwickeln lassen." (Autorenreferat)
[497-L] Georgiou, Myria:
Urban encounters: juxtapositions of difference and the communicative interface of global
cities, in: International Communication Gazette, Vol. 70/2008, No. 3-4, S. 223-235
(gaz.sagepub.com/content/vol70/issue3-4/)
INHALT: Der Beitrag untersucht die kommunikative Schnittstelle globaler Städte, insbesondere
wie sie sich darstellt im Nebeneinander von Unterschieden in kulturell verschiedenartigen
städtischen Gegenden. Diese städtischen Zonen sind schlagkräftige Beispiele für ein enges
Zusammenleben unterschiedlicher Gruppen Wange an Wange, in enger Nachbarschaft und in
intimer Interaktion - gewollt oder unvermeidbar. In diesen städtischen Gegenden ist die Notwendigkeit, Unterschiede zu managen ein Synonym dafür, sie lebenswert und sich zu eigen
zu machen. Beim (manchmal erfolgreichen) Suchen nach einem Ort in der Stadt und einem
Ort in der Welt gestalten die Bewohner einer Stadt ihre Kommunikationspraktiken als Formen alltäglicher, banaler und von unten nach oben gerichteter Taktiken zur Bewältigung von
Verschiedenartigkeit. Der Beitrag wirft einen Blick auf drei spezielle Gebiete, in denen kulturelle Vielfalt und kommunikative Praktiken zu bedeutsamen politischen und kulturellen Be-
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2 Sprache und interpersonelle Kommunikation
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ziehungen mit dem Ziel einer nachhaltigen Gestaltung kosmopolitischen Lebens zusammengeführt werden: Bürgerrechte, Ideenreichtum und Identität. (UNübers.)
[498-L] Geser, Hans:
Political correctness: mental disorder, childish fad or advance of human civilization?,
(Sociology in Switzerland), Zürich 2008, 42 S. (Graue Literatur; geser.net/pc.pdf)
INHALT: Der vorliegende Beitrag befasst sich mit dem Begriff der "Political Correctness"(PC).
Nach einem kurzen Überblick über den Entstehungshintergrund und die unterschiedliche
Auslegungen in verschiedenen Ländern geht der Autor auf die moralische Dimension ein. Der
nächste Abschnitt befasst sich mit der normativen Kraft von Sprache und dem Rückfall in binäre Gut-Schlecht-Kategorien. Im Anschluss daran wird die kulturelle Dimension des Begriffs und die Gefahr des paternalistischen kulturellen Relativismus beleuchtet. Danach erörtert der Autor die Problematik der PC im Kontext liberaler Freiheitsrechte, die dazu führen
können, dass Mehrheiten soziale Minderheiten unterdrücken und ausbeuten. In diesem Zusammenhang kommt es zu einer Verschiebung der Wertkategorie bei den Menschenrechten.
Am Wichtigsten ist es nun, nicht von anderen beleidigt oder (verbal) vergewaltigt zu werden.
Im Rahmen der PC-Ideologie folgt daraus eine Gesellschaftskonzeption, die sich in Anlehnung an Marx in die zwei konkurrierenden Klassen der Besitzenden und Besitzlosen einteilen
lässt, wobei der Begriff der ökonomischen Klasse verallgemeinert auf alle Diskriminierten
angewendet wird. Insofern ist der weiße männliche Europäer per se Diskriminierender. Abschließend wird der Frage nachgegangen, inwiefern PC das Verhalten verändert hat und wenn
ja warum. (ICD)
[499-L] Goffman, Erving:
Interaktionsrituale, in: Andrea Belliger, David J. Krieger (Hrsg.) - 4. Aufl.: Ritualtheorien : ein
einführendes Handbuch, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2008, S. 321-336, ISBN: 978-3531-16109-9
INHALT: Der Beitrag wendet sich zwei spezifischen rituellen Typen zu, der "Ehrerbietung" und
dem "Benehmen". Anhand vieler Beispiele werden verschiedene Formen und Variationen
dieser sozialen Riten dargestellt. So darf etwa ein Manager seinen Hausmeister gönnerhaft
nach dem Befinden und seiner familiären Situation fragen; umgekehrt ist dieses jedoch völlig
undenkbar. Der Artikel hebt hervor, dass die ritualisierte Ehrerbietung nicht die wirklichen
Empfindungen des Ehrenden gegenüber dem Empfänger ausdrücken muss - tatsächlich kann
durch eine besonders "genaue", "formalisierte" Ausübung der ritualisierten Ehrerbietung eine
- auch vom Empfänger evtl. wahrnehmbare - Distanzierung der wirklichen Gefühle zum Ausdruck gebracht werden (indem betont der rituelle Charakter hervorgehoben wird). Der Beitrag
widmet sich mit weiteren Beispielen dem "Benehmen" und geht schließlich auf explizite "zeremonielle Entweihungen" ein, die in teilweise obszöner oder vulgärer Formen Respektlosigkeit oder Verachtung zum Ausdruck bringen wollen. (ICB)
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2 Sprache und interpersonelle Kommunikation
[500-L] Goll, Michaela:
Arbeitsbeziehungen und Beziehungsarbeiten: Zur Gestaltung arbeitsbezogener und
informeller Nachrichten in Unternehmen, in: Christiane Funken, Ingo Schulz-Schaeffer
(Hrsg.): Digitalisierung der Arbeitswelt : zur Neuordnung formaler und informeller Prozesse in
Unternehmen, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2008, S. 143-164, ISBN: 978-3-531-15663-7
INHALT: Die technisch vermittelte Kommunikation hat nicht nur Auswirkungen auf die Organisationsstruktur von Unternehmen und auf die Formen des gemeinsamen Arbeitens, sondern
sie prägt auch die soziale Struktur der Mitarbeiter. Im vorliegenden Beitrag wird anhand von
teilnehmenden Beobachtungen und Konversationsanalysen gezeigt, welchen Stellenwert elektronisch vermittelte Kommunikationsformen wie E-Mails, interne Diskussionslisten oder Intranetseiten als Beziehungsmedien in Unternehmen haben. Dabei werden nicht nur die rein
informellen Nachrichten betrachtet, sondern es werden auch die auf arbeitsbezogene Inhalte
ausgerichteten elektronischen Kommunikationsformen dahingehend untersucht, inwiefern sie
soziale Beziehungen fördern. Grundlage der Untersuchung ist eine Fallstudie in einer mittelständischen IT-Unternehmensberatung mit 13 Mitarbeitern. Die zu verrichtenden Aufgaben vorwiegend individuelle Arbeiten am Computer und Beratungstätigkeiten für Kunden - ermöglichen und erfordern die Arbeit an verschiedenen Orten und zu flexiblen Arbeitszeiten.
Die Interaktion zwischen den Mitarbeitern findet aber auch über andere Medien bzw. face-toface statt, was ebenfalls Auswirkungen auf die Beziehungsmuster und die Rollenverteilung in
der Unternehmensberatung hat. (ICI2)
[501-L] Grönert, Kerstin:
"Ich weiß überhaupt nicht, was ich da jetzt machen soll ...": Verständigung in der
Kommunikation zwischen Bürger und Verwaltung, in: Sozialwissenschaftlicher
Fachinformationsdienst : Organisations- und Verwaltungsforschung, 2008, Bd. 1, S. 9-15
(www.gesis.org/fileadmin/upload/dienstleistung/fachinformationen/servicepublikationen/sofid/Fa
chbeitraege/Organisationsforschung_2008-1.pdf)
INHALT: "Der Umgang mit Verwaltungsschreiben ist für viele ein fast schon alltägliches Problem, das das Verhältnis von Bürger und Behörde überschattet. Verwaltungssprache gilt als
starr und schwer verständlich und viele Laien fühlen sich unsicher im Umgang mit ihr. Ziel
der im Folgenden vorgestellten Studie ist es, einen Untersuchungsansatz zu entwickeln, der es
ermöglicht schriftliche Verwaltungskommunikation benutzerorientiert zu analysieren und
Kriterien für ihre Gestaltung zu erstellen." (Autorenreferat)
[502-L] Grönert, Kerstin:
Ein ganz "normaler" Verwaltungsvorgang; ich hätte nichts anderes erwartet: Verlauf der
kommunikativen Interaktion zwischen Bürger und Verwaltung am Beispiel des Bescheids,
in: Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst : Organisations- und Verwaltungsforschung,
Bd. 2/2008, S. 9-29
(www.gesis.org/fileadmin/upload/dienstleistung/fachinformationen/servicepublikationen/sofid/Fa
chbeitraege/Organisations-_und_Verwaltungsforschung_2008-2.pdf)
INHALT: Verwaltungen sind dazu verpflichtet, ihre Entscheidungen demjenigen mitzuteilen, für
den sie bestimmt sind, bzw. der von ihnen betroffen ist. Dies ist die Aufgabe des Bescheids
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2 Sprache und interpersonelle Kommunikation
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und es handelt sich hierbei um einen ein Verwaltungsverfahren abschließenden Verwaltungsakt, der in Briefform ergeht. In dem Bescheid werden die abstrakt generellen Regelungen individualisiert und auf einen konkreten Sachverhalt bezogen. Durch ihn wird für den Klienten
eine Entscheidung hergeleitet und getroffen, die aufgrund methodisch korrekter Rechtsanwendung durch einen Agenten der Verwaltung zustande gekommen ist. Ziel eines Bescheides
ist zum einen die Mitteilung dieser Entscheidung; zum anderen soll er dem Klienten verständlich machen, wie diese Entscheidung ihn betrifft und welche Auswirkungen sie auf sein Handeln hat. Ein wichtiges Merkmal der Bescheide ist ihre Vorgeformtheit und ihre Formelhaftigkeit, die durch die häufige Verwendung juristischer Sprachformeln gekennzeichnet sind.
Das Muster des Bescheids, in dem sich auch sein spezifischer Zweck widerspiegelt, besteht
aus dem Tenor mit der Entscheidungsformel, der Begründung und den rechtlichen Grundlagen. Bei den Bescheiden handelt es sich zusätzlich um eine Form der dialogischen Interaktion
zwischen der Verwaltung und ihren Klienten. Die vorliegende Untersuchung ist Teil einer
Studie zur Verständlichkeit und Akzeptanz in der Kommunikation zwischen Bürger und Verwaltung. Ziel ist es zu beobachten, zu beschreiben und zu analysieren, wie die kommunikative Interaktion zwischen den Agenten und den Klienten der Verwaltung abläuft. Weiterhin
soll untersucht werden, wie die Bescheide ihre spezifische Aufgabe innerhalb des Interaktionsprozesses erfüllen können. Die Grundlagen der Studie sind Interaktionsanalysen auf Basis
von Tonbandaufnahmen und Denkprotokolle. Nach der Beobachtung und der Analysen erfolgt die Optimierung der Interaktion. Die Ergebnisse aus dieser Optimierung dienen dazu,
die vorläufigen, aus der Analyse des Datenmaterials entstandenen Hypothesen zu den Ursachen für das Scheitern der Interaktion zu überprüfen und zu modifizieren und zusätzlich Informationen über den Informationstransfer innerhalb der Gruppe zu erhalten. Auf diesem
Weg ist es möglich Verbesserungskriterien zu erstellen, die sich eng an den Bedürfnissen der
Benutzer der Sprache orientieren und sich aus deren Verhalten während der Interaktion ableiten lassen, bzw. von ihnen selbst erarbeitet sind. (ICD2)
[503-L] Hamelink, Cees J.:
Urban conflict and communication, in: International Communication Gazette, Vol. 70/2008,
No. 3-4, S. 291-301 (gaz.sagepub.com/content/vol70/issue3-4/)
INHALT: Der Beitrag geht davon aus, dass Konflikt ein immanenter Bestandteil städtischen Lebens ist. Mit der wachsenden ökonomischen, politischen und kulturellen Bedeutung der Städte, wird das Management urbaner Konflikte essentiell für das Wohlbefinden der Mehrheit der
Weltbevölkerung. Kommunikation im Sinne von 'abrüstendem Gespräch' kann eine zentrale
präventive Rolle dabei spielen, dass kleinere Auseinandersetzungen nicht zu gewalttätigen
und großen Schaden verursachenden Konflikten eskalieren. Ein zentrales Element des 'Rechts
auf Stadt' sollte das 'Recht auf eine kommunikative Stadt' sein. (UNübers.)
[504-F] Hegel, Frank, Dipl.-Designer; Jaecks, Petra, Dr.; Wrede, Britta, Dr. (Bearbeitung); Sagerer, Gerhard, Prof.Dr.; Hielscher-Fastabend, Martina H., Dr. (Leitung):
Communicating emotions (sub-project C2)
INHALT: Im diesem Teilprojekt sollen Dialoge in natürlichen Situationen und in stärker restringierten, experimentellen Situationen analysiert werden, um interpersonale Parallelen und Se-
274
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2 Sprache und interpersonelle Kommunikation
quenzen von emotionalen Ausdrücken in normaler und gestörter Kommunikation festzustellen. Projekthomepage: www.sfb673.org/projects/C2/ .
VERÖFFENTLICHUNGEN: Siehe unter: www.sfb673.org/projects/C2/content/blogsection/6/
65/lang,de/ . ARBEITSPAPIERE: Siehe unter: www.sfb673.org/projects/C2/content/blogsec
tion/6/65/lang,de/ .
ART: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Bielefeld, Fak. für Linguistik und Literaturwissenschaft, SFB 673
Alignment in Communication (Universitätsstr. 25, 33615 Bielefeld)
KONTAKT: Sagerer, Gerhard (Prof.Dr. Tel. 0521-106-2935, Fax: 0521-106-2992,
e-mail: sagerer@techfak.uni-bielefeld.de); Hielscher-Fastabend, Martina H. (Dr. Tel.
0521-106-5314, Fax: 0521-106-6447, e-mail: Martina.Hielscher@uni-bielefeld.de)
[505-F] Hellmann, Jens Heinrich, Dipl.-Psych.; Kopietz, René, Dipl.-Psych.; Memon, Amina,
Univ. Aberdeen (Bearbeitung); Echterhoff, Gerald, Prof.Dr.habil. (Leitung):
"It happened as I said": effects of retellings on eyewitnesses' event memory
INHALT: When describing a perceived event to others, a communicator will tailor the message
to the audience. The current project examines how such audience-tuned retellings shape eyewitnesses' own event representations drawing upon perspectives from social psychology and
memory research. The approach shifts the focus from studying eyewitnesses as recipients of
misleading information from other sources (e.g., co-witnesses' memories) to investigating
eyewitnesses as actively generating biasing information during the process of retelling the
event to an audience (see Gabbert, Memon, & Allan, 2003). The researchers hypothesize that
eyewitnesses' audience-tuned retellings are more likely to bias their own representations of
the witnessed event, yielding a saying-is-believing (SIB) effect, when they experience a high
(vs. low) shared reality with their audience. The main function of shared-reality creation is to
reduce uncertainty inherent in many experiences and to render an individual's mental representations of these experiences subjectively more reliable and valid. The creation of a shared
reality and the occurrence of an SIB effect (here, retelling effect on memory) should depend
on the following conditions (Echterhoff, Higgins, & Groll, 2005a; Echterhoff, Higgins, Kopietz, & Groll, 2006a), which are relevant to the domain of eyewitness retellings: a) communicators experience a sufficient level of uncertainty or ambiguity about a target experience; b)
communicators are motivated to create a shared reality; c) communicators experience their
communication with the audience as successful, i.e., they assume that the audience has understood and accepted their message; d) communicators accept the audience as an appropriate
co-constructor of reality, i.e., as a trustworthy and reliable source of pertinent knowledge and
judgments. If one of these conditions is not present, communicators are unlikely to create a
shared reality with their audience and, thus, to exhibit the SIB effect. In the proposed experiments, they will manipulate the extent to which these conditions are present, yielding four independent variables (high vs. low uncertainty about the event; shared-reality vs. other goals
for audience tuning; positive vs. negative audience feedback; appropriate vs. inappropriate
audience). Audience-tuned retellings are elicited by providing eyewitnesses (the participants)
with information about their audience's view of a target person (positive vs. control vs. negative) in a witnessed event who exhibits ambiguous behaviors. Later, the eyewitnesses recall
the original event. The main dependent variables are the evaluative tone (valence) of retelling
and recall protocols concerning the target person, and eyewitnesses' explicit evaluations of the
target. They also assess their experience of shared reality, which is an important potential me-
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2 Sprache und interpersonelle Kommunikation
275
diator of effects on the size of the SIB bias. Statistically, the SIB effect is examined by comparisons of mean recall valence between audience-view conditions, and correlating retelling
valence with recall valence. The researchers also employ source-memory tests to explore
whether eyewitnesses exhibiting a greater (vs. lower) memory bias are less likely to discriminate correctly between information from the witnessed event and from their retelling.
METHODE: Das Projekt benutzt das bekannte Saying-is-Believing Paradigma von Higgins und
Rholes (1978). Mit Experimenten werden neuere Erkenntnisse der Erforschung von Kommunikationseffekten auf das Gedächtnis auf angewandte Fragestellungen der Augenzeugenforschung übertragen. Die gefunden Effekte werden im Rahmen der 'shared reality theory' interpretiert (Echterhoff, Higgins, & Levine, in press; Hardin & Higgins, 1996). DATENGEWINNUNG: Experiment (Stichprobe: ca. 20; ausschließlich experimentelle Designs, überwiegend
mehrfaktoriell -2x2/ 2x3/ 2x2x2-). Standardisierte Befragung, schriftlich; Standardisierte Befragung, online (Stichprobe: ca. 20 bei meist 2- bis 3-faktoriellen Designs). Sekundäranalyse
von Aggregatdaten (Stichprobe: ca. 20 bei meist 2- bis 3-faktoriellen Designs; studentische
Populationen).
VERÖFFENTLICHUNGEN: Hellmann, J.H.; Echterhoff, G.; Kopietz, R.; Niemeier, S.; Memon, A.: 'As I mentioned before': Bias generation in eyewitnesses. Aberdeen: University of
Aberdeen (in preparation).+++Hellmann, J.H.; Kopietz, R.; Echterhoff, G.; Memon, A.:
When eyewitnesses omit information in their retellings: The role of silence for later retrieval.
in: Memory (ISSN 0965-8211) (in preparation).+++Echterhoff, G.; Higgins, E.T.; Levine,
J.M.: Experiencing shared reality: A product of the motivated sharing of inner states. in: Perspectives in Psychological Science (ISSN 1745-6916) (in press).+++Kopietz, R.; Echterhoff,
G.; Niemeier, S.; Hellmann, J.H.; Memon, A.: Audience-congruent biases on eyewitness memory and judgment: The role of motivation for sharing. Social Psychology (ISSN 1864-9335)
(in press).+++Hirst, W.; Echterhoff, G.: Creating shared memories in conversation: Towards
a psychology of collective memory. in: Social Research, vol. 75, 2008, iss. 1, pp. 1-34.
ART: BEGINN: 2007-04 ENDE: 2009-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Economic
and Social Research Council -ESRC-; Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Jacobs University Bremen gGmbH, School of Humanities and Social Sciences,
Integrated Social and Cognitive Psychology -ISCP- Program (Postfach 750561, 28725 Bremen)
KONTAKT: Kopietz, René (Tel. 0421-200-3423, e-mail: r.kopietz@jacobs-university.de)
[506-L] Hibbert, Liesel:
(Re)Contextualization of traditional repertoire in parliamentary discourse in South Africa,
in: Konstanze Jungbluth, Christiane Meierkord (Hrsg.): Identities in migration contexts, Tübingen:
Narr, 2007, S. 157-173, ISBN: 978-3-8233-6317-0 (Standort: UB Duisburg-Essen()E11ODB2477+1)
INHALT: Die Migration indigener Bevölkerung in Gebiete, die vorher von den KhoiSan und
weißen Siedlern bewohnt waren, ist eine Migration aus einer oralen Kultur in einen parlamentarischen Kontext, eine Migration afrikanischer traditioneller Diskurse in die dominante politische Sphäre. Die Verfasserin diskutiert Parlamentsreden, die vielfältige Beispiele für traditionell von Rednern oder Dichtern in den afrikanischen Kulturen der Region verwandte rhetorische Elemente enthalten. ANC-Mitglieder verwenden Wiederholungen, rhetorische Fragen,
satirische Darstellungen oder Personifizierungen, um sich Zustimmung zu sichern, Gesetzgebungsprojekte durchzusetzen, Abstimmungen zu gewinnen und die soziopolitische Transfor-
276
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1
2 Sprache und interpersonelle Kommunikation
mation zu gestalten. Der soziale Kontext, zu dem auch die Binnenwanderung in der Republik
Südafrika gehört, hat zur Konstruktion hybrider Identitäten geführt, bei denen sich individuelle, traditionelle afrikanische Rhetorik mit Sprachfiguren mischt, die dem Genre der politischen Debatte entstammen. (ICE)
[507-L] Innerhofer, Ian:
Nationale Selbstbilder und die Diskussion um die Sprachbezeichnung in BosnienHerzegowina nach dem Zerfall Jugoslawiens, in: Regina Fritz, Carola Sachse, Edgar Wolftum
(Hrsg.): Nationen und ihre Selbstbilder : postdiktatorische Gesellschaften in Europa, Göttingen:
Wallstein, 2008, S. 306-326, ISBN: 978-3-8353-0212-9 (Standort: UB Passau(739)51ME2600F919)
INHALT: Bosnien-Herzegowina ist durch kulturelle Heterogenität und sprachliche Homogenität
geprägt. Es besteht ein gemeinsames sprachliches Diasystem, die Unterschiede zwischen den
drei Standardsprachen beeinflussen die normale Kommunikation nicht und sind eher symbolischer Natur. Diese symbolische Seite ist jedoch von großer Bedeutung für die sprachliche Gemeinschaft. Sprachliche Toleranz und Sprachnationalismus sind abhängig von den Beziehungen zwischen den drei Nationen in Bosnien-Herzegowina. Solang diese Beziehungen gut waren, wurden die Unterschiede heruntergespielt, als sie sich verschlechterten, wurden sie bis
ins Absurde übertrieben. Die Veränderungen in der Sprache sind Konsequenzen der politischen Ereignisse im ehemals serbokroatischen Raum. Tendenzen der Bosnifizierung, Serbisierung oder Kroatisierung der Sprache zeigen sich vor allem bei der Elite der drei Nationen.
(ICE2)
[508-L] Jäckel, Michael:
Ein Spiel zwischen Personen: Funktionen und Folgen der elektronischen Kommunikation in
Unternehmen, in: Christiane Funken, Ingo Schulz-Schaeffer (Hrsg.): Digitalisierung der
Arbeitswelt : zur Neuordnung formaler und informeller Prozesse in Unternehmen, Wiesbaden: VS
Verl. für Sozialwiss., 2008, S. 119-141, ISBN: 978-3-531-15663-7
INHALT: Der elektronischen Kommunikation wird häufig nachgesagt, dass sie zum Hierarchieabbau und zur Netzwerkbildung beiträgt. Diese kann unterschiedliche Ausprägungen annehmen, wie z.B. Kollegialität, strategische Cliquen, Austausch über Unzufriedenheit oder Mitgliedschaften in Foren und Chat-Rooms. Netzwerke werden oft auch unter der Annahme geknüpft, dass mit Beziehungen Geschäfte zu machen sind. Dabei haben jene Personen, die Teil
des Netzwerks sind, häufig die Erwartung, dass sich die persönlichen Investitionen irgendwann als Ertrag verbuchen lassen. Diese Situation erinnert nach Meinung des Autors an eine
Beobachtung von Daniel Bell, der in der nachindustriellen Gesellschaft vermehrt "Spiele zwischen Personen" diagnostizierte. Eine Organisation wird vor diesem Hintergrund offenbar zunehmend zur individuellen Steuerung vielfältiger Kommunikationsbeziehungen genutzt. Der
Autor diskutiert in seinem Beitrag das Verhältnis von Technik und Zeit und zeigt die Konsequenzen für den Arbeitsalltag auf. Er gibt zunächst einen Überblick über die Diskussionen
und Forschungsansätze zur Kommunikation in elektronisch gestützten Netzwerken. Er geht
anschließend näher auf die Nutzungsleitbilder und die Nutzungspraxis des Internets, insbesondere die E-Mail-Kommunikation ein. Seine weiteren Ausführungen beziehen sich auf die
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1
2 Sprache und interpersonelle Kommunikation
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Bedeutung von Netzwerkvisionen und auf die Problematik der Knappheit in nachindustriellen
Gesellschaften. (ICI2)
[509-L] Jahn, Ronny:
Der blinde Fleck im Spitzensport: zur soziologischen Begründung der Supervision und ihrer
Anwendung im Leistungssport, (Soziologische Studien, Bd. 33), Kenzingen: Centaurus-Verl.Ges. 2008, 134 S., ISBN: 978-3-8255-0691-9
INHALT: Die Untersuchung verfolgt drei Ziele. Sie soll zeigen, dass sich die Theorie des kommunikativen Handelns als theoretische Basis der Supervision eignet, sie soll die soziale Wirklichkeit einer professionellen Radsportmannschaft rekonstruieren und so den Sinn supervisorischer Arbeit im Leistungssport verdeutlichen und sie soll den praktischen Nutzen von Teilen der Theorie des kommunikativen Handelns an der sozialen Wirklichkeit der behandelten
Profimannschaft überprüfen. In einem ersten, theoretischen Teil wird die Entwicklung supervisorischer Praxis bis in die Gegenwart rekonstruiert. Die Theorie des kommunikativen Handelns wird vorgestellt und eine Synthese zwischen Supervision und Habermas vorgeschlagen.
Im zweiten Teil werden Ergebnisse einer empirischen Studie zu den Kommunikationsstrukturen im Profi-Radsportteam Blau vorgelegt. Im Anschluss an eine Einführung in das Feld des
Radsports werden diese Kommunikationsstrukturen anhand von Interviewprotokollen rekonstruiert. Dabei zeigen sich problematische organisatorische, soziale und psychische Konstellationen, die das erfolgreiche Handeln der Mannschaft und deren Kommunikationsstrukturen
beeinträchtigen können ("kommunikative Pathologien"). Diese Konstellationen beeinflussen
einander wechselseitig. Hier eröffnet Supervision einen Diskursraum, der Supervision im
Leistungssport sinnvoll erscheinen lässt. Spannungen zwischen System und Lebenswelt sowie zwischen zweckrationalem und kommunikativem Handeln finden sich auch in der sozialen Wirklichkeit des untersuchten Teams. (ICE2)
[510-L] Kathage, Andrea:
Zur kommunikativen Entwicklung des Kindes: Grundlagenstudie zur Entwicklung eines
kommunikationswissenschaftlichen Ansatzes, (Essener Studien zur Semiotik und
Kommunikationsforschung, Bd. 25), Aachen: Shaker 2008, XIII, 431 S., ISBN: 978-3-8322-72449 (Standort: UB Bonn(5)-2008/6010)
INHALT: Ziel der Untersuchung ist es, eine Grundlage zu einer Theorie der kommunikativen
Entwicklung des Menschen zu liefern, die aus kommunikationswissenschaftlicher Perspektive
unter Berücksichtigung der Ganzheitlichkeit kommunikativer Prozesse den Erwerb von zu
zwischenmenschlicher Kommunikation notwendigen Fähigkeiten und Fertigkeiten in Kommunikationsprozessen erklärt. Darüber hinaus befasst sich die Studie mit den Möglichkeiten
der empirischen kommunikationswissenschaftlichen Erforschung der kindlichen Entwicklung
in Interaktionen mit anderen. Zunächst werden verschiedene interaktionistische Theorien des
Spracherwerbs vorgestellt, Gemeinsamkeiten und Unterschiede werden herausgearbeitet. Sodann werden die Vorannahmen einer kommunikationswissenschaftlichen Perspektive dargestellt, sowohl auf theoretischer Ebene als auch anhand der Mutter-Kind-Interaktion "Füttern
und Gefüttertwerden". Hier geht es um Signalverkehr und symbolische Kommunikation, um
Verständigung und Verstehen. Es werden diejenigen Merkmale von Kommunikationsprozessen herausgearbeitet, die für die kindliche Entwicklung aus kommunikationswissenschaftli-
278
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1
2 Sprache und interpersonelle Kommunikation
cher Sicht entscheidend sind, und es wird ein Vorschlag zur kommunikationswissenschaftlichen Betrachtung der kommunikativen Entwicklung des Kindes in Steuerungsprozessen mit
anderen entwickelt. Am Beispiel "Stillen und Gestilltwerden" werden im Folgenden Möglichkeiten der empirischen Erforschung der kommunikativen Entwicklung des Kindes erarbeitet
(Beobachtung, Befragung, Schulreifetest). Abschließend wird die Frage erörtert, ab wann von
zwischenmenschlicher Kommunikation gesprochen werden kann und wann noch andere Formen der gegenseitigen Steuerung vorliegen. (ICE2)
[511-F] Kießling, Florian, Dipl.-Psych. (Bearbeitung):
"Entering a community of minds" - zur Rolle des kulturellen Kontexts auf die Entwicklung
der Theory of mind: eine kulturvergleichende Längsschnittstudie zur Beziehung zw. kindlicher u. mütterlicher mentalistischer Sprache und der Entwicklung des Verständnisses
falscher Sichtweisen in Deutschland, Costa Rica u. Kamerun
INHALT: n in Germany, Costa Rica and Cameroon GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, Costa Rica, Kamerun
ART: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Osnabrück, FB 08 Humanwissenschaften, Graduiertenkolleg 772
"Integrative Kompetenzen und Wohlbefinden: somatische, psychische kulturelle Determinanten" (49069 Osnabrück)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0541-969-4725, Fax: 0541-969-4770, e-mail: fkiessli@uos.de)
[512-F] Koch, Gertraud, Prof.Dr.phil.; Priebus, Valentin; Koch, Lisa; Franke, Amelie; Hoser, Nadine (Bearbeitung); Koch, Gertraud, Prof.Dr.phil. (Leitung):
Praktiken der Transkulturalisierung
INHALT: In globalen Zeiten nimmt der Kontakt zwischen Menschen mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen stetig zu. Massenmedien liefern uns Bilder fremder Kulturen frei
Haus, ermöglichen uns Einblicke in unbekannte Welten, die wir anderweitig nie erleben würden. Das Internet ist mehr noch Medium für unbegrenzte Konnektivität und den weltweiten
Fluss von Informationen, die noch dazu eigenständig selektiert werden können. Begegnungen
in Arbeit, Alltag oder auf Reisen ermöglichen persönliche, interkulturelle Erfahrungen. So
gesehen, scheinen wir in einem globalen Dorf zu leben, in dem unbegrenzt Austausch und Interaktion stattfindet und kulturelle Unterschiede zwischen Nationen, Minderheiten und Mehrheiten, zwischen Männern und Frauen, zwischen Alten und Jungen oder verschiedenen sozialen Lagen bedeutungslos sind. Andererseits erleben wir interkulturelle Begegnungen als
schwierig, scheinen kulturelle Unterschiede unüberbrückbar zu sein und werden zum Ausgangpunkt für Krisen und Konflikte. Die Verständigung über kulturelle Unterschiede hinweg
ist mühevoll, wenn nicht aussichtslos.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Koch, Gertraud (Hrsg.): Transkulturelle Praktiken. Empirische
Studien zu Innovationsprozessen. Wissen, Kultur, Kommunikation, Bd. 3. St. Ingbert: Röhrig
2008, 177 S. ISBN 978-3-86110-442-1.
ART: BEGINN: 2007-01 ENDE: 2010-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER:
keine Angabe
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1
2 Sprache und interpersonelle Kommunikation
279
INSTITUTION: Zeppelin University Hochschule zwischen Wirtschaft, Kultur und Politik, Department communication & cultural management, Lehrstuhl für Kommunikationswissenschaft & Wissensanthropologie (Am Seemooser Horn 20, 88045 Friedrichshafen)
KONTAKT: Institution (Tel. 07541-6009-1300, Fax: 07541-6009-1399,
e-mail: manuela.eittinger@zeppelin-university.de)
[513-F] Kopietz, René, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Echterhoff, Gerald, Prof.Dr.habil. (Leitung):
Prozesse und Effekte adressatenorientierter Kommunikation: soziale Realitätsbildung mit
Eigen- und Fremdgruppenangehörigen
INHALT: Die adressatenorientierte Kommunikation (aoK), d.h. die Anpassung von Mitteilungen
an die Adressateneinstellung zu einem Gegenstand, kann die mentalen Repräsentationen des
Senders von diesem Gegenstand beeinflussen. In der Fortsetzungsphase werden die bisherigen Befunde zur zentralen Rolle der senderseitig erlebten sozialen Realitätsbildung im Bereich der Intergruppenkommunikation fruchtbar gemacht. In den Experimenten 1 bis 3 wird
zunächst die Hypothese geprüft, dass die aoK deutscher Sender mit einem türkischen Adressaten (vs. deutschen Adressaten) in einem größeren Maß durch die höfliche Wahrung sozialer
Normen als durch soziale Realitätsbildung motiviert ist und eine erhöhte Verhaltenskontrolle
erfordert. In den Experimenten 4 bis 7 werden dann Faktoren (spezifische Autorität des
Adressaten, wiederholter Kommunikationserfolg, persönliches Erfolgsfeedback des Adressaten) untersucht, die dazu beitragen können, dass Sender eine verstärkte soziale Realitätsbildung mit Fremdgruppenadressaten erleben und daher die adressatenorientierte Sichtweise
eher in ihre eigenen Repräsentationen des Gesprächsgegenstands übernehmen. In den Experimenten 8 bis 11 steht das bisher kaum untersuchte Erleben der Adressaten im Mittelpunkt,
insbesondere die Frage, ob und aufgrund welcher Faktoren Adressaten aus der Fremdgruppe
der Sender mit diesen eine gemeinsame soziale Realität über den Kommunikationsgegenstand
bilden. Das Projekt hat sowohl grundlagenwissenschaftliche als auch praktische und gesellschaftspolitische Relevanz, u.a. für ein besseres Verständnis und eine Förderung von interkultureller Kommunikation.
METHODE: Das Projekt benutzt das bekannte Saying-is-Believing Paradigma von Higgins und
Rholes (1978). Mit Experimenten werden neuere Erkenntnisse der Erforschung von Kommunikationseffekten auf das Gedächtnis auf angewandte Fragestellungen der Intergruppenkommunikation übertragen. Die gefunden Effekte werden im Rahmen der 'shared reality theory'
interpretiert (Echterhoff, Higgins, & Levine, in press; Hardin & Higgins, 1996). DATENGEWINNUNG: Experiment (Stichprobe: ca. 20; ausschließlich experimentelle Designs, überwiegend mehrfaktoriell -2x2/ 2x3/ 2x2x2-). Standardisierte Befragung, schriftlich; Standardisierte Befragung, online (Stichprobe: ca. 20 bei meist 2-3 faktoriellen Designs). Sekundäranalyse
von Aggregatdaten (Stichprobe: ca. 20 bei meist 2-3 faktoriellen Designs; studentische Population).
VERÖFFENTLICHUNGEN: Kopietz, R.; Echterhoff, G.; Higgins, E.T.: Memory bias from audience-tuning: What if the audience appears after event encoding? in: Journal for Experimental Social Psychology (first revision).+++Echterhoff, G.; Groll, S.; Higgins, E.T.; Kopietz, R.:
Audience group membership in communication effects on memory: When saying is not believing. Bielefeld: Bielefeld Univ. (in preparation).+++Echterhoff, G.; Higgins, E.T.; Levine,
J.M.: Experiencing shared reality: a product of the motivated sharing of inner states. in: Perspectives in Psychological Science (ISSN 1745-6916) (in press).+++Echterhoff, G.; Higgins,
E.T.; Kopietz, R.; Groll, S.: How communication goals determine when audience tuning bia-
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soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1
2 Sprache und interpersonelle Kommunikation
ses memory. in: Journal of Experimental Psychology: General (ISSN 0096-3445), vol. 137,
2008, iss. 1, pp. 3-21.+++Hirst, W.; Echterhoff, G.: Creating shared memories in conversation: towards a psychology of collective memory. in: Social Research, vol. 75, 2008, iss. 1, pp.
1-34.
ART: BEGINN: 2007-11 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Jacobs University Bremen gGmbH, School of Humanities and Social Sciences,
Integrated Social and Cognitive Psychology -ISCP- Program (Postfach 750561, 28725 Bremen)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0421-200-3423, e-mail: r.kopietz@jacobs-university.de)
[514-L] Lee, Daniel B.:
Observing communication: Niklas Luhmann and the problem of ethnography, in: Soziale
Systeme : Zeitschrift für soziologische Theorie, Jg. 13/2007, H. 1/2, S. 456-467 (Standort: USB
Köln(38)-M XG 07784; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Ethnographische Studien präsentieren typischerweise beeindruckende Datenmengen,
jedoch oft ohne dabei einen Beitrag zu disziplinären, theoretischen oder substanziellen Problemen zu leisten. Niklas Luhmann wird nicht als qualitativer Sozialforscher angesehen, seine
Gesellschaftstheorie kann aber helfen, die soziologische Relevanz der Ethnographie zu steigern. Mit Blick auf dieses Problem diskutiert der vorliegende Artikel die Vorteile, die aus
Luhmanns theoretischer Entscheidung resultieren, Sinn und Kommunikation statt Akteure
und Handlungen zu beobachten. Darüber hinaus versucht der Artikel die Rolle zu bestimmen,
die das menschliche Bewusstsein in der Gesellschaft spielt. Es gibt viele Möglichkeiten für
die Ethnographen, die systemtheoretische Konstrukte zum Vorteil der qualitativen Sozialforschung zu nutzen. Hier wird vorgeschlagen, dass die Feldforscher sich auf die Beschreibung
der Benutzung von strukturellen Kopplungen in Echtzeit und die Untersuchung von symbolisch generalisierten Differenzen konzentrieren." (Autorenreferat)
[515-L] Leeten, Lars:
Normativität mit doppeltem Boden: Probleme bei der Zurechnung von
Darstellungshandlungen, in: Zeitschrift für Kommunikationsökologie und Medienethik, Jg.
10/2008, Nr. 1, S. 25-29
INHALT: Der Autor geht von der These aus, dass eine ethische oder normative Bewertung von
Darstellungshandlungen nicht auf eine trennscharfe Unterscheidung zwischen (allgemeinen)
Denkgewohnheiten und (besonderer) kontrollierter Handlung zurückgreifen kann. "Da in
einen kommunikativen Akt stets auch kognitive Gehalte einfließen, ist hier immer mit einer
'Trägheit des Verstehens' zu rechnen, die der unmittelbaren Verantwortungszuschreibung Widerstände entgegensetzt." Kommunikationsethik muss sich daher nicht nur auf die Dimension
der Normativität einstellen, die für das 'Praktische' charakteristisch ist, sondern auch auf eine
Dimension der Normativität, "wie sie in der 'theoretischen' Reflexion beheimatet ist." Der
Autor nähert sich dieser "Normativität mit doppeltem Boden" vom Begriff der Zurechenbarkeit (1) her und versucht, die eigentümliche Struktur der Zurechenbarkeit von Darstellungshandlungen (2) soweit zu beschreiben, dass das eingangs skizzierte Problem der Zurechnung
verständlicher wird (3). Abschließend werden einige Konsequenzen für die Kommunikations-
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1
2 Sprache und interpersonelle Kommunikation
281
ethik formuliert (4). "Darstellungsakte weisen eine Normativität mit doppeltem Boden auf.
Will die Kommunikationsethik nicht zu schnell an Grenzen stoßen, muss sie sich auf diese
Besonderheiten einstellen." (UN)
[516-L] Meierkord, Christiane:
(De-)Constructing national identities in international student migration, in: Konstanze
Jungbluth, Christiane Meierkord (Hrsg.): Identities in migration contexts, Tübingen: Narr, 2007,
S. 35-49, ISBN: 978-3-8233-6317-0 (Standort: UB Duisburg-Essen()-E11ODB2477+1)
INHALT: Gegenstand der Untersuchung sind Gespräche in einem Studentenwohnheim in Großbritannien. An den Tischgesprächen nahmen Angehörige unterschiedlicher Kulturkreise mit
unterschiedlichem Sprachhintergrund teil - Franzosen, Deutsche, Pakistani, Nigerianer. Im
Mittelpunkt stehen Strategien der Identitätsaushandlung und des Identitätsausdrucks in Gesprächssequenzen, in denen auf Stereotypen basierende Persönlichkeitsmerkmale und Charaktereigenschaften den Gesprächspartnern zugeschrieben werden. Die Verfasserin beschreibt, wie solche Identitätszuschreibungen konstruiert sind und über den Gebrauch von
Personalpronomen in der Interaktion akzeptiert oder zurückgewiesen werden. Identität erscheint so sowohl als kontextabhängig als auch als lokal ausgehandelt und interaktiv ko-konstruiert. (ICEÜbers)
[517-L] Menz, Florian; Nowak, Peter; Rappl, Anita; Nezhiba, Sabine:
Arzt-Patient-Interaktion im deutschsprachigen Raum: eine Online-Forschungsdatenbank
(API-on) als Basis für Metaanalysen, in: Gesprächsforschung : Online-Zeitschrift zur verbalen
Interaktion, Jg. 9/2008, S. 129-163 (www.gespraechsforschung-ozs.de/heft2008/px-menz.pdf)
INHALT: "Die Gesprächsforschung zur deutschsprachigen Arzt-Patient-Interaktion hat einige
hundert empirische Studien vorgelegt, die - wie andere Vorarbeiten bereits feststellten - bisher weder systematisch zugänglich noch übergreifend ausgewertet sind. Auf Basis einer neu
entwickelten Metastudienmethodik wurden alle bis Mitte 2007 erschienenen und zugänglichen Studien (n=549) einer qualitätsgesicherten Analyse und systematischen Dokumentation
als Forschungsdatenbank zugeführt. Dargestellt wird neben dem methodischen Zugang und
den Selektionskriterien für die Auswahl der Primärstudien insbesondere die Metadatenstruktur der Forschungsdatenbank. Erste Sekundäranalysen und Syntheseergebnisse der 236 eingeschlossenen Publikationen zu Gesprächskorpora, methodischen Verfahren, Untersuchungsschwerpunkten und theoretischen Zugängen der Primärstudien geben erstmals einen quantitativen Überblick über das gesamte Forschungsfeld. Abschließend werden die Ergebnisse dieser ersten Auswertung diskutiert, Forschungsdesiderata abgeleitet sowie der Open-AccessZugang und die zukünftige Weiterführung der Online-Forschungsdatenbank API-on vorgestellt." (Autorenreferat)
282
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1
2 Sprache und interpersonelle Kommunikation
[518-L] Messmer, Heinz; Hitzler, Sarah:
Die soziale Produktion von Klienten: Hilfeplangespräche in der Kinder- und Jugendhilfen,
in: Wolfgang Ludwig-Mayerhofer, Olaf Behrend, Ariadne Sondermann (Hrsg.): Fallverstehen und
Deutungsmacht : Akteure in der Sozialverwaltung und ihre Klienten, Opladen: B. Budrich, 2007,
S. 41-73, ISBN: 978-3-86649-117-5
INHALT: Die Autoren untersuchen die soziale Produktion von Klienten in einem speziellen Prozesssegment der Kinder- und Jugendhilfe - der Hilfeplanung. Ausgangspunkt bildet die These, dass der Klient keine objektiv gegebene Bezugsgröße professionellen Handelns ist, sondern im Zuge sozialarbeiterischer Interaktionen zunächst herausgearbeitet und für die nachfolgenden Interaktionen bearbeitbar gemacht werden muss. Nach einer einleitenden Erörterung der Konstitutionslogiken klienteler Identität nehmen die Autoren eine detaillierte Analyse der unterschiedlichen Varianten der Klientenproduktion vor. Datengrundlage bilden Aufzeichnungen von Hilfeplangesprächen zur stationären Heimunterbringung aus vier verschiedenen Heimeinrichtungen und Jugendämtern in Nordrhein-Westfalen. Anhand der Transkriptionen wird gezeigt, wie sich die soziale Produktion von Klienten im Einzelnen vollzieht,
welche kommunikativen Muster dafür maßgeblich sind und welche Konsequenzen sich für
die Beteiligten daraus ergeben. (ICI2)
[519-L] Mondada, Lorenza:
Using video for a sequential and multimodal analysis of social interaction: videotaping
institutional telephone calls, in: Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social
Research, Vol. 9/2008, No. 3, 35 S. (nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0114-fqs0803390)
INHALT: "Dieser Artikel zielt darauf, einige analytische Möglichkeiten von Videodaten für die
Interaktionsforschung aufzuzeigen. Grundlage sind Videoaufzeichnungen natürlicher situierter Aktivitäten in ihrem alltäglichen Setting - wobei 'natürliche Daten' im Sinne der naturalistischen Perspektive erzeugt werden, wie sie von Harvey Sacks und die an ihn anschließende
Forschung in der Ethnomethodologie, der Konversationsanalyse, der interaktionalen Linguistik und den Workplace Studies entwickelt worden ist. Im Mittelpunkt der Analyse stehen Videoaufzeichnungen, die durch Feldarbeit in Callcentern gewonnen wurden. Sie zeigen den
Nutzen von Telefongesprächen, die in beruflichen und institutionellen Kontexten aufgezeichnet werden. Audioaufzeichnungen wurden in der Literatur bislang als angemessenes Verfahren für Telefongespräche angesehen, um das zu erfassen, was den Teilnehmenden wechselseitig zugänglich ist. Videoaufzeichnungen von Telefongesprächen in deren Arbeitsumfeld zeigen indes, dass diese Gespräche mehr sind als 'talk at work' oder 'talk as work'. Videoaufzeichnungen erlauben, die komplexen Arbeitstätigkeiten zu studieren, die simultan zum Telefongespräch und der durch es vermittelten Leistung stattfinden, d.h. die Multiaktivität, in die
die Sprecher/innen involviert sind. In diesem Beitrag werden die zeitlichen und strukturellen
Eigenheiten professioneller Multiaktivität während drei Phasen in der Arbeitssequenz analysiert: Bei Vor-Eröffnungen (pre-beginnings), bei Internetrecherchen, die während des Telefonats initiiert werden sowie in Nach-Schlusssequenzen (post-closings). Diese Phasen zeigen
sowohl die feine Abstimmung zwischen Telefonieren und anderen Aktivitäten der Telefonierenden als auch die Kontinuität über die Gespräche hinweg, die einen kontinuierlichen Arbeitsprozess im Callcenter herstellen." (Autorenreferat)
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1
2 Sprache und interpersonelle Kommunikation
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[520-L] Morgan, Brian:
Identity presentation: the construction of identity in asynchronous discussion, in: Forum
Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, Vol. 9/2008, No. 3, 26 S.
(nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0114-fqs0803185)
INHALT: "Die hier vorgestellte Studie beschäftigt sich mit E-Mails als Medium langdauernder
Kommunikation zwischen Schüler/innen und Lehrer/innen. Hierzu wurden in einem Kurs
verschickte E-Mails gesammelt und mittels konversationsanalytischer Verfahren und im Rahmen eines 'Social Practice'-Modells ausgewertet. Während Identität in einem umfassenderen
Sinne in Kontexten entwickelt werden kann, die körperliche Anwesenheit im Rahmen von
Face-to-Face-Kommunikation erlauben, zeigte diese Studie, dass Identität auch in Kontexten
konstruiert wird, die sich nicht durch diese Merkmale auszeichnen: Identitätsbildung vollzog
sich vielmehr mittels sozialer, kultureller und technologischer Medien und half, durch EMails unterstützt, dass soziale Praktiken entwickelt wurden, die spezifisch für diese Kommunikationsform sind. Zugleich ergeben sich aus der Studie Konsequenzen für ein besseres Verständnis der Beziehung zwischen Identität, Zielen und Anforderungen und der kollaborativen
Entstehung sozialer Praktiken in asynchroner, computervermittelter Kommunikation." (Autorenreferat)
[521-L] Muhle, Florian:
"Versteh ich grad nicht": Mensch-Maschine-Kommunikation als Problem, in:
kommunikation @ gesellschaft : Journal für alte und neue Medien aus soziologischer,
kulturanthropologischer und kommunikationswissenschaftlicher Perspektive, Jg. 9/2008, Beitr. 4,
21 S. (www.soz.uni-frankfurt.de/K.G/B4_2008_Muhle.pdf)
INHALT: "Der vorliegende Beitrag verortet sich im Forschungsfeld der Mensch-Maschine-Kommunikation. In diesem Kontext werden aus einer ethnomethodologischen Perspektive Situationen untersucht, in denen Menschen versuchen mit dem Roboterhund Aibo zu kommunizieren. Dabei geraten vor allem die vielfältigen Praktiken, mit denen die Menschen versuchen,
Verständigungsprobleme zu lösen, in den Fokus. Aufmerksamkeit erhält hier insbesondere
das Zusammenspiel verschiedener Kommunikationsmodalitäten (Sprache, Blickrichtung,
Körperhaltung). Wie im Verlauf der Arbeit herausgearbeitet wird, zeigen die Daten deutlich,
dass angesichts einer für die Menschen vollkommen ungewohnten Situation, Kommunikation
in einem hohen Maße problematisch wird. Zudem kann dargelegt werden, dass beim derzeitigen Stand der Technikentwicklung genau darin ein Spezifikum des (ungeübten) Umgangs mit
interaktiven Artefakten liegt." (Autorenreferat)
[522-L] Müller-Doohm, Stefan:
Sagen, was einem aufgeht: Sprache bei Adorno - Adornos Sprache, in: Georg Kohler, Stefan
Müller-Doohm (Hrsg.): Wozu Adorno? : Beiträge zur Kritik und zum Fortbestand einer
Schlüsseltheorie des 20. Jahrhunderts, Weilerswist: Velbrück Wissenschaft, 2008, S. 28-50,
ISBN: 978-3-938808-39-9
INHALT: Eine Alternative zwischen Musik und Philosophie wollte sich Adorno Zeit seines Lebens nicht aufzwingen lassen, ohne jedoch Musik und Philosophie einfach miteinander zu
vermischen. Adorno bestand auf der Differenz. Für beide gilt jedoch das dialektische Prinzip,
284
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1
2 Sprache und interpersonelle Kommunikation
die "Sache selbst" von ihren Widersprüchen aus darzustellen. Der vorliegende Essay rekonstruiert von dieser Grundannahme ausgehend, wie Adorno sein eigenes philosophisches Erkenntnisziel versteht. Dieses besteht ihm zufolge darin, Deutungsmodelle zu entwickeln, um
sie in "wechselnde Konstellationen" zu bringen. Wenn Adorno neuartige Erkenntnisse nicht
vermittels einer vergeblichen Erfassung der Welt in ihrer Totalität, sondern durch die "Konstruktion von Figuren, von Bildern aus den isolierten Elementen der Wirklichkeit" erwartet,
dann liegt darin eine implizite Prämisse: dass es beim Philosophieren auf die Sprache ankommt, dass sie mehr ist als ein System signifikanter Zeichen. Vielmehr wird die Sprache als
ein Darstellungsmittel unterstellt, das überhaupt erst als Ausdrucksform philosophische Erkenntnis ermöglicht. Adorno verfolgt damit die Absicht, die Sprache in der Philosophie neuartig zu gebrauchen: im Denkprozess Konstellationen zu bilden, die im Prozess sprachlicher
Gestaltung zu Konfigurationen verdichtet werden, um so "die Sprache gleichsam vor dem
Verfall zu retten". Insgesamt ist es eines der Grundmotive von Adornos negativer Dialektik,
Erkenntnis durch explikative und expressive Sprachkonstruktion zu gewinnen, verknüpft mit
Gesellschaftskritik als Sprachkritik. (ICA2)
[523-L] Panagl, Oswald; Gerlich, Peter (Hrsg.):
Wörterbuch der politischen Sprache in Österreich, Wien: öbv u. hpt Verl.-Ges. 2007, 520 S.,
ISBN: 978-3-209-05952-9
INHALT: Wer österreichische Politik(er) verstehen will, benötigt nicht nur Wissen um das offizielle Institutionsvokabular der Republik, sondern auch Kenntnis der wichtigsten Wörter des
Politjargons der letzten Jahre und Jahrzehnte. Das Verdienst der Herausgeber liegt in der erstmaligen Dokumentation von politischen Austriazismen von 1918 bis zur Gegenwart, wobei
der Schwerpunkt deutlich in der Zweiten Republik und ganz besonders im letzten Jahrzehnt
angesiedelt ist. Hierfür geht das Wörterbuch nach einem klassischen Artikelaufbau vor und
wird so nicht nur politik-, sondern auch sprachwissenschaftlichen Anforderungen gerecht.
Obwohl manche Einträge durchaus ideologisch wertend gelesen werden können, eignet sich
die Publikation als wichtiges Handbuch für politisch Interessierte. (ZPol, NOMOS)
[524-L] Rappaport, Roy A.:
Ritual und performative Sprache, in: Andrea Belliger, David J. Krieger (Hrsg.) - 4. Aufl.:
Ritualtheorien : ein einführendes Handbuch, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2008, S. 191210, ISBN: 978-3-531-16109-9
INHALT: Rituale sind Formalitäten, aber nicht alle Formalitäten sind Rituale. Das Ritual ist eine
Kategorie standardisierten Verhaltens, die nicht wesentlich auf einer Mittel-Zweck-Beziehung beruht. Durch Rituale werden zum einen "indexikale" Bedeutungen mitgeteilt, das heißt,
es wird etwas über den Status des Individuums im System ausgedrückt. Darüber hinaus sind
Rituale aber auch "kanonisch" - sie haben eine überindividuell kodierte Bedeutung. Der Beitrag geht auf die Bedeutung "liturgischer Ordnungen" ein, also auf Ordnungen, die Handlungen strukturieren. Der Beitrag entfaltet eine Reihe weiterer Gedanken um Ritual, Liturgie und
Sakralität. Im Zentrum des Rituals wird die Beziehung des Akteurs zu seiner eigenen Performance gesehen, wobei diese Performance eine Ausführung unveränderlicher Sequenzen von
Aussagen und Handlungen darstellt, die aber nicht vom Akteur selbst kodiert wurden. (ICB)
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2 Sprache und interpersonelle Kommunikation
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[525-L] Reichertz, Jo:
"Versteht ihr? Keiner versteht mich!", in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen
Medien, Jg. 12/2008, H. 1, S. 46-51
INHALT: Der Autor diskutiert aus Sicht eines Kommunikationswissenschaftlers die Begriffe
"Kommunikation" und "Interaktion". Kommunikation ist demnach stets eine Form sozialen
Handelns. Kommunikation ist der gesamte Prozess der Verständigung, der Mitteilung und
Verstehen zur Voraussetzung hat. Im zweiten Teil des Beitrags stehen das sogenannte empathische Verstehen und die Intersubjektivität im Mittelpunkt seiner Ausführungen. "Empathisches Verstehen" meint die Fähigkeit, das praktisch Verstandene auch emotional zu erleben,
also in gewissen Maßen auch das zu fühlen, was der andere fühlt. (ih)
[526-L] Ruiz Vieytez, Eduardo J.:
New minorities and linguistic diversity: some reflections from the Spanish and Basque
perspectives, in: JEMIE : Journal on ethnopolitics and minority issues in Europe, Vol. 6/2007,
Iss. 2, 21 S. (www.ecmi.de/jemie/download/2-2007-Vieytez.pdf)
INHALT: "Human rights of immigrants have not been directly related to rights recognised to
members of traditional minorities in some constitutional or international frameworks. However, immigration processes entail new demands of integrating linguistic rights within the public space and institutions. The Spanish example can open new challenges to multiculturalist
approaches, since it brings together traditional and new linguistic diversity in a very significant level. In particular, new challenges arise in sub-state autonomous entities, as is the case
in the Basque country, where linguistic diversity has been a traditional element of the society.
These new multilingual realities challenge the traditional view of diversity and force us to
rethink the substantial contents of some fundamental rights in order to accommodate democratically linguistic diversity in post-modern societies." (author's abstract)
[527-F] Spang, Jochen, Dipl.-Psych.; Fatouros Bergman, Helena (Bearbeitung):
Communication of patients with schizophrenia: studies with an interpersonal approach, exploring nonverbal and verbal aspects of communication
INHALT: keine Angaben
ART: BEGINN: 2004-01 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität des Saarlandes, Fak. 05 Empirische Humanwissenschaften, FR 5.3
Psychologie Professur für Klinische Psychologie und Psychtherapie (Postfach 151150, 66041
Saarbrücken)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0681-302-3552, e-mail: j.spang@mx.uni-saarland.de)
[528-L] Spivak, Gayatri Chakravorty:
Can the subaltern speak?: Postkolonialität und subalterne Artikulation, (Es kommt darauf an
: Texte zur Theorie der politischen Praxis, Bd. 6), Wien: Turia & Kant 2008, 158 S., ISBN: 978-385132-506-5 (Standort: UB Paderborn(466)-ZYBD3249)
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soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1
2 Sprache und interpersonelle Kommunikation
INHALT: "Gayatri Chakravorty Spivaks Aufsatz 'Can the Subaltern Speak?', bislang jetzt noch
nie vollständig ins Deutsche setzt, zählt zu den Schlüsseltexten der postkolonialen Theorie.
Anknüpfend an die Arbeit der indischen Subaltern-StudiesGruppe sowie in kritischer Auseinandersetzung mit poststrukturalistischen Theoriebildungen widmet er sich zentral der Frage
von Unmöglichkeit und Möglichkeit eines Sprechens der Subalternen. Der vorliegende Band
enthält neben einer Übersetzung der Originalfassung von Spivaks Aufsatz ein Interview mit
der Autorin zur Diskussionsgeschichte, eine Nachbemerkung zur 1999 veröffentlichten zweiten Version des Textes sowie eine Einleitung von. Hito Steyerl." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Hito Steyerl: Die Gegenwart der Subalternen (5-16); Gayatri Chakravorty Spivak:
Can the Subaltern Speak? (17-118); Gayatri Chakravorty Spivak: Ein Gespräch über Subalternität(119-148); Editorische Nachbemerkung der Übersetzer: Zur zweiten Fassung von
"Can the Subaltern Speak?" (149-158).
[529-L] Strasser, Margareta:
Verständigungsstrategien bei sehr geringen Sprachkenntnissen: eine explorative Studie zur
Kommunikation unter Bedingungen der Interkomprehension, Wien: Verl. Ed. Praesens 2008,
284 S., ISBN: 978-3-7069-0396-7 (Standort: UB München(19)-8/08/4202)
INHALT: "In diesem Buch geht es um verbale und nonverbale Verständigungsstrategien in der
Kommunikation zwischen Personen unterschiedlicher Muttersprache, die in der jeweils anderen Sprache sehr geringe verbale Fähigkeiten haben und daher aktiv die eigene Muttersprache
verwenden. Die Untersuchung ist fundiert durch das Modell der 'Interkomprehension'. Darunter versteht man eine spezielle Form der Kommunikation zwischen Sprechern unterschiedlicher Muttersprache, in der die Kommunikationspartner aktiv jeweils ihre eigene Muttersprache verwenden, die Muttersprache des anderen aber mehr oder weniger gut verstehen. Die
Arbeit verfolgt dabei zwei Schwerpunkte: Neben einem Überblick über relevante Theorien
(das Konzept der Interkomprehension, Verstehen und Verständlichkeit, Strategien in der interkulturellen Kommunikation, nonverbale Kommunikation) werden anhand einer explorativen Untersuchung verbale und nonverbale Verständigungsstrategien für die Interkomprehension bei sehr geringer Fremdsprachenkenntnis erarbeitet. Die Ergebnisse der Untersuchung
eignen sich nicht nur für die Situation des Fremdsprachenunterrichts, sondern auch für andere
berufliche Kommunikationssituationen, in denen das Interkomprehensionsmodell in Frage
kommt." (Autorenreferat)
[530-F] Swadzba, Agnes; Vorweg, Constanze; Wrede, Britta, Dipl.-Ing. (Bearbeitung); Rickheit,
Gert, Prof.Dr.; Wachsmuth, Sven, Dipl.-Ing. (Leitung):
Alignment of situation models (sub-project A4)
INHALT: Das Teilprojekt beschäftigt sich mit der Frage, wie gemeinsame Situationsmodelle in
der Kommunikation aufgebaut werden können und wie sie mit der visuellen Wahrnehmung
der Umgebung der Gesprächspartner zusammenhängen.
Projekthomepage: www.sfb673.org/projects/A4/ .
VERÖFFENTLICHUNGEN: Siehe unter: www.sfb673.org/projects/A4/content/blogsection/6/
65/lang,de/ . ARBEITSPAPIERE: Siehe unter: www.sfb673.org/projects/A4/content/blogsec
tion/6/65/lang,de/ .
ART: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1
2 Sprache und interpersonelle Kommunikation
287
INSTITUTION: Universität Bielefeld, Fak. für Linguistik und Literaturwissenschaft, SFB 673
Alignment in Communication (Universitätsstr. 25, 33615 Bielefeld)
KONTAKT: Rickert, Gert (Prof.Dr. Tel. 0521-106-5310, e-mail: gert.rickert@uni-bielefeld.de);
Wachsmuth, Sven (e-mail: swachsmu@techfak.uni-bielefeld.de)
[531-L] Zaretsky, Yevgen:
Anglizismen im Russischen seit 1991: ein Vergleich mit dem Ukrainischen und Deutschen,
(Studien zur Anglistik und Amerikanistik, Bd. 12), Hamburg: Kovac 2008, 679 S., ISBN: 978-38300-3766-8 (Standort: UB Bonn(5)-2008/5697)
INHALT: "In dieser Studie wird der Einfluss des Englischen auf die russische Sprache untersucht, vor allem in der Zeit nach dem Zerfall der Sowjetunion (1991). Im Mittelpunkt der Untersuchung steht das Lehngut, das in die Umgangssprache und verschiedene Fachsprachen
eingegangen ist und schon jetzt eine vergleichsweise hohe Wortbildungsaktivität aufweist,
obwohl es morphologisch und graphematisch zum Teil noch wenig integriert ist. Es geht um
die Verwendung von Anglizismen in den ehemaligen Republiken der Sowjetunion, in denen
Russisch als Muttersprache oder lingua franca verwendet wird: Russland, Ukraine, Kasachstan, Weißrussland, Moldawien etc. Zu den wichtigsten Themen zählen die Gründe für die
Übernahme des fremden Wortschatzes, die Geschichte des englischen Einflusses auf das Russische, die Einstellung von verschiedenen Bevölkerungsschichten zu Anglizismen und zur
Amerikanisierung der russischen Kultur im Allgemeinen, die Sprachpolitik der russischen
Regierung, der kulturelle und historische Hintergrund der Amerikanisierung. Besondere Aufmerksamkeit wurde den soziologischen Aspekten der Amerikanisierung geschenkt. Es wird
der Versuch unternommen, kultur- und sprachwissenschaftliche Ansätze, die fast immer getrennt untersucht werden, in Verbindung zueinander und außerdem auch zu empirischen Untersuchungen zu bringen. Die wichtigsten Ziele des Verfassers bestehen in der Zusammenfassung der bisher erschienenen Werke über Anglizismen, in der kritischen Auseinandersetzung
mit den Ergebnissen dieser Werke, in der Beschreibung der neuesten sprachlichen und kulturellen Erscheinungen, falls diese in Verbindung mit den sprachlichen gebracht werden können, sowie in der Erschließung der Quellen, die bisher in diesem Kontext noch nicht untersucht wurden." (Autorenreferat)
[532-F] Zündel, Matthias (Bearbeitung); Darmann-Finck, Ingrid, Prof.Dr. (Betreuung):
Interaktionsorientiertes Bewegungshandeln
INHALT: Fragen: Wie interagieren Pflegekräfte in beruflichen Bewegungshandlungen mit zu
Pflegenden, die verbale Sprache nicht verstehen? Welche Interationselemente setzen die Pflegekräfte ein, um ihr Handeln den zu Pflegenden nachvollziehbar werden zu lassen, bzw. die
Situation mit den zu Pflegenden gemeinsam zu gestalten? Ergebnisse: Pflegekräfte sind in der
Lage, nichtsprachlich Interaktionen aufzubauen mit den zu Pflegenden. Sie nutzen dafür auch
verbale Sprache, zudem aber Berührungen und den Blick. Es gelingt den Pflegekräften dann
häufig diese Situationen interaktiv zu gestalten, wenn es sich dabei um klare Interaktionseinheiten wie die Begrüßung oder Verabschiedung handelt. Sobald die direkte Handlung des
"Bewegens" gelingt, fällt es den Pflegekräften zunehmend leichter, ihr Handeln interaktiv zu
gestalten. Jedoch lassen sich auch Situationen darstellen, in denen ein gemeinsames Bewegungshandeln, situationsorientiert mit den zu Pflegenden aufgebaut und durchgeführt wird.
288
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1
2 Sprache und interpersonelle Kommunikation
Es zeigen sich also durchaus Möglichkeiten der gemeinsamen Interaktion auf der nichtsprachlichen Ebene mit Menschen, deren kognitive Möglichkeiten stark eingeschränkt sind.
METHODE: Grundlegend wird von der Aushandlung von Bedeutung ausgegangen zwischen
Pflegekraft und zu Pflegenden. Dabei wird vor allem auf die Schriften Meads verwiesen und
dem gemeinsamen Aufbau von Bedeutung im Handeln. Wobei jedoch die spezifische Situation der zu Pflegenden mit berücksichtigt wird, die unter starken kognitiven Leistungseinschränkungen leiden. Interaktionen zeigen sich demnach bedeutungsvoll auch ohne eine kognitive im Sinne von bewussten Handlungsgestaltung. Hier werden neben George Herbert
Mead weitere Konzepte hinzugezogen unter anderem auf das implizite handeln verwiesen sowie auf subjektorientierte handeln im Modelle der Interaktionsarbeit von Fritz Böhle. Untersuchung durch Videoanalysen, qualitative empirische Forschung DATENGEWINNUNG:
Aufenthalt im Feld -neurologische Frührehabilitation, Alltenpflegeeinrichtung, Intensivstation- über mehrere Tage. Dann Videoaufnahmen im Feld in einer normalen beruflichen Allltagssituation einer Bewegungshandlung -Positionierung, Transfer- (Stichprobe: 18; neurologische Frührehabilitation, Altenpflegeeinrichtung, Intensivstation eines Krankenhauses; Auswahlverfahren: theoretical sampling). Beobachtung, teilnehmend (Videoaufnahmen). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Zündel, Matthias: Interaktionsorientiertes Bewegungshandeln.
Dissertation. Online-Publikation (geplant).
ART: BEGINN: 2006-01 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung
INSTITUTION: Universität Bremen, FB 11 Human- und Gesundheitswissenschaften, Institut für
Public Health und Pflegeforschung (Postfach 330440, 28334 Bremen)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0421-218-7053, e-mail: M.Zuendel@gmx.de)
Register
289
Hinweise zur Registerbenutzung
Sachregister
Grundlage für das Sachregister sind die Schlagwörter, die zur gezielten Suche der Literatur- bzw.
Forschungsnachweise in unseren Datenbanken SOFIS und SOLIS vergeben wurden.
Um eine differenzierte Suche zu ermöglichen, werden dabei nicht nur die Haupt-, sondern auch
Nebenaspekte der Arbeiten verschlagwortet.
●
Bei einem maschinell erstellten Verzeichnis wie dem obigen Sachregister führt das zwangsläufig zu einem Nebeneinander von wesentlichen und eher marginalen Eintragungen.
Manche Begriffe machen erst in Verbindung mit anderen Sinn oder wechseln ihren Sinn in Abhängigkeit vom jeweiligen Zusammenhang.
●
Solche Zusammenhänge gehen aber bei einem einstufigen Register typischerweise verloren.
Vermeintliche Fehleintragungen gehen fast immer aufs Konto eines dieser beiden Effekte, die sich
bei der maschinellen Registererstellung grundsätzlich nicht vermeiden lassen.
Personenregister
Aufgeführt sind
●
bei Literaturnachweisen: alle aktiv an dem Werk beteiligten Personen;
●
bei Forschungsnachweisen: alle als Leiter, Betreuer oder wissenschaftliche Mitarbeiter
(„Autoren“) eines Projekts angegebenen Personen.
Institutionenregister
Aufgeführt sind nur die forschenden Institutionen. Institutionelle Auftraggeber, Finanzierer, Förderer oder dergleichen sind zwar in den Forschungsnachweisen selbst aufgeführt, nicht jedoch im
Register.
Sortierung
Die Sortierung folgt den lexikalischen Regeln, d.h. Umlaute werden wie der Grundbuchstabe sortiert. Numerische Angaben (z.B. „19. Jahrhundert“) sind ganz ans Ende sortiert, also hinter Buchstabe Z.
Nummerierung
Alle in den Registern angegebenen Zahlen beziehen sich auf die laufenden Nummern der Literatur- und Forschungsnachweise.
Personenregister
291
Personenregister
A
Adamek, Sascha 306
Albrecht, Steffen 180
Al-Jabiri, Ishtar 243
Allison, Mary Ann 1
Amann, Rolf 109, 181
Arning, Holger 53
Aronovsky, Alexandra 415
Arzoz, Xabier 474
Aufenanger, Stefan 450
Ayish, Muhammad I. 328
B
Bachmair, Ben 433
Bäcker, Kerstin 392
Backmund, Michael 287
Baden, Christian 457
Baecker, Dirk 2
Bailer, J. 291
Ballensiefen, Moritz 329
Banse, Gerhard 3, 244
Barber, Benjamin R. 330
Barni, Monica 475
Barth, Christof 72
Barth-Weingarten, Dagmar 476
Bartz, Christina 54
Baumgartner, Sabrina 331
Beck, Klaus 109
Becker, Jörg 4
Becker-Asano, Christian 481
Beerkens, Roos 477
Behrens, Sonja 129
Beiler, Markus 301
Beinke, Lothar 182
Berger, Sven 371
Bergmann, Wolfgang 110
Bernhard, Uli 432
Bernhold, Monika 55
Bertow, Andreas 434
Besters-Dilger, Juliane 478
Beushausen, Ulla 487
Beutelschmidt, Thomas 56
Bischoff, Alexander 479
Bishara, Nina 34, 111
Blanke, Detlev 480
Blum, Roger 288
Bock, Annekatrin 112
Böck, Margit 435
Bockmühl, Eva 332
Bohrmann, Thomas 113
Bollow, Jörn 333
Bolls, Paul D. 272
Bonfadelli, Heinz 245, 436
Boshof, Egon 68
Boukricha, Hana 481
Bousfield, Derek 482
Bovermann, Till 483
Brettschneider, Frank 334
Brosda, Carsten 289
Brosius, Hans-Bernd 246
Bruell, Cornelia 114
Brüggemann, Michael 416
Bruin, Andreas de 183
Brunkhorst, Hauke 5
Bucher, Hans-Jürgen 188
Bucher, Ulrike 335
Buchinger, Kurt 484
Buermann, Uwe 437, 438
Bundschuh, Konrad 163
Burd, Gene 463
Burkatzki, Eckhard 140
Buttlar, Cary von 115
C
Cardi, Valeria 485
Carlson, Matt 290
Carpentier, Nico 6
Christova, Christiana 74
Clement, Michel 391
Codó, Eva 486
Coenen, Christopher 90
Conca, Antoinette 479
D
Dahinden, Janine 479
Dannecker, Martin 91
Darmann-Finck, Ingrid 532
Dehn-Hindenberg, Andrea 487
Delli, Chantal 479
Demont-Heinrich, Christof 488
292
Personenregister
Deppermann, Arnulf 476
Diehl, Laura K. 116
Dimbath, Oliver 489
Dittler, Ullrich 439
Dohle, Marco 368
Dolata, Ulrich 372
Donges, Patrick 331, 336
Dorer, Johanna 7
Döring, Nicola 247
Dörken-Kucharz, Thomas 440
Dorn, Maria Juliana 490
Dreiskämper, Thomas 373
Dressing, Harald 291
Drucker, Susan J. 14
Drüeke, Ricarda 92
Duckwitz, Amelie 184
Duffek, Karl A. 339
Dylla, Daria W. 337
Filipovic, Alexander 9
Filk, Christian 10
Filzmaier, Peter 339
Finka, Maros 335
Fisch, Martin 93, 191
Fischer, Thomas 249
Förger, Dirk 74
Franke, Amelie 512
Franzen, Martina 250
Frees, Beate 185, 186
Friemel, Thomas N. 494
Fromme, Johannes 442
Fuchs, Albert 495
Fuchs, Christian 340
Funiok, Rüdiger 11
Funke, Gesine 192
Furnham, Adrian 415
Fürst, Gebhard 75
E
Ebert, Christian 491
Echterhoff, Gerald 505, 513
Eckart, Christel 248
Eimeren, Birgit van 185, 186
Eisinga, Rob 462
Eitz, Thorsten 492
Elia, Cristina 292
Elsbergen, Gisbert van 117
Emrich, Eike 259
Engel, Bernhard 187
Engelhardt, Michael von 467
Epping-Jäger, Cornelia 54
Erdemir, Pinar 149
Erhard, Michael 417
Erlhofer, Sebastian 188, 189
Ertelt, Jürgen 441
Ettinger, Patrik 458
Ettl-Huber, Silvia 374
Extra, Guus 475
G
Gall, Andreas 393
Ganser, Alexandra 147
Gärtner, Christel 293
Garzone, Giuliana 464
Gass, P. 291
Gast, Wolfgang 418
Gebel, Christa 455
Gebhardt, Julian 496
Geese, Stefan 193
Geiger, Brigitte 7
Georgiou, Myria 497
Gerhard, Heinz 193
Gerhards, Jürgen 119, 243
Gerhards, Maria 194
Gerlich, Peter 523
Geser, Hans 498
Gilles, David 195
Gimmler, Roland 443
Gleich, Uli 196, 197, 419
Glück, Antje 243
Goerlich, Helmut 394
Goese, Stefan 120
Goethals, Gregor T. 121
Goffman, Erving 499
Gögl, Alexandra 122
Göhler, Gerhard 341
Goll, Michaela 500
Görtler, Loreen 76
Gottberg, Joachim von 141, 251, 257
F
Fahmy, Shahira 78
Fahr, Annette 190
Fatouros Bergman, Helena 527
Feddersen, Arne 118
Fehlen, Fernand 493
Felsmann, Klaus-Dieter 8
Feuß, Sebastian 338
Fickers, Andreas 57
Personenregister
Götz, Maya 444
Götze, Irina 226
Götzenbrucker, Gerit 12
Gräb, Wilhelm 252
Granzner-Stuhr, Stefanie 271
Grassmuck, Volker 395
Grau, Alexander 253, 465
Grewe, Norbert 487
Gries, Rainer 420
Grimm, Jürgen 13
Grönert, Kerstin 501, 502
Groß, Mathias 380
Gruber, Ilja 467
Gscheidle, Christoph 93, 191
Gumbert, Heather L. 58
Gumpert, Gary 14
Gundel, Jörg 396
H
Habann, Frank 375
Hachmeister, Lutz 342
Hagedorn, Jörg 140
Hagenah, Jörg 195, 198
Hahn, Julia 343, 344
Haida, Larissa 343
Hamelink, Cees J. 94, 503
Hanekop, Heidemarie 199
Harasymiw, Bohdan 345
Hartig-Perschke, Rasco 95, 180
Hartmann, Frank 15
Hasenberg, Peter 77
Häusler, Sascha 200
Häussler, Thomas 123
Heffler, Michael 426
Hegel, Frank 504
Heidtmann, Daniela 476
Heim, J. 242
Heinen, Christina 254
Heinrichs, Harald 470
Held, Thorsten 166
Hellmann, Jens Heinrich 505
Hemmer, Martine 72
Henrich-Franke, Christian 397
Hepp, Andreas 16
Herbert, Eva-Maria 17
Herren, Madeleine 65
Hertel, Guido 229
Herz, Ruth 124
Herzig, Cornelia 483
293
Hess, Thomas 236
Hestermann, Thomas 294
Heuser, Jürgen 125
Hibbert, Liesel 506
Hickethier, Knut 59
Hielscher-Fastabend, Martina H. 504
Hilbers, Konrad 236
Hirsch, Burkhard 398
Hitzler, Sarah 518
Hoffmann, Dagmar 201
Hoffmann, Jochen 363
Hoffmann, Kay 126
Hofkirchner, Wolfgang 96
Hofmann, Ole 202
Holly, Ina von 386
Holtz-Bacha, Christina 346, 421
Holzer, Boris 255
Holzwarth, Peter 445
Hopf, Werner H. 256
Horky, Thomas 295
Hoser, Nadine 512
Hoyer Michael 439
Hrachovec, Herbert 18
Huber, Günter L. 256
Humburg, Heiko 422
Hunger, Uwe 205
I
Ibelings, Ingo 347
Ilnytzkyi, Oleh S. 345
Inan, Alev 127
Inescu, Günal 128
Innerhofer, Ian 507
Isermann, Holger 296
J
Jäckel, Michael 19, 20, 508
Jaecks, Petra 504
Jäger, Elfi 129
Jäger, Gerhard 491
Jahn, Ronny 509
Jandura, Olaf 225
Jang, Kyung-Won 483
Jeffres, Leo W. 21
Jers, Cornelia 97
Jewitt, Carey 446
Johnson, Thomas J. 78
Jun, Uwe 348
Jung, Arlena 470
294
Jungheim, Stephanie
Personenregister
399
K
Kain, Florian 60
Kallass, Kerstin 188
Kallfaß, Hermann 376
Kallfass, Monika 470
Kaminski, Winfred 257
Karmasin, Matthias 297, 377
Kathage, Andrea 510
Kaumanns, Ralf 378, 382
Käuser, Andreas 61
Keilhauer, Jan 203, 238, 447
Kelle, Udo 282
Kempf, Mathias 130
Keplinger, Caterina 207
Kepplinger, Hans Matthias 22
Kersten, Joachim 79
Ketter, Verena 451
Kiening, Christian 466
Kießling, Florian 511
Kießling, Matthias 203, 238
Kimmerle, Joachim 204
Kissau, Kathrin 205, 206, 258
Klaus, Elisabeth 23
Klein, Markus 259
Kleiner, Marcus S. 131
Kleinsteuber, Hans J. 349
Klemm, Matthias 467
Kneidlinger, Bernadette 13
Knieper, Thomas 112, 296
Knoblauch, Hubert 468
Knobloch-Westerwick, Silvia 207
Knoll, Eva Marie 24
Knoop, Hildegard 62
Koch, Gertraud 512
Koch, Lisa 512
Koenen, Erik 25, 63
Köhler, Thomas 221, 222
Kolb, Karin 26
Kolber, Aysel 467
Koller, Veronika 50
Konig, Ruben 277
Konrad, Daniel 423
Kopietz, René 505, 513
Köpl, Regina 7
Körner, Swen 132
Korte, Karl-Rudolf 329
Kortmann, Matthias 448
Kösling, Hendrik 483
Koss, Florian 424
Krahé, Barbara 267
Krämer, Heike 316
Krämer, Nicole C. 208
Kramer, Stephan 276
Krämer, Sybille 27
Kraus, Daniela 84
Krause, Norbert 459
Krotz, Friedrich 28
Krüger, Uwe 298
Kuban, Thomas 299
Kübler, Friedrich 400
Kulac, Abdullah 144
Kümmel-Schnur, Albert 469
Kunczik, Michael 260
Kurilla, Robin A. 29
Kurpas, Sebastian 133
Kurth, Elisabeth 479
Kusuma, Sheila 343
Kyriakidou, Maria 134
L
Laier, René 394
Lang, Annie 272
Lange, Andreas 449, 453
Langenbucher, Wolfgang R. 30
Langenohl, Andreas 379
Laufhütte, Hartmut 68
Lee, Daniel B. 514
Leeten, Lars 515
Leif, Thomas 300
Leiner, Dominik J. 209
Lenz, Thomas 239, 286
Lesmeister, Christiane 350
Lesser, Katja 385
Libertus, Michael 401
Liebert, Wolf-Andreas 188
Liebetruth, Dörte 135
Liepach, Martin 136
Lingenberg, Swantje 351
Linzmaier, Vera 137
Locher, Miriam A. 482
Lorenz, Daniel 138
Lovacka, Stela 352
Löw, Martina 425
Lü, Qiaoping 210
Lübcke, Maren 180
Luca, Renate 450
Personenregister
Luchtenberg, Sigrid 211
Ludes, Peter 276
Lukesch, Helmut 261
M
Machill, Marcel 301
Mahrt, Merja 212
Mai, Manfred 19, 20
Majoul, Burhan Shawi 139
Marcelo, Julian 353
Martens, Dirk 181
Martini, M. 291
Marx, Stefan 354
Mattelart, Armand 64
Matthes, Jörg 262
Mauch, Martina 213
May, Frank Christian 402
Mayer, Florian 98
McCurdy, Patrick M. 263
McRobbie, Angela 264
Meckel, Miriam 214
Mehling, Gabriele 31
Meier, Stefan 99
Meierkord, Christiane 516
Meißner, Stefan 460
Meister, Dorothee M. 140
Melischek, Gabriele 136
Memon, Amina 505
Mende, Annette 194
Menz, Florian 517
Merz, Bernd 141
Messmer, Heinz 32, 518
Meulemann, Heiner 195
Meyen, Michael 223
Michels, Eckard 142
Mikat, Claudia 403
Mikos, Lothar 265, 266
Möbus, Pamela 426
Mok, Kathrin 343, 344
Möller, Frank 355
Möller, Ingrid 267
Mondada, Lorenza 519
Morgan, Brian 520
Mörl, Christoph 380
Morresi, Enrico 302
Mrazek, Thomas 100
Muhle, Florian 521
Müller, Dieter K. 187, 427
Müller, Jürgen E. 80
295
Müller-Doohm, Stefan
Murt, Bengü 205
522
N
Naval, Concepcion 268
Nedelcu, Mihaela 215
Neitzel, Britta 34
Nelson, Sonia Ambrosio de 143
Neuberger, Christoph 216
Neuhaus Bühler, Rachel Patricia 217
Neumann, Julia 33
Neuwöhner, Ulrich 81
Neverla, Irene 303
Nezhiba, Sabine 517
Niederalt, Stephanie 404
Nieland, Jörg-Uwe 131
Nielsen-Sikora, Jürgen 144
Nienstedt, Heinz-Werner 375, 381
Niesyto, Horst 445, 451
Nolting, Tobias 356
Nordenson, Bree 304
Nossek, Hillel 145
Nöth, Winfried 34, 111, 276
Nowak, Peter 517
Nuernbergk, Christian 216
Nuscheler, Franz 218
O
Ochsenfarth, Helge 357
Ockenfeld, Marlies 101
Oehmichen, Ekkehardt 219
Offerhaus, Anke 305
Opitz, Stephanie 368, 428
Otto, Isabell 54, 269
Otto, Kim 306
P
Palme, Imma 461
Panagl, Oswald 523
Pankauke, Wiebke 146
Papies, Dominik 391
Parke, Lennart 382
Paul, Heike 147
Paulitz, Tanja 270
Payrhuber, Andrea 271
Peng, Zengjun 148
Peters, Hans Peter 470
Petersen, Imme 470
Petri, Janina 220
296
Petsche, Hans-Joachim 221, 222
Pfaff-Rüdiger, Senta 223
Pfeiffer, Thies 481
Pfeiffer-Leßmann, Nadine 481
Pfennig, Gerhard 405
Pichler, Alois 18
Pitsch, Werner 259
Plaikner, Peter 339
Plasser, Fritz 224
Pollak, Guido 127
Popp, Wolfgang 382
Potter, Robert F. 272
Pöttker, Horst 307, 308
Priebus, Valentin 512
Prinzing, Marlies 309
Prodöhl, Ines 65
Proner, Patrick 381
Przyborski, Aglaja 35
Q
Quiring, Oliver 36, 209, 225
R
Raab, Jürgen 37
Radunovic, Filip 429
Rappaport, Roy A. 524
Rappl, Anita 517
Rath, Matthias 149
Rauchenzauner, Elisabeth 310
Reemtsma, Jan Philipp 311
Reichertz, Jo 150, 525
Reichwald, Ursula 151, 273
Reinelt, Julia 375
Reitemeyer, Ulrich 476
Renckstorf, Karsten 277
Requate, Jörg 128
Rettich, Markus 334
Richter, Andrei 406
Rickheit, Gert 481, 491, 530
Riehm, Ulrich 90
Rischke, Melanie 216
Ritlewski, Kristoff M. 407
Ritter, Helge 483
Roe, Keith 231
Roessler, Patrick 344
Röhr-Sendlmeier, Una M. 226
Rolf, Gabriele 471
Röll, Franz J. 274
Röll, Franz Josef 452
Personenregister
Romano, Vicente 358
Roose, Jochen 152, 312
Röper, Horst 383
Rossen-Stadtfeld, Helge 408
Rosumek, Lars 359
Roth-Ebner, Caroline E. 275
Rothenbühler, Igor 479
Rott, Armin 118
Ruchatz, Jens 10
Rucht, Dieter 153, 154, 313, 360
Ruiz Vieytez, Eduardo J. 526
Rumyantsev, Andrey 409
Russ, Gabriele 361
Rußmann, Uta 155
S
Sadaba, Charo 268
Sagerer, Gerhard 483, 504
Sakr, Naomi 362
Sander, Ekkehard 453
Sander, Uwe 140
Sanderson, Jimmy 227
Santaella, Lucia 276
Sarangi, Srikant 464
Schaap, Gabi 277
Schachtner, Christina 228
Schade, Edzard 66
Schäfer, Mike S. 38, 119, 243
Schäfer, Sabine 314
Schafraad, Pytrik 156
Scharf, Wilfried 138, 410
Scharnhorst, Jürgen 480
Schauer, Thomas 102
Scheepers, Peer 156
Schell, Fred 454
Schellenberg, Britta 157
Schenk, Michael 97
Scherer, Helmut 89
Scherer, Joerg 381
Scheuer, Alexander 411
Scheufele, Bertram 278
Schicha, Christian 39, 158, 315
Schicke-Schäfer, Ramona 159
Schierl, Thomas 160
Schmalz-Jacobsen, Cornelia 341
Schmid, Michaela 343, 344
Schmidt, Peter 13
Schmidt, Siegfried J. 40
Schmidt-Beck, Kerstin 379
Personenregister
Schmitt, Alexander 472
Schmitt, Reinhold 476
Schneider, Beate 384
Schneider, Irmela 54, 161
Schneider, Nina 162
Schnier, Detlef 432
Schoeneborn, Dennis 98
Schoenmakers, Jan 279
Scholz, Markus 163
Schönhagen, Philomen 172
Schoon, Wiebke 303
Schorb, Bernd 238, 447
Schorr, Angela 41
Schraaf, Ursula 316
Schramm, Holger 280
Schrastetter, Jan 67
Schreiber, Norbert 317
Schriefer, Andreas 68
Schröder, Frank 164
Schroer, Joachim 229
Schroer, Markus 82, 165
Schröter, Christian 219
Schröter, Jens 469
Schuchart, Claudia 495
Schulz, Kerstin 343
Schulz, Markus S. 281
Schulz, Wolfgang 166
Schulzki-Haddouti, Christiane 307
Schuppener, Georg 167
Schwab, Frank 284
Schwan, Anna 168
Schwarz, Reinhold 447
Schwarzenegger, Christian 42
Schweiger, Wolfgang 36
Schwendemann, Nicolas 343, 344
Schwer, Katja 246
Scolik, Reinhard 103
Seethaler, Josef 136
Sehl, Annika 318
Selm, Martine van 462
Sengpiel, Michael 230
Sennewald, Nanja 169
Sesink, Werner 442
Seufert, Wolfgang 385
Seveker, Marina 205
Seyffer, Christiane 170
Sichelschmidt, Lorenz 483
Siebenhaar, Klaus 83
Siegenheim, Veit A. 378
297
Siegert, Paul Ferdinand 69
Sielschott, Stephan 282
Silverstone, Roger 43
Six, Ulrike 443
Smeenk, Sanne G.A. 462
Soeffner, Hans-Georg 44
Spang, Jochen 527
Spivak, Gayatri Chakravorty 528
Spranz-Fogasy, Thomas 476
Srubar, Helena 70
Stach, Anna 248
Stapf, Kurt-H. 104
Stark, Birgit 84, 386
Stegbauer, Christian 45, 105
Steiner, Adrian 363
Stichel, Rebecca 226
Stipp, Horst 430
Stock, Mechtild 473
Stock, Wolfgang G. 473
Stolleis, Michael 319
Storck, Thorsten Walter 171
Stötzel, Georg 492
Strasser, Margareta 529
Strehle, Samuel 46
Strotmann, Mareike 140
Struve, Doreen 230
Studer, Peter 320
Swadzba, Agnes 530
Szabo, Sacha 46
Szep, Michael 343
T
Taddicken, Monika 97
Tafreshi, Agnes 111
Tatzl, Gabriele 47
Teune, Simon 313
Theiß, Jennie 321
Theunert, Helga 449, 455
Thomä, Manuel 387
Thomaß, Barbara 85
Tillmann, Angela 456
Trandafoiu, Ruxandra 283
Tränkle, Daniela 483
Trappel, Josef 86
Trebbe, Joachim 172
Trenz, Hans-Jörg 48
Tresch, Anke 364
Treumann, Klaus Peter 140
Tuletz, Holger 365
298
U
Uden, Ronald 366
Udris, Linards 458
Unz, Dagmar 284
Uriona, Viviana 412
Uzler, Christine 97
V
Vandoninck, Sofie 231
Verhovnik, Melanie 173
Vidra, Zsusanna 174
Vitouch, Peter 271
Vogel, Andreas 388, 389
Vogel, Martina 331
Vogelgesang, Waldemar 232
Volcic, Zala 431
Volland, Benjamin 385
Volpers, Helmut 432
Vorweg, Constanze 530
Voß, Jochen 367
Vowe, Gerhard 233, 368, 428
Vreese, Claes H. de 457
W
Wachsmuth, Ipke 481
Wachsmuth, Sven 530
Wagner, Gert G. 471
Wagner, Ulrike 234
Walter, Gregor 413
Walter, Jochen 175
Walther, Christian 341
Wamper, Regina 176
Wandke, Hartmut 230
Wang, Georgette 87
Wasko, Janet 88
Wassermann, Heinz P. 361
Waterstraat, Swantje 322, 323
Weber, Karsten 92, 414
Weber, Stefan 235
Weber, Tina 177
Weder, Franzisca 297
Wegener, Claudia 140, 285
Weinacht, Stefan 89, 384
Weingart, Peter 250
Weiß, Petra 483
Weiß, Rudolf H. 256
Weißflog, Gregor 447
Weller, Christoph 282
Personenregister
Wellgraf, Stefan 324
Wenzel, Ulrich 467
Werle, Martin 390
Werth, Christoph H. 178
Wester, Fred 156, 277
Weyand, Jan 467
Wilde, Thomas 236
Wilke, Jürgen 325
Willems, Herbert 106
Winkelnkemper, Phillip 13
Winter, Rainer 107
Winter, Stephan 208
Winterhoff-Spurk, Peter 284
Wippersberg, Julia 103
Witthöft, M. 291
Wittmann, Frank 49
Wittmann, Veronika 218
Wodak, Ruth 50
Woesler, Martin 108
Wohlgemuth, Michael 51
Wolling, Jens 233
Wollscheid, Sabine 237
Wolther, Irving 179
Wormer, Holger 326
Wrede, Britta 483, 504, 530
Wu, Steven 391
Wunden, Wolfgang 52
Würfel, Maren 203, 238
Wyss, Vinzenz 327
Y
Yang, Mundo 153, 154
Young, Brigitte 139
Z
Zapf, Antje 221, 222
Zaretsky, Yevgen 531
Zeh, Wolfgang 369
Zenker, Martin 301
Zeughardt, Claudia 120
Zillien, Nicole 239, 240, 286
Zimmermann, Ann 153, 154
Zischke, Vera 241
Zittel, Thomas 370
Zündel, Matthias 532
Zwick, Markus 471
Zysno, Peter V. 242
Sachregister
299
Sachregister
A
Abgeordneter 370
Absolvent 33
Adenauer, K. 359
Adoleszenz 439
Adoption 391
Adorno, T. 61, 522
Affektfernsehen 261
agenda setting function 13, 92, 155, 286,
307, 310, 343, 344, 417
Aggression 251, 256, 261, 267, 482
Aggressivität 267
Akkulturation 245
Akteur 94, 106, 119, 154, 244, 323, 350,
379, 458, 459, 489, 494, 496
Aktivität 198, 495, 519
Aktualität 290
Akzeptanzforschung 236
Alleinstehender 159
allgemein bildende Schule 192
Alltag 31, 44, 107, 113, 135, 184, 192,
199, 202, 223, 247, 285, 444, 449,
496
Alltagskultur 42, 113, 468
Altenpflege 532
Alter 231
alter Mensch 223, 230, 418, 421
Altersgruppe 181, 427
altersspezifische Faktoren 186, 191, 194
Ambivalenz 360
Amerikanisierung 64, 161, 359, 531
Amt 319
Anbieter 166
Anerkennungspolitik 489
angewandte Wissenschaft 470
Angst 117, 243
Anonymität 241, 330
Antagonismus 313
Anthropologie 61, 253
Antike 253, 465, 466
Antisemitismus 136, 168, 176, 282
Antwortverhalten 272
Anzeigenblatt 356
Arbeiter 528
Arbeiterklasse 528
Arbeitsablauf 519
Arbeitsbedingungen 73, 339, 406
Arbeitsbeziehungen 500, 508
Arbeitslosigkeit 262, 422
Arbeitsmarkt 316, 341, 493
Arbeitsmarktpolitik 493
Arbeitsorganisation 500
Arbeitsplatz 482
Arbeitsprozess 519
Arbeitsteilung 51
Arbeitstherapie 487
Arbeitswelt 353
Archiv 33
ARD 120, 125, 193, 314, 318, 334, 349
Argentinien 346, 412
Argumentation 333
Armut 218
Artefakt 521
Arzt 517
Arzt-Patient-Beziehung 464, 517
Assimilation 245
Attac 313, 357
audiovisuelle Medien 99, 411
auditive Medien 197
Aufklärungszeitalter 253
Auflage 304, 388
Aufmerksamkeit 158, 173, 259, 272, 315,
419, 483
Aufsichtsbehörde 407, 408
Ausbeutung 5, 311
Ausbildung 3, 75, 316
Ausbildungseinrichtung 3
Ausdruckspsychologie 273
Ausgaben 385
Ausland 152, 184, 215, 223, 312
Ausländer 172, 184, 484, 486, 493
Ausländerfeindlichkeit 156, 167, 282
Außenpolitik 337, 349, 490
außerparlamentarische Opposition 116
Australien 475
Auswanderung 475
Authentizität 40, 178
Autor 322, 325
Autorität 19, 169
300
B
Bankgewerbe 424
Baskenland 526
Befreiungsbewegung 340
Begriffsbildung 522
Behinderung 163, 335
Belgien 231
Benachteiligtenförderung 213
Benchmarking 424
Benutzer 54, 100, 107, 166, 214, 233,
236, 452
Benutzerfreundlichkeit 230
Beratung 217, 417, 422
Berichterstattung 38, 50, 71, 76, 83, 84,
109, 115, 117, 119, 122, 123, 124,
128, 133, 134, 135, 137, 138, 140,
143, 144, 145, 146, 148, 152, 154,
155, 156, 157, 158, 160, 163, 164,
168, 170, 173, 193, 243, 249, 251,
255, 259, 262, 263, 279, 283, 287,
294, 295, 296, 298, 300, 307, 310,
312, 313, 314, 315, 317, 321, 324,
326, 329, 338, 341, 343, 344, 346,
354, 355, 361, 364, 369, 379, 394,
409, 412, 458, 459, 488
berufliche Integration 493
beruflicher Aufstieg 248
berufliches Selbstverständnis 145, 248,
289, 292, 296, 297, 302, 303, 320,
325, 327, 338
berufliche Weiterbildung 101, 316, 443
Berufsanforderungen 248, 327
Berufsaussicht 316
Berufsbild 303
Berufsbildung 231, 443
Berufseinmündung 33
Berufsethos 17, 297, 302, 309, 320, 322,
327, 373
Berufsfeld 373
Berufsgruppe 467
Berufskonzept 316
Berufsmobilität 215
Berufsorientierung 182
Berufsverband 11, 288, 320, 327
Berufsverlauf 33
Berufswahl 182
Beschäftigung 316
Bestandsaufnahme 280, 365
Beteiligung 77, 100, 201, 216, 229, 290,
Sachregister
441, 448, 452
Betrieb 101
Betrug 413
Bevölkerung 76, 164, 239, 461
Bevölkerungsentwicklung 120, 125
Bevölkerungsstatistik 471
Bewegungstherapie 132
Bewertung 71, 127, 130, 140, 193, 216,
334, 396, 444, 458
Bewusstsein 135, 283, 344, 511
Bezugsgruppe 453
Bezugsperson 285
Bild 35, 37, 44, 174, 276, 329, 355, 442,
465, 466
Bildmaterial 329
Bildschirmgerät 2
Bildung 18, 67, 90, 195, 237, 252, 268,
436, 442, 444
Bildungsabschluss 195
Bildungsbeteiligung 229, 454
Bildungsniveau 228, 231
Bildungspolitik 471, 480
Bildungstheorie 442
Bildungswesen 479
Bindung 81
Binnenwanderung 506
Biographie 23, 25
Biowissenschaft 119
Börse 379
Bosnien-Herzegowina 431, 507
Boulevardisierung 160
Boulevardpresse 175
Bourdieu, P. 264, 489
Brasilien 111, 276
Brief 496
Buch 237, 325, 391
Bundesagentur für Arbeit 471
Bundespräsident 155
Bundesregierung 343, 392
Bundestag 370, 394
Bundestagswahl 168, 180, 329, 334, 338,
367
Bundesverfassungsgericht 319, 399
Bundeswehr 422
Bündnispolitik 168
Bürger 195, 305, 343, 352, 358, 501
Bürgerbeauftragter 288, 292
Bürgerbeteiligung 3, 229, 357, 358
Bürgerkrieg 317, 507
Sachregister
bürgerliche Gesellschaft
Bürgerrecht 474, 497
Büro 482
Büroberuf 501
Bürokratie 501
301
317
C
Call Center 519
Chancengleichheit 213
Charisma 171
Charta 485
Chat 244, 439, 496
Chile 346
China 87, 108, 148, 210, 276
Christentum 141, 171, 176, 178, 253, 465
Codierung 270
Comic 34
Computer 2, 93, 185, 213, 226, 234, 244,
247, 274, 398, 413, 434, 437
Computerspiel 28, 34, 249, 256, 257, 261,
267, 439, 440
computerunterstütztes Lernen 221, 222
computervermittelte Kommunikation 2,
18, 20, 28, 36, 69, 98, 180, 188, 191,
201, 208, 227, 233, 239, 241, 242,
244, 261, 357, 370, 380, 441, 453,
483, 496, 500, 508, 520
Controlling 460
Corporate Governance 386, 472
Corporate Identity 424
Costa Rica 511
Cultural Studies Approach 28, 49
D
Daily Soap 113, 439
Datenaufbereitung 372, 471
Datendokumentation 473, 517
Datengewinnung 460, 471
Datenqualität 471
Datenschutz 104, 221, 342, 347, 353, 471
Datenspeicherung 101, 398
Datenverbund 471
DDR 56, 58, 65, 110
demographische Alterung 120, 125
demographische Faktoren 81, 186, 385
Demokratie 51, 130, 244, 305, 330, 332,
337, 340, 358, 369, 370, 400, 409,
410, 490
Demokratieverständnis 114, 130, 330,
360, 369
Demokratisierung 90, 107, 281, 328, 330,
340, 357, 358, 412
Demonstration 287, 313
Deregulierung 401
Desinformation 300
Deutscher 68, 184, 223
Deutscher Presserat 73, 308
deutsche Sprache 68, 480, 493, 531
Deutsche Welle 349
deutschsprachige Schweiz 364
Dezentralisation 51, 214
Diagnostik 447
Dialektik 96
Diaspora 215
Dienstleistung 101, 428
Dienstleistungsgesellschaft 449
Diffusion 97, 199, 225, 458
Diffusionsforschung 12
Digitalisierung 17, 35, 81, 83, 94, 96, 103,
196, 197, 225, 231, 274, 286, 358,
372, 413, 439, 442, 446
direkte Demokratie 332, 358
Diskriminierung 279, 282, 498
Diskurs 38, 50, 51, 53, 61, 94, 99, 114,
120, 125, 128, 144, 153, 154, 170,
171, 180, 245, 246, 255, 269, 333,
335, 379, 409, 442, 447, 467, 469,
470, 477, 482, 489, 490
Diskussion 321, 370, 458
Dokument 501
Dokumentarfilm 124, 299
Dokumentation 101, 126, 142, 473
Dokumentationswesen 33, 101, 473
Dolmetscher 479
Drittes Reich 25, 53, 65, 492
Druckmedien 15, 75, 84, 117, 223, 282,
388, 389, 426
DVD 371, 411
Dyade 494
E
Ehe 159
Ehre 499
Eigentum 27
Eigentumsverhältnisse 74, 374
Einfluss 38, 109, 190, 222, 233, 245, 262,
271, 281, 356, 360, 374, 397, 417,
422, 432
302
Einrichtung 101
Einsatz 98, 199
Einschaltquote 321
Einstellung 111, 190, 213, 443, 461, 481,
491
Einstellungsänderung 459
Einstellungsbildung 262
Einwanderung 258, 475, 486
EKD 141
Electronic Business 353, 389
Electronic Government 335, 347, 352,
358
Electronic Publishing 229
elektronische Demokratie 335, 347, 357,
358
elektronische Medien 166, 361, 440, 442
elektronischer Handel 353
Elias, N. 489
Elite 25, 174, 492
Eliteforschung 350
Eltern 226, 237, 437, 440, 455
Eltern-Kind-Beziehung 122, 173, 510
Elternschaft 169
E-Mail 69, 104, 242, 244, 281, 496, 500,
508, 520
Emanzipation 528
Emotionalität 19, 27, 29, 40, 89, 207, 227,
243, 251, 253, 257, 265, 273, 283,
284, 329, 504, 525
Empathie 29, 251, 253, 257, 265, 439,
525
empirische Forschung 12, 13, 471
empirische Sozialforschung 45, 471
Engagement 229
englische Sprache 480, 488, 531
Enthüllungsjournalismus 158, 298, 306
Entnazifizierung 492
Entscheidungsfindung 182, 337
Entscheidungsprozess 98
Entwicklungspolitik 218
Entwicklungspsychologie 265
Epidemiologie 470
Erdöl 362
Erfolg-Misserfolg 345
Erinnerung 505
Erkenntnisinteresse 522
Erkenntnistheorie 473, 522
Ernährung 132
Erwachsenenbildung 67
Sachregister
Erzählung 265, 505
Erzieher 443
Erziehung 127, 268, 437
Erziehungsheim 518
Erziehungswesen 268
Esoterik 468
Essstörung 223
Ethik 5, 11, 17, 18, 25, 39, 43, 52, 77, 92,
123, 131, 138, 141, 158, 201, 252,
253, 288, 289, 297, 302, 326, 366,
369, 414, 464, 472, 515
ethnische Beziehungen 4, 174
ethnische Gruppe 172, 245, 475
ethnische Herkunft 245
Ethnographie 49, 442, 514
Ethnomethodologie 32
EU 3, 73, 76, 101, 133, 135, 146, 174,
224, 268, 283, 288, 305, 309, 335,
342, 343, 351, 353, 396, 411, 414,
416, 457, 464, 480, 485, 493
EU-Beitritt 128, 144, 174, 175
EU-Erweiterung 174, 416
EU-Politik 101, 166, 174, 343, 401, 416
europäische Identität 76, 144, 175, 309,
397, 414, 472
europäische Institution 146
europäische Integration 76, 128, 144, 152,
283, 312, 397
Europäische Kommission 76, 306, 396,
416
Europäischer Rat 76, 343, 344, 480
Europäisches Recht 73, 396, 401
Europäisierung 312
Europapolitik 144, 343, 364
Europawahl 114
EU-Staat 374
Euthanasie 492
evangelische Kirche 141
Event 134, 145, 263, 283, 344
Evolution 45, 96
Exklusion 5, 486
Experte 295, 379, 422
Exploration 333
Export 371
F
Fachinformation 101, 473
fachliche Kommunikation 250, 296
Fachliteratur 246, 250
Sachregister
Fachsprache 464, 531
Falschmeldung 287
Familie 165, 173, 220, 226, 237, 271
Familie-Beruf 122
Fan 107, 227, 266, 275, 285
Feindbild 287
Feminismus 7, 50, 147, 264
Fernsehen 15, 28, 31, 37, 55, 56, 57, 58,
70, 71, 72, 74, 75, 76, 77, 79, 80, 85,
87, 103, 109, 110, 113, 118, 124,
129, 130, 141, 142, 147, 149, 157,
161, 172, 179, 185, 187, 192, 193,
195, 196, 198, 202, 211, 219, 220,
225, 226, 232, 234, 236, 237, 244,
245, 248, 252, 262, 264, 265, 266,
274, 275, 277, 284, 294, 295, 301,
306, 311, 313, 318, 321, 324, 333,
342, 343, 345, 348, 359, 362, 371,
390, 394, 403, 404, 405, 415, 418,
426, 427, 430, 432, 439, 444, 469
Fernsehkonsum 195, 202, 226
Fernsehproduktion 46, 56, 71, 112, 179
Fernsehprogramm 55, 59, 60, 66, 70, 71,
72, 120, 125, 142, 202
Fernsehsendung 23, 71, 89, 124, 129, 140,
142, 149, 150, 162, 179, 220, 275,
276, 284, 314, 362, 371
Fernsehserie 70, 71, 112, 113, 124, 129,
159, 162, 169, 177, 271
Fernsehspiel 126
Figuration 106
Film 10, 37, 70, 75, 80, 82, 110, 111, 131,
139, 147, 165, 177, 234, 244, 265,
396, 403, 466
Filmmusik 89
Finanzierung 76, 393, 394, 396, 399, 402,
432, 461
Finanzkrise 379
Finanzmarkt 379
Finanzwirtschaft 379
Finnland 346
Folter 170
Formatierung 129, 248
Formular 501
Forschungsansatz 445, 489
Forschungsdefizit 30
Forschungsdokumentation 473, 517
Forschungseinrichtung 471
Forschungsfreiheit 410
303
Forschungsgegenstand 11, 30, 55
Forschungspolitik 471
Fotograf 82
Fotografie 82, 170, 355, 445
Foucault, M. 38, 489, 528
Framing-Ansatz 262, 282, 343
Frankreich 115, 119, 146, 266, 305, 346,
392, 475, 480
französische Sprache 480, 493
französischsprachige Schweiz 364
Frau 23, 127, 139, 159, 170, 223, 241,
248, 264, 317, 346, 421, 442, 528
Frauenberuf 421
Frauenbewegung 264
Frauenbild 122, 139, 147, 264, 421
Frauenerwerbstätigkeit 122
Frauenfrage 341
Frauenpolitik 7
Frauenpresse 122
Freiheitsrecht 414
Freiwilligkeit 229
Freizeit 195
Freizeitangebot 371
Freizeitbeschäftigung 192, 195
Freizeitsektor 371
Freizeitverhalten 192
Fremdbild 67, 324, 418
Fremdgruppe 513
Fremdheit 111, 324, 484
Fremdsprache 480, 486, 529
Fremdwort 531
Freundschaft 45, 241
Frieden 355
Friedensforschung 355
Friedenspolitik 355
Fruchtbarkeit 239
Führer 46
Funktionalismus 5
Fußball 118, 193, 266, 295
G
Gameshow 129
Gate-keeper 92, 180, 310
Gebühr 393, 394, 399
Geburt 241
Gedächtnis 272, 505, 513
Gegendarstellung 400
Gegenwart 466
Geheimhaltung 298, 299
304
Gehirn 254
Gehlen, A. 5, 61
geistiges Eigentum 101, 392, 404
Gemeinde 212
Gemeinschaft 16, 20, 37, 102, 241, 380
Generation 25, 467
Generationenverhältnis 418
generatives Verhalten 418
Genetik 38, 119, 447
Genre 23, 60, 62, 280, 322, 325
Gentechnologie 153, 154
Geopolitik 362
Gerechtigkeit 43
Geschichtsschreibung 25
Geschichtswissenschaft 142
Geschlechterforschung 270
Geschlechterpolitik 85
Geschlechterverhältnis 147, 159, 270
Geschlechtsrolle 139, 147, 170, 346
Gesellschaftskritik 438
Gesellschaftsordnung 255
Gesellschaftstheorie 32
Gesetz 392, 396, 412
Gesetzesnovellierung 396, 407
Gesetzgebung 43, 464
Gespräch 212, 476, 482, 516, 518, 519,
530
Gesprächsanalyse 32, 482, 517, 519
Gestapo 492
Gesundheit 239, 247, 467
Gesundheitsberuf 487
Gesundheitsverhalten 259
Gesundheitswesen 33
Gewalt 79, 140, 165, 167, 169, 173, 246,
249, 254, 256, 260, 267, 269, 284,
286, 311, 439, 495
Gewaltbereitschaft 79, 260, 261
Gewaltkriminalität 294
Glaube 150, 293, 468
Glaubensfreiheit 410
Glaubwürdigkeit 78, 314, 326, 366, 417
Gleichschaltung 492
globaler Wandel 497
Globalisierung 16, 18, 50, 64, 85, 87, 88,
105, 107, 108, 134, 149, 161, 218,
258, 266, 276, 295, 328, 397, 413,
479, 488, 512
Gorbatschow, M. 317
Gott 171
Sachregister
Gottesdienst 171
Graffiti 46
Gramsci, A. 528
Graphentheorie 12
Grenzgebiet 152, 477
grenzüberschreitende Zusammenarbeit 309
Griechenland 134, 335
Großbritannien 78, 119, 123, 146, 148,
175, 266, 283, 295, 333, 335, 336,
348, 354, 392, 415, 469, 475, 516,
528
Große Koalition 334, 338
Großstadt 425
Grundgesetz 394, 399
Grundrecht 410
Gruppe 380, 501, 513
Gruppendynamik 12
GUS 406
H
Habermas, J. 50, 51, 328, 509
Handelsrecht 382
Handlung 28, 31, 350, 377, 449, 476, 489,
496, 515, 525
Handlungsfähigkeit 105, 433
Handlungsorientierung 449, 489
Handlungsspielraum 234, 337, 501
Handlungstheorie 323, 496
Harmonisierung 413
Hayek, F. 51
Hegemonialpolitik 168
Heimat 215
Heimunterbringung 518
Hermeneutik 473, 479
Herrschaft 51
Hilfeleistung 217, 251
Hilfeplan 518
Hilfsorganisation 255
Historisierung 57
Hochschule 30, 33, 221, 222, 339, 459,
501
Höflichkeit 482
Homosexualität 282
Hören 280
Hörer 81
Hörfunk 72, 74, 81, 89, 197, 219, 272,
301, 324, 390, 426, 469
Hörfunkprogramm 62, 89
Humanismus 70
Sachregister
Humanität 282
Humor 345
Husserl, E. 31
Hypertext 99
I
IAB 471
Identifikation 178, 251, 253, 257, 271,
275, 285, 522
Identität 25, 40, 147, 241, 247, 248, 275,
285, 380, 445, 456, 463, 493, 497,
518, 520, 522
Identitätsbildung 40, 121, 171, 178, 220,
221, 222, 252, 275, 452, 456, 516
Ideologie 64, 282, 464
Illustrierte 67
Image 116, 131, 136, 143, 345, 422, 424,
425
Implementation 352
Indien 255, 528
Indischer Ozean 255
Individualisierung 330, 455
Individualkommunikation 201
Indonesien 255
Industrie 166
Industriegesellschaft 10
Informatik 347
information retrieval 189
Informationsaufnahme 272, 436
Informationsaustausch 107, 214, 500
Informationsberuf 33, 101
Informationsfluss 28, 101, 205, 224
Informationsgehalt 224
Informationsgesellschaft 3, 4, 17, 18, 90,
206, 218, 224, 240, 335, 352, 353,
438
Informationsgewinnung 206, 219, 471
Informationsmittel 65, 189, 206
Informationspolitik 345, 379, 416
Informationsstand 190, 224
Informationssystem 101
Informationsverhalten 189, 300
Informationsvermittlung 65, 369, 473
Informationswirtschaft 33, 101
Informationswissenschaft 473
Information und Dokumentation 101, 473
informelle Gruppe 45, 456
informelle Kommunikation 350, 456
informelle Struktur 350, 500
305
Infotainment 190
Ingenieurwissenschaft 270
Inklusion 486
innere Sicherheit 398
Innovationsforschung 12
Innovationspotential 497
Inserat 381, 402
Institution 480, 489
Institutionalisierung 26, 336
institutionelle Faktoren 51
institutioneller Wandel 66
Institutionenökonomie 45, 390
Instrumentalisierung 422
Inszenierung 110, 169, 177, 201, 248, 275,
321, 348, 366, 417, 468
Integration 206, 212, 258, 277, 479
Interaktionismus 510
Interaktionsforschung 519
interaktive Medien 36, 103, 106, 162, 196,
209, 225, 228, 230, 232, 236, 286,
448
Interessenlage 259
Interessenorientierung 234
interkulturelle Faktoren 211, 479, 484, 512
interkulturelle Kommunikation 184, 328,
467, 477, 479, 484, 512, 513
interkulturelle Kompetenz 479
interkultureller Vergleich 80, 111, 179,
222, 243, 276, 371, 511
internationale Arbeitsteilung 105
internationale Beziehungen 4, 115, 255,
477
internationale Informationsordnung 94
internationale Kommunikation 48, 148,
255, 281, 342
internationale Politik 64
internationales Abkommen 397
internationales Recht 413
internationale Zusammenarbeit 56, 255
Internationalisierung 64, 215, 266, 480
Internet 3, 16, 17, 18, 19, 20, 36, 47, 69,
73, 74, 75, 77, 90, 91, 92, 93, 94, 95,
96, 97, 99, 100, 101, 105, 106, 107,
108, 127, 153, 154, 155, 162, 166,
171, 180, 181, 182, 183, 184, 185,
186, 188, 189, 191, 194, 199, 200,
201, 203, 204, 205, 206, 208, 210,
213, 214, 215, 216, 217, 218, 219,
222, 223, 227, 228, 229, 232, 235,
306
239, 240, 241, 244, 247, 258, 274,
281, 290, 301, 304, 328, 330, 332,
339, 340, 342, 347, 352, 357, 358,
365, 370, 372, 378, 380, 387, 392,
395, 403, 404, 413, 426, 431, 433,
437, 441, 442, 448, 451, 452, 453,
454, 455, 456, 460, 462, 473, 482,
494, 508
interpersonelle Kommunikation 91, 155,
212, 483, 484, 491, 496, 503, 504,
505, 513, 517, 518, 527, 530
Intersubjektivität 31
Interventionismus 362
Intimität 311
Intranet 500
Investition 378
Irak 168, 170, 337, 355
Irland 283
Islam 127, 143, 178, 324
islamische Gesellschaft 243, 328
Islamismus 117, 127, 243, 282
Israel 145
Italien 220, 266, 302, 475, 480
J
Japan 475
Journalismus 11, 17, 49, 67, 71, 72, 73,
76, 85, 86, 89, 100, 142, 143, 145,
148, 216, 287, 289, 290, 292, 293,
295, 296, 297, 301, 302, 303, 304,
305, 307, 309, 311, 313, 314, 315,
317, 318, 319, 320, 321, 322, 323,
324, 325, 326, 338, 339, 342, 350,
355, 383, 386, 398, 444
Journalist 71, 73, 262, 290, 291, 293, 294,
295, 296, 298, 299, 300, 301, 305,
306, 307, 308, 313, 316, 317, 321,
322, 323, 325, 326, 327, 338, 341,
398, 406, 423
journalistischer Beruf 33, 75, 291, 297,
309
Jude 136, 258
Judentum 136, 176, 178, 465
Judenverfolgung 492
Jugendhilfe 518
Jugendkultur 183, 232, 449
Jugendlicher 73, 140, 149, 151, 162, 167,
182, 183, 203, 217, 220, 228, 232,
234, 238, 245, 249, 252, 254, 256,
Sachregister
257, 261, 267, 268, 271, 274, 275,
285, 299, 437, 439, 440, 441, 444,
445, 447, 448, 449, 451, 453, 454,
456
Jugendpolitik 455
Jugendschutz 232, 249, 254, 257, 400,
403, 408, 411, 440, 455
Junge 450
junger Erwachsener 198, 223, 418, 456
Justiz 124, 369, 417, 479
K
Kabelkommunikation 195, 404, 405
Kamerun 511
Kampagne 319, 345, 416
Kanton 331, 479
Kapitalismus 51, 94, 353
Karriere 25, 122, 248
Kasachstan 131
Katastrophe 255
katholische Kirche 52, 75, 77
Katholizismus 53, 465
Kaufverhalten 385
Kennzahl 424
Kind 70, 132, 166, 173, 202, 223, 226,
234, 237, 252, 254, 257, 265, 433,
434, 437, 443, 444, 445, 493, 510,
511, 518
Kindergarten 443
Kinderschutz 455
Kindheit 438, 439
Kino 10, 46, 244, 371, 411
Kirchengemeinde 171
Kirchenpresse 53
Klassenbewusstsein 264
Kleidung 248
Kleingruppe 171
Kleinkunst 62
Klient 518
Klimaschutz 129
Koalition 38, 334
Kognition 30, 204, 207, 433, 435, 436,
446, 505
Kollaboration 98, 362
kollektive Identität 114
Kollektiventscheidung 332
kollektives Wissen 491
Kollektivverhalten 332
Kolonialismus 94, 528
Sachregister
Kolonialpolitik 142, 528
Kommentar 95, 100, 216, 313, 364
Kommerzialisierung 17, 200, 266, 380,
449, 460
Kommunalpolitik 479
Kommunalverwaltung 479
Kommunikationsbarriere 502, 525
Kommunikationsfähigkeit 14, 91, 510
Kommunikationsforschung 1, 21, 22, 26,
55, 57, 59, 66, 187, 196, 228, 240,
339, 350, 440, 490
Kommunikationsmittel 95, 99, 290, 329,
448, 454
Kommunikationspolitik 85, 336, 416
Kommunikationsraum 1, 4, 6, 14, 42, 351,
397, 463, 497, 503
Kommunikationsstörung 509
Kommunikationssystem 502
Kommunikationstechnologie 3, 20, 50,
52, 64, 69, 90, 93, 94, 98, 104, 185,
199, 215, 218, 274, 281, 335, 336,
352, 358, 434, 438, 463, 500
Kommunikationstheorie 15, 28, 29, 50,
95, 460, 490
Kommunikationsverhalten 4, 106, 233,
242, 424, 438, 476, 490, 500, 502,
508, 510
Kommunikationswissenschaft 11, 12, 13,
18, 25, 26, 28, 30, 35, 37, 41, 47, 50,
63, 88, 246, 367, 429, 433, 435, 436,
446, 469, 494, 525
Kommunikationswissenschaftler 41, 525
kommunikative Kompetenz 5, 222, 268,
424, 464, 487
kommunikatives Handeln 5, 28, 51, 233,
289, 476, 502, 509, 524
Kommunikator 191, 262
Kommunikatorforschung 303
Kompetenz 213, 226, 237, 247, 268, 394,
408, 417, 454, 477, 485
Konferenz 263
Konfliktlösung 49, 503
Konfliktregelung 490
Konfliktsituation 490
Konfliktverhalten 267
Konstitutionalismus 51
Konstruktivismus 15, 29, 435
Konsum 264, 460
Konsumforschung 460
307
Konsumgesellschaft 274
Konsumverhalten 274, 385, 427, 460
Kontakt 80
Kontingenz 40, 98
Kontrolle 19, 47, 100, 158, 216, 322, 326,
396, 407, 408, 455, 486
Konvergenz 203, 238, 432, 463
Konzentrationslager 492
Konzern 71, 387, 399
Körpergewicht 132
Körperlichkeit 31, 248
Körpersprache 521
Korruption 74
Kosmopolitismus 497
Kosovo 431
Kosten-Nutzen-Analyse 174
Krankenhaus 464, 479
Kreativität 448
Krieg 64, 117, 148, 168, 170, 281, 317,
342, 355
Kriegsführung 355
Kriminalität 79, 256, 413
Kriminalroman 207
Kriminalserie 112
Krisenbewältigung 417
Krisenmanagement 417
Kriterium 356
Kritische Theorie 5, 23, 51, 522
Kroatien 431
Kultur 40, 44, 49, 64, 87, 88, 107, 179,
184, 244, 286, 350, 433, 449, 466,
467, 484, 496
kulturelle Beziehungen 70, 328
kulturelle Identität 40, 80, 131, 293, 480
kulturelle Integration 172
kulturelles System 293
kulturelle Vielfalt 221, 222, 414, 497
Kulturimperialismus 88, 362, 488
Kulturkampf 40, 131, 179
Kulturpolitik 349, 478, 507
Kulturrevolution 116
Kulturwandel 46, 221, 466
Kulturwissenschaft 49
Kunst 40, 110, 121, 253, 469
Künstler 404, 410, 469
Kunstwerk 466
Kurde 205
Kybernetik 15
308
L
Landtagswahl 334
Landwirtschaft 153, 154, 174, 412
Lateinamerika 85, 111, 276, 281, 346,
412, 511
Lebenshilfe 129
Lebensmittel 137, 153, 415
Lebensqualität 14, 247, 503
Lebensstil 228, 266
Lebensweise 438
Lebenswelt 31, 44, 150, 183, 234, 444,
496
Legislative 394
Lehrbuch 342
Lehrer 434, 520
Lehrer-Schüler-Beziehung 520
Lehrmethode 101
Leistungssport 509
Leitbild 270, 365, 508
Lernbehinderung 192
Lernen 30, 221, 433, 435, 439, 456
Lernprozess 230, 360
Lesen 226, 237
Leser 73, 290, 292, 304
Leserbrief 100, 216
Leseverhalten 207, 226
Liberalisierung 72, 401
Lied 167
Literatur 167, 207, 244, 253, 466, 469,
520
Literaturdokumentation 473
Livesendung 118
Lobby 306, 363, 412
Logopäde 487
lokale Kommunikation 6, 73, 135, 212,
453
Luckmann, T. 496
Luhmann, N. 2, 5, 29, 32, 340, 442, 514
Luxemburg 72, 493
M
Macht 17, 19, 38, 83, 169, 264, 341, 353,
360, 369, 482
Machtergreifung 492
Machtpolitik 362
Mädchen 248, 450, 456
Magazin 167, 175, 356, 444
Magazinsendung 306, 343
Management 318, 365, 384
Sachregister
Managementansatz 373, 424
Manipulation 121, 345, 353
Mann 127, 421
Männlichkeit 169, 270
Mannschaftssport 509
Mao Tse-tung 116
Marketing 24, 33, 73, 118, 236, 375, 376,
381, 384, 391, 420
Markt 83, 118, 266, 371, 375, 376, 381,
390, 432
Marktanteil 371, 388
Markterschließung 375, 402
Marktmechanismus 402
Marktwirtschaft 51
Marxismus 5
Masse 460
Massengesellschaft 64
Massenkommunikation 12, 13, 15, 48,
110, 121, 311, 400
Massenkultur 147, 161
Massenmedien 7, 10, 11, 15, 16, 17, 19,
22, 24, 30, 35, 38, 39, 43, 47, 48, 50,
52, 54, 60, 61, 71, 72, 75, 77, 85, 86,
92, 111, 118, 119, 121, 128, 134,
136, 140, 143, 145, 149, 153, 155,
157, 158, 160, 161, 164, 168, 180,
203, 212, 231, 236, 243, 249, 250,
251, 255, 256, 257, 261, 263, 269,
270, 278, 287, 288, 297, 302, 305,
313, 315, 324, 329, 337, 341, 344,
354, 360, 366, 369, 374, 375, 376,
377, 378, 379, 381, 384, 391, 392,
393, 394, 399, 400, 404, 405, 407,
408, 409, 410, 414, 429, 433, 435,
436, 438, 446, 455, 458, 468
mathematische Methode 12
Mazedonien 431
Mead, G. 28, 29
Mecklenburg-Vorpommern 285
Mediation 479
Mediatisierung 19, 22, 161, 190, 263, 266,
313, 336, 337, 470
Medien 6, 8, 9, 15, 18, 19, 27, 28, 34, 36,
37, 38, 40, 46, 49, 54, 61, 72, 74, 76,
79, 80, 83, 87, 88, 89, 111, 132, 137,
140, 151, 154, 155, 165, 166, 170,
171, 174, 178, 179, 180, 198, 203,
221, 222, 223, 232, 234, 237, 238,
245, 246, 253, 254, 259, 260, 261,
Sachregister
265, 268, 271, 273, 274, 275, 279,
281, 285, 286, 296, 307, 309, 310,
313, 321, 326, 328, 330, 334, 336,
339, 341, 343, 346, 348, 350, 358,
359, 362, 369, 370, 371, 374, 379,
380, 397, 409, 412, 417, 423, 434,
438, 439, 442, 443, 444, 445, 449,
450, 459, 460, 465, 466, 469, 470,
483, 496, 514
Medienarbeit 75, 141, 183, 441, 447, 448,
451, 454, 455
Medienberuf 33, 101, 316
Mediengeschichte 55, 57, 58, 59, 66, 253,
466
Mediengesellschaft 40, 43, 83, 261, 286,
330, 336, 337, 354, 363, 366, 423,
438, 439
Medienjournalismus 334
Medienkompetenz 43, 140, 166, 183, 210,
211, 213, 221, 222, 232, 234, 245,
249, 268, 349, 434, 439, 440, 443,
444, 448, 449, 450, 454, 455
Medienkonzentration 72, 85, 374, 383
Medienkritik 71, 79, 261, 313
Medienökonomie 24, 73, 118, 160, 236,
261, 375, 376, 377, 378, 381, 391
Medienpädagogik 8, 202, 226, 228, 246,
274, 433, 434, 438, 440, 441, 442,
443, 448, 451, 454, 455
Medienpolitik 72, 85, 86, 141, 166, 304,
313, 342, 349, 368, 397, 402, 406,
411
Medienrecht 160, 320, 342, 368, 382,
384, 392, 393, 394, 396, 397, 399,
400, 401, 404, 405, 406, 407, 408,
409, 411
Medientechnik 83, 85, 103, 180, 187, 196,
225, 236, 385, 430
Medientheorie 18, 23, 80, 83, 260, 310,
442
Medienverbund 238
Medienverhalten 79, 140, 191, 192, 194,
203, 210, 213, 219, 228, 258, 267,
286, 369, 385, 434, 439, 440, 450
Medienwirtschaft 24, 71, 72, 73, 89, 118,
236, 368, 373, 375, 376, 377, 378,
381, 382, 383, 384, 386, 388, 389,
391, 399, 400
Medizin 119, 239, 254, 259, 326
309
medizinische Faktoren 119
Meer 255
Mehrebenenanalyse 278
Mehrebenensystem 416
Mehrsprachigkeit 172, 364, 477, 480, 493,
526
Meinungsbildung 38, 119, 127, 153, 293,
305, 319, 351, 364, 447, 457
Meinungsforschung 459, 471
Meinungsfreiheit 328, 369, 410, 412, 414
Meinungsführer 12, 293
Meinungsvielfalt 72, 399, 402, 407
Menschenbild 27, 38, 46
Menschenrechte 108, 317, 400, 410, 474,
526
Menschenwürde 282, 311
Mensch-Maschine-System 36, 46, 521
Metaphysik 27
Methodenforschung 1, 21, 36, 209, 457,
462
Mexiko 281
Migrant 16, 205, 206, 245, 258, 279, 324,
451, 475, 486, 516
Migration 157, 172, 174, 211, 215, 324,
464, 475
Migrationsforschung 445
Mikrozensus 471
Militär 422
militärische Intervention 243
militärische Präsenz 362
Militarismus 422
Minderheit 485, 513
Minderheitenpolitik 474, 485
Minderheitenrecht 474
Ministerium 306
Mischehe 492
Missionierung 77
Mitsprache 239
Mittelalter 466
Mittelamerika 281, 511
Mittelbetrieb 500
Mitteleuropa 374
Mittelstadt 335
Mobilfunk 378
Mobilität 103, 197
Mobiltelefon 16, 438, 439, 496
Mode 248
Modeberuf 248
Modell 13, 391, 481, 530
310
Modellentwicklung 22, 278
Moderator 150
Moderne 15, 46, 178, 466, 469
Modernisierung 241, 352
Modernisierungstheorie 241
Monopolisierung 330
Montenegro 431
Moral 17, 43, 70, 113, 141, 201, 252, 458
Motorik 259
multikulturelle Gesellschaft 172, 211, 526
Multimedia 93, 127, 185, 276
Musik 80, 89, 167, 179, 244, 280, 372,
384
Musiksoziologie 179
Muslim 127
Mutter 122, 510, 511
Mythologie 167
Mythos 80, 252, 345
N
nachhaltige Entwicklung 497
Nachhaltigkeit 377
Nachkriegszeit 5, 63, 492
Nachrichten 71, 73, 95, 130, 140, 152,
155, 220, 277, 284, 290, 307, 310,
314, 315, 334, 343, 356, 361, 362
Nachrichtenagentur 361
Nachrichtenkanal 78, 130
Nachrichtentechnik 104
Nachrichtenwerttheorie 310, 315
Nahost 128, 144, 145, 149, 168, 170, 175,
335, 337, 355, 475
Nahrungsmittel 154
Narration 265, 445
Nationalbewusstsein 48, 115, 121, 507
nationale Identität 131, 144, 179, 283,
309, 507, 516
nationales Stereotyp 516
Nationalismus 176, 283, 317
Nationalrat 339, 361
Nationalsozialismus 53, 342, 492
Nationalstaat 431
Naturkatastrophe 134, 255
Naturwissenschaft 28, 119, 326, 469, 470
negative Dialektik 522
Neoliberalismus 5
Neonazismus 167, 299
Netzgemeinschaft 188, 191, 201, 453, 508
Netzwerk 20, 21, 45, 46, 64, 83, 106, 200,
Sachregister
201, 215, 239, 241, 281, 330, 350,
351, 374, 380, 494, 508
Netzwerkanalyse 12, 45, 494
Netzwerkgesellschaft 45, 161, 214
neue Bundesländer 164
neue Medien 16, 18, 20, 33, 50, 80, 94,
103, 105, 106, 107, 206, 210, 214,
218, 221, 222, 244, 245, 247, 339,
434, 437, 438
Neue Politische Ökonomie 332, 337
neue Technologie 37, 352
Neuzeit 466
New Economy 464
nichtstaatliche Organisation 357, 477
Niederlande 295, 305, 457, 475, 477, 480
nonverbale Kommunikation 419, 527, 529,
532
Nord-Süd-Beziehungen 94
Nord-Süd-Konflikt 94, 218
Norm 264, 369
Normativität 331, 515
Normbildung 428, 498
Normgeltung 498
Normverletzung 482, 498
O
Obdachlosigkeit 282
Objektivität 130, 143, 314
Observation 79
öffentliche Aufgaben 365, 396
öffentliche Dienstleistung 365
öffentliche Förderung 396
öffentliche Kommunikation 9, 19, 38, 50,
130, 133, 166, 178, 422, 452, 458,
467
öffentliche Kontrolle 326
öffentliche Leistung 461
öffentliche Meinung 76, 115, 130, 144,
319, 344, 399, 402, 422, 459, 461
öffentlicher Raum 295, 328
öffentlicher Sektor 85, 352
öffentliches Gut 50, 409
öffentliche Verwaltung 352, 486
Öffentlichkeit 5, 15, 16, 38, 42, 43, 48, 50,
76, 107, 108, 119, 127, 128, 134,
145, 153, 154, 180, 246, 259, 263,
269, 303, 305, 307, 311, 339, 341,
342, 351, 360, 364, 366, 409, 416,
417, 422, 458, 468
Sachregister
Öffentlichkeitsarbeit 33, 79, 154, 305,
323, 345, 354, 394, 416, 417, 423,
424, 425, 428, 432
öffentlich-rechtliche Einrichtung 24, 71,
73, 74, 76, 130, 141, 178, 195, 387,
394, 400, 401, 432
Ökonomie 51, 200, 379, 449
ökonomische Entwicklung 73, 426
ökonomisches Modell 332
Oligopol 74
Online-Befragung 241, 462
Online-Dienst 73, 84, 100, 216, 229, 389
Online-Medien 20, 73, 84, 86, 99, 155,
166, 223, 232, 233, 286, 301, 340,
387, 426, 432, 433, 446
Oper 80
Opfer 251, 311
Ordnungstheorie 489
ORF 56, 339
Organisationen 73, 127, 242, 336, 357,
477, 508
Organisationssoziologie 45
Organisationstheorie 336
Österreich 13, 30, 55, 56, 84, 86, 102,
103, 114, 119, 128, 155, 163, 188,
224, 271, 275, 295, 297, 336, 339,
356, 361, 461, 475, 517, 523
Osteuropa 70, 85, 374
ÖVP 367
P
Pädagogik 442
Paradigma 80, 362, 466
parasoziale Interaktion 227, 271
Parlament 45, 369, 394, 417, 506
Parlamentarismus 350
Parlamentsdebatte 458, 506
Parlamentswahl 345, 348
Partei 130, 336, 339, 347, 348, 417
Parteibasis 417
Parteilichkeit 130
Parteipolitik 348, 493
Partizipation 3, 9, 92, 97, 206, 229, 258,
268, 357, 451, 454
Partnerbeziehung 481
Partnerschaft 169, 313
Patentrecht 101
Patentwesen 101
Patient 239, 464, 487, 517, 527
311
Pay-TV 349
Pazifischer Raum 475
PC 203, 213, 395
Peer Group 271
Perestroika 317
Personal 200, 417
Personalentwicklung 383
Personalisierung 123, 341
Personalplanung 200
Persönlichkeitsentwicklung 446, 456
Persönlichkeitsrecht 302, 308, 341, 400
Persuasion 419, 432
Pflegepersonal 532
Phänomenologie 31, 44, 80, 496
Philosophie 18, 80, 96
Plessner, H. 61
Pluralismus 358
Polarisierung 218
Polen 3, 221, 222, 337, 374
Political Correctness 498
Politik 7, 110, 123, 130, 138, 190, 296,
306, 323, 330, 337, 342, 346, 347,
369, 423, 470, 474, 480, 523
Politikberatung 348, 354, 363, 423, 428
Politiker 130, 138, 321, 322, 323, 333,
341, 342, 350, 464, 490, 523
Politikverdrossenheit 339
Politikvermittlung 121, 130, 190, 289, 321,
329, 331, 343, 354, 363, 423
politische Aktivität 205
politische Bildung 444
politische Einstellung 224, 261, 262, 334
politische Elite 350, 362
politische Entwicklung 205, 368
politische Gruppe 224
politische Institution 133, 336
politische Kommunikation 7, 42, 48, 50,
76, 85, 92, 128, 133, 135, 153, 190,
233, 281, 289, 296, 321, 329, 331,
337, 339, 341, 343, 344, 348, 350,
354, 356, 359, 360, 363, 364, 366,
370, 420, 423, 428, 431, 457, 470,
482, 506
politische Kontrolle 108, 486
politische Kultur 319, 356, 360
politische Linke 116
politische Macht 341
politische Ökonomie 5, 18, 86
politische Partizipation 108, 229, 332, 335,
312
347, 454
politischer Akteur 336, 458, 459
politische Reform 328
politischer Einfluss 58, 60, 406, 470
politischer Prozess 51
politischer Wandel 370, 458
politisches Interesse 233
politisches System 51, 296, 336, 363, 458
politische Theorie 114, 528
politische Willensbildung 144, 332, 347
Polizei 79, 479
Popkultur 70, 147, 285, 449
Popmusik 179, 285, 299
Popularität 70, 468
Portal 441
Post 73
postindustrielle Gesellschaft 508
Postmoderne 526
postsozialistisches Land 3, 68, 74, 131,
167, 174, 215, 221, 222, 258, 317,
335, 337, 345, 352, 374, 406, 431,
447, 478, 480, 490, 507, 531
Poststrukturalismus 114
Präferenz 130, 224, 267
Präsidentschaftswahl 155, 345
Prävention 232, 417
Preisbildung 381
Preisverleihung 71
Presse 17, 33, 49, 67, 72, 73, 84, 85, 114,
117, 123, 137, 138, 148, 156, 163,
170, 173, 211, 244, 245, 262, 283,
290, 295, 304, 319, 323, 324, 338,
341, 361, 364, 369, 374, 375, 381,
383, 387, 402, 412, 488
Pressefreiheit 73, 74, 300, 311, 317, 341,
400, 402, 406, 410, 412
Pressekonzentration 402
privater Rundfunk 71, 74, 85, 109, 130,
141, 195, 274, 387, 400, 430, 432
privater Sektor 387, 404, 468
Privathaushalt 194, 202, 335, 358, 385
Privatisierung 51, 72
Privatsphäre 138
PRO 7 334
Problembewusstsein 447
Produktivkraft 218, 353
Produzent 294
Professionalisierung 266, 316, 348, 423,
509
Sachregister
Programmangebot 24, 77, 197, 220, 432
Programmplanung 59, 66, 141
Programmzeitschrift 376
Projektion 115
Proletariat 353
Propaganda 345
prosoziales Verhalten 251
Protestantismus 465
Protestbewegung 340
Protestverhalten 263
psychische Gesundheit 217
psychische Störung 217
Psychologe 151
Psychologie 151, 246
psychologische Theorie 260
psychosoziale Versorgung 217
Publikation 167, 229, 250, 322, 325
Publikum 19, 54, 150, 351, 359, 390
Publizistik 9, 63
publizistische Vielfalt 383, 402
Publizität 160
Q
Qualifikation 316
Qualifikationsanforderungen 428
Qualität 154, 235, 300, 318, 444
qualitative Methode 35, 519
Qualitätssicherung 318, 327
Quiz 129
R
Randgruppe 282
Rassismus 264, 282
Ratifizierung 485
Rational-Choice-Theorie 337
Rationalität 409
Reagan, R. 121
Realität 102, 513
Reality-TV 87, 129
Recherche 189, 235, 287, 299, 300, 301,
306, 307
rechtliche Faktoren 421
Rechtsanspruch 474
Rechtsanwendung 411
Rechtsgeltung 409
Rechtsgrundlage 409
Rechtsprechung 396
Rechtsradikalismus 156, 157, 167, 176,
299, 439, 458
Sachregister
Redakteur 294
Redaktion 86, 216, 290, 318
reflexive Modernisierung 266
Regierung 331, 334, 341, 348, 354
Regierungsbildung 334
Regierungspartei 334
regionaler Unterschied 172
Regionalforschung 45
Regionalpolitik 331
Regionalpresse 135, 152, 312, 381
Regisseur 381
Regression 61
Regulierung 83, 166, 397
Reichweite 73, 81, 187
Religion 53, 77, 113, 121, 127, 143, 171,
176, 178, 252, 293, 342, 465, 468,
524
religiöse Faktoren 77, 141, 178
Religiosität 113, 150, 252, 293, 468
Rentenversicherung 471
Repräsentation 111, 171, 172, 179, 370
repräsentative Demokratie 332
Reproduktion 136
Reproduktionsmedizin 447
Republik Südafrika 475, 506
Ressourcen 224
Revolution 83, 345
Rezeption 31, 81, 86, 89, 110, 112, 120,
125, 140, 149, 150, 190, 193, 207,
253, 277, 280, 379, 419, 421, 429,
430
Rezipient 8, 31, 103, 186, 190, 191, 194,
219, 262, 390, 432
Rhetorik 50, 464, 506
Richter 319
Risiko 83, 247
Risikokommunikation 137, 153
Ritual 121, 145, 489, 499, 524
Roboter 521
Rolle 159, 281, 321, 350, 369, 494
Rollenbild 115
Rollenverteilung 159
Roman 147, 466
RTL 72, 150, 334
Rumänien 74, 215, 374
Rundfunk 17, 33, 71, 73, 76, 83, 178, 216,
244, 304, 359, 368, 371, 374, 382,
384, 390, 393, 394, 396, 397, 399,
400, 401, 407, 412, 432
313
Rundfunkanstalt 24, 71, 72, 78, 318, 394,
432
Rundfunkprogramm 59, 66, 81, 120, 125
Rundfunksendung 390
Russe 205, 258, 317
russische Sprache 531
Russland 317, 406, 490
S
Sachbearbeiter 501
Sachsen 167
Sachsen-Anhalt 285
Säkularisierung 178
SAT 1 334
Satellit 149, 195, 362
Satire 60, 131
Schadensersatz 400, 404
Schauspieler 285
Schelsky, H. 5
schichtspezifische Faktoren 239
Schizophrenie 527
Schleichwerbung 432
Schlüsselereignis 310
Schlüsselqualifikation 101
Schröder, G. 168, 333, 359, 367
Schuldrecht 393
Schule 127, 182, 268, 422, 433, 444, 479
Schüler 182, 192, 201, 226, 237, 259, 285,
434, 451, 520
Schulklasse 45
Schulleistung 226, 261
Schulpolitik 493
Schütz, A. 496
Schwangerschaft 241
Schweden 370
Science Fiction 46, 169
SED 58
Sehen 37
Selbstbestimmung 3, 311
Selbstbild 67, 213, 296, 431, 507
Selbstdarstellung 183, 201, 208, 431, 445,
452, 528
Selbsterfahrung 528
Selbsthilfe 241
Selbstkontrolle 11, 17, 39, 288, 292, 320,
326, 327, 403
Selbstorganisation 188, 205, 232, 340
Selbstreferenz 34
Selbststeuerung 166, 288, 297
314
Selbstverständnis 248
Selektionsverfahren 250
Semantik 35, 466
Semiotik 34, 99, 111
Senegal 49
Serbien 431
Sexismus 282
Sexualforschung 91
Sexualität 91, 169, 425, 442
Sexualstörung 91
Sexualverhalten 91
Show 248
Sicherheitspolitik 490
Simmel, G. 45
Simultananalyse 114
Singapur 143
Singen 466
Skandal 137, 158, 249, 458
Slowake 68
Slowakei 68, 335, 352
Slowenien 374, 431
SMS 496
Soap Opera 23, 162
SOEP 471
Softwareergonomie 230
Soldat 170
Solidarität 134, 255, 528
Sonderschule 192
Souveränität 174
Sozialarbeit 518
soziale Anerkennung 499
soziale Anziehung 81
soziale Bewegung 107, 229, 281, 412
soziale Beziehungen 4, 16, 20, 45, 95,
102, 105, 181, 191, 206, 211, 241,
247, 271, 380, 499, 500
soziale Differenzierung 10, 54, 106, 363
soziale Erwünschtheit 499
soziale Folgen 92, 97, 199, 335, 380, 508
soziale Funktion 145, 508
soziale Gerechtigkeit 9
soziale Institution 10
soziale Integration 172, 258, 493
soziale Kompetenz 234
soziale Konstruktion 29, 270, 397, 516,
518
soziale Norm 267, 498, 499, 513
soziale Partizipation 258
sozialer Aufstieg 248
Sachregister
sozialer Code 499
sozialer Raum 105
sozialer Wandel 96, 106, 155, 161, 179
soziale Schicht 451, 454
soziale Sicherung 461
soziales Milieu 454
soziales Netzwerk 12, 16, 45, 107, 155,
200, 208, 214, 258, 380, 441, 453,
454
soziales Problem 458
Sozialethik 9
soziale Umwelt 82, 129
soziale Ungleichheit 218, 436, 449
soziale Verantwortung 11, 39, 52, 377, 386
soziale Wirklichkeit 44, 82, 509, 513
Sozialisation 83, 89, 232, 234, 237, 245,
252, 257, 261, 271, 449, 456
Sozialisationsbedingung 261
Sozialisationsforschung 245, 261
Sozialisierung 20
Sozialkapital 45, 102
sozialpädagogische Intervention 518
Sozialpsychologie 261
Sozialstaat 461
Sozialversicherung 461
Sozialwesen 341, 479
Sozialwissenschaft 28
Sozialwissenschaftler 469, 528
Soziometrie 12
soziotechnisches System 20, 69, 340
Spanien 221, 222, 266, 268, 358, 475, 480,
486, 526
Spartenkanal 109, 141, 432
SPD 338, 367
Spin Doctoring 423
Spiritualität 468
Sport 165, 193, 198, 259, 266, 295, 439,
466
Sportkanal 198
Sportpolitik 259
Sportwissenschaft 259
Sprache 27, 44, 50, 167, 184, 279, 312,
345, 419, 445, 464, 474, 475, 476,
477, 478, 480, 482, 485, 489, 493,
498, 506, 507, 511, 521, 522, 523,
524, 526, 528, 529
Sprachförderung 485, 493
Sprachgebrauch 50, 167, 475, 486, 488,
492, 493, 495, 506, 522, 526
Sachregister
Sprachgruppe 474, 475, 485, 526
Sprachkenntnisse 152, 312, 480, 485, 529
Sprachunterricht 493
Sprachverhalten 477, 482, 495, 506, 507
Sri Lanka 255
SS 492
Staat 72, 304, 420
staatliche Einflussnahme 304
staatliche Lenkung 461
Staatsfunktion 365
Staatsgebiet 152
Staatsgrenze 312
Staatsrecht 319
Staatsvertrag 407
Stadt 1, 6, 14, 21, 165, 233, 335, 463,
467, 497, 503
Stadtplanung 335
Stalinismus 317
Stalking 291
Stammzellenforschung 38, 250, 470
Standortpolitik 72
Star 227, 275, 285
Statistisches Bundesamt 471
Sterben 177
Stereotyp 136, 157, 163, 168, 176, 213,
279, 287, 324, 345, 415, 421
Stichprobe 236, 356
Straftat 311, 413
Strafverfahren 479
strukturelle Kopplung 2, 296, 514
Studentenbewegung 116
Studentenpresse 116
Studiengebühr 459
Studium 3, 33, 184
Subjekt 264
Subjektivität 31, 409
Suchmaschine 189, 301
Sucht 232
Südamerika 111, 276, 346, 412
Südkorea 80
südliches Afrika 475, 506
Südostasien 143, 255
Südwestfunk 62
Supervision 509
Symbol 44, 252, 469, 489, 524
symbolische Politik 367
symbolischer Interaktionismus 245
Sympathie 257, 265
Systemtheorie 5, 15, 21, 32, 132, 323,
315
340, 350, 363, 442, 514
T
Tageszeit 415
Tageszeitung 38, 72, 73, 84, 117, 135, 137,
146, 148, 152, 153, 154, 156, 170,
175, 216, 219, 223, 262, 312, 321,
324, 329, 338, 343, 361, 364, 383,
387, 464, 488
Taktik 107
Talkshow 190
Technik 47, 270, 397, 521
Technikfolgen 90, 94, 96, 352
Technikfolgenabschätzung 90
Technikgenese 69
technische Entwicklung 40, 199, 521
technischer Wandel 370, 372
Technologie 18, 96, 98, 274, 328, 330,
372, 397
Technologiepolitik 353
Telefon 28, 244, 398, 496, 519
Telekommunikation 378, 496
Thailand 255
Theater 110
Theologie 465
Theorie-Praxis 482
Therapeut 487
Tod 165, 177
totale Institution 479
Tötungsdelikt 317
Tradition 266
traditionelle Kultur 506
Transaktionskosten 200
transatlantische Beziehungen 168
Transformation 87, 218, 449
Transkulturalität 16, 149, 276, 512
transnationale Beziehungen 131, 281, 397,
472
Transparenz 305
Transzendenz 44
Tschechische Republik 221, 222, 447, 480
Tschechoslowakei 70
Tschetschenien 317
Türke 127, 205
Türkei 128, 144, 149, 175, 335, 475
U
Übergangsgesellschaft
Übergewicht 132
328
316
Überwachung 79, 398
UdSSR 258
UdSSR-Nachfolgestaat 131, 167, 317,
345, 406, 478, 490, 531
Ukraine 167, 345, 478, 531
Umfrageforschung 339, 462
Umgangssprache 495, 531
Ungar 68
Ungarn 174, 221, 222
Ungleichheit 218, 282, 286, 358
UNO-Generalversammlung 94
Unterhaltung 23, 46, 70, 71, 113, 129,
150, 190, 203, 207, 266, 274
Unterhaltungsindustrie 10, 46, 71, 89, 371
Unternehmen 98, 181, 200, 372, 424, 460,
472, 482, 500, 508
Unternehmensberatung 500
Unternehmenskultur 386, 472
Unterricht 444
Unterschicht 528
Urbanität 14
Urheberrecht 235, 382, 384, 392, 395,
404, 405
USA 54, 78, 88, 112, 119, 131, 147, 148,
168, 276, 290, 304, 307, 328, 335,
342, 349, 355, 356, 362, 370, 371,
380, 430, 488, 490
Uses and Gratifications Approach 23
V
Veranstaltung 299
Verantwortung 17, 43, 201, 369, 440, 515
Verantwortungsethik 373
Verbot 299, 465
Verbraucher 137, 261, 385, 427, 460
Verbraucherpolitik 153
Verbraucherschutz 154
Verfassungsgebung 146
Vergangenheitsbewältigung 317, 492
vergleichende Forschung 57, 66, 424
vergleichende Politikwissenschaft 367
Vergütung 392, 404, 405
Verjährung 393
Verlag 33, 73, 375, 386, 387, 388, 389
Vermarktung 325, 382
Vernetzung 3, 64, 83, 90, 95, 106, 180,
340
Verständnis 476, 511
Verstehen 40, 265, 476, 510, 521, 525,
Sachregister
529, 532
verstehende Soziologie 37
Verteilungsgerechtigkeit 218
Vertrauen 78, 166, 420
Vertrieb 33, 405
Verwaltung 352, 365, 501, 502
Verwaltungsapparat 365, 502
Verwaltungshandeln 501, 502
Verwaltungspolitik 365
Verwaltungsverfahren 486, 502
Verwaltungsvorschrift 501, 502
Verwertungsgesellschaft 382
Video 37, 185, 226, 249, 318, 445, 519
Video on Demand 411
Viktimisierung 291
Virtualisierung 40, 102
virtuelle Gemeinschaft 102, 107, 181, 183,
201, 205, 214, 221, 241, 453, 456
virtuelle Realität 20, 83, 91, 102, 106, 181,
183, 214, 241, 340
Visualisierung 37, 89, 445
visuelle Wahrnehmung 37, 82, 329, 530
Volksentscheid 457
Vorbild 285, 360, 421
Vorurteil 50, 174, 251, 261, 513
W
Wahl 319, 341, 345, 347, 361
Wähler 346, 370
Wahlforschung 339
Wahlkampf 180, 321, 329, 346, 348, 359,
363, 367
Wahlverhalten 339, 457
Wahrnehmung 27, 115, 134, 140, 145,
209, 263, 273, 274, 344, 422, 438,
495
Weber, M. 28
Website 41, 127, 153, 154, 162, 180, 188,
204, 208, 215, 290, 340, 370, 380,
456
Weiblichkeit 169, 248
Weltanschauung 53
Weltbild 27
Weltgesellschaft 5, 106, 218, 255
Weltpolitik 330
Weltwirtschaft 263
Werbespot 415, 418, 430
Werbeträger 389, 426, 427
Werbewirtschaft 33, 421, 426, 427, 432
Sachregister
Werbung 24, 29, 34, 40, 50, 73, 111, 236,
342, 356, 359, 376, 379, 391, 418,
419, 420, 421, 422, 425, 429, 432,
460
Wertorientierung 46, 58, 102, 113, 121,
178, 252, 414, 498
Wertschöpfung 380
Wertsystem 498
Wertwandel 274, 498
Westdeutscher Rundfunk 142, 387
Westeuropa 85
westliche Welt 243, 490
Wettbewerb 51, 73, 179, 304, 313, 376,
400, 401, 402, 417, 427
Wiedergutmachung 492
Wiedervereinigung 115
Wirtschaft 24, 40, 90, 109, 118, 236, 296,
306, 375, 376, 377, 378, 381, 391,
464
wirtschaftliche Lage 73
Wirtschaftlichkeit 389
Wirtschaftsforschung 471
Wirtschaftssoziologie 45
Wirtschaftsverflechtung 306
Wissen 9, 18, 27, 30, 51, 65, 106, 188,
190, 204, 218, 221, 222, 235, 270,
353, 433, 435, 436, 442, 446, 452,
466, 473, 491
Wissenschaft 9, 101, 132, 246, 250, 296,
326, 353, 464, 469, 470, 471, 528
Wissenschaftler 23, 25, 119, 215, 464,
469, 528
wissenschaftliche Beratung 363
wissenschaftliche Revolution 353
Wissenschaftsethik 25, 326
Wissenschaftsgeschichte 25, 26, 469
Wissenschaftstheorie 26
Wissensgesellschaft 9, 240, 471
Wissenskluft 218, 239, 436
Wissensmanagement 101, 188, 452, 457,
473
Wissenstransfer 470, 473
Wittgenstein, L. 18
Wochenzeitung 67, 73, 324
Wohlfahrtsstaat 461
Wohnen 165
317
Wortschatz
531
Z
ZDF 60, 193, 334, 349
Zeichen 34, 99, 466
Zeitgeschichte 126, 142
Zeitschrift 67, 68, 116, 176, 216, 250, 307,
388, 391
Zeitsouveränität 8
Zeitung 38, 67, 68, 72, 73, 115, 133, 143,
144, 153, 167, 170, 223, 307, 312,
361, 364, 375, 381, 402, 459
Zeitungswissenschaft 25, 63
Zensur 60
Zentralafrika 511
Zentralasien 131
Zentralisierung 407
Zeugnisverweigerungsrecht 308
Zielgruppe 73, 415, 418, 427, 436, 513
Zigeuner 174
Zivilgesellschaft 281, 317, 328, 477
Zufriedenheit 229, 487
Zugangsvoraussetzung 93, 185, 194, 227,
231, 240, 325, 406
Zukunft 3, 304, 353, 358, 380
Zukunftsperspektive 81
Zuschauer 112, 118, 142, 150, 179, 190,
193, 255
19. Jahrhundert
20. Jahrhundert
64, 67
64, 161, 420
Institutionenregister
319
Institutionenregister
Bundesinstitut für Berufsbildung -BIBB-
316
Fachhochschule Hildesheim-Holzminden-Göttingen, Fak. Soziale Arbeit und Gesundheit Standort
Hildesheim 487
Freie Universität Berlin, FB Politik- und Sozialwissenschaften, Institut für Soziologie Arbeitsbereich Makrosoziologie 243
Humboldt-Universität Berlin, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät II, Institut für Psychologie Professur für Kognitive Ergonomie, Ingenieurpsychologie 230
Institut für Deutsche Sprache -IDS-
476
Jacobs University Bremen gGmbH, School of Humanities and Social Sciences, Integrated Social
and Cognitive Psychology -ISCP- Program 505, 513
Jacobs University Bremen gGmbH, School of Humanities and Social Sciences, Professorship
Mass Communication Prof.Dr. Ludes 276
Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen e.V.
294
Technische Hochschule Aachen, Philosophische Fakultät, Institut für Psychologie Lehrstuhl Betriebs- und Organisationspsychologie 242
Technische Universität Braunschweig, Carl-Friedrich-Gauß-Fakultät, Institut für Sozialwissenschaften Lehrstuhl für Kommunikations- und Medienwissenschaften 112, 296
Technische Universität Darmstadt, FB 02 Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften, Institut
für Soziologie Prof.Dr. Martina Löw 82
Technische Universität Ilmenau, Fak. für Mathematik und Naturwissenschaften, Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft Fachgebiet Empirische Medienforschung, Politische
Kommunikation 233
Universität Bielefeld, Fak. für Linguistik und Literaturwissenschaft, SFB 673 Alignment in Communication 481, 483, 491, 504, 530
Universität Bielefeld, Fak. für Soziologie, International Graduate School in Sociology -IGSS250
Universität Bielefeld, Graduiertenkolleg 724 "Auf dem Weg in die Wissensgesellschaft: Wissenschaft in Anwendungs- und Beratungskontexten" 250
Universität Bremen, FB 11 Human- und Gesundheitswissenschaften, Institut für Public Health
und Pflegeforschung 532
Universität des Saarlandes, Fak. 05 Empirische Humanwissenschaften, FR 5.3 Psychologie Professur für Klinische Psychologie und Psychtherapie 527
Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg, FB Gesellschaftswissenschaften, Institut für Politikwissenschaft NRW School of Governance 329
Universität Düsseldorf, Philosophische Fakultät, Sozialwissenschaftliches Institut Lehrstuhl für
Kommunikations- und Medienwissenschaft I 233
320
Institutionenregister
Universität Erlangen-Nürnberg, Philosophische Fakultät und Fachbereich Theologie, Institut für
Soziologie 467
Universität Freiburg, Philologische Fakultät, Slavisches Seminar
478
Universität Heidelberg, Philosophische Fakultät, Zentrum für Europäische Geschichts- und Kulturwissenschaften -ZEGK- Historisches Seminar Professur für Neuere Geschichte 65
Universität Hildesheim, FB I Erziehungs- und Sozialwissenschaften, Institut für Psychologie
487
Universität Hildesheim, FB I Erziehungs- und Sozialwissenschaften, Margot-Möller-Promotionskolleg 487
Universität Hohenheim, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für Sozialwissenschaften Forschungsstelle für Medienwirtschaft und Kommunikationsforschung 97
Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Institut für Kommunikationswissenschaft Lehrstuhl für Kommunikationswissenscha