Kommunikationswissenschaft

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Kommunikationswissenschaft
soFid
Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst
Kommunikationswissenschaft:
Massenkommunikation - Medien Sprache
2010|1
Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache
Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst
soFid
Kommunikationswissenschaft
Massenkommunikation - Medien - Sprache
Band 2010/1
bearbeitet von
Hannelore Schott
GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften 2010
ISSN:
Herausgeber:
bearbeitet von:
Programmierung:
Druck u. Vertrieb:
1431-1038
GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften
Abteilung Fachinformation für die Sozialwissenschaften
Hannelore Schott
Siegfried Schomisch
GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften
Lennéstr. 30, 53113 Bonn, Tel.: (0228)2281-0
Printed in Germany
Die Mittel für diese Veröffentlichung wurden im Rahmen der institutionellen Förderung von GESIS
durch den Bund und die Länder gemeinsam bereitgestellt.
© 2010 GESIS. Alle Rechte vorbehalten. Insbesondere ist die Überführung in maschinenlesbare
Form sowie das Speichern in Informationssystemen, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Einwilligung des Herausgebers gestattet.
Inhalt
Vorwort .................................................................................................................................................7
Sachgebiete
1
Massenkommunikation
1.1
Allgemeines...............................................................................................................................9
1.2
Geschichte der Medien, Pressegeschichte...............................................................................25
1.3
Massenmedien..........................................................................................................................31
1.4
Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie..............................................44
1.5
Medieninhalte...........................................................................................................................60
1.6
Mediennutzung.........................................................................................................................92
1.7
Medienwirkung......................................................................................................................126
1.8
Journalismus...........................................................................................................................150
1.9
Medien und Politik, internationale Kommunikation..............................................................167
1.10
Medien und Ökonomie...........................................................................................................195
1.11
Medien und Recht..................................................................................................................204
1.12
Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation...........................................208
1.13
Medienpädagogik, Medienarbeit...........................................................................................222
1.14
Öffentlichkeit, Öffentliche Meinung, Meinungsforschung....................................................232
1.15
Sonstiges................................................................................................................................241
2
Sprache und interpersonelle Kommunikation
Register
Hinweise zur Registerbenutzung.......................................................................................................289
Personenregister.................................................................................................................................291
Sachregister........................................................................................................................................301
Institutionenregister...........................................................................................................................319
Anhang
Hinweise zur Originalbeschaffung von Literatur...............................................................................329
Zur Benutzung der Forschungsnachweise.........................................................................................329
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/1
Vorwort
7
Vorwort
zum soFid „Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache“
GESIS bietet mit dem „Sozialwissenschaftlichen Fachinformationsdienst“ (soFid) zweimal jährlich aktuelle Informationen zu einer großen Zahl spezieller Themenstellungen an. Jeder soFid hat
sein eigenes, meist pragmatisch festgelegtes Profil. Gewisse Überschneidungen sind deshalb nicht
zu vermeiden.
Quelle der im jeweiligen soFid enthaltenen Informationen sind die von GESIS produzierten Datenbanken SOLIS (Sozialwissenschaftliches Literaturinformationssystem) sowie SOFIS (Forschungsinformationssystem Sozialwissenschaften – bisher FORIS).
Die Datenbank SOLIS stützt sich vorwiegend auf deutschsprachige Veröffentlichungen, d.h. Zeitschriftenaufsätze, Monographien, Beiträge in Sammelwerken sowie auf Graue Literatur in den
zentralen sozialwissenschaftlichen Disziplinen. In SOLIS ist bei einigen Hinweisen unter „Standort“ eine Internet-Adresse eingetragen. Wenn Sie mit dieser Adresse im Internet suchen, finden
Sie hier den vollständigen Text des Dokuments.
Wesentliche Quellen zur Informationsgewinnung für SOFIS sind Erhebungen in den deutschsprachigen Ländern bei Institutionen, die sozialwissenschaftliche Forschung betreiben. Zur Meldung
neuer Projekte steht unter http://www.gesis.org/SOFIS/Erhebung/ permanent ein Fragebogen zur
Verfügung.
Literaturhinweise sind durch ein "-L" nach der laufenden Nummer gekennzeichnet, Forschungsnachweise durch ein "-F". Im Gegensatz zu Literaturhinweisen, die jeweils nur einmal gegeben
werden, kann es vorkommen, dass ein Forschungsnachweis in mehreren aufeinander folgenden
Diensten erscheint. Dies ist gerechtfertigt, weil Forschungsprojekte häufig ihren Zuschnitt verändern, sei es, dass das Projekt eingeengt, erweitert, auf ein anderes Thema verlagert oder ganz abgebrochen wird. Es handelt sich also bei einem erneuten Nachweis in jedem Falle um eine aktualisierte Fassung, die Rückschlüsse auf den Fortgang der Arbeiten an einem Projekt zulässt.
***
Dieser Fachinformationsdienst spiegelt die interdisziplinäre Ausrichtung der Kommunikationswissenschaft wider. Er schließt sowohl Fragen der Massenkommunikation, d.h. der medienvermittelten öffentlichen Kommunikation ein, als auch der individuellen, interpersonellen Kommunikation, bei der die Aspekte der Sprache eine starke Beachtung erfahren. Die neueren Entwicklungen
im Bereich der interaktiven Medien, der Multimedia-Anwendung und der Computerkommunikation, die hier noch unter Massenkommunikation subsumiert sind, lassen diese Unterscheidung allerdings wieder unscharf werden.
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Vorwort
Der Gegenstandsbereich der Massenkommunikation umfasst neben einem methodenorientierten
kommunikationswissenschaftlichen bzw. kommunikationssoziologischen Schwerpunkt auch ökonomische, rechtliche, politische und pädagogische Fragestellungen sowie ausgewählte Nachweise
zur Medientechnik und zu Werbung und Öffentlichkeitsarbeit. Maßgebend ist das Verständnis von
Publizistik- und Kommunikationswissenschaft als einer integrierten Sozialwissenschaft und damit
die sozialwissenschaftliche Ausrichtung der dokumentierten Arbeiten. Darüber hinaus wurden jedoch auch praxisorientierte Informationen aufgenommen, die für Wissenschaftler interessant sein
können.
Aus dem sehr unterschiedlichen Umfang der Kapitel 1 (Massenkommunikation/Medien) und 2
(Sprache, interpersonelle Kommunikation) wird allerdings deutlich, dass Probleme der Massenkommunikation und der Medien weitaus häufiger untersucht und diskutiert werden, als das für interpersonelle Kommunikation der Fall ist.
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1.1 Allgemeines
1
Massenkommunikation
1.1
Allgemeines
9
[1-F] Adolf, Marian Thomas, Dr.phil. (Bearbeitung); Adolf, Marian Thomas, Dr.phil.; Stehr,
Nico, Prof.Ph.D. (Leitung):
Medien in der Wissensgesellschaft
INHALT: Vortragsreihe zum Zusammenhang von Medien und Gesellschaftsentwicklung in der
Wissensgesellschaft gefördert durch die FAZIT-Stiftung mit u.a. Elihu Katz, Wolfgang R.
Langenbucher, Manfred Güllner, Klaus-Dieter Altmeppen, Kurt Imhof, u.a. Der Zusammenhang von Medien- und Gesellschaftsentwicklung steht im Mittelpunkt einer Reihe prominenter Bestandsaufnahmen renommierter Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen, die den
Stand der Forschung im Rahmen öffentlicher Vorträge resümieren. Ziel ist es, die makroperspektivische Ebene der Medienforschung neu zu kartografieren, und den Zusammenhang von
Medien- und Gesellschaftstheorie auf dem aktuellen Stand zu diskutieren. Kooperation:
Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ).
ART: BEGINN: 2008-10 ENDE: 2009-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Fazit Stiftung GmbH
INSTITUTION: Zeppelin University Hochschule zwischen Wirtschaft, Kultur und Politik, Department communication & cultural management, Karl-Mannheim-Lehrstuhl für Kulturwissenschaften (Am Seemooser Horn 20, 88045 Friedrichshafen)
KONTAKT: Institution -Sekretariat- (Tel. 07541-6009-1300, Fax: 07541-6009-1399,
e-mail: anja.lesche@zeppelin-university.de)
[2-L] Albrecht, Richard:
"Weltmacht Habermas": mikroempirische Untersuchung zur Habermas-Rezeption in der
deutsch(sprachigen) Netzenzyklopädie Wikipedia, in: Tönnies-Forum : Rundbrief der
Ferdinand-Tönnies-Gesellschaft e.V. für ihre Mitglieder und Freunde, Jg. 18/2009, H. 2, S. 5-25
INHALT: In seiner mikroempirischen Untersuchung über die Habermassche Rezeption in der
freien Online-Enzyklopädie "Wikipedia" zeigt der Verfasser den Stellenwert, den Habermas
bei den mehr als 7.000 Autoren, die regelmäßig an der deutschsprachigen Ausgabe mitarbeiten, genießt. Seine Kritik, die anregend wirken soll, beschäftigt sich mit einer besonderen medialen Habermas-Rezeption, die auch auf ein diesen "Habermas-Diskurs" bestimmendes und
höchst auffälliges unegales Verhältnis verweist: So sehr dieser Autor andere Autoren öffentlich kritisierte - so wenig war er selbst bisher Kritikobjekt anderer. Untersucht wird aus handlungsbezogen-subjektwissenschaftlicher Perspektive am Beispiel der Habermas-Darstellung
im deutschsprachigen Netzlexikon Wikipedia das Ergebnis eines seit etwa dreieinhalb Jahrzehnten ablaufenden gesellschaftlichen Prozesses 'verstörter Vergesellschaftung'. Dieser
Transformations-, Verwandlungs- und Veränderungsprozess von Aufklärung in ihr obskurantisches Gegenteil bedeutet neben nachhaltigen Sprach- und Denkverlusten vor allem Weltund Orientierungsverluste. (ICF2)
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1.1 Allgemeines
[3-L] Baecker, Dirk:
Stadtluft macht frei: die Stadt in den Medienepochen der Gesellschaft, in: Soziale Welt :
Zeitschrift für sozialwissenschaftliche Forschung und Praxis, Jg. 60/2009, H. 3, S. 259-283
(Standort: USB Köln(38)-Haa00943; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Der Beitrag untersucht die soziale Form der Stadt in den vier Medienepochen der
Stammesgesellschaft (Mündlichkeit), antiken Gesellschaft (alphabetische Schrift), modernen
Gesellschaft (Buchdruck) und nächsten Gesellschaft (der Computer und seine Derivate). Ausgehend von Max Webers These, dass die Stadt das Miteinanderleben der untereinander Unbekannten ermöglicht, untersucht der Beitrag die strukturelle und kulturelle Funktion der Stadt
im Umgang mit dem 'Überschusssinn' (Niklas Luhmann) jedes neu auftretenden Verbreitungsmediums der Kommunikation. Als Einheit der Differenz dieser vier Medienepochen erweist sich die städtische Einrichtung von 'Leerstellen', die es erlauben, den Raum der Stadt als
einen Raum der Vorbereitung von und des Umgangs mit Überraschungen zu strukturieren
und zu kultivieren. In der 'Stadt' der Stammesgesellschaft sind diese Leerstellen die Orte des
'silent trade', in der Stadt der Antike die oikoi, in denen die Privaten ihre Pläne schmieden, für
deren Folgen sie auf der agorà Rede und Antwort stehen müssen, in der modernen Stadt die
funktionalen Pläne, die laufend durchkreuzt werden, aber auch ständig nachgebessert werden
können, und in der nächsten Stadt die posses, die das Gewebe der Stadt durchkreuzen und
zerreißen, ohne ihm mehr als einen vorübergehenden Schaden zufügen zu können." (Autorenreferat)
[4-F] Bender, Christiane, Prof.Dr.; Schaal, Markus, M.A. (Leitung):
Theoriegeschichtliche Analyse des Informationsbegriffs
INHALT: Der Begriff Informationsgesellschaft wird als ein interdisziplinärer Begriff identifiziert, der seit Ende der 60er Jahre vor allem in den verschiedenen Einzeldisziplinen der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften häufig zur Charakterisierung der Gegenwart verwendet
wird. Soziologisch betrachtet bildet die Diagnose von sozialem Wandel den Kern der Debatte
über die Informationsgesellschaft. Zahlreiche Autoren sprechen von einem Epochenbruch,
von einer Überwindung der Industriegesellschaft bzw. von einer Revolutionierung der wirtschaftlichen Grundlagen unseres Daseins, vergleichbar nur mit der industriellen Revolution.
Die entscheidenden Produktionsfaktoren der anbrechenden Ära seien nicht mehr Land, Kapital und Arbeit, sondern Information, Wissen und Bildung - so die weit verbreitete Sichtweise.
Der Begriff Informationsgesellschaft hat auch in die Politik Eingang gefunden und wird dort
nicht selten zur Legitimation von politischer Strategiebildung herangezogen. Diese breite
Verwendung des Begriffs macht seine Relevanz für das Selbstverständnis der sogenannten
westlichen Industrienationen verständlich. Andererseits ist eine kategoriale Verortung einzelner klar identifizierbarer Diskussionsstränge innerhalb der Debatte um die Informationsgesellschaft erforderlich.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Schaal, Markus: In welcher Informationsgesellschaft leben wir eigentlich? in: Uniforschung, Forschungsmagazin der Helmut-Schmidt-Universität - Universität der Bundeswehr Hamburg, Jg. 16, Ausg. 2006, S. 43-46.
ART: BEGINN: 2003-10 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität der Bundeswehr Hamburg, Fak. für Geistes- und Sozialwissenschaften, Institut für Soziologie Professur für Soziologie (Postfach 700822, 22008 Hamburg)
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1.1 Allgemeines
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KONTAKT: Bender, Christiane (Prof.Dr. Tel. 040-6541-2762, Fax: 040-6541-3746,
e-mail: bender@hsu-hh.de)
[5-L] Bischop, Ute:
Wortmacht - vom Wort gemacht?: wie gelingt es Kommunikation, Kraft zu entfalten?,
Aachen: Shaker 2009, 140 S., ISBN: 978-3-86858-234-5
INHALT: Die Verfasserin setzt sich mit der Frage auseinander, wie es dem kommunikativen
Handeln gelingt, Kraft zu entfalten. Hierzu diskutiert die Verfasserin drei Thesen. (1) Einmal
ausgesprochene Worte verfügen über magische Kraft. Eingebettet in einen sozialen Kontext
wird das Magische auf das Soziale zurückgeführt. (2) Von der Habermasschen Theorie kommunikativen Handelns und der Sprechakttheorie wird behauptet, Worte besäßen eine illokutionäre Kraft. Auch hier ist die soziale Einbettung von ganz entscheidender Bedeutung dafür,
dass kommunikatives Handeln Wirkung hervorbringt. (3) Für Pierre Bourdieu fällt die Macht
der Worte mit der sozialen und realen Macht der Kommunizierenden zusammen (Konzept
des sprachlichen Marktes). Die Verfasserin kommt zu dem Ergebnis, dass Worte aus sich heraus keine Macht besitzen. Wortmacht ergibt sich immer aus der speziellen sozialen Situation,
in der Menschen mit unterschiedlichen Interessen und unterschiedlicher Macht aufeinander
treffen. (ICE2)
[6-L] Bratosin, Stefan:
La concertation dans le paradigme du mythe: de la pratique au sens, Bern: P. Lang 2007, 268
S., ISBN: 978-3-03911-459-7
INHALT: Der Autor widmet sich der in der französischen Kommunikationswissenschaft und Organisationstheorie bisher unerforschten Frage nach der Abstimmung als symbolischer Form
kollektiven Handelns. Im Rahmen einer Neuinterpretation von Ernst Cassirers Theorie der
symbolischen Formen entfaltet er seine epistemologische Annäherung an die Thematik auf
drei Ebenen: Die Abstimmung wird erstens als eine spezifische Methode des Denkens reflektiert, zweitens als bedeutendes Produkt der Interpretation untersucht und drittens - auf praktischer Ebene - als Objekt der Mediation und als Instrument für die Konstruktion der sozialen
Wirklichkeit aufgefasst. Der Autor analysiert eingehend die soziopolitischen, institutionellen
und kulturellen Voraussetzungen für die in demokratischen Gesellschaften unumgänglichen
Abstimmungen. Er zeichnet die Wege vom Konzept zur Methode und von der Methode zur
Anwendung nach. Im Mittelpunkt stehen die repräsentativen Formen des Wissens, die Erkenntnisweisen des Verstehens und der Beteiligung als einer Form der Interpretation, wie der
Autor insbesondere anhand der Hermeneutik bei Paul Ricoeur zeigt. Das Ziel ist ein tieferes
Verständnis der Methode der Abstimmung und ihrer Anwendung in der Praxis entlang der
Fragen nach der Technik ("das "Wie"?), dem Menschen (das "Wer?") und dem Vollzug (das
"Was?"). (ICI)
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1.1 Allgemeines
[7-L] Braun, Andreas:
Die Fernsehtheorie von Lorenz Engell: eine systematische Rekonstruktion und kritische
Analyse vor dem Hintergrund aktueller fernsehtheoretischer Konzepte, Saarbrücken: VDM
Verl. Dr. Müller 2008, 117 S., ISBN: 978-3-8364-9400-7
INHALT: "Der Medienphilosoph Lorenz Engell gehört in Deutschland zu den prägenden Figuren
dieser jungen Disziplin. Seine Publikationen werden von einem stetig wachsenden Fachpublikum mit großer Beachtung gelesen. Engells Überlegungen zum Fernsehen, die bislang noch
nicht in zusammenhängender Form veröffentlicht wurden, bilden neben seinen filmwissenschaftlichen Texten den Schwerpunkt seines medienphilosophischen Schaffens. Dieses Buch
rekonstruiert erstmals systematisch Engells Fernsehtheorie und nimmt sie sowohl zum definierenden Horizont als auch zum Gegenstand kritischer Reflexion. Zudem werden vor dem
Hintergrund aktueller fernsehtheoretischer Konzepte Schritt für Schritt die Leistungen und
Widersprüche aus dem evolutionären Zusammenhang der Theorie entfaltet und einer differenzierten und zukunftsorientierten Gesamtbewertung unterzogen. Ein Interview mit Lorenz
Engell, in dem der Autor ihn mit den Ergebnissen seiner Arbeit konfrontiert, rundet das Buch
ab." (Autorenreferat)
[8-L] Dahinden, Urs; Süss, Daniel (Hrsg.):
Medienrealitäten, Konstanz: UVK Verl.-Ges. 2009, 233 S., ISBN: 978-3-86764-168-5
INHALT: "Medien schaffen Realitäten, welche mit den dargestellten Wirklichkeiten in Politik,
Wirtschaft und Gesellschaft in einem komplexen Austauschverhältnis stehen. Die 20 Autoren
dieses Sammelbandes untersuchen aus unterschiedlichen Perspektiven zentrale Aspekte dieser komplexen Interaktion." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Urs Dahinden, Daniel Süss:
Einleitung: Medienrealitäten als Forschungsprogramm (9-16); Daniel Süss, Petra Wieler:
Veränderte Bedingungen des Medienhandelns in der Entwicklung von Kindern und Jugendlichen (17-32); Priska Bucher, Andrea Piga: Medien und Migration - ein Überblick (33-50);
Heinz Moser, Thomas Hermann, Christa Hanetseder: Identität, Migration und Medien - qualitative Perspektiven (51-68); Urs Dahinden, Michael Schanne: Wissenschafts- und Risikokommunikation (69-88); Patrick Donges, Otfried Jarren: Politikrealitäten - Politik in den Medien als Ergebnis von Interaktionen (89-100); Werner Wirth, Rinaldo Kühne: Mediator- und
Moderatoreffekte in der Wissenskluftforschung (101-130); Vinzenz Wyss: Das Publikum des
Journalismus (131-152); Ulrich Saxer: Rationalisierung von Medienpolitik durch Kommunikationswissenschaft? (153-172); Harald Amschler, Manuel Dähler: Publikumsforschung made in Switzerland (173-186); Michael Schenk, Cornelia Jers, Anke Tschörtner: Wer ist
Meinungsführer? - zur Differenzierung des Meinungsführerkonzeptes (187-200); Gabriele
Siegert: Heinz Bonfadelli und die Schweizer Kommunikations- und Medienwissenschaft
(201-206); Daniel Süss: Kurzvita und Publikationen von Heinz Bonfadelli (207-228).
[9-L] Greve, Jens:
Jürgen Habermas: eine Einführung, (UTB, 3227), Konstanz: UVK Verl.-Ges. 2009, 206 S.,
ISBN: 978-3-8252-3227-6
INHALT: Der Band führt in das Gesamtwerk von Jürgen Habermas ein und kommentiert die
Grundgedanken z. T. kritisch. Habermas hat nicht nur einen anderen Maßstab der Gesell-
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1.1 Allgemeines
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schaftskritik entwickelt als Marx, Horkheimer und Adorno, mit der Neubestimmung dieses
Maßstabes ändert sich auch die Gesellschaftsdiagnose. Habermas sieht den Maßstab der Gesellschaftskritik in einer "kommunikativen Rationalität", die in der Lebenswelt verankert ist.
Der Abstand zu Marx ist trotz aller Anleihen beträchtlich. Marx hatte den Maßstab seiner kritischen Theorie der Gesellschaft in der nicht-entfremdeten Arbeit und im Wertgesetz formuliert. Mit diesen Annahmen bricht Habermas. Er verortet nicht im Bereich der Arbeit bzw.
Produktion, sondern im Bereich der Interaktion den kritischen Maßstab der Gesellschaftstheorie. Die interne Dynamik des Kapitalismus rückt damit aus dem Fokus des Interesses (die
Theorie des kommunikativen Handelns enthält weder eine ausführliche Analyse des Kapitalismus noch seiner Dynamik), sondern das Problem wird verallgemeinert: Nicht die kapitalistische Produktionsweise allein macht die Bedrohung der Lebenswelt aus, sondern sie ist im
gleichen Maße durch administrativ-bürokratisches Verhalten bedroht. Habermas zieht damit
Kapitalismuskritik und die "alte" These von der "verwalteten Welt" zusammen. Der "Fortschritt" gegenüber der "Iheorie des kommunikativen Handelns" sieht der Autor in der Aufsprengung eines zu "harmonistischen" Bildes der Lebenswelt. Die Frage, ob die Kompaktformel "Lebenswelt" damit überhaupt noch einen analytischen Gewinn erbringt, schließt sich
hier unmittelbar an. (ICA2)
[10-L] Habermas, Jürgen:
Rationalitäts- und Sprachtheorie, (Philosophische Texte, Bd. 2), Frankfurt am Main: Suhrkamp
2009, 388 S., ISBN: 978-3-518-58527-6
INHALT: "Die thematisch geordnete Auswahl von Aufsätzen soll Studenten den Zugang zum
Kern der philosophischen Auffassungen erleichtern. Statt 'Gesammelter Abhandlungen' liegt
eine systematische Auswahl von Texten vor, die jeweils an die Stelle ungeschriebener Monographien treten müssen. Habermas hat zu wichtigen Themen, auf die sich seine im engeren
Sinne philosophischen Interessen richten, keine Bücher verfasst - weder zu den sprachtheoretischen Grundlagen der Soziologie noch zur formalpragmatischen Konzeption von Sprache
und Rationalität, noch zu Diskursethik oder politischer Philosophie oder zum Status des nachmetaphysischen Denkens. Der Bezug zu normativen Fragen der Selbstverständigung hat die
philosophische Perspektive auch bei der Verarbeitung sozialwissenschaftlicher, linguistischer,
entwicklungspsychologischer und rechtstheoretischer Fachdiskussionen gewiss präsent gehalten. Aber die Lösungsbedürftigkeit hartnäckiger philosophischer Probleme hat sich oft erst im
Zusammenhang anderer, materialreicher Studien aufgedrängt. Das hat anschließend Explikationsversuche nötig gemacht, die nicht nur wie in einem Puzzle in den umfassenderen Kontext einer Gesellschaftstheorie passen sollen, sondern als Beiträge zu philosophischen Fachdiskussionen auf eigenen Füßen stehen müssen. Philosophische Argumente können im weitverzweigten Netz der wissenschaftlichen Diskurse nur an Ort und Stelle verteidigt werden.
Die Auswahl der Texte macht sowohl diesen Anspruch als auch die pluralistische Anlage einer Gesellschaftstheorie deutlich, die sich an vielen Fronten gleichzeitig der Kritik stellen
muss. Die Auswahl berührt weder die Monographien noch die früheren Publikationen bis
Ende der 1960er Jahre. Sie berücksichtigt ebenso wenig die soziologischen Arbeiten wie die
philosophischen Porträts und die Abhandlungen, die sich auf einzelne philosophische Ansätze
und Werke beziehen. Unberücksichtigt bleiben auch seine politischen Interventionen und
Zeitdiagnosen. Die kurzen Einleitungen zu den einzelnen Bänden enthalten Erläuterungen
'und Kommentare zum Entstehungskontext aus dem Rückblick eines Autors, der am systematischen Gehalt seiner Arbeiten interessiert ist" (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Jürgen Ha-
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1.1 Allgemeines
bermas: Hermeneutische und analytische Philosophie - Zwei komplementäre Spielarten der
linguistischen Wende (29-69); Zur Kritik der Bedeutungstheorie (70-104); Rationalität der
Verständigung. Sprechakt-theoretische Erläuterungen zum Begriff der kommunikativen Rationalität (105-145); Kommunikatives Handeln und detranszendentalisierte Vernunft (146207); Wahrheitstheorien (208-269); Wahrheit und Rechtfertigung - Zu Richard Rortys pragmatischer Wende (270-315); Realismus nach der sprachpragmatischen Wende (316-375).
[11-L] Hachmeister, Lutz:
Konkrete Kommunikationsforschung, in: Publizistik : Vierteljahreshefte für
Kommunikationsforschung, Jg. 53/2008, Nr. 4, S. 477-487 (Standort: UB Bonn (5)-Z57/193; USB
Köln(38)-FHM AP00663; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: Der Autor hält in essayistischer Form ein Plädoyer für eine konkrete Kommunikationsforschung als methodologischen Ausgangspunkt der disziplinären Kommunikationswissenschaft. Ausgangspunkt der Überlegungen ist die im Zuge der Finanzkrise des Jahres 2008 zu
beobachtende "Renaissance von Realismus- Vorstellungen und das neue Unbehagen an politischen, technologischen und ökonomischen Konstruktivismen." Die Theorietraditionen der
Kommunikationswissenschaft werden im Hinblick auf ihr Verhältnis zur Realität abgeklopft;
dabei gilt die Kritik vor allem den Versuchen, "soziologische Großtheorien" auf die "medial
vermittelte Kommunikation" zu übertragen. Angesichts globaler und "instantaner" Netzkommunikation mit ihren Parallelwelten und Behauptungen von "Virtualität" gewinnt ein kommunikationstheoretischer Realismus an Brisanz. Der Autor entwirft die Grundzüge einer konkreten Kommunikationsforschung. Diese "verfährt pragmatisch (im Verständnis des Kommunikationsbegriffs), prozessual (im Sinne Laswells), unter Nennung von Namen und Adressen
(biografisch, kollektivbiografisch), historisch-empirisch (statt abstrakt- synchronisch), realistisch (statt konstruktivistisch) und narrativ mit einer dichten Beschreibung der Produktionsverhältnisse in den publizistischen Medien." (UN)
[12-L] Hackel-de Latour, Renate:
50 Semester Journalistik in Eichstätt: Studiengang blickt zurück und nach vorn, in:
Communicatio Socialis : internationale Zeitschrift für Kommunikation in Religion, Kirche und
Gesellschaft, Jg. 41/2008, Nr. 3, S. 302-308 (Standort: USB Köln(38)-M XA 01287; Kopie über
den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: Aus Anlass des 25-jährigen Bestehens des Studiengangs Journalistik an der Katholischen Universität Eichstätt zieht der Beitrag eine Bilanz der Entwicklung des Faches seit
1983. Erläutert wird das "Eichstätter Profil", das versucht durch eine Verzahnung von Theorie
und Praxis in der akademischen Journalistenausbildung neue Standards auf fachlicher und gesellschaftlicher Ebene in der Berufsqualifikation von Journalisten vor allem auch mit Blick
auf die journalistische Ethik zu setzen. Vorgestellt werden außerdem Produkte aus Lehrredaktion und -studios sowie die Ergebnisse von Absolventenbefragungen zur Studienzufriedenheit. Danach würden mehr als drei Viertel der Absolventen wieder Journalistik in Eichstätt
studieren. Der Beitrag enthält auch eine Liste der seit 1983 im Studiengang tätigen Professoren sowie der Gast- und Honorarprofessoren. (UN)
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1.1 Allgemeines
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[13-L] Hahn, Kornelia:
Ent-fernte Kommunikation: zur Soziologie fortgeschrittener Medienkulturen, Konstanz:
UVK Verl.-Ges. 2009, 391 S., ISBN: 978-3-86764-205-7
INHALT: In Untersuchungen zur Medienkommunikation wird - so der Ausgangspunkt der Habilitation - Medien- und face-to-face Kommunikation in einen forschungslogischen Gegensatz
gebracht. Der Alternativvorschlag der Autorin sieht dagegen vor, Kommunikationssituationen
nicht unter dem Vorzeichen einer "entfernten" Medienkommunikation und einer "nahen"
face-to-face Kommunikation zu analysieren, sondern die in jeder Kommunikationssituation
wirksame Informationsorganisation anhand von Beschreibungskategorien, die in den klassischen soziologischen Theorien erarbeitet worden sind, zu fokussieren. Dieses Anliegen wird
theoretisch und empirisch begründet. Nach einer Beobachtungsskizze von Medienkulturen in
Deutschland und den USA werden drei theoretische Zugriffe expliziert. Sie stützen sich auf
Studien zur Struktur und Kultur der modernen Gesellschaft und behandeln, erstens, die Frage
der Repräsentation von Abwesenheit, die sich nicht nur im Kontext von medienbasierter
Kommunikation stellt; zweitens, den für die Moderne charakteristischen Prozess einer gleichzeitigen sozialen Distanzierung und extensivierten Visibilität und, drittens, Aspekte der Wissens- und Gewissheitsproduktion im Kontext von Medienkommunikation. In einem weiteren,
empirischen Teil werden anhand der Analyse von medialen Artefakten Evidenzen begründet,
dass für fortgeschrittene Mediengesellschaften Realitätskonstruktionen bzw. Vergegenwärtigungsformen jenseits der Dichotomie von realer, face-to-face Kommunikation und abgeleiteter Medienkommunikation charakteristisch sind. Abschließend wird auf dieser theoretischen
und empirischen Grundlage das Argument einer die Medienkulturen prägenden "ent-fernten
Kommunikation" resümiert. (ICA2)
[14-L] Hartig-Perschke, Rasco:
Anschluss und Emergenz: Betrachtungen zur Irreduzibilität des Sozialen und zum
Nachtragsmanagement der Kommunikation, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2009, 326
S., ISBN: 978-3-531-16692-6
INHALT: "Der Begriff der 'sozialen Emergenz' zählt zu den schillerndsten und schwierigsten Begriffen der soziologischen Theorie. Die neuere Emergenzdebatte zum Ausgangspunkt nehmend, versucht diese Arbeit zu klären, was in system- und kommunikationstheoretischer Perspektive unter sozialer Emergenz verstanden werden kann. Im Mittelpunkt der Betrachtungen
stehen dabei die Emergenzbehauptung und das Kommunikationsmodell der soziologischen
Systemtheorie, das 'Nachtragsmanagement' der Kommunikation und die Modellierung kommunikativer Mechanismen. (Autorenreferat).
[15-L] Jäger, Thomas; Viehrig, Henrike (Hrsg.):
Sicherheit und Medien, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2009, 192 S., ISBN: 978-3-53116789-3
INHALT: "Sowohl 'Sicherheit' als auch 'Medien' sind Begriffe, die in den unterschiedlichsten Zusammenhängen verwendet werden. Mit 'Sicherheit' wird meist ein zutiefst subjektives Gefühl
der Unversehrtheit und Unbedrohtheit bezeichnet; der Begriff 'Medien' verweist entweder auf
die Gesamtheit der Massenmedien oder bezeichnet speziell 'neue Medien' im technischen
16
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/1
1.1 Allgemeines
Sinn, die durch veränderte Kommunikationsmöglichkeiten verschiedene Sicherheitsaspekte
beeinflussen können. Dieser wechselseitige Zusammenhang von Sicherheit und Medien unter
dem Einfluss der Globalisierung ist das Thema dieses Buches. Es beschreibt die Interessen
verschiedener Akteure unter neuen Kommunikationsbedingungen und die Reaktionen, die im
Zuge der technologischen und politischen Veränderungen seit dem Ende des Ost-West-Konflikts zu beobachten sind." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Thomas Jäger/ Henrike Viehrig: Sicherheit und Medien im Zeitalter veränderter Kommunikationsmöglichkeiten (7-24);
Olaf Theiler: Die Eigendarstellung staatlicher Sicherheitsakteure in den Medien. Das Beispiel
der Bundeswehr (25-34); Sabine Janatschek: Die Eigendarstellung privater Militär- und Sicherheitsfirmen in den Medien. Krisenkommunikation der Firma Blackwater (35-52); Till
Blume: Politische Kommunikation in Friedensmissionen der Vereinten Nationen. Eine Bestandsaufnahme (53-78); Jochen Fischer: Unsichere Sicherheitskräfte. Die mediale Darstellung der Bundeswehr-Ausrüstungspolitik im Afghanistaneinsatz (79-92); Kerstin Fohrn:
Nähe und Bedrohung. Medienberichterstattung über illegale Einwanderung aus Afrika (93110); Friederike von Franed: Medienhilfe als Instrument militärischer Organisationen (111124); Björn Willms: Hooligans, Medien und Sicherheit bei der Fußballweltmeisterschaft 2006
(125-140); Ibrahim Ahmadov: Staatspolitische Souveränität und innere Sicherheit im Zeitalter globaler Medien (141-160); Christoph Rohde: Gezielte Krisenkommunikation im Spannungsfeld von medienökonomischen Zwängen und politischen Imperativen (161-184).
[16-L] Jarolimek, Stefan:
"Ziel erreicht." Oder: "Bitte wenden.": normatives Modell zur Bewertung der
Transformationsprozesse in Mittel- und Osteuropa, in: Medien &
Kommunikationswissenschaft, Jg. 56/2008, Nr. 3-4, S. 414-432 (Standort: UuStB Köln (38)-FHM
AP11550)
INHALT: "Die Zeit der großen Umbrüche, Revolutionen und gesellschaftlichen Eruptionen in
Mittel- und Osteuropa ist vorbei. Die Anpassung gesellschaftlicher Institutionen an die postkommunistischen Realitäten in Form einer Re-Regulierung ist eher Anzeichen für das Transformationsende, die Konsolidierung und den Übergang zu stetigem sozialen Wandel. Innerhalb der Transformationsforschung spielen die Entwicklung von Stufenmodellen und die Einordnung der Prozesse in eben solche eine wichtige Rolle bei der Erklärung und Bewertung
der Transformation. Mit Blick auf die vorhandenen sozialwissenschaftlichen Konzepte wird
ein Stufenmodell für die kommunikationswissenschaftliche Transformationsforschung zur
Region Mittel- und Osteuropa vorgestellt, das Öffentlichkeit als Formalobjekt für sich reklamiert und in dem Konzept von Vielfalt die Zielstellung einer sich transformierenden Öffentlichkeit sieht. Dabei stellt die fünfte Stufe als Phase der Rekonvaleszenz eine Bereicherung
hinsichtlich der Beobachtung des Transformationsendes ex post dar. Zur Evaluation der unterschiedlichen, nationalen Konsolidierungsprozesse werden Bewertungsbereiche sowie gesellschaftliche Interdependenzen innerhalb eines normativen Zielmodells erarbeitet." (Autorenreferat)
[17-F] Krotz, Friedrich, Prof.Dr. (Bearbeitung):
Mediatisierte Welten
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1.1 Allgemeines
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INHALT: Medienwandel/ Gesellschaftswandel. Schwerpunktprogramm der DFG (Beginn 2010).
ZEITRAUM: 2009-2015 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
ART: BEGINN: 1999-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Erfurt, Philosophische Fakultät, Lehrstuhl für Kommunikationswissenschaft, Soziale Kommunikation (Nordhäuser Str. 63, 99089 Erfurt)
KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: friedrich.krotz@uni-erfurt.de)
[18-L] Maccarronne, Daniele Gino:
Probleme der massenmedialen Kommunikation im Zeitalter der Globalisierung:
Perspektiven, Dynamiken, Widersprüche, Saarbrücken: VDM Verl. Dr. Müller 2008, 252 S.,
ISBN: 978-3-8364-8248-6
INHALT: Geht man davon aus, dass das Recht zu kommunizieren, ein universales und humanes
Recht ist, so bedeutet dies, dass die Möglichkeit zu kommunizieren für alle Menschen überall
gleich bereitgestellt werden sollte. Beinhaltet aber diese Universalität gleichzeitig auch die
Ablehnung der kulturellen Unterschiede? Ist sie dann ein westlicher Begriff, der für die
Durchsetzung auf dem globalen Markt ausgenutzt werden kann? Können die Medien auf der
globalen Ebene eine Funktion erfüllen, die nicht nur wirtschaftliche Interessen verfolgt? Diese und weitere Fragen sind Gegenstand der vorliegenden Studie, welche die Bedeutung der
Massenkommunikation im Zeitalter der Globalisierung in den Blick nimmt. Eine Analyse ihrer Wirkung auf die Zivilgesellschaft wird auf drei verschiedenen Ebenen vorgenommen, um
zu zeigen, wie komplex die Versöhnung von Globalisierung und Kommunikation ist: Mediensysteme in Osteuropa, Bedeutung der Globalisierung für Entwicklungsländer und Probleme der Darstellung des Islams in den Medien. Notwendig sind nach Meinung des Autors offene Kommunikationsräume. in denen jeder die Chance hat, nicht nur nach Informationen zu
suchen, diese zu empfangen oder zu verbreiten, sondern sich auch kommunikativ verhalten zu
können. Dieses Recht auf Kommunikation, das in vielen Regionen der Welt aus unterschiedlichen Gründen nicht bereitgestellt, sondern dem Autors zufolge missbraucht wird, bildet die
ethische Grundlage seiner Studie. (ICI2)
[19-L] Merten, Klaus (Hrsg.):
Konstruktion von Kommunikation in der Mediengesellschaft: Festschrift für Joachim
Westerbarkey, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2009, 311 S., ISBN: 978-3-531-16645-2
INHALT: "Die Mediengesellschaft ist über uns gekommen - unmerklich zunächst, dann aber stetig um sich greifend. Parallel dazu und nicht unabhängig davon ist der Konstruktivismus in
die Denkstuben der Kommunikationswissenschaft eingezogen. Das hat zur Folge, dass alte
Begriffe neu zu fassen sind, dass neue Realitäten zu definieren, aber noch nicht definiert sind,
dass komplexere Theorien für komplexere Themen gebraucht werden, aber noch nicht verfügbar sind. Ließ sich 1968 'Öffentlichkeit' noch empirisch herstellen, so ist deren schiere Definition heute bereits ein Problem. Hat die Wahrheit heute noch eine empirische Referenz und
was wäre, wenn wir uns über Täuschung nicht (mehr) täuschen dürften? Der vorliegende Titel diskutiert auf unterschiedliche Weise solche Phänomene, die durch einen historischen
Rückblick noch konturiert werden. Es zeigt sich: Eine komplexere Wirklichkeit fordert unnachsichtig ein neues, ein komplexeres Denken ein." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis:
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Andre Donk: Kommunikation über Vergangenheit - Soziales Gedächtnis in kommunikationswissenschaftlicher Perspektive (13-29); Volker Gehrau: Basisgenres. Ein Ansatz zur Strukturierung medienvermittelter fiktionaler Öffentlichkeit am Beispiel des Fernsehangebots (3143); Alexander Görke: Globalisierung und Öffentlichkeit. Wegmarken eines Theoriediskurses
(45-70); Matthias Kohring: Alles Medien, oder was? Eine öffentlichkeitstheoretische Standortbestimmung (71-82); Armin Scholl: Vom Dissens zur Dissidenz. Die Bedeutung alternativer Gegenöffentlichkeit für die Gesellschaft (83-95); Klaus Merten: Schwierigkeiten mit der
Kommunikation einer Ethik der Kommunikation (99-118); Ulrike Röttger: Alles eine Frage
der Perspektive. PR-Qualität und die Sicht der Bezugsgruppen (119-133); Katja Scheidt,
Christine Thieleke: Public Relations im dritten Jahrtausend (135-147); Guido Zurstiege: Die
Produktion und Vermarktung werblicher Kreativität (149-158); Walter Hömberg, Johannes
Karasek: Der Schweißfleck der Kanzlerkandidatin (161-174); Christoph Jacke: "Rektales
Reinigungserlebnis". Unterhaltung und Medienkritik in Zeiten des latenten Als-ob (175-194);
Siegfried J. Schmidt: Faszinationstyp NICHTS (195-203); Hans Bohrmann: Studenten und
Politik an der FU Berlin. Erinnerungen an mein Publizistik-Studium. 1959-1967 (207-214);
Klaus Kocks, Jan-Paul Klünder: Ur- und Abgründe der Markentechnik - Hans Domizlaff als
Großvater der PR (215-230); Christoph Neuberger: "Stille Post" in der Kommunikationswissenschaft: Tradierungsfehler in der wissenschaftlichen Fachöffentlichkeit (231-262); Walter
J. Schütz: Zeitungsgeschichte und Institutsgeschichten. Publizistik in Münster 1946 bis 1959
(263-273).
[20-L] Meulemann, Heiner; Hagenah, Jörg:
Mass media research, (Working Paper Series des Rates für Sozial- und Wirtschaftsdaten
(RatSWD), No. 111), Berlin 2009, 19 S. (Graue Literatur;
www.ratswd.de/download/RatSWD_WP_2009/RatSWD_WP_111.pdf)
INHALT: "Mass media are defind as media which have their proper program and constitute their
own audience. Mass media research, accordingly, deals with the production of programs and
the consumption of the audience. For both perspectives, research topics are justified, data
sources are introduced, and recommendation for the research infrastructure are given. As for
media production, the establishment of a central media content archive is recommended where content analytic time series of public agencies as well as of individual researchers are collected. Furthermore, the development of a unified content analytical system and the promotion of cross-national comparisons are recommended. As for media consumption, the provision
of privately funded data for the scientific community, the promotion of cross-national comparisons and the linkage of programs and audience data are recommended." (author's abstract)|
[21-L] Meusburger, Peter:
Spatial mobility of knowledge: a proposal for a more realistic communication model, in:
DISP : Dokumente und Informationen zur Schweizerischen Orts-, Regional- und Landesplanung,
Jg. 45/2009, H. 2 = H. 177, S. 29-39
INHALT: "The recurring erroneous predictions about the impact of the Internet on the spatial distribution and 'mobility' of codified knowledge, most deficits in research about knowledge
spillovers, and knowledge sharing in clusters, organizations and networks can be traced back
to an oversimplification of the communication process between a producer of knowledge and
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1.1 Allgemeines
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the recipients of information, a missing distinction between knowledge and information, and
insufficient categorizations of various types and grades of knowledge. The categories of implicit and explicit or tacit and codified knowledge are not sufficient; they must be supplemented by categories focusing on the grades and carriers of knowledge. The main part of this paper focuses on the communication process between two individuals - a communicator and a
recipient of information. An extended and more realistic communicator/ recipient model is
the basic cornerstone of any research about the mobility of knowledge and will also influence
studies on business ecologies, knowledge spillovers and networks. The paper first discusses
some of the assumptions that lead to erroneous conclusions about the mobility of knowledge
and then proposes a communication model between a communicator and a recipient of information that could more adequately fulfil this need." (author's abstract)|
[22-L] Pandel, Hans-Jürgen:
Schrift und Bild: Bild und Wort, in: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur
Wochenzeitung Das Parlament, 2009, H. 31, S. 10-17 (www.bpb.de/files/O3L2RO.pdf)
INHALT: Im Beitrag wird das Verhältnis von Sprache und Bild an zwei Problemkreisen untersucht. Erstens geht es darum, inwieweit Sprache und Bild strukturell äquivalent sind. Zweitens wird der Frage nachgegangen, wie Sprache und Bild aufeinander bezogen werden. Dieses Problem wird an einen kleinen Teil der Kompositmedien - Medien, die aus Bildern und
Text bestehen - dargestellt. Es geht nur um bestimmte Printmedien: Zeitungen, Illustrierte,
Sach- und Schulbücher. Bilder - gemeint sind stets Einzelbilder - sind nicht-narrative Medien.
Sie können weder erzählen noch Entwicklungen darstellen. Nur durch besondere Techniken
und sprachliche Einbindungen sind sie in der Lage, dem Betrachter einen narrativen Zusammenhang nahe zu legen. Erzählen muss dieser aber selbst. Aus der Sicht des Historikers sind
Bilder zeitlos. In ihnen ist die Zeit eingefroren: es herrscht Gleichzeitigkeit. In der Sprache
wird eine Geschichte nacheinander erzählt, im Bild erscheinen die Ereignisse gleichzeitig.
Ein Vorher und Nachher, das es erlaubte, zu erzählen, muss erst hergestellt werden. Im Bild
wird jeder Prozess zu einem Zustand und jede menschliche Handlung zu einer Pose. Wie die
analytische Sprachphilosophie gezeigt hat, besteht eine Erzählung aus sprachlichen Operationen. Dabei werden mindestens zwei zeitdifferente Ereignisse sinnbildend miteinander verbunden. Bilder stellen stets konkrete Sachverhalte dar und können keine Abstraktionen und
Begriffe bilden. Auf ihnen sind Ereignisse, Personen, Gegenstände, Landschaften und Orte zu
sehen. Armut und Reichtum sind nicht darstellbar, nur kostbar oder ärmlich gekleidete Menschen. Auch "Krise" und "Streik" lassen sich nicht darstellen, erst recht nicht formale Begriffe wie Identität oder Kausalität. Dass die konkreten Dinge, die das Bild darbietet, von uns in
Begriffen gedacht wird, ist eine Leistung unseres Verstandes und nicht des Bildes selbst.
(ICF2)
[23-L] Raupp, Juliana; Vogelgesang, Jens:
Medienresonanzanalyse: eine Einführung in Theorie und Praxis, Wiesbaden: VS Verl. für
Sozialwiss. 2009, 210 S., ISBN: 978-3-531-16000-9
INHALT: "Das Lehrbuch wendet sich an Studierende und Praktiker, die einen Überblick über die
wichtigsten Anwendungsfelder und den forschungspraktischen Ablauf einer Medienresonanzanalyse gewinnen wollen. Im ersten Teil wird die Methode der Medienresonanzanalyse in den
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Kontext der kommunikationswissenschaftlichen Grundlagenforschung sowie der anwendungsorientierten Evaluationsforschung eingeordnet. Anhand einer Fallstudie werden im
zweiten Teil die einzelnen forschungspraktischen Schritte einer Medienresonanzanalyse dargestellt. Die detaillierte Erläuterung der Fallstudie und das ausführlich dokumentierte Untersuchungsinstrument bilden eine praxisorientierte Handreichung, die dem Leser eine Vielzahl
von Qualitätskriterien an die Hand gibt, um Medienresonanzanalysen sachkundig beurteilen
und interpretieren zu können." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Juliana Raupp, Jens Vogelgesang: Erkenntniszusammenhang: Warum Medienresonanzanalysen wichtig sind (17-42);
Forschungskontext: Medienresonanzanalysen in der Kommunikationswissenschaft (43-91);
Anwendungskontext: Medienresonanzanalysen in der PR-Evaluation (93-116); Forschungstand, Forschungsfragen und Begriffsdefinitionen (119-124); Untersuchungsanlage (125-136);
Grundgesamtheit und Stichprobenverfahren (137-150); Untersuchungsinstrument (151-175);
Feldphase (177-181); Ergebnisse (183-194); Bilanz der Beispielstudie (195-197).
[24-L] Ross, Michael; Grauer, Manfred; Freisleben, Bernd (Hrsg.):
Digital tools in media studies: analysis and research; an overview, (Medienumbrüche),
Bielefeld: transcript Verl. 2009, 191 S., ISBN: 978-3-8376-1023-9
INHALT: "Digital tools are increasingly used in media studies, opening up new perspectives for
research and analysis, while creating new problems at the same time. In this volume, international media scholars and computer scientists present their projects, varying from powerful
film-historical databases to automatic video analysis software, discussing their application of
digital tools and reporting on their results. This book is the first publication of its kind and a
helpful guide to both media scholars and computer scientists who intend to use digital tools in
their research, providing information on applications, standards, and problems." (author's abstract). Contents: Louis Pelletier, Pierre Veronneau: Databases for Early Cinema Research
(17-26); Harry van Vliet, Karel Dibbets, Henk Gras: Culture in Context. Contextualization of
Cultural Events (27-42); John Sedgwick: Measuring Film Popularity. Principles and Applications (43-54); Jaap Boter, Clara Pafort-Overduin: Compartmentalisation and its Influence on
Film Distribution and Exhibition in The Netherlands, 1934-1936 (55-68); Deb Verhoeven,
Kate Bowles, Colin Arrowsmith: Mapping the Movies. Reflections on the Use of Geospatial
Technologies for Historical Cinema Audience Research (69-82); Michael Ross, Roger Sennert, Jens Wagner: Putting Itinerant Cinemas on the Map (83-92); Yuri Tsivian: Cinemetrics,
Part of the Humanities' Cyberinfrastructure (93-100); Ralph Ewerth, Markus Mühling, Thilo
Stadelmann, Julinda Gllavata, Manfred Grauer, Bernd Freisleben: Videana: A Software Toolkit for Scientific Film Studies (101-116); Vera Kropf, Matthias Zeppelzauer, Stefan Hahn,
Dalibor Mitrovic: First Steps Towards Digital Formalism: The Vienna Vertov Collection
(117-132); Warren Buckland: Ghost Director. Did Hooper or Spielberg Direct Poltergeist?
(133-144); Christoph Brachmann, Hashim Iqbal Chunpir, Silke Gennies, Benjamin Haller,
Philipp Kehl, Astrid Paramita Mochtarram, Daniel Möhlmann, Christian Schrumpf, Christopher Schultz, Björn Stolper, Benjamin Walther-Franks, Arne Jacobs, Thorsten Hermes, Otthein Herzog: Automatic Movie Trailer Generation Based on Semantic Video Patterns (145158); Leonardo Boccia, Peter Ludes: Key Measures and Key Visuals in Brazilian and German TV Annual Reviews (159-170); Margret Schild: Text-Based Film Retrieval 2006. A
New Concept to Index, Manage and Present Films, their Content and Context (171-176); Rolf
Kloepfer: How to Capture Offers of Filmic Effectiveness. AKIRA I77 as an Aid (177-191).|
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[25-L] Schaffrath, Michael (Hrsg.):
Sport ist Kommunikation: Festschrift für Professor Dr. Dr. h.c. Josef Hackforth, Berlin: Lit
Verl. 2009, III, 400 S., ISBN: 978-3-8258-1877-7
INHALT: Inhaltsverzeichnis: Thomas Bach: Lieber Josef Hackforth (3-4); Michael Schaffrath:
Josef Hackforth - Nestor der Sportpublizistik (5-24); Joachim Mester: Leistungssport zwischen Wissenschaft und Forschung (25-38); Miriam Meckel: In der Kommunikationsfalle:
Datenflut und Denkebbe (39-60); Jens Wernecken: Quantitativ oder qualitativ - ist das hier
die Frage? (61-90); Toni Melfi: Sportkommunikation praxisnah und wissenschaftlich reflektiert (91-96); Wolfgang Bück: Fair Play im Sportjournalismus (97-104); MIke de Vries: "And
the winner is: Deutschland" - Land der Ideen (105-124); Erich Laaser: VDS - Vom Verbund
der Skatspieler zum Verband Dienstleistung und Service (125-136); Hae-Ryong Song: Die industrielle Entwicklung des E-Sports in Korea (137-150); Sybille Frütel Culhane: Fakten und
Fantasien zum internationalen Sportjournalismus (151-172); Rolf Scholz: Weltweit vernetzt Der Sport im Internet (173-184); Felix Görner: Die TV - Sport Agenda 2010 (185-212);
Wolf-Dieter Poschmann: Sportstudio-Moderation - gestern, heute, morgen (213-226); Oliver
Simon: Exklusive Ansprüche und harte Programmrealität - Sport im Pay-TV (227-240); Christoph Fischer: Nachrichten - Zum danach richten? (241-258); Pit Gottschalk: Alte Konkurrenten und neue Herausforderer im Sportzeitschriftenmarkt (259-266); Boris Büchler: Die Kunst
der ersten Frage (267-286); Robin Halle: "Story-Jäger! Immer auf der Suche nach der guten
Geschichte" (287-296); Dirk Jungels: Public Relations im Fußball (297-324); Manuela Raiss:
Spitzensportler als Identifikationsfiguren (325-344); Michael Schaffrath: Interdependenz und
Instrumentalisierung zwischen Sportlern und Journalisten? (345-372).
[26-L] Schulz, Peter J.; Hartung, Uwe; Keller, Simone (Hrsg.):
Identität und Vielfalt der Kommunikationswissenschaft, (Schriftenreihe der Deutschen
Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft, Bd. 36), Konstanz: UVK Verl.Ges. 2009, 306 S., ISBN: 978-3-86764-147-0
INHALT: "Wie kaum eine andere wissenschaftliche Disziplin ist die Publizistik- und Kommunikationswissenschaft mit der Frage konfrontiert, was als unaufhebbar zum Profil der Kommunikationswissenschaften zu rechnen ist, und was eher als schmückendes Beiwerk betrachtet
werden kann. Dies hängt auch zusammen mit den unterschiedlichen Traditionen, in denen die
Kommunikationswissenschaft verwurzelt ist: der sozialwissenschaftlich-empirischen, der kulturwissenschaftlichen sowie der technisch-informatik-orientierten Tradition. Der vorliegende
Band verbindet und differenziert unterschiedliche Perspektiven der öffentlichen Kommunikation und stellt sie in ihren interdisziplinären und internationalen Zusammenhang. Die Beiträge
entstanden anlässlich der 53. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Publizistik und
Kommunikationswissenschaft 2008 in Lugano." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Peter J.
Schulz, Uwe Hartung, Simone Keller: Einleitung (9-18); Teil 1: Die Beobachtung des Faches
und seiner Theorieentwicklung: Fabian Schäfer: Transnationale Verflechtungszusammenhänge in der frühen Kommunikationswissenschaft (21-34); Erik Koenen: Transnationale Einflüsse in der Entwicklung der skandinavischen Kommunikationswissenschaften - Ein Werkstattbericht (35-49); Maria Löblich, Senta Pfaff-Rüdiger: Die empirisch-sozialwissenschaftliche
Wende und die Veränderung der Forschungspraxis in der Zeitungs- und Publizistikwissenschaft (51-63); Stefanie Averbeck-Lietz: Konstruktivismus in der deutschen und der französischen Kommunikationswissenschaft (65-87); Johannes Raabe: Kultur- und praxistheoretische
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Konzepte in der Kommunikationswissenschaft - Ein Beitrag zur jüngeren Theorieentwicklung
der Disziplin (89-104); Patrick Donges: Sichtbarkeit und Zurechenbarkeit: Kommunikation
als Voraussetzung von Politik (105-114); Teil 2: Ansätze und Teilgebiete: Wo stehen wir?
Wo wollen wir hin? Jörg Matthes: Identität und Vielfalt des Framing-Ansatzes: Eine systematische Analyse der Forschungsliteratur (117-131); Inga Huck, Oliver Quiring, Hans-Bernd
Brosius: Wahrnehmungsphänomene im Agenda-Setting-Prozess (133-147); Olaf Jandura,
Constanze Rossmann: Gesundes Fernsehen? Die Bedeutung von Boulevardmagazinen für die
Gesundheitskommunikation (149-164); Sabrina Bresciani, Martin J. Eppler: The Risks of Visualization: A Classification of Disadvantages Associated with Graphic Representations of
Information (165-178); Benjamin Krämer, Thorsten Schroll, Gregor Daschmann: Die Anwendung künstlicher neuronaler Netze in der Kommunikationswissenschaft (179-193); Teil 3:
Empirische Studien, international vergleichend und andere: Joachim Trebbe, Jens Woelke:
International vergleichende Fernsehprogrammforschung: Ein Erhebungsmodell für Deutschland, Österreich und die Schweiz (197-211); Kevin Grieves: "Il faut du courage" - Grenzüberschreitende journalistische Zusammenarbeit in der Region Saar-Lor-Lux (213-226); Manuel
Puppis: Organisationen der Medienregulierung: Das Legitimitätsmanagement von Presseräten
(227-2412); Uwe Hasebrink: Herausforderungen und Ertrag international vergleichender Forschung am Beispiel der Onlinenutzung von Kindern und Jugendlichen (243-263); Markus
Lehmkuhl: Diffusion von Telekommunikationstechniken in sozialen Netzwerken: Eine Detailanalyse zum interpersonalen Einfluss (265-281); Gerhard Vowe, Marco Dohle: Mediokratie oder Expertokratie? Ergebnisse einer Inhaltsanalyse von Parlamentsdebatten im Längsschnitt (283-297).
[27-L] Segeberg, Harro (Hrsg.):
Referenzen: zur Theorie und Geschichte des Realen in den Medien, (Schriftenreihe der
Gesellschaft für Medienwissenschaft, 16), Marburg: Schüren 2009, 343 S., ISBN: 978-3-89472673-7
INHALT: "In den Zeichen des Films Anzeichen eines Realen zu entdecken, beschreibt die Faszination von Medien, die als Film und Fotografie die Einbildungskraft ihres Publikums mit der
Aura des Analogischen entzücken konnten. Mit dieser Faszination soll es vorbei sein, seitdem
Bilder des Wirklichen aus unanschaulichen Rechenvorgängen entstehen. Im Digitalen bliebe
so gesehen vom Realen nur die Agonie des Realen übrig. Dass sich die in solchen und anderen Begriffen angesprochenen Prozesse der Transformation doch etwas komplizierter darstellen, war Thema der hiermit dokumentierten Jahrestagung der Gesellschaft für Medienwissenschaft 2006 in Stuttgart. Die daraus entstandenen Beiträge beginnen mit Fragen nach der neuen Qualität synthetisch erzeugter Referenzialitäten in Computerbild und Wissenschaftsforschung, erkunden Referenzprobleme in klassischen Dokumentarfilmen und zeitgenössischen
Reality-Formaten und markieren Authentisierungsstragien des 'Wahr-Werdens' in dokumentarisch- fiktionalen Hybrid- Formaten und Netz-Blogs." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis:
Harro Segeberg: Referenzen (8-23); Eröffnung: Perspektiven der Referenz: Rüdiger Maulko:
Referenz und Computerbild. Synthetischer Realismus in den Bildmedien (26-51); AG Medienwissenschaft und Wissenschaftsforschung: "Hot Stuff": Referentialität in der Wissenschaftsforschung (52-79); Sektion I: Referenz und Historiographie: Wolfgang Fuhrmann:
Ethnographie und Film in Deutschland. Anmerkungen zu einem vergessenen Teil deutscher
Mediengeschichte (82-96); Nina Gerlach: Der Tierfilm zwischen Repräsentation und Simulation. Aktuelle Tendenzen (97-110); Joan Kristin Bleicher: Das Private ist das Authentische.
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Referenzbezüge aktueller Reality-Formate (111-119); Christian Hißnauer: living history - Die
Gegenwart lebt. Zum Wirklichkeitsbezug des Geschichtsformates (120-140); Ursula von
Keitz: Drama der Dokumente. Zur Referenzproblematik in Andres Veiels Film 'Der Kick'
(141-156); Sektion II: Hybride: Henning Wrage: Wahrheit im Fernsehen. Die dokumentarisch-fiktionalen Hybriden des Deutschen Fernsehfunks (158-176); Caroline Elias, Thomas
Weber: Defekt als Referenz. Von neuen Hybrid-Formaten zum Verfall der Doku-Kultur (177197); Andreas Wagenknecht: Filminterne Beglaubigungen und Kontextualisierungen von ReEnactments im dokumentarischen Fernsehen (198-210); Thomas Waitz: Geschehen/Geschichte. Das Dokudrama bei Hans-Christoph Blumenberg (211-222); Matthias Steinle: Im
Nebel postmodernen Dokumentarfilms - Errol Morris: 'The fog of war' (2003) (223-239);
Franziska Heller: Prozessuale Authentisierungsstrategien im Zeichen zeitlicher Paradoxien:
Deleuze und Dokumentarfilm. Überlegungen am Beispiel von RP Kahls 'Mädchen am Sonntag' (2005) (240-253; Sektion III: Kritischer Dokumentarfilm: Peter Zimmermann: Camcorder Revolution - Videoaktivisten und internationale Öffentlichkeit (256-261); Kay Hoffmann:
Von der Rückkehr des Politischen im Dokumentarfilm (262-270); Sektion IV: Vernetzte Referenzen: Martin Doll: "Dokumente", die ins Nichts verweisen? TV-Fälschungen als Indikatoren der Modi journalistischer Wahrheitsproduktion (272-298); Susanne Regener: Filmisches Selbstportrait. Max Kestners Dokumentarfilm 'Rejsen pa ophavet' als Reflexion auf den
aktuellen Authentizitätscode (299-313); Karin Bruns: Archive erzählen. Weblogs, V-Blogs
und Online-Tagebücher als dokumentar-fiktionale Formate (314-333).
[28-L] Sieprath, Maud E. (Hrsg.):
Religion und Massenmedien, (Religionen in Kultur und Gesellschaft, Bd. 2), Berlin: Weißensee
Verl. 2009, 273 S., ISBN: 978-3-89998-146-9
INHALT: "Die Präsenz der Medien im 21. Jahrhundert und die damit verbundene Macht waren
nie zuvor so dominierend wie heute. Die Vorstellung, Religion sei in den Hintergrund getreten und zur Privatangelegenheit geworden, ist überholt. Vieles spricht für eine neue Sichtbarkeit der Religion. Dies enthüllt sich durch verstärktes Interesse an religiösen Sensationen und
Themen. Die Vermittlung religiöser Inhalte, seien sie explizit oder implizit, wird in unserer
modernen Gesellschaft maßgeblich durch die Medien geprägt und übt auf alle Bereiche unseres Lebens Einfluss aus. Durch die Massenmedien sind Veränderungen der Kommunikationsweise von Religion entstanden. Das Suchen nach Vorbildern und Leitfiguren, nach Stars und
Sternchen hat sich entsprechend der massenmedialen Entwicklung verschoben. Fragen nach
der Veränderung von Kultur und Religion, zugeschnitten auf die Bedürfnisse der Gesellschaft
durch die Nutzung der Medien, wie auch die Präsentation und Vermittlung von Kultur und
Religion durch diese, stehen im Vordergrund." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Maud E.
Sieprath: "Fürchtet euch nicht vor neuen Technologien". Öffentliches Leiden und Sterben des
Medienpapstes. Die Medien als Stimulanzfaktor einer kurzfristigen Massenbewegung (1132); Antje Laskowski: Der Karikaturenstreit - eine global gesteuerte Empörung (33-66);
Christel Gärtner: Die Rolle der Medien bei der Rückkehr der Religion: Die habituellen Voraussetzungen für die Wahrnehmung und Deutung religiöser Ereignisse bei journalistischen
"Meinungsmachern" (67-98); Carola Richter: Fernsehprediger, Online-Counselling und Fatwa-Hotlines: Zur Medialisierung des Islam (99-128); Beate Rohmann: Etablierung, Vermittlung und Entzauberung eines Mythos. Die Rolle populärer Medien im Kontext einer Konversionsgeschichte (129-156); Nadja Miczek: "Virtuelle Spiritualität". Gegenwärtige Westliche
Esoterik in Second Life (157-184); Marcia E. Moser: Christlich-Sicher-Geborgen? Das Inter-
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net als Debattenraum für christliche Lesben und Schwule (185-208); Maud E. Sieprath:
Nichtfassbare Geister - zufällige Codesegmente - eine Roboterseele? Eine Analyse zum SFFilm 'I, robot' (209-230); Daniela Kurzke: Medialisierung des Dalai Lama. Vom Bauernjungen zum buddhistischen Superstar. Eine kurze Übersicht (231-248); Reka Szilardi: The Replicant's Rendez-vous with Reality? Variations on God in Three Novels of Philip K. Dick (249270).
[29-L] Srubar, Ilja:
Kultur und Semantik, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2009, 310 S., ISBN: 978-3-53116917-0
INHALT: Die im vorliegenden Band versammelten Aufsätze gehen von der Annahme aus, dass
der Prozess der Konstruktion sozialer Wirklichkeit ein Sinn verarbeitender Prozess ist. Eine
systematische Untersuchung von Kultur und ihrer unterschiedlichen semantischen Ausprägungen ist dem Autor zufolge nur möglich, wenn der sinngenerative Zusammenhang, der hinter dem sinnhaften Aufbau der sozialen Welt steht, auf seine konstitutiven Prozesse und Ebenen hin untersucht wird. Nur so lässt sich die selbstregulative und autogenetische Konstruktion sozialer Wirklichkeit erfassen. Ein wichtiger Prozess stellt dabei der Zusammenhang von
Handlungs-, Denk- und Sprachform (HDS) dar, welcher die Schnittstelle bezeichnet, an der
die subjektive und soziale Sinnkonstitution den menschlichen Weltzugang und somit auch die
Gestalt dessen, was wir Kultur nennen, prägen. Die Beantwortung der Frage nach der Möglichkeit des Fremdverstehens und der Intersubjektivität, aber auch nach der Selektivität von
Handlungs-, Sprach- und Denkschemata in Bezug auf die Variationsbreite der Sinnbildung,
hängt von einer näheren Untersuchung des HDS-Zusammenhangs ab. Der vorliegende Band
beleuchtet in Auseinandersetzung mit den gegenwärtigen "Post"-Diskursen einerseits und der
neueren Systemtheorie andererseits die Rolle der Kultur- und Semantikanalyse für die Erforschung der Autogenese sozialer Wirklichkeit aus der Perspektive einer pragmatischen Lebenswelttheorie. (ICI2)
[30-L] Streckeisen, Peter:
Knowledge society: or contemporary capitalism's fanciest dress, in: Analyse und Kritik :
Zeitschrift für Sozialtheorie, Jg. 31/2009, H. 1, S. 181-197
INHALT: "Scholars of social science have increasingly been describing advanced capitalist societies as knowledge societies, based on a series of key assumptions about 'postindustrialism'. The author's contribution challenges this new 'conventional wisdom' (John K.
Galbraith) on several points. He first argues that it veils the 'dark sides' of capitalism, i.e. worker alienation, class relationships and class struggle. He then shows how knowledge society
experts all too often contribute to the individualization of social problems. Further on, the author challenges the assumption according to which contemporary human resources management creates a new kind of work relationship based on mutual respect, objectivity and justice.
Finally, he tries to understand the very success of the new 'conventional wisdom'. The relative
autonomy of science and education might be the most important reason why so many social
science scholars as well as ordinary people today believe they are living in a knowledge society." (author's abstract)|
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[31-L] Wendelin, Manuel:
Systemtheorie als Innovation in der Kommunikationswissenschaft: inhaltliche Hemmnisse
und institutionelle Erfolgsfaktoren im Diffusionsprozess, in: Communicatio Socialis :
internationale Zeitschrift für Kommunikation in Religion, Kirche und Gesellschaft, Jg. 41/2008,
Nr. 4, S. 341-359 (Standort: USB Köln(38)-M XA 01287; Kopie über den Literaturdienst
erhältlich)
INHALT: "Auch wenn Luhmanns Systemtheorie in der 'scientific community' der deutschen
Kommunikationswissenschaft vorwiegend mit Kritik und Abgrenzung zu kämpfen hatte, ist
sie heute fester Bestandteil der kognitiven, sozialen und historischen Identität des Fachs. Der
Beitrag zeichnet die Verbreitung der Theorieinnovation mit Hilfe eines Phasenmodells nach
und sucht eine Erklärung für die Irritation Erfolg trotz Ablehnung. Als theoretischer Rahmen
dient Rogers Diffusionskonzept. Die Quellenbasis der qualitativen Untersuchung besteht aus
Diskussionsbeiträgen zur Systemtheorie (Aufsätze, Rezensionen, Personalartikel und Tagungsberichte), die in Fachzeitschriften zwischen 1964 und 2007 publiziert worden sind. Es
wird gezeigt, dass die Neunziger Jahre eine Wende im Diffusionsverlauf markieren. Den
Hemmnissen Komplexität und Inkompatibilität, zu der neben erkenntnistheoretischen Differenzen auch Normverstöße gehören, stehen die strukturellen Erfolgsfaktoren inhaltliche Kontinuität am Münsteraner Institut und konsequente Nachwuchspolitik gegenüber." (Autorenreferat)
1.2
Geschichte der Medien, Pressegeschichte
[32-F] Bartz, Christina, Dr.; Epping-Jäger, Cornelia, Dr.; Otto, Isabell, M.A. (Bearbeitung);
Schneider, Irmela, Prof.Dr. (Leitung):
Sondierungen der Mediennutzung (Teilprojekt C5)
INHALT: Das Projekt geht den Verfahren nach, die mit großem Aufwand zur Beobachtung und
Profilierung des Nutzers eingesetzt werden, seitdem dessen Adressierung prekär geworden
ist. Adressierungsprobleme entstehen mit der funktionalen Differenzierung der Gesellschaft
und der beginnenden 'Massenkommunikation', also seit etwa 1800. Wenn Kommunikation
nicht mehr von der Vorstellung eines homogenen Publikums ausgehen kann, wird der Kommunikationserfolg fortdauernd unsicher. In welchem Ausmaß dieser Einschnitt, z.B. angezeigt als Wechsel von simple audience zu mass audience, ein bis heute verhandeltes Problem
erzeugt, belegen die gewaltigen publizistischen, wissenschaftlichen und technologischen Investitionen, die seit der Etablierung der Massenmedien zur Beobachtung des Nutzers vorgenommen werden. Sie sind von der Erwartung geleitet, die hartnäckig gestellte Frage nach der
sozialen und kulturellen Wirkung der Medien zu beantworten. Auch die gegenwärtig, also um
2000, vorangetriebene Digitalisierung verfolgt exakt dieses Ziel: Adressierung des individuellen Mediennutzers möglichst ohne jeden 'Streuverlust'. ZEITRAUM: 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts bis Gegenwart GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, USA
METHODE: Diskursgeschichte DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen. Aktenanalyse, offen. Diskursanalyse.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Bartz, Christina; Ruchatz, Jens (Hrsg.): Mit Telemann durch die
deutsche Fernsehgeschichte: Kommentare und Glossen des Fernsehkritikers Martin Morlock.
Bielefeld: transcript Verl. 2006. ISBN 3-89942-327-5.+++Bartz, Christina; Schneider, Irme-
26
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/1
1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte
la: Spektakel der Normalisierung. Mediologie, Bd. 17. München: Fink 2007. ISBN 978-37705-4459-2.+++Bartz, Christina: MassenMedium Fernsehen: die Semantik der Masse in der
Medienbeschreibung. Masse und Medium, Bd. 6. Zugl. Köln, Univ., Diss., 2005. Bielefeld:
transcript Verl. 2007. ISBN 978-3-89942-628-1.+++Schneider, Irmela; Bartz, Christina
(Hrsg.): Formationen der Mediennutzung I: Medienereignisse. Bielefeld: transcript Verl.
2007. ISBN 978-3-89942-616-8.+++Schneider, Irmela; Otto, Isabel (Hrsg.): Formationen der
Mediennutzung II: Strategien der Verdatung. Bielefeld: transcript Verl. 2007 (im Druck).
ISBN 978-3-89942-742-4.+++Schneider, Irmela (Hrsg.): Bd. 3 in Planung. Bielefeld: transcript Verl.+++Otto, Isabell: Aggressive Medien: zur diskursiven Regulation von Mediengewalt. Bielefeld: transcript Verl. 2008 (im Erscheinen).
ART: BEGINN: 2005-01 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche
Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Köln, Kulturwissenschaftliches Forschungskolleg SFB-FK 427
"Medien und kulturelle Kommunikation" (Bernhard-Feilchenfeld-Str. 11, 50969 Köln); Universität Köln, Philosophische Fakultät, Institut für Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft
(Meister-Ekkehart-Str. 11, 50937 Köln)
KONTAKT: Bartz, Christina (Dr. Tel. 0221-470-5384, e-mail: t.bartz@uni-koeln.de)
[33-L] Bösenberg, Jost-Arend:
Die Aktuelle Kamera: Nachrichten aus einem versunkenen Land, Berlin: Verl. f. BerlinBrandenburg 2008, 289 S., ISBN: 978-3-86650-067-9
INHALT: Am 17. Juni 1953, als auf den Straßen der DDR das Volk gegen das Regime aufstand,
sendete die DDR-Nachrichtensendung 'Aktuelle Kamera' unter anderem Berichte über die Tagung des Weltfriedensrates in Budapest und über eine Wohnungsbesichtigung ausgerechnet
in dem Hochhaus an der Weberwiese in der Nähe der damaligen Stalinallee in Berlin/Ost, in
der die Proteste ihren Ausgang genommen hatten. Über den Aufstand fiel kein Wort. Sehr
wortreich dagegen wurde am 13. August 1961 der Mauerbau als Maßnahme zur Sicherung
des Friedens kommentiert. Aber ob keine oder zu viele Worte - die 'Aktuelle Kamera' sendete
jahrzehntelang an der Wirklichkeit und dem Informationsbedürfnis der Zuschauer vorbei, wie
der Journalist Bösenberg informativ und an ein breites Publikum gerichtet beschreibt. Bösenberg interviewte für diese umfassende Darstellung der Hauptnachrichtensendung des DDRFernsehens fünf der sieben Chefredakteure, die langjährige Sprecherin Angelika Unterlauf
und andere Zeitzeugen. Begutachtet wird damit ein Medienerzeugnis, das kaum jemand haben wollte - so sehr auch die SED-Führung danach trachtete, ihren eingeschlossenen Bürgern
ihre Sicht der Dinge beizubringen: Mehr als geschätzte acht bis 15 Prozent durchschnittlicher
Einschaltquote kam nicht zustande - also weniger Zuschauer als die SED Mitglieder hatte.
Die Mehrheit der DDR-Bürger wanderte allabendlich in den TV-Westen ab. Eine eigene Erhebung der Zuschauermeinungen wurde eher vorsichtig durchgeführt, man wollte es wohl gar
nicht so genau wissen - und die Bürger wollten nicht so genau Auskunft geben, um nicht in
den Verdacht der Staatsuntreue zu geraten. So wurde nur nach den Sendungen der vergangenen drei Tage gefragt, da konnte es schon vorkommen, die eine oder andere verpasst zu haben. Bösenberg kommt zu der Einschätzung, dass sich die wirklichkeitsferne Berichterstattung der 'Aktuellen Kamera' insgesamt kontraproduktiv auswirkte: 'Durch den Bruch mit der
Realität wurde letztlich das ganze System unglaubwürdig' (233). (ZPol, NOMOS)
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/1
1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte
27
[34-L] Derix, Simone:
Bebilderte Politik: Staatsbesuche in der Bundesrepublik Deutschland 1949-1990, (Kritische
Studien zur Geschichtswissenschaft, Bd. 184), Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2009, 400 S.,
ISBN: 978-3-525-37005-6
INHALT: "Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs hatten Staatsbesuche international Konjunktur, und von Anfang an erkannten die Westdeutschen das darstellerische Potenzial, das in diesen Ereignissen lag. Sie konnten die Reisen der auswärtigen Staatsoberhäupter so gestalten,
dass die Facetten der Bundesrepublik differenziert zum Ausdruck gebracht oder überhaupt
erst entworfen wurden. Diese Studie beleuchtet in kulturgeschichtlicher Perspektive das Bildrepertoire der westdeutschen Selbstdarstellung und zeigt die Spannweite zwischen der geplanten Inszenierung und der nicht kalkulierbaren Dynamik der Umsetzung. Der Blick auf die
exklusiven Gesellschaften der Festsäle und auf die Zuschauer am Straßenrand gewährt tiefe
Einsichten in den strukturellen Wandel des Verhältnisses zwischen Staat und Gesellschaft im
Zeitalter der Massenmedien. Die Studie zeigt, wie sich die visuellen Massenmedien zum Dispositiv für die Wahrnehmung von Staat und Politik entwickelten." (Autorenreferat)
[35-F] Hoppe, Albrecht (Bearbeitung); Stöber, Rudolf, Prof.Dr.; Bohrmann, Hans, Prof.Dr.phil.
(Leitung):
Digitalisierung der Amtspresse Preußens in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und Erstellung eines Sachkommentars
INHALT: Das Projekt hat die auflagenstärkste und einflussreichste politische Presse des letzten
Drittels im 19. Jahrhundert digitalisiert, mit ergänzenden Kommentaren indiziert und für das
Internet aufbereitet: die preußische Provinzial-Correspondenz (PC), und die Neuesten Mittheilungen (NM); außerdem wurde ein exemplarisch ausgewähltes Kreisblatt, das " Teltower
Kreisblatts" , digitalisiert und für das Internet aufbereitet. ZEITRAUM: 1863-1894 GEOGRAPHISCHER RAUM: Preußen
METHODE: Hermeneutisch; quellenkritisch. Untersuchungsdesign: Vollerhebung DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Aktenanalyse, offen. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen
des Projekts.
ART: BEGINN: 2005-03 ENDE: 2009-08 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche
Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Bamberg, Fak. Geistes- und Kulturwissenschaften, Lehrstuhl für
Kommunikationswissenschaft (An der Universität 9, 96045 Bamberg); Institut für Zeitungsforschung (Königswall 18, 44122 Dortmund)
KONTAKT: Stöber, Rudolf (Prof.Dr. e-mail: rudolf.stoeber@split.uni-bamberg.de)
[36-L] Kassung, Christian (Hrsg.):
Die Unordnung der Dinge: eine Wissens- und Mediengeschichte des Unfalls, Bielefeld:
transcript Verl. 2009, 473 S., ISBN: 978-3-89942-721-9
INHALT: "Wer auf das 20. Jahrhundert zurückschaut, der sieht sich konfrontiert mit einer erstaunlichen Regelmäßigkeit von Unfällen und Katastrophen. Mal mehr, mal weniger häufig,
mal lokal begrenzt und dann von globaler Prominenz: Unfälle gelten einerseits als das Paradigma des Unvorhersehbaren und Zerstörerischen. Andererseits lernen Kulturen offensicht-
28
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/1
1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte
lich so regelmäßig aus den Störungen ihres technischen Fortschritts, dass sich die Frage nach
einem Zusammenhang von Unfall und Wissensgeschichte geradezu aufdrängt. Ist unsere kulturelle Ordnung paradoxerweise deshalb stabil, weil es Unfälle gibt?" (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Paul Virilio: Der integrale Unfall (7-8); Burkhardt Wolf: Schiffbruch mit
Beobachter (19-48); Esther Fischer-Homberger: Der Eisenbahnunfall von 1842 auf der ParisVersailles-Linie (49-88); Matthias Bickenbach: Robert Musil und die neuen Gesetze des Autounfalls (89-116); Christoph Asendorf: "A lot of things can be masked" (117-134); Christian
Kassung: Der Untergang der Kursk und die Wissensgeschichte der seismischen Forensik
(135-152); Harry Collins, Trevor J. Pinch: Auf den Start reduziert: Das Challenger-Unglück
(153-184); Peter Glasner: Entgleisungen im deutschen Kaiserreich (185-220); Bernd Stiegler:
Katastrophen und ihre Bilder (221-248); Wolfgang Hagen: "M. G. Y. - What is the matter
with you?" (249-270); Albert Kümmel-Schnur: "Immer Erklärungen. Sprechen. Das muss
aufhören!" (271-302); Jörg Potthast: Papier, Bleistift & Bildschirm (303-328); Wolfgang
Coy: Unsichtbar wird der Fehler, wenn sich alle daran gewöhnt haben (329-360); Olaf Briese:
Die Aporie des Größten Anzunehmenden Unfalls (361-380); Nicolas Pethes: Accidental Experiments (381-398); Ulrike Brunotte: Unfall-Wissen (399-420); Benno Wagner: Kafkas Poetik des Unfalls (421-454); Thomas Macho: Unfall oder Selbstmord? (455-468).
[37-L] Ko, Jae-Baek:
Wissenschaftspopularisierung und Frauenberuf: Diskurs um Gesundheit, hygienische
Familie und Frauenrolle im Spiegel der Familienzeitschrift Die Gartenlaube in der zweiten
Hälfte des 19. Jahrhunderts, (Europäische Hochschulschriften. Reihe 3, Geschichte und ihre
Hilfswissenschaften, Bd. 1052), Frankfurt am Main: P. Lang 2008, 410 S., ISBN: 978-3-63157723-3 (Standort: UB Siegen(467)-21MKN4049)
INHALT: "Der Band behandelt den Diskurs um Gesundheit und Frauenrolle für die hygienische
Familie und Familienkultur im Spiegel des populären Wochenblattes Die Gartenlaube in der
zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Der pressegeschichtlichen Untersuchung zufolge war
dieses Blatt nicht nur eine bürgerliche Familienzeitschrift, sondern darüber hinaus auch eine
populärwissenschaftliche Vermittlerin. Die Untersuchung zielt darauf ab, ein Stück Wissens-,
Bürgertums-, Familien- und Frauengeschichte des 19. Jahrhunderts zu beleuchten. In diesem
interdisziplinären Zusammenhang werden zum einen die medizinischen und hygienischen
Diskussionen, zum anderen die bürgerlichen Werte der Lebensführung und ihren Eingang in
die Familienkultur, schließlich die Frauenrollen für die hygienische Familie im Zusammenhang des zunehmenden Wandels der Familienfunktion erforscht. Das Ergebnis zeigt die bürgerlichen Strategien zur Verstärkung der sozialen und geschlechtlichen Differenz." (Autorenreferat) (BR)
[38-L] Krüger, Gesine:
Schrift - Macht - Alltag: Lesen und Schreiben im kolonialen Südafrika, Köln: Böhlau 2009,
363 S., ISBN: 978-3-412-20116-6
INHALT: "Bereits vor mehr als hundert Jahren schrieben afrikanische Bergarbeiter, die am Witwatersrand für die großen Minenhäuser schufteten, regelmäßig Briefe an ihre Angehörigen
und Freunde zu Hause und erhielten umgekehrt Post von ihnen. Die Schrift hatte um 1900
Eingang in die afrikanische Alltagskultur gefunden. Von der afrikanischen Geschichtsschrei-
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/1
1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte
29
bung lange Zeit vernachlässigt, zeigen Dokumente der Alltagsschriftlichkeit, dass die alphabetische Schrift nicht allein als koloniales Herrschaftsinstrument verstanden werden kann, so
die These dieses Bandes. Auch Zettel, Notizen, Schulaufsätze, Leserbriefe und andere Texte
erschließen einen Umgang mit der Schrift, bei dem Lesen und Schreiben neben dem eigenen
Vergnügen auch gerade der Kritik des Kolonialismus dienten sowie neue überregionale Formen der Geselligkeit und des Austausches schufen. Weiter wird gezeigt, dass Behörden und
Mission dem unkontrollierten Schriftgebrauch allerdings mit größtem Misstrauen begegneten.
So gehört nicht nur die Verbreitung, sondern auch die Unterdrückung der Literalität zum kolonialen Erbe." (Autorenreferat)
[39-L] Lörcher, Andreas:
Antisemitismus in der öffentlichen Debatte der späten fünfziger Jahre: mikrohistorische
Studie und Diskursanalyse des Falls Zind, Freiburg im Breisgau 2008, 225 S. (Graue Literatur;
deposit.d-nb.de/cgi-bin/dokserv?
idn=990750477&dok_var=d1&dok_ext=pdf&filename=990750477.pdf)
INHALT: "Die Dissertation behandelt in ausführlicher Weise den Antisemitismusprozess von
1958 gegen den Studienrat Ludwig Zind. Der Angeklagte wurde zu einem Jahr Gefängnis
verurteilt, weil er sich in einer Wirtshausstreiterei gegenüber dem halbjüdischen ehemaligen
KZ-Häftling Kurt Lieser antisemitisch äußerte und diesen beleidigte. Ludwig Zind konnte auf
spektakuläre Weise vor Haftantritt fliehen. Im Teil der mikrohistorischen Studie werden die
subjektiven Perspektiven der am Streitgespräch beteiligten untersucht und analysiert. Im Teil
der Diskursanalyse werden die lokale und überregionale Berichterstattung in der Bundesrepublik Deutschland sowie die Berichterstattung über den Fall in der DDR analysiert." (Autorenreferat)
[40-F] Meyen, Michael, Prof.Dr. (Bearbeitung):
"Sattsam bekannte Uniformität"? Die Zentralorgane von SED, FDJ, CDU und LDPD zwischen Lenkungsabsicht, Kontrollpraxis und Leserbedürfnissen
INHALT: War die DDR-Presse so monolithisch wie es im Rückblick beschrieben wird und hatten die Journalisten tatsächlich so gut wie keinen Spielraum und damit keine Verantwortung?
Dieser Wissensstand, der sich auf Akten, die Ziele der Machthaber und Inhaltsanalysen des
Politikteils stützt, widerspricht den Erinnerungen der Leser, die sehr wohl Unterschiede zwischen den Zeitungen bemerkt und die Blätter auch als Distinktionsmerkmale eingesetzt haben. Das Projekt hat das Ziel, die These von der 'sattsam bekannten Uniformität der DDRMedien' zu differenzieren, die Lenkungs- und Kontrollpraxis sowie vor allem die Zeitungsinhalte in unterschiedlichen Kontexten und im Zeitverlauf zu untersuchen (1950 bis 1989) und
so die Frage zu beantworten, welchen Spielraum Journalisten in gelenkten Mediensystemen
haben, allen inhaltlichen Vorgaben zum Trotz ihr Publikum zu erreichen. Dazu sollen die
Zentralorgane von SED, FDJ, CDU und LDPD verglichen und die Stärken kommunikationswissenschaftlicher und historischer Forschung verbunden werden. Neben quantitativen und
qualitativen Inhaltsanalysen der Zeitungen und der Presseanweisungen sind Zeitzeugeninterviews und die Aufarbeitung der Akten in mehreren Archiven geplant. ZEITRAUM: 1950 bis
1989 GEOGRAPHISCHER RAUM: DDR
ART: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
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soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/1
1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte
INSTITUTION: Universität München, Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung (Oettingenstr. 67, 80538 München)
KONTAKT: Institution -Sekretariat- (Tel. 089-2180-9455, Fax: 089-2180-9443,
e-mail: krampe@ifkw.lmu.de)
[41-L] Resch, Andreas:
Das Geschäft mit Wort und Bild: Wirtschaftsgeschichte der Massenmedien und der
Werbebranche in Wien, (Kreativwirtschaft in Wien, Bd. 3), Wien: Lit Verl. 2008, 320 S., ISBN:
978-3-7000-0909-2
INHALT: "Zu den österreichischen Massenmedien liegen bereits zahlreiche Spezialstudien vor.
Der vorliegende Band gewährt erstmals einen wirtschaftsgeschichtlichen Gesamtüberblick
über die klassischen Massenmedien in Wien seit dem späten 19. Jahrhundert. Der Autor gibt
quantitative Überblicke über die Entwicklung von Presse, Verlagswesen, Film, Rundfunk,
Fernsehen und Werbewirtschaft. Darüber hinaus stellt er die politischen und wirtschaftlichen
Rahmenbedingungen im Zeitablauf dar und geht auf beispielhafte Unternehmer und Unternehmen ein. Damit bietet das Buch in Zeiten beschleunigter Umbrüche wertvolles Überblickswissen über die Medienbranche in Wien." (Autorenreferat)
[42-F] Universität Salzburg:
Journalistinnen Eine Geschichte in Biographien und Dokumenten 1848-1990
INHALT: Eine Berufs- und Sozialgeschichte der Journalistinnen liegt im deutschsprachigen
Raum praktisch nicht vor. Mit der geplanten Publikation wollen wir diese Lücke schließen
und die Geschichte der Journalistinnen anhand von ausgewählten Biographien in der Zeit
zwischen 1848 und 1990 rekonstruieren. Die Biographien ordnen wir dabei entlang der verschiedenen historischen Phasen chronologisch und binden sie ein in die politischen, sozialen
und medialen Kontexte, die das individuelle Schaffen rahmen. Besonders wichtig ist es uns,
die Journalistinnen selber in ausgewählten Texten zu Wort kommen zu lassen. Dabei konzentrieren wir uns auf Artikel, die die Journalistinnen in verschiedenen Printmedien veröffentlicht haben, und auf autobiographische Zeugnisse, etwa Auszüge aus Tagebüchern oder Interviews. Ausgewählt werden Veröffentlichungen, in den die Journalistinnen zu den zentralen
Fragen ihrer Zeit sprechen, die Position von Frauen in der Gesellschaft reflektieren oder aber
über ihr journalistisches Selbstverständnis Auskunft geben. ZEITRAUM: 1848-1990 GEOGRAPHISCHER RAUM: deutschsprachiger Raum
ART: BEGINN: 2006-01 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER:
keine Angabe
INSTITUTION: Universität Salzburg, Kultur- und Gesellschaftswissenschaftliche Fakultät, FB
Kommunikationswissenschaft (Rudolfskai 42, 5020 Salzburg, Österreich)
KONTAKT: Institution -Sekretariat- (Tel. 0043-662-8044-4150, Fax: 0043-662-8044-4190,
e-mail: sekretariat.kowi@sgb.ac.at)
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/1
1.3 Massenmedien
1.3
31
Massenmedien
[43-L] d'Haenens, Leen; Antoine, Frederic; Saeys, Frieda:
Belgium: two communities with diverging views on how to manage media diversity, in:
Gazette : the international journal of mass communications studies, Vol. 71/2009, Nr. 1-2, S. 5166 (Standort: USB Köln(38)-MAP00647; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: Zwar kann die belgische Rundfunkgeschichte auch als ein perfektes Beispiel der allgemeinen Situation in Westeuropa verstanden werden, aber es spiegeln sich in der Medienstruktur des Landes auch die spezifischen kulturellen Gegebenheiten und politischen Richtungswechsel wider. Das Mediensystem ist gekennzeichnet durch einen ziemlich hohen Grad an
Kapitalverflechtung, wobei die wichtigsten Unterschiede in Bezug auf den Schutz kultureller
Besonderheiten bestehen. Der Beitrag untersucht die Einstellungen der französischsprachigen
und der flämischsprachigen Bevölkerungsgruppen zur Frage der Regulierung von Kapitalverflechtungen; institutionell geht es dabei um den Auftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks
(?reinrassig? oder weiter gefasst); und inhaltlich geht es um einheimische Produktionen mit
einem hohen Identifizierungsgrad im Gegensatz zu den grenzüberschreitenden Produktionen
ausländischer Anbieter. (UNübers.)
[44-L] Dyczok, Marta:
Media in Ukraine: between revolution and election (2004-2006), in: Andrej N. Lushnycky
(Hrsg.) ; Mykola Riabchuk (Hrsg.): Ukraine on its meandering path between East and West,
Frankfurt am Main: P. Lang, 2009, S. 63-80
INHALT: Die Autorin geht in ihrer empirischen Studie der Frage nach, ob die ukrainische Bevölkerung nach der Orangenen Revolution und dem Ende der staatlichen Zensur durch die Medien besser informiert sind. Sie gibt zunächst auf der Makroebene einen Überblick über das
Mediensystem, das Medienrecht und die Strukturen des Journalismus in der Ukraine nach
dem Systemwandel. In Hinblick auf die Mikroebene stellt sie anschließend Befragungsergebnisse über die Erwartungen und Einstellungen der ukrainischen Bevölkerung zu den Medien
dar. Um die Dynamik der Medienentwicklung zwischen der Orangenen Revolution im Jahr
2004 und den ukrainischen Parlamentswahlen im Jahr 2006 zu verdeutlichen, betrachtet sie
die vier hauptsächlichen Akteure: den Staat, die Medieneigentümer, die Journalisten und die
Gesellschaft. Sie stellt bei ihrer Untersuchung zur Wechselwirkung zwischen Massenmedien
und Politik fest, dass die ukrainischen Wähler nicht sehr stark in ihren politischen Entscheidungen durch die Medien beeinflusst worden sind. Dennoch weisen die untersuchten Einstellungen, Überzeugungen und Werte, die das politische Verhalten der Bevölkerung prägen,
einen Mangel an Vertrauen zu politischen Eliten und Journalisten auf, denen eine systematische Korruption und Vetternwirtschaft attestiert wird. Vor allem die Medieneigentümer sind
nach den Ergebnissen der Autorin aktive Instanzen der Zensur und beeinflussen als Teil der
alten Machtelite die Politik gemäß ihren Interessen. (ICI)
32
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/1
1.3 Massenmedien
[45-L] Fleras, Augie:
Ethnic and aboriginal media in Canada: crossing borders, constructing buffers, creating
bonds, building bridges, in: Rainer Geißler ; Horst Pöttker: Media - migration - integration :
European and North American perspectives, Bielefeld: transcript Verl., 2009, S. 143-179
INHALT: Der Beitrag setzt sich mit der Frage auseinander, welche Perspektiven und Gefahren
Kanadas System ethnischer Medien und Aborigines-Medien in der Praxis aufweist. Diese
Medien stellen einen integralen Bestandteil einer inklusiven Politik der Nationenbildung dar.
Sie erweitern Kanadas demokratischen Diskurs über die Grenzen der Mainstream-Medien
hinaus. Sie dienen mit ihren alternativen Mediendiskursen den Interessen der multikulturellen
Minderheiten und der Aborigines. Sie bauen Brücken für interkulturellen Austausch. Als
Form sozialen Kapitals fördern ethnische Medien nicht nur die Gemeinschaftsbildung, sie
stellen auch eine Brücke für einen zweigleisigen Prozess der Integration dar. (ICE2)
[46-F] Franzen, Martina, M.A. (Bearbeitung); Weingart, Peter, Prof.Dr. (Betreuung):
Torwächter der Wissenschaft oder Einfallstor für die Massenmedien? Zur Rolle der Wissenschaftsjournale am Beispiel der Stammzellforschung
INHALT: Die wissenschaftliche Publikation gilt als basales Element des wissenschaftlichen
Kommunikationssystems. Während die Herstellung von Wissen strikten internen Kriterien
genügen muss, entzieht sich die Darstellung von Wissen der wissenschaftlichen Kontrolle.
Auf der Darstellungsebene ist die moderne Wissenschaft von technischen Verbreitungsmedien abhängig. Die Operationen des wissenschaftlichen Funktionssystems müssen sich demzufolge an den Selektionsentscheidungen von Organisationen - in dem hier vorliegenden Fall
also an den redaktionellen Standards der Wissenschaftsjournale - orientieren. An dieser Stelle
werden zwei Entscheidungen wirksam, die folgenreich für das Wissenschaftssystem sind:
zum einen die Selbstselektion des Autors (gesteuert über die disziplinäre Ausrichtung und
den Impact Faktor des Journals) und zum anderen die redaktionelle Entscheidung seitens der
Wissenschaftsjournale über die Annahme oder Ablehnung von Beiträgen. Neben der rein wissenschaftlichen Relevanz der eingereichten Manuskripte finden bei den Herausgeberentscheidungen auch weitere Kriterien Berücksichtigung, die nicht dem wissenschaftlichen Primärcode der Wahrheit verpflichtet sind, wie z.B. die Reputation des Autors, aber auch solche - so
die These - die die massenmediale Anschlussfähigkeit des veröffentlichten wissenschaftlichen
Ergebnisses ermöglichen, um den Marktwert des Journals zu steigern. Das Forschungsziel besteht darin, die Medialisierungstendenzen innerhalb des wissenschaftlichen Funktionssystems
empirisch auf der Basis von naturwissenschaftlichen Publikationen sowie ihrer begleitenden
Kommentierungen innerhalb der Wissenschaftsjournale zu erfassen und in ihren Konsequenzen für die Wissenschaftsdynamik zu analysieren. Fokussiert wird hierbei auf die Programmierungsleistungen von Wissenschaft in Bezug auf Nachrichtenwerte. Als Fallbeispiel dient
die Stammzellforschung im Beobachtungszeitraum von 1998-2007. Projekthomepage unter:
www.uni-bielefeld.de/iwt/gk/personen/mitglieder/franzen/promotion.html .
ZEITRAUM: 1998-2007
VERÖFFENTLICHUNGEN: Franzen, Martina: Torwächter der Wissenschaft oder Einfallstor
für die Massenmedien? Zur Rolle von Science und Nature an der Schnittstelle von Wissenschaft und Öffentlichkeit. in: Stöckel, S. (Hrsg.): Verwissenschaftlichung der Gesellschaft Vergesellschaftung der Wissenschaft. Wissenschaftszeitschriften im 19. und 20. Jahrhundert.
Stuttgart: Steiner (im Erscheinen).
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/1
1.3 Massenmedien
33
ART: BEGINN: 2005-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Bielefeld, Fak. für Soziologie, International Graduate School in Sociology -IGSS- (Postfach 100131, 33501 Bielefeld); Universität Bielefeld, Graduiertenkolleg
724 "Auf dem Weg in die Wissensgesellschaft: Wissenschaft in Anwendungs- und Beratungskontexten" (Postfach 100131, 33501 Bielefeld)
KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: martina_franzen@web.de)
[47-L] Gangloff, Tilmann P.:
Charme und Chance: der öffentlich-rechtliche Rundfunk im Fernsehmarkt der Zukunft, in:
tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 13/2009, H. 1, S. 81-83
INHALT: Der Beitrag zeichnet nach, wie Interessenverbände und Gremien 2008 um die Art und
Weise gerungen haben, wie sich ARD und ZDF im Internet präsentieren dürfen. ARD und
ZDF konnten in dieser Diskussion nicht klein beigeben, weil sie den Kampf um die Aufmerksamkeit im klassischen Fernsehen verloren haben. Die beiden Systeme erreichen mit den
Dritten Programmen, Arte, 3sat, Phoenix, Ki.Ka sowie den jeweils drei Digitalkanälen rund
40 Prozent der regelmäßigen TV-Zuschauer, doch das Publikum der Vollprogramme ist 60
Jahr und älter. Bei den jüngeren Altersgruppen aber hat das Fernsehen zugunsten von Internet
"abgedankt". Die jungen Nutzer leben längst ein Medienverhalten, das die Fernsehlandschaft
stärker beeinflusst hat als die Einführung der Fernbedienung: weil sie sich dem Diktat des
vorgegebenen Programmablaufs widersetzen. Inhaltlich kann das Fernsehen seine Existenz
nur sichern, wenn es originäre Seh- Erlebnisse schafft. Jenseits der geführten Debatte um die
Internetpräsenz haben ARD und ZDF die Strategie verfolgt ihren digitalen Sendern, die noch
ein Schattendasein führen, zu mehr Akzeptanz vor allem bei jüngeren Zuschauern verhelfen.
(RG)
[48-L] Geißler, Rainer; Pöttker, Horst (Hrsg.):
Media - migration - integration: European and North American perspectives,
(Medienumbrüche, Vol. 33), Bielefeld: transcript Verl. 2009, 246 S., ISBN: 978-3-8376-1032-1
INHALT: "Following economists and scientists, politicians of various European countries have
realized that a modern society with a declining birthrate is in need of immigrants. What can
journalists contribute, in order to enable migrants to feel at home in their receiving country?
What can be missed and ruined by journalists and media with regard to the Integration of ethnic minorities? Schotars from Austria, Canada, France, Germany, Russia, Switzerland, The
Netherlands, and the U.S. present their findings an the matter of media Integration of migrants. Can European media learn from experiences in the classic countries of immigration in
North America?" (author's abstract). Contents: Horst Pöttker: Successful Integration? Media
and Polish Migration in the German Empire at the Turn of the 20th Century (9-25); Rainer
Geißler, Sonja Weber-Menges: Media Reception and Ideas on Media Integration among Turkish, Italian and Russo-German Migrants in Germany (27-43); Heinz Bonfadelli: Media Use
by Ethnic Minority Youth in Switzerland (45-69); Petra Herczeg: Migrants and Ethnic Minorities in Austria: Assimilation, Integration and the Media (71-96); Leen d'Haenens: Whither
Cultural Diversity on the Dutch TV Screen? (97-115); Souley Hassane: Mainstream Media
vs. Ethnic Minority Media: Integration in Crisis (117-141); Augie Fleras: Ethnic and Aborigi-
34
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1.3 Massenmedien
nal Media in Canada: Crossing Borders, Constructing Buffers, Creating Bonds, Building
Bridges (143-179); Kenneth Starck: Perpetuating Prejudice: Media Portrayal of Arabs and
Arab Americans (181-211); Svetlana Serebryakova: Issues of Migration in Newspapers of the
Stavropol' Area (213-218); Worst Case and Best Practice in European and North American
Media Integration: What Can We Learn from One Another? Round Table Discussion (219243).|
[49-L] Grätz, Tilo:
Radio und Medienaneignung in Westafrika an Beispielen aus Benin, in: kommunikation @
gesellschaft : Journal für alte und neue Medien aus soziologischer, kulturanthropologischer und
kommunikationswissenschaftlicher Perspektive, Jg. 10/2009, Beitr. 6, 15 S.
(nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0228-200910060)
INHALT: "Der Artikel beschreibt gegenwärtige Aneignungsprozesse des Radios in Westafrika
und diskutiert dabei vor allem Gründe für den Erfolg von Anrufersendungen und ihre Protagonisten in der Republik Benin. Im Anschluss an Pfaffenberger wird die Entwicklung beninischer Radiostationen und ihrer Erfolgssendungen seit der Medienliberalisierung 1997 als
technological drama sowie im Zusammenhang sich wandelnder Öffentlichkeiten und moralischer Räume interpretiert." (Autorenreferat)
[50-L] Grundmann, Heidi; Zimmermann, Elisabeth; Braun, Reinhard; Daniels, Dieter; Hirsch, Andreas; Thurmann-Jajes, Anne (Hrsg.):
Re-inventing radio: aspects of radio as art, Frankfurt am Main: Revolver 2008, 541 S., ISBN:
978-3-86588-453-4
INHALT: "While the death of radio as a mass medium is once again being predicted as imminent,
recent developments in transmission technology underline what has long been evident: radio
is not about the transmission of sound, but of signal. After over a century of innovation, appropriation, and mutation, radio is now being re-invented to become what it has essentially always been - a communications space in the west possible sense. In this volume, international
artists, media theorists, art historians, and curators explore histories and concepts of radio and
art - in a world where old and new notion of communication and distribution are converging
in the vast radio network known as the cell phone." (author's abstract). Contents: Friedrich
Kittler: The Last Radio Broadcast (1994) (17-26); Dieter Daniels: Inventing and Re-Inventing
Radio (27-47); Blanking: A Text by Tom Sherman (1996) (48-52); Wolfgang Hagen: Alternating Currents and Ether: Two Paradigms of Radio Development: U.S. vs. Europe (53-62);
Brandon LaBelle: Transmission Culture (63-86); Anna Friz: Becoming Radio (87-102); GX
Jupitter-Larsen - Ordinarily Nowhere (103-108); Sergio Messina: Airtime (109-114); Landscape Soundings: A Project by Bill Fontana (1990) (115-118); José Iges: Radio Art as Interference (119-130); Katja Kwastek: Art without Time and Space? Radio in the Visual Arts of the
Twentieth and Twenty-First Centuries (131-146); Audiomobile: A Project by Matt Smith and
Sandra Wintner (147-148); Doreen Mende: Radio as Exhibition Space (149-159); Inside Outside: A Project by Gottfried Bechtold (1973) (160-162); Caoimhin Mac Giolla Léith:
Communication Breakdown (163-168); Sarah Pierce: Black Brain Radio: A Voice That Dims
the Bliss of Union (169-178); Daniel Gethmann: Media Space: Networked Structures in Early
Radio Communication (179-198); Daniel Gilfillan: Networked Radio Space and Broadcast
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1.3 Massenmedien
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Simultaneity: An Interview with Robert Adrian (199-214); Candice Hopkins: Hank Bull:
From the Centre to the Periphery (215-232); Reinhard Braun: Radio Amidst Technological
Ideologies (233-246); Radioleit: A Project by Richard Kriesche (1988) (247-250); Heidi
Grundmann: Past and Present of Radio Art: A 1995 Perspective (251-263); Kunstradio On
Line: A Site and Archive for International Radio Art (Since 1995) (264-266); Daniel Gilfillan: Broadcast Space as Artistic Space: Transcultural Radio, Itinerant Thought, and the Global Sphere (267-300); Roberto Paci Dalò: LADA - L'Arte dell'Ascolto (The Art of Listening):
A Festival in Rimini, Italy, 1991-98 (301-312); Christian Scheib: The Medium as Midas: On
the Precarious Relationship of Music and Radio Art (313-328); Peter Courtemanche: The
Imaginary Network (329-346); Lori Weidenhammer: Sonic Postcards: Excerpts from an Online Diary Inspired by Art's Birthday 2007 (347-351); Automated Radio: A Project by Winfried
Ritsch (1991) (352-353); August Black: Blind Sight is 20/20 (354-358); Johannes Auer: Net
Literature and Radio: A Work-in-Progress Report (359-374); August Black: An Anatomy of
Radio (375-386); Anne Thurmann-Jajes: Radio as Art: Classification and Archivization of
Radio Art (387-406); Tetsuo Kogawa: Radio in the Chiasme (407-409); Radiation: An Installation for Shortwave Radio by Robert Adrian and Norbert Math (410-414); Wolfgang Ernst:
Distory: 100 Years of Electron Tubes, Media-Archaeologically Interpreted vis-à-vis 100
Years of Radio (415-430); Ursula Meyer: Interview with Robert Barry (October 12, 1969)
(431-434); Douglas Kahn: Joyce Hinterding and Parasitic Possibility (435-448); Nina Czegledy: On Resonance (449-458); Honor Harger: Radio: An Agent of Audification? (459-470);
Inke Arns: The Realization of Radio's Unrealized Potential: Media-Archaeological Focuses in
Current Artistic Projects (471-492); Rasa Smite, Raitis Smits: Acoustic Space Laboratory
(493-506); Radio Tower Xchange (RTX): A Networked Project (507-510); Matt Smith: Paradigms Shifted (511-520); Andrew Garton: Herd Listening (521-528).|
[51-L] Güntner, Joachim:
Der Buchmarkt im Strudel des Digitalen, in: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur
Wochenzeitung Das Parlament, 2009, H. 42/43, S. 9-17 (www.bpb.de/files/ONO4QO.pdf)
INHALT: "Ein gedrucktes Buch hat sinnliche Qualitäten: Was aber zählen diese gegen das smarte Design elektronischer Lesegeräte? Lebensstilfragen der Konsumenten sind berührt - und
Überlebensfragen der Buchbranche." (Autorenreferat)
[52-L] Höhne, Markus V.:
Newspapers in Hargeysa: freedom of speech in post-conflict Somaliland, in: Afrika
Spectrum : Zeitschrift für gegenwartsbezogene Afrikaforschung, Jg. 43/2008, H. 1, S. 91-114
(Standort: USB Köln(38)-XA347; Kopie über den Literaturdienst erhältlich;
www.giga-hamburg.de/dl/download.php?d=/openaccess/afrikaspectrum/2008_1/giga_as_2008_1_
hoehne.pdf)
INHALT: "Dieser Artikel behandelt die Rolle von Zeitungen im Rahmen des gegenwärtigen Demokratisierungsprozesses in Somaliland. Wie Diskussionen über sensible und schwierige politische Themen in den Zeitungen zeigen, ist Meinungsfreiheit gewährleistet. Als Hintergrund
sind dabei einerseits die traditionelle Redefreiheit in der somalischen Gesellschaft und andererseits die jüngere Bürgerkriegsvergangenheit Somalias von Bedeutung. Somaliland spaltete
sich nach einem langen Guerillakrieg gegen das Regime von Mahamed Siyad Barre von So-
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1.3 Massenmedien
malia ab. Viele der Zeitungsunternehmer und Journalisten haben aktiv an dem Guerillakrieg
teilgenommen. Bis 2007 gelang es, in Somaliland eine stabile, de facto staatliche Ordnung
aufzubauen. Doch Somaliland ist international nicht als Staat anerkannt. Auch innerhalb des
Landes gibt es Gegner der Abspaltung von Somalia. Vor diesem Hintergrund wird klar, dass
die Zeitungen in der Hauptstadt Hargeysa aktiv in einen Prozess des 'nation-building' involviert sind. Dabei wird die Meinung eines signifikanten Teiles der Bevölkerung ausgeblendet.
Dies trägt zur Erhöhung des politischen Konfliktpotentials in der Region bei." (Autorenreferat)
[53-L] Jarren, Otfried:
Massenmedien als Intermediäre: zur anhaltenden Relevanz der Massenmedien für die
öffentliche Kommunikation, in: Medien & Kommunikationswissenschaft, Jg. 56/2008, Nr. 3-4,
S. 329-346 (Standort: UuStB Köln (38)-FHM AP11550;
www.m-und-k.info/MuK/hefte/Aufsatz_Muk_08_3_4.pdf)
INHALT: "In der Debatte um Onlinemedien wird die These aufgestellt, dass diese Anbieter und
Angebote die Massenmedien verdrängen. Im vorliegenden Beitrag wird auf Basis öfffentlichkeits-, institutionen- und organisationstheoretischer Überlegungen dem widersprochen. Massenmedien realisieren und repräsentieren entscheidungsrelevante Themen für die Gesellschaft. Sie reduzieren und fokussieren die durch horizontale und vertikale Differenzierung auf
allen Öffentlichkeitsebenen steigende Themenkomplexität im Kontext von kollektiven wie individuellen Entscheidungsnotwendigkeiten. Massenmedien als Institutionen ermöglichen in
spezifischer Weise die Interaktionsprozesse zwischen Informationsanbieter und Rezipienten,
sie regeln die Austauschprozesse gesellschaftsweit, für alle Gesellschaftsmitglieder sichtbar
und verbindlich. Massenmedien fungieren als Intermediäre, sie sind damit als spezifischer Organisationstyp (als intersystemische Organisationen) institutionalisiert. Organisation wie
Leistung bei Intermediären werden öffentlich mitkontrolliert. Nur als Intermediäre sich ausflaggende und von den Rezipienten anerkannte Organisationen können dauerhaft publizistische Leistungen von Relevanz erbringen und gesellschaftsweite Anerkennung erwarten. Die
Mehrzahl der Onlineanbieter wie -angebote erfüllt die für Massenmedien genannten Voraussetzungen nicht. (Autorenreferat)
[54-L] Kaumanns, Ralf; Siegenheim, Veit; Sjurts, Insa (Hrsg.):
Auslaufmodell Fernsehen?: Perspektiven des TV in der digitalen Medienwelt, Wiesbaden:
Gabler 2008, 460 S., ISBN: 978-3-8349-1215-2
INHALT: "Das traditionelle Fernsehen ist unter Druck. Herausgefordert wird es durch das Internet, das mit 40 Millionen Nutzern in Deutschland längst zu einem Massenmedium geworden
ist. Stetig steigende Bandbreiten und immer günstigere Flatrate-Zugänge steigern die Attraktivität des Mediums für Anbieter und Nachfrager weiter. Einen entscheidenden Beitrag zur Erhöhung der Breitenwirkung des Internets leisten dabei audiovisuelle Inhalte. Angebote wie
IPTV, Web-TV oder Videoportale treten zunehmend in Konkurrenz zum herkömmlichen
Fernsehen. Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen stellt sich die Frage nach der Zukunft
des Fernsehens in einer digitalen Medienwelt. Ist das traditionelle Fernsehen ein Auslaufmodell im Wettbewerb mit Online-Angeboten oder bieten sich neue Perspektiven? Diese Frage
diskutieren renommierte Praktiker und Wissenschaftler in dem vorliegenden Band. Zu den
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1.3 Massenmedien
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Schwerpunktthemen gehören: Die Entwicklung zum konvergenten Medienmarkt; Veränderungen im Zuschauerverhalten; Strategien und Geschäftsmodelle von Fernsehveranstaltern;
Neue Formen und Aufgaben von Fernsehwerbung; Der Wandel der Distributionsmodelle; Digitale Medienwelt und Regulierung." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Helmut Thoma:
Fernsehen im Wandel: Woher und wohin? (15-18); Norbert Schneider: Faktoren des Wandels. Massen- und Individualmedien auf dem Weg in die digitale Gesellschaft (21-34); Norbert Walter, Stefan Heng: Medienbranche im fundamentalen Umbruch. Innovative Medienformen verlangen Unternehmergeist (35-54); Harald Eichsteller: Der konvergente Medienund Telekommunikationsmarkt. Standortbestimmung der Akteure in den TIME-Märkten (5566); Marc A. Adam: Internet-TV - das Fernsehen der Zukunft (67-82); Bernhard Engel: Digitales Fernsehen - am Start für neue Dienste (83-96); Christoph Kuhlmann: Nebenbeimedium:
Die künftige Rolle des Fernsehens? (97-112); Stefan Barchfeld: Der Couch-Potato, ein zähes
Wesen! (113-124); Borris Brandt: Programmdirektor dringend gesucht (125-133); Peter
Boudgoust: Regional - National - Digital. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk als Standortfaktor für die Wissensgesellschaft des 21. Jahrhunderts (135-146); Markus Schächter: Die Digitalisierung als Chance. Das ZDF auf den Weg in die neue Fernsehwelt (147-162); Guillaume
de Posch und Marcus Englert: Zukunft Fernsehen - Content ist King Kong (163-172); Michael Börnicke: Premium Pay-TV in Deutschland. Erfolgsfaktoren und Wachstumspotentiale
(173-186); Klaus Holtmann: Pay-TV-Programme - Wachstum und Marktmacht in einer sich
fragmentierenden TV-Welt? (187-208); Andre Zalbertus: Die Kraft der Heimat, Emotion und
Digitalisierung. Wie eine für tot erklärte TV-Sparte wiederbelebt wurde (197-208); Wolf
Bauer und Susanne Stürmer: Mit Innovation die Chancen der digitalen Medienwelt nutzen.
Erfahrungen und praktische Umsetzung am Beispiel der UFA (209-218); Hagen Bossert:
Rechte als Treibstoff der digitalen Medienwelt (219-230); Konrad Hilbers, Thomas Wilde
und Thomas Hess: Teleshopping: Geschäftsmodell und zukünftige Herausforderungen (231244); Ulrich Flatten: Die Zukunft des (Tele-)Shoppings (245-258); Andrea Malgara: Marktführung im digitalen Zeitalter (261-270); Carsten Baumgarth: Fernsehmarken. Status quo der
Markenführung deutscher TV-Sendermarken (271-286); Philipp Welte: Mission 360 Grad Innovation als Auftrag (287-292); Uli Veigel: Markenführung der Zukunft (293-310); Parm
Sandhu: Der Weg zum Triple Play im Breitbandkabel - Erfolgsfaktor für die Zukunft (313332); Adrian von Hammerstein: Klassische Geschäftsmodelle auf der Probe (333-342); Ferdinand Kayser: Die Rolle des Satelliten im Wettbewerb der Infrastrukturen (343-352); Wolfram
Winter: Vision und Realität. Vermarktungsplattformen für bezahlte Inhalte im deutschen
Fernsehen und in den neuen Medien (353-368); Robert Hoffmann: Unterhaltungs-Portal auf
dem Fernseher (369-382); Hans-Joachim Kamp: Den Konsumenten in den Mittelpunkt stellen
(383-386); Wolfgang Schulz: Der Rundfunkbegriff im Kontext der neuen Medienordnung
(389-394); Tobias Schmid: Der Regelungsrahmen für konvergente audiovisuelle Angebote
(395-400); Hans Hege: Medienpolitik und Regulierung vor den Herausforderungen der Digitalisierung (401-412); Jürgen Doetz: Der Weg zu einer neuen Medienordnung (413-428).
[55-L] Kosnick, Kira:
Exit and voice revisited: the challenge of migrant media, (Research Group Transnationalism
Working Paper, No. 9), Frankfurt am Main 2008, 19 S. (Graue Literatur;
/bscw.server.uni-frankfurt.de/pub/bscw.cgi/d203098-1/*/wp/download/wp009_kosnick.pdf)
INHALT: "This paper discusses the implications of transnational media production and diasporic
networks for the cultural politics of migrant minorities. How are fields of cultural politics
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1.3 Massenmedien
transformed if Hirschmann's famous options 'exit' and 'voice' are no longer constituting mutually exclusive responses to dissent within a nation-state, but modes of action that can combine and build upon each other in the context of migration and diasporic media activism?
Two case studies are discussed in more detail, relating to Alevi amateur television production
in Germany and to a Kurdish satellite television station that reaches out to a diaspora across
Europe and the Middle East." (author's abstract)|
[56-L] Lewandowska-Tomaszczyk, Barbara; Pludowski, Tomasz; Valencia Tanno, Dolores
(Hrsg.):
The media and international communication, (Lodz studies in language, Vol. 15), (Workshop
"Media and International Communication", 2005), Frankfurt am Main: P. Lang 2007, 442 S.,
ISBN: 978-3-631-56707-4
INHALT: "The twenty-first century is witness to complex social, political, and cultural phenomena transforming the world in which we live. There are numerous aspects to this global process; most of them, however, are related one way or another to the media of communication
which foster and accelerate it. The chapters in this book approach media and international/intercultural communication from various global perspectives. The authors provide insight into
the impact of media on different contexts, cultures and nations. One theme that weaves its
way throughout this collection of essays is an intercultural one, broadly defined as the contact
point between two cultures that changes both to some degree. Scholars from different places
in the world try to understand, explain and/or argue from a variety of traditions, perspectives
and values. They examine the contact point between culture and identity, media and culture,
art and media, technology and translation, theater and culture, etc., in order to better understand how and to what degree changes occur." (author's abstract). Contents: Part One: Polish
Media: 1. Barbara Lewandowska-Tomaszczyk: European citizenship, national identity and
social imagery (21-43); 2. Irmina Wawrzyczek and Zbigniew Mazur: 'Wyspiarze' v 'bialoczerwoni': the discursive construction of national identities in the Polish Sports press 2004
(45-57); 3. Iwona Mazur: Polish editions of international magazines: are they vehicles for
glocalization? (59-70); 4. Lukasz Wordliczek: The impact of public opinion poll on foreign
policy in Poland and the United States. The case of war in Iraq (71-79); Part Two: British
Media: 5. Hanna Szewczyk: Pout or charisma? The representations of actors and actresses in
popular British film magazines (83-93); 6. Philip Young: As clear as your conscience. The influence of ethical frameworks in public relations practice (95-123); 7. Iwona Witczak-Plisiecka: Language attitudes, law and the media in the united Europe - the case of minority languages in Ireland and Great Britain (125-140); 8. Robert Beveridge: Nation or region? Media
policy in Scotland (141-151); 9. Rob Campbell: The export of British journalism to the USA:
a preliminary survey (153-165); Part Three: American Media: 10. Tomasz Pludowski: Recent
criticisms of American media and journalism, and the Media Reform Movement (169-183);
11. Grazyna Zygadlo: Mythical space(s): revisions of the American west (185-198); 12. Rukhsana Ahmed and Min Wha Han: The process of representation of Muslim women in the U.S.
media: a rhetorical analysis of texts and countertexts (199-213); 13. Pawel Laidler: Different
aspects of freedom of the press in the United States Supreme Court's decisions (215-226); 14.
Richard Profozich: The commercialization of American media and its effect on news reporting (227-236); Part Four: Culture and Language: 15. Dolores Valencia Tanno: Intercultural
communication: its theories, its practices, its value (239-251); 16. M. Antonieta GallegosRuiz and Robin Larsen: Universidad Intercultural: a poem, seven languages, and a 30-year-
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old dream (253-275); 17. Konca Yumlu and Dilek Yesiltuna: Acceptance of internationally
based genres in Turkey (277-288); 18. Martine de Clercq: Media as cultural mediator for
communication as community-making; the role of academia and books (289-297); 19. Adam
Bednarek: Some observations on Canadian verbal culture in Toronto (299-310); 20. Joanna
Slosarska: Metaphors in modern cosmologies as a tool to communicate the common image of
the world (311-322); Part Five: Arts and Technology: 21. Mariusz Bartosiak: Theatrical communication: possibilities and limitations (325-335); 22. Magdalena Cieslak: High-pop: Shakespeare revisiting mass culture (337-347); 23. Kevin Magee: Kino-eye and the projectivist
breath-space: Dziga Vertov's and Charles Olson's founding affinities (349-360); 24. Przemyslaw Zywiczynski: Politeness and aggression: a study of message board communication (361380); 25. Todd S. Frobish: Portents of the potent pornographer: a rhetorical examination of
the ten online strategies successful pornographers exploit to earn profit (381-390); 26. Malgorzata Sokol: Private self and institutional self in academic e-discourse: the case of an electronic seminar (391-405); 27. Tomasz Fojt: Globalization - localization tensions (407-418);
28. Lukasz Bogucki: Subtitled, dubbed or voiced-over? Choices in audiovisual translation
(419-427); 29. Malgorzata Kul: Metaphonology in text messages (429-442).|
[57-L] Michalek, Christian:
Die Deutsche Welle im Rahmen von public diplomacy: journalistisches Selbstverständnis
und politischer Auftrag des deutschen Auslandsrundfunks, München: AVM 2009, 168 S.,
ISBN: 978-3-89975-922-8
INHALT: "Der weltweite Transformationsprozess der vergangenen Jahrzehnte hin zu einer globalen Medien- und Wissensgesellschaft verändert das Machtpotential von Nationalstaaten.
Die traditionelle Interessenvertretung mittels diplomatischer Beziehungen wird abgeschwächt. Zusätzliche Wege müssen eingeschlagen werden, um den eigenen Standpunkten im
globalen Kontext Aufmerksamkeit und Verständnis zu verschaffen. Die vorliegende Studie
beschäftigt sich mit dem in der deutschen Forschung bislang vernachlässigten Konzept von
Public Diplomacy und konzentriert sich dabei auf die Rolle des deutschen Auslandsrundfunks
- der Deutschen Welle. Anhand einer Dokumentenanalyse und Experteninterviews wird das
Spannungsverhältnis zwischen journalistischem Selbstverständnis und politischem Auftrag
der Deutschen Welle untersucht. Am Ende der Arbeit steht ein Ergebnis, welches die Positionen beider Seiten und ihr Verhältnis zueinander darstellt." (Autorenreferat)
[58-L] Nezmah, Bernard:
Globalisation and media, in: Janez Juhant (Hrsg.) ; Bojan Zalec (Hrsg.): Surviving
globalization : the uneasy gift of interdependence, Münster: Lit Verl., 2008, S. 223-230
INHALT: "Bernard Nezmah's article deals with the role globalization plays in mass media. At
first glance it seems that contemporary media diversified its focus further from the local interests for themes and events from countries on other continents have become a permanent fixture of journalistic reports. One of the reasons for this arises from the possibilities offered by
the development of technology and economy which enables the reporter to arrive at any place
in the world and report from there as a witness to the historic event. Nezmah considers this
spontaneous belief through a few examples of journalistic reports that show the principles
used in the Operation of contemporary media. At the end he reaches a paradoxical result in
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which he discovers that globalization in the sense of expanding media contents in reality
leads to the reproduction of revelations based on a set of simplified archetypes." (author's abstract)|
[59-F] Österreichische Akademie der Wissenschaften:
Qualitätszeitungen in Deutschland und Österreich. Ein Vergleich
INHALT: Seit Anfang der 1990er Jahre wird in der Kommunikationswissenschaft intensiv darüber diskutiert, was unter "Qualität im Journalismus" und "Medienqualität" zu verstehen ist.
Eine begriffliche und konzeptionelle Einigung ist jedoch nicht in Sicht. Dieser theoretische
Mangel ist ein Grund, warum empirische Studien zur Qualität von Medieninhalten als Referenzmedien für eine qualitativ hochwertige Berichterstattung häufig die so genannten Qualitätszeitungen heranziehen. Deren Berichterstattung wird damit zum Ideal und zum Maßstab
erklärt, ein Maßstab, der selbst aber kaum hinterfragt wird. Hier setzt das Forschungsprojekt
an. Im Mittelpunkt steht die Frage, ob sich so genannte Qualitätszeitungen tatsächlich durch
eine besonders hochwertige Berichterstattung auszeichnen. Nur dann nämlich wäre diese Bezeichnung gerechtfertigt. Während sich bisherige Qualitätsuntersuchungen in der Wahl ihrer
Qualitätskriterien in der Regel auf das Medienrecht oder gängige Handlungsroutinen stützen,
wird hier ein weitgehend neuer Weg beschritten: Die Kriterien und Indikatoren, mit denen die
Qualität journalistischer Inhalte gemessen werden soll, werden aus den publizistischen
Grundsätzen (Pressekodex) und den zugehörigen Richtlinien für die publizistische Arbeit
nach den Empfehlungen des Deutschen Presserates abgeleitet. Die Grundlage der Untersuchung bilden damit nicht extern vorgegebene, sondern von den Journalisten selbst definierte
Maßstäbe journalistischer Qualität. Auf dieser Basis wird eine vergleichende quantitative Inhaltsanalyse der politischen Berichterstattung der deutschen und österreichischen so genannten Qualitätszeitungen aus dem Jahr 2005 durchgeführt. Die Inhaltsanalyse wird ergänzt
durch eine Untersuchung von Produktion und Rezeption der so genannten Qualitätszeitungen.
Von Interesse sind hier Unternehmens-, Eigentümer- und Marktstrukturen, aber auch Verbreitung, Reichweiten und Akzeptanz in der Kernzielgruppe. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, Österreich
ART: BEGINN: 2006-01 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER:
keine Angabe
INSTITUTION: Österreichische Akademie der Wissenschaften, Kommission für vergleichende
Medien- und Kommunikationsforschung (Postgasse 7/4/1, 1010 Wien, Österreich)
KONTAKT: Institution (Tel. 0043-1-51581-3110, Fax: 0043-1-51581-3120,
e-mail: cmc@oeaw.ac.at)
[60-L] Pfetsch, Barbara; Heft, Annett:
Europäische Öffentlichkeit: Entwicklung transnationaler Medienkommunikation, in: Aus
Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, 2009, H. 23/24, S. 36-41
(www.bpb.de/files/5Q3JL0.pdf)
INHALT: Europäische Öffentlichkeit ist nicht nur eine demokratietheoretisch wünschenswerte
Kategorie, sondern ein virulenter Gegenstand der empirischen Politikforschung. Denn wie
kommen Kommunikationsprozesse, welche die Grenzen der Nationalstaaten überwinden und
die Bürgerinnen und Bürger Europas miteinander verbinden, realistisch zustande und wie
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nachhaltig sind sie? Wann sprechen wir von einer Europäischen Öffentlichkeit und unter welchen Bedingungen entwickelt sie sich? Wie viel öffentliche Kommunikation über Europa gibt
es schon und wie gleichen oder unterscheiden sich die europäischen Debatten über die gemeinsamen Entscheidungen in Brüssel in den verschiedenen Mitgliedsländern? Diese Fragen
stehen im Mittelpunkt des Beitrags. Die Verfasserinnen diskutieren die Konzepte und die Befunde der empirischen Forschung über die Formen, den Umfang und die Qualität von grenzüberschreitender Kommunikation in Europa. Dann richten sie den Blick insbesondere auf die
Massenmedien, die einerseits als Infrastruktur der Herausbildung einer transnationalen europäischen Kommunikation gelten. Sie können andererseits als Befürworter oder Gegner des
europäischen Projekts auftreten und damit die Unterstützung der EU entscheidend beeinflussen. (ICF2)
[61-L] Raff, Fritz (Adressat):
Rundfunk-Perspektiven: Festschrift für Fritz Raff, (Schriftenreihe des Instituts für
Europäisches Medienrecht, Bd. 37), Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges. 2008, 267 S., ISBN: 978-38329-3401-9
INHALT: Die Festschrift vereinigt eine Fülle von Beiträgen zu aktuellen Fragen des Medienrechts, der Medienpolitik und der Medienethik. Funktion, Finanzierung und Zukunft des öffentlich-rechtlichen Rundfunks im Zeitalter der Digitalisierung werden ebenso behandelt wie
das Zusammenspiel von gesetzlicher Rahmensetzung und interner Steuerung/'Governance'
unter Einschluss der Gremienkontrolle, die Aufsicht im Rundfunk allgemein, die mit der
Übertragung von audiovisuellen Angeboten mittels Satellit und Internet verbundene Problematik sowie die Medienordnung in Deutschland und Europa. Zudem werden die inhaltlichen
Leistungen der Angebote und die Sicherung ihrer Qualität betrachtet. Mit welchen Zielen und
Mitteln geht die Medienpolitik die durch die Digitalisierung eintretenden Änderungen an?
Vielfaltssicherung, die Belange des Rundfunks bei der Frequenzpolitik, Herausforderungen
für das Radio und das mobile Fernsehen, so lauten hier einige der Themen." (Autorenreferat).
Inhaltsverzeichnis: I. Tour d'horizon - Vom SR bis nach Europa: Peter Müller: Der öffentlichrechtliche Rundfunk im digitalen Zeitalter (15-19); Kurt Beck: Gremien - fit für die Zukunft?
(21-26); Martin Stadelmaier: Die Rolle der Medienpolitik bei der Aufsicht im Rundfunk (2731); Karl Rauber: Konzentration auf die Gebühr (33-36); Volker Giersch: Der Rundfunkrat Garant für Vielfalt und öffentlichen Mehrwert (37-40); Thomas Kleist: "Medien-Führerschein" für Plattformbetreiber? (41-55); II. Der Saarländische Rundfunk: Hans-Günther Brüske: Brücken, das Andere, der SR und Frankreich (57-63); Frank Johannsen: Alles bleibt anders (65-73); Michael Meyer: Der SR und sein Kinderfernsehen (75-83); Inge Plettenberg:
"Um sechs an der Cloef" (85-93); Peter Boudgoust: Im Südwesten viel Neues (95-101); Christoph Poppen: Laudatio zum 60. Geburtstag von Fritz Raff (103); Heinz Glässgen: Bedeutung
und Zukunft der "kleineren" Anstalten (105-111); III. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk in
Deutschland und Europa: Rainer Conrad: Das Verfahren zur Festsetzung der Rundfunkgebühr (113-118); Norbert Holzer: Die Rundfunkfinanzierung in der föderalen Struktur der
ARD (119-126); Bernd Radeck: Neue alte Rolle: Rundfunkräte in der Pflicht (127-136);
Reinhard Grätz: Gremienkultur in der ARD (137-140); Reinhold Kopp: Public Corporate Governance Kodex - Ein nützliches Instrument für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk (141149); Michael Martinek: Rechtsnatur und Zuständigkeit der ARD im Wandel (151-162); Peter Voß: Wie objektiv können wir sein? (163-169); Markus Schächter: Digitale Plattformen
und Angebote für die Wissensgesellschaft (171-176); Erik Bettermann: Multiplattform-Stra-
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tegie: Premium-Produkte à la carte weltweit (177-181); Verena Wiedemann: Interessenvertretung für die ARD von Brüssel bis Karlsruhe (183-189); Fritz Pleitgen: Die Auslandsberichterstattung durch die Landesrundfunkanstalten (191-195); IV. Die Medienordnung: Marc Jan
Eumann: Nichts bleibt, wie es war - Vieles verändert sich, gute Inhalte bleiben gefragt (197204); Dieter Dörr: Die Regulierung der Vielfaltssicherung vor neuen Herausforderungen
(205-215); Jürgen Doetz: Der Rundfunk und die Frequenzpolitik (217-223); Stephan Ory: Die
Zukunft des Mediums "Radio" (225-232); Gerd Bauer: Gemeinsame Sache? - Strategien zur
Digitalisierung des Hörfunks (233-237); Thomas Langheinrich: Fernsehen für den mobilen
Empfang (239-244); Dietrich Schwarzkopf: Medienethik (I) - Gerüst für die Praxis des Journalismus (245-248); Uwe Kammann: Medienethik (II) - Qualität als Fundament des Programmangebots (249-257); Lebenslauf Fritz Raff (259-260).
[62-L] Schulz, Gabriele; Ernst, Stefanie; Zimmermann, Olaf (Hrsg.):
Der WDR als Kulturakteur: Anspruch, Erwartung, Wirklichkeit, Berlin 2009, 464 S., ISBN:
978-3-934868-22-9 (Graue Literatur)
INHALT: Seit Erscheinen der Studie "Der WDR als Kultur- und Wirtschaftsfaktor" im Jahr 1989
hat sich nicht nur die Diskussion um Kulturwirtschaft, sondern auch die Medienlandschaft in
Deutschland durch die neuen Medien grundlegend verändert. Mobiltelefone werden zu Rundfunkgeräten, Sendungen können zeitversetzt im Internet abgerufen werden, Rundfunkanstalten bieten zusätzliche und weiterführende Informationen im Netz an und Telekommunikationsunternehmen werden im Gegenzug zu Inhalteanbietern mit Rundfunkcharakter. Mit Plattformen wie "You Tube" und "My Space", aber auch sozialen Netzwerken wie "Facebook"
oder "StudiVZ", wächst eine Konkurrenz heran, die insbesondere bei jüngeren Menschen Zuspruch findet. Die Digitalisierung ist also nicht nur eine technische, sondern auch eine inhaltliche Herausforderung. An den öffentlich-rechtlichen Rundfunk wird vor diesem Hintergrund
die Frage gerichtet, ob er seinem Kulturauftrag noch gerecht wird, ob also die Kultur im
Rundfunkprogramm einen angemessenen Stellenwert hat. Zugleich stellt sich die Frage, ob
der öffentlich-rechtliche Rundfunk sein Publikum überhaupt noch erreicht oder ob nicht inzwischen die privatwirtschaftlichen Rundfunkanstalten oder auch Angebote im Internet in der
Gunst des Publikums längst weit vorne liegen. Diese und weitere Fragen werden in der vorliegenden Studie am Beispiel des WDR einer differenzierteren empirischen Überprüfung unterzogen. (ICI2)
[63-L] Stark, Birgit; Magin, Melanie (Hrsg.):
Die österreichische Medienlandschaft im Umbruch, (Relation , N.F., Bd. 3), Wien: Verl. d.
Österreich. Akad. d. Wiss. 2009, 360 S., ISBN: 978-3-7001-6614-6
INHALT: "Der Band beschäftigt sich mit den spezifischen Medienstrukturen in Österreich im
Kontext globaler Umbrüche des Mediensystems. Zielsetzung ist es, die weitreichenden strukturellen Veränderungen für die verschiedenen Mediengattungen (Presse, Rundfunk und Internet) zu untersuchen. Die Beiträge analysieren, mit welchen Strategien Presse- und Rundfunkunternehmen, Journalisten und medienpolitische Akteure, aber auch die Nutzer auf diesen
Wandel reagieren und welche Chancen und Risiken sich daraus für die Zukunft des österreichischen Mediensystems ergeben." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Einführung (7-14);
Teil I: Presse: Linards Udris und Jens Lucht: Öffentliche Kommunikation im Umbruch?
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1.3 Massenmedien
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Wandel der Medienstrukturen und Medieninhalte in ländervergleichender und diachroner Perspektive (17-40); Birgit Stark und Melanie Magin: Willkommen im "neuen Österreich"!
Wolfgang Fellners Vision einer Zeitung für die "moderne gebildete Mitte" (41-66); Piet Bakker and Josef Seethaler: Supporting Concentration or Promoting Diversity? The Impact of
Free Dailies on the Austrian Newspaper Market (67-80); Angela Fritz und Johanna Grüblbauer: Geschäftsmodelle von Wochenzeitungen in lokalen Märkten (81-101); Teil II: Rundfunk:
Patrick Segalla: Das österreichische Rundfunkrecht und die duale Rundfunkordnung (105125); Christina Ortner, Ingrid Paus-Hasebrink und Alois Pluschkowitz: Die Digitalisierung
der Fernsehübertragung als Herausforderung für den Österreichischen Rundfunk (127-146);
Thomas Steinmaurer: Übergebührlicher Rundfunk? Zum Einfluss der EU-Wettbewerbspolitik
auf den öffentlich-rechtlichen Rundfunk (147-168); Julia Wippersberg: Mobiles Fernsehen in
Österreich (169-187); Teil III: Internet: Birgit Stark und Uta Rußmann: Soziale Ungleichheit
im Internetzeitalter - Entwicklungstendenzen der Internetnutzung von 1999 bis 2007 (191215); Teil IV: Journalismus: Roman Hummel und Susanne Kassel: Strukturdatenanalyse der
Entwicklung des österreichischen Journalismus (1946-2008) (219-238); Daniela Kraus: Journalisten und Journalistinnen in Österreich: Merkmale und Einstellungen (239-259); Andy
Kaltenbrunner, Klaus Meier, José A. Garcia Avilés, Daniela Kraus und Miguel Carvajal:
Newsroom-Konvergenz in Tageszeitungen im internationalen Vergleich (261-292); Teil V:
Medienpolitik: Paul Murschetz: Examining Effects of Public Financial Subsidies to Daily
Newspapers in Europe - Do They Avoid Market Failure? (295-319); Franzisca Weder und
Matthias Karmasin: Österreichische Medienunternehmen in der Verantwortung. Selbstregulierung als Antwort auf die Frage nach der gesellschaftlichen Verantwortung (CSR) von Medienunternehmen (321-346).
[64-L] Windeck, Frank:
Südafrikas Medien: zwischen freier Wahlberichterstattung und politischer Beeinflussung,
in: KAS-Auslands-Informationen, 2009, Nr. 4, S. 74-89 (Standort: USB Köln(38)-M XE 00681;
Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.kas.de/wf/doc/kas_17139-544-1-30.pdf)
INHALT: "Die Präsidentschaftswahlen in Südafrika sind gelaufen, Wahlsieger ist der ANC,
Staatspräsident wird Jacob Zuma. Zu den Medien hat der neue starke Mann am Kap ein gespaltenes Verhältnis, wenn auch die Berichterstattung über ihn nicht unfair war. Der Medienbereich in Südafrika ist keineswegs frei von Problemen. Nicht zuletzt aufgrund des Bildungsproblems rangiert die Fokussierung auf Personen vor der Vermittlung von Inhalten. So wird
auch Politik vor allem personalisiert präsentiert. Komplexe Themen wie Kriminalität und
HIV/ Aids werden gemieden, Simples wird ins Licht gerückt. Anspruchsvoll überträgt dagegen der Quasi-Staatssender SABC, wenn auch dessen Vereinnahmung durch den ANC zu beklagen ist. Druck wird auf viele Medien des Landes ausgeübt - durch Parteien, Einzelpersonen und Interessengruppen. Insgesamt ist die Medienlandschaft in Südafrika jedoch weit entwickelt, diversifiziert und in hohem Maße frei. Dennoch sind Verbesserungen, etwa in den
Bereichen Mitarbeitertraining, Bemühen um mehr inhaltlichen Tiefgang und Schutz vor staatlicher Einflussnahme, nötig und wünschenswert." (Autorenreferat)
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1.3 Massenmedien
[65-L] Wurff, Richard van der; Lauf, Edmund; Balcytiene, Aukse; Fortunati, Leopoldina; Holmberg, Susan L.; Paulussen, Steve; Salaverria, Ramon:
Online and print newspapers in Europe in 2003: evolving towards complementarity, in:
Communications : the European Journal of Communication Research, Vol. 33/2008, Nr. 4, S. 403430 (Standort: USB Köln(38)-MXA00767; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: Der Beitrag untersucht zehn Jahre nach Einführung des Internets Online-Zeitungen in
Europa aus einer medienevolutionären Perspektive. Es werden die Titelseiten der Druck- und
Onlineversionen von 51 Zeitungen aus 14 Ländern verglichen. Ausgangspunkt ist die These,
dass die Onlineversionen die Druckversionen in einem maßvollen Ausmaß ergänzen. Online
legen die Verleger mehr Wert auf dienstleistungsbezogene Informationen, bieten zusätzliche
Nachrichtenbeiträge, die nichts desto trotz über ähnliche Themen auf ähnliche Weise berichten, und erweitern das Angebot der Printversionen um die persönliche Interaktivität, Inhaltsauswahl und Nachrichten in Echtzeit. Ein Teil der Onlinezeitungen nimmt für die angebotenen Dienstleistungen Gebühren und bietet ein Mehr an Inhalten und persönlicher Interaktivität. Ein weiterer, sich mit dem ersten zum Teil überlappender Teil bietet mehr Originalnachrichten und dies in kurzer und anonymisierter Form. Insgesamt bilden die Onlinezeitungen in
Europa eine sehr heterogene Gruppe, was darauf hindeutet, dass sie noch auf der Suche nach
ihrer endgültigen Form und Rolle auf dem europäischen Zeitungsmarkt sind. (UNübers.)
1.4
Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie
[66-L] Bastion, Geraldine de:
Afrikas Blogosphäre: Bürgerjournalisten zwischen Kairo und Kapstadt, in: Blätter für
deutsche und internationale Politik, Jg. 54/2009, H. 10, S. 109-115 (Standort: UB Bonn(5)Z59/69; USB Köln(38)-FHM XE00157; Kopie über den Literaturdienst erhältlich;
www.blaetter.de/artikel.php?pr=3182)
INHALT: Ein Internetanschluss stellt die technische Voraussetzung dar, um an den elektronischen Informationsangeboten und Diskussionen teilnehmen zu können. Der Durchschnitt der
Internetanbindungen liegt - auch aufgrund der damit verbundenen Kosten - in Afrika mit elf
Prozent der Haushalte gegenwärtig immer noch weit unter dem globalen Mittel von 23 Prozent. Der afrikanische Kontinent erscheint damit auf der Karte des Web 2.0 zumeist als ein
weißer Fleck. Der Beitrag zeigt jedoch, dass auch zwischen Kairo und Kapstadt die Zahl der
politischen Blogs und damit deren Bedeutung für die öffentliche Sphäre und den gesellschaftlichen Diskurs wächst. Anhand verschiedener Beispiele aus Kenia, Nigeria und anderen Ländern illustriert die Autorin das Potenzial dieser Form der Internetkommunikation. Hier zeigt
ihre Prognose: Die politische Bedeutung der noch jungen afrikanischen Blogger-Community
wird in Zukunft noch weiter wachsen - gerade in Ländern mit fragilen partizipativen Strukturen. (ICA2)
[67-L] Bevc, Tobias; Zapf, Holger (Hrsg.):
Wie wir spielen, was wir werden: Computerspiele in unserer Gesellschaft, Konstanz: UVK
Verl.-Ges. 2009, 335 S., ISBN: 978-3-86764-051-0
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1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie
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INHALT: "Computerspiele provozieren immer wieder aufs Neue negative Schlagzeilen und hitzige Auseinandersetzungen in den Medien. Neben der aufgeschreckten alltäglichen Diskussion
um Gewalt und Verbote existiert jedoch auch eine breit gefächerte, interdisziplinäre Forschung über Theorie und Praxis von Computerspielen. 'Wie wir spielen, was wir werden'
zeigt, wie Computerspiele uns, unsere Kinder und unsere Gesellschaft beeinflussen. Experten
stellen hierfür erstmals überblicksartig kultur- und literaturwissenschaftliche, medientheoretische, pädagogische und empirische Forschungsansätze vor. Neben Fragen aus der notorischen
Gewaltdiskussion werden auch solche nach der Attraktivität von Computerspielen aufgegriffen. Dabei wird ihre Rolle in der politischen Sozialisation sowie ihr Bildungspotenzial aus
den Perspektiven aller beteiligten Disziplinen beleuchtet. Mit ausdrücklichem Bezug auf die
gesellschaftlich-politische Sozialisation der Heranwachsenden macht das Handbuch die ganze
Bandbreite der Forschung und ihren aktuellen Diskussionsstand verfügbar." (Autorenreferat).
Inhaltsverzeichnis: Holger Zapf Computerspiele als Massenmedien. Simulation, Interaktivität
und Unterhaltung aus medientheoretischer Perspektive (11-25); Julian Kücklich: Narratologische Ansätze - Computerspiele als Erzählungen (27-48); Alexander Weiß: Ludologie, Arguing im Spiel und die Spieler-Avatar-Differenz als Allegorie auf die Postmoderne (49-63);
Christoph Klimmt: Empirische Medienforschung: Kommunikationswissenschaftliche Perspektiven auf Computerspiele (65-74); Christa Gebel: Lernen und Kompetenzerwerb mit
Computerspielen (77-94); Ulrich Wechselberger: Einige theoretische Überlegungen über das
pädagogische Potential digitaler Lernspiele (95-111); Johannes Fromme, Ralf Biermann:
Identitätsbildung und politische Sozialisation (113-138); Tobias Bevc: Virtuelle Politik- und
Gesellschaftsmodelle (141-160); Hella Grapenthin: Geschlechterbilder in Computer- und Videospielen (161-183); Katharina-Maria Behr, Ute Schaedel :Wirtschaft in Computerspielen
(185-205); Computerspielpolitik - zwischen Kontrolle und Förderung - Jens Wüstefeld (209225); Christopher P. Baden, Craig Anderson: Die Auswirkungen gewalthaltiger Videospiele über die Ergebnisse der empirischen Forschung und die Probleme, diese politisch umzusetzen
(227-240); Jörg Müller-Lietzkow: Überblick über die Computer- und Videospielindustrie
(241-261); Michael Nagenborg: Gewaltdarstellungen als Phänomen der Computerspielkultur
(265-280); Jutta Zaremba: "Sie will doch nur spielen" - Von Cyber-Heldinnen und Gamerinnen-Kulturen (281-292); Wolfgang Bergmann: Sie spielen Gott - verzückt und ganz allein
(293-299).
[68-L] Dederer, Hans-Georg:
ICANN und die Dominanz der USA: Internet Governance auf dem Weg in die
Internationalisierung, in: Archiv des Völkerrechts, Bd. 47/2009, H. 3, S. 367-398 (Standort:
USB Köln(38)-FHM Ga 00252; Kopie über den Literaturdienst erhältlich;
www.ingentaconnect.com/content/mohr/avr/2009/00000047/00000003/art00004)
INHALT: Ob sich die USA kurzfristig ihrer letztgültigen Aufsicht und Kontrolle über ICANN
(Internet Corporation of Assigned Names and Numbers) und die Domain Name System -Verwaltung begeben werden, erscheint tatsächlich eher fraglich, und zwar selbst dann, wenn
ICANN ab dem 1. Oktober 2009 vollständig privatisiert würde. Die dabei notwendig verbleibende und im öffentlichen Interesse bestehende "Gewährleistungsverantwortung" für die globale Betriebsstabilität des Internets und die Integrität seiner Kernressource, insbesondere des
DNS, dürften die USA für eine Übergangszeit nicht aus der Hand geben. Das Völkergewohnheitsrecht würde diese Übernahme der staatlichen, sich am Ende gleichfalls extraterritorial
auswirkenden Gewährleistungsverantwortung erlauben. Denn die USA sind nach dem Terri-
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1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie
torialitäts- und Personalitätsprinzip berechtigt, die Regelungsbefugnis auch insoweit an sich
zu ziehen. Die inländische Belegenheit einer Sache wie auch der im Inland liegende Handlungs- oder Erfolgsort sowie die Staatszugehörigkeit einer juristischen Person bieten zulässige Anknüpfungspunkte für die Inanspruchnahme nationaler Regierungsgewalt. Die autoritative Root Zone File ist auf dem in den USA gelegenen, von dem US-amerikanischen Unternehmen Versign betriebenen Hidden Master abgelegt. Änderungen der autoritativen Root Zone
File werden daher gleichfalls in den USA vorgenommen. Ebenso wie Versign bildet ICANN
eine nach US-amerikanischem Recht gegründete juristische Person mit Sitz in den USA. Das
exponentielle Wachstum und die schnelle Fortentwicklung des Internets als einer allgemeinen
Plattform für die Entfaltung mannigfaltiger Anwendungen weltweit zwingt die USA auf mittlere Sicht zu einer immer stärkeren Rücksichtnahme auf die Belange der globalen Internet
Community und der anderen Staaten. (ICF2)
[69-L] Diemand, Vanessa; Hochmuth, Uwe; Lindner, Christina; Weibel, Peter (Hrsg.):
Ich, wir und die Anderen: neue Medien zwischen demokratischen und ökonomischen
Potenzialen II, (Telepolis), Hannover: Heise 2009, VIII, 203 S., ISBN: 978-3-936931-60-0
INHALT: "Weblogs, Wikis und Portale wie 'MySpace', 'Twitter' und 'YouTube' spiegeln die soziale und zugleich dynamische Seite des Internet wider und werden unter dem Schlagwort
Web 2.0 zusammengefasst. Kennzeichnend für dieses 'soziale Internet' ist insbesondere die
vehemente Präsenz subjektiver Informationsvermittlung. Das Web 2.0 scheint die Netzkommunikation und -information zu demokratisieren und wirkt sich auch auf die Kommunikationsprinzipien des Journalismus und der Wirtschaft aus. Beide greifen auf den Stil und die
Leistungen des 'User Generated Content' zurück und verändern so nicht nur Teile ihrer eigenen Kommunikation und Organisation, sondern möglicherweise auch den Charakter des Web
2.0. 'Ich, Wir und Die Anderen' strukturiert die im Rahmen der gleichnamigen Konferenz des
ZKM/ Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe und der HfG/ Hochschule für
Gestaltung diskutierten Veränderungsprozesse im Web 2.0: Das Soziale am Web 2.0 ergibt
sich durch die Beteiligung des Einzelnen (Ich), das Entstehen von Gruppen. (Wir) und die
Wechselwirkung dieser Teilnahme mit dem 'klassischen' Journalismus sowie der Ökonomie
(Die Anderen)." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Vanessa Diemand, Christina Lindner,
Peter Weibel, Uwe Hochmuth: Ich, Wir und Die Anderen - Neue Medien zwischen demokratischen und ökonomischen Potenzialen II (3-9); Peter Weibel: Einige medienpolitische Betrachtungen und Anmerkungen zum Thema Neue Medien (10-20); Peter Glaser: 5000 Jahre
in 1500 Sekunden (21-36); Vanessa Diemand: Selbstthematisierung in öffentlichen Refugien:
Blogs als reziproke Biografiegeneratoren? (37-60); Don Alphonso alias Rainer Meyer: Don
Alphonso - Aus dem Leben einer Kunstfigur (61-71); Peter Praschl: Ich sagen, wir sagen,
nichts sagen (72-75); Wiebke Gröschler, Michael Mangold Innovativer Gegenstand einer traditionellen Forschung (76-96); Robert Basic: Wir: Das Diktat der Wenigen (97-102); Volker
Grassmuck: Die Welt als Shared Space (103-123); Christina Lindner: /looking for a group Soziale Simulation als Spielprinzip (124-141); Don Dahlmann: Produktionsmittel in den Händen der Leser (142-156); Uwe Hochmuth: Demokratische und ökonomische Potenziale des
Web 2.0 (157-187); Christoph Neuberger: Versuch über das Internet (188-198); MC Winkel
alias Mathias Winks: Marke MC Winkel (199-203).
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1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie
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[70-L] Eble, Michael J.:
Chancen und Möglichkeiten multimedialer Wissensplattformen, in: Sozialwissenschaften und
Berufspraxis, Jg. 32/2009, H. 2, S. 210-223 (Standort: USB Köln(38)-XG05452; Kopie über den
Literaturdienst erhältlich)
INHALT: Den Jugendlichen bieten sich heute im World Wide Web unzählige Chancen und Möglichkeiten - aber auch Risiken und Gefahren: Über Wikipedia, YouTube und Facebook können informative, bildende und unterhaltende Inhalte genutzt werden. Daneben stehen aber
auch Angebote mit jugendgefährdender Ausrichtung zum Abrufbereit. Eine chancenorientierte Betrachtung der Nutzung von Multimediainhalten im Web und der Online-Enzyklopädie
legt daher eine Auseinandersetzung mit multimedialen Wissensplattformen nahe. Auf der Basis von Sekundärforschung untersucht der vorliegende Beitrag die Möglichkeiten multimedialer Wissensplattformen unter folgenden Fragestellungen: Wie gehen Jugendliche mit derartigen Plattformen um? Wie verändern sich tradierte Informationsstrukturen? Welche Chancen
bieten sich dabei? Welche Bedeutung kommt der Verknüpfung verschiedener Quellen zu?
Auf welche Weise kann dadurch auch die Medienkompetenz Jugendlicher gefördert werden?
Der Beitrag ist wie folgt strukturiert: An den einleitenden Überblick schließt sich die Betrachtung multimedialer Wissensplattformen an. Der dritte Abschnitt gibt Einblick in das gegenwärtige Mediennutzungsverhalten Jugendlicher und dessen Entwicklung. Dabei wird auch
das Verhältnis zwischen tradierten Informationsstrukturen, etwa die Nutzung von gedruckten
Informationen im Alltag, und neuen, digitalen Angeboten betrachtet. Anschließend werden
konkrete Chancen und Möglichkeiten vorgestellt, die sich aus technischen Entwicklungen
und veränderten Nutzungsgewohnheiten ergeben. (ICI2)
[71-L] Eckardt, Frank; Geelhaar, Jens; Colini, Laura; Willis, Katharine S.; Chorianopoulos, Konstantinos; Henning, Ralf (Hrsg.):
Mediacity: situations, practices and encounters, Berlin: Frank & Timme 2008, 439 S., ISBN:
978-3-86596-182-2
INHALT: "'Mediacity: Situations, Practices and Encounters' investigates how the social settings
and spaces of the city are created, experienced and practiced through the use and presence of
new media. It takes the position that new media enables different settings, practices and behaviours to occur in urban space. Contributions from academics, practitioners and activists from
disciplines such as Media Studies, Architecture, Urban Studies, Cultural and Urban Geography and Sociology present a critical reflection on the processes, methods and impacts of technologies in urban space. The Mediacity Project seeks to facilitate the transfer of outstanding
international knowledge at the Bauhaus-University Weimar in order to intensify research within the interdisciplinary fields of Media Studies, Architecture and Urban Sociology. It aims
to research solutions for urban development in a knowledge based society." (author's
abstract). Contens: Introduction: Mediacity: Situations, Practices and Encounters (7-20);Katherine S. Willis: Wayfinding Situations (21-40); Arianna Bassoli, Johanna Brewer, Karen
Martin: Situating In-betweenness (41-56); Miya Yoshida: Interactivity, Interpassivity, and
Possibilities Beyond Dichotomy (57-80); Andrea Mubi Brighenti, Cristina Mattiucci: Editing
Urban Environments: Territories, Prolongations, Visibilities (81-106); Laura Colini: The Looming Mediacity: Framework for participative ICT spatial practices (107-132); Hana Iverson,
Rickie Sanders: The Neighborhood Narratives Project: New Dialogues with/in the Mediated
City (133-154); Shannon Mattern: Silent, Invisible City: Mediating Urban Experience for the
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1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie
Other Senses (155-176); Lorenzo Tripodi: Cartografia Resistente: An Experience of Participatory Mapping Implementing Open Source Technology (177-196); Alessandra Renzi: Switches, Meshworks and Squatted Spaces: Fragmented Thoughts an Activist Research (197226); Konstantinos Chorianopoulos: Connecting Remote Educational spAces with mediaTed
PresencE (CREATE) (227-244); Katerina Diamantaki, Dimitris Charitos: Locative Media in
the City: Spatial Practices and Social Dynamics (245-262); Jan Hatt-Olsen: Urban Artscape Fureso (263-284); Ava Fatah gen. Schieck, Carolina Briones, Chiron Mottram: Exploring the
Role of Place within the Urban Space: The Urban Screen as a Socialising Platform (285-310);
Ralf Hennig: The House as a Medium: A History (311-338); Guliz Mugan, Feyzan Erkip:
The Impact of Mobile Phone Use on Privacy Concerns in Public Spaces: A Preliminary Work
on Young People (339-362); Sebastian Hübschmann, Ruturaj Mody, Christian Schwarz, Tim
Edler, Roland Kerstein: The Augmented City (363-382); Martijn de Waal: From BLVD Urbanism towards MSN Urbanism: Locative media and urban culture (383-406); Ole B. Jensen,
Bo Stjerne Thomsen: Performative Urban Environments: Increasing Media Connectivity
(407-430).|
[72-L] Gries, Katja:
Betrachtungen zu digitalen Medien, Berlin: Pro Business 2007, 185 S., ISBN: 978-3-86805026-4
INHALT: Virtuelle Realitäten wie Online-Communities, E-Culture, E-Business, E-Commerce
und Telearbeit bilden die neuen Kategorien der postmodernen Online-Welt. Die neuen Informationstechnologien substituieren Sozialkontakte, erweitern Wahrnehmung und Bewusstsein,
transformieren Kommunikationsverhältnisse und übernehmen Integrationsfunktionen in Wirtschaft, Politik und Bildung. Die Verfasserin fragt nach den Hintergründen dieser Transformationsprozesse. Den Anfang machen die phänomenologischen Besonderheiten der digitalen
Medien. Im zweiten Abschnitt wird die im Zuge der elektronischen Medien hervorgerufene
Destabilisierung und Erweiterung der Wirklichkeitsauffassung untersucht (Simulation, Wahrnehmung, Körperlichkeit). Strategien und Veränderungen der neuen Informations- und Optionsvielfalt auf Bewusstsein und Handeln werden im dritten Abschnitt angesprochen. Neben
Denken, Wahrnehmung und Wirklichkeitsauffassung werden mit der Mediennutzung vor allem die Kommunikationsstrukturen transformiert. Es bilden sich neue Formen der Öffentlichkeit, deren Wirkkräfte und mögliche Konsequenzen auf die Kommunikationsverhältnisse abschließend betrachtet werden. Dabei werden das Verhältnis zwischen Information und Kommunikation und die Veränderungen in den sozialen und individuellen Selbstbeschreibungen
durch die digitalen Technologien thematisiert. (ICE2)
[73-L] Grimm, Petra; Capurro, Rafael (Hrsg.):
Informations- und Kommunikationsutopien, (Medienethik, Bd. 7), Stuttgart: Steiner 2008, 161
S., ISBN: 978-3-515-09266-1
INHALT: "Die Etablierung einer neuen Medientechnologie erzeugte zu jeder Zeit - als Reaktion
auf das bis dahin Unbekannte und Neue - positive wie negative Zukunftsvisionen. So wurde
und wird etwa an das Internet die Erwartung geknüpft, dass die Menschen sich zu neuen
'Communities' zusammenschließen. Derzeit werden im Kontext der Informationstechnologien
auch Utopien diskutiert, die von einem veränderten Verhältnis von Mensch und Technik bzw.
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1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie
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Umwelt ausgehen. Welche Mythen und Utopien sind in der Geschichte der Informations- und
Kommunikationsmedien entstanden und auch heute noch virulent? Was sagen sie über die
Welt aus, in der wir leben? Und welche ethischen Perspektiven sind für eine zukünftige Gestaltung der Informations- und Wissensgesellschaften zu berücksichtigen? Der vorliegende
Band mit den Beiträgen des sechsten Symposiums zur Medienethik der Stuttgarter Hochschule der Medien wirft einen kritischen Blick auf bestehende Informations- und Kommunikationsutopien und regt dazu an, diese (immer wieder) auf ihre positiven wie negativen Potentiale
zu hinterfragen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Klaus Wiegerling: Ubiquitous Computing als konkrete Utopie (15-35); Michael Nagenborg: Wenn Roboter alles wissen und Kühlschränke nicht lügen (37-50); Tassilo Pellegrini: Semantic Web als konkrete Utopie - eine
praktische Annäherung (51-64); Falko Blask: TV kontra Web: Mythos Medien - Medienmythen (65-81); Hans Krah: Filme als Zeitreisen: Medienszenarien in Zukunftsszenarien (83101); Uwe Jochum: Zur Zeit wird hier der Raum: Die digitale Inversion des Karfreitagszaubers (103-114); Thomas Nisslmüller: Der cybergnostische Imperativ: Sich lesen in Zeiten virtueller Versuchsspiele (115-139); Manfred Lang: Good Night, and Good Luck! Zur Geschichte informationspolitischer Utopien (141-156).
[74-L] Hilt, Nils:
Ehrlichkeit im World Wide Web: Analyse und Realisierung von spieltheoretischen Modellen
zum Vermeiden von wahrheitswidrigen Bewertungen in einer Online-Community,
Saarbrücken: VDM Verl. Dr. Müller 2007, 90 S., ISBN: 978-3-8364-5319-6
INHALT: "In einer Online-Community zum kooperativen Erstellen von Online-Datensammlungen liegt die große Herausforderung darin, dass mangelhafte und sinnlose Beiträge möglichst
herausgefiltert oder wenigstens als solche identifiziert werden können. Aus Mangel einer zentralen Kontrollinstanz, ist es die Aufgabe der Gemeinschaft, eigenständig die Qualität des Datenbestands zu kontrollieren. Dazu haben die Mitglieder die Möglichkeit, die Qualität der
Beiträge zu bewerten. Aus verschiedenen Gründen, zum Beispiel aus Angst vor Vergeltung
bei negativem Feedback, stimmen die abgegebenen Bewertungen leider im Allgemeinen nicht
immer mit den wahren Einschätzungen der Bewertenden überein. Der Autor Nils Hilt untersucht in diesem Buch mehrere spieltheoretische Modelle, die das Abgeben von wahrheitswidrigen Bewertungen in einer Online-Community vermeiden sollen. In einer Simulationsumgebung wird vor allem geprüft, inwieweit die doch sehr strikten, in der Praxis nicht immer umsetzbaren, formalen Modellvoraussetzungen bei einem praktischen Einsatz gelockert werden
können." (Autorenreferat)
[75-L] Hofmann, Jeanette:
Zukunft der digitalen Bibliothek, in: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur
Wochenzeitung Das Parlament, 2009, H. 42/43, S. 25-32 (www.bpb.de/files/ONO4QO.pdf)
INHALT: "Wenngleich derzeit kaum abzuschätzen ist, wie weitreichend die digitale Transformation ausfallen wird, zeichnet sich doch ab, dass der Übergang vom Druckwerk zum stofflosen
Datensatz viele politische und rechtliche Probleme aufwirft." (Autorenreferat)
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1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie
[76-L] Honnefelder, Gottfried; Paul, Claudia:
Medienwechsel: Verlegen in digitalen Zeiten, in: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur
Wochenzeitung Das Parlament, 2009, H. 42/43, S. 6-8 (www.bpb.de/files/ONO4QO.pdf)
INHALT: "Das digitale Medium ist zur kulturellen Herausforderung für Verlage geworden. Seine
Stärken müssen an die Standards gebunden werden, die das Buch- und Verlagswesen zum unverzichtbaren Element neuzeitlicher Kultur haben werden lassen." (Autorenreferat)
[77-L] Hoskins, Andrew:
Digital network memory, in: Astrid Erll (Hrsg.) ; Ann Rigney (Hrsg.): Mediation, remediation,
and the dynamics of cultural memory, Berlin: de Gruyter, 2009, S. 91-106
INHALT: Der Autor beleuchtet in seinem Beitrag die Anwendung eines neuen Gedächtnisses in
den digitalen Medien sowie die Elemente für eine semantische Internetkommunikation zwischen Alltagsobjekten. Er zeigt, dass die Strukturen des Erinnerns zunehmend vernetzt sind,
aber auch auf aktivem und reaktivem Wege in einem Gedächtnis "On-the-fly" konstruiert
werden. Das Gedächtnis weist eine mediatisierte Emergenz in einem weiten Spektrum der alltäglichen Kommunikations- und Informationstechnologien auf und die tradionellen Unterscheidungen zwischen dem Totalisierenden und dem Kontextuellen, zwischen dem Permanenten und dem Ephemeren, zwischen dem Archiv und dem Narrativ lösen sich zunehmend
auf. Der Autor verdeutlicht die Beziehung zwischen Medien und Gedächtnis unter anderem
anhand Harold Garfinkels Ethnomethodologie und Forschungsergebnissen zur Künstlichen
Intelligenz. Er plädiert für eine mehr zeit- und raumbezogene Perspektive auf das Gedächtnis,
welche imstande ist, die Dynamik des mediatisierten Erinnerns und somit eines neuen "Netzwerk-Gedächtnisses" zu erfassen. (ICI)
[78-F] Hüsing, Tobias; Schroeder, Ralph; Meyer, Eric; Kertcher, Zack (Bearbeitung); Barjak,
Franz; Robinson, Simon (Leitung):
The role of e-infrastructures in the creation of global virtual research communities
INHALT: The study will examine the role of e-infrastructure in the creation of global virtual research communities in order to identify the types of e-infrastructure and the modes of development most effective in supporting productive research in Europe. Based on this new understanding, it will provide recommendations to the Commission on how e-infrastructure development can best be promoted through EU policy, including how the necessary resources
might be mobilised particularly from the private sector. The study analytical objectives are reached through extensive new empirical work, on which the subsequent policy recommendations, including a roadmap for action, can be most solidly based. Not least, the study provides a
first contribution to policy implementation by raising awareness of recommended action and
the new roadmap. Analytical work in the study: 1. explores to what extent e-infrastructures
link researchers globally and reduce the effect of geographical distance on research collaboration and other cooperation in academia, i.e. to what extent they contribute to the establishment of global virtual research communities. In particular, it looks at the way e-infrastructures can reduce disadvantages of researchers in peripheral regions and developing countries. 2.
analyses the organisational structures and coordination mechanisms of e-infrastructures, their
key players in the interaction with the researcher communities, the relevant regulatory and
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1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie
51
policy aspects and the support they receive by funding and other external bodies. 3. investigates how researchers use e-infrastructures and assesses in detail the benefits and costs for global virtual research communities, where they accrue and to what extent they influence effective adoption and productive use. Policy-related work in the study includes: 4. drafting a roadmap for future policy action suited to maximising benefits of e-infrastructures in the establishment and effective work of virtual research communities. Construction of the roadmap will
take into account empirical results, and analysis of current policy, making full reference to
work by ESFRI on European requirements for research infrastructure generally, and in particular to the ESFRI roadmap series. 5. wide dissemination of the agreed roadmap and its validation in close interaction with researchers and other key stakeholders - funding bodies, research foundations and councils, ministries, NRENs, computing centres etc. As our concern involves both e-infrastructure providers and their respective virtual research communities, questions to be addressed in this project include: What kinds of e-infrastructures are successful
and less successful in anticipating and catering to the needs of virtual research communities?
How well do e-infrastructure providers define, consult, plan for, engage with and overcome
bottlenecks in scaling up to match growth in their user community, and coordinate with other
complementary tools and resources to maintain a unique profile while also integrating with
other synergetic efforts? How do e-infrastructures implement a strategy to ensure that they
make an essential contribution to their community of beneficiaries? What kinds of instruments do e-infrastructures need to gauge and adjust their provisions on an ongoing basis in
order to cater to their communities? This project will gather data, including detailed interviews with users and providers from around the world and from a variety of e-infrastructures
and research communities. The data will be used to build an analytical model of e-infrastructure success in productive research communities, indicators to reflect success, scenarios of future development and a roadmap to help coordinate future policy and public sector action. We
will share our findings with e-infrastructure policy-making bodies such as e-IRG, EGI, ESFRI coordinators, and the Commission. A further target audience for dissemination is the
groups who develop e-infrastructures and those who are actively affected by or contribute to
them. This includes researchers on e-infrastructure projects (ESFRI, but also other EU and
global e-infrastructure projects), research administrators (including those coordinating networks), national research organizations, funding bodies, Grid and National Research and
Education Networks (NRENs) and groups of researcher who are considering using or gaining
access to e-infrastructures, or who are impacted by them.|
METHODE: case studies and survey
ART: BEGINN: 2008-12 ENDE: 2010-03 AUFTRAGGEBER: Europäische Union FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Fachhochschule Nordwestschweiz Hochschule für Wirtschaft -HSW- (Riggenbachstr. 16, 4600 Olten, Schweiz); empirica Gesellschaft für Kommunikations- und Technologieforschung mbH (Oxfordstr. 2, 53111 Bonn)
KONTAKT: Leiter (e-mail: franz.barjak@fhnw.ch)
[79-F] Klessmann, Jens; Hartenstein, Heiko; Welzel, Christian; Breitenstrom, Christian; Brunzel,
Marco; Schilling, Peter (Bearbeitung); Lucke, Jörn von, Prof.Dr. (Leitung):
Forschergruppe Hochleistungsportale - Solutions for the Public Sector
INHALT: Die Schwerpunkte der Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten der Gruppe liegen auf
der Konkretisierung und Umsetzung von visionären Konzepten zu Hochleistungsportalen
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(HPP - High Performance Portals) für den öffentlichen Sektor. Ein HPP des öffentlichen Sektors vereint die verschiedenen eigenständigen technologischen Funktionalitäten und hinterlegt
sie mit sinnvollen und bedarfsbezogenen Informationen, Instrumenten und Diensten der öffentlichen Verwaltung. Aus den bereits identifizierten Ansätzen erscheinen in der laufenden
Phase folgende Themen für eine Vertiefung derzeit besonders geeignet: verzeichnisbasierte
Zuständigkeitsfinder Der elektronische Safe für Daten und Dokumente Datennotare Verwaltungsberater Web 2.0 Weitere inhaltliche Schwerpunkte sollen mit Blick auf aktuelle Entwicklungen während der Förderlaufzeit näher bestimmt und bearbeitet werden. Zunächst sollen die bereits erarbeiteten Visionen und Rohkonzepte konkretisiert werden. Die Aufbereitung anzugehender Vorhaben soll zeitlich versetzt erfolgen, um die Auslastung der Forschungsgruppe zu optimieren und um eine Kompetenzkontinuität sicherzustellen. Mit diesem
Vorgehen wird frühzeitig ein klares Verständnis über die Entwicklungsziele für die anschließende technische Umsetzung erlangt. Das Fraunhofer Institut FOKUS in Berlin ist im Forschungsbereich eGovernment in Bezug auf technische Kompetenz und Kontakte zu Wirtschaft und Verwaltung hervorragend aufgestellt. FOKUS erwartet durch diese neue Forschungsgruppe an dem politisch wichtigen Standort in der Bundeshauptstadt Berlin eine weitere Stärkung seiner Position auf diesem Gebiet. Außerdem ist es absehbar, dass sich mit den
schon länger bestehenden Competence Centern des FOKUS wertvolle Synergieeffekte und
gegenseitige Anregungen ergeben werden. Damit soll auch die Verwaltungs- und Wirtschaftsinformatik stärker ins Portfolio integriert werden. Diese Wissenschaften können weitere wertvolle Beiträge und pragmatische Ideen für die Umsetzung technischer Lösungen bieten.
ART: BEGINN: 2007-10 ENDE: 2012-09 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER:
Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V.
INSTITUTION: Zeppelin University Hochschule zwischen Wirtschaft, Kultur und Politik, Department public management & governance, Deutsche Telekom Institute for Connected Cities
Lehrstuhl für Verwaltungs- und Wirtschaftsinformatik (Am Seemooser Horn 20, 88045
Friedrichshafen); Fraunhofer-Institut Offene Kommunikationssysteme -FOKUS- (KaiserinAugusta-Allee 31, 10589 Berlin)
KONTAKT: Institution -Sekretariat- (Tel. 07541-6009-1400, Fax 07541-6009-1499,
e-mail: gabriele.pirkl@zeppelin-university.de)
[80-L] Koch, Gertraud:
Second Life: ein zweites Leben? ; Alltag und Alltägliches einer virtuellen Welt, in: Zeitschrift
für Volkskunde : Halbjahresschrift der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde, Jg. 105/2009, Hjb.
2, S. 215-323 (Standort: UB Bonn(5)-Z55 131)
INHALT: Mit der virtuellen Welt "Second Life" wird seit Anfang 2007 von den Anbietern der
Internet-Plattform mehr oder minder explizit die Frage zur Diskussion gestellt, wie Menschen
leben wollen. Ein solches Angebot eines zweiten Ichs für ein zweites Lebens, zu einem Leben, welches heute weitaus vielfältiger gestaltet werden kann als in früheren Generationen,
macht jedoch genau genommen nur dann Sinn, wenn es Veränderungen gegenüber dem ermöglicht, was der Mensch ohnehin in seinem Alltag erfährt. Die Möglichkeit, neue soziale
Zusammenhänge im Virtuellen entwerfen zu können, stellt zumindest die alltägliche Lebenswelt mit ihren normativen, sozialen und materiellen Konstellationen infrage. Es stellt sich
nach Meinung der Autorin folglich die Frage, was für Formen, Praktiken und Ideen es sind,
die sich in dem virtuellen und sozial offenen Raum von "Second Life" entfalten, und welche
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1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie
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Entwürfe vom guten Leben hier entwickelt werden. Damit rücken nicht nur deren Verhältnis
zum eigentlichen Leben, sondern auch die Modi und Techniken in den Blick, mit denen dabei
das Subjekt bearbeitet wird. Die Autorin zeichnet das in der virtuellen Umgebung bestehende
"regime of living" in "Second Life" in seinen Konturen soweit nach, dass der dort vorzufindende "Alltag"und seine Bezugspunkte zum faktischen Leben erkennbar werden. (ICI2)
[81-F] Kuzek, Martin (Bearbeitung):
Die Bedeutung von Online-Kommunikation in der Weltwissenschaft
INHALT: keine Angaben
ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Bielefeld, Fak. für Soziologie, Institut für Weltgesellschaft Graduiertenkolleg 844 "Weltgesellschaft - die Herstellung und Repräsentation von Globalität"
(Postfach 100131, 33501 Bielefeld)
KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: martin@hausnetz.net)
[82-L] Leisegang, Daniel:
Die Zukunft des Wissens: Google Books, Open Access und die Informationsgesellschaft von
morgen, in: Blätter für deutsche und internationale Politik, Jg. 54/2009, H. 11, S. 111-120
(Standort: UB Bonn(5)-Z59/69; USB Köln(38)-FHM XE00157; Kopie über den Literaturdienst
erhältlich; www.blaetter.de/artikel.php?pr=3215)
INHALT: "Wir stehen erst am Anfang einer epochalen Entwicklung; mit der Virtualisierung von
Kulturgütern verändert sich auf tiefgreifende Weise auch der Zugang zu Wissen. Der Autor
nimmt die aktuelle Kontroverse um das Google Book Settlement zum Anlass, die drängendsten Fragen der sich wandelnden Informationsgesellschaft zu erörtern." (Autorenreferat)
[83-L] Meyer, Erik (Hrsg.):
Erinnerungskultur 2.0: kommemorative Kommunikation in digitalen Medien, (Interaktiva Schriftenreihe des Zentrums für Medien und Interaktivität (ZMI), Gießen, Bd. 6), Frankfurt am
Main: Campus Verl. 2009, 239 S., ISBN: 978-3-593-38917-2
INHALT: "Digitale Medien prägen nicht nur die Gegenwart gesellschaftlicher Kommunikation,
sie bestimmen auch zunehmend unser Verständnis der Vergangenheit. Erinnerungskultur, Geschichtsvermittlung und Opfergedenken wandern zunehmend ins Netz. Wie unterscheiden
sich digitale, interaktive Medien von Orten wie Archiv, Denkmal und Gedenkstätte sowie historischen Darstellungen in Fernsehen, Film und Literatur? Die Beiträge analysieren aktuelle
Formate wie Computerspiele zum Zweiten Weltkrieg, E-Learning, Websites und virtuelle Rekonstruktionen zu Nationalsozialismus und Holocaust, Wikipedia und Online-Datenbanken
aus gedächtnistheoretischer und medienwissenschaftlicher Sicht." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Claus Leggewie: Zur Einleitung: Von der Visualisierung zur Virtualisierung des
Erinnerns (9-28); Wulf Kansteiner: Alternative Welten und erfundene Gemeinschaften: Geschichtsbewusstsein im Zeitalter interaktiver Medien (29-54); Gunnar Sandkühler: Der Zweite Weltkrieg im Computerspiel: Ego-Shooter als Geschichtsdarstellung zwischen Remediation und Immersion (55-66); Bruno Arich-Gerz: Die Lehre vom Luftkrieg: E-Learning und die
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1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie
Mediatisierung von Zeitzeugenschaft (67-86); Angela Sumner: Die Erinnerungslandschaft
des Vietnam Veterans Memorial Fund: The Virtual Wall versus The Wall? (87-112); Marc
Grellert: Erinnerungskultur im immateriellen Raum: Potenziale digitaler Technologien für die
Erinnerung an zerstörte Synagogen (113-144); Dörte Hein: "Seriöse Information" oder "schöne Bilder"? Kommemorative Kommunikation aus der Perspektive der Anbieter (145-174);
Erik Meyer: Erinnerungskultur 2.0? Zur Transformation kommemorativer Kommunikation in
digitalen, interaktiven Medien (175-206); Maren Lorenz: Wikipedia als "Wissensspeicher"
der Menschheit - genial, gefährlich oder banal? (207-236).
[84-L] Münker, Stefan:
Emergenz digitaler Öffentlichkeiten: die Sozialen Medien im Web 2.0, (edition unseld, Bd.
26), Frankfurt am Main: Suhrkamp 2009, 143 S., ISBN: 978-3-518-26026-5
INHALT: "Unter Web 2.0 versteht man den Trend, Internet-seiten so zu gestalten, daß ihre Erscheinungsweise entscheidend durch ihre Nutzer (mit)bestimmt wird. Mit Nutzerzahlen von
weltweit mehreren hundert Millionen täglich hat das Web 2.0 das Internet endgültig zum Medium der Massen werden lassen. Ist das Web 2.0 der mediale Baustein einer neuen Form gesellschaftlicher Öffentlichkeit oder doch nur ein phantastisches Geschäftsmodell? Der Essay
beantwortet diese und andere Fragen, indem er die technischen und gesellschaftlichen Möglichkeiten - und die Gefahren - der neuen Internetkultur darstellt und analysiert." (Autorenreferat)
[85-L] Passig, Kathrin:
Internetkolumne: Standardsituationen der Technologiekritik, in: Merkur : deutsche
Zeitschrift für europäisches Denken, Jg. 63/2009, H. 12 = H. 727, S. 1144-1150 (Standort: USB
Köln(38)-AP4481; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: Das eigentlich Bemerkenswerte am öffentlich geäußerten Missmut über das Neue der
Technik ist nach Meinung der Autorin, wie stark er vom Lebensalter und wie wenig vom Gegenstand der Kritik abhängt. Dieselben Menschen, die in den 1990er Jahren das Internet begrüßten, lehnen zehn Jahre später dessen Weiterentwicklungen mit eben jenen damals belächelten Argumenten ab. Es ist indessen leicht, Technologien zu schätzen und zu nutzen, die
einem mit 25 oder 30 Status- und Wissensvorsprünge verschaffen. Wenn es einige Jahre später die eigenen Pfründen sind, die gegen den Fortschritt verteidigt werden müssen, wird es
schwieriger. Zur Bewältigung dieses Problems gibt es zwei Ansätze: In der schlichteren Variante kann man zumindest versuchen, den Gebrauch der Standardkritikpunkte zu vermeiden,
insbesondere dann, wenn man sich öffentlich zu Wort meldet. Die hier versammelten Einwände gegen neue Technologien sind nicht automatisch unberechtigt - es ist lediglich nicht
sehr wahrscheinlich, dass man damit valide Kritikpunkte identifiziert. Die mühsamere Therapie heißt Verlernen. Denn niedere Statuszugewinnabsichten sind nicht der Hauptgrund für die
Neophilieunterschiede zwischen den Generationen. (ICI2)
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[86-L] Postner, Sascha:
Erster Eindruck aus zweiter Hand: zum sozio-perzeptiven Kontakt unter den spezifischen
Bedingungen dreidimensionaler Onlinewelten am Beispiel von Second Life, (Essener Studien
zur Semiotik und Kommunikationsforschung, Bd. 28), Aachen: Shaker 2009, 101 S., ISBN: 9783-8322-8080-2
INHALT: Der Verfasser gibt zunächst einen Überblick darüber, welche realen und virtuellen infrastrukturellen Bedingungen Second Life ausmachen und welche Möglichkeiten sozialer Begegnungen in diesem speziellen virtuellen Raum zur Verfügung stehen. Im Folgenden wird
der Begriff sozio-perzeptiven Kontakts näher erläutert. Dazu wird das Verhältnis von Wahrnehmung und Kommunikation im Allgemeinen thematisiert. Anschließend werden aus heuristischen Gründen drei Funktionskategorien sozioperzeptiver Aktivitäten herausgearbeitet,
die als Orientierungshilfe für eine selektive Bestandsaufnahme der in Second Life zur Verfügung stehenden sozio-perzeptiven Kontaktmöglichkeiten dienen. Im Anschluss an theoretische Ansätze der Forschung zu computervermittelter Kommunikation wird geklärt, ob bei der
in Second Life stattfindenden atavarbasierten Kommunikation von sozioperzeptiver Reichhaltigkeit gesprochen werden kann. Abschließend plädiert der Verfasser für kommunikationswissenschaftliche Grundlagenforschung und mögliche empirische Anschlussuntersuchungen
zur atavarbasierten Kommunikation. (ICE2)
[87-L] Pranz, Sebastian:
Theatralität digitaler Medien: eine wissenssoziologische Betrachtung medialisierten
Alltagshandelns, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2009, 280 S., ISBN: 978-3-531-16243-0
INHALT: "Die digitalen Medien stellen einen zunehmend relevanten Raum für Alltagserfahrungen dar, der durch eigene und eigenartige Handlungspraxen, Beziehungsformen, Sinntypen
und Deutungsmuster gekennzeichnet ist. Der Band untersucht verschiedene Aspekte des medialisierten (Alltags-) Handelns vor dem Hintergrund der These, dass die Wirklichkeit digitaler Medien als eine 'prinzipiell theatrale Wirklichkeit' (Erika Fischer-Lichte) zu verstehen ist.
Dabei geht es um ein doppeltes Erkenntnisinteresse, das aus einer exemplarischen Untersuchung der Chatkommunikation und des Videospiels weiterführende theoretische Überlegungen für eine dramatologische Auseinandersetzung mit den digitalen Medien entwickelt." (Autorenreferat)
[88-F] Rundnagel, Regine (Leitung):
Entwicklung des arbeitnehmerorientierten Internetdienstes www.ergo-online.de und seiner
Nutzung seit 1998 - Spiegelbild der Wirkungstrends der Bildschirmarbeitsverordnung in
der betrieblichen Praxis
INHALT: Das Projekt analysiert und bewertet die Nutzung des Internetdienste www.ergo-online.de "Gesund arbeiten im Büro" und trifft eine Aussage über Bedarfe nach Information und
Beratung zur Gestaltung der Bildschirmarbeit. Die Ergebnisse ermöglichen einen fundierten
Beitrag zur aktuellen Debatte um die Wirksamkeit der Bildschirmarbeitsverordnung und stärken betriebliche Forderungen nach Prävention. Kontext/ Problemlage: Das Internetportal
ergo-online ist der einzige arbeitnehmerorientierte Fach-Informationsdienst und einer der
meistbesuchten Dienste im Bereich Arbeits- und Gesundheitsschutz. In Konsequenz der 1996
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in Kraft getretenen Bildschirmarbeitsverordnung als Hilfestellung zu ihrer Umsetzung Anfang 1998 online geschaltet, spiegelt die Nutzung von ergo-online betriebliche Problemlagen
an Bildschirmarbeitsplätzen sowie die Schwerpunkte der Bedürfnisse nach ergonomischer
und gesunder Gestaltung wieder und gibt Auskunft über deren Veränderungstendenzen der
letzten 9 Jahre. Eine Bewertung der Nutzung geschieht mit diesem Projekt erstmalig. Innerhalb der angelaufenen nationalen Evaluierung der Bildschirmarbeitsverordnung und der Deregulierungstendenzen im Arbeitschutz untermauern die Projektergebnisse die Arbeitnehmerposition und sie liefern eine Grundlage für eine bedarfsgerechte Entwicklung von Unterstützungsangeboten für Beschäftigte, Interessenvertretungen und Betriebe. Fragestellung: Angesichts technischer und organisatorischer Veränderungen der Arbeit in Büros und an Bildschirmgeräten und dazu gehört auch die Verdichtung und Entgrenzung von Arbeit, spielen
folgende Fragen für das Projekt eine zentrale leitende Rolle: Wie hat sich der Nutzungsumfang entwickelt? Hat sich der Schwerpunkt der Problemstellungen im Betrieb verändert durch den technischen Fortschritt bzw. durch veränderte Organisations- und Managementkonzepte? Was sind aktuell die wichtigsten Themen der Nachfrage nach Information und Beratung? Welchen Stellenwert haben dabei körperliche im Verhältnis zu psychischen Belastungen für die Nutzer? Wie hat sich die Nachfrage nach Gestaltungswissen zu spezifischen Tätigkeiten entwickelt (z.B. Call Center)? Wie ist das Profil der Nutzer? ZEITRAUM: seit 1998
METHODE: Die Bewertung der Nutzung von ergo-online ist geplant durch die Auswertung der
Nutzungsstatistiken, der online-Beratungen von Nutzern, des fachlichen Ausbaus, der
Newsletterthemen und Newsletterabonnenten. Diese Basis liefert auf quantiativer Grundlage
auch qualitative Aussagen: zum Nutzungsumfang und seiner Entwicklung, zu den thematischen Nutzungsschwerpunkten und ihrer Entwicklung, zu konkreten Problemstellungen im
Betrieb, zu dem Typ der genutzten Informationen, und zum Profil der Nutzer - zu ihrer Funktion, zu Betriebsgrößen, Geschlecht. DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen (online-Beratungsfälle; Auswahlverfahren: total). Sekundäranalyse von Individualdaten; Sekundäranalyse von Aggregatdaten (Newsletter-Abonnenten, online-Beratungsfälle, Zugriffsstatistik; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung
INSTITUTION: Gesellschaft Arbeit und Ergonomie - online e.V. -ergo-online- (WilhelmLeuschner-Str. 69-77, 60329 Offenbach am Main)
KONTAKT: Leiterin (Tel. 069-850032-13, Fax: 069-850032-10,
e-mail: regine.rundnagel@tbs-hessen.de)
[89-L] Schmidt, Jan-Hinrik:
Second Life und Web 2.0: zur Untrennbarkeit von virtueller und realer Welt, in: Dietrich
Dörner (Hrsg.) ; Wolfgang Huber (Hrsg.) ; Jan-Hinrik Schmidt (Hrsg.) ; Walther Ch. Zimmerli
(Hrsg.): Second Life - Avatare - Cyberwelt : gibt es ein zweites Leben?, Bamberg: Univ. of
Bamberg Press, 2009, S. 42-57
INHALT: Der Beitrag geht der Frage nach, ob es im Internet ein "zweites Leben" gibt und ob die
nahezu unbegrenzten Möglichkeiten der Selbstverwirklichung und Kommunikation in den
virtuellen Welten dazu führen, dass sich eine eigene Sphäre herausbildet, die losgelöst von
der "realen Welt" ist. Der Autor verneint diese Fragen aus einer kommunikationssoziologischen Perspektive heraus. Dazu wird in drei Schritten vorgegangen: In einem ersten Schritt
werden drei Varianten der "Entkopplungsthese" diskutiert und ihre Grenzen aufzeigt. In einem zweiten Schritt wird das Phänomen "Second Life" geklärt und aufzeigt, warum auch vir-
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tuelle Welten an Erfahrungen und Praktiken aus dem Leben vor dem Bildschirm gebunden
sind. In dritten Schritt werden einige Entwicklungen des "Web 2.0" vorgestellt und argumentiert, dass sie zwar die Art und Weise verändern, wie Internetnutzer Identitäts- und Beziehungspflege mit Hilfe des Internets betreiben. Doch virtuelle und reale Welt werden dadurch
nicht entkoppelt, sondern im Gegenteil untrennbar miteinander verbunden, was an der Diskussion über die Verschiebungen zwischen Privatsphäre und Öffentlichkeit verdeutlicht wird.
(ICA2)
[90-L] Simanowski, Roberto:
Digitale Medien in der Erlebnisgesellschaft: Kultur - Kunst - Utopien, (rororo-Sachbuch,
55696), Reinbek: Rowohlt-Taschenbuch Verl. 2008, 302 S., ISBN: 978-3-499-55696-8
INHALT: Das vorliegende Buch untersucht verschiedene Phänomene der digitalen Medien in der
Erlebnisgesellschaft im Hinblick auf ihre kulturellen, künstlerischen und utopischen Aspekte.
Es ordnet diese Phänomene in ihren historischen Kontext ein, es diskutiert die verschiedenen
Forschungsperspektiven und entwickelt dabei Thesen mittlerer Reichweite. Im Zentrum der
Betrachtung steht die interaktive Kunst in und mit den digitalen Medien, deren Beispiele auch
in der Behandlung nicht-ästhetischer Phänomene immer wieder zum illustrativen Bezugspunkt der Diskussion werden. Das generelle Anliegen des Buches ist, die Praxis einer Hermeneutik der digitalen Medien aufzuzeigen und nach dem Sinn, dem Zusammenhang und der
Perspektive der behandelten Phänomene zu fragen. Gleichwohl beabsichtigt das Buch, die
verschiedenen Phänomene der digitalen Medien mit der geforderten Offenheit nach beiden
Seiten sowohl kritisch als auch positiv zu besprechen. Die untersuchten Fragen lauten unter
anderem: Wie aktiv ist das Publikum interaktiver Kunst? Wie kreativ sind Personal Websites?
Wie demokratisch sind Internet-Foren? Wie alternativ ist der Identitätstourismus im Cyberspace? Wie verrucht ist der Cybersex? Wie kosmopolitisch ist die Online-Nation? Welche
neuen Formen einer Ästhetik des Widerstands gegen die "Gesellschaft des Spektakels" entstehen im Internet? (ICI2)
[91-L] Werle, Raymund:
Globale Kommunikation und Information: Hoffnungsträger für Wohlstand und sozialen
Fortschritt, in: Helmut Breitmeier (Hrsg.) ; Michèle Roth (Hrsg.) ; Dieter Senghaas (Hrsg.):
Sektorale Weltordnungspolitik : effektiv, gerecht und demokratisch?, Baden-Baden: Nomos Verl.Ges., 2009, S. 193-212
INHALT: Die Internationale Fernmeldeunion (ITU) bildet den historischen Ausgangspunkt des
Regierens im Bereich Kommunikation und Information. Daneben sind aber zahlreiche weitere transnationale, regionale und nationale Organisationen aus dem öffentlichen und privaten
Sektor an der Regulierung und Standardsetzung beteiligt. Im Bereich der regulierten Marktkoordination stellt die WTO ebenfalls einen wichtigen Akteur dar. In den letzten Jahrzehnten
hat die Bedeutung privater Akteure oder von Unternehmen aus dem Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologie, von denen große technische Umbrüche ausgingen,
stark zugenommen. Dem System wird im Bereich der technischen Standardsetzung eine hohe
Leistungsfähigkeit bescheinigt. Die Förderung wirtschaftlicher und sozialer Wohlfahrt durch
Informations- und Kommunikationstechnologien ist außerhalb des OECD-Raums aber kaum
vorangeschritten. Zwischen den einzelnen Weltregionen existiert das Muster einer digitalen
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Spaltung, das eine extrem ungleiche Verteilung der informations- und kommunikationstechnologischen Infrastruktur zeigt. Starke Kritik wird in der transnationalen Öffentlichkeit gegenüber der privatrechtlichen Organisation ICANN geäußert, die für die Grundlagen der Domainverwaltung und für die Koordinierung der technischen Internetstandards zuständig ist.
Diese Kritik richtet sich insbesondere gegen die undemokratische Form der Entscheidungsfindung und gegen die starke Dominanz privatwirtschaftlicher Interessen. (ICE2)
[92-L] Zerfaß, Ansgar; Welker, Martin; Schmidt, Jan (Hrsg.):
Kommunikation, Partizipation und Wirkungen im Social Web: Bd. 2, Strategien und
Anwendungen: Perspektiven für Wirtschaft, Politik und Publizistik, (Neue Schriften zur
Online-Forschung, 3), Köln: Halem 2008, 493 S., ISBN: 978-3-938258-68-2
INHALT: Im zweiten Band werden Strategien und Anwendungen in Publizistik, Politik und
Wirtschaft untersucht, wobei lediglich fünf Beiträge sich explizit auf politische Kommunikation beziehen. Erhellend werden im Beitrag von Bräuer/Seifert/Wolling die Diskussion über
die Nutzung neuer Partizipationsformen im Internet zusammengefasst und eigene, aktuelle
Daten zur politischen Kommunikation im Web 2.0 vorgestellt. Dabei wird deutlich, dass das
Web 2.0 nicht 'in kurzer Zeit zu grundlegend neuen Mustern und Strukturen der politischen
Beteiligung führen wird' (205). Ansonsten beschäftigen sich die Autoren mit Gegenöffentlichkeit, Nichtregierungsorganisationen und politischen Kampagnen. (ZPol, NOMOS). Inhaltsverzeichnis: Martin Welker / Ansgar Zerfass: Einleitung: Social Web in Journalismus,
Politik und Wirtschaft (12-17); Christoph Neuberger / Martin Welker: Journalistische Recherche: Konzeptlos im Netz (19-46); Sven Engesser: Partizipativer Journalismus: Eine Begriffsanalyse (47-71); Bettina Behrendt / Martin Schlegel / Robert Koch: Die deutschsprachige
Blogosphäre. Reifegrad, Politisierung, Themen und Bezug zu Nachrichtenmedien (72-96);
Barbara Witte: Journalismus - Partizipation - Öffentlichkeit: Das Social-Web in der Politikberichterstattung (97-115); Katja Schönherr: Medienwatchblogs als Form journalistischer Qualitätskontrolle (116-133); Steffen Büffel: Crossmediale Transformation lokaler Öffentlichkeiten: Strategien von Zeitungsverlagen im Social Web (134-153); Claudia Gerhards / Sven Pagel: Webcasting von Video-Content in Online-Zeitungen: Marktanalyse - Kosten - Erlöse
(154-186); Marco Bräuer / Markus Seifert / Jens Wolling: Politische Kommunikation 2.0 Grundlagen und empirische Ergebnisse zur Nutzung neuer Partizipationsformen im Internet
(188-209); Jeffrey Wimmer: Gegenöffentlichkeit 2.0: Formen, Nutzung und Wirkung kritischer Öffentlichkeit im Social Web (210-230); Katrin Voss: Nichtregierungsorganisationen
und das Social Web: Mittel der Zukunft oder Bedrohung? (231-247); Tina Brunauer: Social
Software in politischen Kampagnen: Strategien von politischen Organisationen in Österreich
(248-264); Justus Bross / Harald Sack / Christoph Meinel: Politische Partizipation durch Diskussion? Konzeption und Wirkungen des IT-Gipfelblogs (265-281); Ansgar Zerfass / Swaran
Sandhu: Interaktive Kommunikation, Social Web und Open Innovation: Herausforderungen
und Wirkungen im Unternehmenskontext (283-310); Jörg Assmann / Thomas Schildhauer /
Christian Waller: Interaktive Wertschöpfung im Social Web als neue Grundlage der Produktentwicklung (311-337); Stephan Kaiser / Gordon Müller-Seitz: Nutzereinbindung bei Innovationsprozessen im Social Web: Fallstudie Windows Vista (338-351); Michael Koch / Alexander Richter: Social-Networking-Dienste im Unternehmenskontext: Grundlagen und Herausforderungen (352-369); Mathias Schultze / Annika Postler: Online-Trend-Monioring bei der
EnBW: Mit dem Ohr am Kunden (370-282); Michael Scheuermann / Rainer Müller-Müffelmann: Podcasts, Themencommunities und Social Media: Erfahrungen in der BASF-Unter-
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nehmenskommunikation (383-398); Susanne Lapp / Antje Wallner: Der SkyCast - Mehr als
Schall und Rauch? Erfahrungen mit Corporate Podcasts bei der Fraport AG (399-411); Tanja
Walter-Dunne: News- und Wissensmanagement mit Weblog und Wiki: Das Beispiel Fink &
Fuchs Public Relations AG (412-426); Alexander Richter / Alexander Warta: Medienvielfallt
als Barriere für den erfolgreichen Einsatz von Wikis im Unternehmen: Fallbeispiel Bosch
(427-443); Roland Burkart / Lieselotte Stalzer: Polarisieren Weblogs die Markenwahrnehmung? Eine Evaluation des Antarctica-Projekts der Bank Austria (444-461); Markus Breuer:
Business in virtuellen Welten: Nutzungsperspektiven von Second Life und Online-Welten
(462-485).
[93-L] Zerfaß, Ansgar; Welker, Martin; Schmidt, Jan (Hrsg.):
Kommunikation, Partizipation und Wirkungen im Social Web: Bd. 1, Grundlagen und
Methoden: Von der Gesellschaft zum Individuum, (Neue Schriften zur Online-Forschung, 2),
Köln: Halem 2008, 397 S., ISBN: 978-3-938258-66-8
INHALT: Langsam etabliert sich die Online-Forschung als interdisziplinäres Forschungsfeld der
Sozialwissenschaften, wobei es angesichts vielfältiger theoretischer und methodischer Zugänge schwierig ist, den Forschungsstand zu überblicken. Für den Gegenstand des Social Web
leistet dies die zweibändige Anthologie mit 41 Beiträgen. Im ersten Band geht es um theoretische Grundlagen wie den Wandel von Öffentlichkeiten und Kommunikationsformen sowie
der neuartigen Rezipientenrolle. Zudem wird das Social Web als Forschungsinstrument thematisiert. (ZPol, NOMOS). Inhaltsverzeichnis: Jan Schmidt / Martin Welker: Einleitung:
Grundlagen und Methoden des Social Web (12-16); Jan Schmidt: Was ist neu am Social
Web? Soziologische und kommunikationswissenschaftliche Grundlagen (18-39); Hans-Jürgen Bucher / Sebastian Erlhofer / Kerstin Kallas / Wolf-Andreas Liebert: Netzwerkkommunikation und Internet-Diskurse: Grundlagen eines netzwerkorientierten Kommunikationsbegriffs (41-60); Klaus Beck: Neue Medien - alte Probleme? Blogs aus medien- und kommunikationstheoretischer Sicht (62-76); Jan Dirk Roggenkamp: Rechtliche Verantwortlichkeit im
Social Web (78-93); Sebastian Holler /Sven Vollhals / Thorsten Faas: Focal Points und Journalisten - Bedingungen für den Einfluss der Blogosphäre? (94-111); Roman Schneider: Web
3.0 ante portas? Integration von Social Web und Semantic Web (112-127); Maria Gerhards /
Walter Klingler / Thilo Trump: Das Social Web aus Rezipientensicht: Motivation, Nutzung
und Nutzertypen (129-148); Dennis Mocigemba: Personality Prototyping. Identitätsexperimente auf der Bühne Podcast (149-167); Achim Lauber / Ulrike Wagner: Podcasts und Internetradio - Wie sich Jugendliche und junge Erwachsene die neuen Medien zwischen Radio
und Internet aneignen (168-185); Christian Stegbauer / Elisabeth Bauer: Nutzerkarrieren in
Wikipedia (186-204); Leonard Reinecke / Sabine Trepte: Privatsphäre 2.0: Konzepte von Privatheit, Intimsphäre und Werten im Umgang mit "user-generated-content" (205-227); Joachim Scholz: Forschen mit dem Web 2.0 - eher Pflicht als Kür (229-242); Michael Schenk /
Monika Taddicken / Martin Welker: Web 2.0 als Chance für die Markt- und Sozialforschung?
(243-266); Alexander Mehler / Tilmann Sutter: Interaktive Textproduktion in Wiki-basierten
Kommunikationssystemen (267-300); Andreas Harrer / Nicole Krämer / Sam Zeini / Nina
Haferkamp: Ergebnisse und Fragestellungen aus Psychologie und Informatik zur Analyse von
Interaktionen in Online-Communities und Potenziale interdisziplinärer Forschung (301-326);
Susanne Krauss: Weblogs als soziale Netzwerke: Eine qualitative Beziehungsanalyse (327347); Claudia Müller: Analyse der Wissenskommunikation in Wiki-basierten Netzwerken
60
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1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie
(348-369); Andrea Gadeib: Online-Marktforschung der zweiten Generation am Beispiel
MindVoyager: Eine indirekte Reise durch die Gedankenwelt der Konsumenten (370-390).
1.5
Medieninhalte
[94-L] Allhutter, Doris:
Dispositive digitaler Pornografie: zur Verflechtung von Ethik, Technologie und EUInternetpolitik, (Politik der Geschlechterverhältnisse, Bd. 39), Frankfurt am Main: Campus Verl.
2009, 314 S., ISBN: 978-3-593-38858-8
INHALT: "Durch die Verbreitung der neuen Medien, insbesondere des Internet, ist Pornografie
Teil der Massenkultur geworden. Doris Allhutter analysiert die Herstellungs-, Verbreitungsund Aneignungsprozesse digitaler Pornografie und zeigt, wie sich das Genre durch Informationstechnologien verändert. Sie geht der Frage nach, welche geschlechterrelevanten Mechanismen in der technologischen Inszenierung von Sexualität wirksam werden und wie sich Geschlechterdifferenzen und -normen in pornografische Artefakte einschreiben. Vor diesem
Hintergrund kann sie zeigen, dass auch der wissenschaftliche und politische Umgang mit digitaler Pornografie ideologischen Mustern folgt." (Autorenreferat)
[95-L] Arnold, Klaus:
Drei Bischöfe im Fokus der Medien: publizistische Konflikte und Skandale 2007, in:
Communicatio Socialis : internationale Zeitschrift für Kommunikation in Religion, Kirche und
Gesellschaft, Jg. 41/2008, Nr. 4, S. 396-411 (Standort: USB Köln(38)-M XA 01287; Kopie über
den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "2007 boten drei Ereignisse Anlass zur medialen Skandalisierung hoher katholischer
Würdenträger. Es handelte sich um zwei provokante Äußerungen - Bischof Walter Mixas
Wort von der 'Gebärmaschine' und Kardinal Joachim Meisners Aussage von der 'entarteten
Kunst' - sowie um die Affäre um einen rückfällig gewordenen pädophilen Priester im Bistum
Regensburg. Der Beitrag stellt eine Inhaltsanalyse der Berichterstattung zu diesen drei Ereignissen vor. Im Ergebnis zeigt sich, dass in allen untersuchten Medien fast ausschließlich negative Stimmen zu Wort kamen. Damit boten die Ereignisse die Gelegenheit, einen breiten
Konsens zu demonstrieren. Getroffen werden sollten mit der allgemeinen Empörung aber weniger die katholische Kirche an sich, sondern ihre konservativen Exponenten." (Autorenreferat)
[96-L] Axster, Felix; Jäger, Jens; Sicks, Kai Marcel; Stauff, Markus (Hrsg.):
Mediensport: Strategien der Grenzziehung, (Mediologie, Bd. 19), Paderborn: Fink 2009, 270
S., ISBN: 978-3-7705-4804-0
INHALT: "Mediensport bietet prägnante Inszenierungen, die dem Sport spezifische Eigenschaften zuschreiben. Dies geschieht im Rahmen der Frage, was überhaupt als Sport verstanden
wird: Die Beiträge des Bandes zeigen an so unterschiedlichen Fällen wie dem Postkartensammeln, den Sechstagerennen, dem Synchronschwimmen oder Computerspielen, wie die Aus-
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1.5 Medieninhalte
61
einandersetzungen darum, ob diese Praktiken als Sport aufzufassen sind, untrennbar mit Semantiken, kulturellen Hierarchien und politischen Modellen verbunden sind, die weit über
den Sport hinaus reichen. Mediensport erscheint als ein ambivalentes Feld von Strategien, die
den Sport immer neu mit Politik, Kultur und Ökonomie verflechten. Gesellschaftliche Konflikte und kulturelle Hierarchien werden als selbstverständliche Bestandteile des Sports inszeniert und zugleich immer wieder als dem Sport nicht zugehörig ausgegrenzt." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Felix Axster, Jens Jäger, Kai Marcel Sicks, Markus Stauff: Einleitung: Mediensport als Grenzziehungspraxis (7-20); Tobias Werron: Der Weltsport und seine
Medien (23-42); John Hartley: Abstimmen oder Schwimmen? Plebiszitärer Sport und synchronisierte Wahlen (43-63); Markus Stauff: Der Körper, der Wettkampf und der Rest. Zur
Entgrenzung des Sports im Spielfilm (67-86); Trams Thad Vogan: Football-Highlights. Zur
Politik der zusammenfassenden Sportberichterstattung (87-103); Felix Axster: Die Welt sammeln. Strategisches Potenzial der Sportsemantik um 1900 (107-125); Kai Marcel Sicks: 'Hier
hört der Sport auf'. Sechstagerennen und Radsportmedien um 1900 (127-143); Christian Koller: Elf Fußballsoldaten verteidigen die Eidgenossenschaft - Zur medialen Repräsentation der
Schweizer Fußballnationalmannschaft im Zeitalter der "Geistigen Landesverteidigung" (147165); Annette Vowinckel: Sport als Fernsehereignis im Kalten Krieg. Olga Korbut und die
Olympischen Sommerspiele in München 1972 (167-179); Cornelia Renggli: "David gegen
Goliath". Behinderung im Mediensport (183-201); Michael Cuntz: Das Ringen um Glaubwürdigkeit. Radsport, Doping und Normalität (203-226); Tanja Adamus: E-Sport: Zum (vergeblichen) Versuch der Abgrenzung des traditionellen Sports von seinem elektronischen
Nachwuchs (229-241); Rebekka Ladewig: The rabbit hole is deeper than you think! Zur medialen Inszenierung von Parkour (243-263).
[97-F] Azarian, Viviane, Dr. (Bearbeitung):
Testimonies of extreme violence in The Great Lakes Africa
INHALT: This research project aims to analyze the media representations of violence as spaces
of perception and expression which make possible one "artistic say" of real violence. The interrogation will relate to the forms of violence and the forms of representation which correspond to them. We will analyze thus various forms of representations of violence: from rough
testimonies to representations which mix document and fiction, to wonder about the possible
production of a new genre. The question of the testimonial writing will be the subject of a
particular analyse, as form of self-representation of violence.| GEOGRAPHISCHER RAUM:
Africa
ART: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Bayreuth, Bayreuth International Graduate School of African Studies -BIGSAS- (95440 Bayreuth)
KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: viviane.azarian@uni-bayreuth.de)
[98-F] Bach, Annika, M.A. (Bearbeitung); Lünenborg, Margreth, Prof.Dr. (Leitung):
Migrantinnen in den Medien - eine systematische Literaturanalyse
INHALT: Wie werden Migrantinnen in den deutschen Medien dargestellt? Seit wann beschäftigt
sich die Kommunikationswissenschaft mit dieser Frage? Zu welchen Ergebnissen ist sie bislang gekommen? Welche Perspektiven eröffnen ausgewählte internationale Studien auf das
62
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1.5 Medieninhalte
Thema? (Erarbeitung eines Forschungsstands des Themas). GEOGRAPHISCHER RAUM:
Bundesrepublik Deutschland
METHODE: Bisherige wissenschaftliche Untersuchungen haben meist eine geschlechterneutrale
Perspektive auf den Themenkomplex "Migranten und Medien" gerichtet. In dieser Studie
wird jedoch davon ausgegangen, dass die beiden Kategorien Ethnizität und Geschlecht in Bezug auf die Repräsentation der Migrantinnen eine essentielle Rolle spielen und mit besonderem Fokus untersucht werden müssen. Der deutsche Forschungsstand wird dazu dokumentiert
und anhand der Fragen nach dem Zusammenhang von Repräsentation und Medienteilhabe
diskutiert. Als Folie dient dazu das Konzept der Cultural Citizenship von Klaus/ Lünenborg.
ART: BEGINN: 2008-10 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: Land Nordrhein-Westfalen Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration FINANZIERER: Institution; Auftraggeber
INSTITUTION: Universität Siegen, FB 03 Sprach-, Literatur- und Medienwissenschaften, Professur für Medien und Kommunikation (57068 Siegen)
KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: bach@medienwissenschaft.uni-siegen.de)
[99-L] Baer, Alejandro:
Spain's Jewish problem: from the "Judeo-Bolshevik conspiracy" to the "Nazi-Zionist
State", in: Wolfgang Benz (Hrsg.): 18, Berlin: Metropol-Verl., 2009, S. 89-110 (Standort: UB
Bonn(5)-Z92/45; USB Köln(38)-MXG07522)
INHALT: Der Verfasser analysiert die sozialgeschichtlichen und kulturellen Determinanten des
Umgangs mit den Juden in Spanien. Dabei werden die relevanten Publikationen in den Medien als empirische Basis der Studie genutzt. Es wird argumentiert, dass der Antisemitismus in
Spanien weder rein religiös bedingt noch rassistisch ist. Er wird jedoch stark durch frühere
Formen des Antisemitismus geprägt, wie die Interpretation der Nachrichten aus dem Nahen
Osten zeigt. Der Nahost-Konflikt fördert negative Stereotype und die Medien spielen dabei
eine maßgebende Rolle. Der Autor stellt fest, dass die antisemitischen Klischees einen kaum
wegzudenkenden Bestandteil der Aktivitäten der spanischen Meinungsbilder darstellen. Es
wird die These vertreten, dass diese Aktivitäten einen wesentlichen Teil des spanischen Judenproblems darstellen. Ein Versuch, den Antisemitismus zu überwinden, sollte vor allem
darauf ansetzen. (ICF)
[100-L] Bender, Ute:
Ist das denn noch Arbeit?: Nahrungszubereitung in medialen Öffentlichkeiten, in:
kommunikation @ gesellschaft : Journal für alte und neue Medien aus soziologischer,
kulturanthropologischer und kommunikationswissenschaftlicher Perspektive, Jg. 10/2009, Beitr.
5, 13 S. (nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0228-200910058)
INHALT: "Der Artikel vertritt die These, dass die Nahrungszubereitung durch ihre aktuelle extensive Veröffentlichung in Kochsendungen ihren Charakter als Arbeit zur Befriedigung von
Bedürfnissen in Privathaushalten und der Gastronomie verliert und andere Momente in den
Vordergrund treten, wie z.B. Unterhaltung, Wettbewerb, voyeuristisches Ereignis etc. Während der feministische wissenschaftliche Diskurs erreicht hat, dass Haushaltsarbeit in den Sozialwissenschaften auf breiter Ebene als 'Arbeit' anerkannt wird und auch politische Diskussionen die wesentliche gesellschaftliche und volkswirtschaftliche Bedeutung von Haus- und
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1.5 Medieninhalte
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Familienarbeit hervorheben, klaffen wissenschaftliche sowie politische Diskurse und Realität
der Beköstigungsarbeit einerseits und öffentlich-mediale Konstruktionen andererseits erheblich auseinander. Ein überwiegend von Frauen geleisteter Arbeitsbereich wird auf diese Weise marginalisiert." (Autorenreferat)
[101-L] Beyer, Robert:
Hamburg schaut nach Tel Aviv - New Bias und Israelkritik in der Tagesschau?: eine
kommunikations- und sprachwissenschaftliche Analyse, Saarbrücken: VDM Verl. Dr. Müller
2008, 157 S., ISBN: 978-3-8364-6809-1
INHALT: "Die Studie ermittelt, inwiefern Antisemitismus und Antiisraelismus in einem deutschen Meinungsführermedium Platz finden, und ob über Israelkritik das öffentliche Antisemitismusverbot umgangen wird. Diese Fragestellung verbindet die News Bias Theory mit Ansätzen zu sprachlicher Diskriminierung sowie Verbalem Antisemitismus und ist damit u.a. für
Antisemitismusforscher und Politikwissenschaftler relevant, welche die breite Debatte um legitime Israelkritik verfolgen. Auf Textebene wird die Berichterstattung der Tagesschau zum
israelisch-palästinensischen Konflikt auf explizite und implizite sprachliche Diskriminierung
sowie Einseitigkeit untersucht. Die bisher nicht berücksichtigten impliziten Stereotype und
antiisraelischen Tendenzen werden in einer Inhaltsanalyse operationalisiert und quantitativ erhoben. Die Untersuchung verbindet so linguistische Beschreibungsmethoden mit kategoriengeleiteten Methoden der Kommunikationswissenschaft. Sie kommt zum Ergebnis, dass die
Berichterstattung der Tagesschau in Relation zu offen antisemitischen Medien keinesfalls Antisemitismus, aber vereinzelt einen antiisraelischen Negativtrend in der Zuschauermeinung
und damit im Alltagsdiskurs fördert." (Autorenreferat)
[102-L] Bleeker-Dohmen, Roelf; Strasser, Hermann:
Freiheit, Gleichheit, Machbarkeit - Die öffentliche Debatte um die Vermögensbesteuerung,
in: Thomas Druyen (Hrsg.) ; Wolfgang Lauterbach (Hrsg.) ; Matthias Grundmann (Hrsg.):
Reichtum und Vermögen : zur gesellschaftlichen Bedeutung der Reichtums- und
Vermögensforschung, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2009, S. 158-169
INHALT: Die jüngsten Debatten um Managergehälter und die Erbschaftssteuerreform haben
nicht zuletzt wieder eindrücklich bewiesen, wie polarisierend die öffentliche Beschäftigung
mit dem Reichtum ist. Diese Debatten sind seit jeher stark emotional unterfüttert und eignen
sich als ideologische Instrumente umso mehr, je weniger die ganze Bandbreite der gesellschaftlichen Dimensionen der Vermögens- bzw. Erbschaftsbesteuerung in den Blick genommen wird. Denn die Besteuerung des Reichtums hat nicht nur Folgen für Wirtschaft und Politik, sondern auch für den Stellenwert der Familie und das Wertesystem, dessen diskursiver
Spannungsbogen von der Machtkonzentration über das Eigentumsrecht bis zur Chancengleichheit reicht. Ziel des vorliegenden Beitrages ist es, zu verdeutlichen, welche dieser Ideologien noch eine Rolle spielen, welche Deutungen von Reichtum und seiner Verteilung medial in den Vordergrund rücken und welche Ansichten über Reichtum und Armut in konkreten
Umverteilungsdebatten zur Geltung kommen. Zu diesem Zweck wurde ein Jahrzehnt der Berichterstattung in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) und der Tageszeitung (taz) über
die Vermögenssteuerdiskussion (1994-2003) ausgewertet. (ICI2)
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1.5 Medieninhalte
[103-F] Bock, Annekatrin, M.A. (Bearbeitung); Knieper, Thomas, Prof.Dr. (Betreuung):
Produktion und Rezeption von TV-Kriminalserien (Arbeitstitel)
INHALT: Ableitung von Rezeptionsmotiven (Wer schaut welche Art von US-amerikanischen
Fernsehserien aus welchem Grund); Entwicklung eines Analysemodels, mit dem Inhalte von
TV-Serien erfasst, analysiert und interpretiert werden können (adaptionsfähiges Modell, das
sich neuen Fragestellungen anpassen lässt und das die Komplexität des Produktions- und Rezeptionskontextes von TV-Serien abzubilden vermag); Ableitung von praxisorientierten Anleitungen für Produzenten von TV-Serien (Welche Trends zeichnen sich ab? Wie müssen aktuelle Serien geschaffen sein, um möglichst viele Zuschauer anzusprechen?). GEOGRAPHISCHER RAUM: USA, Bundesrepublik Deutschland
VERÖFFENTLICHUNGEN: Bock, Annekatrin: CSI - Crime Scene Investigation - eine Kriminalserie im Diskurs. in: Hißnauer, Christian; Jahn-Sudmann, Andreas (Hrsg.): Medien - Zeit Zeichen: Beiträge des 19. Film- und Fernsehwissenschaftlichen Kolloquiums, Göttingen
2006. Marburg. Schüren 2006, S. 116-132. ISBN 978-3-89472-434-4.+++Bock, Annekatrin:
'If you figure it out...' - Erfolg von TV-Kriminalserien am Beispiel CSI Crime Scene Investigation. in: Becker, Andreas R. et al (Hrsg.): Medien - Diskurse - Deutungen: Dokumentation
des 20. Film- und Fernsehwissenschaftlichen Kolloquiums, Paderborn 2007. Marburg: Schüren 2007, S. 111-117. ISBN 978-3-89472-620-1.+++Bock, Annekatrin; Isermann, Holger;
Knieper, Thomas: "Adaequamus morte" - Geschlechteraspekte in Resident Evil. in: Fürst, Michael; Krautkrämer, Florian; Wiemer, Serjoscha (Hrsg.): Untot - Zombies in den Medien.
München: Belleville 2009. ISBN 978-3-933510-55-6.+++Bock, Annekatrin; Isermann, Holger; Knieper, Thomas: Herausforderungen bei der quantitativen (visuellen) Inhaltsanalyse
von Online-Inhalten. in: Wünsch, Carsten; Welker, Martin (Hrsg.): Die Online-Inhaltsanalyse: Forschungsobjekt Internet (Neue Schriften zur Online-Forschung, Bd. 8). Köln: von Halem 2010. ISBN 978-3-938258-53-8.+++Bock, Annekatrin; Isermann, Holger; Knieper, Thomas: Quantitative content analysis of the visual. in: Pauwels, Luc; Margolis, Eric (eds.): Sage
handbook of visual research methods. Thousand Oaks: Sage (submitted).+++Bock, Annekatrin: The Sopranos - family values. in: Seiler, Sascha (Hrsg.): Was bisher geschah: serielles
Erzählen im zeitgenössischen amerikanischen Fernsehen. Köln: Schnitt 2008, S. 160-171
ISBN 978-3-9806313-8-9.
ART: BEGINN: 2005-10 ENDE: 2010-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution;
Wissenschaftler
INSTITUTION: Technische Universität Braunschweig, Carl-Friedrich-Gauß-Fakultät, Institut
für Sozialwissenschaften Lehrstuhl für Kommunikations- und Medienwissenschaften (Bienroder Weg 97, 38106 Braunschweig)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0531-391-8931, e-mail: annekatrin.bock@tu-braunschweig.de)
[104-L] Böttcher, Claudia; Kretzschmar, Judith; Schubert, Markus (Hrsg.):
Heimat und Fremde: Selbst-, Fremd- und Leitbilder in Film und Fernsehen, (MedienRausch
- Schriftenreihe des Zentrums für Wissenschaft und Forschung, 1), München: Meidenbauer 2009,
249 S., ISBN: 978-3-89975-155-0
INHALT: "Die Auseinandersetzung mit Heimat und Fremde wird im Prozess der zunehmenden
privaten und gesellschaftlichen Abgrenzung gegenüber dem oder den 'Anderen' immer bedeutsamer. Welche Leitbilder vermitteln Medien von Heimat und Fremde und von Fremden?
Welche Rolle spielen Medien generell bei Prozessen der Identitätsbildung von Menschen?
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1.5 Medieninhalte
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Solchen und ähnlichen Fragen soll in diesem Band nachgegangen werden, in dessen Fokus
der politisch-gesellschaftliche Diskurs über die komplexe Thematik 'Heimat und Fremde' in
Film und Fernsehen steht. Bewusst wird hier eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart geschlagen und der Blick auf beide deutsche Staaten, auf Ost und West gelenkt. Neben fiktionalen Formaten (Spielfilme, Serien) werden gleichermaßen non-fiktionale Formate
(Reportagen, Dokumentationen und Shows) berücksichtigt, die sich 'Heimat' und 'Fremde' in
verschiedener Art und Weise nähern. Der Band ist das Ergebnis einer Tagung zur medialen
Darstellung von 'Heimat und Fremde', die vom Zentrum für Wissenschaft & Forschung/ Medien e. V. gemeinsam mit dem Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft der
Universität Leipzig sowie der Medienstiftung Sparkasse im Januar 2008 in Leipzig veranstaltet wurde." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Rüdiger Steinmetz: Heimat und Fremde:
Einführende Überlegungen (7-12); Jörn Ahrens: Fassbinders Heimat (17-34); Christian Hißnauer: Fremdes Deutschland: Heimat und Fremde aus der Sicht von Migranten - Hans-Dieter
Grabes Dokumentarfilme der 1980er Jahre (35-46); Henning Wrage: Symmetrie und Opposition, Feld und Kanal - Figuren der Grenze in Literatur und Fernsehen für Kinder in der DDR
(47-68); Judith Kretzschmar: Heimatpost via Bildschirm - Die Reportagereihe Ansichtskarte
im DDR-Fernsehen der 1980er Jahre (69-88); Corinna Schier: Denken an Chile - Die mediale
Ankunft chilenischer Exilanten im Film und Fernsehen der DDR (89-110); Katja Kochanowski, Sascha Trültzsch: Der Kalte Krieg hautnah: Die propagandistische Einflussnahme auf
DDR-Unterhaltungsserien am Beispiel von Treffpunkt Flughafen (111-130); Svea Bräunert:
(Un-)Heimliche Orte - Architekturformen, Landschaftsbilder und Grenzpassagen in RAF-Filmen der Gegenwart (135-152); Christian Hoffstadt: Dystopische Inszenierungen von Fremde
und Heimatsuche im Endzeitfilm (153-164); Birgit Maria Leitner: Heimat nach 9/11 (165180); Thomas Waitz: Auswandern - Heimat, Fremde, Fernsehen (185-198); Jana Domaratius:
Cultural Diversity - Mainstreaming in Türkisch für Anfänger und Alle lieben Jimmy (199214); Caroline Roth-Ebner: Das "Wir-Gefühl" bei der Aneignung crossmedialer Inszenierungen (215-234); Peter F. N. Hörz, Marcus Richter: "Unsere Heimat, das sind nicht nur die
Städte und Dörfer." Der Beitrag cineastischer Ostalgie an der Herausbildung einer Heimat
Ost (235-244).
[105-F] Classen, Christoph, Dr. (Bearbeitung):
Politik als Fiktion. Ordnungsvorstellungen und politische Images in Film und Fernsehen im
deutsch-amerikanischen Vergleich 1950-2000
INHALT: Das Vorhaben untersucht die Darstellung von gesellschaftsbezogenen, politischen
Konflikten in fiktionalen Filmen und Fernsehbeiträgen der Bundesrepublik zwischen den
fünfziger und den neunziger Jahren. Das Interesse richtet sich dabei auf den Wandel kollektiver Ordnungsvorstellungen in der Geschichte der Bundesrepublik sowie auf die sich verändernden Erwartungen gegenüber der Politik und ihrer Leistungsfähigkeit. Fiktionale Darstellungen politischen Handelns bieten nicht nur tiefe Einblicke in politisch-kulturelle Vorstellungswelten, sie tragen umgekehrt auch maßgeblich zu deren Ausprägung bei. Eine systematische Untersuchung dieses Phänomens in historischer Perspektive steht bisher aus. Die jeweiligen Repräsentationen des Politischen werden vor dem Hintergrund des Spannungsverhältnisses von nationalen politisch-kulturellen Traditionen einerseits und Kulturtransfers sowie supranationalen Medialisierungsprozessen andererseits untersucht. Dabei wird der Hypothese nachgegangen, dass diese Faktoren auf dem Feld der Ordnungs- und Politikvorstellungen zu komplexen, sich zeitlich überlagernden Mischungsverhältnissen und Amalgamierun-
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1.5 Medieninhalte
gen führen, die mit populären Vorstellungen eines mehr oder minder linear ablaufenden Amerikanisierungsprozesses nur unzureichend beschrieben sind. Das Projekt situiert sich damit im
Kontext von Forschungen zu Demokratisierungsprozessen in Westdeutschland und sucht diese um eine kulturgeschichtliche Perspektive zu erweitern. ZEITRAUM: 1950-2000 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
ART: BEGINN: 2006-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Zentrum für Zeithistorische Forschung e.V. (Am Neuen Markt 1, 14467 Potsdam)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0331-28991-17, Fax: 0331-28991-60, e-mail: classen@zzf-pdm.de)
[106-L] Dorner, Patricia:
Internationale Polizeieinsätze: wie sehen dies Polizisten?: Beobachtungen in einem virtuellen
Diskussionsforum, in: Rafael Behr (Hrsg.) ; Thomas Ohlemacher (Hrsg.): Offene Grenzen :
Polizieren in der Sicherheitsarchitektur einer post-territorialen Welt ; Ergebnisse der XI. Tagung
des Arbeitskreises Empirische Sozialforschung, Frankfurt am Main: Verl. für Polizeiwiss., 2009,
S. 129-142
INHALT: Die Verfasserin legt Ergebnisse einer qualitativen Inhaltsanalyse einer Internetquelle
vor, die sich auf ca. 300 Beiträge zum Diskussionsforum CopZone.de aus den Jahren 2005 bis
2008 stützt. Auf CopZone.de diskutieren Polizeiangehörige über Fragen von polizeilichem
Interesse. Mit Blick auf die internationalen Einsätze zeigt sich ein Selbstbild der Polizisten,
das zwischen Karrierechancen, Beamtentreue und Illoyalitätsanmutungen changiert. Hinsichtlich ihrer Aufgabenbandbreite wirken die Forumsteilnehmer von CopZone.de verunsichert.
Das persönliche Band, das die Polizisten von CopZone.de verbindet, ist der Glaube an eine
persönliche Entwicklung im Rahmen der Profession und ein traditionalistisch geprägtes, vom
Soldatenberuf abgegrenztes Berufsbild. (ICE2)
[107-L] Drimecker, Nico:
Globalisierung in der öffentlichen Debatte: Interpretationsrahmen eines Populärbegriffs,
Hamburg: Diplomica Verl. 2009, IV, 136, 235 S., ISBN: 978-3-8366-6955-9
INHALT: Der Globalisierungsbegriff genießt eine große Popularität in politischen Reden und der
Presselandschaft, er ist eine oft unbewusste Erfahrung im Alltag und ein beliebter Gegenstand
für Forschungsprojekte. Die vorliegende Arbeit gründet auf der Beobachtung, dass sehr konträre Meinungen und Vorstellungen von Globalisierung bestehen. Dies lässt sich auch am
jährlichen G8-Gipfel erkennen, zu dem eine Vielzahl von Aussagen über Globalisierung in
die öffentliche Debatte gelangten. Das Treffen der Regierungschefs bietet vielen Akteuren die
Gelegenheit, sich und ihren Meinungen Gehör zu verschaffen und so geht es bei den G8-Gipfeln und den Protesten der sozialen Bewegungen immer auch um die Deutung der Welt. Dies
führt zur übergeordneten Forschungsfrage: Wie werden die Ereignisse rund um den G8-Gipfel aufgenommen und wiedergegeben? Deshalb stellt sich die vorliegende Arbeit die Frage,
welche inhaltlichen Auseinandersetzungen über Globalisierung und mit ihnen verbundene politische und gesellschaftliche Verhältnisse zu diesem Ereignis in die Öffentlichkeit getragen
wurden. Aufgabe der Untersuchung ist es, die symbolischen Deutungskämpfe, die abseits der
scheinbar dominierenden Gewaltdebatte stattfanden bzw. sich hinter dieser verbargen, zu ex-
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trahieren. Der Fokus wird dabei auf das World Wide Web als institutionalisierter Ort der Bedeutungsproduktion gelegt. Um möglichst unterschiedliche Ergebnisse bei der Analyse zu erhalten, wurden für die Analyse zwei Aussageproduktionsstätten gewählt, deren Autorschaft
und Produktionsbedingungen sehr unterschiedlich sind. SPIEGEL ONLINE und INDYMEDIA. Um den "Kampf der Interpretationen" zu analysieren, bietet sich die diskursanalytische
Forschungsperspektive an, wofür sich diese Arbeit an Michel Foucault orientiert. Das Analysematerial stammt aus dem Zeitraum 1. bis 9. Juni 2007 und beginnt damit einen Tag vor der
internationalen Großdemonstration in Rostock und endet einen Tag nach dem offiziellen
Ende des G8-Gipfels. (LO2)
[108-F] Eilders, Christiane, Prof.Dr.; Nitsch, Cordula; Wünsch, Carsten, Prof.Dr. (Bearbeitung):
Kultivierung von Politikbildern durch Unterhaltungsformate
INHALT: Das Projekt untersucht zunächst inhaltsanalytisch medienvermittelte Politikbilder in
verschiedenen Genres und Medien. Mit Blick auf mögliche Wirkungen werden Hypothesen
über die Effekte beim Publikum - in Abhängigkeit von weiteren Einflussfaktoren - generiert.
Das Projekt setzt sich aus unterschiedlichen Kleinprojekten zusammen, die als Vorstudien für
eine umfassender angelegte empirische Studie im Rahmen des Kultivierungsansatzes dienen.
Dabei handelt es sich um Untersuchungen zur Darstellung von Politik im Umfeld der Bundestageswahlen ("Lindenstraße"), zum Politikbild in "Tatort" und "Polizeiruf 110" sowie zur
Darstellung der kommunalpolitischen Ebene ("Der Bulle von Tölz" und "Um Himmels Willen"). Außerdem wird im Sommersemester gemeinsam mit Prof.Dr. Carsten Wünsch ein Experiment zur Kultivierung von Politikbildern durchgeführt. Die Befunde aus den Vorstudien
fließen in einen entsprechenden Projektantrag ein, der im Herbst 2009 fertig gestellt werden
soll.
ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Augsburg, Philosophisch-Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut
für Medien und Bildungstechnologie -imb- Professur für Kommunikationswissenschaft, Öffentliche Kommunikation (Universitätsstr. 10, 86135 Augsburg)
KONTAKT: Nitsch, Cordula (Tel. 0821-5985579, e-mail: cordula.nitsch@phil.uni-augsburg.de)
[109-L] Gebert, Katrin:
Carina unvergessen: Erinnerungskultur im Internetzeitalter, Marburg: Tectum Verl. 2009,
385 S., ISBN: 978-3-8288-9877-6
INHALT: "Bereits seit einigen Jahren ist die Zahl deutschsprachiger Gedenkseiten im WWW
steigend. 'Carina unvergessen'... ist eine von vielen hundert Gedenkhomepages im Internet.
Zumeist sind es Eltern, die in Gedenken an ihre verstorbenen Kinder Webseiten anfertigen.
Aber welche gesellschaftlichen Ursachen gibt es für die Verlagerung der Trauerarbeit ins Internet? Gibt es einen Zusammenhang zwischen dieser Digitalisierung und Veränderungen in
der zeitgenössischen Bestattungskultur? Katrin Gebert beleuchtet, wie Trauer- und Erinnerungskultur im Internet ihren Ausdruck finden. Die theoretische Basis ihrer Untersuchung bilden die Gedächtnistheorien von Maurice Halbwachs, Jan und Aleida Assmann und Astrid Erll
und ethnologische Ritualtheorien. Gebert nimmt die aktuell im deutschsprachigen Internet
existierenden 'Internetfriedhöfe', Erinnerungsportale und privaten Gedenkseiten unter die
Lupe. Aus ethnologischer Perspektive fragt die Autorin nach der soziokulturellen Bedeutung
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dieser Gedenkseiten und zeigt den bestattungs- und trauerkulturellen Kontext auf." (Autorenreferat)
[110-L] Göttlich, Udo; Porombka, Stephan (Hrsg.):
Die Zweideutigkeit der Unterhaltung: Zugangsweisen zur populären Kultur, Köln: Halem
2009, 245 S., ISBN: 978-3-938258-95-8
INHALT: "Der vorliegende Band widmet sich einer bedeutenden Position in der Auseinandersetzung mit der Populären Kultur, die ohne den deutschen Hintergrund kaum zu denken ist, die
aber darauf angelegt ist, diesen Hintergrund selbst immer mit zu reflektieren. Mit seinen Analysen der Populären Kultur, mit der Entwicklung maßgeblicher Begriffe und mit seiner Theorie der Unterhaltung hat Hans-Otto Hügel seit den 1980er-Jahren das Forschungsfeld auf entscheidende Weise geprägt. In seiner Arbeit unternimmt er mit der Formel von der ästhetischen Zweideutigkeit fortwährend den Versuch, der Unterhaltung im Besonderen und der Populären Kultur im Allgemeinen genau die Spannung zurückzugeben, die ihr sowohl von ihren
Verächtern als auch von vielen Medienwissenschaftlern und Medienpädagogen abgesprochen
wird. Dieser Band vereint in Anlehnung an Hügels Forschung so vielfältige Themen wie die
Flut von Kochsendungen im deutschen Fernsehen, die Kommerzialisierung der Neuen Deutschen Welle, James Bonds Rolle als Indikator gesellschaftlicher Veränderungen, einen unvollendeten Roman von Friedrich Schiller oder Trickfilme aus Legosteinen." (Textauszug).
Inhaltsverzeichnis: I. Lebensbilder: Christian Kortmann: Im Auto mit Hügel (16-25); II. Genrebilder: Ingrid Tomkowiak: "You will not like me" - Zur Feststellung ästhetischer Mehrdeutigkeit bei Johnny Depp (26-41); Werner Greve: Geheimagent als Seismograf. Bemerkungen
zur Sozialpsychologie der James-Bond-Filme (42-58); Stephen Lowry: Die Ambivalenz des
Brutzelns: Kochsendungen als populäre Fernsehunterhaltung (59-76); Barbara Hornberger:
Spaß verstehen. Über die Rezeption von Affirmation am Beispiel der Neuen Deutschen Welle
(77-96); Felix Reisel, Jörg-Uwe Nieland: Supernova - Konsequenzen des frühen Todes von
Popmusikern für die Starfigur und den Prozess der Unterhaltung (97-117); Volker Wortmann:
Kontingenzbilder. Zur Tiefgründigkeit fotografischer Oberflächen (118-130); Mathias Mertens: Einige Thesen zu Medienamateurpraxis am Beispiel Brickfilm (131-148); III. Zur Theorie Populärer Kultur und Unterhaltung: Stephan Porombka: Eindeutig nicht zweideutig genug.
Produktionsästhetische Anmerkungen zu Schillers gescheitertem Geisterseher-Projekt (149166); Stefan Krankenhagen: Gelingendes und beschädigtes Leben. Die Theorie der Unterhaltung im Licht der Ästhetik Adornos (167-184); Kaspar Maase: Massenkünste und Massenängste. Aporien der modernen Unterhaltungskultur (185-201); Udo Göttlich: Auf dem
Weg zur Unterhaltungsöffentlichkeit? Aktuelle Herausforderungen des Öffentlichkeitswandels in der Medienkultur (202-219); Eggo Müller: Unterhaltung im Zeitalter der Konvergenz
(220-238).
[111-L] Guido, Laurent:
Von der gefilmten Darbietung zum virtuellen Spektakel: Tennis und TV-Dispositiv, in:
montage/av : Zeitschrift für Theorie und Geschichte audiovisueller Kommunikation, Jg. 17/2008,
Nr. 1, S. 61-88
INHALT: In seinem Beitrag zeigt der Autor am Beispiel der Tennisberichterstattung im Fernsehen, dass die Unterschiede von Sportarten Entscheidendes zur ästhetischen Produktivität des
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1.5 Medieninhalte
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Sport beitragen. Der Tennissport stellt einen durchkommerzialisierten "Event" dar, der von
Starkult, Personalisierung und Spektakel geprägt ist. In einem historischen Exkurs erläutert er
wie die gefilmten Sportdarbietungen zum "virtuellen Spektakel" avancierten. Zunächst setzt
er sich kritisch mit der Mediatisierung des Sports auseinander, um dann die Darstellungstraditionen zu beschreiben. Es folgt eine ausführliche Beschreibung der filmischen Verfahren. Die
Analysen der formalen und kognitiven Aspekte der Tennisberichterstattung verdeutlichen,
dass die eigene "Topographie" und Ereignisstruktur dieser Sportart Konsequenzen für die Positionierung von Kamera und Mikrofonen sowie für den Schnitt haben. (RG)
[112-F] Haake, Gianna, M.A. (Bearbeitung); Zillien, Nicole, Dr. (Leitung):
INTRO - Wissenschaftsvermittlung in Internetforen zur Reproduktionsmedizin
INHALT: Das Projekt "Intro - Wissenschaftsvermittlung in Internetforen zur Reproduktionsmedizin" untersucht am Beispiel der internetgestützten Laienkommunikation zum Thema "Künstliche Befruchtung", auf welche Art und Weise wissenschaftliches Wissen im Internet von
Laien kommuniziert und rezipiert wird und welche Auswirkungen infolge dieser Form der
Wissenschaftskommunikation auftreten. Laufende Aktualisierung unter www.intro.uni-trier.de . GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
METHODE: Erste Untersuchungen von Internetforen zur Reproduktionsmedizin liegen vor allem
aus einer praxisorientiert-medizinischen Perspektive vor - aufbauend auf diesen stark deskriptiv-empirischen Befunden soll eine soziologisch fundierte Studie angelegt werden, welche
Theorien der Medien- und Wissenssoziologie, der Informations- und Wissensgesellschaft, der
Netzwerk- und Internetforschung mit empirischen Ergebnissen verbindet. Zu diesem Zweck
sind 1. Leitfadeninterviews mit Männern und Frauen mit unerfülltem Kinderwunsch, 2. eine
standardisierte Onlinebefragung der Teilnehmer/innen eines Internetforums zur Reproduktionsmedizin sowie 3. eine inhaltsanalytische Untersuchung ausgewählter Diskussionsstränge
eines entsprechenden Forums geplant.
ART: BEGINN: 2009-08 ENDE: 2011-08 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche
Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Trier, FB IV Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Mathematik,
Informatik und Wirtschaftsinformatik, Fach Soziologie Teilfach Absatz, Markt, Konsum
-AMK- (Universitätsring 15, 54286 Trier)
KONTAKT: Leiterin (Tel. 0651-2012659, e-mail: nicole.zillien@uni-trier.de)
[113-L] Hajok, Daniel:
Pornografie und Darstellungen von Sexualität im Internet, in: tv diskurs : Verantwortung in
audiovisuellen Medien, Jg. 13/2009, H. 1, S. 76-79
INHALT: Darstellungen von Sexualität hat es immer gegeben, in den alten wie in den neuen Medien. Neu ist jedoch das immense Angebot an frei zugänglicher Pornografie im Internet. Dieses gilt als größter Sex-/Pornomarkt und beinhaltet dementsprechend eine ungeheurer Fülle
an expliziten Darstellungen von Sexualität. Das Angebot und die zunehmende Verbreitung
des Internet haben im Zusammenspiel mit den unzureichend kontrollierten und/oder begleitenden Zugängen der jungen Nutzer dazu geführt, dass Heranwachsende so leicht wie nie zuvor Zugang zu jugendschutz- und sogar strafrechtlich relevanten Darstellungen von Sexualität
haben aber auch ungewollt damit konfrontiert werden. Der klassische restriktiv-bewahrende
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1.5 Medieninhalte
Jugendmedienschutz steht dem hilflos gegenüber und auch die vielerorts geforderten technischen Vorkehrungen werden nicht als Allheilmittel angesehen. Der Beitrag fordert, die elterlich Erziehenden für die Problematik von Pornografie und Sexualität im Internet zu sensibilisieren. Ihnen müssen die notwendigen Kompetenzen hierzu vermittelt werden, um sie zu befähigen, die Internetnutzung ihrer Schützlinge adäquat zu kontrollieren und diskursiv zu begleiten. Die Jugendlichen ihrerseits müssen über den fiktionalen Charakter der Darstellung
von Sexualität aufgeklärt und zu einem kritischen Umgang mit diesen befähigt werden. Die
Diskrepanzen zwischen selbst erlebter und vorgestellter und in den Medien dargestellter Sexualität sind zu thematisieren. (RG)
[114-L] Hein, Dörte:
Erinnerungskulturen online: Angebote, Kommunikatoren und Nutzer von Websites zu
Nationalsozialismus und Holocaust, Konstanz: UVK Verl.-Ges. 2009, 294 S., ISBN: 978-386764-162-3
INHALT: "Bücher, Spiel- und Dokumentarfilme spielen eine große Rolle bei der Aufarbeitung
und Vermittlung von Geschichte. Mittlerweile hat sich auch das Internet als Ort der Auseinandersetzung mit der Vergangenheit etabliert, besonders bei jungen Nutzern. Dennoch ist es
im Hinblick auf seine Bedeutung für Erinnerungskulturen bislang kaum wahrgenommen und
erforscht worden. Am Beispiel von Websites zu Nationalsozialismus und Holocaust untersucht diese Studie, wie im World Wide Web Geschichte 'erinnert' wird. Sie beschäftigt sich
mit den Motiven der Anbieter, den Inhalten und der Gestaltung der Angebote sowie den Interessen der Nutzer, und überführt so das Gedächtniskonzept in ein theoretisch begründetes und
empirisch anwendbares'kommunikationswissenschaftliches Untersuchungsdesign'. (Autorenreferat)
[115-L] Hellmich, Elisabeth:
Forever young?: die Unsichtbarkeit alter Frauen in der Gegenwartsgesellschaft, Wien:
Milena Verl. 2008, 162 S., ISBN: 978-3-85286-152-4
INHALT: Die Arbeit gliedert sich in zwei Teile. Zunächst wird der aktuelle gesellschaftliche und
soziologische Altersdiskurs dargestellt, um dann die besondere Bedeutung von Alter(n) für
Frauen herauszuarbeiten. Damit wird die Basis bzw. eine Vergleichsmöglichkeit für die zentrale Frage der Arbeit geschaffen: Werden alte Frauen und deren Lebensumstände im Kontext
des Feminismus anders - positiver? realistischer? kritischer? - wahrgenommen als in der Gegenwartsgesellschaft allgemein? Gibt es so etwas wie "feministisch alt werden"? Die Autorin
setzt sich dann mit überlieferten "Bildern" alter Frauen bzw. mit den dabei transportierten
Klischees und (Stereo-) Typen auseinander. Anschließend folgt eine Untersuchung aktueller
Darstellungen von alten Frauen in Printmedien. Darauf folgen die Auswertung von Interviews
mit Frauen im Alter von 56 bis 73 Jahren sowie die Analyse feministischer Zeitschriften. Ein
kurzer Rückblick und Ausblick stellt die Arbeit in den Zusammenhang aktueller gesellschaftlicher und wissenschaftlicher Entwicklungen. (ICA2)
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[116-L] Hepp, Andreas; Krönert, Veronika:
Medien - Event - Religion: die Mediatisierung des Religiösen, (Medien - Kultur Kommunikation), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2009, 296 S., ISBN: 978-3-531-15544-9
INHALT: "Religion und Religiosität sind in den letzten Jahren in Medien und Alltag wieder Thema geworden: Nicht nur, dass in den Medien von einer 'neuen Religiosität' berichtet wird.
Ebenso ist individualisierte Religion im Alltag von Jugendlichen und jungen Erwachsenen
wieder sichtbarer geworden und durch medienvermittelte Inhalte und deren Aneignung geprägt. Doch in welcher Beziehung stehen der konstatierte aktuelle Religionswandel und die
Medien? Wie konkretisiert sich in der Alltagswelt gelebte, medienvermittelte Religiosität?
Und wie gehen traditionelle Kirchen damit um? Der Band behandelt diese Fragen exemplarisch anhand des katholischen Weltjugendtags 2005 als Medienereignis in Deutschland und
Italien." (Autorenreferat)
[117-L] Hömberg, Walter; Karasek, Johannes:
Der Schweißfleck der Kanzlerkandidatin: Bildmanipulation, Bildfälschung und Bildethik im
Zeitalter der digitalen Fotografie, in: Communicatio Socialis : internationale Zeitschrift für
Kommunikation in Religion, Kirche und Gesellschaft, Jg. 41/2008, Nr. 3, S. 276-293 (Standort:
USB Köln(38)-M XA 01287; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "'Bilder lügen nicht', sagt der Volksmund. Ist dieses Vertrauen gerechtfertigt? Der Aufsatz beschäftigt sich mit den Möglichkeiten und Methoden der Bildfälschung und Bildmanipulation, die fast so alt sind wie die Fotografie selbst. An Beispielen aus der Geschichte wird
gezeigt, wie durch Retusche und Montage Bildinhalte verfälscht worden sind. In der Gegenwart hält die digitale Fotografie ganz neue Möglichkeiten der Bildbearbeitung bereit. Welche
Methoden sind legitim? Wo beginnen Missbrauch, Lüge und Fälschung? Die Verfasser diskutieren diese Fragen, und sie plädieren für einen verantwortungsvollen Umgang mit der digitalen Bildbearbeitung, die als Teilgebiet einer umfassenden Bildethik verstanden wird." (Autorenreferat)
[118-F] Honneth, Axel, Prof. (Bearbeitung):
Bewährungsprobe durch das Fernsehen. Eine Studie über die medialen Formen der Anerkennung
INHALT: Die Sendungen des Reality TV stellen - nicht zuletzt aufgrund ihrer unleugbaren Popularität - ein bedeutsames kulturelles Phänomen unserer Gegenwart dar. Die Forscher gehen
davon aus, dass in diesen neuen, für das heutige Fernsehen typischen Formaten Inszenierungen von sozialen Verhältnissen zum Ausdruck kommen, die zugleich mit übergreifenden sozialen und ökonomischen Entwicklungstendenzen der gegenwärtigen Gesellschaften in Verbindung stehen. Das Reality TV ist auf seine Weise selbst Teil eines gesellschaftlichen Transformationsprozesses, in dessen Zentrum vor allem der wachsende Einfluss von Bewährungsproben steht, durch die sich Prozesse der Anerkennung heute vollziehen. Diese Sendungen
stellen aus Sicht der Forscher eine Art Prisma dar, in dem sich eine Reihe von grundlegenden
gesellschaftlichen Veränderungen spiegeln, die die sozialen Beziehungen, die Formen der
Subjektivierung und der interpersonalen Beziehungen betreffen, durch deren Vermittlung die
Subjekte sich wechselseitig wertschätzen. Das Projekt untersucht dieses Phänomen anhand ei-
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1.5 Medieninhalte
ner bestimmten Untergruppe des Reality TV: den Talent-Shows, die musikalische Leistungen
von Amateuren inszenieren. Sie werden sich exemplarisch auf die Sendungen 'La Nouvelle
Star' in Frankreich und das deutschen Pendant 'Deutschland sucht den Superstar' konzentrieren. Sie setzen einen Aspekt in besonders prononcierter Weise in Szene, der sich als eine
wichtige treibende Kraft durch alle heutigen Reality TV Sendungen zieht: die Bewertung von
Personen im Kontext öffentlicher Bewährungsproben ihrer Fähigkeiten. Im Fortgang wird das
Projekt die am Beispiel dieser Sendungen rekonstruierten Inszenierungsformen, Adressierungsmodi, Bewertungs- und Urteilsregister in einem Korpus aus anderen Sendungen, deren
narrativen und enonziativen Merkmale ähnlich sind, weiter prüfen und ausarbeiten. Insgesamt
erscheinen diese Formate des heutigen Fernsehens besonders geeignet, den gegenwärtigen
Wandel der kulturellen Produktion zu untersuchen, der mit einer Zunahme der kulturellen
Praktiken von Amateuren ebenso einhergeht wie mit einer Reihe von neuen sozialen Aufforderungen zur Partizipation und zur Selbstenthüllung. Dabei spielen zweitens kulturelle Bewertungsprozesse und Dramaturgien der Bewährung eine zentrale Rolle, auf deren empirische
Analyse das Projekt sein Hauptaugenmerk konzentriert. Schließlich sind die genannten Fernsehsendungen interessant, weil sie uns erlauben, die neuen Formen der medialen Anerkennung sehr genau zu studieren, um zu klären, was sich auf Basis dieser Analyse über den generellen Wandel der Bewertungsformen der sozialen Subjekte in den gegenwärtigen Gesellschaften sagen lässt. GEOGRAPHISCHER RAUM: Frankreich, Bundesrepublik Deutschland
ART: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Institut für Sozialforschung -IfS- an der Universität Frankfurt am Main (Senckenberganlage 26, 60325 Frankfurt am Main)
KONTAKT: Institution (Tel. 069-7561-830, Fax: 069-7499-07, e-mail: ifs@uni-frankfurt.de)
[119-L] Jäckel, Michael; Kofahl, Daniel:
"Man hat etwas anderes vermutet ...": zur Phänomenologie des kulinarischen Geschmacks,
in: Berliner Debatte Initial : Sozial- und geisteswissenschaftliches Journal, Jg. 20/2009, H. 2, S.
117-134 (Standort: UB Bonn(5)-Z90/76; USB Köln(38)-M XA01655; Kopie über den
Literaturdienst erhältlich)
INHALT: Der Beitrag belegt folgende These: Seit Mitte des 19. Jahrhunderts ist eine fortlaufende
spezielle Kommunikation über Essen und Geschmack zu einer eigenen, selbstreferentiellen
sozialen Sphäre geworden, welche sich in der Kommunikation der Gesellschaft stabilisiert.
Dass es sich hierbei um eine an "Eigenwerten" orientierende Kommunikation handelt, die
ihre biologische Umwelt zwar in Anspruch und auf sie Bezug nimmt, aber gerade nicht ihre
sprachliche Abbildung, sondern eine emergente soziale Konstruktion ist, sieht man unter anderem daran, dass nicht jede Handlung, die im weitesten Sinne der Nahrungsaufnahme dient,
in diese Spezialkommunikation Eingang findet. Die für den Beitrag zentralen Fragen lautet,
wie sich das Schmecken als eigenständiges Phänomen etablieren konnte, und wie es durch
Beobachter, die miteinander in einem Kommunikationsverhältnis stehen, konstruiert und konditioniert wird. Im ersten und zweiten Abschnitt skizzieren die Autoren aus einer systemtheoretischen Perspektive den theoretischen Rahmen der Analyse und erörtern die historische
Ausdifferenzierung kulinarischer Kommunikation. Im dritten Abschnitt wird dann anhand
ausgewählter Beiträge der Kolumnisten Jürgen Dollase und Wolfram Siebeck der zeitgenössische kulinarische Diskurs analysiert. (ICA2)
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[120-L] Klee-Patsavas, Sandra:
Im Reich des Disney-Dollar: Inszenierungen Amerikas im Spiegel deutscher
Fernsehreportagen zwischen 1980 und 2000, (Mosaic : Studien und Texte zur amerikanischen
Kultur und Geschichte, Bd. 33), Trier: Wissenschaftl. Verl. Trier 2007, 318 S., ISBN: 978-388476-965-2
INHALT: "Im Mittelpunkt der Arbeit stehen die Inszenierungen Amerikas in der deutschen Fernsehreportage zwischen 1980 und 2000. Die Studie rekurriert auf Überlegungen aus dem Forschungsfeld der Imagologie und ergänzt und erweitert die dort in Anschlag gebrachte kulturwissenschaftliche Perspektive durch Fragestellungen aus der neueren Kommunikations- und
Medientheorie, vorzugsweise solche, die sich mit Medienwirkung auseinandersetzen. Haben
bis zum Beginn des Zeitalters der Massenmedien Fremdbilder vornehmlich in der Literatur
ihren Ausdruck gefunden, zirkulieren sie heute in erster Linie in Film und Fernsehen. Insbesondere das subjektiv-perspektivische Genre der Fernsehreportage transportiert stereotype
Fremd- und Eigenbilder in Form von Metaphern und Symbolen. In der Rolle eines interpretierenden Mediums ideologisch gefärbter Botschaften kontrollieren Reportagen die Weltbilder und erzeugen konsensbildende Wahrheiten unter Verleihung einer ethnozentrischen kulturellen Kontinuität. Basierend auf dem Framing-Modell zeigt diese Arbeit wie Erwartungen an
die handelnden Akteure die Interpretationsmöglichkeiten von Reportern begrenzen und wie
Reporter diese im medialen Diskurs in Wertungen umsetzen. Indem Reporter bekannte und
bewährte Amerikabilder in aktuellen Zusammenhängen für anwendbar halten, geben sie ihnen Stabilität und Aktualität zugleich." (Autorenreferat)
[121-L] Kolmer, Christian:
Nachrichtenfaktor Prominenz hält Kirche in den Schlagzeilen: Analyse von
Fernsehnachrichten 2001-2007, in: Communicatio Socialis : internationale Zeitschrift für
Kommunikation in Religion, Kirche und Gesellschaft, Jg. 41/2008, Nr. 4, S. 412-416 (Standort:
USB Köln(38)-M XA 01287; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: Die Kirche kann ihren Auftrag in der Öffentlichkeit in erster Linie in den Massenmedien erfüllen. In dem Beitrag werden Chancen und Risiken, die das Fernsehen für die Kirche
mit sich bringt, analysiert. Die Analyse stützt sich auf eine kontinuierliche Medieninhaltsanalyse von insgesamt 6.550 Passagen über religiöse Organisationen in den Sendungen ARD Tagesthemen und Tagesschau, ZDF heute und heute journal, RTL Aktuell, Sat.1 18:30 sowie
ProSieben Nachrichten, die das Forschungsinstituts Media Tenor zwischen 2001 und 2008
durchgeführt hat. Die Datenanalyse hat ergeben, dass die Fernsehpräsenz der Kirche nur bedingt dem Nachrichtenangebot der kirchlichen Organisationen folgt. Die katholischen Kirche
macht mehr Nachrichten als die evangelische Kirche (Tod des Papstes Johannes Pauls II,
Wahl des deutschen Papstes Benedikt XVI., Kölner Weltjugendtag), sie produziert aber auch
mehr "schlechte Nachrichten" im Sinne des Fernsehens (Skandale um Priester, Umstrukturierung der deutschen Diözesen, Positionen der Kirche, die nicht mehr im Einklang mit dem
Zeitgeist in Politik und Medien stehen). Dieser Vorsprung bietet der katholischen Kirche erhebliche Kommunikationschancen - ob sie diese nutzen wird, liegt in ihrer Hand. "Gerade in
Zeiten der Krise, wie gerade jetzt angesichts des Zusammenbruchs der Finanzmärkte, sollte
die Botschaft der Kirche stärker gefragt sein." (UN)
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[122-F] Krönert, Veronika, Dipl.-Medienwiss. (Bearbeitung); Hepp, Andreas, Prof.Dr.phil. (Betreuung):
Die Aneignung des Medienevents Weltjugendtag 2005 in Deutschland und Italien. Eine
transkulturell vergleichende Fallstudie zu medial vermittelter Religion in individualisierten
Gesellschaften
INHALT: Vor dem Hintergrund der lauter werdenden Diskussion um ein Wiedererstarken von
Religion und Kirche(n) in den westlichen Gesellschaften der Gegenwart und damit verbundenen Abgesängen auf die These der Säkularisierung möchte diese Arbeit Medienkommunikationsprozesse über Religion bzw. den Katholizismus genauer in den Blick nehmen. Nicht nur
das enorme Medieninteresse an den öffentlichen Auftritten des Papstes seit der bildmächtigen
Inszenierung der Trauerfeierlichkeiten für Johannes Paul II. und der Wahl Jospeh Ratzingers
zu seinem Nachfolger in der ersten Jahreshälfte 2005 macht deutlich, dass eine Auseinandersetzung mit der kulturellen Bedeutung von Glaube und Kirche nicht jenseits mediatisierter
Formen religiöser Kommunikation stehen bleiben darf. Auch die Tatsache, dass die Kirche(n)
in den pluralisierten Gegenwartsgesellschaften längst mit einer Vielzahl von alternativen wiederum meist medial vermittelten religiösen und nicht-religiösen Deutungsangeboten konkurrieren, rückt die Frage in den Mittelpunkt, inwieweit die zunehmende Mediatisierung des Religiösen mit Individualisierungsprozessen einher geht. Ausgehend von diesen Überlegungen
soll am Beispiel des Weltjugendtags der katholischen Kirche in Köln, der im Sommer 2005
zwei Wochen lang in Deutschland und darüber hinaus zum bestimmenden Medienereignis
wurde, untersucht werden, inwieweit sich in der Fernsehberichterstattung über den Katholizismus und deren Aneignung durch junge katholische Gläubige aus Deutschland und Italien
eine Individualisierung des Religiösen konkretisiert. Angelegt ist diese kommunikations- und
medienwissenschaftliche Untersuchung als Fallstudie mit typisierender Zielsetzung, die jeweils unter transkulturellem Blickwinkel zwei Untersuchungsebenen integriert. Auf einer ersten Analyseebene werden mittels qualitativer inhaltsanalytischer Verfahren mediale Darstellungs- bzw. Repräsentationsmuster des Katholizismus herausgearbeitet. In einem zweiten
Analyseschritt werden auf der Grundlage von qualitativen Rezipienteninterviews typische
Muster der medial vermittelten Auseinandersetzung mit (katholischem) Glauben rekonstruiert. Ziel der Arbeit ist es, diese beiden Untersuchungsebenen unter Berücksichtigung des
Aspekts der Transkulturalität in eine übergeifende theoretisierende Darstellung zu integrieren.
ZEITRAUM: 2005 GEOGRAPHISCHER RAUM: Köln
VERÖFFENTLICHUNGEN: Hepp, Andreas; Krönert, Veronika: Der katholische Weltjugendtag als Medienevent: Globalisierung der Medienkommunikation, deterritoriale religiöse Vergemeinschaftung und 'branding religion'. in: Nacke, S.; Unkelbach, R.; Werron, T. (Hrsg.):
Weltereignisse: theoretische und empirische Perspektiven. Wiesbaden: VS-Verl. für Sozialwiss. 2008. ISBN 978-3-531-15311-7.+++Hepp, A.; Krönert, V.; Vogelgesang, W.: Mediatisierte Religion: Die Mediatisierung des Religiösen am Beispiel des XX. Weltjugendtag. in:
Willems, H. (Hrsg.): Theatraliserungen und Enttheatralisierung in der Gegenwartsgesellschaft. Wiesbaden: VS-Verl. für Sozialwiss. 2008, Bd. 1. (in Vorbereitung).+++Hepp, A.;
Krönert, V.: Der katholische Weltjugendtag als Medienevent: Globalisierung der Medienkommunikation, deterritoriale religiöse Vergemeinschaftung und 'branding religion'. in:
Nacke, S.; Unkelbach, R.; Werron, T. (Hrsg.): Weltereignisse: theoretische und empirische
Perspektiven. Wiesbaden: VS-Verl. für Sozialwiss. 2008. ISBN 978-3-531-15311-7.+++
Hepp, Andreas; Krönert, Veronika; Höhn, Marco: Der XX. Weltjugendtag als Medienereignis: Medien, religiöse Vergemeinschaftung und kultureller Wandel. in: Ästhetik & Kommunikation, 36, 2005, S. 99-106. ARBEITSPAPIERE: Hepp, Andreas; Krönert, Veronika: 'Eventi-
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zation' and 'Globalization' of religion: the XX. Catholic World Youth Day as a hybrid media
event. Vortrag auf der The Fifth International Conference on Media, Religion, and Culture
(Reviewed Paper), 6.-9.7.2006 in Sigtuna, Schweden (digitale Publikation im Rahmen der
Konferenz-Proceedings).+++Hepp, Aandreas; Krönert, Veronika: Media cultures and religious change: 'mediatisation' as 'branding religion'. Paper presented at the CRESC Symposium "Religion, Media Process and the Transformation of the Puplic Sphere", Open University,
London, 9.1.2008.
ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Bremen, FB 09 Kulturwissenschaften, Institut für Medien, Kommunikation, Information -IMKI- (Postfach 330440, 28334 Bremen)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0421-218-2565, Fax: 0421-218-7574,
e-mail: veronika.kroenert@uni-bremen.de)
[123-L] Ladewig, Rebekka:
"Play, but play seriously": zur medialen Inszenierung von "Le Parkour", in: montage/av :
Zeitschrift für Theorie und Geschichte audiovisueller Kommunikation, Jg. 17/2008, Nr. 1, S. 109130
INHALT: Die Autorin verdeutlicht in ihrem Beitrag, wie ein Sport, der weniger auf Wettkämpfen
und organisierten Zeit-Räumen basiert, nämlich die Bewegungskultur des "Parkour", in ganz
unterschiedliche mediale Formate einfließt. Während die Sportlerinnen und Sportler des Parkour sich vor allem im Internet über YouTube präsentieren, finden ihre "performances" zugleich Eingang in Werbefilme und Hollywoodproduktionen. Die sehr spezielle Räumlichkeit
und Körperlichkeit, die für das Selbstverständnis und die Selbstdarstellung dieser Sportart
entscheidend ist, erfährt in den unterschiedlichen Darstellungsformaten spezifische Modifikationen. (RG)
[124-F] Lichtenstein, Dennis (Bearbeitung):
Länderimages
INHALT: Länderimages und Stereotype strukturieren die Wahrnehmung, wenn sich unsere Aufmerksamkeit auf andere Länder richtet. Das Projekt untersucht, inwieweit sie die Perspektive
in der Wahlkampfberichterstattung lenken. Es wird argumentiert, dass zu jedem Land positive
und negative Stereotype existieren, die als Interpretationsrahmen für die Darstellung der Kandidaten zur Verfügung stehen. Zu analysieren ist, ob und wie stark diese Stereotype als Frames für eine Charakterisierung und Kontrastierung der Politiker verwendet werden und ob
insgesamt eher negative oder positive Stereotypisierungen vorgenommen werden. Ziel ist es,
zu erkennen, welche Relevanz nationale Stereotype im Framing politischer Akteure einnehmen und welche Bewertungen der Politiker sich im Medienbild durch Stereotypisierungen
herauskristallisieren.
ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Augsburg, Philosophisch-Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut
für Medien und Bildungstechnologie -imb- Professur für Kommunikationswissenschaft, Öffentliche Kommunikation (Universitätsstr. 10, 86135 Augsburg)
KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: dennis.lichtenstein@phil.uni-augsburg.de)
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[125-F] Lienau, Anna-Katharina (Bearbeitung); Grethlein, Christian, Prof.Dr.theol. (Betreuung):
Gebet im Internet
INHALT: Rekonstruktion von Gebeten in Internet-Chatrooms. ZEITRAUM: 2008 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
METHODE: Inhaltsangaben von Gebeten mittels der religiös theoretischen Hermeneutik von
Theo Sundermeier; Leitfadengestützte Interviews als Netz-Kommunikation. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen. Qualitatives Interview.
Standardisierte Befragung, online. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: BEGINN: 2006-01 ENDE: 2008-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissenschaftler
INSTITUTION: Universität Münster, FB 01 Evangelisch-Theologische Fakultät, Seminar für
Praktische Theologie und Religionspädagogik (Universitätsstr. 13-17, 48143 Münster)
KONTAKT: Betreuer (e-mail: grethle@uni-muenster.de)
[126-F] Maier, Tanja, Dr.; Müller, Kathrin Friederike, Dr.des.; Grittmann, Elke, Dr.
(Bearbeitung); Röser, Jutta, Prof.Dr.; Lünenborg, Margreth, Prof.Dr. (Leitung):
Spitzenfrauen im Fokus der Medien. Die mediale Repräsentation von weiblichen und männlichen Führungskräften in Politik, Wirtschaft und Wissenschaft
INHALT: Das Projekt will die mediale Repräsentation von Frauen in Spitzenpositionen von Politik, Wirtschaft und Wissenschaft im Vergleich zu Männern analysieren, um damit die geschlechtsgebundenen medialen Darstellungsweisen von Status und beruflichem Erfolg analytisch zu fassen. Für die gesellschaftliche Wahrnehmung von Spitzenfrauen sind die Mediendarstellungen besonders zentral, weil nur kleine Bevölkerungsgruppen auf diesem Feld über
eigene soziale Alltagserfahrungen verfügen. Die medialen Darstellungen können allgemeine
Rollenvorstellungen ebenso wie konkrete Lebensmodelle junger Frauen beeinflussen und darüber hinaus die Erfolgs- und Misserfolgsbedingungen der Akteurinnen selbst moderieren. In
diesem Sinne verstehen sich die im Rahmen des Forschungsvorhabens durchzuführenden Medienanalysen als Kontextprojekt zur Rekonstruktion geschlechterhierarchischer Strukturen in
Politik, Management und Wissenschaft. Sie bildet den Ausgangspunkt, um zu verstehen, in
welcher Weise Handeln von politischem, wirtschaftlichem und wissenschaftlichem Spitzenpersonal öffentlich wahrgenommen wird und mittels dieser medialen Darstellung wiederum
konstitutiv wirksam wird für die gesellschaftliche Verteilung von Einfluss, Status und Macht
zwischen den Geschlechtern. Vertiefende Informationen sind unter www.spitzenfraueninden
medien.de/ abrufbar. ZEITRAUM: 2008-2009 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik
Deutschland
METHODE: Das Projekt verbindet in der Medienanalyse eine Erhebung der medialen Sichtbarkeit von Frauen in politischen, wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Spitzenpositionen im
Vergleich zu Männern (quantitative Inhaltsanalyse) mit der Analyse der geschlechtsgebundenen Attribuierungen, die der Medienberichterstattung zu Grunde liegen (qualitative Text- und
Bildanalyse). Zusätzlich werden in Kontextanalysen Strukturen und Bedingungen untersucht,
die für die geschlechtsgebundene Berichterstattung ursächlich sind (Produktionsanalyse), und
an einem ausgewählten Sample analysiert, welche Relevanz und Bedeutung junge Frauen
(und Männer) den vorgefundenen geschlechtsgebundenen Images von Spitzenfrauen zuschreiben (Rezeptionsanalyse). Zentral ist dabei die Frage: Welche Folgen haben die geschlechtsgebundenen Repräsentationen von Politik, Wirtschaft und Wissenschaft in den Me-
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dien für die Selbstpositionierung junger Frauen sowie für ihre eigene biografische Entwicklung? Im Zentrum der empirischen Umsetzung des Projekts stehen Inhaltsanalysen zur medialen Repräsentation von Führungsfrauen aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft im Vergleich zu ihren jeweiligen männlichen Pendants. Dabei wird quantitativ und qualitativ vorgegangen. Einbezogen werden schrifttextliche, audiovisuelle und visuelle Elemente (Fotografie). In einer zweiten Säule werden Kontextanalysen durchgeführt, die erstens die Perspektive
der journalistischen Produktion und zweitens die der MediennutzerInnen und somit der Rezeption integrieren. Die Gesamtauswertung mündet in einen systematischen Transfer der Befunde in die Praxis. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert (Stichprobe: 17; Zeitungen, Publikumszeitschriften, Fernsehsender; Auswahlverfahren: total). Inhaltsanalyse, offen (Stichprobe: 17; Zeitungen, Publikumszeitschriften, Fernsehsender; Auswahlverfahren: Teile). Gruppendiskussion (Stichprobe: 7/ 58; JournalistInnen/ MediennutzerInnen; Auswahlverfahren: Quota). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts; Feldarbeit durch ein kommerzielles Umfrageinstitut.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Lünenborg, Margreth; Röser, Jutta; Maier, Tanja; Müller, Kathrin
Friederike: Gender analysis of mediated politics in Germany. in: Krijnen, Tonny; Alvares,
Claudia; Bauwel, Sofie van (eds.): Gendered transformations. Theory and practices on gender
and media. 2010 (in prep.).+++Röser, Jutta; Müller, Kathrin Friederike: XXX. in: Frauenrat Informationen für die Frau, 2009, 6 (im Erscheinen).+++Lünenborg, Margreth; Röser, Jutta;
Maier, Tanja; Müller, Kathrin; Grittmann, Elke: "Merkels Dekolleté" als Mediendiskurs. Eine
Bild-, Text- und Rezeptionsanalyse zur Vergeschlechtlichung einer Kanzlerin. in: Lünenborg,
Margreth (Hrsg.): Politik auf dem Boulevard? Die Neuordnung der Geschlechter in der Politik der Mediengesellschaft. Bielefeld: Transcript Verl., S. 73-102. ISBN 978-3-89942-939-8.
+++GMMP 2005 - Global Media Monitoring Project 2005 (Download unter: www.whomake
sthenews.org/research/global_reports/report_2005__1 ).+++Röser, Jutta: Der Pressejournalismus als Konstrukteur männlicher Dominanz. Geschlechterverhältnisse auf den Hauptnachrichtenseiten deutscher Tageszeitungen - eine Zwölf-Wochen-Analyse. in: Journalistinnenbund (Hrsg.): Präsenz von Frauen in den Nachrichten. Medienbeobachtungen 2005. Bonn:
Broschur 2006, S. 27-36.
ART: BEGINN: 2008-04 ENDE: 2010-07 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung; Generaldirektion Beschäftigung, Soziales und Chancengleichheit -Europäischer SozialfondsINSTITUTION: Universität Lüneburg, Fak. I Bildungs-, Kultur- und Sozialwissenschaften, Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienkultur -IfKM- (Scharnhorststr. 1 (Geb. 5),
21335 Lüneburg); Freie Universität Berlin, FB Politik- und Sozialwissenschaften, Institut für
Publizistik- und Kommunikationswissenschaft Arbeitsstelle Journalistik (Garystr. 55, 14195
Berlin)
KONTAKT: Maier, Tanja (Dr. Tel. 030-838-57350, e-mail: tanja.maier@fu-berlin.de);
Müller, Kathrin (Dr.des. Tel. 04131-677-1586, e-mail: kmueller@uni.leuphana.de)
[127-L] Meyer, Uwe:
We only want to be your partners: Star Trek: Enterprise - politisch-ideologische
Dimensionen einer Fernsehserie zwischen Kaltem Krieg und war on terror, (Kulturelle
Identitäten, 3), Frankfurt am Main: P. Lang 2008, 351 S., ISBN: 978-3-631-56680-0
INHALT: "In diesem Band wird mit transdisziplinärer Methodik die ideologische Dimension
analysiert, die der fiktionalisierten Darstellung internationaler Beziehungen in Star Trek: En-
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1.5 Medieninhalte
terprise (2001-2005) eingeschrieben ist. Dabei wird deutlich, daß die schon in früheren StarTrek-Serien erkennbare Fortentwicklung von den liberalen Wurzeln des Franchise anhält und
zu manchem Tabubruch führt. Schwerpunkte sind das Bild der Klingonen und Romulaner,
die in Star Trek traditionell die UdSSR/Rußland bzw. die VR China repräsentieren, die Auseinandersetzung mit dem Islamismus, dem 11. September 2001 und dem war on terror sowie
nicht zuletzt die Darstellung der Menschheit, welche synonym für die USA steht. Die Arbeit
schließt mit einem Blick auf die Gründe für das vorzeitige Serienaus und auf die Zukunft von
Star Trek." (Autorenreferat)
[128-L] Morse, Margaret:
Sport im Fernsehen: Wiederholung und Spektakel, in: montage/av : Zeitschrift für Theorie und
Geschichte audiovisueller Kommunikation, Jg. 17/2008, Nr. 1, S. 7-37
INHALT: In ihrem Beitrag diskutiert die Autorin die Darstellung des männlichen Körpers im
Sport als "perfekte Maschine eines Körpers in Bewegung, arrangiert im Zusammenspiel mit
anderen Körpern". In drei Untersuchungsfeldern über Sport im Fernsehen am Beispiel des
American Football geht sie folgenden Fragen nach: Worin bestehen die formalen Differenzen
zwischen dem Sport in der Arena und dem Sport im Fernsehen? Bewirken diese Differenzen
signifikante Veränderungen im psychischen Erleben des Sportzuschauers oder im sozialen
Imaginären des Sports und welches sind die signifikanten Kennzeichen des Sports als Fernsehgenre? Hat sich die ideologische oder soziale Funktion des Sports durch das Zusammenwirken der beiden kulturellen Modelle Sport und Fernsehen verändert? Sie zeigt auf, dass der
Mediensport eine ästhetische Besonderheit darstellt, weil er den männlichen Körper zum Objekt eines Blicks macht, wobei "die ambivalente Verbindung von proto-wissenschaftlicher
Hermeneutik und Verfahren ästhetischer Stilisierung kennzeichnend ist". Auch weist sie darauf hin, dass die essentiellen Kategorien einer Ästhetik im Fernsehen wie "flow" und "live"
eine sehr spezifische Realisierungsform und Bedeutsamkeit erhalten. "Die Identifikation mit
einem Team und mit dem männlichen Bild von Schönheit und Kraft kann nur dadurch hergestellt werden, dass der Zuschauer die Distanz zwischen dem Bildschirm und dem Fernsehsessel sowie die unüberbrückbare Differenz zwischen sich selbst und dem phantastischen Bild
der männlichen Perfektion in Zeitlupe ausblendet." (RG)
[129-L] Müller, Egon:
Fußball, Fernsehen, Unterhaltung: zur ästhetischen Erfahrung des Fußballs im Stadion und
am Bildschirm, in: montage/av : Zeitschrift für Theorie und Geschichte audiovisueller
Kommunikation, Jg. 17/2008, Nr. 1, S. 151-172
INHALT: Sport tritt in den meisten Medien und vor allem im Fernsehen als ein Gegenstandsbereich der Unterhaltung auf. Der Autor reflektiert den Mediensport auf den Status und den Modus von "Unterhaltung". Gegenüber einer zu pauschalen und ökonomistischen Kritik am
Sport wird deutlich, dass Unterhaltung im Feld des Sports zunächst nur ein fragiles Potential
darstellt, das keineswegs in einer bestimmten Form verlässlich gegeben ist. Zur ästhetischen
Produktivität des Sports gehört dabei auch, dass dieser, als einmal etablierter, erfolgreicher
Gegenstandsbereich, über die Sportberichterstattung im engeren Sinne hinaus Ausweitung
findet und seine Figuren, Themen und Bilder in anderen Formaten des Fernsehens aufgegrif-
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1.5 Medieninhalte
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fen werden. Die ökonomischen Voraussetzungen und die konzeptionelle Logik hinter einer
solchen Umarbeitung des Mediensports werden herausgearbeitet. (RG)
[130-F] Nees, Sarah-Elisa, M.A.; Müller, Jan, M.A.; Herzog, Otthein, Prof.Dr. (Bearbeitung); Ludes, Peter, Prof.Dr. (Leitung):
Automatische Identifikation und Klassifikation von Personen als Key Visuals
INHALT: Key Visuals verdichten ähnlich wie Überschriften für Zeitungsartikel die Information
in Bildschirmmedien auf ihren Kern. Personen spielen hierbei eine herausragende Rolle. Mit
dem Fokus auf die Beispiele "Staatsoberhäupter", "einfache Leute", "Spitzensportler" und
"Zuschauer" als Key-Visual-Kandidaten werden in diesem Projekt Algorithmen entwickelt,
die die automatische Detektion und Klassifikation von Personen unterstützen. Die untersuchten Videosequenzen beschränken sich auf Fernsehjahresrückblicke der Jahre 1999-2010 aus
Deutschland (ARD) und den USA (ABC, CBS und NBC). Diese 'Bilder des Jahres' enthalten
eine hohe Dichte an Key Visuals. Der Untersuchungszeitraum von 12 Jahren liefert so, gespeist aus den größten Medienmärkten in Europa und Nordamerika, eine hinreichend homogene und zugleich variable Datenmenge, die neuere Trends erkennen lässt und auch die "Modellfunktion" von Medienformaten und Präsentationsmustern im US- amerikanischen Fernsehen berücksichtigt. Die zu entwickelnden Methoden zur automatischen Detektion und Klassifikation von Personen werden es allen Bildwissenschaften ermöglichen, umfangreichere visuelle Datenbestände effizienter und besser zu analysieren. Die am Projekt beteiligten Kommunikationswissenschaftler bieten die theoretischen Vorgaben für die Entwicklung der Algorithmen zur automatischen Erkennung von Key-Visual- Kandidaten und prüfen die jeweils entwickelten Verfahren. Die Verwendung des Konzeptes der Key Visuals als Grundlage von Verfahren zur automatischen Videoanalyse wird hierbei zu Synergieeffekten führen, die eine
Verringerung des Semantic Gap für die untersuchten Domänen erlauben. ZEITRAUM: 19992010 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, USA
METHODE: Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse,
standardisiert; Aktenanalyse, standardisiert (Stichprobe: 10; TV-Sendungen, Vollerhebung;
Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: BEGINN: 2008-10 ENDE: 2011-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche
Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Jacobs University Bremen gGmbH, School of Humanities and Social Sciences,
Professorship Mass Communication Prof.Dr. Ludes (Postfach 750561, 28725 Bremen); Universität Bremen, FB 03 Mathematik, Informatik, Technologie-Zentrum Informatik und Informationstechnik -TZI- (Postfach 330440, 28334 Bremen)
KONTAKT: Leiter (e-mail: p.ludes@jacobs-university.de)
[131-F] Österreichische Akademie der Wissenschaften:
Die Online-Strategien von "Österreich" und ihrer Konkurrenten im Vergleich. Eine inhaltsanalytische Untersuchung im überregionalen Tageszeitungsmarkt
INHALT: Kaum ein anderer Tageszeitungsmarkt ist von einem derart hohen Konzentrationsgrad
gekennzeichnet wie der österreichische. Eine erfolgreiche Neueinführung in diesem umkämpften Wettbewerbsfeld verlangt deswegen nach innovativen Strategien und Ideen. Die
neue Tageszeitung "Österreich" sieht ihre Chance vor allem in der Vernetzung zwischen
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1.5 Medieninhalte
Print- und Onlineprodukt. Im Fokus des Selbstverständnisses von Österreich steht deshalb
eine Zeitung für die junge Mediengeneration - nicht nur Inhalte, Format und Layout, sondern
vor allem der Online-Auftritt soll junge Leserschichten ansprechen bzw. von den Konkurrenzblättern abziehen. Die geplante Studie analysiert, welche Online-Strategien von "Österreich" umgesetzt werden und wie ihre Konkurrenten darauf reagieren. Berücksichtigt werden
insbesondere Personalisierungsstrategien, die medienspezifische Informationsaufbereitung
(Versioning), die Ausschöpfung des Interaktivitätspotentials des Netzes und die Fokussierung
auf lokale, regionale Inhalte. Auch das von Österreich vermittelte Frauenbild soll untersucht
werden. Das mehrstufige Forschungsdesign sieht zwei vergleichende Erhebungszeitpunkte
vor, um einen längerfristigen Entwicklungsprozess der neuen Tageszeitung und insbesondere
das Marktverhalten der Mitbewerber (Kurier, Krone, Standard und Presse) beobachten zu
können. Das Projekt wird in Kooperation mit dem Medienhaus Wien durchgeführt. GEOGRAPHISCHER RAUM: Österreich
ART: BEGINN: 2006-01 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER:
keine Angabe
INSTITUTION: Österreichische Akademie der Wissenschaften, Kommission für vergleichende
Medien- und Kommunikationsforschung (Postgasse 7/4/1, 1010 Wien, Österreich)
KONTAKT: Institution (Tel. 0043-1-51581-3110, Fax: 0043-1-51581-3120,
e-mail: cmc@oeaw.ac.at)
[132-L] Pallaver, Günther:
Die mediale Berichterstattung über den Föderalismus im West-Ost-Vergleich, in: Peter
Bußjäger (Hrsg.) ; Ferdinand Karlhofer (Hrsg.) ; Günther Pallaver (Hrsg.): Die Besten im Westen?
: die westlichen Bundesländer und ihre Rolle seit 1945, Wien: Braumüller, 2008, S. 59-78
INHALT: Gegenstand der Studie sind die relevantesten österreichischen Medien und ihre Berichterstattung zu Fragen des Föderalismus in Österreich. Die dabei aufgestellte These lautet,
dass die in den westlichen Bundesländern erscheinenden regionalen Tageszeitungen über Probleme im Zusammenhang mit dem Föderalismus rein quantitativ umfangreicher und qualitativ positiver berichten als Medien, die in den östlichen Bundesländern erscheinen. Zu den
westlichen Bundesländern werden Vorarlberg, Tirol und Salzburg gezählt. Diese drei Bundesländer werden den sechs anderen gegenübergestellt. Letztere werden aus komparativen
Gründen zusammengefasst und als östliche Bundesländer geführt, obgleich dies der geographischen Zuordnung nicht immer entspricht. Insgesamt kann nicht von einem eindeutigen,
markanten Trend gesprochen werden, der die regionalen Tageszeitungen der westlichen Bundesländer als eindeutige Fahnenträger des Föderalismus kürt. Wenn man die Berichterstattung
nach quantitativen und qualitativen Kriterien analysiert, ergibt sich ein recht differenziertes
Bild. Das wahre Problem liegt aber darin, dass über den Föderalismus insgesamt kaum berichtet wird. (ICF2)
[133-L] Poerner, Michael:
"Das olympische Feuer brennt. Und mit ihm lodert das Misstrauen": die
Chinaberichterstattung während der Olympischen Sommerspiele in Beijing 2008, in: Journal
of Current Chinese Affairs, Vol. 38/2009, No. 1, S. 161-180
(nbn-resolving.de/urn:nbn:de:gbv:18-4-171)
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INHALT: Der Beitrag behandelt die Darstellung Chinas in führenden deutschen Tages- und Wochenzeitungen während der olympischen Sommerspiele 2008 in Peking. Der Verfasser gibt
einen Überblick über China-Narrationen in deutschen Medien seit den 1950er Jahren und
analysiert chinabezogene Beiträge, die zwischen dem 8. und dem 15. August erschienen sind.
Er zeigt, dass Berichte über China zumeist auf gut etablierten Einstellungen zu dem Land basieren und um das Fremdbild eines despotischen und gefährlichen China kreisen. Sie beziehen sich schwerpunktmäßig auf die Ursprungskultur und enthalten wenig Informationen über
die Zielkultur. (ICEÜbers)
[134-L] Pundt, Christian:
Medien und Diskurs: zur Skandalisierung von Privatheit in der Geschichte des Fernsehens,
Bielefeld: transcript Verl. 2008, 404 S., ISBN: 978-3-89942-994-7
INHALT: Anliegen des Bandes ist die Erschließungdes Diskursbegriffes aus medienwissenschaftlicher Sicht, um die Rolle der Medien als konstitutives Element im sozialen Kommunikationsprozess zu betonen. Im ersten Abschnitt werden die Diskurskonzepte von Foucault,
Fairclough, Siegfried Jäger und Martin Wengeler vorgestellt und ein Ansatz für eine Überführung von Diskursanalyse in die wissenschaftliche Praxis. Dieses Diskursverständnis wird auf
die Massenmedien übertragen, indem institutionalisierte (Massen- und Printmedien), prozessualisierte (Intermedialität), sozialisierte (Öffentlichkeit) und spezifizierte (Fernsehkritik,
Skandal) Kommunikationsformen herausgearbeitet und als Konzept einer medienwissenschaftlichen Diskursanalyse auf einen konkreten Mediendiskurs angewendet werden: Die
Skandalisierung von Wahrheit in der Fernsehgeschichte von 1960 bis 2000. Diese Analyse
thematisiert u.a. die Fernsehsendungen 'Die Sendung der Lysistrata' (1960), 'Das Millionenspiel' (1969/70), 'Wünsch dir was' (1971), 'Donnerlippchen' (1986), 'Tutti Frutti' (1990), Daily
Talk der neunziger Jahre und 'Big Brother'(2000).(ICC)
[135-F] Renfordt, Swantje, Dipl.-Pol.; Kutter, Amelie, Dipl.-Pol. (Bearbeitung); Risse, Thomas,
Prof.Dr.; Kantner, Cathleen, Dr. (Leitung):
Auf der Suche nach einer Rolle in der Weltpolitik. Die gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik (GASP/ ESVP) im Lichte massenmedial ausgetragener kollektiver Selbstverständigungsdiskurse
INHALT: Mit dem Ende des Kalten Krieges verschoben sich die Parameter außen- und sicherheitspolitischer Strategien in Europa. In den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union wird
insbesondere anlässlich krisenhafter Ereignisse (Kriege, humanitäre Katastrophen, Terroranschläge) eine öffentliche Debatte um Europas künftige Rolle in der Weltpolitik geführt. Ziel
des Forschungsprojekts ist es, diese kollektiven europäischen Selbstverständigungsdiskurse
und ihre identitätsbildenden Effekte in der massenmedialen Öffentlichkeit aufzuspüren. Dies
geschieht mittels einer qualitativ-quantitativen Medienanalyse von Tageszeitungen aus der
Bundesrepublik Deutschland, Frankreich, Großbritannien und den USA, um einen nicht-europäischen Vergleichsfall einzuschließen. Dabei werden die massenmedialen Debatten über militärische und humanitäre Interventionen über einen Zeitraum von insgesamt 15 Jahren untersucht (1990-2004). Die zentrale Fragestellung es Projekts lautet, ob sich in Europa seit dem
Ende des Kalten Krieges ein gemeinsames außenpolitisches Selbstverständnis und ein Kernbestand geteilter Grundüberzeugungen im Bereich der Außen- und Sicherheitspolitik heraus-
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gebildet hat und wenn ja, wie dies zu erklären ist. ZEITRAUM: 1990-2005 GEOGRAPHISCHER RAUM: Europa, USA
METHODE: Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse,
standardisiert; Inhaltsanalyse, offen. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Del Sarto, Raffaella; Kantner, Cathleen; Liberatore, Angela
(eds.): Security and democracy in the European Union. Special Issue of European Security,
15, 2006, 4.+++Grabowsky, Jana Katharina: Stolz auf Europa. Airbus und der Beitrag wirtschaftlicher Kooperation zur transnationalen Identitätsbildung. Saarbrücken: VDM Verl.
2007.+++Kantner, Cathleen: Collective identity as shared ethical self-understanding: the case
of the emerging European identity. in: European Journal of Social Theory, 9, 2007, 4, pp.
501-523.+++Kantner, Cathleen: What is a European identity? The emergence of a shared
ethical self-understanding in the European Union. EUI Working Paper RSCAS, No. 2006/28.
Florence: European University Institute, Robert Schuman Centre of Advanced Studies 2006.+
++Kantner, Cathleen; Liberatore, Angela: Security and democracy in the European Union.
An introductory framework. in: European Security, 15, 2006, 4, pp. 363-383.+++Kutter,
Amelie: Petitioner or partner? Constructions of European integration in Polish print media debates on the EU Constitutional Treaty. in: Fairclough, Norman; Cortese; Giuseppina; Ardizzone, Patrizia (eds.): Discourse and contemporary social change. Bern: P. Lang 2007, pp.
433-457.+++Renfordt, Swantje: Auf dem Weg zu einer europäischen Öffentlichkeit? Eine
Mediananalyse europäischer und amerikanischer Debatten über den Irak-Krieg 2003. Saarbrücken: VDM Verl. 2007.+++Renfordt, Swantje: Do Europeans speak with one another in
time of war? Results of a media analysis on the 2003 Iraq War. RECON Online Working Paper, No. 2007/17.+++Risse, Thomas; Grabowsky, Jana Katharina: European identity, European public sphere in foreign policy. RECON Online Working Paper (forthcoming).+++
Schmidt, Simone: Zur Konstruktion europäischer Identität. Deutungen europäischer Identität
in Medientexten und Interviews. Saarbrücken: VDM Verl. 2007.+++Kantner, C.; Kutter, A.;
Renfordt, S.: The perception of the EU as an emerging security actor in media debates on humanitarian and military interventions (1990-2006). RECON Online Working Paper, 2008/19.
ARBEITSPAPIERE: Sokolowska, E.: Die Konstruktion der 'Anderen' in der sicherheitspolitischen Identität der Europäischen Union. BA Thesis. 2008.+++Biegon, Dominika: Die Zukunft unserer Gegenwart: kollektive Identitätsbildungsprozesse und die Bedeutung von Zukunftsvorstellungen in der öffentlichen Debatte über Krieg und militärische Interventionen.
State Exams Thesis. 2008.+++Wein, M.: Transnationale europäische Selbstverständigungsdiskurse in der Außen- und Sicherheitspolitik - Moral und Verantwortung als ethisches Narrativ der Europäer. Diploma Thesis. 2008.
ART: BEGINN: 2005-01 ENDE: 2009-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche
Forschungsgemeinschaft; Europäische Kommission
INSTITUTION: Freie Universität Berlin, FB Politik- und Sozialwissenschaften, Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft Bereich Internationale Politik und Regionalstudien Arbeitsstelle
Transnationale Beziehungen, Außen- und Sicherheitspolitik (Ihnestr. 22, 14195 Berlin); Freie
Universität Berlin, FB Politik- und Sozialwissenschaften, Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft Bereich Internationale Politik und Regionalstudien Arbeitsstelle Europäische Integration (Ihnestr. 22, 14195 Berlin)
KONTAKT: Risse, Thomas (Prof.Dr. e-mail: atasp@fu-berlin.de)
[136-F] Renfordt, Swantje, Dr.des. (Bearbeitung); Risse, Thomas, Prof.Dr. (Betreuung):
Framing the use of force. International law in the media, 1990-2005
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INHALT: keine Angaben ZEITRAUM: 1990-2005 GEOGRAPHISCHER RAUM: transatlantische
Staatenwelt
METHODE: Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse,
standardisiert; Sekundäranalyse von Aggregatdaten, Regressionsanalyse (Stichprobe: 5.500;
Zeitungsartikel; Auswahlverfahren: Zufall).
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Renfordt, S.: Framing the use
of force. International law in the media, 1990-2005. Berlin, Freie Univ., Diss, 2009 (unveröff.).
ART: BEGINN: 2005-10 ENDE: 2009-05 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche
Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Freie Universität Berlin, FB Politik- und Sozialwissenschaften, Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft Bereich Internationale Politik und Regionalstudien Arbeitsstelle
Transnationale Beziehungen, Außen- und Sicherheitspolitik (Ihnestr. 22, 14195 Berlin); Freie
Universität Berlin, FB Politik- und Sozialwissenschaften, Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft Kolleg-Forschergruppe "The Transformative Power of Europe: the European Union
and the Diffusion of Ideas" (Ihnestr. 26, 14195 Berlin)
KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: renfordt@zedat.fu-berlin.de)
[137-F] Ricken, Désirée (Bearbeitung); Müller, Thomas, Dr.med. (Betreuung):
Die Psychoanalyse in der bundesdeutschen Tagespresse (1945-1995)
INHALT: Als die Psychoanalyse um 1900 von dem Wiener Neurologen Sigmund Freud zuerst
beschrieben wurde, stieß sie zunächst auf erheblichen Widerstand in der Fachwelt und der
Öffentlichkeit, was aufgrund ihrer sexuellen Inhalte, der positivistischen Grundlagen der Medizin und der Tatsache, dass Freud Jude war, in der damaligen Zeit und der Wiener Gesellschaft nicht verwundert. Freud beschrieb diese Tatsache 1905 in seiner "Selbstdarstellung".
Diese überwiegend ablehnende oder ignorierende Haltung änderte sich zwar bald und die
Psychoanalyse fand schnell eine große und begeisterte Anhängerschaft, doch auch trotz ihrer
späteren weltweiten Etablierung blieb sie umstritten und oft heftigen Angriffen ausgesetzt, so
dass sich vor allem innerhalb der psychoanalytischen Fachgesellschaften die Ansicht hielt,
die Psychoanalyse würde bis zum heutigen Tage entweder totgeschwiegen oder überwiegend
negativ rezensiert. Die ursprüngliche Idee der Arbeit war es, diesen von Freud nie revidierten
und von seinen Anhängern fortgeführten Eindruck aufgreifend, die Urteile, bzw. Vorurteile
über die Psychoanalyse in der öffentlichen Meinung darzustellen und zu untersuchen. Beim
Literaturstudium der Fachpresse sowie einiger Tageszeitungen zeigte sich rasch, dass diese
Urteile sehr stark einem zeitlichen Wandel unterworfen waren. Die aus der Auswertung des
Materials sich ableitende Hauptthese der Arbeit, dass die Psychoanalyse quasi zu allen Zeiten
eine sehr große und zustimmende Rezeption erfahren hat und weiterhin erfährt, gilt es statistisch und qualitativ zu belegen. Der breiten Rezeption der Psychoanalyse entsprechend, die
sich keinesfalls auf die Fachpresse beschränkt, wurden vier große bundesdeutsche Tageszeitungen als Quellen unterschiedlichen politischen Hintergrundes ausgewählt: mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung als rechtskonservatives Blatt über die Süddeutsche Zeitung und die
Frankfurter Rundschau als liberale, bürgerliche Blätter bis hin zur tageszeitung, das linkpolitische Spektrum einbeziehend. Insgesamt umfasst das Material 1.087 Artikel aus den vier ausgewählten Tageszeitungen, beigetragen von 363 verschiedenen Autor(inn)en. Dieses Projekt
stellt in der BRD eine neue Form der Psychoanalyseforschung dar. Eine in gewisser Weise
komplementäre Arbeit wurde 1999 in Österreich von Tichy und Zwettler-Otte vorgelegt, in
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der die Rezeption der Psychoanalyse in der österreichischen Presse (1895-1938) zu Freuds
Lebzeiten untersucht wurde. In ihren Ergebnissen zeichnet sich schon für die damalige Zeit
eine breite Wirkung der Psychoanalyse in Österreich ab, wie dies auch die bisher vorliegenden Auswertungen für das Nachkriegs-Deutschland andeuten. ZEITRAUM: 1945-1995 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
ART: ENDE: 2009-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Ulm, Zentrum für Psychiatrie Weißenau (Weingartshofer Str. 2,
88214 Ravensburg)
KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: desiree@ricken.info);
Betreuer (Tel. 0751-7601-2217, e-mail: th.mueller@zfp-zentrum.de)
[138-L] Rolfes, Manfred; Mohring, Katharina:
Diskursanalysen zur Abwanderung ostdeutscher Jugendlicher: einige Überlegungen zum
Diskurs über die Abwanderung aus Brandenburg, in: Wilfried Schubarth (Hrsg.) ; Karsten
Speck (Hrsg.): Regionale Abwanderung Jugendlicher : theoretische Analysen, empirische
Befunde und politische Gegenstrategien, Weinheim: Juventa Verl., 2009, S. 69-90
INHALT: Die Autoren erläutern zunächst einige theoretische Grundlagen zum Verständnis des
konstruktivistischen Raumbegriffs im Zusammenhang mit Abwanderungsprozessen. In den
darauf folgenden beiden Abschnitten beleuchten sie das Thema "Abwanderung aus Brandenburg und Ostdeutschland" aus konstruktivistischer und systemtheoretischer Perspektive. Im
dritten Abschnitt zeigen sie, wie die Medien über ostdeutsche Abwanderer und Abwanderungsregionen berichten. Hierzu wurden beispielhaft DER SPIEGEL und DIE ZEIT sowie
die Märkische Allgemeine Zeitung (MAZ) in den Forschungsfokus genommen. Demnach
wird in den überregionalen Medien die Abwanderung vor allem im Zusammenhang mit dem
demografischen Wandel gesehen und bei den Jugendlichen eine Flexibilitäts- und Mobilitätsbereitschaft - im Sinne einer rein ökonomischen Betrachtung des Humankapitals - als selbstverständlich und positiv gewertet. Die lokalen Medien beschäftigen sich hingegen vor allem
mit den negativen kommunalen und regionalen Folgen der Abwanderung. In beiden Diskursen erscheint die Abwanderung aus den neuen Bundesländern und die damit verbundenen
Perspektiven als ein Problem und es ist eine Stigmatisierung bzw. eine Bemitleidung von
Hierbleibern festzustellen. Im vierten Abschnitt ihres Beitrags berichten die Autoren über
eine Befragung von Schülern der 12. und 13. Klassen aus verschiedenen Städten Brandenburgs, wobei die Sicht der Schüler auf ihre Heimatregion im Mittelpunkt steht. (ICI2)
[139-L] Safta-Zecheria, Leyla:
Dekonstruktion von Korruption: die Bedeutung des EU-Beitritts für die westeuropäische
Medienberichterstattung über Korruption in Rumänien, (Arbeitspapiere und Materialien /
Forschungsstelle Osteuropa an der Universität Bremen, Nr. 103), Bremen 2009, 28 S. (Graue
Literatur; www.forschungsstelle.uni-bremen.de/images/stories/pdf/ap/fsoAP103.pdf)
INHALT: "Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Darstellung von Korruption in Rumänien im zeitlichen Umfeld des EU-Beitritts (01.01.2006 bis 31.12.2007) in neun ausgewählten
Publikationen aus Frankreich, Deutschland, Großbritannien und der Schweiz. Die Untersuchung verbindet qualitative mit quantitativen Untersuchungsmethoden, um unterschiedliche
Diskurse aufdecken zu können. Gibt es einen westeuropäischen Diskurs über Korruption in
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Rumänien? Die Untersuchungsergebnisse belegen, dass der Beitritt zur EU die kommunikative Struktur innerhalb des westeuropäischen Diskurses und die Wahrnehmung Rumäniens im
Korruptionsdiskurs verändert haben. Durch die mangelhafte Darstellung der Tatbestände in
Rumänien einerseits und das Verschweigen der Entwicklungen nach dem EU-Beitritt andererseits ist der Diskurs über Korruption seinem entwicklungstheoretischen Anspruch nicht gerecht geworden. Die Medien erweisen sich in diesem Fall als Abbild der politischen Situation
und nicht als neutrale Kontrollinstanz." (Autorenreferat)
[140-F] Salerno, Sébastien (Bearbeitung):
La fin d'une exception? Etude sur la médiatisation de la mobilisation anti-G8 à Genève de
mai-juin 2003 dans la presse genevoise
INHALT: Depuis la fusillade en plein centre-ville d'une manifestation des partis et syndicats ouvriers par un commandement militaire, le 9 novembre 1932, un consensus autour d'une politique de tolérance à l'égard des libertés publiques s'est forgé à Genève. L'Etat de Genève, sa police et les mouvements sociaux collaborent en vue de limiter les débordements lors des actes
protestataires. Les titres de la presse genevoise, indépendamment de leur bord politique, participent à cette dynamique en minimisant les débordements et en présentant les manifestants
comme des citoyens faisant usage des libertés publiques. Cette culture politique des libertés
publiques qui a contribué à la paix sociale a résisté au printemps helvétique et aux changements d'équilibre politique. L'accueil, en mai-juin 2003, de dizaines de milliers de manifestants altermondialistes mobilisés contre le G8, allait lui donner la possibilité de franchir un
seuil décisif, a pensé la majorité des élus politiques genevois. De fait, la manière habituelle de
penser le maintien de l'ordre s'est exprimée dans la doctrine d'engagement des forces de police. Pourtant, deux ruptures majeures avec le modèle "historique" sont survenues: d'une part,
des actes d'une rare violence (affrontements durs avec la police, etc.) causés par des éléments
radicaux et des casseurs ont émaillé la mobilisation; d'autre part, la presse genevoise a accordé une attention exceptionnelle à la question de la sécurité. Au fil des mois qui précèdent
le contre-sommet, les articles de presse, à l'exception de ceux du journal Le Courrier, chez qui
les idées altermondialistes ont porte ouverte, ancre l'idée d'un mouvement social sans autorité
et dont la radicalité ne relève pas que du verbe. Issue d'un travail de recherche sur la couverture de la mobilisation contre le G8 d'Evian, cette présentation porte spécifiquement sur la
construction du débat public sur la tenue du contre-sommet au G8. En examinant le débat public avant la manifestation géante, et non le "moment manifestant" et ses suites, on montre
comment un cadre d'interprétation sécuritaire se plaque solidement sur l'organisation de l'événement protestataire.| ZEITRAUM: 1998-2003 GEOGRAPHISCHER RAUM: Genève
METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Analyse de contenu, standardisée; Analyse
de documents, standardisée; Analyse de discours; Observation, participante; Interviews, qualitatives; Entretiens standardisés, face-à-face.
ART: BEGINN: 2003-09 ENDE: 2009-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissenschaftler
INSTITUTION: Université de Genève, Faculté des sciences économiques et sociales, Département de Sociologie (Bd. du Pont-d'Arve 40, 1211 Genève, Schweiz)
KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: Sebastien.Salerno@unige.ch)
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1.5 Medieninhalte
[141-F] Sauter, Martin, M.A. (Bearbeitung); Bucher, Hans-Jürgen, Prof.Dr. (Leitung):
Erfolgsfaktoren des lokalen Fernsehens
INHALT: Das Projekt untersucht, mit welchen Indikatoren sich die Qualität von lokalem und regionalem Fernsehen bestimmen lässt. In den Blick genommen werden dabei sowohl die Produktions- wie auch die Rezeptionsperspektive: So werden prototypische Fernsehsendungen
für Trier und die Region produziert, die dann auf ihre Akzeptanz beim Publikum getestet werden. Die Ergebnisse werden abgeglichen mit einer Inhaltsanalyse des Angebots der rheinlandpfälzischen Lokalfernsehsender. Neben der Forschung befasst sich das Projekt auch mit dem
Transfer der gewonnenen Erkenntnisse: In einem Teilprojekt geht es um die 'Aus- und Weiterbildung für konvergenten Journalismus'. Der Hintergrund ist, dass lokaler und regionaler
Journalismus mit Bewegtbild inzwischen nicht mehr nur von klassischen Fernsehanbietern
geleistet wird, sondern zunehmend auch in Onlinemedien, z.B. den Websites der Zeitungen,
eine Rolle spielt.
METHODE: Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, telefonisch; Gruppendiskussion; Inhaltsanalyse, standardisiert. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: BEGINN: 2008-07 ENDE: 2010-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Land Rheinland-Pfalz Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau; Nikolaus Koch
Stiftung
INSTITUTION: Universität Trier, FB II Sprach-, Literatur- und Medienwissenschaften, Fach
Medienwissenschaft (Universitätsring 15, 54286 Trier)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0651-201-3457, Fax: 0651-201-3741, e-mail: sauter@uni-trier.de)
[142-L] Schäfer, Mike S.; Schmidt, Andreas; Zeckau, Teresa:
Transnationale soziale Ungleichheit in den Medien, in: Aus Politik und Zeitgeschichte :
Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, 2009, H. 47, S.27-32
(www.bpb.de/files/W1C8PC.pdf)
INHALT: "Anhand der Berichterstattung der Regionalpresse in drei deutschen Grenzregionen
wird untersucht, inwiefern soziale Ungleichheiten länderübergreifend wahrgenommen werden. Aus den Vergleichen mit den Lebensverhältnissen in den Nachbarländern ergeben sich
auch unterschiedliche politische Forderungen." (Autorenreferat)
[143-L] Schenk, Susan:
Das Islambild im internationalen Fernsehen: ein Vergleich der Nachrichtensender Al
Jazeera English, BBC World und CNN International, (Medien und politische Kommunikation
- Naher Osten und islamische Welt, Bd. 16), Berlin: Frank & Timme 2009, 173 S., ISBN: 978-386596-224-9
INHALT: "Die Autorin vergleicht im vorliegenden Buch die Berichterstattung der globalen
Nachrichtensender der westlichen Welt BBC World und CNN International mit dem Sender
Al Jazeera English. Al Jazeera English ist der erste englischsprachige Nachrichtenkanal aus
dem Nahen Osten, der via Satellit weltweit empfangbar ist. Aus seinem Selbstverständnis
heraus möchte er versuchen, westliche Sichtweisen herauszufordern und einen 'anderen Blick'
auf die Weltereignisse zu werfen. Anhand der Berichterstattung zum Islam wird im vorliegen-
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/1
1.5 Medieninhalte
87
den Band geprüft, ob sich dieses Selbstverständnis in den Programminhalten tatsächlich widerspiegelt. Dazu wurden über einen dreimonatigen Zeitraum 707 Nachrichtenbeiträge der
Sender inhaltlich und formal miteinander verglichen und Themen und Stereotype in der Islam-Berichterstattung offen gelegt." (Autorenreferat)
[144-F] Scholz, Markus (Bearbeitung); Bundschuh, Konrad, Prof.Dr.phil.habil. (Betreuung):
Presse und Behinderung. Eine qualitative und quantitative Analyse
INHALT: Die Arbeit versucht herauszufinden, wie Behinderung allgemein und Menschen mit
unterschiedlichen Behinderungen in der Presse dargestellt werden. Unterschiede zwischen
den einzelnen Presseerzeugnissen und bei unterschiedlichen Arten von Einschränkungen hinsichtlich Themen, Sprache, Charakterisierung der Personen, Behinderungsbild, den beschriebenen Handlungsmustern etc. werden herausgearbeitet. Qualitativ wird versucht, im Forschungsfeld diskutierte klischeehafte Rollenvorstellungen in den Medien zu bestätigen oder
zu widerlegen. Ergebnisse: Die Ergebnisse zeigen, dass dem Rezipienten in den verschiedenen Dimensionen ein äußerst heterogenes und keineswegs einseitiges Bild von Behinderung
und behinderten Menschen dargeboten wird. Nur zum Teil lassen sich Kontinuitäten und Regelmäßigkeiten finden, auf Basis derer bestimmte klischeehafte Bilder der Personengruppe
nachgewiesen werden können. ZEITRAUM: 01/2000 bis 12/2005 GEOGRAPHISCHER
RAUM: Bundesrepublik Deutschland
METHODE: Qualitative und quantitative Inhaltsanalyse auf Basis der 'Grounded Theory' mit explorativem Fokus. Einbezug quantitativer Daten aus Wortnormierungsstudien zur Analyse
sprachlicher Beschreibungen. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen (Stichprobe: 2.000; Bild, Süddeutsche Zeitung, Bunte,
Focus, Der Spiegel, Stern, SuperIllu; Auswahlverfahren: total -mit E., Vollerhebung aller relevanten Artikel-).
VERÖFFENTLICHUNGEN: Scholz, Markus: Die Darstellung von Menschen mit Behinderung
in regelmäßig erscheinenden Printmedien. in: Vierteljahresschrift für Heilpädagogik und ihre
Nachbargebiete (ISSN 0017-9655), 2007, H. 4, S. 330-331.+++Scholz, Markus: Presse und
Behinderung: Eine qualitative und quantitative Untersuchung. Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2009, 379 S. ISBN 978-3-531-17080-0.+++Scholz, Markus: Mediencharakterisierung
behinderter Menschen - eine Analyse personenbeschreibender Eigenschaften in der Presse (in
Vorbereitung).+++Scholz, Markus: Thematische Repräsentationen von Behinderung innerhalb deutschsprachiger Printmedien (in Vorbereitung).
ART: BEGINN: 2006-03 ENDE: 2009-07 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissenschaftler; Oskar-Karl-Forster Stipendium
INSTITUTION: Universität München, Fak. für Psychologie und Pädagogik, Institut für Präventions-, Integrations- und Rehabilitationsforschung Lehrstuhl für Geistigbehinderten- und Verhaltensgestörtenpädagogik (Leopoldstr. 13, 80802 München)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0170-346-8741, e-mail: markus.scholz78@googlemail.com)
88
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1.5 Medieninhalte
[145-L] Shcheblanova, Veronika; Yarskaya-Smirnova, Elena:
Explanations of female terrorism: discourses about Chechen terrorists in the Russian mass
media: "easy girls", "coarse women" or fighters?, in: Christine Eifler (Hrsg.) ; Ruth Seifert
(Hrsg.): Gender dynamics and post-conflict reconstruction, Frankfurt am Main: P. Lang, 2009, S.
245-268
INHALT: Der Beitrag untersucht das Bild über die weiblichen Terroristinnen in den russischen
Medien und wie die eigentlichen Probleme um Tschetschenien dadurch "vergeschlechtlicht"
und letztendlich "dethematisiert" werden. Das Bild, das die Medien zeichnen, entspricht einem traditional-patriarchalen Verständnis der Geschlechter: Die Frauen handeln als "Handlanger", als der "verlängerte Arm" einer verbrecherischen männlichen Clique. Sie werden
eher als "Verführte" denn als aus eigenständigen politischen Motiven Handelnde dargestellt.
Die Anschläge der Terroristinnen sind eigentlich Anschläge gegen die "Natur der Frau" und
in ihrem "blinden Fanatismus" gefährlicher als die der Männer. Die mediale Konstruktion der
weiblichen Selbstmordattentäterinnen spiegelt insgesamt die beharrenden patriarchalen Strukturen der russischen Gesellschaft bzw. der Geschlechterverhältnisse. (ICA)
[146-L] Stachowitsch, Saskia:
Von Heldinnen und Monstern: Personalisierung und Vergeschlechtlichung von
Kriegsnarrativen an den Beispielen Jessica Lynch und Lynndie England, in: Wolfgang Sützl
(Hrsg.) ; Doris Wallnöfer (Hrsg.): Gewalt und Präzision : Krieg und Sicherheit in Zeiten des 'War
on Terror', Wien: Turia & Kant, 2008, S. 165-186
INHALT: Parallel zu technologischen und strategischen Veränderungen in der Kriegsführung,
der Ausdehnung des Kriegsbegriffs im "Krieg gegen den Terrorismus" und der zunehmenden
Privatisierung und Entstaatlichung kriegerischer Gewalt kommt es in vielen westlichen Industrienationen, so auch in den USA, zu einer größeren und aktiveren weiblichen Beteiligung an
Kriegen. Anhand einer Analyse massenmedialer Kriegsnarrative und ihrer vergeschlechtlichten Dimensionen wird im vorliegenden Beitrag der Frage nachgegangen, ob diese Veränderungen Militär und Krieg als männlich definierte Institutionen hinterfragen und militarisierte
Männlichkeits- und Weiblichkeitskonstruktionen ins Wanken bringen. Im Mittelpunkt der
Analyse steht die Berichterstattung über zwei weltweit bekannte Soldatinnen des Krieges im
Irak: Jessica Lynch und Lynndie England. Während die Medien Lynch als weibliches Opfer
und patriotische Heldin erscheinen lassen, wird England zum Synonym der Anti-Frau und
Anti-Heldin. Die Autorin untersucht, wie und unter welchen Voraussetzungen diese zwei
konträren medialen Repräsentationen innerhalb der "Erzählung Krieg" funktionieren. Mittels
einer qualitativen Inhaltsanalyse der Tageszeitungen "Washington Post", "New York Times"
und "Washington Times" zeigt sie, wie das Narrativ Krieg nicht nur auf nationalen, ethnischen oder religiösen Elementen und Zuschreibungen fundiert, sondern sich auch der Kategorie Geschlecht bedient und diese strategisch einsetzt. (ICI2)
[147-L] Thiessen, Barbara; Villa, Paula-Irene:
Mütter und Väter: Diskurse - Medien - Praxen: eine Einleitung, in: Paula-Irene Villa (Hrsg.) ;
Barbara Thiessen (Hrsg.): Mütter - Väter: Diskurse, Medien, Praxen, Münster: Verl. Westfäl.
Dampfboot, 2009, S. 7-21
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1.5 Medieninhalte
89
INHALT: Ein differenzierender Blick auf das Geschehen zwischen Praxen von Elternschaften
und ihren medialen Thematisierungen ist das Anliegen des Sammelbandes, den dieser Aufsatz einleitet. Es geht um die Praxis, Mutter und Vater zu sein im Spannungsfeld von medialen Chiffren, politischen Anrufungen und Zugriffen und institutionellen Arrangements und
um die komplexen medialen Verhandlungen von Mutter- und Vaterschaft. Elternschaft ist
konstituiert von verschiedenen wirkmächtigen Strukturen und Institutionen, die sich je nach
Lebenslage verschieden auswirken. Insgesamt sind Pluralisierungs- und Reflexivierungsprozesse von Elternschaft zu verzeichnen. Die mediale Dimension von Elternschaft spielt in der
Familien- und Bildungsforschung eine wichtige Rolle. Vater- und Mutterschaft sind diskursiviert und orientieren sich an Leitbildern. Die Verknüpfung der sozial- und medienwissenschaftlichen Perspektive auf Elternschaft wird exemplarisch am Beispiel des Covers eines
"Spiegel Specials" aus dem April 2007 illustriert. (ICE2)
[148-L] Trepte, Sabine; Reinecke, Leonard; Behr, Katharina-Maria:
Qualitätserwartungen und ethischer Anspruch bei der Lektüre von Blogs und von
Tageszeitungen, in: Publizistik : Vierteljahreshefte für Kommunikationsforschung, Jg. 53/2008,
Nr. 4, S. 509-534 (Standort: UB Bonn (5)-Z57/193; USB Köln(38)-FHM AP00663; Kopie über
den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Mediennutzerinnen und Mediennutzer lesen neben klassischen journalistischen Erzeugnissen zunehmend von Usern publizierte Texte im Internet wie zum Beispiel in Weblogs.
Wie orientieren sich Rezipienten in diesem Angebot, wie beurteilen sie die Qualität und welche medienethischen Standards legen sie bei der Lektüre von Weblogs im Gegensatz zu Zeitungsartikeln an? Diesen Fragen widmen sich zwei empirische Studien. In einer Befragung
beurteilten 702 Internetnutzerinnen und -nutzer ihre Erwartungen an die journalistische Qualität und an die Einhaltung medienethischer Standards bei Blogs im Gegensatz zu Tageszeitungen zunächst rein theoretisch. In einem darauf aufbauenden Experiment (2 x 2-Design) bewerteten 120 Probandinnen und Probanden einen journalistischen Text mit variierenden
Quelleninformationen (Blog/Tageszeitung) und von unterschiedlicher ethischer Brisanz
(ethisch fragwürdig/neutral) nach der Lektüre im Hinblick auf dessen Qualität und ethische
Standards. Die Ergebnisse zeigen, dass bei Tageszeitungen zwar eher journalistische Qualität
erwartet wird als bei Blogs, bei der Lektüre werden die Texte jedoch anhand der gelesenen
Inhalte und nicht anhand der Quelleninformation bewertet. Ethisch fragwürdige Texte, die in
einer Tageszeitung erscheinen, werden ebenso abgelehnt wie ethisch fragwürdige Blogbeiträge." (Autorenreferat)
[149-L] Trültzsch, Sascha:
Kontextualisierte Medieninhaltsanalyse: mit einem Beispiel zum Frauenbild in DDRFamilienserien, (VS research : Literatur - Handlung - System), Wiesbaden: VS Verl. für
Sozialwiss. 2009, 350 S., ISBN: 978-3-531-16503-5
INHALT: "Ausgehend von der Kopplungsfunktion der Medien als vermittelnde Instanz zwischen
sozialen, kulturellen Phänomenen und der Lebenswelt der Individuen entwickelt der Autor
ein Konzept der Medienanalyse für fiktionale Sendungen. Dabei werden Leitbilder als zentrale Elemente der Vermittlung in Diskursen und letztlich im Dispositiv Fernsehen verstanden.
Der Autor führt die kontextualisierte Medieninhaltsanalyse am Beispiel des Frauenbildes in
90
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/1
1.5 Medieninhalte
Familienserien des DDR-Fernsehens der 1980er Jahre durch, um so den Mehrwert anschaulich zu machen: Dazu wurden drei Serien ausgewählt und inhaltsanalytisch untersucht. Durch
die systematische Berücksichtigung der sozialen, kulturellen und lebensweltlichen Kontexte
als dispositivem Rahmen der Fernsehsendung macht er die Medieninhaltsanalyse und Interpretation der Ergebnisse nachvollziehbar und prüfbar." (Autorenreferat)
[150-F] Waldherr, Annie, Dipl.rer.com. (Bearbeitung); Pfetsch, Barbara, Prof.Dr. (Betreuung):
INNODISK: Dynamik von Innovationsdiskursen
INHALT: Ziel der Untersuchung ist es, die Dynamik der Medienberichterstattung über neue
Technologien zu untersuchen und einen Beitrag zu ihrer Erklärung zu leisten. Insbesondere
gilt es herauszufinden, unter welchen Bedingungen der Aufschwung eines Themas zu erwarten ist und unter welchen Bedingungen eher nicht. Von besonderem Interesse ist dabei das
dynamische Zusammenspiel von Ereignissen, Themen, Akteuren und Frames. Dem Projekt
liegt die Arbeitshypothese zugrunde, dass das Thematisierungsinteresse der Akteure und ihr
strategischer Einsatz von Framing einen größeren Einfluss auf die Entstehung von Themenkarrieren haben als die Eigenschaften von Themen und Ereignissen. ZEITRAUM: 1988-2007
GEOGRAPHISCHER RAUM: Deutschland
METHODE: Theoretischer Ansatz: Die übergreifende theoretische Perspektive ist die Komplexitätstheorie. Diese bietet zentrale Konzepte, um zu untersuchen, wie Interaktionen auf der Mikroebene ein bestimmtes komplexes Verhalten auf der Makroebene hervorrufen. Zudem werden Themenzyklusmodelle und Theorien des Agenda-Building herangezogen, um mögliche
Einflussfaktoren auf die Entstehung von Themenkarrieren zu bestimmen. Methodischer Ansatz: Mit der Methode der agentenbasierten Modellierung wird ein Computermodell entwickelt, welches die Interaktionen von gesellschaftlichen Akteuren und Medienakteuren in einem virtuellen Mediensystem simuliert. Durch eine quantitative Inhaltsanalyse werden das
Modell und seine Annahmen empirisch geprüft und validiert. Hierzu werden die Themenkarrieren der Informations- und Kommunikationstechnologien "Navigationssysteme" und
"RFID" erhoben und mit den simulierten Themenverläufen verglichen. Zudem werden die
Themenverläufe zeitreihenanalytisch untersucht. Die Datenbasis ist eine Stichprobe aller Artikel über die beiden Technologien in den elektronischen Archiven der Printmedien Handelsblatt, VDI-Nachrichten und Süddeutsche Zeitung zum Stichtag 31.12.2007. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert (Stichprobe:
1.045; 3.407; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Waldherr, Annie: Gatekeeper, Diskursproduzenten und AgendaSetter - Medien als Akteure in Innovationsprozessen. in: Pfetsch, Barbara; Adam, Silke
(Hrsg.): Massenmedien als politische Akteure - Konzepte und Analysen. Wiesbaden: VS
Verl. für Sozialwiss. 2008.+++Waldherr, Annie: Innovationsdiskurse in Medien und Politik theoretisches Rahmenkonzept für eine vergleichende Analyse von Themenkarrieren. in: Aydin, Esra; Begenat, Matthias; Michalek, Christian; Schemann, Jasmin; Stefes, Ingo (Hrsg.):
Düsseldorfer Forum Politische Kommunikation 2007. Schriftenreihe DFPK, Bd. 3. Münster:
Lit 2008. ARBEITSPAPIERE: Waldherr, Annie: INNODISK: Dynamik von Innovationsdiskursen. Inhaltsanalyse der Berichterstattung in Süddeutscher Zeitung, im Handelsblatt und in
den VDI-Nachrichten. Thema RFID. Codebuch. Stuttgart: Univ. Hohenheim 2008.+++Waldherr, Annie: INNODISK: Dynamik von Innovationsdiskursen. Inhaltsanalyse der Berichterstattung in Süddeutscher Zeitung, im Handelsblatt und in den VDI-Nachrichten. Thema Navigationssysteme. Codebuch. Stuttgart: Univ. Hohenheim 2008.
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1.5 Medieninhalte
91
ART: BEGINN: 2008-04 ENDE: 2010-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution
INSTITUTION: Universität Hohenheim, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für
Sozialwissenschaften Lehrstuhl für Kommunikationswissenschaft, insb. Medienpolitik
(70593 Stuttgart)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0711-45923108, e-mail: anniesch@uni-hohenheim.de)
[151-L] Weber, Patrick:
Nachrichtengeographie: Beschreibungsmodell und Erklärungsansatz auf dem Prüfstand ;
Untersuchung am Beispiel der Osteuropaberichterstattung deutscher Tageszeitungen, in:
Medien & Kommunikationswissenschaft, Jg. 56/2008, Nr. 3-4, S. 392-413 (Standort: UuStB Köln
(38)-FHM AP11550)
INHALT: "Im Beitrag werden ein Modell der Nachrichtengeographie und der in der Nachrichtenwerttheorie fußende Erklärungsansatz für die Präsenz von Ländern in der Auslandsberichterstattung empirischen Tests unterzogen. Am Beispiel der Osteuropaberichterstattung der deutschen Tageszeitungen Süddeutsche Zeitung, Neues Deutschland, Münchner Merkur und
Leipziger Volkszeitung wird gezeigt, dass sich das Modell clusteranalytisch validieren lässt
und Länder anhand ihrer Präsenz in der Berichterstattung sowie der Themen- und Darstellungsvariabilität als Nachrichtenzentren, -nachbarn, thematische Nachrichtennachbarn oder
Nachrichtenperipherie klassifiziert werden können. Darauf aufbauend wird mit der Etablierung von Themen ein bisher vernachlässigter Prädiktor der Länderpräsenz identifiziert und
seine Erklärungskraft nachgewiesen." (Autorenreferat)
[152-F] Wimmer, Jeffrey, Dr.; Oeffner Ferreira, Annalena, M.A.; Limbach, Axel, M.A. (Bearbeitung); Hepp, Andreas, Prof.Dr. (Leitung):
Pilot Media Project - experts and research groups for the analysis of media content in Germany
INHALT: Das internationale EU-Forschungsprojekt "Pilot Media Project" befasst sich mit der
Fragestellung, wie Migranten und Minderheiten in ausgewählten Tageszeitungen in verschiedenen EU-Mitgliedsstaaten dargestellt werden und welche Rolle dabei übergeordnete Fragestellungen wie z.B. Rassismus, Diskriminierung oder Integration spielen. Daneben ist es Ziel,
eine innovative, qualitative und quantitative Aspekte verbindende Inhaltsanalyse zu entwickeln und zu testen, und Schulungsmaterial für Journalisten bereitzustellen. Neben dem IMKI
sind an diesen Pilotprojekt Forschungseinrichtungen aus mehreren europäischen Ländern beteiligt. In der deutschen Fallstudie befasst sich das IMKI insbesondere mit der Berichterstattung und den Organisationsstrukturen von Süddeutsche Zeitung, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Bild und Kölner Express.
ART: BEGINN: 2008-01 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: European Union Agency for Fundamental Rights -FRA- FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Universität Bremen, FB 09 Kulturwissenschaften, Institut für Medien, Kommunikation, Information -IMKI- (Postfach 330440, 28334 Bremen)
KONTAKT: Leiter (Tel. 0421-218-67620, Fax: 0421-218-7574,
e-mail: andreas.hepp@uni-bremen.de)
92
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1.5 Medieninhalte
[153-L] Wystub, Magda:
Kolonialismus - Rassismus - Ferntourismus: eine kritische Analyse aktueller Reiseführer
über Namibia, (Fremde Nähe : Beiträge zur interkulturellen Diskussion, Bd. 24), Berlin: Lit Verl.
2009, 134 S., ISBN: 978-3-643-10100-6
INHALT: "Anhand von aktuellen Reiseführern über Namibia analysiert die Autorin welche mentalen Spuren der Kolonialismus in der deutschen Gesellschaft hinterlassen hat. Sie fokussiert
den scheinbar harmlosen Sprachgebrauch und analysiert ihn bis ins kleinste Detail, ohne die
übergreifenden Bezüge der Produktion von kultureller Differenz aus dem Auge zu verlieren.
Die Darstellung 'schwarzer' Namibierinnen und der Universalitätsanspruch der 'weißen' Bevölkerungsminderheit werden ebenso unter die Lupe genommen wie die Repräsentation deutscher Kolonialherrschaft. Das Buch macht die verzerrte Selbst- und Fremdwahrnehmung
'weißer' Europäerinnen bewusst und liefert so einen wichtigen Beitrag zu den Debatten um
Kolonialismus, Rassismus und Postkolonialität." (Autorenreferat)
1.6
Mediennutzung
[154-L] Alavi, Nasrin:
Kinder der Revolution: die iranische Blogosphäre, in: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage
zur Wochenzeitung Das Parlament, 2009, H. 49, S. 33-38 (www.bpb.de/files/XLI45X.pdf)
INHALT: "Während der Proteste nach der Präsidentschaftswahl in Iran im Sommer 2009 wurden
Posts bei Twitter und in Blogs zu unverzichtbaren Informationsquellen des Widerstands. Die
iranische Blogosphäre gibt ein unverfälschtes Bild der Gespräche und Unterhaltungen der
aufstrebenden, gebildeten Jugend." (Autorenreferat)
[155-L] Baldauf-Himmelmann, Oda:
Aktive Rezipienten im ostdeutschen Systemwandel: eine qualitative Leserbriefstudie im
Zeitraum 1989-1991, Frankfurt an der Oder 2009, VII, 331 S. (Graue Literatur; nbn-resolving.de/
urn:nbn:de:kobv:521-opus-284)
INHALT: "Die Arbeit untersucht das Phänomen einer bemerkenswerten 'Schreibinitiative' ostdeutscher Rezipienten im Systemumbruch zwischen Oktober 1989 und Dezember 1991. Hunderttausende Briefe wurden in dieser Zeit an bisher staatstragende Medien, wie z.B. die Tageszeitungen 'Neues Deutschland' (Organ des Zentralkomitees der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands - SED), oder auch die 'junge Welt' (Zentralorgan der Freien Deutschen
Jugend - FDJ) sowie an den Deutschen Fernseh- und Rundfunk der DDR und an lokale (Bezirks-)Zeitungen, wie z.B. die 'Berliner Zeitung' geschickt. Dazu zählten Petitionen, Aufrufe,
Appelle, Eingaben, Meinungsbekundungen und Anfragen. Ziel der Arbeit war es, dieses Phänomen anhand einer in den Archiven getroffenen Zufallsauswahl von 6667 und davon 4727
verwerteten, ungekürzten und originalen Briefen zu ergründen und den Prozess des Schreibens in seiner Vielfalt, Gestalt und Bedeutung für den Einzelnen und die gesellschaftlichen
Veränderungsprozesse abzubilden. Dazu wurde mittels systematisch quantitativer Inhaltsanalyse an Vorwendestudien angeknüpft. Die Untersuchung der Verarbeitungsprozesse hingegen
erfolgte mit dem qualitativen Ansatz der 'Grounded Theory'. Im Ergebnis wurde deutlich,
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1.6 Mediennutzung
93
dass die Bevölkerung der DDR, mit ihrer Schreibinitiative an der Entwicklung einer demokratischen Öffentlichkeit 'von unten' beteiligt gewesen ist. Im Mittelpunkt ihres Interesses
standen bis 1990 die politischen Ereignisse im Land. Ab Mitte 1990 (Währungs-Wirtschaftsund Sozialunion) rückten Alltagsthemen und die Bewältigung der Neuorientierung in den
Vordergrund des Interesses. Gleichzeitig haben sich verschiedene Verarbeitungstypen in der
Verarbeitung der Umbruchsituation gezeigt. Zwei Grundtypen bildeten dabei der Systemöffnung gegenüber 'offene' und der 'konservative' Typ. Letzter war eher bemüht, die DDR oder
Teile der DDR erhalten zu wollen. Die Anpassungsbemühungen vollzogen sich assimilierend
und akkomodierend. Konkrete Typen der Verarbeitung der Umbruchsituation konnten in:
'Mitreisende', 'Verweigerer', 'Nutznießer', 'Aktive Alltagsgestalter', 'Widerständler/ Kritiker'
und 'Regredierende' differenziert werden. Die Verarbeitungsprozesse sind in einem dynamischen Prozessmodell verallgemeinernd zusammengefasst und detailliert beschrieben worden."
(Autorenreferat)
[156-F] Bente, Gary, Univ.-Prof.Dr. (Leitung):
PASION - Psychologically Augmented Social Interaction Over Networks
INHALT: The main goal of PASION is to achieve a more efficient, effective group interaction in
mediated environment by: a) understanding and tracking group behavior, b) providing appropriate feedback services, c) developing technological substitutes for traditional ways of conveying social, non-verbal and implicit information. PASION is focused on business and leisure oriented applications (collaborative work and social gaming) on mobile phone. For further
information: www.ist-pasion.com/index.php?option=com_content&task=view&id=17&Itemid=26 .|
METHODE: Theoretischer Hintergrund: Social Presence Theory, Group Awareness, Hyperpersonal Communication Theory, Social Information Processing Theory; Methoden: Laborstudien, Feldstudien, Usability-Studien. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Experiment (Stichprobe: ca. 400; Internetnutzer, i.d.R. primär studentische Stichproben). Standardisierte Befragung, online (Stichprobe: ca. 300; Internetnutzer). Feldarbeit durch
Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Bente, G.; Breuer, J.: Making the implicit explicit. Embedded
measurement in serious games. in: Ritterfeld, U.; Cody, M.; Vorderer, P. (eds.): Serious games. Mechanisms and effects. Routledge 2009, pp. 322-343.+++Breuer, J.; Eschenburg, F.;
Bente, G.: Aelker, L.: Social cues in social games: Measures of player experience as game
elements. 58th Annual Conference of the International Communication Association, 22.05.26.05.2008, Montréal, Canada 2008.+++Breuer, J.; Eschenburg, F.; Bente, G.; Aelker, L.:
The game of mind-reading: online poker as a research tool. XXIX International Congress of
Psychology, 20.07.-25.07.2008, Berlin, Germany.+++Breuer, Johannes; Bente, Gary; Yanev,
Kliment; Günter, Björn; Leuschner, Haug: Invisible tells: physiological measures of arousal
as game elements in online poker. 6th Conference of the Media Psychology Division of the
German Psychological Society, 09.-11.09.2009, Duisburg.+++Breuer, Johannes; Eschenburg,
Felix; Bente, Gary: The need for feedback. User preferences regarding the provision of additional feedback cues in computer-mediated work and online gaming. 59th Annual Conference
of the International Communication Association, 2010, Singapore (submitted). ARBEITSPAPIERE: Interne Zwischenberichte (Deliverables), die nur projektintern sowie für die EUKommission zugänglich sind.
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1.6 Mediennutzung
ART: BEGINN: 2006-01 ENDE: 2010-04 AUFTRAGGEBER: NEIN FINANZIERER: Europäische Union
INSTITUTION: Universität Köln, Humanwissenschaftliche Fakultät, Department Psychologie
Professur Sozialpsychologie II (Herbert-Lewin-Straße 2, 50931 Köln)
KONTAKT: Leiter (Tel. 0221-470-2347, e-mail: bente@uni-koeln.de)
[157-F] Berg, Matthias, M.A. (Bearbeitung):
Die Mediatisierung von Alltagskommunikation am Beispiel der kommunikativen Mobilität
INHALT: Im Fokus des Dissertationsprojektes steht die Erforschung von Mustern und Formen
kommunikativer Mobilität in Situationen beruflicher Mobilität. Mehr denn je definiert sich
der "moderne Mensch" über seine persönliche Berufswahl und die individuelle Gestaltung
seiner Karriere. Diese berufliche Individualisierung ist zunehmend gepaart mit mobilen Lebensstilen: Viele wechseln den Wohnort, um eine neue Beschäftigung an einem anderen Ort
auszuüben oder ein Studium bzw. eine Berufsausbildung zu beginnen. Manche sind in einer
per se mobilitätsintensiven Branche tätig - wie Monteure, Unternehmensberater oder Handelsvertreter. Hinlänglich bekannt ist außerdem, dass in Deutschland viele Arbeitnehmer täglich pendeln - darüber hinaus ist aber auch die Gruppe derer zu nennen, die als Fernpendler in
wöchentlichen oder größeren Zeitabständen zwischen den Örtlichkeiten von Arbeit und privatem Leben wechseln. Der zunehmende Einfluss der - gerade digitalen und mobilen - Medien
auf unseren Alltag erlaubt heute jedoch, unterschiedliche Lokalitäten in Bewegung miteinander zu vernetzen: Die sozialen Kommunikationsnetzwerke - beispielweise Verbindungen zu
den Zurückgebliebenen in der Heimat, den alten und neuen KollegInnen, der Familie und
dem/ der LebenspartnerIn - können potenziell mittels einer Vielzahl von mobilen und auf Mobilität ausgerichteten Technologien erhalten und ausgebaut werden. Angefangen beim allerorts genutzten Mobiltelefon über Notebooks und W-Lan bis hin zu E-Mail, Chat und sozialen
Netzwerken im Internet wie MySpace, Xing und StudiVZ ist unser Alltag zunehmend mediatisiert und vernetzt. Ziel des Forschungsprojektes ist es, aufzudecken, welche kommunikativen Muster und Formen hierbei entstehen. Denn wenn mit der Intensität von Mobilität aus beruflichen Gründen und den Potenzialen der Mobilkommunikation auch die Anzahl von Kommunikationsnetzwerken zunimmt, stellt sich die Frage, wie Menschen der Herausforderung
nachkommen, diese mittels mobiler Medientechnologien zu managen. Als Ergebnis ist die
Entwicklung einer Typologie angestrebt, welche die Frage nach den unterschiedlichen Arten
beruflicher Mobilität und damit verbundenen Kommunikationsmustern und -formen zu beantworten hilft. Weitere Informationen unter der Projekthomepage.
METHODE: Methodisch wird der Forschungsfrage zunächst in einer qualitativen Erhebung
nachgegangen. Ca. 20 offene Interviews mit Personen, die sich in den oben genannten Lebenssituationen befinden - also aus beruflichen Gründen umgezogen sind, einen mobilitätsintensiven Beruf ausüben oder Fernpendler sind. Die Interviews werden erweitert mit egozentrierten Netzwerkkarten und Kommunikationstagebüchern. In einem zweiten Schritt werden
die aus der qualitativen Forschung gewonnenen Daten in das Design einer quantitativen Befragung einfließen.
ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Bremen, FB 09 Kulturwissenschaften, Institut für Medien, Kommunikation, Information -IMKI- (Postfach 330440, 28334 Bremen)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0421-3971800, e-mail: mberg@uni-bremen.de)
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/1
1.6 Mediennutzung
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[158-L] Bichler, Michelle:
Medienumgang sozial benachteiligter Kinder im Kontext ihrer prekären
Lebensverhältnisse: Ergebnisse einer österreichischen Panelstudie, in: tv diskurs :
Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 13/2009, H. 1, S. 50-53
INHALT: Die soziale Lage, in der Jungen und Mädchen aufwachsen, ist wichtiger Einflussfaktor
auf die kindliche (Medien- )Sozialisation. In einer österreichischen Panelstudie, die von 20052007 an der Universität Salzburg durchgeführt wurde, wurde die Relevanz der Medien als Sozialisationsagenten für Kinder aus sozial schwächeren Milieus im Kindergarten- und Grundschulalter untersucht. Der Beitrag referiert diese Studie, die belegt, dass Medien für alle Heranwachsenden der Untersuchungspopulation (häufig aufgrund ihrer prekären Verhältnisse)
eine besonders wichtige Rolle als Sozialisationsfaktor spielen. Es lässt sich aber auch erkennen, dass es keine einfachen "Wenn-dann- Mechanismen" für den Zusammenhang zwischen
sozialer Benachteiligung und (Medien-)Sozialisation gibt. Die soziale Benachteiligung der
Familien zeitigt auf sehr unterschiedlicher Art und Weise Wirkung auf das Leben und die
Entwicklung der Kinder aus dem Panel. Fazit: Medien können für Kinder aus sozial benachteiligten Milieus nur dann entwicklungsfördernde, Hilfe offerierende Sozialisationsinstanzen
sein, wenn sie von ihnen auch kompetent, d.h. auf die eigenen Bedürfnisse hin ausgerichtet,
genutzt werden können. Dazu bedürfen Kinder im Kindergarten- und Grundschulalter Anleitung bzw. Hilfestellung, da der Medienumgang in erster Linie noch zu Hause stattfindet und
in der Verantwortung der Eltern liegt. Um die Situation sozial benachteiligter Kinder zu verbessern und eine gelingende (Medien-)Sozialisation anzuregen, sind Konzepte nötig, in die
alle beteiligten Stakeholder miteinbezogen werden. Nur so ist es möglich, Konstellationen zu
schaffen, die auch Kindern aus sozial schwächeren Milieus das ihnen zustehende Recht auf
Entwicklung, Partizipation und Integration gewähren. (RG)
[159-L] Biermann, Ralf:
Der mediale Habitus von Lehramtsstudierenden: eine quantitative Studie zum
Medienhandeln angehender Lehrpersonen, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2009, 279 S.,
ISBN: 978-3-531-16520-2
INHALT: "Der Medieneinsatz in der Schule ist von unterschiedlichen Faktoren abhängig. Der
Forschungsstand zeigt, dass dieser weit hinter den Erwartungen und gehegten Hoffnungen zurückliegt. Die Studie zum medialen Habitus von Lehramtsstudierenden geht unter dem Konzept Bourdieus der Frage nach, inwiefern die Einstellungen und Erfahrungen von Studierenden Einfluss auf den Medieneinsatz haben könnten. Die zentralen Interessen liegen bei den
biografischen, aktuellen privaten und berufsbezogenen Einstellungen der Studierenden. Befragt wurden 1.200 Personen an vier Hochschulen in Baden-Württemberg und NordrheinWestfalen." (Autorenreferat)
[160-L] Bock, Annekatrin; Isermann, Holger:
Grundlegende Charakteristika des Internets und daraus resultierende Implikationen für das
Online-Lernen von Jugendlichen, in: Sozialwissenschaften und Berufspraxis, Jg. 32/2009, H. 2,
S. 198-209 (Standort: USB Köln(38)-XG05452; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
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1.6 Mediennutzung
INHALT: Die Autoren gehen in ihrem Aufsatz der Frage nach, welche internetimmanenten Faktoren Einfluss auf das Nutzungsverhalten von Jugendlichen nehmen können. Denn das Internet zeichnet sich durch eine Reihe von Charakteristika aus, die einen großen Einfluss auf die
Rezeption und Wirkung der Online-Inhalte haben. Als wichtigste technische Dimensionen der
Online-Kommunikation werden aufgeführt: Interaktivität, Anonymität, Individualisierung,
Hypermedialität, Aktualität, Globalität, Multimedialität und die fast unbeschränkte Menge an
Informationen, die durch das Internet gespeichert und bereitgestellt werden können. Der Beitrag charakterisiert und systematisiert die grundlegenden Merkmale des Internets und nähert
sich der Frage ob und in welcher Weise das Internet als Lernumgebung für Jugendliche nutzbar gemacht werden kann. Es werden abschließend Überlegungen zum emanzipatorischen
Gebrauch des Internets angestellt. (ICI)
[161-L] Busse, Arne:
Chancen(un)gleichheit bei der Mediennutzung aus Sicht der politischen Bildung, in: tv
diskurs : Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 13/2009, H. 1, S. 38-41
INHALT: "Der Artikel behandelt die Bedingungen von Bildungserwerb und Mediennutzung unter dem Aspekt der gerechten Teilhabe an der Mediengesellschaft des 21. Jahrhunderts und
beschreibt Voraussetzungen für die Ausweitung des Verständnisses bildungsrelevanter Medien: Spezifische Formen der Mediennutzung und des Medienhandelns sollten nicht aufgrund
fehlender Bildungsinhalte als irrelevant für gesellschaftliche Teilhabe und Bildungserwerb
angesehen werden. In den Blick genommen werden sollten stattdessen deren - durch die Mediennutzerinnen und -nutzer in ihrem alltäglichen Medienhandeln und durch ihre Medienpräferenzen eröffneten - Potenziale für Bildungsprozesse." (Autorenreferat)
[162-F] Englert, Kathrin, M.A.; Gerbig, Do., Dipl.-Soz.; Schwarz, Betje, Dipl.-Soz.
(Bearbeitung); Winkler, Gabriele, Prof.Dr. (Leitung):
Die Bedeutung des Internets für gesellschaftliche Teilhabe - am Beispiel alltäglicher Praxen
Erwerbsloser
INHALT: Das Forschungsprojekt untersucht die Bedeutung des Internets für gesellschaftliche
Teilhabe am Beispiel von Erwerbslosen. Der Verlust von Erwerbsarbeit bedeutet den Verlust
einer zentralen Dimension gesellschaftlicher Teilhabe, der sich auch auf den Verlust weiterer
Teilhabeformen auswirken kann. Mit dem Internet sind neue Möglichkeiten der Information
und Interaktion entstanden, die Formen der Teilhabe verändern. Im Zentrum der Untersuchung stehen die alltäglichen Praktiken im Umgang mit dem Internet, die hinsichtlich der vier
Teilhabeformen gesellschaftliche Arbeit, soziale Nahbeziehungen, Rechte und Kultur untersucht werden. Die Praktiken hängen ab von der Nutzungsautonomie, der Medienkompetenz
und der Nutzungsvielfalt. Ziel der Analyse ist eine Typenbildung der unterschiedlichen Grade
und Ausprägungen von Teilhabe. Der Analyse liegt das techniksoziologische Konzept der
Ko-Materialisierung (Winker 2005) als theoretische Perspektive zugrunde. Internet und Subjekt werden demnach nicht als Fakten behandelt, sondern es wird davon ausgegangen, dass
Internet und Subjekt in Relation zueinander konstruiert werden. Die zentrale Fragestellung
des Projekts lautet: Welche Bedeutung hat das Internet für die gesellschaftliche Teilhabe Erwerbsloser (im Sinne der vier Teilhabeformen Arbeit, soziale Nahbeziehungen, Rechte, Kultur)? Differenziert nach den vier Grundformen von Teilhabe nach Bartelheimer (2005: 91f)
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1.6 Mediennutzung
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ergeben sich im Detail Forschungsfragen wie: 1. Inwiefern wird das Internet auf der Ebene
der gesellschaftlichen Arbeit als zusätzliche Quelle für Stellenangebote oder Informationen
zum Bereich Arbeit genutzt? 2. Wird der Verlust der Gelegenheitsstrukturen sozialer Nahbeziehungen durch interaktive Kommunikationsformen im Internet "kompensiert"? 3. Ist das Internet als Informationsmedium zur Aneignung von Expertenwissen, als Mittel für politisches
Handeln und Empowerment auf der Ebene der Teilhabeform der Rechte hilfreich? 4. Wird
das Internet auf der Ebene der Teilhabeform Kultur für die eigene Bildung genutzt und darüber hinaus auch als Mittel zur Alltagsstrukturierung eingesetzt? Die Auswertung wird von
Arbeitshypothesen geleitet. So gehen die Forscher davon aus, dass die Praktiken Erwerbsloser
in Bezug auf ihre Nutzungsautonomie des Internets eingeschränkt sind, dass Erwerbslose also
insbesondere über geringe materielle Ressourcen und eine schlechtere oder nicht vorhandene
Technikausstattung verfügen. Hinsichtlich der Medienkompetenz vermuten sie eine große
Bandbreite. Auch ist zu vermuten, dass - hinsichtlich der Nutzungsvielfalt - viele Informationen für Erwerbslose nur schwer zu finden und untereinander schlecht vernetzt sind. Insgesamt
ist daher davon auszugehen, dass die unterschiedlichen Angebote des Internets nur sehr zurückhaltend genutzt werden. Gleichzeitig bietet der Umgang mit dem Internet allerdings die
Möglichkeit, so vermuten sie, den Alltag ohne Erwerbsarbeit zumindest zum Teil etwas zu
strukturieren, Zeit "sinnvoll" zu nutzen und sich somit als tätiges, aktives Subjekt zu konstruieren. Aufgrund dieser Möglichkeiten, das Internet als sinnvoll und wichtig zu definieren, sowie aufgrund der Potenziale des Internets für gesellschaftliche Teilhabe kann der Umgang mit
dem Internet trotz eher ungünstiger Nutzungsbedingungen eine zentrale Bedeutung im Alltag
Erwerbsloser bekommen. Insbesondere ist zu vermuten, dass gerade die interaktiven Möglichkeiten des Internets von Erwerbslosen anders, nämlich wichtiger, bewertet werden als von
erwerbstätigen Individuen, da bei Erwerbslosen die Möglichkeit des Austauschs während der
Erwerbsarbeit entfällt und daher der Austausch über das Internet umso wichtiger wird. Die
Frage ist dann, unter welchen Bedingungen das Internet trotz Einschränkungen in der Nutzungsautonomie Teilhabe ermöglicht und unter welchen nicht. Hierbei wird auch zu prüfen
sein, inwiefern Teilhabe auch durch "Achsen der Differenz" (Knapp/ Wetterer 2003) strukturiert ist, die mit den Kategorien Geschlecht, race und Klasse sowie z.B. auch Alter gefasst
werden. Diese Kategorien werden während der Erhebung und Auswertung als intersektional,
d.h. miteinander verwoben (Degele/ Winker 2007) behandelt und begleitend mitgeführt, stellen aber nicht den Hauptfokus dar. Der Gewinn der Untersuchung besteht in der Einschätzung
des Potentials des Internets für die Realisierung gesellschaftlicher Teilhabe. Dadurch kann die
Internetforschung um die Dimension der gesellschaftlichen Teilhabe ergänzt werden und die
Debatte um Ausgrenzung und Teilhabe wird um die Dimension Internet bereichert. Ein methodischer Beitrag wird hinsichtlich der Auswertung von Internetprotokollen geleistet, wofür
ein Verfahren einer quantitativ-statistischen und qualitativen Auswertung entwickelt wurde.
Darüber hinaus kann das theoretische Konzept der Ko-Konstruktion von Subjekt und Internet
weiter empirisch fundiert werden.
METHODE: Das Forschungsvorhaben wird anhand dreier Arbeitspakete verfolgt. Im ersten Arbeitspaket werden 30 episodische Interviews mit Erwerbslosen in drei verschiedenen Regionen Deutschlands geführt und Episoden von Teilhabe und Ausgrenzung im Alltag erhoben.
Neben Onlinern werden auch Offliner befragt. Darüber hinaus bilden die Interviewpersonen
eine große Bandbreite hinsichtlich der Merkmale Geschlecht, "Race", Klasse, Alter, Berufsqualifikation, Dauer der Erwerbslosigkeit und Grad des politischen bzw. sozialen Engagements ab. Die Auswahl der Interviewpersonen erfolgt unter Rückgriff auf das Konzept der
Theoretischen Sensibilität (Strauss/ Corbin 1996; vgl. Kelle 1996). Außerdem werden 10 episodische Interviews mit Erwerbstätigen als Kontrollgruppe geführt, von denen die Hälfte
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1.6 Mediennutzung
einen Arbeitsplatz ohne permanenten Internetzugang haben sollte. Diese Kontrollgruppe soll
es ermöglichen, Spezifika der Bedeutung des Internets für die Teilhabe Erwerbsloser von Bedeutungen, die das Internet auch für Erwerbstätige hat, abzugrenzen. Im Anschluss an die Interviews wird eine standardisierte Befragung in Form eines face to face ausgefüllten Fragebogens zur Erhebung der sozialstatistischen Daten und der Technikausstattung der Interviewpersonen durchgeführt. Die Regionenauswahl orientiert sich an einer maximalen Kontrastierung
hinsichtlich arbeitsmarktrelevanter Strukturmerkmale und des Zugangs zum Internet (Breitbandverfügbarkeit, Nutzungsintensität). Die Auswertung der Interviews erfolgt mit Hilfe der
intersektionalen Mehrebenenanalyse (Winker/ Degele 2009) anhand festgelegter Analyseaspekte in Anlehnung an die qualitative Inhaltsanalyse (Mayring 2000). Im zweiten Arbeitspaket werden die Praktiken der Interviewten im konkreten Umgang mit dem Internet mit der
Methode der Software basierten Aufzeichnung von Internetsessions erhoben. Die Interviewten erledigen hierfür Such- und Rechercheaufgaben aus den Bereichen der vier Teilhabeformen sowie ihre Internetroutinen, die mithilfe der Software Morae aufgezeichnet werden. Die
unmittelbare Erhebung von Internetpraktiken stellt eine Kontrastfolie zu den Interviews dar,
die vor allem Aufschluss über Bedeutungskonstruktionen und Sinnhorizonte und nur begrenzt
über konkrete Praktiken von Individuen geben. Zudem fehlt insbesondere im Umgang mit
neuen Technologien oftmals die konkrete Sprache, um alltägliche Routinen und Tätigkeiten
sowie ungeübte Handlungen zu beschreiben (Carstensen/ Winker 2005). Hinsichtlich der
Auswertung von Internetprotokollen liegen bisher nur wenig ausgearbeitete Auswertungsmethoden vor (vgl. Döring 2003; Bachmann/ Wittel 2006). Für die Fragestellung haben die Forscher ein Verfahren einer quantitativ-statistischen und qualitativen Auswertung entwickelt,
das quantitative Aspekte wie Dauer der Suche, Anzahl der aufgerufenen Seiten, Neukombinationen der Suchbegriffe sowie Anzahl der gefundenen, einschlägigen Websites und qualitative Aspekte wie Suchwege und -strategien berücksichtigt. Darüber hinaus werden 200 Internetangebote für Erwerbslose mit dem Ziel der Systematisierung der für Erwerbslose relevanten
Angebote im Internet analysiert. Diese Analyse der Internetangebote ist erforderlich, um eine
Bewertung der Nutzung und Nicht-Nutzung des Internets durchführen zu können. So wird
einschätzbar, ob es die gesuchten Informationen und Angebote im Internet überhaupt gibt.
Als Daten liegen somit qualitative Interviews, Internetprotokolle und eine Datenbank analysierter Websites vor, was eine Datentriangulation ermöglicht. Im dritten Arbeitspaket wird
dann eine Typologie (Kelle/ Kluge 1999) der unterschiedlichen Grade und Ausprägungen von
Teilhabe und der Bedeutung, die das Internet für diese hat, entworfen. Untersuchungsdesign:
Querschnitt DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen (Stichprobe: 200; Websites). Qualitatives Interview; Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 40; Erwerbslose bzw.
Erwerbstätige). Aufzeichnung Internetsessions (Stichprobe: 40; Internetprotokolle). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: BEGINN: 2009-03 ENDE: 2011-02 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche
Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Technische Universität Hamburg-Harburg, Arbeitsgruppe Arbeit - Gender Technik (Schwarzenbergstr. 95, 21073 Hamburg)
KONTAKT: Leiterin (Tel. 040-42878-3445, Fax: 040-42878-2081,
e-mail: winker@tu-harburg.de)
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1.6 Mediennutzung
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[163-L] Essich, Jana:
Musikkonsum in Zeiten des Internets: eine Analyse von Veränderungsprozessen bei der
Nutzung von Musikmedien, Saarbrücken: VDM Verl. Dr. Müller 2008, 98 S., ISBN: 978-38364-7771-0
INHALT: "Die vorliegende Arbeit befasst sich mit Veränderungen im Nutzungs- und Kaufverhalten von Musikkonsumenten seit der Etablierung von digitalen Musikformaten, sowie den
Entwicklungen und Hintergründen, die hinter diesen Veränderungsprozessen stehen. Hierzu
werden zunächst wirtschaftliche, historische, technische und rechtliche Aspekte im Zusammenhang mit Musikkonsum beleuchtet. Im Anschluss daran werden die Musikkonsumenten
in den Fokus gerückt, um zu beantworten, wie sich deren Nutzungs- und Kaufverhalten verändert hat. Dazu dienen die Analyse und der Vergleich von vorhandenen empirischen Studien
zum Musikkonsum. Des Weiteren werden die Strategien, die die Musikindustrie bis heute angewendet hat, um den Veränderungen des Musikkonsums zu begegnen, dargestellt und analysiert. Im letzten Abschnitt werden einige ausgewählte neue Ansätze und Ideen für alternative
Formen der Musiknutzung vorgestellt. Als Methode zur weiteren Erkenntnisgewinnung wurden Experteninterviews hinzugezogen, die in voller Länge im Anhang der vorliegenden Arbeit zu finden sind. Insgesamt soll die vorliegende Arbeit dazu dienen, dem Leser die Entwicklung und die Zusammenhänge der derzeitigen Prozesse und Strukturen verständlich zu
machen und darüber hinaus einige neu aufgekommene Ideen und Konzepte aufzuzeigen, die
sich den veränderten Bedürfnissen der Nutzer anpassen sollen. Die Arbeit richtet sich an Personen der Lehre und Forschung im Medienbereich, sowie Angehörige der Musikbranche."
(Autorenreferat)
[164-L] Fawzi, Nayla:
Öffentlich und dauerhaft Cyber-Mobbing unter Jugendlichen, in: Sozialwissenschaften und
Berufspraxis, Jg. 32/2009, H. 2, S. 224-239 (Standort: USB Köln(38)-XG05452; Kopie über den
Literaturdienst erhältlich)
INHALT: Der vorliegende Beitrag thematisiert die neue Form des Mobbings im Internet, wobei
die Frage im Mittelpunkt steht, inwiefern sich das bekannte Phänomen Mobbing durch die
Nutzung des Internets verändert: Hat Cyber-Mobbing im Vergleich zu traditionellem Mobbing eine andere Qualität? Welche Ursachen können dafür verantwortlich gemacht werden?
Und welche Auswirkungen hat Cyber-Mobbing auf die Opfer? Diese Fragen werden im Rahmen einer qualitativ-explorativen Analyse untersucht, in der sowohl Experteninterviews als
auch Leitfadeninterviews mit Opfern durchgeführt wurde. Die Untersuchung konzentriert
sich auf Cyber-Mobbing über öffentliche und teil-öffentliche Kanäle wie beispielsweise Homepages bzw. soziale Netzwerke. Nicht berücksichtigt wird hingegen Cyber-Mobbing in
Form von privater Kommunikation wie z. B. Instant Messaging oder E-Mail sowie per Handy. Es werden zunächst die begrifflichen Grundlagen von Cyber-Mobbing erläutert, das als
Kompositum aus den Begriffen "Cyber" und "Mobbing" gebildet worden ist. Dabei wird zum
besseren Verständnis ein kurzer Überblick über traditionelles Mobbing gegeben. Anschließend werden Theorien und Modelle der computervermittelten Kommunikation vorgestellt,
die die Basis für die Analyse von Cyber-Mobbing bilden. Bevor näher auf die Methode und
die Ergebnisse der Studie eingegangen wird, erfolgt eine Darstellung des aktuellen Forschungsstands zu Cyber-Mobbing. (ICI2)
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1.6 Mediennutzung
[165-L] Feil, Christine (Interviewter); Gottberg, Joachim v. (Interviewer):
Auch die Internetnutzung muss man lernen: das Auffinden, Selektieren und Bewerten von
Informationen funktioniert nicht intuitiv, in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen
Medien, Jg. 13/2009, H. 1, S. 42-49
INHALT: "Das Internet bietet Unterhaltung, Kommunikation und unendlich viel Information."
Jedoch kommen die Inhalte im Gegensatz zu den klassischen Medien nicht unmittelbar an
den Nutzer heran, denn das Auffinden, Selektieren und Bewerten von Informationen funktioniert nicht intuitiv. In einer Studie des Deutschen Jugendinstituts München (DJI) wurden
mehr als 1.000 Kinder und Jugendliche sowie deren Eltern danach befragt, 1. welche Fähigkeiten Kinder und Jugendliche benötigen, um das vielfältige Angebot optimal für ihre Zwecke zu nutzen; 2. ob die verbreitete Vermutung stimmt, dass ein intuitiver Zugang bei den
Jüngeren ausreicht und 3.) welche Rolle Fähigkeiten und Bildung spielen, die jenseits der erworben worden sind. In einem Interview mit der Projektleiterin des DJI werden Inhalt und Ergebnisse der Studie vorgestellt. (RG)
[166-F] Frey, Christian, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Weiber, Rolf, Univ.-Prof.Dr. (Betreuung):
Herdenverhalten in Online-Umgebungen (Arbeitstitel)
INHALT: Gegenüberstellung ökonomische und psychologische Forschung zu Herdenverhalten
(Systematisierung, Unterschiede, Bestandsaufnahme). 2. Entwicklung eines ökonomisch-psychologischen Herdenverhaltensmodells. 3. Anwendung auf Online-Umgebungen.
METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Experiment; Standardisierte Befragung, online. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: BEGINN: 2008-11 ENDE: 2011-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Trier, FB IV Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Mathematik,
Informatik und Wirtschaftsinformatik, Fach BWL Professur für Marketing, Innovation und EBusiness (54286 Trier)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0651-201-2644)
[167-L] Gaiser, Birgit; Kühnen, Angela; Panke, Stefanie:
Wissenschaftsmanagement im Web 2.0: Geschichte en blog, in: Wissenschaftsmanagement :
Zeitschrift für Innovation, Jg. 15/2009, H. 5, S. 27-33
INHALT: "Die Entwicklung der Hochschulen von staatlichen Anstalten hin zu selbst verantwortlich agierenden Organisationen und die Entwicklung des stark interdisziplinären Berufsbildes
des Wissenschaftsmanagers ziehen unweigerlich einen Culture Clash nach sich. Das Wissenschaftsmanagement in Deutschland muss sich erst den Ruf erarbeiten, zu positiven Mehrwerten beitragen zu können und nicht länger als Einschränkung der Freiheit von Forschung und
Lehre wahrgenommen zu werden. Forschung und Lehre finden keineswegs im Elfenbeinturm
statt, sondern sind wie jeder andere Berufszweig mit aktuellen Entwicklungen außerhalb des
eigenen disziplinären Erfahrungshorizonts konfrontiert. Entsprechend muss sich das Wissenschaftsmanagement mit aktuellen technologischen Trends wie der Entwicklung von Web 2.0Werkzeugen auseinandersetzen. Der vorliegende Beitrag zeigt zunächst die Bedingungen und
Potenziale des Einsatzes von Web 2.0 im Wissenschaftsmanagement auf und verdeutlicht in
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1.6 Mediennutzung
101
einem zweiten Schritt das Postulierte anhand eines aktuellen Anwendungsbeispiels der Gerda
Henkel Stiftung. Beschrieben wird die Entwicklung eines Portals mit Blogging- und SocialNetworking-Komponenten, das eine publikumswirksame und zeitgemäße Darstellung der Arbeiten der Stiftung mit einer gleichzeitigen Professionalisierung der Stipendiatenbetreuung
verbindet." (Autorenreferat)
[168-L] Geißler, Rainer; Weber-Menges, Sonja:
Media reception and ideas on media integration among Turkish, Italian and Russo-German
migrants in Germany, in: Rainer Geißler ; Horst Pöttker: Media - migration - integration :
European and North American perspectives, Bielefeld: transcript Verl., 2009, S. 27-43
INHALT: Die Verfasser beschreiben zunächst das ihrer Untersuchung zu Grunde liegende Konzept der medialen Integration. Vor diesem Hintergrund wird die Mediennutzung türkischer,
italienischer und russlanddeutscher Migranten in Deutschland und die Einstellung der Migranten gegenüber zentralen Aspekten der medialen Integration empirisch untersucht. Es
zeigt sich, dass die meisten Migranten sowohl deutsche als auch ethnische Medien nutzen.
Deutsche und ethnische Öffentlichkeit werden so verknüpft. In Bezug auf Medieninhalte sind
Migranten sehr skeptisch. Die Programme der Massenmedien haben nach Einschätzung der
türkischen Migranten keinen integrierenden Effekt. Die Partizipation von Migranten an massenmedialen Produktionen ist daher eine wichtige Forderung, die negative Stereotypen bei
der Darstellung von Migranten verhindern kann. (ICE)
[169-L] Goedecke, Christian; Hallemann, Michael (Hrsg.):
Die neuen Nutzer: Medienfunktionen, Medienbegabungen, Medienkompetenzen,
(Werbewirkung/ Werbeerfolg: Schriften des ICW, Bd. 3), Hamburg: Media-Forschung und
-Service 2008, 152 S., ISBN: 978-3-87763-093-8
INHALT: "Der Studienansatz verfolgt zwei Ziele: Zum einen werden Motive, Muster und Intensitäten der Mediennutzung beleuchtet, die Stärken und Schwächen der einzelnen Gattungen
aufgezeigt sowie Ihre Funktionen und gegenseitigen Wechselwirkungen im Alltag beschrieben. Zum anderen möchten wir die erste medienübergreifende Zielgruppentypologie nach
Nutzungsmustern etablieren. Vor dem Hintergrund immer komplexer werdender Wechselbeziehungen zwischen den Medien und ihren Nutzern wird dadurch eine Brücke zur strategischen Mediaplanung geschlagen." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Einleitung (7); Prolog:
Klaus Schönbach: Wir lieben Überraschung - aber geordnet und zuverlässig muss sie sein (917); Die Studie: Renate Köcher: Medienprofile und Medienbegabungen (19-106); Analyse:
Michael Hallemann: Die neuen Nutzer. Eine Typologie des Medienverhaltens (107-133); Mediaplanung: Frank Händler und Sebastian Skroch: Medienbegabungen als Grundlage für die
Planung (135-145).
[170-F] Görtz, Matthias, M.A. (Bearbeitung); Womser-Hacker, Christa, Prof.Dr. (Betreuung):
Die Rolle von Social Software für das Informationsverhalten von jungen Berufseinsteigern
am Arbeitsplatz
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1.6 Mediennutzung
INHALT: Modellierung des Informationsverhaltens junger Berufseinsteiger im Kontext der Unternehmensberatung; Analyse der in Social Software enthaltenen Informationstypen; Entwicklung eines strukturierten Ansatzes zur Unterstützung der Informationssuche durch Social
Software. ZEITRAUM: 2008-2011 GEOGRAPHISCHER RAUM: USA - Bundesrepublik
Deutschland
METHODE: Information seeking behavior analysis. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert; Beobachtung, nicht teilnehmend; Qualitatives
Interview; Standardisierte Befragung, online. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: BEGINN: 2008-05 ENDE: 2011-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution
INSTITUTION: Universität Hildesheim, FB III Informations- und Kommunikationswissenschaften, Institut für Informationswissenschaft und Sprachtechnologie -IWiST- (Marienburger
Platz 22, 31141 Hildesheim)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 05121-838-881, e-mail: goertz@uni-hildesheim.de)
[171-L] Gottberg, Joachim v.:
Armut und soziale Benachteiligung in Deutschland, in: tv diskurs : Verantwortung in
audiovisuellen Medien, Jg. 13/2009, H. 1, S. 24-27
INHALT: Der Begriff "Armut" beschreibt einen Zustand des Mangels. Wird in Deutschland von
Armut gesprochen, wird damit ein Personenkreis beschrieben, der über relativ geringe materielle Ressourcen verfügt und dem die Chancen, am normalen gesellschaftlichen Leben teilzunehmen, fast oder gar gänzlich genommen sind. Der Beitrag zeigt auf, dass es sich bei Armut
in Deutschland nicht mehr um ein Randproblem handelt, das die Betroffenen mit der nötigen
Leistungsbereitschaft aus eigener Kraft überwinden können. Besonders betroffen von dieser
Situation sind Kinder und Jugendliche. Die Folgen sind schlechtere Bildungschancen, Auffälligkeiten im Spiel-, Sprach- und Arbeitsverhalten, schlechter gesundheitlicher Zustand, psychische Störungen und erhöhte soziale Auffälligkeit. Eine zunehmen wichtige Quelle für Bildung neben den Schulen sind die Medien. 97 Prozent der älteren Kinder steht unabhängig von
der sozialen Herkunft ein Internetzugang zur Verfügung. Allerdings zeigt sich, dass die Nutzungsgewohnheiten deutlich von Lebenserwartungen, den sozialen Netzwerken und der Bildungsorientierung des sozialen Umfeldes abhängen. (RG)
[172-L] Greschke, Heike Monika:
Daheim in www.cibervalle.com: Zusammenleben im medialen Alltag der Migration,
(Qualitative Soziologie, Bd. 10), Stuttgart: Lucius u. Lucius 2009, X, 258 S., ISBN: 978-3-82820466-9
INHALT: "Wie ist globales Zusammenleben möglich? Wie verändert die Verfügbarkeit des Internets Alltag und Zusammenleben in der Migration? In diesem Buch wird ein 'fremdes Volk'
vorgestellt, das gemeinsam einen virtuellen Raum bewohnt, während seine Mitglieder, die zumeist paraguayischer Herkunft sind, über den Globus verstreut leben. Mit Hilfe von ethnographischen und kommunikationsanalytischen Verfahren, die am und für den Gegenstand entwickelt wurden, untersucht die Autorin den Zusammenhang von (transnationaler) Migration und
globalen Kommunikationstechnologien. Sie zeigt, wie sich die soziale Aneignung und technologische Weiterentwicklung des Internets wechselseitig beeinflussen, wie Medien als Sub-
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1.6 Mediennutzung
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stitutionsmechanismus für migratorisch bedingte Abwesenheiten fungieren und welche neuen, globalisierten Formen von Sozialität dabei entstehen." (Autorenreferat)
[173-L] Guth, Birgit:
Kinderalltag und Medien, in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 13/2009,
H. 1, S. 34-37
INHALT: Der Beitrag analysiert eine Teilstudie, in der SUPER RTL im Rahmen der Studie "Kinderwelten 208"der Frage nachgegangen ist, wie sich das Modell Familie verändert hat und
welche Strategien Familien und Kinder entwickelt haben, um den wachsenden Herausforderungen gerecht zu werden. Die Studie zeichnet ein vielfältiges Bild vom Familienleben in
Deutschland und wirft auch einen Blick auf die Mediennutzung von Kindern unter den heutigen Bedingungen. Ergänzend wurde außerdem eine Studie zum Internetverhalten von Kindern und Jugendlichen durchgeführt. Als Ergebnis lässt sich festhalten, dass Kinder heute in
einer von Medien stark geprägten Umwelt aufwachsen. Auch haben sich teilweise die Familienstrukturen stark gewandelt, und auch die Bedingungen in den Schulen sind sehr unterschiedlich. Dennoch gelingt es den Kindern und Familien einigermaßen gut, mit den Situationen umzugehen und einen funktionierenden Rahmen für die kindliche Entwicklung zu schaffen. Dabei übernehmen die Medien bestimmte Funktionen zur Entspannung der Kommunikation, sie können aber nie den zwischenmenschlichen Kontakt zu Eltern oder Freunden ersetzen. (RG)
[174-F] Haferkamp, Nina, Dipl.-Medienwiss. (Bearbeitung); Krämer, Nicole, Prof.Dr. (Betreuung):
Sozialpsychologische Aspekte im Web 2.0: Impression Management und sozialer Vergleich
INHALT: Die Arbeit beschäftigt sich mit der Nutzung von sozialen Netzwerkseiten vor dem Hintergrund der Theorie des Impression Managements sowie der Theorie des sozialen Vergleichs. Im Rahmen des Impression Managements soll der Frage nachgegangen werden, welche Determinanten das Selbstdarstellungsverhalten bestimmen und wie bewusst diese SelbstInszenierung vorgenommen wird. Zudem soll neben dieser Produktionsperspektive auch die
Rezeptionsperspektive betrachtet werden. Hier geht es darum zu klären, inwiefern die Betrachtung von Online-Profilen auf sozialen Netzwerkseiten soziale Vergleichsprozesse auslöst
und mit welchem Ausgang dieser Vergleich verbunden sein kann.
METHODE: Es wurden drei aufeinander aufbauende Studien konzipiert. Zunächst wurden explorativ gehaltene qualitative Interviews durchgeführt. Darauf aufbauend wurde zum Aspekt der
Selbstdarstellung eine umfassende Online-Befragung gemacht. Die Prüfung sozialer Vergleiche erfolgte ebenfalls online-basiert mit einem quasi-experimentellen Versuchsdesign. DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 16; Nutzer der deutschen sozialen
Netzwerkseite "StudiVZ"; Auswahlverfahren: Zufall). Standardisierte Befragung, online
(Stichprobe: 142; Nutzer der deutschen sozialen Netzwerkseite "StudiVZ"; Auswahlverfahren: Zufall. Stichprobe: 134; deutsche Nutzer der internationalen sozialen Netzwerkseite "Facebook"; Auswahlverfahren: Zufall. Stichprobe: 164; amerikanische Nutzer der internationalen sozialen Netzwerkseite "Facebook"; Auswahlverfahren: Zufall).
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1.6 Mediennutzung
VERÖFFENTLICHUNGEN: Haferkamp, Nina: Sozialpsychologische Aspekte im Web 2.0: Impression Management und sozialer Vergleich. Schriftenreihe Medienpsychologie. Stuttgart:
Kohlhammer 2009, ca. 380 S. ISBN 978-3-17-021251-0.
ART: BEGINN: 2008-02 ENDE: 2009-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution
INSTITUTION: Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg, Fak. für Ingenieurwissenschaften, Abt. Informatik und Angewandte Kognitionswissenschaft Fachgebiet Sozialpsychologie,
Medien und Kommunikation (47048 Duisburg)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0203-379-3597, e-mail: nina.haferkamp@uni-due.de)
[175-F] Hagenah, Jörg, Dr. (Bearbeitung); Meulemann, Heiner, Prof.Dr. (Leitung):
Neue Rundfunkangebote und alte Gewohnheiten. Aufbereitung der MA Intermediadateien
(MAIM) und inhaltliche Erschließung von Media-Analyse- und MAIM-Daten
INHALT: Ziel des Projektes ist es, Zeitreihen der Mediennutzung zu erstellen, um die sozialen
Folgen der Einführung des dualen Rundfunksystems erstmals ausführlich ohne Lücken erstellen zu können. Dafür ist es nötig, die Entwicklung der Radionutzung systematisch zu analysieren und die aus mehreren Datenquellen fusionierten Media-Analyse-Intermedia-Dateien
für wissenschaftliche Sekundäranalysen aufzubereiten. Dies soll nach den im Vorgänger-Projekt erarbeiteten Prinzipien bei der Aufbereitung der Media-Analysen (MA) erfolgen. Nach
einer SPSS-Konvertierung müssen die MA-Intermediadateien gelabelt, über die Zeit mit den
MA-Daten harmonisiert werden und nach inhaltlichen Kriterien mit Hilfe von Summenvariablen zusammengefasst werden. Danach können Zeitreihen der Fernsehnutzung von 1977 bis
2005 erstellt und intermediale Fragestellungen analysiert werden. ZEITRAUM: 1954-2007
GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
METHODE: Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, telefonisch (Stichprobe: 60.000; die Media-Analysen werden im Auftrag der Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse erhoben). Feldarbeit durch ein kommerzielles Umfrageinstitut.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Meulemann, H.; Hagenah, J.; Gilles, D.: Neue Angebote und alte
Gewohnheiten. Warum das deutsche Publikum zwischen 1987 und 1996 vom öffentlichrechtlichen auf das private Fernsehen gewechselt hat. in: Publizistik, 54, 2009, 2, S. 240-264.
+++Hagenah, J.; Ahle, C.; Weißpflug, A.: Und täglich grüßt der Anchorman... Determinanten
der Nachrichtennutzung nach der Etablierung des privaten Fernsehens Mitte der 1990er-Jahre. in: Rundfunk und Geschichte, 34, 2008, 3-4, S. 16-25.+++Hagenah, J.: Vom Recent Reading Modell zum Readerscan-Verfahren. Der Weg zu einen neuen Medienwährung? in: planung & analyse, 2008, 4, S. 60-62.+++Hagenah, J.; Best, H.: Online, telefonisch oder face-toface? Interviewmethoden und die Erreichbarkeit von Zielgruppen. in: planung & analyse,
2007, 5, S. 75-79.+++Hagenah, J.; Meulemann, H.; Akinci, H.: European Data Watch: German Media-Analyse (MA): a large scale commercial data source available for secondary analyses on media use and social change. in: Schmollers Jahrbuch/ Journal of Applied Social
Science Studies - Zeitschrift für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, 2006, S. 129-137.++
+Hagenah, J.: Befragung, Media-Scan, Reader-Scan: dain: wpk Quarterly - Magazin der Wissenschafts-Pressekonferenz e.V., 2008, 1, S. 9-12.+++Hagenah, J.: Alte und neue Medien zum Wandel der Medienpublika in Deutschland seit den 1950er Jahren. Tagungsbericht zum
2. Workshop des Medienwissenschaftlichen Lehr- und Forschungszentrums (MLFZ) am
5./6.10.2007 in Köln. in: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, 60, 2008,
S. 221-225.+++Hagenah, J.: Sozialer Wandel und Mediennutzung in der Bundesrepublik
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1.6 Mediennutzung
105
Deutschland: Nutzung der Daten der Media-Analyse von 1972 bis 2000 für Sekundäranalysen. Tagungsbericht zum 1. Workshop des Medienwissenschaftlichen Lehr- und Forschungszentrums (MLFZ) am 05./06. November in Köln. in: ZA-Information, 55, 2004, S. 137-141.+
++Hagenah, J.; Akinci, H.: Sekundäranalysen der Daten der Media-Analyse mit Hilfe des
Serviceangebots des Medienwissenschaftlichen Lehr- und Forschungszentrums (MLFZ). in:
ZA-Information, 53, 2003, S. 182-190. ARBEITSPAPIERE: S. unter: www.mlfz-uni-koeln.de
ART: BEGINN: 2009-10 ENDE: 2011-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche
Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Köln, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Medienwissenschaftliches Lehr- und Forschungszentrum (Greinstr. 2, 50939 Köln)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0221-470-6163, Fax: 0221-470-1365,
e-mail: hagenah@wiso.uni-koeln.de)
[176-F] Halatchliyski, Iassen, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Cress, Ulrike, Prof.Dr. (Betreuung):
Soziale Netzwerkanalyse der kooperativen Wissenskonstruktion in Wikipedia
INHALT: Verlinkung von Wikipedia-Artikeln und ihren Autoren werden vor dem Hintergrund
ihrer zeitlichen Dynamiken analysiert. Ziel ist es, die zugrunde liegenden kognitiven und sozialen Mechanismen der kooperativen Wissenskonstruktion zu erforschen.
METHODE: Das Projekt basiert auf einem Ko-Evolutionsmodell über das Zusammenspiel zwischen einzelnen Individuen als Autoren und Wikis. Mit Hilfe von Methoden aus der sozialen
Netzwerkanalyse werden Interaktionen zwischen Autoren und Wissensprozesse der Integration von Domänen untersucht. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse von Individualdaten (Stichprobe: 5.200; Wikipedia-ArtikelLogdaten über Verlinkungen, Beiträge und Autoren; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit
durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: BEGINN: 2009-05 ENDE: 2012-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution;
Stipendium; Leibniz Graduate School for Knowledge Media Research
INSTITUTION: IWM - Institut für Wissensmedien (Konrad-Adenauer-Str. 40, 72072 Tübingen)
[177-L] Hasbane, Redoine:
Kinderfernsehen und Migrantenkinder marokkanischer Herkunft in Deutschland: eine
Untersuchung zum Angebot, zur Rezeption und zur Akzeptanz von Kinderprogrammen
unter soziokulturellen Aspekten, Osnabrück 2009, 256 S. (Graue Literatur;
nbn-resolving.de/urn:nbn:de:gbv:700-2009021312)
INHALT: "Rund um die Thematik 'Kinder und Medien' ist vor allem einem Punkt bislang in der
öffentlichen Debatte wie auch der Forschung noch vergleichsweise wenig Beachtung geschenkt worden: der Migrationshintergrund der Kinder in Deutschland als Einflussfaktor auf
ihren Umgang mit Medien. Empirische Studien im Rahmen der Medienforschung haben immer wieder aufgezeigt, dass neben Bildung und Schicht auch der kulturelle Hintergrund ausschlaggebend für den Umgang mit Medien ist. In Deutschland existieren kaum Studien zum
Medienumgang von Migranten. Vor allem die Diskussion um Kinder, besonders aus arabischmuslimischen Familien, findet nur in bescheidenem Ausmaß statt. Diese Forschungslinie
greift die vorliegende Arbeit anhand von marokkanischen Kindern in Deutschland auf. Es
wurde gezeigt, wie häufig die verschiedenen Medien von marokkanischen Kindern in
106
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1.6 Mediennutzung
Deutschland benutzt wurden und inwieweit von demjenigen der gleichaltrigen Deutschen, Eltern und Kindern im Herkunftsland unterscheidet. Mit besonderer Aufmerksamkeit wurden
dabei Informationen über ihre Fernsehinteresse und Motive, die sie zum Fernsehkonsum bewegen dargestellt." (Autorenreferat)
[178-L] Irrgang, Bernhard:
Identität und Privatheit im Internet, in: Ethica : Wissenschaft und Verantwortung, Jg. 17/2009,
H. 3, S. 196-218
INHALT: "Durch das Internet findet ein 'Strukturwandel der Öffentlichkeit' statt, der auch Privatheitskonzepte radikal ändert. Im Vordergrund der öffentlichen Diskussion steht die Bedrohung des Privaten durch diesen Wandel, es gibt aber auch neue Möglichkeiten der Selbstdarstellung. Persönliche Autonomie und Selbstbestimmung können überleben oder sogar intensiviert werden, wenn diese in Solidarität mit der Internetgemeinde ausgeübt werden." (Autorenreferat)
[179-L] Jakobs, Eva-Maria; Lehnen, Katrin; Ziefle, Martina:
Alter und Technik: Studie zu Technikkonzepten, Techniknutzung und Technikbewertung
älterer Menschen, (Handbücher zur Sprach- und Kommunikationswissenschaft), Aachen:
Apprimus Verl. 2008, 110 S., ISBN: 978-3-940565-06-8
INHALT: "Wer nutzergerechte Technik entwickeln will, muss die Bedürfnisse und Voraussetzungen der Nutzer kennen und ihre Kontextbedingungen. Die vorliegende Studie ist älteren
Nutzern gewidmet. Sie erhebt, ob, wann und wie sich Alter, Geschlecht, Lebensgeschichte
und Generationszugehörigkeit auf die Einstellung zu Technik, ihre Nutzung und Bewertung
auswirken. Der Fokus richtet sich auf Alltagstechnik, drei spezielle Kapitel befassen sich mit
der Nutzung moderner Informations- und Kommunikationstechnologien (IuK), Automobil
und Fahrerassistenzsystemen sowie Medizintechnik und Personal Health Care Systemen. Die
Studie ist Teil eines interdisziplinären Verbund-Projektes an der RWTH Aachen zum Zusammenhang von Alter, Kultur und Technik. Industrienationen zeigen weltweit einen dramatischen demographischen Wandel. Im Jahr 2050 wird u. a. ein Drittel der Gesamtbevölkerung
der Europäischen Union älter als 65 Jahre sein. Zu den Herausforderungen des demographischen Wandels gehören eine längere Erwerbstätigkeit und Lebenskonzepte, die älter werdenden Menschen soziale Partizipation, Mobilität und Selbständigkeit erlauben. Technik besitzt
in diesem Kontext hohe Relevanz: Sie kann ältere Menschen in vielen Situationen unterstützen, vorausgesetzt, sie verstehen und akzeptieren sie und wollen sie nutzen. Die Datenbasis
bilden leitfadengestützte Interviews mit Vertretern der Altersgruppen 55+, 65+ und 75+. Die
Ergebnisse bieten einen reichen Einblick in die Motive, Ansprüche und Erwartungen, die die
Sicht auf Technik, ihre Bewertung und Nutzung steuern. Sie zeigen, dass der Zugang zu
Technik wie auch ihre Nutzung wesentlich durch alters-, lebens-, geschlechts- und generationsbezogene Faktoren beeinflusst wird." (Autorenreferat)
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1.6 Mediennutzung
107
[180-F] Jers, Cornelia, Dipl.rer.com; Taddicken, Monika, Dipl.-Soz.Wiss.; Uzler, Christine, Dipl.Soz. (Bearbeitung); Schenk, Michael, Prof.Dr.Dr. (Leitung):
Die Diffusion der Medieninnovation Web 2.0: Determinanten und Auswirkungen aus der
Perspektive des Nutzers
INHALT: Der Begriff Web 2.0 bezeichnet übergreifend die in den letzten Jahren entstandenen
vielfältigen Möglichkeiten der Partizipation und Kollaboration im Internet. Die zunehmende
Verbreitung dieser Medieninnovation zeugt von ihrer gesellschaftlichen Relevanz heute und
in der Zukunft. Dennoch partizipieren derzeit (noch) nicht alle Teile der Bevölkerung am
Phänomen Web 2.0. Bislang ist aber weitgehend ungeklärt, welche Internetnutzer aus welchen Motiven und mit welchem Nutzen am Web 2.0 teilnehmen. Deshalb kann bisher kaum
abgeschätzt werden, welche Folgen sich aus der zunehmenden Verbreitung von Web 2.0-Anwendungen ergeben werden. Dabei ist nicht nur die individuelle Ebene relevant, sondern es
sind gleichfalls die Auswirkungen für Gruppen- und Gesellschaftsprozesse bedeutsam. So
kann eine weitere digitale Spaltung der Gesellschaft, eine 'digital divide 2.0', befürchtet werden.
METHODE: Um diese Fragestellungen auf der Mikro-, Meso- und Makroebene beantworten zu
können, beinhaltet das beantragte Projekt ein mehrstufiges Forschungsdesign, das quantitative
und qualitative Methoden integriert. Zielsetzung ist eine Antwort auf die Frage, welche Konsequenzen sich aus der steigenden Nutzung von Web 2.0-Anwendungen für Individuen,
Gruppen und die Gesellschaft ergeben. DATENGEWINNUNG: Gruppendiskussion (Stichprobe: insg. 47 TeilnehmerInnen in 5 Gruppen; Internetnutzer ab 18 Jahren; Auswahlverfahren:
Quota). Standardisierte Befragung, online (Stichprobe: 3.030; Internetnutzer in Deutschland;
Auswahlverfahren: Quota). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts (Gruppendiskussionen); Feldarbeit durch ein kommerzielles Umfrageinstitut (Online-Befragung).
ART: BEGINN: 2008-06 ENDE: 2010-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche
Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Hohenheim, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für
Sozialwissenschaften Forschungsstelle für Medienwirtschaft und Kommunikationsforschung
(Fruwirthstr. 49, 70599 Stuttgart)
KONTAKT: Leiter (Tel. 0711-459-22653, Fax: 0711-459-27324)
[181-F] Kimmerle, Joachim, Dr.rer.nat. (Bearbeitung):
Kooperative Wissenskonstruktion mit Wikis (im Rahmen des Eliteprogramms für Postdoktorandinnen und Postdoktoranden)
INHALT: Tools und Technologien, die unter der Bezeichnung "Social Software" bekannt wurden, ermöglichen den Wissensaustausch und die kooperative Konstruktion neuen Wissens.
Besonders Wikis sind für die kooperative Wissenskonstruktion geeignet. Sie ermöglichen die
gleichzeitige, kollaborative Arbeit einer Vielzahl von Personen an einem gemeinsamen Artefakt, das allen Personen zur Nutzung und zur aktiven Weiterentwicklung offen steht. Die
Wiki-Technologie verleiht jeder Person Schreib- und Löschrechte, wodurch jeder Nutzer
selbständig neue Inhalte beisteuern bzw. bestehende Inhalte verändern kann. In diesem Prozess entsteht nicht nur ein besonders reichhaltiges Artefakt; zusätzlich ist anzunehmen, dass
auch die Nutzer selbst enorm von der gemeinsamen Arbeit im Wiki profitieren, denn Wissensfortschritt entsteht dort, wo das Wissen einzelner zusammengetragen und daraus neues
Wissen konstruiert wird. Hier ist also ein besonders effizienter und vielfältiger Wissensbil-
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1.6 Mediennutzung
dungsprozess zu beobachten. Das Projekt beschäftigt sich mit der Frage, was Personen zu einer konstruktiven Zusammenarbeit mit Hilfe von Wikis motiviert und welche sozialen und
kognitiven Prozesse dazu beitragen, dass solche kooperativen Szenarien über die reine
Sammlung von Informationen hinaus auch die kollaborative Konstruktion neuen Wissens ermöglichen.
METHODE: Um diese Prozesse zu erforschen, sollen nicht nur motivationale, emotionale und
kognitive Konzepte herangezogen, sondern auch eine systemische Betrachtungsweise eingenommen werden. Diese Perspektive soll dabei helfen, den Interpretationsrahmen zu erweitern
und einen neuen, dem Thema angemesseneren Zugang zu schaffen. Untersuchungsdesign:
Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert (Stichprobe: N=300; Auswahlverfahren: Zufall). Experiment (Stichprobe: N=300; Auswahlverfahren: Zufall).
VERÖFFENTLICHUNGEN: Cress, U.; Kimmerle, J.: A systemic and cognitive view on collaborative knowledge building with Wikis. in: International Journal of Computer-Supported
Collaborative Learning, 3, 2008, 2, pp. 105-122.+++Moskaliuk, J.; Kimmerle, J.; Cress, U.:
Learning and knowledge building with Wikis: the impact of incongruity between people's
knowledge and a Wiki's information. in: Kanselaar, G.; Jonker, V.; Kirschner, P.A.; Prins,
F.J. (eds.): International perspectives in the learning sciences: Cre8ing a learning world. Proceedings of the Eighth International Conference for the Learning Sciences - ICLS 2008. Utrecht: The Netherlands: International Society of the LearningSciences, Inc., Vol. 2, 2008, pp.
99-106.+++Cress, U.; Kimmerle, J.: A theoretical framework of collaborative knowledge
building with Wikis - a systemic and cognitive perspective. in: Chinn, C.; Erkens, G.; Puntambekar, S. (eds.): Proceedings of the 7th Computer Supported Collaborative Learning Conference. New Brunswick, NJ: International Society of the Learning Sciences 2007, pp. 153161.+++Harrer, A.; Moskaliuk, J.; Kimmerle, J.; Cress, U.: Visualizing wiki-supported knowledge building: co-evolution of individual and collective knowledge. Proceedings of WikiSym'08 - International Symposium on Wikis 2008. New York: ACM Pr. (in press).+++Moskaliuk, J.: Konstruktion und Kommunikation von Wissen mit Wikis. Boizenburg: Hülsbusch
2008.
ART: BEGINN: 2008-01 ENDE: 2009-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER:
Landesstiftung Baden-Württemberg gGmbH
INSTITUTION: Universität Tübingen, Fak. für Informations- und Kognitionswissenschaften,
Psychologisches Institut Abt. Angewandte Kognitionspsychologie und Medienpsychologie
(Konrad Adenauer Str. 40, 72072 Tübingen)
KONTAKT: Leiter (Tel. 07071-979-346, Fax: 07071-979-300,
e-mail: j.kimmerle@iwm-kmrc.de)
[182-L] Konig, Ruben P.; Kraaykamp, Gerbert; Westerik, Henk:
Partners' influence on each other's television exposure: dominance or symmetry?, in:
Communications : the European Journal of Communication Research, Vol. 33/2008, Nr. 4, S. 371384 (Standort: USB Köln(38)-MXA00767; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: Die Studie untersucht in welchem Ausmaß sich Partner, die im selben Haushalt leben,
bei der Dauer des Fernsehens gegenseitig beeinflussen. Mit Hilfe eines strukturellen Abgleichungsmodells wurden Daten einer großangelegten repräsentativen Umfrage in den Niederlanden (n=697 Paare) analysiert. Die Ergebnisse lassen erkennen, dass sowohl Männer als
auch Frauen ihre Partner bei der Dauer des Fernsehens beeinflussen. Wenn Menschen viel
Zeit vor dem Fernseher verbringen, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass das auch für ihre
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1.6 Mediennutzung
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Partner gilt. Dabei waren die gegenseitigen Einflüsse auf die Fernsehdauer bei Männern und
Frauen gleich. Schließlich wurde auch ermittelt, dass es ein erheblicher Sozialisationseffekt
von dem elterlichen Fernsehverhalten in den Ausgangsfamilien ausgeht. (UNübers.)
[183-F] Kuhlmann, Christoph, Dr. (Bearbeitung); Wolling, Jens, Prof.Dr. (Leitung):
Die räumliche Konstellation und die Inhalte der Parallelnutzung von PC und TV bei Studierenden (Teilstudie im Rahmen des Projektes "Fernsehen als Nebenbeimedium")
INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
VERÖFFENTLICHUNGEN: Kuhlmann, Christoph: Nebenbeimedium: die künftige Rolle des
Fernsehens? in: Kaumanns, Ralf; Siegenheim, Veit; Sjurts, Insa: Auslaufmodell Fernsehen?
Perspektiven des TV in der digitalen Medienwelt. Wiesbaden: Gabler 2008, S. 97-112. ISBN
978-3-8349-1215-2.
ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Technische Universität Ilmenau, Fak. für Mathematik und Naturwissenschaften,
Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft Fachgebiet Empirische Medienforschung, Politische Kommunikation (Postfach 100565, 98684 Ilmenau)
KONTAKT: Wolling, Jens (Prof.Dr. Tel. 03677-69-4654, e-mail: jens.wolling@tu-ilmenau.de);
Kuhlmann, Christoph (Dr. Tel. 03677-69-4706, e-mail: christoph.kuhlmann@tu-ilmenau.de)
[184-F] Kuhlmann, Christoph, Dr. (Bearbeitung); Wolling, Jens, Prof.Dr. (Leitung):
Rezeption von Fernsehinhalten unter Bedingungen der Nebenbeinutzung (Teilstudie im
Rahmen des Projektes "Fernsehen als Nebenbeimedium")
INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Technische Universität Ilmenau, Fak. für Mathematik und Naturwissenschaften,
Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft Fachgebiet Empirische Medienforschung, Politische Kommunikation (Postfach 100565, 98684 Ilmenau)
KONTAKT: Wolling, Jens (Prof.Dr. Tel. 03677-69-4654, e-mail: jens.wolling@tu-ilmenau.de);
Kuhlmann, Christoph (Dr. Tel. 03677-69-4706, e-mail: christoph.kuhlmann@tu-ilmenau.de)
[185-L] Kühne, Robert:
Perspektiven der Radionutzungsforschung: ein Vergleich der Media-Analyse Radio in
Deutschland und Radiocontrol in der Schweiz, Hamburg: Diplomica Verl. 2008, 123 S., ISBN:
978-3-8366-6362-5
INHALT: Der Beitrag untersucht, ob das Radiocontrol-System in der Lage ist, für die Ermittlung
der Hörfunknutzungsdaten in Deutschland zuverlässigere und glaubhaftere Ergebnisse als die
Media-Analyse Radio zu liefern. Darüber hinaus wird untersucht, ob und unter welchen Bedingungen das System im deutschen Hörfunkmarkt eingesetzt werden kann. Nach einer Einführung in die Geschichte des Hörfunks in Deutschland und der Schweiz und der Entwicklung der Hörfunkforschung in beiden Ländern, werden die Strukturen der Hörfunkmärkte dargelegt, da diese für die Rezipientenforschung von wesentlicher Bedeutung sind. Im Anschluss
werden die Erhebungsmethoden Media-Analyse-Radio und Radiocontrol vorgestellt und auf
110
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/1
1.6 Mediennutzung
dieser Grundlage in Bezug auf ihre theoretischen Ansätze zur Ermittlung der Radionutzung,
die Messung und die Befragung miteinander verglichen. Abschließend wird untersucht, unter
welchen Bedingungen eine Übertragung der Radiocontrol-Methode auf den deutschen Markt
möglich wäre. Es wird festgestellt, dass dies nicht der Fall ist. (ICB2)
[186-L] Kutscher, Nadia (Interviewer); Gottberg, Joachim v. (Interviewter):
Alltag bestimmt den Umgang mit Medien: soziale Benachteiligung hat Auswirkungen auf
das Medienhandeln, in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 13/2009, H. 1,
S. 28-33
INHALT: Gespräch mit der Professorin für Soziale Arbeit an der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen in Aachen zu den Auswirkungen sozialer Benachteiligung insbesondere von
Jugendlichen. Das Internet bietet theoretisch jedem, der über einen Computer mit Internetanschluss inklusiver Flatrate verfügt, ein riesiges Bildungsangebot. Vor einigen Jahren hat sich
die Pädagogik noch darum gesorgt, dass nur Jugendliche mit Internetzugang davon profitieren, während die leer ausgehen, die finanziell weniger zur Verfügung haben. Angesichts immer weiter fallender Preise für Computer und Datendokumentation ist dies nicht mehr das bestimmende Problem, denn in allen Schichten liegt die Möglichkeit, das Internet zu nutzen, bei
nahezu 100 Prozent. Die Hoffnung, dies würde zu einer Initialzündung für Bildung und Ausbildung bei denjenigen führen, die mangels Einkommen und Bildung der Eltern keinen Zugang zum Internet haben, hat sich nicht erfüllt. (RG2) (RG)
[187-L] Lamla, Jörn; Witterhold, Katharina:
Click-Work: eine Form postsozialer Verdinglichung, in: Sozialwissenschaften und
Berufspraxis, Jg. 32/2009, H. 2, S. 240-249 (Standort: USB Köln(38)-XG05452; Kopie über den
Literaturdienst erhältlich)
INHALT: Unter "Click-Work" wird eine Internetpraktik verstanden, bei der auf Werbebanner
geklickt wird, die in einem speziellen Fenster des Browsers erscheinen, woraufhin Punkte in
Form von Webmeilen einem zuvor eingerichteten Punktekonto gutgeschrieben werden.
"Click-Work" ist den Autoren zufolge eine sehr spezifische Form des "Prosuming", also jener
Phänomene, die eine veränderte Grenzziehung zwischen Produktion und Konsumtion implizieren. Diese Praktik auf ihre Dispositionen hin zu untersuchen, ist für die Debatte um Aktualität und Wiederaufnahme dieses von Alvin Toffler geprägten Begriffs aufschlussreich, weil
sie in ihrer idealtypischen Zuspitzung einen Trend widerspiegelt, der für die gesellschaftlichen Entwicklungstendenzen generell bedeutsam ist. Die Autoren stellen die Hypothese auf,
dass mit dem Anwachsen post-sozialer Beziehungen zu Computern und Internet auch verdinglichende Effekte einhergehen, wofür "Click-Work" ein Beispiel liefert. Sie verdeutlichen
dies in einer Fallstudie, welche für die Debatte um "Prosuming" in dem Maße relevant wird,
wie darin die Ununterscheidbarkeit von Sektoren oder Sphären der Produktion und des Konsums als konzeptionelle Herausforderung in den Mittelpunkt rückt. (ICI2)
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1.6 Mediennutzung
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[188-L] Leichner, Annika; Steiger, Susanne:
Virtuelle Vergemeinschaftung Jugendlicher: ein Literaturbericht zur Szenenforschung der
Projektgruppe "Jugendszenen im Internet", in: Diskurs Kindheits- und Jugendforschung, Jg.
4/2009, H. 4, S. 513-524 (Standort: USB Köln(38)-XG 9053; Kopie über den Literaturdienst
erhältlich)
INHALT: "Welchen Einfluss nimmt das Internet auf die Kommunikation, Verbreitung und Generierung von Jugendszenen? Erkenntnisse der Szenenforschung zu dieser Frage stehen im Mittelpunkt des vorliegenden Literaturberichts. Jugendszenen werden als kommunikative und interaktive Netzwerke verstanden, deren Existenz auf gemeinsamen Interessen ihrer Mitglieder
basiert. Das Internet hat sich zweifelsohne zu einem zentralen Kommunikationsraum dieser
Gesinnungsgemeinschaften entwickelt. Sie nutzen das Netz zunehmend als Kommunikationsmedium, Präsentationsplattform, Verbreitungsweg und Partizipationsforum. Erste wissenschaftliche Studien deuten darauf hin, dass das Internet auch Potential in sich trägt, Raum für
virtuelle Vergemeinschaftung zu bieten und originäre Online-Szenen zu generieren. Der folgende Beitrag führt in die Thematik der Szenenforschung ein und zeigt Probleme wie Potentiale der Selbstrepräsentation von Szenen im Internet auf." (Autorenreferat)
[189-F] Matschke, Christina, Dr.; Arnold, Franziska, M.A.; Wodzicki, Katrin, Dr.; Moskaliuk, Johannes, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Cress, Ulrike, Prof.Dr. (Leitung); Cress, Ulrike, Prof.Dr. (Betreuung):
PATONGO - Patterns and Tools for NGOs
INHALT: Nicht-Regierungs-Organisationen stehen häufig vor der Herausforderung, dass der
Austausch von Handlungswissen zwischen erfahrenen und weniger erfahrenen Praktikern erschwert ist, da die direkte Beobachtung von guten Praktiken oft nicht möglich ist. Web 2.0
Technologien ermöglichen den informellen Austausch von Handlungswissen und die Entstehung einer gemeinsamen Wissensrepräsentation in großen Organisationen. Mit kooperativen
Wissenstools, wie z.B. Wikis, kann Wissen nicht nur geteilt werden, sondern sich durch die
gemeinsame Bearbeitung weiterentwickeln und somit neues Wissen entstehen. Sogenannte
Patterns, d.h. vorgegebene Strukturen für die Eingabe des Handlungswissens, können die
Wissensexternalisierung und -rezeption zwischen Praktikern erleichtern und die Kommunikation zwischen Experten und Laien fördern. Das Projekt PATONGO beschäftigt sich mit der
Frage, welche kognitiven, sozialen und motivationalen Faktoren effizienten Wissensaustausch von guten Praktiken fördern. PATONGO überführt die vor allem experimentell untersuchten Prozesse des Wissensaustauschs und des Community buildings in die Praxis und untersucht die Rahmenbedingungen zur effizienten Wissenskommunikation und -konstruktion
in großen Organisationen im Feld. Am Beispiel der Evangelischen Kirche Deutschland wird
der Austausch von guten Praktiken und die Entstehung einer gemeinsamen Wissensbasis mit
Hilfe von Web 2.0 Technologien erforscht und optimiert. Experimentelle Studien untersuchen
ergänzend, inwiefern Patterns die Wissensexternalisierung, -rezeption und -entwicklung von
Gruppen beeinflussen und gegebenenfalls fördern können. ZEITRAUM: 2009-2012
METHODE: Feldstudien innnerhalb der Plattform untersuchen motivationale, soziale und kognitive Barrieren beim Wissensaustausch sowie deren Überwindung. Außerdem wird auf sozialpsychologischen Grundlagen die Entstehung der Community untersucht. Daneben untersuchen experimentelle Studien den Einfluss von Patterns auf die Externalisierung, Rezeption
und Entwicklung von prozeduralem Wissen. Untersuchungsdesign: Querschnitt; Experiment
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soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/1
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DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, online (Stichprobe: 500; kirchliche Praktiker, d.h. haupt- und ehrenamtliche Verantwortungsträger der Evangelischen Kirche Deutschland; Auswahlverfahren: Zufall). Gruppendiskussion (Stichprobe: 10; Pfarrer/ Pastoren; Auswahlverfahren: Werbung. Stichprobe: 10; Vikare; Auswahlverfahren: Werbung). Feldarbeit
durch Mitarbeiter/-innen des Projekts; Feldarbeit durch ein kommerzielles Umfrageinstitut.
ART: BEGINN: 2009-03 ENDE: 2012-02 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Generaldirektion Beschäftigung, Soziales und Chancengleichheit -Europäischer Sozialfonds-; Bundesministerium für Bildung und Forschung
INSTITUTION: IWM - Institut für Wissensmedien (Konrad-Adenauer-Str. 40, 72072 Tübingen)
KONTAKT: Leiterin (Tel. 07071-979209, e-mail: u.cress@iwm-kmrc.de)
[190-L] Meyen, Michael; Jandura, Olaf:
Die doppelte Öffentlichkeit, in: Vorgänge : Zeitschrift für Bürgerrechte und Gesellschaftspolitik,
Jg. 48/2009, H. 3 = H. 187, S. 76-84 (Standort: USB Köln(38)-XG2258; Kopie über den
Literaturdienst erhältlich)
INHALT: Es gibt den Autoren zufolge kaum ein besseres Bild für die unsichtbare Grenze zwischen dem Osten und dem Westen Deutschlands: Nachrichtenmagazine sowie überregionale
Zeitungen kommen in den neuen Ländern nach wie vor auf deutlich geringere Reichweiten
als im Alt-Bundesgebiet und die Ostdeutschen haben ein anderes Fernsehverhalten als die
Westdeutschen. Wie soll daher Gemeinsamkeit und ein gemeinsames kulturelles Gedächtnis
entstehen, wenn die Ostdeutschen andere Informationsquellen nutzen und damit zwangsläufig
andere Relevanzstrukturen entwickeln als die Westdeutschen? Der vorliegende Beitrag liefert
zwei Deutungsangebote: Ostdeutsche nutzen Medien anders als Westdeutsche, weil sie erstens ihre soziale Position und ihre Aufstiegschancen schlechter einschätzen und weil die gesamtdeutschen Leitmedien zweitens ein Bild der DDR zeichnen, in dem sich viele einstige
Bürger dieses Landes nicht wiederfinden und so auf andere Angebote ausweichen müssen,
um diesen Teil ihrer Identität angemessen bearbeiten zu können. Um diese beiden Thesen zu
untermauern, werden zunächst die aktuellen Muster der Mediennutzung skizziert sowie die
Erklärungsversuche, die es für den Ost-West-Graben in diesem Bereich gibt. Es folgen die
Befunde einer medienbiografischen Studie und einer repräsentativen Telefonbefragung zur
Mediennutzung, welche zeigen, dass die Frage nach regionalen Unterschieden in die Irre
führt, weil Ost und West lediglich Synonyme für die soziale Position der Menschen sind.
(ICI2)
[191-F] Müller, Kathrin Friederike, Dr.des. (Bearbeitung); Röser, Jutta, Prof.Dr. (Betreuung):
Frauenzeitschriften aus der Sicht ihrer Leserinnen. Die Rezeption von Brigitte unter Berücksichtigung von Biografie, Alltag und Doing Gender
INHALT: In der Studie, die im Rahmen dieser Dissertation durchgeführt wurde, wird auf Basis
einer Rezeptionsanalyse zur Aneignung der klassischen Frauenzeitschrift Brigitte untersucht,
wie die Lebensbedingungen von Frauen die Medienrezeption prägen und wie geschlechtliche
Identität während der Nutzung verhandelt wird: "Die Analyse nähert sich dem Gegenstand
zur Beantwortung dieser Frage auf drei Ebenen. In einer medienbiografischen Studie wird in
einem ersten Schritt untersucht, wie der Einstieg in die Frauenzeitschriftenrezeption initiiert
wurde und wie sie sich bedingt durch lebensgeschichtliche Ereignisse verändert hat. Zweitens
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/1
1.6 Mediennutzung
113
wird die Rezeption im Kontext des Alltags untersucht und in gesellschaftlich, sozial und individuell geprägten Bezügen analysiert. Die dritte Analyseebene thematisiert die Bedeutung,
die die Frauenzeitschriftenrezeption hinsichtlich des Doing Gender hat. Es wird gefragt, ob
Frauen bei der Rezeption geschlechtliche Identität in Performativitäten zum Ausdruck bringen und welche Rollenzuschreibungen gegebenenfalls nachweisbar sind." (Müller 2010: 11)
Im Mittelpunkt der Untersuchung steht also die Frage, wie der Lebenszusammenhang von
Frauen, der nach wie vor von Geschlechterungleichheit geprägt ist, mit der Rezeption von
Frauenzeitschriften in Verbindung steht und welche Geschlechterrollenentwürfe die Leserinnen in Performanzen überführen. Befunde: Die Befragung der Leserinnen hat deutlich gemacht, dass vor allem die Nähe zum eigenen Lebenszusammenhang und der Wunsch nach einer Auseinandersetzung mit geschlechtsgebundenen Themeninteressen sowie die Artikulation
verschiedener Konzepte der weiblichen Geschlechterrolle zur Rezeption von Frauenzeitschriften führen. Biografische Stationen haben sich als nur bedingt Einfluss nehmend gezeigt;
einzig der Ausbildungsbeginn bzw. der Auszug aus dem elterlichen Haushalt, die Familiengründung und der Auszug der eigenen Kinder konnten als Faktoren ermittelt werden, die zu
einer Veränderung der Frauenzeitschriftennutzung führen. Im Alltag zeigt sich die Frauenzeitschriftenrezeption vor allem als Pause, Abgrenzung zu Partnern und Familienmitgliedern
oder zum Abschluss des (Reproduktions-)Arbeitstages. "Alltag prägt die Medienrezeption
und damit auch die Rezeption von Frauenzeitschriften, indem er ihr bestimmte Räume,
Rhythmen und Zeiten zuweist." (Müller 2010: 239). In sozialen Beziehungen dient sie als Gesprächsstoff mit anderen Frauen und als Basis für eine weibliche Gemeinschaft. "In der Kommunikation mit dem Partner ist das Medium ein Sprachrohr für die Sichtweise von Frauen
und hilft, eigene Standpunkte besser zu verdeutlichen." (ebd.: 369f.) Die Befragten bringen
bei der der Rezeption von Brigitte neue Bedeutungen hervor und zeigen zum Teil einen eigenwilligen Umgang mit dem Inhaltsangebot. Die Rezeption von Brigitte dient zur "Teilhabe
an einer geschlechtsgebunden Alltagskultur" (ebd. 313), denn die Zeitschrift wird als "Kompendium weiblicher Alltagskultur" (ebd.) angesehen. Fünf Formen von Doing Gender sowie
eine sechste, bei einer einzelnen Leserin ablesbare Ausprägung sind im Interviewmaterial ablesbar (vgl. ebd.: 314). Sowohl Performanzen traditioneller als auch progressiver Geschlechterrollenentwürfe werden hervorgebracht. Die Rezeption der klassischen Frauenzeitschrift
Brigitte stellt sich also als produktives Medienhandeln dar; die Befragten werden durch den
Medieninhalt nicht manipuliert, sondern sie legen in der Aneignung Lesarten und identitätskonstituierende inhaltliche Aspekte fest. Trotzdem muss als übergreifende Schlussfolgerung
die Frauenzeitschriftenrezeption hinsichtlich ihrer gesellschaftlichen Bedeutung kritisch reflektiert werden, dass die Leserinnen bei der Rezeption Zweigeschlechtlichkeit bestätigen und
somit den gesellschaftlichen Status quo festigen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
METHODE: Zur Beantwortung der Forschungsfragen wurden qualitative Tiefeninterviews
durchgeführt. Als Erhebungsmethoden wurden ein medienbiografisches, ein Leitfadeninterview und ein Copytest trianguliert. Es wurden "(...) 19 Leserinnen - 15 regelmäßige und vier
Gelegenheitsleserinnen - der klassischen Frauenzeitschrift Brigitte in qualitativen Interviews
zur lebensgeschichtlichen Entwicklung und zu der heutigen Rezeption des Mediums befragt."
(Müller 2010: 11) Die Leserinnen wurden unter Berücksichtigung einer gleichmäßigen Verteilung der demografischen Merkmale ausgewählt: Sie waren zum Zeitpunkt der Befragung
zwischen 23 und 69 Jahren alt, lebten sowohl in urbanen als auch in ländlichen Gebieten. Sieben haben einen Realschulabschluss, zwölf haben das Abitur erreicht. Acht Befragte lernten
einen Ausbildungsberuf, elf haben studiert. Es wurden dreizehn Mütter und sechs kinderlose
Frauen befragt. Drei der Frauen waren Singles, zwölf verheiratet und vier in Partnerschaften
114
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1.6 Mediennutzung
lebend. Die Interviews wurden mit der strukturierenden qualitativen Inhaltsanalyse sowie in
einer Feinanalyse, die zur Erfassung von Doing-Gender-Prozessen diente, unter Einbeziehung
induktiver Codierverfahren der Grounded Theory ausgewertet. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Qualitatives Interview; Copytest, Medienbiografisches Interview. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Müller, Kathrin Friederike: Frauenzeitschriften aus der Sicht ihrer
Leserinnen. Die Rezeption von Brigitte im Kontext von Biografie, Alltag und Doing Gender.
Bielefeld: transcript 2010 (in Vorbereitung).+++Müller, Kathrin Friederike: Das Besondere
im Alltäglichen. Frauenzeitschriftenrezeption zwischen Gebrauch und Genuss. in: Röser, Jutta; Thomas, Tanja; Peil, Corinna (Hrsg.): Alltag in den Medien - Medien im Alltag. Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2010, S. 171-187.+++Müller, Kathrin Friederike: Folie für eigene Erfahrungen und Vorstellungen von Weiblichkeit. Frauenzeitschriften aus Sicht von Leserinnen - das Beispiel Brigitte. in: Frauenrat. Informationen für die Frau, 2009, 6 (in Vorbereitung).+++Müller, Kathrin Friederike: Weg mit den Hungerhaken! in: taz, 05.11.2009, 12.
ART: BEGINN: 2003-09 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissenschaftler
INSTITUTION: Universität Lüneburg, Fak. I Bildungs-, Kultur- und Sozialwissenschaften, Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienkultur -IfKM- (Scharnhorststr. 1 (Geb. 5),
21335 Lüneburg)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 04131-677-1586, e-mail: kmueller@uni.leuphana.de)
[192-L] Nelissen, Paul; Konig, Ruben; Renckstorf, Karsten:
Occupational position and consumption of news: a research note, in: Communications : the
European Journal of Communication Research, Vol. 33/2008, Nr. 4, S. 473-484 (Standort: USB
Köln(38)-MXA00767; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: Die Studie untersuchte auf der Basis von Umfragedaten (N=825) wie und in welchem
Ausmaß die berufliche Position von Menschen mit ihrem Nachrichtenkonsum und dem Umgang mit den politischen Inhalten, die von den traditionellen Massenmedien Fernsehen, Hörfunk und Zeitungen angeboten werden, korrespondiert. Der Einfluss der beruflichen Position
im allgemeinen und der Wahrnehmung des Ausmaßes von öffentlichem Sozialkapital ( oder:
sozialem Netzwerk) war vor allem im Hinblick auf den Nachrichtenkonsum und auch auf den
Umgang mit politischen Medieninhalten war evident. Die Ergebnisse finden sich in Übereinstimmung mit den zentralen Annahmen über?Publikumsaktivität' in publikumszentrierten
Modellen der Kommunikationsforschung im allgemeinen und dem Ansatz von?Mediennutzung als soziales Handeln' im besonderen ( vgl. Renckstorf und Webster, 2001,2004). Der
subjektiv wahrgenommene soziale Kontext, der sowohl durch die berufliche Position als auch
durch subjektive Relevanzstruktur bestimmt wird, ist ein zentraler Prädiktor für Mediennutzung. (UNübers.)
[193-F] Peil, Corinna, M.A. (Bearbeitung); Röser, Jutta, Prof.Dr. (Leitung):
Die Domestizierung des Internets. Rekonstruktion häuslicher Aneignungsprozesse eines neuen Mediums (1997-2007)
INHALT: Das Projekt zielt darauf, den Einzug und die Integration des neuen Mediums Internet in
die häusliche Sphäre zu rekonstruieren. Ausgangspunkt ist die Beobachtung, dass die massen-
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1.6 Mediennutzung
115
hafte Verbreitung des Internets seit 1997 (von 7 Prozent auf 58 Prozent der Bevölkerung bis
2005) einen entscheidenden Schub durch die private, häusliche Nutzung bekommen hat. Spätestens ab 2003 entschieden sich Bevölkerungsgruppen und Haushalte, die bis dahin als wenig internet-affin eingeschätzt worden waren, massenhaft für einen privaten Netzzugang und
überraschten damit Wissenschaft und Mediaforschung. Die Motive und Formen dieser Aneignungsprozesse werden rekonstruierend für das vergangene Jahrzehnt herausgearbeitet und
ihre Folgen für den privaten (Medien)Alltag analysiert. Dazu wird die Aneignung des Internets im Kontext des Zuhauses und der Paarbeziehung in Form von qualitativen, ethnographisch orientierten Haushaltsstudien analysiert und mit repräsentativen, durch Sekundäranalysen gewonnenen Daten verbunden - dies in Kooperation mit der ARD/ ZDF-Medienforschung, die Daten ihrer Onlinestudien zur Verfügung stellt. Durch die Verbindung von mikro- wie makrotheoretischen Perspektiven sollen schließlich ausgewählte Fragen nach Prozessen der Inklusion und Exklusion beantwortet werden. Im Zentrum stehen hier insbesondere Geschlechterkonstellationen rund um die Aneignung des neuen Mediums: Auf diesem Feld
will das Projekt Tiefenanalysen leisten zum Spannungsfeld zwischen Ausschluss und Teilhabe an digitalen Medienwelten und den Veränderungen im Verlauf des Diffusionsprozesses
des Internets. ZEITRAUM: 1997-2007 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik
Deutschland
METHODE: Das Projekt orientiert sich theoretisch und methodisch an dem innerhalb der britischen Cultural Media Studies entwickelten Domestizierungsansatz, der die Leerstellen von
Diffusionstheorie und Digital Divide-Ansatz überwinden soll, die bisher das Feld
dominier(t)en und sich vorwiegend auf repräsentative Datenerhebungen konzentrier(t)en. Der
Domestizierungsansatz, verbunden mit ethnographischer Forschung, erweitert die Digital Divide-Perspektive, indem er einerseits die Herstellung von Ungleichheiten und Dominanzstrukturen mittels qualitativer Verfahren erhellt, und andererseits die Frage einbezieht, wie
Teilhabe an neuen Medien und Kommunikationstechnologien im Diffusionsprozess entsteht.
Auf Basis seines an Domestizierungskonzept und ethnographische Ansätze anknüpfenden
Forschungsansatzes will das beantragte Projekt spezifische Forschungslücken füllen: Es rückt
das Zuhause als zentralen Ort der Medienaneignung in den Blick, an dem - auch in Zeiten
mobiler Kommunikation - die Zukunft neuer Medien wesentlich mitbestimmt wird. Es knüpft
theoretisch an britischen Konzepten zu Domestizierungsprozessen neuer Medien an und erweitert die Perspektive des Digital Divide-Ansatzes. Es analysiert Doing Gender-Prozesse
rund um die Aneignung des neuen Mediums und leistet dadurch Tiefenanalysen zum Spannungsfeld zwischen Ausschluss und Teilhabe an digitalen Medienwelten und den Veränderungen im Verlauf des Diffusionsprozesses. Es verbindet die Ebene deskriptiver Nutzungsdaten mit der Analyse der subjektiven Deutungen der Nutzer und Nutzerinnen sowie der qualitativen Aspekte der Internetaneignung. Es analysiert die Internetdiffusion in ihrer Prozesshaftigkeit, indem es einen rekonstruktiven Zugriff auf das vergangene Jahrzehnt wählt. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Panel DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 25; Haushalte -50 Personen-; Auswahlverfahren: Quota). Sekundäranalyse von Individualdaten (Stichprobe: ca. 1.000; OnlinenutzerInnen; Herkunft der Daten: ARD/ ZDF-Onlinestudien seit 1997; Auswahlverfahren: ADM-Stichprobe). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts; Feldarbeit durch ein kommerzielles Umfrageinstitut.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Röser, Jutta: David Morley: Aneignung, Ethnographie und die Politik des Wohnzimmers. in: Hepp, Andreas; Krotz, Friedrich; Thomas, Tanja (Hrsg.): Schlüsselwerke der Cultural Studies. Wiesbaden: Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2009. ISBN
978-3-531-15221-9.+++Röser, Jutta; Großmann, Nina: Häuslicher Alltag mit Internet und
Fernsehen. Fallstudien zum Medienhandeln junger Paare. in: Thomas, Tanja (Hrsg.): Medien-
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1.6 Mediennutzung
kultur und soziales Handeln. Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2008, S. 91-103. ISBN
978-3-531-15128-1.+++Röser, Jutta: Der Domestizierungsansatz und seine Potenziale zur
Analyse alltäglichen Medienhandelns. in: Röser, Jutta (Hrsg.): MedienAlltag. Domestizierungsprozesse alter und neuer Medien. Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2007, S. 15-30.
ISBN 978-3-531-15074-1.+++Röser, Jutta: Wenn das Internet das Zuhause erobert: Dimensionen der Veränderung aus ethnografischer Perspektive. in: Röser, Jutta (Hrsg.): MedienAlltag. Domestizierungsprozesse alter und neuer Medien. Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss.
2007, S. 157-171. ISBN 978-3-531-15074-1.+++Peil, Corinna; Röser, Jutta: Vollendete Veralltäglichung: die Re-Domestizierung des Fernsehens im dualen Rundfunksystem Deutschlands. in: Röser, Jutta (Hrsg.): MedienAlltag. Domestizierungsprozesse alter und neuer Medien. Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2007, S. 89-101. ISBN 978-3-531-15074-1.+++Röser, Jutta; Peil, Corinna: Räumliche Arrangements zwischen Fragmentierung und Gemeinschaft: Internetnutzung im häuslichen Alltag. in: Röser, Jutta; Thomas, Tanja; Peil, Corinna
(Hrsg.): Alltag in den Medien - Medien im Alltag. Wiesbaden: VS Verl. f. Sozialwiss. 2010,
S. 220-241. ISBN 978-3-531-15916-4. ARBEITSPAPIERE: Röser, Jutta: Die Domestizierung
des Internets. Rekonstruktion häuslicher Aneignungsprozesse eines neuen Mediums (19972007). Projektkonzept und Antrag auf Förderung an die DFG. Lüneburg 2006, 30 S.
ART: BEGINN: 2008-03 ENDE: 2010-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche
Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Lüneburg, Fak. I Bildungs-, Kultur- und Sozialwissenschaften, Forschungszentrum für Medienkultur und Mediensozialisation -ZMM- (Scharnhorststr. 1, 21335
Lüneburg)
KONTAKT: Leiterin (Tel. 04131-6772762, e-mail: roeser@uni.leuphana.de)
[194-L] Pfaff-Rüdiger, Senta; Meyen, Michael:
"Da sind einfach alle drin": Internet im Alltag von Jugendlichen, in: Sozialwissenschaften
und Berufspraxis, Jg. 32/2009, H. 2, S. 184-197 (Standort: USB Köln(38)-XG05452; Kopie über
den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: Der vorliegende Beitrag fragt nach dem Internetrepertoire von Jugendlichen, nach der
Bedeutung, die die Online-Angebote für sie haben, und nach ihrer Einbettung in den Alltag.
Die theoretische Basis bildet der "Uses and Gratifications"-Ansatz, der davon ausgeht, dass
die Nutzung von Medienangeboten sowohl von den Bedürfnissen, die sich aus der jeweiligen
sozialen und psychologischen Situation ergeben, als auch von den Erfordernissen und den
Strukturen des Alltags abhängt. Die Lebensphase Jugend ist dabei eine besondere Situation,
die sich über das Identitätsmanagement und die Entwicklungsaufgaben beschreiben lassen,
die in dieser Zeit zu bewältigen sind. Empirische Grundlage der Studie sind 30 qualitative
Tiefeninterviews mit 12- bis 19-jährigen Jugendlichen. Die Ergebnisdarstellung gliedert sich
in drei Teile: Nutzungsmuster, Nutzungsmotive und Nutzertypologie. Die Studie zeigt, dass
Jugendliche heute täglich das Internet nutzen. Zum Standard-Repertoire gehören dabei Instant
Messenger, ein Profil auf einer Social Network Site wie "SchülerVZ" oder "Lokalisten" sowie Recherchen für die Schule über "Google" oder "Wikipedia". Auch Musik wird häufig gehört oder heruntergeladen (z. B. auf "Youtube"). Das Internet dient jedoch vor allem dazu, die
Stellung in der Peer Group zu festigen - eine zentrale Entwicklungsaufgabe in der Lebensphase Jugend. (ICI2)
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1.6 Mediennutzung
117
[195-F] Sauer, Martina, Dr. (Leitung):
Radionutzung türkeistämmiger Migranten
INHALT: Untersucht wird, welche Radiosender türkeistämmige Migranten hören und wann sie
welche Sender hören. Darüber hinaus wird die Fernsehnutzung untersucht. GEOGRAPHISCHER RAUM: Berlin
METHODE: Anhand der Reichweitenstudie soll die Frage der medialen Integration von Zuwanderern untersucht werden, wenn ein Angebot von Ethnomedien im engeren Sinn vorliegt. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, telefonisch (Stichprobe: 1.500; erwachsene türkeistämmige Zuwanderer in Berlin und in Mannheim/ Ludwigshafen). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: BEGINN: 2009-10 ENDE: 2010-02 AUFTRAGGEBER: Radio Metropol FM, Markgrafenstr. 11, 10969 Berlin FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Stiftung Zentrum für Türkeistudien Institut an der Universität Duisburg-Essen
(Altendorfer Str. 3, 45127 Essen)
KONTAKT: Leiterin (Tel. 0201-3198-103, e-mail: sauer@zft-online.de)
[196-L] Schlickau, Stephan:
Neue Medien in der Sprach- und Kulturvermittlung: Pragmatik - Didaktik - Interkulturelle
Kommunikation, (Hildesheimer Schriften zur Interkulturellen Kommunikation, Bd. 1), Frankfurt
am Main: P. Lang 2009, 440 S., ISBN: 978-3-631-58703-4
INHALT: "Die Arbeit rekonstruiert Potentiale Neuer Medien für die Sprach- und Kulturvermittlung. Hierzu werden lerntheoretische Aspekte und Vermittlungsziele genauso berücksichtigt
wie Möglichkeiten, aber auch technologisch bzw. linguistisch bedingte Grenzen spezifischer
Lernsoftware. Breiten Raum nimmt insbesondere die Diskussion der Informations- und Kommunikationsfunktionen Neuer Medien ein. Diskursanalytisch fundiert, sind Potentiale für den
Erwerb interkultureller kommunikativer Kompetenz rekonstruiert. Dies erfolgt z. B. einerseits
kontrastiv auf der Grundlage authentischer Geschäftsberichte sowie von Produktwerbung aus
der Automobilbranche. Andererseits sind am Beispiel deutsch-US-amerikanischer Studierendengruppen die Lernpotentiale videokonferenzbasierter interkultureller Kommunikation ausführlich thematisiert." (Autorenreferat)
[197-L] Schoett, Silja:
Medienbiografie und Familie - Jugendliche erzählen: Theorie und Methode der
medienbiografischen Fallrekonstruktion, (Literatur - Medien - Rezeption : Studien zur
Rezeption und Wirkung von Literatur und Medien, Bd. 3), Berlin: Lit Verl. 2009, 246 S., ISBN:
978-3-643-10031-3
INHALT: "Zwei junge Frauen erzählen ihre Lebensgeschichte und ihre Mediengeschichte. Sie erzählen von Büchern, die sie gelesen haben, und von Filmen, die sie gesehen haben, Der kleine
Maulwwf, Drei Haselnüsse für Aschenbrödel oder Dirty Dancing. Die Medienbiografien zeigen: Familiengeschichte und Familiendynamik begründen das Medienhandeln, mit dem die
Jugendlichen schwierige biografische und familienbiografische Themen bearbeiten. Die Studie verknüpft den Forschungsansatz der medienbiografischen Fallrekonstruktion mit der Analyse von Medienrezeptionen und einer familiensystemischen Perspektive. Auf der inhaltli-
118
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1.6 Mediennutzung
chen Ebene geht es um Medienbiografien von Jugendlichen, und hier speziell um die Bedeutung der Sozialisationsinstanz Familie für das Medienhandeln von Jugendlichen. Diese Bedeutung wird in zwei Fallstudien von jungen Frauen detailliert erhoben, analysiert und interpretiert. Auf der theoretischen und methodologischen Ebene knüpft die vorliegende Studie an
die bisherige lese- und medienbiografische Forschung an und artikuliert deren bislang ungelöste biografietheoretische und forschungspraktische Probleme. Im Zentrum steht hier die
Frage, was eine 'Lesebiografie' beziehungsweise 'Medienbiografie' eigentlich ist, wie man sie
theoretisch modellieren und praktisch erforschen kann." (Autorenreferat)
[198-F] Spaiser, Viktoria, M.A. (Bearbeitung); Bora, Alfons, Prof.Dr.; Sutter, Tilmann, Prof.Dr.
(Betreuung):
Youth, Internet and politics: migrant and non-migrant youth's political Internet usage
INHALT: Im Rahmen der Promotionsarbeit soll die gesellschaftspolitische Internetnutzung Jugendlicher mit Migrationshintergrund und Jugendlicher ohne Migrationshintergrund verglichen werden, dabei knüpft die Autorin an Forschungsergebnisse von Kathrin Kissau, Kai
Uwe Hugger und Lilia Hirsch an. Die zentralen Fragestellungen dabei sind: 1. Welche unterschiedlichen Formen (Typen) gesellschaftspolitischer Internetnutzung Jugendlicher mit und
ohne Migrationshintergrund lassen sich beobachten? 2. Was sind die Gründe für die Unterschiede und Gemeinsamkeiten in der gesellschaftspolitischen Internetnutzung Jugendlicher
mit und ohne Migrationshintergrund? 3. Welche Bedeutung hat das Internet für gesellschaftspolitische Einstellungsmuster und gesellschaftspolitisches Handeln Jugendlicher mit und
ohne Migrationshintergrund? Zentrale Hypothesen: 1. Anhand von 6 Dimensionen lassen sich
unterschiedliche Cluster (Typen) gesellschaftspolitischer Internetnutzung beobachten. 2. Es
gibt Unterschiede in der Verteilung auf die Cluster zwischen Jugendlichen mit und ohne Migrationshintergrund. 3. Die Unterschiede in Bezug auf gesellschaftspolitisches Engagement
im Allgemeinen sind zum einen bedingt durch unterschiedliche thematische Anliegen (Identitätspolitik und Anerkennungskämpfe sind für Jugendliche mit Migrationshintergrund zentral,
für die meisten Jugendlichen ohne Migrationshintergrund spielen diese politischen Aspekte
dagegen eher eine untergeordnete Rolle), durch unterschiedliche politische Einstellungen
(z.B. political efficacy, collective efficacy, political trust usw.), durch Unterschiede in der Betroffenheit (z.B. Diskriminierungs- und Missachtungserfahrungen) und durch Unterschiede in
der Sozialisation und in den Milieus der Jugendlichen. 4. Die Unterschiede in Bezug auf gesellschaftspolitische Internetnutzung ergeben sich zusätzlich aufgrund unterschiedlicher Internetkompetenzen, die wiederum mit dem Bildungshintergrund im Zusammenhang stehen. 5.
Ein Teil der Jugendlichen mit Migrationshintergrund (höhere Bildung und höhere Internetkompetenz) wird durch gesellschaftspolitische Möglichkeiten im Internet "empowered", denn
mit Hilfe des Internets können sie sich neue politische Handlungsmöglichkeiten erschließen,
zumal sie in der (realen) politischen Mainstream-Öffentlichkeit stark marginalisiert sind. 6.
Ein anderer Teil der Jugendlichen mit Migrationshintergrund (niedrige Bildung und niedrige
Internetkompetenz), sowie Jugendliche ohne Migrationshintergrund und mit niedrigem Bildungshintergrund sind dagegen von einem "digital divide" betroffen, der gemäß Pippa Noris
zum "democracy divide" wird, d.h. ihre politische Ohnmacht als Bürger erstreckt sich auch
auf das Internet, das sie nicht gesellschaftspolitisch zu nutzen wissen. 7. Insgesamt spielt das
Internet eine sehr zentrale Rolle in der gesellschaftspolitischen Partizipation von Jugendlichen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
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1.6 Mediennutzung
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METHODE: Theoretischer Ansatz: In der Theorie orientiert sich die Autorin an verschiedenen
Konzepten (Konzept der Identitätspolitik von Stuart Hall, Konzept der Subpolitik von Ulrich
Beck, Integration/ Desintegration von Raimund Anhut und Wilhelm Heitmeyer, Konzept der
politischen Partizipation von Jan W. van Deth usw.) - den Rahmen dabei bildet die LongTail-These in der Politik von Kathrin Kissau. Das ursprüngliche Long-Tail-Modell kommt
aus der Ökonomie und beschreibt dort eine durch das Internet ausgelöste neue ökonomische
Entwicklung. Kissau übernimmt dieses Modell für die Analyse politischer Internetnutzung
durch MigrantInnen. Dabei interpretiert sie das politische Long-Tail-Modell als Öffentlichkeiten. So wie es den Massenmarkt gibt, gibt es auch eine zentrale politische Öffentlichkeit,
die von Themen dominiert wird, die "massentauglich" sind. Neben dieser zentralen politischen Öffentlichkeit gibt es zahlreiche, kleine, relativ wenig beachtete politische Öffentlichkeiten im Long Tail. Migranten z.B. gehören nicht zum politischen Mainstream und sind eher
im Long-Tail der Politik zu finden. Durch das Internet ändert sich die Situation, ähnlich wie
in der Wirtschaft. Die kleinen politischen Öffentlichkeiten, wozu auch die politischen Anliegen der MigrantInnen zählen, bekommen durch das Internet eine Chance, sichtbarer zu werden und größeren politischen Einfluss zu gewinnen. Kissau geht auch davon aus, dass sich
dies auch konkret auf die politische Partizipation auswirkt, denn das Internet ermöglicht es
den Menschen, die politische Nische zu finden, die zu ihnen passt und auf die sie sonst durch
andere Medien oder in ihrem Umfeld nicht gestoßen wären. Dieses Modell des politischen
Long-Tail soll den Rahmen für die Arbeit bilden. Methodischer Ansatz: Das Projekt gliedert
sich in zwei Phasen, in eine quantitative und eine qualitative Phase. In der ersten, quantitativen Phase wird eine standardisierte Befragung in Schulklassen (10. und 11. Klasse, bzw. 1.
Berufsschuljahr) der verschiedenen Schultypen in den Städten Bielefeld, Berlin, Köln und
Frankfurt (Klumpenstichprobe) durchgeführt (Stichprobe von ca. 2000). Ergänzend wird parallel eine verkürzte Online-Befragung unter Studierenden durchgeführt mit einer Stichprobe
von ca. 200. Im Vorfeld wird ein Pretest in Gütersloher Schulen durchgeführt. Die Daten werden anschließend mittels multivariater Methoden (Faktorenanalyse, Clusteranalyse, Regressionen, Pfadmodelle, Strukturgleichungsmodelle) ausgewertet. Anschließend ist eine qualitative Befragung geplant, die stark auf den Ergebnissen aus der quantitativen Untersuchung basieren wird. Dabei sollen zum einen die Cluster, die die quantitative Analyse ergeben hat, inhaltlich weiter elaboriert werden, zum anderen soll die Bedeutung des Internets für gesellschaftspolitisches Handeln qualitativ vertieft untersucht werden und zum anderen sollen offene Fragen, die sich aus der quantitativen Untersuchung ergeben haben, angegangen werden.
Geplant sind ca. 20 Interviews. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert; Inhaltsanalyse, offen (Stichprobe: 2.000; Jugendliche zwischen
16-18 Jahren, Studierende; Auswahlverfahren: Klumpen). Qualitatives Interview (Stichprobe:
20-25; junge Menschen zwischen 16 und 24 Jahren; Auswahlverfahren: theoret. Sampling).
Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 2.000; Jugendliche zwischen 16-18 Jahren; Auswahlverfahren: Klassenbefragung). Standardisierte Befragung, online (Stichprobe:
ca. 200; Studierende; Auswahlverfahren: selbstrekrutiert). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen
des Projekts.
ART: BEGINN: 2009-04 ENDE: 2012-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution
INSTITUTION: Universität Bielefeld, Bielefeld Graduate School in History and Sociology
-BGHS- (Postfach 100131, 33501 Bielefeld)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0521-106-3211, e-mail: viktoria.spaiser@uni-bielefeld.de)
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[199-L] Stegbauer, Christian:
Wikipedia: das Rätsel der Kooperation, (Netzwerkforschung, Bd. 2), Wiesbaden: VS Verl. für
Sozialwiss. 2009, 321 S.
INHALT: "Im Enzyklopädieprojekt Wikipedia kooperieren hunderttausende Menschen; sie kommen mit einem minimalen Aufwand an Koordination aus. Das Ergebnis ist ein öffentliches
Gut, das oft sogar traditionellen Nachschlagewerken überlegen ist. Klassische Theorien der
Kooperation, wie Eigennutz oder Zusammenhalt durch starke gemeinsame Werte, versagen
bei der Erklärung, warum sich so viele Menschen an Wikipedia beteiligen. Diesem Rätsel der
Kooperation ist das Buch auf der Spur. Vor allem durch netzwerkanalytische Betrachtungen
wird gezeigt, dass sich das Engagement durch eine Verortung im positionalen System reguliert. Folge davon ist nicht nur, dass einige Teilnehmer sehr viel Zeit mit der Mitarbeit an Wikipedia verbringen; ohne es zu wollen, wird hierdurch auch ein großer Teil potenzieller Helfer ausgeschlossen. Die neuen Erklärungen für Freiwilligenarbeit sind auch in anderen Bereichen des bürgerschaftlichen Engagements von Bedeutung." (Autorenreferat)
[200-F] Suna, Laura, M.A. (Bearbeitung):
Medienidentitäten und Jugendliche in Lettland: Medienaneignung lettischer und russischer
Jugendlicher in jugendkulturellen Gemeinschaften
INHALT: Ziel des Promotionsvorhabens ist es, aus kommunikations- und medienwissenschaftlicher und jugendsoziologischer Sicht die Identitäts- und Gemeinschaftsbildung russischer und
lettischer Jugendlicher in Lettland zu erforschen. Die Kombination dieser zwei Forschungsperspektiven ist besonders sinnvoll, da Medien und Medienkommunikation den Alltag, Freizeit und Arbeit, interpersonale Kommunikation sowie die gesamtgesellschaftliche Wahrnehmung von Kultur, soziale Beziehungen bis hin zur eigenen Identität durchdringen (Krotz
2001). Kinder und Jugendliche in den westlich orientierten Gesellschaften Lettlands wachsen
heute in einer Umwelt auf, die wie nie zuvor von Medien geprägt ist. Die heutige Jugend ist
die erste Generation, die von Beginn an Kultur als Medienkultur kennen lernt. Jugendliche
spielen Computerspiele, ihnen steht ein Überangebot an Fernsehkanälen zur Verfügung, sie
surfen im Internet, bilden Gemeinschaften, soziale Beziehungen und Identitäten in einem
ganz und gar neuen und originären kulturellen Raum (Vogelgesang 2002). Bezug nehmend
auf solche Überlegungen werden in der Doktorarbeit die multiethnischen populärkulturellen
Vergemeinschaftungen in Lettland in deren zunehmend europäisierten und globalisierten
Kontexten erforscht. Konkreter wird aus einem in der qualitativen Herangehensweise angelegten Blickwinkel folgende Fragestellung analysiert: Welches Potential hat die Populärkultur, transkulturell zwischen lettischen und russischen Jugendlichen zu vermitteln? Welche
Merkmale zeigen die durch die Aneignung populärkultureller Inhalte entwickelten Gruppenidentitäten in jugendkulturellen Gemeinschaften Lettlands auf? Dabei geht es hier weniger um
subkulturelle Jugendkulturen als um Freundeskreise, Cliquen oder Gemeinschaften, die jugendkulturelle Merkmale aufweisen. Die Studie erforscht die gegenwärtige Jugend in der ethnisch sehr vielfältigen Gesellschaft Lettlands. Historische und politische Ereignisse sowie
zweisprachige Medienräume führten zu einer Radikalisierung der ethnischen Identitäten. Einer Studie nach (Tabuns et al. 2006) teilen aber Jugendliche unterschiedlicher ethnischer Abstammung in Lettland ein gemeinsames Interesse an (auch 'europäisierter' bzw. 'globalisierter') Populärkultur und gemeinsame Wertorientierungen. Es ist zu erforschen, inwiefern diese
Gemeinsamkeiten zur Konstitution geteilter Identitäten und Vergemeinschaftungen führen
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können und ethnische Konflikte so im Alltag perspektivisch entschärft werden (können). Die
Studie wird damit Auskunft geben, wie man interkulturellen Dialog in Lettland fördern und
ausbauen kann. GEOGRAPHISCHER RAUM: Lettland
VERÖFFENTLICHUNGEN: Suna, Laura: Jugendkulturen und Integration in Lettland nach
dem Jahre 2000. in: Held, Josef: Jugendintegration durch Partizipation? Hamburg: Argument
Verl. 2005, S. 106-114.+++Suna, Laura: Region Baltikum: kulturelle Räume in Lettland. in:
Osteuropaforschung 15 Jahre "danach". Beiträge für die 14. Tagung junger Osteuropa-Experten. Forschungsstelle Osteuropa Bremen 2006, S. 42-46.+++Suna, Laura; Liepina-Ozola,
Kristine; Kalnina, Anita: Studierendenumfrage; Analyse der Kulturinitiativen Jugendlicher.
in: Tabuns, Aivars (Hrsg.): Kulturen. Jugendliche. Medien. Riga: Universität Lettlands, Fakultät für Sozialwissenschaften, 2006, S. 57-98. (in lettischer Sprache: Studentu aptauja; Jauniesu kulturas iniciativu analize. in: Tabuns, Aivars (red.): Kulturas. Jauniesi. Mediji).
ART: BEGINN: 2007-10 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Bremen, FB 09 Kulturwissenschaften, Institut für Medien, Kommunikation, Information -IMKI- (Postfach 330440, 28334 Bremen)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0421-218-67624, e-mail: laura.suna@uni-bremen.de)
[201-L] Thoms, Maike:
Digital Divide - die Wissenskluft im digitalen Zeitalter: Internet und informationelle
Ungerechtigkeit, Saarbrücken: VDM Verl. Dr. Müller 2008, 93 S., ISBN: 978-3-8364-9585-1
INHALT: "Trotz zunehmender Verbreitung des Internets bestehen weiterhin erhebliche Unterschiede in dessen Nutzung durch verschiedene Bevölkerungsgruppen entlang soziodemografischer Merkmalsausprägungen wie Geschlecht, Einkommen oder Schulbildung. Die entstandenen Ungleichheiten im Zugang zum Internet und dessen Nutzung sowohl innerhalb einer
Gesellschaft als auch zwischen Industrie- und Entwicklungsländern wird als Digital Divide
oder digitale Kluft bezeichnet. Droht das Internet die Welt künftig in zwei Klassen zu spalten,
die Informationselite und die Nichtvernetzten? Ausgehend von der steigenden Bedeutung des
Begriffes Informationsgesellschaft untersucht die Autorin die nutzungsbezogene Entwicklung
des Internets und deren Folgen für gesellschaftliche Strukturen anhand der Hypothese von der
wachsenden Wissenskluft. Darauf aufbauend erläutert sie die Bedeutung des Internets für
Entwicklungsländer und dessen Ungleichheit stiftende Wirkung auf diese." (Autorenreferat)
[202-L] Traue, Boris:
Gouvernemedialität der digitalen Partizipation: Überlegungen zu medialen und
gesellschaftlichen Voraussetzungen der Schriftkundigkeit, in: Sozialwissenschaften und
Berufspraxis, Jg. 32/2009, H. 2, S. 169-183 (Standort: USB Köln(38)-XG05452; Kopie über den
Literaturdienst erhältlich)
INHALT: Der Autor stellt aus einer gouvernemedialitätstheoretischen Perspektive Überlegungen
zu der Frage an, wie in den digitalen Medien über eine Nutzung bestehender Inhalte hinaus
die Produktion von Wissen eingefordert und ermöglicht wird. Er zeigt, dass das "Web 2.0"
die Subjekte auf zweierlei Weise in die Produktion von Wissen einbindet: zum einen im Sinne einer "Psychotechnik der Aufmerksamkeitsvereinnahmung", die durch die Erzeugung von
"hyper attention" Aufmerksamkeitsleistungen zerstreut; zum anderen auf eine Weise, die sich
als "sich selbst schreiben" bezeichnen lässt, insofern das Internet als Schriftraum anzusehen
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1.6 Mediennutzung
ist, der permanent Schreibakte von seinen Teilnehmern verlangt. Der Autor diskutiert neuere
Forschungsergebnisse zur "digital literacy" daraufhin, welche empirischen Hinweise sie auf
die Entstehung neuer Ungleichheiten in der Nutzung der kommunikativen Ressourcen des Internets gibt. In einem abschließenden Teil stellt er weiterführende Überlegungen zu den gesellschaftlichen und technischen Voraussetzungen für Teilhabe (im Sinne von Nutzung) und
Partizipation (im Sinne einer Gestaltung der Medienverhältnisse unter Berücksichtigung eigener Interessen) an. Ziel seines Beitrages ist es, ein Konzept digitaler Partizipation zu umreißen, das die Paradoxien der "fremdgesteuerten Selbststeuerung" in der Mediennutzung berücksichtigt. (ICI2)
[203-L] Tully, Claus J. (Hrsg.):
Multilokalität und Vernetzung: Beiträge zur technikbasierten Gestaltung jugendlicher
Sozialräume, (Jugendforschung), Weinheim: Juventa Verl. 2009, 256 S., ISBN: 978-3-77991751-9
INHALT: "Die modernen Raumbezüge Jugendlicher werden durch Mobilitäts- und Kommunikationstechnik gestaltbar. Die eigene soziale Verortung erfolgt somit vermehrt instrumentell,
Raumbezüge werden qua technischer Hilfen verändert und erweitert, beispielsweise über Mobiltelefone, Online-Communities und Computerspiele. Dieser Zuwachs an Vernetzungsofferten führt zu einer Vervielfachung von Raumbezügen und schafft kontingente Möglichkeiten,
Räume auszugestalten. Insofern greifen traditionelle Konzepte, die sich auf Raumaneignung
bei Jugendlichen konzentrieren, zu kurz. Raumbezüge sind das Handlungsprodukt der Gestaltungsintentionen Jugendlicher. Räume werden in der Moderne nicht mehr nur "erfahren",
vielmehr ist das "Switchen" zwischen Orten, Sachen, Personen und Situationen zu beobachten. Statt Eindeutigkeit wird ein "Sowohl-als-auch" praktiziert. Der Band gibt einen Einblick
in die modernen Raumbezüge Jugendlicher. Dabei wird der Blick der sozialwissenschaftlichen Jugendforschung durch modernisierungs-, technik-, kommunikations-, raum- und netzwerktheoretische Forschungsperspektiven ergänzt und erweitert." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Claus J. Tully: Die Gestaltung von Raumbezügen im modernen Jugendalltag.
Eine Einleitung (9-26); Daniela Ahrens: Jenseits medialer Ortslosigkeit: Das Verhältnis von
Medien, Jugend und Raum (27-40); Dorothee M Meister, Bianca Meise und Sieglinde Neudert: Das Handy als Technologie sozialer Raumaneignung Jugendlicher. Empirische Befunde
zum Medienhandeln Jugendlicher (41-58); Rudolf Kammerl: Ich-Erfahrungen und IdentitätsKonstruktion "im Netz" und/oder "drum herum". Zur Verortung internetbasierter Kommunikation für die Identitätsentwicklung Jugendlicher(59-76); Joachim R. Höflich: In der Mitte
der Stadt. Die Nutzung des Mobiltelefons auf einer Piazza (77-90); Bettina Pirker: Medien.Technik.Raum. Technikkonstruierte Räume als interkulturelle Spielplätze der Identität (91100); Antje Flade: Entwicklungsaufgaben und Mobilität im Jugendalter (101-110); Dagmar
Hoffmann: Konjunkturen des Sozialen. Soziologische Reflexionen zum Phänomen der sozialen Online-Netzwerke /111-126); Sabina Misoch: Jugendliche Raumbezüge im Chat (127138); Dirk Baier und Florian Rehbein: Computerspielabhängigkeit im Jugendalter (139-156);
Nadia Kutscher: Virtuelle Räume Jugendlicher - die Wirkmacht kulturellen Kapitals bei der
Nutzung des Internet (157-174); Angela Tillmann: Symbolischer Raumgewinn durch neue
Medien. Neue Unterstützungsressourcen für Jugendliche in entterritorialisierten Netzwerken
(175-188); Sabine Feierabend und Thomas Rathgeb: Always connected: Das Handy als Begleiter der Jugend. Ergebnisse der JIM-Studie 2007 (189-200); Andreas Hepp: Netzwerke der
Medien - Netzwerke des Alltags. Medientechnologien und kommunikative Mobilität in der
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1.6 Mediennutzung
123
jugendlichen Alltagswelt (201-216); Stefan Wesener: "Ich muss noch die Welt retten". Computerspielwelten im jugendlichen Alltag (217-230).
[204-L] Wagner, Ulrike (Hrsg.):
Medienhandeln in Hauptschulmilieus: mediale Interaktion und Produktion als
Bildungsressource, München: KoPaed 2008, 254 S., ISBN: 978-3-86736-054-8
INHALT: "Die Studie 'Medienhandeln in Hauptschulmilieus' untersucht systematisch die Medienaneignung von Hauptschülerinnen und Hauptschülern in Deutschland. Der Fokus liegt auf
kommunikativen, spielorientierten und produktiven Umgangsweisen mit Computer, Internet,
Spielkonsole und Handy: Sich austauschen und Beziehungen pflegen in Communities oder
über Instant Messenger, am Computer spielen und sich kreativ mit Fotos und Videos beschäftigen ist für diese Zielgruppe selbstverständlicher Bestandteil ihres Alltags. In ihrer Medienaneignung wird deutlich, wo die Ressourcen für einen selbstbestimmten Medienumgang, für
die Teilhabe an der sozialen Welt und für die Erweiterung von Fähigkeiten liegen, die ihrerseits für Bildungsprozesse nutzbar gemacht werden können." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Ulrike Wagner, Peter Gerlicher, Christa Gebel: Ressourcenorientierte Zugänge zum
Medienhandeln von bildungsbeachteiligten Heranwachsenden (19-56); Peter Gerlicher: Die
realisierte Stichprobe (60-66); Christa Gebel: Die teilstandardisierte Befragung zur Nutzung
multifunktionaler Medien (67-118); Susanne Eggert, Christa Gebel, Ulrike Wagner: Die vertieften Handlungsschwerpunkte Spielen, Kommunizieren und Produzieren (119-185); Niels
Brüggen: Kompetenter Medienumgang aus Sicht der Heranwachsenden (186-207); Ulrike
Wagner: Multifunktionale Medien in den Lebenswelten von Hauptschülerinnen und Hauptschülern (208-222); Niels Brüggen, Ulrike Wagner: Pädagogische Konsequenzen (223-246).
[205-L] Walden, Thomas:
Online vermittelte Beziehungen: Beziehungskonstruktionen von Internetchatterinnen und
-chattern, (Medienpädagogik und Mediendidaktik, Bd. 13), Hamburg: Kovac 2008, 232 S.,
ISBN: 978-3-8300-3286-1
INHALT: "Warum chatten Menschen? Entstehen durch das Chatten 'reale' Beziehungen oder ist
Chatten nur ein folgenloser Zeitvertreib? ,Online vermittelte Beziehungen' untersucht Voraussetzung, Entstehung und Gestalt persönlicher Beziehungen, die ihren Ausgangspunkt im Internet, genauer gesagt im Chat, genommen haben. Der Text nähert sich dem Phänomen des
Chattens aus biographischer Perspektive. Nicht die Online Aktivitäten stehen im Mittelpunkt
des Textes, sondern die Biographien der Chatter. Dieser Zugang zum Phänomen des Chattens
fügt dem Online Verhalten der Chatter eine Dimension hinzu, an denen es den bisherigen Untersuchungen des Chats bislang mangelt. Eröffnet wird die Studie durch einen kurzen Überblick über die Geschichte des Internets und einen ausführlicheren Blick auf den Chat. Dem
folgt ein Gang durch die vier kulturellen Epochen Antike, Renaissance, Aufklärung und Moderne. Im Fokus steht dabei die Auffassung von Freundschaft unter besonderer Berücksichtigung der Aspekte Selbsthingabe und Selbstoffenbarung, die für den abschließenden empirischen Teil operationalisiert werden. Mittels dieses Zugangs zum Phänomen des Chattens wird
die Erkenntnis sichtbar, dass die Nutzung der Chatplattformen seitens User weniger durch das
jeweilige Online Angebot bestimmt wird, als vielmehr durch die jeweiligen biographischen
Erfahrungen. In seinem Fortgang beschreibt der Text die Erwartungen und Erfahrungen, die
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1.6 Mediennutzung
die Chatter mit und durch den Chat gesammelt haben und stellt eine Typisierung der Chatter
auf. Während beispielsweise beziehungssichere Biographen in themenzentrierten Chats zu
finden sind und den Chat als einen weiteren Kommunikationskanal nutzen, finden sich auf
den weit verbreiteten Flirtplattformen des Internets in erster Linie beziehungsunsichere Biographen, für die der Chat eine Kompensationsfolie sozialer Defizite bedeutet." (Autorenreferat)
[206-L] Weber, Catherine:
Das Handy in Alltag und Spielfilm, Hamburg: Academic Transfer 2009, 189 S., ISBN: 978-3938198-08-7
INHALT: "Das Handy ist durch seine Allgegenwärtigkeit im Alltag und im Film das vielleicht
meistunterschätzte Kommunikationsmittel der Gegenwart. Sogar australische Vögel zirpen
bereits bekannte Klingeltöne. Dennoch hat sich die Kommunikationswissenschaft abseits von
wirtschaftlichen und technischen Aspekte bislang nur äußerst mager mit den Fragen beschäftigt, was die Menschen mit dem Medium eigentlich machen, und was das Medium mit den
Menschen macht. Kommunikationswissenschaftlerin Catherine Weber betrifft mit ihrem
Buch daher wissenschaftliches Neuland, indem sie die soziologischen, kulturellen und psychologischen Fragestellungen beleuchtet. Dazu hat Weber 65 Filme untersucht und die Unterschiede sowie Übereinstimmungen zwischen Film und Wirklichkeit im Handygebrauch herausgearbeitet. Das Buch zeigt, wie das Handy vom Prestige- zum Massenobjekt wurde, was
es mit der Personalisierung auf sich hat, und welche alters- und geschlechtsspezifische Unterschiede sich in der der Verwendung zeigen. Ebenso geht es um die psychosozialen Auswirkungen, dem Erreichbarkeitsdilemma und der zunehmenden Vermischung von Arbeits- und
Freizeit." (Autorenreferat)
[207-F] Wimmer, Jeffrey, Dr. (Bearbeitung):
Nutzung und Aneignung lokaler Medien und ihrer Medienangebote - Fallbeispiel Bremen
INHALT: Medien spielen im Alltag eine zentrale Rolle. Interessanterweise ist aber die Nutzung
und Aneignung der traditionellen Lokalmedien (Tageszeitungen, Radioprogramme etc.) unter
qualitativen Gesichtspunkten relativ unerforscht; es liegen allein strukturelle Daten über das
Mediennutzungsverhalten der Bevölkerung im lokalen Kontext vor. Das Lehrforschungsprojekt nimmt sich dieser Forschungslücke an. Mit Hilfe eines qualitativen Designs wird der
Stellenwert des lokalen Kontexts der Mediennutzung und -aneignung exploriert: a) Motive
der Mediennutzung im lokalen Kontext; b) Bewertung der Lokalmedien und ihrer Programme; c) Rolle der Lokalmedien im Alltag (Heimatgefühl, Identitätsprozesse etc.). Erste Ergebnisse - u.a. eine Typologie der Bremer MediennutzerInnen - werden im Herbst 2008 veröffentlicht. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bremen
ART: BEGINN: 2008-01 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER:
keine Angabe
INSTITUTION: Universität Bremen, FB 09 Kulturwissenschaften, Institut für Medien, Kommunikation, Information -IMKI- (Postfach 330440, 28334 Bremen); Bremische Landesmedienanstalt -brema- (Richtweg 14, 28195 Bremen)
KONTAKT: Institution (Tel. 0421-218-67601, e-mail: medienkultur@uni-bremen.de)
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1.6 Mediennutzung
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[208-F] Winter, Stephan, M.Sc. (Bearbeitung); Krämer, Nicole, Prof.Dr. (Leitung):
Die relative Bedeutung von Informationsquelle und Informationskomplexität für die Auswahl und Verarbeitung von Wissenschaftsinformationen im Internet
INHALT: Zur Informationsbeschaffung über wissenschaftsbezogene Alltagsfragen wird mehr
und mehr das Internet genutzt. Im Rahmen momentaner Entwicklungen des World Wide Web
in Richtung des so genannten Web 2.0 kann dabei zunehmend auch auf durch Laien in Blogs
oder Foren verbreitete Information zurückgegriffen werden. Es soll geprüft werden, inwieweit die bislang vorwiegend kognitionspsychologisch geprägten Modelle zur Informationssuche vor dem Hintergrund dieser Heterogenisierung der Autoren durch sozial- und medienpsychologische Ansätze ergänzt werden müssen. Konkret wird dazu analysiert, inwieweit Erkenntnisse aus der Persuasionsforschung auf die Informationssuche und -auswahl übertragen
werden können. Aufbauend auf sozial- und medienpsychologischen Theorien (Yale-Studien
zur Persuasion, Elaboration Likelihood Modell, selective exposure, Wissensklufthypothese)
wird davon ausgegangen, dass neben der Quelle vor allem die Gestaltung der Nachricht ein
Kriterium für die Auswahl einer Information sein kann. So wird angenommen, dass zweiseitige Nachrichten, die also in sich fragil und konfligierend gestaltet sind, insbesondere von Personen gemieden werden, die aufgrund von mangelndem (Vor)wissen eine geringere Fähigkeit
zur Verarbeitung der Information haben.
METHODE: In drei aufeinander aufbauenden experimentellen und quasiexperimentellen Laborstudien wird überprüft, welchen Einfluss die angegebene und zugeschriebene Expertise der
Quelle, die Art der Gestaltung der Nachricht sowie die individuelle Fähigkeit zur Verarbeitung der Informationen nimmt. Als Beispielszenario wird die Diskussion von wissenschaftsbezogenen Informationen zur Kontroverse um die Wirkung von gewalthaltigen Medienangeboten auf Kinder und Jugendliche gewählt. DATENGEWINNUNG: Experiment (Stichprobe:
60x3; Eltern zwischen 20 und 45 Jahren). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Winter, S.; Krämer, N.C.; Schielke, K.; Appel, J.: Credibility in
the blogosphere: source effects on the selection of online science information. Conference of
the International Communication Association, June, Singapore. 2010.+++Winter, S.; Appel,
J.; Schielke, K.; Krämer, N.C.: Who's an expert in the Web? Source effects on the selection of
online science information in blogs. Conference General Online Research, May, Pforzheim.
2010.
ART: BEGINN: 2009-07 ENDE: 2011-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche
Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg, Fak. für Ingenieurwissenschaften, Abt. Informatik und Angewandte Kognitionswissenschaft Fachgebiet Sozialpsychologie,
Medien und Kommunikation (47048 Duisburg)
KONTAKT: Leiterin (Tel. 0203-379-2482, e-mail: nicole.kraemer@uni-due.de);
Bearbeiter (Tel. 0203-379-2442, e-mail: stephan.winter@uni-due.de)
[209-F] Wolling, Jens, Prof.Dr.; Kuhlmann, Christoph, Dr. (Bearbeitung):
Umfang, Situationen, Inhalte und Gründe des Nebenbeisehens in der Gesamtbevölkerung
(Teilstudie im Rahmen des Projektes "Fernsehen als Nebenbeimedium")
INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
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1.6 Mediennutzung
INSTITUTION: Technische Universität Ilmenau, Fak. für Mathematik und Naturwissenschaften,
Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft Fachgebiet Empirische Medienforschung, Politische Kommunikation (Postfach 100565, 98684 Ilmenau)
KONTAKT: Wolling, Jens (Prof.Dr. Tel. 03677-69-4654, e-mail: jens.wolling@tu-ilmenau.de);
Kuhlmann, Christoph (Dr. Tel. 03677-69-4706, e-mail: christoph.kuhlmann@tu-ilmenau.de)
[210-L] Zillien, Nicole:
Die (Wieder-)Entdeckung der Medien: das Affordanzkonzept in der Mediensoziologie, in:
Sociologia Internationalis : Internationale Zeitschrift für Soziologie, Kommunikations- und
Kulturforschung, Bd. 46/2008, H. 2, S. 161-181 (Standort: USB Köln(38)-XG219; Kopie über den
Literaturdienst erhältlich; www.atypon-link.com/DH/doi/abs/10.3790/sint.46.2.161)
INHALT: "Soziologische Untersuchungen von Informations- und Kommunikationstechnologien
sind oft merkwürdig objektlos. Das heißt, die Merkmale der technologischen Artefakte, deren
Nutzung und Wirkung untersucht werden soll, werden nur selten explizit in die empirischen
Studien mit einbezogen - wenn dies geschieht, erfolgt es oft unsystematisch und ohne Theoriebezug. Der vorliegende Artikel entwickelt unter Rückbezug auf das wahrnehmungspsychologische Konzept der Affordanz einen Ansatz, der die systematische Berücksichtigung technologischer Artefakte erlaubt und gleichzeitig die Bedeutung des Rezipienten im Prozess der
Mediennutzung anerkennt. Exemplarisch werden Untersuchungen von Mobiltelefonen, Präsentationstechnologien, Datenbanken und Chatforen diskutiert, wobei sich herausstellt, dass
das Affordanzkonzept aus Perspektive der Medienforschung einer soziologischen Rahmung
bedarf. Aus diesem Grund wird ein Vorschlag zur soziologischen Einbettung des Affordanzkonzeptes unterbreitet und abschließend dargelegt, welchen Gewinn die Medienforschung aus
der Anwendung dieses Konzeptes ziehen kann." (Autorenreferat)
1.7
Medienwirkung
[211-L] Adam, Silke:
Bringing the mass media in: the contribution of the mass media for understanding citizens'
attitudes towards the European Union, (KFG Working Paper Series, Nr. 4), Berlin 2009, 22 S.
(Graue Literatur;
www.polsoz.fu-berlin.de/en/v/transformeurope/publications/working_paper/WP_04_September_
Adam.pdf)
INHALT: "Economic considerations, identity related considerations and cueing theory are used
for explaining citizens' attitudes towards the European Union. Yet, all of this research has failed to show how elite cues on interests and identities actually reach the citizens. As a consequence, the author argues that domestic mass media as the most widely used source for citizens' information about the European Union has the potential to fill this missing link. Mass
media actively construct reality by promoting ideas (agenda-setting and framing) and thereby
shaping processes of socialization and persuasion. In this article the author discusses theoretical concepts of how mass media might affect citizens' attitudes, summarizes what we know
about the role of domestic mass media in the course of EU integration, derives research desi-
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1.7 Medienwirkung
127
derates and finally shows why knowledge on the link between mass media and citizens is paramount to understand the future of EU integration." (author's abstract)|
[212-F] Albert, Mathias, Prof.Dr.; Volkmer, Ingrid, Prof.Dr.; Backx, Quirijn; Pache, Vanessa; Georgiou, Myria, Dr.; Camauer, Leonor, Dr.; Palmer, Michael, Prof.Dr. (Bearbeitung); Slade, Christina, Prof.Dr. (Leitung):
Media & citizenship: transnational television cultures reshaping political identities in the
European Union
INHALT: Media & Citizenship studies the ways transnational media, in particular Arabic language television, reshape the political landscapes of citizenship in the European Union. It provides the first European wide empirical research on the use of Arabic language television and
its effect on integration in multicultural societies. After collecting data across 7 EU nations,
focus group studies explore how Arabic speakers themselves construct citizenship in the light
of their media use, and their adopted national cultures. Models of democratic participation
continue to be based on the nation state, while political debate is no longer contained within
its boundaries. All citizens of the EU already have dual citizenship, of their nation and of the
Union. That dual identity is underpinned by millenia of intermingling. Concerns around extreme expressions of Islamic fundamentalism on one hand, and the advance of moral panics
around a threatening religious difference on the other, have brought Muslim communities into
the core of political and media debates about citizenship in Europe. Those communities, unlike earlier diasporic communities, have access to a shared 'public sphere', the space of Arabic
language television. That supernational sphere influences perceptions of citizenship and civic
values. Yet regimes for testing values of citizenship remain rooted in the national. The objectives of the project are to gather quantitative and qualitative comparative empirical data on
the use of Arabic language television in Europe, in order to deliver well founded policy advice on issues relating to the media and its regulation. The project works with Arabic speakers
on their understandings of citizenship, derived from the media on the one hand and imposed
by citizenship testing regimes on the other, in order to involve the community to influence
policy at the national and European level.| GEOGRAPHISCHER RAUM: Europäische Union
ART: BEGINN: 2008-04 ENDE: 2011-03 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Europäische Union
INSTITUTION: Universität Bielefeld, Fak. für Soziologie, Institut für Weltgesellschaft (Postfach
100131, 33501 Bielefeld)
KONTAKT: Institut für Weltgesellschaft -Sekretariat- (Tel. 0521-106-4228,
Fax: 0521-106-89024, e-mail: brigitte.lohan@uni-bielefeld.de)
[213-F] Ballenthien, Jana, M.A.; Beer, Raphael, PD Dr.; Schachtner, Christina, Prof.Dr.; Schelhowe, Heidi, Prof.Dr. (Bearbeitung); Winkler, Gabriele, Prof.Dr.; Carstensen, Tanja, Dr. (Leitung):
Subjektkonstruktionen und digitale Kultur. Neue Subjektformen im Wechselspiel mit soziokulturellen Praktiken im Cyberspace
INHALT: Mit den Informations- und Kommunikationstechnologien entstehen neue technischmediale Verhaltensschauplätze für soziokulturelle Praktiken wie Arbeiten, Kommunizieren,
Lernen, Spielen, Gestalten, Reflektieren. Die erkenntnisleitende Fragestellung des hier beantragten Forschungsprojekts lautet: Inwieweit sind in den genannten soziokulturellen Praktiken
128
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1.7 Medienwirkung
neue Subjektkonstruktionen angelegt, die bislang nicht gekannte Dimensionen menschlicher
Existenz als wesentliche Elemente einer digitalen Kultur markieren? Ziel dieser Untersuchung ist es, ein Panorama digital gestützter Subjektkonstruktionen zu entwickeln, das der
Gesellschaft insbesondere mit Blick auf die Bereiche Arbeit, Kommunikation und Bildung
Informationen darüber liefert, mit welchen Subjektformen sie in Zukunft rechnen muss und
wie sie sich darauf vorbereiten kann.
METHODE: Diese Frage soll am Beispiel folgender ausgewählter technisch-medialer Verhaltensschauplätze untersucht werden: webbasierte Erwerbsarbeit, kommunikative Öffentlichkeiten im Cyberspace, Lernen in der Interaktion mit technischen Artefakten. Um den Status
der empirisch ermittelten Subjektkonstruktionen präzise bestimmen zu können, sollen diese
mit Theoriediskursen über das Subjekt in Geschichte und Gegenwart verglichen werden. Diese Diskurse werden in einem der vier Teilprojekte aufgearbeitet. Die genannten soziokulturellen Praktiken bilden das Spektrum der Forschungsperspektiven, um Subjektkonstruktionen
von Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter zwischen 15 und 30 Jahren zunächst an
getrennten Verhaltensschauplätzen und im Anschluss daran an einem übergreifenden virtuellen Verhaltensschauplatz wie Second Life oder Lively (Google) zu identifizieren. Die Auswertung erfolgt auf Grundlage der Grounded Theory. Es wird davon ausgegangen, dass sich
die Subjekte in und durch soziokulturelle Praktiken konstituieren im Sinne von Hannah
Ahrendt, die schrieb, dass wir uns sprechend und handelnd in die Welt einschalten und dadurch nicht nur etwas, sondern immer auch uns selbst hervorbringen (Arendt 1960, 174 ff.).
Wenn die soziokulturellen Praktiken von Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Fokus
der Untersuchung stehen, so deswegen, weil es sich um die erste Generation handelt, die potenziell von Kind auf mit Digitalen Medien konfrontiert war, weil der Anteil der Internetuser
in dieser Altersgruppe überdurchschnittlich hoch ist und weil sie zentrale Bedeutungsträger
der gegenwärtigen und zukünftigen Gesellschaft sind. DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse,
offen (Stichprobe; 30; 15-30-Jährige, die das Internet intensiv nutzen). Beobachtung, teilnehmend; Qualitatives Interview (Stichprobe: 30). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: BEGINN: 2009-09 ENDE: 2012-08 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Volkswagen
Stiftung
INSTITUTION: Technische Universität Hamburg-Harburg, Arbeitsgruppe Arbeit - Gender Technik (Schwarzenbergstr. 95, 21073 Hamburg); Universität Klagenfurt, Fak. für Kulturwissenschaften, Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft (Universitätsstr. 65-67,
9020 Klagenfurt, Österreich); Universität Münster, FB 06 Erziehungswissenschaft und Sozialwissenschaften, Institut für Soziologie (Scharnhorststr. 121, 48151 Münster); Universität
Bremen, FB 03 Mathematik, Informatik, Arbeitsgruppe Digitale Medien in der Bildung (Bibliothekstr. 1, 28334 Bremen)
KONTAKT: Winker, Gabriele (Prof.Dr. Tel. 040-42878-3445, e-mail: winker@tu-harburg.de);
Carstensen, Tanja (Dr. Tel. 040-42878-4005)
[214-F] Brand, Alexander, M.A. (Bearbeitung); Medick-Krakau, Monika, Prof.Dr.phil.habil. (Leitung); Medick-Krakau, Monika, Prof.Dr.phil.habil. (Betreuung):
Die Rolle(n) von Massenmedien in den internationalen Beziehungen mit besonderem Augenmerk auf Prozesse diskursiver Konstruktion
INHALT: keine Angaben
ART: BEGINN: 2005-01 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution
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1.7 Medienwirkung
129
INSTITUTION: Technische Universität Dresden, Philosophische Fakultät, Institut für Politikwissenschaft Lehrstuhl Internationale Politik (01062 Dresden)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0351-463-35712, e-mail: Alexander.Brand@tu-dresden.de)
[215-F] Brosius, Hans-Bernd, Prof.Dr. (Bearbeitung):
Die Bedeutung von Third-Person-Effekten und interpersonaler Kommunikation im AgendaSetting-Prozess
INHALT: In der Kommunikationswissenschaft besteht die Tendenz, einzelne Medienwirkungsthesen immer detaillierter und in verschiedensten Kontexten zu erforschen, während übergreifende Zusammenhänge zwischen einzelnen Theorieblöcken außer Blick geraten. Anliegen ist
es, mit der Agenda-Setting These und dem Third-Person Effekt zwei der prominentesten Ansätze theoretisch zu verknüpfen und ein auf diese Weise weiterentwickeltes Medienwirkungsmodell empirisch fruchtbar zu machen. Die Grundidee des vorliegenden Antrags ist, dass die
Wichtigkeitseinschätzungen bei gesellschaftlichen Problemen nicht nur von der Medienagenda beeinflusst werden (das klassische Agenda-Setting), sondern durch Wahrnehmungsphänomene, die unter dem Stichwort third-person-effect bekannt sind, vermittelt werden. Während
die Agenda-Setting These davon ausgeht, dass mediale Botschaften unmittelbar die wahrgenommene Bedeutsamkeit verschiedener Themen und deren Rangfolge (Agenda) in der Bevölkerung beeinflussen, postuliert der Third-Person Effekt, dass die einzelnen Rezipienten davon
ausgehen, dass Medien auf andere Personen stärker wirken als auf sie selbst. Bringt man beide theoretischen Ansätze zusammen, kann man unterstellen, dass sich die Medienagenda
schwächer und später in der persönlichen Agenda der Untersuchungsteilnehmer niederschlägt
als in der wahrgenommen Agenda der anderen. Sollte sich die eigene Agenda nun tatsächlich
deutlich von der Agenda der anderen unterscheiden (und weniger medienbeeinflusst darstellen), so stellt sich unweigerlich die Frage nach der Handlungsrelevanz dieses Unterschiedes.
Einerseits könnte man nämlich annehmen, dass der Third-Person Effekt dafür sorgt, dass medial vermittelte gesellschaftliche Probleme individuell unterschätzt und mit weniger Elan angegangen werden, weil der einzelne davon ausgeht, dass andere Personen sie überschätzen.
Andererseits besteht aber auch die Möglichkeit, dass die wahrgenommene Agenda der anderen indirekt und damit eher langfristig Einfluss auf die eigene Agenda hat. Im Projekt soll ein
systematisches Modell des Zusammenspiels zwischen Agenda-Setting Prozess und Third-Person Wahrnehmung entwickelt werden. Ferner soll eine empirische Untersuchung des Modells
im Längsschnittdesign durchgeführt werden. In der Studie sollen - detailliert und unter Berücksichtigung diverser intervenierender Variablen - Auswirkungen der Medienagenda auf
die eigene und die wahrgenommene fremde Agenda sowie die Handlungsbereitschaft auf verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen anhand der Kombination einer Inhaltsanalyse und einer regional repräsentativen standardisierten Befragung untersucht werden.
ART: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität München, Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung (Oettingenstr. 67, 80538 München)
KONTAKT: Institution -Sekretariat- (Tel. 089-2180-9455, Fax: 089-2180-9443,
e-mail: krampe@ifkw.lmu.de)
[216-F] Brosius, Hans-Bernd, Prof.Dr. (Bearbeitung):
Fallbeispiel- und Furchtappelleffekte in der Gesundheitskommunikation
130
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1.7 Medienwirkung
INHALT: In der deutschen Kommunikationswissenschaft führt der Bereich der Gesundheitskommunikation bislang ein Schattendasein. Die Relevanz ist jedoch aufgrund gesellschaftlicher,
politischer und wirtschaftlicher Entwicklungen nicht mehr zu ignorieren. Ziel dieses Forschungsantrages ist es, die zwei prominenten Ansätze der Medienwirkungsforschung
'Furchtappelle' und 'Fallbeispiel-Effekt' in ein etabliertes Modell gesundheitsspezifischer Verhaltensänderung, das 'Stages of Change'-Modell (SOC), zu integrieren. Der Fallbeispieleffekt
ist gut belegt und verspricht großes Potential, das bisher noch nicht in der Gesundheitskommunikation erforscht wurde. Furchtappelle hingegen wurden häufig im Kontext der Gesundheitskommunikation untersucht, aber nicht systematisch und bezüglich unterschiedlicher Medienkanäle. Empirische Untersuchungen (Inhaltsanalysen und mehrere aufeinander aufbauende Experimente) sollen das im Projekt entwickelte, integrierte Modell überprüfen und verfeinern. Hierfür werden die Effekte detailliert und unter Berücksichtigung diverser intervenierender Variablen in verschiedenen Medien und bei verschiedenen Zielgruppen (in unterschiedlichen Phasen des Verhaltensänderungsprozesses) untersucht.
ART: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität München, Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung (Oettingenstr. 67, 80538 München)
KONTAKT: Institution -Sekretariat- (Tel. 089-2180-9455, Fax: 089-2180-9443,
e-mail: krampe@ifkw.lmu.de)
[217-L] Colin, Michel:
Wie verstehen wir Fernsehübertragungen von Sportereignissen, in: montage/av : Zeitschrift
für Theorie und Geschichte audiovisueller Kommunikation, Jg. 17/2008, Nr. 1, S. 89-107
INHALT: Am Beispiel des Radrennens Paris-Roubaix von 1986 geht der Autor aus kognitionswissenschaftlicher Sicht der Frage nach, wie der Zuschauer Fernsehübertragungen von
Sportereignissen versteht. Er geht von der Annahme aus, dass "das Verständnis einer Fernsehübertragung auf der Identifikation der Referenten und deren Beziehungen zueinander - vor
allem in räumlicher Hinsicht - beruht sowie auf einer von der audiovisuellen Konstellation
ausgehenden Identifikation der Ereignisstruktur". Somit setzt das Verständnis der Übertragung eines Radrennens voraus, von einer Abfolge der Einstellungen auf die räumlichen Relationen des Ereignisses zu schließen. Er veranschaulicht, dass die Kenntnis der audio-visuellen
"Sprache" nicht ausreicht, um die räumlichen Zusammenhänge eines Radrennens sowie dessen taktische Schemata, also das, was als narrative Struktur des Ereignisses bezeichnet werden kann, zu erfassen. (RG)
[218-L] Dubin, Boris:
Fernsehkrieg und echter Krieg: Russland: der Kaukasus-Konflikt in den Köpfen, in:
Osteuropa : interdisziplinäre Monatszeitschrift zur Analyse von Politik, Wirtschaft, Gesellschaft,
Kultur und Zeitgeschichte in Osteuropa, Ostmitteleuropa und Südosteuropa, Jg. 58/2008, H. 11, S.
71-77 (Standort: USB Köln(38)-M-AP04813; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Die Mehrheit der Bevölkerung Russlands bezieht ihre Informationen über politische
Ereignisse aus dem Fernsehen. Trotz weitverbreiteten Misstrauens gegen die staatlich kontrollierten Medien haben diese einen entscheidenden Einfluss auf die Haltung der Bürger zu
den Nachbarn im Kaukasus. Im jüngsten Konflikt mit Georgien ließ sich so das sowjetische
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1.7 Medienwirkung
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Modell der Mobilisierung gegen den äußeren Feind leicht aktivieren. Die Mehrheit der Menschen unterstützt das Vorgehen des Kreml. Allerdings plädiert über die Hälfte der Befragten
für die Einschaltung internationaler Vermittler zur Konfliktlösung. Die Parallelen zu den
Tschetschenienkriegen sehen dagegen nur wenige." (Autorenreferat)
[219-F] Eilders, Christiane, Prof.Dr.; Lichtenstein, Dennis; Nitsch, Cordula (Bearbeitung):
The role of mainstream media and micro media for democratic performance in comparative
perspective
INHALT: The project represents preparatory work for a research proposal for funding by the EU.
It explores the role of the media for the functioning of European democracies. It sets out to
develop a multi-variable, multi-level model for the analysis of the interrelation between different macro, meso, and micro factors affecting democratic outcome in several European member states. Special attention is directed to the rise of web-based micro media where users disseminate and share their views of political reality by generating their own media content The
micro media can be seen as an expansion but also as a competitor of the mass media as they
shape public debate, enhance the chances of participation, and increase the degree of pluralism in the public sphere. It is assumed that rather than reflecting journalistic routines and the
views of political elites or big interest groups, micro media indicate the relevance criteria of
civil society and show the problem perception of the citizens. Whether or not the web-based
micro media means an enhancement of public discourse and how the specific interplay between different types of media affects democratic performance is an open question that will be
addressed in the project. Media's contribution to democratic functioning depends on various
factors that lead to different results in different national settings. By comparing the structure
and content of media discourse in different EU-member states the project aims to identify the
conditions under which democratic performance is fostered in different national settings and
on the transnational level of European governance.| GEOGRAPHISCHER RAUM: European
Union
ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Augsburg, Philosophisch-Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut
für Medien und Bildungstechnologie -imb- Professur für Kommunikationswissenschaft, Öffentliche Kommunikation (Universitätsstr. 10, 86135 Augsburg)
KONTAKT: Institution, Sekretariat (Tel. 0821-598-5674,
e-mail: ursula.mayer@phil.uni-augsburg.de)
[220-F] Einem, Elisabeth von, Dipl.-Kff. (Bearbeitung); Esch, Franz-Rudolf, Univ.-Prof.Dr. (Betreuung):
Bildkommunikation
INHALT: Bildkommunikation gehört zu den zentralen Bestandteilen der Kommunikationsforschung. Viele Forscher, allen voran Prof.Dr. Kroeber-Riel, haben sich bereits mit der Wirkung von Bildern, insbesondere der Wirkung von informativen und emotionalen Bildern auf
das Konsumentenverhalten, auseinander gesetzt. Die Bedeutung, die den Bildern in der heutigen Zeit zukommt, ist nicht zu übersehen. Trotz ihrer Begehrlichkeit, sowohl für die Forschung als auch für die Praxis, sind noch längst nicht alle Geheimnisse der Bildwirkung gelüftet. Anhand von mehreren Experimenten soll die Wirkungsfähigkeit sowie die Wirkungs-
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richtung verschiedener Bildelemente untersucht sowie Implikationen für Forschung die Praxis
abgeleitet werden.
METHODE: Ausgangsgrundlage ist die Schematheorie, Optimal-Arousal-Theorie. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Experiment. Feldarbeit durch Mitarbeiter/innen des Projekts.
ART: BEGINN: 2009-04 ENDE: 2012-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution
INSTITUTION: Universität Gießen, FB 02 Wirtschaftswissenschaften, Professur für Marketing
(Licher Str. 66, 35394 Gießen)
KONTAKT: Betreuer (Tel. 0641-9922401, e-mail: franz-rudolf.esch@wirtschaft.uni-giessen.de)
[221-F] Ganguly, Sunayana (Bearbeitung); Schreurs, Miranda, Prof.Dr. (Betreuung):
Shaping the National Biodiversity Strategy Action Plan in India: policy diffusion and the
role of networks
INHALT: The doctoral thesis is based on the assumption that the media represent one of the factors of success in climate policy: The media can create awareness and a wider acceptance
among its audience, which means they can provide considerable support to the development
of a climate policy among the population. Furthermore it explores the relationship between
climate policy and media coverage, in order to derive a set of requirements for media in this
area of politics and to propose some recommendations. First, the thesis outlines the most significant stages in Japanese and German climate policy, from the environmental summit in
Rio de Janeiro until shortly after the Kyoto Protocol came into effect. It then presents an overview of general information on the media and media systems in both countries. This overview
to the subject of climate policy and media is followed by an evaluation of the importance and
the potential role of the media and/ or media coverage in the area of climate policy and an insight into the relationship between climate policy and media coverage.|
METHODE: Based on an empirical study of relevant articles between 1990 and 2004 in four selected representative newspapers - the Asahi and the Yomiuri in Japan and the Frankfurter
Allgemeine Zeitung (FAZ) and the Süddeutsche Zeitung in Germany - the author illustrates
how the media coverage of climate policy has developed and outline the changes in their coverage of climate problems and climate policy. Subsequently, the author analyses the functions and the characteristics of the media in this area of politics.
ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Freie Universität Berlin, FB Politik- und Sozialwissenschaften, Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft Bereich Politische Systeme und Politikfeldvergleich Forschungsstelle für Umweltpolitik (Ihnestr. 22, 14195 Berlin)
KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: sunayana.ganguly@gmail.com)
[222-F] Glantz, Alexander, M.A. (Bearbeitung):
Bedeutung und Wirkung von Infographiken in der Presseberichterstattung
INHALT: Wenn wir Zeitungen oder Zeitschriften aufschlagen, dann begegnen uns regelmäßig
Graphiken, die uns helfen sollen, gesellschaftliche Zusammenhänge und Entwicklungen besser zu verstehen. Das reicht über die Ergebnisse von Meinungsumfragen bis hin zu Daten
über wirtschaftliche Trends, wie Arbeitslosigkeit oder Wirtschaftswachstum. Obwohl Infographiken in den Printmedien einen breiten Raum einnehmen, ist deren Bedeutung und Wir-
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kung bislang kaum wissenschaftlich erforscht. In dem Forschungsprojekt werden die Auswirkungen von Infographiken auf die Wahrnehmung und Bewertung wirtschafts- und sozialpolitischer Probleme untersucht. Im Vordergrund steht die Frage, welchen Effekt der bewusste
oder unbewusste Missbrauch graphischer Darstellungen auf die politische Urteilsbildung hat.
METHODE: Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert (Stichprobe: 52 Ausgaben; Der Spiegel 1998/2005 -Nachrichtenmagazin-; Auswahlverfahren: Zufall). Experiment (Stichprobe: 455; Personen). Feldarbeit
durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: BEGINN: 2008-01 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Technische Universität Kaiserslautern, FB Sozialwissenschaften, Fachgebiet
Methoden der Empirischen Sozialforschung (Pfaffenbergstr., Geb. 6, 67663 Kaiserslautern)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0631-205-3630, e-mail: glantz@sowi.uni-kl.de)
[223-F] Golchikova, Irina; Hagen, Lutz M., Prof.Dr.rer.pol.habil. (Bearbeitung); Hagen, Lutz M.,
Prof.Dr.rer.pol.habil. (Leitung):
Technikberichterstattung in den Massenmedien
INHALT: Analysen zum Wesen, zur Entstehung und Wirkung von Medienberichterstattung über
Forschung und Technik, insbesondere auf das Technikwissen in der Bevölkerung.
METHODE: repräsentative Befragung; Inhaltsanalyse; Sekundärdatenauswertung
ART: BEGINN: 2007-10 ENDE: 2008-09 FINANZIERER: Fraunhofer-Institut für Zerstörungsfreie Prüfverfahren -IZFP- Saarbrücken
INSTITUTION: Technische Universität Dresden, Philosophische Fakultät, Institut für Kommunikationswissenschaft Professur für Kommunikationswissenschaft II (01062 Dresden)
[224-F] Göritz, Anja S., Dr. (Leitung):
Webbasierte Stimmungsinduktion
INHALT: Machbarkeitsstudie der Stimmungsinduktion online: negative Stimmung konnte überzeugend mit Fotografien und dem Velten-Verfahren hergestellt werden, pos. Stimmung konnte mit Cartoons bedingt hergestellt werden. Weitere Experimente siehe unter Veröffentlichungen.
METHODE: Experimentelle Forschung. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Experiment (Stichprobe: 500; Auswahlverfahren: Zufall. Stichprobe: 300; Auswahlverfahren: Zufall. Stichprobe: 500; Auswahlverfahren: Zufall. Stichprobe: 1.100; Auswahlverfahren: Zufall. Stichprobe: 2.000; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Verheyen, Christopher; Göritz, Anja S.: Plain texts as an online
mood induction procedure. in: Social Psychology (ISSN 1864-9335), vol. 40, 2009, no. 1, pp.
6-15.+++Göritz, Anja S.: The induction of mood via the WWW. in: Motivation and Emotion
(ISSN 0146-7239), vol. 31, 2007, no. 1, pp. 35-47.+++Göritz, Anja S.; Moser, Klaus: Webbased mood induction. in: Cognition & Emotion (ISSN 0269-9931), vol. 20, 2006, no. 6, pp.
887-896.+++Göritz, Anja S.; Moser, Klaus: Mood and flexibility in categorization: a conceptual replication. in: Perceptual and Motor Skills (ISSN 0031-5125), vol. 97, 2003, pp. 107119.+++Görlitz, Anja S.: Stimmungsinduktion über das WWW. in: Report Psychologie
(ISSN 0344-9602), 2002, H. 3, S. 192-202.
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ART: BEGINN: 2000-06 ENDE: 2004-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Sozialwissenschaftliches Forschungszentrum -SFZINSTITUTION: Universität Würzburg, Philosophische Fakultät II, Institut für Psychologie Lehrstuhl für Psychologie II Professur für Arbeits-, Betriebs- und Organisationspsychologie
(Röntgenring 10, 97070 Würzburg)
KONTAKT: Leiterin (Tel. 0931-31-6060, e-mail: anja.goeritz@psychologie.uni-wuerzburg.de)
[225-F] Grätz, Tilo, Dr. (Bearbeitung); Hengartner, Thomas, Prof.Dr. (Leitung):
Radio in Westafrika: Medienpraxen, soziokulturelle Aneignungsprozesse, neue Öffentlichkeiten
INHALT: Das von der DFG geförderte Forschungsprojekt analysiert die Veränderung alltäglicher
Medienpraxen in Westafrika am Beispiel des Radios in Benin. Das Projekt widmet sich aus
kultur- und sozialanthropologischer Sicht jenen Prozessen, die mit der jüngsten Welle der
Gründung neuer, staatsunabhängiger Radiostationen in westafrikanischen Ländern verbunden
sind. Es soll ihren Einfluss auf individuelle und kollektive Mediennutzungspraxen sowie lokale und nationale Öffentlichkeiten untersuchen. Dabei wird am Beispiel ausgewählter Sender, ihrer Betreiber und Hörerschaften, von Radioprogrammen, ihrer Produktion und Wirkung
der Frage nachgegangen, welche Aneignungs- und Innovationsprozesse neue Radiostationen
und ihre Programme im Alltag der Radiohörer sowie im öffentlichen Raum auslösen können.
Ziel des Forschungsprojektes ist es, in Verknüpfung von Nutzer-, Technik- und kulturpolitischer Perspektiven zur Erweiterung der Theorien von Öffentlichkeiten und Medienlandschaften in Afrika beizutragen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Westafrika
METHODE: ethnologische Feldforschung DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Aktenanalyse, offen; Experiment; Beobachtung, teilnehmend; Beobachtung, nicht teilnehmend;
Gruppendiskussion; Qualitatives Interview; Standardisierte Befragung, face to face. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: BEGINN: 2008-08 ENDE: 2010-07 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche
Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Hamburg, Fak. für Geisteswissenschaften, Department Kulturgeschichte und Kulturkunde Institut für Volkskunde, Kulturanthropologie (Edmund-SiemersAllee 1, 20146 Hamburg)
KONTAKT: Leiter (Tel. 040-42838-2014, Fax: 040-42838-6340,
e-mail: hengartner@uni-hamburg.de);
Bearbeiter (Tel. 040-42838-6515, e-mail: tilograetz@yahoo.de
[226-L] Grau, Alexander:
Kognitive Emotionspsychologie, in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg.
13/2009, H. 1, S. 56-59
INHALT: Ein gängiges Klischee lautet, dass Bildmedien ihre Wirkung über die Emotionen entfalten. Umstritten ist jedoch, wie diese Emotionalisierungseffekte zustande kommen. Ein
emotionstheoretischer Ansatz der letzten Jahre ist die sogenannte "Cognitive Appraisal Theory", die davon ausgeht, dass sich experimentelle Methoden und Theorien der Textrezeption
auf die Filmrezeption bzw. die visuelle Wahrnehmung übertragen lassen. Der Beitrag skizziert zwei Studien, die die Tragfähigkeit dieses Modells untersuchen. Dabei geht es zum
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1.7 Medienwirkung
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einen um die Fähigkeit, sich in den emotionalen Zustand eines fiktiven Protagonisten einzufühlen, und zum anderen um Emotionalisierungseffekte von Nachrichtenformaten. Die Studien zeigen, dass das Wissen um die Emotionen eines Protagonisten und die emotionale Eaktion des Zuschauers darauf zunächst auf kognitiven Einschätzungen und Bewertungen und
nicht auf unmittelbaren emotionalen Reaktionen beruhen. (RG)
[227-L] Greiner, Bernd:
Angst im Kalten Krieg: Bilanz und Ausblick, in: Mittelweg 36 : Zeitschrift des Hamburger
Instituts für Sozialforschung, Jg. 18/2009, H. 4, S. 65-87 (Standort: USB Köln(38)-FHM XG7349;
Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: Anhand eines Beispiels - eines fiktiven Szenarios des Ausbruch des Dritten Weltkrieges - analysiert der Verfasser die Funktion der Massenmedien im 'Kalten Krieg'. Ängste vor
Kommunismus und Krieg wach zu halten oder gar zu schüren und sich trotz allem um das
Überleben nicht zu ?ngstigen, diesen dramaturgischen Balanceakt mussten alle Autoren meistern. Dass kommerzielle Interessen im Spiel waren, liegt ebenso nahe wie der Verdacht, dass
man es auf religiöse Haltungen abgesehen hatte bekanntlich bedient der wohlige Schauer des
Horrors das eine wie das andere. Hauptsächlich muten die Texte jedoch wie Ego-Dokumente
an, denen die Verfasser ihre ureigenen Ängste und Tagträume anvertrauten eingewoben in
Monologen über die Wesensverwandtschaft von Totalitarismus und Krieg oder die politische
Immunschwäche eines liberalen Systems, das trotz der zurückliegenden Katastrophen seine
Lektion noch immer nicht gelernt hatte. Seit dem Abwurf der ersten Atombombe war das militär- und sicherheitspolitische Denken, West wie Ost, von einem Thema beherrscht: von
Angst und dem Problem ihrer Einhegung. Fortan blieben modernste Technologie und das ursprünglichste, in der Bibel vor allen anderen Emotionen genannte Gefühl in einer Mesalliance
verkoppelt. Bekannt geworden ist diese störanfällige Verbindung unter dem Namen Abschreckung. Abschreckung hieß, Angst explizit zu einem Mittel der politischen Kommunikation zu
machen. Auch hier standen die Akteure vor einem unauflösbaren Dilemma. Wer glaubwürdig
abschrecken wollte, musste den Gegner einschüchtern, verunsichern und ihm dauerhaft Rätsel
aufgeben: Nie sollte er ein klares Bild von den eigenen Kapazitäten und Absichten gewinnen,
nie gewiss sein, wie weit die Berechenbarkeit seines Gegenüber reichte. Ob und wann die
vorsätzlich inszenierte Ungewissheit sich gegen ihre Urheber wenden, also jene Aggressivität
provozieren würde, die sie eigentlich hätte unterdrücken sollen, geriet folglich zum hintergründigen Reizthema der Epoche. (ICF2)
[228-F] Großmann, Thomas (Bearbeitung):
Fernsehen, Öffentlichkeit und friedliche Revolution 1989
INHALT: Zeitgenössische Beobachter und Wissenschaftler haben nahezu übereinstimmend einen
überwältigenden Einfluss der Massenmedien auf den Verlauf der Revolution von 1989 konstatiert. Eine empirische Untersuchung, die diesen Einfluss rekonstruiert und näher beschreibt, steht dagegen bis heute aus. Um diese Lücke zu schließen, analysiert das Projekt die
Rolle der Medien beim Zusammenbruch des Sozialismus 1989 in der DDR. Die Untersuchung beschränkt sich dabei auf das Leitmedium Fernsehen und fragt nach den komplexen
Wechselwirkungen zwischen Ereignissen, Akteuren und der Berichterstattung im Fernsehen
der Bundesrepublik und der DDR. Dabei gilt es vor allem zu klären, wie und in welchem
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1.7 Medienwirkung
Maße Inhalte, Ästhetik und Dynamik des Massenmediums die politischen Ereignisse im
Sommer und Herbst 1989 (vor-)geprägt haben. Ausgehend von der speziellen Öffentlichkeitskonstellation der DDR mit gelenkten staatlichen Medien einerseits und den westdeutschen
Fernsehprogrammen von ARD und ZDF andererseits wird rekonstruiert, wann welche Informationen und Bilder zur Verfügung standen und welche Reaktionen, Interpretationen und Rekontextualisierungen sie jeweils erfuhren. Wie wurde das Fernsehen zu einem mobilisierenden Faktor für die Massendemonstrationen im Herbst 1989? Warum blieb die Gegenberichterstattung der DDR-Medien wirkungslos? Kam es am Ende zu einer Dynamik, in der die Ereignisse und ihre mediale Repräsentationen sich immer weniger voneinander trennen ließen?
Zur Beantwortung dieser Fragen konzentriert sich das Vorhaben auf zwei zentrale Themenkomplexe: die öffentliche Wahrnehmung der Massenflucht tausender DDR-Bürger und die
Formierung oppositioneller Parteien und Gruppierungen. Mittels eines akteurszentrierten Ansatzes wird das Verhalten der SED-Spitze, der Akteure beim DDR-Fernsehen sowie oppositioneller Kräfte und der Westmedien analysiert. ZEITRAUM: 1989
ART: BEGINN: 2009-01 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesstiftung zur
Aufarbeitung der SED-Diktatur
INSTITUTION: Zentrum für Zeithistorische Forschung e.V. (Am Neuen Markt 1, 14467 Potsdam)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0331-62035-14, Fax: 0331-28991-60,
e-mail: grossmann@zzf-pdm.de)
[229-L] Haderthauer, Christine:
Medien als Spiegel der Gesellschaft, in: Politische Studien : Zweimonatszeitschrift für Politik
und Zeitgeschehen, Jg. 60/2009, H. 427, S. 41-47 (Standort: USB Köln(38)-POL2927; Kopie über
den Literaturdienst erhältlich; www.hss.de/uploads/tx_ddceventsbrowser/PS-427.pdf)
INHALT: Der Beitrag stellt die Printfassung einer medienkritischen Rede dar, die die Verfasserin
- ihres Zeichens Frauenministerin und Familienbeauftrage der Bayerischen Staatsregierung im März 2009 auf einer Tagung der Hanns-Seidel-Stiftung gehalten hat. Im Mittelpunkt steht
der Zusammenhang von Medien und Frauenhandel. Der Handel mit Kindern, Mädchen und
Frauen hat sich in den letzten Jahren spürbar intensiviert. Den Grund hierfür sieht die Verfasserin darin, dass es eine große Nachfrage von Männern nach Zwangsprostitution gibt. Sie plädiert angesichts dieser Tatsache zum einen für mehr Aufklärungsarbeit, zum anderen für eine
Bestrafung der Freier. (ICE2)
[230-L] Hediger, Vinzenz; Stauff, Markus:
Reine Gefühlsintensitäten: zur ästhetischen Produktivität der Sportfotografie, in: montage/av
: Zeitschrift für Theorie und Geschichte audiovisueller Kommunikation, Jg. 17/2008, Nr. 1, S. 3960
INHALT: In ihrem Beitrag diskutieren die Autoren die ästhetische Produktivität der Sportfotografie am Beispiel der journalistischen, aktualitätsbezogenen Fotografie. Zunächst stellen sie
dar, dass Sport in der Fotografiegeschichte als wichtiger Bezugspunkt für die Reflexion von
Bewegungsdarstellung fungiert. Dies zeigt sich exemplarisch an der fotografischen Konstruktion eines "entscheidenden Moments" von Sportereignissen und von Sportarten. Sie weisen
nach, dass sich die Gebrauchsformen in Funktion sich entfaltender Medienverbunde verän-
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dern und sich unter den Bedingungen des Fernsehens und des Internet eine neue Arbeitsteilung zwischen der journalistischen Sportfotografie und anderen Bildmedien ergibt. Des weiteren arbeiten sie auf der Grundlage der seriellen Analyse von Pressefotos eine Reihe von Topoi und ästhetischen Figurationen des Sports in der gegenwärtigen Sportfotografie heraus.
Abschließend erläutern sie die Behauptung, der zufolge die Sportfotografie als privilegiertes
Medium einer materiellen wie affektiven Aneignung des Sports durch den Fan dient. Es ist
die Boulevardpresse, die einen fließenden Übergang zwischen den unterschiedlichen medialen Zeit- und Darstellungsformen sicherstellt, indem sie durch Foto-Reihen und Collagen den
Hergang von Ereignissen oder auch nur die emotionalen Regungen rekonstruiert. "Das Verfahren der Boulevardpresse unterstreicht, dass die Sportfotografie einer spezifischen Ökonomie der Bildproduktion unterliegt, die zugleich eine Ökonomie der Gefühle ist." (RG)
[231-F] Hepp, Andreas, Prof.Dr.phil. (Bearbeitung):
Integrations- und Segregationspotenziale digitaler Medien am Beispiel der kommunikativen
Vernetzung von ethnischen Migrationsgemeinschaften
INHALT: Während (Massen)Medien traditioneller Weise als Instrumente der "Integration" von
Minderheiten in nationale Gesellschaften angesehen wurden, machen jüngere Untersuchungen greifbar, dass digitale Medien (Internet, Mobiltelefon, etc.) in erheblichem Maße auch
zur Stabilisierung bzw. Abgrenzung von Minderheitengemeinschaften in der"Fremde" beitragen können. In der internationalen Fachdiskussion wird dieser Sachverhalt mit dem Konzept
einer fortschreitenden "Diaspora"-Bildung gefasst. Erste empirische Untersuchungen weisen
darauf hin, dass gerade digitale Medien solche Prozesse weiter intensivieren können. Die aktuelle Forschung bewegt sich allerdings bisher auf der Ebene von Fallstudien, die zu keiner
übergreifenden Theoriebildung geführt haben. Das Forschungsprojekt leistet einen Beitrag
hierzu: Durch die komparative, qualitative insbesondere netzwerkanalytische Untersuchung
der Aneignung digitaler Medien in der "türkischen", "russischen" und "marokkanischen"
Minderheit in Deutschland wird herausgearbeitet, welchen Status digitale Medien für die
kommunikative Vernetzung dieser "Diasporas" haben. Dies dient als Basis für eine grundlegende Theoriebildung zu Integrations- und Segregationspotenzialen von digitalen Medien für
ethnische Minderheitengemeinschaften.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Düvel, C.: Mobilkommunikation in Diasporagemeinschaften:
kommunikative Mobilität und Vernetzung junger russischer Migranten in Deutschland. in:
Ästhetik & Kommunikation, 2006, 135, S. 73-80.+++Hepp, A.: New media connectivity: a
new world of mobility? The internet, identity and deterritorialization in Europe. 2005, 24 p.
Download: www.shef.ac.uk/content/1/c6/04/88/28/Hepp.pdf .
ART: BEGINN: 2007-01 ENDE: 2009-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche
Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Bremen, FB 09 Kulturwissenschaften, Institut für Medien, Kommunikation, Information -IMKI- (Postfach 330440, 28334 Bremen)
KONTAKT: Institution -Sekretariat- (Tel. 0421-218-67601,
e-mail: medienkultur@uni-bremen.de)
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1.7 Medienwirkung
[232-L] Huhn, Sebastian; Oettler, Annika; Peetz, Peter:
Jugendbanden in Zentralamerika: zur sozialen Konstruktion einer teuflischen Tätergruppe,
in: Peter Imbusch (Hrsg.): Jugendliche als Täter und Opfer von Gewalt, Wiesbaden: VS Verl. für
Sozialwiss., 2010, S. 213-241
INHALT: Am Beispiel der Jugendbanden in Zentralamerika geht der Beitrag der Frage nach, wie
die Jugendbanden in der öffentlichen Wahrnehmung zu einer geradezu "teuflischen" Tätergruppe werden. Aus der Analyse ergibt sich, dass es sich dabei wesentlich um eine soziale
Konstruktion handelt, die durch machtvolle Diskurse von Politik und Medien gesteuert und
aufrecht erhalten wird. Die Autoren machen zugleich deutlich, welche dramatischen Konsequenzen solch stigmatisierende Diskurse für den Umgang mit den Jugendbanden beinhalten.
Insgesamt zeigen die Ausführungen, dass die durchaus gewalttätige Jugendsubkultur der "maras" eine zentrale Rolle im Unsicherheitsempfinden in Zentralamerika, in der Sicherheitspolitik El Salvadors und zunehmend auch in der Lateinamerikapolitik der USA spielt. Von einflussreichen Akteuren aus Regierungskreisen, internationalen Geheim- und Sicherheitsdiensten und den Medien werden die maras als mächtige transnationale Mafia konstruiert. Das Bild
der "Mega-maras" ist dabei v.a. das Ergebnis eines deutungsmächtigen Diskurses. Neben den
Verfechtern des Bedrohungsszenarios sind auch mareros selbst und weite Teile der Öffentlichkeit als Co-Produzenten und Mit-Agenten der Diskurse und der Veränderung von Wirklichkeit an der Konstruktion des Bildes von "teuflischen" Jugendlichen beteiligt. (ICA2)
[233-F] Keel, Guido, lic.phil.; Lopata, Sharon (Bearbeitung); Spurk, Christoph, Dipl.-Ing.agr.
(Leitung):
Role of radio programs in public communication in Africa - quality assessment of content
and audience responses in Liberia
INHALT: Media are one of various intermediaries constituting the public arena where public debates are launched and held. Therefore the correlation between free, independent media and
public communication in democratic societies has always been of academic interest. The
changing role of media in modern (Western) democratic societies has been investigated, including the media's mutual relations with stakeholders and intermediaries, as well as its potential to enable public communication (McQuail 1992; Jarren and Meier 2002: 133; Rucht
2000: 53-54; Weischenberg et al. 2006; Voltmer 1998). However, less research has been conducted on the relationship between media content and its immediate effects in developing,
postwar countries. Political scientists have studied intensively the democratization process in
Southern Europe and Latin America during the 1970s and 1980s as well as the transformation
process in Eastern Europe in the 1990s (O'Donnell and Schmitter 1986; Merkel 1999). But
their focus was on changes in political institutions. The impact of the media was largely neglected (Hribal 2003; Voltmer 2000: 123-124; Thomass and Tzankoff 2001). While the research project cannot fill this gap, it aims at contributing to a better understanding of the relation of media content on the one side and audience perception and reaction on the other, particularly for Africa, where media assistance is mainly targeting the process of democratization.
The project's objective is to gain data, knowledge of and insight into the quality of media and
their effects in the public arena and as a possible contributor towards democratization processes on a micro level. On the one hand the quality of content of informational radio programs
will be measured, using quantitative content analysis. On the other hand the audience reactions will be analyzed in focus group discussions with selected groups of representatives of so-
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1.7 Medienwirkung
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ciety. The case of Liberia will be used as a case study: Liberia is a prime example reflecting a
country in the process of building up democratic institutions, where media are supposed to
contribute to this process. The results gained by the close examination of this country will to
some extent be transferable to other countries. The main objectives of the research project are
to find out: Whether the content which specific broadcasting media select is in line with quality criteria considered to be conducive to enabling public communication, and thus social cohesion and democratization. Whether and how different audience groups assess this content,
perceive journalistic quality, form their views, attitudes and potentially react by carrying out
corresponding activities. Thus, the research takes place in two phases: the first module consists of an assessment of the quality of media, especially radio news, and the differences in
quality between various broadcasters in Liberia. The second module will exploratively investigate the role of radio in public communication and the audience's reactions to radio programmes. ZEITRAUM: 2007-2008 GEOGRAPHISCHER RAUM: Liberia, West Africa
METHODE: The project works with various methods. In its first module it uses semi-structured
interviews to assess the general political and media situation in Liberia, including perception
of and expectations towards the media. The assessment of the quality of journalistic reporting
will be done by content analysis of radio news and talk shows. The Institute of Applied Media
Studies has already applied content analysis in various developing countries. The second module uses mainly focus groups with listerners to facilitate deeper insights than individual faceto-face interviews. These focus groups will reveal patterns in media use as well as explore the
whole variety of potential reactions to radio listening. The focus groups will be assessed in a
very open manner to reveal also new insights. Untersuchungsdesign: explorative and quantitative analysis of transcripts of focus groups DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert; Inhaltsanalyse, offen (Stichprobe: 250; radio news -february 2007- of four main
broadcasters in Liberia; Auswahlverfahren: sample of radio news of february of four broadcasters, main news broadcast, every other day). Gruppendiskussion (Stichprobe: 16; focus
groups of 4 to 5 people, differnetiated by age, gender, profession; Auswahlverfahren: sample
of radio listeners). Durchführung der Feldarbeit: Christoph Spurk and Sharon Lopata, Center
for Media Studies and Peacebuilding CEMESP, Monrovia
ART: BEGINN: 2007-10 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit -DEZA- FINANZIERER: Schweizerischer Nationalfonds zur Förderung der
Wissenschaftlichen Forschung
INSTITUTION: Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Département Angewandte Linguistik, Institut für Angewandte Medienwissenschaft -IAM- (Theaterstr. 15c, 8401
Winterthur, Schweiz)
KONTAKT: Institution (e-mail: info.iam@zhaw.ch)
[234-F] Klein, Martin, Prof.Dr.; Wolf, Reinhard, Prof.Dr. (Bearbeitung):
Kommunikationsprobleme im öffentlichen Diskurs über ökonomische Globalisierung
INHALT: keine Angaben
ART: BEGINN: 2003-05 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Greifswald, Philosophische Fakultät, Institut für Politik- und Kommunikationswissenschaft Lehrstuhl für Internationale Politik (Baderstr. 6-7, 17489 Greifswald); Universität Halle-Wittenberg, Juristische und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät,
Wirtschaftswissenschaftlicher Bereich, Institut für VWL und Bevölkerungsökonomie Lehrstuhl für Internationale Wirtschaftsbeziehungen (06099 Halle)
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KONTAKT: Wolf, Reinhard (Prof.Dr. e-mail: rwolf@uni-greifswald.de)
[235-L] Maurer, Marcus; Reuter, Timo:
"ich glaube, die Deutschen hassen mich": der Einfluss verbaler und visueller
Medieninformationen über Entführungen auf Personenwahrnehmung,
Verantwortungszuschreibung und emotionale Reaktionen, in: Publizistik : Vierteljahreshefte
für Kommunikationsforschung, Jg. 53/2008, Nr. 4, S. 560-577 (Standort: UB Bonn (5)-Z57/193;
USB Köln(38)-FHM AP00663; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Gestützt auf die Attributionstheorie nehmen wir an, dass die Urteilsbildung der Rezipienten über Personen, die im Ausland entführt wurden (Wahrnehmung von Charaktereigenschaften, Zuschreibung von Verantwortung für die Verursachung und Lösung des Problems,
emotionale Reaktionen), maßgeblich davon abhängt, ob dem Opfer in Medienbeiträgen ein
altruistisches oder ein egoistisches Reisemotiv unterstellt wird. Ferner gehen wir davon aus,
dass dies sowohl über verbale Informationen im Text als auch über die Bildauswahl geschehen kann. Ob dies zutrifft, untersuchen wir mit einem 3x2-faktoriellen Experiment anhand eines fiktiven Falls, der der Entführung der deutschen Archäologin Susanne Osthoff Ende 2005
im Irak nachempfunden ist. Die Ergebnisse zeigen, dass verbale Informationen einen erheblichen Einfluss auf die Urteilsbildung haben: Wurde im Beitrag ein altruistisches Reisemotiv
unterstellt, schrieben die Leser dem Opfer positivere Charaktereigenschaften zu, gaben ihm
seltener die Schuld an der Entführung, verlangten seltener, dass es an den Kosten der Befreiung beteiligt werden sollte, und empfanden häufiger Trauer und seltener Ärger. Visuelle Informationen hatten dagegen nur dann einen Effekt, wenn verbal kein Reisemotiv erkennbar
war. Die Ursachen und Konsequenzen dieser Befunde werden diskutiert." (Autorenreferat)
[236-L] Meinhardt-Remy, Christine:
Fernsehen und Ärger: eine Studie zu Ärger über Fernsehangebote und Situationen rund
ums Fernsehen, (VS research), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2009, 402 S., ISBN: 978-3531-16840-1
INHALT: "Fernsehen ruft Ärger hervor. Dieser wird sowohl durch die Fernsehinhalte als auch
durch Situationen rund ums Fernsehgerät ausgelöst. Die Autorin nimmt in der vorliegenden
Arbeit erstmals beides in den Blick. Anlässe für Fernsehärger und Reaktionen werden durch
eine Befragung zusammengetragen und vertieft untersucht. So ruft zum Beispiel das Verhalten von Moderatoren genauso Ärger hervor wie der Wunsch der Kinder nach mehr Fernsehzeit. Als Reaktion gibt es in der einen Situation unter anderem den Beschwerdebrief an einen
Fernsehsender, in der anderen den Streit in der Familie. Laut der Untersuchung wiegt der Ärger rund ums Fernsehen subjektiv schwerer als der Ärger über Fernsehinhalte. Die Studie liefert viele Anregungen für die zukünftige Ärger- und Medienforschung." (Autorenreferat)
[237-L] Milde, Jutta:
Vermitteln und Verstehen: zur Verständlichkeit von Wissenschaftsfilmen im Fernsehen,
Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2009, 307 S., ISBN: 978-3-531-16601-8
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INHALT: "Jutta Milde befasst sich mit der Frage, inwieweit verschiedene Darstellungsvarianten
von TV-Wissenschaftsfilmen die Verstehensleistungen der Rezipienten beeinflussen. Dazu
entfaltet sie einen theoretischen Rahmen, der auf den Wirkungsvorstellungen des dynamischtransaktionalen Ansatzes basiert und Erkenntnisse der Journalismusforschung, der kognitiven
Verstehenspsychologie und der Verständlichkeitsforschung integriert. Das daraus abgeleitete
'Verstehensmodell audio-visueller Wissenschaftsvermittlung' bildet die Grundlage der Analyse. Die Autorin zeigt, dass sich TV-Wissenschaftsfilme in verschiedene Typen von Vermittlungskonzepten unterscheiden lassen, welche die Verstehensleistungen in spezifischer Weise
determinieren. Allerdings ist ihr Einfluss begrenzt, da die Vermittlungskonzepte nur selten zu
einer weiterführenden aktiven Auseinandersetzung mit den Medienthemen anregen." (Autorenreferat)
[238-F] Muhdi, Louise (Bearbeitung); Boutellier, Roman, Prof.Dr. (Betreuung):
The impact of the internet in the innovation process
INHALT: Internet penetration in the advanced countries has increased immensely the past 10
years making the internet a widespread medium for gathering and sharing information as well
as for communication. In Switzerland 2 out of 3 citizens use the internet daily or several times
daily and the tendency is increasing throughout the different age groups. These rapid developments have revolutionized many business sectors. Attractive cost-performance Information
and Communication Technologies (ICT) have caused an improvement in the management
and execution of many business processes and allows today the companies to be more active
and interconnected within their business environment. The Internet and the novel web 2.0
technologies provide the companies with a well developed additional virtual platform, a "virgin soil" leaving many potential opportunities open especially to improve communication efficiency and management of business relations. Traditionally information technology (IT)
was used as a tool for the monitoring of the internal and external business environment. This
however has changed through the recent developments that today allow integration of different stakeholders and target groups to better achieve business goals. In order to efficiently
profit from the different possibilities that the internet provides, it is crucial for companies to
evaluate new internet technologies and develop specific strategies that provides them with
long-term added value and competitive advantage. With the advent of the Web and the ease
of migrating content to it, billions of internet users are instantly online and are actively and
voluntarily generating content on open source online platforms such as the Wikipedia, YouTube, blogs etc. Also companies can make use of the mass collaboration enabled by Web 2.0
technologies to achieve business goals. CrowdSourcing and customer integration represent
two approaches towards Open Innovation. "Crowdsourcing" is currently one of the most discussed key words within the open innovation community. CrowdSourcing is a neologism for
the act of taking a task traditionally performed by an employee or contractor, and outsourcing
it to an undefined, generally large group of people, in the form of an open call. For example,
the public may be invited to develop a new technology, carry out a design task - also known
as community-based design - and distributed participatory design, refine an algorithm or help
capture, systematize or analyze large amounts of data. Currently companies such as Innocentive, Nine sigma and Yet2.com offer CrowdSourcing on international level. The major question for both research and business is how to find and lever the enormous potential of the "collective brain". The rapid diffusion of the Internet has blurred the roles that companies and
their consumers play. Thanks largely to the Internet, consumers now are "empowered" to en-
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gage in an active dialogue with the company. Individual consumers can address their needs
directly and can learn through collective knowledge of other customers. Or a company can
use the customer knowledge to test their knowledge base. The distinguishing feature of this
new scenario is that consumers become a source of knowledge for the corporation. Thinking
about the customer as a source of knowledge, requires a shift in mindset: it means treating the
consumer as a source of value for the company, not simply as a recipient of products and services. The fact that customer/ users may generate competitive products is shown by the development of e.g. open-source software. The software is generated within so called "user innovation communities". Innovation process by individual volunteer participants. Often the freely products are adapted or attached by commercial enterprises.|
METHODE: The major motivation of our research is to provide solutions and advice for firms
how to apply novel technologies and realize the impact of customer integration. This research
is carried out together with companies, and qualitative based on (interviews, case studies etc.)
as well as quantitative results (surveys, questionnaire, etc.) are collected and analysed in order
to test hypotheses derived from existing theory. DATENGEWINNUNG: Beobachtung, teilnehmend; Beobachtung, nicht teilnehmend; Qualitatives Interview; Standardisierte Befragung, face to face; Standardisierte Befragung, telefonisch; Standardisierte Befragung, schriftlich.
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Muhdi, L.: Diffusion of potential health-related e-services: an analysis of customer perspective. Abstract submitted to
EHMA.
ART: BEGINN: 2008-01 ENDE: 2010-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER:
Bundesamt für Berufsbildung und Technologie -BBT- Kommission für Technologie und Innovation -KTIINSTITUTION: Eidgenössische Technische Hochschule Zürich, Département Management,
Technologie und Ökonomie -MTEC-, Professur für Innovations- und Technologiemanagement (Am Kreuzplatz 5, 8032 Zürich, Schweiz)
KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: lmuhdi@ethz.ch)
[239-F] Müller, Michael, M.A.; Sonnenmoser, Anne (Bearbeitung); Soeffner, Hans-Georg,
Prof.Dr.phil. (Leitung):
Serielle Produktion von Individualität. Zur symbolischen Formierung personaler Selbstund Umweltbezüge in medialen Beobachtungs- und Anerkennungsordnungen (Teilprojekt
C3 - Bewilligungsphase III)
INHALT: Im Rahmen des Forschungsvorhabens wird ein in den letzten Jahren deutlich an Kontur gewinnendes empirisches Phänomen fokussiert: die massenmediale, durch so genannte
Stil- und Imageexperten approbierte Vermittlung normierter Stilisierungsvorlagen und Körperbilder. In einer gesellschaftlichen Situation wie der gegenwärtigen, in der sich der Einzelne aufgrund sozialstrukturell bedingter Individualisierungsprozesse verstärkt Selbstformungsund Selbstdarstellungszwängen gegenübersieht, bietet die massenmediale Vermittlung vorgefertigter Stilprodukte, zertifizierter Körperbilder und curricular planbarer Selbsttechniken für
eine große Zahl moderner Zeitgenossen eine Alternative zur Stil- und Imagebildung in eigener Regie. Allerdings - und dies ist der systematische Ansatzpunkt des Projektes - bilden sich
mit der massenmedialen Stilproliferation neuartige, medial formierte gesellschaftliche Beobachtungs- und Anerkennungsanordnungen aus, in denen sich die Bedingungen der Selbst- und
Umweltwahrnehmung der entsprechenden Medienkonsumenten grundlegend wandeln: An die
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1.7 Medienwirkung
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Stelle der interaktiven Genese und Bestätigung personaler Selbst- und Umweltbezüge in Konstellationen wechselseitiger sozialer Spiegelung tritt tendenziell eine medial 'verspiegelte'
Umwelt generalisierter Idealbilder. Als Garant der Ausformung von Individualität - so die
Hypothese - erscheint in den modernen massenmedialen Beobachtungs- und Anerkennungsanordnungen nicht mehr die Bestätigung der symbolischen Projektion eines Selbstbildes innerhalb alltäglicher Interaktionsordnungen, sondern die professionell verifizierte Rejektion
des eigenen Blicks auf den eigenen Körper und all dessen, was diese Quelle "ursprünglichster
Evidenz" (Husserl) berührt - Nahrung, Kleidung, Inneneinrichtung usf. Das Forschungsinteresse des Projekts gilt der Analyse der symbolischen Ausprägung von Individualität unter den
Bedingungen medialer Beobachtungs- und Anerkennungsordnungen. Es untersucht die mediale Überformung sozialer Spiegelungsverhältnisse sowie die hiermit in Zusammenhang stehende besondere Bedeutung, die Körperbilder und Experten als symbolische Bewährungsfelder bzw. normative Bestätigungsinstanzen personaler Selbstbehauptung diesseits (oder - je
nach Perspektive - jenseits) alltäglicher Interaktionszusammenhänge erlangen. In Kontinuität
der bisherigen Projektarbeit verdeutlicht das Projekt die historischen Transformationsprozesse moderner Individualitätsfigurationen. In sozialtheoretischer Neuorientierung zielt es auf
die Entwicklung eines empirisch fundierten theoretischen Modells, das insbesondere die medialen Bedingungen und Mechanismen der sozialen Figuration personaler Umwelt- und
Selbstbezüge konzeptionell erfasst.
METHODE: Das Projekt ist methodologisch an den Prämissen einer verstehenden, historisch-rekonstruktiven Soziologie ausgerichtet (Schütz 1971; Soeffner 2004). Diesen entsprechend
schreitet der Forschungsprozess über die Datenerhebung, die Auswahl von Einzelfällen, die
extensive Einzelfallanalyse, den Fallvergleich zur Bildung von Typen voran und endet in der
Formulierung einer in der Empirie fundierten Theorie. Zur materialbegründeten Auswahl und
Kontrastierung von Einzelfällen haben sich bereits in der bisherigen Forschungsarbeit die
Prinzipien und Verfahren der von Anselm Strauss entwickelten "Grounded Theory" (Glaser,
Strauss 1967; Strauss 1991) bewährt. Bei der einzelfallorientierten feinanalytischen Interpretation symbolischer, emblematischer und ritueller Arrangements bewegen sich die Forscher
im Methodenspektrum der historisch-rekonstruktiven Hermeneutik (vgl. Soeffner 1981; 2004;
Soeffner, Hitzler 1994). Für die Feinanalyse, sowohl von Textmaterialen als auch von audiovisuellen Daten, wählen sie das Verfahren der Sequenzanalyse (Oevermann 1979; Soeffner
2004; Soeffner, Hitzler 1994), wobei für die Analyse der Verknüpfung von Text(Ton)-BildSequenzen eine entsprechende Matrix entwickelt wurde (vgl. Bergmann, Soeffner u.a. 1993).
Für die Analyse stehender Bildermaterialien greifen sie auf die Ansätze der Ikonolgie (Panofsky 1992; 1980) und Ikonik (Imdahl 1996; vgl. auch Boehm 1994) zurück, die sich bereits
in den ersten Projektphasen zur Analyse ästhetischer, nicht sequenziell strukturierter Bedeutungsgehalte bewährt haben (vgl. Müller 2005). DATENGEWINNUNG: Beobachtung, teilnehmend (Auswahlverfahren: theoretical sampling). Qualitatives Interview. Grounded Theory. Bildhermeneutik. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Sonnenmoser, A.: Individuell oder uniform? Massenmedien und
Experten als Geburtshelfer individueller Selbstdarstellung. in: Mentges, Gabriele; Richard,
Birgit (Hrsg.): Uniformierung in Bewegung (im Druck).+++Soeffner, H.-G.: Die Kultur des
Alltags und der Alltag der Kultur. in: Jaeger, Friedrich; Rüsen, Jörn (Hrsg.): Handbuch der
Kulturwissenschaften, Bd. 3: Themen und Tendenzen. Stuttgart 2004, S. 399-412.+++Soeffner, H.-G.: Die Wirklichkeit der Theatralität. in: Fischer-Lichte, Erika; Horn, Christian u.a.
(Hrsg.): Theatralität als Modell in den Kulturwissenschaften. Tübingen 2004, S. 235-247.+++
Soeffner, H.-G.; Raab, J.: Lebensführung und Lebensstile - Individualisierung, Vergemeinschaftung und Vergesellschaftung im Prozess der Modernisierung. in: Jaeger, Friedrich; Rü-
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sen, Jörn (Hrsg.): Handbuch der Kulturwissenschaften, Bd. 3: Themen und Tendenzen. Stuttgart 2004, S. 341-355.+++Müller, Michael R.: Homo phaenomenon. Eine soziologische Studie zu Stil und Individualität. Dissertation. Konstanz: Univ. Konstanz 2007.+++Müller, Michael R.: Individuum und Gemeinwohl. Zur kollektiven Symbolik von Good (Self-)Governance. in: Hildebrandt, Achim; Schaal, Gary (Hrsg.): Techniken rationaler Selbstbindung.
Wie funktioniert Good (Self-)Governance? (im Erscheinen).+++Müller, Michael R.; Zifonun,
Darius: Die Sozialwelt-Dingwelt-Grenze. in: Rehberg, Karl-Siegbert (Hrsg.): Die Natur der
Gesellschaft. Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie
(im Erscheinen).
ART: ENDE: 2009-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Konstanz, Geisteswissenschaftliche Sektion, Kulturwissenschaftliches Forschungskolleg - SFB 485 "Norm und Symbol - die kulturelle Dimension sozialer und
politischer Integration" (Fach D 182, 78457 Konstanz); Universität Konstanz, Geisteswissenschaftliche Sektion, FB Geschichte und Soziologie Fach Soziologie Forschungsgruppe Wissenssoziologie (D 35, 78457 Konstanz)
KONTAKT: Leiter (e-mail: Hans-Georg.Soeffner@uni-konstanz.de)
[240-L] Pöppel, Ernst:
Was geschieht beim Lesen?, in: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur Wochenzeitung
Das Parlament, 2009, H. 42/43, S. 40-45 (www.bpb.de/files/ONO4QO.pdf)
INHALT: "Lesen ist für unser Gehirn eine der unnatürlichsten Tätigkeiten überhaupt. Es ist als
Kulturtechnik eine kreative Leistung des menschlichen Gehirns, die aber durch einen Missbrauch desselben erkauft wird." (Autorenreferat)
[241-L] Reichertz, Jo; Wilz, Sylvia Marlene:
Polizei im Netz: ein Forschungsüberblick, in: Thomas Feltes (Hrsg.): Neue Wege, neue Ziele :
Polizieren und Polizeiwissenschaft im Diskurs, Frankfurt am Main: Verl. für Polizeiwiss., 2009,
S. 153-173
INHALT: Der Beitrag gibt einen Überblick über den Stand der Forschung zur Auswirkung des
Einsatzes von Internet und Intranet auf die polizeiliche Arbeitspraxis. Er entwickelt zudem
eine Forschungsskizze, wie aus organisationssoziologischer und sozialwissenschaftlicher
Sicht das neue Verhältnis von Polizeiarbeit und Medieneinsatz sachgerecht erfasst und beurteilt werden kann. Der Einsatz von Internet und Intranet in polizeilichen Arbeitsprozessen ist
bisher kaum Gegenstand deutscher Forschung gewesen, im englischsprachigen Raum gibt es
jedoch eine Fülle - allerdings sehr heterogener - Erkenntnisse. Empirische Ergebnisse zu organisatorischen Veränderungen der Polizeiarbeit durch die Einführung von IuK-Medien umfassen die folgenden Bereiche: Kommunikationsprozesse; Belastung; Hierarchie, Führung
und Steuerung; Evaluation und Kontrolle; Koordination und Beteiligung; Professionalität und
Experten; Wissen, Lernen, Kompetenzen; Standardisierung, Rationalisierung, Situativität.
(ICE2)
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[242-L] Roßmann, Constanze; Pfister, Tanja:
Zum Einfluss von Fallbeispielen und furchterregenden Bildern auf die Wirksamkeit von
Gesundheitsflyern zum Thema Adipositas, in: Medien & Kommunikationswissenschaft, Jg.
56/2008, Nr. 3-4, S. 368-391 (Standort: UuStB Köln (38)-FHM AP11550)
INHALT: "Die Frage, wie Gesundheitsinformationen optimal aufbereitet werden, um die Bevölkerung zu erreichen, ist eines der zentralen Problemfelder der Gesundheitskommunikation.
Eine häufig eingesetzte Strategie sind Furchtappelle, über deren gesundheitsförderliche Wirkung bis dato widersprüchliche Ergebnisse vorliegen. Auch Fallbeispiele können die Wahrnehmung gesundheitsspezifischer Risiken, Einstellungen und Verhaltensintentionen beeinflussen. Die Richtung der Einflüsse und ob furchterregende Bilder mit Fallbeispielen interagieren, ist bislang nicht eindeutig geklärt. Wir führten ein 2x3- Experiment mit zweimaliger
Nachhermessung zu Informationsflyern über Adipositas durch (Faktor 1: Fallbeispiel vs.
summarische Realitätsbeschreibung, Faktor 2: positives, leicht negatives, sehr negatives
Bild). Die erste Nachhermessung (n=185) erhob intervenierende (Soziodemographie, Involvement, Flyerbewertung etc.) und abhängige Variablen (Wissen, Risikowahrnehmung, Einstellungen, Verhaltensintention), die zweite erfasste die abhängigen Variablen 14 Tage später
erneut und zudem das Verhalten während der vergangenen zwei Wochen (n=176). Die Ergebnisse zeigen keine Unterschiede durch die Textversion. Die Bilder hingegen beeinflussten das
Wissen in Form einer U- Funktion sowie Risikowahrnehmung, Einstellungen und Verhaltensintentionen - wenn auch nur teilweise signifikant - in Form einer umgekehrten U-Funktion. Beim Verhalten war die Wirkung des leicht negativen und des negativen Bildes am
stärksten. Die Befunde waren größtenteils unabhängig von intervenierenden Merkmalen und
der Einfluss des Flyers blieb über die zwei Wochen hinweg weitgehend stabil." (Autorenreferat)
[243-L] Schäfer, Jan Michael:
Protest in Ägypten: wie Al-Jazeera und andere Medien die Kifaya-Bewegung möglich
machten, (Medien und politische Kommunikation - Naher Osten und islamische Welt, Bd. 17),
Berlin: Frank & Timme 2009, 147 S., ISBN: 978-3-86596-219-5
INHALT: Der Verfasser stellt zunächst das Konzept der strategischen und konfliktfähigen Gruppen vor, das der Untersuchung zugrunde liegt. Er stellt dann die relevanten politischen Akteure in ihrer Entstehung, ihren Interessen, ihren sozialen Strukturen und Aktivitäten vor. Protestbewegungen und Massenmedien werden als Elemente von Öffentlichkeit herausgegriffen,
die zur politischen Meinungsbildung beitragen. Die Untersuchung wendet sich dann dem
"ägyptischen Frühling" 2005 zu. Hier steht die Bewegung "Kifaya" im Mittelpunkt. Es geht
um die Beziehung zu Schwesterorganisationen und zur Muslimbruderschaft, um die Kooperation mit Massenmedien wie Al-Jazeera und um das Ende der Liberalisierungsperiode nach
2005. Abschließend wird die Relevanz Al-Jazeeras und anderer Medien für eine politische Liberalisierung in Ägypten unterstrichen. (ICE2)
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[244-L] Schramm, Holger; Hartmann, Tilo:
The PSI-Process scales: a new measure to assess the intensity and breadth of parasocial
processes, in: Communications : the European Journal of Communication Research, Vol.
33/2008, Nr. 4, S. 385-401 (Standort: USB Köln(38)-MXA00767; Kopie über den Literaturdienst
erhältlich)
INHALT: Untersuchungen zu parasozialen Interaktionen (PSI) und parasozialen Beziehungen
(PSR) blicken auf eine 50-jährige Forschungstradition zurück. Die Untersuchungen zu beiden
Phänomenen leiden aber immer noch unter sich überschneidenden Definitionen und daraus
resultierenden Messungsgenauigkeiten, die nicht zwischen PSI und PSR unterscheiden. Der
Beitrag präsentiert ein ex-post Messinstrument (die PSI-Prozess Skalen), das darauf abzielt
PSI anstelle von PSR zu messen. Dieses Instrument wurde aus einem theoretischen Modell
abgeleitet, dessen Fokus speziell auf PSI liegt. Psychometrische Analysen bestätigen den hohen Anwendungsgrad des Instruments. Es kann sowohl die Intensität als auch die Dimensionalität von PSI darstellen. Darüber hinaus kann es eingesetzt werden um sowohl positive als
auch negative PSI über alle Fernsehformate hinweg zu messen, ohne die Formulierungen der
einzelnen Elemente zu ändern. Alles in allem bieten sich die PSI-Prozess-Skalen den Forschern in diesem Feld als Alternative an; dies gilt speziell dann, wenn sie parasoziale Prozesse untersuchen wollen, die sich beim Anschauen von Fernsehprogrammen abspielen. (UNübers.)
[245-L] Schramm, Holger; Marr, Mirko (Hrsg.):
Die Sozialpsychologie des Sports in den Medien, (Sportkommunikation, Bd. 5), Köln: Halem
2009, 279 S., ISBN: 978-3-938258-79-8
INHALT: "Live dabei oder über die Medien - das Erleben von Sportereignissen hat gewisse Konstanten, bei denen die Rezeptionssituation des Zuschauers zunächst keinen großen Unterschied macht. In jedem Fall ergibt sich das Erleben des Sports zunächst aus der Beobachtung
von Sportlern und deren Leistungen, aus sozialen Vergleichen, Sympathien und Antipathien
sowie aus Prozessen der Identifikation oder Ablehnung. Aber welchen Unterschied gibt es
zwischen Live- und medienvermittelter Rezeption? Inwiefern passt sich der Sport den Medien
an? Welche Rolle spielen Gruppendynamiken und -prozesse? Die medienpsychologische und
kommunikationswissenschaftliche Forschung zur Produktion, Präsentation und zum Erleben
von Sport in den Medien kann auf eine mittlerweile 25-jährige Tradition zurückgreifen. Ziel
dieses Bandes ist es, u.a. sozialpsychologische Besonderheiten der medialen Produktion, Aufbereitung und Präsentation, der medialen Rezeption(ssituation) und der massenmedialen Öffentlichkeitswirkung des Sports zu identifizieren, um damit Argumente für eine zumindest
partiell genuine Sozialpsychologie des Sports in den Medien zu sammeln." (Autorenreferat).
Inhaltsverzeichnis: Mirko Marr: Die mediale Transformation des Sports (15-39); Christoph
Bertling, Thomas Bruns: Theoretische Überlegungen und empirische Befunde zur Arbeitsbelastung und -bewältigung von Sportjournalisten (40-57); Jürgen Schwier, Thorsten Schauerte:
Wechselseitige Abhängigkeiten von Sportjournalisten und Sportlern (58-73); Bernd Strauss,
Sarah Senske, Maike Tietjens: Attributionen in Sportkommentaren (74-92); Thomas Horky:
Sozialpsychologische Effekte der Bildinszenierung und -dramaturgie im Mediensport (93113); Holger Schramm: Genese und Regulation von Emotionen bei der Rezeption von Mediensport (114-152); Uli Gleich: Nähe trotz Distanz: Parasoziale Interaktionen und Beziehungen zwischen Rezipienten und Sportlern (153-175); Thomas Horky: Sozialpsychologische Ef-
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fekte bei der Rezeption von Mediensport in der Gruppe (176-198); Thomas N. Friemel: Mediensport als Gesprächsthema. Sozialpsychologische Betrachtung der interpersonalen Kommunikation über Sportberichterstattung in Massenmedien (199-222); Frank Marcinkowski,
Volker Gehrau: Kultivierungseffekte durch Sport im Fernsehen (247-272); Thomas Schierl:
Vom Helden zum Star. Zur Starkultivierung im Sport (247-272).
[246-L] Steckert, Ralf:
Begeisterndes Leid: zur medialen Inszenierung des "Brands" und seiner
geschichtspolitischen Wirkung im Vorfeld des 2. Irakkriegs, (Kultur - Bildung - Gesellschaft),
Stuttgart: Ibidem-Verl. 2008, 211 S., ISBN: 978-3-89821-910-5
INHALT: "Ende 2002 erschien der Bestseller 'Der Brand - Deutschland im Bombenkrieg 1940 1945' des Historikers Jörg Friedrich. Selten bewegte eine Geschichtsdeutung so intensiv die
deutschen Gemüter. Die spektakuläre Inszenierung des Sachbuchs inmitten einer aufgeregten
deutschen Debatte steht im Zentrum der interdisziplinären Untersuchung des Autors. Er untersucht ideologiekritisch die gesellschaftliche Dimension des 'Brands' sowohl anhand des
dort entworfenen Geschichtsbilds als auch mittels dessen Verhandlung in der medialen Öffentlichkeit. Dabei geht er von der grundlegenden These aus, dass die tiefere politische Wirkung dieser Schreckensdarstellung nur in engster Verschränkung mit der anhängigen Debatte
zu erfassen ist. Steckert geht in zwei analytischen Schritten vor: Eine kritische Überblicksanalyse der medialen Rezeption sowie eine ideologiekritische Werksanalyse. Da der 'Brand' zeitgleich mit seinem Erscheinen auch international heftige Reaktionen hervorrief, wurde er bereits vor dem Hintergrund eines laufenden öffentlichen Diskurses von einem breiten Publikum wahrgenommen. Dies methodisch aufgreifend, ordnet Steckert die mediale Rezeption
und das Werk als gemeinsamen Text in die politische Landschaft der Bundesrepublik
Deutschland ein und berücksichtigt dabei auch und gerade die Facetten der feuilletonistischen
Rezensionen. Analyse und Kritik des 'Brands' erfolgen detailliert durch eine Betrachtung seiner auf Schockwirkung abzielenden Ästhetik und der intertextuellen Semantik. Der Autor
weist nach, dass Friedrich entgegen seiner Behauptung, eine verdrängte Geschichte in ihrer
'Leideform' in Erinnerung zu rufen, kein Leiden beredt macht, sondern ein nationales Epos inszeniert, das die Zugehörigkeit 'der Deutschen' zu einer globalen Opfergemeinschaft einklagt.
Friedrich entkontexualisiert auf diesem Wege Ergebnisse des deutschen Angriffskriegs, löst
die Vernichtung der europäischen Juden und Jüdinnen aus dem Kriegsgeschehen und spricht
vom singulären 'Zivilisationsbruch' Bombenkrieg. Steckerts Untersuchung zeigt, wie der
'Brand' eine geschichtspolitische Debatte initiierte, die einen nicht geringen Beitrag zur 'Normalisierung' deutscher Verhältnisse beisteuerte. Der 'Brand' stieß auf ein gesellschaftliches
Klima, das von einer nationalen Neuausrichtung geprägt war. Nicht zuletzt floss die so genannte Bombenkriegsdebatte in die deutsche Meinungsbildung zum aufziehenden zweiten
Irakkrieg ein. " (Autorenreferat)
[247-F] Trepte, Sabine, Jun.-Prof.Dr.phil. (Bearbeitung):
Sozialisation im Social Web: Längsschnittstudie zur Wirkung des Web 2.0 auf den Stellenwert von Privatsphäre und die Bereitschaft zur Preisgabe intimer Informationen
INHALT: Die Preisgabe privater, teils intimer Informationen ist ein allgegenwärtiges Phänomen
im Web 2.0. Insbesondere für die Nutzerinnen und Nutzer von Weblogs und Social Networ-
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king Sites (z.B. www.myspace.com ) stellt das Berichten aus dem eigenen Leben und dem
Freundeskreis eine zentrale Nutzungsgratifikation dar. Welchen Stellenwert hat Privatheit in
der 'Generation Social Web' und welche psychologischen und gesellschaftlichen Kosten hat
die freie Verfügbarkeit privater Informationen im Internet? Vorarbeiten der Forschungsgruppe belegen die Bedeutung der Forschung zu Privatsphäre hinsichtlich der Rezeption des Web
2.0. In einer Online-Befragung mit 702 Internetnutzern zeigten intensivere User eine höhere
Bereitschaft zur Preisgabe privater Informationen als weniger Web 2.0-affine Personen. Während diese Studie die Bedeutsamkeit der Bereitschaft zur Selbstoffenbarung bei der Selektion
von Web 2.0 nahe legt, ist die mögliche Wirkung der ständigen Verfügbarkeit privater Informationen im Web 2.0 im Sinne von Habitualisierungs- und Sozialisationseffekten bisher
weitgehend unerforscht. Das Ziel des Forschungsprojekts ist es, Nutzer des Social Web in einer Längsschnittstudie über einen Zeitraum von 1,5 Jahren zu ihrem Bedürfnis nach Privatsphäre und ihrer Bereitschaft zur Preisgabe intimer Informationen zu befragen und so die
Wirkung der Nutzung des Social Web auf den Stellenwert von Privatsphäre nachzuvollziehen.
ART: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Hamburg, Fak. für Erziehungswissenschaft, Psychologie und Bewegungswissenschaft, FB Psychologie Arbeitsbereich Sozialpsychologie (Von-Melle-Park 5,
20146 Hamburg)
KONTAKT: Institution -Sekretariat- (Tel. 040- 42838-4721, Fax: 040-42838-4109,
e-mail: sozialpsychologie@uni-hamburg.de)
[248-L] Tuschl, Ronald H.:
Der neue "kalte" Krieg: die USA, Russland, China und der Cyberwar, in: Wissenschaft und
Frieden : W&F, Jg. 27/2009, H. 3, S. 45-48
INHALT: "Cyberwar" ist seit Beginn der 1990er Jahre ein höchst diffuser Begriff, der die elektronische Kriegführung zu umreißen versucht. Das US-amerikanische Militär subsumiert unter dem Terminus "Network Centric Warfare" eine bestimmte Form der digitalen Kriegsführung, deren Kernbestandteile die Informationshoheit sowie die informationelle Vernetzung
von Soldaten sind. Diese Doktrin umfasst auch traditionelle Konzepte wie die psychologische
Kriegführung sowie die gezielte Störung von militärischen Radar- und Funksignalen. Gemäß
diesem Konzept soll in Zukunft auch das Air Force Cyber Command (Afcyber) Operationen
durchführen. Unter der Abkürzung NetOpFÜ (diese steht für "vernetzte Operationsführung")
operiert auch die deutsche Bundeswehr mit entsprechenden Aufgaben. Der enorm forcierte
Diskurs um digitale Bedrohungsszenarien aller Art fungiert als eine Art "Self-fulfilling Prophecy", die rückkoppelnd von der reinen Fiktion auf die Realität wirkt. Antizipative Feinbildprojektionen und Bedrohungsszenarien aus der digitalen Raum werden zu gegebener Zeit von
der Realität eingeholt, wodurch die Fiktion zur Wirklichkeit wird - ein Phänomen, das dem
"kalten Krieg" zwischen dem ohnehin angespannten Verhältnis zwischen Ost und West eine
neue Dimension verleiht. (ICF2)
[249-F] Viehoff, Reinhold, Prof.Dr.; Mangold, Roland, Prof.Dr. (Leitung):
Emotionale Gratifikationen während der Filmrezeption: worin besteht der Anreiz, emotionale Erlebnisangebote der Medien zu nutzen?
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/1
1.7 Medienwirkung
149
INHALT: Der Wunsch, Emotionen zu erleben, gilt als zentrales Nutzungsmotiv für unterhaltende
Medien. Was aber genau motiviert Rezipienten, die emotionalen Erlebnisangebote zu nutzen,
die in den Unterhaltungsmedien massenhaft offeriert werden? Es gibt bereits eine umfangreiche Forschungsliteratur, die Einzelaspekte emotionaler Mediennutzungsmotive beleuchtet ¿
insbesondere Aspekte des Erregungs- und Stimmungsmanagements. Andere Aspekte, wie
etwa das Austesten emotionaler Kompetenzen (Einfühlung, Selbstbeherrschung), oder selbstwertdienliche Gedanken über Emotionen wurden dagegen seltener erforscht. Was bisher völlig fehlt, ist eine Methode zur gleichzeitigen und differenzierten Erfassung unterschiedlicher
Gratifikationen, die mit dem Erleben von Emotionen verbunden sind. Im geplanten Projekt
soll eine solche Methode für den konkreten Beispielfall der Filmrezeption entwickelt werden.
Aufbauend auf einer qualitativen Pilotstudie wird ein Fragebogen zur differenzierten Erfassung emotionaler Gratifikationen während der Filmrezeption entwickelt und validiert. In zwei
Vergleichsstudien wird dann mit Hilfe des Fragebogens das emotionale Gratifikationserleben
verschiedener Rezipientengruppen (junge/ ältere Menschen, Männer/ Frauen, Deutschland/
USA) untersucht. Gleichzeitig wird ein Wirkungsmodell getestet, das Vorhersagen über den
Zusammenhang von Emotionen, emotionalen Gratifikationen und Beurteilung des Medienangebots erlaubt. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, USA
ART: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Halle-Wittenberg, Philosophische Fakultät II Philologien, Kommunikations- und Musikwissenschaften, Institut für Medien, Kommunikation & Sport, Department Medien- und Kommunikationswissenschaften (Mansfelder Str. 56, 06108 Halle); Hochschule der Medien Stuttgart (Nobelstr. 10, 70569 Stuttgart)
KONTAKT: Viehoff, Reinhold (Prof.Dr. Tel. 0345-552-3571,
e-mail: reinhold.viehoff@medienkomm.uni-halle.de)
[250-L] Wolf, Susanne:
Medienwirkungen aus Rezipientensicht: Third-Person-Wahrnehmungen in sozialen
Netzwerken, (Rezeptionsforschung, Bd. 16), München: R. Fischer 2008, 307 S., ISBN: 978-388927-459-5
INHALT: "Menschen nutzen Massenmedien nicht nur intensiv, sie entwickeln auch Vorstellungen über die Wirkungen von Massenmedien. Dabei werden starke Wirkungen tendenziell
eher anderen Personen (Third Persons) zugeschrieben. Sich selbst betrachtet man in der Regel
als wenig beeinflussbar, ein Phänomen, das in der Kommunikationswissenschaft unter dem
Begriff 'Third-Person-Effekt' erforscht wird. Im vorliegenden Band wird zunächst ein interdisziplinäres Modell entwickelt, das den in der Third-Person-Forschung zentralen Begriff 'soziale Distanz' theoretisch fundiert und die Wahrnehmung von Medienwirkungen bei sozial
unterschiedlich nahen Personen aus der Sicht des Individuums erklärt. Eine mehrstufige Befragung sozialer Netzwerke liefert quantitative und qualitative Daten, die unter anderem die
Analyse reziproker Wahrnehmungen ermöglichen." (Autorenreferat).
[251-L] Ziegelmaier, Saskia:
Visuelles Framing von Alter: eine empirische Studie zur medialen Konstruktion von Alter,
(Bonner Beiträge zur Medienwissenschaft, Bd. 8), Frankfurt am Main: P. Lang 2009, 231 S.,
ISBN: 978-3-631-58646-4
150
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/1
1.7 Medienwirkung
INHALT: "Journalisten stehen bei der Berichterstattung über das Alter und Altsein vor einer besonderen Herausforderung: Es gilt, Tabuzonen wie Sterben und Tod alter Menschen ebenso
zu visualisieren wie ein glückliches Rentnerdasein oder Berichte über einen Generationenkonflikt. Aus wirkungstheoretischer Sicht kommt den Medien bei der Vermittlung von Altersvorstellungen eine wesentliche Rolle zu. Die Publikation setzt sich mit dem theoretischen
Ansatz von Framing im Bildjournalismus auseinander und zeigt Forschungsperspektiven für
einen Ansatz von visuellem Framing auf. Die empirische Grundlage bildet eine Analyse von
Altersdarstellungen in deutschen Nachrichtenmagazinen. Rezeptions-begleitend wurde eine
Studie mit alten und jungen Probanden durchgeführt. Dabei ließen sich unterschiedliche Muster für eine visuelle Rahmung von Alter identifizieren, die junge und alte Rezipienten vor
dem Hintergrund ihres Selbst-und Fremdbildes deuten." (Autorenreferat)
1.8
Journalismus
[252-L] Albrecht, Erik:
Die Meinungsmacher: journalistische Kultur und Pressefreiheit in Russland, (Journalismus
International, 1), Köln: Halem 2008, 121 S., ISBN: 978-3-938258-78-1
INHALT: Die russische Bürgerrechtlerin Irina Cerbakova wird in dieser Studie mit der Behauptung zitiert, dass der Staat die Pressefreiheit nicht so sehr eingeschränkt habe, eigentlich erschreckend sei die Aufnahme seiner politischen Impulse durch den Journalismus. Angesichts
der vielleicht durch den Staat gedeckten Morde an russischen Journalisten wie der Regimekritikerin Anna Politkowskaja, die 2006 erschossen wurde, mag diese Einschätzung etwas überzogen erscheinen. Dennoch ist die Annahme gewisser Wechselwirkungen zwischen journalistischer Kultur und Pressefreiheit nicht ganz unbegründet. Auch der Autor sieht die Ursachen
für die Probleme Russlands auf dem Weg zu wirklicher Pressefreiheit nicht allein in der repressiven Haltung des Kremls, sondern auch in der journalistischen Kultur des Landes. Die
Makroebene, das russische Mediensystem an sich, bildet deshalb lediglich den Rahmen für
einen Forschungsansatz, mit dem die Haltungen einzelner Journalisten herausgearbeitet werden, also die Mikroebene untersucht wird. Der Autor stößt dabei auf zwei Typen von Journalisten. Der erste Typ orientiert sich an einem westlich-liberalen Modell des Journalismus.
Eine Kommunikation mit dem Rezipienten erfolgt auf Augenhöhe. Objektive Berichterstattung hat daher höchste Priorität, Nachricht und Meinung werden im Arbeitsalltag getrennt.
Dieser Typ steht der Macht der Medien als einem Instrument der politischen Steuerung kritisch gegenüber. Der zweite ist noch stark in der Tradition der russischen Intelligenzija verhaftet, er fühlt sich dazu verpflichtet, seinen Rezipienten Orientierung zu geben, und hält daher auch die Vermischung von Fakten und Meinungen für zulässig. Der restriktiven Medienpolitik des Kremls steht er unkritisch bis wohlwollend gegenüber. Allerdings existieren diese
beiden Typen des Journalisten nicht nur parallel, sondern auch als Hybride - und diese werden nach Ansicht des Autors das zukünftige Bild des russischen Journalismus prägen. (ZPol,
NOMOS)
[253-F] Altmeppen, Klaus-Dieter, Prof.Dr. (Leitung):
Karriereverläufe von Redaktions- und Medienmanagern: wie sie wurden, was sie sind
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/1
1.8 Journalismus
151
INHALT: Die Online-Befragung will den Karriereverläufen von Redaktions- und Medienmanagern in Deutschland nachspüren. Bislang gibt es kaum Daten über diejenigen Manager in
Deutschland, die in Redaktionen und Medienunternehmen über Strategien, Ziele, strukturellen Aufbau entscheiden - und die damit entscheidend darüber mitbestimmen, welche Medien
diese Gesellschaft hat. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
METHODE: Auf der Basis einer Unterscheidung des Managements von Redaktionen und Medienorganisationen sollen grundlegende soziodemografische und biografische Daten über diese Manager erhoben werden. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, online (Stichprobe: 1.500; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch
Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: BEGINN: 2009-10 ENDE: 2010-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution
INSTITUTION: Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt, Sprach- und Literaturwissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für Journalistik II (Ostenstr. 23-25, 85072 Eichstätt)
KONTAKT: Leiter (e-mail: klaus-dieter.altmeppen@ku-eichstaett.de, Tel. 0842-1931555)
[254-L] Altmeppen, Klaus-Dieter:
Journalismus und soziale Verantwortung, in: Communicatio Socialis : internationale Zeitschrift
für Kommunikation in Religion, Kirche und Gesellschaft, Jg. 41/2008, Nr. 3, S. 241-253
(Standort: USB Köln(38)-M XA 01287; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Wenn die journalistische Berichterstattung nicht mit den Wahrnehmungen der Betroffenen und Beteiligten übereinstimmt, endet dies regelmäßig in einer Medienschelte. Doch
Medien und Journalismus, so die These in diesem Beitrag, sind nicht das Gleiche. Das hat
Folgen auf mehreren Ebenen. Während der Journalismus soziale Verantwortung für eine professionelle Berichterstattung zu übernehmen hat, liegt die soziale Verantwortung der Medien
darin, den Journalismus mit den für eine qualitative Berichterstattung notwendigen Ressourcen auszustatten. Durch dieses Modell ist es möglich, erstens einen Referenzpunkt zu finden,
um soziale Verantwortung zu messen, und zum zweiten wird es dadurch möglich, Adressaten
für die Übernahme sozialer Verantwortung zu finden. Plädiert wird aus diesen Gründen für
ein Ressourcenmodell der sozialen Verantwortung von Medien und ein Prozessmodell der
professionellen Berichterstattung als soziale Verantwortung des Journalismus." (Autorenreferat)
[255-L] Arnold, Klaus:
Kann guter Journalismus unmoralisch sein?: zum Verhältnis von Qualität und Ethik in den
Medien, in: Communicatio Socialis : internationale Zeitschrift für Kommunikation in Religion,
Kirche und Gesellschaft, Jg. 41/2008, Nr. 3, S. 254-275 (Standort: USB Köln(38)-M XA 01287;
Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Sind Ethik und Qualität im Journalismus das Gleiche oder handelt es sich hier um
zwei verschiedene Konzepte? In dem Artikel wird herausgearbeitet, dass es bei den entsprechenden wissenschaftlichen Diskursen durchaus Überschneidungen gibt. So wird bei ethischen und qualitativen Standards mit sehr ähnlichen Begründungsmustern argumentiert. Allerdings ist das Qualitätskonzept stärker markt- und praxisorientiert: Publikumserwartungen,
Operationalisierungsfragen und evaluative Verfahren spielen hier eine deutlich größere Rolle
als bei der journalistischen Ethik. Zusammengefasst lässt sich sagen, dass es im Ethikdiskurs
152
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/1
1.8 Journalismus
um die fundamentale Frage der Begründung des richtigen journalistischen Handelns geht,
während der Qualitätsdiskurs fragt, wie ein Produkt beschaffen sein muss, damit es im gesellschaftlichen und marktwirtschaftlichen Sinn gut und nützlich ist." (Autorenreferat)
[256-L] Arnold, Klaus:
Qualität im Journalismus: ein integratives Konzept, in: Publizistik : Vierteljahreshefte für
Kommunikationsforschung, Jg. 53/2008, Nr. 4, S. 488-508 (Standort: UB Bonn (5)-Z57/193; USB
Köln(38)-FHM AP00663; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Um die zahlreichen Aspekte journalistischer Qualität angemessen erfassen zu können,
ist es sinnvoll, die verschiedenen theoretischen Herangehensweisen in einem umfassenden
Konzept zu integrieren. In diesem Beitrag werden grundlegende Qualitätskriterien zunächst
auf einer funktionalen- systemorientierten Ebene bestimmt. Grundlage sind dabei Funktion
und Leitcode des Journalismus, die sich in einem historischen Prozess in der gegenseitigen
Beobachtung von Anbietern und Abnehmern öffentlicher Kommunikation entwickelt haben.
Auf einer normativ-demokratieorientierten Ebene lassen sich Qualitätskriterien aus gesellschaftlichen und mitmenschlichen Werten ableiten, die in diversen Regulierungen kodifiziert
werden. Allerdings spielen hier auch die speziellen Anforderungen des politischen Systems
eine Rolle. Weiter ist auf einer publikumsbezogenen-handlungsorientierten Ebene von Bedeutung, dass Verbindungen mit der Lebenswelt des Publikums hergestellt werden und journalistische Angebote nützlich und anwendbar sind." (Autorenreferat)
[257-F] Eilders, Christiane, Prof.Dr. (Bearbeitung):
News value and narrativity in professional journalism and user-generated news on the www
INHALT: Critics of news reporting in news papers, radio or television have emphasized that journalistic selection and construction routines lead to news with only little appeal for the audience. Complying with news factors the news highlight relevant aspects of events (like references to elites or negative consequences), but they fail to attract the audience's sustained attention. The audience only processes the information superficially and hardly remembers the
news items. With the advent of larger virtual memory in the www and improving opportunities for users to generate content themselves new forms of news reporting emerged. Lay-journalists have started to contribute their account of news and now compete with the professional journalists for the attention of the audience. Instead of stringing together news factors they
have started to construct news according to different criteria. Since users, or more specifically
bloggers, do not have to comply with normative claims of neutral reporting, but may also introduce elements that arrest the audience's attention, it is assumed that they use criteria that
enhance the narrative richness of a report. Thus, narrativity might represent a possible characteristic of user-generated news content. We suggest breaking down the concept of narrativity
into individual text characteristics that can be operationalized as narrativity factors. Although
in many cases narrativity factors can be translated into news factors, there are others that need
particular attention since they might represent additional explanations for news processing.
The project examines the role of narrativity by relating it to the better known news factors
that shape journalistic news coverage. It aims at assessing the relation between the two concepts. It is assumed that news content beyond professional journalism possesses higher degrees of narrativity, while news factors are expected to play a critical role in both types of
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1.8 Journalismus
153
news content. A comparative content analysis of news reports by professional journalists and
news content by users is employed in order to investigate differences and commonalities between professional journalism and user generated news content.|
ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Augsburg, Philosophisch-Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut
für Medien und Bildungstechnologie -imb- Professur für Kommunikationswissenschaft, Öffentliche Kommunikation (Universitätsstr. 10, 86135 Augsburg)
KONTAKT: Institution, Sekretariat (Tel. 0821-598-5674,
e-mail: ursula.mayer@phil.uni-augsburg.de)
[258-L] Gärtner, Christel:
Das Kommentariat als neue journalistische Profession?: empirische Befunde zum
Berufshabitus der meinungsbildenden journalistischen Elite auf der Basis von
nichtstandardisierten Interviews, in: Michaela Pfadenhauer (Hrsg.) ; Thomas Scheffer (Hrsg.):
Profession, Habitus und Wandel, Frankfurt am Main: P. Lang, 2009, S. 181-208
INHALT: "In Bezug auf die journalistische Elite des Kommentariats diskutiert Christel Gärtner
den Charakter des Journalistenberufs als eine neue, nicht-klassische Profession und behandelt
damit eine Frage, die auch im Rahmen der umfangreichen Medien- und Journalismusforschung bislang allenfalls gestreift wurde. Anhand zweier detailliert präsentierter, maximalkontrastierender Fälle zeigt Gärtner, dass sich zumindest bei diesen Elitejournalisten ein genuin journalistisches Selbstverständnis, etwa in Form entsprechender, 'forschender' berufsbezogener Orientierungsmuster, bereits vor dem Eintritt in den Beruf herausbildet. Die umfangreiche Autonomie der Redaktionen bzw. der Redaktionsmitglieder insbesondere die Genese
bzw. Definition von ethischen Standards betreffend lässt Gärtner zum Ergebnis kommen, dass
in Bezug auf dieses Kriteriums bei den Journalisten durchaus von einer Profession die Rede
sein kann." (Autorenreferat)
[259-L] Gärtner, Christel:
Die Rolle der Medien bei der Rückkehr der Religion: die habituellen Voraussetzungen für
die Wahrnehmung und Deutung religiöser Ereignisse bei journalistischen
"Meinungsmachern", in: Maud E. Sieprath (Hrsg.): Religion und Massenmedien, Berlin:
Weißensee Verl., 2009, S. 67-97
INHALT: Im Mittelpunkt des Forschungsinteresses stehen das Verhältnis von Religion und Medien. Auf der Basis empirischer Forschungsergebnisse werden die Gesichtspunkte herausgearbeitet, unter denen sich die Journalisten dem Thema Religion zuwenden. Zum Schluss wird
an zwei komplementären Fallbeispielen gezeigt, welche Bedeutung der religiöse Habitus von
Journalisten für ihre Wahrnehmung und Deutung der aktuellen Religionsentwicklung hat. Es
wird argumentiert, dass die Journalisten die gesellschaftliche Entwicklung - Stichwort: Verunsicherung durch Globalisierung, radikalisierter Islam - als tief greifenden Wandel und Krise deuten. Das verweist darauf, dass sie sich in ihrer professionellen Verantwortung als Meinungsmacher in die Pflicht genommen fühlen, Antworten auf die Zeitentwicklung zu generieren. Die Antworten reichen - in Ermangelung neuer Lösungen - vom positiven Rückgriff auf
christliche Antworten, der Verteidigung eines säkularen Kulturchristentums - auch von Religionslosen - bis hin zu einem höchst erklärungsbedürftigen Atheismus. Es bleibt noch weiter
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soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/1
1.8 Journalismus
zu klären, inwieweit die journalistischen "Meinungsmacher" in der Lage sind, die Bedeutung
von Religion in der Gesellschaft zu erfassen und zu einem - vielleicht neuen - Verständnis
von Religion in der Gesellschaft beizutragen. Zunächst scheint es, dass sie stärker einen Spiegel der Gesellschaft darstellen als eine gestaltende Kraft. (ICF2)
[260-F] Hestermann, Thomas, Dr. (Bearbeitung); Pfeiffer, Christian, Prof.Dr.; Schneider, Beate,
Prof.Dr. (Betreuung):
Fernsehberichterstattung über Gewaltkriminalität und was die Macher leitet: Motive und
Entscheidungsstrukturen
INHALT: Das Forschungsprojekt soll klären, welche Beweggründe und Maßstäbe Fernsehjournalisten leiten, wenn sie über Gewaltkriminalität berichten. GEOGRAPHISCHER RAUM:
Bundesrepublik Deutschland
METHODE: Vor allem Befragung von 33 Fernsehjournalistinnen und Fernsehjournalisten von
der Reporterin bis zum Redaktionsleiter öffentlich-rechtlicher und privater Sender, die für
Nachrichten und Boulevardmagazine arbeiten. Was sie sagen, wird abgeglichen mit den Ergebnissen einer Programmanalyse von 216 Nachrichtensendungen und 128 Ausstrahlungen
von Boulevardmagazinen aus vier Programmwochen, die 264 Beiträge über Gewaltkriminalität im Inland enthalten. DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 33). Inhaltsanalyse (Stichprobe 344; Fernsehnachrichten und TV-Boulevardmagazinen). Feldarbeit
durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Hestermann, Thomas: Das ideale Opfer: jung, weiblich, deutsch.
Wie das Fernsehen Gewaltkriminalität darstellt und warum es kaum über Menschenhandel
berichtet. in: Politische Studien, Jg. 60, 2009, 427, S. 47-53. Standort: www.hss.de/index.php?id=3785&type=123&tx_ddceventsbrowser_pi2%5Bpublication_id%5D=290 .+++Hestermann, Thomas: Fernsehgewalt und die Einschaltquote. Welches Publikumsbild Fernsehschaffende leitet, wenn sie über Gewaltkriminalität berichten. Baden-Baden: 2010. Standort:
www.medienbuero.net/index.php?s=content&p=Promotion .
ART: BEGINN: 2006-09 ENDE: 2009-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Land Niedersachsen Ministerium für Wissenschaft und Kultur
INSTITUTION: Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen e.V. (Lützerodestr. 9,
30161 Hannover)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0511-1241-840, e-mail: hestermann@medienbuero.net)
[261-F] Kannenberg, Lis, Dipl.-Journ. (Bearbeitung); Wormer, Holger, Prof. (Betreuung):
Vom Spartenghetto zum Schnellboot: die Integration der Wissenschaftsberichterstattung in
unterschiedliche Redaktionsstrukturen deutscher Tageszeitungen und Auswirkungen auf
die Art der ressortübergreifenden Berichterstattung
INHALT: Gewünscht waren detailreiche Einblicke in die (ressortübergreifende) Arbeit ausgewählter Tageszeitungen mit Blick auf deren Wissenschaftsberichterstattung. Ausgangspunkt
war dabei die Annahme, dass Wissenschaftsthemen oft nur geringe Präsenz in der Themenmischung einer Zeitung haben und die zuständigen Redakteure unzureichend in redaktionelle
Prozesse eingebunden sind. Die Untersuchung hat gezeigt, dass innovative Redaktionsstrukturen (Newsdesk, Teambildung, moderne Konferenz- und Kommunikationslösungen) der
Wissenschaftsberichterstattung neue Möglichkeiten eröffnen und ressortübergreifende Prä-
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/1
1.8 Journalismus
155
senz fördern. Allerdings müssen die Redakteure mit persönlichem Einsatz diese Werkzeuge
nutzen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
METHODE: Um sowohl Abläufe als auch Produkte und Einschätzungen zum Bereich der (ressortübergreifenden) Wissenschaftsberichterstattung sammeln und auswerten zu können, wurde eine Methodentriangulation gewählt, die als Feldforschung ein möglichst praxisnahes Bild
vom Redaktionsalltag liefern sollte. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen (Stichprobe: 20; ausgewählte Zeitungsartikel zu Themen der
Wissenschaftsberichterstattung im Vergleich zwischen den drei untersuchten Tageszeitungen
"Die Welt", "Rheinische Post" und "Neue Ruhr/ Neue Rhein Zeitung"). Beobachtung, teilnehmend (Stichprobe: 3; jeweils vier Tage in den Mantelredaktionen/ Wissenschaftsressorts der
drei untersuchten Tageszeitungen "Die Welt", "Rheinische Post" und "Neue Ruhr/ Neue
Rhein Zeitung"). Qualitatives Interview (Stichprobe: 9; jeweils ein Mitglied der Chefredaktion, ein "Blattmacher"/ Newsdesk-Redakteur und ein Mitglied des Wissenschaftsressorts der
drei untersuchten Tageszeitungen "Die Welt", "Rheinische Post" und "Neue Ruhr/ Neue
Rhein Zeitung"). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Kannenberg, Lis: Vom Spartenghetto zum Schnellboot: die Integration der Wissenschaftsberichterstattung in unterschiedliche Redaktionsstrukturen und Auswirkungen auf die Art der ressortübergreifenden Berichterstattung. Zugl. Dortmund, Techn. Univ., Diplomarb. 2009, 113 S.
ART: BEGINN: 2009-01 ENDE: 2009-07 AUFTRAGGEBER: Initiative Wissenschaftsjournalismus an der TU Dortmund FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Technische Universität Dortmund, Fak. 15 Kulturwissenschaften, Institut für
Journalistik (44221 Dortmund)
KONTAKT: Betreuer (Tel. 0231-755-6231, e-mail: holger.wormer@udo.edu)
[262-F] Kohring, Matthias, Prof.Dr. (Bearbeitung):
"Ästhetische Komplizenschaft"? Die rechtsextreme Symbolik der NPD in der politischen
Fernsehberichterstattung
INHALT: Das Forschungsprojekt untersucht die Verwendung rechtsextremer Symbolik in der
politischen Fernsehberichterstattung am Beispiel der Nationaldemokratischen Partei Deutschlands (NPD). Die zentrale Hypothese des Projekts postuliert, dass die Berichterstattung in hohem Maße durch eine nicht-intendierte 'ästhetische Komplizenschaft' (Weiß 2004) von Journalismus und Rechtextremismus geprägt ist: Ein nicht unerheblicher Teil der Berichterstattung verwendet rechtsextreme Symbolik in einer unreflektierten Art und Weise und könnte
dadurch die Bemühungen der NPD um öffentliche Aufmerksamkeit, Mobilisierung und Integration der Anhängerschaft begünstigen. Zunächst wird diese Hypothese mittels einer Inhaltsanalyse der Berichterstattung von öffentlichrechtlichen und privaten Fernsehsendern zwischen August 2004 und Juli 2008 überprüft. Sodann wird eine Befragung von Journalisten
durchgeführt, um die Problematik des Umgangs mit rechtsextremer Symbolik zu ergründen.
Auf der Basis dieser empirischen Untersuchungen wird ein Seminarkonzept 'Strategien zum
Umgang mit rechtsextremer Symbolik' für die Weiterbildung konzipiert. ZEITRAUM: August
2004 und Juli 2008 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
ART: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Münster, FB 06 Erziehungswissenschaft und Sozialwissenschaften,
Institut für Kommunikationswissenschaft (Bispinghof 9-14, 48143 Münster)
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soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/1
1.8 Journalismus
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0251-83-24266, Fax: 0251-83-21310,
e-mail: M.Kohring@uni-muenster.de)
[263-F] Marty, Christoph, B.A. (Bearbeitung); Wormer, Holger, Prof. (Betreuung):
Heiße Gespräche und tödliche Spritzen? Wissenschaftliche Unsicherheit im Medizinjournalismus
INHALT: Darstellung wissenschaftlicher Unsicherheit im Medizinjournalismus, Identifikation
von best-practice-Beispielen, Checkliste zur Identifikation und journalistischen Umsetzung
von fragiler/ konfligierender wissenschaftlicher Evidenz. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
METHODE: Inhaltsanalyse DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert (Stichprobe:
150; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: BEGINN: 2009-08 ENDE: 2009-11 AUFTRAGGEBER: Verband deutscher Medizinjournalisten FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Technische Universität Dortmund, Fak. 15 Kulturwissenschaften, Institut für
Journalistik (44221 Dortmund)
KONTAKT: Betreuer (Tel. 0231-755-6231)
[264-F] Miranda, Sonia, Prof.Dr.; Chen, Changfeng, Prof.Dr.; Noor, Dani Vardiansyah, Dr.; Zassoursky, Yassen N., Prof.Dr.; Mwesige, Peter G., Dr. (Bearbeitung); Löffelholz, Martin, Prof.Dr.
(Leitung):
Journalismus vergleichen: Pilotstudie zur Entwicklung eines Messinstruments für die komparative Analyse von Journalismuskulturen
INHALT: keine Angaben
ART: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Technische Universität Ilmenau, Fak. für Mathematik und Naturwissenschaften,
Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft Fachgebiet Medienwissenschaft (Postfach 100565, 98684 Ilmenau)
KONTAKT: Leiter (Tel. 03677-69-4703, Fax: 03677-69-4695,
e-mail: martin.loeffelholztu-ilmenau.de)
[265-L] Mohr, Reinhard:
Moderieren ist alles: Frauen im Polittalk, in: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur
Wochenzeitung Das Parlament, 2009, H. 50, S. 34-38 (www.bpb.de/files/RMS8NK.pdf)
INHALT: "Früher dominierten knorrige alte Herren die politischen Talkshows im deutschen
Fernsehen, Frauen waren die Ausnahme. Heute dürfen Frauen nicht nur über alles mitreden,
nein: Sie leiten inzwischen die wichtigsten Sendungen, während viele ihrer männlichen Kollegen inzwischen für bunten Softtalk zuständig sind." (Autorenreferat)
[266-F] Muis, Jasper C. (Bearbeitung); Koopmans, Ruud, Prof.Dr. (Leitung):
Pim Fortuyn: the evolution of a media phenomenon
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1.8 Journalismus
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INHALT: keine Angaben
METHODE: To find an answer, theories from the communication science about agenda-setting
and the production of news will be used. Secondly, literature and research on social movements will be applied to answer questions about the emergence of new political parties. For
analyzing dynamic processes of social change, an evolutionary approach is needed, as introduced in biology by Darwin. The data will be derived by content analysis of newspaper articles from the period between May 2001 and May 2002. Because of the dynamic character of
the public discourse, time-series and event history analysis methods are required. In addition,
it will be useful to develop co-evolutionary models as we are dealing with a complex social
system. There is no clear-cut distinction between dependent and independent factors as the
claims and strategies of politicians and journalists interact.
ART: BEGINN: 2006-01 ENDE: 2011-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER:
keine Angabe
INSTITUTION: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH Schwerpunkt Zivilgesellschaft, Konflikte und Demokratie Abt. Migration, Integration, Transnationalisierung
(Reichpietschufer 50, 10785 Berlin); Free University of Amsterdam, Faculty of Social
Sciences, Department Sociology (De Boelelaan 1081, 1081 Amsterdam, Niederlande)
KONTAKT: Institution, Sekretariat (Tel. 030-25491-450 od. -453, e-mail: hoehne@wzb.eu)
[267-L] Mükke, Lutz:
Allein auf weiter Flur: Korrespondenten in Afrika, in: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage
zur Wochenzeitung Das Parlament, 2009, H. 34/35, S. 39-45 (www.bpb.de/files/N1OPX6.pdf)
INHALT: Schon seit langem wird von der Wissenschaft, aber auch von Journalistinnen und Journalisten selbst, harsche Kritik an der Präsentation und dem Inhalt der Afrika-Berichterstattung
geübt. Meist beschränken sich die Forschungen auf Inhaltsanalysen veröffentlichter Beiträge.
Die Perspektive der Produzenten von Afrika-Berichterstattung wurde hingegen über Jahrzehnte vernachlässigt. In dem Beitrag werden Ergebnisse einer Untersuchung vorgestellt, die
Inhaltsanalyse und Akteursperspektive verschränkt, um unter anderem folgende Fragen zu beantworten: Wer sind die Akteure, die maßgeblich am Produktionsprozess von Afrika-Berichten mitwirken? In welchen Strukturen arbeiten sie? Nach welchen Kriterien wählen sie Nachrichten aus? Bedingen Produktionsstrukturen die Afrika-Berichterstattung und wenn ja, wie?
Den Gesprächen mit 40 Afrika-Korrespondenrinnen und -Korrespondenten, lokalen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und Redaktionsmitgliedern ist eine Inhaltsanalyse der überregionalen Tageszeitungen "Frankfurter Allgemeine Zeitung" und "Süddeutsche Zeitung" sowie der
"Deutschen Presseagentur" und der Wochenzeitschrift "Der Spiegel" vorausgegangen. Da die
Ergebnisse weitgehend die Situationen jener wenigen an Afrika interessierten deutschen
(Leit)Medien wiedergeben, die überhaupt Korrespondenten nach Afrika entsenden oder dort
engagieren, handelt es sich um Best-Practice- Perspektiven. Das zentrale Fazit der Untersuchung ist, dass unter den Arbeitsbedingungen von Afrika-Korrespondenten die Darstellung
von Wirklichkeit nur eine sehr entfernte Zielvorstellung sein kann. Dies liegt nur zum geringeren Teil an den individuellen Arbeitsleistungen der Korrespondenten, die häufig als hoch
einzuschätzen sind. Standortspezifische Faktoren wie interkulturelle Kommunikationsbarrieren, eingeschränkte Pressefreiheit oder infrastrukturelle und bürokratische Hindernisse mögen
zwar im Einzelfall die Berichterstattung beeinflussen, aber auch sie sind kaum die Ursache
für die erhebliche Kritik an ihr. Verantwortlich dafür sind primär die von Redaktionen und
Medienhäusern gesetzten strukturellen und institutionellen Rahmenbedingungen, die ihrer-
158
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/1
1.8 Journalismus
seits in eine kulturelle Dimension eingebettet sind: in ein weitreichendes gesellschaftliches
Desinteresse in der Bundesrepublik Deutschland an Afrika. (ICF2)
[268-F] Rauer, Valentin, Dr.rer.soc.; Junge, Kay, Dr.rer.soc. (Bearbeitung); Giesen, Bernhard,
Prof.Dr.rer.pol. (Leitung):
Die rituelle Fassung des Unfassbaren. Zur Konstruktion von Anteilnahme an Katastrophen
(Teilprojekt A5 - Bewilligungsphase III)
INHALT: Das Projekt setzt die bisherige Forschung zu öffentlichen Ritualen und deren medialer
Repräsentation fort, die sich zunächst öffentlichen Schuldbekenntnissen (2000-2003) und im
zweiten Bewilligungsabschnitt mit internationalen Versöhnungsritualen beschäftigte (20032005). Wie zuvor liegt der Schwerpunkt des neuen Teilprojektes nicht in der Rekonstruktion
der Erlebnisse und Absichten der Ritualakteure, sondern in der öffentlichen und medial vermittelten Bedeutung. Auch der theoretische Rahmen wird beibehalten. Ähnlich wie in den
vorangehenden Projekten geht es auch hier um die Beziehung von sozialen Prozessen der
Sinngebung zu einem konstitutiven Jenseits der Sozialität, das klassisch mit dem Begriff der
"Charismatisierung" (Weber), der "Sakralisierung" (Durkheim) und des "kreativen Handelns"
(Joas) verbunden wird. Im Unterschied zu diesen Vorstellungen einer "positiven Transzendenz" soll es im künftigen Teilprojekt jedoch um die rituelle soziale Repräsentation des Unfassbaren als Sinnzusammenbruch, d.h. als "negative Transzendenz" gehen. Figuren negativer
Transzendenz sind bisher in der Sozialtheorie nur am Rande (und zumeist nur auf den Risikobegriff verkürzt) behandelt worden, obwohl sie für das Verständnis von kulturellem Wandel
und kollektiven (Des-)Integrationsprozessen von entscheidender Bedeutung sind. Empirischer
Gegenstand des Teilprojekts sind die öffentlichen Rahmungen und symbolischen Praktiken
verschiedener Ereignisse mit einer negativ transzendenten Bedeutung. Hierzu sollen drei Fälle unter vergleichender Perspektive untersucht werden: die "drohende Katastrophe": mediale
Repräsentationen und Protestformen gegen die Stationierung von atomaren Mittelstreckenraketen in der Bundesrepublik (1979-1983); die "Konjunkturen einer Katastrophe": mediale Repräsentationen und Formen der Anteilnahme an der Aids-Epidemie (1985-2005); die "plötzliche Katastrophe": mediale Repräsentationen und symbolische Umkodierungen von öffentlichen Veranstaltungen nach dem 11. September (2001).
METHODE: Das Teilprojekt hat sich der Frage des Gesamtverbundes nach dem Kontingenten
und Prekären gesellschaftlicher Ordnungsbildung auf einer theoretischen und einer empirischen Ebene gewidmet. Theoretisch wurden die Begriffe des "Heiligen" nach Durkheim und
des "Charisma" nach Weber systematisiert und auf die Frage nach ihren blinden Flecken, d.h.
mit Blick auf die gesellschaftlich konstitutive Funktion von negativer Transzendenz analysiert. Das Argument lautete, dass eine besondere Form des Nicht-Sprachlichen den Zugang
ermöglicht. Hier wurde die Materialität, Performanz und Ikonizität herausgearbeitet. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe. DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert (Stichprobe: 505). Qualitatives Interview; Sekundäranalyse von Individualdaten; Bildanalysen.
Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Rauer, Valentin: Isotypische Differenz: Eine serielle Analyse der
symbolischen Formen von öffentlichen HIV-Statistiken. in: Petersen, Thomas; Schwender,
Clemens (Hrsg.): Visuelle Stereotype. Köln: Halem 2009, S. 124-140. ISBN 978-3-93825849-1.+++Rauer, Valentin: Magie der Performanz. Theoretische Anschlüsse an das CharismaKonzept. in: Rychterová, Pavlina; Seit, Stefan; Veit, Raphaela (Hrsg.): Das Charisma. Funktionen und symbolische Repräsentationen (Beiträge zu den Historischen Kulturwissenschaf-
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1.8 Journalismus
159
ten, Bd. 2). Berlin: Akad.-Verl. 2008, S. 155-171. ISBN 978-3-05-004315-9.+++Rauer, Valentin: Zwischen Kitsch und Trauma: zur symbolischen Repräsentation transnationaler Versöhnungsrituale. in: Hahn, Hans Henning; Hein-Kircher, Heidi; Kochanowska-Nieborak,
Anna (Hrsg.): Erinnerungskultur und Versöhnungskitsch (Tagungen zur Ostmitteleuropa-Forschung, 26). Marburg: Verlag Herder-Inst. 2008, S. 55-69. ISBN 978-3-87969-346-7.++
+Rauer, Valentin: Versöhnung zwischen Erinnerungskulturen. Die mediale Repräsentation
internationaler Versöhnungsrituale nach dem Zweiten Weltkrieg. in: Ueberschär, Ellen
(Hrsg.): Soldaten und andere Opfer? Die Täter-Opfer-Problematik in der deutschen Erinnerungskultur (Loccumer Protokolle, 73/05). Rehburg-Loccum: Evang. Akad. Loccum 2007, S.
83-108. ISBN 978-3-8172-7305-8.+++Rauer, Valentin: Symbols in action: Willy Brandt's
kneefall at the Warsaw Memorial. in: Alexander, Jeffrey C.; Giesen, Bernd; Mast, Jason
(eds.): Social performance: symbolic action, cultural pragmatics, and ritual. Cambridge: Cambridge Univ. Pr. 2006, pp. 257-282. ARBEITSPAPIERE: Rauer, Valentin: Zur Beobachtung
des Unbeobachtbaren. in: Kulturen der Selbstbeobachtung in/ von/ nach gesellschaftlichen
Umbrüchen und Wandlungsprozessen (Diskussionsbeiträge des SFB 485 "Norm und
Symbol", Nr. 83). Konstanz 2009, S. 4-6.
ART: BEGINN: 2006-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Konstanz, Geisteswissenschaftliche Sektion, Kulturwissenschaftliches Forschungskolleg - SFB 485 "Norm und Symbol - die kulturelle Dimension sozialer und
politischer Integration" (Fach D 182, 78457 Konstanz); Universität Konstanz, Geisteswissenschaftliche Sektion, FB Geschichte und Soziologie Fach Soziologie Lehrstuhl für Makrosoziologie (Postfach 5560, 78464 Konstanz)
KONTAKT: Rauer, Valentin (Tel. 07531-88-3193, e-mail: Valentin.Rauer@uni-konstanz.de);
Junge, Kay (Dr. Tel. 07531-88-2350, e-mail: Kay.Junge@uni-konstanz.de)
[269-F] Reichertz, Jo, Prof.Dr. (Bearbeitung):
Medienentwicklung: vom Vermittler zum Akteur
INHALT: Dem Forschungsvorhaben liegt die These zugrunde, dass (nicht nur) in Deutschland
die Medien sich in den letzten Jahren entscheidend geändert haben: Neu ist, dass sie sich (bedingt durch ökonomische Interessen) immer mehr zu einem eigenständigen gesellschaftlichen
Akteur entwickelt haben. Besonders gut sichtbar wird diese neue Rolle (und Macht) der Medien, wenn man deren Bedeutung im Diskurs über innere Sicherheit untersucht. Deshalb will
das Projekt aus kultursoziologischer Perspektive die Bedeutung der Medien bei dem aktuellen
öffentlichen Kampf um die 'richtige' Politik der inneren Sicherheit rekonstruieren. Mittels eines empirischen, qualitativ arbeitenden Projekts sollen zwei eng miteinander verwobene Fragenkomplexe untersucht werden: der erste Fragenkomplex nimmt das gesamte Diskursfeld in
den Blick, der zweite die Handlungsweise der Medien. Welche Akteurgruppen beteiligen sich
in den Medien (Print und TV) mit welchen Argumenten am Diskurs um die richtige Politik
des Polizierens, wie sind die Akteure miteinander vernetzt, orientieren sie sich aneinander, arbeiten sie miteinander oder gegeneinander (=Rekonstruktion der Diskursinhalte und Diskursakteure)? Wie äußern sich die Medien (Print und TV) in eigen produzierten Sendungen (on
air) über innere Sicherheit und was unternehmen sie als eigenständige Akteure (off air), um
sich im Diskurs durchzusetzen (Rekonstruktion der Bedeutung der Medien als eigenständige
Akteure)? GEOGRAPHISCHER RAUM: Rhein-Ruhr-Region, Städte Köln und Bochum
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1.8 Journalismus
METHODE: Um die konkrete Ausgestaltung dieser Entwicklungen genauer beobachten zu können, soll sich die Untersuchung auf die Rhein-Ruhr-Region und die Städte Köln und Bochum
konzentrieren. Dabei werden folgende qualitative Methoden der Datenerhebung und Datenauswertung mit dem Ziel der Daten- und Methodentriangulation kombiniert: Teilnehmende
Beobachtung, Experteninterviews, Wissenssoziologische Hermeneutik, Diskursanalyse, Inhaltsanalyse.
ART: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Duisburg-Essen Campus Essen, FB Geisteswissenschaften, Institut
für Kommunikationswissenschaft (45117 Essen)
KONTAKT: Institution -Sekretariat- (Tel. 0201-183-3199, e-mail: michael.roslon@uni-due.de)
[270-F] Rentsch, Mathias, M.A.; Patterson, Thomas E., Prof.Dr. (Bearbeitung); Donsbach, Wolfgang, Prof.Dr.phil.habil. (Leitung):
Media and democracy II
INHALT: Das Projekt untersucht Rollenverständnis, Arbeitsroutinen und berufliche Strukturen
von Journalisten im internationalen Vergleich. Dazu wurden Journalisten aus Deutschland,
Italien, Schweden und Großbritannien schriftlich befragt. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, Italien, Schweden, Großbritannien
ART: BEGINN: 2005-11 ENDE: 2009-03 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER:
Alexander von Humboldt-Stiftung
INSTITUTION: Technische Universität Dresden, Philosophische Fakultät, Institut für Kommunikationswissenschaft Professur für Kommunikationswissenschaft II (01062 Dresden)
[271-F] Richter, Carola, M.A.; Gebauer, Sebastian (Bearbeitung); Hafez, Kai, Prof.Dr.; Heberer,
Thomas, Prof.Dr. (Leitung):
China und Deutschland - Medienbilder: Erarbeitung einer Studie zur China-Berichterstattung in den deutschen Medien
INHALT: Die Studie soll die Inhalte und organisatorischen Entstehungsbedingungen (Strukturen)
der China-Berichterstattung deutscher Medien im Jahr 2008 transparent machen und analysieren. Insbesondere geht es dabei um die Generierung verlässlicher Daten, anhand derer sich
eine konstruktive Diskussion über das China-Bild und seine Vermittlung in Deutschland entwickeln lässt. Für die Studie werden wichtige deutsche Medien im Print- und Fernsehbereich
inhaltsanalytisch untersucht und die Informationsflüsse über Nachrichtenagenturen, Korrespondenten und Redaktionen nachvollziehbar gemacht. GEOGRAPHISCHER RAUM: China,
Bundesrepublik Deutschland
METHODE: Die Studie gliedert sich in vier systematisch aufeinander aufbauende Arbeitsschritte. Zunächst wird anhand des journalistischen Produktes - Presseartikel oder Fernsehbeiträge
- die thematische Verteilung und der Umfang der Berichterstattung zu China analysiert. Davon ausgehend lassen sich in einem zweiten Schritt Themenschwerpunkte identifizieren, zu
denen der journalistische Output inhaltsanalytisch vertiefend auf seine diskursive Qualität
hinsichtlich vorherrschender Argumentationsmuster, Faktengenauigkeit und Akteursbenennungen untersucht werden soll. Im Anschluss wird in einem dritten Schritt anhand der inhaltsanalytischen Erkenntnisse zu Qualität bzw. zu Versäumnissen in den journalistischen
Beiträgen der Informationsfluss zurückverfolgt, der zur Entstehung der Beiträge führte.
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1.8 Journalismus
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Durch Abgleich mit dem Material aus Nachrichtenagenturen und durch Interviews mit Auslandskorrespondenten und Redakteuren soll die Komplexität des Informationsflusses zu China fassbar gemacht werden. So lassen sich Leistungen und mögliche Defizite in der Berichterstattungskultur aufzeigen. In einem vierten Schritt werden aus diesen Erkenntnissen
Schlussfolgerungen und Handlungsempfehlungen für eine Verbesserung der China-Berichterstattung abgeleitet. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse,
standardisiert (Stichprobe: 8.766; Beiträge aus 3 deutschen Wochenzeitschriften und 2 Fernsehsendern; Auswahlverfahren: total). Qualitatives Interview (Stichprobe: 8; Auslandskorrespondenten). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: BEGINN: 2009-03 ENDE: 2009-12 AUFTRAGGEBER: Heinrich Böll Stiftung e.V. FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Universität Erfurt, Philosophische Fakultät, Lehrstuhl für Kommunikationswissenschaft, insb. Vergleichende Analyse von Mediensystemen, Kommunikationskulturen
(Nordhäuser Str. 63, 99089 Erfurt); Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg, Fak. für
Gesellschaftswissenschaften, Institut für Politikwissenschaft Lehrstuhl Politikwissenschaft,
insb. Politik Ostasiens (Lotharstr. 65, 47048 Duisburg)
KONTAKT: Richter, Carola (Tel. 0361-7374152, e-mail: carola.richter@uni-erfurt.de)
[272-L] Rothe, Judith:
Die Krim nach dem Georgien-Krieg - wird Geschichte zur Waffe?: eine Analyse deutscher,
ukrainischer und russischer Presseberichterstattung über die Krim nach dem GeorgienKrieg, (DGAP-Analyse, 4/2009), Berlin 2009, 24 S. (Graue Literatur;
www.dgap.org/midcom-serveattachmentguid-1de573517435570573511deb40f2f7f7859eb40eb40/
2009-04_dgapana_rothe_www.pdf)
INHALT: "Durch den Krieg zwischen Georgien und Russland im August 2008 fielen auch die
ukrainisch-russischen Beziehungen auf einen weiteren Tiefpunkt. Der ukrainische Präsident
Viktor Juschtschenko fürchtete mit Ausbruch der Kriegshandlungen, dass Russland die ukrainische Halbinsel Krim im Schwarzen Meer bedrohen könnte. Auch der französische Außenminister Bernard Kouchner äußerte sich Ende August 2008 besorgt, wodurch das Thema
große Aufmerksamkeit in den westeuropäischen und deutschen Medien erhielt. Vor dem Hintergrund einer deutlich eingeschränkten Pressefreiheit in Russland und wettbewerbsverzerrender Strukturen in der Ukraine wurde untersucht, in welcher Form dieses Thema in den Printmedien beider Länder diskutiert wurde. Durch die Untersuchung der deutschen Zeitungen
wurde herausgearbeitet, wie und in welchem Umfang deutsche überregionale Printmedien
über diesen möglichen Konflikt berichtet hatten. Die Analyse ausgewählter Printmedien der
Ukraine, Russlands und Deutschlands hat die Einschätzung einer möglichen Bedrohung der
Krim nicht bestätigt. Die Untersuchung dokumentiert aber grundsätzliche Konfliktpunkte der
ukrainisch-russischen Beziehungen und wirft exemplarisch ein kritisches Licht auf die deutsche Berichterstattung über dieses sensible Thema. Sowohl Präsident Viktor Juschtschenko
wie auch Regierungschefin Julija Timoschenko nutzten die mediale Aufmerksamkeit für die
Platzierung ihrer eigenen innen- wie auch außenpolitischen Interessen. Die russischen Printmedien waren durch die mediale Präsenz des Georgien- Krieges gezwungen, sich zu den
ukrainischen und westeuropäischen Einschätzungen eines möglichen Angriffes auf die Krim
zu positionieren. Die deutsche Berichterstattung über eine mögliche Bedrohung der Krim
nach dem georgisch-russischen Konflikt spiegelte zwar alle relevanten Streitpunkte der ukrainisch-russischen Beziehungen wider, gleichzeitig wurde aber die vermeintliche Bedrohung
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1.8 Journalismus
weder genauer begründet noch mit Beispielen belegt. Auf diese Weise fand in der deutschen
Berichterstattung keine Analyse der innenpolitischen Relevanz des Themas in der Ukraine
und Russland statt, was die Beurteilung Russlands als Aggressor und die Ukraine als nächstes
Opfer begünstigte." (Autorenreferat)
[273-L] Rude, Bernhard:
Fairness statt Autorisierungswahn: das Interview als missbrauchte Form des Journalismus,
in: Communicatio Socialis : internationale Zeitschrift für Kommunikation in Religion, Kirche und
Gesellschaft, Jg. 41/2008, Nr. 4, S. 417-421 (Standort: USB Köln(38)-M XA 01287; Kopie über
den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Der Reiz eines Interviews ist es, als schweigender Dritte bei einer Begegnung zweier
Menschen dabei zu sein. Vorausgesetzt, dass dieses Interview auch authentisch ist." Der Beitrag beleuchtet anhand von unterschiedlichen Beispielen, wie das Interview als "missbrauchte
Form des Journalismus" angesehen werden kann. In Deutschland entzündet sich immer wieder die Debatte um die Autorisierung von Interviews, was im Extremfall auch dazu führen
kann, dass das Interview nicht gedruckt wird. Immer öfter geht es beim Autorisieren nicht nur
um Marginalien, wie z.B. sprachliche Präzisierung, sondern darum, dass Texte umformuliert
und bis zur Unkenntlichkeit verändert werden. Die Angst, etwas Falsches zu sagen, und die
deshalb nachträglich vorgenommen Veränderungen schaden aber der Lesbarkeit. "Mit einer
Autorisierung schützt sich der Interviewte vor Fehlern oder (soll es ja auch geben) Tricks der
Journalisten". Der Deutsche Presserat hat eine Richtlinie dahingegen geändert, dass die Sorgfaltspflicht für Journalisten auch bedeutet, die von Interviewpartnern geäußerten Meinungen
in der redigierten Fassung nicht zu entstellen. Fazit: Journalisten können oft nicht ganz auf
die Autorisierung verzichten, sie sollen aber immer wieder unterstreichen, dass dies nicht als
Zensur- oder PR- Instrument missbraucht werden darf. "Fachlich gut vorbereitete Interviewer
und Fairness auf beiden Seiten bleiben die besten Grundlagen für ein klassisches Interview."
(UN)
[274-F] Schielicke, Anna-Maria, M.A.; Degen, Sandra, BA; Steppacher, Elvira, Dr.
(Bearbeitung); Donsbach, Wolfgang, Prof.Dr.phil.habil. (Leitung):
Journalismus in öffentlicher Wahrnehmung
INHALT: Im Rahmen einer deutschlandweiten quantitativen telefonischen Repräsentativbefragung wird die Einstellung der Bevölkerung zum Image der Medien und des Journalismus erfasst. Im Vordergrund stehen vor allem Fragen nach der Glaubwürdigkeit journalistischer
Produkte, den Vorstellungen der Bürger vom journalistischen Arbeitsalltag und den Werten
bzw. Normen, die dafür zu gelten haben. ZEITRAUM: 2007 GEOGRAPHISCHER RAUM:
Bundesrepublik Deutschland
METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, telefonisch.
ART: BEGINN: 2007-08 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wertevolle
Zukunft - Stiftung für ethisches Handeln; Stiftung Presse-Haus NRZ
INSTITUTION: Technische Universität Dresden, Philosophische Fakultät, Institut für Kommunikationswissenschaft Professur für Kommunikationswissenschaft I (01062 Dresden); Institut
zur Förderung des publizistischen Nachwuchses e.V. (Rosenheimer Str. 145b, 81671 München)
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KONTAKT: Schielicke, Anna-Maria (Tel. 0351-46333533,
e-mail: anna-maria.schielicke@tu-dresden.de)
[275-L] Schlott, René:
"Ein schockierend vorzeitiger Tod": das Ende von Papst Johannes Paul I. und seine
medialen Deutungen, in: Historical Social Research : the official journal of Quantum and
Interquant ; an international journal for the application of formal methods to history, Vol. 34/2009,
No. 4 = No. 130, S. 298-315 (Standort: USB Köln(38)-XG05183; Kopie über den Literaturdienst
erhältlich)
INHALT: "Am Morgen des 29. September 1978 wurde Johannes Paul I. tot aufgefunden. Der Vatikan gab bekannt, dass der 65- jährige Papst nach 33 Tagen im Amt einem Herzanfall erlegen sei - gemäß dem unerforschlichen Ratschluss Gottes. Der plötzliche Tod von Johannes
Paul I. zog weltweite Medienaufmerksamkeit auf sich. Zwei Aspekte wurden dabei besonders
intensiv diskutiert: Erstens die Frage nach einer Sinnstiftung für den Tod des Papstes nach einer so kurzen Amtszeit. Zweitens die möglichen Gründe seines einsamen Ablebens, denn die
offizielle Todesursache wurde schnell in Zweifel gezogen. Nach Meinung vieler Medienvertreter schwächten der Stress des Amtes und die Belastungen der Kurienbürokratie den ohnehin fragilen Gesundheitszustand des Papstes entscheidend. Einigkeit herrschte in der Presse
darüber, dass Johannes Paul I. trotz seines nur einmonatigen Pontifikats ein bemerkenswertes
Erbe hinterließ: Gerade seine bescheiden menschliche Art spiegelte sich in den außergewöhnlichen Todesumständen. Diese Charakteristika würden nun als durch ihn gesetzte Maßstäbe
die Wahl seines Nachfolgers bestimmen." (Autorenreferat)
[276-L] Schober, Wolfgang:
Conflict communication in times of asymmetric warfare, in: Josef Schröfl (Hrsg.) ; Sean
Michael Cox (Hrsg.) ; Thomas Pankratz (Hrsg.): Winning the asymmetric war : political, social
and military responses, Frankfurt am Main: P. Lang, 2009, S. 141-151
INHALT: Terrorismus ist kein Phänomen heutiger Gesellschaften, sondern wird mit archaischen
Methoden seit dem Bestehen (supra)regionaler Regierungen bekämpft. Obwohl auch heute
noch mit alten Mitteln Furcht und Terror verbreitet werden, hat der Terrorismus durch Koordination mit der Berichterstattung der Massenmedien seinen Einfluss erhöhen können. Nur
umfassende und möglichst Live-Berichterstattung macht die terroristischen Aktionen richtig
effizient. Der Beitrag untersucht die angemessene Reaktion auf diese Entwicklung, indem,
ebenfalls durch die Nutzung von Massenmedien, mit erfolgreicher Konfliktkommunikation
reagiert wird. Diese zeichnet sich durch die Nutzung aller zur Verfügung stehenden Kommunikationsmedien aus, die die Destabilisierung der Gegenseite unterstützen können. Sie umfasst damit alle Gegenkräfte, um auf die emotionalisierende, aber desinformierende Politik
der Gegenseite zu reagieren und die eigenen Interessen durchzusetzen. Dies schließt notwendig die folgenden Kriterien ein: eine umfangreiche technische Infrastruktur, das Zielen auf
das Herz der Gegenseite und nicht auf den Kopf, Bildreportage in Echtzeit und die Schaffung
einer Atmosphäre der Offenheit und Transparenz gegenüber dem Mediensystem, so dass
durch Glaubwürdigkeit die eigene Position unterstützt werden kann. (ICB)
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[277-F] Sehl, Annika, Dipl.-Journ. (Bearbeitung); Rager, Günther, Prof.Dr.rer.soc.Prof.h.c. (Betreuung):
Partizipativer Journalismus - eine Chance für publizistische Vielfalt?
INHALT: Das Dissertationsprojekt verfolgt die Fragestellung, ob partizipativer Journalismus eine
Chance für publizistische Vielfalt bei Tageszeitungen ist. Dahinter steht die Annahme, dass
eine Vielzahl an Laienkommunikatoren dazu beitragen könnte, Themen abzudecken und Perspektiven einzuführen, die professionelle Journalisten vernachlässigen. Eine positive Korrelation zwischen partizipativem Journalismus und publizistischer Vielfalt wird in der Literatur
zwar immer wieder unterstellt, sie ist allerdings noch nicht empirisch nachgewiesen worden.
GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
METHODE: Die Fragestellung ist theoretisch eingebettet zum einen in das Konzept der publizistischen Vielfalt und zum anderen in die Öffentlichkeitstheorie der deliberativen Demokratie
und die Berufsnorm des diskursiven Journalismus. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe
DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 130; Chefredaktionen der "Publizistischen Einheiten"; Auswahlverfahren: total). Inhaltsanalyse, standardisiert (Stichprobe: 20; Tageszeitungen). Qualitatives Interview (Stichprobe: ca. 10; Zeitungsredakteure).
ART: BEGINN: 2008-02 ENDE: 2010-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution;
Promotionsstipendium
INSTITUTION: Technische Universität Dortmund, Fak. 15 Kulturwissenschaften, Institut für
Journalistik (44221 Dortmund)
KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: annika.sehl@tu-dortmund.de)
[278-L] Walter, Michael:
Über Medien als Kriminalpolitiker, in: Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst :
Kriminalsoziologie und Rechtssoziologie, Bd. 2/2009, S. 9-19
(www.gesis.org/fileadmin/upload/dienstleistung/fachinformationen/servicepublikationen/sofid/Fa
chbeitraege/Krimi_Recht_09-02-01_FB.pdf)
INHALT: Der Schutz der Bürger vor Straftaten gehört zu den zentralen Aufgaben des Staates und
die präventiven Botschaften müssen, um ihre Wirkungen zu entfalten, bei den Normadressaten ankommen. Doch die betreffenden Bürger lesen weder die Gesetzestexte noch besuchen
sie in größerem Umfang die Gerichtsverhandlungen. Es kommt daher entscheidend auf die
Vermittlung durch die Massenmedien an, obwohl die Medien weder ein Sprachrohr des Gesetzgebers noch ein verlängerter Arm der Justiz sind. Sie begreifen sich als durchaus selbstständige Einrichtungen, die durch das Grundrecht der Meinungsfreiheit geschützt werden. Bis
heute ist ungeklärt, ob und inwieweit die staatlicherseits mit den Strafgesetzen und der Judikatur beabsichtigten Effekte bei der Bevölkerung tatsächlich hervorgerufen werden. Der Autor diskutiert vor diesem Hintergrund die Frage, welche Kongruenz von medialen Tätigkeiten
und präventiven Erfordernissen besteht und welche Rolle die Medien in einem kriminologischen Umfeld haben. Seine weiteren kritischen Ausführungen beziehen sich auf die thematischen Einengungen der Medien durch vorgegebene Arbeitsbedingungen und Arbeitsmethoden und auf die Perspektiven einer "Medienkriminologie". (ICI2)
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1.8 Journalismus
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[279-L] Washietl, Engelbert:
Kapitalverbrechen und Medienhype: Lehren aus dem Inzestfall von Amstetten und dem
Entführungsfall Kampusch, in: Communicatio Socialis : internationale Zeitschrift für
Kommunikation in Religion, Kirche und Gesellschaft, Jg. 41/2008, Nr. 3, S. 294-301 (Standort:
USB Köln(38)-M XA 01287; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: Ausgangspunkt einer intensiven medienethischen und medienrechtlichen Debatte in
Österreich, die u.a. auch Initiativen zur Wiederbelebung eines "Presserates" auslösten, waren
Aufsehen erregende Kapitalverbrechen, die im ersten Halbjahr 2008 in Österreich verübt oder
durch äußere Einflüsse neu aufgerollt wurden. Exemplarisch sind der Entführungsfall Natascha Kampusch und der Inzestfall von Amstetten. Bei der Medienberichterstattung über diese
und andere Fälle handelte es sich nach Meinung des Autors "um die schonungs- und verantwortungslose Ausschlachtung der Verbrechen (...) in Wort und Bild, wobei in dem alles in
den Schatten stellenden Inzestfall von Amstetten die internationale Medienindustrie eine hierzulande noch nicht erlebte Verstärkerwirkung ausübte." Der Beitrag diskutiert die medienethischen Implikationen der Medienberichterstattung vor allem unter den Gesichtspunkten des
Opferschutzes und des Schutze der Privatsphäre und kommt zu dem Schluss, dass sich Medienethik nicht auf Medienrecht beschränken lässt. Ein Verhaltskodex für Journalisten ist in
diesem Sinne eher eine lebenslange Herausforderung als ein "praktischer Katechismus mit
Schwarz-Weiß-Antworten". (UN)
[280-F] Weber-Menges, Sonja, Dr.phil.; Müller, Daniel, Dr.phil.; Enders, Kristina; Reuter, Verena; Bader, Harald (Bearbeitung); Geißler, Rainer, Prof.Dr.; Pöttker, Horst, Prof.Dr.phil.
(Leitung):
Mediale Integration von ethnischen Minderheiten - Kanada, USA und Deutschland im Vergleich
INHALT: Das Teilprojekt untersucht Folgen des Medienumbruchs für die Rolle der Medien und
des Journalismus bei der Integration des multiethnischen Segments. Gesucht werden insbesondere praxisrelevante Antworten auf die berufsethische Frage, wie eine auf soziale Verantwortung zielende Selbstregulierung der Medien und des Journalismus dieser Herausforderung
gerecht werden kann. Die mediale Integration der ethnischen Minderheiten berührt zwei miteinander verknüpfte Problembereiche: Zum einen geht es um die Frage der Akzeptanz von
ethnischen Minderheiten bei der Mehrheitsbevölkerung: Wie können Journalisten und Künstler zumal unter den Bedingungen des Medienumbruchs (beschleunigte Ausdifferenzierung
der publizistischen Angebote) einen Beitrag zur Akzeptanz der ethnischen Minderheiten leisten, indem sie ethnische Minderheiten und deren Probleme angemessen öffentlich werden lassen? Eng damit verbunden ist der zweite Problembereich: Wie können Mehrheitenmedien für
ethnische Minderheiten attraktiv werden und die Herausbildung ethnisch segmentierter Öffentlichkeiten (mediale Segregation) verhindern, die u.a. durch die beschleunigte Ausdifferenzierung der an ethnische Minderheiten adressierten Medienangebote (National- und
Sprachprogramme, spezielle Netzangebote für einzelne Minderheitengruppen) begünstigt
wird? Das Projekt hat den Zusammenhang von medialer Integration und Medienumbruch in
Deutschland mit der Situation in den USA und Kanada verglichen. Während die Integrationsproblematik in Deutschland relativ neu ist, gehören die beiden nordamerikanischen Gesellschaften, in denen die mediale Ausdifferenzierung früher begonnen hat und weiter vorangeschritten ist, zu den klassischen Einwanderungsländern mit langen Erfahrungen, aber durch-
166
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1.8 Journalismus
aus unterschiedlichen Traditionen im Umgang mit ethnischen Minderheiten. Das Teilprojekt
wird untersuchen, ob und wie sich die mediale Integration ethnischer Minderheiten und die
strukturellen Voraussetzungen dazu in den USA, in Kanada und in Deutschland ähneln bzw.
unterscheiden und ob sich aus den Erfahrungen in Nordamerika Folgerungen für die Probleme in Deutschland ableiten lassen. Weitere Informationen unter: www.integration-und-medien.de/ . GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, USA, Kanada
ART: BEGINN: 2002-07 ENDE: 2009-07 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche
Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Siegen, FB 01 Sozialwissenschaften, Philosophie, Theologie, Geschichte, Geographie, Fach Soziologie Lehrstuhl für Soziologie Prof.Dr. Geißler (57068 Siegen); Technische Universität Dortmund, Fak. 15 Kulturwissenschaften, Institut für Journalistik (44221 Dortmund); Universität Siegen, Kulturwissenschaftliches Forschungskolleg SFBFK 615 "Medienumbrüche" (57068 Siegen)
KONTAKT: Bader, Harald (e-mail: harald.bader@tu-dortmund.de)
[281-F] Wilke, Jürgen, Prof.Dr.phil. (Bearbeitung):
Auslandsnachrichten im Fernsehen: Inhalte, Produktion, Rezeption im internationalen Vergleich
INHALT: Als deutscher Teil eines internationalen Großprojekts, an dem weltweit 24 Nationen
beteiligt sind, sollen die Auswahl, die Präsentation, die Inhalte und die Rezeption von Auslandsnachrichten im Fernsehen untersucht werden. Die Gesamtstudie geht dabei international
vergleichend der Frage nach, wie sich die Globalisierung auf die Fernsehnachrichten und die
jeweiligen Darstellungen anderer Nationen und Kulturkreise auswirkt. Durch den internationalen Vergleich sollen systematische Differenzen und Übereinstimmungen in der Auslandsberichterstattung identifiziert und Erklärungsfaktoren auf mehreren theoretisch postulierten
Einflussebenen (Individual-, Organisations-, Nationen- sowie supranationale Ebene) gefunden werden. In Teilstudien werden hierzu a) die Fernsehnachrichten sowohl des öffentlichrechtlichen als auch des privaten Fernsehens inhaltsanalytisch untersucht, b) Zuschauer im
Rahmen einer Umfrage bezüglich der Wahrnehmung von Auslandsnachrichten im Fernsehen
interviewt, und schließlich c) Journalisten aus den produzierenden Redaktionen unter Berücksichtigung der zuvor erhobenen Daten mit Hilfe von Leitfadeninterviews bezüglich ihres Bildes vom Ausland, ihren Produktionsweisen und ihren Kommunikationszielen befragt. Damit
sollen Produktion, Inhalte und Nutzung von Auslandsnachrichten mit Hilfe aufeinander (sowohl in Bezug auf die Instrumente als auch die teilnehmenden Länder) abgestimmter Instrumente beschrieben und analysiert werden. Die Studie ist zwar eigenständig, schließt aber an
international vergleichende Studien der 70er und 90er Jahre an. Gerade angesichts der politischen Veränderungen in der Welt und der Dynamik der Medienentwicklung ist mit einem
Wandel der Auslandsberichterstattung zu rechnen.
ART: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Mainz, FB 02 Sozialwissenschaften, Medien und Sport, Institut für
Publizistik (Colonel-Kleinmann-Weg 2, 55099 Mainz)
KONTAKT: Institution -Sekretariat- (Tel. 06131-392-2670, Fax. 06131-392-4239,
e-mail: ifpmail@uni-mainz.de)
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/1
1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation
1.9
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Medien und Politik, internationale Kommunikation
[282-L] Abold, Roland:
1000 mini election campaigns: the utilization of private weblogs in the run-up to the 2005
German election, in: David M. Farrell (Hrsg.) ; Rüdiger Schmitt-Beck (Hrsg.): Non-party actors
in electoral politics : the role of interest groups and independent citizens in contemporary election
campaigns, Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges., 2008, S. 209-235
INHALT: Im vorliegenden Beitrag geht es um eine neue Form der nicht-parteilichen Akteure in
der virtuellen Welt. Das Web 2.0 hat es in den letzten Jahren vielen gewöhnlichen Menschen
ermöglicht, aktiv durch öffentliche Kommunikation an politischen Prozessen teilzunehmen.
Der Autor untersucht ein Manifest dieses neuen Trends in Form der politischen Blogs während der Bundestagswahlen 2005 in Deutschland. Sein Online-Survey "webloggers" zeigt
wichtige Indizien dafür auf, dass Blogs im Internet eine neue Form der Verbreitung von
Wahlinformationen sind, die sich auf dem Vormarsch befindet und eine steigende Unterstützung deutscher Bürger während des Wahlprozesses fand. Während der Wahlkampagnen wird
diese Form der politischen Kommunikation vor allem von Bürgern genutzt, die keiner Partei
angehören, um eigene, persönliche Mini-Kampagnen zu initiieren und sich darin gegen oder
für verschiedene Parteien auszusprechen. Weblogs stellen eine wichtige neue Komponente
der politischen Kommunikation während des Wahlprozesses dar, welche sich völlig der parteilichen Kontrolle entziehen kann und somit die Meinungsbildung der Bürger noch unberechenbarer für die Parteien macht. Trotz dieser Entwicklungen bleibt die Nutzung der Weblogs
bisher auf eine kleine "Informations-Elite" beschränkt, die durch diese Form der internetbasierten politischen Kommunikation geprägt ist. (ICI)
[283-L] Albers, Hagen:
Onlinewahlkampf 2009, in: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur Wochenzeitung Das
Parlament, 2009, H. 51, S. 33-38 (www.bpb.de/files/4MYEMF.pdf)
INHALT: "Technologische Entwicklungen haben Auswirkungen auf die Wähleransprache und
stellen Parteien vor neue Herausforderungen. Der Onlinewahlkampf 2009 war die erste Bestandsaufnahme deutscher Politiker im 'Social Web'." (Autorenreferat)
[284-L] Bertelsmann Stiftung (Hrsg.):
Lernen von Obama?: das Internet als Ressource und Risiko für die Politik, Gütersloh: Verl.
Bertelsmann Stiftung 2009, 222 S., ISBN: 978-3-86793-051-2
INHALT: "Spätestens seit Barack Obamas beispiellosem Wahlkampf gilt eine auf Dialog und
Glaubwürdigkeit fußende politische Kommunikation als wesentliche Voraussetzung für politischen Erfolg. Dabei gewinnt das Internet als Kommunikationsinstrument an Bedeutung.
Konzepte wie 'online-activism' oder 'e-democracy' stehen hoch im Kurs. Funktionieren kann
die Beteiligung über das World Wide Web jedoch nur, wenn politische Organisationen die
Vermittlung von Politik um den Aspekt des Zuhörens erweitern. 'Lernen von Obama? Das Internet als Ressource und Risiko für die Politik' widmet sich dem Phänomen digitaler politischer Kommunikation und untersucht Chancen sowie Risiken für Entscheidungsträger in Po-
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litik und Verwaltung. Dabei steht die Frage im Vordergrund, wie politische Online-Kommunikation organisiert sein muss, um die Ergebnisqualität politischer Entscheidungen zu erhöhen und einen effektiven Beitrag zur Legitimation von Politik zu leisten." (Autorenreferat).
Inhaltsverzeichnis: Leonard Novy, Dominic Schwickert: Ressource und Risiko: Potenziale
des Internets für die Politik (13-44); Christoph Dowe: Neue Medien als Ressource strategischen Regierens (45-82); Martin Emmer, Jens Wolling: "Online Citizenship?" - Die Entwicklung der individuellen politischen Beteiligung im Internet (83-116); Steffi Lemke: Politik ist
Dialog. Webbasierte Politikkommunikation in der politischen Praxis aus "grüner" Sicht (117124); Dominik Meier: Menschen mobilisieren. Effektiveres "Grassroots-Campaigning" durch
den Einsatz Neuer Medien (125-154); Hans-Peter Meister, Felix Oldenburg: Die Teilhabe der
Vielen. Konsultationsverfahren der nächsten Generation (155-164); Jonathan Birdwell: A
New Agora? The Internet and Everyday Deliberative Democracy (165-184); Mark T. Fliegauf, Leonard Novy: "E-bama" - Amerikas erster "Internetpräsident" und die Rolle des World
Wide Web für moderne politische Führung (185-200); Hans Hütt: Findetechnik - zur sprachlichen Gestalt politischer Online-Kommunikation (201-218).
[285-L] Beyrl, Maria:
Voting indicator tools: Online-Orientierungshilfen als interaktive Form der
Politikvermittlung, in: Peter Filzmaier (Hrsg.) ; Peter Plaikner (Hrsg.) ; Karl A. Duffek (Hrsg.):
Stichwort Wählen, Wien: Böhlau, 2009, S. 237-248
INHALT: Die eigenständige Meinungsbildung als Voraussetzung für eine politische Partizipation
wird für Jugendliche und Erwachsene immer schwieriger. Hinzu kommt, dass traditionelle
Massenmedien nicht geeignet sind, um umfassend - das heißt über die tagespolitischen Äußerungen hinausgehend - über Parteistandpunkte zu informieren und einen systematischen Vergleich mit subjektiven Meinungen zu ermöglichen. Vor diesem Hintergrund haben sich Online Politik-Orientierungshilfen zum Ziel gesetzt, Themen im politischen Alltag in den Vordergrund zu rücken und auf der Basis sogenannter "Voting Indicator Tools" den Vergleich von
persönlicher Meinung und Parteimeinung zu politischen Themen anzuregen. Nicht zuletzt finden derartige "Voting Indicator Tools" vor dem Hintergrund einer abnehmenden Wahlbeteiligung sowie einer zunehmenden Entfremdung der Jugendlichen von den traditionellen Formen
der Politik und politischen Repräsentation statt. Insofern sind die Online Politik-Orientierungshilfen eine Reaktion auf Veränderungen in den Kommunikationsgewohnheiten vor allem junger Menschen sowie auf die zunehmende Bedeutung von Online-Kommunikation.
Der vorliegende Beitrag stellt das österreichische Internet-Projekt POLITIKKABINE.AT als
erste wahlunabhängige Politik-Orientierungshilfe vor und berichtet über die Ergebnisse der
wissenschaftlichen Begleitforschung. (ICI2)
[286-L] Bieber, Christoph:
Twitter, Facebook, Politpiraten: der Einfluß des Internets auf die Politik geht weit über
Wahlwerbung hinaus, in: Internationale Politik, Jg. 64/2009, Nr. 7/8, S. 10-17 (Standort: USB
Köln(38)-LS G 09335; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.internationalepolitik.de/ip/
archiv/jahrgang-2009/juli-august-2009-/twitter--facebook--politpiraten.html)
INHALT: Im Vorfeld der Europawahl ist die Bedeutung digitaler Kommunikation als Mittel der
Wählermobilisierung erneut deutlich geworden. Doch das Internet ist mehr als eine elektroni-
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sche Plakatwand. Es kann Themen platzieren und beeinflusst so die Inhalte von Politik. Dies
kann letztlich sogar auf die Struktur des politischen Systems zurückwirken. Außerhalb etablierter Parteienstrukturen entstehen Netzwerke politischer Kommunikation. Projekte können
eine europäische Öffentlichkeit über nationale Grenzen hinaus schaffen. Die schwedische Piratpartiet erhielt bei der Europawahl 7,1% der Stimmen. (ICE2)
[287-L] Bieler, Frank; Schwarting, Gunnar (Hrsg.):
e-Government: Perspektiven - Probleme - Lösungsansätze, Berlin: E. Schmidt 2007, 712 S.,
ISBN: 3-503-09729-5 (Standort: UB Bonn(5)-2007-1387)
INHALT: "Der Sammelband liefert eine Bestandsaufnahme des Erreichten im Prozess des e-Government, er zeigt zugleich die wesentlichen Rahmenbedingungen und wichtige Problemfelder für einen erfolgreichen Ausbau des e-Government auf. Er soll auch Mut machen, e-Government als eine große Chance für die Zukunft zu begreifen. Online-Dienstleistungen einer
Verwaltung werden in einigen Jahren nicht mehr aus dem täglichen Leben hinwegzudenken
sein. Bedarfsgerechte Informationen wie einfach und allgemein zugängliche Dienstleistungen
sollen das Verhältnis zwischen Verwaltung und Bürger bzw. Wirtschaft prägen. Neben vielem Erreichten verbleiben eine Reihe weiterer tatsächlicher und rechtlicher Probleme, um deren Analyse und Lösungen sich das vorliegende Werk bemüht." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Margrit Seckelmann: Die Optimierung des Informations- und Kommunikationsmanagements der öffentlichen Verwaltung - ein Baustein zu einer Qualitätsverbesserung staatlichen und kommunalen Handelns (Good Governance)? (1-45); Willi Landsberg: Elektronische
Kommunikation und e-Government (46-89); Arne Franz: Kommunikation zwischen Bürgern
und Verwaltung - Grundlagen und strategische Überlegungen (90-121); Wilhelm Schmitt: Finanznot und e-Government - Nur Zusammenarbeit macht e-Government möglich (122-144);
Ivo Geis: Regionen und Städte als Portal (145-161); Henrike Gappa: Barrierefreies e-Government für Alle (162-207); Andreas Mann: Akzeptanz des e-Government (208-231); Jürgen
Stember: Prozessmanagement im e-Government - Hintergründe, Probleme und Beispiele für
Effizienzsteigerungen durchdigitalisierte Verwaltungsdienstleistungen (232-257); Burckhard
Nedden: Datenschutz im e-Government - Anforderungen und Lösungen (258-276); Georg
Westermann: Effizienz und Effizienzmessung im e-Government (277-299); Arne Schlatmann: Der bundesrechtliche Rahmen für e-Government (300-359); Ivo Geis: Rechtsgrundlagen elektronischer Kommunikation (360-374); Jens Kersten: Organisation und Personal Herausforderungen durch e-Government (375-439); Claudia Stapel-Schulz: Anpassungen bei
Verwaltungsdienstleistungen (440-464); Andreas Lubnow: Sichere Informationstechnik für
die öffentliche Verwaltung (465-510); Hermann Strack: e-Government und IT-Sicherheit
(511-527).
[288-L] Binderkrantz, Anne:
Competing for attention: interest groups in the news in a Danish election, in: David M. Farrell
(Hrsg.) ; Rüdiger Schmitt-Beck (Hrsg.): Non-party actors in electoral politics : the role of interest
groups and independent citizens in contemporary election campaigns, Baden-Baden: Nomos
Verl.-Ges., 2008, S. 127-149
INHALT: Der Erfolg des Einflusses von Interessengruppen in politischen Wahlkampagnen hängt
auch entscheidend von der Berichterstattung in den Massenmedien ab, wobei vor allem der
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Einfluss der neuen Medien ausschlaggebend für eine erhöhte Sichtbarkeit der Interessengruppen ist. Im vorliegenden Beitrag wird die mediale Berichterstattung der Wahlkampagnen zur
Parlamentswahl 2005 in Dänemark am Beispiel der täglichen Nachrichten im Radio untersucht. Die Analyse zeigt, dass die Medienpräsenz eher ein Schwachpunkt von Interessengruppen darstellt. Es wird deutlich, dass politische Journalisten während der Wahlperiode einen
anderen Schwerpunkt auf die Berichterstattung setzen als außerhalb dieses Zeitraumes. Die
Berichterstattung über die Aktivitäten von Interessengruppen steht hierbei nicht im Mittelpunkt und ist während der Wahlkampagnen noch deutlich schwächer geworden. (ICI)
[289-L] Blume, Till:
Politische Kommunikation in Friedensmissionen der Vereinten Nationen: eine
Bestandsaufnahme, in: Thomas Jäger (Hrsg.) ; Henrike Viehrig (Hrsg.): Sicherheit und Medien,
Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2009, S. 53-75
INHALT: Im Mittelpunkt des Beitrags stehen die lokalen Öffentlichkeiten und Medien in Konfliktgebieten. Im ersten Teil werden auf der Grundlage eines Überblicks über die Literatur zur
Rolle von politischer Kommunikation und public information in Friedensmissionen kommunikative Aktivitäten von Friedensmissionen am Beispiel von UNMIL dargestellt und kategorisiert. Anschließend wird politische Kommunikation in Friedensmissionen definiert. Im
zweiten Teil wird anhand von zwei Fallstudien zu Kosovo und Liberia dargestellt, welche
Rolle politische Kommunikation im Prozess der Friedenskonsolidierung einnehmen kann.
Die Fallstudien zeigen, dass public information mehr ist als die bloße Nutzung von Medien.
Weder das strategische noch das rahmende Element von politischer Kommunikation bei Friedensmissionen darf unterschätzt werden. Beide Elemente können für die Aufrechterhaltung
von positiver Wahrnehmung, Sicherheit und Stabilität notwendig sein. Der letzte Teil des
Beitrags gibt einen Ausblick auf das noch junge Forschungsfeld der politischen Kommunikation in Friedensmissionen und skizziert Theoriefelder für weitergehende Forschungen. (ICE2)
[290-L] Brettschneider, Frank; Bachl, Marko:
Die Bundestagswahl 2009 und die Medien, in: Politische Studien : Zweimonatszeitschrift für
Politik und Zeitgeschehen, Jg. 60/2009, H. 428, S. 46-55 (Standort: USB Köln(38)-POL2927;
Kopie über den Literaturdienst erhältlich;
www.hss.de/uploads/tx_ddceventsbrowser/PS-428_02.pdf)
INHALT: "Die Bundestagswahl 2009 war in vielerlei Hinsicht untypisch. Sie fand vor dem Hintergrund der Wirtschaftskrise und der Großen Koalition statt. Dies veränderte sowohl den
Wahlkampf der Parteien als auch die Berichterstattung der Massenmedien. Große Konflikte
blieben ebenso aus wie massive Umschwünge in der Wählergunst. Damit kamen die FDP, die
Grünen und die Linkspartei besser zurecht als SPD, CSU und CDU. Aber der nächste Wahlkampf wird wieder anders aussehen." (Autorenreferat)
[291-L] Bruell, Cornelia; Mokre, Monika; Pausch, Markus (Hrsg.):
Democracy needs dispute: the debate on the European constitution, Frankfurt am Main:
Campus Verl. 2009, 193 S., ISBN: 978-3-593-38820-5
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INHALT: "In 2005 hopes for closer European integration were dealt a potentially fatal blow
when French and Dutch voters rejected the proposed new European Union constitution.
Going beyond the instant analysis of journalists, which placed blame for the failed vote on the
two nations' internal politics, Democracy Needs Dispute' examines a collection of media accounts of European policy debates to argue that the problem with the EU is its relative lack of
vibrant political conflict. Democracy Needs Dispute' offers both up-to-date analysis and a rich
theoretical understanding of the problems facing further efforts at European integration." (author's abstract). Content: Christoph Bärenreuter: Introduction: The European Public Sphere A Contested Concept (7-22); Cornelia Bruell, Monika Mokre: Radical Democracy and European Debates (23-43); Helmut P. Gaisbauer, Markus Pausch: The Gap Between Elites and Citizens in European Media Discourse (44-68); Ulrike Gröner: Debating National Referenda
(69-97); Ulrike Gröner, Markus Pausch: The Social Struggle: a French Peculiarity? (98-118);
Michael Kimmel: The EU Constitution in a Stereoscopic View: Qualitative Content Analysis
and Metaphor Analysis Compared (119-162); Helmut P Gaisbauer: Debating the skandalon:
Causes and Consequences of the French "Non" and the Dutch "Nee" (163-181); Cornelia
Bruell, Monika Mokre: Conclusions: Agonism in the European Public Sphere (182-193).|
[292-L] Bytzek, Evelyn:
Ereignisse und ihre Wirkung auf die Themenagenda der Wählerschaft, in: Medien &
Kommunikationswissenschaft, Jg. 56/2008, Nr. 3-4, S. 433-451 (Standort: UuStB Köln (38)-FHM
AP11550)
INHALT: "Der Einfluss von Ereignissen wird für eine Vielzahl an politischen Größen konstatiert,
beispielsweise Wahlergebnisse oder politische Reformen. Die Voraussetzung für einen solch
bedeutenden Einfluss ist jedoch, dass Ereignisse die Themenagenda der Wählerschaft bestimmen und so Druck auf die Politik ausüben. Ob diese Voraussetzung erfüllt wird, ist bislang jedoch nicht über Fallstudien hinausgehend untersucht worden. Der vorliegende Beitrag widmet sich daher der Untersuchung des Einflusses von Ereignissen auf die Themenagenda der
deutschen Wählerschaft für den Zeitraum von 1991 bis 2003. Es kann gezeigt werden, dass
Ereignisse die Themenagenda beeinflussen und sogar Themen, über die die Bürger eigene Erfahrungen haben, in den Hintergrund drängen können. Dieser Effekt ist jedoch äußerst kurz."
(Autorenreferat)
[293-L] Daldrup, Nils:
Personalisierung im SPD-Wahlkampf 2005: Kandidat vs. Inhalte?, Saarbrücken: VDM Verl.
Dr. Müller 2009, 71 S., ISBN: 978-3-8364-6534-2
INHALT: In der Politikwissenschaft wird kontrovers diskutiert, ob die Personalisierung der
Wahlen zugenommen hat, und auch, ob sie negative Einflüsse auf das Verhältnis Wähler-Politiker ausübt. Die vorliegende Studie geht davon aus, dass in der politischen Kommunikation
eine Art Dreiecksverhältnis zwischen den Akteuren Wähler, politischer Elite und Medien besteht. Veränderungen bei einer Determinante haben Einfluss auf die jeweils anderen. Durch
die strukturellen Verschiebungen im Wählerverhalten, i. e. weniger Stammwähler und höhere
Mobilität, und die Veränderung der Medienlandschaft, d. h. Dualisierung, Kommerzialisierung, Ausdifferenzierung, ergibt sich also ein Anpassungsdruck auf die Parteien und ihre
Kommunikationsstrategien. Die Veränderungen lassen sich signifikant in den Hochphasen
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der politischen Kommunikation, in den Wahlkämpfen beobachten. Die Entwicklung hin zu
einer mediengerechten, professionellen Kampagne wird in der publizistischen Öffentlichkeit
häufig unter dem Terminus "Amerikanisierung" subsumiert. Die zunehmende Personalisierung von Politik ist für den Autor Teilaspekt dieses Prozesses. Die Kampagne 2005 mit Gerhard Schröder als Spitzenkandidat ist Beispiel und Gegenstand für diese Personalisierungsstrategien. (ICA2)
[294-L] Demarmels, Sascha:
Ja. Nein. Schweiz.: Schweizer Abstimmungsplakate im 20. Jahrhundert,
(Kommunikationswissenschaft), : UVK Verl.-Ges. 2009, 300 S., ISBN: 978-3-86764-158-6
INHALT: "Schon seit jeher kämpfen politische Vertreter mit medialen Mitteln um die Aufmerksamkeit der Bevölkerung - und das Wahl- und Abstimmungsplakat ist dabei eine der zentralen Kommunikationsformen. Wie politische Plakate Emotionen und damit Aufmerksamkeit
erzeugen, untersucht die vorliegende linguistische Analyse am Beispiel Schweizer Abstimmungsplakate aus den letzten 100 Jahren. Dazu wird eine Systematisierung möglicher Emotionalisierungsstrategien erstellt und an einer Fülle von Material verifiziert. Die Arbeit liefert
damit nicht nur eine Systematik für die Analyse von politischen Plakaten, sondern auch eine
Geschichte des Schweizer Abstimmungsplakates des 20. und 21. Jahrhunderts." (Autorenreferat)
[295-L] Dunst, Ulrich:
Performance-Politik in der Steiermark, Innsbruck: Studien-Verl. 2008, 196 S., ISBN: 978-37065-4545-7
INHALT: Die Untersuchung gliedert sich in vier ineinander verwobene Abschnitte, die mit unterschiedlichen methodischen Forschungszugängen verknüpft sind. Im ersten Teil werden zentrale Begriffe (Rolle, Vorder- und Hinterbühne, Ensemble) und zentrale Aussagen Goffmans
(dramaturgische Sorgfalt, dramaturgische Disziplin, dramaturgische Loyalität) mit Hilfe der
Methode der Analogie auf das Politikgeschehen im steirischen Landtagswahlkampf 2005
übertragen. Die darauf folgenden empirischen Abschnitte beleuchten die eng verflochtene,
darstellungspolitische Dreiecksbeziehung aus drei verschiedenen Blickwinkeln. So konzentriert sich der zweite Teil der Untersuchung auf die Anstrengungen politischer Öffentlichkeitsarbeiter zur professionalisierten Darstellung im steirischen Landtagswahlkampf. Der dritte Teil hat die Sichtweise der steirischen Innenpolitik-Journalisten zu den Entwicklungen in
der politischen Darstellung in Fokus und soll deren Auswirkung auf die journalistische Arbeit
klären. Der vierte Abschnitt schließlich beleuchtet die Bedeutung und Folgen der Darstellung
für die Hauptakteure im steirischen Landtagswahlkampf - die steirischen Politiker. Zentrale
Bedeutung wird in der Überprüfung der Sicht der beteiligten Akteure beigemessen - der Perspektive der steirischen Spitzenpolitiker, ihrer Wahlkampfmanager und Polit-PR-Verantwortlichen und der steirischen Politik-Journalisten. (ICE2)
[296-F] Feil, Bengt, Dipl.-Pol. (Bearbeitung); Kleinsteuber, Hans J., Prof.Dr. (Betreuung):
Vom Medium zum Thema: Aufkommen und Relevanz von auf das Internet bezogenen Themen im Onlinewahlkampf am Beispiel des US-Präsidentschaftswahlkampfes 2008
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INHALT: Moderne Wahlkampfstrategien beinhalten heute selbstverständlich eine starke Onlinekomponente. Dies haben nicht nur die Kampagnen zur Präsidentschaftswahl 2004 und 2008
in den USA sondern auch aktuelle Kampagnen in Deutschland gezeigt. Im US-Wahlkampf
2008 allerdings ist zum ersten Mal deutlich ein neues Phänomen des Onlinewahlkampfes aufgetreten: Das Internet hat sich vom Medium für Wahlkampf hin zur Quelle für Themen weiterentwickelt. Konkreter heißt dies, dass eine Reihe von Themen, die zuerst nur in der Onlinecommunity relevant waren, von den Kandidaten aufgegriffen und behandelt und darüber hinaus auch von klassischen Medien für sich entdeckt wurden. Beispiele für diese Art von Themen wären "Netzneutralität" oder "Besteuerung von verschiedenen Internetaktivitäten". Das
Projekt untersucht dieses Phänomen am Beispiel des US-Wahlkampfes 2008 und versucht das
Auftreten dieser Themen im Wahlkampf und ihre Relevanz zu klären. Darüber hinaus soll die
Übertragbarkeit der Ergebnisse auf Wahlkämpfe in Deutschland geprüft werden. ZEITRAUM: 2008 GEOGRAPHISCHER RAUM: USA
ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Hamburg, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, FB Sozialwissenschaften Institut für Politikwissenschaft Arbeitsstelle Medien und Politik (Sedanstr. 19,
20146 Hamburg)
KONTAKT: Betreuer (Tel. 040-42838-2424, e-mail: hjk@sozialwiss.uni-hamburg.de)
[297-L] Franqué, Friederike von:
Die Beeinflussung von Demokratisierungsprozessen durch externes Medienengagement, in:
Gero Erdmann (Hrsg.) ; Marianne Kneuer (Hrsg.): Externe Faktoren der Demokratisierung,
Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges., 2009, S. 283-300
INHALT: Unabhängige Medien übernehmen in einer Demokratie unverzichtbare Funktionen: Sie
organisieren Öffentlichkeit, informieren über politische Zusammenhänge und kontrollieren
als eine Art "vierte Gewalt" Wirtschaft und Politik. Siebzehn Jahre nach dem Beginn umfangreicher Demokratisierungsprogramme in den Staaten Ost- und Südosteuropas sind deren Mediensysteme jedoch nur bedingt unabhängig. In der vorliegenden Studie wird zunächst die
fördernde Medienintervention als ein recht junges Instrument der Außenpolitik vorgestellt
und dann in Bezug zu Möglichkeiten der Demokratieförderung erörtert. Durch eine Engführung auf die Medienintervention externer Akteure in Bosnien-Herzegowina und Kosovo geht
die Autorin dann der Frage nach, welche Voraussetzungen demokratische Medien benötigen,
welche Maßnahmen durch die Medienhelfer ergriffen wurden und welche Hindernisse diesen
Weg zu einem demokratischen Mediensystem erschweren. (ICA2)
[298-L] Grittmann, Elke:
Das Bild von Politik: vom Verschwinden des entscheidenden Moments, in: Aus Politik und
Zeitgeschichte : Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, 2009, H. 31, S. 33-38
(www.bpb.de/files/O3L2RO.pdf)
INHALT: Politik fängt weder beim politischen System an noch hört sie dort auf - das gilt auch
für ihre visuelle Darstellung. Die Bedeutung der Interessenartikulation in Demokratien für die
Herstellung allgemeinverbindlicher Entscheidungen schlägt sich vor allem in den Bildmotiven von Demonstrationen und symbolischen Protestaktionen nieder. Doch erst wenn sich gesellschaftliche Interessen öffentlich formieren, werden sie zum Bildthema. Ebenso ist die
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Herstellung von Ordnung, durch Polizei, Bundeswehr oder Feuerwehr, ein häufig wiederkehrender Bildtypus, der motivisch jedoch vom jeweiligen konkreten Ereignis abhängt (Katastrophen, Unfällen, Attentate). Der Darstellung der politischen Repräsentanten steht der Blick auf
die Folgen von Politik gegenüber, die vor allem im Kontext von Kriegen, Konflikten oder politisch motivierten Attentaten, aber auch im Alltag erscheinen. Diese Ikonografie teilen sämtliche Zeitungen, allein in der Gewichtung unterscheiden sich die Medien deutlich voneinander. Viele dieser Bildtypen haben eine lange ikonografische Tradition in der Presse. Doch die
Studien haben auch deutliche Hinweise auf Tendenzen gebracht, die auf einen grundlegenden
Wandel hinweisen, der sich durch Begriffe wie 'Emotionalisierung', 'Inszenierung', 'Eventisierung statt Recherche' und 'Digitalisierung' beschreiben lässt. (ICF2)
[299-L] Habscheid, Stephan; Klemm, Michael (Hrsg.):
Sprachhandeln und Medienstrukturen in der politischen Kommunikation, (Reihe
Germanistische Linguistik, 279), Tübingen: Niemeyer 2007, 358 S., ISBN: 978-3-484-31279-1
INHALT: "'Boulevardisierung', 'Selbstreferentialität', 'Entsprachlichung': Die Kritik an populären
Formen der Politikvermittlung kulminiert in der Sorge, die Qualität der öffentlichen Kommunikation werde durch massenmediale Darstellungsformen gefährdet. Andererseits werden die
Gattungen und Stile des 'Politainments' als zeitgemäße, 'postbürgerliche' Form der Politikvermittlung für breitere Bevölkerungskreise gewürdigt. Der Band greift diesen aktuellen Diskurs
aus sprachwissenschaftlicher Perspektive auf und plädiert für eine differenzierte Betrachtung
auf der Basis empirischer Studien, in denen die Auswirkungen medialer Gestaltungsprinzipien und institutioneller Rahmenbedingungen auf die politische Kommunikation in Gegenwart
und Geschichte reflektiert werden." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Stephan Habscheid
& Michael Klemm: Politische Kommunikation in der Mediengesellschaft: Problemhintergrund, Fragestellungen, Analyseansätze. Zur Einführung in den Band (1-12); Doing Politics:
Wie Politik sprachlich hergestellt wird: Hans-Jürgen Bucher: Logik der Politik - Logik der
Medien. Zur interaktionalen Rhetorik der politischen Kommunikation in den TV-Duellen der
Bundestagswahlkämpfe 2002 und 2005 (13-44); Heiko Hausendorf: Politikersprache. Zur Politisierung von Kommunikation am Beispiel der Auseinandersetzung um gentechnikrechtliche
Genehmigungsverfahren (45-62); Fritz Hermanns: Zwei historische Staatsakte. Die Konstitution und die Abdankung der Weimarer Republik durch inszeniertes öffentliches kollektives
kommunikatives Handeln (63-90); Werbung um Zustimmung: Rhetorische Verfahren politischer Profilierung: Johannes Schwitalla: Wenn Fundamentalisten miteinander streiten. Aporien der Flugschriftenkontroverse um die Vertreibung der Protestanten aus dem Hochstift
Würzburg 1588-90 (91-112); Clemens Knobloch: Einige Beobachtungen über den Gebrauch
des Stigmawortes "Populismus" (113-132); Josef Klein: Hartz-Sprache. Analyse und Kritik
von Argumentation und Wortverwendung im Reform-Diskurs über moderne Dienstleistungen
am Arbeitsmarkt (133-144); Michael Klemm: Der Politiker als Privatmensch und Staatsperson. Wie Spitzenpolitiker auf persönlichen Websites in Text und Bild ihre Images konstruieren (wollen) (145-178); Bedeutungsfabrikation und Mikropolitik: Massenmedien und Alltagsdiskurse: Ulrich Schmitz: Nachrichten als Diskurspflege. Der 11. September hört nicht auf
(179-194); Stephan Habscheid & Ronald Hartz: Konsenserzählungen in Mitarbeiterzeitungen.
Am Beispiel des Globalisierungsdiskurses (195-212); Ulla Fix: Leserbriefe. Öffentliche politische Debatte "im Kleinen" (213-238); Heike Baldauf-Quilliatre: Politische Meinungsäußerung im Radio. Oder: Das Problem mit den imaginären Rezipienten (239-254); Rainer Winter: Gegenwart und Zukunft der "television studier". Eine Standortbestimmung (255-268);
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Medieninszenierungen: Medialisierung politischer Kommunikation im Wandel: Ulrich Püschel: "Simon ist da!" Nachrichten und ihre Aufmachung in Provinzzeitungen 1848 (269290); Ulrike Hanna Meinhof: Globaler Diskurs im Internet? Eine Fallstudie zu Projekten der
Website World Music von BBC Radio 3 (291-308); Andreas Monz: Politik total. Zur Entertainisierung des Wahlkampfes bei Stefan Raab (309-334); Christine Domke: Werbung, Wahlkampf, Weblogs. Zur Etablierung einer neuen Kommunikationsform (335-354).
[300-L] Hämmerle, Kathrin:
Click 'n' Vote: die nächste Generation des Wählens, in: Peter Filzmaier (Hrsg.) ; Peter Plaikner
(Hrsg.) ; Karl A. Duffek (Hrsg.): Stichwort Wählen, Wien: Böhlau, 2009, S. 219-236
INHALT: Die Hindernisse auf dem Weg zu einer orts- und zeitunabhängigen elektronischen
Stimmabgabe scheinen in Österreich überwunden. Mit der Einführung der Briefwahl im Sommer 2007 sind zudem rechtliche Einwände wegen einer möglichen Gefährdung des Stimmgeheimnisses durch den Verfassungsgesetzgeber beantwortet worden. In der gegenwärtigen Debatte um E-Voting wird vor allem die Stärkung des allgemeinen Wahlrechts einer Schwächung des freien Wahlrechts gegenübergestellt. Die Hoffnungen in E-Voting richten sich auf
eine Erhöhung der Wahlbeteiligung durch die Erleichterung der Stimmabgabe. Gewarnt wird
jedoch vor einer drohenden Entwertung des Wahlakts sowie vor einer Aufweichung des Prinzips der freien Wahl, in dem der Staat die Verantwortung für die Überwachung der Grundsätze der freien, geheimen und persönlichen Wahl den WählerInnen selbst überlässt. Im vorliegenden Beitrag werden die Formen und Verfahren des E-Votings erläutert und Argumente für
und wider die elektronische Stimmabgabe diskutiert. Es wird ferner die Wegbereitung durch
die Briefwahl in Hinblick auf die Einhaltung der Wahlrechtsgrundsätze, die Erhöhung der
Wahlbeteiligung und das Vertrauen in das Wahlsystem beschrieben. Abschließend wird gezeigt, wie die nahe Zukunft des Wählens in Österreich aussehen wird. (ICI2)
[301-L] Holtz-Bacha, Christina:
Politikerinnen-Bilder im internationalen Vergleich, in: Aus Politik und Zeitgeschichte :
Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, 2009, H. 50, S. 3-8 (www.bpb.de/files/RMS8NK.pdf)
INHALT: "Frauen, die sich in die Politik begeben, müssen sich nicht nur gegen ihre männlichen
Konkurrenten durchsetzen, sondern sie kämpfen auch gegen gesellschaftliche Stereotype. Internationale Beispiele zeigen, dass in der medialen Berichterstattung über Politikerinnen noch
immer bestimmte Geschlechterbilder dominieren." (Autorenreferat)
[302-L] Huber, Claudia K.:
Eine Frage der Präsentation?: Kommunikationsprozesse und Darstellungsformen in der
wissenschaftlichen Politikberatung ; eine Fallstudie im Bereich Familienpolitik, (OPROnline-Paper, 1/2009), Gütersloh 2009, 47 S. (Graue Literatur; www.bertelsmann-stiftung.de/cps/
rde/xbcr/SID-904423BA-06D7F6EE/bst/xcms_bst_dms_29206_29208_2.pdf)
INHALT: "Die Autorin beleuchtet die komplizierten Beziehungen von Wissenschaft und Politik
vor dem Hintergrund unserer modernen 'Mediendemokratie'. Politik, Medien, Öffentlichkeit,
aber auch Wissenschaft haben ihre eigenen Gesetzmäßigkeiten und ihre eigenen Ziele. Unter-
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1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation
schiedliche Funktionslogiken und unterschiedliche Erwartungshaltungen, abweichende Zeithorizonte sowie unterschiedliche Begriffe und Sprachdeutungen kennzeichnen deshalb oft die
Schwierigkeiten, mit denen sich die wissenschaftliche Politikberatung bei ihrer Aufgabe konfrontiert sieht. Schneller verfügbare Daten, knappe 'Headlines' und präzise Aussagen etwa
und das richtige 'Timing' kennzeichnen die Erwartungshaltung von Politik, Medien und Öffentlichkeit an die Wissenschaft und die wissenschaftliche Beratung. Die Beibehaltung wissenschaftlicher Standards und die Vermittlung sachlicher und möglichst abgesicherter Entscheidungsgrundlagen für die Politik durch qualitativ anspruchsvolle Informationen wiederum sind die legitimen Kerninteressen der Wissenschaft. In der Wissenschaft wird die Aufbereitung von Fakten in Präsentationsformen, Symbolen und Begriffen, die den Adressaten in
Politik, Medien und Öffentlichkeit einen einfachen Zugang erlauben, oft genug nicht ausreichend mitgedacht. Für die wissenschaftliche Beratung gilt es deshalb, nicht nur evidentes
Wissen zu vermitteln, sondern, um wirkungsvoll zu werden, auch die Logiken des Politikund Medienbetriebs zu berücksichtigen. Beratung hat hier eine Brückenfunktion, soll 'übersetzen'. Der angemessene Umgang mit diesen Anforderungen ist einer der zentralen Unterschiede zwischen wissenschaftlicher Politikberatung und anderen Formen der Beratung. Aber
wissenschaftliche Beratung ist ebenfalls nicht interessenfrei; sie besitzt z.B. eine eigene Sprache und eigene Arbeitslogiken, die nur teilweise mit denen der Adressaten kompatibel sind.
Die vorliegende Studie arbeitet heraus, welche Kommunikationsprozesse und Darstellungsweisen zu einer stärkeren Evidenzbasierung von Politik beitragen können und wo die Hindernisse, Schwierigkeiten und Grenzen bei der Einbringung von Faktenwissen, von Evidenz, in
den politischen Alltag liegen. Am Ende werden Handlungsempfehlungen in Richtung Wissenschaft, in Richtung Beratung und in Richtung Politik formuliert, die das Ziel der Verbesserung des Wissenstransfers und der besseren Nutzung von internen und externen Wissensressourcen im Politikprozess haben." (Autorenreferat)
[303-L] Janzen, Cornelius:
Parteien im Internet: zwischen interaktiver Bürgerbeteiligung und professioneller
Öffentlichkeitsarbeit, Saarbrücken: VDM Verl. Dr. Müller 2008, 160 S., ISBN: 978-3-83649037-5
INHALT: "Das Mitmach-Internet - kurz Web 2.0 - erlebt derzeit eine Renaissance. Facebook,
MySpace oder YouTube locken Millionen Nutzer. Und auch die Politik kann sich dem Trend
zur digitalen Selbstdarstellung und virtuellen Interaktion nicht mehr entziehen: Die OnlinePortale der Parteien liefern politische Hintergrundinformationen, Bürger chatten mit Spitzenpolitikern, Wahlkämpfe finden im Internet statt. Die interaktiven Möglichkeiten des neuen
Mediums bieten Chancen für die politische Meinungs- und Willensbildung in der Demokratie. Nutzen Parteien ihre Online-Portale,um mehr Beteiligung der Bürger am politischen Prozess zu ermöglichen? Oder dient der Einsatz von Online-Medien in der Kommunikation von
Parteien lediglich strategische Öffentlichkeitsarbeit? Der Autor analysiert Web-Angebote und
Online-Kampagnen der im Bundestag vertretenen Parteien und zeigt Perspektiven eines demokratieförderlichen Einsatzes neuer Medien auf. Das Buch richtet sich an Wissenschaftler,
Politikberater, Journalisten und all jene, die sich mit den Möglichkeiten und Grenzen politischer Kommunikation in den Online-Medien befassen." (Autorenreferat)
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/1
1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation
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[304-L] Kallmorgen, Jan-Friedrich; Bohnen, Johannes:
Wie Web 2.0. die Politik verändert: Wahlen allein reichen nicht ; Technologie formt eine
neue Bürgergesellschaft, in: Internationale Politik, Jg. 64/2009, Nr. 7/8, S. 18-25 (Standort: USB
Köln(38)-LS G 09335; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.internationalepolitik.de/ip/
archiv/jahrgang-2009/juli-august-2009-/wie-web-2-0--die-politik-verandert.html)
INHALT: Die politischen Entscheidungsprozesse und damit unsere Demokratie werden sich in
den nächsten Jahren durch neue Technologien rasant verändern. Bürger und andere Akteure
werden sich stärker beteiligen. Die Politik muss sich darauf einstellen und vor allem ihre Außenpolitik besser erklären. Das Web 2.0 eignet sich für politische Forderungen und politischen Protest. Es vermag zudem aus kollektiver Bürgerintelligenz politische Empfehlungen
zu generieren. Auch etablierte Demokratien können sich von kundigen Bürgern beraten lassen. (ICE2)
[305-L] Kepplinger, Hans Mathias:
Politikvermittlung, (Theorie und Praxis öffentlicher Kommunikation, Bd. 1), Wiesbaden: VS
Verl. für Sozialwiss. 2009, 210 S., ISBN: 978-3-531-16421-2
INHALT: "Politiker sind auf die Vermittlung der Medien angewiesen und passen deshalb ihre
Aktivitäten den Erfordernissen der Medien an. Die handlungsleitenden Überlegungen von Politikern und Journalisten, die Zugangshürden der Medien aus Sicht der Politiker sowie die
Strategien zu ihrer Überwindung werden anhand von Befragungen analysiert. Das Erscheinungsbild der Politik in den Medien sowie sein Einfluss auf die Politikvorstellungen und auf
das Wahlverhalten der Bevölkerung wird anhand von Inhaltsanalysen der Medienberichte und
von Bevölkerungsumfragen dargestellt." (Autorenreferat)
[306-F] Klessmann, Jens (Bearbeitung); Lucke, Jörn von, Prof.Dr. (Leitung):
Web 2.0 für Regierung und Verwaltung
INHALT: Öffentliche Verwaltungen unterliegen ständig wechselnden Anforderungen. Soziale
Medien haben einen zunehmend starken Einfluss auf die Verwaltung. Der öffentliche Sektor
in Deutschland steht jedoch noch ganz am Anfang dieser Entwicklung, die gerade in den angelsächsischen Ländern Behörden nachhaltig verändert. Ziel dieser Untersuchung ist es festzustellen, welche Auswirkungen der Einsatz von Web 2.0-Anwendungen im öffentlichen
Sektor auf die Behörden und ihre Aktivitäten haben wird. Dabei sollen auch die Vorbedingungen analysiert werden, die erfüllt sein müssen, um eine erfolgreiche Verwendung sozialer
Medien zu erreichen.
ART: BEGINN: 2009-04 ENDE: 2011-09 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER:
Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V.
INSTITUTION: Zeppelin University Hochschule zwischen Wirtschaft, Kultur und Politik, Department public management & governance, Deutsche Telekom Institute for Connected Cities
Lehrstuhl für Verwaltungs- und Wirtschaftsinformatik (Am Seemooser Horn 20, 88045
Friedrichshafen); Fraunhofer-Institut Offene Kommunikationssysteme -FOKUS- (KaiserinAugusta-Allee 31, 10589 Berlin)
KONTAKT: Institution -Sekretariat- (Tel. 07541-6009-1400, Fax 07541-6009-1499,
e-mail: gabriele.pirkl@zeppelin-university.de)
178
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/1
1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation
[307-L] König, Hans-Dieter:
Der von George W. Bush geführte Krieg gegen den Terrorismus: zur psychoanalytischen
Rekonstruktion der Wirkungsweise der medialen Inszenierungen des amerikanischen
Präsidenten, in: Zeitschrift für Qualitative Forschung, Jg. 9/2008, H. 1/2, S. 141-163 (Standort:
USB Köln(38)-XG9044; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Hans-Dieter König analysiert mit Hilfe der von Alfred Lorenzer entwickelten Methode der tiefenhermeneutischen Kulturforschung Ausschnitte aus einer Rede von George W.
Bush zum fünften Jahrestag des 11. September. Die psychoanalytische Rekonstruktion zeigt
exemplarisch, wie Bushs charismatische Selbstinszenierungen als Prediger eine doppelbödige
Wirkung entfalteten: Der manifeste Sinn der Rede lautete, dass ein apokalyptischer Krieg gegen 'das Böse' zu führen sei, das sich in den Terroranschlägen des 11. September offenbart
habe. Der latente Sinn bestand hingegen darin, alle Gefühle der Anteilnahme und der Trauer
um die Opfer unbewusst zu machen, die zu Märtyrern stilisiert wurden, auf die Amerika stolz
sein könnte. Der Beitrag steht in der Tradition von Freuds sozialpsychologischen Schriften
und der von Adorno begründeten Autoritarismusforschung. Der Autor gelangt in Anschluss
an Lyotard zu dem Schluss, dass Bush durch eine bunte Vielfalt heterogener Inszenierungen
auf einen 'postmodernen Autoritarismus' gesetzt hat, der seinen Zuhörern signalisierte, dass
'anything goes'." (Autorenreferat)
[308-L] Leggewie, Claus; Mertens, Mathias:
Famanet: das Internet als politische Gerüchteküche, in: Jürgen Brokoff (Hrsg.) ; Jürgen
Fohrmann (Hrsg.) ; Hedwig Pompe (Hrsg.) ; Brigitte Weingart (Hrsg.): Die Kommunikation der
Gerüchte, Göttingen: Wallstein, 2008, S. 191-204
INHALT: 'Famanet' bezeichnen die Autoren die virtuelle Materialität des Gerüchts, vermittelt
durch das Internet. In diesem Zusammenhang erläutern die Verfasser drei Thesen: (1) Das Internet wird nicht das überkommene Nachrichtensystem ersetzen. Es deckt vielmehr Illusionen
auf, die mit dem klassischen Journalismus verbunden worden sind. (2) Das Internet materialisiert Gerüchteketten, die von Journalisten nicht beendet werden können. Damit gibt es eigentlich keine Gerüchte mehr im Famanet. (3) Blogs perpetuieren Famanet als persönliche Agenturen. Diese Kommunikationsgemeinde legt Herkunft und den Weg von Gerüchten in Hyperlinks offen. Die Autoren illustrieren ihre Thesen anhand der Lewinsky-Affäre 1998, die durch
Kolportage auf einer Web-Seite in die Öffentlichkeit gelangte. Das Neue am Famanet, so die
Verfasser, besteht darin, dass es die massenhaft Teilnahme an einem gesellschaftlichen und
vergesellschafteten Prozess ermöglicht, dessen Mittel sich in der Hand der Massen selbst befinden. (ICC2)
[309-L] Lindner, Ralf; Riehm, Ulrich:
Modernisierung des Petitionswesens und der Einsatz neuer Medien, in: Zeitschrift für
Parlamentsfragen, Jg. 40/2009, H. 3, S. 495-512 (Standort: USB Köln(38)-XF148; Kopie über den
Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "In den letzten Jahren sind im Petitionswesen in Deutschland, aber auch in vielen anderen Ländern, einige bemerkenswerte Reformen eingeführt worden, die eine erhöhte Transparenz und Attraktivität des Petitionsprozederes versprechen. Bei diesen Modernisierungen
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/1
1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation
179
spielt die Anwendung neuer Medientechnologien eine wichtige Rolle, indem sie die elektronische, internetbasierte Einreichung, Veröffentlichung, Mitzeichnung und Diskussion von Petitionen, so genannten E-Petitionen, ermöglicht. Der Deutsche Bundestag hat durch den inzwischen in den Regelbetrieb überführten Modellversuch 'Öffentliche Petitionen' Anerkennung als einer der Vorreiter unter den parlamentarischen E-Petitionssystemen erfahren. Diese
ersten zaghaften Institutionalisierungsschritte hin zu einer erhöhten Verfahrenspublizität sowie die beobachtete Akzeptanz bei Bürgern und Politik sind positiv zu bewerten." (Autorenreferat)
[310-L] Marschall, Stefan; Schmidt, Christian K.:
Preaching to the converted or making a difference?: mobilizing effects of an internet
application at the German general election 2005, in: David M. Farrell (Hrsg.) ; Rüdiger
Schmitt-Beck (Hrsg.): Non-party actors in electoral politics : the role of interest groups and
independent citizens in contemporary election campaigns, Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges., 2008,
S. 259-278
INHALT: Die Autoren argumentieren, dass Wahlberatungs-Anwendungen im Internet zwar keinen großen Einfluss auf die Präferenzen der Wähler haben, wohl aber eine große Rolle in der
Mobilisierung von Wählern spielen. Sie stellen in ihrem Beitrag das Internetangebot "WahlO-Mat" vor, das von der Bundeszentrale für politische Bildung entwickelt und bei der Bundestagswahl 2005 von Millionen von Wählern genutzt wurde. Somit hat sich ein beträchtlicher Teil der Wahlbevölkerung mit 30 Thesen aus dem Wahlkampf konfrontieren lassen und
dazu per Mausklick Stellung bezogen. Der Wahl-O-Mat ermittelt, inwieweit die Ansichten
des einzelnen Benutzers den jeweiligen Parteipositionen entsprechen. Schließlich zeigt er die
Partei mit der höchsten Übereinstimmung sowie den Anteil der Übereinstimmung mit den anderen im Wahl-O-Mat vertretenen Parteien an. Dieses Online-Angebot hat sich zu einem prominenten und stark nachgefragten überparteilichen Netzangebot entwickelt, das nach Einschätzung der Autoren auf dem besten Weg ist, zu einem festen Bestandteil der bundesdeutschen politischen Vorwahlöffentlichkeit zu werden. Der Einsatz des Online-Tools findet vor
dem Hintergrund einer abnehmenden Wahlbeteiligung, gerade bei den Erst- und Zweitwählern und einer zunehmenden Entfremdung der Jugendlichen von den traditionellen Formen
der Politik und Repräsentation statt. (ICI)
[311-L] Marx, Dorothea:
Landtagsabgeordnete im Fokus der Medien: ihre Sicht auf Entstehung, Wirkung und
Qualität landespolitischer Berichterstattung, (Reihe Medien-Skripten : Beiträge zur Medienund Kommunikationswissenschaft, Bd. 54), Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges. 2009, 206 S., ISBN:
978-3-8329-4363-9
INHALT: "Der Widerspruch von Nähe und Distanz prägt das Verhältnis zwischen Politikern und
Journalisten: Politiker brauchen die Medien, um Wähler zu erreichen. Journalisten benötigen
Politiker als Informationsquelle. Deshalb pflegen beide enge, teils informelle Kontakte.
Gleichzeitig verfolgen sie abweichende Interessen. Politiker wollen ihre Botschaften durch
die Medien möglichst ungefiltert verbreiten. Journalisten wählen Nachrichten dagegen nach
eigenen, professionellen Kriterien aus. Die Ambivalenz der Beziehung ist die Quelle für Probleme und Konflikte. Die vorliegende Analyse stellt die Sicht der Politiker in den Vorder-
180
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/1
1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation
grund. 568 Landtagsabgeordnete wurden zu ihren Kontakten mit Journalisten, zur Qualität
und Wirkung der Medienberichterstattung über Landespolitik befragt." (Autorenreferat)
[312-F] Maurer, Peter, M.A.; Mayerhöffer, Eva, Dipl.rer.com; Jarren, Otfried, Prof.Dr.; Donges,
Patrick, Prof.Dr.; Schwab, Stephanie, lic.phil.; Plasser, Fritz, Univ.-Prof.Dr.; Pallaver, Günther,
Univ.-Prof.Dr.; Lengauer, Günther; Esmark, Anders, Dr.; Blach-Orsten, Mark, Dr.; Moring, Tom,
Prof.Dr.; Vahamaa, Miika Samuli; Medrano, Juan Diez, Prof.Dr.; Krauter, Claudia; Hakansson,
Nicklas, Ph.D.; Weber, Lilli, B.A.; Splichal, Slavko, Prof.Dr.; Brlek-Slacek, Aleksander; Turnsek
Hancic, Maja (Bearbeitung); Pfetsch, Barbara, Prof.Dr. (Leitung):
Political communication cultures in Western Europe - a comparative perspective
INHALT: Vergleich der dem Medien-Politik-Verhältnis zugrunde liegenden Akteurseinstellungen, Werte und Normen; Bestimmung des Einflusses bestimmter Medien- und politischen
Systemfaktoren auf die jeweilige politische Kommunikationskultur eines Landes. ZEITRAUM: 2008/2009 GEOGRAPHISCHER RAUM: Westeuropa (Deutschland, Dänemark,
Finnland, Schweden, Spanien, Österreich, Schweiz, Slowenien)
METHODE: International vergleichende Einstellungsforschung; quantitative empirische Sozialforschung. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to face; Standardisierte Befragung, telefonisch; Standardisierte Befragung, online
(Stichprobe: 2.250; Politiker, politische Journalisten, politische Sprecher, Kommunikationsberater; Auswahlverfahren: Positionsansatz). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts; Feldarbeit durch ein kommerzielles Umfrageinstitut.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Pfetsch, B.: Political communication culture. in: Donsbach, W.
(ed.): The international encyclopedia of communication. Blackwell 2008. ARBEITSPAPIERE: Pfetsch, B.; Maurer, P.; Mayerhöffer, E.: A hedge between keeps friendship green - concurrence and conflict between politicians and journalists in western democracies. Paper to be
presented at the Annual Conference of the International Communication Association, 21-24
May 2009, Chicago, USA.+++Mayerhöffer, E.; Pfetsch B.: Democratic values as a determinant of the media-politics relationship: politicians' perceptions of the media's democratic role.
Paper presented at the 21st World Congress of Political Science, Santiago de Chile, July 1216, 2009.+++Mayerhöffer, E.; Maurer, P.; Pfetsch, B.: Political communication cultures in
Western Europe - does system matter for the professional orientations of journalists and political actors? Paper to be presented at the Annual Conference of the International Communications Association (ICA), Montreal, Canada, 21-26 May 2008.+++Mayerhöffer, E.: The perception of public opinion polls by journalists and politicians in eight European countries. Paper presented at the 5th ECPR General Conference, Potsdam, 10-12 Sept. 2009.
ART: BEGINN: 2007-06 ENDE: 2010-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche
Forschungsgemeinschaft; Schweizerischer Nationalfonds zur Förderung der Wissenschaftlichen Forschung; Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung
INSTITUTION: Freie Universität Berlin, FB Politik- und Sozialwissenschaften, Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft Arbeitsstelle Kommunikationstheorie, Medienwirkungs- und Mediennutzungsforschung (Garystr. 55, 14195 Berlin); Universität Zürich,
Philosophische Fakultät, Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung -IPMZ(Andreasstr. 15, 8050 Zürich, Schweiz); Universität Innsbruck, Fak. für Politikwissenschaft
und Soziologie, Institut für Politikwissenschaft (Universitätsstr. 15, 2. Stock West, 6020 Innsbruck, Österreich)
KONTAKT: Leiterin (Tel. 030-838-57530, e-mail: pfetsch@zedat.fu-berlin.de)
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1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation
181
[313-F] Maurer, Peter, M.A. (Bearbeitung); Pfetsch, Barbara, Prof.Dr. (Leitung):
Politische Kommunikationskultur in Frankreich
INHALT: Beschreibung der französischen Kommunikationskultur im Spannungsfeld zwischen
Politik und Medien. Gibt es die Komplexität zwischen Politikern und Medienvertretern nach
wie vor? Wo liegen Unterschiede zu anderen Europäischen Ländern? GEOGRAPHISCHER
RAUM: Frankreich
METHODE: Politische Kommunikationskultur; quantitatives Paradigma; Befragung (surveytype). Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung,
telefonisch (Stichprobe: ca. 300; Eliten aus Politik und Medien; Auswahlverfahren: total).
Feldarbeit durch ein kommerzielles Umfrageinstitut.
ART: BEGINN: 2008-12 ENDE: 2010-11 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche
Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Freie Universität Berlin, FB Politik- und Sozialwissenschaften, Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft Arbeitsstelle Kommunikationstheorie, Medienwirkungs- und Mediennutzungsforschung (Garystr. 55, 14195 Berlin)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 030-838 57528, e-mail: pmaurer@fu-berlin.de)
[314-L] Meier, Andreas:
eDemocracy & eGovernment: Entwicklungsstufen einer demokratischen
Wissensgesellschaft, Berlin: Springer 2009, X, 246 S., ISBN: 978-3-642-00129-1
INHALT: "Dieses Fachbuch systematisiert die Internetnutzung für Verwaltung und Politik durch
die Prozessbereiche eAssistance (Portale, Zugang für Alle, Qualitätssicherung), eProcurement
(elektronische Beschaffung, Public Offering), eService (Behördendienste für Bürger und Unternehmen), eContracting (elektronischer Verhandlungsprozess, digitale Signatur, Public Key
lnfrastructure), eSettlement (Versorgungskette, Distribution, Sicherheit), eCollaboration (virtuelle Arbeitsformen, Social Software), eDemocracy (elektronische Wahlen, Public Memory)
und eCommunity (Community Bildung, Kommunikation und Partizipation). Neben Grundlagen werden Fallstudien von Verwaltungsinstitutionen und Forschungszentren aus Deutschland, Österreich und der Schweiz vorgestellt." (Autorenreferat)
[315-L] Meyer, Birgit:
"Nachts, wenn der Generalsekretär weint": Politikerinnen in der Presse, in: Aus Politik und
Zeitgeschichte : Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, 2009, H. 50, S. 9-15
(www.bpb.de/files/RMS8NK.pdf)
INHALT: "Der Beitrag behandelt die Muster medialer Darstellung von deutschen Politikerinnen
in den vergangenen sechs Jahrzehnten. Trotz der Tendenz hin zu mehr Sachlichkeit und weniger geschlechterbezogener Berichterstattung überwiegen nach wie vor traditionelle Rollenzuschreibungen." (Autorenreferat)
[316-F] Nehls, Sabine, M.A. (Bearbeitung); Kleinsteuber, Hans J., Prof.Dr. (Leitung):
Mitbestimmte Medienpolitik - Zustand und Zukunft gewerkschaftlicher Medienpolitik. Eine
Studie mit dem Schwerpunkt Hörfunk und Fernsehen
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1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation
INHALT: Das Forschungsprojekt greift die Debatte um Zustand und Zukunft der arbeitnehmerorientierten Medienpolitik auf. Es untersucht vor dem Hintergrund des politik-, medien- und
kommunikationswissenschaftlichen Diskurses deren Grundlagen und Chancen, insbesondere
mit Blick die Governance in den Medien. Der Fokus liegt auf Rundfunk und Fernsehen und
auf den gewerkschaftlichen Gremienvertretungen. Kontext/ Problemlage: Medien sind ein
konstituierendes Element unserer demokratischen Gesellschaft. Ihre innere und äußere Verfasstheit bestimmt auch ihre Qualität. Medienpolitik ist ein Feld, das sowohl die Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen, als auch ihre Interessenvertretungen, die Gewerkschaften, in besonderer Weise betrifft: Als Akteure, als "Lieferanten" von Nachrichten, sind sie Teil des Mediensystems, als Rezipienten sind sie "Käufer" der Produktionen und als "Kontrolleure" gestalten sie die Bedingungen mit, unter denen dieser Austausch stattfindet. Insbesondere die
Analyse, wie Arbeitnehmerorganisationen (DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften, DJV
und der DBB) als gesellschaftlich relevante Gruppen medienpolitisch - auch in den Kontrollgremien des öffentlich-rechtlichen Rundfunks - agieren, ist von übergreifendem Interesse.
Fragestellung: Das Projekt hat drei Schwerpunkte untersucht: Erstens wurden Ausgangslage
und Rahmenbedingungen gewerkschaftlicher Medienpolitik deskriptiv dargestellt. Zweitens
wurde die arbeitnehmerorientierte Medienpolitik analysiert und bewertet. Drittens wurde in
einer Gremienbefragung und mehreren Fallstudien die Brücke zwischen Wissenschaft und
Praxis geschlagen. Dies hatte das Ziel, Anforderungen an und Informationsbedarfe von mitbestimmungspolitischen Akteuren in den Aufsichtsgremien zu benennen. Darstellung der Ergebnisse: Gewerkschaften verstehen sich zum einen als Vertreter der Rundfunknutzerinnen
und -nutzer insgesamt, zum anderen als Interessenvertretung der in den Medien Beschäftigten. Gewerkschaftliche Akteure sind im Rahmen von Governance vielfältig medienpolitisch
aktiv. Programmatische und organisatorische Voraussetzungen in den Gewerkschaften und
die Handlungs- und Einflussmöglichkeiten der Mitbestimmungsakteure in den Rundfunkgremien hängen eng zusammen. Die Gewerkschaften nutzen ihre gesetzlichen Möglichkeiten zur
Mitbestimmung in den Medien kaum. Die gewerkschaftlichen Gremienmitglieder können als
mitbestimmungspolitische Akteure wichtige Vernetzungsknoten in der Medienpolitik sein
und von den Organisationen besser als solche genutzt werden. Ihre Information und Qualifikation durch die entsendenden Organisationen kann verbessert werden. Für eine effektivere
Mitbestimmte Medienpolitik müsste die Vernetzung mit anderen gesellschaftlich relevanten
Gruppen intensiviert werden. Das "Expertenthema" Medienpolitik wird sowohl über die Gremien als auch über die Gewerkschaften selbst zu wenig transparent für eine breitere Öffentlichkeit dargestellt.
METHODE: Das Projekt folgt in seinem Design einem akteurstheoretischen Ansatz und basiert
auf dem in der Politikwissenschaft entwickelten Konzept des Mehrebenensystems. Eine Vollerhebung unter gewerkschaftlichen Gremienmitgliedern in Aufsichtsgremien des öffentlichrechtlichen und des privat-kommerziellen Rundfunks wurde mittels eines standardisierten
Fragebogens durchgeführt. Für die Fallstudien wurdenleitfadengestützte Interviews eingesetzt, ebenso wie für die Befragung der Akteure in den Gewerkschaften. Zudem wurden qualitative Dokumentenanalysen durchgeführt.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Nehls, Sabine: Garanten der Vielfalt. in: Die Mitbestimmung,
2007, S. 54-58. ARBEITSPAPIERE: Nehls, Sabine: Mitbestimmte Medienpolitik. Zustand
und Zukunft gewerkschaftlicher Medienpolitik. Eine Studie mit dem Schwerpunkt Hörfunk
und Fernsehen. Abschlussbericht. Hamburg, Juni 2008, 284 S. (geplant).
ART: BEGINN: 2005-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/1
1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation
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INSTITUTION: Universität Hamburg, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, FB Sozialwissenschaften Institut für Politikwissenschaft Arbeitsstelle Medien und Politik (Sedanstr. 19,
20146 Hamburg)
KONTAKT: Leiter (
e-mail: hjk@sozialwiss.uni-hamburg.de); Bearbeiterin (e-mail: SabineNehls@aol.com)
[317-F] Österreichische Akademie der Wissenschaften:
Wahlen und Politikvermittlung in der österreichischen Tagespresse 1966-2006
INHALT: Nach grundlegenden Analysen der Entwicklung des österreichischen Zeitungsmarkts
in der Zweiten Republik soll nun auch der Forschungsschwerpunkt Massenmedien und
Wahlen in Österreich auf die Zweite Republik ausgedehnt werden, wobei zuerst der Zeitraum
von 1966 bis 2006 im Mittelpunkt stehen wird, da er von tief greifenden Veränderungen sowohl des Parteiensystems und der politischen Kräfteverhältnisse als auch des Mediensystems
und der Rolle der Medien im Wahlkampf gekennzeichnet ist. So begann 1966 nach einer langen Zeit der großen Koalition die Zeit der Alleinregierungen, zuerst der Österreichischen
Volkspartei, nach 1971 (und einem kurzlebigen Minderheitskabinett) der Sozialdemokratischen Partei. 1983 begann zwar eine neue Reihe von Koalitionen, diesmal aber in unterschiedlichen Zusammensetzungen, mit unterschiedlichen Gewichtungen der beteiligten Partner und vor dem Hintergrund eines sich verändernden Parteiensystems und der Gründung
neuer Parteien. Diese politischen Veränderungen reflektieren Änderungen in der Struktur der
österreichischen Wählerschaft und vor allem des Wählerverhaltens. Angesichts der zunehmend schwächer werdenden Parteibindung der Wähler gewannen die Medien eine größere
Bedeutung im Wahlkampf doch auch sie unterlagen in den letzten vierzig Jahren einem gravierenden Wandel: Er ist einerseits durch das Sterben der meisten Parteizeitungen, das Vordringen der Wiener Boulevardpresse (insbesondere der Kronen-Zeitung) auf die regionalen
Bundesländermärkte und einen massiven Konzentrationsschub gekennzeichnet, andererseits
veränderte das Fernsehen (das in Österreich erst 1955 eingeführt wurde) nicht nur das Mediensystem, sondern auch die Rolle der Medien in der politischen Kommunikation, indem es
neue Formen der Berichterstattung anregte. Insbesondere die Fernsehkonfrontationen der
Spitzenkandidaten, in Österreich erstmals 1970 veranstaltet, wurden zu einem bestimmenden
Teil des Wahlkampfs und beeinflussten, so die generelle Meinung, den Stil der Wahlberichterstattung auch in der Zeitung im Sinne einer Betonung des Wettkampfcharakters (horserace
style). Die historische Perspektive des Projekts legt eine Konzentration auf das Medium Tageszeitung nahe (zumal mit den Arbeiten von Fritz Plasser und Kollegen Vergleichsstudien
für das Fernsehen seit Beginn der 1980er Jahre vorliegen). Die zentralen Forschungsfragen
beziehen sich einerseits auf jene Trends, die in vergleichbaren internationalen Studien untersucht worden sind (wie z.B. Personalisierung und zunehmender Negativismus der Berichterstattung), und andererseits auf die Zuschreibung von Erfolg und Misserfolg als jenem Teil der
Medienberichterstattung, der, wie internationale Studien zeigen, angesichts des oben erwähnten Rückgangs der Parteibindung zunehmend an Bedeutung gewinnt. Diese Fragen sollen in
Relation zu den strukturellen Veränderungen des Mediensystems und der davon beeinflussten
Organisationsformen der Medien untersucht werden. ZEITRAUM: 1966-2006 GEOGRAPHISCHER RAUM: Österreich
ART: BEGINN: 2006-01 ENDE: 2009-12 AUFTRAGGEBER: Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung FINANZIERER: Auftraggeber
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soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/1
1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation
INSTITUTION: Österreichische Akademie der Wissenschaften, Kommission für vergleichende
Medien- und Kommunikationsforschung (Postgasse 7/4/1, 1010 Wien, Österreich)
KONTAKT: Institution (Tel. 0043-1-51581-3110, Fax: 0043-1-51581-3120,
e-mail: cmc@oeaw.ac.at)
[318-L] Plaikner, Peter:
Medien lieben Wahlen: Anmerkungen zu einer Demokratie fördernden Grundeinstellung
unter dem Aspekt von wirtschaftlichen Eigennutz, in: Peter Filzmaier (Hrsg.) ; Peter Plaikner
(Hrsg.) ; Karl A. Duffek (Hrsg.): Stichwort Wählen, Wien: Böhlau, 2009, S. 55-73
INHALT: Die Atempause der Politik zwischen den Nationalratswahlen in Österreich 2006 und
2008 wurde von einen Umbruch der Medienlandschaft begleitet, wofür einerseits neue Tageszeitungen wie "Österreich" und "Heute" sorgten. Die Rückgänge der Auflagen bei vielen etablierten Medien beruhen aber vor allem auf dem rasanten Wechsel des Publikums-Nutzungsverhaltens in Richtung Internet. Auch die technische Konvergenz, das Zusammenwachsen
von Zeitungen bis Fernsehen zu Multimedia, forderte einen inhaltlichen Preis. Das Primat der
Politik im öffentlichen Interesse ist nach Ansicht des Autors gefährdeter denn je. Nur Wahlen
und Skandale garantieren Parteien und Volksvertretern noch ein Abo für Aufmacher, Titelseiten und Top-Stories. Im wahllosen Jahr 2007 hatten mit Ausnahme des "Standard" alle Tageszeitungen und sämtliche Magazine weniger Publikum als im Jahr 2006. Das ORF-Fernsehen
verlor deutlich Marktanteile und Radio, TV und Print büßten an Tagesreichweite ein. Der Autor gibt in seinem Beitrag zunächst einen Überblick über den Stimmenanteil und die Sitzverteilung bei den Landtags- und Nationalratswahlen in Österreich seit 1945. Seine weiteren
Ausführungen beschäftigen sich mit dem Wandel der Medien und ihre Rolle im Wahlkampf,
wozu er unter anderem Auszüge aus Pressemeldungen der österreichischen Tageszeitungen
vorstellt und auf die wachsende Bedeutung der Marktforschung eingeht. (ICI2)
[319-L] Puppis, Manuel:
Introduction: media regulation in small states, in: Gazette : the international journal of mass
communications studies, Vol. 71/2009, Nr. 1-2, S. 7-17 (Standort: USB Köln(38)-MAP00647;
Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: Was ist so besonders an kleinen Mediensystemen? Der Beitrag befasst sich mit deren
strukturellen Besonderheiten und geht von der These aus, dass der Ansatz der Kommunikationswissenschaft, sich mit kleinen Staaten zu beschäftigen, nicht auf Westeuropa beschränkt
ist: geringe Produktion und ein kleiner Absatzmarkt, eine hohe Abhängigkeit von und eine
hohe Durchdringung mit ausländischen Medien, erschweren das operationale Handeln einheimischer Medienorganisationen in kleinen Ländern. In einigen Ländern wird dieses Problem
noch verschärft durch übermächtige Nachbarn, die die gleiche Sprache sprechen. Der Beitrag
entwickelt die Hypothese, dass die Größe auch Auswirkungen auf die Medienregulierung hat.
Danach neigen kleine Länder zu einem interventionistischen Ansatz in der Medienregulierung, um die Medienvielfalt zu schützen und zu fördern. Sie können dabei sogar auf protektionistische Maßnahmen zurückgreifen, die das Ziel der Medienvielfalt untergraben. (UNübers.)
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/1
1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation
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[320-F] Ren, Lin (Bearbeitung); Segbers, Klaus, Prof.Dr. (Betreuung):
Media war & international media regime
INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: China
ART: BEGINN: 2009-10 ENDE: 2012-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutscher
Akademischer Austauschdienst -DAADINSTITUTION: Freie Universität Berlin, Center for Global Politics Graduate School of Global
Politics -GSGP- (Garystr. 55, 14195 Berlin)
KONTAKT: Kissling, Claudia (Dr. Tel. 030-838-56009, e-mail: claudia.kissling@fu-berlin.de)
[321-L] Riehm, Ulrich; Coenen, Christopher; Lindner, Ralf; Blümel, Clemens:
Bürgerbeteiligung durch E-Petitionen: Analysen von Kontinuität und Wandel im
Petitionswesen, (Studien des Büros für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag,
29), Berlin: Ed. Sigma 2009, 278 S., ISBN: 978-3-8360-8129-0
INHALT: "Mit dem im September 2005 begonnenen Modellversuch "Öffentliche Petitionen" bezog der Deutsche Bundestag das Internet in das Petitionsverfahren mit ein und erreichte damit
eine größere Transparenz des Petitionsgeschehens. Petitionen können seitdem elektronisch
übermittelt, im Internet unterstützend mitgezeichnet und diskutiert werden. Das Büro für
Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB) hat diesen Prozess wissenschaftlich begleitet und nach den Erträgen und Folgen des Modellversuchs gefragt. Wurden
mehr Petitionen eingereicht? Wer hat sich an den elektronischen Petitionen beteiligt? Wie
wurde in den Onlineforen über die Petitionen diskutiert, und wie wurden die Diskussionsergebnisse in den politischen Prozess der Beratung über Petitionen eingebracht? Auf diese wie
weitere Fragen gibt diese Studie auf Basis einer umfassenden Empirie erstmals Antworten.
Die Analysen zum Modellversuch des Deutschen Bundestages werden dabei in den Kontext
der Entwicklung des Petitionswesens und der E-Demokratie insgesamt gestellt. Fallstudien
zur Einführung von elektronischen Petitionssystemen beim schottischen Parlament, beim britischen Premierminister, in Südkorea, Australien (Oueensland) und Norwegen runden das
Bild ab." (Autorenreferat)
[322-L] Schilling, Walter:
Die Finanzmarktkrise und die Medien in Deutschland, in: Europäische Rundschau :
Vierteljahreszeitschrift für Politik, Wirtschaft und Zeitgeschichte, Jg. 37/2009, Nr. 3, S. 63-67
(Standort: USB Köln(38)-XE337; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: Der Autor kritisiert die "eloquenten Kapitalismuskritiker" und "Meinungsmacher" bei
der Erklärung der Finanz- und Wirtschaftskrise in den deutschen Medien. Die Konzentration
der Medien auf die "Gier" der "Bankster" und Finanzinvestoren (Haifische und Heuschrecken) lenkt von der Tatsache ab, dass die Finanzmarktkrise von der Politik in den USA - und
zwar von der Regierung Clinton - ihren Ausgang nahm und die Politik in Deutschland, wie
auch in anderen europäischen Ländern, durchaus die Chance gehabt hat, mit Hilfe einer aufmerksamen Bankenaufsicht die katastrophalen Entwicklungen zu verhindern. Die gewaltigen
Erschütterungen, die nach der spektakulären Pleite der amerikanischen Investment-Bank Lehman Brothers im Herbst 2008 den Weltfinanzmarkt heimsuchten, sind für den Autor kein Beleg für die Untauglichkeit des marktwirtschaftlichen Systems. Vielmehr wurden die Turbu-
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lenzen durch einen klaren Verstoß der amerikanischen Regierung (Clinton) gegen die Prinzipien der Ordnungspolitik verursacht und durch die Fehleinschätzungen zahlreicher Bankmanager im Hinblick auf die Folgen ihres Handelns sowie durch die mangelnde Bankenaufsicht
in vielen Ländern verschärft. Doch eine Kritik im Deutschen Fernsehen an Bill Clinton Subprime-Politik existiert nicht. Der Autor resümiert: "Man neigt dort eben nicht dazu, jene Politiker anzugreifen oder zu kritisieren, die einem ideologisch nahestehen. Hätte der Verursacher
der schweren Finanzmarktkrise George W. Bush geheißen, wäre die Präsentation dieser Thematik sicherlich ganz anders ausgefallen." (ICA2)
[323-F] Schmidt, Andreas (Bearbeitung); Lucke, Jörn von, Prof.Dr. (Leitung):
Korruptionsbekämpfung durch E-Government
INHALT: Ziel der Arbeit ist es, eine ganzheitliche Vorgehensweise zur Korruptionsprävention
und -bekämpfung im Kontext von E-Government zu entwickeln. Dabei sollen tradierte Methoden der Korruptionsprävention und -bekämpfung mittels Informations- und Kommunikationstechnologien an die Rahmenbedingungen und Erfordernisse einer modernen Verwaltung
angepasst und weiterentwickelt werden.
ART: BEGINN: 2009-02 ENDE: 2011-01 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER:
keine Angabe
INSTITUTION: Zeppelin University Hochschule zwischen Wirtschaft, Kultur und Politik, Department public management & governance, Deutsche Telekom Institute for Connected Cities
Lehrstuhl für Verwaltungs- und Wirtschaftsinformatik (Am Seemooser Horn 20, 88045
Friedrichshafen)
KONTAKT: Institution -Sekretariat- (Tel. 07541-6009-1400, Fax 07541-6009-1499,
e-mail: gabriele.pirkl@zeppelin-university.de)
[324-L] Schwarz, Andreas:
Politik und Massenmedien im Spannungsfeld zwischen Politikvermittlung und
Einschaltquoten: Betrachtungen und Herausforderungen in der Mediendemokratie,
(Schriften zum Medienrecht, Bd. 17), Hamburg: Kovac 2008, 364 S., ISBN: 978-3-8300-3855-9
INHALT: Wer von Politik und Medien spricht, der spricht von einer Symbiose. Gleiches gilt für
Politikvermittlung und Einschaltquoten. Die diesem Komplex gewidmete Arbeit entfaltet das
Thema unter einer ganzen Reihe von Aspekten. Dazu zählen: Medialisierung und mediale
Darstellungspolitik, daraus entstehende Gefährdungen für demokratische Grundsätze und Institutionen, Rundfunkfreiheit und Rundfunkordnung, Verantwortungskultur durch Media Governance. Alle vier Aspekte werden ausführlich diskutiert. Eingebunden sind sie in eine informative Erörterung der Rolle der Medien im Meinungs- und Willensbildungsprozess sowie
grundlegende Aussagen über moderne Politikvermittlung, insbesondere zum Fernsehen als
zentralem Wahlkampfmedium. Dabei fallen vor allem drei Tendenzen ins Auge: Personalisierung, Plebiszitierung und Inszenierung. Nicht weniger relevant sind die Medieneinflüsse auf
die Gesetzgebung. Besonders deutlich zeigt dies das Beispiel der Sicherheitsgesetzgebung in
der Folge des 11. September 2001. Überlegungen zu einer Kommunikationsregulierung sind
also überfällig. Als Ausgangspunkt eignet sich die Idee einer 'Media Governance-Organisation als intersystemische Instanz zwischen Gesellschaft, Politik und Medien' (209). Dabei wären nach Meinung des Autors v. a. drei Kernpunkte zu berücksichtigen: Einbindung zivilge-
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sellschaftlicher Akteure, Transparenz medialer Strukturen, Regelung von Berichts- und Rechenschaftspflichten. (ZPol, NOMOS
[325-L] Steinmann, Thomas:
Die Rolle der Presse im Reformprozess: eine Analyse zur Agenda 2010, Saarbrücken: VDM
Verl. Dr. Müller 2007, 157 S., ISBN: 978-3-8364-2654-1
INHALT: "In tiefgreifenden sozialpolitischen Reformprozessen nehmen die Massenmedien eine
entscheidende Rolle ein. Als Vermittler zwischen der Politik und der Bevölkerung, die von
den Veränderungen unmittelbar betroffen ist, hat das Medienecho einen wesentlichen Einfluss auf die Reformbereitschaft der Wähler - und damit auf Akzeptanz und Gelingen von Reformpolitik. In seiner Pionierstudie zur Rolle der Medien in Reformprozessen analysiert Thomas Steinmann die Berichterstattung der wichtigsten Zeitungen und Zeitschriften zur Agenda
2010 der rot-grünen Bundesregierung. Ausgehend von theoretischen Überlegungen untersucht er in einer quantitativen Inhaltsanalyse, wie die Redaktionen Reformen einfordern und
vorantreiben - wie sie diese aber zugleich durch ihre an Personalisierung, Skandalisierung
und Negativismus orientierte Berichterstattung blockieren. Das Buch erweitert Ansätze aus
der Politik- und Kommunikationswissenschaft und entwickelt auf diese Weise ein erstes Modell zur Beschreibung der Rolle der Medien in Reformprozessen. Leitfadengespräche mit relevanten Akteuren aus Politik, politischer PR und Journalismus runden die Analyse ab." (Autorenreferat)
[326-L] Stiftung für staatsbürgerliche Mitverantwortung -Die Mitarbeit- (Hrsg.):
E-Partizipation: Beteiligungsprojekte im Internet, (Beiträge zur Demokratieentwicklung von
unten, 21), Bonn: Stiftung Mitarbeit 2007, 320 S., ISBN: 978-3-928053-93-8
INHALT: Mit der Verbreitung des Internets wurde frühzeitig über neue Möglichkeiten der Partizipation diskutiert. Die erste Diskussionsphase zeichnete sich durch weitreichende Visionen
einer elektronischen Demokratie aus. In der zweiten Phase kehrte Ernüchterung ein. Inzwischen wird E-Partizipation praktisch genutzt, weswegen die Debatte in der dritten Phase nunmehr durch Empirie bereichert wird. Dazu wollen die Herausgeber beitragen. In dem Sammelband werden Projekte zu vier Bereichen vorgestellt: 1. Informelle Verfahren, 2. Formelle
Verfahren und Partizipation in Unternehmen, 3. Bottom-up-Beteiligung und Kampagnen, 4.
Anforderungen, Evaluation und neue Technologien. In den einzelnen Beiträgen werden die
Konzeptionen und die praktische Durchführung von Projekten beschrieben. Jedoch unterbleiben demokratietheoretische Reflexionen bzw. eine Einordnung der Beiträge in die Partizipationsdiskussion. Trotzdem geben die meisten Beiträge gute Einblicke in die neuesten Partizipationsentwicklungen im Internet. Zum Beispiel wird der neue Organisationstypus des OnlineBürgernetzwerkes vorgestellt, der die etablierten Formen von NGOs ergänzt. Anhand von
Beispielen wird deren Potenzial, Partizipation zu ermöglichen und Einfluss auf die politische
Öffentlichkeit auszuüben, ausgelotet. (ZPol, NOMOS). Inhaltsverzeichnis: Tilmann SchulzeWolf: Einleitung (7-14); Informelle Verfahren, Online-Dialoge: Hans Hagedorn im Gespräch
mit Annette Rosendahl: Online-Dialoge statt Akzeptanzbeschaffung (17-29); Rolf Lührs, Birgit Hohberg: familiendiskurse.de (30-53); Rolf Lührs: Was wollen wir uns leisten? Hamburger Bürgerinnen und Bürger beteiligen sich an der Haushaltsplanung (54-72); Birgit Hohberg.
Rolf Lührs, Josef Wehner: BioTalk- Hamburger Jugendliche diskutieren Chancen und Risi-
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ken gentechnisch veränderter Lebensmittel im Internet (73-96); Formelle Verfahren, Partizipation in Unternehmen: Stephan Köhler, Tilmann Schulze-Wolf: Internetgestützte Partizipation in der Verkehrsplanung-Beteiligung und Planungsoptimierung (99-119); Tilmann SchulzeWolf, Andre Menzel: Neue Wege der Öffentlichkeitsbeteiligung in der Raumplanung. Hintergründe, Konzepte und Erfahrungen (120-143); Oliver Märker, Andreas Schäfer, Josef Wehner: Elektronische Partizipation in einem mittelständischen Unternehmen. Ein Pilotprojekt
zur Integration weltweit agierender Vertriebsmitarbeiter in die Produktentwicklung (144176); Bottom-Up-Beteiligung und Kampagnen: Angelika Gardiner: Per Mausklick zum Abgeordneten (179-193); Christoph Dowe: Legitimationsschwund in der Politik. Wie OnlineFormate dazu beitragen können, dass sich Bürger gehört fühlen (194-213); Günter Metzges:
Online-Bürgernetzwerke. Eine neue Organisationsform jenseits von Parteien, NGOs und Medien (214-229); Florian Toncar: Der Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages und die
E-Demokratie (230-234); Anforderungen, Evaluation, neue Technologien: Markus Klima,
Hans Hagedorn: Informelle Beteiligungsverfahren im Internet. Ein Praxisbericht zum Bürgerbeteiligungsprojekt "Kulturforum Berlin" (237-251); Oliver Märker: Evaluation von E-Partizipation am Beispiel online-moderierter Verfahren (252-281); Juri Maier: Web 2.o -Moderatorenrechte für alle? Gibt es eine E-Partizipation 2.0 im Web 2.0? (282-296); Frank Wernecke: Mobile Partizipation: Schnelle Beteiligung per SMS am Beispiel der Initiative Mindestlohn (297-308).
[327-L] Udris, Linards; Imhof, Kurt; Ettinger, Patrik:
New chances for attracting attention: the extreme right and radical right in Swiss public
communication, in: Marcel Alexander Niggli (Hrsg.): Right-wing extremism in Switzerland :
national and international perspectives, Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges., 2009, S. 41-57
INHALT: Empirische Grundlage der Studie ist eine longitudinale Analyse (1960 - 2005) von Artikeln und Berichten sowie von parlamentarischen Debatten. Die Verfasser argumentieren,
dass sich die wachsende Resonanz der extremen Rechte und der radikalen Rechte auf die Demonstration einer rigiden 'Semantik der Differenz' in der öffentlichen Kommunikation zurückführen lässt. Das Bewusstsein der extremen Rechte und der radikalen Rechte findet seinen nahrhaften Boden in der Intensivierung des politischen Konflikts bezüglich der Kriterien
zur Einordnung einzelner politischer Formationen als extrem oder als radikal. Darüber hinaus
hat sich infolge der Transformation des öffentlichen Bereichs die Berichterstattung immer
häufiger mit Skandalen, Konflikten und Fällen von Tabu-Brüchen in den Kreisen der politischen Rechte beschäftigt. Diese Entwicklungen schaffen günstige Strukturen, in deren Rahmen die extreme und die radikale Rechte als Akteure im öffentlichen Raum auftreten können.
(ICF2)
[328-F] Unger, Simone, M.A. (Bearbeitung); Sarcinelli, Ulrich, Prof.Dr. (Betreuung):
Parteien und Politiker in sozialen Netzwerken (Arbeitstitel)
INHALT: 4 Forschungsfragen: 1. Wie präsent sind die Parteien und deren Spitzenkandidaten in
sozialen Netzwerken im Bundestagswahlkampf 2009? 2. Welche Strategie und welches Ziel
verfolgen die Parteien mit ihren Online-Aktivitäten in den sozialen Netzwerken? 3. Wie sind
die Präsenz und die Online-Aktivitäten der Parteien und ihrer Spitzenkandidaten in sozialen
Netzwerken aus Sicht der Experten zu bewerten? 4. Wie wirken die Online-Aktivitäten der
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Parteien und ihrer Spitzenkandidaten in sozialen Netzwerken auf die Rezipienten? ZEITRAUM: 2009 (Bundestagswahl) GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
METHODE: Erklärung der veränderten Kommunikationsanforderungen an die Parteien (gesellschaftlicher Wandel, Medienwandel); Modernisierung der politischen Kommunikation (Personalisierung, Professionalisierung, Medialisierung, politisches Kommunkationsmanagement); E-Compaigning. Methodik: Beobachtung, Experteninterviews (leitfadengestützt), Online-Beratung. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Qualitatives Interview (Stichprobe: 10; Experten aus Parteien -5-, Experten aus OnlineKommunikationsagenturen -5-; Auswahlverfahren: über Positionsansatz). Beobachtung, nicht
teilnehmend (Analyse der Veränderungen in den Netzwerk-Profilen von Parteien und Politikern; Auswahlverfahren: total). Standardisierte Befragung, online (Stichprobe: N=1.100; Nutzer des sozialen Netzwerks studiVZ, die zugleich Unterstützer einer Partei bzw. eines Politikers sind; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch die Bearbeiterin des Projekts.
ART: BEGINN: 2007-11 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissenschaftler
INSTITUTION: Universität Koblenz-Landau Campus Landau, FB 06 Kultur- und Sozialwissenschaften, Institut für Sozialwissenschaften Abt. Politikwissenschaft (Kaufhausgasse 9, 76829
Landau)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 06325-1686, e-mail: simoneunger@t-online.de)
[329-F] Universität Hohenheim:
Studie zur Verständlichkeit deutscher Politiker und Parteien
INHALT: Die Verständlichkeit deutscher Spitzenpolitiker ist nicht erst seit der mittlerweile berühmt gewordenen "Flughafen-Rede" Edmund Stoibers Anlass für öffentliche und wissenschaftliche Kritik. Glaubt man dem Tenor der Medien, gibt es einen Zusammenhang zwischen dem wachsenden Vertrauensverlust der Bürger in die Politik und der Sprache der politischen Repräsentanten. Die Schwäche solch einer Argumentationskette offenbart sich erst bei
einem genaueren Blick auf die Forschungslage: Während die "Politikverdrossenheit" mittlerweile einen eigenständigen Zweig der politischen Einstellungsforschung darstellt, gibt es für
die These der Unverständlichkeit deutscher Spitzenpolitiker kaum wissenschaftliche Belege.
Politik-, Sprach- und Kommunikationswissenschaft haben das Thema bisher weitgehend
ignoriert. Mit der groß angelegten Verständlichkeitsstudie soll diese Forschungslücke nun geschlossen werden. Ziel ist u.a. die Entwicklung objektiver Messkriterien, die Vergleiche zwischen verschiedenen Politikern, Parteien und Kommunikationssituationen ermöglichen und
das Phänomen Politikerverständlichkeit auf diese Weise zum ersten Mal greifbar machen
können. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Kercher, Jan: Politikverständnis und Wahlalter: Ergebnisse einer Studie mit Schülern und Studienanfängern. Stuttgart
2008, 15 S. (Download unter: https://komm.uni-hohenheim.de/fileadmin/einrichtungen/komm
/PDFs/Komm/Verstaendlichkeit/Studie_Wahlalter.pdf).
ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Fritz Thyssen Stiftung
INSTITUTION: Universität Hohenheim, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für
Sozialwissenschaften Lehrstuhl für Kommunikationswissenschaft, insb. Kommunikationstheorie (70593 Stuttgart)
KONTAKT: Institution (Tel. 0711-459-24031, e-mail: komm@uni-hohenheim.de)
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[330-L] Vásárhelyi, Mária; Buda, György:
Medienharakiri der ungarischen Linken, in: Europäische Rundschau : Vierteljahreszeitschrift
für Politik, Wirtschaft und Zeitgeschichte, Jg. 37/2009, Nr. 3, S. 53-62 (Standort: USB Köln(38)XE337; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: Der vorliegende Beitrag versucht eine Rückschau über die strukturellen, institutionellen und persönlichen Veränderungen der Medienpolitik der Linken und Liberalen in Ungarn.
Die Autorin zeigt zunächst, dass die Rolle der Medien in der Gestaltung der öffentlichen Bewusstseins durch häufig widersprüchliche wissenschaftliche Theorien beschrieben wird. Einige Ansätze haben die Rolle der Medien in der Formung und Beeinflussung der öffentlichen
politischen Meinung als nahezu allmächtig angesehen, andere Schulen beteuern im Gegensatz, Medien beeinflussen die öffentliche Meinung nicht direkt, sondern nur durch "gatekeeper" und ihre Wirkung werde bei weitem überschätzt. Insgesamt ist sich jedoch die Medienforschung einig, dass die Beeinflussung der öffentlichen Meinung ein Faktum ist, mit dem jeder, der im demokratischen politischen Wettbewerb in der Hoffnung auf Erfolg teilzunehmen
wünscht, zu rechnen hat. Der vorliegende Beitrag rekonstruiert im Rahmen dieses wissenschaftlichen Diskurses, dass und warum in Ungarn in den ersten Jahren der Wende ein erbittert geführter Kampf um die Kontrolle der Medien stattfand, der weiterhin bis ca. 2005 - vor
allem bei der politischen Linken bis zur Selbstdestruktion - alle anderen Themen dominierte.
(ICA2)
[331-F] Vowe, Gerhard, Prof.Dr.; Dohle, Marco, Dipl.-Medienwiss. (Bearbeitung):
Mediatisierung der Politik
INHALT: In dem Forschungsprojekt soll empirisch geprüft werden, ob das Konzept der "Mediatisierung" angemessen den Wandel von Bereichen wie Politik, Sport oder Wissenschaft zum
Ausdruck bringt. Im Kern steht dabei die "Mediatisierung" der Politik. "Mediatisierung" impliziert vier Momente: Es gibt strukturelle Veränderungen der Politik in zeitlicher, sachlicher
und sozialer Hinsicht: Politik ist hektischer, komplexer und umstrittener geworden. Diese
Veränderungen sind mehr als früher auf den Einfluss von Medien zurückzuführen. Dieser
Einfluss ist größer (geworden) als der von anderen politisch relevanten Faktoren wie z.B. von
Interessengruppen oder von ausländischen Regierungen. Dieser Wandel ist über einen längeren Zeitraum hinweg und länderübergreifend nachweisbar, also kein Strohfeuer und kein nationales Spezifikum. Um diese Behauptung zu prüfen, wird eine empirische Längsschnittstudie durchgeführt: Als Indikator für Mediatisierung wird das mentale Akteursnetz von Politikern gewählt, und zwar so, wie es in Parlamentsdebatten zum Ausdruck kommt. Nehmen in
diesen Reden die Medien einen höheren Stellenwert als früher ein? Und welchen Stellenwert
nehmen sie im Vergleich zu Referenzen auf Experten, Verbände, internationale Organisationen u.a. ein? Dies soll durch die international vergleichende und langfristige Inhaltsanalyse
von Parlamentsdebatten beantwortet werden.
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: "Medialisierung der Politik"
auf dem Prüfstand -Codebuch-. 2007, 8 S. Siehe unter: www.phil-fak.uni-duesseldorf.de/fileadmin/Redaktion/Institute/Sozialwissenschaften/Kommunikations-_und_Medienwissenschaft/Vowe/Codebuch_Inhaltsanalyse_Mediatisierung.pdf .+++Vowe, Gerhard; Dohle, Marco: Mediatisierung der Routinepolitik? Ein (internationaler) Längsschnittvergleich von Medienbezügen in Parlamentsdebatten. Vortrag auf der Autorenkonferenz zum Sonderheft der
Politischen Vierteljahresschrift "Politik in der Mediendemokratie". Münster, 26.-27. Juli
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2007.+++Vowe, Gerhard; Dohle, Marco; Michalski, René: Welche Macht wird den Medien
zugeschrieben? Das Verhältnis von Medien und Politik im Spiegel der Mediatisierungsdebatte. Vortrag auf der Jahrestagung der Sektion Medien- und Kommunikationssoziologie der
Deutschen Gesellschaft für Soziologie. Trier, 20.-21. Juni 2007.+++Vowe, Gerhard: "Wissensgesellschaft" - ein Konzept in der Konkurrenz. Vortrag auf der Jahrestagung der DGPuK,
Bamberg, 16.-18. Mai 2007.+++Vowe, Gerhard; Dohle, Marco: Mediatisierung? Mediendemokratie? Mediokratie? Wächst der Medieneinfluss auf die parlamentarische Auseinandersetzung? Vortrag auf der gemeinsamen Tagung des DVPW-Arbeitskreises Politik und Kommunikation und der DGPuK-Fachgruppe Kommunikation und Politik, Landau, 15.-17. Februar
2007.+++Vowe, Gerhard; Dohle, Marco: Mediatisierung des Sports? Ein kommunikationswissenschaftlicher Weg zu einer Antwort. Vortrag im Rahmen der Vortragsreihe "Medialisierbarkeit des Sports" am IPMZ der Universität Zürich, Zürich, 7. November 2006.+++
Vowe, Gerhard; Dohle, Marco: "Ich sehe doch schon die Schlagzeilen vor mir!" Mediatisierung der öffentlichen Kommunikation am Beispiel von Parlamentsdebatten. Vortrag auf dem
Workshop "Öffentlichkeit in der Mediengesellschaft" der Fachgruppe für Soziologie der Medienkommunikation der DGPuK, Zürich, 25.-27. Mai 2006.+++Vowe, Gerhard: Mediatisierung der Politik? Ein theoretischer Ansatz auf dem Prüfstand. Antrittsvorlesung an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Düsseldorf, 29. November 2005.
ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Düsseldorf, Philosophische Fakultät, Sozialwissenschaftliches Institut Lehrstuhl für Kommunikations- und Medienwissenschaft I (Universitätsstr. 1, 40225 Düsseldorf)
KONTAKT: Dohle, Marco (Tel. 0211-81-140680, Fax: 0211-81-11929,
e-mail: dohle@phil-fak.uni-duesseldorf.de)
[332-L] Wagner, Thomas:
Parteien im Internet: ohne Netz und doppelten Boden?, in: Gesellschaft Wirtschaft Politik :
Sozialwissenschaften für politische Bildung, N. F., Jg. 58/2009, H. 3, S. 365-376 (Standort: UB
Bonn(5)-Z62/84; USB Köln(38)-M XG00116; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Der Beitrag beleuchtet die Aktivitäten der deutschen Parteien im Internet. Durch die
Untersuchung der historischen Entwicklung und der gegenwärtigen Nutzung der Parteiangebote im Internet soll die Frage beantwortet werden, inwieweit das Internet die innerparteiliche
Partizipation wiederbelebt und ob sich dadurch neue Mitglieder gewinnen lassen. Dabei zeigt
sich, dass diese Potenziale durchaus vorhanden sind, jedoch von den Parteien kaum genutzt
werden." (Autorenreferat)
[333-L] Walgrave, Stefaan; Aelst, Peter van; Nuytemans, Michiel:
Vote advice applications as new campaign players?: the electoral effects of the "do the vote
test" during the 2004 regional elections in Belgium, in: David M. Farrell (Hrsg.) ; Rüdiger
Schmitt-Beck (Hrsg.): Non-party actors in electoral politics : the role of interest groups and
independent citizens in contemporary election campaigns, Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges., 2008,
S. 237-258
INHALT: Die Autoren untersuchen eine bestimmte Form der internetbasierten politischen Kommunikation, welche in vielen Ländern zunehmend an Bedeutung gewinnt: den Stimmbera-
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tungs-Anwendungen, welche dem Wähler ermöglichen, seine Interessen mit den Wahlprogrammen der einzelnen Parteien abzugleichen. Im Zeitalter der schwindenden Bindung an
einzelne Parteien wird dieses Medium als wichtige Entwicklung für unentschlossene Wähler,
die auf der Suche nach kompakten Informationen zu den einzelnen Parteistrategien sind, angesehen. Die Autoren zeigen in ihrer Studie, dass derartige Medien zur politischen Entscheidungsfindung in 15 von den 22 untersuchten Ländern während der letzten Wahlen von der
Bevölkerung genutzt wurden. Eine Online-Untersuchung in Flandern während der regionalen
Wahlen im Jahr 2004 zeigt, dass dieses Medium einen großen Teil der Wählerberechtigten erreicht, wenn diese durch die Massenmedien ausreichend bekannt gemacht werden. Vor diesem Hintergrund werden die Wahlberatungs-Applikationen im Internet von Politikern und
Journalisten als ein mächtiges Medium gesehen, um Einfluss auf das Wahlverhalten der Bevölkerung zu nehmen. Die Ergebnisse der Studie zeigen jedoch, dass zwar viele Wähler dieses Medium nutzen, sich aber nur wenige dadurch von ihrer vorherigen parteilichen Präferenz
abbringen lassen. (ICI)
[334-L] Weiß, Alexander:
Zur Zukunft der Parlamentsöffentlichkeit: Typen von Parlamentssendern, in: Thomas
Bedorf (Hrsg.) ; Felix Heidenreich (Hrsg.) ; Marcus Obrecht (Hrsg.): Die Zukunft der Demokratie,
Münster: Lit Verl., 2009, S. 129-147
INHALT: Die Institution der Parlamentsöffentlichkeit und ihre Organisation in Parlamentssendern stehen zugleich symptomatisch als auch ursächlich im Zentrum eines neuen Demokratieverständnisses, welches jenseits systemischer Regelkreisläufe von Gesetzgebungsprozessen
auch Darstellungs- und Kommunikationsaspekte berücksichtigt. So wie Demokratien voneinander verschieden sind und sich stets verändern, verbirgt sich auch hinter dem scheinbar einfachen Gegenstand des Parlamentssenders eine große Mannigfaltigkeit, durch die verschiedene Ausprägungen von Parlamentarismus, Öffentlichkeit und Demokratie miteinander verbunden sind. Im vorliegenden Beitrag wird zunächst das Phänomen der Parlamentssender vor einem demokratietheoretischen Hintergrund beleuchtet. Es wird die Entwicklung solcher Sender beschrieben, um diese anschließend in einen Zusammenhang zu Theorien von Parlamentsöffentlichkeit zu stellen. Aus diesen werden Analysedimensionen für Parlamentssender herausgearbeitet, die zu einer Typologie zusammengefasst werden. Abschließend werden der
französische Sender "La Châine parlementaire" (LCP) und das deutsche "Phoenix" innerhalb
dieser Typologie in den Blick genommen. (ICI2)
[335-F] Westholm, Hilmar, Priv.Doz. Dr. (Bearbeitung); Kubicek, Herbert, Prof.Dr. (Leitung):
Medienmix in der lokalen Demokratie: die Integration von Online-Elementen in Verfahren
der Bürgerbeteiligung
INHALT: Zur Bürgerbeteiligung wird immer häufiger das Internet genutzt, sei es zur Bereitstellung von Informationen oder zur Konsultation der BürgerInnen. Oft sind diese Anwendungen
aber nicht mit anderen Instrumenten kompatibel. Angebracht war es deshalb, das geeignete
Zusammenwirken von neuen Medien mit Zeitungen, TV sowie unmittelbaren Formen der
Bürgerbeteiligung wie Versammlungen zu untersuchen. Kontext/ Problemlage: Gegenwärtig
werden immer wieder Hoffnungen geäußert, mit dem Internet als Informations- und Kommunikationsmedium die Beteiligung von BürgerInnen an politischen Prozessen erleichtern zu
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können und auf diese Weise neue Impulse für die Weiterentwicklung der lokalen Demokratie
zu geben. Häufig stellen diese Erwartungen die technologischen Möglichkeiten in den Vordergrund, ohne die erforderliche Einbettung der Technik in bestehende Prozesse und Strukturen ausreichend zu berücksichtigen. Somit besteht die Gefahr, dass sich das Internet in der
langen Reihe medientechnologischer Innovationen wieder findet, die ähnliche Hoffnungen
auf demokratieförderliche Effekte geweckt, aber nie erfüllt haben. Um die Möglichkeiten und
Bedingungen der Technikunterstützung zu klären, kommt es auf die Verknüpfung "realer"
und "virtueller" Verfahrenselemente an. Dies ist in alltäglichen politischen Prozessen auszuloten und zielgruppen- und inhaltsgerecht anzupassen. Fragestellung: Ziel des Projektes war
es, ein realistisches Bild davon zu gewinnen, ob und wie das Internet von Verwaltung und Politik zur Förderung der lokalen politischen Partizipation genutzt werden kann. Es wurde untersucht, wie in konkreten Bürgerbeteiligungsprojekten neue Medien und Verfahren in Kombination mit alten hinsichtlich der Zielgruppen und der Inhalte optimal eingesetzt werden
können. Dabei wurde davon ausgegangen, dass es nicht einen optimalen Medienmix gibt,
sondern dass es vom jeweiligen Beteiligungsverfahren, den beteiligten Stakeholdern, dem
Thema und den adressierten Zielgruppen abhängt, welche Kombination von Medien zu hoher
Beteiligung bzw. qualitativ guten Beiträgen und Ergebnissen führt. Dahinter steht die Annahme, dass verschiedene Zielgruppen unterschiedliche Medien nutzen und dass die verschiedenen Medien unterschiedlich gut geeignet sind, etwa komplexe Sachverhalte darzustellen oder
Dinge auf den Punkt zu bringen. Darstellung der Ergebnisse: Kommunikationsmittel erfüllen
verschiedene Funktionen in einem Beteiligungsprozess und bauen schrittweise aufeinander
auf. Dies wird "sequentieller Medieneinsatz" genannt. Bei "parallelen Medienkombinationen"
werden verschiedene Kommunikationsmittel eingesetzt zur Zielgruppenansprache und adäquaten Themenbehandlung. Politische Partizipation erfordert "Metakommunikation": Informationsvermittlung im Prozess und Aufmerksamkeit für den Prozess. Das Internet ist eine hybride Form der Kommunikation und beiden Ebenen zuzuordnen. Notwendig ist eine strategische Einbettung von Beteiligungsverfahren und Metakommunikation den Nutzungskontext
der Adressaten und der Anwender. Dieser Nutzungskontext umfasst sowohl technische als
auch sozio-kulturelle Aspekte wie Internetzugang, PC-Ausstattung, Nutzungsgewohnheiten.
Wegen des Aufwands sollten komplexe Beteiligungsverfahren nur ausgewählt stattfinden und
Motivation und Ressourcen innerhalb der Verwaltung berücksichtigen. In nur wenigen Fallstudien waren die eingesetzten Tools medienbruchfrei in das Backoffice integriert und wirkten arbeitsentlastend.
METHODE: Die zentrale Erkenntnisquelle bilden sechs Fallbeispiele, in denen die Projektmitarbeiter aktiv mitgewirkt haben. Die Datenerhebung fand in Form teilnehmender Beobachtung
an Veranstaltungen sowie über Fragebögen und (Telefon-)Interviews mit den Hauptakteuren
und Adressaten statt. Auswertungsmethoden waren die Inhaltsanalyse von Online-Diskussionsforumsbeiträgen, Daten-Auswertung, Einzelinterviews und Gruppenbesprechungen sowie
Dokumentenanalysen. Um die Grundgesamtheit der Fälle zu vergrößern, wurden zusätzlich
Beteiligungsprojekte außerhalb Bremens sekundäranalytisch einbezogen. Der gegenstandsbezogenen Theoriebildung und der Methodik der Aktionsforschung folgend war die Erkenntnisgewinnung interaktiv angelegt, d.h. ausgehend von einem einfachen Bezugsrahmen wurden
Zwischenergebnisse den handelnden Akteuren und Fachkollegen präsentiert und aus den Diskussionen gewonnene Schlussfolgerungen den Bezugsrahmen sukzessive zu erweitern.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Westholm, Hilmar: Elektronisch unterstützte Bürgerbeteiligung.
in: Wind, Martin; Kröger, Detlef (Hrsg.): Handbuch IT in der Verwaltung. Springer, S. 707731. ARBEITSPAPIERE: Kubicek, Herbert; Lippa, Barbara; Westholm, Hilmar; Kohlrausch,
Nils: Medienmix in der lokalen Demokratie. Die Integration von Online-Elementen in Ver-
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1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation
fahren der Bürgerbeteiligung. Vorläufiger Abschlussbericht, Tl. 1 u. 2. Bremen, Oktober
2007, 394 S.+++Westholm, Hilmar: Nicht alle sind Onliner: zielgruppengerechte Ansprache
durch einen konsequenten Medienmix. in: Sinning, Heidi (Hrsg.): Virtuelle Planungskommunikation. Raumplanung spezial, 9. Dortmund: Selbstverl. des Informationskreis für Raumplanung (IfR) e.V. 2005, S. 43-56.+++Westholm, Hilmar: Politische Partizipation als Integration
von Medien und anderen Kommunikationsformen. in: Neuhaus, Rolf; Wilforth, Stephan
(Hrsg.): Partizipation und Integration. Raumplanung spezial 11, 4/2007. Dortmund: Selbstverl. des Informationskreis für Raumplanung (IfR) e.V. 2007, S. 29-44.
ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung
INSTITUTION: ifib - Institut für Informationsmanagement Bremen GmbH an der Uni (Am Fallturm 1, 28359 Bremen)
KONTAKT: Leiter (e-mail: kubicek@ifib.de); Bearbeiter (e-mail: westholm@ifib.de)
[336-F] Wolsing, Ansgar, M.A.; Krewel, Mona (Bearbeitung); Schmitt-Beck, Rüdiger, Prof.Dr.
(Leitung):
Kampagnendynamik. Mobilisierungs- und Persuasionseffekte von Fernsehnachrichten auf
Wähler während des Bundestagswahlkampfs 2005
INHALT: Ziel des Projektes war die erste umfassende Analyse der Wirkungen eines Wahlkampfes auf das Wählerverhalten in Deutschland. Am Beispiel der Bundestagswahl 2005 wurde
untersucht, ob und wie die tagesaktuelle Berichterstattung der vier reichweitenstärksten Fernsehsender ARD, ZDF, RTL und SAT.1 im Verlauf des Wahlkampfes Wahrnehmungen, Einstellungen und Parteipräferenzen der Wähler sowie darüber vermittelt das Wahlergebnis beeinflusst hat. Um diese Dynamik einzufangen, wurde eine bereits erhobene Datenbasis - eine
national repräsentative Rolling Cross-Section-Umfrage mit täglichen Interviews auf der Basis
von Zufallsstichproben über den Gesamtverlauf des Wahlkampfes - mit einer Inhaltsanalyse
der Hauptnachrichtensendungen über denselben Zeitraum kombiniert. Dieser integrierte Datensatz erlaubte es, die Medienwirkungen auslösenden, vom Fernsehen vermittelten Inhalte
direkt mit den korrespondierenden Orientierungen der Wähler in Verbindung zu bringen
("linkage"-Ansatz), und verspricht deshalb validere Befunde als die rein umfragebasierte
Analyse der Effekte der Mediennutzung ("attentiveness"-Ansatz). Die Untersuchung gibt detaillierten Aufschluss über die dynamischen Effekte der Fernsehberichterstattung auf die Orientierungen der Wähler zu Parteien, Kandidaten und Issues (politische Persuasion) sowie auf
ihre Involvierung in den wahlpolitischen Prozess (politische Mobilisierung). ZEITRAUM:
2005 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert (Hauptnachrichtensendungen von ARD, ZDF, RTL und SAT.1 zwischen dem 15.07. und dem
17.09.2005; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch ein kommerzielles Codierinstitut.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Faas, T.; Mackenrodt, Chr.; Schmitt-Beck, R.: Polls that mattered:
effects of media polls on voters' coalition expectations and party preferences in the 2005 German parliamentary election. in: International Journal of Public Opinion Research, 20, 2008,
iss. 3, p. 299-325.+++Schmitt-Beck, R.; Mackenrodt, Chr.: Politische Informationsquellen
und ihre Effekte bei der Bundestagswahl 2005. in: Marcinkowski, Frank; Pfetsch, Barbara
(eds.): Politik in der Mediendemokratie. PVS-Sonderheft, 2/2008. 2009. ARBEITSPAPIERE:
Wolsing, A.: Wahlkampf im Zeitraffer. Wirkungen des TV-Duells 2005 auf politische Einstellungen und politisches Verhalten. Duisburg, Univ., Diplomarb., 2008.
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/1
1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation
195
ART: BEGINN: 2008-11 ENDE: 2009-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche
Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Mannheim, Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung MZES- Arbeitsbereich B Die politischen Systeme Europas und ihre Integration (68131
Mannheim)
KONTAKT: Krewel, Mona (Tel. 0621-181-2874, e-mail: mona.krewel@mzes.uni-mannheim.de)
[337-L] Zentara, Kai Friedrich:
Medienordnung und öffentlicher Diskurs: die Pflicht des Staates zur Gewährleistung der
Funktionstüchtigkeit des öffentlichen Diskurses, (Studien zum deutschen und europäischen
Medienrecht, Bd. 35), Frankfurt am Main: P. Lang 2009, LXII, 335 S., ISBN: 978-3-631-57962-6
INHALT: "In Aufnahme und Weiterführung der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts
analysiert der Verfasser in dieser Arbeit die grundlegende staatstheoretische Bedeutung des
Öffentlichen Diskurses für die Umsetzung des demokratischen Prinzips. Im Blickpunkt stehen neben der Funktionsweise auch die dem Öffentlichen Diskurs unter den Bedingungen des
heutigen Medienwirtschaftsprozesses drohenden Gefahren, wie etwa vorherrschende Meinungsmacht. Darauf aufbauend wird zunächst eine allgemeine verfassungsrechtliche Pflicht
des Staates festgestellt, die Funktionstüchtigkeit des öffentlichen Diskurses zu sichern. Sodann konkretisiert der Autor - u.a. differenzierend nach den einzelnen Produktionsstufen des
Medienwirtschaftsprozesses - medienträgerübergreifende Regulierungsvorgaben. In einem
zweiten Teil werden die in Deutschland derzeit bestehende allgemeine Ordnung der Medienmärkte zur Sicherung der Vielfalt, das gesetzgeberische Instrumentarium zur Offenhaltung
öffentlicher und privater Informationsquellen, zur Sicherung von Wahrhaftigkeit, Sachlichkeit und Vollständigkeit sowie zur Offenhaltung der Distributionswege umfassend dargestellt,
bewertet und Verbesserungsbedarfe aufgezeigt." (Autorenreferat)
1.10
Medien und Ökonomie
[338-L] Balcytiene, Aukse:
Market-led reforms as incentives for media change, development and diversification in the
Baltic states, in: Gazette : the international journal of mass communications studies, Vol.
71/2009, Nr. 1-2, S. 39-49 (Standort: USB Köln(38)-MAP00647; Kopie über den Literaturdienst
erhältlich)
INHALT: Der Beitrag geht von dem normativen Ideal aus, dass die Massenmedien die Funktion
haben, die Demokratisierung zu unterstützen und zu sichern, dass unterschiedliche Meinungen zu Wort kommen, und die freie Meinungsäußerung zu garantieren ist. Der Beitrag behandelt zunächst das Verhältnis von Größe des Medienmarkts und offizieller Medienpolitik in
den drei baltischen Staaten. Im Anschluss daran wird geschildert, wie liberale Regulierung,
anhaltender struktureller Wandel des Medienmarkts und eine schwache Tradition des professionellen Journalismus eine Ausuferung der marktorientierten Logik in Litauen, Lettland und
Estland zur Folge hatten. In der Tat fördern die bestehenden liberalen Regulierungen und die
Medienpolitik die Vielfalt der Medienanbieter und -inhalte; gleichzeitig bedarf es in diesem
Kontext aber neuer Fähigkeiten auf Seiten der Rezipienten um kritisch mit den zur Verfügung
196
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/1
1.10 Medien und Ökonomie
stehenden Informationen umzugehen und bewusste Auswahlentscheidungen treffen zu können - ganz allgemein gesprochen, um Medienkompetenz entwickeln zu können. Abschließend
behandelt der Beitrag die Herausforderungen, denen sich die baltischen Staaten stellen müssen, als Chancen, sich auch mit den alten Problemen der Professionalisierung des Journalismus zu befassen. (UNübers.)
[339-L] Bertling, Christoph:
Sport in der TV-Unterhaltungsindustrie: theoretische Überlegungen und empirische
Befunde zur (Re-)Produktion des Sports in den Massenmedien, in: montage/av : Zeitschrift für
Theorie und Geschichte audiovisueller Kommunikation, Jg. 17/2008, Nr. 1, S. 173-189
INHALT: Der Autor zeigt auf, dass Sport und vor allem der Spitzen- und Hochleistungssport für
TV-Sender ein wichtiger Programminhalt ist. Die Bedeutung des TV-Sports ist dabei seit der
Kommerzialisierung des deutschen Mediensystems angestiegen. In einer verschärften Wettbewerbssituation versuchen deutsche TV- Sender gezielt, Sport als Unterhaltungsware einzusetzen, um ihre Reichweiten/Marktanteile zu steigern. In zunehmendem Maße wird Sport als
TV-Unterhaltungsware in verschiedenen redaktionellen Kontexten aufbereitet, um ökonomisch von der mittlerweile höchst kostenintensiven Medienware Sport zu profitieren. Er beschreibt, welche komplexen Produktions- und Reproduktionsschlaufen dadurch entstanden
sind, die für die TV-Anstalten zu wichtigen Synergieeffekten im Produktionsverbund führen.
In einer näheren Betrachtung zeigt der Autor, dass eine Aufbereitung im Modus der Unterhaltung schnell zu einer Vernachlässigung kritischer und negativer Themen sowie wichtiger
Teilgebiete, z. B. Behindertensport, führt. "Entsprechend wird es zukünftig eine wichtige
sportpublizistische Aufgabe sein, diese Mechanismen kritisch zu verfolgen und Lösungswege
zu finden, die einen sozialverträglichen und unterhaltenden TV-Sport sicherstellen." (RG)
[340-L] Hausmann, Albrecht:
Zukunft der Gutenberg-Galaxis, in: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur
Wochenzeitung Das Parlament, 2009, H. 42/43, S. 32-39 (www.bpb.de/files/ONO4QO.pdf)
INHALT: "Mit der Erfindung des Buchdrucks wurden Bücher deutlich billiger, das Publizieren
aber war nun von einem Investor, dem Verleger, abhängig. Im Internet ist dieses 'kapitalistische' Prinzip außer Kraft gesetzt - eine Befreiung für das Buch?." (Autorenreferat)
[341-F] Hornych, Christoph, Dipl.-Volksw.; Franz, Peter, Dr.; Schwartz, Michael, Dipl.-Betriebsw. (Bearbeitung); Rosenfeld, Martin T.W., Prof.Dr. (Leitung):
Strategien und Handlungsoptionen für eine ziel- und zukunftsorientierte Ausrichtung der
Medienwirtschaft in Sachsen-Anhalt (am Beispiel des Standortes Halle)
INHALT: In zahlreichen vom Strukturwandel betroffenen Regionen gilt u.a. eine Neuausrichtung
auf die Medienwirtschaft als Hoffnungsträger für einen wirtschaftlichen Neuaufbau. In diesem Sinn hat auch die Landesregierung in Sachsen-Anhalt Unternehmen der Medienwirtschaft gefördert und dabei vor allem eine räumliche Konzentration solcher Unternehmen am
Standort Halle angestrebt. Im Rahmen eines Drittmittelprojekts wird überprüft, welche Standortstrukturen dieser Branche sich bisher in der Region Halle herausgebildet haben und welche
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/1
1.10 Medien und Ökonomie
197
Wachstumspotenziale sich mit dem bisher entwickelten Profil verbinden. Die Studie soll Aufschluss darüber geben, welche Standortdefizite von den Medienunternehmen in der Region
Halle wahrgenommen werden, wie diese behoben werden können und welche Förderstrategien auf Landes- und Bundesebene die Wachstumschancen der Medienwirtschaft verbessern
können. ZEITRAUM: 1990-2010 GEOGRAPHISCHER RAUM: Sachsen-Anhalt; Halle (Saale)
METHODE: Sekundäranalyse statistischer Daten; Leitfaden-Interviews mit Unternehmern, Verbandsvertretern der Medienwirtschaft. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 30; Statistik der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Rosenfeld, M.T.W.; Franz, P.; Hornych, C.; Schwartz, M.: Strategien und Handlungsoptionen für eine ziel- und zukunftsorientierte Medienwirtschaft in Sachsen-Anhalt (am Beispiel des Standortes Halle). in: Arbeitsgemeinschaft Kulturwirtschaft
Sachsen Anhalt im Auftrag des Ministeriums für Wirtschaft und Arbeits des Landes SachsenAnhalt (Hrsg.): Kulturwirtschaftsbericht Sachsen-Anhalt 2006. Magdeburg 2007, S. 148-263.
Download unter: www.sachsen-anhalt.de/LPSA/fileadmin/Elementbibliothek/Bibliothek_Kul
tur_und_Medien/PDF/Kultur/dokumente/Kulturwirtschaftsbericht_S-A_2006.pdf .+++Rosenfeld, M.T.W.; Franz, P.; Hornych, C.; Schwartz, M.: Neue Branchen an altindustriellen
Standorten: das Beispiel der Medienwirtschaft in der Stadt Halle (Saale). Gutachten im Auftrag der Landesmarketing Sachsen-Anhalt GmbH. IWH-Sonderhefte, 02-2008. Halle/ S.
2008.+++Hornych, C.; Rosenfeld, M.T.W.; Schwartz, M.: Mögliche Wege zur Medienstadt:
Chancen für Newcomer-Städte im Standortwettbewerb sind begrenzt. in: IWH - Wirtschaft
im Wandel, Jg. 15. 2009, H. 5, S. 212-219.+++Rosenfeld, M.T.W.; Hornych, C.: May cities
in de-industrialized regions become hot spots for attracting cultural businesses? in: European
Planning Studies (forthcoming).
ART: BEGINN: 2006-06 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: Landesmarketing Sachsen-Anhalt
GmbH, Magdeburg FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Institut für Wirtschaftsforschung Halle -IWH- (Postfach 110361, 06017 Halle)
KONTAKT: Leiter (Tel. 0345-7753-750, e-mail: Martin.Rosenfeld@iwh-halle.de)
[342-F] Hüneke, Arnd; Meier, Bernd-Dieter, Prof.Dr. (Bearbeitung):
Herstellung und Vertrieb von Kinderpornographie im Internet
INHALT: Marktanalyse: Gibt es einen professionell orientierten Markt für Kinderpornographie
im Internet, der unter kommerziellen Gesichtspunkten durch eine "Industrie" geprägt wird?
Wie gestalten sich die Vertriebswege? Welchen kognitiven Aufwand betreiben die Täter?
ZEITRAUM: 2008 ff. GEOGRAPHISCHER RAUM: insbesondere Bundesrepublik Deutschland
METHODE: Expertenbefragung durch leitfadengestützte Interviews; darauf aufbauend: Aktenanalyse. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, standardisiert (Stichprobe: 300+; Zentralstelle Niedersachsen nach Nr. 223 RiStBV -Richtlinien für
das Strafverfahren und das Bußgeldverfahren-; Auswahlverfahren: total -für Jg. 2008-). Standardisierte Befragung, face to face (Expertenbefragung BKA und LKA und Zentralstellen der
Staatsanwaltschaft; Auswahlverfahren: total). Sekundäranalyse von Individualdaten (erfasste
Daten in den Verarbeitungssystemen der Polizei; Auswahlverfahren: total). Sekundäranalyse
von Aggregatdaten (Herkunft der Daten: Polizeiliche Kriminalstatistik; Auswahlverfahren:
total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
198
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/1
1.10 Medien und Ökonomie
ART: BEGINN: 2009-12 ENDE: 2010-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Software AG
Stiftung; Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und Neue Medien
-BITKOM- e.V.
INSTITUTION: Universität Hannover, Juristische Fakultät, Kriminalwissenschaftliches Institut
Lehrstuhl für Strafrecht, Strafprozessrecht und Kriminologie (Postfach 6047, 30060 Hannover)
KONTAKT: Hüneke, Arnd (Tel. 0511-762-8262, hueneke@jura.uni-hannover.de)
[343-L] Kleemann, Frank; Voß, Günter G.; Rieder, Kerstin:
Crowdsourcing und der Arbeitende Konsument, in: Sozialwissenschaftlicher
Fachinformationsdienst : Industrie- und Betriebssoziologie, Bd. 1/2009, S. 9-23
(www.gesis.org/fileadmin/upload/dienstleistung/fachinformationen/servicepublikationen/sofid/Fa
chbeitraege/Industrie_Betrieb_09-01_FB.pdf)
INHALT: Crowdsourcing liegt dann vor, wenn unternehmerische Aufgaben zu Produkten oder
derer Nutzung in Form eines Aufrufes über das Internet auslagern, um Internetnutzer mit geringer oder ohne Entschädigung zur Mitarbeit zu animieren. Die Autoren gehen der Frage
nach, welche Auswirkungen Crowdsourcing auf die Arbeitsorganisation und die Gesellschaft
hat. Indem sich Personen an Crowdsourcing-Angeboten beteiligen, tragen sie zur Produktbzw. Arbeitsprozessinnovation bei. Darüber hinaus ist Crowdsourcing auch eine Form der
Kundenintegration. Crowdsourcing bietet für Unternehmen ein erhebliches Einsparpotenzial.
Von Kunden beeinflusste Innovationen können zu weiteren Marketingzwecken genutzt werden. Die Qualität der Arbeitsergebnisse durch die 'Crowd' kann dadurch beeinträchtigt sein,
dass sie im Gegensatz zu Unternehmensmitarbeitern kaum über geeignete Qualifikationen
verfügt. Letztlich, so die Verfasser, ist derzeit noch offen, wie der 'Arbeitende Konsument'
der Zukunft beschaffen sein könnte und wie das Verhältnis zwischen Konsumenten- und Erwerbsarbeit ausgestaltet sein wird. (ICC2)
[344-L] Künzler, Matthias:
Switzerland: desire for diversity without regulierung: a paradoxical case?, in: Gazette : the
international journal of mass communications studies, Vol. 71/2009, Nr. 1-2, S. 67-76 (Standort:
USB Köln(38)-MAP00647; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: Da sich das Land aus politisch und wirtschaftlich unterschiedlich strukturierten Gebietseinheiten und drei Sprachregionen zusammensetzt, ist Vielfalt ein wichtiges Leitprinzip
der schweizerischen Politik im allgemeinen und der Medienpolitik im besonderen. Überraschenderweise gibt es nur schwach ausgebildete Regulierungen der Medienkonzentration zum
Schutz der Medienvielfalt. Der Artikel beleuchtet die Gründe für diese paradoxe Situation
und untersucht die Parlamentsdebatten über Medien und Wettbewerbsregulierung. Es zeigt
sich, dass die politischen Entscheidungsträger den sog. "Cross-Media Ownership" (Kapitalverflechtung und Besitz unterschiedlicher Medien) begünstigen in der Annahme, dies würde
die regionalen Verlage stärken und damit die regionale Vielfalt innerhalb des Landes aufrecht
erhalten. Einher mit dieser Zielsetzung ging die Absicht der Errichtung eines starken öffentlich-rechtlichen Rundfunks, der trotz des hohen Marktanteils ausländischer Fernsehsender in
der Lage ist, umfassende einheimische Programme zu ermöglichen. (UNübers.)
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1.10 Medien und Ökonomie
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[345-F] Latzer, Michael, Univ.-Doz. Dr. (Bearbeitung):
Vergleichende Analyse internationaler Ko- und Selbstregulierung in Kommunikationsmärkten
INHALT: Die Kombination aus raschem kommunikationstechnologischem Wandel, Marktliberalisierung und Globalisierung stellt die traditionellen Regulierungssysteme in Frage. Den Regulierungsbehörden kommt bei ihren Reformbemühungen vermehrt die Aufgabe zu, das Potenzial und die Grenzen alternativer Regulierungsformen (Selbst- und Ko-Regulierung) abzuschätzen. Speziell das Wissen über jene zentralen institutionellen Faktoren, die die Performance von alternativen Regulierungen beeinflussen, könnte den Regulatoren bei der Entscheidung helfen, ob alternative Modi für neue Regulierungsaufgaben (ex-ante Evaluierung)
und/oder zur Verbesserung bestehender Regulierungen (ex-post Evaluierung) angewendet
werden sollen. Das von der britischen Regulierungsbehörde OFCOM - Office of Communications in Auftrag gegebene Forschungsprojekt zielte darauf ab, zur Beurteilung und zur Wahl
der Regulierungsformen beizutragen. Das zentrale Ziel der Studie war die Untersuchung, ob
und wie Erfolg und Misserfolg ausgewählter Selbst- und Ko-Regulierungsformen mittels ihres spezifischen institutionellen Designs, aufgrund der jeweiligen Marktcharakteristika und
der etablierten Regulierungsumgebungen erklärt werden können. Zu diesem Zweck wurden
Ziele, institutionelles Design und der Erfolg ausgewählter Selbst- und Ko-Regulierungen in
Nordamerika, Australien, Asien und Europa vergleichend analysiert. Der im Oktober 2007
abgeschlossene Projektbericht präsentiert einen analytischen Rahmen - eine Check-Liste für
die Wahl von Regulierungsformen - und Ergebnisse einer vergleichenden ex-post Evaluierung von Bewertungssystemen für Medieninhalte und von Internet Verhaltenskodizes.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Latzer, M.: Regulatory Choice: Vergleichende Analyse internationaler Selbst- und Ko-Regulierung in Kommunikationsmärkten. ITA-Newsletter, Sept. 2007,
S. 5-6. Download unter: epub.oeaw.ac.at/ita/ita-newsletter/NL0907.pdf#5
ART: BEGINN: 2007-07 ENDE: 2007-10 AUFTRAGGEBER: britische Regulierungsbehörde
OFCOM - Office of Communications FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Österreichische Akademie der Wissenschaften, Institut für Technikfolgen-Abschätzung -ITA- (Strohgasse 45, 5, 1030 Wien, Österreich)
[346-L] Lund, Anker Brink; Berg, Christian Edelvold:
Denmark, Sweden and Norway: television diversity by duopolistic competition and coregulation, in: Gazette : the international journal of mass communications studies, Vol. 71/2009,
Nr. 1-2, S. 19-37 (Standort: USB Köln(38)-MAP00647; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: Die Aufhebung des Monopols des öffentlich-rechtlichen Hörfunks und Fernsehens in
Europa hatte unter Marktgesichtspunkten einen verstärkten Wettbewerb zur Folge. Dies wiederum hat zu einem wirtschaftlicheren Verhalten der Entscheidungsträger in den Rundfunkanstalten geführt. Die Regulierungspolitik verfolgt daher die Zielsetzung, eine Programmvielfalt auf einem höheren Niveau zu sichern als dies unter rein kommerziellen Bedingungen
möglich wäre. Als ein wichtiger Realisierungsansatz hat sich in Skandinavien unter dieser
Zielsetzung die Lizenzierung sog. Hybridkanäle herausgebildet. Diese werden durch Werbung finanziert, handeln aber gleichzeitig im öffentlichen Auftrag und sind im Rahmen einer
Must-Carry-Regelung zur terrestrischen Grundversorgung verpflichtet. Die Autoren evaluieren diese Regulierungsmaßnahmen auf der Basis von Daten aus Norwegen, Schweden und
Dänemark unter den Gesichtspunkten von Reichweite und offener bzw. reflexiver Vielfalt.
200
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/1
1.10 Medien und Ökonomie
Sie kommen zu dem Schluss, das der skandinavische Weg einer Ko-Regulierung als weltweites medienpolitisches Vorbild dienen kann; dies gilt ganz besonders für die Mitgliedstaaten
der EU. (UNübers.)
[347-F] Österreichische Akademie der Wissenschaften:
Qualitative Mediaplanung im internationalen Vergleich. Relevanz und Nutzung
INHALT: Mediaplanung braucht heute mehr qualitative Daten über Märkte, Medien und Menschen als in früheren Jahren, da sich in Zeiten schmaler werdender Budgets niemand mehr
Streuverluste leisten kann. Die Relevanz qualitativer Daten für die Mediaplanung wird deshalb seit geraumer Zeit diskutiert. Qualität dient dabei vielfach als Sammelkategorie für sehr
unterschiedliche Ideen, so dass nicht immer deutlich wird, welche Konzepte darunter fallen.
An diesem Punkt setzt die vorliegende Untersuchung an. Sie will herausfinden, welche Verfahren unter dem Label "qualitative Mediaplanung" bereits existieren und ob sich diese in
verschiedenen europäischen Ländern unterscheiden. Relevanz, Nutzung und Stellenwert qualitativer Mediaplanungsdaten sollen in einem ersten Schritt mit Hilfe einer "Desk Research"
für 5 europäische Länder (Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Österreich, Schweden)
ermittelt werden. Dabei sollen u.a. folgende Fragestellungen konkret analysiert werden: Wie
unterscheiden sich in den ausgewählten Ländern Einsatz und Bewertung von qualitativer Mediaplanung? Wie valide sind qualitative Konzepte der Mediaplanung? Inwieweit können solche Verfahren quantitative Herangehensweisen ergänzen oder sogar ersetzen? In einem zweiten Schritt ist geplant, für die konkrete Umsetzung mögliche Verfahrensweisen zu entwickeln
und anhand der Ergebnisse der Desk Research ein neues Tool für den Auftraggeber zu entwickeln. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Österreich, Schweden
ART: BEGINN: 2006-01 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: Mobilkom Austria AG FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Österreichische Akademie der Wissenschaften, Kommission für vergleichende
Medien- und Kommunikationsforschung (Postgasse 7/4/1, 1010 Wien, Österreich)
KONTAKT: Institution (Tel. 0043-1-51581-3110, Fax: 0043-1-51581-3120,
e-mail: cmc@oeaw.ac.at)
[348-F] Rohn, Ulrike, Dr.; Reppenhagen, Nora, Dr. (Bearbeitung); Seufert, Wolfgang, Prof.Dr.;
Benkenstein, Martin, Prof.Dr. (Leitung):
Medien- und IT-Wirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern. Entwicklung, Stand und Perspektiven
INHALT: Sowohl die Medien- als auch die IT-Wirtschaft spielen unabhängig von ihrer gesamtwirtschaftlichen Bedeutung eine wichtige Rolle für die Zukunftsfähigkeit des Landes. Ein
breites Spektrum von lokalen und regionalen Medien ist Voraussetzung für eine ausreichende
Meinungsvielfalt auf lokaler und Landesebene und damit entscheidend für die Funktionsfähigkeit des demokratischen Systems. Die Anbieter von IT-Technik und IT-Diensten leisten
einen entscheidenden Beitrag für den technischen Fortschritt und die Wettbewerbsfähigkeit in
allen anderen Branchen der Wirtschaft. Die gesamtwirtschaftliche Bedeutung der Medienwirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern und ihre regionalen wirtschaftlichen und politischen
Rahmenbedingungen wurden 2006 in einer von der Landesrundfunkzentrale Mecklenburg-
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/1
1.10 Medien und Ökonomie
201
Vorpommern (LRZ) in Auftrag gegebenen Studie erstmals untersucht. Ziel war es, Strategien
und Handlungsempfehlungen zu entwickeln, die zu einer Profilierung und Stärkung dieser
Wirtschaftsbranche in Mecklenburg-Vorpommern beitragen können. Der folgende Bericht,
der im Juli 2008 ebenfalls von der LRZ in Auftrag gegeben wurde, ist eine Fortschreibung
dieser Studie, allerdings mit zwei wesentlichen Änderungen. Zum einen wurde der Fokus um
die IT-Wirtschaft erweitert. Die regionale Entwicklung dieser Branche in Mecklenburg-Vorpommern wird im Vergleich zur Entwicklung in Deutschland insgesamt und zur Entwicklung
in anderen IT-Standorten - analog zur Analyse der Medienwirtschaft - erstmals im Detail analysiert. Grundlage sind vor allem Daten der amtlichen Statistik zur Beschäftigung und den
Umsätzen der Unternehmen in der IT-Branche. Zum anderen werden in der vorliegenden Studie zwei Fragestellungen vertieft, die sich auf wichtige infrastrukturelle Voraussetzungen für
das Entwicklungspotenzial der Medien- und IT-Wirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern beziehen: Die erste Frage betrifft die Entwicklung der Breitband-Versorgung, d.h. die aktuellen
und mittelfristig zu erwartenden Zugangsmöglichkeiten zu schnellen Internet-Diensten. Hier
wird insbesondere das Potenzial der existierenden Fernsehkabelnetze untersucht. Die zweite
Frage betrifft die regionale Verfügbarkeit von Medien- und IT-Qualifikationen bzw. von existierenden Aus- und Weiterbildungskapazitäten in Mecklenburg-Vorpommern. Im Rahmen
dieser beiden Schwerpunktthemen wurden insgesamt 20 Gespräche mit Kabelnetzbetreibern,
Bildungseinrichtungen und anderen relevanten Institutionen geführt. Die Studie enthält neben
diesem umfangreichen Analyseteil erneut einen Abschnitt mit politischen Schlussfolgerungen. In diesem Zusammenhang wurden weitere Informationsgespräche mit Verantwortlichen
aus relevanten Förderinstitutionen sowie der Medienpolitik des Landes durchgeführt. Erste
Zwischenergebnisse der Analysen und der daraus abgeleiteten Handlungsempfehlungen wurden mit einem Teil der Gesprächspartner am 24. Februar 2009 in Schwerin diskutiert. Die Ergebnisse dieser Diskussion wurden bei den Formulierungen des Abschlussberichtes berücksichtigt. Die Studie wurde arbeitsteilig erstellt. Die Federführung für den Teil zur Medienund IT-Qualifikation lag bei Prof.Dr. Martin Benkenstein und Dr. Nora Reppenhagen vom
Ostseeinstitut für Marketing, Verkehr und Tourismus an der Universität Rostock. Die übrigen
Kapitel wurden federführend von Prof.Dr. Wolfgang Seufert und Dr. Ulrike Rohn von der
Universität Jena erstellt. Die politischen Schlussfolgerungen wurden gemeinsam erarbeitet.
ZEITRAUM: 2000-2008 GEOGRAPHISCHER RAUM: Mecklenburg-Vorpommern
METHODE: Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen; Qualitatives Interview; Sekundäranalyse von Aggregatdaten. Feldarbeit durch
Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Seufert, Wolfgang; Benkenstein, Martin: Medien- und IT-Wirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern: Entwicklung, Stand und Perspektiven. Schwerin: Landesrundfunkzentrale Mecklenburg-Vorpommern 2009, 204 S.
ART: BEGINN: 2008-08 ENDE: 2009-05 AUFTRAGGEBER: Landesrundfunkzentrale Mecklenburg-Vorpommern FINANZIERER: Institution; Auftraggeber
INSTITUTION: Friedrich-Schiller-Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Institut für Kommunikationswissenschaft Lehrstuhl für Kommunikationswissenschaft,
insb. Ökonomie und Organisation der Medien (Ernst-Abbe-Platz 8, 07743 Jena); Ostseeinstitut für Marketing, Verkehr und Tourismus -OIR- an der Uni (Ulmenstr. 69, 18057 Rostock)
KONTAKT: Seufert, Wolfgang (Prof.Dr. Tel. 03641-944950, e-mail: w.seufert@uni-jena.de)
202
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/1
1.10 Medien und Ökonomie
[349-L] Scheufele, Bertram; Haas, Alexander:
Die Rolle der Unternehmensberichterstattung am Aktienmarkt: eine Zeitreihenanalyse des
Zusammenhangs zwischen der Print-, Online- und Fernsehberichterstattung sowie den
Handelsvolumina und Kursen ausgewählter deutscher Aktien, in: Medien &
Kommunikationswissenschaft, Jg. 56/2008, Nr. 3-4, S. 347-367 (Standort: UuStB Köln (38)-FHM
AP11550)
INHALT: "Die Kommunikationswissenschaft hat die Rolle der Medien am Aktienmarkt bislang
entweder ausschließlich theoretisch oder über Anlegerbefragungen untersucht. Dieser Beitrag
greift neben kommunikationswissenschaftlichen auch finanzwissenschaftliche Überlegungen
auf. Er fragt nicht nach Medieneffekten auf individuelle Anleger (Mikro), sondern nach medialer Breitenwirkung, die sich in messbaren Bewegungen im Aktienkurs oder Handelsvolumen niederschlägt (Makro). Dafür wurde eine Primäranalyse der Berichterstattung ausgewählter Zeitungen, TV- Börsensendungen und Online-Finanzportale mit einer Sekundäranalyse der Handelsvolumina und Aktienkurse von zehn deutschen börsennotierten Unternehmen
in einem zeitreihenanalytischen Design kombiniert. Die Ergebnisse zeigen, dass Medienwirkungen, die bis zur Makro-Ebene der Kurse bzw. Handelsvolumina durchschlagen, eher selten sind. Denn dafür müssen viele begünstigende Faktoren zusammenkommen. Darüber hinaus stellt deren Messung eine methodische Herausforderung dar." (Autorenreferat)
[350-F] Seethaler, Josef; Melischek, Gabriele (Bearbeitung):
Pressekonzentration in Österreich im europäischen Vergleich
INHALT: Die publizistische und ökonomische Konzentration auf dem österreichischen Zeitungsmarkt wird häufig im Vergleich zu anderen Staaten der Europäischen Union als besonders
hoch eingeschätzt. Basierend auf einer kritischen Bestandsaufnahme der vorhandenen Daten
überprüft ein Forschungsprojekt der Kommission für vergleichende Medien- und Kommunikationsforschung die gegenwärtige Situation in Österreich in Relation zu anderen EU-Mitgliedsländern. Neben der Vorbereitung einer zweiten, erweiterten Phase des Projektverbunds
"Europäische Pressemärkte im Vergleich" war für 2006 eine Analyse des österreichischen
Zeitungsmarkts in einem europaweit vergleichenden Kontext geplant, deren Ergebnisse auf
Einladung des Herausgebers in der Ausgabe 4/2006 zum Thema "Medienpolitik" der "Österreichischen Zeitschrift für Politikwissenschaft" veröffentlicht wurden. GEOGRAPHISCHER
RAUM: Österreich, Europäische Union
ART: BEGINN: 2006-01 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER:
keine Angabe
INSTITUTION: Österreichische Akademie der Wissenschaften, Kommission für vergleichende
Medien- und Kommunikationsforschung (Postgasse 7/4/1, 1010 Wien, Österreich)
KONTAKT: Institution (Tel. 0043-1-51581-3110, Fax: 0043-1-51581-3120,
e-mail: cmc@oeaw.ac.at)
[351-F] Voelzkow, Helmut, Prof.Dr. (Leitung):
Die Dienstleistungen der Wirtschafts- und Arbeitgeberverbände und der Gewerkschaften
für die Medienwirtschaft (Film- und Fernsehproduktion) im deutsch-britischen Vergleich
(Köln/ London)
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/1
1.10 Medien und Ökonomie
203
INHALT: In dem Projekt wurde in einem internationalen Vergleich (Köln für Deutschland und
London für Großbritannien) untersucht, welche Dienstleistungen die Wirtschafts- und Arbeitgeberverbände und die Gewerkschaften für Unternehmen der unabhängigen Film- und Fernsehproduktion bereitstellen, um zu klären, welche Bedeutung den Verbänden und Gewerkschaften bei der Entwicklung dieser Branche zukommt. Kontext/ Problemlage: Als wichtige
Teilbranche der Medienwirtschaft hat die Film- und Fernsehproduktion in den letzten 30 Jahren eine ungemein turbulente Entwicklung durchlaufen. Die staatlichen Monopole der Rundfunk- und der Fernsehanstalten wurden aufgebrochen. Heute ist die Film- und Fernsehproduktion durch einige größere Unternehmen (insbesondere die Rundfunk- und Fernsehanstalten) und zahlreiche kleine und mittlere Unternehmen der Film- und Fernsehproduktion geprägt, die an einigen wenigen Standorten, also hochgradig räumlich konzentriert, regionale
Wirtschaftscluster bilden. Die Film- und Fernsehproduktion unterscheidet sich wie die Medienwirtschaft insgesamt in vielerlei Hinsicht von klassischen (industriellen) Wirtschaftssektoren. Damit sind auch für die Verbände und die Gewerkschaften sowie für die staatlichen
Einrichtungen der (regionalen und lokalen) Wirtschaftsförderung zahlreiche neue Aufgaben
verbunden, die Gegenstand des Projekts sind. Fragestellung: Die empirischen Erhebungen des
Projekts konzentrierten sich auf drei Forschungsfragen: Wie sieht der überbetriebliche Koordinationsbedarf der unabhängigen Film- und Fernsehproduktion konkret aus? (Spezifizierung
des kollektiven Handlungsbedarfs). Was konkret leisten die Verbände und die Gewerkschaften zur Einlösung des kollektiven Handlungsbedarfs der unabhängigen Film- und Fernsehproduktion? Wie sieht die Ressourcenausstattung der Verbände, der Gewerkschaften und der
staatlichen Stellen zur Bewältigung des kollektiven Regelungsbedarfs der Film- und Fernsehwirtschaft aus? Darstellung der Ergebnisse: In Großbritannien sind die Verbände und Gewerkschaften der Branche vergleichsweise stark, weil sie in die staatliche Medienpolitik eingebunden sind, was ihnen Gestaltungsspielräume bei den Arbeitsbedingungen und der beruflichen Bildung eröffnet. Die britische Medienpolitik weist der Produzentenvereinigung PACT
die Aufgabe zu, mit den Sendeanstalten über "Terms of Trade" zu verhandeln. Dadurch kann
PACT an der Schnittstelle zwischen den Sendern und der Film- und Fernsehproduktion an
Einfluss gewinnen. Diese Position gegenüber den Sendern schafft auch die materielle Grundlage für Verhandlungen zwischen PACT und der Gewerkschaft BECTU. In Deutschland hingegen bleiben die Verbände und Gewerkschaften vergleichsweise schwach. Im Unterschied
zu dem britischen Verband PACT sind die Produzentenverbände in Deutschland nicht in der
Lage, die wirtschaftlichen und sozialen Beziehungen innerhalb der Film- und Fernsehproduktion zu ordnen, weil ihnen das Mandat der Medienpolitik fehlt. Deshalb ist die unabhängige
Film- und Fernsehproduktion der Marktmacht der Fernsehsender hilflos ausgeliefert. Die Gewerkschaften können deshalb keine handlungsfähigen Verhandlungspartner finden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland (Köln), Großbritannien (London)
METHODE: Das Projekt stützt sich auf Dokumenten- und Sekundäranalysen (Gesetzestexte,
Gutachten, Studien anderer Forschungseinrichtungen) sowie auf standardisierte Experteninterviews, die mit jeweils 20 Produktionsunternehmen (Inhaber oder Geschäftsführung) der
Film- und Fernsehproduktion in London und in Köln geführt wurden. Zudem wurden Interviews mit den einschlägigen Verbänden und Gewerkschaften sowie mit deren Verhandlungspartnern geführt.
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Elbing, Sabine; Voelzkow,
Helmut: Die Dienstleistungen der Wirtschaftsverbände und Gewerkschaften für die unabhängige Film- und Fernsehproduktion im deutsch-britischen Vergleich. Abschlussbericht 2007,
144 S. (geplant).
ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung
204
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/1
1.10 Medien und Ökonomie
INSTITUTION: Universität Osnabrück, FB 01 Sozialwissenschaften, Fachgebiet International
Vergleichende Gesellschaftsanalyse (Seminarstr. 33, 49069 Osnabrück)
KONTAKT: Leiter (e-mail: hvoelzko@uos.de)
[352-L] Vujnovic, Marina:
The political economy of Croatian television: exploring the impact of Latin American
telenovelas, in: Communications : the European Journal of Communication Research, Vol.
33/2008, Nr. 4, S. 431-454 (Standort: USB Köln(38)-MXA00767; Kopie über den Literaturdienst
erhältlich)
INHALT: Der Beitrag untersucht die Implikationen des Auftretens neuer Player in der globalen
Arena der Telenovelas. Lateinamerikanische Telenovelas hatten einen phänomenalen Erfolg
in den postkommunistischen Ländern Osteuropas. In einigen dieser Länder ist der Versuch
unternommen worden, das Genre der Telenovelas zu lokalisieren. Der Fall Kroatien liefert
dafür angesichts des aktuellen Trends zur Produktion einheimischer Telenovelas ein bezeichnendes Beispiel. Eine Untersuchung der volkswirtschaftlichen Aspekte dieses importierten
Genre durch Analyse der Debatten um die einheimisch produzierte Telenovela "Villa Maria"
könnte zum Verständnis der Logik des globalen Medienflusses beitragen. Angesichts der
kommerziellen Entwicklung des Rundfunks und dem darauf folgenden Anstieg fiktionaler
Produktionen aus den USA und Lateinamerika untersucht der Beitrag die Diskussionen über
die volkswirtschaftlichen und Globalisierungs-Aspekte in der kroatischen Presse im Zusammenhang mit der einheimischen Produktion der Telenovela "Villa Maria". (UN)
1.11
Medien und Recht
[353-L] Baum, Christoph Georg:
Jugendmedienschutz als Staatsaufgabe, (Materialien zur interdisziplinären Medienforschung,
Bd. 60), Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges. 2007, 400 S., ISBN: 978-3-8329-3152-0
INHALT: "Das Werk behandelt die Grundlagen und Grenzen staatlicher Handlungspflichten im
Bereich des Jugendmedienschutzes. Der Autor setzt sich intensiv mit den Erkenntnissen der
modernen Rezeptionsforschung zu Gewalt und Sexualität im Fernsehen auseinander und arbeitet ihre Relevanz für die Verfassungsinterpretation heraus. Daran anknüpfend werden das
allgemeine Persönlichkeitsrecht minderjähriger TV-Rezipienten, das elterliche Erziehungsrecht sowie die Rundfunkfreiheit als Fundamente der Staatsaufgabe Jugendmedienschutz
identifiziert. Der Spielraum des Gesetzgebers bei der rechtlichen Ausgestaltung wird mit
Rücksicht auf das bisher vor allem im Umweltrecht diskutierte Vorsorgeprinzip bestimmt.
Der Autor verdeutlicht die komplexen verfassungsrechtlichen Bindungen anhand einer Prüfung der Vorschriften des Jugendmedienschutz-Staatsvertrages. Untersuchungsgegenstand
sind sowohl die Verbotsnormen als auch das neu eingerichtete System der Freiwilligen
Selbstkontrolle. Abschließend werden ungenutzte Gestaltungsoptionen sowie aktuelle Vorschläge für institutionelle Reformen erörtert." (Autorenreferat)
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/1
1.11 Medien und Recht
205
[354-F] Djordjevic, Valeriana, B.A.; Hartmann, Thomas, LL.M.; Kaden, Ben, M.A.; Ludewig,
Karin, Dr.phil.; Severiens, Thomas, Dipl.-Phys. (Bearbeitung); Kuhlen, Rainer, Prof.Dr.; Seadle,
Michael, Prof.Ph.D. (Leitung):
Aufbau einer Informationsinfrastruktur zum Urheberrecht für Bildung und Wissenschaft
(IUWIS)
INHALT: Zur Unterstützung der wissenschaftlichen Gemeinschaften in Deutschland soll eine Informationsinfrastruktur zum urheberrechtlichen Wissen für Bildung und Wissenschaft (IUWIS) aufgebaut werden. Sie soll den in Bildung und Wissenschaft als Produzenten und Nutzer von Wissen Arbeitenden bzw. den ihnen zugeordneten Organisationen umfassende Informationen zu den urheberrechtlichen Problemen beim Umgang mit Wissen und Informationen
aufbereiten und bereitstellen. IUWIS wird sich entsprechend getroffener Vereinbarungen mit
anderen einschlägigen Initiativen und Projekten, z.B. aus dem Open-Access-Umfeld, und mit
wissenschaftlichen und wissenschaftspolitischen Experten aus dem Urheberrechtsumfeld vernetzen. IUWIS selber soll aus mehreren Komponenten bestehen: Urheberrechtliches WebPortal für Bildung und Wissenschaft, semantisch organisierter Dokumentserver, virtuelles hypertextuelles Netzwerk zu Ressourcen bestehender urheberrechtsrelevanter Organisationen,
Netzwerk von Urheberrechtsexperten, FAQ zu Themen des für Bildung und Wissenschaft
einschlägigen Urheberrechts, Autorenwerkzeug zum Einbringen und Verknüpfen zentraler
Argumente, kommunikative/ soziale Dienste zum kollaborativen Arbeiten der beteiligten Akteure. Im Vorhaben sollen Modelle für die Finanzierung der Informationsinfrastruktur nach
Ablauf der Förderung erarbeitet und Netzwerke zu potenziellen finanziellen Unterstützern
aufgebaut werden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
METHODE: Generell ist festzuhalten, dass in weiten Kreisen in Bildung und Wissenschaft erhebliche Unsicherheit bezüglich des Umgangs mit urheberrechtlichen Regelungen besteht
und bislang kaum eigene umfassende urheberrechtliche Kompetenz hat aufgebaut werden
können. Daher soll IUWIS mit seinem Portal allen interessierten Personen aus Bildung und
Wissenschaft mit einer fachlich fundierten Anlauf- und Informationsstelle für urheberrechtliche Probleme und Fragen dienen. IUWIS soll über die bislang eher dominierenden Dokumentbereitstellungs- bzw. Linklisten-Leistungen hinaus auch gegenwärtige im Web 2.0 mögliche semantische und pragmatische Verfahren zum Einsatz bringen. Dies entspricht dem informations- bzw. bibliothekswissenschaftlichen Ansatz der Antragsteller. Im dem Infrastruktur-Vorhaben IUWIS wird keine eigene urheberrechtliche Forschung betrieben. Vielmehr sollen die Ergebnisse der Forschung aufbereitet und den Zielgruppen bereitgestellt werden. Die
auf der IUWIS Plattform anfallenden Daten unterliegen dem Datenschutz und werden
dementsprechend nicht weitergegeben.
ART: BEGINN: 2009-05 ENDE: 2011-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche
Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Humboldt-Universität Berlin, Philosophische Fakultät I, Institut für Bibliotheksund Informationswissenschaft (Unter den Linden 6, 10099 Berlin); Universität Konstanz, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Sektion, FB Informatik und Informationswissenschaft
Lehrstuhl Informationswissenschaft (D 87, 78457 Konstanz)
KONTAKT: Kuhlen, Rainer (Prof.Dr. e-mail: rainer.kuhlen@uni-konstanz.de,
Tel. 07531-882879, Fax: 07531-882048)
206
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/1
1.11 Medien und Recht
[355-L] Hermonies, Felix:
Deutschland als "virtueller" Rechtsstaat?: eine Momentaufnahme, in: Recht und Politik :
Vierteljahreshefte für Rechts- und Verwaltungspolitik, Jg. 45/2009, H. 4, S. 213-218 (Standort:
USB Köln(38)-XF98; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: Die Verlagerung gesellschaftlicher Aktivitäten ins Internet hat in den letzten Jahren
immer häufiger dazu geführt, dass insbesondere von Seiten der Politik auch dort die Wahrung
von Recht und Ordnung eingefordert wurde. Dazu haben Gesetzgebung und Verwaltung in
Deutschland in einer Vielzahl von Maßnahmen entsprechende Schritte eingeleitet, die der
Umsetzung rechtsstaatlicher Grundsätze im Internet Nachdruck verleihen sollen. Gerade in
der letzten Zeit lassen aber einzelne Aktivitäten der staatlichen Institutionen Zweifel daran
aufkommen, ob sich eine Verwirklichung des Rechtsstaats im Internet vollzieht. Vor diesem
Hintergrund drängt sich die Frage auf, ob und inwieweit sich Bürger zukünftig gegenüber
dem Handeln des Staats im Internet auf die Einhaltung von Recht und Ordnung verlassen
können, wenn es zum Beispiel um die Frage nach dem erneuerten Schutz des Kernbereichs
privater Lebensgestaltung geht, den das Bundesverfassungsgericht im Urteil zur sogenannten
"Online-Durchsuchung" hervorgehoben hat. Der vorliegende Beitrag erörtert insbesondere
die Möglichkeiten und Grenzen des Zugangserschwerungsgesetzes und die behördliche Speicherung von IP-Adressen. (ICI2)
[356-L] Linz, Stefan:
Sprache in der deutschen Rapmusik als Kriterium im Jugendmedienschutz, in: tv diskurs :
Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 13/2009, H. 1, S. 64-69
INHALT: Seit Anfang der 1980er Jahre wird in Deutschland gerappt. Besonders seit Ende der
1990er Jahre steht die Musik wegen der in einzelnen Liedtexten transportierten problematischen Botschaften in der Kritik und im Blick des medialen Interesses. Je provokanter ein
Liedtext, je problematischer die Aussage eines Musikers, desto höher ist das mediale Interesse und damit auch der Anreiz, sich ganz bewusst dieses effektiven Promotionsinstruments zu
bedienen. Der Beitrag gibt einen Einblick in die deutsche Hip-Hop-Kultur, die eine vielfältige
Jugendkultur ist und die auf soziale Missstände verweist, sowie Jugendlichen eine Projektionsfläche bietet für die kritische Auseinandersetzung mit den eigenen Problemen. Der Beitrag
beschäftigt sich dann im Speziellen mit dem unter Jugendschutzaspekten problematischen
Sprachgebrauch in Teilbereichen der deutschen Rapmusik. Hier werden vier Problemfelder
unterschieden: Gewaltverharmlosung bzw. Verrohung; sexualisierte, teilweise sexistische
Sprache; positive Darstellung von Drogenhandel und -konsum sowie diskriminierende Aussagen gegenüber Minderheiten. Diese finden sich in unterschiedlicher Intensität in den verschiedenen Subgenres der deutschen Hip-Hop-Musik, können aber nicht als prägend für die
gesamte Jugendkultur angesehen werden. (RG)
[357-L] Roesler-Graichen, Michael:
Copyright und Rechtemanagement im Netz, in: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur
Wochenzeitung Das Parlament, 2009, H. 42/43, S. 18-24 (www.bpb.de/files/ONO4QO.pdf)
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/1
1.11 Medien und Recht
207
INHALT: "Für die Buchindustrie scheinen sich derzeit Prozesse zu wiederholen, welche die Musikindustrie bereits seit langem erlebt: Neue Lesetechnologien werfen die Frage auf, wie der
Schutz geistigen Eigentums im Internet aussehen könnte." (Autorenreferat)
[358-L] Steinmaurer, Thomas:
Diversity through delay?: the Austrian case, in: Gazette : the international journal of mass
communications studies, Vol. 71/2009, Nr. 1-2, S. 77-87 (Standort: USB Köln(38)-MAP00647;
Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: Das Mediensystem Österreichs kann als typisches Beispiel für einen kleinen staatlichen Markt mit einem riesigen Nachbarn gleicher Sprache gelten. Zusätzlich zu der ungewöhnlich hohen Konzentrationsrate auf dem Markt der Printmedien, führte das Aufschieben
der Liberalisierung des Rundfunkmarktes - auf dem die Politik immer noch eine starke Stellung hält - zur Stärkung der Position des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und war in diesem
Sinne hilfreich für die Aufrechterhaltung einer bestimmten Art von Programmvielfalt. Die
neuen Herausforderungen, die sich aus den gesetzlichen Wettbewerbsregeln der EU im Hinblick auf die Rolle des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ergeben, werfen ganz real die Frage
nach der Medienvielfalt in einem sich verändernden Regulierungsumfeld auf. (UNübers.)
(UN)
[359-L] Westphal, Mark:
Medienwissenschaftliche Theorien in ihrer praktischen Anwendung: Untersuchung
ausgewählter Entscheidungen der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM)
hinsichtlich medienwissenschaftlicher Argumentationsmuster, Münster: Telos Verl. 2008, 137
S., ISBN: 978-3-933060-27-3
INHALT: "Mit jeder Einführung eines neuen Mediums, seien es der Buchdruck, die ersten Filme,
Comic-Hefte, Computerspiele oder das Internet, erhoben sich stets kritische Stimmen, die vor
einem Verfall der Moral warnten und die dem jeweiligen Medium ein Gefährdungspotential
unterstellten. Auch in heutiger Zeit werden Sündenböcke gesucht, wenn es um eine vermeintliche Verrohung der Jugend geht. Wie schon vor hundert Jahren werden die Medien - heutzutage vor allem die Computerspiele - als das vermeintlich "Böse" dargestellt, das vor allem auf
junge Menschen seine negative Wirkung ausübt. Die vorliegende Arbeit gibt einen Einblick
in die Arbeitsweise der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM) und stellt Erkenntnisse der Medienforschung dar, die in die Arbeit des staatlichen Jugendmedienschutzes
einfließen. Es wird unter anderem die Frage erörtert, ob der deutsche Jugendmedienschutz in
seiner Praxis Wirkung zeigt, oder ob Änderungen bzw. Erweiterungen nötig erscheinen, die
den bestehenden Jugendmedienschutz noch wirksamer gestalten können. In diesem Buch
werden dazu einzelne historische und aktuelle Entscheidungen der Bundesprüfstelle sowie die
den Entscheidungen zugrunde liegenden medienwissenschaftlichen Theorien untersucht und
diskutiert." (Autorenreferat)
208
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/1
1.11 Medien und Recht
[360-L] Zankl, Wolfgang (Hrsg.):
Auf dem Weg zum Überwachungsstaat?: neue Überwachungsmaßnahmen im Bereich der
Informations- und Kommunikationstechnologie, Wien: WUV Facultas 2009, 235 S., ISBN:
978-3-7089-0386-6
INHALT: "In jüngster Zeit erfolgten einschneidende rechtliche Entwicklungen auf dem Gebiet
staatlicher Überwachungsmaßnahmen im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologie. Die vorliegende Publikation untersucht diese Entwicklungen systematisch. Dabei unterziehen die Autoren die folgenden drei Themenkomplexe einer eingehenden, insbesondere grundrechtlichen Analyse: 1. Durch die SPG-Novelle am Ende des Jahres 2007 wurden den Sicherheitsbehörden neue umfangreiche Befugnisse zur geheimen Überwachung des
Internets sowie zur geheimen Ortung von Mobiltelefonen eingeräumt. 2. Die Vorratsdatenspeicherungs-RL der EU sieht eine verdachtsunabhängige und flächendeckende Speicherung
von Verkehrs- und Standortdaten für einen Zeitraum von sechs Monaten bis zu zwei Jahren
vor. 3. Die in Österreich in Diskussion befindliche 'Online-Durchsuchung' soll es Behörden
ermöglichen, zu Zwecken der Strafverfolgung ein Hacking fremder Computersysteme durchzuführen." (Autorenreferat)
1.12
Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation
[361-L] Baumann, Jasmin:
Television marketing: characteristics, instruments and impact, Saarbrücken: VDM Verl. Dr.
Müller 2007, VI, 62 S., ISBN: 978-3-8364-2324-3 (Standort: TU Chemnitz(Ch 1)-AP37860bau)
INHALT: "The German television market is not only the largest in Europe, but also highly competitive. The juxtaposition of state-owned and private television channels as well as the dual
product market make the industry even more complex. Thus, particularly private broadcasting
channels have to market their television programmes comprehensively to gain significant audience ratings, as only high ratings guarantee advertising revenues. But which marketing strategies does a TV channel have at its disposal to successfully attract and retain its audience?
Baumann examines the market situation within which German broadcasting stations operate
and explains why comprehensive marketing has become vital for the industry. By investigating the strategy pursued by the TV channel VOX when broadcasting the television series
'Ally McBeal', the communication instruments available to TV marketing and their impact on
viewers are analysed and evaluated." (author's abstract)|
[362-F] Beyer, Jürgen, Prof.Dr. (Bearbeitung):
Die Kommunikation unternehmerischer Verantwortung
INHALT: Tief greifende wirtschaftliche, politische und soziale Veränderungen in Deutschland
haben zu einer Diskussion geführt, in der auch die Rolle der Unternehmen innerhalb der Gesellschaft neu verhandelt wird. Ein Thema, das in diesem Zusammenhang Bedeutung gewonnen hat, ist die Frage nach der sozialen Verantwortung von Unternehmen. Das Projekt untersucht in welcher Weise Unternehmen ihr gesellschaftliches Engagement kommunizieren.
Hierbei geht es zum einen um die Erhebung der Kommunikationswege (z.B. CSR-Berichte,
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/1
1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation
209
Nachhaltigkeitsberichte, Homepage-Informationen, Pressemitteilungen etc.), zum anderen
aber auch um die Ermittlung von Varianten der inhaltlichen Kommunikation unternehmerischer Verantwortung. Im Projekt werden die 500 größten deutschen Unternehmen in standardisierter Weise um die Übermittlung von Informationen zum Thema gebeten. Die zugesandten Materialen sind Grundlage für qualitative inhaltsanalytische Auswertungen und für quantitative Analysen, in denen verschiedene Hypothesen zur differenzierten Kommunikation des
Themas unternehmerische Verantwortung geprüft werden. GEOGRAPHISCHER RAUM:
Bundesrepublik Deutschland
ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Hamburg, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, FB Sozialwissenschaften Institut für Soziologie Lehrstuhl für Soziologie, insb. Wirtschafts- und Organisationssoziologie (Allende-Platz 1, 20146 Hamburg)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 040-42838-3229, e-mail: juergen.beyer@uni-hamburg.de)
[363-F] Bunz, Andreas, Dr.rer.soc. (Bearbeitung); Buß, Eugen, Prof.Dr. (Leitung):
Grundlagen eines Image-Management-Prozesses für "Brot für die Welt"
INHALT: "Brot für die Welt" steht als Hilfsorganisation im Bereich Entwicklungszusammenarbeit zunehmend im Wettbewerb zu anderen mildtätigen oder gemeinnützigen Organisationen
des Spendenmarktes - ganz gleich welcher coleur. "Brot für die Welt" ist zwar als Hilfsorganisation sehr bekannt, aber seine Wirkungsweise und Hilfsausrichtung bleibt der Öffentlichkeit eher verdeckt. Ziel des Projektes ist es, das Reputationsprofil von "Brot für die Welt" zu
stärken und im Rahmen eines Image-Management-Prozesses im Bewusstsein der allgemeinen
Öffentlichkeit als wertorientierte Spendenorganisation zu positionieren. Es geht darum, aktuelle und potentielle SpenderInnen enger an "Brot für die Welt" zu binden und "Brot für die
Welt" noch stärker als Hilfsorganisation des Vertrauens in der Öffentlichkeit zu etablieren.
Im Verlauf der Studie werden zunächst in einem kommunikativen Leitbildprozess auf der Basis einer Image-Ist-Analyse Aspekte der Soll-Identität von "Brot für die Welt" erarbeitet. Die
daraus gewonnenen Erkenntnisse werden anschließend in ein handhabbares Kommunikations- und Maßnahmenkonzept umgesetzt. Das Projekt ist als mehrstufiger, integrierter Forschungsprozess aufgebaut und umfasst Methoden der quantitativen und qualitativen Analyse:
Baustein 1: Das gegenwärtige Ist-Image von "Brot für die Welt - eine empirische Analyse in
der allgemeinen deutschen Öffentlichkeit. Baustein 2: Das gegenwärtige Ist-Image und die
Soll-Identität von "Brot für die Welt" - eine empirische Erhebung von Indoor- und OutdoorExpertInnen der Organisation. Baustein 3: Detailentwicklung einer Potentialanalyse - auf der
Strategie-, Kommunikations- und Strukturebene. Baustein 4: Die Entwicklung des Sollimages
von "Brot für die Welt" - Workshops zur Ermittlung der Kernidee, der Leitwerte und der SollIdentität mit "Brot für die Welt"-Mitarbeitenden. Baustein 5: Das Image-Konzept und das
künftige Leitbild von "Brot für die Welt" - eine SWOT-Analyse. Baustein 6: Dokumentenanalyse - zur Identifizierung des Selbstbildes von "Brot für die Welt". Baustein 7: Strategie-,
Kommunikations- und Maßnahmenkonzept - Entwicklung eines mehrstufigen Maßnahmenplanes zur Umsetzung des Image-Konzeptes.
ART: BEGINN: 2006-05 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER:
Brot für die Welt
INSTITUTION: Universität Hohenheim, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für
Sozialwissenschaften Lehrstuhl für Soziologie und empirische Sozialforschung (70593 Stuttgart)
210
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/1
1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation
KONTAKT: Institution (Tel. 0711-459-22622, e-mail: soziologie@uni-hohenheim.de)
[364-F] Bunz, Andreas, Dr.rer.soc. (Bearbeitung); Buß, Eugen, Prof.Dr. (Leitung):
Imageanalyse der Diakonie Katastrophenhilfe. Teil 2: Analyse des gegenwärtigen Images
INHALT: Mildtätige und gemeinnützige Hilfsorganisationen finden sich in einem zunehmend
harten Wettbewerb um Spendengelder für gleichermaßen förderwerte Projekte wieder. Das
heißt aber eigentlich: Wettbewerb um die Aufmerksamkeit und vor allem das Vertrauen der
potentiellen Spender. So sind nicht nur Unternehmen, sondern in besonderem Maße auch Organisationen im Non-Profit-Bereich auf die Bindung und das Vertrauen ihrer Stakeholder angewiesen. Auch die Diakonie Katastrophenhilfe befindet sich als national wie international
agierende Hilfsorganisation in vielfacher Konkurrenz mit anderen gemeinnützigen und mildtätigen Organisationen. In diesem Bewusstsein hat die Diakonie Katastrophenhilfe einen
Image-Management-Prozess angestoßen, in dessen Verlauf die Organisation ihr Soll-Image
erarbeiten und definieren, sich von den Mitbewerbern abgrenzen und ein konsistentes, wertbasiertes Image als Orientierungs- und Wertschätzungsgrundlage kommunizieren will. Ziel
des Projektes ist zunächst die Ist-Analyse des gegenwärtigen Images der Diakonie Katastrophenhilfe in der allgemeinen Öffentlichkeit. Daneben werden in narrativen Interviews Hintergrundadressaten der Diakonie Katastrophenhilfe zu ihrem Bild der Organisation befragt. So
wird die Außen- wie Binnenperspektive auf die Diakonie Katastrophenhilfe beleuchtet. Vor
diesem Hintergrund wird das Soll-Image entwickelt und ein Kommunikationskonzept für die
Diakonie Katastrophenhilfe entworfen.
ART: BEGINN: 2005-10 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER:
Diakonie Katastrophenhilfe
INSTITUTION: Universität Hohenheim, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für
Sozialwissenschaften Lehrstuhl für Soziologie und empirische Sozialforschung (70593 Stuttgart)
KONTAKT: Institution (Tel. 0711-459-22622, e-mail: soziologie@uni-hohenheim.de)
[365-F] Bunz, Andreas, Dr.rer.soc. (Bearbeitung); Buß, Eugen, Prof.Dr. (Leitung):
Kommunale Leitbildprozesse
INHALT: Das Forschungsprojekt hat das Ziel, Chancen und Potentiale kommunaler Kommunikationsarbeit aufzuzeigen und dabei insbesondere auf tieferliegende Identitätsmerkmale zu
verweisen, die für die wettbewerbsorientierte Positionierung einer Stadt sowie für das Bindungsmanagement der Bürgerinnen und Bürger funktional sind. Dabei liegt die Betrachtung
sowohl auf langfristig angelegten Konzepten, wie der Entwicklung eines Leitbildes, als auch
auf kurz- bis mittelfristig ausgerichteten Konzepten städtischer Marketingaktivitäten und
-strategien. Modul 1: "Der Identitätskern der Stadt Esslingen am Neckar - eine Studie zum
Selbstbild und zur Bestandsaufnahme eines städtischen Leitbildes": Die soziologische Studie
zum Selbstbild zentraler Verantwortungsträger und Gestalter der Stadt Esslingen am Neckar
repräsentiert die erste Stufe einer mehrdimensionalen Schrittfolge, in dem sie mit der Binnensicht der städtischen Elite zentrale Wahrnehmungen und Einschätzungen zu den Chancen und
Risiken der Stadt aufgezeigt. Modul 2: "Strategische Ausrichtung eines Stadtmarketingkonzepts": In Planung mit den kommunalen Verantwortungsträgern des Stadtmarketings. GEOGRAPHISCHER RAUM: Baden-Württemberg
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/1
1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation
211
METHODE: Den fachlichen Hintergrund bilden neueste Erkenntnisse zu Fragen des Image- und
Reputationsmanagements. Über die quantitative und qualitative Befragung von Experten und
Öffentlichkeit sowie mit Hilfe einer Dokumentenanalyse werden Eigen- und Fremdbilder sowie Ist- und Soll-Images erhoben.
ART: BEGINN: 2004-01 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER:
keine Angabe
INSTITUTION: Universität Hohenheim, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für
Sozialwissenschaften Lehrstuhl für Soziologie und empirische Sozialforschung (70593 Stuttgart)
KONTAKT: Institution (e-mail: soziologie@uni-hohenheim.de)
[366-F] Duchscherer, Matthias; Schleicher, Kathrin, M.A. (Bearbeitung); Löffelholz, Martin,
Prof.Dr. (Leitung):
Militärische 'Media Relations'. Die Beziehungen von Bundeswehr und US-Streitkräften zu
den Medien: Vergleichende Analyse des militärischen Kommunikationsmanagements seit
1990
INHALT: Der Fokus des Projekts liegt auf der diachronen komparativen Analyse des Wandels
und der Kontinuitäten der Militär-Medien-Interrelationen von Budneswehr und US-Streitkräften seit 1990. Das Projekt zielt auf folgende Kernfrage: Wie und aus welchen Gründen haben
sich die Medienbeziehungen der Bundeswehr im Vergleich zu den US-Streitkräften von 1990
bis zur Gegenwart verändert? Ausgehend von der Leitfrage sind dabei folgende zentrale Dimensionen forschungsleitend: die Aufgaben, Leistungen und die Strukturen der militärischen
Media Relations sowie die Beziehungen der militärischen zu den sicherheitspolitischen Media Relations. ZEITRAUM: 1990-2009 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik
Deutschland, USA
METHODE: Das Projekt ist als komparative Längsschnittstudie angelegt, der Vergleich der Medienbeziehungen von Bundeswehr (Deutschland) und den US-Streitkräften (USA) von 1990
bis zur Gegenwart steht dabei im Mittelpunkt des Forschungsvorhaben. Konzipiert wird die
Studie als Mehrmethodendesign, denn analysiert werden zum einen alle öffentlich zugänglichen Dokumente von militärisch und sicherheitspolitisch relevanten Organisationen. Zum anderen werden darauf aufbauend Leitfadengespräche mit militärischen und politischen Akteuren durchgeführt. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; vergleichende Perspektive: Vergleich Deutschland USA DATENGEWINNUNG: Dokumentenanalyse, offen (öffentlich zugängliche Dokumente von militärisch und sicherheitspolitisch relevanten Organisationen und
Institutionen; Auswahlverfahren: bewusst). Qualitatives Interview (Stichprobe: 100; Militärs militärische Führung und militärische Kommunikation- und Politiker -Exekutive & Legislative, politische Kommunikation-; Auswahlverfahren: bewusst). Feldarbeit durch Mitarbeiter/innen des Projekts.
ART: BEGINN: 2009-05 ENDE: 2011-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche
Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Technische Universität Ilmenau, Fak. für Mathematik und Naturwissenschaften,
Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft Fachgebiet Medienwissenschaft (Postfach 100565, 98684 Ilmenau)
KONTAKT: Leiter (Tel. 03677-694703, e-mail: Martin.Loeffelholz@tu-ilmenau.de)
212
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/1
1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation
[367-L] Gottberg, Joachim von; Rosenstock, Roland (Hrsg.):
Werbung aus allen Richtungen: crossmediale Markenstrategien als Herausforderung für
den Jugendschutz, München: KoPaed 2009, 128 S., ISBN: 978-3-86736-065-4
INHALT: "Das Verständnis von Werbung hat sich verändert: Die klassische Form der 'Reklame'
ist inzwischen von der massenmedialen Markenkommunikation überholt worden. Auch bietet
das Internet neue Werbeformate, die sich nicht immer von den redaktionellen Inhalten einer
Seite unterscheiden lassen. Ist es schon für Erwachsene nicht mehr ganz so leicht, sich unerwünschter Werbeformen zu erwehren, so steht der Jugendmedienschutz heute vor der Aufgabe, sich der Frage nach der Werbekompetenz von Kindern und Jugendlichen neu zu stellen.
Die gesellschaftliche Diskussion, die Anfang der Neunzigerjahre zu klar erkennbaren Werbeformen im Kinderfernsehen führte, ist wieder aufgenommen worden, da nahezu jedes Medienangebot heute auch als Marke crossmedial vermarktet werden kann. Der Sammelband bietet einen Einblick in die aktuelle Diskussion und beinhaltet Artikel und Grundlagentexte, die
auf zwei gemeinsamen Tagungen der Freiwilligen Selbstkontrolle Fernsehen (FSF), der Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia (FSM) und der Evangelischen Kirche in Deutschland
(EKD) zurückgehen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Joachim von Gottberg, Roland
Rosenstock: Einführung (7-12); Claudia Lampert: Marken als multimediales Brandzeichen?
(13-23); Burkhard Fuhs, Roland Rosenstock: Kinder, Werbung, Wertekommunikation (2538); Uwe Sander: Werbung und ihre Wirkung bei Kindern (39-44); Ingrid Stapf: Medienethik
und Ästhetik. Neue Werbeformen als Herausforderung für die Medienselbstkontrolle (45-67);
Matthias Heinze: Der rechtliche Rahmen für Werbung in Fernsehen und Internet. Bestandsaufnahme und Ausblick unter besonderer Berücksichtigung des Jugendschutzes (69-88); Meike Peters: Keine Sackgasse für die Werbung. Funktion, Beschwerdeverfahren und Spruchpraxis des Deutschen Werberats (89-96); Silke Springensguth: Grenzenloses Werben - aber wer
kennt die Grenzen? Werbung im Internet (97-103); Birgit Guth: Media Smart - Werbung unter die Lupe nehmen (105-109); Anhang: Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg: Beutelsbacher Konsens, Beutelsbach 1976 (113); "Keine Werbung". Aus: Gemeinsame Richtlinien der Landesmedienanstalten für die Werbung, zur Durchführung der Trennung von Werbung und Programm und für das Sponsoring im Hörfunk vom 16. Dezember
1997 (115); Deutscher Werberat: Verhaltensregeln für die Werbung mit und vor Kindern in
Hörfunk und Fernsehen, 1998 (117-118); Zum "Werbebegriff". Aus: Staatsvertrag für Rundfunk und Telemedien (Rundfunkstaatsvertrag - RStV), März 2007 (119-121); Deutscher Werberat: Grundregeln zur kommerziellen Kommunikation, Oktober 2007 (123-124); Erfurter
Netcode e. V.: Qualitätskriterien für Werbung auf Internetseiten für Kinder, September 2008
(125-126).
[368-L] Grünewald, Nicole Marianne:
Keine Angst vor Politikmarken!: Evolution und Enttabuisierung eines gesellschaftlichen
Phänomens, (Kommunikation in Politik und Wirtschaft, Bd. 1), Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges.
2009, 361 S., ISBN: 978-3-8329-4205-2
INHALT: Die Verfasserin untersucht die Entwicklung der Markenbildung in der Politik am Beispiel der SPD. Anhand ihrer Reichs- und Bundestagswahlplakate wird analysiert, in wie weit
es seit 1893 in der Parteienkommunikation zu einer Markenbildung seitens der SPD gekommen ist. Zunächst werden die relevanten Begriffe definiert und systemtheoretisch inspirierte
Thesen formuliert, die die sich anschließende Inhaltsanalyse leiten sollen. In markenhistori-
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1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation
213
scher und markenwissenschaftlicher Perspektive werden Kriterien zur Erkennung einer Marke herausgearbeitet und auf das Wahlplakat als besonderes Kommunikationsmedium politischer Parteien bezogen. Vor dem Hintergrund einer Geschichte der SPD, vor allem ihrer
Wahlkampfführung und Wahlwerbung, werden im folgenden 286 Wahlplakate aus 30
Reichs- und Bundestagswahlkämpfen zwischen 1893 und 2005 analysiert. Die Untersuchung
zeigt, dass die professionalisierten Auftritte der SPD zu Wahlkampfzeiten auf die Betreuung
durch Agenturen und die stringente Einhaltung formaler Markenkriterien zurückzuführen ist.
(ICE2)
[369-L] Jäckel, Michael; Derra, Julia; Eck, Cornelia:
SchönheitsAnsichten: Geschlechterbilder in Werbeanzeigen und ihre Bewertung, BadenBaden: Nomos Verl.-Ges. 2009, 175 S., ISBN: 978-3-8329-4317-2
INHALT: "Werbung beherrscht nicht nur unseren Alltag - auch die Wissenschaft beschäftigt sich
eingehend mit ihr. Spätestens seit Goffman sind werbliche Geschlechterinszenierungen ein
beliebtes Forschungsthema. Die Studie SchönheitsAnsichten basiert auf einer Inhaltsanalyse
von rund 1.400 Werbeanzeigen und präsentiert das aktuelle werbliche Geschlechterbild. Im
Fokus stehen dabei Fragen nach der Verankerung stereotyper Geschlechterrollen und dem
Idealisierungsgrad von Männern und Frauen. Die Inhaltsanalyse wurde zusätzlich mit einer
Befragung von Jugendlichen und Eltern verknüpft. Auf diese Weise konnte untersucht werden, ob das werbliche Schönheitsideal den Attraktivitätsvorstellungen der Rezipienten entspricht. Spiegelt sich die werblich präsentierte Körperlichkeit in den Einstellungen der Rezipienten? Was gilt heute als typisch männlich/ typisch weiblich?" (Autorenreferat)
[370-L] Jaques, Pierre-Emmanuel:
Werben, zeigen oder verbergen: zum Tourismusfilm in der Schweiz, in: montage/av :
Zeitschrift für Theorie und Geschichte audiovisueller Kommunikation, Jg. 15/2006, Nr. 1, S. 91107
INHALT: Der Autor geht in seinem Beitrag auf das Zusammenspiel gesellschaftlicher Ikonographien und politischer Institutionen ein. Anhand der Geschichte des Tourismusfilms vom frühen 20. Jahrhundert bis in die 1960er Jahre zeigt er unter anderem auf, dass zur Funktionalität
von Gebrauchsfilmen auch die Konstruktion und Zirkulation nationaler Stereotypen in einem
durchaus wirtschaftlichen Interesse gehören. Zunächst untersucht er Produktion und Vertrieb
von Tourismusfilmen durch Verbände wie die Schweizerische Verkehrszentrale (SVZ), wobei er auf die von der SVZ selbst verfasste Analyse verschiedener Filmtypen zurückgreift, in
der eine Hierarchie nach Kriterien der Wirksamkeit und der Vertriebsmöglichkeiten im Inund Ausland aufgestellt wird. Des weiteren untersucht er, in welcher Form frühere Produktions- und Promotionspraktiken heute noch Bestand haben. Dabei werden sowohl die Rolle des
Staates als auch die Haltung der Filmbranche berücksichtigt. Abschließend stellt er die teils
divergierenden Auffassungen hinsichtlich des Tourismusfilms als auch des Films generell in
der Schweiz dar, sowie die Wirkungen, die die Auftraggeber mit dem Einsatz von Verkehrsfilmen - wie die Tourismusfilme auch genannt wurden - zu erzielen hofften. (RG)
214
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/1
1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation
[371-L] Kneip, Veronika:
Öffentlichkeitsarbeit von NGOs: symbolische Politik von unten?, Saarbrücken: VDM Verl.
Dr. Müller 2008, 125 S., ISBN: 978-3-8364-6198-6
INHALT: "Nichtregierungsorganisationen gelten als Hoffnungsträger für die Stärkung der zivilgesellschaftlichen Perspektive in politischen Handlungszusammenhängen. Mit dem "NGOBoom" der vergangenen Jahre und der damit verbundenen Konkurrenz um Spenden und öffentliche Aufmerksamkeit kommt einer professionellen Öffentlichkeitsarbeit zentraler Stellenwert zu. Welche Möglichkeiten haben NGOs über öffentlichen Druck politische Entscheidungsprozesse zu beeinflussen und welche Rolle spielen Aspekte der Ressourcenmobilisierung für ihre Öffentlichkeitsarbeit? Inwieweit beinhaltet eine Orientierung an Logiken massenmedialer Nachrichtenproduktion eine Gefahr des Scheiterns? Die Autorin beleuchtet Strategien der Öffentlichkeitsarbeit von Nichtregierungsorganisationen auf der Grundlage einer
Fallstudie sowie diverser Interviews mit PR-Expertinnen und NGO-Vertreterinnen. Besonderes Augenmerk wird dabei einerseits auf das interdependente Verhältnis zwischen NGOs und
Massenmedien und andererseits auf das Konzept symbolischer Politik gelegt." (Autorenreferat)
[372-F] Krüger, Florian, Dipl.rer.com.; Stehle, Helena, Dipl.rer.com. (Bearbeitung); Mast, Claudia, Univ.-Prof.Dr.Dr.habil. (Leitung):
Erfolgsfaktoren für die Kommunikation von Themen der Strom-, Gas- und Wasserversorgung
INHALT: Ziel der Studie ist es, Erfolgsfaktoren für die Kommunikation von Themen der Strom-,
Gas- und Wasserversorgung zu analysieren. Hierzu werden Leitthemen, Akteure und Deutungsmuster der öffentlichen Energiekommunikation untersucht. Multiplikatoren und Meinungsführer werden ebenso einbezogen wie die baden-württembergische Bevölkerung, um
die grundlegenden Kommunikations- und Meinungsmuster in Bezug auf die Versorgung mit
Strom, Gas und Wasser zu analysieren. GEOGRAPHISCHER RAUM: Baden-Württemberg
METHODE: Die theoretische Basis der Studie liegt in Ansätzen der organisationalen Kommunikation von Unternehmen und Verbänden. Es werden Konzepte und Modelle der PR, der Unternehmenskommunikation sowie branchenbezogenes Fachwissen in die Studie integriert.
Der Studie liegt ein Multimethoden-Design zugrunde. Es werden Leitfadeninterviews mit Experten aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft, Medien und Verbraucherschutz durchgeführt.
Zusätzlich erfolgt eine Issues-Analyse der Medienberichterstattung sowie eine für BadenWürttemberg repräsentative Bevölkerungsumfrage. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert (Stichprobe: 1.000; Beiträge aus regionalen/ überregionalen Printmedien; Auswahlverfahren: Zufall). Qualitatives Interview (Stichprobe: 40; Experten aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft, Medien, Verbraucher; Auswahlverfahren: Quota). Standardisierte Befragung, telefonisch (Stichprobe: 1.000; Bevölkerung
aus Baden-Württemberg -über 14 Jahre-; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts; Feldarbeit durch ein kommerzielles Umfrageinstitut.
ART: BEGINN: 2009-04 ENDE: 2010-05 AUFTRAGGEBER: Verband für Energie- und Wasserwirtschaft Baden-Württemberg e.V. (VfEW) FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Universität Hohenheim, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für
Sozialwissenschaften Lehrstuhl für Kommunikationswissenschaft und Journalistik (70593
Stuttgart)
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1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation
215
KONTAKT: Stehle, Helena (Tel. 0711-459-24294, e-mail: hstehle@uni-hohenheim.de)
[373-L] Lennardt, Stefan:
Strategische Kommunikation in regulierten Märkten, Berlin: Lit Verl. 2009, 320 S., ISBN:
978-3-8258-1469-4
INHALT: Die ersten beiden Kapitel befassen sich mit dem Einfluss von "Public Relations" auf
Journalismus und den Grundlagen von Regulierungstheorie, Public Choice und Rent Seeking.
Auch in weiteren Verlauf bewegt sich die Untersuchung zwischen den Polen Journalistik und
Ökonomie. Im Folgenden werden die grundlegenden Einschätzungen der Befragten (24 Experteninterviews) sowie die Werkzeuge und Mechanismen der strategischen Kommunikation
erläutert. Hier geht es um die Fremd- und Selbstbilder der Befragten sowie darum, welchen
Einfluss auf Regulierung die unterschiedlichen Befragtengruppen (Journalisten, Regulierer,
Unternehmensvertreter) den Medien zuschreiben und wie dieser Einfluss funktioniert. Drei
Marktbeschreibungen schließen sich an: die Kommunikation auf dem deutschen Energiemarkt, die Zusammenschlusskontrolle auf dem deutschen Telekommunikationsmarkt und die
Kommunikation auf dem deutschen Pharmamarkt. Die Untersuchung zeigt, dass und wie strategische Kommunikation von Unternehmen und Verbänden einen Einfluss auf alltägliche Regulierung nehmen kann. (ICE2)
[374-F] Neudecker, Niels, Dipl.-Kfm. (Bearbeitung); Esch, Franz-Rudolf, Univ.-Prof.Dr. (Betreuung):
Brand Reframing - Wirkung der Umdeutung von Kommunikationsinhalten in der Werbung
INHALT: Im Rahmen der Neurolinguistischen Programmierung (NLP) wurde in den 80er Jahren
unter dem Begriff des "Reframings" eine Kommunikationstechnik bzw. Sprachmuster hervorgebracht, die zur Meinungsbildung von Personen besonders wirksam sind. Diese Sprachmuster sind häufig in der aktuellen Werbung zu erkennen, jedoch ist eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Thema bisher nicht erfolgt. Die Arbeit überträgt die Erkenntnisse
der NLP auf den Forschungsbereich der Werbewirkungsforschung. Anhand von mehreren
Experimenten werden die Wirkungsfähigkeit sowie die Wirkungsrichtung untersucht sowie
Implikationen für die Praxis abgeleitet.
METHODE: Ausgangsgrundlage bildet die Schamtheorie und darauf aufbauend die Attributionstheorie, Optimal-Arousal-Theorie sowie Inokulationstheorie. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Experiment; Standardisierte Befragung, online (Stichprobe:
400; Studenten; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: BEGINN: 2008-01 ENDE: 2010-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution
INSTITUTION: Universität Gießen, FB 02 Wirtschaftswissenschaften, Professur für Marketing
(Licher Str. 66, 35394 Gießen)
KONTAKT: Betreuer (Tel. 0641-9922-401, e-mail: franz-rudolf.esch@wirtschaft.uni-giessen.de)
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1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation
[375-L] Riemer, Kevin:
Kommunikation von Nonprofit-Organisationen: Grundlagen der Kommunikationspolitik
und SWOT-Analyse der UNICEF Deutschland, München: Meidenbauer 2009, 97, XXXVIII S.,
ISBN: 978-3-89975-931-0
INHALT: "Nonprofit-Organisationen unterliegen einem Prozess zunehmender Professionalisierung. Die wachsende Konkurrenz auf dem Spendenmarkt drängt NPOs vermehrt dazu, wirtschaftliche Methoden in ihre Organisationsphilosophie zu implementieren, wodurch ihre
Glaubwürdigkeit als gemeinnützige Organisation gefährdet wird. Welche Auswirkungen hat
diese Entwicklung konkret auf die Kommunikationspolitik der Nonprofits? Welche Chancen
und Risiken könnten daraus resultieren? Kevin Riemer skizziert einführend einen Überblick
über die Möglichkeiten und Grenzen der heutigen NPO-Kommunikationspolitik, indem er
grundlegend die internen und externen Kommunikationsinstrumente vorstellt und bewertet.
Darauf aufbauend betrachtet der Autor die Kommunikationsarbeit der UNICEF Deutschland
anhand einer SWOT-Analyse. Die daraus abgeleiteten Handlungsempfehlungen geben Hilfestellungen, um das Risiko eines Glaubwürdigkeitsverlusts zu minimieren und um Vertrauen
in der Öffentlichkeit zu generieren." (Autorenreferat)
[376-L] Saxer, Ulrich:
Gestaltung von Realität durch Public Relations, in: Communicatio Socialis : internationale
Zeitschrift für Kommunikation in Religion, Kirche und Gesellschaft, Jg. 41/2008, Nr. 4, S. 360371 (Standort: USB Köln(38)-M XA 01287; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Realitätstabilisierung ist in den komplexen, dynamischen modernen Gesellschaften
eine allgemeine Erfahrung geworden. PR als immer umfassenderes System strategischer
Kommunikation vermehren die konkurrierenden Realitätsdefinitionen um weitere im Dienste
bestimmter Interessen. Damit diese Informationen wirklich zur Orientierung der Gesellschaftsmitglieder beitragen, müssen sie gesellschaftliche Wirklichkeit verlässlich und nicht
bloß parteiisch repräsentieren. An entsprechenden Adäquatheitsregeln ihrer Berufskultur
müssen daher PR- Professionals um ihrer eigenen Glaubwürdigkeit willen auch gegen Manipulationswünsche von Klienten festhalten. Im übrigen verdienen die Implikationen der Realitätsgestaltung durch PR noch größere wissenschaftliche und professionelle Aufmerksamkeit."
(Autorenreferat)
[377-F] Schmidt, Anne, Dr.phil. (Leitung):
Emotionen und Werbung im 20. Jahrhundert
INHALT: Gefühle spielten für die moderne Wirtschaftswerbung stets eine zentrale Rolle. In
kaum einem anderen Zusammenhang wurde in den letzten 100 Jahren so intensiv über Emotionen nachgedacht und so viel mit ihnen experimentiert. Dabei änderten sich die Vorstellungen, was Gefühle sind, welche Funktionen sie haben und wie sie zu beeinflussen sind fundamental. Doch nicht nur die Theorien, auch die Werbepraktiken selber veränderten sich grundlegend und damit die Reize, denen die Konsumenten emotional ausgesetzt sind. Diese Wandlungsprozesse verliefen konfliktreich, mit zahlreichen Rückkoppelungen und nicht immer
top-down und sie verweisen auf wesentliche Veränderungen in unserer Gesellschaft. Von diesen Annahmen ausgehend untersucht das Projekt die Bedeutung, die Gefühle in der und für
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1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation
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die deutsche Werbung im 20. Jahrhundert hatten. Es nimmt die theoretischen Debatten über
Gefühle und Werbung und die Werbepraktiken gleichermaßen in den Blick. In Form von case
studies werden charakteristische Beispiele aus der Werbepraxis vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen und des jeweils verfügbaren theoretischen Wissens analysiert.
ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Max-Planck-Institut für Bildungsforschung Forschungsbereich Geschichte der
Gefühle (Lentzeallee 94, 14195 Berlin)
KONTAKT: Leiterin (Tel. 030-82406-677, e-mail: schmidt@mpib-berlin.mpg.de)
[378-L] Schönbach, Klaus:
Verkaufen, Flirten, Führen: persuasive Kommunikation - ein Überblick, Wiesbaden: VS
Verl. für Sozialwiss. 2009, 152 S., ISBN: 978-3-531-16595-0
INHALT: Unter "persuasiver Kommunikation" versteht der Verfasser alle bewussten Versuche,
Verhalten durch Zeichen zu beeinflussen. Es diskutiert persuasives Argumentieren und setzt
sich mit Werbung als "Persuasion unter erschwerten Bedingungen" auseinander. Kanäle der
Persuasion und "Persuasibility", die Frage, wer sich am einfachsten überzeugen lässt, werden
ebenso behandelt wie Strategien der Persuasion, wie zum Beispiel "Fuß in die Tür", "Mit der
Tür ins Haus", Drohung oder Konfusion. Anmerkungen zum kritischen Umgang mit persuasiven Rezepten schließen den Band ab. (ICE2)
[379-F] Schreiber, Pia, Dipl.-Journ. (Bearbeitung); Dernbach, Beatrice, Prof.Dr. (Leitung):
Wissenschaft kommuniziert - Evaluation öffentlicher Aufmerksamkeitsstrategien
INHALT: Seit vielen Jahren gibt es eine steigende Zahl von Initiativen, Kampagnen und Projekten, um Wissenschaft publik und populär zu machen. Unter dem Motto: Public Understanding
of Science and Humanities (PUSH) sind auf vielen Ebenen vielfältige Formen entwickelt
worden, um wissenschaftliche Studien, Methoden und Ergebnisse an die Öffentlichkeit zu
vermitteln: die Wissenschaftsjahre, "Stadt der Wissenschaft", Hands-on-Science-Projekte wie
im Freizeitpark Rust, Kinder-Unis bzw. Kids Colleges usw. Aber nicht nur auf dieser Metaebene des Gesamtsystems Wissenschaft ist Kommunikation elementar, sondern auch auf der
Ebene der wissenschaftlichen Einrichtungen und der Ebene des einzelnen Wissenschaftlers.
Institutionen wie Hochschulen und Forschungseinrichtungen organisieren Tage der offenen
Tür für Jung und Alt, nicht zuletzt um die staatlichen und damit aus Steuern finanzierten Investitionen zu rechtfertigen. Wissenschaftler publizieren oder treten vermehrt in populären
Massenmedien auf, um sich und ihre Forschung darzustellen. Es gibt Wissenschaftspreise, die
nicht nur die eigentliche wissenschaftliche Arbeit, sondern inzwischen auch deren öffentliche
Darstellung belohnen. Die Ergebnisse dieser Studie sollen auf den Ebenen des Wissenschaftssystems, der wissenschaftlichen Einrichtungen und der einzelnen wissenschaftlichen Disziplinen bzw. deren Vertreter zeigen, welche Kommunikationsstrategien zur Generierung von öffentlicher Aufmerksamkeit entwickelt und welche Ergebnisse damit erzielt worden sind. Diese Analyse wird zudem die Stärken und Schwächen des Gesamtkatalogs an Maßnahmen bzw.
einzelner Maßnahmen zeigen. Auf dieser Basis kann ein idealtypisches Modell für Wissenschaftskommunikation entwickelt werden, das - gemessen an Chancen und Risiken - umsetzbare Kommunikationsstrategien für das Gesamtsystem Wissenschaft und einzelne Institutio-
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1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation
nen aufzeigt. Derzeit befindet sich die Forschungsgruppe in der Abschlussphase eines Teilprojekts: In den vergangenen Monaten wurden Internetauftritte von wissenschaftlichen Institutionen und Projekten anhand von Kategorien wie Zielgruppe, Gestaltungselemente und Aktivierungselemente analysiert. Die ersten Ergebnisse wurden zusammengefasst und werden
auf einer Tagung vorgestellt. Das nächste Teilprojekt ist in Planung: Es soll nun der Blick auf
den einzelnen Wissenschaftler gerichtet werden. Im Rahmen von Face-to-face-Interviews mit
bspw. DFG-Communicator-Preisträgern soll eine Evaluation der Aufmerksamkeitsstrategien
von Wissenschaftlern erfolgen. ZEITRAUM: 2007-2009 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
METHODE: In dem Forschungsprojekt sollen diese Aufmerksamkeitsstrategien dargestellt und
evaluiert werden. Es gilt zunächst, die vorhandenen Daten zu sammeln und auszuwerten. Ziel
ist einerseits, eine Übersicht über einen Großteil der Projekte zu gewinnen und andererseits,
die Initiativen zu typologisieren, auf der Basis der Kriterien Zielgruppe, erreichtes Publikum,
Botschaften, Instrumente u.ä. Auf der Metaebene der wissenschaftlichen Institutionen (wie
Hochschulen und Forschungseinrichtungen) soll zunächst gezeigt werden, ob und wie sich
die Öffentlichkeitsarbeit verändert hat. So ist anzunehmen, dass sich v.a. die Außendarstellung über eigene Maßnahmen (z.B. Kids' College, Tag der offenen Tür etc.) sowie über die
Berichterstattung in Medien (interne wie externe) professionalisiert hat. Nach einer Analyse
von Internetauftritten von wissenschaftlichen Institutionen und Projekten nach einem Kategoriensystem folgen in einem nächsten Schritt Face-to-face-Interviews mit einzelnen Wissenschaftlern.
ART: BEGINN: 2008-06 ENDE: 2011-05 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: FuE-Projekt
der HS Bremen
INSTITUTION: Hochschule Bremen, Fak. Gesellschaftswissenschaften (Neustadtswall 30,
28199 Bremen)
KONTAKT: Leiterin (Tel. 0421-5905-3187, e-mail: beatrice.dernbach@hs-bremen.de)
[380-L] Schuppan, Friederike:
Die Entwicklung von Öffentlichkeitsarbeit am Beispiel der Evangelischen Kirche in
Deutschland im 20. Jahrhundert, in: Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst :
Kommunikationswissenschaft ; Massenkommunikation - Medien - Sprache, Bd. 2/2009, S. 9-19
(www.gesis.org/fileadmin/upload/dienstleistung/fachinformationen/servicepublikationen/sofid/Fa
chbeitraege/Kommunikation_09-02_FB.pdf)
INHALT: Die Autorin berichtet aus einer historischen Studie, in der untersucht wurde, wie sich
die Entwicklung der Öffentlichkeitsarbeit der Evangelischen Kirche im 20. Jahrhundert vollzogen hat. Dabei wurde die Evangelische Kirche als Untersuchungsobjekt ausgewählt, weil
sich durch ihr langes Bestehen Rückschlüsse auf das Einwirken früherer Entwicklungen ziehen lassen und sie sich durch eine Fülle begleitender publizistischer Äußerungen auszeichnet.
Ziel der Untersuchung war es herauszufinden, welche Faktoren die Entwicklung kirchlicher
Öffentlichkeit beeinflusst haben und ob sich bestimmte Entwicklungsphasen ausmachen lassen. Die Ergebnisse zeigen, dass sich die evangelische Öffentlichkeitsarbeit in engem Zusammenhang mit dem Entstehen der öffentlichen Kommunikation und der Massenmedien entwickelt hat. Parallel zur Entwicklung der massenmedialen Kommunikation hat die Evangelische
Kirche, zur Erfüllung ihres Verkündigungsauftrags und ihres selbst auferlegten Wächteramtes, medienpolitische Maßnahmen ergriffen. Die Haltung der Evangelischen Kirche gegenüber den Massenmedien war jedoch anfangs von stark entgegengesetzten Interessen geprägt:
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Einerseits wollte sie vor den Auswirkungen und Gefahren der Massenmedien warnen, denen
sie einen unmoralischen und Sitten verderbenden Einfluss zuschrieb; andererseits wollte sie
in zunehmendem Maße die Massenmedien für sich und ihre Zwecke gebrauchen. Dieser
Zwiespalt, in dem sich die Evangelische Kirche befand, löste sich im Laufe des 20. Jahrhunderts jedoch zugunsten der Nutzung moderner Massenmedien auf. (ICI2)
[381-L] Steininger, Christian; Woelke, Jens:
Separating TV ads from TV programming: what can we learn about program-integrated
advertising from economic theory and research on media use, in: Communications : the
European Journal of Communication Research, Vol. 33/2008, Nr. 4, S. 455-471 (Standort: USB
Köln(38)-MXA00767; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: Einnahmen aus der Werbung mit Fernsehspots können als eine Art indirekter Finanzierung des redaktionellen Inhalts angesehen werden. Dies gilt umso mehr für Bemühungen,
Werbebotschaften in das Programm zu integrieren. Um die Probleme, die mit der Abschaffung des Prinzips der Trennung von Werbung und redaktionellem Inhalt einhergehen, angemessen identifizieren zu können, ist es wichtig einen Ansatz zu entwickeln, der die Theorien
und Ergebnisse, die jeweils einzeln Teil von Wirtschafts- und Kommunikationswissenschaft
sind, zusammenbindet. Ein solcher Ansatz zeigt, dass Appelle an die Selbstregulierungskräfte
des Marktes auf einem Sektor keinen Sinn machen, auf dem Marktversagen die Regel und
nicht die Ausnahme darstellt. Was die Medienkompetenz der Zuschauer betrifft, so kommen
Rezipientenforschung und Medienwirkungsforschung zu dem Ergebnis, dass die Erwartungen, die an die Werbewirkung von Product Placement geknüpft werden, kaum erfüllt werden
dürften. (UNübers.)
[382-L] Theiler, Olaf:
Die Eigendarstellung staatlicher Sicherheitsakteure in den Medien: das Beispiel der
Bundeswehr, in: Thomas Jäger (Hrsg.) ; Henrike Viehrig (Hrsg.): Sicherheit und Medien,
Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2009, S. 25-34
INHALT: Der Umgang staatlicher Organe mit den Medien ist durch drei Grundelemente geprägt.
Erstens hat der Staat eine Informationspflicht gegenüber seinen Bürgern, zweitens hat die Politik ebenso wie staatliche Institutionen ein gewisses Informationsbedürfnis, um die notwendige Unterstützung für ihr Handeln zu gewinnen, und drittens ergeben sich aus den Rahmenbedingungen der Politik und des militärischen Handelns auch gewisse Anforderungen der Geheimhaltung unter strategischen, operativen und taktischen Gesichtspunkten sowie des Schutzes von Soldaten und ihrer Angehörigen, also des "Informationsmanagements". Dem steht ein
gleichermaßen von Konfrontation wie Interdependenz geprägtes Verhältnis zu den Medien
gegenüber, das es kommunikativ und kooperativ zu gestalten gilt. Dafür sollte die Kommunikationsfähigkeit der Bundeswehr als Ganzes weiter verbessert werden. (ICE2)
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1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation
[383-L] Trepte, Sabine; Hasebrink, Uwe; Schramm, Holger (Hrsg.):
Strategische Kommunikation und Mediengestaltung: Anwendung und Erkenntnisse der
Rezeptions- und Wirkungsforschung, (Rezeptionsforschung, Bd. 17), Baden-Baden: Nomos
Verl.-Ges. 2009, 259 S., ISBN: 978-3-8329-4311-0
INHALT: "Wie wirken Product Placements? Welche Elemente einer Call-In-Show lassen die Zuschauer zum Hörer greifen? Welche Art der musikalischen Profilierung nützt einem Radiosender? Den anwendungsbezogenen Fragen der Rezeptions- und Wirkungsforschung widmet
sich dieser Band. Dazu werden die Theorien und Modelle der Rezeptions- und Wirkungsforschung aus dem Elfenbeinturm entlassen und auf ihre Tauglichkeit für die Gestaltung von
Medienproduktionen und für die Planung strategischer Kommunikation geprüft. Damit liefert
dieser Band Anregungen für die Medienpraxis, wie kommunikationswissenschaftliche Theorien und Erkenntnisse praxisnah genutzt werden können. Die Wissenschaft wird ermutigt,
nach der potentiellen Anwendbarkeit und Reichweite ihrer Theorien und Ansätze zu fragen."
(Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Sabine Trepte, Uwe Hasebrink: Rezeptions- und Wirkungsforschung in Kooperation mit der Medienpraxis (11-30); Jürgen Schulz, Knut Walter:
Kann Theorie Praxis anleiten? Theoretische Überlegungen und empirische Befunde zur wissenschaftlichen Relevanz im Werbeprozess (33-58); Joost van Treeck, Thomas Zervos:
"Schatz, es ist nicht so, wie du denkst": Wie sozialpsychologische Erkenntnisse Loyalität in
kritischen Kundenbeziehungen sichern (59-78); Ilona Stämpfli: Ohne Polemik keine Wirkung? Wahrnehmung und Wirkung einer schweizer Anti-Rassismus-Kampagne (79-96);
Werner Wirth, Jörg Matthes, Christian Schemer, Thomas Husmann: Product Placements als
Trojanische Pferde? Experimentelle Befunde zur Persuasion ohne explizite Erinnerung (97114); Nikolaus Jackob, Thomas Roessing, Thomas Petersen: Die differenzielle Messung der
Wirkung von Rhetorik - Befunde zweier Mehr-Methoden-Experimente (115-138); Lothar Mikos, Elizabeth Prommer, Claudia Töpper: Die Verbindung von dramaturgisch-ästhetischer
Analyse und Rezeptionshandeln (139-162); Patrick Rössler, Emanuel Germanus, Sabine
Gruschwitz, Anja Kalch: Wie werden aus Zuschauern Mitspieler? Zwischen parasozialer und
sozialer Interaktion: Resonanz auf Call-In-Shows im Fernsehen (165-184); Saskia Böcking,
Eva Huwiler, Werner Wirth: Unrealistisch, aber passend? Zur Akzeptanz von unrealistischen
Szenen in Spielfilmen (185-204); Holger Schramm: Die Gestaltung von Mainstream-Musikprogrammen im Radio. Eine Reflektion aus Sicht der Rezeptions- und Wirkungsforschung
(205-224); Katharina-Maria Behr, Sabine Trepte: Kommerzielles Blogging - medienethische
Diskussionen zur Kennzeichnung von Werbung und PR in Weblogs (225-251).
[384-L] Volpers, Helmut; Holznagel, Bernd:
Trennung von Werbung und Programm im Fernsehen: Zuschauerwahrnehmung und
Regulierungsoptionen, (Schriftenreihe der Medienanstalt Hamburg/ Schleswig-Holstein MA
HSH, Bd. 2), Berlin: Vistas Verl. 2009, 237 S., ISBN: 978-3-89158-499-6
INHALT: "Produktplatzierung und Schleichwerbung sind immer wieder aktuelle Themen der
Werbebranche, an denen sich die Geister scheiden. Die Diskussion, ob Produktplatzierung in
Deutschland erlaubt werden soll, ist durch europarechtliche Liberalisierungsmöglichkeiten
aktueller denn je. Aber wie viel Unterstützung bei der Unterscheidung zwischen Werbung
und Programm braucht der Zuschauer überhaupt? Die vorliegende interdisziplinäre Studie beschreitet Neuland. Sie untersucht in ihrem kommunikations- und rechtswissenschaftlichen
Teil erstmals, woran Zuschauer TV-Werbung als solche erkennen. Denn nur auf dieser
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Grundlage lässt sich beurteilen, welche Werbebestimmungen sinnvoll und notwendig sind
und wie die Werberegulierung der Zukunft aussehen kann." (Autorenreferat)
[385-F] Wiesel, Jochen H., Dipl.-Kfm. (Bearbeitung); Freter, Hermann, Univ.-Prof.Dr. (Betreuung):
Einsatz interaktiver Medien im Rahmen der Neuproduktentwicklung und -einführung
INHALT: Im Rahmen der Neuproduktentwicklung lassen sich interaktive Medien insbesondere
zur Erlangung von Informationen über Kundenwünsche einsetzen. Dies wirft jedoch eine Reihe von Problemen und Fragen auf, z.B.: a) Akzeptanz der Multimedia-Appliktionen durch die
Probanden, b) Einflüsse der virtuellen Umgebung auf die Wahrnehmung des Testproduktes
durch die Probanden sowie c) Qualität/ Validität der multimedia-gestützten Verfahren im
Vergleich zu bisherigen Methoden. Eine grundlegende Frage im Rahmen der Neuprodukteinführung ist, inwieweit der Einsatz interaktiver Medien die Wahrnehmung des vorgestellten
Produktes durch die Konsumenten und damit den Adoptionsprozess (individuelle Ebene) beeinflusst. Auf aggregierter Ebene ist zu prüfen, inwieweit der Einsatz interaktiver Medien den
Diffusionsprozess beschleunigen kann, d.h. inwieweit der Einsatz neuer Medien die Ansprache bzw. Aktivierung der Innovatoren, Frühadopter sowie Meinungsführer effizienter gestalten kann.
METHODE: Die zugrundeliegende theoretische Sichtweise basiert auf Theorien der Neuen Institutionenökonomik, insbesondere auf der Informationsökonomie und der Transaktionskostentheorie. Die Fragestellungen hinsichtlich der Neuproduktentwicklung werden eher praxisorientiert bearbeitet. Zur Bearbeitung der Fragestellungen zur Neuprodukteinführung wird auf
Erkenntnisse der Adoptions- und Diffusionsforschung sowie auf Theorien zum sozialen Einfluss im Medienvergleich zurückgegriffen.
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Freter, Hermann; Gaiser,
Jens; Kothen, Wolfgang; Sänger, Henrike; Weiche, Gregor; Wiesel, Jochen H.: Theorie virtueller Gemeinschaften - ein dynamisch-transaktionaler Ansatz. Siegen 2000.
ART: BEGINN: 1997-01 ENDE: 2009-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Siegen, FB 05 Wirtschaftswissenschaften, Wirtschaftsinformatik
und Wirtschaftsrecht, Fach BWL Lehrstuhl für Marketing (Hölderlinstr. 3, 57068 Siegen)
KONTAKT: Institution (Tel. 0271-740-4380, Fax: 0271-740-2724,
e-mail: info@marketing.uni-siegen.de)
[386-F] Wild, Peter (Bearbeitung); Blum, Rolf; Bracher, Nadine (Leitung):
MACH Consumer - Konsum-Media-Analyse Schweiz
INHALT: Die MACH Consumer ist die gemeinschaftliche schweizerische Konsum-Medienstudie
für Printmedien und Kino. Sie wurde in ihrer heutigen Form und Methodik (repräsentative
Ad-hoc-Studie mittels schriftlicher Befragung) erstmals 1991/1992 erhoben. Die MACH
Consumer ist primär eine Ergänzungsstudie zur MACH Basic, indem sie neben der Soziodemografie und Geografie Variablen aus dem Bereich Konsum und Besitzstand zur Zielgruppenbeschreibung zur Verfügung stellt. Die Konsumdaten werden alle 2 Jahre neu erhoben.
Die Mediendaten (Reichweiten der Zeitungen, Zeitschriften und Kino) werden im Rahmen
der MACH Basic jedes Jahr erhoben. In den Zwischenjahren ohne Konsumerhebung werden
222
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/1
1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation
die Mediendaten der MACH Consumer an diejenigen der jeweils aktuellen MACH Basic angepasst. Sekundär kann die Studie auch als reine Konsumstudie mit Angaben zu allen abgefragten Konsumbereichen genutzt werden. (Zwischen)ergebnisse: Medienwerte (Reichweite,
projizierte Leserschaft) für ca. 125 Titel. Konsum- und Besitzstandsdaten zu folgenden Bereichen: Aktivitäten und Hoppys, Auto/ Mobilität, Bekleidung und Accessoires, Einkaufsverhalten, Finanzen/ Versicherungen/ Krankenkassen, Geräteausstattung im Haushalt, Gesundheit,
Getränke, Haushaltsarbeit, Haustiere, Informationsverhalten, Kinderprodukte, Körperpflege/
Kosmektik, Lebensmittel, Kochen, Ernährung, Rauchen, Reisen, Weiterbildungs- und Hobbykurse, Werbung, Wohnen/ Einrichtung. Die MACH Consumer ist eine Zusatzstudie zur
MACH Basic. GEOGRAPHISCHER RAUM: Schweiz, Liechtenstein
METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Befragung, schriftlich (Stichprobe: n=ca.
11.000; Personen in Privathaushalten mit separatem Telefonanschluss in CH/FL und 14++
Jahre und sprachlich an die Sprache(n) der Wohnregion assimiliert -4,187 Mio. Personen in
der deutschen Sprachgruppe, 1,339 Mio. Personen in der französischen Sprachgruppe sowie
0,268 Mio. Personen in der italienischen Sprachgruppe-; Auswahlverfahren: Ziehung eines
Subsamples aus dem für die MACH Basic ausgewählten Personenkreis). Feldarbeit durch ein
kommerzielles Umfrageinstitut (Demoscope, Link, Erasm).
VERÖFFENTLICHUNGEN: Jährliche Publikation der Ergebnisse: Berichtsband und CD-Rom.
Zu beziehen bei WEMF AG für Werbemedienforschung (Onlinebestellung unter: www.wemf.ch/de/order/bestellung_studien_statistiken.php ).
ART: BEGINN: 1991-07 AUFTRAGGEBER: teilnehmende Verlage FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: WEMF AG für Werbemedienforschung (Bachmattstr. 53, 8048 Zürich,
Schweiz)
1.13
Medienpädagogik, Medienarbeit
[387-F] Bertow, Andreas (Bearbeitung); Schweer, Martin K.W., Univ.-Prof.Dr. (Leitung);
Schweer, Martin K.W., Univ.-Prof.Dr. (Betreuung):
"Neue Medien" in der Grundschule - Perspektiven für die pädagogische Praxis
INHALT: In dem Projekt soll eruiert werden, welche Defizite hinsichtlich der Medienkompetenz
bei Schülern der dritten und vierten Klassenstufe sowie bei Lehrern festzustellen sind. Daraus
soll ein medienpädagogisches Konzept für die Grundschule entwickelt und in zwei Projektschulen durchgeführt und anschließend evaluiert werden.
METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Quasi-Experiment; Qualitatives Interview; Standardisierte Befragung, schriftlich. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen
des Projekts.
ART: BEGINN: 2002-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution; Stipendium
INSTITUTION: Hochschule Vechta, Institut für Soziale Arbeit, Bildungs- und Sportwissenschaften -ISBS- (Driverstr. 22, 49377 Vechta)
KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: andreas.bertow@uni-vechta.de)
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/1
1.13 Medienpädagogik, Medienarbeit
223
[388-L] Blaschitz, Edith; Seibt, Martin (Hrsg.):
Medienbildung in Österreich: historische und aktuelle Entwicklungen, theoretische
Positionen und Medienpraxis, Berlin: Lit Verl. 2008, 463 S., ISBN: 978-3-8258-1498-4
INHALT: "Das Erscheinen jedes neuen Mediums bringt das Bestreben, dieses zu Bildungszwecken heranzuziehen mit sich. Film, Fernsehen, Radio oder Computerspiel sollten und sollen
nicht nur der Unterhaltung dienen, sondern einen Beitrag zu Erziehung und Bildung leisten.
Der vorliegende Band versammelt Beiträge, sowohl aus medientheoretischer und medienpraktischer Sicht, zu Geschichte und Status quo der Medienbildung in Österreich und ihrer
Eingebundenheit in wirtschaftliche und gesellschaftliche Rahmenbedingungen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Edith Blaschitz, Martin Seibt: Geschichte und Status quo der Medienbildung in Österreich (11-26); Christina Schachtner: Digitale Medienwelten als neue Lebenswelten - wie positioniert sich die Pädagogik? (27-41); Christian Swertz: Hinweise zu einer Theorie der Medienpädagogik (42-51); Susanne Krucsay: Digital literacy - gegen den
Strich gelesen (52-62); Theo Hug: Überlegungen zur Medienpädagogik im Lichte der medialen Wende (63-73); Sabrina Schrammel: Der Raum - eine neue Herausforderung für die Medienpädagogik? (74-83); Brigitte Hipfl: Das Vermächtnis der cultural studies für die Medienpädagogik (94-93); Konstantin Mitgutsch: Medienkompetenz - Formel oder Leerformel? (94104); Thomas A. Bauer: Land der Berge - die medienpädagogische Bildungslandschaft in Österreich - eine Bildbeschreibung (105-117); Karl Brousek: Aus dem Zelt - in die Welt. Zur
100-jährigen, spannungsgeladenen Geschichte von Bildungspolitik, Film/Medien und Pädagogik (118-124); Frank Hartmann: Von der Bildstatistik zur Bildersprache. Otto Neuraths
revolutionäre Bildpädagogik (125-135); Edith Blaschitz: "Kampf gegen Schmutz und
Schund" Medienrezeption in Österreich (1945-1965) (136-147); Ingrid Geretschlaeger: Als
die Medienpädagogik in Österreich Segel setzte (148-155); Thomas Ballhausen: Der Horrorfilm als Seismograph des Sozialen. Eine Notiz zu historischen Entwicklungen und medienpädagogischen Perspektiven (156-164); Iwan Pasuchin: Das E-Learning ist tot, es lebe das
(Medien-)Didaktik jenseits sozioökonomischer und technologischer Konjunkturzyklen (165176); Ingrid Paus-Hasebrink, Christine W. Wijnen: Profil und Identität der Medienpädagogik
im interdisziplinären und internationalen Kontext (177-188); Sigrid Jones: Medienpädagogik
in Österreich aus internationaler Perspektive - Strategien für die Zukunft (189-202); Agnieszka Dzierzbicka, Christian Körber: Die fetten Jahre sind vorbei - Medienpädagogik und cultural studies am Scheideweg (203-210); Christian Wiesner: Die Bedeutung der Emotionen in
der Medienpädagogik (211-223); Jörg Zumbach, Ulrike Unterbruner: Problemorientiertes
Lernen mit neuen Medien (224-236); Michael Wagner: Die verspielte Wissenschaft - zur medienpädagogischen Bedeutung der Computerspielforschung (237-247); Veronika HornungPrähauser, Michaela Luckmann: E-Portfolios als medienpädagogische Herausforderung (248260); Monika Seidl: Bildmedien + Medienbildung = Bildmedienbildung - Konzept einer Weiterbildungsreihe Medienbildung (261-271); Robert Buchschwenter: Lehrerinnen an die Kameras - über den Versuch, dem Bildungsvakuum im audiovisuellen Bereich zu begegnen
(272-277); Gerhard Falschlehner: Die Truman-Show - Mediennutzung und Lesekompetenz
der Network-Generation (278-288); Horst O. Mayer: Handlungsorientierung und E-Learning
(289-300); Markus Reiter: Implementierungsmöglichkeiten von Notebooks in den Mathematikunterricht der Grundschule - eine didaktische Reflexion (301-311); Patricia Köll: Medienpaedagogik bottom-up - Aufbau einer Online-Community am Beispiel von "Medienpädagogik.At/Blog" (312-320); Marion R. Gruber: Zur Bedeutung der neuen Medien für die Kunstund Kulturvermittlung im Museum und Archiv (321-332); Franz Kratzer: Ausserschulische
Kinder- und Jugendarbeit in Wien - und die Medienpädagogik (333-344); Robert O. E. Eder:
224
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/1
1.13 Medienpädagogik, Medienarbeit
Medienpädagogik und Sozialarbeit - zwei ungleiche Schwestern? (345-355); Martin Seibt,
Elke Zobl: Emanzipatorische Medienpädagogik in Salzburg - von der Entwicklung der Aktion Film, der Radiofabrik und des Euregio Medienzentrums (356-367); Helmut Peissl: Freie
Radios - empowerment & Partizipation (368-377); Herbert Rosenstingl: Positivprädikatisierung von Computer- und Konsolenspielen - Grundlagen der Strategie des österreichischen Jugendministeriums (378-389); Brigitte Pagana-Hammer: Cisci: "Cinema & Science" - ein Beitrag zur attraktiven Unterrichtsgestaltung in den Naturwissenschaften (390-395); Sabine
Zauchner: Neue Medien: Neue Handlungsräume für Mädchen und junge Frauen (396-406);
Christian Berger: "Da kann ich sagen was ich denke" Zehn Jahre "Wiener Radiobande" Schülerinnen machen Radio (407-413); Heinz Wagner: Zu Wort kommen lassen! (414-419); Petra
Burgstaller, Thomas Schuster: Punktgenau: aktive sozialräumliche Medienpädagogik am Beispiel des social Profit Vereins Spektrum (420-427); Renate Holubek: Remix it! - Eigene Medienschöpfungen - Anregungen zur kritisch-kreativen Auseinandersetzung mit Medien (428435); Christian Ganzer: "Zoom Lab" - Multimedia-Workshops für Kinder von 8 bis 14 Jahren
(436-437); David Hinderling: Your viewture - ein Fotoprojekt mit Jugendlichen (438-443);
Amina Handke: Okto - Partizipatives Fernsehen als Medium der Kompetenzvermittlung
(444-450).
[389-F] Brüggemann, Marion, Dipl.-Päd. (Bearbeitung):
Digitale Medien im Schulalltag - Herausforderungen der Medienintegration für das professionelle Handeln von Lehrkräften
INHALT: In der Schule sollen Schülerinnen und Schüler die Fähigkeit zum eigenverantwortlichen, selbstorganisierten und kooperativen Lernen erwerben, digitale Medien spielen dabei
eine zentrale Rolle. Sie werden in diesem Zusammenhang oftmals als Katalysatoren für innovative Lehr- und Lernkonzepte gesehen. Lehrkräfte agieren, so die Idealvorstellung, weniger
als Vermittler von Wissen, sondern verstärkt als Lernbegleiter, die die Lernenden bei der
selbständigen Aneignung von Wissen unterstützen. Die Anforderungen an das professionelle
Handeln von Lehrkräften sind damit in den letzten Jahren enorm gestiegen. Sie sollen digitale
Medien (umfassende Medienkompetenz) beherrschen, um diese gewinnbringend einzusetzen
und um letztlich die 'Effektivität' von Lernprozessen zu steigern (medienpädagogische Kompetenz), so ein häufig formulierter Anspruch. Verglichen mit dem,was dem medial vermittelten Lernen an Wirkungs- und Innovationspotential zugeschrieben wird, bleibt die Schulpraxis
weit hinter den Erwartungen zurück. Evaluationsforschung zum Thema legt nahe, dass die Integration digitaler Medien in alltägliche Lehr- und Lernkontexte der Schule trotz intensiver
Förderung bisher eher zögerlich verläuft und von starken Widerständen begleitet wird. Das
Forschungsprojekt nimmt auf der Ebene der Einzelschule Lehrkräfte als operative Hauptakteure der Medienintegration in den Blick, um die Bedingungen und Motive im Medienintegrationsprozess auf der Mesoebene exemplarisch zu beleuchten. Im Mittelpunkt steht dabei
die Rekonstruktion zentraler Orientierungen, die dem pädagogischen Handeln mit digitalen
Medien im Schulalltag zugrunde liegen. Die Rekonstruktion von unterschiedlichen Orientierungen soll auf der Basis der Auswertung von Gruppendiskussionen mit Hilfe der dokumentarischen Methode erfolgen. Es sollen (typische) Orientierungen identifiziert werden, die geeignet erscheinen, den vielfältigen Einsatz von digitalen Medien zu befördern oder aber auf
bestimmte Handlungskontexte zu beschränken. Dabei geht es auch darum herauszufinden,
welche Handlungspraxen mit digitalen Medien im Unterricht etabliert sind und wodurch sich
diese etablierten Praxen auszeichnen. Eine zentrale Frage lautet: Wie anschlussfähig sind die
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1.13 Medienpädagogik, Medienarbeit
225
ermittelten Orientierungen für ein eigenverantwortliches Lernen mit Medien in der Schule?
Darüber hinaus soll untersucht werden, ob Aussagen über das Verhältnis von Medienintegration und der Beteiligung der Lehrkräfte an Prozessen der Schulentwicklung getroffen werden
können. Ergänzt werden die Gruppendiskussionen durch die Auswertung von schulspezifischen Dokumenten (z.B. Medienentwicklungspläne) sowie durch Experteninterviews mit
Schlüsselpersonen der schulischen Medienintegration (Schulleitung; IT-Beauftragte).
ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Bremen, FB 09 Kulturwissenschaften, Institut für Medien, Kommunikation, Information -IMKI- (Postfach 330440, 28334 Bremen)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0421-218-2779, Fax: 0421-218-4894,
e-mail: mbrueggemann@ifib.de)
[390-F] Debacher, Uwe (Bearbeitung); Kübler, Hans-Dieter, Prof.Dr. (Leitung):
Internetratgeber für 12- bis 16jährige
INHALT: a) Konzeption, Bearbeitung und Realisation einer Website "Internet-Ratgeber" über
Chancen und Risiken der Internetnutzung; b) Erprobung und Evaluation der "Nullnummer";
c) didaktische Multiplikatoren und Schulung in Schulen, Jugendzentren und Bibliotheken; Erstellung von Begleitmaterialien.
METHODE: Medienpädagogik - Medienkompetenz, aktuelle Medienarbeit. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Beobachtung, teilnehmend; Gruppendiskussion
(Stichprobe: 20). Qualitatives Interview. Usability-test (Stichprobe: 10). Feldarbeit durch
Mitarbeiter/-innen des Projekts -Studierende-.
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Unveröffentlichte Projektskizze für Antragstellung.
ART: BEGINN: 2009-03 ENDE: 2010-09 AUFTRAGGEBER: Medienanstalt Hamburg - Schleswig-Holstein -MA HSH- FINANZIERER: Institution; Auftraggeber
INSTITUTION: Institut für Medien- und Kommunikationsforschung e.V. -IMKO- (Barenhorst
53, 33824 Werther)
KONTAKT: Leiter (e-mail: hans-dieter.kuebler@t-online.de
[391-L] Geisler, Martina:
Clans, Gilden und Gamefamilies: soziale Prozesse in Computerspielgemeinschaften,
Weinheim: Juventa Verl. 2009, 295 S., ISBN: 978-3-7799-1797-7
INHALT: Der Band analysiert die sozialen Prozesse von Computerspielmannschaften (Clans),
die sich sowohl in virtuellen als auch in realen Spiel-Welten bewegen, aus medienpädagogischer Perspektive. Untersucht werden unter anderem die Entwicklung und Existenz, die
Strukturen, Regeln und Konventionen, die Kommunikation und die Gruppendynamik von
Computerspielgemeinschaften. Im Mittelpunkt stehen zum Beispiel folgende Fragen: Finden
sich in den virtuellen und medialen Räumen von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen auch soziale und - trotz Medialität - authentische Prozesse? Inwieweit hängt die Entstehung von Clans vom Alter der Spieler, von ihrer sozialen Herkunft, von ihrem Geschlecht
und von den unterschiedlichen Computerspielgenres ab? Wie bilden sich Clans als Gemeinschaften und können sie überhaupt als Gemeinschaften oder Gruppen im bisherigen Sinne definiert werden? Welche Formen der Hierarchie gibt es in Clans, welche Regeln existieren,
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1.13 Medienpädagogik, Medienarbeit
und wie sehen eventuell vorhandene Sanktionen und Konventionen aus? Der Band möchte
neben dem Verständnis für diese Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen vor allem pädagogische Medienkompetenz vermitteln, die für den Zugang zu Wissensvermittlung, Kommunikation und Akzeptanz unabdingbar ist. (ICI2)
[392-L] Hoffarth, Britta:
Performaitivität als medienpädagogische Perspektive: Wiederholung und Verschiebung von
Macht und Widerstand, Bielefeld: transcript Verl. 2009, 267 S., ISBN: 978-3-8376-1095-6
INHALT: "Verschiebung und Wiederherstellung von Bedeutung - diese Doppelbewegung des
Performativen versucht das Buch in Bezug auf die Frage nach der (Re-)Produktion von Verhältnissen der Differenz im Kontext von Medien und Medienaneignung zu präzisieren. Unter
Berücksichtigung dekonstruktivistischer, diskurstheoretischer und in den Cultural Studies entwickelter Begriffe und Ideen werden verschiedene Perspektiven auf das Verhältnis von 'Medium' und 'Subjekt' vorgeschlagen. Das Ziel dieser erläuternden Verknüpfungen ist es, einen
medienpädagogischen Raum zu erkunden, in dem die Verstricktheit des medialen Textes, seiner Aneignung sowie seines pädagogischen Handelns in vielfältige Differenzverhältnisse zum
Thema werden kann." (Autorenreferat)
[393-F] Hosenfeld, Annette, Dr.; König, Mathias, Dipl.-Soz.Wiss.; König, Wolfgang, Dipl.-Soz.Wiss. (Bearbeitung); Maier, Jürgen, Jun.-Prof.Dr.; Maier, Michaela, Prof.Dr. (Leitung):
Zeitung lesen macht schlau - Langzeitleseprojekt mit Auszubildenden (ZeiLe)
INHALT: Das Heranführen der jungen Menschen an Printmedien ist Gegenstand zahlreicher Projekte - etwa Zeitungsleseprojekten, die v.a. in Grundschulen durchgeführt werden. Vergleichbare Initiativen an berufsbildenden Schulen existieren hingegen nicht - das hier vorgestellte
Projekt schließt deutschlandweit erstmalig diese Lücke. Die Erfolgsgeschichte seit Initiierung
des Projekts kann sich sehen lassen: Im Ausbildungsjahr 2006/2007 waren eine Tageszeitung
(Die RHEINPFALZ), ein Unternehmen und ca. 80 Auszubildende beteiligt, im Jahr
2007/2008 waren es schon sechs Unternehmen mit ca. 100 Auszubildenden, im Jahr
2008/2009 20 Unternehmen mit 190 Auszubildenden und im kommenden Jahr werden fünf
Tageszeitungen (Die RHEINPFALZ, Rhein-Zeitung, Trierischer Volksfreund, Allgemeine
Zeitung, Saarbrücker Zeitung), mindestens 150 Unternehmen (Stand am 31.7.2009) und 750
Auszubildende aus Rheinland-Pfalz am Projekt "ZeiLe" (Zeitung Lesen macht schlau) beteiligt sein. Um diese Ausweitung des Projekts zu ermöglichen und gleichzeitig die Nachhaltigkeit des Projekts zu sichern, wird es im Ausbildungsjahr 2009/10 vom Bildungsministerium
Rheinland-Pfalz bzw. des Saarlandes sowie dem Verband der Zeitungsverleger in RheinlandPfalz und Saarland e.V. finanziell unterstützt. In den vergangenen Jahren zeigte sich, dass die
Auszubildenden im Laufe eines Jahres durch die regelmäßige Zeitungslektüre ein erhebliches
Maß an Allgemeinwissen erwerben können. Zudem wächst die Bereitschaft, sich mit Printmedien auseinanderzusetzen. Diese Effekte sind bildungsübergreifend nachweisbar. Dass der
Wissensanstieg kausal auf die kontinuierliche Beschäftigung mit tagesaktuellen Themen zurückgeführt werden kann, konnte durch den Vergleich mit einer Kontrollgruppe belegt werden. 2006 wurde der identische Allgemeinwissenstest einer Gruppe von 32 Berufsschülern
vorgelegt, die nicht an dem Zeitungsleseprojekt teilnahmen - ihr Wissen blieb im Laufe des
Untersuchungszeitraums fast unverändert. Die Tatsache, dass es gelungen ist, das Projekt für
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1.13 Medienpädagogik, Medienarbeit
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das Ausbildungsjahr 2009/10 auf zwei Bundesländer auszudehnen, zeugt von seinem großen
Potenzial. Der Nutzen für die Gesellschaft liegt auf der Hand: Auszubildende, die über das
Tagesgeschehen informiert sind, die sich für die Region, in der sie leben, interessieren, und
gleichzeitig über mehr Allgemeinwissen verfügen, sind nicht nur für die ausbildenden Unternehmen wertvolle Mitarbeiter. Sie können sich auch ihrer Verantwortung als mündige, politisch informierte Bürger stellen und aktiver am gesellschaftlichen Leben teilnehmen. Und
nicht zuletzt verbessern eine höhere Allgemeinbildung und Lesekompetenz die individuellen
Zukunftschancen eines jeden Teilnehmers. Für dieses Ziel setzen sich die Teilnehmer des
Projekts ein: 150 Unternehmen, fünf Zeitungen und eine Universität. GEOGRAPHISCHER
RAUM: Bundesländer Rheinland-Pfalz und Saarland
METHODE: Mangelnde Lesekompetenz und geringes Allgemeinwissen sind Auslöser schlechterer persönlicher Zukunftsperspektiven und gesellschaftlicher Desintegration. Bildungsstudien
wie z.B. IGLU oder PISA belegen, dass die Lesekompetenz von rheinland-pfälzischen Schüler/innen, trotz erster Erfolge bildungspolitischer Maßnahmen, nach wie vor nicht zufrieden
stellend ist. Insbesondere bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen bestehen erhebliche Defizite. Schwierigkeiten bestehen vor allem bei komplexeren Verstehensprozessen, bei denen
auf eigenes Welt- und Hintergrundwissen zurückgegriffen werden muss. Die Folgen mangelnder Lesekompetenz sind vielschichtig: schlechtere Erfolgschancen in Schule und Beruf,
geringere Kenntnisse über Politik und Gesellschaft, Politikverdrossenheit, niedrigere Wahlbeteiligung, größere Bereitschaft zur Wahl von Protestparteien. Defizite in der Lesekompetenz
können einerseits durch Maßnahmen abgebaut werden, die das Lesen und Erschließen von informierenden Texten fördern. Andererseits wird der Aufbau von Motivation, sich mit Printprodukten auseinanderzusetzen, als ein wesentlicher Schlüssel zur Entwicklung von Lesekompetenz gesehen. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Experiment (Stichprobe: 800). Psychologischer Test. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Maier, Michaela; Vogel, Ines; Maier, Jürgen: Zeitung lesen macht
schlau! in: Verband Österreichischer Zeitungen (Hrsg.): Presse 2007. Wien: Verband Österreichischer Zeitungen 2008, S. 34-46.
ART: BEGINN: 2009-08 ENDE: 2010-07 AUFTRAGGEBER: Verband der Zeitungsverleger in
Rheinland-Pfalz und Saarland e.V. FINANZIERER: Land Rheinland-Pfalz Ministerium für
Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur; Land Saarland Ministerium für Bildung, Kultur
und Wissenschaft
INSTITUTION: Universität Koblenz-Landau Campus Landau, FB 08 Psychologie, IKMS - Institut für Kommunikationspsychologie, Medienpädagogik und Sprechwissenschaft, Abt. Kommunikationspsychologie, Medienpädagogik -IKM- (Xylanderstr. 1, 76829 Landau); Universität Koblenz-Landau Campus Landau, FB 06 Kultur- und Sozialwissenschaften, Institut für
Sozialwissenschaften Abt. Politikwissenschaft (Kaufhausgasse 9, 76829 Landau)
KONTAKT: Maier, Jürgen (Prof.Dr. 063-4191-75419, e-mail: maierj@uni-landau.de)
[394-F] Lukaszewski, Frank, Dipl.-Soz.Wiss. (Bearbeitung); Schweer, Martin K.W., Univ.Prof.Dr. (Leitung); Schweer, Martin K.W., Univ.-Prof.Dr. (Betreuung):
Kindergartenkinder und Neue Medien
INHALT: In dem Projekt wird der Frage nachgegangen, inwieweit Kinder in der Altersklasse
zwischen Kindergarten und Grundschule Neue Medien nutzen, in welchen Kontexten dies geschieht und welche Folgen für die Schule daraus abzuleiten sind.
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1.13 Medienpädagogik, Medienarbeit
METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview;
Standardisierte Befragung, schriftlich. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Schweer, Martin K.W.: Neue Medien im Unterricht. Oberhausen:
Athena 2002. ISBN 3-89896-129-X.
ART: BEGINN: 2002-04 ENDE: 2010-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Hochschule Vechta, Institut für Soziale Arbeit, Bildungs- und Sportwissenschaften -ISBS- (Driverstr. 22, 49377 Vechta)
KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: frank.lukaszewski@uni-vechta.de)
[395-L] Mikuszeit, Bernd; Szudra, Ute (Hrsg.):
Multimedia und ethische Bildung: E-Learning, Ethik, Blended-Learning, Frankfurt am Main:
P. Lang 2009, 654 S., ISBN: 978-3-631-59222-9
INHALT: "Diese Publikation fasst die Ergebnisse des vom Bundesministerium Bildung und Forschung geförderten Projekts 'Ethikmedia - Untersuchungen zum didaktischen Einsatz und zur
Qualität von Multimedia für Blended-Learning und E-Learning in der ethischen Erwachsenenbildung' zusammen und stellt weiterführende Anregungen und Überlegungen für die Weiterbildungspraxis vor. Multimedia und ethische Bildung werden aus einer weiten Sicht auf
gesellschaftliche Ethik behandelt. Angebote für die Gestaltung von Weiterbildung fußen auf
Erfahrungen aus der Weiterbildungspraxis, didaktisch-methodischen Grundüberlegungen, die
in ein Modell eingegangen sind und auf wissenschaftlichen Diskursen, die den Stand aktueller
nationaler sowie europäischer Lehre und Forschung auf dem Gebiet von ethischer Bildung,
Multimedia, E-Learning und Blended-Learning spiegeln." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Bernd Mikuszeit, Ute Szudra: Vorwort. Ethische Bildung mit Multimedia in der Erwachsenenbildung (9-12); Kapitel 1: Multimedia und Ethik: Gerhard E. Ortner: Ethische Weiterbildung Erwachsener und multimediale Bildungstechnologie (15-34); Thomas A. Bauer: Wissen im Medienmodell der modernen Bildungsgesellschaft (35-60); Gerhard Zimmer: Bildung
mit E-Learning (61-92); Thomas A. Bauer: Die Chancen der ethischer Bildung im Kontext
des Medienwandels (93-112); Dimitris Charalambis: Ethische Bildung und Wertegemeinschaft in der Mediengesellschaft (112-124); Joan Hemels: Religiöse Vielfalt und Wertekonflikt - ein Anliegen ethischer Bildung (125-162); Gerhard Stroh: Gerechtigkeit und Barmherzigkeit - Schlüsselbegriffe ethischer Bildung (163-172); Kapitel 2: Qualität von BlendedLearning und E-Learning in der ethischen Bildung: Bernd Mikuszeit, Ute Szudra: Qualitätskonzept für E-Learning und Blended-Learning in der ethischen Bildung (175-194); Bernd Mikuszeit, Ute Szudra: Qualitätsanforderungen für didaktische Multimediaprodukte (195-222);
Bernd Mikuszeit, Ute Szudra: Qualitätsanforderungen für Blended-Learning-Programme
(223-250); Kapitel 3: Multimedia und Blended-Learning für ethische Bildung: Lehr- und Lernarrangements: Ute Szudra, Bernd Mikuszeit: Multimedia und Blended-Learning zum EthikThemenfeld 'Kulturelle Identität und interkulturelle Verständigung' (253-292); Dirk Rellecke,
Ute Szudra, Bernd Mikuszeit: Multimedia und Blended-Learning zum Ethik-Themenfeld
'Krieg und Frieden' (293-324); Ute Szudra, Bernd Mikuszeit: Multimedia und Blended-Learning zum Ethik-Themenfeld 'Mensch und Umwelt' (325-376); Ute Szudra, Bernd Mikuszeit:
Multimedia und Blended-Learning zum Ethik-Themenfeld 'Gewalt und Ausgrenzung' (377430); Dirk Rellecke, Ute Szudra, Bernd Mikuszeit: Multimedia und Blended-Learning zum
Ethik-Themenfeld 'Solidarität und Gerechtigkeit' (431-454); Dirk Rellecke, Ute Szudra,
Bernd Mikuszeit: Multimedia und Blended-Learning zum Ethik-Themenfeld 'Bürger und Ge-
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1.13 Medienpädagogik, Medienarbeit
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sellschaft' (455-480); Ute Szudra, Bernd Mikuszeit: Multimedia und Blended-Learning zum
Ethik-Themenfeld 'Lebensbewältigung und Chancengleichheit' (481-532); Kapitel 4: Der Einsatz von Multimedia in der Praxis der ethischen Erwachsenenbildung: Gerhard E. Ortner,
Dirk Rellecke, Beate Wiethoff: Ausgangspositionen zur empirischen Untersuchung und zum
methodologischen Vorgehen (535-540); Gerhard E. Ortner, Dirk Rellecke, Beate Wiethoff:
Praxisanalytisches Vorgehen und Untersuchungsverlauf (541-558); Gerhard E. Ortner, Dirk
Rellecke, Beate Wiethoff: Ausgewählte Untersuchungsergebnisse (559-574); Kapitel 5: Ethische Bildung und Medien: Sylvia Breu: Ethisches Lernen in der allgemeinen Erwachsenenbildung (577-598); Helga Gisbertz: Werte-Reflexion und ethisches Lernen - eine Herausforderung und Chance für die institutionelle Erwachsenenbildung (599-612); Jan Jirák, Barbara
Köpplová: Ethische und mediale Bildung (613-624); Hartmut Warkus: Computerspiele - ein
Thema für Ethik und Erwachsenenbildung (625-634); Marko Ivanisin: Lernen und Technologie (635-648).
[396-L] Santos, Fernanda Costa dos:
Medienpädagogik und gesellschaftliche Entwicklung: der Einfluss kultureller Projekte auf
gemeinschaftliche Selbstorganisation und Kommunikationsstrukturen, (VS research),
Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2009, 137 S., ISBN: 978-3-531-16878-4
INHALT: "Anhand des Community-Building-Konzeptes zur Selbstorganisation und zum Wiederaufbau zerstörter Gesellschaften untersucht Fernanda Costa dos Santos inwiefern Medien zur
Selbstorganisation und zum Wiederaufbau einer Gemeinschaft beitragen können. Im Fokus
der Arbeit stehen die Bedeutung des Community Building und die Phasen der Entstehung von
Gemeinschaften. Zum einen gehört Community Building zur Selbstorganisation und zum
Wiederaufbau der Kommunikationsstrukturen in Gesellschaften (z. B. in Kriegsgebieten).
Zum anderen ist Kommunikation als wichtiger Bestandteil des Community Building Voraussetzung für die Entstehung einer Gemeinschaft. Die Autorin kommt zu dem Ergebnis, dass
Medien ein Mittel zur Selbstorganisation und zum gesellschaftlichen Wiederaufbau sein können." (Autorenreferat)
[397-F] Tillmann, Angela, Dr.phil. (Leitung):
Kinder-Wiki im Hort
INHALT: Ziel des Kooperationsprojektes "Kinder-Wiki im Hort" ist es, ein theoretisch durchdachtes und praktisch erprobtes und damit nachhaltig wirksames Konzept für die medienpädagogische Arbeit mit Kindern in Schule und Hort zu entwickeln. Ziel des Konzepts ist es,
Kinder frühzeitig mit den Chancen und Risiken der Internetnutzung vertraut zu machen, ihnen die elementaren Grundlagen zu vermitteln und sie bei der Entwicklung eines kritischen,
kreativen und genussvollen Mediennutzungsstils zu unterstützen. Die Grundlage dafür bildet
ein Internetangebot, das den Kindern die Möglichkeit bietet, sich vielfältig auszuprobieren
und die Potentiale des Internet, insbesondere die neuen Beteiligungsformen des WEB 2.0,
kennen zu lernen und ihre eigene Öffentlichkeit im Internet herzustellen. Interne Kooperationspartner: Landeshauptstadt Dresden - Eigenbetrieb Kindertageseinrichtungen Dresden (EB
Kita).
ART: BEGINN: 2008-07 ENDE: 2009-07 AUFTRAGGEBER: keine Angabe
230
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/1
1.13 Medienpädagogik, Medienarbeit
INSTITUTION: Technische Universität Dresden, Fak. Erziehungswissenschaften, Institut für Sozialpädagogik, Sozialarbeit und Wohlfahrtswissenschaften Professur für Medienpädagogik
(01062 Dresden)
KONTAKT: Leiterin (Tel. 0351-463-33404, Fax: 0351-463-37710,
e-mail: angela.tillmann@tu-dresden.de)
[398-L] Vranjes, Sanela:
"Wer nur noch in der digitalen Welt lebt, lebt nicht mehr in der richtigen!", in: tv diskurs :
Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 13/2009, H. 1, S. 60-63
INHALT: "Onlinepädagogik", d.h. pädagogisches Nachdenken über die Abwanderung der Jugend in die virtuelle Welt, hat zur Zeit Hochkonjunktur. Die Verdrängung der realen Welt
und somit eine Verschiebung hin zur virtuellen Spielwelt kann Gefahren für die Nutzer beinhalten. Befürchtungen wie Eskapismus, Sucht, soziale Inkompetenz und reduzierte Kreativität
erreichen die Jugendlichen meist in Form von Vorwürfen und Vorurteilen. Ein rasanter technischer Fortschritt, der nicht nur den zunehmenden Prozess internationaler Verflechtungen
beschleunigt hat, springt über demographische Grenzen hinweg und führt zu unterschiedlichen Sicht- und Handlungsweisen in den Generationen. Der Beitrag führt unter verschiedenen
Aspekten in die geistige Innenwelt der "Generation Game" ein und geht der Frage nach, was
den Spieler an dieser Spielart fasziniert und bindet. Es zeigt sich, dass die Faktoren "Macht,
Herrschaft und Kontrolle" bedeutend sind, wobei der wichtigste Spieltrieb der Aspekt des
Teamplays ist. Die kommunikative Interaktion zwischen Gleichgesinnten, die ihre Freizeit
spielerisch in einem virtuellen Raum miteinander verbringen, führt dazu, dass sich reale
Freundschaften innerhalb des Clangefüges bilden, die dann durch Clantreffen einen Transfer
in die reale Welt des Nutzers finden. Somit schafft die virtuelle Welt auch neue Möglichkeiten sozialer Interaktion. Damit negative Wirkungen minimiert werden, sollten der Spieler und
sein Umfeld Selbstkontroll- und Rahmenkompetenzen erweitern und somit einen bewussten
Umgang mit dem Medium erlernen. (RG)
[399-F] Wagner, Ulrike, Mag.phil. (Bearbeitung); Theunert, Helga, Prof.Dr. (Leitung):
Analyse jugendrelevanter Internetplattformen und dort veröffentlichter Angebote und
Selbstpräsentationen von Jugendlichen
INHALT: Die Untersuchung verfolgt das Ziel, auf Basis der Analyse von jugendrelevanten Internetplattformen und den dort vorzufindenden und von Jugendlichen erstellten Medienprodukten die Angebotspalette zu charakterisieren und eine Typologie der Selbstpräsentationen von
Heranwachsenden im Internet zu erstellen. Die Reflexion dieser Ergebnisse dient dazu, den
medienpädagogischen Handlungsbedarf zu konturieren und die beiden Abschnitte der Hauptuntersuchung zu konzipieren. Die Analyse erbringt auf der ersten Ebene Aussagen über die
Spezifika der Betreiberplattformen sowie eine Übersicht und Charakterisierung der auf ihnen
insgesamt aufzufindenden Angebote. Dazu werden die exemplarisch ausgewählten Plattformen analysiert in Hinblick auf Aspekte wie z.B.: Zwecksetzung, formale Rahmenbedingungen, kommunikative Strukturierung, Ansprache der Produzierenden und Nutzenden, dominante Angebotsformen, Formen der Selbstpräsentation inklusive der Feedbackstrukturen.
Dieser Schritt ermöglicht eine Qualifizierung der Unterstützungspotenziale unterschiedlicher
Betreiberplattformen für eine Förderung wünschenswerter Formen kommunikativ-interakti-
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/1
1.13 Medienpädagogik, Medienarbeit
231
ven und produktiv-selbstpräsentativen Medienhandelns und eine Einschätzung der Risikopotenziale, die z.B. in der Anregung problemhaltiger Selbstpräsentationen liegen. Ein weiteres
Ziel der Analyse ist die Erstellung einer Typologie jugendrelevanter Selbstpräsentationen im
Internet. Dazu werden u.a. folgende Ebenen der Selbstpräsentationen untersucht: Formaler
Rahmen (z.B. Art und Zwecksetzung der Portale), thematische Kontexte (z.B. individuelle,
soziale, gesellschaftliche Belange), Hintergrund (z.B. individuell, gruppenbezogen, gemeinschaftsbezogen), Zweck (z.B. Kontaktsuche, Meinungsäußerung, Narzissmus), anvisierte
Nutzergruppen (z.B. eigene Generation, Öffentlichkeit, potentielle Beziehungspartner), kommunikative Strukturierung (z.B. Ausmaß der Feedbackmöglichkeiten, diskursive Ausrichtung, Abstraktionsniveau), mediale Vermittlung (z.B. Multimedialität, Ästhetik), Feedback
(Menge, Formen, Ausrichtung). In der Interpretation der Analyseergebnisse wird der Schwerpunkt u.a. auf nachstehende Aspekte gelegt: Relevanz für persönliche und soziale Identität;
Relevanz für soziale Einbettung; Relevanz für soziale Partizipation, Orientierungsgehalt für
Nutzende (beabsichtigt, implizit), Problemgehalt, konstruktives Potenzial. Die auf dieser Basis entwickelte Typologie stellt einerseits ein direkt verwertbares Ergebnis dieses ersten Untersuchungsabschnittes dar, da sie für medienpädagogische und präventive Zwecke nutzbar
gemacht werden kann. Andererseits fungiert sie für die folgenden Untersuchungsabschnitte
als Fundament, um z.B. über Befragungsschwerpunkte zu entscheiden oder eine angemessene
methodische Erfassung der Feedbackstrukturen zu konkretisieren. Parallel zur Analyse von
Selbstpräsentationen und Eigenproduktionen auf einschlägigen Plattformen ist die Einrichtung von praktischen Experimentierfeldern für Jugendliche aus sozial schwächeren und bildungsbenachteiligten Milieus vorgesehen. In den pädagogisch betreuten und kontinuierlich
wissenschaftlich begleiteten Werkstätten sollen die Jugendlichen angeregt werden, sich kritisch-reflexiv und gestalterisch-produktiv mit den Möglichkeiten des Web 2.0 auseinanderzusetzen.
METHODE: Im Rahmen des Projekts werden in Bezug auf Internetplattformen und den dort vorzufindenden Eigenproduktionen und Selbstpräsentationen inhaltsanalytische Verfahren angewendet. In der prozessbegleitenden Evaluation der Web 2.0-Werkstätten werden teilnehmende Beobachtungen und qualitative Interviews durchgeführt. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert (Stichprobe: 20-25; Internetplattformen). Beobachtung, teilnehmend; Gruppendiskussion; Qualitatives Interview (Teilnehmende an Web 2.0-Werkstätten). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Wagner, Ulrike; Brüggen, Niels; Gebel, Christa: Web 2.0 als Rahmen für Selbstdarstellung und Vernetzung Jugendlicher. Analyse von jugendnahen Internetplattformen und ausgewählten Selbstdarstellungen von 14- bis 20-Jährigen. Erster Teil der
Studie "Das Internet als Rezeptions- und Präsentationsfläche für Jugendliche" (unter Mitarbeit von Peter Gerlicher und Kristin Vogel). München: JFF 2009, 111 S. Online unter: www.jff.de/dateien/Bericht_Web_2.0_Selbstdarstellungen_JFF_2009.pdf .+++Brüggen, Niels;
Müller, Britta: Evaluation von Web 2.0-Werkstätten. Medienpraktische Bildungsarbeit mit
benachteiligten Jugendlichen im Web 2.0. in: Diskurs Kindheits- und Jugendforschung, 2010,
1 (im Druck).
ART: BEGINN: 2007-11 ENDE: 2009-01 AUFTRAGGEBER: Bayerische Landeszentrale für
Neue Medien -BLM- FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: JFF - Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis (Pfälzer-Wald-Str.
64, 81539 München)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 089-68989-131, e-mail: ulrike.wagner@jff.de)
232
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/1
1.13 Medienpädagogik, Medienarbeit
[400-L] Welling, Stefan:
Computerpraxis Jugendlicher und medienpädagogisches Handeln, (Medienpädagogische
Praxisforschung, Bd. 4), München: KoPaed 2008, 324 S., ISBN: 978-3-86736-060-9
INHALT: Im Fokus der Dissertation steht die Periode zwischen dem Ende der frühen und dem
Anfang der mittleren Jugendphase, während der die meisten der ca. 15- bis 18-jährigen Jugendlichen eine biografische Phase durchlaufen, die von Entscheidungen mit langfristiger bildungs- und berufsbiografischer Relevanz begleitet wird. Auf welche Herausforderungen die
Jugendlichen dabei stoßen und welche Rolle die Computermedien und die Jugendarbeiterinnen in diesem Kontext spielen, diese Fragen stehen im Zentrum der Empirie dieser Arbeit.
Auf dieser Grundlage wird abschließend diskutiert, welche Möglichkeiten die computerunterstützte Jugendarbeit eröffnet, um milieuspezifischen Desintegrationsprozessen und den sie
begleitenden Orientierungs- und Sinnkrisen entgegenzuwirken bzw. Situationen und Räume
zu schaffen, in denen Bildungsprozesse im Sinne von Wandlungsprozessen ermöglicht werden können. Im Zentrum der Arbeit steht die kritische Auseinandersetzung mit den Begründungen der medienpädagogischen Arbeit in der Offenen Jugendarbeit sowie die Herleitung
möglicher Alternativen. Insgesamt sollen den Jugendlichen neue Möglichkeiten eröffnet werden, sich in Jugendeinrichtungen auf intra- und intergenerationelle Bildungsprozesse einzulassen, die ihnen neue und tragfähige biografische Perspektiven eröffnen. (ICA2)
1.14
Öffentlichkeit, Öffentliche Meinung, Meinungsforschung
[401-L] Bärenreuter, Christoph:
The European public sphere: a contested concepts, in: Cornelia Bruell (Hrsg.) ; Monika Mokre
(Hrsg.) ; Markus Pausch (Hrsg.): Democracy needs dispute : the debate on the European
constitution, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2009, S. 7-22
INHALT: Der Autor diskutiert die Bedeutung einer politischen Öffentlichkeit für die demokratische Qualität und Legitimation der EU. Eine theoretische Grundfrage ist dabei jene nach einem Grundkonzept von europäischer Öffentlichkeit im Spannungsfeld zwischen nationaler
und internationaler Öffentlichkeit: Ist das Ziel die Schaffung einer einheitlichen europäischen
Öffentlichkeit oder die Europäisierung der nationalen Öffentlichkeiten? Bedeutet europäische
Öffentlichkeit, dass in den Nationalstaaten und nationalen Medien mehr über europäische
Themen berichtet oder diskutiert wird, oder geht es um die Zusammenführung und Homogenisierung nationaler Öffentlichkeiten in Europa? Der Autor thematisiert ferner den Zusammenhang von Sprache, Öffentlichkeit und Demokratie und ihrer sinnstiftenden Funktionen
und fragt danach, auf welche Weise die Konstruktion kollektiver Identitäten in Europa durch
und in der Öffentlichkeit erfolgt. Er stellt hierzu einige interdisziplinäre Forschungsansätze
vor, welche politikwissenschaftliche Theorien und methodische Ansätze der angewandten
Sprachwissenschaft kombinieren, wie z. B. die Diskurstheorie von Ernesto Laclau und das
Agonismus-Konzept von Chantal Mouffe. Der Autor gibt außerdem eine kurze Einleitung in
den vorliegenden Sammelband. (ICI)
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/1
1.14 Öffentlichkeit, Öffentliche Meinung, Meinungsforschung
233
[402-L] Bonfadelli, Heinz; Imhof, Kurt; Blum, Roger; Jarren, Otfried (Hrsg.):
Seismographische Funktion von Öffentlichkeit im Wandel, (Mediensymposium Luzern, Bd.
10), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2008, 349 S., ISBN: 978-3-531-15988-1
INHALT: "In der Öffentlichkeit kandidieren permanent Problematisierungen der sozialen Ordnung um Aufmerksamkeit. Welche Akteure mit welchen Themen auf welche Weise Aufmerksamkeit erhalten, ist von sozialstrukturellen und -kulturellen Restriktionen und Chancen
sowie von Aufmerksamkeitsstrategien abhängig. Die Summe der Restriktionen und Chancen
zu öffentlicher Resonanz bestimmt die seismographische Funktion öffentlicher Kommunikation. Nach wie vor gibt es jedoch weder eine umfassendere theoretische Reflexion noch eine
breit abgestützte empirische Forschung zur umgreifenden Frage, wie sich moderne Gesellschaften über öffentliche Kommunikation reflexiv steuern. Dieses Buch ist diesem doppelten
Problem gewidmet und bietet Anregungen für die theoretische Debatte wie für die empirische
Forschung des Wandels der seismographischen Funktion öffentlicher Kommunikation." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Heinz Bonfadelli: Einleitung: Medien zwischen Seismographie- und Frühwarnfunktionen (7-16); Kurt Imhof: Die seismographische Qualität der Öffentlichkeit (17-56); Horst Pöttker: Öffentlichkeit als Seismograph? Über Bedingungen der Enthüllungsfunktion von Medien am Beispiel der Dreyfus-Affäre (57-79); Jürgen Heinrich und
Frank Lobigs: Warum das Reformieren keine Freude mehr macht. Ökonomischer Wandel
und der Wandel der Seismographie der öffentlichen Kommunikation (80-101); Helmut Scherer und Annekaryn Tide: Der Einzelne und die öffentliche Kommunikation (102-118); Bernd
Blöbaum: Wandel redaktioneller Strukturen und Entscheidungsprozesse (119-129); Stephan
Russ-Mohl: Journalismus und PR als Seismographen und Frühwarnsysteme? (130-145);
Mark Eisenegger: Zur Logik medialer Seismographie: Der Nachrichtenwertansatz auf dem
Prüfstand (146-169); Esther Kamber und Patrik Ettinger: Strukturen und Wandel von Öffentlichkeit und ihre seismographische Funktion (170-190); Katja Schwer und Hans-Bernd Brosius: Sphären des (Un-) Politischen. Ein Modell zur Analyse von Politikdarstellung und -rezeption (191-209); Gabriele Siegert, Patrick Rademacher und Frank Lobigs: Pessimistische
Theorie - Optimistische Praxis? Unterschiedliche Sichtweisen auf die Konsequenzen der
Ökonomisierung der Medien für deren seismographische Funktion in der Demokratie (210229); Regina Vetters: Frankreichs Referendumsdebatte in deutschen Printmedien: Beobachtung von außen oder Stellvertreterdebatte? (230-246); Una Dirks: Die Mediatisierung der
Kriegsgründe im Irak-Konflikt: Story Telling und evidenzbasierte Diskursfragmente im Widerstreit. Ein Vergleich der deutschen und US-amerikanischen 'Qualitäts'-Presse (247-280);
Almut Todorow: Feuilletondiskurs und seismographische Funktion von Kulturkommunikation (281-299); Heinz Bonfadelli: Kulturberichterstattung im Wandel (300-319); Hans-Dieter
König: Die Wirkung von Fernsehdokumentationen zum Rechtsextremismus auf die seismographische Funktion der Adressaten (320-344).
[403-F] Eilders, Christiane, Prof.Dr. (Bearbeitung):
Die Wahrnehmung öffentlicher Meinung im individuellen Meinungsbildungsprozess
INHALT: Mit dem Aufkommen der Mitmachformate hat sich die mediale politische Kommunikation grundlegend gewandelt. Die Differenzierung zwischen Publikums- und Kommunikatorrollen ist aufgelöst und der Zugang der Bevölkerung zur aktiven Teilnahme am politischen
Diskurs ist wesentlich erleichtert. Immer mehr Menschen artikulieren ihre Sichtweisen in der
öffentlichen (medialen) Kommunikation. Das Projekt untersucht diesen Wandel in Bezug auf
234
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/1
1.14 Öffentlichkeit, Öffentliche Meinung, Meinungsforschung
die Auswirkungen auf die Wahrnehmung von öffentlicher Meinung. Während es in der Ära
der Massenmedien (sowohl für politische Akteure als auch für die Bürger) vergleichsweise
einfach war, den öffentlichen Diskurs in seiner Breite zu beobachten und die unterschiedlichen "Lager" der aktuellen Debatten zu identifizieren, ist mit dem Aufkommen von user-generated content und der daraus resultierenden Zersplitterung der öffentlichen Debatte in kleinere kommunikative Netze oder Teilöffentlichkeiten die Beobachtung der gesamten Breite
des Diskurses zunehmend schwierig geworden. Das Bild der öffentlichen Meinung dürfte
sich in der Folge erheblich verändert haben. Damit müssen auch die Modelle zur Wirkung öffentlicher Meinung auf die individuelle Meinungsbildung sowie auf die Entscheidungsfindung im politischen System differenziert werden. Das Projekt konzentriert sich zunächst auf
die veränderte Wahrnehmung öffentlicher Meinung. Es untersucht, wie sich in Abhängigkeit
unterschiedlicher Nutzungsgewohnheiten (mehr oder weniger user-generated content und
Massenmedien), die Wahrnehmung der Übereinstimmung öffentlicher Themen und dazu geäußerter Positionen gestaltet. Dabei stehen Ansätze im Vordergrund, bei denen die Wahrnehmung öffentlicher Meinung eine zentrale Größe ist. Hier sind v.a. die Theorie der Schweigespirale und Koorientierungsansätze zu nennen, ebenso der third-person- und der hostile-media-effect, die looking-glass-perception und pluralistic ignorance. Das Projekt ist Teil eines
größeren Forschungskontextes und befindet sich gegenwärtig in der Antragsphase (DFG).
ART: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Augsburg, Philosophisch-Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut
für Medien und Bildungstechnologie -imb- Professur für Kommunikationswissenschaft, Öffentliche Kommunikation (Universitätsstr. 10, 86135 Augsburg)
KONTAKT: Institution, Sekretariat (Tel.: 0821 / 598-5674,
e-mail: ursula.mayer@phil.uni-augsburg.de)
[404-L] Grunow, Dieter; Strüngmann, Daniela:
Bürokratiekritik in der öffentlichen und veröffentlichten Meinung: Impulse für
Verwaltungsreformen?, in: Der moderne Staat : Zeitschrift für Public Policy, Recht und
Management, Jg. 1/2008, H. 1, S. 121-140
INHALT: "Der Beitrag stellt neuere empirische Untersuchungen zur Wahrnehmung und Bewertung der öffentlichen Verwaltung durch die BürgerInnen und zur diesbezüglichen Berichterstattung der Printmedien vor. Dabei wird zunächst gezeigt, dass die Bevölkerungsreaktionen
nicht nur insgesamt ambivalent ausfallen, sondern dass auch die einzelnen Befragten Meinungs-Dissonanzen aufweisen, bei denen dezidierte Bürokratiekritik mit positiven Beschreibungen persönlicher Erfahrungen einhergehen. Dies führt zur Frage nach der potenziellen Bedeutung der Printmedien bei der Erzeugung von Urteilen und insbesondere von negativen
Stereotypen über die öffentliche Verwaltung. Es kann gezeigt werden, dass es eine breite Berichterstattung gibt und dass diese überwiegend kritisch ausfällt. Da belegbar ist, dass die empirischen Daten ein - auch von der Verwaltungsmodernisierung kaum beeinflusstes - Dauerphänomen beschreiben, wird abschließend nach den Funktionen und Folgen dieses als 'perpetuum mobile' bezeichnetes Phänomen für das politisch-administrative System gefragt. In
Form einer Thesensammlung wird der Prozess als dauerhafter Antriebsmotor für Reformen
der bürgerbezogenen Verwaltungsarchitekturen skizziert." (Autorenreferat)
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/1
1.14 Öffentlichkeit, Öffentliche Meinung, Meinungsforschung
235
[405-L] Heft, Annett:
Zivilgesellschaftliche Akteure im europäischen Mediendiskurs: eine Fallstudie zur EUDienstleistungsrichtlinie, in: Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst :
Kommunikationswissenschaft ; Massenkommunikation - Medien - Sprache, Bd. 1/2009, S. 9-24
(www.gesis.org/fileadmin/upload/dienstleistung/fachinformationen/servicepublikationen/sofid/Fac
hbeitraege/Kommunikation_09-01_FB.pdf)
INHALT: In einer Sekundäranalyse von Studien zur europäischen Öffentlichkeit verbunden mit
einer Inhaltsanalyse von drei deutscher Qualitätszeitungen zur Thematik der Dienstleistungsrichtlinie der EU untersucht die Autorin die Rolle zivilgesellschaftlicher Akteure im europäischen Mediendiskurs vor dem Hintergrund der Debatte um die demokratische Legitimität der
EU und ihrer Akzeptanz in der europäischen Bevölkerung. Im Einzelnen untersucht die Verfasserin (1) die Thematisierung von zivilgesellschaftlichen Akteuren, (2) die Resonanz zivilgesellschaftlicher Positionen in der Öffentlichkeit und (3) inwieweit europäische Öffentlichkeit durch eine Perspektive, die von zivilgesellschaftlichen Akteuren stammt, gestärkt wird.
Die Befunde zeigen, zum einen, dass europäische Debatten starker durch die Akteure der politischen Zentren geprägt sind als nationale Debatten und zum anderen, dass allzu optimistische Aussagen über den Beitrag zivilgesellschaftlicher Akteure zu mehr öffentlicher Transparenz relativiert werden müssen. (ICC2)
[406-F] Lang, Anne-Katrin (Bearbeitung); Leggewie, Claus, Prof.Dr. (Betreuung):
Öffentlichkeit durch Geschichtspolitik? Eine Fallstudie am Beispiel des Hauses der Europäischen Geschichte (Arbeitstitel)
INHALT: Am Beispiel des geplanten "Hauses der europäischen Geschichte" stellt sich die Frage,
wie Geschichtspolitik auf der Ebene der EU funktioniert und ob durch Geschichtskonflikte
eine europäische Öffentlichkeit entstehen kann. Dabei wird sowohl der geschichtspolitische
Prozess (Policy-Analyse) als auch seine Darstellung in verschiedenen europäischen Medien
analysiert.
ART: BEGINN: 2008-10 ENDE: 2011-02 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution
INSTITUTION: Center for Interdisciplinary Memory Research im Kulturwissenschaftlichen Institut Essen (Goethestr. 31, 45128 Essen)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0201-7204150, e-mail: anne-katrin.lang@kwi-nrw.de)
[407-F] Lingenberg, Swantje, M.A. (Bearbeitung); Krotz, Friedrich, Prof.Dr. (Betreuung):
Europäische Öffentlichkeit - Öffentlichkeit ohne Publikum? Strukturen und Prozesse transnationaler Diskurse am Beispiel der europäischen Verfassungsdebatte
INHALT: Das Dissertationsprojekt untersucht die Publikumsebene einer europäischen Öffentlichkeit und geht dabei der Frage nach, wie genau, über welche Medien und unter welchen
Relevanzgesichtspunkten die Bürger Europas an transnationalen öffentlichen Diskursen teilnehmen. Dies soll exemplarisch am Beispiel der europäischen Verfassungsdebatte in fünf
Mitgliedstaaten (Frankreich, Großbritannien, Italien, Polen und Deutschland) geschehen.
Während die wirtschaftliche und politische Integration Europas seit nunmehr fünfzig Jahren
stetig voranschreitet, entsteht im Hinblick auf die Bürger der Europäischen Union bisweilen
der Eindruck, dass diese nicht Schritt halten können, und die Herausbildung einer europäi-
236
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/1
1.14 Öffentlichkeit, Öffentliche Meinung, Meinungsforschung
schen Identität sowie einer europäischen Öffentlichkeit gleichsam hinterherhinken. So ist die
Beteiligung an Europawahlen seit 1979 stetig gesunken und Umfragen zufolge fühlt sich die
Mehrheit der Bürger schlecht über die EU informiert. In Anbetracht solcher Befunde wird
häufig von einem Legitimations- und Demokratiedefizit gesprochen, welches von einem
Mangel an politischer Öffentlichkeit begleitet wird. Fest steht, dass Öffentlichkeit zur Grundausstattung einer jeden Demokratie gehört, fungiert sie doch als legitimatorischer Resonanzboden für die politischen Entscheidungsträger. Bezogen auf den europäischen Kontext ist jedoch umstritten, wie eine europäische Öffentlichkeit überhaupt zu konzipieren ist, denn offenbar reichen normative Öffentlichkeitsmodelle nicht mehr aus, um den sprachlichen, kulturellen, medialen und politischen Besonderheiten gerecht werden zu können. Europäische Öffentlichkeit soll hier verstanden werden als dynamisches Netzwerk sektoraler Teilöffentlichkeiten, welches über transnationale Diskurse zusammengehalten wird und für dessen Existenz
entscheidend ist, ob in einem anonymen Massenpublikum zur gleichen Zeit die gleichen Themen unter gleichen Relevanzgesichtspunkten diskutiert werden. Konstituiert wird ein solches
diskursives Netzwerk im situativen Wechselspiel zwischen Kommunikatoren, Medien und
Publika, etabliert und verstetigt schließlich durch die kommunikative Teilhabe des Publikums. Es kommt also nicht nur auf die Generierung und Vermittlung entsprechender Kommunikationsangebote, sondern letztlich darauf an, inwieweit diese von den Bürgern auch genutzt werden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Europa, insb. Frankreich, Großbritannien, Italien, Polen, Bundesrepublik Deutschland
METHODE: Im Rahmen der Fallstudien zur europäischen Verfassungsdebatte sind qualitativ-explorative Erhebungen bei Bürgern, Medienvertretern und politischen Akteuren sowie Analysen von Mediennutzungsdaten, Eurobarometer-Umfragen, relevanten Webauftritten und Dokumenten zur EU-Infopolitik geplant. Dabei werden sowohl die nationalen Besonderheiten
als auch die Dynamiken des Ratifizierungsprozesses Berücksichtigung finden. Die empirischen Befunde werden helfen, Strukturen und Prozessen transnationaler Diskurse, den Bindegliedern und Referenzpunkten einer europäischen Öffentlichkeit, zu rekonstruieren und den
Entwurf eines ganzheitlichen, die Ebenen der Aussageentstehung, -vermittlung und -rezeption
umfassenden Erklärungsmodells öffentlicher Kommunikationsprozesse in Europa zu unternehmen. DATENGEWINNUNG: Gruppendiskussion; Qualitatives Interview; Standardisierte
Befragung, face to face; Sekundäranalyse von Individualdaten.
ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Stipendium; Landesgraduiertenförderung Thüringen
INSTITUTION: Universität Erfurt, Philosophische Fakultät, Lehrstuhl für Kommunikationswissenschaft, Soziale Kommunikation (Nordhäuser Str. 63, 99089 Erfurt)
KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: swantje.lingenberg@uni-erfurt.de)
[408-F] Lüdke, Tilman, Dr. (Leitung):
Public opinion in Northern part of Cyprus four years after the referendum: re-unification or
two-state solution?
INHALT: The overall solution of the action is to contribute towards a solution of the Cyprus
Conflict. Its special objective is to produce up-to-date knowledge about public opinion towards the Cyprus Conflict in the Northern part of Cyprus.|
METHODE: representative survey with a questionnaire DATENGEWINNUNG: Standardisierte
Befragung, face to face (Stichprobe: 800-1.000).
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/1
1.14 Öffentlichkeit, Öffentliche Meinung, Meinungsforschung
237
ART: BEGINN: 2010-01 ENDE: 2011-01 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Europäische Union
INSTITUTION: Arnold-Bergstraesser-Institut für Kulturwissenschaftliche Forschung e.V.
(Windausstr. 16, 79110 Freiburg im Breisgau)
KONTAKT: Leiter (Dr. e-mail: tilman_ludke@yahoo.com)
[409-F] Reißig, Rolf, Prof.Dr.phil.habil.; Thomas, Michael, Dr. (Bearbeitung); Koch, Frank Thomas, Dr.sc.phil.; Dienel, Hans-Liudger, Dr. (Leitung):
"...was zusammengehört!" Wahrnehmung und Bewertung der deutschen Einheit
INHALT: Im Oktober 2008 startete der Innovationsverbund Ostdeutschlandforschung ein Forschungsprojekt zum "Aufbau Ost". Wie sieht es heute im vereinten Deutschland aus? Mit
Blick auf 20 Jahre friedliche Revolution in der DDR und den Mauerfall (9. November 1989)
sowie auf 20 Jahre deutsche Einheit (3. Oktober 1990) untersucht das Forschungsprojekt "...
was zusammengehört!", wie die deutsche Einheit wahrgenommen und bewertet wird. Es werden politische Deutungen, wissenschaftliche Diskurse, Meinungsumfragen und die Mediendarstellung ausgewertet, um Themen und Bilder zu identifizieren, die die Wahrnehmung des
deutschen Vereinigungsprozesses prägen. Ein öffentlicher deutschlandweiter Online-Dialog
ergänzt die wissenschaftliche Analyse. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik
Deutschland
ART: BEGINN: 2008-10 ENDE: 2009-02 AUFTRAGGEBER: Zentrum Technik und Gesellschaft
FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: BISS e.V. Brandenburg-Berliner Institut für Sozialwissenschaftliche Studien
(Pettenkofer Str. 16-18, 10247 Berlin); nexus GmbH Institut für Kooperationsmanagement
und interdisziplinäre Forschung (Otto-Suhr-Allee 59, 10585 Berlin); Sozialwissenschaftliches
Forschungszentrum Berlin-Brandenburg e.V. -SFZ- (Köpenicker Str. 125, 10179 Berlin)
KONTAKT: Walther, Dorothea (Tel. 030-960-88650 od. 0170-939-3304,
e-mail: walther@ztg.tu-berlin.de)
[410-L] Roessing, Thomas:
Öffentliche Meinung: die Erforschung der Schweigespirale, Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges.
2009, 316 S., ISBN: 978-3-8329-4054-6
INHALT: Das Ziel der vorliegenden Untersuchung ist es, Fortschritte und Probleme der Theorienentwicklung zu identifizieren, den methodologischen Rahmen für empirische Tests sozialwissenschaftlicher Theorien zu bestimmen und die Methodik für empirische Untersuchungen zur Theorie der öffentlichen Meinung auf ihre Eignung hin zu untersuchen. Der Verfasser
setzt sich zunächst ausführlich mit wissenschaftstheoretischen Grundlagen der empirischen
Sozialforschung und mit der Methodik der Sozialwissenschaften auseinander. Im Anschluss
an Voraussetzungen für Prozesse der öffentlichen Meinung werden dann die Meinungsklimawahrnehmung, die Redebereitschaft, die Schweigetendenz und die Rolle der Massenmedien
im Prozess der öffentlichen Meinung als zentrale Elemente in Noelle-Neumanns Theorie der
Schweigespirale untersucht. Es zeigt sich, dass das Hauptproblem bei der Erforschung der öffentlichen Meinung ihre Abhängigkeit von Zeit und Raum sind, die eine feste, endgültige Methodik illusionär erscheinen lässt. (ICE2)
238
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/1
1.14 Öffentlichkeit, Öffentliche Meinung, Meinungsforschung
[411-F] Rüger, Carolin, M.A. (Bearbeitung); Müller-Brandeck-Bocquet, Gisela, Prof.Dr. (Betreuung):
Die europäische Außen- und Sicherheitspolitik im Spiegel von Medien und öffentlicher Meinung
INHALT: keine Angaben
ART: BEGINN: 2007-09 ENDE: 2011-02 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution
INSTITUTION: Universität Würzburg, Philosophische Fakultät II, Institut für Politikwissenschaft und Sozialforschung Professur für Europaforschung und Internationale Beziehungen
(Wittelsbacherplatz 1, 97074 Würzburg)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0931-318 6815, Fax: 0121-251-2953928,
e-mail: c.rueger@uni-wuerzburg.de, Website: http://www.carolin-rueger.de)
[412-F] Schoen, Harald, Prof.Dr.; Rattinger, Hans, Prof.Dr. (Bearbeitung):
Außen- und sicherheitspolitische Orientierung in der USA und der Bundesrepublik - ein
Vergleich von Struktur, Dynamik und Determinanten auf Bevölkerungs- und Elitenebene
INHALT: Das Projekt hat einen Langfristvergleich außen- und sicherheitspolitischer Orientierungen von Bürgern und politischen Entscheidungsträgern in der Bundesrepublik Deutschland
und den Vereinigten Staaten seit dem Ende des Kalten Krieges zum Ziel. Dazu werden sämtliche verfügbaren Daten aus einschlägigen Bevölkerungs- und Elitenbefragungen zusammengestellt, analytisch erschlossen und - erstmals in der komparativen Einstellungsforschung aus kognitionspsychologischer Perspektive ausgewertet. Es sollen die zeitliche Entwicklung,
Strukturen sowie Determinanten außen- und sicherheitspolitischer Orientierungen analysiert
werden. Besonderes Augenmerk gilt dabei den Wechselbeziehungen zwischen öffentlicher
Meinung und Eliteorientierungen sowie der Rolle massenmedialer Vermittlung. Diese Analysen werden dazu beitragen, Fragen der politikwissenschaftlichen Einstellungsforschung und
der Außenpolitikforschung zu beantworten. Sie werden Aufschluss darüber geben, wie die
außenpolitischen Orientierungen von Bürgern und Eliten in den USA und Deutschland auf
Veränderungen im internationalen System und in der Außenpolitik seit 1989/90 reagiert haben. Insbesondere kann die kontroverse Frage beantwortet werden, ob und ggf. in welchen
Hinsichten und Phasen sich beide Länder seit dem Ende des Kalten Krieges auf der Ebene außen- und sicherheitspolitischer Orientierungen von Bürgern und Eliten auseinanderentwickelt
haben. Darüber hinaus wird das Projekt in beiden Ländern das Verhältnis von öffentlicher
Meinung und Elitenorientierungen klären und damit helfen, die außenpolitische Willensbildung besser zu verstehen. ZEITRAUM: 1989 ff. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, USA
METHODE: Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Panel DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to face; Standardisierte Befragung, telefonisch; Sekundäranalyse von
Individualdaten; Sekundäranalyse von Aggregatdaten. Feldarbeit durch ein kommerzielles
Umfrageinstitut.
ART: BEGINN: 2010-04 ENDE: 2013-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche
Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Bamberg, Fak. Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, Lehrstuhl für
Politische Soziologie (Feldkirchenstr. 21, 96045 Bamberg); Universität Mannheim, Fak. für
Sozialwissenschaften, Lehrstuhl für Vergleichende Politische Verhaltensforschung (A5, 6,
68131 Mannheim)
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/1
1.14 Öffentlichkeit, Öffentliche Meinung, Meinungsforschung
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[413-L] Schweiger, Wolfgang; Weihermüller, Miriam:
Öffentliche Meinung als Online-Diskurs: ein neuer empirischer Zugang, in: Publizistik :
Vierteljahreshefte für Kommunikationsforschung, Jg. 53/2008, Nr. 4, S. 535-559 (Standort: UB
Bonn (5)-Z57/193; USB Köln(38)-FHM AP00663; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Der Beitrag stellt eine neue empirische Methode zur Messung der öffentlichen Meinung im Internet vor: Mit einer Suchmaschine lassen sich im ersten Schritt alle Webseiten mit
inhaltlich und öffentlich relevanten Aussagen zu einem bestimmten Thema finden und im
zweiten Schritt inhaltlich analysieren. Um die Frage zu klären, welche Art von öffentlicher
Meinung man mit dieser Methode erfasst, werden zunächst die zwei wesentlichen Paradigmen öffentlicher Meinung gegenübergestellt, die bisher kaum verbunden nebeneinander stehen - diskursive und demoskopische öffentliche Meinung. Mit dem beschriebenen Verfahren
ist erstmals ein eingeschränkter empirischer Vergleich zwischen beiden Ansätzen möglich.
Für das politische Thema 'Rauchverbot in Gaststätten' wurde ein solcher Vergleich zwischen
Internet-Inhaltsanalyse und Befragung durchgeführt. Er zeigt teilweise erstaunliche Parallelen
zwischen diskursiver und demoskopischer öffentlicher Meinung, verdeutlicht aber auch die
Unterschiede. Einige Überlegungen zum theoretischen und empirischen Potenzial des neuen
Ansatzes beschließen den Beitrag." (Autorenreferat)
[414-L] Stöckel, Florian:
The European public sphere, the media, and support for European integration, (BSSEArbeitspapier - Berliner Studien zur Soziologie Europas, Nr. 20), Berlin 2009, 28 S. (Graue
Literatur;
www.polsoz.fu-berlin.de/soziologie/arbeitsbereiche/makrosoziologie/arbeitspapiere/bsse_20.html)
INHALT: "The goal of this study is to find out whether the emergence of a European public sphere (EPS) contributes to EU support in its affective and evaluative dimensions. The EPS is
conceptualized as an entity resting on Europeanized national public spheres. The media is
seen as the most important place where Europeanization manifests itself. As an example of
Europeanized public spheres, data on the coverage of the 2004 European Parliament election
is used. The data set involves measures on EU salience in the media and tone of the messages,
and is analyzed together with individual level data on EU support from the 2004 European
Election Study. In contrast to earlier approaches to similar data of the 1999 EP elections, multilevel analysis is used to account for the hierarchical structure of the data. In particular, this
study analyzes whether the media exerts an independent effect on evaluative and affective
support. Additionally, it focuses on whether the impact of cognitive mobilization and egocentric utilitarianism as individual level predictors for EU support varies depending on the Europeanization of national public spheres. A positive, significant effect was found between the
tone of the media context and evaluative support. Cross-level interaction effects revealed that
EU salience significantly increases the importance of class affiliation when it comes to affective and evaluative support. Utilitarian considerations are found to differentiate people in their
EU support only in the presence of negative EU coverage, but not when coverage is positive.
This study comes to the conclusion that an emerging EPS can have a positive effect on support for the EU, resulting in a more critical, but also more alerted public." (author's abstract)|
240
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1.14 Öffentlichkeit, Öffentliche Meinung, Meinungsforschung
[415-L] Tatur, Melanie (Hrsg.):
Nationales oder kosmopolitisches Europa?: Fallstudien zur Medienöffentlichkeit in Europa,
Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2009, 284 S., ISBN: 978-3-531-16317-8
INHALT: "Tendenzen der Konvergenz nationaler Mediendiskurse in Europa gehen mit solchen
nationaler Fragmentierung und nationaler Mobilisierung/ Demobilisierung zusammen. Erstere
sind als Ausdruck 'supranationaler Inkorporation' in das europäische Mehrebenensystem zu
verstehen, letztere verweisen auf das Agenda setting der nationalen Politiker und kulturell
und strukturell bedingte 'Wissenslücken' zwischen den nationalen Medienöffentlichkeiten.
'Europäisierung' von Öffentlichkeiten sollte nicht in Analogie zur 'Nation' als Herstellung eines 'Kommunikationsraums' konzeptualisiert werden, sondern als 'Internationalisierung'. Diese ist angewiesen auf transnationale diskursive Interaktion und eine 'kosmopolitische' Kompetenz." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Melanie Tatur: Nationales oder kosmopolitisches
Europa? Einleitung zu und Schlussfolgerungen aus den Fallstudien (9-69); Johanna Rehner,
Sophie Schmitt, Melanie Tatur: Transnationale Diskursgemeinschaften? - "Europa" als Hintergrunddebatte der Irakkrise 2003 in linksliberalen Medien in Deutschland und Großbritannien (71-96); Beate Janosz, Wolfgang Hessberger, Melanie Tatur: Diskursive Generierung "europäischer Identität"? Resonanzen auf die Habermas/ Derrida Initiative in Deutschland und
Polen (97-118); Claudia Butter: Getrennt vereint? - die Debatte um die Europäische Verfassung in den drei großen Ländern der EU (119-172); Melanie Tatur: "Europa" als Gegenstand
nationaler Mobilisierung und Demobilisierung Der Brüsseler Gipfel 2007 zum "Reformvertrag" in der deutschen, französischen, britischen und polnischen Presse (173-201); Henrike
Garl: EU-Erweiterung nach "Kleinasien"? Medien-Debatten um den Türkei-Beitritt in
Deutschland und Frankreich (203-209); Matthias Hofferberth: Die öffentliche (Nicht-)Wahrnehmung der EU als Akteur in der Außen- und Sicherheitspolitik (211-222); Claudia Rode:
Einbettung und Vernetzung? Allgemeine und Expertenöffentlichkeit in der Debatte über die
Reform des Stabilitäts- und Wachstumspaktes (SWP) (223-236); Rüdiger Henkel: Das Europäische Sozialmodell in Debatten des Europäischen Parlaments (237-251); Yana Kavrakova:
Das bulgarische Geschichtsverständnis im Spannungsfeld sowjetischer Vergangenheitsmythen und europäischer Lesart (253-262); Jonas Grätz: Zwischen Macht- und Ordnungspolitik:
Russländische Mediendiskurse über die "orangene Revolution" (263-284).
[416-L] Wordliczek, Lukasz:
The impact of public opinion polls on foreign policy in Poland and the United States: the
case of qwar in Iraq, in: Barbara Lewandowska-Tomaszczyk (Hrsg.) ; Tomasz Pludowski
(Hrsg.) ; Dolores Valencia Tanno (Hrsg.): The media and international communication, Frankfurt
am Main: P. Lang, 2007, S. 71-79
INHALT: Der Autor thematisiert den Einfluss der öffentlichen Meinung auf den außenpolitischen
Prozess in Polen und in den USA. Die Tatsache, dass die Zustimmung der Bevölkerung über
eine Stationierung von Kampftruppen im Irak kontinuierlich abnimmt, die militärische Präsenz dort aber aufrechterhalten wird, führt seiner Meinung nach zu folgenden Fragen: Stimmen außenpolitische Entscheidungen mehr mit öffentlichen Präferenzen überein als innenpolitische Angelegenheiten? Warum sind die Truppen der internationalen Staatengemeinschaft
im Irak trotz schlechter Meinungsumfragen immer noch stationiert? Bedeutet dies letztlich,
dass politische Aktivitäten entgegen der öffentlichen Meinung erfolgen können? Der Autor
versucht, eine erste Antwort auf diese Fragen zu geben, indem er kurz einige Daten aus Mei-
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/1
1.14 Öffentlichkeit, Öffentliche Meinung, Meinungsforschung
241
nungsumfragen zur öffentlichen Unterstützung der militärischen Intervention im Irak darstellt. (ICI)
1.15
Sonstiges
[417-F] Brauerhoch, Frank-Olaf, Dr.; Ewen, Christoph, Dr.; Sinemus, Kristina, Dr. (Bearbeitung):
Identifizierung von Formen und Folgen behördlicher Risikokommunikation sowie Durchführung eines Szenario-Workshops
INHALT: keine Angaben
VERÖFFENTLICHUNGEN: Brauerhoch, Frank-Olaf; Ewen, Christoph; Sinemus, Kristina: Risikokommunikation - eine Herausforderung für öffentliche Institutionen. in: UMID UmweltMedizinischerInformationsDienst, 2008, Ausg. 1, S. 16-20. Download des Artikels unter:
www.brauerhoch.de/pdf/UMID-Artikel_1_2008.pdf .+++Epp, Astrid; Hertel, Rolf; Böl,
Gaby-Fleur (Hrsg.): Formen und Folgen behördlicher Risikokommunikation. in: BfR-Wissenschaft, 2008, 01. ISBN 3-938163-29-1, ISSN 1614-3795.
ART: BEGINN: 2006-01 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: Bundesinstitut für Risikobewertung -BfR- FINANZIERER: Auftraggeber
INSTITUTION: Büro für Sozialforschung Dr. Frank-Olaf Brauerhoch (Jordanstr. 11, 60486
Frankfurt am Main)
KONTAKT: Institution (e-mail: mail@brauerhoch.de)
[418-L] Brokoff, Jürgen; Fohrmann, Jürgen; Pompe, Hedwig; Weingart, Brigitte (Hrsg.):
Die Kommunikation der Gerüchte, Göttingen: Wallstein 2008, 381 S., ISBN: 978-3-8353-03324
INHALT: "Der Resonanzraum der Fama beschränkt sich nicht auf mündliche Kommunikation.
Die Tendenz moderner Gesellschaften, alles zu archivieren und als technisch vermittelte Information bereitzustellen, sorgt für die schnelle Verfertigung von Mitteilungen, die aber
gleichzeitig mit dem Vorbehalt des Vorläufigen, Provisorischen und Ungesicherten versehen
werden. Der Vorzug der Gerüchtekommunikation, Beschleunigung mit Vorläufigkeit zu verbinden, wird in den verschiedensten gesellschaftlichen Bereichen genutzt - auch in solchen,
die auf die Zuverlässigkeit ihrer Informationen angewiesen sind. Die interdisziplinären Beiträge des Bandes widmen sich der Geschichte und den Geschichten der Fama, ihren Formen
und Medien, dem Verhältnis von Gerücht und Nachricht sowie der angeblich 'epidemisch en'
Logik der Übertragung und Ausbreitung von Gerüchten." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Jürgen Fohrmann: Kommunikation und Gerücht. Einleitung (7-16); I. Formen und Medien des Gerüchts: Jürgen Brokoff: Fama: Gerücht und Form. Einleitung (17-23); Dorothee
Gall: Monstrum horrendum ingens - Konzeptionen der fama in der griechischen und römischen Literatur (24-43); Heike Johanna Mierau: Über Gerüchte schreiben: Quellen zur Gerüchteforschung vom Konstanzer Konzil (1414-1418) (44-67); Albrecht Koschorke: Das
Volk als Gerücht. Zur Labilität souveräner Herrschaft im Barockdrama (68-78); Natalie Binczek: "Vom Hörensagen" - Gerüchte in Thomas Bernhards Das Kalkwerk (79-99); Daniela
Gretz: Antisemitismus als Gerücht über die Juden - Will Eisners Wahre Geschichte der Protokolle der Weisen von Zion (100-130); II. Gerücht und Nachricht: Hedwig Pompe: Nachrich-
242
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1.15 Sonstiges
ten über Gerüchte. Einleitung (131-143); Birgit Althans: Wer kolportiert? Geschlechtertransformationen in der aktuellen Präsentation von politischen Talkshows und ihre historischen
Wurzeln (144-165); Irmela Schneider: Das "Quasi-Zuhause" des Gerüchts. Zur Theorie des
Nachrichtenwerts im 20. Jahrhundert (166-190); Claus Leggewie, Mathias Mertens: Famanet.
Das Internet als politische Gerüchteküche (191-204); Hans-Joachim Neubauer: Quasi Fakten.
Mediale Strategien im Umgang mit Gerüchten (205-215); Birger P. Priddat: Märkte und Gerüchte (216-240); III. Gerücht und Übertragung: Brigitte Weingart: Kommunikation, Kontamination und epidemische Ausbreitung. Einleitung (241-251); Olaf Briese: "Gerüchte als Ansteckung". Grenzen und Leistungen eines Kompositums (252-277); Brigitte Weingart: "Rumoritis": Zur Modellierung von Massenkommunikation als Epidemie (278-299); Sylvia Sasse: Der Weitersaget. Danilo Kg und die Wege des Geredes (300-321); Lorenz Engell: Film
und Fama - Citizen Kane (322-337); Rembert Hüser: Gerücht kam in die Küche (338-374).
[419-L] Büsch, Andreas:
Pfarrbriefe als zentrales Medium kirchlicher Basiskommunikation: Bedeutung, Probleme
und Empfehlungen, in: Communicatio Socialis : internationale Zeitschrift für Kommunikation in
Religion, Kirche und Gesellschaft, Jg. 41/2008, Nr. 4, S. 372-395 (Standort: USB Köln(38)-M XA
01287; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Die Wiederentdeckung der Religiosität kann eine Motivation sein, die Strukturen
kirchlicher Kommunikation und Medienarbeit daraufhin zu überprüfen, welche Zielgruppen
mit welchen Medien erreicht werden. Dabei spielen die Medien der kirchlichen Basiskommunikation mit dem Flaggschiff Pfarrbrief ausweislich verschiedener Studien wie der Sinus-Milieustudie meist zu Unrecht eine untergeordnete Rolle. Dem enormen Potenzial kirchlicher
Basiskommunikation stehen allerdings auch eine Reihe ernst zu nehmender Probleme gegenüber, die nicht zuletzt aus den Strukturen und den ehrenamtlichen Produktionsbedingungen
resultieren. Es bedarf daher auch weiterhin qualifizierender Maßnahmen auf unterschiedlichen Ebenen, einer deutlichen Unterstützung für die ehrenamtlichen Akteure vor Ort sowie
einer breiteren Bewusstseinsbildung für den Wert und die Relevanz kirchlicher Basiskommunikation." (Autorenreferat)
[420-F] Domke, Christine, Dr. (Bearbeitung); Holly, Werner, Prof.Dr. (Betreuung):
Die Betextung des öffentlichen Raumes - eine Studie zu einem Typus von Meso-Kommunikation am Beispiel von Bahnhöfen, Flughäfen und Innenstädten (Arbeitstitel)
INHALT: Öffentlich zugängliche Orte sind zunehmend betextet. Die "offizielle" ortsgebundene
Kommunikation von Bahnhöfen, Innenstädten und Flughäfen dient der Orientierung der Anwesenden und verfügt über spezifische sprachliche, mediale und materiale Strukturen. Das
Ziel der Habilitationsschrift besteht darin, diese öffentliche Textwelt als einen Typus von
Meso-Kommunikation vorzustellen und ihre Spezifika aus medienlinguistischer Perspektive
herauszuarbeiten, d.h. sie als Kommunikation zu untersuchen, die medial vermittelt und zugleich spezifisch ortsgebunden und organisiert ist, für spezifische Rezipientenzahlen geeignet
ist und konträr zur face-to-face- und Massen-Kommunikation über eine besondere Orts- und
Raumgebundenheit verfügt. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
(Bahnhöfe, Innenstädte, Flughäfen), exemplarisch weitere europäische Städte
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1.15 Sonstiges
243
METHODE: Die empirisch fundierte Arbeit untersucht ortsgebundene Kommunikation aus medien- und pragmalinguistischer Perspektive und entwickelt mit Rekurs u.a. auf soziologische
Ansätze eine eigenständige Untersuchungsperspektive auf Meso-Kommunikation. DATENGEWINNUNG: Fotografien; Beobachtung, teilnehmend; Audioaufzeichnungen; Datenanalyse mit Transkription.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Domke, Christine: Texte im öffentlichen Raum. Überlegungen
zur Ausdifferenzierung medienvermittelter Kommunikation am Beispiel von Bahnhöfen und
Innenstädten. in: Gloning, Thomas; Lehnen, Kathrin: Mediengattungen. Reihe Interactivia.
Frankfurt/ M.: Campus-Verl. (in Vorbereitung).+++Domke, Christine: Der Ort des Textes.
Überlegungen zur Relevanz der Platzierung von Kommunikaten am Beispiel von Flughäfen.
in: Coelsch-Foisner, Sabine; Stöckl, Hartmut: Mediale und semiotische Re- und Transkodierungen - Metamorphosen zwischen Sprache, Bild und Ton. Wissenschaft und Kunst, 8. Heidelberg: Winter (in Vorbereitung).
ART: BEGINN: 2006-01 ENDE: 2011-02 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution
INSTITUTION: Technische Universität Chemnitz, Philosophische Fakultät, Institut für Germanistik, Medien-, Technik- und Interkulturelle Kommunikation -IfGK- Professur für Germanistische Sprachwissenschaft (09107 Chemnitz)
KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: christine.domke@phil.tu-chemnitz.de)
[421-L] Döring, Jörg; Thielmann, Tristan (Hrsg.):
Mediengeographie: Theorie - Analyse - Diskussion, (Medienumbrüche, Bd. 26), Bielefeld:
transcript Verl. 2009, 650 S., ISBN: 978-3-8376-1022-2
INHALT: "Geoweb, Google Earth, GPS: Medien bringen den Raum nicht zum Verschwinden,
sondern reorganisieren ihn auf soziotechnische Weise. Die Orte unserer Lebenswelt sind nur
mehr als medialisierte zu denken. Was heißt das für uns als Bewohner des Raums? Wie verändern Geomedien unsere Weltanschauung? Humangeographie entdeckt die Medien, Medienwissenschaft den Raum. Mediengeographie untersucht medial erzeugte Geographien.
Dieser Band bildet erstmals ab, wie sich an der Schnittstelle von physischem Raum und immateriellem Zeichen/Code ein gemeinsames, neues Forschungsfeld etabliert hat." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Jörg Döring, Tristan Thielmann: Mediengeographie: Für eine Geomedienwissenschaft (9-66); Erhard Schüttpelz: Die medientechnische Überlegenheit des
Westens - Zur Geschichte und Geographie der immutable mobiles Bruno Latours (67-110);
Bruno Latour: Die Logistik der immutable mobiles (111-144); Paul Virilio: Die morphologische Irruption (145-166); Jens Schroter: Das transplane Bild und der spatial turn (167-178);
Judith Miggelbrink: Verortung im Bild - Überlegungen zu 'visuellen Geographien' (179-202);
Marc Ries: Das Porträt und sein Raum - Elemente einer Topologie der Medien (203-218);
Sven Werkmeister: Hornbostels musikalische Weltkarte - Über zivilisierte und unzivilisierte
Geographien der Musik (219-246); Jörg Döring: Zur Geschichte der Literaturkarte (19072008) (247-290); Stefan Zimmermann: Filmgeographie - Die Welt in 24 Frames (291-314);
Paul Reuber, Anke Strüver: Diskursive Verräumlichungen in deutschen Printmedien: Das
Beispiel Geopolitik nach 9/11 (315-332); James Schwoch: The Curious Life of Telstar: Satellite Geographies from 10 July 1962 to 21 February 1963 (333-358); Wolfgangen Hagen: Zellular - Parasozial - Ordal: Skizzen zu einer Medienarchäologie des Handys (359-382); Lev
Manovich, Tristan Thielmann: Geomedien: Raum als neue Medien-Plattform? Ein Interview
mit Lev Manovich (383-396); Eric Gordon: The Metageography of the Internet: Mapping
from Web 1.0 to 2.0 (397-412); Annette Vowinckel: As in a Nutshell - Die Schrumpfung der
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1.15 Sonstiges
Welt im Flugsimulator (413-430); Lisa Parks: Ausgrabungen in Google Earth - Eine Analyse
der 'Darfur-Krise' (431-454); Jeremy W. Crampton: Die Bedeutung von Geosurveillance und
Sicherheit für eine Politik der Angst (455-480); Stuart C. Aitken, James Craine: Affektive
Geovisualisierung (481-488); Albert Kümmel-Schnur: Arachnefäden - Navigation als Narration (489-512); Saskia Sassen: Reading the City in a Global Digital Age: Geographies of Talk
and the Limits of Topographic Representation (513-538); Mike Crang: home@Singapore.world: The Spatial Imaginaries of a Mediated World (539-564); Scott McQuire: Public
Screens, Civic Architecture and the Transnational Public Sphere (565-586); Rolf F. Nohr: Die
Produktion von Orten, Ereignissen und Wohnzimmern - Fernsehen als Topographie (587606); Tom Holert: Geographie der Exzellenz (607-634).
[422-L] Kemp, Wolfgang:
Gruppentexte: ein kritischer Blick auf Sammelband und Forschergruppe, in: Merkur :
deutsche Zeitschrift für europäisches Denken, Jg. 63/2009, H. 11 = H. 726, S. 1013-1022
(Standort: USB Köln(38)-AP4481; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: Der Autor beschäftigt sich mit dem Format "Sammelband" in der wissenschaftlichen
Publikationslandschaft. Er zeigt anhand von Beispielen, dass in den letzten Jahrzehnten ein
grundlegender Wandel erfolgte und sich die Umweltbedingungen für alle Wissenschaftler/innen, vor allem für die jungen, dramatisch geändert haben. Der so genannte "Impact Factor",
das heißt der Reputationseffekt von Sammelband- und Katalogpublikationen, hat mit dem
von Zeitschriftenaufsätzen gleichgezogen. Der Sammelband ist der große Attraktor des geistes- und sozialwissenschaftlichen Schaffens; er ist wie der kunsthistorische Ausstellungskatalog im Sammelbandformat eine Neuschöpfung des Zeitraums nach 1968. Was man zuvor an
kollektiven Veröffentlichungen kannte - die Festschrift, den Reader und die Anthologie wurde nun anders strukturiert. Mit der Urform Festschrift und mit dem Katalog hat der Sammelband gemeinsam, dass er anders als das Buch und der Zeitschriftenaufsatz durch einen
Anlass, in der Regel eine Tagung, motiviert ist. Inzwischen sind aber die Verlage dazu übergegangen, Sammelbände auch selbst zu finanzieren oder ohne Tagungsanlass für sie Drittmittel einzuwerben. Das Format "Sammelband" kann also mittlerweile von sich selbst leben.
(ICI2)
[423-L] Klenk, Christian; Heiß, Christian:
Das Wunder von Heiligenkreuz: wie Zisterzienser mit gregorianischen Chorälen zu
Chartstürmern und Medienstars wurden, in: Communicatio Socialis : internationale Zeitschrift
für Kommunikation in Religion, Kirche und Gesellschaft, Jg. 41/2008, Nr. 3, S. 309-312
(Standort: USB Köln(38)-M XA 01287; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: Die Mönche des Zisterzienserklosters Heiligenkreuz landeten mit einer CD mit gregorianischen Chorälen einen "Hit", der es bis in die internationalen Popcharts brachte. Erstmalig
war eine derartige Tonaufnahme nicht im Eigenverlag sondern bei einem internationalen Musikkonzern (Universal) erschienen. Der Beitrag erläutert die Rahmenbedingungen des ökonomischen Erfolges und geht auf die Affinität der Popmusik zur Gregorianik ein ( u.a. die Gruppe "Enigma?" zu Beginn der 1990er Jahre). "Aus der Musik der mystischen Sakralität, der
Harmonie der Sphären, dem Idiom einer Vergegenwärtigung, die zu keinem Hörer spricht,
sondern die Gemeinde vor Gott versammelt, ist eine weltliche Veranstaltung geworden. Sie
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1.15 Sonstiges
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begleitet den Weg ins vermeintlich Innerste des Selbst, den persönlichen Anspruch auf eine
Harmonie jenseits aller Dinge, das Bedürfnis nach Trost - zu dem immer auch eine Sehnsucht
nach formaler Strenge und Reinheit gehört". Kritisch angemerkt werden musikalische Unzulänglichkeiten des "Wunders von Heiligenkreuz", auf deren Behebung ein "guter
Tonmeister .. hätte .. insistieren müssen." (UN)
[424-L] Lohmann, Heiner:
Strukturen mythischen Denkens im Grünen Buch Mu'ammar al-Qaddafis: eine
kommunikationstheoretische Untersuchung zur Rationalität eines soziozentrischen
Weltbildes im Islam mit einer Neuübersetzung des Grünen Buches im Anhang, (Politische
Soziologie, Bd. 21), Berlin: Lit Verl. 2009, 468 S., ISBN: 978-3-8258-1680-3
INHALT: "Einen 'hermeneutischen Grenzfall' nennt der Autor der vorliegenden Studie den Gegenstand seiner Untersuchung. Das Grüne Buch des libyschen Revolutionsführers Muammar
al-Gaddafi, so die zentrale These, liegt auf einem derartig herabgesetzten Differenzierungsniveau, dass es die Welt als erweiterten Stammesverband erklären und in ihrer Fremdheit neutralisieren kann. Mit dem Rüstzeug der Habermasschen Kommunikationstheorie wird akribisch nachgewiesen, welches hohe Maß an prärefiexiven Selektionsleistungen und Sinnverzerrungen das sprachliche Weltbild des Beduinensohnes al-Gaddafi aufbieten muss, um sich
gegen die Abstraktionszumutungen der Moderne zu immunisieren. Weder eine Theorie noch
einen politischen Text, geschweige denn eine Handlungsanweisung, wie allgemein angenommen wird, stellt das Grüne Buch demnach dar, sondern einen identitätsstiftenden beduinischen Mythos der Herrschaftsfreiheit und der konkreten Solidarität unter Verwandten." (Autorenreferat)
[425-L] Möller, Petra:
Todesanzeigen - eine Gattungsanalyse, Gießen 2009, 266 S. (Graue Literatur; nbn-resolving.de/
urn:nbn:de:hebis:26-opus-69889)
INHALT: "Die Analyse nähert sich ihrem Objekt Todesanzeige aus der Perspektive des Gattungskonzeptes, das seit Beginn der 80er Jahre insbesondere im Konstanzer Umfeld um Thomas Luckmann entwickelt wurde. Dabei wurde der wissens- und kommunikationssoziologische Ansatz zur Analyse kommunikativer Gattungen aus dem Gegenstandsbereich der mündlichen Kommunikation auf ein schriftsprachlich-ikonographisches Objekt übertragen, um auf
diesem Wege neue Einsichten in ein kulturelles Relikt, die Todesanzeige, zu ermöglichen.
Zunächst wird dazu die 'Grammatikalität' der Todesanzeige rekonstruiert. Danach lenkt sich
der Fokus auf die Praktiken der Darstellung der beteiligten Akteure - des Verstorbenen wie
der Hinterbliebenen. Den Abschluss bilden Überlegungen zu der Frage, inwiefern sich im
Prozess der Modernisierung die Gattung Todesanzeige innerhalb der rituellen Verfassung der
Gesellschaft insgesamt ändert und insbesondere durch verstärkt auftretende Elemente der Individualisierung ihren Gattungscharakter einbüßt." (Autorenreferat)
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soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/1
1.15 Sonstiges
[426-L] Nassehi, Armin:
Religious communication: the consequences of a qualitative study for the sociology of
religion, in: What the world believes : analyses and commentary on the Religion Monitor 2008,
Gütersloh: Verl. Bertelsmann Stiftung, 2009, S. 167-200
INHALT: Der Bereich der Religion bildet in der modernen Gesellschaft ein eigenständiges Funktionssystem mit einer speziellen Kommunikation. Bei jedem religiösen Handeln oder Reden,
sei es im Rahmen kirchlicher Feiern, in Alltagsgesprächen oder bei theologischen Diskussionen, handelt es sich um einen Kommunikationsvorgang. Die religiöse Kommunikation unterscheidet sich von anderen Kommunikationsarten dadurch, dass sie sich auf die zentrale Unterscheidung von Immanenz und Transzendenz bezieht. Sie thematisiert die Lebenswelt so, wie
sie vom Standpunkt der Transzendenz aus gesehen werden müsste. Der Autor wertet vor diesem Hintergrund die Ergebnisse einer qualitativen Studie des Religionsmonitors 2008 zur Religion und Religiosität in Deutschland aus, welche die Ergebnisse der quantitativen Erhebung
weiter ergänzen. Aus allen drei Untersuchungsgruppen, den Hochreligiösen, den Religiösen
und den Nichtreligiösen, wurden Personen in Berlin und in Ostwestfalen-Lippe anhand von
Tiefeninterviews befragt. Der Autor interpretiert die Ergebnisse aus einer kommunikationstheoretischen Perspektive und stellt insgesamt eine erstaunlich hohe religiöse Kompetenz und
Anschlussfähigkeit unter den Befragten fest. (ICI)
[427-L] Neumann, Hannah:
Friedenskommunikation: Möglichkeiten und Grenzen von Kommunikation in der
Konflikttransformation, (Studien zur Friedensforschung, Bd. 17), Hamburg: Lit Verl. 2009, 118
S., ISBN: 978-3-8258-1779-4
INHALT: Um die Diskrepanzen zwischen der Realität innergesellschaftlicher Konflikte und der
Praxis politischer Konfliktbearbeitung zu überwinden, hat sich auf den Philippinen, insbesondere auf der südlichen Insel Mindanao, eine Methode der Konfliktlösung "von unten" etabliert: die Friedenszone. Das Konzept, ein Territorium zu einem von bewaffnetem Konflikt
befreitem Gebiet zu erklären, ist dabei nicht neu. In der vorliegenden Studie stehen diese
kommunikativen Maßnahmen in der Friedenszone in Pikit im Mittelpunkt. Es wird fallstudienartig analysiert, wozu Kommunikation eingesetzt wird und worin das Potenzial und die
Grenzen von Kommunikation im Rahmen der Konflikttransformation bestehen. Dazu werden,
neben einer umfangreichen Analyse der philippinischen und internationalen Literatur zum
Thema sowie der Auswertung von Studien verschiedener dort engagierter NGOs, Experten
aus der Friedenszone und involvierter NGOs befragt. Kommunikation ist das zentrale Element der Konfliktbearbeitung, sei es im Rahmen von Konfliktmanagement, Konflikttransformation oder Konfliktprävention. Das vorliegende Buch stellt einen Anfang dar, diesen Sachverhalt zu ändern und kommunikationswissenschaftliche Theorien (interpersonale wie mediale) für die Konfliktbearbeitung in allen Stadien und auf allen Ebenen fruchtbar zu machen.
(ICA2)
[428-L] Paul, Gerhard:
Kriegsbilder - Bilderkriege, in: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur Wochenzeitung Das
Parlament, 2009, H. 31, S. 39-46 (www.bpb.de/files/O3L2RO.pdf)
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1.15 Sonstiges
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INHALT: Anders als dies die Medien suggerieren, entzieht sich das chaotische und komplexe Ereignis Krieg prinzipiell der visuellen Repräsentation. Es ist vielmehr das Nichtdarstellbare
schlechthin. Die medial vermittelten Bilder, die wir gleichwohl von ihm besitzen, sind weniger Repräsentationen des Krieges als vielmehr Abstraktionen, Projektionen, Fiktionen sowie
bewusste Inszenierungen und Manipulationen, hinter denen das wirkliche Gesicht des Krieges
verschwindet. Nicht das Ereignis selbst, sondern seine medialen Inszenierungen prägen
Wahrnehmung, Deutung und Bewertung. Dies wird am Beispiel zweier Bilder erläutert, zwischen denen knapp 150 Jahre liegen - jener Zeitraum vom Beginn der fotografischen Visualisierung des Krieges bis hin zu seiner elektronischen Visualisierung. Bei der ersten handelt es
sich um eine typische, der Genremalerei nachgebildete Fotografie aus dem Krim-Krieg von
1855 - der erste Krieg, der in nennenswertem Maße von der Fotografie festgehalten wurde.
Der Krieg erscheint als ein Berufsfeld wie jedes andere. Der Krieg wird als Unterbrechung
des bürgerlichen Alltags bzw. als gemütlicher Waffengang dargestellt. Die mehr als 150000
Toten dieses Krieges rücken nirgends in den Blick. Bei dem zweiten Bild handelt es sich um
zwei Standbilder aus einer tonlosen Videosequenz aus dem Kosovo- Krieg von 1999 - aufgenommen von einer von einem NATO- Flugzeug abgefeuerten Rakete mit eingebauter GunKamera. Es ist ein Bild moderner kriegerischer Gewalt im Augenblick ihres Vollzuges - ohne
menschliche Akteure und Opfer. Es zeugt von höchster technischer Perfektion. Es ist ein steriles Bild ohne Blut, ein schweigendes Bild ohne das Schreien der Opfer. Der Tod, an dem
wir für den Bruchteil einer Sekunde teilhaben, bleibt in höchstem Maße abstrakt. (ICF2)
[429-F] Pfadenhauer, Michaela, Prof.Dr. (Bearbeitung):
Reklamationskompetenz - Handlungsprobleme infolge von Kommunikationsbarrieren beim
Online-Shopping und Voraussetzungen für deren Bewältigung
INHALT: Das Projekt liefert eine typologische Bestandsaufnahme der Kommunikations- und
Handlungsprobleme, die bei bzw. nach dem Einkaufen im Internet auftreten können und beim
Konsumenten Kommunikationsbedarf mit dem Anbieter evozieren. Derartiger Kommunikationsbedarf, heuristisch als Reklamationsbedarf zusammengefasst, wird aus der Perspektive der
Konsumenten erfasst und vor dem Hintergrund der Kommunikationsmöglichkeiten und -hindernisse hinterfragt, die sich durch die Spezifik des Internethandels ergeben. Dabei wird davon ausgegangen, dass die für den Konsumenten prinzipiell durchaus vorteilhaften Spezifika
des 'globalen Marktplatzes' World Wide Web multiple Wahlmöglichkeiten, raum-zeitliche
Unabhängigkeit, unpersönliche Geschäftsbeziehungen, formalisierte Kommunikation im Reklamationsfall Kommunikationsbarrieren erzeugen, deren Überwindung einen Bedarf des
Konsumenten an einer ganz spezifischen Kompetenzausprägung zur Folge hat. Dem Forschungsvorhaben liegt die These zugrunde, dass sich für das Reklamieren beim Online-Shopping eine neue Handlungskonstellation ergibt, für die zumindest Käufer (bislang) noch keine
Routinen ausgebildet haben, dass also eine neue Interaktionsordnung gilt, auf die Verbraucher
(noch) nicht vorbereitet sind. Der Fokus auf Kompetenz begründet sich theoretisch dadurch,
dass unter 'Kompetenz' ein komplexes, weil vielschichtiges Lösungsreservoir für ein spezifisches Handlungsproblem (hier eben das, erfolgreich zu reklamieren) zu verstehen ist, das einem in dieser Hinsicht kompetenten Akteur nicht nur individuell zuhanden, sondern das überdies sozial akzeptiert ist. Mittels einer vergleichenden Analyse von Reklamationsvorgängen
beim Online-Shopping mit anderen Vertriebsformen bzw. kommunikativen Rahmenbedingungen (Reklamieren am Verkaufsschalter; am Telefon) sowie mittels auf diese Vorgänge fokussierten Interviews werden im Rekurs auf eine Dokumentenanalyse von Online-Shop-Web-
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soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/1
1.15 Sonstiges
auftritten die jeweiligen Handlungsprobleme des Kunden und die zu ihrer Bewältigung bestehenden Anforderungen kontrastiert, um auf dieser Basis Reklamieren analytisch als eine
kommunikative Gattung, d.h. als eine Grundform der Vermittlung gesellschaftlichen Wissens,
fassen und die Komponenten eines Kompetenzprofils 'Reklamieren beim Online-Shopping'
bestimmen zu können.
ART: BEGINN: 2006-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Karlsruher Institut für Technologie -KIT-, Fak. für Geistes- und Sozialwissenschaften, Institut für Soziologie, Medien- und Kulturwissenschaft -ISMK- Abt. 1 Soziologie
Lehrstuhl für Soziologie unter besonderer Berücksichtigung des Kompetenzerwerbs (Schlossbezirk 12, 76131 Karlsruhe)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0721-608-5415, -5413, e-mail: pfadenhauer@soziologie.uka.de)
[430-L] Roski, Reinhold:
Zielgruppengerechte Gesundheitskommunikation: Akteure - Audience Segmentation Anwendungsfelder, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2009, XI, 355 S., ISBN: 978-3-53115907-2
INHALT: "Das Gesundheitssystem setzt zunehmend auf aktive und kompetente Versicherte und
Patienten. Verschiedene Zielgruppen sind jedoch unterschiedlich aktiv und kompetent. Aber
alle brauchen eine für sie passende Kommunikation, die ihnen gerecht wird und dadurch effizient und effektiv ist. Gesundheitskommunikation wird häufig allein dem Social Marketing
zugeordnet. Die Akteure im Gesundheitswesen verfolgen jedoch oft gleichzeitig gesundheitsorientierte und wirtschaftliche Ziele. Das führt zu Zielkonflikten sowie zu Verbindungen von
Business und Social Marketing. Dieses Buch entwickel einen konzeptionellen Rahmen für
Gesundheitsmarketing sowie Gesundheitskommunikation und präsentiert empirische Ergebnisse zum Informations- und Medienverhalten von Versicherten und Patienten. Wissenschaftler und Verantwortliche aus Unternehmen und Organisationen stellen Konzeptionen und Beispiele von Gesundheitskommunikation vor und präsentieren Strategien und Maßnahmen für
unterschiedliche Anwendungsfelder." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Reinhold Roski:
Akteure, Ziele und Stakeholder im Gesundheitswesen - Business Marketing, Social Marketing und Zielgruppensegmentierung (3-32); Peter-Ernst Schnabel: Kommunikation im Gesundheitswesen - Problemfelder und Chancen (33-58); Susan Borch, Sandra J. Wagner: Motive und Kontext der Suche nach Gesundheitsinformationen Theoretische Überlegungen und
empirische Befunde anhand des telefonischen Gesundheitssurveys (59-88); Anja Schweitzer,
Christian Bock: Marktsegmentierung und ihre Chancen für die zielgruppengerichtete Kommunikation (89-106); Reinhold Roski, Stephan Schikorra: Informations- und Medienverhalten von Versicherten und Patienten - Eine Segmentierung von Barmer Versicherten (107132); Werner Felder: Zielgruppen-Marketing der AOK Berlin - Die Gesundheitskasse (133152); Michael Scholl: Zielgruppen für Pharmaunternehmen Segmentierung als Methode der
Komplexitätsreduktion (153-168); Jutta Räbiger: Integrierte Versorgungsformen erfordern
neue Kommunikationsstrukturen (169-182); Hilda Bastian, Diedrich Bühler und Peter T Sawicki: Für Bürger und Patienten - Die evidenzbasierten Gesundheitsinformationen des
IQWiG (183-198); Elisabeth Pott: Social Marketing und Kampagnen in der Prävention und
Gesundheitsaufklärung (199-218); Sandra Braun-Grüneberg, Karin Wagner: Unterschiede im
Informationsverhalten und in der Entscheidungsfindung von Patienten bei der Auswahl von
Kliniken (219-238); Günter Meyer: Der erweiterte Kundenbegriff in der Pflege - Konsequen-
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1.15 Sonstiges
249
zen für Qualität, Marketing und Kommunikation (239-262); Thomas Ecker, Klaus-Jürgen
Preuß, Reinhold Roski: Evidenzbasiertes Marketing für Pharmaunternehmen - Ein neues Paradigma (263-288); Thomas Norgall: Strukturierte Qualitätsberichte von Krankenhäusern Zwischen Transparenz und Verständlichkeit (289-308); Marie-Luise Dierks, Gabriele Seidel:
Stärkung von Empowerment durch Gesundheitsbildung - Die Patientenuniversität an der Medizinischen Hochschule Hannover (309-328); Susanne Femers: Aktuelle Altersbilder in der
Werbung - Herausforderung für die Wirtschaftskommunikation (329-350).
[431-L] Schneider, Pablo:
Die Macht der Bilder: Distanzfrage, in: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur
Wochenzeitung Das Parlament, 2009, H. 31, S. 18-25
(www.bpb.de/files/O3L2RO.pdf;www.gesis.org/fileadmin/upload/dienstleistung/fachinformatione
n/servicepublikationen/sofid/Fachbeitraege/Kultur_Kunst_09-02_FB.pdf)
INHALT: Die eindeutig anti-illustrative Ausrichtung der Bilder, die Absage an den bannenden
Versuch, der in der Vokabel der Abbildung eingefangen ist im Objekt wie in den an ihm vollzogenen Handlungen zu beobachten. Alle Arten von Bilderstürmen, von der Reformation bis
zum zweiten Irakkrieg, berichten eindrücklich von Macht und Beseelung der Bildobjekte.
Wären Darstellung und Gegenstand beschränkt auf die Aufgabe der visuellen Ergänzung,
wäre es nicht nötig gewesen, die Kopie von Pablo Picassos Guernica am Sitz der UNO in
New York am 4. Februar 2003 zu verhüllen. Das Ziel, Massenvernichtungswaffen aufzuspüren, um sie zu vernichten und so Leid zu verhindern, würde dem Thema von Guernica nicht
unbedingt widersprechen. Doch zeigt der Vorgang, dass dem Bild die Möglichkeit der Zeugenschaft, und eben nicht nur der Berichterstattung, zugesprochen wurde. Das Bild wird als
etwas verstanden das anwesend ist und zu sehen vermag, was in seinem Beisein geschieht.
Diese Kraft und diese Macht wird ihm aber durch den Betrachter zugesprochen und ist nicht
als Teil einer mythologischen Erzählung und Aufladung zu verstehen. So ließe sich gerade an
dieser Stelle ein aufklärerischer Impuls ansetzen, der die aktiven Handlungsfähigkeiten von
Motiven und Darstellungsarten anerkennt, ohne dass er diese zu unterdrücken versucht. Bilder vermögen das, was wir als Wahrheit und Realität zu deuten beabsichtigen, zu gestalten.
Hierin sind sie singulär und erfahren ihre Sinnstiftung. (ICF2)
250
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2 Sprache und interpersonelle Kommunikation
2
Sprache und interpersonelle Kommunikation
[432-L] Ammon, Ulrich; Darquennes, Jeroen; Wright, Sue (Hrsg.):
Sprachwahl in europäischen Unternehmen, , 23Tübingen: Niemeyer 2009, X, 287 S., ISBN:
978-3-484-60586-2
INHALT: Inhaltsverzeichnis: Claude Truchot, Dominique Huck: Le traitement des langues dans
les entreprises (1-31); Georges Lüdi, Lukas A. Barth, Katharina Höchle, Patchareerat Yanaprasart: La gestion du plurilinguisme au travail entre la "philosophie" de l'entreprise et les
pratiques spontanées (32-52); Marek Nekula, Christoph Marx, Katerina Sichova: Sprachsituation in Unternehmen mit ausländischer Beteiligung in der Tschechischen Republik (53-85);
Sharon Millar, Astrid Jensen: Language Choice and Management in Danish Multinational
Companies: The Role of Common Sense (86-103); Arlette Bothorel-Witz, Thiresia Choremi:
Le plurilinguisme dans les entreprises à vocation internationale. Comment saisir ce phénomène pluridimensionnel à travers le discours des acteurs? (104-130); Laurence Mettewie, Luk
Van Mensel: Multilingualism at all Costs: Language Use and Language Needs in Business in
Brussels (131-149); Sigrid Schöpper-Grabe: Betrieblicher Fremdsprachenbedarf im deutschsprachigen Raum (150-162).
[433-F] Barth-Weingarten, Dagmar, Dr.phil.; Heidtmann, Daniela, Dr.phil.; Spranz-Fogasy, Thomas, Prof.Dr.phil.; Reitemeyer, Ulrich, Dr.; Schmitt, Reinhold, Dr.sc.hum. (Bearbeitung); Deppermann, Arnulf, Prof.Dr.phil. (Leitung):
Sprachlich-kommunikative Verfahren der Dokumentation von Verstehen in der verbalen
Interaktion
INHALT: Wie zeigen Gesprächsteilnehmer einander, ob und wie sie ihre Partner verstanden haben? Mit welchen sprachlich-kommunikativen Verfahren erreichen sie ein gemeinsames Verständnis? Dient die Thematisierung von Verstehen im Gespräch wirklich nur zur Klärung von
Verstehensproblemen? In welchem Verhältnis stehen Fragen der Verständigung zu den Handlungsaufgaben und dem sozialen Kontext des Gesprächs? Das Projekt untersucht die sprachlich-kommunikativen Verfahren, mit denen Gesprächsteilnehmer einander in der verbalen Interaktion anzeigen, wie sie Beiträge ihrer Gesprächspartner verstehen und wie ihre eigenen
Äußerungen verstanden werden sollen. Das Projekt will am Beispiel der Untersuchung von
"Verstehen in der verbalen Interaktion" einen Beitrag zur Klärung des Zusammenhangs von
Sprachstruktur (sprachliche Konstruktionen), Interaktionsstruktur (kommunikative Aufgaben
und interaktive Organisationsformen) und Sozialstruktur (institutionelle Strukturen und Identitäten) leisten. Dabei wird gefragt, wie sich 'Verstehen' in beobachtbaren Aktivitäten manifestiert und damit als zentrales Konzept einer Theorie der verbalen Interaktion erforscht und
konzeptualisiert werden kann. Vier Teilprojekte widmen sich der gesamten Spannweite von
sprachlich-kommunikativen Verfahren, mit denen Verstehen in der verbalen Interaktion dokumentiert wird: 1. sprachliche Konstruktionen des Verstehens von Äußerungen; 2. multimodale Praktiken der Dokumentation von Verstehen; 3. sequenzielle und interaktionstypologische Organisation von Verstehen; 4. (Re-)Produktion sozialer Strukturen in Verstehensprozessen. GEOGRAPHISCHER RAUM: deutsches Sprachgebiet
METHODE: qualitative Forschung: Konversationsanalyse (sequenzanalytische Einzelfallanalysen und Kollektionsanalysen); multimodale Videoanalyse; ethnographische Gesprächsanaly-
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2 Sprache und interpersonelle Kommunikation
251
se; ergänzend: quantitative Korpuslinguistik DATENGEWINNUNG: Gesprächs-/ Konversationsanalyse (Stichprobe: 250; Gespräche). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Deppermann, Arnulf; Schmitt, Reinhold: Koordination. Zur Begründung eines neuen Forschungsgegenstandes. in: Schmitt, Reinhold (Hrsg.): Koordination.
Analysen zur multimodalen Interaktion. Studien zur deutschen Sprache, 38. Tübingen: Narr
2007, S. 15-54.+++Schmitt, Reinhold; Deppermann, Arnulf: Monitoring und Koordination
als Voraussetzungen der multimodalen Konstitution von Interaktionsräumen. in: Schmitt,
Reinhold (Hrsg.): Koordination. Analysen zur multimodalen Interaktion. Studien zur deutschen Sprache, 38. Tübingen: Narr 2007, S. 95-128.+++Schmitt, Reinhold: Einleitung. in:
Schmitt, Reinhold (Hrsg.): Koordination. Analysen zur multimodalen Interaktion. Studien der
deutschen Sprache, 38. Tübingen: Narr, 2007, S. 7-14.+++Schmitt, Reinhold; Fiehler, Reinhard; Reitemeier, Ulrich: Audiovisuelle Datenkonstitution und Koordinationsprozesse. in:
Schmitt, Reinhold (Hrsg.): Koordination. Analysen zur multimodalen Interaktion. Studien zur
deutschen Sprache, 38. Tübingen: Narr 2007, S. 377-410.+++Deppermann, Arnulf: Therapeutisches Fragen als Hebammenkunst. in: Psychoanalyse - Texte zur Sozialforschung, 13,
2009, 2, S. 154-162.+++Deppermann, Arnulf; Schmitt, Reinhold: Verstehensdokumentation:
zur Phänomenologie von Verstehen in der Interaktion. in: Deutsche Sprache, 2008, 3, S. 220245.+++Deppermann, Arnulf; Schmitt, Reinhold: "damit sie mich verstehen": Genese, Verfahren und recipient design einer narrativen Performance. in: Buss, Mareike; Habscheid, Stephan; Jautz, Sabine; Liedtke, Frank; Schneider, Jan-Georg (Hrsg.): Theatralität des sprachlichen Handelns. München: Fink 2009, S. 83-112.+++Deppermann, Arnulf; Reitemeier, Ulrich; Schmitt, Reinhold; Spranz-Fogasy, Thomas: Verstehen in professionellen Handlungsfeldern. Tübingen: Narr 2010, ca. 450 S.+++Deppermann, Arnulf; Elstermann, Mechthild: Lexikalische Bedeutung oder Konstruktionsbedeutungen? Eine Untersuchung am Beispiel von
Konstruktionen mit verstehen. in: Stefanowitsch, Anatol; Fischer, Kerstin (Hrsg.): Konstruktionsgrammatik II: Von der Konstruktion zur Anwendung. Tübingen: Stauffenburg 2008, S.
103-133.+++Deppermann, Arnulf: Verstehen im Gespräch. in: Kämper, Heidrun; Eichinger,
Ludwig M. (Hrsg.): Sprache - Kognition - Kultur. Sprache zwischen mentaler Struktur und
kultureller Prägung. Berlin u.a.: de Gruyter 2008, S. 225-261.+++Reitemeier, Ulrich: Zum
Fremdverstehen im Integrationskonflikt. Fallstudie zu einer Auseinandersetzung zwischen
Alteingesessenen und freikirchlichen Zuwanderer/innen. in: Forum Qualitative Sozialforschung/ Forum: Qualitative Social Research, 10, 2009, 3, Art. 18, 57 S. Download unter: nbnresolving.de/urn:nbn:de:0114-fqs0903181 .+++Mondada, Lorenza; Schmitt, Reinhold
(Hrsg.): Situationseröffnungen. Zur multimodalen Herstellung fokussierter Interaktion. Tübingen: Narr 2010.+++Spranz-Fogasy, Thomas; Lindtner, Heide: Fragen und Verstehen Wissenskonstitution im Gespräch zwischen Arzt und Patient. in: Felder, Ekkehard; Müller,
Marcus (Hrsg.): Wissen durch Sprache. Theorie, Praxis und Erkenntnisinteresse des Forschungsnetzwerks "Sprache und Wissen". Berlin u.a.: de Gruyter 2009, S. 141-170.
ART: BEGINN: 2007-01 ENDE: 2012-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution
INSTITUTION: Institut für Deutsche Sprache -IDS- (Postfach 101621, 68016 Mannheim)
KONTAKT: Leiter (Tel. 0621-1581-309, e-mail: deppermann@ids-mannheim.de)
[434-L] Benassi, Giuliano:
Political correctness and ideology: a cross-cultural linguistic study, Marburg: Tectum Verl.
2007, 82 S., ISBN: 978-3-8288-9448-8
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2 Sprache und interpersonelle Kommunikation
INHALT: Im Mittelpunkt des Forschungsinteresses steht der Zusammenhang zwischen Sprache
und Kultur. Der Verfasser setzt sich mit alternativen Modellen aus den Bereichen der Linguistik, der Soziologie und der Philosophie auseinander, um die Mehrdimensionalität seines
Themas zu erläutern. Er hebt hervor, dass die sprachliche Kommunikation keine einfache
Übertragung von Bedeutungen darstellt. Sie soll als eine soziale Interaktion verstanden werden, die kulturell eingebettet ist. Sie wird von den Beteiligten auf der Grundlage von Handlungsorientierungen konstruiert, die als Ideologie interpretiert werden. In diesem Sinne sind
die Wahrnehmungs- und Denkmuster ein immanenter Bestandteil jeder linguistischer Interaktion. Bezug nehmend auf die relevante Debatte in den USA wird argumentiert, dass je nach
ethnischer Herkunft, Geschlecht, sexueller Orientierung usw. die Menschen ihre Bedeutungen
spezifisch gestalten. Die Sprache ist auch ein Medium in den politischen Auseinandersetzungen. Deshalb findet die soziale und politische Differenzierung auch in dem Umgang mit der
Sprache ihre Ausdrucksformen. (ICF)
[435-F] Besters-Dilger, Juliane, Prof.Dr. (Leitung):
Language policy in Ukraine. Anthropological, linguistic and further perspectives
INHALT: 1. Analyse der Sprachensituation in der Ukraine; 2. Empfehlungen für zukünftige
Sprachenpolitik, unter Berücksichtigung der Forderungen des Europarats. ZEITRAUM: 20062008 GEOGRAPHISCHER RAUM: Ukraine
METHODE: Interdisziplinäres Projekt mit verschiedenen Ansätzen (Diskursanalyse, Analyse
von Gesetzen, teilnehmende Beobachtung, Umfrage, Interviews ...). Untersuchungsdesign:
Querschnitt DATENGEWINNUNG: Beobachtung, teilnehmend (Bevölkerung der Region
Odessa). Gruppendiskussion (Stichprobe: 200; je 4 Gruppen in 5 ukrainischen Städten -Kiev,
Lemberg, Odessa, Donetsk, Luck-). Qualitatives Interview (Stichprobe: ca. 20; je 4 Gruppen
in 5 ukrainischen Städten -Kiev, Lemberg, Odessa, Donetsk, Luck-). Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 2.015; Bevölkerung der Ukraine -alle Regionen-; Auswahlverfahren: Quota). Feldarbeit durch ein kommerzielles Umfrageinstitut.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Besters-Dilger, Juliane (Hrsg.): Sprachpolitik und Sprachensituation in der Ukraine. Analyse und Empfehlungen / Language policy and language situation in
Ukraine. Analysis and recommandations. ISBN 978-966-518-461-4.
ART: BEGINN: 2006-08 ENDE: 2008-07 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: INTAS - Internationale Assoziation zur Förderung der Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern
der unabhängigen Staaten der ehemaligen Sowjetunion
INSTITUTION: Universität Freiburg, Philologische Fakultät, Slavisches Seminar (Universitätsstr. 9, 79098 Freiburg im Breisgau)
KONTAKT: Leiterin (Tel. 0761-2038315)
[436-L] Besters-Dilger, Juliane (Hrsg.):
Language policy and language situation in Ukraine: analysis and recommendations,
Frankfurt am Main: P. Lang 2009, 396 S., ISBN: 978-3-631-58389-0
INHALT: "The language situation in Ukraine is complex, language policy often not consistent.
Although Ukrainian is the only state language, nearly half of the population prefers Russian
in daily communication. It is difficult to harmonise the Ukrainianisation policy of the government which considers the Ukrainian language to be a corner stone of nation building, and the
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2 Sprache und interpersonelle Kommunikation
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demands of Russian speaking citizens and the Council of Europe. This volume presents the
results of the interdisciplinary INTAS project 'Language policy in Ukraine: Anthropological,
linguistic and further perspectives' (August 2006 - July 2008). The final recommendations for
future language policy aim to disseminate the state language Ukrainian on the whole territory
and to strengthen the rights of the non-state languages. Ten scholars from five disciplines analyse the complex language situation in Ukraine and arrive at common recommendations for
future language policy." (Autorenreferat). Contents: Volodymyr Kulyk: Language Policies
and Language Attitudes in Post-Orange Ukraine (15-55); Bill Bowring: Language Policy in
Ukraine. International Standards and Obligations, and Ukrainian Law and Legislation (57100); Larysa Masenko: Language Situation in Ukraine: Sociolinguistic Analysis (101-137);
Hanna Zaluzniak: Language Orientations and the Civilisation Choice for Ukrainians (139174); Vera Skvirskaja: "Language is a Political Weapon" or on Language Troubles in PostSoviet Odesa (175-200); Orsana Kalynovs'ka: Language Situation in Education (201-241);
Juliane Besters-Dilger: Language Policy in the Mass Media (243-286); Nadiya Trach: Language Policy and Language Situation in the Sphere of Legal Proceedings and Office Administration in Ukraine (287-325); Salvatore del Gaudio, Bohdana Tarasenko: Surzhyk: Topical
Questions and Analysis of a Concrete Case (327-358).|
[437-F] Bieger-Merkli, Caroline (Bearbeitung); Meyer-Bisch, Patrice (Leitung):
Les Greniers à mots: anthropologies des droits humains par la comparaison interculturelle
des mots et de leurs usages
INHALT: La richesse anthropologique contenue dans la diversité des langues est un patrimoine
commun trop peu exploité, notamment dans le domaine des droits humains. Il s'agit d'identifier les entrées du champ lexical qui est au cur de l'anthropologie des droits humains. En observant et recueillant dans une grande diversité de langues les mots principaux qui constituent
les droits humains, nous voulons arriver à une meilleure compréhension de l'universalité de
notre patrimoine commun et en particulier les sources des droits humains. Il s'agit de voir si,
dans les langues analysées, il y a des (couples de) mots qui montrent que la logique des droits
de l'homme est imbriquée dans la/ les sociétés/ s qui parlent cette langue. Méthode de récolte
et d'interprétation: mots correspondants; étymologies et usages; une représentation du panier
de mots/ou de sentences reliés à un concept proposé; recherche des dialectiques (multipliées);
autre entrée à introduire n'existant pas en langue française ou entrée en langue française sans
aucun correspondant dans la langue concernée; synthèse: explication du panier à mots et de
ses liens; Réflexions qui remettent le panier à mots en relation avec les droits de l'Homme.
Résultats: Une méthodologie et un programme pour le recueil des termes fondateurs des
droits de l'homme dans un grand échantillon de langues, avec les répercussions intéressantes
sur la diversité de conceptions de la démocratie. - Une analyse des oppositions universelles,
les " lieux communs ", que contiennent bon nombre de termes principaux. Une meilleure
compréhension de l'universalité des significations et sources anthropologiques des droits humains. Ces résultats pourront être utilisés à des fins diverses : pour orienter et instrumenter la
collecte d'informations pour les observatoires, pour aider à la constitution de dictionnaires et
manuels spécialisés. Une première exploration des méthodes et champs d'observation des violations des droits culturels et du non - respect de la diversité culturelle, et recherche d'indicateurs d'alerte précoce. Un ensemble d'analyses, d'exemples, de proverbes et de courts récits
qui pourront donner lieu à des publications intermédiaires puis à une publication synthétique.|
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2 Sprache und interpersonelle Kommunikation
GEOGRAPHISCHER RAUM: 4 continents (Afrique du nord et centrale, Europe de l'est,
Amérique du nord, Asie du sud-est)
METHODE: Présentation: Une notice sur la langue/ culture étudiée. Panier à mots: récolte du par
mots ou groupe de concepts voisins (une fiche par mot ou groupe de mots): mot(s) correspondant (s), étymologie et usages divers de ce mot et expressions, sentences, ou courts récits qui
explicitent la teneur du mot, ou groupe de mots, en contexte. Interprétation du panier de mots/
ou de sentences reliés à un concept proposés: analyse conceptuelle pour les mots, ou groupes
de mots les plus significatifs. Recherche des dialectiques. Notre hypothèse est que les concepts clés en droits de l'homme sont le plus souvent - si ce n'est toujours - constitués de couples dialectiques. Ces oppositions constituent des lieux logiques essentiels, ou lieux communs,
qui sous-tendent la dynamique des droits de l'homme. L'objectif est de vérifier si on peut établir et interpréter ces lieux communs comme des dialectiques qui se démultiplient. Synthèse:
Explication du panier de mots proposé (le choix des mots); clarification des liens étymologiques et sémantiques. Interaction: au fur et à mesure de la progression de la recherche, des ateliers sont organisés à l'issue desquels des Feuilles de route sont mises en circulation entre tous
les chercheurs, proposant des résultats intermédiaires.
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Meyer-Bisch, Patrice; Bieger-Merkli, Caroline: Les Greniers à mots. Document de synthèse 14. Fribourg: IIEDH 2006.
+++Meyer-Bisch, Patrice; Bieger-Merkli, Caroline: Feuille de route GM2: hypothèses et résultats intermédiaires. Fribourg: IIEDH décembre 2006.+++Meyer-Bisch, Patrice; BiegerMerkli, Caroline: Feuille de route GM1: Hypothèses et résultats intermédiaires. Fribourg:
IIEDH octobre 2006.+++Meyer-Bisch, Patrice; Bieger-Merkli, Caroline: Cadre de comparaison du Grenier à mots. Fribourg: IIEDH décembre 2006.+++Meyer-Bisch, Patrice; BiegerMerkli, Caroline: rapport de la recherche: recueil des mots et des expériences. Fribourg:
IIEDH 2005.
ART: BEGINN: 2005-04 ENDE: 2009-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution; Auftraggeber; Subventions de sources diverses
INSTITUTION: Universität Fribourg, Interdisziplinäres Institut für Ethik und Menschenrechte
(Rue St-Michel 6, 1700 Fribourg, Schweiz)
KONTAKT: Leiter (e-mail: patrice.meyer-bisch@unifr.ch)
[438-L] Danesi, Marcel; Rocci, Andrea:
Global linguistics: an introduction, (Approaches to applied semiotics, 7), Berlin: de Gruyter
2009, X, 270 S., ISBN: 978-3-11-021405-5
INHALT: "Why do people from different cultural backgrounds often misunderstand each other
even when they use a common language to interact? Why do arguments that we find reasonable not seem so to members of other cultural groups? Global Linguistics: An Introduction addresses these and other basic questions about language and discourse in intercultural communication, providing a solid and accessible introduction to 'global linguistics': an interdisciplinary field combining insights from contact linguistics, pragmatics, conceptual metaphor theory and argumentation theory." (author's abstract)|
[439-F] Deppermann, Arnulf, Prof.Dr.; Hartung, Martin, Dr.; Bösshenz, Katja; Tammer, Elmar
(Bearbeitung):
Sprachwissenschaftliche Analyse und Optimierung von Callcenter-Gesprächen
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INHALT: Ziel des Projekts ist die wissenschaftliche Untersuchung von stimmlichen, sprachlichen und gesprächsprozessualen Eigenschaften der Callcenterkommunikation, auf deren
Grundlage Instrumente zur linguistisch und sozialpsychologisch fundierten Mitarbeiterqualifizierung und zur Zertifizierung von Callcentern entwickelt werden können. Das Projekt
strebt an, die grundlegenden Anforderungen der Callcenterkommunikation, ihre wiederkehrenden Probleme und die Kriterien für gelungene Gespräche im Callcenter auf Basis authentischer Gesprächsaufnahmen zu rekonstruieren. Diese Rekonstruktion ist die Voraussetzung für
die wissenschaftliche Fundierung von Ausbildungs- und Mitarbeiterqualifizierungskonzepten
im Bereich des Dialogmarketings und damit für dessen Professionalisierung, für die Optimierung der Arbeitsplatzgestaltung und für die Festlegung von best practice-Kriterien für Gesprächsprozesse in Callcentern. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
METHODE: Konversationsanalyse (Audioaufnahmen und Transkripte, sequenzanalytische Untersuchung von Kollektionen). Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Beobachtung, nicht teilnehmend. Qualitatives Interview (Stichprobe: 10). Gesprächsaufnahmen
(Stichprobe: 400). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: BEGINN: 2009-06 ENDE: 2010-07 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER:
Bundesministerium für Bildung und Forschung
INSTITUTION: Institut für Deutsche Sprache -IDS- (Postfach 101621, 68016 Mannheim)
KONTAKT: Bösshenz, Katja (Tel. 0621-1581447)
[440-L] Dieris, Barbara:
Sprechen und Schweigen: Aushandlungsstrategien des "Sich Kümmerns" um alte
Familienmitglieder, (Studien zur Familienforschung, Bd. 24), Hamburg: Kovac 2009, 186 S.,
ISBN: 978-3-8300-4497-0
INHALT: "Was passiert mit den alten Eltern, wenn diese einmal nicht mehr für sich selber sorgen
können? Wer in der Familie kann sich kümmern? Wer will sich kümmern? Wie kann und soll
das Sich Kümmern aussehen? Das Buch nimmt die Kommunikationswege, über die Familien
das Sich Kümmern um alte Angehörige aushandeln, in den Blick. Auf der Basis einer qualitativen psychologisch-sozialwissenschaftlichen Analyse von Interviews mit Familienangehörigen einerseits und literarisch-fiktionalen Texten andererseits stellt die Autorin einen umfangreichen Theorieentwurf des 'Sprechens und Schweigens' vor. Die vorgeschlagenen Konzeptualisierungen ermöglichen in wissenschaftlichen, praktisch-professionellen sowie familiärpersönlichen Kontexten neue Wahrnehmungs- und Verstehensmöglichkeiten familiärer Kommunikationswege des Sich Kümmerns im Alter." (Autorenreferat)
[441-L] Ding, Yong:
Ich verstehe nur Chinesisch: zur interkulturellen Kommunikation zwischen Deutschen und
Chinesen, Saarbrücken: VDM Verl. Dr. Müller 2008, 111 S., ISBN: 978-3-8364-5911-2
INHALT: Der Verfasser gibt zunächst einen exemplarisch geprägten Überblick über die historische und aktuelle Entwicklung interkultureller Kommunikation zwischen Deutschen und Chinesen. Er unterstreicht die Schwierigkeiten und Probleme sowie die Notwendigkeit des Erlernens von interkultureller Kompetenz in der heutigen Gesellschaft. Vor allem die Bedeutung
der Schulen im Hinblick auf die Berücksichtigung interkultureller Aspekte im Schulleben
wird herausgestellt. Die Begriffe interkulturelle Kommunikation, interkulturelle Kompetenz
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soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/1
2 Sprache und interpersonelle Kommunikation
und Kultur werden definiert und ihr Zusammenhang erläutert. Anschließend wird auf die interkulturellen kommunikativen Unterschiede zwischen Deutschen und Chinesen eingegangen.
Ziel ist es, Vorschläge für Vermittlungskonzepte interkultureller Kompetenz für die Schulen
zu formulieren, um interkulturelle Kommunikationsprobleme zu reduzieren. (ICE2)
[442-L] Erol, Radiye:
Türkische Jugendliche in Deutschland - kulturelle Orientierung und Zweisprachigkeit, Köln
2009, 158 S. (Graue Literatur; nbn-resolving.de/urn:nbn:de:hbz:38-27760)
INHALT: "Die vorliegende Dissertation setzt sich mit der kulturellen Orientierung und der Zweisprachigkeit von türkischen Jugendlichen auseinander. Untersucht werden die Fragen: 1.
Welche Beziehung besteht zwischen der kulturellen Orientierung von in Deutschland lebenden türkischen Jugendlichen und ihrem alltäglichen Gebrauch der türkischen und der deutschen Sprache? 2. Welche Beziehung besteht zwischen der kulturellen Orientierung dieser Jugendlichen und ihrer emotionalen Präferenz der türkischen und der deutschen Sprache? 3.
Welche Beziehung besteht schließlich zwischen deren kultureller Orientierung und ihrer
selbsteingeschätzten Beherrschung der beiden Sprachen Türkisch und Deutsch? Schwerpunkt
der Arbeit ist der empirische Vergleich von monokulturell türkisch und bikulturell (deutsch
und türkisch) orientierten Jugendlichen. Für die empirische Untersuchung wurden 539 türkische Jugendliche im Alter zwischen 14-19 Jahren in verschiedenen Städten in Deutschland
befragt. Die Antwortdaten der befragten Jugendlichen aus 20 Schulen (Gesamtschulen, Gymnasien, Hauptschulen, Realschulen) lassen die Annahme plausibel erscheinen, dass zwischen
der kulturellen Orientierungshaltung der in Deutschland lebenden türkischen Jugendlichen
und dem Gebrauch, der emotionalen Präferenz wie auch deren auf Selbsteinschätzung beruhender Beherrschung von türkischer und deutscher Sprache ein Zusammenhang besteht."
(Autorenreferat)
[443-L] Extra, Guus; Gorter, Durk (Hrsg.):
Multilingual Europe: facts and policies, (Contributions to the sociology of language, 96),
Berlin: de Gruyter 2008, VIII, 352 S., ISBN: 978-3-11-020512-1
INHALT: "This book offers an inclusive perspective on the constellation of languages in Europe
by taking into account official state languages, regional minority languages and immigrant
minority languages. Although 'celebrating linguistic diversity' is one of the key propositions
in the European discourse on multilingualism and language policies, this device holds for these three types of languages in a decreasing order. All three types of languages, however, are
constituent parts of a multilingual European identity and should be taken into account in any
type of language policy. Both facts and policies on multilingualism and plurilingual education
are addressed in case studies at the national and European level. The selection of case studies
is based on a careful weighing of geographical spread of countries and languages across Europe on the one hand, and availability of established expert knowledge on the other. After an
introduction to the theme of the book, part I deals with official state languages with a focus
on the spread of English as lingua franca across Europe, on French and France, on Polish in
Poland and abroad, and on language constellations in the Baltic States. Part II deals with regional minority languages with a focus on Catalan in Spain, Frisian in the Netherlands, Hungarian as a minority language in Central Europe, and Saami in the Nordic countries. Part III
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2 Sprache und interpersonelle Kommunikation
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deals with immigrant minority languages in the United Kingdom, Sweden, Italy, and Europe
at large." (author's abstract). Contents: Guus Extra, Durk Gorter: The constellation of languages in Europe: an inclusive approach (3-62). Section I. Official state languages - Juliane House: English as lingua franca in Europe today (63-86); Dennis Ager: French and France: language and state (87-110); Justyna Lesniewska, Zygmunt Mazur: Polish in Poland and abroad
(111-134); Gabrielle Hogan-Brun: Language constellations across the Baltic Republics: a
comparative review (135-156). Section II. Regional minority languages - F. Xavier Vila I
Moreno: Catalan in Spain (157-184); Durk Gorter, Cor van der Meer, Alex Riemersma: Frisian in the Netherlands (185-206); Susan Gal: Hungarian as a minority language (207-232);
Mikael Svonni: Sami languages in the Nordic countries and Russia (233-252). Section III.
Immigrant minority languages - Viv Edwards: New minority languages in the United Kingdom (253-270); Lilian Nygren-Junkin: Immigrant minority languages in Sweden (271-292);
Monica Barni, Carla Bagna: Immigrant languages in Italy (293-314); Guus Extra Kutlay Yagmur: Immigrant minority languages in Europe: cross-national and cross-linguistic perspectives (315-336).|
[444-F] Fuchs, Amrei (Bearbeitung):
Weltgesellschaft und Interaktion - gibt es eine interaktionistische lingua franca der Weltgesellschaft? (Arbeitstitel)
INHALT: Das Dissertationsprojekt hat die Untersuchung 'globaler Interaktionen' zum Gegenstand, d.h. Phänomene der Weltgesellschaft werden unter einer Interaktionsperspektive betrachtet. Als 'globale Interaktionen' werden in einer ersten Arbeitsdefinition face-to-face-Interaktionen verstanden, deren besonderes Merkmal darin besteht, dass die (körperlich) anwesenden Individuen unterschiedlicher Herkunft sind; man könnte diese auch als 'multikulturelle
Interaktionen' bezeichnen. Die Ergebnisse der Forschungen zu Interkultureller Kommunikation oder Kulturvergleichen liefern Evidenz für kulturelle Verhaltensdifferenzen, die für multikulturelle/ globale Interaktionen zum Problem werden; funktionierende globale Interaktionen
können somit als unwahrscheinlich bezeichnet werden. In dem Dissertationsprojekt wird untersucht, warum und unter welchen Bedingungen 'globale Interaktionen' trotzdem funktionieren. Ausgangspunkt ist, dass soziale Bedingungen, also der situative Rahmen, in dem diese
stattfinden, einen wichtigen Beitrag zum Funktionieren globaler Interaktionen leistet. Die
Leitfrage, der nachgegangen werden soll, ist die nach einer 'interaktionistischen lingua franca'
der Weltgesellschaft. Es scheint, dass diese Frage unter zwei Perspektiven betrachtet werden
kann. Zum einen kann gefragt werden, ob es universelle Interaktionsvoraussetzungen gibt, die
eine 'globale Minimalkommunikation' ermöglichen: Gibt es eine universale Interaktionsordnung? Zum anderen kann gefragt werden, ob sich in funktional spezifizierten globalen Kontexten eigenständig globale Regelwerke der Interaktion herausbilden: Gibt es globale Regelwerke der Interaktion? Diesen Fragen soll nachgegangen werden, indem 'globale Interaktionen' in verschiedenen, in ihren Rahmenbedingungen variierenden Kontexten beobachtet und
vergleichend untersucht werden.
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Exposé des Dissertationsvorhabens, Stand Dez. 2008.
ART: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Bielefeld, Fak. für Soziologie, Institut für Weltgesellschaft Graduiertenkolleg 844 "Weltgesellschaft - die Herstellung und Repräsentation von Globalität"
(Postfach 100131, 33501 Bielefeld)
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2 Sprache und interpersonelle Kommunikation
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0521-106-4693, e-mail: amrei.fuchs@uni-bielefeld.de)
[445-F] Fuleda, Stefanie, Dr. (Bearbeitung):
Die Bedeutung von Kommunikation als universaler Schlüssel zur Aus- und Weiterbildung
von Kompetenz
INHALT: keine Angaben
ART: BEGINN: 2006-01 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität der Bundeswehr Hamburg, Fak. für Geistes- und Sozialwissenschaften, Fach Berufs- und Betriebspädagogik Professur für Berufs- und Arbeitspädagogik (Postfach 700822, 22008 Hamburg)
KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: stefanie.fuleda@gmx.de)
[446-F] Gast, Henrik, M.A. (Bearbeitung); Sebaldt, Martin, Prof.Dr. (Betreuung):
Führung in der Kanzlerdemokratie
INHALT: Die Arbeit geht der Frage nach, was politische Führung für den Regierungschef in den
Arenen Partei, Fraktion, Kabinett, Koalition und Öffentlichkeit bedeutet. Auf der Grundlage
verschiedener zu leistender Funktionen wie Integration und Zielsetzungen können kommunikative Stile von Bundeskanzlern auf ihre Auswirkungen und Folgekosten untersucht werden.
Dabei wird die jeweilige kontextadäquate Kommunikation näher spezifiziert. Insgesamt versucht die Dissertation, aus verschiedenen Teildisziplinen wie der Kommunikationsforschung,
der Organisationssoziologie, der Charisma-Forschung, der Rollentheorie und weiteren betriebswirtschaftlichen Führungsansätzen Übertragungen in den politikwissenschaftlichen Forschungsbereich zu leisten. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
METHODE: Qualitatives Forschungsparadigma; Ziel: Rekonstruktion unterschiedlicher Wahrnehmungen; "interpretatives Paradigma". Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 24 -realisiert-). Sekundäranalyse von Individualdaten. Sekundäranalyse von Aggregatdaten. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: BEGINN: 2006-01 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Universität Regensburg, Philosophische Fakultät 03 - Geschichte, Gesellschaft
und Geographie, Institut für Politikwissenschaft Lehrstuhl für Vergleichende Politikwissenschaft, insb. Westeuropa (93040 Regensburg)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0941-943-3557, e-mail: henrik.gast@politik.uni-regensburg.de)
[447-L] Gätje, Olaf:
Der Gruppenstil der RAF im "Info"-System: eine soziostilistische Untersuchung aus
systemtheoretischer Perspektive, (Linguistik - Impulse und Tendenzen, 32), Berlin: de Gruyter
2008, XI, 263 S., ISBN: 978-3-11-020810-8
INHALT: Das von 1973 bis 1977 bestehende "Info"-System war eine mit schriftlichen Nachrichten operierende Kommunikationsstruktur, mit deren Hilfe die Mitglieder der Roten Armee
Fraktion während ihrer Inhaftierung die polylogische Gruppenkommunikation und damit den
sozialen Zusammenhalt sowie die kollektive Handlungsfähigkeit aufrechterhielten. Die Untersuchung stützt sich auf der einen Seite auf die in den Texten des "Info"-Systems verwende-
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te Sprachform, für deren umfassendes Verständnis linguistische bzw. soziostilistische Analyseverfahren prädestiniert sind, und auf der anderen Seite die Systemtheorie bzw. das systemtheoretische Kommunikationsmodell, das als Grundlage für die Entwicklung eines soziolinguistischen bzw. -stilistischen Ansatzes dienen kann, der geeignet ist, die soziale Funktionalität von Gruppenstilen theoretisch zu beschreiben. Die von der RAF entwickelte Sprachform ist als Kritik an der herrschenden Sprache zu verstehen. Das Ziel dieser "linguistischen
Therapie" besteht darin, die eindimensionale Sprache von den repressiven Elementen zu befreien und auf diese Weise eine befreite und also vieldimensionale Sprache zu beherrschen.
Systemtheoretisch kann formuliert werden, dass die gruppenstilistisch konforme Gestaltung
eines "Info"-Textes den Adressaten die Annahme des stilistischen Sinns anzeigt. (ICB2)
[448-L] Göhler, Gerhard; Höppner, Ulrike; De La Rosa, Sybille (Hrsg.):
Weiche Steuerung: Studien zur Steuerung durch diskursive Praktiken, Argumente und
Symbole, (Schriften zur Governance-Forschung / Wissenschaftszentrum Berlin für
Sozialforschung, Bd. 17), Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges. 2009, 190 S., ISBN: 978-3-83294304-2
INHALT: "In drei explorativen Studien untersucht der Band aus unterschiedlichen theoretischen
Perspektiven, was unter weicher Steuerung zu verstehen ist und wie sie funktioniert. Da
Steuerung, auch wenn sie 'weich', d.h. nicht-hierarchisch erfolgt, eine Form der Machtausübung ist, werden moderne sozialwissenschaftliche Machttheorien zum Ausgangspunkt genommen. In Anknüpfung an Foucault und Laclau/ Mouffe wird nach den Steuerungswirkungen gefragt, die sich durch diskursive Praktiken ergeben. Im Anschluss an Habermas und die
Sprechakttheorie wird die Macht von Argumenten in Steuerungsprozessen diskutiert. Die
dritte Studie schließlich fragt nach Möglichkeiten und Bedingungen weicher Steuerung vermittels Symbolen. Auf diese Weise werden Konturen eines systematischen und theoriegeleiteten Konzepts von weicher Steuerung sichtbar." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Gerhard Göhler, Ulrike Höppner, Sybille De La Rosa: Einleitung (11-26); Friedrich Arndt, Anna
Richter: Steuerung durch diskursive Praktiken (27-73); Sybille De La Rosa, Dorothea Gädecke: Steuerung durch Argumente (74-137); Jessica Cohen, Denise Langenhan: Steuerung
durch Symbol (138-188).
[449-L] Grenz, Sabine:
Das Begehren zu sprechen: oder: Geschlechtsbezogene Artikulationen in Interviews mit
heterosexuellen männlichen Freiern, in: Gender : Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und
Gesellschaft, Jg. 1/2009, H. 2, S. 75-89
INHALT: "In diesem Artikel geht es um die Frage, wie sich das Geschlecht der interviewenden
Personen auf das Interviewverhalten von Konsumenten kommerzieller Sexualität auswirkt,
bzw. wie Interviewees ihr Verhalten an heteronormativen Konstruktionen von Geschlecht
ausrichten und auf spezifische Weise Maskulinität herstellen. Dieser Frage wird anhand eines
Experiments nachgegangen: Die Ergebnisse der von mir selbst durchgeführten Freier-Studie
(Grenz 2007) wurden mit den veröffentlichten Ergebnissen einer anderen Studie mit einem
männlichen Interviewer (Gerheim 2007) verglichen. Im Vergleich der beiden Studien ist zu
beobachten, dass die Interviewees die Geschichten ihrer kommerziellen Sexualität anhand der
Vorstellung einer komplementären männlichen und weiblichen Sexualität strukturieren. Als
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2 Sprache und interpersonelle Kommunikation
Folge wird die interviewende Person je nach Geschlecht auf unterschiedliche Weise in die Erzählung der Probanden eingebunden. Während der Interviewer über die Gleichheit des Geschlechts in die Erzählung aufgenommen wird, wird bei einer Interviewerin auf die Verschiedenheit des Geschlechts zurückgegriffen." (Autorenreferat)
[450-F] Groth, Stefan, M.A. (Bearbeitung); Bendix, Regina, Prof.Dr. (Leitung):
Kommunikationsmuster und Entscheidungsfindung über cultural property im internationalen Gremium World Intellectual Property Organization
INHALT: Die World Intellectual Property Organization (WIPO) in Genf hat 2001 ein Komitee
installiert, das für den Umgang mit genetischen Ressourcen, traditionellem Wissen und Folklore international akzeptable Richtlinien innerhalb der intellektuellen Eigentumsrechtssprechung erarbeiten soll (das IGC für GRTKF). Das Komitee existiert nur durch die Kommunikation seiner Mitglieder, die weder Herkunft, Sprache noch materielle Kultur oder weltanschauliches Selbstverständnis teilen. Es nutzt face-to-face sowie virtuelle Kommunikation,
um sich zu einer Kommunikationsgemeinschaft zu entwickeln, die stellvertretend für die
"Welt" Richtlinien zu cultural property erarbeitet. Das Projekt dokumentiert und analysiert
diesen kommunikativen Prozess der Konstituierung von cultural property auf internationaler
Ebene. Im Zentrum der organisations- und kommunikationsethnographischen Analyse stehen
die halbjährlich stattfindenden Komitee-Sitzungen. Aufgedeckt werden die KommunikationsRegimes, welche von Akteuren aus dem WIPO Sekretariat, nationalen Delegationen, NGOs,
indigenen Gruppierungen sowie Interessensgruppierungen mit Beobachterstatus bei unterschiedlichsten Wissensbeständen und Motivationen entwickelt und genutzt werden. Dabei
wird auch die wechselnde Dynamik unterschiedlicher Kommunikationsformen in den interimistischen Phasen untersucht und die Gestaltungsrolle des WIPO Habitus einerseits und der
Akteure und Interessen auf nationaler bis lokaler Ebene andererseits nachvollzogen.
ART: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Göttingen, DFG-Forschergruppe 772 "Die Konstituierung von Cultural Property: Akteure, Diskurse, Kontexte, Regeln (Baurat-Gerber-Str. 4-6, 37073 Göttingen)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0551-39-9268, Fax: 0551-39-10610, e-mail: sgroth@gwdg.de)
[451-L] Grothe, Jana:
Psychosoziale Beratung und kulturelle Differenz: eine qualitative Studie zur
Kommunikation zwischen einheimischen Beratern und Migranten aus der ehemaligen
Sowjetunion, (Schriften zur pädagogischen Psychologie, Bd. 37), Hamburg: Kovac 2008, S. 276
S., ISBN: 978-3-8300-3672-2
INHALT: "Die Etablierung einer Beziehung zwischen Berater und Klient in der psychosozialen
Beratungsarbeit mit Menschen mit Migrationshintergrund wird nicht selten durch Beratungsabbrüche erschwert. Dies liegt häufig daran, dass das Versorgungsangebot und die Beratungsansätze nur ungenügend auf diese Klientel ausgerichtet sind. In der vorliegenden Studie werden daher augenscheinlich gelungene Berater-Klient-Beziehungen aus einer handlungs- und
kulturpsychologischen Perspektive analysiert. Die Ergebnisse der Studie verdeutlichen das
Erfordernis eines reflektierten Umgangs mit Differenz. Sie zeigen das Festhalten der Berater
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an bekannten und traditionell geprägten Normen und spiegeln die Notwendigkeit einer Neuorientierung in der Beratungspraxis wider." (Autorenreferat)
[452-F] Hagemeister, Carmen, PD Dr.phil.Dr.rer.nat.habil. (Leitung):
Soziale Erwünschtheit in Bewerbungsgesprächen
INHALT: In der Rechtspsychologie werden sogenannte "Realkennzeichen" genutzt, um zwischen
erlebten und nicht erlebten Aussagen zu unterscheiden. In Bewerbungsgesprächen werden nur
wenige dieser Realkennzeichen gefunden. Bisher konnten sie in Einstellungsinterviews nicht
dazu beitragen, zwischen wahren und positiven Darstellungen zu unterscheiden. Derzeit wird
untersucht, welche Erfahrungen Bewerber haben, wie sie sich in Bewerbungsgesprächen
günstig bzw. ungünstig darstellen, und wie die Art der gestellten Fragen die Antworten beeinflusst.
ART: BEGINN: 2005-11 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution
INSTITUTION: Technische Universität Dresden, Fak. Mathematik und Naturwissenschaften,
Fachrichtung Psychologie Institut für Klinische, Diagnostische und Differentielle Psychologie
Professur für Diagnostik und Intervention (01062 Dresden)
KONTAKT: Leiterin (Tel. 0351-463-36994, Fax: 0351-463-37776,
e-mail: Carmen.Hagemeister@tu-dresden.de)
[453-L] Hellerich, Gert; White, Daniel:
Kommunikation in der psychosozialen Versorgung: Postmoderne Reflektionen, in: Soziale
Arbeit : Zeitschrift für soziale und sozialverwandte Gebiete, Jg. 59/2010, H. 1, S. 10-18 (Standort:
UuStB Köln (38)-Haa1082; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Kommunikation wird in diesem Artikel als eine wesentliche Ressource in der psychosozialen Versorgung gesehen. Professionelle, die sich dieser Ressource verpflichten, werden
eine andere Umgangsform mit ihre Klientel pflegen als diejenigen, die ihre Hoffnung auf eine
biotechnologisch ausgerichtete Psychiatrie setzen. Eine sozial ausgerichtete Psychiatrie sollte
Kommunikation als zentrale Kategorie ihrer Tätigkeiten wertschätzen. Ziel sollte es sein, die
Macht der Professionellen über die Patienten und Patientinnen, in welcher eine verdinglichte
Ich-Es-Beziehung bestimmend ist, zu überwinden und kommunikative Ich-Du-Beziehungen
aufzubauen. Diese alternative Form des Umgangs mit der Klientel zielt darauf ab, sie in ihrem lebensweltlichen Zusammenhang zu verstehen. Eine neue gesundheitsfördernde Praxis
des Miteinanders kann sowohl in der professionellen psychosozialen Versorgung wie auch in
Selbsthilfegruppen aktualisiert werden." (Autorenreferat)
[454-L] Henne, Helmut:
Jugend und ihre Sprache: Darstellung, Materialien, Kritik, Hildesheim: Olms 2009, XVI, 385
S.
INHALT: Die in der vorliegenden Monographie entworfenen Konzepte, die Kategorien und ihre
Veranschaulichung durch empirische Daten verstehen sich als Grundlage und Ausgangspunkt
wissenschaftlicher Diskussion und weiterer Forschung. Denn die Jugendsprache wurde zu einem Thema, das große öffentliche Resonanz und in der Sprachgermanistik ein Echo fand.
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2 Sprache und interpersonelle Kommunikation
Nicht nur die Jugendsprache selbst ist ein Spiegel der Zeit, sondern auch die Methoden ihrer
Erforschung sind subtil mit der geistigen Situation verknüpft. Die vorliegende Schrift versucht, das kreative Potenzial dieser sprachlichen Existenzform anhand von Interviews aufzuzeigen und zugleich auch eine sprachkritische Komponente einzubringen, die den Stellenwert
jugendlicher Sprechweisen im Prozess der Kommunikation einschätzt. Vielfältige Erfahrungen bietet auch die Geschichte, die mit der Gegenwart jugendlicher Gruppensprachen verbunden wird. Überdies zeigt eine angefügte Dokumentation, die von den Jahren 1756 bis 1984
reicht, wie unter anderem die historische Studentensprache, die Sprache der Jugendbewegung
und der Rock'n 'Roll-Kult als Vorläufer von Jugendsprache gelten können. (ICI2)
[455-F] Herbrik, Regine, M.A.; Röhl, Tobias, M.A. (Bearbeitung); Soeffner, Hans-Georg,
Prof.Dr. (Leitung):
Kommunikative Vermittlungsstrategien des Imaginären
INHALT: Das Projekt strebt die Untersuchung und Erschließung von Kommunikationssituationen an, innerhalb derer sich die beteiligten Akteure eine gemeinsam geteilte Vorstellungswelt
erarbeiten. Beobachtet, beschrieben und analysiert werden sollen dabei die Versuche der einzelnen Beteiligten, ihren Interaktionspartnern ihre eigenen inneren Bilder mitzuteilen sowie
der gemeinsame Versuch aller Beteiligten, ihre subjektiven, inneren Bilder zu einer Schnittmenge des gemeinsam geteilten Imaginären zu vermitteln, die stabil genug ist, um als Grundlage praktischen (Spiel-)Handelns zu dienen. Durch die Analyse der sich dabei ereignenden
Kommunikation - zunächst untersucht am Beispiel von Pen-and-Paper Rollenspiel-Sitzungen,
dann auch an entsprechenden Fällen aus dem Bereich der Online-Rollenspiele - sollen Aufschlüsse darüber gewonnen werden, wie die Vermittlung des Imaginären zwischen Akteuren
kommunikativ geleistet wird, wie die - jedem einzelnen Akteur bildhaft gegebenen - Entwürfe einer fiktiven Wirklichkeit in die interaktive Aushandlung eines gemeinsam geteilten Imaginären eingebracht, durch Korrekturprozesse erkennbar gemacht und situativ gerahmt werden. Untersuchungsgegenstand sind sowohl performative Akte der kommunikativen Vermittlung des Imaginären, also (gestische, mimische oder Sprech-)Handlungen, als auch objektivierte Formen, wie bspw. Skripte, Skizzen, Pläne, Symbole oder Gegenstände.
METHODE: Die theoretischen Vorarbeiten für die Konzeption des Projekts stützen sich hinsichtlich der protosoziologischen Grundannahmen im Wesentlichen auf Arbeiten von Schütz und
Luckmann (s. vor allem Schütz/ Luckmann 1979, 1984, 2003). Die Lebenswelt des Alltags
wird hier grundsätzlich als intersubjektiv verfasst gesehen. Von besonderer Bedeutung für
den Untersuchungsgegenstand ist die Annahme, dass Zeichensysteme, insbesondere die Sprache, die Basis dafür bilden, dass sich der Einzelne "von den Erfahrungsbeschränkungen (und
Beschränkungen selbsterworbenen Wissens) seines eigenen Lebenslaufs" (Schütz/ Luckmann
2003, 652) lösen kann. Sprache ermöglicht eine mehrfache Überschreitung, zunächst hinsichtlich der Zeit (als Merkzeichen), hinsichtlich des Gegenübers (als Anzeichen), dann aber
auch die Überschreitung der eigenen Erfahrung, hin auf Sachverhalte, die nicht der eigenen
Lebenswelt angehören. "Sprache ist das hauptsächliche Mittel des gesellschaftlichen Aufbaus
jeder menschlichen Wirklichkeit; sie ist aber auch das Hauptmedium der Vermittlung einer
bestimmten, also geschichtlichen, gesellschaftlich schon aufgebauten Wirklichkeit" (ebd.,
668) Hinsichtlich der anthropologischen Dimension, auf der die Verkörperung einer Figur
-und damit die Darstellung eines vorausgehenden Bildentwurfes - basiert, beziehen sich die
Forscher auf Helmuth Plessner. Zum Thema 'Spiel' - betrachtet in psychologischer, philosophischer, theoretischer, ästhetischer und pädagogischer Perspektive - existiert eine unüber-
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schaubare Zahl von Veröffentlichungen. Hinsichtlich der Konzeption des Vorhabens sind insbesondere die Arbeiten von Mead, Buytendijk, Huizinga und Heidemann ausschlaggebend.
Zum empirischen Teil: Die Daten werden - je ihrer Struktur entsprechend - angeleitet durch
einen ethnographischen Zugang mithilfe eines strukturierten Sets von Methoden der qualitativen empirischen Sozialforschung erhoben, transkribiert und interpretiert. Zur Anwendung
kommt bei der Interpretation vor allem die im Bereich der sozialwissenschaftlichen Hermeneutik verwendete Sequenzanalyse (Soeffner 1991), deren Prinzip darin besteht, den sinnhaften Aufbau eines 'Textes' durch eine schrittweise Zeichen-für-Zeichen-Interpretation zu rekonstruieren. Im Rahmen des Forschungsvorhabens soll versucht werden, dieses Verfahren,
das in den Sozialwissenschaften in der Regel für die Interpretation von Gesprächsprotokollen
verwendet wird, auch auf die per Video aufgezeichneten Spielinteraktionssequenzen anzuwenden. Hierfür können sie auf die Erfahrungen aufbauen, die im Projekt Soeffner/ Raab
(2004) zur Medialisierung des Sehens erarbeitet wurden. Untersuchungsdesign: Querschnitt
DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen (Auswahlverfahren: empiriegeleitet -minimale
und maximale Kontrastierung-). Aktenanalyse, offen; Beobachtung, teilnehmend; Qualitatives Interview; Sozialwissenschaftliche Hermeneutik; Sequenzanalyse; Videoanalyse. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Herbrik, R.: Heterogene Gebilde. Bild-Bild- und Bild-Text-Zusammenspiele am Beispiel von "World of Warcraft". in: DGS Kongress-Band, Jena 2008 (in
Druck).+++Herbrik, R.; Röhl, T.: Kommunikative Vermittlung des Imaginären. in: DGS
Kongress-Band, Jena 2008 (in Druck).
ART: BEGINN: 2006-10 ENDE: 2009-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche
Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Konstanz, Geisteswissenschaftliche Sektion, FB Geschichte und Soziologie Fach Soziologie Forschungsgruppe Wissenssoziologie (D 35, 78457 Konstanz)
KONTAKT: Leiter (Tel. 07531-88-2165, e-mail: Hans-Georg.Soeffner@uni-konstanz.de)
[456-L] Ikonomu, Demeter Michael:
Mehrsprachigkeit und ihre Rahmenbedingungen: Fremdsprachenkompetenz in den EULändern, (Europäische Hochschulschriften. Reihe 21, Linguistik, Bd. 321), Bern: P. Lang 2008,
129 S., ISBN: 978-3-03911-638-6
INHALT: "Mehrsprachigkeit ist in der EU für den wirtschaftlichen Binnenmarkt und die politische Einheit Europas von großer Wichtigkeit. Von der EU wird die Formel 1 plus 2 propagiert: Jeder EU-Bürger sollte neben seiner Muttersprache weitere zwei Fremdsprachen beherrschen. Doch wie sieht die Wirklichkeit aus? Garantiert das Bildungssystem gute und notwendige Rahmenbedingungen für den Fremdsprachenerwerb? Oder bleibt es nur bei Lippenbekenntnissen? Das Buch gibt einen Überblick über die neusten Erkenntnisse in der Fremdsprachendidaktik und die entsprechenden Folgen für Schul- und Bildungswesen. Konkrete
Beispiele erfolgreicher Fremdsprachenpolitik und -didaktik werden ungünstigen Situationen
gegenübergestellt. Anhand dieser wird die Sprachverarmung, die Übermacht des Englischen,
die Mehrsprachigkeit im System der Globalisierung sowie das neue Sprachenbewusstsein und
die aktuelle Sprachenpolitik der Europäer beschrieben." (Autorenreferat)
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2 Sprache und interpersonelle Kommunikation
[457-L] Kalaga, Wojciech H.; Mydla, Jacek; Ancuta, Katarzyna (Hrsg.):
Political correctness: mouth wide shut?, (Literary and Cultural Theory, Vol. 32), Frankfurt am
Main: P. Lang 2009, 223 S., ISBN: 978-3-631-59411-7
INHALT: "The book addresses and interrogates discursive and cultural practices that are (or can
be seen) related to t he well-established if elusive phenomenon known as Political Correctness or PC. The individual contributors look into PC-related cases within the humanities, literature, and the media. Accordingly, the publication is divided into three sections: Part I, 'Revisiting the Issue: History, Theory, Language', examines PC in the contexts of three types of
discourse: historical, theoretical and ideological, and linguistic. Part II, 'Literary Case
Studies', offers examination of chosen literary works and authors. Part III, 'The Media', looks
at manifestations of PC-related issues in film and the popular magazine. Altogether the publication shows a variety of approaches to the PC phenomenon. The assumption of the editors is
that while PC has indubitably penetrated contemporary culture, it continues to stir controversy. This scholarly debate is a response to what may be described as PC's universal reign." (author's abstract). Contents: Part I. Revisiting the Issue: History, Theory, Language: Bruno
Arich-Gerz and Isabel Wojtovicz: Challenging PC: World War II Victimhood, the Discrimination for and the Nazistically Challenged (13-21); Leszek Drong: The Trouble with Liberalism: Stanley Fish's Critique of Multiculturalism, Free Speech, Neutral Principles and Political Correctness (23-32); Djelal Kadir & Pawel Jedrzejko: Between Self and State: on Discourses of Political Correctness. A Dialog (33-42); Ewa Lukaszyk: Political/ Religious Correctness as a Cardinal Point of Reflection: a Hindrance and a Temptation (43-52); Tomasz
Kalaga: The Politics of Correctness: Henry A. Giroux and the Rhetoric of Ideology (53-62);
Slawomir Maslon: Sovereign Correctness (63-73); Maciej Nowak: "Those Poor Decrepit
Parts of Our Species"; or, the Double Edge of Political Correctness (75-92); Irina Perianova:
Is Big Really Beautiful? Political Correctness and the Language of Avoidance (93-103); Marta Zajac: Political Correctness as Homemaking. Between Ethics and Hysteria (105-112); Part
II. Literary Case Studies: Rafal Boryslawski: The Un-Mouth? Political Correctness and Pornography in the Fabliaux (115-128); Kevin Hannan: "Le(c)h Loves Stupid Ludmila": Ethnography, Slav Stereotypes and Political Correctness in Jerzy Kosinski's The Painted Bird (129145); Anna Popiel: "He conquered in earth's name"; or, on Ted Hughes and Archetypal Correctness (147-152); Erhard Reckwitz: Mouth Wide Open: Political Satire in Post-Apartheid
South Africa (153-166); David Schauffler: Moral Correctness and the Artwork: the Case of
Knut Hamsun (167-174); Andrzej Wicher: Some Thoughts on Political Correctness and on
the Possibility of a Civilised Version of "Political Incorrectness" Exemplified by Joseph Conrad's The Nigger of the Narcissus' (175-192); Part III. The Media: Katarzyna Ancuta: Mermaids in Manholes with Ebola Syndrome; or, Political (In)Correctness Oriental Style (195204); Jacek Mydla: Toying with Stories (205-213); Eric Starnes: Brothers in Arms: Maxim
Magazine, The Man Show and the Return of Knuckledragger Culture to American Society
(215-223).|
[458-L] Kestel, Christine:
Über Elite: Form und Funktion von Elite-Kommunikation in der Gesellschaft der
Gegenwarten, München 2008, 320 S. (Graue Literatur; deposit.d-nb.de/cgi-bin/dokserv?
idn=992029597&dok_var=d1&dok_ext=pdf&filename=992029597.pdf)
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INHALT: "Elite und Elite-Kommunikation werden hier, ausgehend von einem systemtheoretischen Kommunikationsbegriff, als performatives Phänomen untersucht. Das Design der Studie entspricht dem performativen Charakter der Elite. Untersuchungsgegenstand sind die Situationen, in denen Elite live spricht, die Perspektive derer, die solche Veranstaltungen konzipieren und organisieren, und als drittes die Reflektion der eingeladenen Elite über diese Situationen. Als Elite gerät dabei in den Blick, wer auch immer als solche adressiert wird, d.h. für
eine hochkarätige Veranstaltung von Stiftungen oder anderen Organisationen eingeladen
wird. Die versprachlichten Erfahrungen der Einladenden und der eingeladenen Elite werden
in narrativen Interviews generiert und ausgewertet. Die Teilnehmende Beobachtung verschiedener Veranstaltungen mit Elite-Sprechern dient der Verdichtung des Materials. Die Studie
zeigt, dass Elite-Kommunikation in den untersuchten Praxen umstellt von Herrschaftskommunikation auf Möglichkeitskommunikation und dass in den untersuchten Praxen eine bestimmte Form der Symmetrie zwischen Elite und 'den Anderen' hergestellt wird. Vor dem
Hintergrund aktueller soziologischer Beschreibungen der Gesellschaft wird dieses Kernergebnis bewertet, eingeordnet und diskutiert." (Autorenreferat)
[459-F] Keuffer, Josef, Prof.Dr.; Paul, Ingwer, Prof.Dr.; Ohly, Karl-Peter, Dr.; Günther-Boemke,
Gerlinde, Dr.; Loghin, Beatrix; Wischer, Beate, Prof.Dr.phil.; Händler, Klaus; Sacher, Julia, M.A.;
Hermsen, Hans, Dr. (Bearbeitung); Trautmann, Matthias, Prof.Dr. (Leitung):
Kommunikation im Unterricht
INHALT: Im Forschungsprojekt werden Videoausschnitte von Unterricht unter der Fragestellung
untersucht, wie das kommunikative Handeln der Lehrenden aus den Perspektiven von Lehrenden, Beobachtenden sowie Schülerinnen und Schülern wahrgenommen wird. Mit Analyse
und Reflexion dieser Wahrnehmungen positioniert es sich im Feld der Unterrichtsforschung
und -entwicklung mit Schwerpunkt Lehrer-Schüler-Kommunikation. Das Ziel besteht in der
Entwicklung und Evaluierung eines Konzeptes zur Durchführung eines "Videozirkels", durch
den es zu einem vertrauensvollen und lernförderlichen Austausch über Erfahrungen, Perspektiven und Alternativen der Unterrichtsgestaltung kommen kann.
METHODE: Untersuchungsdesign: Fallstudien DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen
(Stichprobe: 12; Lehrer/innen Sek. II; Auswahlverfahren: nach Wunsch). Gruppendiskussion
(Stichprobe: 2; Schüler/innen; Auswahlverfahren: nach Wunsch). Qualitatives Interview
(Stichprobe: 10+9; teilnehmende Lehrer/innen Sek. I+II; Auswahlverfahren: nach Wunsch).
Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 3; Schüler/innen; Auswahlverfahren: nach
Wunsch). Videographie (Stichprobe: 2 mal 12; Unterrichtsausschnitte und Analysesitzungen;
Auswahlverfahren: nach Wunsch). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Trautmann, Matthias; Sacher, Julia (Hrsg.): Unterrichtsentwicklung durch Videofeedback. Besser kommunizieren lernen. Göttingen: Vandenhoeck und Reprecht (in Vorb.). ARBEITSPAPIERE: Zwischenbericht für den Wissenschaftlichen Rat und
den Wissenschaftlichen Beirat des Oberstufen-Kollegs. Internes Arbeitspapier. TRIOS (J. Sacher).+++Günther-Boemke; Händler, Klaus; Keuffer, Josef; Loghin, Beatrix; Ohly, Karl Peter; Paul, Ingwer; Sacher, Julia; Trautmann, Matthias; Wischer, Beate: FEP Kommunikation
im Unterricht. Abschlussbericht für den Projektzeitraum 2006-2008. Bielefeld 2008.
ART: BEGINN: 2006-08 ENDE: 2010-08 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution
INSTITUTION: Oberstufen-Kolleg an der Universität Bielefeld (Postfach 100131, 33501 Bielefeld); Universität Bielefeld, Fak. für Linguistik und Literaturwissenschaft (Postfach 100131,
33501 Bielefeld); Universität Osnabrück, FB 03 Erziehungs- und Kulturwissenschaften, Insti-
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2 Sprache und interpersonelle Kommunikation
tut für Erziehungswissenschaft Fachgebiet Schulpädagogik (Heger-Tor-Wall 9, 49069 Osnabrück)
KONTAKT: Sacher, Julia (e-mail: julia.sacher@uni-bielefeld.de)
[460-F] Kimáková, Barbora (Bearbeitung):
Accommodating linguistic diversity. Bosnia and Herzegovina, the European Union and the
limits of recognition
INHALT: Works of political theory on language rights and policy have so far been mostly concerned with western democracies. This project focuses on language policies in other regions,
particularly Bosnia and Herzegovina in the context of the European Union enlargement process. It analyzes the development of the policy and the effects of its implementation on the
society with special emphasis on the discourse accompanying the process and the arguments
used to legitimize it. Subsequently, it confronts the Bosnian case with normative theories of
minority rights.| GEOGRAPHISCHER RAUM: Bosnia and Herzegovina, European Union
ART: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Humboldt-Universität Berlin, Philosophische Fakultät III, Berlin Graduate
School of Social Sciences (Unter den Linden 6, 10099 Berlin)
KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: barbora.kimakova@sowi.hu-berlin.de)
[461-F] Krause, Toni, M.A. (Bearbeitung); Holly, Werner, Prof.Dr.Dr. (Betreuung):
Die akademische Vorlesung: Transkriptionsmuster
INHALT: Wie werden komplexe Bedeutungen in der akademischen Vorlesung generiert? Welche Rolle spielen dabei die Modalität und Kodalität verschiedener Kommunikate? Welche
transkrptiven Muster lassen sich speziell für die Kommunikationsform "Vorlesung" beschreiben? GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
METHODE: Transkriptivtät: intra- und intermediale Verfahren der Bedeutungskonstitution DATENGEWINNUNG: Videoaufzeichnung; Transkript.
ART: BEGINN: 2008-04 ENDE: 2011-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution
INSTITUTION: Technische Universität Chemnitz, Philosophische Fakultät, Institut für Germanistik, Medien-, Technik- und Interkulturelle Kommunikation -IfGK- Professur für Germanistische Sprachwissenschaft (09107 Chemnitz)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0371-531-37315, e-mail: toni.krause@phil.tu-chemnitz.de)
[462-L] Krebber, Maria:
Sprache und Nationalismus: zur Sprachpolitik des Faschismus und des Salazarismus,
Saarbrücken: VDM Verl. Dr. Müller 2008, 112 S., ISBN: 978-3-8364-7313-2
INHALT: "Die Sprache einer Nation ist eines ihrer wichtigsten Identifikationsmerkmale und
gleichzeitig ein Mittel, sie von anderen Kulturen abzugrenzen. Diese Tatsache nutzten nationalistische Regime, um durch gezielte ideologisch durchsetzte Sprachpolitik politische und
ideologische Ziele zu erreichen. Die vorliegende Arbeit stellt die wichtigsten Charakteristika
der Sprachpolitik des Faschismus und des Salazarismus im Bezug auf die eigene Sprache und
auf andere Sprachen dar. Welche gesellschaftlichen, sozialen, politischen, historischen und
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sprachlichen Voraussetzungen waren in Italien, Portugal und in ihren Kolonien zu Beginn des
20. Jahrhunderts gegeben, mit welchen Mitteln und Strategien wirkten die Normgeber direkt
und indirekt auf die jeweilige Situation ein und inwieweit gelang es ihnen damit tatsächlich,
die Sprachen zu beeinflussen?" (Autorenreferat)
[463-L] Kruse, Jan:
Indexikalität und Fremdverstehen: Problemfelder kommunikativer Verstehensprozesse, in:
Boike Rehbein (Hrsg.) ; Gernot Saalmann (Hrsg.): Verstehen, Konstanz: UVK Verl.-Ges., 2009,
S. 133-149
INHALT: Der Beitrag erörtert die zwei grundlegenden Probleme nicht nur qualitativer (Interview-)Forschung, sondern eigentlich aller empirischer Forschung und somit auch von Verstehens- bzw. Erkenntnisprozessen im Allgemeinen: das Problem der Indexikalität menschlicher
Sprache bzw. Kommunikation und das Problem des Fremdverstehens. Dazu werden grundsätzliche Aspekte in Erinnerung gerufen, indem vor allem den theoretischen Ausführungen
von Alfred Schütz (Fremdverstehen) und Karl Mannheim sowie Harold Garfinkel (Fremdverstehen, Indexikalität) gefolgt wird. Die beiden Problemfelder werden dabei aus einer praktischen Perspektive empirisch-qualitativer Interviewforschung betrachtet. Der Autor versucht
so, eine praxisorientierte Dimension von Fremdverstehensprozessen zu verfolgen, um zu veranschaulichen, inwieweit die Bearbeitung der beiden Probleme das Ziel von empirischen Erkenntnisprozessen in der qualitativen (Interview-) Forschung selbst sein muss. Die Ausführungen machen deutlich, dass die Reflexion von Fremdverstehensprozessen einhergehen
muss mit der Reflexion des zentralen Problems der Indexikalität menschlicher Sprache und
Kommunikation: Nur mit der Sensibilisierung für die Indexikalität sprachlich-kommunikativer Phänomene und mit einer Haltung des "methodischen Skeptizismus", also mit der Haltung, innerhalb der sprachlichen Wirklichkeitskonstruktionen in dem jeweiligen empirischen
Erkenntnisfeld nichts für Selbstverständlich zu halten. Nur so wird das Verstehen fremden
Sinns, der sich stets aus semantisch-indexikalen Konzepten zusammensetzt, möglich. (ICA2)
[464-L] Landro, Judith:
Purismus als Strategie europäischer Sprachpolitik: eine Untersuchung am Beispiel der
"Kleinsprachen" Sardisch, Isländisch, Lettisch, (Philologia, Bd. 117), Hamburg: Kovac 2008,
536 S., ISBN: 978-3-8300-3519-0
INHALT: "Dieses Buch befasst sich mit der 'Reinhaltung von Sprache'. Es behandelt ausgewählte
sprachpolitische Fragestellungen, die das Phänomen 'Sprachpurismus' zu erklären versuchen.
Der empirische Teil präzisiert die soziolinguistische Situation dreier kleiner europäischer
Sprachen: Sardisch, Isländisch und Lettisch. Anhand einer Studie wird dargestellt, welche Ergebnisse die jeweils betriebene Politik zur 'Reinhaltung' der betreffenden Sprache aufzuweisen hat. Ferner wird der Frage nachgegangen, welchen Nutzen eine puristisch ausgerichtete
Sprachpolitik für große Sprachnationen haben könnte." (Autorenreferat)
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[465-L] Lüdi, Georges; Seelmann, Kurt; Sitter-Liver, Beat (Hrsg.):
Sprachenvielfalt und Kulturfrieden: Sprachminderheit - Einsprachigkeit Mehrsprachigkeit: Probleme und Chancen sprachlicher Vielfalt, Fribourg: Acad. Press
Fribourg 2008, 355 S., ISBN: 978-3-7278-1618-5
INHALT: "Seit dem 19./20. Jahrhundert ist Europa weitgehend in Nationalstaaten gegliedert, für
die die Nationalsprache ein wichtiges Identifikationsmerkmal darstellt. Als Korrelat dazu entstand der Begriff 'Sprachminderheiten', der 'historische Sprachminderheiten' (z.B. Basken,
Sorben), territorial ungebundene Minderheitssprachen (z.B. Armenisch, Jiddisch, SintiRoma), aber auch sogenannte 'neue Minderheiten' umfasst (z.B. Türken in Deutschland, Maghrebiner in Holland, Tamilen in der Schweiz). In einem Europa, das von zwei gegenläufigen
Prinzipien - Globalisierung einerseits, Lokalisierung andererseits - geprägt wird, ergibt sich
daraus eine Fülle von Herausforderungen sprachpolitischer, ethischer, aber auch ökonomischer Art. Historiker, Juristen, Ökonomen, Philosophen, Sprachwissenschaftler u.a. artikulieren ihre jeweilige Zugangsweise zu diesen Themen und fragen, inwiefern Minderheitenschutz
und demokratische Werte in einem sprachlich-kulturell zunehmend durchmischten Europa
mit Einsprachigkeit und Monokulturalität kompatibel sind." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Georges Lüdi: Mehrsprachigkeit als Konfliktquelle und/oder als Chance? (1-14);
Hector Schmassmann: Koreferat zum ersten Abschnitt: Kulturfrieden als dynamischer Prozess (15-22); Alexandre Duchene: The definition of minorities as a terrain for political and
discursive struggles (23-46); Hoo Nam Seelmann: Sprach- und Kulturkonflikte koreanischer
Immigranten in den USA (47-72); Ueli Mäder: Das Individuum zwischen Subkultur und
Mehrheitsgesellschaft (73-86); Martino Mona: Koreferat zum zweiten Abschnitt: Kommentare eines wissbegierigen fachfremden Lesers (87-98); Michael Anderheiden: Sprachminderheiten im Rechtswesen: Zwischen Diskriminierung und Toleranz (99-114); Gerhard Stickel: Europäische Hochsprachen in der Klemme: Zwischen globalem Englisch, Dialekten, Minderheits- und Regionalsprachen (115-132); Hannes Kniffka: Kulturkontakt, Kulturkontrast, Kulturkonflikt (Sprache inbegriffen)(133-162); Francois Grin: Efficiency and fairness in the management of linguistic diversity: issues of identification and measurement (163-178); Gabriele M. Müller: Koreferat zum dritten Abschnitt: Rechte der Minderheitsgesellschaften auf
Pflege von Kultur und Sprache (179-188); Anne-Claude Berthoud: Mehrsprachigkeit als Kaleidoskop des Wissens (189-200); Josef Jurt: Globalisierung und sprachlich-kulturelle Vielfalt
(unter anderem aufgezeigt am Beispiel der Schweiz)(201-224); Jan Derk ten Thije: Language
politics at European border; The language analysis interview of asylum seekers in the Netherlands (225-252); Dagmar Richter: "Ansprüche" der Mehrheit auf Einsprachigkeit im Spannungsfeld des Minderheitenschutzes - Nationale und internationale Rechtslage (253-294);
Bernhard Altermatt: Koreferat zum vierten Abschnitt: Föderal-territoriale Sprachenpolitik in
der Schweiz: Ein Zielkonflikt zwischen Sprachfrieden und Minderheitenschutz? (295-324);
Gabrielle Hogan-Brun: Between Diversity and Community: The Politics of Tolerance from
the Centre to the Margins of the EU (325-338); Georg Kreis: Prinzipien und Praxis der Multikulturalität in der heutigen Schweiz (339-356).
[466-L] Maas, Utz:
Sprache und Sprachen in der Migrationsgesellschaft: die schriftkulturelle Dimension,
(Schriften des Instituts für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS) der Universität
Osnabrück, Bd. 15), Göttingen: V&R unipress 2008, 848 S., ISBN: 978-3-89971-518-7
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INHALT: "Thema dieses Bandes sind mit Migrationsverhältnissen verbundene Sprachprobleme:
Sie werden sowohl aus Sicht der einschlägigen Disziplinen als auch in den verschiedenen Dimensionen dieses Feldes, insbesondere Mehrsprachigkeit und Sprachausbau zur Schriftpraxis,
beleuchtet. Der interdisziplinäre Aspekt des Werks spiegelt die Mitwirkung des Verfassers
am Graduiertenkolleg 'Migration im modernen Europa' des IMIS und an migrationsausgerichteten Studiengängen der Universität Osnabrück. Auch werden Ergebnisse von Forschungsprojekten zu marokkanischen Migrantenkindern einbezogen. Der Autor klärt die Begrifflichkeit im vortheoretischen Feld und in außersprachwissenschaftlichen Disziplinen sowie die
systematischen Grundlagen der Sprachreflexion. Er erläutert die Konsequenzen dieser Klärung in Hinblick auf die politischen Fragen der Integration, auf praktische Fragen der Pädagogik sowie die weitere sprachwissenschaftliche und sprachdidaktische Forschung." (Autorenreferat)
[467-L] Macur, Franziska:
Weibliche Diskurskulturen: privat, beruflich, medial, (Bonner Beiträge zur
Medienwissenschaft, Bd. 9), Frankfurt am Main: P. Lang 2009, 232 S., ISBN: 978-3-631-59323-3
INHALT: "Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, ob rein weibliche Gruppen ein bestimmtes, wiederkehrendes kommunikatives Muster aufweisen und ob dieses vom Geschlecht oder
von anderen Faktoren beeinflusst wird. Die Studie vergleicht verschiedene Frauengruppen
miteinander, die einem unterschiedlichen Grad an Öffentlichkeit ausgesetzt sind. Die Gespräche wurden nach der konversationsanalytischen Methode transkribiert und analysiert. Die Untersuchung zeigt, dass die Relevantsetzung von Geschlecht in der Interaktion weniger einflussreich ist, wohingegen kontextuelle Variablen einen starken Einfluss haben." (Autorenreferat)
[468-L] Marten, Heiko F.:
Languages and parliaments: the impact of decentralisation on minority languages,
(Languages of the world, 37), München: Lincom 2009, 357 S., ISBN: 978-3-89586-298-4
INHALT: Das Buch untersucht die Möglichkeiten und Grenzen von Parlamenten bei der Bewältigung der Konflikte um Sprachautonomie bei ethnischen und kulturellen Minderheiten. Folgende These wird anhand von empirischen Untersuchungen in Schottland und Norwegen belegt: Die Parlamente haben einen entscheidenden Einfluss auf die Akzeptanz und Integration
sprachlicher Minderheiten, die um ihre ethnische und kulturelle Autonomie kämpfen. Die
Fallstudie für Norwegen fokussiert die sämische Sprachgemeinschaft, die sogar ein eigenes
regionales Parlamente aufweist. Für Schottland steht die gälische Sprachminderheit im Zentrum der Untersuchung. Die Ausführungen zeigen insgesamt, dass eine Dezentralisierung nationaler parlamentarischer Kompetenzen für ethnische, kulturelle und sprachliche Minderheiten die Akzeptanz der nationalstaatlichen Parlamente erhöht und nicht - wie häufig unterstellt
- die nationale Einheit unterhöhlt. (ICA)
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[469-L] Müller, Anna-Lisa:
Sprache, Subjekt und Macht bei Judith Butler, Marburg: Tectum Verl. 2009, 150 S., ISBN:
978-3-8288-9835-6
INHALT: "Sprache ist Waffe und Schild zugleich. Sie kann die eigene Identität stärken, aber
auch verletzen und auf diese Weise Menschen ausgrenzen. Unterschiedliche gesellschaftliche
Gruppen verfügen über eigene Arten zu sprechen. Bestimmte Worte und Ausdrücke werden
gar zu Markenzeichen spezifischer Gruppen. Diesen Phänomenen geht die US-amerikanische
Rhetorik-Forscherin und Philosophin Judith Butler in ihren Werken nach. Anna-Lisa Müller
rekonstruiert Butlers Kulturtheorie. Ihr Fokus liegt auf der Rolle, die Sprache bei der Subjektbildung und bei der Ausbildung, Sicherung und Infragestellung gesellschaftlicher Machtverhältnisse spielt. Damit wird Butlers Arbeit aus der reinen 'Gender-Ecke' herausgeholt, in die
sie die Rezeption vor allem in Deutschland gerne stellte. Dazu zeigt der Band die verschiedenen Einflüsse auf Butlers Konzepte auf - von John L. Austins Sprechakttheorie über Michel
Foucault und Louis Althusser bis zur Psychoanalyse. Zudem werden Bezüge zu aktuellen
Diskussionen um Rekontextualisierungen und Umdeutungen hergestellt, die sich vor allem in
Zusammenhang mit Homosexualität und der Beschäftigung der Deutschen mit dem 3. Reich
abspielen. In einem Ausblick bringt die Autorin Butlers dynamisches Konzept der sozialen
Praktiken mit dem eher statischen Konzept Pierre Bourdieus in Kontakt, um eine Synthese
beider Ansätze zu bilden." (Autorenreferat)
[470-L] Neuland, Eva:
Jugendsprachen: mehrsprachig - kontrastiv - interkulturell, (Sprache - Kommunikation Kultur : Soziolinguistische Beiträge, Bd. 5), Frankfurt am Main: P. Lang 2008, 332 S., ISBN:
978-3-631-57003-6
INHALT: "Jugendsprache ist vielstimmig und vielgestaltig und scheint durch eine nahezu unbegrenzte Heterogenität gekennzeichnet. Der Sammelband präsentiert 19 Beiträge aus der internationalen linguistischen Jugendsprachforschung zu einzelnen Faktoren des Variationsspektrums von Jugendsprachen in verschiedenen europäischen Regionen. Artikulationsformen innerer und äußerer Mehrsprachigkeit wie Stilmischungen, Bricolagen, Varietätenwechsel, Entlehnungen und Sprachkreuzungen werden mit unterschiedlichen theoretischen und methodischen Zugängen analysiert, darunter kontrastive, textlinguistische und interaktionslinguistische Studien. Anwendungsfelder im Kontext von Medien und Unterricht werden an Beispielen von Wörterbüchern, Werbetexten, Lehrwerken, Literatur und Musik erörtert und veranschaulicht." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Eva Neuland: Mehrsprachig - kontrastiv interkulturell: Zur Heterogenität und Typizität von Jugendsprachen (11-30); Fabiana Fusco:
La lingua dei giovani in Italia: tratti e movimenti (31-46); Johannes Volmert: Jugendsprachen
- Kaleidoskope von Sprachregistern und Verhaltensstilen (47-64); Klaus Zimmermann, Natascha Remmert: Herausforderungen und Perspektiven diatopisch-kontrastiver Studien der Jugendsprache innerhalb der Hispania (65-83); Fabiana Fusco: Il dialetto e la lingua dei giovani
in Italia (85-96); Claus Ehrhardt, Urbino: Phraseme in italienischen und deutschen Jugendsprachen: ein Beitrag zur kontrastiven Phraseologie (99-116); Eva Neuland, Daniel Schubert,
Hantle Steffin: Ciao, salut, hadi und bye. Internationalismen im Sprachgebrauch Jugendlicher? (117-134); Christine Bierbach, Gabriele Birken-Silverman: Ethnizität und Essen. Kulinarische Sozialsymbolik und Identitätskonstruktion in der Kommunikation italienischer Migrantenjugendlicher in Mannheim (135-151); Henri Boyer: Les médias et le "francais des jeu-
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nes": intégrer la dissidence? (153-163); Normann Jorgensen: Languaging on the Walls of Europe (165-178); Mirja Saari: Code-switching im Kontext von Zweisprachigkeit am Beispiel
von Jugendlichen in Helsinki (179-194); Laura Tidrile: Politischer und sprachlicher Wandel
am Beispiel von Entlehnungsprozessen in der lettischen Jugendsprache (195-210); Eva Neuland, Kwang-Sook Lie, Manabu Watanabe, Zhu Jianhua: Jugendsprachen zwischen Universalität und Kulturspezifik: Kontrastive Studien zu Japanisch, Koreanisch und Chinesisch (211232); Joachim Gerdes: Wörterbücher der deutschen Jugendsprache 1980-2005: Bestandsaufnahme und kritische Analysen (235-250); Claus Ehrhardt: Himmlisch hip - teuflisch hot. Jugendsprache in der deutschen und italienischen Werbekommunikation (251-266); Henriette
Klose: Beobachtungen zur Jugendsprache in DaF-Lehrwerken der Grundstufe (267-282);
Minna Maijala: Jugendsprache und Jugendkultur in finnischen und schwedischen DaF-Lehrwerken - "Voll die Liebe": "Boys" und "Girls" (283-298); Carsten Gansel, Christina Gansel:
Jugendsprache in der Literatur - Überlegungen zum Einsatz im DaF-Unterricht in narratologischer Perspektive (299-314); Federica Benacchio: Bye bye bombe dei Kosovni Odpadki: un
campione musicale del plurilinguismo dei giovani friulani (315-328).
[471-L] Noack, Thorsten:
Worte und ihr Eigensinn: Begriffshistorische Anmerkungen zu Benennungen, Bedeutungen
und Bewertungen im Sterbehilfe-Diskurs des 20. Jahrhunderts, in: Historical Social
Research : the official journal of Quantum and Interquant ; an international journal for the
application of formal methods to history, Vol. 34/2009, No. 4 = No. 130, S. 97-110 (Standort:
USB Köln(38)-XG05183; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: "Der Aufsatz untersucht die Geschichte der Begriffe Euthanasie und (aktive und passive) Sterbehilfe im populären und wissenschaftlichen Diskurs während zwei kurzer Umbruchperioden, vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs und in den frühen 1970er Jahren, in denen die
für das Thema relevanten Begriffe geprägt und semantische Verschiebungen vollzogen wurden. Derartige Wandlungen lassen sich als Ausdruck veränderter Sichtweisen und Bedürfnisse verstehen wie umgekehrt neue Worte und Bedeutungen die Wahrnehmung und Interpretation des Bezeichneten modifizieren. Diesen Wechselwirkungen, mit ihren eigenen Dynamiken auf einem Gebiet, das wie kein anderes mit individueller Angst verbunden ist, wird im
Besonderen nachgegangen." (Autorenreferat)
[472-L] Pishwa, Hanna (Hrsg.):
Language and social cognition: expression of the social mind, (Trends in linguistics: studies
and monographs, 206), Berlin: de Gruyter 2009, 476 S., ISBN: 978-3-11-020586-2
INHALT: "In a collection of 16 papers, eminent scholars from several disciplines present diverse
and yet cohering perspectives on the expression of social knowledge, its acquisition and management. Hence, the volume is an attempt to view the social functions of language in a novel, systematic way. Such an approach has been missing due to the complexity of the matter
and the emphasis on purely cognitive properties of language. The volume starts with a presentation of overarching issues of the social nature of humans and their language, providing
strong evidence for the social fundaments of human nature and their reflection in language
and culture. The second section demonstrates how social functions can be displayed in discourse by using language play and humor, irony and attributions as well as references to soci-
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al schemas. The chapters in the third part examine a wide range of particular linguistic elements carrying social-cognitive functions. An important finding is that social-cognitive functions have to be inferred on the basis of social knowledge, frequently with the help of nonverbal cues, since languages offer only few direct expressions for them. In other words, linguistic devices used to express social content tend to be multifunctional. Interestingly, this
multifunctionality does not prevent their rapid recognition." (author's abstract). Contents: Linguistic structures as cues for social cognitive functions: Hanna Pishwa: Linguistic structures
as cues for social cognitive functions (1-24); Nathalie Gontier: The origin of the social approach in language and cognitive research exemplified by studies into the origin of language
(25-46); Anders R. Hougaard, Gitte R. Hougaard: Fused bodies: Sense-making as a phenomenon of interacting, knowledgeable, social bodies (47-78); Jason D. Patent: Supracultural modeln, universalism and relativism: The language of personhood in Chinese and American cultures (79-126); Mai Kuha, M. Ali Bolgün: The development of Turkish and Finnish words related to privacy (127-162); Fazad Sharifian: On collective cognition and language (163-182);
Thomas Holtgraves, Blake M. Anderson: Conversational pragmatics and social cognition
(183-202); Andreas Langlotz: The creative construction of social orientation: Situated positioning with English as a lingua franca (203-236); Susan Bridges, Brendan Bartlett: Constructing knowledge schemas in the workplace: A microanalysis (237-266); Veronika Koller: Corporate seif-presentation and self-centredness: A case for cognitive Critical Discourse Analysis
(267-288); L. David Ritchie: Distributed cognition and play in the quert for the double helix
(289-324); Roger J. Kreuz, Gina M. Caucci: Social aspect of verbal irony use (325-348);
Klaus Fiedler, Peter Freytag: Attribution theories wired into linguistic categories (349-370);
Rainer Schulze: Tuned to hidden messages: Exploring recurrent word combinations in English (371-394); Monika Bednarek: Emotion talk and emotional talk: Cognitive and discursive
perspectives (395-432); Eliza Kitis: From motion to emotion to interpersonal function: The
case of fear predicates (433-464); Paul Chilton: Metaphor in mental representations of space,
time and society: The cognitive linguistic approach (455-472).|
[473-F] Rebstein, Bernd, M.A. (Bearbeitung); Schnettler, Bernt, Prof.Dr. (Leitung); Schnettler,
Bernt, Prof.Dr. (Betreuung):
Videoanalyse migrantischen Wissens. Fokussierte ethnografische Erhebung und videoanalytische Auswertung öffentlicher Veranstaltungen als Situationen performativer Vermittlung
migrantischen Wissens (Projekt im Rahmen des Forschungsverbunds "Wissen und Migration - FORMIG")
INHALT: Das Projekt widmet sich aus wissenssoziologischer Perspektive der performativen Dimension migrantischen Wissens. Damit rückt der Vorgang der Wissenskommunikation zwischen Migranten und Vertretern der Aufnahmegesellschaft ins Zentrum. Das Projekt wird
sich insbesondere mit denjenigen Wissensformen befassen, die schwerer verbalisierbar und
kaum formalisierbar sind. Zur Erschließung dieser - im weitesten Sinne - inkorporierten Wissensbestände wird mit der Videoanalyse ein methodisch neuartiger Zugang angesetzt. Dazu
werden fokussierte videoethnografische Studien von sozialen Veranstaltungen durchgeführt.
Soziale Veranstaltungen (im Sinne Goffmans) sind gekennzeichnet durch das situierte Zusammentreffen und Zusammenhandeln von Menschen face-to-face. Zu den hier interessierenden sozialen Veranstaltungen zählen etwa Versammlungen, ethnische Festivitäten und religiöse Zeremonien, die im Feld der Migration stattfinden. Das Projekt verfolgt dabei eine zweistufige Fragestellung. Erstens soll bestimmt werden, wie migrantisches Wissen im Rahmen
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sozialer Veranstaltungen öffentlich und halböffentlich kommuniziert und präsentiert wird.
Diese wesentlich deskriptive Ebene umfasst die Bestimmung der Arten, Formen und Mitteilungsweisen migrantischer Wissensbestände. Deren Erhebung erfolgt vermittels fokussierter
ethnografischer Beobachtungen und videografischer Datensammlung, weil sich diese Wissensbestände als verkörpertes Wissen konventionelleren methodischen Zugängen weitgehend
verschließen. Dabei kommen vor allem die Interaktionsformen der Wissenskommunikation in
den Blick, die videografisch erfasst und gattungsanalytisch analysiert werden. In einem zweiten Schritt soll auf dieser Grundlage eine Typologie spezifisch migrantischer Wissensformen
erarbeitet werden, die sich auf diesen Kontext beziehen. Als Orte der Darstellung und Begegnungen kommt sozialen Veranstaltungen wie religiösen und zivile Festivitäten, nationalkulturellen und ethnischen Versammlungen, Treffen und informelle Begegnungen eine besondere
Rolle zu, die sich nicht allein auf die Festigung von Gruppenidentität in der Diaspora beschränkt. Vielmehr stellen diese Veranstaltungen ebenso sichtbare Kontakt- und Begegnungszonen zur einheimischen Wohnbevölkerung dar, in denen sich Wissensaustausch vielfältigster Art vollzieht. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bayern
METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: BEGINN: 2009-10 ENDE: 2012-09 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER:
Freistaat Bayern Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst
INSTITUTION: Universität Bayreuth, Kulturwissenschaftliche Fakultät, Facheinheit Soziologie
Lehrstuhl für Kultur- und Religionssoziologie (95440 Bayreuth)
KONTAKT: Betreuer (Tel. 0921-55-4195, e-mail: schnettler@uni-bayreuth.de)
[474-L] Reichertz, Jo:
Kommunikationsmacht: was ist Kommunikation und was vermag sie? ; und weshalb
vermag sie das?, (Wissen, Kommunikation und Gesellschaft), Wiesbaden: VS Verl. für
Sozialwiss. 2009, 267 S., ISBN: 978-3-531-16768-8
INHALT: Das Buch beschäftigt sich mit der Kommunikation unter Anwesenden und der Frage,
weshalb Kommunikation auf die Anwesenden Wirkungen erzielt - also weshalb Kommunikation Macht haben kann. Diese Frage wird aus wissenssoziologischer und kommunikationswissenschaftlicher Perspektive zu beantworten versucht. Medienkommunikation wird mitbehandelt, steht aber nicht im Zentrum der Untersuchung. Kritisiert werden die "Gemeinplätze",
dass Sender Botschaften mittels Zeichen kodieren und Empfänger diese Zeichen dekodieren,
dass man nur das sagen sollte, was relevant ist, dass man das klar tun sollte und dass Verstehen nicht so einfach, sondern eher unwahrscheinlich ist. Alle diese "Erkenntnisse" drehen
sich im Kern um das Aussprechen und Verstehen von Botschaften. Die Wissenschaften, die
sich zurzeit mit menschlicher Kommunikation auseinandersetzen, haben sich darauf eingerichtet, dass Kommunikation im Wesentlichen darin besteht, dass ein Sprecher anderen Menschen seine Absichten mittels (sprachlicher) Zeichen kundtut. In dem Buch wird demgegenüber gezeigt, dass und wie alltägliche Kommunikationsmacht sich im kommunikativen Zusammenspiel erst aufbauen muss, um wirken zu können. Dabei kommt der Beziehung und deren Auswirkung auf die Identität der Beteiligten eine besondere Bedeutung zu. Das Verständnis der alltäglichen Macht von Kommunikation soll helfen, "Kommunikationsmacht" zu nutzen oder sich gegen sie zu wehren. (ICA2)
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[475-F] Ricketts Aeberli, Chris, B.A.; Seiler, Walter, Prof.Ph.D. (Bearbeitung); EhrensbergerDow, Maureen, Prof.Dr.phil. (Leitung):
Maintaining natural English
INHALT: In a multilingual country like Switzerland, where English has become almost a lingua
franca, it is hardly surprising that patterns more closely associated with the community language (i.e., so-called "Swissisms" derived from French, Italian or Swiss-German) have emerged in the English used here. Native English speakers living outside of their language communities are probably also influenced by exposure to the English around them and may begin
to accept and even produce non-standard structures. Although potential interference from the
dominant community language might be of little concern to many native speakers, it is of crucial importance to language professionals such as teachers and translators. High-proficiency
"near-native" teachers of English might be particularly susceptible to picking up the non-native patterns of their students and have to exert rigorous control to avoid the fossilization of
non-standard patterns. As a large body of research has documented, second language learning
and use is subject to first language influence (variously termed "errors", "interference", "negative transfer"). Recently, interest in investigating the influence of the second and third languages on the first language of multilinguals and other individuals living outside of their language community has grown. As people gain proficiency in another language and use it as
one of their dominant languages, the whole notion of "first language" might signify no more
than chronology. This is particularly the case with English, as it becomes increasingly "owned" by people proficient in other languages. And as more and more people use English outside of the traditionally English-speaking countries, presumably there is increasing pressure on
the language to adapt. The research questions of interest here are whether being exposed to
non-standard English affects speakers' use of and judgments about English and which sociolinguistic factors are related to maintaining English competence. The eroding of conventionally accepted norms in other-language environments can be considered a type of language
attrition or loss and is well worth exploring, not only on account of its relevance for practicing language professionals but also because of its implications about multilinguals' language
systems. The findings of the research are expected to contribute to the development of a selfassessment instrument to measure attrition. In addition, they should allow us to make concrete
recommendations to educational and other institutions in Switzerland with respect to professional development on how English teachers and translators can minimize negative transfer.
Findings from this study should be generalizable to other language professionals living outside of their language communities and to L2 language professionals surrounded by their L1.
The results will have interesting implications for the training and continuing education of
English teachers and translators as well as for theories of attrition of L1 and L2 and fossilization in L2.| GEOGRAPHISCHER RAUM: German-speaking and French-speaking Switzerland
METHODE: A variety of methods (self-report questionnaires, in-depth interviews, and psycholinguistic tests) will be used to allow triangulation of the results.
ART: BEGINN: 2007-05 ENDE: 2010-06 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution
INSTITUTION: Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Département Angewandte Linguistik (Theaterstrasse 15c, 8401 Winterthur, Schweiz)
KONTAKT: Leiterin (e-mail: maureen.ehrensbergerzhaw.ch)
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/1
2 Sprache und interpersonelle Kommunikation
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[476-L] Rotter, Carolin:
Geschlechtstypische Kommunikation in der Hochschule: eine Analyse des
Gesprächsverhaltens von Studierenden in hochschulischen Sprechstunden, Saarbrücken:
VDM Verl. Dr. Müller 2008, 108 S., ISBN: 978-3-8364-8176-2
INHALT: "Klischees über geschlechtstypisches Gesprächsverhalten sind nicht neu und halten
sich hartnäckig: Frauen fällt das Schweigen schwer; Männer unterbrechen Frauen. Bei den
Einschätzungen ist in dieser Form sicher nicht zuzustimmen. Sprache stellt jedoch einen
wichtigen Faktor dar, mit dessen Hilfe die Unterscheidung zwischen den Geschlechtern hergestellt oder betont wird. Dies zeigt sich in vielen Kontexten, so auch in der Hochschule. Interagieren Studentinnen auf eine andere Art mit ihren Dozenten als Studenten? Können Studenten ihre Vorstellungen gegenüber dem Lehrenden eher als ihre Kommilitoninnen durchsetzen? Mit der Methode der qualitativen Gesprächsanalyse untersucht die Autorin Carolin
Rotter Transkripte von hochschulischen Sprechstundengesprächen. Ausgehend von den Ergebnissen der Sekundärliteratur zu geschlechtstypischem Gesprächsverhalten werden die
Transkripte auf der Ebene der Gesprächsphasen, auf der des Dialogrhythmus und auf der des
turninternen individuellen Kommunikationsstils analysiert und geschlechtstypische Kommunikationsweisen dargestellt." (Autorenreferat)
[477-L] Rübenach, Stephanie:
Sprache als Schlüssel zur Integration: warum das Bildungssystem das Problem der
sprachlichen Integration bei der Wurzel packen muss, in: Politische Studien :
Zweimonatszeitschrift für Politik und Zeitgeschehen, Jg. 60/2009, H. 426, S. 50-60 (Standort:
USB Köln(38)-POL2927; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)
INHALT: Trotz der Erkenntnis, dass das Erlernen des Deutschen eine Notwendigkeit ist, liegt die
Vermutung nicht fern, dass damit Bedenken gegenüber sprachlicher Assimilation geäußert
werden. Nimmt man jedoch an, dass diese in der Rede suggerierten Ängste tatsächlich repräsentativ für die Ängste vieler anderer stehen, obwohl sprachliche Assimilationsvorwürfe in
westlichen Demokratien sicherlich einer fundierten Grundlage entbehren, dann könnte sich
daraus ein ernsthaftes Problem für die sprachliche Integration und damit für weiterführende
Integrationsschritte ergeben. Es ginge nicht darum, dass die Sprache schlecht erlernt wird und
was sich hieraus für Probleme ergeben -sondern darum, dass die Sprache eventuell gar nicht
erlernt wird. In der Studie wird diese Problematik näher untersucht. Es wird auf breiter Basis
analysiert, inwiefern das Bildungssystem - als Vermittler sprachlicher Kenntnisse - solchen,
dem Spracherwerb vorgelagerten Problemen entgegentreten kann. Dabei wird detailliert erörtert, warum Vorbehalte gegenüber dem Spracherwerb bestehen. Auf dieser Basis werden
dann die allgemeinen Bedingungen ausgearbeitet, unter denen eine sprachliche Integration
durch das Bildungssystem möglich gemacht werden kann. Im zweiten Teil werden Anregungen für das deutsche Bildungssystem präsentiert, wie man die sprachliche Integration ausgehend von bereits bestehenden Strategien verbessern kann. Die Durchführung und der Erfolg
sprachlicher Integration betreffen diverse gesellschaftliche (Sub)Systeme. Da wäre zum Beispiel das Erziehungs- bzw. Bildungssystem, das den Spracherwerb steuern muss, die Wirtschaft, die auf kompetente eloquente Arbeitskräfte angewiesen ist, sowie die Politik, die in
der Demokratie BRD darauf zählen können muss, dass ihre Einwohner für politische Bildung,
politisches Wissen und politische Aktivität offen sind. Die Verfasserin geht davon aus, dass
die hypothetische Bereitschaft deutscher Bürger, in einer aktiven Bürgergesellschaft mitzu-
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soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/1
2 Sprache und interpersonelle Kommunikation
helfen, vorhanden ist. Was als Nachbarschaftshilfe zur sprachlichen Integration beginnt, beinhaltet bereits weiterführende Schritte der sozialen Integration. Natürliche soziale Interaktion
kommt zu Stande, von der beide Seiten profitieren können und die die Familie als Ganzes
einbindet und gleichzeitig über die kleine Einheit Familie hinausgeht. Wenn soziale Interaktionen zwischen Immigranten und ansässiger Bevölkerung auf erheblichem Niveau andauern,
können Grenzen in der Tat auch verwischt werden. (ICF2)
[478-F] Samochowiec, Jakub, M.Sc.; Wilhelm, Frank, Prof.Dr.; Ramelli, Marcella; Rohmann, Anette, Dr.; Kosic, Ankica (Bearbeitung); Florack, Arnd, Prof.Dr. (Leitung):
Akkulturation und interkulturelle Kommunikation
INHALT: Es werden mit Hilfe von Fragebogenuntersuchungen und psychophysiologischen
Messverfahren die Grundlagen von Akkulturation und interkultureller Kommunikation untersucht.
ART: BEGINN: 2008-01 ENDE: 2009-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institution
INSTITUTION: Zeppelin University Hochschule zwischen Wirtschaft, Kultur und Politik, Department communication & cultural management, Lehrstuhl für Strategische Kommunikation
(Am Seemooser Horn 20, 88045 Friedrichshafen); Universität Basel, Fak. für Psychologie
(Missionsstrasse 64, 4055 Basel, Schweiz); Universität Münster, FB 07 Psychologie und
Sportwissenschaft, Psychologisches Institut IV Sozialpsychologie, Persönlichkeitspsychologie und Organisationspsychologie (Fliednerstr. 21, 48149 Münster)
KONTAKT: Institution -Sekretariat- (Tel. 07541-6009-1300, Fax: 07541-6009-1399,
e-mail: anja.lesche@zeppelin-university.de)
[479-L] Sarov, Alexandra:
Sprachliche Individuation der Dorfeliten in der Republik Moldau: zur individuellen
(Re-)Konstruktion von Situationen der Mehrsprachigkeit im moldauischen Dorf,
(Veröffentlichungen des Moldova-Instituts Leipzig, Bd. 4), Leipzig: Leipziger Univ.-Verl. 2008,
359 S., ISBN: 978-3-86583-276-4
INHALT: Gegenstand der Studie sind die heutigen Kommunikationsverhältnisse in der Dorfwelt
der Republik Moldau. Die Datenanalyse basiert auf schriftlichen Quellen und auf Interviews
mit Vertretern der Dorfelite in ein- und mehrsprachigen Dörfern der Republik Moldau. Im
Anschluss an einen historischen Überblick über die dörfliche Elite in der Republik Moldau
werden soziale Konflikte und Sprachkonflikte innerhalb der Dorfelite behandelt. Die Deportationen der Dorfelite werden als Beispiel für den Einsatz der biographischen Methode als
Mittel zur historiographischen Rekonstruktion herausgegriffen. Sodann wird gezeigt, wie die
Kommunikation im mehrsprachigen dörflichen Milieu zu Stande kommt. Hierzu werden konkrete Kommunikationssituationen zwischen Vertretern der ethnischen Minderheiten in einigen mehrsprachigen Dörfern im Süden der Republik analysiert. Das Untersuchungsinteresse
wendet sich sodann der rumänisch-russischen Zweisprachigkeit in der Republik Moldau zu.
Anhand von Fallbeispielen wird eine Typologie der Zweisprachigkeit in der Republik Moldau
entwickelt. Abschließend wird die Rolle der Sprache bei der Identitätskonstruktion hervorgehoben und Phänomene wie das Sprachbewusstsein oder die sprachliche Individuation behandelt werden. (ICE2)
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2 Sprache und interpersonelle Kommunikation
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[480-F] Schatz, Merle, M.A. (Bearbeitung):
Sprache und Identität der Mongolen Chinas
INHALT: Auf Basis des bensen üliger (Heftgeschichte) "Ögedei mergen qayan-u üliger" (Der
weise Qan Ögedei) und Feldforschungsbeobachtungen beschreibt die Forscherin die sprachliche Situation der Mongolen in der Inneren Mongolei. Neben der Darstellung interessanter
Sprachkontaktphänomene stellt sie den Zusammenhang zwischen Sprachgebrauch und Identitätsforschung bei den Mongolen der Inneren Mongolei her. GEOGRAPHISCHER RAUM:
Mongolia
METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Beobachtung, teilnehmend; Beobachtung,
nicht teilnehmend; Gruppendiskussion; Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe:
ca. 70; Personen; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Schatz, Merle: Sprachkontakterscheinungen in der Inneren Mongolei (Max Planck Institute for Social Anthropology Working Papers, no. 112). Halle/ Saale:
Max Planck Institute for Social Anthropology 2009, 22 pp (download under: www.eth.mpg.de/pubs/wps/pdf/mpi-eth-working-paper-0112.pdf ).
ART: AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe
INSTITUTION: Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung (Postfach 110351, 06017 Halle)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0345-2927-0, Fax: 0345-2927-502, e-mail: schatz@eth.mpg.de)
[481-F] Schlobinski, Peter, Prof.Dr. (Bearbeitung):
Sprachmuster und Sprachsymbole in rechtsextremen Musikszenen
INHALT: Das Projekt hat sich das Ziel gesetzt, die sprachlichen Mittel in rechtsextremen Musikszenen auf der Basis von Texten einzelner Musikgruppen, Radiomitschnitten und Diskussionen in Foren/ Chats/ Gästebüchern auf Websites von Musikgruppen zu untersuchen, mit
denen Hass und Gewalt propagiert und in Jugendkulturen verbreitet werden. Im Hinblick auf
die linguistische Beschreibung stehen folgende Parameter im Zentrum: 1. Lexik: Wörter und
Wortfelder; Metaphern; 2. Diskurs: Argumentationsmuster, Stilanalyse. Die Analysen sind einerseits quantitativ fundiert (Frequenz- und Konkordanzanalysen), andererseits qualitativ
(Konnotationsanalyse; Stil- und Argumentationsanalyse). Die linguistische Beschreibung
wird im Sinne der 'Polyphonieanalyse' (Maas 1984, 1989) verbunden mit der Einbettung in
historisch-ideologische Zusammenhänge. Hiermit eröffnet sich eine sprach- und ideologiekritische Perspektive. Das Projekt erfüllt ein sprachwissenschaftliches Desiderat im Rahmen der
linguistischen Forschungen zur rechten Gewalt/ Ideologie, die vorwiegend an der NS-Zeit
orientiert sind, und der Forschungen zu Jugendkulturen, die rechtsextreme Jugendkulturen
bisher völlig außer acht gelassen haben. Darüberhinaus haben wir uns das Ziel gesetzt, die
Materialien und Analysen online zu stellen und für sprachdidaktische Zwecke zu nutzen, indem entsprechende Unterrichtsmaterialien für die Sekundarstufe I und II erstellt und im Anschluss in fachdidaktischen Lehrveranstaltungen im Unterrichtsversuch erprobt werden. Für
die Durchführung der Korpusanalysen: Frequenz- und Konkordanzanalysen, Wortfeldanalysen, Argumentationsanalysen nach Toulmin beantragen wir Mittel für zwei studentische
Hilfskraftstellen mit Abschluss (1. für das Liedtextkorpus, 2. für das Internetkorpus) von jeweils 46 Stunden pro Monat für den Zeitraum von 2 Jahren.
ART: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft
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soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/1
2 Sprache und interpersonelle Kommunikation
INSTITUTION: Universität Hannover, Philosophische Fakultät, Deutsches Seminar (Königsworther Platz 1, 30167 Hannover)
KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0511-762-2984, Fax: 0511-762-4714,
e-mail: peter.schlobinski@germanistik.uni-hannover.de)
[482-L] Schmied, Gerhard:
Friedhofsgespräche: der Friedhof als Ort der Kommunikation, in: Cornelia Gerner (Red.) ;
Andreas Knuth (Red.): Leben mit den Toten : Manifestationen gegenwärtiger Bestattungskultur ;
Tagungsband zum gleichnamigen Symposium vom 10.11. bis 11.11.2006 im Landesarchiv Berlin,
Frankfurt am Main: P. Lang, 2008, S. 49-55
INHALT: Der Beitrag enthält einige Auszüge aus intensiven Gesprächen, die der Autor und drei
studentische Mitarbeiter im Rhein-Main-Neckar-Raum mit 43 Personen geführt haben, die
mit der Grabpflege auf Friedhöfen beschäftigt waren. Hierbei wird deutlich, dass das Gespräch der Angehörigen mit den Toten normalerweise nicht eine neue Phase der Kommunikation ist, sondern eine Weiterführung. Die Gesprächslinien werden über den Tod und das Grab
hinaus fortgeführt. Für die Hinterbliebenen leben die Verstorbenen weiter. (ICI)
[483-F] Schmitt-Beck, Rüdiger, Prof.Dr. (Leitung):
Politische Gesprächskultur. Interpersonale Kommunikation über Politik im Alltagsleben
der Bürger - Merkmale, Hintergründe und Konsequenzen in Ost- und Westdeutschland
INHALT: Das Projekt untersucht die Bedeutung von politischen Gesprächen der Bürger in Ostund Westdeutschland für den demokratischen Prozess. Angestrebt wird eine umfassende Untersuchung von politischer "Gesprächskultur" - von Auftreten und Relevanz politischer Diskussionen im Alltag. Besondere Aufmerksamkeit wird den unterschiedlichen Rollen von interpersonaler politischer Kommunikation im privaten und öffentlichen Raum gewidmet. Dabei soll auch die Verbindung zwischen beiden Sphären und ihre Beziehung zur Massenkommunikation berücksichtigt werden. Das Projekt untersucht zudem die Bedingungen, die Bürgern ermöglichen oder erschweren, ihr Recht auf freie Meinungsäußerung sowohl im privaten
als auch im öffentlichen Raum wahrzunehmen und welche Konsequenzen politische Diskussionen in ihren unterschiedlichen Formen für andere Aspekte demokratischer Bürgerschaft
haben. Mit Hilfe von face-to-face Befragungen mit zusätzlichem Schneeballverfahren versucht das Projekt, einen umfassenden Überblick über Eigenschaften, Hintergründe und Konsequenzen von politischen Gesprächen normaler Bürger in Ost- und Westdeutschland zu geben. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland
METHODE: face-to-face Befragungen; Umfragedaten (Querschnitt mit zusätzlichem Schneeballverfahren)
ART: BEGINN: 2008-01 ENDE: 2012-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER:
keine Angabe
INSTITUTION: Universität Mannheim, Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung MZES- Arbeitsbereich B Die politischen Systeme Europas und ihre Integration (68131
Mannheim)
KONTAKT: Leiter (e-mail: schmitt-beck@uni-mannheim.de)
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2 Sprache und interpersonelle Kommunikation
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[484-L] Schöningh, Ingo W.:
Kulturell und sprachlich determinierte Wahrnehmungs- und Denkmuster vietnamesischer
Migrantinnen und Migranten in Deutschland, München: iudicium Verl. 2009, 230 S., ISBN:
978-3-89129-957-9
INHALT: "Vorliegende Studie analysiert auf der Basis sprachlichen Materials vietnamesischer
Wahrnehmungs- und Denkmuster, die auch bei Migrantinnen und Migranten aus diesem Kulturkreis weiterhin handlungswirksam sind. Methodisch wird dabei auf die Analyse von kulturellen Schlüsselwörtern, Metaphern, Sprichwörtern und Handlungsstrategien zurückgegriffen.
Insgesamt werden fünf kulturdeterminierte Felder aufgezeigt, die mittels dieser Analysen zugänglich sind: Indirektheit/ Vagheit, Situationspotential/ Regulierung, Interessen- bzw. Nutzenorientierung/ Pragmatismus, die Gestaltung sozialer Beziehungen und schließlich die
Wahrnehmung von Raum und Zeit." (Autorenreferat)
[485-L] Schröter, Melani; Carius, Björn:
Vom politischen Gebrauch der Sprache: Wort, Text, Diskurs ; eine Einführung, (Leipziger
Skripten, Bd. 5), Frankfurt am Main: P. Lang 2009, 144 S., ISBN: 978-3-631-58600-6
INHALT: "Dieser Band bietet eine Einführung in die linguistische Beschäftigung mit politischem
Sprachgebrauch und orientiert sich dabei an den zentralen Untersuchungsgegenständen in
diesem Bereich Wort, Text und Diskurs. Sein Anliegen ist es, sowohl einen komprimierten
Überblick über wichtige Fragestellungen und Analyseverfahren zu geben als auch das Zusammenspiel dieser drei Ebenen vor Augen zu führen. Dieses Ziel wird umgesetzt, indem Wörter
und Texte im politischen Gebrauch der Sprache sowie die Diskursebene in jeweils einem
Teilkapitel anhand desselben Diskurses, des bundesdeutschen Migrationsdiskurses, diskutiert
werden. Zu allen drei Bereichen gibt es Beispielanalysen, die methodisches Vorgehen verdeutlichen und zur Entwicklung eigener Fragestellungen anregen sollen." (Autorenreferat)
[486-L] Schubert, Daniel:
Lästern: eine kommunikative Gattung des Alltags, (Sprache - Kommunikation - Kultur :
Soziolinguistische Beiträge, Bd. 6), Frankfurt am Main: P. Lang 2009, 314 S., ISBN: 978-3-63157954-1
INHALT: "Welchen sozialen Zweck erfüllt das Lästern? Wie läuft es gesprächsstrukturell ab?
Gibt es typische sprachliche Mittel beim Lästern? Lästern Männer anders als Frauen? Auf der
Grundlage eines gesprächsanalytisch aufgearbeiteten Korpus authentischer Gespräche nähert
sich der Autor einem alltagssprachlichen Phänomen unter gesprächstrukturellen, soziolinguistischen und funktionalen Gesichtspunkten. Dabei stellt sich heraus: das Lästern ist ein komplexes Ineinander verschiedener Gesprächs- und Erzählmuster, das wir als Sprecherinnen als
eine Art Skript im Alltag beherrschen und anwenden." (Autorenreferat)
[487-F] Schulz, Iren, M.A. (Bearbeitung); Krotz, Friedrich, Prof.Dr. (Betreuung):
Die Bedeutung des Mobiltelefons für Jugendliche und ihre sozialen Beziehungen. Eine Untersuchung kommunikativen Handelns im Prozess der Sozialisation mit Medien
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2 Sprache und interpersonelle Kommunikation
INHALT: keine Angaben
METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Beobachtung, teilnehmend; Gruppendiskussion; Qualitatives Interview.
ART: AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: TLM, Stipendium
INSTITUTION: Universität Erfurt, Philosophische Fakultät, Lehrstuhl für Kommunikationswissenschaft, Soziale Kommunikation (Nordhäuser Str. 63, 99089 Erfurt)
KONTAKT: Betreuer (e-mail: friedrich.krotz@uni-erfurt.de)
[488-F] Senokozlieva, Maria, Dipl.-Psych.; Fischer, Oliver, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Bente,
Gary, Prof.Dr.; Krämer, Nicole, Dr. (Leitung):
Nonverbale Kommunikationspolitiken in der Individual- und Massenkommunikation: ein
Kulturvergleich in Deutschland, den Vereinigten Arabischen Emiraten und den USA (Teilprojekt B3)
INHALT: Das Forschungsvorhaben konzentrierte sich auf nonverbale Verhaltensphänomene im
Spannungsfeld zwischen Individual- und Massenkommunikation und untersuchte die Bedeutung nichtsprachlicher Kommunikationspolitiken für die Inszenierung sozialer Macht und
Einflussnahme (Dominanzgesten, Territorialverhalten) im Rahmen eines kulturvergleichenden Paradigmas. In einem kontrastiven Ansatz (kollektivistisch vs. individualistisch) wurden
hierbei Deutschland, die Vereinigten Arabischen Emirate und die USA miteinander verglichen. Der Untersuchungsansatz sah dabei eine strikte Trennung von deskriptiven und evaluativen Vorgehensweisen vor, um die Sichtbarmachung nonverbaler Signale einerseits und ihre
Wirkung andererseits differenziert betrachten und aufeinander beziehen zu können. Allgemein wird durch die ersten Ergebnisse in Bezug auf die massenmediale Kommunikation deutlich, dass sich das untersuchte nonverbale Verhalten der politischen Machtträger in den ausgewählten Nachrichtensequenzen zwischen den Kulturen nicht signifikant unterscheidet. Die
Daten weisen jedoch darauf hin, dass durch die Medialisierung und die spezifische Variation
der medialen Aufbereitung das Verhalten anders wahrgenommen wird. Im Hinblick auf die
Individualkommunikation zeigen sich unterschiedliche Ergebnisse. Denn im Gegensatz zur
Produktion von nonverbalem Verhalten im massenmedialen Kontext ergeben sich in der dyadischen Kommunikation kulturspezifische Muster, die sich auch in der Wahrnehmung widerspiegeln. Weitere Analysen werden zeigen, ob die Unterschiede in der Wahrnehmung tatsächlich auf die gefundenen Differenzen in der Produktion nonverbalen Verhaltens zurückzuführen sind. Die Ergebnisse haben über ihre grundlagenwissenschaftliche Bedeutung hinaus sowohl im Hinblick auf das Verstehen massenmedialer Ausdrucksformen in anderen Ländern
als auch im Hinblick auf die direkte Verständigung mittels neuer audio-visueller Kommunikationsmedien besondere Anwendungsrelevanz. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland (GER), Vereinigte Arabische Emirate (UAE), Vereinigte Staaten von Amerika (USA)
METHODE: Im deskriptiven Untersuchungsschritt wurden mit Hilfe spezieller Transkriptionsverfahren nonverbale Verhaltensstichproben von Angehörigen der drei Nationen transkribiert
und auf strukturelle Unterschiede und Gemeinsamkeiten untersucht. Als Materialbasis für
diese Analysen dienten Videoaufzeichnungen aus Face-to-Face-Interaktionen sowie von Politikerauftritten in den Nachrichtensendungen der untersuchten Länder. Neben dem kulturvergleichenden Aspekt nahm hierbei also auch der Vergleich von Individual- und Massenkommunikation eine zentrale Stellung ein. Im evaluativen Untersuchungsschritt wurden experimentelle Wirkungsanalysen durchgeführt, in deren Rahmen Versuchsteilnehmer aller drei
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2 Sprache und interpersonelle Kommunikation
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Länder ausgewählte Verhaltensstichproben beurteilten. Mit Hilfe speziell entwickelter Programme wurde dabei das transkribierte Kommunikationsverhalten auf virtuelle Computerfiguren übertragen und animiert, um das nonverbale Verhalten vom Erscheinungsbild der Person zu entkoppeln. Im Rahmen eines breitbandigen Wirkungsansatzes wurde der Analyse von
Dominanzgesten eine zentrale Stellung eingeräumt. Die Untersuchungen folgten dabei einem
komplexen Design, in dem Produktions- und Rezeptionsprozesse, Individual- und Massenkommunikation sowie individualistische und kollektivistische Kulturen systematisch aufeinander bezogen wurden. Besonderes Merkmal der vorliegenden Projektkonzeption war es, die
verschiedenen, im Ansatz heterogenen Verhaltensbeobachtungen erstmals einer integrierten
Wirkungsanalyse zuzuführen. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Experiment (Stichprobe: 570; Studenten - USA: 187, GER: 189, UAE: 194; Auswahlverfahren:
Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Bente, G.; Krämer, N.C.: Effects of nonverbal signals. in: Kepplinger, M. (ed.): Media effects. The Blackwell International Encyclopedia of Communication.
Blackwell 2008.+++Bente, G.; Senokozlieva, M.; Pennig, S.; Al-Issa, A.; Fischer, O.: Deciphering the secret code. A new methodology for the cross-cultural analysis of nonverbal behaviour. in: Behavior Research Methods, 40, 2008, 1, pp. 269-277. ARBEITSPAPIERE: Bente, G.; Pennig, S.; Senokozlieva M.; Eschenburg, F.: Beyond cultural stereotypes. Comparing
impression effects of nonverbal behavior in Germany, USA and UAE. Paper presented at the
29th Annual International Congress of Psychology, Berlin, Germany, July 2008.+++Pennig,
S.; Senokozlieva, M.; Bente, G.; Krämer, N.: Is individualism and collectivism discernible by
nonverbal behavior? Paper presented at the 29th Annual International Congress of Psychology, Berlin Germany July 2008.+++Senokozlieva, M.; Pennig, S.; Bente, G.: Faces of power.
Face-ism and poltical leadership in the TV news of Germany, USA and UAE. Poster presented at the 29th Annual International Congress of Psychology, Berlin, Germany, July 2008.++
+Bente, G.; Pennig, S.; Senokozlieva, M.; Eschenburg, F.: Power moves. Cross-cultural perceptions of status related nonverbal behavior in Germany, USA and UAE. Paper submitted
for the 58th Annual International Communication Association Conference, Montreal, Canada,
May 2008.+++Bente, G.; Senokozlieva, M.; Pennig, S.: Explicating the implicit: a computerbased approach towards the cross-cultural analysis of nonverbal behavior. Paper presented at
the 57th Annual International Communication Association Conference, San Francisco, CA,
May 2007.+++Senokozlieva, M.: Who is on focus? A cross-cultural comparison of personalisation in the TV newscasts. Paper presented at the International summer school for PhD students and young psychologists, Sofia, Bulgaria, July 2006.+++Senokozlieva, M.; Fischer, O.;
Bente, G.; Krämer, N.: Culture differences in media production of public communication. Paper presented at the 4th Congress of the DGPs Section "Media Psychology", Erfurt, Germany.
September 2005.
ART: BEGINN: 2005-01 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche
Forschungsgemeinschaft
INSTITUTION: Universität Köln, Kulturwissenschaftliches Forschungskolleg SFB-FK 427
"Medien und kulturelle Kommunikation" (Bernhard-Feilchenfeld-Str. 11, 50969 Köln); Universität Köln, Humanwissenschaftliche Fakultät, Department Psychologie Professur Sozialpsychologie II (Herbert-Lewin-Straße 2, 50931 Köln)
KONTAKT: Leiter (Tel. 0221-470-2347, e-mail: bente@uni-koeln.de)
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soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/1
2 Sprache und interpersonelle Kommunikation
[489-L] Sontag, Dörthe:
Die modernen Kommunikationsmittel und das Dialogische Prinzip: Bedrohung oder Chance
für unser Menschsein? ; eine dialogphilosophische Reflexion unserer zwischenmenschlichen
Beziehung im Zeitalter der Mediatisierung, (Dialogisches Lernen, Bd. 11), Stuttgart: IbidemVerl. 2008, 142 S., ISBN: 978-3-89821-893-1
INHALT: "Das Zeitalter der Mediatisierung - Menschen kommunizieren per E-Mail, Handy oder
Chat. Was bedeutet das für uns? Hat die moderne Kommunikation Einfluss auf unsere zwischenmenschlichen Begegnungen? Wenn ja, wie? Können wir uns durch die medialen Möglichkeiten noch wirklich begegnen? Was würde der Dialogphilosoph Martin Buber sagen,
wenn er heute miterlebte, wie wir ganz selbstverständlich 'mailen', 'Simsen' oder 'chatten'?
Die Autorin sucht in ihrem vorliegenden Buch Antworten auf diese Fragen, die zur Reflexion
anregen: Wie bestimmt die moderne Kommunikation unsere ganz persönlichen zwischenmenschlichen Beziehungen? Ist die mediale Kommunikation eine Chance oder eine Bedrohung für unser Menschsein? Ausgehend von der Dialogphilosophie Martin Bubers, unternimmt die Autorin dialogische Interpretationen exemplarischer Handy-, E-Mail und ChatKommunikation. Darüber hinaus zeigt sie Erkenntnisse für die pädagogische Praxis auf: Was
bedeutet es, junge Menschen in einer mediatisierten Gesellschaft zu begleiten? Warum ist
diese Fragestellung überhaupt wichtig für die Pädagogik?" (Autorenreferat)
[490-L] Unger, Stefanie (Hrsg.):
Die Stellung der Frau im Spanien der Gegenwart: dargestellt an den lexikalisch-stilistischen
Mitteln in Zeitungsartikeln, (Schriftenreihe angewandte Linguistik aus interdisziplinärer Sicht,
Bd. 24), Hamburg: Kovac 2008, X, 159 S., ISBN: 978-3-8300-3842-9
INHALT: "In der Arbeit wird der Zusammenhang zwischen Sprache und Realität behandelt und
gezeigt, wie viel Sexismus und Gewalt durch unsere Sprache und ihr System transportiert
werden. Es wird dargestellt, wie insbesondere Frauen von den negativen Auswirkungen betroffen sind, wie Frauen durch Sprachsystem und Sprachgebrauch diskriminiert werden und
wie jeder einzelne von uns zu einer geschlechtergerechteren Sprache beitragen kann. Der empirischen Untersuchung liegt die Betrachtung sprachwissenschaftlicher Aspekte zugrunde und
die der gesellschaftlich-rechtlichen Stellung der Frauen im heutigen Spanien." (Autorenreferat)
[491-F] Vogel, Julia, Dipl.-Sozialwirtin (Bearbeitung); Stöger, Heidrun, Prof.Dr. (Betreuung):
Strategien der Persuasiven Kommunikation im Kontext von Bildungsthemen
INHALT: Ziel der Arbeit ist es, Strategien der Persuasiven Kommunikation zur Veränderung von
Einstellungen im Kontext von Bildungsthemen zu untersuchen.
METHODE: Auf Grundlage bisheriger theoretischer Erkenntnisse (z.B. Zwei-Prozess-Modelle
der Persuasion, Petty & Cacioppo, 1986; Chaiken, Libermann & Eagly, 1989) werden Experimente konzipiert, die den Einfluss der Quelle auf die Einstellungsänderung von Rezipienten
im Kontext von aktuellen Bildungsthemen untersuchen. Untersuchungsdesign: Querschnitt
DATENGEWINNUNG: Experiment. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.
ART: BEGINN: 2008-10 ENDE: 2011-08 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/1
2 Sprache und interpersonelle Kommunikation
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INSTITUTION: Universität Regensburg, Philosophische Fakultät 02 - Psychologie, Pädagogik
und Sportwissenschaft, Institut für Pädagogik Lehrstuhl für Schulpädagogik (93040 Regensburg)
KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0941-943-3865, e-mail: julia.vogel@cybermentor.de)
[492-L] Warnke, Ingo H. (Hrsg.):
Deutsche Sprache und Kolonialismus: Aspekte der nationalen Kommunikation 1884-1919,
Berlin: de Gruyter 2009, X, 373 S., ISBN: 978-3-11-020037-9
INHALT: "1884/85 tritt Deutschland in den Kreis der Kolonialmächte, auch wenn es in Bedeutung und faktischer Macht weit hinter den großen Kolonialmächten der Zeit zurückliegt. Der
Band befasst sich mit der sprachlich vermittelten kolonisatorischen Identität im deutschen
Kaiserreich aus sprachgeschichtlicher und diskursanalytischer Perspektive. Die Bildung der
kolonisatorischen Identität ist von der Prägung bestimmter Kommunikationsformen nicht zu
trennen. Vor allem durch sprachliches Handeln in ähnlichen Mustern mit übereinstimmenden
Themen bildet sich eine gemeinschaftlich erfahrene Gleichheit. Die diskursive, ideologische
und phantasierte Identität als Kolonialmacht zeigt sich daher als gewichtiges Inhaltsfeld der
nationalen Kommunikation zwischen 1884/85 und 1919. Der Sammelband ist als grundlegender Beitrag zur Sprachgeschichte des deutschen Kolonialismus konzipiert. In der Alltagskommunikation sind die Kontextualisierungszusammenhänge des Kolonialismus am deutlichsten
markiert, hier sind spezifisch historische Sinnzusammenhänge erkennbar, in denen Texten
Bedeutung zugeschrieben wird." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Ingo H. Warnke: Deutsche Sprache und Kolonialismus - Umrisse eines Forschungsfeldes (3-64); Katja Faulstich:
Deutscher Kolonialismus - (K)ein Thema der Sprachgeschichtsschreibung? (65-96); Susanne
Mühleisen Zwischen Sprachideologie und Sprachplanung - Kolonial-Deutsch als Verkehrssprache für die Kolonien (97-118); Mathilde Hennig: Zum deutschen Blick auf grammatische
Eigenschaften von Kolonialsprachen (119-144); Uta Schaffers: An-Ordnungen - Formen und
Funktionen der Konstruktion von Fremde im kolonialen Afrika-Diskurs (145-166); Medardus
Brehl: Diskursereignis 'Herero-Aufstand' - Konstruktion, Strategien der Authentifizierung,
Sinnzuschreibung (167-202); Hiltrud Lauer: Die sprachliche Vereinnahmung des afrikanischen Raums im deutschen Kolonialismus (203-234); Katrin Otremba. Stimmen der Auflehnung - Antikoloniale Haltungen in afrikanischen Petitionen an das Deutsche Reich (235-264);
Michael Schubert: Kolonialpropaganda als Kolonialdiskurs - Die Disponibilität des 'Negerbildes' in der Deutschen Kolonialzeitung 1884-1914 (265-292); Susan Arndt: Afrikafantasien,
Wörter und Wörterbücher - Tradierte Schauplätze von 'Rassen'theorien (293-314); Inken Gesine Waßmuth: Afrikaner als Produkt kolonisatorischen Sprechens in Kolonie und Heimat
(315-348); Wolfgang Fuhrmann: Propaganda und Unterhaltung - Kolonialismus im frühen
Kino (349-364).
[493-L] Weber, Jean-Jaques:
Multilingualism, education and change, (Sprache, Mehrsprachigkeit und sozialer Wandel, Bd.
9), Frankfurt am Main: P. Lang 2009, 186 S., ISBN: 978-3-631-57285-6
INHALT: "This is a book about language and education in one of the smallest European Union
member-states, Luxembourg. It presents the results of an ethnographic study of code-switching and language ideologies among transnational, lusodescendant youngsters attending a
284
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/1
2 Sprache und interpersonelle Kommunikation
number of youth centres in Luxembourg city. It offers a comprehensive description of the
processes of construction and negotiation of new, emergent identities and ethnicities. The author considers the implications of these results for language-in-education policy, including the
EU policy of multilingualism. He criticizes mother-tongue education and advocates instead
the use of 'literacy bridges'. Clearly argued and widely applicable, this book is essential reading for students and researchers interested in multilingualism, migration and education." (author's abstract)|
[494-L] Weber, Peter J.:
Kampf der Sprachen: die Europäische Union vor der sprachlichen Zerreißprobe, Hamburg:
R. Krämer 2009, 122 S., ISBN: 978-3-89622-094-3
INHALT: Die Studie untersucht folgendes Problem: Wie kann sich die Gemeinschaft der Europäischen Union sprachlich organisieren, wenn sie die Kommunikation in 23 offiziellen
Amtssprachen und ca. 80 Regional- oder Minderheitensprachen regeln muss? Die lange von
der EU propagierte These der Einheit in der Vielfalt ist für den Autor kaum noch haltbar,
denn sie verkommt zur Willkür, wenn einerseits immer mehr Regionalsprachen in offizielle
Domänen einrücken und damit die Übersetzungskosten exorbitant in die Höhe treiben, und
andererseits sich in den EU-Organen eine Einsprachigkeit in Englisch durchsetzt - auf Kosten
der anderen großen EU-Sprachen. Der Autor vertritt die These, dass sich die EU vor dem
(sprachlichen) Kollaps befindet - und er macht deutlich, wie die Sprachenfrage an handfeste
sozioökonomische Fragen gebunden ist. Die Sprachenproblematik ist demnach eine der ernstesten Zukunftsfragen für Europa - nicht nur als Wirtschaftsstandort. Sie wird in Deutschland
mit der Forderung nach einer Verankerung der deutschen Sprache im Grundgesetz viel zu
spät und zu oberflächlich diskutiert, da sie im Gegensatz zu Frankreich, Spanien oder Finnland zu wenig bekannt ist. Ebenso problematisch wie die Tendenz zur Regionalisierung ist
die "schleichende Anglisierung" der Europäischen Union, deren Webseiten über weite Strecken seit 2008 fast jeglicher Mehrsprachigkeit beraubt sind. Der Autor resümiert: "English
only aus Gründen der wirtschaftlichen Schlagkräftigkeit in dieser Form zu propagieren ist
nicht nur bedauernswert, sondern im Hinblick auf die Vernichtung kulturellen Kapitals als
Motor der wirtschaftlichen Entwicklung geradezu dumm." (ICA2)
[495-L] Wheatley, Jonathan:
Georgia and the European Charter for Regional or Minority Languages, (ECMI Working
Paper, 42), Flensburg 2009, 53 S. (Graue Literatur;
www.ecmi.de/download/working_paper_42_en.pdf)
INHALT: Ziel der Europäischen Charta der Regional- und Minderheitensprachen ist es, die Sprachen als einen einzigartigen Bestandteil des kulturellen Erbes Europas zu bewahren und ihren
Gebrauch im Bereich des Rechts, der Schulen, des öffentlichen, kulturellen, wirtschaftlichen
und sozialen Lebens sowie der Medien zu fördern. Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich
mit der Bewahrung der sprachlichen Vielfalt in Georgien und stellt zunächst die Regelungen
des zweiten Teils der Charta dar, in welchem allgemeine Zielsetzungen und Grundsätze zum
Schutz der Regional- und Minderheitensprachen formuliert werden. Die Regelungen des dritten Teils der Charta werden anschließend auf den Fall Georgiens bezogen und für folgende
Bereiche näher untersucht: Bildung, Justizverwaltung, Verwaltungsbehörden und öffentliche
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/1
2 Sprache und interpersonelle Kommunikation
285
Dienstleistung, Medien, Kultur, Wirtschaftsleben und grenzüberschreitender Austausch. Im
Anhang des Beitrags wird die Europäische Charta der Regional- und Minderheitensprachen
im Wortlaut wiedergegeben. (ICI)
[496-L] Wilden, Eva:
Selbst- und Fremdwahrnehmung in der interkulturellen Onlinekommunikation: das Modell
der ABC's Cultural Understanding and Communikation Online ; eine qualitative Studie,
(LaCuLi : Language Culture Literacy, Bd. 2), Frankfurt am Main: P. Lang 2008, 291 S., ISBN:
978-3-631-57168-2
INHALT: "Die Studie widmet sich der empirischen Erforschung von Selbst- und Fremdwahrnehmungen in interkulturellen Onlinekommunikationsprozessen. Im Fokus liegen die Aushandlungen von Selbst- und Fremdwahrnehmung auf analytisch-interpretativer Ebene, die im Gegensatz zu oberflächlich-deskriptiven Aushandlungen stehen und folglich die Tiefenstrukturen kultureller Prägung berühren. In der Arbeit werden die Daten eines mehrmonatigen Onlineprojekts zwischen europäischen Fremdsprachenlehrerinnen und -lehrern untersucht. Das
Austauschprojekt basierte auf einer Onlineadaption des Modells der ABC's of Cultural Understanding and Communication (Schmidt & Finkbeiner, 2006). Der Datenkorpus umfasst
Voice Chat-, Text Chat- sowie Interviewtranskripte, die mit der Methode der Qualitativen Inhaltsanalyse (Mayring, 2003; Schreier, 2006) ausgewertet und interpretiert wurden. Die Studie legt die Gütekriterien der Datenauswertung, insbesondere durch Überprüfung der Interkoder-Übereinstimmung, offen." (Autorenreferat)
[497-L] Wilkinson, Mark:
The discursive construction of Russian-German identity: interviews with Russlanddeutsche
university students, Saarbrücken: VDM Verl. Dr. Müller 2008, 230 S., ISBN: 978-3-8364-55664
INHALT: "In this sociolinguistic study, qualitative interviews were used in examining discursive
identity construction among russlanddeutsche Aussiedler. The interview group was composed
of russlanddeutsche university students in Germany, differentiating it from much of the previous research. In the analysis, working from a social constructionist perspective, Positioning
Theory and Critical Discourse Analytic techniques are used to show how the interviewees 1)
construct groups; 2) relate to language; and 3) position themselves in relation to existing discourses in contemporary German society, including instances of resistance to those discourses. Despite their German ethnicity, Russlanddeutsche are frequently categorized in Germany
as 'the Russians.' In many respects, they have a stigmatized identity in both countries, Russia
and Germany, and for this reason represent a particularly interesting group for identity research. Recent publications, most notably Reitemeier (2006a), have made mention of this 'stigmatized identity' and also of the fact that many Russlanddeutsche possess hybrid identities.
These two concepts, Stigma and hybridity, are explored throughout the study" (author's abstract)
286
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/1
2 Sprache und interpersonelle Kommunikation
[498-F] Wyssmüller, Chantal; Matthey, Marinette, Prof. (Bearbeitung); Fibbi, Rosita, Dr. (Leitung):
Du rôle de la langue d'origine dans l'identité des migrants
INHALT: Hintergrund: Zugewanderte der ersten Generation suchen größtenteils Kontakt zu
Sprachgruppen ihres Herkunftslandes. Für die zweite und dritte Generation verliert die Herkunftssprache hingegen zunehmend ihre essentielle Bedeutung. Allerdings spielt beim Erwerb und bei der Anwendung der Sprachkompetenzen das familiäre Umfeld eine Rolle. Die
Anwesenheit der Grosseltern, welche die Enkel betreuen, beeinflusst sowohl die Weitergabe
als auch die Aufnahmebereitschaft der Herkunftssprache bei den Jugendlichen. Vor allem die
Schule fördert die Herkunftssprache durch die impliziten und expliziten Aussagen der Lehrer
über die Zweisprachigkeit, das gleiche gilt jedoch auch für die Freunde und den Umgang mit
den Medien. Ziel: Dieses Projekt befasst sich mit der Frage, wie in der Schweiz die Herkunftssprache von Migranten und Migrantinnen über drei Generationen hinweg weitergegeben wird und zwar sowohl was die Sprachkompetenz als auch die Identität anbelangt. Es werden die Strategien der sprachlichen, kulturellen und identitären Weitergabe, welche die erste
Generation der Migranten und Migrantinnen und deren Kinder (zweite Generation) gegenüber den Kindern der dritten Generation anwenden, sowie der Sprachgebrauch der Jungen,
die zu dieser dritten Generation gehören, untersucht. Bedeutung: Angesichts der Tatsache,
dass die Sprache ein wichtiger Identitätsfaktor ist, beschäftigt sich die Studie mit der Auswirkung des Sprachgebrauchs auf das psychosoziale Gleichgewicht und die Selbstachtung der
Jugendlichen sowie auf die familiäre Kohäsion. Die Behandlung von sprachbezogenen Themen über drei Generationen hinweg kann der Debatte um die Integrationspolitik neue Ansätze liefern. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bâle et Genève
METHODE: L'étude comporte une analyse de la littérature, suivie de deux études de cas à Genève et Bâle. Dans chacune des deux villes, nous avons mené des entretiens semi standardisés
en profondeur auprès des groupes familiaux sur trois générations. Les thématiques abordées
dans les entretiens étaient les suivantes: biographie langagière des interrogés, attitudes face à
la langue et l'identité des parents, la finalité poursuivie dans la socialisation de leurs enfants,
leurs attentes quant au rôle de la langue d'origine dans le maintien de l'identité ethnique/ nationale ainsi qu'aux stratégies mises en oeuvre par les parents afin de parvenir au but poursuivi, à savoir, le plus souvent le maintien de la langue d'origine. Les entretiens, enregistrés, étaient menés par des enquêtrices bilingues. Ils proposaient à la personne enquêtée un cadre d'interaction "endolingue-bilingue". DATENGEWINNUNG: Analyse de contenu, ouverte; Analyse de documents, ouverte; Discussions de groupe; Interviews qualitatives; Entretiens standardisés, face-à-face (nombre et/ ou taille des objets: 32/ 96; familles/ personnes, design du relevé: 2007-2008; sélection ou échantillonnage: purposive sampling). Données relevées par: Rosita Fibbi et collaboratrices scientifiques.
VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Fibbi, R.; Matthey, M.:
Stratégies familiales et pratiques langagières des jeunes de la troisième génération. Rapport
final. 21 p. Download: www.nfp56.ch/d_projekt.cfm?Projects.Command=download&file=
11_05_2009_03_04_07-Rapport_final_Fibbi.pdf&name=Rapport_final_Fibbi.pdf .
ART: BEGINN: 2007-02 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: NFP 56
Sprachenvielfalt und Sprachkompetenz in der Schweiz
INSTITUTION: Université de Neuchâtel, Swiss Forum for Migration and Population Studies
(Rue de St-Honoré 2, 2000 Neuchâtel, Schweiz)
KONTAKT: Leiterin (e-mail: rosita.fibbi@unine.ch)
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[499-F] Yanaprasart, Patchareerat, Dr.; Höchle, Katharina, lic.phil. (Bearbeitung); Lüdi, Georges,
Prof.Dr. (Leitung):
Language dynamics and management of diversity (DYLAN). Research task: Analysis and
comprehension of the manner in which companies form linguistic strategies - measurement
of the impact of the latter and confrontation of these with actual practices in these same
companies
INHALT: In the context of the emergence of a knowledge-based society, the DYLAN project
will seek to identify the conditions under which Europe's linguistic diversity can be an asset
rather than a drawback. Its goal is to investigate how different modes of thought, argumentation and action, which are themselves linked to different languages, partake in the development
and transmission of knowledge and what role they play in the control of interactions, problem
solving and decision making. The project aims to provide scientific backing to the concept of
multilingual repertoires as resources that can be put to use in a variety of professional, political and educational contexts. The project's analytical framework is organised around four sets
of variables: language practices; representations of multilingualism and linguistic diversity;
language policies implemented by the authorities and language strategies of private sector
companies; and the linguistic environment in which actors operate. These four sets of variables influence each other in a number of ways, and the use and development of multilingual
repertoires will be studied not only through the variable sets themselves, but also through
their interrelations. The University of Basel works on private sector companies with the following research task: analysis and comprehension of the manner in which companies form linguistic strategies; measurement of the impact of the latter and confrontation of these with actual practices in these same companies. The field of research are international companies based in Switzerland, companies working in all Swiss language regions and companies working
in the region of Basel. Our research questions are: a) What language strategies do the companies formulate? How did these strategies evoluate through time? On which premisses were
they constructed? b) Who uses what language(s), how, where, on which topics and with
whom in interactions at work? How do employees mobilize their linguistic resources in talk
at work in a highly polyglossic environment? c) Which are the relations between both sets of
questions concerning language practices (by the employees) and strategies (by the management) respectively? Results: Our first results confirm the hypothesis of the existence of plurilingual competences or repertoires representing valuable resources that the speakers flexibly
exploit in specific communicative events. We begin to better understand how social actors
mobilize plurilingual resources in these processes and practices, how they conceive, represent
and actively shape the plurilingual and pluricultural character of their work and projects, how
they regulate, prescribe, enforce or reduce the plurilingual dimensions of these dynamics.
There are notable difference between more and less institutional forms of talk at work, whether they are endolingual (among "native" speakers) or asymmetrical, i.e. exolingual and/or
intercultural. The role of representations in the choice of various forms of language choice,
and of more or less monolingual/ plurilingual forms of speech, still has to be investigated.
(S.a. www.dylan-project.org ).| GEOGRAPHISCHER RAUM: Europe, régions de Bâle
METHODE: Approche méthodologique: ethnographie de la communication; analyse du discours;
analyse conversationnelle d'orientation ethnométhodologique. Démarche: recueil et analyse
de données de types différents: documents officiels documentant les stratégies linguistiques
explicites; entretiens avec des membres du management sur les stratégies linguistiques implicites (p.ex. concernant le recrutement de nouveaux collaborateurs); collection de données
écrites circulant dans les entreprises (magazines, newsletters, rapports, procès-verbaux, circu-
288
soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2010/1
2 Sprache und interpersonelle Kommunikation
laires, courriels etc.); documentation photographique de l'espace sémiotique de l'entreprise,
c'est-à-dire de son "linguistic landscape" (Landry/ Bourhis, 1997; Gorter, 2006); enregistrements audio et vidéo d'interactions au travail. DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen;
Akten- und Dokumentenanalyse, offen; Beobachtung, teilnehmend; Qualitatives Interview;
Analyse von Audioaufnahmen.
VERÖFFENTLICHUNGEN: Lüdi, Georges: The Swiss model of plurilingual communication.
in: Thije, Jan D. ten; Zeevaert, Ludger (eds.): Receptive multilingualism. Linguistic analyses,
language policies and didactic concepts. Amsterdam, Philadelphia: John Benjamins 2007, pp.
159-178.+++Lüdi, Georges: Le "parler plurilingue": une catégorie étique ou émique? in:
Gajo, Laurent et al. (eds.): Langues en contexte et en contact. Hommage à Cecilia Serra. Cahiers de l'ILSL 23. 2007, pp. 55-63.+++Lüdi, Georges: Multilingual repertoires and the consequences for linguistic theory. in: Bührig, Kristin; Thije, Jan D. ten (eds.): Beyond misunderstanding. linguistic analyses of intercultural communication. Amsterdam: John Benjamins
2006, pp. 11-42.
ART: BEGINN: 2006-10 ENDE: 2011-10 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Europäische Union
INSTITUTION: Universität Basel, Philosophisch-Historische Fakultät, Institut für Französische
Sprach- und Literaturwissenschaft (Maiengasse 51, 4056 Basel, Schweiz)
[500-L] Zeichhardt, Reiner:
Komik und Konflikt in Organisationen: eine kommunikationstheoretische Perspektive,
(Gabler Edition Wissenschaft), Wiesbaden: Gabler 2009, 290 S., ISBN: 978-3-8349-1619-8
INHALT: "Im Arbeitsalltag wird, wie auch in anderen Lebensbereichen, nicht nur vielfach gestritten oder gescherzt. Unter dem Deckmantel der Komik können sowohl Angriffe erfolgen
als auch Konflikte harmonisiert werden. Während in der Organisations- und Managementforschung seit langem die Relevanz des Konfliktphänomens und aktuell durchaus auch vermehrt
des Komikphänomens erkannt wird, ist der Zusammenhang von Komik und Konflikt im Organisationskontext bisher wenig erforscht. Rainer Zeichhardt untersucht die Interdependenzen
von interpersonalen Konflikten und Formen konversationaler Komik wie Scherze, Witze, Lachen und Lächeln in einem kommunikationstheoretischen Bezugsrahmen. Dabei analysiert er
nicht nur die zahlreichen Möglichkeiten und Grenzen verschiedener Komikformen als Strategien in einem Konflikt, sondern umgekehrt auch die Bedeutung von Konflikten für Komik.
Abschließend diskutiert er die interaktionsspezifischen Ergebnisse im Hinblick auf eine in
Organisationen institutionalisierte Komik als Konfliktmanagement." (Autorenreferat)
Register
289
Hinweise zur Registerbenutzung
Sachregister
Grundlage für das Sachregister sind die Schlagwörter, die zur gezielten Suche der Literatur- bzw.
Forschungsnachweise in unseren Datenbanken SOFIS und SOLIS vergeben wurden.
Um eine differenzierte Suche zu ermöglichen, werden dabei nicht nur die Haupt-, sondern auch
Nebenaspekte der Arbeiten verschlagwortet.
●
Bei einem maschinell erstellten Verzeichnis wie dem obigen Sachregister führt das zwangsläufig zu einem Nebeneinander von wesentlichen und eher marginalen Eintragungen.
Manche Begriffe machen erst in Verbindung mit anderen Sinn oder wechseln ihren Sinn in Abhängigkeit vom jeweiligen Zusammenhang.
●
Solche Zusammenhänge gehen aber bei einem einstufigen Register typischerweise verloren.
Vermeintliche Fehleintragungen gehen fast immer aufs Konto eines dieser beiden Effekte, die sich
bei der maschinellen Registererstellung grundsätzlich nicht vermeiden lassen.
Personenregister
Aufgeführt sind
●
bei Literaturnachweisen: alle aktiv an dem Werk beteiligten Personen;
●
bei Forschungsnachweisen: alle als Leiter, Betreuer oder wissenschaftliche Mitarbeiter
(„Autoren“) eines Projekts angegebenen Personen.
Institutionenregister
Aufgeführt sind nur die forschenden Institutionen. Institutionelle Auftraggeber, Finanzierer, Förderer oder dergleichen sind zwar in den Forschungsnachweisen selbst aufgeführt, nicht jedoch im
Register.
Sortierung
Die Sortierung folgt den lexikalischen Regeln, d.h. Umlaute werden wie der Grundbuchstabe sortiert. Numerische Angaben (z.B. „19. Jahrhundert“) sind ganz ans Ende sortiert, also hinter Buchstabe Z.
Nummerierung
Alle in den Registern angegebenen Zahlen beziehen sich auf die laufenden Nummern der Literatur- und Forschungsnachweise.
Personenregister
291
Personenregister
A
Abold, Roland 282
Adam, Silke 211
Adolf, Marian Thomas 1
Aelst, Peter van 333
Alavi, Nasrin 154
Albers, Hagen 283
Albert, Mathias 212
Albrecht, Erik 252
Albrecht, Richard 2
Allhutter, Doris 94
Altmeppen, Klaus-Dieter 253, 254
Ammon, Ulrich 432
Ancuta, Katarzyna 457
Antoine, Frederic 43
Arnold, Franziska 189
Arnold, Klaus 95, 255, 256
Axster, Felix 96
Azarian, Viviane 97
B
Bach, Annika 98
Bachl, Marko 290
Backx, Quirijn 212
Bader, Harald 280
Baecker, Dirk 3
Baer, Alejandro 99
Balcytiene, Aukse 65, 338
Baldauf-Himmelmann, Oda 155
Ballenthien, Jana 213
Bärenreuter, Christoph 401
Barjak, Franz 78
Barth-Weingarten, Dagmar 433
Bartz, Christina 32
Bastion, Geraldine de 66
Baum, Christoph Georg 353
Baumann, Jasmin 361
Beer, Raphael 213
Behr, Katharina-Maria 148
Benassi, Giuliano 434
Bender, Christiane 4
Bender, Ute 100
Bendix, Regina 450
Benkenstein, Martin 348
Bente, Gary 156, 488
Berg, Christian Edelvold 346
Berg, Matthias 157
Bertling, Christoph 339
Bertow, Andreas 387
Besters-Dilger, Juliane 435, 436
Bevc, Tobias 67
Beyer, Jürgen 362
Beyer, Robert 101
Beyrl, Maria 285
Bichler, Michelle 158
Bieber, Christoph 286
Bieger-Merkli, Caroline 437
Bieler, Frank 287
Biermann, Ralf 159
Binderkrantz, Anne 288
Bischop, Ute 5
Blach-Orsten, Mark 312
Blaschitz, Edith 388
Bleeker-Dohmen, Roelf 102
Blum, Roger 402
Blum, Rolf 386
Blume, Till 289
Blümel, Clemens 321
Bock, Annekatrin 103, 160
Bohnen, Johannes 304
Bohrmann, Hans 35
Bonfadelli, Heinz 402
Bora, Alfons 198
Bösenberg, Jost-Arend 33
Bösshenz, Katja 439
Böttcher, Claudia 104
Boutellier, Roman 238
Bracher, Nadine 386
Brand, Alexander 214
Bratosin, Stefan 6
Brauerhoch, Frank-Olaf 417
Braun, Andreas 7
Braun, Reinhard 50
Breitenstrom, Christian 79
Brettschneider, Frank 290
Brlek-Slacek, Aleksander 312
Brokoff, Jürgen 418
Brosius, Hans-Bernd 215, 216
Bruell, Cornelia 291
Brüggemann, Marion 389
292
Brunzel, Marco 79
Bucher, Hans-Jürgen 141
Buda, György 330
Bundschuh, Konrad 144
Bunz, Andreas 363, 364, 365
Büsch, Andreas 419
Buß, Eugen 363, 364, 365
Busse, Arne 161
Bytzek, Evelyn 292
C
Camauer, Leonor 212
Capurro, Rafael 73
Carius, Björn 485
Carstensen, Tanja 213
Chen, Changfeng 264
Chorianopoulos, Konstantinos 71
Classen, Christoph 105
Coenen, Christopher 321
Colin, Michel 217
Colini, Laura 71
Cress, Ulrike 176, 189
D
d'Haenens, Leen 43
Dahinden, Urs 8
Daldrup, Nils 293
Danesi, Marcel 438
Daniels, Dieter 50
Darquennes, Jeroen 432
Debacher, Uwe 390
Dederer, Hans-Georg 68
Degen, Sandra 274
De La Rosa, Sybille 448
Demarmels, Sascha 294
Deppermann, Arnulf 433, 439
Derix, Simone 34
Dernbach, Beatrice 379
Derra, Julia 369
Diemand, Vanessa 69
Dienel, Hans-Liudger 409
Dieris, Barbara 440
Ding, Yong 441
Djordjevic, Valeriana 354
Dohle, Marco 331
Domke, Christine 420
Donges, Patrick 312
Donsbach, Wolfgang 270, 274
Döring, Jörg 421
Personenregister
Dorner, Patricia 106
Drimecker, Nico 107
Dubin, Boris 218
Duchscherer, Matthias 366
Dunst, Ulrich 295
Dyczok, Marta 44
E
Eble, Michael J. 70
Eck, Cornelia 369
Eckardt, Frank 71
Ehrensberger-Dow, Maureen 475
Eilders, Christiane 108, 219, 257, 403
Einem, Elisabeth von 220
Enders, Kristina 280
Englert, Kathrin 162
Epping-Jäger, Cornelia 32
Ernst, Stefanie 62
Erol, Radiye 442
Esch, Franz-Rudolf 220, 374
Esmark, Anders 312
Essich, Jana 163
Ettinger, Patrik 327
Ewen, Christoph 417
Extra, Guus 443
F
Fawzi, Nayla 164
Feil, Bengt 296
Feil, Christine 165
Fibbi, Rosita 498
Fischer, Oliver 488
Fleras, Augie 45
Florack, Arnd 478
Fohrmann, Jürgen 418
Fortunati, Leopoldina 65
Franqué, Friederike von 297
Franz, Peter 341
Franzen, Martina 46
Freisleben, Bernd 24
Freter, Hermann 385
Frey, Christian 166
Fuchs, Amrei 444
Fuleda, Stefanie 445
G
Gaiser, Birgit 167
Gangloff, Tilmann P. 47
Ganguly, Sunayana 221
Personenregister
Gärtner, Christel 258, 259
Gast, Henrik 446
Gätje, Olaf 447
Gebauer, Sebastian 271
Gebert, Katrin 109
Geelhaar, Jens 71
Geisler, Martina 391
Geißler, Rainer 48, 168, 280
Georgiou, Myria 212
Gerbig, Do. 162
Giesen, Bernhard 268
Glantz, Alexander 222
Goedecke, Christian 169
Göhler, Gerhard 448
Golchikova, Irina 223
Göritz, Anja S. 224
Gorter, Durk 443
Görtz, Matthias 170
Gottberg, Joachim von 165, 171, 186, 367
Göttlich, Udo 110
Grätz, Tilo 49, 225
Grau, Alexander 226
Grauer, Manfred 24
Greiner, Bernd 227
Grenz, Sabine 449
Greschke, Heike Monika 172
Grethlein, Christian 125
Greve, Jens 9
Gries, Katja 72
Grimm, Petra 73
Grittmann, Elke 126, 298
Großmann, Thomas 228
Groth, Stefan 450
Grothe, Jana 451
Grundmann, Heidi 50
Grünewald, Nicole Marianne 368
Grunow, Dieter 404
Guido, Laurent 111
Günther-Boemke, Gerlinde 459
Güntner, Joachim 51
Guth, Birgit 173
H
Haake, Gianna 112
Haas, Alexander 349
Habermas, Jürgen 10
Habscheid, Stephan 299
Hachmeister, Lutz 11
Hackel-de Latour, Renate 12
293
Haderthauer, Christine 229
Haferkamp, Nina 174
Hafez, Kai 271
Hagemeister, Carmen 452
Hagen, Lutz M. 223
Hagenah, Jörg 20, 175
Hahn, Kornelia 13
Hajok, Daniel 113
Hakansson, Nicklas 312
Halatchliyski, Iassen 176
Hallemann, Michael 169
Hämmerle, Kathrin 300
Händler, Klaus 459
Hartenstein, Heiko 79
Hartig-Perschke, Rasco 14
Hartmann, Thomas 354
Hartmann, Tilo 244
Hartung, Martin 439
Hartung, Uwe 26
Hasbane, Redoine 177
Hasebrink, Uwe 383
Hausmann, Albrecht 340
Heberer, Thomas 271
Hediger, Vinzenz 230
Heft, Annett 60, 405
Heidtmann, Daniela 433
Hein, Dörte 114
Heiß, Christian 423
Hellerich, Gert 453
Hellmich, Elisabeth 115
Hengartner, Thomas 225
Henne, Helmut 454
Henning, Ralf 71
Hepp, Andreas 116, 122, 152, 231
Herbrik, Regine 455
Hermonies, Felix 355
Hermsen, Hans 459
Herzog, Otthein 130
Hestermann, Thomas 260
Hilt, Nils 74
Hirsch, Andreas 50
Höchle, Katharina 499
Hochmuth, Uwe 69
Hoffarth, Britta 392
Hofmann, Jeanette 75
Höhne, Markus V. 52
Holly, Werner 420, 461
Holmberg, Susan L. 65
Holtz-Bacha, Christina 301
294
Personenregister
Holznagel, Bernd 384
Hömberg, Walter 117
Honnefelder, Gottfried 76
Honneth, Axel 118
Hoppe, Albrecht 35
Höppner, Ulrike 448
Hornych, Christoph 341
Hosenfeld, Annette 393
Hoskins, Andrew 77
Huber, Claudia K. 302
Huhn, Sebastian 232
Hüneke, Arnd 342
Hüsing, Tobias 78
I
Ikonomu, Demeter Michael
Imhof, Kurt 327, 402
Irrgang, Bernhard 178
Isermann, Holger 160
456
J
Jäckel, Michael 119, 369
Jäger, Jens 96
Jäger, Thomas 15
Jakobs, Eva-Maria 179
Jandura, Olaf 190
Janzen, Cornelius 303
Jaques, Pierre-Emmanuel 370
Jarolimek, Stefan 16
Jarren, Otfried 53, 312, 402
Jers, Cornelia 180
Junge, Kay 268
K
Kaden, Ben 354
Kalaga, Wojciech H. 457
Kallmorgen, Jan-Friedrich 304
Kannenberg, Lis 261
Kantner, Cathleen 135
Karasek, Johannes 117
Kassung, Christian 36
Kaumanns, Ralf 54
Keel, Guido 233
Keller, Simone 26
Kemp, Wolfgang 422
Kepplinger, Hans Mathias 305
Kertcher, Zack 78
Kestel, Christine 458
Keuffer, Josef 459
Kimáková, Barbora 460
Kimmerle, Joachim 181
Kleemann, Frank 343
Klee-Patsavas, Sandra 120
Klein, Martin 234
Kleinsteuber, Hans J. 296, 316
Klemm, Michael 299
Klenk, Christian 423
Klessmann, Jens 79, 306
Kneip, Veronika 371
Knieper, Thomas 103
Ko, Jae-Baek 37
Koch, Frank Thomas 409
Koch, Gertraud 80
Kofahl, Daniel 119
Kohring, Matthias 262
Kolmer, Christian 121
König, Hans-Dieter 307
König, Mathias 393
Konig, Ruben 192
Konig, Ruben P. 182
König, Wolfgang 393
Koopmans, Ruud 266
Kosic, Ankica 478
Kosnick, Kira 55
Kraaykamp, Gerbert 182
Krämer, Nicole 174, 208, 488
Krause, Toni 461
Krauter, Claudia 312
Krebber, Maria 462
Kretzschmar, Judith 104
Krewel, Mona 336
Krönert, Veronika 116, 122
Krotz, Friedrich 17, 407, 487
Krüger, Florian 372
Krüger, Gesine 38
Kruse, Jan 463
Kubicek, Herbert 335
Kübler, Hans-Dieter 390
Kuhlen, Rainer 354
Kuhlmann, Christoph 183, 184, 209
Kühne, Robert 185
Kühnen, Angela 167
Künzler, Matthias 344
Kutscher, Nadia 186
Kutter, Amelie 135
Kuzek, Martin 81
Personenregister
295
L
Ladewig, Rebekka 123
Lamla, Jörn 187
Landro, Judith 464
Lang, Anne-Katrin 406
Latzer, Michael 345
Lauf, Edmund 65
Leggewie, Claus 308, 406
Lehnen, Katrin 179
Leichner, Annika 188
Leisegang, Daniel 82
Lengauer, Günther 312
Lennardt, Stefan 373
Lewandowska-Tomaszczyk, Barbara
Lichtenstein, Dennis 124, 219
Lienau, Anna-Katharina 125
Limbach, Axel 152
Lindner, Christina 69
Lindner, Ralf 309, 321
Lingenberg, Swantje 407
Linz, Stefan 356
Löffelholz, Martin 264, 366
Loghin, Beatrix 459
Lohmann, Heiner 424
Lopata, Sharon 233
Lörcher, Andreas 39
Lucke, Jörn von 79, 306, 323
Ludes, Peter 130
Ludewig, Karin 354
Lüdi, Georges 465, 499
Lüdke, Tilman 408
Lukaszewski, Frank 394
Lund, Anker Brink 346
Lünenborg, Margreth 98, 126
M
Maas, Utz 466
Maccarronne, Daniele Gino
Macur, Franziska 467
Magin, Melanie 63
Maier, Jürgen 393
Maier, Michaela 393
Maier, Tanja 126
Mangold, Roland 249
Marr, Mirko 245
Marschall, Stefan 310
Marten, Heiko F. 468
Marty, Christoph 263
Marx, Dorothea 311
18
56
Mast, Claudia 372
Matschke, Christina 189
Matthey, Marinette 498
Maurer, Marcus 235
Maurer, Peter 312, 313
Mayerhöffer, Eva 312
Medick-Krakau, Monika 214
Medrano, Juan Diez 312
Meier, Andreas 314
Meier, Bernd-Dieter 342
Meinhardt-Remy, Christine 236
Melischek, Gabriele 350
Merten, Klaus 19
Mertens, Mathias 308
Meulemann, Heiner 20, 175
Meusburger, Peter 21
Meyen, Michael 40, 190, 194
Meyer, Birgit 315
Meyer, Eric 78
Meyer, Erik 83
Meyer, Uwe 127
Meyer-Bisch, Patrice 437
Michalek, Christian 57
Mikuszeit, Bernd 395
Milde, Jutta 237
Miranda, Sonia 264
Mohr, Reinhard 265
Mohring, Katharina 138
Mokre, Monika 291
Möller, Petra 425
Moring, Tom 312
Morse, Margaret 128
Moskaliuk, Johannes 189
Muhdi, Louise 238
Muis, Jasper C. 266
Mükke, Lutz 267
Müller, Anna-Lisa 469
Müller, Daniel 280
Müller, Egon 129
Müller, Jan 130
Müller, Kathrin Friederike 126, 191
Müller, Michael 239
Müller, Thomas 137
Müller-Brandeck-Bocquet, Gisela 411
Münker, Stefan 84
Mwesige, Peter G. 264
Mydla, Jacek 457
296
Personenregister
N
Nassehi, Armin 426
Nees, Sarah-Elisa 130
Nehls, Sabine 316
Nelissen, Paul 192
Neudecker, Niels 374
Neuland, Eva 470
Neumann, Hannah 427
Nezmah, Bernard 58
Nitsch, Cordula 108, 219
Noack, Thorsten 471
Noor, Dani Vardiansyah 264
Nuytemans, Michiel 333
O
Oeffner Ferreira, Annalena
Oettler, Annika 232
Ohly, Karl-Peter 459
Otto, Isabell 32
152
P
Pache, Vanessa 212
Pallaver, Günther 132, 312
Palmer, Michael 212
Pandel, Hans-Jürgen 22
Panke, Stefanie 167
Passig, Kathrin 85
Patterson, Thomas E. 270
Paul, Claudia 76
Paul, Gerhard 428
Paul, Ingwer 459
Paulussen, Steve 65
Pausch, Markus 291
Peetz, Peter 232
Peil, Corinna 193
Pfadenhauer, Michaela 429
Pfaff-Rüdiger, Senta 194
Pfeiffer, Christian 260
Pfetsch, Barbara 60, 150, 312, 313
Pfister, Tanja 242
Pishwa, Hanna 472
Plaikner, Peter 318
Plasser, Fritz 312
Pludowski, Tomasz 56
Poerner, Michael 133
Pompe, Hedwig 418
Pöppel, Ernst 240
Porombka, Stephan 110
Postner, Sascha 86
Pöttker, Horst 48, 280
Pranz, Sebastian 87
Pundt, Christian 134
Puppis, Manuel 319
R
Raff, Fritz 61
Rager, Günther 277
Ramelli, Marcella 478
Rattinger, Hans 412
Rauer, Valentin 268
Raupp, Juliana 23
Rebstein, Bernd 473
Reichertz, Jo 241, 269, 474
Reinecke, Leonard 148
Reißig, Rolf 409
Reitemeyer, Ulrich 433
Ren, Lin 320
Renckstorf, Karsten 192
Renfordt, Swantje 135, 136
Rentsch, Mathias 270
Reppenhagen, Nora 348
Resch, Andreas 41
Reuter, Timo 235
Reuter, Verena 280
Richter, Carola 271
Ricken, Désirée 137
Ricketts Aeberli, Chris 475
Rieder, Kerstin 343
Riehm, Ulrich 309, 321
Riemer, Kevin 375
Risse, Thomas 135, 136
Robinson, Simon 78
Rocci, Andrea 438
Roesler-Graichen, Michael 357
Roessing, Thomas 410
Röhl, Tobias 455
Rohmann, Anette 478
Rohn, Ulrike 348
Rolfes, Manfred 138
Rosenfeld, Martin T.W. 341
Rosenstock, Roland 367
Röser, Jutta 126, 191, 193
Roski, Reinhold 430
Ross, Michael 24
Roßmann, Constanze 242
Rothe, Judith 272
Rotter, Carolin 476
Rübenach, Stephanie 477
Personenregister
Rude, Bernhard 273
Rüger, Carolin 411
Rundnagel, Regine 88
S
Sacher, Julia 459
Saeys, Frieda 43
Safta-Zecheria, Leyla 139
Salaverria, Ramon 65
Salerno, Sébastien 140
Samochowiec, Jakub 478
Santos, Fernanda Costa dos 396
Sarcinelli, Ulrich 328
Sarov, Alexandra 479
Sauer, Martina 195
Sauter, Martin 141
Saxer, Ulrich 376
Schaal, Markus 4
Schachtner, Christina 213
Schäfer, Jan Michael 243
Schäfer, Mike S. 142
Schaffrath, Michael 25
Schatz, Merle 480
Schelhowe, Heidi 213
Schenk, Michael 180
Schenk, Susan 143
Scheufele, Bertram 349
Schielicke, Anna-Maria 274
Schilling, Peter 79
Schilling, Walter 322
Schleicher, Kathrin 366
Schlickau, Stephan 196
Schlobinski, Peter 481
Schlott, René 275
Schmidt, Andreas 142, 323
Schmidt, Anne 377
Schmidt, Christian K. 310
Schmidt, Jan 92, 93
Schmidt, Jan-Hinrik 89
Schmied, Gerhard 482
Schmitt, Reinhold 433
Schmitt-Beck, Rüdiger 336, 483
Schneider, Beate 260
Schneider, Irmela 32
Schneider, Pablo 431
Schnettler, Bernt 473
Schober, Wolfgang 276
Schoen, Harald 412
Schoett, Silja 197
297
Scholz, Markus 144
Schönbach, Klaus 378
Schöningh, Ingo W. 484
Schramm, Holger 244, 245, 383
Schreiber, Pia 379
Schreurs, Miranda 221
Schroeder, Ralph 78
Schröter, Melani 485
Schubert, Daniel 486
Schubert, Markus 104
Schulz, Gabriele 62
Schulz, Iren 487
Schulz, Peter J. 26
Schuppan, Friederike 380
Schwab, Stephanie 312
Schwarting, Gunnar 287
Schwartz, Michael 341
Schwarz, Andreas 324
Schwarz, Betje 162
Schweer, Martin K.W. 387, 394
Schweiger, Wolfgang 413
Seadle, Michael 354
Sebaldt, Martin 446
Seelmann, Kurt 465
Seethaler, Josef 350
Segbers, Klaus 320
Segeberg, Harro 27
Sehl, Annika 277
Seibt, Martin 388
Seiler, Walter 475
Senokozlieva, Maria 488
Seufert, Wolfgang 348
Severiens, Thomas 354
Shcheblanova, Veronika 145
Sicks, Kai Marcel 96
Siegenheim, Veit 54
Sieprath, Maud E. 28
Simanowski, Roberto 90
Sinemus, Kristina 417
Sitter-Liver, Beat 465
Sjurts, Insa 54
Slade, Christina 212
Soeffner, Hans-Georg 239, 455
Sonnenmoser, Anne 239
Sontag, Dörthe 489
Spaiser, Viktoria 198
Splichal, Slavko 312
Spranz-Fogasy, Thomas 433
Spurk, Christoph 233
298
Personenregister
Srubar, Ilja 29
Stachowitsch, Saskia 146
Stark, Birgit 63
Stauff, Markus 96, 230
Steckert, Ralf 246
Stegbauer, Christian 199
Stehle, Helena 372
Stehr, Nico 1
Steiger, Susanne 188
Steininger, Christian 381
Steinmann, Thomas 325
Steinmaurer, Thomas 358
Steppacher, Elvira 274
Stöber, Rudolf 35
Stöckel, Florian 414
Stöger, Heidrun 491
Strasser, Hermann 102
Streckeisen, Peter 30
Strüngmann, Daniela 404
Suna, Laura 200
Süss, Daniel 8
Sutter, Tilmann 198
Szudra, Ute 395
T
Taddicken, Monika 180
Tammer, Elmar 439
Tatur, Melanie 415
Theiler, Olaf 382
Theunert, Helga 399
Thielmann, Tristan 421
Thiessen, Barbara 147
Thomas, Michael 409
Thoms, Maike 201
Thurmann-Jajes, Anne 50
Tillmann, Angela 397
Traue, Boris 202
Trautmann, Matthias 459
Trepte, Sabine 148, 247, 383
Trültzsch, Sascha 149
Tully, Claus J. 203
Turnsek Hancic, Maja 312
Tuschl, Ronald H. 248
U
Udris, Linards
Unger, Simone
Unger, Stefanie
Uzler, Christine
327
328
490
180
V
Vahamaa, Miika Samuli 312
Valencia Tanno, Dolores 56
Vásárhelyi, Mária 330
Viehoff, Reinhold 249
Viehrig, Henrike 15
Villa, Paula-Irene 147
Voelzkow, Helmut 351
Vogel, Julia 491
Vogelgesang, Jens 23
Volkmer, Ingrid 212
Volpers, Helmut 384
Voß, Günter G. 343
Vowe, Gerhard 331
Vranjes, Sanela 398
Vujnovic, Marina 352
W
Wagner, Thomas 332
Wagner, Ulrike 204, 399
Walden, Thomas 205
Waldherr, Annie 150
Walgrave, Stefaan 333
Walter, Michael 278
Warnke, Ingo H. 492
Washietl, Engelbert 279
Weber, Catherine 206
Weber, Jean-Jaques 493
Weber, Lilli 312
Weber, Patrick 151
Weber, Peter J. 494
Weber-Menges, Sonja 168, 280
Weibel, Peter 69
Weiber, Rolf 166
Weihermüller, Miriam 413
Weingart, Brigitte 418
Weingart, Peter 46
Weiß, Alexander 334
Welker, Martin 92, 93
Welling, Stefan 400
Welzel, Christian 79
Wendelin, Manuel 31
Werle, Raymund 91
Westerik, Henk 182
Westholm, Hilmar 335
Westphal, Mark 359
Wheatley, Jonathan 495
White, Daniel 453
Personenregister
Wiesel, Jochen H. 385
Wild, Peter 386
Wilden, Eva 496
Wilhelm, Frank 478
Wilke, Jürgen 281
Wilkinson, Mark 497
Willis, Katharine S. 71
Wilz, Sylvia Marlene 241
Wimmer, Jeffrey 152, 207
Windeck, Frank 64
Winkler, Gabriele 162, 213
Winter, Stephan 208
Wischer, Beate 459
Witterhold, Katharina 187
Wodzicki, Katrin 189
Woelke, Jens 381
Wolf, Reinhard 234
Wolf, Susanne 250
Wolling, Jens 183, 184, 209
Wolsing, Ansgar 336
Womser-Hacker, Christa 170
Wordliczek, Lukasz 416
Wormer, Holger 261, 263
Wright, Sue 432
Wünsch, Carsten 108
Wurff, Richard van der 65
Wyssmüller, Chantal 498
Wystub, Magda 153
Y
Yanaprasart, Patchareerat 499
Yarskaya-Smirnova, Elena 145
Z
Zankl, Wolfgang 360
Zapf, Holger 67
Zassoursky, Yassen N. 264
Zeckau, Teresa 142
Zeichhardt, Reiner 500
Zentara, Kai Friedrich 337
Zerfaß, Ansgar 92, 93
Ziefle, Martina 179
Ziegelmaier, Saskia 251
Zillien, Nicole 112, 210
Zimmermann, Elisabeth 50
Zimmermann, Olaf 62
299
Sachregister
301
Sachregister
A
Abfalltrennung 391
Abgeordneter 305, 311
Abstimmung 6, 294
Abstraktion 428
Abwanderung 138
abweichendes Verhalten 164
Adoleszenz 194
Afghanistan 15
agenda setting function 23, 26, 150, 215,
266, 292
Aggression 236
Ägypten 243
AIDS 268
Akkulturation 478
Akteur 3, 62, 114, 132, 228, 269, 298,
312, 325, 327, 333, 455, 500
Aktienmarkt 349
Al-Jazeera 143
Alkohol 451
Allgemeinmedizin 263
Alltag 38, 77, 87, 89, 116, 157, 159, 172,
173, 179, 191, 193, 194, 203, 206,
210, 483, 486, 492
Alltagskultur 38, 80, 110, 206, 486
alte Bundesländer 190, 447, 483
Altenpflege 440
Alter 115, 179, 251
alter Mensch 179, 251, 440
altersspezifische Faktoren 206
Amateur 118
Ambivalenz 428
Amerikanisierung 293
Amt 275
Amtssprache 443, 466, 494
Angst 227, 471
Anthropologie 437
Antikapitalismus 322
Antike 3, 205
Antisemitismus 39, 99, 101, 418
Araber 48, 212, 231
Arbeiter 38
Arbeitgeberverband 351
Arbeitnehmer 316
Arbeitsablauf 270
Arbeitsbedingungen 267, 351
Arbeitsbelastung 245
Arbeitsgestaltung 88
Arbeitsgruppe 450
Arbeitsloser 162
Arbeitsmarkt 299, 432
Arbeitsmarktpolitik 325
Arbeitsorganisation 343
Arbeitsplatz 170
Arbeitspolitik 405
Arbeitsprozess 261
Arbeitswelt 38, 213
ARD 47, 61, 121, 349
Argumentation 134, 378, 438, 448
Armut 115
Artefakt 210
Arzt 453, 471
Arzt-Patient-Beziehung 453
Assimilation 477
Assoziation 22, 431
Ästhetik 111, 115, 119, 128, 230, 262, 367
Attentat 104, 268
Attribution 115
Aufklärungszeitalter 205
Aufmerksamkeit 95, 121, 184, 379, 402
Aufsichtsrat 316
Auktion 74
Ausbildung 439
Ausgewogenheit 484
Ausland 281
Ausländer 55, 152, 177, 442, 466, 477,
498
Auslandseinsatz 15, 106
Auslandsniederlassung 432
Auslandsrundfunk 57
Ausnahmezustand 140
Außenpolitik 133, 135, 304, 411, 412, 415,
416
Aussiedlung 497
Australien 321, 345
Auswanderung 497
Auszubildender 393
Authentizität 298, 431
Autor 176
Autoritarismus 307
302
Autorität
Sachregister
474
B
Baltikum 200, 338, 464, 470
Bankenaufsicht 322
Bankgewerbe 322
Beeinflussbarkeit 224
Behinderung 144
Behörde 306, 417
Belgien 43, 333, 432, 468
Benachteiligung 158, 204
Benutzer 32, 174, 247, 257
Beratung 88, 284, 333, 451
Beratungserfolg 451
Beratungsstelle 451
Bergbau 38
Berichterstattung 15, 23, 25, 33, 39, 44,
59, 64, 95, 96, 101, 102, 111, 116,
121, 124, 129, 132, 133, 136, 138,
139, 140, 143, 144, 146, 150, 151,
152, 217, 218, 223, 228, 245, 251,
252, 259, 260, 261, 262, 266, 267,
271, 272, 275, 279, 288, 290, 291,
301, 305, 311, 315, 317, 318, 324,
325, 336, 349, 379, 382, 404, 405,
415, 431, 457, 471, 490
berufliches Selbstverständnis 28, 255,
258, 279
berufliche Weiterbildung 141
Berufsanfänger 170
Berufsanforderungen 267
Berufsbild 23, 106, 167, 428
Berufsbildung 12, 141, 351
Berufserfolg 126
Berufsethos 258, 273
Berufsmobilität 157
Beschäftigung 348
Bestandsaufnahme 84, 166, 252, 283, 367
Bestattung 109
Besteuerung 102
Best Practice 263, 439
Beteiligung 6, 321
Bevölkerung 44, 155, 218, 223, 274, 305,
309, 372, 404, 416
Bevölkerungsgruppe 201
Bewerber 452
Bewerbungsgespräch 452
Bewertung 74, 118, 124, 132, 165, 179,
347, 404, 409
Bewusstsein 407, 434
Bibliothek 75, 390
bilaterale Beziehungen 272
Bild 7, 22, 34, 130, 143, 220, 222, 237,
245, 251, 294, 298, 428, 431, 455
bildende Kunst 431
Bildmaterial 27, 431
Bildschirmarbeit 88
Bildung 204, 290, 325, 354, 395, 436, 491
Bildungsbeteiligung 161
Bildungschance 204
Bildungsmotivation 171, 186
Bildungsniveau 161, 165, 198
Bildungspolitik 477, 493
Bildungswesen 456, 477
Biodiversität 221
Biographie 42, 69, 197, 205
Bischof 95
Börse 349
Bosnien-Herzegowina 297, 460
Boulevardpresse 230
Bourdieu, P. 5, 159, 469
Brandenburg 138
Brasilien 24
Brief 38, 155
Buch 3, 22, 51, 75, 76, 82, 197, 240, 340,
424
Buchhandel 51
Buddhismus 58
Bulgarien 415
Bundeskriminalamt 355
Bundespolitik 132
Bundesregierung 325
Bundestag 305
Bundestagswahl 108, 282, 283, 290, 303,
310, 328, 336, 368
Bundeswehr 15, 366, 382
Bündnis 90/ Die Grünen 284
Bürger 211, 278, 283, 314, 355, 365, 404,
412, 483
Bürgerbeteiligung 66, 282, 321, 335
Bürgerkrieg 52, 145, 427
bürgerliche Gesellschaft 212
Bürgerrecht 52, 290
bürgerschaftliches Engagement 199, 477
Bürgertum 37
Büroarbeit 88
Bürokratie 404
Bush, G. 307
Sachregister
Butler, J.
469
C
Call Center 439
Cassirer, E. 6
CDU 290, 303
Chancengleichheit 161
Charta 495
Chat 87, 157, 203, 204, 205, 332, 481,
489
Chile 104
China 127, 133, 248, 271, 320, 441, 472,
480
Christentum 58
Codierung 119, 392
Computer 3, 24, 67, 73, 159, 179, 204,
248, 400
Computerspiel 86, 87, 203, 204, 359, 391,
398
computerunterstützter Unterricht 159
computervermittelte Kommunikation 77,
80, 81, 86, 125, 164, 172, 238, 248,
283, 391, 399, 489, 496
Cross Ownership 344
CSU 290, 303
Cultural Studies Approach 388, 392
D
Dänemark 288, 346, 432
Datengewinnung 20
Datenschutz 355, 360
Datenspeicherung 355
DDR 33, 39, 40, 104, 149, 155, 228, 484
Dekonstruktivismus 392
demographische Faktoren 201, 386
Demokratie 52, 60, 69, 99, 132, 219, 256,
270, 291, 297, 302, 314, 318, 334,
337, 348, 401, 402, 405
Demokratieverständnis 60, 132, 334
Demokratisierung 52, 66, 69, 233, 297,
330
Denken 7, 29, 392, 455, 484
Deregulierung 322
Deutscher 246, 441, 497
Deutscher Presserat 273
deutsche Sprache 442, 470, 492
Deutsches Reich 368, 377, 380, 454, 492
Deutsche Welle 57
deutschsprachige Schweiz 475
303
Dialekt 465, 495
Didaktik 196, 389, 459
Die Grünen 290, 303, 325
Dienstleistung 68, 314, 351, 405, 449
Diffusion 31, 180, 193, 385
digitale Spaltung 180, 193, 198, 201
Digitalisierung 24, 35, 51, 61, 62, 72, 73,
75, 76, 77, 78, 83, 84, 87, 90, 94,
117, 202, 240, 248, 300, 314, 332,
357, 392, 421
Diktatur 99, 133, 462
Diplomatie 57
direkte Demokratie 424
Direktmarketing 51
Diskriminierung 101, 119, 490
Diskurs 7, 9, 39, 94, 99, 102, 107, 115,
132, 134, 135, 136, 138, 139, 147,
149, 150, 214, 219, 232, 234, 255,
266, 269, 291, 299, 337, 392, 401,
403, 407, 409, 413, 427, 448, 457,
465, 467, 469, 471, 472, 481, 485,
492, 497
Diskursanalyse 149
Diskussion 60, 298, 299, 327
Doing Gender 191
Dokument 79
Dokumentarfilm 27
Dokumentation 27
Dominanz 68
Dorf 479
Drittes Reich 73, 83, 114, 380, 469
Druckmedien 45, 48, 65, 140, 152, 190,
240, 271, 340, 386, 393, 421
duales System 175
Dynamik 176, 499
E
EDV 36
Ehrenamt 419
Einfluss 2, 28, 123, 182, 188, 224, 225,
228, 238, 239, 259, 267, 305, 311,
312, 326, 327, 352, 396, 416
Einsamkeit 115, 251
Einsatz 111, 159, 225, 267, 306, 347
Einschaltquote 324
Einstellung 44, 138, 168, 179, 198, 218,
233, 336, 404, 436
Einstellungsänderung 491
Einwanderung 55, 443, 484, 497
304
Eisenbahn 36
EKD 189
Electronic Business 74, 92
Electronic Government 79, 314, 323, 335
Electronic Learning 83, 213, 388, 395
Electronic Publishing 92
elektronische Demokratie 287, 300, 314,
321, 335
elektronische Medien 25, 54, 183, 210,
213, 231, 321, 328, 388
elektronischer Handel 92, 429
Elektrotechnik 476
Elite 227, 365, 412, 458, 479
Elitebildung 458
Eliteforschung 458
El Salvador 232
Eltern-Kind-Beziehung 182
Elternschaft 147
E-Mail 489
Emergenz 14
Emigration 104
Emotionalität 220, 224, 226, 235, 236,
245, 249, 294, 298, 377, 472
Empathie 463
empirische Forschung 413
empirische Sozialforschung 23, 410
Empowerment 162, 430
Energieverbrauch 372
Energieversorgung 372
Energiewirtschaft 373
Engagement 198, 362
englische Sprache 432, 456, 472, 475, 494
Entscheidungsfindung 403, 450
Entscheidungsträger 365, 412
Entwicklungshilfe 363
Entwicklungspolitik 297
Entwicklungspsychologie 197
Erbschaft 102
Erdöl 372
Erfolg-Misserfolg 332
Erfolgskontrolle 23
Ergonomie 88
Erhebungsmethode 185
Erinnerung 22, 77, 83, 109, 114
Erinnerungskultur 109
Erkenntnisinteresse 9
Erlebnisgesellschaft 90
Erwachsenenbildung 395, 477
Erwachsener 100
Sachregister
Erwerbslosigkeit 162
Erzählung 22, 197, 449, 457
Erziehung 443
Erziehungsziel 441
Eskapismus 398
Essverhalten 119
Estland 338
Ethik 9, 18, 61, 73, 94, 117, 148, 255, 279,
367, 395
ethnische Beziehungen 427, 468
ethnische Gruppe 45, 48, 152, 153, 212,
231, 280, 468, 495
ethnischer Konflikt 468
Ethnizität 45, 98, 493
Ethnographie 172
EU 30, 61, 94, 135, 211, 212, 291, 346,
350, 405, 406, 407, 411, 414, 415,
432, 456, 460, 464, 466, 494, 495
EU-Beitritt 139, 415
EU-Erweiterung 460
EU-Politik 94, 211, 297
europäische Identität 211, 212, 415
europäische Integration 60, 211, 291, 407,
414, 494
europäischer Markt 211
europäische Sozialpolitik 415
Europäisierung 60, 401, 415
Europapolitik 30, 291
Europawahl 286, 414
EU-Staat 407
Euthanasie 471
evangelische Kirche 121, 189, 380
Event 111, 116, 122, 298, 376
Exil 104
Exilpublizistik 104
Exklusion 193
Experte 354
F
fachliche Kommunikation 46
Fachliteratur 46, 422
Fachsprache 485
Falsifikation 117
familiale Sozialisation 173, 244, 477
Familie 37, 147, 197, 326, 440, 453, 477,
498
Familienangehöriger 440, 482
Familienpolitik 302
Farbiger 120, 153
Sachregister
Faschismus 462
FDP 290, 303
Fehler 36
Feindbild 227
Feminismus 94, 115
Fernsehen 7, 19, 25, 26, 27, 28, 33, 41,
54, 55, 61, 62, 73, 96, 100, 101, 104,
110, 111, 116, 118, 120, 121, 129,
130, 134, 141, 143, 149, 159, 173,
175, 177, 182, 183, 184, 190, 209,
212, 217, 218, 228, 230, 236, 237,
244, 245, 251, 260, 262, 265, 271,
281, 290, 305, 307, 316, 324, 334,
336, 339, 352, 353, 361, 367, 383,
384, 421, 467
Fernsehkonsum 195
Fernsehproduktion 55, 103, 141, 351, 381
Fernsehprogramm 33, 55, 62, 190, 236,
339, 384
Fernsehsendung 33, 100, 105, 108, 118,
128, 134, 141, 143, 149, 226, 237,
265, 336, 418
Fernsehserie 48, 103, 104, 108, 127, 361
Fernsehspiel 134
Festival 396
Fettsucht 242
Film 24, 27, 41, 96, 104, 105, 123, 149,
197, 237, 249, 359, 370, 383, 418,
421, 457
Filmproduktion 27, 351, 370
Finanzierung 61
Finanzkrise 322
Finanzmarkt 322
Finnland 472
Fitness 115
Flugblatt 242
Flughafen 420
Föderalismus 132
Folklore 450
Forschungsansatz 20, 110, 215, 252, 259,
319, 401, 431, 434, 477
Forschungspraxis 20, 26
Forschung und Entwicklung 30
Fotografie 117, 204, 230, 251
Foucault, M. 134, 448, 469, 497
Framing-Ansatz 26, 94, 120, 124, 251
Frankfurter Schule 2
Frankreich 26, 61, 118, 135, 139, 313,
334, 347, 407, 466
305
französische Sprache 432, 470
französischsprachige Schweiz 475
Frau 37, 98, 100, 115, 126, 143, 145, 146,
182, 191, 197, 229, 265, 301, 315,
369, 424, 467, 484, 490
Frauenberuf 37
Frauenbild 149
Frauenerwerbstätigkeit 42
Frauenforschung 37
Frauenpresse 191
Freiwilligkeit 199
Fremdbild 104, 133, 153, 496
Fremdheit 463, 492
Fremdsprache 196, 432, 475, 493, 496,
498
Freundschaft 194, 205
Frieden 427
Friedensforschung 427
Friedenssicherung 289
Friedenstruppe 289
Friedhof 482
Führungskraft 126
Führungsstil 446
Funktionsfähigkeit 348
Fußball 15, 25, 96
G
Gate-keeper 330
Gebrauchswert 210
Gebühr 61
Gedächtnis 77, 99, 114
Geheimhaltung 360
Geisteswissenschaft 422
geistige Behinderung 453
geistiges Eigentum 357, 450
Gemeinnützigkeit 375
Gemeinschaft 78, 200, 391, 396
Gender Mainstreaming 476
Generation 85
Generationenverhältnis 251, 400
Genre 97, 108, 110, 129, 273, 352, 370,
423
Gentechnologie 237, 299, 326
Georgien 218, 495
Gerechtigkeit 22, 30, 142, 395
Gerücht 308, 418
Geschichtspolitik 246
Geschichtsschreibung 406, 492
Geschichtsunterricht 406
306
Geschlechterverhältnis 145
Geschlechtsrolle 145, 146, 191, 369, 490
Gesellschaftsbild 259
Gesellschaftspolitik 198
Gesellschaftstheorie 1, 9
Gesetz 466
Gesetzgebung 353, 468
Gespräch 205, 263, 433, 449, 459, 474,
476, 482, 483, 486
Gesprächsanalyse 486
Gesundheit 37, 115, 242, 263, 430
gesundheitliche Folgen 88
Gesundheitserziehung 216, 242
Gesundheitsverhalten 216
Gesundheitswesen 430
Gesundheitszustand 275
Gewalt 38, 67, 97, 143, 145, 232, 353,
428, 481, 490
Gewaltbereitschaft 67, 145, 232
Gewaltkriminalität 260
Gewerkschaft 316, 351
Gewohnheitsrecht 68
Glaube 58, 116, 259, 426
Glaubwürdigkeit 274, 375, 376
Global Governance 68
Globalisierung 15, 18, 19, 28, 58, 68, 78,
107, 172, 234, 281, 345, 352, 421,
456
Goffman, E. 13, 295
Gott 58
Gottesdienst 116
Governance 68, 287, 324
Grenzgebiet 142
Großbritannien 56, 139, 270, 284, 321,
347, 351, 407, 468
Große Koalition 290
Großveranstaltung 122
Grounded Theory 116, 205
Grundgesetz 466
Grundrecht 360
Gruppe 156, 422, 497
Gruppendynamik 391
Guerilla 52
H
Habermas, J. 2, 5, 9, 10, 424, 448
Habitus 159, 247, 258, 259, 469, 470
Hacker 248
Handlung 22, 29, 204, 426, 431, 433
Sachregister
Handlungsspielraum 210
Hass 469, 481
Hausarbeit 100
Heimat 104
Hermeneutik 6, 10, 307
Herrschaft 227, 298
Heterogenität 470
Hilfsorganisation 363, 364
Hinduismus 58
Hinterbliebener 425
Hochschule 12, 159, 422, 476
Hochschullehrer 476
Homosexualität 469
Hören 195
Hörer 185, 225, 233
Hörfunk 50, 62, 175, 185, 195, 207, 225,
233, 316, 383, 481
Hörfunkprogramm 62, 233
humanitäre Intervention 135, 136
Humor 500
Hygiene 37
Hypermedia 114
Hypertext 196
I
ICANN 91
Identifikation 8
Identität 56, 80, 178, 188, 191, 203, 212,
399, 474, 479, 480, 492, 493, 497
Identitätsbildung 104, 194, 200, 203, 470,
474, 477, 479
Ideologie 127, 259, 434, 481, 492
Ideologiekritik 424
illegale Einwanderung 15
Illustrierte 144
Image 108, 239, 274, 299, 363, 364, 365,
428
Implementation 167, 460
Indien 221
indigene Völker 120
Individualisierung 188, 425
Individualität 239
Individualkommunikation 488
Industrie 342
Informatik 94
Informationsaustausch 21, 181, 247, 337
Informationsfluss 211, 271
Informationsgesellschaft 4, 17, 82, 201,
202
Sachregister
Informationsgewinnung 430
Informationsmanagement 287, 366, 382
Informationsmittel 222
Informationspolitik 33, 73, 91, 211, 218,
382
Informationsrecht 18
Informationssystem 21, 354, 360
Informationsverarbeitung 21, 208
Informationsverhalten 170, 257, 430
Informationsvermittlung 211, 235, 242
Infrastruktur 68, 78
Inklusion 193
innere Sicherheit 15, 140, 232, 269
Inserat 425
Institutionalisierung 28, 298, 309
institutionelle Faktoren 53, 91, 345, 353
Instrumentalisierung 22, 298, 428
Inszenierung 34, 87, 118, 120, 123, 227,
246, 298, 307, 324, 376, 428, 488
Integration 45, 48, 168, 231, 261, 280,
402, 434, 442, 466, 477
Intellektueller 30
interaktive Medien 71, 72, 83, 114, 187,
213, 231, 285, 385, 388, 391, 399
interdisziplinäre Forschung 24, 384, 401
Interessengruppe 288
Interessenlage 311
Interessenorientierung 484
interkulturelle Faktoren 45, 437, 499
interkulturelle Kommunikation 56, 196,
395, 438, 441, 444, 478, 496
interkulturelle Kompetenz 196, 441
interkultureller Vergleich 196, 264, 444,
470, 488
intermediäre Organisation 53
Internalisierung 22
internationale Anerkennung 52
internationale Beziehungen 127, 214
internationale Kommunikation 450
internationale Organisation 91, 450
internationale Politik 91, 301
internationales Abkommen 221
internationales System 412
Internationalisierung 18, 68
Internet 2, 24, 25, 27, 28, 47, 54, 61, 63,
65, 66, 68, 69, 70, 72, 73, 74, 77, 78,
80, 81, 82, 84, 85, 88, 89, 90, 91, 92,
93, 94, 106, 107, 109, 112, 113, 114,
123, 125, 148, 154, 157, 159, 160,
307
162, 163, 164, 165, 166, 167, 171,
172, 174, 176, 178, 179, 180, 181,
186, 187, 188, 189, 193, 194, 196,
198, 200, 201, 202, 204, 205, 208,
213, 224, 238, 241, 247, 248, 257,
282, 283, 284, 285, 286, 290, 294,
296, 298, 300, 303, 304, 306, 308,
310, 314, 318, 321, 326, 332, 333,
335, 340, 342, 343, 345, 348, 355,
357, 360, 367, 390, 397, 398, 399,
400, 413, 418, 421, 429, 494
Interpenetration 230
interpersonelle Kommunikation 172, 188,
245, 439, 440, 444, 445, 455, 458,
459, 472, 473, 483, 487, 488, 489,
491, 500
Intersubjektivität 455
Intranet 92, 189, 241, 332
Inzest 279
Irak 146, 307, 415, 416
Iran 66, 154
Iraner 154
Islam 18, 58, 143, 154
islamische Gesellschaft 143, 154
Islamismus 127
Island 464
Israel 99, 101
Italien 116, 270, 407, 462
Italiener 168
IT-Branche 348
J
Journalismus 8, 12, 23, 25, 28, 33, 44, 52,
57, 63, 66, 69, 84, 117, 141, 230,
233, 237, 252, 253, 254, 255, 256,
257, 258, 259, 261, 262, 263, 264,
267, 273, 274, 277, 280, 295, 298,
308, 324, 373, 402
Journalist 25, 40, 42, 245, 252, 258, 260,
267, 270, 281, 305, 311, 312
journalistischer Beruf 28, 259, 267
Jude 99, 101
Judentum 99
Judenverfolgung 83, 114
Jugendarbeit 388, 400
Jugendbewegung 454
Jugendkultur 116, 188, 200, 203, 232, 356,
454, 470, 481
Jugendlicher 8, 70, 100, 138, 154, 160,
308
163, 164, 165, 171, 186, 188, 194,
197, 198, 200, 203, 210, 213, 226,
232, 285, 326, 353, 359, 367, 369,
390, 391, 393, 399, 400, 442, 454,
470, 486, 487, 493
Jugendschutz 113, 353, 356, 359, 367
junger Erwachsener 213
Jungwähler 310
K
Kalter Krieg 96, 104, 127, 227, 248
Kampagne 282, 296, 326, 336, 383
Kanada 45, 48, 280
Kant, I. 9, 205
Kanton Genf 140
Kapitalismus 13, 30, 227
Kapitalmarkt 322
Karneval 500
Katastrophe 36, 268
katholische Kirche 58, 95, 116, 121, 122,
419, 423
Katholizismus 116, 122
Kaufverhalten 163
Kennzahl 23
Kind 8, 37, 61, 158, 171, 173, 177, 186,
342, 367, 391, 394, 466
Kindergarten 394
Kinderschutz 367
Kindertagesstätte 397
Kindheit 197
Kino 386, 492
Kirche 116, 419, 426, 471
Kirchenpresse 419
kirchliche Sozialarbeit 364
Kleinstaat 319, 338
Klient 451, 453
Klimaschutz 221
Koalitionspolitik 325
Kognition 217
kollektive Identität 135, 401
kollektives Wissen 84
Kolonialismus 38, 153, 492
Kommerzialisierung 111
kommunale Selbstverwaltung 326
Kommunalpolitik 108, 287, 326, 365
Kommunalverwaltung 287, 326, 404
Kommunalwahl 333
Kommunikationsbarriere 429
Kommunikationsfähigkeit 382
Sachregister
Kommunikationsforschung 1, 11, 20, 24
Kommunikationsmittel 276, 489
Kommunikationspolitik 15, 91, 276, 366,
375
Kommunikationsraum 89, 203, 420
Kommunikationstechnologie 18, 66, 70,
72, 73, 78, 85, 89, 91, 160, 172, 179,
241, 323, 345, 360, 400
Kommunikationstheorie 19, 426, 500
Kommunikationsverhalten 49, 156, 276,
433, 446, 447, 455, 458, 486, 488
Kommunikationswissenschaft 11, 12, 16,
19, 23, 26, 31, 67, 98, 101, 110, 114,
319, 384, 474
kommunikative Kompetenz 424, 426, 429,
474
kommunikatives Handeln 2, 5, 9, 10, 299,
424, 433, 455, 474, 487
Kommunikator 277
Kommunismus 227
Kompetenz 179, 196, 204, 265, 267, 400,
445
Konferenz 107
Konfliktbewusstsein 427
Konfliktfähigkeit 427
Konfliktforschung 276, 500
Konfliktlösung 218, 276
Konfliktregelung 427, 500
Konfliktverhalten 276
Konstrukt 434
Konstruktivismus 11, 26, 29, 138, 474
Konsum 20, 163, 187, 386
Konsumforschung 343
Konsumgesellschaft 13
Konsumverhalten 343
Kontakt 473
Kontextanalyse 60
Kontingenz 36
Kontrolle 68, 359
Konzern 432
Körperlichkeit 111, 123, 128, 230
Korruption 139, 323
Kosmopolitismus 415
Kosovo 289, 297
Kraftfahrzeug 179
Kreativität 19
Kreditmarkt 322
Kreditpolitik 322
Kreditvergabe 322
Sachregister
Krieg
7, 145, 146, 218, 227, 272, 307,
416, 428, 492
Kriegsführung 248, 428
Kriegsopfer 246, 428, 457
Kriminalität 260, 278
Kriminalpolitik 278
Krisenintervention 427
Kriterium 59, 208
Kritiker 155
Kritische Theorie 7, 9, 307
Kroatien 352
Kultur 13, 18, 29, 56, 62, 90, 114, 196,
259, 424, 428, 434, 438, 441, 457,
467, 469, 472
Kulturangebot 62
kulturelle Beziehungen 441
kulturelle Identität 212, 442, 468
kulturelle Integration 168, 442
kulturelles Kapital 159, 203
kulturelles Verhalten 162, 425
kulturelle Vielfalt 43, 437, 443, 454, 495,
499
Kulturpolitik 435, 436, 462, 464, 495
Kulturwandel 17, 118, 225
Kulturwissenschaft 67
Kunde 74, 343, 429
Kundenorientierung 343, 363, 383
Kunst 22, 90
künstliche Befruchtung 112
künstliche Intelligenz 77
Kurde 55
L
Laie 112, 257, 277
Landespolitik 132, 311
ländlicher Raum 479
Landtag 311
Landtagswahl 295
Langeweile 7
Lateinamerika 24, 104, 172, 232
Lebensgemeinschaft 182
Lebenskrise 197
Lebenslauf 191, 197
Lebensmittel 326
Lebenssituation 142, 453
Lebensstil 51, 142, 239
Lebensweise 80
Lebenswelt 2, 9, 29, 80, 115, 172, 204,
391, 424, 453, 454
309
Legalisierung 471
Legitimität 405
Lehramt 159
Lehrer 387, 389, 459, 496
Lehrmethode 389
Lehrpersonal 159, 476
Leistungssport 25
Leitbild 3, 104, 147, 188, 363, 364, 365
Lernen 36, 67, 160, 181, 196, 395
Lesen 197, 240
Leser 40, 155, 191, 393
Leserbrief 155
Lettland 200, 338, 464, 470
Liberalisierung 49, 243, 330, 338, 384
Liberalismus 330, 457
Liberia 233, 289
Libyen 424
Liechtenstein 386
Litauen 338
Literatur 418, 421, 457, 470, 471
Lobby 288
Logik 299
lokale Kommunikation 207, 335
lokale Öffentlichkeit 39, 225
Luftfahrzeug 36
Luhmann, N. 3, 31
Luxemburg 493
M
Macht
5, 38, 68, 227, 298, 324, 392, 431,
453, 469, 474, 488
Mädchen 197
Magazin 144
Magazinsendung 237
Magie 5
Management 30, 167, 346, 357, 363, 364,
500
Managing Diversity 499
Manipulation 117, 376, 428
Mann 126, 182, 369, 449, 484
Männlichkeit 128, 315, 449
Markenpolitik 368, 374
Marketing 343, 361, 363, 364, 365, 367,
368, 430
Markt 51, 163, 185, 342, 345, 350, 373,
381
Marktorientierung 13
Marktwirtschaft 297
Marokko 177
310
Marxismus 9
Massenkommunikation 13, 18, 90, 211,
276, 308, 418, 483, 488
Massenkultur 110
Massenmedien 15, 20, 23, 32, 34, 36, 41,
45, 46, 50, 53, 56, 58, 63, 67, 71, 72,
95, 110, 115, 121, 122, 126, 134,
135, 145, 146, 147, 152, 158, 161,
168, 173, 177, 192, 206, 211, 214,
215, 219, 223, 228, 232, 235, 239,
243, 245, 246, 250, 251, 254, 266,
268, 269, 276, 278, 279, 280, 288,
292, 293, 297, 303, 317, 322, 324,
325, 327, 330, 337, 349, 366, 371,
380, 402, 403, 410, 412, 414, 436
Mecklenburg 348
Mecklenburg-Vorpommern 107, 348
Mediaplanung 169, 347, 383
Mediation 500
Mediatisierung 17, 77, 83, 111, 116, 140,
157, 202, 259, 305, 324, 331, 382,
402, 488, 489
Medien 1, 2, 3, 7, 8, 13, 15, 17, 21, 23,
24, 27, 28, 32, 44, 45, 48, 49, 56, 58,
60, 61, 63, 64, 71, 73, 76, 84, 87, 96,
97, 98, 99, 100, 101, 108, 114, 116,
120, 132, 136, 138, 139, 142, 143,
149, 159, 163, 168, 169, 175, 190,
197, 204, 206, 207, 210, 212, 215,
216, 218, 219, 221, 225, 229, 233,
239, 245, 249, 253, 259, 267, 268,
269, 270, 271, 272, 275, 280, 289,
290, 291, 294, 299, 301, 302, 305,
307, 311, 312, 313, 315, 318, 319,
320, 324, 327, 331, 336, 345, 353,
359, 367, 373, 382, 383, 384, 388,
392, 396, 403, 404, 406, 409, 411,
414, 415, 421, 454, 457, 474, 487
Medienarbeit 8, 299, 366, 400, 419
Medienberuf 8, 299
Mediendidaktik 388, 400
Mediengeschichte 27, 36, 84
Mediengesellschaft 8, 19, 161, 299, 369
Medienjournalismus 8, 301
Medienkompetenz 13, 28, 70, 113, 158,
162, 165, 198, 204, 381, 387, 388,
391, 393
Medienkonzentration 344, 358
Medienkritik 19
Sachregister
Medienökonomie 15
Medienpädagogik 67, 204, 388, 391, 392,
396, 397, 400
Medienpolitik 8, 28, 43, 44, 61, 63, 67, 69,
278, 297, 316, 324, 330, 338, 344,
346, 348, 351, 353, 358, 380
Medienrecht 61, 113, 273, 278, 279, 330
Medientechnik 94, 111, 309, 421, 428
Medientheorie 1, 23, 27, 67, 90, 110, 330
Medienverhalten 70, 164, 169, 175, 177,
187, 193, 194, 195, 200, 225, 272,
280, 384, 399, 405, 414, 430
Medienwirtschaft 54, 129, 319, 337, 338,
339, 341, 348, 351, 352, 358, 423
Meditation 58
Medizin 37, 237, 263, 471, 476
Medizintechnik 179
Mehrebenensystem 415
Mehrsprachigkeit 432, 442, 443, 456, 460,
465, 466, 470, 475, 479, 493, 494,
498, 499
Meinungsbildung 44, 107, 121, 192, 221,
282, 285, 310, 324, 403, 410
Meinungsforschung 410
Meinungsfreiheit 252, 424
Meinungsführer 252, 372, 385, 410
Meinungsvielfalt 348
Menschenbild 301, 369
Menschenhandel 229
Menschenrechte 18, 133, 424, 437, 466
Menschenwürde 58
Mesoebene 420
Messinstrument 24, 244, 264, 478
Methodenforschung 31, 226
Methodenvergleich 185
Methodik 20, 410, 449
Migrant 8, 48, 55, 98, 104, 152, 168, 172,
177, 195, 198, 212, 231, 442, 443,
451, 465, 470, 473, 493
Migration 8, 48, 55, 172, 466, 477, 485,
493, 497, 498
Migrationsforschung 172
Migrationspolitik 477
Militär 15, 140, 146, 366
Militärdoktrin 248
militärische Intervention 135, 136
militärischer Konflikt 218
Minderheit 45, 48, 152, 231, 280, 434,
443, 464, 465, 468, 495
Sachregister
Minderheitenpolitik 465
Mitbestimmung 316
Mittelamerika 232
Mitteleuropa 16
Mittelstreckenwaffe 268
Mobbing 164
Mobilisierung 140, 227, 283, 284, 286,
310, 327, 336, 414, 415
Mobilität 21, 157, 179
Mobilitätsbarriere 21
Mobilitätsbereitschaft 21
Mobilitätsmanagement 21
Mobiltelefon 3, 71, 156, 179, 203, 204,
206, 210, 360, 421, 487, 489
Modell 21, 74, 383, 496
Modellentwicklung 244
Moderator 8, 25, 265
Moderne 3, 205
Modernisierung 297, 309, 404
Moldau 479
Mongolei 480
Moral 457
moralisches Urteil 22
multikulturelle Gesellschaft 45, 457
Multimedia 70, 395
multinationales Unternehmen 432
Multiplikator 372, 390
Museum 406
Musik 163, 356, 421, 423, 481
Mutter 147
Mutterschaft 147
Muttersprache 212, 493, 494, 498
Mystik 58
Mythologie 431
Mythos 6, 28, 73, 424
N
Nachkriegszeit 315
Nachrichten 23, 25, 33, 121, 143, 151,
192, 208, 226, 251, 257, 281, 288,
308, 336, 418
Nachrichtenkanal 101
Nachrichtenwerttheorie 23, 151
Nahost 66, 99, 101, 146, 154, 195, 218,
243, 307, 408, 416, 472, 488, 495
Nahrungsmittel 100, 119
Namibia 153
Narration 421
nationale Identität 212, 468
311
nationales Stereotyp 48, 124, 168, 370
Nationalismus 462
Nationalrat 318
Nationalsozialismus 114
Nationalstaat 60
Neomarxismus 2
Netzgemeinschaft 11, 74, 80, 90, 156, 164,
189, 194
Netzwerk 77, 78, 112, 154, 157, 188, 189,
248, 283, 326, 328, 332, 354
neue Bundesländer 104, 138, 190, 483
neue Medien 56, 62, 69, 70, 71, 72, 77, 85,
90, 154, 159, 160, 196, 202, 203,
282, 284, 303, 333, 335, 385, 387,
388, 389, 394
neue Technologie 85, 150, 210, 238, 357
nichtstaatliche Organisation 92, 189, 371,
427
Niederlande 24, 182, 266, 465, 466
Nigeria 66
Non-Profit-Organisation 375
nonverbale Kommunikation 156, 463, 474,
488
Nordafrika 177, 243, 424, 437
Norm 469
Normativität 80
Norwegen 321, 346, 468
NPD 262
Nutzen 390
O
Objekt 210
Objektivität 252
Observation 360
öffentliche Kommunikation 53, 60, 85,
101, 122, 135, 136, 150, 233, 234,
269, 278, 327, 337, 379, 402, 419
öffentliche Meinung 28, 33, 39, 52, 99,
107, 137, 140, 259, 274, 291, 297,
327, 330, 363, 364, 402, 403, 408,
409, 410, 411, 412, 413, 414, 416
öffentlicher Raum 327, 414, 420, 483, 497
öffentlicher Sektor 79, 306
öffentliches Gut 199
öffentliches Interesse 39
öffentliche Verwaltung 287, 306, 314, 404
Öffentlichkeit 2, 16, 27, 38, 49, 60, 66, 72,
84, 89, 93, 100, 101, 102, 107, 121,
219, 225, 228, 232, 234, 242, 243,
312
245, 268, 286, 291, 302, 305, 326,
334, 401, 402, 405, 406, 407, 409,
415, 416, 421, 467
Öffentlichkeitsarbeit 19, 23, 25, 289, 295,
303, 363, 364, 365, 371, 375, 376,
379, 380, 383, 419
öffentlich-rechtliche Einrichtung 43, 47,
61, 281, 339, 344, 346
Ökonomie 234
ökonomische Entwicklung 166, 234
ökonomischer Wandel 402
Ökonomisierung 267, 318
Olympische Spiele 96, 133
Online-Befragung 326, 413
Online-Dienst 70, 74, 80, 88, 90, 131,
160, 194, 205, 238, 285, 310
Online-Medien 53, 54, 65, 72, 86, 92, 93,
141, 166, 188, 203, 283, 284, 296,
303, 308, 326, 328, 332, 335, 355
Opfer 164
Opposition 66
Organisationen 354, 363, 364
Organisationstheorie 6
Organtransplantation 237
Österreich 24, 26, 41, 48, 59, 63, 73, 92,
131, 132, 158, 206, 279, 285, 295,
300, 314, 317, 318, 350, 358, 360,
388, 423, 432
Osteuropa 16, 18, 151, 437
Ost-West-Beziehungen 248
Outsourcing 343
P
Pädagogik 392, 466
pädagogisches Konzept 397
palästinensisch-israelischer Konflikt 101
Papst 116, 275
Paradigma 6, 37
Paraguay 172
parasoziale Interaktion 86, 244, 383
Parlament 327, 334, 468
Parlamentsdebatte 331
Parlamentswahl 44, 288
Partei 283, 285, 286, 295, 303, 311, 317,
328, 329, 332, 336
Parteienrecht 332
Parteiensystem 293, 317
Parteipresse 40
Partizipation 6, 93, 116, 180, 202, 277,
Sachregister
283, 314, 332
Paternalismus 178
Pazifischer Raum 321, 345
PC 67, 183
PDS 303
Peer Group 194, 353, 400
Pendler 157
Persischer Golf 488
Personalisierung 64, 131, 146, 293, 324
Persönlichkeitsentwicklung 213
Persönlichkeitsrecht 353
Persuasion 208, 378, 491
Petition 155, 321, 492
Petitionsrecht 309
Pflege 430
Phänomenologie 119, 463
pharmazeutische Industrie 30, 373
Philippinen 427
Philologie 476
Philosophie 2, 7, 10
physische Belastung 88
Plakat 294, 368
Pluralismus 465
Pole 48
Polen 56, 407, 416
Political Correctness 457
Politik 8, 67, 94, 108, 265, 284, 285, 286,
293, 294, 295, 298, 299, 301, 302,
305, 309, 311, 312, 314, 324, 331,
404, 409, 485
Politikberatung 302, 304
Politiker 124, 266, 283, 295, 301, 311,
312, 313, 315, 324, 328, 329, 365,
488
Politikfeld 94
Politikumsetzung 221
Politikverdrossenheit 293, 329
Politikvermittlung 33, 305, 317, 324, 412
politische Agenda 292, 296
politische Bewegung 107
politische Einstellung 105, 142, 310, 336,
412, 416
politische Elite 44, 211, 293, 412
politische Entwicklung 317
politische Folgen 404, 417
politische Funktion 57, 298
politische Gruppe 447
politische Ideologie 127, 447
politische Integration 60
Sachregister
politische Kommunikation 15, 92, 132,
282, 284, 285, 286, 288, 289, 293,
298, 299, 302, 303, 305, 310, 312,
313, 324, 328, 329, 332, 333, 334,
368, 403, 446, 447, 483, 485, 494
politische Kontrolle 40
politische Kultur 6, 66, 293, 297, 302,
312, 313
politische Linke 99, 330
politische Meinung 192, 211, 222, 483
politische Ökonomie 9
politische Partizipation 92, 198, 284, 285,
304, 326, 332, 335
politischer Akteur 124, 283, 312, 316, 382
politischer Einfluss 64, 269, 302, 312,
325, 331, 373
politischer Konflikt 105, 408, 427
politischer Prozess 302, 321, 483
politischer Wandel 16, 331, 338
politisches Handeln 198, 287
politische Sozialisation 67
politisches Programm 285
politisches System 243
politische Stabilität 66
politische Steuerung 40, 252, 287, 448
politische Theorie 401
politische Willensbildung 211, 282, 302
Politisierung 299
Polizei 241
Polizeibeamter 106
Polizeieinsatz 106
Popkultur 200
Popmusik 356
Popularisierung 37, 293
Popularität 293
Populismus 293, 299
Pornographie 94, 113, 342, 353
Portal 79, 114, 167, 189, 314, 354
Portugal 462
Portugiese 493
postindustrielle Gesellschaft 30
Postmoderne 13, 29, 109, 307
postsozialistisches Land 44, 56, 73, 127,
139, 145, 200, 218, 248, 252, 272,
297, 330, 338, 352, 407, 416, 432,
435, 436, 460, 464, 470, 479, 495,
497
Präferenz 336
Pragmatismus 438
313
Präsidentschaftswahl 64, 154, 284, 296
Prävention 278, 323, 427, 430
Presse 35, 39, 40, 41, 63, 65, 73, 137, 139,
140, 144, 148, 150, 207, 222, 251,
252, 272, 273, 275, 294, 298, 305,
315, 325, 386, 404, 471, 490
Pressefreiheit 252, 272
Pressegeschichte 37
Pressekonzentration 350
Prestige 206
Preußen 35
Priester 154
privater Rundfunk 55, 281, 339
Privathaushalt 100, 193
Privatisierung 94
Privatsphäre 71, 93, 100, 134, 178, 193,
247, 467, 483
Privatunternehmen 15
PRO 7 121
Proband 449
Product Placement 381, 383
Produzent 260
Professionalisierung 8, 254, 267, 295, 375,
439
Programmangebot 47, 175, 236, 280, 352
Programmvielfalt 346, 358
Propaganda 22, 33, 57, 428, 492
Prostitution 229, 449
Protestbewegung 243
Prozess 214, 371, 440
Psychiatrie 453
psychiatrische Versorgung 453
psychische Situation 224
psychologische Beratung 451
psychosoziale Störung 453
psychosoziale Versorgung 451
Pubertät 400
Public Health 216
Public Private Partnership 82
Publikation 46, 246, 422, 457
Publikum 8, 32, 108, 402, 403, 428
Publizistik 19, 25, 26, 305
publizistische Vielfalt 16, 277, 319, 338,
344, 422
Q
Qualifikation 445
Qualität 59, 141, 148, 233, 255, 256, 311,
430
314
qualitative Methode 307, 347, 463
Qualitätssicherung 254, 314
R
Radikalismus 327
Rassenpolitik 492
Rassismus 30, 153
Rationalität 9, 10, 424
Rauchen 413
Raumwahrnehmung 123, 217
Realismus 10, 11
Realität 13, 27, 89, 376, 431
Reality-TV 27, 118
Rechte und Pflichten 23, 357
Rechtsanwendung 355
rechtsextreme Partei 262
Rechtsgeltung 68
Rechtsgrundlage 355
Rechtsnorm 136
Rechtsprechung 353, 450
Rechtsradikalismus 262, 327, 481
Rechtsstaat 355
Rechtsstellung 490
Redakteur 260, 261
Redaktion 253, 261, 428
Rede 307, 424
Rederecht 52
reflexive Modernisierung 30
Reformpolitik 325
Regierung 301, 306
Regime 320
regionale Entwicklung 52, 132, 348
regionaler Unterschied 43, 190, 344
Regionalfernsehen 141
Regionalisierung 131, 494
Regionalpresse 142
Regulierung 54, 319, 337, 344, 345, 346,
358, 373, 484
Reichtum 102
Reichweite 346
Religion 28, 58, 99, 116, 122, 259
Religionsgemeinschaft 28
Religionszugehörigkeit 426
religiöse Faktoren 28, 259, 431
religiöse Sozialisation 426
Religiosität 28, 116, 122, 125, 259, 419,
423, 426
Renaissance 205
Reportage 120
Sachregister
Repräsentation 27, 34, 97, 98, 126, 239,
268
Reproduktionsmedizin 112
Republik Südafrika 38, 64, 457
Reputation 363, 365
Ressourcen 327, 450
Revolution 44, 154, 415
Rezeption 2, 20, 62, 103, 122, 127, 128,
137, 141, 148, 168, 177, 184, 191,
197, 217, 233, 236, 242, 244, 246,
249, 281, 336, 381, 409, 431, 469
Rezipient 63, 190, 215, 236, 237, 250, 252,
281, 369
Reziprozität 250
Rhetorik 30, 383
Richtlinie 273
Risiko 8, 263, 326, 353, 390
Risikoabschätzung 399
Risikokommunikation 417
Ritual 109, 268, 425
Roboter 73
Rolle 37, 58, 61, 135, 315, 325, 469
Rollenbild 126, 267, 315
Rollenspiel 455
Rollenverständnis 270
Romantik 205
RTL 121
Rückkopplung 156, 399
Rumänien 139
Rundfunk 41, 43, 45, 48, 49, 61, 63, 73,
175, 195, 288, 344, 346, 358
Rundfunkanstalt 47, 54, 225, 334
Rundfunkprogramm 207
Rundfunkrat 61
Rundfunksendung 49
Russe 231
Russland 73, 127, 145, 200, 218, 248, 252,
272, 497
S
Saarländischer Rundfunk 61
Sachsen 397
Sachsen-Anhalt 341
Säkularisierung 259, 471
SAT 1 121
Satellit 421
Scham 449
Schauspiel 455
Schifffahrt 36
Sachregister
Schleichwerbung 381, 384
Schlüsselereignis 292
Schreiben 38, 155
Schrift 3, 22, 38, 87, 202
Schröder, G. 293, 325
Schulbuch 22
Schule 159, 194, 390, 394, 397, 441
Schüler 138, 163, 164, 204, 387, 459, 486
schulische Sozialisation 173
Schütz, A. 13, 463
Schwangerschaftsabbruch 471
Schweden 270, 346, 347
Science Fiction 127
Scientific Community 379
SED 33
Segregation 231
Selbständigkeit 431
Selbstbestimmung 178, 471
Selbstbild 104, 106, 174, 239, 365, 496
Selbstdarstellung 15, 34, 123, 174, 188,
239, 382, 399
Selbstkontrolle 353, 367
Selbstmord 36
Selbstorganisation 396
Selbstreferenz 119
Selbststeuerung 29, 202, 381
Selbstverständnis 57, 135
Selektionsverfahren 46
Semantik 10, 29, 73, 77, 96, 327, 485
Sensationsjournalismus 279
Sensibilisierung 132
Separatismus 145, 494
Sexismus 490
Sexualität 94, 113, 353, 449
Show 100
Sicherheitspolitik 15, 135, 232, 366, 411,
412, 415, 427
Simmel, G. 13
Singapur 421
Skandal 95, 134, 308
Skandinavien 26, 346, 453, 470
Soldat 146
Solidarität 178
Somalia 52
Sozialarbeit 451
soziale Anerkennung 118, 187
soziale Anziehung 369
soziale Bewegung 107, 266
soziale Beziehungen 3, 5, 84, 86, 118,
315
162, 172, 205, 451, 453, 482, 484,
487, 489, 500
soziale Differenzierung 32, 119
soziale Entwicklung 396
soziale Erwünschtheit 452
soziale Folgen 175, 180, 417, 460
soziale Funktion 3, 472
soziale Gerechtigkeit 142, 290
soziale Herkunft 190
soziale Integration 9, 442, 468
soziale Kompetenz 398, 445
soziale Konstruktion 13, 29, 89, 214, 232,
455
soziale Partizipation 162, 399
soziale Position 190, 192, 490
sozialer Konflikt 427, 500
sozialer Prozess 268, 391
sozialer Raum 21
sozialer Status 119, 126
sozialer Wandel 17, 37, 118, 155, 225,
315, 318, 331, 377
soziale Schicht 458
soziales Milieu 400
soziales Netzwerk 26, 84, 93, 154, 164,
167, 174, 176, 250, 283, 328, 332
soziales Problem 251, 451
soziale Umwelt 236
soziale Ungleichheit 37, 119, 142, 201,
202, 466
soziale Verantwortung 254, 362
soziale Wirklichkeit 29
Sozialisation 182, 487
Sozialisationsbedingung 158
Sozialkapital 45, 192
Sozialpsychologie 245
Sozialwissenschaft 2, 26, 67, 422
soziokulturelle Situation 377
soziotechnisches System 94
Spanien 99, 490
Spätaussiedler 168, 451
SPD 290, 293, 303, 325, 368
Spekulation 322
Spiel 67, 398, 455
Spielfilm 96, 104
Spieltheorie 74
Spiritualität 28, 58
Sport 25, 96, 111, 123, 128, 129, 217, 230,
245, 331, 339
Sportpresse 25
316
Sportpsychologie 245
Sprachcode 434
Sprachdidaktik 456
Sprache 5, 10, 22, 29, 56, 101, 119, 196,
212, 237, 294, 299, 307, 374, 401,
424, 433, 434, 435, 436, 437, 438,
442, 443, 447, 449, 451, 454, 457,
460, 462, 463, 464, 465, 466, 468,
469, 470, 472, 474, 477, 479, 480,
481, 484, 485, 486, 492, 493, 494,
495, 497, 499
Sprachförderung 465, 477
Sprachgebrauch 299, 307, 329, 356, 437,
454, 475, 479, 480, 481, 486, 490,
494, 495, 498
Sprachgruppe 43, 465, 468, 494
Sprachkenntnisse 432, 442, 456, 477
Sprachverhalten 437, 439, 442, 447, 454,
465, 470, 475, 498, 499
Sprachwandel 470
Sprechakt 5, 9, 10, 392, 448, 469
Sprechen 10, 392, 440, 455, 476, 486
Staat 34, 44, 278, 298, 337, 353, 360, 382,
408
staatliche Lenkung 33
Staatsangehörigkeit 466
Stabilitätspolitik 415
Stadt 3, 71, 365, 421
Stammesgesellschaft 3
Stammzellenforschung 46, 237
Star 245
Sterben 251, 425, 471
Stereotyp 99, 101, 108, 115, 124, 127,
143, 144, 153, 301, 315, 369, 404,
457, 470, 484
Stiftung 167
Stigmatisierung 232, 497
Stipendium 167
Straftat 279
Strafverfolgung 355
Stress 275
Strukturfunktionalismus 14
Studium 19
Subjekt 29, 118, 213, 469
Subkultur 356, 454, 465
Sublimierung 119
Suchmaschine 413
Sucht 398, 451
Südamerika 24, 104, 172
Sachregister
Sudan 421
Südeuropa 470
Südkorea 25, 321
südliches Afrika 38, 64, 153, 457
Südostasien 421, 427, 437
Südosteuropa 297
supranationale Beziehungen 68
Symbol 6, 22, 130, 239, 262, 294, 298,
392, 431, 448, 461
symbolische Politik 305, 371
Synergie 339
Systemtheorie 7, 13, 14, 29, 31, 119, 138,
197, 205, 256, 305, 447
Szenario 227
T
Tabu 327
Tageszeitung 102, 116, 131, 133, 135, 137,
146, 148, 150, 151, 155, 207, 261,
267, 277, 315, 317, 318, 393
Talkshow 265
Täter 342
Team 398
Technik 84, 154, 179, 210, 2