Kommunikationswissenschaft
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soFid Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst Kommunikationswissenschaft: Massenkommunikation - Medien Sprache 2009|1 Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache Band 2009/1 bearbeitet von Hannelore Schott und Bernhard Meyer mit einem Beitrag von Annett Heft GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften 2009 ISSN: Herausgeber: bearbeitet von: Programmierung: Druck u. Vertrieb: 1431-1038 GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften Abteilung Fachinformation für die Sozialwissenschaften Hannelore Schott und Bernhard Meyer Siegfried Schomisch GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften Lennéstr. 30, 53113 Bonn, Tel.: (0228)2281-0 Printed in Germany Die Mittel für diese Veröffentlichung wurden im Rahmen der institutionellen Förderung von GESIS durch den Bund und die Länder gemeinsam bereitgestellt. © 2009 GESIS. Alle Rechte vorbehalten. Insbesondere ist die Überführung in maschinenlesbare Form sowie das Speichern in Informationssystemen, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Einwilligung des Herausgebers gestattet. Inhalt Vorwort ................................................................................................................................................. 7 Annett Heft Zivilgesellschaftliche Akteure im europäischen Mediendiskurs .......................................................... 9 Sachgebiete 1 Massenkommunikation............................................................................................................ 25 1.1 Allgemeines............................................................................................................................. 25 1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte............................................................................... 50 1.3 Massenmedien..........................................................................................................................58 1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie.............................................. 68 1.5 Medieninhalte...........................................................................................................................78 1.6 Mediennutzung.......................................................................................................................112 1.7 Medienwirkung...................................................................................................................... 146 1.8 Journalismus...........................................................................................................................169 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation..............................................................189 1.10 Medien und Ökonomie...........................................................................................................212 1.11 Medien und Recht.................................................................................................................. 222 1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation........................................... 231 1.13 Medienpädagogik, Medienarbeit........................................................................................... 239 1.14 Öffentliche Meinung, Meinungsforschung............................................................................ 250 1.15 Sonstiges................................................................................................................................ 252 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation........................................................................258 Register Hinweise zur Registerbenutzung....................................................................................................... 289 Personenregister................................................................................................................................. 291 Sachregister........................................................................................................................................299 Institutionenregister........................................................................................................................... 319 Anhang Hinweise zur Originalbeschaffung von Literatur...............................................................................325 Zur Benutzung der Forschungsnachweise......................................................................................... 325 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 Vorwort 7 Vorwort zum soFid „Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache“ GESIS bietet mit dem „Sozialwissenschaftlichen Fachinformationsdienst“ (soFid) zweimal jährlich aktuelle Informationen zu einer großen Zahl spezieller Themenstellungen an. Jeder soFid hat sein eigenes, meist pragmatisch festgelegtes Profil. Gewisse Überschneidungen sind deshalb nicht zu vermeiden. Quelle der im jeweiligen soFid enthaltenen Informationen sind die von GESIS produzierten Datenbanken SOLIS (Sozialwissenschaftliches Literaturinformationssystem) sowie SOFIS (Forschungsinformationssystem Sozialwissenschaften – bisher FORIS). Die Datenbank SOLIS stützt sich vorwiegend auf deutschsprachige Veröffentlichungen, d.h. Zeitschriftenaufsätze, Monographien, Beiträge in Sammelwerken sowie auf Graue Literatur in den zentralen sozialwissenschaftlichen Disziplinen. In SOLIS ist bei einigen Hinweisen unter „Standort“ eine Internet-Adresse eingetragen. Wenn Sie mit dieser Adresse im Internet suchen, finden Sie hier den vollständigen Text des Dokuments. Wesentliche Quellen zur Informationsgewinnung für SOFIS sind Erhebungen in den deutschsprachigen Ländern bei Institutionen, die sozialwissenschaftliche Forschung betreiben. Zur Meldung neuer Projekte steht unter http://www.gesis.org/SOFIS/Erhebung/ permanent ein Fragebogen zur Verfügung. Literaturhinweise sind durch ein "-L" nach der laufenden Nummer gekennzeichnet, Forschungsnachweise durch ein "-F". Im Gegensatz zu Literaturhinweisen, die jeweils nur einmal gegeben werden, kann es vorkommen, dass ein Forschungsnachweis in mehreren aufeinander folgenden Diensten erscheint. Dies ist gerechtfertigt, weil Forschungsprojekte häufig ihren Zuschnitt verändern, sei es, dass das Projekt eingeengt, erweitert, auf ein anderes Thema verlagert oder ganz abgebrochen wird. Es handelt sich also bei einem erneuten Nachweis in jedem Falle um eine aktualisierte Fassung, die Rückschlüsse auf den Fortgang der Arbeiten an einem Projekt zulässt. *** Der soFid „Kommunikationswissenschaft“ wird in enger Kooperation mit der Fachinformationsstelle Publizistik der Freien Universität Berlin erstellt. Die interdisziplinäre Ausrichtung von „Kommunikationswissenschaft“ schließt sowohl Fragen der Massenkommunikation, d.h. der medienvermittelten öffentlichen Kommunikation ein, als auch der individuellen, interpersonellen Kommunikation, bei der die Aspekte der Sprache eine starke Beachtung erfahren. Die neueren Entwicklungen im Bereich der interaktiven Medien, der Multimedia-Anwendung und der Computerkommunikation, die hier noch unter Massenkommunikation subsumiert sind, lassen diese Unterscheidung allerdings wieder unscharf werden. 8 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 Vorwort Der Gegenstandsbereich der Massenkommunikation umfasst neben einem methodenorientierten kommunikationswissenschaftlichen bzw. kommunikationssoziologischen Schwerpunkt auch ökonomische, rechtliche, politische und pädagogische Fragestellungen sowie ausgewählte Nachweise zur Medientechnik und zu Werbung und Öffentlichkeitsarbeit. Maßgebend ist das Verständnis von Publizistik- und Kommunikationswissenschaft als einer integrierten Sozialwissenschaft und damit die sozialwissenschaftliche Ausrichtung der dokumentierten Arbeiten. Darüber hinaus wurden jedoch auch praxisorientierte Informationen aufgenommen, die für Wissenschaftler interessant sein können. Aus dem sehr unterschiedlichen Umfang der Kapitel 1 (Massenkommunikation/Medien) und 2 (Sprache, interpersonelle Kommunikation) wird allerdings deutlich, dass Probleme der Massenkommunikation und der Medien weitaus häufiger untersucht und diskutiert werden, als das für interpersonelle Kommunikation der Fall ist. Dieser soFid-Ausgabe ist ein fachwissenschaftlicher Beitrag vorangestellt, der aus dem Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft der Freien Universität Berlin stammt. In dem Beitrag werden ausgewählte Ergebnisse der Magisterarbeit „Zivilgesellschaftliche Akteure im europäischen Mediendiskurs. Eine Fallstudie zur EU-Dienstleistungsrichtlinie“ von Annett Heft präsentiert, die sie für diesen soFid zur Verfügung gestellt hat. Wir danken ihr dafür. Mit der Aufnahme von Fachbeiträgen streben wir eine stärkere Vernetzung mit der Wissenschaft an und möchten diesen Band als zusätzliche Kommunikationsplattform für das Fachgebiet anbieten. Zivilgesellschaftliche Akteure im europäischen Mediendiskurs Eine Fallstudie zur EU-Dienstleistungsrichtlinie Annett Heft 1 Einleitung Vor dem Hintergrund der Diskussion um die demokratische Legitimität der Europäischen Union (EU) und dem Ringen um Möglichkeiten zur Akzeptanzsteigerung europäischer Politik befasst sich der vorliegende Beitrag1 mit der Rolle zivilgesellschaftlicher Akteure in europäischen Mediendiskursen. Ausgangspunkt ist dabei die Annahme, dass von der öffentlichen Einbindung der europäischen Zivilgesellschaft in europäische Politik positive Effekte für die Stärkung demokratischer Legitimität und die Entwicklung europäischer Öffentlichkeit abgeleitet werden können. Auf Basis der Analyse bisheriger Studien zur europäischen Öffentlichkeit und einer Inhaltsanalyse zur Berichterstattung deutscher Qualitätszeitungen über die Debatte um die EU-Dienstleistungsrichtlinie wird untersucht, a) inwiefern zivilgesellschaftliche Akteure durch Thematisierungen in europäischen Debatten sichtbar werden, b) ob die Zivilgesellschaft in europäischen Debatten Resonanz erhält und c) inwieweit europäische Öffentlichkeit durch zivilgesellschaftliche Akteure mit einer europäischen Perspektive gestärkt wird. Die Entwicklung europäischer Öffentlichkeiten wurde mittlerweile in einer Vielzahl empirischer Forschungsarbeiten untersucht, dabei lag der Fokus häufig auf dem Grad an Europäisierung (vgl. Gerhards 2000, Eilders/Voltmer 2003, Koopmans/Pfetsch 2003, Koopmans/ Erbe 2003, Peter 2004, Trenz 2004, Pfetsch 2004a, Brüggemann et al. 2006). Die Frage nach der Offenheit europäischer Debatten für zivilgesellschaftliche Akteure und nach den Leistungen dieser Akteure für die Stärkung europäischer Öffentlichkeit, die im Mittelpunkt des vorliegenden Beitrags steht, wurde bisher weniger prominent berücksichtigt (vgl. aber Koopmans 2007, Adam 2007). 2 Demokratisches Regieren, Öffentlichkeit und Zivilgesellschaft in der Europäischen Union 2.1 Zivilgesellschaft und demokratisches Regieren Mit der europäischen Integration sind Veränderungen der nationalen politischen Institutionen und ihrer Kompetenzen, Beschränkungen der nationalen Souveränität der Mitgliedsstaaten und Veränderungen des gesellschaftlichen Willensbildungsprozesses verbunden (vgl. Zürn 2006: 243, Sturm/ Pehle 2005: 11f.). Als Folge dieser Europäisierung zeigen Studien eine Machtverschiebung zugunsten der Exekutiven auf Kosten der parlamentarischen Beteiligung (vgl. Wessels/Maurer/Mittag 2003). Vor diesem Hintergrund gibt es in der Europaforschung eine lebhafte Diskussion über die Frage der demokratischen Legitimität der EU und die Suche nach Möglichkeiten, den demokratischen Standard zu verbessern. Neben dem Vorschlag einer Aufwertung des Europäischen Parlamentes lassen sich dabei zwei zentrale Ansätze ausmachen: Zum ersten wird in der Stärkung und Einbindung der europäischen Zivilgesellschaft in europäische Politik eine wesentliche Möglichkeit zur Verbesserung politischer Partizipation und damit der Legi- 1 Der Beitrag beruht auf Ergebnissen einer Magisterarbeit, die 2007 am Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft der Freien Universität Berlin verfasst wurde. 10 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 Vorwort timität der EU gesehen. Besonders die Governance-Forschung betont, im Mehrebenensystem der EU könne nur durch ein Zusammenwirken staatlicher und privater Akteure regiert werden und unterstreicht die Relevanz nicht-staatlicher Akteure (vgl. Benz 2004, Jansen 2005).2 Auch die Europäische Kommission betont mit den Prinzipien Inclusiveness, Diversity und Participation die Wichtigkeit der Einbindung und Responsivität gegenüber der Zivilgesellschaft: „Citizens should have a right to express their views, be heard and have the opportunity for dialogue with the decision-makers. At EU level, where there is an added risk that institutions are remote from the citizens, this principle is of particular importance.” (Commission of the European Communities 2006: 6). Zum zweiten gilt die Entwicklung einer europäischen Öffentlichkeit als grundlegende Voraussetzung demokratischen Regierens in der EU. Es besteht, wie Risse formuliert, Konsens, dass moderne Demokratien auf vielfältige Kanäle der Interessensvermittlung und -aggregation angewiesen sind, um Legitimität und Effektivität demokratischen Regierens zu sichern. Eine pluralistische öffentliche Diskussion in unabhängigen Medien gilt dabei als „zentrale Vermittlungsinstanz zwischen Staat und Gesellschaft in der Demokratie“ (Risse 2002: 15). Verbindendes Element zwischen beiden Ansätzen ist, dass sich die Konzeption des Legitimationspotenzials der Zivilgesellschaft wesentlich aus der Verschränkung mit dem Konzept der politischen Öffentlichkeit speist. Die Berücksichtigung zivilgesellschaftlicher Akteure, die in Ausschüssen oder durch Formen des Lobbying ihre Interessen einbringen, bedeutet allein, so der Ansatz der vorliegenden Arbeit, keine Stärkung demokratischer Legitimität, wenn diese Interessensvertretung nicht durch öffentliche, prinzipiell für alle Bürger zugängliche Aushandlungsprozesse getragen ist.3 Vor diesem Hintergrund stellt auch die vorliegende Arbeit eine Verbindung her zwischen europäischer Zivilgesellschaft und europäischer Öffentlichkeit, indem sie sich mit der Rolle zivilgesellschaftlicher Akteure im europäischen Mediendiskurs befasst. Dabei stützt sich die Analyse – in Anlehnung an die Begriffsverwendung in der Europaforschung (vgl. Koopmans 2007, Finke/ Knodt 2005) – auf ein weites Verständnis zivilgesellschaftlicher Akteure, das einzelne Bürger, soziale Bewegungen und Nongovernmental Organisations (NGOs) ebenso einschließt wie stärker organisierte Vereine, Verbände und sonstige Interessenvertretungen. 4 Unter Mediendiskurs wird in Anlehnung an Peters (2005: 87) eine Debatte verstanden, bei der Positionen, Meinungen und Stellungnahmen verschiedener Akteure zu einem politischen Issue in den Medien sichtbar werden. Europa und europäisch bezieht sich in dieser Analyse stets auf den geografischen Raum bzw. die Länder, welche als Mitgliedsländer der EU konkret an der Gestaltung europäischer Politik beteiligt sind und sich daher der Frage nach der demokratischen Legitimität der EU stellen müssen. 2 3 4 Während Verfechter des Governance-Konzeptes neue Möglichkeiten der Einbindung nicht-staatlicher Akteure in Verhandlungssysteme sehen und darin emanzipatorische Kräfte vermuten, verweisen Kritiker auf vielfältige Effizienz-, Inklusions- und Legitimationslücken (vgl. Roth 2001: 34f.). Vgl. ähnlich Gerhards (2002: 146-150), der betont, dass Präsenzöffentlichkeiten kein funktionales Äquivalent für massenmediale Öffentlichkeiten darstellen. Nach der von Peters (1993: 330-344) und Habermas (2006) vorgenommenen Differenzierung politischer Akteure in Zentrum und Peripherie bilden die Regierung mit Verwaltungsapparat, Parlament, Gerichte und die Parteien das Zentrum des politischen Systems, die Peripherie bilden einzelne Politiker, Interessengruppen, Lobbyisten und vielfältige Akteure der Zivilgesellschaft. Die Peripherieakteure lassen sich nochmals nach ihrer relativen Nähe zum Zentrum unterteilen. Akteure mit Entscheidungsmacht und Einfluss auf das Zentrum gehören zur inneren Peripherie. Akteure, deren Aktivität auf die Thematisierung von Problemen und das Stellen von Forderungen begrenzt ist, bilden die äußere Peripherie. Die Zivilgesellschaft im engeren Sinne bzw. den Kern der Zivilgesellschaft bilden nach Habermas die Akteure der äußeren Peripherie (1997: 443). soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 Vorwort 2.1 11 Zivilgesellschaft und europäische Öffentlichkeit Öffentlichkeit kann mit Gerhards und Neidhardt definiert werden als „... ein intermediäres System, dessen politische Funktion in der Aufnahme (Input) und Verarbeitung (Throughput) bestimmter Themen und Meinungen sowie in der Vermittlung der aus dieser Verarbeitung entstehenden öffentlichen Meinungen (Output) einerseits an die Bürger, andererseits an das politische System besteht.“ (1993: 54) Besonders partizipative/pluralistische und deliberative Demokratietheorien betonen, dass eine funktionierende politische Öffentlichkeit darauf angewiesen ist, dass neben den Akteuren des politischen Zentrums auch die Vereinigungen der Zivilgesellschaft und Interessengruppen ihre politischen Interessen öffentlich artikulieren, da es neben dem nur punktuellen Wahlakt die Meinungsbildung in der Öffentlichkeit ist, welche die Zivilgesellschaft mit den Entscheidungsprozessen der Institutionen des politischen Zentrums verbindet und Rückkopplungsprozesse zwischen Zentren und Peripherien fördert (vgl. Habermas 1996, 2006; Ferree et al. 2002, Latzer/Saurwein 2006). Im Hinblick auf die Konstitutionsbedingungen europäischer Öffentlichkeit werden jedoch als Defizite beklagt, dass sich die Akteure des politischen Zentrums aufgrund der Institutionenstruktur der EU wenig um öffentliche Thematisierungen bemühen würden und dass es auch keine Konkurrenz um Thematisierungen durch Akteure der Zivilgesellschaft gäbe, weil diese aufgrund der politischen Gelegenheitsstruktur der EU eher versuchen würden, ihre Interessen über Lobbying an die Ausschüsse der EU zu vermitteln statt sich um die Mobilisierung öffentlicher Aufmerksamkeit durch die Medien zu bemühen (Gerhards 2002: 152-154). Die europäische Zivilgesellschaft sei eine „geräuschlose Interessenten- und Expertengesellschaft“, so Kaelble (2001: 196). Auf der anderen Seite verbinden sich gerade mit dem Agieren zivilgesellschaftliche Akteure – wie in den jüngsten Debatten um die Dienstleistungsrichtlinie und eine europäische Verfassung geschehen – Hoffnungen auf eine Art „Europäisierung von unten“: So formuliert Kantner, die Thematisierung relevanter Issues durch zivilgesellschaftlicher Akteure an verschiedenen Orten in Europa und das Bemühen um mediale Aufmerksamkeit sei maßgeblich für die Entwicklung europäischer Öffentlichkeit, da diese zwar „von oben“ unterstützt, aber nicht „verordnet“ werden könne (Kantner 2004: 146). Darüber hinaus werden mit der Entwicklung der Zivilgesellschaft auf europäischer Ebene in der Literatur positive Effekte für die Entstehung einer transnationalen bzw. europäischen Perspektive verbunden. Wenn sich Akteure der Vertretung kollektiver Interessen verschreiben, die unabhängig von nationalen Grenzziehungen bestehen, könnten damit nationale Perspektiven der Interessensartikulation zurücktreten hinter europäische Interessen bzw. eine europäische Perspektive. Gerhards schreibt entsprechend den transnationalen Interessengruppen oder Protestbewegungen, die europäische Fragen möglichst unter einem europäischen Blickwinkel diskutieren, eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung europäischer Öffentlichkeit zu (vgl. Gerhards 2000, 2002). Auch Neidhardt et al. (2000) argumentieren, wenn sich zivilgesellschaftliche Akteure verstärkt transnational zusammenschließen oder supranationale Allianzen eingehen, welche „die national-segmentären Strukturen der Ländergemeinschaft durchkreuzen und überformen“ (2000: 283), dann lasse sich auf „... eine Anreicherung der national verfaßten Öffentlichkeiten nicht nur mit europäischen Themen, sondern ebenso mit europäischen Sprechern ... [hoffen, A. H.], die weniger die Interessen ihrer Herkunftsländer als die Meinungen von kollektiven Akteuren vertreten, die quer zu den nationalen Blöcken koordiniert sind.“ (2000: 284) 12 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 Vorwort Öffentlichkeit, welche sich auf den Referenzrahmen Europa (vgl. Saxer 2006: 78) bezieht, wird derzeit vor allem in der Form der Europäisierung der nationalen Öffentlichkeiten analysiert. Dieses Modell gilt vor dem Hintergrund demokratietheoretischer Anforderungen als zurzeit leistungsfähigste Form europäischer Öffentlichkeit (vgl. Eilders/Voltmer 2003: 253).5 Mit dem Begriff der Europäisierung ist dabei zunächst einmal die Thematisierung europäischer Themen durch nationale, transnationale und supranationale Sprecher in den jeweiligen nationalen Massenmedien gemeint (vgl. Gerhards 1993: 103, Latzer/Saurwein 2006: 16). Zusätzlich wird von einigen Autoren mit Blick auf die sozialintegrativen Mechanismen europäischer Öffentlichkeit gefordert, diese Thematisierung müsse mit der Einnahme einer europäischen, nicht nationalstaatlichen Perspektive (Gerhards 1993) bzw. einer „Wir“-Perspektive (Brüggemann et al. 2006: 217) einhergehen, um von einer europäischen Kommunikationsgemeinschaft sprechen zu können. So argumentieren zum Beispiel Risse et al. (2003), dass rein nationalistische Perspektiven bei der Thematisierung von Issues mit europäischem Bezug eher Abgrenzungen zu den anderen europäischen Kommunikatoren schaffe, während eine Kommunikationsgemeinschaft darin bestehe, dass sich die Sprecher auch als legitime Teilnehmer einer Debatte anerkennen und dies in ihrer Perspektive mit Bezug auf ein europäisches „Wir“ auch deutlich machen: „Thus, accepting other fellow Europeans as legitimate speakers in a public sphere implies that the 'we' in whose name actors speak and to whom they relate, extends beyond national boundaries.” (2003: 57) 6 Thematisierung Die Forschung zur europäischen Öffentlichkeit verzeichnet einen starken Europäisierungstrend bezogen auf die Berichterstattung über EU-Institutionen und EU-Politiken und einen moderaten Europäisierungstrend beim Anteil europäischer Identifikationsbezüge (Brüggemann et al. 2006). Betrachtet man jedoch differenzierter die Akteure der Thematisierung nationaler und europäischer Politik in den nationalen Massenmedien, so zeigt sich, dass die Exekutiven deutliche Nutznießer der Europäisierung öffentlicher Debatten sind. So stammen nach einer Claimsanalyse von Koopmans (2007) mehr als die Hälfte aller Sprecheräußerungen in europäisierten Debatten von Exekutivakteuren (nationale Debatten: 34 Prozent), Legislativakteure tauchen dagegen nur zu 15 Prozent als Sprecher auf (nationale Debatten: 20 Prozent). Noch stärker sind die Auswirkungen der Europäisierung für Akteure der Zivilgesellschaft, die in europäischen Debatten mit rund 13 Prozent der Sprecheräußerungen extrem schwach repräsentiert sind (nationale Debatten: 35 Prozent). Nach Koopmans belegen diese Daten ein ernstes Demokratiedefizit. Dieser Eindruck wird bestärkt durch die Ergebnisse der Analysen von Adam zu den Debatten um die europäische Verfassung und die EU-Erweiterung, in denen zivilgesellschaftliche Akteure nur marginal als Urheber kommunikativer Verweise vertreten waren (vgl. Adam 2007: 182). Bei der Vielfalt der Akteure im europäischen Mehrebenensystem scheint sich der Aufmerksamkeitsvorsprung, den die Exekutiven schon auf nationaler Ebene genießen, nochmals zu potenzieren. Zivilgesellschaftliche Akteure haben offensichtlich auf europäischer Ebene geringe Zugangschancen. Weil sie nicht über ausreichend Ressourcen verfügen, um fortwährend um öffentliche Aufmerksamkeit zu ringen, konzentrieren sie ihre Ressourcen auf stille „Informationspolitik“ und gehen nur bei wenigen politischen Issues zur „Protestpolitik“ über (vgl. Kriesi 2001: 22-25). In Fällen derartiger Konfliktkommunikation dürfte dann die Offenheit der medialen Debatten für Ak5 6 Daneben werden das Modell einer pan-europäischen Öffentlichkeit (vgl. Eilders/Voltmer 2003: 251, Gerhards 1993: 102, Neidhardt et al. 2000: 264) und das Modell segmentierter transnationaler Themenöffentlichkeiten (vgl. Eder 2000, Eder/Kantner 2000) diskutiert. Für eine Übersicht über weitere Indikatoren für Europäisierung vgl. Tobler (2006). soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 Vorwort 13 teure der Zivilgesellschaft größer sein. Für eine entsprechende Betrachtung von Themenöffentlichkeiten sprechen die Ergebnisse von Pfetsch, die in einer Analyse der Akteure in deutschen Pressekommentaren gezeigt hat, dass die Zugangschancen zur öffentlichen Debatte nach Themenkomplex und politischem Prozess differieren.7 Bei Diskussionen über konkrete Inhalte und Auswirkungen von Politik kann man nach Pfetsch davon ausgehen, dass sich auch die Betroffenen an der politischen Peripherie zu Wort melden und von den Medien auch wahrgenommen werden (vgl. Pfetsch 2004b: 78). Die „Geräuschlosigkeit“ europäischer Politik wird dann unterbrochen werden, wenn zivilgesellschaftliche Akteure zu den Politiken, die auf supranationaler Ebene ausgehandelt werden, öffentlich Stellung nehmen und Forderungen sowohl an ihre nationalen politischen Entscheidungsträger als auch an die Institutionen der supranationalen Ebene stellen. Damit erzwingen sie Resonanzen und öffentliche Positionierungen dieser Akteure, was wiederum die mediale Beachtung und Berichterstattung über europäische Politikprozesse erhöhen wird. Die Intensität europäischer Mediendebatten nimmt also zu, wenn zivilgesellschaftliche Akteure (insbesondere durch Protestpolitik) öffentliche Thematisierungen betreiben (Hypothese 1). Entsprechend der bisherigen Forschungsergebnisse zur europäischen Öffentlichkeit muss in diesen Mediendebatten von einer Dominanz der Exekutivakteure gegenüber Legislativakteuren und insbesondere den Vertretern der Zivilgesellschaft ausgegangen werden (Hypothese 2). Für die Akteure der Zivilgesellschaft ist anzunehmen, dass deren Anteil an öffentlichen Thematisierungen nach Organisationsgrad und Organisationsraum differiert (Hypothese 3). So verfügen stärker institutionalisierte Verbände und Vereine, welche auf festen Mitgliedschaften beruhen, in der Regel über größere Ressourcen als schwächer institutionalisierte Initiativen und soziale Bewegungen, die nicht auf feste Mitgliedschaften zurückgreifen können und stärker auf punktuelle Unterstützung und öffentliche Aufmerksamkeit angewiesen sind (vgl. Jarren/Donges 2002: 152-158). Dieser Ressourcenvorteil wird sich in der Regel in einem Aufmerksamkeitsvorteil für die stärker institutionalisierten Akteure niederschlagen. Hinsichtlich der Organisationsräume ist für die vorliegende Untersuchung die Differenzierung zwischen nationalen Räumen und dem transnationalen Raum der EU von Interesse. Sowohl auf der nationalen als auch auf der europäischen Ebene gibt es eine Vielzahl an Interessenvertretungen. Im Vergleich zwischen nationalen und transnationalen Interessenorganisationen ist aber die finanzielle und personelle Ausstattung der europäischen Interessenvertretungen, abgesehen von wirtschaftlichen Interessenverbänden, in der Regel schlechter als die nationaler Interessenvertretungen (vgl. Rucht 2000: 187 f., Kaelble 2001: 195). Diese schlechtere Ausstattung wird neben dem Fakt, dass die auf nationaler Ebene etablierten Interessensvertretungen auf bereits vorhandene Beziehungen zu nationalen Medienakteuren zurückgreifen können und sie durch Nähe und Prominenz ggf. stärker den medialen Selektions- und Verarbeitungsprozessen entsprechen, zu einem Aufmerksamkeitsnachteil für die transnational organisierten Akteure führen (vgl. Staab 1990). Resonanz Die EU-Kommission hat explizit den Anspruch formuliert, den Dialog mit der Zivilgesellschaft zu stärken. Im Sinne verbesserter Input-Legitimation sollte sich dies auch in stärkerer öffentlicher 7 Das Akteursensemble beschränkte sich auf wenige politische Eliten, wenn es um Normen und Regeln politischen Handelns oder die Legitimation von Politik allgemein ging, bei konkreten Sachfragen und Entscheidungen war dagegen eine stärkere Offenheit der medialen Diskussion zu finden. Die Analyse von Pfetsch (2004b) ergab insgesamt ein Verhältnis von 73 Prozent an Zentrumsakteuren, denen nur 27 Prozent Peripherieakteure als Sprecher gegenüberstanden. Bei einzelnen Themen (Arbeitslosigkeit, Löhne) war der Anteil der Peripherieakteure jedoch deutlich höher, bei anderen Themen noch niedriger (Thema Deutsche Einheit). 14 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 Vorwort Resonanz für die Zivilgesellschaft äußern. Da Zentrumsakteure jedoch faktisch mehr Entscheidungsmacht besitzen als Peripherieakteure, ist zu erwarten, dass diese auch mehr Resonanz für ihre Entscheidungen und Positionen erhalten (Hypothese 4). Interessant ist an dieser Stelle, in welchem Umfang Forderungen und Positionen der Peripherieakteure überhaupt öffentliche Resonanz erhalten. Perspektive Eine europäische Perspektive der Berichterstattung oder ein kollektives Zusammen-gehörigkeitsgefühl wird als wesentlicher Indikator der Entstehung einer transnationalen Kommunikationsgemeinschaft in Europa verstanden. Hinsichtlich des Anteils an europäischen Identitätsbezügen im Sinne von auf Europa bezogenen „Wir“-Bezugnahmen finden Brüggemann et al. (2006) im Vergleich zu nationalen Gemeinschaftsbezügen einen moderaten Europäisierungstrend.8 Eine differenzierte Analyse, auf welche Akteure diese europäischen „Wir“-Bezugnahmen wesentlich zurückgehen, findet sich in der bisherigen Forschung jedoch noch nicht. Es soll hier die These geprüft werden, dass der Organisationsraum und der Organisationsgrad Einfluss auf die öffentlich vertretene Perspektive haben (Hypothese 5). Gerhards argumentiert dazu plausibel, eine europäische Perspektive sei mit höherer Wahrscheinlichkeit von europäischen Akteuren wie dem europäischen Parlament oder der Kommission zu erwarten als von nationalen Akteuren, weil die europäischen Akteure stärker den Strukturbedingungen des europäischen Politikfeldes unterworfen seien, die nationalen Akteure wiederum in höherem Maße den Restriktionen der nationalen Politik unterliegen (2000: 295). Auch die vorherrschenden Handlungsorientierungen der Akteure der Zivilgesellschaft dürften stark durch deren organisatorische Anbindung und ihren Institutionalisierungsgrad beeinflusst werden. Nationale Verbände werden sich in erster Linie der Interessenvertretung ihrer nationalen Mitgliederschaften widmen (vgl. Jarren/Donges 2002, Mayntz 1992). Europäische Verbände, die aus nationalen Verbänden bestehen, müssen dagegen zwischen verschiedenen Handlungslogiken changieren und versuchen, die kollektive Interessenvertretung auf der transnationalen Ebene mit den Interessen der nationalen Mitgliedsverbände in Einklang zu bringen (vgl. Kohler-Koch/ Conzelmann/Knodt 2004). So kann zwar einerseits von den europäischen Dachverbänden die Vertretung transnationaler Interessen und die Einnahme einer europäischen Perspektive erwartet werden, auf der anderen Seite stellt sich aufgrund ihrer häufig begrenzten Budgets und der genannten Rücksichtnahmen die Frage, inwiefern die transnationalen Verbände überhaupt die Macht zur eigenständigen Thematisierung haben. Nur wenn ihnen dies gelingt, können sie zu einer Anreicherung der europäischen Öffentlichkeit mit einer europäischen Perspektive führen. Bei der Thematisierung europäischer Politik durch die jeweiligen nationalen Vertreter der Verbände in den durch nationale Medien hergestellten Öffentlichkeitsarenen sprechen diese auch wiederum in zwei Funktionen, einmal als Vertreter des nationalen Mitgliedsverbandes, zum anderen als Vertreter des übergeordneten europäischen Dachverbandes. Ob sie dabei eine europäische Perspektive unterstützen oder gegenüber dem nationalen Publikum eher eine nationale Sichtweise vertreten, bleibt eine empirische Frage. Initiativen und soziale Bewegungen, deren Zusammenhalt nicht durch Organisationsstrukturen, sondern durch Bezug auf gemeinsame Werte gesichert wird, können sich am ehesten der Vertretung von Gemeinwohlinteressen widmen, die nicht durch territoriale Grenzen bestimmt werden (vgl. Romahn 2006, Rucht 2002). Egal ob sie im nationalen oder transnationalen Raum organisiert sind, ihre Inhalte wie zum Beispiel Menschenrechte oder Umweltschutz machen nicht an nationalen Grenzen halt. Da sie nicht auf formalisierten Mitgliedschaftsbeziehungen beruhen, müssen sie bei öffentlichen Thematisierungen auch weniger auf spe- 8 So haben Identifikationen mit Europa von einem Wert von unter 1 Prozent im Jahr 1982 auf 5 Prozent im Jahr 2003 zugenommen. Gleichzeitig nahmen die Identifikationsbezüge auf die eigene Nation zwischen 1996 und 2003 leicht ab (vgl. Brüggemann et al. 2006). soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 Vorwort 15 zifische nationale Interessenslagen Rücksicht nehmen. Daher kann von ihnen erwartet werden, dass sie mit einer transnationalen, respektive europäischen Perspektive argumentieren. 3 Fallstudie zur Dienstleistungsrichtlinie 3.1 Fallauswahl, Untersuchungsmaterial und Operationalisierung Die Debatte um die Dienstleistungsrichtlinie der EU (DLR), um die in einem drei Jahre währenden Diskussionsprozess gerungen wurde, bietet sich wegen der breiten Beteiligung nationaler und transnationaler zivilgesellschaftlicher Akteure als Fallbeispiel an, um zu analysieren, ob zivilgesellschaftliche Akteure in der Mediendebatte sichtbar sind – Thematisierung – und ob sie als anerkannte Akteure der Debatte vorkommen – Resonanz. Die Debatte wurde zu weiten Teilen als Auseinandersetzung um das „soziale Europa“ geführt. Sie ist damit ein gutes Beispiel um zu prüfen, ob die Diskussion mit Bezug auf eine europäische Perspektive geführt wurde und welche Akteure diese eingebracht haben – Perspektive.9 Für die vorliegende Analyse der Berichterstattung zur Dienstleistungsrichtlinie in deutschen überregionalen Qualitätszeitungen wurden die Süddeutsche Zeitung (SZ), Die Welt und die tageszeitung (taz) bewusst ausgewählt. Der Analysezeitraum erstreckt sich vom 13. Januar 2004 bis zum 31. Dezember 2006. Damit wird ab dem ersten Richtlinienvorschlag der Europäischen Kommission (2004) bis zur Verabschiedung der Richtlinie Ende 2006 der gesamte Issue-Cycle der Politikdefinition und Programmentwicklung umfasst. In diesem Zeitraum werden alle Aussagen definierbarer Akteure, die eine Meinungsäußerung, Stellungnahme oder Positionierung mit thematischem Bezug zur DLR enthalten, kodiert.10 Thematisierung und Offenheit der Debatte werden ermittelt durch die Verteilung der Häufigkeit, mit der verschiedene Akteure als Urheber von Aussagen zu Wort kommen. Resonanz wird operationalisiert durch die Messung struktureller Verbindungen zwischen Sprechern und Adressaten.11 Mit dem Konstrukt Perspektive als Ausdruck kollektiver Identifikation soll beschrieben werden, aus welchem Blickwinkel heraus die DLR diskutiert wird, wie bei dieser konkreten Sachfrage das Gemeinwesen definiert wird und wie die Grenzziehungen dabei verlaufen. Erfolgt die Definition des Gemeinwesens im Sinne von „Wir“-Abgrenzungen mit Blick auf die eigene Nation/das Land bzw. eine enger definierte Bezugsgruppe oder wird die kollektive Einheit mit Blick auf Europa konstruiert, eventuell geteilt nach Westeuropa und Osteuropa oder die neuen bzw. die alten EU-Mitgliedsländer. Als Indikatoren gelten entsprechende Wir-Refe- 9 Für eine differenzierte Darstellung des politischen und medialen Issue-Cycle und der Akteure der politischen Diskussion – im vorliegenden Fall hatte neben den Zentrumsakteuren eine Vielzahl an Verbänden, NGOs, Gewerkschaften (DGB und EGB) sowie Attac als transnationales Netzwerk durch verschiedene öffentliche Aktionen (Demonstrationen, Kampagnen, E-Mail-Aktionen, Presseerklärungen) versucht, ihre Positionen einzubringen – vgl. Heft (2007). 10 Die Auswahl der Analyseeinheiten erfolgte zweistufig auf Basis des Volltextangebotes des elektronischen Archives LexisNexis „Wirtschaft“. Als erste Stufe wurde mit den Suchbegriffen Dienstleistungsrichtlinie, Dienstleistungs-Richtlinie und Bolkestein Richtlinie eine automatische Stichwort-Suche in der Datenbank durchgeführt. Auf der zweiten Auswahlstufe wurde das vorliegende Sample (463 Artikel) auf kodierrelevante Aussagen zum Thema DLR geprüft. Es ergaben sich 355 Artikel, in denen 1222 Aussagen kodiert wurden. 11 Vgl. zur Methode der Claim-Analyse Koopmans und Statham (1999), Koopmans (2002) sowie zur Differenzierung zwischen Thematisierung und Resonanz Adam (o.J.: 7-9). 16 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 Vorwort renzen auf Europa, die Europäer oder Teile Europas als kollektive Einheit oder Wir-Referenzen, die sich als Ausdruck der Zugehörigkeit zu einer national definierten Gruppe interpretieren lassen.12 3.2 Ergebnisse und Diskussion Thematisierung Am Verlauf des medialen Issue-Cycles lassen sich zwei Höhepunkte der medialen Aufmerksamkeit in den Monaten Februar/März 2005 und im Februar 2006 ablesen. Stellt man dem medialen Issue-Cycle den politischen Issue-Cycle gegenüber, so finden sich im März 2005 neben den Protestereignissen gegen die DLR13 mit den Stellungnahmen des Europäischen Parlamentes und der Kommission sowie dem Ratstreffen entscheidende Termine. Ebenso fallen im Februar 2006 die Protestmobilisierungen von Gewerkschaften und sozialen Bewegungen zeitlich zusammen mit der Abstimmung im Europaparlament. Die zweite Abstimmung im Europaparlament im November 2006 erlangte demgegenüber kaum mediale Aufmerksamkeit. Die Intensität der Mediendebatte ist in den Monaten der Protestmobilisierungen am höchsten, gleichzeitig wurden in diesen Monaten auch wichtige politische Entscheidungen getroffen. Dieses Zusammenfallen von Protestmobilisierungen und politischen Schlüsselterminen legt nahe, dass es sich um einen wechselseitigen Prozess handelt, bei dem die Mobilisierung zivilgesellschaftlicher Ressourcen besonders dann aufmerksamkeitsgenerierend ist, wenn politische Entscheidungen anstehen und ein konkreter Ansprechpartner gegeben ist. Das Europäische Parlament, welches im Fall der DLR weitreichende Mitentscheidungsrechte besaß, stellte offensichtlich einen solchen Ansprechpartner dar, was dessen Attraktivität als „Plattform zur Herstellung von Öffentlichkeit“ (Jachtenfuchs/ Kohler-Koch 2004: 97) unterstreicht. Deutlich mehr als die Hälfte aller Aussagen zur DLR geht auf Zentrumsakteure zurück, zivilgesellschaftliche Akteure haben mit insgesamt 30 Prozent der Aussagen Anteil an der Debatte (Tabelle 1). Die Detailbetrachtung zeigt, dass die Exekutiven (national und EU) und Legislativen in gleichem Maße als Sprecher Aufmerksamkeit fanden (jeweils 26 Prozent der Aussagen). Dabei ist das europäische Parlament mit 16 Prozent der Aussagen derjenige Zentrumsakteur, der in der öffentlichen Debatte am häufigsten mit seinen Positionen sichtbar wird, noch vor der Kommission und den nationalen Regierungen. Die nationalen Legislativen erlangen dagegen mit nur 10 Prozent der Aussagen vergleichsweise wenig Aufmerksamkeit. Bei den Akteuren der Zivilgesellschaft sind es vor allem die stärker organisierten Akteure, die ihre Meinungen und Forderungen einbringen können: So erreichen Gewerkschaften und Arbeitnehmerorganisationen mit 15 Prozent der Aussagen die mit Abstand häufigsten Thematisierungen dieser Akteursgruppe, daneben erlangen Wirtschafts- und Arbeitgeberorganisationen respektable Beachtung (7 Prozent der Aussagen). Der Anteil der NGOs und sozialen Bewegungen an der öffentlichen Debatte ist dagegen mit nur 2 Prozent der Aussagen marginal. Berücksichtigt man zudem die Herkunft der Akteure der Zivilgesellschaft, zeigt sich, dass in den nationalen Mediendebatten vor allem nationale Akteure agieren. Für Wirtschafts- und Arbeitgeberorganisationen sprechen zu 95 Prozent nationale Akteure 14, während 12 Der Intra-Coder-Reliabilitätstest ergab bei der Identifikation der Aussagen einen Reliabilitätskoeffizienten von .91. Bei den zentralen Variablen auf Aussagenebene wurde ein Reliabilitätskoeffizient von durchschnittlich .85 erreicht, was insgesamt als hinreichende Qualität bewertet werden kann. 13 Die europäischen Gewerkschaften hatten unter Führung des Europäischen Gewerkschaftsbundes am 19.03.2005 im Rahmen eines „Aktionstages für ein soziales Europa“ zu einer Demonstration gegen die DLR in Brüssel aufgerufen, auch die soziale Bewegung Attac beteiligte sich mit eigenen Kampagnen und Aktionen. 14 Umfasst Akteure mit der Codierung „nationaler Akteur Deutschland“ und „Akteur anderes EU-Land“. soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 Vorwort 17 transnationale Akteure15 in der deutschen Mediendebatte nur zu rund 4 Prozent als Urheber von Aussagen Aufmerksamkeit erhalten. Für die Arbeitnehmerorganisationen/ Gewerkschaften sprechen immerhin 14 Prozent als Vertreter transnationaler Akteure, mit 76 Prozent der Aussagen dieser Akteursgruppe sind auch hier national organisierte Akteure stark überrepräsentiert. NGOs/soziale Bewegungen treten dagegen in der vorliegenden Debatte hauptsächlich als transnationaler Akteur in Erscheinung. Tabelle 1: Akteursspektrum der Aussagen in Welt, SZ und taz Akteursspektrum Prozent n = 1222 Zentrumsakteure national 30 Zentrumsakteure EU 30 Zivilgesellschaft 30 Medien 10 Gesamt 100 Basis: n = 1222 Aussagen Betrachtet man die Pluralität des Akteursensembles über die gesamte Debatte, so nehmen zivilgesellschaftliche Akteure auf den ersten Blick einen beachtlichen Anteil an Thematisierungen ein. Europäische Debatten scheinen also in Fällen konkreter Sachpolitik durchaus inklusiv für die Zivilgesellschaft. Zur Einordnung dieser Ergebnisse können die genannten Studien von Koopmans und Pfetsch als Bewertungsmaßstab herangezogen werden. Nach Koopmans geht in europäisierten Debatten rund ein Fünftel aller Sprecheräußerungen durch nationale Akteure auf Akteure der Zivilgesellschaft zurück, in nationalen Debatten sind es dagegen mehr als ein Drittel. Deutlich stärker inklusiv ist die öffentliche Debatte aber beim Themenfeld Pensions and Retirement, bei dem nationale zivilgesellschaftlicher Akteure 46 Prozent der Aussagen einbringen (vgl. Koopmans 2007). In der Analyse von Pfetsch hatten Peripherieakteure beim Thema Arbeitslosigkeit einen Anteil von rund 60 Prozent der Sprecheräußerungen, beim Thema Löhne betrug der Anteil sogar fast 85 Prozent. Gemessen an diesen Vergleichswerten hätte man im konkreten Fall einen noch höheren Anteil an Sprecheräußerungen durch Akteure der Zivilgesellschaft erwarten können. Aus Pluralitätsgesichtspunkten bleibt darüber hinaus problematisch, dass sich die Aufmerksamkeit für zivilgesellschaftliche Akteure auf die stärker organisierten Akteure aus Wirtschaft und Gewerkschaften beschränkt und NGOs und soziale Bewegungen daneben kaum eine Chance auf öffentliche Thematisierungen haben. Der Agenda Building-Erfolg zivilgesellschaftlicher Akteure differierte im vorliegenden Fall zudem deutlich je nach betrachtetem Medium. Ohne die Aufmerksamkeit der taz für NGOs und soziale Bewegungen wäre diese Akteursgruppe im Mediendiskurs praktisch nicht vorgekommen. Resonanz Nur in ungefähr einem Drittel der öffentlichen Thematisierungen werden konkrete SprecherAdressaten-Beziehungen sichtbar. Diese öffentliche Resonanz entfiel in der untersuchten Debatte 15 Umfasst sowohl die auf supranationaler/transnationaler Ebene institutionalisierten Akteure als auch europäische Akteure allgemein. 18 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 Vorwort fast ausschließlich auf Zentrumsakteure. Der Anteil von rund 6 Prozent der Adressierungen, die auf zivilgesellschaftliche Akteure entfallen, ist daneben marginal (Tabelle 2). Bei den Zentrumsakteuren dominieren neben der europäischen Legislative (27 Prozent der Adressierungen) ganz klar die Exekutiven (Exekutive EU: 30 Prozent, Exekutive national: 20 Prozent) als Adressaten öffentlicher Resonanz. Die Tendenz der Bezugnahmen ist dabei überwiegend negativ: In mehr als der Hälfte der Bezüge wird Kritik geäußert, 26 Prozent der Bezugnahmen sind neutral und rund ein Fünftel der Bezugnahmen beinhaltet Unterstützung. Tabelle 2: Adressaten öffentlicher Resonanz Adressaten Prozent n = 398 Zentrumsakteure national gesamt 29 Zentrumsakteure EU gesamt 65 Zivilgesellschaft gesamt Gesamt 6 100 Basis: n = 398 Sprecher-Adressaten-Beziehungen Mit Blick auf die Akteure der Zivilgesellschaft zeigt sich damit ein deutliches Ungleichgewicht zwischen deren Chancen, einerseits ihre Positionen selbst in die Mediendebatte einzubringen und andererseits öffentliche Resonanz und vielleicht sogar Anerkennung für ihre Forderungen zu erlangen. Lag der Anteil zivilgesellschaftlicher Akteure als Urheber von Aussagen noch bei fast einem Drittel aller Aussagen, so entfällt auf diese Gruppe lediglich ein Anteil von 6 Prozent aller öffentlichen Bezugnahmen. Die Diskussion im engeren Sinne wurde faktisch allein unter den Zentrumsakteuren ausgetragen. Perspektive Eine europäische Perspektive wird als Indikator der Entstehung einer transnationalen Kommunikationsgemeinschaft in Europa verstanden. Mehr als die Hälfte der Aussagen zur Dienstleistungsrichtlinie kommt jedoch ohne eine nähere Bestimmung des betroffenen Gemeinwesens durch entsprechende „Wir“-Abgrenzungen aus. Daneben findet sich in der Debatte eine enorme Berücksichtigung der europäischen Gemeinschaft, die Dienstleistungsrichtlinie wurde beinahe doppelt so häufig mit Blick darauf diskutiert, was diese für Europa insgesamt oder Teile Europas bedeutet als dass gefragt wurde, welche Konsequenzen sie für das eigene Land bringt (Tabelle 3).16 16 Nationale Perspektive umfasst explizite und implizite Bezüge auf das eigene Land/die eigene Nation oder Bezüge auf Anhängerschaft/Klientel national. Transnationale Perspektive EU beinhaltet sowohl den Bezug auf Europa insgesamt als auch den Bezug auf einzelne europäische Länder bzw. geographische Regionen (alte/westliche Mitgliedsländer, neue/osteuropäische Mitgliedsländer). soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 Vorwort 19 Tabelle 3: Perspektiven verschiedener Akteursgruppen in Prozent Perspektive Zentrum Zentrum Zivilgesellnational europäisch schaft Medien Gesamt n = 365 n = 358 n = 373 n = 126 n = 1222 nationale Perspektive 25 2 17 18 15 transnationale Perspektive EU 18 32 29 53 29 keine Perspektive 57 66 54 28 56 100 100 100 100* 100 Gesamt Basis: n = 1222 Aussagen (signifikant bei p < .05) *fehlende Werte = Kategorie Sonstiges Eine nationale Sichtweise wurde in der Debatte vor allem durch die nationalen Zentrumsakteure vertreten. Diese müssen sich vor ihrem nationalen Publikum für ihre politischen Positionen rechtfertigen und um Zustimmung werben, dafür haben sie dem Publikum die Richtlinie besonders häufig mit Blick auf das eigene Land erklärt: Nationale Zentrumsakteure argumentieren in einem Viertel ihrer Aussagen mit einer nationalen Perspektive und nur in 18 Prozent der Fälle mit einer transnationalen Perspektive. Die Differenz ist zwar signifikant, aber weniger deutlich als theoretisch vermutet. Bei den europäischen Zentrumsakteuren stand dagegen, wie ebenfalls vermutet werden konnte, der Blick auf Europa im Mittelpunkt, sie argumentieren deutlich mit Bezug auf eine transnationale Perspektive. Medienakteure können in dieser Debatte als Vorreiter der europäischen Integration bezeichnet werden. Sie haben bei der Diskussion der Richtlinie ihren Blick am häufigsten auf die Gemeinschaft Europas gerichtet. Die zivilgesellschaftlichen Akteure beziehen sich in ihren Aussagen insgesamt fast doppelt so häufig auf Europa als gemeinsamen Identifikationsraum als auf eine nationale Gemeinschaft. Tabelle 4 stellt die Akteure der Zivilgesellschaft in den Mittelpunkt und differenziert diese nach ihrer Herkunft und ihrem Organisations-/Institutionalisierungsgrad.17 Nach den vorliegenden Daten blieben die stärker organisierten zivilgesellschaftlichen Akteure der nationalen Ebene am stärksten einer nationalen Interpretation verbunden, sie vertreten nahezu gleichermaßen nationale und transnationale Perspektiven. Ähnlich wie bei den nationalen Zentrumsakteuren dürfte sich hierin die Rückbindung an die nationalen Mitgliederschaften ausdrücken. Die schwächer organisierten Zivilgesellschaftsakteure zeichnen sich demgegenüber durch einen deutlich höheren Anteil transnationaler Identifikationsbezüge aus (51 Prozent). Wissenschaftler/Experten und NGOs/soziale Bewegungen erwiesen sich also ebenso wie die Medienakteure als „gute Europäer“. Für die transnational organisierte Zivilgesellschaft bildete Europa ebenso den wesentlichen Bezugspunkt der Diskussion. 17 Die Gruppe Zivilgesellschaft stark bilden Wirtschaft/Arbeitgeberorg., Arbeitnehmerorg./Gewerkschaften, parteinahe Org./Stiftungen und sonstige Vereine/Verbände. Für die Gruppe Zivilgesellschaft schwach wurden zusammengefasst Wissenschaft/Experten, NGOs/soziale Bewegungen sowie allgemeine Öffentlichkeit und Einzelpersonen. Basis der nationalen Akteure bilden die Akteure, für welche als Herkunft nationaler Akteur Deutschland oder nationaler Akteur anderes EU-Land kodiert wurde. Die transnationalen Akteure bilden Akteure mit Herkunft transnationaler/supranationaler Akteur oder europäischer Akteur allgemein. Das Sample beinhaltete nur Medienakteure nationaler Herkunft. Die Kategorie sonstige Perspektive wurde aus dieser Analyse ausgeschlossen. 20 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 Vorwort Tabelle 4: Perspektiven nationaler und transnationaler zivilgesellschaftlicher Akteure in Prozent nationale Akteure Perspektive transnationale Akteure Zivilgesell- ZivilgesellMedien schaft stark schaft schwach Zivilgesellschaft stark Zivilgesellschaft schwach Gesamt n = 233 n = 47 n = 125 n = 30 n = 32 n = 467 nationale Perspektive 21 17 18 7 6 18 transnationale Perspektive EU 24 51 54 47 28 36 keine Perspektive 55 32 28 46 66 46 100 100 100 100 100 100 Gesamt Basis: n = 467 Aussagen zivilgesellschaftlicher Akteure (signifikant bei p < .01) 4 Schlussfolgerungen und Ausblick Die Analyse vorliegender empirischer Studien und die Inhaltsanalyse zur Diskussion um die Dienstleistungsrichtlinie der EU in deutschen Qualitätszeitungen zeigen, dass europäische Debatten stärker durch Zentrumsakteure geprägt sind als nationale Debatten. Zwar kommen Akteure der Zivilgesellschaft durchaus als Sprecher in europäischen Debatten vor und sie scheinen diese im Einzelfall auch zu mobilisieren, ihr Anteil an Thematisierungen ist aber bei europäischen Debatten durchweg geringer als bei nationalen Debatten. Nach diesen Befunden müssen allzu optimistische Aussagen über den Beitrag zivilgesellschaftlicher Akteure zu mehr öffentlicher Transparenz europäischer Politik relativiert werden. Diese Einschätzung wird dadurch gestärkt, dass sich die Aufmerksamkeit für zivilgesellschaftliche Akteure stets auf die stärker organisierten Akteure aus Wirtschaft und Gewerkschaften beschränkt, während schwächer organisierte Akteure daneben kaum öffentliche Sichtbarkeit erlangen. Dies ist zwar auch als Defizit nationaler Debatten bekannt, es bleibt gleichwohl aus Pluralitäts- und Legitimationsgesichtspunkten höchst bedenklich und erhält gerade vor dem Hintergrund, dass von einer Einbeziehung der Zivilgesellschaft in europäische Politik Demokratisierungseffekte erwartet werden, besondere Brisanz. Noch kritischer fällt der Befund in Hinblick auf die Verteilung öffentlicher Resonanzen aus: In der Debatte um die Dienstleistungsrichtlinie wurde die Zivilgesellschaft in keiner Weise als relevanter Dialogpartner öffentlich sichtbar. Von Inclusiveness, Diversity und Participation kann auf dieser Basis keine Rede sein. Betrachtet man den Anteil europäischer Identifikationsbezüge als Ausdruck der Europäisiertheit einer Debatte, so scheint die Zivilgesellschaft tatsächlich einen Beitrag zur Stärkung dieser Europäisiertheit zu leisten. Die Akteure der Zivilgesellschaft brachten deutlich stärker europäische Identifikationsbezüge in die Debatte ein als die nationalen Zentrumsakteure. Allerdings waren es vor allem die Akteure der transnational organisierten Zivilgesellschaft und schwächer organisierte Akteure der nationalen Zivilgesellschaft, die in der Auseinandersetzung häufiger eine europäische Perspektive vertraten. Gerade diejenigen Akteure der Zivilgesellschaft, von denen in dieser Hinsicht die stärksten Impulse für die Europäisierung von Öffentlichkeiten und die europäische Integration erwartet werden können, sind aber im Mediendiskurs am marginalsten sichtbar. Wenn also selbst im Fall der Diskussion um die Dienstleistungsrichtlinie, an der transnationale Akteure der Zivilgesellschaft neben nationalen Akteuren aktiv beteiligt waren, diese in Mediendebatten so wenig Berücksichtigung finden, scheinen die Erwartungen über deren Beitrag zur Stär- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 Vorwort 21 kung europäischer Legitimität und europäischer Öffentlichkeit derzeit zu positiv formuliert zu sein. Literatur Adam, Silke (2007): Symbolische Netzwerke in Europa. Der Einfluss der nationalen Ebene auf europäische Öffentlichkeit. Deutschland und Frankreich im Vergleich. Köln: Halem. Adam, Silke (o. J.): Power in the public arena – a network analysis. A comparison of the German debates on EU governance structures and on pension politics. Unveröffentlichtes Manuskript. Benz, Arthur (2004): Governance – Modebegriff oder nützliches sozialwissenschaftliches Konzept? 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Zurzeit ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft der Freien Universität Berlin. soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.1 Allgemeines 1 Massenkommunikation 1.1 Allgemeines 25 [1-L] Allison, Mary Ann: Measuring urban communication: frameworks and methods for developing the criteria for the urban communication foundation communicative city award, in: International Communication Gazette, Vol. 70/2008, No. 3-4, S. 275-289 (gaz.sagepub.com/content/vol70/issue3-4/) INHALT: Der Beitrag ist eine Antwort auf den Call for Papers der Urban Communication Foundation zur Entwicklung von Kriterien für den Preis für eine kommunikative Stadt (Communicative City Award). Unter Bezugnahme auf Ansätze der Theorie komplexer Systeme, auf Modelle der Koppelung globaler Strukturen und auf Literatur zu den "wicked problems" präsentiert die Autorin einen Bezugsrahmen für die Evaluierung vorgeschlagener Kriterien. Zur Unterstützung der praktischen Anwendung der Ziele des 'Communicative City Program' macht die Autorin den Vorschlag, die Balanced-Scorecard-Methode einschließlich einiger Ideen von Bhutans Arbeit an Indikatoren für ein nationales Glücksbrutto (Gross National Happiness) zu übernehmen. Der Beitrag schließt mit dem vorläufigen Entwurf für eine Balanced Scorecard zum Thema kommunikative Stadt als Anregung für zusätzliche Vorschläge und eine weiter Zusammenarbeit. (UNübers.) [2-L] Baecker, Dirk: Communication with computers, or how next society: calls for an understanding of temporal form, in: Soziale Systeme : Zeitschrift für soziologische Theorie, Jg. 13/2007, H. 1/2, S. 409-420 (Standort: USB Köln(38)-M XG 07784; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Kommunikation mithilfe elektronischer Medien, so vermutet Niklas Luhmann in seinem Buch 'Die Gesellschaft der Gesellschaft' (Kap. 2.VII.), unterscheidet sich in wesentlichen Hinsichten von der Kommunikation in den Medien der Sprache, der Schrift und des Buchdrucks. Der Computer trennt die Eingabe von Daten von ihrem Abruf und damit die Mitteilung vom Verstehen: 'Wer etwas eingibt, weiß nicht (und wenn er es wüsste, brauchte er den Computer nicht), was auf der anderen Seite entnommen wird' (309). Vermittelt über den Bildschirm und damit ein neues Verhältnis von Oberfläche und Tiefe, wie es bisher nur aus Religion und Kunst bekannt war (304), wird die Kommunikation abhängig von strukturellen Kopplungen mit der 'unsichtbaren Maschine' des Computers, die neben die in den traditionellen Gesellschaften dominierenden strukturellen Kopplungen mit Geistern und Göttern und in der modernen Gesellschaft dominierenden strukturellen Kopplungen mit Bewusstseinssystemen treten (117f.). Luhmann vermutet, dass die Folgen der Umstellung der Gesellschaft auf Kommunikation im Verbreitungsmedium des Computers ähnlich weitreichend sind wie die erst allmählich verstandenen Umstellungen auf die Kommunikation in den Medien der Schrift (antike Hochkultur) und des Buchdrucks (moderne Gesellschaft) (Kap. 2. XIV.). Dieser Beitrag überprüft Luhmanns Vermutung eines Unterschieds der Bildschirmkommunikation und stellt seine beiden Argumente vor, die diese Vermutung stützen." (Autorenreferat) 26 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.1 Allgemeines [3-L] Banse, Gerhard: Visionen der Informationsgesellschaft 2016, (e-Culture, Bd. 10), Berlin: Trafo Verl. Weist 2008, 184 S., ISBN: 978-3-89626-632-3 INHALT: Die Debatte um die "Informationsgesellschaft" konzentriert sich auch in Polen derzeit stark auf die technische und/oder ökonomische Seite von netzbasierter Kommunikation; soziale und vor allem kulturelle Aspekte werden zwar nicht marginalisiert, jedoch oftmals unzureichend einbezogen. Dabei zeigen allein die Diskussionen über das Recht auf informationelle Selbstbestimmung angesichts anstehender technischer Entwicklungen (z.B. RFID-Technologie), welche nicht-technischen Effekte moderne Informations- und Kommunikationstechnologien haben (können). In Vorträgen, Diskussionen und vor allem in mehreren Arbeitsgruppen sollen vor diesem Hintergrund unter Einbeziehung von Studenten Vorstellungen für wünschenswerte und mögliche Entwicklungen im Bereich der Informationsgesellschaft entwickelt werden. Dabei geht es auch um die Herausarbeitung von Aufgaben und Handlungsweisen für unterschiedliche gesellschaftliche Institutionen, insbesondere für Ausbildungseinrichtungen (etwa Veränderungen in Lehrprogrammen, Programme für spezielle Kurse und postgraduale Studien) sowie um die Entwicklung von Strategien und Maßnahmen zur digitalen Integration und Bürgerbeteiligung. Mit der Tagung sollen einerseits die Diskussion um die technischen, vor allem jedoch um die nichttechnischen Seiten der Informationsgesellschaft in Polen befördert und andererseits ein Beitrag zur Ableitung solcher Ziele bzw. Perspektiven für die Informationsgesellschaft, die (auch) im Interesse zukünftiger Generationen liegen, geleistet werden (vor allem in Richtung Wohlstand, Fortschritt, Wachstum, Wettbewerbsfähigkeit, Nachhaltigkeit). Zentral dafür sind der Wissenstransfer von Deutschland nach Polen sowie das Aufzeigen nationaler (z.B. kultureller) Spezifika, die den Wissenstransfer behindern könn(t)en. Zugleich sind in multi- und transdisziplinärer Weise Ziele, Perspektiven und Visionen für zukünftige Entwicklungen zu formulieren, die als Anregungen oder Anforderungen für Entwicklungen vor allem im Bereich der Informationstechnik, aber auch der (Aus- und Weiter-)Bildung, der Politik und des Rechts dienen können (sollten?). Hintergrund der Tagung sind sowohl das Aktionsprogramm "Informationsgesellschaft Deutschland 2006" als auch das EU-Programm 2010 "eAccessibility". Die Tagung ist Höhepunkt der Aktivitäten des Internationalen Zentrums für Nachhaltigkeit und Informationsgesellschaft (CRI) an der Schlesischen Universität Katowice im Rahmen des Polnisch-Deutschen Jahres. (DIPF/Verlag) [4-L] Becker, Jörg: Kommunikation verbindet - wirklich?: Paradoxien der Informationsgesellschaft, in: Communicatio Socialis : internationale Zeitschrift für Kommunikation in Religion, Kirche und Gesellschaft, Jg. 41/2008, Nr. 2, S. 153-170 (Standort: USB Köln(38)-M XA 01287; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Dass Kommunikation die Menschen untereinander sinnstiftend verbindet, dass obendrein Kommunikationsprozesse zwischen verfeindeten Gruppen und Ländern friedensstiftend wirken können, diese zwei Annahmen gehören zu den kaum hinterfragten Grundannahmen sowohl der Kommunikationswissenschaft als auch der Friedensforschung. Sie sind eine Leerstelle in beiden Wissenschaften. Wenn aber demgegenüber das Phänomen der Lüge keine Ausnahme in sozialen Kommunikationsprozessen darstellt, sondern zur Systemstabilität des gesamtgesellschaftlichen Kommunikationsprozesses sogar nötig ist und wenn außerdem Nicht-Wissen und implizite Wissensbestände zu vielen Entscheidungen besser befähigen als soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.1 Allgemeines 27 Wissen, dann gilt es gegenüber der gegenwärtig überbordenden Informationsgesellschaft Strategien der Abkoppelung zu entwickeln. Denn gerade weil sich unter der Bedingung von Globalisierung Kommunikationsbeziehungen ungeheuerlich intensivieren und verdichten, sind sie zu meiden, ist ihnen zu entweichen, sind sie zu unterlaufen, wenn es gilt, soziale Räume für ein friedliches, gerechtes und humanes Leben zu erhalten oder wieder zu schaffen." (Autorenreferat) [5-L] Brunkhorst, Hauke: Die kommunikative Wende der Soziologie: Jürgen Habermas im Kontext der Nachkriegssoziologie, in: Richard Faber, Eva-Maria Ziege (Hrsg.): Das Feld der Frankfurter Kultur- und Sozialwissenschaften nach 1945, Würzburg: Königshausen u. Neumann, 2008, S. 167-187, ISBN: 978-3-8260-3869-3 (Standort: UB Bonn(5)-2008/3949) INHALT: Der Beitrag erörtert die These, dass Habermas' Werk vorrangig den Versuch darstellt, die Theorie der Gesellschaft auf den Begriff der Kommunikation umzustellen. Hierin erkennt der Autor die besondere Nähe von Habermas zu Niklas Luhmann, wobei es ihm auf die Differenz beider nicht weniger ankommt als auf ihre Übereinstimmung bei der Substitution des Handlungsbegriffs durch den "viel umfassenderen" Begriff der Kommunikation: Luhmanns Perspektive ist strikt funktional; zwar stark freiheitsorientiert, aber nicht, wie im Falle von Habermas, "normativ emanzipatorisch". Die emanzipatorische Perspektive bleibt für den Autor gerade heute mehr denn je weltweit wichtig, weil der soziale Ausschluss ganzer Teilpopulationen und Weltregionen einen kaum entschärfbaren "moralischen Skandal" darstellt. Der Autor resümiert: Sollte sich die menschenrechtlich integrierte globale Öffentlichkeit, wie Habermas vermutet, mit diesem Skandal nicht abfinden, dann werden - fast wie in der ursprünglichen Anlage der kritischen Gesellschaftstheorie von Marx - System- und Legitimationskrise der Weltgesellschaft ineinander greifen und sich - mit höchst ungewissem Ausgang - wechselseitig verstärken. (ICA2) [6-L] Carpentier, Nico: The belly of the city: alternative communicative city networks, in: International Communication Gazette, Vol. 70/2008, No. 3-4, S. 237-255 (gaz.sagepub.com/content/vol70/issue3-4/) INHALT: Im Gegensatz zur Vorstellung einer informationellen Stadt zeichnet sich das Modell einer kommunikativen Stadt durch die normative Einstellung zu einer Reihe sozialer, politischer, ethischer und räumlicher Dimensionen aus. Auf der Grundlage einer erweiterten Version von Kurzmanns Beschreibung einer kommunikativen Stadt betont der Beitrag die Bedeutung alternativer Medienorganisationen für die Entwicklung (des Konzepts) einer kommunikativen Stadt, wohl auf der diskursiven als auch auf der praxisbezogenen Ebene. Mit anderen Worten tragen die Existenz alternativer städtischer Medien als eines der gedanklichen Konstrukte, die das Ziel haben, die Stadt, ihre Bewohner und ihre lokalen Gemeinschaften zu konzipieren, und die sie definierenden Merkmale (wobei die partizipatorischen und ortsübergreifenden besonders wichtig sind) zur Entwicklung eines Diskurses über die kommunikative Stadt bei. Die materielle Existenz dieser urbanen alternativen Medien ist gleichzeitig ein Beweis dafür, dass es die kommunikative Stadt bereits gibt, obwohl einige ihrer wichtigsten Ausprägungen im Bauch der Stadt versteckt bleiben und von den offiziellen Stadtkulturen 28 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.1 Allgemeines ignoriert werden. Der Beitrag gibt eine Übersicht über theoretische Ansätze zu alternativen Medien, um die Bedeutung dieses Bauchs der Stadt für die Stadt insgesamt aufzuzeigen. Der Überblick beginnt mit vier unterschiedlichen Ansätzen zu alternativen Medien (das Modell der Medien lokaler Gemeinschaften, das Alternativitätsmodell, das zivilgesellschaftliche Medienmodell und das rhizomatische, d.h. vielwurzelig verflochtene Medienmodell). Alle Ansätze zeigen die Bedeutung von partizipatorischen und ortsübergreifenden Elementen für eine alternative Medientheorie und für die kommunikative Stadt. (UNübers.) [7-L] Dorer, Johanna; Geiger, Brigitte; Köpl, Regina (Hrsg.): Medien - Politik - Geschlecht: feministische Befunde zur politischen Kommunikationsforschung, (Medien - Kultur - Kommunikation), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2008, 285 S., ISBN: 978-3-531-15419-0 INHALT: Geschlecht ist spätestens seit Amtsantritt der ersten deutschen Bundeskanzlerin ein relevanter Faktor der politischen Kommunikationskultur. Der Band versammelt die unterschiedlichen interdisziplinären Ansätze aus Kommunikationswissenschaft, Politikwissenschaft und feministischer Theorie zum Verhältnis von Medien, Politik und Geschlecht, mit dem Ziel, einen umfangreichen und thematisch vielfältigen Bogen zur politischen Kommunikationsforschung aus feministischer Sicht zu spannen und den aktuellen Forschungsstand zu dokumentieren. Zunächst werden Grundlagen der politischen Kommunikation aus feministischer Perspektive erläutert du entwickelt. Der zweite Teil des Bandes setzt sich mit den AkteurInnen des politischen Kommunikationsprozesses auseinander und der dritte Teil behandelt unterschiedliche Politikfelder von der Frauenpolitik über Gewalt, Antirassismus und Migration bis hin zur Entwicklungspolitik. (RG) Inhaltsverzeichnis: Johanna Dorer, Brigitte Geiger, Regina Köpl: Politische Kommunikationsforschung aus feministischer Perspektive Einleitung (7-15). Grundlagen und feministische Zugänge - Nancy Fraser: Die Transnationalisierung der Öffentlichkeit - Legitimität und Effektivität der öffentlichen Meinung in einer postwestfälischen Welt (18-34); Regina Köpl: Verschiebungen - Neuvermessungen - (Wieder)Entdeckungen: feministische Diskurse zum Verhältnis von Öffentlichkeit/ Privatheit als zentralen Kategorien politischer Kommunikation (35-50); Elisabeth Klaus: Der Gegensatz von Information ist Desinformation, der Gegensatz von Unterhaltung ist Langeweile (51-64). AkteurInnen - Birgit Wolf: Geschlechterdarstellung in den Nachrichten: Monitoring, Quoten und Befunde (66-78); Christina Holtz-Bacha: Die Darstellung von Politikerinnen in den deutschen Medien (79-90); Sieglinde Katharina Rosenberger: "Herz und Verstand" - Frauenimage im österreichischen Bundespräsidentschaftswahlkampf 2004 (91-103); Günther Pallaver, Günther Lengauer: Weibliche Repräsentanz und Media Frames: Politikerinnen in Österreichs Medien (104-123); Eva Flicker: Der Diskurs "Frauenbewegung" in den Medien (124-139); Wendy Harcourt: Politische Frauenorganisationen: neue Kulturen im Cyberspace schaffen (140-154); Margreth Lünenborg: Die Aufmacher: Geschlechterverhältnisse im Politikressort (155-171); Johanna Dorer: Geschlechterkonstruktion im Prozess der Rezeption politischer Berichterstattung (172-187). Politikfelder - Sabine Lang, Birgit Sauer: Mediales Indexieren: die Reduktion von Frauen- auf Familienpolitik im bundesdeutschen Wahlkampf 2002 (190203); Brigitte Geiger: Die Herstellung von Öffentlichkeit für Gewalt an Frauen (204-217); Irmtraud Voglmayr: No wrinkles, no age? Alter(n)sbilder und -diskurse in den Medien (218232); Johanna Schaffer: Ambivalenzen der Sichtbarkeit: zum Verhältnis von Sichtbarkeit und politischer Handlungsfähigkeit (233-248); Hanna Hacker: First Contact, First Plug-in: Konstruktion und Repräsentation von Begegnungen zwischen Fremden mit Computern (249-265); soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.1 Allgemeines 29 Elisabeth Klaus, Susanne Kassel: Frauenrechte als Kriegslegitimation in den Medien (266280). [8-L] Felsmann, Klaus-Dieter (Hrsg.): Der Rezipient im Spannungsfeld von Zeit und Medien: erweiterte Dokumentation zu den 11. Buckower Mediengesprächen 2007, (Buckower Mediengespräche, 11), München: KoPaed 2008, 157 S., ISBN: 978-3-86736-011-1 INHALT: "Angesichts der Tatsache, dass immer mehr Menschen unter dem Gefühl einer permanenten Beschleunigung aller Lebensprozesse leiden, stellten die '11. Buckower Mediengespräche' die Frage nach dem Phänomen 'Zeit' als solchem, versuchten daraus abgeleitet Ursachen für eine veränderte Zeitwahrnehmung zu klären und erörterten Strategien für ein sinnvolles Zeitmanagement. Gerade die mediale Entwicklung eröffnet innerhalb der modernen Gesellschaft ein Überangebot von Möglichkeiten, die den Einzelnen als permanente Herausforderung erreichen und trotz aller Bemühungen, Dinge schneller oder gar parallel zu erledigen, innerhalb eines Menschenlebens in Gänze nicht zu bewältigen sind. Es bedarf also sinnvoller Techniken der Auswahl und der Interpretation, die erlernt werden müssen. Eine wirkungsvolle Medienbildung kann hier von entscheidender Bedeutung sein. Die im vorliegenden Band versammelten Aufsätze verstehen sich als Anregung für eine notwendige weiterführende Diskussion der angesprochenen Zusammenhänge." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Klaus-Dieter Felsmann: "Denk-mal" Tankstelle (9-12); Martin Widmer: Langsam kommen wir an (13-16); Thomas Macho: Zeitrechnung und Kalenderreform - Himmlische und irdische Zeitmaschinen (17-36); Alexander Grau: Zeitpunkte, Zeitfenster, Zeiträume - Wie das Gehirn unsere Wahrnehmung organisiert (37-44); Franz Josef Röll: Beschleunigung als eine Kraft gesellschaftlicher Transformation (45-52); Günther Schatter: Zeitsouveränität und elektronische Medien Das Programm und seine schrittweise Selbstauflösung (53-70); Ralf Lankau: Auf der Suche nach der verlorenen Zeit - Gedanken zur aktuellen Medienrezeption (7180); Lothar Mikos: Mediengenerationen und Wandel der Mediennutzung (81-88); Bernd Schorb: Der medienpädagogische zeitgemäße Zeitgeist oder Medienbildung statt Medienkompetenz! (89-98); Gudrun Sommer: Die Zeit des Films ist das Kino - Antwort auf die Frage, warum Dokumentarfilm, Filmbildung und Kino zusammengehören (99-106); Paul D. Bartsch: Beschleunigung und Medienrevolution - Eine Betrachtung über literarische Spuren von Wandel und Kontinuität (107-116); Stefan Haupt: Prioritäten, Werte und Worte (117122); Ingrid Geretschlaeger: Im Spannungsfeld von Zeit und Medien: der Mensch (123-126); Ronald "Lynne" Linder: Außerschulisch organisierte Bildung im Blick - Eine Beobachtung (127-136); Anita Leyh: Neuronenfeuer statt Philosophenschelte - Wie ein Podcast Wissenschaft transportiert (137-142); Stephan J. Mitterwieser: Keine Zeit für die Schule des Sehens? Zwischen Bildungsstandards und Kernkompetenzen (143-148); Friedemann Schuchardt: Medienbildung und Zeitmanagement (149-154); Margret Albers: Alles eine Frage der Zeit... (155-156). [9-L] Filipovic, Alexander: Öffentliche Kommunikation in der Wissensgesellschaft: sozialethische Analysen, (Forum Bildungsethik, Bd. 2), Bielefeld: Bertelsmann 2007, 329 S., ISBN: 978-3-7639-3541-3 30 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.1 Allgemeines INHALT: "Heute vermitteln die Medien das Wissen zwischen der Gesellschaft und den Individuen. So sprechen Soziologen von einer Wissensgesellschaft. Die individuellen Möglichkeiten, sich dieses Wissen anzueignen, sind maßgeblich für die Lebenschancen: Sie entscheiden über den Bildungsstand, die Möglichkeiten im Erwerbsleben und das Einkommen, über die Gestaltungsmöglichkeiten und die Teilnahme im gesellschaftlichen und politischen Leben. Der Autor analysiert und bewertet gesellschaftliche Trends, Bildung und die Medien aus der Perspektive der Beteiligungsgerechtigkeit, wie die christliche Sozialethik sie vertritt. Daraus leitet er eine Medienethik ab, die eine gerechte Vermittlung und Aneignung von Wissen fordert." (Autorenreferat) [10-L] Filk, Christian; Ruchatz, Jens: Frühe Film- und Mediensoziologie: Emilie Altenlohs Studie "Zur Soziologie des Kino" von 1914, (Veröffentlichungen des Forschungsschwerpunkts Massenmedien und Kommunikation an der Gesamthochschule Siegen, 164/165), Siegen: Univ.-Verl. Siegen 2007, 102 S. (Standort: UB Bonn(5)-2007/4500) INHALT: Die Verfasser behandeln Altenlohs Studie "Zur Soziologie des Kino" als "Diskursereignis der Medienbeobachtung". Ihre Re-Lektüre des Textes von 1914 zeigt, dass Altenloh das Verhältnis von gesellschaftlicher Differenzierung und Medienkonsum ebenso behandelt wie sie Kino im Sinne einer Film- und Mediensoziologie avant la lettre als Ort der Gemeinschaftsstiftung und soziale Institution in der Industriegesellschaft vorstellt. Produktion wie Rezeption des neuen Mediums Film zeugen für Altenloh gleichermaßen von der industriellen Moderne. Die historische Bedeutung von Altenlohs Studie auf methodologischer Ebene sehen die Verfasser in der Vermittlung zwischen qualitativem und quantitativem Zugriff. Schwerpunkte in Altenlohs Studie sind die industrielle Produktion von Unterhaltung, der moderne Mensch im Kino sowie Arbeit, Freizeit und gesellschaftliche Einheit. Eine Auswahlbiographie Emilie Kiep-Altenlohs ist beigefügt. (ICE2) [11-L] Funiok, Rüdiger: Entwicklung der Medienethik im deutschen Sprachraum, in: Zeitschrift für Kommunikationsökologie und Medienethik, Jg. 19/2007, Nr. 1, S. 54-60 INHALT: Der Beitrag unternimmt den Versuch einer Bestandsaufnahme der Medienethik im deutschsprachigen Raum, die sich erst relativ spät entwickelt hat. Der Autor setzt den Beginn der deutschsprachigen Medienethikdebatte mit einem Aufsatz von U. Saxer im Jahre 1970 an. Er listet die medienethischen Publikationen seit Anfang der 1980er Jahre (Monografien, Dissertationen und Habilitationen, Sammelwerke), die Selbstkontrollgremien und ihre Publikationen sowie die medienethischen Verreinigungen, Initiativen und Journalistenpreise auf und fragt abschließend, ob es sich bei der deutschsprachigen Medienethik um eine "Erfolgsgeschichte" handelt. Dazu wird untersucht, wie und ob die von U. Saxer und M. Rühl formulierten "drei wichtigsten Mängelanzeigen und Forderungen an die Medienethik" - Überwindung der Instrumentalisierung medienethischer Aussagen, ausreichende wissenschaftliche Fundierung, empirische Erfassung der Steuerungsressource Moral - aufgegriffen wurden. Der Autor kommt zu dem Schluss, dass zwar in der Medienbranche das Bewusstsein gewachsen ist, die Selbstkontrolle in gesellschaftlicher Verantwortung wahrnehmen zu sollen, insgesamt aber soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.1 Allgemeines 31 die Qualität der öffentlichen Diskussion medienethischer Fragen noch als "mangelhaft" zu bezeichnen ist. (RG) [12-L] Götzenbrucker, Gerit: Soziale Netzwerkanalyse als Methode für die Publizistik- und Kommunikationswissenschaft, in: Medien-Journal : Zeitschrift für Kommunikationskultur, Jg. 32/2008, Nr. 2, S. 62-73 INHALT: Soziale Netzwerkforschung basiert auf der mathematischen Graphentheorie und wurde erstmals in soziometrischen Ansätzen angewandt. Verbunden mit gruppendynamischen Ansätzen, der soziologischen Opinion-Leader-, Diffusions- und Innovationsforschung sowie wirtschaftswissenschaftlichen Modellen entstand eine Forschungsrichtung, die eine Erweiterung der Analyse empirischer Daten mit graphischen Verfahren und mathematischen Modellen darstellt. (KB) [13-L] Grimm, Jürgen; Schmidt, Peter; Kneidlinger, Bernadette; Winkelnkemper, Phillip: Individualisierung oder Aggregierung?: zur Anwendung von Strukturvergleichsmodellen im Rahmen der Agenda-Setting-Foschung, in: Medien-Journal : Zeitschrift für Kommunikationskultur, Jg. 32/2008, Nr. 2, S. 7-52 INHALT: Der Aufsatz kombiniert die Erörterung von methodischen Fragen der Medienwirkungsforschung mit der Präsentation von empirischen Forschungsergebnissen zum AgendaSetting in Österreich. Die vorgestellte Studie kommt zum Ergebnis, dass sich Agenda-Setting in Österreich mit Hilfe von Strukturvergleichsmodellen eindeutig nachweisen lässt. (KB) [14-L] Gumpert, Gary; Drucker, Susan J.: Communicative cities, in: International Communication Gazette, Vol. 70/2008, No. 3-4, S. 195208 (gaz.sagepub.com/content/vol70/issue3-4/) INHALT: Die Kommunikation innerhalb von Städten macht einen signifikanten Unterschied für die allgemeine menschliche Lebensqualität aus. Die Frage 'was macht eine Stadt kommunikativ' lässt mehrere Interpretationen zu: (1) wie kommuniziert eine Stadt? und (2) wie fördert sie Kommunikation? Der Beitrag entwickelt den Vorschlag für einen Kommunikationsansatz zur Untersuchung von Stadtlandschaften. Er untersucht die Bemühungen der Urban Communication Foundation zur Entwicklung von Kriterien für eine kommunikative Stadt. Er liefert einen Bezugsrahmen für Elemente einer kommunikativen Stadt, Elemente, die eine Stadt disqualifizieren, kommunikativ zu sein, und unterbreitet den Vorschlag für einen Satz festgelegter und halb-festgelegter Merkmale zur Operationalisierung und Förderung kommunikativer Städte. (UNübers.) [15-L] Hartmann, Frank: Medien und Kommunikation, (UTB Profile, 3014), Wien: Facultas-Verl. 2008, 109 S., ISBN: 978-3-8252-3014-2 (Standort: UB Bonn(5)-2008/4682) 32 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.1 Allgemeines INHALT: Der Verfasser beginnt seine Darstellung mit dem Leitmedium Druck und dem Prinzip der Literalität. Er skizziert dann die mit dem Fotoapparat aufgekommene neue Bedeutung von Kommunikation und zeigt, wie Medien sukzessive zur gesellschaftlichen Produktivkraft wurden und als Formprinzip die Wirklichkeit bestimmten. Sodann wird der Zusammenhang von Kultur und technischer Entwicklung thematisiert, wie er in der Wahrnehmung der Medienkultur als "Kulturindustrie" auftaucht. Neue Modellbildungen mit enormer Wirkung auf die Entwicklung der Kommunikationswissenschaft werden der Kybernetik zugeschrieben, die Automation und Elektronisierung eine mathematische Form gab. Aus theoretischer Perspektive werden die systemische Kommunikationstheorie (Konstruktivismus), die Massenkommunikation sowie die Wahrnehmung von Fernsehbildern behandelt. Weitere Themen sind die Spannungen zwischen kritischer und systemtheoretischer Sozialwissenschaft (Medienkonstruktivismus) und die auf die Materialität der Kommunikation gerichteten Forschungsansätze. Unter den Leitbegriffen "Mediologie" und "Medialität" wird diskutiert, wie ein kulturwissenschaftlicher Ansatz neben die Kommunikationswissenschaft und die technisch orientierte Medientheorie tritt. Abschließend wird eine Ausblick auf neuere Ansätze gegeben, die für eine neue Sicht auf die vielfältigen Wechselwirkungen zwischen Menschen und Technik plädieren (Netzwerke, dezentralisierte Technologie). (ICE2) [16-L] Hepp, Andreas: Globalisierung der Medien und transkulturelle Kommunikation, in: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, 2008, H. 39, S. 9-16 (www.bpb.de/files/OUOX87.pdf) INHALT: Globalisierung der Medienkommunikation wird verstanden als vielschichtiger Prozess einer fortschreitenden Zunahme weltweiter Kommunikationsbeziehungen. Diese Globalisierung wird von Internet und Mobilkommunikation ebenso getragen wie von Fernsehen und Film. Bei der Betrachtung von transkultureller Kommunikationen geht es um kulturübergreifende Kommunikationsbeziehungen in diesem globalen Kommunikationsnetzwerk. In dem Beitrag werden dazu zwei Beispiele dargestellt: (1) der Kommunikationsraum Europa im Hinblick auf eine transnationale Öffentlichkeit sowie (2) der Kommunikationsraum von Diaspora-Gemeinschaften, d.h. Migranten, die deterritoriale Vergemeinschaftungen bilden. (GB) [17-L] Herbert, Eva-Maria: Zwischen Macht, Freiheit und Moral: Massenmedien im Zeitalter der Globalisierung, Marburg: Tectum Verl. 2008, 155 S., ISBN: 978-3-8288-9546-1 (Standort: USB Köln(38)35A/5323) INHALT: Das Buch führt in das Spannungsfeld von Macht, Freiheit und Moral ein, in dem sich die Massenmedien im Zeitalter der Globalisierung befinden. Die Verfasserin setzt sich zunächst auf definitorischer Ebene mit den Begriffen Medienethik, Massenmedien, Informationsgesellschaft und Globalisierung auseinander. Sie fragt vor diesem Hintergrund nach der Notwendigkeit medienethischer Standards und beschreibt die gegenwärtige Situation, was die Mindeststandards journalistischen Handelns und die Medienselbstkontrolle angeht. Anhand von Beispielen aus Deutschland wird der Umgang der Massenmedien mit Verantwortung dargestellt. Im Folgenden werden Herausforderungen benannt, mit denen sich die Medienethik angesichts der Veränderungen in der Mediengesellschaft (Globalisierung, Digitalisierung, soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.1 Allgemeines 33 Kommerzialisierung, mediale Vernetzung, Informationsflut, Weblogs) auseinandersetzen muss. Dieser Wandel wirft für die journalistische Praxis endogene (Realitätskonstruktion, Boulevardisierung, Stereotypisierung) wie exogene (Einflüsse von Recht, Politik, Marketing) Probleme auf. Abschließend setzt sich die Verfasserin mit der Frage auseinander, wie mit diesen Herausforderungen umgegangen werden kann (Ethikberatung, Medienkodex, Qualitätskontrolle und öffentlicher Diskurs) und wie sich das Bild der Massenmedien weiterentwickeln kann. (ICE2) [18-L] Hrachovec, Herbert; Pichler, Alois (Hrsg.): Philosophy of the information society: proceedings of the 30. International Ludwig Wittgensten Symposium, Kirchberg am Wechsel, Austria 2007. Vol. 2, (Publications of the Austrian Ludwig Wittgenstein Society. New Series, Vol. 7), Frankfurt am Main: Ontos Verl. 2008, 326 S., ISBN: 978-3-86838-002-6 (Standort: UB Köln(38)-35A9283) INHALT: "This is the second of two volumes of the proceedings from the 30th International Wittgenstein Symposium in Kirchberg, August 2007. It contains selected contributions on the Philosophy of media, Philosophy of the Internet, on Ethics and the political economy of information society. Also included are papers presented in a workshop on electronic philosophy resources and open source/open access." (author's abstract). Contents: Chris Chesher: Binding Time: Harold Innis and the balance of new media (9-26); August Fenk: A view of the iconic turn from a semiotic perspective (27-42); Theo Hug: Medienphilosophie und Bildungsphilosophie - Ein Plädoyer für Schnittstellenerkundungen (43-74); Theo Hug: Medienwissenschaft, Medientheorie oder Medienphilosophie? (75-88); Siegfried J. Schmidt: Media Philosophy - A Reasonable Programme? (89-108); Maurizio Ferraris: Science of Recording (109124); Frank Hartmann: Weltkommunikation und World Brain. Zur Archäologie der Informationsgesellschaft (125-140); Michael Heim: Avatars und Lebensform: Kirchberg 2007 (141148); Kristof Nyiri: Towards a Philosophy of the Mobile Information Society (149-166); Gerhard Clemenz: On our Knowledge of Markets for Knowledge - A Survey (167-184); Charles Ess: East-West Perspectives on Privacy, Ethical Pluralism and Global Information Ethics (185-204); Peter Fleissner: Information Society: A Second "Great Transformation"? (205214); Niels Gottschalk-Mazouz: Internet and the flow of knowledge: Which ethical and political challenges will we face? (215-232); Michael Nentwich: Will the Open Access Movement be successful? (233-242); Ursula Schneider: Globalisierte Produktion von (akademischem) Wissen - ein Wettbewerbsspiel (243-260); Thomas Bartscherer, Paolo D'Iorio: Philosophy in an Evolving Web: Necessary Conditions, Web Technologies, and the Discovery Project (261-274); Stefan Gradmann: Some thoughts on the importance of Open Source and Open Access for an emerging digital scholarship (275-286); Cameron McEwen: The Necessary Multiplicity (287-304). [19-L] Jäckel, Michael; Mai, Manfred (Hrsg.): Medienmacht und Gesellschaft: zum Wandel öffentlicher Kommunikation, (Jahrestagung der Sektion Medien- und Kommunikationssoziologie der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Medien und Macht", 2007, Trier), Frankfurt am Main: Campus Verl. 2008, 286 S., ISBN: 978-3593-38593-8 (Standort: UB Bonn(5)-2008/4941) 34 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.1 Allgemeines INHALT: Inhaltsverzeichnis: Michael Jäckel, Manfred Mai: "Soviel Macht war noch nie?" - Einführung in die Thematik (7-10); Gerhard Vowe, Marco Dohle: Welche Macht wird den Medien zugeschrieben? - Das Verhältnis von Medien und Politik im Spiegel der Mediatisierungsdebatte (11-36); Martin Hambückers: Berlusconis Aufholjagd - Italiens Parlamentswahl 2006 (37-56); Katrin Döveling: Powered by emotions: Zur Macht der Emotionen im Reality TV (57-82); Hilaria Gössmann: Die Macht der Fiktion: Zum Einflusspotenzial von Fernsehdramen in Japan (83-98); Lutz Hieber: Neue Soziale Bewegungen und Medienmacht (99-122); Manfred Mai: Macht und Gegenmacht: Zum Verhältnis politischer und medialer Macht (123146); Meike Isenberg: Zentralismus als Antwort auf Digitalisierung? - Zur Reform der (privaten) Medienaufsicht (147-170); Michael Jäckel: Macht und Ohnmacht des Publikums (171196); Josef Wehner: "Social Web" - Zu den Rezeptions- und Produktionsstrukturen im Internet (197-218); Ute Volkmann: Leser-Reporter: Die neue Macht des Publikums? (219-240); Christian Stegbauer, Elisabeth Bauer: Macht und Autorität im offenen Enzyklopädieprojekt Wikipedia (241-264); Nicole Zillien: Internet, Macht, Gesundheit: Zum Wandel des Arzt-Patienten-Gesprächs (264-284). [20-L] Jäckel, Michael; Mai, Manfred (Hrsg.): Online-Vergesellschaftung?: mediensoziologische Perspektiven auf neue Kommunikationstechnologien, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2005, 224 S., ISBN: 3-53114583-5 (Standort: UuStB Köln(38)-32A3906) INHALT: "Der soziologische Begriff der Vergesellschaftung ist unter anderem eng verbunden mit den Arbeiten von Max Weber und Georg Simmel. Anknüpfungen an diese Klassiker finden sich zunehmend in aktuellen Untersuchungen zu technisch vermittelten Sozialbeziehungen. Ob die sozialen Prozesse in 'virtuellen Gruppen', Chatforen, Videokonferenzen oder Mailinglisten jedoch mit den Begrifflichkeiten der klassischen Gemeinschaft-GesellschaftDebatte angemessen erfasst werden können, ist umstritten. Die teils kontroversen Beiträge des Bandes verfolgen das gemeinsame Ziel, die Nutzung neuer Informations- und Kommunikationstechnologien als Prozesse der Vergemeinschaftung oder Vergesellschaftung zu untersuchen. Der Band stellt entsprechende systemtheoretische, netzwerkanalytische, informationswissenschaftliche und techniksoziologische Ansätze vor und gibt auf diese Weise einen umfassenden Überblick zum Themenkomplex der 'Online-Vergesellschaftung'." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Michael Jäckel, Manfred Mai: Online-Vergesellschaftung? Mediensoziologische Perspektiven auf neue Kommunikationstechnologien - eine Einführung (7-11); Tilmann Sutter: Vergesellschaftung durch Medienkommunikation als Inklusionsprozess (1332); Ruth Ayaß: Interaktion ohne Gegenüber? (33-49); Jochen Gläser: Neue Begriffe, alte Schwächen: Virtuelle Gemeinschaft (51-72); Udo Thiedeke: Programmiere Dich selbst! Die Persona als Form der Vergesellschaftung im Cyberspace (73-90); Gerd Sebald: Vergesellschaftungsprozesse in der "Free/ Open Source-Softwareentwicklung" (91-103); Roger Häussling: Neue Kommunikationstechnologien und Prozesse der Vergemeinschaftung im Unternehmen. Netzwerktheoretische Interaktionsanalyse in einem Sales Support Center (105-135); Andreas Schelske: Computerunterstützte Vergesellschaftung (137-154); Nicole Zillien: "PowerPoint makes you dumb". Ein Klärungsversuch mit Hilfe der Theorie der Strukturierung (155-174); Uwe Matzat: Die Einbettung der Online-Interaktion in soziale Netzwerke der Offline-Welt (175-199); Christian Stegbauer: Soziale Formen im Internet (201-221). soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.1 Allgemeines 35 [21-L] Jeffres, Leo W.: An urban communication audit: measuring aspects of a 'communicative city', in: International Communication Gazette, Vol. 70/2008, No. 3-4, S. 257-273 (gaz.sagepub.com/content/vol70/issue3-4/) INHALT: Der Beitrag geht davon aus, dass man Gemeinden und Städte wie Kommunikationssysteme behandeln kann, und erläutert die Anwendungsmöglichkeiten des Prüfverfahrensansatzes der International Communication Association (ICA) für die Beschreibung organisationsinterner Kommunikation, die Kartographie des Forschungsfeldes und die Bereitstellung einer Stichprobe der Messungen. Dabei gehen Netzwerk- und Systemtheorie eine Verbindung ein, den es geht darum, in welchem Ausmaß das Kommunikationsnetzwerk die Menschen mit dem sozialen System einer Gemeinde verlinkt. Dies ist eine der potentiellen Zielsetzungen, die auch modifiziert werden können, wenn sie zur Analyse einer Gemeinde oder speziellen Problemen passen sollen. Es wird ein Instrumentarium von zehn methodischen Ansätzen angeboten, das von quantitativen Erhebungen, Inhaltsanalysen und Bestandsaufnahmen bis zu qualitativen Methoden wie Tiefeninterviews mit Informanten und Entscheidungsträgern oder Beobachtungen und kritischen Ereignisanalysen reicht. (UNübers.) [22-L] Kepplinger, Hans Matthias: Was unterscheidet die Mediatisierungsforschung von der Medienwirkungsforschung?, in: Publizistik : Vierteljahreshefte für Kommunikationsforschung, Jg. 53/2008, Nr. 3, S. 326-338 (Standort: UB Bonn (5)-Z57/193; USB Köln(38)-FHM AP00663; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.springerlink.de/content/1862-2569) INHALT: "Die Mediatisierungsforschung ist aus drei Gründen keine Variante der traditionellen Medienwirkungsforschung, sondern ein eigenständiger Ansatz. Erstens: Im Zentrum des Interesses stehen nicht Individuen, sondern Strukturen, die sich durch die Orientierung der Individuen an den Medien ändern. Das Verhalten der Individuen ist nur ein Indikator für strukturelle Aspekte. Zweitens: Neben den direkten Wirkungen der Medien auf diejenigen, die sie nutzen. werden die indirekten Wirkungen der Medien in die Analyse einbezogen. Hierbei handelt es sich um die Auswirkungen der medial hervorgerufenen Verhaltensänderungen der Mediennutzer auf Dritte, die u. U. die Medienangebote selbst nicht kennen. Besonders bedeutsam sind hierbei, weil sie oft über großen Einfluss verfügen, die Protagonisten der Berichterstattung - jene, über die die Medien berichten. Drittens: Die kausalen Erklärungen der Medienwirkungen werden durch finale bzw. funktionale Erklärungen ergänzt. Die Akteure werden als intentional handelnde Individuen betrachtet. Sie orientieren ihr Verhalten an den Erfordernissen der sozialen Umgebungen, in denen sie agieren, sowie der Medien, auf deren Resonanz sie angewiesen sind." (Autorenreferat) [23-L] Klaus, Elisabeth: What do we really know about Herta Herzog?: eine Spurensuche, in: Medien & Kommunikationswissenschaft, Jg. 56/2008, Nr. 2, S. 227-252 (Standort: UuStB Köln (38)-FHM AP11550) INHALT: "Der Beitrag behandelt Leben und Werk Herta Herzogs von den Anfängen ihrer wissenschaftlichen Laufbahn in Wien bis zu ihrer Zeit in den USA und ihrer späteren Rückkehr 36 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.1 Allgemeines nach Deutschland und Österreich. Herzog wurde vor allem für eine ihrer Soap Opera-Studien bekannt und gilt als eine Pionierin des Uses-and-Gratifications-Ansatzes. Der Beitrag zeigt, dass Herzogs Werk bis in Umfang und Inhalt vielfältiger ist, als es diese Rezeption nahelegt. Bis in ihr Spätwerk hinein finden sich darin etwa deutliche Bezüge zur Kritischen Theorie der Frankfurter Schule, Ihr Interesse an Unterhaltungsprogrammen wie Quizshows und Soap Operas wurde später von der feministischen Genreforschung wieder aufgenommen. In der amerikanischen Marktforschung hat Herzog zugleich eine herausragende Rolle bei der Etablierung der Motivationsforschung gespielt." (Autorenreferat) [24-L] Knoll, Eva Marie: Public Value, in: MedienWirtschaft : Zeitschrift für Medienmanagement und Kommunikationsökonomie ; Printmedien, Hörfunk, Fernsehen, Telekommunikation, Multimedia, Jg. 5/2008, Nr. 3, S. 34-38 INHALT: "Public Value" ist ein kontrovers diskutierter Begriff in der Debatte um das Angebot öffentlich-rechtlicher Rundfunkanstalten. Ziel des Beitrags ist es, diesen Ansatz vor dem Hintergrund seiner theoretischen Entwicklung zu beleuchten, um ihn so von anderen Begriffen und Konzepten abzugrenzen. (KB) [25-L] Koenen, Erik: Fachgeschichte im Generationenfokus: Überlegungen zu einer generationsgeschichtlichen Heuristik für die Fachgeschichte der Kommunikationswissenschaft, in: Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.): Die Natur der Gesellschaft : Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2008, S. 1610-1625, ISBN: 978-3-593-38440-5 INHALT: "Die Wissenschaftsgeschichte unterscheidet in ihren Forschungen die historische, kognitive und soziale Identität eines Faches (Wolf Lepenies). Der Vortrag soll das auf die Ebene der Geschichte einer Disziplin herabbrechen, die am Beginn des 20. Jahrhunderts aus der Gemengelage von frühen (vor-)wissenschaftlichen Bemühungen zur Erforschung der Presse, Nationalökonomie und Soziologie entstand: der Zeitungswissenschaft. Ihre 'Nachfolgedisziplin', die heutige Kommunikationswissenschaft, richtet den Blick auf ihren 'Urahn' aus ähnlichen Perspektiven. Ideen- und Sozialgestalt stehen im epistemologischen Zentrum der kommunikationswissenschaftlichen Fachgeschichte. Im Vortrag soll entlang dieser Leitlinien die Genese kommunikationswissenschaftlicher Fachgeschichtsschreibung nach 1945 nachgezeichnet werden. Dabei fallen insbesondere mit dem Blick auf die Auseinandersetzung um die Geschichte des Fachs in der NS-Zeit (phasenabhängige) Generationenspezifika auf: Anfänglich herrschte das Beschweigen der als 'NS-Führungswissenschaft' belasteten Disziplin vor. Dies ist teils aus den kontinuierlichen Karrieren ihrer Wissenschafts-'Eliten' erklärbar. Die nächste Epoche der Fachgeschichtsschreibung ist gekennzeichnet von einem Aufbrechen dieser Strukturen. Diese Generation fragte erstmals kritisch nach der Vergangenheit ihres Fachs und ihrer 'Lehrer'. Vom Bruch mit dem 'Establishment' gekennzeichnet, trug dies oftmals den Charakterzug einer abschätzig auch als 'Nazi-Zählen' zu bezeichnenden Handlungsqualität. Eine nunmehr zu konstatierende 'dritte Generation' scheint sich von beiden Extremen zu lösen. Einerseits sind die Netzwerke und Strukturen 'Ehemaliger' lückenhaft geworden. Das bot Raum für ein zunehmend kritisches Fachverständnis. Beides mündete in einer distan- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.1 Allgemeines 37 zierten, differenzierten Form von kommunikationswissenschaftlicher Fachgeschichtsschreibung. Die 'Erinnerungsarbeit' im Fach weist also in allen oben skizzierten Phasen spezifische Merkmale auf. Ziel des Vortrags ist es, anhand der (dominanten und essentiellen) biographischen Forschung des Fachs Perspektiventriangulationen zu identifizieren. Dabei sollen die Besonderheiten der generationenspezifischen Fragestellungen je nach Art und Reichweite der erzielbaren/ erzielten Erkenntnisse, Epoche, Forschungsethik und verwandter Methodik in Abgleich zueinander gebracht werden. Im Umkehrschluss ergeben sich vielleicht auch Kriterien für die ethisch-normative Qualität von Fachgeschichte im Kontext 'belasteter' Disziplinen." (Autorenreferat) [26-L] Kolb, Karin: Traditionslinien der Essener Kommunikationswissenschaft: eine wissenschaftshistorische Rekonstruktion, (Signifikation : Beiträge zur Kommunikationswissenschaft, Bd. 6), Münster: Nodus Publ. 2007, 297 S., ISBN: 978-3-89323-656-5 INHALT: Das Buch berücksichtigt in seiner Analyse sowohl Wissenschaftstheorie als auch Wissenschaftsgeschichte der Kommunikationswissenschaft. Für die vollständige historische Rekonstruktion wird der Stand der deutschsprachigen kommunikationswissenschaftlichen Lehrbuchliteratur dargestellt. Dabei rücken Entstehung und Entwicklung der Kommunikationsforschung sowie die Vernetzung mit Nachbardisziplinen in den Vordergrund. Die Institutionalisierung der Bonner Kommunikationsforschung und die Entwicklung kommunikationswissenschaftlicher Methoden und Verfahren in der Essener Kommunikationswissenschaft werden in den beiden letzten Kapiteln thematisiert. (DIPF/Bal) [27-L] Krämer, Sybille: Medium, Bote, Übertragung: kleine Metaphysik der Medialität, Frankfurt am Main: Suhrkamp 2008, 379 S., ISBN: 978-3-518-58492-7 (Standort: UB Bonn(5)-2008/4037) INHALT: Was ist ein Medium? Die zeitgenössische Mediendebatte rekonstruiert Medien zumeist in Begriffen technischer Mittel und Apparate und verklärt sie zum archimedischen Punkt unseres Weltverhältnisses. Hier nimmt die Verfasserin einen Perspektivenwechsel vor. Sie fragt, was es bedeutet, wenn wir Medien nicht als Mittel, sondern als Mitte und Mittler bestimmen. Die Antwort darauf wird durch das "Botenmodell" gegeben, das Übertragung als ein kulturphilosophisches Schlüsselkonzept ausweist. Der Bote erscheint in diesem Zusammenhang als die Figur eines Dritten, der zwischen heterogenen Welten platziert ist und damit Kommunikation und Austausch ermöglicht. Die kulturstiftende Leistung des Übertragens wird am Beispiel der imaginären Figur des Engels, der Krankheitsübertragung durch Viren, der Eigentumsübertragung durch Geld, der Sprachübertragung in der Übersetzung, der Gefühlsübertragung in der Psychoanalyse und schließlich der Übertragung von Wahrnehmung und Wissen durch Zeugen analysiert. "Aisthetisierung" - im Sinne des Wahrnehmbarmachens eines Abwesenden bzw. eines Unsinnlichen - erweist sich dabei als die Elementaraufgabe von Medien. Die Verfasserin will den Boden bereiten für eine kritische Auseinandersetzung mit dem demiurgischen Menschenbild als Homo faber bzw. Homo generator. Sie sieht den Menschen eher als Boten denn als Macher und Konstrukteur. (ICE2) 38 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.1 Allgemeines [28-L] Krotz, Friedrich: Sind Medien Kanäle?: ist Kommunikation Informationstransport? ; das mathematisch/ technische Kommunikationsmodell und die sozialwissenschaftliche Kommunikationsforschung, in: Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.): Die Natur der Gesellschaft : Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2008, S. 1044-1059, ISBN: 978-3-593-38440-5 INHALT: "'Who says what to whom, through what channel and with what effect?' - damit wollte Harold Lasswell 1948 das Feld der Kommunikationswissenschaft beschreiben. In die gleiche Richtung weist das mathematische Kommunikationsmodell von Shannon und Weaver: Sie wird bei ihnen zu einem Konzept der Nachrichtentechniker, die Medien als Kanäle verstehen und über Signalgebungen und technische Informationsbegriffe grübeln. So entsteht ein naturwissenschaftlich inspiriertes Kommunikationsmodell, das in der sozialwissenschaftlichen Kommunikationswissenschaft vorherrschend wird. Es hat auch deswegen soviel Akzeptanz gefunden, weil es für die quantitative Kommunikationsforschung gut verwendbar war. Sozialwissenschaftlich inspirierte Ansätze blieben demgegenüber randständig. - Sie konzipieren Kommunikation als soziales Handeln im Sinne Max Webers oder untersuchen sie wie die Cultural Studies von den jeweiligen Handlungskontexten her, schließen an Meads Vorstellungen von Interaktion als wechselseitige Interpretation von Symbolen oder an die Theorie kommunikativen Handelns von Habermas an. Der Vortrag analysiert Konsequenzen, die sich aus einer derartigen naturwissenschaftlichen Kommunikationsvorstellung ergeben: Sie ist kommunikator- statt rezipientenorientiert, tendiert zu technizistischen, isolierten Konzepten und dazu, die Frage nach dem Warum und Wozu zu übersehen sowie, die sozialen und kulturellen Kontexte mediatisierter Kommunikation einerseits und ihre Bedeutung für die Rekonstruktion der Kontexte andererseits zu ignorieren. Schließlich überbetont sie Inhalte und verdinglicht Kommunikation mit und mittels Medien als etwas eigenständiges, anstatt - gerade heute wichtig - verschiedene Formen von Kommunikation zu analysieren, die wie Fernsehen, Schreiben, Telefonieren oder Computerspielen alle von dem auch von Gesten begleiteten Face-to-face-Gespräch von Menschen miteinander abgeleitet sind. Von daher kann man sagen, dass ein derartiges naturwissenschaftliches Modell für manche Fragestellungen adäquat ist, dass sich aber eine sozialwissenschaftliche Kommunikationswissenschaft darauf nicht beschränken darf: das wird angesichts des Wandels der Medien gerade heute immer deutlicher." (Autorenreferat) [29-L] Kurilla, Robin A.: Der kommunikative Aufbau authentischer Gefühlswelten: eine sozialkonstruktivistische Remodellierung kommunikationstheoretischer Emotionsbegriffe, (Essener Studien zur Semiotik und Kommunikationsforschung, Bd. 21), Aachen: Shaker 2007, 209 S., ISBN: 978-38322-6554-0 (Standort: UB Bochum(294)-HXA/8100) INHALT: Ziel der Untersuchung ist es, einen sozialkonstruktivistischen Emotionsbegriff, der Gefühle als soziale Produkte betrachtet, in drei kommunikationswissenschaftlich relevante Theorien einzubauen, nämlich die Theorien Bühlers, Meads und Luhmanns. Der Verfasser fragt nach den Konsequenzen eines solchen Einbaus in das jeweilige Theoriegebäude und vergleicht die Theorien mit Hilfe der Koordinaten des "Vorhandenen" und des "Zuhandenen". Ausgewählte Bereiche einschlägiger kommunikationswissenschaftlicher Empirie werden im Folgenden mit dem nun zur Verfügung stehenden Begriffsnetz neu vermessen: das Verhältnis soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.1 Allgemeines 39 von Mediennutzung und Gefühl, die "Kunst des Lügens" und die lehr- und lernbare Empathie, Emotionen in der Werbekommunikation und "corporate emotion". In einer wissenschaftstheoretischen Perspektive verortet der Verfasser seinen Ansatz abschließend innerhalb der sozialwissenschaftlichen Paradigmendiskussion zwischen Alltagsphänomenologie und Systemdenken. (ICE2) [30-L] Langenbucher, Wolfgang R.: Wie lernen Gesellschaften?: Dokumentation einer Vergeblichkeit, neidische Blicke zu den Historikern und ein (neuer) Versuch, für ein großes Thema zu werben, in: Medien-Journal : Zeitschrift für Kommunikationskultur, Jg. 32/2008, Nr. 1, S. 58-64 INHALT: Plädoyer für ein neues Forschungsprofil des Instituts für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft der Universität Wien mit dem Schwerpunkt Gesellschaftliches Lernen. (KB) [31-L] Mehling, Gabriele: Fernsehen mit Leib und Seele: eine phänomenologische Interpretation des Fernsehens als Handeln, (Kommunikation audiovisuell, Bd. 37), Konstanz: UVK Verl.-Ges. 2007, 390 S., ISBN: 978-3-89669-665-6 (Standort: USB Köln(38)-34A8229) INHALT: Die Untersuchung greift aus subjektzentrierter Perspektive die Frage auf, was Menschen mit dem Fernsehen in ihrem Alltag machen, wie Fernsehen und tägliches Leben ineinander greifen. Im Anschluss an eine Problematisierung des Alltagsbegriffs wird die Aufwertung des Alltags bei Husserl erörtert und dessen Konzeption der Lebenswelt vorgestellt. Fernsehen wird als Handeln interpretiert, wobei die Dimensionen Subjektivität, Leiblichkeit, Zeitlichkeit und Intersubjektivität im Mittelpunkt stehen. Die Untersuchung entwirft so eine Perspektive, in der der Zuschauer als "leibliches Selbst in der Mitte des Handelns" steht. Sie fragt abschließend nach den Rezipienten als Untersuchungsgegenstand einer phänomenologisch orientierten Rezeptionsforschung und nach ihrer Beziehung zum forschend-handelnden Subjekt des Wissenschaftlers. (ICE2) [32-L] Messmer, Heinz: Gesellschaft als Kommunikation - Kommunikation als Gesellschaft?: Plädoyer für die Berücksichtigung ethnomethodologischer Konversationsanalyse in Niklas Luhmanns Gesellschaftstheorie, in: Soziale Systeme : Zeitschrift für soziologische Theorie, Jg. 13/2007, H. 1/2, S. 480-490 (Standort: USB Köln(38)-M XG 07784; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Die nachfolgenden Überlegungen beschäftigen sich mit der Frage, wie weit die kommunikative Grundlegung einer Theorie der Gesellschaft getrieben werden kann, die sich auch noch empirisch einlösen lässt. Darauf hat er keine eindeutige Antwort parat. Dennoch wird er argumentieren, dass eine empirische Fundierung der gesellschaftstheoretischen Aussagen in der Systemtheorie Niklas Luhmanns in gewisser Weise wünschenswert wäre - nicht zuletzt aus Gründen ihrer Weiterentwicklung und Anschlussfähigkeit. In diesem Zusammenhang möchte er zunächst das Verhältnis der Theorie zu ihrem Gegenstand, der Gesellschaft, problematisieren. Dann wird er zu zeigen versuchen, warum eine empirische Fundierung gerade 40 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.1 Allgemeines auch in der Luhmannschen Gesellschaftstheorie nützlich sein kann. Aus verschiedenen Gründen macht er sich dabei besonders für eine Berücksichtigung der ethnomethodologischen Konversationsanalyse stark, von der er sich einen theoretischen Zugewinn hinsichtlich der kommunikationstheoretischen Verortung von Gesellschaft verspricht." (Autorenreferat) [33-L] Neumann, Julia: Der Arbeitsmarkt Medien und Information: Verbleib und Erfolg der Absolventen des Hamburger Studiengangs Mediendokumentation, in: Information - Wissenschaft & Praxis : NfD, Jg. 59/2008, H. 4, S. 221-226 (Standort: USB Köln(38)-AP2326; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Eine jüngst an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg durchgeführte Studie untersucht die Beschäftigungsaussichten der dort ausgebildeten Medien- und Informationsfachkräfte. In diesem Rahmen wurde auch eine Verbleibstudie erstellt, bei der 147 Ehemalige des Studiengangs Mediendokumentation Auskunft über ihren beruflichen Werdegang gaben. Den Absolventen gelang es überwiegend innerhalb kurzer Zeit, eine Stelle zu finden. Häufig diente das Praxissemester oder eine studienbegleitende Beschäftigung als Einstieg ins Postgraduale Arbeitsleben. Nur ein geringer Teil der Alumni ist im Bereich des Archiv- und Dokumentationswesens tätig. Die Mehrzahl der Befragten arbeitet in Presse- und Verlagshäusern, in New-Media-Unternehmen, PR- und Werbeagenturen sowie in Rundfunkanstalten und in der Filmproduktion." (Autorenreferat) [34-L] Nöth, Winfried; Bishara, Nina; Neitzel, Britta: Mediale Selbstreferenz: Grundlagen und Fallstudien zu Werbung, Computerspiel und den Comics, Köln: Halem 2008, 247 S., ISBN: 978-3-938258-74-3 (Standort: UB Bonn(5)2008/5138) INHALT: "In drei Fallstudien zu Werbung, Computerspiel und Comics untersuchen die Autoren den Aspekt der Selbstreferenz in den Medien unter semiotischen Gesichtspunkten. Ausgangspunkt ist eine sehr weite Konzeption des Begriffs der Selbstreferenz, die zwischen verschiedenen Graden, Ebenen und Formen der Selbstbezüglichkeit der Zeichen und Texte unterscheidet. Die untersuchten Medien stehen exemplarisch für drei Prototypen im Kontinuum zwischen Referenz und Selbstreferenz in den Medien. Während Werbung nie genuin selbstreferenziell sein kann, da ihr Auftrag ist, auf ein Produkt hinzuweisen, ist das Computerspiel, wie jedes andere Spiel auch, insofern selbstreferenziell, als das Ziel/der Zweck eines jeden Spieles im Spielen des Spiels liegt. Zwischen diesen beiden Polen des Kontinuums zwischen medialer Referenz und Selbstreferenz liegt das Genre der Comics, das in seiner Narrativität referenziell, aber in seiner Fiktionalität selbstreferenziell ist." (Autorenreferat) [35-L] Przyborski, Aglaja: Sprechen Bilder?: Ikonizität als Herausforderung für die Qualitative Medienforschung, in: Medien-Journal : Zeitschrift für Kommunikationskultur, Jg. 32/2008, Nr. 2, S. 74-89 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.1 Allgemeines 41 INHALT: Der Beitrag diskutiert die Erforschung formaler Elemente der Bildgestaltung als Träger ikonischer Semantik als einer Herausforderung für die qualitative Medienforschung. Angesichts der Digitalisierung kommt dieser Frage besondere Bedeutung zu. (KB) [36-L] Quiring, Oliver; Schweiger, Wolfgang: Interactivity: a review of the concept and a framework for analysis, in: Communications : the European Journal of Communication Research, Vol. 33/2008, No. 2, S. 147-167 (Standort: USB Köln(38)-MXA00767; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.reference-global.com/toc/comm/33/2) INHALT: Die Begriffe "Interaktivität" und "interaktive Medien" wurden in den späten 1980er und frühen 1990er Jahren, als die Multimediaeuphorie Politiker, Wirtschaftler und Wissenschaftler gleichermaßen faszinierte, zu bezeichnenden Modewörtern. Von Beginn der wissenschaftlichen Debatte an komplizierte der uneinheitliche Gebrauch des Begriffs "Interaktivität" massiv die Vergleichbarkeit zahlreicher empirischer Untersuchungen. Dies ist der Ausgangspunkt des Beitrags. Dieser beleuchtet zunächst die terminologischen Ursprünge von "Interaktivität" und nimmt eine Unterscheidung zu verwandten Begriffen vor. Anschließend restrukturiert und erweitert er bisherige Forschungsergebnisse auf der Grundlage eines neuen analytischen Bezugsrahmens, der drei Ebenen interaktiver Kommunikation berücksichtigt (Aktionsebene, Ebene der subjektiven Situationsbewertung und Ebene des Bedeutungsaustauschs). Abschließend wird ein systematischer Überblick über spezifische Kriterien interaktiver Kommunikation gegeben. (UNübers.) [37-L] Raab, Jürgen: Visuelle Wissenssoziologie: theoretische Konzeption und materiale Analysen, Konstanz: UVK Verl.-Ges. 2008, 397 S., ISBN: 978-3-86764-102-9 INHALT: "Jürgen Raab entwickelt eine visuelle Wissenssoziologie als anthropologisch und phänomenologisch begründete Kommunikations- und Medienwissenschaft. Die Basis seiner theoretischen Konzeption bilden semi-professionelle Film- und Videoproduktionen. Vergleichende Fallanalysen veranschaulichen das zentrale analytische Verfahren der sozialwissenschaftlichen Bildhermeneutik und überprüfen es auf deren empirische Tragfähigkeit. Die Einzelfallrekonstruktion führen zu der These, dass die technischen Artefakte und ihre audiovisuellen Konstruktionen die außermediale 'Wirklichkeit' und die Sozialität sich medialisierender Gesellschaften nicht auflösen. Vielmehr tragen sie sowohl zur Absicherung traditioneller wie zur Ausbildung neuer Weltsichten und Vergemeinschaftungsformen bei." (Autorenreferat) [38-L] Schäfer, Mike S.: Diskurskoalitionen in den Massenmedien: ein Beitrag zur theoretischen und methodischen Verbindung von Diskursanalyse und Öffentlichkeitssoziologie, in: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Jg. 60/2008, H. 2, S. 367-397 (Standort: USB Köln(38)Haa00277-b; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.vsjournals.de/index.php;do=show_article/sid=ca39b98d4b5f267ada3f50a408fc81d3/site=kz fss/area=soz/id=6733) 42 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.1 Allgemeines INHALT: "Diskursanalysen in der Tradition Michel Foucaults und die am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) entwickelte Öffentlichkeitstheorie sind die beiden zentralen Ansätze, die zur soziologischen Analyse öffentlicher und massenmedialer Kommunikation in Anschlag gebracht werden. Beide Ansätze weisen auf relevante Aspekte gesellschaftlicher Kommunikation hin. Sie werden aber bislang nicht zu verbinden versucht. Dies ist das Anliegen des vorliegenden Artikels: Zunächst wird gezeigt, dass die theoretischen Prämissen beider Ansätze Parallelen aufweisen. Anschließend wird versucht, mittels des Konzepts der 'Diskurskoalitionen' eine theoretische Brücke zwischen Diskursanalyse und WZB-Öffentlichkeitstheorie zu schlagen, und es wird vorgeschlagen, Diskurskoalitionen mittels multipler Korrespondenzanalysen zu rekonstruieren. In der Folge wird die Berichterstattung deutscher Leit-Printmedien über zwei biowissenschaftliche Themen exemplarisch untersucht. Für die beispielhaft analysierten Fälle, die Humangenomforschung und die Stammzellforschung, zeigen sich jeweils plausibel interpretierbare Diskurskoalitionen, die ein unterschiedliches Ausmaß an Diskursmacht zu besitzen scheinen." (Autorenreferat) [39-L] Schicha, Christian: Aufgaben, Ansätze und Arbeitsfelder der Medienethik, in: Zeitschrift für Kommunikationsökologie und Medienethik, Jg. 19/2007, Nr. 1, S. 133-145 INHALT: Medienethik soll als Form der angewandten Moralphilosophie einen systematischen Beitrag zur Beurteilung potenziell moralischer Verfehlungen leisten und sich dabei auf ein philosophisch fundiertes Kategoriensystem beziehen, das normative Kriterien für den angemessenen Umgang mit Medieninhalten formuliert und klare Verantwortungszuschreibungen vornimmt. Der Disziplin Medienethik kommt dabei die Aufgabe zu, Defizite im Bereich der Medienangebote, der Mediennutzung sowie der Programminhalte aufzuzeigen und alternative Handlungskonzepte anzubieten, anhand derer die Qualität und moralische Angemessenheit medialen Handelns bewertet werden können. Von dieser Ausgangsposition her beschreibt der Beitrag Aufgaben, Ansätze und Arbeitsfelder der Medienethik. Behandelt werden die Ambivalenz der Medienethik zwischen Theorie und Praxis, die Bezugsebenen ethischer Verantwortung, die Ebenen der medienethischen Argumentation, Arbeitsfelder medienethischer Reflexionen, medienethisch relevante Praxisfälle und die Medienselbstkontrollinstanzen. Abschließend wird die Frage diskutiert, ob "sich die skizzierten anspruchsvollen moralischen Maximen und praktischen Verhaltensregeln in der aktuellen Medienlandschaft überhaupt noch realisieren lassen." Der Autor kommt zu dem Schluss, dass eine "adäquate Medienethik (...) weder die Medienbetreiber, das Publikum noch die Sozialisationsinstanzen aus der Verantwortung" entlässt. (RG) [40-L] Schmidt, Siegfried J.: Systemflirts: Ausflüge in die Medienkulturgesellschaft, Weilerswist: Velbrück Wissenschaft 2008, 229 S., ISBN: 978-3-938808-41-2 INHALT: Soziale Systeme nutzen den Spielraum, den ihnen "die Medien" eröffnen, für ein kreatives Austesten von Interaktionen mit anderen sozialen Systemen. Systemflirts, so der Verfasser, sind angesagt, und die Flirtpartner finden sich in unterschiedlichen Bereichen: Werbung und Politik, Kunst und Werbung, Wirtschaft und Kunst, Medien und Religion oder Medien und Öffentlichkeit. Die Beziehungen zwischen diesen Partnern sind nicht völlig neu. Neu ist soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.1 Allgemeines 43 aber, dass Systemflirts in Medienkulturgesellschaften unter den Bedingungen voller Einsicht in die Medialität aller Weltverhältnisse geführt werden. Diese Einsicht dominiert seit einiger Zeit den medientheoretischen wie den medienphilosophischen Diskurs. In den gesellschaftlichen Entwicklungen stehen, so der Autor, Fragen nach den Konditionen von Öffentlichkeitskulturen im Vordergrund: Welche Rolle spielen Gefühle bei allen Teilnehmern in/von Medienprozessen, welche Bedeutsamkeit kommt dem Erzählen zu, wie wirken operativen Fiktionen in den verschiedenen Bereichen von Medienkulturgesellschaften? Wie beeinflussen die Bedingungen medialer Öffentlichkeit besonders sensible gesellschaftliche Systeme wie etwa Kunst und Politik? Systemflirts erhalten besonderen Reiz, wenn an den Rändern von Systemen experimentiert wird. In diesem Kontext bekommt etwa die von vielen bereits totgesagte "Konkrete Dichtung" insofern eine neue Bedeutung, als sie im Lichte medienkultureller Beobachtung als ein Literatur- und Kunstprogramm erscheint, in dem schon Medialitätsbedingungen exploriert worden sind. Die technischen Möglichkeiten der Erzeugung von Virtualitäten haben nicht nur die Differenz real/virtuell dauervirulent werden lassen, sondern auch die Differenz authentisch/virtuell. Es wird der Frage nachgegangen, ob der Mensch in Zeiten des Internet noch eine Chance auf Authentizität hat. Diese Frage macht nicht etwa an der Schwelle des Todes halt. Das neue Motto, so die These, lautet: Virtuell bis in den Tod und über den Tod hinaus in das Leben im virtuellen Friedhof. Dem Verfasser geht es nicht um den Entwurf einer neuen "großen Theorie", sondern darum, Beobachtungs- und Beschreibungsperspektiven auszuprobieren. Es wird argumentiert, dass alle Medien- und Kulturtheorie kultürlich Kinder von Medienkultur-Gesellschaften sind und keine neutralen Beobachtungen und Beschreibungen. (ICF2) [41-F] Schorr, Angela, Prof.Dr. (Leitung): Befragungsstudie und Analyse von Websites deutscher und internationaler Kommunikationsforscher, u.a. als Grundlage für ein Gutachten für den Wissenschaftsrat zur aktuellen Lage der deutschen Kommunikations- und Medienwissenschaft INHALT: keine Angaben ART: ENDE: 2007-02 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Siegen, FB 02 Erziehungswissenschaft und Psychologie, Fach Psychologie Professur für Medienpsychologie und Pädagogische Psychologie (57068 Siegen) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0271-740-4685, -2828, Fax: 0271-740-4684, e-mail: schorr@psychologie.uni-siegen.de) [42-L] Schwarzenegger, Christian: Das Leben ist anderswo: Anregungen zur Justierung des Blicks auf Heterotopien europäischer Alltagskultur, in: Medien & Zeit : Kommunikation in Vergangenheit und Gegenwart, Jg. 23/2008, Nr. 3, S. 19-42 INHALT: Der Autor wendet seinen Blick vom politischen Europa der EU ab und versucht eine zusätzliche Perspektive auf Europa anzuregen, in der, neben den Elitendiskursen einer politischen Öffentlichkeit, Europäisierung auch dort beobachtet wird, wo sie als sozialer Prozess stattfindet - "unten" im "Irgendwo" alltäglicher Lebensrealitäten von Europäerinnen und Europäern. Über eine Rekapitulation des Begriffes "Kommunikationsraum" plädiert er dafür, Europa als "kommunizierten Raum" zu konzipieren und durch die Identifikation vielfältiger 44 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.1 Allgemeines sozial konstituierter Räume als Schauplatz von Vergemeinschaftungsprozessen neue Beobachtungsgrundlagen für neue Beobachtungen zu gewinnen, die vorderhand ohne nationalstaatlich abgeleitete Öffentlichkeiten auskommen. In Anlehnung an Michel Foucault bezeichnet der Autor dieses Europa als ein Europa der Heterotopien, der anderen Orte, das man so entdecken kann, und das sich für ihn auch und besonders durch populärkulturelles und konsumistisches Handeln ausdrückt. Dies ist auch ein vergnügliches "Europa buffa", das es als Erlebnisgemeinschaft zu untersuchen gilt. (UN2) [43-L] Silverstone, Roger: Mediapolis: die Moral der Massenmedien, (Edition Zweite Moderne), Frankfurt am Main: Suhrkamp 2008, 296 S., ISBN: 978-3-518-41973-1 (Standort: UB Bonn(5)-2008/6353) INHALT: Der Verfasser setzt sich mit der Krise der Kommunikation auseinander, die er für eine Krise von Moral, Ethik und Politik hält. Er will zeigen, dass der gedankenlose Umgang mit der medialen Umwelt die Fähigkeit zu humanem Handeln bedroht und dass Realitäten wie Möglichkeiten der globalen Kommunikation thematisiert werden müssen, wenn die Abwärtsspirale zunehmender globaler Verständnislosigkeit und Inhumanität umgekehrt werden soll. Die Bedeutung der Medien für die Interpretation der Welt belegt der Verfasser mit folgender Episode: Nach dem Beginn der Luftangriffe auf die Taliban fragte die BBC einen afghanischen Hufschmied, wie er sich die plötzlichen Bombardements erkläre. Die Al-Qaida, antwortete dieser, habe wohl viele Amerikaner mitsamt ihrer Esel getötet und zwei ihrer Burgen zerstört. Im globalen Zeitalter ist die Interpretation der Welt notwendig ungleichzeitig und polyperspektiv. Damit sind viele demokratischen Modelle überholt, die von der Retrofiktion der griechischen Polis mit ihrer Agora ausgehen, auf der die Menschen zusammenkommen, beraten und entscheiden. In der Mediapolis konstatiert der Verfasser einen Strukturwandel hin zu einer virtuellen, kosmopolitischen Öffentlichkeit, die unser Wissen und unsere Erfahrungen prägt. Ausgehend von Hannah Arendt, Ulrich Beck und Jürgen Habermas entwirft er eine neue Ethik der Massenmedien, eine Ethik der Gastfreundschaft, der Verpflichtung und der Verantwortung. (ICE2) [44-L] Soeffner, Hans-Georg: Symbolische Präsenz: unmittelbare Vermittlung - zur Wirkung von Symbolen, in: Jürgen Raab, Michaela Pfadenhauer, Peter Stegmaier, Jochen Dreher, Bernt Schnettler (Hrsg.): Phänomenologie und Soziologie : theoretische Positionen, aktuelle Problemfelder und empirische Umsetzungen, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2008, S. 53-64, ISBN: 978-3-531-15428-2 INHALT: Der Autor intendiert mit seinen kulturanthropologischen Reflexionen eine Ergänzung der von Alfred Schütz und Thomas Luckmann protosoziologisch entworfenen Symboltheorie. Er nimmt am Beispiel des "Fall Mose" und der alttestamentarischen Legende vom "goldenen Kalb" eine konkrete Symbolinterpretation vor und führt vor diesem Hintergrund eine Unterscheidung zwischen Symbolen erster und zweiter Ordnung ein: Erste werden unvermittelt sinnlich wahrgenommen und können aufgrund ihrer unmittelbaren Präsenz unwillkürliche, auch körperliche Reaktionen auslösen; letztere sind immer nur vermittelt präsent und daher auf mediale Repräsentationen angewiesen. Beide Symbolordnungen verweisen jedoch auf das Transzendente und Unsichtbare, das einerseits den Symbolen ihre Wirkungsmacht und andererseits dem Außeralltäglichen, auf das sich die Symbole beziehen, die Aura der Heiligkeit soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.1 Allgemeines 45 verleiht. Um den Prozess analytisch zu durchdringen, in dem die Symbole erster und zweiter Ordnung ihre oft unvermittelte und kaum zu kontrollierende Kraft entfalten, schlägt der Autor ein phänomenologisches Drei-Stufen-Modell der Symbolisierung vor. Dadurch lässt sich verdeutlichen, dass Symbole Antworten auf das anthropologische Problem der Selbsterfahrung des Menschen als Bewohner unterschiedlicher, widersprüchlicher und miteinander konkurrierender Wirklichkeiten sind. (ICI2) [45-L] Stegbauer, Christian (Hrsg.): Netzwerkanalyse und Netzwerktheorie: ein neues Paradigma in den Sozialwissenschaften, (Netzwerkforschung, Bd. 1), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2008, 596 S., ISBN: 978-3531-15738-2 INHALT: "In der Netzwerkanalyse und der Netzwerktheorien stehen Muster von Relationen im Mittelpunkt der Forschung. Die Netzwerkforschung knüpft an Klassiker der Soziologie und an verschiedene theoretische Richtungen und bekannte Methoden an. Durch das neue Paradigma der Netzwerkforschung ist aber in den letzten Jahren eine Vielfalt an theoretischen und empirischen Forschungsarbeiten angestoßen worden, die dieses Feld zum vielleicht dynamischsten Bereich in der Sozialforschung aufsteigen ließ. Dies liegt an der Tatsache, dass mit Hilfe der Netzwerkforschung Antworten auf zahlreiche noch nicht oder noch nicht ausreichend geklärte Fragen gegeben werden können. Im Band werden wichtige Theoriestränge und methodische Zugänge, sowohl einführend als auch in Form neuester Forschungsergebnisse behandelt." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Christian Stegbauer: Netzwerkanalyse und Netzwerktheorie. Einige Anmerkungen zu einem neuen Paradigma (11-19); Klaus Liepelt: KorRelationen: Empirische Sozialforschung zwischen Königsweg und Kleiner Welt (2147); Jessica Haas, Sophie Mützel: Netzwerkanalyse und Netzwerktheorie in Deutschland. Eine empirische Übersicht und theoretische Entwicklungspotentiale (49-62); Roger Häußling: Zur Verankerung der Netzwerkforschung in einem methodologischen Relationalismus (6578); Jan Fuhse: Netzwerke und soziale Ungleichheit (79-90); Betina Hollstein: Strukturen, Akteure, Wechselwirkungen. Georg Simmels Beiträge zur Netzwerkforschung (91-103); Christian Stegbauer: Weak und Strong Ties. Freundschaft aus netzwerktheoretischer Perspektive (105-119); Stefan Bernhard: Netzwerkanalyse und Feldtheorie. Grundriss einer Integration im Rahmen von Bourdieus Sozialtheorie (121-130); Clemens Blümel: Institutionelle Muster der Wissensproduktion in den Optischen Technologien: Feldtheoretische Perspektiven zur Interpretation von Netzwerkstrukturen (131-144); Per Kropp: Methodologischer Individualismus und Netzwerkforschung. Ein Diskussionsbeitrag (145-153); Boris Holzer: Netzwerke und Systeme. Zum Verhältnis von Vernetzung und Differenzierung (155-164); Steffen Albrecht: Netzwerke und Kommunikation. Zum Verhältnis zweier sozialwissenschaftlicher Paradigmen (165-178); Thomas N. Friemel: Netzwerkanalytische Methoden zur Identifizierung von Kommunikationsrollen (179-190); Christian Stegbauer: Die Bedeutung des Positionalen. Netzwerk und Beteiligung am Beispiel von Wikipedia (191-199); Florian Straus, Renate Höfer: Identitätsentwicklung und soziale Netzwerke (201-211); Lothar Krempel: Netzwerkanalyse. Ein wachsendes Paradigma (215-226); Jürgen Pfeffer: Visualisierung sozialer Netzwerke (227-238); Florian Windhager, Lukas Zenk, Hanna Risku: Situated Organizational Mapping (239-249); Sebastian Erlhofer: Missing Data in der Netzwerkanalyse (251-260); Peter Mutschke: Zentralitätsanomalien und Netzwerkstruktur. Ein Plädoyer für einen "engeren" Netzwerkbegriff und ein community-orientiertes Zentralitätsmodell (261-272); Cora Schaefer, Bettina Hoser: Die Beeinflussung von Zentralitätsmaßen der sozialen Netzwerkanalyse 46 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.1 Allgemeines durch Gästeaccounts in Internet-Diskussionsforen (273-286); Markus Schubert: Elemente der Netzwerkanalyse für prognostische Studien. Wie die Netzwerkanalyse deterministische und stochastische Prognosen ergänzen kann (287-294); Marina Hennig: Mit welchem Ziel werden bestehende Netzwerke generiert? (295-307); Wolfgang Sodeur, Volker G. Täube: Die Bedeutung der Identifikation von Subgruppen für die Erklärung von Informationsflüssen (309-320); Matthias Trier, Annette Bobrik: Dynamische Analyse von Netzwerken elektronischer Kommunikation. Kann der Zentralität getraut werden? (323-334); Kai Fischbach, Peter A. Gloor, Johannes Putzke, Daniel Oster: Analyse der Dynamik sozialer Netzwerke mit Social Badges (335-345); Jan H. Marbach: Netzwerk und Sozialkapital. Dynamische Zusammenhänge im Licht von Paneldaten der Umfrageforschung (347-358); Richard Heidler: Zur Evolution sozialer Netzwerke. Theoretische Implikationen einer akteursbasierten Methode (359-372); Michael Mäs, Andrea Knecht: Die Entwicklung von negativen Beziehungen in Schulklassen (373-384); Dieter Bögenhold, Jörg Marschall: Metapher, Methode, Theorie. Netzwerkforschung in der Wirtschaftssoziologie (387-400); Michael Vyborny, Gunther Maier: Die Regionalforschung als Anwendungsgebiet der Netzwerkanalyse? (401-412); Alexander Mehler, Barbara Frank-Job, Philippe Blanchard, Hans-Jürgen Eikmeyer: Sprachliche Netzwerke (413427); Carlotta von Bock und Polach: Neue Institutionenökonomie und Netzwerkanalyse. Theoretische und methodische Anknüpfungspunkte am Beispiel des Spargelanbaus in Brandenburg (429-441); Sam Zeini, Andreas Harrer, H. Ulrich Hoppe: Innovationsprozesse in Open-Source-Communities aus netzwerkanalytischer Sicht (443-454); Isabel Hatzel, Patric Üschner: Transparentes Parlament. Informelle Netzwerke der Bundestagsabgeordneten (455466); Reiner Becker: Persönliche Beziehungsnetzwerke und ihre Bedeutung in der Verfestigung von rechtsextremistischen Orientierungen (467-478); Kai Marquardsen, Silke Röbenack: "...der Freundeskreis, der Bekanntenkreis hat sich total verändert". Rekonstruktionen von sozialen Beziehungskontexten bei Arbeitslosengeld-II-EmpfängerInnen (479-489); Andreas Wald: Der Netzwerkansatz in der Führungsforschung (493-502); Nicoline Scheidegger: Die Wirkung struktureller Löcher auf den Karriereerfolg im Management. Eine kontingente Betrachtung (503-516); Philipp Schauwecker: Unternehmen als Akteure egozentrierter Netzwerke (517-527); Claudia Müller: Analyse der Selbstorganisation in virtuellen Wiki-basierten Informationsräumen (529-539); Gerhard Fuchs: Die Steuerung virtueller Projektnetzwerke: email und schlözen (541-553); Birgit Peuker: Untersuchung von Risikokontroversen mittels netzwerkanalytischer Methoden (557-565); Diana Lindner: Die experimentelle Überprüfung dynamischer Vernetzungsprozesse (567-578); Stephan Lorenz: Von der Akteur-NetzwerkTheorie zur prozeduralen Methodologie. Kleidung im Überfluss (579-588). [46-L] Strehle, Samuel; Szabo, Sacha (Hrsg.): Unterhaltungswissenschaft: Populärkultur im Diskurs der cultural studies, (Studien zur Unterhaltungswissenschaft, Bd. 1), Marburg: Tectum Verl. 2008, 163 S., ISBN: 978-3-82889635-2 (Standort: UB Duisburg(464)-E11NZX7668) INHALT: "Unterhaltungswissenschaft bringt zusammen, was scheinbar nicht zusammengehört: Sie verknüpft Theorien mit Gegenständen, auf die Theorien nur selten oder nie angewandt wurden. Die Beiträge dieses Bandes untersuchen die medientheoretische Bedeutung der Graffitis an den Wänden, die Identitätsprobleme Commander Datas auf dem Raumschiff Enterprise, den kolonialen Diskurs im 'Dschungelbuch' und die postmoderne Geschlechterkonstruktion im Online-Rollenspiel 'World of Warcraft'. Mit Hilfe kultursoziologischer Theorien beantworten sie, ob man 'Herr der Ringe' als Kriegserklärung gegen die Moderne verstehen muss soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.1 Allgemeines 47 und was es mit dem Phänomen Zeit in 'Terminator 2' auf sich hat." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Institut für Theoriekultur: Manifest der Unterhaltungswissenschaft (7-10); Samuel Strehle: Fortsetzung des Aufstands mit anderen Mitteln? Eine kultursoziologische und medientheoretische Analyse des Graffiti-Writings (11-38); Elke Regina Maurer: Maschinen und Menschen. Phänomene einer Beziehung in der Science-Fiction-Serie "Star Trek" (39-68); Stephanie Bethmann: Ringkrieg gegen die Moderne? Ein soziologischer Zugang zu R. R. Tolkiens "Der Herr der Ringe" (69-94); Daniel Bultmann: Moglis Bestimmung im Garten der Arten. Führerlose Massen, Artentrennung und Familienwerte im "Dschungelbuch" (95-120); Sacha Szabo: Die "A-N-T-Wort" des Terminators. Bruno Latours Akteur-Netzwerk-Theorie und das Aktantennetzwerk in "Terminator 2" (121-134); Christian Schmieder: World of QueerCraft vs. World of TravestyCraft? Kommunikation und Geschlecht im Online-Rollenspiel "World of Warcraft" (135-160); Martin Dornberg: Unterhaltung, Wissenschaft, Unterhaltungswissenschaft Theorie, Kultur, Theoriekultur (161-163). [47-L] Tatzl, Gabriele: Web-Experimente in der Kommunikationswissenschaft, in: Medien-Journal : Zeitschrift für Kommunikationskultur, Jg. 32/2008, Nr. 2, S. 53-61 INHALT: Der Beitrag befasst sich mit den Spezifika und Problemen der Erhebungsmethode des Web-Experiments. Im Zentrum stehen dabei die Kontrolltechniken des internetbasierten Experimentierens sowie Schwierigkeiten der technischen Umsetzbarkeit. (KB) [48-L] Trenz, Hans-Jörg: Methodologischer Nationalismus oder Mediennationalismus: über die begrenzte Notwendigkeit einer Neuorientierung der Medien- und Öffentlichkeitsforschung in Europa, in: Medien & Zeit : Kommunikation in Vergangenheit und Gegenwart, Jg. 23/2008, Nr. 3, S. 4-17 INHALT: Der Autor stellt die Frage nach der Notwendigkeit einer Neuorientierung der Medienund Öffentlichkeitsforschung in Europa und kommt zu dem Schluss, dass diese nur begrenzt notwendig ist. Nationale Öffentlichkeitsarenen sind auch weiterhin relevante Schauplätze von europäischen Diskursen und es gilt zu hinterfragen ob die Beobachtung Europas in der gängigen Form an einem Methodischen Nationalismus oder aber an einem Nationalismus der Medien liegt, die ihrerseits aufgrund nationaler Interessensparameter berichten und für eine europäische Perspektive oftmals auch mangelhaft qualifiziert sind. Nach Meinung des Autors ist die Annahme einheitlicher nationaler Öffentlichkeit nur eine lebendig gehaltene Scheinattrappe. Europäische Öffentlichkeit muss daher weniger auf eine Überwindung als vielmehr auf die Erneuerung nationaler Öffentlichkeiten abzielen. Als mögliche Maßnahme dazu sieht er die Schaffung eines Grundangebots an kritischer, qualifizierter und marktfähiger Europaberichterstattung durch finanzielle staatliche Zuwendung. (UN2) [49-L] Wittmann, Frank: Medienkultur und Ethnographie: ein transdisziplinärer Ansatz ; mit einer Fallstudie zu Senegal, (Cultural studies, Bd. 29), Bielefeld: transcript Verl. 2007, 422 S., ISBN: 978-3-89942747-9 (Standort: ULB Münster(6)-3K7001) 48 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.1 Allgemeines INHALT: Der Verfasser führt verschiedene theoretische und empirische Reflexionsstränge zur Aktualität der Medienkultur und zu Afrika im Wandel so zusammen, dass ein eigener medienkulturwissenschaftlicher Ansatz entwickelt und in Fallstudien zur Medienkultur des westafrikanischen Landes Senegal angewendet werden kann. Die Untersuchung ist in drei Teile gegliedert. Der erste Teil führt in das theoretische Konzept der Untersuchung ein und behandelt vergleichend neuere Ansätze der Medienkulturwissenschaft wie soziokulturellen Konstruktivismus, Mediendispositivforschung, Theatralitätsansatz, Medienethnologie und Cultural Studies. Auf der Basis einer Kritik an den Cultural Studies im Allgemeinen und dem Circuit of Culture im Besonderen wird im zweiten Teil auf der Grundlage des Kreislaufmodells ein Ansatz für die ethnographische Analyse von transnationalen Medienkulturen entwickelt. Der ethnographische Ansatz der Medienkulturwissenschaft konzipiert Medienkultur als einen Kontext, der sich aus den Praktiken von Kommunikatoren, Rezipienten und Regulationsakteuren sowie den ihnen inhärenten Identitäten und Repräsentationen konstituiert. Der dritte Teil der Untersuchung basiert auf einem Feldforschungsprojekt im Senegal und stellt an den Beispielen Konflikt, Konfliktlösung und Plurimedialität dar, wie der ethnographische Ansatz der Medienkulturwissenschaft für die Analyse einer westafrikanischen Medienkultur verwendet werden kann. (ICE2) [50-L] Wodak, Ruth; Koller, Veronika (Hrsg.): Handbook of communication in the public sphere, (Handbooks of applied linguistics, Vol. 4), Berlin: de Gruyter 2008, XV, 462 S., ISBN: 978-3-11-018832-5 (Standort: UB Köln(38)35A6051) INHALT: "This volume brings together research from different traditions which maps the vast territory of language and communication in the public sphere from a variety of angles, including (critical) discourse analysis, genre theory and media studies. The book is divided into the three broad Fields of business, politics and media, ensuring the interdisciplinary nature of the volume. Every contribution provides the state of the art of the respective field as well as most relevant theoretical frameworks, a discussion of methodologies and some empirical examples. The book addresses students and researchers in various fields of the Social Sciences." (author's abstract). Contents: Veronika Koller, Ruth Wodak: Shifting boundaries and emergent public spheres (1-20); Scott Wright: Language, communication and the public sphere: Definitions (21-44); Phil Graham: Public space, common goods, and private interests: Emergent definitions in globally mediated humanity (45-66); Nick Couldry: Media discourse and the naturalisation of categories (67-88); Michelle M. Lazar: Language, communication and the public sphere: A perspective from feminist critical discourse analysis (89-112); Guy Cook: Advertisements and Public Relations (113-130); Gerlinde Mautner: Language and communication design in the marketplace (131-154); Veronika Koller: Identity, image, impression: Corporate self-promotion and public reactions (155-180); Aud Solbjorg Skulstad: Creating a "green" image in the public sphere: Corporate environmental reports in a genre perspective (181-202); Lidia De Michelis: Britain TM and "corporate" national identity (203-222); Paul A. Chilton: Political terminology (223-242); Martin Reisigl: Rhetoric of political speeches (243-270); Florian Oberhuber: Dissemination and implementation of political concepts (271-290); Ruth Wodak: The contribution of critical linguistics to the analysis of discriminatory prejudices and stereotypes in the language of politics (291-316); Werner Holly: Tabloidisation of political communication in the public sphere (317-342); Theo van Leeuwen: News genres (343362); Helmut Gruber: Specific genre features of new mass media (363-382); Kay Richardson: soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.1 Allgemeines 49 Specific debate formats of mass media (383-400); Christine Anthonissen: The Sounds of silence in the media: Censorship and self-censorship (401-428); Rodney H. Jones: Technology, democracy and participation in space (429-446). [51-L] Wohlgemuth, Michael: Der kommunikative Charakter kapitalistischen Wettbewerbs: eine "Österreichische" Replik auf Habermas, in: Reinhard Neck (Hrsg.): Was bleibt vom Positivismusstreit?, Frankfurt am Main: P. Lang, 2008, S. 137-173, ISBN: 978-3-631-54701-4 INHALT: Der Beitrag setzt sich mit neueren Arbeiten von J. Habermas auseinander. Die Untersuchung beginnt mit der Diskurstheorie und allgemeiner mit der Theorie kommunikativen Handelns, die Habermas seit den 1980er Jahren entwickelt hat und zur Begründung politischer Prozesse heranzieht. Unter Verwendung des Ansatzes der Österreichischen Schule der Nationalökonomie, insbesondere von Argumenten von F. A. Hayek, zeigt der Autor auf, dass gerade die kapitalistische Wettbewerbsgesellschaft, die von Habermas und der gesamten Kritischen Theorie immer abgelehnt wurde, als ein Kommunikationsnetz gesehen werden kann, das viele der von Habermas aufgestellten Anforderungen wesentlich besser erfüllt als der politische Prozess, in dem durch diverse Formen des Staatsversagens die Präferenzen der Bürger inadäquat repräsentiert werden. Im politischen Prozess werden Meinungen oligopolistisch produziert, während der Marktprozess (zumindest in seiner idealen Form) die von Habermas postulierten Merkmale eines herrschaftsfreien Diskurses erfüllt. Aus der Arbeit des Verfassers kann der Schluss gezogen werden, dass der Kapitalismus jene Wirtschaftordnung sein müsste, die durch die Habermasschen Theorien am besten gerechtfertigt würde. (ICG2) [52-L] Wunden, Wolfgang: "Gemeinschaft und Fortschritt" (Rom 1971): das vatikanische Grundlagendokument ; Beitrag zu einer europäischen Medienethik, in: Zeitschrift für Kommunikationsökologie und Medienethik, Jg. 19/2007, Nr. 1, S. 69-73 INHALT: Mit dem vatikanischen Grundlagendokument "Communio et Progressio" (CeP) aus dem Jahre 1971 unternimmt die katholische Kirche den Versuch einer Öffnung von Kirche und Theologie zur modernen Kultur und beginnt eine verstärkte Auseinandersetzung mit modernen kulturellen Ausdrucksformen und Technologien. Ausgehend von der einleitenden programmatischen Feststellung: "Gemeinschaft und Fortschritt der menschlichen Gesellschaft sind die obersten Ziele sozialer Kommunikation und ihrer Medien, wie der Presse, des Films, des Hörfunks und des Fernsehens" werden die für die Medienethik wichtigsten Passagen des Textes vorgestellt und analysiert. Anhand von drei Thesen wird erläutert, welchen Beitrag CeP zur Entwicklung einer europäischen Medienethik leisten kann. Das Fazit lautet: "Gegen alle Vorbehalte empfiehlt sich, die kommunikationswissenschaftlichen und medienethischen Grundlagen, wie sie im Dokument 'Communio et Progressio' niedergelegt sind, als wertvollen Beitrag zu einer europäischen Exploration im Medienbereich zu betrachten. Eine Medienethik im Sinne der Förderung des gesellschaftlichen Gesprächs und der Verständigung zwischen Menschen und Gruppen kann und sollte ein wichtiger Teil dessen sein, was als kulturell verstandene europäische Identität zu fassen und zu entwickeln ist." (RG) 50 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte 1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte [53-L] Arning, Holger: Die Mythen der Macht in der Kirchenpresse: Diskurse von Katholizismus und Nationalsozialismus im Jahr 1934, in: Communicatio Socialis : internationale Zeitschrift für Kommunikation in Religion, Kirche und Gesellschaft, Jg. 41/2008, Nr. 1, S. 36-57 (Standort: USB Köln(38)-M XA 01287; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: " 'Unser Kirchenblatt' aus Recklinghausen war in den ersten Jahren des 'Dritten Reichs' die auflagenstärkste katholische Sonntagszeitung im Bistum Münster. Exemplarisch unterzog Holger Arning 33 Ausgaben des Blattes aus den Jahren 1933 und 1934 einer Diskursanalyse, um ein differenziertes Bild des Ringens von Weltanschauung und Religion beziehungsweise von Macht und Widerstand zu zeichnen. Die Ergebnisse verdeutlichen, wie Katholizismus und Nationalsozialismus mit Versprechungen und Drohungen versuchten, das Handlungspotenzial für sich zu gewinnen, das aus den Bedürfnissen, Hoffnungen, Aggressionen und Ängsten der einzelnen Menschen resultierte. Der Katholizismus behauptete dabei seine Autonomie und wirkte dem Nationalsozialismus vor allem im Bereich der Religion entgegen. Andererseits zeigt der Verfasser auch, wie die katholischen Autoren bei bestimmten Themen Übereinstimmung mit den Nationalsozialisten demonstrierten, z.B. durch ihre Affinität zu den Mythen der Volksgemeinschaft und des Führertums sowie ihre mangelnde Wertschätzung der pluralistischen Demokratie. Dadurch trugen sie teilweise dazu bei, einige der strukturellen Rahmenbedingungen zu schaffen, auf deren Basis die Nationalsozialisten später gegen ihren Willen agieren konnten." (Autorenreferat) [54-F] Bartz, Christina, Dr.; Epping-Jäger, Cornelia, Dr.; Otto, Isabell, M.A. (Bearbeitung); Schneider, Irmela, Prof.Dr. (Leitung): Sondierungen der Mediennutzung (Teilprojekt C5) INHALT: Das Projekt geht den Verfahren nach, die mit großem Aufwand zur Beobachtung und Profilierung des Nutzers eingesetzt werden, seitdem dessen Adressierung prekär geworden ist. Adressierungsprobleme entstehen mit der funktionalen Differenzierung der Gesellschaft und der beginnenden 'Massenkommunikation', also seit etwa 1800. Wenn Kommunikation nicht mehr von der Vorstellung eines homogenen Publikums ausgehen kann, wird der Kommunikationserfolg fortdauernd unsicher. In welchem Ausmaß dieser Einschnitt, z.B. angezeigt als Wechsel von simple audience zu mass audience, ein bis heute verhandeltes Problem erzeugt, belegen die gewaltigen publizistischen, wissenschaftlichen und technologischen Investitionen, die seit der Etablierung der Massenmedien zur Beobachtung des Nutzers vorgenommen werden. Sie sind von der Erwartung geleitet, die hartnäckig gestellte Frage nach der sozialen und kulturellen Wirkung der Medien zu beantworten. Auch die gegenwärtig, also um 2000, vorangetriebene Digitalisierung verfolgt exakt dieses Ziel: Adressierung des individuellen Mediennutzers möglichst ohne jeden 'Streuverlust'. ZEITRAUM: 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts bis Gegenwart GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, USA METHODE: Diskursgeschichte DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen. Aktenanalyse, offen. Diskursanalyse. VERÖFFENTLICHUNGEN: Bartz, Christina; Ruchatz, Jens (Hrsg.): Mit Telemann durch die deutsche Fernsehgeschichte: Kommentare und Glossen des Fernsehkritikers Martin Morlock. soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte 51 Bielefeld: transcript Verl. 2006. ISBN 3-89942-327-5.+++Bartz, Christina; Schneider, Irmela: Spektakel der Normalisierung. Mediologie, Bd. 17. München: Fink 2007. ISBN 978-37705-4459-2.+++Bartz, Christina: MassenMedium Fernsehen: die Semantik der Masse in der Medienbeschreibung. Masse und Medium, Bd. 6. Zugl. Köln, Univ., Diss., 2005. Bielefeld: transcript Verl. 2007. ISBN 978-3-89942-628-1.+++Schneider, Irmela; Bartz, Christina (Hrsg.): Formationen der Mediennutzung I: Medienereignisse. Bielefeld: transcript Verl. 2007. ISBN 978-3-89942-616-8.+++Schneider, Irmela; Otto, Isabel (Hrsg.): Formationen der Mediennutzung II: Strategien der Verdatung. Bielefeld: transcript Verl. 2007 (im Druck). ISBN 978-3-89942-742-4.+++Schneider, Irmela (Hrsg.): Bd. 3 in Planung. Bielefeld: transcript Verl.+++Otto, Isabell: Aggressive Medien: zur diskursiven Regulation von Mediengewalt. Bielefeld: transcript Verl. 2008 (im Erscheinen). ART: BEGINN: 2005-01 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Köln, Kulturwissenschaftliches Forschungskolleg SFB-FK 427 "Medien und kulturelle Kommunikation" (Bernhard-Feilchenfeld-Str. 11, 50969 Köln); Universität Köln, Philosophische Fakultät, Institut für Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft (Meister-Ekkehart-Str. 11, 50937 Köln) KONTAKT: Bartz, Christina (Dr. Tel. 0221-470-5384, e-mail: t.bartz@uni-koeln.de) [55-L] Bernhold, Monika: Nach dem Fernsehen: Fernsehgeschichte(n) im 21. Jahrhundert ; vergleichend, transmedial, kritisch/ situiert, global, in: Medien & Zeit : Kommunikation in Vergangenheit und Gegenwart, Jg. 23/2008, Nr. 2, S. 22-27 INHALT: Gegenstand des Beitrags sind fernsehgeschichtliche Forschungsdesiderate. Besonderes Augenmerk gilt den Zugängen und Perspektiven aktueller Fernsehhistoriografien. Für den Fall Österreich wird ein weites Feld an Aufgaben und Herausforderungen formuliert, vor allem was die Vernetzung der bisher geleisteten Erhebungen mit der im österreichischen bzw. internationalen Kontext erbrachten einschlägigen Forschung anbelangt. Ausgehend von der Feststellung, dass eine großflächig und systematisch analysierte Programmgeschichte bzw. Institutionengeschichte des Österreichischen Fernsehens bisher nicht existiert, identifiziert und beschreibt die Autorin drei ausgewählte Zugänge und Perspektiven aktueller Fernsehhistoriographien, die aus ihrer Sicht symptomatisch für gegenwärtige und interessant für zukünftige Forschungen sind: 1. vergleichende und transhistorische Perspektiven; 2. transmediale und transdisziplinäre Herangehensweisen; 3. kritisch-sinuierte, globale und postkoloniale Historisierungen des Fernsehens. Diese drei Tendenzen überschneiden sich in verschiedenen Fernsehhistoriografien, sind gleichzeitig wirksam, oder aber kennzeichnen auch differente Zugangsweisen. (UN) [56-L] Beutelschmidt, Thomas: Grenzüberschreitender Verkehr: Anregungen zu einer komparativen Betrachtung der Fernsehkulturen in der DDR und Österreich, in: Medien & Zeit : Kommunikation in Vergangenheit und Gegenwart, Jg. 23/2008, Nr. 2, S. 4-12 INHALT: Der Beitrag liefert einen kurzen Abriss über die Entwicklung des Fernsehens der DDR und beschreibt dessen Reichhaltigkeit und Vielgestaltigkeit. Am Beispiel der Kooperation der 52 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte Fernsehanstalten der DDR und Österreichs wird beschrieben, dass die Grenzen zwischen Ost und West nicht so hermetisch und undurchlässig waren, wie oft dargestellt. Es fanden Kooperationen auf den Feldern spezifischer Produktionen, in Fragen des Programmaustauschs und der wechselseitigen organisatorischen Unterstützung statt. Der Beitrag arbeitet konkrete Anknüpfungspunkte für weitere Auseinandersetzungen mit den Fernsehgeschichten Österreichs und der DDR heraus. Abschließend werden sechs Themenkomplexe für weitere komparative organisations-, programm- und auch personenbezogene Forschungen benannt und beschrieben: 1. Übernahmen von ostdeutschen Fernsehproduktionen durch den ORF bzw. von österreichischen Beiträgen durch das DDR-Fernsehen und die Auswahl und Präsenz von österreichischen Kinofilmen im DDR-Fernsehen; 2. Betrachtung entstandener Koproduktionen; 3. Vergleiche mit Literaturadaptionen nach Prosatexten österreichischer Autoren durch das DDR-FS mit ORF-Verfilmungen der selben Stoffe; 4. Vergleiche von Drameninszenierungen nach österreichischen Autoren im DDR-Fernsehen und im ORF; 5. Unersuchungen zu den (historischen) Österreichbezügen in Produktionen des DDR-Fernsehens im Vergleich zu DDR-Themen in Sendungen des ORF; 6. Recherchen zur Präsenz österreichischer Protagonisten in den DDR-Medien. Die vergleichende Forschung zu den Fernsehkulturen der DDR und Österreichs wird in das Projekt eines "European Television History Networks" als gemeinsamem Nenner für interdisziplinäre Forschungen im Bereich der europäischen Fernsehgeschichte eingeordnet. (UN) [57-L] Fickers, Andreas: Europäische Fernsehgeschichte: elf Kernkonzepte zur vergleichenden theoretischen Analyse und historischen Interpretation, in: Medien & Zeit : Kommunikation in Vergangenheit und Gegenwart, Jg. 23/2008, Nr. 3, S. 69-80 INHALT: Der Autor, stellvertretender Leiter des von ihm mitinitiierten "European Television History Network", berichtet über den Ansatz einer vergleichenden europäischen Fernsehgeschichte, der in diesem Projekt realisiert wird. Über die Beschreibung von elf Kernkonzepten zur vergleichenden Analyse und historischen Interpretation führt er aus, dass sich aus epistemologischer Perspektive sowohl das Fernsehen als auch Europa als ein "flow", also in stetem fließenden Bedeutungswandel verstehen lassen. Trotz lokaler und diachroner Unterschiedlichkeiten können dennoch historische Muster ausgemacht werden, die es erlauben von einer "europäischen Fernsehgeschichte" zu sprechen. Der Beitrag arbeitet heraus, dass sich Fernsehen und Europa gemeinsam besonders als Studienobjekte einer multiperspektivischen "histoire crois" eignen, um durch die Analyse von Prozessen der Zirkulation und Aneignung respektive Ablehnung, die Hybridität kultureller Transferprozesse im Zeitalter der Transnationalisierung und Globalisierung zu verdeutlichen. Gerade die Gegenüberstellung mit einem Außerhalb lässt das gemeinsam Europäische innerhalb aller Pluralitäten erkennen. (UN2) [58-L] Gumbert, Heather L.: Mythen und Lektionen des DDR-Fernsehens: eine amerikanische Perspektive, in: Rundfunk und Geschichte : Mitteilungen des Studienkreises Rundfunk und Geschichte, Jg. 33/2007, Nr. 3-4, S. 52-56 INHALT: Der Beitrag beschreibt die Entstehung und Entwicklung des Mediums Fernsehen und seine Auswirkung auf die DDR-Gesellschaft zwischen 1952 und 1956. "In dieser Zeit ist das soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte 53 Fernsehen von einer Kuriosität zum wichtigsten Kommunikationsmittel der DDR geworden." Es wurde dementsprechend auch zum wichtigen Instrument der SED-Politik. Der Autor kommt in der Analyse der Geschichte des Fernsehens in der DDR zu dem Schluss, dass das Fernsehen einerseits nie hat eine revolutionäre Öffentlichkeit forcieren können, sondern jenen Sozialismus gefordert hat, der von einer revolutionären Legende der 1940er Jahre geprägt war, und andererseits zunehmend von Werten und Vorstellungen der bürgerlichen Welt (Nationalismus, Heimat, Arbeitsstolz, Familientreue) beeinflusst wurde. "Auch wenn das Fernsehen nicht mehr ein Medium der ideologischen Verwandlung darstellte, nahm es noch aktiv an der Entwicklung des Sozialismus teil. Der Sozialismus der SED wurde durch die sozialistischen Vorstellungen der Zuschauer ergänzt; die Glückserwartungen der Menschen haben sich im Fernsehprogramm durchgesetzt. Die Revolution ist also weitergelaufen." (UN) [59-L] Hickethier, Knut: Das Programm - Schlüsselbegriff der Medienwissenschaft: zur Programmgeschichtsforschung der Rundfunkmedien, in: Medien & Zeit : Kommunikation in Vergangenheit und Gegenwart, Jg. 23/2008, Nr. 2, S. 13-21 INHALT: Der Beitrag skizziert das medienwissenschaftlich orientierte Forschungsfeld der Programmgeschichte des Rundfunks und des Fernsehens und dessen Einfluss auf mögliche, noch zu ziehende Querverbindungen zwischen Programmkonzept, -schema und -struktur. Die Veränderungen in der Aufbereitung und die damit verbundenen Unterschiede im Programm, manifestiert beispielsweise in Relaunches, lassen eine weitergehende, gesellschaftliche Interpretation zu. Die Programmgeschichte wird auf diese Weise nicht allein als eine Themengeschichte verstanden, sondern wird zur Folie, auf der sich eine weiter führende "Medienkulturgeschichte" entwickeln kann. Rundfunkprogramme haben wesentlich zur Ausgestaltung des Programms als kulturelle Erscheinungs- und Präsentationsform der Moderne beigetragen. In diesem Sinne versteht sich Programmgeschichte als eine Mediengeschichte, "als 'Gedächtnis' für die ungeheure Vielfalt der medialen Erscheinungsweisen." In den programmgeschichtlichen Arbeiten wird die Verbindung zur allgemeinen Mediengeschichte häufig über das Modell des Dispositivs gesucht, wobei dieses zunächst für das Kino entwickelte Modell auch auf das Fernsehen und den Hörfunk übertragen wurde. "Es liegt nahe, dies auch auf andere Medien insbesondere auf Erscheinungsformen im Internet auszuweiten." (UN) [60-L] Kain, Florian: Modellfall politischer Pression im öffentlich-rechtlichen Fernsehen: warum Dieter Hildebrandts "Notizen aus der Provinz" vom ZDF 1979 abgesetzt wurden, in: Rundfunk und Geschichte : Mitteilungen des Studienkreises Rundfunk und Geschichte, Jg. 33/2007, Nr. 3-4, S. 5-18 INHALT: "Der Beitrag analysiert unter Zugriff auf das ZDF-interne Schrifttum die Umstände, die dazu führten, dass Dieter Hildebrandts Satire-Reihe 'Notizen aus der Provinz' 1979 eingestellt wurde. Was bereits von zeitgenössischen Medien als 'Modellfall politischer Pression' auf das öffentlich-rechtliche Fernsehen interpretiert wurde, beweist die Analyse der Akten aus dem Unternehmensarchiv von Europas größter Fernsehanstalt: Die Sendung wurde trotz guter Einschaltquoten auf Druck von Politikern der CDU/CSU vom Bildschirm verbannt, auch wenn öffentlich 'programmliche Gründe' wie die vermeintliche 'Überholtheit' des Kon- 54 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte zepts angeführt wurden. Maßgeblich verantwortlich waren Programmdirektor Dieter Stolte und Intendant Karl-Günther von Hase. Die Reihe des Kabarettisten war zuvor immer wieder in die Kritik von konservativen Politikern aus den ZDF-Aufsichtsgremien geraten, unter anderem weil Hildebrandt in seinen Moderationen auch vor der satirischen Behandlung der gesellschaftlich aufgeheizten Atmosphäre durch den RAF-Terrorismus und der daraus resultierenden sicherheitspolitischen Debatte nicht Halt machen wollte. Der Fall steht exemplarisch für das Machtverhältnis zwischen Medien und Politik in einem Zeitraum, in dem das öffentlich-rechtliche Fernsehen vor der historischen Herausforderung durch den Markteintritt kommerzieller Anbieter stand." (Autorenreferat) [61-L] Käuser, Andreas: Adorno - Gehlen - Plessner: Medien-Anthropologie als Leitdiskurs der 1950er Jahre, in: Lars Koch (Hrsg.): Modernisierung als Amerikanisierung? : Entwicklungslinien der westdeutschen Kultur 1945-1960, Bielefeld: transcript Verl., 2007, S. 129-153, ISBN: 978-3-89942-615-1 (Standort: USB Köln(38)-35A2200) INHALT: In diskurshistorischer und -analytischer Absicht zeigt der Verfasser, wie die Anthropologie der Medien zum deutschen Leitdiskurs der 1950er Jahre wird und welche Denkfiguren und Begriffskonstellationen dabei entfaltet werden. Dabei scheint ein Diskurs auf, der seit 1900, verstärkte aber seit den 1920er Jahren, die modernen Fortschritte kontrastierend und konterkarierend begleitet. Die Modernität der massenmedialen Innovationen der 1950er Jahre wurden im Diskurs der gesellschaftsdeutenden Soziologie als Moment des regressiven Rückschritts umgedeutet. Bei Adorno, Gehlen und Plessner erkennt der Verfasser Traditionslinien, die dem kulturkritischen Denkstil der 1920er Jahre entstammen. Was Adorno als Regression und Reproduktion bezeichnet, heißt bei Gehlen Primitivität. Die reale Modernisierung des medientechnischen Fortschritts wird durch eine gegenläufige Primitivisierung gekennzeichnet, in der neben den Fortschritt ein kultureller Konservatismus tritt, der sich mit Entwicklungen der Medienkultur verbindet. (ICE2) [62-L] Knoop, Hildegard: Viel Kultur und ein "bisschen" Politik: Guy Walter und das Kabarettprogramm im Südwestfunk 1947-1962, in: Rundfunk und Geschichte : Mitteilungen des Studienkreises Rundfunk und Geschichte, Jg. 33/2007, Nr. 3-4, S. 19-32 INHALT: "Das Kabarett der 1950er Jahre in Westdeutschland wird gemeinhin mit den großen Kabarett-Ensembles wie der 'Münchner Lach- und Schießgesellschaft', den Berliner 'Stachelschweinen' und dem Düsseldorfer 'Kom(m)ödchen' verbunden. Vor allem diese drei Ensembles schafften ab den späteren 1950er Jahren mit ihren Programmen den Sprung ins Massenmedium Fernsehen. Auf den Kleinkunst-Bühnen der jungen Bundesrepublik gab es jedoch eine Vielzahl weiterer Ensembles. Das Ensemble-Kabarett war die vorherrschende Form des Kabaretts bis in die 1970er Jahre hinein. Der Aufsatz geht der Frage nach, wie diese 'Kabarett-Landschaft' im Hörfunk abgebildet wurde. Er untersucht das Kabarettprogramm des Südwestfunks (SWF) in den Jahren 1947 bis 1962, einem Zeitraum, in dem es an diesem Sender eine eigene Programmsparte 'Kabarett' gab, verantwortet von einem Redakteur mit einer ganz besonderen Lebensgeschichte, von Guy Walter, der als Remigrant aus Frankreich nach Ba- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte 55 den-Baden kam und das chanson-geprägte Pariser Cabaret und das Revue-Kabarett im Berlin der 1920er Jahre als Vorlieben und Vorgaben 'im Gepäck' hatte." (Autorenreferat) [63-L] Koenen, Erik: Auf Schleichwegen in die neue Zeit?: Anmerkungen zur Re-Konstituierung der Zeitungswissenschaft als Publizistik(wissenschaft) nach 1945, in: Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.): Die Natur der Gesellschaft : Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2008, S. 3310-3324, ISBN: 978-3-593-38440-5 INHALT: "Man sollte meinen, dass der Begriff 'Anpassung' in der historischen Forschung zur Frage der Diskontinuität und Kontinuität von Eliten in Deutschland nach 1945 eine zentrale Bedeutung besitzt. Meist wird er aber nur dort benutzt, wo es um das flüchtige Erklären und Verstehen-Wollen von Anpassungsakten einzelner (meist prominenter) Persönlichkeiten geht. An einer systematischen Auseinandersetzung mit dem Begriff, der letztlich ein wesentliches Movens für Elitenkontinuität(en) ist, fehlt es bislang. Genau dies ist in der Diskussion um ein allgemeines Erklärungsmodell der Diskontinuitäten und Kontinuitäten von Karrieren in unterschiedlichen politischen Systemen vonnöten. Insofern sollte seine heuristische Erklärungskraft auch für die fach- und wissenschaftshistorische Forschung geprüft werden. Der Vorschlag des Verfassers ist, mit 'Anpassung' erst einmal nicht einzelne Handlungsweisen zu fassen, sondern - mit Hilfe eines ideen- und institutionenhistorischen Zugangs - das Klima und den Kontext zu untersuchen, in denen 'Anpassung' gefördert oder gestört wird. Das ermöglicht dann im Vergleich mit der Entwicklung verschiedener Fächer, Muster diskursiver und institutioneller Strategien herauszustellen, die die Kontinuität von Wissenschaften nach 1945 getragen haben. Mittlerweile ist die disziplingeschichtliche Auseinandersetzung innerhalb der Kommunikationswissenschaft (biographisch und institutionengeschichtlich) soweit gediehen, dass ein systematischer Blick auf die Mechanismen und Prozesse, die es ihrer Vorläuferdisziplin Zeitungswissenschaft trotz ihrer 'Überanpassung' an den NS-Staat erlaubten, nach 1945 Kontinuität zu wahren, möglich wird. Ziel des Vortrags ist es, nach einer Systematisierung der institutionellen Mechanismen und Prozesse des 'Überlebens' der Zeitungswissenschaft nach 1945, der Frage nachzugehen, mit welchen Ideen das Fach sich seinen Bestand in der Nachkriegszeit zu sichern suchte. Dabei zeigt sich aus der Perspektive der longue durée die Auseinandersetzung um den Wandel des Fachs von einer Geistes- zu einer Sozialwissenschaft. Die von den arrivierten Eliten des Fachs nach 1945 immer noch transportierte 'konservative Dogmatik' (Stefanie Averbeck) wurde immer weniger der Erkenntnis von Medien und Öffentlichkeit in einer demokratischen Gesellschaft gerecht. Erst mit Neugründungen von Instituten in den 1960er Jahren sicherte sich das Fach mit einer sozialwissenschaftlichen Neuorientierung von Erkenntnisinstrumentarien und Erkenntnisperspektiven sein 'Überleben'." (Autorenreferat) [64-L] Mattelart, Armand: Kommunikation ohne Grenzen?: Geschichte der Ideen und Strategien globaler Vernetzung, Berlin: Avinus 2007, 300 S., ISBN: 978-3-930064-20-5 (Standort: UB Münster(6)MS7850/347(2)) 56 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte INHALT: Der Verfasser verfolgt die Geschichte der globalen Vernetzung bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts zurück. Er beschreibt die Entwicklung von den Ursprüngen der modernen Kommunikationstechnologien über den Telegraphen bis hin zum Golfkrieg und zur aktuellen Globalisierungsdebatte. Dabei unterscheidet er drei historische Phasen, die er jeweils unter einem spezifischen Blickwinkel betrachtet: (1) die Zeit von 1850 bis 1950 unter dem Aspekt "Krieg", (2) die Zeit von 1950 bis 1980 unter dem Aspekt "Fortschritt" und (3) den Zeitraum von 1980 bis 1992 unter dem Aspekt "Kultur". Im ersten Teil zeigt der Verfasser den Zusammenhang von Kommunikationstechnologien mit dem kriegerisch-strategischen Absichten der Nationalstaaten auf, zu dem sich parallel Sozialutopien zur friedensstiftenden Kraft dieser Technologien entwickeln. Der zweite Teil wendet sich den verschiedenen Formen des Fortschrittsglaubens zu, denen die Kommunikationstechnologie vor allem in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts Nahrung gaben. Der dritte Teil behandelt die scheinbar totale Übermacht des amerikanischen Kulturangebots auf dem globalen Markt und die Verabsolutierung neoliberaler Marktgesetze sowie den Weg zurück zu nationalen Traditionen. (ICE2) [65-F] Prodöhl, Ines, M.A. (Bearbeitung); Herren, Madeleine, Prof.Dr. (Betreuung): Die Politik des Wissens. Allgemeine Enzyklopädien im 'Dritten Reich', in der Schweiz und in der SBZ/ DDR INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: 'Dritte Reich', Schweiz, SBZ/ DDR ART: BEGINN: 2007-10 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Heidelberg, Philosophische Fakultät, Zentrum für Europäische Geschichts- und Kulturwissenschaften -ZEGK- Historisches Seminar Professur für Neuere Geschichte (Postfach 105760, 69047 Heidelberg) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 06221-54-2169, Fax: 06221-54-2267, e-mail: ines.prodoehl@zegk.uni-heidelberg.de) [66-L] Schade, Edzard: Wege zur Analyse von Radio- und Fernsehwandel: publizistische Programmierung von Rundfunkorganisationen, in: Medien & Zeit : Kommunikation in Vergangenheit und Gegenwart, Jg. 23/2008, Nr. 2, S. 28-43 INHALT: Der Beitrag hebt die erweiterte Programmgeschichte auf eine Metaebene und betont die Notwendigkeit einer reflektierten Analyseperspektive, die sich nicht nur auf den Wandel in der Planung und Kontrolle des Programms sondern auch auf den Wandel der Organisationen stützen soll. Am Beispiel von Organisationsanalysen werden verschiedene Wege aufgezeigt, wie die publizistische Entwicklung von Rundfunkmedien nachgezeichnet werden kann. Nach Meinung des Autors können weiterführende Einzel- bzw. Vergleichsstudien nur auf diese Art und unter der stetigen Reflexion der eigenen Beobachtungen und Restriktionen mit historischen Quellen verbunden werden. Damit soll die Vergleichbarkeit unterschiedlicher "Fernsehgeschichten" gesteigert werden und Programmwandel als Wandel verschiedener Ebenen sichtbar werden. Der Beitrag plädiert dafür, die Komplexität programmhistorischer Studien einerseits aufzubauen, indem Programmgeschichte als "Geschichte der Programmierung" verstanden wird. Zugleich aber spricht er sich bei der Entwicklung von Analysedesigns für ein theoretisch und methodisch reflektiertes Komplexitätsmanagement aus. "Je nach soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte 57 Theoriewahl richtet sich der Analysefokus stärker auf die organisationsspezifischen Entwicklungen oder auf den organisationsübergreifenden institutionellen Wandel". (UN) [67-F] Schrastetter, Jan (Bearbeitung): Fremd- und Eigenbilder in deutschsprachigen belehrend-unterhaltenden Periodika der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts INHALT: keine Angaben ZEITRAUM: 1800-1850 ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität München, Fak. für Kulturwissenschaften, Institut für Volkskunde Europäische Ethnologie (Ludwigstr. 25/0, 80539 München) KONTAKT: Institution (Tel. 089-2180-2348, e-mail: volkskunde@lrz.uni-muenchen.de) [68-F] Schriefer, Andreas (Bearbeitung); Boshof, Egon, Prof.Dr.; Laufhütte, Hartmut, Prof.Dr. (Betreuung): Deutsche, Slowaken und Magyaren im Spiegel deutschsprachiger historischer Zeitungen und Zeitschriften in der Slowakei INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Slowakei VERÖFFENTLICHUNGEN: Schriefer, Andreas: Deutsche, Slowaken und Magyaren im Spiegel deutschsprachiger historischer Zeitungen und Zeitschriften in der Slowakei. Zugl.: Passau, Univ., Diss. Interethnica, 9. Komarno: Forum institute 2007, 263 S. ISBN 978-80-89249-114. ART: ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Passau, Philosophische Fakultät, Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte (94030 Passau) [69-L] Siegert, Paul Ferdinand: Die Geschichte der E-Mail: Erfolg und Krise eines Massenmediums, (Technik, Körper, Gesellschaft, Bd. 2), Bielefeld: transcript Verl. 2008, 360 S., ISBN: 978-3-89942-896-4 INHALT: Als kulturwissenschaftliche Untersuchung versucht die Studie, technische, techniksoziologische und historische Ebenen miteinander zu vermitteln. Der Begriff der Technik wird zunächst techniksoziologisch problematisiert und als doppelte Disposition zwischen Sachtechnik und Tatsache vorgestellt. Es schließen sich Überlegungen zu Technikgeneseprozessen an, die in den aktuellen systemischen Modellen soziotechnischer Netzwerke münden. Auf dieser Grundlage wird die Frage behandelt, wie sich aus den frühen Rechenanlagen zum Lösen komplexer mathematischer Probleme ein Kommunikationsmedium entwickeln konnte. Dabei werden die sozialen, technischen und diskursiven Ausweitungen eines ständig wachsenden und sich verfilzenden Netzes beschrieben. Am Ende der Entwicklung steht die Redefinition der Rechenmaschine als Informations- und Kommunikationsmedium. Sodann wird die Entwicklung des Email-Dienstes im Internet als asynchrone, schriftliche computergestützte Kommunikation angefangen mit den frühen Formen des Nachrichtenaustauschs innerhalb der Mainframes der Time-Sharing-Systeme über den Boom von Email-Software Ende des 1970er Jahre bis zur Etablierung des SMTP-Standards nachgezeichnet. Anhand der Emails der Ms- 58 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte gGroup wird die enge Kopplung des Standards an seinen sozialen Kontext verdeutlicht. Die Untersuchung beschreibt insgesamt, wie sich das soziotechnische Netz der computergestützten Kommunikation etablierte und Email als Kulturhybrid ausbildete. (ICE2) [70-L] Srubar, Helena: Zauber aus dem Osten: Pan Tau erobert die westdeutschen Bildschirme, in: Osteuropa : interdisziplinäre Monatszeitschrift zur Analyse von Politik, Wirtschaft, Gesellschaft, Kultur und Zeitgeschichte in Osteuropa, Ostmitteleuropa und Südosteuropa, Jg. 57/2007, H. 5, S. 69-82 (Standort: USB Köln(38)-M-AP04813; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Der sympathische Kinderheld Pan Tau war das wichtigste populärkulturelle Exportprodukt der sozialistischen Tschechoslowakei. In den frühen 1970er Jahren revolutionierte die Serie das westdeutsche Kinderfernsehen. Mit ihrer Mischung von Alltag und Phantastik bot sie kindgerechte Unterhaltung und filmische Qualität. Vor allem aber galt sie als konsumkritisch, anarchisch und subversiv - zu dieser Zeit Attribute höchster Wertschätzung. Gleichzeitig erfüllte sie in Prager Lesart den Kanon der humanistischen Moralvorstellungen und fügte sich in die sozialistische Staatsideologie." (Autorenreferat) 1.3 Massenmedien [71-L] Adolf-Grimme-Institut (Hrsg.): Jahrbuch Fernsehen 2008, Marl 2008, 616 S., ISBN: 978-3-9807428-7-0 (Standort: UB Trier(385)-21/z13551; Graue Literatur) INHALT: Das ARD-Jahrbuch 2008 enthält folgende Essays: Gunter Hofmann: Die PodcastKanzlerin. Warum Angela Merkels Medien-Performance so erfolgreich ist (20-30); Mario Sixtus: Fernsehen, sei umschlungen! Wie deutsche TV-Sender den Weg ins Internet beschreiten (32-42); Isabelle Bourgeois: La télé, c'est moi! Nicola Sarkozy - Meister der Medieninszenierung (44-54); Herfried Münkler: Prime-Time-Terrorismus. Immer mehr Terroristen setzen Fernsehbilder als Waffen ein (56-64); Caspar Busse: Sag' zum Abschied leise Sirius. Eine Nachlese zum Comeback des Medienunternehmers Leo Kirch (66-74); Jan Feddersen: GEZ ist geil! Was das öffentlich-rechtliche Fernsehen dringend braucht, ist Coolness (76-88). Außerdem enthält der Sammelband den Fernsehjahresrückblick 2007 des Medienwissenschaftlers Dietrich Leder, ausgewählte Fernsehkritiken, die Preisträger verschiedener deutscher Fernsehpreise sowie einen Serviceteil mit medienökonomischen Daten und den Anschriften der wichtigsten Medienunternehmen in Deutschland. (KB) [72-L] Barth, Christof; Hemmer, Martine: Medien und Medienpolitik, in: Wolfgang H. Lorig, Mario Hirsch (Hrsg.): Das politische System Luxemburgs : eine Einführung, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2008, S. 208-229, ISBN: 978-3-531-14182-4 (Standort: UB Köln(38)-35A5596) INHALT: Der Beitrag skizziert im ersten Abschnitt zunächst die Medienlandschaft Luxemburgs, wobei der Schwerpunkt auf aktuellen journalistischen Medien liegt. Im Einzelnen werden un- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.3 Massenmedien 59 ter Berücksichtigung von empirischem Datenmaterial drei maßgebliche Bereiche dargestellt: (1) die Presse (Strukturen und Rahmenbedingungen, Pressetitel, Reichweite und Verbreitung), (2) Hörfunk und Fernsehen sowie (3) der Journalismus in Luxemburg. Tabellen zu den einzelnen Mediengattungen im Anhang ergänzen dieses Kapitel. Der zweite Abschnitt betrachtet sodann die Medienpolitik der letzten Jahre und damit den Entstehungskontext der jetzigen Situation. In diesem Zusammenhang werden folgende Aspekte beleuchtet: (1) die Beziehungen zwischen dem Staat und der dominanten RTL Group, (2) der öffentlich-rechtliche Radiosender 100,7, (3) die privatisierte Grundversorgung mit Informationen, (4) die Frage nach der Medienpolitik als Standortpolitik sowie (5) die Berücksichtigung der Sprachenvielfalt. In einem Fazit wird die Frage nach der Meinungsvielfalt kritisch erörtert, beispielsweise wird der luxemburgische Journalismus als Verlautbarungsjournalismus bezeichnet. Ferner wird darauf hingewiesen, dass der Markt für audiovisuelle Medien trotz Liberalisierung nach wie vor von der RTL Group dominiert wird. (ICG2) [73-L] Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger e.V. -BDZV- (Hrsg.): Zeitungen 2008, Berlin: ZV Zeitungsverl. 2008, 367 S., ISBN: 978-3-939705-06-2 INHALT: Inhaltsverzeichnis: Dieter Keller: Zur wirtschaftlichen Lage der deutschen Zeitungen (17-94); Gernot Facius: Déjà-vu - Zeitungen und der öffentlich-rechtliche Rundfunk (97101); Heribert Prantl: Freiheit wozu? Vom Glanz und Elend der Pressefreiheit (103-109); Reiner Mittelbach: "Where NEWS?" - die Zukunft der Verlagsindustrie; Helmut Heinen: Hände weg vom Pressemarkt - klare Botschaft an die Post (121-125); Volker Nickel: Standpunkt: Brüssels Manipulation an der Werbung (127-139); Thomas Breyer-Mayländer: Crossmedia in Redaktion und Vermarktung - Produkte und Organisation (141-151); Anja Pasquay: Zur Reichweite der Zeitungen 2008 (153-163); Katja Riefler: Hyperlokale Nachrichtenangebote - Struktur, Konzept, Erfolgsfaktoren (165-177); Holger Kansky: Alles von der Zeitung Bewegte Bilder im Internet (179-185); Robert Danch: Lokale Onlinevermarktung: Kunden begeistern - Werbung verkaufen (187-199); Uwe Jürgens, Ricarda Veigel: Werr darf das? Rechtsfragen zum Online-Publishing (201-211); Lutz Tillmanns: Weniger Staat bitte! Zur Arbeit des Deutschen Presserats (213-219); Anett Keller, Michael Rediske: Verhaftet, gefoltert, getötet - zur Situation der Pressefreiheit weltweit (221-231); Joachim Donnerstag: TOMs Book: Zeitungskampagne für junge Zielgruppen (233-237). Außerdem enthält der Band eine Chronik des Zeitungsgeschehens 2007/2008, eine Zusammenstellung aller Tages-, Wochenund Sonntagszeitungen in Deutschland, Daten zum BDZV sowie statistische Angaben zum deutschen Zeitungsmarkt, den Verlagen und Organisationen. (KB) [74-L] Christova, Christiana; Förger, Dirk: Zur Situation der Medien in Rumänien, in: KAS-Auslands-Informationen, 2008, Nr. 8, S. 4367 (Standort: USB Köln(38)-M XE 00681; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.kas.de/wf/doc/kas_14774-544-1-30.pdf) INHALT: "Von einer konsolidierten Medienlandschaft ist Rumänien noch entfernt. Gewiss, die Pressefreiheit hat sich nach 2004 verbessert und die Verfassung spricht von Gewissens-, Meinungs- und Religionsfreiheit, verbietet Zensur und sichert das Recht auf Information. Doch hört 'freie Meinungsäußerung' da auf, wo 'die Ehre' anderer und die 'nationale Sicherheit' betroffen sind. Die Medienlandschaft des Landes selbst ist vielfältig: Lokal und regional gibt es 60 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.3 Massenmedien ein breites Angebot an Tages- und Wochenzeitungen. Im TV-Bereich sind die Privaten im Kommen. Der öffentlich-rechtliche Hörfunk hat zahlreiche Kanäle sowie internationale, lokale und regionale Sender. Noch kaum verbreitet ist das Internet. Bei den Besitzverhältnissen sind Korruption und 'oligopolistische' Marktstrukturen kennzeichnend. Die Werbung für Staatsfirmen und die Subventionierung vieler Medien schaffen wirtschaftlich-politischen Druck, setzen journalistischer Unabhängigkeit Grenzen. Soll Medienfreiheit in Rumänien Wurzeln finden, wäre eine Reform der institutionellen Voraussetzungen ebenso vonnöten wie eine Rückbesinnung auf ethische Standards." (Autorenreferat) [75-L] Fürst, Gebhard: Strategische Aspekte der katholischen Medienarbeit, in: Communicatio Socialis : internationale Zeitschrift für Kommunikation in Religion, Kirche und Gesellschaft, Jg. 41/2008, Nr. 1, S. 3-13 (Standort: USB Köln(38)-M XA 01287; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Katholische Medien stehen in einem harten Wettbewerb mit anderen Anbietern. Dabei erreichen die kirchlichen Medienangebote heute jedoch vor allem die eher traditionell geprägten Milieus, die der Institution Kirche sowieso schon nahe stehen. Der Verfasser, Vorsitzender der Publizistischen Kommission der Deutschen Bischofskonferenz, weist in seinem Beitrag auf die Herausforderung hin, die Kommunikation über die Massenmedien in kirchlicher Verantwortung gesellschaftlich breitgefächert anschlussfähig zu machen. Religiöse Themen, die dem menschlichen Bedürfnis nach Sinnorientierung dienen, müssen in der Medienwelt ihre angemessene Berücksichtigung finden. Die Digitalisierung fordert die Kirche heraus, neue Optionen eines kirchlichen Engagements in der Medienwelt zu prüfen. Dies betrifft insbesondere die Bereiche Fernsehen und Internet. Einerseits muss die Kirche in den Programmen des öffentlichrechtlichen Rundfunks weiterhin vertreten sein, andererseits könnte ein eigenes katholisches Fernsehen eine wichtige zusätzliche Informationsfunktion erfüllen. Neben den elektronischen Medien räumt der Verfasser aber auch den gedruckten Medien wie Büchern und der katholischen Presse einen wichtigen Platz ein. Außerdem verweist er auf die Bedeutung von multiplikatorenbezogenen Angeboten. Hierzu zählen die katholische Journalistenausbildung, die Katholische Nachrichtenagentur und die Filmkritik." (Autorenreferat) [76-L] Görtler, Loreen: Europäische Union - Europäische Medienunion?: zur Rolle der Medien im europäischen Integrationsprozess, Saarbrücken: VDM Verl. Dr. Müller 2007, 154 S., ISBN: 978-3-8364-51857 (Standort: SUB Hamburg(18)-A2008/4529) INHALT: "'Vier Fünftel unserer geistigen Habe sind europäisches Gemeingut' (Ortega y Gasset) Besonders mit dem Fokus auf transnationale Medienaktivitäten sollen im Verlauf dieses Buches theoretische Grundlagen und Konzeptionen für das Zusammenwachsen der EU und seiner Bürger- mit den derzeitigen Realzuständen, -bedingungen und -schwierigkeiten in Verbindung gebracht und verglichen werden. Unter der Fragestellung 'Europäische Union - Europäische Medienunion?' ist es das Ziel dieses Buches zu klären, welche Möglichkeiten und Chancen, welche Bedingungen und Schwierigkeiten es für die Entwicklung von gemeinsam agierenden europäischen Medien mit den EU-Bürgern als Zielpublikum gibt. Unter Berufung auf bereits existierende paneuropäische Medien soll geklärt werden, ob und auf welche Weise diese zum europäischen Integrationsprozess beitragen können." (Autorenreferat) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.3 Massenmedien 61 [77-L] Hasenberg, Peter: Maßstab Menschendienlichkeit: das Medienengagement der katholischen Kirche, in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 12/2008, H. 2, S. 30-35 INHALT: "Was hat Kirche mit Medien zu tun? Ins Bewusstsein der Öffentlichkeit schiebt sich das Thema eher punktuell: Wenn Großereignisse wie Papstwahl und Weltjugendtag auf allen Sendern zu sehen sind, wenn über Pläne zur Etablierung eines digitalen katholischen Fernsehkanals in Deutschland berichtet wird oder wenn Bischöfe gegen einen Skandalfilm protestieren. Kirche ist nicht nur Gegenstand medialer Berichtersattung oder kritischer Begleiter, sondern auch selbst ein wichtiger Akteur im Medienbereich. Bei aller medialen Präsenz und öffentlichen Aufmerksamkeit - in bestimmten Einzelfällen ist die gesamte Bandbreite kirchlichen Engagements in den Medien kaum bekannt, ebenso wenig ist die Frage nach der Motivation für kirchliches Handeln im Medienbereich Gegenstand öffentlicher Erörterung." (Autorenreferat) [78-L] Johnson, Thomas J.; Fahmy, Shahira: The CNN of the Arab world or a shill for terrorists?: how support for press freedom and political ideology predict credibility of Al-Jazeera among its audience, in: International Communication Gazette, Vol. 70/2008, Nr. 5, S. 338-360 (gaz.sagepub.com/content/vol70/issue5/) INHALT: Der Beitrag berichtet über die Ergebnisse einer Befragung der Zuschauer von AlDschasira auf der arabischsprachigen Webseite des Fernsehsenders, die untersuchte, wie die Zuschauer von Al-Dschasira die Glaubwürdigkeit des Senders einschätzen. Wie nicht anders zu erwarten war, bescheinigten die Zuschauer Al-Dschasira eine hohe Glaubwürdigkeit auf allen Gebieten. Sie bewerteten CNN und BBC hoch in Bezug auf deren Kompetenz, stuften sie aber hinsichtlich ihrer Vertrauenswürdigkeit niedrig ein. Infolgedessen wurden BBC und CNN auch in anderen Glaubwürdigkeitsaspekten niedrig bewertet. In Bezug auf ihre Glaubwürdigkeit wurden die lokalen arabischen Medien in allen Aspekten am niedrigsten bewertet. Je jünger die Befragten waren und je mehr sie Al-Dschasira nutzten, desto mehr neigten sie dazu, den Sender als glaubwürdig einzuschätzen. (RGübers.) [79-L] Kersten, Joachim: Medien und Innere Sicherheit, in: Hans-Jürgen Lange, H. Peter Ohly, Jo Reichertz (Hrsg.): Auf der Suche nach neuer Sicherheit : Fakten, Theorien und Folgen, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2008, S. 293-305, ISBN: 978-3-531-16124-2 INHALT: Der Beitrag beschäftigt sich mit der Inneren Sicherheit im Hinblick auf mediale Repräsentanz. Kriminalität hat Menschen schon immer fasziniert, und so überrascht es nicht, dass TV-Sender "Krimis" senden oder "Polizei-Dokus" (Polizisten werden auf Streife begleitet). Der Beitrag sieht hier eine Tendenz zur "Glorifizierung" der Polizeiarbeit, jedenfalls formen die Medien ein Bild der Polizei, das nur in Teilen realistisch ist. Der Artikel wendet sich dann der Frage zu, ob und inwieweit Medienkonsum Gewaltbereitschaft fördern kann. Grundsätzlich kann ein Zusammenhang nicht bestätigt werden, doch kann Medienkonsum eine vorhandene Gewaltneigung möglicherweise stimulieren. Medien werden aber auch von Terroristen und Kriminellen genutzt (etwa dem so genannten "Schwarzen Block"), um ihre Ziele der Öf- 62 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.3 Massenmedien fentlichkeit nahezubringen oder sich als Opfer der Polizei zu präsentieren. Aber auch die Polizei nutzt die Medien, etwa zur Fahndungsunterstützung. Moderne Polizei ist längst auf Öffentlichkeitsarbeit eingestellt, da auch die Medien Informationen von der Polizei einfordern. Durch die allgemeine Medienverfügbarkeit (z.B. Fotohandy) kann aber auch Fehlverhalten der Polizei dokumentiert werden. Der Beitrag geht abschließend auf technologische Entwicklungen, wie etwa die geplante "Online-Durchsuchung", ein und kommt hinsichtlich des "BigBrother"-Medienphänomens zu dem Schluss, dass durch dieses exhibitionistische Fernsehformat die Anwesenheit von Überwachungskameras im Alltag "normalisiert" wird. Hinsichtlich der Videoüberwachung wird allerdings Entwarnung gegeben: "Big Brother", also die Orwell'sche Vision des Überwachungsstaats, ist nicht Realität geworden. Die Überwachung hat andererseits aber bislang auch keine durchschlagenden Effekte auf die Bekämpfung der Massenkriminalität gezeigt, während spektakuläre Taten (z.B. "Kofferbomber") so durchaus aufgeklärt werden konnten. (ICB) [80-L] Müller, Jürgen E.: Media encounters and media theories, (Film und Medien in der Diskussion, Bd. 16), Münster: Nodus Publ. 2008, 325 S., ISBN: 978-3-89323-368-7 (Standort: UB Bonn(5)-2008/3878) INHALT: "During the last decade discourses in Media Studies and related disciplines have come to the general recognition of the fact that media can't be seen as isolated 'monads' but that they are part of complex networks, which are in constant interaction with other complex media networks and inter-cultural series. This discursive shift is confirmed and reinforced by theories and research in the fields of intermediality, interculturality and sociability, scholarly fields which take the analysis and reconstruction of these processes as their main object of study. When media are considered as processes of multi- and intermedial interaction, the study of their encounters, i.e. their 'configurations' and 'functions', takes on a crucial relevance. The reconstruction of Media Encounters thus becomes a fundamental analytical field for media theory and history. Interactions and intermedialities in the audiovisual and digital media are thus the focus of this volume which brings new insights into relevant - and state of the art - theories and historiographies of inter-mediality and hybridity, as well as into the specific kinds of interconnectedness between historical, cultural and media processes. The contributions to this international volume discuss the interactions between media identities and cultural identities; they map their respective profiles and circulation or distribution, and analyse these media encounters in process on the basis of inter-media paradigms, historical developments and social functions. There will be three main axes of research (axes de pertinence) to our field: I) media encounters and media theories, media identities and cultural identities, II) paradigmatic case studies of intermedia interactions in the audiovisual and digital media and III) media encounters and historiography (of the media). Throughout the book, the question of social functions and the (possible) social relevance of intermedia-processes will cross-cut between these three axes." (author's abstract). Contents: Jürgen E. Müller: Media Encounters An Introduction (7-29); Silvestra Mariniello: What Literacy for Intermediality? (31-48); Peter Klotz: The Mediality of Description and its Philosophical Underpinnings. Depth - Width - Intensity (49-56); Joachim Paech: Intermedialität als Methode und Verfahren (57-76); Jörg Helbig: Intermedialität - eine spezifische Form des Medienkontakts oder globaler Oberbegriff? Neue Überlegungen zur Systematik intersemiotischer Beziehungen (77-86); Jay David Bolter, Blair Maclmyre, Maribeth Gandy, Petra Schweitzer: Benjamin's Crisis of Aura and Digital Media (87-100); Hans Bouwknegt: Meta-Semiotics in the Digital Era. The Analytical and soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.3 Massenmedien 63 Creative Dimensions of a Semiotic Method (101-122); Roger Odin: Pratiques amateurs (cinema) et intermedialite. Une approche semio-pragmatique (123-132); Andrzej Gwozdz: Intermedialität - kulturelle Identitäten - Wim Wenders (133-146); Jong-Ho Pih: Phänomenologie der Intermedialität. Ein Vergleich zwischen dem deutschen und koreanischen Film (147-158); Klaus Benesch: Myth, Media, and the Obsolescence of Postmodern Drama. Don DeLillo's Tragicomedy Valparaiso (159-170); Ernest W. B. Hess-Lüttich: Benjamin Britten's Opera Death in Venice. The Language of Music, Gaze, and Dance (171-184); Dagmar von Hoff: Textualität und Visualität. Elfriede Jelineks Roman und Michael Hanekes gleichnamiger Film Die Klavierspielerin (185-200); Jürgen E. Müller: Perspectives for an Intermedia History of the Social Functions of Television (201-216); Eva-Maria Hartmann: Shakespeares Dramen im Kino. "A Shakespeare that is about how we feel and how we think today" (217-226); Georg Schmid: "Interior Intermediality". Context, Connotation, Historicisation of Meaning and the All-englobing Multimediaverse (227-238); Olivier Nilsson-Julien: When Monsieur Armstrong came to Paris. French-American Media Encounters in the Tour de France (239-254); Walter Moser: "Quando o Brasil era modern". Carlos Diegues et Vladimir Carvalho: Transmédiations de la culture populaire dans le film brésilien (255-276); John Plunkett: Nineteenth-Century Optical Recreations and Teaching New Media (277-290); Myriam Tsikounas: Un exemple de crations et de circulations d'images. Les representations du Paris "populaire" (de 1830 à aujourd'hui)(291-306); Francois Jost: Quand la télévision était un cabaret (307320). [81-L] Neuwöhner, Ulrich: Perspektiven des Radios im digitalen Zeitalter: eine Analyse anhand von Daten aus der angewandeten Hörerforschung, in: Media Perspektiven, 2008, Nr. 5, S. 247-254 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.media-perspektiven.de/uploads/tx_mppublications/05-2008_Neuwoehner.pdf) INHALT: Anhand von Daten aus der Media Analyse, der Langzeitstudie Massenkommunikation und weiterer Studien beleuchtet der Beitrag die aktuelle Position des Mediums Hörfunk. Es zeigt sich, dass die Hörerbindung seit Beginn des neuen Jahrhunderts insgesamt stabil ist, wobei einzelne, vor allem jüngere Hörergruppen eine rückläufige Bindung aufweisen. Ein paralleler Befund gilt bei den Tagesreichweiten: Bezogen auf die Gesamtbevölkerung ab 14 Jahren sind die Werte relativ stabil, bei den Jüngeren, und hier besonders bei den 14- bis 24-jährigen Frauen, sind sie rückläufig. Die Ursachen könnten im Medium selbst zu suchen sein sowie in der Entwicklung konkurrierender Angebote. Analysiert man die Entwicklung der Tagesreichweiten nach öffentlichrechtlichen und kommerziellen Sendern, wird deutlich, dass beide Systeme Verluste bei jungen Hörern hinnehmen mussten. Besonders betroffen sind die PopMainstream-Programme mit einer Mischung aus Musik der 1980er Jahre bis heute und einem hohen Serviceanteil. Im gleichen Zeitraum haben die Komplementärmedien wie MP3-Player oder Handys mit MP3-Player und Radio sowie sonstige Tonträger an Attraktivität gewonnen. Fazit: Radio begleitet als massenattraktives Medium nach wie vor die Menschen durch den Tag. Und es steht - nicht zum ersten Mal in seiner Geschichte - vor der Herausforderung, junge Hörer an sich zu binden. Präsenz auf mobilen Endgeräten und die Wahrnehmung der Möglichkeiten, die die Digitalisierung auf Senderseite bietet, sind der Weg für das Radio der Zukunft. (RG2) 64 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.3 Massenmedien [82-F] Schroer, Markus, Priv.Doz. Dr. (Bearbeitung): Soziologie des Visuellen/ Soziologie des Films INHALT: Es ist mittlerweile zum Allgemeinplatz geworden, unsere Gesellschaft als eine stark visuell orientierte Gesellschaft zu beschreiben. Die Soziologie scheint davon aber insgesamt nur wenig Notiz genommen zu haben. In der überwiegenden Mehrzahl der Fälle untersucht die Soziologie textliche Repräsentationen der Gesellschaft und nicht bildliche. Es sind aber gerade die bildlichen Repräsentationen, die im zunehmenden Maße bestimmen, wie die Gesellschaft über sich selbst nachdenkt. Deshalb gilt es im Sinne einer visuellen Soziologie (wie sie etwa von Norman K. Denzin, Uwe Flick, Hans-Georg Soeffner oder Jürgen Raab zu konstituieren versucht wird), sich stärker als bisher den optischen Repräsentationen zuzuwenden. Dabei geht es nicht zuletzt um die Frage: Wer fotografiert/ filmt wen? Konnte man bis in die jüngste Vergangenheit von einem Machtgefälle ausgehen, das beispielsweise Eltern und Kolonialherren so selbstverständlich zu Fotografen machte wie es Kinder und Eingeborene zu Fotografierten machte, so erleben wir heute ein Aufbrechen dieses Gefälles. Nicht zuletzt durch die Zunahme von Digitalkameras und Fotohandys steigt nicht nur die Anzahl der Bildproduktion, vielmehr fällt auch die starre Einteilung in Fotografen und Fotografierte und damit die von Beobachtern und Beobachteten. Heute beobachtet, fotografiert und filmt gewissermaßen jeder jeden. Darüber hinaus ist ebenso die Frage zentral: Wer fotografiert was? Schon in Bourdieus "Die feinen Unterschiede" und seinen Schriften zur "illegitimen Kunst" der Fotografie wird deutlich, dass die gleichen Objekte sehr unterschiedlich fotografiert werden, je nachdem, ob es sich bei den Fotografen um Männer oder Frauen, junge oder alte Menschen usw. handelt. Zu den visuellen Formen und Artefakten, in denen eine Gesellschaft sich darstellt, gehört auch der Film. Beim Film haben wir es mit einem Medium zu tun, das bisher noch viel zu wenig in die empirische Sozialforschung einbezogen wird. Dabei handelt es sich bei Filmen um eine bestimmte Deutung von Wirklichkeit. An Filmen lässt sich ablesen, wie kulturelle Erfahrungen wie Krieg, Drogenmissbrauch, Liebe, Familie, Arbeit, Geburt, Kindheit und Tod reflektiert werden. Dabei werden Vergleiche zwischen unterschiedlichen Ländern möglich, denen sich womöglich die gleichen Themen stellen, ohne dass sie deshalb auch in der gleichen Manier behandelt werden. Anbieten würde sich eine Verknüpfung mit dem Thema Grenze, Grenzkonflikte, Wahrnehmung von Grenzen usw. hinsichtlich der Frage: Wie werden Grenzen im Film thematisiert? Welche Bedeutungen werden ihnen zugeschrieben? Die visuelle Soziologie ist zum einen gleichsam theoretisch als empirisches Verfahren zu entwickeln, zum anderen aber auch selbst hinsichtlich ihrer Möglichkeiten und Grenzen empirisch zu erproben. ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Technische Universität Darmstadt, FB 02 Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften, Institut für Soziologie Prof.Dr. Martina Löw (Residenzschloss, 64283 Darmstadt) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 06151-163266, Fax: 06151-166035, e-mail: schroer@ifs.tu-darmstadt.de) [83-L] Siebenhaar, Klaus (Hrsg.): Medien im 21. Jahrhundert: Theorie - Technologie - Markt, (Medien und Zukunft, Bd. 1), Berlin: Lit Verl. 2008, 104 S., ISBN: 978-3-8258-1073-3 INHALT: "Wohin führt die Entwicklung der Medien im 21. Jahrhundert? Die hier versammelten Beiträge von Wissenschaftlern unterschiedlicher Fachdisziplinen unterscheiden zwischen drei soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.3 Massenmedien 65 grundlegenden Dimensionen der Medienentwicklung: den meinungs- und öffentlichkeitsbildenden Funktionen von Medien, den imaginären Grundlagen kultureller Identitätsmuster und Wertbildungen medialer Prozesse sowie der konstitutiven Funktion von Medientechniken für die Herausbildung unserer perzeptiven, kommunikativen und kognitiven Praxis. Diesen zentralen Gesichtspunkten liegt kein vereinheitlichender - und damit verengender - Medienbegriff zugrunde, sondern ein Verständnis von Medien, das körperliche, symbolische und technische Konfigurationen einschießt." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Ernst Elitz: Zur Eröffnung der BerlinMediaProfessionalSchool (7-12); Klaus Siebenhaar: Wie und warum kommt der Mensch zu seinen Medien? (13-18); Sybille Krämer: Medien als Mitte und Mittler - Grundlinien einer Medientheorie aus dem "Geiste des Botenganges" (19-32); Stefan Damm: Was sich von selbst versteht. Zur medialen Konstruktion populärer Mythen (33-60); Jochen Hörisch: "Talking about my Generation". Mediensozialisation im Zeitalter von Cyberspace und Digitalisierung (51-60); Dieter Spolte: Der Teil und das Ganze - Gefahren und Chancen der bevorstehenden Medienrevolution (61-74); Bernd Holznagel: Medienmarkt und Medienmacht: Neue regulatorische Herausforderungen in der digitalen Ära (75-86); Matthias Prinz: Die Reduzierung der Risiken und Schäden negativer Berichterstattung (87-94); Beth Simone Noveck: The Critical Potential of Social Networking - ICA Plenary (95-103). [84-L] Stark, Birgit; Kraus, Daniela: Crossmediale Strategien überregionaler Tageszeitungen: empirische Studie am Beispiel des Pressemarkts in Österreich, in: Media Perspektiven, 2008, Nr. 6, S. 307-317 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.media-perspektiven.de/uploads/tx_mppublications/06-2008_Stark_Kraus.pdf) INHALT: Tageszeitungen gehen unterschiedliche Wege in der crossmedialen Vernetzung, wobei in Österreich bisher eher das Modell der Mehrfachverwertung oder jenes der Autonomie verwirklicht wurde als das echter Komplementarität. Ein integriertes Newsroom-Modell wird derzeit nicht als realistisch eingeschätzt und in den meisten Fällen auch nicht für erstrebenswert gehalten. In einer Studie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften wurden in Inhaltsanalysen und Leitfadeninterviews die Tageszeitungen "Der Standard", "Die Presse", "Kronen Zeitung", "Kurier" und "Österreich" sowie deren Onlineausgaben untersucht. Die Ergebnisse zeige, dass Ausgangspunkt der strategischen Positionierung bei den Verantwortlichen nach wie vor das Printprodukt ist. Die Onlineaktivitäten der Tageszeitungsverlage dienen in erster Linie dazu, die Präsenz der Marke im Internet zu sichern. So verwundert es nicht, dass die Themengewichtung der Onlineausgaben in der Regel der traditionellen Zeitungslogik entspricht und der Content-Fluss primär von Print zu Online verläuft. Entgegen anders lautender Vorurteile sind die Onlinemeldungen jedoch deutlich länger als die Printmeldungen. Auch die Quellentransparenz der Beiträge erweist sich im Onlinemedium nicht geringer als in der Printausgabe. Eine crossmediale Vernetzung findet auf inhaltlicher Ebene bisher kaum statt, bimediales Arbeiten der Journalisten ist noch die Ausnahme. Print- und Onlineleser überschneiden sich nur teilweise. (UN2) [85-L] Thomaß, Barbara (Hrsg.): Mediensysteme im internationalen Vergleich, (UTB, 2831), Konstanz: UVK Verl.-Ges. 2007, 368 S., ISBN: 978-3-8252-2831-6 (Standort: UB Köln(38)-35A490) 66 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.3 Massenmedien INHALT: "Das Lehrbuch führt systematisch und verständlich in Theorie, Methodik und Gegenstandsbereiche der international vergleichenden Mediensystemforschung ein. Es macht mit deren Fragestellungen vertraut und arbeitet die für den Vergleich relevanten Strukturelemente heraus. Der Forschungsbereich wird einerseits inhaltlich (durch ausgewählte Themenstellungen) und andererseits räumlich (durch bedeutende Länder und Weltregionen) erschlossen. Mit zahlreichen weiterführenden Literaturhinweisen, Übungsfragen und Lösungen sowie einem Glossar." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Barbara Thomaß: Mediensysteme vergleichen (12-41); Barbara Thomaß: Kommunikationspolitik (42-58); Barbara Pfetsch, Eva Mayerhöffer, Silke Adam: Politische Kommunikation (59-75); Barbara Thomaß: Public Service Broadcasting (76-90); Markus Behmer: Pressesysteme (91-105); Gerd Hallenberger: Unterhaltungsformate im Fernsehen (106-121); Manfred Knoche: Medienkonzentration (122-144); Uwe Hasebrink: Medienrezeption (145-162); Thomas Hanitzsch: Journalismuskulturen (163-176); Elisabeth Klaus, Margareth Lünenborg: Das Gendering internationaler Mediensysteme (177192); Hans J. Kleinsteuber: Medientechniken (193-209); Barbara Thomaß: Westeuropa (210228); Barbara Thomaß: Osteuropa (229-245); Hans J. Kleinsteuber: Nordamerika (246-258); Annette Massmann: Lateinamerika (259-278); Oliver Hahn, Zahi Alawi: Arabische Welt (279-298); Vinzenz Hediger: Asien (299-313); Stefan Brüne: Afrika (südlich der Sahara) (314-325); Barbara Thomaß: Ausblick: Desiderata und offene Forschungsfragen (326-337). [86-L] Trappel, Josef: Online-Medien: Leistungsprofil eines neuen Massenmediums, Konstanz: UVK Verl.-Ges. 2007, 262 S., ISBN: 978-3-86764-013-8 (Standort: UB Bonn(5)-2008/3998) INHALT: Online-Medien können aus kommunikationswissenschaftlicher Sicht als eigenständiges Medium betrachtet werden. Ansätze der politischen Ökonomie in Verbindung mit der Strukturationstheorie legen eine Analyse der Online-Medien auf Makro- und Meso-Ebene nahe, die durch eine Betrachtung der Rezeptionsmuster und -strukturen ergänzt wird. Der Verfasser nimmt eine empirische Sichtung ausgewählter Online-Medien (n=30) in der Schweiz, Deutschland und Österreich vor. Diese Erhebung beruht auf einer Stichprobe aus dem Sommer 2006. Sowohl die formalen Strukturen der ausgewählten Online-Medien als auch die Formate der ausgewählten Beiträge auf den Websites werden dargestellt. In einem zweiten empirischen Schritt werden die Ergebnisse einer qualitativen Befragung der Leiter der ausgewählten Online-Redaktionen referiert, die zwischen Sommer 2005 und Sommer 2006 stattgefunden hat. Es ergibt sich das Bild einer durchaus vielfältigen neuen Medieninstitution, deren redaktionelle Einheiten in fast allen Fällen klein sind und die auf dem Weg zur Ausschöpfung der publizistischen Möglichkeiten nur in kleinen Schritten vorangekommen ist. Online-Medien sind höchstens in Einzelfällen in der Lage, den redaktionell-journalistischen Standards der etablierten Massenmedien zu entsprechen. Auf dieser Basis werden abschließend Grundzüge einer Online-Medien-Politik formuliert. (ICE2) [87-L] Wang, Georgette: Reconceptualizing the role of culture in media globalization: reality television in greater China, in: Journal für Entwicklungspolitik, Vol. 24/2008, No. 1, S. 82-98 INHALT: "Der behauptete Niedergang amerikanischer Medien am Weltmarkt, die Entstehung von sprachlich-kulturellen Märkten und die Entstehung neuer Zentren lassen die Diskussion soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.3 Massenmedien 67 über kulturelle Homogenisierung versus Heterogenisierung in einem neuen Licht erscheinen. Dieser Aufsatz untersucht die Rolle von Kultur in Bezug darauf, wie die Präferenzen der ZuseherInnen die Produktionsentscheidungen beeinflussen und damit das Genre von importierten Medien transformieren. Als Beispiel wird die Transformation von Realitiy-Shows in China herangezogen. Es wird argumentiert, dass die Notwendigkeit besteht, über den konzeptionellen 'Entwederoder'-Rahmen hinauszugehen und kulturelle, ökonomische und mediale Macht sowie die Macht der ZuseherInnen eher als bewegende Kräfte anstatt als dualistische Dichotomie mit einer linearen, vorgegebenen Beziehung zu sehen." (Autorenreferat) [88-L] Wasko, Janet: What is media imperialism?, in: Journal für Entwicklungspolitik, Vol. 24/2008, No. 1, S. 33-56 INHALT: "Die Debatte über Medienimperialismus entwickelte sich in den 1970er und 1980er Jahren im Umfeld der Kommunikationswissenschaften. Die darauf folgenden Jahrzehnte waren durch kritische Diskussionen geprägt, im Rahmen derer AkademikerInnen über die Brauchbarkeit des Konzeptes debattierten. In der Zwischenzeit breiteten sich Medien auf globaler Ebene aus und entwickelten sich in vielfältiger Weise weiter. Ist Medienimperialismus in einem zunehmend globalisierten und diversifizierten Mediensystem noch ein gangbares Konzept? Oder haben sich neue Formen von Kulturimperialismus herausgebildet? Dieser Aufsatz diskutiert, wie diese Konzepte in der Vergangenheit definiert wurden, auf welche Weise sie kritisiert und neu definiert wurden und worin ihre aktuelle Relevanz liegen kann." (Autorenreferat) [89-L] Weinacht, Stefan; Scherer, Helmut (Hrsg.): Wissenschaftliche Perspektiven auf Musik und Medien, (Musik und Medien), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2008, 226 S., ISBN: 978-3-531-15274-5 (Standort: UB Bonn(5)-2008/6997) INHALT: "Für das boomende Forschungsfeld 'Musik & Medien' beansprucht dieser Band einen Überblickscharakter. Er ist in die drei Bereiche Musikwirtschaft, Musik als Medieninhalt und Rezeption von Musik gegliedert. Für jeden dieser Bereiche gibt einer der enthaltenden Beiträge einen Überblick über mögliche Forschungsfragen und den Stand der bisherigen Forschung (Bsp.: Musik als Medieninhalt in den verschiedenen Gattungen). Der zweite Beitrag greift beispielhaft einen Vertiefungsbereich heraus (Bsp.: Musikjournalismus). Und der dritte Beitrag stellt eine aktuell bearbeitete Fallstudie dar (Bsp.: Eurovision Song Contest). So sollen vorhandenes Wissen zusammengetragen und Desiderata benannt werden." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Stefan Weinacht, Helmut Scherer: "Musik und Medien" auf dem Weg aus dem Niemandsland der Disziplinen (7-18); Mike Friedrichsen: Musik im Spannungsfeld von Wirtschaftsgut und kulturellem Angebot (19-38); Stephan Kaiser, Max Ringlstetter: Die Krise der Musikindustrie: Diskussion bisheriger und potenzieller Handlungsoptionen (39-56); Michael Becker: Am Anfang war mal das Wort... Aktuelle Trends in der Produktpolitik der Kultur-Radios (57-64); Ines Vogel, Uli Gleich: Music's in the air - and everywhere... Musik als Teil des Medienangebots (65-84); Gunter Reus: Musikjournalismus - Ergebnisse aus der wissenschaftlichen Forschung (85-102); Irving Wolther: Mehr als Musik: Die sieben Dimensionen des Eurovision Song Contests (103-118); Holger Schramm: Rezeption und Wirkung von Musik in den Medien (135-154); Dagmar Hoffmann: "Lost in Music" oder "Musik für eine andere Wirklichkeit"? Zur Sozialisation Jugendlicher mit Musik und Medien (155-176); Dag- 68 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.3 Massenmedien mar Unz, Frank Schwab, Jelka Mönch: Filmmusik und Emotionen (177-192); Christoph Hempel: Visualisierung von Musik (193-206); Holger Schramm, Stefan Weinacht: Musik und Medien - eine Auswahlbiografie (207-226). 1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie [90-L] Coenen, Christopher; Riehm, Ulrich: Entwicklung durch Vernetzung: Informations- und Kommunikationstechnologien in Afrika, (Studien des Büros für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag, 26), Berlin: Ed. Sigma 2008, 272 S., ISBN: 978-3-8360-8126-9 INHALT: "Entwicklungsländer und moderne Information und Kommunikationstechnologien (IKT): Wie geht das zusammen? Dieses oft diskutierte, aber selten detailliert untersuchte Thema wird in diesem Buch vor allem anhand Afrikas südlich der Sahara behandelt, einer Weltregion mit erheblichen Entwicklungshemmnissen. Im Fokus steht dabei die besonders voraussetzungsreiche Internetnutzung. Tatsächlich sind die Hürden für einen entwicklungsförderlichen Einsatz moderner IKT und speziell des Internets dort weiterhin sehr hoch. Die Ergebnisse der materialreichen Studie für die auch Forschungen vor Ort durchgeführt wurden, verweisen indes nicht bloß auf Potenziale der IKT für Entwicklung, sondern sie zeigen auch, dass sich die Internetnutzung in Subsahara-Afrika bereits vielfältig darstellt und derzeit dynamisch entwickelt. Nicht nur mit Blick auf schwerpunktmäßig untersuchten Felder (Demokratisierung, Wirtschaft, Bildung und Forschung) bestehen erhebliche Chancen und Bedarfe für einen Ausbau der Informationsgesellschaft in dieser Weltregion. Vorschläge, wie darauf politisch reagiert und Entwicklung durch Vernetzung gefördert werden kann, bilden einen weiteren Schwerpunkt des Bandes." (Autorenreferat) [91-L] Dannecker, Martin: Sexualität und Internet, in: Zeitschrift für Sexualforschung, Jg. 20/2007, H. 4, S. 331-339 (Standort: USB Köln(38)-Zs.A 2403; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.thieme-connect.de/ejournals/toc/sexualforschung/29529) INHALT: Im Rahmen von Überlegungen zum Zusammenhang zwischen Sexualität und Internet wird Cybersex zunächst als eine neue Sexualform ausgewiesen, in der das Internet nicht nur eine Kontaktbörse für Face-to-face-Begegnungen darstellt, sondern auch einen Raum für eine in sich abgeschlossene, im Orgasmus mündende Sexualität. Das Aufkommen des Cybersex wird als eine Zerstreuung der Sexualität in Sexualitäten bezeichnet, mit der eine Aufwertung der sexuellen Partialtriebe einhergeht. Die beim Cybersex ablaufenden Prozesse werden mit besonderem Blick auf die Bezüge zwischen virtueller und realer Sexualität erörtert. Auswirkungen der virtuellen Sexualität auf das reale Sexualverhalten werden thematisiert. soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie 69 [92-L] Drüeke, Ricarda; Weber, Karsten: Politische Kommunikation im Web 2.0: konzeptionelle Überlegungen zu einem (nicht völlig) neuen Phänomen, in: Zeitschrift für Kommunikationsökologie und Medienethik, Jg. 10/2008, Nr. 1, S. 48-51 INHALT: Das Internet und vor allem das so genannte Web 2.0 begründen eine neue Medienform, die durch die veränderten Rollen von Rezipientinnen und Rezipienten sowie der Medien selbst nicht ohne weiteres mit den klassischen Massenmedien des Print- und Rundfunkbereichs verglichen werden können. Der Beitrag untersucht, welche Auswirkungen von der starken inhaltlichen Beteiligung individueller Nutzerinnen und Nutzer am Web 2.0 auf Kommunikation im Allgemeinen und politische Kommunikation im Speziellen zu erwarten sind. Dabei wird zunächst der Frage nachgegangen, "ob das Web 2.0 nicht doch bloß ein Hype ist oder tatsächlich eine Neuerung der Internetkommunikation darstellt." Die Autoren konstatieren, dass das Web 2.0 tatsächlich soziale Veränderungen ausgelöst hat. Die Darstellungsseite der politischen Kommunikation kann im Web 2.0 nicht mehr ohne Weiteres kontrolliert werden. Hinzu kommt, dass die klassischen Massenmedien ihrer Gatekeeper-Funktion und der Kontrolle über die Themensetzung (Agenda) zumindest teilweise verlustig gehen. "Natürlich ist es keineswegs ausgemacht, dass Web 2.0-Angebote an die Stelle der Massenmedien treten und diese vollständig verdrängen werden, doch die Fähigkeit, politische Debatten mithilfe der traditionellen Massenmedien zu beginnen, zu kanalisieren, aber auch zu beenden, wird wohl geschwächt werden." Abschließend werden die positiven (mehr Partizipation) und negativen ('anything goes') kommunikationsethischen Implikationen dieser Entwicklung diskutiert. (UN) [93-L] Fisch, Martin; Gscheidle, Christoph: Technische Ausstattung der Onliner in Deutschland: Ergebnisse der ARD/ZDFOnlinestudie 2008, in: Media Perspektiven, 2008, Nr. 7, S. 345-349 (Standort: UB Bonn(5)Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.media-perspektiven.de/uploads/tx_mppublications/Fisch_I.pdf) INHALT: Bei der technischen Ausstattung der Onliner in Deutschland haben sich vor allem in drei Bereichen starke Veränderungen vollzogen. So sind bei den Internetzugängen im Jahr 2008 Breitbandverbindungen nahezu Standard. Stark gewachsen sind auch die Übertragungsgeschwindigkeiten. Waren bis 2006 Anschlüsse mit Datenraten von 1 Mbit marktbeherrschend, wurden diese 2007 von der 2-Mbit-Variante abgelöst. Im Bereich der Abrechnungsmodelle setzten sich die Flatrates durch. 86 Prozent aller Onliner haben 2008 ihre Kosten auf diese Weise fixiert. Andere Zahlungsvarianten spielen nur noch eine Nebenrolle. Bei den verwendeten Computern kann die Mehrzahl der Onliner auf multimediafähige PCs zurückgreifen. In einigen weiteren Bereichen zeigen sich unterschiedliche Tendenzen: Die Verbreitung von Triple Play (Fernsehen, Internet und Telefonie aus der Hand eines Anbieters) stagniert auf niedrigem Niveau. Auch die Gerätekonvergenz im Wohnzimmer (sog. Wohnzimmer-PC zum Abspielen oder Aufzeichnen von DVDs, Video- und Audiodateien) schreitet kaum voran. Dagegen ist Voice over IP, die Internettelefonie, auf dem Vormarsch, vor allem bei den Jüngeren. (RG2) 70 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie [94-L] Hamelink, Cees J.: New media, the internet and the North/ South conflict, in: Journal für Entwicklungspolitik, Vol. 24/2008, No. 1, S. 16-32 INHALT: "Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) sind ein permanentes Thema in Nord-Süd-Konflikten. Fragen des ungleichen Zugangs zu diesen Technologien wurden bereits in den ersten UN-Generalversammlungen diskutiert; sie waren in den 1970er Jahren Gegenstand von UNESCO-Verhandlungen über eine Neue Internationale Informationsordnung und standen auf der Agenda der UN-Weltinformationsgipfel von 2003 und 2005. Zwei Elemente charakterisieren diese Debatten und Verhandlungen. Zum einen werden die Kosten und Nutzen von Informationstechnologien von marginalisierten AkteurInnen sehr stark als Frage von Kolonialisierung versus Dekolonialisierung thematisiert. Zum anderen propagieren dominante AkteurInnen die Frage der globalen Verbreitung von digitalen Medien, insbesondere des Internet, vor allem im Rahmen eines Diskurses von sozialem Fortschritt - ein Diskurs, welcher sich vielfach als Instrument hegemonialer Kontrolle entpuppt. Vor diesem Hintergrund kann das Internetzeitalter, trotz aller Verlautbarungen über eine post-koloniale Ära, als Teil eines fortgesetzten Kolonialisierungsprozesses interpretiert werden. Eine Dekolonialisierung ist angesichts eines globalen digitalen Kapitalismus nur dann möglich, wenn sich die Kolonialisierten der digitalen Kontrolle ihrer KolonisatorInnen durch Prozesse der 'digitalen Dissoziation' entziehen." (Autorenreferat) [95-L] Hartig-Perschke, Rasco: Weblogs - ein neuer Typus der Internet-Kommunikation, (Research Report / Technische Universität Hamburg-Harburg, Institut für Technik und Gesellschaft, 11), Hamburg 2007, 95 S. (Graue Literatur; www.tu-harburg.de/tbg/Deutsch/RR11.pdf) INHALT: "Computervermittelte Kommunikation ist zu einem festen Bestandteil unseres Alltags geworden - ob beruflich oder privat, ob E-Mail, Webpage oder Chat. Die Anwendungszwecke von Online-Diensten reichen von der Informationsbeschaffung über den Einkauf bis hin zu neuen Formen des Datings. Während die Anwendungsfelder gut eingeführter Services zunehmend ausgedehnt werden, kommt es im Netz parallel immer wieder zur Einführung genuin neuer oder abgeleiteter Formen der 'computer-mediated communication' (CMC). Zu diesen 'neueren' Formen zählen auch die so genannten Weblogs: Websites, die Informationen in Form von Nachrichten, Kommentaren und vor allem in der Form von Links für interessierte UserInnen bereithalten, und die in weitreichende Verweisungsstrukturen eingebunden sind. Weblogs können dabei unterschiedlichen Zwecken dienen. Im Mittelpunkt des vorliegenden Textes steht die kommunikationstheoretisch fundierte Auseinandersetzung mit dem Nachrichtenaufkommen in Blogs. Wie lassen sich Kommunikationsnetzwerke theoretisch beschreiben, die ihren Ursprung in den einzelnen Einträgen und Kommentaren miteinander verlinkter Weblogs haben? Und: Welche Bedeutung besitzen sie für den Aufbau sozialer Strukturen im Netz?" (Autorenreferat) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie 71 [96-L] Hofkirchner, Wolfgang: Das Internet: Medium einer bewussten gesellschaftlichen Entwicklung, in: Peter Fleissner, Vicente Romano (Hrsg.): Digitale Medien - neue Möglichkeiten für Demokratie und Partizipation?, Berlin: Trafo Verl. Weist, 2007, S. 141-152, ISBN: 978-3-89626-553-1 INHALT: "The paper presents a dialectical view of the Internet. In an echelon structure the first layer considers Internet as a technology. All the concepts of technology assessment, technophobia and technoeuphoria, technopessimism and -optimism can be applied. On the second levet technology is seen as a subsystem of society. A third layer applies evolutionary concepts to the Internet under the dialectical term "Aufhebung" (in German it has three different meanings: removing, storing, and lifting up to a higher level). In a more general context the Internet is seen as a contribution to human intelligence, improving the Problem solving capabilities of humankind." (author's abstract) [97-F] Jers, Cornelia, Dipl.rer.com; Taddicken, Monika, Dipl.-Soz.Wiss.; Uzler, Christine, Dipl.Soz. (Bearbeitung); Schenk, Michael, Prof.Dr.Dr. (Leitung): Die Diffusion der Medieninnovation Web 2.0: Determinanten und Auswirkungen aus der Perspektive des Nutzers INHALT: Der Begriff Web 2.0 bezeichnet übergreifend die in den letzten Jahren entstandenen vielfältigen Möglichkeiten der Partizipation und Kollaboration im Internet. Die zunehmende Verbreitung dieser Medieninnovation zeugt von ihrer gesellschaftlichen Relevanz heute und in der Zukunft. Dennoch partizipieren derzeit (noch) nicht alle Teile der Bevölkerung am Phänomen Web 2.0. Bislang ist aber weitgehend ungeklärt, welche Internetnutzer aus welchen Motiven und mit welchem Nutzen am Web 2.0 teilnehmen. Deshalb kann bisher kaum abgeschätzt werden, welche Folgen sich aus der zunehmenden Verbreitung von Web 2.0-Anwendungen ergeben werden. Dabei ist nicht nur die individuelle Ebene relevant, sondern es sind gleichfalls die Auswirkungen für Gruppen- und Gesellschaftsprozesse bedeutsam. So kann eine weitere digitale Spaltung der Gesellschaft, eine 'digital divide 2.0', befürchtet werden. METHODE: Um diese Fragestellungen auf der Mikro-, Meso- und Makroebene beantworten zu können, beinhaltet das beantragte Projekt ein mehrstufiges Forschungsdesign, das quantitative und qualitative Methoden integriert. Zielsetzung ist eine Antwort auf die Frage, welche Konsequenzen sich aus der steigenden Nutzung von Web 2.0-Anwendungen für Individuen, Gruppen und die Gesellschaft ergeben. ART: BEGINN: 2008-06 ENDE: 2010-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Hohenheim, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für Sozialwissenschaften Forschungsstelle für Medienwirtschaft und Kommunikationsforschung (70593 Stuttgart) KONTAKT: Leiter (Tel. 0711-459-22653, Fax: 0711-459-27324) 72 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie [98-L] Mayer, Florian; Schoeneborn, Dennis: Der Einsatz von WikiWebs in Organisationen: Überlegungen aus systemtheoretischer Perspektive, in: Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.): Die Natur der Gesellschaft : Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2008, S. 1899-1910, ISBN: 978-3-593-38440-5 INHALT: "WikiWebs sind technische Plattformen, die kollaborative Kommunikation ermöglichen und erleichtern. Die Besonderheit dieser neuen 'Social Software'-Applikation, die zusammen mit anderen Anwendungen unter dem Sammelbegriff des 'Web 2.0' firmiert, liegt einerseits in der Möglichkeit zum Abruf, Neueinstellen, zur Verknüpfung und Veränderung von Beiträgen, selbst wenn diese zuvor von anderen erstellt worden waren. Darüber hinaus halten die Wiki-Anwendungen eine Historie der Veränderungen eines jeden Beitrags vor, was die Beobachtung von Entscheidungen möglich macht. Prominentestes Beispiel ist die gemeinschaftlich erstellte Web-Enzyklopädie Wikipedia. Zunehmend finden Wiki-Technologien aber auch in Unternehmen Verwendung, um den Erfahrungsaustausch zwischen Mitarbeitern zu befördern. Die Theorie sozialer Systeme nach Luhmann (1984; 2000; Seidl & Becker, 2006) versteht Organisationen als Systeme, die durch die Kommunikation von Entscheidungen konstituiert werden. Bezieht man dies auf Wiki-Technologien, so ist in theoretischer Hinsicht zu vermuten, dass Wiki-basierte Kommunikationsplattformen das Konstitutionsverhältnis zwischen Organisation und Entscheidungskommunikation in dreierlei Hinsicht prägen: 1. Wiki-basierte Formen der Kommunikation schaffen eine (empirische) Beobachtbarkeit der Emergenz von Organisation. Editierungshistorie und Diskussionsseiten schaffen ein MetaNarrativ. In diesem verdichten sich Kommunikationen zu Entscheidungen, dem Konstituens der Organisation (Robichaud, Giroux & Taylor, 2004). 2. Dadurch ermöglichen Wikis auch neue Formen der Beobachtbarkeit der Kontingenz dieser Entscheidungen. Während die Hauptfunktion organisationalen Gedächtnisses die Diskriminierung zwischen Vergessen und Erinnern ist (vgl. Luhmann, 2000), schaffen WikiWebs eine vollständige Erinnerbarkeit der Entscheidungskommunikation bezüglich einzelner Beiträge. 3. Schließlich lässt sich die Notwendigkeit einer Rekalibrierung der kommunikativen Legitimation von Entscheidung ableiten. Während in konventionellem Organisationsgeschehen Entscheidungen zunächst getroffen und oftmals erst post hoc rationalisiert werden (vgl. Cyert & March, 1963), wird in Wiki-basierten Plattformen Entscheidungskommunikation ad hoc sichtbar: Dies wiederum verstärkt mutmaßlich den provokativen, Widerspruch erzeugenden Charakter kommunizierter Entscheidungen, was sich beispielartig in sogenannten 'Edit Wars' bestätigt." (Autorenreferat) [99-L] Meier, Stefan: (Bild-)Diskurs im Netz: Konzept und Methode für eine semiotische Diskursanalyse im World Wide Web, Köln: Halem 2008, 473 S., ISBN: 978-3-938258-83-5 (Standort: UB Bonn(5)20085142) INHALT: Der Verfasser entwickelt in seiner methodologisch angelegten Untersuchung Ansätze eines Analyseinstrumentariums, um das komplexe Zeichenhandeln und die Dynamik der Datenentwicklung im Netz für ein strukturiertes Analysekorpus operationalisierbar und einer diskursanalytisch ausgerichteten qualitativen Internetforschung zugänglich zu machen. Unter semiotischer Perspektive wird Kommunikation im Netzdiskurs als ein multimodales Zeichenhandeln deutlich, das sprachliche, audio-visuelle und hypertextuelle Mittel in bedeutungsgenerierender Korrespondenz zum Einsatz bringt. Online-Diskurse bilden eine Verschränkung soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie 73 von Makro- und Mikroebene, die sich in den Einzelkommunikaten in multimodaler Intertextualität und diskursmotivierten Codes und Mustern manifestiert. Diskursanalyse im Netz erfordert onlinemedien-adäquate Erhebungsverfahren und semiotische Methoden zur Untersuchung multimodalen Zeichenhandelns auf interpersonaler und überindividueller Ebene - eine semiotische Diskursanalyse. Das Netz weist eine medienspezifische Relevanzsetzung diskursiver Wissensbestände auf, die im intertextuellen und intermedialen Verbund entsteht. Als Fallbeispiel dient dem Verfasser der gesellschaftliche Online-Diskurs um die Wehrmachtsausstellung. (ICE2) [100-L] Mrazek, Thomas: Die geadelten Nutzer, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2008, H. 1, S. 17-21 INHALT: Für diesen Beitrag hat der Autor mit fünf Journalisten gesprochen, die für ihre Redaktionen die Benutzer-Plattformen betreuen und moderieren. I. Kruck beschreibt die Arbeit von drei fest angestellten, drei freien und drei ehrenamtlichen Mitarbeitern bei Focus Online, die täglich an die 1000 Beiträge sichten, beantworten und die meisten davon innerhalb von 2 Stunden freistellen. P. Schick von Welt Online beschreibt die Organisation der Benutzerbeteiligung bei seiner Zeitung, K. Borchert von Der Westen erläutert, wie die Leser-Community bei ihrem Portal gepflegt wird und geht auf die Problematik der rechtsextremen Beiträge zurück. Bei n-tv.de werden neben den klassischen Foren und Chats für die Nutzer auch drei neue interaktive Talkformate bei denen sich die Zuschauer über Internet beteiligen können, erläuterte kurz der Community-Manager T. Leidel. M. Kloth von Spiegel Online gab abschießend Auskunft zu der User-Generated-Content-Plattform 'Einestages'. (PT) [101-L] Ockenfeld, Marlies (Hrsg.): Leitbild Informationskompetenz: Positionen, Praxis, Perspektiven im europäischen Wissensmarkt ; 27. Online-Tagung der DGI, 57. Jahrestagung der DGI ; Frankfurt am Main, 23.-25. Mai 2005 ; Proceedings, Frankfurt am Main 2005, 279 S., ISBN: 3-925474-54-4 (Graue Literatur) INHALT: Inhaltsverzeichnis: Session 1: Informationskompetenz & Wirtschaft - Moderation: Claudia Jüch, Oliver Bendel: Die Geister, die ich rief ... elektronische Hilfe- und Unterstützungssysteme für die betriebliche Kommunikation (11-14); Marianne Ingold: Informationskompetenz: ein (neues) Leitbild für betriebliche Informationsstellen? (15-26); Session 2: Wissensorganisation I - Moderation: Prof.Dr. Ulrike Spree, Simon Holzer: Neue Suchverfahren für Web Retrieval und Bibliothekenbestände (27-28); Philipp Mayr, Maximilian Stempfhuber, Anne-Kathrin Walter: Auf dem Weg zum wissenschaftlichen Fachportal - Modellbildung und Integration heterogener Informationssammlungen (29-43); Dirk Lewandowski: Integration von Web-Verzeichnissen in algorithmische Suchmaschinen (45-61); Session 3: Informationskompetenz & Wissenschaft - Moderation: Thomas Hapke, Sandra Zilles: Das BMBF-Verbundprojekt BibTutor (61-72); Sandra Merten: Informationskompetenz vermitteln - das modulare Blended-Learning-Szenario der Bibliothek der Universität Konstanz (73-78); Session 4: Wissensorganisation II - Moderation: Christiane Wolff. Brigitte Jörg, Hans Uszkoreit: The ontology-based architecture of it world, a comprehensive web information system for a science and technology discipline (79-90); Robert Strötgen, Udo Riege: Evaluierung von An- 74 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie fragetransfers für sozialwissenschaftliche Internetdokumente (91-98); Session 5: New information products - Moderation: Karen Falke, Christian Dömich: Praktisches Textmining von Wirtschaftsinformation (99-102); Kerstin Dix, Christoph Klees, Nina Mönch: Online Platforms der AegisMedia Gruppe Deutschland - Websites, Intranets, Extranets (103-109); Manfred Hauer: Neue Wege in der maschinellen Indexierung, im semantischen Retrieval und in der interorganisationellen Arbeitsorganisation (111-116); Session 6: Intellectual property Moderation: Dr. Reiner Schwarz Kaske, Beatrix Wicenec: Aus der Praxis der Patentinformation (117); Reinhard Schramm: Patentanalysen mittels kommerzieller und nichtkommerzieller Datenbanken (119); Session 7: New information services I - Moderation: Prof.Dr. Stephan Büttner, Wolfgang Sander-Beuermann: Aktuelle Entwicklungen und Probleme internetbasierter Suchtechnologien (121-122); Dirk Tunger: Frühwarnsysteme - über eine strategische Auswertung von Informationen zu einem neuen Mehrwert (123-130); Thomas Mandl, Rene Schneider, Robert Strötgen: Ein "Fast-Forward"-Ansatz zur Erstellung eines Systems zum cross-lingualen Question Answering (131-141); Session 8: Digital Rights Management - Moderation: Bernd Meidel, Ulrich Korvvitz, Elke Roesner: Vascoda-Studie "Digital Rights Management Systeme" (143); Andreas Quest: Zugriffs- und Rechteverwaltung in Presseportalen und Pressearchiven bei Unternehmen und Behörden (145-147); Haike Meinhardt: Regulierung oder Ver-Riegelung von Wissen? Technische, rechtliche und politische Ansatze im Bereich des geistigen Eigentums und ihre Verschränkungen (149-162); Session 9: New information services II - Moderation: Prof.Dr. Christa Womser-Hacker, Claus-Peter Klas, Sascha Kriewel, Norbert Fuhr, Andre Schaefer: DAFFODIL - Nutzerorientiertes Zugangssystem für heterogene Digitale Bibliotheken (163-173); Fabio Tosques, Philipp Mayr: Web Services Einsatzmöglichkeiten für das Information Retrieval im WWW (175-188); Marc Andre Selig, Erich Weichselgartner, Christiane Baier: Modulare Architektur zur performanten Anbindung multipler Retrievalschnittstellen für bibliographische Datenbanken (189-196); Session 10: Change Management - Moderation: Dr. Gabriele Kirch-Verfuß - Vortrag mit Podiumsdiskussion; Session 11: Informationsraum Europa - Moderation: Patrick Müller, Rainer Michaeli: Competitive Intelligence zwischen Anspruch und Wirklichkeit - die europäische Perspektive (199); Michael Düro: EUR-Lex: die Inhaltserschließung für einen besseren Zugang zum EURecht (201); Gesa Büttner: Fakten und Trends zur Kulturpolitik - das Informationssystem "Compendium" (203-211); Session 12: Trends in der Qualifizierung I - Moderation: Heike D. Gruhl, Christina Thomas: Das neue Aus- und Fortbildungsangebot des IID (213); Gustav A. Mohrlüder: Weniger ist mehr: die Vermittlung von mediendokumentarischen Kernkompetenzen im neuen VFM-Fortbildungsprogramm (215); Heike Ditlevsen, Bettina Fischer: Das neue Fortbildungsportal für Bibliothek und Information www.wissenbringtweiter.de (217-219); Session 13: 20. newcomer-forum (Genios Award) - Moderation: Prof.Dr. Ralph Schmidt, Carl Rauch: Langfristige Datenspeicherung - eine Metrik zum Vergleich verschiedener Speicherstrategien (221-229); Julia Drews: Das Intranet als betriebsinternes Informationstool eine Untersuchung zu Nutzung, Akzeptanz und Optimierung des InfoPort der HSH Nordbank (231-242); Jochen Braun, Jens Fauldrath, Arne Kunisch: Evaluation des T-Online OnComputer und OnComputer Insider anhand eines heuristischen Benchmarkings mit vergleichbaren Webangeboten (243-258); Session 14: Trends in der Qualifizierung II - Moderation: Prof.Dr. Ursula Georgy, Barbara Müller-Heiden: Fachwirt/ Fachwirtin für Medien- und Informationsdienste (259-260); Marc Rittberger: Informationskompetenzen. Der Euroguide im Kontext der Berufszertifizierungen (261-267); Gabriele Freudenberg: Die FAMI-Ausbildung in der Praxis (269-274). soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie 75 [102-L] Schauer, Thomas (Hrsg.): Leben im Cyberspace: die Bildung von Sozialkapital in virtuellen Welten ; Dokumentation eines Symposiums in Kooperation mit der deutschen EU-Ratspräsidentschaft am 26. Juni 2007 im Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit in Wien, Bonn: Protext-Verl. 2007, 42 S., ISBN: 978-3-929118-66-7 (Standort: UB Bonn(5)-P2008/618) INHALT: Inhaltsverzeichnis: Peter Fleissner: Soziales Leben in virtuellen Welten? (6-13); Jutta Croll: Salto Mortale im Netz: Welche Werte gelten in der digitalen Welt? (14-23); Thomas Schauer: Wechselwirkungen zwischen Virtualität und Realität (24-28); Anton Fricko: Digitale Communities - soziale, wirtschaftliche und kulturelle Auswirkungen in einer zunehmend virtuellen Gesellschaft (29-36); Martin Bredl: Sozialkapital in virtuellen Welten (37-38); Ernst Gehmacher: Sozialkapital im Internet - Empirische Resultate (39-41). [103-L] Scolik, Reinhard; Wippersberg, Julia (Hrsg.): Was ist neu am neuen Fernsehen?: Technik, Nutzung, Inhalt - digital, mobil, interaktiv, Berlin: Lit Verl. 2007, III, 206 S., ISBN: 978-3-8258-0836-5 (Standort: UB Bonn(5)-2008/3905) INHALT: "Die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Fragen der 'Neuen Medien' - die im Gegensatz zu anderen Forschungsbereichen bei Vertretern der Praxis immer auf hohe Resonanz stößt - gibt ein deutliches Zeugnis über Wert und Unwert der Einschätzung von Medienentwicklung, Marktchancen und Rezipientenverhalten. Trotzdem - oder vielleicht gerade deswegen - ist es besonders spannend, sich angesichts der 'digitalen Revolution' auf dem Sektor der audiovisuellen Medien mit Zukunftsfragen auseinanderzusetzen und erste, wenn vielleicht auch vage, Antworten zu suchen. Der vorliegende Tagungsband dokumentiert diesen Versuch, der vom Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft gemeinsam mit gewichtigen Vertretern der Kommunikationsbranche bei der TVienna 2007, dem ersten Wiener Symposion zu Fernsehen & Medienwandel, unternommen wurde. Unter der Generalfrage 'Was ist neu am neuen Fernsehen?' wurden am 22. Mai 2007 unterschiedliche Dimensionen der rezenten Entwicklung auf dem Fernsehsektor in Österreich diskutiert: im Vordergrund standen dabei die in Europa stattfindende Digitalisierung des Fernsehens als Ausgangspunkt für interaktives und mobiles Fernsehen." (Textsauszug). Inhaltsverzeichnis: Reinhard Scolik: Neue Distributionswege von Fernsehen (7-12); Alfred Grinschgl: Die Digitalisierung des Rundfunks in Österreich (13-20); Karl Pachner: IP-TV als TV-Verbreitungsebene (21-32); Helmut Leopold: Die Zeit ist reif für die Medienplattform der nächsten Generation: IPTV Telekombetreiber am Zug (33-44); Reinhard Scolik, Julia Wippersberg: Einige Bemerkungen zum Interaktiven Fernsehen (45-54); Nina Forman, Julia Wippersberg: Formen von Interaktivität im Fernsehen (55-72); Karl Watzl: Telefonfernsehen (73-84); Daniel Leitner: !TV4Cable - Feldversuch zu interaktivem Fernsehen (85-90); Max Palla: Interaktives TV - und was sagt die Werbung? (91-100); Reinhard Scolik: Mobiles Fernsehen (101-108); Michael Wagenhofer: Mobiles Fernsehen - Einblicke und Ausblicke (109-114); Alexander Koppel, Hannes Harborth: Mobiles Fernsehen und Mobilfunkbetreiber - ein Zwischenbericht (115-118); Thomas Prantner: Neues Fernsehen für Österreich - mobil, interaktiv, multimedial, online (119-128); Walter Zinggl: Symbiose von großen und kleinen Zahlen (129-130); Orhan Kipcak: Anmerkungen zum Handy TV (131-138); Julia Wippersberg: Mobiles Fernsehen - Sehbares Fernsehen? - Fernsehinhalte unter erschwerten Bedingungen (139-148); Reinhard Scolik, Julia Wippersberg: Zur Nutzung von interaktivem und mobilem Fernsehen (149-156); Roland Burkart: Neues Fernsehen, neues Medium? - Über den Begriff "Neue Medien" und 76 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie seine Sinnhaftigkeit zu der Forderung nach einem neuen Publikum (157-168); Podiumsdiskussion: Neue Chancen - neues Publikum? Über Chancen und Grenzen der schönen neuen Fernsehwelt (169-192). [104-F] Stapf, Kurt-H., Prof.Dr.rer.nat. (Bearbeitung): Sicherheit in der Kommunikationstechnik INHALT: keine Angaben ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Gottlieb Daimler- und Karl Benz-Stiftung INSTITUTION: Universität Tübingen, Fak. für Informations- und Kognitionswissenschaften, Psychologisches Institut Abt. Allgemeine Psychologie und Psychologische Methoden - Kognitionspsychologie (Friedrichstr. 21, 72072 Tübingen) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 07071-29-74375, Fax: 07071-29-3363, e-mail: stapf@uni-tuebingen.de) [105-L] Stegbauer, Christian: Raumzeitliche Struktur im Internet, in: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, 2008, H. 39, S. 3-9 (www.bpb.de/files/OUOX87.pdf) INHALT: "Ein Leben im Internet, welches unabhängig von Raum und Zeit wäre, ist weder empirisch auffind- noch vorstellbar. Wir bleiben also, trotz stark gewachsener Möglichkeiten des Datenzugriffs und der weltweiten Arbeitsteilung, an Orte gebunden. Diese Orte, ebenso wie das Internet selbst, müssen heute freilich als stärker differenziert und fragmentiert angesehen werden, als dies noch vor einigen Jahrzehnten der Fall war. Unsere raumzeitliche Verortung bleibt eine wesentliche Konstante, die uns, auch ohne dass wir es unbedingt wollen, Orientierung bietet und aus der unser Handlungsrahmen und unsere Beziehungen auch weiterhin im Wesentlichen erwachsen werden." (Autorenreferat) [106-L] Willems, Herbert (Hrsg.): Weltweite Welten: Internet-Figurationen aus wissenssoziologischer Perspektive, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2008, 387 S., ISBN: 978-3-531-15314-8 INHALT: "Auf allen Ebenen (kulturell, ökonomisch, politisch u.s.w.) verbindet sich mit der Entwicklung des Internets ein bedeutsamer Wandel von Handlungs- und Erfahrungsbedingungen. Im Zuge der 'Online-Vergesellschaftung' (Jäckel/Mai) ändern sich Voraussetzungen, Potentiale, Zwänge und Probleme der Wirklichkeitskonstruktion grundlegend und systematisch. Der Band versammelt Untersuchungen, die diesem Wandel mit wissenssoziologischen Mitteln nachgehen. Privilegiert wird eine Perspektive, die alle relevanten sozialen Ordnungsebenen einschließt (Interaktion, Feld/Subsystem, Gesellschaft), ein Netzwerkkonzept beinhaltet, den Akteur fokussiert und historisch-differenzierungstheoretisch ausgerichtet ist." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Ernst von Kardorff: Virtuelle Netzwerke - neue Formen der Kommunikation und Vergesellschaftung? (23-56); Tilmann Sutter: "Interaktivität" neuer Medien - Illusion und Wirklichkeit aus der Sicht einer soziologischen Kommunikationsanalyse (57-74); Julian Gebhardt: Die Telematisierung kommunikativen Handelns. Umrisse einer soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie 77 Konstitutionsanalyse interpersonaler Telekommunikation im Alltag (75-102); Christina Schachtner: Virtualität, Identität, Gemeinschaft. Reisende im Netz (103-118); Hans Geser: Vom Brockhaus zum WorldwideWiki (119-142); Christian Stegbauer: Verteilte Wissensproduktion aus netzwerkanalytischer Perspektive (143-166); Tina Guenther, Jan Schmidt: Wissenstypen im "Web 2.0" - eine wissenssoziologische Deutung von Prodnutzung im Internet (167-188); Herbert Willems, Sebastian Pranz: Formationen und Transformationen der Selbstthematisierung. Von der unmittelbaren Interaktion zum Internet (189-222); Michaela Goll: Professionalisierungs- und Inszenierungsstrategien in der beruflichen Netzkommunikation (223-246); Ernst von Kardorff: Zur Veränderung der Experten-Laien-Beziehung im Gesundheitswesen und in der Rehabilitation (247-268); Antonia L. Krummheuer: Zwischen den Welten. Verstehenssicherung und Problembehandlung in künstlichen Interaktionen von menschlichen Akteuren und personifizierten virtuellen Agenten (269-294); Udo Thiedeke: Spiel-Räume. Zur Soziologie entgrenzter Exklusionsbereiche (295-318); Sebastian Pranz: Die Präsentation des Raumes im Videospiel (319-340); Niels Werber: Sehnsüchtige Semantik. Neue Medien, neue Literatur im Word Wide Web (341-362); Josef Wehne: "Taxonomische Kollektive" - Zur Vermessung des Internets (363-382). [107-L] Winter, Rainer: Perspektiven eines alternativen Internet, in: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, 2008, H. 39, S. 23-28 (www.bpb.de/files/OUOX87.pdf) INHALT: Nach einer theoretischen Betrachtung des Verhältnisses von Alltagsleben, Kultur und Medien werden alternative Dimensionen des Internet dargestellt. Zunächst geht es um die Internetnutzung durch die neuen sozialen Bewegungen, die sich für eine demokratische Globalisierung einsetzen. Anschließend wird auf die Schaffung neuer Räume durch den Einsatz taktischer Medien und die Möglichkeiten des elektronischen Widerstands eingegangen. Eine Analyse der Bedeutung des Internet für (jugendliche) Fangemeinschaften schließt sich an. Hierbei wird vor allem die Rolle der "Ezines" (Internetportale im Magazinstil) behandelt. In der Schlussbetrachtung wird die Frage nach der Bedeutung einer transnationalen Öffentlichkeit aufgeworfen. (GB) [108-L] Woesler, Martin: Das Internet in China als Exponent der Globalisierung und Förderer einer kritischen Öffentlichkeit, (Scripta Sinica, Bd. 11), Bochum: Europ. Univ.-Verl. 2005, 58, XXXVI S., ISBN: 3-89966-176-1 (Standort: SLUB Dresden(88)-AP/19620/W843/(2)) INHALT: Das Internet zeichnet sich durch Interaktivität, Individualisierung und Erleichterung der Kommunikation aus. Es dient der politischen Information, Organisation und Partizipation. Internetkommunikation ist ein Menschenrecht. Erst durch die Anonymität des Internets ist in China eine kritische Öffentlichkeit entstanden, die zuvor durch soziale Kontrolle unterdrückt war. Seinem Wesen nach fördert das Internet Menschenrecht und kritische Öffentlichkeit. Versuche zur Kontrolle des Internet durch Sperrung von URLs in China haben sich als leicht umgehbar erwiesen. (ICE2) 78 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.5 Medieninhalte 1.5 Medieninhalte [109-L] Beck, Klaus; Amann, Rolf: "Investoren handeln auf eigenes Risiko. Aktienkurse können steigen oder fallen.": zur Qualität der Finanzberatung in der Wirtschaftsberichterstattung privater Spartenkanäle, in: Zeitschrift für Kommunikationsökologie und Medienethik, Jg. 10/2008, Nr. 1, S. 57-72 INHALT: "Vorgestellt werden die Ergebnisse einer systematischen Inhaltsanalyse der Wirtschaftsberichterstattung in den Spartenprogrammen n-tv, N24 und Bloomberg TV. Im Mittelpunkt stehen die mediale Anlage- und Finanzberatung sowie die Frage, ob und ggf. wie Werbetreibende und Sponsoren Einfluss auf das redaktionelle Programm und die Ratgebung des Fernsehens nehmen. Untersucht wird, welche Rolle Journalisten und Analysten als externe Experten hierbei spielen. Auf der Basis einer sekundärwissenschaftlichen Auswertung der medien- und finanzrechtlichen sowie der medienethischen Normenkataloge und des kommunikationswissenschaftlichen Kenntnisstandes wurden Analyse- und Qualitätskriterien entwickelt, die in einer mehrstufigen, quantifizierenden und qualitativen Inhaltsanalyse angewendet werden. Die Ergebnisse weisen zwar nicht auf justitiable Rechtsverstöße hin, wohl aber werden schwerwiegende publizistische Qualitätsmängel erkennbar: So spielen Finanz-Analysten vielfach die Rolle scheinbar neutraler Experten, obgleich sie eigene oder die wirtschaftlichen Interessen Dritter vertreten. Auf solche potenziellen Interessenkonflikte wird in den Programmen jedoch nur ausnahmsweise hingewiesen; unkritische Berichterstattung und anbieterfreundliche Ratschläge dominieren." (Autorenreferat) [110-L] Bergmann, Wolfgang: Theater im Fernsehen, in: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, 2008, H. 42, S. 28-34 (www.bpb.de/files/IEKWKZ.pdf) INHALT: Das Theater und das Fernsehen sind zwei Medien, die sich elementar voneinander unterscheiden: Das Theater setzt das Live-Erlebnis, die physische Anwesenheit des Publikums im Zuschauerraum und der Schauspieler auf der Bühne voraus, während das Fernsehen der berühmten "vierten Wand", der unsichtbaren Wand am Bühnenrand, eine fünfte hinzufügt eine aus Glas, die undurchdringlich ist für die Unmittelbarkeit des Theatererlebnisses. Der Autor zeigt in seinem Beitrag, dass die Beziehung zwischen Bewegtbildmedien und dem Theater mit der Erfindung des Films beginnt. Er zeichnet die Entwicklung und den Erfolg des Theaterfilms in der ehemaligen DDR und der Bundesrepublik Deutschland nach und beleuchtet die engen Beziehungen zwischen Theater, Film und Fernsehen. Das Bild vom "Sex ohne Anfassen" ist seiner Meinung nach falsch, wenn es um die Beschreibung der komplexen Zusammenhänge zwischen Bewegtbildmedien und theatralen Ausdrucksformen und deren wechselseitiger Durchdringung geht. Theater, Film und Fernsehen haben mehr miteinander zu tun, als manchem Genre-Separatisten lieb ist. (ICI2) [111-F] Bishara, Nina; Tafreshi, Agnes, Dr. (Bearbeitung); Nöth, Winfried, Prof.Dr. (Leitung): Darstellung des Fremden in den Medien: vergleichende interkulturelle Untersuchung Brasilien/ Deutschland soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.5 Medieninhalte 79 INHALT: Die Strategien der Darstellung des Fremden in den brasilianischen und deutschen Medien, Film und Werbung sollen aus semiotischer Sicht interkulturell erforscht werden. Vor dem Hintergrund der philosophischen Diskurse der Postmoderne über das Andere und das Fremde geht es um die Darstellungsformen des Fremden und die Einstellungen ihnen gegenüber. Nach Erhebungen relevanten Datenmaterials in Brasilien und Deutschland werden die Formen der medialen Repräsentation des Fremden in beiden Ländern mit kultursemiotischen Ansätzen im Detail verglichen und bewertet. GEOGRAPHISCHER RAUM: Brasilien, Bundesrepublik Deutschland METHODE: Das Projekt ist auf den Gebieten der Mediensemiotik und der interkulturellen Kulturforschung angesiedelt. Die anzuwendende Methodologie basiert insbesondere auf der Semiotik von Charles S. Peirce, deren phänomenologische, ästhetische und ethische Implikationen besonders themenrelevant sind. Dabei soll jedoch auch der Dialog mit der Philosophie des Anderen, wie sie sich in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts entwickelt hat, nicht aus den Augen verloren werden. DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Aktenanalyse, offen; Beobachtung, nicht teilnehmend; Sekundäranalyse von Individualdaten. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Nöth, Winfried: Towards a semiotics of the cultural other. in: American Journal of Semiotics, 17, 2001, 2, pp. 239-251.+++Nöth, Winfried: The spatial representation of cultural otherness. in: Sun, Hee; Gertz, Kim; Valsiner, Jan; Breaux, J.-P. (eds.): Semiotic rotations in cultural worlds. Advances in cultural psychology. Greenwich, CT: Age 2007.+++Nöth, Winfried; Santaella, Lucia: Otherness at the roots of cultural semiosis. in: Petrilli, S. (ed.): La filosofia del linguaggio come arte dell'ascolto / Philosopy of language as the Art of Listening - on Augusto Ponzio's scientific research. Bari: Ed. Da Sud 2007, pp. 117-129. ARBEITSPAPIERE: Forschungsantrag, 20 S. ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Kassel, Interdisziplinäre Arbeitsgruppe Kulturforschung (34109 Kassel) KONTAKT: Leiter (e-mail: noeth@uni-kassel.de) [112-F] Bock, Annekatrin, M.A. (Bearbeitung); Knieper, Thomas, Prof.Dr. (Betreuung): Produktion und Rezeption von TV-Kriminalserien (Arbeitstitel) INHALT: Ableitung von Rezeptionsmotiven (Wer schaut welche Art von TV-Kriminalserie aus welchem Grund); Entwicklung eines Analysemodels, mit dem Inhalte von TV-Serien erfasst, analysiert und interpretiert werden können (adaptionsfähiges Modell, das sich neuen Fragestellungen anpassen lässt und das die Komplexität des Produktions- und Rezeptionskontextes von TV-Serien abzubilden vermag); Ableitung von praxisorientierten Anleitungen für Produzenten von TV-Serien (Welche Trends zeichnen sich ab? Wie müssen aktuelle Serien geschaffen sein, um möglichst viele Zuschauer anzusprechen?). GEOGRAPHISCHER RAUM: USA, Bundesrepublik Deutschland VERÖFFENTLICHUNGEN: Bock, Annekatrin: CSI - Crime Scene Investigation - eine Kriminalserie im Diskurs. in: Hißnauer, Christian; Jahn-Sudmann, Andreas (Hrsg.): Medien - Zeit Zeichen: Beiträge des 19. Film- und Fernsehwissenschaftlichen Kolloquiums, Göttingen 2006. Marburg. Schüren 2006, S. 116-132. ISBN 978-3-89472-434-4.+++Bock, Annekatrin: 'If you figure it out...' - Erfolg von TV-Kriminalserien am Beispiel CSI Crime Scene Investigation. in: Becker, Andreas R. et al (Hrsg.): Medien - Diskurse - Deutungen: Dokumentation 80 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.5 Medieninhalte des 20. Film- und Fernsehwissenschaftlichen Kolloquiums, Paderborn 2007. Marburg: Schüren 2007, S. 111-117. ISBN 978-3-89472-620-1. ART: BEGINN: 2005-10 ENDE: 2009-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution; Wissenschaftler INSTITUTION: Technische Universität Braunschweig, Carl-Friedrich-Gauß-Fakultät, Institut für Sozialwissenschaften Lehrstuhl für Kommunikations- und Medienwissenschaften (Bienroder Weg 97, 38106 Braunschweig) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0531-391-8931, e-mail: annekatrin.bock@tu-braunschweig.de) [113-L] Bohrmann, Thomas: Religion und Moral im Unterhaltungsprogramm des Fernsehens, in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 12/2008, H. 2, S. 60-65 INHALT: "Das Fernsehen ist nach wie vor das Leitmedium gegenwärtiger Medienkultur. Es informiert, bildet und unterhält. Auch religiöse, kirchliche und moralische Themen werden mit seiner Hilfe verbreitet und einem größeren Publikum medial vor Augen geführt. Verstärkt kommen solche Inhalte im Unterhaltungsbereich des Fernsehens zur Sprache. Neben den Pfarrer- und Nonnenserien behandeln vor allem auch alltägliche Fernsehserien und Daily Soaps grundlegende moralische Fragen des Menschen. Indem das Fernsehen anhand verschiedener Unterhaltungsformate (besonders Serien und Soaps) Wertmaßstäbe und Moralvorstellungen thematisiert, präsentiert es - so die zugrunde liegende These des Beitrags - eine besondere Form der 'Alltagsethik' und trägt somit zum Wertediskurs innerhalb einer wertpluralen Gesellschaft bei." Seine Thesen stellt der Autor am Beispiel der seit 2002 in der ARD ausgestrahlten Serie "Um Himmels Willen" dar. Im zweiten Schritt werden kurz die vier populärsten deutschen Daily Soaps (Gute Zeiten, schlechte Zeiten; Unter uns; Verbotene Liebe; Mariendorf) untersucht. Auch durch diese Serien, die nicht in der kirchlichen Nähe angesiedelt sind, werden moralische und ethische Werde vermittelt. (PT2) [114-L] Bruell, Cornelia: Kollektive Identität in der radikalen Demokratietheorie: die Wahlen zum Europäischen Parlament in österreichischen Medien, in: Martin Nonhoff (Hrsg.): Diskurs - radikale Demokratie - Hegemonie : zum politischen Denken von Ernesto Laclau und Chantal Mouffe, Bielefeld: transcript Verl., 2007, S. 195-222, ISBN: 978-3-89942-494-2 (Standort: UB Siegen(467)-31OYV3655) INHALT: Die Autorin nähert sich dem Denken von Ernesto Laclau und Chantal Mouffe mit den Mitteln einer empirischen Analyse. Die Hegemonietheorie wird mit einer Kombination von qualitativer und quantitativer Inhaltsanalyse verknüpft. Auf methodischer Ebene wird herausgearbeitet, dass zwar Äquivalenzbeziehungen im Diskurs bestehen, dass aber weit bedeutender so genannte "Simultanzen" sind, d.h. die parallele Thematisierung bestimmter Aspekte, ohne dass dabei zwangsläufig eine enge (etwa: kausale) Verbindung zwischen beiden hergestellt wird. Entsprechend wird die vorgenommene Untersuchung als "Simultanzanalyse" beschrieben. Diese Analyse wird angeleitet durch die Frage, ob sich im öffentlichen Diskurs der Presse so etwas wie eine europäische Identität entwickelt. Dabei gilt der Autorin eine Identität dann als gut etabliert, wenn in einem gesellschaftlichen Zusammenhang vergleichbare Knotenpunkte eingerichtet werden und ähnliche antagonistische Fronten entstehen. Unter der soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.5 Medieninhalte 81 Annahme, dass sich Aspekte einer solchen Identität schon auf den verschiedenen nationalen Ebenen anzeigen, werden in vier österreichischen Zeitungen die Diskussionen um die Europawahl des Jahres 2004, und zwar nach den Konjunkturen von Themenkomplexen und Subthemen sowie nach feststellbaren Simultanzen zwischen Themen und Subthemen untersucht. (ICA2) [115-L] Buttlar, Cary von (Hrsg.): Das vereinigte Deutschland in der überregionalen Presse Frankreichs 1989 bis 1994: Kontinuität und Wandel französischer Deutschlandbilder, (Schriftenreihe der Gesellschaft für Deutschlandforschung e.V., 91), Berlin: Duncker & Humblot 2006, 372 S., ISBN: 978-3-42812081-9 INHALT: Die deutsche Wiedervereinigung stellte die deutsch-französischen Beziehungen vor eine schwierige Bewährungsprobe. Die Autorin fragt, wie die Wiedervereinigung in Frankreich aufgenommen wurde und welche Vorstellungen die Franzosen von einem vereinigten Deutschland entwickelten. Hierfür wertet sie - einer hermeneutisch-interpretierenden Methodik folgend - Berichte, Kommentare und Meldungen der vier führenden überregionalen Tageszeitungen Le Monde, Le Figaro, La Croix und L'Humanite aus. Der Untersuchungszeitraum erstreckt sich von den ersten Flüchtlingswellen im Oktober 1989 bis zum Ende der ersten Legislaturperiode des gesamtdeutschen Bundestag im Oktober 1994. Buttlar folgt der gängigen Unterscheidung der vier Dimensionen Regierung, Parteipolitik, veröffentlichte sowie öffentliche Meinung und legt ihren Schwerpunkt auf die veröffentlichte Meinung, da sich hier die 'wesentlichen Wahrnehmungsmuster' einer heterogen zusammengesetzten Bildungselite 'mit unterschiedlicher politischer und ideologischer Orientierung' (18) widerspiegeln. Die Auswertung der Pressemeldungen ist in acht thematische Blöcke gegliedert, darunter Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus, Deutschlands Rolle in Europa und insbesondere die deutsch-französischen Beziehungen, deren Kräfteverhältnis durch die Wiedervereinigung neu bewertet wurde. Insgesamt zeichnet Buttlar ein vielfältig schattiertes Bild der französischen Wahrnehmung Deutschlands und ordnet diese in ihren historischen Kontext ein. Zugleich zeigt sie auch die Projektionen auf das französische Rollenbild auf, denn Frankreich habe für sich in Anspruch genommen, was es Deutschland nicht zugestehen wollte, etwa die 'Entwicklung patriotischer Gefühle' oder die 'faktische Übernahme einer politischen Führungsrolle in Europa': 'Die Reaktionen der französischen Kommentatoren auf das Deutschland der Jahre 1989 bis 1994 standen deshalb in einem unübersehbaren Spannungsverhältnis zu wesentlichen Elementen ihres eigenen nationalen Selbstverständnisses' (342). (ZPol, NOMOS) [116-L] Diehl, Laura K.: Die Konjunktur von Mao-Images in der bundesdeutschen "68er"-Bewegung, in: Sebastian Gehrig, Barbara Mittler, Felix Wemheuer (Hrsg.): Kulturrevolution als Vorbild? : Maoismen im deutschsprachigen Raum, Frankfurt am Main: P. Lang, 2008, S. 179-201, ISBN: 978-3-63157641-0 (Standort: UB Freiburg (25)-GE2008/6063) INHALT: Die Funktion von Mao als Ikone der Gegenidentität der "68er" gegen die bürgerliche Gesellschaft beruhte vor allem auf dem Erfolg der Kulturrevolution und einer der Ikone inhärenten Gewalt, die als befreiende Gewalt verstanden wurde. Die Konjunktur verschiedener 82 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.5 Medieninhalte "Images" von Mao in der bundesdeutschen "68er"-Bewegung lässt sich anhand ausgewählter Beispiele aus der "68er"-Publizistik aufzeigen. Zurückgegriffen wird hier auf die Literaturzeitschrift "Kursbuch", das Studentenmagazin "konkret", die "Rote Presse Korrespondenz" und "Agit 883". Hier finden sich Mao-Images, die von provokativer Popkultur (konkret) über literarisch-intellektuelle Auseinandersetzungen (Kursbuch) und organisatorisch-parteipolitische Debatten (Rote Presse Korrespondenz) bis zu anarchistisch-militanten Pamphleten reichen (Agit 883). (ICE2) [117-L] Elsbergen, Gisbert van: Die Terroranschläge vom 11. September 2001 und 7. Juli 2005 im Spiegel der Presse, in: Peter Nitschke (Hrsg.): Globaler Terrorismus und Europa : Stellungnahmen zur Internationalisierung des Terrors, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2008, S. 125-146, ISBN: 978-3-531-15520-3 (Standort: UB Hagen(708)-PDDNITG) INHALT: Der Beitrag analysiert die Berichterstattung über Terrorismus in der Presse. Dabei stehen die beiden Terroranschläge vom 11.September 2001 in den USA und vom 7.Juli 2005 in London im Vordergrund der Betrachtung. Insgesamt werden sechs Tageszeitungen aus der Bundesrepublik Deutschland für einen Vergleich herangezogen. Neben dem Gesamteindruck der Titelseiten werden die Leitartikel, die Schlagzeilen und die Bilder einer genaueren Inhaltsanalyse unterzogen. Abschließend wird ein Ausblick auf weitere Forschungen in diesem Bereich gegeben. (GB) [118-L] Feddersen, Arne; Rott, Armin: Erfolgsfaktoren von Fußball-Live-Übertragungen: das Beispiel der deutschen Nationalmannschaft, in: MedienWirtschaft : Zeitschrift für Medienmanagement und Kommunikationsökonomie ; Printmedien, Hörfunk, Fernsehen, Telekommunikation, Multimedia, Jg. 5/2008, Sh., S. 34-46 INHALT: Anhand sämtlicher 194 Übertragungen der deutschen Fußballnationalmannschaft zwischen Januar 1993 und Dezember 2006 werden mithilfe einer autoregressiven Regressionsschätzung die Determinanten der Zuschauernachfrage nach Fußballübertragungen im Fernsehenm identifiziert, quantifiziert und anschließend für eine Beispielsprognose genutzt. (KB) [119-L] Gerhards, Jürgen; Schäfer, Mike S.: Legitimation durch Massenmedien?: die öffentliche Thematisierung der Humangenomforschung im Ländervergleich, in: Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.): Die Natur der Gesellschaft : Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2008, S. 1078-1094, ISBN: 978-3593-38440-5 INHALT: "Kontext: Die Entwicklung der modernen Biowissenschaften lässt vormals feste Definitionen der Natur des Menschen brüchig werden. Entsprechend waren biowissenschaftliche Themen in der Vergangenheit oft Gegenstand öffentlicher Debatten. In diesen Debatten werden auch die Grenzen wissenschaftlicher Forschung neu justiert. Entsprechend versuchen unterschiedliche Akteure, darin zu Wort zu kommen und mit ihren Argumenten und Deutungen soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.5 Medieninhalte 83 ihre Positionen zu begründen. Eines der massenmedial prominentesten bio-wissenschaftlichen Forschungsfelder war die Entschlüsselung des menschlichen Erbguts. Fragestellung: Wir haben den massenmedialen Diskurs über diese Humangenomforschung in Qualitäts-Tageszeitungen und im Internet in Deutschland, Österreich, Frankreich, den USA und England mit einer systematischen Inhaltsanalyse rekonstruiert. Dabei haben wir drei Dimensionen medialen Erfolgs unterschieden: In welchem Ausmaß gelingt es Akteuren, zu Wort zu kommen (Standing)? Welche Bewertungen der Humangenomforschung dominieren? Welche inhaltlichen Deutungsmuster werden zur Interpretation der Humangenomforschung und zur Untermauerung der Bewertungen verwendet (Framing)? Deskriptive Ergebnisse: Der Ländervergleich zeigt deutliche Gemeinsamkeiten. In allen Ländern konzentriert sich die Berichterstattung auf Ereignisse aus der Wissenschaft. Wissenschaftler, namentlich Humangenomforscher, und ihre politischen und wirtschaftlichen Unterstützer dominieren das Standing. Dementsprechend fallen auch die Bewertung des Themas und seine Deutung aus: Humangenomforschung wird eher positiv dargestellt, als wissenschaftliche Errungenschaft mit positiven medizinischen und wirtschaftlichen Effekten. Kurz: Die Verfasser finden eine länder- und medienübergreifende Hegemonie der Befürworter der Humangenomforschung. Erklärung: Sie haben über qualitative Interviews versucht, diese Hegemonie zu erklären. Dabei haben sie sich auf zwei Modelle für öffentliche Meinungsbildungsprozesse bezogen. Das Agenda Building-Modell geht davon aus, dass Medieninhalte durch das bestimmt werden, was Redaktionen von medienexternen Akteuren erhalten. Das medien-konstruktivistische Modell betrachtet die mediale Öffentlichkeit als von Journalisten konstruiertes Bild einer Realität. Sie können zeigen, dass sich die gefundene Hegemonie wohl v.a. durch die Aktivität extramedialer Akteure erklären lässt: durch die unterschiedliche Ressourcenausstattung der befragten Akteure und durch ihre unterschiedlich ausgeprägte Präferenz dafür, sich überhaupt in die Debatte einzumischen. Literaturhinweis: Gerhards, Jürgen und Schäfer, Mike Steffen (2006): Die Herstellung einer öffentlichen Hegemonie: Humangenomforschung in der deutschen und der US-amerikanischen Presse. Wiesbaden: Verlag für Sozialwissenschaften." (Autorenreferat) [120-L] Goese, Stefan; Zeughardt, Claudia: Die ARD-Themenwoche "Mehr Zeit zu leben: Chancen einer alternden Gesellschaft" im Urteil der Zuschauer: Ergebnisse der Repräsentativbefragung, in: Media Perspektiven, 2008, Nr. 8, S. 386-393 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.media-perspektiven.de/uploads/tx_mppublications/08-2008_Geese.pdf) INHALT: Vom 20. bis 26. April 2008 richtete die ARD ihre dritte Themenwoche aus, dieses Mal mit dem Titel "Mehr Zeit zu leben: Chancen einer alternden Gesellschaft". In fiktionalen wie journalistischen und unterhaltenden Genres und in allen Fernsehprogrammen, im Radio und begleitend im Internet und Videotext wurde das Thema demografischer Wandel behandelt. Anschließend wurden in einer repräsentativen Telefonbefragung Resonanz und Bewertungen der Bevölkerung ermittelt. Mit 57 Prozent wurde erneut eine Mehrheit der Bevölkerung von der Themenwoche erreicht. Je nach Altersgruppe zeigten sich hier Unterschiede: Während ab 65-Jährige zu 72 Prozent die Themenwoche wahrnahmen, waren es bei den 14- bis 29-Jährigen nur 37 Prozent. Am stärksten wurden auch in diesem Jahr die Sendungen und Beiträge zum demografischen Wandel im Fernsehen genutzt. Die Bewertung der Themenwoche fiel insgesamt positiv aus. 62 Prozent der Befragten und 71 Prozent der Nutzer fanden das Thema sehr gut oder gut. Gut drei Viertel sehen in der intensiven Behandlung relevanter Themen 84 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.5 Medieninhalte einen besonderen Nutzen für die Gesellschaft und 62 Prozent trauen solche Schwerpunktsetzungen nur öffentlich-rechtlichen Sendern zu. Kritisch merkten die Befragten u.a. an, die Auswirkungen von Einwanderung auf die demografische Entwicklung seien zu kurz gekommen (47 Prozent), es sei zuviel über die alten und zu wenig über die jungen Menschen berichtet worden (42 Prozent), und knapp 20 Prozent konnten mit dem Thema persönlich nichts anfangen. (UN2) [121-L] Goethals, Gregor T.: Ritual und die Repräsentation von Macht in Kunst und Massenkultur, in: Andrea Belliger, David J. Krieger (Hrsg.) - 4. Aufl.: Ritualtheorien : ein einführendes Handbuch, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2008, S. 301-320, ISBN: 978-3-531-16109-9 INHALT: Der Beitrag weist zunächst darauf hin, welche Rolle und Funktion die Religion in früheren Zeiten hatte. Heutzutage wird diese Funktion, etwa "Erlösung" zu versprechen und Antworten auf die Frage nach der Stellung des Menschen im Universum oder nach dem Zustand der Gesellschaft zu geben, zu Teilen von der zeitgenössischen Kunst übernommen. Die Betrachtung von Kunst in einem der modernen "Kunsttempel" ist jedoch ein "privates Ritual". Zu allen Zeiten ließen sich Herrscher von Künstlern portraitieren, um ihrem Volk sehr vorteilhafte Bilder ihrer selbst zu vermitteln. Die modernen elektronischen Massenmedien bieten da ganz neue Möglichkeiten. Der Artikel stellt heraus, dass der amerikanische Präsident Ronald Reagan eine meisterhafte Fähigkeit hatte, das Fernsehen zur Darstellung ritualisierter Ereignisse zu nutzen (etwa beim Absturz des "Challenger" Space-Shuttles). Auch Reagans Pressekonferenzen waren gut orchestrierte, sorgfältig geplante Medienereignisse, die Ritualcharakter bekamen und dem Zuschauer eine "Geschichte" anboten (etwa: gütiger Präsident, der unfairen Fragen und Anfeindungen souverän begegnet). Tatsächlich aber war Reagan nicht so souverän, wie es geplant war, so dass seine Berater Reagans Kontakte zu Journalisten, die "ungeplante Fragen" stellten und aus dem Ritual ausbrachen, schließlich stark einschränkten. Heute bieten die modernen Massenmedien eine sinnstiftende "Erzählung", die das Selbstverständnis der Nation formt. Nicht nur in Nachrichtensendungen wird eine sorgfältige hergestellte Komposition von Weltereignissen dargeboten, eingeordnet und interpretiert. Auch im Unterhaltungsprogramm werden Wertvorstellungen in die Haushalte transportiert (der Kampf von Gut gegen Böse, der "American Way of Life"). Es wird so in Form ritualisierter medialer Darstellungen eine soziale Identität einer Nation hergestellt und ermöglicht, die viele Millionen Menschen in einem riesigen Land über Einkommens-, Überzeugungs- und Religionsgrenzen miteinander verbindet, die sich gar nicht kennen. Die Funktion der Sinnstiftung und Identitätsbildung wurde früher in homogeneren Gesellschaften von der Religion geleistet. (ICB) [122-L] Gögl, Alexandra: Kinderspiel Karriereziel: das Mutterbild der beratenden Frauenzeitschriften 1996 und 2006, in: Communicatio Socialis : internationale Zeitschrift für Kommunikation in Religion, Kirche und Gesellschaft, Jg. 41/2008, Nr. 2, S. 121-140 (Standort: USB Köln(38)-M XA 01287; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Seit 2006 wird in Deutschland eine hitzige Debatte darüber geführt, ob Mütter mit Kindern berufstätig sein sollen. Von arbeitenden Rabenmüttern und untätigen Hausfrauen ist die Rede. Jungen Frauen fehlen Orientierungsmodelle im privaten Nahbereich. Worauf sie soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.5 Medieninhalte 85 zurückgreifen können, das sind die Identifikationsvorlagen, die ihnen die Medien liefern. Hier kommt den Frauenzeitschriften eine entscheidende Rolle zu: Sie werden eigens für Frauen produziert - und von 82 Prozent der deutschen Frauen regelmäßig gelesen. Eine Inhaltsanalyse der Titel 'Brigitte', 'Freundin', 'Für Sie', 'Woman', 'Cosmopolitan', 'Maxi', 'Petra' und 'Myself' zeigte, dass sie eine Lanze für die berufstätige Mutter brechen: Sie betonten in ihrer Berichterstattung im Jahr 2006 weit mehr als noch 1996, dass eine Frau auch mit hoher beruflicher Verantwortung eine gute Mutter sein kann - und dass eine Mutter umgekehrt nicht ungeeignet für eine Führungsposition ist. Allerdings lancierten sie zunehmend das Bild einer Supermutter, die den Spagat zwischen Kind und Karriere mühelos schafft." (Autorenreferat) [123-L] Häussler, Thomas: Person vs. Argumentation?: die Personalisierung der politischen Berichterstattung in Großbritannien und der Schweiz seit 1960, in: Zeitschrift für Kommunikationsökologie und Medienethik, Jg. 10/2008, Nr. 1, S. 6-9 INHALT: Wenn im politischen Prozess Personen gegenüber Positionen die Oberhand gewinnen, ist das aus Sicht einer politischen Ethik problematisch, die demokratische Auseinandersetzung im Ideal eines argumentativen Für und Wider begreift. Der Beitrag setzt sich kritisch mit der Rolle der Medien in diesem Prozess, bei dem das "Normative (...) durch das Expressive ersetzt (wird), das seinerseits den Charakter des Authentischen längst abgestreift hat und Ausdruck der 'Verdinglichung' ist", auseinander, indem aus diskursethischer Perspektive verschiedene politische Debatten in Großbritannien seit den 1960er Jahren analysiert werden. Zunächst werden die Defizite der bisherigen Forschung kritisch beleuchtet, um diese dann in einem deliberativen Modell kompensieren zu können. Anschließend werden die charakteristischen Personalisierungsstrukturen der politischen Presseberichterstattung über ausgewählte Themen in Großbritannien zwischen 1960/65 und 2000/05 schematisch dargestellt. Der diskursethische Ansatz ermöglicht es, die Personalisierung analytisch einzuschränken und ihre verschiedenen Facetten zu rekonstruieren. Dabei geht es nicht darum, "die Personalisierung in sich quasi phänomenologisch darzustellen." Vielmehr geht es um die Frage nach den systematischen Verzerrungen im Diskurs aufgrund von Personalisierung durch die Verbindung von Normativem und Expressivem. Die Analyse zeigt, dass nicht jede Form von Personalisierung per se problematisch ist, sondern es durchaus Fälle gibt, die im Einklang mit dem deliberativen Modell stehen. (UN) [124-L] Herz, Ruth: Realität oder Fiktion: die Darstellung der Justiz im Fernsehen, in: Neue Kriminalpolitik : Forum für Praxis, Recht und Kriminalwissenschaften, Jg. 20/2008, H. 3, S. 114-119 INHALT: "Politiker haben sich längst in einer Wirklichkeit eingerichtet, die - wie man ohne Übertreibung sagen kann - von den Medien bestimmt wird. Minister und Parlamentsabgeordnete sprechen häufiger mit und durch das Fernsehen 'direkt' zu den Bürgern als dass sie sich im Bundestag äußern, was sie dazu zwingt sich mediengerecht zu äußern. Sie wissen zum Beispiel, dass sie kurze Sätze bilden und dabei einige Schlüsselsätze formulieren müssen, die aus dem Zusammenhang herausgenommen werden können und dennoch zitierfähig bleiben, damit sie am Abend in den Kurznachrichten vorkommen. Ihre Gesprächspartner sind dann nicht ihre politischen Partner oder Gegner und auch nicht die Bürger, sondern die Journalis- 86 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.5 Medieninhalte ten. Soweit die Exekutive und Administrative Gewalt im Staat. Im Folgenden wird der Frage nachgegangen, wie es mit der dritten Gewalt, der Justiz bestellt steht. Findet auch die Justiz im Fernsehen statt? Hat sich der Staat so weit zurückgezogen und die Aufgabe der Bestätigung gemeinsamer Normen und Werte den Massenmedien, insbesondere dem Fernsehen, überlassen?" (Autorenreferat) [125-L] Heuser, Jürgen: Demografischer Wandel - ARD treibt gesellschaftliche Debatte an: Bilanz der dritten ARDThemenwoche "Mehr Zeit zu leben: Chancen einer alternden Gesellschaft", in: Media Perspektiven, 2008, Nr. 8, S. 382-385 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.media-perspektiven.de/uploads/tx_mppublications/08-2008_Heuser_02.pdf) INHALT: Die ARD behandelt seit dem Jahr 2006 gesellschaftspolitisch wichtige Themen umfassend in ihren Radio- und Fernsehprogrammen im Rahmen einer ARD-Themenwoche. In der diesjährigen Themenwoche "Mehr Zeit zu leben: Chancen einer alternden Gesellschaft" wurde der demografische Wandel im Radio und Fernsehen abgebildet und durch Internetangebote und im Videotext begleitet. Ziel dieser Themenwoche (20. - 26. April) war es, die Diskussion über den Prozess des demografischen Wandels, der alle Lebensbereiche berührt, anzuregen, Denkanstöße, Ideen und Modelle zu präsentieren und dabei die Chancen der alternden Gesellschaft in den Mittelpunkt zu stellen. Die Akzeptanz beim Publikum war groß und positiv. Von den Befragten wurde der gesellschaftliche Mehrwert (Public Value), den die ARD bietet, wahrgenommen. Fast alle (90 Prozent) Befragten finden es wichtig, dass die ARD derartige aktuelle Themen aufgreift und intensiv behandelt. 77 Prozent sind der Meinung, dass die ARD mit der Themenwoche einen wertvollen Beitrag für unsere Gesellschaft leistet. Auch in der Presse stieß die Themenwoche mit über 700 Artikeln auf eine breite Resonanz. (UN2) [126-L] Hoffmann, Kay: Zehn Jahre nach Breloers "Todesspiel": das Doku-Drama bleibt der Maßstab zur filmischen Behandlung des "Deutschen Herbstes", in: Rundfunk und Geschichte : Mitteilungen des Studienkreises Rundfunk und Geschichte, Jg. 33/2007, Nr. 3-4, S. 71-73 INHALT: Aus Anlass des 30. Jahrestages des "Deutschen Herbstes" wurden zahlreiche Dokumentarfilme und Reportagen in das Programm insbesondere des öffentlich-rechtlichen Fernsehens, "das immer mehr auf Ereignisse und Events zu setzen scheint", aufgenommen. Der Beitrag gibt einen Überblick über die einschlägigen Sendebeiträge und kommt zu der Bewertung, dass das wichtigste Fernsehstück zum "Deutschen Herbst" der Zweiteiler "Todesspiel" von Heinrich Breloer ist. Breloer fügt aus Interviews, Eigenrecherche, Originalmaterial und vielerlei Dokumenten ein Bild zusammen, "wie es gewesen sein könnte". Der Beitrag setzt sich kritisch und inhaltlich am Beispiel der beiden Teile des "Todesspiels" ("Volksgefängnis" und "Entführt die Landshut") mit dem Genre es Doku-Dramas auseinander. Die Bedeutung des Genres Doku-Drama kann man auch daran ablesen, dass eine 12-teilige DVD-Edition der Wochenzeitung "Die Zeit" zu deutschen "Schicksalsstunden" überwiegend Doku-Dramen aufweist. Kritisch wird angemerkt, dass sich Breloer in "Todesspiel" auf die terroristischen Akte und die direkte Reaktion des Staates konzentriert. "Was dabei völlig vernachlässigt soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.5 Medieninhalte 87 wird, sind die Konsequenzen aus der Überreaktion des Staates im Nachgang dieser Ereignisse." (UN) [127-F] Inan, Alev (Bearbeitung); Pollak, Guido, Prof.Dr. (Betreuung): Islam goes Internet. Websites islamischer Organisationen in Deutschland INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Passau, Philosophische Fakultät, Lehrstuhl für Allgemeine Pädagogik (94030 Passau) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0851-509-2636, Fax: 0851-509-2632, e-mail: alev.inan@uni-passau.de) [128-L] Inescu, Günal; Requate, Jörg: Auf dem Weg nach Europa: Appelle als Kommunikationsform der Türkei mit Europa, in: Medien & Zeit : Kommunikation in Vergangenheit und Gegenwart, Jg. 23/2008, Nr. 3, S. 58-68 INHALT: Die Autoren widmen sich einem Thema, das in Europa mit unterschiedlicher Intensität, gerade aber in Deutschland und Österreich mit besonderer Emotionalität diskutiert wird, nämlich der Frage der europäischen Integration der Türkei. Dazu greifen sie auf ein bereits früher vorgestelltes Konzept zu, wonach Europa als appellative Instanz zu verstehen ist. In jeweils variierenden Kommunikationszusammenhängen wird daher in Form von Appellen durch die Frage wer wen wie adressiert, wenn es um Europa geht, und wen die Angerufenen aber auch die Appellierenden dabei jeweils vertreten, Europa im thematischen und historischen Wandel unterschiedlich konstruiert und in Dienst genommen. In einer Rekonstruktion von Appellen als Kommunikationsform der Türkei mit Europa wird der (Dis)Kurs, den die Türkei nach Europa genommen hat, hier seit den ersten Assoziierungsschritten zwischen Türkei und EU ausgeleuchtet. (UN2) [129-L] Jäger, Elfi; Behrens, Sonja: Der Klimawandel auf dem internationalen Fernsehmarkt, in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 12/2008, H. 1, S. 4-9 INHALT: "Stellt man sich die Frage nach Programmtrends, wird man zum einen an 'Green TV' in den nächsten Monaten und Jahren nicht vorbeikommen, interessant ist aber auch der 'Klimawandel' im Formathandel." In ihrem Beitrag stellen die Autorinnen zunächst die gegenwärtig auf dem internationalen Fernsehmarkt erfolgreich gehandelten Sendereihen vor, die das Thema Ökologie in unterhaltsamer Form aufbereiten. Die Hinwendung zum unmittelbaren sozialen Kontext, insbesondere zur Familie als Folge von 11. September 2001 führte zur Entwicklung von nicht nur in den USA erfolgreichen Fernsehformaten, die sich der unmittelbaren Umgebung annehmen. Es geht in ihnen um die Erziehung der Kinder, um Haustiere, um Häuser und Wohnungen, Kochen oder Abnehmen. Ein Format, das so alt ist wie das Fernsehen selbst, ist die Quizshow. Variiert als Quiz-, Game- oder Castingshow gehören diese Formate, in denen auf Leistung gesetzt wird, nach wie vor zu den Erfolgreichsten. Die wichtigsten Vertreter dieser Formate werden kurz vorgestellt. (PT2) 88 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.5 Medieninhalte [130-L] Kempf, Mathias: Tendenzen im TV: die politischen Präferenzen der Hauptnachrichtensendungen, Saarbrücken: VDM Verl. Dr. Müller 2007, 161 S., ISBN: 978-3-8364-2319-9 (Standort: UB Bonn(5)-2007/7734) INHALT: Der Verfasser argumentiert, dass ein Mindestmaß an politischer Ausgewogenheit zumindest in den Nachrichtensendungen des deutschen Fernsehens derzeit gegeben ist. Die öffentlich-rechtlichen Sender, vor allem das ZDF, bieten nach wie vor eine innere Meinungsvielfalt in ihren Nachrichten, so dass momentan nicht von Manipulation gesprochen werden kann. Die privaten Sender zeigen deutlichere Tendenzen. Unterstellt man, dass die schwächeren Sender RTL2 und VOX aufgrund der Besitzverhältnisse ähnliche Tendenzen aufweisen wie RTL, Kabel 1 als von N24 beliefertes Mitglied der Kirch-Gruppe hingegen dem Beispiel von SAT.1 und ProSieben folgt, so erhält man ein Verhältnis von drei zu drei. Es wird festgestellt, dass ein einigermaßen zufriedenstellender Status Quo der politischen Meinungen in den Nachrichtensendungen besteht, und dass die Privaten bedingt auch einen Teil zur politischen Berichterstattung und somit zur politischen Meinungsbildung beitragen. Von Entpolitisierung kann zumindest bei den großen Sendern nicht mehr gesprochen werden. Eine gewisse Leistung, die sie bezüglich der Nachrichten insbesondere für politisch weniger Interessierte erbringen, ist ihnen nicht abzusprechen. Wenn sich die Medienlandschaft durch die breite Einführung des digitalen Fernsehens weiter ausdifferenziert, könnte der Status Quo gefährdet werden. Insbesondere jetzt, da die Zukunft der Kirch-Gruppe ungewiss ist. Die einfachste Lösung wäre, die Bildung medialer Oligopole kartellrechtlich noch kritischer zu überwachen. Die Einführung des digitalen Fernsehens kann so auch als Chance gesehen werden, alte Kartelle aufzubrechen und wieder einer Vielzahl an kleineren Anbietern eine Chance zu geben. Es kommt auch in Zukunft, so die These, vor allem auf eine kritische und mündige Öffentlichkeit an. (ICF2) [131-L] Kleiner, Marcus S.; Nieland, Jörg-Uwe: Medienopfer Kasachstan: eine medienethische Bewertung des Films Borat, in: Zeitschrift für Kommunikationsökologie und Medienethik, Jg. 19/2007, Nr. 1, S. 45-53 INHALT: Der Film "Borat" (Hauptdarsteller Sacha Baron Cohen), der die fiktive Reise eines kasachischen Fernsehreporters mit - aus westlicher Sicht - antisemitischer und frauenfeindlicher Grundhaltung in die USA mit dem Ziel, die dortigen Gebräuche und Gewohnheiten der Menschen zu studieren, zum Gegenstand hat, hat eine heftige internationale Diskussion über die Grenzen von Satire ausgelöst. Der Film ist eine "Fake-Dokumentation" bzw. ein "Mockumentary", bei dem sich aus medienethischer Sicht die Frage stellt, ob es sich um einen verantwortungslosen Umgang mit kulturellen, ethischen, religiösen, sexistischen etc. Identitäten und Haltungen handelt oder um eine legitime und instruktive Form von Kultur- und Gesellschaftskritik im Medium der Satire, die mit den Stilmitteln "Fake und Fälschung", "subversive Affirmation", "Überidentifizierung" und "Imagebeschmutzung" arbeitet. Aus dieser Perspektive untersucht der Beitrag das Verhältnis zwischen lokaler, kultureller "Eigensinnigkeit", ihrer satirischen Kritik und den Möglichkeiten einer gegenstandsorientierten Bewertung. Auf der Grundlage der Analysen des Kasachstan-Bildes und des Amerika-Bildes in "Borat" sowie der medialen Anschlusskommunikationen, die in der Verwandlung von Kasachstan "vom Medienopfer zum Medienstar" resultierten, werden in vier Thesen aktuelle Herausforderungen für die Medienethik formuliert. (RG) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.5 Medieninhalte 89 [132-L] Körner, Swen: Dicke Kinder - revisited: zur Kommunikation juveniler Körperkrisen, Bielefeld: transcript Verl. 2008, 225 S., ISBN: 978-3-89942-954-1 INHALT: "Immer neue Zahlenparaden belegen, was uns im Alltag 'natürlich' vertraut zu sein scheint: Deutsche Kinder haben ein Gewichts- und Fitnessproblem. Die Studie vollzieht den Switch von kommunizierter Aufgeregtheit und Betroffenheit auf die theoriegeleitete Analyse ihrer Erfolgsbedingungen. Im Anschluss an die Systemtheorie Luhmanns werden die vielfältigen gesellschaftlichen Diskurse über Bewegungsarmut und Übergewicht bei Kindern einer kommunikationstheoretischen Analyse unterzogen. Was man zu sehen bekommt, wenn nicht dicke und unfitte Kinder selbst, sondern die Kommunikation über sie in den Blick gerät, wird am Beispiel sozialer Beobachter wie Massenmedien, Politik, Sport, Erziehung und Wissenschaft vorgeführt. Neben den Mechanismen und Risiken dieser Variante moderner Krisenkommunikation steht dabei nicht zuletzt die Fragwürdigkeit ihrer moralischen Effekte zur Diskussion." (Autorenreferat). [133-L] Kurpas, Sebastian: Der Europäische Reformkonvent im Spiegel der Qualitätspresse: Beispiel einer europäischen Öffentlichkeit?, (Integration Europas und Ordnung der Weltwirtschaft, Bd. 34), Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges. 2008, 230 S., ISBN: 978-3-8329-3370-8 (Standort: UB Bonn(5)2008/4927) INHALT: "Nach den negativen Referenden zum europäischen Verfassungsvertrag stellt sich die Frage nach der Perspektive einer europäischen Öffentlichkeit mit neuer Dringlichkeit. Diese Studie untersucht daher, ob zumindest die Berichterstattung über den Verfassungskonvent ein Beispiel für eine europäische Öffentlichkeit war. Falls selbst unter den relativ günstigen Bedingungen des Konvents nationale Unterschiede die Berichterstattung dominiert haben sollten, wären grundlegende Voraussetzungen eines konstruktiven transnationalen Austauschs in der EU nicht gegeben. Das Kernstück des Buches bildet eine detaillierte Inhaltsanalyse von mehr als 2000 Artikeln aus je zwei britischen, deutschen, französischen und österreichischen Zeitungen. Die Unterteilung des 20-monatigen Untersuchungszeitraums in fünf Zeitabschnitte erlaubt es, die Entwicklung der Berichterstattung genau zu verfolgen und dauerhafte Muster hervorzuheben. So ergibt sich ein differenziertes Bild, das einige weiterreichende Aussagen über Bedingungen, Möglichkeiten und Grenzen transnationaler Kommunikation in der EU zulässt." (Autorenreferat) [134-L] Kyriakidou, Maria: Rethinking media events in the context of a global public sphere: exploring the audience of global disasters in Greece, in: Communications : the European Journal of Communication Research, Vol. 33/2008, Nr. 3, S. 273-291 (Standort: USB Köln(38)-MXA00767; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.reference-global.com/toc/comm/33/3) INHALT: Aktuelle Berichte über Globalisierung und grenzüberschreitende Medienflüsse haben zu einer Neuformierung der traditionellen Debatte über Medienevents geführt und Fragen zum integrativen Potenzial von Medienevents auf globaler Ebene aufgeworfen. Der Beitrag widmet sich diesem Thema, indem er globale Katastrophen als Medienevents und einige der 90 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.5 Medieninhalte Merkmale der sie umgebenden globalen Öffentlichkeit in einer ihrer speziellen Ausprägungen, nämlich dem griechischen Publikum, untersucht. Empirische Basis bilden Diskussionen von Fokusgruppen, in denen Fragen der Wahrnehmung und des Framings von Katastrophen aber auch das Potenzial der Förderung globaler Solidarität angesprochen werden. (UNübers.) [135-L] Liebetruth, Dörte: Den EU-Einfluss auf den Alltag vor Ort transparent machen: Bedeutung der Europäisierung regional- und lokalbezogener Presseberichterstattung, in: Zeitschrift für Kommunikationsökologie und Medienethik, Jg. 10/2008, Nr. 1, S. 20-24 INHALT: Regionale Tageszeitungen haben auf Grund des inhaltlichen Profils ihrer Berichterstattung und ihres im deutschen Sprachraum großen Leserkreises das Potenzial, Europa den Menschen näher zu bringen. Der Beitrag setzt sich mit dem normativen Anspruch an die Berichterstattung regionaler Tageszeitungen auseinander, den Einfluss der EU auf den Alltag vor Ort transparent zu machen. Ausgehend vom politischen Einfluss der EU im europäischen Mehrebenensystem (1) und einer Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten regional- und lokalbezogener Europaberichterstattung regionaler Tageszeitungen (2) begründet er diesen normativen Anspruch mit demokratietheoretischen Argumenten (3). Er hält fest, dass sowohl outputorientierte als auch input-orientierte Argumente für die Bedeutsamkeit lokal- und regionalbezogener Europaberichterstattung in regionalen Tageszeitungen sprechen. Transparenz, die in der Berichterstattung von Regionalzeitungen hergestellt wird und Beziehungen zwischen der europäischen und der lokal/ regionalen Ebene sichtbar macht, kann einen Beitrag zur Lösung des Demokratiedefizits der EU leisten. (UN) [136-L] Liepach, Martin; Melischek, Gabriele; Seethaler, Josef (Hrsg.): Jewish images in the media, (Relation , N.F., Vol. 2), Wien: Verl. d. Österreich. Akad. d. Wiss. 2007, 293 S., ISBN: 978-3-7001-3878-5 INHALT: Der Sammelband untersucht das Image von Juden und die Darstellung jüdischer Persönlichkeitsbilder in den Medien der westlichen Welt. Ausgehend von historischen Fragestellungen und historischen Ereignissen, werden Entwicklung, Dauerhaftigkeit und Wirkungen von auf Juden bezogenen Stereotypen sowohl im zeitgenössischen Kontext als auch aus multidisziplinären Perspektiven beschrieben. Teil I legt den Fokus auf die Produktion und Reproduktion von Persönlichkeitsbildern und Stereotypen durch die Medien - vom Klischee des 'Ewigen Juden' bis zur zum Nachteil Israels parteiischen Berichterstattung über den NahostKonflikt, während sich Teil II mit den Reaktionen der Medien auf Stereotype und Antisemitismus - von der Reaktion der deutsch-jüdischen Presse auf die Damaskus-Affäre im Jahre 1840, über die Funktion der Medien bei der Konstruktion des kollektiven Gedächtnisses am Beispiel des Holocaust bis hin zu medienbezogenen Aktivitäten zur Bekämpfung des Antisemitismus auf der Ebene europäischer Institutionen befasst. (RG) Inhaltsverzeichnis: I. (Re)Producing images and stereotypes - Nelly Elias, Julia Bernstein: Wandering Jews, wandering stereotypes: media representation of the Russian-speaking Jews in the FSU, Israel and Germany (15-38); Philip Webb: Antisemitic roots of homelessness: myth, exile and radicals in American homelessness (39-60); Michaela Haibl: Sichtbarkeit und Wirkung: "jüdische" Visiotype in humoristischen Zeitschriften des späten 19. Jahrhunderts (61-84); Hatice Bayraktar: Stereotypes of Jews in Turkish caricatures, 1933-1945 (84-104); Brigitte Sion: "Dear soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.5 Medieninhalte 91 editor, once again, Jews are only about money?" Antisemitic letters to the editors in the Swiss media and the crisis over Holocaust-era dormant accounts (1995-2002) (105-119); Linards Udris, Mark Eisenegger: Jewish and muslim actors in the media: presentation of a method for capturing typifications of inclusion and exclusion (121-137); Roland Schatz, Christian Kolmer: The portrayal of the war in the Middle East: media analysis of news coverage by ARD and ZDF (139-149). II. Dealing with stereotypes and antisemitism - Kerstin von der Krone: Die Berichterstattung zur Damaskus-Affäre in der deutsch-jüdischen Presse (153-176); Ruth E. Iskin: Relational media images: Jewish responses to the Jewish banker stereotype in 1890s Paris and 1955 Israel (177-202); Stephanie Seul: "Any reference to jews on the wireless might prove a double-edged weapon". Jewish images in the British propaganda campaign towards the German public, 1938-1939 (203-232); Carsten Hennig: Reconstructing the collective memory: visual history and representations of the Holocaust in selected works of Steven Spielberg (233-245); Hanno Loewy: The survivor as villain: X-men, comic culture and Auschwitz fantasies (247-267); Elisabeth Kuebler: European efforts to combat antisemitism and the role of the media (269-285).). [137-L] Linzmaier, Vera: Lebensmittelskandale in den Medien: Risikoprofile und Verbraucherverunsicherung, (Medien + Gesundheit, Bd. 3), München: R. Fischer 2007, 333 S., ISBN: 978-3-88927-441-0 (Standort: UB Bonn(5)-2007/9160) INHALT: Die Untersuchung setzt sich mit der Frage auseinander, ob sich in der Berichterstattung über Lebensmittelskandale skandalspezifische oder skandalübergreifende Risikoprofile nachweisen lassen und wie diese aussehen. Zudem werden die Berichterstattung von "Süddeutscher Zeitung" und "BILD" miteinander verglichen. Die Verfasserin setzt sich zunächst auf theoretischer Ebene mit der Berichterstattung, der Verunsicherung der Verbraucher und medialen Risikoprofilen auseinander. Vor diesem Hintergrund werden Ergebnisse einer empirischen Untersuchung vorgelegt, die Gruppendiskussionen mit einem inhaltsanalytischen Vorgehen verknüpft. Behandelt werden Ausmaß, Beachtungsgrad, Ereigniszyklus und Sensationalismus in der Berichterstattung über Lebensmittelskandale anhand von fünf Fallstudien: BSE, Nitrofen, MKS, MPA und Acrylamid. Die Untersuchung zeigt, dass sowohl skandalspezifische als auch skandalübergreifende Risikoprofile existieren und dass die Berichterstattung geeignet ist, einer Verunsicherung der Verbraucher Vorschub zu leisten. (ICE2) [138-L] Lorenz, Daniel; Scharf, Wilfried: Die Fälle Verheugen und Seehofer in der Bild-Zeitung, in Qualitätszeitungen und in der Wochenpresse: kommunikationsethische Überlegungen, in: Zeitschrift für Kommunikationsökologie und Medienethik, Jg. 10/2008, Nr. 1, S. 10-13 INHALT: Der Beitrag untersucht exemplarisch an der Berichterstattung über eine angebliche Affäre des EU-Kommissars Günter Verheugen und die uneheliche Vaterschaft des Bundesministers Horst Seehofer, wie sich die Berichterstattung der 'Bild'-Zeitung und der Illustrierten 'Bunte' auf die Qualitätspresse auswirkt. Es geht um die Vermischung von Privatem und Politischem (Öffentlichem). Mittels Diskursanalyse untersucht wurden neben der 'Bild'-Zeitung die national verbreiteten Tageszeitungen 'Süddeutsche Zeitung' (SZ), 'Frankfurter Allgemeine Zeitung' (FAZ), 'Die Welt' (Welt), 'Frankfurter Rundschau' (FR), und die 'Die Tageszeitung' 92 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.5 Medieninhalte (TAZ) sowie die Wochenzeitung 'Die Zeit' und die Magazine 'Der Spiegel', 'Focus' und 'Stern'. Wegen des diskursiven Kontextes wurden auch Artikel der 'Bunten' herangezogen. Es sollte festgestellt werden, welche Übereinstimmungen und Unterschiede es bei der Deutungsproduktion und bei der Wirklichkeitskonstruktion zwischen den verschiedenen Blättern gibt, wie die Darstellung insgesamt aussieht und ob medienpolitischer Handlungsbedarf besteht. Die Autoren sehen eine Gefahr für Qualitätszeitungen dann gegeben, wenn sie auf von anderen lancierte Kampagnen eingehen müssen. "Hier die Balance zwischen dem Informationsbedürfnis der Öffentlichkeit und dem eigenen wirtschaftlichen Erfolg (Auflage, Marktanteil) einerseits und dem Schutz der Privatsphäre andererseits zu halten, fällt gewiss in manchen Fällen schwer." Einen medienpolitischen Handlungsbedarf sehen sie weder auf der Organisationsebene noch auf der berufsbezogenen oder personalen Ebene. (UN) [139-F] Majoul, Burhan Shawi, M.F.A. (Bearbeitung); Young, Brigitte, Prof.Dr. (Betreuung): Das Bild der Frau in arabischen Filmen INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Arabien ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Münster, FB 06 Erziehungswissenschaft und Sozialwissenschaften, Institut für Politikwissenschaft Abt. B Vergleichende Politikwissenschaft Professur für Politikwissenschaft und internationale, vergleichende politische Ökonomie, insb. feministische Ökonomie (Scharnhorststr. 100, 48151 Münster) KONTAKT: Betreuerin (Tel. 0251-83-25318, Fax: 0251-83-29341. e-mail: byoung@uni-muenster.de) [140-L] Meister, Dorothee M.; Sander, Uwe; Treumann, Klaus Peter; Burkatzki, Eckhard; Hagedorn, Jörg; Strotmann, Mareike; Wegener, Claudia: Mediale Gewalt: ihre Rezeption, Wahrnehmung und Bewertung durch Jugendliche, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2008, 230 S., ISBN: 978-3-531-15672-9 (Standort: UB Bonn(5)-2008/6347) INHALT: Die vorliegende Analyse behandelt das Verhältnis von Medien und Gewalt bei Jugendlichen rekonstruktiv aus der Perspektive der Jugendlichen selbst. Zunächst werden der theoretische Rahmen der Studie dargestellt, vor allem das Bielefelder Medienkompetenzmodell, und der methodische Ansatz erläutert, das gleichfalls in Bielefeld entwickelte Verfahren einer Bestimmung und Auswahl prototypischer Fälle, die mit Hilfe qualitativer Methoden vertiefend und vergleichend betrachtet werden. Neben einer standardisierten Umfrage (n=3271) kommen Gruppendiskussionen und qualitative Einzelinterviews zur Anwendung. Die im Folgenden vorgelegten Ergebnisse der Untersuchung informieren über die Rezeption realer Gewalt in Nachrichtensendungen und Muster ihrer Legitimierung durch Heranwachsende, die Motive für die Rezeption fiktionaler gewalttätiger Medieninhalte, die Wahrnehmung von Gewaltdarstellungen, die Genrepräferenzen und deren Rechtfertigung, Einflüsse der Medienkompetenz Jugendlicher auf die Rezeption gewaltbezogener Medieninhalte und potenzielle Risikogruppen, identifiziert durch psychosoziale Merkmalskonstellationen. Abschließend werden pädagogische Empfehlungen zum Problemzusammenhang der Wahrnehmung, Rezeption und Bewertung medialer Gewalt durch Jugendliche formuliert. (ICE2) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.5 Medieninhalte 93 [141-L] Merz, Bernd (Interviewter); Gottberg, Joachim von (Interviewer): Frohe Botschaft und christliches Feeling: die EKD will neben dem Glauben auch Seelsorge und Werte in den Medien sehen, in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 12/2008, H. 2, S. 24-29 INHALT: Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) ist an dem vor fünf Jahren privatinitiativ gestarteten Projekt "Bibel TV" beteiligt. B. Merz, der langjährige Rundfunkbeauftragte der EKD wurde gerade für fünf Jahre in den Dienst von "Bibel TV" als Geschäftsführer gestellt. In dem Gespräch gibt er Auskunft zu der Motivation der Kirchen, sich in diesem Fernsehprogramm, aber auch in anderen Sendern wie dem Privatradio "Radio Paradiso" zu engagieren. Er äußert sich grundsätzlich zum Engagement der christlichen Kirchen in den Medien, das sich nicht nur auf kirchliche Programme beschränkt, sondern sich auf moralische und ethische Belange in der Medienarbeit bezieht. Die Mitwirkung in den Programmbeiräten sowohl der öffentlich-rechtlichen wie als auch der privaten Programmanbieter wird als ein Anliegen zur Sensibilisierung der Programmverantwortlichen verstanden, moralische Belange zu achten und "im Zusammenleben mit anderen Menschen zu menschenwürdigen, Gott wohlgefälligen Verhaltensweisen zu finden". In diesem Sinne können die beiden christlichen Kirchen unabhängig von der institutionellen Anbindung tätig sein. (PT2) [142-L] Michels, Eckard: Geschichtspolitik im Fernsehen: die WDR-Dokumentation "Heia Safari" von 1966/67 über Deutschlands Kolonialvergangenheit, in: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, Jg. 56/2008, H. 3, S. 467-492 (Standort: USB Köln(38)-FHM EP67; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.atypon-link.com/OLD/doi/abs/10.1524/vfzg.2008.0020) INHALT: "Die von Ralph Giordano für den WDR produzierte zweiteilige Dokumentation 'Heia Safari' von 1966 rief einen der größten Fernsehskandale in der Bundesrepublik in den sechziger Jahren hervor. Die Sendung zeichnete ein sehr kritisches Bild über die deutsche Präsenz in Afrika bis 1918 und den Umgang mit dieser Kolonialvergangenheit seit dem Ende des Ersten Weltkriegs. Der Zweiteiler zeugt zugleich von der großen Gestaltungsfreiheit, welche Journalisten in den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten damals besaßen und von einer Kultur der Provokation, derer sich Fernsehmacher wie Giordano bedienten, um Diskussionen anzuregen und zugleich sich selbst ins Rampenlicht der Öffentlichkeit zu stellen. Zugleich zeigt ein Vergleich mit anderen zeitgeschichtlichen Dokumentationen des westdeutschen Fernsehen der sechziger Jahre, dass es durchaus Parallelen zwischen den Reaktionen auf 'Heia Safari' und anderen Produktionen aus dieser Zeit gibt." (Autorenreferat) [143-L] Nelson, Sonia Ambrosio de: Understanding the press imaging of 'terrorist': a pragmatic visit to the Frankfurt School, in: International Communication Gazette, Vol. 70/2008, Nr. 5, S. 325-337 (gaz.sagepub.com/content/vol70/issue5/) INHALT: Medien stehen im Zentrum vieler öffentlicher Debatten ähnlich wie Terrorismus und Islam seit den Ereignissen des 11. Septembers in den USA Teil eines globalen Diskurses sind. Der Beitrag versucht mit Hilfe des Ansatzes der sozialen Konstruktion sozialer Probleme am Beispiel Singapurs darzustellen, wie die Medien das Image vom 'Terroristen' prägen. Eine 94 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.5 Medieninhalte Kombination von Medienforschung und kritischer sozialer Reflexion ermöglicht die Bereitstellung von Instrumenten zur Identifizierung einer sozial rationalen Dimension. Die Anwendung einer derartigen Methode legt die komplexen Beziehungen zwischen den Medien und ihrer Rolle im Prozess der Staatenbildung offen. Der Stadtstaat passt zu einem gesellschaftlichen Ordnungsmodell, in dem gesellschaftliche Integration, Ordnung und Stabilität fundamental sind. Die Bevölkerung Singapurs besteht überwiegend aus nichtislamischen Chinesen. Geographisch liegt Singapur jedoch zwischen Malaysia, einem muslimischen Land, und Indonesien, dessen Bevölkerung zu 89 Prozent muslimisch ist. Der Beitrag untersucht Singapurs in der politischen Mitte angesiedelte englischsprachige Tageszeitung "The Straits Times" und das in ihr gezeichnete Bild von Terroristen in der Folge der Ereignisse des 11. September. Die Daten erstrecken sich über drei Zeitabschnitte: (1) direkt nach dem 11. September; (2) zwischen Januar und Februar 2002, als eine Gruppe von Männern unter der Beschuldigung "terroristischer Aktivitäten" in Singapur verhaftet wurden ; und (3) dem September 2002, dem Zeitpunkt zu dem die Behörden Singapurs die Verhaftung einer zweiten Gruppe von "Terrorverdächtigen" bekannt machte. (RGübers.) [144-L] Nielsen-Sikora, Jürgen; Kulac, Abdullah: Die Türkei und Europa: eine Zwischenbilanz des Dialogs mit Blick auf die Zeitung Zaman, in: Gabriele Clemens (Hrsg.): Die Türkei und Europa, Münster: Lit Verl., 2007, S. 189-213, ISBN: 978-3-8258-0782-5 (Standort: ULB Münster(6)-3K6491) INHALT: Im Mittelpunkt des Beitrages steht die aktuelle Diskussion über den EU-Beitritt der Türkei. Im ersten Teil fragen die Autoren danach, was diese Diskussion über die Dialogpartner selbst aussagt. Sie bewerten die argumentative Auseinandersetzung über das Thema Türkei-Europa insgesamt positiv, da mit der Debatte zugleich ein Reflexionsprozess in Gang gesetzt wird, welcher zeigt, dass es eine kritische Öffentlichkeit gibt, die sich mit Gegenwartsund Zukunftsfragen der Politikgestaltung intensiv beschäftigt. Die Autoren untersuchen im zweiten Teil am Beispiel der türkischen Tageszeitung "Zaman" den politischen und interkulturellen Dialog in der türkischen Öffentlichkeit. Nach ihrer Auffassung führt die Diskussion auf Seiten Europas zu einem Selbstvergewisserungsdiskurs über die europäische Identität, während sich die Türkei im Zuge der zahlreichen Reformen und der Westorientierung in einer Identitätskrise befindet. Der Dialog wird somit zwischen zwei Partnern geführt, die sich über ihre eigene Identität noch im Unklaren sind. Hinsichtlich der Haltung der Zeitung "Zaman" zu Europa kommen die Autoren zu dem Ergebnis, dass die Zeitung den interkulturellen Dialog sucht und mit Hilfe der Berichterstattung bemüht, eine Brücke zwischen der türkischen Kultur und der Kultur Westeuropas zu schlagen. Die Autoren bewerten "Zaman" daher als ein positives Beispiel für die türkische Presseberichterstattung über das Verhältnis zwischen der Türkei und der EU. (ICI2) [145-L] Nossek, Hillel: "News media"-media events: terrorist acts as media events, in: Communications : the European Journal of Communication Research, Vol. 33/2008, Nr. 3, S. 313-330 (Standort: USB Köln(38)-MXA00767; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.reference-global.com/toc/comm/33/3) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.5 Medieninhalte 95 INHALT: Auf der Basis von Längsschnittuntersuchungen zur Medienberichterstattung über terroristische Angriffe legt der Beitrag ein Modell vor, wie die Berichterstattung über derartige Angriffe als ein Medienevent verstanden werden kann und untersucht die gesellschaftliche Funktion einer solchen Berichterstattung. Die wichtigste Annahme des Modells ist, dass Journalisten ihr Ritual der Berichterstattung verändern, wenn sie sich mit außergewöhnlichen terroristischen Anschlägen befassen. Sie geben ihren normalen normativen Bezugsrahmen, der derartige Aktivitäten nach kritischer Überprüfung des Regierungshandelns einordnen würde, auf und nehmen bei der Berichterstattung eine national-patriotische Haltung ein, die das Ziel hat, Normalität und Ordnung wiederherzustellen. Dieses Modell kann nützlich dabei sein, die Rolle der Medien nach einem Terroranschlag zu klären. Während die Medien auf der einen Seite das Risiko eingehen, das terroristische Ereignis noch zu verstärken, indem sie ihm die öffentliche Bühne bereiten, nach der die Täter suchen, untergraben auf der anderen Seite Journalisten, die als Patrioten und nicht als Profis handeln, die Botschaft der Terroristen. Anstatt dass eine Botschaft von Terror, Furcht und Alarm verbreitet wird, senden die Medien an das angegriffene Land und seine Gesellschaft eine Botschaft von Solidarität, Partnerschaft und unbeugsamem Widerstand gegen die terroristische Bedrohung. Das Modell kann auch dazu dienen, die Medienberichterstattung über andere krisenhafte Situationen und nicht nur die über massive Terrorattacken besser zu verstehen. (UNübers.) [146-L] Pankauke, Wiebke: Der europäische Verfassungskonvent: in der britischen, französischen und deutschen Presse, Saarbrücken: VDM Verl. Dr. Müller 2007, 137 S., ISBN: 978-3-8364-1179-0 (Standort: UB Saarbrücken(291)-2008/396) INHALT: Gegenstand der Untersuchung ist die Berichterstattung über die europäische Verfassungsgebung in der Tagespresse Deutschlands (FAZ, SZ), Frankreichs (Le Figaro, Le Monde) und Großbritanniens (Times, Guardian) in den Jahren 2001 bis 2003. Zunächst werden in theoretischer Perspektive die verschiedenen nationalen Verfassungstraditionen analysiert und Mechanismen der journalistischen Berichterstattung herausgearbeitet, um dann die Bedeutung des Verfassungskonvents für die europäische Integration herauszuarbeiten. Die sich anschließende empirische Analyse zeigt, dass die Berichterstattung der Tageszeitungen von nationalen Verfassungstraditionen, historischen Prädispositionen und den Bedingungen auf den Pressemärkten beeinflusst wird. Insgesamt ähneln die in den Zeitungen vertretenen Positionen zur europäischen Verfassungsgebung auffallend deutlich den grundlegenden europapolitischen Linien der jeweiligen Regierung. (ICE2) [147-L] Paul, Heike; Ganser, Alexandra (Hrsg.): Screening gender: Geschlechterszenarien in der gegenwärtigen US-amerikanischen Populärkultur, (Erlanger Studien zur Anglistik und Amerikanistik, Bd. 9), Berlin: Lit Verl. 2007, 244 S., ISBN: 978-3-8258-0598-2 (Standort: UuStB Köln(38)-35A5620) INHALT: "Geschlechterrollen und Geschlechterbeziehungen in der gegenwärtigen US-amerikanischen Populärkultur - in Fernsehserien, Filmen, Computerwelten und Literatur - stehen im Mittelpunkt dieses Bandes. Wie haben Dekaden feministischer und gesellschaftspolitischer Debatten das Männer- und Frauenbild in der Populärkultur verändert? Welches Spektrum männlicher und weiblicher Identitätsentwürfe lässt sich in gegenwärtigen populärkulturellen 96 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.5 Medieninhalte Diskursen ausmachen und welche Vorstellungen von Partnerschaft, Gemeinschaft und Familie leiten sich davon ab? Sind populärkulturelle Repräsentationen von Geschlecht und Geschlechterdifferenz in ihrer ästhetischen und politischen Dimension als tendenziell subversiv oder affirmativ im Hinblick auf bestehende Strukturen und aktuelle Diskussionen zu bewerten? Anhand einer Vielzahl von Fallbeispielen, die sich von der Fernsehserie 'Sex and the City' bis hin zu virtuellen Schönheitswettbewerben erstrecken, gehen die Autoren und Autorinnen des Bandes diesen und ähnlichen Fragestellungen nach." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Heike Paul, Alexandra Ganser: Einleitung: Screening Gender: Geschlechterszenarien in der gegenwärtigen US-amerikanischen Populärkultur (1-5); Zoe Antonia Kusmierz: Carries im Wunderland: Konsum, Raum und gender von Carrie Meeber bis Carrie Bradshaw (6-17); Vanessa Künnemann: 'Sex and the City' zwischen puritanischem Erbe und Provokation: eine amerikanische Serie im Spannungsfeld von Pornografie, sexuellem Diskurs, Zensur und Prüderie (18-32); Sabine Sielke: Postfeminismus und kulturelle Amnesie: zur Serialität feministischer Perspektiven oder: sind 'Sex and the City', 'Fear of Flying' und 'The Feminine Mystique' Episoden ein und derselben Seifenoper? (33-58); Heike Paul: 'Feminist Chicks?: Chick lit' als (post)feministische Populärliteratur (59-74); Karin Höpker, Andrea Kuhn: Making over 'The Stepford Wives': gender, nostalgia, and irony in the Hollywood remake (7596); Karin Esders: 'Trapped in the Uncanny Valley': von der unheimlichen Schönheit künstlicher Körper (97-115); Katja Kanzler: 'Sex in Outer Space: Star Trek' (116-129); Markus Rheindorf: Split masculinities and homosocial desire in 'Nip Tuck' and 'Six Feet Under' (130147); Ralph J. Poole: Forever young, beautiful, and troubled? Hedonism, youth cult, and family planning in 'Dawson's Creek' and 'Queer as Folk' (148-174); Bernd Elzer: "Real Men Watch Soaps": constructing masculinities in and through American daytime drama (175-202); Alexandra Ganser: 'Good Girls Go to Heaven, Bad Girls Go Everywhere Else!?' Mütter und Töchter in US-amerikanischen Road Movies (203-218); Silvia Bauer: Schwarze Körper des Aufbegehrens und das Begehren des weißen Künstlers: reflexive Ästhetik und ironische Ethnographie in David LaChapelles 'Rize' (219-241). [148-L] Peng, Zengjun: Framing the anti-war protests in the global village: a comparative study of newspaper coverage in three countries, in: International Communication Gazette, Vol. 70/2008, Nr. 5, S. 361-377 (gaz.sagepub.com/content/vol70/issue5/) INHALT: Die Untersuchung vergleicht die Presseberichterstattung über Antikriegs-Proteste in drei Ländern auf der theoretischen Basis des Framing-Ansatzes. Nachrichtenbeiträge in den Zeitungen "The New York Times" (USA), "The Times" (Großbritannien) und "People's Daily" (VR China) wurden über einen Zeitraum von sechs Monaten unter den Aspekten Nachrichtenauswahl, Platzierung, Quelle, Frames, Themen und eine im ganzen zustimmende Haltung zu den Protestierern analysiert. Die Ergebnisse zeigen signifikante Unterschiede in der Berichterstattung nicht nur zwischen gegensätzlichen Mediensystemen (USA und Großbritannien auf der einen und China auf der anderen Seite), sondern auch zwischen vergleichbaren Mediensystemen ( USA vs. Großbritannien). Der Beitrag geht den Gründen für diese Unterschiede und den theoretischen Implikationen nach. (RGübers.) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.5 Medieninhalte 97 [149-L] Rath, Matthias; Erdemir, Pinar: "Denn sieh', das Fremde liegt so nah!": der Einbruch kultureller Heterogenität in die nationale Medienethik, in: Zeitschrift für Kommunikationsökologie und Medienethik, Jg. 19/2007, Nr. 1, S. 62-68 INHALT: Der Beitrag untersucht am Beispiel der von türkischen Jugendlichen in Deutschland via Satellit rezipierten türkischen Fernsehsendungen, wie Kulturgrenzen übergreifende Medienangebote unter den Bedingungen der Globalisierung zu bewerten sind. Anknüpfend an eine kurze Skizzierung der Globalisierung der Medien im allgemeinen, wird der Transkulturalität von Medieninhalten unter Fokussierung auf die Bedingungen der Verwertung kultureller Heterogenität nachgegangen. Daran anschließend wird versucht, mit ethischen Begründungen die Notwendigkeit und Möglichkeit einer formalen Moralisierung medialer Angebote unter den Bedingungen kultureller Heterogenität nachzuweisen. Dabei dient die Kantische Definition von Aufklärung als inhaltliches Prinzip formaler Kritik. Abschließend werden diese Überlegungen im Hinblick auf das in Deutschland via Satellit zu empfangende türkische Fernsehen konkretisiert. Der Beitrag kommt zu dem Schluss, dass das türkische Fernsehen in Deutschland den Rezipienten, v.a. den türkischen Jugendlichen, nur unvollständige Anschlüsse an die deutsche Gesellschaft ermöglicht. Jugendliche müssen sich zwischen den transkulturellen und kulturell heterogenen Angeboten weitgehend allein orientieren. Es ist die Aufgabe der Medienerziehung, "in Zeiten der Globalisierung" ein formales Beurteilungskriterium zur Verfügung zu stellen, das zugleich die Zielrichtung medialer Angebote berücksichtigt. "Medienerziehung für globalisierte Medienmärkte muss trans- und multikulturelle Aspekte berücksichtigen. Die Bildungsinstitutionen sind dafür noch nicht ausreichend vorbereitet." (RG) [150-L] Reichertz, Jo: Ein Engel für RTL: Linda de Mol als moderne Engelerscheinung, in: Michael N. Ebertz, Richard Faber (Hrsg.): Engel unter uns : soziologische und theologische Miniaturen, Würzburg: Königshausen u. Neumann, 2008, S. 165-176, ISBN: 978-3-8260-3850-1 (Standort: UB Würzburg(20)-BN4500E16) INHALT: Im vorliegenden Beitrag wird die "Surprise-Show" des privaten Fernsehsenders RTL analysiert, die in den Jahren 1994 und 1995 mit der Moderatorin Linda de Mol ausgestrahlt wurde. In der Sendung wurden die (geheimen, aber oft geäußerten ) großen und kleinen Wunschträume von fünf bis sieben "einfachen" Menschen vor einem Studiopublikum und den Augen von Millionen von Fernsehzuschauern erfüllt. Nach der Grundidee des Formats wurden aber keine materiellen oder finanziellen Bedürfnisse berücksichtigt, sondern nur solche Wünsche erfüllt, die zum einen im Sinne einer christlichen Ethik moralisch korrekt sind und zum anderen versprechen, bei den Zuschauern Rührung und bei den Überraschten "Tränen der Freude" hervorzurufen. In der vorliegenden Studie werden u.a. folgende Fragen untersucht: Was leistet die "Surprise-Show" objektiv für die Mitspieler und Zuschauer innerhalb einer bestimmten Gesellschaft, welches Angebot und Sinnstruktur liefert dieses Produkt und auf welche Nachfrage reagiert es? Welche Rolle spielt die Moderatorin bei der als "Wunder" inszenierten Wunscherfüllung? Ist sie es, die das Wunder bewirkt? Hat sie die Macht, das Unmögliche möglich zu machen? Ist sie gar ein Engel oder eine höhere Macht, welche fähig ist, in den Lauf der Welt einzugreifen? (ICI2) 98 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.5 Medieninhalte [151-F] Reichwald, Ursula, Dipl.-Psych. (Bearbeitung): Medienpsychologie: Darstellung des Psychologen und psychologischer Sachverhalte in den Medien und deren Auswirkungen auf Jugendliche INHALT: keine Angaben ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Tübingen, Fak. für Informations- und Kognitionswissenschaften, Psychologisches Institut Abt. Klinische und Entwicklungspsychologie (Gartenstr. 29, 72074 Tübingen) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 07071-29-77686, Fax: 07071-552413, e-mail: ursula.reichwald@uni-tuebingen.de) [152-L] Roose, Jochen: In nächster Nähe so fern?: grenzübergreifende Lokal- und Regionalberichterstattung als Aspekt von europäischer Integration, in: Zeitschrift für Soziologie, Jg. 37/2008, H. 4, S. 321341 (Standort: USB Köln(38)-XG01232; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "In der Soziologie wird das Verschwinden der zwischenstaatlichen Grenzen insbesondere in der Europäischen Union diskutiert. Der Artikel untersucht diese These für das Phänomen grenzübergreifender Regionalberichterstattung. In welchem Ausmaß ist in Regionalzeitungen, die in der Nähe der deutschen Außengrenzen erscheinen, Regionalberichterstattung auch Auslandsberichterstattung? Verglichen wird die Häufigkeit, in der inländische und ausländische Städte in den Zeitungen Erwähnung finden, wobei die Einwohnerzahl der Städte und ihre geographische Entfernung zum Erscheinungsort der Zeitung kontrolliert werden. Es zeigt sich, dass Ereignisse jenseits der Staatsgrenze mit deutlich geringerer Wahrscheinlichkeit in den Zeitungen vorkommen als Ereignisse im Inland. Zur Erklärung der Unterschiede zwischen den Nachbarländern werden drei Einflüsse getestet: 1. Intensität der wirtschaftlichen Verflechtung, 2. Dauer der EU-Mitgliedschaft, 3. Sprachkenntnis. Während die wirtschaftliche Verflechtung und die Dauer der EU-Mitgliedschaft keinen Einfluss haben, zeigt sich ein signifikanter Effekt der gegenseitigen Sprachkenntnis. Je größer die Wahrscheinlichkeit ist, dass eine beliebige Person aus dem deutschen Grenzgebiet und eine beliebige Person aus dem benachbarten Grenzgebiet sich in einer der beiden Muttersprachen unterhalten können, desto intensiver ist die Berichterstattung aus dem Nachbarland." (Autorenreferat) [153-L] Rucht, Dieter; Yang, Mundo; Zimmermann, Ann: Politische Diskurse im Internet und in Zeitungen: das Beispiel Genfood, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2008, 224 S., ISBN: 978-3531-15942-3 INHALT: "Das Internet gilt vielen als ein Instrument, das im Vergleich zu herkömmlichen Massenmedien eine öffentliche Debatte mit einem weitaus breiteren Spektrum an Akteuren und argumentativen Gesichtspunkten zu aktuellen politischen Fragen ermöglichen würde. Damit könne das Internet zu einer Demokratisierung und Rationalisierung öffentlicher Diskurse beitragen. Diese Annahme wird anhand des Streits um Nutzen und Gefahren von Genfood mit quantitativen empirischen Mitteln im deutschsprachigen Raum untersucht. Neben einer konventionellen Inhaltsanalyse wird auch eine methodisch innovative Analyse von Hyperlinks und Webseiten durchgeführt. Im Ergebnis zeigen sich nur relativ kleine Unterschiede zwi- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.5 Medieninhalte 99 schen Internet und Qualitätszeitungen, sofern das Internet nicht von der Angebotsseite erschlossen wird, sondern aus der Perspektive derjenigen Nutzer, die Google als Suchmaschine heranziehen. Zudem scheint das Internet zu einer Fragmentierung politischer Öffentlichkeit beizutragen." (Autorenreferat) [154-L] Rucht, Dieter; Yang, Mundo; Zimmermann, Ann: Politische Diskurse im Internet und in Zeitungen: das Beispiel Genfood, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2008, 224 S., ISBN: 978-3-531-15942-3 (Standort: UB Köln(38)-35A5210) INHALT: "Das Internet gilt vielen als ein Instrument, das im Vergleich zu herkömmlichen Massenmedien eine öffentliche Debatte mit einem weitaus breiteren Spektrum an Akteuren und argumentativen Gesichtspunkten zu aktuellen politischen Fragen ermöglichen würde. Damit könne das Internet zu einer Demokratisierung und Rationalisierung öffentlicher Diskurse beitragen. Diese Annahme wird anhand des Streits um Nutzen und Gefahren von Genfood mit quantitativen empirischen Mitteln im deutschsprachigen Raum untersucht. Neben einer konventionellen Inhaltsanalyse wird auch eine methodisch innovative Analyse von Hyperlinks und Webseiten durchgeführt. Im Ergebnis zeigen sich nur relativ kleine Unterschiede zwischen Internet und Qualitätszeitungen, sofern das Internet nicht von der Angebotsseite erschlossen wird, sondern aus der Perspektive derjenigen Nutzer, die Google als Suchmaschine heranziehen. Zudem scheint das Internet zu einer Fragmentierung politischer Öffentlichkeit beizutragen." (Autorenreferat) [155-L] Rußmann, Uta: Agenda Setting und Internet: Themensetzung im Spannungsfeld von Onlinemedien und sozialen Netzwerken, (INTERNET Research, Bd. 30), München: R. Fischer 2007, 367 S., ISBN: 978-3-88927-435-9 (Standort: ULB Münster ZB Sozialwiss.(6A)-MS7960/636) INHALT: "Mit den zunehmenden Veränderungen der Medienlandschaft stellt sich die Frage nach Agenda-Setting-Effekten durch neue, internetbasierte interaktive Medien. Bleibt das existierende kollektive Gedächtnis der Gesellschaft erhalten oder kommt es mit der zunehmenden Individualisierung der Themenrezeption zu einer Zersplitterung der Themenlandschaft? Die Autorin geht diesen Fragen nach und integriert die massenmedialen Themensetzungsprozesse unter besonderer Berücksichtigung der Onlinemedien in einen gesamtgesellschaftlichen Kontext, um Aussagen über die Auswirkungen auf die interpersonale Kommunikation in sozialen Netzwerken zu treffen. In einer qualitativen empirischen Untersuchung wird die Tragfähigkeit der Agenda-Setting-Hypothese im gegenwärtigen Medienwandel getestet." (Autorenreferat) [156-L] Schafraad, Pytrik; Scheepers, Peer; Wester, Fred: Dealing with the "devil of the past": attention to the far riht in the German press (19872004), in: Publizistik : Vierteljahreshefte für Kommunikationsforschung, Jg. 53/2008, Nr. 3, S. 362-385 (Standort: UB Bonn (5)-Z57/193; USB Köln(38)-FHM AP00663; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.springerlink.de/content/1862-2569) 100 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.5 Medieninhalte INHALT: "In diesem Beitrag untersuchen wir, wie deutsche Tageszeitungen in den letzten zwanzig Jahren über Rechtsradikalismus berichtet haben. Dies geschieht mit einer systematischquantitativen Inhaltsanalyse der 'Frankfurter Allgemeinen Zeitung', der 'Süddeutschen Zeitung' und der 'Bild-Zeitung'. Insgesamt wurden 1621 Berichte aus neun Perioden zwischen 1986 und 2004 analysiert. Die Analyse zeigt, dass die Berichterstattung über Rechtsradikalismus in deutschen Zeitungen relativ einheitlich war. Die Zeitungen beschränkten sich hauptsächlich auf abweichende Aspekte des Rechtsradikalismus: die fremdenfeindlichen Standpunkte, die rechtsradikalen Akteure in juristischen Konflikten, die fremdenfeindliche Gewalt und die schlechten Beziehungen der Rechtsradikalen zu anderen Parteien. In den Jahren 1989, 1994 und 2004 war dies deutlicher zu sehen als in den anderen Jahren. Im Gegensatz zu niederländischen Zeitungen ist in deutschen Zeitungen keine Entwicklung hin zu einer offenen und vielfältigen Berichterstattung über diese Themen erkennbar. SZ und FAZ berichteten ausführlicher als die 'Bild-Zeitung'. Erwartet wurde, dass die 'Bild-Zeitung' mehr sensationelle aufgemachte Berichte veröffentlichte, zum Beispiel über fremdenfeindliche Gewalt. Dies wurde allerdings nur teilweise bestätigt." (Autorenreferat) [157-L] Schellenberg, Britta: Zum Umgang mit Rechtsextremismus in den Medien: Analyse und Empfehlungen, in: Lothar Stock, Carina Tausch, Rainer Vor (Hrsg.): Die Welt zu Gast bei wem? : Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Migration in Sachsen, Deutschland und Europa, Münster: Lit Verl., 2008, S. 173-186, ISBN: 978-3-8258-1336-9 (Standort: UB FU Berlin(188)-083668) INHALT: Die Verfasserin geht der Frage nach, warum trotz anhaltender und deutlicher Präsenz des Rechtsextremismus die Berichterstattung zu diesem Thema weiterhin defizitär ist. Sie knüpft hier an die ARD/ZDF-Studie "Rechtsextremismus und Fernsehen" an und arbeitet vier Aspekte heraus, deren Fehlen die grundlegenden Schwächen der Berichterstattung markiert: Kontinuität der Berichterstattung, Auseinandersetzung mit dem Rechtsextremismus und seinen Vertretern, Reflektieren der Wirkungen und Vermeidung von Stereotypen, Thematisierung von Migration und Ausländern. Als Ursachen dieser Defizite sieht sie den Visualisierungs-, Dramatisierungs- und Quotendruck und ein Übergewicht ereignisorientierter und tagespolitischer Berichterstattung. (ICE2) [158-L] Schicha, Christian: Skandale in den Medien durch die Medien: eine Typologie von Formen, Ausprägungen und Motiven, in: Zeitschrift für Kommunikationsökologie und Medienethik, Jg. 10/2008, Nr. 1, S. 7383 INHALT: Medien haben im Rahmen ihrer Kontroll- und Kritikfunktion die Aufgabe, gesellschaftlich relevante Skandale aufzudecken und öffentlich zu machen. Der Maßstab zur Beurteilung von Skandalen wandelt sich im Laufe der Zeit und ist stets von den gängigen Normund Wertmaßstäben der entsprechenden Gemeinschaft abhängig. Der Beitrag beschäftigt sich mit Skandalen, in die Medien unmittelbar involviert waren und somit selbst eine moralisch fragwürdige Rolle gespielt haben. Es wird exemplarisch eine Typologie von Medienskandalen vorgelegt, bei denen nach den Motiven derartiger Verfehlungen gefragt wird. Dabei wird herausgearbeitet, welche Normen konkret verletzt worden sind und welche Konsequenzen die Medienskandale letztlich für das entsprechende Medium auch langfristig zur Folge hatten. Es soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.5 Medieninhalte 101 zeigt sich, dass nicht nur Boulevardmedien in diese Medienskandale verwickelt waren, sondern auch Qualitätszeitungen und Fernsehsender aus dem öffentlich-rechtlichen Spektrum, die sich durch eine besonders hohe Glaubwürdigkeit auszeichnen sollten. "Der 'Spaß' hört aber an dem Punkt auf, wo Menschen durch moralisch fragwürdige Aktionen von Berichterstattern massiv geschädigt wurden. Dies ist beim Paparazzi-Journalismus ebenso der Fall wie bei den Rufmord-Kampagnen der 'Bild'-Zeitung. Den traurigen Höhepunkt dieser Entwicklung dokumentieren die skizzierten Fälle in Borken und Gladbeck, wo Tote zu beklagen waren." (UN) [159-L] Schicke-Schäfer, Ramona: Desires everywhere: die Rolle der Frau in den US-amerikanischen Fernsehserien "Ally McBeal" und "Sex and the City", Saarbrücken: VDM Verl. Dr. Müller 2007, 69 S., ISBN: 9783-8364-4727-0 INHALT: "Was man(n) früher für die klassische Rollenverteilung zwischen Mann und Frau hielt, befindet sich in der Auflösung. Der Mann als Patriarch und die Frau als Hausmütterchen sind ein Fall für die Geschichtsbücher. Frauen gelten nicht mehr als 'alte Jungfer', wenn sie jenseits der 30 weder Mann noch Kinder vorweisen können. Stattdessen genießen sie ihren beruflichen Erfolg und die Freiheit, die das Single-Leben mit sich bringt. Allerdings birgt dieses Leben, wie jedes andere auch, seine Schattenseiten. Ende der 1990er Jahre etablierten sich zwei US-amerikanische, Fernsehserien ganz vorn in der Beliebtheitsskala der vornehmlich weiblichen Zuschauer: 'Sex and the City' und 'Ally McBeal'. Über eine grundsätzliche Analyse dieser beiden Formate bis hin zur konkreten vergleichenden Gegenüberstellung einzelner ausgewählter Folgen und Szenen nähert sich Ramona Schicke-Schäfer dem modernen Lebensgefühl der erfolgreichen, aber manchmal auch einsamen Mittdreißigerin und ihren populären Identifikationsfiguren in der gegenwartsbezogenen Fernsehkultur. Das Buch richtet sich an selbstbewusste, intelligente Frauen und Männer." (Autorenreferat) [160-L] Schierl, Thomas (Hrsg.): Prominenz in den Medien: zur Genese und Verwertung von Prominenten in Sport, Wirtschaft und Kultur, Köln: Halem 2007, 359 S., ISBN: 978-3-938258-61-3 INHALT: Prominenz ist längst nicht mehr ein nebensächlicher Berichterstattungsgegenstand, der lediglich auf Gesellschaftsseiten und in TV-Boulevardmagazinen eine Rolle spielt. Prominenz ist vielmehr ein wichtiger Faktor in der aktuellen Medienlandschaft. Prominenz als Medieninhalt ist ein wertvolles Gut geworden, das Rezipienten eine ganze Reihe unterschiedlicher Gratifikationen bietet. Für Medienunternehmen wiederum ist Prominenz ein zunehmend ökonomisch wichtiger Rohstoff, der auf Grund der hohen Nachfrage nach Prominenzberichterstattung verstärkt zur Nachrichten- bzw. Unterhaltungsproduktion genutzt wird, um Rezipienten zu binden. Trotz der steigenden Relevanz in den Massenmedien hat sich die Forschung, insbesondere die Kommunikationsforschung, diesem Untersuchungsgegenstand bisher nur in geringem Maße angenommen. Mit dem Reader wird der Versuch unternommen einen grundlegenden multiperspektivischen Beitrag zu diesem Forschungsfeld zu leisten und weitere Forschungsperspektiven aufzuzeigen. Zu den untersuchungsleitenden Fragestellungen gehören u.a.: Wie entsteht Prominenz? Wer profitiert wie von Prominenten in Zeitschriften, Hörfunk und Fernsehen? Welchen Preis zahlen Prominente für ihre Bekanntheit? Wie hat sich die Pro- 102 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.5 Medieninhalte minenzberichterstattung verändert? (RG) Inhaltsverzeichnis: 1. Prominenz als Medieninhalt Thomas Schierl: Prominenz in den Medien. Eine empirische Studie zu Veränderungen in der Prominenzberichterstattung im Zeitraum 1973 bis 2003 (11-41); Louis Bosshart, Carole Witmer: Medien-Prominenz: die Wahl der Miss Schweiz als eine Win-Win-Situation? (42-59); Christoph Jacke: Stars und Prominenz. Kulturprogrammwender in der Medienproduktion zwischen Tradition und Abversion (60-80); Jan Räker: Die Veröffentlichung von Abbildungen Prominenter ohne deren Zustimmung - führt das 'Caroline-Urteil' des EGMR zu einem neuen juristischen Prominenzbegriff? (81-97). 2. Prominenz aus medienökonomischer Perspektive - Thomas Schierl: Ökonomie der Prominenz: Celebrity sells. Zur medialen Produktion und Reproduktion von Prominenz (98-121); Max Ringlstetter, Stephan Kaiser, Susanne Knittel, Philipp Bode: Der Einsatz von Prominenz in der Medienbranche: eine Analyse des Zeitschriftensektors (122-141); Kerstin Fröhlich, Helena Johansson, Gabriele Siegert: Einmal 'Star' und zurück. Der Einfluss der Medien auf den Produktlebenszyklus von Prominenz (142163); Daniela Schaaf: Celebrity Placement. Die medienökonomischen Konsequenzen des Einsatzes von Prominenten als kommunikatives Marketinginstrument in den Massenmedien (164-183). 3. Rezeption von Prominenz - Gregor Daschmann: Der Preis der Prominenz. Medienpsychologische Überlegungen zu den Wirkungen von Medienberichterstattung auf die dargestellten Akteure (184-211); Holger Schramm: Prominenz aus Rezipientensicht. Zur Tragfähigkeit des Konzeptes parasozialer Interaktionen und Beziehungen für die Prominenzforschung (212-234); Tilo Hartmann, Christoph Klimmt: Virtuelle Medienfiguren: Stars auf Tastendruck? (235-255); Ingrid Paus-Hasebrink: Genial? In jedem Fall crossmedial? Die Stars und Helden der Kinder (256-278). 4. Prominenz im Sport - Markus Stauff: Prominente Gesichter, Schweiß und Tränen. Zum Stellenwert des Sports im Prominenten-System (279301); Alan Tomlinson, Christopher Young: A time for heroes? The nature of the heroic in past and present, with particular reference to selected cases from football (soccer) (302-327); Christoph Bertling: Medienpräsenz in People-Magazinen als produktpolitische Strategie für Hochleistungssportler (328-352). [161-L] Schneider, Irmela: Zur Relationierung von Medialisierung/Amerikanisierung und Globalisierung/Lokalisierung in Mediendiskursen des 20. Jahrhunderts, in: Lars Koch (Hrsg.): Modernisierung als Amerikanisierung? : Entwicklungslinien der westdeutschen Kultur 1945-1960, Bielefeld: transcript Verl., 2007, S. 155-180, ISBN: 978-3-89942-615-1 (Standort: USB Köln(38)-35A2200) INHALT: Die Verfasserin setzt sich mit der Frage auseinander, welches Bedeutungsspektrum von Medialisierung, Amerikanisierung und Globalisierung sich in publizistischen Mediendiskursen des 20. Jahrhunderts rekonstruieren lässt. Sie beschreibt Amerikanisierung als Prozesskategorie, deren zentrale Bedeutung in der Organisation von Zusammenhängen zwischen unterschiedlichen Diskursen liegt. Amerikanisierung verweist auf eine identitätsversichernde Grenzziehung zwischen dem Eigenen und dem Anderen. Bis in die 1970er Jahre werden die deutschen Mediendiskurse von kritischen Reflektionen über Massenkultur und Massenkonsum dominiert. Die dabei als "typisch amerikanisch" verorteten Diskurse fungieren als Leitmotive der orientierungsstiftend wirkenden Kulturkontraste, die im zusehends beschleunigten gesellschaftlichen Veränderungsprozess fundamentale Ordnungskategorien bereitstellten. Erst in den 1980er Jahren wurde die inhaltlich weitgehend entleerte Kategorie der Amerikanisierung vor dem Hintergrund medientechnologischer Veränderungen und mit dem Entstehen der soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.5 Medieninhalte 103 Netzwerkgesellschaft vom konsum- und modernekritischen Globalisierungsparadigma abgelöst. (ICE2) [162-L] Schneider, Nina: Websites zu Fernsehformaten für Jugendliche: eine Analyse der begleitenden Webangebote von Gute Zeiten, schlechte Zeiten, Marienhof, fabrixx und Die Simpsons, (Angewandte Medienforschung, Bd. 41), München: R. Fischer 2007, 251 S., ISBN: 978-3-88927-437-3 (Standort: Württ. LB Stuttgart(24)-58/9686) INHALT: Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen fernsehkonvergente Internetangebote im Interessenbereich von Jugendlichen. Untersucht werden die begleitenden Angebote zu den Fernsehsendungen "Gute Zeiten, schlechte Zeiten", "Marienhof", "fabrixx" und "Die Simpsons". Die Untersuchung bewegt sich auf den drei Ebenen "Produkt" (qualitative Online-Inhaltsanalyse), "Nutzer" (quantitative Online-Befragung) und "Produzent" (qualitative Leitfadeninterviews). Die Darstellung der Ergebnisse orientiert sich an den gegenwärtigen Hauptelementen fernsehkonvergenter Internetangebote (Fernsehfolgen im Internet, Personeninformationen, Hintergrundinformationen zur Sendung, interaktive Elemente). In einem Exkurs wird auf sonstige Lieblingsseiten der befragten Nutzer eingegangen. Die Untersuchung zeigt, dass die Fans der Sendungen die begleitenden Webangebote komplementär nutzen. Besonders an der Folgenvorschau besteht ein starkes Interesse. Die Art der Inhaltsaufbereitung hat keinen Einfluss auf deren Nutzung. Die User erhoffen sich einen expliziten Zusatznutzen, daher ist die Aktualität der Informationen wichtig. Für die dauerhafte Nutzung einer Websites ist der Einsatz anspruchsvoller interaktiver Angebote zentral. Als besonders gelungen in der Nutzerorientierung erweist sich das fernsehkonvergente Begleitangebot zu "Gute Zeiten, schlechte Zeiten". (ICE2) [163-F] Scholz, Markus (Bearbeitung); Bundschuh, Konrad, Prof.Dr.phil.habil. (Betreuung): Pressebilder - eine quantitative und qualitative Untersuchung der Darstellung von Behinderung und Menschen mit Behinderung in der Presse INHALT: Die Arbeit versucht herauszufinden, wie Behinderung allgemein und Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen in der Presse dargestellt werden. Unterschiede zwischen den einzelnen Presseerzeugnisse und unterschiedlichen Arten von Einschränkungen hinsichtlich Themen, Sprache, Eigenschaften, Behinderungsbild, beschriebene Handlungsmuster, etc. sollen herausgearbeitet werden. Qualitativ werden vorkommende Arten von Artikeln beschrieben und klischeehafte Typisierungen gesucht und jeweils durch Textbeispiele belegt. ZEITRAUM: 01/2000 bis 04/2005 GEOGRAPHISCHER RAUM: deutscher Sprachraum METHODE: Qualitative und quantitative Inhaltsanalyse auf Basis der 'Grounded Theory' mit explorativem Fokus. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen (Stichprobe: 2.000; Bild, Süddeutsche Zeitung, Bunte, Focus, Der Spiegel, Stern, SuperIllu; Auswahlverfahren: total -mit E.-). VERÖFFENTLICHUNGEN: Scholz, Markus: Die Darstellung von Menschen mit Behinderung in regelmäßig erscheinenden Printmedien. in: VHN, 4, 2007, S. 330-331. ART: BEGINN: 2006-03 ENDE: 2009-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissenschaftler 104 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.5 Medieninhalte INSTITUTION: Universität München, Fak. für Psychologie und Pädagogik, Institut für Präventions-, Integrations- und Rehabilitationsforschung Lehrstuhl für Geistigbehinderten- und Verhaltensgestörtenpädagogik (Leopoldstr. 13, 80802 München) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: markus.scholz78@googlemail.com) [164-F] Schröder, Frank, Prof.Dr. (Bearbeitung): Die groben Unterschiede: eine kulturgeographische Analyse massenmedialer Erzählungen über das ostdeutsche Land und seine Leute INHALT: Das Projekt untersucht aus einer strukturalistisch-konstruktivistischen Perspektive, wie in (westdeutschen) Massenmedien seit der deutschen Einheit 1990 über Ostdeutschland und die Ostdeutschen berichtet wird und welche 'kulturelle Ordnung' der deutschen Gesellschaft damit konstruiert und etabliert wurde. Die empirische Basis ist eine Inhaltsanalyse von 322 Textpassagen aus der Ostdeutschland-Berichterstattung des Nachrichtenmagazins 'Der Spiegel' im Zeitraum 1990 bis 2000. GEOGRAPHISCHER RAUM: Ostdeutschland ART: BEGINN: 2002-01 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität München, Fak. für Geowissenschaften, Department für Geographie Lehrstuhl für Sozialwissenschaftliche Geographie (Luisenstr. 37, 80333 München) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 089-289-22814, Fax: 089-289-22804, e-mail: f.schroeder@lmu.de) [165-L] Schroer, Markus (Hrsg.): Gesellschaft im Film, (Wissen und Studium : Sozialwissenschaften), Konstanz: UVK Verl.-Ges. 2007, 397 S., ISBN: 978-3-89669-684-7 INHALT: "Der Film gilt als Leitmedium unserer Zeit, spielt in der Soziologie jedoch eine eher marginale Rolle. Dabei sind Filme längst nicht nur zum zentralen Bestandteil des Alltagslebens avanciert, vielmehr eröffnen sie auch Einblicke in die Verfassung und den Wandel sozialer Wirklichkeit. In Beiträgen über Architektur, Stadt, Familie, Gewalt, Geschlecht, Sexualität, Körper, Jugend, Medien, Politik, Sport, Sterben, Tod, Überwachung, Utopie, Wissenschaft und Wohnen im Film überprüfen die Autoren, wie das filmische Nachdenken über Gesellschaft zur Quelle soziologischer Erkenntnis gemacht werden kann." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Markus Schroer: Einleitung: Die Soziologie und der Film (7-13); Alexa M. Kunz, Bernhard Schäfers: Architektur und Stadt im Film (14-48); Markus Schroer: Beobachten und Überwachen im Film (49-86); Thies Albers, Matthias Grundmann: Familie im Film Die Familie im filmischen Wandel (87-110); Jörg Metelmann: Gewalt im Film (111-128); Udo Göttlich: Jugend und Jugendlichkeit im Film (129-147); Lothar Mikos: Medien im Film (148-170); Jürgen Raab, Hans-Georg Soeffner: Politik im Film. Über die Präsentation der Macht und die Macht der Präsentation (171-198); Dagmar Hoffmann: Sexualität, Körper und Geschlecht im Film (198-229); Robert Gugutzer: Sport im Film (230-263); Stephan Moebius, Tina Weber: Tod im Film. Beitrag über die mediale Repräsentation des Todes (264-308); Sebastian Nestler, Rainer Winter: Utopie im Film (309-332); Peter Weingart: Wissenschaft im Spielfilm (333-355); Thomas Düllo: Wohnen im Film (356-392). soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.5 Medieninhalte 105 [166-L] Schulz, Wolfgang; Held, Thorsten (Hrsg.): Mehr Vertrauen in Inhalte: das Potenzial von Ko- und Selbstregulierung in den digitalen Medien, (Schriftenreihe Medienforschung der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen, Bd. 59), Berlin: Vistas Verl. 2008, 217 S., ISBN: 978-3-89158-479-8 (Standort: UB Bonn(5)2008/6216) INHALT: "Wie kann das Vertrauen der Nutzerinnen und Nutzer in die Inhalte digitaler Medien gestärkt werden? Im Rahmen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft fand vom 9. bis zum 11. Mai 2007 in Leipzig eine Medienexpertenkonferenz zu diesem Thema statt. Der vorliegende Band dokumentiert die Papiere, die zur Vorbereitung der Konferenz erstellt wurden, und enthält sowohl die Schlussfolgerungen der deutschen Ratspräsidentschaft als auch Ergebnisse und Handlungsperspektiven aus wissenschaftlicher Sicht. Schwerpunkte sind die Fragen, wie durch Online-Angebote die Entwicklung von Kindern gefördert werden kann, welche Angebote im Internet zu Vertrauen in Inhalte und zur Vielfalt beitragen und welche Potenziale Selbst- und Ko-Regulierung bei digitalen Medien aufweisen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Wolfgang Schulz, Thorsten Held: Vertrauen in die Inhalte digitaler Medien - Eine Aufgabe für Gesellschaft und Staat (9-18); Sonia Livingstone: Eine Bestandsaufnahme der Möglichkeiten für vorteilhafte, kindgerechte Online-Ressourcen: Die Gesichtspunkte Vertrauen, Risiken und Medienkompetenz (19-52); Sonia Livingstone, Bojana Lobe: Schlussfolgerungen aus der AG 1 (53-58); Richard Collins: Wer bietet in der digitalen Welt zuverlässige und vielfältige Informationen, und wie können Nutzer darauf zugreifen? - Unterschiedliche Arten von Anbietern und ihre Funktion für die öffentliche Kommunikation (59-90); Richard Collins, Wolfgang Schulz: Schlussfolgerungen aus der AG 2 (91-92) Michael Latzer, Florian Saurwein: Vertrauen in die Industrie - Vertrauen in die Nutzer: Selbstregulierung und Selbsthilfe bei digitalen Medieninhalten in der EU (93-142); Michael Latzer, Nico van Eijk: Schlussfolgerungen aus der AG 3 (143-144); Thomas Kleist, Carmen Patzer: Ko-Regulierung als Instrument der modernen Regulierung (145-172); Alexander Scheuer, Peggy Valcke: Schlussfolgerungen aus der AG 4 (173-176); Schlussfolgerungen der deutschen Ratspräsidentschaft (177-184); Wolfgang Schulz, Thorsten Held: Handlungsperspektiven zur Stärkung des Vertrauens in Inhalte digitaler Medien (185-204). [167-L] Schuppener, Georg (Hrsg.): Sprache des Rechtsextremismus: Spezifika der Sprache rechtsextremistischer Publikationen und rechter Musik, Leipzig: Ed. Hamouda Wiss.-Verl. 2008, 197 S., ISBN: 978-3-940075-14-7 (Standort: UB Bochum(294)-HYA/9370) INHALT: "Identitätsstiftung, Selbstdarstellung und Propaganda des Rechtsextremismus erfolgen im Wesentlichen mit sprachlichen Mitteln. Dennoch hat die Sprache des Rechtsextremismus bislang noch keine hinreichende Aufmerksamkeit gefunden. Zudem sind sprachliche Codes oftmals schwerer zu entschlüsseln als beispielsweise grafische Symbole. Aus diesen Gründen lohnt es sich, die Spezifika der Sprache in rechtsextremen Medien näher zu betrachten. Der vorliegende Band versammelt Beiträge, die sich dieser Thematik auf sehr unterschiedliche Weise nähern. Im Zentrum des Interesses stehen dabei vor allem rechtsextreme Fanzines und Texte rechtsextremer Musik. Die Grundlage der Untersuchungen stellt authentisches Quellenmaterial dar, das außerhalb der rechtsextremen Szene nicht oder nur sehr schwer zugänglich ist" (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Georg Schuppener: Die Sprache des Rechtsextremismus - Ein lange vernachlässigter Bereich der Forschung - Anstatt eines Vorwortes (9-14); 106 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.5 Medieninhalte Katrin Schulz: Einige Gedanken zur Thematik - "Sprache des Rechtsextremismus" (15-17); Volker Scholz: Rechtsextremismus und Mythologie aus Sicht des Verfassungsschutzes (1825); Juliane Lohmann: Die Sprache des Rechtsextremismus am Beispiel des Fanzines "Sachsens Glanz" (26-38); Maxi Konang: Die Untersuchung der Sprache des Rechtsextremismus anhand des "Freien Rundbriefs Dresden" (38-49); Gesche Gerdes: Die Sprache im rechtsextremen Fanzine - "Der Foiersturm" (50-58); Laura Hörold: Der Aufbruch #2 (59-77); Marcus Engert: Sprache des Rechtsextremismus - Merkmalsbestimmung auf der Grundlage der sprachlichen Analyse von vier sächsischen Magazinen (78-95); Nora-Maria Jakubetz und Kristin Narr: Die Mitteldeutsche Jugendzeitung - Vorstellung und sprachliche Analyse (96111); Julia Opitz: Die rechtsextremistische Musikszene im Überblick (112-126); Nadja Ritter: Inhalte von rechtsextremistischem Liedgut (127-133); Jolien van de Laar: Beziehungen zur germanischen Mythologie in Liedtexten rechtsextremer Bands (134-140); Christina Bouse: Sprache der Gewalt und der Fremdenfeindlichkeit in Texten rechtsextremer Musik (141-146); Florian Sieber: Szeneinterne Skinheadströmungen im Vergleich - Eine Analyse anhand ausgewählter Musikbeispiele (147-162); Kateryna Prasol: Rechtsextremismus in der Ukraine (163-175); Florian Müller, Mira Sommer und Franziska Thiel: Funktionen der Sprache in rechtsextremen Medien - Eine Zusammenfassung (176-182). [168-L] Schwan, Anna: Das Deutschlandbild in den amerikanischen Medien: Der Bundestagswahlkampf 2002 und die Irak-Frage im Spiegel der US-Presse, in: Josef Raab, Jan Wirrer (Hrsg.): Die deutsche Präsenz in den USA, Münster: Lit Verl., 2008, S. 479-512, ISBN: 978-3-8258-0039-0 (Standort: UB Duisburg(464)-E11BOMC1094) INHALT: Die Irak-Krise 2002 war Ausdruck eines Paradigmenwechsel in der Außenpolitik der Bundesrepublik: eine Verlagerung vom früheren Axiom der Atlantikbindung hin zu einer Politik, die bereit ist, eigene Interessen auch dann zu vertreten, wenn sie der Verbündeter entgegenstehen. Die US-Medien nahmen diesen Wechsel wahr und vollzogen ihn nach. Allerdings blieben die wahren Gründe für die Dissonanz in den deutsch-amerikanischen Beziehungen, die im Bundestagswahlkampf 2002 evident wurden, für das US-Publikum weitgehend verborgen. Der vorliegende Beitrag zeigt, dass die amerikanische Berichterstattung über Deutschland, den Bundestagswahlkampf und die Irak-Frage mehr oder weniger in Stereotypen stecken blieb. Besonders zwei Stereotype treten hervor: (1) das unberechenbare und antisemitischen Deutschlands, vor allem ausgedrückt in der Berichterstattung über den "MöllemannSkandal"; (2) das "unzuverlässige" Deutschland, wobei dieses Bild in der ersten Phase nach 9/11 in seiner Umkehrung zu beobachten ist. Deutschland wird als "reif" und "zuverlässig" eingestuft, da es den transatlantischen Beziehungen aus amerikanischer Sicht nach kommt. Dies lässt sich besonders in der Analyse der Berichterstattung zur Irak-Frage beobachten. (ICA2) [169-L] Sennewald, Nanja: Alien Gender: die Inszenierung von Geschlecht in Science-Fiction-Serien, Bielefeld: transcript Verl. 2007, 309 S., ISBN: 978-3-89942-805-6 INHALT: Die Studie untersucht die Inszenierung von Geschlecht in der populären Kultur am Beispiel von sechs Science-Fiction-Serien. Der Fokus der Arbeit liegt auf dem "Doing Gen- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.5 Medieninhalte 107 der", der Inszenierung von Geschlecht durch die Figuren, wobei sowohl die Narration als auch die Bildebene untersucht werden. Durch den Blick auf die Narration können Änderungen in der Figurenkonzeption im Verlauf eines Handlungsbogens, der mehrere Staffeln einer Serie umfasst, erkannt werden. Gleichzeitig wird die visuelle Darstellung der Figuren betrachtet und durch Bildanalysen überprüft, ob sich die bildimmanenten Aussagen über Geschlecht parallel, kommentierend oder widersprüchlich zur Narration verhalten. Es zeigt sich, dass das hegemoniale Bild heldischer Männlichkeit nach wie vor reproduziert wird, gleichzeitig aber auch neue, weibliche Figurentypen auftreten. Anhand geschlechtsspezifisch kodierter Themen wie Macht, Autorität, Gewalt, Partnerschaft, Sexualität und Elternschaft werden die narrativen und visuellen Strategien der Geschlechterinszenierung beleuchtet. (RG) [170-L] Seyffer, Christiane: Das Bild der Soldatin im dritten Irakkonflikt: eine Untersuchung der deutschen Presseberichterstattung zur Folterin von Abu Gharib, Saarbrücken: VDM Verl. Dr. Müller 2007, 101 S., ISBN: 978-3-8364-4695-2 (Standort: UB Siegen(467)-01AML2683) INHALT: "Zu den am häufigsten in den Medien gezeigten Bildern aus dem dritten Irakkrieg gehört eine Aufnahme, auf der die junge Gefreite Lynndie England mit grinsendem Gesicht nackte irakische Häftlinge schikaniert. Bedenkt man, dass es Tausende von Folterfotos gibt, ist der Verdacht nicht von der Hand zu weisen, dass das Bild der folternden weiblichen Soldatin zur Verstörung des Publikums besonders geeignet war. Die Autorin Christiane Seyffer nimmt die öffentlichen Reaktionen zu den Ereignissen im Bagdader Gefängnis zum Anlass einer kritischen Überprüfung der Valenz und Resistenz traditioneller Geschlechterbilder in unserer Gesellschaft, die, so ihre These, gerade im Krieg als einem Konstruktionsort von Männlichkeit par excellence besonders deutlich zu Tage treten. Grundlage ihrer Untersuchung bildet die 'Kritische Diskursanalyse' anknüpfend an Siegfried Jäger (DISS). Analysiert werden mediale Debatten über die weibliche Soldatin zu den Fotos und Folterungen im Gefängnis von Abu Gharib inder deutschen Presse." (Autorenreferat) [171-L] Storck, Thorsten Walter: Die Ausstrahlung Gottes: eine Analyse medialer Selbstrepräsentationen pfingstlichcharismatischer Christen in Deutschland, Heidelberg 2008, 257 S. (Graue Literatur; deposit.d-nb.de/cgi-bin/dokserv?idn=989454304&dok_var=d1&dok_ext=pdf&filename=9894543 04.pdf) INHALT: "Die Dissertation behandelt die mediale Selbstrepräsentation religiöser Kleingruppen am Beispiel der charismatisch-christlichen Gemeinde 'Die Taube Heidelberg e.V.'. Durch die literarische Darstellung und Analyse zahlreicher im Internet veröffentlichter Videoaufnahmen von Gottesdiensten werden die Grundthemen dieser Spielart des Christentums unter den Schlagworten 'Somatisierung', 'Emotionalisierung' und 'Verzauberung' entwickelt. Die medialen Produkte der Gemeinde werden anschließend als 'Diskursblasen' jenseits der 'imaginierten Mitte der Gesellschaft' interpretiert. Dabei wird gezeigt, wie moderne Medien mit religiösen Vorstellungen gekoppelt und so zu Instrumenten der Selbstermächtigung und Identitätskonstruktion werden können." (Autorenreferat) 108 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.5 Medieninhalte [172-L] Trebbe, Joachim; Schönhagen, Philomen (Hrsg.): Fernsehen und Integration: eine Studie zur sprachregionalen und ethnischen Repräsentation in der Schweiz, (Kommunikationswissenschaft), Konstanz: UVK Verl.-Ges. 2008, 202 S., ISBN: 978-3-86764-109-8 (Standort: UB Duisburg-Essen()-E11KNSE1069+1) INHALT: "Die Schweiz ist seit Jahrhunderten eine viersprachige Nation, die heute einen der höchsten Ausländeranteile in Westeuropa hat. Aufgrund dessen bestehen bei Schweizern eine sprachregionale und eine nationale Identität und bei ethnischen Minderheiten im (Schweizer) Migrationskontext eine doppelte Identität durch die Heimat- und Ankunftskultur. Die Studie untersucht, inwieweit diese doppelten Identitäten aus Sicht der Zuschauer massenmedial repräsentiert sind und inwieweit die Fernsehprogramme zur Integration beitragen. Dazu wurden in drei Sprachregionen Gruppendiskussionen mit Schweizern und Migranten durchgeführt. Als Ergebnis zeigt sich, dass das Schweizer Fernsehen der doppelten Multikulturalität des Landes nur bedingt gerecht wird und dass sein Integrationspotenzial nicht ausgeschöpft wird." (Autorenreferat) [173-L] Verhovnik, Melanie: Geschlagen, missbraucht, vernachlässigt: der Umgang deutscher Printmedien mit innerfamiliärer Gewalt gegen Kinder, in: Communicatio Socialis : internationale Zeitschrift für Kommunikation in Religion, Kirche und Gesellschaft, Jg. 41/2008, Nr. 2, S. 141-152 (Standort: USB Köln(38)-M XA 01287; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Jessica, Karolina, Kevin und Tim - diese Namen stehen für eine lange Reihe extremer Fälle von Kindesmisshandlung und vernachlässigung, die in den vergangenen Jahren, nicht zuletzt wegen der intensiven Berichterstattung darüber, für Aufmerksamkeit sorgten. Die Verfasserin beschäftigt sich in ihrem Beitrag mit dem Umgang deutscher Printmedien mit innerfamiliärer Gewalt gegen Kinder. Als problematisch beurteilt sie insbesondere das von den Medien gezeichnete Bild, das von Einzelfällen und schweren Gewaltformen dominiert wird, sich in Wirklichkeit aber sehr viel facettenreicher darstellt. Die Ergebnisse der Studie geben Anlass, mehr Engagement von Medienschaffenden, Hilfsorganisationen und Politikern zu fordern: Gewalt gegen Kinder darf in den Medien nicht als monokausales Phänomen geschildert werden, sondern erfordert eine professionelle Auseinandersetzung u. a. mit den gesellschaftlichstrukturellen Rahmenbedingungen." (Autorenreferat) [174-L] Vidra, Zsusanna: Die EU-Darstellung in der ungarischen Presse während des Erweiterungsprozesses (19962004), in: Frank Baasner (Hrsg.): Von welchem Europa reden wir? : Reichweiten nationaler Europadiskurse, Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges., 2008, S. 133-154, ISBN: 978-3-8329-3277-0 (Standort: UB Siegen(467)-31PEN11973) INHALT: Der ungarische Mediendiskurs zum Beitrittsprozess war überwiegend ein innenpolitisches Thema. Das lässt sich an verschiedenen Tendenzen im Mediendiskurs festmachen. Nicht nur der Inhalt der behandelten Themen weist auf den innenpolitischen Tenor des Diskurses hin, sondern auch der Umstand, dass die meisten Themen politisiert werden. Der Blick auf das diskursive Feld der verschiedenen Themen zeigt, dass an erster Stelle die Rechtskonservativen den Diskurs erzeugen und ihm eine stark nationalistische Note verleihen. Der in- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.5 Medieninhalte 109 terne und politisierte Charakter des ungarischen Diskurses über den Erweiterungsprozess wird zusätzlich dadurch bestätigt, dass jene Themen, die für die EU im Mittelpunkt standen, wie die Frage der Migration der Arbeitskräfte und die Situation der Roma-Bevölkerung, während des gesamten Beitrittsprozesses in Ungarn Randthemen bleiben. Ein anderer Schwerpunkt der Untersuchung gilt der Frage, wie sich das Bild der EU verändert. Die wichtigste Beobachtung hierzu lautet, dass die Bilder recht stabil bleiben und fast während des gesamten Beitrittsprozesses mit gleicher Intensität vorherrschen. Das erste Bild von der EU als einem Projekt mit allzu komplizierter Struktur taucht zu dem Zeitpunkt, da die Verhandlungen über die EU-Reformen in Brüssel beginnen, etwas häufiger auf, verschwindet aber nie gänzlich. Das wichtigste Element dieses Bildes ist die "Ungewissheit": man weiß nicht so recht, welchem Gebilde man beitritt. Das zweite Bild betrifft eine alles beherrschende, autoritäre EU, die Vorschriften macht und einem sagt, was man zu tun und zu lassen hat. Dieses Bild wird mit Bezug zu nahezu allen Themen verwendet und zwar vor allem von der rechtsgerichteten politischen Rhetorik und Presse. Die positiven Bilder verweisen auf die Vorschriften und Normen, die Ungarn von der EU vorgegeben werden und so dazu beitragen können, dass überkommene "schlechte Verfahrensweisen" bei der Umsetzung von Projekten überwunden werden können. Dies ist ein klarer Bezug zur "kulturellen Überlegenheit" Europas, es ist Ausdruck des Wunsches, dazuzugehören und damit die alte "historische Bestimmung" zu überwinden, immer zum weniger entwickelten Teil der Welt zu gehören. (ICF2) [175-L] Walter, Jochen: Die Türkei - "Das Ding auf der Schwelle": (De-)Konstruktionen der Grenzen Europas, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2008, 258 S., ISBN: 978-3-531-15931-7 (Standort: UB Bonn(5)-2008/6493) INHALT: Der Verfasser fragt einleitend - orientiert an den "critical geopolitics" - nach dem grundlegend sozialen Charakter geographischer Ordnungsbestimmungen, konkret nach der sozialen Konstruktion Europas, nach europäischen Selbstidentifikationen und Identitätskonstruktionen. Er problematisiert sodann Europa angesichts des Beitrittswunsches der Türkei als "essentially contested concept". Vor diesem Hintergrund werden Ergebnisse einer konstruktivistischen Diskursanalyse vorgelegt, die die Medienberichterstattung ausgewählter deutscher (FAZ, Spiegel, BILD) und britischer Printmedien (Times, Economist, Daily Mirror) vollumfänglich und spartenübergreifend für drei unterschiedliche Zeiträume zwischen 1960 und 2004 untersucht. Gefragt wird, in wie fern die Debatte um die Zugehörigkeit der Türkei zu Europa durch unterschiedliche, thematisch voneinander abgegrenzte Diskurse bestimmt wird und unter welchem thematischen Blickwinkel (ökonomisch, geostrategisch, politisch-kulturell, religiös, institutionell) über die türkische Zugehörigkeit zu Europa debattiert wird. Es zeigt sich, dass die Türkei über verschiedene Zeiträume, aber auch Ländergrenzen hinweg vorwiegend als ein "Dazwischen" gesehen wird. (ICE2) [176-L] Wamper, Regina: Das Kreuz mit der Nation: christlicher Antisemitismus in der 'Jungen Freiheit', (Edition DISS, Bd. 18), Münster: Unrast-Verl. 2008, 206 S., ISBN: 978-3-89771-747-3 (Standort: UB Bielefeld(361)-IB260W243) 110 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.5 Medieninhalte INHALT: Die Verfasserin setzt sich zunächst auf theoretischer Ebene mit den zentralen Begriffen Antisemitismus, Antijudaismus, christlicher Traditionalismus und Fundamentalismus auseinander. Es schließt sich eine kritische Diskursanalyse von Artikeln aus der "Jungen Freiheit" an, die sich auf 49 Artikel aus den Jahren 2000 bis 2007 stützt. Thema ist das Judenbild der "Jungen Freiheit" unter besonderer Berücksichtigung christlicher Motive. Analysiert werden Artikel zu den Themen Kirche, Christentum und Religion, in denen das Judentum behandelt wird, die aber zugleich explizit christliche Themen wie das Zweite Vatikanische Konzil, den interreligiösen Dialog, die Ökumene, die Exegese und die Judenmission behandeln. Die Verfasserin arbeitet typische Wissensfragmente über Juden und Judentum heraus und zeigt anhand einer Feinanalyse von zwei Artikeln, wie und mit welchen Strategien die "Junge Freiheit" Inhalte vermittelt ("Im Anfang war das Blut" über den Film "Die Passion Christi" und "Die letzte Konsequenz" über Brandanschläge auf Kirchen). Die Untersuchung zeigt, dass über den Religionsdiskurs der "Jungen Freiheit" antijudaistische, moderne und sekundär antisemitische Bilder reproduziert werden. (ICE2) [177-L] Weber, Tina: Codierungen des Todes: Zusammenhänge von filmischen Inszenierungen des Todes und kulturellen Umgangsformen mit dem Tod, in: Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.): Die Natur der Gesellschaft : Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2008, S. 3485-3494, ISBN: 978-3593-38440-5 INHALT: "Der Tod, so der Befund von Aries, (1986) verliert seine gesellschaftliche Bedeutung im Zuge von Säkularisierungs- und Modernisierungsprozessen und findet im öffentlichen Leben keinen Platz mehr, da er in funktionalisierte Bereiche wie etwa der Medizin oder den Rechtswissenschaften abgeschoben und kaum noch wahrgenommen wird. (vgl. Hahn, 1976) Diese These blieb nicht unkritisiert (vgl. Feldmann, 1977), gleichwohl kann nicht bestritten werden, dass das konkrete Sterben dem alltäglichen Anblick entzogen scheint. Dennoch liegen für bestimmte Fernsehprogramme in den USA bereits Untersuchungen vor, in denen festgestellt werden konnte, dass innerhalb dreier Jahrzehnte (70-90er Jahre) die Themen Tod und Sterben mit einer steigenden Verwissenschaftlichung, Offenheit und 'Tiefe' dargestellt wurden. (vgl. McIllwain, 2005) Die Ergebnisse zeigen eine Zunahme der Todesdarstellung und der Kontextualisierung von Todeserfahrungen sowie individueller und kollektiver Trauerarbeit. Seit 2000 treten jedoch besonders Serien hervor, die die Toten nicht nur als Ausgangspunkt für Ermittlungen betrachten. Das Besondere an diesen Serien ist die explizite Fokussierung auf den Tod, tote Körper und das Sterben. Die Toten stehen im Mittelpunkt, körperliche Zeugenaussagen und thanatologische Maßnahmen bestimmen die Szenerie. Diese neuartigen Serien sind u.a. Six Feet Under (SFU), Crime Scene Investigation (CSI Las Vegas und Spin offs), Medical Detectives, Crossing Jordan oder Autopsy. Mit Ausnahme von Six Feet Under konzentrieren sich die Serien auf Verbrechen, wobei die Leiche meistens im Mittelpunkt der Spurensuche steht. Detaillierte Untersuchungen auf Spuren am toten Körper oder das Nachstellen des Tatherganges und des konkreten Sterbemoments bezeugen die Spurensuche. Six Feet Under hingegen zeigt das Leben einer amerikanischen Durchschnittsfamilie, die ein Bestattungsgeschäft besitzt. Das Promotionsprojekt befasst sich mit der aktuellen amerikanischen TV Serie Six Feet Under und setzt sich mit den filmischen Inszenierungen von toten Körpern auseinander. Welche Codes vom toten Körper werden vorausgesetzt bzw. welche vorhandenen Codes von toten Körpern werden vom Film aufgegriffen, mit filmischen Codes soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.5 Medieninhalte 111 generiert und erweitert? Welche gesellschaftlichen Symptomatiken im Umgang mit dem Tod lassen sich aus der filmischen Inszenierung von Toten ableiten?" (Autorenreferat) [178-L] Werth, Christoph H.: Das Eigentliche bleibt unsichtbar: Religion und Medien, in: Die Politische Meinung : Monatsschrift zu Fragen der Zeit, Jg. 54/2008, H. 9 = Nr. 466, S. 69-72 (Standort: USB Köln(38)EP15460; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.kas.de/wf/doc/kas_14506-544-1-30.pdf) INHALT: In einer weitgehend säkularisierten Gesellschaft gibt es, so der Verfasser, ein Informationsbedürfnis: "Was bewegt die Christen eigentlich?" Oft besteht von Seiten der Kirche die Tendenz, fertige Lösungen als Beschlüsse der Bischofskonferenz oder der Synode wie einen massiven Block in die Redaktionen zu stellen. Aber das bedeutet zugleich, dass die Kirchen ihre Problemlagen und Entwicklungsprozesse zu wenig darstellen. Schließlich könnte man auch über noch offene Fragen die Medien informieren. Der Bürgerrundfunk und die Offenen Kanäle bieten gute Möglichkeiten, wie sich Christen vor Ort in die Gesellschaft einbringen können. Kirche und Religion können, so die These, heute nur als Angebot kommuniziert werden, wobei Authentizität und Glaubwürdigkeit sehr wichtig sind. Aber keine vermittelte Kommunikation kann den unmittelbaren Vollzug von Religion - das religiöse Erleben - ersetzen. (ICF2) [179-L] Wolther, Irving: Mehr als Musik: die sieben Dimensionen des "Eurovision Song Contests", in: Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.): Die Natur der Gesellschaft : Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2008, S. 4896-4905, ISBN: 978-3-593-38440-5 INHALT: "Der Eurovision Song Contest (ESC) ist der weltweit größte internationale Wettbewerb für populäre Musik und das erfolgreichste Fernsehunterhaltungsprogramm in Europa. Obwohl der ESC ursprünglich das Ziel verfolgte, die Entstehung neuer Lieder zu fördern, handelte es sich doch stets um ein von den Fernsehanstalten inszeniertes Medienereignis, das erst nachrangig musikökonomischen Zwecken dient. Für das Publikum ist der ESC auf Grund seiner Periodizität, seiner spezifischen Programmstruktur und nicht zuletzt des Zugehörigkeitsgefühls der Zuschauer, das auf Schemata nationaler und kultureller Identifikation beruht, zu einem hochgradig ritualisierten Medienereignis geworden. Seine Bedeutung geht daher weit über die eines bloßen Musikwettbewerbs hinaus, und viele Länder nutzen den ESC als Mittel national-kultureller Repräsentation. Somit bietet die Veranstaltung eine einmalige Möglichkeit zur Gegenüberstellung unterschiedlicher Nutzungsmodelle von Popularmusik für die Präsentation und Konstruktion nationaler Identitäten, da sie bereits in der Anlage auf einen internationalen (und damit interkulturellen) Vergleich von Musik ausgelegt ist. Der Erfolg der Darbietungen hängt letztlich davon ab, wie die kulturspezifisch geprägten Darstellungsformen von Popmusik mit den Hörgewohnheiten der Zuschauer in anderen Ländern resonieren. Die Ergebnisse einer Befragung der 36 Delegationsleiter beim 49. Eurovision Song Contest in Istanbul 2004 bestätigen, dass der ESC eine Fernsehsendung mit einem ausgesprochen hohen national-kulturellen Repräsentationspotenzial ist, das von den Programmgestaltern erkannt und aktiv genutzt wird. Sie bestätigen auch die Vorreiter-/ Nachzügler-Theorie von Reinhard 112 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.5 Medieninhalte Bendix (1996): Je stärker sich ein Land als 'Nachzügler' gegenüber den demokratischen und industriellen Standards der westeuropäischen 'Vorreiter' begreifen muss, desto eher wird es seine national-kulturelle Diversität beim ESC zur Schau stellen, da es in der nationalen Kultur die Quelle seines künftigen Erfolgs sieht. Ein Ende dieses 'Kampfes der Kulturen' ist nicht abzusehen, da die Aufteilung zwischen Vorreitern und Nachzüglern nicht statisch ist, sondern einem kontinuierlichen Wandlungsprozess unterliegt." (Autorenreferat) 1.6 Mediennutzung [180-L] Albrecht, Steffen; Hartig-Perschke, Rasco; Lübcke, Maren: Weblog-Kommunikation und Öffentlichkeit: eine Untersuchung am Beispiel des Bundestagswahlkampfs 2005, in: Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.): Die Natur der Gesellschaft : Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2008, S. 1886-1898, ISBN: 978-3-593-38440-5 INHALT: "Innerhalb des Internet breiten sich neue Medientechnologien aus. Weblogs und Wikis, aber auch Anbieter wie der Online-Fotodienst "flickr" ermöglichen es den Nutzern, Inhalte schnell und zu geringen Kosten einem potentiellen Massenpublikum zur Verfügung zu stellen. Ihre Benutzung erfordert kaum medienspezifische Kenntnisse, und sie unterstützen die Zusammenarbeit der Nutzer bei der Erstellung vernetzter Inhalte. Wie verändern diese neuen Medien die Kommunikation? Befürworter der Entwicklungen loben die Entstehung einer diskursiveren Form der Öffentlichkeit aus, in der Berichte nicht aus einer Quelle stammen, sondern aus der Vernetzung vieler einzelner Beiträge resultieren. Dagegen mahnen die Erfahrungen mit anderen Formen der computervermittelten Kommunikation zur Vorsicht, denn Merkmale traditioneller Medien wie die Gatekeeper-Funktion haben sich auch im Internet als relevant herausgestellt. Dieser Beitrag untersucht empirisch anhand eines Samples von 317 Weblogs, die sich mit dem Bundestagswahlkampf 2005 befassen, wie Akteure mit den neuen medialen Möglichkeiten umgehen und welche Kommunikationsmuster sich dabei etablieren. Er analysiert mit Mitteln der sozialen Netzwerkanalyse die Vernetzungsstrukturen zwischen den Weblogs, zeichnet unterschiedliche Nutzungsweisen durch eine inhaltliche Analyse nach und untersucht an einem Fallbeispiel, welche Dynamik sich aus der intensiven Beobachtung von Kommunikation innerhalb der Blogosphäre ergibt und welche Mechanismen dabei wirksam werden. Die Ergebnisse erlauben eine Einschätzung darüber, wie sich die computervermittelte Kommunikation verändert und welche gesellschaftlichen Effekte diese neuen Medien der Kommunikation tatsächlich nach sich ziehen. Die Studie zeigt, dass Weblogs vor allem für massenmedial orientierte Kommunikation genutzt werden, dass sich aus vernetzten Diskussionen jedoch auch Chancen der gesellschaftlichen Teilhabe an der Öffentlichkeit ergeben." (Autorenreferat) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.6 Mediennutzung 113 [181-L] Amann, Rolf; Martens, Dirk: Synthetische Welten: ein neues Phänomen im Web. 2.0 ; Ergebnisse einer explorativen Grundlagenstudie am Beispiel von "Second Life", in: Media Perspektiven, 2008, Nr. 5, S. 255270 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.media-perspektiven.de/uploads/tx_mppublications/05-2008_AmannMartens.pdf) INHALT: Im Mai 2008 waren weltweit durchschnittlich rund 60.000 Nutzer (bei über 13 Millionen Registrierten) zum selben Zeitpunkt bei Second Life aktiv. Die Nutzerschaft von Second Life ist damit eine bisher sehr überschaubare, aber teilweise sehr intensiv und mit großem Zeitaufwand in der virtuellen Welt aktive Minderheit. Die Stichprobe der Untersuchung weist ein Durchschnittsalter von 36 Jahren auf (ab 50-Jährige stellen dabei einen Anteil von immerhin 10 Prozent); auch Bildungsniveau und Einkommen liegen deutlich über dem Bevölkerungsdurchschnitt. Die Nutzungsfrequenz ist hoch, die durchschnittliche Dauer der Besuche beträgt bei den Befragten 3,7 Stunden an Werktagen und 5,1 Stunden am Wochenende. Wöchentliche Nutzungsdauern von über 30 Stunden sind keine Seltenheit. Das Zeitbudget für die Nutzung anderer Medien und auch für weitere Freizeitaktivitäten wird dadurch verändert, Teilnehmer von Second Life sehen unter anderem weniger fern als vorher. Die Nutzer können virtuelle Gegenstände, Landschaften, Gebäude, Kleidungsstücke mittels eines "3D-Tools" erzeugen. Es gibt kein ausdifferenziertes Spielszenario, sondern die Nutzer gestalten ihre virtuellen Personifikationen, die Avatare, die synthetische Welt eigenständig aus, organisieren sich in Gruppen und Gemeinschaften und entwickeln eigene Regelwerke. Ein wichtiger Teil der Motivation der Teilnehmer ergibt sich daraus, virtuelle Kontakte in das reale Leben der Nutzer zu übertragen oder umgekehrt reale Kontakte im virtuellen Raum zu pflegen. Weitere Anreize sind die Möglichkeit, alternative Verhaltensmodelle auszuprobieren oder auch Geschäftsmodelle zu testen. Letzteres ist mit ein Grund, warum inzwischen auch Unternehmen und viele Freiberufler in Second Life aktiv sind. (RG2) [182-L] Beinke, Lothar: Das Internet - ein Instrument zur Berufsorientierung Jugendlicher?, Frankfurt am Main: P. Lang 2008, 123 S., ISBN: 978-3-631-57764-6 (Standort: UB Duisburg(464)-E11IED1192+1) INHALT: "Die Studie beschäftigt sich mit der Brauchbarkeit der Informationen, die Jugendliche im Prozess der Berufswahl den speziellen Datenbanken entnehmen. Das Internet steht dabei in Konkurrenz mit den bisherigen Informationsgebern - Eltern, Peergroups, Betriebspraktika und Informationszentren. Helfen die zusätzlichen Informationen bei den Jugendlichen bisherige Lücken zu schließen oder steigern sie lediglich die Datenflut, die letztlich die Unsicherheit vor der Berufsentscheidung erhöht? Die Schüler verfügen zwar überwiegend über eigene Computer mit Internetzugang und nutzen sie auch. Sie widmen diesem Medium aber keinen Vorzug. Es ist für sie eine Möglichkeit, Informationen zu ergänzen. Diese Ergänzung kommt jedoch ohne strukturierende Hilfen durch die Schule nicht aus. Sollten sich die Schulen dieser Unterstützung allerdings annehmen, ist mit einer wirksamen Entscheidungsfindung für einen Beruf zu rechnen." (Autorenreferat) 114 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.6 Mediennutzung [183-L] Bruin, Andreas de: Netz-Welten junger Menschen verstehen, in: Medien und Erziehung : Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg. 52/2008, H. 3, S. 10-15 INHALT: "Seit einiger Zeit ist eine gesellschaftliche Entwicklung zu konstatieren, die Chancen wie auch Risiken in sich birgt und die es aufmerksam zu beobachten gilt: die zunehmenden Aktivitäten junger Menschen im Internet. Ein Thema ist von besonderer Relevanz, und zwar die Notwendigkeit, die vielseitigen Online-Aktivitäten von Jugendlichen aus der Innenperspektive verstehen zu lernen, sprich: aus der Sicht der jungen Netz-Nutzerinnen und -Nutzer. Dieses Verständnis kann als Ausgangspunkt für den bislang noch zu wenig geförderten Dialog mit jungen Menschen fungieren." Welche Motivationen junge Menschen dazu bringen können, im Netz aktiv zu sein, wird am Beispiel des Dokumentarfilms "Google zeigt mich, also bin ich" (2006, S. Kaim) exemplarisch vorgestellt und diskutiert. Der Autor plädiert für einen Dialog mit den Jugendlichen, der von dem Verständnis der Lebenswelten junger Menschen ausgehen soll. (PT2) [184-L] Duckwitz, Amelie: Think global - act local?: globale und translokale Internetnutzung ausländischer und deutscher Studierender, (Schriften zur Medienwissenschaft, Bd. 18), Hamburg: Kovac 2008, 322 S., ISBN: 978-3-8300-3679-1 (Standort: UB Frankfurt/O(521)-AP18420D836) INHALT: Gegenstand der Untersuchung ist die Internetnutzung durch ausländische und deutsche Studenten. Die Verfasserin setzt sich zunächst auf theoretischer Ebene mit dem Internet als globalem Medium sowie mit dem Begriff der Kultur auseinander. Sie legt sodann die Ergebnisse ihrer empirischen Untersuchung vor, die vermittels einer online-Befragung in Deutschland (n=2150, darunter ca. 500 Studenten ausländischer Herkunft) und begleitenden Interviews sowie einer Befragung von deutschen Studenten im Ausland (n=127) erhoben wurden. Die Ergebnisse zeigen, dass das Internet für Studierende zum festen Bestandteil ihres Alltags geworden ist. Dabei wird zum einen ein hoher studienbezogener Anteil der Internetnutzung sowie - bei Auslandsstudenten - die Funktion des Internet als kommunikative Brücke ins Heimatland deutlich. Die Sprache erscheint als bedeutender Faktor, von dem die grenzüberschreitende Nutzung des Internet abhängt. Über alle Nutzungsfaktoren hinweg lassen sich vier Nutzungstypen identifizieren: Pragmatiker, Netizens, Alternativ/Engagierte und Skeptiker. Ausländische Studenten interessieren sich vor allem für Themen ihres Heimatlandes. Die Befunde legen nahe, dass das Internet sein Potenzial vor allem in der transnationalen Nutzung entfalten und hier zur Bildung translokaler Öffentlichkeiten beitragen kann. Häufiges Thema der interpersonellen Kommunikation sind die Unterschiede zwischen der eigenen und der fremden Kultur. Die Untersuchung zeigt, (1) dass das Internet nicht unabhängig vom Aufenthaltsort genutzt wird und (2) dass es die Form der Kommunikation vorgibt, die dann kulturell differenziert ausgestaltet wird. (ICE2) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.6 Mediennutzung 115 [185-L] Eimeren, Birgit van; Frees, Beate: Bewegtbildnutzung im Internet: Ergebnisse der ARD/ZDF-Onlinestudie 2008, in: Media Perspektiven, 2008, Nr. 7, S. 350-355 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.media-perspektiven.de/uploads/tx_mppublications/Eimeren_II.pdf) INHALT: Der Beitrag untersucht die Entwicklung der gesamten Bewegtbildnutzung im Internet, die im Vergleich zu den letzten Jahren stark zugenommen hat, und wirft einen besonderen Blick auf die Nutzung von Fernsehinhalten im Internet. Alle visuellen Angebotsformen zusammen genommen werden 2008 von 55 Prozent der Internetanwender gelegentlich genutzt. Für rund ein Viertel aller Onliner und gut die Hälfte der 14- bis 29-Jährigen gehört der Konsum von Videos und Fernsehsendungen im Netz (live oder zeitversetzt) schon zur Wochenroutine. Analoge Videorecorder sind noch immer die Hauptnutzungsform für zeitversetztes Fernsehen, die bei fast zwei Drittel (63%) aller Internetnutzer zum Einsatz kommen. An zweiter Stelle folgen die Videoportale mit 44 Prozent zeitversetzter Fernsehnutzung. An dritter Stelle stehen die DVD- und Festplattenrecorder, die von 39 Prozent der Onliner für zeitversetztes Fernsehen ab und zu genutzt werden. Derzeit sind es rund 23 Millionen Menschen, die Videos und Fernsehsendungen im und über das Internet, linear und zeitversetzt, auf unterschiedlichen Endgeräten und an unterschiedlichen Orten zumindest ab und zu nutzen. Die Inhalte von Medienanbietern und Fernsehsendern werden somit schon heute in relevantem Umfang auf unterschiedlichen medialen Plattformen genutzt. (RG2) [186-L] Eimeren, Birgit van; Frees, Beate: Internetverbreitung - größter Zuwachs bei Silver-Surfern: Ergebnisse der ARD/ZDFOnlinestudie 2008, in: Media Perspektiven, 2008, Nr. 7, S. 330-344 (Standort: UB Bonn(5)Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.media-perspektiven.de/uploads/tx_mppublications/Eimeren_I.pdf) INHALT: Das Wachstum des Internets in Deutschland, gemessen an der Zahl seiner Nutzer, hält weiter an. Die zwölfte Ausgabe der jährlich durchgeführten ARD/ZDF-Onlinestudie weist für März/April 2008 einen Anteil von 65,8 Prozent der deutschen Bevölkerung aus, die zumindest gelegentlich ins Netz gehen. Dies entspricht einem Anstieg um rund fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr. In den letzten Jahren haben sich die Steigerungsraten deutlich abgeflacht. Dieses verlangsamte Wachstum des Internets ist wesentlich auf die Ausschöpfung der Kerngruppen der Nutzer vor allem Jüngere - zurückzuführen: 2008 sind 19 von 20 Personen unter 30 Jahre online. Der größte Wachstumsschub geht erneut von den Älteren aus. Bei den 60bis 79-Jährigen stieg seit dem vergangenen Jahr der Anteil der Onliner von 26,3 Prozent auf 29, 2 Prozent. Auch für die kommenden Jahre sind in dieser Altersgruppe erhebliche Wachstumspotenziale vorhanden. Es bleiben aber weiterhin gravierende Nutzungsunterschiede zwischen jüngeren und älteren Nutzern bestehen. Während über 70 Prozent der 14- bis 19-Jährigen sich an Gesprächsforen und Newsgroups beteiligen, tun dies nur rund 4 Prozent der ab 60-Jährigen. Das Internet bleibt für die überwiegende Mehrheit der Nutzer vorrangig ein Informationsmedium, seine Unterhaltungsfunktion gewinnt jedoch vor allem bei den Jüngeren an Bedeutung. E-Mail und Suchmaschinen bleiben für die Bundesbürger die am häufigsten genutzten Anwendungen im Netz. (RG2) (RG) 116 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.6 Mediennutzung [187-L] Engel, Bernhard; Müller, Dieter K.: Zeitversetzte Nutzung im AGF/GfK-Fernsehpanel: Maßnahmen zur vollständigen Abbildung der Fernsehnutzung, in: Media Perspektiven, 2008, Nr. 8, S. 410-419 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.media-perspektiven.de/uploads/tx_mppublications/08-2008_Engel-Mueller_01.pdf) INHALT: Die zeitversetzte Nutzung des Fernsehens spielte bisher keine große Rolle, auch wenn in Deutschland zeitweise bis zu 80 Prozent der Fernsehhaushalte mit einem Videorecorder ausgestattet waren. Diese Situation hat sich geändert, seit DVD-Recorder und zunehmend auch Festplattenrecorder in den Haushalten eingesetzt werden, die gegenüber dem VHS-Videorecorder über erheblich mehr Funktionen verfügen. Vor dem Hintergrund einer sich immer stärker fragmentierenden und differenzierenden Fernsehlandschaft wird das Archivieren (und Anschauen) von Fernsehsendungen jenseits der Echtzeit-Ausstrahlung stark an Bedeutung gewinnen und kann künftig nicht mehr als "Randphänomen" abgetan werden. Im AGF/GfK-Fernsehpanel wird derzeit nur ein Teil der zeitversetzten Fernsehnutzung gemessen. In den publizierten Reichweiten sind diese Werte zudem nicht berücksichtigt. Im Auftrag der Arbeitsgemeinschaft Fernsehforschung (AGF) wird die Ausrüstung aller Haushalte im GfK-Fernsehpanel mit neuen Messgeräten vorbereitet, die in der Lage sind vielfältige Anforderungen zu erfüllen. Leitgedanke der Anpassungen ist es, eine möglichst hohe Kompatibilität zu den Analysen für das lineare Fernsehen zu erhalten und die gemessenen Nutzungsvorgänge in den Analysen vollständig zu verwenden. Um diese Anforderungen zu erfüllen, ist das Konzept des so genannten gemeinsamen Nutzungsanteils entwickelt worden, so dass ab 1. Juli 2009 auch die zeitversetzte Fernsehnutzung komplett in den Leistungswerten der AGF/GfK-Fernsehforschung enthalten sein wird. (UN) [188-F] Erlhofer, Sebastian, M.A.; Kallass, Kerstin, M.A. (Bearbeitung); Bucher, Hans-Jürgen, Prof.Dr.; Liebert, Wolf-Andreas, Prof.Dr. (Leitung): Netzwerkkommunikation im Internet. Diskurslinguistische und medienwissenschaftliche Analyse selbstorganisierter Formen der Wissensproduktion und -distribution in Weblogs + Wikis INHALT: Ziel des Projektes ist die Erforschung grundlegender kommunikativer Muster der selbstorganisierten Wissensproduktion und -distribution in kollaborativen Online-Kommunikationen. Als Paradigmen dafür werden einerseits die so genannten Weblogs, ein im Internet sich ausbreitendes Phänomen einer nicht-organisierten Publizistik, sowie die Wikis als Beispiel für kollaborativ erstellte Open-Content-Enzyklopädien herangezogen. Projekthomepage: www.netzwerke-im-internet.de/ . GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepubilk Deutschland, Schweiz, Österreich METHODE: Theoretisch zielt das Projekt auf eine Erweiterung des sprach- und medienwissenschaftlichen Kommunikationsbegriffs ab, der in beiden Disziplinen noch nicht netzwerk-orientiert fundiert ist. In Abgrenzung zu den an Foucault angelehnten linguistischen Diskursbegriffen, ist der dem Projekt zugrunde liegende Diskursbegriff handlungstheoretisch orientiert. Ausgehend von einer Theorie kollektiven Handelns werden konkrete Akteure mit spezifischen Interessen identifiziert, die nach bestimmten Handlungsmustern handeln, also informieren, erzählen, argumentieren, appellieren, Entwarnung geben, Maßnahmen empfehlen usw. Ein handlungstheoretischer Diskursbegriff ist auch anschlussfähig an makrostrukturelle Analysen, wie sie in der Soziologie und der Medienwissenschaft vorgeschlagen wurden. Während soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.6 Mediennutzung 117 der sprachwissenschaftliche Diskursbegriff die mediale Seite von Diskursen nicht thematisiert, oder, wie die englische Diskursanalyse additiv aufschaltet, liegt der Schwerpunkt einer medienwissenschaftlichen Analyse gerade in der Integration von Diskursstrukturen und Medienstrukturen. Die medienwissenschaftlichen Ansätze zur Analyse von Online-Diskursen führen den Begriff des Netzwerkes in die Diskursanalyse ein und machen sie damit anschlussfähig für die angesichts des Internet wieder erstarkte Netzwerkforschung. Grundlagentheoretisch geht es insofern darum, die für Face-to-Face-Kommunikation einerseits und Massenkommunikation andererseits bereits etablierten Beschreibungskategorien der Diskursdynamik und -strukturen, der Darstellungsformen, der Kohärenz, der Kommunikationsqualität, der Adressierung (insb. der Experten-Laien-Adressierung), der sprachlichen Form und der strategischen Prinzipien, für eine Anwendbarkeit auf internetbasierte Netzwerkkommunikationen zu erweitern. Dabei integriert das Projekt auf theoretischer und methodischer Ebene die Traditionen der handlungstheoretischen Diskursanalyse, der Hyperlink-Network-Analysis (HNA) und der Computer-mediated-Discourse-Analysis (CMDA) und entwickelt sie weiter zu einer netzwerk-orientierten Diskursanalyse kollaborativer Kommunikationsformen. Netzwerktheorie, Diskurstheorie. Methodisch betritt das Projekt insofern Neuland, als dass es die diskursanalytische Perspektive um das Konzept des Primär- und Sekundärdiskurses erweitert. Es werden sowohl Primärdiskurse der Wiki- und Weblog-Kommunikation untersucht, als auch Sekundärdiskurse, in denen die Teilnehmer an die Primärdiskurse mit bestimmten Handlungen wie Kommentaren oder Bewertungen anknüpfen und ihre Diskursperspektive thematisieren. Folgende Perspektiven auf Netzwerkkommunikationen werden im Rahmen der analytischen Betrachtung eingenommen: 1. Perspektive der Diskursdynamik (handlungsorientierte, sprachlich-rhetorische Analyse); 2. Perspektive der Netzwerkstrukturen (medienwissenschaftliche Verlinkungsanalyse); 3. Perspektive der Netzwerk-Gemeinschaft (mikrostrukturell-linguistische und makrostrukturell-medienwissenschaftliche Analyse). Netzwerkanalyse, Diskursanalyse. In dem Projekt kommen Ansätze und ihre Methoden aller drei Analyseebenen zum Einsatz, werden aber zu einer integrativen Analysestrategie zusammengefasst. Die Berücksichtigung der drei Ebenen garantiert auch eine Theoriebildung, in der diskursive Mikrostrukturen und sozio-kulturelle Makrostrukturen in einen systematischen Zusammenhang gebracht werden können. Die gewählten Gegenstände der Wikis und Weblogs sind insofern für ein derartiges Forschungsprogramm geeignet, weil sie erstens vielfältige Diskurse konstituieren, zweitens eine dynamische Komponente haben, die auf Aktionen der einzelnen Diskursteilnehmer zurückzuführen sind, und drittens Netzwerkgemeinschaften konstituieren, die über die dazu geführten Metadiskurse (Diskussionsgruppen) zugänglich werden. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert (Stichprobe: 7,3 Mio; Weblog-Postings, deutschsprachig von 2007/ 2008; Auswahlverfahren: Zufall. Stichprobe: 1.125; Postings/ Weblogs zum Thema Tsunami von 2004/2005; Auswahlverfahren: Zufall). Standardisierte Befragung, online (Stichprobe: 910 Personen; Blogger, die Blogroll nutzen; Auswahlverfahren: Selbstselektion). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Erlhofer, Sebastian; Bucher, Hans-Jürgen: Blogroll-Nutzung. Erste Befunde der Blogroll-Umfrage 2008. in: Berichte des DFG-Forschungsprojekts "Netzwerkkommunikation im Internet", Nr. 08 (1). 2008.+++Erlhofer, Sebastian: Aktivitäten auf Diskussionsseiten. Zur Einordnung der Lebhaftigkeit der Diskussionsseiten 'Tsunami' und #Second Life' im Vergleich. in: Berichte des DFG-Forschungsprojekts "Netzwerkkommunikation im Internet", Nr. 08 (2). 2008.+++Kallass, Kerstin: Artikelentstehung in der Wikipedia. Zu Textkonstitutionsmustern und Schreibprozessen bei Wikipedia-Artikeln. in: Berichte des DFGForschungsprojekts "Netzwerkkommunikation im Internet", Nr. 08 (3). 2008.+++Erlho- 118 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.6 Mediennutzung fer, S.: Datenerhebung in der Blogosphere: methodische Herausforderungen und Lösungswege. in: Welker, M. (Hrsg.): Online-Inhaltsanalyse. Köln: Halem 2009 (im Erscheinen).+++ Ders.: Missing Data in der Netzwerkanalyse. in: Stegbauer, C. (Hrsg.): Netzwerkanalyse und Netzwerktheorie. Ein neues Paradigma in den Sozialwissenschaften. Wiesbaden: VS-Verl. für Sozialwiss. 2008, S. 251-260.+++Bucher, Hans-Jürgen; Erlhofer, Sebastian; Kallass, Kerstin; Liebert, Wolf-Andreas: Netzwerkkommunikation und Internetdiskurse: Grundlagen eines netzwerkorientierten Kommunikationsbegriffs. in: Zerfaß, Ansgar; Welker, Martin; Schmidt, Jan (Hrsg.): Kommunikation, Partizipation und Wirkungen im Social Web. Bd. 1: Grundlagen und Methoden. Von der Gesellschaft zum Individuum. Köln: Halem 2008, S. 41-61.+++ Bucher, Hans-Jürgen: Netzwerkkommunikation im Internet: diskursiver Mehrwert oder kommunikatives Chaos? in: Osnabrücker Beiträge zur Sprachtheorie, 2007, 72, S. 9-33.+++Bucher, Hans-Jürgen; Büffel, Steffen: Weblogs - Journalismus in der Weltgesellschaft. Grundstrukturen einer netzwerkorientierten Form der Medienkommunikation. in: Picot, Arnold; Fischer, Tim (Hrsg.): Weblogs professionell. Grundlagen, Konzepte und Praxis im unternehmerischen Umfeld. Heidelberg: dpunkt 2006, S. 131-156.+++Bucher, Hans-Jürgen: Macht das Internet uns zu Weltbürgern? Globale Online-Diskurse: Strukturwandel der Öffentlichkeit in der Netzwerk-Kommunikation. in: Fraas, Claudia; Klemm, Michael (Hrsg): Mediendiskurse: Bestandsaufnahme und Perspektiven. Frankfurt am Main u.a.: Lang 2005, S. 187-218.+++Bucher, Hans-Jürgen; Büffel, Steffen: Vom Gatekeeper-Journalismus zum Netzwerk-Journalismus. Weblogs als Beispiel journalistischen Wandels unter den Bedingungen globaler Medienkommunikation. in: Behmer, Markus et. al. (Hrsg.): Journalismus im Wandel. Analysedimensionen, Konzepte, Fallstudien. Wiesbaden: VS-Verl. für Sozialwiss. 2005, S. 85-121.+++Liebert, Wolf-Andreas: Wissenskonstruktion durch kooperatives Schreiben in Netzwerkmedien. in: Voß, Reinhard (Hrsg.): LernLust und EigenSinn. Systemisch-konstruktivistische Lernwelten. Heidelberg: Auer 2005, S. 244-256.+++Liebert, Wolf-Andreas; Kohl, Christian: Selbstorganisation der Wissenschaftsvermittlung: Quellentransparenz, Kontroversität und Qualitätssicherung in der Internet-Enzyklopädie Wikipedia. in: Fachsprache, 2004, 3-4, S. 134-148. +++Liebert, Wolf-Andreas: Diskursdynamik in der Risikokommunikation. Eine diskurs-linguistische Untersuchung der Trierer Luftschadstoff-Debatte 1974-2001. in: Deutsche Sprache, 2004, 32, S. 137-161.+++Liebert, Wolf-Andreas: Über Kontrollverluste der wissenschaftsjournalistischen Semantik und die Chancen einer selbstorganisierten, partizipativen Wissenskonstruktion. in: Pohl, Inge (Hrsg.): Bedeutung und Stabilität in der Semantik. Frankfurt am Main u.a.: Lang 2004, S. 325-347. ART: BEGINN: 2007-09 ENDE: 2009-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Trier, FB II Sprach-, Literatur- und Medienwissenschaften, Fach Medienwissenschaft (Universitätsring 15, 54286 Trier); Universität Koblenz-Landau Campus Koblenz, FB 02 Philologie, Kulturwissenschaften, Institut für Kulturwissenschaft (Postfach 201602, 56016 Koblenz) KONTAKT: Erlhofer, Sebastian (Tel. 0651-201-3457) [189-L] Erlhofer, Sebastian: Informationssuche im World Wide Web: Taktiken und Strategien bei der Nutzung von Suchmaschinen, Berlin: WVB-Verl. 2007, 231 S., ISBN: 978-3-86573-292-7 INHALT: Das Internet ist in den letzten Jahren zum zentralen Punkt der Informationsbeschaffung herangewachsen. Tausende von täglich neu erscheinenden Seiten bergen immenses Wissen soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.6 Mediennutzung 119 und unzählige Informationen. Schon jetzt wirkt das Dickicht an Inhalten schier undurchsichtig und es stellt sich schnell die Frage, wie die Nutzer ihre Informationssuche im Web überhaupt bewältigen und wie sie dabei vorgehen. Dieser Frage wird in drei Schritten nachgegangen. Zunächst werden bereits bestehende Forschungsbefunde zusammengefasst und erörtert. Im zweiten Schritt wird ein handlungstheoretisches Nutzungsmodell entwickelt, das schließlich im dritten Schritt empirisch erforscht wird. Das angewandte Forschungsdesign integriert qualitative wie quantitative Methoden. So kommen das Laute Denken und die Blickaufzeichnung im Labor mit 30 Probanden zum Einsatz. Ferner werden Logfiles von über acht Millionen Suchanfragen von Suchmaschinen sowie Fragebögen ausgewertet. Eine teilnehmende Beobachtung von 18 Probanden über einen größeren Zeitraum wird theorieverifizierend eingesetzt. Als Ergebnis der Untersuchung werden Taktiken und Strategien beschrieben, die bei der Informationssuche im World Wide Web angewandt werden. (DIPF/Verlag) [190-L] Fahr, Annette: Politische Talkshows aus Zuschauersicht: Informiertheit und Unterhaltung im Kontext der Politikvermittlung, (Angewandte Medienforschung, Bd. 43), München: R. Fischer 2008, 233 S., ISBN: 978-3-88927-455-7 (Standort: UB Duisburg-Essen(464)-E11KNXT1056+1) INHALT: "Hochwertige mediale Politikvermittlung versorgt den Bürger mit vielfältiger und substantieller Information über das aktuelle politische Geschehen. Dieser Idealvorstellung steht die Kritik an der Entertainisierung der Politik gegenüber, die unterstellt, dass unterhaltende Elemente zunehmend die inhaltliche Substanz verdrängen. Dieser normativen Perspektive wird eine rezipientenorientierte Betrachtung von Informations- und Unterhaltungseffekten durch politische Information - insbesondere durch politische Talkshows - gegenübergestellt. Die Arbeit untersucht zum einen, welche Elemente im Polittalk von den Zuschauern als besonders informativ bzw. unterhaltsam erachtet werden. Weiterhin wird der Einfluss der Rezipientenpersönlichkeit auf die Wahrnehmung von Informiertheit und Unterhaltung betrachtet. Zuletzt werden unterschiedliche Stile der Informations- bzw. Unterhaltungsrezeption identifiziert. Auf Basis von Continuous-Response-Messungen werden ähnliche Rezeptionsverläufe gruppiert und zu charakteristischen Rezeptionstypen zusammengefasst. Dabei erweisen sich Informations- sowie Beziehungsorientierung der Zuschauer als wahrnehmungsleitende Parameter bei der Rezeption politischer Talkshows." (Autorenreferat) [191-L] Fisch, Martin; Gscheidle, Christoph: Mitmachnetz Web 2.0 - rege Beteiligung nur in Communitys: Ergebnisse der ARD/ZDFOnlinestudie 2008, in: Media Perspektiven, 2008, Nr. 7, S. 356-364 (Standort: UB Bonn(5)Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.media-perspektiven.de/uploads/tx_mppublications/Fisch_II.pdf) INHALT: Das so genannte Web 2.0 bedeutet einen grundlegenden Wandel im Umgang mit dem Internet. Ohne technischen Vorwissen kann der Nutzer eigene Beiträge im WorldWideWeb publizieren, Beiträge anderer kommentieren, sich virtuell vernetzen in Foren präsentieren. Unter dem Schlagwort "Mitmachnetz" bieten sich den Nutzern damit vielfältige Partizipationsmöglichkeiten, doch diese neuen Möglichkeiten werden derzeit noch deutlich weniger genutzt als die klassischen Nutzungsformen des Internets. Zwei Drittel der Onliner sind nicht daran interessiert, sich mit eigenen Beiträgen (user-generated Content) am Web 2.0 zu beteili- 120 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.6 Mediennutzung gen. Das Internet wird weiter zuvorderst als Abrufmedium begriffen und genutzt. Zwischen den verschiedenen Web-2.0-Angeboten bestehen gerade im Hinblick auf den Grad der Nutzerpartizipation große Unterschiede. Zu differenzieren ist hier etwa zwischen virtuellen Spielewelten, Weblogs, Wikipedia, Bilder- und Videocommunitys, sozialen Netzwerken und sozialen Lesezeichensammlungen (Social Bookmarking). Bei den meisten Angeboten ist es nur eine geringe Zahl von Onlinern, die für die Bereitstellung der Inhalte sorgt. So rufen 51 Prozent der Onliner beispielsweise Inhalte auf Videoportalen ab, bereitgestellt werden diese aber von gerade einmal drei Prozent der Onliner. Massenattraktiv ist also nicht der "Mitmachgedanke" des Web 2.0, sondern ein schlichtes Unterhaltungs- und Informationsbedürfnis, welches durch user-generierte Inhalte einer Minderheit befriedigt wird. (RG2) [192-L] Funke, Gesine: Wie Sonderschüler fernsehen: das Fernsehen im Alltag von lernbehinderten Jugendlichen und Schülern mit Erziehungsschwierigkeiten ; eine repräsentative Studie für NRW, Marburg: Tectum Verl. 2007, 220 S., ISBN: 978-3-8288-9318-4 (Standort: UB Bonn(5)2007/6162) INHALT: Ziel der Untersuchung ist es, aktuelle Daten zur Fernsehnutzung von Schülern mit Erziehungs- und Lernschwierigkeiten zu liefern und zu überprüfen, ob sich das Fernsehverhalten von Sonderschülern von den Fernsehgewohnheiten der Jugendlichen an allgemein bildenden Schulen unterscheidet. Die Verfasserin setzt sich zunächst auf theoretischer Ebene mit Medienverhalten, Freizeitverhalten und Sonderschule auseinander. Im Folgenden werden Ergebnisse einer Befragung von 445 Schülern der Sekundarstufe I an Schulen für Lernbehinderte und für Erziehungshilfe in Nordrhein-Westfalen sowie einer Kontrollgruppe von 168 Schülern an allgemeinbildenden Schulen aus dem Jahr 2003 vorgelegt. Gefragt wird nach Fernsehnutzung der Schüler, Fernsehgewohnheiten, Gründen für Fernsehen, Wahl der Fernsehprogramme, Fernsehverhalten, Freizeitverhalten sowie Freunden und Lebenseinstellung. Die Untersuchung zeigt, dass das Fernsehen bei Schülern mit Erziehungsschwierigkeiten oder Lernbehinderung zu den drei beliebtesten Freizeitbeschäftigungen gehört. Der Vergleich mit Schülern an allgemeinbildenden Schulen bestätigt die Erkenntnis, dass das Fernseh- und Freizeitverhalten von Schülern in hohem Maße abhängig von der Schulform ist. (ICE2) [193-L] Geese, Stefan; Gerhard, Heinz: Die Fußball-Europameisterschaft 2008 im Fernsehen: Daten zur Rezeption und Bewertung, in: Media Perspektiven, 2008, Nr. 9, S. 442-449 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.media-perspektiven.de/uploads/tx_mppublications/09-2008_Geese.pdf) INHALT: Nach der großen Zuschauerbegeisterung bei der Fußball-WM 2006 war es von besonderem Interesse, wie die deutschen Fernsehzuschauer die Fußball-Europameisterschaft 2008 in Österreich und der Schweiz annehmen würden. Im Vergleich zur WM 2006 war der Spielplan der EM 2008 bei 24 teilnehmenden Mannschaften mit 31 Spielen weniger umfangreich. Alle 31 Spiele wurden live im öffentlich-rechtlichen Fernsehen übertragen. Insgesamt haben 56,94 Millionen Zuschauer mindestens eines der 27 im Ersten und im ZDF übertragenen Spiele gesehen. Das sind 78, 0 Prozent aller potenziellen Fernsehzuschauer in Deutschland, der höchste Wert, den eine Fußball-Europameisterschaft bisher erreicht hat. Die Spiele der soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.6 Mediennutzung 121 deutschen Mannschaft waren mit jeweils über 20 Millionen Zuschauern die meistgesehenen. Erneut spielte das gemeinsame Fußballerlebnis, sei es in Form des Public Viewings oder im eher privaten Rahmen mit Freunden und Bekannten, eine große Rolle. Insgesamt haben 33,4 Prozent mindestens ein Spiel der EM außer Haus gesehen, wobei der Anteil der Seher, die das Spiel bei Freunden oder Bekannten verfolgt haben, am größten ist. Die Qualität der Berichterstattung durch ARD/ Das Erste und ZDF wurde von 68 Prozent der Befragten mit den Bestnoten sehr gut/ gut beurteilt. Die wichtigsten Faktoren für das wohlwollende Gesamturteil waren dabei die professionelle Gestaltung und kompetente journalistische Begleitung der Übertragungen. Kritisch wurde "zuviel geredet" angemerkt, ein gutes Viertel wünschte sich "mehr Hintergrundinformationen". (UN2) [194-L] Gerhards, Maria; Mende, Annette: Ein Drittel der Deutschen bleibt weiter offline: Ergebnisse der ARD/ZDF-Onlinestudie 2008, in: Media Perspektiven, 2008, Nr. 7, S. 365-377 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.media-perspektiven.de/uploads/tx_mppublications/Gerhards.pdf) INHALT: Die Zahl derjenigen Deutschen, die das Internet nicht nutzen, die so genannten Offliner, ist im vergangenen Jahr weiter gesunken. 22,16 Millionen Erwachsene ab 14 Jahre sind im Jahr 2008 ohne Internetzugang bzw. -nutzung, dies entspricht 34, 2 Prozent der erwachsenen Bevölkerung. Deutlich mehr als zwei Drittel aller Offliner gehören zur Gruppe der NichtBerufstätigen und Rentner. Die technische Haushaltsausstattung der Offliner ist deutlich reduzierter, vor allem weniger "digital" als die der Onliner. Die größten Unterschiede zeigen sich beim Besitz von PCs, aber auch bei Digitalkameras, MP3-Player, DVD-Playern und bei mobilen Telefonen. In Bezug auf die Mediennutzung generell zeigt sich bei Offlinern eine höhere Tagesreichweite für Tageszeitung und Fernsehen als bei den Onlinern. Das Radio liegt hier bei Onlinern wie Offlinern auf etwa dem gleichen Niveau. Unter den seit Jahren von den Offlinern gegen das Internet vorgebrachten Argumenten haben 2008 vor allem die Sicherheitsbedenken zugenommen. Die Angst vor dem Verlust persönlicher Kontakte durch die zunehmende Verbreitung des Internets nimmt bei vielen Offlinern ebenfalls zu. Die Informationsleistung des Internets lässt dagegen mehr als 70 Prozent kalt. Grundsätzlich nehmen Offliner die Entwicklungen in der Onlinewelt durchaus wahr, die Durchdringung der Gesellschaft durch das Internet ist auch für sie eine Realität. Distanz und Skepsis gegenüber dem Internet sind bei den "erfahrenen" Offlinern deutlicher ausgeprägt als bei denen, die für sich einen Internetanschluss planen. (RG2) [195-L] Gilles, David; Hagenah, Jörg; Meulemann, Heiner: Freizeit zunehmend durch Fernsehen bestimmt: Freizeit und Fernsehnutzung in Deutschland 1987-2005, in: Informationsdienst Soziale Indikatoren : ISI ; Sozialberichterstattung, gesellschaftliche Trends, aktuelle Informationen ; eine ZUMAPublikation, 2008, H. 40, S. 11-14 (www.gesis.org/Publikationen/Zeitschriften/ISI/pdf-files/isi-40.pdf) INHALT: "Seit den 1980er Jahren hat sich die Fernsehlandschaft in Deutschland grundlegend verändert. Mit der Einführung des dualen Rundfunks wurde das Privatfernsehen etabliert, das seitdem immer weitere Kanäle anbietet. Zugleich wurde die ausgestrahlte Sendezeit auch bei 122 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.6 Mediennutzung den öffentlich-rechtlichen Sendern deutlich ausgeweitet. Auf technischer Seite hat die Verbreitung von Kabel- und Satellitenfernsehen das erweiterte Programmangebot für eine wachsende Zahl von Bürgern zugänglich gemacht. Im gleichen Zeitraum, in dem sich das Fernsehangebot derart gewandelt hat, ist die den Bürgern zur Verfügung stehende Freizeit gewachsen. Der folgende Beitrag greift nun die Frage auf ob der Zuwachs an Freizeit bei den Deutschen auch zu einer Ausweitung des Fernsehkonsums geführt hat." (Autorenreferat) [196-L] Gleich, Uli: Digitales Fernsehen aus Sicht der Nutzer, in: Media Perspektiven, 2008, Nr. 9, S. 485-490 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.media-perspektiven.de/uploads/tx_mppublications/09-2008_FoDi.pdf) INHALT: Im vergangenen Jahr konnten knapp 40 Prozent der deutschen Haushalte Fernsehen digital empfangen. Gegenüber den Vorjahren ist damit erneut eine Steigerung festzustellen, im Vergleich zu anderen Ländern (z.B. Großbritannien, Skandinavien) ist der Digitalisierungsgrad in Deutschland allerdings zum Teil deutlich geringer. Laut einiger Nutzungs- und Akzeptanzstudien zu digitalen Fernsehangeboten sind die Konsumenten insbesondere an Funktionen interessiert, die den Programmablauf individualisieren und die Souveränität bei der Angebotsauswahl erhöhen (z.B. zeitversetztes Fernsehen, Personal Video Recorder, Video on Demand). Dagegen besteht an Kommunikations- und Interaktionsoptionen (z.B. E-MailDienste, Spiele, Sendungsbeteiligung, User generated content) deutlich weniger Interesse. Die bisherigen Mediennutzungsgewohnheiten ändern sich durch die digitalen Fernsehangebote nur langsam. Auch gegenüber dem digitalen Fernsehen nehmen die Nutzer eine eher passiv konsumierende ("Lean back") als eine aktiv gestaltende ("Lean forward") Haltung ein. Dies gilt auch für so genannte Web-TV-Angebote, wie beispielsweise YouTube oder MyVideo, die sich vor allem bei jüngeren Nutzergruppen großer Beliebtheit erfreuen. Darüber hinaus spielen für die Nutzung digitaler Angebote auch persönliche Merkmale wie Neugier und Risikobereitschaft eine Rolle. (UN2) [197-L] Gleich, Uli: Nutzung und Akzeptanz von Hörmedien: ARD-Forschungsdienst, in: Media Perspektiven, 2008, Nr. 5, S. 271-277 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.media-perspektiven.de/uploads/tx_mppublications/05-2008_Fodi.pdf) INHALT: Aufgrund der Digitaltechnik hat sich das Spektrum der Hörmedien(-angebote) in den letzten Jahren stark erweitert. Kassetten und CDs werden ergänzt durch digitale Speicherbzw. Abspielmedien (z.B. MP3-Player, PDA's, Mobiltelefone). Vor allem die jüngere Generation verfügt inzwischen über Erfahrungen mit digitalen Hörmedienangeboten. Neben der Mobilität, wie sie beispielsweise MP3-Player bieten, spielen dabei individuelle Interessen und Bedürfnisse im Hinblick auf Inhalte und Nutzungsoptionen eine Rolle. Während mithilfe des MP3-Players einerseits viel Musik gehört wird, befriedigen Podcasts andererseits spezifische Informationsinteressen. Die Frage, in welchem Ausmaß diese neuen Hörmedien-Angebote eine Konkurrenz zum traditionellen Radio darstellen, ist bislang noch nicht geklärt. Im Tagesverlauf gehört das Radio jedenfalls unverändert zu den wichtigsten Medien. Internationale und deutsche Studien zeigen, dass sich die Verbreitung und Akzeptanz neuer Hörmedienan- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.6 Mediennutzung 123 gebote kontinuierlich fortentwickelt. Die Attraktivität der neuen Angebote sehen die Studien in der Möglichkeit eines individualisierten Medienkonsums begründet. Die Studien zeigen, dass für die Nutzung, Akzeptanz und Bewertung sowie für die Wirkung von auditiven Angeboten, die über diverse Arten von Hörmedien vermittelt werden können, eine Reihe von Faktoren ausschlaggebend ist. Sie liegen einerseits in den technischen Möglichkeiten der Übertragung (Stichwort Mobilität und Interaktivität), andererseits in der inhaltlichen Qualität der Informations- und/oder Unterhaltungsangebote begründet. Je mehr Angebote verfügbar sind, desto eher ist mit einer Diversifizierung des Publikums zu rechnen, das jeweils spezifische Erwartungen an die unterschiedlichen Angebote entwickelt. (RG2) [198-L] Hagenah, Jörg: Das sportmediale System: Zusammenhänge zwischen Mediennutzung und Sportaktivität, in: Sport und Gesellschaft : Zeitschrift für Sportsoziologie, Sportphilosophie, Sportökonomie, Sportgeschichte, Jg. 5/2008, H. 1, S. 27-52 INHALT: "Als ein bisher eher bescheiden beackertes Feld kann die Medienwirkungsforschung im Bereich des Sportes bezeichnet werden. Es mangelt gleichermaßen an theoretischen Konzepten wie an empirischen Überprüfungen. Ziel des Beitrags ist es erstens, mit Hilfe einer Übertragung des dynamisch-transaktionalen Ansatzes (Früh & Schönbach, 1982) auf das System des Mediensports einen theoretischen Zugang zum Themenfeld 'Sport und Medien' zu ermöglichen. Dazu wird das 'Magische Viereck' des Mediensports auf der Mikro-, Meso- und Makroebene vorgestellt, um zweitens eine empirische Untersuchung des Wechselspiels zwischen medialer TV-Sportrezeption und Sportaktivität exemplarisch auf der Mikroebene verorten und untersuchen zu können. Dabei lassen sich über die Konstrukte Sport-Informationssuche und parainteraktive Emotionssuche indirekte Einflüsse zwischen den beiden Aktivitäten messen." (Autorenreferat) [199-L] Hanekop, Heidemarie: Die Herausbildung neuer Nutzungsformen von IuK-Technologien: ein empirisches Forschungsdesign basierend auf Nutzungsexperimenten, in: Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.): Die Natur der Gesellschaft : Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2008, S. 1980-1989, ISBN: 978-3-593-38440-5 INHALT: "Internet und mobile Kommunikationstechnologien haben weit reichende Veränderungen im Alltag und in den sozialen Beziehungen der Menschen ausgelöst. Dennoch tut sich die Technik- und Kommunikationssoziologie auch hier nach wie vor schwer damit, Technikentwicklung und Aneignung als wechselseitigen Prozess zu empirisch zu untersuchen. Ein prozessbegleitendes Forschungsdesign bietet sich an, allerdings besteht dessen Schwierigkeit darin, dass der Endpunkt (des Prozesses) in Form einer reifen Technologie und sozial verfestigten Nutzungspraxen (noch) offen ist. Im Folgenden soll ein qualitatives Forschungsdesign beschrieben werden, mit dem die Herausbildung neuer Nutzungsformen im Aneignungsprozess von neuen Internetanwendungen untersucht werden kann. Im Mittelpunkt des Designs stehen qualitative Fallanalysen zur Nutzung innovativer Internetanwendungen. Zwei Gründe sprechen für den Einsatz qualitativen Methoden: erstens setzen die Untersuchungen in einem Entwicklungsstadium an, in dem es (noch) keine Massen-Diffusion gibt (nur early adopter). 124 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.6 Mediennutzung Zweitens zielt die Fragestellung nicht auf die quantitative Ausbreitung, sondern auf die qualitative Dimension von Nutzungsformen. Nutzungsformen (im Verständnis der Verfasserin) manifestieren sich in alltäglichen Handlungspraxen im Einsatz der Technologie. Sie sind i.d.R. routinisierte Handlungen, denen explizite und implizite soziale Regeln zugrunde liegen. Sie beziehen sich auf ein sozial verfestigtes Set an Handlungsmustern mit einer spezifischen sozialen Bedeutungszuweisung. Soziale Erwartungen, Konventionen und Regeln, die mit einer bestimmten Technologie verknüpft werden, führen dazu, dass die sich Nutzungsformen meist pfadabhängig weiterentwickeln. Ziel des empirischen Forschungsdesigns ist es, die Herausbildung derartiger Nutzungsformen bei neuen Internet- und Mobilkommunikationsanwendungen zu untersuchen. Das empirische Design beruht auf einer Kombination von strukturiertem Nutzungstest und Fokusgruppendiskussion. Die im Test gesammelten Erfahrungen sind Gegenstand der Fokusgruppendiskussion, in der die Teilnehmer ihre Erfahrungen reflektieren. In der Auswertung werden Kodierungsverfahren eingesetzt, aber auch typologisierende Beschreibungen von Nutzungspraktiken. In dem Beitrag wird das Forschungsdesign am Beispiel einer Untersuchung von mobilen TV-Diensten auf dem Handy vorgestellt." (Autorenreferat) [200-L] Häusler, Sascha: Soziale Netzwerke im Internet: Entwicklung, Formen und Potenziale zu kommerzieller Nutzung, Saarbrücken: VDM Verl. Dr. Müller 2007, 72 S., ISBN: 978-3-8364-5264-9 (Standort: UB Lüneburg(1027)-EDV22.6/174) INHALT: "Zwischenmenschliche Beziehungen spielen im gesellschaftlichen Leben eine große Rolle; jeder Mensch lebt in einem Netz aus Verwandtschaft, Freundschaft und Bekanntschaft. Mit dem Medium Internet hat sich ein neues Kommunikations- und Interaktionsmittel entwickelt, das die Menschen zur Pflege und Bildung ihrer sozialen Kontakte nutzen. Diese beiden Punkte bilden die Grundlage für das Thema des vorliegenden Buches: Soziale Netzwerke im Internet. Als Teil junger Entwicklungsprozesse im Internet, die mit den derzeit viel diskutierten Schlagworten 'Web 2.0' und 'Social Software' verbunden werden, sind soziale Netzwerke im Internet ein sehr aktueller Untersuchungsgegenstand. Verschiedene wissenschaftliche Disziplinen widmen sich der Thematik. Dieses Buch konzentriert sich auf die Teilaspekte Entwicklung, Formen und Potenziale der kommerziellen Nutzung und fokussiert sich hierbei besonders auf die, in der bisherigen Forschung noch lückenhafte, ökonomische Perspektive. Folgende Frage ist Kern der Betrachtung: Welche kommerziellen Nutzungsmöglichkeiten bieten soziale Netzwerke im Internet?" (Autorenreferat) [201-L] Hoffmann, Dagmar: Kult und Kultur, Spaß oder auch Ernst?: Inszenierung und Kommunikation in sozialen Online-Netzwerken, in: Medien und Erziehung : Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg. 52/2008, H. 3, S. 16-23 INHALT: "Soziale Netzwerke im Internet erfreuen sich steigender Beliebtheit bei Kindern und Jugendlichen. Sie dienen ihnen nicht nur zur Kommunikation, sondern auch zur Selbstdarstellung und -inszenierung. Anhand einer Analyse des Online-Portals schülerVZ werden Formen, Möglichkeiten und Risiken dieser Aspekte beleuchtet." In ihrem Beitrag konzentriert sich die Autorin auf zwei Aspekte - die Inszenierungs- und die Kommunikationspraktiken der Schüle- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.6 Mediennutzung 125 rinnen und Schüler im Netz. In der explorativen teilnehmenden Beobachtung sollte untersucht werden, "inwieweit die jeweiligen Formen der Präsentation und Kommunikation im schülerVZ sowohl jugendtypisch und damit reizvoll als auch verständlich und gleichwohl ethisch bedenklich sein können". (PT2) [202-L] Hofmann, Ole: Individuelle Fernsehnutzungsmuster von Kindern: wie Kinder sich durch ihr Programm schalten, Kassel 2007, 282 S. (Standort: UB Göttingen(7)-DISS2008A1028; Graue Literatur) INHALT: "Die Arbeit zeigt individuelle Muster kindlicher Fernsehnutzung anhand des Datenmaterials der GfK-Fernsehforschung auf. Methodisch ist dies möglich, da hinter dem stark reduzierten Wert einer Einschaltquote Tausende einzelner Fernsehnutzungen stehen. Jedes Schalten, jeder Wechsel der Personenkonstellation oder des Fernsehers in den rund 5.500 Familien im Panel der GfK-Fernsehforschung wird automatisch im Sekundentakt aufgezeichnet. Diese Daten können Einblicke darüber gewähren, was ansonsten empirisch kaum zugänglich ist: Fernsehnutzung von Kindern im natürlichen Umfeld der Familien. Zwar sagen die Daten nichts über die Situation aus, in denen der Fernseher, läuft, ob etwa vor dem Fernseher gesprochen, gelacht oder vielleicht gespielt wird. (...) In einer entsprechenden methodischen Aufbereitung und vor dem Hintergrund systematischen Programmwissens bieten die individuellen Nutzungsdaten aber Einblicke, wie sich Kinder mit der Fernbedienung im Fernsehprogramm bewegen und wo sich in der alltäglichen Programmnutzung die in der medienpädagogischen Diskussion identifizierten Problembereiche, wie etwa überfordernde Programminhalte, finden." (Autorenreferat) [203-L] Keilhauer, Jan; Würfel, Maren; Kießling, Matthias: Tendenzen in der konvergenzbezogenen Mediennutzung des Medienensembles durch Jugendliche: Zwischenergebnisse des Medienkonvergenz Monitoring, in: Diskurs Kindheitsund Jugendforschung, Jg. 3/2008, H. 3, S. 353-358 (Standort: USB Köln(38)-XG 9053; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Jugendliche leben in sich schnell wandelnden, konvergierenden Medienwelten, in denen Medien technisch zusammenwachsen und Inhalte medienübergreifend präsentiert werden. Das Projekt Medienkonvergenz Monitoring der Professur für Medienpädagogik und Weiterbildung der Universität Leipzig untersucht konvergenzbezogene Nutzungsstrukturen Jugendlicher und ihre Aneignung des konvergenten Medienensembles in der Langzeitperspektive. Dargestellt werden aktuelle Teilergebnisse aus einer Onlinebefragung von 12- bis 19-Jährigen. Sie weisen darauf hin, dass Jugendliche sich dem Internet verstärkt als Massenmedium mit neuen Ma Nutzungsqualitäten zuwenden. Sie nutzen im Internet sowohl Inhalte aus den traditionellen Massenmedien als auch internetspezifische Inhalte programm- und zeitunabhängig und eingebettet in sozial-kommunikative Kontexte. Das Internet nimmt als Unterhaltungsmedium eine zentrale Position in den alltäglichen Medienwelten Jugendlicher ein. Es ist zum Teil wichtiger als andere Medien, wenn Jugendliche ihre medialen Vorlieben mit dem konvergenten Medienensemble verfolgen. Es schließen sich Fragen an, welchen sich das Projekt unter Anwendung quantitativer und qualitativer Methoden widmen wird." (Autorenreferat) 126 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.6 Mediennutzung [204-F] Kimmerle, Joachim, Dr.rer.nat. (Bearbeitung): Kooperative Wissenskonstruktion mit Wikis (im Rahmen des Eliteprogramms für Postdoktorandinnen und Postdoktoranden) INHALT: keine Angaben ART: BEGINN: 2008-01 ENDE: 2009-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Landesstiftung Baden-Württemberg gGmbH INSTITUTION: Universität Tübingen, Fak. für Informations- und Kognitionswissenschaften, Psychologisches Institut Abt. Angewandte Kognitionspsychologie und Medienpsychologie (Konrad Adenauer Str. 40, 72072 Tübingen) KONTAKT: Leiter (Tel. 07071-979-346, Fax: 07071-979-100, e-mail: j.kimmerle@iwm-kmrc.de) [205-F] Kissau, Kathrin, M.A.; Seveker, Marina, Dr.; Murt, Bengü, M.A. (Bearbeitung); Hunger, Uwe, Dr. (Leitung): Das Politische Potential des Internet. Die virtuelle Diaspora der Migranten aus Russland und der Türkei in Deutschland INHALT: Das Forschungsprojekt untersucht die politischen Aktivitäten, die Migranten in Deutschland im Internet entfalten. Dabei gilt das Forschungsinteresse der Vernetzung und der Online-Beteiligung an politischen Prozessen sowohl im Herkunftsland der Migranten als auch im Aufnahmeland. Exemplarisch soll dies anhand der Migranten aus Russland und der Türkei in Deutschland untersucht werden. Zentrale Frage ist dabei, inwiefern das Internet die bereits bekannten politischen Aktivitäten von Migranten aus der Diaspora heraus verändert. Erleichtert das Internet lediglich den Kommunikations- und Informationsfluss zwischen den Mitgliedern der Diaspora oder bekommen die Aktivitäten eine ganz neue Qualität, weil neue Einflusswege erfolgreich genutzt werden? Welche Einwirkungen auf das politische Geschehen im Herkunftsland und im Aufenthaltsland sind feststellbar, wie vollziehen sie sich und welche Folgen haben sie? Weitere Informationen sind auf der Projekthomepage unter: ppi.uni-muenster.de/ abrufbar. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Die zentralen Forschungsfragen des Projektes, welche Potentiale das Internet für Migranten und ihre Selbstorganisation in Diaspora-Gemeinschaften entfalten kann, welche daraus resultierenden Einflüsse auf politische Ereignisse im Herkunftsland zu erkennen sind und in welchem Verhältnis sie zu Offline-Geschehen im aktuellen Aufenthaltsland stehen, sollen an zwei zahlenmäßig besonders relevanten Zuwanderergruppen in Deutschland untersucht werden, nämlich an türkisch/ kurdischen Migranten und an Migranten aus Russland. Die methodische Vorgehensweise des Projektes besteht aus vier Schritten: 1. Die Erfassung von möglichst vielen und möglichst relevanten Internetseiten sowohl der türkisch/ kurdischen als auch der russischen Diaspora mit dem Ziel, einen Überblick über die Grundstruktur des Internetangebots zu gewinnen und erste Kategorien zu bilden. 2. Die vertiefende Inhaltsanalyse von zehn Seiten mit primärem Politikbezug mit dem Ziel, das politische ethnische Internet beider Gruppen zu charakterisieren, Themen, Argumente und Vernetzungen offenzulegen. 3. Die Durchführung einer Anbieter- und Nutzerbefragung über die Motive, Ziele und wahrgenommene Erfolge der Internetnutzung einerseits und der Verbindung zwischen den Netzaktivitäten und Offline-Engagement andererseits mit dem Ziel, Förderungen und Hemmnisse politischer Aktivitäten zu erkennen. 4. Die Interpretation der in den vorangegangen Schritten gesammelten Daten kombiniert mit einem Vergleich der beiden untersuchten Gruppen mit soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.6 Mediennutzung 127 dem Ziel, abschließende Thesen über das politische Potential des Internet für Migranten zu gewinnen und Handlungsempfehlungen auch für politische Entscheidungsträger zu erarbeiten. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert (Stichprobe: 400; Webseitenanalyse; Auswahlverfahren: total). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 300; Migranten aus der ehemaligen Sowjetunion und der Türkei; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Kissau, Kathrin; Hunger, Uwe: Politische Sphären von Migranten im Internet. Internet Research, Bd. 34. München: R. Fischer 2009 (in Vorbereitung).+++Hunger, Uwe; Kissau, Kathrin: Politics 2.0. Special edition of the German policy studies. 2008 (in preparation).+++Kissau, Kathrin: Ethnische Sphären im Internet. in: Müller, Marion; Zifonun, Darius (Hrsg.): Ethnowissen. Soziologische Beiträge zu ethnischer Differenzierung und Migration. Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2008 (in Vorbereitung).+++Hunger, Uwe; Kissau, Kathrin: The internet as a means of studying transnationalism and diaspora? in: Faist, Thomas; Bauböck, Rainer; Romanos, Eduardo (eds.): Diaspora and transnationalism. Concepts, theories and methods. Amsterdam: IMISCOE-Amsterdam Univ. Pr. 2008 (in print). ARBEITSPAPIERE: Kissau, Kathrin: Zugang zur politischen Öffentlichkeit finden Deutschtürken (nur) im Internet. Ergebnisse einer Onlinebefragung. PPI Working Paper, 9. Münster: Univ., Inst. für Politikwissenschaft 2008, 10 S. (Download unter: ppi.uni-muenster.de/Materialien/workingpaper_9.pdf ).+++Murt, Bengü: "Sanal Dünya" - Die politische Internetsphäre der Deutschtürken. PPI Working Paper, 8. Münster: Univ., Inst. für Politikwissenschaft 2008, 25 S. (Download unter: ppi.uni-muenster.de/Materialien/workingpaper8.pdf ). +++Kissau, Kathrin; Hunger, Uwe: The Internet as a means of studying Diaspora and transnationalism? PPI Working Paper, 7. Münster: Univ., Inst. für Politikwissenschaft 2008, 19 S. (Download unter: ppi.uni-muenster.de/Materialien/workingpaper7.pdf ).+++Düvel, Caroline: Lokal - Translokal - Digital. Kommunikative Vernetzungsprozesse junger russischer Migranten in Deutschland via digitaler Medien. PPI Working Paper, 6. Münster: Univ., Inst. für Politikwissenschaft 2008, 11 S. (Download unter: ppi.uni-muenster.de/Materialien/workingpaper _6.pdf ).+++Kissau, Kathrin: Politische Internetnutzung von Migranten aus der ehemaligen Sowjetunion. PPI Working Paper, 5. Münster: Univ., Inst. für Politikwissenschaft 2007, 15 S. (Download unter: ppi.uni-muenster.de/Materialien/workingpaper_5.pdf ).+++Seveker, Marina: Der Charakter des politisch geprägten Webs postsowjetischer Migranten in Deutschland. PPI Working Paper, 4. Münster: Univ., Inst. für Politikwissenschaft 2007, 28 S. (Download unter: ppi.uni-muenster.de/Materialien/Workingpaper_4.pdf)+++Smitten, Susanne in der: Chancen und Probleme politischer Online-Partizipation. PPI Working Paper, 3. Münster: Univ., Inst. für Politikwissenschaft 2007, 10 S. (Download unter: ppi.uni-muenster.de/Materialien/workingpaper_3.pdf )+++Schlicht, Daniela: Zwischen religiöser Unterweisung und modernem Marketing: Die Websites der türkischen Migrantenselbstorganisationen DITIB und MILLI GÖRÜS im Vergleich. PPI Working Paper, 2. Münster: Univ., Inst. für Politikwissenschaft 2007, 8 S. (Download unter: ppi.uni-muenster.de/Materialien/workingpaper_ 2.pdf ).+++Kissau, Kathrin; Smitten, Susanne in der; Hunger, Uwe: Politisches Potential des Internet: die virtuelle Diaspora der Migranten aus Russland und der Türkei in Deutschland (Projektskizze). PPI Working Paper, 1. Münster: Univ., Inst. für Politikwissenschaft 2007, 7 S. (Download unter: ppi.uni-muenster.de/Materialien/workingpaper_1.pdf ). ART: BEGINN: 2007-04 ENDE: 2008-09 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Fritz Thyssen Stiftung INSTITUTION: Universität Münster, FB 06 Erziehungswissenschaft und Sozialwissenschaften, Institut für Politikwissenschaft (Scharnhorststr. 100, 48151 Münster) KONTAKT: Kissau, Kathrin (Tel. 0251-8329943, e-mail: kissau@uni-muenster.de) 128 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.6 Mediennutzung [206-L] Kissau, Kathrin: Internetnutzung von Migranten - ein Weg zur Integration?, in: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, 2008, H. 39, S. 29-34 (www.bpb.de/files/OUOX87.pdf) INHALT: "Die Nutzung des Internet durch Migranten besitzt das Potential, ihre Integration im Aufnahmeland zu fördern und gleichzeitig die Kontakte zum Herkunftsland weiter zu pflegen, ohne dass diese doppelte Orientierung ihre Integration in beide Gesellschaften behindern würde. Die virtuelle Sphäre des Internet stellt einen Raum dar, innerhalb dessen diese zweifachen Interessenausrichtungen und Identitäten ausgehandelt und ausgelebt werden können." (Autorenreferat) [207-L] Knobloch-Westerwick, Silvia; Keplinger, Caterina: Murder for pleasure: impacts of plot complexity and need for cognition on mystery enjoyment, in: Journal of media psychology : theories, methods, and applications, Vol. 20/2008, Nr. 3, S. 117-128 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/171) INHALT: Das Experiment untersuchte, welchen Einfluss die Komplexität der präsentierten Hinweise und das Bedürfnis nach Kognition auf das Vergnügen bei der Rezeption fiktionaler Kriminalstories haben. Dazu wurde eine kurze Mordgeschichte in vier Segmente aufgeteilt und 154 Probanden vorgelegt. Komplexität wurde als ein dreistufiger Faktor durch Kombinationen von Hinweisen, die in den ersten drei Abschnitten entweder auf die Verdächtigen A oder B hinwiesen, manipuliert, während im letzten Abschnitt der Schuldige entlarvt wurde. Die Leser gaben nach jedem Abschnitt Auskunft über ihren Verdacht und über den Grad ihres Vergnügens. Zum Abschluss gaben die Probanden Auskunft über das Lesevergnügen und ihre emotionalen Reflexe insgesamt und bewerteten dann das Bedürfnis nach Kognition auf einer Skala. Die Ergebnisse für das Vergnügen an dem gesamten Krimirätsel und während der Rezeption zeigen, dass ein höherer Komplexitätsgrad generell weniger Gefallen fand. Darüber hinaus kann der Einfluss, den das Bedürfnis nach Kognition auf das Lesevergnügen insgesamt hat, mittels einer linearen Kurve dargestellt werden, wobei ein mittelstarkes Bedürfnis nach Kognition in größeres Vergnügen mündet. Probanden mit einem überdurchschnittlichen Bedürfnis nach Kognition bildeten insofern eine Ausnahme, als sie beim Lesen am meisten Gefallen an einer durchschnittlichen Komplexität fanden. (UNübers.) [208-L] Krämer, Nicole C.; Winter, Stephan: Impression management 2.0: the relationship of self-esteem, extraversion, self-efficacy, and self-presentation within social networking sites, in: Journal of media psychology : theories, methods, and applications, Vol. 20/2008, Nr. 3, S. 106-116 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/171) INHALT: Die Webseiten von sozialen Netzwerken wie MySpace, Facebok und StudiVZ sind populäre Plattformen zur Kommunikation von Persönlichkeitsmerkmalen. Aktuelle theoretische und empirische Arbeiten zu Webseiten und Web 2.0 Plattformen zeigen, dass Impression Management ein wichtiges Motiv für die aktive Teilnahme an Webseiten sozialer Netzwerke ist. Die bestimmenden Faktoren für diese spezielle Form der Selbstdarstellung und das Ausmaß der Selbstenthüllung im Internet sind jedoch bislang nicht untersucht worden. In einer explorativen Studie wurde das Verhältnis von selbstbeschriebenen (offline) Persönlichkeitsmerk- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.6 Mediennutzung 129 malen und der Selbstdarstellung (online) in den Profilen von sozialen Netzwerken untersucht. Eine Erhebung unter 58 Nutzern der deutschen Web 2.0 Plattform StudiVZnet und eine Inhaltsanalyse der Profile der Teilnehmer zeigte, dass in Bezug auf Impression Management Selbstvertrauen am stärksten mit der Anzahl der virtuellen Freunde, dem Grad des Profils im Detail und dem Stil des persönlichen Fotos korreliert. Die Ergebnisse zeigen auch einen leichten Einfluss von Extraversion, wohingegen Selbstwertgefühl keinen signifikanten Effekt auslöst. (UNübers.) [209-L] Leiner, Dominik J.; Quiring, Oliver: Bedeutung von Interaktivität für den Nutzer: Entwicklung einer Skala zur Messung wahrgenommener Interaktivität, in: Medien & Kommunikationswissenschaft, Jg. 56/2008, Nr. 2, S. 187-208 (Standort: UuStB Köln (38)-FHM AP11550) INHALT: "In welcher Weise Medien tatsächlich genutzt werden, hängt maßgeblich davon ab, wie Nutzer sie wahrnehmen. Ein zentraler Aspekt neuer Mediendienste ist deren Interakivität, doch eben deren Wahrnehmung wurde in der Forschung bislang wenig beachtet. Die vorgestellte Studie untersucht die Wahrnehmungskomponente des Phänomens Interaktivität und entwickelt eine kompakte Skala zu deren Messung. Anhand psychologischer Ansätze zur subjektiven Bedeutung wurde dazu ein neues Untersuchungsdesign entwickelt, welches der vermuteten Konfundierung bestehender Operationalisierungen begegnet: Statt zu messen, ob technische Eigenschaften wahrgenommen werden, wird der praktische Zusatznutzen von Interaktivität für den Nutzer analysiert. An diesem orientiert sich die Wahrnehmung. Um dem breiten Geltungsbereich von Interaktivität gerecht zu werden, wurde erstmals eine breite Palette internetbasierter Dienste untersucht. Die Ergebnisse bestätigen im Wesentlichen die bislang eher technisch begründeten Konstrukte von Interaktivität, geben aber zugleich neue Hinweise auf den Stellenwert und die Verortung einzelner Aspekte." (Autorenreferat) [210-L] Lü, Qiaoping: Medienkompetenz der Studierenden an chinesischen Hochschulen, (VS research), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2008, 300 S., ISBN: 978-3-8350-7009-7 (Standort: UB Bielefeld(361)AC/803.08/L948) INHALT: "Im Zeitalter von globalen technologischen und gesellschaftlichen Veränderungen auch im asiatischen Raum stellt Medienkompetenz eine notwendige Voraussetzung für die Teilhabe am Fortschritt dar. Die Autorin untersucht anhand einer umfangreichen empirischen Erhebung an acht chinesischen Universitäten die Medienkompetenz chinesischer Studierender. Sie formuliert vier zentrale Fragestellungen: 1. die Fruchtbarkeit des wissenschaflichen Konzepts der Medienkompetenz für den chinesischen Kulturraum nachzuweisen und die Möglichkeiten einer brauchbaren Operationalisierung zu belegen; 2. die Medienkompetenz chinesischer Studierender zu rekonstruieren; 3. die Typologie unterschiedlicher medialer Nutzungsprofile der Studierenden zu identifizieren sowie 4. darauf aufbauend Vorschläge und Empfehlungen zur Förderung ihrer Medienkompetenz an chinesischen Hochschulen zu entwickeln. Die empirische Erhebung wird nach dem Bielefelder Medienkompetenz-Modell, der Wissensklufthypothese, dem sozialökologischen Ansatz und dem Bourdieuschen Kapitalsorten- und Habitusansatz ausgewertet. Dabei kommt die Autorin zu dem Ergebnis, dass die Unterschiede zwischen den Studierenden vom wirtschaftlichen Umfeld der Universitätsstandorte 130 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.6 Mediennutzung abhängen und dass sich die Studierenden je nach ihrem Medienhandeln als 'Anfänger', 'Musterstudenten', 'Informatiker', 'Kritiker', 'Netzwürmer' und 'Allrounder' charakterisieren lassen."(HS2) [211-L] Luchtenberg, Sigrid: Interkulturelle Medienkompetenz als Antwort auf die Rolle der Medien im interkulturellen Zusammenleben, in: Bildungsforschung, Jg. 5/2008, Ausg. 1, 14 S. (www.bildungsforschung.org/bildungsforschung/Archiv/2008-01/medienkompetenz) INHALT: "In diesem Beitrag werden Ergebnisse aus Untersuchungen zur Rolle der deutschsprachigen Medien (Fernsehen und Printmedien) in Bezug auf Migration und Multikulturalität vorgestellt. Es ergibt sich ein Mediendiskurs, der in Sprache wie Inhalten oft zur Ausgrenzung im Sinne von Wir-Sie beiträgt. Es wird analysiert, wie die Förderung interkultureller Medienkompetenz dazu beitragen kann, Medienkonsumenten und -konsumentinnen im Umgang mit dem Mediendiskurs kritischer und aufmerksamer zu machen." (Autorenreferat) [212-L] Mahrt, Merja: Conversations about local media and their role in community integration, in: Communications : the European Journal of Communication Research, Vol. 33/2008, No. 2, S. 233-246 (Standort: USB Köln(38)-MXA00767; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.reference-global.com/toc/comm/33/2) INHALT: Seit Jahrzehnten interessieren sich Wissenschaftler dafür, welche Beziehung zwischen der kommunalen Integration und der Nutzung lokaler Medien besteht. Einige gehen davon aus, dass die Nutzung lokaler Medien die Integration fördert. Andere wiederum sehen in der kommunalen Integration die Voraussetzung für die Beachtung der Medien. Der Beitrag berichtet über eine Studie, die untersuchte, ob überhaupt eine Beziehung zwischen den beiden Dimensionen existiert und ob persönliche Gespräche über die in den Medien behandelten Themen beide Phänomene zusammenbringen können. Die Ergebnisse zeigen, dass soziale Integration nicht nur in einer Beziehung zur Mediennutzung steht, sondern dass insbesondere Gespräche über Medieninhalte dabei eine Rolle spielen. Daraus ergibt sich, dass der Beitrag der Medien zu einer kommunalen Integration ein indirekter ist, indem sie gegenseitige Gespräche erleichtern und über die Gesprächsthemen helfen, Individuen sozial zu integrieren. (UNübers.) [213-L] Mauch, Martina: Auf den Spuren des digital divide: Chancengleichheit durch Selbstkategorisierung, Berlin: dissertation.de 2008, 227 S., ISBN: 978-3-86624-334-7 INHALT: "Der Computer spielt als Medium eine zunehmend zentrale Rolle in Ausbildung und Beruf. Daher ist es aus Gründen der Chancengleichheit von Interesse, potenziell benachteiligte Personengruppen im Computerumgang (digital divide) mit Interventionsmaßnahmen zu unterstützen. Nach wissenschaftlichen Studien sind männliche Personen in den meisten computerbezogenen Parametern den weiblichen Personen überlegen (gender gap). Die Autorin Martina Mauch gibt einführend einen Überblick über Geschlechtsunterschiede am Computer und soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.6 Mediennutzung 131 deren Ursachen. Darauf aufbauend erweitert sie diese um eine sozialpsychologische Perspektive und leitet daraus eine Intervention ab. Experimentell nutzt sie Effekte, die durch eine Aktivierung unterschiedlicher Ebenen der Selbstkategorisierung eines Individuums hervorgerufen werden. Immer dann, wenn sich Personen in einer Situation als Frau oder Mann kategorisieren, lassen sie sich in ihren Leistungen am Computer von Geschlechterstereotypen beeinflussen. Kategorisieren sich Frauen während des Computerumgangs nicht zu einer negativ stereotypisierten Gruppe, dann erreichen sie die gleichen Leistungen wie Männer. Demnach entstehen Geschlechtsunterschiede am Computer erst durch Selbstkategorisierungsprozesse in der jeweiligen Situation. Sie existieren nicht per se. Die von Frau Mauch entwickelte sozialpsychologische Intervention erlaubt es, mit relativ geringem Aufwand Chancengleichheit herzustellen." (Autorenreferat) [214-L] Meckel, Miriam: Aus Vielen wird das Eins gefunden: wie Web 2.0 unsere Kommunikation verändert, in: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, 2008, H. 39, S. 17-23 (www.bpb.de/files/OUOX87.pdf) INHALT: Web 2.0 ermöglicht die selbst organisierte Interaktion und Kommunikation der Nutzer durch Herstellung, Tausch und Weiterverarbeitung von nutzerbasierten Inhalten über Weblogs, Wikis und Social Networks. Über kommunikative und soziale Vernetzung verändern die Nutzer die gesellschaftliche Kommunikation - weg von den Wenigen, die für Viele produzieren, hin zu den Vielen, aus denen Eins entsteht: das virtuelle Netzwerk der sozial und global Verbundenen. Diese Veränderung durch die Vernetzung bringt langfristig ein gewandeltes Gesellschaftsmodell hervor, das sich als eine Netzwerkgesellschaft beschreiben lässt. Diese steht für einen veränderten Zugriff auf Informationen, veränderte Wissensstrukturen und neue Kommunikationsstrategien: Lineare werden durch reflexive Strukturen ersetzt, Hierarchien weichen Netzwerken. (GB) [215-L] Nedelcu, Mihaela: Internet diaspora: how Romanian scholars abroad connect home, (Working Paper Series of the Research Network 1989, 17), Berlin 2008, 20 S. (Graue Literatur; nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-27273) INHALT: "Recent migrations occur in a world deeply transformed by the digital revolution. The technological context of XXIst century is profoundly changing the nature of distant social relations. Nowadays, new migrants' generations can practice daily a biography liberated from territorial constraints, being 'here and there' at the same time and able to take decision and act over the borders. Information and communication technologies (ICT) are intrinsically related to new networked ways of being, generating new patterns of transnational action. They facilitate both a transnational mobilization around local and specific aims, and local actions based on more universal principles. In addition, the use of ICTs by highly skilled migrants, endowed with high human, social and cultural capital, give place to innovative collaborative strategies. This paper aims to approach and explain some outcomes of the Romanian scientific migration by integrating this new reality. First, a short theoretical review will highlight the recent renewal of brain migration approaches, with specific focus on 'diaspora networks'. Then, the study of a website and a related virtual network (www.ad-astra.ro) of Romanian scientists 132 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.6 Mediennutzung scattered around the world will enable the analysis of the role of e-practices in the emergence of a transnational space in which migrants and non-migrants meet and act jointly in a new transnational public sphere. In this way, this paper will account for the emergence of a Romanian scientific e-diaspora, its impact on the scientific and research reform in Romania and its contribution to transnationally enable local change and reverse brain drain." (author's abstract) [216-L] Neuberger, Christoph; Nuernbergk, Christian; Rischke, Melanie: Der Leser - unser neuer Mitarbeiter, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2008, H. 1, S. 10-16 INHALT: In einem Forschungsprojekt am Institut für Kommunikationswissenschaft der Universität Münster wurde der Frage nachgegangen, wie sich die redaktionelle Linie und die Nutzerbeteiligung auf einer Webseite vereinbaren lassen. Dafür wurden zunächst 413 relevante Internet-Anbieter ausgewählt, von denen sich 183 an einer postalischen Befragung beteiligt haben. Befragt wurden die Leiter von Internetredaktionen aus den Bereichen Presse (98 Tageszeitungen sowie 14 Wochenzeitungen und Publikumszeitschriften), Rundfunk (32 Fälle) und reinen Internet Internetanbietern (39 Fälle). In ihrem Beitrag stellen die Autoren ausgewählte Ergebnisse der Studie vor. Die Mehrzahl der Redaktionen bietet den Nutzern Beteiligung an, nicht alle möglichen Beteiligungsarten werden bei allen Redaktionen angeboten. Fast alle Redaktionen wollen die Hoheit über ihre Webseiten behalten und prüfen die Beiträge vor der Veröffentlichung. Nicht selten werden sie deshalb mit Zensurvorwürfen konfrontiert. 95 Prozent der Befragten waren der Auffassung, dass der Wandel der Öffentlichkeit, der im Internet stattfindet Auswirkungen auf den (Internet)Journalismus haben wird. (PT) [217-L] Neuhaus Bühler, Rachel Patricia: Determinanten des internetgestützten Hilfesuchverhaltens Jugendlicher: psychosoziale, soziodemographische und gesundheitsbezogene Merkmale Jugendlicher, die das Internet als Ressource einsetzen, Saarbrücken: VDM Verl. Dr. Müller 2007, 180 S., ISBN: 3-639-00551-1 INHALT: "Niederschwellige Hilfsangebote im Internet könnten helfen, die unzureichende Versorgungssituation psychisch kranker Jugendlicher zu verbessern. Derartige Angebote für Jugendliche existieren bereits, jedoch ist wenig bekannt, von welchen Jugendlichen und wie oft diese Angebote benutzt werden. In der vorliegenden Querschnittuntersuchung wurden 658 Jugendliche zu internetgestütztem gesundheitsbezogenem Hilfesuchverhalten und ihren Einstellungen zu Computer und Internet befragt. Zudem wurden soziodemographische, psychosoziale und gesundheitsbezogene Merkmale erhoben. Neben Angaben zur Verbreitung der Nutzung von Internet und Online-Beratungen bei gesundheitsbezogenen Problemen interessierten diejenigen Determinanten des internetgestützten Hilfesuchverhaltens, die darauf hinweisen, welche Jugendlichen von derartigen Informations- und Beratungsangeboten profitieren können. Ergebnisse der logistischen Regression weisen darauf hin, dass computer- und internetbegeisterte Jugendliche, die zudem über ein positives Bewältigungsverhalten verfügen, von der Hilfsquelle Internet profitieren. Bei detaillierter Betrachtung der untersuchten Merkmale zeigt sich auch, dass Jugendliche, die sich bei gesundheitlichen Problemen Hilfe im Internet suchen, mit Ausnahme von erhöhtem aktivem Bewältigungsverhalten über weniger psychosoziale und gesundheitsbezogene Ressourcen verfügen." (Autorenreferat) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.6 Mediennutzung 133 [218-L] Nuscheler, Franz; Wittmann, Veronika: Global Digital Divide: eine neue Dimension der Zentrum-Peripherie-Polarisierung, in: Journal für Entwicklungspolitik, Vol. 24/2008, No. 1, S. 99-121 INHALT: "Der Beitrag untersucht die Dimensionen, Fragmentierungen und Auswirkungen des ungleichen Zugangs zu modernen Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) von Menschen unterschiedlicher Entwicklungsräume. Er versucht im Besonderen aufzuzeigen, warum die digitale Kluft eine neue Dimension der Zentrum-Peripherie-Disparität bildet, die in der Regel mit einem politischen Machtgefälle und einer sozioökonomischen Polarisierung begründet wird. Gleichbedeutend mit industriell erzeugten oder agrarischen Gütern wurden Wissen und Information zu bedeutenden politischen und ökonomischen Ressourcen. Diese weltgesellschaftlichen Veränderungen werfen wiederum Fragen des Zugangs, der Verteilungsgerechtigkeit und den Besitzrechten an ihnen auf. Die Darstellung und Analyse der These, dass die digitale Kluft der Gegenwart zu einer Verschärfung des Zentrum-Peripherie-Gegensatzes führen wird, ist das zentrale Thema des vorliegenden Artikels." (Autorenreferat) [219-L] Oehmichen, Ekkehardt; Schröter, Christian: Medienübergreifende Nutzungsmuster: Struktur- und Funktionsverschiebungen ; eine Analyse auf Basis der ARD/ZDF-Online-Studien 2008 und 2003, in: Media Perspektiven, 2008, Nr. 8, S. 394-409 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.media-perspektiven.de/uploads/tx_mppublications/08-2008_Oehmichen.pdf) INHALT: Welchen Stellenwert haben die vier Medien Fernsehen, Radio, Tageszeitung und Internet bei Onlinern, Offlinern und in der Gesamtbevölkerung? Welche Unterschiede gibt es diesbezüglich zwischen verschiedenen Alters- und Lebensstilgruppen, wie sie die MedienNutzerTypologie MNT 2.0 ausweist? Anhand von Daten aus den ARD/ZDF-Onlinestudien 2003 und 2008 werden intermediale Nutzungsanteile berechnet und zur Ermittlung von Nutzungsund Funktionsverschiebungen in diesem Fünfjahreszeitraum herangezogen. Vergleicht man die intermedialen Nutzungsanteile der einzelnen Medien zwischen Gruppen mit bzw. ohne Internetzugang, also bei On- und Offlinern, zeigt sich, dass insbesondere die tägliche Fernsehnutzung und die Tageszeitungslektüre unter den Druck der Onlinenutzung geraten sind. Während der Fernsehnutzungsanteil bei Offlinern noch knapp die Hälfte ausmacht, liegt der entsprechende Wert für Onliner nur bei einem Drittel. Der intermediale Nutzungsanteil des Internets liegt bei Onlinern aktuell bei 23,1 Prozent, der den drei anderen Medien im Prinzip verloren geht. Vergleicht man die intermedialen Nutzungsanteile nach demografischen und typologischen Gruppen, wird eine Generationenkluft erkennbar: Für die jungen Altersgruppen und diejenigen MNT-Milieus, zu denen eher junge Bürger zählen (Junge Wilde, Zielstrebige Trendsetter), ist die Attraktivität des Internets am höchsten. Spürbar ist aber auch, dass bei einzelnen MedienNutzerTypen der mittleren Generation wie Berufsorientierten und Modernen Kulturorientierten oder auch bei Kulturorientierten Traditionellen in der älteren Generation der Mediengebrauch in Bewegung ist und die Bereitschaft, sich auf die medialen Spezifika des Internets allmählich stärker einzulassen, wachsen wird. (UN2) 134 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.6 Mediennutzung [220-L] Petri, Janina: Fern sehen oder doch nur Fernsehen?: deutsche und italienische Jugendliche im Umgang mit Fernsehinformation, in: Medien und Erziehung : Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg. 52/2008, H. 3, S. 61-67 INHALT: Für ihre Magisterarbeit an der Universität Leipzig hatte die Autorin jeweils acht Heranwachsende aus Perugia und Leipzig im Alter zwischen 14 und 18 Jahren zu ihrem Umgang mit Informationsangeboten im Fernsehen befragt. Ziel war es herauszufinden, welche Rolle Nachrichten und Informationssendungen bei der täglichen Identitätsarbeit der Jugendlichen spielen. Die Antworten in Deutschland und in Italien zeigten große Unterschiede. Den italienischen Jugendlichen stehen engere individuelle Spielräume zur Verfügung. Das Familienleben ist dort ausgeprägter, die Jugendlichen verfügen seltener als in Deutschland über eigene Fernseher, das italienische Programmangebot ist wesentlich kleiner als in Deutschland, die Nutzung von Internet ist weniger häufig. Die größeren Spielräume in Deutschland erlauben es den Jugendlichen in Leipzig, sich sehr selektiv bestimmten medialen Inhalten zuzuwenden. Sie wählen solche Angebote, die ihnen in ihrer Identitätssuche helfen. "Hierin liegt auch die Erklärung für die unterschiedliche Bedeutung, die Heranwachsende aus Leipzig und Perugia Fernsehinformationen beimessen." (PT2) [221-L] Petsche, Hans-Joachim; Zapf, Antje; Köhler, Thomas: Die Neuen Medien und die kulturelle Vielfalt Europas: eine empirisch-vergleichende Erhebung unter Studierenden Deutschlands, Polens, Spaniens, Tschechiens und Ungarns. Halbbd. 2, Vergleichende Darstellung der Erhebungsdaten, (e-Culture, Bd. 11.2), Berlin: Trafo Verl. Weist 2007, 281 S., ISBN: 978-3-89626-735-1 INHALT: "Die vorliegenden beiden Halbbände des elften Bandes 'Die Neuen Medien und die kulturelle Vielfalt Europas' basieren auf einer Befragung, die der 'Potsdamer CultMedia-Netzknoten' initiiert und organisiert sowie mit einigen anderen Knoten des Netzwerks realisiert hat. Mit dem europaweit bisher einmaligen Pilotprojekt einer vergleichenden Erhebung an europäischen Universitäten in acht Ländern (in sieben Sprachen) sollen kulturelle, insbesondere für die Identitätsbildung relevante Praxen im Umgang mit dem Internet identifiziert werden, um in weiterführenden Längsschnittstudien die sich ergebenden Veränderungspotentiale aufzudecken. Zudem soll ein Material bereitgestellt werden, das die Konvergenz der begrifflichen und forschungsmethodischen Ansätze der am CultMedia-Projekt beteiligten Länder befördern soll. Als Ausgangspunkt der Befragung wurden kulturelle Wandlungen an Veränderungen der kommunikativen Praxen festgemacht, und zwar in den folgenden sieben Dimensionen: 1. Fachkultur; 2. Erfahrungen in der Internetnutzung; 3. Aktuelle Internetnutzung; 4. Nutzung "alter" Medien; 5. Motivation für die Nutzung des Internets; 6. Internet, Identität und virtuelle Gemeinschaften; 7. erwartete soziale Veränderungen. Damit zielte die Erhebung auf eine beschreibende Diagnose des Zusammenhangs von Internetnutzung und kulturellem Wandel ab. Die umfangreichen Erhebungsdaten, die in dieser Publikation vorgelegt und für einschlägige Forschungsansätze bereitgestellt werden, wurden im Zuge einer ersten Auswertung unter den folgenden fünf, für die Forschungsfelder des CultMedia-Projekts zentralen Gesichtspunkten analysiert: (1) Identifikation nationalspezifischer Nutzerprofile, (2) Medienkompetenz und internetgestütztes Lernen, (3) Rolle des Internets bei der Wissensaneignung, (4) Verhältnis von Lokalität und Globalität im Umgang mit dem Internet sowie (5) Identifikation von Sicherheitskulturen." (Autorenreferat) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.6 Mediennutzung 135 [222-L] Petsche, Hans-Joachim; Zapf, Antje; Köhler, Thomas: Die Neuen Medien und die kulturelle Vielfalt Europas: eine empirisch-vergleichende Erhebung unter Studierenden Deutschlands, Polens, Spaniens, Tschechiens und Ungarns. Halbbd. 1, Konzeptioneller Ansatz und ausgewählte Ergebnisse, (e-Culture, Bd. 11.1), Berlin: Trafo Verl. Weist 2007, 148 S., ISBN: 978-3-89626-731-3 INHALT: "Die vorliegenden beiden Halbbände des elften Bandes 'Die Neuen Medien und die kulturelle Vielfalt Europas' basieren auf einer Befragung, die der 'Potsdamer CultMedia-Netzknoten' initiiert und organisiert sowie mit einigen anderen Knoten des Netzwerks realisiert hat. Mit dem europaweit bisher einmaligen Pilotprojekt einer vergleichenden Erhebung an europäischen Universitäten in acht Ländern (in sieben Sprachen) sollen kulturelle, insbesondere für die Identitätsbildung relevante Praxen im Umgang mit dem Internet identifiziert werden, um in weiterführenden Längsschnittstudien die sich ergebenden Veränderungspotentiale aufzudecken. Zudem soll ein Material bereitgestellt werden, das die Konvergenz der begrifflichen und forschungsmethodischen Ansätze der am CultMedia-Projekt beteiligten Länder befördern soll. Als Ausgangspunkt der Befragung wurden kulturelle Wandlungen an Veränderungen der kommunikativen Praxen festgemacht, und zwar in den folgenden sieben Dimensionen: 1. Fachkultur; 2. Erfahrungen in der Internetnutzung; 3. Aktuelle Internetnutzung; 4. Nutzung 'alter' Medien; 5. Motivation für die Nutzung des Internets; 6. Internet, Identität und virtuelle Gemeinschaften; 7. erwartete soziale Veränderungen. Damit zielte die Erhebung auf eine beschreibende Diagnose des Zusammenhangs von Internetnutzung und kulturellem Wandel ab. Die umfangreichen Erhebungsdaten, die in dieser Publikation vorgelegt und für einschlägige Forschungsansätze bereitgestellt werden, wurden im Zuge einer ersten Auswertung unter den folgenden fünf, für die Forschungsfelder des CultMedia-Projekts zentralen Gesichtspunkten analysiert: (1) Identifikation nationalspezifischer Nutzerprofile, (2) Medienkompetenz und internetgestütztes Lernen, (3) Rolle des Internets bei der Wissensaneignung, (4) Verhältnis von Lokalität und Globalität im Umgang mit dem Internet sowie (5) Identifikation von Sicherheitskulturen." (Autorenrefrat) [223-L] Pfaff-Rüdiger, Senta; Meyen, Michael (Hrsg.): Alltag, Lebenswelt und Medien: qualitative Studien zum subjektiven Sinn von Medienangeboten, (Mediennutzung, Bd. 10), Berlin: Lit Verl. 2007, 296 S., ISBN: 978-3-82580897-6 (Standort: UB Bonn(5)-2008/3951) INHALT: "Medien sind in den Alltag eingewoben, fungieren als Tagesbegleiter und werden meist beiläufig und ohne große Anstrengung genutzt. Doch was treibt Menschen dazu, ihre Zeit medialen Angeboten zu widmen? Von welchen Faktoren wird die Mediennutzung beeinflusst? Gibt es gruppenspezifische Nutzungsmuster? Und warum werden einzelne Formate und Medien genutzt? In den Beiträgen dieses Buches werden die Bedürfnisstrukturen und die Alltagsbeanspruchung von Rezipienten in den Mittelpunkt gerückt und dadurch Alltagsmuster einzelner Nutzergruppen und Nutzungsmuster einzelner Formate und Medien präsentiert. Hieraus werden Mediennutzungsmotive abgeleitet und Rückschlüsse auf den Stellenwert medialer Inhalte gezogen. Der Einsatz von Leitfadeninterviews und Gruppendiskussionen erbrachte eine Vielzahl neuer sowie eine Ausdifferenzierung bereits bekannter Mediennutzungsmotive, wodurch die in diesem Sammelband präsentierten Studien auch für Medienmacher interessant werden" (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Vorwort (7-8); Senta Pfaff-Rüdiger: Medien im Alltag - Methodenprobleme qualitativer Nutzungsforschung (9-46); Myrian 136 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.6 Mediennutzung Altmann: Internet im Ruhestand? Oder: "Opa, davon verstehst Du nix." - Nutzungsmuster und Nutzungsmotive von älteren Onlinern (47-72); Carmen Heubuch: Kämpfer und der "Club der wilden Pferde" - Die Bedeutung von Zeitschriften für acht- bis elfjährige Kinder (73-96); Arne Hörmann: "Was interessiert es mich, ob da in München ein Radl umgefallen ist?" - Mediennutzung deutscher Auswanderer am Beispiel Bali (97-124); Sarina Märschel: Welchen Hunger stillen Medien? - Funktionen von Medien im Leben von Frauen mit Essstörungen (125-150); Barbara Fuhrmann: Neue Töne für die Stadt - Motive für die Nutzung des nichtkommerziellen Aus- und Fortbildungskanals M94,5 (151-170); Barbara Zmeck: "Dienstagabend ist klar, was ich mache." - Geschlechtsspezifische Motive für die Nutzung von Sex and the City (171-186); Christine Thonhauser: "Da filtert man sich das Beste raus." - Printmediennutzung von jungen Männern zwischen 16 und 25 Jahren (187-214); Nora Münz: Links und liebenswert - Nutzungsmotive von Lesern der tageszeitung (taz) (215-236); David Berndt: "Wo gibt es Baustellen? Was gibt es wieder für einen Ärger? Was macht der Bürgermeister?" - Nutzungsmotive von Regionalzeitungslesern - Das Beispiel LVZ (237-256); Andreas Scheu & Anna Heyl "Sprachrohr der Ossis" - Nutzungsmotive von Lesern des Neuen Deutschlands (257-274). [224-L] Plasser, Fritz: EU-Skepsis als informationelles Paradoxon, in: Anton Pelinka, Fritz Plasser (Hrsg.): Europäisch Denken und Lehren : Festschrift für Heinrich Neisser, Innsbruck: Innsbruck Univ. Pr., 2007, S. 249-255, ISBN: 978-3-902571-36-6 (Standort: UB Siegen(467)-31PEN12000) INHALT: Je geringer das persönliche Informationsniveau über europäische Politik, so der Verfasser, desto seltener wird in alltäglichen Gesprächen über ein EU-relevantes Thema diskutiert. Geringes Interesse für europäische Angelegenheiten und verknappte Aufmerksamkeitsspannen für EU-relevante Berichterstattung charakterisieren mehrheitlich die EU-Skeptiker. Sie stehen der EU skeptisch bis ablehnend gegenüber, obwohl sie sich nach eigenen Angaben überwiegend als unzureichend bis uninformiert bezeichnen. Substanzielle Informationsdefizite und Wissenslücken führen bei EU-Skeptikern aber nicht zu einem erhöhten Informationsbedarf, sondern - im Gegenteil - zu einer tendenziellen Vermeidung EU-relevanter Informationsangebote in den Massenmedien. Dies ist, so die These, ein Informationsparadoxon. Der "harte" Kern der EU-Skeptiker hat sich von der redaktionellen Europa-Berichterstattung weitgehend abgekoppelt, obwohl er über seine Informationsdefizite Bescheid weiß. Das Informationsparadoxon umschattet Bemühungen zur Schaffung einer europäischen, der MehrebenenPolitik der Europäischen Union adäquaten politischen Öffentlichkeit und kann auch mit verstärkten Informations- und PR-Kampagnen der Europäischen Kommission nicht gelöst werden. (ICF2) [225-L] Quiring, Oliver; Jandura, Olaf: Interaktives Fernsehen als Problem in der Diffusionsforschung: wie sich Schlüsselereignisse und die Kommunikation über neue Medien auf die Verbreitung neuer TV-Angebote auswirken, in: Publizistik : Vierteljahreshefte für Kommunikationsforschung, Jg. 53/2008, Nr. 3, S. 386-413 (Standort: UB Bonn (5)-Z57/193; USB Köln(38)-FHM AP00663; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.springerlink.de/content/1862-2569) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.6 Mediennutzung 137 INHALT: "Mit der zunehmenden Digitalisierung der Fernsehübertragungswege verbinden die Anbieter neuerer Fernsehdienste Hoffnungen auf eine Etablierung interaktiver Fernsehelemente. Bisherige Studien zum Potenzial neuer digitaler und interaktiver Optionen erbrachten jedoch eher gemischte Befunde. Allerdings beschränkte sich die Forschung bis auf wenige Ausnahmen darauf, Adoptionsbereitschaften und nicht die tatsächliche Adoption von Fernsehinnovationen zu untersuchen. Darüber hinaus kamen ausschließlich Querschnittdesigns zum Einsatz, die es unmöglich machen, die Dynamik der Diffusion dieser Innovationen genauer unter die Lupe zu nehmen. Der folgende Beitrag unternimmt mithilfe einer Kombination aus Trendbetrachtung und quasi-experimentellem Design den Versuch, Einblicke in die Dynamik der tatsächlichen Diffusion interaktiven Fernsehens zu geben. Dabei stellt sich heraus, dass neben bereits lange bekannten Einflussfaktoren Schlüsselereignisse eine zentrale Rolle bei der Diffusion medialer Innovationen spielen. Sie verleihen dem Diffusionsprozess neue Impulse, indem sie die Kommunikation über Innovationen anregen." (Autorenreferat) [226-L] Röhr-Sendlmeier, Una M.; Götze, Irina; Stichel, Rebecca: Medienerziehung in der Familie: Regeln und Motive, Umfang und Auswirkungen der Nutzung von Computer, Fernseher und Videokonsole, in: Zeitschrift für Familienforschung : Beiträge zu Haushalt, Verwandtschaft und Lebenslauf, Jg. 20/2008, H. 2, S. 107-130 (Standort: USB Köln(38)-Z3070; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Ausgehend von einem Forschungsüberblick über förderliche und abträgliche Auswirkungen der Fernseh- und Computernutzung werden empirische Daten zur familiären Medienerziehung vorgestellt. In zwei aufeinander aufbauenden Studien mit 282 Dritt- und Viertklässlern und ihren Eltern wurden das Ausmaß der Mediennutzung, Regeln und Motive der Medienerziehung sowie die Lesekompetenz der Kinder erhoben. Schon bei insgesamt moderaten Gesamtnutzungsdauern korrelierte die Höhe des Fernseh- und Computerkonsums negativ mit der Lesekompetenz. Explizite elterliche Restriktionen gingen mit einer geringeren Nutzung von Fernseher, Computer und Videokonsole einher. Selbstständige Nutzungsentscheidungen durch das Kind hingen dagegen mit höherem Konsum zusammen. Motive der Eltern für die Medienrezeption des Kindes, die normativ als weniger erwünscht anzusehen sind - etwa damit das Kind sich nicht langweilt -, korrelierten mit erhöhtem Medienkonsum. Das Motiv der Wissenserweiterung stand jedoch in keiner überzufälligen Beziehung zum Ausmaß des Mediengebrauchs. Die Ergebnisse geben Hinweise auf die Gültigkeit der Verdrängungshypothese des Lesens durch das Fernsehen und sprechen gegen Positionen, nach denen erst bei deutlich erhöhter Nutzung negative Zusammenhänge mit schulisch relevanten Fähigkeiten festzustellen sind." (Autorenreferat) [227-L] Sanderson, Jimmy: Spreading the word: emphatic interaction displays on BlockMaverick.com, in: Journal of media psychology : theories, methods, and applications, Vol. 20/2008, No. 4, S. 156-167 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/171) INHALT: Die Studie untersucht, wie sich Menschen durch nachdrückliche Interaktionen, verstanden als verhaltensmäßige Auswirkungen parasozialer Beziehungen, offenbaren. Partner dieser Interaktion war der Besitzer einer Mannschaft der National Basketball Association (NBA), Mark Cuban, bei seinem Auftritt in der populären Fernsehshow "Dancing with the 138 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.6 Mediennutzung Stars", die von der American Broadcasting Corporation (ABC) ausgestrahlt wird. Mit Hilfe einer konstanten vergleichenden Methode wurden 1.700 Antwortschreiben auf 10 Einträge, die Cuban während seines Auftritts in der Show auf seinem Blog (www.blockmaverick.com) plaziert hatte, induktiv kodiert. Auf Grund der Datenanalyse lassen sich drei Kategorien nachdrücklicher Interaktion herausarbeiten: (1) emotionale Intensität, (2) Ergebenheit und (3) Ratsuche. Die Ergebnisse der Studie verweisen auf eine Rollenumkehr bei der parasozialen Interaktion, die darin besteht, dass die Mediennutzer eher die Prominenten beraten, als dass sie diese um Rat bitten. Sie zeigen darüber hinaus, dass die nachdrückliche Interaktion dem Fan dabei hilft, sich sein bevorzugtes Bild von dem Prominenten zu bewahren. Beide Ergebnisse werden signifikant beeinflusst von den interaktiven Merkmalen der computervermittelten Kommunikation (CMC), die einen Zugang zur direkten Kommunikation nachdrücklicher Interaktion mit Prominenten ermöglichen. (UNübers.) [228-L] Schachtner, Christina: Jugendliche und digitale Medien: Mediennutzung im Kontext der Lebensorientierungen der nachwachsenden Generation, in: Medien und Erziehung : Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg. 52/2008, H. 3, S. 36-42 INHALT: In ihrem Beitrag geht die Autorin der Frage nach, ob und wieweit sich die Themen, Probleme und Gefühle heutiger Jugendlicher in den Ergebnissen der Medienforschung implizit oder explizit spiegeln. Anders formuliert heißt die Frage: "Inwieweit suchen Jugendliche mithilfe von Medien Probleme zu lösen bzw. inwieweit lehnen sie die Nutzung ab, weil sie dort nicht finden, was sie suchen?" Mit dem Ziel, den Gebrauch digitaler Medien durch Jugendliche vor dem Hintergrund ihrer Lebenslagen zu verstehen, werden zunächst die Erkenntnisse zur Lebenslage und Problemwahrnehmung heutiger Jugendlicher vorgestellt. Anschließend wird geprüft, ob sich die Erkenntnisse über die Probleme und Herausforderungen, mit denen die Jugendlichen konfrontiert sind, in der auf Jugendliche bezogenen Medienforschung widerspiegeln. Zusammenfassend wird festgehalten, "dass sich im Mediengebrauch Jugendlicher sowohl die an heutige Jugendliche gestellten Forderungen nach Selbstorganisation und Leistung, der Wunsch Jugendlicher nach Freundschaft und Gemeinschaft als auch die in der Schell Studie 2006 festgestellten Spaltungstendenzen widerspiegeln". Deutlich zeichnet sich ab, dass die Nutzung und Gebrauch digitaler Medien als "Differenzierungsgeneratoren" zwischen bildungsnahen und bildungsfernen Jugendlichen wirken. Mögliche Perspektiven für Medienforschung und Medienpädagogik werden abschließend formuliert. (PT2) [229-F] Schroer, Joachim, Dr. (Bearbeitung); Hertel, Guido, Prof.Dr. (Betreuung): Wikipedia: auslösende und aufrechterhaltende Faktoren der freiwilligen Mitarbeit an einem Web-2.0-Projekt INHALT: Erklärung der motivationalen Prozesse bei a) aktiven Wikipedia-Autoren; b) Wikipedia-Lesern, die möglicherweise selbst für Wikipedia aktiv werden könnten. Einfluss auf Ausmaß des Engagements, Zufriedenheit und Teilnahmebereitschaft. 3 empirische Studien (n1=106; n2=354; n3=256). METHODE: 1. Modell basiert auf a) Forschung zur Motivation von Teilnehmern sozialer Bewegungen; b) arbeitspsychologischen Modellen (Job Charakteristics Modell). 2. Empirische Feldstudien, quantitativ und qualitativ; z.T. Längsschnitt. Untersuchungsdesign: Trend, soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.6 Mediennutzung 139 Zeitreihe (2-malige Messung); Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen (Stichprobe: 354+106=460; aktive Wikipedia-Autoren; Auswahlverfahren: convenience-sample, Schneeball, Mailingliste). Standardisierte Befragung, online (Stichprobe: 460; aktive Wikipedia-Autoren; Auswahlverfahren: convenience-sample, Schneeball, Mailingliste. Stichprobe: 256; Wikipedia-Leser; Auswahlverfahren: convenience-sample, Schneeball, Mailingliste, Presse, sample über Panel). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Schroer, Joachim: Wikipedia: Auslösende und aufrechterhaltende Faktoren der freiwilligen Mitarbeit an einem Web-2.0-Projekt. Zugl.: Würzburg, Univ., Diss., 2008. Berlin: Logos Verl. 2008, 253 S. ISBN 978-3-8325-1886-8. ART: ENDE: 2008-06 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Würzburg, Philosophische Fakultät 02 Philosophie, Psychologie, Erziehungs- und Gesellschaftswissenschaften, Institut für Psychologie Lehrstuhl für Psychologie II Professur für Arbeits-, Betriebs- und Organisationspsychologie (Röntgenring 10, 97070 Würzburg) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0931-31-6062, Fax: 0931-31-6063, e-mail: schroer@psychologie.uni-wuerzburg.de) [230-F] Sengpiel, Michael, Dipl.-Psych.; Struve, Doreen, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Wandke, Hartmut, Prof.Dr.sc.nat. (Leitung); Wandke, Hartmut, Prof.Dr.sc.nat. (Betreuung): Adaptive Lernunterstützung zur interaktiven Systemnutzung für ältere Benutzer (ALISA) INHALT: In dem Projekt soll untersucht werden, wie Senioren bei der Benutzung von interaktiven Systemen unterstützt werden können. Hierbei stehen die Bereiche Training (Entwicklung einer Lernumgebung) und Arbeitsmittelgestaltung im Vordergrund. Es ist allgemein bekannt, dass besonders Senioren mit einer Vielzahl von Problemen beim Einstieg in neuartige technische Systeme konfrontiert sind. Zudem verhalten sich ältere Menschen oft altersrollenkonform und bauen eine gewisse Angstschwelle zur Nutzungsolcher Systeme auf. METHODE: Die Forscher gehen davon aus, dass ältere Personen sich altersrollenkonform verhalten und besondere Probleme mit dem Einstieg in die Nutzung neuartiger technischer Systeme haben, jedoch nach dem Überwinden einer Schwelle annähernd so gut wie Jüngere mit einem System interagieren können. Um das Überwinden dieser Schwelle leicht zu machen, sollte sie möglichst niedrig gehalten werden. Hier setzt das Projekt an: Die Schwellenreduktion erfolgt zum einen auf der Basis der Selektions-Optimierungs-Kompensations-Theorie aus der kognitiven Altersforschung, zum anderen durch das sozialpsychologisch begründete Lernen am Modell. Als Untersuchungsgegenstand für die Experimente dient ein simulierter Fahrscheinautomat. Zu Fahrscheinautomaten gibt es psychologisch-ergonomische Voruntersuchungen, sie sind leicht zugänglich und gut simulierbar. Die Untersuchungen werden so angelegt, dass es möglich wird, durch Trainings- und Gestaltungsmaßnahmen (im Sinne eines transgenerational design) Kohorteneffekte von echten Alterseffekten zu trennen. Deshalb werden nicht nur ältere, sondern auch jüngere Probanden untersucht. DATENGEWINNUNG: Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Struve, D.; Sengpiel, M.; Wandke, H.: Adaptive Lernunterstützung zur interaktiven Systemnutzung für ältere Benutzer (ALISA). in: Zeitschrift für Arbeitswissenschaft, 2006, 3, S. 161-171.+++Sengpiel, M.; Dittberner, D.: The computer literacy scale (CLS) for older adults - development and validation. in: Herczeg, M.; Kindsmüller, C. (Hrsg.): Mensch und Computer 2008: viel mehr Interaktion. München: Oldenbourg 2008, S. 7-16.+++Sengpiel, M.; Struve, D.; Dittberner, D.; Wandke, H.: Entwicklung von Trainings- 140 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.6 Mediennutzung programmen für ältere Benutzer von IT-Systemen unter Berücksichtigung des Computerwissens. in: Wegge, J.; Frieling, E.; Schmidt, K.-H. (Hrsg.): Alter und Arbeit. Themenheft der Wirtschaftspsychologie. 2008.+++Struve, D.; Wandke, H.: Guided Error Training - eine erfolgreiche Instruktionsmethode für ältere Benutzer interaktiver Systeme? in: Maier, E.; Roux, P. (Hrsg.): Zusammenfassung der Beiträge zum Usability Day VI Seniorengerechte Schnittstellen zur Technik, Dornbirn, 14. Mai 2008. 2008, S. 121-128.+++Struve, D.: "Guided error training" für ältere Benutzer interaktiver Systeme. Beitrag zur Doktorandenwerkstatt der Gesellschaft für Arbeitswissenschaft e.V. GfA-Pr. 2008, S. 811-814.+++Struve, D.: Process-oriented versus product-oriented worked examples for training older adults interactive systems. in: Bouma, H.; Dario, P.; Micera, S.; Fozard, J.L.; Sagawa, K. (eds.): Conference Proceedings of the 6th International Conference of the International Society for Gerontechnology, Pisa, June 4-6, 2008. CD-Rom. 2008. ART: BEGINN: 2007-12 ENDE: 2009-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Humboldt-Universität Berlin, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät II, Institut für Psychologie Professur für Kognitive Ergonomie, Ingenieurpsychologie (Unter den Linden 6, 10099 Berlin) KONTAKT: Leiter (e-mail: hartmut.wandke@psychologie.hu-berlin.de, Tel. 030-2093-9340 od. -9358) [231-L] Vandoninck, Sofie; Roe, Keith: The digital divide in Flanders: disappearance or persistence?, in: Communications : the European Journal of Communication Research, Vol. 33/2008, No. 2, S. 247-255 (Standort: USB Köln(38)-MXA00767; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.reference-global.com/toc/comm/33/2) INHALT: Jüngste empirische Untersuchungen legen nahe, dass die sogenannte "digitale Spaltung" sowohl in Europa als auch in Nordamerika fortbesteht. Ziel der (Folge-)Studie ist es, festzustellen, ob auch in Flandern eine digitale Spaltung existiert, und wenn dies der Fall ist, ihr Ausmaß und ihre wichtigsten Ausprägungen zu untersuchen. Die Ergebnisse zeigen, dass die digitale Spaltung immer noch sehr gegenwärtig ist, obwohl es Anzeichen dafür gibt, dass sie sich verkleinert, und dass sich ihre Strukturen immer noch entlang der klassischen soziodemographischen Linien wie Geschlecht, Alter, Bildungsgrad und beruflicher Status beschreiben lassen. (UNübers.) [232-L] Vogelgesang, Waldemar: Die eigenwillige Mediennutzung von Jugendlichen: Facetten - Kompetenzen - Szenen, in: AJS-Informationen : Analysen, Materialien, Arbeitshilfen zum Jugendschutz, Jg. 44/2008, H. 1, S. 4-13 (www.ajs-bw.de/media/files/aktuell/2008/ajs_info_1_2008.pdf) INHALT: Der Autor zeigt zu Beginn das Mediennutzungsverhalten von Jugendlichen in seiner gesamten Bandbreite auf und macht damit deutlich, dass die verschiedenen Medien zur Lebenswelt heutiger Kinder und Jugendlicher dazu gehören und diese selbstverständlich damit aufwachsen und sie souverän und auch selektiv nutzen (Mediensozialisation). Nach einem Exkurs zur Mediennutzung Jugendlicher im Rahmen des Weltjugendtages in Köln, geht der Autor auf die vorhandene Vielfalt von (medienfokussierten) Jugendkulturen und Jugendsze- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.6 Mediennutzung 141 nen ein. Die Ausführungen basieren auf eigenen Forschungen des Autors in der Forschungsgruppe "Jugend- und Medienkultur" an der Universität Trier. Ein Ergebnis der Untersuchungen ist, dass jugendliche Medienszenen heute als prototypische Lebensbereiche zu kennzeichnen sind, für die zunehmende Selbstqualifizierung, Selbstkultivierung und Selbstsozialisierung. Es wird darüber hinaus deutlich, dass die Kluft zwischen Erwachsenen und Jugendlichen in Bezug auf ihr Medienwissen und ihre Mediennutzung immer größer wird (lebenweltliche Fremdheit). Im Schlusskapitel geht er kurz auf das aktuell diskutierte Suchtpotenzial, vor allem von interaktiven Medien (Onlinesucht), ein. Er betont aber, dass das Fernsehen und die Computerspiele nicht die Verursacher von gestörten Familienbeziehungen sind (wie oftmals behauptet), sondern dass sie diese lediglich aufdecken. Er fordert daher die Forschungspraxis stärker als bisher auf, die lebensweltlichen und biographischen Kontexte der Jugendlichen sowie deren Medienkarrieren und -kompetenz zu untersuchen. Mit Blick auf einen wirksamen Jugendschutz sollte ein Verbundprojekt zwischen ordnungspolitischen, medienpädagogischen und familienbezogenen Strategien entwickelt werden. (ich) [233-F] Vowe, Gerhard, Prof.Dr.; Wolling, Jens, Prof.Dr. (Bearbeitung): Entwicklung der individuellen politischen Online-Kommunikation in Deutschland. Panelgestützte Analyse kurz- und langfristiger Veränderungen INHALT: Unterscheiden sich diejenigen, die über einen Online-Zugang verfügen, in ihrer politischen Kommunikation von denjenigen, die diese Möglichkeit (noch) nicht haben? Kann man also vermuten, dass die Möglichkeit des Online-Zugangs Ausmaß und Art der politischen Kommunikation der Online-Nutzer verändert? Lässt sich nachweisen, dass Online-Nutzer sich anders politisch informieren, anders über politische Probleme kommunizieren und anders an politischen Entscheidungen teilhaben als die Nicht-Online-Nutzer? Diese Fragen sollen empirisch durch eine telefonische Befragung einer mehrstufigen Zufallsstichprobe der Einwohner von Erfurt und Kassel beantwortet werden. Zu prüfen ist die Vermutung, dass ein Einfluss des Online-Zugangs auf die politische Kommunikation auch dann nachzuweisen ist, wenn man andere Faktoren, die Einfluss auf politische Kommunikation haben (z.B. unterschiedliches politisches Interesse oder unterschiedliche Ausstattung mit anderen Medien), berücksichtigt. Für ein solches Vorhaben ist nun der richtige Zeitpunkt gekommen, dass erst jetzt die Gruppe der Online-Nutzer eine Größe und soziale Zusammensetzung aufweist, die differenzierte Messungen des individuellen politischen Kommunikationsverhaltens im Vergleich zu dem von Nicht-Online-Nutzern erlaubt. Damit könnte die Untersuchung zur Klärung des Grundproblems beitragen, inwieweit Unterschiede im kommunikativen Handeln nicht allein durch Unterschiede in den Motiven, sondern auch durch die Unterschiede in den Rahmenbedingungen (hier: den technischen Restriktionen) erklärt werden können. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland (insbes. Erfurt und Kassel) ART: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Düsseldorf, Philosophische Fakultät, Sozialwissenschaftliches Institut Lehrstuhl für Kommunikations- und Medienwissenschaft I (Universitätsstr. 1, 40225 Düsseldorf); Technische Universität Ilmenau, Fak. für Mathematik und Naturwissenschaften, Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft Fachgebiet Empirische Medienforschung, Politische Kommunikation (Postfach 100565, 98684 Ilmenau) KONTAKT: Vowe, Gerhard (Prof.Dr. Tel. 0211-81-11540, Fax: 0211-81-11929, e-mail: vowe@uni-duesseldorf.de); Wolling, Jens (Prof.Dr. Tel. 03677-69-4673, Fax: 03677-69-4650, e-mail: Jens.Wolling@etc.tu-ilmenau.de) 142 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.6 Mediennutzung [234-L] Wagner, Ulrike: Die Aneignung konvergenter Medienwelten bei Heranwachsenden: Lebensweltorientierung als Zugang zum Medienhandeln Heranwachsender, in: Zeitschrift für Soziologie der Erziehung und Sozialisation, Jg. 28/2008, H. 3, S. 257-270 (Standort: USB Köln(38)-XG02735; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Im vorliegenden Beitrag wird anhand von qualitativen Fallstudien aufgezeigt, wie komplex sich die Medienaneignung Heranwachsender zwischen 11 und 17 Jahren in konvergenten Medienwelten vollzieht. Dabei geht es vor allem um die Frage wie Heranwachsende Medien wahrnehmen und verarbeiten. Die fünf Muster zur konvergenzbezogenen Medienaneignung, die im Rahmen der empirischen Studie herausgearbeitet wurden, verdeutlichen, welche Relevanz konvergenten Medienwelten in den Lebensvollzügen von Heranwachsenden zukommt und wie die Chancen und Risiken, die sich dabei ausmachen lassen, einer differenzierten Betrachtung zugänglich gemacht werden können. Zentrales Merkmal ist dabei die Orientierung an der Lebenswelt Heranwachsender, um die komplexen Verarbeitungsprozesse nachvollziehen zu können." (Autorenreferat) [235-L] Weber, Stefan: Die Ethik wissenschaftlicher Textproduktion im Zeitalter des Internets: wie Google und Wikipedia zunehmend die Recherche in der Bibliothek ersetzen, in: Communicatio Socialis : internationale Zeitschrift für Kommunikation in Religion, Kirche und Gesellschaft, Jg. 41/2008, Nr. 1, S. 14-35 (Standort: USB Köln(38)-M XA 01287; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Der Verfasser beschäftigt sich in seinem Beitrag mit den Veränderungen der Textund Wissensproduktion, die vor allem mit der Verbreitung des Internets zusammenhängen. Er sieht mehrere problematische Aspekte im Kontext der Wissenschaftsethik: einerseits den zunehmenden Trend, Textpassagen aus dem Internet als eigene auszugeben ('Copy-Paste-Syndrom'), andererseits auch Probleme mit der 'Googleisierung' der wissenschaftlichen Recherche und der Informationsqualität in der Online-Enzyklopädie 'Wikipedia'. Der Autor stellt fest, dass durch das Internet sukzessive die Fähigkeit verloren zu gehen scheint, zwischen wissenschaftlichen und nicht-wissenschaftlichen, seriösen und unseriösen Quellen zu unterscheiden. Damit liegt ein Qualitätsverlust der textbasierten Wissenschaft insgesamt vor, der durch eine aktuelle Studie des Autors belegt wird. Neue Richtlinien für den Umgang mit Webquellen, Strategien der Plagiatsprävention und die aktive Erforschung der Veränderung der Wissenskultur (Stichwort 'Copy & Paste Studies') seien dringend erforderlich." (Autorenreferat) [236-L] Wilde, Thomas; Hess, Thomas; Hilbers, Konrad: Methodische Probleme der Akzeptanzforschung bei nicht marktreifen Technologien: eine empirische Analyse am Beispiel interaktiven Fernsehens, in: MedienWirtschaft : Zeitschrift für Medienmanagement und Kommunikationsökonomie ; Printmedien, Hörfunk, Fernsehen, Telekommunikation, Multimedia, Jg. 5/2008, Nr. 3, S. 6-13 INHALT: Die Einführung des interaktiven Fernsehens setzt eine breite Akzeptanz auf Seiten der Nutzer voraus. Um diese zu erforschen wurden drei charakteristische Problemfelder bei der Akzeptanz neuer Medientechnologien herausgegriffen und mit den üblichen Forschungsdesi- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.6 Mediennutzung 143 gns untersucht. Diese erweisen sich als wirksamer gegenüber den neueren "early adopter"-Stichproben, die oft Validitäts- oder Theoriebasisprobleme mit sich bringen. (KB) [237-L] Wollscheid, Sabine: Lesesozialisation in der Familie: eine Zeitbudgetanalyse zu Lesegewohnheiten, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2008, 248 S., ISBN: 978-3-531-15819-8 INHALT: "Diese Arbeit geht davon aus, dass sich die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, die die Familie als Institution der Lesesozialisation umgeben, in den letzten Jahren verändert haben. Es finden sich einerseits Hinweise dafür, dass Eltern und Kinder zunehmenden Zeitrestriktionen ausgesetzt sind, andererseits sind gleichzeitig die Anforderungen der Gesellschaft an Bildung und Erziehung gestiegen. Unter Berücksichtigung von sozialisationstheoretischen Ansätzen sowie Ansätzen, die insbesondere auf das Zusammenwirken von Bildung und Zeit abstellen, wird die Frage aufgeworfen, inwieweit die Familie als Institution der Lesesozialisation überhaupt noch von Bedeutung ist und wie sich verschiedene Familientypen diesbezüglich voneinander unterscheiden. Im Rahmen einer empirischen Analyse mit Daten der Zeitbudgeterhebung des Statistischen Bundesamtes kann unter anderem gezeigt werden, dass sich bisherige Bildungsungleichheiten durch die gleichzeitige Betrachtung von Bildung und Zeit nicht mehr eindeutig nachweisen lassen, sondern erst 'auf den zweiten Blick' sichtbar werden. Familien mit idealen Voraussetzungen lassen sich durch Vorbildverhalten der Eltern, regelmäßige Interaktionen zwischen Eltern und Kindern sowie eine hohe Bildung beschreiben." (Autorenreferat) [238-F] Würfel, Maren, M.A.; Keilhauer, Jan, M.A.; Kießling, Matthias, M.A. (Bearbeitung); Schorb, Bernd, Prof.Dr. (Leitung): Monitoring und Langzeitauswertung der Entwicklung der Medienkonvergenz und ihrer Relevanz für Heranwachsende INHALT: Ziel des Projektes ist es, 1. aktuelle Entwicklungen im konvergenten Medienensemble aufzudecken und hinsichtlich ihrer Relevanz für Heranwachsende zu untersuchen; 2. sollen unter der Langzeitperspektive Aussagen über die konvergenzbezogene Medienaneignung von Heranwachsenden eruiert werden. Dabei liegt der Fokus der Untersuchung auf der Analyse von Mediennutzungsstrukturen sowie auf der themen- und interessengeleiteten Aneignung des konvergenten Medienensembles. "Monitoring und Langzeitauswertung der Entwicklungen der Medienkonvergenz und ihrer Relevanz für Heranwachsende" ist eine Fortführung des Projektes "Medienkonvergenz Monitoring" mit inhaltlich-methodischer Neuausrichtung. METHODE: Analyse der konvergenzbezogenen Medienaneignung von Heranwachsenden auf Grundlage der 1. regelmäßigen Beobachtung der Nutzerseite (quantitative Trenduntersuchung und qualitative Paneluntersuchung); 2. kontinuierlichen Beobachtung konvergenzrelevanter Entwicklungen auf der Angebotsseite und 3. Analyse von Nutzungsstudien. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Panel DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 20; medienaffine Heranwachsende im Alter von 12-17 Jahren; Auswahlverfahren: gezielt). Standardisierte Befragung, online (Stichprobe: mind. 1.000; medienaffine Heranwachsende im Alter von 12-17 Jahren). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Die Ergebnisse des Projektes werden regelmäßig unter: www.medienkonvergenz-monitoring.de veröffentlicht. 144 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.6 Mediennutzung ART: BEGINN: 2006-08 ENDE: 2009-07 AUFTRAGGEBER: Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien -SLM- FINANZIERER: Institution; Auftraggeber INSTITUTION: Universität Leipzig, Fak. für Sozialwissenschaften und Philosophie, Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft Professur für Medienpädagogik und Weiterbildung (Postfach 100920, 04009 Leipzig) KONTAKT: Würfel, Maren (Tel. 0341-9735888, e-mail: wuerfel@uni-leipzig.de); Keilhauer, Jan (Tel. 0341-9735888, e-mail: keilhau@uni-leipzig.de) [239-L] Zillien, Nicole; Lenz, Thomas: Die Nutzung von Gesundheitsinformationen in computerbasierten Netzwerken, in: KarlSiegbert Rehberg (Hrsg.): Die Natur der Gesellschaft : Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2008, S. 1911-1920, ISBN: 978-3-593-38440-5 INHALT: "Interaktive Internetangebote zu Gesundheitsthemen weisen neben dem informativen Aspekt auch eine wichtige emotionale Komponente auf. Warschauer (2003) stellte beispielsweise bezüglich mehrerer Foren, die das Thema Infertilität diskutierten, ein äußerst breites Gesprächsspektrum fest: Ausgehend von den medizinischen Fragen wurden finanzielle Aspekte, Erfahrungen mit bestimmten Kliniken und Ärzten und eben auch soziale und emotionale Seiten des Themengebietes angesprochen. Gleichzeitig birgt der interaktive Austausch zu Gesundheitsthemen jedoch unter anderem das Risiko der Fehlinformation: Nicht nur die in Foren und Newsgroups vertretenen Äußerungen von Laien könnten fehlerhaft sein, sondern insgesamt konkurrieren im Internet medizinisch-wissenschaftliche Informationen scheinbar gleichberechtigt sowohl mit Werbeseiten der Wirtschaft als auch mit schlicht falschen beziehungsweise unseriösen Informationsangeboten (vgl. Eysenbach 2002). Alles in allem stellen sich die potenziellen Auswirkungen der gesundheitlichen Internetnutzung somit als sehr vielfältig dar: Auf der einen Seite stehen beispielsweise der (anonyme) Zugriff auf interaktive Netzwerke, die stark vereinfachte Verfügbarkeit selbst spezieller Gesundheitsinformationen sowie die aus der besseren Informiertheit entstehenden Mitsprachemöglichkeiten bei medizinischen Entscheidungen; auf der anderen Seite stehen das Risiko der gesundheitlichen Fehlinformation, schichtspezifische Unterschiede der gesundheitlichen Internetnutzung (digital divide), negative Auswirkungen auf Arzt-Patienten-Gespräche und nicht zuletzt auch Verunsicherungen der Informationssuchenden. Die Annahme, dass Patienten mit Hilfe des Internets zu kritisch hinterfragenden Gesundheitskunden werden, trifft deshalb bestenfalls auf jene Teile der Bevölkerung zu, die über eine entsprechende internettechnische Ausstattung, eine hohe Medienkompetenz und eine hohe Formalbildung verfügen - also paradoxerweise auf jene, die gleichzeitig niedrigere Krankheitsraten und ein ohnehin höheres gesundheitliches Wissen aufweisen. Die Ausweitung der gesundheitlichen Selbstverantwortung - die aktuell unter dem Schlagwort des informierten Patienten eine zentrale politische Forderung darstellt und durch die Verfügbarkeit des Internets eine informationstechnologische Basis zur Umsetzung erhält könnte deshalb zu einer weiteren Verstärkung der gesundheitlichen Benachteiligung statusniedrigerer oder älterer Patienten führen." (Autorenreferat) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.6 Mediennutzung 145 [240-L] Zillien, Nicole: Auf der anderen Seite: zu den Ursachen der Internet-Nichtnutzung, in: Medien & Kommunikationswissenschaft, Jg. 56/2008, Nr. 2, S. 209-226 (Standort: UuStB Köln (38)-FHM AP11550) INHALT: "Die Forschung zum Zusammenhang von sozio-ökonomischen Merkmalen und der Nutzung des Internets hat sich in den letzten Jahren stark ausdifferenziert, aber kaum mit den Nichtnutzern des Internets beschäftigt. Auf Basis der Allensbacher Computerund Technikanalyse 2006 werden in dem vorliegenden Beitrag die fünf zentralen Begründungen für die Nichtnutzung des Internets herausgearbeitet. Diese reichen von fehlender Motivation und mangelnden Kompetenzen zur Nutzung des Internets über materielle Barrieren und Zweifel an der Zweckmäßigkeit der eigenen Internetnutzung bis hin zur expliziten Ablehnung des Mediums. Während es jedoch in signifikantem Ausmaß vom Alter und der Schulbildung, vom Einkommen, der beruflichen Tätigkeit und vom Wohnort abhängt, ob jemand zu den Nichtnutzern des Internets gehört, werden die Motive der Internet-Nichtnutzung in nur sehr geringem Ausmaß durch sozio-ökonomische Merkmale statistisch erklärt. Eine Unterscheidung in mittellose have-nots auf der einer und bessergestellte want-nots auf der anderen Seite greift demnach zu kurz. Vielmehr findet sich weitgehend unabhängig von sozio-ökonomischen Variablen ein Mit- und Nebeneinander der unterschiedlichen Begründungen für die Nichtnutzung des Internets." (Autorenreferat) [241-L] Zischke, Vera: Virtuelle Beziehungen: Chancen und Grenzen sozialer Beziehungen im Netz am Beispiel eines Online-Selbsthilfeforums, Saarbrücken: VDM Verl. Dr. Müller 2007, 116 S., ISBN: 978-38365-1296-4 (Standort: USB Köln(38)-35A1697) INHALT: "Ist es möglich, im Internet eine Freundschaft zu knüpfen, ohne den anderen je gesehen zu haben? Können soziale Prozesse im Netz überhaupt mit traditionellen Begriffen des Sozialen erklärt werden? Oder zwingt die virtuelle Welt mit ihrer Anonymität, ihrer Technik und Entkörperlichung dazu, ganz neue Begriffe zu entwickeln? Denn eines steht fest: Die virtuelle Welt ist eine Sozialwelt. In Foren tauschen sich Menschen über ihre Geheimnisse aus. Sie spielen, flirten und beraten sich in Lebenskrisen. Und doch geht die klassische Soziologie davon aus, dass eine tiefe emotionale Bindung nur dann entstehen kann, wenn sich Menschen leibhaftig begegnen. Die Autorin analysiert, ob traditionelle Begriffe des Sozialen wie Freundschaft und Gemeinschaft tatsächlich vor den technischen Strukturen des Internet kapitulieren müssen. Daneben fragt sie aber auch die Nutzer eines Online-Selbsthilfeforums, wie sie selbst ihre Online-Beziehungen einschätzen, wie wichtig sie ihnen sind und ob sie auch außerhalb des Internet Bestand haben. Ein Ergebnis: Online geknüpfte Beziehungen genießen eine hohe Wertschätzung - egal ob sie nur auf dem Bildschirm gepflegt werden, oder auch beim gemeinsamen Kaffeetrinken." (Autorenreferat) [242-F] Zysno, Peter V., Prof.Dr.; Heim, J. (Bearbeitung): Netzbasiertes Kommunikationsmonitoring in Organisationen (NeKoMo) INHALT: Die Qualität zielbezogener Kommunikation wird nicht nur durch die Inhalte ausgetauschter Informationen bestimmt. Auch - und gerade - formale Aspekte wie etwa die Topo- 146 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.6 Mediennutzung logie der Kommunikationsmuster, die Häufigkeit von Kommunikationsereignissen, Antwortund Umlaufzeiten prägen wesentlich den Erfolg organisationaler Kommunikation. METHODE: Aufbauend auf langfristig erhobenen Datenbeständen anonymisierter E-Mail-Kommunikation einer zielorientierten Organisation sollen zunächst Kategorien von Kommunikationsmustern erstellt und bestimmten Aufgabentypen zugeordnet werden. Anschließend sollen durch den Vergleich des formalen Kommunikationsverhaltens verschiedener Gruppen Empfehlungen für einzelne Teilnehmer entwickelt werden. ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Technische Hochschule Aachen, Philosophische Fakultät, Institut für Psychologie Lehrstuhl Betriebs- und Organisationspsychologie (Jägerstr. 17-19, 52066 Aachen) KONTAKT: Zysno, Peter (Prof.Dr. Tel. 0241-80-93991, Fax: 0241-80-92526, e-mail: peter.zysno@psych.rwth-aachen.de) 1.7 Medienwirkung [243-F] Al-Jabiri, Ishtar, Dipl.-Soz.; Glück, Antje, Dipl.-Journ. (Bearbeitung); Gerhards, Jürgen, Prof.Dr.; Schäfer, Mike S., Dr. (Leitung): Zur massenmedialen Konstruktion der Terrorismusgefahr im interkulturellen Vergleich INHALT: Individuen und Gruppen reagieren auf Ereignisse, die sie als Bedrohung interpretieren, mit Angst und Furcht. In der westlichen Welt wird gegenwärtig v.a. das Handeln islamistischer Terrorgruppen als zentrale Bedrohung interpretiert; in der islamischen Welt werden hingegen die völkerrechtlich teils unzureichend legitimierten Interventionen v.a. westlicher Länder als Staatsterrorismus interpretiert. Diese empfundenen Bedrohungen können zur Mobilisierung breiter Bevölkerungsgruppen sowie zur (De)Legitimierung global wirksamer Politiken führen. Die entsprechenden Wahrnehmungen und Interpretationen von Bedrohungen speisen sich dabei meist nicht aus der unmittelbaren Erfahrung, sondern sind über Massenmedien vermittelt, die zentrale Institutionen der Konstruktion von Bedrohung und Angst darstellen. Vor diesem Hintergrund wird das beantragte Projekt eine Analyse der Medienberichterstattung über terroristische Bedrohungen im Vergleich westlicher und islamischer Länder vorlegen. Dabei sollen die massenmedial - konkreter: im Fernsehen - dargestellten Bedrohungen und damit verbundenen massenmedialen Emotionalisierungsstrategien in einer kulturvergleichenden Perspektive herausgearbeitet werden. METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert (TV-Sendungen ARD, BBC, CNN, Al-Jazeera, Al-Arabia). Qualitatives Interview (TV-Journalisten). ART: BEGINN: 2008-09 ENDE: 2010-08 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: im Rahmen des Exzellenzclusters "Languages of Emotions" INSTITUTION: Freie Universität Berlin, FB Politik- und Sozialwissenschaften, Institut für Soziologie Arbeitsbereich Makrosoziologie (Garystr. 55, 14195 Berlin) KONTAKT: Schäfer, Mike S. (Dr. e-mail: mike.schaefer@fu-berlin.de, Tel. 030-838-57642) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.7 Medienwirkung 147 [244-L] Banse, Gerhard: Internet, Kultur, Demokratie, in: Peter Fleissner, Vicente Romano (Hrsg.): Digitale Medien neue Möglichkeiten für Demokratie und Partizipation?, Berlin: Trafo Verl. Weist, 2007, S. 41-56, ISBN: 978-3-89626-553-1 INHALT: "In this article the results of two studies of the Bureau of Technology Assessment (TAB) of the German Parliament, 'New Media and Culture' and 'Analysis of Internet based communication in cultural perspective', are discussed. The results of the studies recommend that one should not look for pure positive results. Instead, one should always consider the relativity of advantages and disadvantages of new media. Technology depends also on the disposition of the individual, on values, norms, expectations and on the general societal framework, which creates a selective environment for the choice of specific types of technologies." (author's abstract) [245-L] Bonfadelli, Heinz: Mediensozialisation von Jugendlichen mit Migrationshintergrund: theoretische Perspektiven und empirische Befunde, in: Zeitschrift für Soziologie der Erziehung und Sozialisation, Jg. 28/2008, H. 3, S. 243-256 (Standort: USB Köln(38)-XG02735; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Der Beitrag befasst sich mit dem Einfluss und den Funktionen sowohl der klassischen als auch der neuen Medien im Sozialisationsprozess von Jugendlichen mit Migrationshintergrund. Trotz der wachsenden Bedeutung dieses ethnisch geprägten und tendenziell aus bildungsfernen Familien stammenden Segments der Heranwachsenden, ist dieser soziokulturellen Gruppe in der Sozialisationsforschung wie in der Mediensozialisationsforschung bis jetzt wenig Aufmerksamkeit zugekommen. In empirischer Hinsicht werden Befunde aus quantitativen wie qualitativen Studien zur Illustration und Vertiefung präsentiert, insbesondere aus einem Schweizer Forschungsprojekt." (Autorenreferat) [246-L] Brosius, Hans-Bernd; Schwer, Katja: Die Forschung über Mediengewalt: Deutungshoheit von Kommunikationswissenschaft, Medienpsychologie oder Medienpädagogik?, (Schriftenreihe der Landeszentrale für Medien und Kommunikation, Bd. 26), Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges. 2008, 187 S., ISBN: 978-3-83293371-5 (Standort: UB Duisburg(464)-E11KLEZ1850+2) INHALT: "Die vorliegende Studie untersucht die wissenschaftliche und öffentliche Debatte um Mediengewalt, um der Frage nachzugehen, ob eine der Disziplinen Kommunikations- und Medienwissenschaft, Medienpsychologie oder Medienpädagogik in besonderer Weise die Diskussion prägen kann. Spiegelt die öffentliche Debatte den Standard der wissenschaftlichen Erkenntnisse wider oder sind andere Faktoren für die Präsenz von Wissenschaftlern und Theorien verantwortlich? Welche Disziplin und welche Autoren dominieren in den Fachmedien, die in besonderer Weise dazu berufen sind, zwischen Wissenschaft und öffentlicher Debatte die Vermittlung schwieriger Inhalte zu übernehmen? Ziel der Untersuchung ist es, die verfügbaren Aussagen zur Wirkung von Mediengewalt besser vergleichen und einordnen zu können. Damit ist die Studie auch ein Beitrag zum besseren gegenseitigen Verständnis von Wissenschaft und Öffentlichkeit." (Autorenreferat) 148 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.7 Medienwirkung [247-L] Döring, Nicola: Psychische Folgen der Internetnutzung, in: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, 2008, H. 39, S. 41-46 (www.bpb.de/files/OUOX87.pdf) INHALT: Neben den Lebensbereichen Gesundheit, Identität, soziale Beziehungen kann das Internet auch in den Bereichen Bildung, Beruf, Konsum, Freizeit Spiritualität oder Sexualität unterstützend eingesetzt werden. Dabei ist es generell so, dass den Chancen des Internet zur Steigerung der Lebensqualität entsprechende Risiken gegenüberstehen, die durch umsichtiges Verhalten und durch Internetkompetenz weitgehend ausgeglichen werden können. Welche psychischen Folgen das Internet für den Einzelnen hat, wird entscheidend davon bestimmt, wie sich die Internetaktivitäten in den Alltag einfügen. (GB) [248-F] Eckart, Christel, Prof.Dr.; Stach, Anna, Dr. (Leitung): Körperinszenierungen und Aufstiegsträume in neuen Fernsehformaten am Beispiel der TVSendung "Germany's Next Topmodel" und ihre Bedeutung für Selbstvorstellungen und soziale Orientierungen von jungen Frauen und Männern INHALT: Die Pilotstudie Körperinszenierungen und Aufstiegsträume in neuen Fernsehformaten am Beispiel der TV-Sendung "Germany's Next Topmodel" und ihre Bedeutung für Selbstvorstellungen und soziale Orientierungen von jungen Frauen und Männern ist innerhalb des Hessischen Forschungsschwerpunkts Fokus Geschlechterdifferenzen: theoretische Neuorientierungen, soziokulturelle Differenzierungsprozesse und internationale Entwicklungen an der Schnittstelle der Forschungsfelder Arbeitsorganisation und Arbeitsbeziehungen und Körper, Identität, Konstruktion angesiedelt. Gegenstand ist die Inhalts- und Wirkungsanalyse des Neuen Formats "Germany's Next Topmodel" aus der Perspektive der kritischen Medienforschung. Die Casting-Show "Germany's Next Topmodel" inszeniert (Aus-)Bildungsprozesse, die den Bewerberinnen eine Karriere als Model verspricht. Das betrifft nicht nur die Gewinnerin, die als "Topmodel" aus der Sendung gehen wird. Gezeigt werden Prüfungsleistungen und ihre Beurteilungen durch ein ExpertInnen-Team, die den Weg zum Berufseinstieg ebnen sollen. Im Zentrum dieser betont auf Leistung ausgerichteten Lern- und Beurteilungsprozesse stehen die körperlichen Inszenierungen der Mädchen, aber auch die der ExpertInnen als RepräsentantInnen einer Elite der Kreativbranche. Im Fotoshooting und beim Laufstegtraining müssen sich die Auszubildenden mit ihren Selbstpräsentationen beweisen. Der Einstieg in das Arbeitsleben ist daher unmittelbar mit der körperlichen Inszenierung von Weiblichkeit verknüpft. Eine zentrale Rolle spielt der traumhafte soziale Aufstieg, der mit den dargestellten Arbeitsleistungen und der inszenierten Körperlichkeit verbunden ist. Die Studie zielt auf die Erhebung von Rezeptionsweisen und kollektiven Bearbeitungen der Sendung in Gruppen sowie auf individuelle Orientierungs- und Verarbeitungsprozesse, die in Einzelinterviews herausgearbeitet werden sollen. Mit der Perspektive auf die Verbindung der Körperpräsentation mit Lern- und Arbeitsprozessen verbindet das Projekt Themen der Arbeitsschwerpunkte Arbeitsorganisation und Arbeitsbeziehungen und Körper, Identität, Konstruktion. Diese Überschneidung verweist ihrerseits auf Wandlungsprozesse in der Arbeitsgesellschaft, sowie auf Wandlungsprozesse im körperlichen Selbstbezug, der um das Thema der Selbstoptimierung kreist. Die Wandlungsprozesse berühren die Selbstverständnisse von Frauen und Männern. Für die neuen Selbstverständnisse liefern massenwirksame Neue Formate Modelle. ART: BEGINN: 2006-04 ENDE: 2008-08 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Land Hessen Ministerium für Wissenschaft und Kunst soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.7 Medienwirkung 149 INSTITUTION: Universität Kassel, FB 05 Gesellschaftswissenschaften, Fachgruppe Soziologie Fachgebiet Frauen- und Geschlechterforschung (34109 Kassel); Universität Kassel, Interdisziplinäre Arbeitsgruppe Frauen- und Geschlechterforschung (34109 Kassel) KONTAKT: Stach, Anna (Dr. Tel. 0561-804-2883, Fax: 0561-804-3068, e-mail: astach@uni-kassel.de) [249-L] Fischer, Thomas: Jugendmedienschutz - überflüssige Bevormundung oder notwendiger Gewaltschutz?: ein Beitrag für und über die öffentliche Diskussion zur Mediengewalt, in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 12/2008, H. 1, S. 56-61 INHALT: Seit der Markteinführung des Mediums Video Ende der 70-er Jahre wird in der Öffentlichkeit das Thema Gewalt in den Medien diskutiert. Einführung des privaten Fernsehens Mitte der 80-er Jahre und später Markteinführung der Computerspiele führten jeweils zur Verstärkung der öffentlichen Debatten und zu Veränderungen der Jugendschutzmaßnahmen. Nach Geschehnissen wie dem Amoklauf in Erfurt setzte eine aufgeregte Berichterstattung ein, die weit von einer sachlichen Auseinandersetzung entfernt war. Ergebnisse der Medienwirkungsforschung wurden und werden oft auf die bloßen kausalen Zusammenhänge reduziert und verfälscht. Populistische politische Reaktionen und Förderungen nach Verboten sind keine Seltenheit. In seinem Resumé stellt der Autor fest, dass die emotionalisierte öffentliche Diskussion eine sachliche Auseinandersetzung mit dem Thema Mediengewalt erschwert. Die Frage nach der Wirkung kann nicht ohne die Frage nach der Hinwendung zu Mediengewalt gestellt werden. Sonst "besteht die Gefahr, Jugendlichen Stärken und Kompetenzen abzusprechen, die sich gerade beim Umgang mit neuen Medien zeigen". (PT2) [250-F] Franzen, Martina, M.A. (Bearbeitung); Weingart, Peter, Prof.Dr. (Betreuung): Torwächter der Wissenschaft oder Einfallstor für die Massenmedien? Zur Rolle der Wissenschaftsjournale am Beispiel der Stammzellforschung INHALT: Die wissenschaftliche Publikation gilt als basales Element des wissenschaftlichen Kommunikationssystems. Während die Herstellung von Wissen strikten internen Kriterien genügen muss, entzieht sich die Darstellung von Wissen der wissenschaftlichen Kontrolle. Auf der Darstellungsebene ist die moderne Wissenschaft von technischen Verbreitungsmedien abhängig. Die Operationen des wissenschaftlichen Funktionssystems müssen sich demzufolge an den Selektionsentscheidungen von Organisationen - in dem hier vorliegenden Fall also an den redaktionellen Standards der Wissenschaftsjournale - orientieren. An dieser Stelle werden zwei Entscheidungen wirksam, die folgenreich für das Wissenschaftssystem sind: zum einen die Selbstselektion des Autors (gesteuert über die disziplinäre Ausrichtung und den Impact Faktor des Journals) und zum anderen die redaktionelle Entscheidung seitens der Wissenschaftsjournale über die Annahme oder Ablehnung von Beiträgen. Neben der rein wissenschaftlichen Relevanz der eingereichten Manuskripte finden bei den Herausgeberentscheidungen auch weitere Kriterien Berücksichtigung, die nicht dem wissenschaftlichen Primärcode der Wahrheit verpflichtet sind, wie z.B. die Reputation des Autors, aber auch solche - so die These - die die massenmediale Anschlussfähigkeit des veröffentlichten wissenschaftlichen Ergebnisses ermöglichen, um den Marktwert des Journals zu steigern. Das Forschungsziel besteht darin, die Medialisierungstendenzen innerhalb des wissenschaftlichen Funktionssystems 150 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.7 Medienwirkung empirisch auf der Basis von naturwissenschaftlichen Publikationen sowie ihrer begleitenden Kommentierungen innerhalb der Wissenschaftsjournale zu erfassen und in ihren Konsequenzen für die Wissenschaftsdynamik zu analysieren. Fokussiert wird hierbei auf die Programmierungsleistungen von Wissenschaft in Bezug auf Nachrichtenwerte. Als Fallbeispiel dient die Stammzellforschung im Beobachtungszeitraum von 1998-2007. Projekthomepage unter: www.uni-bielefeld.de/iwt/gk/personen/mitglieder/franzen/promotion.html . ZEITRAUM: 1998-2007 VERÖFFENTLICHUNGEN: Franzen, Martina: Torwächter der Wissenschaft oder Einfallstor für die Massenmedien? Zur Rolle von Science und Nature an der Schnittstelle von Wissenschaft und Öffentlichkeit. in: Stöckel, S. (Hrsg.): Verwissenschaftlichung der Gesellschaft Vergesellschaftung der Wissenschaft. Wissenschaftszeitschriften im 19. und 20. Jahrhundert. Stuttgart: Steiner (im Erscheinen). ART: BEGINN: 2005-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Bielefeld, Fak. für Soziologie, International Graduate School in Sociology -IGSS- (Postfach 100131, 33501 Bielefeld); Universität Bielefeld, Graduiertenkolleg 724 "Auf dem Weg in die Wissensgesellschaft: Wissenschaft in Anwendungs- und Beratungskontexten" (Postfach 100131, 33501 Bielefeld) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: martina_franzen@web.de) [251-L] Gottberg, Joachim von: Empathie, Medien und Jugendschutz: Mitgefühl kann auch zu Gewalt und Intoleranz führen, in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 12/2008, H. 1, S. 36-39 INHALT: Empathie, die Fähigkeit, sich in andere einzufühlen, ist eine wichtige Voraussetzung für das Funktionieren von Gemeinschaft und bildet die Grundlage für religiöse und gesellschaftliche Wertvorstellungen. Was die Medienberichterstattung betrifft, "so ist die Empathie ein ganz wichtiger Effekt, der letztlich dazu führt, dass wir uns um andere kümmern, dass wir deren Perspektive verstehen und dass wir hilfsbereit sind". Am Beispiel der Reaktionen auf den Völkermord in Ruanda, bei dem 1994 über eine Million Menschen ums Leben kam und der Tsunami-Katastrophe in Thailand, der Weihnachten 2004 200000 Menschen zum Opfer fielen, wird sichtbar, dass unsere Empathiefähigkeit nicht mechanischen Gesetzen folgt. Ob und wie wir reagieren, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Nähe zu den Opfern, besondere Hilflosigkeit der Opfer, Übersichtlichkeit der Zusammenhänge, Kenntnis der Krisengebiete, Bilder von individuellem Leid sind die wichtigsten dieser Faktoren. Der Autor erinnert daran, dass Empathie keinesfalls nur prosoziale Wirkungen hat. Sie kann auch Aggressionen und Gewaltbereitschaft gegenüber den Tätern und zur Entstehung bzw. Festigung der Vorurteile führen. (PT2) [252-L] Gräb, Wilhelm: Das Fernsehen als religiöser Sinnproduzent, in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 12/2008, H. 2, S. 48-53 INHALT: "Das Fernsehen erfüllt zahlreiche religiöse Funktionen. Es schreibt die alten Mythen vom Ursprung und Ende alller Dinge weiter, liefert Strategien zur Bewältigung alltäglicher Beziehungsprobleme, aber auch der Krisen- und Grenzerfahrungen des Lebens. Es baut mora- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.7 Medienwirkung 151 lische Resonanzräume auf, führt in die Begegnung mit dem Geheimnisvollen der Wirklichkeit und verbindet die Menschen bei besonderen Ereignissen wie 9/11 zu einer weltweiten Kommunikationsgemeinschaft." Die einzelnen Funktionen werden im Beitrag dargestellt. (PT2) [253-L] Grau, Alexander: Empathie - die kurze Geschichte eines großen Gefühls, in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 12/2008, H. 1, S. 31-35 INHALT: "Einfühlungstheorien, die diesen Namen tragen, gibt es seit dem 19. Jahrhundert. Theorien der Einfühlung gibt es allerdings seit der Antike. vor allem für Aristoteles ist die Einfühlung ein wesentlicher Aspekt der Rhetorik und Poetik. Die Aufklärung entdeckt sie als anthropologische Grundlage einer Ethik. Insbesondere Diderot sieht aber, dass dieser ethische Ansatz ohne mediale Kommunikation leer bleibt - ein Gedanke, der sich noch in Susan Sontags berühmten Essay 'Das Leiden anderer betrachten' wiederfindet." (Autorenreferat) [254-L] Heinen, Christina: Was kann die Hirnforschung zu einer Theorie der Medienwirkung beitragen?: die tv impuls-Tagung am 19. Oktober 2007 widmete sich dem Dialog zwischen Hirnforschung und Sozialwissenschaften, in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 12/2008, H. 1, S. 102-105 INHALT: Angesichts der Debatten um die Wirkung des erhöhten Medienkonsums und problematischer Medieninhalte auf Kinder haben im Rahmen der Veranstaltungsreihe der Freiwilligen Selbstkontrolle Fernsehen (FSF) Hirnforscher und Sozialwissenschaftler darüber diskutiert, ob neurologische Forschungsergebnisse als Argumente in der der Medienwirkungsforschung genutzt werden können. In dem Bericht werden die Vorträge der Veranstaltung und die anschließende Podiumsdiskussion zusammengefasst. Die Experten warnten davor, die Befunde der Hirnforschung hinsichtlich ihrer Aussagekraft und Reichweite überzubewerten. In der Hirnforschung handelt es sich noch überwiegend um Korrelationsexperimente, die ein bestimmtes Verhalten mit lokalisierbaren Gehirnarealen in Verbindung bringen. Diese statistischen Korrelationen dürfen nicht in kausale Zusammenhänge umgedeutet werden, wie es in der populistischen Argumentation oft geschieht. (PT) [255-L] Holzer, Boris: Seebeben mit Zuschauer: die Tsunami-Katastrophe als Weltereignis, in: Stefan Nacke, René Unkelbach, Tobias Werron (Hrsg.): Weltereignisse : theoretische und empirische Perspektiven, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2008, S. 227-247, ISBN: 978-3-531-15311-7 INHALT: Es wird gezeigt, dass die Berichte über die Tsunami-Katastrophe und die sich anschließenden Diskussionen nicht nur in dem Sinn "international", dass an mehreren Orten der Welt und in vielen Sprachen über ein und dasselbe Thema geredet wurde. Vielmehr wurde im Rahmen dieses Diskurses die Weltgesellschaft selbst thematisch. Das ist insofern bemerkenswert, als die "Weltgesellschaft" oft einen eher diffusen - und nach Meinung einiger Beobachter: hoffnungslos abstrakten - Hintergrund sozialen Handelns abgibt. Für einen beschränkten Zeit- 152 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.7 Medienwirkung raum aber wurde die Semantik der Weltgesellschaft gleichsam zur Praxis: Sowohl in der Gegenüberstellung mit der äußeren Natur als auch in der Reflexion interner Differenzen wurde die Einheit eines globalen Gesellschaftssystems kommunikativ zugänglich gemacht und damit selbst zum Thema. Man könnte auch von einem Fall akuter oder "heißer" Kosmopolitisierung sprechen - im Unterschied zur "banalen", unbemerkt bleibenden Kosmopolitisierung des Alltags. Bevor diese Hypothese im letzten Teil des Artikels anhand der Darstellung des Tsunamis und seiner Folgen in den Massenmedien überprüft wird, wird der Stellenwert dieser Katastrophe in der Weltgesellschaft des beginnenden 21. Jahrhunderts in drei Schritten präzisieren: Zunächst wird die Tsunami-Katastrophe als ein "Weltereignis" dargestellt, das durch die globale Teilnahme Betroffener einerseits und nicht betroffener Zuschauer andererseits konstituiert wurde. Im Anschluss wird gezeigt, an welchen Punkten der Kontext einer entwickelten Weltgesellschaft dieses Ereignis von früheren Naturkatastrophen, insbesondere dem Erdbeben von Lissabon, abhebt. Drittens wird die Rolle von Hilfsorganisationen und spontanen Hilfsprojekten für die episodische Realisierung und zeitweise "Eskalation" transnationaler Solidarität herausgestellt. Abschließend wird untersucht, in welcher Form "Weltgesellschaft" im Rahmen der Tsunami-Berichterstattung konkret thematisiert und damit performativ ins Zentrum der Solidaritätskundgebungen und Spendenrituale gestellt wurde. (LO2) [256-L] Hopf, Werner H.; Huber, Günter L.; Weiß, Rudolf H.: Media violence and youth violence: a 2-year longitudinal study, in: Journal of media psychology : theories, methods, and applications, Vol. 20/2008, Nr. 3, S. 79-96 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/171) INHALT: Die Häufigkeit der Kontakte mit Mediengewalt und acht zusätzliche Risikofaktoren wurden mit Hilfe einer Pfadanalyse in einer zweijährigen Langzeitstudie analysiert. Die Kontakte mit Mediengewalt (Gesamtzahl) hatten einen größeren Einfluss auf das Gewaltverhalten der untersuchten Schüler (ß=28) und spätere gewalttätige Straftaten (ß=30) als andere Risikofaktoren. Direkte Auswirkungen wurden auch durch im 1. Zeitraum angesprochene Risikofaktoren ausgelöst, die dann wiederum durch die verbleibenden Risikofaktoren in der zweiten und dritten Analyseschicht verstärkt wurden. Folgende Teilergebnisse sind von besonderer Relevanz: 1. elektronische Videospiele sind der stärkste Risikofaktor in Bezug auf Gewaltkriminalität und 2. aggressive Stimmungen sind in Verbindung mit Rachemotiven die Hauptrisikofaktoren für Gewalt in der Schule und Gewaltkriminalität, sei es dass diese durch Medien (Fernsehen) ausgelöst wurden oder auf realen Erfahrungen beruhen. Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass je häufiger Kinder Horror- und Gewaltfilme während ihrer Kindheit sehen und je häufiger sie gewalttätige elektronische Videospiele zu Beginn ihrer Adoleszenz spielen, desto gewalttätiger und straffälliger werden diese Schüler im Alter von 14 Jahren sein. (UNübers.) [257-L] Kaminski, Winfred (Interviewter); Gottberg, Joachim von (Interviewer): Entscheiden, zu wem man hält: trotz Empathie können wir nicht mit allen gleichermaßen fühlen, in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 12/2008, H. 1, S. 24-29 INHALT: "Wenn wir Romane lesen oder Filme sehen, fiebern wir mit, als würden wir die Handlung selbst erleben. Unsere Fähigkeit zur Empathie macht es uns möglich, mit den Protagonisten zu lachen, zu weinen, uns mit ihnen zu freuen oder zu fürchten. Verliebt sich 'unsere' soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.7 Medienwirkung 153 Filmfigur, fühlen wir das Glück, wenn die Gefühle erwidert werden, aber auch den Kummer, wenn die Liebe unglücklich verläuft. Aber was machen wir, wenn sich zwei in dieselbe Frau oder denselben Mann verlieben? Über die Bedeutung von Empathie bei Medienerleben sprach 'tv diskurs' mit dem Direktor des Instituts für Medienforschung und Medienpädagogik." (Autorenreferat) [258-L] Kissau, Kathrin: Das Integrationspotential des Internet für Migranten, (VS research), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2008, 225 S., ISBN: 978-3-531-15991-1 (Standort: UB Bonn(5)-2008/4297) INHALT: "Die Entwicklungen der modernen Informationstechnologien verstärken die Prozesse der Entgrenzung und Verflechtung, die unter dem Schlagwort 'Globalisierung' subsumiert werden können. Dies wirkt sich auch auf gesellschaftliche Strukturbedingungen in Deutschland aus, die zeitgleich vom Wandel hin zu einer Einwanderungsgesellschaft beeinflusst werden. Migranten sind dadurch mit einer Aufnahmegesellschaft konfrontiert, in der das Internet eine zunehmende Bedeutung einnimmt. Hier stellt sich die Frage, welche Rolle dieses Medium für Migranten bei der Integration im Aufnahmeland spielen kann. Kathrin Kissau zeigt am Beispiel jüdischer Einwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion, dass das Internet ihre Eingliederung und gesellschaftliche Teilhabe erleichtern und forcieren kann. Über Prozesse der Information, Kommunikation und Partizipation können Migranten so mit Hilfe des Internet in die Aufnahmegesellschaft eingebunden werden und sich selbst ein neues soziales Netzwerk aufbauen." (Autorenreferat) [259-L] Klein, Markus; Pitsch, Werner; Emrich, Eike: Vom Umgang mit Krisen: empirische Befunde zum Kollektivgut Gesundheit bei Kindern und Jugendlichen, in: Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.): Die Natur der Gesellschaft : Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2008, S. 2743-2755, ISBN: 978-3-593-38440-5 INHALT: "In Anlehnung an Opp (1978, 18) kann von einer 'Krise' dann gesprochen werden, wenn Individuen in einer bestimmten Anzahl einen auf die Produktion eines Kollektivgutes (wie z.B. Gesundheit) bezogenen Sachverhalt wahrnehmen, der als unerwünscht betrachtet wird. Das Vorliegen einer tatsächlichen Krise ist grundsätzlich an die Existenz des perzipierten Sachverhalts gebunden. In dem anderen Fall, nämlich dass der Sachverhalt real gar nicht vorhanden ist, spricht man von einer 'eingebildeten Krise' (ebd.). Eine 'soziale Krisenkonstruktion', also die Zuschreibung einer spezifisch negativ eingeschätzten Qualität zu einem sozialen, auf die Produktion von Kollektivgütern bezogenen Sachverhalt, verläuft unabhängig davon, ob der perzipierte Sachverhalt vorhanden ist oder nicht. Am Beispiel der Diskussion über sportmotorische Leistungsfähigkeit und Gesundheit von Kindern und Jugendlichen soll demonstriert werden, wie mit Hilfe der massenmedialen Darstellung besorgniserregender Zustände eine Krise in den genannten Bereichen konstruiert und nachfolgend ihre Legitimationsfunktion für die (Sport-)Wissenschaft sowie für Sportorganisationen illustriert wird (vgl. Emrich i. Dr.). Entsprechend der Definition Opps ist zunächst zu klären, ob es die behauptete Krise überhaupt gibt. Anhand einer empirischen Studie zur motorischen Leistungsfähigkeit und Gesundheit von Kindern kann dabei gezeigt werden, dass die in der Diskussion unterstellten Sachverhalte in der Realität nicht in der Eindeutigkeit belegbar sind, wie dies vieler- 154 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.7 Medienwirkung orts dargestellt wird. Die Datenerhebung geschah im Rahmen der IDEFIKS-Studie im Saarland. Insgesamt wurden 931 Schülerinnen und Schüler verschiedener Schularten (Gymnasien, Erweiterte Realschulen und Gesamtschulen) im Saarland (überwiegend der 9. Klassenstufe) sowie deren Eltern zu verschiedenen Aspekten des Gesundheits- und Bewegungsverhaltens befragt. 222 dieser Schülerinnen und Schüler wurden weiterhin medizinisch und sportmotorisch untersucht. Eine krisenhafte Verschlechterung von motorischen Leistungen sowie eine Zunahme gesundheitlicher Defizite im Vergleich mit älteren Studien lassen sich mit den Daten nicht belegen. In der medialen Darstellung auch durch Vertreter der Sportwissenschaft zeigen sich dagegen Muster von öffentlicher Aufmerksamkeitserzeugung durch krisenhafte Darstellungen und eine Inflation starker Wörter (negatives Kassandra-Syndrom, vgl. Weingart, 2001, ähnlich in der Argumentation Kurucz, 1986). Dies bildet die Legitimationsbasis für in der Gesundheitspolitik mit Unterstützung des organisierten Sports reklamierte Ansprüche einer 'Reglementierung' des Umgangs mit dem Körper zur Herstellung des Kollektivgutes Gesundheit." (Autorenreferat) [260-L] Kunczik, Michael: Medien und Gewalt: Der aktuelle Forschungsstand, in: Ullrich Dittler, Michael Hoyer (Hrsg.): Aufwachsen in virtuellen Medienwelten : Chancen und Gefahren digitaler Medien aus medienpsychologischer und medienpädagogischer Perspektive, München: KoPaed, 2008, S. 163185, ISBN: 978-3-86736-045-6 (Standort: UB Köln(38)-35A7113) INHALT: Der Verfasser gibt einen Überblick über aktuelle theoretische Erklärungsansätze zum Thema "Medien und Gewalt" und Medienwirkungstheorien. Behandelt werden die Katharsisthese, die Inhibitionsthese, die Habitualisierungsthese, die Kultivierungsthese, die Suggestionsthese, die Excitation-Transfer-These, die Stimulationsthese, Priming-Ansätze, die SkriptTheorie sowie die Theorie des Beobachtungslernens. Der Verfasser geht dann auf den Stand der empirischen Forschung ein, die inhaltsanalytische Studien, Metaanalysen, Problemgruppenanalysen und Studien zur subjektiven Gewaltwahrnehmung umfasst. Im Resultat zeigt sich, dass die These von der Wirkungslosigkeit der Medien nicht länger haltbar ist. Bei Vorliegen entsprechender Randbedingungen kann Mediengewalt einen Beitrag zur Herausbildung violenter Persönlichkeiten liefern. (ICE2) [261-L] Lukesch, Helmut: Sozialisation durch Massenmedien, in: Klaus Hurrelmann, Matthias Grundmann, Sabine Walper (Hrsg.) - 7. vollst. überarb. Aufl.: Handbuch Sozialisationsforschung, Weinheim: Beltz, 2008, S. 384-395, ISBN: 978-3-407-83160-6 (Standort: UB Bonn(5)-2008/5009) INHALT: Medien sind heutzutage ausgesprochen weit verbreitet und der Medienkonsum ist ausgeprägt. Massenmedien sind aber auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, und es sind einige wenige Menschen, die entscheiden, welche Botschaften massenmedial vermittelt und verbreitet werden. Medienkonsum ist zu einer bedeutenden Sozialisationserfahrung geworden und die Medien haben eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Weltbildern. Der Beitrag beschreibt Sozialisationsprozesse als "inzidentelles Lernen", das nicht geplant, sondern zufällig geschieht - nicht jedoch regellos. Medienkonsum kann Konsequenzen nach sich ziehen, die den Medienmachern nicht bewusst und von ihnen auch nicht intendiert waren. So etwa, wenn Misstrauen gegenüber Fremden bei älteren Frauen durch hohen medialen Gewaltkonsum ge- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.7 Medienwirkung 155 fördert wird. Der Artikel wendet sich der Frage zu, ob der Mensch "Subjekt" oder "Objekt" im medialen Sozialisationsprozess ist. Menschen können durch Konsum bestimmter Fernsehszenen kompensatorischen Genuss aus dem Mediengebrauch ziehen, also etwa eigenen Gewaltphantasien Befriedigung verschaffen durch das Anschauen entsprechender Szenen in einem Medium. Medienkonsum kann dazu beitragen, dass ein "Skript" (=Handlungsmuster) aktiv generiert wird, das zuvor im Fernsehen beobachtet wurde: In späteren Alltagssituationen können diese Skripte dann unter Umständen aktiviert werden, auch wenn die "reale Situation" dann nur sehr oberflächlich der Filmsituation ähnelt. "Medienbotschaften" können einen "Priming-Effekt" haben, indem ein Subsystem des semantischen Gedächtnisses etwa allgemein aggressive Gedanken und "Skripts des Betreffenden "ansprechen" kann. Der Beitrag weist dann auf Bereiche hin, in denen Sozialisationseffekte des Medienkonsums gefunden werden konnten. Einmal ist dies der Bereich der "Stereotypen- und Vorurteilsbildung": Geschlechtsrollen- und Berufsstereotypen und Vorstellungen über psychisch Kranke und Behinderte sowie "rassische, ethnische oder religiöse Minderheiten" können durch entsprechende mediale Darstellungen gefördert werden. Außerdem kann Medienkonsum ungünstige Auswirkungen auf Schulleistungen haben, insbesondere dann, wenn er parallel zur Erledigung von Aufgaben stattfindet. Schließlich findet sich Sozialisation durch Medien auch bei der Vermittlung politischer Positionen (etwa im Wahlkampf) oder bei der Konsumenten-orientierten Produktwerbung (die insbesondere für die privaten Medienunternehmen eine große Rolle spielt). Der Beitrag bringt abschließend die Auffassung zum Ausdruck, dass ein zu ausgedehnter und umfassender Medienkonsum insbesondere bei Kindern und Jugendlichen wohl eher negative Auswirkungen haben dürfte. (ICB) [262-L] Matthes, Jörg: Framing-Effekte: zum Einfluss der Politikberichterstattung auf die Einstellungen der Rezipienten, (Rezeptionsforschung, Bd. 13), München: R. Fischer 2007, 339, X S., ISBN: 978-388927-438-0 (Standort: UB Bonn(5)-2008/3145) INHALT: Ziel der Untersuchung ist es, die Wirkungen der politischen Medienberichterstattung auf die Einstellung der Bürger zu untersuchen. Als forschungsleitende Perspektive dient der Framing-Ansatz. Zunächst erfolgt ein detaillierter Überblick zum Framing in Kommunikationsprozessen - strategischem Framing von Kommunikatoren, Framing bei Journalisten, Frames in Medientexten, Frames bei Rezipienten sowie zur Wirkung von Frames. Überlegungen zur Messung und Wirkung von Frames schließen sich an. Vor diesem Hintergrund werden Ergebnisse einer empirischen Studie zum Thema Arbeitslosigkeit vorgelegt, in der die Daten einer Inhaltsanalyse mit einer Panelbefragung der Rezipienten verknüpft werden. Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass die Berichterstattung zum Thema Arbeitslosigkeit die realen politischen Einstellungen der Rezipienten beeinflusst. Dieser Einfluss hängt allerdings von der Art der Einstellungsbildung ab. Überlegungen zur Zukunft des Framing-Ansatzes schließen die Untersuchung ab. (ICE2) 156 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.7 Medienwirkung [263-L] McCurdy, Patrick M.: Inside the media event: examining the media practices of Dissent! at the Hori-Zone ecovillage at the 2005 G8 Gleneagles Summit, in: Communications : the European Journal of Communication Research, Vol. 33/2008, Nr. 3, S. 293-311 (Standort: USB Köln(38)-MXA00767; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.reference-global.com/toc/comm/33/3) INHALT: Internationale Konferenzen wie der G8-Gipfel haben sich von abgeschotteten Treffen der wirtschaftlichen Elite zu originären politischen Medienevents entwickelt. Die vorherrschende Beschäftigung mit derartigen Events ist textzentriert, wobei im Mittelpunkt die Art und Weise der Protestberichterstattung und die Aktionen und Interaktionen an den jeweiligen Orten stehen. Medienevents sollten aber auch aus der Perspektive derjenigen untersucht werden, die Teil dieses Ereignisses sind. In diesem Sinne unternimmt der Beitrag den Versuch mit Hilfe eines Mediatisierungsansatzes die Medienpraktiken des Dissent!?-Netzwerkes beim G8-Gipfel und speziell das Ökodorf Hori-Zone zu analysieren. In Folge der Einschätzung des G8-Gipfels als Medienevent wurde Hori-Zone als ein eigener Ort innerhalb dieses Medienevents eingerichtet. Die Analyse der Proteste, die von diesem Lager ausgingen, kommt zu dem Ergebnis, dass diese als Teil des Medienevents eine Transformation von direkter zu spektakulärer Aktion erfuhren. Abschließend werden die Bedeutung und die Implikationen des Verständnisses politischer Medienevents aus der Perspektive derer, die Teil eines solchen Events sind, zusammengefasst. (UNübers.) [264-L] McRobbie, Angela: Make-over-TV und postfeministische symbolische Gewalt, in: Robert Schmidt, Volker Woltersdorff (Hrsg.): Symbolische Gewalt : Herrschaftsanalyse nach Pierre Bourdieu, Konstanz: UVK Verl.-Ges., 2008, S. 169-192, ISBN: 978-3-86764-121-0 INHALT: Die Verfasserin untersucht eine auf den Erfordernissen des zeitgenössischen sozioökonomischen Systems beruhende 'Frauenbewegung' und zeigt, dass der Ort für die Durchführung und Orchestrierung dieser Bewegung auf dem Terrain der Populärkultur, insbesondere des Genres der sogenannten Make-over-TV-Programme zu finden ist. Die Schlüsselfunktion dieser Stilberatungs-Programmformate ist es, Frauen von einem momentan als unakzeptabel betrachteten Zustand in einen anderen zu versetzen, nämlich einen stark verbesserten Zustand des guten Aussehens und des Wohlbefindens. Diese 'Frauenbewegung' bezieht sich auf die Notwendigkeit für Frauen, insbesondere die unter 50-Jährigen, welche noch immer einen potenziellen Wert für den Arbeitsmarkt darstellen, als aktive Teilnehmerinnen auf diesem Markt sowie in der Konsumgesellschaft aufzutreten bzw. sich daran zu orientieren, da das dann verfügbare Einkommen neue Bereiche des Kaufens und Shoppens erschließt. Diese Fernsehprogramme eröffnen für diese Frauen, insbesondere denen aus der Arbeiter- oder der unteren Mittelklasse, nicht nur einfach das Feld der Konsumgesellschaft, sondern sie leiten sie aktiv an, sodass sie lernen, die richtige Auswahl zu treffen. Dieser transformative Effekt führt zu einer gesünderen Subjektivität, zu Frohsinn, einem besseren 'Selbstwertgefühl' und einer verbesserten Qualität sexueller Beziehungen. Das landesweite Fernsehen beschäftigt sich damit, an den Selbstbildern von Frauen zu arbeiten, die in der Vergangenheit leicht hätten übersehen oder unsichtbar gemacht werden können, während sie den Lebenszyklus von Heirat, Kinderkriegen und Älterwerden durchschritten. Heute jedoch ist es zu einem Charakteristikum, beinahe einem Anspruch im Leben der Frauen geworden, aus dem Schatten ins Rampenlicht der Sichtbarkeit zu treten, in eine Helligkeit, die eine geradezu dramatisierende Wirkung des In- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.7 Medienwirkung 157 dividuums nach sich zieht, eine Art Spektakularisierung femininer Subjektivität, die zur Norm wird. (ICF2) [265-L] Mikos, Lothar: Trauer, Wut und Leidenschaft: Empathie bei Film und Fernsehen, in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 12/2008, H. 1, S. 19-23 INHALT: "Filme und Fernsehsendungen werden nicht nur verstanden, sondern auch emotional wahrgenommen. Dabei spielen die Figuren, die in fiktionalen Erzählungen auftauchen, eine besondere Rolle. Es gibt verschiedene Arten von emotionalen Beziehungen, die Zuschauer zu diesen Figuren aufbauen können: von der Identifikation und Projektion bis hin zu parasozialer Interaktion und Empathie. Letztere zeichnet sich dadurch aus, dass die Zuschauer mit den Film- und Fernsehfiguren mitfühlen. Um dies zu ermöglichen, sind allerdings bestimmte Strukturen in den audiovisuellen Erzählungen ebenso notwendig wie bestimmte Voraussetzungen bei den Zuschauern." Mit Blick auf Kinder lässt sich folgern, dass für Kinder die imaginative Empathie schwerer als die körperliche Empathie nachzuvollziehen ist. Sie müssen erst die Figuren und ihren moralischen Standpunkt verstehen und bewerten können um sie sympathisch zu finden. (PT2) [266-L] Mikos, Lothar: Fernsehen und Globalisierung der Fankultur, in: Michael Rautenberg, Angela Tillmann, Lothar Böhnisch (Hrsg.): Doppelpässe : eine sozialwissenschaftliche Fußballschule, Weinheim: Juventa Verl., 2008, S. 271-290, ISBN: 978-3-7799-1739-7 INHALT: Der soziale Wandel, der sich auf gesellschaftlicher Ebene in Formen der Detraditionalisierung und Deterritorialisierung der reflexiven Moderne zeigt, hat, so der Verfasser, auch den Fußball als kulturelles und soziales Phänomen erfasst. Das betrifft sowohl die Struktur der Fußballligen, der Verbände und Vereine als auch die Struktur der Konstitution von Fangemeinden. Aufgrund der Professionalisierung, Kommerzialisierung und Mediatisierung des Fußballs auf globaler Ebene haben sich Fangemeinden von lokal gebundenen face-to-faceGemeinschaften zu globalen, medienvermittelten imaginierten Gemeinschaften entwickelt. Beide Formen von Fangemeinden existieren nebeneinander und einige individuelle Fans leben auch beide Formen des Fantums aus. Im globalen Medien/Sport-Komplex zielen die Aktivitäten von Vereinen, Sponsoren, Werbetreibenden, der Telekommunikations- und der Medienindustrie auf die imaginierten Gemeinschaften. Diese stellen aus deren Perspektive ein Marktpotenzial dar. Die mit der reflexiven Moderne und der Mediatisierung und Kommerzialisierung des Fußballs verbundenen Entwicklungen werden von der traditionellen Fanszene, zu der auch intellektuelle Fans gehören, eher negativ bewertet. Das ist aber ahistorisch, denn der Fußball und seine Fans sind Teil einer kulturellen, sozialen und gesellschaftlichen Entwicklung und aus dieser auch nicht herauszulösen. Als Fußballanhänger mag man die Veränderungen des Fußballs und der Fankulturen bedauern, doch sowohl über das Fernsehen als auch über den wachsenden Markt für Fantourismus besteht zumindest die Möglichkeit den eigenen Erfahrungshorizont zu erweitern. Nationaler und lokaler Fußball kann, so die These, dank dieser Entwicklung weltweit Fans begeistern, sofern sie über das Fernsehen am Geschehen in den lokalen und nationalen Ligen teilhaben können. Zugleich können sich Fans auf der ganzen Welt dank der global operierenden Merchandisingindustrie mit den Objekten ihrer 158 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.7 Medienwirkung Fanbegierde eindecken und damit ihrer Zugehörigkeit zu einer Fangemeinde auch symbolisch Ausdruck verleihen. (ICF2) [267-F] Möller, Ingrid, Dr.phil. (Bearbeitung); Krahé, Barbara, Prof.Dr. (Betreuung): Mediengewalt und Aggression: eine längsschnittliche Betrachtung des Zusammenhangs am Beispiel des Konsums gewalthaltiger Bildschirmspiele INHALT: In einer Längsschnittstudie wurde untersucht, inwieweit sich die regelmäßige Beschäftigung mit dem Medium der gewalthaltigen Bildschirmspiele auf aggressionsbegünstigende Kognitionen und die Aufrechterhaltung einer aggressiven Persönlichkeitsdisposition auswirkt. Es wurden insgesamt N=349 Mädchen und Jungen im Alter von 12 bis 16 Jahren im Abstand von sechs Monaten zweimal zu ihrem Konsum von und der Präferenz für gewalthaltige Bildschirmspiele sowie zu normativen Überzeugung bzgl. der Angemessenheit aggressiven Verhaltens in Konfliktsituationen und zur feindseligen Attribution in uneindeutigen Situationen befragt. Geschlecht und Aggressivität wurden als antezedente Variablen des Gewaltspielkonsums berücksichtigt. Die Ergebnisse zeigten, dass zwar sowohl Jungen als auch Mädchen regelmäßig Bildschirmspiele nutzten, sich aber insbesondere die hochaggressiven Jungen zu den Gewaltgenres hingezogen fühlten. Die Analyse der querschnittlichen Zusammenhänge zu T1 erbrachte, dass der Gewaltspielkonsum erwartungskonform die Akzeptanz physisch-aggressiver Handlungen vorhersagte: Je mehr sie sich mit Kampfspielen beschäftigten, desto mehr stimmten Jugendliche physisch-aggressiven Verhaltensweisen als angemessener Reaktion auf einen Konflikt zu. Dieser Zusammenhang wurde dabei durch einen Moderatoreffekt der Aggressivität qualifiziert: Danach stimmten insbesondere diejenigen Jugendlichen, die sich selbst als aggressiv beschrieben und zusätzlich viel Gewaltspiele nutzten, den aggressiven Normen zu. Der Einfluss des Medienkonsums auf die Attribution in uneindeutigen sozialen Interaktionen zeigte sich hingegen nur indirekt, fast vollständig durch die normativen Überzeugungen vermittelt. Die Analyse der längsschnittlichen Daten über den Zeitraum eines halben Jahres ergab für Mädchen und Jungen eine stärkere Beeinflussung der Aggressivität durch den Gewaltspielkonsum als umgekehrt der Beschäftigung mit dem Medium durch die Persönlichkeit. Auch die aufgrund sozialkognitiver Erklärungsmodelle zur langfristigen Wirkung von Mediengewalt getroffene Annahme, dass eine allmähliche Verfestigung aggressiver Tendenzen in der Persönlichkeitsstruktur durch verschiedene Prozesse, wie z.B. die normativen Überzeugungen vermittelt werden, konnte empirisch mittels Mediationsanalysen gestützt werden. VERÖFFENTLICHUNGEN: Möller, Ingrid: Mediengewalt und Aggression: eine längsschnittliche Betrachtung des Zusammenhangs am Beispiel des Konsums gewalthaltiger Bildschirmspiele. Dissertation. Potsdam 2006, 270 S. (Download: opus.kobv.de/ubp/volltexte/2006/773/ pdf/moeller_diss.pdf ). ART: ENDE: 2006-06 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Potsdam Campus Golm, Humanwissenschaftliche Fakultät, Institut für Psychologie Abt. Sozialpsychologie (Postfach 601553, 14415 Potsdam) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0331-977-2822, e-mail: ingrid.moeller@uni-potsdam.de) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.7 Medienwirkung 159 [268-L] Naval, Concepcion; Sadaba, Charo: How the media can influence and collaborate in the development of youth participation, in: Journal of social science education, 2007, H. 1, k.A. (www.sowi-onlinejournal.de/2007-1/naval-sadaba_media.htm) INHALT: "This paper's objective is to deal with the educational potentiality of media in the development of the communicative and participative competences which are clearly needed and an essential part of all civic education. After a description of the situation in Spain at present with reference to the absence of participation and its possible causes, the text refers to the support that educational policy has given to civic education in schools over the last 15 years, and which will, hopefully, help to improve the situation. Secondly, the paper deals with the relationship between media and citizen participation, and analyzes the situation of young Spaniards and their relationship with the media in an attempt to discover if, by using media and new media it would be possible to generate positive attitudes towards participation. Before the conclusions a practical case study where media have been used to motivate youth will be analyzed." (author's abstract) [269-L] Otto, Isabell: Aggressive Medien: zur Geschichte des Wissens über Mediengewalt, (Formationen der Mediennutzung, Bd. 4), Bielefeld: transcript Verl. 2008, 339 S., ISBN: 978-3-89942-883-4 INHALT: Mediengewalt ist insbesondere nach spektakulären Amokläufen Thema öffentlicher Debatten, die um die Frage kreisen, ob Medien ihre Nutzer zu Gewalttaten programmieren und so die taten verursachen können. Empirisch ist ein kausaler Zusammenhang zwischen Mediennutzung und Gewalttaten bislang trotz mit großem Aufwand betriebener Mediengewaltforschung bislang unbewiesen. Die Studie untersucht, wie sich die Kausalformel "Mediengewalt" historisch herausgebildet hat und welcher Gewinn darin liegt, die MediengewaltDebatte beständig mit "ungeklärtem Wissen" zu versorgen. Im Fokus der Untersuchung steht dabei die sozialwissenschaftliche Mediengewaltforschung, mit deren Hilfe die "Kurzschlussformel" mit zwar umstrittener, aber dennoch einflussreicher wissenschaftlicher Autorität ausgestattet wird. In punktuellen Einzelanalysen wird beleuchtet, warum das Wissen über Mediengewalt gleichermaßen einflussreich wie unsicher ist. Ausgangspunkt ist dabei die Frage, ob nicht eben die "Unsicherheit" der Diagnose "Mediengewalt" und in ihrer Folge die diskursive Praxis der "Regierung" ("Regierung" verstanden im Sinne des Gouvernementalitätsansatzes von M. Foucault) von Mediennutzung ihre Relevanz in öffentlichen Debatten ausmacht. Die zentrale Hypothese lautet, dass die diskursiven Praktiken, die sich um die Formel "Mediengewalt" gruppieren, den Mediennutzer zur autonomen Regulierung seines eigenen Rezeptionsverhaltens auffordern. (RG) [270-L] Paulitz, Tanja: Disparate Konstruktionen von Männlichkeit und Technik: Formen der Vergeschlechtlichung ingenieurwissenschaftlichen Wissens um 1900, in: Petra Lucht, Tanja Paulitz (Hrsg.): Recodierungen des Wissens : Stand und Perspektiven der Geschlechterforschung in Naturwissenschaften und Technik, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2008, S. 123-140, ISBN: 978-3-593-38601-0 160 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.7 Medienwirkung INHALT: Der Beitrag zur medienwissenschaftlichen Geschlechterforschung fokussiert auf die Analyse der Wirkmächtigkeit populärer Medien hinsichtlich der Unterwerfung und Ermächtigung (empowerment) des Selbst. Die Autorin schließt theoretisch an die Begriffsfassung von Medien als "Technologien des Geschlechts" an und erweitert diese systematisch. Sie geht zunächst davon aus, dass populäre Medien das Denken und Handeln von Menschen nicht nahtlos bestimmen. Daher wird die medienwissenschaftliche Frage nach der Wirkung beispielsweise von Kino und Fernsehen zur Frage nach den Wirklichkeitsvorstellungen, die Medien erzeugen und in denen sich Rezipientlnnen zurechtfinden und platzieren müssen, verschoben. An historischen und aktuellen Fallbeispielen wird gezeigt, wie Weiblichkeit als Angebot für spezifische Subjektpositionen erscheint, die von Medien als "Technologien des Subjekts" hervorgebracht werden. Sie wirken nicht nur repressiv, sondern sind auch mit produktiven Formen des Erfolgs-, Macht- und Lustversprechens verbunden. Deutlich wird insgesamt die Verwobenheit dieser Leitbilder mit den aktuellen Normen der ökonomischen Rationalität neoliberaler Selbstvermarktung. (ICA2) [271-L] Payrhuber, Andrea; Granzner-Stuhr, Stefanie; Vitouch, Peter: Wertevermittlung durch real-world-embedded Fernsehformate, in: Erich H. Witte (Hrsg.): Sozialpsychologie und Werte : Beiträge des 23. Hamburger Symposions zur Methodologie der Sozialpsychologie, Lengerich: Pabst, 2008, S. 209-242, ISBN: 978-3-89967-451-4 (Standort: UB Siegen(467)-31OCY3424) INHALT: "Das Fernsehen hat sich in den letzten Jahren zu einem bedeutsamen Sozialisationsagenten entwickelt. Das liegt an den sich verändernden Familienstrukturen und den Zeitbudgets, die für das Fernsehen aufgewendet werden. Serielle Formate sind durch ihre formale Struktur besonders gut geeignet, Bindungen aufzubauen und so einen fixen Stellenwert im Leben wie auch im Sozialisationsprozess ihrer Seher einzunehmen. In der vorliegenden Untersuchung wird versucht, festzustellen, ob es Zusammenhänge mit den von Jugendlichen als für sie bedeutsam angegebenen Werten (Shell Jugendstudie 2006) und den in TV-Jugendserien transportierten Werten gibt. Zu diesem Zweck wurde eine Filmsequenzanalyse an ausgewählten TV-Formaten durchgeführt und die Ergebnisse mit der Rangreihe der Werte aus der Shell-Jugendstudie verglichen. Begleitend dazu wurden Gruppendiskussionen mit Jugendlichen durchgeführt, die mit der Methode der rekonstruktiven Sozialforschung nach Bohnsack ausgewertet wurden. Diese Ergebnisse wurden als Hinweise für die Identifikation von intervenierenden Variablen zur Interaktion zwischen TV-Konsum der Jugendlichen und Werteangebot in den Jugendformaten genutzt. Wahrscheinlich ist ein 'Uses and Effects'-Modell, das von vermittelnden Variablen wie Media Literacy, Mediennutzungsstrategien und Neigung zum Aufbau parasozialer Beziehungen beeinflusst wird." (Autorenreferat) [272-L] Potter, Robert F.; Lang, Annie; Bolls, Paul D.: Identifying structural features of audio: orienting responses during radio messages and their impact on recognition, in: Journal of media psychology : theories, methods, and applications, Vol. 20/2008, No. 4, S. 168-177 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/171) INHALT: Die Studie untersuchte die Fähigkeit neun unterschiedlicher struktureller auditiver Merkmale, einordnende Antworten von Radiohörern hervorzulocken. Darüber hinaus untersuchte sie die Auswirkung der einordnenden Antwort darauf, wie die Hörer eine Information, soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.7 Medienwirkung 161 die unmittelbar im Anschluss an das einordnend-herausgelockte strukturelle Merkmal präsentiert wurde, im Gedächtnis behalten. Die Ergebnisse zeigen, dass Hörer signifikant abnehmende kardiale Muster bezüglich der Einordnung für acht der neun Merkmale aufweisen. Wenn man diese Merkmale als eine Gesamtkategorie betrachtet, steigern sie das Wiedererkennungsgedächtnis für eine Information, die nach ihrem Einsatz präsentiert wurde, im Vergleich zu einer Information, die unmittelbar vorher präsentiert wurde. (UNübers.) [273-F] Reichwald, Ursula, Dipl.-Psych. (Bearbeitung): Emotionale Wahrnehmung und Medienpsychologie: szenische Darstellung komplexer Emotionen und emotional accuracy INHALT: keine Angaben ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Tübingen, Fak. für Informations- und Kognitionswissenschaften, Psychologisches Institut Abt. Klinische und Entwicklungspsychologie (Gartenstr. 29, 72074 Tübingen) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 07071-29-77686, Fax: 07071-552413, e-mail: ursula.reichwald@uni-tuebingen.de) [274-L] Röll, Franz J.: Die coole Jugend: der Umgang mit Wahrnehmungsgewohnheiten im digitalen Zeitalter, in: MedienConcret : Magazin für die medienpädagogische Praxis, 2008, H. 2008, S. 14-18 (www.medienconcret.de/mc2008/coole_jugend.htm) INHALT: "Geht es um die Mediennutzung Jugendlicher, verweisen Pädagogen - wie auch in diesem Heft immer wieder - gerne auf die anerkannte JIM-Studie des medienpädagogischen Forschungsverbunds Südwest. Doch auch anderenorts wird Jugend erforscht. So haben MTV Network und Microsoft in einer aktuellen Studie mit dem attraktiven Titel 'Circuits of Cool' die Auswirkungen moderner Kommunikations- und Unterhaltungstechnologien auf das Leben junger Menschen untersucht. Diese Studie, die vor allem die Profitinteressen der Konsumindustrie bedient, steht im Zentrum des Beitrags, der wesentliche Ergebnisse vorstellt und reflektiert. Da eine Wertediskussion nicht im Blickfeld der Studie stand, bezieht sich der Autor hier auf den Wertewandel, der bei jungen Leuten heute einher geht mit ihren Vorlieben und Konsummustern in der sich stetig verändernden Lebenswelt." (Autorenreferat) [275-L] Roth-Ebner, Caroline E.: Identitäten aus der Starfabrik: jugendliche Aneignung der crossmedialen Inszenierung 'Starmaina', Opladen: Budrich UniPress 2008, 210 S., ISBN: 978-3-940755-10-0 INHALT: Formate wie "Starmania" und "Deutschland sucht den Superstar" sind - neben vielen anderen Dingen, die dazu gesagt werden können - Orte der Identitätskonstruktion Jugendlicher. Die Autorin untersucht in ihrer Studie die crossmediale Aneignung der Castingshow "Starmania" (ORF) und deren Relevanz für die Identitätskonstruktionen von Jugendlichen. Im ersten Kapitel werden die theoretischen und methodischen Grundlagen der Studie entwickelt. Auf theoretischer Seite stellen postmoderne Diskurse und konstruktivistische Annahmen die 162 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.7 Medienwirkung Basis der Arbeit dar. Die beiden zentralen Begriffe der Arbeit, "Crossmedia" und "Postmoderne Identitäten", werden ebenfalls im ersten Kapitel definiert und in ihrer Bedeutung für die Studie erläutert. Außerdem wird das Verhältnis von Medien und Identität theoretisch anhand vorhandener Forschungsarbeiten in diesem Bereich dargestellt. Der kurze Abriss belegt einen starken Zusammenhang zwischen Medien- und Subjektscripts. Dem methodischen Zugang ist ein eigener Abschnitt gewidmet, in welchem das Forschungsdesign dargestellt sowie das verwendete Instrumentarium an Methoden begründet und erläutert wird. Zentral ist dabei ein an der Grounded Theory (Glaser/Strauss 1967) orientiertes Beziehungsnetz zur Schlüsselkategorie "Identität", welches die empirischen Daten in ihrer Relation zueinander sichtbar macht. Dieses Modell liefert die Grundlage für die Entwicklung der Theorie dieser Arbeit. Im zweiten Kapitel wird die crossmediale Inszenierung Starmania detailliert beschrieben. Dabei stehen die Inszenierungen von "Wirklichkeit" unter den Bedingungen eines crossmedialen Designs sowie die Rezeption des Formats in seiner crossmedialen Ausprägung im Fokus des Interesses. Eine kritische Reflexion über die Show rundet das zweite Kapitel ab. Die Handlungsstrategien der Identitätsbildung am Beispiel von Starmania im dritten Kapitel bilden den Hauptteil der Arbeit. Dazu werden zuerst die Rahmenbedingungen der jugendlichen Identitätsbildung erläutert, um die Forschungsergebnisse in einen gesellschaftlichen, biografischen und medialen Kontext zu stellen. Danach wird gezeigt, welche Strategien die Jugendlichen für die Entwicklung von personaler und sozialer Identität aus dem Repertoire von Starmania schöpfen, bzw. wie Starmania bereits vorhandene Strategien beeinflusst. Dazu wird auf das gesamte empirische Datenmaterial zurückgegriffen sowie auf die dargestellten theoretischen Diskurse verwiesen. Am Ende wird die zentrale Fragestellung der Forschungsarbeit beantwortet, indem die Resultate in Hinblick auf die wesentlichen Konsequenzen komprimiert werden. Die Reflexion der Forschungsergebnisse hinsichtlich praktischer und theoretischer Schlussfolgerungen setzt den Schlusspunkt der Arbeit. Dabei werden aus den Forschungsergebnissen medienpädagogische Handlungskonsequenzen abgeleitet sowie Desiderate für weitere Forschungsarbeiten formuliert. Zur Struktur dieser Arbeit sei angemerkt, dass Theorie und Empirie nicht in voneinander getrennten Texten abgehandelt werden, sondern empirische Ergebnisse und theoretische Ausführungen fortlaufend miteinander verknüpft werden. Der methodische Ansatz der Triangulation, welchen ich für meine Studie gewählt habe, erfordert es, ein Geflecht zwischen rezipierten Arbeiten, eigenen Daten und Interpretationen herzustellen, das nicht durch pragmatische Einteilung entsteht, sondern durch inhaltliche Kohärenz. (FR2) [276-F] Santaella, Lucia, Prof.Dr. (Bearbeitung); Nöth, Winfried, Prof.Dr.; Ludes, Peter, Prof.Dr.; Kramer, Stephan, Priv.Doz. Dr. (Leitung): Mediale Schlüsselbilder im interkulturellen Vergleich INHALT: Die Bildschirmmedien bestimmen wesentlich die Prozesse multimedialer Globalisierung. Weltweit kommunizierte Bilder strahlen in alle Medien aus, von der Tageszeitung über die Zeitschriften bis hin zu den Internetseiten der Nachrichtenanbieter, und sie bilden einen globalen Pool von teils kulturspezifischen, teils transkulturellen Schlüsselbildern, die international als Key Visuals erforscht werden. Ziele dieses Projektes sind die systematische Erfassung von Key Visuals, die Analyse ihrer Botschaften, die Bestimmung ihrer transkulturellen Gemeinsamkeiten und ihrer kulturspezifischen Unterschiede. Gegenstand der Untersuchungen sind Fernsehberichte aus Brasilien, China, Deutschland und den USA über Naturkatastrophen und Weltereignisse in Politik und Sport. Das Untersuchungsmaterial entstammt dem soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.7 Medienwirkung 163 weiterzuentwickelnden IUB-Archiv von Jahresrückblicken maßgeblicher Fernsehanstalten dieser Länder. Die in ihrer Bedeutung und Funktion bestimmten Key Visuals werden hinsichtlich ihrer erwünschten und tatsächlichen Wirkung bei der Vermittlung kultureller und politisch-ideologischer Botschaften analysiert. Das Länderspektrum, auf welches sich die Untersuchungen bezieht, steht exemplarisch für das Spannungsfeld zwischen Hegemonieansprüchen der neuen und alten "ersten" Welt (USA und Deutschland) sowie der Globalisierung einerseits und den eigenen medialen und kulturellen Wegen andererseits in der alten und neuen Welt der Schwellenländer (China und Brasilien). Die Ergebnisse der Untersuchungen zu den medial und kulturell halb antipodischen halb benachbarten vier Ländern versprechen Einsichten in das Maß an Globalisierung der Schlüsselbilder und in die Formen der Resistenz gegen sie. Leitfragen der Analysen sind: Wie kommunizieren transnationale Medienanbieter welche Weltereignisse? Wie wird in den einzelnen Ländern das globale Medienangebot produziert, rezipiert, politisch gewichtet und kulturell bewertet? Wie differenzieren sich Key Visuals unter den Bedingungen der medialen Dispositive in den unterschiedlichen Aneignungsräumen aus? Wie erzeugen die Medienbilder in unterschiedlichen Kontexten Key Visuals, und wie tragen sie zur Bildung kollektiver Gedächtnisse bei? Welche transkulturellen Übereinstimmungen und welche kulturspezifischen Ausprägungen und Differenzen gibt es in den Erinnerungsbildern? Wie und wo wird die Verbreitung globaler Key Visuals als Bedrohung des Eigenen durch das Fremde empfunden, welche Formen kultureller Resistenz werden dabei mobilisiert? Wie entstehen globale Key Visuals und deren Hybridformate aus kulturellen und transkulturellen Repräsentationsstrategien? Welche Wahrnehmungen generieren, und auf welche medialen und kulturellen Dispositive verweisen sie? Welche Key Visuals reflektieren und repräsentieren etwa gleiche und unterschiedliche Werte in verschiedenen Kulturen? Welche Einflüsse haben die medialen Veränderungen auf die Key Visuals? GEOGRAPHISCHER RAUM: Brasilien, China, Deutschland, USA METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen; Beobachtung, nicht teilnehmend; Qualitatives Interview. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Ludes, P. (ed.): Visual hegemonies: an outline. The world language of key visuals, Vol. 1. Münster: Lit Verl. 2005, 145 p. (Translation into Portuguese: Boccia, Leonardo: Hegemonias visuais - uma introducao. With an introduction by Paulo César Alves. Salvador Bahia: Hexis 2007). (Translation into Chinese: Liu, Zhimin with an introduction by Stefan Kramer. Beijing: China Radio and Television Pr. 2008). ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Kassel, Interdisziplinäre Arbeitsgruppe Kulturforschung (34109 Kassel); Jacobs University Bremen gGmbH, School of Humanities and Social Sciences, Professorship Mass Communication Prof.Dr. Ludes (Postfach 750561, 28725 Bremen) KONTAKT: Nöth, Winfried (Prof.Dr. e-mail: noeth@uni-kassel.de) [277-L] Schaap, Gabi; Konig, Ruben; Renckstorf, Karsten; Wester, Fred: Measuring the complexity of viewers' television news interpretation: integration, in: Communications : the European Journal of Communication Research, Vol. 33/2008, No. 2, S. 211-232 (Standort: USB Köln(38)-MXA00767; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.reference-global.com/toc/comm/33/2) INHALT: Interpretation gilt als wichtiger Faktor, wenn es um die Wirkungen von Nachrichten geht. Konzeptualisierung und Operationalisierung von Interpretation sind allerdings problematisch. In dem Beitrag wird Interpretation mittels des strukturellen Merkmals Komplexität 164 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.7 Medienwirkung definiert. In einem früheren Beitrag wurde ein Aspekt der interpretativen Komplexität, nämlich der der Differenzierung, operationalisiert und gemessen, um die Brauchbarkeit des Ansatzes für die Nachrichtenforschung zu testen. Die Nachfolgeuntersuchung stellt eine Methode zur Messung und Analyse eines zweiten Aspekts interpretativer Komplexität vor: Integration. Während Differenzierung die Breite der Interpretationen repräsentiert, steht Integration für Kohäsion der Interpretationen. Der Beitrag beschreibt zwei Dimensionen von Integration, die als Mikro- bzw. Makro-Integrationen benannt werden, und versucht deren Brauchbarkeit durch Operationalisierung und Analyse in einer umfangsmäßig kleinen Studie (N=19) zu testen. Die Ergebnisse zeigen, dass die Methode durch Messung der Unterschiede in der Kohäsion Daten liefert, die hilfreich dabei sind, systematisch zu untersuchen und zu vergleichen, wie Zuschauer Nachrichten interpretieren. Die Meriten des Ansatzes, der anzuwendenden Methode und ihre Brauchbarkeit für die Untersuchung der Wirkung von Nachrichten werden evaluiert. (UNübers.) [278-L] Scheufele, Bertram: Das Erklärungsdilemma der Medienwirkungsforschung: eine Logik zur theoretischen und methodischen Modellierung von Medienwirkungen auf die Meso- und Makro-Ebene, in: Publizistik : Vierteljahreshefte für Kommunikationsforschung, Jg. 53/2008, Nr. 3, S. 339-361 (Standort: UB Bonn (5)-Z57/193; USB Köln(38)-FHM AP00663; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.springerlink.de/content/1862-2569) INHALT: "Ausgehend vom deduktiv-nomologischen Erklärungsschema, dem Prinzip der Varianzzerlegung, Klassifikationen von Medienwirkungen und einer Mehr-Ebenen-Heuristik entfaltet der Beitrag eine varianzanalytische Logik zur Modellierung von Medienwirkungen jenseits des einzelnen Rezipienten. Daran lässt sich das Erklärungsdilemma erläutern, vor dem die Wirkungsforschung bei der Analyse von Medienwirkungen auf Mesound Makro-Einheiten steht. Der Beitrag beschäftigt sich damit sowohl formal-logisch als auch anhand ausgewählter Wirkungsbeispiele (Aktienmarkt, öffentliche Meinung, rechte Gewalt). Das Erklärungsdilemma ist ernst zu nehmen. Denn es umfasst Probleme, die z.B. weit über die simple Frage von Individual- und Aggregatdaten hinausgehen. Dazu gehört die Modellierung von Mikro-MakroVerknüpfungen und deren Dynamik, die ihrerseits Folgefragen aufwerfen etwa die Frage, wo Medienwirkungen aufhören." (Autorenreferat) [279-L] Schoenmakers, Jan: Diskriminierung zwischen den Zeilen?: Auftreten und Wirkungen impliziter sprachlicher Verzerrungen ; eine empirische Untersuchung der Medienberichterstattung über Migranten, Düsseldorf: VDM Verl. Dr. Müller 2007, 95 S., ISBN: 978-3-8364-5035-5 (Standort: ULB Münster(6A)-MS8050/411) INHALT: "Wir erwarten von Nachrichten Objektivität. Journalisten versuchen daher, ausgewogen zu berichten und sich expliziter Wertungen zu enthalten. Doch nicht nur, was explizit gesagt wird, bestimmt, wie wir eine Nachricht auffassen. Wir interpretieren vielmehr solche Informationen an Hand dessen, wie sie formuliert werden. Das Sprachverständnis baut darauf auf, zwischen den Zeilen lesen zu können. Werden uns so in Nachrichten bereits bestimmte Interpretationen nahe gelegt, ohne dass wir uns dessen bewusst sind? Dieser Frage geht Jan Schoenmakers mit einer Untersuchung der Berichterstattung über Migranten nach. Mit psy- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.7 Medienwirkung 165 cholinguistischen Modellen analysiert er, wie sich subtile Unterschiede in der Formulierung auf die Interpretation auswirken. Dabei konzentriert er sich vor allem auf die Wortarten, die Journalisten wählen, um ein Ereignis zu beschreiben. Er untersucht daraufhin, ob Handlungen von Migranten anders formuliert werden als vergleichbare Handlungen gebürtiger Deutscher. Auf Basis dieser Befunde beurteilt Schoenmakers, ob die Berichterstattung über Migranten Stereotype verstärkt." (Autorenreferat) [280-L] Schramm, Holger: Wirkungen von Musik, in: Beate Schneider und Stefan Weinacht (Hrsg.): Musikwirtschaft und Medien : Märkte - Unternehmen - Strategien, München: R. Fischer, 2007, S. 265-297, ISBN: 9783-88927-421-2 INHALT: Dass Musik Wirkungen auf Menschen zeigt, ist in der Forschung unbestritten. Allerdings wird die Frage nach dem Ausmaß der Musikwirkung kontrovers diskutiert. Ausgehend von "Mythen" der Wirkung von Musik (Musik kann als medizinisches Heilmittel eingesetzt werden, Musik ist eine "Allzweckwaffe" für den Umgang mit Problemen im Alltag, Kleinkinder werden durch Beschallung mit Musik intelligenter) unternimmt der Beitrag den Versuch einer Bestandsaufnahme des Forschungsstands der Musikwirkungsforschung. Eine Metaanalyse von 153 Musikstudien, die zwischen 1911 und 1997 durchgeführt wurden ergab, dass ein Drittel der Studien keine Wirkungen der Musik belegen, bei 23 Prozent der Studien die Ergebnisse lediglich auf schwache bzw. komplexe Wirkungen hindeuteten und bei 44 Prozent der Studien Wirkungen nachgewiesen werden konnten. Referiert werden Arbeiten und Ergebnisse zum Stellenwert des Musikhörens (Mediennutzung und Freizeitbeschäftigung, Zeitbudget für Radio und Tonträger, Aktivitäten beim Musikhören), zu Motiven des Musikhörens (Stimmungsregulation, Entspannung, Aktivierung, Lebenshilfe), zu Geschmack und Präferenzen beim Musikhören (Pop, Rock, Schlager und Volksmusik, Dance, Klassik) und zu Varianten bzw. Rezeptionskategorien (Unbewusstes Hören, Integratives Hören, Bewusstes Hören) des Musikhörens. (UN) [281-L] Schulz, Markus S.: The role of the Internet in transnational mobilization: a case study of the Zapatista Movement, 1994-2005, in: Mark Herkenrath (Ed.): Civil society : local and regional responses to global challenges, Münster: Lit Verl., 2007, S. 129-156, ISBN: 978-3-8258-0533-3 (Standort: UB Bielefeld(361)-HU410/C5S6) INHALT: "The Internet has been hailed as a promising tool for fostering transnational interactive communication, the creation of a global civil society, and the empowerment of grassroots actors. This article focuses on the seminal case of the Zapatista movement, in which the Internet is widely seen as having had a crucial role. The activist and scholar Cleaver (1995) spoke of a 'new electronic fabric of struggle'. Other activists, or hacktivists as several called themselves, used the term 'cybemal' to refer to the on-line dimension of the struggle. Ronfeldt and Arquilla (1998), researchers of the Rand Corporation, a Santa Monica-based think-tank serving the Pentagon, saw in the conflict in Chiapas a new type of warfare and called it a 'social netwar'. Because of the Zapatistas' extensive network structure they grouped them in the same category as Al-Quaeda and warned about the emerging threat long before Al-Quaeda's attack on the World Trade Center and the Pentagon. Castells (1998) regarded the Zapatista insurgency as 166 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.7 Medienwirkung the prototypical form of contention in what he described as the emerging network society. Even the Mexican PRI government spoke of an 'Internet war' (e.g., Gurria 1995), and President Fox (2000) later commended the Zapatistas for their pioneering achievements in using the Internet. Yet, these terms tend to exaggerate the Internet's role in the uprising and trivialize the causes of the conflict and of the fact that real arms were used and real people died. When the Mexican government spoke of a 'guerra de Internet' it did so to downplay the offline significance of the conflict, while the computer-skilled Zapatista supporters from post-industrial countries were flattered by such a characterization of their activities. This collusion between foes have led thus to an Inflation of the Internet's role and impact. More systematic empirical scrutiny is warranted in order to assess the Internet's role vis-à-vis other media interfaces, while avoiding the pitfalls of exaggeration and underestimation. This paper builds on the author's previous research on the Zapatista uprising (Schulz 1998, 2001) and extends it through a focus on the media aspects. The data set consists of over 42,000 electronic mails and webpages as well as national and international mass media sources and ethnographic fieldwork in multiple sites in Mexico, the United States, and Europe over the period 19942005." (author's abstract) [282-F] Sielschott, Stephan, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Kelle, Udo, Prof.Dr.; Weller, Christoph, Prof.Dr. (Betreuung): Die mediale Reproduktion einer gruppenbezogenen Ideologie der Ungleichwertigkeit. Eine Frame-Analyse der Berichterstattung deutscher und internationaler Print-Medien (Arbeitstitel) INHALT: Mediale Berichterstattung kann dazu beitragen, Phänomene Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit (GMF) zu verstärken oder auch abzubauen. Die Massenmedien befinden sich in einem Dilemma zwischen kritischen Aufklärungsintentionen und der Gefahr, die Verbreitung negativer Einstellungen bezüglich marginalisierter Gruppen zu beschleunigen. Das Dissertationsprojekt fokussiert auf die mediale Thematisierung der GMF-Phänomene Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus, Islamophobie, Etabliertenvorrechte, Sexismus, Homophobie, Obdachlosen- sowie Behindertenabwertung. Mittels einer Inhaltsanalyse verschiedener Print-Medien soll untersucht werden, welche Muster der gruppenbezogenen Anerkennung und Abwertung sich jeweils in Bezug auf die neun GMF-Einzel-Phänomene identifizieren lassen. Beispielsweise könnten schwache Gruppen durch medial verbreitete Schuldzuschreibungen, Bedrohungszuschreibungen oder Sanktionsforderungen abgewertet bzw. diskriminiert werden. Die mediale Kritik gruppenbezogener Diskriminierung, die Betonung gesamtgesellschaftlicher Verantwortlichkeiten oder die Forderung nach einer Verbesserung der gruppenbezogenen Situation, liefen im Gegenteil auf eine Anerkennung oder Aufwertung marginalisierter Gruppen hinaus. Da innerhalb des GMF-Projekts nachgewiesen werden konnte, dass sich menschenfeindliche Einstellungen zumeist auf mehrere Gruppen gleichzeitig beziehen, werden die verschiedenen GMF-Phänomene als Syndrom konzipiert. Dieser Syndrom-Charakter verschiedener GMF-Phänomene soll hier frame-analytisch überprüft werden. Mit Blick auf dieses Ziel wird zu fragen sein, ob sich in Bezug auf unterschiedliche Einzel-Phänomene gleichartige oder ähnliche mediale Anerkennungs- und Abwertungs-Muster identifizieren lassen. Sollte dies der Fall sein, so ließen sich die Thematisierungsmuster als phänomen- und themen-unabhängige Frames beschreiben. Im Rahmen der Analyse wird zudem eine medien- und ländervergleichende sowie die zeitliche Entwicklung in den Blick nehmende Perspektive verfolgt. GEOGRAPHISCHER RAUM: u.a. Bundesrepublik Deutschland soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.7 Medienwirkung 167 METHODE: Erhebungstechnik: Quantitative Inhaltsanalyse (Früh 2004). Ausgangsmaterial: Deutsche und ausländische Print-Medien. Analysezeitraum: 2002-2008 (analog zum GMFSurvey). Kategoriensystem: Theorie-, literatur- und empiriegeleitete Kategorienbildung; Kategorisierung medialer Abwertungs- und Anerkennungsmuster; Kategorisierung der GMFPhänomene; Kategorisierung von Akteuren bzw. Sprechern. Stichprobenziehung: Systematische Zufallsauswahl. Pretest: Validitäts- und Reliabilitätsprüfung. Codierung: Zuordnung von Textinhalten in Kategorien; Erfassung, Kontrolle und Bereinigung der Daten. Datenauswertung: Uni-, bi- und multivariate Datenanalyse. ART: BEGINN: 2008-02 ENDE: 2010-08 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Marburg, Graduiertenkolleg 884 "Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit: Ursachen, Phänomenologie und Konsequenzen" (Gutenbergstr. 18, 35032 Marburg) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: stephan.sielschott@staff.uni-marburg.de) [283-L] Trandafoiu, Ruxandra: Eating cake at the European Round Table: 'Panem et Circenses' in the mediation of the European Union's 50th anniversary by the British and the Irish Press, in: Communications : the European Journal of Communication Research, Vol. 33/2008, Nr. 3, S. 351-368 (Standort: USB Köln(38)-MXA00767; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.reference-global.com/toc/comm/33/3) INHALT: Der Beitrag analysiert die sich überschneidenden gefühlsmäßigen Expressionen von Nationalismus, Euroskeptizismus und Europafreundlichkeit in Großbritannien und Irland bei den Festlichkeiten zum 50. Geburtstag der Europäischen Union im März 2007. Anlass für solche diskursiven Manifestationen in der irischen und britischen nationalen Presse waren Herstellung und öffentlicher Verzehr von vierundfünfzig nationalen Gebäcken auf dem Berliner Volksfest. Der öffentliche, rituelle und gesellige Verzehr von Nationalgerichten repräsentierte die Abkehr von der üblichen abgestandenen Rezeptur politischer Gipfel und sollte Identitätsgefühle mit dem Projekt der Europäischen Union erzeugen. Der Event lieferte jedoch Presse, Politikern und Öffentlichkeit die Gelegenheit, sich in rückwärts gewandte nationale Projektionen zu verbeißen. Was bleibt ist ein von Fragmentierung und unterschiedlichen Angaben, die entlang der facettenreichen Beziehungen zwischen Globalisierung, Nationalgerichten und nationaler Identität interpretiert werden müssen, durchsetzter Medienevent. (UNübers.) [284-L] Unz, Dagmar; Schwab, Frank; Winterhoff-Spurk, Peter: TV news - the daily horror?: emotional effects of violent television news, in: Journal of media psychology : theories, methods, and applications, Vol. 20/2008, No. 4, S. 141-155 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/171) INHALT: In zwei Studien wurde der Einfluss gewalthaltiger Fernsehnachrichten auf die emotionalen Erfahrungen und die Gesichtsausdrücke der Zuschauer untersucht. Dabei wurden sowohl formale und inhaltliche Aspekte der Nachrichtenberichterstattung als auch die Gratifikationen der Zuschauer als unabhängige Variablen berücksichtigt. Die Analysen zeigten, dass Gewalt in Fernsehnachrichten in erster Linie negative Emotionen hervorruft, abhängig jeweils vom Typus der dargestellten Gewalt. Auswirkungen der Art und Weise der Präsentation und 168 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.7 Medienwirkung von erwarteten Gratifikationen auf die Gefühle der Zuschauer sind nachweisbar. Im Großen und Ganzen ist Angst weder das einzige noch das vorherrschendste Gefühl. Die Zuschauer scheinen hingegen auf Gewalt mit "anderen kritischen" moralischen Emotionen wie Wut und Verachtung zu reagieren. Dies spiegelt die Sorge um die Integrität der sozialen Ordnung und die Missbilligung der Anderen wider. Emotionen wie Traurigkeit und Angst, die als Folge des Leidens anderer Menschen ausgelöst werden, werden sehr viel seltener gezeigt. Die Ergebnisse zeigen im Wesentlichen ein komplexes Netz von Beziehungen zwischen Medienvariablen, Eigenschaften der Zuschauer und emotionalen Prozessen. (UNübers.) [285-L] Wegener, Claudia: Medien, Aneignung und Identität: "Stars" im Alltag jugendlicher Fans, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2008, 419 S., ISBN: 978-3-531-15442-8 (Standort: USB_Köln(38)-35A2586) INHALT: "Medienstars und -sternchen sind oftmals die Vorbilder heutiger Jugendlicher. Welche Rolle diese populären Bezugspersonen tatsächlich im Lebensalltag ihrer Fans spielen, zeichnet das Buch anschaulich und differenziert nach. Vor dem Hintergrund eines Modells medialer Beziehungen wurde mittels eines komplexen methodischen Designs untersucht, wer die Idole der Jungendlichen sind, welche Bedeutung Jugendliche diesen medialen Bezugspersonen zuweisen, welche Umgangs- und Aneignungsformen sie ihnen gegenüber entwickeln und welchen Nutzen jugendliche Fans aus 'medialen Beziehungen' ziehen. Dass die Auseinandersetzung mit unterschiedlichsten Medienfiguren durchaus konstruktiv zur Selbstbindung im Sinne eines Identitätsgefühls bzw. zur Identitätskonstruktion beitragen kann, belegen ausführliche Interviews mit 13-18jährigen Fans." (Autorenreferat) [286-L] Zillien, Nicole; Lenz, Thomas: Medien und Gesellschaft, in: Herbert Willems (Hrsg.): Lehr(er)buch Soziologie : für die pädagogischen und soziologischen Studiengänge. Bd. 1, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2008, S. 435-454, ISBN: 978-3-531-14977-6 INHALT: "Zeitung, Internet, Radio und Fernsehen erfüllen in modernen Gesellschaften zentrale Informations-, Orientierungs-, Entscheidungs- und Gedächtnisfunktionen. Ohne Medien sind heutige Gesellschaften, ist soziale und subjektive Wirklichkeit überhaupt, kaum noch vorstellbar. In diesem Beitrag wird einleitend an einem Beispiel aus der Medienwirkungsforschung gezeigt, wie sich empirische Studien dem Zusammenhang von Medien und Gesellschaft bzw. Publikum nähern. Daran anschließend werden wichtige Medienwirkungstheorien im Überblick dargestellt. Am Anfang der Medienwirkungsforschung steht das Stimulus-Response-Modell, das eine direkte Medienwirkung im Sinne eines Reiz-Reaktions-Mechanismus annimmt. Einer Auseinandersetzung mit diesem Modell folgt die Darstellung des Nutzen- und Belohnungsansatzes, der Agenda-Setting-Forschung, der Kultivierungshypothese, der wissenschaftlichen Debatte zur medialen Gewaltdarstellung und der Wissenskluftforschung. Die entsprechenden Theorien werden zunächst in ihren Grundzügen erläutert und anhand klassischer Studien veranschaulicht. Daraufhin wird für den jeweiligen Forschungsbereich auf Ergebnisse aktueller Untersuchungen eingegangen, wobei hier ein Fokus auf den Bereichen Schule, Jugend und Internet liegt." (Autorenreferat) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.8 Journalismus 1.8 169 Journalismus [287-L] Backmund, Michael: Journalistisches Gipfel-Desaster, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2008, H. 1, S. 74-79 INHALT: Durch eine inhaltanalytische Studie der DJU "Medienpolitische Analyse der Berichterstattung zum G8-Gipfel" konnte belegt werden, dass viele Medien in Deutschland bei der Berichterstattung über den G8-Gipfel in Rostock im Mai 2006 "versagt" haben. In seinem Beitrag stellt der Autor einige gravierende Beispiele der falschen Berichterstattung vor. So wurde das von der dpa verbreitete Zitat "Wir müssen den Krieg in diese Demonstration reintragen" fast in allen Blättern wiederholt, obwohl es so nie gesagt wurde. Agentur- und Polizeimeldungen wurden unüberprüft übernommen, "Gegenrecherchen fanden nicht statt". Die Medien übernahmen die schon im Vorfeld des Gipfels verbreiteten Stereotypen und Feindbildmarkierungen. Wächterfunktion und kritische Berichterstattung übernahmen die Blogger, "die in kurzer Zeit wertvolle Informationen lieferten und damit viele Falschmeldungen der kommerziellen Medien entlarven konnten." (PT) [288-L] Blum, Roger: Ein europäisches Modell für die Struktur der Ethikinstitutionen?, in: Zeitschrift für Kommunikationsökologie und Medienethik, Jg. 19/2007, Nr. 1, S. 76-82 INHALT: Die Strukturen der Selbstregulierung der Medien haben sich seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts aus systemtheoretischen und demokratietheoretischen Überlegungen entwickelt. Jede Selbstregulierung kommt nicht ohne Institutionen in der Form von Infrastrukturen aus. Es können zwei konträr einander gegenüberstehende Typen von Ethikinstitutionen ermittelt werden: Presseräte und Ombudsleute. Der Beitrag gibt einen international vergleichenden Überblick über die jeweiligen Institutionen, ihre Arbeitsweise und ihre Kompetenzen auf allen fünf Kontinenten und fragt, ob sich ein spezifisch europäisches Modell der Struktur von Ethikinstitutionen herausbildet. Es wird ein Strukturmodell der Ethikinstitutionen mit neun Ländertypen erstellt, die nach Kriterien der Arbeitsweise der Institutionen (Mediation, Dezision oder Mischtyp) und nach den Kriterien der Ansiedlungsstufe (dezentral, zentral oder kombiniert) bestimmt werden. Ein Vergleich dieser Modelle führt zu dem Schluss, dass ein kombiniert-heterogenes mit familialen Ombudsleuten oder einem nationalen Ombudsmann und mit regionalen/lokalen Presseräten oder einem nationalen Presserat das zu präferierende Modell ist, die Durchsetzung eines europäischen Modells, das sich an diesem orientiert, aber noch einen "harten und steinigen Weg" vor sich hat. Es wird noch einige Zeit dauern, "bis überall in Europa Ombudsleute Presseräte stützen und in eine lichte Zukunft entführen." (RG) [289-L] Brosda, Carsten: Normative Maßstäbe deliberativer Öffentlichkeit: zur ethischen Verantwortung eines diskursiven Journalismus in der Politikvermittlung, in: Zeitschrift für Kommunikationsökologie und Medienethik, Jg. 10/2008, Nr. 1, S. 14-19 170 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.8 Journalismus INHALT: Journalistisches Handeln lässt sich idealtypisch als kommunikatives verständnisorientiertes auf Sprache gründendes Handeln verstehen. "Auf dieser Basis kann eine journalistische Ethik begründet werden, die nicht von außen, durch den massenkommunikativen oder mediensystemischen Rahmen hindurch auf Journalismus angewendet werden muss, sondern die aus den Fundamenten des journalistischen Handelns heraus Geltung hat." Der Beitrag skizziert einige Implikationen dieses Journalismus-Verständnis. Dabei wird zwischen demokratietheoretischen, journalismustheoretischen, journalismusethischen und medienpolitischen Implikationen differenziert. Der Autor kommt zu dem Schluss, dass sich mit der Theorie des kommunikativen Handelns von Habermas ein handlungstheoretisches und normatives Journalismusverständnis begründen lässt. Mit Hilfe der Diskurstheorie lassen sich die allen journalistischen Handlungen immanenten Annahmen auch journalismusethisch nutzen und in Anforderungen an einen diskursiven Politikjournalismus übersetzen, der Maßstäbe öffentlicher Kommunikationsqualität hinsichtlich der vorgebrachten Argumente und der Teilhabechancen aller Betroffenen formuliert. "Es geht um einen Journalismus, der nach Gründen fragt, verstehen will, gewichtet und bewertet. Einen Journalismus, der sich für die diskursive Öffentlichkeit und ihre Gespräche verantwortlich fühlt." (UN) [290-L] Carlson, Matt: Die bloggenden Blattmacher, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2008, H. 2, S. 26-30 INHALT: Die von den Bloggern geschaffene neue Kommunikationsform ist in den Redaktionen angekommen und ist zum festen Bestandteil des politischen Diskurses in den USA geworden. Die Zeitungen binden zunehmend Blogs in ihre politische Berichterstattung im Internet ein. In seinem Beitrag beleuchtet der Autor diesen Trend, die möglichen bzw. sinnvollen Ausprägungen der Einbindung der Blogs und die Auswirkungen der Blogs auf den traditionellen Journalismus. (PT) [291-L] Dressing, Harald; Martini, M.; Witthöft, M.; Bailer, J.; Gass, P.: Werden Journalisten häufiger Stalkingopfer?: erste empirische Untersuchungsergebnisse, in: Das Gesundheitswesen : Sozialmedizin, Gesundheits-System-Forschung, Public Health, Öffentlicher Gesundheitsdienst, Medizinischer Dienst, Jg. 69/2007, H. 12, S. 699-703 (Standort: USB Köln(38)-Un I Zs.402 / LS; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.thieme-connect.de/ejournals/abstract/gesu/doi/10.1055/s-2007-993179) INHALT: "Die vorliegende Studie untersucht die Lebenszeitprävalenz der Stalking-Viktimisierung bei Journalisten, da diese Berufsgruppe aufgrund des beruflichen Profils als stärker gefährdet erscheint. Im Rahmen einer Internetbefragung berichteten 493 Journalisten bezüglich ihrer persönlichen Stalking-Erfahrungen. 12% dieses Samples gab an, einmal im Leben Opfer von Stalking geworden zu sein aufgrund von Umständen, die nicht im beruflichen Bereich liegen. Darüber hinaus fand sich ein Anteil von Stalking-Fällen, der ausschließlich auf die journalistische Tätigkeit zurückzuführen ist. Die Lebenszeitprävalenz für ausschließlich beruflich bedingtes Stalking betrug 2,2%. Aufgrund methodischer Schwierigkeiten sind die vorgelegten Ergebnisse vorsichtig zu interpretieren, da die Untersuchungsstichprobe kein repräsentatives Sample darstellt. Vergleiche mit Befunden aus repräsentativen Bevölkerungsstichproben weisen die vorgelegten Daten aber durchaus als valide Diskussionsgrundlage für ein soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.8 Journalismus 171 in der Forschung aufgrund methodischer Probleme bisher vernachlässigtes Thema aus." (Autorenreferat) [292-L] Elia, Cristina: Vierzig Jahre Presseombudsmann: wer sind die Leserschaftsanwälte und wie kommunizieren sie? ; eine vergleichende Analyse, in: Zeitschrift für Kommunikationsökologie und Medienethik, Jg. 19/2007, Nr. 1, S. 100-105 INHALT: Der Beitrag präsentiert die Ergebnisse einer international vergleichenden Untersuchung zu Selbstverständnis und Funktion des Ombudsmannes in unterschiedlichen journalistischen Kulturen. Dabei werden drei Idealtypen journalistischer Kulturen gebildet: 1. mediterranes oder polarisiert-pluralistisches Modell: "Mittelmeerraum und Lateinamerika"; 2. kontinentaleuropäisches oder demokratisch-korporatistisches Modell: "Europäischer Raum"; 3. nordatlantisches oder liberales Modell: "Angelsächsischer Raum". Den ausgewählten Ombudsleuten wurde ein Fragebogen mit vierzig Fragen zugestellt, die weltweite Rücklaufquote betrug nahezu sechzig Prozent. Die Analyse zeigt bemerkenswerte Unterschiede zwischen den Ombudsleuten in den drei verschiedenen Journalismus-Kulturen: Im angelsächsischen Raum gibt es die längste Tradition, und sie scheint auch dazugeführt zu haben, dass sich Ombudsleute am stärksten "professionalisiert" haben. "Die angelsächsischen Ombudsleute haben in den vergangenen vierzig Jahren offenbar gelernt, wie sie intensiver und effektiver kommunizieren können - mit ihrer Leserschaft ebenso wie mit den Kollegen in den Redaktionen." (RG) [293-L] Gärtner, Christel: Religion bei Meinungsmachern: zum religiösen Habitus von Elitejournalisten, in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 12/2008, H. 2, S. 36-41 INHALT: "In diesem Beitrag werden erste Ergebnisse aus dem an der Universität Münster angesiedelten DFG-Projekt 'Religion bei Meinungmachern - der Stellenwert religiöser Orientierungen bei meinungsbildenden Eliten in Deutschland' präsentiert. Auf der Datengrundlage von Interviews mit Journalisten, die dem sogenannten Kommentariat, also der Öffentlichkeitselite, angehören, wird die Bedeutung der religiösen Orientierung für die Wahrnehmung der Religionsentwicklung im Zentrum stehen." Mit insgesamt 14 Journalisten und Journalistinnen aus 14 unterschiedlichen Medien, in der Regel Chefredakteure/innen oder Ressortleiter/innen, wurden nichtstandardisierte Interviews geführt. Zwei Beispiele hat die Autorin ausgewählt, um die Ausprägungen vom religiösen Habitus zu illustrieren. Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den beiden Probanden werden aufgezeigt. (PT2) [294-F] Hestermann, Thomas, Dipl.-Soz.Wiss. (Bearbeitung): Fernsehberichterstattung über Gewaltkriminalität und was die Macher leitet: Motive und Entscheidungsstrukturen INHALT: Das Forschungsprojekt soll klären, welche Beweggründe und Maßstäbe Fernsehjournalisten leiten, wenn sie über Gewaltkriminalität berichten. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland 172 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.8 Journalismus METHODE: Dies geschieht vor allem durch die Befragung von etwa 35 Redakteuren, Produzenten und Planern, also denen, die Fernsehbeiträge zu diesem Thema selbst herstellen oder sie redaktionell verantworten. Durch eine Methodentriangulation werden Befragung und Inhaltsanalyse verknüpft: Dazu gehören neben den eigenen Interviews neuere befragungsbasierte Studien; zum anderen die wichtigsten Programmanalysen und die eigene Auswertung von 352 Sendungen (Boulevardmagazine der fünf größten Sender, n=120, und die Hauptnachrichten der acht größten Sender, n=232), aus denen zum Thema Gewaltkriminalität in Deutschland ohne Terrorismus 194 Beiträge in den Boulevardmagazinen und 85 Nachrichtenbeiträge herausgefiltert und transkribiert wurden und noch weiter analysiert werden. DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 35; Auswahlverfahren: Programmanalyse). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: BEGINN: 2006-09 ENDE: 2009-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Land Niedersachsen Ministerium für Wissenschaft und Kultur INSTITUTION: Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen e.V. (Lützerodestr. 9, 30161 Hannover) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0511-348-3675, e-mail: hestermann@kfn.uni-hannover.de) [295-L] Horky, Thomas (Hrsg.): Die Fußball-WM 2006 - Analysen zum Mediensport, (Sport & Kommunikation, Bd 3), Norderstedt: Books on Demand 2007, 216 S., ISBN: 978-3-8334-9348-5 (Standort: UB Leipzig (L189)-DK654.19) INHALT: "Die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 hat Medien-Geschichte geschrieben. Wissenschaftler aus mehreren Ländern untersuchen in diesem Buch die Berichterstattung über die Fußball-WM aus verschiedenen Perspektiven mit unterschiedlichen Methoden. Im Fokus der Studien zum Phänomen des Mediensports stehen die Berichterstattung der Printmedien, das Public Viewing und die Mediennutzung von Sportjournalisten." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Hans Leyendecker: Investigativer Sportjournalismus und die Fußball-WM (15-20); Lothar Mikos: Fußball-Weltmeisterschaft 2006 und Globalisierung - Das Ende der Vormachtstellung von Europa? (21-37); HISPOJO-Forschungsgruppe & Thomas Horky: Öffentliches Fernsehen in Gemeinschaft - Studie zur geselligen Rezeption der Fußball-WM 2006 (38-60); Stephan Lenhardt: Was sagen die Experten? - Rolle und Struktur von Fußball-Expertengesprächen während der Weltmeisterschaft 2006 (61-86); Susanne Kistler, Christoph Klimmt & Helmut Scherer: Der Kicker als Zentrum der Fußballkompetenz: Die Leitmedien im Sportjournalismus (87-100); Thorsten Schauerte & Jürgen Schwier: Leitmedium Bild? - Zur Mediennutzung von Sportjournalisten (101-118); Jörg Hagenah: Packt Kicker-Leser das WM-Fieber? - Zur Bindungswirkung der Fußball-WM an die Bundesliga (119-138); Minas Dimitriou, Gerold Sattlecker & Erich Müller: Die Fußball-WM 2006 im Spiegel der österreichischen Printmedien: Zwischen Identifikation und Personalisierung (139-152); Emma Poulton: Don't Mention the War? The English Press Reporting of the 2006 World Cup (153-176); Stefan Mertens: Stereotypes and identities in the Dutch-speaking mass media coverage of the 2006 World Championship in Germany: a comparative analysis (177-188); Christoph Gerrit Grimmer: Das Medienbild von Jürgen Klinsmann - eine qualitative Studie zur Berichterstattung in deutschen Printmedien (189-208). soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.8 Journalismus 173 [296-F] Isermann, Holger, M.A. (Leitung); Knieper, Thomas, Prof.Dr. (Betreuung): Politische Kommunikation vs. Wissenschaftskommunikation: ein Vergleich zweier ähnlicher Systeme! INHALT: Thesen: Der Ausbau von strukturellen Kopplungen zu den Systemen Wirtschaft und Medien führt in beiden Systemen zu ähnlichen Entwicklungen. Die politische und die wissenschaftliche Kommunikation innerhalb des jeweiligen Systems weisen große Ähnlichkeiten auf. Sie zeichnet sich vor allem durch Konkurrenzen bzw. 'das Konzept der einzigen Lösung' aus. Die mediale Berichterstattung über die beiden Systeme geht bei allen Ähnlichkeiten aber von einem jeweils unterschiedlichen Systembild aus. Daraus leiten sich unter anderem folgende Fragestellungen ab: Warum haben Medien und Gesellschaft hinsichtlich der beiden Systeme Politik und Wissenschaft ein unterschiedliches Bild verinnerlicht? Wo liegen die genauen Gründe für die verschiedene Wahrnehmung? Ist das gegenwärtige Systembild der Wissenschaft überholt? Was bedeutet eine Aktualisierung dieses wissenschaftlichen Systembildes für den Wissenschaftsjournalismus bzw. die Gesellschaft? METHODE: Der Ansatz ist ein systemtheoretischer, der sich im Wesentlichen auf die Überlegungen Luhmanns und neuerer Strömungen in der Systemtheorie stützt. Mithilfe eines Multimethodendesign aus quantitativen und qualitativen Ebenen soll unter anderem das Selbstbild der Wissenschaftsjournalisten beleuchtet und ihr Blick auf das Wissenschaftssystem analysiert werden. DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen (verschiedene Journalistische Artikel - Wissenschafts- und politischer Journalismus). Standardisierte Befragung, online (Wissenschaftsjournalisten). Qualitatives Interview (zur Anreicherung der Befragungsergebnisse). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: BEGINN: 2008-08 ENDE: 2010-08 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Technische Universität Braunschweig, Carl-Friedrich-Gauß-Fakultät, Institut für Sozialwissenschaften Lehrstuhl für Kommunikations- und Medienwissenschaften (Bienroder Weg 97, 38106 Braunschweig) KONTAKT: Leiter (Tel. 0531-391-8964, Fax: 0531-391-8962, e-mail: h.isermann@tu-bs.de) [297-L] Karmasin, Matthias; Weder, Franzisca: Medienethik in Österreich: Defizite in Ausbildung, Beruf und institutioneller Regulierung, in: Zeitschrift für Kommunikationsökologie und Medienethik, Jg. 19/2007, Nr. 1, S. 83-91 INHALT: Der Beitrag untersucht den Stellenwert ethischer Fragen in der journalistischen Ausbildung sowie im Beruf in Bezug zu bestehenden und notwendigen (Selbst-)Regulationsmechanismen auf institutioneller Ebene. Die Basis bilden Daten einer explorativen Untersuchung der Ausbildungssituation zu Kommunikationsberufen in Österreich, einer qualitativen Befragung von österreichischen Journalisten und einer Bevölkerungsstichprobe zur Moral von Journalisten und einer Studie zu Medienselbst-Regulierung in der österreichischen Medienlandschaft anhand internationaler Best Practice Modelle. Aus dem so ermittelten Status quo der Medienethik in Österreich wird die These abgeleitet, dass eine Implementierung von Medienethik in einer der drei beschriebenen Dimensionen, d.h. entweder eine verstärkte Ausund Weiterbildung in Medienethik (1) oder ein bewusstes Berufsethos (2) oder die institutionelle Verankerung von Medienethik (3) nicht funktioniert, sondern es ein Zusammenspiel geben muss, in dem alle Dimensionen als miteinander verknüpft sich gegenseitig bedingend und damit aufeinander bezogen verstanden werden. (RG) 174 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.8 Journalismus [298-L] Krüger, Uwe: Der Preis des Whistleblowing, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2008, H. 2, S. 46-53 INHALT: In dem Beitrag werden zwei Geschichten nacherzählt: die eines BKA-Mitarbeiters, der über die Folter von Häftlingen im Libanon öffentlich sprach und die einer Altenpflegerin, die Missstände in einem Pflegeheim öffentlich anprangerte. "Nachdem die Medien ihre Scheinwerfer ausgeschaltet hatten, standen beide ungeschützt im Regen." Ein Interview mit der Gründerin des Whistleblower-Netzwerks ergänzt die Storys. Sie beklagt, dass es in Deutschland - anders als in den USA oder Großbritannien keine gesetzliche Regelung zum Schutz von Whistleblowern gibt. (PT) [299-L] Kuban, Thomas: Mit dem Gesicht des Feindes, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2008, H. 1, S. 60-65 INHALT: Für seine Recherchen in der rechtsextremen Musikszene erhielt der Autor den Leuchtturm-Preis 2007 des Netzwerks Recherche. Im vorliegenden Beitrag beschreibt er seine Recherchejahre, die mit einer zufälligen Skinhead-Party in seinem Wohnviertel vor ca. 10 Jahren begannen. Um an Informationen zu kommen und nicht aufzufallen, hatte er mit bis zu 40 Identitäten gleichzeitig gearbeitet. Ab 2003 begann er, geheime Neonazi-Konzerte mit einer Kamera aufzunehmen. Er beschreibt die Obsession, mit der er die Recherchen betrieb, aber auch die Schwierigkeiten, sein Material in den Medien zu platzieren. An Hintergrundberichten über die Neonazi-Szene war kaum eine Redaktion interessiert, interessant waren "spektakuläre mit Gesetzesverstößen - aber nur, wenn sie noch spektakulärer waren als alles bisher Gesendete." So überstiegen seine Investitionen die Honorare bei Weitem und so hat er beschlossen die Recherchen zu beenden. Die Ergebnisse seiner Recherchen will er in einem Buch und einem Dokumentarfilm zusammenfassen. (PT) [300-L] Leif, Thomas: Pressefreiheit unter Druck: Recherche-Journalismus als Qualitäts-Anker, in: Forschungsjournal Neue Soziale Bewegungen, Jg. 21/2008, H. 3, S. 165-178 INHALT: "Der Autor kritisiert in seinem Beitrag die mangelnde Qualität im journalistischen Alltag. Recherche - die eigentliche Kernaufgabe des Journalisten - wird vernachlässigt. Selbst wenn Skandale ans Licht kommen, werden diese selten von Journalisten 'ausgegraben', sondern oft von gut präparierten Informanten 'gesetzt'. Oft reichen dann auch spektakuläre Rücktritte, die Strukturen und die wahren Motive für die Rücktritte bleiben meist im Dunkeln. Dies spiegelt auch das unzureichende Problembewusstsein vieler Journalisten im Umgang mit Informanten wider. Umgang, Kontrolle, Pflege und der Schutz von Informanten gehören aber zu den Kernaufgaben professioneller Journalisten. Vor dem Hintergrund, dass echte Informanten immer seltener werden, ist dies eine bedrohliche Entwicklung. Nicht nur Wirtschaftsunternehmen blocken gegenüber Journalisten ab, auch die Auskunftspflicht der Behörden entwickelt sich in der Praxis immer mehr zu einer Farce. Führende Politiker versuchen Themen auf wenige Argumente zu reduzieren. Es wird versucht, gewichtige andere Gründe aus der öffentlichen Diskussion herauszuhalten. Desinformation durch Informationsverweigerung und soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.8 Journalismus 175 gezielte Auslassung: Diese Technik funktioniert auch, weil zu viele Journalisten sich zu schnell von den Behörden abweisen lassen. Darüber hinaus konstatiert der Autor ein Ungleichgewicht zwischen vernachlässigten ernsthaften Themen und belangloser Berichterstattung. Insoweit muss auch an die Mediennutzer appelliert werden. Aber nicht nur die Mediennutzer, auch die Wissenschaft muss in die Pflicht genommen werden. Die Wirkungen der Medien auf Wirtschaft und Gesellschaft wachsen, Medienkritik und Medienanalyse bleiben aber eine Orchideen-Disziplin. Auch in Lehre und Ausbildung herrscht ein Missverhältnis: Während zahlreiche Seminare zu Öffentlichkeitsarbeit und PR angeboten werden, gibt es kaum Angebote, in denen die notwendigen Kompetenzen für Recherche vermittelt werden. Stattdessen sollte Recherche von der Ausnahme zum Normalzustand werden. Ziel sollte es sein, nicht nur von Recherche zu reden, sondern Recherche zu ermöglichen, zu fördern und finanziell abzusichern. Recherche schärft das Auswahl-Sensorium für Wichtiges und Unwichtiges, sie bringt für die Medien Marktvorteile durch die Präsentation von echter Exklusivität und sie fördert - schließlich - die oft verwaiste Fachkompetenz in den Redaktionen und bringt Folgegeschichten, weil das Vertrauen von Informanten oft auch an das erkennbare Qualitätsniveau der Medien gekoppelt ist." (Autorenreferat) [301-L] Machill, Marcel; Beiler, Markus; Zenker, Martin: Journalistische Recherche im Internet: Bestandsaufnahme journalistischer Arbeitsweisen in Zeitungen, Hörfunk, Fernsehen und Online, (Schriftenreihe Medienforschung der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen, Bd. 60), Berlin: Vistas Verl. 2008, 406 S., ISBN: 978-3-89158-480-4 INHALT: Die Mehrmethodenstudie "Journalistische Recherche im Internet" liefert Erkenntnisse über die Einbindung von Online-Recherchen in den Gesamtrechercheprozess von Journalisten. In die Beobachtungsstudie wurden 235 Journalisten aus vier Mediensparten mit 234 Medienangeboten einbezogen. Die Studie zeigt, dass computergestützte Recherchen inzwischen mehr als die Hälfte der gesamten Recherchezeit in Anspruch nehmen. Dabei konzentrieren sich Journalisten weniger auf Primarquellen, sondern meist auf einige ausgewählte Internetangebote, speziell das von Wikipedia oder von journalistischen Online-Diensten. Die Nutzung von Suchmaschinen zeitigte nur einen mittelmäßigen Rechercheerfolg. (KB) [302-L] Morresi, Enrico: Journalistische Ethik in Italien, in: Zeitschrift für Kommunikationsökologie und Medienethik, Jg. 19/2007, Nr. 1, S. 92-95 INHALT: Der Beitrag gibt eine Einschätzung des Status quo der Medienethik und speziell der journalistischen Ethik in Italien. In einem historischen Abriss wird erläutert, dass im journalistischen Selbstverständnis die nach dem Ende des Faschismus formulierten Freiheitsrechte in erster Linie die Freiheit der Journalisten Informationen anzubieten und erst in zweiter Linie die Freiheit der Bürger, Informationen zu beziehen, sichern sollen. Im italienischen Selbstverständnis (sowohl der Bürger als auch der Journalisten) sind Politiker "Objekte von Schmähungen und Zynismus". Journalisten sind in Italien in einem professionellen, von einem staatlichen Gesetz geregelten Berufsstand organisiert, der einem Pflichtenkodex (Codice deontologico) unterliegt. Die Bestimmungen dieses Kodex, die den Persönlichkeitsschutz und den Schutz der Privatsphäre sichern sollen, werden erläutert und es wird eine negative Bilanz sei- 176 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.8 Journalismus ner Wirksamkeit gezogen. "Die aktuelle Frage lautet: Werden sich die Dinge ändern durch den drohenden direkten Eingriff des Staates, durch den 'Garante', indem man den Berufsstand ('Ordine') übergeht? Eines ist sicher: In der öffentlichen Meinung herrscht Ungeduld und Gereiztheit gegenüber der immer schamloseren Einmischung in die Privatsphäre von Menschen durch die Medien. Daher ist es notwendig, die Grenzen einer verantwortungsvollen Publizistik in der Zivilgesellschaft zu ziehen." (RG) [303-L] Neverla, Irene; Schoon, Wiebke: Europäischer Journalismus: Annäherung an eine vernachlässigte Dimension europäischer Öffentlichkeit, in: Medien & Zeit : Kommunikation in Vergangenheit und Gegenwart, Jg. 23/2008, Nr. 3, S. 18-30 INHALT: Der Europäische Journalismus ist nach Meinung der Autorinnen eine vernachlässigte Kategorie europäischer Öffentlichkeit und gleicht eher einem Phantom. Über eine Auseinandersetzung mit definitorischen Fragen der begrifflichen Komponenten Europa und Journalismus konstatieren sie die unumgängliche Pluralität beider Begriffe - eine Vielfalt, die letztlich integraler Bestandteil eines Journalismus sein muss, der sich als "europäisch" verstehen will. Ausgehend vom Mikrokosmos Brüssel als kommunikativem Knotenpunkt der EU erkunden sie auf professionsanalytischer Ebene die Potentiale einer Kultur des europäischen Journalismus. Anschließend wird durch einen externen Vergleich mit anglo-amerikanischen Journalismustraditionen auf das in der Vielfalt vorhandene "gemeinsam Europäische" hingewiesen, wodurch die Diskussion über einen europäischen Journalismus um eine gesellschaftsanalytische und schließlich um eine normative Ebene erweitert wird. (UN2) [304-L] Nordenson, Bree: Heißt die Lösung Uncle Sam?, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2008, H. 1, S. 30-35 INHALT: In den USA gilt traditionell der Staat als eine Gefahr für die Unabhängigkeit des Journalismus. Angesichts der gegenwärtigen Krise der amerikanischen Presse - sinkende Auflagen, redaktioneller Abbau, Schließung von Auslandsbüros - fängt man an, darüber zu diskutieren, ob der Staat nicht an der Sicherung der Zukunft des Journalismus beteiligt werden sollte. In ihrem Beitrag fasst die Autorin die Argumente und die Lösungsvorschläge aus der Debatte, die in den USA zur Zukunft des Journalismus geführt wird, zusammen. (PT) [305-L] Offerhaus, Anke: Transparenz und massenmediale Öffentlichkeit als Voraussetzung demokratischer Legitimation: Informationsquellen und ihre Zugänglichkeit aus der Sicht von EUKorrespondenten, in: Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.): Die Natur der Gesellschaft : Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2008, S. 4052-4065, ISBN: 978-3-593-38440-5 INHALT: "Demokratie und Massenmedien stellen in den gegenwärtigen europäischen Gesellschaften ein wichtiges Interaktionsfeld dar. Die Legitimation eines demokratischen Systems speist sich nicht nur aus der Beteiligung der Bürger an den regelmäßig stattfindenden Wahlen soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.8 Journalismus 177 (sog. Input-Legitimation) und der unter ihnen vorhandenen Unterstützung des politischen Systems (Legitimation durch Identität). Sondern beides setzt zur Meinungsbildung wiederum die Möglichkeit eines regelmäßigen Zugangs zu Informationen über das politische Geschehen voraus (Legitimation durch Öffentlichkeit und Transparenz). Da aber die Bürger in modernen Demokratien nicht unmittelbar am politischen Prozess beteiligt sind, treten Journalisten als Vermittler von Information und damit auch als entscheidende Einflussnehmer in diesen Prozess der politischen Kommunikation ein. Ihnen obliegt die Funktion der Recherche, Selektion und Veröffentlichung relevanter politischer Informationen, für das sie ein professionelles Arbeitsfeld entwickelt haben. Im Hinblick auf die Europäische Union wird von unterschiedlicher Seite seit geraumer Zeit eine kommunikative Krisensituation diagnostiziert, was zuletzt an der Diskussion um die Ursachen der gescheiterten Verfassungsreferenden in Frankreich und den Niederlanden sichtbar wurde. Die erhobenen Vorwürfe sind mannigfaltig: Gerade über die Medien werde die EU innenpolitisch gedeutet, sie sei nach wie vor schwer kommunizierbar, da zu weit weg vom Alltag der Bürgerinnen und Bürger und noch immer sei es kaum möglich, politische Zuständigkeiten zuzurechnen. Wie aber sieht die Öffentlichkeitsorientierung der EU aus? Wie gestaltet sich der Informationszugang zu den EU-Institutionen und wie hat er sich im Laufe der zunehmenden politischen Integration entwickelt? Wie arbeiten die EU-Korrespondenten in Brüssel und wie schätzen sie die Institutionen im Hinblick auf ihre Zugänglichkeit ein? - Das Ziel des Beitrags ist die Analyse des professionellen Arbeitsfelds der EU-Korrespondenten in Brüssel unter der Prämisse von Transparenz und Öffentlichkeit als legitimatorischer Grundlage der EU. Dazu wird zunächst Skizze der Öffentlichkeitsstruktur und -aktivitäten der verschiedenen Institutionen sowie der Struktur des EU-Korrespondentencorps präsentiert. Darüber hinaus soll auf der Grundlage zahlreicher Interviews mit deutschen EU-Korrespondenten sowie Pressesprechern der jeweiligen Institutionen eine Einschätzung der gegenwärtigen Öffentlichkeitsorientierung der Europäischen Union und ihrer jeweiligen Institutionen gegeben werden." (Autorenreferat) [306-L] Otto, Kim; Adamek, Sascha: Unterwanderte Regierung, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2008, H. 2, S. 58-63 INHALT: Für das WDR-Magazin Monitor recherchierten die Autoren zum Thema "Konzernvertreter in Ministerien". In der Sendung, die mit dem Adolf-Grimme-Preis 2007 ausgezeichnet wurde, hatten sie bewiesen, dass Mitarbeiter großer Konzerne bereits eigene Schreibtische in Ministerien haben "Und schreiben fleißig an Gesetzen mit." Im vorliegenden Beitrag beschreiben sie ihre Recherchen zu der Sendung und geben anschließend Einblick in die Recherche von zwei Fällen, an denen sie in Folge der Magazinsendung gearbeitet haben. Der erste Fall betraf die Mitarbeit eines leitenden Angestellten von DaimlerChysler im Bundesverkehrsministerium, im zweiten Fall hatte ein Manager von BASF in der Europäischen Kommission an der Chemikalienverordnung REACH gearbeitet. Die vollständigen Recherchen wurden in einem Buch publiziert. (PT) 178 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.8 Journalismus [307-L] Pöttker, Horst; Schulzki-Haddouti, Christiane (Hrsg.): Vergessen? Verschwiegen? Verdrängt?: 10 Jahre "Initiative Nachrichtenaufklärung", Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2007, 255 S., ISBN: 978-3-531-15435-0 (Standort: UB Bonn(5)2008/3327) INHALT: "Es gibt viele Gründe dafür, warum bestimmte Themen in den Medien zu kurz kommen. Die 'Initiative Nachrichtenaufklärung' (INA) versucht, sie dennoch ins öffentliche Bewusstsein zu heben. Seit 1997 veröffentlicht sie Jahr für Jahr eine Top-Ten-Liste, die auf die blinden Flecken der journalistischen Berichterstattung hinweist. Der Band dokumentiert die Top-Ten-Listen der vergangenen zehn Jahre und gibt Auskunft über Arbeitsweisen, Erfolge und Probleme dieser zivilgesellschaftlichen Initiative. Verschiedene Expertenbeiträge zur investigativen Recherche zeigen, wie Journalisten dem Problem der medialen Vernachlässigung entgegenwirken können. Inhaltsverzeichnis: Horst Pöttker Recherche - chronisches Defizit des Journalismus - Die INA bemüht sich um Ausgleich (15-24); Christian Schicha: Vernachlässigung als Thema - Nachrichtenaufklärung trotz Nachrichtenfaktoren (25-34); Rita Vock: Was gilt als wichtig? - Über die strukturelle Vernachlässigung von Nachrichten (35-54); Christiane Schulzki-Haddouti: Auf der Suche nach dem Vernachlässigten - Recherchieren für die Initiative Nachrichtenaufklärung (55-62) Peter Ludes: Verdunkelungsgefahren oder Medienzivilisierung? (63-80); Caja Thimm, Sandra Berlinecke: Mehr Öffentlichkeit für unterdrückte Themen? - Chancen und Grenzen von Weblogs (81-102); Johannes Ludwig: Investigativer Journalismus: Handwerk oder "Hohe Kunst"? (103-120); Hubertus Gärtner: Investigativer Journalismus im Lokalen (121-130); Manfred Redelfs: "Investigative Reporting" in den USA: Welche Strukturen stützen den Recherche-Journalismus? (131-156); Carl Jensen: Thirty Years of Censored News (157-166); Christoph Hickmann: Von wichtigen und weniger wichtigen Geschichten. Eine Polemik (167-172); Statut der Initiative Nachrichtenaufklärung (173-176); Geschäftsordnung der Jury der Initiative Nachrichtenaufklärung (177-178) Die Top Ten der vernachlässigten Themen 2006 (Ausführliche Dokumentation) (179-212); Die Top Ten der vernachlässigten Themen 1997-2005 (Kurzfassungen) (213-240). [308-L] Pöttker, Horst: Whistleblower und Journalisten: zur Spruchpraxis des Deutschen Presserats, in: Zeitschrift für Kommunikationsökologie und Medienethik, Jg. 19/2007, Nr. 1, S. 127-132 INHALT: Trotz formeller Pflicht zur Vertraulichkeit informieren so genannte "Whistleblower" Journalisten über Missstände in Unternehmen und Institutionen. An derartigen Informationen besteht ein gesellschaftliches Interesse, allerdings sind sie abhängig von dem Grad der Sicherheit potentieller Whistleblower, unerkannt zu bleiben. Zur Professionalität des Öffentlichkeitsberufs Journalismus gehört daher der Informantenschutz. "Wenn sich potentielle Informanten nicht darauf verlassen können, dass Journalisten die Zeugnisverweigerungspflicht erfüllen, kann es kaum zum Whistleblowing und damit zum Entstehen von Öffentlichkeit mit Selbstregulierungskraft kommen." Aus dieser Perspektive setzt sich der Beitrag mit der einschlägigen Spruchpraxis des Deutschen Presserats auseinander. Er kommt zu dem Ergebnis, dass diese durch "Inkonsistenz" gekennzeichnet ist. Einerseits bekräftigt der Presserat in seinen Entscheidungen die Zeugnisverweigerungspflicht, die er in anderen Entscheidungen wieder entkräftet. "Die Spruchpraxis stimmt nicht mit der emphatischen Verteidigung des Zeugnisverweigerungsrechts auf der politischen Bühne überein." Abschließend werden konkrete Empfehlungen zur Verbesserung der Arbeit und Spruchpraxis des Deutschen Presserats for- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.8 Journalismus 179 muliert. Bezogen auf das Thema Informantenschutz lautet die zentrale Empfehlung: "Der Presserat sollte in seinem Verhaltenskodex und in seiner Spruchpraxis klar zum Ausdruck bringen, dass Journalisten grundsätzlich die Pflicht haben, besonders bei heiklen Informationen ihre Informanten zu schützen." (RG) [309-L] Prinzing, Marlies: Harte Grenzen: warum gegenwärtig mit einer europäischen Professionsethik im Journalismus nicht zu rechnen ist, in: Zeitschrift für Kommunikationsökologie und Medienethik, Jg. 19/2007, Nr. 1, S. 14-20 INHALT: Der Beitrag untersucht, ob aus dem Zusammenwachsen Europas folgt, dass sich auch die Arten der medialen Übermittlung zu einer europäischen Journalismuskultur und in deren Folge zu einer europäischen Journalismusethik vereinen. Gegenstände der Untersuchung sind die Mediensysteme, die (nationalen) journalistischen Kulturen und die jeweiligen Professionsethiken. Zur Analyse werden aktuelle Studien sekundäranalytisch herangezogen und Praxisbeispiele erörtert. Die Untersuchung kommt zu dem Schluss, dass eine gemeinsame europäische Professionsethik nicht in Sicht ist. "Journalisten handeln in der Regel kontextgeprägt, bezogen auf 'ihr' Mediensystem, auf 'ihr' Land." Technologie wie Internet und Satellitenfernsehen können helfen, technische Barrieren zu überwinden. "Ein Schlüssel, um kulturelle Barrieren zu überwinden, ist der Dialog." Indem Journalisten sich diesem transnationalen Dialog stellen, öffnen sie ihre Medien und weisen den Weg zum "globalen Dorf." (RG) [310-L] Rauchenzauner, Elisabeth: Schlüsselereignisse in der Medienberichterstattung, (VS research), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2008, 190 S., ISBN: 978-3-531-15958-4 (Standort: UB Bonn(5)-2008/4701) INHALT: Ziel der Verfasserin ist es, die Theorie der Schlüsselereignisse weiterzuentwickeln. Hierzu wird zum einen der Begriff des Schlüsselereignisses medien-, journalismus-, genre-, länder- und kulturspezifisch differenziert. Zum anderen werden Überlegungen zur Schaffung von Schlüsselbegriffen, -bildern und -figuren vorgelegt und Veränderungen durch Schlüsselereignisse in der Medienberichterstattung berücksichtigt. Außerdem werden weitere Ansätze der Nachrichtenselektion in Gestalt der Nachrichtenwerttheorie, der Gatekeepingtheorie, der News-Bias-Forschung und des Agenda-Setting-Ansatzes einbezogen. Vier Themengebiete werden anschließend an die theoretische Auseinandersetzung empirisch untersucht (Befragung von Journalisten, Inhaltsanalyse zum Schlüsselereignis 9/11, Experteninterview): (1) Bedeutung von Schlüsselbegriffen, -bildern und -figuren im Zusammenhang mit Schlüsselereignissen; (2) kurz- und langfristige journalistische Veränderungen durch Schlüsselereignisse; (3) Bedeutung von Nachrichtenfaktoren für Schlüsselereignisse; (4) Journalisten als Gatekeeper im Zusammenhang mit Schlüsselereignissen. Die Verfasserin versteht Schlüsselereignisse als spektakuläre Ereignisse, die die Aufmerksamkeit der Medien in besonderem Maße auf sich ziehen, weil sie etwas Einzigartiges haben, z. B. einen neuen Sachverhalt beinhalten oder eine besonders große Tragweite besitzen, und über das Potenzial verfügen, die Medienberichterstattung langfristig zu verändern. (ICE2) 180 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.8 Journalismus [311-L] Reemtsma, Jan Philipp: Gewaltopfer - kann man Abstinenz von der Öffentlichkeit fordern?, in: Mittelweg 36 : Zeitschrift des Hamburger Instituts für Sozialforschung, Jg. 17/2008, H. 4, S. 30-44 (Standort: USB Köln(38)-FHM XG7349; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Der Autor diskutiert das Thema "Öffentlichkeit, Medien und Abstinenz" zunächst unter der allgemeinen Frage, ob es ein Recht der Öffentlichkeit auf Information gibt und was im Einzelnen unter Pressefreiheit zu verstehen ist. Er setzt sich anschließend mit den Ursachen und Folgen des wachsenden öffentlichen Interesses an Verbrechensopfern kritisch auseinander. Er beleuchtet ferner die widersprüchliche Bedürfnislage des Gewaltopfers in Bezug auf die Kommunikation mit der Öffentlichkeit und problematisiert die Art und Weise, wie die Massenmedien und insbesondere das Fernsehen diese Bedürfnisse ausnutzen, indem sie die Selbstbestimmung des Opfers durch eine vorgetäuschte Intimität unterminieren. (ICI) [312-L] Roose, Jochen: Auf dem Weg zur europäischen Gesellschaft?: grenzübergreifende Lokalberichterstattung an EU-Binnengrenzen, in: Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.): Die Natur der Gesellschaft : Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2008, S. 4482-4492, ISBN: 978-3-593-38440-5 INHALT: "Die europäische Integration ist nicht mehr allein ein politischer, sondern der Intention nach zunehmend auch ein gesellschaftlicher Prozess. Dies setzt die Frage nach einem europäischen Wahrnehmungsraum auf die wissenschaftliche Agenda. Interesse an einander wäre eine Vorbedingung für Gesellschaftsbildung. In der Zeitungsberichterstattung müsste sich das Interesse an Ereignissen auch in seiner räumlichen Ausdehnung zeigen. Dies trifft besonders auf Lokalberichterstattung zu, denn Lokalnachrichten werden vor allem aufgrund von Relevanz und Nähe ausgewählt. Der Vortrag untersucht, in welchem Maße die Staatsgrenze Einfluss hat auf die Lokalberichterstattung von deutschen Zeitungen, die grenznah erscheinen. Dazu wurde für deutsche, grenznah erscheinende Regionalzeitungen erhoben, in welcher Häufigkeit aus Orten diesseits und jenseits der Staatsgrenze berichtet wird. Es zeigt sich, dass Ereignisse aus dem angrenzenden Ausland mit deutlich geringerer Wahrscheinlichkeit berichtet werden als Ereignisse im Inland (unter Kontrolle von Einwohnerdichte und Entfernung). Dieser Befund gilt für alle deutschen Nachbarländer. Um die Stärke des Einflusses zu den unterschiedlichen Nachbarländern zu erklären, kommen drei Faktoren in Frage: die Intensität der Wirtschaftsverflechtung, die Dauer der EU-Mitgliedschaft und damit der Offenheit der Grenze und schließlich die Sprachdifferenz. Die Intensität der Wirtschaftsverflechtung und die Dauer der EU-Mitgliedschaft können die unterschiedliche Intensität der Auslandsberichterstattung jeweils nicht erklären. Dagegen gibt es einen Zusammenhang mit der Sprache: Je mehr Deutsche die Sprache des Nachbarlandes sprechen, desto intensiver ist auch die Lokalauslandsberichterstattung aus dem betreffenden Land. Die Integration der Menschen Europas über die nationalstaatlichen Grenzen hinweg scheint demnach nicht allein von rechtlichen Hürden, sondern in starkem Maße von Sprache und kultureller Ähnlichkeit abzuhängen." (Autorenreferat) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.8 Journalismus 181 [313-L] Rucht, Dieter; Teune, Simon (Hrsg.): Nur Clowns und Chaoten?: die G8-Proteste in Heiligendamm im Spiegel der Massenmedien, Frankfurt am Main: Campus Verl. 2008, 254 S., ISBN: 978-3-593-38764-2 (Standort: UB Siegen(467)-01AMEP1196) INHALT: "Der Protest gegen den G8-Gipfel in Heiligendamm war ein großes Medienereignis. Bilder von Greenpeace-Aktivisten in Schlauchbooten, von Popkonzerten und Protestcamps, aber auch von den gewalttätigen Ausschreitungen gingen um die Welt. Sozialwissenschaftler, Medienschaffende und Aktivisten rekonstruieren in diesem Band, welches Bild der Proteste die Massenmedien gezeichnet haben und welche Rolle dabei Journalisten und die Protestierer selbst spielten. Welchen Einfluss hatten sie darauf, wie Fernsehzuschauer und Zeitungsleser den Gipfel und seine Gegner wahrnahmen?" (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Simon Teune: Gegen Zaun, Gipfel und Käfighaltung. Eine Chronik des Protestes gegen das G8-Treffen in Heiligendamm (17-30); Elke Steven: Demonstrationsbeobachtung, polizeiliche Öffentlichkeitsarbeit und Medienberichte (31-52); Dieter Rucht, Simon Teune: Eine quantitative Analyse der G8-Berichterstattung in den Printmedien (53-76); Dieter Rucht: Die Ereignisse in Heiligendame im Spiegel der Kommentarspalten (77-96); Sabrina Herrmann: Schlüsselszenen des Protests. Der Wettbewerb um die Aufmerksamkeit der TV-Nachrichten (97-120); Frauke Distelrath: Attac, der G8-Gipfel und die Medien (121-142); Stefan Zimmer: Eine andere Medienwelt ist möglich Zur Rolle des unabhängigen Medienzentrums (143-168); Daniel Schulz: Die Berichterstattung und ihre Probleme aus Sicht von Printmedien Journalisten (169-190); Stefan Raue: Die Berichterstattung und ihre Probleme aus Sicht eines TV-Journalisten (191218); Mundo Yang: Partner, Kritiker oder Antagonist? Drei globalisierungskritische Protestdramaturgien (219-240); Dieter Rucht, Simon Teune: Was bleibt vom Medienereignis Heiligendamm? (241-252). [314-L] Schäfer, Sabine: Journalismus: "The story of an impossible autonomy"?, in: Zeitschrift für Kommunikationsökologie und Medienethik, Jg. 10/2008, Nr. 1, S. 39-42 INHALT: Die Untersuchung über den journalistischen Herstellungsprozess der "Tagesschau" geht den Fragen nach, was Journalisten tun, um dem Ideal einer objektiven und wahren Berichterstattung gerecht zu werden, welche Praktiken sie dabei anwenden und was mit Berufsnormen in der alltäglichen Praxis passiert. Mittels Beobachtung und qualitativer Interviews wurde versucht herauszufinden, was es aus der Perspektive der beteiligten Akteure bedeutet, "für ein Produkt zu arbeiten", das über die höchste Glaubwürdigkeit im deutschen Fernsehen verfügt und das diese Position im sozialen Gefüge des Journalismus auch behalten will. "Autonomie ist dabei das Zauberwort, das eine gleichbleibend hohe journalistische Qualität verspricht." Die Autorin grenzt den Begriff der Autonomie gegen die der Unabhängigkeit und Selbstbezüglichkeit ab. Es wird deutlich, dass es sich bei Wahrheit und Objektivität um Objekte sozialer Aushandlungs- und Distinktionsprozesse handelt. "In der Suche nach der objektiven Wahrheit erkennen und anerkennen sich Journalisten als Angehörige des sozialen Feldes Journalismus und damit als Konkurrenten innerhalb des Feldes und als Partner im Kampf um die Autonomie des journalistischen Feldes gegenüber Einflussnahmen von außen." Die Selbstbezüglichkeit des Journalismus ist aus dieser Perspektive ein Ergebnis journalistischer Berufspraxen beim Kampf um die relative Autonomie des journalistischen Feldes. Autonomie wiederum macht anfällig für eigene Fehlleistungen und externe Einflussnahmen. Die Autorin 182 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.8 Journalismus diskutiert daher abschließend, welche Handlungsmöglichkeiten Heteronomie journalistischen Akteuren bietet. (UN) [315-L] Schicha, Christian: Alles wird Knut?: die Initiative Nachrichtenaufklärung stellt seit 10 Jahren die Top 10 der vernachlässigten Themen und Nachrichten vor, in: Zeitschrift für Kommunikationsökologie und Medienethik, Jg. 19/2007, Nr. 1, S. 107-118 INHALT: Ausgehend von dem Medienhype um den Berliner Eisbär Knut, der 2007 zumindest quantitativ die nationale und auch internationale Nachrichtenlage dominierte, erläutert der Beitrag die Arbeit der 1997 an der Universität Siegen gegründeten "Initiative Nachrichtenaufklärung" (INA), die jedes Jahr eine Rangliste der in der Bundesrepublik Deutschland am meisten vernachlässigten Themen und Nachrichten veröffentlicht. Sie will damit einen "kleinen symbolischen Beitrag" dazu leisten, indem sie wichtige Themen und Nachrichten, die in der "Mainstreamberichterstattung" nicht genügend Beachtung finden, der breiten Öffentlichkeit zugänglich macht. Zunächst werden der Forschungsstand zu den Themenkomplexen journalistische Vernachlässigung und Nachrichtenfaktoren als Auswahlkriterium und Begrenzung für die Medienberichterstattung referiert und dann in Anschluss an die Darstellung der Arbeitsweise und des Auswahlverfahrens der INA die Top Ten der vernachlässigten Themen des Jahres 2006 vorgestellt. (RG) [316-F] Schraaf, Ursula (Bearbeitung); Krämer, Heike (Leitung): Strukturwandel der Medienberufe INHALT: Die Studie wird den Wandel der Medienberufe in arbeitsorganisatorischer und qualifikatorischer Hinsicht untersuchen. Im Mittelpunkt stehen 'Content-Produzenten', darunter sind jene Job-Profile und Tätigkeiten zu verstehen, die unmittelbar mit der Erstellung von Medieninhalten befasst sind. Inhaltlich will sich die Untersuchung somit auf solche Tätigkeiten konzentrieren, deren primäres Charakteristikum die Produktion von 'Content' ist - gleich, ob dieser 'Content' in redaktionellen Inhalten, Werbung, Unterhaltung oder der Herstellung von Kommunikation (etwa mit Chats, Foren oder Blogs) besteht. Die Studie unterscheidet bewusst nicht zwischen tradierten Berufsbildern wie Journalisten und Werbetextern oder neu entstandenen Jobprofilen wie technischen Redakteuren und Online-Journalisten, sondern argumentiert entlang der ausgeübten Tätigkeiten und damit gemäß einer beruflichen Realität, die von Medienschaffenden weniger bestimmte Bildungswege, als vielmehr Erfahrungen und erfolgreich ausgeübte Tätigkeiten verlangt. Immer häufiger werden auch crossmediales Wissen, technisches Know-how und betriebswirtschaftliche Kenntnisse nachgefragt. Gleichzeitig müssen Vertreter bestimmter medienfremder Berufe vermehrt journalistische Fertigkeiten besitzen. Die hier skizzierte Studie fragt, welches Wissen und welche Fähigkeiten Medienschaffende erwerben müssen, um in dieser Berufsrealität arbeiten und sie positiv lenken zu können. Gleichzeitig will sie Entgrenzungs- und Deprofessionalisierungstendenzen in traditionelljournalistischen Berufen identifizieren und Maßnahmen aufzeigen, die eine wirksame Gegensteuerung erlauben. Die Studie orientiert sich dabei an folgenden Forschungsfragen: Welche Tätigkeiten der Hersteller werden am Arbeitsmarkt nachgefragt, und wie lässt sich die Nachfrage quantifizieren? Welches Rollenselbstbild haben die Hersteller von Medieninhalten in medienspezifischen und medienfremden Unternehmen angesichts der in der neueren For- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.8 Journalismus 183 schungsliteratur festgestellten Tendenz zu fortschreitender Deprofessionalisierung und Entgrenzung der Berufe? Wie werden die Hersteller von Medieninhalten von außen beurteilt (Fremdbild)? Welche Produzenten von Medieninhalten beherrschen die am Arbeitsmarkt nachgefragten Tätigkeiten bereits heute; wer kann sie erlernen und wie können Bildungslücken geschlossen werden? Welche neuen Berufsbilder ergeben sich aufgrund der am Markt nachgefragten Tätigkeiten? Welcher Art sind die Arbeitsbedingungen in diesen Berufen? Gibt es medienübergreifende (horizontale) Berufschancen? Gibt es einen 'Gesamtmedien-Arbeitsmarkt' für die Hersteller von Medieninhalten ('Content-Spezialisten')? Von zentraler Bedeutung für die geplante Studie ist die Frage, welchen Beitrag schon heute die geregelte Ausbildung in Medienberufen bzw. die geregelte Fortbildung leisten und welche Defizite hier evtl. auszumachen sind. Es kann davon ausgegangen werden, dass die zu untersuchenden 'ContentBerufe' dem Muster des Journalistenberufs folgend für Quereinsteiger aus den unterschiedlichsten Bildungsgängen offen stehen. Welchen Anteil dabei Absolventen einer dualen Erstausbildung (in einem Medienberuf) haben, kann derzeit ebenso wenig beantwortet werden wie die Frage, welche Fortbildungsbedarfe sich für solche Quereinsteiger in bisher nicht geregelten Berufen ergeben. Die Studie soll nach Absprache mit dem BMBF in Zusammenarbeit mit dem Institut für Medien und Kompetenzforschung (MMB) Essen als Drittmittelnehmer durchgeführt werden. Projekthomepage unter: www2.bibb.de/tools/fodb/fodb_info.php?fpvNr=4.00.843&typ=2&freie_suche= . METHODE: Um die beschriebenen Forschungsziele zu erreichen, wird ein dreistufiges Untersuchungsdesign vorgeschlagen, das in einem ersten Schritt vorhandene Quellen auswertet sowie Interviews mit Fachexperten und Fallstudien vorsieht. Auf dieser Grundlage ist eine Liste von Tätigkeiten zu entwickeln, die Content-Produzenten ausüben. Diese Liste beschreibt und systematisiert alle auf die Beschaffung, Bearbeitung und Verbreitung von Inhalten bezogenen Tätigkeiten und Arbeitsinhalte von Content-Produzenten in der gesamten Breite der Medienbranchen ebenso wie in Anwenderunternehmen. Der zeitliche Anteil einschlägiger Tätigkeiten wird dabei ebenso erfasst wie die eingesetzten Arbeitsmittel und das Spektrum der Arbeitsergebnisse bzw. Medienprodukte. Ebenfalls erfasst wird hierbei das Niveau der Qualifikationen und Kompetenzen, die zur Ausübung erforderlich sind. ART: BEGINN: 2006-10 ENDE: 2008-09 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Bundesinstitut für Berufsbildung -BIBB- (Postfach 201264, 53142 Bonn) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0228-107-2431, e-mail: kraemer@bibb.de) [317-L] Schreiber, Norbert (Hrsg.): Anna Politkowskaja: Chronik eines angekündigten Mordes, Klagenfurt: Wieser 2007, 250 S., ISBN: 978-3-85129-652-5 INHALT: Die Beiträge sind der russischen Journalistin Politkowskaja gewidmet, die im Oktober 2006 ermordet wurde. Gewürdigt wird ihre Arbeit, in deren Mittelpunkt der Konflikt in Tschetschenien stand. Außerdem schrieb sie über die Zustände im heutigen Russland, die nach ihren Recherchen geprägt sind von Korruption und fehlender Gewaltenteilung - vor allem die Justiz agiere nicht unabhängig. Die Autoren nehmen diese Themen auf und beschreiben die Probleme des Landes, die ihrer Ansicht nach - wie auch der Mord an Politkowskaja in den westlichen Demokratien kaum wahrgenommen würden. Als einen wesentlichen Schlüssel zur Erklärung der krisenhaften, undemokratischen Entwicklung betrachten die Autoren die fehlende Aufarbeitung der stalinistischen Vergangenheit. Behindert werde damit die 184 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.8 Journalismus Entstehung einer Zivilgesellschaft. Auch Konfliktlösungen beispielsweise für Tschetschenien könnten deshalb nicht gefunden werden, schreibt die Historikerin Irina Scherbakowa. Während die Russen mehrheitlich der Auffassung seien, die stalinistische Verfolgung dieses Volkes gehöre lange der Vergangenheit an, empfänden die Tschetschenen diese Ereignisse als unmittelbaren Teil ihrer Geschichte. 'Das Unverständnis für diesen Unterschied in der historischen Zeitrechnung hat sehr schwere und fast nicht wiedergutzumachende Folgen, die letzten Endes zu der jetzigen Situation in Tschetschenien führen.' (85) Es gilt als wahrscheinlich, dass Politkowskaja wegen ihrer ungeschminkten Berichterstattung über den Konflikt im Auftrag erschossen wurde. Die Politikwissenschaftlerin Margareta Mommsen interpretiert die Auftragsmorde an Journalisten, Vertretern des Staates, Bankiers und Unternehmern als einen 'Ausdruck vollkommener Rechtlosigkeit und (...) offenkundiger politischer Ohnmacht' (113). Vom Status eines 'lupenreinen Demokraten', als den Exkanzler Schröder ihn bezeichnete, sehen die Autoren den russischen Präsidenten Putin weit entfernt. Dessen 'gelenkte Demokratie' sei geprägt durch politische Intrigen und Abrechnungen - 'Symptome des Niedergangs eines Systems' (136). (ZPol, NOMOS). Inhaltsverzeichnis: Norbert Schreiber: Ante scriptum: Leben - Tod - Erinnerung. Chronik eines angekündigten Mordes (11-44); Anna Politkowskaja: Tschetschenien. Der Hass wird über die Ufer treten (45-52); Harald Loch: Der Tschetschenien-Krieg (53-58); Natalia Liublina: David gegen Goliath. Anna Stepanowna Politkowskaja ein Porträt (59-62); "Also blende ich diese Gedanken einfach aus ..." - Interview mit Anna Politkowskaja auf der Leipziger Buchmesse 2005 (63-66); Irina Scherbakowa: Russlands Gedächtnis - Vergangenheitsbewältigung als Beitrag zur Zivilgesellschaft (67-86); Anna Politkowskaja: "Ungenehmigte Trauer" - Die Macht und das Naive (87-94); Fritz Pleitgen: Mordversuch an Menschenrechten - Bürgergesellschaft in Russland (95-112); Margareta Mommsen: Gorbatschow - Jelzin - Putin. Von Gorbatschows Perestroika zu Putins gelenkter Demokratie (113-136); Harald Loch: Russland im Herbst. Politkowskaja und ihre politische Literatur (137-146); "Die Personen aus meinem ersten Tschetschenien-Buch sind inzwischen alle tot" Anna Politkowskaja im Gespräch (147-152); Andrei Nekrasov: Das "coole" Gespenst des Nationalismus geht um. Ein Brief aus Russland (153-186); Rupert Neudeck: Von Wladimir Putin und anderen "lupenreinen Demokraten" - Wie "global" ist Pressefreiheit? (187-228); Anna Politkowskaja: In Kiew kann man Triebe sprießen lassen (229-232); Wladimir Putin: "... eine Kritikerin der jetzigen Machtverhältnisse" (233-234); Irina Scherbakown: Mit letzter Kraft schreien. Ein Nachruf (235-240). [318-L] Sehl, Annika: Qualitätsmanagement im Videojournalismus: eine qualitative Studie der ARD-Anstalten, (VS research), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2008, 204 S., ISBN: 978-3-8350-7030-1 (Standort: UB Heidelberg(16)-2008A6353) INHALT: Ziel der Untersuchung, deren Kernstück mündliche Leitfadeninterviews mit Videojournalismus-Beauftragten, -Koordinatoren und -Projektleitern der zehn ARD-Anstalten bilden, ist es, gestützt auf das Konzept des Total Quality Management herauszuarbeiten, in wie fern sich Videojournalismus auf das redaktionelle Qualitätsmanagement der ARD-Anstalten auswirkt. Die Verfasserin stellt zunächst die Konzepte "redaktionelles Qualitätsmanagement" und "Videojournalismus" vor, bevor empirische Untersuchungsergebnisse zu den Punkten journalistische Qualität, Qualität als Leitmaxime der Redaktion, Publikumsorientierung, Mitarbeiterorientierung und Prozessorientierung vorgelegt werden. Die Untersuchung macht eine überwiegend positive Gesamtbilanz des redaktionellen Qualitätsmanagements im Videojour- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.8 Journalismus 185 nalismus für die ARD-Anstalten sichtbar. Die Anstalten setzen Videojournalismus nicht aus reinen Kostengründen ein. Für die crossmedialen Projekte der Anstalten scheint Videojournalismus unverzichtbar. Als wesentlicher Aspekt des Qualitätsmanagements wird die Ausbildung genannt. (ICE2) [319-L] Stolleis, Michael: Konzertierter Rufmord: die Kampagne gegen Horst Dreier, in: Merkur : deutsche Zeitschrift für europäisches Denken, Jg. 62/2008, H. 8 = H. 711, S. 717-720 (Standort: USB Köln(38)AP4481; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Der Autor kommentiert die seines Erachtens beispiellose Kampagne gegen den Würzburger Staatsrechtler Horst Dreier, der Anfang 2008 als neuer Vizepräsident des Bundesverfassungsgerichts vorgeschlagen wurde. Dreier wurde jedoch in einer vielstimmigen "konzertierten Aktion", unter anderem von Seiten der katholischen Kirche, von einigen Abgeordneten und ihnen nahestehenden Journalisten sowie von Amnesty International "unmöglich" gemacht. In der "Neuen Juristischen Wochenschrift" wurde der Umgang mit Dreier deshalb als "unerträgliche Rabulistik" bezeichnet, die an "Schmähkritik" grenze. Der Autor zeichnet die Kampagne in detaillierter Weise nach, die seiner Meinung nach die innenpolitische Lage in Deutschland bei ethisch schwierigen Fragen, wie z.B. der Folter, erkennen lässt. Die Vorgänge sind ferner ein kritisches Lehrstück der politischen Kultur und des von der Parteipolitik unwidersprochen dominierten Auswahlverfahrens am Bundesverfassungsgericht. (ICI) [320-L] Studer, Peter: Ein Blick in die Maschinerie des Schweizer Presserats, in: Zeitschrift für Kommunikationsökologie und Medienethik, Jg. 19/2007, Nr. 1, S.96-99 INHALT: Der Vorsitzende des Schweizer Presserats erläutert Aufgabenstellung und Arbeitsweise der im Jahre 1978 gegründeten Institution, deren Handlungsgrundlage die "Erklärung der Pflichten und Rechte der Schweizer Journalistinnen und Journalisten" (1972/1999) ist. In der Form eines fiktiven Interviews werden Fragen zum Selbstverständnis des Presserates, seiner Verankerung in der Medienbranche und der Entstehung des Journalistenkodex behandelt. Am Beispiel der Beurteilung von Interviews wird dargelegt, dass der Schweizer Presserat (im Gegensatz zu seinem deutschen Pendant) seine Richtlinien nicht als normative Statements sondern als "ethisch-praktische Handreichung an Journalisten" versteht. Abschließend wird das Verhältnis von Medienrecht und Medienethik angesprochen und danach gefragt, ob das System Presserat als "verrechtlicht" zu bezeichnen ist. Dieses wird anhand der Erläuterung des Verfahrensablaufs der Behandlung einer beim Schweizer Presserat eingehenden Beschwerde verneint. (RG) [321-L] Theiß, Jennie: Journalisten als Punktrichter: die Berichterstattung über das TV-Duell 2005, Saarbrücken: VDM Verl. Dr. Müller 2007, 122 S., ISBN: 978-3-8364-1133-2 (Standort: UB Erfurt(547)AP34150T377) 186 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.8 Journalismus INHALT: "Das TV-Duell zwischen Gerhard Schröder und Angela Merkel war für die Veranstalter ein voller Erfolg: 20 Millionen Zuschauer verfolgten es auf den Fernsehbildschirmen. Dass eine politische Sendung so hohe Einschaltquoten erzielt, ist Ergebnis der Inszenierung des Aufeinandertreffens als Höhepunkt des Wahlkampfes. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Vor- und Nachberichterstattung in den Medien. Wer wird als Favorit und anschließender Sieger präsentiert? Und welche Bedeutung wird dem Ereignis zugemessen? Die Autorin Jennie Theiß geht diesen Fragen nach. In einer qualitativen Inhaltsanalyse untersucht sie die Berichterstattung über das TV-Duell in neun überregionalen Tageszeitungen und vier Fernsehsendern. Das Buch richtet sich an Wissenschaftler, die die Inszenierung von Wahlkämpfen erforschen, und Akteure aus den Bereichen Politik und Medien." (Autorenreferat) [322-L] Waterstraat, Swantje: Wenn Gefragte zensieren, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2008, H. 1, S. 44-47 INHALT: Seit dem 1. Januar 2007 gilt ein novellierter Pressekodex, nach dem es presseethisch nicht zwingend ist, dass Interviews autorisiert werden müssen. Dennoch ist es in Deutschland, anders als in vielen anderen westlichen Ländern, immer noch üblich, dass Interviews vor der Veröffentlichung vom Interviewten gelesen werden. Dies hat zum einen damit zu tun, dass Journalisten vielfach nicht wissen, dass standesrechtlich die Autorisierung nicht zwingend ist. Zum anderen ist es häufig so, dass Journalisten, die keine Autorisierungsvereinbarung anbieten, keine Interviews bekommen. Die Freigabepraxis wird in der Regel von allen Beteiligten als selbstverständliche Praxis akzeptiert. In einem kurzen Kommentar zum Thema schreibt M. Haller unter dem Titel "Autorisierung: Wer fährt mit wem Schlitten?", dass vielfach die Journalisten selber Schuld an der 'unseligen Autorisierungspraxis' sind. Da sie selbst häufig in der Druckfassung von dem geführten Gespräch massiv abweichen, fühlt sich der Interviewte gerechtfertigt, ebenfalls andere Formulierungen einzubringen. (PT) [323-L] Waterstraat, Swantje: Die Autorisierung politischer Presseinterviews: Spielregel zwischen Politik und Presse, Saarbrücken: VDM Verl. Dr. Müller 2007, 112 S., ISBN: 978-3-8364-1440-1 (Standort: UB Köln(38)-35A8494) INHALT: "In Deutschland ist es ein ungeschriebenes Gesetz, dass politische Presseinterviews vor der Veröffentlichung dem Interviewten zur Freigabe vorgelegt werden. Bei dieser so genannten Autorisierung haben die Interviewpartner die Möglichkeit, eventuelle Fehler im Text zu korrigieren. Dabei kommt es immer wieder vor, dass Politiker bzw. deren Pressestellen die Interviewaussagen stark verändern oder sogar zurückziehen. Unter Journalisten ist die Autorisierung daher umstritten. Die Autorin Swantje Waterstraat gibt einführend einen Überblick über das politische Presseinterview, die Entstehung der Autorisierung sowie über den Umgang damit im Ausland. In einem Exkurs zum Verhältnis zwischen Politik, Public Relations und Journalismus zeigt sie die Beziehungen zwischen den Akteuren aus system- und handlungstheoretischer Perspektive auf. Im empirischen Teil ihrer Arbeit fragt sie bei Praktikern nach, welchen Zwecken die Autorisierung dient, inwieweit die veröffentlichten Gespräche den geführten Interviews entsprechen und wie Konflikte bei der Autorisierung vermieden werden können." (Autorenreferat) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.8 Journalismus 187 [324-L] Wellgraf, Stefan: Migration und Medien: wie Fernsehen, Radio und Print auf die Anderen blicken, (Soziologie und Anthropologie, Bd. 5), Berlin: Lit Verl. 2008, 152 S., ISBN: 978-3-8258-1124-2 (Standort: UB Köln(38)-35A7373) INHALT: Die Untersuchung fragt aus konstruktivistischer Perspektive nach den Entstehungszusammenhängen medialer Bilder vom Leben der Migranten in Deutschland. Zunächst wird der theoretische Rahmen in Gestalt der Diskurstheorie Foucaults, der Feldtheorie Bourdieus und der Medientheorie McLuhans umschrieben. Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen im Folgenden jeweils zwei Fallstudien aus Fernsehen (Frontal 21, Türkisch für Anfänger), Radio (Radioeins, Deutschlandradio) und Printmedien (SZ, Spiegel). Zudem werden die im Zuge der Migrationsdebatte wirksam werdenden inter- und intramedialen Dynamiken nachvollzogen. Als alternative Sichtweise von Migration wird der Kinofilm "Gegen die Wand" vorgestellt. Als Darstellungsmerkmale von Migration erweisen sich die Beschreibung von Migranten als kulturell Fremde, die negative Fokussierung auf den Islam, die Beschränkung migrantischer Sprecherpositionen, die suggestive Wirkung von Kollektivsymbolen und die Kategorisierung der Migranten als Bedrohung. Gleichzeitig gibt es deutliche medienspezifische Unterschiede in den von Fernsehen, Radio und Printmedien gezeichneten Migrantenbildern. Die Untersuchung zeigt, welchen Einfluss das zur Verfügung stehende Wissen, die Arbeitsbedingungen in den Redaktionen, die technischen Bedingungen des jeweiligen Mediums und die politische Einbindung - öffentlich-rechtlich/privat - auf die Migrationsberichterstattung der Medienanbieter haben. (ICE2) [325-L] Wilke, Jürgen: Über den Tag hinaus: Journalisten als Buchautoren, in: Communicatio Socialis : internationale Zeitschrift für Kommunikation in Religion, Kirche und Gesellschaft, Jg. 41/2008, Nr. 2, S. 171-191 (Standort: USB Köln(38)-M XA 01287; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Journalisten arbeiten für den Tag. Dennoch schreiben sie auch Bücher. Über die Motive lässt sich nur spekulieren. Der Verfasser beschäftigt sich in seinem Beitrag zum einen mit den verschiedenen Arten von Journalisten-Büchern sowie den vielfältigen intermedialen Vermarktungsstrategien. Das Spektrum an Buchgattungen ist breit: Es reicht von journalistischen Autobiografien, Praktiker-Literatur, professionellen Medien- und Berufsfeldanalysen über Belletristik, Gesammelte Werke bis hin zu Sach- und Reiseberichten, Lebens- und Anlageberatungs-Büchern und Skandal- und Enthüllungsgeschichten. Besonders breit in der Öffentlichkeit rezipiert und diskutiert werden Debatten- und Thesenbücher. Der Zugang zu Veröffentlichungen ist dabei für Journalisten einfacher als für andere Autoren. Ein Indikator für die Bedeutung der Journalisten-Bücher können Bestsellerlisten sein. Dazu hat der Autor die Rankings des Magazins 'Der Spiegel' 2001 bis 2007 ausgewertet. Hier finden sich etliche Buchtitel von Journalisten." (Autorenreferat) 188 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.8 Journalismus [326-L] Wormer, Holger: Reviewer oder Reporter: eine neue Rolle des Wissenschaftsjournalismus in der wissenschaftlichen Qualitätssicherung?, in: Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.): Die Natur der Gesellschaft : Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2008, S. 5431-5445, ISBN: 978-3593-38440-5 INHALT: "Mit den fragwürdigen Arbeiten des Koreaners Hwang et al. erfuhr erstmals seit langem wieder ein Fall wissenschaftlichen Fehlverhaltens breite öffentliche Aufmerksamkeit in fast allen nationalen und internationalen Medien. Oftmals stellten Berichterstatter dabei auch die Vertrauensfrage an das System Wissenschaft, dessen Kontrollmechanismen wurden angezweifelt. In der Vergangenheit galt die Berichterstattung der Medien über wissenschaftliches Fehlverhalten für Wissenschaftler keineswegs als selbstverständlich. Insbesondere die (Un-) Zulässigkeit einer Verdachtsberichterstattung ist bis heute umstritten. In dem Beitrag wird daher untersucht, ob dem Journalismus für dieses Berichterstattungsfeld - so selbstverständlich wie in der Demokratie beispielsweise dem Politikjournalismus - eine Kontrollaufgabe zugewiesen werden kann. Daran schließt sich die Frage an, ob angesichts einer propagierten 'Selbstkontrolle der Wissenschaft' besondere Regeln bei der Wahrnehmung einer solchen Kontrollaufgabe gelten sollten. In einem zweiten Teil wird anhand der Berichterstattungsmuster einiger populär gewordener Fälle aus Naturwissenschaft und Medizin (Herrmann et al., Schön et al.) ebenso wie einiger nur mit wenig Medienöffentlichkeit begleiteten 'kleinen' Fälle diskutiert, welche besonderen Anforderungen diese Form der Berichterstattung an einen Journalisten stellt und ob er diesen gerecht werden kann. Der beobachtbare Trend vom Wissenschaftsjournalismus zum alltagszentrierten Wissensjournalismus ('Nutzwert-News' und 'Staun-TV') liefert den Hintergrund für zwei weitere diskussionswürdige Fragen: 1. Inwieweit haben die Medien tatsächlich 'die Funktion der öffentlichen Kontrolle betrügerischen Verhaltens in der Wissenschaft schon längst übernommen' (Weingart 2003)? 2. Sind die Medien künftig für eine solche Aufgabe strukturell ausreichend vorbereitet oder wo besteht Handlungsbedarf?" (Autorenreferat) [327-L] Wyss, Vinzenz: Der Schweizer Presserat im Urteil der Journalisten, in: Zeitschrift für Kommunikationsökologie und Medienethik, Jg. 19/2007, Nr. 1, S. 6-13 INHALT: Die Stiftung Schweizer Presserat ließ durch das Institut für Angewandte Medienwissenschaft eine Befragung unter Schweizer Journalisten durchführen, die klären sollte, inwieweit diese die Arbeit des Presserates als Selbstkontrollinstanz kennen und bewerten. Die Ergebnisse der Studie zeigen, inwiefern Journalisten aus ausgewählten Redaktionen die "Erklärung der Pflichten und Rechte der Journalistinnen und Journalisten" kennen, in ihrem Berufsalltag anwenden und wie sie diese bewerten. In der Studie wurde insbesondere abgeklärt, ob sich einzelne Gruppen der befragten Journalisten in ihrem Urteil unterscheiden. Unterschieden wurde nach Sprachregion, Medientyp, Größe der Redaktion bzw. Reichweite, hierarchischer Position, Alter und Geschlecht. Die Ergebnisse zeigen, dass in allen Sprachregionen der Schweiz 90 Prozent der Journalisten wissen, dass der Presserat dem Publikum und den Journalisten als Beschwerdeinstanz für medienethische Fragen zur Verfügung steht. Der Journalistenkodex wird von mehr als der Hälfte der befragten Journalisten im Berufsalltag mindestens einmal pro Jahr konsultiert, wobei redaktionelle Führungskräfte diesen häufiger nutzen soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.8 Journalismus 189 als "normale" Redakteure. Unterstrichen wird die Notwendigkeit der Publikation der Stellungnahmen des Presserates in den Medien, wobei nur eine Minderheit der Befragten davon ausgeht, dass dies durch die eigene Redaktion geschieht. Journalisten, die in Redaktionen mit gut ausgebautem Qualitätssicherungssystem arbeiten, beurteilen die Relevanz und Nützlichkeit des Presserats und seiner Instrumente generell besser als Journalisten aus Redaktionen mit weniger etablierten Strukturen der Qualitätssicherung. Fazit: "Die Studie stellt dem Schweizer Presserat insgesamt ein gutes Zeugnis aus." (RG) 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation [328-L] Ayish, Muhammad I.: The new Arab public sphere, (Medien und politische Kommunikation - Naher Osten und islamische Welt, Vol. 15), Berlin: Frank & Timme 2008, 251 S., ISBN: 978-3-86596-168-6 (Standort: BSB München(12).2008.25005) INHALT: "Since the 1990s, a new Western intellectual tradition has argued that global transformations sweeping the Arab World mark a shift in Arab political communications. Western writers have taken the introduction of new media technologies as manifestations of a new more democratic - public sphere. Such arguments have been closely aligned with Western efforts to bring about-democratic reforms to a region long shackled by 'political authoritarianism'. In this book, the writer takes this vision to task for failing to grasp the real dynamics of an Arab public sphere. The author argues that we could never conceive of the Arab public sphere outside the boundaries of sustainable egalitarian and participatory political developments in Arab societies. He harnesses the notion of 'Islamo-cracy' to put forward a new public sphere perspective that draws on both Islamic moral values and contemporary political practices. This synthesis holds a great promise both for inter-Arab World communications as well as for dialogue with other cultures." (author's abstract) [329-F] Ballensiefen, Moritz, Dipl.-Soz.Wiss. (Bearbeitung); Korte, Karl-Rudolf, Prof.Dr.rer.pol.habil.Dr.phil. (Betreuung): Der Bundestagswahlkampf im Bild der Medien - eine Inhaltsanalyse zur visuellen Politik(er)darstellung ausgewählter Printmedien INHALT: Den Massenmedien kommt eine Leitfunktion zur politischen Information der Bürger zu, die besonders innerhalb der Wahlkampfkommunikation der Parteikampagnen einen hohen Stellenwert einnimmt. Politiker müssen medial kommunizieren können, um sich und ihre Arbeit zu legitimieren. Der Bundestagswahlkampf 2005 hat auf der einen Seite ein bisher unbekanntes Ausmaß an Medienberichterstattung ausgelöst: Noch nie wurde im Vorfeld einer Wahl so ausführlich und intensiv über die Parteien und ihre Kandidaten berichtet, wie im Jahr 2005. Noch nie gab es derart viele TV-Formate, Sonderausgaben und Diskussionsrunden. Aber auch noch nie wurde eine Bundestagswahl von mehr journalistischen Kommentaren begleitet. Auf der anderen Seite hat der Bundestagswahlkampf 2005 gezeigt, dass die wahlkämpfenden Parteien auf diese Entwicklung reagieren und in ihrer Kommunikationsstrategie einen hohen Grad an Professionalität aufweisen. Über den klassischen paid media Kanal der parteieigenen Kampagnen hinaus wurde daher verstärkt versucht, Einfluss auf die free media 190 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation Berichterstattung zu nehmen. Die Vermittlung politischer Botschaften über die Massenmedien als Transporteur bietet zahlreiche Vorteile: sie ist kostengünstig und schnell, erreicht eine enorme Reichweite und wird im Gegensatz zur Parteiwerbung als recht objektiv und glaubwürdig wahrgenommen. Einen Bereich vernachlässigen die Kommunikationsexperten in ihrer Strategie trotz zunehmender personeller wie instrumenteller Professionalisierung bisher jedoch: die visuelle Politik(er)-Darstellung. Anders als textliche Inhalte sind Medienbilder in besonderem Maße in der Lage, Emotionen zu transportieren und darüber Aufmerksamkeit für beide zentralen Teilbereiche einer Kommunikationsstrategie zu erzeugen: die Imagelinie und die Angrifflinie einer Partei. Bildverlust bedeutet innerhalb einer Kommunikationsstrategie Machtverlust. Die visuelle Außendarstellung als Form der Politikvermittlung wird sowohl innerhalb der politischen Strategieformulierung als auch in der wissenschaftlichen Betrachtung weitestgehend ausgeblendet. Die kommerzielle Produktwerbung hat diese Funktion schon sehr viel länger implementiert, bedenkt man beispielsweise die Schock-Foto-Kampagne des Benetton Konzern aus den 1990er Jahren. Bilder sind Eyecatcher. Sie sind nicht nur in der Lage zu Emotionalisieren sondern ihr besonderer Vorteil liegt darin begründet, dass sie ihre Botschaft auf einen Blick transportieren und dem Bildgedächtnis des Betrachters lange in Erinnerung bleiben. Während die Wirkung von Bildern auf die Rezipienten mittlerweile recht ausführlich - vor allem innerhalb der Psychologie und Kommunikationsforschung - diskutiert wurde, fehlen methodische politikwissenschaftliche Ansätze zur Untersuchung visueller Kommunikation. ZEITRAUM: 2005 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Das Dissertationsprojekt hat es sich zur Aufgabe gemacht, ein Kategoriensystem zu entwickeln, das die Analyse visueller (politischer) Medienkommunikation erfassen und auswerten kann. Als Fallbeispiel zur Umsetzung der Inhaltsanalyse von Medienbildern wurde die Kandidatendarstellung im Bundestagswahlkampf 2005 ausgewählt und in meinungsbildenden Tageszeitungen untersucht. Im Zentrum des Forschungsinteresses steht dabei die Frage, ob der Medienberichterstattung auf visueller Ebene ein News-Bias nachzuweisen ist. Welche Elemente der visuellen Personendarstellung lassen sich dabei als Kriterien zur Analyse eines Medienbildes anwenden? Werden die Kandidaten in den einzelnen Medien mit redaktionellen Mustern dargestellt? Und verändern sich diese im Phasenverlauf des Wahljahres? ART: BEGINN: 2006-01 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Stipendium; Evonik Industries Promovendenprogramm INSTITUTION: Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg, FB Gesellschaftswissenschaften, Institut für Politikwissenschaft NRW School of Governance (Lotharstr. 65, 47057 Duisburg) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0203-379-1229, e-mail: moritz.ballensiefen@uni-due.de) [330-L] Barber, Benjamin R.: Schwächt oder stärkt E-Technologie die Demokratie?, in: Caroline Y. Robertson-von Trotha (Hrsg.): Kultur und Gerechtigkeit, Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges., 2007, S. 33-42, ISBN: 9783-8329-2604-5 (Standort: UB Bonn(5)-2007/5007) INHALT: Im Vordergrund steht die Frage, so der Verfasser, ob Technologie der Zivilgesellschaft dient und ob man sie für demokratische Zwecke einsetzen kann. Unterstützt oder untergräbt diese die Demokratie? Ist eine verkabelte, vernetzte Welt eine bessere und gleichzeitig demokratischere Welt oder ist es umgekehrt so, dass eine solche Welt Hierarchie und Autokratie begünstigt und 'weiche' Gewalt uns durch die verschiedenen Ebenen hindurch beherrschen kann, ohne dass wir überhaupt in der Lage sind, diese Gewalt zu erkennen? Es wird analy- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation 191 siert, ob Computer, verkabelte und unverkabelte Netze, bestimmte Tugenden haben, die geeignet sind, repräsentative oder starke Demokratien zu unterstützen. In diesem Kontext wird auf sieben Eigenschaften der neuen Medientechnologien eingegangen: Speed (Geschwindigkeit), Interactivity (Interaktivität), Laterality (Lateralität), Directness (Unmittelbarkeit), Segmentation (Auflösungstendenz), Anonymity (Anonymität) und Monopoly (Monopolbildung). (ICF2) [331-L] Baumgartner, Sabrina; Donges, Patrick; Vogel, Martina: Regeln der Regierungskommunikation als normative Herausforderung: das Beispiel der Schweizer Kantone, in: Zeitschrift für Kommunikationsökologie und Medienethik, Jg. 10/2008, Nr. 1, S. 43-47 INHALT: Ausgehend von der These, dass eine steigende Bedeutung von Regierungskommunikation einen erhöhten Bedarf an Regelungen dieser Regierungskommunikation nach sich zieht, untersucht die Studie, an welchen Normen sich Regierungskommunikation orientieren kann und soll, wie entsprechende Regeln demokratietheoretisch begründet werden können und wie und wo solche Regeln der Regierungskommunikation angesiedelt werden sollen. Diesen Fragen wird anhand der Regierungskommunikation der Schweizer Kantone nachgegangen. Die Regeln der Regierungskommunikation in den Kantonen werden mittels einer qualitativen Dokumentenanalyse erhoben. In einem ersten Schritt wird geprüft, ob Regelungen auf der Stufe der Verfassung vorhanden sind und ob weitere Regelungen existieren. In einem zweiten Schritt geht es um interne Regelungen, d.h. ob sich die Regierungen selbst Normen in Form von Leitbildern oder anderen fortgeschriebenen Regeln zur Kommunikation gegeben haben. Es zeigt sich, dass Normen der Regierungskommunikation vor allem auf der unverbindlichsten Stufe zu finden sind, wo sie von der Regierung selbst formuliert werden können. Es trifft auch nicht zu, dass in den Leitbildern die in der Verfassung oder den Gesetzen festgehaltenen normativen Bezüge übernommen werden. "Das Fazit ist also, dass die Kantone die normative Herausforderung an ihre Regierungskommunikation seit Mitte der 1990er Jahre angenommen haben und hier vor allem auf eine Selbstregelung setzen." (UN) [332-L] Bockmühl, Eva: Demokratische Willensbildung im Internetzeitalter: eine politökonomische Analyse, (Demokratie und Demokratisierungsprozesse, Bd. 4), Hamburg: Kovac 2008, XVII, 332 S., ISBN: 978-3-8300-3712-5 (Standort: UB Bonn(5)-2008/4922) INHALT: Unter Verwendung des Analyserahmens der Neuen Politischen Ökonomie fragt die Verfasserin anhand von Nutzen-Kosten-Kategorien nach den Vor- und Nachteilen des Internet für die gesellschaftliche Partizipationsfähigkeit der Bürger. Dabei geht sie in drei Schritten vor. Im ersten Teil wird der modelltheoretische Analyserahmen entwickelt, auf dessen Basis im weiteren Verlauf die konkreten Auswirkungen des Interneteinsatzes diskutiert werden (ökonomisches Demokratiemodell, kollektive Willensbildung). Im zweiten Teil werden die konkreten Auswirkungen des Internet auf die einzelnen Prozessschritte der kollektiven Willensbildung (Informationsbereitstellung, Informationsrezeption, Diskussion, Abstimmung) dargestellt. Im dritten Teil werden das ökonomische Demokratiemodell und die Wirkungszusammenhänge des Internet zusammengeführt und es wird gezeigt, welche konkreten Nutzen-Kosten-Wirkungen der Einsatz des Internet hinsichtlich demokratischer Gestaltungs- 192 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation dimensionen auslösen kann. Zudem wird die Frage behandelt, in wie fern die dargestellten Effekte sogar eine Transformation der Staatsverfassung legitimieren, wenn eine rein repräsentative Demokratie um direktdemokratische Elemente erweitert wird. (ICE2) [333-L] Bollow, Jörn: Hinterfragt: das politische Fernsehinterview als dialogisches Handlungsspiel, (Beiträge zur Dialogforschung, Bd. 38), Tübingen: Niemeyer 2007, 178 S., ISBN: 978-3-484-75038-8 (Standort: UB Bonn(5)-2007/8705) INHALT: Die vorliegende Dissertation untersucht das politische Fernsehinterview im Rahmen der Theorie des dialogischen Handlungsspiels. Der Verfasser stellt zunächst diesen Ansatz vor und erläutert zwei Basistypen des politischen Interviews aus dieser Sicht: das Interview als exploratives Handlungsspiel und als argumentatives Handlungsspiel. Explorative Interviews sind von einem übergeordneten Wissensanspruch dominiert, in argumentativen Interviews vertritt der Interviewer einen "übergeordneten modalen Wahrheitsanspruch". Zwei exemplarische Interviews werden für jeden dieser Typen analysiert: Hard Talk (BBC World)Interview mit Clare Short und "Bericht aus Berlin"-Interview mit Gerhard Schröder als Beispiele für explorative Handlungsspiele, Newsnight (BBC 2)-Interview mit Tony Blair und "Was nun?"-Interview mit Gerhard Schröder als Beispiel für argumentative Handlungsspiele. Analysiert werden kommunikativer Zweck des Interviews, Intervieweröffnung, Argumentationsstruktur und -diskurs, Vermeidungs- und Initiativprinzip, Insistieren, Fragedisqualifizierung und Agenda Setting. (ICE2) [334-L] Brettschneider, Frank; Rettich, Markus: "100 Tage Medien-Schonfrist"?: Regierungen in der Medienberichterstattung nach Bundestagswahlen, in: Jens Tenscher, Helge Batt (Hrsg.): 100 Tage Schonfrist : Bundespolitik und Landtagswahlen im Schatten der Großen Koalition, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2008, S. 73-89, ISBN: 978-3-531-15197-7 (Standort: UB Bonn(5)-2008/3433) INHALT: Die Studie stützt sich auf eine umfängliche inhaltsanalytische Auswertung der Nachrichtensendungen der fünf reichweitenstärksten Fernsehanstalten von Oktober 1998 bis Juli 2006 und bettet den Regierungsstart 2005/2006 in einen größeren zeitlichen Kontext ein. Dabei wird deutlich, dass die Medien weder 1998 noch 2002 das (neue) Regierungsbündnis mit Samthandschuhen anfassten: Eine, sogar auf rund 300 Tage ausgedehnte, mediale Schonfrist gab es nur für den 1998 ins Amt gewählten "Medienkanzler" Gerhard Schröder. Auch seine Nachfolgerin, Angela Merkel, konnte 2005 mit einem Medienbonus starten, von dem dieses Mal aber auch das neue Regierungsbündnis in Gänze profitierte. Dieses kam, zumindest so lange das großkoalitionäre "Stillhalteabkommen" bis zu den Landtagswahlen im März 2006 noch währte, deutlich besser in der Medienberichterstattung weg als die beiden Vorgängerregierungen. Erst die dann öffentlich werdenden Auseinandersetzungen zwischen den Koalitionären um das weitere politische Vorgehen veränderten die Tonlage, die sich in einer zunehmend kritischer werdenden Medienberichterstattung manifestierte. Je mehr es um konkrete Politik ging und Bruchstellen innerhalb der Großen Koalition im Jahr 2006 zum Vorschein kamen, desto mehr gerieten die Regierenden - und mit ihnen die Kanzlerin - unter medialen Druck und, dem folgend, in ein öffentliches Stimmungstief. Die Massenmedien entpuppten sich hierbei, so die Interpretation der Autoren, eher als Reflektor politischer Auseinanderset- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation 193 zung und weniger als eigenständige Opposition. Sie gewährten keine Schonfrist, sondern spiegelten in hohem Maße die Intensität und Offenheit der politischen Kontroverse wider. (ICF2) [335-L] Bucher, Ulrike; Finka, Maros (Hrsg.): The electronic city, (Future urban research in Europe, Vol. 1), Berlin: Berliner WissenschaftsVerl. 2008, 256 S., ISBN: 978-3-8305-1452-7 (Standort: UB Köln(38)-35A9492) INHALT: "The topic 'The Electronic City' refers to the introduction and the consequences of the new information and communication technologies for urban life. In which way can 'E-Europe' for all be realised? How can the digital divide be overcome? What are the consequences for the socially disfavoured groups and how can they participate in the E-City? Is human behaviour different in virtual space? These are the questions which are Part of many discourses on this topic and which are addressed in this book." (author's abstract). Contents: Frank Eckardt: E-City - From Researching the Virtual towards Understanding the Real Urban Life (9-24); Christine Nippe: City Representations in Net Art (25-44); Beata Sirowy: Renegotiating Place - The transformation of urban places in an information society (45-64); Joanna Saad-Sulonen: Everyday life in the interactive city: exploring the potentials of interweaving digital technologies and urban space (65-76); Daniela Müller: e-visions - mind the gap ... (77-96); Evangelos Asprogerakas, Byron Ioannou Redefining space: The web access profile of the Small and medium sized Greek Cities (97-110); Koray Velibeyoglu: Urban ICT Policies for Turkish Local Governments: the case of Yalova IT City (111-132); Sara Wilford: E-Government and Political Participation - E-Government and Privacy (133-152); Pirjo Elovaara: Between Stability and Instability - a Project about e-Democracy (153-176); Stela Lovacka: Introduction to Building E-Government in Slovakia (177-194); Maarit Kahila, Marketta Kyttä: Web-based SoftGIS Method in Research and Urban Planning Practices (195-218); Francesco Rotondo: Utility of Web and Electronic Meeting Systems Supporting Collaborative Planning: The Case of an Agricultural Park (219-240); Silvia Gullino: Urban regeneration in Baltimore: can CitiStat be one of the answers to build more social inclusive processes? (241-256). [336-L] Donges, Patrick: Medialisierung politischer Organisationen: Parteien in der Mediengesellschaft, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2008, 244 S., ISBN: 978-3-531-15867-9 (Standort: UB Bonn(5)2008/3972) INHALT: "Die Mediengesellschaft stellt politische Organisationen wie Parteien vor große Herausforderungen: Die Konkurrenz um die Aufmerksamkeit der Medien wie des Publikums erhöht sich ebenso wie Aufwand und Geschwindigkeit der Kommunikation. Parteien reagieren auf diese Herausforderungen durch den Ausbau von Kommunikationsabteilungen und einer Erhöhung ihrer Kommunikationsleistung. Die Studie untersucht solche Formen der Medialisierung auf Basis der neoinstitutionalistischen Organisationstheorie und durch empirische Fallstudien traditioneller Parteiorganisationen in Deutschland, Großbritannien, Österreich und der Schweiz." (Autorenreferat) 194 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation [337-L] Dylla, Daria W.: Eine ökonomische Analyse der Mediendemokratie: der Rational-Choice-Ansatz und die Stimmenmaximierung, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2008, 304 S., ISBN: 978-3-53115752-2 (Standort: UB Bonn(5)-2008/6494) INHALT: Die Verfasserin unternimmt den Versuch, die auf dem Rational-Choice-Ansatz basierende, von Anthony Downs entwickelte Ökonomische Theorie der Demokratie der Erklärung politischer Entscheidungen zugrunde zu legen. Hierzu geht sie primär theoretisch vor. Im Anschluss an eine umfassende Einführung in der ökonomische Analyse der Demokratie wird das Forschungsprogramm des Rational Choice-Ansatzes vorgestellt. Die Kernannahmen dieses Forschungsprogramms, die Annahmen des methodologischen Individualismus und der Handlungsrationalität, werden sodann um zwei für das politische Handeln besonders relevante Zusatzannahmen erweitert: das Handlungsziel und die äußeren Handlungsrestriktionen des politischen Entscheidungsträgers. Besondere Aufmerksamkeit erfahren zwei Typen von Handlungsrestriktionen: der Zwang zur Orientierung beim Fällen politischer Entscheidungen an der antizipierten Bürgerreaktion sowie die Dauerbegleitung des politischen Handelns durch die Massenmedien. Im Mittelpunkt stehen hier die Analyse der wechselseitigen Beziehungen zwischen Regierenden und Regierten und die Wählergewinnung mittels der politischen (Selbst-)Medialisierung. Ziel des sich anschließenden empirischen Teils ist die Überprüfung der Hypothese über die Ableitungsmöglichkeit von politischen Entscheidungen aus dem Handlungsprinzip der Wählerstimmenmaximierung. Als Fallbeispiel dient die außenpolitische Entscheidung der polnischen Regierung über die politische und militärische Unterstützung der USA in ihrer Irakpolitik im Jahr 2003. (ICE2) [338-L] Feuß, Sebastian: Die imaginäre Kampagne: eine Untersuchung der Presseberichterstattung vor und nach der Bundestagswahl 2005, (Medien und Politik, Bd. 34), Berlin: Lit Verl. 2008, 99 S., ISBN: 978-38258-1207-2 (Standort: UB Duisburg-Essen()-E11ALZ1691) INHALT: Der Verfasser setzt sich zunächst auf theoretischer Ebene aus kommunikationswissenschaftlicher Sicht mit dem Verhältnis von Medien und Politik auf Polity-, Politics- und Policy-Dimension auseinander. Darüber hinaus werden auch die Presseberichterstattung im Wahlkampf sowie die Berufsauffassungen von Journalisten angesprochen. Im Folgenden wird die Presseberichterstattung vor und nach der Bundestagswahl 2005 in zwei Zeitabschnitten (23.5.2005-23.8.2005; 1.3.2006-31.5.2006) am Beispiel von fünf überregionalen Qualitätstageszeitungen und einer Boulevardzeitung inhaltsanalytisch untersucht. Zusätzlich wurden auf der Basis der inhaltanalytischen Ergebnisse qualitative Leitfadeninterviews mit Redakteuren aus den Politik-Ressorts der untersuchten Medien geführt. Die Untersuchung zeigt, dass die Sozialdemokraten in allen untersuchten Medien einer äußerst negativen Berichterstattung und Kommentierung ausgesetzt waren. Ein medienübergreifender Feldzug gegen die SPD hat 2005 jedoch nicht stattgefunden. Die Medienberichterstattung war allerdings durch Wirklichkeitsfremde, Selbstreferenzialität und blindes Vertrauen in die Demoskopie charakterisiert - und das hat sich auch nach den ersten 100 Tagen der Großen Koalition nicht geändert. (ICE2) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation 195 [339-L] Filzmaier, Peter; Plaikner, Peter; Duffek, Karl A. (Hrsg.): Mediendemokratie Österreich, (Edition Politische Kommunikation, 1), Wien: Böhlau 2007, 312 S., ISBN: 978-3-205-77598-0 INHALT: Der Band ist als Einführung in den Master of Science-Lehrgang 'Politische Kommunikation' an der Universität Krems konzipiert. Entsprechend sind die Beiträge zusammengestellt. Eingangs vermittelt Filzmaier einen Überblick über den Rahmen und die Grundregeln politischer Kommunikation und führt dabei drei wissenschaftliche Zugänge zusammen: die Wahl-, die Kommunikations- und die Parteienforschung. Skizziert werden österreichische Besonderheiten, die Anwendung von in den USA erprobten Strategien sowie das mäßige Politikinteresse der Bürger. Unter anderem beschäftigt sich dann Plaikner sehr konkret mit der (mehr vermuteten als tatsächlichen) Macht der Medien im Kontext der schwierigen Arbeitsbedingungen von Journalisten, aber auch mit dem strittigen Eingreifen des Herausgebers der 'Kronen Zeitung', Hans Dichand, in die Politik. In einem anderen Beitrag wird die für Österreich spezifische 'Presseförderung' dargestellt, über die beispielsweise 2005 mit 12,8 Millionen Euro Zeitungen am Leben und unabhängig gehalten wurden - und trotzdem habe Österreich eine Medienkonzentration wie kaum ein anderer Staat, schreibt Zankel. Thematisiert werden außerdem das Spannungsverhältnis zwischen Publikums- und Werbemarkt der Medien, das Wahlverhalten 2006 sowie die Frage, ob Österreich eine Umfragedemokratie ist. Rosenberger und Seeber schreiben, dass die Meinungsforschung zwar tatsächlich eine symbolische Wirklichkeit herstelle, durch die Komplexitätsreduktion von politischen Prozessen diese aber überhaupt nur kommunizierbar blieben - tendenziell damit aber auch weniger kontrollierbar. (ZPol, NOMOS)Inhaltsverzeichnis: Peter Filzmaier: Rahmen und Grundregeln politischer Kommunikation (13-36); Karl A. Duffek: Politische Kommunikation im Kontext defizitärer politischer Öffentlichkeit (37-44); Peter Plaikner: Die unkontrollierte Ohnmacht - Redaktionen zwischen Arbeitsdruck, Medienmacht und journalistischer Verantwortung (45-61); Peter Filzmaier, Peter Hajek: Die Nationalratswahl 2006: Ergebnisse und Wahlverhalten (6390); Peter Plaikner: Immer wieder Österreich. Wolfgang Fellners Traum von der neuen zweitgrößten Tageszeitung (91-102); Gerhard Weis: FAQ's zum Thema ORF: Was Sie immer schon über den ORF wissen wollten (103-117); Peter Filzmaier: Das österreichische Politikund Mediensystem im internationalen Vergleich (119-142); Wolfgang Bachmayer: Kommunikation in Politik und in Wirtschaft: ganz gleich oder völlig anders? (143-148); Werner Beutelmeyer: Personen, Themen oder Stimmungen ist die Frage. Eine Chronologie der politischen Meinungsströme zur Nationalratswahl 2006 (149-157); Erwin Zankel: Das Ideal des öffentlich-rechtlichen Anspruchs und die ernüchternde Realität (159-164); Nadja Vaskovich: Der Publikumsmarkt in Österreich -Status Quo und Perspektiven (165-178); Peter Plaikner: Die Medienlandschaft zwischen Donau-Wasserkopf und Alpen-Herrgottswinkel (179-209); Harry Schranz: Agenda Setting (211-226); Elmar Richl: Campaigning - oder die Macht des mobilisierten Menschen (227-242); Peter Köppl: Public Affairs & Lobbying: Management der Außenpolitik eines Unternehmens (243-250); Sylvia Wörgetter: Der politische Kommentar in Österreich (251-258); Christian Mooser, Franz Renner: Mediencoaching in der Ära des Politainments (259-272); Armin Wolf: "Danke für das Gespräch!" - Das Interview als (gefährdete) Form politischer Kommunikation (273-280); Sieglinde Rosenberger / Gilg Seeber: Umfragendemokratie? - Meinungsumfragen, Prognosen, Hochrechnungen, Wahltagsbefreiung, exit polls, Wählerströme (281-291); Peter Filzmaier, Peter Plaikner, Karl A. Duffek: Internet und Neue Medien (293-307). 196 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation [340-L] Fuchs, Christian: Cyberprotest und Demokratie, in: Peter Fleissner, Vicente Romano (Hrsg.): Digitale Medien neue Möglichkeiten für Demokratie und Partizipation?, Berlin: Trafo Verl. Weist, 2007, S. 57-88, ISBN: 978-3-89626-553-1 INHALT: "Cyberprotest is an emerging field of social movement research that reflects the role of alternative online media, online protests, and online protest communication in society. These approaches are mainly descriptive and empirical, what is missing is a broader theoretical perspective that embeds the phenomena of cyberprotest into social theory and provides theoretical concepts that can guide research. Cyberprotest is a global hypercycle of the socio-technological Internet system and the protest system. This paper tries to make a contribution to establishing its theoretical foundations by considering cyberprotest within the perspective of social systems theory and self-organization theory." (author's abstract) [341-L] Göhler, Gerhard; Schmalz-Jacobsen, Cornelia; Walther, Christian (Hrsg.): Macht und Medien: über das Verhältnis von Politik und Kommunikation, (Ed. OSI-Club), Frankfurt am Main: P. Lang 2007, 155 S., ISBN: 978-3-631-56428-8 INHALT: Haben Medien Macht über die Politik? Oder ist es umgekehrt? Der Sammelband entstand aus einer Ringvorlesung des OSI-Clubs und geht diesen Fragen nach. Die Beiträge stammen von Journalisten, Redakteuren, Politikern sowie Wissenschaftlern und beleuchten das Thema aus verschiedenen Blickwinkeln. Reflektiert wird die mediale Praxis im Umfeld politischer Macht. Es zeigt die Verflechtung von Medien und Politik in der heutigen Zeit und verweist auf die Zwänge, denen beide unterliegen, denn letztendlich brauchen Politik und Publizistik einander, was sich im Begriff 'Mediokratie' (60) wieder findet. Der Politiker mit dem Drang nach Öffentlichkeit trifft auf den Journalisten, der einen privilegierten Zugang zu Informationen sucht. Das Buch zeigt zudem den Wandel im Verhältnis zwischen Politik und Medien hin zu einer zunehmenden Personalisierung, einem höheren medialen Tempo sowie einer dauerpräsenten 'Medienmeute' (30). Dies ist oft der Grund, dass zwei Grundrechte aufeinanderprallen, 'die Pressefreiheit auf der einen Seite und die Persönlichkeitsrechte auf der anderen Seite' (25). (ZPol, NOMOS). Inhaltsverzeichnis: Cornelia Schmalz-Jacobsen: Liberale und Medien (11-12); Uwe Vorkötter: Die Macht der Medien in der Mediendemokratie (1328); Tissy Bruns: Politikberichterstattung zwischen Plenum und Talkshow (29-42); Lorenz Maroldt: Das Lokale ist politisch (43-52); Jürgen Leinemann: Personalisierung in der Politikberichterstattung (53-66); Ulrike Herrmann: Wie alternativ ist die Alternativpresse, wenn es um die Frauenfrage geht? (67-74); Peter Radunski: Wahlen und Werbung - Was Wahlkampf bewirkt, und was nicht (75-88); Jürgen Trittin: Regierung - Macht - Medien. Möglichkeiten und Grenzen von Regierungskommunikation (89-104); Josef Klein: Grenzen der Reformkommunikation am Beispiel der Agenda 2010 (105-118); Bartholomäus Grill: Auf verlorenem Posten? Als Korrespondent in Afrika (119-136); Jutta Roitsch: Beruf als Politik - Karl Hermann Flach zwischen FDP und FR (137-150); Christian Walther: Nachwort: Politologie und Publizistik in Berlin - einige (un-)akademische Bemerkungen zu einem akademischen Defizit (151-155) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation 197 [342-L] Hachmeister, Lutz (Hrsg.): Grundlagen der Medienpolitik: ein Handbuch, München: Dt. Verl.-Anst. 2008, 448 S., ISBN: 978-3-421-04297-2 (Standort: UB Bonn(5)-2008/4093) INHALT: "Medienpolitik ist ein Indikator für den Stand der Freiheit in modernen Gesellschaften. Es geht um Macht über Medienunternehmen und um die Vermittlung politischen Denkens und Handelns. Dieses Handbuch gibt in fundierten Artikeln namhafter Publizisten und Wissenschaftler Auskunft über die historischen Grundlagen und theoretischen Modelle sowie die wichtigsten Akteure und Felder heutiger Medienpolitik." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Bernd Gäbler: Affären (23-27); Wolfgang Eichhorn: Agenda-Setting (28-32); Kai Hafez: AlDschasira (33-37); Steffen Grimberg: BBC Steffen Grimberg (38-43); Ulrike Sauer: Berlusconi, Silvio (44-47); Dirk Schäfer: Bernays, Edward L. (48-51); Thomas Schuler: Bertelsmann (52-56); Arnulf Kutsch: Bücher, Karl (57-60); Matthias von Hein: China (61-64); Andreas Elter: CNN (65-69); Oliver Castendyk, Monika Menz: Datenschutz (70-74); Claus Leggewie: Demokratie (75-79); Kai Burkhardt: Deutschland (80-85); Horst Pöttker: Diktatur (8693); Thomas Latschen, Wolfgang Wessels: Europäische Medienpolitik (94-98); Gerti Schön: FCC (99-102); Lutz Hachmeister, Knut Hickethier: Fernsehen (103-111); Christian Wagener: Förderung (112-116); Dirk Leuffen: Frankreich (117-122); Wolfgang Hagen: Gates, Bill (123-126); Lutz Hachmeister: Goebbels, Joseph (127-131); Harald Neymann: Google (132135); Peter Littger: Großbritannien (136-141); Carsten Brosda: Habermas, Jürgen (142-145); David A. Chipp: Harmsworth, Alfred Charles William (146-150); Kai Burkhardt: Hearst, William Randolph (151-155); Kurt Koszyk: Hugenberg, Alfred (156-159); Gangolf Hübinger: Intellektuelle (160-164); Hans J. Kleinsteuber: Internationale Medienpolitik (165-169); Gisela Schmalz: Internet (170-175); Ralf Siepmann: Japan (176-181); Stephan Weichert: Journalismus (182-189); Klaus Kreimeier: Kino (190-195); Marcel Rosenbach: Kirch, Leo (196-200); Christian Schulte: Kluge, Alexander (201-204); Lutz Hachmeister: Kommunikation (205-213); Jan Tonnemacher, Kai Burkhardt: Kommunikationspolitik (214-219); Lutz Hachmeister, Michael Meyen: Kommunikationswissenschaft (220-226); Herfried Münkler: Krieg (227-230); Thymian Bussemer: Lasswell, Harold D. (231-234); Benno Ennker: Lenin, Wladimir Iljitsch Ul'janov (235-238); Thomas Vesting: Luhmann, Niklas (239-243); Christian Zabel: Markt (244-247); Marcus S. Kleiner, Jörg-Uwe Nieland: Marx, Karl (248-251); Hans J. Kleinsteuber: McLuhan, Herbert Marshall (252-255); Gerhard Vowe: Medien und Politik (256-259); Claudia K. Huber: Medienkonzerne (260-266); Thomas Vesting: Medienrecht (267-271); Nadine Barthel: Murdoch, Keith Rupert (272-276); Siegfried Weichlein: Mussolini, Benito (277-280); Leif Kramp: New York Times (281-285); Lutz Hachmeister, Sabine Sasse: Noelle-Neumann, Elisabeth (286-292); Carsten Brosda: Öffentlichkeit (293296); Claus Leggewie: Politik (297-300); Kerstin Goldbeck: Presse (301-306); Thymian Bussemer: Propaganda (307-311); Ulrike Röttger: Public Relations (312-316); Kurt Koszyk: Publizistik (317-322); Christian Meier: Pulitzer, Joseph (323-326); Stephan Ruß-Mohl: Qualtität (327-332); Ernst Elitz, Claudia K. Huber: Radio (333-337); Otfried Jarren, Patrick Donges: Regulierung (338-342); Johanna Haberer, Daniel Meier: Religion (343-347); Markus Wehner: Russland (348-352); Stefan Krings: Schmitt, Carl (353-356); Peter Burghardt: Slim, Carlos Helu (357-361); Udo Göttlich: Sozialforschung (362-367); Dietrich Leder, Dieter Anschlag: Sport (368-372); Hans-Jürgen Jakobs: Springer, Axel und Friede (373-376); Tobias Gostomzyk, Marion Romes (377-382); Stephan Weichert: Terrorismus (383-387); Jan Lingemann: Time Warner (388-392); Sophie Mützel: USA (393-398); Julia von Dobeneck: Verbände (399-403); Thomas Petersen: Wahlkampf (404-407); Kai Burkhardt: Weber, Max 198 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation (408-411); Mirko Derpmann: Werbung (412-417); Diemut Roether: Zensur (418-423); Harald Martenstein: Zola, Emile (424-426). [343-L] Hahn, Julia; Haida, Larissa; Kusuma, Sheila; Mok, Kathrin; Schmid, Michaela; Schulz, Kerstin; Schwendemann, Nicolas; Szep, Michael: Europa als Gegenstand politischer Kommunikation: eine Fallstudie zur deutschen EURatspräsidentschaft, (Internationale und Interkulturelle Kommunikation, Bd. 6), Berlin: Frank & Timme 2008, 225 S., ISBN: 978-3-86596-186-0 (Standort: Pfälz. LB Speyer(107)-108/4060) INHALT: Die Untersuchung setzt sich mit der Frage auseinander, welche Themen und Frames mit europapolitischem Bezug bei der Bundesregierung, den Medien und den Bürgern im ersten Halbjahr 2007 identifiziert werden können, wie die Öffentlichkeit zur deutschen EU-Ratspräsidentschaft bewertet werden kann und welche Rückschlüsse sich für die Legitimität der Bundesregierung ergeben. Sie basiert auf einer inhaltsanalytischen Untersuchung von überregionalen Tageszeitungen sowie Nachrichtensendungen und Magazinen im Fernsehen. Die Verfasser setzen sich zunächst mit öffentlichkeitstheoretischen Konzepten auseinander sowie mit den kommunikationstheoretischen Ansätzen des Agenda-Setting und Framing. Im Anschluss an Überlegungen zum politischen Kommunikationsdreieck von Bürgern, Medien und Politik werden die Agenden der drei Akteurgruppen dargestellt, bevor die Darstellung und Wahrnehmung des politischen Europa anhand folgender Politikfelder und -prozesse analysiert wird: Sozial-, Wirtschafts- und Rechtspolitik; Verfassungsvertrag; Außen- und Sicherheitspolitik; Erweiterungs- und Nachbarschaftspolitik; Klima- und Energiepolitik; EU-Ratspräsidentschaft und Angela Merkel. Es zeigt sich, dass der Europadiskurs von Bundesregierung und Medien im wesentlichen europafreundlich ist, während das Interesse der Bürger an europapolitischen Themen ambivalent ist. (ICE2) [344-L] Hahn, Julia; Mok, Kathrin; Roessler, Patrick; Schmid, Michaela; Schwendemann, Nicolas: Mediated events in political communication: a case study on the German European Union Council Presidency 2007, in: Communications : the European Journal of Communication Research, Vol. 33/2008, Nr. 3, S. 331-350 (Standort: USB Köln(38)-MXA00767; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.reference-global.com/toc/comm/33/3) INHALT: Der Beitrag wirft mit Hilfe einer Fallstudie einen multiperspektivischen Blick auf die Kraft politischer Events als einer Strategie zur Beeinflussung der Bildung einer öffentlichen Meinung in Bezug auf die Europäische Union und die europäische Idee. Als Fall dient ein hervorstechendes politisches Thema des Jahres 2007, nämlich die deutsche Präsidentschaft des Europäischen Rats. Die öffentliche Wahrnehmung von Ereignissen wird nach den unterschiedlichen Graden ihrer jeweiligen Mediatisierung mit Blick auf drei Gruppen von Handelnden, die deutsche Regierung, die Medien und das Publikum, analysiert. Die Fallstudie vergleicht den Stellenwert der drei wichtigsten Ziele der deutschen Präsidentschaft auf den Agenden der Handelnden und beschreibt, wie Themen im Verlauf von dreiunterschiedlichen Zeiträumen geframed wurden. Die Ergebnisse zeigen, dass die Medienagenda stark von den von der Regierung terminierten Events beeinflusst wurde. In Bezug auf die Frames, die in der Öffentlichkeit identifiziert werden konnten, zeigt sich, dass die Medien unterschiedliche In- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation 199 terpretationen anboten, die sich je nach den Intentionen der politischen Führer und den Wahrnehmungen der Bürger unterschieden. (UNübers.) [345-L] Harasymiw, Bohdan; Ilnytzkyi, Oleh S. (Hrsg.): Information and manipulation strategies in the 2004 Ukrainian presidential elections, (Aspects of the Orange Revolution, Vol. 2 / Soviet and post-soviet politics and society, 64), Stuttgart: Ibidem-Verl. 2007, 250 S., ISBN: 978-3-89821-699-9 (Standort: UB Bonn(5)2008/4206 (2)) INHALT: "In Ukraine's presidential elections of 2004, the establishment candidate Viktor Yanukovych had the advantages of a solid regional base, access to administrative resources, dominance in the media, help by Russian spin-doctors, and support of Moscow. Yet the winner was the pro-Western challenger, Viktor Yushchenko. How did Ukrainian voters break through the barrage of propaganda so as to deliver their ultimate verdict? Was the divide between Eastern and Western Ukraine fact or PR fiction? In this volume, scholars from two continents examine various aspects of the elections that turned into the 'Orange Revolution' focusing on electoral campaigns and attempts to manipulate results. Following the editor's scenesetting chapter which looks at the electoral laws and their consequences in the previous decade's elections, presidential and parliamentary, the contributors take up specific features of the 2004 contest. The critical part played by a single independent television channel is analyzed by Marta Dyczok. Ilya Khineyko reviews the coverage of the elections in the Russian press, favourable to Yanukovych and always looking for parallels between Russia and Ukraine as well as keeping in mind Moscow's interests. The myths and stereotypes of the campaign are taken up in two contributions by Lyudmyla Pavlyuk and Olena Yatsunska. Clearly, constructed images often overshadowed real issues. Valerii Polkonsky's essay exposes the linguistic innovations of the campaign, including the irony and humour unleashed by such incidents as the 'egg attack' on Yanukovych. In Kerstin Zimmer's final paper, the machine politics, administrative resources and fraud which had worked so well in Donets'k are shown to have been less than successful on the national level for reasons of scale and impersonality." (author's abstract). Contents: Bohdan Harasymiw: Introduction (11-12); Bohdan Harasymiw: Elections in Post-Communist Ukraine, 1994-2004: An Overview (13-76); Marta Dyczok: Breaking Through the Information Blockade: Election and Revolution in Ukraine 2004 (77-106); Ilya Khineyko: The View from Russia: Russian Press Coverage of the 2004 Presidential Elections in Ukraine (107-140); Lyudmyla Pavlyuk: Extreme Rhetoric in the 2004 Presidential Campaign: Images of Geopolitical and Regional Division (141-170); Valerii Polkovsky: The Language of the Presidential Election Campaign in Ukraine (171-190); Olena Yatsunska: Image Myths in the 2004 Ukrainian Presidential Election Campaign (191-222); Kerstin Zimmer: The Comparative Failure of Machine Politics, Administrative Resources and Fraud (223250). [346-L] Holtz-Bacha, Christina (Hrsg.): Frauen, Politik und Medien, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2008, 269 S., ISBN: 978-3531-15693-4 INHALT: "Wenngleich der Anteil von Frauen in der deutschen Politik noch längst nicht ihrem Anteil an der Bevölkerung entspricht, haben sie sich mittlerweile doch auch auf den höheren 200 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation Ebenen der Politik etabliert. Erledigen sich damit auch die Klagen über die Art und Weise, wie die Medien über Politikerinnen berichten? Führt die stärkere Sichtbarkeit von Frauen in der Politik auch zu einer besonderen Ansprache von Wählerinnen? Dieses Buch fasst Untersuchungen aus verschiedenen Ländern, in denen Frauen höchste Staatsämter innehaben, zusammen und prüft, wie die Medien mit ihnen umgehen und wie sich Wahlkampagnen von und für Frauen gestalten." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Christina Holtz-Bacha: Frauen, Politik, Medien: Ist die Macht nun weiblich? (3-24); Christina Bauer: Merkel, Roth... und sonst keine Politikerinnen im Fernsehen (25-48); Thomas Koch & Christina Holtz-Bacha: Der Merkel-Faktor - Die Berichterstattung der Printmedien über Merkel und Schröder im Bundestagswahlkampf 2005 (49-70); Christina Holtz-Bacha: Angela Merkel und der Fußball. Die Eroberung einer Männerbastion (71-82); Susanne Kinnebrock & Thomas Knieper: Männliche Angie und weiblicher Gerd? Visuelle Geschlechter- und Machtkonstruktionen auf Titelseiten von politischen Nachrichtenmagazinen (83-103); Christina Holtz-Bacha & Thomas Koch: Das Auge wählt mit: Bildberichterstattung über Angela Merkel (104-121); Jacob Leidenbetger & Thomas Koch: "Bambi und der böse Wolf" - Ségolène Royal und der französische Präsidentschaftswahlkampf in der deutschen und französischen Presse (122-150); Elisabeth Gerber: Michelle Bachelet und die Massenmedien: Die Kosten einer Kulturrevolution (151-179); Malvina Rodriguez: "Lieber Hillary als Evita?" - Christina Kirchner und der argentinische Präsidentschaftswahlkampf in der argentinischen und deutschen Presse (180207); Tom Moring: Television and gender in Finnish presidential elections (208-234); Annette Keil & Christina Holtz-Bacha: Zielgruppe Frauen - ob und wie die großen Parteien um Frauen werben (235-265). [347-L] Ibelings, Ingo (Hrsg.): Politische Beteiligung durch eProzesse: Stand und Perspektiven internetbasierter Informatikanwendungen in einer elektronischen Demokratie, Oldenburg: Bibliotheks- u. Informationssystem d. Univ. Oldenburg 2008, VIII, 225 S., ISBN: 978-3-8142-2095-6 INHALT: "Der vorliegende Seminarband entstand im Rahmen des Seminars 'eDemokratie - Informatikanwendungen in der Politik' im Wintersemester 2005/2006 an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg. Schwerpunkt der Lehrveranstaltung war eine inhaltliche Auseinandersetzung mit den Themengebieten Elektronische Gesetzesfolgenabschätzung, Balanced E-Government, Bürgerrechte im Internet, Elektronische Demokratische Parteien, Elektronische Wahlen, Politische Beteiligung im Internet, Datenschutz und Anonymität. Es stand hierbei insbesondere die technische Realisierbarkeit internetbasierter Informatikanwendungen in einzelnen Politikfeldern im Vordergrund, wobei auch untersucht werden sollte, inwieweit die an politischen Prozessen beteiligten Akteure einen Zugang zu den unterschiedlichen Systemen erhalten können und welche Sicherheitsaspekte zu berücksichtigen sind." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Edzard Weber: Ansätze für eine elektronische und selbstorganisierende Gesetzesfolgenabschätzung (2-28); Katja Neumann, Katja Witt: Balanced E-Government Bürgernähe vs. Verwaltungsmodernisierung (30-62); Winfried Klinker: Die Bürgerrechte im Internet - Bedrohungen und Schutzmöglichkeiten (64-86); Anke Lederer, Hauke Tschirner: Elektronische Demokratische Parteien - am Beispiel der VVVD (88-115); Sönke Brummerloh, Mareike Wagner: Elektronische Wahlen im internationalen Vergleich (118-182); Dirk Räder: Möglichkeiten der politischen Beteiligung im Internet (184-201); Wolfgang Deeken: Datenschutz und Anonymität bei politischen eProzessen (204-224). soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation 201 [348-L] Jun, Uwe: Professionalisierung der politischen Kommunikation in Großbritannien, in: Karsten Grabow, Patrick Köllner (Hrsg.): Parteien und ihre Wähler : gesellschaftliche Konfliktlinien und Wählermobilisierung im internationalen Vergleich, Sankt Augustin: Konrad-Adenauer-Stiftung, 2008, S. 177-206, ISBN: 978-3-939826-56-9 (Standort: UB Bonn(5)-P2008/388) INHALT: Die Planung, Durchführung und Evaluation von Kommunikationsleistungen politischer Akteure werden in zunehmendem Maße von professionellen Beratern inner- und außerhalb der politischen Organisationen bzw. Institutionen mitbestimmt. Eigens engagierte Kommunikations-, Werbe- und Marketing-Experten, Meinungsforscher, Medienberater und Mitarbeiter von Agenturen konzipieren gemeinsam mit den politisch verantwortlichen Akteuren spezifische Kommunikationsstrategien für die einzelnen Wahlkampfphasen. Die durch das Fernsehen beschleunigte Medialisierung der Politik bewirkte dabei einen deutlichen Schub in Richtung Professionalisierung der politischen Kommunikation. Dieser Prozess ist in Großbritannien weiter vorangeschritten als in den meisten westeuropäischen Demokratien, wie im vorliegenden Beitrag näher gezeigt wird. Nach einem Überblick über die historische Entwicklung der Professionalisierung der Wahlkämpfe in Großbritannien werden die Regierungskommunikation der New Labour-Partei, die öffentlichen Reaktionen nach dem Vorwurf des "OverSpin" und die Organisation des Wahlkampfes 2005 untersucht. (ICI2) [349-L] Kleinsteuber, Hans J.: 'Deutsche Welle' und 'German TV' in den USA: Auswärtige Kulturpolitik auf einem schwierigen Markt, in: Josef Raab, Jan Wirrer (Hrsg.): Die deutsche Präsenz in den USA, Münster: Lit Verl., 2008, S. 451-478, ISBN: 978-3-8258-0039-0 (Standort: UB Duisburg(464)E11BOMC1094) INHALT: Der Beitrag untersucht, welche Initiativen die deutsche auswärtige Kulturpolitik in den letzten Jahren ergriffen hat, um auf dem amerikanischen Medienmarkt präsent zu sein. Im Mittelpunkt stehen die Bemühungen um die Etablierung des 24-h-Programms German TV von ARD/ZDF/DW, ein deutschsprachiger Auslandskanal, der seit April 2002 als Pay-TV in den USA präsent ist. Im Jahre 2004 erhielt er seine Lizenz für Kanada und wird inzwischen auch in Lateinamerika vermarktet. Gleichwohl ist die Resonanz auf dem amerikanischen Markt auf dieses Angebot bisher eher verhalten, angestrebte Verkaufszahlen wurden nicht erreicht. Seit Sommer 2004 wird vehement der Abbruch des Projekts gefordert. Zur Vorgeschichte dieses Projekts wird einleitend die bisherige mediale Präsenz Deutschlands auf dem US-amerikanischen Rundfunkmarkt über den Auslandssender Deutsche Welle (DW) dargestellt. Darauf folgt die Vorgeschichte und der gegenwärtige Stand von German TV. Die Darstellung endet mit dem Versuch, einige Gründe dafür zu benennen, warum dieses Projekt in unruhige Fahrwasser geraten ist. Der Autor resümiert: "Ein Land, das sich gern als 'Exportweltmeister' etikettiert und eine breit angelegte und kostspielige auswärtige Kulturpolitik betreibt, scheitert jämmerlich bei der Errichtung einer inzwischen weit verbreiteten Einrichtung, einem TV-Auslandskanal". (ICA2) 202 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation [350-L] Lesmeister, Christiane: Informelle politische Kommunikationskultur: hinter den Kulissen politisch-medialer Kommunikation, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2008, 220 S., ISBN: 978-3-531-15845-7 (Standort: UB Bonn(5)-2008/3624) INHALT: "Die Wahrheit exklusiv für Journalisten? Was passiert in den zahlreichen Hintergrundkreisen, Hintergrundgesprächen, in der Kommunikation 'hinter den Kulissen' der politischen und journalistischen Elite? Das Konzept der informellen politischen Kommunikationskultur dient als Basis für die systematische Untersuchung der informellen Kommunikation zwischen den Eliten aus Politik und Journalismus. Die Studie analysiert Strukturbedingungen, Normen, Voraussetzungen, Erwartungen und Ziele, Strategien sowie Rollen der informellen politischen Kommunikation. Empirische Grundlage sind 32 Leitfadengespräche mit aktiven und einigen ehemaligen Spitzenpolitikern sowie ranghohen Journalisten überregionaler Leitmedien." (Autorenreferat) [351-L] Lingenberg, Swantje: Europäische Öffentlichkeit aus Publikumssicht: ein pragmatischer Ansatz mit Fallstudien zur europäischen Verfassungsdebatte, in: Medien & Zeit : Kommunikation in Vergangenheit und Gegenwart, Jg. 23/2008, Nr. 3, S. 43-57 INHALT: Der Beitrag beschäftigt sich mit einer in Bezug auf die Europäische Öffentlichkeit wenig beachteten und doch elementaren Komponente von Öffentlichkeit : dem Publikum. Aufbauend auf dem Öffentlichkeitsbegriff John Deweys, der von territorialen, sprachlichen und kulturellen Entitäten losgelöst Anwendung finden kann, wird Europäische Öffentlichkeit als ein Netzwerk von themen- und ereigniszentrierten Teilöffentlichkeiten definiert und somit in den kommunikativen Praktiken von jeweiligen Diskursteilnehmern verankert. Publika werden somit zu einem Faktor, der nicht gekürzt werden kann, da die Rezeption, Kontextualisierung und Sinngebung, die Medieninformation durch kulturell handelndes Publikum erfahren, konstitutiv für entstehende Öffentlichkeiten sind. Spezifika solcher Sinngebungsmuster werden abschließend anhand der Debatte zur gescheiterten EU-Verfassung in Deutschland, Frankreich und Italien empirisch herausgearbeitet und zeigen auffallende Konvergenzen bei Themen und Argumenationshaushalten. (UN2) [352-L] Lovacka, Stela: Introduction to building e-government in Slovakia, in: Ulrike Bucher, Maros Finka (eds.): The electronic city, Berlin: Berliner Wissenschafts-Verl., 2008, S. 177-194, ISBN: 978-3-8305-1452-7 (Standort: UB Köln(38)-35A9492) INHALT: "The notion of space and time has rapidly changed over the last decades. Thanks to technology development, the terms of distance and time gain new spatial and temporal qualities which influence the character of society. The label of so-called information society has more or less penetrated into most branches of professional and private lives of people. The pace of technological progress in computer industry has been a driving force of unlimited increase and innovations in recent years. New technologies accelerate the pace of progress, modernisation and structural adjustment of our economies (Challenges for the European Information Society beyond 2005, 4), simultaneously enhance communication by overcoming geo- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation 203 graphical distance (Thompson 1999, in West 2004, 16). It is assumed that the most crucial impact of the information society would be a new quality of social, successful economic and political life, as well as creation of such conditions that would contribute to building up knowledge society exploiting the methods and devices of information science. The swift development of modern information and communication technologies (ICTs) has far-reaching effects an all aspects of modern life, including governments who are important suppliers and users of ICTs. They concern with how to exploit the potential of ICTs to promote greater efficiency and transparency having on-line services tailored to the needs of citizens and businesses. The need to adopt current global trends in terms of topical social issues is manifested in myriads of applications. In the conditions of Slovakia, the development of information society in the context of public administration reform is one of them. In order to function effectively it calls for modernisation by implementing ICTs. In the paper, we aim to point out the process of public administration reform and building e-government in the Slovak Republic. In Slovak geographical research e-government and 'the Internet Geography' (Kellerman 2004, 64) are Brand new topics that have not been yet much explored. The increasing interest in research of such issues by geographers proves the current interest in space-related and interdisciplinary topics where interregional and intraregional differences are apparent. The paper considers the perspective of new technology on public-sector service delivery as well as the current potential of Slovaks to participate in the process of e-government. The paper is divided into two main parts - the first introducing essentials of e-government, the second depicting Slovakia in the light of selected variables measuring e-indicators of citizens. Closer attention is paid to the region of Presov, one of economically weak regions situated on the eastern part of Slovakia." (author's abstract) [353-L] Marcelo, Julian: Neue Produktivkräfte in alten Produktionsweisen: die Proletarier und die Informationsgesellschaft, in: Peter Fleissner, Vicente Romano (Hrsg.): Digitale Medien - neue Möglichkeiten für Demokratie und Partizipation?, Berlin: Trafo Verl. Weist, 2007, S. 165-209, ISBN: 978-3-89626-553-1 INHALT: "Information- and communication technologies (ICTs) have already become economically rather important. Many socio-political studies of the so called 'information society' show also their effects in the everyday life of a large fraction of the people of the world. ICTs and the Internet represent a direct productive force. Its potential for changes in production and society has to be assessed more precisely. Objectively, information and knowledge are mechanisms which can undermine the capitalistic mode of production and the capitalistic relations of production (for feudalism money has played a similar role). Without neglecting the contradictions induced by the enduring capitalism, ICTs provide the basis for new relations of production and an optimistic perspective for humankind." (author's abstract) [354-L] Marx, Stefan: Die Legende vom Spin Doctor: Regierungskommunikation unter Schröder und Blair, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2008, 292 S., ISBN: 978-3-531-15974-4 (Standort: UB Bonn(5)-2008/3925) 204 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation INHALT: Der Verfasser legt einen Vergleich der politischen Nachrichtenmärkte London und Berlin vor, beschreibt den Einfluss von Politikvermittlungsexperten über die pure Kommunikation hinaus und zeichnet ein kritisches Bild des "Spin Doctoring". Er identifiziert drei Faktoren, die eine veränderte Kommunikationsumwelt für Regierungen schaffen: die gesellschaftlichen Individualisierungsprozesse, mediale Vielfalt und Konkurrenz, steigende journalistische Ansprüche. Die Kommunikationsstile der Regierungen Blair und Schröder werden vergleichend dargestellt - die "spin machine" Blairs und die Vermittlungsprobleme der Regierung Schröder. Vor diesem Hintergrund werden Ergebnisse von Experteninterviews (n=50) zur Regierungskommunikation in London und Berlin vorgelegt. Dabei geht es um das von den Befragten jeweils wahrgenommene Umfeld für politische Kommunikation, die Stellung und Rollenwahrnehmung der Politikvermittlungsexperten, ihren Einfluss auf politische Entscheidungen und mediale Berichterstattung, den Begriff "Spin Doctor" und die praktischen Folgen von politischer Kommunikation in der Mediengesellschaft. Der Verfasser arbeitet auf dieser Basis Parallelen und Unterschiede der Kommunikationsstile beider Regierungen sowie die entsprechenden Herausforderungen an die Regierungs-PR heraus. Die PR-Arbeit der Regierung Blair wird als "postmoderne Regierungskommunikation mit strategisch-proaktivem Charakter", die der Regierung Schröder als "postmoderne Regierungskommunikation mit taktisch-passivem Charakter" bezeichnet. "Spin Doctoring" erscheint als reiner Medienmythos. (ICE2) [355-L] Möller, Frank: Friedenswissenschaft als Bildforschung, in: Wissenschaft und Frieden : W&F, Jg. 26/2008, H. 3, S. 34-37 INHALT: "Dass Friedenswissenschaft sich (auch) mit Bildern beschäftigen sollte, bedarf keiner ausführlichen Begründung: Visualität ist 'ein Medium, in dem Politik (...) betrieben wird' und damit auch Friedens- und Kriegspolitik. Visualität ist allerdings auch ein Medium, in dem Kriegspolitik kritisiert und unterminiert werden kann. Gerüchte, nach denen die Veröffentlichung bestimmter Fotos (vor allem Nick Uts 'Accidental Napalm') zum Ende des Vietnamkriegs beigetragen habe, halten sich hartnäckig (auch wenn unter den Befürwortern dieser These umstritten ist, warum sie zum Ende des Kriegs beigetragen haben). Der Legitimitätsverlust der US-amerikanischen Kriegführung im Irak in Folge der Veröffentlichung der Fotografien aus Abu Ghureib kann kaum bestritten werden." (Autorenreferat) [356-L] Nolting, Tobias: Zwischen Aufklärung und Beeinflussung: PR-Anzeigen in der strategischen politischen Kommunikation ; eine inhaltsanalytische Längsschnittstudie anhand der Nachrichtenmagazine "Der Spiegel" und "Focus", in: Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst : Kommunikationswissenschaft ; Massenkommunikation - Medien Sprache, 2008, Bd. 1, S. 9-16 (www.gesis.org/fileadmin/upload/dienstleistung/fachinformationen/servicepublikationen/sofid/Fa chbeitraege/Kommunikationswissenschaft_2008-1.pdf) INHALT: Anhand einer Inhaltsanalyse der Anzeigen in politisch profilierten Publikumszeitschriften ("Der Spiegel", "Focus") wird gezeigt, dass - wenn auch mit Schüben und Brüchen ein Anstieg politischer PR im Rahmen von Anzeigenschaltungen festzustellen ist. Ein beson- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation 205 ders deutlicher Sprung vollzieht sich am Ende der 1980er Jahre. Auffällig ist darüber hinaus, dass politische PR-Anzeigen vorrangig von wirtschaftlichen Akteuren eingesetzt werden, die als Auftraggeber eindeutig dominieren. Das hängt, so die These, sicherlich auch damit zusammen, dass auf Seiten der Unternehmen und Wirtschaftsverbände am ehesten Werbe- und PRBudgets vorhanden sind, die eine Investition in politisch motivierte Anzeigenkampagnen erlauben. Aufbauend auf die bisherigen Ergebnisse ist ein weitergehendes Forschungsprojekt konzipiert worden, in dem die Untersuchung von folgenden Punkten vorgesehen ist: Zunächst soll die Stichprobe weiter ausgebaut und dann vor allem nach Erklärungen für die Besonderheiten der Entwicklung gesucht werden. Von Interesse ist nicht nur, wie sich die politische PR in diesem speziellen Fall entwickelt hat, sondern auch warum gerade so und nicht anders. Dafür ist es notwendig, so der Autor, die neuralgischen Punkte genauer unter die Lupe zu nehmen: Welche Auffälligkeiten zeigen sich an den Stellen, an denen ein besonders Auf oder Ab in der Verlaufskurve zu beobachten ist? Und: Welche Erklärungsfaktoren können dafür herangezogen werden? In einem nächsten Schritt sollen die Befunde für die Bundesrepublik in einen internationalen Kontext eingeordnet werden. Es ist zu hinterfragen, ob die deutsche Entwicklung ein Sonderweg ist oder sich so oder so ähnlich auch in anderen Staaten vollzogen hat. Dafür werden Ausgaben des "Time Magazine" (USA) und "Profil" (Österreich) ausgewertet und Gemeinsamkeiten und Unterschieden identifiziert. Die Hypothese ist, dass sich die deutsche Entwicklung in den USA früher und stärker, in Österreich hingegen später und schwächer vollzogen hat. Die Befunde werden für eine der vielen PR-Tauschbeziehungen beschreiben können, wie sie sich in den letzten Jahren nachweislich entwickelt hat. (ICF2) [357-L] Ochsenfarth, Helge: Elektronische Demokratie: Theorie und Beispiele internetgestützter Kommunikation, Saarbrücken: VDM Verl. Dr. Müller 2008, 108, VI S., ISBN: 978-3-8364-2154-6 (Standort: UB d. Humboldt-Univ.(11)-SR850O16) INHALT: "Mit der rasanten Verbreitung der neuen Informations- und Kommunikationstechnologien, insbesondere des Internet, ging vielerorts die Hoffnung auf demokratisierende Prozesse in den politischen Systemen einher. Welche Demokratisierungspotentiale sind der internetgestützten Kommunikation inhärent und wie werden diese Potentiale tatsächlich genutzt? Der Autor des Buches führt zunächst in ideengeschichtliche Konzepte der direkten und repräsentativen Demokratie ein, erklärt die wesentlichen computervermittelten Kommunikationsformen und analysiert die Netzrealität, z.B. Verbreitung des Internet und Nutzerinnenverhalten. Darauf aufbauend wird das demokratisierende Potential empirisch untersucht. Schwerpunkt bildet hier die Bedeutung des Internet für die Non-Governmental-Organization (NGO) Attac. Diesem Beispiel organisierter Nutzung computervermittelter Kommunikation werden das Bürgernetz 'Publikom' und das Konzept des 'Hacktivism' gegenübergestellt." (Autorenreferat) [358-L] Romano, Vicente: Informations- und Kommunikationstechnologien und Demokratie, in: Peter Fleissner, Vicente Romano (Hrsg.): Digitale Medien - neue Möglichkeiten für Demokratie und Partizipation?, Berlin: Trafo Verl. Weist, 2007, S. 21-40, ISBN: 978-3-89626-553-1 INHALT: "With each wave of new communication technologies people hope anew they can shape society towards more democracy. Actually, the recent wave of ICT and computer mediated 206 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation communication assists the already politically active person considerably (as one can learn from Omnynews, Indynet and Rebelión). But also some doubts are in place: Up to which point can the Internet really make the citizens independent of the commercial system of mass media? Is it really possible to develop alternatives? The personal knowledge and skills have to be there, but also cheap access to the Internet and related technologies is needed. The world wide digital divide has to be overcome." (author's abstract) [359-L] Rosumek, Lars: Die Kanzler und die Medien: acht Porträts von Adenauer bis Merkel, Frankfurt am Main: Campus Verl. 2007, 325 S., ISBN: 978-3-593-38214-2 INHALT: Rosumek wendet sich mit seiner Untersuchung über das Verhältnis der Kanzler der BRD zu den Medien gegen zwei häufig vertretene Thesen: Zum einen sei die zunehmende Amerikanisierung von Wahlkämpfen und politischer Kommunikation kein neues Phänomen, vielmehr seien die Anfänge bereits während der Kanzlerschaft Adenauers erkennbar. Zum anderen sei die These vom Übergang der Massen- in die Mediendemokratie ebenfalls nicht haltbar, '(e)in rein auf Medien gestütztes Regieren ist in Deutschland auch in einer Nach-Schröder-Ära nicht möglich.' (293) Rosumek analysiert, wie die jeweiligen Amtsinhaber die Medien genutzt haben und welche Strategien dabei verfolgt wurden. Dabei werden einerseits die Kontinuität in der Mediennutzung deutscher Kanzler deutlich, andererseits die Effekte einer sich rasant ausdifferenzierenden Medienlandschaft auf politische Kommunikation und die Erwartungshaltung des Publikums. Rosumek hat eine Studie verfasst, die aufgrund des untersuchten Zeitraums und der Thematik für Politologen, Historiker sowie für die politische Bildung nützlich ist. (ZPol, NOMOS) [360-L] Rucht, Dieter: Protest als Kommunikation, in: Dieter Gosewinkel, Gunnar Folke Schuppert (Hrsg.): WZBJahrbuch 2007 : politische Kultur im Wandel von Staatlichkeit, Berlin: Ed. Sigma, 2008, S. 337356, ISBN: 978-3-89404-007-9 INHALT: Kollektive und öffentliche Proteste sowie die darauf bezogenen Reaktionen sind, so der Verfasser, genuiner Bestandteil der politischen Kultur einer Gesellschaft, sofern der Begriff politische Kultur nicht auf die subjektive Dimension, also auf politische Orientierungen, beschränkt wird. Insbesondere zeigen Proteste an, welche gesellschaftlichen Normen, Interessen und Verhaltensweisen akzeptiert und welche umstritten sind. Der Autor behandelt sozialen bzw. politischen Protest in einer interaktionszentrierten Perspektive als einen vielschichtigen Kommunikationsakt, in dem Dritten, vor allem den Massenmedien, eine herausragende Bedeutung zukommt. Ausgehend von einer Typologie zentraler kommunikativer Ziele und Funktionen von Protest werden die zentralen Adressaten und Strategien erörtert. Vor diesem Hintergrund werden signifikante Veränderungen von Protestkommunikation in einer langfristigen historischen Perspektive untersucht. Abschließend werden die kommunikativen Bedingungen für einen auf breite und positive öffentliche Resonanz zielenden Protest behandelt. Hierbei geht es darum, ein Optimum zwischen widersprüchlichen Anforderungen im Hinblick auf das öffentliche Erscheinungsbild des Protests zu finden. (ICF2) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation 207 [361-L] Russ, Gabriele; Wassermann, Heinz P. (Hrsg.): Lostage: Medien und Politik im Nationalratswahlkampf 2006, (Schriftenreihe Medien und Design, Bd. 2), Graz: Leykam 2007, 293 S., ISBN: 978-3-7011-0093-4 (Standort: Bayer. SB München(12)-2007.61743) INHALT: "Medien gelten heutzutage weitgehend als diejenigen, die über Sieg und Niederlage von Wahlgängen (mit)bestimmen: Die vorliegende Studie führender Tageszeitungen, Nachrichtenmagazine und elektronischer Medien analysiert, in wie weit dieses Bild für die Nationalratswahlen 2006 Gültigkeit hatte und wie letztlich aus 'gefühlten' Siegern Verlierer - und umgekehrt! - wurden. Hatten sich in diesen Herbsttagen einfach die Wähler 'geirrt' oder muss womöglich die Politikwissenschaft ihre bisherig gültigen Axiome überdenken?" (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Gabriele Russ, Heinz P. Wassermann: Ein "Großkampfjahr" als Thema medialer Dauerreflexion (7-9); Heinz P. Wassermann: Methodik (10-15); Susanne PUller, Patricia Puschnik, Ingo Suppan: APA (16-32); Birgit Bröckel, Carl-Michael Drack, Petra Fleck: Der Falter (33-46); Karl-Siegfried Deutsch, Claudia Hummer: Der Standard (4757); Karl-Martin Pold, Cornelia Schuss: Die Presse (58-76); Birgit Bröckel, Carl-Michael Drack, Petra Fleck: Format (77-87); Michael Neumayr, Katrin Scheikl, Jakob Traby: Kleine Zeitung (88-110); Christoph Regger, Johannes Wigand: Kurier (111-127); Markus Rodlauer, Katharina Stierschneider: Neue Kronen Zeitung ("Steirerkrone") (128-144); Birgit Bröckel, Carl-Michael Drack, Petra Fleck: News (145-158); Kathrin Stoiser, Nina Strasser: Oberösterreichische Nachrichten (159-174); Susanne Eigner, Maria Fanta, Jürgen Hofer: Orf (175199); Birgit Bröckel, Carl-Michael Drack, Petra Fleck: profil (200-213); Daniela Hütter, Monika Melcher: Salzburger Nachrichten (214-224); Iris Burtscher, Ernst Grabenwarter: Tiroler Tageszeitung (225-238); Andrea Dunst, Oliver Krajacic: Vorarlberger Nachrichten (239247); Heinz P. Wassermann: Erstens kommt es anders ... - ... und zweitens als man denkt! Empirische Analysen der Papierform(en) (248-279); Gabriele Russ, Heinz P. Wassermann: Zusammenfassung (280-283); Gabriele Russ: Der Blick der Anderen: Ausländische Pressestimmen zur Nationalratswahl (284-293). [362-L] Sakr, Naomi: Oil, arms and media: how US interventionism shapes Arab TV, in: Journal für Entwicklungspolitik, Vol. 24/2008, No. 1, S. 57-81 INHALT: "Obwohl das Paradigma des Kulturimperialismus überwunden zu sein scheint und trotz der Behauptungen, dass arabische Medien Anti-Amerikanismus schüren würden, werfen die US-Interventionen in der arabischen Welt die Frage auf, ob Imperialismus-Konzepte zur Erklärung der Programmgestaltung wichtiger arabischer TV-Kanäle herangezogen werden können. Anknüpfend an Konzepte zur Elitenkollaboration untersucht dieser Beitrag die Hintergründe der Gründung und Ausweitung der zwei saudi-arabischen Satelliten-Fernsehstationen MBC und Rotana sowie der katarischen Station Al-Jazeera, welche seit 2006 auch in englischer Sprache sendet. Im Anschluss werden die Interventionen des Pentagon in arabische Nachrichtenproduktionen sowie Vereinbarungen zwischen den Golfstaaten und Hollywood untersucht. Es stellt sich heraus, dass die Abhängigkeit der herrschenden arabischen Familien von militärischer Unterstützung der USA sich in deren Entscheidungen über die Gestaltung von arabischem Satellitenfernsehen widerspiegelt." (Autorenreferat) 208 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation [363-L] Steiner, Adrian; Hoffmann, Jochen: Politikberatung in kommunikationswissenschaftlicher Perspektive, in: Stephan Bröchler, Rainer Schützeichel (Hrsg.): Politikberatung, Stuttgart: Lucius u. Lucius, 2008, S. 103-129, ISBN: 978-3-8252-8351-3 (Standort: LB Oldenburg(45)-Pol330/082745) INHALT: Die Funktion von Beratung als Kommunikation liegt in einer Beobachtung höherer Ordnung: Das Einbringen der externen Perspektive des Beraters erweitert die Möglichkeiten der Selbst- und Fremdbeobachtung des Klienten. Politikberatung findet ihre Funktion in der Steigerung von Reflexivität in Sachen politischer Kommunikation. Beratungsbedarf in der politischen Kommunikation kann mit den Strukturbedingungen politischer Systeme und den Spezifika einer funktional differenzierten Gesellschaft erklärt werden. (GB) [364-L] Tresch, Anke: Öffentlichkeit und Sprachenvielfalt: medienvermittelte Kommunikation zur Europapolitik in der Deutsch- und Westschweiz, (Studien zur Schweizer Politik, Bd. 1), Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges. 2008, 301 S., ISBN: 978-3-8329-3361-6 (Standort: ULB Münster, Zweigbibl. Sozialwiss.(6A)-MF1500/137) INHALT: Gegenstand der Untersuchung ist Öffentlichkeit auf der Grundlage medienvermittelter politischer Kommunikationsprozesse. Zunächst wird der Stellenwert politischer Kommunikation und Öffentlichkeit in demokratischen Systemen behandelt und ein handlungstheoretisches Analysemodell zur Erklärung des Entstehungsprozesses politischer Kommunikation in der medialen Öffentlichkeit vorgestellt. Sodann werden die Restriktionen der schweizerischen Europapolitik benannt (Allianzstrukturen, Kräfteverhältnisse, politische Einstellungen der Bevölkerungsteile). Untersucht werden im Folgenden Prozesse, Strukturen und Inhalte der medienvermittelten politischen Kommunikation in Tageszeitungen der Deutsch- und Westschweiz am Beispiel der Europapolitik zwischen Februar 2000 und März 2001. Die inhaltsanalytische Vollerhebung des Nachrichtenteils, der Leitartikel und Pressekommentare erfasst Neue Zürcher Zeitung, Tages-Anzeiger, Le Temps sowie Tribune de Genève und folgt der Methode der "political claims analysis". Die Analyse der öffentlichen Europadebatte erfolgt in Hinblick auf die zeitliche Dimension der Kommunikationsprozesse, die soziale Dimension der Kommunikationsstrukturen sowie die sachliche Dimension der Kommunikationsinhalte. Die Untersuchung zeigt, dass es keine grundsätzliche Unvereinbarkeit zwischen der Sprachenvielfalt und einer integrierten Öffentlichkeit gibt. Indem sich Schweizer Qualitätszeitungen an gemeinsamen Nachrichtenwerten orientieren, stellen sie geteiltes Wissen vor, ermöglichen sprachenübergreifende Kommunikations- und Meinungsbildungsprozesse und tragen zur räumlich-sozialen Integration bei. (ICE2) [365-L] Tuletz, Holger: eGovernment und aktivierender Staat: Möglichkeiten zur Lösung des staatlichen Steuerungsproblems, Saarbrücken: VDM Verl. Dr. Müller 2007, 76 S., ISBN: 978-3-8364-14173 (Standort: ULB Münster(6)-3K1871) INHALT: Der Autor argumentiert, dass der Einsatz des Internets die Verwaltungsarbeit, die zu großen Teilen Informationsarbeit ist, unabhängig von Raum, Zeit und Hierarchie macht. Informationen sind theoretisch überall, immer und für jeden zugänglich. Die einzige Schranke soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation 209 bildet, neben datenschutzrechtlichen Aspekten, der Organisationsaufbau der öffentlichen Verwaltung. Deswegen müssen die Einführung von eGovernment und die Umstellung eingespielter Arbeitsprozesse Hand in Hand gehen. eGovernment heißt nicht nur, bestimmte Leistungen der Verwaltung elektronisch verfügbar zu machen hat. Mit Hilfe moderner Informationstechnik sollen Prozesse auf ihre Effizienz und Effektivität durchleuchtet und wenn nötig optimiert werden. Eine Integration gesellschaftlicher Kräfte in die Verwaltungsarbeit ist dabei im Sinne des Steuerungsproblems wünschenswert. New Public Management und dessen deutsche Ausprägung, das Neue Steuerungsmodell, sind die Steuerungsprobleme so gut wie gar nicht angegangen. Ihr Ziel ist vielmehr das effiziente und kundenorientierte "Dienstleistungsunternehmen Staat". Rationalisierungs- und Einsparungspotentiale sind die Motive für die Einführung des Neuen Steuerungsmodells in deutschen Kommunen gewesen. Es wird gezeigt, dass eGovemment als Instrument der Verwaltungsreform generell das Leitbild aktivierender Staat verwirklichen kann. Die Prinzipien des aktivierenden Staates - Dialog, Kooperation, Leistungsverbesserung und Ko-Produktion - können durch die Potentiale von eGovernment in sinnvoller Weise unterstützt werden. Vor dem Hintergrund einer Analyse des Regierungsprogramms "Moderner Staat - Moderne Verwaltung" wird die These vertreten, dass die Umsetzung des aktivierenden Staates in "Moderner Staat - Moderne Verwaltung" nicht voran kommt. Weder das Instrument (BundOnline 2005), noch das Ziel ("Moderner Staat - Moderne Verwaltung") eignen sich, um auf die Steuerungsprobleme des Staates eine Antwort zu geben. Damit wird falls es bei BundOnline 2005 keinen Richtungswechsel gibt - die Chance vertan, eine grundlegende Veränderung im Staat-Bürger-Verhältnis einzuleiten. Im derzeitigen Stadium der Initiative geht es vorrangig nicht um die Lösung des Steuerungsproblems und den notwendigen Funktionswandel von Staat und Verwaltung, sondern um Kosteneinsparungen. Die Steuerungsinstrumente bleiben dieselben. (ICF2) [366-L] Uden, Ronald: Der Zweck heiligt die Medien: politische Kommunikation zwischen Inszenierung und Glaubwürdigkeit, in: Zeitschrift für Kommunikationsökologie und Medienethik, Jg. 10/2008, Nr. 1, S. 30-33 INHALT: Politische Kommunikationsprozesse werden zunehmend durch Inszenierungsvariable beeinflusst, die aus der Medienwelt, insbesondere der Unterhaltungsindustrie und den Gesetzmäßigkeiten öffentlichkeitswirksamer Präsentationen abgeleitet werden. In der Spannung zwischen Unterhaltung und Inszenierung als notwendiger Bestandteil moderner Medienkommunikation wird die Frage nach einer Grenzziehung virulent. Der Autor systematisiert den Grenzbereich der Inszenierung aus ethischer Sicht durch Normverletzungen, die an fünf Stichworten (Betrug, Integrität, Ästhetik, Symbolik, Banalität) exemplifiziert und erläutert werden. Er kommt zu dem Schluss, dass sich ethische Grenzziehungen in modernen, demokratischen Mediengesellschaften "nicht auf universale Prinzipien, religiöse Setzungen oder Naturrechtsphilosophien berufen (können), aber auf einen gesellschaftlichen Konsenskorridor, der mit großer Sensibilität Glaubwürdigkeit und Wahrhaftigkeit in der politischen Kommunikation einfordert." Die ethische Wahrnehmung und Verarbeitung kultureller Wertesysteme und moralischer Gravitationsfelder im öffentlichen Diskurs bleiben eine notwendige Voraussetzung gelingender politischer Kommunikation und ein unabdingbarer Bestandteil eines professionellen Kommunikations- oder Kampagnenmanagements. (UN) 210 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation [367-L] Voß, Jochen: Symbolische Politik im Wahlkampf: eine vergleichende Analyse der BundestagsWahlkämpfe 1998 und 2002 von CDU und SPD, Marburg: Tectum Verl. 2007, 475 S., ISBN: 978-3-8288-9238-5 INHALT: Die Wahlkampfstrategien der Parteien gleichen immer mehr der Markenkommunikation profitorientierter Unternehmen. In den Wahlkämpfen 1998 und 2002 haben CDU und SPD sich auf eine umfassende Symbolpolitik gestützt. Mit Symbolpolitik bezeichnet der Autor die konkret-thematische, die abstrakt-ideologische und die personale Symbolisierung, die entweder auf Fakten aufbauen oder konstruiert werden. Im Hauptteil werden zunächst die Spitzenkandidaten, das Wahlmanagement und die Wahlkampfstrategie der CDU und SPD in den beiden Bundestagswahlen verglichen. Weiterhin wird die kommunikative Umsetzung der Wahlkampfstrategien untersucht. Im abschließenden Teil führt der Autor Methodik und Untersuchungsgegenstand zusammen. Während die SPD 1998 kaum thematische Symbolisierung betrieb, gelang es ihr im Gegensatz zur CDU 2002 mit dem Irak-Krieg und der Flut des Sommers 2002 Themen für sich zu besetzen, die die Bevölkerung emotional ansprachen. Ideologisch kommunizierte die SPD Verdichtungssymbole wie Innovation, Gerechtigkeit und das Bild von einem modernen Wahlkampf. Die von der CDU erzeugten Symbole Zukunft und Sicherheit verfehlten hingegen ihr Ziel. Weiterhin gelang es der SPD vortrefflich, ihr Image mit den zugeschriebenen Eigenschaften ihres Spitzenkandidaten Gerhard Schröder zu verbinden. Der Autor gelangt zu dem Schluss, dass '(s)ymbolische Politik in allen Bereichen auf dem Vormarsch war und ist' (295). Der interdisziplinäre Ansatz und die konzise Analyse der Wählkämpfe 1998 und 2002 machen die Dissertation sowohl für die Politikwissenschaft als auch für die Kommunikationswissenschaft fruchtbar. Von besonderem Nutzen sind die vom Autor geführten Interviews mit den entsprechenden Wahlkampfmanagern sowie die umfassende Dokumentation von Wahlplakaten und Werbespots im Anhang des Buches. (ZPol, NOMOS) [368-L] Vowe, Gerhard; Opitz, Stephanie; Dohle, Marco: Medienpolitische Weichenstellungen in Deutschland: Rückblick und Vorausschau, in: Medien & Kommunikationswissenschaft, Jg. 56/2008, Nr. 2, S. 159-186 (Standort: UuStB Köln (38)-FHM AP11550; www.m-und-k.info/MuK/hefte/Aufsatz_08_02.pdf) INHALT: "Welche Entscheidungen der letzten 60 Jahre waren medienpolitische Weichenstellungen und welche werden es in den nächsten zehn Jahren sein? Unter Weichenstellungen werden diejenigen kollektiv bindenden Entscheidungen verstanden, mit denen die Struktur eines Politikfeldes in zeitlicher, sachlicher und sozialer Hinsicht gebildet wird. Welchen medienpolitischen Entscheidungen in der Vergangenheit und in der Zukunft dieser Stellenwert zukommt, darüber gibt es zahlreiche Vermutungen; es ist aber bislang nicht in einer methodisch kontrollierten Weise ermittelt worden. Um den Konsens und Dissens über die Weichenstellungen auszuloten, wurden Anfang 2007 30 Experten für deutsche Medienpolitik in einem Delphi-Verfahren befragt. Aus dem vorgelegten Katalog von 44 historischen und 35 zukünftigen Entscheidungen wurden von den Experten in hoher Übereinstimmung zwölf historische und drei zukünftige Entscheidungen als Weichenstellungen ausgewählt. Historisch besonders dichte Zeiträume waren die Jahre 1945-49 und 1981-84, in denen die Basis der Medienordnung gelegt bzw. verändert wurde. Deutlich wird ein durchgängiges Primat der Rundfunkpolitik gegenüber den anderen Bereichen der Medienpolitik. Der Onlinebereich schiebt sich soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation 211 aber merklich nach vorne. Zukünftig werden nach Auffassung der Experten Weichen vor allem durch Regeln zur Vielfaltssicherung gestellt. Alle Entscheidungen, die als zukünftige Weichenstellungen eingeordnet werden, werden als sehr wahrscheinlich eingeschätzt. Im Hinblick auf die Akteurskonstellation der Medienpolitik vermuten die Experten, dass sich der Machtzuwachs für Medienanbieter und für interbzw. supranationale Organisationen fortsetzt. Zivilgesellschaftliche Akteure bleiben medienpolitisch marginal." (Autorenreferat) [369-L] Zeh, Wolfgang: Legitimationsprobleme im frühen Medienabsolutismus: Normierungsmacht ohne Befolgungspflicht?, in: Zeitschrift für Parlamentsfragen, Jg. 39/2008, H. 3, S. 633-647 (Standort: USB Köln(38)-XF148; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "The functioning of mass media in favor of both development and dissemination of parliamentary democracy is highly significant, historically as well as currently. Such as in other media societies of the western world, in today's Germany parliamentarism is vitally dependent on mass media's role. Therefore, they have become an integrating component of the system of democratic institutions. They exercise political power, on the one hand by cooperating with state institutions as well as, on the other, by competing with those. Since the historical era of absolutism has come to an end, the exercise of state power requires particular political legitimacy. The mass media have not yet met this challenge, although they intensively take part in both producing and changing social standards. They lay claim to a public assignment of keeping a check upon all other players of the political game, while for themselves deny any public responsibility. This way, the media's political position approaches that one which was occupied by 'absolute' rulers in ancient times." (author's abstract) [370-L] Zittel, Thomas: Die elektronische Wählerkommunikation von Abgeordneten aus vergleichender Perspektive: Medienwandel oder Demokratiewandel?, in: Zeitschrift für Politikwissenschaft : Journal of Political Science, Jg. 18/2008, H. 2, S. 185-208 (Standort: USB Köln(38)-EWA Z3338; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Das Internet stellt ein zusätzliches Medium in der Wählerkommunikation von Abgeordneten dar. Die Debatte um elektronische Demokratie sieht das Medium darüber hinaus als Faktor für Demokratiewandel, der u.a. die Ausbildung dyadischer Repräsentationsbeziehungen unterstützt. Der erste Teil des Aufsatzes ist einer theoretischen Diskussion dieser These gewidmet. Dabei wendet der Verfasser sich gegen ihren technik-deterministischen Grundtenor, indem der Verfasser sie mit institutionalistischen Theorien politischer Repräsentation konfrontiert. Im zweiten Teil des Aufsatzes testet der Verfasser die Bedeutung des Internets für die Wählerkommunikation in einer vergleichenden Untersuchung, die den bundesdeutschen Fall einschließt, und die auf die Nutzung persönlicher Webseiten durch Abgeordnete zielt. Die Analyse zeigt, dass das neue Medium Druck auf etablierte Strukturen von Wählerkommunikation ausübt. Gleichzeitig zeigt sich aber auch, dass die Nutzung des Internets zur Wählerkommunikation von institutionellen Konfigurationen moderiert ist. Den Effekten des Mediums auf Repräsentation sind aus diesem Grund Grenzen gesetzt." (Autorenreferat) 212 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.10 Medien und Ökonomie 1.10 Medien und Ökonomie [371-L] Berger, Sven: Entertainment auf unterschiedlichem Niveau: eine vergleichende Analyse der Unterhaltungsindustrien von Deutschland und den USA, Saarbrücken: VDM Verl. Dr. Müller 2007, 108 S., ISBN: 978-3-8364-1111-0 (Standort: ULB Münster(6)-3K74) INHALT: "Die Unterhaltungsindustrie der USA ist ungleich größer und weltweit wesentlich präsenter als es die deutsche Unterhaltungsindustrie ist. Teile der amerikanischen EntertainmentIndustrie werden nahezu in die ganze Welt exportiert, während das deutsche Pendant sich fast ausschließlich auf das Landesinnere beschränkt. Der Autor Sven Berger stellt die Märkte beider Länder vor, und analysiert in welchen Segmenten die Unterschiede am größten sind. Außerdem wird festgestellt, wie gravierend die Diskrepanzen zwischen den Industrien beider Länder wirklich sind, und inwiefern einige Entwicklungen der Entertainmentbranche eines Landes von der gleichen Branche des anderen Landes beeinflusst wird. Da die einzelnen Segmente der Unterhaltungsindustrie sehr zahlreich und verschieden sind, war es nötig, einzelne Märkte auszuwählen, um diese genauer untersuchen zu können. Die Einschränkung fiel auf die Bereiche des Fernsehmarktes, des Heimkino/ DVD-Marktes, sowie des Kinomarktes. Außerdem wurden Freizeitparks Teil dieses Werkes, um einen Bereich abzudecken, der nicht direkt von den Medien beeinflusst wird." (Autorenreferat) [372-L] Dolata, Ulrich: Das Internet und die Transformation der Musikindustrie: Rekonstruktion und Erklärung eines unkontrollierten sektoralen Wandels, (MPIfG Discussion Paper, 08/7), Köln 2008, 40 S. (Graue Literatur; www.mpi-fg-koeln.mpg.de/pu/mpifg_dp/dp08-7.pdf) INHALT: "Die Musikindustrie befindet sich seit Ende der 1990er-Jahre in einer tiefen und anhaltenden Restrukturierungskrise, die maßgeblich durch ein neues Set an Technologien - Digitalisierung, Datenkomprimierung und das Internet - angestoßen worden ist. In diesem Aufsatz werden die Wirkungen dieser neuen technologischen Konstellation auf die sozioökonomischen Strukturen und Institutionen des Sektors sowie auf die Handlungsorientierungen seiner Kernakteure untersucht. Die Rekonstruktion des technikgetriebenen Wandels der Musikindustrie zeigt, dass die wesentlichen Impulse der Restrukturierung von den Rändern des Sektors beziehungsweise von sektorexternen Akteuren ausgingen - und nicht von den etablierten Musikkonzernen. Diese haben die neuen technologischen Herausforderungen sehr zögerlich aufgenommen, darauf zunächst vor allem mit Blockadehaltungen und Eindämmungsstrategien reagiert und erst vor dem Hintergrund eines massiven und unabweisbaren Veränderungsdrucks damit begonnen, sich strategisch neu zu positionieren. Die geringe Antizipations- und Adaptionsfähigkeit der zentralen Akteure der Musikindustrie wird aus dem Zusammenspiel mehrerer Faktoren erklärt. Neben (1) generellen Schwierigkeiten der Antizipation grundlegend neuer technologischer Möglichkeiten und (2) aufwendigen Prozessen der Etablierung neuer, zu ihnen passender institutioneller Rahmenbedingungen haben (3) der technologische Konservatismus und (4) die oligopolistische Struktur des Sektors zusammen mit (5) den hierarchischen Organisationsstrukturen seiner führenden Unternehmen einen vom Kern des Sektors ausgehenden und durch ihn kontrollierten Wandel blockiert." (Autorenreferat) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.10 Medien und Ökonomie 213 [373-L] Dreiskämper, Thomas: Medienökonomie: eine Autopolemik, in: Zeitschrift für Kommunikationsökologie und Medienethik, Jg. 10/2008, Nr. 1, S. 84-98 INHALT: Im Mittelpunkt des Beitrags steht die besondere Verantwortung eines Medienmanagers unter ökonomischen Gesichtspunkten. Zunächst erläutert der Autor die Begrifflichkeiten und Konzepte des ökonomischen Umfeldes. In einem zweiten Schritt wird dann einerseits definiert, was ein Medienmanager ist, und andererseits systematisiert, welche Aufgaben er hat. Daran schließt sich die Frage an, ob es ein "Konzept der Verantwortung" im Kontext der Managementtheorie gibt und insbesondere, ob die herrschende Wirtschaftstheorie, nach deren Maßgaben und auf deren Paradigmen aufbauend Manager ökonomisch ausgebildet werden, ein solches Konzept kennt. In einem dritten Ansatz werden die Hauptcharakteristika der Medienwirtschaft, die gleichzeitig das Spannungsfeld im Umfeld "managementorientierter Verantwortung" abstecken, skizziert. Der Autor kommt zu der Schlussfolgerung, dass auf Grund der erarbeiteten Ergebnisse eine umstandslose Anwendung betriebswirtschaftlicher Modelle und Theorien auf das Management medialer Produktionen unzureichend ist, wenn der Medienmanager seiner besonderen Verantwortung im Unternehmen und gegenüber der Gesellschaft gerecht werden soll. "Welche Art und in welcher Intensität eine bestimmte Form der Sozialverantwortlichkeit überwiegt, erscheint weniger aber grundsätzlich als eher situationsabhängig beantwortet zu werden: Manager zeigen sich eben selten einer Gesinnungsethik und häufig ihrer Betriebsfunktion verpflichtet." (UN) [374-L] Ettl-Huber, Silvia: Konzentration von Einflusspotenzialen in Mediennetzwerken: eine netzwerkanalytische Untersuchung von Eigentumsverflechtungen in den neuen EU-Staaten Mittel- und Osteuropas, (Beiträge zur Medienökonomie, Bd. 8), Wien: Lit Verl. 2008, 383 S., ISBN: 978-37000-0799-9 (Standort: StUB Frankfurt(30)-8856647) INHALT: "Medien sind einflussreich. Diese Vorstellung ist im Diskurs über die Medien allgegenwärtig. Einfluss wird dabei nicht selten als Macht formuliert. Alleine die Abfrage des deutschen Begriffpaares 'Medien und Macht' fördert in einer Google-Recherche knapp sieben Millionen Einträge zu Tage. Es wird unterstellt, dass Medien Einfluss haben, und es wird thematisiert, wo sie diese haben. Dies vor allem im Rahmen der Medienwirkungsforschung, die in der Wissenschaft gut etabliert ist. Sie ist nicht Thema dieser vorliegenden Arbeit. Weniger klar als Forschungsfeld abgegrenzt ist die Frage des Einflusspotenzials, das die hinter den Medien stehenden EigentümerInnen und Eigentumsnetzwerke haben. Hier reihen sich vielmehr chronistisch festgehaltene Anekdoten über einzelne Akte der Einflussausübung von Medienunternehmerinnen oder Chefredakteurinnen aneinander. Diese verstellen häufig den Blick auf die strukturellen Einflusspotenziale zwischen und innerhalb der (Medien-)Unternehmen. Ansätze für die Beschäftigung mit dem Themenkomplex des Einflusspotenzials im Medienbereich finden sich in der Kommunikationswissenschaft in der Diskussion der Medienvielfalt (siehe Kapitel 4 'Vielfalt im Medienbereich'). Hier findet die Auseinandersetzung nicht unter dem Blickwinkel von Einflusspotenzialen, sondern unter dem Begriff der Vielfalt statt. An der Zahl der Publikationen gemessen wurde bisher einige wissenschaftliche Energie darauf verwendet, Vielfalt im Medienbereich zu definieren und zu messen. Die Frage der Konzentration von Einflusspotenzialen im Medienbereich wird in der Kommunikationswissenschaft im Kontext der Medienkonzentrationsdebatte geführt (siehe Kapitel 1. Konzentration im Me- 214 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.10 Medien und Ökonomie dienbereich). Der Medienkonzentration werden verschiedene Auswirkungen auf Gesellschaft, Ökonomie und Politik zugeschrieben. Exemplarisch sei hier auf Sandra B. Hrvatin (2004a) verwiesen. Sie fasst in ihrer Einführungsrede zur Konferenz über MedieneigentümerInnenschaft in Südosteuropa die Auswirkungen der Medienkonzentration aus ihrer Sicht zusammen. Medienkonzentration führe demnach dazu, dass Randgruppen vom Medienzugang ausgeschlossen, nicht-kommerzielle Anliegen eliminiert, politische Ansichten der Medieneigentümerinnen favorisiert, Journalismus in PR-Dienst verwandelt und Individuen als Zahlen, Prozente und Reichweitenanteile behandelt werden. Die (Medien-)Konzentrationsforschung liefert auch Ansätze für die Messung von Medienkonzentration. Hier steht sie vor der methodischen Herausforderung, Konzentration international ebenso wie medienübergreifend darzustellen. Gleichzeitig steht sie vor der Aufgabe, ökonomische gleich wie publizistische Konzentration zu messen. Die Methoden und Problemfelder der etablierten Medienkonzentrationsforschung werden in Kapitel 5.5. beschrieben. Die Frage, wer die Medien besitzt, ist in der Medienkonzentrationsforschung eine grundlegende. So einfach die Frage 'Wem gehören die Medien?' klingen mag, so schwierig ist ihre Beantwortung. Hinter den Medien stehen häufig komplexe Unternehmenskonstrukte, an deren Enden die konkreten Personen der EigentümerInnen oft schwer festzumachen sind. Zusätzlich ist der Informations- und Forschungsstand zur MedieneigentümerInnenschaft national sehr unterschiedlich. So sind über die Besitzstruktur der Medienmärkte in Mittel- und Osteuropa zwar einige Studien angestrengt worden (siehe Kapitel 4.1. Der Stand der Forschung zu Medien in Mittel- und Osteuropa), es mangelt aber bisher an einer Analyse der Eigentumsstruktur. Die hier vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der methodologischen Frage, wie Einflusspotenziale in Mediennetzwerken messbar sind. Dabei wird diese Thematik gegenstandstheoretisch, methodologisch und empirisch-methodisch behandelt. Aufbauend auf die skizzierte Problemstellung gilt es für den Themenbereich der Analyse von Mediennetzwerken unter dem Blickwinkel von Einflusspotenzialen drei wissenschaftliche Aufgaben zu erledigen: 1.) ein gegenstandstheoretisches Gerüst für das Verständnis des Zusammenhangs von Medienkonzentration, Steuerung von Medienmärkten, Vielfaltsdebatte und Netzwerkanalyse herzustellen, 2.) eine methodologische Weiterentwicklung der Konzentrationsforschung zu leisten und 3.) exemplarisch einen Medienmarkt bzw. einen Medienraum anhand der Netzwerkanalyse zu beschreiben und damit die Tauglichkeit der neuen vorgeschlagenen Instrumentarien für die Beforschung von Mediennetzwerken zu überprüfen. Die hier vorgestellte und angewandte Untersuchungsmethode der Netzwerkanalyse sollte die Frage beantworten, welche Einflusspotenziale sich für einzelne Medieneigentümerinnen unter Berücksichtigung ihres Netzwerks ergeben. Dabei wird die Frage der Einflusspotenziale sowohl in der Konnotation als ökonomisches Einflusspotenzial (ausgehend von wirtschaftlicher Verfügungsgewalt) als auch als publizistisches Einflusspotenzial (ausgehend von publizistischem Einfluss) gestellt. Mit Hilfe der Netzwerkanalyse werden Maßzahlen eingeführt, die eine neue Bemessung von Machtkonzentration zulassen sollen (methodologischer Teil). Exemplarischer Analyseraum sind die zehn neuen mittel- und osteuropäischen EU-Staaten (empirischer Teil). Analysewerkzeug ist das Instrument der Netzwerkanalyse. Schließlich sollte in der vorliegenden Arbeit erstmals Datenmaterial zum Medieneigentum aus Mittel- und Osteuropa zusammengestellt und analysiert werden. Dieses Vorgehen folgt dem Bestreben, den Blick der europäischen Medienforschung verstärkt auf die neuen EU-Staaten zu richten. Die zentrale forschungsleitende Fragestellung der vorliegenden Arbeit ist: Was kann die Netzwerkanalyse für die Klärung von Konzentration in Medienlandschaften leisten?" (Textauszug) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.10 Medien und Ökonomie 215 [375-L] Habann, Frank; Nienstedt, Heinz-Werner; Reinelt, Julia: Erfolgsfaktoren von Markterweiterungen in der Zeitschriftenbranche, in: MedienWirtschaft : Zeitschrift für Medienmanagement und Kommunikationsökonomie ; Printmedien, Hörfunk, Fernsehen, Telekommunikation, Multimedia, Jg. 5/2008, Sh., S. 48-58 INHALT: In einer empirischen Studie mit 174 Probanden und acht differenzierten Markterweiterungen von vier Zeitungen werden mittels eines Strukturvergleichsmodells Hypothesen zum Einfluss von sieben potentiellen Erfolgsfaktoren getestet. (KB) [376-L] Kallfaß, Hermann: Der Markt für Programmzeitschriften: eine Analyse der Initiatoren, Formen und Wirkungen entstandener Produktdifferenzierung, in: MedienWirtschaft : Zeitschrift für Medienmanagement und Kommunikationsökonomie ; Printmedien, Hörfunk, Fernsehen, Telekommunikation, Multimedia, Jg. 5/2008, Nr. 3, S. 14-32 INHALT: Der Markt für Programmzeitschriften in Deutschland differenzierte sich durch die Einführung neuer Titel stark aus. Der Beitrag analysiert die aufgetretenen Wettbewerbsprozesse zwischen Innovatoren und Imitatoren sowie deren Wirkungen auf die Marktergebnisse. Im Mittelpunkt steht dabei die Differenzierung der angebotenen Zeitschriften auf dem Markt. (KB) [377-L] Karmasin, Matthias: Macht und Verantwortung im Oligopol der Wahrheit, in: MedienWirtschaft : Zeitschrift für Medienmanagement und Kommunikationsökonomie ; Printmedien, Hörfunk, Fernsehen, Telekommunikation, Multimedia, Jg. 5/2008, Nr. 2, S. 36-38 INHALT: Der Beitrag von Medienunternehmen zur Erreichung des Zieles, Europa im Bereich der "Corporate Social Responsibility" (CSR) zum führenden Wirtschaftsraum zu machen, ist enorm. Dennoch ist auf dem Weg zum CSR-Benchmark noch beträchtliche Anstrengung erforderlich, sowohl funktional als auch thematisch. (KB) [378-L] Kaumanns, Ralf; Siegenheim, Veit A.: Die Telekommunikationsstrategie von Google, in: MedienWirtschaft : Zeitschrift für Medienmanagement und Kommunikationsökonomie ; Printmedien, Hörfunk, Fernsehen, Telekommunikation, Multimedia, Jg. 5/2008, Nr. 2, S. 18-29 INHALT: Google hat sich angesichts der Bedrohungen durch die Netzbetreiber durch verschiedene Akquisitionen, Beteiligungen und Investitionen in die Lage versetzt, zu einem aktiven Modus in der Telekommunikationsindustrie und auch im Segment des Mobilfunks zu werden. Die Erschließung neuer Geschäftsfelder ist so bestens vorbereitet. (KB) 216 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.10 Medien und Ökonomie [379-L] Langenohl, Andreas; Schmidt-Beck, Kerstin: Die Medien als Bühne für Finanzprofis?: prekär gewordene Medienverhältnisse nach dem Börsenfall, in: Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.): Die Natur der Gesellschaft : Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2008, S. 4345-4356, ISBN: 978-3-593-38440-5 INHALT: "Medien und Ökonomie stehen in modernen Gesellschaften in einem auf Austausch beruhenden Passungsverhältnis zueinander. Beispielhaft ist dieses Theorem für den Bereich der Werbung aufgestellt worden. Demnach bieten Medienorgane den Interessen der Ökonomie ein öffentliches Forum, um im Gegenzug ihren Bestand durch Einnahmen zu sichern und den Aufmerksamkeitswert eigener Beiträge über (Werbe-)Informationen zu steigern. In den letzten Jahren sind zunehmend auch Finanzexperten als Medienakteure u.a. in TV-Börsensendungen präsent. Medien als Transporteure von Botschaften bieten der Finanzökonomie damit eine Bühne zur Selbst-Präsentation, während gleichzeitig vor allem bei guter Börsenentwicklung der Aufmerksamkeitswert entsprechender Medienbeiträge steigt. Das Passungsverhältnis geht damit in einer Vorteilspartnerschaft auf. Finanzprofis fungieren darin als MaklerInnen finanzwirtschaftlicher Informationen ebenso wie als RepräsentantInnen ihrer Organisationen und WerbeträgerInnen in eigener Sache. Der Beitrag beleuchtet anhand von Daten aus Interviews mit Finanzprofis deren Medienverhältnis im Kontext des öffentlichen Krisendiskurses um den Niedergang der Börse in den Jahren 2000 bis 2003. Dieses Verhältnis wird, so die These, aus der Subjektperspektive potentiell prekär, wenn sich die Rahmenbedingungen der Passung zwischen Finanzökonomie und Medien verschieben. Im Kontext der Börsenkrise wurden nicht nur finanzwirtschaftliche Botschaften, Produkte und Organisationen fragwürdig, sondern auch die Medienakteure der Finanzökonomie gerieten in den Verdacht, sich am Verlust von Anlegergeldern mit schuldig gemacht zu haben. An der Rezeption dieses medialen Diskurses, der als eine punktuelle, einseitige Aufkündigung der Vorteilspartnerschaft durch die Medien gedeutet werden kann und der damit die prinzipielle Passung zwischen Medien und Finanzökonomie verschleiert oder aber unterläuft, wird gezeigt, wie Finanzprofis auf die Personalisierung der Kritik, die sich gegen die ganze professionelle Gemeinschaft richtet, reagieren. Auf dieser empirischen Grundlage wird das Theorem der Passung von Medien und Ökonomie neu bewertet, indem es um die Dimension der Krise solcher Passungsverhältnisse erweitert wird." (Autorenreferat) [380-L] Mörl, Christoph; Groß, Mathias: Soziale Netzwerke im Internet: Analyse der Monetarisierungsmöglichkeiten und die Entwicklung eines integrierten Geschäftsmodells, Boizenburg: Hülsbusch 2008, 157 S., ISBN: 978-3-940317-22-3 (Standort: Bayer. SB München(12)-2008.38591) INHALT: "StudiVZ, MySpace oder Facebook - die Strukturen sowie die Basistechnologien hinter diesen sozialen Netzwerken schaffen die Grundlage für eine neue Kommunikationskultur im Internet des 21. Jahrhunderts. Das exponentielle Wachstum der Nutzerzahlen stützt diese Aussage. Die zentrale Herausforderung für die Gründer und Investoren derartiger Webangebote ist allerdings die Sicherstellung der wirtschaftlichen Nachhaltigkeit. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich deshalb mit den Möglichkeiten der Monetarisierung von Social Networks im Internet. Sie betrachtet die aktuellen Entwicklungen in diesem Marktumfeld und analysiert auf Grundlage aktueller soziologischer und betriebswirtschaftlicher Forschung die Erlöspotenziale anhand verschiedener Praxisbeispiele. Auf der Basis der gewonnenen Erkenntnisse soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.10 Medien und Ökonomie 217 wird schließlich ein integriertes Geschäftsmodell eines modellhaften Social Networks entwickelt, welches die dynamischen Anforderungen des Web-Umfeldes berücksichtigt und als Orientierungshilfe für zukünftige Entwicklungen in diesem Bereich dienen möchte." (Autorenreferat) [381-L] Nienstedt, Heinz-Werner; Proner, Patrick; Scherer, Joerg: Der Einfluss der Marktstellung auf die Anzeigen- und Vertriebspreise regionaler Tageszeitungen, in: MedienWirtschaft : Zeitschrift für Medienmanagement und Kommunikationsökonomie ; Printmedien, Hörfunk, Fernsehen, Telekommunikation, Multimedia, Jg. 5/2008, Sh., S. 6-18 INHALT: In diesem Beitrag wird der Einfluss der Marktstellung von Regionalzeitungen auf die Bildung von Anzeigen- und Vetriebspreisen in den Ländern Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz empirisch untersucht. Das Ergebnis zeigt, daß Marktmacht zwar zu höheren Vertriebspreisen führt, aber zu eher niedrigen Tausend-Auflage-Preisen auf dem Anzeigenmarkt. (KB) [382-L] Popp, Wolfgang; Parke, Lennart; Kaumanns, Ralf: Rechtemanagement in der digitalen Medienwelt: Herausforderung und Erfolgsfaktor für Rundfunkunternehmen, in: Media Perspektiven, 2008, Nr. 9, S. 453-466 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.media-perspektiven.de/uploads/tx_mppublications/09-2008_Popp.pdf) INHALT: Mit dem einschneidenden Wandel, den der Medienmarkt seit einigen Jahren durchmacht, geht auch eine rasante Veränderung des Marktes für Lizenzen, Nutzungs- und Verwertungsrechte einher. Neue Nutzungsformen und Gewinnoptionen treten hervor, der Wettbewerb um attraktive Inhalte wird immer intensiver. Angesichts dieser veränderten Rahmenbedingungen nimmt die ökonomische Sicherung, Nutzung und Verwertung von mit dem Inhalt verbundenen Nutzungsrechten eine wichtige Rolle ein. Das Rechtemanagement besitzt dadurch eine geschäftskritische Bedeutung für jedes Rundfunkunternehmen. Unter Rechtemanagement wird die Konzeption, Planung, Durchführung und Kontrolle der strategischen und operativen Aufgaben des Erwerbs, der Dokumentation, der Nutzung und der Verwertung von Nutzungsrechten unter Verwendung unterstützender Ideen und Tools verstanden. Die Aufgaben des Rechtemanagements lassen sich aus einer strategischen und aus einer operativen Perspektive betrachten. Herausforderungen für die Umsetzung eines zukunftsorientierten und wettbewerbsfähigen Rechtemanagements sind eine kontinuierliche Anpassung von Programm-/ Rechteerwerbsund Verwertungsstrategien; eine adäquate Organisationsstruktur mit klar abgegrenzten Rollen, Aufgaben und Verantwortlichkeiten für alle Aspekte des Rechtemanagements; die Steigerung der Effizienz durch optimierte Abläufe sowie die weitestgehende Automatisierung von sich stetig wiederholenden, identischen Abläufen durch eine adäquate IT-Systemlandschaft. (UN2) 218 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.10 Medien und Ökonomie [383-L] Röper, Horst: Konzentrationssprung im Markt der Tageszeitungen: Daten zur Konzentration der Tagespresse in der Bundesrepublik Deutschland im 1. Quartal 2008, in: Media Perspektiven, 2008, Nr. 8, S. 420-437 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.media-perspektiven.de/uploads/tx_mppublications/08-2008_Roeper.pdf) INHALT: In den beiden letzten Jahren ist die Konzentration im Zeitungsmarkt so stark gestiegen wie seit vielen Jahren nicht mehr. 2008 stammen nunmehr 58,5 Prozent der verkauften Exemplare aus den zehn größten Verlagsgruppen; das ist ein Zuwachs um 3,2 Prozentpunkte gegenüber der letzten Untersuchung 2006. Auf die fünf größten Verlage entfallen bereits 44,8 Prozent der Auflage (2006: 41,3%). Nie zuvor seit 1989 war der Konzentrationsgrad gemessen als Anteile der Verlage an der Gesamtauflage - in der Tageszeitungsbranche so hoch. Maßgeblich für diesen Konzentrationsschub waren Übernahmen auch von hochauflagigen Zeitungen durch die führenden Konzerne. Erstmals seit Beginn dieser Marktuntersuchungen wurde sogar eine der führenden Verlagsgruppen (Süddeutsche Zeitung) durch eine andere Gruppe (Stuttgart) annähernd vollständig übernommen. Bilanzierend hält der Autor fest, dass das deutsche Kartellrecht den hohen Konzentrationsgrad im Pressewesen zwar nicht verhindern, aber doch abschwächen konnte. Viele Verlage realisierten Zukäufe außerhalb ihrer ursprünglichen Märkte. Der damit verbundenen Anhäufung publizistischer Macht in wenigen Händen, die durch Beteiligungen bei Radio und Fernsehen und Internetengagements noch verstärkt wird, ist mit dem Kartellrecht nicht wirkungsvoll zu begegnen. Zusätzlich gefährdet wird die publizistische Vielfalt durch die aktuell zu beobachtenden Einsparungen im redaktionellen Bereich. Die Vielfalt im Sinne einer Vielfalt originärer journalistischer Leistungen, so das Resümee, ist zunehmend gefährdet. (UN2) [384-L] Schneider, Beate; Weinacht, Stefan (Hrsg.): Musikwirtschaft und Medien: Märkte - Unternehmen - Strategien, (Praxisforum Medienmanagement, Bd. 7), München: R. Fischer 2007, 297 S., ISBN: 978-3-88927-421-2 INHALT: Der Sammelband untersucht aus unterschiedlichen Perspektiven, wie Musikwirtschaft und Musikmanagement funktionieren und welche Rolle die Massenmedien in diesem Prozess spielen. Künstler, Produzenten, Labelmanager der verschiedensten operativen Bereiche und Unternehmenstypen sowie Konzertmanager geben auf der Grundlage langjähriger Berufserfahrungen Einblicke in die Musikproduktion. Chefs von Marketingagenturen, Promotionmanager und Lobbyisten erläutern, wie Musik vermittelt und vermarktet wird. Zu rechtlichen und institutionellen Bedingungen des Musikgeschäfts äußern sich Vertreter des Bundesverbandes der Phonographischen Wirtschaft, der GEMA, der Hitparaden-Macher bei Media Control/ GfK international und Fachanwälte. Die Sicht der Medien auf Musik und Musikwirtschaft liefern Programmmanager, Redakteure und Marketingchefs von Fernseh-, Radio-, und Printunternehmen. Abschließend wird ein Überblick über den kommunikationswissenschaftlichen Forschungsstand zur Musikrezeption gegeben. (UN) Inhaltsverzeichnis: Stefan Weinacht, Beate Schneider: Kooperation und Konkurrenz: zum Verhältnis von Musik und Medien (5-13); Vito C.: Eine Bandgeschichte im Spiegel der Medien (15-24); Mousse T.: Entstehungsgeschichte eines deutschen Erfolgsproduzenten (25-31); Johannes Cordes: Artist-AndRepertoire, Majorlabels und Musikmanagment (33-47); Christian Handke: Indies im Aufwind? Die Krise am Tonträgermarkt und ihr Verteilungseffekt (49-72); Mareile Seifert: Ar- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.10 Medien und Ökonomie 219 beitsbereiche des Musik-Marketing (73-82); Manfred Schütz, Kurt Erping: Herstellung und Distribution (83-93); Jürgen Reichert: Promotion (95-108); Hartmut Spiesecke: Der Musikmarkt und die Aufgaben der Deutschen Phonoverbände (109-119); Hans-Herwig Geyer: Die GEMA - eine Verwertungsgesellschaft (121-128); Katharina Berneike, Lena Rohde, Björn Pitzschke, Stefan Weinacht: Urheberrecht in der Musikwirtschaft (129-145); Kay Speckelsen: Piraterie und Strafverfolgung (147-160); Ulrike Altig: Die media control Charts (161-169); Stephan Balzer: Künstler als Werbeträger (171-181); Peter James: Musikexportbüro (183196); Achim Köller: Concertbooking (197-210); Manfred Teubner: Musik-Shows im Fernsehen (211-224); Uli Kniep: Musik, die sich sehen lässt: Formate im Fernsehen (225-236); Magnus von Zitzewitz: Musikvermarktung im Fernsehen (237-246); Lars Peters: Radio und Musik (247-264); Holger Schramm: Wirkungen von Musik (265-297). [385-F] Seufert, Wolfgang, Prof.Dr.; Lesser, Katja; Volland, Benjamin (Bearbeitung): Medienausgaben privater Haushalte INHALT: Im Rahmen dieses Grundlagenprojektes erfolgen Sekundäranalysen von Daten der Einkommens- und Verbrauchsstichproben (EVS) des Statistischen Budesamtes aus den Jahren 1998 und 2003. Ziel ist es zum einen, die wesentlichen Faktoren auf das Ausgabenverhalten privater Haushalte für Medientechnik und Medieninhalte zu ermitteln. Zum anderen soll untersucht werden, ob unterschiedliche Medienkonsumententypen mit ähnlichem Ausgabenverhalten und ähnlicher Ausstattung mit Medientechnik identifizierbar sind, deren Zusammensetzung sich über soziodemographische Merkmale erklären lässt. Im positiven Fall wird das Mediennutzungsverhalten gleich strukturierter Gruppen (Zeitaufwand der Haushaltmitglieder für die Nutzung verschiedener Medien), das im Rahmen von Zeitbudgeterhebungen ermittelt wurde, analysiert werden. METHODE: Mikroökonomische Konsumtheorie - Anwendung auf Medienausgaben. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse von Individualdaten (EVS-Mikrodaten; Herkunft der Daten: Statistisches Bundesamt; Auswahlverfahren: Zufall). ART: BEGINN: 2005-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Institut für Kommunikationswissenschaft Lehrstuhl für Kommunikationswissenschaft, insb. Ökonomie und Organisation der Medien (Ernst-Abbe-Platz 8, 07743 Jena) KONTAKT: Seufert, Wolfgang (Prof.Dr. Tel. 03641-944-951, Fax: 03641-944-952, e-mail: w.seufert@uni-jena.de) [386-L] Stark, Birgit; Holly, Ina von: Medien-Selbstkontrolle im Spannungsfeld von gesellschaftlicher Verantwortung: Corporate Social Responsibility-Strategien in deutschen Medienverlagen, in: Zeitschrift für Kommunikationsökologie und Medienethik, Jg. 19/2007, Nr. 1, S. 21-29 INHALT: Vor dem Hintergrund der Diskussion um Begriffe wie "Media Responsibility" und "Media Governance" und den ausdrücklichen Bekenntnissen von Unternehmen zu ihrer sozialen Verantwortung im Rahmen so genannter "Corporate Social Responsibility-Strategien" (CSR-Strategien) geht der Beitrag der Frage nach, wie Medien ihre gesamtgesellschaftliche Verantwortung definieren und in welchem Umfang sie überhaupt gesellschaftliche Verantwortung wahrnehmen. Ausgangspunkte der explorativen Studie sind das CSR-Engagement 220 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.10 Medien und Ökonomie deutscher Medienverlage und die Entwicklungsmöglichkeiten für Konzepte wie dem "MediaGovernance-Modell." Die an Fallbeispielen (A. Springer, Bertelsmann, Gruner+Jahr, Burda) gewonnenen Ergebnisse zeigen, dass CSR zum einen noch nicht von allen großen Verlagen aufgegriffen wird und zum anderen von den praktizierenden Unternehmen keine ganzheitliche Philosophie vorliegt, die CSR als Teil der Unternehmenskultur bzw. -strategie versteht. "Weiterreichende Konzepte im Sinne einer Media Governance sind nur ansatzweise verankert." Die Ergebnis machen deutlich, wie unterschiedlich Medienunternehmen gesellschaftliche Verantwortung interpretieren. Insgesamt erkennen sie aber die Notwendigkeit, CSR in eine Gesamtkonzeption einzubinden und dies als Teil der Unternehmenskultur zu verankern. "Verantwortungskultur" im Medienbereich kann nach Meinung der Autorinnen aber nicht nur durch Selbstverpflichtung der Unternehmen etabliert werden, sondern es bedarf der Einbeziehung und Beteiligung der politischen und zivilgesellschaftlichen Akteure. (RG) [387-L] Thomä, Manuel: Mit Web-TV ins Regionalblatt, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2008, H. 2, S. 20-24 INHALT: Als Ende der 90er Jahre die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten ihre Präsenz im Internet auszubauen begannen, gab es massive Proteste der privaten Programmanbieter, die durch die Presseverleger unterstützt wurden. Die nun beschlossene Zusammenarbeit zwischen dem Westdeutschen Rundfunk und der privaten WAZ-Mediengruppe "hat die Machtverhältnisse zwischen ARD-Anstalten, privaten Anbietern und Verlegern durcheinander gewirbelt". Während die privaten Programmanbieter in diesem "Pakt" einen "Angriff auf die Meinungsvielfalt und den fairen Wettbewerb" (J. Doetz) sehen, bleiben die Verleger im BDZV "merkwürdig leise". Bei einer Befragung unter Online-Redaktionen von 46 Tageszeitungen haben nur 39 Prozent angegeben, dass sie an einer ähnlichen Allianz interessiert wären. Vier mögliche Alternativen zu solcher Kooperation werden kurz vorgestellt: Werbefinanzierte Gratisangebote, Clips von Privaten und Agenturen, eigene Allrounder und eigene Spezialisten. Mit dem teueren Netz-TV lässt sich bislang kein Geld verdienen. Die Aktivitäten der Verlagshäuser dienen der Marktbesetzung. "Man will ganz vorne mit dabei sein, sollte sich der Trend durchsetzen." (PT) [388-L] Vogel, Andreas: Stabile Positionen in schrumpfenden Märkten: Daten zum Markt und zur Konzentration der Publikumspresse in Deutschland im I. Quartal 2008, in: Media Perspektiven, 2008, Nr. 9, S. 467-484 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.media-perspektiven.de/uploads/tx_mppublications/09-2008_Vogel.pdf) INHALT: Die Verlagswirtschaft erzielt immer noch deutlich höhere Renditen als die meisten anderen deutschen Wirtschaftsbranchen. Dies gilt besonders für die Publikumspresse. Nach den Ergebnissen der aktuellen Konzentrationsanalyse im Markt der Publikumszeitschriften erzielten die vier führenden Verlage Bauer, Burda, Springer und Gruner und Jahr im I. Quartal 2008 einen Marktanteil von 61,9 Prozent an der verkauften Auflage. Das ist ein Prozentpunkt weniger als in der letzten Untersuchung 2006. Die Abstände zwischen den Konzernen sind kleiner geworden und die Reihenfolge hat sich leicht verschoben: Die Marktmacht von Bauer soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.10 Medien und Ökonomie 221 und Springer sinkt, diejenige von Burda und Gruner und Jahr steigt an. Im Teilmarkt der mindestens 14-täglich erscheinenden Titel hat die WAZ-Gruppe 2008 mit 8,5 Prozent Marktanteil Gruner und Jahr erstmals vom vierten Rang verdrängt; im Gesamtmarkt rangiert sie mit deutlichem Abstand hinter dem Hamburger Großverlag. Erstmals seit knapp 30 Jahren hat sich somit die Zusammensetzung der vier größten Verlagsgruppen bei den mindestens 14-täglich erscheinenden Titeln verändert. Die Sichtung der Geschäftszahlen und Geschäftsberichte zeigt, dass in den vier Großverlagen die Erfolgsmeldungen deutlich die formulierten Bedenken überwiegen. Umsatzrenditen von zehn Prozent markieren eher den unteren Rand des geschäftlichen Erfolgs. Dass die deutsche Publikumspresse hieran nach wie vor ihren wesentlichen Anteil hat, steht außer Frage. (UN2) [389-L] Vogel, Andreas: Online-Geschäftsfelder der Pressewirtschaft: Web 2.0 führt zu neuem Beteiligungsboom der Verlage, in: Media Perspektiven, 2008, Nr. 5, S. 236-246 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.media-perspektiven.de/uploads/tx_mppublications/05-2008_Vogel.pdf) INHALT: Seit Mitte der 1990er Jahre befassen sich die deutschen Verleger zunehmend engagierter mit den Möglichkeiten des Internets. Zu den neuen Geschäftsfeldern im Internet zählt die Bereitstellung publizistischer Onlinewerbeträger, wobei bisher allerdings die Online-Nettowerbeumsätze hinter den Prognosen zurückgeblieben sind. Der Beitrag leistet eine Bestandsaufnahme der wichtigsten Onlineaktivitäten von Burda, Springer, Gruner+Jahr, Bauer, Holtzbrinck, Madsack, DuMont Schauberg, SWMH/ Medienunion/ GWV, WAZ, Ippen-Gruppe und FAZ. Dabei zeigen sich unterschiedliche Strategien: Während beispielsweise Burda das Digitalgeschäft zur "starken zweiten Säule des Unternehmens" erklärt hat und ein sehr breites Spektrum von Onlinefirmen (Content, Spiele, Portale, Shops, Technologien oder auch Versicherungsdienstleistungen) aufweist, sind die Onlineengagements von Gruner+Jahr und vor allem von Bauer sehr viel stärker auf die Printtitel bezogen. Springer und Holtzbrinck sind online ebenfalls in zahlreichen printfernen Segmenten aktiv (E-Commerce, Finanzdienstleistungen, Portale, Automarkt etc.). Insgesamt zeigt die Bestandsaufnahme der Onlineaktivitäten der großen Printunternehmen zahlreiche Engagements in publizistikfernen Bereichen. Die IVW-Statistik zeigt, dass bei der Onlinenutzung der Anteil redaktioneller Inhalte in den letzten Jahren gesunken ist. Nutzungszuwächse verzeichnen eher medienferne Aktivitäten wie Social Networks, Onlineshopping, Gaming, Software- oder Musikdownloads etc. Es ist zu erwarten, dass die Verlage ihre Onlineumsätze künftig nur durch Ausweitung medienferner Angebote werden steigern können. (RG2) [390-L] Werle, Martin: Eingeschaltet oder abgemeldet?: Interessen des Publikums im deutschen Radio- und Fernsehmarkt, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2008, 299 S., ISBN: 978-3-531-15792-4 (Standort: UB Bonn(5)-2008/3467) INHALT: Die Fragestellung der vorliegenden Untersuchung, die theoretisch an der Neuen Institutionenökonomik sowie an publikums- und rezipientenorientierten Ansätzen anschließt, richtet sich auf die Problematik, wie veränderte oder erweiterte Einflussmöglichkeiten des Publikums zu einem besseren Marktergebnis im Rundfunk beitragen können. Zunächst wird unter- 222 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.10 Medien und Ökonomie sucht, welche Faktoren für die Leistung des Rundfunkmarktes maßgeblich sind, und die Hypothese diskutiert, dass die zentralen Defizite des Rundfunks als Markt aus einer mangelnden Berücksichtigung von Publikumsinteressen resultieren. Gängige Konzeptionen von Publikum sind der Rezipient als Bürger, als Konsument und als Mediennutzer. Es wird ein Modell vorgestellt, das die Beziehungen zwischen Sender und Rezipienten darstellt, wobei der Schwerpunkt auf den Prozessen auf Rezipientenseite liegt. Mit Hilfe dieses Modells wird gefragt, wie der Rezipient aus einem gegebenen Programm die für ihn besten Sendungen herausfinden kann und welche Optionen zur Rückbindung des Rezipienten an den Sender eine Effektivitäts- und Effizienzsteigerung des Rundfunkmarktes versprechen. Abschließend wird die Frage aufgeworfen, wie diese Optionen in die Praxis umgesetzt werden können. (ICE2) [391-L] Wu, Steven; Papies, Dominik; Clement, Michel: Medienprodukte: Adoption versus Akzeptanz, in: MedienWirtschaft : Zeitschrift für Medienmanagement und Kommunikationsökonomie ; Printmedien, Hörfunk, Fernsehen, Telekommunikation, Multimedia, Jg. 5/2008, Nr. 2, S. 6-16 INHALT: In der Marketingforschung wird zwischen dem Konzept der Adoption und dem der Akzeptanz unterschieden. Für die Medienwirtschaft ist diese Differenzierung zentral, da sie deren jeweiligen Geschäftsmodelle tangieren. Während bei Büchern deren Adoption von vorrangiger Bedeutung ist, ist bei zweiseitigen Märkten wie bei Zeitsschriften sowohl die Adoption - also der Erwerb - als auch die Nutzung finanziell bedeutsam, da diese zum großen Teil aus Werbung finanziert wird. Bei allen Medienprodukten ist immer die gegenseitige Abhängigkeit beider Faktoren zu betrachten. (KB) 1.11 Medien und Recht [392-L] Bäcker, Kerstin: Starkes Recht und schwache Durchsetzung: das Dilemma des Auskunftsanspruchs und der Rechtsdurchsetzung im Internetzeitalter, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 52/2008, Nr. 5, S. 391-396 (Standort: USB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Bekennt sich eine Rechtsordnung zu geistigem Eigentum als schützenswertem Eigentum, so ist zwingend auch dessen Umsetzung abzusichern. Daher muß die Bundesregierung ähnlich wie in Frankreich und Großbritannien bereits geschehen - ein Instrumentarium für eine effektive Absicherung des geistigen Eigentums bei allen Nutzungsformen, einschließlich des Internets, gesetzlich verankern. (KB) [393-L] Gall, Andreas: Die neuen Verjährungsregelungen im Rundfunkgebührenstaatsvertrag, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 52/2008, Nr. 6, S. 484-493 (Standort: USB Köln(38)XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.11 Medien und Recht 223 INHALT: Trotz der in der Schuldrechtsreform vom 1.1.2002 auf drei Jahre verkürzten Verjährungsfrist gilt bei vorher entstandenen Rundfunkgebührenforderungen noch bis zum 1.4.2005 die bisherige vierjährige Verjährungsfrist. (KB) [394-L] Goerlich, Helmut; Laier, René: "Parlamentsfernsehen" und Öffentlichkeitsarbeit des Deutschen Bundestages: zu Grenzen und Möglichkeiten einer parlamentarischen Selbstdarstellung, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 52/2008, Nr. 6, S. 475-484 (Standort: USB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Ein "Parlamentsfernsehen" des Deutschen Bundestages verstößt gegen die Kompetenzordung des Grundgesetzes und ist somit rechtswidrig. Zulässig ist nur die Öffentlichkeitsarbeit des Parlaments in Form von Kooperationen mit den öffentlichrechtlichen Anstalten, sofern diese nicht die Regeln der Finanzierung des Rundfunks tangieren. (KB) [395-L] Grassmuck, Volker: Of price discrimination, rootkits and flatrates, in: Hans-Jörg Kreowski (Hrsg.): Informatik und Gesellschaft : Verflechtungen und Perspektiven, Münster: Lit Verl., 2008, S. 83-102, ISBN: 9783-8258-8768-1 (Standort: UB Köln(38)-35A5622) INHALT: Der Verfasser thematisiert die Auswirkungen der Informationstechnologie in Gestalt von PC und Internet auf das Urheberrecht. Im Mittelpunkt steht das "Digital Rights Management" (DRM). Die Problematik von DRM wird am Beispiel von Sonys Versuch dargestellt, Inhalte vermittels "eXtendend Copy Protection" zu schützen. Dieser Versuch stellte einen weitgehenden Eingriff in die Rechte der Verbraucher dar und musste schließlich beendet werden. DRM hat sich nicht als Lösung, sondern als kollektive Illusion der Content-Industrie erwiesen. Eine Alternative stellt die Flatrate-Konstruktion der "Global License" dar. (ICE) [396-L] Gundel, Jörg: Nationale Rundfunkfinanzierung, Art. 86 EGV und das EG-Beihilfenrecht: die Position der Gemeinschaftsgerichte ; eine Bestandsaufnahme aus Anlass von EuG, Urteil vom 26.Juni 2008, Rs. T-442/03 - SIC-Kommission, ZUM 2008, 766 (in diesem Heft), in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 52/2008, Nr. 10, S. 758-765 (Standort: USB Köln(38)XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Insgesamt kann sich die Europäische Kommission in den Grundlinien ihrer Behandlung der nationalen Rundfunkfinanzierung durch die Rechtsprechung bestätigt sehen. Dies gilt sowohl für die Frage der staatlichen Finanzierung, als auch für die Anforderungen an die externe Kontrolle der Anstalten zur Erfüllung ihres Auftrags. (KB) [397-F] Henrich-Franke, Christian, Dr. (Bearbeitung): Transmitting and the receiving Europe - the European broadcasting space as a legal regime 224 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.11 Medien und Recht INHALT: Das Forschungsprojekt ist ein integraler Bestandteil eines europäischen Verbundprojekts zum Thema "Transmitting and receiving Europe". Aus der Perspektive unterschiedlicher Disziplinen problematisiert das Verbundprojekt Europa als einen Kommunikationsraum, innerhalb dessen im 20. Jahrhundert unterschiedliche Vorstellungen und Konzeptionen von Europa als politischer und kultureller Einheit gehandelt wurden. Das übergeordnete Ziel besteht darin, die Frage nach der Bedeutung des Rundfunks - und insbesondere von Rundfunktechnologie - für die unterschiedlichen "Erfindungen Europas" als eine integrierte und/ der fragmentierte politische, kulturelle und wirtschaftliche Einheit zu beantworten. Dabei wird von der These ausgegangen, dass Rundfunkübertragungen die wirksamste und einflussreichste Art der nationalen und transnationalen Kommunikation des 20. Jahrhunderts waren. Im Mittelpunkt der gemeinsamen Projektarbeit steht also die mediale Konstruktion Europas - auf der Sendewie auf der Empfangsseite von Rundfunkprogrammen - in einem sich permanent wandelnden politischen, kulturellen und technischen Umfeld. Das Teilprojekt trägt zum übergeordneten Ziel des Verbundprojektes bei, indem es die Verbindung zwischen der Transmission und dem Empfang Europas näher betrachtet, nämlich die Rundfunkfrequenzen, die als ein Vehikel für die Übertragung von Rundfunkprogrammen dienen, in den Blick nimmt. Es analysiert, inwieweit internationale Abkommen zur Regulierung von Rundfunkfrequenzen, in denen immerhin die Sende- und Empfangsgebiete von Rundfunkübertragungen definiert wurden, die mediale Konstruktion Europas beeinflussen. ZEITRAUM: 20. Jahrhundert GEOGRAPHISCHER RAUM: Europa ART: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Siegen, FB 01 Sozialwissenschaften, Philosophie, Theologie, Geschichte, Geographie, Fach Geschichte Lehrstuhl Wirtschafts- und Sozialgeschichte sowie Didaktik der Geschichte (57068 Siegen) KONTAKT: Institution, Sekretariat (Tel. 0271-740-3921, Fax: 0271-740-3924, e-mail: eleonore.althaus@uni-siegen.de) [398-L] Hirsch, Burkhard: Das Schweigen im Blätterwalde, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2008, H. 2, S. 10-16 INHALT: "Das Vorratsdatenspeichungsgesetz verändert die Republik. Daran ändert auch der Eilbeschluss des Bundesverfassungsgerichtes Ende März wenig. Die Richter setzten zwar Hürden für die Verwendung der Daten, aber das Speichern unterbinden sie noch nicht." Obwohl durch das Gesetz der Informantenschutz ausgehöhlt wurde, kam es kaum zu Protesten unter den Journalisten. "Es scheint, als ob der Berufsstand in kollektive Schreckstarre verfallen ist und es lieber den üblichen Verdächtigen überlässt zu sagen, was Sache ist - und nach Karlsruhe zu gehen. Bei der Vorratsspeicherung ist das ein schwerer Fehler." Der Autor, ehemals Innenminister von NRW und Bundestagsvizepräsident, hat gegen die Vorratsdatenspeicherung Verfassungsbeschwerde eingelegt. (PT) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.11 Medien und Recht 225 [399-L] Jungheim, Stephanie: Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 11. September 2007 zu den Rundfunkgebühren: eine verpasste Chance, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 52/2008, Nr. 6, S. 493-499 (Standort: USB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Das BVerfG hat die Chance verpasst, die Auslegung des Art. 5 GG den veränderten Medienrealitäten anzupassen, indem die Vielfaltsgewährleistung von der einseitigen Verknüpfung mit dem Rundfunk gelöst und zum übergeordneten Rechtsprinzip aller Massenmedien erhoben wird. Nur auf diesem Wege ist der crossmedialen Verflechtung großer Medienkonzerne und den daraus erwachsenden Gefahren für die öffentliche Meinunsgbildung zu begegnen. (KB) [400-L] Kübler, Friedrich: Medien, Menschenrechte und Demokratie: das Recht der Massenkommunikation, Heidelberg: C. F. Müller 2008, 467 S., ISBN: 978-3-8114-3603-9 (Standort: ULB Münster(6)3K10229) INHALT: Ziel des Verfassers ist es, das Recht der Massenkommunikation als ein von durchgängigen Prinzipien beherrschtes Rechtsgebiet vertiefend darzustellen. In einem ersten Teil werden historische und verfassungsrechtliche Grundlagen des Rechts der Massenkommunikation und der Stellung der Massenmedien in der Gesellschaft umrissen. Im zweiten Teil wird der Themenkomplex "Presse" behandelt - Pressefreiheit, Presserecht, Presseunternehmen und Wettbewerb. Der dritte Teil wendet sich dem Rundfunk zu und behandelt sowohl die Rundfunkfreiheit, den öffentlich-rechtlichen Rundfunk und den privaten Rundfunk als auch rechtsformübergreifende Regelungsfragen der Rundfunkordnung. In einem vierten, abschließenden Teil werden Schranken der öffentlichen Kommunikation in Gestalt des Schutzes gegen Massenmedien thematisiert. Hier geht es um Kollisionsfelder im publizistischen Prozess, den Schutz kollektiver Rechtsgüter (Staat, Jugend, öffentliche Ordnung), der Schutz individueller Rechtsgüter (Ehre, Persönlichkeit, Unternehmen) sowie zivilrechtliche Ansprüche und ihre Durchsetzung (Gegendarstellung, Unterlassung, Schadensersatz). (ICE2) [401-L] Libertus, Michael: Die Revision des EU-Regulierungsrahmens für elektronische Kommunikation: Problematik aus Sicht des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, in: Media Perspektiven, 2008, Nr. 5, S. 226235 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.media-perspektiven.de/uploads/tx_mppublications/05-2008_Libertus_01.pdf) INHALT: Bereits seit Mitte der 1990er Jahre verfolgt die Europäische Union eine Politik der Deregulierung und Liberalisierung im Bereich der Telekommunikation. Gegenwärtig steht die Revision des seit 2002 geltenden Rechtsrahmens für elektronische Kommunikationsnetze und -dienste an, die die Europäische Kommission für einen weiteren Liberalisierungsschub nutzen möchte. Während der geltende Rechtsrahmen die Belange des Rundfunks bei vielen wichtigen grundsätzlichen Regelungen berücksichtigt, beinhalten die von der Kommission vorgelegten und im Europäischen Parlament diskutierten Revisionsvorschläge erhebliche Risiken 226 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.11 Medien und Recht für den Rundfunk. Die deutschen öffentlichrechtlichen und privaten Rundfunkveranstalter und auch die Bundesländer sehen viele der EU-Vorschläge als problematisch an. Die ARD fordert unter anderem, die im geltenden EU-Rahmen anerkannte Verbindung zwischen Inhalte- und Infrastrukturregulierung beizubehalten. Die Festlegungen durch den Genfer Wellenplan 2006 müssen respektiert werden. Außerdem wird darauf gedrungen, die vorhandenen Gestaltungskompetenzen der Mitgliedstaaten, insbesondere im Hinblick auf Ziele der Kulturund audiovisuellen Politik, zu erhalten. Der Bundesrat hat sich für das Weiterbestehen von Ausnahmeregeln für den Rundfunk ausgesprochen. (RG2) [402-L] May, Frank Christian: Pressefreiheit und Meinungsvielfalt, (Schriften zur Medienwirtschaft und zum Medienmanagement, Bd. 20), Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges. 2008, 246 S., ISBN: 978-3-83293492-7 (Standort: UB Bonn(5)-2008/5189) INHALT: Ziel der Untersuchung ist es, die den Marktprozess in der Presse bestimmenden ökonomischen Wirkungsmechanismen mit Hilfe allokationstheoretischer Modelle zu rekonstruieren und hieraus Schlussfolgerungen für die Wettbewerbspolitik zu ziehen. Vor dem Hintergrund der strukturellen Gegebenheiten auf realen Pressemärkten werden die ökonomischen Ursachen der lokalen Angebotskonzentration und ihre Auswirkungen auf die Marktfähigkeit heterogener Meinungspublikationen untersucht. Darauf aufbauend werden das Problem der optimalen Interessenabwägung von Leser- und Anzeigenkunden im verlegerischen Gewinnmaximierungskalkül und seine Implikationen für das Marktverhalten von Zeitungsverlagen behandelt. Angesichts der Interdependenz von wirtschaftlichem und publizistischem Wettbewerb wird analysiert, in wie fern sich die Pressefinanzierung auf den Prozess der öffentlichen Meinungsbildung auswirkt. Dabei steht die Frage im Vordergrund, ob bestimmte Beschränkungen der Freiheit zu Vorstößen im ökonomischen Wettbewerb der Erhaltung eines funktionsfähigen Meinungswettbewerbs in der Presse dienen können. Diese Frage stellt sich beispielsweise im Rahmen der medienpolitischen Diskussion um die Zulässigkeit von Gratiszeitungen. (ICE2) [403-L] Mikat, Claudia: Leckere Plätzchen, bittere Pillen: Studie des Hans-Bredow-Instituts zur Evaluation des Jugendschutzgesetzes zeigt Stärken und Schwachstellen auf, in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 12/2008, H. 1, S. 62-67 INHALT: "Mit der Reform des Jugendmedienschutzes im Jahr 2003 haben Bund und Länder insbesondere mit Blick auf das Modell der 'Regulierten Selbstregulierung' Neuland betreten. Es wurde vereinbart, dass nach einer Einführungsphase eine Evaluation des Systems durch eine externe Institution stattfinden soll. Das beauftragte Hamburger Hans-Bredow-Institut (HBI) legte das Ergebnis am 30. Oktober 2007 vor. Bei der Untersuchung, einer retrospektiven Gesetzesfolgenabschätzung auf der Grundlage von u.a. Akteursworkshops, Expertengesprächen, Ladenbegehungen, Statistiken und Veröffentlichungen der beteiligten Institutionen handelt es sich um eine Defizitanalyse: Konkrete Vorschläge für eine gesetzliche Neuregelung werden den politischen und fachlichen Akteuren überlassen. Aber es gibt zahlreiche Hinweise, wie das System des Jugendschutzes verbessert werden kann." (Autorenreferat) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.11 Medien und Recht 227 [404-L] Niederalt, Stephanie: Das Urheberrecht vor einem 3. Korb - ausgewählte Handlungsfelder: Diskussionsbericht zu der gleich lautenden Arbeitssitzung des Instituts für Urheber- und Medienrecht am 7. März 2008, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 52/2008, Nr. 5, S. 397-402 (Standort: USB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Zusammenfassung der Diskussionen der Arbeitstagung zu folgenden Themenbereichen: (1) Reformbedarf im Bereich der Kabelweiterleitung; (2) Teilhabe ausübender Künstler an den Schutznormen des UrhG; (3) Vergütungsansprüche für private Vervielfältigung; (4) der doppelte Schadenersatz bei Urheberrechtsverletzungen; (5) Auskunftsanspruch im Internetzeitalter. (KB) [405-L] Pfennig, Gerhard: Reformbedarf beim Kabelweitersenderecht?, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 52/2008, Nr. 5, S. 363-372 (Standort: USB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass Gründe zu einer prinzipiellen Änderung der Regelungen zur Kabelweitersendung in Deutschland nicht vorliegen. Weder hat sich an der Vertragspraxis etwas geändert, noch beeinflußt die Einführung neuer Verbreitungswege die geltende Rechtslage. (KB) [406-L] Richter, Andrei: Post-Soviet perspective on censorship and freedom of the media: an overview, in: International Communication Gazette, Vol. 70/2008, Nr. 5, S. 307-324 (gaz.sagepub.com/content/vol70/issue5/) INHALT: Der Beitrag gibt einen Überblick darüber wie Journalisten und Medien in den Staaten der ehemaligen Sowjetunion durch das Gesetz reguliert werden und wie in der soziopolitischen Struktur einer rechtsstaatlichen Ordnung ihre Arbeit so optimiert werden kann, dass sie die Grundlage für öffentliche Eintracht und Stabilität bilden kann. Der Autor sieht die gesetzlichen Bedingungen für eine freie Presse in der Entwicklung von Mechanismen für den Zugang von Journalisten zur Information, der Errichtung von öffentlich-rechtlichem Rundfunk, dem Zugang der politischen Opposition zu öffentlichen (oder staatlichen) Medien, der Privatisierung der Massenmedien, usw.. Einschränkungen unter dem Vorwand von informationeller Souveränität oder dem Kampf gegen Terrorismus und politischen Extremismus dürfen die ideologische und politische Vielfalt in den Medien und in der Gesellschaft nicht untergraben. Der Beitrag schließt mit einer vergleichenden Bestandsaufnahme zum Grad der Pressefreiheit in allen15 Staaten der ehemaligen Sowjetunion. (RGübers.) [407-L] Ritlewski, Kristoff M.: Pluralismussicherung im 10. Rundfunkänderungsstaatsvertrag: ein Beitrag zur Dogmatik der Pluralismussicherung, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 52/2008, Nr. 5, S. 403-410 (Standort: USB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) 228 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.11 Medien und Recht INHALT: Mit dem 10. Rundfunkänderungsstaatsvertrag hat der Gesetzgeber positive Neuerungen eingeführt, so die überfällige Zentralisierung der bundesweiten Zulassung und Aufsicht und die Einführung der Plattformregulierung. Andere Bereiche, wie die notwendige gesellschaftliche Kontrolle in vielfaltsrelevanten Bereichen, wurden mit der Zweigliederung der Aufsicht in die ZAK und die GVK nur im Ansatz zufriedenstellend gelöst. Völlig unnötig ist hingegen die Neustrukturierung der KEK. (KB) [408-L] Rossen-Stadtfeld, Helge: Beurteilungsspielräume der Medienaufsicht, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 52/2008, Nr. 6, S. 457-475 (Standort: USB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Der Jugendmedienschutz-Staatsvertrag räumt der Aufsichtsbehörde KJM besondere Beurteilungsspielräume ein. Innerhalb dieses Spielräume findet eine wertend-abwägende Ausgestaltung des Mediensystems statt, für die Verwaltungsgerichte keine Zuständigkeit in Anspruch nehmen können. Sie kontrollieren lediglich, ob die Abwägung angemessen erfolgte. (KB) [409-L] Rumyantsev, Andrey: Die Garantie des kollektiven Gutes der fehlerfreien Berichterstattung als medienübergreifender Rechtsgrundsatz: zugleich ein Beitrag zu einer funktionalinstitutionellen Theorie des Medienrechts, (Juristische Schriftenreihe, Bd. 260), Münster: Lit Verl. 2007, XXII, 446 S., ISBN: 978-3-8258-0394-0 INHALT: In modernen Gesellschaften wurden materiale Wertsysteme durch solche ersetzt, die auf Konventionen beruhen. Diese müssen immer neu ausgehandelt und gelegentlich auch "verkauft" werden. Hierzu tragen die periodischen Massenmedien erheblich bei. Deshalb muß die Rationalität des öffentlichen Diskurses in einer Demokratie als wichtiges Schutzgut betrachtet werden. Da die institutionellen Formen ihrer Gewährleistung in aller Regel versagen, wird die Einführung eines subjektiven Rechts von jedermann vorgeschlagen, die Korrektur fehlerhafter Medienberichte zu verlangen. (DIPF/Verlag) [410-L] Scharf, Wilfried: Warum die Religionsfreiheit das erste Menschenrecht ist: und warum die Meinungsfreiheit Demokratie konstituiert, in: Zeitschrift für Kommunikationsökologie und Medienethik, Jg. 19/2007, Nr. 1, S. 40-44 INHALT: Die öffentlichen Auseinandersetzungen um die Absetzung von Aufführungen der Oper "Idomeneo" in Berlin, die in der dänischen Zeitung "Jyllands Posten" veröffentlichten Mohammed-Karikaturen und die Vorlesung Papst Benedikts XVI. an der Universität Regensburg mit dem Titel "Glauben, Vernunft und Universität" markieren einen Konflikt zwischen den Menschenrechten Religionsfreiheit auf der einen und Meinungsfreiheit mit ihren Ableitungen Pressefreiheit, Wissenschaftsfreiheit und Kunstfreiheit auf der anderen Seite. "Beim Abwägen der Pressefreiheit, der Wissenschaftsfreiheit auf der einen Seite gegen die Religionsfreiheit auf der anderen soll nicht vergessen werden, dass die Religionsfreiheit im Grunde das soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.11 Medien und Recht 229 erste Menschenrecht ist." Dies wird an der Entstehungsgeschichte der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung, die zugleich die Menschenrechte verkündete, erläutert. Auf der anderen Seite sind die Meinungsfreiheit und die von ihr abgeleiteten Freiheiten "so wichtig, weil keiner die Wahrheit kennt." Das Grundrecht der freien Meinungsäußerung ist als unmittelbarster Ausdruck der menschlichen Persönlichkeit Grundlage jeder Freiheit und damit der Demokratie. "Die genannten Freiheiten gelten gerade dann, wenn es sich um einen Beitrag zum geistigen Meinungskampf in einer die Öffentlichkeit wesentlich berührenden Frage handelt. Dies war sowohl bei den Mohammed-Karikaturen als auch bei der Papst-Vorlesung und der 'Idomeneo-Absetzung' gegeben." (RG) [411-L] Scheuer, Alexander: Konvergenz der Medien - Divergenz im europäischen Jugendmedienschutz?: zur Harmonisierung der Binnenmarktregeln, in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 12/2008, H. 2, S. 10-14 INHALT: "Die Europäische Union steht vor einem weiteren Schritt der Integration. Mit dem Vertrag von Lissabon und der Europäischen Grundrechtecharta wird veruscht, die 'Harmonie der Widersprüche' - die Vereinbarung vom immer engeren Zusammenschluss der Völker Europas unter Wahrung der Eigenständigkeit der Mitgliedstaaten - neu auszutarieren. Die Konvergenz des Rechts schreitet auch im Medienbereich voran, denn mit der Ende 2007 in Kraft getretenen Richtlinie über audiovisuelle Mediendienste wird auch für de Jugendmedienschutz ein neues Kapitel aufgeschlagen: Zukünftig gelten gemeinsame Mindeststandards nicht nur - wie bislang - für das Fernsehen, sondern auch für neue audiovisuelle Abrufmedien. Allein für Trägermedien, vor allem im Kino aufgeführte Filme und audiovisuelle Werke auf DVD, scheint der Binnenmarkt nicht gleichermaßen eröffnet." (Autorenreferat) [412-L] Uriona, Viviana: Straßenprotest und Mediendemokratie: Debatte um ein neues Rundfunkgesetz in Argentinien, in: WeltTrends : Zeitschrift für internationale Politik und vergleichende Studien, Jg. 16/2008, H. 61, S. 71-78 (Standort: UuStB Köln (38)-LXE782; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Die Agrarlobby schlüpft ins Gewand sozialer Bewegungen. Sie bedient sich dabei deren Protestformen sowie der Parteilichkeit kommerzieller Massenmedien. Eine staatliche Umverteilung ihrer gigantischen Weltmarktgewinne soll so verhindert werden. Diese Entwicklung löste die Diskussion um die Demokratisierung des aus der Militärdiktatur stammenden Rundfunkgesetzes aus. Es besteht die Hoffnung, dass diese Debatte die überfällige Reform der Medienlandschaft in Richtung Presse- und Meinungsfreiheit vorantreibt." (Autorenreferat) [413-L] Walter, Gregor: Internetkriminalität: eine Schattenseite der Globalisierung, (SWP-Studie, S 16), Berlin 2008, 35 S. (Graue Literatur; www.swp-berlin.org/common/get_document.php?asset_id=5022) 230 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.11 Medien und Recht INHALT: "Mit dem Internet ist in etwa dreißig Jahren eine vollständig neue Kommunikationsinfrastruktur entstanden, die inzwischen aus Lebens- und Arbeitswelt kaum noch wegzudenken ist. Die Besonderheit des Netzes liegt darin, dass hier Digitalisierung und Globalisierung aufeinandertreffen, denn dort, wo das Internet existiert, haben die herkömmlichen nationalstaatlichen Grenzziehungen keinerlei Bedeutung. Dies ist besonders brisant im Hinblick auf die 'dunklen Seite' des Netzes, denen sich die Studie widmet. Globalisierung und Digitalisierung erschweren bereits für sich genommen die Prävention und Verfolgung kriminellen Verhaltens, verstärken sich aber auch noch wechselseitig. Das Spektrum der Internetkriminalität reicht von 'herkömmlichen' Straftaten wie Volksverhetzung und Kinderpornographie über neue Formen des Betrugs bis hin zu unerwünschten Werbe-E-Mails ('Spam'), Computerviren und Bedrohungen durch 'Cyberterrorismus'. Bei etlichen Transaktionsformen sind mittlerweile besorgniserregende Trends zu beobachten. Trotzdem ist der Versuch der Bekämpfung der verschiedenen Formen der Internetkriminalität keineswegs aussichtslos. Konkret empfiehlt die Studie, die Harmonisierung des internationalen Rechts weiter voranzutreiben und in Deutschland sowohl staatlicherseits als auch bei den entsprechenden nichtstaatlichen Initiativen Kompetenzen zu bündeln und klar erkennbare Ansprechpartner zu schaffen. Die nationalen Regelungen sollten maßvoll und unter systematischer Berücksichtigung (a) der Möglichkeiten und Grenzen der internationalen Rechtsangleichung, (b) der Durchsetzbarkeit und (c) der Vereinbarkeit mit den Grundrechten an die besonderen Herausforderungen durch das Internet angepasst werden." (Autorenreferat) [414-L] Weber, Karsten: Plädoyer für unlimitierte Meinungsfreiheit als Grundlage einer europäischen Medienethik: europäische Medienethiken? ; europäische Medienethik!, in: Zeitschrift für Kommunikationsökologie und Medienethik, Jg. 19/2007, Nr. 1, S. 35-39 INHALT: Der Beitrag plädiert auf der "Basis einer radikal liberalen oder, eigentlich besser, einer libertären Position" für ein unlimitiertes Recht auf freie Meinungsäußerung. Er geht von der Voraussetzung aus, dass es keine europäischen Medienethiken gibt und nicht geben kann, sondern nur eine europäische Medienethik im Sinne eines grundlegenden Normen- und Wertekatalogs. Da die kulturelle Vielfalt Europas zu groß ist, als dass eine bestimmte materiale Festlegung allgemein konsensfähig sein könnte, handelt es sich dabei um eine 'thin theory', die auf Prinzipien aufbaut und nicht auf materialen Bestimmungen. Zur Sicherung eines solchen Mindeststandards sollte eine europäische Verfassung ein unlimitiertes Recht auf freie Rede verbriefen. "Die Bürger der einzelnen Staaten können ihren eigenen moralischen Traditionen und ihrer jeweiligen historische gewachsenen Verantwortung viel besser dadurch gerecht werden, dass sie selbst das Recht auf freie Rede dazu nutzen, gegen Hass und Intoleranz ein Zeichen zu setzen. (...) Gerade die Pluralität der Medienethiken wird den Zusammenstoß unterschiedlicher Kulturen mit befeuern, denn die Asymmetrie, die sich bisher bei der Ausgestaltung der Meinungsfreiheit zeigt, befördert den Missbrauch durch Waffenungleichheit." (RG) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation 1.12 231 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation [415-L] Aronovsky, Alexandra; Furnham, Adrian: Gender portrayals in food commercials at different times of the day: a content analytic study, in: Communications : the European Journal of Communication Research, Vol. 33/2008, No. 2, S. 169-190 (Standort: USB Köln(38)-MXA00767; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.reference-global.com/toc/comm/33/2) INHALT: Der Beitrag untersucht 153 Werbespots für Lebensmittel eines populären britischen Fernsehkanals. Dabei wurden achtzig "Tages"- und 73 "Abend"-Spots getrennt nach elf Inhaltskategorien kodiert, die zentralen Figuren in der Werbung bestimmte Eigenschaften zuwiesen (Geschlecht, Art und Weise der Präsentation, Glaubwürdigkeit, Rolle, Alter, Ort, Argumente, Hintergrund, Art der Belohnung, Produktappeal, Schlusskommentar). Obwohl beide Geschlechter in acht auf das Tagesprogramm und neun auf das Abendprogramm bezogenen inhaltsanalytischen Kategorien stereotyp dargestellt wurden, zeigte sich in den tagsüber gesendeten Werbespots, dass die Werbung mehr auf weibliche Rezipienten zugeschnitten war, was sich in einem größeren Anteil nicht stereotyper weiblicher Darstellungen im Gegensatz zur Betonung weiblicher Stereotype niederschlug. Die Ergebnisse werden im Hinblick auf implizierte Geschlechterideologien und ihre Zielgenauigkeit vor dem Hintergrund des gesellschaftlichen Klimas in Bezug auf Geschlechterrollen diskutiert. (UNübers.) [416-L] Brüggemann, Michael: Europäische Öffentlichkeit durch Öffentlichkeitsarbeit?: die Informationspolitik der Europäischen Kommission, (Medien - Kultur - Kommunikation), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2008, 333 S., ISBN: 978-3-531-15704-7 (Standort: UB Bonn(5)-2008/7142) INHALT: Die Förderung einer europäischen Öffentlichkeit wird allgemein als ein probates Gegenmittel zur Akzeptanzkrise der EU gesehen. Anforderungen an eine europäische Informationspolitik ergeben sich aus drei Richtungen: der der normativen Theorie der Öffentlichkeit, der der Theorie effektiven Kommunikationsmanagements und der der Forschung zum Thema europäische Öffentlichkeit. Der Verfasser untersucht die Informationspolitik der EU seit der Jahrtausendwende zum einen auf allgemeiner Ebene, zum anderen am Fallbeispiel der von der Kommission durchgeführten Erweiterungskampagne; besondere Aufmerksamkeit erfahren die EU-Staaten Deutschland und Frankreich. Methodisch kommen Expertenbefragungen und Dokumentenanalysen zum Einsatz. Die Informationspolitik der EU erweist sich als fragmentiert und embryonal. Der Verfasser stellt das Mehrebenensystem der Informationspolitik, die Umsetzung der Transparenzregeln durch die Kommission sowie die PR der Kommission dar und kontrastiert die Politik der Kommission unter Prodi mit der Politik der neuen Kommunikationskommissarin Wallström unter Barroso. Sodann werden Strukturen, Ressourcen und konkrete Aktivitäten der Öffentlichkeitsarbeit in der Erweiterungskampagne untersucht. Der Verfasser bilanziert die Informationspolitik der EU als "Politik mit angezogener Handbremse" und befürwortet eine Informationspolitik mit den Leitbildern Transparenz und Rechtfertigung. (ICE2) 232 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation [417-L] Erhard, Michael: Krisen-PR bei politischen Parteien, Hamburg: Diplomica Verl. 2008, 100 S., ISBN: 978-38366-5943-7 (Standort: UuStB Köln(38)-13B5394) INHALT: Nach einer Einführung in die Grundbegriffe der Public Relations und der Abgrenzung zu anderen Bereichen der Öffentlichkeitsarbeit werden die Unterschiede und Besonderheiten von Polit-PR im Vergleich zur "klassischen" PR von Unternehmen aufgezeigt, bevor ein Überblick die Entwicklungen und Probleme der politischen Öffentlichkeitsarbeit behandelt. Anschließend werden die funktionalen Aufgaben und die bedeutendsten methodischen Ansätze der Krisen-PR thematisiert. Dabei wird insbesondere auf die jeweiligen Vor- und Nachteile der einzelnen Ansätze für die politische PR eingegangen. Zudem wird auch die Bedeutung des erfolgreichen Umgangs in der medial vermittelten Öffentlichkeit mit Affären und Skandalen erläutert. Es wird dabei nicht nur die Rolle der Krisen-PR als Instrument gegenüber der Öffentlichkeit näher betrachtet, sondern auch ihre Relevanz für die Geschlossenheit und Kampagnefähigkeit der Parteien, die letztendlich mitendscheidend für das "Unternehmensziel" sind: Die erfolgreiche (Wieder-)Wahl und die daraus resultierende Möglichkeit, die eigenen politischen Konzepte umsetzen zu können. Vor diesem Hintergrund wird das Verhalten der einzelnen relevanten Akteure inner- und außerhalb des Parteiensystems bei den jüngsten Partei-Affären analysiert. Der Schwerpunkt der Analyse liegt auf den grundlegenden Verhaltensweisen, die mit Hilfe einzelner Beispiele verdeutlicht werden. Da auf dem Weg zur Öffentlichkeit sich die PR in erster Linie der Massenmedien bedient (beziehungsweise bedienen muss), wird deren Berichterstattung über die Ereignisse nicht nur als Spiegel der PR-Aktivitäten der Parteien betrachtet, sondern zugleich als Indikator für die Qualität der Krisen-PR. Daraus resultierend werden die Fehler aufgezeigt, welche die Parteien bei der Konzeption und Umsetzung von Krisen-PR in den letzten Jahren begangen haben. (ICF2) [418-L] Gast, Wolfgang: Willst du mit mir in den Urlaub fahren? Ja, aber am Ende der Reise gut ankommen: Lebensgefühle und Rollenbilder in jugend- und altersexklusiver Werbung 2006 und 2008, in: Medien und Erziehung : Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg. 52/2008, H. 2, S. 50-60 INHALT: In seiner aktuellen Werbespot-Textanalyse bezieht sich der Autor auf eine systematisch angelegte Inhaltsanalyse von Fernsehwerbung aus dem Jahre 2006, in der 316 unterschiedliche Werbespots von ARD, ZDF und RTL untersucht wurden. In der quantitativen Analyse wurde nach "inhaltlich manifesten Merkmalen" wie Produktbereichen, soziodemografischen Merkmalen der Protagonisten oder nach verwendeten Milieus gefragt. Unter den 'formalen manifesten Merkmalen' wurden unter anderem Spot-Typen, Anglizismen, Ironie/ Komik, Musik und Off-Kommentare untersucht. Die Ergebnisse dieser Inhaltsanalyse werden vorgestellt. Auf der Grundlage der Befunde wurde im zweiten Schritt eine Kurzerhebung altersexklusiver Werbespots, die im Januar 2008 im ZDF und in RTL ausgestrahlt wurden, durchgeführt. Die medienhermeneutische Textanalyse dieser Spots konnte Tendenzen aufzeigen, wie sich das Medienbild der Generationen entwickelt. Verglichen mit den relativ positiven Befunden des Jahres 2006 bezüglich der Angemessenheit der altersspezifischer Ansprache war diese Ansprache in den ausgewählten Spots des Jahres 2008 wenig differenziert. Die "den Alten in den Spots zugewiesenen Rollen waren lebensabgewandt und am Defizit-Modell orientiert, bei altersinklusiven Spots häufiger auch am Konkurrenzmodell". (PT2) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation 233 [419-L] Gleich, Uli: Aktuelle Ergebnisse der Werbewirkungsforschung: ARD-Forschungsdienst, in: Media Perspektiven, 2008, Nr. 6, S. 318-324 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Menschen werden täglich mit tausenden von Werbebotschaften konfrontiert. Die Werbewirkungsforschung untersucht, wie viele dieser Botschaften es schaffen, die Aufmerksamkeit der Konsumenten zu gewinnen, wahrgenommen und verstanden zu werden und ihre intendierte Wirkung zu erzielen. Der Beitrag gibt einen Überblick über die aktuelle Fachliteratur zur Untersuchung der Faktoren, die diese Prozesse beeinflussen können. Diese Faktoren können einerseits von den Kommunikatoren beeinflusst werden (z.B. Medienwahl, Platzierung, Kommunikationsstrategie, Werbegestaltung), andererseits aber auch durch Merkmale auf Seiten der Rezipienten (z.B. Wahrnehmung, Motivation, Fähigkeiten, Verständnis). Die vorgestellten Studien beschäftigen sich mit den Voraussetzungen für die Beschäftigung mit Werbung, mit Methoden der Kombination von Werbung und Programm, mit der Effizienz persuasiver Botschaften auf Empfänger, die sich in einer positiven Stimmung ("mood") befinden, den negativen Einflüssen von Sex- und Gewaltdarstellungen auf die von TV-Werbung in ihrem Umfeld, dem positiven bzw. negativen "ad framing", dem Einsatz von Prominenten in der Werbung, der Wirkung von Humor in der Werbung, notwendigen kognitiven Fähigkeiten zur Erkennung der Mehrdeutigkeit von Begriffen, Aussagen und Slogans in der Werbung, der Verwendung "figurativer" Sprache in der Werbung, der Funktion nonverbaler bzw. nicht-textlicher Gestaltungselemente sowie dem Einfluss von Farben bzw. der Bezeichnung von Farben auf die Wahrnehmung und Beurteilung von Produkten. (UN) [420-L] Gries, Rainer: Produkte & Politik: zur Kultur- und Politikgeschichte der Produktkommunikation, Wien: WUV-Univ.-Verl. 2006, 176 S., ISBN: 978-3-85114-980-7 INHALT: Der Historiker und Kommunikationswissenschaftler Gries vermittelt einen Überblick über die Geschichte der Wechselbeziehungen von Produktkommunikation und politischer Kommunikation im Laufe des 20. Jahrhunderts. Er zeigt, dass Produktwerbung auch dann politische Dimensionen haben kann, wenn sie nicht offen mit politischen Symbolen und Losungen argumentiert. Nach Meinung des Autors haben sich Markenprodukte zu Medien entwickelt. Kommunikationen für Markenprodukte, die ihrer Aussage nach völlig unpolitisch sind, haben 'im Kern höchst politische Funktionen' (12), denn sie schaffen auf emotionale Weise Vertrauen. Dieses beziehe sich zuerst natürlich auf das Produkt, zugleich werde auch Vertrauen in Staat und Gesellschaft gefördert. Mit dem Vertrieb von Markenprodukten sei auch der Vertrieb von Vertrauen verbunden. Und dieses Produkt-Vertrauen habe 'fundamentale politische Dimensionen' (153). (ZPol, NOMOS) [421-L] Holtz-Bacha, Christina (Hrsg.): Stereotype?: Frauen und Männer in der Werbung, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2008, 291 S., ISBN: 978-3-531-15695-8 (Standort: UB Köln(38)-35A7377) INHALT: "Frauen sind jung, schön und schlank. Männer sind harte Jungs, die Tölpel in der Küche oder sehen einfach nur gut aus. Die Klage darüber, dass die Werbung Frauen und Männer 234 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation auf solche Stereotypen reduziert, ist ebenso alt wie die Befürchtungen, dass diese Stereotypen gesellschaftliche Auswirkungen haben. Gelten sie heute noch? Dieses Buch zieht Bilanz nach rund 50 Jahren Forschung zu Werbung und Geschlechterstereotypen und legt neue Ergebnisse aus der Analyse von Werbung vor sowie darüber, wie Rezipientinnen und Rezipienten mit solcher Werbung umgehen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Christina Holt-Bacha: Köcheln auf kleiner Flamme. Frauen und Männer in der Werbung - ein thematischer Dauerbrenner (5-13); Romy Fröhlich: Werbung in Deutschland. Auf dem Weg zu einem Frauenberuf? (14-39); Jutta Stender-Vorwachs: Frau und Mann in der Werbung rechtlich betrachtet (4049); Nicole M. Wilk: Die ges(ch)ichtslose Frau. Überlegungen zum Verlust von weiblichen Vorbildern in der Werbung (50-75); Angela Vennemann, Christina Holt-Bacha: Mehr als Frühjahrsputz und Südseezauber? Frauenbilder in der Fernsehwerbung und ihre Rezeption (76-106); Guido Zurstiege: Fit und flott - und ein wenig sexy in schwarz-weiß: Die strukturelle Ambivalenz werblicher Medienangebote (107-123); Raphaela Drefiler: Vom Patriarchat zum androgynen Lustobjekt - 50 Jahre Männer im stern (124-154); Carolin Burgen, Thomas Koch: Die Entdeckung der Neuen Alten? Best-Ager in der Werbung (155-175); Klaus Moser, Christopher Verheyen: Sex-Appeal in der Werbung: Die Entwicklung der letzten zehn Jahre (176-196); Thomas Koch, Lutz Hofer: Immer schlanker und kranker? Models in der Werbung (197-223); Maria-Lena Gläßel: Werbeschönheiten als Vorbild - Beeinflussen die Werbebilder die eigene Körperwahrnehmung von Frauen? (224-261); Alina Kessel: Female Marketing. Sternstunde der Frauen - Der Kunde ist Königin (262-286). [422-L] Humburg, Heiko: In Zeiten von Jugendarbeitslosigkeit und 'Hartz IV': PR-Strategien der Bundeswehr, in: Wissenschaft und Frieden, Dossier : Beilage zu Wissenschaft und Frieden, 2008, H. 58, S. 8-14 INHALT: Die Bundeswehr bedient sich, so der Verfasser, bei ihrer Einflussarbeit professioneller Apparate aus Forschern und PR-Experten, aber auch "unabhängiger" Journalisten, Fernsehstationen, diverser staatlicher und halbstaatlicher Stellen sowie Städten und Kommunen. Dabei geht es allgemein gesprochen um Deutungshoheit über die Auslands- und Kriegseinsätze der Bundeswehr, um ein "normales", positives Image der Streitkräfte und im Speziellen um Nachwuchswerbung, also um Rekrutierung für aktuelle und künftige Kampfeinsätze in aller Welt. Die militaristische Propaganda legt sich, so die These, - unterstützt durch staatliche und privatwirtschaftliche Stellen - wie Mehltau über die Gesellschaft. Die Bundeswehr zielt mit ihrer Werbung besonders auf Jugendliche und versucht, deren Perspektivlosigkeit auszunutzen. Es ist notwendig, dass von Seiten der Friedensbewegung aber auch der Gewerkschaften der militaristischen Propaganda der Bundeswehr in Schulen, Arbeitsämtern und der Öffentlichkeit entschlossener als bisher entgegentreten wird. (ICF2) [423-L] Konrad, Daniel: Die politische PR als Scharnier zwischen Medien, Politik und Gesellschaft, Marburg: Görich u. Weiershäuser 2007, 79 S., ISBN: 978-3-89703-714-4 (Standort: FES Bibl. Bonn(Bo133)-A0800976) INHALT: Kernfrage der Untersuchung ist, ob politische PR die Funktion eines Scharniers zwischen Medien, Politik und Gesellschaft wahrnehmen und so zur besseren Funktionsfähigkeit der einzelnen Systeme beitragen kann. Der Verfasser skizziert zunächst den Wandel der poli- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation 235 tischen Kommunikation und die Entwicklung zur Mediengesellschaft als den Hintergrund des Bedeutungszuwachses, den politische PR erfahren hat. Er stellt theoretisches Konzept und Praxis des Politikmarketing dar, um dann Struktur, Funktion und Akteure professioneller Politikvermittlung näher zu untersuchen. Hier geht es um die politische PR als Machtfaktor in der politischen Öffentlichkeit, um die Professionalisierung der Politikvermittlung und - auch im Vergleich mit Großbritannien und den USA - um die "Spin Doktoren", deren Wahrnehmung in der Öffentlichkeit "zwischen Macht und Mythos" schwankt. Auf der Basis von Gesprächen mit Journalisten und Politikberatern wird das Selbstverständnis der Akteure der politischen Öffentlichkeit beschrieben. Die Untersuchung schließt mit einer kritischen Würdigung der politischen PR und ihrer Bedeutung für die Politikvermittlung. (ICE2) [424-L] Koss, Florian: Was Kommunikation und Unternehmenserfolg gemeinsam haben: Untersuchungen zum Kommunikationsverhalten und dessen Auswirkung auf den Unternehmenserfolg, Saarbrücken: VDM Verl. Dr. Müller 2007, VII, 118 S., ISBN: 978-3-8364-2429-5 (Standort: FH Hof(1051)-100QP345K86W3) INHALT: "Nicht nur für Banken, mit ihrem traditionellem Problem, sich und ihre als austauschbar wahrgenommenen Produkte ausreichend differenzieren zu können, gewinnt Kommunikation enorm an Bedeutung. Sie ist längst zu einem wichtigen Erfolgsfaktor für alle Unternehmen geworden. Aber wie kann der strategisch optimierte Einsatz von Kommunikation ungenutzte Potentiale aktivieren und effektiver als Erfolgsfaktor eingesetzt werden? Im ersten Teil dieses Buches, werden aus verschiedenen Modellen der identitätsorientierten und integrierten Kommunikation eine theoretische 'Musterlösung' erarbeitet und daraus Lösungsansätze abgeleitet, um Kommunikation besser als Erfolgsfaktor zu nutzen und Mehrwert zu schaffen. Im zweiten Teil wird mit Hilfe einer aufwendigen empirischen Studie zum Kommunikationsverhalten von Banken die Gültigkeit der entwickelten Aussagen in der Praxis untersucht. Mit einer Vielzahl von Instrumenten wird die Kommunikation der einzelnen Banken analysiert und durch den Kommunikationsindex KOMIX verglichen. Die gemessene Kommunikationsleistung wird dann mit Image-Rankings und finanziellen Kennzahlen der jeweiligen Unternehmen verglichen, um Zusammenhänge zwischen Kommunikation und Unternehmenserfolg zu ermitteln." (Autorenreferat) [425-L] Löw, Martina: Wenn Sex zum Image wird: über die Leistungsfähikgeit vergeschlechtlichter Großstadtbilder, in: Dieter Schott, Michael Toyka-Seid (Hrsg.): Die europäische Stadt und ihre Umwelt, Darmstadt: Wissenschaftl. Buchges., 2008, S. 193-206, ISBN: 978-3-534-20369-7 (Standort: UB Köln(38)-35A6636) INHALT: Die Verfasserin zeigt, dass sich städtische Räume in ihren Profilierungs- und Imagekampagnen wesentlich über Bildproduktionen erschließen und unterscheiden. Bilder öffnen nicht nur Raumerfahrungen, sie selektieren sie auch und verschließen andere. Diese Bildproduktionen gehen in Bezug auf Städte systematisch mit einer Sexualisierung des städtischen Alltags einher. Wurde bis zum Ende des 19. Jahrhunderts die traditionale Stadt als Bildmontage eines um ein Zentrum gruppierten Kunstwerks dargestellt, tritt seit Beginn des 20. Jahrhunderts die Panoramadarstellung der Stadt in den Mittelpunkt. Seit den 1980er Jahren wird 236 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation die Stadt zum Spektakel. Städte werden systematisch mit Erotik und Sexualität verknüpft. Der Reiz der Großstadt basiert wesentlich auf der sozialen Konstruktion ihrer Sexualisierung. (ICE2) [426-L] Möbus, Pamela; Heffler, Michael: Der Werbemarkt 2007: stabiles Wachstum bei leicht abflauender Werbekonjunktur, in: Media Perspektiven, 2008, Nr. 6, S. 282-290 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.media-perspektiven.de/uploads/tx_mppublications/06-2008_Moebus_Heffler_01.pdf) INHALT: Auch 2007 war für die Werbeträger in Deutschland insgesamt ein erfolgreiches Jahr. Die Bruttoumsätze der klassischen Medien sind um 3,8 Prozent auf insgesamt 20,9 Mrd. Euro gestiegen. Die Zuwächse waren jedoch geringer als in den Vorjahren. Dies deutet auf eine leichte Abschwächung der Werbekonjunktur hin. Die Bilanz der ersten vier Monate 2008 mit nur 1,3 Prozent Wachstum bestätigt diese Einschätzung. Bei den einzelnen Medien entwickelten sich die Werbeumsätze unterschiedlich. Print erzielte insgesamt nur ein unterdurchschnittliches Wachstum von 1,4 Prozent brutto. Während die Tageszeitungen den höchsten Zuwachs des Pressesektors erreichten, erlitten die Publikumzeitschriften leichte Umsatzeinbußen. Der Werbeträger Fernsehen erzielte mit einer Umsatzsteigerung von 5,3 Prozent den höchsten Zuwachs seit dem Jahr 2000, auch die ZAW-Nettodaten ermittelten für TV ein leichtes Plus. Das Radio konnte seine Bruttoumsätze 2007 um 6,8 Prozent auf 1,3 Mrd Euro steigern, auch netto ergab sich ein Plus. Das Internet hat sich mit Bruttoumsätzen von 1,1 Mrd. Euro als Werbeträger etabliert. Wichtigste werbetreibende Branche waren für alle Werbeträger betrachtet erneut die Handelsorganisationen. (UN2) [427-L] Müller, Dieter K.: Kaufkraft kennt keine Altersgrenze: ein kritischer Beitrag zur Werberelevanz von Alterszielgruppen, in: Media Perspektiven, 2008, Nr. 6, S. 291-298 (Standort: UB Bonn(5)Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.media-perspektiven.de/uploads/tx_mppublications/06-2008_Mueller_01.pdf) INHALT: Selbst für viele Marketingexperten ist es heute kaum noch nachvollziehbar, wie die Altersgruppe der 14- bis 49-Jährigen als "werberelevante" Zielgruppe so stark in den Fokus der TV-Media- und Programmplanung rücken konnte. Ende der 1950er Jahre wurde eine Zielgruppe "18 bis 49" erstmals vom US-Network ABC im Konkurrenzkampf mit CBS und NBC eingeführt. Die Reichweiten in dieser Zielgruppe wurden quasi zur Währung der Fernsehwerbung: zur quantitativen Grundlage für Planungsentscheidungen. Der private Fernsehsender RTL begann Anfang der 1990er Jahre diese Zielgruppe als "14 bis 49" in Deutschland zu propagieren, um sich besser gegen ARD und ZDF zu positionieren. Im Gegensatz zu den USA allerdings beschrieb diese Zielgruppe in Deutschland von Anfang an weder eine spezifische Generation noch eine Bevölkerungsgruppe mit ähnlichem Konsumverhalten. Das Lebensalter korreliert immer weniger mit dem Konsumverhalten, die Älteren haben sich den Jüngeren angepasst. Die konsumkräftigsten Konsumenten sind heute schon zwischen 50 und 59 Jahre alt, und die Konsumenten, die heute oder morgen älter als 49 Jahre sind, weisen aktiveres und intensiveres Konsumverhalten auf als ihre Vorgänger. Immer mehr Experten fordern deshalb die endgültige Abkehr von der Altersgruppe 14 bis 49 in der TV-Planung und -Abrechnung. soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation 237 Werbeinvestitionen sind nur dann effektiv, wenn sie sich an den Konsumeinstellungen der Verbraucher und ihrem tatsächlichen Konsumverhalten orientieren. (UN2) [428-L] Opitz, Stephanie; Vowe, Gerhard: Dienstleister zwischen Leistungsnehmern und Anspruchsgruppen: welche Normen gelten in der politischen Kommunikationsberatung?, in: Zeitschrift für Kommunikationsökologie und Medienethik, Jg. 10/2008, Nr. 1, S. 34-38 INHALT: Der Beitrag untersucht, welche Normen das Verhältnis zwischen denjenigen, die ihre Dienste in Form von Kommunikationsberatung anbieten, und den Leistungsnehmern, die diese Dienstleistungen nachfragen, bestehen. Dieser normative Aspekt wurde im Rahmen einer Studie, die das Ziel hat, eine "empirisch basierte Typologie der politischen Kommunikationsdienstleister in Deutschland" zu erstellen, untersucht. Die Dienstleister werden als eigenständige Organisationen oder spezialisierte Organisationsteile definiert, die sowohl technischoperative wie auch strategischkonzeptionelle Aufgaben im Bereich der politischen Kommunikation übernehmen, z.B. im Wahlkampf, in politischer PR und in "Public Affairs" oder Lobbying. Das Sample für die Untersuchung beruht auf einer Auswahl von Kommunikationsdienstleistern auf der Basis einer Typologie mit 36 Idealtypen. Die Untersuchung zeigt, dass Kommunikationsdienstleister in einem sehr komplexen sozialen Umfeld agieren. Sie müssen zu den Leistungsnehmern ein Vertrauen aufbauen, das die Beauftragung erst ermöglicht und dieses Vertrauen bei der Leistungserbringung erfüllen. Dabei müssen sie ein verästeltes Netzwerk zu "Anspruchsgruppen" aufbauen und erhalten, um im Interesse der Leistungsnehmer Einfluss auf Journalisten und politische Entscheider ausüben zu können. Dieses komplexe Beziehungsgeflecht wird durch vielfältige Normen strukturiert. "Normen werden also nicht als Dekor für Feiertage gebraucht, sondern sie bilden eine basale Voraussetzung für den Markterfolg eines Dienstleisters. Umso schwieriger ist es, sie Tag für Tag alle unter einen Hut zu bekommen." (UN) [429-L] Radunovic, Filip: Text- und Rezeptionsanalyse revisited, in: Medien-Journal : Zeitschrift für Kommunikationskultur, Jg. 32/2008, Nr. 2, S. 90-97 INHALT: Der Aufsatz stellt die Prognosefähigkeit werbesemiotischer Ansätze in Bezug auf die Rezeption von Werbung dar. (KB) [430-L] Stipp, Horst: Werbung und Festplattenrecorder: kann Werbung noch im Schnelldurchlauf wirken?, in: Media Perspektiven, 2008, Nr. 6, S. 299-306 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; USB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.media-perspektiven.de/uploads/tx_mppublications/06-2008_Stipp.pdf) INHALT: Seit nunmehr zehn Jahren sind Festplattenrecorder - DVR oder PVR, am bekanntesten unter der Marke TiVo - in der US-amerikanischen Medienbranche ein wichtiges Thema. Der Beitrag untersucht, ob die massenhafte Verbreitung der Geräte, die zeitversetztes Fernsehen und das schnelle Vorspulen von Werbeeinblendungen ermöglichen, das Geschäftsprinzip des 238 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation kommerziellen Fernsehens gefährden würde. Derzeit ist rund ein Viertel aller US-Haushalte mit einem Festplattenrecorder ausgestattet. Die bisherigen Daten zeigen, dass bei DVR-Nutzern noch durchschnittlich 70 Prozent des Fernsehkonsums "live" bleiben, 30 Prozent entfallen auf zeitversetztes Sehen. Am häufigsten werden DVRs bei erfolgreichen Serien während der Primetime eingesetzt. Eine 2006 durchgeführte Pilotstudie zum Einfluss der DVR-Nutzung auf die Werberezeption ergab, dass DVR-Nutzer auch dann eine erstaunlich hohe Werbeerinnerung zeigen, wenn sie die Werbung im Schnelldurchlauf vorgespult haben. Dies wurde in mehreren Studien bestätigt. Werbewirkung geht demnach durch Festplattenrecorder nicht völlig verloren, und es eröffnen sich Möglichkeiten, die Gestaltung von Spots im Hinblick auf den Schnelldurchlauf zu optimieren. (UN2) [431-L] Volcic, Zala: Former Yugoslavia on the World Wide Web: commercialization and branding of nationstates, in: International Communication Gazette, Vol. 70/2008, Nr. 5, S. 395-413 (gaz.sagepub.com/content/vol70/issue5/) INHALT: Seit dem gewaltsamen Zusammenbruch des früheren Jugoslawien versuchen die "neuen" Nationalstaaten Slowenien, Kroatien, Bosnien und Herzegowina, Serbien, Kosovo, Montenegro und Mazedonien sich auf der globalen Landkarte zu positionieren und dabei gleichzeitig unterschiedliche "Marken" (nationaler) Identität zu schaffen. Der Beitrag untersucht auf der Basis einer Textanalyse offizieller regierungsamtlicher Webseiten wie diese vormals jugoslawischen Staaten das Internet zur Schaffung und Verbreitung ihrer Selbstbilder für die Welt benutzen. Die analysierten regierungsamtlichen Webseiten "framen" die Nation als einen "Markenartikel", indem sie Mechanismen der Werbung einsetzen um ihre jeweiligen Nationen zu fördern und zu verkaufen. Die Webseiten präsentieren die nationalen Territorien, die Geschichte, Produkte und Bürger als Gebrauchsgegenstände, die an ausländische Investoren und Touristen verkauft werden können. Auf diese Weise werden die ehemaligen jugoslawischen Länder zu Markenartikelstaaten transformiert, die die Funktion haben, ihre Bürger entweder auf die Rolle der exotischen Anderen, die dazu da sind, von reichen westlichen Touristen konsumiert zu werden, oder die von Waren für ausländische Investitionen zu degradieren. (RGübers.) [432-L] Volpers, Helmut; Bernhard, Uli; Schnier, Detlef: Public Relations und werbliche Erscheinungsformen im Fernsehen: eine Typologisierung persuasiver Kommunikationsangebote des Fernsehens, (Schriftenreihe Medienforschung der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen, Bd. 61), Berlin: Vistas Verl. 2008, 269 S., ISBN: 978-3-89158-485-9 INHALT: "Der deutsche Fernsehmarkt befindet sich in einem tiefgreifenden Umbruch: Merkmale hierfür sind ein 'anschwellendes Medienangebot' und die Konvergenz zwischen TV und Online-Medien. Neue Finanzierungsformen jenseits der klassischen Werbung wirken als Katalysotoren für die Entgrenzung zwischen werblichen Erscheinungsformen und Programm. Die Hemmschwelle, das redaktionelle Programm für interessengeleitete Botschaften zu öffnen, scheint bei vielen Programmverantwortlichen gesunken zu sein. Die vorliegende Untersuchung liefert eine typologische Beschreibung aller persuasiven Kommunikationsangebote, die sich in der gegenwärtigen Fernsehpraxis finden lassen. Persuasive Kommunikation um- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation 239 fasst alle medialen Botschaften, deren Ziel es ist, das Publikum einseitig zu beeinflussen. Hierzu gehören PR und Werbung gleichermaßen." (Autorenbreferat) (KB) 1.13 Medienpädagogik, Medienarbeit [433-L] Bachmair, Ben: Kulturell situiertes Handeln und Lernen: der Gedanke der Kulturökologie, in: MedienJournal : Zeitschrift für Kommunikationskultur, Jg. 32/2008, Nr. 1, S. 19-30 INHALT: Eine kulturökologische Medienpädagogik hat zum Ziel, die neuen medienkulturellen Kulturräume des Internets mit den Strukturen des schulischen Lernens zu verknüpfen und auf diese Weise den Kindern zu ermöglichen, ihre vorhandenen Handlungskompetenzen zu entwickeln. (KB) [434-L] Bertow, Andreas: Schüler, Lehrer und neue Medien in der Grundschule: Mediennutzung im Kontext von Entwicklungstendenzen sowie technischer Voraussetzungen, (Medienpädagogik und Mediendidaktik, Bd. 14), Hamburg: Kovac 2008, 285 S., ISBN: 978-3-8300-3768-2 (Standort: PH Ludwigsburg(Lg1)-Paed3vfBer) INHALT: Die Arbeit untersucht folgende zwei Fragestellungen: Welche generellen Nutzungstendenzen bei Grundschülern und Grundschullehrern lassen sich zu zwei Messzeitpunkten hinsichtlich des Einsatzes Neuer Medien feststellen und in welchem Maße sind diese Entwicklungen überhaupt von den technischen Voraussetzungen in der Grundschule bestimmt? Die Erlangung von Medienkompetenzen ist zwar ein erklärtes Ziel medienpädagogischen Strebens, wird in dieser Arbeit deshalb auch im theoretischen Teil ausführlich behandelt, trotzdem steht dieser Aspekt nicht im Mittelpunkt des Forschungsvorhabens. Zusammenfassend soll somit eruiert werden, ob sich die Mediennutzung der Grundschüler und Lehrer und außerdem der medienpädagogische Einsatz der Lehrer innerhalb eines Schulhalbjahres verändern und ob diese überhaupt an technische Gegebenheiten geknüpft sind. Im theoretischen Teil werden essentielle Forschungsergebnisse und -traditionen analysiert. Im empirischen Teil soll eine qualitative Explorationsstudie grundlegende Befunde zur Bedeutung Neuer Medien für Schüler und Lehrer liefern. Darüber hinaus dient sie der Klärung des schülereigenen Sprachgebrauchs. Die quantitative Untersuchung mit Längsschnittdesign zu zwei Messzeitpunkten sowie einer Differenzierung zwischen Treatment- und Kontrollgruppe, erlaubt Aussagen über Entwicklungstendenzen und Rückschlüsse auf die technischen Gegebenheiten. (FR2) [435-L] Böck, Margit: Lernen - ein zentraler Begriff für die Kommunikationswissenschaft?: zur Einleitung, in: Medien-Journal : Zeitschrift für Kommunikationskultur, Jg. 32/2008, Nr. 1, S. 5-10 INHALT: Die Verwendung des Begriffs "Lernen" im konstruktivistischen Sinne verändert das Verständnis von Medien, Kommunikation, Kommunikatoren und Wirkungen. Die Lernenden 240 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.13 Medienpädagogik, Medienarbeit rücken als aktiv Bedeutung-Schaffende in den Mittelpunkt der Betrachtung. Das Vernetzen von Vorwissen mit neuen Inhalten, bei dem beide Elemente transformiert werden, führt zu einer Veränderug der Ressourcen der Lernenden, die nicht einfach in der Übernahme von medial vermittelten Inhalten besteht. (KB) [436-L] Bonfadelli, Heinz: Medien und Lernen: der Beitrag der Wissenskluft-Perspektive, in: Medien-Journal : Zeitschrift für Kommunikationskultur, Jg. 32/2008, Nr. 1, S. 11-18 INHALT: Der durch öffentliche Kommunikationskampagnen intensiverte Zufluss an Informationen muss nicht in jedem Fall zu einer Verstärkung bestehender Wissensklüfte führen, sondern kann durchaus zu einem Ausgleich bestehender Wissensdefizite bei unterprivilegierten Zielgruppen führen. (KB) [437-L] Buermann, Uwe: Kinder und Jugendliche zwischen Virtualität und Realität, in: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, 2008, H. 39, S. 34-40 (www.bpb.de/files/OUOX87.pdf) INHALT: "Insbesondere Kinder, aber auch Jugendliche, sind auf Grund ihrer fehlenden persönlichen Reife nicht in der Lage, sich gegenüber den Gefahren des Internet zu behaupten. Sie benötigen den Schutz der Eltern, Erzieher und Lehrer. Computer mit Internetzugang sollten nicht in Kinder- und Jugendzimmern stehen, sondern im Verkehrsbereich des Familienlebens (Wohnzimmer, Flur oder Küche) platziert werden. Die beste Erziehung zur Medienkompetenz beginnt mit Medienabstinenz: Je jünger die Kinder sind, desto größer sollte der Anteil der realen im Verhältnis zu den virtuellen Erfahrungen sein." (Autorenreferat) [438-L] Buermann, Uwe: Aufrecht durch die Medien: Chancen und Gefahren des Informationszeitalters und die neuen Aufgaben der Pädagogik ; eine Forschungsarbeit des "Instituts für Pädagogik, Sinnes- und Medienökologie" (IPSUM), Flensburg: Flensburger Hefte Verl. 2007, 224 S., ISBN: 978-3-935679-38-1 (Standort: LB Coburg(70)-2007/1936) INHALT: Der Verfasser legt eine medienkritische Schrift zur Medien- und Informationsgesellschaft vor. Als zentrale Tendenz identifiziert er einen schleichenden Aufmerksamkeitsmangel, auch bei Erwachsenen, vor allem aber bei Kindern und Jugendlichen. Das Wechselspiel zwischen Wahrnehmen und Wahrgenommenwerden beschreibt er anhand von Medienformaten wie Quizsendungen, Talkshows, Doku- und Reality Soaps und Talentshows. Auf der Basis einer quantitativen wie qualitativen Online-Befragung werden Auswirkungen der neuen Medien auf das Kommunikationsverhalten sichtbar gemacht. In der Konsequenz wird die Forderung erhoben, klassische Kommunikationsformen zu pflegen (Brief, Gespräch), um dem zunehmenden Qualitätsverlust menschlicher Begegnungen entgegen zu wirken. Verschiedene Lebensmodelle für ein Leben im Informationszeitalter werden dargestellt. Als zentrale Frage der Gegenwart wird die Frage nach dem Ich bestimmt. Entsprechend werden ab- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.13 Medienpädagogik, Medienarbeit 241 schließend konkrete Anforderungen an die Pädagogik, vor allem die Medienpädagogik formuliert. (ICE2) [439-L] Dittler, Ullrich; Hoyer Michael (Hrsg.): Aufwachsen in virtuellen Medienwelten: Chancen und Gefahren digitaler Medien aus medienpsychologischer und medienpädagogischer Perspektive, München: KoPaed 2008, 317 S., ISBN: 978-3-86736-045-6 (Standort: UB Köln(38)-35A7113) INHALT: "Kinder und Jugendliche führen heute ein anderes Leben als die Generationen vor ihnen. Interaktive und digitale Medien, kurzlebige Medieninhalte und künstliche Stars sowie andere Kunstprodukte der Pop-Kultur sind wesentliche Bestandteile der kindlichen und jugendlichen Lebenswelt. Während den vergangenen Generationen noch Radio und Fernsehen mit ihrem - aus heutiger Sicht - relativ beschränkten Unterhaltungs- und Informationsangebot als Leitmedium diente, ist aktuell ein Wechsel zu verzeichnen: denn Radio und Fernsehen verlieren für die heutigen Kids ständig an Bedeutung, während interaktive Unterhaltungs-, Informations- und Kommunikationsmedien, wie Handys, Computer und Spielkonsolen, immer selbstverständlicher werden. Dieser Wandel des gesellschaftlichen Leitmediums ist ein in der Mediengeschichte bisher beispielloser Vorgang. Er beinhaltet Chancen aber auch Gefahren. Der vorliegende Sammelband greift die öffentliche Diskussion auf und stellt die aktuelle Forschung dar. Durch die Zusammenführung von aktuellen Forschungsergebnisse und Theorieansätzen können wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse der Mediennutzung und Medienwirkung präsentiert werden. Im Rahmen dieses Buches werden jedoch nicht nur aktuelle Forschungsergebnisse vorgestellt und verschiedene Ansätze diskutiert, sondern auch Handlungsempfehlungen von kompetenter Seite gegeben." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Jürgen Ertelt: Handy: Das Schweizer Messer in der Mediennutzung Jugendlicher (15-26); Katharina Hellwig: "Weil man mehr über die Handys wissen kann...": Zur Thematisierung des Mobiltelefons zwischen Erwachsenen und Kindern (27-40); Ulrike Behrens, Lucie Höhler: Mobile Risiken: Jugendschutzrelevante Aspekte von Handys und Spielekonsolen (41-56); Claudia Raabe, Klaus Rummler, Judith Seipold: Orientierung, Gender, Medienkompetenz: Beiträge des Fernsehens zur Lebensgestaltung und Alltagsorientierung von Kindern -Ergebnisse einer qualitativen und quantitativen Fernsehprogrammanalyse (57-84); Britta Schmitz: Im Spagat zwischen 'Macho' und 'Weichei' - Männer als Rezipienten 'Deutscher Daily Soaps' (85-98); Stefan Wesener: Faszinationskraft von Bildschirmspielen - Spieldynamik und Atmosphäre (99-110); Jörg Müller-Lietzkow: eSport: Strukturelle Verankerung und wissenschaftliche Einordnung eines (Jugend-)Phänomens (111-136); Ingrid Möller: Die Rolle der Emotionen beim Konsum von Computer- und Videospielen (137-150); Winfred Kaminski: Empathie beim Medienerleben: Eine Annäherung mit Blick auf die Bildschirmspiele (151-162); Michael Kunczik: Medien und Gewalt: Der aktuelle Forschungsstand (163-186); Hansjörg Martin Klumpp: Sinn statt Unsinn: Computerspiele in kindlicher Hand: Wie Eltern und Lehrer kindliche Leidenschaft sinnvoll steuern können (187-208); Thilo Trump, Maria Gerhards, Walter Klingler: Web 2.0: Begriffsdefinition und Nutzertypen (209-222); Christoph Busch: Rechtsradikale im Web 2.0: "... take up positions an 'Mainstream' groups" (223-238); Rudolf Kammerl: 14- bis 16-jährige Jugendliche im Chat: Erwartete und erhaltene Gratifikationen (239256); Henning Pätzold: Die dritte Dimension des Lernens Versprechen und Wirklichkeit virtueller 3D-Umgebungen in Lernprozessen (257-274); Christian Pfeiffer, Thomas Mößle, Matthias Kleimann, Florian Rehbein: Die PISA-Verlierer und ihr Medienkonsum: Eine Analyse auf der Basis verschiedener empirischer Untersuchungen (275-306). 242 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.13 Medienpädagogik, Medienarbeit [440-L] Dörken-Kucharz, Thomas (Hrsg.): Medienkompetenz: Zauberwort oder Leerformel des Jugendmedienschutzes?, (Jugendmedienschutz und Medienbildung, Bd. 1), Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges. 2008, 149 S., ISBN: 978-3-8329-3287-9 (Standort: UB Bonn(5)-2008/3996) INHALT: Inhaltsverzeichnis: Helga Theunert: Jugendmedienschutz und Medienkompetenz: Kongruenz, Koexistenz, Konkurrenz (35-46); Karl Kardinal Lehmann: Medienkompetenz und Verantwortung - Schlüsselbegriffe einer menschendienlichen Medienkommunikation (47-60); Stefan Aufenanger: Quo vadis Medienpädagogik? - Zum Verhältnis von Medienkompetenz und Jugendmedienschutz (61-68); Gert Scobel: Zugespitzt! - Zusammenfassung der Workshops vom ersten Tag (70-80); Ingrid Paus-Hasebrink: "Gute Marken - Schlechte Marken: Markenbildung in Daily Soaps" ; Ein Blick in die Kommunikationsforschung (81-92); Friederike Siller: Online-Spiele im Visier! (93-96); Hanne Walberg: Wie erreichen wir die Eltern? Medienkompetenzvermittlung in "Problemfamilien" (97-108); Uwe Hasebrink: Zappen, surfen, simsen - Jugendmedienschutz im Mediendschungel ; Überlegungen aus der Perspektive der Mediennutzungsforschung (109-116); Helga Theunert, Ulrike Wagner: Neue Wege durch die konvergente Medienwelt: Eine Untersuchung zur konvergenzbezogenen Medienaneignung von 11- bis 17-Jährigen (117-128); Henning Scheich: Visuelle Medien und unreife Gehirne (129-136). [441-L] Ertelt, Jürgen: netzcheckers.de: die Zukunft eines zukunftsweisenden Projekts, in: Medien und Erziehung : Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg. 52/2008, H. 2, S. 41-45 INHALT: Das Jugendportal 'netzcheckers.de' dient als ein informeller Lehrraum, in dem sich Jugendliche multimedial ausprobieren und neue Formen der Kommunikation und der Wissensaneignung erlernen können. Bereits bevor 2005 Web 2.0 zum Begriff für interagierendes Internet wurde, hatte 'netzcheckers.de' auf Schreibrechte ohne Filter und Freigaben gesetzt. "Die Direktheit der Veröffentlichung als Wert des Ernstgenommenseins war eine Bedingung für das Mitmachportal." Ein durchschlagender Erfolg blieb 'netzcheckers.de' versagt, da es einerseits nur über kleinbleibende nicht flexible Ressourcen verfügt, andererseits das Projekt anstelle "fragwürdige Gruppenzusammengehörigkeiten" vorzumachen (wie z.B. SchülerVZ) konsequent den medienpädagogischen Anspruch verfolgt. "Die Folge ist akuter Besucherschwund". Im vorliegenden Beitrag werden einige Ideen vorgestellt und diskutiert, wie das Portal künftig für Jugendliche attraktiver gestaltet werden könnte, ohne den medienpädagogischen Anspruch aufzugeben. (PT2) [442-L] Fromme, Johannes; Sesink, Werner (Hrsg.): Pädagogische Medientheorie, (Medienbildung und Gesellschaft, Bd. 6), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2008, 170 S., ISBN: 978-3-531-15839-6 (Standort: UB Heidelberg(16)-FD5/585) INHALT: "Die Medienpädagogik hat sich in den vergangenen Jahren als wissenschaftliche (Teil-) Disziplin zunehmend ausdifferenziert und dabei auch einen eigenen 'Theoriediskurs' begonnen. Dieser Band bündelt relevante Beiträge mit dem Ziel der Reflexion theoretischer Grundlagen der Medienpädagogik. Die Autoren greifen dazu zentrale Theorien und Diskurse aus den Sozial-, Geistes- und Kulturwissenschaften auf und gehen der Frage nach, inwieweit soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.13 Medienpädagogik, Medienarbeit 243 sie helfen können, pädagogisch und bildungstheoretisch relevante Phänomene der sich wandelnden Medienwelt besser zu verstehen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Johannes Fromme, Werner Sesink: Einleitung (7-12); Werner Sesink: Bildungstheorie und Medienpädagogik - Versuch eines Brückenschlags (13-36); Norbert Meder: Die Luhmannsche Systemtheorie und der Medienbegriff (37-50); Winfried Marotzki, Benjamin Jörissen: Wissen, Artikulation und Biographie: theoretische Aspekte einer Strukturalen Medienbildung (51-70); Torsten Meyer: Zwischen Kanal und Lebens-Mittel: pädagogisches Medium und mediologisches Milieu (71-94); Heidi Schelhowe: Digitale Medien als kulturelle Medien: Medien zum Begreifen wesentlicher Konzepte der Gegenwart (95-114); Rainer Winter: Die Politik der Aufführung - Interpretative Ethnographie und kritische Pädagogik im 21. Jahrhundert (115128); Birgit Althans, Nino Ferrin: Spielräume des Geschlechtlichen - Sex und Gender im Internet (129-150); Klaus Sachs-Hombach: Marshall McLuhans Medientheorie aus bildwissenschaftlicher Sicht (151-168). [443-F] Gimmler, Roland, Dr. (Bearbeitung); Six, Ulrike, Prof.Dr. (Leitung): Medienerziehung im Kindergarten - Entwicklung der medienbezogenen Problemwahrnehmungen und -bewältigungsstrategien von Erzieherinnen und Erziehern INHALT: Zentrale Ziele: (1) Analyse des in NRW vorliegenden Status Quo der (a) medienpädagogischen Ausbildung von Erzieherinnen und (b) der Medienerziehung im Kindergarten, einschließlich der Voraussetzungen und Bedingungen aufseiten der Einrichtungen und beteiligten Personen. (2) Vergleich des Status Quo mit der vor knapp zehn Jahren von uns ermittelten Sachlage. Fragestellungen: Inwieweit und wie haben sich curriculare Vorgaben, institutionelle Rahmenbedingungen und Inhalte der Erzieherinnenausbildung gegenüber 1997 verändert? Haben sich die medienpädagogische Praxis im Kindergarten und die hierfür grundlegenden Kenntnisse, Einstellungen und Problemwahrnehmungen der Erzieherinnen bezüglich Medien, kindlicher Mediennutzung und Medienerziehung im Vergleich zu 1997 verändert? Und ist Medienerziehung in den nordrhein-westfälischen Kindergärten inzwischen zum Standard geworden? Um dabei auch die Auswirkungen der seither umgesetzten medienpädagogischen Initiativen in NRW berücksichtigen zu können, galt es ebenfalls zu klären, inwieweit Fortbildungsmaßnahmen von den Zielgruppen zur Kenntnis genommen und tatsächlich auch genutzt wurden bzw. werden und welche Informations- und Praxismaterialien überhaupt rezipiert und in welchem Umfang in der Praxis verwendet werden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Nordrhein-Westfalen METHODE: Theoretischer Ansatz: Medienkompetenz und medienpädagogische Kompetenz; methodischer Ansatz: Erhebung durch verschiedene Teilstudien: schriftliche und mündliche, qualitative und quantitative Befragungen, Dokumentanalysen. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Dokumentenanalyse, offen (Stichprobe: 2; Lehrpläne der Erzieherinnen-Ausbildung in NRW von 1996 und 2004; Auswahlverfahren: total). Teilstandardisierte Befragung, telefonisch (Stichprobe: 101 -geplant-, 43 -realisiert-; Lehrkräfte an Institutionen der Erzieherinnenausbildung, die einen staatlich anerkannten Abschluss anbieten; Auswahlverfahren: total. Stichprobe: 10; Erzieherinnen, die bereits 1997 an der Untersuchung teilnahmen; Auswahlverfahren: Zufall). Themenzentriertes persönliches Interview, teilstandardisiert (Stichprobe: 45; Erzieherinnen an Kindergärten in NRW; Auswahlverfahren: Zufall). Standardisierte Befragung, telefonisch (Stichprobe: 550; Erzieherinnen an Kindergärten in NRW; Auswahlverfahren: repräsentativ). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts; Feldarbeit durch ein kommerzielles Umfrageinstitut. 244 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.13 Medienpädagogik, Medienarbeit VERÖFFENTLICHUNGEN: Six, Ulrike; Gimmler, Roland: Die Förderung von Medienkompetenz im Kindergarten. Eine empirische Studie zu Bedingungen und Handlungsformen der Medienerziehung. Schriftenreihe Medienforschung, Bd. 57. Berlin: Vistas 2007. ISBN 978-389158-459-0. Eine Kurzzusammenfassung der Studie ist unter www.lfm-nrw.de/downloads/ medienkom-kiga-zusamm.pdf abrufbar. 6 S. ART: BEGINN: 2005-11 ENDE: 2006-10 AUFTRAGGEBER: Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen -LfM- FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Koblenz-Landau Campus Landau, FB 08 Psychologie, IKMS - Institut für Kommunikationspsychologie, Medienpädagogik und Sprechwissenschaft Abt. Kommunikationspsychologie, Medienpädagogik -IKM- (Xylanderstr. 1, 76829 Landau) KONTAKT: Leiterin (Tel. 06341-9217-14, e-mail: six@ikms-uni-landau.de) [444-L] Götz, Maya (Hrsg.): Journalismus mit Jugendlichen für Jugendliche: politische Medienbildung in der Schule, (Edition TelevIZIon), München: KoPaed 2007, 260 S., ISBN: 978-3-86736-022-7 (Standort: UB Duisburg(464)-E11/NRKB2618) INHALT: Inhaltsverzeichnis: 1. Hintergrund: Jugend und Medien: Maya Götz: Jugend: Das Phantom beschreiben - Erlebnisorientierung, Stile, Szenen und Kombirausch (14-27); Renate Krist: Die erste Multimediageneration - Die Mediennutzung und Fernsehpräferenzen der 12bis 17-Jährigen (28-43); Alexandra Durner: Politische Medienbildung für die Schule - Die kritische Auseinandersetzung mit Welt und ihrer medialen Inszenierung (44-55); Maya Götz: Medien, ja bitte - Politik, nein danke? - Das Grundproblem einer politischen Medienbildung bei Jugendlichen (56-62); 2. Journalistisches Arbeiten mit Jugendlichen: Alexandra Durner: Wie lassen sich DVD und CD-ROM "Die Realität der Medien" in der Schule einsetzen? (6486); Helmut Lukesch, Regine Bachmaier, Cathrin Zügner: Im Fernsehen wird alles so gezeigt, wie es in Wirklichkeit ist? - Die quantitative Evaluation der Unterrichtseinheiten 87103); Alexandra Durner: Medienbildung zwischen Organisation, Lebenswelt, Spiel und Wissen - Die qualitative Evaluation der Unterrichtseinheiten (104-129); Eva Schatz: "Das Thema an sich war o. k., aber ..." - Die Qualitätskriterien Jugendlicher (130-160); Alexandra Durner: Das Spiel mit Fantasien und Klischees - Die Beiträge von Jugendlichen (161-190); 3. Jugendliche arbeiten mit Profis - Erfahrungen aus den Projekten: Jörg Lösel: blaateen - Das Jugendmagazin auf BR-alpha (192-196); Markus Mörchen, Imke Meier: Kinder ernst nehmen - Wie PuR (ZDF) seine Zielgruppe in den Redaktionsalltag einbindet (197-205); Wolfgang Gushurst: DASDING (SWR) - Jugendliche für Jugendliche (206-213); Alexandra Durner, Sigrid Korn: Die "Mainfrankentour" (BR) (214-218); Sabrina Esslinger: Von Patchworkfamilien und Zwiebeltränen - Die Erfahrungen einer 10. Klasse (219-222); 4. Feedback und Schlussfolgerungen: Alexandra Durner, Maya Götz: Von "viel gelernt" bis "Journalismus ist nicht immer spannend!" (224-240). [445-L] Holzwarth, Peter; Niesyto, Horst: Präsentativer und diskursiver Selbstausdruck junger Migranten und Migrantinnen im Kontext verschiedener (medien-) kultureller Ressourcen, in: Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, Vol. 9/2008, No. 3, 28 S. (nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0114-fqs0803101) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.13 Medienpädagogik, Medienarbeit 245 INHALT: "Der folgende Beitrag stellt den Forschungsansatz 'Eigenproduktionen mit Medien' vor und konkretisiert ihn am Beispiel eines EU-Projekts CHICAM (Children in Communication about Migration). Ausgangspunkt ist die Überlegung, dass Kinder und Jugendliche die Chance haben sollten, sich in Forschungskontexten auch mittels Fotos und Videofilmen zu äußern - ergänzend zu sprachlichen Artikulationsformen. Der Beitrag skizziert zunächst wesentliche Überlegungen, die sich mit dem Forschungsansatz verbinden. Danach werden am Beispiel des EU-Projekts Formen des präsentativen und diskursiven Selbstausdrucks in medialen Eigenproduktionen von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund dargestellt. Es wird aufgezeigt, welche Vorteile eine Öffnung in Bezug auf visuelle Dimensionen sowohl im Kontext subjektadäquater Forschungsmethoden in der Migrationsforschung als auch im Zusammenhang mit Identitätskonzepten und Selbstnarrationen mit sich bringt. Der abschließende Teil informiert über Analysemethoden (audio-) visueller Materialien, die in Projekten wie CHICAM angewendet werden." (Autorenreferat) [446-L] Jewitt, Carey: Multimodality, media, learning and identity, in: Medien-Journal : Zeitschrift für Kommunikationskultur, Jg. 32/2008, Nr. 1, S. 31-39 INHALT: Der Beitrag befasst sich mit der Multimodalität der digitalen Medien und deren Bedeutung für das Lernen und die Herausbildung der Persönlichkeit. (KB) [447-F] Keilhauer, Jan, M.A.; Weißflog, Gregor, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Schorb, Bernd, Univ.-Prof.Dr.; Schwarz, Reinhold, Prof.Dr. (Leitung): PID - Perspektiven im Diskurs. Tschechische und deutsche Jugendliche mit Medien aktiv im Diskurs zur Präimplantationsdiagnostik INHALT: In diesem transnationalen medienpädagogischen Praxisprojekt wurden Jugendliche aus Tschechien und Deutschland mit Hilfe der aktiven themenzentrierten Medienarbeit dazu befähigt, sich die komplexen Sachverhalte der Präimplantationsdiagnostik anzueignen: in schulischen Praxisprojekten und gemeinsamen Workshops, durch Expertenvorträge und Onlinediskussionen. Aufbauend auf diesem Wissen haben sie sich kritisch mit den Fakten auseinandergesetzt und einen eigenen Standpunkt zum Thema PID entwickelt. Diesen haben sie in selbstgestalteten Filmen zum Ausdruck gebracht und in verschiedenen Öffentlichkeiten präsentiert. Damit tragen sie aktiv zum gesellschaftlichen Diskurs über die Präimplantationsdiagnostik bei und fördern die kritische Auseinandersetzung mit der Problematik. Die im Projekt gesammelten Erfahrungen werden im Sinne der Nachhaltigkeit pädagogisch Tätigen zugänglich gemacht. Am Beispiel der Präimplantationsdiagnostik werden Pädagogen Wege aufgezeigt, wie Jugendliche in Projekten aktiver Medienarbeit gesellschaftlich relevante und ethisch komplexe Themen bearbeiten können. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, Tschechien ART: BEGINN: 2008-07 ENDE: 2010-08 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung INSTITUTION: Universität Leipzig, Fak. für Sozialwissenschaften und Philosophie, Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft Professur für Medienpädagogik und Weiterbildung (Postfach 100920, 04009 Leipzig); Universität Leipzig, Medizinische Fakultät, Institut 246 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.13 Medienpädagogik, Medienarbeit für Arbeitsmedizin und Sozialmedizin -IfAS- Selbständige Abt. Sozialmedizin (Riemannstr. 32, 04107 Leipzig) KONTAKT: Keilhauer, Jan (Tel. 0341-9735888, e-mail: keilhau@uni-leipzig.de) [448-L] Kortmann, Matthias: Web 2.0 - ein Thema für Soziale Medienarbeit: strukturelle Bedingungen zur Entstehung von Web 2.0, in: Medien und Erziehung : Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg. 52/2008, H. 3, S. 43-49 INHALT: "Web 2.0 ist ein mediales Dauerthema und wird bei den Internetnutzerinnen und -nutzern zunehmend beliebter. Aus diesem Grund kann sich auch die Medienpädagogik dem Phänomen Web 2.0 nicht verschließen." In seinem Beitrag gibt der Autor zunächst einen Überblick über die Engwicklung der strukturellen Voraussetzungen des Web 2.0 und diskutiert anschließend drei möglichen Anwendungsarten, die auf eine starke Beteiligung der Nutzer und deren Engagenment, eigene Inhalte zu gestalten, ausgelegt sind: Blogs und Podcasts ("So denke ich"), FlickR und YouTube ("Das mache ich") und Social Networks ("Das bin ich"). Der Einsatz von Web 2.0 wird exemplarisch am Beispiel des Internetprojekts "netzchecker 2.0" gezeigt. Abschließend wird ein "denkbarer Kurs" zum Kommunikationstraining unter Einsatz von Web 2.0 kurz präsentiert. (PT2) [449-L] Lange, Andreas; Theunert, Helga: Popularkultur und Medien als Sozialisationsagenturen: Jugendliche zwischen souveräneigensinniger und instrumentalisierender Subjektivierung, in: Zeitschrift für Soziologie der Erziehung und Sozialisation, Jg. 28/2008, H. 3, S. 231-242 (Standort: USB Köln(38)-XG02735; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Popularkultur und Medien stellen aufgrund unterschiedlichster gesellschaftlicher Entwicklungen zusehends wichtiger werdende Sozialisationsagenturen dar. Der Beitrag untersucht auf der Angebotsseite das derzeit entstehende 'Medien-Kultur-Ökonomie-Konglomerat' und rollt die dazu korrespondierenden Entwicklungen auf. Als wichtige, auf das Aneignungshandeln Jugendlicher bezogene Merkmale werden die Medienkonvergenz und Interaktivität herausgearbeitet. Um das Aneignungsgeschehen konzeptionell zu rahmen, werden sozialisationstheoretische Überlegungen verbunden mit neueren Ansätzen zur Subjektivierung im Jugendalter. Als oftmals übersehene Resultate der Aneignung wird auf die Herausbildung von Kompetenzen eingegangen, bevor rekonstruiert wird, dass auch der Bereich der Medienaneignung im Jugendalter nicht losgelöst von Strukturen sozialer Ungleichheit zu denken ist. Im Resümee wird daher für ein Monitoring von Risiken und Chancen der Erweiterung medialer Räume plädiert." (Autorenreferat) [450-L] Luca, Renate; Aufenanger, Stefan: Geschlechtersensible Medienkompetenzförderung: Mediennutzung und Medienkompetenz von Mädchen und Jungen sowie medienpädagogische Handlungsmöglichkeiten, (Schriftenreihe Medienforschung der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen, Bd. 58), Berlin: Vistas Verl. 2007, 259 S., ISBN: 978-3-89158-468-2 (Standort: UB Bonn(5)-2008/5428) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.13 Medienpädagogik, Medienarbeit 247 INHALT: "Mädchen und Jungen nutzen Medien sehr unterschiedlich. Nutzungsstudien zeigen beispielsweise, dass Jungen im Vergleich zu Mädchen in ihrer Freizeit lieber den PC nutzen, Mädchen nehmen demgegenüber eher einmal ein Buch zur Hand. Auch wenn das Fernsehen Lieblingsmedium beider Geschlechter ist, divergieren die inhaltlichen Präferenzen jedoch enorm: Während Daily Soaps von den Mädchen wesentlich lieber gesehen werden, liegen die Vorlieben der Jungen bei Sportsendungen und Actionserien und -cartoons. Mädchen und Jungen unterscheiden sich auch in ihren Kompetenzen im Umgang mit Medien. Mädchen wird nachgesagt, dass ihre technischen Kompetenzen eher schwächer ausgebildet sind, so dass der Zugang zum und die Nutzung des PC im Geschlechtervergleich bei ihnen weniger ausgeprägt ist. Jungen hingegen - so auch die PISA-Studie - scheinen mit Blick auf eine 'kritisch-argumentative Auseinandersetzung' mit Texten weniger lesekompetent als Mädchen. Diese Ausführungen verdeutlichen im Ansatz die unterschiedlichen medialen Präferenzen und Aneignungsweisen von Mädchen und Jungen. Ziel der vorliegenden Studie war es, die wissenschaftlichen Erkenntnisse über die unterschiedlichen Nutzungsgewohnheiten und -kompetenzen systematisch aufzubereiten, um auf dieser Basis Maßnahmen zur Förderung von Medienkompetenz so ausrichten zu können, dass sie den geschlechterspezifischen Fähigkeiten und Defiziten besser gerecht werden. Über die Auswertung bestehender Forschungsergebnisse hinaus wurden beispielhaft Praxisprojekte ermittelt, die eine geschlechterhomogene Medienkompetenzförderung umsetzen. Theoretische Befunde und Praxisbeispiele wurden schließlich kontrastiert, um Bedarfe für die Medienkompetenzforschung und -förderung ableiten zu können. Dabei zeigt sich, dass weniger eine geschlechterspezifische als vielmehr eine geschlechtersensible Medienpädagogik notwendig ist, bei deren Umsetzung unterschiedliche mediale, personale, soziale und situative Faktoren berücksichtigt werden müssen." (Textauszug) [451-L] Niesyto, Horst; Ketter, Verena: Jugendliche und Web 2.0: Nutzung und medienpädagogische Förderung in bildungsbenachteiligten Milieus, in: Medien und Erziehung : Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg. 52/2008, H. 2, S. 23-29 INHALT: "Es reicht nicht aus, nur auf die technischen, ästhetischen und kommunikativen Potenziale von Web 2.0 hinzuweisen. An der Zielgruppe Jugendliche verdeutlicht der Beitrag soziokulturelle Unterschiede in der Nutzung von Internet und Web 2.0. Am Beispiel einer aktuellen Praxisforschungsstudie werden erste Befunde referiert, die Möglichkeiten einer medienpädagogischen Förderung insbesondere in bildungsbenachteiligten Milieus aufzuzeigen." In ihrem Beitrag geben die Autoren zunächst eine Übersicht über den aktuellen Forschungsstand zur Nutzung von Web 2.0 durch Jugendliche. Sie zeigt, dass die Befunde nicht einheitlich sind. Während in einigen Studien, insbesondere in der JIM-Studie 2007, kein relevanter Unterschied bei der Nutzung des Netzes bezüglich Bildungshintergrund festgestellt wurde, betonen andere Studien verschiedene Aspekte, die auf die Bedeutung bildungsbezogener und soziokultureller Unterschiede für die Art und Weise der Nutzung von Web 2.0 hinweisen. In dem praxisbezogenen Forschungsprojekt "Medienbildung im Kontext von Web 2.0", das im Rahmen des Promotionsverfahrens der Autorin entwickelt wurde, wurde untersucht, über welche Vorerfahrungen Jugendliche mit Web 2.0 verfügen, welche Potenziale Web 2.0 für Bildung und Lernen in der außerschulischen Jugendbildung bietet und welche Konzepte für eine handlungsbezogene Medienarbeit mit Web 2.0 zielgruppenspezifisch zu entwickeln sind. Ergebnisse, die in der explorativen Phase des Projektes gewonnen wurden, werden vorgestellt. (PT2) 248 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.13 Medienpädagogik, Medienarbeit [452-L] Röll, Franz Josef: Weblogs in der Bildungsarbeit: öffentliche und interpersonale Kommunikation, in: Medien und Erziehung : Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg. 52/2008, H. 3, S. 58-61 INHALT: "Weblogs eröffnen neue Formen des dezentralisierenden Dialogs und damit neue individuelle und kollektive Kommunikationsformen. Es werden vier Nutzungsformen von Weblogs näher betrachtet: öffentliche und interpersonale Kommunikation, Identitätsarbeit und Wissensgenerierung. Weblogs sind demnach ein Instrument des Informations-, Beziehungs-, Identitäts- und Wissensmanagements." In seinem Beitrag behandelt der Autor die vier Dimensionen von Weblogs und skizziert jeweils, wie die Nutzungsformen in die Bildungsarbeit einbezogen werden können. (PT2) [453-L] Sander, Ekkehard; Lange, Andreas: "Die Jungs habe ich über Lokalisten kennen gelernt": virtuelle Freundschaften oder Intensivierung der örtlichen Vernetzung unter Gleichaltrigen?, in: Medien und Erziehung : Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg. 52/2008, H. 3, S. 24-31 INHALT: "Elektronisch basierte 'Soziale Netzwerke' boomen. Damit rücken in den öffentlichen Diskussionen die Fragen nach der ökonomischen Verwertung ebenso in den Vordergrund wie die damit verbundenen Probleme des Datenschutzes. Unter einer medienpädagogischen und jugendsoziologischen Perspektive geht es um die Risiken und Chancen für die Jugendlichen. Der Beitrag rekonstruiert, wie heranwachende Jungen und Mädchen die neuen Möglichkeiten der elektronisch lancierten lokalen Netzwerke in ihren sozialen Beziehungen nutzen und wie sie diese einschätzen." Der Beitrag basiert auf einer empirischen Studie mit 13- bis 16-jährigen Jugendlichen aus dem Großraum München, die nach ihren positiven und negativen Erfahrungen bezüglich der Unterstützungsleistungen von lokalen Netzen in Freundschaften und Peerbeziehungen befragt wurden. Es wurden vier Gruppendiskussionen und 16 Einzelinterviews geführt. In dem Beitrag werden die gewonnenen Erkenntnisse vorgestellt und diskutiert. (PT2) [454-L] Schell, Fred (Interviewter): Aktive Medienarbeit im Zeitalter des partizipativen Netzes, in: Medien und Erziehung : Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg. 52/2008, H. 2, S. 9-12 INHALT: "Im Kontext von Web 2.0 hervorgehobene mediale Potenziale zur Aktivierung der Individuen und zur Förderung ihrer Partizipation an gesellschaftlichen Prozessen wurden bereits lange vor der Entfaltung der aktuellen Medienanwendungen erkannt und auch in der praktischen medienpädagogischen Arbeit berücksichtigt." Im Gespräch mit "einem der Pioniere der Aktiven Medienarbeit" wird zunächst daran erinnert, dass die Forderung der Beteiligung der Mediennutzer an der Medienproduktion nicht neu ist und dass in der Medienpädagogik Erfahrungen mit handlungsorientierter Medienarbeit seit langer Zeit vorliegen. Wie man diese Erfahrungen für die pädagogische Arbeit mit Anwendungen des Web 2.0 nutzen kann, wird diskutiert: Schaffung von Zugangsmöglichkeiten zum Netz für Heranwachsende aus bildungs- und sozial benachteiligten Milieus, Bereitstellung von Handlungsräumen, in denen Jugendliche gemeinsame Medienerfahrungen machen können sowie fachliche und pädagogische Betreuung bei der aktiven Nutzung der Angebote. Ziel ist es, die Medien als Mittel der soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.13 Medienpädagogik, Medienarbeit 249 Kommunikation und der gesellschaftlichen Partizipation zu nutzen. Dieses Ziel ist nicht neu, Web 2.0 bietet aber neue Potenziale für Aktive Medienarbeit. (PT2) [455-L] Theunert, Helga; Gebel, Christa: Jugendmedienschutz: erhebliche Kritik aus der Alltagsperspektive, in: Medien und Erziehung : Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg. 52/2008, H. 1, S. 18-25 INHALT: Das innere System des Jugendschutzes in Deutschland garantiert nicht, dass die Regelungen im Medienalltag befolgt werden. Zwei Begründungszusammenhänge können angeführt werden: Eltern, als Verantwortliche für das Medienverhalten der Kinder und die Individualisierung des Medienhandelns. Um die Unzulänglichkeiten des gegenwärtigen Jugendmedienschutzes identifizieren und Hinweise auf Bedingungsgefüge der Schutzdefizite aufzeigen zu können, führte das Institut für Medienpädagogik JFF eine "qualitative Untersuchung zum Umgang exemplarischer Endverbraucher mit dem Jugendmedienschutz durch". In die Studie waren Eltern von 6- bis 17-Jährigen aus 15 Familien, davon unabhängig wurden 18 Jugendliche, jeweils aus hohen und niedrigen Bildungsmilieus befragt. In ihrem Beitrag stellen die Autorinnen die Studie und ihre Befunde vor. Obwohl klare Akzeptanz des Jugendmedienschutzes durch die Eltern und Jugendliche bestätigt wurde, besteht bei seiner Umsetzung in den Medienalltag ein "erheblicher Optimierungsbedarf". (PT) [456-L] Tillmann, Angela: Identitätsspielraum Internet: Lernprozesse und Selbstbildungspraktiken von Mädchen und jungen Frauen in der virtuellen Welt, (Geschlechterforschung), Weinheim: Juventa Verl. 2008, 231 S., ISBN: 978-3-7799-1320-7 (Standort: UB Bonn(5)-2008/5165) INHALT: Gegenstand der Untersuchung ist ein virtuelles, insbesondere für den außerschulischen Bereich konzipiertes Angebot für Mädchen ("LizzyNet"), das die Verfasserin zunächst vorstellt. Von der Konzeption her nimmt LizzyNet Bezug auf (de-) konstruktivistische Geschlechtertheorien und davon beeinflusste neuere Ansätze zur Mädchenarbeit. Die Untersuchung basiert auf einer qualitativen Inhaltsanalyse. Im Mittelpunkt stehen Qualitäten und Funktionen von Online-Beziehungen und Online-Netzwerken in ihrer Bedeutung für Identitätsarbeit. Das Internet wird als "Identitätsraum" konzeptualisiert und auf seine identitätsstiftende Funktion hin befragt. Mit Hilfe des "paradigmatischen Modells" von Strauss und Corbin werden die Verbindungen zwischen den Bedingungen der Internet- und LizzyNet-Nutzung, den Handlungsstrategien, den beeinflussenden Faktoren und den Konsequenzen gezeigt. Anschließend werden die Schlüsselkategorien dann in Hinblick auf die Kernkategorie "Identitätsspielräume" geordnet. Abschließend werden Konsequenzen für die pädagogische Arbeit formuliert. Die Untersuchung zeigt, dass die auf LizzyNet identifizierten Identitätsspielräume informelle Lernprozesse und Formen von Identitätsarbeit ermöglichen, auf die das sozialräumliche Umfeld bisher wenig Einfluss nimmt. (ICE2) 250 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.14 Öffentliche Meinung, Meinungsforschung 1.14 Öffentliche Meinung, Meinungsforschung [457-L] Baden, Christian; Vreese, Claes H. de: Making sense: a reconstruction of people's understandings of the European constitutional referendum in the Netherlands, in: Communications : the European Journal of Communication Research, Vol. 33/2008, No. 2, S. 117-145 (Standort: USB Köln(38)-MXA00767; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.reference-global.com/toc/comm/33/2) INHALT: Der Beitrag untersucht, wie sich die Wähler das niederländische Referendum zur EUVerfassung zusammenreimen. Auf der Grundlage einer Reihe von Interviews mit Fokusgruppen wird identifiziert, auf welchen Informationen die Menschen ihr Verständnis begründeten und es wird den Beziehungen nachgegangen, die sie zwischen ihren eigenen Einschätzungen ihres Wahlverhaltens ziehen. Aus der Perspektive der Herstellung kognitiver Verbindungen zur Konstruktion von Meinungen werden Modelle menschlicher Überlegungen als Pfade durch semantische Netzwerke konstruiert. Es zeigt sich, das es ein hohes Maß an Übereinstimmung bezüglich des Wissens gab, das diesen Konstrukten zugrunde lag, dass aber die Menschen diese Information sehr unterschiedlich nutzten. Sie wählten strategisch Bezugsrahmen ihrer informationellen Umgebung aus und ordneten Gegenargumente so ein, dass sie in ihre Konstrukte passten. Wähler, die mit Ja votierten und Wähler, die mit Nein votierten, machten systematisch von zusätzlichen unterschiedlichen Informationen Gebrauch und versuchten gleichzeitig ihre spezifischen Bedenken bei ihrer Einschätzung zu personalisieren. Das Verständnis der Menschen wird auf diese Weise durch den öffentlichen Diskurs informiert und eingeschränkt, aber keinesfalls durch diesen determiniert. Der Beitrag plädiert angesichts der Aktivität und Kreativität der Wähler für eine stärkere Betonung der Rezipientenperspektive in der politischen Kommunikationsforschung. (UNübers.) [458-L] Ettinger, Patrik; Udris, Linards: Die Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus: Deutung und Wertung eines sozialen Phänomens in der öffentlichen Kommunikation, in: Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.): Die Natur der Gesellschaft : Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2008, S. 5551-5566, ISBN: 978-3593-38440-5 INHALT: "Die öffentliche gesellschaftliche Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus ist ein sehr diskontinuierliches Phänomen und entzündet sich in der Regel an wenigen resonanzstarken Skandalereignissen. Der Beitrag hat zum Ziel, Ursachen für diese diskontinuierliche gesellschaftliche Auseinandersetzung mit dem Rechtsextremismus zu erfassen und mögliche Folgen zu reflektieren. Die empirische Basis für die Analyse der Ursachen, Dynamiken und Regularitäten solcher Thematisierungswellen des Rechtsextremismus bilden Daten zur öffentlichen Kommunikation, die durch eine umfassende Inhaltsanalyse aller für die gesellschaftliche Bewertung des Rechtsextremismus relevanten massenmedialen und parlamentarischen Diskussionen seit 1998 in der Schweiz gewonnen wurden. Auf der Basis dieser Daten werden drei Fragen diskutiert. Erstens: Inwieweit sind diese Skandalisierungswellen Ausdruck einer gesellschaftlichen Sensibilisierung für das Phänomen Rechtsextremismus? Als Indikatoren für die Diskussion dieser These dienen den Verfassern einerseits die Nachhaltigkeit der öffentlichen Kommunikation über Rechtsextremismus und andererseits ihr Differenzierungs- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.14 Öffentliche Meinung, Meinungsforschung 251 grad. Zweitens: Inwieweit sind diese Skandalisierungswellen getrieben durch eine befürchtete resp. bereits beobachtete Diffusion rechtsextremer Deutungsmuster in die Mitte der Gesellschaft? Als wichtigster Indikator hierfür ist die Verwendung rigider Differenzsemantiken durch definitionsmächtige etablierte Akteure zu nennen, die rechtsextreme Deutungsmuster erst anschlussfähig machen. Drittens: Inwieweit sind diese Skandalisierungswellen zurückzuführen auf Veränderungen der Strukturen und Bedingungen der öffentlichen Kommunikation selbst, die als Effekte des neuen Strukturwandels der Öffentlichkeit beschrieben werden? Im Licht der Strukturwandelsthese sind die Skandalisierungswellen und der 'medienplebiszitäre' Druck auf das politische System vor allem durch die Ökonomie der Aufmerksamkeitsgenerierung zu erklären - ein Prozess, der zu Aktionismus verführt und die Nachhaltigkeit der politischen Moral zu entwerten droht." (Autorenreferat) [459-L] Krause, Norbert: Die Debatte um Studiengebühren: systematische Rekonstruktion eines rapiden Meinungswandels, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2008, 204 S., ISBN: 978-3-531-15901-0 INHALT: "In den Jahren zwischen 1993 und 2005 hat ein massiver Wandel der öffentlichen Meinung zur Frage der Studiengebühren stattgefunden. Diese Meinungsentwicklung, die letztlich zu einer breiten Befürwortung von Studiengebühren geführt hat, zeichnet Norbert Krause mit Hilfe einer Analyse von etwa 1000 Artikeln der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und der Süddeutschen Zeitung nach. Er zeigt beispielsweise, wie sich das Argumentationsrepertoire der Befürworter kontinuierlich erweitert hat, während das der Gegner stagnierte oder gar schrumpfte. Auf Grundlage dieser Medienanalyse hat der Autor qualitative Interviews geführt, u. a. mit dem ehemaligen Präsidenten der Hochschulrektorenkonferenz Klaus Landfried und der früheren Bildungsministerin Edelgard Bulmahn. Anhand der gewonnenen Aussagen werden verschiedene Thesen entwickelt, die den Meinungswandel zum Thema der Studiengebühren erklären können." (Autorenreferat) [460-L] Meißner, Stefan: Personalisierter Massenkonsum und das Internet, in: Dominik Schrage, Markus R. Friederici (Hrsg.): Zwischen Methodenpluralismus und Datenhandel : zur Soziologie der kommerziellen Konsumforschung, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2008, S. 143-166, ISBN: 978-3-53115470-1 INHALT: "Stefan Meißner untersucht die Herausforderungen, mit denen die kommerzielle Konsumforschung durch das Internet konfrontiert ist, in einer mediensoziologischen Perspektive. Im Zentrum seines Beitrags steht die Frage, inwieweit die kommunikationstheoretischen Modelle, an denen sich die Konsumforschung bislang orientierte, angesichts des Internet noch haltbar sind. Seine Prognose ist, dass gerade die unüberschaubare Masse von Daten, welche die Internetnutzung produziert und die einer Vielzahl von Interessierten - oftmals ohne den Beitrag professioneller Markforscher - zugänglich sind, die lange Zeit vorherrschende Vorstellung deplausibilisiere, dass Informationen über das Verbraucherverhalten ein knappes Gut seien. Dies stelle auch den oftmals an die Marktforschung herangetragenen Anspruch in Frage, dass das Verhältnis von Unternehmen und Konsumenten mit ihrer Hilfe steuerbar(er) werde." (Autorenreferat) 252 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.14 Öffentliche Meinung, Meinungsforschung [461-L] Palme, Imma: Sozialstaat und öffentliche Meinung, in: Anton Pelinka (Hrsg.): Wie sozial kann unsere Welt sein?, Wien: ÖGB-Verl., 2005, S. 328-344, ISBN: 3-7035-1061-7 (Standort: Bonn F.-EbertStiftung(Bo133)-C05-01482) INHALT: Das österreichische Institut für empirische Sozialforschung (IFES) wiederholte im Februar 2005 eine Studie aus dem Jahr 1976 über die Einstellungen der Bevölkerung zum Sozialstaat und zur Sozialversicherung. Die Befragungsergebnisse zeigen, dass die österreichische Bevölkerung auch heute wie vor 30 Jahren eine sozialstaatliche Absicherung als Schutz vor Arbeitslosigkeit, Krankheit, Alter und Armut befürwortet. Die Autorin stellt in ihrem Beitrag die einzelnen Ergebnisse anhand tabellarischer Übersichten vor, die folgende Bereiche umfassen: Einstellung zur Sozialversicherung, sozialpolitische Aufgabenbereiche, Finanzierung der Krankenversicherung, allgemeine Zufriedenheit mit dem Sozialstaat und seiner Lenkungsfunktion, Wichtigkeit und Bedrohung verschiedener sozialer Bereiche (z.B. Gesundheitswesen, Schulwesen, Kinderbetreuung vorschulische Förderung der Kinder und Familienförderung), Finanzierung der Pensionsversicherung, Bereitschaft zur Selbstbeteiligung bei öffentlichen Leistungen sowie Wichtigkeit des Sozialstaates und Bedrohung des Wohlstandes. (ICI) [462-L] Smeenk, Sanne G.A.; Selm, Martine van; Eisinga, Rob: Web surveying academics in six European countries, in: Communications : the European Journal of Communication Research, Vol. 33/2008, No. 2, S. 191-210 (Standort: USB Köln(38)MXA00767; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.reference-global.com/toc/comm/33/2) INHALT: Das Internet wird zunehmend als Instrument und Plattform für Umfrageforschung verwendet. Es wurden mehrere Prinzipien entwickelt, wie man mit den neuen Herausforderungen, denen sich Forscher, die Online-Umfragen durchführen, stellen müssen, umgehen soll. In dem Beitrag werden einige dieser Herausforderungen, die in den einzelnen Phasen einer internetbasierten Umfrage, die 2004/2005 unter nahezu 10.000 Probanden in sechs europäischen Ländern durchgeführt wurde, diskutiert. Es wird beschrieben, wie und in welchem Ausmaß die Prinzipien und Methoden von Online-Umfragen zur Bewältigung der Herausforderungen zur Anwendung kamen. Dies reicht von der Gestaltung repräsentativer Bezugsrahmen, der Fragebogenkonstruktion, dem Ansprechen potentieller Probanden, der Fragebogenverteilung und der Verbesserung der Rücklaufquote bis zur Abklärung von Daten und der Datenverarbeitung. Da wo es relevant ist, werden auch die Unterschiede zwischen den sechs beteiligten Ländern angesprochen. Der Beitrag kommt zu dem Schluss, dass die meisten, wen nicht alle Probleme, die bei Online-Umfragen auftreten, gelöst werden können, wenn man die Prinzipien beachtet, die auch für konventionelle Umfragen gelten. (UNübers.) 1.15 Sonstiges [463-L] Burd, Gene: The mediated metropolis as medium and message, in: International Communication Gazette, Vol. 70/2008, No. 3-4, S. 209-222 (gaz.sagepub.com/content/vol70/issue3-4/) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.15 Sonstiges 253 INHALT: Städte und Kommunikation bilden eine historische Einheit und die neuen Kommunikationstechnologien und die Globalisierung verändern die Grenzen multizentrierter, multikultureller und multimedialer städtischer Regionen. Die 'kommunikative Stadt' ist ein Medium mit einem traditionellen lokalen und internen Raum und Platz, das gleichzeitig seine Botschaft in einen externen virtuellen Cyberspace übermittelt. Die Auswirkungen sozialer Unterschiede und medialer Konvergenz auf die urbane Identität werfen Fragen nach dem Konsens, dem Gemeinschaftssinn und der 'kommunikativen' Funktion einer Stadt auf, wenn diese in einer neuen urbanen Geographie digitalisiert, entmaterialisiert und entterritorisiert werden. (UNübers.) [464-L] Garzone, Giuliana; Sarangi, Srikant (Hrsg.): Discourse, ideology and specialized communication, (Linguistic insights ; studies in language and communication, Vol. 33), Bern: P. Lang 2008, 494 S., ISBN: 978-3-03910-888-6 (Standort: THB Aachen(82)-Nk525-33) INHALT: "This book approaches the issue of ideology in specialized communication in professional, institutional and disciplinary settings across domains as diverse as law, healthcare, corporate management, migration, NGOs, etc. What unites the contributors is their commitment to a discourse view of language use, i.e., the view that organisational and professional practices are rooted in social, ideological orders, although a variety of perspectives on the exact nature of the relationship between ideology and discourse can be discerned in individual chapters. The acts of interpretation - by participants and analysts alike - are invested in ideology, explicitly or implicitly. This manifest / hidden duality surrounding ideology-in-discourse constitutes the main focus. Challenging the traditional presumption of objectivity, impersonality and non-involvement that has often characterized research on Language for Specific Purposes, this book demonstrates how the specialized communication setting is a critical site where ideology is intrinsically embodied in discursive practices." (author's abstract). Contents: Giulina Garzone, Srikant Sarangi: Discourse, Ideology and Specialized Communication: a Critical Introduction (9-38); Srikant Sarnggi: Other-orientation in Patient-centred Healthcare Communication: Unveiled Ideology or Discoursal Ecology? (39-72); Giuseppina Cortese: The right to be just other children: protectionist and liberationist ideologies in the discourse of children's rights (73-100); Donella Antelmi: Manifest ideology and hidden ideology in legal language: definitions and terms (101-118); Chiara Degano: 'Good' and 'Bad' subjects: ideology in social research (119-140); Marc Silver: Rethinking 'Ideology': a critical analysis of how historians read and respond to ideology (141-164); James Archibald: Responsible mediation or communicating the true message across the cultural divide (165-180); Francesca Bargiela-Chiappin, Elisa Turra: Organizational change from old to new economy: exploring consensus and conflict in business meetings (181-206); Gina Poncini, Lorene Hiris: When (un)ethical behavior is an issue for the industry: n examination of CEO letters of securities brokerage firms (207-232); Sylvain Dieltjens, Priscilla Heynderickx: Strategic uses of the pronoun We in business communication (233-250); Estrella Montolío Duran: Advising without cmmitting: the use of argumentative reservation in texts written by consultants (251276); John Douthwaite: Gender and ideology in advertising (277-310); Robin Anderson: Genre bending in economic journalism: an analysis of the Lex Column in the 'Financial Times' (311-334); Maria Freddi: Ideology and ethics in the discourse of designers: a Corpus Study (335-378); Paola Catenaccio: De-humanising the alien: the construction of migrants' rights in EU legislation (355-378); Davide Mazzi: The rhetoric of judicial texts: the interplay of repor- 254 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.15 Sonstiges ted argumentation and the judge's argumentative voice (379-400); Lidia de Michelis: "A forward-looking country": BritainTM and the unbearable lightness of 'Corporate' national identity (401-432); Antonio Pinna: Evaluation and ideology in political discourse: the Use of modal verbs in G. W. Bush's presidential speeches (433-452); Alison Duguid: Men at work: how those at number 10 construct their working identity (453-484). [465-L] Grau, Alexander: Mission auf Sendung, in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 12/2008, H. 2, S. 18-23 INHALT: "Medien und Religion waren schon immer untrennbar miteinander verbunden. So sind Religionen schon aus Gründen der Kommunikation und Identitätsbildung auf mediale Vermittlung angewiesen. Zugleich haben religiöse Konzepte unser Verständnis von Medien entscheidend geprägt. Dies zeigt sich nicht zuletzt an unserem Umgang mit Bildern und unserer Vorstellung von Medienpädagogik und Medienpsychologie." In seinem Beitrag fasst der Autor die Entwicklung der religiösen Konzepte und den Stellenwert der Medien für ihre Vermittlung zusammen. (PT2) [466-L] Kiening, Christian (Hrsg.): Mediale Gegenwärtigkeit, (Medienwandel - Medienwechsel - Medienwissen, Bd. 1), Zürich: Chronos Verl. 2007, 329 S., ISBN: 978-3-03-400873-0 (Standort: UB Mannheim(180)2007A6460) INHALT: "Wir leben in einer medial geprägten Gegenwart. Medien bestimmen, was uns sinnlich gegeben ist. Sie beeinflussen, was uns als Wirklichkeit erscheint. Sie lassen räumlich und zeitlich Entferntes gegenwärtig werden. Doch wie gelingt ihnen dies? Und welche Gegenwärtigkeit ist es, die sie herstellen? Der vorliegende Band sucht Antworten auf diese Fragen, indem er auf die Geschichte medialer Präsenzphantasmen blickt: auf antike Epiphanien in Kultbild und Tragödie, mittelalterliche Diskussionen der Eucharistie, neuzeitliche Emphatisierungen des Kunstwerks und moderne Verheißungen einer neuen Sinnlichkeit." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Christian Kiening: Mediale Gegenwärtigkeit. Paradigmen - Semantiken Effekte (9-70); Hans Ulrich Gumbrecht: Is There a Problem With "Authentic Presence"? (7180); Dieter Mersch: Absentia in praesentia. Negative Medialität (81-94); Uwe Wirth: Die Interferenz von Performativität und Indexikalität bei der Erzeugung von Aufmerksamkeit (95110); Angelika Linke: Das Schielen auf den Dritten. Zur konfigurativen Bestimmtheit von Kommunikation (111-126); Adrian Stähli: Die mediale Präsenz des Bildes oder: Was meinen wir eigentlich genau damit, wenn wir danach fragen, was ein Bild sei? (127-146); Ulrich Johannes Beil: Bedecken, Beflecken, Beschwören. Präsenzeffekte in der Antigone des Sophokles (147-178); Marc-Aeilko Aris: Quid sumit mus? Präsenz (in) der Eucharistie (179-192); Burkhard Hasebrink: Diesseits? Eucharistie bei Meister Eckhart im Kontext der Debatte um 'Präsenzkultur' (193-206); Susanne Reichlin: Erzählen vom magischen Augenblick. Präsenzeffekte in Jörg Wickrams Goldtfaden (207-224); Lothar van Laak: Nachahmung nach der Nachahmungsästhetik. Mimesis und Präsenz bei Karl Philipp Moritz (225-242); Barbara Straumann: Präsenz und Resonanz. Stimme in Germaine de Staels Corinne ou l'Italie (243264); Sabine Schneider: Die stumme Sprache der Dinge. Eine andere Moderne in der Erzählliteratur des 19. Jahrhunderts (265-282); Margrit Tröhler: Die sinnliche Präsenz der Dinge soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.15 Sonstiges 255 oder: die skeptische Versöhnung mit der Moderne durch den Film (283-306); Alexandra Kleihus: Zum Problem der Präsenz in Sporterzählungen von Siegfried Lenz, Uwe Johnson und Alan Sillitoe (307-324). [467-F] Klemm, Matthias, M.A.; Weyand, Jan, Dr.; Kolber, Aysel (Bearbeitung); Engelhardt, Michael von, Prof.Dr.; Gruber, Ilja, Prof.Dr.; Wenzel, Ulrich, Dr. (Leitung): Kultur, Öffentlichkeit, Kommunikation. Inter- und intrakulturelle Gesundheitsdiskurse in der Stadt INHALT: Das Projekt untersucht unterschiedlichen Formen öffentlicher Kommunikation über Gesundheit in Erlangen. Dabei ist insbesondere die Kommunikation von Angehörigen unterschiedlicher Professionen, Generationen und Kulturen von Interesse. In diesem Zusammenhang werden auch Interviews mit unterschiedlichen Berufsgruppen durchgeführt. In der soziologischen Theorie wird die Frage nach einer angemessenen Beschreibung der öffentlichen Kommunikation zwischen diesen Gruppen unterschiedlich beantwortet. Eine empirisch fundierte Untersuchung von stadtöffentlichen Gesundheitskommunikationen soll hier zur Klärung beitragen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Erlangen, Bayern METHODE: Qualitative Sozialforschung; rekonstruktives Verfahren (Sequenzanalyse). Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Befragung, mündlich; Einzelinterview; Gruppendiskussion; Expertengespräch; Qualitatives Interview. Beobachtung, teilnehmend. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Wenzel, Ulrich; Weyand, Jan: Integration durch Öffentlichkeitsbteiligung? in: Deutsches Institut für Urbanistik (Hrsg.): Die Zukunft lokaler Demokratie. Opladen: Leske & Budrich 2006. S. 123-158.+++Haus der Zukunft: Erlangen 2030. Projektbericht. Erlangen 2005. ART: BEGINN: 2001-10 ENDE: 2003-03 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Bildung und Forschung FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Erlangen-Nürnberg, Philosophische Fakultät und Fachbereich Theologie, Institut für Soziologie (Kochstr. 4, 91054 Erlangen) KONTAKT: Weyand, Jan (Dr. Tel. 09131-8522086, e-mail: jnweyand@phil.uni-erlangen.de) [468-L] Knoblauch, Hubert: Die populäre Religion, in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 12/2008, H. 2, S. 42-47 INHALT: "Religion ist nicht nur medial präsent, sie hat auch Züge der Populärkultur in sich aufgenommen. Durch die damit einhergehende Entgrenzung religiöser Kommunikation verwischt zunehmend die Trennung von Popkultur und Religion. Dabei entsteht eine neue soziale Form der Religiosität, die die Kluft von Privatheit und Öffentlichkeit überschreitet und traditionelle religiöse Formen durchsetzt und ergänzt." In dem Beitrag erläutert der Autor seine Thesen und illustriert sie anhand aktueller Entwicklungen. Mit dem Begriff der populären Religion weist er darauf hin, dass neben den herkömmlichen kirchlichen Ausprägungen der Religion eine neue soziale Form der Religion getreten ist. Sie ist nicht mehr beschränkt auf den Ausschnitt der Kultur, der von den Kirchen geprägt wird, sondern diffundiert in die öffentliche Kultur. Gleichzeitig wirkt die populäre Kultur auf die religiöse Kommunikation, was bei der Eventisierung der religiösen Zeremonie sichtbar wird. (PT2) 256 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.15 Sonstiges [469-L] Kümmel-Schnur, Albert; Schröter, Jens (Hrsg.): Äther: ein Medium der Moderne, (Medienumbrüche, Bd. 19), Bielefeld: transcript Verl. 2008, 401 S., ISBN: 978-3-89942-610-6 (Standort: UB Bonn(5)-2008/4998) INHALT: Inhaltsverzeichnis: Albert Kümmel-Schnur: Einleitung. Äther als Thema der Medienwissenschaft? (13-28); Stefan Kramer: Äther: Und es gibt ihn doch... Desontologisierte Überlegungen zur Immanenz der Medien (33-53); Frank Furtwängler: An Nichts denken müssen. Über den Äther und die Medienwissenschaft vor einer Medienwissenschaft (57-70); Tristan Thielmann: Die Wiederkehr des Raummediums Äther (75-95); Christian Kassung, Marius Hug: Der Raum des Äthers. Wissensarchitekturen - Wissenschaftsarchitekturen (99-129); Antje Pfannkuchen: Ezra Pounds Vortex im Äther der Kunst (133-157); Jürgen Stöhr: "Äther" und "Sinn" - Ein Sprung als Präzedenzfall (161-200); Alexandra Lembert: Nebulose Gefilde. Äther in der britischen Literatur um 1900 (205-222); Holger Steinmann: "Der Pfad ist keinem bezeichnet". Zur Umschreibung des Äthers bei Hölderlin und Poe (227-250); Laurence A. Rickels: Dem Schleier gleich (255-272); Wolfgang Hagen: Veronica on TV. Ikonographien im Äther - Baraduc... Beckett (277-310); Stefan Rieger: Im Äther der Intuition. Reichenbachs Lehre vom Od und die Kulturtheorie (315-335); Albert Kümmel-Schnur: "Ein Körnlein war's" - Fechners Totengeister (1836/1866) (339-362); Jens Schröter: Der Äther des Sozialen. Anmerkungen zu Bruno Latours Einstein-Rezeption (367-393). [470-L] Peters, Hans Peter; Heinrichs, Harald; Jung, Arlena; Kallfass, Monika; Petersen, Imme: Medialisierung der Wissenschaft als Voraussetzung ihrer Legitimierung und politischen Relevanz, in: Renate Mayntz, Friedhelm Neidhardt, Peter Weingart, Ulrich Wengenroth (Hrsg.): Wissensproduktion und Wissenstransfer : Wissen im Spannungsfeld von Wissenschaft, Politik und Öffentlichkeit, Bielefeld: transcript Verl., 2008, S. 269-292, ISBN: 978-3-89942-834-6 INHALT: Die Medialisierung der Politik erzwingt nach der These der Autoren auch eine Medialisierung der Wissenschaft als Voraussetzung ihrer Legitimierung und aufgrund der politischen Wirksamkeit von wissenschaftlichen Expertisen. Im Interface von Wissenschaft und Medien sind Anpassungen an die medialen Erwartungen festzustellen und diese Medienorientierung hat wiederum Einflussnahmen der Wissenschaft auf die Politik zur Folge. Die Autoren berichten aus dem Forschungsprojekt "Integration wissenschaftlicher Expertise in medienvermittelte öffentliche Diskurse" (INWEDIS), das am Beispiel der biomedizinischen Forschungsfelder Stammzellforschung und Epidemiologie folgende Themen untersuchte: (1) die Anpassung der Wissenschaft an die Erfordernisse medialer Kommunikation seitens der Wissenschaftsorganisationen und Wissenschaftler, (2) das mediale Konstrukt von Wissenschaft hinsichtlich der Legitimität wissenschaftlicher Geltungsansprüche als Grundlage politischer Regulation und (3) die medialen Einflusspfade, über welche die Wissenschaft potentiell Eingang in den Politikprozess findet. Hierzu wurden knapp 400 deutsche Stammzellforscher und Epidemiologen schriftlich befragt, 20 Leitfadeninterviews mit Pressestellenleitern wissenschaftlicher Einrichtungen durchgeführt, rund 240 Zeitungsartikel zur Stammzellforschung und Epidemiologie ausgewertet und 40 Personen aus dem politisch-administrativen System interviewt.(ICI2) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.15 Sonstiges 257 [471-L] Rolf, Gabriele; Zwick, Markus; Wagner, Gert G. (Hrsg.): Fortschritte der informationellen Infrastruktur in Deutschland: Festschrift für Johann Hahlen zum 65. Geburtstag und Hans-Jürgen Krupp zum 75. Geburtstag, Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges. 2008, 446 S., ISBN: 978-3-8329-3540-5 INHALT: "Die informationelle Infrastruktur hat sich in Deutschland in den letzten zehn Jahren in nicht erwarteter Weise deutlich positiv weiter entwickelt. Die Mikrodaten stehen über die Forschungsdatenzentren der großen Datenproduzenten der Wissenschaft zur Verfügung. Die Einzeldaten von Personen, Haushalten und Unternehmen werden in anonymisierter Form breit und erfolgreich genutzt. Die Festschrift ehrt mit Herrn Prof. Krupp und Herrn Staatssekretär a.D. Hahlen zwei Persönlichkeiten, die in herausragender Weise diesen Prozess geprägt haben. Als gemeinsame Vorsitzende der Kommission zur Verbesserung der informationellen Infrastruktur zwischen Wissenschaft und Statistik haben sie gemeinsam mit ihrer Arbeit die heute schon fast selbstverständlichen Forschungsdatenzentren, aber auch den Rat für Sozialund Wirtschaftsdaten erst ermöglicht. Die 23 aktuellen Beiträge der Festschrift erlauben einen breiten Blick auf die informationelle Infrastruktur in Deutschland." (Autorenreferat) [472-L] Schmitt, Alexander: Normen für Deutschland, Europa und die ganze Welt?: prinzipiengeleitete Überlegungen zum gegenwärtigen Stand transnationaler interner Unternehmenskommunikation, in: Zeitschrift für Kommunikationsökologie und Medienethik, Jg. 19/2007, Nr. 1, S. 30-34 INHALT: Im Rahmen der Forschungsfragen zur Unternehmenskommunikation "gewinnt die ethische Dimension interner Kommunikation im Unternehmen und ihre Erforschung zunehmend an Bedeutung." Innerhalb der Unternehmensethik hat dabei die interne Kommunikation die Zufriedenheit der einzelnen Mitarbeiter im Blick. Vor diesem Hintergrund analysiert der Beitrag zunächst die Gleichheit bzw. Differenz kulturellen Strebens und die Differenzen kultureller Normen. Danach werden diverse Instrumente für eine gelingende interne Unternehmenskommunikation und Unternehmenskultur vorgestellt. Abschließend werden konkrete Vorschläge für Kodizes in der internen Unternehmenskommunikation erläutert und eine Bewertung der derzeitigen Unternehmenspraxis vorgenommen. Fazit: "Im Moment verfügen die Unternehmen weder über einheitliche ethische Standards der Unternehmenskommunikation, noch über einheitliche Werte-Definitionen." Vereinbarungen wie der "Deutsche Corporate Governance Kodex" oder das "Netzwerk CSR-Europe" sind erste Schritte für Vereinbarungen, die nicht mehr vom einzelnen Unternehmen, sondern vernetzt für alle (teilnehmenden) Unternehmen Gültigkeit beanspruchen. (RG) [473-L] Stock, Wolfgang G.; Stock, Mechtild: Wissensrepräsentation: Informationen auswerten und bereitstellen, (Einführung in die Informationswissenschaft, Bd. 2), München: Oldenbourg 2008, 441 S., ISBN: 978-3-486-58439-4 INHALT: "Wissensrepräsentation ist die Wissenschaft, Technik und Anwendung von Methoden und Werkzeugen, Wissen derart abzubilden, damit dieses in digitalen Datenbanken optimal gesucht und gefunden werden kann. Sie ermöglicht die Gestaltung von Informationsarchitekturen, die - auf der Grundlage von Begriffen und Begriffsordnungen arbeitend gestatten, Wissen in seinen Bedeutungszusammenhängen darzustellen. Ohne elaborierte Techniken der 258 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 1.15 Sonstiges Wissensrepräsentation ist es unmöglich, das 'semantische Web' zu gestalten. Das Lehrbuch vermittelt Kenntnisse über Metadaten und beschreibt eingehend sowohl dokumentarische wie bibliothekarische Ansätze der Inhaltserschließung (Thesauri und Klassifikationssysteme), Bemühungen der Informatik um Begriffsordnungen (Ontologien) als auch nutzerkonzentrierte Entwicklungen im Web 2.0 (Folksonomies). Es geht um das Auswerten und Bereitstellen von Informationen bei Diensten im World Wide Web, bei unternehmensinternen Informationsdiensten im Kontext des betrieblichen Wissensmanagement sowie bei fachspezifischen professionellen (kommerziellen) Datenbanken." (Textauszug) 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation [474-L] Arzoz, Xabier: The nature of language rights, in: JEMIE : Journal on ethnopolitics and minority issues in Europe, Vol. 6/2007, Iss. 2, 35 S. (www.ecmi.de/jemie/download/2-2007-Arzoz.pdf) INHALT: "The discussion on language rights is affected by some confusion on the nature and status of rights. In this paper, a rigorous characterisation of language rights is proposed. It is argued that the general assimilation or equation between language rights and human rights is not only erroneous as far as it is inaccurate, but it leads to a distorted image of the relationship between law and politics. While human rights do limit (at least, ideally) state behaviour, language rights are, more often than not, an issue devolved to the political process. The point being made in this paper is that recognition of language rights (as such or as part of minority rights) is based primarily on contingent historical reasons. Some tentative explanations on the poor status or unequal recognition of language rights in international and domestic law will also be offered throughout the paper." (author's abstract) [475-L] Barni, Monica; Extra, Guus (Hrsg.): Mapping linguistic diversity in multicultural contexts, (Contributions to the sociology of language, 94), Berlin: de Gruyter 2008, X, 348 S., ISBN: 978-3-11-019591-0 (Standort: UB Heidelberg(16)-2008A6898) INHALT: "Within the European context, linguistic diversity can be studied at the level of both official state languages and non-national languages. This comprehensive overview offers insightful crossnational and crosscontinental perspectives on non-national languages in terms of both regional and immigrant languages. The book focuses on mapping linguistic diversity in both the private and public domain. Methodological issues and empirical outcomes are explored for a variety of European and non-European countries and languages. The book consists of four parts. Part 1 provides an introduction to the subject, as well as an overview and discussion of migration statistics and language use. Part 2 deals with the mapping of regional languages in Europe, exemplified by case studies on Welsh, Basque, and Frisian. Part 3 focuses on immigrant languages in Europe and includes case studies from both national (Switzerland, Italy, France) and crossnational (Multilingual Cities Project) perspectives. Part 4 turns to mapping linguistic diversity abroad with case studies on Australia, South Africa, Turkey, and Japan." (author's abstract). Contents: Guus Extra and Monica Barni: Mapping linguistic diversity in multicultural contexts: Cross-national and cross-linguistic perspectives (3-42); soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation 259 Michel Poulain: European migration statistics: Definitions, data and challenges (43-68); Colin Williams: The Welsh language in the United Kingdom: Beyond cartography (69-92); Jasone Cenoz: The Status of Basque in the Basque country (93-114); Durk Gorter: Language surveys on Frisian in the Netherlands (115-138); Guus Extra, Kutlay Yagmur: Mapping immigrant minority languages in multicultural cities (139-162); Dominique Caubet: Immigrant languages and languages of France (163-194); Georges Lüdi: Mapping immigrant languages in Switzerland (195-216); Monica Barni: Mapping immigrant languages in Italy (217-244); Katharina Brizic and Kutlay Yagmur: Mapping linguistic diversity in an emigration and immigration context: Case studies on Turkey and Austria (245-264); Izak van der Merwe, Johannes H. van der Merwe: The Linguistic Atlas of South Africa: Mapping diversity in space and time (265-292); Sandra Kipp: Community languages in Australia (293-310); Peter Backhaus: The linguistic landscape of Tokyo (311-334). [476-F] Barth-Weingarten, Dagmar, Dr.phil.; Heidtmann, Daniela, Dr.phil.; Spranz-Fogasy, Thomas, Prof.Dr.phil.; Reitemeyer, Ulrich, Dr.; Schmitt, Reinhold, Dr.sc.hum. (Bearbeitung); Deppermann, Arnulf, Prof.Dr.phil. (Leitung): Sprachlich-kommunikative Verfahren der Dokumentation von Verstehen in der verbalen Interaktion INHALT: Wie zeigen Gesprächsteilnehmer einander, ob und wie sie ihre Partner verstanden haben? Mit welchen sprachlich-kommunikativen Verfahren erreichen sie ein gemeinsames Verständnis? Dient die Thematisierung von Verstehen im Gespräch wirklich nur zur Klärung von Verstehensproblemen? In welchem Verhältnis stehen Fragen der Verständigung zu den Handlungsaufgaben und dem sozialen Kontext des Gesprächs? Das Projekt untersucht die sprachlich-kommunikativen Verfahren, mit denen Gesprächsteilnehmer einander in der verbalen Interaktion anzeigen, wie sie Beiträge ihrer Gesprächspartner verstehen und wie ihre eigenen Äußerungen verstanden werden sollen. Das Projekt will am Beispiel der Untersuchung von "Verstehen in der verbalen Interaktion" einen Beitrag zur Klärung des Zusammenhangs von Sprachstruktur (sprachliche Konstruktionen), Interaktionsstruktur (kommunikative Aufgaben und interaktive Organisationsformen) und Sozialstruktur (institutionelle Strukturen und Identitäten) leisten. Dabei wird gefragt, wie sich 'Verstehen' in beobachtbaren Aktivitäten manifestiert und damit als zentrales Konzept einer Theorie der verbalen Interaktion erforscht und konzeptualisiert werden kann. Vier Teilprojekte widmen sich der gesamten Spannweite von sprachlich-kommunikativen Verfahren, mit denen Verstehen in der verbalen Interaktion dokumentiert wird: 1. sprachliche Konstruktionen des Verstehens von Äußerungen; 2. multimodale Praktiken der Dokumentation von Verstehen; 3. sequenzielle und interaktionstypologische Organisation von Verstehen; 4. (Re-)Produktion sozialer Strukturen in Verstehensprozessen. GEOGRAPHISCHER RAUM: deutsches Sprachgebiet METHODE: qualitative Forschung: Konversationsanalyse (sequenzanalytische Einzelfallanalysen und Kollektionsanalysen); multimodale Videoanalyse; ethnographische Gesprächsanalyse; ergänzend: quantitative Korpuslinguistik DATENGEWINNUNG: Gesprächs-/ Konversationsanalyse (Stichprobe: 250; Gespräche). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Deppermann, Arnulf; Elstermann, Mechthild: Lexikalische Bedeutung oder Konstruktionsbedeutungen? Eine Untersuchung am Beispiel von Konstruktionen mit verstehen. in: Stefanowitsch, Anatol; Fischer, Kerstin (Hrsg.): Konstruktionsgrammatik II: Von der Konstruktion zur Anwendung. Tübingen: Stauffenburg 2008, S. 103-133.+++ Deppermann, Arnulf: Verstehen im Gespräch. in: Kämper, Heidrun; Eichinger, Ludwig M. 260 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation (Hrsg.): Sprache - Kognition - Kultur. Sprache zwischen mentaler Struktur und kultureller Prägung. Jahrbücher des Instituts für deutsche Sprache 2007. Berlin: de Gruyter 2008, S. 225261.+++Deppermann, Arnulf; Schmitt, Reinhold: Koordination. Zur Begründung eines neuen Forschungsgegenstandes. in: Schmitt, Reinhold (Hrsg.): Koordination. Analysen zur multimodalen Interaktion. Studien zur deutschen Sprache, 38. Tübingen: Narr 2007, S. 15-54.+++ Schmitt, Reinhold; Deppermann, Arnulf: Monitoring und Koordination als Voraussetzungen der multimodalen Konstitution von Interaktionsräumen. in: Schmitt, Reinhold (Hrsg.): Koordination. Analysen zur multimodalen Interaktion. Studien zur deutschen Sprache, 38. Tübingen: Narr 2007, S. 95-128.+++Schmitt, Reinhold: Einleitung. in: Schmitt, Reinhold (Hrsg.): Koordination. Analysen zur multimodalen Interaktion. Studien der deutschen Sprache, 38. Tübingen: Narr, 2007, S. 7-14.+++Schmitt, Reinhold; Fiehler, Reinhard; Reitemeier, Ulrich: Audiovisuelle Datenkonstitution und Koordinationsprozesse. in: Schmitt, Reinhold (Hrsg.): Koordination. Analysen zur multimodalen Interaktion. Studien zur deutschen Sprache, 38. Tübingen: Narr 2007, S. 377-410. ART: BEGINN: 2007-01 ENDE: 2012-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Institut für Deutsche Sprache -IDS- (Postfach 101621, 68016 Mannheim) KONTAKT: Leiter (Tel. 0621-1581-309, e-mail: deppermann@ids-mannheim.de) [477-F] Beerkens, Roos, M.A. (Bearbeitung): Rezeptive Mehrsprachigkeit im Grenzgebiet zwischen den Niederlanden und Deutschland ein Vergleich zwischen zivilgesellschaftlichem und staatlichem interkulturellem Diskurs INHALT: Der Fokus dieses Projekts liegt auf der so genannten 'rezeptiven Mehrsprachigkeit'. In Zeiten zunehmender Kontakte sucht man nach Wegen, um mit anderssprachigen Partnern zu kommunizieren. Dieses Forschungsvorhaben analysiert eine eher neue Strategie, bei der die Teilnehmer einer interkulturellen Kommunikation ihre Muttersprache sprechen und gleichzeitig über ausreichende Kenntnisse der jeweils anderen Sprache verfügen, um sich gegenseitig zu verstehen. Im Rahmen einer Feldstudie werden sowohl zivilgesellschaftliche, als auch staatliche Organisationen in Deutschland und in den Niederlanden untersucht. Dabei kommt es zu einem doppelten Vergleich zwischen den verschiedenen Organisationen und den verschiedenen Kulturen. Durch diese qualitativ aufgebaute, vergleichende Diskursanalyse soll die Hypothese überprüft werden, dass rezeptive Mehrsprachigkeit eine erfolgreiche Kommunikationsstrategie im deutsch-niederländischen Grenzgebiet darstellt. Indem zivilgesellschaftliche und staatliche Organisationen verglichen werden, kann eine bessere Einsicht in die zivilgesellschaftlichen Verständigungsprozesse in den beiden Ländern gewonnen werden. Somit kann interkultureller Diskurs auch als ein Barometer für die Entwicklung einer europäischen Zivilgesellschaft gesehen werden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Grenzgebiet zwischen den Niederlanden und der Bundesrepublik Deutschland ART: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Münster, Graduiertenkolleg "Zivilgesellschaftliche Verständigungsprozesse vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart - Deutschland und die Niederlande im Vergleich" (Alter Steinweg 6-7, 48143 Münster) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0251-83-28549, e-mail: roos.beerkens@uni-muenster.de) [478-F] Besters-Dilger, Juliane, Prof.Dr. (Leitung): Language policy in Ukraine. Anthropological, linguistic and further perspectives soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation 261 INHALT: 1. Analyse der Sprachensituation in der Ukraine; 2. Empfehlungen für zukünftige Sprachenpolitik, unter Berücksichtigung der Forderungen des Europarats. ZEITRAUM: 20062008 GEOGRAPHISCHER RAUM: Ukraine METHODE: Interdisziplinäres Projekt mit verschiedenen Ansätzen (Diskursanalyse, Analyse von Gesetzen, teilnehmende Beobachtung, Umfrage, Interviews ...). Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Beobachtung, teilnehmend (Bevölkerung der Region Odessa). Gruppendiskussion (Stichprobe: 200; je 4 Gruppen in 5 ukrainischen Städten -Kiev, Lemberg, Odessa, Donetsk, Luck-). Qualitatives Interview (Stichprobe: ca. 20; je 4 Gruppen in 5 ukrainischen Städten -Kiev, Lemberg, Odessa, Donetsk, Luck-). Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 2.015; Bevölkerung der Ukraine -alle Regionen-; Auswahlverfahren: Quota). Feldarbeit durch ein kommerzielles Umfrageinstitut. VERÖFFENTLICHUNGEN: Besters-Dilger, Juliane (Hrsg.): Sprachpolitik und Sprachensituation in der Ukraine. Analyse und Empfehlungen / Language policy and language situation in Ukraine. Analysis and recommandations. ISBN 978-966-518-461-4. ART: BEGINN: 2006-08 ENDE: 2008-07 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: INTAS - Internationale Assoziation zur Förderung der Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern der unabhängigen Staaten der ehemaligen Sowjetunion INSTITUTION: Universität Freiburg, Philologische Fakultät, Slavisches Seminar (Universitätsstr. 9, 79098 Freiburg im Breisgau) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0761-2038315) [479-L] Bischoff, Alexander; Dahinden, Janine; Conca, Antoinette; Rothenbühler, Igor; Kurth, Elisabeth; Delli, Chantal: Wirkt interkulturelle Mediation integrierend?: Materialienband, Neuchâtel 2005, 559 S. (Graue Literatur; doc.rero.ch/lm.php?url=1000,44,4,20080604144211-FK/Bischoff_Alexander_-_Wirkt_interkultur elle_Mediation_integrierend_20080604.pdf) INHALT: In dem Materialienband werden die Studien präsentiert, die im Rahmen des Projekts "Interkulturelle Mediation: Trägt sie zur Inklusion bei? Vergleich von Politiken und Praktiken in den Bereichen Gesundheits-, Bildungs-, Sozialwesen und Justiz" durchgeführt worden sind. Die Kapitel sind bereichsspezifisch, in der Reihenfolge Bildungs-, Sozial-, Justiz- und Gesundheitsbereich. Die Kapitel 7 und 8 basieren auf Fallstudien zur interkulturellen Mediation in den Schulen Genfs und Basels. In Kapitel 9 folgt die Darstellung der Fallstudie in den CASS: "La médiation interculturelle dans les CASS (Centre d'action sociale et de santé)". Kapitel 10, 11 und 12 beinhalten drei Fallstudien im Justizbereich: "Mediationstätigkeiten im Community Policing in Basel", "Das Strafverfahren in Basel und der Umgang mit Fremdsprachigkeit" und "La médiation interculturelle dans la prison à Genève" sowie den Umfragebericht "Interkulturelle Vermittlungstätigkeiten in Polizei und Justiz des Kantons Genf". Die letzten drei Kapitel enthalten die Untersuchungen im Gesundheitsbereich: Interkulturelle Vermittlungstätigkeiten in der Frauenklinik, "Die Mittlerin in der Mitte - Wie Dolmetscherinnen ihre Mediationsrollen wahrnehmen" und Interkulturelle Vermittlungstätigkeit in den Gesundheitsdiensten Basel und Genf. Zum Schluss werden Empfehlungen für Politik und Praxis im Hinblick auf die interkulturelle Mediation formuliert. (ICF2) 262 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation [480-L] Blanke, Detlev; Scharnhorst, Jürgen (Hrsg.): Sprachenpolitik und Sprachkultur, (Sprache : System und Tätigkeit, Bd. 57), Frankfurt am Main: P. Lang 2007, 280 S., ISBN: 978-3-631-55592-7 (Standort: LB Koblenz(929)-2007/5965) INHALT: "'Die lebendige Vielfalt der Sprachen, Kulturen und Regionen bereichern uns' heißt es in der 'Berliner Erklärung', welche die Staats- und Regierungschefs von 27 Staaten der Europäischen Union im März 2007 abgegeben haben. Was kann die Politik, was kann jeder Einzelne tun, um diesen Reichtum zu bewahren, vielleicht sogar zu mehren? Wie viele Sprachen gibt es eigentlich in der EU, wie ist ihr rechtlicher Status, in welchen Bereichen werden sie tatsächlich gebraucht? Diese und viele andere Fragen beantwortet dieser Band, der auf Vorträge einer gleichnamigen Tagung zurückgeht. Sprachwissenschaftler verschiedener Disziplinen informieren über die Sprachsituation ausgewählter Länder, erinnern an die unterschiedlichen Traditionen, weisen auf Möglichkeiten hin, das Gewachsene zu pflegen. Der Band ist aber auch ein Plädoyer für Neues, Grenzüberschreitendes; nicht zuletzt ist er ein Beitrag zur Diskussion um die europäische Verfassung." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Jürgen Scharnhorst: Einführung in das Tagungsthema "Sprachenpolitik und Sprachkultur" (9-20); Gerhard Stickel: Das Europa der Sprachen - Motive und Erfahrungen der Europäische Sprachenföderation EFNIL (21-46); Johannes Klare: Sprachkultur und Sprach(en)politik in der Romania (Frankreich, Spanien, Italien) (47-120); Wim Jansen: Das Niederländische im Kontext der europäischen Sprachenpolitik (121-138); Vit Dovalil: Sprachenpolitik in der Tschechischen Republik (unter besonderer Berücksichtigung der Beziehungen zur EU und zum Europarat) (139-162); Rudolf-Josef Fischer: Englisch-Kompetenz in Deutschland (163-178); Sabine Fiedler: Lingua-franca-Kommunikation: Eine vergleichende Studie Englisch - Esperanto (179-204); Detlev Blanke: sprachenpolitische Aspekte internationaler Plansprachen - Unter besonderer Berücksichtigung des Esperanto (205-254) Jürgen Scharnhorst: Schlusswort zur Tagung "Sprachenpolitik und Sprachkultur" (255-256); Jürgen Scharnhorst: Literatur zum Thema "Sprachenpolitik und Sprachkultur" (Auswahl) (257-268); Jürgen Scharnhorst: Angewandte Sprachkultur: Der "Verein zur Förderung sprachwissenschaftlicher Studien e. V." (1991-2006) (269-277). [481-F] Boukricha, Hana, Dipl.-Inform.; Pfeiffer-Leßmann, Nadine; Becker-Asano, Christian, Dipl.-Inform.; Pfeiffer, Thies, Dipl.-Inform. (Bearbeitung); Rickheit, Gert, Prof.Dr.; Wachsmuth, Ipke, Prof.Dr. (Leitung): Modelling partners (sub-project A1) INHALT: Im Teilprojekt wird die Bildung und Aufrechterhaltung individueller Partnermodelle, die einen impliziten Gedächtnisabruf ermöglichen und die Grundlage für Alignmentprozesse adressiert. Partnermodelle bestehen dabei aus Mechanismen und Repräsentationen, die wichtig für die Anpassung an den situativen Kontext sind und die eine wichtige Rolle für eine effektive Kommunikation spielen. Projekthomepage: www.sfb673.org/projects/A1/ . VERÖFFENTLICHUNGEN: Siehe unter: www.sfb673.org/projects/A1/content/blogsection/6/ 66/lang,de/ . ARBEITSPAPIERE: Siehe unter: www.sfb673.org/projects/A1/content/blogsec tion/6/66/lang,de/ . ART: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Bielefeld, Fak. für Linguistik und Literaturwissenschaft, SFB 673 Alignment in Communication (Universitätsstr. 25, 33615 Bielefeld) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation 263 KONTAKT: Rickheit, Gert (Prof.Dr. Tel. 0521-106-5310, e-mail: gert.rickert@uni-bielefeld.de); Wachsmuth, Ipke (Prof.Dr. Tel. 0521-106-2924, Fax: 0521-106-2962, e-mail: ipke@techfak.uni-bielefeld.de) [482-L] Bousfield, Derek; Locher, Miriam A. (Hrsg.): Impoliteness in language: studies on its interplay with power in theory and practice, (Language, power and social process, 21), Berlin: de Gruyter 2008, VIII, 346 S., ISBN: 978-3-11020266-3 (Standort: UB Bonn(5)-2008/5079) INHALT: "The volume addresses the enormous imbalance that exists between academic interest in politeness phenomena when compared to impoliteness phenomena. Researchers working with Brown and Levinson's (1987) seminal work on politeness rarely focused explicitly on impoliteness. As a result, only one aspect of facework/ relational work has been studied in detail. Next to this research desideratum, politeness research is on the move again, with alternative conceptions of politeness to those of Brown and Levinson being further developed. In this volume researchers present, discuss and explore the concept of linguistic impoliteness, the crucial differences and interconnectedness between lay understandings of impoliteness and the academic concept within a theory of facework/ relational work, as well as the exercise of power that is involved when impoliteness occurs. The authors offer solid discussions of the theoretical issues involved and draw on data from political interaction, interaction with legally constituted authorities, workplace interaction in the factory and the office, code-switching and Internet practices. The collection offers inspiration for research on impoliteness in many different research fields, such as (critical) discourse analysis, conversation analysis, pragmatics and stylistics, as well as linguistic approaches to studies in conflict and conflict resolution." (author's abstract). Contents: Miriam A. Locher and Derek Bousfield: Impoliteness and power in language (1-13); Theoretical focus on research on impoliteness: Jonathan Culpeper: Reflections on impoliteness, relational work and power (17-44); Marina Terkourafi: Toward a unified theory of politeness, impoliteness, and rudeness (45-74); Political interaction: Miriam A. Locher and Richard J. Watts: Relational work and impoliteness: Negotiating norms of linguistic behaviour (77-99); Maria Dolores Garcia-Pastor: Political campaign debates as zerosum games: Impoliteness and power in candidates' exchanges (101-123); Interaction with legally constituted authorities: Derek Bousfield: Impoliteness in the struggle for power (127153); Holger Limberg: Threats in conflict talk: Impoliteness and manipulation (155-179); Dawn Elizabeth Archer: Verbal aggression and impoliteness: Related or synonymous? (181207); Workplace interaction: Stephanie Schnurr, Meredith Marra and Janet Holmes: Impoliteness as a means of contesting power relations in the workplace (211-229); Louise Mullany: "Stop hassling me!" Impoliteness, power and gender identity in the professional workplace (231-251); Further empirical studies: Holly R. Cashman: "You're screwed either way": An exploration of code-switching, impoliteness and power (255-279); Sage Lambert Graham: A manual for (im)politeness?: The impact of the FAQ in an electronic community of practice (281-304). [483-F] Bovermann, Till; Jang, Kyung-Won; Kösling, Hendrik, Dr.; Weiß, Petra, Dr.; Wrede, Britta, Dr.; Tränkle, Daniela; Herzig, Cornelia (Bearbeitung); Ritter, Helge, Prof.Dr.; Sagerer, Gerhard, Prof.Dr.; Sichelschmidt, Lorenz, Dr. (Leitung): Alignment of attention in mediated communication (sub-project A5) 264 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation INHALT: Gegenstand des Teilprojekts ist die systematische Untersuchung und Modellierung von Alignment im Hinblick auf die Frage der Übertragbarkeit der kognitiven Mechanismen von direkter "Face-to-face- Kommunikation" auf verschiedene Arten von medienvermittelter Kommunikation. Projekhomepage: www.sfb673.org/projects/A5/ . VERÖFFENTLICHUNGEN: Siehe unter: www.sfb673.org/projects/A5/content/blogsection/6/ 65/lang,de/ . ARBEITSPAPIERE: Siehe unter: www.sfb673.org/projects/A5/content/blogsec tion/6/65/lang,de/ . ART: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Bielefeld, Fak. für Linguistik und Literaturwissenschaft, SFB 673 Alignment in Communication (Universitätsstr. 25, 33615 Bielefeld) KONTAKT: Ritter, Helge (Prof.Dr. Tel. 0521-106-6062, Fax: 0521-106-6011 e-mail: helge@techfak.uni-bielefeld.de); Sagerer, Gerhard (Prof.Dr. Tel. 0521-106-2935, e-mail: sagerer@techfak.uni-bielefeld.de); Sichelschmidt, Lorenz (Dr. Tel. 0521-106-6447) [484-L] Buchinger, Kurt: Interkulturelle Arbeit und Kommunikation - gibt es das?, in: Gruppendynamik und Organisationsberatung : Zeitschrift für angewandte Sozialpsychologie, Jg. 39/2008, H. 1, S. 8-16 (Standort: USB Köln(38)-XB195; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.gruppendynamik-digital.de) INHALT: Diskutiert wird, wie unwahrscheinlich gelingende Kommunikation überhaupt ist, zumal sich bei näherer Betrachtung erweist, dass die Betrachtung von "Kultur" als Kollektivphänomen eine wenig nuancierte ist. Im Grunde hat schon die Kommunikation von zwei Personen eine Unterschiedlichkeit zu bewältigen, die als Kulturdifferenz beschreibbar ist. Interkulturelle Kommunikation scheint insofern ein sinnloser Begriff, da er keinen signifikanten Unterschied zu jeder anderen Kommunikation bezeichnet. Dennoch ist sein allgemeiner Gebrauch sinnvoll, denn er hilft wahrzunehmen, dass jeder Versuch zu kommunizieren, bildlich gesprochen, eine Reise in ein unbekanntes fremdes Land ist, wo Menschen wie unsereins, bloß sehr verschieden von uns leben. Der Begriff der interkulturellen Kommunikation weist darauf hin, dass jede Kommunikation eine Begegnung zwischen zwei oder mehreren gleicherweise wertvollen unbekannten Kulturen ist. Da sie so verschieden, unbekannt und gleicher Weise wertvoll sind, sollten sie sich zuerst miteinander respektvoll bekannt machen. Das ist nicht leicht, weil sie einander nur mit der Brille der eigenen Kultur sehen können. Gelingende Kommunikation ist sehr unwahrscheinlich. [485-L] Cardi, Valeria: Regional or minority language use before judicial authorities: provisions and facts, in: JEMIE : Journal on ethnopolitics and minority issues in Europe, Vol. 6/2007, Iss. 2, 24 S. (www.ecmi.de/jemie/download/2-2007-Cardi.pdf) INHALT: "The aim of this article is to consider whether different levels of linguistic protection and promotion lead to different regional or minority language use patterns before judicial authorities. The analysis, carried out among those EU member states which have ratified the European Charter for Regional or Minority Languages (ECRML) and which have signed undertakings from Article 9, paragraph 1 at (i) and (ii) levels, shows that regional or minority languages have rarely if ever been used before courts, as they are perceived by their speakers as soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation 265 inadequate for the judicial domain. It also shows that, while one of the elements influencing the language choice of regional or minority language speakers, namely the lack of employees of the judiciary sufficiently competent in the relevant regional or minority language, has proved to vary according to the levels of linguistic protection implemented. Other factors (fear of delays in the proceedings, fear of being seen as 'troublemakers', lack of adequate terminology and lack of information) do not seem to depend on the different degrees of enforceability of the relevant linguistic provisions." (author's abstract) [486-L] Codó, Eva: Immigration and bureaucratic control: language practices in public administration, (Language, power and social process, Vol. 20), Berlin: de Gruyter 2008, XVII, 254 S., ISBN: 9783-11-019589-7 (Standort: UB Frankfurt/ Main(30)-88/533/84) INHALT: Die vorliegende Untersuchung zeigt, wie die Kontrolle der öffentlichen Verwaltung über Migranten funktioniert und wie die Verwaltung es zu Wege bringt, die Migranten am Zugang zu Schlüsselinformationen aus dem Bereich des Verwaltungsverfahrens zu hindern. Grundlage der Untersuchung sind Daten, die in einem multilingualen Einwanderungsbüro in Spanien gesammelt wurden. Die Verfasserin beschreibt den Prozess der Kommunikation und des Informationsaustauschs zwischen Migranten und Beamten, analysiert die Strategien, mit denen die Gesprächspartner ihre konfligierenden Ziele verfolgen, fragt nach dem hierarchischen Status der verschiedenen zur Verwendung kommenden Sprachen, problematisiert die Reaktion der öffentlichen Verwaltung auf zunehmende soziale Heterogenität und zeigt, wie soziale Inklusion und Exklusion als Ergebnis spezifischer diskursiver und klassifikatorischer Strategien und Praktiken entstehen. Vor dem Hintergrund einer Beschreibung der Situation in staatlichen Einwanderungsbüros behandelt die Verfasserin im zweiten Teil ihrer Untersuchung den dort stattfindenden Informationsaustausch und die Art und Weise, in der Sprache für bestimmte institutionelle Zwecke eingesetzt wird. Der dritte Teil befasst sich mit sozialer Kontrolle und ihrer Ausübung durch diskursive Praktiken. Abschließend wird die komplexe Beziehung zwischen individueller Agency und institutionellen Verfahren diskutiert und gezeigt, wie sie in ihrem Zusammenwirken Uniformität und soziale Kontrolle im Einwanderungsbüro garantieren. (ICE) [487-F] Dehn-Hindenberg, Andrea (Bearbeitung); Grewe, Norbert, Prof.Dr.; Beushausen, Ulla, Prof.Dr. (Betreuung): Analyse und Optimierung der Kommunikationskompetenzen von Therapeuten der Gesundheitsberufe der Logopädie, Ergotherapie und Physiotherapie (Arbeitstitel) INHALT: "Was muss konkret in der Interaktion zwischen Therapeut und Patient passieren, damit ein Arbeitsbündnis gelingt?" ist die zentrale Ausgangsfrage des Forschungsvorhabens. Sie basiert auf der Arbeitshypothese, dass ein Zusammenhang zwischen kommunikativen Parametern und der Patientenzufriedenheit und somit zu einer motivierten Mitarbeit (Compliance) besteht. Diese Untersuchung der Kommunikationsbewertung aus Therapeuten- und aus Patientensicht soll Ausgangsbasis für Erkenntnisse sein, in welchem Umfang Kommunikationskompetenzen gemäß dem kommunikationspsychologischen Forschungsstand im medizinischen Kontext ausgebaut werden sollten, um eine optimale gesundheitstherapeutische Versor- 266 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation gung der Patienten zu gewährleisten. Die Entwicklung von Lehrmaterial für Gesundheitsberufe, basierend auf den gewonnenen Erkenntnissen, wird angestrebt. ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Hildesheim, FB I Erziehungs- und Sozialwissenschaften, MargotMöller-Promotionskolleg (Marienburger Platz 22, 31141 Hildesheim); Universität Hildesheim, FB I Erziehungs- und Sozialwissenschaften, Institut für Psychologie (Marienburger Platz 22, 31141 Hildesheim); Fachhochschule Hildesheim-Holzminden-Göttingen, Fak. Soziale Arbeit und Gesundheit Standort Hildesheim (Brühl 20, 31134 Hildesheim) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: andrea.dehn-hindenberg@t-online.de) [488-L] Demont-Heinrich, Christof: The death of cultural imperialism - and power too?: a critical analysis of American prestige press representations of the hegemony of English, in: International Communication Gazette, Vol. 70/2008, Nr. 5, S. 378-394 (gaz.sagepub.com/content/vol70/issue5/) INHALT: Der Beitrag ist ein gekürztes Kapitel einer kürzlich fertiggestellten Dissertation und untersucht kritisch ausgewählte Texte aus einem Pool von insgesamt 275 Berichten zum globalen Aufstieg der englischen Sprache, die von 1991 bis 2003 in den fünf amerikanischen Qualitätszeitungen "Los Angeles Times", "International Herald Tribune", "The New York Times", "The Wall Street Journal" und "The Washington Post" erschienen sind. Speziell werden Äußerungen hinterfragt, die den Tod des Kulturimperialismus verkünden. Der Beitrag dekonstruiert und problematisiert diese Äußerungen entlang einer Anzahl theoretischer und analytischer Leitlinien. Nach Feststellung des Autors besteht eine starke Neigung dazu, Globalisierung durch die Brille des kulturellen Konsums zu betrachten. Er hält dagegen, dass man, wenn sich zu sehr auf kulturellen Konsum und kreative Aneignung fokussiert und zu leichtfertig mit dem Gebrauch des Schlagworts vom "cultural flow" umgeht, Gefahr läuft, die spezifischen und erheblichen Ungleichheiten bei der Produktion und Distribution aus dem Blick zu verlieren, die die heutige globale gesellschaftliche Ordnung charakterisieren. Der Autor wendet sich auch gegen die Aufwertung individuellen Handelns in den Texten und einen Blick auf die Globalisierung von unten nach oben, der die Auflösung globaler Machtunterschiede impliziert. (RGübers.) [489-L] Dimbath, Oliver: Symbolische Ordnungen, in: Herbert Willems (Hrsg.): Lehr(er)buch Soziologie : für die pädagogischen und soziologischen Studiengänge. Bd. 1, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2008, S. 269-287, ISBN: 978-3-531-14977-6 INHALT: "Der Mensch ist ein animal symbolicum - die Welt, in die er hineingeboren wird, ist symbolisch vorgeprägt und vorinterpretiert. Er kann sie nicht anders erfahren als in dieser (symbolischen) Form. Symbolische Ordnungen bilden eine Grundlage menschlicher Kommunikation. Sie repräsentieren die Strukturen, in denen soziales Handeln stattfindet. Die in diesem Aufsatz dargelegten Überlegungen zu symbolischen Ordnungen beginnen mit einer Klärung des Symbolbegriffs: Symbole unterscheiden sich von Zeichen darin, dass sie auf etwas Außeralltägliches verweisen, z.B. auf Institutionen. Ebenso wie Institutionen nicht nur einen einzelnen Handlungssachverhalt regeln, sondern ganze komplexe Abläufe und Handlungszusammenhänge, verweisen Symbole nicht nur auf einen Gegenstand. Symbolische Ordnungen soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation 267 sind die sprachlichen Entsprechungen institutioneller Strukturen. Sie erschließen sich durch die Beobachtung von Ritualen und durch die Analyse ihrer meist mythologischen Legitimationserzählungen. Im Weiteren werden mit Foucault, Bourdieu und Elias drei soziologische Theoretiker vorgestellt, die symbolische Ordnungen als vorgegebene Handlungsrahmen von Menschen fassen. Die Möglichkeit der Gestaltung symbolischer Ordnungen durch den Einzelnen (Akteur) ist in diesen Ansätzen nicht oder kaum vorgesehen. Vielmehr erscheinen symbolische Ordnungen als Felder der Disziplinierung und der Distinktion im Kampf um Anerkennung. Dennoch zeigt die empirische Beobachtung, dass sich symbolische Ordnungen wandeln. Anhand zweier weiterer Ansätze - der Ritual-Theorie von Douglas und der Wissenssoziologischen Diskursanalyse - wird vorgeführt, welchen Anteil Akteure an Transformationsprozessen haben können. Die Analyse symbolischer Ordnungen kann dabei helfen, manifeste und latente soziale Zusammenhänge zu verstehen. Zur Illustration dieses abstrakten Gegenstands dienen Beispiele aus dem Bereich der Schulkultur." (Autorenreferat) [490-L] Dorn, Maria Juliana: Außenpolitische Kommunikation und Konfliktmanagement: eine vergleichende Analyse außenpolitischer Kommunikation in sicherheitspolitischen Spannungsfeldern westlicher Demokratien seit dem Ende des Kalten Krieges, Passau 2008, VII, 223, XLIX S. (Graue Literatur; deposit.d-nb.de/cgi-bin/dokserv?idn=989324176&dok_var=d1&dok_ext=pdf&filename=9893241 76.pdf) INHALT: Verstimmungen in den internationalen Beziehungen auf Grund kommunikativer Schwächen ereignen sich, obwohl persönliche Kommunikation nach wie vor als die höchste ausgebildete und bedeutendste Form kommunikativen Handelns angesehen wird. Zu klären ist insbesondere die Frage, inwiefern sich westliche Demokratien in der Verwendung und Gestaltung politischer Kommunikation in der Außen- und Sicherheitspolitik unterscheiden. Welche Bedeutung der Kommunikation in der Außen- und Sicherheitspolitik zwischen westlichen Demokratien beigemessen werden kann, wird im Folgenden kurz anhand der aktuellen Entwicklungen in der internationalen Politik aufgezeigt. Außenpolitische Kommunikation wird dabei im weiteren Sinne verstanden. Aus diesem Grund wird in der Entwicklung eines Untersuchungsmodells versucht, mögliche beeinflussende Faktoren auf drei unterschiedlichen Ebenen zu bündeln um diese in einen zweiten Schritt als Vergleichskriterien in der Analyse von Länderstudien anzuwenden. Die Länderstudien beziehen sich dabei auf ausgewählte Demokratien: Die Vereinigten Staaten von Amerika, die Bundesrepublik Deutschlands und die Russische Föderation als Sonderfall einer Demokratie. Als Vergleichsebene dient die Ebene der Staats- und Regierungschefs. Deren Kommunikationsstil und die Verwendung der außenpolitischen Kommunikation in sicherheitspolitischen Spannungsfeldern bilden die Grundlage für die Fallstudien. (ICD2) [491-F] Ebert, Christian (Bearbeitung); Rickheit, Gert, Prof.Dr.; Jäger, Gerhard, Prof.Dr. (Leitung): Processing of implicit common ground (sub-project A2) INHALT: Das Ziel des Teilprojekts besteht darin, relevante Faktoren für die Bildung eines impliziten gemeinsamen Weltwissens (implicit common ground) zu entwickeln und detaillierte Er- 268 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation kenntnisse über den Prozess der Entstehung konvergierender Repräsentationen der Gesprächspartner während eines Dialogs zu gewinnen. Projekthomepage: www.sfb673.org/projects/A2/ . VERÖFFENTLICHUNGEN: Siehe unter: www.sfb673.org/projects/A2/content/blogsection/6/ 65/lang,de/ . ARBEITSPAPIERE: Siehe unter: www.sfb673.org/projects/A2/content/blogsec tion/6/65/lang,de/ . ART: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Bielefeld, Fak. für Linguistik und Literaturwissenschaft, SFB 673 Alignment in Communication (Universitätsstr. 25, 33615 Bielefeld) KONTAKT: Rickheit, Gert (Prof.Dr. Tel. 0521-106-5310, e-mail: gert.rickert@uni-bielefeld.de); Jäger, Gerhard (Prof.Dr. Tel. 0521-106-3576, Fax: 0521-106-6982, e-mail: gerhard.jaeger@uni-bielefeld.de) [492-L] Eitz, Thorsten; Stötzel, Georg: Wörterbuch der "Vergangenheitsbewältigung": die NS-Vergangenheit im öffentlichen Sprachgebrauch, Darmstadt: Wissenschaftl. Buchges. 2007, 786 S., ISBN: 978-3-534-21047-3 (Standort: UB Bonn(5)-2008/2419) INHALT: Die Verfasser legen ein Wörterbuch vor, das anhand detaillierter Wort- und Diskursgeschichten den Umgang mit der nationalsozialistischen Vergangenheit im Sprachgebrauch der Gegenwart nachzeichnet. Unterschiedliche Pfade der Vergangenheitsbewältigung und unterschiedliche Geschichtsbilder werden so sichtbar. Behandelt werden die Begriffe Anschluss (Österreichs), Auschwitz, Auschwitz-Lüge, Auschwitz-Vergleiche, Ausmerzung, Befreiung/Niederlage, Drittes Reich, Elite, Endlösung (der Judenfrage), entartete Kunst, Entnazifizierung, Ermächtigungsgesetz, Euthanasie, Gestapo, Gleichschaltung, Großdeutschland, Hitler-Vergleiche, Holocaust, Invasion (der Alliierten), Kollektivschuld, Konzentrationslager, Lebensunwertes Leben, Machtergreifung, Mischehe, Nachkriegszeit, Nazi-Methoden, Nazivergleich, NSDAP, Reichskristallnacht, SA, Schreibtischtäter, Selektion, SS, Stunde Null, Vergangenheitsbewältigung, Viertes Reich, Wehrmacht, Widerstand, Wiedergutmachung. Die Verfasser stützen sich vor allem auf Pressequellen. (ICE2) [493-L] Fehlen, Fernand: Multilingualismus und Sprachenpolitik, in: Wolfgang H. Lorig, Mario Hirsch (Hrsg.): Das politische System Luxemburgs : eine Einführung, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2008, S. 45-61, ISBN: 978-3-531-14182-4 (Standort: UB Köln(38)-35A5596) INHALT: Der Beitrag zur Gesellschaft und Geschichte Luxemburgs beschreibt im ersten Schritt zunächst die Sprachensituation des Landes, die sich durch eine Dreisprachigkeit - Deutsch, Französisch, Luxemburgisch - auszeichnet. Der zweite Schritt betrachtet in einem historischen Rückblick die Sprachgeschichte seit der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis in die 1980er Jahre. Der dritte Schritt widmet sich schließlich der Sprachenpolitik Luxemburgs, die sich zwischen Pragmatismus und Laisser faire bewegt. Dabei umfassen die Ausführungen zwei Haupttypen der Sprachplanung: (1) die Corpusplanung, in der es um die Standardisierung und Normierung einzelner Sprachen geht, sowie (2) die Statusplanung und ihre Maßnahmen in der Arbeitsmarkt- und Schulpolitik zur Förderung der Leistungsfähigkeit einzelner Sprachen (Sprachanforderungen auf dem Arbeitsmarkt, Sprachenunterricht, Integration der soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation 269 Ausländerkinder, Luxemburgisch als Fremdsprache, sprachliche Identität, Luxemburgisch als offizielle EU-Sprache). (ICG2) [494-L] Friemel, Thomas N.: Anatomie von Kommunikationsrollen: Methoden zur Identifizierung von Akteursrollen in gerichteten Netzwerken, in: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Jg. 60/2008, H. 3, S. 473-499 (Standort: USB Köln(38)-Haa00277-b; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Die Identifizierung von generalisierbaren Akteursrollen in sozialen Systemen ist seit jeher ein zentrales Anliegen der Sozialwissenschaften. Dies gilt insbesondere für die Identifizierung von Kommunikationsrollen, um die überaus komplexen Prozesse der inter-personalen und massenmedialen Kommunikation systematisch zu beschreiben und zu verstehen. Der vorliegende Beitrag zeigt auf, welche theoretischen und methodischen Überlegungen bei der Operationalisierung von Akteursrollen in gerichteten Netzwerken zu berücksichtigen sind. Basierend auf einer netzwerkanalytischen Betrachtung werden zum einen Unzulänglichkeiten in bestehenden Operationalisierungen von Kommunikationsrollen aufgezeigt und zum anderen neue Konzepte vorgeschlagen. Die diskutierten Konzepte lassen sich zwei unterschiedlichen Ansätzen zuordnen. Einerseits können Mikrostrukturen wie dyadische und triadische Ego-Rollen als Basis für die Operationalisierung verwendet werden und andererseits kann man von der Gesamtstruktur des Netzwerks ausgehen. Für den ersten Fall werden unterschiedliche Aggregationsregeln diskutiert, welche eine Anwendung in komplexeren Netzwerken ermöglichen. Beim zweiten Ansatz, der Berücksichtigung der Gesamtstruktur, werden die Eignung unterschiedlicher Zentralitätsmaße, das Konzept des Blockmodelling und die hierarchische Strukturanalyse besprochen. Zwecks Anschaulichkeit beschränkt sich dieser Beitrag auf Rollen in Kommunikationsnetzwerken. Die vorgestellten Konzepte sind jedoch auch auf andere Netzwerke übertragbar, die aus gerichteten Beziehungen bestehen." (Autorenreferat) [495-L] Fuchs, Albert; Schuchart, Claudia: Gewaltwahrnehmung und Gewaltbegriff: wie (un-)bestimmt ist der Alltagssprachgebrauch von "Gewalt"?, (Edition Sozio-Publishing, 505), Belm: Sozio-Publ. 2007, 27 S., ISBN: 978-3935431-75-0 (Standort: Nds. LB Hannover(34)-3Kap34359) INHALT: "Um den Einfluss der subjektiven Sicht der Konfliktpartner auf die Dynamik gewaltförmiger Interaktionen klären zu können, erscheint ein Bezugsbegriff von Gewalt erforderlich, der es erlaubt, individuelle und gruppenspezfische Besonderheiten der Gewaltwahrnehmung zu erfassen. Ein solcher Bezugsbegriff sollte möglichst weitgehend sozial geteilt sein und daher durch eine empirische Analyse des Alltagssprachgebrauchs etabliert werden. Zunächst ist jedoch zu klären, ob der alltagssprachliche Gewaltbegriff in seinem Umfang hinreichend bestimmt ist für eine empirische Explikation. Unterstellt man - vor dem Hintergrund vorliegender, bis dato eher beiläufiger Befunde -, dass der alltagssprachliche Gewaltbegriff trotz seiner augenscheinlichen Vagheit im Kern relativ präzise ist, müssten, im Sinne einer dualistischen Begriffstheorie, Bedeutungskern und Identifizierungskriterien operational differenzierbar sein. Ein Indikator dafür wäre der Nachweis einer sprungfunktionalen Beziehung zwischen der (eingeschätzten) Typizität potentieller Anwendungsfälle des Gewaltbegriffs und der Wahrscheinlichkeit ihrer Zuordnung zu diesem Begriff. Es wird über zwei Versuche (mit 270 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation N = 83 und 72 Vpn, Studierende der Pädagogischen Hochschule Erfurt in den Jahren 1994 und 1997) berichtet, einen entsprechenden Nachweis zu erbringen. Während bei Verwendung einer einfachen Klassifikationsaufgabe zur Bestimmung der Begriffszugehörigkeit von 30 zeitgeschichtlichen gewaltverdächtigen Aktivitäten eine lineare Beziehung zwischen der Typizität dieser Ereignisse und ihrer Zuordnungswahrscheinlichkeit besteht, ergibt sich eine nicht-lineare (quadratische) Funktion, wenn die InformantInnnen Begriffszugehörigkeit und Intensität der fraglichen Aktivitäten getrennt beurteilen können. Anscheinend folgt der alltagssprachliche Begriffsgebrauch einer dreiwertigen Logik. Zur Absicherung dieser Interpretation sollte allerdings der Itempool erweitert und die Datenanalyse (auch) auf individuellem Niveau durchgeführt werden." (Autorenreferat) [496-L] Gebhardt, Julian: Telekommunikatives Handeln im Alltag: eine sozialphänomenologische Analyse interpersonaler Medienkommunikation, (Medien - Kultur - Kommunikation), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2008, 291 S., ISBN: 978-3-531-15989-8 (Standort: UB Bonn(5)-2008/6378) INHALT: "Ziel der Arbeit ist es, die kommunikationswissenschaftliche Analyse der alltäglichen Aneignung und Nutzung von Medien der interpersonalen Telekommunikation auf eine neue grundlagentheoretische Basis zu stellen. Gegen die dominante Sicht technikdeterministischer Ansätze wird die zwischenmenschliche Genese und Einbettung medialer kommunikativer Handlungspraktiken auf die fundamentalen Ausgangsprobleme ihrer sozialen und damit intersubjektiven Verfasstheit rückbezogen. Aufbauend auf der Sozialphänomenologie von Alfred Schütz (und Thomas Luckmann) werden die basalen intersubjektiven Konstitutionsbedingungen interpersonaler Medienkommunikation herausgearbeitet und so ein besseres Verständnis der Sozialitätsbedingungen von Medien und medialer Kommunikationspraktiken ermöglicht. Die Arbeit konstituiert eine handlungstheoretisch begründete und alltagsweltlich fundierte Analyseperspektive, vor deren Hintergrund sich die auf diesem Feld vorliegenden Forschungsansätze einordnen, präzisieren und weiter entwickeln lassen." (Autorenreferat) [497-L] Georgiou, Myria: Urban encounters: juxtapositions of difference and the communicative interface of global cities, in: International Communication Gazette, Vol. 70/2008, No. 3-4, S. 223-235 (gaz.sagepub.com/content/vol70/issue3-4/) INHALT: Der Beitrag untersucht die kommunikative Schnittstelle globaler Städte, insbesondere wie sie sich darstellt im Nebeneinander von Unterschieden in kulturell verschiedenartigen städtischen Gegenden. Diese städtischen Zonen sind schlagkräftige Beispiele für ein enges Zusammenleben unterschiedlicher Gruppen Wange an Wange, in enger Nachbarschaft und in intimer Interaktion - gewollt oder unvermeidbar. In diesen städtischen Gegenden ist die Notwendigkeit, Unterschiede zu managen ein Synonym dafür, sie lebenswert und sich zu eigen zu machen. Beim (manchmal erfolgreichen) Suchen nach einem Ort in der Stadt und einem Ort in der Welt gestalten die Bewohner einer Stadt ihre Kommunikationspraktiken als Formen alltäglicher, banaler und von unten nach oben gerichteter Taktiken zur Bewältigung von Verschiedenartigkeit. Der Beitrag wirft einen Blick auf drei spezielle Gebiete, in denen kulturelle Vielfalt und kommunikative Praktiken zu bedeutsamen politischen und kulturellen Be- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation 271 ziehungen mit dem Ziel einer nachhaltigen Gestaltung kosmopolitischen Lebens zusammengeführt werden: Bürgerrechte, Ideenreichtum und Identität. (UNübers.) [498-L] Geser, Hans: Political correctness: mental disorder, childish fad or advance of human civilization?, (Sociology in Switzerland), Zürich 2008, 42 S. (Graue Literatur; geser.net/pc.pdf) INHALT: Der vorliegende Beitrag befasst sich mit dem Begriff der "Political Correctness"(PC). Nach einem kurzen Überblick über den Entstehungshintergrund und die unterschiedliche Auslegungen in verschiedenen Ländern geht der Autor auf die moralische Dimension ein. Der nächste Abschnitt befasst sich mit der normativen Kraft von Sprache und dem Rückfall in binäre Gut-Schlecht-Kategorien. Im Anschluss daran wird die kulturelle Dimension des Begriffs und die Gefahr des paternalistischen kulturellen Relativismus beleuchtet. Danach erörtert der Autor die Problematik der PC im Kontext liberaler Freiheitsrechte, die dazu führen können, dass Mehrheiten soziale Minderheiten unterdrücken und ausbeuten. In diesem Zusammenhang kommt es zu einer Verschiebung der Wertkategorie bei den Menschenrechten. Am Wichtigsten ist es nun, nicht von anderen beleidigt oder (verbal) vergewaltigt zu werden. Im Rahmen der PC-Ideologie folgt daraus eine Gesellschaftskonzeption, die sich in Anlehnung an Marx in die zwei konkurrierenden Klassen der Besitzenden und Besitzlosen einteilen lässt, wobei der Begriff der ökonomischen Klasse verallgemeinert auf alle Diskriminierten angewendet wird. Insofern ist der weiße männliche Europäer per se Diskriminierender. Abschließend wird der Frage nachgegangen, inwiefern PC das Verhalten verändert hat und wenn ja warum. (ICD) [499-L] Goffman, Erving: Interaktionsrituale, in: Andrea Belliger, David J. Krieger (Hrsg.) - 4. Aufl.: Ritualtheorien : ein einführendes Handbuch, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2008, S. 321-336, ISBN: 978-3531-16109-9 INHALT: Der Beitrag wendet sich zwei spezifischen rituellen Typen zu, der "Ehrerbietung" und dem "Benehmen". Anhand vieler Beispiele werden verschiedene Formen und Variationen dieser sozialen Riten dargestellt. So darf etwa ein Manager seinen Hausmeister gönnerhaft nach dem Befinden und seiner familiären Situation fragen; umgekehrt ist dieses jedoch völlig undenkbar. Der Artikel hebt hervor, dass die ritualisierte Ehrerbietung nicht die wirklichen Empfindungen des Ehrenden gegenüber dem Empfänger ausdrücken muss - tatsächlich kann durch eine besonders "genaue", "formalisierte" Ausübung der ritualisierten Ehrerbietung eine - auch vom Empfänger evtl. wahrnehmbare - Distanzierung der wirklichen Gefühle zum Ausdruck gebracht werden (indem betont der rituelle Charakter hervorgehoben wird). Der Beitrag widmet sich mit weiteren Beispielen dem "Benehmen" und geht schließlich auf explizite "zeremonielle Entweihungen" ein, die in teilweise obszöner oder vulgärer Formen Respektlosigkeit oder Verachtung zum Ausdruck bringen wollen. (ICB) 272 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation [500-L] Goll, Michaela: Arbeitsbeziehungen und Beziehungsarbeiten: Zur Gestaltung arbeitsbezogener und informeller Nachrichten in Unternehmen, in: Christiane Funken, Ingo Schulz-Schaeffer (Hrsg.): Digitalisierung der Arbeitswelt : zur Neuordnung formaler und informeller Prozesse in Unternehmen, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2008, S. 143-164, ISBN: 978-3-531-15663-7 INHALT: Die technisch vermittelte Kommunikation hat nicht nur Auswirkungen auf die Organisationsstruktur von Unternehmen und auf die Formen des gemeinsamen Arbeitens, sondern sie prägt auch die soziale Struktur der Mitarbeiter. Im vorliegenden Beitrag wird anhand von teilnehmenden Beobachtungen und Konversationsanalysen gezeigt, welchen Stellenwert elektronisch vermittelte Kommunikationsformen wie E-Mails, interne Diskussionslisten oder Intranetseiten als Beziehungsmedien in Unternehmen haben. Dabei werden nicht nur die rein informellen Nachrichten betrachtet, sondern es werden auch die auf arbeitsbezogene Inhalte ausgerichteten elektronischen Kommunikationsformen dahingehend untersucht, inwiefern sie soziale Beziehungen fördern. Grundlage der Untersuchung ist eine Fallstudie in einer mittelständischen IT-Unternehmensberatung mit 13 Mitarbeitern. Die zu verrichtenden Aufgaben vorwiegend individuelle Arbeiten am Computer und Beratungstätigkeiten für Kunden - ermöglichen und erfordern die Arbeit an verschiedenen Orten und zu flexiblen Arbeitszeiten. Die Interaktion zwischen den Mitarbeitern findet aber auch über andere Medien bzw. face-toface statt, was ebenfalls Auswirkungen auf die Beziehungsmuster und die Rollenverteilung in der Unternehmensberatung hat. (ICI2) [501-L] Grönert, Kerstin: "Ich weiß überhaupt nicht, was ich da jetzt machen soll ...": Verständigung in der Kommunikation zwischen Bürger und Verwaltung, in: Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst : Organisations- und Verwaltungsforschung, 2008, Bd. 1, S. 9-15 (www.gesis.org/fileadmin/upload/dienstleistung/fachinformationen/servicepublikationen/sofid/Fa chbeitraege/Organisationsforschung_2008-1.pdf) INHALT: "Der Umgang mit Verwaltungsschreiben ist für viele ein fast schon alltägliches Problem, das das Verhältnis von Bürger und Behörde überschattet. Verwaltungssprache gilt als starr und schwer verständlich und viele Laien fühlen sich unsicher im Umgang mit ihr. Ziel der im Folgenden vorgestellten Studie ist es, einen Untersuchungsansatz zu entwickeln, der es ermöglicht schriftliche Verwaltungskommunikation benutzerorientiert zu analysieren und Kriterien für ihre Gestaltung zu erstellen." (Autorenreferat) [502-L] Grönert, Kerstin: Ein ganz "normaler" Verwaltungsvorgang; ich hätte nichts anderes erwartet: Verlauf der kommunikativen Interaktion zwischen Bürger und Verwaltung am Beispiel des Bescheids, in: Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst : Organisations- und Verwaltungsforschung, Bd. 2/2008, S. 9-29 (www.gesis.org/fileadmin/upload/dienstleistung/fachinformationen/servicepublikationen/sofid/Fa chbeitraege/Organisations-_und_Verwaltungsforschung_2008-2.pdf) INHALT: Verwaltungen sind dazu verpflichtet, ihre Entscheidungen demjenigen mitzuteilen, für den sie bestimmt sind, bzw. der von ihnen betroffen ist. Dies ist die Aufgabe des Bescheids soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation 273 und es handelt sich hierbei um einen ein Verwaltungsverfahren abschließenden Verwaltungsakt, der in Briefform ergeht. In dem Bescheid werden die abstrakt generellen Regelungen individualisiert und auf einen konkreten Sachverhalt bezogen. Durch ihn wird für den Klienten eine Entscheidung hergeleitet und getroffen, die aufgrund methodisch korrekter Rechtsanwendung durch einen Agenten der Verwaltung zustande gekommen ist. Ziel eines Bescheides ist zum einen die Mitteilung dieser Entscheidung; zum anderen soll er dem Klienten verständlich machen, wie diese Entscheidung ihn betrifft und welche Auswirkungen sie auf sein Handeln hat. Ein wichtiges Merkmal der Bescheide ist ihre Vorgeformtheit und ihre Formelhaftigkeit, die durch die häufige Verwendung juristischer Sprachformeln gekennzeichnet sind. Das Muster des Bescheids, in dem sich auch sein spezifischer Zweck widerspiegelt, besteht aus dem Tenor mit der Entscheidungsformel, der Begründung und den rechtlichen Grundlagen. Bei den Bescheiden handelt es sich zusätzlich um eine Form der dialogischen Interaktion zwischen der Verwaltung und ihren Klienten. Die vorliegende Untersuchung ist Teil einer Studie zur Verständlichkeit und Akzeptanz in der Kommunikation zwischen Bürger und Verwaltung. Ziel ist es zu beobachten, zu beschreiben und zu analysieren, wie die kommunikative Interaktion zwischen den Agenten und den Klienten der Verwaltung abläuft. Weiterhin soll untersucht werden, wie die Bescheide ihre spezifische Aufgabe innerhalb des Interaktionsprozesses erfüllen können. Die Grundlagen der Studie sind Interaktionsanalysen auf Basis von Tonbandaufnahmen und Denkprotokolle. Nach der Beobachtung und der Analysen erfolgt die Optimierung der Interaktion. Die Ergebnisse aus dieser Optimierung dienen dazu, die vorläufigen, aus der Analyse des Datenmaterials entstandenen Hypothesen zu den Ursachen für das Scheitern der Interaktion zu überprüfen und zu modifizieren und zusätzlich Informationen über den Informationstransfer innerhalb der Gruppe zu erhalten. Auf diesem Weg ist es möglich Verbesserungskriterien zu erstellen, die sich eng an den Bedürfnissen der Benutzer der Sprache orientieren und sich aus deren Verhalten während der Interaktion ableiten lassen, bzw. von ihnen selbst erarbeitet sind. (ICD2) [503-L] Hamelink, Cees J.: Urban conflict and communication, in: International Communication Gazette, Vol. 70/2008, No. 3-4, S. 291-301 (gaz.sagepub.com/content/vol70/issue3-4/) INHALT: Der Beitrag geht davon aus, dass Konflikt ein immanenter Bestandteil städtischen Lebens ist. Mit der wachsenden ökonomischen, politischen und kulturellen Bedeutung der Städte, wird das Management urbaner Konflikte essentiell für das Wohlbefinden der Mehrheit der Weltbevölkerung. Kommunikation im Sinne von 'abrüstendem Gespräch' kann eine zentrale präventive Rolle dabei spielen, dass kleinere Auseinandersetzungen nicht zu gewalttätigen und großen Schaden verursachenden Konflikten eskalieren. Ein zentrales Element des 'Rechts auf Stadt' sollte das 'Recht auf eine kommunikative Stadt' sein. (UNübers.) [504-F] Hegel, Frank, Dipl.-Designer; Jaecks, Petra, Dr.; Wrede, Britta, Dr. (Bearbeitung); Sagerer, Gerhard, Prof.Dr.; Hielscher-Fastabend, Martina H., Dr. (Leitung): Communicating emotions (sub-project C2) INHALT: Im diesem Teilprojekt sollen Dialoge in natürlichen Situationen und in stärker restringierten, experimentellen Situationen analysiert werden, um interpersonale Parallelen und Se- 274 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation quenzen von emotionalen Ausdrücken in normaler und gestörter Kommunikation festzustellen. Projekthomepage: www.sfb673.org/projects/C2/ . VERÖFFENTLICHUNGEN: Siehe unter: www.sfb673.org/projects/C2/content/blogsection/6/ 65/lang,de/ . ARBEITSPAPIERE: Siehe unter: www.sfb673.org/projects/C2/content/blogsec tion/6/65/lang,de/ . ART: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Bielefeld, Fak. für Linguistik und Literaturwissenschaft, SFB 673 Alignment in Communication (Universitätsstr. 25, 33615 Bielefeld) KONTAKT: Sagerer, Gerhard (Prof.Dr. Tel. 0521-106-2935, Fax: 0521-106-2992, e-mail: sagerer@techfak.uni-bielefeld.de); Hielscher-Fastabend, Martina H. (Dr. Tel. 0521-106-5314, Fax: 0521-106-6447, e-mail: Martina.Hielscher@uni-bielefeld.de) [505-F] Hellmann, Jens Heinrich, Dipl.-Psych.; Kopietz, René, Dipl.-Psych.; Memon, Amina, Univ. Aberdeen (Bearbeitung); Echterhoff, Gerald, Prof.Dr.habil. (Leitung): "It happened as I said": effects of retellings on eyewitnesses' event memory INHALT: When describing a perceived event to others, a communicator will tailor the message to the audience. The current project examines how such audience-tuned retellings shape eyewitnesses' own event representations drawing upon perspectives from social psychology and memory research. The approach shifts the focus from studying eyewitnesses as recipients of misleading information from other sources (e.g., co-witnesses' memories) to investigating eyewitnesses as actively generating biasing information during the process of retelling the event to an audience (see Gabbert, Memon, & Allan, 2003). The researchers hypothesize that eyewitnesses' audience-tuned retellings are more likely to bias their own representations of the witnessed event, yielding a saying-is-believing (SIB) effect, when they experience a high (vs. low) shared reality with their audience. The main function of shared-reality creation is to reduce uncertainty inherent in many experiences and to render an individual's mental representations of these experiences subjectively more reliable and valid. The creation of a shared reality and the occurrence of an SIB effect (here, retelling effect on memory) should depend on the following conditions (Echterhoff, Higgins, & Groll, 2005a; Echterhoff, Higgins, Kopietz, & Groll, 2006a), which are relevant to the domain of eyewitness retellings: a) communicators experience a sufficient level of uncertainty or ambiguity about a target experience; b) communicators are motivated to create a shared reality; c) communicators experience their communication with the audience as successful, i.e., they assume that the audience has understood and accepted their message; d) communicators accept the audience as an appropriate co-constructor of reality, i.e., as a trustworthy and reliable source of pertinent knowledge and judgments. If one of these conditions is not present, communicators are unlikely to create a shared reality with their audience and, thus, to exhibit the SIB effect. In the proposed experiments, they will manipulate the extent to which these conditions are present, yielding four independent variables (high vs. low uncertainty about the event; shared-reality vs. other goals for audience tuning; positive vs. negative audience feedback; appropriate vs. inappropriate audience). Audience-tuned retellings are elicited by providing eyewitnesses (the participants) with information about their audience's view of a target person (positive vs. control vs. negative) in a witnessed event who exhibits ambiguous behaviors. Later, the eyewitnesses recall the original event. The main dependent variables are the evaluative tone (valence) of retelling and recall protocols concerning the target person, and eyewitnesses' explicit evaluations of the target. They also assess their experience of shared reality, which is an important potential me- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation 275 diator of effects on the size of the SIB bias. Statistically, the SIB effect is examined by comparisons of mean recall valence between audience-view conditions, and correlating retelling valence with recall valence. The researchers also employ source-memory tests to explore whether eyewitnesses exhibiting a greater (vs. lower) memory bias are less likely to discriminate correctly between information from the witnessed event and from their retelling. METHODE: Das Projekt benutzt das bekannte Saying-is-Believing Paradigma von Higgins und Rholes (1978). Mit Experimenten werden neuere Erkenntnisse der Erforschung von Kommunikationseffekten auf das Gedächtnis auf angewandte Fragestellungen der Augenzeugenforschung übertragen. Die gefunden Effekte werden im Rahmen der 'shared reality theory' interpretiert (Echterhoff, Higgins, & Levine, in press; Hardin & Higgins, 1996). DATENGEWINNUNG: Experiment (Stichprobe: ca. 20; ausschließlich experimentelle Designs, überwiegend mehrfaktoriell -2x2/ 2x3/ 2x2x2-). Standardisierte Befragung, schriftlich; Standardisierte Befragung, online (Stichprobe: ca. 20 bei meist 2- bis 3-faktoriellen Designs). Sekundäranalyse von Aggregatdaten (Stichprobe: ca. 20 bei meist 2- bis 3-faktoriellen Designs; studentische Populationen). VERÖFFENTLICHUNGEN: Hellmann, J.H.; Echterhoff, G.; Kopietz, R.; Niemeier, S.; Memon, A.: 'As I mentioned before': Bias generation in eyewitnesses. Aberdeen: University of Aberdeen (in preparation).+++Hellmann, J.H.; Kopietz, R.; Echterhoff, G.; Memon, A.: When eyewitnesses omit information in their retellings: The role of silence for later retrieval. in: Memory (ISSN 0965-8211) (in preparation).+++Echterhoff, G.; Higgins, E.T.; Levine, J.M.: Experiencing shared reality: A product of the motivated sharing of inner states. in: Perspectives in Psychological Science (ISSN 1745-6916) (in press).+++Kopietz, R.; Echterhoff, G.; Niemeier, S.; Hellmann, J.H.; Memon, A.: Audience-congruent biases on eyewitness memory and judgment: The role of motivation for sharing. Social Psychology (ISSN 1864-9335) (in press).+++Hirst, W.; Echterhoff, G.: Creating shared memories in conversation: Towards a psychology of collective memory. in: Social Research, vol. 75, 2008, iss. 1, pp. 1-34. ART: BEGINN: 2007-04 ENDE: 2009-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Economic and Social Research Council -ESRC-; Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Jacobs University Bremen gGmbH, School of Humanities and Social Sciences, Integrated Social and Cognitive Psychology -ISCP- Program (Postfach 750561, 28725 Bremen) KONTAKT: Kopietz, René (Tel. 0421-200-3423, e-mail: r.kopietz@jacobs-university.de) [506-L] Hibbert, Liesel: (Re)Contextualization of traditional repertoire in parliamentary discourse in South Africa, in: Konstanze Jungbluth, Christiane Meierkord (Hrsg.): Identities in migration contexts, Tübingen: Narr, 2007, S. 157-173, ISBN: 978-3-8233-6317-0 (Standort: UB Duisburg-Essen()E11ODB2477+1) INHALT: Die Migration indigener Bevölkerung in Gebiete, die vorher von den KhoiSan und weißen Siedlern bewohnt waren, ist eine Migration aus einer oralen Kultur in einen parlamentarischen Kontext, eine Migration afrikanischer traditioneller Diskurse in die dominante politische Sphäre. Die Verfasserin diskutiert Parlamentsreden, die vielfältige Beispiele für traditionell von Rednern oder Dichtern in den afrikanischen Kulturen der Region verwandte rhetorische Elemente enthalten. ANC-Mitglieder verwenden Wiederholungen, rhetorische Fragen, satirische Darstellungen oder Personifizierungen, um sich Zustimmung zu sichern, Gesetzgebungsprojekte durchzusetzen, Abstimmungen zu gewinnen und die soziopolitische Transfor- 276 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation mation zu gestalten. Der soziale Kontext, zu dem auch die Binnenwanderung in der Republik Südafrika gehört, hat zur Konstruktion hybrider Identitäten geführt, bei denen sich individuelle, traditionelle afrikanische Rhetorik mit Sprachfiguren mischt, die dem Genre der politischen Debatte entstammen. (ICE) [507-L] Innerhofer, Ian: Nationale Selbstbilder und die Diskussion um die Sprachbezeichnung in BosnienHerzegowina nach dem Zerfall Jugoslawiens, in: Regina Fritz, Carola Sachse, Edgar Wolftum (Hrsg.): Nationen und ihre Selbstbilder : postdiktatorische Gesellschaften in Europa, Göttingen: Wallstein, 2008, S. 306-326, ISBN: 978-3-8353-0212-9 (Standort: UB Passau(739)51ME2600F919) INHALT: Bosnien-Herzegowina ist durch kulturelle Heterogenität und sprachliche Homogenität geprägt. Es besteht ein gemeinsames sprachliches Diasystem, die Unterschiede zwischen den drei Standardsprachen beeinflussen die normale Kommunikation nicht und sind eher symbolischer Natur. Diese symbolische Seite ist jedoch von großer Bedeutung für die sprachliche Gemeinschaft. Sprachliche Toleranz und Sprachnationalismus sind abhängig von den Beziehungen zwischen den drei Nationen in Bosnien-Herzegowina. Solang diese Beziehungen gut waren, wurden die Unterschiede heruntergespielt, als sie sich verschlechterten, wurden sie bis ins Absurde übertrieben. Die Veränderungen in der Sprache sind Konsequenzen der politischen Ereignisse im ehemals serbokroatischen Raum. Tendenzen der Bosnifizierung, Serbisierung oder Kroatisierung der Sprache zeigen sich vor allem bei der Elite der drei Nationen. (ICE2) [508-L] Jäckel, Michael: Ein Spiel zwischen Personen: Funktionen und Folgen der elektronischen Kommunikation in Unternehmen, in: Christiane Funken, Ingo Schulz-Schaeffer (Hrsg.): Digitalisierung der Arbeitswelt : zur Neuordnung formaler und informeller Prozesse in Unternehmen, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2008, S. 119-141, ISBN: 978-3-531-15663-7 INHALT: Der elektronischen Kommunikation wird häufig nachgesagt, dass sie zum Hierarchieabbau und zur Netzwerkbildung beiträgt. Diese kann unterschiedliche Ausprägungen annehmen, wie z.B. Kollegialität, strategische Cliquen, Austausch über Unzufriedenheit oder Mitgliedschaften in Foren und Chat-Rooms. Netzwerke werden oft auch unter der Annahme geknüpft, dass mit Beziehungen Geschäfte zu machen sind. Dabei haben jene Personen, die Teil des Netzwerks sind, häufig die Erwartung, dass sich die persönlichen Investitionen irgendwann als Ertrag verbuchen lassen. Diese Situation erinnert nach Meinung des Autors an eine Beobachtung von Daniel Bell, der in der nachindustriellen Gesellschaft vermehrt "Spiele zwischen Personen" diagnostizierte. Eine Organisation wird vor diesem Hintergrund offenbar zunehmend zur individuellen Steuerung vielfältiger Kommunikationsbeziehungen genutzt. Der Autor diskutiert in seinem Beitrag das Verhältnis von Technik und Zeit und zeigt die Konsequenzen für den Arbeitsalltag auf. Er gibt zunächst einen Überblick über die Diskussionen und Forschungsansätze zur Kommunikation in elektronisch gestützten Netzwerken. Er geht anschließend näher auf die Nutzungsleitbilder und die Nutzungspraxis des Internets, insbesondere die E-Mail-Kommunikation ein. Seine weiteren Ausführungen beziehen sich auf die soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation 277 Bedeutung von Netzwerkvisionen und auf die Problematik der Knappheit in nachindustriellen Gesellschaften. (ICI2) [509-L] Jahn, Ronny: Der blinde Fleck im Spitzensport: zur soziologischen Begründung der Supervision und ihrer Anwendung im Leistungssport, (Soziologische Studien, Bd. 33), Kenzingen: Centaurus-Verl.Ges. 2008, 134 S., ISBN: 978-3-8255-0691-9 INHALT: Die Untersuchung verfolgt drei Ziele. Sie soll zeigen, dass sich die Theorie des kommunikativen Handelns als theoretische Basis der Supervision eignet, sie soll die soziale Wirklichkeit einer professionellen Radsportmannschaft rekonstruieren und so den Sinn supervisorischer Arbeit im Leistungssport verdeutlichen und sie soll den praktischen Nutzen von Teilen der Theorie des kommunikativen Handelns an der sozialen Wirklichkeit der behandelten Profimannschaft überprüfen. In einem ersten, theoretischen Teil wird die Entwicklung supervisorischer Praxis bis in die Gegenwart rekonstruiert. Die Theorie des kommunikativen Handelns wird vorgestellt und eine Synthese zwischen Supervision und Habermas vorgeschlagen. Im zweiten Teil werden Ergebnisse einer empirischen Studie zu den Kommunikationsstrukturen im Profi-Radsportteam Blau vorgelegt. Im Anschluss an eine Einführung in das Feld des Radsports werden diese Kommunikationsstrukturen anhand von Interviewprotokollen rekonstruiert. Dabei zeigen sich problematische organisatorische, soziale und psychische Konstellationen, die das erfolgreiche Handeln der Mannschaft und deren Kommunikationsstrukturen beeinträchtigen können ("kommunikative Pathologien"). Diese Konstellationen beeinflussen einander wechselseitig. Hier eröffnet Supervision einen Diskursraum, der Supervision im Leistungssport sinnvoll erscheinen lässt. Spannungen zwischen System und Lebenswelt sowie zwischen zweckrationalem und kommunikativem Handeln finden sich auch in der sozialen Wirklichkeit des untersuchten Teams. (ICE2) [510-L] Kathage, Andrea: Zur kommunikativen Entwicklung des Kindes: Grundlagenstudie zur Entwicklung eines kommunikationswissenschaftlichen Ansatzes, (Essener Studien zur Semiotik und Kommunikationsforschung, Bd. 25), Aachen: Shaker 2008, XIII, 431 S., ISBN: 978-3-8322-72449 (Standort: UB Bonn(5)-2008/6010) INHALT: Ziel der Untersuchung ist es, eine Grundlage zu einer Theorie der kommunikativen Entwicklung des Menschen zu liefern, die aus kommunikationswissenschaftlicher Perspektive unter Berücksichtigung der Ganzheitlichkeit kommunikativer Prozesse den Erwerb von zu zwischenmenschlicher Kommunikation notwendigen Fähigkeiten und Fertigkeiten in Kommunikationsprozessen erklärt. Darüber hinaus befasst sich die Studie mit den Möglichkeiten der empirischen kommunikationswissenschaftlichen Erforschung der kindlichen Entwicklung in Interaktionen mit anderen. Zunächst werden verschiedene interaktionistische Theorien des Spracherwerbs vorgestellt, Gemeinsamkeiten und Unterschiede werden herausgearbeitet. Sodann werden die Vorannahmen einer kommunikationswissenschaftlichen Perspektive dargestellt, sowohl auf theoretischer Ebene als auch anhand der Mutter-Kind-Interaktion "Füttern und Gefüttertwerden". Hier geht es um Signalverkehr und symbolische Kommunikation, um Verständigung und Verstehen. Es werden diejenigen Merkmale von Kommunikationsprozessen herausgearbeitet, die für die kindliche Entwicklung aus kommunikationswissenschaftli- 278 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation cher Sicht entscheidend sind, und es wird ein Vorschlag zur kommunikationswissenschaftlichen Betrachtung der kommunikativen Entwicklung des Kindes in Steuerungsprozessen mit anderen entwickelt. Am Beispiel "Stillen und Gestilltwerden" werden im Folgenden Möglichkeiten der empirischen Erforschung der kommunikativen Entwicklung des Kindes erarbeitet (Beobachtung, Befragung, Schulreifetest). Abschließend wird die Frage erörtert, ab wann von zwischenmenschlicher Kommunikation gesprochen werden kann und wann noch andere Formen der gegenseitigen Steuerung vorliegen. (ICE2) [511-F] Kießling, Florian, Dipl.-Psych. (Bearbeitung): "Entering a community of minds" - zur Rolle des kulturellen Kontexts auf die Entwicklung der Theory of mind: eine kulturvergleichende Längsschnittstudie zur Beziehung zw. kindlicher u. mütterlicher mentalistischer Sprache und der Entwicklung des Verständnisses falscher Sichtweisen in Deutschland, Costa Rica u. Kamerun INHALT: n in Germany, Costa Rica and Cameroon GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, Costa Rica, Kamerun ART: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Osnabrück, FB 08 Humanwissenschaften, Graduiertenkolleg 772 "Integrative Kompetenzen und Wohlbefinden: somatische, psychische kulturelle Determinanten" (49069 Osnabrück) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0541-969-4725, Fax: 0541-969-4770, e-mail: fkiessli@uos.de) [512-F] Koch, Gertraud, Prof.Dr.phil.; Priebus, Valentin; Koch, Lisa; Franke, Amelie; Hoser, Nadine (Bearbeitung); Koch, Gertraud, Prof.Dr.phil. (Leitung): Praktiken der Transkulturalisierung INHALT: In globalen Zeiten nimmt der Kontakt zwischen Menschen mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen stetig zu. Massenmedien liefern uns Bilder fremder Kulturen frei Haus, ermöglichen uns Einblicke in unbekannte Welten, die wir anderweitig nie erleben würden. Das Internet ist mehr noch Medium für unbegrenzte Konnektivität und den weltweiten Fluss von Informationen, die noch dazu eigenständig selektiert werden können. Begegnungen in Arbeit, Alltag oder auf Reisen ermöglichen persönliche, interkulturelle Erfahrungen. So gesehen, scheinen wir in einem globalen Dorf zu leben, in dem unbegrenzt Austausch und Interaktion stattfindet und kulturelle Unterschiede zwischen Nationen, Minderheiten und Mehrheiten, zwischen Männern und Frauen, zwischen Alten und Jungen oder verschiedenen sozialen Lagen bedeutungslos sind. Andererseits erleben wir interkulturelle Begegnungen als schwierig, scheinen kulturelle Unterschiede unüberbrückbar zu sein und werden zum Ausgangpunkt für Krisen und Konflikte. Die Verständigung über kulturelle Unterschiede hinweg ist mühevoll, wenn nicht aussichtslos. VERÖFFENTLICHUNGEN: Koch, Gertraud (Hrsg.): Transkulturelle Praktiken. Empirische Studien zu Innovationsprozessen. Wissen, Kultur, Kommunikation, Bd. 3. St. Ingbert: Röhrig 2008, 177 S. ISBN 978-3-86110-442-1. ART: BEGINN: 2007-01 ENDE: 2010-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation 279 INSTITUTION: Zeppelin University Hochschule zwischen Wirtschaft, Kultur und Politik, Department communication & cultural management, Lehrstuhl für Kommunikationswissenschaft & Wissensanthropologie (Am Seemooser Horn 20, 88045 Friedrichshafen) KONTAKT: Institution (Tel. 07541-6009-1300, Fax: 07541-6009-1399, e-mail: manuela.eittinger@zeppelin-university.de) [513-F] Kopietz, René, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Echterhoff, Gerald, Prof.Dr.habil. (Leitung): Prozesse und Effekte adressatenorientierter Kommunikation: soziale Realitätsbildung mit Eigen- und Fremdgruppenangehörigen INHALT: Die adressatenorientierte Kommunikation (aoK), d.h. die Anpassung von Mitteilungen an die Adressateneinstellung zu einem Gegenstand, kann die mentalen Repräsentationen des Senders von diesem Gegenstand beeinflussen. In der Fortsetzungsphase werden die bisherigen Befunde zur zentralen Rolle der senderseitig erlebten sozialen Realitätsbildung im Bereich der Intergruppenkommunikation fruchtbar gemacht. In den Experimenten 1 bis 3 wird zunächst die Hypothese geprüft, dass die aoK deutscher Sender mit einem türkischen Adressaten (vs. deutschen Adressaten) in einem größeren Maß durch die höfliche Wahrung sozialer Normen als durch soziale Realitätsbildung motiviert ist und eine erhöhte Verhaltenskontrolle erfordert. In den Experimenten 4 bis 7 werden dann Faktoren (spezifische Autorität des Adressaten, wiederholter Kommunikationserfolg, persönliches Erfolgsfeedback des Adressaten) untersucht, die dazu beitragen können, dass Sender eine verstärkte soziale Realitätsbildung mit Fremdgruppenadressaten erleben und daher die adressatenorientierte Sichtweise eher in ihre eigenen Repräsentationen des Gesprächsgegenstands übernehmen. In den Experimenten 8 bis 11 steht das bisher kaum untersuchte Erleben der Adressaten im Mittelpunkt, insbesondere die Frage, ob und aufgrund welcher Faktoren Adressaten aus der Fremdgruppe der Sender mit diesen eine gemeinsame soziale Realität über den Kommunikationsgegenstand bilden. Das Projekt hat sowohl grundlagenwissenschaftliche als auch praktische und gesellschaftspolitische Relevanz, u.a. für ein besseres Verständnis und eine Förderung von interkultureller Kommunikation. METHODE: Das Projekt benutzt das bekannte Saying-is-Believing Paradigma von Higgins und Rholes (1978). Mit Experimenten werden neuere Erkenntnisse der Erforschung von Kommunikationseffekten auf das Gedächtnis auf angewandte Fragestellungen der Intergruppenkommunikation übertragen. Die gefunden Effekte werden im Rahmen der 'shared reality theory' interpretiert (Echterhoff, Higgins, & Levine, in press; Hardin & Higgins, 1996). DATENGEWINNUNG: Experiment (Stichprobe: ca. 20; ausschließlich experimentelle Designs, überwiegend mehrfaktoriell -2x2/ 2x3/ 2x2x2-). Standardisierte Befragung, schriftlich; Standardisierte Befragung, online (Stichprobe: ca. 20 bei meist 2-3 faktoriellen Designs). Sekundäranalyse von Aggregatdaten (Stichprobe: ca. 20 bei meist 2-3 faktoriellen Designs; studentische Population). VERÖFFENTLICHUNGEN: Kopietz, R.; Echterhoff, G.; Higgins, E.T.: Memory bias from audience-tuning: What if the audience appears after event encoding? in: Journal for Experimental Social Psychology (first revision).+++Echterhoff, G.; Groll, S.; Higgins, E.T.; Kopietz, R.: Audience group membership in communication effects on memory: When saying is not believing. Bielefeld: Bielefeld Univ. (in preparation).+++Echterhoff, G.; Higgins, E.T.; Levine, J.M.: Experiencing shared reality: a product of the motivated sharing of inner states. in: Perspectives in Psychological Science (ISSN 1745-6916) (in press).+++Echterhoff, G.; Higgins, E.T.; Kopietz, R.; Groll, S.: How communication goals determine when audience tuning bia- 280 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation ses memory. in: Journal of Experimental Psychology: General (ISSN 0096-3445), vol. 137, 2008, iss. 1, pp. 3-21.+++Hirst, W.; Echterhoff, G.: Creating shared memories in conversation: towards a psychology of collective memory. in: Social Research, vol. 75, 2008, iss. 1, pp. 1-34. ART: BEGINN: 2007-11 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Jacobs University Bremen gGmbH, School of Humanities and Social Sciences, Integrated Social and Cognitive Psychology -ISCP- Program (Postfach 750561, 28725 Bremen) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0421-200-3423, e-mail: r.kopietz@jacobs-university.de) [514-L] Lee, Daniel B.: Observing communication: Niklas Luhmann and the problem of ethnography, in: Soziale Systeme : Zeitschrift für soziologische Theorie, Jg. 13/2007, H. 1/2, S. 456-467 (Standort: USB Köln(38)-M XG 07784; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Ethnographische Studien präsentieren typischerweise beeindruckende Datenmengen, jedoch oft ohne dabei einen Beitrag zu disziplinären, theoretischen oder substanziellen Problemen zu leisten. Niklas Luhmann wird nicht als qualitativer Sozialforscher angesehen, seine Gesellschaftstheorie kann aber helfen, die soziologische Relevanz der Ethnographie zu steigern. Mit Blick auf dieses Problem diskutiert der vorliegende Artikel die Vorteile, die aus Luhmanns theoretischer Entscheidung resultieren, Sinn und Kommunikation statt Akteure und Handlungen zu beobachten. Darüber hinaus versucht der Artikel die Rolle zu bestimmen, die das menschliche Bewusstsein in der Gesellschaft spielt. Es gibt viele Möglichkeiten für die Ethnographen, die systemtheoretische Konstrukte zum Vorteil der qualitativen Sozialforschung zu nutzen. Hier wird vorgeschlagen, dass die Feldforscher sich auf die Beschreibung der Benutzung von strukturellen Kopplungen in Echtzeit und die Untersuchung von symbolisch generalisierten Differenzen konzentrieren." (Autorenreferat) [515-L] Leeten, Lars: Normativität mit doppeltem Boden: Probleme bei der Zurechnung von Darstellungshandlungen, in: Zeitschrift für Kommunikationsökologie und Medienethik, Jg. 10/2008, Nr. 1, S. 25-29 INHALT: Der Autor geht von der These aus, dass eine ethische oder normative Bewertung von Darstellungshandlungen nicht auf eine trennscharfe Unterscheidung zwischen (allgemeinen) Denkgewohnheiten und (besonderer) kontrollierter Handlung zurückgreifen kann. "Da in einen kommunikativen Akt stets auch kognitive Gehalte einfließen, ist hier immer mit einer 'Trägheit des Verstehens' zu rechnen, die der unmittelbaren Verantwortungszuschreibung Widerstände entgegensetzt." Kommunikationsethik muss sich daher nicht nur auf die Dimension der Normativität einstellen, die für das 'Praktische' charakteristisch ist, sondern auch auf eine Dimension der Normativität, "wie sie in der 'theoretischen' Reflexion beheimatet ist." Der Autor nähert sich dieser "Normativität mit doppeltem Boden" vom Begriff der Zurechenbarkeit (1) her und versucht, die eigentümliche Struktur der Zurechenbarkeit von Darstellungshandlungen (2) soweit zu beschreiben, dass das eingangs skizzierte Problem der Zurechnung verständlicher wird (3). Abschließend werden einige Konsequenzen für die Kommunikations- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation 281 ethik formuliert (4). "Darstellungsakte weisen eine Normativität mit doppeltem Boden auf. Will die Kommunikationsethik nicht zu schnell an Grenzen stoßen, muss sie sich auf diese Besonderheiten einstellen." (UN) [516-L] Meierkord, Christiane: (De-)Constructing national identities in international student migration, in: Konstanze Jungbluth, Christiane Meierkord (Hrsg.): Identities in migration contexts, Tübingen: Narr, 2007, S. 35-49, ISBN: 978-3-8233-6317-0 (Standort: UB Duisburg-Essen()-E11ODB2477+1) INHALT: Gegenstand der Untersuchung sind Gespräche in einem Studentenwohnheim in Großbritannien. An den Tischgesprächen nahmen Angehörige unterschiedlicher Kulturkreise mit unterschiedlichem Sprachhintergrund teil - Franzosen, Deutsche, Pakistani, Nigerianer. Im Mittelpunkt stehen Strategien der Identitätsaushandlung und des Identitätsausdrucks in Gesprächssequenzen, in denen auf Stereotypen basierende Persönlichkeitsmerkmale und Charaktereigenschaften den Gesprächspartnern zugeschrieben werden. Die Verfasserin beschreibt, wie solche Identitätszuschreibungen konstruiert sind und über den Gebrauch von Personalpronomen in der Interaktion akzeptiert oder zurückgewiesen werden. Identität erscheint so sowohl als kontextabhängig als auch als lokal ausgehandelt und interaktiv ko-konstruiert. (ICEÜbers) [517-L] Menz, Florian; Nowak, Peter; Rappl, Anita; Nezhiba, Sabine: Arzt-Patient-Interaktion im deutschsprachigen Raum: eine Online-Forschungsdatenbank (API-on) als Basis für Metaanalysen, in: Gesprächsforschung : Online-Zeitschrift zur verbalen Interaktion, Jg. 9/2008, S. 129-163 (www.gespraechsforschung-ozs.de/heft2008/px-menz.pdf) INHALT: "Die Gesprächsforschung zur deutschsprachigen Arzt-Patient-Interaktion hat einige hundert empirische Studien vorgelegt, die - wie andere Vorarbeiten bereits feststellten - bisher weder systematisch zugänglich noch übergreifend ausgewertet sind. Auf Basis einer neu entwickelten Metastudienmethodik wurden alle bis Mitte 2007 erschienenen und zugänglichen Studien (n=549) einer qualitätsgesicherten Analyse und systematischen Dokumentation als Forschungsdatenbank zugeführt. Dargestellt wird neben dem methodischen Zugang und den Selektionskriterien für die Auswahl der Primärstudien insbesondere die Metadatenstruktur der Forschungsdatenbank. Erste Sekundäranalysen und Syntheseergebnisse der 236 eingeschlossenen Publikationen zu Gesprächskorpora, methodischen Verfahren, Untersuchungsschwerpunkten und theoretischen Zugängen der Primärstudien geben erstmals einen quantitativen Überblick über das gesamte Forschungsfeld. Abschließend werden die Ergebnisse dieser ersten Auswertung diskutiert, Forschungsdesiderata abgeleitet sowie der Open-AccessZugang und die zukünftige Weiterführung der Online-Forschungsdatenbank API-on vorgestellt." (Autorenreferat) 282 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation [518-L] Messmer, Heinz; Hitzler, Sarah: Die soziale Produktion von Klienten: Hilfeplangespräche in der Kinder- und Jugendhilfen, in: Wolfgang Ludwig-Mayerhofer, Olaf Behrend, Ariadne Sondermann (Hrsg.): Fallverstehen und Deutungsmacht : Akteure in der Sozialverwaltung und ihre Klienten, Opladen: B. Budrich, 2007, S. 41-73, ISBN: 978-3-86649-117-5 INHALT: Die Autoren untersuchen die soziale Produktion von Klienten in einem speziellen Prozesssegment der Kinder- und Jugendhilfe - der Hilfeplanung. Ausgangspunkt bildet die These, dass der Klient keine objektiv gegebene Bezugsgröße professionellen Handelns ist, sondern im Zuge sozialarbeiterischer Interaktionen zunächst herausgearbeitet und für die nachfolgenden Interaktionen bearbeitbar gemacht werden muss. Nach einer einleitenden Erörterung der Konstitutionslogiken klienteler Identität nehmen die Autoren eine detaillierte Analyse der unterschiedlichen Varianten der Klientenproduktion vor. Datengrundlage bilden Aufzeichnungen von Hilfeplangesprächen zur stationären Heimunterbringung aus vier verschiedenen Heimeinrichtungen und Jugendämtern in Nordrhein-Westfalen. Anhand der Transkriptionen wird gezeigt, wie sich die soziale Produktion von Klienten im Einzelnen vollzieht, welche kommunikativen Muster dafür maßgeblich sind und welche Konsequenzen sich für die Beteiligten daraus ergeben. (ICI2) [519-L] Mondada, Lorenza: Using video for a sequential and multimodal analysis of social interaction: videotaping institutional telephone calls, in: Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, Vol. 9/2008, No. 3, 35 S. (nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0114-fqs0803390) INHALT: "Dieser Artikel zielt darauf, einige analytische Möglichkeiten von Videodaten für die Interaktionsforschung aufzuzeigen. Grundlage sind Videoaufzeichnungen natürlicher situierter Aktivitäten in ihrem alltäglichen Setting - wobei 'natürliche Daten' im Sinne der naturalistischen Perspektive erzeugt werden, wie sie von Harvey Sacks und die an ihn anschließende Forschung in der Ethnomethodologie, der Konversationsanalyse, der interaktionalen Linguistik und den Workplace Studies entwickelt worden ist. Im Mittelpunkt der Analyse stehen Videoaufzeichnungen, die durch Feldarbeit in Callcentern gewonnen wurden. Sie zeigen den Nutzen von Telefongesprächen, die in beruflichen und institutionellen Kontexten aufgezeichnet werden. Audioaufzeichnungen wurden in der Literatur bislang als angemessenes Verfahren für Telefongespräche angesehen, um das zu erfassen, was den Teilnehmenden wechselseitig zugänglich ist. Videoaufzeichnungen von Telefongesprächen in deren Arbeitsumfeld zeigen indes, dass diese Gespräche mehr sind als 'talk at work' oder 'talk as work'. Videoaufzeichnungen erlauben, die komplexen Arbeitstätigkeiten zu studieren, die simultan zum Telefongespräch und der durch es vermittelten Leistung stattfinden, d.h. die Multiaktivität, in die die Sprecher/innen involviert sind. In diesem Beitrag werden die zeitlichen und strukturellen Eigenheiten professioneller Multiaktivität während drei Phasen in der Arbeitssequenz analysiert: Bei Vor-Eröffnungen (pre-beginnings), bei Internetrecherchen, die während des Telefonats initiiert werden sowie in Nach-Schlusssequenzen (post-closings). Diese Phasen zeigen sowohl die feine Abstimmung zwischen Telefonieren und anderen Aktivitäten der Telefonierenden als auch die Kontinuität über die Gespräche hinweg, die einen kontinuierlichen Arbeitsprozess im Callcenter herstellen." (Autorenreferat) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation 283 [520-L] Morgan, Brian: Identity presentation: the construction of identity in asynchronous discussion, in: Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, Vol. 9/2008, No. 3, 26 S. (nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0114-fqs0803185) INHALT: "Die hier vorgestellte Studie beschäftigt sich mit E-Mails als Medium langdauernder Kommunikation zwischen Schüler/innen und Lehrer/innen. Hierzu wurden in einem Kurs verschickte E-Mails gesammelt und mittels konversationsanalytischer Verfahren und im Rahmen eines 'Social Practice'-Modells ausgewertet. Während Identität in einem umfassenderen Sinne in Kontexten entwickelt werden kann, die körperliche Anwesenheit im Rahmen von Face-to-Face-Kommunikation erlauben, zeigte diese Studie, dass Identität auch in Kontexten konstruiert wird, die sich nicht durch diese Merkmale auszeichnen: Identitätsbildung vollzog sich vielmehr mittels sozialer, kultureller und technologischer Medien und half, durch EMails unterstützt, dass soziale Praktiken entwickelt wurden, die spezifisch für diese Kommunikationsform sind. Zugleich ergeben sich aus der Studie Konsequenzen für ein besseres Verständnis der Beziehung zwischen Identität, Zielen und Anforderungen und der kollaborativen Entstehung sozialer Praktiken in asynchroner, computervermittelter Kommunikation." (Autorenreferat) [521-L] Muhle, Florian: "Versteh ich grad nicht": Mensch-Maschine-Kommunikation als Problem, in: kommunikation @ gesellschaft : Journal für alte und neue Medien aus soziologischer, kulturanthropologischer und kommunikationswissenschaftlicher Perspektive, Jg. 9/2008, Beitr. 4, 21 S. (www.soz.uni-frankfurt.de/K.G/B4_2008_Muhle.pdf) INHALT: "Der vorliegende Beitrag verortet sich im Forschungsfeld der Mensch-Maschine-Kommunikation. In diesem Kontext werden aus einer ethnomethodologischen Perspektive Situationen untersucht, in denen Menschen versuchen mit dem Roboterhund Aibo zu kommunizieren. Dabei geraten vor allem die vielfältigen Praktiken, mit denen die Menschen versuchen, Verständigungsprobleme zu lösen, in den Fokus. Aufmerksamkeit erhält hier insbesondere das Zusammenspiel verschiedener Kommunikationsmodalitäten (Sprache, Blickrichtung, Körperhaltung). Wie im Verlauf der Arbeit herausgearbeitet wird, zeigen die Daten deutlich, dass angesichts einer für die Menschen vollkommen ungewohnten Situation, Kommunikation in einem hohen Maße problematisch wird. Zudem kann dargelegt werden, dass beim derzeitigen Stand der Technikentwicklung genau darin ein Spezifikum des (ungeübten) Umgangs mit interaktiven Artefakten liegt." (Autorenreferat) [522-L] Müller-Doohm, Stefan: Sagen, was einem aufgeht: Sprache bei Adorno - Adornos Sprache, in: Georg Kohler, Stefan Müller-Doohm (Hrsg.): Wozu Adorno? : Beiträge zur Kritik und zum Fortbestand einer Schlüsseltheorie des 20. Jahrhunderts, Weilerswist: Velbrück Wissenschaft, 2008, S. 28-50, ISBN: 978-3-938808-39-9 INHALT: Eine Alternative zwischen Musik und Philosophie wollte sich Adorno Zeit seines Lebens nicht aufzwingen lassen, ohne jedoch Musik und Philosophie einfach miteinander zu vermischen. Adorno bestand auf der Differenz. Für beide gilt jedoch das dialektische Prinzip, 284 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation die "Sache selbst" von ihren Widersprüchen aus darzustellen. Der vorliegende Essay rekonstruiert von dieser Grundannahme ausgehend, wie Adorno sein eigenes philosophisches Erkenntnisziel versteht. Dieses besteht ihm zufolge darin, Deutungsmodelle zu entwickeln, um sie in "wechselnde Konstellationen" zu bringen. Wenn Adorno neuartige Erkenntnisse nicht vermittels einer vergeblichen Erfassung der Welt in ihrer Totalität, sondern durch die "Konstruktion von Figuren, von Bildern aus den isolierten Elementen der Wirklichkeit" erwartet, dann liegt darin eine implizite Prämisse: dass es beim Philosophieren auf die Sprache ankommt, dass sie mehr ist als ein System signifikanter Zeichen. Vielmehr wird die Sprache als ein Darstellungsmittel unterstellt, das überhaupt erst als Ausdrucksform philosophische Erkenntnis ermöglicht. Adorno verfolgt damit die Absicht, die Sprache in der Philosophie neuartig zu gebrauchen: im Denkprozess Konstellationen zu bilden, die im Prozess sprachlicher Gestaltung zu Konfigurationen verdichtet werden, um so "die Sprache gleichsam vor dem Verfall zu retten". Insgesamt ist es eines der Grundmotive von Adornos negativer Dialektik, Erkenntnis durch explikative und expressive Sprachkonstruktion zu gewinnen, verknüpft mit Gesellschaftskritik als Sprachkritik. (ICA2) [523-L] Panagl, Oswald; Gerlich, Peter (Hrsg.): Wörterbuch der politischen Sprache in Österreich, Wien: öbv u. hpt Verl.-Ges. 2007, 520 S., ISBN: 978-3-209-05952-9 INHALT: Wer österreichische Politik(er) verstehen will, benötigt nicht nur Wissen um das offizielle Institutionsvokabular der Republik, sondern auch Kenntnis der wichtigsten Wörter des Politjargons der letzten Jahre und Jahrzehnte. Das Verdienst der Herausgeber liegt in der erstmaligen Dokumentation von politischen Austriazismen von 1918 bis zur Gegenwart, wobei der Schwerpunkt deutlich in der Zweiten Republik und ganz besonders im letzten Jahrzehnt angesiedelt ist. Hierfür geht das Wörterbuch nach einem klassischen Artikelaufbau vor und wird so nicht nur politik-, sondern auch sprachwissenschaftlichen Anforderungen gerecht. Obwohl manche Einträge durchaus ideologisch wertend gelesen werden können, eignet sich die Publikation als wichtiges Handbuch für politisch Interessierte. (ZPol, NOMOS) [524-L] Rappaport, Roy A.: Ritual und performative Sprache, in: Andrea Belliger, David J. Krieger (Hrsg.) - 4. Aufl.: Ritualtheorien : ein einführendes Handbuch, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2008, S. 191210, ISBN: 978-3-531-16109-9 INHALT: Rituale sind Formalitäten, aber nicht alle Formalitäten sind Rituale. Das Ritual ist eine Kategorie standardisierten Verhaltens, die nicht wesentlich auf einer Mittel-Zweck-Beziehung beruht. Durch Rituale werden zum einen "indexikale" Bedeutungen mitgeteilt, das heißt, es wird etwas über den Status des Individuums im System ausgedrückt. Darüber hinaus sind Rituale aber auch "kanonisch" - sie haben eine überindividuell kodierte Bedeutung. Der Beitrag geht auf die Bedeutung "liturgischer Ordnungen" ein, also auf Ordnungen, die Handlungen strukturieren. Der Beitrag entfaltet eine Reihe weiterer Gedanken um Ritual, Liturgie und Sakralität. Im Zentrum des Rituals wird die Beziehung des Akteurs zu seiner eigenen Performance gesehen, wobei diese Performance eine Ausführung unveränderlicher Sequenzen von Aussagen und Handlungen darstellt, die aber nicht vom Akteur selbst kodiert wurden. (ICB) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation 285 [525-L] Reichertz, Jo: "Versteht ihr? Keiner versteht mich!", in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 12/2008, H. 1, S. 46-51 INHALT: Der Autor diskutiert aus Sicht eines Kommunikationswissenschaftlers die Begriffe "Kommunikation" und "Interaktion". Kommunikation ist demnach stets eine Form sozialen Handelns. Kommunikation ist der gesamte Prozess der Verständigung, der Mitteilung und Verstehen zur Voraussetzung hat. Im zweiten Teil des Beitrags stehen das sogenannte empathische Verstehen und die Intersubjektivität im Mittelpunkt seiner Ausführungen. "Empathisches Verstehen" meint die Fähigkeit, das praktisch Verstandene auch emotional zu erleben, also in gewissen Maßen auch das zu fühlen, was der andere fühlt. (ih) [526-L] Ruiz Vieytez, Eduardo J.: New minorities and linguistic diversity: some reflections from the Spanish and Basque perspectives, in: JEMIE : Journal on ethnopolitics and minority issues in Europe, Vol. 6/2007, Iss. 2, 21 S. (www.ecmi.de/jemie/download/2-2007-Vieytez.pdf) INHALT: "Human rights of immigrants have not been directly related to rights recognised to members of traditional minorities in some constitutional or international frameworks. However, immigration processes entail new demands of integrating linguistic rights within the public space and institutions. The Spanish example can open new challenges to multiculturalist approaches, since it brings together traditional and new linguistic diversity in a very significant level. In particular, new challenges arise in sub-state autonomous entities, as is the case in the Basque country, where linguistic diversity has been a traditional element of the society. These new multilingual realities challenge the traditional view of diversity and force us to rethink the substantial contents of some fundamental rights in order to accommodate democratically linguistic diversity in post-modern societies." (author's abstract) [527-F] Spang, Jochen, Dipl.-Psych.; Fatouros Bergman, Helena (Bearbeitung): Communication of patients with schizophrenia: studies with an interpersonal approach, exploring nonverbal and verbal aspects of communication INHALT: keine Angaben ART: BEGINN: 2004-01 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität des Saarlandes, Fak. 05 Empirische Humanwissenschaften, FR 5.3 Psychologie Professur für Klinische Psychologie und Psychtherapie (Postfach 151150, 66041 Saarbrücken) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0681-302-3552, e-mail: j.spang@mx.uni-saarland.de) [528-L] Spivak, Gayatri Chakravorty: Can the subaltern speak?: Postkolonialität und subalterne Artikulation, (Es kommt darauf an : Texte zur Theorie der politischen Praxis, Bd. 6), Wien: Turia & Kant 2008, 158 S., ISBN: 978-385132-506-5 (Standort: UB Paderborn(466)-ZYBD3249) 286 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation INHALT: "Gayatri Chakravorty Spivaks Aufsatz 'Can the Subaltern Speak?', bislang jetzt noch nie vollständig ins Deutsche setzt, zählt zu den Schlüsseltexten der postkolonialen Theorie. Anknüpfend an die Arbeit der indischen Subaltern-StudiesGruppe sowie in kritischer Auseinandersetzung mit poststrukturalistischen Theoriebildungen widmet er sich zentral der Frage von Unmöglichkeit und Möglichkeit eines Sprechens der Subalternen. Der vorliegende Band enthält neben einer Übersetzung der Originalfassung von Spivaks Aufsatz ein Interview mit der Autorin zur Diskussionsgeschichte, eine Nachbemerkung zur 1999 veröffentlichten zweiten Version des Textes sowie eine Einleitung von. Hito Steyerl." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Hito Steyerl: Die Gegenwart der Subalternen (5-16); Gayatri Chakravorty Spivak: Can the Subaltern Speak? (17-118); Gayatri Chakravorty Spivak: Ein Gespräch über Subalternität(119-148); Editorische Nachbemerkung der Übersetzer: Zur zweiten Fassung von "Can the Subaltern Speak?" (149-158). [529-L] Strasser, Margareta: Verständigungsstrategien bei sehr geringen Sprachkenntnissen: eine explorative Studie zur Kommunikation unter Bedingungen der Interkomprehension, Wien: Verl. Ed. Praesens 2008, 284 S., ISBN: 978-3-7069-0396-7 (Standort: UB München(19)-8/08/4202) INHALT: "In diesem Buch geht es um verbale und nonverbale Verständigungsstrategien in der Kommunikation zwischen Personen unterschiedlicher Muttersprache, die in der jeweils anderen Sprache sehr geringe verbale Fähigkeiten haben und daher aktiv die eigene Muttersprache verwenden. Die Untersuchung ist fundiert durch das Modell der 'Interkomprehension'. Darunter versteht man eine spezielle Form der Kommunikation zwischen Sprechern unterschiedlicher Muttersprache, in der die Kommunikationspartner aktiv jeweils ihre eigene Muttersprache verwenden, die Muttersprache des anderen aber mehr oder weniger gut verstehen. Die Arbeit verfolgt dabei zwei Schwerpunkte: Neben einem Überblick über relevante Theorien (das Konzept der Interkomprehension, Verstehen und Verständlichkeit, Strategien in der interkulturellen Kommunikation, nonverbale Kommunikation) werden anhand einer explorativen Untersuchung verbale und nonverbale Verständigungsstrategien für die Interkomprehension bei sehr geringer Fremdsprachenkenntnis erarbeitet. Die Ergebnisse der Untersuchung eignen sich nicht nur für die Situation des Fremdsprachenunterrichts, sondern auch für andere berufliche Kommunikationssituationen, in denen das Interkomprehensionsmodell in Frage kommt." (Autorenreferat) [530-F] Swadzba, Agnes; Vorweg, Constanze; Wrede, Britta, Dipl.-Ing. (Bearbeitung); Rickheit, Gert, Prof.Dr.; Wachsmuth, Sven, Dipl.-Ing. (Leitung): Alignment of situation models (sub-project A4) INHALT: Das Teilprojekt beschäftigt sich mit der Frage, wie gemeinsame Situationsmodelle in der Kommunikation aufgebaut werden können und wie sie mit der visuellen Wahrnehmung der Umgebung der Gesprächspartner zusammenhängen. Projekthomepage: www.sfb673.org/projects/A4/ . VERÖFFENTLICHUNGEN: Siehe unter: www.sfb673.org/projects/A4/content/blogsection/6/ 65/lang,de/ . ARBEITSPAPIERE: Siehe unter: www.sfb673.org/projects/A4/content/blogsec tion/6/65/lang,de/ . ART: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation 287 INSTITUTION: Universität Bielefeld, Fak. für Linguistik und Literaturwissenschaft, SFB 673 Alignment in Communication (Universitätsstr. 25, 33615 Bielefeld) KONTAKT: Rickert, Gert (Prof.Dr. Tel. 0521-106-5310, e-mail: gert.rickert@uni-bielefeld.de); Wachsmuth, Sven (e-mail: swachsmu@techfak.uni-bielefeld.de) [531-L] Zaretsky, Yevgen: Anglizismen im Russischen seit 1991: ein Vergleich mit dem Ukrainischen und Deutschen, (Studien zur Anglistik und Amerikanistik, Bd. 12), Hamburg: Kovac 2008, 679 S., ISBN: 978-38300-3766-8 (Standort: UB Bonn(5)-2008/5697) INHALT: "In dieser Studie wird der Einfluss des Englischen auf die russische Sprache untersucht, vor allem in der Zeit nach dem Zerfall der Sowjetunion (1991). Im Mittelpunkt der Untersuchung steht das Lehngut, das in die Umgangssprache und verschiedene Fachsprachen eingegangen ist und schon jetzt eine vergleichsweise hohe Wortbildungsaktivität aufweist, obwohl es morphologisch und graphematisch zum Teil noch wenig integriert ist. Es geht um die Verwendung von Anglizismen in den ehemaligen Republiken der Sowjetunion, in denen Russisch als Muttersprache oder lingua franca verwendet wird: Russland, Ukraine, Kasachstan, Weißrussland, Moldawien etc. Zu den wichtigsten Themen zählen die Gründe für die Übernahme des fremden Wortschatzes, die Geschichte des englischen Einflusses auf das Russische, die Einstellung von verschiedenen Bevölkerungsschichten zu Anglizismen und zur Amerikanisierung der russischen Kultur im Allgemeinen, die Sprachpolitik der russischen Regierung, der kulturelle und historische Hintergrund der Amerikanisierung. Besondere Aufmerksamkeit wurde den soziologischen Aspekten der Amerikanisierung geschenkt. Es wird der Versuch unternommen, kultur- und sprachwissenschaftliche Ansätze, die fast immer getrennt untersucht werden, in Verbindung zueinander und außerdem auch zu empirischen Untersuchungen zu bringen. Die wichtigsten Ziele des Verfassers bestehen in der Zusammenfassung der bisher erschienenen Werke über Anglizismen, in der kritischen Auseinandersetzung mit den Ergebnissen dieser Werke, in der Beschreibung der neuesten sprachlichen und kulturellen Erscheinungen, falls diese in Verbindung mit den sprachlichen gebracht werden können, sowie in der Erschließung der Quellen, die bisher in diesem Kontext noch nicht untersucht wurden." (Autorenreferat) [532-F] Zündel, Matthias (Bearbeitung); Darmann-Finck, Ingrid, Prof.Dr. (Betreuung): Interaktionsorientiertes Bewegungshandeln INHALT: Fragen: Wie interagieren Pflegekräfte in beruflichen Bewegungshandlungen mit zu Pflegenden, die verbale Sprache nicht verstehen? Welche Interationselemente setzen die Pflegekräfte ein, um ihr Handeln den zu Pflegenden nachvollziehbar werden zu lassen, bzw. die Situation mit den zu Pflegenden gemeinsam zu gestalten? Ergebnisse: Pflegekräfte sind in der Lage, nichtsprachlich Interaktionen aufzubauen mit den zu Pflegenden. Sie nutzen dafür auch verbale Sprache, zudem aber Berührungen und den Blick. Es gelingt den Pflegekräften dann häufig diese Situationen interaktiv zu gestalten, wenn es sich dabei um klare Interaktionseinheiten wie die Begrüßung oder Verabschiedung handelt. Sobald die direkte Handlung des "Bewegens" gelingt, fällt es den Pflegekräften zunehmend leichter, ihr Handeln interaktiv zu gestalten. Jedoch lassen sich auch Situationen darstellen, in denen ein gemeinsames Bewegungshandeln, situationsorientiert mit den zu Pflegenden aufgebaut und durchgeführt wird. 288 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2009/1 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation Es zeigen sich also durchaus Möglichkeiten der gemeinsamen Interaktion auf der nichtsprachlichen Ebene mit Menschen, deren kognitive Möglichkeiten stark eingeschränkt sind. METHODE: Grundlegend wird von der Aushandlung von Bedeutung ausgegangen zwischen Pflegekraft und zu Pflegenden. Dabei wird vor allem auf die Schriften Meads verwiesen und dem gemeinsamen Aufbau von Bedeutung im Handeln. Wobei jedoch die spezifische Situation der zu Pflegenden mit berücksichtigt wird, die unter starken kognitiven Leistungseinschränkungen leiden. Interaktionen zeigen sich demnach bedeutungsvoll auch ohne eine kognitive im Sinne von bewussten Handlungsgestaltung. Hier werden neben George Herbert Mead weitere Konzepte hinzugezogen unter anderem auf das implizite handeln verwiesen sowie auf subjektorientierte handeln im Modelle der Interaktionsarbeit von Fritz Böhle. Untersuchung durch Videoanalysen, qualitative empirische Forschung DATENGEWINNUNG: Aufenthalt im Feld -neurologische Frührehabilitation, Alltenpflegeeinrichtung, Intensivstation- über mehrere Tage. Dann Videoaufnahmen im Feld in einer normalen beruflichen Allltagssituation einer Bewegungshandlung -Positionierung, Transfer- (Stichprobe: 18; neurologische Frührehabilitation, Altenpflegeeinrichtung, Intensivstation eines Krankenhauses; Auswahlverfahren: theoretical sampling). Beobachtung, teilnehmend (Videoaufnahmen). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Zündel, Matthias: Interaktionsorientiertes Bewegungshandeln. Dissertation. Online-Publikation (geplant). ART: BEGINN: 2006-01 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung INSTITUTION: Universität Bremen, FB 11 Human- und Gesundheitswissenschaften, Institut für Public Health und Pflegeforschung (Postfach 330440, 28334 Bremen) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0421-218-7053, e-mail: M.Zuendel@gmx.de) Register 289 Hinweise zur Registerbenutzung Sachregister Grundlage für das Sachregister sind die Schlagwörter, die zur gezielten Suche der Literatur- bzw. Forschungsnachweise in unseren Datenbanken SOFIS und SOLIS vergeben wurden. Um eine differenzierte Suche zu ermöglichen, werden dabei nicht nur die Haupt-, sondern auch Nebenaspekte der Arbeiten verschlagwortet. ● Bei einem maschinell erstellten Verzeichnis wie dem obigen Sachregister führt das zwangsläufig zu einem Nebeneinander von wesentlichen und eher marginalen Eintragungen. Manche Begriffe machen erst in Verbindung mit anderen Sinn oder wechseln ihren Sinn in Abhängigkeit vom jeweiligen Zusammenhang. ● Solche Zusammenhänge gehen aber bei einem einstufigen Register typischerweise verloren. Vermeintliche Fehleintragungen gehen fast immer aufs Konto eines dieser beiden Effekte, die sich bei der maschinellen Registererstellung grundsätzlich nicht vermeiden lassen. Personenregister Aufgeführt sind ● bei Literaturnachweisen: alle aktiv an dem Werk beteiligten Personen; ● bei Forschungsnachweisen: alle als Leiter, Betreuer oder wissenschaftliche Mitarbeiter („Autoren“) eines Projekts angegebenen Personen. Institutionenregister Aufgeführt sind nur die forschenden Institutionen. Institutionelle Auftraggeber, Finanzierer, Förderer oder dergleichen sind zwar in den Forschungsnachweisen selbst aufgeführt, nicht jedoch im Register. Sortierung Die Sortierung folgt den lexikalischen Regeln, d.h. Umlaute werden wie der Grundbuchstabe sortiert. Numerische Angaben (z.B. „19. Jahrhundert“) sind ganz ans Ende sortiert, also hinter Buchstabe Z. Nummerierung Alle in den Registern angegebenen Zahlen beziehen sich auf die laufenden Nummern der Literatur- und Forschungsnachweise. Personenregister 291 Personenregister A Adamek, Sascha 306 Albrecht, Steffen 180 Al-Jabiri, Ishtar 243 Allison, Mary Ann 1 Amann, Rolf 109, 181 Arning, Holger 53 Aronovsky, Alexandra 415 Arzoz, Xabier 474 Aufenanger, Stefan 450 Ayish, Muhammad I. 328 B Bachmair, Ben 433 Bäcker, Kerstin 392 Backmund, Michael 287 Baden, Christian 457 Baecker, Dirk 2 Bailer, J. 291 Ballensiefen, Moritz 329 Banse, Gerhard 3, 244 Barber, Benjamin R. 330 Barni, Monica 475 Barth, Christof 72 Barth-Weingarten, Dagmar 476 Bartz, Christina 54 Baumgartner, Sabrina 331 Beck, Klaus 109 Becker, Jörg 4 Becker-Asano, Christian 481 Beerkens, Roos 477 Behrens, Sonja 129 Beiler, Markus 301 Beinke, Lothar 182 Berger, Sven 371 Bergmann, Wolfgang 110 Bernhard, Uli 432 Bernhold, Monika 55 Bertow, Andreas 434 Besters-Dilger, Juliane 478 Beushausen, Ulla 487 Beutelschmidt, Thomas 56 Bischoff, Alexander 479 Bishara, Nina 34, 111 Blanke, Detlev 480 Blum, Roger 288 Bock, Annekatrin 112 Böck, Margit 435 Bockmühl, Eva 332 Bohrmann, Thomas 113 Bollow, Jörn 333 Bolls, Paul D. 272 Bonfadelli, Heinz 245, 436 Boshof, Egon 68 Boukricha, Hana 481 Bousfield, Derek 482 Bovermann, Till 483 Brettschneider, Frank 334 Brosda, Carsten 289 Brosius, Hans-Bernd 246 Bruell, Cornelia 114 Brüggemann, Michael 416 Bruin, Andreas de 183 Brunkhorst, Hauke 5 Bucher, Hans-Jürgen 188 Bucher, Ulrike 335 Buchinger, Kurt 484 Buermann, Uwe 437, 438 Bundschuh, Konrad 163 Burd, Gene 463 Burkatzki, Eckhard 140 Buttlar, Cary von 115 C Cardi, Valeria 485 Carlson, Matt 290 Carpentier, Nico 6 Christova, Christiana 74 Clement, Michel 391 Codó, Eva 486 Coenen, Christopher 90 Conca, Antoinette 479 D Dahinden, Janine 479 Dannecker, Martin 91 Darmann-Finck, Ingrid 532 Dehn-Hindenberg, Andrea 487 Delli, Chantal 479 Demont-Heinrich, Christof 488 292 Personenregister Deppermann, Arnulf 476 Diehl, Laura K. 116 Dimbath, Oliver 489 Dittler, Ullrich 439 Dohle, Marco 368 Dolata, Ulrich 372 Donges, Patrick 331, 336 Dorer, Johanna 7 Döring, Nicola 247 Dörken-Kucharz, Thomas 440 Dorn, Maria Juliana 490 Dreiskämper, Thomas 373 Dressing, Harald 291 Drucker, Susan J. 14 Drüeke, Ricarda 92 Duckwitz, Amelie 184 Duffek, Karl A. 339 Dylla, Daria W. 337 Filipovic, Alexander 9 Filk, Christian 10 Filzmaier, Peter 339 Finka, Maros 335 Fisch, Martin 93, 191 Fischer, Thomas 249 Förger, Dirk 74 Franke, Amelie 512 Franzen, Martina 250 Frees, Beate 185, 186 Friemel, Thomas N. 494 Fromme, Johannes 442 Fuchs, Albert 495 Fuchs, Christian 340 Funiok, Rüdiger 11 Funke, Gesine 192 Furnham, Adrian 415 Fürst, Gebhard 75 E Ebert, Christian 491 Echterhoff, Gerald 505, 513 Eckart, Christel 248 Eimeren, Birgit van 185, 186 Eisinga, Rob 462 Eitz, Thorsten 492 Elia, Cristina 292 Elsbergen, Gisbert van 117 Emrich, Eike 259 Engel, Bernhard 187 Engelhardt, Michael von 467 Epping-Jäger, Cornelia 54 Erdemir, Pinar 149 Erhard, Michael 417 Erlhofer, Sebastian 188, 189 Ertelt, Jürgen 441 Ettinger, Patrik 458 Ettl-Huber, Silvia 374 Extra, Guus 475 G Gall, Andreas 393 Ganser, Alexandra 147 Gärtner, Christel 293 Garzone, Giuliana 464 Gass, P. 291 Gast, Wolfgang 418 Gebel, Christa 455 Gebhardt, Julian 496 Geese, Stefan 193 Geiger, Brigitte 7 Georgiou, Myria 497 Gerhard, Heinz 193 Gerhards, Jürgen 119, 243 Gerhards, Maria 194 Gerlich, Peter 523 Geser, Hans 498 Gilles, David 195 Gimmler, Roland 443 Gleich, Uli 196, 197, 419 Glück, Antje 243 Goerlich, Helmut 394 Goese, Stefan 120 Goethals, Gregor T. 121 Goffman, Erving 499 Gögl, Alexandra 122 Göhler, Gerhard 341 Goll, Michaela 500 Görtler, Loreen 76 Gottberg, Joachim von 141, 251, 257 F Fahmy, Shahira 78 Fahr, Annette 190 Fatouros Bergman, Helena 527 Feddersen, Arne 118 Fehlen, Fernand 493 Felsmann, Klaus-Dieter 8 Feuß, Sebastian 338 Fickers, Andreas 57 Personenregister Götz, Maya 444 Götze, Irina 226 Götzenbrucker, Gerit 12 Gräb, Wilhelm 252 Granzner-Stuhr, Stefanie 271 Grassmuck, Volker 395 Grau, Alexander 253, 465 Grewe, Norbert 487 Gries, Rainer 420 Grimm, Jürgen 13 Grönert, Kerstin 501, 502 Groß, Mathias 380 Gruber, Ilja 467 Gscheidle, Christoph 93, 191 Gumbert, Heather L. 58 Gumpert, Gary 14 Gundel, Jörg 396 H Habann, Frank 375 Hachmeister, Lutz 342 Hagedorn, Jörg 140 Hagenah, Jörg 195, 198 Hahn, Julia 343, 344 Haida, Larissa 343 Hamelink, Cees J. 94, 503 Hanekop, Heidemarie 199 Harasymiw, Bohdan 345 Hartig-Perschke, Rasco 95, 180 Hartmann, Frank 15 Hasenberg, Peter 77 Häusler, Sascha 200 Häussler, Thomas 123 Heffler, Michael 426 Hegel, Frank 504 Heidtmann, Daniela 476 Heim, J. 242 Heinen, Christina 254 Heinrichs, Harald 470 Held, Thorsten 166 Hellmann, Jens Heinrich 505 Hemmer, Martine 72 Henrich-Franke, Christian 397 Hepp, Andreas 16 Herbert, Eva-Maria 17 Herren, Madeleine 65 Hertel, Guido 229 Herz, Ruth 124 Herzig, Cornelia 483 293 Hess, Thomas 236 Hestermann, Thomas 294 Heuser, Jürgen 125 Hibbert, Liesel 506 Hickethier, Knut 59 Hielscher-Fastabend, Martina H. 504 Hilbers, Konrad 236 Hirsch, Burkhard 398 Hitzler, Sarah 518 Hoffmann, Dagmar 201 Hoffmann, Jochen 363 Hoffmann, Kay 126 Hofkirchner, Wolfgang 96 Hofmann, Ole 202 Holly, Ina von 386 Holtz-Bacha, Christina 346, 421 Holzer, Boris 255 Holzwarth, Peter 445 Hopf, Werner H. 256 Horky, Thomas 295 Hoser, Nadine 512 Hoyer Michael 439 Hrachovec, Herbert 18 Huber, Günter L. 256 Humburg, Heiko 422 Hunger, Uwe 205 I Ibelings, Ingo 347 Ilnytzkyi, Oleh S. 345 Inan, Alev 127 Inescu, Günal 128 Innerhofer, Ian 507 Isermann, Holger 296 J Jäckel, Michael 19, 20, 508 Jaecks, Petra 504 Jäger, Elfi 129 Jäger, Gerhard 491 Jahn, Ronny 509 Jandura, Olaf 225 Jang, Kyung-Won 483 Jeffres, Leo W. 21 Jers, Cornelia 97 Jewitt, Carey 446 Johnson, Thomas J. 78 Jun, Uwe 348 Jung, Arlena 470 294 Jungheim, Stephanie Personenregister 399 K Kain, Florian 60 Kallass, Kerstin 188 Kallfaß, Hermann 376 Kallfass, Monika 470 Kaminski, Winfred 257 Karmasin, Matthias 297, 377 Kathage, Andrea 510 Kaumanns, Ralf 378, 382 Käuser, Andreas 61 Keilhauer, Jan 203, 238, 447 Kelle, Udo 282 Kempf, Mathias 130 Keplinger, Caterina 207 Kepplinger, Hans Matthias 22 Kersten, Joachim 79 Ketter, Verena 451 Kiening, Christian 466 Kießling, Florian 511 Kießling, Matthias 203, 238 Kimmerle, Joachim 204 Kissau, Kathrin 205, 206, 258 Klaus, Elisabeth 23 Klein, Markus 259 Kleiner, Marcus S. 131 Kleinsteuber, Hans J. 349 Klemm, Matthias 467 Kneidlinger, Bernadette 13 Knieper, Thomas 112, 296 Knoblauch, Hubert 468 Knobloch-Westerwick, Silvia 207 Knoll, Eva Marie 24 Knoop, Hildegard 62 Koch, Gertraud 512 Koch, Lisa 512 Koenen, Erik 25, 63 Köhler, Thomas 221, 222 Kolb, Karin 26 Kolber, Aysel 467 Koller, Veronika 50 Konig, Ruben 277 Konrad, Daniel 423 Kopietz, René 505, 513 Köpl, Regina 7 Körner, Swen 132 Korte, Karl-Rudolf 329 Kortmann, Matthias 448 Kösling, Hendrik 483 Koss, Florian 424 Krahé, Barbara 267 Krämer, Heike 316 Krämer, Nicole C. 208 Kramer, Stephan 276 Krämer, Sybille 27 Kraus, Daniela 84 Krause, Norbert 459 Krotz, Friedrich 28 Krüger, Uwe 298 Kuban, Thomas 299 Kübler, Friedrich 400 Kulac, Abdullah 144 Kümmel-Schnur, Albert 469 Kunczik, Michael 260 Kurilla, Robin A. 29 Kurpas, Sebastian 133 Kurth, Elisabeth 479 Kusuma, Sheila 343 Kyriakidou, Maria 134 L Laier, René 394 Lang, Annie 272 Lange, Andreas 449, 453 Langenbucher, Wolfgang R. 30 Langenohl, Andreas 379 Laufhütte, Hartmut 68 Lee, Daniel B. 514 Leeten, Lars 515 Leif, Thomas 300 Leiner, Dominik J. 209 Lenz, Thomas 239, 286 Lesmeister, Christiane 350 Lesser, Katja 385 Libertus, Michael 401 Liebert, Wolf-Andreas 188 Liebetruth, Dörte 135 Liepach, Martin 136 Lingenberg, Swantje 351 Linzmaier, Vera 137 Locher, Miriam A. 482 Lorenz, Daniel 138 Lovacka, Stela 352 Löw, Martina 425 Lü, Qiaoping 210 Lübcke, Maren 180 Luca, Renate 450 Personenregister Luchtenberg, Sigrid 211 Ludes, Peter 276 Lukesch, Helmut 261 M Machill, Marcel 301 Mahrt, Merja 212 Mai, Manfred 19, 20 Majoul, Burhan Shawi 139 Marcelo, Julian 353 Martens, Dirk 181 Martini, M. 291 Marx, Stefan 354 Mattelart, Armand 64 Matthes, Jörg 262 Mauch, Martina 213 May, Frank Christian 402 Mayer, Florian 98 McCurdy, Patrick M. 263 McRobbie, Angela 264 Meckel, Miriam 214 Mehling, Gabriele 31 Meier, Stefan 99 Meierkord, Christiane 516 Meißner, Stefan 460 Meister, Dorothee M. 140 Melischek, Gabriele 136 Memon, Amina 505 Mende, Annette 194 Menz, Florian 517 Merz, Bernd 141 Messmer, Heinz 32, 518 Meulemann, Heiner 195 Meyen, Michael 223 Michels, Eckard 142 Mikat, Claudia 403 Mikos, Lothar 265, 266 Möbus, Pamela 426 Mok, Kathrin 343, 344 Möller, Frank 355 Möller, Ingrid 267 Mondada, Lorenza 519 Morgan, Brian 520 Mörl, Christoph 380 Morresi, Enrico 302 Mrazek, Thomas 100 Muhle, Florian 521 Müller, Dieter K. 187, 427 Müller, Jürgen E. 80 295 Müller-Doohm, Stefan Murt, Bengü 205 522 N Naval, Concepcion 268 Nedelcu, Mihaela 215 Neitzel, Britta 34 Nelson, Sonia Ambrosio de 143 Neuberger, Christoph 216 Neuhaus Bühler, Rachel Patricia 217 Neumann, Julia 33 Neuwöhner, Ulrich 81 Neverla, Irene 303 Nezhiba, Sabine 517 Niederalt, Stephanie 404 Nieland, Jörg-Uwe 131 Nielsen-Sikora, Jürgen 144 Nienstedt, Heinz-Werner 375, 381 Niesyto, Horst 445, 451 Nolting, Tobias 356 Nordenson, Bree 304 Nossek, Hillel 145 Nöth, Winfried 34, 111, 276 Nowak, Peter 517 Nuernbergk, Christian 216 Nuscheler, Franz 218 O Ochsenfarth, Helge 357 Ockenfeld, Marlies 101 Oehmichen, Ekkehardt 219 Offerhaus, Anke 305 Opitz, Stephanie 368, 428 Otto, Isabell 54, 269 Otto, Kim 306 P Palme, Imma 461 Panagl, Oswald 523 Pankauke, Wiebke 146 Papies, Dominik 391 Parke, Lennart 382 Paul, Heike 147 Paulitz, Tanja 270 Payrhuber, Andrea 271 Peng, Zengjun 148 Peters, Hans Peter 470 Petersen, Imme 470 Petri, Janina 220 296 Petsche, Hans-Joachim 221, 222 Pfaff-Rüdiger, Senta 223 Pfeiffer, Thies 481 Pfeiffer-Leßmann, Nadine 481 Pfennig, Gerhard 405 Pichler, Alois 18 Pitsch, Werner 259 Plaikner, Peter 339 Plasser, Fritz 224 Pollak, Guido 127 Popp, Wolfgang 382 Potter, Robert F. 272 Pöttker, Horst 307, 308 Priebus, Valentin 512 Prinzing, Marlies 309 Prodöhl, Ines 65 Proner, Patrick 381 Przyborski, Aglaja 35 Q Quiring, Oliver 36, 209, 225 R Raab, Jürgen 37 Radunovic, Filip 429 Rappaport, Roy A. 524 Rappl, Anita 517 Rath, Matthias 149 Rauchenzauner, Elisabeth 310 Reemtsma, Jan Philipp 311 Reichertz, Jo 150, 525 Reichwald, Ursula 151, 273 Reinelt, Julia 375 Reitemeyer, Ulrich 476 Renckstorf, Karsten 277 Requate, Jörg 128 Rettich, Markus 334 Richter, Andrei 406 Rickheit, Gert 481, 491, 530 Riehm, Ulrich 90 Rischke, Melanie 216 Ritlewski, Kristoff M. 407 Ritter, Helge 483 Roe, Keith 231 Roessler, Patrick 344 Röhr-Sendlmeier, Una M. 226 Rolf, Gabriele 471 Röll, Franz J. 274 Röll, Franz Josef 452 Personenregister Romano, Vicente 358 Roose, Jochen 152, 312 Röper, Horst 383 Rossen-Stadtfeld, Helge 408 Rosumek, Lars 359 Roth-Ebner, Caroline E. 275 Rothenbühler, Igor 479 Rott, Armin 118 Ruchatz, Jens 10 Rucht, Dieter 153, 154, 313, 360 Ruiz Vieytez, Eduardo J. 526 Rumyantsev, Andrey 409 Russ, Gabriele 361 Rußmann, Uta 155 S Sadaba, Charo 268 Sagerer, Gerhard 483, 504 Sakr, Naomi 362 Sander, Ekkehard 453 Sander, Uwe 140 Sanderson, Jimmy 227 Santaella, Lucia 276 Sarangi, Srikant 464 Schaap, Gabi 277 Schachtner, Christina 228 Schade, Edzard 66 Schäfer, Mike S. 38, 119, 243 Schäfer, Sabine 314 Schafraad, Pytrik 156 Scharf, Wilfried 138, 410 Scharnhorst, Jürgen 480 Schauer, Thomas 102 Scheepers, Peer 156 Schell, Fred 454 Schellenberg, Britta 157 Schenk, Michael 97 Scherer, Helmut 89 Scherer, Joerg 381 Scheuer, Alexander 411 Scheufele, Bertram 278 Schicha, Christian 39, 158, 315 Schicke-Schäfer, Ramona 159 Schierl, Thomas 160 Schmalz-Jacobsen, Cornelia 341 Schmid, Michaela 343, 344 Schmidt, Peter 13 Schmidt, Siegfried J. 40 Schmidt-Beck, Kerstin 379 Personenregister Schmitt, Alexander 472 Schmitt, Reinhold 476 Schneider, Beate 384 Schneider, Irmela 54, 161 Schneider, Nina 162 Schnier, Detlef 432 Schoeneborn, Dennis 98 Schoenmakers, Jan 279 Scholz, Markus 163 Schönhagen, Philomen 172 Schoon, Wiebke 303 Schorb, Bernd 238, 447 Schorr, Angela 41 Schraaf, Ursula 316 Schramm, Holger 280 Schrastetter, Jan 67 Schreiber, Norbert 317 Schriefer, Andreas 68 Schröder, Frank 164 Schroer, Joachim 229 Schroer, Markus 82, 165 Schröter, Christian 219 Schröter, Jens 469 Schuchart, Claudia 495 Schulz, Kerstin 343 Schulz, Markus S. 281 Schulz, Wolfgang 166 Schulzki-Haddouti, Christiane 307 Schuppener, Georg 167 Schwab, Frank 284 Schwan, Anna 168 Schwarz, Reinhold 447 Schwarzenegger, Christian 42 Schweiger, Wolfgang 36 Schwendemann, Nicolas 343, 344 Schwer, Katja 246 Scolik, Reinhard 103 Seethaler, Josef 136 Sehl, Annika 318 Selm, Martine van 462 Sengpiel, Michael 230 Sennewald, Nanja 169 Sesink, Werner 442 Seufert, Wolfgang 385 Seveker, Marina 205 Seyffer, Christiane 170 Sichelschmidt, Lorenz 483 Siebenhaar, Klaus 83 Siegenheim, Veit A. 378 297 Siegert, Paul Ferdinand 69 Sielschott, Stephan 282 Silverstone, Roger 43 Six, Ulrike 443 Smeenk, Sanne G.A. 462 Soeffner, Hans-Georg 44 Spang, Jochen 527 Spivak, Gayatri Chakravorty 528 Spranz-Fogasy, Thomas 476 Srubar, Helena 70 Stach, Anna 248 Stapf, Kurt-H. 104 Stark, Birgit 84, 386 Stegbauer, Christian 45, 105 Steiner, Adrian 363 Stichel, Rebecca 226 Stipp, Horst 430 Stock, Mechtild 473 Stock, Wolfgang G. 473 Stolleis, Michael 319 Storck, Thorsten Walter 171 Stötzel, Georg 492 Strasser, Margareta 529 Strehle, Samuel 46 Strotmann, Mareike 140 Struve, Doreen 230 Studer, Peter 320 Swadzba, Agnes 530 Szabo, Sacha 46 Szep, Michael 343 T Taddicken, Monika 97 Tafreshi, Agnes 111 Tatzl, Gabriele 47 Teune, Simon 313 Theiß, Jennie 321 Theunert, Helga 449, 455 Thomä, Manuel 387 Thomaß, Barbara 85 Tillmann, Angela 456 Trandafoiu, Ruxandra 283 Tränkle, Daniela 483 Trappel, Josef 86 Trebbe, Joachim 172 Trenz, Hans-Jörg 48 Tresch, Anke 364 Treumann, Klaus Peter 140 Tuletz, Holger 365 298 U Uden, Ronald 366 Udris, Linards 458 Unz, Dagmar 284 Uriona, Viviana 412 Uzler, Christine 97 V Vandoninck, Sofie 231 Verhovnik, Melanie 173 Vidra, Zsusanna 174 Vitouch, Peter 271 Vogel, Andreas 388, 389 Vogel, Martina 331 Vogelgesang, Waldemar 232 Volcic, Zala 431 Volland, Benjamin 385 Volpers, Helmut 432 Vorweg, Constanze 530 Voß, Jochen 367 Vowe, Gerhard 233, 368, 428 Vreese, Claes H. de 457 W Wachsmuth, Ipke 481 Wachsmuth, Sven 530 Wagner, Gert G. 471 Wagner, Ulrike 234 Walter, Gregor 413 Walter, Jochen 175 Walther, Christian 341 Wamper, Regina 176 Wandke, Hartmut 230 Wang, Georgette 87 Wasko, Janet 88 Wassermann, Heinz P. 361 Waterstraat, Swantje 322, 323 Weber, Karsten 92, 414 Weber, Stefan 235 Weber, Tina 177 Weder, Franzisca 297 Wegener, Claudia 140, 285 Weinacht, Stefan 89, 384 Weingart, Peter 250 Weiß, Petra 483 Weiß, Rudolf H. 256 Weißflog, Gregor 447 Weller, Christoph 282 Personenregister Wellgraf, Stefan 324 Wenzel, Ulrich 467 Werle, Martin 390 Werth, Christoph H. 178 Wester, Fred 156, 277 Weyand, Jan 467 Wilde, Thomas 236 Wilke, Jürgen 325 Willems, Herbert 106 Winkelnkemper, Phillip 13 Winter, Rainer 107 Winter, Stephan 208 Winterhoff-Spurk, Peter 284 Wippersberg, Julia 103 Witthöft, M. 291 Wittmann, Frank 49 Wittmann, Veronika 218 Wodak, Ruth 50 Woesler, Martin 108 Wohlgemuth, Michael 51 Wolling, Jens 233 Wollscheid, Sabine 237 Wolther, Irving 179 Wormer, Holger 326 Wrede, Britta 483, 504, 530 Wu, Steven 391 Wunden, Wolfgang 52 Würfel, Maren 203, 238 Wyss, Vinzenz 327 Y Yang, Mundo 153, 154 Young, Brigitte 139 Z Zapf, Antje 221, 222 Zaretsky, Yevgen 531 Zeh, Wolfgang 369 Zenker, Martin 301 Zeughardt, Claudia 120 Zillien, Nicole 239, 240, 286 Zimmermann, Ann 153, 154 Zischke, Vera 241 Zittel, Thomas 370 Zündel, Matthias 532 Zwick, Markus 471 Zysno, Peter V. 242 Sachregister 299 Sachregister A Abgeordneter 370 Absolvent 33 Adenauer, K. 359 Adoleszenz 439 Adoption 391 Adorno, T. 61, 522 Affektfernsehen 261 agenda setting function 13, 92, 155, 286, 307, 310, 343, 344, 417 Aggression 251, 256, 261, 267, 482 Aggressivität 267 Akkulturation 245 Akteur 94, 106, 119, 154, 244, 323, 350, 379, 458, 459, 489, 494, 496 Aktivität 198, 495, 519 Aktualität 290 Akzeptanzforschung 236 Alleinstehender 159 allgemein bildende Schule 192 Alltag 31, 44, 107, 113, 135, 184, 192, 199, 202, 223, 247, 285, 444, 449, 496 Alltagskultur 42, 113, 468 Altenpflege 532 Alter 231 alter Mensch 223, 230, 418, 421 Altersgruppe 181, 427 altersspezifische Faktoren 186, 191, 194 Ambivalenz 360 Amerikanisierung 64, 161, 359, 531 Amt 319 Anbieter 166 Anerkennungspolitik 489 angewandte Wissenschaft 470 Angst 117, 243 Anonymität 241, 330 Antagonismus 313 Anthropologie 61, 253 Antike 253, 465, 466 Antisemitismus 136, 168, 176, 282 Antwortverhalten 272 Anzeigenblatt 356 Arbeiter 528 Arbeiterklasse 528 Arbeitsablauf 519 Arbeitsbedingungen 73, 339, 406 Arbeitsbeziehungen 500, 508 Arbeitslosigkeit 262, 422 Arbeitsmarkt 316, 341, 493 Arbeitsmarktpolitik 493 Arbeitsorganisation 500 Arbeitsplatz 482 Arbeitsprozess 519 Arbeitsteilung 51 Arbeitstherapie 487 Arbeitswelt 353 Archiv 33 ARD 120, 125, 193, 314, 318, 334, 349 Argentinien 346, 412 Argumentation 333 Armut 218 Artefakt 521 Arzt 517 Arzt-Patient-Beziehung 464, 517 Assimilation 245 Attac 313, 357 audiovisuelle Medien 99, 411 auditive Medien 197 Aufklärungszeitalter 253 Auflage 304, 388 Aufmerksamkeit 158, 173, 259, 272, 315, 419, 483 Aufsichtsbehörde 407, 408 Ausbeutung 5, 311 Ausbildung 3, 75, 316 Ausbildungseinrichtung 3 Ausdruckspsychologie 273 Ausgaben 385 Ausland 152, 184, 215, 223, 312 Ausländer 172, 184, 484, 486, 493 Ausländerfeindlichkeit 156, 167, 282 Außenpolitik 337, 349, 490 außerparlamentarische Opposition 116 Australien 475 Auswanderung 475 Authentizität 40, 178 Autor 322, 325 Autorität 19, 169 300 B Bankgewerbe 424 Baskenland 526 Befreiungsbewegung 340 Begriffsbildung 522 Behinderung 163, 335 Belgien 231 Benachteiligtenförderung 213 Benchmarking 424 Benutzer 54, 100, 107, 166, 214, 233, 236, 452 Benutzerfreundlichkeit 230 Beratung 217, 417, 422 Berichterstattung 38, 50, 71, 76, 83, 84, 109, 115, 117, 119, 122, 123, 124, 128, 133, 134, 135, 137, 138, 140, 143, 144, 145, 146, 148, 152, 154, 155, 156, 157, 158, 160, 163, 164, 168, 170, 173, 193, 243, 249, 251, 255, 259, 262, 263, 279, 283, 287, 294, 295, 296, 298, 300, 307, 310, 312, 313, 314, 315, 317, 321, 324, 326, 329, 338, 341, 343, 344, 346, 354, 355, 361, 364, 369, 379, 394, 409, 412, 458, 459, 488 berufliche Integration 493 beruflicher Aufstieg 248 berufliches Selbstverständnis 145, 248, 289, 292, 296, 297, 302, 303, 320, 325, 327, 338 berufliche Weiterbildung 101, 316, 443 Berufsanforderungen 248, 327 Berufsaussicht 316 Berufsbild 303 Berufsbildung 231, 443 Berufseinmündung 33 Berufsethos 17, 297, 302, 309, 320, 322, 327, 373 Berufsfeld 373 Berufsgruppe 467 Berufskonzept 316 Berufsmobilität 215 Berufsorientierung 182 Berufsverband 11, 288, 320, 327 Berufsverlauf 33 Berufswahl 182 Beschäftigung 316 Bestandsaufnahme 280, 365 Beteiligung 77, 100, 201, 216, 229, 290, Sachregister 441, 448, 452 Betrieb 101 Betrug 413 Bevölkerung 76, 164, 239, 461 Bevölkerungsentwicklung 120, 125 Bevölkerungsstatistik 471 Bewegungstherapie 132 Bewertung 71, 127, 130, 140, 193, 216, 334, 396, 444, 458 Bewusstsein 135, 283, 344, 511 Bezugsgruppe 453 Bezugsperson 285 Bild 35, 37, 44, 174, 276, 329, 355, 442, 465, 466 Bildmaterial 329 Bildschirmgerät 2 Bildung 18, 67, 90, 195, 237, 252, 268, 436, 442, 444 Bildungsabschluss 195 Bildungsbeteiligung 229, 454 Bildungsniveau 228, 231 Bildungspolitik 471, 480 Bildungstheorie 442 Bildungswesen 479 Bindung 81 Binnenwanderung 506 Biographie 23, 25 Biowissenschaft 119 Börse 379 Bosnien-Herzegowina 431, 507 Boulevardisierung 160 Boulevardpresse 175 Bourdieu, P. 264, 489 Brasilien 111, 276 Brief 496 Buch 237, 325, 391 Bundesagentur für Arbeit 471 Bundespräsident 155 Bundesregierung 343, 392 Bundestag 370, 394 Bundestagswahl 168, 180, 329, 334, 338, 367 Bundesverfassungsgericht 319, 399 Bundeswehr 422 Bündnispolitik 168 Bürger 195, 305, 343, 352, 358, 501 Bürgerbeauftragter 288, 292 Bürgerbeteiligung 3, 229, 357, 358 Bürgerkrieg 317, 507 Sachregister bürgerliche Gesellschaft Bürgerrecht 474, 497 Büro 482 Büroberuf 501 Bürokratie 501 301 317 C Call Center 519 Chancengleichheit 213 Charisma 171 Charta 485 Chat 244, 439, 496 Chile 346 China 87, 108, 148, 210, 276 Christentum 141, 171, 176, 178, 253, 465 Codierung 270 Comic 34 Computer 2, 93, 185, 213, 226, 234, 244, 247, 274, 398, 413, 434, 437 Computerspiel 28, 34, 249, 256, 257, 261, 267, 439, 440 computerunterstütztes Lernen 221, 222 computervermittelte Kommunikation 2, 18, 20, 28, 36, 69, 98, 180, 188, 191, 201, 208, 227, 233, 239, 241, 242, 244, 261, 357, 370, 380, 441, 453, 483, 496, 500, 508, 520 Controlling 460 Corporate Governance 386, 472 Corporate Identity 424 Costa Rica 511 Cultural Studies Approach 28, 49 D Daily Soap 113, 439 Datenaufbereitung 372, 471 Datendokumentation 473, 517 Datengewinnung 460, 471 Datenqualität 471 Datenschutz 104, 221, 342, 347, 353, 471 Datenspeicherung 101, 398 Datenverbund 471 DDR 56, 58, 65, 110 demographische Alterung 120, 125 demographische Faktoren 81, 186, 385 Demokratie 51, 130, 244, 305, 330, 332, 337, 340, 358, 369, 370, 400, 409, 410, 490 Demokratieverständnis 114, 130, 330, 360, 369 Demokratisierung 90, 107, 281, 328, 330, 340, 357, 358, 412 Demonstration 287, 313 Deregulierung 401 Desinformation 300 Deutscher 68, 184, 223 Deutscher Presserat 73, 308 deutsche Sprache 68, 480, 493, 531 Deutsche Welle 349 deutschsprachige Schweiz 364 Dezentralisation 51, 214 Diagnostik 447 Dialektik 96 Diaspora 215 Dienstleistung 101, 428 Dienstleistungsgesellschaft 449 Diffusion 97, 199, 225, 458 Diffusionsforschung 12 Digitalisierung 17, 35, 81, 83, 94, 96, 103, 196, 197, 225, 231, 274, 286, 358, 372, 413, 439, 442, 446 direkte Demokratie 332, 358 Diskriminierung 279, 282, 498 Diskurs 38, 50, 51, 53, 61, 94, 99, 114, 120, 125, 128, 144, 153, 154, 170, 171, 180, 245, 246, 255, 269, 333, 335, 379, 409, 442, 447, 467, 469, 470, 477, 482, 489, 490 Diskussion 321, 370, 458 Dokument 501 Dokumentarfilm 124, 299 Dokumentation 101, 126, 142, 473 Dokumentationswesen 33, 101, 473 Dolmetscher 479 Drittes Reich 25, 53, 65, 492 Druckmedien 15, 75, 84, 117, 223, 282, 388, 389, 426 DVD 371, 411 Dyade 494 E Ehe 159 Ehre 499 Eigentum 27 Eigentumsverhältnisse 74, 374 Einfluss 38, 109, 190, 222, 233, 245, 262, 271, 281, 356, 360, 374, 397, 417, 422, 432 302 Einrichtung 101 Einsatz 98, 199 Einschaltquote 321 Einstellung 111, 190, 213, 443, 461, 481, 491 Einstellungsänderung 459 Einstellungsbildung 262 Einwanderung 258, 475, 486 EKD 141 Electronic Business 353, 389 Electronic Government 335, 347, 352, 358 Electronic Publishing 229 elektronische Demokratie 335, 347, 357, 358 elektronische Medien 166, 361, 440, 442 elektronischer Handel 353 Elias, N. 489 Elite 25, 174, 492 Eliteforschung 350 Eltern 226, 237, 437, 440, 455 Eltern-Kind-Beziehung 122, 173, 510 Elternschaft 169 E-Mail 69, 104, 242, 244, 281, 496, 500, 508, 520 Emanzipation 528 Emotionalität 19, 27, 29, 40, 89, 207, 227, 243, 251, 253, 257, 265, 273, 283, 284, 329, 504, 525 Empathie 29, 251, 253, 257, 265, 439, 525 empirische Forschung 12, 13, 471 empirische Sozialforschung 45, 471 Engagement 229 englische Sprache 480, 488, 531 Enthüllungsjournalismus 158, 298, 306 Entnazifizierung 492 Entscheidungsfindung 182, 337 Entscheidungsprozess 98 Entwicklungspolitik 218 Entwicklungspsychologie 265 Epidemiologie 470 Erdöl 362 Erfolg-Misserfolg 345 Erinnerung 505 Erkenntnisinteresse 522 Erkenntnistheorie 473, 522 Ernährung 132 Erwachsenenbildung 67 Sachregister Erzählung 265, 505 Erzieher 443 Erziehung 127, 268, 437 Erziehungsheim 518 Erziehungswesen 268 Esoterik 468 Essstörung 223 Ethik 5, 11, 17, 18, 25, 39, 43, 52, 77, 92, 123, 131, 138, 141, 158, 201, 252, 253, 288, 289, 297, 302, 326, 366, 369, 414, 464, 472, 515 ethnische Beziehungen 4, 174 ethnische Gruppe 172, 245, 475 ethnische Herkunft 245 Ethnographie 49, 442, 514 Ethnomethodologie 32 EU 3, 73, 76, 101, 133, 135, 146, 174, 224, 268, 283, 288, 305, 309, 335, 342, 343, 351, 353, 396, 411, 414, 416, 457, 464, 480, 485, 493 EU-Beitritt 128, 144, 174, 175 EU-Erweiterung 174, 416 EU-Politik 101, 166, 174, 343, 401, 416 europäische Identität 76, 144, 175, 309, 397, 414, 472 europäische Institution 146 europäische Integration 76, 128, 144, 152, 283, 312, 397 Europäische Kommission 76, 306, 396, 416 Europäischer Rat 76, 343, 344, 480 Europäisches Recht 73, 396, 401 Europäisierung 312 Europapolitik 144, 343, 364 Europawahl 114 EU-Staat 374 Euthanasie 492 evangelische Kirche 141 Event 134, 145, 263, 283, 344 Evolution 45, 96 Exklusion 5, 486 Experte 295, 379, 422 Exploration 333 Export 371 F Fachinformation 101, 473 fachliche Kommunikation 250, 296 Fachliteratur 246, 250 Sachregister Fachsprache 464, 531 Falschmeldung 287 Familie 165, 173, 220, 226, 237, 271 Familie-Beruf 122 Fan 107, 227, 266, 275, 285 Feindbild 287 Feminismus 7, 50, 147, 264 Fernsehen 15, 28, 31, 37, 55, 56, 57, 58, 70, 71, 72, 74, 75, 76, 77, 79, 80, 85, 87, 103, 109, 110, 113, 118, 124, 129, 130, 141, 142, 147, 149, 157, 161, 172, 179, 185, 187, 192, 193, 195, 196, 198, 202, 211, 219, 220, 225, 226, 232, 234, 236, 237, 244, 245, 248, 252, 262, 264, 265, 266, 274, 275, 277, 284, 294, 295, 301, 306, 311, 313, 318, 321, 324, 333, 342, 343, 345, 348, 359, 362, 371, 390, 394, 403, 404, 405, 415, 418, 426, 427, 430, 432, 439, 444, 469 Fernsehkonsum 195, 202, 226 Fernsehproduktion 46, 56, 71, 112, 179 Fernsehprogramm 55, 59, 60, 66, 70, 71, 72, 120, 125, 142, 202 Fernsehsendung 23, 71, 89, 124, 129, 140, 142, 149, 150, 162, 179, 220, 275, 276, 284, 314, 362, 371 Fernsehserie 70, 71, 112, 113, 124, 129, 159, 162, 169, 177, 271 Fernsehspiel 126 Figuration 106 Film 10, 37, 70, 75, 80, 82, 110, 111, 131, 139, 147, 165, 177, 234, 244, 265, 396, 403, 466 Filmmusik 89 Finanzierung 76, 393, 394, 396, 399, 402, 432, 461 Finanzkrise 379 Finanzmarkt 379 Finanzwirtschaft 379 Finnland 346 Folter 170 Formatierung 129, 248 Formular 501 Forschungsansatz 445, 489 Forschungsdefizit 30 Forschungsdokumentation 473, 517 Forschungseinrichtung 471 Forschungsfreiheit 410 303 Forschungsgegenstand 11, 30, 55 Forschungspolitik 471 Fotograf 82 Fotografie 82, 170, 355, 445 Foucault, M. 38, 489, 528 Framing-Ansatz 262, 282, 343 Frankreich 115, 119, 146, 266, 305, 346, 392, 475, 480 französische Sprache 480, 493 französischsprachige Schweiz 364 Frau 23, 127, 139, 159, 170, 223, 241, 248, 264, 317, 346, 421, 442, 528 Frauenberuf 421 Frauenbewegung 264 Frauenbild 122, 139, 147, 264, 421 Frauenerwerbstätigkeit 122 Frauenfrage 341 Frauenpolitik 7 Frauenpresse 122 Freiheitsrecht 414 Freiwilligkeit 229 Freizeit 195 Freizeitangebot 371 Freizeitbeschäftigung 192, 195 Freizeitsektor 371 Freizeitverhalten 192 Fremdbild 67, 324, 418 Fremdgruppe 513 Fremdheit 111, 324, 484 Fremdsprache 480, 486, 529 Fremdwort 531 Freundschaft 45, 241 Frieden 355 Friedensforschung 355 Friedenspolitik 355 Fruchtbarkeit 239 Führer 46 Funktionalismus 5 Fußball 118, 193, 266, 295 G Gameshow 129 Gate-keeper 92, 180, 310 Gebühr 393, 394, 399 Geburt 241 Gedächtnis 272, 505, 513 Gegendarstellung 400 Gegenwart 466 Geheimhaltung 298, 299 304 Gehirn 254 Gehlen, A. 5, 61 geistiges Eigentum 101, 392, 404 Gemeinde 212 Gemeinschaft 16, 20, 37, 102, 241, 380 Generation 25, 467 Generationenverhältnis 418 generatives Verhalten 418 Genetik 38, 119, 447 Genre 23, 60, 62, 280, 322, 325 Gentechnologie 153, 154 Geopolitik 362 Gerechtigkeit 43 Geschichtsschreibung 25 Geschichtswissenschaft 142 Geschlechterforschung 270 Geschlechterpolitik 85 Geschlechterverhältnis 147, 159, 270 Geschlechtsrolle 139, 147, 170, 346 Gesellschaftskritik 438 Gesellschaftsordnung 255 Gesellschaftstheorie 32 Gesetz 392, 396, 412 Gesetzesnovellierung 396, 407 Gesetzgebung 43, 464 Gespräch 212, 476, 482, 516, 518, 519, 530 Gesprächsanalyse 32, 482, 517, 519 Gestapo 492 Gesundheit 239, 247, 467 Gesundheitsberuf 487 Gesundheitsverhalten 259 Gesundheitswesen 33 Gewalt 79, 140, 165, 167, 169, 173, 246, 249, 254, 256, 260, 267, 269, 284, 286, 311, 439, 495 Gewaltbereitschaft 79, 260, 261 Gewaltkriminalität 294 Glaube 150, 293, 468 Glaubensfreiheit 410 Glaubwürdigkeit 78, 314, 326, 366, 417 Gleichschaltung 492 globaler Wandel 497 Globalisierung 16, 18, 50, 64, 85, 87, 88, 105, 107, 108, 134, 149, 161, 218, 258, 266, 276, 295, 328, 397, 413, 479, 488, 512 Gorbatschow, M. 317 Gott 171 Sachregister Gottesdienst 171 Graffiti 46 Gramsci, A. 528 Graphentheorie 12 Grenzgebiet 152, 477 grenzüberschreitende Zusammenarbeit 309 Griechenland 134, 335 Großbritannien 78, 119, 123, 146, 148, 175, 266, 283, 295, 333, 335, 336, 348, 354, 392, 415, 469, 475, 516, 528 Große Koalition 334, 338 Großstadt 425 Grundgesetz 394, 399 Grundrecht 410 Gruppe 380, 501, 513 Gruppendynamik 12 GUS 406 H Habermas, J. 50, 51, 328, 509 Handelsrecht 382 Handlung 28, 31, 350, 377, 449, 476, 489, 496, 515, 525 Handlungsfähigkeit 105, 433 Handlungsorientierung 449, 489 Handlungsspielraum 234, 337, 501 Handlungstheorie 323, 496 Harmonisierung 413 Hayek, F. 51 Hegemonialpolitik 168 Heimat 215 Heimunterbringung 518 Hermeneutik 473, 479 Herrschaft 51 Hilfeleistung 217, 251 Hilfeplan 518 Hilfsorganisation 255 Historisierung 57 Hochschule 30, 33, 221, 222, 339, 459, 501 Höflichkeit 482 Homosexualität 282 Hören 280 Hörer 81 Hörfunk 72, 74, 81, 89, 197, 219, 272, 301, 324, 390, 426, 469 Hörfunkprogramm 62, 89 Humanismus 70 Sachregister Humanität 282 Humor 345 Husserl, E. 31 Hypertext 99 I IAB 471 Identifikation 178, 251, 253, 257, 271, 275, 285, 522 Identität 25, 40, 147, 241, 247, 248, 275, 285, 380, 445, 456, 463, 493, 497, 518, 520, 522 Identitätsbildung 40, 121, 171, 178, 220, 221, 222, 252, 275, 452, 456, 516 Ideologie 64, 282, 464 Illustrierte 67 Image 116, 131, 136, 143, 345, 422, 424, 425 Implementation 352 Indien 255, 528 Indischer Ozean 255 Individualisierung 330, 455 Individualkommunikation 201 Indonesien 255 Industrie 166 Industriegesellschaft 10 Informatik 347 information retrieval 189 Informationsaufnahme 272, 436 Informationsaustausch 107, 214, 500 Informationsberuf 33, 101 Informationsfluss 28, 101, 205, 224 Informationsgehalt 224 Informationsgesellschaft 3, 4, 17, 18, 90, 206, 218, 224, 240, 335, 352, 353, 438 Informationsgewinnung 206, 219, 471 Informationsmittel 65, 189, 206 Informationspolitik 345, 379, 416 Informationsstand 190, 224 Informationssystem 101 Informationsverhalten 189, 300 Informationsvermittlung 65, 369, 473 Informationswirtschaft 33, 101 Informationswissenschaft 473 Information und Dokumentation 101, 473 informelle Gruppe 45, 456 informelle Kommunikation 350, 456 informelle Struktur 350, 500 305 Infotainment 190 Ingenieurwissenschaft 270 Inklusion 486 innere Sicherheit 398 Innovationsforschung 12 Innovationspotential 497 Inserat 381, 402 Institution 480, 489 Institutionalisierung 26, 336 institutionelle Faktoren 51 institutioneller Wandel 66 Institutionenökonomie 45, 390 Instrumentalisierung 422 Inszenierung 110, 169, 177, 201, 248, 275, 321, 348, 366, 417, 468 Integration 206, 212, 258, 277, 479 Interaktionismus 510 Interaktionsforschung 519 interaktive Medien 36, 103, 106, 162, 196, 209, 225, 228, 230, 232, 236, 286, 448 Interessenlage 259 Interessenorientierung 234 interkulturelle Faktoren 211, 479, 484, 512 interkulturelle Kommunikation 184, 328, 467, 477, 479, 484, 512, 513 interkulturelle Kompetenz 479 interkultureller Vergleich 80, 111, 179, 222, 243, 276, 371, 511 internationale Arbeitsteilung 105 internationale Beziehungen 4, 115, 255, 477 internationale Informationsordnung 94 internationale Kommunikation 48, 148, 255, 281, 342 internationale Politik 64 internationales Abkommen 397 internationales Recht 413 internationale Zusammenarbeit 56, 255 Internationalisierung 64, 215, 266, 480 Internet 3, 16, 17, 18, 19, 20, 36, 47, 69, 73, 74, 75, 77, 90, 91, 92, 93, 94, 95, 96, 97, 99, 100, 101, 105, 106, 107, 108, 127, 153, 154, 155, 162, 166, 171, 180, 181, 182, 183, 184, 185, 186, 188, 189, 191, 194, 199, 200, 201, 203, 204, 205, 206, 208, 210, 213, 214, 215, 216, 217, 218, 219, 222, 223, 227, 228, 229, 232, 235, 306 239, 240, 241, 244, 247, 258, 274, 281, 290, 301, 304, 328, 330, 332, 339, 340, 342, 347, 352, 357, 358, 365, 370, 372, 378, 380, 387, 392, 395, 403, 404, 413, 426, 431, 433, 437, 441, 442, 448, 451, 452, 453, 454, 455, 456, 460, 462, 473, 482, 494, 508 interpersonelle Kommunikation 91, 155, 212, 483, 484, 491, 496, 503, 504, 505, 513, 517, 518, 527, 530 Intersubjektivität 31 Interventionismus 362 Intimität 311 Intranet 500 Investition 378 Irak 168, 170, 337, 355 Irland 283 Islam 127, 143, 178, 324 islamische Gesellschaft 243, 328 Islamismus 117, 127, 243, 282 Israel 145 Italien 220, 266, 302, 475, 480 J Japan 475 Journalismus 11, 17, 49, 67, 71, 72, 73, 76, 85, 86, 89, 100, 142, 143, 145, 148, 216, 287, 289, 290, 292, 293, 295, 296, 297, 301, 302, 303, 304, 305, 307, 309, 311, 313, 314, 315, 317, 318, 319, 320, 321, 322, 323, 324, 325, 326, 338, 339, 342, 350, 355, 383, 386, 398, 444 Journalist 71, 73, 262, 290, 291, 293, 294, 295, 296, 298, 299, 300, 301, 305, 306, 307, 308, 313, 316, 317, 321, 322, 323, 325, 326, 327, 338, 341, 398, 406, 423 journalistischer Beruf 33, 75, 291, 297, 309 Jude 136, 258 Judentum 136, 176, 178, 465 Judenverfolgung 492 Jugendhilfe 518 Jugendkultur 183, 232, 449 Jugendlicher 73, 140, 149, 151, 162, 167, 182, 183, 203, 217, 220, 228, 232, 234, 238, 245, 249, 252, 254, 256, Sachregister 257, 261, 267, 268, 271, 274, 275, 285, 299, 437, 439, 440, 441, 444, 445, 447, 448, 449, 451, 453, 454, 456 Jugendpolitik 455 Jugendschutz 232, 249, 254, 257, 400, 403, 408, 411, 440, 455 Junge 450 junger Erwachsener 198, 223, 418, 456 Justiz 124, 369, 417, 479 K Kabelkommunikation 195, 404, 405 Kamerun 511 Kampagne 319, 345, 416 Kanton 331, 479 Kapitalismus 51, 94, 353 Karriere 25, 122, 248 Kasachstan 131 Katastrophe 255 katholische Kirche 52, 75, 77 Katholizismus 53, 465 Kaufverhalten 385 Kennzahl 424 Kind 70, 132, 166, 173, 202, 223, 226, 234, 237, 252, 254, 257, 265, 433, 434, 437, 443, 444, 445, 493, 510, 511, 518 Kindergarten 443 Kinderschutz 455 Kindheit 438, 439 Kino 10, 46, 244, 371, 411 Kirchengemeinde 171 Kirchenpresse 53 Klassenbewusstsein 264 Kleidung 248 Kleingruppe 171 Kleinkunst 62 Klient 518 Klimaschutz 129 Koalition 38, 334 Kognition 30, 204, 207, 433, 435, 436, 446, 505 Kollaboration 98, 362 kollektive Identität 114 Kollektiventscheidung 332 kollektives Wissen 491 Kollektivverhalten 332 Kolonialismus 94, 528 Sachregister Kolonialpolitik 142, 528 Kommentar 95, 100, 216, 313, 364 Kommerzialisierung 17, 200, 266, 380, 449, 460 Kommunalpolitik 479 Kommunalverwaltung 479 Kommunikationsbarriere 502, 525 Kommunikationsfähigkeit 14, 91, 510 Kommunikationsforschung 1, 21, 22, 26, 55, 57, 59, 66, 187, 196, 228, 240, 339, 350, 440, 490 Kommunikationsmittel 95, 99, 290, 329, 448, 454 Kommunikationspolitik 85, 336, 416 Kommunikationsraum 1, 4, 6, 14, 42, 351, 397, 463, 497, 503 Kommunikationsstörung 509 Kommunikationssystem 502 Kommunikationstechnologie 3, 20, 50, 52, 64, 69, 90, 93, 94, 98, 104, 185, 199, 215, 218, 274, 281, 335, 336, 352, 358, 434, 438, 463, 500 Kommunikationstheorie 15, 28, 29, 50, 95, 460, 490 Kommunikationsverhalten 4, 106, 233, 242, 424, 438, 476, 490, 500, 502, 508, 510 Kommunikationswissenschaft 11, 12, 13, 18, 25, 26, 28, 30, 35, 37, 41, 47, 50, 63, 88, 246, 367, 429, 433, 435, 436, 446, 469, 494, 525 Kommunikationswissenschaftler 41, 525 kommunikative Kompetenz 5, 222, 268, 424, 464, 487 kommunikatives Handeln 5, 28, 51, 233, 289, 476, 502, 509, 524 Kommunikator 191, 262 Kommunikatorforschung 303 Kompetenz 213, 226, 237, 247, 268, 394, 408, 417, 454, 477, 485 Konferenz 263 Konfliktlösung 49, 503 Konfliktregelung 490 Konfliktsituation 490 Konfliktverhalten 267 Konstitutionalismus 51 Konstruktivismus 15, 29, 435 Konsum 264, 460 Konsumforschung 460 307 Konsumgesellschaft 274 Konsumverhalten 274, 385, 427, 460 Kontakt 80 Kontingenz 40, 98 Kontrolle 19, 47, 100, 158, 216, 322, 326, 396, 407, 408, 455, 486 Konvergenz 203, 238, 432, 463 Konzentrationslager 492 Konzern 71, 387, 399 Körpergewicht 132 Körperlichkeit 31, 248 Körpersprache 521 Korruption 74 Kosmopolitismus 497 Kosovo 431 Kosten-Nutzen-Analyse 174 Krankenhaus 464, 479 Kreativität 448 Krieg 64, 117, 148, 168, 170, 281, 317, 342, 355 Kriegsführung 355 Kriminalität 79, 256, 413 Kriminalroman 207 Kriminalserie 112 Krisenbewältigung 417 Krisenmanagement 417 Kriterium 356 Kritische Theorie 5, 23, 51, 522 Kroatien 431 Kultur 40, 44, 49, 64, 87, 88, 107, 179, 184, 244, 286, 350, 433, 449, 466, 467, 484, 496 kulturelle Beziehungen 70, 328 kulturelle Identität 40, 80, 131, 293, 480 kulturelle Integration 172 kulturelles System 293 kulturelle Vielfalt 221, 222, 414, 497 Kulturimperialismus 88, 362, 488 Kulturkampf 40, 131, 179 Kulturpolitik 349, 478, 507 Kulturrevolution 116 Kulturwandel 46, 221, 466 Kulturwissenschaft 49 Kunst 40, 110, 121, 253, 469 Künstler 404, 410, 469 Kunstwerk 466 Kurde 205 Kybernetik 15 308 L Landtagswahl 334 Landwirtschaft 153, 154, 174, 412 Lateinamerika 85, 111, 276, 281, 346, 412, 511 Lebenshilfe 129 Lebensmittel 137, 153, 415 Lebensqualität 14, 247, 503 Lebensstil 228, 266 Lebensweise 438 Lebenswelt 31, 44, 150, 183, 234, 444, 496 Legislative 394 Lehrbuch 342 Lehrer 434, 520 Lehrer-Schüler-Beziehung 520 Lehrmethode 101 Leistungssport 509 Leitbild 270, 365, 508 Lernbehinderung 192 Lernen 30, 221, 433, 435, 439, 456 Lernprozess 230, 360 Lesen 226, 237 Leser 73, 290, 292, 304 Leserbrief 100, 216 Leseverhalten 207, 226 Liberalisierung 72, 401 Lied 167 Literatur 167, 207, 244, 253, 466, 469, 520 Literaturdokumentation 473 Livesendung 118 Lobby 306, 363, 412 Logopäde 487 lokale Kommunikation 6, 73, 135, 212, 453 Luckmann, T. 496 Luhmann, N. 2, 5, 29, 32, 340, 442, 514 Luxemburg 72, 493 M Macht 17, 19, 38, 83, 169, 264, 341, 353, 360, 369, 482 Machtergreifung 492 Machtpolitik 362 Mädchen 248, 450, 456 Magazin 167, 175, 356, 444 Magazinsendung 306, 343 Management 318, 365, 384 Sachregister Managementansatz 373, 424 Manipulation 121, 345, 353 Mann 127, 421 Männlichkeit 169, 270 Mannschaftssport 509 Mao Tse-tung 116 Marketing 24, 33, 73, 118, 236, 375, 376, 381, 384, 391, 420 Markt 83, 118, 266, 371, 375, 376, 381, 390, 432 Marktanteil 371, 388 Markterschließung 375, 402 Marktmechanismus 402 Marktwirtschaft 51 Marxismus 5 Masse 460 Massengesellschaft 64 Massenkommunikation 12, 13, 15, 48, 110, 121, 311, 400 Massenkultur 147, 161 Massenmedien 7, 10, 11, 15, 16, 17, 19, 22, 24, 30, 35, 38, 39, 43, 47, 48, 50, 52, 54, 60, 61, 71, 72, 75, 77, 85, 86, 92, 111, 118, 119, 121, 128, 134, 136, 140, 143, 145, 149, 153, 155, 157, 158, 160, 161, 164, 168, 180, 203, 212, 231, 236, 243, 249, 250, 251, 255, 256, 257, 261, 263, 269, 270, 278, 287, 288, 297, 302, 305, 313, 315, 324, 329, 337, 341, 344, 354, 360, 366, 369, 374, 375, 376, 377, 378, 379, 381, 384, 391, 392, 393, 394, 399, 400, 404, 405, 407, 408, 409, 410, 414, 429, 433, 435, 436, 438, 446, 455, 458, 468 mathematische Methode 12 Mazedonien 431 Mead, G. 28, 29 Mecklenburg-Vorpommern 285 Mediation 479 Mediatisierung 19, 22, 161, 190, 263, 266, 313, 336, 337, 470 Medien 6, 8, 9, 15, 18, 19, 27, 28, 34, 36, 37, 38, 40, 46, 49, 54, 61, 72, 74, 76, 79, 80, 83, 87, 88, 89, 111, 132, 137, 140, 151, 154, 155, 165, 166, 170, 171, 174, 178, 179, 180, 198, 203, 221, 222, 223, 232, 234, 237, 238, 245, 246, 253, 254, 259, 260, 261, Sachregister 265, 268, 271, 273, 274, 275, 279, 281, 285, 286, 296, 307, 309, 310, 313, 321, 326, 328, 330, 334, 336, 339, 341, 343, 346, 348, 350, 358, 359, 362, 369, 370, 371, 374, 379, 380, 397, 409, 412, 417, 423, 434, 438, 439, 442, 443, 444, 445, 449, 450, 459, 460, 465, 466, 469, 470, 483, 496, 514 Medienarbeit 75, 141, 183, 441, 447, 448, 451, 454, 455 Medienberuf 33, 101, 316 Mediengeschichte 55, 57, 58, 59, 66, 253, 466 Mediengesellschaft 40, 43, 83, 261, 286, 330, 336, 337, 354, 363, 366, 423, 438, 439 Medienjournalismus 334 Medienkompetenz 43, 140, 166, 183, 210, 211, 213, 221, 222, 232, 234, 245, 249, 268, 349, 434, 439, 440, 443, 444, 448, 449, 450, 454, 455 Medienkonzentration 72, 85, 374, 383 Medienkritik 71, 79, 261, 313 Medienökonomie 24, 73, 118, 160, 236, 261, 375, 376, 377, 378, 381, 391 Medienpädagogik 8, 202, 226, 228, 246, 274, 433, 434, 438, 440, 441, 442, 443, 448, 451, 454, 455 Medienpolitik 72, 85, 86, 141, 166, 304, 313, 342, 349, 368, 397, 402, 406, 411 Medienrecht 160, 320, 342, 368, 382, 384, 392, 393, 394, 396, 397, 399, 400, 401, 404, 405, 406, 407, 408, 409, 411 Medientechnik 83, 85, 103, 180, 187, 196, 225, 236, 385, 430 Medientheorie 18, 23, 80, 83, 260, 310, 442 Medienverbund 238 Medienverhalten 79, 140, 191, 192, 194, 203, 210, 213, 219, 228, 258, 267, 286, 369, 385, 434, 439, 440, 450 Medienwirtschaft 24, 71, 72, 73, 89, 118, 236, 368, 373, 375, 376, 377, 378, 381, 382, 383, 384, 386, 388, 389, 391, 399, 400 Medizin 119, 239, 254, 259, 326 309 medizinische Faktoren 119 Meer 255 Mehrebenenanalyse 278 Mehrebenensystem 416 Mehrsprachigkeit 172, 364, 477, 480, 493, 526 Meinungsbildung 38, 119, 127, 153, 293, 305, 319, 351, 364, 447, 457 Meinungsforschung 459, 471 Meinungsfreiheit 328, 369, 410, 412, 414 Meinungsführer 12, 293 Meinungsvielfalt 72, 399, 402, 407 Menschenbild 27, 38, 46 Menschenrechte 108, 317, 400, 410, 474, 526 Menschenwürde 282, 311 Mensch-Maschine-System 36, 46, 521 Metaphysik 27 Methodenforschung 1, 21, 36, 209, 457, 462 Mexiko 281 Migrant 16, 205, 206, 245, 258, 279, 324, 451, 475, 486, 516 Migration 157, 172, 174, 211, 215, 324, 464, 475 Migrationsforschung 445 Mikrozensus 471 Militär 422 militärische Intervention 243 militärische Präsenz 362 Militarismus 422 Minderheit 485, 513 Minderheitenpolitik 474, 485 Minderheitenrecht 474 Ministerium 306 Mischehe 492 Missionierung 77 Mitsprache 239 Mittelalter 466 Mittelamerika 281, 511 Mittelbetrieb 500 Mitteleuropa 374 Mittelstadt 335 Mobilfunk 378 Mobilität 103, 197 Mobiltelefon 16, 438, 439, 496 Mode 248 Modeberuf 248 Modell 13, 391, 481, 530 310 Modellentwicklung 22, 278 Moderator 150 Moderne 15, 46, 178, 466, 469 Modernisierung 241, 352 Modernisierungstheorie 241 Monopolisierung 330 Montenegro 431 Moral 17, 43, 70, 113, 141, 201, 252, 458 Motorik 259 multikulturelle Gesellschaft 172, 211, 526 Multimedia 93, 127, 185, 276 Musik 80, 89, 167, 179, 244, 280, 372, 384 Musiksoziologie 179 Muslim 127 Mutter 122, 510, 511 Mythologie 167 Mythos 80, 252, 345 N nachhaltige Entwicklung 497 Nachhaltigkeit 377 Nachkriegszeit 5, 63, 492 Nachrichten 71, 73, 95, 130, 140, 152, 155, 220, 277, 284, 290, 307, 310, 314, 315, 334, 343, 356, 361, 362 Nachrichtenagentur 361 Nachrichtenkanal 78, 130 Nachrichtentechnik 104 Nachrichtenwerttheorie 310, 315 Nahost 128, 144, 145, 149, 168, 170, 175, 335, 337, 355, 475 Nahrungsmittel 154 Narration 265, 445 Nationalbewusstsein 48, 115, 121, 507 nationale Identität 131, 144, 179, 283, 309, 507, 516 nationales Stereotyp 516 Nationalismus 176, 283, 317 Nationalrat 339, 361 Nationalsozialismus 53, 342, 492 Nationalstaat 431 Naturkatastrophe 134, 255 Naturwissenschaft 28, 119, 326, 469, 470 negative Dialektik 522 Neoliberalismus 5 Neonazismus 167, 299 Netzgemeinschaft 188, 191, 201, 453, 508 Netzwerk 20, 21, 45, 46, 64, 83, 106, 200, Sachregister 201, 215, 239, 241, 281, 330, 350, 351, 374, 380, 494, 508 Netzwerkanalyse 12, 45, 494 Netzwerkgesellschaft 45, 161, 214 neue Bundesländer 164 neue Medien 16, 18, 20, 33, 50, 80, 94, 103, 105, 106, 107, 206, 210, 214, 218, 221, 222, 244, 245, 247, 339, 434, 437, 438 Neue Politische Ökonomie 332, 337 neue Technologie 37, 352 Neuzeit 466 New Economy 464 nichtstaatliche Organisation 357, 477 Niederlande 295, 305, 457, 475, 477, 480 nonverbale Kommunikation 419, 527, 529, 532 Nord-Süd-Beziehungen 94 Nord-Süd-Konflikt 94, 218 Norm 264, 369 Normativität 331, 515 Normbildung 428, 498 Normgeltung 498 Normverletzung 482, 498 O Obdachlosigkeit 282 Objektivität 130, 143, 314 Observation 79 öffentliche Aufgaben 365, 396 öffentliche Dienstleistung 365 öffentliche Förderung 396 öffentliche Kommunikation 9, 19, 38, 50, 130, 133, 166, 178, 422, 452, 458, 467 öffentliche Kontrolle 326 öffentliche Leistung 461 öffentliche Meinung 76, 115, 130, 144, 319, 344, 399, 402, 422, 459, 461 öffentlicher Raum 295, 328 öffentlicher Sektor 85, 352 öffentliches Gut 50, 409 öffentliche Verwaltung 352, 486 Öffentlichkeit 5, 15, 16, 38, 42, 43, 48, 50, 76, 107, 108, 119, 127, 128, 134, 145, 153, 154, 180, 246, 259, 263, 269, 303, 305, 307, 311, 339, 341, 342, 351, 360, 364, 366, 409, 416, 417, 422, 458, 468 Sachregister Öffentlichkeitsarbeit 33, 79, 154, 305, 323, 345, 354, 394, 416, 417, 423, 424, 425, 428, 432 öffentlich-rechtliche Einrichtung 24, 71, 73, 74, 76, 130, 141, 178, 195, 387, 394, 400, 401, 432 Ökonomie 51, 200, 379, 449 ökonomische Entwicklung 73, 426 ökonomisches Modell 332 Oligopol 74 Online-Befragung 241, 462 Online-Dienst 73, 84, 100, 216, 229, 389 Online-Medien 20, 73, 84, 86, 99, 155, 166, 223, 232, 233, 286, 301, 340, 387, 426, 432, 433, 446 Oper 80 Opfer 251, 311 Ordnungstheorie 489 ORF 56, 339 Organisationen 73, 127, 242, 336, 357, 477, 508 Organisationssoziologie 45 Organisationstheorie 336 Österreich 13, 30, 55, 56, 84, 86, 102, 103, 114, 119, 128, 155, 163, 188, 224, 271, 275, 295, 297, 336, 339, 356, 361, 461, 475, 517, 523 Osteuropa 70, 85, 374 ÖVP 367 P Pädagogik 442 Paradigma 80, 362, 466 parasoziale Interaktion 227, 271 Parlament 45, 369, 394, 417, 506 Parlamentarismus 350 Parlamentsdebatte 458, 506 Parlamentswahl 345, 348 Partei 130, 336, 339, 347, 348, 417 Parteibasis 417 Parteilichkeit 130 Parteipolitik 348, 493 Partizipation 3, 9, 92, 97, 206, 229, 258, 268, 357, 451, 454 Partnerbeziehung 481 Partnerschaft 169, 313 Patentrecht 101 Patentwesen 101 Patient 239, 464, 487, 517, 527 311 Pay-TV 349 Pazifischer Raum 475 PC 203, 213, 395 Peer Group 271 Perestroika 317 Personal 200, 417 Personalentwicklung 383 Personalisierung 123, 341 Personalplanung 200 Persönlichkeitsentwicklung 446, 456 Persönlichkeitsrecht 302, 308, 341, 400 Persuasion 419, 432 Pflegepersonal 532 Phänomenologie 31, 44, 80, 496 Philosophie 18, 80, 96 Plessner, H. 61 Pluralismus 358 Polarisierung 218 Polen 3, 221, 222, 337, 374 Political Correctness 498 Politik 7, 110, 123, 130, 138, 190, 296, 306, 323, 330, 337, 342, 346, 347, 369, 423, 470, 474, 480, 523 Politikberatung 348, 354, 363, 423, 428 Politiker 130, 138, 321, 322, 323, 333, 341, 342, 350, 464, 490, 523 Politikverdrossenheit 339 Politikvermittlung 121, 130, 190, 289, 321, 329, 331, 343, 354, 363, 423 politische Aktivität 205 politische Bildung 444 politische Einstellung 224, 261, 262, 334 politische Elite 350, 362 politische Entwicklung 205, 368 politische Gruppe 224 politische Institution 133, 336 politische Kommunikation 7, 42, 48, 50, 76, 85, 92, 128, 133, 135, 153, 190, 233, 281, 289, 296, 321, 329, 331, 337, 339, 341, 343, 344, 348, 350, 354, 356, 359, 360, 363, 364, 366, 370, 420, 423, 428, 431, 457, 470, 482, 506 politische Kontrolle 108, 486 politische Kultur 319, 356, 360 politische Linke 116 politische Macht 341 politische Ökonomie 5, 18, 86 politische Partizipation 108, 229, 332, 335, 312 347, 454 politischer Akteur 336, 458, 459 politische Reform 328 politischer Einfluss 58, 60, 406, 470 politischer Prozess 51 politischer Wandel 370, 458 politisches Interesse 233 politisches System 51, 296, 336, 363, 458 politische Theorie 114, 528 politische Willensbildung 144, 332, 347 Polizei 79, 479 Popkultur 70, 147, 285, 449 Popmusik 179, 285, 299 Popularität 70, 468 Portal 441 Post 73 postindustrielle Gesellschaft 508 Postmoderne 526 postsozialistisches Land 3, 68, 74, 131, 167, 174, 215, 221, 222, 258, 317, 335, 337, 345, 352, 374, 406, 431, 447, 478, 480, 490, 507, 531 Poststrukturalismus 114 Präferenz 130, 224, 267 Präsidentschaftswahl 155, 345 Prävention 232, 417 Preisbildung 381 Preisverleihung 71 Presse 17, 33, 49, 67, 72, 73, 84, 85, 114, 117, 123, 137, 138, 148, 156, 163, 170, 173, 211, 244, 245, 262, 283, 290, 295, 304, 319, 323, 324, 338, 341, 361, 364, 369, 374, 375, 381, 383, 387, 402, 412, 488 Pressefreiheit 73, 74, 300, 311, 317, 341, 400, 402, 406, 410, 412 Pressekonzentration 402 privater Rundfunk 71, 74, 85, 109, 130, 141, 195, 274, 387, 400, 430, 432 privater Sektor 387, 404, 468 Privathaushalt 194, 202, 335, 358, 385 Privatisierung 51, 72 Privatsphäre 138 PRO 7 334 Problembewusstsein 447 Produktivkraft 218, 353 Produzent 294 Professionalisierung 266, 316, 348, 423, 509 Sachregister Programmangebot 24, 77, 197, 220, 432 Programmplanung 59, 66, 141 Programmzeitschrift 376 Projektion 115 Proletariat 353 Propaganda 345 prosoziales Verhalten 251 Protestantismus 465 Protestbewegung 340 Protestverhalten 263 psychische Gesundheit 217 psychische Störung 217 Psychologe 151 Psychologie 151, 246 psychologische Theorie 260 psychosoziale Versorgung 217 Publikation 167, 229, 250, 322, 325 Publikum 19, 54, 150, 351, 359, 390 Publizistik 9, 63 publizistische Vielfalt 383, 402 Publizität 160 Q Qualifikation 316 Qualifikationsanforderungen 428 Qualität 154, 235, 300, 318, 444 qualitative Methode 35, 519 Qualitätssicherung 318, 327 Quiz 129 R Randgruppe 282 Rassismus 264, 282 Ratifizierung 485 Rational-Choice-Theorie 337 Rationalität 409 Reagan, R. 121 Realität 102, 513 Reality-TV 87, 129 Recherche 189, 235, 287, 299, 300, 301, 306, 307 rechtliche Faktoren 421 Rechtsanspruch 474 Rechtsanwendung 411 Rechtsgeltung 409 Rechtsgrundlage 409 Rechtsprechung 396 Rechtsradikalismus 156, 157, 167, 176, 299, 439, 458 Sachregister Redakteur 294 Redaktion 86, 216, 290, 318 reflexive Modernisierung 266 Regierung 331, 334, 341, 348, 354 Regierungsbildung 334 Regierungspartei 334 regionaler Unterschied 172 Regionalforschung 45 Regionalpolitik 331 Regionalpresse 135, 152, 312, 381 Regisseur 381 Regression 61 Regulierung 83, 166, 397 Reichweite 73, 81, 187 Religion 53, 77, 113, 121, 127, 143, 171, 176, 178, 252, 293, 342, 465, 468, 524 religiöse Faktoren 77, 141, 178 Religiosität 113, 150, 252, 293, 468 Rentenversicherung 471 Repräsentation 111, 171, 172, 179, 370 repräsentative Demokratie 332 Reproduktion 136 Reproduktionsmedizin 447 Republik Südafrika 475, 506 Ressourcen 224 Revolution 83, 345 Rezeption 31, 81, 86, 89, 110, 112, 120, 125, 140, 149, 150, 190, 193, 207, 253, 277, 280, 379, 419, 421, 429, 430 Rezipient 8, 31, 103, 186, 190, 191, 194, 219, 262, 390, 432 Rhetorik 50, 464, 506 Richter 319 Risiko 83, 247 Risikokommunikation 137, 153 Ritual 121, 145, 489, 499, 524 Roboter 521 Rolle 159, 281, 321, 350, 369, 494 Rollenbild 115 Rollenverteilung 159 Roman 147, 466 RTL 72, 150, 334 Rumänien 74, 215, 374 Rundfunk 17, 33, 71, 73, 76, 83, 178, 216, 244, 304, 359, 368, 371, 374, 382, 384, 390, 393, 394, 396, 397, 399, 400, 401, 407, 412, 432 313 Rundfunkanstalt 24, 71, 72, 78, 318, 394, 432 Rundfunkprogramm 59, 66, 81, 120, 125 Rundfunksendung 390 Russe 205, 258, 317 russische Sprache 531 Russland 317, 406, 490 S Sachbearbeiter 501 Sachsen 167 Sachsen-Anhalt 285 Säkularisierung 178 SAT 1 334 Satellit 149, 195, 362 Satire 60, 131 Schadensersatz 400, 404 Schauspieler 285 Schelsky, H. 5 schichtspezifische Faktoren 239 Schizophrenie 527 Schleichwerbung 432 Schlüsselereignis 310 Schlüsselqualifikation 101 Schröder, G. 168, 333, 359, 367 Schuldrecht 393 Schule 127, 182, 268, 422, 433, 444, 479 Schüler 182, 192, 201, 226, 237, 259, 285, 434, 451, 520 Schulklasse 45 Schulleistung 226, 261 Schulpolitik 493 Schütz, A. 496 Schwangerschaft 241 Schweden 370 Science Fiction 46, 169 SED 58 Sehen 37 Selbstbestimmung 3, 311 Selbstbild 67, 213, 296, 431, 507 Selbstdarstellung 183, 201, 208, 431, 445, 452, 528 Selbsterfahrung 528 Selbsthilfe 241 Selbstkontrolle 11, 17, 39, 288, 292, 320, 326, 327, 403 Selbstorganisation 188, 205, 232, 340 Selbstreferenz 34 Selbststeuerung 166, 288, 297 314 Selbstverständnis 248 Selektionsverfahren 250 Semantik 35, 466 Semiotik 34, 99, 111 Senegal 49 Serbien 431 Sexismus 282 Sexualforschung 91 Sexualität 91, 169, 425, 442 Sexualstörung 91 Sexualverhalten 91 Show 248 Sicherheitspolitik 490 Simmel, G. 45 Simultananalyse 114 Singapur 143 Singen 466 Skandal 137, 158, 249, 458 Slowake 68 Slowakei 68, 335, 352 Slowenien 374, 431 SMS 496 Soap Opera 23, 162 SOEP 471 Softwareergonomie 230 Soldat 170 Solidarität 134, 255, 528 Sonderschule 192 Souveränität 174 Sozialarbeit 518 soziale Anerkennung 499 soziale Anziehung 81 soziale Bewegung 107, 229, 281, 412 soziale Beziehungen 4, 16, 20, 45, 95, 102, 105, 181, 191, 206, 211, 241, 247, 271, 380, 499, 500 soziale Differenzierung 10, 54, 106, 363 soziale Erwünschtheit 499 soziale Folgen 92, 97, 199, 335, 380, 508 soziale Funktion 145, 508 soziale Gerechtigkeit 9 soziale Institution 10 soziale Integration 172, 258, 493 soziale Kompetenz 234 soziale Konstruktion 29, 270, 397, 516, 518 soziale Norm 267, 498, 499, 513 soziale Partizipation 258 sozialer Aufstieg 248 Sachregister sozialer Code 499 sozialer Raum 105 sozialer Wandel 96, 106, 155, 161, 179 soziale Schicht 451, 454 soziale Sicherung 461 soziales Milieu 454 soziales Netzwerk 12, 16, 45, 107, 155, 200, 208, 214, 258, 380, 441, 453, 454 soziales Problem 458 Sozialethik 9 soziale Umwelt 82, 129 soziale Ungleichheit 218, 436, 449 soziale Verantwortung 11, 39, 52, 377, 386 soziale Wirklichkeit 44, 82, 509, 513 Sozialisation 83, 89, 232, 234, 237, 245, 252, 257, 261, 271, 449, 456 Sozialisationsbedingung 261 Sozialisationsforschung 245, 261 Sozialisierung 20 Sozialkapital 45, 102 sozialpädagogische Intervention 518 Sozialpsychologie 261 Sozialstaat 461 Sozialversicherung 461 Sozialwesen 341, 479 Sozialwissenschaft 28 Sozialwissenschaftler 469, 528 Soziometrie 12 soziotechnisches System 20, 69, 340 Spanien 221, 222, 266, 268, 358, 475, 480, 486, 526 Spartenkanal 109, 141, 432 SPD 338, 367 Spin Doctoring 423 Spiritualität 468 Sport 165, 193, 198, 259, 266, 295, 439, 466 Sportkanal 198 Sportpolitik 259 Sportwissenschaft 259 Sprache 27, 44, 50, 167, 184, 279, 312, 345, 419, 445, 464, 474, 475, 476, 477, 478, 480, 482, 485, 489, 493, 498, 506, 507, 511, 521, 522, 523, 524, 526, 528, 529 Sprachförderung 485, 493 Sprachgebrauch 50, 167, 475, 486, 488, 492, 493, 495, 506, 522, 526 Sachregister Sprachgruppe 474, 475, 485, 526 Sprachkenntnisse 152, 312, 480, 485, 529 Sprachunterricht 493 Sprachverhalten 477, 482, 495, 506, 507 Sri Lanka 255 SS 492 Staat 72, 304, 420 staatliche Einflussnahme 304 staatliche Lenkung 461 Staatsfunktion 365 Staatsgebiet 152 Staatsgrenze 312 Staatsrecht 319 Staatsvertrag 407 Stadt 1, 6, 14, 21, 165, 233, 335, 463, 467, 497, 503 Stadtplanung 335 Stalinismus 317 Stalking 291 Stammzellenforschung 38, 250, 470 Standortpolitik 72 Star 227, 275, 285 Statistisches Bundesamt 471 Sterben 177 Stereotyp 136, 157, 163, 168, 176, 213, 279, 287, 324, 345, 415, 421 Stichprobe 236, 356 Straftat 311, 413 Strafverfahren 479 strukturelle Kopplung 2, 296, 514 Studentenbewegung 116 Studentenpresse 116 Studiengebühr 459 Studium 3, 33, 184 Subjekt 264 Subjektivität 31, 409 Suchmaschine 189, 301 Sucht 232 Südamerika 111, 276, 346, 412 Südkorea 80 südliches Afrika 475, 506 Südostasien 143, 255 Südwestfunk 62 Supervision 509 Symbol 44, 252, 469, 489, 524 symbolische Politik 367 symbolischer Interaktionismus 245 Sympathie 257, 265 Systemtheorie 5, 15, 21, 32, 132, 323, 315 340, 350, 363, 442, 514 T Tageszeit 415 Tageszeitung 38, 72, 73, 84, 117, 135, 137, 146, 148, 152, 153, 154, 156, 170, 175, 216, 219, 223, 262, 312, 321, 324, 329, 338, 343, 361, 364, 383, 387, 464, 488 Taktik 107 Talkshow 190 Technik 47, 270, 397, 521 Technikfolgen 90, 94, 96, 352 Technikfolgenabschätzung 90 Technikgenese 69 technische Entwicklung 40, 199, 521 technischer Wandel 370, 372 Technologie 18, 96, 98, 274, 328, 330, 372, 397 Technologiepolitik 353 Telefon 28, 244, 398, 496, 519 Telekommunikation 378, 496 Thailand 255 Theater 110 Theologie 465 Theorie-Praxis 482 Therapeut 487 Tod 165, 177 totale Institution 479 Tötungsdelikt 317 Tradition 266 traditionelle Kultur 506 Transaktionskosten 200 transatlantische Beziehungen 168 Transformation 87, 218, 449 Transkulturalität 16, 149, 276, 512 transnationale Beziehungen 131, 281, 397, 472 Transparenz 305 Transzendenz 44 Tschechische Republik 221, 222, 447, 480 Tschechoslowakei 70 Tschetschenien 317 Türke 127, 205 Türkei 128, 144, 149, 175, 335, 475 U Übergangsgesellschaft Übergewicht 132 328 316 Überwachung 79, 398 UdSSR 258 UdSSR-Nachfolgestaat 131, 167, 317, 345, 406, 478, 490, 531 Ukraine 167, 345, 478, 531 Umfrageforschung 339, 462 Umgangssprache 495, 531 Ungar 68 Ungarn 174, 221, 222 Ungleichheit 218, 282, 286, 358 UNO-Generalversammlung 94 Unterhaltung 23, 46, 70, 71, 113, 129, 150, 190, 203, 207, 266, 274 Unterhaltungsindustrie 10, 46, 71, 89, 371 Unternehmen 98, 181, 200, 372, 424, 460, 472, 482, 500, 508 Unternehmensberatung 500 Unternehmenskultur 386, 472 Unterricht 444 Unterschicht 528 Urbanität 14 Urheberrecht 235, 382, 384, 392, 395, 404, 405 USA 54, 78, 88, 112, 119, 131, 147, 148, 168, 276, 290, 304, 307, 328, 335, 342, 349, 355, 356, 362, 370, 371, 380, 430, 488, 490 Uses and Gratifications Approach 23 V Veranstaltung 299 Verantwortung 17, 43, 201, 369, 440, 515 Verantwortungsethik 373 Verbot 299, 465 Verbraucher 137, 261, 385, 427, 460 Verbraucherpolitik 153 Verbraucherschutz 154 Verfassungsgebung 146 Vergangenheitsbewältigung 317, 492 vergleichende Forschung 57, 66, 424 vergleichende Politikwissenschaft 367 Vergütung 392, 404, 405 Verjährung 393 Verlag 33, 73, 375, 386, 387, 388, 389 Vermarktung 325, 382 Vernetzung 3, 64, 83, 90, 95, 106, 180, 340 Verständnis 476, 511 Verstehen 40, 265, 476, 510, 521, 525, Sachregister 529, 532 verstehende Soziologie 37 Verteilungsgerechtigkeit 218 Vertrauen 78, 166, 420 Vertrieb 33, 405 Verwaltung 352, 365, 501, 502 Verwaltungsapparat 365, 502 Verwaltungshandeln 501, 502 Verwaltungspolitik 365 Verwaltungsverfahren 486, 502 Verwaltungsvorschrift 501, 502 Verwertungsgesellschaft 382 Video 37, 185, 226, 249, 318, 445, 519 Video on Demand 411 Viktimisierung 291 Virtualisierung 40, 102 virtuelle Gemeinschaft 102, 107, 181, 183, 201, 205, 214, 221, 241, 453, 456 virtuelle Realität 20, 83, 91, 102, 106, 181, 183, 214, 241, 340 Visualisierung 37, 89, 445 visuelle Wahrnehmung 37, 82, 329, 530 Volksentscheid 457 Vorbild 285, 360, 421 Vorurteil 50, 174, 251, 261, 513 W Wahl 319, 341, 345, 347, 361 Wähler 346, 370 Wahlforschung 339 Wahlkampf 180, 321, 329, 346, 348, 359, 363, 367 Wahlverhalten 339, 457 Wahrnehmung 27, 115, 134, 140, 145, 209, 263, 273, 274, 344, 422, 438, 495 Weber, M. 28 Website 41, 127, 153, 154, 162, 180, 188, 204, 208, 215, 290, 340, 370, 380, 456 Weiblichkeit 169, 248 Weltanschauung 53 Weltbild 27 Weltgesellschaft 5, 106, 218, 255 Weltpolitik 330 Weltwirtschaft 263 Werbespot 415, 418, 430 Werbeträger 389, 426, 427 Werbewirtschaft 33, 421, 426, 427, 432 Sachregister Werbung 24, 29, 34, 40, 50, 73, 111, 236, 342, 356, 359, 376, 379, 391, 418, 419, 420, 421, 422, 425, 429, 432, 460 Wertorientierung 46, 58, 102, 113, 121, 178, 252, 414, 498 Wertschöpfung 380 Wertsystem 498 Wertwandel 274, 498 Westdeutscher Rundfunk 142, 387 Westeuropa 85 westliche Welt 243, 490 Wettbewerb 51, 73, 179, 304, 313, 376, 400, 401, 402, 417, 427 Wiedergutmachung 492 Wiedervereinigung 115 Wirtschaft 24, 40, 90, 109, 118, 236, 296, 306, 375, 376, 377, 378, 381, 391, 464 wirtschaftliche Lage 73 Wirtschaftlichkeit 389 Wirtschaftsforschung 471 Wirtschaftssoziologie 45 Wirtschaftsverflechtung 306 Wissen 9, 18, 27, 30, 51, 65, 106, 188, 190, 204, 218, 221, 222, 235, 270, 353, 433, 435, 436, 442, 446, 452, 466, 473, 491 Wissenschaft 9, 101, 132, 246, 250, 296, 326, 353, 464, 469, 470, 471, 528 Wissenschaftler 23, 25, 119, 215, 464, 469, 528 wissenschaftliche Beratung 363 wissenschaftliche Revolution 353 Wissenschaftsethik 25, 326 Wissenschaftsgeschichte 25, 26, 469 Wissenschaftstheorie 26 Wissensgesellschaft 9, 240, 471 Wissenskluft 218, 239, 436 Wissensmanagement 101, 188, 452, 457, 473 Wissenstransfer 470, 473 Wittgenstein, L. 18 Wochenzeitung 67, 73, 324 Wohlfahrtsstaat 461 Wohnen 165 317 Wortschatz 531 Z ZDF 60, 193, 334, 349 Zeichen 34, 99, 466 Zeitgeschichte 126, 142 Zeitschrift 67, 68, 116, 176, 216, 250, 307, 388, 391 Zeitsouveränität 8 Zeitung 38, 67, 68, 72, 73, 115, 133, 143, 144, 153, 167, 170, 223, 307, 312, 361, 364, 375, 381, 402, 459 Zeitungswissenschaft 25, 63 Zensur 60 Zentralafrika 511 Zentralasien 131 Zentralisierung 407 Zeugnisverweigerungsrecht 308 Zielgruppe 73, 415, 418, 427, 436, 513 Zigeuner 174 Zivilgesellschaft 281, 317, 328, 477 Zufriedenheit 229, 487 Zugangsvoraussetzung 93, 185, 194, 227, 231, 240, 325, 406 Zukunft 3, 304, 353, 358, 380 Zukunftsperspektive 81 Zuschauer 112, 118, 142, 150, 179, 190, 193, 255 19. Jahrhundert 20. Jahrhundert 64, 67 64, 161, 420 Institutionenregister 319 Institutionenregister Bundesinstitut für Berufsbildung -BIBB- 316 Fachhochschule Hildesheim-Holzminden-Göttingen, Fak. Soziale Arbeit und Gesundheit Standort Hildesheim 487 Freie Universität Berlin, FB Politik- und Sozialwissenschaften, Institut für Soziologie Arbeitsbereich Makrosoziologie 243 Humboldt-Universität Berlin, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät II, Institut für Psychologie Professur für Kognitive Ergonomie, Ingenieurpsychologie 230 Institut für Deutsche Sprache -IDS- 476 Jacobs University Bremen gGmbH, School of Humanities and Social Sciences, Integrated Social and Cognitive Psychology -ISCP- Program 505, 513 Jacobs University Bremen gGmbH, School of Humanities and Social Sciences, Professorship Mass Communication Prof.Dr. Ludes 276 Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen e.V. 294 Technische Hochschule Aachen, Philosophische Fakultät, Institut für Psychologie Lehrstuhl Betriebs- und Organisationspsychologie 242 Technische Universität Braunschweig, Carl-Friedrich-Gauß-Fakultät, Institut für Sozialwissenschaften Lehrstuhl für Kommunikations- und Medienwissenschaften 112, 296 Technische Universität Darmstadt, FB 02 Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften, Institut für Soziologie Prof.Dr. Martina Löw 82 Technische Universität Ilmenau, Fak. für Mathematik und Naturwissenschaften, Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft Fachgebiet Empirische Medienforschung, Politische Kommunikation 233 Universität Bielefeld, Fak. für Linguistik und Literaturwissenschaft, SFB 673 Alignment in Communication 481, 483, 491, 504, 530 Universität Bielefeld, Fak. für Soziologie, International Graduate School in Sociology -IGSS250 Universität Bielefeld, Graduiertenkolleg 724 "Auf dem Weg in die Wissensgesellschaft: Wissenschaft in Anwendungs- und Beratungskontexten" 250 Universität Bremen, FB 11 Human- und Gesundheitswissenschaften, Institut für Public Health und Pflegeforschung 532 Universität des Saarlandes, Fak. 05 Empirische Humanwissenschaften, FR 5.3 Psychologie Professur für Klinische Psychologie und Psychtherapie 527 Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg, FB Gesellschaftswissenschaften, Institut für Politikwissenschaft NRW School of Governance 329 Universität Düsseldorf, Philosophische Fakultät, Sozialwissenschaftliches Institut Lehrstuhl für Kommunikations- und Medienwissenschaft I 233 320 Institutionenregister Universität Erlangen-Nürnberg, Philosophische Fakultät und Fachbereich Theologie, Institut für Soziologie 467 Universität Freiburg, Philologische Fakultät, Slavisches Seminar 478 Universität Heidelberg, Philosophische Fakultät, Zentrum für Europäische Geschichts- und Kulturwissenschaften -ZEGK- Historisches Seminar Professur für Neuere Geschichte 65 Universität Hildesheim, FB I Erziehungs- und Sozialwissenschaften, Institut für Psychologie 487 Universität Hildesheim, FB I Erziehungs- und Sozialwissenschaften, Margot-Möller-Promotionskolleg 487 Universität Hohenheim, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für Sozialwissenschaften Forschungsstelle für Medienwirtschaft und Kommunikationsforschung 97 Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Institut für Kommunikationswissenschaft Lehrstuhl für Kommunikationswissenscha